Nr. 299 NZt n Atsoper legenen vickens- isch zu kehrten n. Die m Titel e Josef schülers ter, auf Fekete auffüh⸗ e Suks N eige- n eine sönlich Ppräpo- sch, um recht- e pou- 1 Leech Lonzep- n, ent- m und Hand- rischen 2 Baur wurde) am im on den e Vor- Sphäre der das n Eng- 1a-Bal- stellen. ihriges, he aber znliches Tanz- it Aus- inigung ckreuth 10 1 cfonk iddeut- Funk- ung die Laden“ he Lei- sendet. dabei amkeit le und seinem einer te. Der en und seinem r dem Eben- da und modelle rn der 8 Inisel Ft. Das n. Die 1er Be- draten Wohn- truiert. r noch magi- en des iständle or wurf ir jene rt und vischen el und 1. De bren- Airs So- Ils mit torisch nackten Wort. Zezirke dungen t schen- Zwoölk⸗ Kt eine ade die len In- ganzen mente, 1 und über- SU. 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Nr. 26 743. 3 1 5 78 5 5 1 ... 8 85 8 2 385 1 — N Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 7 12 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pt Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2, 0 DM Porto. Bei Anholung im verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tàsl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Ruckerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. 10. Jahrgang/ Nr. 299/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 29. Dezember 1955 Schwere Geburt in Saarbrücken Sollen nur zwei oder alle drei Vorsitzenden der deutschen Parteien ins Kabinett? 8 Saarbrücken.(AF/ dpa) Die Verhandlungen der drei deutschen Saarparteien über die Bildung einer Heimatbund-Regierung sind am Mittwoch in ein kritisches Stadium geraten, nachdem es dem CDU- Vorsitzenden Dr. Hubert Ney bisher nicht gelungen ist, ein Kabinett zusammenzustellen, das auch die Zustimmung der beiden anderen Parteien findet. Am Mittwochvormittag traf Dr. Ney mit dem Vorsitzenden der Demokratischen Partei Saar(DPS), Schneider, zusam- men, um über die Lage zu beraten. Bei die- ser Besprechung wurde, wie Dr. Schneider mitteilte, Einverständnis über ein Kompro- mißz-Vorschlag erzielt. Dieser Kompromig Sah vor, daß zwei der drei Vorsitzenden der deutschen Parteien in das Kabinett gehen sollten, während einer das Landtags- präsidium übernehmen sollte. Auf dieser Basis soll sich Dr. Ney damit einverstanden erklärt haben, die Wahl zum Landtags- präsidenten anzunehmen. Dafür sollte das CDU-Vorstandsmitglied Rechtsanwalt Egon Reinert Ministerpräsident werden. Außer- dem wurden der Oberverwaltungsgerichtsrat Julius von Lautz(CDU) und der Rechtsan- Walt Wilhelm Kratz(CDU) als mögliche Kandidaten für den Posten des Minister- präsidenten genannt. Im Anschluß an die Besprechung Ney- Schneider haben Landesvorstand und Land- tagsfraktion der CDU Saar in einer gemein- samen Sitzung beschlossen, den beiden an- deren deutschen Parteien einen neuen Vor- schlag zur Kabinettsbildung zu unterbreiten. In diesem Vorschlag kommt— wie verlautet — zum Ausdruck, daß die CDU ein Kabinett begrüßen würde, in dem die Vorsitzenden aller drei deutschen Parteien(außer Ney und Schneider Kurt Conrad von der Saar- SPD) vertreten sind. Landesvorstand und Fraktion hätten dabei ihren Auftrag an Dr. Ney, die Bildung einer Regierung zu ver- suchen, erneuert. Der Vorsitzende der DPS, Dr. Schneider, erklärte nach Bekanntgabe dieses Beschlus- ses der CDU, die DPS stehe auf dem Stand- punkt, daß höchstens zwei der drei Heimat- bund-Parteivorsitzenden in das Kabinett gehen dürften, damit ein Parteivorsitzender frei bleibe für die parlamentarische Arbeit. Auf dieser Basis sei auch die Besprechung am Mittwochvormittag geführt worden. in der Dr. Ney einer solchen Regelung zuge- stimmt habe. Der- neuerliche Beschluß der CDU sei deshalb unverständlich. Die konstituierende Sitzung des Land- tages, die ursprünglich für Mittwoch vor- gesehen war, ist wegen der Schwierigkeiten in der Reglerungsbildung noch nicht einbe- rufen worden. Es wird damit gerechnet, daß sie unter Umständen erst am letzten Tage Selbst ins Kino sollen sie nicht gehen Niedersachsens Bauern zu vierwöchiger Kauf-Enthaltung aufgerufen Hannover.(dpa) Der niedersächsische Landvolkverband hat seine Mitglieder für die Zeit vom 2. Januar bis 1. Februar zu einer Kaufenthaltung aufgerufen. Er will mit dieser Kampfmabhnahme gegen die Landwirtschaftspolitik der Bundesregierung protestieren, nachdem sich in den letzten Wochen in einer Urabstimmung 98,3 Prozent der Mitglieder des niedersächsischen Land- volkverbandes für diesen Schritt ausgespro- chen hatten. In einem Aufruf werden die Landwirte aufgefordert, in den vier Wochen weder land- noch forstwirtschaftliche Maschinen und Geräte, Mineraldünger jeder Art, Oel- kuchen oder andere Betriebsmittel noch Hausratsgegenstände, Bekleidung und Schuh- Werk zu kaufen. Außerdem soll der Besuch kultureller Veranstaltungen eingeschränkt, Kinoveranstaltungen sollen völlig gemieden und keine Festlichkeiten veranstaltet wer- den. Aus Gründen der Selbsterhaltung hält es der Verband ferner für notwendig, dem Monat der Kaufenthaltung noch eine längere Periode äußerster Kaufeinschränkung folgen 2zu lassen. Der Präsident des niedersächsischen Landvolkverbandes, Edmund Rehwin RK el bezeichnete die Kaufenthaltung als eine erste Notwehrmaßnahme. Es werde von der Bundesregierung und vom Bundestag ab- hängen, ob es bei dieser Demonstration bleibe. Auch die Befristung der Kaufein- schränkung richte sich danach, ob und wann Wirksame Maßnahmen zur Beseitigung der Benachteiligung der Landwirtschaft ergrif- ken werden. Die Geduld der Landwirtschaft sei endgültig am Ende,„zumal der feind- selige, un verantwortliche und in der angeb- boy kott gezeigt hat, welche Gegenkräfte am lich sozialen Bemäntelung üble„Trinkmilch- Werk sind“. Reaktionen in Bonn Agrarpolitische Kreise der CDU/ esu in Bonn bezeichnen das Vorgehen des nieder- Sächsischen Landvolks als Einzelakt des in Bonn vielfach als radikal angesehenen niedersächsischen Bauernverbandspräsiden- ten Rehwinkel. Die Bauernverbände in an- dern Teilen des Bundesgebietes ständen dagegen auf dem Standpunkt, daß Kampf- maßnahmen solange nicht ausgerufen wer- den sollten, wie der„Grüne Bericht“ des Bundesernährungsministers nicht Einzel- heiten der geplanten Maßnahmen der Bun- desregierung erkennen lasse. Ernährungs- minister Lübke wird diesen Bericht dem Bundestag am 15. Februar vorlegen. Als„Parodie eines Steikes“ bezeichnen aAgarpolitische Kreise der SPD- Bundestags- fraktion diese ausgerufené Kaufenthaltung. Ein solcher Streik habe im Januar keine Bedeutung, denn in diesem Monat brauche und kaufe die Landwirtschaft weder Dünger noch neue Maschinen. Nach Weihnachten sei auch kaum anzunehmen, daß Haushalts- geräte, Textilien und ähnliches gekauft würden.„Der ganze Bankerott des Bauern- verbandes und seiner Politik geht schließ- lich auch daraus hervor, daß man der Land- Wirtschaft so groteske Maßnahmen wie den Nichtbesuch von Kinos empfiehlt.“ Mit die- sem Käuferstreik treibe der Mißbrauch mit den wirtschaftlichen und sozialen Problemen der Landwirtschaft seinem Höhepunkt zu. MRP fordert Zusammenarbeit Rededuell zwischen Mendeès-France Paris.(AP/ dpa) Als erste Partei hat am Mittwoch die Republikanische Volksbewe⸗ gung(MRP) schon vor den Wahlen die künf- tige Zusammenarbeit aller französischen Par- teien mit Ausnahme der Kommunisten und der Poujadisten an einem Aktionsprogramm in der neuen Nationalversammlung vor- geschlagen. Robert Lecourt, der Vorsitzende der MRP-Fraktion in der alten National- versammlung, machte den Vorschlag auf einer Pressekonferenz und bezeichnete als ersten Punkt des Aktionsprogramms die Suche nach einer„Politik der Reformen und Befriedung in Algerien“. Weitere Aufgaben seien eine Verfassungsänderung zur Stabili- sierung der Regierung, die Verhandlungen über die Bildung der europäischen Atom- energie-Behörde und ein Programm für eine Sozialreform Lecourt schlug vor, daß die Parteiführer schon unmittelbar nach den Wahlen zusammentreten sollten, um sich schon vor dem Zusammentritt der neuen Nationalversammlung am 19. Januar über Einzelheiten des Aktionsprogramms zu ver- ständigen. Die bisher größte Veranstaltung des tranzösischen Wahlkampfes war das Rede- duell zwischen Mendeèes-France und dem stellvertretenden Generalsekretär der Kom- munistischen Partei Frankreichs, Jacques Duclos. Gegen die zahlreichen Kommuni- stischen Sprechchöre„Volksfront, Volks- kront“ und„Einheit, Einheit“ kam Mendeès- France nur zeitweilig an. Duclos warf Men- des-France vor allem die Spaltung der kran zùsischen Linken und die Wiederaufrüstung Deutschlands vor. Er fragte ob Mendes- France bereit sei, sich mit den Kommunisten zur Bildung einer künftigen Regierungs- koalition zu verbünden und jedem Bündnis mit einer Partei des Rechtslagers zu ent- sagen. Mendes-France erwiderte aus wei- chend, er könne nicht verstehen, wieso die und Jacques Duclos im Wahlkampf Kommunisten mit solcher Beharrlichkeit sein Bündnis suchten, nachdem er tagtäglich von ihrer Presse als der größte Verräter an der Arbeiterklasse hingestellt werde. Der größte Teil der Erklärungen und Reden ging in immer neuen Tumulten und Sprechchören zahlreicher kommunistischer Störtrupps un- ter.(Siehe auch Seite 2) der in der Verfassung vorgesehenen Frist, am 2. Januar, stattfinden kann. Des wird Sitzverteilung anfechten Die Demokratische Partei Saar Ops) wird die Sitzverteilung im neuen Saarland- tag anfechten. Wie die„Deutsche Saar“ am Mittwoch berichtet, wird die Partei bean- tragen, daß das auf die CV(die Christliche Volkspartei Hoffmanns) entfallende fünfte Mandat im Wahlkreis Neunkirchen für un- gültig erklärt wird und dafür ein Abgeord- neter der DPS aus dem Wahlkreis Saar- brücken als gewählt gilt. Die Partei be- gründet dies mit dem Hinweis, daß im Wahl- kreis Saarbrücken für 250591 Wahlberech- tigte nur 18 Sitze verteilt wurden, während der Wahlkreis Neunkirchen mit 246 416 Be- rechtigten 19 Sitze erhalten habe. Außerdem habe die DPS insgesamt 14 000 Stimmen mehr als die CVP erhalten. Sowjetisches Budget für 1956 einstimmig angenommen Moskau.(AP) Beide Häuser des Obersten Sowjets der UdSSR haben am Mittwoch das neue Budget für 1956 einstimmig angenom- men, das Einnahmen in Höhe von 592,761 Milliarden Rubel und Ausgaben in Höhe von 569,635 Milliarden Rubel und eine Kürzung der Verteidigungsausgaben vorsieht. Beide Häuser billigten ferner die vom Präsidium des Obersten Sowjets zwischen den Sitzungsperioden erlassenen Verord- nungen und sprachen sich für eine Fortset- zung des Austauschs von Parlaments-Dele- gationen zwischen der Sowjetunion und an- deren Ländern aus.— Beide Hauser werden heute, Donnerstag, zu einer gemeinsamen Sitzung zusamenmtreten, um voraussichtlich einen Bericht von Ministerpräsident Bulga- nin und Parteisekretär Chruschtschew über ihre Asienreise entgegenzunehmen. Der japanische Kronprinz Akihito wurde eben 22 Jahre alt. Es fällt in Japan allgemein auf, daß sich der Kronprinz nicht allein mit seiner kaiserlichen Würde, der vor der Besetzung Japans durch die Amerikaner Gottahnlickkeit nachgerühmt wurde, begnügt, sondern sich sehr eifrig nicht nur auf der Universität, sondern auch in seinem Privatlaboratorium im kaiserlichen Palast mit natur- wis senschaftlichen Stuciien beschäftigt. Laboratorium am Mikroskop. Unser Bild zeigt den Kronprinzen in seinem Bild: AP Die Standpunkte der Sozialpartner Freitag: Anstrengungen um Lohnerhöhung fortsetzen/ Paulssen: Maghalten im Fordern und Bewilligen Hamburg.(dpa) Der Präsident der Bun- desvereinigung der deutschen Arbeitgeber- verbände, Dr. Hans-Constantin Paulssen, und der Vorsitzende des Deutschen Gewerk- schaftsbundes, Walter Freitag, äußerten sich aus Anlaß des Jahreswechsels zu aktuellen Fragen der Lohn- und Sozialpolitik. Walter Freitag bezeichnet in seiner Neujahrsbotschaft das Jahr 1955 als ein Jahr des Erfolges in der Gewerkschaftsarbeit. Er kündigt an, daß der DGB im kommenden Jahr die Anstrengungen um Anhebung der Löhne fortsetzen und sich vor allem um die Verwirklichung seines am 1. Mai 1955 ver- kündeten Aktionsprogramms mit der Forde- rung nach kürzerer Arbeitszeit bemühen Will.„Maßlos enttäuscht“ ist der DGB, wie Freitag schreibt, über das Ausbleiben der seit langem von der Bundesregierung ver- sprochenen Sozialreform. Freitag stellt fest, daß 1955 in fast allen Wirtschaftszweigen höhere Löhne und Ge- hälter erstritten werden konnten. Allerdings sei die Lohnentwicklung in einer Reihe von Industrien und Gewerben weder befriedi- gend noch gerecht zu nennen. Bei seinem Bemühen um weitere Lohnerhöhungen im neuen Jahr werde sich der DGB an objek- tiven Maßstäben orientieren: der Höhe des Sozialproduktes, der Steigerung der Produk- tivität, der Entwicklung der Preise und Ge- winne und der Vermögensbildung der Unter- nehmen. Freitag bezeichnet 1955 als das Jahr der Investitionen, da rund ein Viertel des Volkseinkommens auf die Investitions- quote entfalle. Die Gewerkschaften forder- ten deshalb um so dringender einen gerech- ten Anteil der breiten Volksschichten am volks wirtschaftlichen Ertrag. Walter Freitag kritisiert, daß die gesetz- liche Verankerung der Mitbestimmung in den Holdinggesellschaften auch 1955 ausblieb. „Will man einer Handvoll restaurativer Unternehmer zuliebe wieder die Arbeit- nehmerschaft narren und enttäuschen?“ schreibt Freitag. Wohin das führe, zeige das Ergebnis einer„erfreulicher Weise verein- zelt gebliebenen Betriebsratswahl der jüng- sten Vergangenheit.“ Das Bemühen um Verwirklichung des DGB- Aktionsprogramms, das Freitag als einen Markstein in der Geschichte der Ge- werkschaftsbewegung bezeichnet, sei 1955 nur von bescheidenem Erfolg gewesen. Um so mehr bleibe es Richtschnur und Ziel für 1956. Vor allem müsse sich die allerseits im Prinzip bejahte Verkürzung der Arbeitszeit in einem befriedigenden Verhandlungs- ergebnis niederschlagen. Freitag legt in seiner Neujahrsbotschaft erneut ein Bekenntnis zur Demokratie, zu Freiheit und Frieden ab. Er fordert in Namen der Gewerkschaft energisch den Schutz des demokratischen Staates vor rechtsradikalen und kommunistischen Einflußnahmen und Unterwanderungsversuchen. Er ruft die Ge- Werkschaftler auf, die erprobten gewerk- schaftlichen Prinzipien der Solidarität und Aktivität zu wahren und das hohe Gut der Einheit zu hüten.„Eine kleine Gruppe ab- seits stehender Politiker, die im Gewerk schaftsleben noch nie eine Rolle spielte, hat, finanziell unterstützt vom Ausland, Hand an die Einheit zu legen versucht.“ Diese Saat der Zwietracht und Aufsplitterung werde der kluge Menschenverstand und der Wille der deutschen Arbeitnehmer zur Geschlossenheit jedoch nicht aufgehen lassen. Abschließend versichert Freitag, daß der DGB auch 1956 nichts ungeschehen lassen werde, was ein Wegstück näher zur Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit führen könne. Gemeinsame Verantwortung beider Seiten Dr. Hans- Constantin Paulssen unter- strich in einem Interview zur Jahreswende die Verantwortung, die Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften in der Lohnpolitik, bei der Frage der Arbeitszeitverkürzung und bei der Abwehr der kommunistischen Infiltration gemeinsam tragen. Im einzelnen sagte Dr. Paulssen zu den aktuellen Problemen, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam berühren: Lohnpolitik: Lohnerhöhungen könnten bei einem entsprechend erhöhten Warenangebot sozialpolitisch und wirtschaftlich wünschens- wert sein. Wenn die Löhne aber stärker stei- gen als die Produktivität, seien vor allem Rentner und Unterstützungs-Empfänger, schließlich aber auch alle Verbraucher die Zwischen Gesfern und Morgen Die Lohnverhandlungen mit dem Vor- stand der Deutschen Bundesbahn auf der Grundlage des bisherigen Verhandlungs- ergebnisses abzuschließen, wurde der Vor- stand der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands vom Beirat der Gewerkschaft beauftragt. Danach sollen die Tabellenlöhne der Eisenbahnarbeiter vom 1. Januar an im Durchschnitt um 11 Pfennig erhöht werden. Neue scharfe Angriffe gegen den Vor- sitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Otto Dibelius, rich- tete am Mittwoch das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“. Uber 2 000 Flüchtlinge aus der Sowjet- zone und Ostberlin haben in der Zeit vom Heiligen Abend bis zum Mittwoch in West- berlin um Notaufnahme nachgesucht. Als unbegründet zurückgewiesen hat der niedersächsische Ministerpräsident Hellwege die Vorwürfe gegen die Verwaltung des Grenzdurchgangslagers Friedland. Zu tatkräftiger Hilfe für die Heimkehrer aus der Sowjetunion hat der Vorsitzende des Gesamtdeutschen Ausschusses des Bundes- tags, Herbert Wehner(SPD), aufgerufen. Die Opposition will ihre Auffassungen und Forderungen zur Sozial-, Wirtschafts- und Kulturpolitik auf einem Kongreß Mitte Januar in Köln der Oeffentlichkeit vortragen. Der SPD- Kongreß steht unter dem Motto „Die Neuordnung Deutschlands“. Das Kuratorium unteilbares Deutschland ruft zum Jahreswechsel zur entschlossenen Fortführung der Arbeit um die Wiederver- einigung auf. Das Kuratorium weist darauf hin, daß die Berechtigung der Forderung auf die Wiedervereinigung Deutschlands heute schon bei den namhaften Staatsmännern der Welt anerkannt wird. Dr. John habe vor seiner Rückkehr in die Bundesrepublik eine allerdings unverbind- liche Zusicherung vom Bundesjustizministe- rium erhalten, daß er bei seiner Rückkehr nicht verhaftet werde, schrieb am Mittwoch der Berliner Korrespondent der dänischen Zeitung„Berlingske Tidende“, Henrik Bonde-Henriksen, der John in seinem Auto von Ost- nach Westberlin gebracht hatte. In Italien hat der innerpolitische Weih- nachtsfriede kaum die Feiertage überdauert. Die verschiedensten Zweige des Staats- dienstes berennen die Regierung mit neuen Streiks. Allen Gruppen, die sich der Streik- Waffe bedienen, ist die Befürchtung gemein- sam, bei der im Gang befindlichen Neu- ordnung des italienischen Staatsdienstes ins Hintertreffen zu geraten. Jugoslawiens Staatspräsident Tito traf am Mittwoch in Suez ein und fuhr sofort nach Kairo weiter, wo er zu einem zehn- tägigen Staatsbesuch erwartet wird. Frau Tito ist am Mittwoch ebenfalls in Kairo einge- troffen. Israel will nach Mitteilung eines Sprechers des Außenministeriums die Einberufung einer Friedenskonferenz mit Aegypten vor- schlagen. Als verfassungswidrig angefochten hat eine Gruppe jordanischer Abgeordneter die am 19. Dezember verfügte Auflösung des Parlaments. Das von dem fünf Tage amtie- renden Ministerpräsident El-Madschali aus- gefertigte Auflösungsdekret trägt zwar seine Unterschrift, nicht aber die nach der Ver- fassung erforderliche Gegenzeichnung durch den Innenminister. Präsident Eisenhower ist am Mittwoch zu einem zweiwöchigen Erholungsurlaub in Key West im Staate Florida eingetroffen. Neue Atomwaffen- Versuche will Groß- britannien im kommenden Frühjahr auf den Monte-Bello-Inseln durchführen, die zu Australien gehören. Heftige Stürme, die seit einigen Tagen an der japanischen Ostküste toben, haben schwere Opfer unter den japanischen See- leuten gefordert. Bis jetzt werden 110 See- leute vermißt. Leidtragenden. 1955 seien die Löhne zum Teil erheblich über die Grenzen der volkswirt⸗ schaftlichen Produktivität hinausgetrieben worden. Es sei daher sehr wichtig, den Vor- sprung der Lohnentwicklung von der Güter- seite her wieder einzuholen, Dies setze mehr Als bisher ein Maßhalten der Arbeitnehmer im Fordern und der Unternehmer im Bewil⸗ ligen voraus.. Arbeitszeitverkürzung: Gegenstand neuer Gespräche müsse die Möglichkeit einer tat- sächlichen Arbeitszeitverkürzung sein und nicht nur einer fiktiven Verkürzung, die bei Beibehaltung der bisherigen Arbeitszeit nur zu einer vermehrten Bezahlung von Ueber- stunden führen werde, Für das Tempo einer etwaigen Verkürzung der Arbeitszeit Sei ge- nau wie für das Ausmaß der Lohnerhéöhun- Sen allein die Produktivitatssteigerung ent- scheidend. In diesem Sinne müsse ein Weg gefunden werden, die Arbeitszeitverkürzung in einen gemeinschaftlichen Plan einzuord- nen, der keinen Schaden für die Gesamt- wirtschaft bringt. 5 Arbeitskräfte: Auch im kommenden Jahr werde vermutlich die Nachfrage nach Ar- beitskräften das Angebot übersteigen. Dieser Entwicklung sollten die Betriebe durch ver- stärkte Ausbildung von Fachkräften, durch eine Wirtschaftlich sinnvolle Einstellung und Beschäftigung von Arbeitnehmern und durch betriebstechnische Maßnahmen begegnen. Die Beschäftigung ausländischer Arbeits- kräfte gewinne besondere Bedeutung. Soꝛzialreform: Die Arbeitgeberverbände empfehlen als obersten Grundsatz einer So- zialreform, daß die Leistungen der Sozial- versicherung im Wege eines Rechtsanspruchs auf der Grundlage von Leistungen und Gegenleistungen gewährt werden. Kommunistische Infiltration: Um der Ge- fahr kommunistischer Infiltrationsarbeit in den Betrieben zu begegnen, sei eine gründ- liche Aufklärung von Unternehmern und Arbeitnehmern notwendig. Dieses Problem stelle auch die besondere politische Aufgabe, die soziale Befriedung im betrieblichen und überbetrieblichen Bereich zur Grundlage einer politischen Befriedung und eines wel⸗ teren sozialen und wirtschaftlichen Aufstiegs zu machen. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 29. Dezember 1955/ Nr. 299 weit sie gemeinsame Interessen der euro- päischen Länder und nationalen Industrien entstehen ließe, wählte— doch wohl in der Donnerstag, 29. Dezember 1933 OEEOC-Plan und Euratom Alle Welt weiß es: Europa hinkt in der Ausnutzung der Atomenergie weit hinter den USA und der Sowjetunion her. Nur in Semeinsamer Anstrengung wird Europa den Vorsprung der beiden Weltmächte aufholen und dann mit ihnen Schritt halten können. Diese Sätze sind so oft gesagt worden, dag man sie schon als Gemeinplätze empfindet. Man sollte meinen, in dieser Situation sei nichts selbstverständlicher als der Entschluß derjenigen Länder, die man zum freien Europa zusammenaddiert, sich zu einem ge- meinschaftlichen Aufbruch in das Atom- Zeitalter zu organisieren. Weit gefehlt! In der FHerbstdebatte der Beratenden Versammlung zu Straßburg(im Oktober) Wurden die Ansätze einer Wiederholung des alten europäischen Streites an einem neuen Objekt bereits sichtbar. In ihrem Bericht über die Vorarbeiten zu einer europäischen Organisation für Atomenergie unterschied die holländische Abgeordnete Klombè zwei Möglichkeiten: die technische Zus am- menarbeit und wirtschaftliche Integration. An der technischen Zusammenarbeit Würden sich möglichst viele europäische Staaten beteiligen; sie soll in gegenseiti- gen Auskünften, Austausch von Forschern und Technikern, Koordinierung der natio- nalen Forschung und industriellen Produk- tionsprogramme, sowie in der Errichtung und Verwaltung gemeinsamer Anlagen(ge- meinsamer Fonds) bestehen. Die wirtschaftliche Integration dagegen Würde nicht nur eine Koordinierung, son- dern eben eine tegrierung der nationalen Produktionsprogramme bringen und unter emer supranationalen Behörde einen ge- meinsamen Markt für Atomenergie errich- ten. Inzwischen hat jede dieser beiden Mög- Uichkeiten ihren Ausdruck in einem Plan ge- kunden: technische Zusammenarbeit-OEEC- Plan und wirtschaftliche Integration Brüs- seler Plan(erarbeitet von einem Ausschuß der sechs Montanunion-Länder). Der OEEC-Plan soll möglichst viele der 17 Mitgliedstaaten des Europäischen wirt- schaftsrates(OEEC) in folgenden Angelegen- heiten zusammenarbeiten lassen: 1. Informationsaustausch über Investi- tionsprojekte, ohne aber die staatliche und Private Handlungsfreiheit einzuengen; 2. Gründung von Gesellschaften für den Bau von Anlagen, die am zweckmäßigsten von mehreren Ländern gemeinsam betrieben Werden; 3. Angleichung der Atomgesetzgebung der einzelnen Länder; 4. Gegenseitige Förderung in Ausbildungs- fragen; 5. Materialstandardisierung; 6. Aufbau eines freizügigen Atommark- tes, der allerdings einer Sicherheitskontrolle unterworfen werden soll. Der Brüsseler Plan(Euratom) dagegen müßte einstweilen auf die sechs Staaten der Montan-Union beschränkt bleiben. Er sieht nach bisher bekannt gewordenen Einzelhei-⸗ ten eine supranationale Behörde mit folgen- den Zuständigkeiten vor: 1. Beschaffungs- und Zuteilungsmomopol Für spaltbare Stoffe; 2. Investitionskasse. Es liegt auf der Hand, daß diejenigen Mitgliedstaaten des Europäischen Wirt- schaftsrates, die nicht zur Montan-Union gehören, den OEEC-Plan unterstützen wer- den. Darüber hinaus wollen Eingeweihte wissen, Großbritannien habe aus sattsam bekannter Abneigung gegen supranationale Lösungen auf dem Kontinent lebhaftes Interesse daran, den OEEC-Plan gegen Euratom durchzusetzen. Dagegen leisten die USA den Euratom-Planern massive Hilfe. In der Bundesrepublik scheiden sich die Geister. Bundes wirtschaftsminister Erhard Fürchtet den möglichen Dirigismus einer übernationalen Atombehörde, und ihm schloß sich das Deutsche Industrieinstitut an. In der deutschen Industrie bestehen er- hebliche Bedenken gegen Euratom. Wir wollen hier nicht darüber urteilen, ob es auf die Dauer gesehen vom wirt- schaftlichen Standpunkt aus richtig wäre, wenn die deutsche Industrie die Integration der europaischen Atom wirtschaft ablehnte und die Formen der Zusammenarbeit, 80 — Annahme, die deutsche Industrie werde in dem auf diese Weise fortbestehenden natio- nalen Rahmen bessere Entwicklungschancen haben als in übernationaler Verflechtung mit den Industrien anderer Länder. Wir stellen hier aber die Frage, ob die Entschei- dung zwischen dem OEEC-Plan und Eura- tom nur nach wirtschaftlichen Gesichts- punk zu fällen sei. Wir sind der Ueberzeugung, daß im Auf- bruch einer neuen Epoche die politischer Argumente mindestens ebenso schwer wie- gen wie die wirtschaftlichen. Europa wird in dieser neuen Epoche nur als politische und wirtschaftliche Gemeinschaft bestehen können, daran zweifelt doch heute niemand mehr. Die erst im Entstehen begriffene Atomwirtschaft bietet weit mehr als die Montan-Union die Chance, das Fundament für diese Europäische Gemeinschaft zu legen. Der OEEC-Plan schafft die Möglich- keit, Euratom hingegen den Zwang zur Zu- sammenarbeit. Wir sind an der Schwelle des Atom-Zeitalters für den Zwang, weil in der Vergangenheit schon zu viele Möglich- keiten vergeudet wurden. Und die Lösung der Streitfrage? Das eine tun und das andere nicht lassen! Der Prä- sident des Verbandes der Chemischen Indu- strie, Dr. Menne, hat einmal gesagt, die Bil- dung einer Organisation im Rahmen der Montan-Union stehe nicht im Widerspruch zu einer Zusammenarbeit im Rahmen der OEEC. Wir glauben, Dr. Menne, hat mit dieser Meinung recht. W. Hertz-Eichenrode. Ein Gesetz macht Wehrdienst zur Pflicht Im Bundesverteidigungsministerium liegt der Entwurf eines Wehrpflichtgesetzes bereit Bonn, 28. Dezember die Entscheidung der Wehrersatzverwaltung Bundesverteidigungsministerium Entwurf eines Im der ist Wehrpflichtgesetzes gerichtlich nachprüfen zu lassen. Der Entwurk enthält Ausführungsbestim- mungen zum Recht der Kriegsdienstver- nahezu fertiggestellt Worden. Er definiert die weigerung. Die Entscheidung über Anträge Wehrpflicht als des deuts n Mannes und dadurch mit seiner Weh „öffentlich- rechtliche Pflicht von lenst zu leisten weigerer anerkannt zu werden, wird danach erson für die Ver- im Rahmen des Musterungsverfahrens ge- Wehrpflichtigen, als Kriegsdienstver- teidigung des Staates einzutreten“. Die Wehr- troffen. In solchen Fällen aber wird bereits Pflicht soll mit 18 Jahren beginnen und mit eine zum Richteramt befähigte Persönlichkeit 45— bei Offizieren und Unteroffizieren mit dem Ausschuß in der ersten Verwaltungs- 60— Jahren enden. Die Werden in erster Linie einen 18 monatigen zu Wehrpflichtigen instanz vorsitzen. Auch hier bleibt der Weg den allgemeinen Verwaltungsgerichten Grundwehrdienst zu leisten haben, zu dem in offen. der Regel die Zwanzigjäh Werden sollen. Daneben werden n einberufen In den Uebergangs- und Schlugvorschrif- Wehr- ten sieht der Entwurf für die unausgebilde- übungen gefordert, die sich auf die gesamte ten älteren Jahrgänge einen verkürzten Zeit der Wehrpflicht verteilen und insgesamt Grundwehrdienst von nur sechsmonatiger bei Mannschaften und Unteroffizieren sechs, Pauer vor. Also auch die„weißen“ Jahr- bei Offizieren zwölf Monate betragen werden. Die Vorlage sieht eine bundeseigene zivile gänge, die im Kriege nicht mehr eingezogen Wurden, nun jedoch für einen regulären 0 i Wehrdie schon zu alt sind, werden die Wehrersatzverwaltung vor, die dem Ver- dienst f ind, teidigungsminister unterstellt ist. Sie über- Uniform anziehen müssen, wenn diese Vor- lägt aber die Erfassung der Wehrpflichtigen lage zum Gesetz erhoben wird. den Ländern als eigene Angelegenheit. Für garen sind Musterungs- wird im Ministerium die Musterungsverord- das Musterungsverfal Zur Ergänzung des Wehrpflichtgesetzes ausschüsse und Musterungskammern vor- nung Vorbereitet, die die technische Durch- gesehen, denen auge Wehrersatzverwaltu ein Vertreter einem Angehörigen der führung der Musterung und Einberufung der regelt. Dazu sind Bestimmungen über die S 8 86 0 Kreis- oder Stadtverwaltung sowie ein ge- Wahl der ehrenamtlichen Beisitzer in den Wählter ehrenamtlicher Beisitzer angehören Ausschüssen und Kammern erforderlich, so- werden. Den Wehrpflichtigen bleibt das Recht, Wie Richtlinien zur Handhabung der gesetz- Tito zwischen Löwenmähnen und Bambusspeeren Der jugoslawische Staatsbesuch beim Negus hatte wirtschaftliche Hintergründe Addis Abeba, Ende Dezember Die Straße vom Kaiserpalast nach der Stadtgrenze säumten rund 20 000 braune Sol- daten, alle in Battle Dreg, Baskenmütze und Shorts. Auf den Karabinern blitzen die Bajonette. Hinter dem Spalier standen oder sahen im Sattel ihrer Maultiere und Araber- pferdchen Zehntausende, ja Hunderttausende von Zuschauern, viele mit Lederschild und Bambusspeer bewaffnet, auf dem Kopf Filz- hüte, Tropenhelme oder flatternde Löwen- mähnen. Draußen am Eingang zur Stadt war in eimer Eukalyptuslichtung ein großes Zelt aufgebaut, mit Purpur ausgeschlagen und zwei hohen Thronsessel möbliert worden. Davor nahmen die Regierungsmitglieder, die Spitzen der Armee, die Notablen in schwar- zer Pelerine, die hohen Hofbeamten in großer Uniform, die Ras(Könige), die weißunifor- mierte berittene Leibgarde und die in die Nationalfarben gekleidete Gardekapelle Auf- stellung. Dann traf vom Palast her Kaiser Haile Selassie I. mit seinem Gefolge ein. Wenig sbdäter kam von Nordosten her mit einer Motorradvorhut die Karawane Marschall Titos an. Das Spiel der Leibgarde intonierte den von ihrem schweizerischen Kapellmeister, Konsul Albert Nicot, komponierten Salut A Tito.“ Die beiden Staatschefs schüttelten sich die Hände, das Volk klatschte. Dann schritten der Raiser und der Marschall die Front der Ehrengarde ab. Es kommt nicht von ungefähr, daß Aethio- pien gerade im jetzigen Zeitpunkt Reiseziel verschiedener Staatsmänner geworden ist. Es begann vor einigen Wochen mit dem ame- rikanischen General van Fleet, der zwar seine äthiopischen Koreakameraden besuchen Wollte, aber doch einen bedeutenden Farb- tupfen in dem Teppich hinterließ, an dem zur Zeit von Afrika bis zum Fernen Osten drei Mächtegruppen weben: Großbritannien und eine Reihe von europaischen Mächten; Ame- rika, das rings um das saudi- arabische Erdöl immer mehr eine eigene Mittelostpolitik treibt; der Sowietblock mit seiner afro-asia- tischen Wirtschaftsoffensive. Der Unter- Staatssekretär im italienischen Außenhan- delsministerium stattete Aethiopien einen Besuch ab, und dem Bundeswirtschaftsmini- ster Professor Erhard war Addis Abeba ebenfalls eine Reise wert. Italien schuldet noch bedeutende Repa- rationsleistungen für seinen unseligen Abes- sinienfeldzug. Es möchte sie mit Lieferungen und vor allem mit der Ausführung öffent- licher Arbeiten abtragen. Ein Wasserkraft- Werk im Nordosten und der Bau des Hafens von Assab stehen dabei im Vordergrund. Für die gleichen Aufgaben interessiert sich die Bundesrepublik; doch Professor Erhard blickt über die deutschen Wirtschaftsinteres- sen hinaus: Er ist überzeugt, daß der Westen weder zuschauen muß noch darf, wie er in den entkolonialisierten Gebieten von einem Kolonialismus sowietischer Prägung abgelöst Wird. Auch in Bethiopien hat der Ostblock mit seiner Wirtschaftsoffensive begonnen. Die tschechoslowakische Wirtschaft schaltet sich mit Dumpingpreisen in den àthiopischen Markt ein. Mit dem Staatsbesuch Titos ist nun auch Jugoslawien auf den Plan getreten. Die — Ho 5. 8 2 SF Leoſſch. Sou nefunt, Hedefbemaffnung Genfer Honfsreneen f u Nor, Hagan d, CHs chts chen, FES 765 55 UdssR. 5 12 Hos N. U—— 2. LV e Hulgogin d. dsc hsc, 3 2c ö 62% 47 Schiueſe lnguhen ih oro flo u. Algerie 8 40¼ͤôl. 45% Agios che Kohfeten in Hondung Brennpunkte des Weltgeschehens im Jahre 1955 480-t-Luxusjacht im Wert von 6 Millionen DM, die Tito dem Negus als Gastgeschenk mitbrachte, sprengt den Rahmen dessen, was sich ein Land wie Jugoslawien aus bloßer Höflichkeit leisten kann. Man erinnert sich, daß auch qugoslawien schon im Orient Häfen gebaut hat, und darf es wohl ebenfalls als Anwärter für das Hafenprojekt Assab be- trachten. Daß der Markt des in Entwicklung begriffenen Aethiopien für Jugoslawien ver- lockend sein kann, steht außer Zweifel. Eduard Wahl(dpa) lichen Grundsatzbestimmungen über die Zu- rückstellung von Wehrpflichtigen aus Persön- lichen Gründen. Zurückstellungen sollen ausgesprochen werden, wenn im Falle einer Einberufung die Versorgung der Familie oder sonstiger Angehöriger gefährdet würde, wenn der Wehrpflichtige für die Erhaltung und Fortführung eines elterlichen Betriebes unentbehrlich und unersetzbar ist, wenn die Einberufung einen Ausbildungsabschnitt unterbrechen würde oder wenn eine Einbe⸗ rufung bei Würdigung der besonderen Lage des Wehrpflichtigen aus sonstigen Gründen nicht zumutbar erscheint. Vorbereitet wird auch eine Verordnung, die das technische Verfahren bei der Heran- ziehung der Reservisten zum Wehrdienst regelt. Sie stellt sicher, daß die Frage der Verfügbarkeit des Wehrpflichtigen in einem ordnungsgemäßen Verfahren geklärt wird, und daß bei der Wahl des Zeitpunktes der Einberufung die persönlichen Verhältnisse der einzelnen Wehrpflichtigen gewürdigt Werden.(dtd) Hilfsabkommen Bonn— Washington in Kraft Washington.(dpa/ AP) Der Geschäftsträ- ger der Bundesrepublik in Washington, Alfred von Kessel, hinterlegte in Washing- ton die Ratifikations-Urkunde des Abkom- mens über gegenseitige Verteidigungshilfe der USA und der Bundesrepublik. Damit ist dieser am 20. Juni geschlossene Vertrag in Kraft getreten. Die USA haben sich darin verpflichtet, der Bundesrepublik beim Auf- bau der neuen Streitkräfte zu helfen. Der Sinn soldatischer Existenz in dieser Zeit liege allein in der Notwen⸗ digkeit, zur Sicherung der Gemeinschaft und damit zur Erhaltung des Friedens bei- zutragen, schreibt Bundesverteidigungs- minister Blank in einem Beitrag zum Jah- reswechsel im Deutschland-Union-Dienst der CDU/CSU. Es werde das Bemühen der Bundesregierung sein, die Streitkräfte fest und sicher in das demokratische Gefüge einzuordnen. Der Soldat dürfe weder als erster Mann im Staate, noch als ein not- Wendiges Uebel angesehen werden. Algerienfrage wird zum Thema Nr. 1 Mendeès-France und Faure äußern im Wahlkampf ihre Standpunkte Von unserem Pariser Korrespondenten Girod de l' Ain Paris, 28. Dezember Erst jetzt, einige Tage vor den Parlaments- Wahlen am 2. Januar, ist das algerische Problem in den französischen Wahlkampf aufgenommen worden. Bis dahin hatten die Kandidaten nur einstimmig erklärt, daß man eine Antwort auf die algerische Frage finden müsse:„die Ordnung wieder herstellen“— „Frieden schaffen.“ Doch sie hatten es vor- gezogen, sich an wenig kompromittierende Allgemeinheiten zu halten. Der noch unent- schiedene Kampf, den sich die beiden grogen Koalitionen, die von Mendès-France geführte Republikanische Front und die Gruppe der Rechtsparteien unter der Leitung Faures, liefern, hat sie gezwungen, ihre Absichten hinsichtlich Algeriens, das die Franzosen augenblicklich sehr beschäftigt, zu präzisie- ren. Seit mehr als einem Jahr gibt es jetzt in Algerien organisierte Maduis. Man schätzt sie auf 200 000 Männer, die im Frühjahr die Zahl von 300 000 erreichen sollen. Es vergeht jetzt kein Tag mehr, an dem die moham- medanischen Partisanen nicht Fahrzeuge auf den Straßen angreifen und Mohammedaner und Europäàer ermorden. Die französischen Streitkräfte in Algerien sind ebenfalls laufend verstärkt worden. Sie zählten 49 000 Männer vor 18 Monaten, 80 000 vor einem Jahr und heute 180 000, zu denen in kurzem noch 60 000 neue Eingezogene hinzukommen sollen. Die französischen Militärsachverständigen erkennen, daß es selbst mit 500 000 Soldaten unmöglich sein würde, den in den undurch- dringlichen algerischen Bergen versteckten und dauernd von der Propaganda, dem Geld und den Waffenlieferungen der arabischen Staaten und anderer Länder, die immer be- reit sind, sich für die französische Politik „2U interessieren“, unterstützten Maquis zu liquidieren. Die Gründe dieses Zustandes sind verschiedener Art. Der tiefgehendste und älteste ist die Unzufriedenheit der arabischen Bevölkerung in bezug auf den niedrigen Lebensstandard und die dauernd versprochenen, aber jedes Mal verschobenen Reformen. Doch das Neue und Schwierigste des algerischen Problems liegt in der Fat- sache, daß es jetzt die Mohammedaner sind, die sich weigern, über Reformen zu disku- tieren, bevor nicht über die Frage der algerischen Nation und ihr Recht auf Un- abhängigkeit verhandelt wird. Selbst die mohammedanischen Abgeordneten, die ihre Sitze zumeist der französischen Verwaltung Verdanken, sind Nationalisten geworden. S9 ist es die Zugehörigkeit Algeriens zu Frank- reich, die in Frage gestellt ist. Mendès-France und Faure haben sich nur mit Vorsicht zu diesem explosiven Thema geäußert. Mendeès-France erklärte privat, „ich sage nur die Hälfte von dem, was ich denke und das ist schon zu viel für viele meiner Zuhörer“. Mendeès-France schlägt vor, in den nächsten sechs Monaten wirklich freie Wahlen in Algerien abzuhalten. Dazu müßte man zu einem Waffenstillstand kom- men, ohne den solche Wahlen unmöglich Wären. Ohne es vorläufig auszusprechen, ist er für eine Kontaktnahme mit den Rebellen, um diese Waffenruhe zu ermöglichen. Er hält es auch für notwendig, daß der kommende Regierungschef sich bis zur Wiederherstel- lung der Ordnung in Algerien persönlich in Algerien aufhalten müsse. Während er die Idee einer algerischen Nationalität energisch ablehnt, schlägt Faure eine französisch- algerische Konferenz vor, die die Möglich- keiten, Algerien ein Sonderstatut zu geben und seine Beziehungen mit Frankreich zu einem Föderalsystem umzuordnen, prüfen Würde, Er hat ebenfalls nicht davon gespro- chen, ob die algerischen Nationalisten zu die- ser Konferenz zugezogen werden sollten. Algerien wird in jedem Fall das erste und schwierigste Problem sein, das die kommende französische Regierung erwartet. Landespolitische Jahresbilanz vieles wurde geschafft, aber die Vereinfachung von Verwaltung wurde nicht wahr Von Fritz Treffz-Eichhöfer Stuttgart, im Dezember Das Ende dieses Jahres ist in der Landes“ politik von Baden- Württemberg fast gleich- bedeutend mit dem Ende der parlamenta- rischen Arbeit des Landtags, der zwar am 18. Januar und dann noch einige weitere Male zusammentreten, aber Ende Februar Auseinandergehen wird. Dann werden die Abgeordneten-Kandidaten zu den letzten Wahlkampfschlachten für die Neuwahl am 4. März ins Land hinausziehen. Zu beraten und zu verabschieden sind im Januar und Februar nur noch der Haushaltsplan und das augenblicklich bei den Fachausschüssen lie- gende Privatschulgesetz. Zieht man diese beiden wichtigen Gesetze in die Bilanz der Arbeit der Großen Koali- tion ein, so kann man sich schon heute ein abgerundetes Bild von den Leistungen der All-Parteien-Regierung und ihres Landtags machen. Dabei ist festzustellen, daß das zu Ende gehende Jahr 1955 uns auf landes- politischem Gebiet manch erfreuliches, aber auch viel Aerger gebracht hat. Erfreulich ist das nicht abzustreitende, kontinuierliche Zusammenwachsen der Landesteile, das sich nicht nur aus der„Macht des Faktischen“, sondern zum großen Teil auch aus der Er- kenntnis der Unfruchtbarkeit nachbarlicher Zänkereien ergeben hat. Die ständig stei- gende Finanz- und Wirtschaftskraft der ver- einigten Landesteile hat darüber hinaus schon jetzt in gestern noch halb verelendeten, Wirtschaftlich vernachlässigten Gebieten unseres Landes mehr oder weniger fühl baren Wandel geschaffen und den Unwillen gegenüber der zwangsläufigen Verlagerung von Regierungskompetenzen aus vier in eine Landeshauptstadt wesentlich eingedämmt. Erfreulich ist weiter, daß es dem Landtag gelungen ist, in den letzten Jahren schon einen Teil der zur endgültigen Staat werdung notwendigen Rechtsangleichungsgesetze unter Dach und Fach zu bringen, eine vernünftige Gemeindeordnung und eine zu bejahende Kreisordnung zu schaffen und den Fiflanz- ausgleich zwischen Staat und Gemeinden auf eine einheitliche Basis zu stellen, die nach Möglichkeit allen Partnern gerecht werden soll. Die ständig steigenden Leistungen des Landes für Hochschulwesen und Forschung, die dank geschickter Verhandlungsführung gelungene Bemühung, das erste deutsche Atomzentrum in Karlsruhe entstehen zu las- sen, die erheblichen Anstrengungen zur För- derung des Schulwesens auf allen Gebieten, die Straßenbauleistungen und die enorme Unterstützung des sozialen Wohnungsbaues — das alles sind Beweise für Fleig und Arbeitswillen des Parlaments und der Re- gierung, die nunmehr abtreten werden. Das alles aber sind auch Dinge und Vor- haben, die zwar die Lebenskraft des jungen Bundeslandes an sich unterstreichen, nicht aber die Notwendigkeit den von gestern übernommenen vorläufigen Staatsaufbau beizubehalten, der von vielen Kennern als zu aufwendig bezeichnet wird. Und hier mug die notwendige Kritik an der Arbeit des Par- laments einsetzen, das sich vor zwei Jahren ohne Volkswahl mit der Begründung aus der Verfassunggebenden Landes versammlung in den Landtag von heute umgewandelt Hat, die Männer, die die Verfassung schufen, müßten auch für eine Verabschiedung der Landes- aufbaugesetze auf breiter Grundlage sorgen. Diese ihre ureigene Aufgabe haben die Ab- geordneten nur teilweise und unvollkommen gelöst. Sie haben im Staatsaufbau alles beim Alten gelassen, nicht einmal die Ex- und En- klaven beseitigt, sind auf dem Gebiet der Verwaltungsvereinfachung vor jeder Ini- tiative zurückgeschreckt und haben es trotz Großer Koalition nicht zu wege gebracht, eine einheitliche Schulgesetzgebung zu verab- schieden. Ob die Lösung dieser noch offenen wich- tigen Probleme dem nächsten Landtag gelin- gen wird, dürfte in der Hauptsache von dem Ausgang der Landtagswahlen abhängen, je- doch ist anzunehmen, daß die Parlamentarier auch bei einer nur geringfügigen politischen Kräfteverschiebung im Frühjahr und Som- mer des kommenden Jahres mit mehr Mut und Initiative an diese Dinge herangehen Werden. Sie stehen dann— im Gegensatz zu den mißglückten Gesetzmachungsversuchen des vergangenen Herbstes— am Anfang einer vierjährigen Legislaturperiode und können es sich dann weitaus eher leisten, unpopuläre Entschlüsse zu fassen, die in diesem oder jenem Wahlkreis aus mangeln- der politischer Einsicht Unwillen erregen könnten. Der Fehler des alten Parlaments lag in der verzögerten Einbringung umstrit- tener Gesetze in der Schlußphase seines Da- seins. Die Hoffnung von morgen wird die rechtzeitige Einbringung dann gut vorberei- teter, von Sachverständigen- Kommissionen durchleuchteter Gesetzentwürfe sein, die Aussicht auf Annahme durch große Mehr- heiten haben werden. Insoweit also brauchte uns um einen Fort- schritt im Aufbau unseres Landes nicht bange zu sein, hätte man der Kommission zur Veberprüfung des Verwaltungsaufbaues nicht schon wieder den weit entfernten Ter- min des 31. Juli 1957 gestellt. Gut Ding will zwar Weile haben, aber die Geduld der Wäh- ler wurde in diesen Dingen schon allzu sehr strapaziert. Es ist im Verwaltungsausschuß schon so reichhaltige Vorarbeit geleistet worden, daß man das Gutachten so schnell wie möglich anfordern sollte. Sehr skeptisch muß man heute noch, wie in allen letzten Jahren, der ständig wachsen- den Zahl der Verwaltungsbediensteten ge- genüberstehen. Zugegeben: in dem viel zitierten Hunderttausend-Mann-Heer der Verwaltung marschieren 30 000 bis 40 000 Lehrer, Tausende von Verkehrs- und Schutz- Polizisten und viele andere unentbehrliche Helfer mit, so daß die Anzahl der reinen Verwaltungsbediensteten nur etwa die Hälfte betragen dürfte, Seit Jahren sind Fachleute dabei zu überprüfen, ob sich diese Zahl nicht noch um ein beträchtliches verringern liege. Das praktische Ergebnis all dieser Nachforschungen und die besorgten Ueber- legungen des erfreulich kritischen Finanz- ausschusses kamen immer wieder zu dem Ergebnis, eine spürbare Personaleinschrän- kung werde sich erst durch einen umfassen- den Aufgabenabbau erreichen lassen. Daran aber ist bei der Flut von Gesetzen, die zu erlassen man vor allem in Bonn für nötig hält, bei den dauernden Gesetzesänderungen und Novellen und bei der vom Bund Auf die Länder ausstrahlenden legislativen Initiative in absehbarer Zeit wohl nicht zu denken. Es muß also nach anderen Mitteln für eine Verwaltungsvereinfachung gesucht wer- den. Der große Katalog der Anordnungen, Erlasse, Verordnungen und Gesetze muß rücksichtslos verkürzt werden. Außerdem gebietet die Situation— diese Erkenntnis setzt sich mehr und mehr durch— eine scharfe Rationalisierung des gesamten Ver- Waltungsbetriebes des Staates. Den vielen Landespolitikern, die in den letzten Jahren Gelegenheit hatten, das modern arbeitende amerikanische Staatswesen zu studieren, bietet sich hier Gelegenheit, ihre Erkennt- Nisse auszuwerten. Daher erscheint es uns einer der erfreulichsten Beschlüsse des heu- tigen Landtags zu sein, einen Staatsbeauf- tragten für die Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung einzusetzen. Auf diesem wird in den kommenden Jahren eine große Verant- wortung lasten. Angefeindet von vielen Sei- ten wird es seine Aufgabe sein, völlig un- abhängig den in den staatlichen Verwaltun⸗ gen weithin noch geisternden„Beamtenzopf“ abzuschneiden, die überalterten Arbeits- methoden zahlreicher Dienststellen zu mo- dernisieren und so zu vereinfachen, daß hier Personalkräfte frei werden, die die Wirt- schaft des Landes gerade im Zeichen der Hochkonjunktur nur allzu gerne zu über- nehmen bereit wäre. Gelingt es dem neuen Landtag im Jahre 1956, einen Feldzug gegen den Gänsekiel, gegen umständliche Instanzenzüge, gegen überflüssigen Verwaltungsleerlauf und gegen besessene Aktenfanatiker, gegen die Auf- blähung von Bagatellfällen und gegen die Duckmäuserei der Kompetenz- Kompetenzen zu führen, dann wird er die Bevölkerung Auf seiner Seite haben,. Mit dem Kampf ge- gen den unhöflichen Briefstil ist es längst nicht mehr getan., Versagt er vor diesem Wichtigen Problem und halten sich die In- teressemverbände mit ihren Forderungen Künftig nicht mehr zurück, so wird es dem Parlament auch nicht gelingen, seine Wahl- Versprechungen nach einem einfachen Staats- aufbau zu erfüllen. Wir würden dann am Ende des nächsten Jahres wiederum da sein, Wo wir heute stehen: vor einer Mammut Staatsverwaltung, die fast 45 Prozent unse- rer gesamten im Lande verbleibenden Steuergelder verschlingt, und unsere Liebe zu diesem Staat einer schweren Belastungs- probe unterzieht. österr nen 2 sport! Stuba Graz den Kogel von d ihnen ten. L Z al biets durch punkte Jahrer tende Eisenb Por kk. den m. auf geb soWjet an Fin Das 2000 J Mitteln reichel ten St hatte nde den A strukti werde reicher Zeit ir Anf babnli Chinin Mongoo den, 2 Ulan P bindur damit zwisch Umwe Ein ist ar Polars dem„ vorher Wissen nach Expedi schung physik. den 80 In Weihn. Meldui Art ur Verkel Brände Die Z traurige Ein telschle USA) Person des W. Währer Verletz Sattels und sc mit. D. die di schwer der Fe nende stelle 1 Ach Hängel Staate stürzte. Lastkr⸗ rissen. Etwy der W. ren E Leben. lösten eine à schwine prallter Sao Pa Person zum Te Täg! in der dem W triebs der Bet im Ver schäftie im Jah. erhöht. Betrieb der Bes Berufs! Vollarb her höc gegen 1 Im sicherus letzte „Neuzu genosse gen übe Ein Pre gungspf zahlung unfällei ZWei M 1954 er. bau. De Die Ste mit hol Standen eine Mi an etwyg 20 bis 2 War ein Zur vorbeug unfälle krankh Forsche Erkran Jr. 299 t Nr. 299/ Donnerstag, 29. Dezember 1935 Seite 3 Was sonst noch geschah. 5 Nach den Weihnachtstagen wird aus den sterreichischen Alpen berichtet, daß Lawi- nen zwei Menschenleben unter den Winter- ie Zu- ersön- sollen einer amilie vürde, Altung riebes un die schnitt Zinbe⸗ Lage ünden nung, leran- dienst e der den mußten, wurde von der Bahnverwaltung emem aufgehoben. Porkkala wird im Januar von Wird, sowjetischen Truppen geräumt und wieder s der en Finnland übergeben. tnisse* 90 g Das Einkaufszentrum der Athener, vor 2000 Jahren erbaut, wird gegenwärtig mit Mitteln der Rockefeller-Stiftung und zahl- reichen privaten Spenden aus den Vereinig- ten Staaten wiedererrichtet. Das Gebäude 1 hatte Attalos II., König von Pergamos, der tsträ. in der griechischen Hauptstadt studierte, ton, den Athenern geschenkt. Nach den Rekon- hing- struktionsarbeiten, die 1957 beendet sein Kom- werden, soll es als Museum für die zahl- Shilke reichen antiken Funde dienen, die in letzter Damit Zeit in Athen gemacht wurden. ertrag darin. Auf- Anfang Januar wird eine neue Eisen- bahnlinie zwischen der chinesischen Stadt tenz Chining und der Hauptstadt der Aeußeren wen- Mongolei, Ulan Bator(Urga), eröffnet wer- chaft den, gab Radio Peking bekannt. Da von bei- Ulan Bator aus bereits eine Eisenbahnver- ungs⸗ bindung nach der Sowietunion besteht, wird Jah- damit jetzt ein direkter Eisenbahnverkehr ienst zwischen China und der Sowjetunion ohne 1 der Umweg über die Mandschurei möglich sein. fest* füge Eine australische Antäàrktis-Expedition r als ist am Dienstag an Bord des dänischen not- Polarschiffes„Kista Dan“ zur Reise nach dem„sechsten Erdteil“ abgereist. Einen Tag vorher war eine Gruppe französischer Wissenschaftler von Hobart(Tasmanien) nach der Antarktis aufgebrochen. Beide Expeditionen bereiten die Antarktis-For- schungen vor, die im Internationalen geo- physikalischen Jahr 195% betrieben wer- den sollen. der 5 den In den Vereinigten Staaten sind an den ernd Weihnachtsfeiertagen nach den neuesten enen Meldungen 732 Menschen bei Unfällen aller igste Art ums Leben gekommen. 574 fanden bei Tat- Verkehrsunfällen den Tod, 62 wurden bei sind, Bränden und 96 bei anderen Unfällen getötet. sku- Die Zahl der Verkehrstoten ist ein neuer der trauriger Feiertagsrekord. Un- 8 15 die Ein mit 20 000 Liter Benzin gefüllter Sat- ire telschlepper ist in der Nahe von Newburgli tung(US) auf einem Bahnübergang mit einem 1. So Personenzug zusammengestoßen. Der Fahrer ank des Wagens wurde auf der Stelle getötet, f Während sämtliche Insassen des Zuges un- nur verletzt davonkamen, Der Zug schnitt den e Sattelschlepper an der Kupplung entzwei wat, und schleifte den Motorteil etwa 150 Meter ieh! mit. Der Benzintank brach in Flammen aus, 1 die die ersten beiden Wagen des Zuges nagt schwer beschädigten. Das rasche Eingreifen rlich der Feuerwehr verhinderte, daß das bren- 582 nende Fahrzeug einige unweit der Unglücks om stelle liegende Benzintanks entzündete. glich 85 „ ist Acht Personen wurden getötet, als eine len, Hängebrücke über den Grijalva-Fluß im hält Staate Chiapas(Südmexiko) zusammen- ende stürzte. Wie bekannt wurde, hatte ein stel- Lastkraftwagen eines der Tragseile zer- h in rissen. die* isch Etwa zwanzig Personen kamen während sch- der Weihnachtsfeiertage bei einem schwe- lich⸗ ren Eisenbahnunglück in Brasilien ums ben Leben. Drei mit Erz beladene Waggons 1 2 lösten sich von einem Güterzug, sausten ken eine abschlissige Strecke mit einer Ge- bro- schwindigkeit von 160 km/st hinab und die- prallten bei dem Ort Guararema Grovinz ten. Sao Paulo) mit großer Heftigkeit auf einen und Personenzug. Etwa 150 Personen wurden nde zum Teil schwer verletzt. nde 5000 Betriebsunfälle ren 155 Täglich verunglücken über 5000 Menschen uns in der Bundesrepublik im Betrieb oder auf eu- dem Wege dorthin. Davon verlaufen 17 Be- auf- triebs- oder Wegeunfälle tödlich. Die Zahl der der Betriebsunfälle ist in den letzten Jahren d in im Verhältnis stärker gestiegen als die Be- ant-⸗ schäftigtenzahl. Sie hat sich von 4,6 Prozent Sei- im Jahre 1953 auf 5,4 Prozent im Jahre 1954 un- erhöht. Der Anteil der tödlich verlaufenen un- Betriebsunfaälle blieb im Verhältnis zur Zahl pf 8 der Beschäftigten gleich. Die meldepflichtigen its Berufs krankheiten, die 1953 noch 1,01 Je 1000 mo- Vollarbeiter betrugen und damit ihren bis- aer her höchsten Stand erreicht hatten, sind da- 11. gegen 1954 auf 0,74 Promille gesunken. der Im Jahre 1952 registrierte die Unfallver- er- sicherung in der Bundesrepublik 644 000 Ver- letzte und Erkrankte, unter ihnen 106 969 hre„Neuzugänge. 1953 gingen bei den Berufs- iel, genossenschaften fast 2,1 Millionen Meldun- gen gen über Unfälle und Berufskrankheiten ein. gen Ein Prozent der über eine Million entschädi- uf gungspflichtigen Unfälle führte zur Renten- die zahlung. Insgesamt wurden 1953 bei Betriebs- zen umfällen 7120 Tote gezählt. Von den rund ing zwei Millionen Betriebsunfällen des Jahres ge- 1954 ereigneten, sich 108 076 allein im Berg- igst bau. Dabei fanden 524 Bergarbeiter den Tod. em Die Statistik zeigt, daß jeder Betriebsunfall In- mit hohen Kosten verbunden ist; 1953 ent- gen standen Gesamtschäden in Höhe von über em eine Milliarde DM. Im gleichen Jahr wurden l- an etwa 1,25 Millionen Personen im Alter von ts⸗ 20 bis zu 60 Jahren Unfallrenten gezahlt. Das am war ein Fünftel aller Rentner. in, Zur„Sicherheit im Betrieb“ gehört neben ut vorbeugenden Maßnahmen gegen Betriebs- 82 unfälle auch die Bekämpfung der Berufs- er: krankheiten. Um die sozialwissenschaftliche sportlern gefordert haben., In Kühtai in den Stubaier Alpen wurde ein Ingenieur aus Graz von einer Lawine verschüttet, und in den Radstädter Tauern nahe dem Hunds- Kkogel wurden drei österreichische Skiläufer von den Schneerages Be wel Von ihnen konnten sich unverletzt herausarbei- ten. Der Dritte wurde später tot geborgen. * Sen ber Zahlreiche ehemalige Bewohner des m A 1 5 biets von Porkkala fuhren durch das Gebiet des sowi hen Stütz- punktes und sahen zum erstenmal nach elf Jahren ihre Heimat wieder. Die bisher gel- tende Bestimmung, daß die Fenster von Eisenbahnzügen bei der Durchfahrt durch Porkkala mit Stahlplatten abgedichtet wer- Mittwoch MORGEN „Schuster Pille“ wurde von Sowjetrussen abgelöst Mit Blaupausen allein ist es nicht getan/ Sowjetspezialisten vermitteln den Chinesen praktische Sachkenntnis Auf 30 000 bis 50 000 schätzt ein eng- lischer Beobachter nach einem China- besuch die Zahl der Sowjetrussen, die sich jeweils in beratender Funktion in der Chinesischen Volksrepublik aufhalten. Was diese Zahl bedeutet, kann man ermessen, wenn man bedenkt, daß sie etwa der Ge- samtzahl aller Westeuropäer und Ameri- kaner einschließlich Frauen und Kindern entspricht, die sich vor dem letzten Kriege in China befanden. Die Sowjetrussen aber sind durchweg in beratender Tätigkeit für China, seine In- dustrie, seine Landwirtschaft. für den Aus- bau seines Verkehrswesens, für die Or- ganisation des Staates und der Wirtschaft und für die Heranbildung einer Führer- schicht tätig. Jeder hat ein genau begrenz- tes Feld seiner Tätigkeit, und er verläßt das Land, sobald seine spezielle Tätigkeit beendet ist. Es ist eine Zeit intensivster Ar- beit für ihn, und es wird ihm wenig Ge- legenheit geboten, sich einzuleben und per- sönliche Kontakte zu pflegen. Das wird auch nicht gewünscht— weder von Moskau noch von Peking. Gewährsleute, die das im Lande von der Küste bis nach Szechuan hinein beobachten konnten, berichten, daß diese Berater völlig isoliert leben; sie woh- nen für sich, meist ohne chinesisches Haus- personal, und werden in Autos zur Arbeit abgeholt und wieder zurückgebracht. Ihre Frauen, soweit sie überhaupt mit nach China durften, was nicht häufig der Fall ist, sehnen sich nach der Heimkehr, 80 sehr sie es schätzen und ausnutzen, Dinge erwerben zu können, die in der Sowjet- union nicht oder nur schwer zu erhalten sind.. Wer vor der kommunistischen Herrschaft längere Zeit in China gelebt hat, weiß, daß es dort auch damals Berater aus vielen Na- tionen gab. Das waren„klubfähige“ Her- ren. Sie hatten meist auch reichlich Geld und Zeit und nahmen hohe Positionen ein— in Ministerien und Zentralbehörden, manche auch bei Provinzialverwaltungen. Es gab unter ihnen hervorragende Fach- leute. Nicht„klubfähig“ aber waren andere Leute, von denen man kaum spricht und von denen China vielleicht doch noch mehr Nutzen gehabt hat als von den hoch be- zahlten offiziellen Beratern. Da waren zu- nächst die Fleischer und Bäcker, die Schu- ster und Schneider, die Schreiner, Zimmer- leute und Maurer, die als Soldaten wäh- rend und nach der Boxerzeit nach China gekommen und dort hängen geblieben Wären, da sie eine Chance sahen, in ihrem zivilen Beruf zu Geld und Ansehen zu ge- langen. Erstaunlich hoch war unter ihnen die Zahl der Deutschen, und ihr Einfluß wurde dadurch noch größer, daß jeder deut- sche Handwerksmeister sich seinen chinesi- schen Lehrlingen und Gehilfen gegenüber genau so zu einer guten Fachausbildung verpflichtet fühlte, wie er es deutschen Lehrlingen und Gehilfen in seiner Heimat gegenüber getan hätte. Noch zwanzig Jahre nach dem Ende des deutschen Schutzgebietes Kiautschou konnte man selbst in Schanghai und in Provinz- städten Firmenschilder sehen, auf denen „Deutscher Schneider“ oder„Schuster Pille aus Tsingtau“ stand. Der„deutsche Schnei- der“ war natürlich ebenso Chinese wie der „Schuster Pille aus Tsingtau“, und der Schuster Pille hieß auch gar nicht Pille, sondern nannte sich nur so, und es ist auch nicht einmal sicher, ob es je einen Schuster dieses Namens in Tsingtau gegeben hat oder ob das nur ein von deutschen Sol- daten erfundener Spitzname war. Aber es war eine Empfehlung, bei einem deutschen Meister gearbeitet zu haben, denn das hieß, eine gute Ausbildung gefunden zu haben. Das galt besonders auch für das Bau- gewerbe und alles, was damit zusammen- hängt. Nicht weniger hoch einzuschätzen ist der Einfluß von Montageingenieuren und Mon- tagemeistern, die vorübergehend bei der Errichtung industrieller Anlagen und der Instandsetzung und Ueberwachung neu an- geschaffter Maschinen in China eingesetzt Waren. Hier wurde das vermittelt, was die Amerikaner das„Know-how“(etwa„prak- tische Sachkenntnis“) nennen und mit Recht hoch einschätzen, und nur Praktiker konn- ten dieses Wissen vermitteln. Was damals vereinzelt und von Fall zu Fall erfolgte, geschieht heute in größtem Maßstab und ganz systematisch. Es gibt kaum noch ein Bergwerk, eine Industriean- lage oder eine Verkehrseinrichtung, die nicht schon sowjetische Fachleute bei sich gesehen hat, und nicht nur Leute vom Niveau eines Ingenieurs, sondern ebenso und sogar vorzugsweise Facharbeiter, die auch ohne Sprachkenntnisse einfach durch ihr Beispiel zeigen, wie man dieses macht und jenes vermeidet. Das ist das Wesentliche an der tech- nischen Hilfe, die die Sowjetunion der Chinesischen Volksrepublik gewährt: sie beschränkt sich nicht auf Lieferung der Blaupausen oder auch vollständiger An- lagen und auf Beratung bei ihrer Inbe- triebnahme. Es wird größter Wert darauf gelegt, daß auch ein gut ausgebildetes Per- sonal— vom Direktor bis zum letzten Ar- beiter— sinngemäße Verwendung der An- lagen gewährleistet.„Unteroffizierkorps“ und„Mannschaft“ der Wirtschaftsarmee ist ihnen so wichtig wie das Offizierkorps. Aber die Hauptaufgabe der Vermitt- lung von„Know-how“ liegt bei den Mei- stern und Facharbeitern. die in erster Linie aus der Sowietunion, neuerdings aber auch aus Ländern wie der Tschechoslowakei und Polen, aus Rumänien, Ungarn und auch aus der Sowjetzone Deutschlands für einige Zeit nach China gehen. Manchem Chinesen mag es schwerfal- len, an die Uneigennützigkeit solch großer und nicht ohne Opfer geleisteter Hilfe zu glauben, und würde es jedenfalls vorzie- hen, erfolgte sie nicht so ausschließlich ge- rade von dieser einen Seite. Es hängt aber nicht allein von den Chinesen, sondern von der westlichen Welt ab, ob es auf die Dauer so bleiben soll. Dr. H. Müller „Bleichgesichter“ mit scharfen Augen gesehen „So sehen sie uns“/ Eine Ausstellung in Leiden/ Zum besseren Verständnis des Aufstandes der farbigen Rassen Im Museum für Völkerkunde in Leiden, einem reich gefüllten Schatzhause über- seeischer Plastiken, Waffen, Kult- und Haus- haltungsgegenstände, ist eine merkwürdige Schau primitiver Bildkunst eingerichtet, die den Titel trägt:„So sehen sie uns“. Sie, das sind Indonesier, Eskimos, Indianer, Kongo- neger und Südseeinsulaner, die uns., das heißt die europäischen Bleichgesichter, die zu ihnen gekommen sind, in Holz- und EIfen- beinschnitzereien, in Malereien auf Seiden- und Leinenstoffen, in Zeichnungen auf Stein und Bambusrohren abgebildet haben. Die Idee der Veranstaltung ist dabei, daß es lehr- reich sei, wenn wir Europaer uns einmal nicht in den schmeichelhaften Portraitwieè- dergaben der malenden Großmeister von Apelles bis Raffael spiegeln, von denen wir zu unserer Genugtuung als ein Geschlecht von Göttern hingestellt werden, sondern in der Wiedergabe jener, die wir als Natur- menschen, als Wilde und Heiden bezeichnen. Und in der Tat: es ist lehrreich. Denn kein einziger dieser primitiven Künstler weiß an uns, wie es die Werke darlegen, göt- terähnliche Züge zu entdecken. Stattdessen überwiegen die Züge des Hochfahrenden, des Arglistigen und der Räuberischen, was wir vielleicht damit entschuldigen dürfen, daß zu ihnen, den Naturkindern in Afrika, Nord- amerika, Grönland, der Europäer wahrlich nicht immer in seinen engelhaft besten „Weißer liegt in der Hängematte“(unterer Kongo). Zu unserem Artikel„Bleickgesickter mit scharfen Augen gesehen“. 2 Exemplaren einbrach, um dem Farbigen mit Feuer und Schwert seine Ueberlegenheit fühlbar zu machen. Selbst die Holländer, die in Indonesien zwar auch dies und jenes auf dem Kerbholz haben, im Großen gesehen sich aber um humane Kolonialmethoden bemüht haben, werden auf javanischen Tempelwän- den in plastischen Figurwiedergaben ver- ewügt, die keineswegs schmeichelhaft sind. — Glimpflich gehen mit ihnen auf fein ge- stichelten, fein kolorierten Druckgraphiken Allein die Japaner und die Chinesen um, was daher rühren mag, daß die holländischen Mijnheeren sich ihnen gegenüber zum Zweck vorteilhafter Handelsabschlüsse wirklich fei- nerer Manieren befleißigten. Anders aber sieht es in Afrika, in Nord- amerika, am Nordpol aus. Eine plastische Darstellung vom unteren Kongo zeigt den Europäer faul und schwer hingestreckt in einer Hängematte, in der er sich von zwei Negern über Land schleppen läßt, eine Szene voller laut vernehmbarer antikolonialer Anklage. Die Zeichnung eines Indianers zeigt einen Europäer, wie dieser vor einem ihm begeg- nenden roten Manne zwar höflich den Hut lüftet, hinter seinem Rücken aber schon den gezückten Säbel bereit hält. Und von den Eskimos sind hier in Leiden Karikaturmas- ken von Pelzhändlern zu sehen, die zu ihnen nach Grönland kamen, und ihre höhnische Lachlust herausforderten. Dies alles ist lehrreich und kann viel zum besseren Verständnis des heutigen weltwei⸗ ten Aufstandes der farbigen Rassen beitra- gen. Gewiß hat die Museumsleitung recht, wenn sie in geschickt angebrachten Wand- inschriften den Besucher darauf aufmerksam macht, daß wir Europäer von den Künstlern der Naturvölker„durch eine Brille“ gesehen werden, genau so wie wir umgekehrt die farbigen Menschen„durch eine Brille“ sehen, nur erweist die Schau, daß die Gläser der primitiven Brille durchaus nicht rosig, doch von einer Schärfe sind, durch die unsere Eigentümlichkeiten und Schwächen bedrük- kend zutreffend wiedergegeben werden. 5 F. M. Hübner Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Wechsel- weise stärker bewölkt, einzelne Regen- schauer, Mittagstemperaturen zunächst noch um 8, später um 6 Grad, nachts noch frost- frei. Lebhafter, zeitweise böiger West-, später Nordwestwind. Sonnenaufgang am 29. Dezember 8.24 Uhr, Sonnenuntergang 16.32 Uhr. Ubersicht: Die milde Witterung hat ihren Höhepunkt erreicht. Mit der Verlagerung des nordatlantischen Sturmtiefs zum Nord- meer, werden allmählich kalte Meeresluft- massen in die Westströmung einbezogen. 2 5 909 58 Vorhersage- Korfe fur 29.42. 4955-7 Uhr 220 0 parunde * 8 3 Pegelstand vom 28. Dezember 8 Rhein: Maxau 406(8); Mannheim 246 (+1); Worms 172(1); Caub 192(J). Neckar: Plochingen 148(7); Gundels- heim 195(½ 15); Mannheim 260(10). O vingstin Nori OH OS, wolkenlos 10 Km /n 20 Kin neiter halb bedeckt Sucwind CwWestwine 30 u min 40 Km n wolkig bedeckt WARM RON T Ka. T FRONT Lee So ẽ,en AAA. 1 a der Henne KK conινι,ðsON 1 — warme 8 8 kalte Luftstremuag N Regen 9 Wieselg Schaue = Nebel.* Schnee z Sewittef N Niederschiagsgediet Cuftoruck ia MW²uttbar. Temp. la C Grad H noch- T Tiefdruckgebiet Raubmord aufgeklärt ein Kiel. Genau eine Woche nach dem Raubmord an dem 69 Jahre alten Produk tenhändler Hugo Wildgrube in Nortorf (Holstein) konnte die Kieler Mordkommis- sion als Täter den 28 jährigen Zimmermann Walter Haase aus Deatgen bei Nortorf er- mitteln und festnehmen. Mit ihm wurde die 44jährige Witwe Emma Witterich, bei der Haase wohnte und mit der er eng be- freundet war, dem Amtsgerichtsgefängnis in Nortorf zugeführt. Haase ist geständig, in den Morgenstunden des 20. Dezembers den Produktenhändler ermordet und um 190 DM beraubt zu haben. Frau Witterich wußte von der Tat und hat nach Angaben der Mordkommission sogar die Blutflecken aus der Kleidung ihres Freundes entfernt. „Rollendes Verkehrskino“ Bremen. In einem als„rollendes Ver- kehrskino“ eingerichteten Autobus will die Bremer Polizei von Januar an die Bevölke- rung mit Kurzfilmen und Tonbändern auf die Gefahren des Verkehrs und des„nas- sen Todes“ hinweisen. 5 „Grüne Woche Berlin 1956“ 5 Berlin. Im Interzonen-Omnibus-Linien- verkehr wird nach Mitteilung des Westber- liner Senators für Verkehr zwischen dem 24. Januar und dem 5. Februar aus Anlaß der„Grünen Woche Berlin 1956“ eine 25 prozentige Fahrpreisermäßigung gewährt. Erkrankungen und des gesundheitlichen Ar- Forschung auf dem Gebiete der beruflichen ereignen sich täglich beitsschutzes zu unterstützen, werden in stär- kerem Umfange Bundesmittel bereitgestellt. Eine Verordnung über die Ausdehnung der Unfallversicherung auf Berufskrankheiten Wurde bereits am 26. Juli 1953 erlassen. Merkblätter für die Erkennung und Begut- achtung der gesetzlich anerkannten Berufs- krankheiten werden unter Mitwirkung der Staatlichen Gewerbeärzte aufgestellt und jetzt laufend im„Bundesarbeitsplatz“ ver- öffentlicht. Zur Aufgabe der„Gewerbeärzte“ gehören auch die Früherkennung von Berufskrank- heiten, wie der Silikose, der Staublungen- erkrankungen in der Mühlenindustrie oder des Feuerstars in Walzwerken. Sie haben bei der Lärmbekämpfung, der Beseitigung oder Verhinderung berufsbedingter Zahnschädi- gungen und bei Strahlenschutz-Vorkehrun- gen ein Wort mitzureden. Darüber hinaus werden im Interesse des Arbeitsschutzes vom Bund Forschungsaufträge vergeben oder durch finanzielle Unterstützung gefördert, die sich mit den gesundheitlichen Fragen im Betrieb befassen. Die Institutionen der Gewerbeaufsicht in den einzelnen Ländern der Bundesrepublik und in Berlin haben an der Bekämpfung von Betriebsunfällen und Berufskrankheiten Wesentlichen Anteil. Das im Jahre 1951 er- richtete Bundesinstitut für Arbeitsschutz in Soest/ Westfalen beschäftigt sich nicht nur mit Fragen der Lüftung und der Lärm- bekämpfung am Arbeitsplatz, es ist auch be- auftragt, technische Arbeitshilfen für Schwer- beschädigte zu sammeln, weiterzuentwickeln und den einzelnen Betrieben zugänglich zu machen. Die Gewerbeaufsicht veröffentlicht ihre Beobachtungen und Ergebnisse in Sammel- bänden durch das Bundesministerium für Arbeit. Eine Untersuchung von 33 799 Be- triebsumfällen aus dem Jahre 1953 gibt Aus- kunft über die Ursachen dieser Arbeitsun- fälle. Fast ein Drittel(10 326) sind auf sach- liche Mängel zurückzuführen. Die Mehrzahl Aller Unfälle beruht aber auf menschlichem Versagen. Zwölf Prozent(3 947) der Unfälle ereig- neten sich wegen Nichtbenutzung oder fal- scher Anwendung von Schutzvorrichtungen, 16 Prozent(5 438) wegen Unordnung, Nach- lässigkeit und Nichtbeachten von Verhal- tungsmaßregelm, 6 581(über 19 Prozent) we- gen Unachtsamkeit, Leichtsinn oder Unfug und über 4 Prozent(1 453) wegen mangelnder Kenmtnisse. 6 054 Unfälle waren auf Ueber- müdung, ungenügende Schutzvorrichtungen und andere Ursachen zurückzuführen. Eine große Rolle spielten auch Verkehrs- unfälle, in die Arbeitnehmer auf dem Wege zum und vom Arbeitsplatz verwickelt waren umd die als Betriebsunfälle gezählt werden. Der Anteil der Wegeunfälle stieg von 0,84 Promille im Jahre 1953 auf 1,06 Promille im Jahre 1954. 1953 wurden insgesamt 144 432 Wegeunfälle verzeichnet. Keine Zeit haben ist eine Mauie Es vergeht kein Tag, an dem nicht in der Zeitung der Tod bekannter Männer auf dem Höhepunkt ihres Schaffens im Alter zwi- schen 50 und 60 Jahren angezeigt wird. Man sollte die Ursache hierfür nicht nur in un- serer zunehmenden Technisierung, Mechani- sierung und fabrikmäßigen Erledigung der Tätigkeiten sehen, sondern auch in einer oft zu wenig beachteten Erscheinung, die noch wesentlicher zu dieser Entwicklung beiträgt: Die Tatsache, daß die Verantwortung zu we- nig an die Mitarbeiter delegiert wird. Vor kurzem war eine Gruppe deutscher Wirtschaftsexperten in den USA. Als man sie bei ihrer Rückkehr fragte, was sie dort am meisten beeindruckt habe, kam übereinstim- mend die Antwort, daß jeder Präsident einer Gesellschaft und auch die bei uns Tag und Nacht beanspruchten Vorstandsmitglieder sehr viel Zeit haben. Ein amerikanischer Direktor habe erklärt:„Ich will nicht alles selbst machen. Die wichtigste Aufgabe eines Präsidenten ist, sich geeignete Mitarbeiter hinzusetzen und ihnen die Gesamtarbeit in einzelnen Päckchen aufzubürden, Ich weiß, daß die Deutschen wenig Jeit haben, weil Sie Alles selbst machen wollen.“ Diese Charakterisierung trifft ins Schwarze. Wir scheuen uns, gleich welche Aufgabe wir anfassen, im Team zu arbeiten oder die Verantwortlichkeit an Abteilungs- oder Unterabteilungsleiter weitgehend abzu- geben. Außerdem ist die Bemerkung, man habe keine Zeit, in Deutschland schon zu einer Manie geworden. Sie ist meistens nur eine Ausrede, denn auf diese Weise kann man sich unangenehme Dinge vom Halse halten Wenn man will, hat man immer Zeit. Auf die Dauer können die Führungs- kräkte in Staat, Wirtschaft und Organisation nur dann einer großen und damit auch schöp- ferischen Aufgabe gerecht werden, wenn sie ihre Verantwortung möglichst an geeignete Mitarbeiter übertragen. Die vielbeschäftigten Manager sollten sich in den etwas ruhigen Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr überlegen, ob an dem bisherigen System ihrer„Hetze“ im kommenden Jahr nichts geändert werden kann: zum Wohle der Ma- nager selbst und zur Freude der Mitarbeiter, die gerne Verantwortung tragen und sich für jede Chance, die ihnen geboten wird, doppelt einsetzen. Allerlei Unglaubliches Bubi war wasserscheu N 5 Der zweijähige Colin Hare in Wanstead (Essex) hatte eine in diesem Alter begreif- liche Abneigung gegen Wasser. Als sein Mutter ihn eines Morgens waschen wollte, ergriff er die Flucht und zog sich in das elterliche Schlafzimmer zurück, schob den Riegel vor und war auch durch noch so gu tes Zureden nicht zu bewegen, diese feste Stellung zu räumen. Zuerst rief die Mutter den Nachbarn zu Hilfe, dann den Milch- mann, aber keinem gelang es, Bubi zum Oeffnen der Tür zu bewegen. Schließlich be kam sie es mit der Angst zu tun und ala mierte die Polizei. Nach zwei Stunden tra- ken vier kräftige Polizisten ein, die sich mit Hammer und Meisel ans Werk machten und die Türe erbrachen. Strahlend fragte der Kleine, der seinen Teddybär zärtlich im Arm hatte, die aufgeregte Mutter: Kann ich das noch einmal machen, damit vier gute Polizisten mich besuchen kommen??- Der trauernde Hinterbliebene Ein Landwirt in Mexiko City fand eines Morgens, als er seinen Hühnerstall öffnete, daß ein Dieb ihm sämtliche zwanzig Hennen „entführt“ hatte. Zurückblieb nur der Hahn, 5 einen schwarzen Trauerflor um den Hals rug. f Hund in Selbstverteidigung Ein Hund, der von seinem Besitzer zu einem Kopenhagener Tierarzt gebracht wor den war, damit dieser ihn tötete, ahnte offen- bar sein Schicksal und sprang diesen so un- vermittelt an, daß er mit einer Pfote auf den Abzugshahn der bereits vorbereiteten Pistole trat. Ein Schuß löste sich und verletzte den Tierarzt. Die beabsichtigte Exekution wurde daraufhin verschoben. 5 Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 29. Dezember 1955/ Nr. 299 Was tut sich in Neuostheim? Geheimnisse um Blanks Ubersetzerstelle Arbeitsbeginn erst im Frühjahr/ Für Spione ist nichts„drin“/ Was übersetzt werden soll, ist nicht bekannt Hinter dem kleinen Guckfenster der An- meldung sieht ein freundlicher bebrillter Herr den spärlichen Besuchern entgegen: „Sle wünschen bitte?“ Der Reporter wünscht einen leitenden Herrn der neuen Verwal- tungsstelle für die Bundeswehr zu sprechen. Einer ist krank, der andere nicht da. So bleibt nur Herr T., ein ehemaliger Wehr- Machtsbeamter, der nach längerer Pause Wiederverwendet wurde. Er betreut das Per- Sonal, im Augenblick kaum zehn Personen. „Es war uns gar nicht recht, daß Sie etwas über unsere Dienststelle veröffentlicht Haben; das hetzt uns nur die Agenten auf den Hals.“ Bisher allerdings hatte der Wach- und Schließmann— ihm obliegt die Be- Wachung des Gebäudes— noch keine dunk- len Elemente des Nachts abzuwehren. Herr TP. beteuert, daß die neugeschaffene Uber- Setzerstelle des Bundesministeriums für Ver- teidigung in der Neuostheimer Kaserne wichtige oder geheime Dokumente nicht auf- bewahre. Für Spione ist also nichts„drin“. Desgleichen würden sich Stenotypistinnen vergeblich auf die Straßenbahn nach Neuost- heim setzen, um wegen einer Anstellung 2 Läückelnder Mann im Verschlag:„Besucher wer- den gebeten, sich unter Vorlage des Personal- ausweises beim Pförtner anzumelden.“ Bilder(2): Steiger Ein. Nachruf Dem letzten Fußgůünger „„ und so haben wir uns eingefunden, um dem allerletzten Fußgänger das letate Geleit zu geben. Wir schreiben das Jahr 1970. Für- Wahr, ein kulturkistorischer Augenblick. Die Aeltesten unter Innen werden sich noch der Zeiten erinnern, da ein motorisiertes Fahrzeug eine Seltenheit war. Damals lebten wir im Märchenlande, bis dann unter der Devise„Je- der mit 100 km/st“ der Fußgänger lediglich auf dem sogenannten Bürgersteig vorankam. Allmählich san aber auch er ein, daß diese Rand angelegenheit dem Fahrverkehr geopfert Werden mußte. Nur noch einige Konservative — um nicht zu sagen Rückschrittliche— übten sich weiterhin im Zweivierteltakt ihrer natür- ichen Gehwerkzeugen. Doch die Welt rollte Weiter, und so sahen wir alle ein, daß die eben erwähnten Gehwerkzeuge lediglich noch zum Treppensteigen und zur Fortbewegung bis zum Fahrzeug zin einen allmählich absterbenden Sinn hatten. Die Verblichene versagte sich auch dieser Erkenntnis und wurde das letzte tragische Opfer seiner Uneinsichtigkeit. Wir wollen sie ihm nicht verargen, denn keiner weiß, inwie- Weit das Gesetz einer dunklen Vererbung hier mitspricht. So hatte der Dahingegangene die Kühnkeit, noch einmal, wie in Erinnerung an längst vergangene Zeiten, die Straße zu Über- schreiten. Zwar sprack alles dagegen, doch sein Instinkt war bereits so abgestumpft— ein weiterer Beweis für die These„Alles dem Motor!“— daß er das Wagnis lebend. nicht mehr zuendeführen konnte. Es muß hervor- ragenden Artisten Überlassen bleiben, sich in derartigen vermessenen Kunststucken zu üben, nicht aber harmlosen Bürgern unserer Stadt. Wir achten und ehren in ihm den letzten Sproß einer verblaßten Denkart und haben inn deshalb symbolisch und analog dieser Er- kenntnis die wenigen Meter vom Friedhofs- eingang bis hierker getragen und nicht ge- fahren. Er wird uns dafür Dank wissen, wie ungekehrt auch wir bereit sind. in ihm das Opfer einer sauberen Gesinnung anzuerkennen. Hätte er sich allerdings rechtzeitig den klei- nen Rennwagen, Marke„Accelerato“, be- schafft, der mit seinen gewiß nicht kochgegrif- fenen l20 mist jede Spazierfahrt, jeden lapi- daren Einkauf in der Stadt gefahrlos garan- tiert, so brauchten wir heute nicht klagend seiner zu gedenken, und er hätte sick selbst eingegliedert in die fortschrittlich strebende Menschheit O. F. Heinrieh 2 Termine Gesamtverband der Sowetzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim Stadt und Land: am 29. Dezember, 17 bis 20 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. Wohin gehen wir? Donnerstag, 29. Dezember Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: „Die Entführung aus dem Serail(Miete D, freier Verkauf). Filme: Planken:„Der Kongreß tanzt“; Alster: „Die jungfräuliche Königin“; Capitol:„Drei Rivalen“; Palast: Destry räumt auf“, 22.20 Uhr:„Unter den Lichtern von Paris“; Alham- bra:„Die Drei von der Tankstelle“; Univer- sum:„Ja, ja, die Liebe in Tirol“; Kamera: „Schade, daß Du eine Kanaille bist“; Kurbel: „Americano“. Sonstiges: Abend. Musensaal 20.00 Uhr: Bunter Vorzusprechen. Alle über das Arbeitsamt. Bewerbungen laufen * Nach einer ausgedehnten Diskussion über den Wert oder Unwert von Filter-, Orient- oder schwarzen Zigaretten gleitet die im kreundschaftlichen Geist geführte Unterhal- tlichen Zweck der Uber- „Natürlich könnte ich Ihnen ählen, aber ich darf nicht. Und was mehr e bei uns einmal übersetzt werden soll, ist mir auch nicht bekannt.“ Die vielen Ubersetzer, die benötigt werden, sind nicht leicht zu finden. Für Bewerber ist allein das Bonner Ministerium von Verteidigungsminister Blank zuständig. Soviel ist sicher, daß keine Deutschen beschäftigt werden sollen, die länger im Ausland gelebt haben— es sei denn unter gewissen Voraussetzungen. So gerät beispielsweise der Brief einer Steno- typistin in den Ablagekorb, die sich aus Frankreich schriftlich beworben hat. Sie hatte dem Schreiben die kürzlich veröffent- lichte„MM“-Notiz beigelegt, in der von 120 gesuchten Arbeitskräften die Rede war. * Neben den zwei Sekretärinnen im Vor- zimmer liegen Stöße von Bewerbungen mit Lichtbildern. Die Büromöbel sind kunterbunt zusammengestellt. Stühle sind Mangelware. Herr T. sagt dazu:„Unsere Möbel haben wir von städtischen Dienststellen ausleihen müs- sen. Als Garderobe dient vorläufig ein Nagel in der Wand. Unsere Einrichtung wird kaum vor Februar anrollen.“ Draußen vor der Tür sind in die Mauer noch die ehemaligen Karabinerhalter eingelassen(die jedoch der Ubersetzerstelle nicht zur Ablage von Feuer- waffen dienen werden),„Bei uns arbeiten nur zivile Beamte und Angestellte“, erläutert T. Die Neuostheimer Bürger kommen daher kaum in den Genuß, ihre Augen an den „Liftboy-Monturen“ der Bundeswehr zu er- götzen. 4 „Zu gegebener Zeit werden wir an die Ofkentlichkeit treten, denn von ihr werden Wir ja bezahlt“, sagt in schöner Freimütig- keit T. Mittlerweile umgibt sich die Ver- Waältungstelle der Bundeswehr in Neuost- heim mit dem Schleier der Geheimhaltung. Aber in den Zimmern herrscht auch die Langewelle vor.„Montags ist der Beamte besonders beansprucht: An diesem Tag muß er zwei Kalenderblätter abreißen.“ Diesen alten Witz serviert Herr T. noch zum Ab- schluß 1 Der Portier hinter seinem Guckfenster freut sich täglich auf die neue Ausgabe des „Mannheimer Morgen“, die ihm seine Muse- zeit— und wegen der wenigen Besucher ist sie reichlich bemessen verkürzen hilft. Voller Stolz zieht er aus seiner Brieftasche ein Bild hervor, auf dem er gerade dem Bundeskanzler Adenauer die Hand reicht. Er War bis vor kurzem als Portier im Palais Schaumburg angestellt.„Besuchen Sie uns bald wieder“, ruft er uns freundlich nach. * Wenn die Beamten in Neuostheim zu ar- beiten beginnen, müssen sie vorerst im Hotel wohnen oder sich Privatzimmer suchen. Das Ministerium kommt nur sehr beschränkt für die erhöhten Wohnungskosten auf. In der Kaserne ist kein Platz für Wohnzwecke vor- gesehen. Die Handwerker sind schon kräftig dabei, die Gebäude herzurichten. Selbst die Polizeiwache Neuostheim wird bald um- ziehen müssen. Der Wachhabende lacht: „Wann die Beamte aus de viele Nato- Sproche ‚Angriff noch vorne! iwwersetzt hawwe, heeßt's bestimmt schun„Angriff 40 noch hinne 4 Es tut sich was in der Neuostheimer Ka- serne. Was Blanks Ubersetzer tun werden, Wenn die Handwerker ihre Arbeiten voll- endet haben, werden wir später erfahren. Werden es nur Dienstvorschriften sein, die sie übersetzen, oder auch andere„Sächel- chen“? Die Bevölkerung wird sich jedenfalls für die Tätigkeit dieser Blank-Dienststelle interessieren; ihr gutes Recht. Und je offener und auskunftsfreudiger sich die Herren Dienststellenleiter dann zeigen, desto mehr Verständnis wird ihre Arbeit finden. H-e Cowboy im Smoking und rosarote Heide Heinz Hoffmeister läßt im Musensaal die gute Laune triumphieren In Mannheim klingt mit Heinz Hoff- meister das Jahr aus. Das ist Tradition. Gute alte Bekannte, neu in Weihnachts- papier gewickelt und rosarote Neuheiten— von der Filmleinwand nur als flach bekannt — sprangen aus dem Geschenkkarton pla- stisch auf die Bühne des Musensaals zwi- schen zwei vor Freude elektrisch glühenden Tannenbäumen. Beschert wurde ein humor- hungriges, mit kindlicher Begeisterung klat- schendes und lauthals lachendes Publikum. „Bruno Low, wie ihn viele nicht kennen“, kündigte das Programm an. Nein, so war er tatsächlich neu: Im Smoking und ganz seriös kam er zin das End der Liebe“. Cowboy Bruce nahm das Wandeln auf Liebespfaden offenbar sehr ernst. Deshalb Smoking. Als gestiefelter, Colts wirbelnder, lederbewam- ster Cowboy gefällt er uns jedoch besser. Dazu paßt auch seine Stimme, der ungekün- stelte dunkle Bariton. So glaubt man ihm auch, daß Whisky immer noch kein Wasser ist und freut sich über die„Gelbe Rose von Texas“, die er jetzt auch mit deutschem Text populär macht. Warum die Fischerin vom Bodensee in ihren Kahn ausgerechnet von einem Schwan und nicht von einer Gans gezogen wird, ver- suchten die drei Halodies zu ergründen. Die drei noch wenig durch Publikumserkolge verdorbenen jungen Leute in knautschigen Cord-Anzügen finden in scharfer, heiterer Ironie manches Schnulzen-Schmalz-Fettauge in der aktuellen Schlager-Suppe, nehmen die„Perser-Tante“ Soraja auf ihre parodi- stische Schippe und bringen es sogar fertig, dem schon sehr abgewetzten Bundessoldaten ein paar neue, funkelnde Schliffe zu geben. Frisch wie eine rosarote knospende Rose und mit dezentem Dekolleté ging Sonja Zie- mann auf der Bühne auf. Mit angenehmem Stimmchen sang sie ein wenig wahllos an- einandergereiht ein Potpourri von Erfolgs- schlagern und ließ sich dazu verleiten, noch kaum verheilte Reminiszensen an den vor drei Jahren geborenen Jägersmann auf der grünen Heide gefühlvoll zu wecken. Nicht zuviel Gesang, dieser weise Rat- schlag dürfte bei der Zusammenstellung des Programms Pate gestanden haben. Das war gut so. Die charmante, ihre Darbietungen Eine neue Kaimauer mauer bildet. Die Arbeiten gehen bei dem mit bezauberndem Akzent ankündigende rumänische Geigerin Noucha Doina begei- sterte mit ihren virtuos gefledelten Volks- liedchen, zum xten Male: Der Spatz und die Spätzin. Sherrier, der Grotesktänzer hat nicht nur lustige Beine, er ist ein grotesk über die Bühne rotierendes Frage- und Ausrufezeichen. Walzer, Can-Can-, Boogie- Parodien hat er scheinbar mühelos in „Gummi- Gelenken“. Heinz Erhardt zu be- schreiben, ihn zu zitieren, nützt wenig, Die Worte,„die er aus der ovalen Oeffnung unter seiner Nase verliert“, müssen dfrekt ins Ohr des Zuhörers fallen. Dann Wirken sie. Sie schlugen ein wie eh und je. Um das dreistündige Programm vollzumachen, un- terhielten sich noch Lucie Englisch mit ihrem Partner Heinrich Fuchs in einer leicht beschwipsten 15-Minuten- Szene, und Karl Peukert, ein liebenswürdiger, heiterer Conferencier aus München, führte das Publikum sicher plaudernd von Nummer zu Nummer. Alles musikalisch untermalend und mit einer Musikschau als Einlage zeigte Ernst Mielke mit seinen Solisten immer gute Mine zum gelungenen Spiel. Mac Kaserne Neuostheim: Es ist noch alles provisorisch Leute vom Bau als Kunden der Wetterwarte Zum Betonieren muß man wissen, wie kalt es wird/ Anruf genügt Das milde Winterwetter hat dafür ge- sorgt, daß die Bauwirtschaft bei ihrem Wett- lauf mit den Terminen noch keine einzige Verluststunde in Kauf nehmen mußte. Des- sen ungeachtet schauen die Herren und Män- ner vom Bau nicht nur täglich besorgt zum Himmel, sondern hängen auch sehr oft den Telefonhörer aus, um die Wetter warte anzu- rufen. In der Praxis geht es eventuell um nur ein Grad Celsius, das entscheidet, ob noch einwandfrei betoniert werden kann oder nicht. Zu den 55 Dauerkunden der Wetter warte Mannheim zählen nicht von ungefähr der Baugewerbeverband Nordbaden e. V., Mann- heim, und der Verband industrieller Bau- Unternehmungen. Beide erhalten dort täglich die Vorhersage über Temperaturen, Nieder- schläge und Wind. Interessierte Mitglieds- firmen rufen bei ihren Verbänden den Be- richt telefonisch ab. Die Männer vom Bau Wissen dann selbst nur zu gut, daß sie bei angekündigtem Regen keinen Glattstrich an- setzen und Betonarbeiten um so kritischer werden, je mehr sich die Quecksilbersäule dem Nullpunkt nähert. Wenn erst einmal das Wasser im Beton gefriert, sich kristalli- siert, dann ist dieser Beton„hin“. Eine solche Konstruktion würde zusammenbre- chen, wenn das Wasser sich bei vier Grad über null wieder ausdehnt und das Gefüge von Kies und Zement auseinandersprengt. Dennoch wird heute auch in Mannheim selbst bei fünf Grad Kälte noch betoniert. Dann müssen aber Kies und Wasser vor- gewärmt, der Beton hach dem Gießen mit Oefen oder Decken warm gehalten werden, bis er„abgebunden“ ist. Diese ganze„Wis- senschaft“ wird dadurch noch komplizierter, daß beim Abbinden im Innern des Betons selbst Wärme entsteht. Doch nicht nur die Leute vom Bau— auch andere Berufszweige— sind Kunden beim Wetteramt. Der Spediteur, der einen Weintransport plant, verschiebt ihn bei gro- Ber Kälte lieber. Für überraschende Kälte- einbrüche im Herbst und Frühjahr interes- sieren sich die Gärtner. Nach dem Wind Kleine Chronik der großen Stadt Grüße von hoher See „Mannheim“ grüßt Mannheim Während der Weihnachtsfeiertage ging bei der Stadtverwaltung folgendes Tele- gramm ein:„Von hoher See wünscht Ihnen, Herr Oberbürgermeister, und Ihren Mit- bürgern ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr Kapitän und Besat- zung des Fischdampfers Mannheim“, Sechs Verletzte a uf der Autobahn Auf der Autobahn nach Kaiserslautern, auf der Strecke mit Gegenverkehr, fuhr ge- stern gegen 12 Uhr ein Lastwagen auf einen haltenden Pkw. auf. Es entstand für 8000 D-Mark Sachschaden; vier Personen wurden verletzt. Zwei Stunden später überschlug sich in der Nähe der Abzweigung Heidelberg ein Pkw. Eine Person wurde verletzt. Sach- von 60 Meter Länge entsteht zur Zeit unmittelbar unter- halb der amerikanischen Notbrücke über den Rhein. Dort Wächst gleichzeitig ein neuer Getreidesilo empor, dessen Abgrenzung zum Rhein die Kai- derzeitigen Niedrigwasser schnell vonstatten, doch kann ein plõtzlich auftretendes Hochwasser die Arbeit von Wochen zunichte machen. Als Fundament werden Pfähle im sogenannten Spreizverfahren(bessere Haltbarkeit) in den Flußgrund gerammt. Bild: Steiger schaden 2500 Mark.— Gestern abend, gegen 19 Uhr, stieß ein Pkw gegen einen wenden- den US-Lastkraftwagen, ebenfalls nahe der Abzweigung Heidelberg. Eine Person wurde verletzt. Sachschaden 2000 Mark. Kaufmännische Krankenkasse Halle jetzt an den Planken. An den Planken, in P 7, 16-17 wurden gestern im Rahmen einer kleinen Feier die neuen Räume für die„Kaufmännische Kran- kenkasse Halle“ übergeben. Bezirksleiter Kunz wies in seiner kurzen Ansprache darauf hin, daß die Aufwärtsentwicklung der Kasse in den letzten Jahren einen Umzug in größere Räume nötig gemacht habe. Die Kasse werde sich im neuen Heim erst recht um eine zuvor- kommende und individuelle Bedienung ihrer Kunden bemühen. Eine Krankenkasse helfe in Notfällen. Sièe könne dies nur in einer Atmosphäre des Vertrauens. Abschließend wies er auf besondere Leistungen der Kasse hin, die beispielsweise Zahnärzte und Aerzte nicht pauschal, sondern nach Einzelleistungen honoriere. Jugendleiter-Lehrgänge über Fest- und Feier gestaltung Am 7. und 8. Januar veranstaltet der Stadtjugendring in der Jugendherberge am Schnickenloch einen Jugendleiter-Lehrgang. Heinz Hordasch und Hannes Hepp von der Jugend- und Sportleiterschule geben An- regungen für Fest- und Feiergestaltung. Wer an diesem Lehrgang teilnehmen will, kann sich bei der Geschäftsstelle des Stadtjugend- rings in der linken Schloßwache anmelden. Eine Woche später sprechen Referenten des Landesjugendrings, ebenfalls ia der Jugend- herberge, über„die Mitarbeit der Jugend- verbände im qugendwohlfahrtsausschuß“ und „die Situation jugendlicher Flüchtlinge aus der Sowjetzone“. Auch für diese Arbeits- tagung werden noch bei der Geschäftsstelle in der linken Schloßwache Anmeldungen an- genommen. Philipp-Hagen-Preis kür zwei Schülerinnen Zwei Schülerinnen des Liselotte-Gym- nasiums, Gudrun Fleck, U 3, 14, und Gudrun Röhrich, Heinrich-Lanz-Straße 30, sind am 22. Dezember von Bürgermeister Trumpf heller mit dem Philipp-Hagen-Preis der Stadt Mannheim für jugendliche Lebensretter ausgezeichnet worden. Beide haben am 8. August 1955 durch mutiges Verhalten zur Rettung einer Frau aus dem Rhein beim Mannheimer Strandbad beigetragen. Mit den Urkunden wurde den Schülerinnen auch ein Geldpreis von je 50, DM überreicht. richten sich alle Zirkusunternehmen, um ihre Zelte entsprechend zu sichern. Je kälter es draußen wird, um so häu- figer klingelt bei Dr. von Kienle in der Kas- seler Straße auf dem Waldhof das Telefon. Es werden auch, gegen kleine Gebühr, Ein- zelanfragen beantwortet. Wenn es sein muß, auch über das derzeitige Wetter in Ham- burg oder die Schneelage auf der Zugspitze. Name und Adresse des Anfragenden wer- den auf ein Formular eingetragen, das zum vorgesetzten Wetteramt Freiburg geht, das die Gebühren erhebt. Obwohl die Mannheimer Wetter warte nur von einem Meteorologen und drei Tech- nikern besetzt ist, die ihre eigenen Sekre- tärinnen, Statistiker und Telefonisten sind, ist von den etwa 50 Wetter warten im Bun- desgebiet Mannheim eine der für den Staat einträglichsten. Daß dennoch eine Stelle noch unbesetzt und die Warte unzulänglich un- tergebracht ist, ist gerade in der augenblick- lichen„Hochkonjunktur“ besonders störend. Das Wetter kümmert sich freilich wenig darum. Manchmal noch nicht einmal um die amtliche Vorhersage. 8. Kaminbrand in B 2 ohne ernste Folgen Gestern brach bei der Großbäckerei Eisinger in B 2 ein Kaminbrand aus. Dicke Rauchschwaden wälzten sich bis zum Pa- radeplatz und lockten Neugierige an. Das schnelle Eingreifen der Berufsfeuerwehr und Schutzpolizei unter Leitung von Direktor Glunk erstickte den Brand im Keime. 5 Aus dem Polizeibericht: Hilferufe aus dem Neckar Aus Lebensgefahr gerettet Durch laute Hilferufe aus dem Neckar in Höhe der Lutherkirche wurde die Polizei alarmiert. Auch ein Schiffer beteiligte sich beim Absuchen des Ufers. So wurde ein 63-2 jähriger Mann gefunden, der mit dem gan- zen Körper im Wasser lag und sich gerade noch mit den Händen an der Kaimauer fest- hielt. Er wurde gerettet und ins Kranken- haus gebracht. Wahrscheinlich hatte ihn der Alkohol ins Wanken gebracht, so daß er über die Kaimauer gestürzt war. Vor die Lokomotive geworfen Am Bahnübergang Wald-/ Frankenthaler Straße wurde am Morgen eine grausige Ent- deckung gemacht. Dort lag die verstümmelte Leiche eines 28jährigen Arbeiters aus Käfer- tal, der sich vermutlich aus Schwermut vor 5 eines Güterzuges geworfen hatte. Das linke Auge verloren Auf einer Baustelle in Neckarau rutschte ein zwei Meter hoher Steinstapel zusammen, Ein 41jähriger Bauhilfsarbeiter, der an die- sem Stapel arbeitete, flel hin und wurde von Steinen getroffen. Dabei wurde er s0 ernstlich verletzt, daß sein linkes Auge ope- rativ entfernt werden mußte. Hochstapler holte Auto ab In einer Autoreparaturwerkstatt wies sich ein Unbekannter mit einer englisch ge- schriebenen Bescheinigung als Empfangsbe- rechtigter für einen instandgesetzten Wagen aus, der einem Amerikaner gehörte. Die Be- scheinigung war falsch. Der Betrüger wurde bis jetzt noch nicht ermittelt. Vermißter Junge war ertrunken Ein dreijähriger Junge, der seit 3. Dezem- ber bei der Heidelberger Polizei als vermißt gemeldet wurde, ist jetzt am Rechen des Feudenheimer Kraftwerkes gelandet wor- den. Der Junge war vermutlich beim Spie- len in den Neckar gefallen und ertrunken. Lebensmüder in Polizeigewahrsam Mit vorgehaltener Pistole zwang ein Mann seine Frau, mit ihm gemeinsam bei geöffnetem Gashahn aus dem Leben Zu scheiden. Die Frau konnte im letzten Augen- blick noch flüchten und die Polizei verstän- digen, die den Lebensmüden in Gewahrsam nahm. Ueberfall im Fabrlachgebiet Eine 42jährige Frau wurde in den späten Abendstunden von einem Unbekannten von hinten angefallen und am Hals gewürgt. Der Täter hatte es zunächst offenbar auf Bargeld abgesehen. Als er nichts fand, ver- suchte er, die Frau zu vergewaltigen. Sie wehrte sich jedoch nach Kröften, so daß der Wegelagerer in der Dunkelheit unerkannt floh. Verdächtiger Zechbetrüger Ein 23jähriger Hilfsarbeiter, der in einer Gastwirtschaft auf der Rheinau saß, wurde kestgenommen. Der Mann war nach einem Zechbetrug in Karlsruhe nach Mannheim geflüchtet und soll hier mit einem Kompli- zen einen neuen Plan ausgeheckt haben. Nr. 29 Schleu mitgli hinter und„ ladene sechsn Necka Hochs. Staude fahrts. Anspr wicklou betrie gen al 2 0 * N Nr. 299/ Donnerstag, 29. Dezember 1953 MORGEN Ein Festtag der Neckarschiffahrt In diesem Jahre wurden auf dem Neckar sechs Millionen Tonnen befördert Zu einer kleinen Feierstunde auf dem Schleusendamm mußten die Besatzungs- mitglieder der„Braunkohle 41“ die Fahrt hinter den Eberbacher Schleppern„Möve“ und„Eugen“ unterbrechen. Unter ihren ge- ladenen 1035 Tonnen Briketts war die sechsmillionste, in diesem Jahr auf dem Neckar beförderte Nutztonne. Nach dem Hochschleusen wandte sich Baurat Hans Stauder, Vorstand des Wasser- und Schiff- fahrtsamtes Heidelberg, mit einer kurzen Ansprache an die Schiffer. Er umriß die Ent- wicklung der Neckarschiffahrt seit der In- betriebnahme der Kanalisationseinrichtun- habe sich der Güterdurchlauf auf dem Neckar verdoppelt. Dem Ergebnis von 1945 (64 422 Tonnen) habe man die wirtschaft- liche Not des Zusammenbruchjahres an- gesehen, erst 1948 habe die Durchlaufmenge wieder mehr als eine Million Tonnen be- tragen. Diese Zahl habe sich 1950 auf drei, 1953 auf vier, 1954 auf fast fünf Millionen Ton- nen gesteigert und jetzt mit Erreichung der sechsmillionsten Tonne einen neuen Höhe- punkt erreicht. Dies sei um so bemerkens- werter, als man beim Bau der Kanalisations- anlagen die Kapazität des für die Groß- schiffahrt erschlossenen Neckarschiffahrts- nen eingeschätzt habe. Daß das Dreifache bewältigt worden sei, müsse man dem Fleiß der Schiffer und der ständigen Bereitschaft des Schleusenpersonals danken, die oftmals vierundzwanzig Stunden lang den Betrieb aufrecht erhalten hätten. Das Wasser- und Schiffahrtsamt werde sich bemühen, den er- höhten Anforderungen auch in Zukunft ge- recht zu werden. In Kürze sei damit zu rechnen, daß der Neckar für die Nachtschiff- fahrt frei werde, innerhalb der nächsten zwei Jahre wolle man alle zweiten Schleu- senbecken in Bau gegeben haben. Den Schiffern der Jubiläumsboote über- reichte Stauder ein kleines Geschenk: Rum, Wein und Zigarren. Mit einem Schild „6 000 000 Tonnen, 28. 12. 55“ geschmückt, setzte die„Braunkohle 41“ die Fahrt nach bum Mannheim—„Dingsda II“ Silvester bei der Bundesbahn Als Abschlußfahrt des Jahres 1955 ver- kehrt an Silvester ein Verwaltungssonderzug von Mannheim nach„Dingsda II“. Der Zug fährt in Mannheim Hbf um 18.06 Uhr ab. Die Rückkehr ist für den 1. Januar 1956 um 5.10 Uhr vorgesehen. Am Zielort findet für die Sonderzugteilnehmer eine große Silvester- veranstaltung unter Mitwirkung namhafter Künstler statt. Nach der Veranstaltung ist Tanzgelegenheit in festlich dekorierten Räu- men geboten. „Die Pfalz feiert“ im Süddeutschen Rundfunk Unter diesem Titel bringt der Süddeutsche Rundfunk heute um 21.20 Uhr im zweiten Programm(Sendergruppe Baden) einen ver- gnüglichen Kalender pfälzischer Volksfeste. Zwei Südfunk-Reporter, Werner Kieser und Helmut Greulich, besuchten ein Jahr lang die bekanntesten und volkstümlichsten Feste der Pfalz und fügten ihre Eindrücke und Auf nahmen, die von der Entstehung der einzel nen Volksfeste berichten, zu einem bunten Mosaik zusammen, das vom Gimmeldinger Mandelblütenfest bis zum Billigheimer Pur- zelmarkt reicht. 5 Breite Straße senkte sich Kleine Verkehrsstörung Entlang der neugebetteten Straßenbahn- gleise auf der Breiten Straße zwischen Pa- radeplatz und Marktplatz senkte sich ge- stern nachmittag die Fahrbahn. Um Rad- fahrer und andere Verkehrsteilnehmer vor Unfällen und Stürzen zu bewahren, griff die Polizei zur Kelle und lenkte den Verkehr in sichere Bahnen. 5 gen am 28. Juli 1935. Schon in diesem Jahr weges auf etwa ein bis zwei Millionen Ton- Heilbronn fort. Familien · Naochtiehten i Krankheit ist unsere liebe Mutter, Schwägerin und Tante, Frau Nach kurzer schwerer Großmutter, Schwiegermutter, Auguste Scheuch geb. Welker am 27. Dezember 1955, wohlversehen, im Alter von 78 Jahren in die ewige Heimat abgerufen worden. 5 Plötzlich und unerwartet wurde heute meine innigstgeliebte Frau, die gute Mutter meines ein- zigen Sohnes, unsere liebe Schwester und Tante, 3 8 Frau Mein lieber treuer Lebenskamerad, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau Mannheim, Rheinfelden) Baden, den 29. Dezember 1955 Lenaustraße 27 In, lerer E Die Angehörigen Irene Ziegler geb. Bürckel Beerdigung: Freitag, 30. Dez., 10.30 Uhr Hauptffiedhof Mhm. Anna Fuchslocher geb. Weller für immer von uns genommen. Mannheim, den 28. Dezember 1955 Wilhelm-Blos-Straße 7 Unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Frau Karoline Menrad geb. Senk, Milchhändlerin 5 ist am 27. Dezember 1955 im Alter von 86 Jahren sanft entschlafen. Mhm.- Neckarau, den 28. Dezember 1955 Neckarauer Straße 69 ist heute im Alter von 59 Jahren von uns gegangen. In tlefer rauer Mannheim, den 28. Dezember 1955 Egellstraße 3 Dr. Hans Ziegler Fritz Ziegler In stiller Trauer: und Angehörige Gustav Fuchslocher Erwin Fuchslocher und Frau Erika August Fuchslocher und Frau Inge und 3 Enkelkinder a Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Wilhelm Menrad Beerdigung: Donnerstag, den 29. Dezember 19535, 13.30 Uhr, im Friedhof Neckarau. 5 . Beerdigung: Freitag, 30. Dezember 1955, um 10.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Nach schwerem Leiden wurde mein lieber Mann, mein Sohn, f unser Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr 5 Werner Frank am 27. Dezember 1955 im Alter von nahezu 27 Jahren, wohlver-. sehen mit den hl. Sterbesakramenten, erlöst. Beerdigung: Samstag, 31. Dezember 1955, um 10.00 Uhr Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. . Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwe- ster und Tante, Frau Margarethe qung geb. Stumpf, verw. Gschwend Mannheim, den 29. Dezember 1955 Emil-Heckel- Straße 2a 5 5 5, 13 Ruth Frank geb. Grünewald nebst allen Angehörigen ist unerwartet am 1. Weihnachtsfeiertag für immer von uns gegangen. Beerdigung: Freitag, 30. Dez., 9.30 Uhr Hauptfriedhof Mannheim. Mannheim, den 29. Dezember 1955 Wir erfüllen hierdurch die traurige Pflicht mitzuteilen, daß unsere ver- G 6, 10 ehrte Seniorchefin, Frau Anna Fuchsioher 8 geb. Weller Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Joh. Mayer Frau Gretel Zähringer u. Kinder Familie Ludwig Stumpf 5 Familie Emil Stumpf Nach kurzer Krankheit verstarb still und friedlich unsere liebe Mutter und Großmutter, Frau. Pauline Steuerwald geb. Straub, verw. Hübner im Alter von 80 Jahren. Beerdigung: Donnerstag, 29. Dezember, um 14.00 Uhr im aus einem arbeitsreichen Leben abberufen worden ist. 5 5. 8 8 Hauptfriedhof Mannheim. Die Verstorbene hat von der Gründung an durch tätige Mitarbeit wesent- lich zum Aufstieg unserer Firma beigetragen. Mannheim, den 29. Dezember 1955 4J 7, 9 i In tiefer Trauer: Ihr Andenken wird bei uns unvergessen bleiben. d Die trauernden Hinterbliebenen Die Belegschaft der Werkzeugbau-Fuchslocher-OHG Mannheim Plötzlich und unerwartet ist heute meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Luise Neumeyer geb. Seyfried im Alter von 71 Jahren von uns gegangen. Feuerbestattung: Freitag, 30. Dez., 13.00 Uhr im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim.. 8 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben, guten Mann, Vater, Schwiegervater, Opa und Onkel, Herrn Ludwig Schertel kurz vor seinem 69. Geburtstag zu sich zu nehmen. Mannheim, den 27. Dezember 1955 Seckenheimer Straße 102 In tiefer Trauer: Alois Neumeyer sen. Familie Alois Neumeyer jun. Alfred Neumeyer(vermißt) und Frau Hedwig und Enkelkinder Mhm.-Feudenheim, den 28. Dezember 1955 W In stiller Trauer: Anna Schertel geb. Schwöbel und alle Angehörigen Nach kurzer, aber schwerer Krankheit verstarb plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegersohn und Bruder, Herr Willy Schnurr Prokurist Beerdigung: Freitag, 30. Dez., 14.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. ö 5 Beerdigung: Freitag, 30. Dez., 15.00 Uhr Friedhof Feudenheim. im Alter von 55 Jahren. Statt Karten 5 Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme durch Wort Schrift, Kranz- und Blumenspenden beim Heimgange meines unvergessenen Gatten, Herrn Eugen Eichin Polizei-Meister i. R. Infolge eines tragischen Unglücksfalles verschied am 26. Dezem- ber 1955 unser lieber Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwieger- vater und Bruder, Herr Johannes Gsünger im Alter von 85 Jahren. Mannheim, den 29. Dezember 1855 Seckenheimer Straße 33 i In stiller Trauer: Elisabeth Schnurr geb. Bickel nebst Angehörigen Mhm.- Käfertal, den 29. Dezember 1955 Neues Leben 74 sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Bürgermeister Trumpfheller, Herrn Polizeipräsident Dr. Leiber, Herrn Polizeirat Fauthi, Herrn Willbrenner als Vertreter des Bundes Deutscher Polizei- beamten, den Musikern der Schutzpolizei Mannheim, den ehemaligen Kameraden, der ärztl. Verrechnungsstelle, den Hausbewohnern, der Nachbarschaft, den Freunden und Be- kannten sowie allen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Nicht zuletzt danken wir Herrn Pfarrer Dr. Stürmer für die trostreichen und ehrenden Worte. 0 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Peter Gsänger Trauerfeier: Freitag, 20. Dezember, um 16.00 Uhr Krematorium Hauptfriedhof Mannheim Beerdigung: Freitag, 30. Dez., 11.00 Uhr Hauptfriedhof Mannheim. Mannheim, den 27. Dezember 1955 Verschaffeltstraße 6 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Paula Eichin und Angehörige TOD EsS- ANZEIGEN für die Plötzlich und unerwartet verschied unser lieber Vater, Schwie- gervater, Großvater und Urgroßvater, Herr Johann Watrin im Alter von 72 Jahren. Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Albert Bitz Spengler- u. Installationsmeister Mhm. Neckarau, den 7. Dezember 1955 Germaniastraße 11 In tlefer Trauer: Die Kinder und An verwandten ö Montag- Ausgabe (2. Januar 1956) Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 29. Dezember 1955 Hauptfriedhof Wagner, Josef, Gartenfeldstragße 11 Wendling, Georg, Waldparkstraße 20 Kunzfeld, Else, Rheinhäuserstraßge 26 Sommer, Auguste, Schanzenstraße 21 Zirkel, Frieda, Glasstraße 1 Eß wein, Anna, Heinrich-Lanz-Straße 22 Jung, Margarethe, G 6, 100 Krematorium Langerwisch, Elfriede, T 4a, Heckel, Berta, Waldstraße 32e Kirrstätter, Wilhelm, Holzstraße 18. Friedhof Neckarau Menrad, Karoline, Neckarauer Straße wurde heute nach langem schwerem Leiden aus des diesem Leben abberufen Beerdigung: Freitag, 30. Dez. 1955, 14 Uhr, Friedhof Neckarau Nach langer schwerer Krankheit ist unsere liebe Schwester, 6 Schwägerin, Tante und Großtante, Fräulein Else Kunkel im 54. Lebensjahr für immer von uns gegangen. Seit dem Tode meiner lieben Frau im Jahre 1948 war sie mir eine treue Stütze und meinen Kindern eine liebevolle, treu- sorgende Tante. a Mh m. Käfertal, Herxheimer Str. 3 den 2 De eber 1935 Mhm. Sandhofen, Eulenweg 10 5 Ernst Kunkel und Kinder „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonn- tag, dem 1. Januar 1956 (Neujahr) von 17.00 bis 18.00 Uhr entgegen. Mannheim, den 27. Dezember 1955 Tattersallstraße 6 und Friedrich-Ebert-Straße 39 En i Wilhelmine Bitz geb. Weber Ernst Bitz 5 Hilde Bitz Elisabeth Bitz geb. Ortlieb Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rückge⸗ bäude des Verlages am Marktplatz. 69 Beerdigung: Samstag, 31. Dez., 10.30 Uhr Hauptfriedhof. Von Beileidsbesuchen bitten wir absehen zu wollen. Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Ohne Gewähr 1 Seite 6 DREI-LANDER.-SEITE Donnerstag, 29. Dezember 1955/ Nr. 299 Die„statistische Durchschnittsbraut“ ist 26,7 Jahre alt Südwestdeutsche Einwohnerzahl verdoppelte sich seit 1855/ In Nordbaden 303 Menschen pro qkm Stuttgart. Fast 70 engbedruckte Groß- oktavseiten des dieser Tage nach jahrelangen Vorarbeiten erschienenen ersten Bandes des ersten gemeinsamen statistischen Handbuchs für Baden- Württemberg beschäftigen sich Ausschließlich mit der Bevölkerungsentwick- Iung der letzten Jahre und Jahrzehnte im Südwestdeutschen Raum. In Hunderten von Einzelaufstellungen vermitteln Hundert tausende von nüchternen Zahlen ein un- bestechliches Bild von der Zunahme der Be- Völkerung Baden- Württembergs, von den Geburten und Sterbefällen, von den Todes Ursachen, vom Wachstum der Städte und Ge- meinden, von der zahlenmäßigen Verteilung der Menschen auf Dörfer, Klein-, Mittel- und Großgemeinden, von den Heiraten und Ehe- scheidungen, von der konfessionellen Ent- Wicklung unseres Landes, von der Aenderung der Familiengrößgen, von der Zuwanderung nach und von der Abwanderung aus Baden- Württemberg— um nur einige der wichtig- sten Aufstellungen herauszugreifen, denen nicht nur rein statistisches Interesse zu- kommt. So zeigt die Statistik, daß sich die Zahl der südwestdeutschen Bevölkerung in den letzten 100 Jahren mehr als verdoppelt hat. Im Jahr 1852 lebten 3 155 980 Menschen in unserem Raum, 1900 waren es schon 4,1, 25 Jahre später knapp 5, 1933 5,1, vor Aus- bruch des zweiten Weltkriegs fast 5,5, im Herbst 1946 schon über 5,8 und bei der letz- ten Volkszählung im September 1950 6,43 Millionen. Auch seitdem hat die Bevöl- kerungszahl Baden- Württembergs unauf- UM SCHAU IN BAD EN-WURTTIEM BERG Die lieben Kollegen Um. Die Ulmer Stadtverwaltung hat im Einverständnis mit den Mitgliedern des Gemeinderates über den Leiter der Ulmer Po- Uzei eine Disziplinarstrafe verhängt. Wie es in einem Rommuniquè heißt, will sie damit kundtun, daß„angesichts der verantwort- lichen Aufgabe der Polizei ohne Ansehen der Person vorgegangen wird.“ Der Leiter der Ulmer Polizei war in Hamburg in seinem Auto von der Polizei angehalten und einer Blutprobe unterzogen worden. Diese ergab nach dem Rommuniquè zwar einen Alkohol- gehalt, der das zulässige Maß geringfügig Überstieg, gleichzeitig wurde aber unvermin- derte Reaktionsfähigkeit und Fahrtüchtigkeit kestgestellt. Trotzdem erstattete die Ham- durger Polizei Anzeige, die zu einer gericht- lichen Bestrafung des Leiters der Ulmer Polizei führte. Die Frist läuft ab Stuttgart. Das Ministerium für Vertrie- bene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte weist in einer Mitteilung erneut darauf hin, daß Anträge auf Kriegsschadenrente wegen Er- Werbsunfähigkeit nach dem Lastenausgleichs- gesetz nur noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres gestellt werden können. Für Heim- Kehrer bestehen Sonderregelungen. Voraus- setzung für die Anträge ist, daß die Erwerbs- unfähigkeit bis zum 31. August 1953 vor- gelegen hat. Ferner wird vom Ministerium darauf hingewiesen, daß auch Anträge nach dem Währungsausgleichsgesetz gleichfalls bis Spätestens zum 31. Dezember eingebracht werden müssen. Diese Antragsfrist gilt auch für Personen, die nach dem Verlust des Spar- guthabens, aber vor dem 31. Dezember 1952 mindestens ein Jahr ständigen Aufenthalt in der Bundesrepublik oder in Westberlin hat- ten und dann in das Ausland ausgewandert Sind. Die Anträge werden bei dem zustän- digen Ausgleichsamt gestellt. Autos als„Handgepäck“ Lörrach. Im kommenden Sommer werden Reisende der Bundesbahn ihre Autos„als Handgepäck“ von Hamburg bis Basel, ja so- gar bis Chiasso an der schweizerisch-italie- nischen Grenze mitnehmen können. Sie kön- nen dann ohne ermüdende Anfahrten auf eigener Achse ihr Ferienland erreichen und sich dort ausgeruht ans Steuer setzen. In emer Zuschrift an die Baseler Presse gab jetzt die Deutsche Bundesbahn Einzelheiten über die neuen Autotransportwagen bekannt. Die Fahrzeuge werden in einem neukonstru- ierten doppelstöckigen Gepäckwagen beför- dert, der je nach Größe sieben bis acht Autos aufnehmen kann und an fahrplanumägige 1 2 1 5 Züge zwischen Hamburg und Chiasso ange- hängt wird. Dei Kraftfahrzeuge werden vom Bahnsteig über eine schwenkbare Hub- brücke in den Wagen verladen. Die Neue- rung ist vorläufig für die Zeit vom 29. Juni bis 16. September vorgesehen. Lörrach ohne Garnison Lörrach. Die südbadische Grenzstadt Lör- rach, die über zehn Jahre französische Gar- nison war, ist in diesen Tagen von der letz- ten französischen Heereseinheit geräumt worden. Die Truppe war im ehemaligen Lörracher Arbeitsamt untergebracht, das nunmehr, wie verschiedene andere Unter- kunftsräume, Garagen und beschlagnahmte Wohnungen freige worden ist. Das Arbeits- amt soll zunächst seinem ursprünglichen Zweck wieder dienen, bis der geplante Bau eines neuen Arbeitsamtes bezugsfertig ist. In Lörrach verbleibt vorläufig noch ein klei- neres Kontingent französischer Gendarme- riebeamten, die gleichzeitig den französi- schen Zolldienst an der Grenze versehen. Aber auch diese Gendarmeriekräfte wer- den mit ihren Familienangehörigen späte- stens im Frühjahr aus der südbadischen Grenzstadt abrücken. 2000 aus 28 Nationen Bad Liebenzell. 2000 Angehörige von 28 Nationen haben im Jahre 1955 an Kursen und Treffen des internationalen Forums auf Burg Liebenzell teilgenommen. Diese Mitteilung machte CDU-Bundestagsabgeordneter Gu- stav-Adolf Gedat auf einem internationalen Weibnachtstreffen von Studierenden auf Burg Liebenzell, an dem auch der Geschäfts- führer der Weltorganisation des Christlichen Vereins Junger Männer, Dr. Paul Limberg, Genf, teilnahm. haltsam zugenommen: Ende 1951 waren es schon 6,58, Ende 1953 6,86, Ende 1954 rund 7 Millionen und auch in dem zu Ende gehen- den Jahr wird sich die Zahl wieder um min- destens 100 000 erhöht haben. Nach den letz- ten amtlichen Feststellungen wohnten über 2,67 Millionen Menschen in Nordwürttem- berg, 1,55 Millionen in Nordbaden, 1,49 Mil- lionen in Südbaden und fast 1,29 Millionen in Südwürttemberg-Hohenzollern. Die Bevölkerungsdichte hat sich gegen- über 1852, als noch 88,4 Einwohder je qkm errechnet wurden, auf über 196 in diesem Jahr erhöht. Mit fast 304 Einwohner je qkm steht der Landesteil Nordbaden weitaus an der Spitze aller Landesteile. Für Nordwürt- temberg errechneten die Statistiker eine Be- Völkerungsdichte von 253, für Südbaden von 149,5 und für Südwürttemberg eine solche Von 127,4 Einwohner je akm Fläche. Eine andere Aufstellung zeigt, daß der Prozentsatz der in den Gemeinden und Dör- fern bis 2000 Einwohnern lebenden Per- sonen in den letzten eineinhalb Jahrzehnten ständig zurückgegangen ist. Waren es 1939 noch 36,2 Prozent, so wohnen zur Zeit nur noch knapp 30 Prozent der Gesaàmtbevölke- Tutig in den Kleineren Gemeinden. Dagegen hat sich der Prozentsatz der in Gemeinden zwischen 2000 und 10 000 Einwohnern Leben- den im gleichen Zeitraum von knapp 23 auf über 28,6 Prozent erhöht. Kaum erhöht hat sich der Prozentsatz der in den Städten zwi- schen 10 000 und 100 000 Einwohnern Ansäs- sigen von 22 Prozent im Jahr 1939 auf 22,6 Prozent im Berichtsjahr, allerdings hat sich die Zahl der Gemeinden dieser Größenord- nung im gleichen Zeitraum von 47 auf 63 er- höht. In den Großstädten über 100 000 Ein- Wwohnern lebten 1939 19,3 Prozent, 1954 da- gegen nur 19 Prozent. Nicht uninteressant sind in diesem Zusammenhang einige An- gaben über die Verhältnisse in den einzel- nen Landesteilen, die mit aller Deutlichkeit die verschiedenartige Struktur des Landes zum Ausdruck bringen: So wohnen in Nord- baden 48,3 Prozent der Bevölkerung in Ge- meinden unter 10 000 Einwohnern, in Nord- Württemberg etwa die Hälfte, in Südbaden 71,9 und in Südwürttemberg-Hohenzollern Sogar 72,3 Prozent. In Gemeinden mit mehr als 50 000 Einwohnern wohnen in Nordbaden über 43 Prozent, in Nord württemberg 34 Prozent, in Südbaden 8,8 Prozent und in Süd württemberg, das nur eine einzige Stadt mit mehr als 50 000 Einwohnern hat, sogar nur 4,4 Prozent. Aus der Statistik„Natürliche Bevölke- runssbewegung“ geht hervor, daß sich die Zahl der Eheschließungen mit jährlich 60 000 bis 61 000 in den letzten Jahren seit der Währungsreform ziemlich konstant gehalten bat. Eine Ausnahme bildeten nur die Jahre 1950 und 1951, in denen 66 000 bzw. 65 000 Paare die Ehe eingingen. Die Zahl der Lebendgeborenen hat sich seit 1946(92 300) ständig auf über 114 500 im Jahre 1954 er- höht. Im gleichen Zeitraum hat sich dagegen die Zahl der unehelich Geborenen von fast 16 000 im Jahre 1946 auf 10 330 im letzten Berichtsjahr verringert. Während 1946 nur knapp 22 000 mehr Geborene als Gestorbene gezählt wurden, betrug der Geburtenüber- schuß im Jahr 1954 mit rund 44 500 fast das Doppelte. Die Bevölkerungsstatistik zeigt auch, daß die Heiratsfreudigkeit in Baden- Württemberg jeweils im Mai und im August weitaus am größten ist. Das durchschnittliche Heirats- alter hat sich in den letzten vier Jahrzehnten kaum geändert. Den Statistikern zufolge war der„Durchschnittsbräutigam“ des Jahres 1910 29,7 Jahre alt, als er zum Traualtar oder Standesamt schritt, der des Jahres 1954 sogar volle 30. Die„statistische Durchschnittsbraut“ des Jahres 1910 war am Hochzeitstag 26,4, ihre Geschlechtsgenossin des Jahres 1954 dagegen 26,7 Jahre alt. Von jeweils 100 000 Ehen, so zeigt eine andere Aufstellung, gin- gen im Jahr 1900 62, 1910 92, 1920 216, 1939 254, 1946 585 und 1951 534 nach längerer oder kürzerer Dauer wieder in Brüche. Auf je eine Million Einwohner umgerechnet ist die Scheidungsziffer von 1508 im Jahr 1946 auf 828 im Jahr 1953 zurückgegangen. Aus einer anderen Aufstellung geht her- vor, daß Baden- Württemberg seit dem Zu- sammenbruch fast 1.15 Millionen Heimat- vertriebene und im gleichen Zeitraum fast 290 000„sonstige Zugewanderte“ aufgenom- men hat. Das sind fast 21 Prozent der Ge- samtbevölkerung. „Europäischer Aufschwung“ durch Austausch Gute Beziehungen zwischen Pfalz Mainz. Ein umfangreiches Programm für den Ausbau der Beziehungen zwischen Rheinland-Pfalz und Burgund im kommen- den Jahr hat der deutsch- französische Aus- tauschdienst beim Generalkonsulat in Mainz bekanntgegeben. Er hat gleichzeitig an die Oeffentlichkeit appelliert, vor allem an die in verantwortlichen Positionen Tätigen, die- ses Austauschprogramm intensiv zu fördern. Der Ausbau der Beziehungen zwischen den Ein Volksfest ist, wenn. .. keiner dabei verdient/ Entscheidung des Bundesgerichtshofs Karlsruhe. Der Erste Zivilsenat des Bun- desgerichtshofes hat entschieden, daß für die Aufführung urheberrechtlich geschützter Musikwerke dann keine Gebühren an die GEMA(Gesellschaft für musikalische Auf- führungs- und Urheberrechte) gezahlt wer- den müssen,„wenn diese Veranstaltungen echte Bestandteile des Volksfestes sind, also das Volk als Träger der Musikveranstaltung erscheint, was voraussetzt, daß sie jedermann frei zugänglich sind“. Die Erhebung eines Seringfügigen Eintrittsgeldes, das lediglich zur Deckung unvermeidlicher, durch das Volksfest er wachsender Unkosten dienen solle, sei mit dem Volksfestcharakter gerade noch vereinbar. Würden aber vom Veran- stalter Eintrittsgelder verlangt, die über einem Unkostenbeitrag liegen, sei es, daß das kragliche Entgelt für die Beteiligung am Tanz gefordert werde, dann könne von einem Volksfest nicht die Rede sein, und die Ver- anstalter hätten dann Tantiéemen an die GEMA zu entrichten. Nach der vom Bundes- gerichtshof getroffenen Entscheidung sind „zu den Volksfesten im allgemeinen Karne- Val, Kirchweih oder Kirmes, und Schützen- feste zu rechnen“. Läht aber ein Gastwirt anläßlich der Kirchweih-, Kirmes- oder Karnevalstage in seiner Wirtschaft urheberrechtlich geschützte Unterhaltungs- und Tanzmusik aufführen, ohne Eintritts- oder Tanzgeld zu erheben, so dient dies nach Ansicht des Bundesgerichts- hofes doch vornehmlich seinen gewerblichen Interessen, nämlich der Kundenwerbung. Darum hat der Gastwirt Aufführungsgebüh- ren zu entrichten. und Burgund wollen Beispiel sein beiden Landschaften soll als Beispiel für die Aufnahme ähnlicher Verbindungen zwischen anderen Gebieten Deutschlands und Frank- reichs dienen und so zum Erfolg des„euro- päischen Aufschwungs“ der Realisierung der Idee eines vereinten Europas, beitragen. Das Austauschprogramm Rheinland-Pfalz- Burgund sieht für 1956 Bürgermeistertreffen zum Studium des Aufbaus der Gemeinde- verwaltung in beiden Ländern, Partnerschaf- ten zwischen Gemeinden, ein großes Jugend- treffen im Sommer mit Gesprächsforum und inter familiäre Austausche und Aufenthalte zur beruflichen Ausbildung vor. Außerdem sind mehrere deutsch- französische Ferien- lager, die Teilnahme eines großen deutschen Orchesters an den Festspielen„Burgundische Nächte“ in Dijon, der interfamiliäre Aus- tausch von Schülern höherer Schulen, deutsch- französische Treffen von Architek- ten und Baufachleuten, eine Studienreise französischer Deutschlehrer nach Rheinland- Pfalz, eine Studienreise der Landwirtschafts- kammer von Rheinland-Nassau nach Bur- Sund, mehrtägige Tourneen von Trachten- und Tanzgruppen beider Länder sowie eine Reise des pfälzischen Bezirkstages in das Departement Saöne et Loire geplant. Bodenseefähren mit Radarsteuerung Stationen in Konstanz und Langenargen/ Sprechfunk und Seeüberwachung Konstanz. Ein Radargerät zur Steuerung der Bodenseefährschiffe zwischen Konstanz und Meersburg ist jetzt versuchsweise im Fährehafen Staad bei Konstanz aufgebaut worden. Ausschlaggebend hierfür war die Tatsache, daß bei Nebel zwischen Konstanz Der Sternenhimmel im Januar reichgeschmückter Planeten- und Fix- sternbmmel wird die Erde in das Jahr 1956 hineinbegleiten. Alle Groß-Planeten werden im ersten Monat des Jahres zu sehen sein. Die hell- sten Sterne des Monats werden die Glücksplane- ten Venus und Jupiter sein. Von Sonnenunter- gang an, über zwei Stun- den lang, kann man die Ein *. as.“ Venus beobachten. Sie f Df ö. 15. durchwandert die Bilder 5 43 DER f Steinbock und Wasser- mann. Am 15. Januar wird die schmale Sichel des zunehmenden Mon- des in der Nachbarschaft der Venus stehen. Jupiter im Sternbild des Löwen taucht kurz nach dem Venus- Untergang am Abendhimmel auf. Der Riesenplanet wird alle Sterne, auch die hellen Sterne, wie Sirius im Großen Hund und Betei- geuze im Orion, an Glanz übertreffen. Der helle Stern in der Jupiter-Nähe ist Regulus. der Hauptstern des Löwen. Auch den sonnen- nahen Merkur wird man ab 6. Januar am Abendhimmel finden, Bis etwa zum 20. wird man ihn auffinden können. Am Nachmftter- nachtshimmel stehen der Mars, im Bild des Skorpions, und der Saturn, im gleichen Sternbild. Mars, Saturn und auch der Haupt- stern des Skorpions, der rote Antares, sind fast gleich hell. Am 2. Januar, um 14 Uhr, erreicht die Erde den sonnenhöchsten Punkt ihrer Bahn. 8 8„ g H/ K M RNT 5 25 6 ZIHUNeE FUHNRNHAN n u 851 aeD NOH Dann trennen uns von der Sonne nur etwa 147 Millionen Kilometer gegenüber 133 Mil- lionen Kilometer im Juli. Die Sonne ist nach dem Erreichen des Winterpunktes wieder im Aufsteigen. Am Monatsende steht sie mittags bereits über 20 Grad hoch. Die Tageslänge steigt auf etwas über neun Stunden. Der Wechsel der Mondphasen beginnt mit dem letzten Viertel am 4. Januar im Bild Jungfrau. Neumond ist am 13. Januar im Bild Schütze. Das erste Mertel am 20. Januar steht im Bild Fische. Vollmond ist am 27. Januar im Bild Zwillinge. dpa- Bild und Meersburg entsprechend den polizei- lichen Bestimmungen nur zwei Fähren in Betrieb genommen werden dürfen. Die er- hebliche Zunahme des Fähreverkehrs auch auberhalb der eigentlichen Hochsaison und vor allem das stetige Ansteigen des Kraft- fahrzeugverkehrs mit der Fähre über den Bodensee schufen bei Nebel jedesmal einen empfindlichen Engpaß, weil dann aus Sicher- heitsgründen nur zwei Fähren eingesetzt werden durften. Das Radargerät in Konstanz-Staad be- sitzt einen 25-Zentimeter-Bildschirm, auf dem der Seeausschnitt zwischen Konstanz und Meersburg wie eine erleuchtete Land- karte im Bild erscheint. Jede Abweichung des Fährschiffes vom vorgeschriebenen Kurs wird auf dem Bildschirm registriert. Durch Funkspruchgeräte kann dann dem Steuer- mann der Fähre eine entsprechende Anwei⸗ sung zur Kursänderung gegeben werden. Mit Hilfe des Radargerätes und der auf dem Bildschirm angezeigten Entfernungsringe lassen sich auf den Meter genau die Abstände von Schiff zu Schiff und vom Schiff zu den Hafeneinfahrten messen. Die Radar-Station in Konstanz-Staad ist mehrfach versuchs- weise in Betrieb genommen worden. Die Herstellerfirma hat bei der Stadt Konstanz angeregt, zu prüfen, ob sich die Einrichtung für den Fährverkehr rentieren könne. Kürz- lich ist die gleiche Land-Radarstation auch in Langenargen aufgebaut worden. Man hat dort der Zollverwaltung die Arbeit des Radargeräts zur Seeüberwachung vorge- führt. Id. Erste Turbinenversuche Fessenheim. Im neuen Kraftwerk Fessen- heim an der dritten Staustufe des elsässi- schen Icheinseitenkanals werden die Tur- binen voraussichtlich im Juli 1956 zum er- stenmal ausprobiert werden. Das Kanalbett zwischen Ottmarsheim und Fessenheim konnte noch rechtzeitig vor Einbruch der kalten Witterung ausbetonlert werden. Man rechnet damit, daß in diesen Kanalabschnitt im Frühjahr 1956 Wasser geleitet wird. Die vorbereitenden Arbeiten für den vierten Kanalabschnitt Fessenheim— Vogelgruen, die im Herbst aufgenommen wurden, gehen planmäßig weiter. Aus der Hessischen Nacbarscgaff Vernünftige Anordnung Wiesbaden. Wenn Tiere in Räumen von Gaststättenbetrieben untergebracht sind, die während der Hauptbetriebszeit künstlich beleuchtet werden und in denen stark ge- raucht wird, so liegt nach Ansicht des hes- sischen Innenministers ein Vergehen gegen die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes Vor. In einem Schreiben an die Regierungs- präsidenten weist der Minister darauf hin, daß diese unnatürlichen Lebensbedingungen den Tieren Schmerzen zufügen und auch zu erheblichen Gesundheitsschädigungen führen könnten. Insbesonderer werde gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, wenn es den Tieren nicht möglich sei, jederzeit in einen Raum auszuweichen, der dem künstlichen Licht und dem Rauch nicht ausgesetzt sei. Die Regierungspräsidenten sollen die Gast- stätten, die Niere in hren Betrieben zur Schau stellen, überprüfen und für eine Be- seitigung der Mißstände sorgen. Unfall und Massenschlägerei Bad Hersfeld. Glimpflich verlief ein schwerer Unfall auf der Autobahn Kassel Frankfurt bei Kirchheim, wo ein ameri- kanischer Sergeant mit seinem Privatwagen eine die Fahrbahnen trennende Barriere durchbrach und mit seinem Fahrzeug auf die tiefergelegene andere Fahrbahn stürzte. Der Wagen wurde völlig zerstört. Der Sol- dat, der nach Auskunft der Polizei betrun- ken war, erlitt nur leichte Verletzungen. Wenige Stunden zuvor sahen in Bad Hers- feld etwa 600 deutsche Passanten einer grogen Schlägerei zwischen amerikanischen Soldaten zu. Die Militärpolizei nahm 28 Sol- daten fest. Preisgekrönter Schulaufsatz Frankfurt,.„Ich kann es noch nicht fas- sen“, meinte der achtzehnjährige Flens- burger Oberschüler Christof Bertram auf dem Frankfurter Flughafen, als er für einen Preisgekrönten Schulaufsatz eine Amerika- Reise antrat. Bertram nimmt als Delegierter der Bundesrepublik an dem zehnten inter- nationalen Jugendforum der Zeitung„New Vork Herald Tribune“ in New Lork teil. Die Reise hat er mit einem Aufsatz in eng- lischer Sprache über das Thema„Die Welt unserer Vorstellung“ gewonnen, Aus 34 Ländern werden 34 junge Menschen in dem Forum zusammenkommen, um über die ver- schiedensten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Probleme des Zusammen- lebens zwischen Menschen zu diskutieren. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Landhandwerk- Beratungsstelle Mainz. Eine Beratungsstelle für das Hand- Werk auf dem Land ist für Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach vorgesehen. Die neue Stelle wird eine der zwölf zentralen hand- Werklichen Beratungsstellen sein, die im Bundesgebiet mit Hilfe von Mitteln aus dem ERP- Sonderprogramm zur Förderung des Handwerks auf dem Land vorgesellen sind. Bad Kreuznach wurde nach einer Mitteilung der rheinland- pfälzischen Handwerkskam- mern wegen seiner zentralen Lage als Sitz der Beratungsstelle gewählt. Man hofft, daß sle bereits Anfang Januar ihre Tätigkeit auf- nehmen kann. Zur fachlichen Betreuung wurde ein Beirat gebildet, der sich aus Ver- tretern der Fachverbände, der Handwerks- kammern und des Landwirtschaftsministeri- ums zusammensetzt. Probebohrung für Rheinbrücke Koblenz. Mit den Probebohrungen für die Brücke zur Rhein- Inselgemeinde Nieder- Werth bei Vallendar wird in Kürze begon- nen. Für das auf 1,5 Millionen Mark ver- anschlagte Projekt gelten die ersten Raten als gesichert, so daß im kommenden Jahre auch mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Die Brücke soll 1957 dem Verkehr übergeben werden. Der rheinland- pfälzische Ministerpräsident Peter Altmeier hat sich für das Projekt mit Nachdruck eingesetzt und veranlaßt, daß im Etat 1956/57 als erste Rate 250 000 Mark eingesetzt wurden. Eine wei⸗ tere Rate will das Landwirtschaftsministerium aus dem Hochwasserschutzfonds zur Ver- fügung stellen. Da die Gemeinde Nieder- Werth sehr steuerschwach ist, wird sich auch der Landkreis an den Baukosten beteiligen. Die Gemeinde Niederwerth ist die einzige Inselgemeinde im Rhein. Die Gesamtwirt- schaftsfläche der über vier Kilometer langen Insel ist einschließlich der etwa zwei Kilo- meter langen unbewohnten Insel Graswerth rund 300 Hektar groß. Aus den landwirt- schaftlichen Betrieben der Inseln wird zum größten Teil der Koblenzer Wochenmarkt versorgt. Die Gemeinde selbst zählt rund 900 Einwohner. Unzeitgemäße Einrichtung Güls/ Koblenz. Die Einwohner der Ge- meinde Güls im Landkreis Koblenz haben erneut gegen den unzeitgemäßen Zoll prote- stiert, den sie bei Benutzung des Fußgänger- stegs einer Eisenbahnbrücke über die Mosel entrichten müssen. Die Verwaltung des Landkreises Koblenz will sich jetzt in den Streit einschalten und mit den zuständigen Stellen Verhandlungen aufnehmen. Der Fuß- gängersteg war 1927 nach einem mit der Eisenbahndirektion Trier geschlossenen Ver- trag an der Eisenbahnbrücke bei Güls an- gebracht worden. Die Kosten hierfür trug die Gemeinde. Die gleiche Regelung traf man beim Wiederaufbau der Brücke in den Jah- ren 1948/49. Seitdem erhebt die Gemeinde für Schuldendienst und laufende Unter- haltungskosten des Fußgängersteges ein Brückengeld. Dieser„Zoll“ wird von den Bürgern der Moselgemeinde Güls als nicht mehr zeitgemäß betrachtet. Nach ihrer An- sicht sollten der Bund oder das Land für die Unterhaltung des Steges aufkommen. Nur noch 20 Jahre Bims Koblenz. Die Bims vorkommen am Mit- telrhein werden nach Ansicht des Koblen- zer Landrats Jakob Just beim jetzigen Ab- bautempo in etwa zwanzig Jahren erschöpft sein. Schon heute, so sagte der Landrat, gelte es deswegen, sich um die Ansiedlung von Industriebetrieben Gedanken zu machen, die einmal den in der Bimsindustrie des Neuwieder Beckens beschäftigten Menschen neue Arbeit geben. Ueber 45 000 Menschen der Kreise Mayen, Neuwied und Koblenz- Land stünden zum Bimsbau— der Schlüs- selindustrie dieses Gebietes— in einem di- rekten Abhängigkeitsverhältnis. Im kom- menden Frühjahr soll in Koblenz eine Dienstversammlung der Stadt- und Amts- bürgermeister stattfinden, in der das Pro- blem der Ersatzindustrie für das Koblenz- Neuwieder Becken erörtert werden soll. In die vorbereitende Bezirksplanung sollen auch die angrenzenden Bezirke einbezogen werden. Ueberfallen und niedergeschlagen Mainz. Ein weißer und ein farbiger ameri- kanischer Soldat haben in der Nacht zum Mittwoch in Mainz zwei junge Männer über- fallen und beraubt. Sie schlugen die beiden 5 in einer Straße der Innenstadt nieder und nahmen ihnen die Armbanduhren und Geld- börsen ab. Die sofort alarmierte deutsche 9 Kriminalpolizei konnte einen der Soldaten festnehmen und der amerikanischen Militär- Nach dem Komplicen polizei übergeben. wird noch gefahndet. „Erschreckende Phantasielosigkeit“ Ludwigshafen. Der SpD-Bundestagsabge- ordnete Friedrich Wilhelm Wagner hat sich in seiner Eigenschaft als Stadtrat gegen die erschreckende Phantasielosigkeit“ gewandt, die in Ludwigshafen bei der Verleihung von Straßennamen herrsche. Er machte den Vor- schlag, für die Valentin-Bauer-Siedlung nicht auf den„Ring der Nibelungen“ zurückzugrei- ken, sondern die Straßen nach verdienten Ludwigshafener Bürgern zu benennen. Dabei solle ähnlich wie in Frankreich verfahren werden, wo auf den Straßenschildern unter den Namen vermerkt ist, wer sie waren und Was sie geleistet haben. Der Abgeordnete be- dauerte auch, daß es in Ludwigshafen keine Heinrich-Heine- Straße gebe und keine Straße nach dem Freiheitsdichter Ferdinand Freilig- rath benannt sei. Er schlug außerdem vor, repräsentative Straßen nach Albert Einstein und den Männern des 20. Juni zu benennen. Uadaummmdmmdmddmddapadmmddmmmmdmdemammedd Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 29. Dezember Jugendstunde Schmalzgebackenes für die Silvesterfeier Die Münchener Abendschau Stadt unter der Lupe Wer will noch mal Unternehmen Tiefsee 16.30 17.00 19.00 20.00 20.30 21.30 — 1 U jetzt M. einsch! Läden DES) Anm. Wer Jelef 5 2 an Neue Anf Dienstag, n Ehepaare Vorber Prosp ſanzschi ingl. u. Fr Mid! franz. Hamb pfälzer Borde f anz. comte Frankre Llebfe Brutti Mose Niers Dome. 9 8 25 209. 299/ Donnerstag, 29. Dezember 1955 MORGEN ae nn u. Gehalts abrechnung a Wesha nicht mehr waagrecht?— — 2 g es senkrecht schneller geht ind Weil und einfacher ist! Falz 1— eue Aus weni f 2 3 5 N 0 eig u Se hierüber HTINZ Prospekt Am schön gedechten Tisch 1 mach viel! Totdet BF S an bei dem Das gelingt der Haus- 7 ar. schmeclet es doppelt so gut. 155 e bee GD OTFf HOf PF 4 1 besonders groß Böro- und betriebs- Orgonisation Sitz aufgehen. MANNHEIM; 2 1 5 3 84 isspicbsglare f 2 be 4005 Iischwäsche für festliche Anlässe auf ung i 8 ver FF ks 5 2 7422 515 Stellenangebote 5 Mitteldecken 75 Tafellücher E 1 pastellfobtig, rein Mako 8 + N 5 m. mod. 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Nach Mitteilung der Kri- minaldirektion sind sie dringend verdäch- tig, einen höheren Beamten eines Westber- iner Bezirksamts vor einer möglichen Be- strafung wegen Trunkenheit am Steuer be- wahrt zu haben. * Von der Alpspitznordwand bei Garmisch ist am Dienstagnachmittag der 21 Jahre alte Walter Schmidt aus Unterhaching bei Mün- chen bei einer Winterbegehung über das Schneeherzl tödlich abgestürzt. Er war am Vormittag vom Kreuzjochhaus mit zwei Münchener Begleitern aufgebrochen. Schmidt, ein erfahrener Bergsteiger und Mitglied der Alpenverein-Sektion Garmisch, war seinen beiden Bergkameraden weit vor ausgestiegen und hat oberhalb der steil abfallenden Wand Wahrscheinlich ein Schneebrett abgetreten. Wie vom Kreuzjochhaus durch das Fernglas beobachtet wurde, stürzte er plötzlich in die Tiefe. Eine Staublawine rollte ihm nach. Zwei zufällig auf Urlaub anwesende Berg- Wachtmänner brachen sofort auf und fanden inn trotz Schneesturms am Fuße der Nord- Wand. Er war etwa einen Meter tief in den Schnee eingepreßgt und bereits tot. * In den Hotels, Restaurants und Caféhäu- sern Wiens fehlten am Dienstag die Kell ner. Sie waren am Dienstagmorgen in den Streik getreten, um ihre Forderung auf Zah- lung von 25 Prozent ihres Monatslohns als provisorische Teuerungszulage durchzusetzen. Sie verlangten weiterhin eine allgemeine Lohnerhöhung und Verbesserung ihrer Ar- beitsbedingungen. Wie ein Sprecher der Kellner-Gewerkschaft am Dienstagabend bekanntgab, haben sich die Sozialpartner im Laufe des Tages darauf geeinigt, die Lohn- skala völlig zu revidieren. Der Streik könne daher abgebrochen werden. * Während des Weihnachtsfestes sind in den Vereinigten Staaten nach einer endgültigen Zählung 782 Menschen bei Unfällen verschie- denster Art, davon 609 bei Straßenverkehrs- unfällen ums Leben gekommen. 68 Personen wurden bei Bränden und 105 bei anderen Unfällen getötet. In Kanada fanden zu Weih- nachten 47 Menschen bei Verkehrsunfällen den Tod. Orkane mildern Europas Klima Winterliche Durchschnittstemperatur stieg/ Meteorologen suchen nach den Ursachen Seit 1951 werden im nördlichen Europa von Jahr zu Jahr zunehmende Winddurch- schnittsgeschwindigkeiten gemessen, die in den Monaten November bis März Höhe- punkte erreichen. Gleichzeitig hat sich in den Jahren, seitdem die europäische Meteorologie Mr Augenmerk auf diese„Strömungsverän- derung“ richtete, der europäische Winter we- sentlich gemildert. Anfänglich nahm die Wissenschaft an, solche„Klimagezeiten“ habe es auch schon früher gegeben; sie seien in einem Siebenjahres-Rhythmus bedingt. Ge- Wissenhafte Ueberprüfungen der Herbst- und Winterwettermeldungen ergaben jedoch. daß diese Erklärung nicht zutrifft. Aber nicht nur Europa, sondern die ganze Erde geht einer allgemeinen Klimamilderung entgegen, die sich sogar bis in die ewigen Eisregionen der Pole erstreckt. Der britische Meteorologe und Physiker Professor Norson hat kürzlich die wissen- schaftliche Meteorologie aufgefordert, ihr Augenmerk auf die veränderte Erdrotation zu lenken. Er behauptet zwar nicht, daß die Eigendrehung der Erde in unseren Jah- ren langsamer geworden sei. Er hat jedoch festgestellt, daß eine solche Verlangsamung durch kosmische Einflüsse vor einem länge- ren Erdenzeitabschnitt eingeleitet worden sein muß. Die Verringerung der Erdrotation sei so gering, daß sie sich weltzeitmäßig noch nicht bemerkbar mache, trotzdem aber zu atmosphärischen und meteorologischen Aus- Wirkungen führe. Diese beginnen sich jetzt in unserem Klima bemerkbar zu machen. Auf der europäischen Erdenhälfte haben sich die Südwest- und Südstürme seit 1951 nahezu verdoppelt; die Windgeschwindig- keiten stiegen um 40—75 Stundenkilometer. In England und Norddeutschland wurde im Winter 1954/55 vierzigmal eine orkanartige Windstärke gemesen, wie sie sonst nur in südlichen Regionen auftritt. Meteorologen sprachen von„typischen Zyklon- und Taifun- erscheinungen“. Gleichzeitig stieg die winter- liche Durchschnittstemperatur 1951 um 0,3, 1952 um 0,45, 1953 um 0,7 und 1954 um 0,93 Grad Celsius. Dauerhafte Schneefälle traten in Mitteleuropa lediglich in Höhenlagen über 800 m auf. Allerdings werden noch mehr als hundert Jahre vergehen, bis nördlich der Alpen Zitro- nen und Orangen geerntet werden können. Diese Feststellungen sind von den Green wicher Meteorologen als der tatsächlichen Entwicklung entsprechend und mathematisch nachweisbar akzeptiert worden. Zur Zeit sind Untersuchungen darüber im Gange, ob die Veränderungen der Erdrotation auf die sich in den letzten Jahrzehnten besonders verdichtenden Meteoritenschwärme, welche die Erde ständig passieren und zum Teil tie- fer als früher in die Atmosphäre eindringen, zurückzuführen ist. Ein Gelehrter aus Green- wich stellte fest:„Es findet keine Verlage- rung südlichen Klimas nach Norden, also nach Europa, statt, sondern eine allgemeine Milderung des Weltklimas, und zwar ganz deutlich auch an den Polen. Die Eisschmekze wird der Menschheit eines Tages Kopfzer- brechen bereiten!“ Am Neubau beteiligte Firmen: Planung und Bauleitung: Lodwig Herrmann Architekt BDA Germaniastr. 88 Mhm.-Almenhof Telefon 4 81 88 Wilh. Bungert ombtt BAUUNTERNEHMUNG Mannheim-Feudenheim Schillerstraße 40 Telefon 7 23 21 Ausführung der Maurer-, Beton- und Stahlbetonarbeiten eenem& Post HEIZUNG LUFTUNG- WARME TECHNIK MANNHEIM Karlsruhe, Freiburg/ Br., Heidelberg, Mosbach, Saarbrücken Gebr. Achatz Hoch-, Tief- und Straßenbau Mannheim— Mollstraße 31— Telefon 4 36 38 Ausführung der Straßenbauarbeiten 3 Dacharbeiten . 10 Blitzschutzanlagen Mandan, Müden dn. W0˙isserisolierungen 2 iginal IHF Platten Original AllilF * 5.. 5 Eisen- und Plattenträgerwerk Wilhelm Schäfer Mennheim-Rheindu, Harpener Str. 3 Telefon 49405 derafttahrzeug- Heubau am Heckaraue Heber gang Das„Gesicht“ des Neckarauer Uberganges hat sich durch einen imposanten Neubau verändert: Am 2. Januar wird die Firma Franz Islinger auf einem 3500 Quadrat- meter großen Gelände ihre neuen Reparatur- und Verkaufsräume eröffnen. Architekt L. Herrmann(BDA) hat diese großzügige Anlage im Januar 1955 begonnen, für die das erforderliche Gelände von der Stadt Mannheim in über zweijährigen Verhand- jungen erworben werden mußte. Aber dafür ist in dem hellen, hufeisenförmig um den geräumigen Hof gruppierten Neubau eine Zweckmäßige und überaus moderne Werkstätte für Motorradfahrer entstanden, die allen Ansprüchen gerecht werden 1 und in ihrer Raumeinteilung Rationalisierung mit freundlicher Bequemlichkeit verbindet. Franz Islinger, der Chef des Unternehmens, war schon 1926— im Alter von 16 Jahren— deutscher Meister im Motorradrennsport auf der 250-Cœ m- NSU. Im Geschäft seines Vaters übernahm er die Motorradabteilung und machte sich im Jahre 1932 selbständig. Nach zwei totalen Zerstörungen des Betriebes während des zweiten Weltkrieges baute er mit einigen getreuen Mitarbeitern das Unternehmen mühsam wieder auf. Heute beschäftigt der Meister des Kraftfahrzeughandwerks Franz Islinger wieder über 60 Spezialisten in seiner Werkstätte, die seit einiger Zeit auch die Vertretungen für Lloyd und Fuldamobil übernommen hat. Die überbaute Fläche am Neubau in der Viehhofstrage umfaßt etwa 2000 Quadrat- meter, von denen die riesige, luftige und mit allen modernen Erfordernissen aus- gerüstete Werkhalle ungefähr 1000 Quadratmeter in Anspruch nimmt. Ein Rundgang durch die Betriebsräume am Neckarauer Ubergang führt zuerst in das geräumige Verkaufsbüro für die Erzeugnisse von Ardie, Horex, Victoria, Puch, Zündapp, Vespa, Lloyd und Fuldamobil. Es folgt ein Ausstellungsraum für gebrauchte Motorräder und Kleinwagen, und eine Halle für Wasch- und Abschmierdienst schließt sich an. Neben den Unterstellräumen für die Fahrzeuge der Monteure folgt als Hauptteil des Neu- baues der unterkellerte und asphaltierte Lagerraum für die von der Firma Islinger geführten Fabrikate; außerdem befinden sich in diesem Teil die Hallen für das Be- triebspersonal: Aufenthalts-, EB-, Umkleide- und Duschräume. Die nach modernsten Gesichtspunkten errichtete Werkhalle, auf deren einer Seite Motorroller und an deren anderem Ende Motorräder repariert werden, ist mit ihren rundverglasten Fenstern das Kernstück des gesamten Neubaues. Am Ende des Hufeisens liegen die Werkstatt- büros, die Ersatzteilausgabe, eine gemütliche Sitzecke für die Kundschaft, der Kassen- raum und die Buchhaltung. Eine breite Einfahrt führt in den Hof des Unternehmens, dessen bisherige Räum- lichkeiten in der Augartenstraße 84 den Sesteigerten Anforderungen nicht mehr ge- nügten. In nächster Zeit wird dort noch eine Tankstelle errichtet werden, an der markenfreier, jedoch vollwertiger Kraftstoff zu verbilligten Preisen verkauft wird. Jeder Kunde, ob er nun mit seinem Moped, Roller oder Motorrad kommt, findet ohne Komplikationen die für ihn bestimmte Abteilung, in der Spezialisten die erfor- derlichen Reparaturen ausführen. Der Kundendienst der Firma Ernst Islinger— gleichgültig, ob es sich um Zweiräder oder Kleinwagen handelt— funktioniert tadel- los. Wenn jemand mit seiner Zündapp oder Horex an einer Straßenecke„hängen bleibt“, wird er per Lkw abgeholt und die Maschine wird ihm auch wieder nach erfolgter Instandsetzung zugefahren. Und dieser großzügigen Handhabung ent- sprechen auch die Zahlungsbedingungen, die für jeden Geldbeutel„erträglich“ sind. Franz Islinger hat sich das Vertrauen eines großen Kundenstamms(es sind heute rund 10 000) erarbeitet. Er will sich dieses Vertrauen erhalten und mit der Eröffnung seiner neuen Verkaufs- und Werkstatträume weiterhin vergrößern. Am Neubau beteiligte Firmen: MANN HEI i EIS NIZSTE. 3 RUF 43961 ober Decke: Elektroinstallationsmeister Torwiesenstraße 6 Telefon 3 18 65 Ausführung der Licht- u. Kraftanlagen in den Werkhallen und Nebenräumen/ Lieferung der Beleuchtungskörper Krings-Baustoffe Ausführung von Fliesen- Kunststein arbeiten Werderstraße 31 Telefon 4 06 30 u n d Sqx& Klee BAUUNTERNEHMUNG Ausführung der Entwässerungsarbei ten . RO olf. Zab 0 ns Kk 1 SPENGLEREI- INSTALLATION Rheinhäuserstrage 77 Telefon 4 19 73 Ausführung der Spengler- und Installationsarbeiten MALEREI BETRIEB MANNHETIM-WALDHOH- Waldstr. 42 Malerarbeiten HeinzBuchler Meerfeldstr. 66, Tel. 3 10 67 Geländerarbeiten Karl Stoll Bauschlosserei Traitteurstr. 57, Tel. 4 26 Fritz Ströbel Bau- und Möbelschreinerei Innenausbau Krappmühlstr. 6, Tel. 4 17 13 Bauschlosserei Anschlag- und Ausführung der Scohlosser arbeiten Ausführung der Scehreiner arbeiten AUSFOUHRUNG ODER GROSSEN HALLE 5 STAHLSAU HFEHN& G REINER MANNHENM- NECKARAU TELEFON 484 72 Mopkbs MOTORRADWDER MOrORROILIER Abe, Lite un. LLOYD-WAGEN t. 40287 MANNHEIM& 437085 VON 29.31. OEZ. 1055 GESCHOSSEN ERGFFNUNE AM 2. JANUAR 1986 in meinen neuen erweiterten Geschäffsräubmen, in denen nun olle Fohtzeuge vom Moped öber Motorrad und Motorroller bis zum Kleinwagen vereint sind, Wird es mir möglich sein, meine Kkundschoff noch prompter und vorteil- haffer zu bedienen. Wie bisher Wird es immer mein Bestreben sein, qlle meine Kunden zufrieden zu stelſen und hoffe, daß mir des jahrelang entgegengebrachte Vertrauen weiterhin geschenkt werden wird. Sl aich duilmuolg el lee Cuullu eit glubüulen duden luli zlitoere terien(cache, AM NMNFECKANRAU ENU BFERGAN s Naitlioſßbunabo Ir Pech ERC im Fahrt:! 1:3) Tor aus fair Unverdi keinesfe die das sogar fl. tina, a. heraus, verfolgt Bei Tucci, s mit Dal der auc gesetzt) der sec Verteidi Has Eitie Ofkenba woch v ausschli- besteher mammsck den Spi. Die Där lorra mit eine gu sie trot⸗ Elf sche laune d- allem in nischen zept bra Moment englische die gegr rollen ve hälfte g. 110 in F diger Bu Treffer Minute Kopenh⸗ zum Eh. Max Siege für die“ terspiele (Thürinę vor dem Bolkart Weite. I 6 Grad Wettkarr beitskorm hachtsfe und fas schnee 2 Man Haupt 2. Z. S Vogelk — — Wir g. mit He bekan Mh m Karl- Für erwi brac Wee 1 —— Für die goldene: Aufmer schenke herz 1 MORGEN Seite 9 Schlechte Nachrichten aus St. Moritz: i fliederlagen des Hflannheimet& RC Rue a über mdert Zitro- nnen. Pech, riesiges Pech, hatte der Mannheimer Fahrt: In Auronzo wurde er mit 2:6(0:1,. 173) Toren nach einem begeisternden, über- aus fairen Spiel unverdient hoch geschlagen. Unverdient deshalb, weil die Mannheimer keinesfalls die untergeordnete Rolle spielten, die das Resultat vermuten läßt. Sie spielten sogar flüssiger als am Abend zuvor in Cor- tina, arbeiteten zwingendere Torchancen heraus, aber wie gesagt, sie waren vom Pech verfolgt. kreen- lichen zatisch Zeit ge, ob uf die ders Velche il tie- ingen, Teen rlage- „ A180 meine Sanz melze pfzer· Bei Auronzo wirkten der Italo-Kanadier Tucci, sowie der italienische Nationalsturm mit Darin, Oberhamer und Machietto mit, der auch von Cortina gegen den MERC ein- gesetzt worden war. Dieser Sturm schoß vier der sechs Tore, die zwei weiteren erzielte Verteidiger Tucci. Die Mannschaft war nicht eee Kopenhagen unterlag 1:3: Hessen waren in Spiellaune Eitie Kombination der Frankfurter und Offenbacher Oberligavereine schlug am Mitt- woch vor über 98000 Zuschauern die fast ausschließlich aus dänischen Nationalspielern bestehende Kopenhagener Fußball-Stadt- mammschaft in einem schönen und spannen- den Spiel in Frankfurt mit 3:1(0:0) Toren. Die Dänen, die Weihnachten gegen Barce- lona mit 2:6 verloren hatten, stellten sich als eine gut eingespielte Mannschaft vor. Daß sie trotz ihres Könnens an der hessischen Elf scheiterte, lag an der glänzenden Spiel- laune des Sturmes der Gastgeber, der vor allem in der zweiten Halbzeit die harte da- nischen Abwehr wiederholt aus dem Kon- zept brachte. Die Dänen hatten ihre besten Momente zu Beginn des Spiels, als sie im englischen Spiel mit weiten, flachen Pässen die gegnerische Hintermannschaft zu über- rollen versuchten. Nach torloser erster Spiel- Falte gingen die Gastgeber in der 53. Min. 1:0 in Führung, als dem dänischen Vertei- diger Brogger ein Eigentor unterlief. Zwei Treffer Preisendörfers in der 57. und 81. Minute stellten das Resultat auf 3:0, bevor Kopenhagen durch Holm in der 85. Minute zum Ehrentreffer kam. Max Bolkart vor Harry Glass Sieger des ersten Ausscheidungsspringens für die Teilnahme an den Olympischen Win- terspielen wurde am Mittwoch in Oberhof (Thüringen) der Oberstdorfer Max Bolkart vor dem Sowjietzonen-Meister Harry Glass. Weite. Das Thermometer zeigte in Oberhof 6 Grad Wärme. Um die Austragung des Wetfkampfes zu ermöglichen, mußten Ar- beitskommandos vor und während der Weih- hachtsfeiertage mit über 360 Lastkraftwagen ind fast 260 Schlitten aus den Wäldern schnee zu der Schanze schaffen. ERC im zweiten Spiel auf seiner Vierländer- Bolkart erreichte mit 73,5 Metern die größte Gegenvorschlag gemacht, den Chet der Mis- In Auronzo 2:6(0:1, 1:2, 1:3), in St. Moritz 3:4(1:1, 1:0, 1:3) stärker als Cortina, aber vielleicht etwas schneller. Und beim MERC verstand man es nicht, den Gegner an der Entfaltung zu hin- dern. Hinzu kam, daß Konecki, der sehr zurückhaltend wirkte, ständig Spielerwechsel vornehmen ließ. Die Pechsträhne begann bereits im ersten Drittel: Der MERC drängte, schien einem sicheren Sieg zuzusteuern, da fiel über- raschend das Führungstor Auronzos durch den Internationalen Darin. Kurz darauf mußte Schoor mit einer klaffenden Platz- wunde vom Eis: Der Puck war ihm an den Kopf geschossen worden. Zwar kam er zu Beginn des zweiten Durchgangs wieder, aber seine gewohnte Wirkung erzielte er nicht mehr. Weiter kam hinzu, daß Torwart Morsch einen schlechten Tag hatte, während auf der Gegenseite ein Mann im Tor stand, der fast unschlagbar war. Katzengewandt, überaus reaktionssicher und mit einem vor- bildlichen Stellungsspiel. Der Sieg von Auronzo war eigentlich sein Sieg. Dieser Tormann raubte sogar Guttowski den Nerv. „Ich kann keine Tore mehr schießen“, mur- melte er später niedergeschlagen. Die beiden Gegentore, die Schif und Lorenz erzielten, Singen aber auf seine Vorarbeit zurück, wenn er auch sonst wieder zu egoistisch Spielte. Das am Dienstag in Innsbruck vorge- sehene Spiel wurde abgeblasen, Grund: Kein Eis.— Gestern gab es für den MERC eine weitere Niederlage. In St. Moritz unter- lag er mit 3:4(1:1, 1:0, 1:3) Toren bei einem wenig schönen Spiel, das nur im letzten Drit- tel einige Höhepunkte hatte. Beide Mann- schaften spielten, besonders im ersten Ab- schnitt, mit„kanadischer Härte“, wobei der berühmt- berüchtigte Kanadier Hardy den Vogel abschog. Guttowski stand ihm aber nicht viel nach. Insgesamt gab es 35 Straf- minuten. Zwei Treffer von St. Moritz gingen Wieder einwandfrei auf das Konto von Avery Brundage Morsch, am dritten war Guttowski nicht ganz schuldlos. Die Torschützen für den MERC waren Guttowski(2), der ebenso wie Konecki in diesem Spiel wesentlich mannschaftsdien- licher wirkte, als in den vorausgegangenen Begegnungen, sowie Schif. Für St. Moritz Waren Hardy, Trivelli und Glisetri erfolg- reich. Kurt Grein Neues Wappen für Olympiateam Eine Wuppertaler Firma hat dieser Tage die ersten Wappen für die gesamtdeut- sche Olympia-Mannschaft hergestellt. Nach einem Beschluß der Nationalen Olympischen Komitees der Bundesrepublik und der So- Wietzone wird dieses Wappen von den Olympiateilnehmern auf der Wettkampf- kleidung getragen. Es hat die Form eines Schildes und zeigt auf weißem Grund in der oberen Hälfte die fünf Olympischen Ringe in den Farben Blau, Gelb, Schwarz, Grün, Rot und in der unteren Hälfte von Rand zu Rand die Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold. Englands Spitzenklubs geschlagen: Luion Join stieß auf dtitten Platz bof Wood bewahrte den Tabellenführer Manchester United vor höherer Niederlage Niederlagen der Spitzenmannschaften be- schlossen das strapazenreiche Weihnachts- programm der englischen Berufsfußball- Klubs mit seinen drei Spielen in vier Tagen. Auch für die jungen Talente des Tabellenführers Manchester United erwies sich die Anstrengung als zu groß: Nach zwei klaren Siegen war die 0:3-Nie- derlage bei Charlton Athletic nicht zu vermeiden. Trotzdem konnte Manchester seine Spitzenposition behaupten, denn auch Blackpool und Burnley als nächste Ver- folger verloren ihre Auswärtsspiele. Nur eine Mannschaft gewann alle drei Treffen des Weihnachtsprogramms: Pokal- In der Schach-Bereichsklasse: Punleibertuste fu: Seckenlieims Verfolge: Im Kampf um zweiten Tabellenplatz: Mosbach— Lampertheim 4:4 Die fünfte Runde der Schachbereichsliga, Staffel I, sah einige Begegnungen auf dem Programm, die von vorentscheidender Be- deutung waren. Täbellenführer Seckenheim hatte es mit Pfingstberg zu tun, das zwar immer noch ohne Pluspunkt am Tabellen- ende herumkrebst, aber weit gefährlicher ist. als es der Tabellenstand vermuten läßt. Auch gegen den Spitzenreiter wehrte sich Pfingst- berg erbittert, ohne allerdings um eine 3:5. Niederlage herumzukommen. Heiß ging es in Mosbach zu, wo um den vorläufigen zweiten Platz gekämpft wurde. Der Schachklub empfing mit Lampertheim einen der aussichtsreichsten Mitbewerber um die Meisterschaft. Beide Mannschaften, bis- her ohne Punktverlust, trennten sich schließ- lich 4:4 unentschieden und bilden mit 7:1 Punkten die stärksten Konkurrenten Secken- heims.— Handschuhsheim, bisher noch ohne Niederlage, mußte zu der„Freudenberg“ will vermitteln: JC entschied: Hur ein Chef de flission Gegenvorschlag der Sowjetzone fand keine Gegenliebe Das Internationale Olympische Komitee hat den Antrag der Sowaetzone abgelehnt, bei den Olympischen Winterspielen in Cor- tina d'Ampezzo für die gesamtdeutsche Mannschaft zwei„Chefs de Mission“ zuzu- lassen. Entsprechend dem olympischen Re- glement kann dieser Posten nur einmal be- setzt werden. In einem Brief, den IOC-Prà- sident Avery Brundage an das Organisa- tionskomitee in Cortina sowie die beiden deutschen NOK- Präsidenten Dr. Karl Ritter von Halt und Heinz Schöbel richtete, wurde der Vorschlag gemacht, dem Teil Deutsch- lands die Besetzung des Chefs de Mission zu übertragen, der die meisten Aktiven Stellt. Aus der Sowjetzone wird jedoch der 2 sion, der die Verbindung zwischen Organisa- tions-Komitee und Marnschaftsführung auf- recht zu erhalten hat, abwechselnd zu stellen. Das Nationale Olympische Komitee der Bundesrepublik hat Guy Schmidt, den Prä- sidenten des Deutschen Ski-Verbandes, be- reits als Chef de Mission gemeldet. Da das Verhältnis der Aktiven zwischen Bundes- republik und Sowjetzone in der gesamtdeut- schen Olympiamannschaft für Cortina etwa bei 4:1 liegen dürfte, ist der Vorschlag der Sowjetzone nicht zu akzeptieren. NOR- Prä- sident von Halt erklärte dazu:„Wir haben in allen Verhandlungen das weitestgehende Entgegenkommen gezeigt, In der Frage des Skief de. Mission aber ist die Entscheidung 150 15 * Mannschaft nach Weinheim, die die Heidel- berger Vorstädter 3:5 geschlagen nach Hause schickte. Zum ersten Sieg reichte es am fünf- ten Spieltag Waldhof. Daß es ausgerechnet Sandhofen war, das mit 2:6 unter die Räder kam, beweist, daß sich die Waldhöfer wieder gefunden haben. Mannheim 1910 war spiel- frei. Das Resultat der Begegnung Heidel- berg II gegen Rohrbach steht noch aus. Das Marmheimer Jugendschach ist in den letzten Jahren ein schönes Stück vorwärts gekommen; nicht zuletzt ein Verdienst von Studienrat Karl Beck, der sowohl für die Nachwuchspflege der Vereine wie auch als Beauftragter für das Schulschach viel getan hat. i Die Jugendmeisterschaften des Bezirks Mannheim, bei denen es um Titel und Teil- nahmeberechtigung an der„Deutschen“ ging. sahen ein stattliches Feld von 20 Teilneh- mern aus den Vereinen Mannheim 1865 und 1910, Schönau, Polizei-SV, Lampertheim und Brühl am Start. Sechs Runden lang gab es erbitterte Kämpfe. Sieger ohne Niederlage blieb der Lampertheimer FHillgärtner mit 5% Punkten aus sechs Spielen, der sich da- mit erstmals in den Vordergrund spielte. Auch auf die nächsten Plätze kamen mit Tramer und Retzbach zwei Lampertheimer Jugendspieler. Platz vier belegte Metzen (Polizei), der sich in der letzten Zeit verbes- sert hat, vor Gabler(Schönau). Den Abschluß der Kämpfe bildete eine kleine Siegerehrung, bei der Studienrat Beck jedem Teilnehmer einen Preis überreichte. H- Schach-Bereichsklasse Seckenheim 8 103 24:15 77 Lampertheim 4 71 20 12 Mosbach 44 19751275 Handschuhsheim 5 6·˙4 21 18 Rohrbach 3 4.2 14%: 9% Weinheim 4 4:4 18. 2 Waldhof 5 327 17 Sandhofen 7 927 1372:18% Mannheim 1910 4 276 18 1 Pfingstberg 3 06 8 Heidelberg II„) Huddersfleld Town 23 6 sieger Newcastle United, dessen Elf dem 5:0 gegen Preston und dem 6:1 in Sunderland im Rückspiel gegen Sunderland ein 31 fol- gen ließ und damit über Weihnachten vom 14. auf den 8. Platz vorrückte. Aufhorchen ließ auch der Neuling Luton Town, der seine beiden Spiele gegen Sheffleld United mit 4:0 und 2:1 gewann. Er konnte sich hinter Manchester United und Blackpool den dritten Platz erobern. Trotz des schlechten Wetters gab es auf verschiedenen Plätzen Rekordbesuch, Arse- nal verzeichnete beim 2:2 gegen Wolver-⸗ hampton mit 61 000 die höchste Zuschauer- zahl dieser Saison, und auch in Charlton (42 000) und Huddersfleld(33 000) wurden die bisher höchsten Besucherzahlen der Spielzeit erreicht. g 1 Arsenals junge Elf bewies mit dem 222 gegen Wolverhampton ihre verbesserte Form. Allerdings gelang der Ausgleich erst in letzter Minute, als der weit aufgerückte Mittelläufer Fotheringhham mit Kopfball Wolverhamptons 2:1-Führung wettmachte. — Nur die große Leistung von Nationaltor- Wart Ray Wood bewahrte die übermüdete Elf von Manchester United vor einer höhe- ren Niederlage als dem 0:3 in Charlton, das durch Gauld, Jones(Eigentor) und wieder Gauld erfolgreich war. 80 England, I. Division: 5 Arsenal— Wolverhampton Wanderers 272 Charlton Athletic— Manchester United 3:0 Chelsea— Cardiff City 21 Everton— Eirmingham City 51 5 Huddersfleld Town— Blackpool 311 Luton Town— Sheffield United 2. Manchester City— Bolton Wanderers 2:0 Newcastle United— Sunderland 3:1 Portsmouth— Aston Villa 27: Preston Northend— Burnley 4˙ Westbromwich Alb.— Tottenham Hotsp. 1:0 Manchester United 25 13 6 6 51:37 32:18 Blackpool 24 12 5 7 51:40 29:19 Luton Town 24 12 4 8 46:32 28:20 Charlton Athletic 25 12 4 9 55:49 28.22 Burnley 24 10 7 3630„ Wolverhampton W. 23 11 4 8 55:40 26:20 Portsmouth 23 11 4 8 45.47 26:20 Sunderland 23 11 4 8 53:57 26:20 Newcastle United 24 12 2 10 59:40 26:22 Chelsea 24 10 6 8 32:87 262 Everton 25 10 6 9 32:37 26:24 Bolton Wanderers 23 11 3 9 44:30 2521 Manchester City 23 8 8 7 42:41 24:22 Preston North End 25 10 4 11 46:40 24:26 West Bromw. Alb. 24 10 3 11 30:34 23:25 Birmingham City 25 9 5 11 48:42 Arsenal 24 7 8 9 31:40 Cardiff City 24 8 4 12 30:49 Tottenham Hotspur 247 3 14 30781 Sheffield United 24 7 3 14 32.44 Aston Villa 25 4 9 12 2845 4 13 30:57 16 4 N 85 5 5 — 7 bekannt: 5 ffomillen- Nachtiehten Karlheinz Reis 5 i N e Nate 8 1 Kurt Throm Hauptstraße 41 In Dankbarkeit zeigen wir die Geburt unseres Zweiten Kindes an: N Christa Throm geb. Kipphan Mannheim-Feudenheim, den 2. Dezember 1955 2. Z. Städt. Krankenhaus, Privatstation Dr. Wwittenbeck N Margot Reis geb. Keicher 29. Pe zember 1935 und Freude Kirchliche Trauung 29. 12. 1 4 hre Vermählung geben Mhm.-Käfertal, Lindenstraße 5 Mannheim, Langstraße 14 11.30 Uhr Herz-Jesu-Kirche Mhm. S gaabuobt laß Hun, 5 22 8 Iill 0 Verkäufe. 7 Christel Hoffmann VER MAH LTE Vogelbach/ Müllheim „5 29. Dezember 1935 a Ceorg Hoffmann Pfarrverwalter Mhm.-Neckarau, Rheintalbahnstr. 29 Trauung: 14,00 Uhr Matthäuskirche Märklin-Eisenbahn, Ho, schön Feudenheim, Blücherstraße Neuw. geb. 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Man ſenke doch nur an die(marktverwirrenden) Harktordnungsgesetze, die zwar nicht aus- gesprochen zu Erhöhung der Preise führten. die verhalfen jedoch dazu, Preise für land- firtschaftliche Erzeugnisse in einiger Höhe ufhängend, zu stabilisieren. Später kamen zann die kleinen und die größeren Sonder- ergünstigungen, wie z. B. die Milchpreis- ind Rübenpreiserhöhung(Neugierigen sei ſebenstehender Bericht des Bundesernäh- ungs ministeriums zur Lektüre empfohlen). — Wenn nun von den Bauernverbänden cht nur wortreich, sondern auch ur- bstimmend ein Frontalangriff gegen Mini- er Lübke gestartet wird, dann müssen die Irsachen im Bereiche agrarpolitischer Tak- iK gesucht werden. Dies stellte sich übri- ens auch bei der Beratung heraus, die Zundeskanzler Dr. Adenauer und der zundesernährungsminister am 21. Dezem- er mit einigen agrarpolitisch interessierten bgeordneten führte. Die Beratung selbst nd ihr Ergebnis wurde zunächst recht ge- eimniskrämerisch behandelt(vergl. MM om 23. Dezember„Der grüne Bericht ein ellender Hilfeschrei“). Indes ist so einiges durchgesickert, was er Bauer Detlef Struwe(MdB) aus Em- — ren/ Kr. Rendsburg dem Bundeskanzler lausibel machte. Es war die Rede davon, die westdeutsche Landwirtschaft bei ſeigender Verschuldung auch unter sinken- en Erträgen zu leiden habe. Hinsichtlich der Verschuldung ist kein aues Zahlenmaterial vorhanden. Sach- enner, die nicht dem bäuerlichen Lager an- ören, sagen allerdings, der von den grarpolitikern behauptete Zusammenhang wischen Mechanisierung landwirtschaft- cher Betriebe und steigender Verschuldung ei nicht gegeben. Es handle sich um eine nliche Erscheinung der Kundenkredit- esweitung wie in der industriellen Ar- iter, bzw. Angestelltenschaft. Da diese Ulden kurzfristig zu sein pflegen, fühle e Bauernschaft ihren Druck doppelt hart. garole sei heute nicht mehr:„Teppich in en Kuhstall“, sondern: Fernsehapparat in ie Bauernstube“ und„Automobil in die une“. Wie dem auch sein mag, es int sich hier nur um ein Dringlichkeits- roblem zu handeln, denn schließlich hat er Bauer genau dasselbe Recht, an dem 5 tschritt der Technik, an der Hebung des ebensstandards teilzunehmen wie der 5 7255 0 Struwes Vorschlag, Maßnahmen zur Kon- Dlidterung der land wirtschaftlichen Ver- chuldung zu ergreifen Umwandlung von urzfristigen Schulden in langfristige), stieß her in Regierungs- und Koalitionskreisen uf empfänglichen Boden.„Der Bauer soll ieder Herr über seinen eigenen Hof wer- n“, heißt die Parole, deren praktische rchführung allerdings nicht nur mit Bauern g MWirtscheftlern, sondern auch mit Bank- noch beraten werden muß. Das alles kt aüf eins Art Inves d wirtschaft hinaus.. Ein weiterer Punkt der Beratung war die estaltung der land wirtschaftlichen Ren- abilität. Laut Bericht des Bundesernäh- mgsministeriums beliefen sich im Wirt- aftsjahr 1954/55 die land wirtschaftlichen 5 insgesamt* geg. 1953/54 13,8 Mer. DM T 600 Mill. DM Ang. fehlen T 1,2 Md. DM Daraus resultiert eine Verminderung der dwirtschaftlichen Rentabilität um 600 Mill. om Zur 4 0 Verkaufserlöse 5 Betriebsausgaben Noch bevor die Erhebung der durch das ndwirtschaftsgesetz angeordneten Ertrags- rechnungen vorliegt, wünscht nun die and wirtschaft die verbindliche Zusicherung on Hilfsmaßnahmen. Hierbei herrscht Uber- stimmung zwischen den Wünschen der Uernschaft und dem Vorhaben der Bundes- lerung hinsichtlich der vom Kabinett be- chlossenen Milchpreiserhöhung um drei Dpf, er Umsatzsteuerbefreiung auf der zweiten ufe, der Umsatzsteuerhalbierung im Milch- andel und Zuckersteuersenkung. Die generelle Umsatzsteuerung, Rückver- ung des Dieselkraftzolles und Räumung r fremdbelegten Werkswohnungen aller- ings sind Maßnahmen, die zwar von der Juridesregierung unterstützt werden, jedoch . 5 15 Flurbereinigung fortgeschri Im nächsten Jahr soll die Flurbereinigung g der Bundesrepublik intensiviert und in erstärktem Umfange sollen einzelne Höfe us der Enge der Dörfer ausgesiedelt wer- en. Im Jahresbericht des Bundesernäh- ungs ministeriums wird festgestellt, daß sich le Zahl der neu zugeteilten Grundstücke egenüber dem voraufgegangenen Rech- ſungsjahr um 13 v. H. erhöht habe. Fast 2 000 ha in zahlreiche Kleinparzellen auf- esplitterte Gemarkungsflächen wurden neu rdnet und zu rationell zu bewirtschaften- Flächen zusammengefaßt. Auf diese ise wurde die Anzahl der einzelnen Feld- fücke in den Flurbereinigungsgebieten um ehr als 75 v. H. verringert. In dem glei- den Zeitraum wurden 156 Gehöfte aus agen Dörfern herausgenommen und in ſeilern neu angesiedelt, so daß sie ihren rundbesitz nun in unmittelbarer Nähe des rtschaftshofes haben. Der Jahresbericht weist auch auf die jörderung der Siedlungstätigkeit im ab- fHaufenen Jahr hin. Der Fleischverbrauch im Bundesgebiet ist abgelaufenen Wirtschaftsjahr um 5 v. H. stiegen. Er liegt jetzt bei 45, 4 kg pro Kopf e 5 1— Freie Devisenkurse vom 28. Dezember Geld Brief 1000 ital. Lire 6,667 6,637 100 belg. Frances 9,379 9,399 100 franz. Frances 1,1904 1,1924 100 Schweizer Franken 95,615 95,15 100 holl. Gulden 110,10 116,32 1 Kkanad. Dollar 4,213 4,223 1 engl. Pfund 11,704 11,724 100 schwed. Kronen 80,62 80,78 100 dän. Kronen 60,545 60,665 100 nor w. Kronen 50,43 58,60 100 Schweizer Fr. Frei) 98,275 98,475 1 US-Dollar 4.2103 4,2203 M- W= 462,50 DM-O; 100 DPM-O 22,96 DM. W bitionskilfe für dies INDUSTRIE UND HANDELSBLATT Zwecks Beschlußfassung bis zur Agrardebatte zurückgestellt wurden. Zurück zu der eingangs erwähnten agrar- politischen Taktik: Die Funktionäre der Bauernverbände scheinen zu befürchten, daß der endgültige Landwirtschaftsbericht nicht soviel Hilfsbedürftigkeit nachweist, wie es ihnen wünschenswert erscheine. Deswegen also all die Hast und Eile, weil— auf einen kurzen Nenner gebracht— der Unterschied zwischen Stadt und Land sich nicht in eine Schwarz-Weiß-Zeichnung bannen läßt, son- dern Schattierungen aufweist. Tex Elektrizitätserzeugung auf Kernenergie umstellen (VWD) Die Umstellung der Energieerzeu- gung in Großbritannien auf Atomkraft wird nach einem Bericht der Elektrizitätsbehörde bis 1975 so weit vorangeschritten sein, daß die jetzt mit Hilfe von 40 Mill. t Kohle er- zeugte Strommenge ausschließlich durch Atomkraftwerke produziert und der Bau von Kraftwerken auf Kohlebasis eingestellt wer- den kann. Bundespost braucht 1,1 Md. D M (AP) Bundespostminister Balke forderte am 28. Dezember in einem Artikel im Deutsch- land- Union-Dienst der CDU/ CSU eine bes- sere Kapitalausstattung der Bundespost. Wenn diese Frage nicht gelöst würde, sei das langfristige— auf 1,1 Md. DM bezifferte Investitionsprogramm der Post gefährdet. Gewisse Abstriche an den Investitionsvor- haben vor allem auf dem Fernmeldegebiet seien im kommenden Jahr unvermeidbar, wenn der Kapitalmarkt nicht schon im ersten Quartal 1956 ergiebiger werde. Abbau der Wohnungsnot Weiter vorantreiben (dpa) Vertriebene und Flüchtlinge konnten bisher etwa eine Dreiviertel-Million Neubau- wohnungen beziehen. Etwa ebenso viele Wohnungen sind ihnen nach einem Bericht des Bundesvertriebenenministeriums aus dem Altwohnungsbestand zugute gekommen. Auf der Basis von dreieinhalb Menschen je Woh- nung sind gegenwärtig schätzungsweise 5,25 Millionen oder annähernd die Hälfte aller Vertriebenen und aller Zuwanderer aus der Sowjetzone in Normalwohnungen unterge- bracht. Begrenzung des Aufwandes für soziale Sicherheit Ein Fünftel des Volkseinkommens ist noch Wohlunterrichtete politische Kreise in Bonn nehmen an, daß der Bundeskanzler bereits in kürzester Zeit— womöglich in der Neujahrsansprache— über ein sozialpolitisches Sofortprogramm Erklärungen abgeben wird. Nachdem Dr. Adenauer unlängst zum ersten Male den Vorsitz bei den Beratungen des ministeriellen Ausschusses für die Sozialreform geführt und damit auch sein innerpolitisches Interesse an einer schnellen Regelung beson- ders vordringlicher Sozialprobleme dokumentiert hat, dürfte der Bundeskanzler jetzt Mit- teilung über seine Absicht machen, Verbesserungen für die Rentner, die Kriegsopfer und die Sozialversicherten, so bald wie gesetzestechnisch möglich, wirksam werden zu lassen. Um 1,14 Md. DM erhöhten sich die Auf- Wendungen für die soziale Sicherheit in Westdeutschland binnen Jahresfrist(1953/54). Diese Aufwendungen betrugen 1954 21,62 Md. DM, d. h. 19,2 v. H. des gesamten Volkseinkommens, bzw. 663,80 DM je Kopf der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wurden für soziale Sicherheit aufgewendet. Diese Zahlen, die von ihnen dargestellten Werte, verdienen Beachtung, bevor näher auf das Thema Sozialreform eingegangen Wird. Es gibt weite Kreise der Bevölkerung, die gläubig den mit Versprechungen ge- mischten Schimpfkanonaden lauschen. Alles, Was für soziale Sicherheit getan würde, sei zu wenig, rette nicht vor Not; es müßte mehr gezahlt und die Not ganz abgeschafft werden. Obwohl— wer ist nicht versucht zu sagen„weil“— sozialpolitisches Bestre- ben natürlich darauf abgestellt sein muß, möglichst wirksam jede Not zu bekämpfen, kann vor Leichtfertigkeit bei der Behand- lung des Themas nicht genug gewarnt wer- den. Die Sozialausgaben(der Einfachheit halber sollen die Aufwendungen für soziale Sicherheit so genannt werden) sind in West- deutschland von Jahr zu Jahr mehr an- gestiegen als die Einzelleistung. Das hängt damit zusammen, daß die Gesetzgeber den Kreis derer, für deren soziale Sicherung ge- sorgt wird, immer weiter ziehen; immer mehr Berechtigung und damit Verpflichtung wird geschaffen. Das alles hat seine Gren- zen. Teilweise sind diese Grenzen bergits überschritten worden. Die Folge davon ist, daß die Wirksamkeit der Einzelleistung immer mehr Schaden nimmt. Soziale Sicherheit, Eines der Ziele von Versorgungseinrichtungen besteht darin, heilende oder verhütende ärztliche Behand- lung zu gewähren, oder bei unfreiwilligem Verlust des ganzen oder eines Teils des Arbeitseinkommens Mittel für den Lebens- Unterhalt zu garantieren. Dann handelt es sich— seit neuestem— darum, Personen mit Familienangehörigen zusätzliches Ein- kommen zu gewähren. All diese Einrichtun- gen müssen durch Gesetzgebung geschaffen sein, Handelt es sich doch darum, individu- elle Rechtsansprüche zu gewähren, oder öffentlichen, halböffentlichen oder auto- nomen Organisationen festumrissene Ver- Pflichtungen aufzuerlegen,. Schließlich ist noch zu beachten, daß die Einrichtung selbst durch eine öffentliche, halböffentliche oder autonome Körperschaft zu verwalten ist. dazu, gehört viel. Unter diesen Voraussetzungen ziemt es sich, einen Seitenblick auf die Ausgaben der Beamtenversorgung zu werfen. Der Staat, in seiner Eigenschaft als Arbeitgeber, wandte im Jahre 1954 mehr als vier Md. DM für diese Zwecke auf. Ohne die zusätzlichen Sozialleistungen der privat wirtschaftlichen Betriebe, die zwar unter den Begriff der sozialen Sicherheit fallen, jedoch auf diesem Konto nicht statistisch erfaßt werden, be- Agrar-Bericht des Bundesernährungsministers tten; Einfuhren notwendig und Jahr. In der Vorkriegszeit wurden durchschnittlich 52,8 kg Fleisch konsumiert. Auch der Durchschnittsverbrauch an Fett ist gestiegen, und zwar um rund 4 v. H. Mit 24,6 kg pro Kopf und Jahr hat der Ver- brauch von Fetten den Vorkriegsdurchschnitt — 21 kg— überschritten. Ein Viertel des Nahrungsmittelbedarfs der Bundesrepublik kommt aus dem Aus- land. Von der Gesamteinfuhr im Jahre 1935 sind rund ein Drittel Nahrungsmittel. Aus dem Jahresbericht geht auch hervor, dag infolge des schnell steigenden Bedarfs— die Nahrungsmitteleinfuhr trotz Erhöhung der Inlandserzeugung keineswegs zurückgegan- gen sei. Eier Getreide Zucker pflanzl. Gle u. Fette(einschl. Wals!) tierische Fette Fleisch des Gesamtverbrauches aus. Während im Jahre 1949— also ein Jahr nach der Währungsreform— noch 40 v. H. der aus dem Ausland eingeführten Nah- rungsmittel mit Dollars bezahlt werden mußten, waren es im Wirtschaftsjahr 1934/ 1955 nur noch 8 v. H. Infolge der Verbesse- rung der Devisenbestände hat sich in der letzten Zeit jedoch der Bezug von Nahrungs- mitteln aus dem Dollarraum wieder gestei- gert. 8 5 Die europäischen Nachbarländer nehmen den wichtigsten Teil der deutschen Aus- fuhren auf, deshalb müsse— so heißt es im Jahresbericht des Ernährungsministeriums — ihnen Gelegenheit gegeben werden, ihre Agrarprodukte bei uns abzusetzen,. So sei die Bundesrepublik fast ausnahmslos nach Wie vor der größte Abnehmer aller euro- päischen Agrarexportländer. 7 —= 2 n 4 48 8 . Versicherungs- oder trugen die Aufwendungen für soziale Sicher- heit 1949 1953 1954 Mill. Mill. MIII. 1949 DM DM DM 100 Sozlalversicherung 5 594 10 964 11 380 207 Krankenversicherung 1 638 2 966 3179 194 Arbeitslosenversicherg. 639 853 1049 164 Unfallversicherung 461 884 953 207 Invaliden versicherung 1 684 3 819 3 882 230 Angestelltenvers. 685 1 527 1 557 227 EKnappsch. Rentenvers. 487 9¹⁵ 969 199 Mutterschutzgesetz— 23 84 Fürsorge 1 741 2 582 2 630 151 Arbeitslosenfürsorge 482 930 876 182 Sffentl. Fürsorge 1 080 943 1023 95 Kriegsch.-Rente LAG 179 709 73¹ 403 Offentl. Gesundheitsdienst 88 96 10² 116 Kriegsopferversorgung 1 778 2 891 2 953 166 Beamtenversorgung 2 169 3 736 4116 190 Zusätzlicher öffentl. Verwaltungsaufwand 163 184 107 66 Insgesamt 11 530 20 481 21 620 188 ohne Beamtenversorg. 9 361 16 745 17 504 187 Demgegenüber folgendes Zahlenmaterial: Es betrugen die sozialen Aufwendungen im(Altreich) Jahre 1928 8,93 Md. RNœT im(Bundesgebiet) Jahre 1954 21,62 Md. DM Seit 1949 betragen die Sozialausgaben etvra ein Fünftel des Volkseinkommens, wo- „Das Fenster“ Was zuviel ist, ist zuviel. bei sich folgende Steigerung der pro-Kopf- Leistung ergab: 1949 1954 368,90 PM 663,90 PN Es ergab sich allerdings auch gleichzeitig eine recht unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Zweigen. So verdoppelten sich die Aufwendungen der Sozialversicherung in der Zeit von 1949 bis 1954. In der Fürsorge ergab sich eine Erhöhung um etwa 50 v. H. und bei der Kriegsopfer versorgung eine solche um etwa 65 v. H. Nicht zum unwesent- lichen Teil hängt die Verdoppelung des Auf- Wandes in der Beamtenversorgung damit zusammen, daß 807 Mill. DM für verdrängte Beamte 325 Mill. DM für ehemalige Berufssoldaten im Jahre 1954 aufgewendet werden mußten. Ein Blick auf die Gliederung der Finan- zierung der sozialen Sicherheit: An der ersten Stelle steht die Sozialversicherung (54 v. H.), dann folgen die Beamtenversor- gung(19 v. H.), die Kriegsopfer versorgung (14 v. FH.) und die Fürsorgeleistungen 12 V. H). (in Md. DM) in v. H. Gesamteinnahmen 24,911 100 Beiträge der Versicherten 5,472 2250 Beiträge der Arbeitgeber 9,923 39,9 Sondersteuern 0,731 2,9 Staatsbeteiligungen 6,705 26,9 Beteiligung sonstiger öffentlicher Stellen 0,679 2,7 Vermögenserträgnisse 0,311 1.2 Verrechnungen 0,938 3,6 Sonstige Einnahmen 0,152 0,6 Auch der oft erhobene Vorwurf, die Wah- rer der Staatsfinanzen liegen das Sozialpro- Effektenbörse Mitgeteilt: K na pp tragbar blem achtlos beiseite, ist unbegründet, denn der Staatsbeitrag machte mit 6,71 Md. DM rund 27 v. H. der Gesamtausgaben aus. Hin- zuzurechnen wären noch 0,68 Md. DM, die von anderen öffentlichen Stellen aufgebracht werden. Einschließlich dieses Betrages hat der Staat, insgesamt 7,4 Md. DM, also nahe- Zzu ein Drittel beigesteuert. Der Staatsanteil an der sozialen Sicherheit im Jahre 1954 Gesamtein- davon Staats- nahmen in beteiligung Mill. DM Mill. DM in v. H. Sozial versicherung 14 979 2 303 15,4 Krankenversicherung 3 944 28 0,7 Arbeitslosenversicherg. 1 510—— Unfallversicherung 1 004 14 1,4 Invaliden versicherung 3145 1488 28.9 Angestelltenvers. 2 162 465 2175 Knappsch. Rentenvers. 1 114 308 275, Mutterschutzgesetz 34 34 100,0 Fürsorge 2 63⁰ 1263 48,0 Arbeitslosenfürsorge 976 976 100,0 Oftentl. Fürsorge 1 023 387 37,8 Kriegsschadenrente LAG 731—— Sttfentl. Gesundheitsdienst 102 102 100,0 Kriegsopfer versorgung 2953 2 953 100,0 Zusätzlicher öffentlicher Verwaltungsaufwand 197 50 25,4 Insgesamt ohne Beamtenversorg. 20 895 6 705 32,1 Das mußte einmal gesagt werden, sowohl den(Steuer-) Zahlenden als auch den Emp- fängern sozialer Leistungen, die aus Steuer- geldern herrühren, um davor zu warnen, sich allzu großen Hoffnungen hinzugeben. Sozialreform. Wer versteht nicht etwas anderes darunter als sein Nächster? Da meint der eine, seine ihm rechtens zu- stehende Rente würde und müßte erhöht werden; der andere hingegen meint, auch er müsse eine Rente bekommen. Es sei Aufgabe des Gesetzgebers, ihm eine solche zu ver- schaffen. Der dritte hin wiederum glaubt fest daran, daß unter Sozialreform eine Senkung der Sozialausgaben zu verstehen ist. Eine Senkung, die ihn von der Steuerbürde ent- lastet. F. O. Weber KURZ NAC (WD) Die Arbeitsgemeinschaft Außenhan: del hat das Bundesfinanzministerium gebeten, die nach Auslaufen der entsprechenden Be- stimmungen des Ausfuhrförderungsgesetzes vom 1. Januar 1956 an wirksam werdende Wechselsteuer für Exportwechsel aus Billig- keitsgründen zu erlassen. Die Freistellung der zur Flüssigmachung der Kredite der Ausfuhr- kredit AG auszustellenden Wechsel von der Wechselsteuer beitsgemeinschaft nicht gegen den Beschluß des Europäischen Wirtschaftsrates vom 14. Ja- nuar 1955 verstoßen. Eine Befreiung sei schon deswegen unerläßlich, weil in anderen Ländern die Exportfinanzierung einer derartigen Vor- belastung nicht ausgesetzt sei. Nur in der Bun- desrepublik sei eine Exportfinanzierung mit Dreimonatswechseln üblich. Erfreuliche Bundespost-Entwicklung (VWD) Entsprechend der allgemeinen Bele- bung der westdeutschen Wirtschaft hat die Beanspruchung in allen Dienstzweigen der der Bundespost im ablaufenden Jahr gegen- über 1934 weiter zugenommen. Insgesamt ergab sich eine Verkehrszunahme um rund 7 v. H., wie die Bundespost mit ihrem Jahresrückblick bekanntgibt. Demgegenüber ist der Personal- bestand im Rechnungsjahr 1955 nur um 1,4 v. H. gestiegen. Durch Rationalisierung, Mechani- slerung bzw. Automatisierung im Post- und Fernmeldewesen konnten rund 3800 Arbeits- kräfte eingespart werden. Insgesamt beschäf- tigt die Bundespost gegenwärtig(Teilkräfte in Vollkräfte umgerechnet) rund 360 000 Kräfte. Im Rechnungsjahr 1955(30. September) hat die Post im Rahmen der Förderungsmaßnah- men der Bundesregierung an„bevorzugte Be- werber“(ohne Berlin) Aufträge für 65,7 Mill. DM und an die Westberliner Wirtschaft Auf- träge für 122,1 Mill. DM vergeben. Dies be- deutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 77 bzw. 37 v. H. a Arbeitszeitkonferenz am 12. Januar Auf einer dritten— übrigens um acht Tage verschobenen Arbeitszeitkonferenz wollen Vertreter des DGB- Bundesvorstandes und der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberver- bände einen neuen Versuch machen, gemein- same Richtlinien für eine schrittweise Ver- rürzung der Arbeitszeit in der westdeutschen Rhein-Main BA nE A G. in Mannheim Mannheim Frankfurt a. M., 28. Dezember 1955 8 (VWD) Börsenverlauf: Mit dem Näherrücken des Jahresultimos ließ die Unternehmungslust an den Aktienmärkten nach. Bei nachlassender Umsatztät Igketi aber zuversichtlicher Grundtendenz blieb, die Kursgestaltung uneinheitlich, wobei in den Standardwerten kleinere Kursabschwächungen über- wogen. am Montanmarkt gaben die Favoriten der Vortage stärker nach, darunter Rheinisch West- Tälische Eisen- und Stahlwerke Ruhrstahl und Rheinische Stahlwerke um 5 bis zu 8 Punkten. Grö- Beres Angebot lag in Gelsenkirchener Bergwer zurückflel. Für IG-Farbennachfolger bestand nur g K vor, woraufhin der Kurs um mehrere Punkte dringes Interesse, so daß sich die Kursveränderun- gen in engen Grenzen hielten. Kali- u. Elektrowerte verzeichneten Kursabweichungen von 2 Punkten Hach beiden Seiten. Auch am Bankenmarkt war die Tendenz nicht einheitlich, Presdner Bank- Nachfolger erneut von 2 bis zu 5 Punkten anziehend. an den Lokalmärkten ergaben sich erneut einige Sonderbewegungen in Spezialpapieren. Degussa zogen an der Frankfurter Börse auf 307 an. Berliner Kraft und Licht den Rentenmärkten fand das Angebot zumeist zu waren in Erwartung einer baldigen Kapitalerhöhung stärker beachtet. an letzten Kursen Aufnahme. Aktien 1 212 a K Nen 27.12. 23 12 a K Nen 27 2 28.12 0 55. Harpener Bergbau 134; 133 Dresdner B) 2¹ 2¹ Se 2 2, Keſdeld Zement 268 20 Ahein Menn sang 258 200 S 169% 109% oeschh 102% 102 Reichsd-Ant 82 60 59 6 Conti Gummi 8 5 Lanz 13% 135% 5 4 Daimler-Benz 395 395 Mannesmann 180 185% 1 855 5 5 Dt. Erdöl 17⁰ 175% Rhn Braunkohle] 292 295 N olger Degussa 301 307 Rheinelektra 188 188 Bergb Neue Hoffg 245 Demaeg 255 257 B RWE 210 210 Dt Edelstan 211 212 Dt Linoleum 270 272 Sellwolff 118 117 Oortm Hörd Hütt 44/144 Durlacher Hof 17⁰ 170% Siemens& Halske 204 205 Selsenberg 102 161 Eichbaum-Werser] 200 20⁵ Südzucker 3 10 GHR Nürnberg 218 217 Enzinger Untonn)y 197 197% Ver Stahlwerke) 5½. Hoesch 102 102 (G. Farben Liquis Zellstoff Waldhof 158 20 Klöckn-Bumb 0 2286 228 Ant-Sch.) 35% 35% Badische Bank 200 1 BASF. 3 220% 220 Commerzbank) 147 3% Nordwestdt, Hütt 164 10³ Farbenf Bayer 2⁵ 205% Commerz: 5 Phonix Rheinroht 180 181 Farbwerke Höchst 227 228 u Credit-Bank 217½ 219 Rheinst Union 17⁰ 170 Felten& Gul 223 223 Deutsche Bank) 21½ 2 Stahlw südwestf 179 79 6. Jrün& Bilfinger 159 157 Süddeutsche Bank 237 238 Thyssenhütte 90 189 = RM- Werte würde nach Ansicht der Ar- Eintälte. Einfätle Krokodilstränen 8 weint das Bundes finanzministerium den dureh Schmuggel verursachten Ausfall des Aufkom- mens an Zöllen nach. Fast 3 Md. DM Rabe die Bundesrepublik in den letzten fünf Jahren durch den Schmuggel verloren, wird gesckätzt und darauf hingewiesen, daß dieses Geld hin- gelangt hätte, 200 0 Wohnungen zu erstellen Der Chronist verteidigt im Nachstehenden 5 weder Schmuggel noch Schmuggler. Bedenbelich stimmt inn nur, daß er zu gleicher Zeit von anderer Seite vernommen hat, in den Staats- kassen lägen Ueberschüsse im Gesamtbetrage von rund 6 Md, DM. Somit hätten ja eigent- lick trotz aller Zollhintersienung durch Schmuggel— 400 000 Wohnungen erstellt wer⸗ den können. Warum sind sie wohl nickt er- stellt worden? 5 Uebrigens, der Bundesſfinanzminister er- larte doch noch vor einigen Tagen, durch Zu- ruclehaltung von Kassenmitteln musse der Kon- junheturuberkitzung entgegengewirkt werden. Wer hier welterdenkt, kommt darauf, daß die rund 3 Md. DM Zollhinterziehungen nur eine Auswirkung gehabt kaben Könnten: Die Kas- senuberschusse des Staates würden sien keute auf 9 Md. DM belaufen. Zuguterletzt: Warum wird denn eigentlich so viel geschmuggelt? Das Wort„viel“ ist am Platze, denn bei einem Zollaufłkommen von etwa 3,5 Md. DM, das der Bund in den letzten fünf Hauskaltsjahren hatte, spielen die ge- gchãtzten 3 Md. DM schon eine Rolle.) Die Antwort auf die eingangs diesęs Absatzes ge- stellte Frage lautet: Weil die Zölle zu non sind, weil sich das Schmuggeln zu gut rentiert. Buchbesprechung Wie die Wirtschaft funktioniert(Von Prof. Dr. Horst Wagenführ. 480 Seiten mit über 300 Zeich- nungen, Karten, graphischen Darstellungen und Ubersichten, dazu 16 Schwarz-Weiß-Fototafeln und 16 dreifarbige Tafeln mit graphischen Schaubildern und Karten. Ganzleinen 9,80 DM. C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh.) 5. Ein Buch, das verdiente— wenigstens den leitenden Angestellten— zur eingehenden Lek türe empfohlen zu werden, hat da Professor Wagenführ verfaßt:„Wie die Wirtschaft funk- tioniert“, schreibt und beschreibt da ein Fach- mann mit viel— ja ist man nicht versucht zu sagen allumfassenden Wirtschaftswissen- schaftlichem Wissen. In Zeitläuften, in denen die Rede davon ist, es gäbe ein Deutsches Wirtschaftswunder; in Zeitläuften, in denen auch gesagt wird, alles wäre nur wirtschaftswunderlicher Schwindel und Ausbeutung, bzw. Verknechtung des Vol kes dem Kapitalismus, ist solche Literatur dringend notwendig. Ersetzt sie doch— oder versucht es wenigstens— mit recht tauglichen Ausdrucksformen bei„Hans“ das nachzuholen, Was auf volks wirtschaftlichem Gebiete„Häns- chen“ unterlassen wurde, beizubringen. Manches scheint allerdings in diesem Buche allzusehr vereinfacht. Man sieht, der Verfasser hat es darauf abgesehen, weder den von par- teipolitischer Disziplin, noch den Gewerkschaf- ter, weder den aus der gewerblichen Wirt- 5 schaft, noch den Bauern zu vergrämen. Sie sollen auch völlig frei sein in ihrer Meinungs- bildung, sie sollen lediglich wissen, es erfahren und lernen,„Wie die Wirtschaft funktioniert“. a HRICHTEN Wirtschaft auszuarbeiten. Dieser Plan soll da den einzelnen Industriegewerkschaften Arbeitgeberverbänden in Form einer Em fehlung für künftige Tarifneuabschlüsse zuge leitet werden, Die beiden ersten„Arbeitszei konferenzen“, die im September und im November ebenfalls in Köln stattfanden, hatte noch kein konkretes Ergebnis erbracht. i Gute Beschäftigungslage bei Textil (VWD) Nach dem Bericht der deutschen Arbeitsämter blieb während der vergangenen vier Wochen die Lage im Textilge werbe im großen und ganzen noch unverändert günstig. Umfangreiche Nachbestellungen nach Winter- ware trugen dazu bei. Die auslaufende Winter- saison brachte verschiedentlich eine gewiss Saisonpause mit sich, nennenswerte betrieb liche Einschränkungen blieben aber aus. Die Abwanderung männlicher Arbeitskräfte lien merklich nach. Der Personalbedarf blieb wesentlich hinter den Kräfteanforderungen der Vormonate zurück. 8 43 Japan lockert Stahl-Ausfuhren 5. (WD) Japan wird den Exportstop für Eisen- und Stahlerzeugnisse mit Wirkung vom 1. Januar 1956 teilweise aufheben. Von diesem Datum an sind wieder freie Kontraktabschlüsse für Aprillieferungen oder spätere Termine über Rundstahl und U-Eisen zugelassen, Die Ausfuhr von Halbzeug und Stahlblechen wird nach Maßgabe der Verfügbarkeit genehmigt, Der Roheisenexport bleibt weiterhin unter- Sagt. 5. Der Exportstop war im Oktober verhängt worden, um ein weiteres Ansteigen der In- landspreise für Stahl zu verhindern. Die Teil- aufhebung erfolgte, nachdem die Regierung den Plan der Stahlerzeuger zur Wiedererrich- tung eines Schrottkartells gebilligt atteses Bergarbeiterlöhne an der Produktivitäts-Leine (VWD) Die Löhne im französischen Kohlen bergbau werden nach einem Abkommen zwi- schen den Charbonnages de France und den Gewerkschaften ab 1. Januar 1956 um 3½ v. H. erhöht. Für den Fall, daß die Steigerung der Produktivität im bisherigen Ausmaß anna! wird den Bergleuten fär 1957 eine weite Lohnerhöhung von 3 v. H. zugesagt. Die Prä- mie für Produktjvitätssteigerung und Arbeits- freudigkeit wird um 5 v. H. heraufgesetzt Abkommen gilt bis zum 30. Juni 1958. 40 Berufsjahre dem Licht gewidmet. Direktor Bruno Seeger begeht am 3. Ja- nuar 1956 den Tag seiner 40 jährigen Zugehörig- keit zur Osram- Gesellschaft. Ursprünglich maß- gebend in der Verkaufsorganisation tätig, Wurde ihm 1927 die Leitung der„Abteilung für Lichtwirtschaft“ übertragen. Die Förderung dieses damals neuen Gedankens, tung der Erkenntnis des Nutzens richtiger Lichtan wendung auf allen Gebieten ist zum guten Teil sein Werk. Marktberichte vom 28. Dezember Mannheimer Schlachtviehmarkt (WD) Auftrieb: 388(in der Vorwoche 659) Stück Grogvieh, 216(378) Kälber, 1879(2456) Schweine, 11(21) Schafe.— Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 103-113(99115); Bullen A 108117(107 bis 117), B 100108(102108); Kühe A 80-93(8296), B 70—80(70—92), C 59—73(62-72), D 4059(43—62); Färsen A 104—114(110117), B 96106(100110); Kal ber A 165—177(168180), B 1501862(152—165), C 135 bis 148(135145), D 100130(115130); Schweine 4 124—133(132136), BI 125—133(122—136), B II 124 bis 134(132—137), C 124134(132—136), D 120134(130 bis 136), E 116—125(125134); Sauen G1 108115 (417-123); Schafe A 88(88). Marktverlauf, Großvieh in allen Gattungen schleppend. großer Ueberstand; Kälber schleppend, geräumt; Schweine N großer Ueberstand; Schafe ohne Ten- EIIZ. 5 8 75 1 NE Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 475, 28480 25 DM Blei in Kabeln 140—14¹ ¶ůU y Aluminium für Leitzwecke 240242 DM Westdeutscher Zinnpreis 99 DOM Seite 12 MORGEN Donnerstag, 29. Dezember 1955/ Nr. 299 Sroßes Lob qof dichten Quclm/ ven Olen Sslmong Es hat Leute gegeben, die, beim ersten Rauchwersuch mit billigstem Knaster gleich auf den Geschmack gekommen, diesem bil- ligen Kraut zeitlebens treu blieben, sich nie zu einer anderen Sorte entschlossen. Das waren Geschmacks konservative, wie etwa Wilhelm Raabe. Zwar war es kein Rnaster, den er in der Jugend zu rauchen begon- nen, es war eine billige Zigarre, der er zeit- lebens treu blieb. Man foppte ihn deshalb zuweilen, was er sich lächelnd gefallen ließ. Einmal saß er, seine Zigarre rauchend, im Abteil II. Klasse des Zuges, der ihn von Braunschweig nach Berlin führte, geniege- risch den blauen Dunst vor sich herpaffend, Als ein anderer Reisender einstieg, der un- mißverständlich schnupperte.„Was rauchen Sie da für ein Teufelskraut?“ konnte er sich Schlieglich nicht enthalten zu bemerken. „Stört es Sie?“ meinte Raabe gelassen. „Ich muß gestehen“, erwiderte der Mit- reisende,„ik rauche selbst gerne, doch so . „So ein billiges Kraut widersteht Ihrer Nase, wollten Sie wohl sagen?“ „Wenn Sie es so ausdrücken wollen, ja!“ Und in seine Tasche greifend, zog er eine ge- Sickte Zigarrentasche hervor, reichte sie Raabe hin mit den Worten:„Bitte, bedienen Sie sich. Das ist eine Zigarre, die man in guter Gesellschaft rauchen kann!“ Raabe nahm eine Zigarre, doch, gelassen an der seinigen weiterpaffend, steckte er diese in seine Tasche. „Aber— warum rauchen Sie denn Ihr Kraut weiter? Warum zünden Sie sich nicht die echte Virginia an?“ 3 Raabe schmunzelnd,„die rauche ich, wenn ich in besserer Gesellschaft bin!“ Sagte * Seitdem der Tabak seinen Siegeszug durch die Welt genommen hat, sind viele Meisterwerke der Kunst tief im Tabak- qualm geboren worden. Columbus sah im Jahre 1492 die Eingeborenen von Guanahaui Zylinderförmige Rollen aus Tabakblättern Tauchen. Seitdem sind Berichte und Ge- schichten über dies„höllische Kraut“ Legion geworden. Den volkstümlichen Namen„Rnaster“ er- hielt es nach dem spanischen„canastro“, Womit man einen aus Rohr oder Binsen ge- flochtenen Korb bezeichnete, der mit dün- nem Blei ausgeschlagen war. Man ver- Wandte sie zur Versendung des feinsten „Varinas“, eines gerollten Rauchtabaks. Sir Walter Raleigh, der die erste Pfeife in England rauchte, mußte es sich einmal Sefallen lassen, daß ihm ein Diener, der ihn rauchen sah, den Grund jedoch nicht wußte, mit einem Eimer Wasser überschüttete, wo- bei er angstvoll ausrief:„Im Himmels- Willen, mein Herr verbrennt Rauchend auch ging Sir Walter Raleigh gufs Schafott. Oden und Kantaten, Loblieder, Sonette und Epigramme wurden dem Tabak gewid- met. Auf Kuaster reimte man Sorgen- Pflaster, Dunst auf Brunst, Rauchtabak auf Reisesack. Ein Pfeifchen Tabak ist ebenso gut, als wenn man die Taler bei Jungfern vertut“, lautet Christian Friedrich Henricis eifenspruch. „Wällst du ehren diesen Mann, zünd an seinem Grabe ein Pfeifchen an!“ lieg sich ein Rauchfreudiger auf den Grabstein mei- Beln. Welch ein Fortschritt seit den Tagen, da man in Rugland den Rauchern noch die Nasen abschneiden lieg! Friedrich Rückert, Nicolaus Lenau, Marie von Ebner-Eschenbach, Wilhelm Busch, der seine vierzig Zigarren am Tage rauchte, Alexander Moszkowski, Arno Holz, Frank Wedekind, Alfons Paquet, Owilglass, Anton Wildgans, Franz Werfel, um nur einige zu nennen, danken dem Rauchen der Pfeife, Zigarre oder der„magisch schlanken Zau- berin“ Zigarette für Inspiration und emp- fangene Wonnen.„Vollendet ist der Genuß der Zigarette, sie ist köstlich und läßt un- befriedigt“, sagt Oscar Wilde. * Als Jules Favre nach dem deutsch-fran- 268ischen Kriege zu Bismarck kam, der ein leidenschaftlicher Raucher war, und eine vom Karzler angebotene Zigarre ablehnte, mußte er sich Bismarcks Ansicht darüber anhören:„Sie rauchen nicht? Das ist ein Fehler! Wenn ein Mann eine Unterredung beginnt, die leicht zu Schärfen führen kann, oder wo nur irgendwelche Gefühle mit- schwingen, ist es immer besser, man raucht beim Sprechen. Sie sehen, eine Zigarre in der Hand, sorgfältig gepflegt und behandelt, dient in gewissem Maße dazu, unsere Be- Wegungen unter Kontrolle zu halten. Sie ist eine Art Ablenkung: Wenn der blaue Dunst nach oben wirbelt, folgt ihm unwillkürlich unser Auge. Die Wirkung ist besänftigend. Man fühlt sich besser gestimmt und eher zu Konzessionen bereit. Es stimmt, daß Sie als Nichtraucher einen Vorteil mir gegenüber haben. Sie sind wachsamer und beobachten schärfer— auf der anderen Seite aber las- sen Sie sich leichter von Augenblicks-Impul- sen leiten, was nachteiliger ist und den eben erwähnten Vorteil wieder aufhebt.“ Nach einer Sitzung der Militärkommis- sion im Frankfurter Parlament, in dem Oesterreich als Hauptmacht im„Deutschen Bund“ die erste Geige spielte, bemerkte Plötzlich ein Vertreter der Doppeladler- Monarchie:„Unglaublich! Preußen raucht!“ Denn bislang hatte Preußens Vertreter Ro- chow, obwohl er zu gern geraucht hätte, sich enthalten. Aber da war ein Herr von Bismarck erschienen, der als Nachfolger des Herrn Rochow sich gegen das bislang von Oesterreich allein geübte Vorrecht des Rau- chens auflehnte. „Als ich hinzukam“, erzählte Bismarck später,„sah ich nicht ein, warum ich nicht auch rauchen dürfe. Der Rochow hat's sich nicht getraut, ich aber ließ mir von der Prä- Sidialmacht Feuer geben, was allerdings von ihr und den anderen Herren mit Erstaunen und Migvergnügen bemerkt zu werden schien!“ Dieser selbstbewußte Vorgang Bis- marcks war ein hochpolitisches Ereignis. Bismarck berichtet selbst:„Für diesmal rauchten nun bloß Oesterreich und Preußen. Aber die anderen Bundesvertreter hielten es für so wichtig, dag sie darüber nach Hause berichteten. Auch nach Berlin muß man's geschrieben haben, denn es kam eine Anfrage vom hochseligen König Friedrich Wilhelm, der selber nicht rauchte und mein Vorgehen nicht ganz nach seinem Geschmack fand. Derlei Geschehnisse erforderten an den kleinen Höfen reifliche Ueberlegung. Es dauerte noch ein halbes Jahr, während dem nur die beiden Mächte Oesterreich und Preußen rauchten.— Dann jedoch begann auch Schrenkh, der bayerische Gesandte, die Würde seiner Stellung durch Rauchen zu Wahren. Der Sachse Nostiz hatte ohne Zwei- kel auch große Lust dazu, aber wohl noch Käthe Dorsch wird 65 Jahre alt Ueber die Operette fand Käthe Dorsch(geboren am 29. Dezember 1890 zu Neumarkt in der Ober- pfalz) den Weg zur Schau- spiel bühne, auf der sie sich in vielen Rollen, als Maria Stuart, als Fruu Alving in Ibsens„Ge- spenster“, als Candida von Shaw, in Berlin, am Burg- theater Wien und zeit- weise auch in Zürich als eine der faszinierendsten Darstellerinnen des deut- schen Theaters eruies und Reute noch erweist. Auch als Film schauspielerin „Frau ohne Bedeutung“, „Mutterliebe“,„Komö- dianten“ u. a.) zeigte sie eine gleiche Ueberzeu- gungs kraft. Unser Bild gibt Käthe Dorsch als Grain Rosmarin in der Berliner Inszenierung von Christopher Frys Stuck „Das Dunkel ist licht ge- nug“ wieder. Keystone-Bild keine Erlaubnis von seinem Minister. Als er aber beim nächsten Zusammentreffen sah, daß der Hannoveraner Bothmer sich eine Zigarre genehmigte, mußte er, der eifrig österreichisch war, sich mit Rechberg ver- ständigt haben, denn er zog nun ebenfalls eine Zigarre hervor und qualmte. Nun wa- ren nur noch der Württemberger von Rein- hard und der Darmstädter von Münch Bellinghausen übrig, und die rauchten über- haupt nicht. Aber die Ehre und Bedeutung ihrer Staaten erforderten es gebieterisch. So langte richtig beim nächsten Male der Württemberger eine Zigarre hervor, ein langes, dünnes Ding, das nur ausgepichten Gaumen munden konnte, und er rauchte mit widerstrebender, mürrischer Entschlossen- heit sein Brandopfer für das schwäbische Vaterländle. Er kam nicht bis zur Hälfte..“ * Schreiben, dichten, komponieren, arbeiten ohne Rauch? Nicht viele wird's geben, die es vermögen. Magische Kräfte entströmen dem aromatischen Kraut, in Pfeifen, Zigarren oder Zigaretten, jenen„entzückenden Mäd- chen in weißen Röcken“, wie Alfons Paquet sie nennt, und die Palmström, Christian Morgensterus heitere Gestalt,„Brücken zur Philosophie“ nennt:„erst Glut, dann Rauch; Gestalt zuerst, dann Geist!“ Tadel für Moskœouer Böhnen Weil nicht genug kommunistische Zeit- stücke, sondern statt dessen mehr Klassiker gespielt werden und weil die Zahl der Be- sucher stark zurückgegangen ist, wurden die Moskauer Bühnen vom sowjetischen Kulturminister N. A. Michailow in einer Sitzung des kommunistischen Stadtaus- schusses von Moskau scharf getadelt. Be- sonders heftig kritisierte der Minister nach einem Bericht des„Moskauer Abend“ das durch Stanislawskij einst weltberühmt ge- Wordene Moskauer Künstler-Theater, von dem er sagte:„Wir lieben das Künstler- Theater, das unser Ruhm und unser Stolz ist, aber das Theater hat schon seit lan- gem nicht eine einzige hervorragende Auf- führung über ein Thema aus dem Sowijet- leben, über moderne Gegensätze gebracht. In den letzten Jahren mußten vier Sowjet- stücke vom Repertoire des Künstler-Thea- ters wegen ihres geringen ideologisch- künstlerischen Niveaus abgesetzt werden. Ebenso viele Stücke von Sowijetautoren konnten sich nur kurze Zeit auf der Bühne halten. Im laufenden Spieljahr blieben nur sechs Stücke sowjetischer Autoren im Re- pertoire, und nicht einmal die sind sehr gefragt.“ Auch die übrigen Moskauer Bühnen schneiden schlecht ab in der Kritik des Kulturministers, der ferner feststellte, daß manche Schauspielhäuser, wie zum Beispiel das Maly- Theater, nur noch ein oder zwei Premieren im Jahr haben. Früher— und Pikanter weise zitiert Michailow die Saison von 1911 bis 1912— gab es in Maly da- gegen ein Dutzend Premieren in einer Spielzeit. Offenbar haben die Moskauer Theater- direktoren große Angst, kommunistische Zeitstücke zu spielen, denn diese sind schlecht und langweilig. Außerdem weiß man angesichts der ständig schwankenden Mehr Zeitstöcke mit„positiven Helden“ Parteilinie niemals, ob man mit einem sol- chen Stück gerade„richtig liegt“ oder Se- Zzwungen wird, es bald wieder„wegen ideo- logischer Mängel“ vom Spielplan abzuset- zen. Schließlich aber bleibt das Publikum den Theatern fern, wenn man ihm mit zu vielen dramatisierten Leitartikeln kommt. Diese Langeweile und permanente Un- sicherheit bei der Zusammenstellung des Spielplans haben nun, wie Michailow fest- stellte, zu einer ernsten Theaterkrise in Moskau geführt.„In letzter Zeit ist das Interesse der Zuschauer an den Bühnen und Stücken gesunken. Das geht aus der Sta- tistik des Theaterbesuches hervor. Im er- sten Halbjahr haben das Künstler-Theater, das Maly-Theater, das Mossowiet-Theater, das Puschkin-Theater und das Moskauer Dramatische Theater nicht mehr ihr Plan- soll an verkauften Eintrittskarten erfüllt. Die Zahl der Theaterbesucher ist seit Be- ginn der neuen Saison besonders stark zu- rückgegangen. Das gilt selbst für das Künstler-Theater und seine Filialen und für das Maly-Theater. Beim Ermolowa- Theater und beim Moskauer Dramatischen Puschkin-Theater ist eine ernste Lage ent- standen.“ Die nächste Rüge des Kulturministers galt den bekanntesten sowjetischen Büh- nenschriftstellern, die fürchten, neue Stücke zu schreiben, die dann der gestrengen, un- berechenbaren Zensur eines Parteitribunals nicht standhalten. So ziehen sie es vor, lie- ber zu schweigen, statt sich dem Risiko auszusetzen, wegen Abweichung von der kommunistischen Parteilinie angegriffen und sogar aus der Partei ausgeschlossen zu werden. B. Romaschow veröffentlichte sein letztes Stück im Jahre 1947. Nach einer Pause von vielen Jahren schrieb Ws. Iwanow kein modernes, sondern ein histo- risches Werk, sein Stück„Lomonosow“. Fast neun Jahre lang hat Leonid Leonow keine Zeile für das Theater geschrieben. Seit seinem Stück„Parteikandidat“ im Jahre 1950 schrieb A. Kron kein Stück mehr. Das gleiche gilt für M. Swetlow. Gegen diese offenkundige Krise des soWjetischen Theaters kannte der Kultur- minjster nur ein Heilmittel: einen Appell an den Vorstand des Gewerkschaftsbundes der Schriftsteller. Dieser sollte neue Richt- linien zur Produktion von Zeitstücken auf- stellen, die lebensnah und echt kommu- nistisch sein müssen. In der daran anschlie- Benden Diskussion verlangte aber der Büh- nenautor K. Simonow, ein Lieblingskind des Regimes, daß die Stücke„nicht nur leben- dige Menschen, sondern auch einen posi- tiven Helden zeigen müssen“. Vielleicht war aber gerade der Unwille des Publikums über das Uebermaß an„positiven Helden“, die man ihm vorführt, der Grund dafür, daß die unlängst in Moskau gastierende englische Old-Vic-Truppe so großen Erfolg mit„Hamlet“, dem Shakespeare-Drama ohne„positiven Helden“, erzielte.—* Kultur-Chronik Das Kleine Haus der Mailänder Scala, die „Kleine Scala“, erlebte mit einer Aufführung von Cimarosas„Heimlicher Ehe“ seine Eröff- nung. Das neue Theater hat 600 Sitzplätze. Die Bühne ist sieben Meter breit. Das Kleine Haus soll der Aufführung selten gehörter Opern und Konzerte und auch für Schallplattenaufnahmen der Scala-Ensembles dienen. Auf dem Pro- gramm dieser Saison stehen acht Opern, dar- unter drei moderne. Igor Strawinskys„Apollo Musagetes“ soll hier seine italienische Urauf- führung erleben. Unter den Gastensembles und -Solisten dieser Saison befinden sich die Lon- doner Mozart-Players, das Salzburger Mozar- teum, das Brüsseler Ensemble„Pro musica antiqua“, die Sängerinnen Maria Meneghini Callas, Gloria Davy und Elisabeth Schwarzkopf und die Tänzerinnen Alicia Markova, Janine Charrat und Tamara Toumanova. Spätheimkehrer Chabert Rehfischs Balzac- Drama in Hamburg „Paris ist ein Ort des Schreckens“, 80 zchließt Balzacs Kurzroman„Oberst Cha- bert“, den sich Rehfisch als genauen Vorwurf kür sein gleichnamiges Stück nahm. Der größte Reiz dieses an sich schon reizvollen Stoffes liegt in seiner beängstigenden Aktua- lität— heute, wo die ganze Welt ein Ort des Schreckens ist. Denn die Geschichte vom Oberst Chabert, der auf den Schlachtfeldern von Preußisch-Eylau den Heldentod starb, in Wirklichkeit aber mit dem Leben davon- kam und seine Frau als Frau eines Anderen vorfindet, ist heute fast alltäglich geworden. Die Schicksale der Männer, die verzweifelt um ihre Identität, ihre Familie und ihr Geld kämpfen, werden zu Stoffen für Tatsachen- berichte und Filme degradiert. Und wir, von solchen Schicksalsschlägen verschont geblie- ben, sind ihrer beinahe müde geworden. Trotzdem— oder vielleicht gerade deswegen — erschüttert dieses Stück. Das lag an der souveränen Führung von Hans Schweikart, an der haargenau passenden Besetzung, an Balzac und an dem wirkungsvoll und hand- fest gebauten Stück. O. E. Hasse in der Titelrolle war der schwergeprüfte Mann, der aufs Abstellgleis geschobene Held a. D., der verbittert und enttäuscht resigniert. Charles Regnier ein Zzwielichtig böser Advokatensekretär, der bis in den Rang hinauf eisige Kälte ausstrahlte, Harald Juhnke als Advokat ein idealistischer Rechtsfanatiker, dessen stürmische Liebe zu Diane im Widerstreit zu seinem Gerechtig- keitswillen steht. Diane endlich, von Hilde Krahl verkörpert, die Frau, die ihren Mann Chabert verrät, um sein Geld behalten zu können, ist überzeugend, besonders in ihren Bekenntnissen im dritten Akt. Es gab viel und verdienten Applaus. U. Klever Mozart im Stil Neu-Bqyreuths Wolfgang Wagner inszenierte in Braunschweig Das Staatstheater Braunschweig gab dem jüngeren der beiden Wagner-Enkel, Wolf- Sang Wagner, Gelegenheit, sich zum ersten- mal außerhalb Bayreuths und an einem an- dern als einem Wagnerschen Werk, nämlich Mozarts„Don Giovanni“, als Regisseur zu erproben. Das Experiment miglang in vollem Ausmaß, mußte mißlingen. Denn Wagner versuchte, den Inszenierungsstil des neuen Bayreuth auf ein Werk zu übertragen, das aus einem ganz anderen Geiste lebt. Die strahlende Helligkeit, die Anmut auch dieser Mozart-Oper wurde zugunsten einer ein- heitlich düsteren Stimmung unterdrückt, als handele es sich um eine einzige Kirchhof- Szene, als entstamme Don Juan nicht der Mittelmeerwelt, sondern nordischen Mythen. Götterdämmerung im drama giocoso. Noch gröbere Theater- und Mozartfremdheit ver- riet der konsequent durchgeführte Gedanke, alle Handelnden statuenhaft auf ein Min- destmaß an Bewegungen und Gesten zu be- schränken, als gelte es, eine dem Stil des Oratoriums angenaherte Händeloper in Szene zu setzen. Dazu sparsamste Farbenverwen- dung und eine einzige grau in grau gehal- tene Dekoration, die zwar den Vorteil rei. bungsloser Abwicklung bot— doch sons nichts. Die Phantasie keines Zuschauers ver- mochte diese Szenerie zu beflügeln, nur rat- los machte sie ihn. Der Lichtkreis des Schein- werfers, der den jeweils die Handlung füh- renden Sänger aus dem Dunkel heraushob, War ein schwacher, unzulänglicher Abkömm- Iing Bayreuther Lichtzaubers. 5 Die Sänger standen unter dem Druck die- ser„Ideen“ mitunter fast hilflos auf der Bühne., Bisweilen schien es, als erliege ihm auch der musikalische Leiter, Artur Grüber. 86 Der Pianist Professor Walter Gieseking, der am 2. Dezember bei einem schweren Omnibus. unglück auf der Autobahn bei Stuttgart ver- letzt wurde, kann voraussichtlich in etwa zwei Wochen das Krankenhaus verlassen. Er hatte bei dem Unfall außer einer großen Platzwunde am Kopf, einem Bruch des Fersenbeins und einer leichten Prellung am Arm eine schwere Gehirnerschütterung erlitten, die er nach An- sicht der Aerzte nur dank seiner ungewöhnlich kräftigen Konstitution verhältnismäßig rasch überwunden hat. Möglicherweise muß der Künstler nach der Entlassung aus dem Kran- kenhaus noch ein Sanatorium aufsuchen. Wann Professor Gieseking wieder Konzerte geben kann, läßt sich noch nicht absehen. Bei dem Unglück war Frau Gieseking ums Leben ge- kommen. B BbENB=T MAT UREHCH UNTER UN porträt einer kleinen Stadt von Horst Blernath Copyright 1955 by Franz Schneekloth Vverleg, darmstadt 2. Fortsetzung „Was haben Sie gegen die Zeitungsschrei- ber?“ fragte er mit einer bösen Falte zwi- schen den Brauen.„Uebrigens nennen wir uns im allgemeinen Redakteure oder Schrift- leiter.“ „Beleidigt?“ fragte sie und funkelte ihn mit ihren graugrünen Augen und den gol- denen Lichtern darin von unten herauf an: „es lag wahrhaftig nicht in meiner Absicht. Aber Herr Böhlke hat Ihnen kein gut be- Stelltes Arbeitsfeld hinterlassen. Die Stadt atmete auf, als er ging— oder vielmehr, gegangen wurde.“ Er hatte keine Ahnung davon, was ge- schehen war. Sein zukünftiger Chef, Herr Alois Lobmüller, Besitzer der Zeitung und der Buch- und Steindruckerei Johann Lob- müller& Sohn, hatte ihm lediglich erklärt, daß er seinen Vorgänger, Herrn Emil Böhlke, wegen verschiedener Sauereien“ herauszu- schmeißen gezwungen sei. Auf nähere Ein- zelheiten hatte er sich nicht eingelassen. Und Lothar Lockner hatte natürlich keine Weiteren Fragen nach den Gründen für die Entlassung gestellt. Ihm konnte es nur recht sein, denn schließlich war es Herr Böhlke, dem er diese Chance verdankte. „Ein Hallodri, ein Schlawiner, ein Er- Presser „Höhöhöl“ stieß er hervor. „Genau das!“ blitzte sie ihn an.„Er hat Glück gehabt, daß er ohne Schaden davon- gekommen ist. Eines Tages hätten sie aus ihm Kleinholz gemacht!“. „Wer?“ fragte er ungläubig und leicht be- lustigt. Ihre resolute Art gefiel ihm gut. „Nun— alle möglichen Leute.. an erster Stelle die BMW— die Bäcker und Metzger und Wirte „Gegessen, getrunken, gescherzt und ge- lacht— und hinterher die Rechnung zu zah- len vergessen, wie?“ „Das weniger „Na was denn sonst?“ „Nun, Herr Böhlke nahm Bierproben nach Hause mit und ließ sie chemisch unter- suchen. Er kaufte Brötchen bei den Bäckern und wog sie sorgfältig aus. Er holte sich ein Stück Wurst beim Metzger und ließ es auf seinen Wassergehalt untersuchen „Na, erlauben Sie!“ grinste er,„ein Wohl- täter der Menschheit! Was haben Sie gegen den Mann einzuwenden?“ „Tschi!“ machte sie und lachte durch die Nase,„Wohltäter der Menschheit.! Wenn er geschmiert wurde, hielt er den Mund. Für die andern aber, die ihn nicht schmierten und ihre Sünden nicht mit Wurstpaketen oder mit Geld zudeckten, hatte er eine kleine Spalte im„Anzeiger eingerichtet. Die Spalte Wissen Sie eigentlich?“ Und da las man dann am Morgen zum Beispiel: Wissen Sie eigentlich, daß es in Aldenberg einen Metz- ger T. R. gibt, der es fertigbringt, Wurst aus Wasser zu machen? Oder: Wissen Sie eigent- lich, daß die Semmeln des Bäckermeisters O. T. höchst selten das Gewicht von vierzig Gramm erreichen?“ „Und das ist wahr?“ fragte er ziemlich erschüttert, und auf ihr eifriges Ja fügte er binzu,„ich meine nicht die Tatsache, daß die Brötchen gewogen und zu leicht befun- den wurden,— sondern daß Herr Böhlke sich schmieren ließ?“ „Das weiß die ganze Stadt! Aber ich weiß es aus sicherster Quelle, nämlich von den Betroffenen selber. Es sind zum größten Teil Onkel und Vettern von mir. Sie können sich ja denken, daß man in solch einem. kleinen Nest, besonders wenn die Familie dort seit Generationen ansässig ist, mit der halben Stadt verwandt, verschwägert oder sonst irgendwie versippt ist.“ „So klein ist doch Aldenberg eigent- lich gar nicht. Fast dreizehntausend Ein- Wohner. „Ach, das sind Zahlen aus dem Lexikon“, unterbrach sie ihn;„ich möchte mit Ihnen Wetten, daß Sie in drei Monaten jedes Ge- sicht und die Geschichte und die Geschichten von jedem Menschen kennen, der in Alden- berg auch nur eine kleine Rolle spielt. Dazu brauchen Sie sich nur an einen Stamratisch zu setzen.“ „Ich bin ein miserabler Kartenspieler und trinke selten mehr als zwei Halbe. Aber die Wette, die Sie mir vorgeschlagen haben, möchte ich gern mit Ihnen abschließen. Schon um Sie wiederzusehen und um Ihnen zu sagen, ob Sie gewonnen oder verloren haben.“ „Ich will Sie nicht in Kosten stürzen“, gab sie ziemlich kühl zurück und stellte da- mit den Abstand her, den er gern über- brückt hätte. Zugegeben, daß er leicht ent- flammbar war. Eigentlich gefielen ihm alle Frauen, wenn sie jung und nicht gerade bo- denlos häßlich waren. Aber dieses Mädchen geflel ihm besonders gut. Sie mochte zwei- undzwanzig Jahre oder ein wenig älter sein. Der kurze Haarschnitt mit den widerspen- stigen Locken, die ihr immer wieder in die Stirn flelen und die sie immer wieder mit einer lebhaften Bewegung zurückwarf, stand ihr wundervoll zu Gesicht. Sicherlich trieb sie viel Sport; der dreiviertellange Aermel ihres maisgelben Pullovers ließ kräftige Tennisarme und tüchtige Hände sehen, und die kraftvolle Muskulatur der Beine ließ ihn vermuten, daß sie eine gute Skiläuferin sei. Die bräunliche Tönung der Haut hatte sie gewiß aus Höhen über zweitausend Metern mitgebracht. „Kann man in Aldenberg Sport treiben?“ fragte er, um das stockende Gespräch wie- der in Gang zu bringen. „Kegeln. antwortete sie mit einem kleinen Lächeln. „Nicht mein Fall. Und sonst?“ „Wir haben ein paar ganz anständige Tennisplätze, aber die Spieler fehlen. Und im Winter haben Sie die Berge vom Jenner bis zum Wendelstein sozusagen vor dem Haus, falls Sie auf den Sonntag und auf die Bahn angewiesen sind. Mir ist Kitzbühl oder Cortina lieber.“ „Das sehe ich an Ihrer Bräune.“ Sie warf einen flüchtigen Blick auf ihre Hand. „Ja, das ist die Märzsonne vom Groß- venediger“, sagte sie und ein kleiner Schat- ten flog dabei über ihr Gesicht. Er konnte es nicht unterscheiden, ob er eine unlieb- same Erinnerung heraufbeschworen hatte, oder ob eine leise Trauer ihre Augen ver- dunkle, daß die Firnfelder des Venediger nun nichts mehr waren als Vergangenheit und Erinnerung. Es hätte ihn brennend interessiert, zu erfahren, welche Rolle der Mann in ihrem Leben spielte, den zu treffen sie durch die Panne ihres Wagens verhin- dert worden war. Ihr Unmut über das ver- patzte Treffen schien für eine Liebes-. geschichte zu sprechen.— Wer sie wohl sein mochte? Sie sah eigentlich nicht so aus, als ob sie nichts anderes als die verwöhnte Tochter verhältnismäßig wohlhabender H- tern sei. Dabei ließ die Enge seines Lebens, in dem das Motorrad ein bisher unerfüll- barer Wunschtraum geblieben war, ihm be- reits alle Leute, die einen Wagen besaßen, als wohlhabend und gutsituiert erscheinen. „Was tut denn nun eigentlich eine junge Dame den ganzen lieben langen Tag über in Aldenberg?“ fragte er nicht eben sehr ge- schickt. Natürlich durchschaute sie seine Absicht sofort. „Die junge Dame arbeitet“, antwortete sie kurz. „Teufel, Teufel..!“ rief er im Ton des Provinzbühnen-Bonvivant und bewegte die Finger über die Tastatur einer imaginären Schreibmaschine:„tippi tippi tippi klingling- ling rumms?“ Er warf den ebenfalls ima- ginären Wagen mit einem Schwung der rechten Hand zurück und sah sie fragend an. In seinen Lausbubenaugen stand ein Heraus, Verlag, drucken chefrec Stellv.: W. Her weber; Lokales Dr. Kc C. Serr; H. Kim stellv.: Bank, Bad. Ko Mannhe Nr. 80 0. 10. Jal e ee 1 M präs stün den die s gisch Zeit SOwwq Bulę gültiger Spannu wesentl Zweifell schaftli- und Af Frieden selbst b für die zips vo Länder men. M die asia Mensch Lenins in der Als Bei Indien, die poli gigkeit In 1. Präside: nachtsb. die ein- mit den In diese vor, du er Abl Amerik.: gegense sich in 1 Als „Geist v das ang tiker, 2 New Ve Kkrat) ge Streitkr. abrüster allem v. und anc Stärke nannten lig unan des Kon N. Bomb präsiden rung au lands ut eigenen Mensche klärte en der Zers [keit wie grund d seien. Si des Korr. tatsächli- Politi mit der zu einer kommt. ie Con anschlieſß und an Seite keine B Hauptsta in daz Vize such in übermitt. In Bo erklärt, auberord wird 195 Paris. strahlendes Lächeln, dem sie nicht wider- 1956 in stehen konnte. sein erste „Auch tippi tippi klinglingling“, kicherte Tunesien sie,„da Sie es anscheinend ganz genau wis- der Regie sen wollen. Hauptsächlich aber mache ich in tionalver: „Modes und Robes'. Mein Vater kann sich nalversar nicht entschließen, das alte scheußliche Bild neuen tut über den Schaufenstern meiner Abteilung ich aus durch eine moderne Reklame zu ersetzen. entioner Sommer „Ueber Ihren Schaufenstern und Ihrer unesische Abteilung..., murmelte er verblüfft;„ver- gen. zeihen Sie, aber Sie geben mir da ein Rätsel auf, dem mein Köpfchen nicht ganz gewach- sen ist. Helfen Sie mir.“ Minist und der f Seydoux, Fortsetzung folgt) zungsprot 20ll—, W kegeln.