Nx —. ter Hag ler Mitt it gewa geschich m 18. J im Bu in Wies och schuf rdentlich r Wiene 945 inne en. Sein lem de der got. e Anzal e Ansich 1„Verlug evolutiq che Enzyl tig ang. n beide ng der i endenze Ang. Deutschen Göttingen emokratz. gen ein. ren Rats. em Jade ages mi eitern er Städt. sammen in deen Worden der 5 Sestiftel eburtstag erstmals ark aus. lälfte ah ada) an. (geborel ler Autor Hriftste krüchten Deutsch. e Staatz. Paris in 0 Marz n, einen sein Ge. 7 on 10 bh, itz Hoch. 1“ Unter aten dra. 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D.: O. Gentner: Stellv.: W. Kirches. Banken:; Südd. Bank, Rhein-Mam- Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karisruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 286 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 8-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 4 51 u. 412 45; Heidel- derg, Hauptstr. 48, Tel. 7 12 41 Halb. Tagebl.): Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 48 Pt Trägerl., Postbez. 3,25 VM zuzügl. 85 Pt Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb., Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2, DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tàsl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adeimann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für un verlangte Manuskripte keine Gewähr. 11. Jahrgang/ Nr. 15 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 19. Januar 1956 Für europäische Atomgemeinschaft Parlamentarier und Gewerkschaftler aus den Montanstaaten sind sich einig Paris.(AP) Der auf Initiative Monnets ins Leben gerufene„Aktionsausschuß für die Vereinigten Staaten von Europa“ hat am Mittwoch nach zweitägigen Be- ratungen die Bildung einer supranationalen europäischen Atomenergie- Kommission gefordert. Die Mitglieder des Ausschusses werden den Parlamenten ihrer Länder eine Resolution unterbreiten, in der diese Forderung enthalten ist. Auf solche Weise glauben sie eine parlamentarische Behandlung des Projekts und möglicherweise eine Abstimmung herbeiführen zu können, bevor ihre Regierungen einen Atompool- Vertrag ausgearbeitet haben, wie er von den Außenministern der Montanunion- Staaten auf der Messina- Konferenz im Sommer 1955 grundsätzlich gebilligt wurde. In der Resolution des Aktions ausschusses, der sich aus Vertretern politischer Parteien und Gewerkschaften der Bundesrepublik, Frankreichs, Italiens, der Niederlande, Bel- giens und Euxemburgs zusammensetzt, wer- den die Parlamente im einzelnen um ihre Zustimmung zu den folgenden Maßnahmen ersucht: 1. Bildung einer europäischen Atom- energie- Kommission, die als supranationale Behörde— wie die Europaische Gemein- schaft für Kohle und Stahl— zu fungieren hätte, 2. Einführung eines Kontrollsystems, mit dessen Hilfe die Kommfssion sicherstellt, daß nur friedlichen Zwecken gedient wird, 3. Erwerb sämtlichen spaltbaren Materials das in den sechs Ländern erzeugt oder von mnen eingeführt wird, durch die Kommis- sion, der das ausschließliche Eigentumsrecht zufiele. Das Material soll dann„in gerechter Weise und ohne Diskriminierung“ den Be- nutzern zur Verfügung gestellt werden. Die Organe der geplanten Atomenergie- Kommission sollen weitgehend mit denen der Montanunion identisch sein, jedoch soll die Gemeinsame Versammlung wegen des Aufgabenzuwachses erweitert werden. Der Kommission wird ein beratender Ausschuß beigegeben werden, der sich aus Arbeitern, Angestellten und Verbrauchern zusammen- Setzt. Alle europäischen Länder sollen der Atomenergie- Kommission beitreten können. Die Mitglieder des Aktionsausschusses wol- len sich besonders dafür einsetzen, daß Groß- britannien eng mit der neuen Kommission zusammenarbeitet. Der Aktionsausschuß für die Vereinigten Staaten von Europa wird am 5. April wieder zusammentreten. Er will dann prüfen, welche Beschlüsse die Parlamente der „Nationale Volksarmee“ in der DDR Entsprechendes Gesetz von der Sowjetzonen-Volkskammer verabschiedet von unserer Korrespondentin Angela Am Ende Berlin. Die Volkskammer der Sowjetzone beschloß am Mittwoch die Aufstellung einer „Nationalen Volksarmee“ und die Bildung eines„Ministeriums der nationalen Vertei- digung“, das voraussichtlich der stellvertre tende Ministerpräsident Willi Sto ph(SED) leiten wird. Die Volksarmee besteht aus Land-, Luft- und Seestreitkräften. Ihre zahlenmäßige Stärke soll entsprechend ihren Aufgaben begrenzt werden. Das Verteidi- gungsministerium organisiert und leitet die Volksarmee auf der Grundlage der Gesetze und Beschlüsse der Volkskammer und des Ministerrates. Das Gesetz bedeutet nicht die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht, für die, wie in der Volkskammersitzung er- klärt wurde, gegenwärtig keine Notwendig- Sie demonstriert für die„Volksarmee“ keit bestehe. Ueber Organisation und Stärke der neuen Armee wurde nichts mitgeteilt. Willi Stoph, der zum ersten Male in der Uniform eines Generals der Volkspolizei in der Volkskammer auftrat, begründete das Gesetz zur Aufstellung einer Volksarmee mit der Notwendigkeit, angesichts der„Wieder- errichtung des aggressiven Militarismus in Westdeutschland und der Schaffung einer Westdeutschen Söldnerarmee alles zu tun, um die Deutsche Demcekratische Republik Vor dieser Bedrohung zu schützen, ihre Er- Tungenschaften zu verteidigen und den Frie- den zu sichern.“ Nach den jahrelangen Be- mühungen der Regierung der DDR, in Deutschland eine Entspannung der Lage herbeizuführen, die von der Bonner Regie- rung abgewiesen worden seien, trage jetzt Adenauer die volle Verantwortung für die entstandene Lage. Die DDR stehe vor der Aufgabe, ihre im Rahmen des Warschauer * Paktes eingegangenen Verpflichtungen im Interesse der Erhaltung des Friedens und der nationalen Sicherheit zu erfüllen. Die Anwesenheit sowjetischer Truppen enthebe die DDR nicht der nationalen Pflicht, eigene Verteidigungsmaßnahmen zu treffen. Die Volksarmee stehe in voller Uebereinstim- mung mit den Prinzipien der kollektiven Sicherheit in Europa. Stoph kündigte an, daß die neue Volks- armee gut ausgebildet und mit modernsten Waffen ausgerüstet werde. In ihren Reihen gebe es keine Klassengegensätze, weil Offi- ziere und Mannschaften Söhne der Werk- tätigen seien. Ihre Angehörigen würden in treuer Ergebenheit gegenüber Volk und Va- terland erzogen, ihre Vorbilder seien Scharnhorst, Gneisenau, Liebknecht, Lu- xemburg und Ernst Thälmann. Die Unifor- men der neuen Armee sollen in Farbton und Schnitt den Traditionen des deutschen Volkes entsprechen. Grotewohls Verständigungs- Vorschläge Bereits zu Beginn der Volkskammer- sitzung hatte Ministerpräsident Grote Wo hI in seinem Bericht über den Freund- schaftsvertrag der Sowjetzone mit Rot-China neue Vorschläge zur Verständigung der bei- den deutschen Staaten gemacht. Danach soll die Bundesrepublik und die Zone sich für die Schaffung eines kollektiven Sicherheits- systems in Europa und für eine Verminde- rung der ausländischen Truppen in Deutsch- land einsetzen und sich feierlich verpflich- ten, jede aggressive Aktion gegeneinander zu unterlassen und mit friedlichen Mitteln um die Wieder vereinigung zu kämpfen. Fer- ner sollten beide Staaten erklären, daß sie keine Atomwaffen herstellen. Der Ablauf der Ereignisse dieser Volks- kammersitzung war im voraus bis ins ein- zelne inszeniert. Auf der Tagesordnung war (Fortsetzung Seite 2) sechs Montanunion-Staaten inzwischen ge- kalt haben. Ferner wird der Ausschuß die Möglichkeit zur Schaffung gemeinsamer Märkte untersuchen. Wie von deutscher Seite verlautete, wird die gemeinsame Entschließung des Aktions- ausschusses ohne Zeitverlust in den Frak- tionen beraten werden. Es sei anzunehmen, daß in wenigen Wochen ein entsprechender Gesetzentwurf zur Annahme durch den Bun- destag vorgelegt werden kann. Rotchinesische Erklärung zu den Botschafter-Gesprächen in Genf Genf.(AP) Das kommunistische China hat den Vereinigten Staaten angeboten, der An- wendung von Gewalt in der Formosa-Frage feierlich zu entsagen, wenn sich die Ver- einigten Staaten zur gleichen Zeit zur Ein- berufung einer Konferenz zwischen dem amerikanischen Außenminister Dulles und dem chinesischen Minister präsidenten und Außenminister Tschou En-lai, bereit erklä- ren. Dies geht aus einer Erklärung hervor, die der chinesische Botschafter Wang Ping- nan am Mittwoch im Namen seines Außen- ministeriums über den Verlauf seiner seit 24 Wochen in Genf andauernden Bespre- chungen mit dem amerikanischen Botschaf- ter Johnson veröffentlichte. Nach der chinesischen Darstellung schlug China am 27. Oktober vergangenen Jahres ein chinesisch- amerikanisches Abkommen vor, das beide Staaten dazu verpflichten Sollte, alle strittigen Fragen durch friedliche Verhandlungen zu lösen. Eine chinesisch- amerikanische Außenminister- Konferenz sollte die„Entspannung und Beseitigung der Spannungen im Gebiet um Formosa“ her- beiführen. Am 10. November legte der ame- rikanische Botschafter Johnson einen Ge- gen vorschlag vor, der vorsah, daß sich beide Staaten der Gewaltanwendung— außer im Falle der Selbstverteidigung—„im allge- meinen und im besonderen in bezug auf das Gebiet von Formosa“ enthalten sollten. Dazu heißt es in der chinesischen Erklärung, die- ser Vorschlag sei für China„absolut unan- nehmbar“, da er praktisch auf eine chine- sische Anerkennung der„Besetzung Formo- sas durch die Vereinigten Staaten“ hinaus- laufen müsse. Am 1. Dezember legte China einen neuen Entwurf vor, in dem es lediglich hieß, beide Staaten seien entschlossen, Streitigkeiten durch friedliche Verhandlungen zu schlich- ten. Formosa wird in diesem Vorschlag nicht erwähnt. Am 12. Januar legten die USA einen neuen Gegenentwurf vor, der grundsätzlich dem chinesischen Vorschlag vom 1. Dezember zustimmt, jedoch in den Text die alte amerikanische Forderung ein- fügt, daß sich China im Gebiet von Formosa jeder Gewaltanwendung enthält. Hierzu Wiederholt die chinesische Erklärung, daß diese Form einer von Amerika geforderten Garantie für Formosa unannehmbar sei. Dulles will Indonesien besuchen (Gpa) Außenminister Dulles beabsichtigt, im Anschluß an die Konferenz des Südost asjenpaktes in Karaschi Indien, Burma und Indonesien zu besuchen, wie diplomatische Kreise in Washington am Mittwoch mitteil- ten. Ein Mitglied der indonesischen Bot- schaft in Washington erklärte dazu, Dulles werde voraussichtlich am 13. März in Indo- nesien eintreffen. Gewöhnlich gut unter- richtete Kreise in Washington vermuten, daß Dulles vor oder nach der SEATO- Tagung möglicherweise auch Japan besuchen wird. Gegen die amerikanische Olympia-Eishockey-Mannschaft unterlag gestern abend der durch Bad Nauheimer Stürmer und Torwart Strong Düssel- dorf) verstärkte MRC im Mannheimer Eisstadion in einem großen Spiel nur lnapp mit 2.6(0:1, 13, 1:2) Toren. Unser Bild zeigt eine Szene vor dem amerikanischen Tor: Ullrich (reckts) im Zueikumpf mit einem amerikaniscken Abwehrspieler. Foto: Steiger Ohne Richter kein Arrest In der Bundeshauptstadt läuft die Wehrberatung auf Hochtouren Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Arbeit an der Wehrgesetz- gebung ist in vollem Gange. Das Bundes- kabinett billigte am Mittwoch die Wehr- disziplinarordnung und beriet den Entwurf über den Notstand. Im Ausschuß für Vertei- digung einigte man sich über noch offen- Stehende Punkte der Grundgesetz-Ergänzun- en. Anfang kommender Woche wird Ger Rechtsausschuß in die Behandlung der ge- Sante Verfassungsfragen, die sich aus dem Aufbau der Streitkräfte ergeben, eintreten. Die neue Disziplinarordnung sieht soge- nannte„einfache Strafen“ vor: Verweis, Geldbuße, Sold verwaltung, Ausgangsbe- schränkung, und von drei Tagen bis zu drei Wochen Arrest. Der Arrest kann„verschärft“ werden. Diese Straf maßnahmen werden durch die Disziplinar-Vorgesetzten verhängt. Als wesentliche Neuerung ist hervorzuheben: Jeder disziplinarbestrafte Soldat kann ein unabhängiges Disziplinargericht anrufen. Arrest kann nur unter Mitwirkung eines Richters verhängt werden. Der Entwurf des Bundesinnenministers über die Verhängung des Notstandes konnte dem Bundesrat noch nicht zugeleitet werden, vielmehr soll dieses Problem noch einmal von den Ministern beraten werden. Es geht darum, wer den Notstand verkündet, wer ihn beschließt und welche Stellung der Bun- destag einnehmen soll. Im Parlament wurde schon eine gewisse Mehrheitsmeinung sicht- bar: daß nämlich der Kanzler einen Beschluß des Bundeskabinetts herbeiführt, der der Zustimmung des Bundestags bedarf. Die end- gültige Verkündung hätte dann durch den Bundespräsidenten zu erfolgen, dem damit gleichsam eine Art Vetorecht zugestanden würde. Der Ausschuß für Verteidigung konnte am Mittwoch das heikle Problem der beson- deren parlamentarischen Verantwortlichkeit des Verteidigungsministers nicht klären. Die SPD hat beantragt, daß der Minister aus Zwischen Gesfern und Morgen Wegen Spionagetätigkeit seien die Ange- stellten der evangelischen Bahnhofsmission in deer Sowqetzone festgenommen worden, erklärte der Sowjetzonen-Rundfunk. Inzwi- schen wurden auch der katholischen Bahn- hofsmission in Ostberlin die Räume im Bahnhof Friedrichstraße und im früheren Stettiner Bahnhof kurzfristig gekündigt. Die Bayernpartei wurde am Mittwoch von der Landesgruppe der CSU im Bundestag scharf angegriffen, weil sie die allgemeine Wehrpflicht ablehnt. Diese Ablehnung zeige Wieder einmal, daß die Bayernpartei um Kleinlicher parteipolitischer Ziele willen be- reit sei, die großen politischen Ziele des Kanzlers in Frage zu stellen. Zum Fürsprecher des sogenannten Graben- systems hat sich die deutsche Wählergesell- schaft bei den Mitgliedern des Wahlrechts- ausschusses des Bundestages gemacht. Der amtierende Bürgermeister von Ber- Iin, Franz Amrehn, und der Berliner Finanz- senator Dr. Friedrich Haas erläuterten am Mittwoch vor dem Finanzausschuß des Bun- destages in Bonn die finanziellen Probleme der ehemaligen Reichshauptstadt. Sie beton- ten besonders die Notwendigkeit, künftig das gesamte Aufkommen der Abgabe Not- opfer Berlin als Zuschuß für den Landes- haushalt der Sektorenstadt bereitzustellen. Ueber einen entsprechenden Gesetzentwurf der SPD-Bundestagsfraktion soll im Aus- schuß am 1. Februar entschieden werden. Ueber die Grundsätze für die Alters- und Invaliditäts-Sicherung hat das Sozial- kabinett am Mittwoch unter Vorsitz von Bundeskanzler Adenauer Einigkeit erzielt. Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben. In unterrichteten Kreisen wird angenom- men, daß Arbeitsminister Storch jetzt die Gesetzesvorlagen entsprechend diesen Grund- sätzen beschleunigt vorlegen wird. Die Neu- ordnung der Alters- und Invalidenversiche- rung soll als erster Abschnitt der Sozial- reform in Angriff genommen werden. Eine Erhöhung der Altersrente auf 75 Prozent des Arbeitsein kommens— wie es auf dem SPD-Kongreß in Köln vorgeschla- gen wurde— sei zu kostspielig, erklärte das Deutsche Industrie-Institut, das Sprachrohr der industriellen Unternehmerschaft. An Bundesinnenminister Schröder hat Bundestagspräsident Gerstenmaier schrift- lich die Frage gerichtet, warum gegen den ehemaligen Oberreichsanwalt beim Volks- gerichtshof, Lautz, nicht ein Verfahren wegen Mittäterschaft bei Totschlag oder Mord eingeleitet worden sei. Er, Gersten maier, sei Zeuge dafür, daß mindestens das Verhalten Lautz in den Prozessen um den 20. Juli ein solches Verfahren rechtfertige. Zur Sicherung von schienengleichen Uber- gängen hat der Verkehrsausschuß des Bun- destages beschlossen, 1956 zehn Millionen Mark als verlorenen Zuschuß und zwanzig Millionen Mark als Kredite einzusetzen.— Als Zuschüsse für die Verkehrsflughäfen wurden 152 000 Mark bereitgestellt. Für die Verkehrsfliegerschule in Bremen wurden 2,5 Millionen Mark bewilligt. Gemeinsam mit Vertretern der Saar darunter Dr. Ney— hielt der Unteraus- schuß Saar des Bundestagsausschusses für auswärtige Angelegenheiten am Mittwoch seine erste Sitzung ab. Die Beratungen sol- len weitergeführt werden. Auch im Plenum des Auswärtigen Ausschusses sollen Vertre- ter des Saarlandtages bei Saarfragen hinzu- gezogen werden. Einen Fonds von 550 Millionen Schilling beschloß das österreichische Parlament zu errichten, aus dem innerhalb von zehn Jah- ren im Ausland lebende ehemalige politische Verfolgte für die Schäden, die sie unter dem Naziregime erlitten, entschädigt werden. In Finnland wurde der erste Teil der Präsidentschaftswahlen abgeschlossen. Das heißt, das Volk hat zunächst 300 Wahlmän- ner gewählt, die ihrerseits am 15. Februar den Staatspräsidenten wählen werden. Mit 89 stellt die Bauernpartei von Ministerprà- sident Kekkonen nach der Volkswahl die meisten Wahlmänner, gefolgt von den So- zialdemokraten mit 74 Wahlmännern. Eine Vorentscheidung zur Präsidentenwahl ist also, nachdem keine Partei die absolute Wahlmänner-Mehrheit erhielt, noch nicht gefallen. An einer Parteiversammlung der kom- munistischen Partei Moskau-Stadt nahmen mit Ausnahme des Ministerpräsidenten Bulganin alle Mitglieder des Präsidiums des Obersten Sowjets teil. Bulganin wurde schon seit fast zwei Wochen nicht mehr bei offiziellen Veranstaltungen gesehen. dem konstruktiven Mißtrauensvotum des Grundgesetzes herausgenommen werden soll. Die CDU/ CSU lehnt eine solche Regelung ab. Zwei Kompromißvorschläge der SPD stießen bislang ebenfalls nicht auf Gegenliebe: 1. Der Verteidigungsminister soll zusammen mit dem Bundeskanzler gewählt werden, oder 2. der Bundestag soll in jedem Jahre aus Anlaß der Beratungen über den Ver- teidigungsetat die Möglichkeit erhalten, dem Verteidigungsminister das Mißtrauen auszu- sprechen. Adenauer nach Andernachi Am Freitag wird Bundeskanzler Dr. Adenauer die ersten Freiwilligen der neuen Streitkräfte in Andernach feierlich bhegrü- Ben. Am Mittwoch gab es in Bonn eine er- regte Auseinandersetzung darüber, ob der Verteidigungsminister auch den Bundes- präsidenten, den Bundestagspräsidenten und den Bundesratspräsidenten hätte einladen müssen. Der Bundeskanzler, das Bundes- kabinett und Sprecher der CDU/ CSU-Frak- tion billigten das Vorgehen Blanks ausdrück- lich. Sie wiesen die Kritik als„völlig ge- genstandslos“ zurück. Geladen wurden unter anderem die Vor- sitzenden der Ausschüsse für Verteidigung von Bundesrat und Bundestag, die Vorsit- zenden des Haushalts-Ausschusses, die in Bonn akkreditierten Militärattachés, Presse und Wochenschau. Sinn der Veranstaltung Soll, wie der Verteidigungsminister darlegte, eine Ansprache des Regierungschefs an die neuen Männer, also eine interne Angelegen- heit der Exekutive sein. Es sei nicht daran Sedacht, in irgend einer Weise Funktionen des Oberbefehls vorweg zu nehmen oder an- gestrebte Grundgesetz- Ergänzungen au pra- judizieren, Wiedergutmachung im Mittelpunkt der Etat- Beratung Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Landtag von Baden- Württemberg begann am Mittwoch mit der zweiten Lesung des Staatshaus- Haltsplanes für das Rechnungsjahr 1956/57, Die Eimzelpläne des Landtags, des Staats- ministeriums, des Vertriebenen ministeriums und des Rechnungshofes wurden gebilligt. Die Beanstandungen des Rechnungshofes wurden jedoch als zu weit zurückliegend Kritisiert und gefordert, daß diesem künftig Gelegenheit zur rechtzeitigeren Ueberprü- kung der Verwaltung gegeben werden soll. Während der Lesung des Justizetats gab Justizminister Dr. Haußmann als Ant- wort auf sich mehrende kritische Aeußgerun- gen über zu schleppenden Arbeitsverlauf und zu formaljuristische Behandlung der Wiedergutmachungsfälle einen Ueberblick über die Arbeit der Wiedergutmachung in Baden-Württemberg. Er sagte, Anfang die- ses Jahres seien von 103 000 angemeldeten Eritschädigungs- Ansprüchen 36 500, also mehr als die Hälfte, voliständig entschieden worden. Da Entschädigungs- Ansprüche keine Billigkeits- oder Wohltätigkeits- leistungen seien, sondern Rechtsansprüche darstellten, müsse in jedem Falle der Sach- verhalt„bis zur ausreichenden Wahrschein- lichkeit“ ermittelt werden. Man werde zu- geben müssen, daß die Entschädigungsbe- hörden des Landes mit den recht lücken- haften und auch nicht zweifelsfreien Geset- zes vorschriften trota der hemmenden Be- gleitumstände gut und nicht zu formal juristisch gearbeitet hätten. In der Aus- sprache kam dann noch der Wunsch nach rascherer und großzügigerer Behandlung dieser schwierigeren Materie zum Ausdruck. N 85 N— 2 2 8 8 e 10. 5 1„» 2.. 5. e 5 8 2 885 Leite 2 MORGEN Donnerstag, 19. Januar 1956 Nr. u DN ommenfar Donnerstag, 19. Januar 1956 Zwei Armeen So schnell geht das drüben: Am Sonntag demonstrierten in Ostberlin bewaffnete Jugend- Formationen und Betriebs-Kampf- Sruppen für eine„Volksarmee“; gleichzeitig Setzte eine Resolutionswelle ein; gestern vor- mittag erschienen bei der Volkskammer Delegationen volkseigener Betriebe und for- derten in Entschließungen eine Wehrmacht und ruck-zuck: bereits am Nachmittag waren die„Nationale Volksarmee“ und das„Mini- sterium für nationale Verteidigung“ in Ge- setzesform beschlossen. Und bei uns? Es war ein langer und qualvoller Weg vom„Ohne mich“ bis zur Vereidigung der ersten freiwilligen Soldaten Ende vergangenen Jahres. Kein Problem der Nachkriegspolitix hat die öffentliche Mei- nung im Bundesgebiet mehr bewegt und tie- Ter Zerklüftet als die Wiederaufrüstung. Nicht nur in Bonn, auch in den entlegensten Dörfern wurde darüber mit Leidenschaft, ja mit Erbitterung diskutiert, bis das„Ohne mich“ verstummte, weil das gefühlsmäßige Sichaufbäumen die nüchternen Argumente des Verstandes nicht aus der Welt schaffen konnte. Inzwischen waren Monate und Jahre vergangen und weitere Monate und Jahre vergingen, bis das Freiwilligen-Gesetz ver- abschiedet wurde und die ersten Männer die neue Uniform anzogen. Doch der Meinungs- streit nahm noch kein Ende. Da die grund- Sätzliche Entscheidung gefallen ist, hat er sich aus den Städten und Dörfern weit- gehend dorthin verlagert, wo in Bonn die Politik gemacht wird. Bis zu welchem Krampf sich die Auseinandersetzungen heute noch versteigen können, zeigt einmal mehr der Krach um die nicht stattfindende Ander nacher Parade(siehe Seite), der in Bonn die Gemüter in Aufregung hält. Diese bun- desdeutsche Armee ist wahrlich eine schwere Geburt; aber ihr Werdegang vollzieht sich nicht hinter den Vorhängen sorgsam ge- hüteten Staatsgeheimnisses, sondern im vollen Licht der Oeffentlichkeit. Und diese reichlich mühsame Methode ist uns weitaus Weniger unheimlich, als jene Ruck-Zuck- Fixigkeit, mit der in Ostberlin die„Nationale Volksarmee“ aus der Taufe gehoben wurde, Die Sowjetzonen- Regierung hat Bonn in der Proklamation, nicht aber in der Aufstel- lung von Streitkräften den Vortritt gelas- sen. Wenn Drei-Sterne-General Stoph gestern in der Volkskammer das Gesetz über die„Nationale Volksarmee“ als eine Zwangsläufige Folge des— noch sehr in den Anfängen steckenden— Aufbaues bundes- deutscher Verbände hinstellte, so wird er nicht darauf rechnen dürfen, daß wir schon jene Plakate vergessen hätten, mit denen die sowjetzonale Volkspolizei bereits im Jahre 1948 unter dem Motto„Volksarmee“ Rekruten warb. Damals war bei uns von konzentrierten Polizeieinheiten noch nichts zu sehen. Inzwischen wurde in der Zone das Huünderttausend-Mann-Heer der Kaser- nierten Volkspolizei geschaffen und gestern Hat man nur die Schilder umgehängt. Was bis dahin Polizei genannt wurde, nennt man jetzt beim richtigen Namen: Armee. Dieser Vorgang war lange erwartet wor- den und kann deshalb niemand überraschen. Aber er vergrögert die tiefe Sorge über die politische Entwicklung Deutschlands. Man muß sich frei machen von den hüben und drüben aufgelegten Propaganda-Walzen, wenn man den Dingen auf den Grund gehen WIII. Die Tatsache, daß die Trennungslinie zwischen Ost und West— gegen unseren Willen— an der Elbe verläuft, ordnet West- und Mitteldeutschland zwei gegnerischen Weltblöcken zu, deren Grenzen wir Deutschen aus eigener Kraft nicht versetzen können. Darin wurzelt— auch das gegen unseren Willen— eine Zwangsläufigkeit zum Ent- Stehen zweier Teilstaaten, deren Vereinigung jedoch unser Ziel bleibt. Aber vorerst wirkt die Zwangsläufigkeit noch fort: beide deut- schen Teilgebiete haben mit der eigenen Ar- mee das letzte Requisit eigener Staatlichkeit erhalten. Diese Tatsache wird nicht gemildert, sondern verdeutlicht durch die Vorschläge, die Sowjetzonen-Mimisterpräsident Grote- wohl gestern an die Bonner Adresse richtete. Er schlug praktisch ein Abkommen zwischen zwei Staaten vor; dabei wußte er, daß die Bundesregierung entsprechend ihrer oft ge- mug erklärten Auffassung darauf nicht ein- gehen kann. Zwei Armeen ohne Vaterland! schrieb der SPD- Pressedienst. Drüben in der Zone macht die alte deutsche Uniform aus einem Teilstaat noch nicht das Vaterland. Wir wer- den jetzt und in aller Zukunft nicht müde werden, das gemeinsame Vaterland als Auf- gabe hoch über die beiden Teilstaaten zu stellen, deren Instrumente die zwei Armeen Sind. whe Eden warnte vor der Gefahr eines Weltkonfliktes Bradford.(AP/ dpa) Der britische Premier- minister, Eden, warnte am Mittwoch vor der Gefahr eines Weltkonfliktes, der sich an Feindseligkeiten in einem kritischen Gebiet wie zum Beispiel im Nahen Osten entzünden könnte. Eden betonte, der Kampf zwischen Ost und West habe in den letzten Monaten seinen Charakter geändert, leider nicht zum Besseren. Die Aussichten würden tatsächlich schlecht sein, wenn nicht die Atomwaffen vorhanden wären.„Das Vorhandensein so- wohl der Atom- wie der Wasserstoffbombe ist dadurch gerechtfertigt, daß sie so schreck liche Waffen sind, daß kein Land es wagen würde, sie gegen sich anzuwenden.“ Eden unternahm außerdem den ersten ökkentlichen Gegenstoß gegen die an ihm ge- übte Pressekritik. Er sagte, er rate seinen Zuhörern, nicht alles zu glauben, was sie in gewissen Londoner Zeitungen lesen. Groß- britannien sei nicht auf dem Weg nach un- ten, und die Regierung sei nicht auf dem Wege abzutreten. Jonglieren mit Millionen endete auf der Anklagebank Aufsehenerregender Wirtschaftsprozeß vor dem Hamburger Landgericht Hamburg, 18. Januar Im Terminkalender des Hamburger Land- gerichts sind sechs Wochen reserviert für einen der größten Wirtschaftsprozesse der Nachkriegszeit. Bei dem im In- und Ausland mit Spannung erwarteten Verfahren geht es um die phantastische Summe von 10 Mil- lionen Mark, möglicherweise aber die Sachverständigen sind sich darüber noch nicht im klaren— muß dieser Betrag sogar noch verdoppelt werden. Die Hauptverhand- lung vor dem Hamburger Landgericht wird diese Frage klären. Hauptangeklagte dieses großen Wirtschaftsprozesses sind der 36 Jahre alte Kaufmann Heinz Becker, vormals Ge- schäftsführer der European and Overseas Trading Company mb(EUco) und Beckers früherer Verteidiger, der angesehene Ham- burger Rechtsanwalt Dr. Walter Tachau. Becker muß sich wegen Betruges, Untreue, Urkundenfälschung. Konkursverbrechens und Devisenvergehens in 46 Fällen verantworten. Rechtsanwalt Dr. Tachau soll an einem Fall des Betruges beteiligt gewesen sein. Allein die Anklageschrift ist so dick wie das Buch„Vom Winde verweht“. Die seit Juli 1954 im Konkurs befindliche EUCO wurde 1948 in Frankfurt am Main mit 42 000 Mark Kapital von der Firma Her- mann E. Köhn gegründet. Einziger persön- lich haftender Gesellschafter war der da- mals erst 28 jährige Heinz Becker, der es verstand, praktisch aus dem Nichts heraus eine Vielzahl von Unternehmen zu grün- Dreizehn Volksbegehren erwartet Ein Antrag vom„Heimatbund Bonn.(dpa) Dreizehn Volksbegehren zur Neugliederung des Bundesgebietes werden voraussichtlich bis zum 5. Februar in Bonn beantragt werden. Ein Antrag zur Wiederherstellung des alten Landes Baden liegt im Bundesinnenministerium, das über die Zulassung dieser Anträge zu entscheiden hat, bereits vor. Mit den anderen Anträgen wird in den letzten Tagen vor dem Fristablauf gerechnet. Sie können nach dem Gesetz über Volksbegehren und Volksent- scheide auf zweifache Weise gestellt werden: 1. Durch Unterschriftensammlungen in den in Betracht kommenden Gebieten, die nach 1945 ohne Volksabstimmung zu einem an- deren Bundesland geschlagen wurden. Dabei muß mindestens ein Prozent der wahlberech- tigten Einwohner dieses Gebietsteils den Antrag unterschreiben. 2. Durch Vereinigun- gen, die mindestens 3000 Abstimmungs- berechtigte auf ihren Mitgliederlisten führen. Der Antrag der Altbadener wurde vom „Heimatbund Radnerland e. V.“ gestellt. Gegenwärtig wird von den Experten des Bundesinnen ministeriums geprüft, ob dieser Antrag überhaupt zulässig ist, nachdem im Gebiet von Baden- Württemberg bereits eine regionale Neugliederung stattgefunden hat. Dieser Antrag wird auf jeden Fall die Bundesverfassungsrichter beschäftigen. Falls das Bundesinnenministerium seine Zulassung Ablehnt, werden die Altbadener eine bereits angekündigte Klage beim Bundesverfas- sungsgericht einreichen. Sollte das Bundes- innen ministerium den badischen Antrag zu- lassen, so wird die Landesregierung Baden- Badnerland“ liegt bereits vor Württemberg gegen diese Entscheidung beim Bundesverfassungsgericht Beschwerde ein- legen. Im Zusammenhang mit dem badischen Antrag steht ein im Gebietsteil Hohenzollern vorbereiteter Antrag, der für den Fall gilt, daß bei einer Neugliederung das heutige Land Baden-Württemberg wieder zerschla- gen wird. Kreise des Bundes der vertriebenen Deut- schen wollen bei der Neugliederung des Bundesgebiets durchsetzen, daß Preußen wiederhergestellt wird. Sie werden in den nächsten Tagen entsprechende Beschlüsse Fassen. Dabei ist geplant, die ehemals preußischen Gebiete des Bundesgebiets wie- der zusammenzuschließen. In diesem Plan sollen auch der Raum von Koblenz und Trier und der Regierungsbezirk Montabaur aus dem Lande Rheinland-Pfalz ausgegliedert werden. Von unserem Korrespondenten Gert Kistenmacher den, deren Niederlassungen fast die ge- samte Welt umspannten. Eine dieser Fir- men war die EUCO. hre Umsätze— die Firma befaßte sich mit dem Im- und Export, dem Transit und Inlandsgroßhandel von Oelsaaten, flüssigen Oelen, Baumwolle und Textilien, Maschinen und Baumaterialen— betrugen nach den Feststellungen des Kon- kursverwalters im Jahre 1949 rund sechs Millionen Mark, 1950 waren es scho 14 Mil- lionen, ein Jahr später 17 Millionen, 1953 schon 152 Millionen Mark und im letzten Geschäftshalbjahr vor dem überraschenden Konkurs 76 Millionen Mark. Diese Umsätze erzielte Becker, obwohl die EUCO zu kei- nem Zeitpunkt über wirkliches Eigenkapital verfügte. Die Gesellschafter der Firma hatten für ihre privaten Bedürfnisse der EUCO lau- fend hohe Beträge als„Darlehen“ entnom- men, von deren Rückzahlung allerdings nie etwas bekannt geworden ist. So betrug die Schuld der Beckerschen Firma Hermann E. Köhn zuletzt 350 000 Mark, der neu hinzu- genommene Gesellschafter Fritz Dinter ent- nehm 6000 Mark und der dritte Mann im Bunde, der ebenfalls später Gesellschafter wurde, Max Seefeld, lieg sich 16 000 Mark auszahlen, so daß 372 000 Mark in Form von Darlehen bei den Gesellschaftern lagen. Die gewaltigen Umsätze der EUCO wurden durch Kredite, die gutgläubige Banken dem aufgeblähten Unternehmen bereitwillig ge- Währten, ermöglicht. Das Hamburger Bank- haus Werner& Freese schüttete an Beckers EUCO 10,5 Millionen Mark aus. Dieses Geld sollte zur Bezahlung von Importen dienen, die jedoch nur auf gefälschten Papieren Heinz Beckers quittiert waren. Dem Ange- klagten kam es auf bares Geld an, das er mit Hilfe befreundeter Firmen auf sichere Auslandskonten transferierte. Die Gläubiger werden mit nahezu leeren Händen einen Schlußstrich unter diese für sie teilweise existenzbedrohende Affäre zie- hen müssen. Heinz Becker bewohnte in Hamburgs teuerster Wohngegend eine mit Wertgegenständen überladene Luxusvilla. Durch das Gestrüpp der von Becker ge- gründeten und geplanten Firmen im Aus- land hindurchzusteigen bemühten sich die Sachverständigen monatelang vergeblich. Nach dem gegenwärtigen Stand der Ermitt- lungen nimmt die Anklage an, daß vor allem die Masocin-AG in Zürich gegründet und eingesetzt wurde, um deutsches Kapi- tal für Becker aufzunehmen. Beckers Ver- sion dagegen lautet ganz anders,„Ich gebe zu, eine Reihe von Devisenvergehen began- gen zu haben, bestreite aber, auch nur „Nationale Volksarmee“ in der DDR Fortsetzung von Seite 1) zunächst über ein Gesetz zur Schaffung einer Volksarmee nichts zu finden. Nachdem zwei Punkte erledigt Waren, teilte Volkskammer⸗ präsident Dieck Kurz vor der Mittags. Pause mit, daß der Volkskammer auf An- in der trag des Keltestenrates ein Gesetz zur Schaf- fung einer Volksarmee vorgelegt werde, Die Abgeordneten konnten in der Mittagspause bereits die neuen Uniformen in einem be- S 7 0 . Kommandogewalt? Bitte nur von dieser St elle aus. sonderen Raum besichtigen. Westdeutsche Korrespondenten wurden an der Eingangs- türe zurückgewiesen. Es war aber soviel zu erfahren, daß die neuen Uniformen im chni d in dien Dienstrangabzeichen den der deutschen Wehrmacht bis 1945 ge- Präuchlichen angepaßt sein sollen. „Spontane Ergänzung der Tagesordnung“ Während des ersten Teiles der Volkskam- mersitzung am Vormittag bahnte sich bereits eine„spontane Ergänzung der Tagesordnung“ an, obwohl offiziell Stillschweigen bewahrt wurde. Pausenlos trafen Delegationen der Vvolkseigenen Betriebe und der kasernierten Volkspolizei ein und übergaben Resolutio- nen, in denen sie die Schaffung einer Volks- armee forderten. Eine Delegation der„Ge- sellschaft für Sport und Technik“, drei Jun- gen und ein Mädchen, durften in ihren oliv- farbenen Uniformjacken auf der Ehrentri- büne Platz nehmen, auf der auch der sowie- tische Botschafter in Ostberlin, Puschkin, sag. CDU: Vollkommen verlogen (dpa) In einer ersten Stellungnahme be- zeichnete der Pressedienst der CDU/CSU die Begründung der Sowjetzonen-Regierung als „vollkommen verlogen“. Jedermann wisse, daß der Ostblock bereits lange bis an die Zähne bewaffnet sei. Der SPD- Pressedienst weist unter der Ueberschrift„Zwei Armeen ohne Vaterland“ darauf hin, daß Moskau offensichtlich die Aufstellung der ersten NATO-Einheiten in der Bundesrepublik ab- gewartet habe, ehe es den Startschuß für die Sowjetzonenarmee gab. einen Pfennig Kapital ins Ausland ver- schoben zu haben“. Die beiden Angeklagten gaben nunmehr unter dramatischen Begleitumständen Er- klärungen ab, von denen man noch nicht weiß, welche Auswirkungen sie haben wer- den. Dr. Tachau sagte, er habe von Ange- hörigen des Anglo-German- Clubs seiner- zeit erfahren, daß der Seniorteilhaber des Bankhauses Werner& Freese über alle Er- Klärungen des Angeklagten Becker vor der deutschen Zollfahndung auf das Genaueste unterrichtet worden sei, so daß er in der Lage war, seine eigenen Bekundungen da- nach einzurichten. Tachau erklärte weiter, er sei ehren wörtlich dazu verpflichtet wor- den, Stillschweigen über die Namen der be- treffenden Clubmitglieder zu bewahren. Auf Vorschlag des Verteidigers nannte je- doch der Angeklagte Becker alle Namen; es handelt sich hierbei um namhafte Vertreter der Bank- und Wirtschaftswelt, die angeb- lich alle gute Beziehungen zu Beamten der deutschen Zollfahndung unterhielten. Diese Zeugen sollen am Montag vor dem Ham- burger Landgericht vernommen werden. Arabische Hilfe von Jordanien angenommen Amman.(AP) Der jordanische Außen- minister hat auf einer Pressekonferenz be- kanntgegeben, daß die jordanische Regie- rung ein Angebot der drei arabischen Staa- ten Syrien, Aegypten und Saudiarabien an- genommen hat, Jordanien wirtschaftlich und finemziell zu unterstützen. Durch diese Unterstützung wollen die drei arabischen Staaten Jordanien von der britischen Mili- tär- und Finanzhilfe unabhängig machesg und somit den britischen Einfluß ausschal- ten. Militärpakt Syrien-Libanon verzögert Die Paraphierung des Militärpaktes zwi- schen Syrien und dem Libanon ist infolge „unworhergesehener“ Meinungsverschieden- heiten auf unbestimmte Zeit verschoben worden, wie am Dienstag in Damaskus be- kannt wurde. Noch am Freitag hatten beide Länder in einem gemeinsamen Kommu- niqué angekündigt, daß der Vertragsentwurf am Dienstag paraphiert werde. Wie Regierungskreise in Damaskus er- klären, bestehe der Libanon darauf, daß der Pakt nur in Kriegszeiten wirksam werden, Streitkräfte der Vertragspartner zum Betre- ten des Staatsgebietes des anderen Landes nur im Fall eines Angriffs und auf Ersuchen des angegriffenen Staates berechtigt sein und Soldaten beim Ueberschreiten der Grenze automatisch dem Oberbefehl des anderen Landes unterstellt werden sollen. Syrien weise diese Forderungen zurück. Kurz berichtet Der Bundestag ertrinkt in einer Fülle von Vorlagen. Wie die CDU/CSU mitteilte, sollen die vorliegenden Gesetzentwürfe nach Dring- lichkeit ausgesucht werden, da es selbst bei inbensivstem Einsatz micht möglich sel, die Arbeit zu bewältigen. Vizekanzler Blücher hat seinen zweitägl⸗ gen Besuch im östlichen Indien am Dienstag mit einer Besichtigung von Industrie-An- lagen abgeschlossen. Eine Explosion zerstörte am Dienstag einen 10 000 Tonnen großen amerikanischen Tanker in der Nähe der Stadt Lake Charles im Süden der USA. 25 Besatzungsmitglieder werden vermißt. In der indischen Stadt Bombay kam es erneut zu Protesten gegen den Regierungs- beschluß, Bombay im Zuge der staatlichen Neuordnung der indischen Zentralregierung direkt zu unterstellen., Die Zahl der Todes- opfer bei den Unruhen, die vor drei Tagen begannen, hat sich auf zehn erhöht. Die Re- gierung hat beschlossen, vorläufig nicht ein- zugreifen. Vier Mitglieder der fanatischen islami- schen Fadayan-Sekte wurden am Mittwoch in Teheran wegen Verschwörung gegen die Regierung hingerichtet. Unter ihnen befin- det sich der Führer der Sekte. Die Wasserversorgung soll die USA bis zum letzten ausschöpfen, um dem stark an- wachsenden Bedarf gerecht zu werden, for- derte Präsident Eisenhower in einem dem Kongreß zugeleiteten wasser wirtschaftlichen Erschließungsprogramm. Pierre Poujade und seine Bewegung Wie der französische Papierhändler ein„großer Mann“ und politischer Begriff wurde Ven unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, im Januar Wiederholt sich die Geschichte, fragen sich interessiert oder besorgt seit drei Wochen alle ausländischen und inländischen Beob- achter des politischen Lebens in Frankreich. Sie wiederholt sich und wiederholt sich auch nicht. Das sprunghafte Anwachsen der Be- wegung Pierre Poujades trägt immer deut- cher faschistische Züge. Aber es handelt sich hier, elf Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, um faschistische Elemente und eine faschisti- sche Bewegung neuer Art und um eine Be- wegung, die anfänglich keineswegs rein faschistische Züge trug und nicht von vorn- herein dazu verurteilt war, faschistisch zu werden, um eine Bewegung, die noch immer Soziologische und politische Merkmale auf- weist, die nicht faschistisch sind. Wer ist Pierre Poujade? Ein junger 35 jähriger untersetzter Papierhändler aus der kleinen Stadt Saint-Céré im Departement Lot, im Norden von Toulouse. Poujades Va- ter gehörte der„Action Frangaise“ an, der momarchistischen rechts- radikalen Bewegung, die während des Krieges in der Zusammen- arbeit mit den Nazis unterging, aber vorher stets scharf nationalistische und antisemiti- sche Züge getragen hatte. Der junge Poujade nahm 1936 gegen die Volksfront und für die Rechte Partei, zu aktiver Anteilnahme am politischen Kampf war er noch nicht alt ge- nug. Nach 1940 war er eine zeitlang in der Petain nahestehenden Jugendbewegung, ging dann aber über die Grenze nach Spanien, Wurde dort sechs Monate eingesperrt, ge- langte dann nach London und kämpfte als Flieger für die Befreiung Frankreichs, In Algier heiratete er ein Mädchen aus einer dort ansässigen europäischen Familie. Diese Frau spielt heute neben ihm eine große Rolle und hat dazu beigetragen, den nationalisti- schen, imperalistischen und antisemitischen Zug im der Bewegung auszubilden. Nach dem Krieg ging es Poujade, der nun vier Kinder hat, nicht gut. Er hatte keine fertige Ausbildung und schlug sich als Handelsreisender durch, ließ sich dann als Papier- und Buchhändler in Saint-Cèrè nie- der und wurde dort bald als Anhänger der Bewegung von de Gaulle in den Gemeinde- rat gewählt. Eines Tages erlebte er, wie die Steuerkontrolle bei einem kleinen Ge- schäftsmann Haussuchung abhielt. Da rief er seine Freunde zusammen und nahm gegen die Beamten Stellung, die vor der drohen- den Bevölkerung ihr Unterfangen aufgeben mußten. Nun verbreitete sich der Protest gegen die Steuerkontrollen wie ein Lauf- feuer. Im ganzen Südwesten wurde Poujade von einem Tag auf den andern berühmt, überall organisierten sich Gruppen der „Union de Défense des Commergants et des Artisans(UDC A)“— Union zur Verteidi- gung der Kaufleute und der Handwerker. Immer neue Erfolge konnte die Bewegung verzeichnen, in unzähligen Dörfern und Städtten verhüteten rasch zusammengelau- fene Massenkundgebungen die Steuerkon- trollen. Poujade, durch seine Erfolge von sich selbst überzeugt, dehnt seine Aktion nach Norden aus und hält zum ersten Male Kundgebungen in Paris ab, zu denen Tau- sende von Kaufleuten und Handwerkern aus der Provinz anreisen. Gegen das bis- herige System der Steuer- und Buchfüh- rungskontrolle wird das Parlament unter Druck gesetzt. Die Regierung beschließt, nachzugeben und einige Reformen einzufüh- ren, die Poujade aber nicht genügen. Zahl- reiche Abgeordnete aller Parteien setzten sich mit ihm in Verbindung und suchen sich seinen steigenden Einfluß zu Nutze zu machen, von den Kommunisten bis zu den Konservativen, aber besonders auf der Rechten. Nach kurzer Zeit jedoch, als die Kammer einem Verzögerungsversuch der Regierung nachgibt, sieht sich Poujade, der der Debatte von der Tribüne aus in Hemds- ärmeln beiwohnt, als verraten an und er- geht sich in unflätigen Reden über die Par- lamentarier. Die Regierung enstchliegt sich jedoch, die Kontrollen praktisch aufzuhe- ben und sibt den Kaufleuten und Hand- werkern die Möglichkeit, eine Pauschalzah- lung an Stelle der Einsetzung durch das Finanz ministerium zu setzen. Damit erhal- ten Hunderttausende von Anhängern Pou- jades und ihnen sozial gleichgestellte Leute bedeutende Steuerermäßigungen. Das Klein- beigeben der Regierung, die eimfach vor Pou- jade kapituliert, sich ohne Aenderung in den Rahmen eines allgemeinen Umbaues des ab- surden französischen Steuersystems zu stel- len, das unpraktisch und ungerecht ist, wird als ein Erfolg von Poujade ausgelegt. Bei den Wahlen im Januar haben viele Leute für Poujade gestimmt, weil„wir ihm zu Dank weniger Steuern zahlen“. Nach dem Erfolg im Frühjahr scheint der Erfolg der Poujade-Bewegung sich zu ver- langsamen. Versuche, sie auf die Bauern- schaft und auf die Arbeiterschaft auszudeh- nen, scheinen im ersten Fall wenig, im zwei- ten keinen Erfolg zu haben, obgleich die Poujadisten in einigen Fällen streikende Ar- beiter unterstützen. In Kundgebungen, wie schon im Frühjahr, schlagen Poujade und seine Freunde nun klar antisemitische Töne an und versuchen auf diese Weise einige Po- litiker, die ihnen mißfallen, anzugreifen. Die Entwicklung der Organisation nach Norden hin und ihre schriftlichen Aeußerungen ent- ziehen sich praktisch der Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit. Das Wochenblatt„Fra- ternitè Frangaise“, das schon seit Monaten erscheint, wird erst anläßlich der Wahlen be- kannt. In der Tat bietet die von Faure vor- zeitig beschlossene Parlamentsauflösung Poujade eine unverhoffte Chance. Ein schnell einberufener Kongreß beschließt, auf das po- litische Gebiet überzutreten, wobei bekannt ist, daß viele Delegierte aus der Provinz mit dem gegenteiligen Willen zum Kongreß kamen, aber von Poujade in einer zwanzig minütigen Rede leicht bekehrt wurden. Poujade hat in der Tat ein großes Redner- talent. Eine dunkle, etwas heisere Stimme mit südlichem Akzent. Sie klingt wie die Stimme eines Mennes aus dem Volk, der gerne lacht und leicht zornig wird, wie die Südfranzosen eben simd, eine Stimme, in der, wie Poujade während des Wahlkampfes am Fernsehen sagte, jeder Durchschnittsfranzose sich selbst leicht erkennen kann. Den Wahl- kampf führte Poujade geschickt und brutal durch. Seine Parole„Sortez les Sontants“ (schmeißt die bisherigen Abgeordneten raus), seine Demagogik ohne politisches Programm geflel breitesten Massen weit über die Mit- glieder der UDC A hinaus. Zweieinhalb Mil- lionen Wähler stimmten für Poujade, 52 Ab- geordnete vertreten seine Bewegung im Par- jament, die sich weigert eine Partei zu sein und verkündet, daß, wenn ihr Ziel, die Sau- berung des Staates, erreicht sein wird, ihre Abgeordneten und Pierre Poujade selbst, zurück und wieder hinter ihre Ladentische treten würden. Seit Monaten vollzieht sich indessen in aller Stille eine beachtliche Umwälzung in- nerhalb der Poujade-Bewegung. Die Grün- der, unter denen sich Männer aller Rich- tungen befanden,(auch gestern lobte Pou- jade öffentlich seinen ersten Stellvertreter, der noch heute eingetragenes Mitglied der Kommunistischen Partei sei) warnen samt und sonders Kleinbürger aus dem Südwesten. In jener Gegend, im Zentralmassiv und in der Gascogne hat sich in den letzten Jahr- e eine Art Notstandsgebiet entwik- elt. Der Poujadismus der ersten Periode War eine rein wirtschaftliche und soziale Stan- desbewegung, die auch heute noch die Masse der Mitglieder und der Aktivisten stellt. Größer und bekannter geworden, traf Pierre Poujade jedoch Anfang letzten Jahres in Paris auf Kreise, die bereit waren, ihm bei seinem Aufstieg zu helfen, aber ihrerseits ö Nutzen aus dieser Lage ziehen wollen. Es 9 9 handelt sich hier um Persönlichkeiten aus den französischen faschistischen Bewegun- gen vor 1939, die während des Krieges füh- rend in den kollaborationistischen Presse- organen tätig gewesen waren. Diese Leute haben viele Jahre Zeit gehabt, im Gefäng- nis über die Gründe ihres Mißgerfolges nach- zudenken und sie haben seit einiger Zeit be- gonnen, nachdem sie begnadigt wurden, all- mählich die Rechtsparteien zu unter wandern Sie nun boten sich Poujade als„Techniker“, die nicht viel kosten, und schreiben nun seine Zeitung und seine Reden, organisieren seinen Wahlkampf und seine Propaganda, stellen seinen Saalschutz und drücken der ganzen Bewegung immer stärker Stempel auf. Wie werden sich die Massen der Kauf- die für Poujade leute und Handwerker, ihren 8 stimmten, auf die Dauer dieser Entwicklung gegenüber verhalten? N werden wir demnächst in einem zweiten Bericht antworten. Auf diese Fragen einr der: Kel! dav trat an. Selb vert auf aus 1838 Kol. stan eine und eine Not⸗ lass Krie repi krie unc Nr. 18 Ik mehr Er- nicht wer- Ange- einer- des Er- 1 der ueste n der n da- eiter, Wor- r be- ren. e je- en; es treter ngeb- n der Diese Ham- en. ußgen- 2 be- degie- Staa- n an- Etlich diese schen Mili- acheg schal- ert s Zwi- folge eden- noben is be- beide mmu- twurk 8 er- B der 1* 5 erden, 3etre- andes uchen sein der des ollen. le von sollen D ring- st bei U, die itägi⸗ nstag -An- mstag schen aarles lieder m es ungs- ichen rung odes- agen Re- ein- lami- woch n die befin- A bis K an- „Kor- dem ichen vrün- Rich- Pou- reter, 1 der samt osten. nd in Jahr- twik⸗ War Stan- Masse stellt. jerre 2s in n bei rseits n. Es 1 aus gun küh⸗ esse- Leute käng⸗ nach- it be- „ all- dern ker“, nun ieren anda, der ihren Lauf- ujade lung ragen reiten — 3 —— * Nr. 13/ Donnerstag, 19. Januar 1956 MORGEN Seite 2 Was sonst noch gescha ng. Osterreich erlebt in diesen Tagen einen verfrühten Frühling mit Tagestemperaturen bis zu neun Grad. In den Gärten der Wiener Außenbezirke blühen Primeln. Die Bänke in den öffentlichen Anlagen waren am Dienstag dicht besetzt, weil viele Wiener etwas von den recht warmen Sonnenstrahlen erhaschen wollten. In anderen Jahren lag in Osterreich um diese Zeit eine dichte Schneedecke. Bei dem gegenwärtigen frühlingsartigen Wetter jedoch gibt es nur Schnee in Höhen über 1200 Meter. * Tierfreunde wollten in London einer Katze zu einer Rettung verhelfen, die diese gar nicht wünschte. Von der Straße aus hatten sie beobachtet, wie die Katze in 36 Meter Höhe auf einer Brüstung entlang- schlich. Sie riefen die Feuerwehr, die mit einer automatischen Leiter ans Werk ging. Die Katze entwischte aber dem Feuerwehr- mann. Dann kam ein Vertreter des Tier- schutzvereines, kletterte die 300 Stufen des Kirchturmes hinauf, um die Katze vielleicht von innen her fassen zu können. Auch er kehrte mit leeren Händen zurück, konnte aber den englischen Tier freunden versichern, daß es der Katze dort oben recht gut gehe. „Sie hat gerade eine frische Taube gefrüh- stückt, und außerdem wimmelt es in dem Kirchturm von Mäusen.“ 5 Der holländische Handel ist zu dem Schluß gekommen, daß Herrennachthemden in Europa nicht mehr gefragt sind, und hat die wallenden Gewänder demgemäß aus seiner Kollektion genommen. Ein führender holländischer Textilfabrikant teilte dazu mit, daß seine Fabrik die Erzeugung von Nacht- hemden ganz eingestellt hat und lediglich noch Schlafanzüge für Herren herstellt. Die nur noch aus Belgien gekommene Bestellung von Nachthemden habe man abgelehnt. * Der Leiter der amerikanischen Antarktis- Expedition, Konteradmiral Richard E. Byrd, hat dem Führer der sowjetischen Südpol- expedition, Dr. M. M. Lsamow, eine Gruß- botschaft gesandt. Er stellte darin zugleich fest, daß amerikanische Flugzeuge die Um- gebung des Ortes, an dem die Sowiet- expedition ihren Stützpunkt errichten will, bereits überflogen haben. Dies könnte von Bedeutung werden, wenn die Vereinigten Staaten Ansprüche auf das von ihnen in den letzten Wochen erforschte antarktische Ge- biet erheben sollten. Byrd teilte Lsamow, dessen Schiff„Ob“ am 8. Januar die Knox- küste erreicht haben soll, ferner mit, daß er einen Austausch von Wetterberichten zwischen den beiden Expeditionen gerne sehen würde. * Die Sowjetunion hat nach einer Moskauer Rundfunkmeldung auf zwei Eisinseln am Nordpol die nördlichsten Postämter der Welt errichtet. Sie tragen den Namen„Nordpol vier“ und„Nordpol fünf“. Der Meldung zu- folge ist die Sowjetunion damit auch in der Lage, Briefmarkensammlern mit einem Post- stempel vom Nordpol eine besondere Rarität zu bieten. * Das Gefängnis schien einem 34 jährigen Wanne-Eickeler der einzige Ort, an dem er einmal vor seinen acht minderjährigen Kin- dern Ruhe haben würde. Er stahl aus einem Keller eine Wasseruhr, trug sie ohne Scheu davon, ohne daß der gewünschte Erfolg ein- trat. Niemand sah es und niemand zeigte ihn an. Darum tat er es vier Wochen später Selbst. Das Wanne-Eickeler Schöffengericht verurteilte ihn zu vier Monaten Gefängnis. Doch die Strafe wurde— mit Rücksicht auf die große Familie— zur Bewährung ausgesetzt. * Die bayerische Landpolizei nahm einen 18 jährigen land wirtschaftlichen Arbeiter aus Kolmering(Landkreis Passau) fest. Er ge- stand, am Montag in einem Wald bei Passau eine 22jährige Bauerntochter vergewaltigt und erwürgt zu haben. Der Bursche war erst kurz vor Weihnachten nach Verbüßung einer gmonatigen Gefängnisstrafe wegen Notzucht an einem 14jährigen Mädchen ent- lassen worden. * Die Stadt Köln, eine der weitestgehend Kriegszerstörten Städte in der Bundes- republik, hat gegenwärtig mit 712 000 Ein- wobhmern bereits wieder 92 Prozent der Vor- kriegsbevölkerungszahl erreicht, die 1938 rund 772 000 betrug, teilte das städtische Steſtistische Amt mit. München wartet auf seine Unterpflasterbahn Inbetriebnahme„um 1960“/ Bei Einwohnerzahl von 500 000 rentabel/ Entwirrung des Verkehrsknäuels erhofft Ein Professor von der Technischen Hoch- schule hat jetzt einen Plan veröffentlicht, wie aller Verkehrsnot in der angehenden Millionenstadt München zu steuern wäre: die Altstadt, meint er, solle kurzerhand von 10 bis 18 Uhr für den Kraftverkehr gesperrt Werden. Verkehrsmittel wärem demnach tagsüber nur die Straßenbahnen und die aus- nahmsweise zugelassenen Taxis. Zwar wird der Grundsatz des Professors:„Die Altstadt gehört den Fußgängern!“ all denen nicht übel gefallen, die von der echt muüncherischen Angst vor dem Weltstadtgetriebe befallen sind. Doch abgesehen von den Einzelhändlern der Innenstadt, die auf ihre autofahrende Kundschaft bedacht sind und kein Verständ- mit Wohlfahrts- Marken nis für die Ansicht des Professors aufbringen werden, daß ihre Sorgen„ein aufgelegter Schwarrn“ seien, mutet dieser radikale Plan doch wie ein verzweifelter Notbehelf an. Den Münchnern verdirbt es allmählich die gute Laune, wenn sie darüber nachdenken, was alles versäumt worden ist, bis die heutige, schier ausweglose Situation in der verkehrs- reichsten und verkehrsbedrängtesten Stadt des Bundesgebietes entstand. Es klingt grotesk, daß jahrelange Be- mühungen um einen Generalverkehrsplan in München immer noch nicht zu einem befrie- digenden Ergebnis geführt haben. Aber wie soll dies verwunderlich sein, wenn zwischen den Dienststellen, die für die Verkehrs- planung zuständig sind, noch nie das not- wendige Einvernehmen geherrscht hat. Die Chance, die sich nach 1945 aus der starken Zerstörung für eine großzügige Gestaltung ergeben hatte, ist zum größten Teil vertan. Weder ist es gelungen, die verkehrsbehin- dernde sternförmige Anlage der Innenstadt. wo sich im Mittelpunkt, dem Karlsplatz, alles treffen und stauen muß, zu verbessern, noch War es möglich, die Straßen in mehr als not- dürftigem Maße zu verbreitern. Der Münch ner Argwohn gegen alles, was ihr Stadtbild verändern könnte, ist gewiß lobenswert. Aber nicht nur ist wegen dieser Einstellung manches Gebäude, das es nach künstlerischem Urteil nicht verdient hätte, in den Genuß eines restaurierenden Wiederaufbaues ge- kommen, sondern auch das im modernen Verkehr lebensgefährliche Straßennetz ist fast ohne Aenderung wiedererstanden. Man darf sagen, dag die Münchner ihr konservatives Beharrungsvermögen teuer bezahlen müssen. 19 134 Unfälle haben sich im Jahre 1955 ereignet, 11 066 Verletzte und 254 Tote hat das Schlachtfeld des Verkehrs gefordert. Im Vorjahr war es noch etwas bes- ser gewesen: 16 758 Unfälle mit 10 173 Ver- letzten und 248 Toten. Nachdem die Un- glückstendenz nach wie vor steigend und nicht viel zur Abhilfe geschehen ist, kann man sich nur über den Optimismus des Ver- kehrsexperten, Professor Lambert aus Stutt- gart wundern, der vor dem Stadtrat zu dem überraschenden Schluß kam, die„Gesundung der Verkehrs verhältnisse“ habe in München bereits begonnen Vielleicht hat Professor Lambert die Aus- wirkungen der für die Zukunft geplanten Therapie bereits vorwegnehmen wollen. Ein Teilstück des Generalverkehrsplans ist näm- lich vor kurzem genehmigt worden: der Bau einer Unterpflasterbahn auf vorläufig zwei Strecken. Nachdem sich herausgestellt hat, dag auf die Straßenbahn nicht verzichtet werden kann, weil ein Omnibusbetrieb die zu be- fördernden Menschenmassen in der City nicht aufnehmen könnte, will man diese wenig- stens„auf eine von den Straßen unabhängige Verkehrsebene“ legen. Der Plan einer Unter- grundbahn, der ebenfalls beraten wurde, er- wies sich als undurchführbar: ein U-Bahn- netz von 50 km notwendiger Streckenlänge hätte nahezu eine Milliarde Mark gekostet. Jedes Lebehoch Im Falle Unterpflasterbahn, bei der lediglich die bereits vorhandene Straßenbahn strek- kenweise„unter Tage“ läuft, hat man für das erste Teilstück von 3352 Meter Länge zu- nächst 65 Millionen Mark aufzubringen. Die U-Bahn hätte wahrscheinlich auch für die erste Zeit Rentabilitätsschwierigkeiten mit sich gebracht, weil sie nach dem Urteil von Sachvertändigen eine Einwohnerzahl von mindestens einer Million verlangt, während die Unterpflasterbahn schon von einer Be- völkerung von mehr als 500 000 tragbar sein 801. Wehmütig mag man sich daran erinnern, daß U-Bahnpläne in München schon 1905 ge- wälzt worden sind. In jener Zeit, als gerade die ersten„Elektrischen“ die Pferdebahn ab- lösten, tat ein Abgeordneter im bayerischen Landtag den visionären Ausspruch:„Es ist höchste Zeit, daß man mit einer Unter- grundbahn dem lavrinenhaft anwachsenden Verkehr in den Münchner Straßen aus- weicht!“ Es ist leider nichts daraus geworden. Bei einem 1938 begonnenen, 600 Meter lan- gen Stück, ist es geblieben. Freilich hat man sich glücklicherweise auch nicht mit den Plà- nen eines Ingenieurs befreundet, der kurz vor dem ersten Weltkrieg vorgeschlagen hatte, ein unterirdisches Kanalnetz mit dem Wasser aus der Isar und den Stadtbächen für einen Bootsverkehr, eine Art unterirdisches Venedig, zu schaffen. Bei solcher Erinnerung scheint man mit dem Warten auf die nunmehr projektierte Unterpflasterbahn doch das bessere Los ge- zogen zu haben. Doch inzwischen wird man bis zur Inbetriebnahme„um 1960 herum“ Weiter zu warten haben. Und was bis dahin an wirksamer Hilfe zur Entwirrung des Ver- kehrsknäuels getan werden kann, hat eigent- lich noch keiner gesagt. H. J. Deckert kostet 200 Mark In diesem Jahre tanzen die Schäffler wieder/ Kein Faschingszug mehr? Während die Münchner sich sorgen, weil ihr Faschingszug wegen Geld- und Ideen- mangel heuer vielleicht zum letzten Male ihre Straßen füllt und weil eines der be- rühmtesten Künstlerfeste, das„Gaukler- Fest“, in diesem Jahre der Steuerlast zum Opfer gefallen ist, erfährt dennoch die An- ziehungskraft des Karnevals in dessen süd- lichster deutscher Hochburg eigenartige Unterstützung. Doch nicht die Künstler Schwabings leisten diese notwendige Hilfe, sondern die biedere und ehrbare Hand- Werkerzunft der Schäffler, andernorts Küfer oder Böttcher geheißen. Die Gesellen dieser Zunft sind nämlich für die Zeit bis zum Aschermittwoch ihren Fässern untreu ge- worden und haben sich dem Tanz ver- Der Fasching 1956 erhält in München seine besondere Note durch den Schäfflertunz, der nur alle sieben Jahre stattfindet. In Erinnerung an die Erlösung von der Pest im Jahre 1577 ist dieser Tanz einer der ältesten heute noch erhaltenen Volksbraäucke in München. da- Bild schrieben, dem Schäfflertanz, mit dem sie alle sieben Jahre ihre Mitbürger erfreuen. Zum ersten Male hatten sie 1517 getanzt, nachdem die schwarze Pest ihr schreckliches Regiment in München beendet hatte, Sie taten es mit solchem Erfolg, daß es, wie die Chronik berichtet,„bald wieder lebhaft in den Straßen wurde und alles zur Ordnung und Arbeit mit erstarktem Mute zurück- kehrte“. Seither stand ihr Auftreten alle sieben Jahre unter offiziellem Schutz und volhzog sich unter liebevoller Anteilnahme der Bürgerschaft. Als im Rathausturm ein Glockenspiel eingebaut wurde, wählte man als Motiv für den Reigen der mechanischen Figuren den Schäfflertanz. Die echten Schäffler aber bieten mehr als ihre hölzernen Konkurrenten auf dem Turm. Aus neun Figuren besteht ihr Tanz, dar- unter„Die Schlange“,„Die Laube“ und„Die Krone. Von ihren Kostümen, die in jedem Jahr des Schäfflertanzes neu hergestellt wer- den müssen, weil sie jeweils in das Eigen- tum der Schäffler übergehen, hat jedes 700 Mark gekostet: rote Jacke, schwarze Knie- hose, gelber Lederschurz, grüner Hut mit blau- weißer Feder, weiße Strümpfe und Schwarze Schnallenschuhe. Neben zwanzig derart festlich geschmückten Tänzern gibt es aber auch noch zwei Außenseiter, bei deren Kostümen das Rautenmuster der Schäffler- fahne in bayerischem Weiß-Blau und Mün- chener Schwarz-Gelb zum bunten Fleckerl- kleid der Hanswursten entartet ist. Lose Burschen sind diese beiden, die den Mädchen mit der Rußgbüchse nachstellen. Die anderen aber geben ihre Vorstellung unter den Klän- gen des in München berühmten Marsches „Aber heit is koit!“ feierlich und akkurat. Höhepunkt ist das Reifenschwingen, monate- lang geübt, bei dem ein Glas Rotwein, das im Reifen steht, keinen Schaden leiden darf. Denn zum Schluß wird es mit einem Hoch auf die prominenten Zuschauer geleert. Diese Münchener Schäfflergesellen wer⸗ den also bis zum Ende des Faschings feiern. Dennoch sind sie der Notwendigkeit des Broterwerbes nicht enthoben. Zwar wird der Verdienstausfall aus der Innungskasse er- setzt, aber alle übrigen Kosten müssen„ein- gespielt“ werden. Deshalb kostet jedes Lebe- hoch 200 Mark, die jeder, der von den Schäff- Jern geehrt sein will, bezahlen muß. 500 bis 600 Tänze müssen noch vor den verschieden- sten Gönnern aufgeführt werden— ein Pensum, das für die beiden Vortänzer vier Paar durchgetanzte Schuhe bedeutet. Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Wechselnde Bewölkung mit örtlichen Aufheiterungen. Zeitweise auflebender Niederschlag, auf den Bergen meist als Schnee. Kälter als bisher. Tageshöchsttemperaturen nur wenig über Null Grad. Nachts leichter, bei Aufheiterung mähiger Frost. Vorübergehend lebhafter Westwind. Uebersicht: Auf der Rückseite des nor- wegischen Sturmtiefs dringt frische Polar- luft nach Deutschland vor. Sie beendet bei uns die milde Witterung der letzten Tage. Nach kurzem Zwischenhocheinflugß setzen bald neue Störungen, die aus dem islän- disch- grönländischen Gebiet herangeführt werden, das wechselhafte Wetter fort. Sonnenaufgang: 8.14 Uhr. Sonnenuntergang: 16.59 Uhr. Vorhersage Katte füt 127.367 Uhr = 2 555 e 5 808 3 2 Pegelstand vom 18. Januar Rhein: Maxau 394(+3); Mannheim 242 ( +7); Worms 171(8); Caub 196(+ 4). Neckar: Plochingen 128(-); Gundels- heim 173(—7); Mannheim 245(75). Für Polioimpfung Hagen. Der Direktor des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie an der medizini- schen Akademie Düsseldorf, Prof. Walter Kikuth, setzte sich am Dienstag in einem Vortrag in Hagen dafür ein, daß die Ge- sundheitsbehörden die Impfung gegen Spinale Kinderlähmung sofort wieder zu- lassen sollten. Er bezeichnete es als unver- ständlich, daß der deutsche Polioimpfstoff nicht freigegeben werde. Die Impfaktion in der Bundesrepublik sei so verheißungsvoll angelaufen, daß das jetzige Abwarten einem tatenlosen Zusehen und damit einer großen Gefahr gleichkomme. „Schulkinderbande“ Essen. Insgesamt 81, zum Teil schwere Einbrüche in Lebensmittel- und Sport- geschäfte sowie in Gastwirtschaften hat die Essener Polizei einer Bande von vierzehn Schülern im Alter von neun bis vierzehn Jahren nachgewiesen, die im vergangenen Halbjahr bis Anfang Januar die Essener Innenstadt und den Stadtteil Essen-Ost unsicher machte. Geführt von einem vier- zehnjährigen Volksschüler, der sich als„Bog“ den Namen„Hoddy“ zugelegt hatte, und selbst bei 72 Einbrüchen beteiligt war, ging die Bande nach Mitteilung der Polizei mit einer Kaltschnäuzigkeit, einer Gerissenheit und einem Draufgängertum zu Werke, das sonst nur„schwersten Jungens“ zu eigen ist. Den Jungen ging es bei ihren Einbrüchen hauptsächlich um Bargeld. Sie erbeuteten etwa 1000 Mark und nahmen auch karton weise Schokolade und Zigaretten zum „eigenen Verbrauch“ mit. Bei ihren Taten richteten sie aber für weit über 10 000 Mark Schaden an, da sie an den Einbruchstätten wild hausten. In einem Lebensmittelgeschäft veranstalteten sie ein Zielwerfen mit 300 rohen Eiern auf eine elektrische Uhr. In Wirtschaften und Geschäften rissen sie Automaten von den Wänden, warfen EB Waren auf den Boden, schnitten Zuckersäcke auf und zerstörten Möbel. er, 17000 km trennen Europäer voneinander Zollgrenzen kosten Europa 8 Md. DM/ Wohlstand durch Zusammenschluß Nach dem Scheitern der EVd und der damit zuglech vertagten„Konzeption einer europäischen Bundesverfassung stellte sich von selbst die doppelte Frage: Wie kann nach Peisgabe der supranationalen Lösungen die Integration auf anderen Wegen weiter ge- führt werden und welche Möglichkeiten bestehen für eine gemeinsame Politik auf Supranationaler Grundlage? Die Antwort, die Otto Bach, der Vizepräsident der Europa- Union, zu Beginn des neuen Jahres in einer Rück- und Vorschau in Berlin gab, lautet positiv, nachdem, wie er sagte, die Inſtiative für eine Wiederbelebung der europäischen Politik jetzt bei denjenigen Institutionen liegt, denen die Lösung praktischer Aufgaben aufgegeben ist. Dieser Optimismus stützt sich vor allem auf die Messina-RKonferenz der Montan-Union-Staaten, die das Gespräch Wieder in Gang brachte und zugleich neue, konkrete Aufgaben der Integration energisch in die Hand nahm. Maßgebende Staatsmänner der in der Montan-Union zusammengeschlossenen Län- der haben in den letzten Monaten wiederholt Lestgestellt, daß der Augenblick gekommen Sei, eine neue Etappe auf dem Wege zum Seeinten Europa zurückzulegen, und daß Europa zuerst auf wirtschaftlichem Gebiet Zebaut werden muß. Sie verwiesen auf die Notwendigkeit, die Schaffung der Einheit uropas durch Entwicklung gemeinsamer Institutionen, fortschreitende Verschmelzung der nationalen Wirtschaften, Schaffung eines Semeinsamen Marktes und fortschreitende Harmonisierung ihrer Sozialpolitik fort- zuführen. Bach umriß dieses Programm mit konkre- ten Einzelheiten:„Die Steigerung des Waren- austausches und der freie und ungehinderte Verkehr der Menschen im europäischen Raum fordern den gemeinsamen Ausbau großer Verkehrswege. Deshalb soll eine ge- meinsame Prüfung von Entwicklungsplänen vorgenommen werden, die ein europäisches Verkehrsnetz von Kanälen, Autostraßen und elektrifizierten Eisenbahnlinien sowie die Standardisierung der materiellen und tech: nischen Ausrüstung zum Ziele haben. In gleicher Weise soll der Luftverkehr koor- diniert werden. Mehr und billigere Energie ist ein fundamentales Element des wirt- schaftlichen Fortschritts. Deshalb muß alles getan werden, um die Erzeugung und den Austausch von Gas und elektrischem Strom zu fördern, um die Rentabilität von Investie- rungen zu erhöhen und die Lieferpreise zu senken. Mit der Entwicklung der Atom- energie zu friedlichen Zwecken sind die ersten Schritte getan worden, um eine neue industrielle Revolution von ungleich grö- Berem Ausmaß einzuleiten, als jene der letz- ten 150 Jahre. Die Regierungen der Montan- Union-Länder halten es deshalb für not- wendig, eine gemeinsame Organisation zu schaffen, die mit der Verantwortung und den Mitteln für die Gewährleistung der fried lichen Entwicklung der Atomenergie aus- zustatten wäre. Die sechs Länder erstreben weiter auf wirtschaftspolitischem Gebiet die etappenweise Bildung eines gemeinsamen europäischen Marktes, der von allen Zoll- schranken und mengenmäßigen Beschränkun- gen befreit ist. In diesem Zusammenhang soll auch die Frage eines europäischen Investi- tionsfonds, der bereits auf der zweiten West- minster-Konferenz der Europäischen Be- wegung gefordert wurde, erörtert werden. Dieser Fonds müßte der gemeinsamen Ent- wicklung der wirtschaftlichen Möglichkeiten in Europa und insbesondere in den weniger begünstigten und unterentwickelten Gebie- ten der beteiligten Staaten dienen. Selbst- verständlich wäre dabei der Ausgleich des sozialen Gefälles zwischen den europäischen Staaten von entscheidender Bedeutung“. Dieses Programm ist durchaus nicht auf das„Europa der Sechs“ beschränkt. Da neben der Hohen Behörde der Montan-Union die Generalsekretariate der OEEC, des Europarates und der Europaischen Verkehrs- minister-Konferenz an der Aufstellung der Pläne mitwirken, greift es über den Rahmen der sechs Staaten hinaus.„Europa kann durch seinen politischen und wirtschaftlichen Zusammenschluß Kräfte entfalten“, so sagte Bach,„die seinen sozialen Wohlstand wesent- lich zu heben geeignet sind,— einen Wohl- stand, den der Kreml aus politischen und ideologischen Gründen mehr fürchtet als zwölf deutsche Divisionen. Die Kraft der Völker Europas ist willkürlich gebrochen. Die 17 000 km künstlicher Grenzen, die diese Völ- ker im engen Raum voneinander trennen, sind von kriegsstarken Divisionen unglück- licher Zollbeamten besetzt. Allein die Ver- Waltung dieser Zollgrenzen kostet uns arme Europaer 8 Md. DM“. Europa fehle nur eines: „Ein Teil jenes Selbstbewußtseins und jener Selbstsicherheit, mit dem die Kommunisten auftreten und mit dem sie leider zu häufig in das geistige und ideologische Gefüge auch europäischer Völker eindringen.“ Das Werden Europas Hof übernahme Fragen der Hofübernahme durch die junge Generation stehen auf der Tages- ordnung der Arbeitstagung der Europäischen Jungbauernorganisationen in der CEA. Der Kongreß soll vom 30. April bis 5. Mai in Buillon- sur- Semois(Belgien) abgehalten werden. Bauern treffen sich Die achte General versammlung des Ver- bandes der Europaischen Landwirtschaft (CE) findet vom 17. bis 22. September auf Einladung der niederländischen Organisation in Bad Scheveningen statt. Hochschule Turin mit neuem Europa- Programm Von Januar bis Mai läuft das neue Se- mester der Hochschule für europäische Stu- dien in Turin. In französischer Sprache wer- den Vorlesungen über politische, juristische und wirtschaftliche Probleme Europas von Professoren verschiedener Nationalitäten und Experten internationaler Organisationen ge- halten. Die Zulassung zum Studium erfolgt nur bei Nachweis eines bereits abgelegten Examens auf rechts- und staatswissen- schaftlichem oder wirtschafts- und sozialwis- senschaftlichem Gebiet. Die Hochschule ge- währt auch Stipendien. Jugendkampagne Die Europäische Jugendkampagne ver- anstaltet vom 24. bis 27. Januar in Paris einen Informationskursus über die Struktur und Arbeit des Europäischen Wirtschafts- rates(OEEO). In Zusammenarbeit mit der Montan-Union und den freien Gewerkschaf- ten wird ferner vom 27. Januar bis 7. Februar die 7. Tagung zur Schulung junger Berg- und Stahlarbeiter bei Genua abgehalten. Gehirnkunde- Institut Das I. europäische Forschungsinstitut für Gehirnkunde wird in Kürze in Paris errich- tet werden. Außer modernen Forschungs- laboratorien ist der Bau einer Klinik geplant. Aerzte, Chirurgen, Anatomen, Chemiker und Psychologen aller Nationalitäten sollen zur Forschung und Behandlung zugelassen wer- den. Europa darf nicht untergehen Europa muß seine palitische Macht be- Wahren und eine„dritte Kraft“ bilden. Es soll sein ganzes Gewicht, seine Ausstrah- lungskraft und Tradition in die Waagschale der Gerechtigkeit, des Rechtes und der wah- ren Interessen des Friedens werfen. Mit die- sen Worten mahnt Belgiens Außenminister Spaak in der Zeitschrift für übernationale Zusammenarbeit Dokumente Mokumente- Verlag(Offenburg) zur europäischen Eini- gung. Nur durch gemeinsames Handeln könne Europa den Platz behaupten, den es bisher in der Welt eingenommen habe. Europa allein verwalte die Botschaft des Humanismus. Sein Untergang, sein Verfall wäre das Ende dieser Botschaft. Neben dem ausgezeichneten Artikel Spaaks enthält das Heft viele inter- essante Aufsätze zu aktuellen Fragen. Für Maschinenkäufer Einen kleinen Führer für Maschinenkäufer in Europa hat der Europaische Wirtschaftsrat (OEEC) herausgegeben. Er enthält Angaben über sämtliche Berufsverbände der mecha- nischen und elektrischen Industrie und die Produktions- Programme in den Mitglieds- staaten. Ein zweiter Abschnitt zeigt eine Auf- stellung aller Ausrüstungsgüter, die in Europa hergestellt werden. Das Handbuch ist in eng- lischer und französischer Sprache erschienen. Landjugend— gemeinsam Fragen der europäischen Landjugend sol- len im Februar auf einer gemeinsamen Tagung der französischen Jugendverbände und des deutschen Bundesjugendringes er- örtert werden. Seite 4 MANNHEIM Männer, die immer im Dienst sind: Aus dem Alltag der Berufsfeuerwehr Das Löschen von Bränden ist zwar die Hauptaufgabe, kommt aber am seltensten vor „Heute war ein ruhiger Tag“, sagt Brand- direktor Dr. Magnus am anderen Ende der Leitung meist, wenn sich der Polizeireporter Aabendlich nach besonderen Ereignissen er- Kkundigt. Ein ruhiger Tag bei der Feuerwehr: Darunter kann sich der Passant, der an der verschlossenen Torreihe der Hauptfeuer wache an der Kurpfalzbrücke vorübereilt, nicht viel vorstellen. Die Feuerwehrmänner werden Wohl in ihrem Tagesraum an großen Tischen sitzen(denkt er), Bier trinken, einen Skat dreschen und warten, bis es irgendwo brennt. Nicht länger als 30 Sekunden darf es dann dauern, bis die Wagen mit Blaulicht und Martinshorn aus der Wagenhalle brausen. So gemütlich ist es aber bei der Mann- heimer Feuerwehr nicht. Dr. Magnus gab gestern Mannheimer Journalisten Gelegen- heit, den Alltag der Feuerwehr zu beobach- ten, den grauen Alltag, wie er sich im dicken Wachbuch widerspiegelt. Auf der Lauer, bis etwas passiert, sitzt eigentlich nur ein Mann: Der Mann in der Telefonzentrale. Durch- schnittlich alle zwei Minuten klingelt sein Apparat. Alle Notrufe(Nummer 112) laufen dort ein. Was kommt da nicht alles: Ein Mann ist in ein Ruinengrundstück gefallen (Rettungswagen, Polizei werden benachrich- tigt), in einem Haus riecht es nach Leucht- gas(da ein Selbstmord vorliegen könnte, wird die Meldung an die Polizei weiterge- geben, die Feuerwehr rückt aus, um wenn notwendig mit Gewalt die Türen zu öffnen; und die Städtischen Werke müssen ihren Nottrupp entsenden, um das Gas abzustellen.) Zwischen diesen ernsten Notrufen lallt plötz- nich ein Betrunkener Unverständliches in die Telefonmuschel und im Hintergrund johlt der Musikautomat einer Kneipe Die Mannheimer Feuerwehr hat etwa 60 Beamte. Sie haben wechselweise 24 Stun- den Dienst. Die Bereitschaftsbeamten sind über das ganze Gebäude der Hauptfeuer- Wache verteilt. In der Schneiderei bringen einige mit Faden und Zwirn schadhafte Uni- formen in Ordnung; in der Tischlerei wird gerade ein Schreibtisch angefertigt und in der Fahrzeughalle werden ständig die Autos„top- fit“ gehalten. Wenn also überhaupt nichts los ist, dann bedeutet das für die Feuerwehrleute einen normalen Arbeitstag. Ein Blick ins Wach- buch zeigt jedoch, daß es einen Tag, an dem überhaupt nichts los ist, gar nicht gibt. Ge- Wwig, es brennt nicht jeden Tag. Aber das Löschen von Bränden ist— zum Glück— die seltenste Arbeit der Feuerwehr. Sie ist viel mehr eine Hilfspolizei für technische Notstände. Greifen wir einen x-beliebigen Tag her- Aus, einen„ruhigen Tag“: Von 8 bis 9.30 Uhr Unterricht über Kreisel-, Kolben- und Ent- lüktungspumpen“. Fast täglich müssen sich die Feuerwehrmänner auf einem Gebiet fort- bilden: Erste Hilfe, Feuerwehrgeräte, Kraft- fahrzeugkunde, Brandverhütung und vieles andere, 8.15 Uhr: Zwei Wasserschieber nach Sandbegen ins Rheinvorland transportieren; 10.02 Ur: An der Kreuzung Luisenring/ Holz- Straße eink Verkehrsverletzte ins Kranken- haus gebracht,. 9.22 Uhr: An der Kreuzung Neue Haltestelle an der Rheinbrücke Ab Montag, 23. Januar, wird die Halte- stelle„Rheinbrücke rechts“ auf der Rhein- lustrampe(Linie 3) aufgehoben und die Zahlgrenze nach der Haltestelle„Rheinlust“ gelegt. Gleichzeitig wird die Zahlgrenze auf der Rampe zur Schloßgartenstrage(Linie 40 von dem jetzigen Haltepunkt um etwa 150 m östlich, an die Rückseite des Schlosses in Höhe des Rittersaales, verlegt. Die neue Haltestelle führt künftig die Bezeichnung „Rheinbrücke“. Durch die Beseitigung der beiden Halte- stellen auf dem Brückenkopf soll an dieser verkehrsreichen Stelle die Abwicklung des Straßenverkehrs erleichtert und beschleunigt werden... Akademischer Winter Vortrag Dr. Abraham Am 23. Januar 1956 bringt die Vortrags- reihe„Akademischer Winter“ ein Referat des Professors für Wirtschaftspädagogik an der Mannheimer Wirtschaftshochschule, Dr. Karl Abraham. Das Thema lautet:„Sozial- geschichte des modernen Industriebetriebs“. Fotografische Gesellschaft richtet Dunkelkammer ein Im Zeichen des bevorstehenden 50jährigen Jubiläums stand die Jahreshauptversamm- jung der Fotografischen Gesellschaft im Hotel „Rheinhof“. Dem Jahresbericht des Vor- sitzenden L. A. Schmitt war ein erfolgreiches Wirken der Fotofreunde im engeren Kreis, aber auch in München, Essen, Mönchen-Glad- bach zu entnehmen. Verschiedene Medaillen wurden gewonnen. Leonhard August Schmitt wurde wieder einstimmig das Vertrauen aus- gesprochen. Das neue Geschäftsjahr soll eine vereiseigene Dunkelkammer bringen. Wohin gehen wir? Donnerstag, 19. Januar Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Uhr: „Das kalte Licht“(Miete P, freier Verkauf). Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Schallplatten-Konzert.. a Filme: Planken:„Sissi“; Alster:„Reich mir die Hand mein Leben“; Capitol:„Die Frau vom Fluß“; Palast:„Rififi“; 9.40, 11.50 Uhr: „Freibrief für Mord“; 22.20 Uhr:„Gefahren der Liebe“; Alhambra:„Die Barrings“; Universum: „Dunja“; Kamera:„Liebe, Brot und Eifer- Sucht“; Kurbel:„Dieser Mann weiß zuviel“. Bismarckstraße /L 15 einen beschädigten Po- lizei-Funkstreifenwagen abgeschleppt; 13.58 Uhr: Neustadter Straße, von einem Lkw elf Glaskisten abgehoben und auf den Boden gesetzt; 15.11 Uhr: Frau mit Unterschenkel- bruch von Wache II nach dem Krankenhaus gebracht; 15.25 Uhr: Löschzug nach Nieder- keldweg Nr. 3, Gärtnereischuppen abge- brannt, mit einer E-Leitung gelöscht; 19.54 Uhr: Verletzten Motorradfahrer ins Kranken- haus Schwetzingen gefahren; 22.15 Uhr: Löschzug nach der Friesenheimer Straße, wo zwei Rundhölzer eines Baugerüstes brennen. Mit einer E-Leitung gelöscht. Von 17.30 bis 19.30 Uhr: Taucher-Uebung im Herschelbad (mit Taucheranzügen). Ein ruhiger Tag bei der Feuerwehr, ein Tag, an dem alle immer auf den Beinen wa- ren.„Elf Glaskisten abgeladen“, Was hat da- mit die Feuerwehr zu tun? Auch sie bemüht sich,„Geld zu verdienen“, damit ihre Unter- haltung für den Steuerzahler nicht zu teuer wird. Viele Industriebetriebe fordern ge- legentlich die Hilfe eines Kranwagens an, wenn sie eine schwierige Verladearbeit vor- haben. Vor der Währungsreform haben sich die Feuerwehrleute für diese Leistungen mit in paar Säcken Zement oder anderem Bau- material entschädigen lassen.(Sie haben die Hauptfeuerwache mit eigenen Kräften damals aufgebaut und auch die ganze Inneneinrich- tung selbst gebastelt, vom Hocker im Be- reitschaftsraum bis zum Schreibtisch des Branddirektors). Heute werden diese Arbei- ten nach Tarif bezahlt. Hilfe aus Leib- und Lebensgefahr ist natürlich gebührenfrei. Ein ruhiger Tag bei der Feuerwehr: Dazu gehört dann noch Theaterwache, Brand- wache im Mozartsaal, im Musensaal, im Volkshaus Neckarau, Leitungsprobe zu den großen Kaufhäusern, Ueberprüfung der Feuersicherungsanlagen in Kinos, Prüfung und Beratung von Baugesuchen und vieles andere mehr. Ein ruhiger Tag bei der Feuerwehr: Ge- nau vor einem Jahr(vom 16. bis 20. Januar) gab es keine ruhige Sekunde. Damals war Mannheim von der großen Flut über- schwemmmt. Gestern spielte der Branddirek- tor noch einmal die Tonbänder ab, auf denen die Alarmnachrichten, die über das Telefon kamen, festgehalten wurden: Räumung der Jugendherberge im Schnickenloch, Hühner- kangen auf der Friesenheimer Insel, Räu- mung von Häusern, Unterbringen von Schweinen.. Es waren aufregende Tage vor einem Jahr. Katastropheneinsatz. Jetzt wur- den die Tonbänder wieder gelöscht. Mac Warme Worte für kaltes Gefrierfleisch Rinderbraten aus Argentinien ist billiger als Frischfleisch Auf dem Tisch der Jägerstube im„Klei- nen Rosengarten“ lag gestern ein 65 Kilo schweres Rinder-Hinterviertel, das in Ge- stalt eines Rindes noch vor einigen Wochen munter durch die argentinischen Pampas gehüpft war. Darum herum standen an- dächtig und prüfend die tonangebenden Damen der Mannheimer Frauenvereine und organisationen, Schlachthofdirektor Dr. Lämmler, Beigeordneter Graf, Dr. Mengel- berg von der Handwerkskammer und sach- und geschmacksverständige Meister des Mannheimer Fleischerhandwerks. Dieses Hinterviertel kam tiefgekühlt, zusammen mit 10 000 Tonnen argentinischen Rind- fleisches, nach Deutschland. Ein Probeessen sollte von der Qualität des von den Flei- schern warm begrüßten Gefrierfleisches überzeugen. Warm begrüßte dann auch Obermeister Heinrich Selzer seine hungrigen Gäste, denen er in einem Kurzreferat die Vorzüge der tiefgekühlten Rumpsteaks erläuterte: Die Gefrierfleischaktion der Mannheimer Metzger schließt an die Tradition der 30ſer Jahre an, wo zum ersten Male solches Fleisch in Deutschland eingeführt wurde. „Das hat nichts mehr mit dem schlechten inländischen Gefrierfleisch der Nachkriegs- zeit zu tun, das uns allen einen schlechten Geschmack hinterlassen hat“, sagte der Obermeister.„Uns geht es darum, dem Verbraucher ein billigeres, aber qualitativ mindestens gleichwertiges Fleisch anzubie- ten“. Vergleich: Ein Pfund frisches Rind- fleisch kostet heute 2,50 bis 2,60 Mark; ein Pfund„Argentinfleisch“ 1,80 bis 1,90 Mark. Der argentinische Importbraten stammt von sehr jungen Rindern. Durch das Einfrie- ren Or. Lämmler:„Steckelsteif kommt das hier an“) wird das Fleisch mürbe und zart. Den 10 000 Tonnen für die Bundesrepublik sollen weitere Sendungen folgen, sobald der Absatz des Gefrierfleisches den Erwartungen entspricht. Bedachtsam schlossen sich die Kinnbacken der Probe-Esser über gut durchwachsenen Suppenfleischstücken, nachdem Heinrich Sel- zer mit dem Satz:„Sie sollen Qualitäts- und Preisrichter sein!“ als Testsignal gegeben hatte. Die Diskussion zeigte einhelliges Lob des fremden Fleisches, das acht bis zehn Tage lang bei zwei Grad Wärme aufgetaut werden muß. Stadträtin Lutz bedauerte, daß ihre Stadtratskolleginnen nicht anwesend waren, versprach aber, sie eingehend zu informieren. Und der Braten, der anschließend als zwei- tes Probestück serviert wurde, mundete mindestens genau so trefflich wie Fleisch vom Frischrind. Der billige und vorzügliche Braten darf also ruhigen Gewissens von den Mannheimer Hausfrauen gerochen werden. Er selbst riecht nicht, sondern kommt in einwand- und keim- freier Gazeverpackung über den Atlantik. Und er schmeckt— als kleiner Teil der 43 Kilo Fleisch, die der Bundesbürger durchschnitt- ich pro Jahr zu sich nimmt— hervorragend. Mannheims Gefrier-Fleischer hoffen, daß sich mre Kundinnen bald davon überzeugen. HwWb Loga-Lernbegierige Vorfrühlingswetter(im Winter)— die Buben tollen Giegereiarbeiter fordern Zusaturlaub Gutbesuchte DGB- Kundgebung in „Die Verlängerung des Grundurlaubs um drei Tage“, das ist die wichtigste Forderung, die von der Gewerkschaft der Giegereiarbei- ter Mannheims in einer Kundgebung aufge- stellt wurde. Aus fast allen großen Gie- Bereibetrieben Mannheims waren die Ar- beiter in die Wandelhalle des Rosengartens gekommen, nahezu tausend an der Zahl. Hauptredner war Willi Bleichert, Göppin- gen, Mitglied der Bezirksleitung. Mit großer Stimmgewalt und harten Worten kennzeich- überfüllten den Saal Einführungsvortrag in eine Lehre, die Kraft und Gesundheit gibt Wer einen fernöst li mystisch verbräm- ten Sensationsvortrag erwartet hatte, sah sich getäuscht. Winfried Eggert— den wirt kürz- lich bereits in Wort und Bild vorstellten- Leiter der Heidelberger Loga- Schule, spra h Kühl und wissenschaftlich fundiert über Ge- schichte, Zweck und Anwendungsweise der Voga-Lehre. In der Aula der Sickingerschule hätte keine Maus mehr Platz gehabt, so sehr drängten sich die Interessenten. Als Veran- stalter zeichnete die Arbeitsgemeinschaft der Gesundheitsvereine Mannheim— Ludwigs- Hafen. Hatha-Voga ist nur eine Branche des gro- Ben Loga. Eggert ging systematisch vor. Die steigende Anziehungskraft dieser indischen Lehre führte er auf fehlende Gesundheit und mangelnde Gottesbindung zurück:„Loga gibt Kraft“. Eggert warnte vor den vielen Pseudo- Logis im Westen und vor den unauthenti- schen Büchern über Loga. Die geschichtliche Die Zeit der Ringelsöckchen ist vorbei: Entwicklung der Lehre geht auf die drei in- dischen Religionen Hinduismus, Buddhismus und Mohammedanismus zurück. Loga wurde micht durch eine Person gegründet, sondern ist die Ofkenbarung ewiger Gesetze durch un- mittelbare spirituelle Wahrnehmung.“ Voga ist das älteste, vollkommenste und schwierigste System der Selbstkultur. Sein Ziel ist die Beherrschung des Körpers durch den Geist(Verstand) und der Einklang des Geistig- Seelischen im Menschen mit den kosmischen Gesetzen. Das Hatha-Loga— Thema des Einführungsabends ist die vollkommenste Körperschulung auf der Welt. Organische und nervliche Leiden können be- seitigt und ständige Gesundheit erhalten werden. Der Loga-Lehrer Eggert zeigte nach der Pause mehrere Stellungen(siehe„MM“ vom 14. Januar 1956) des Hatha-Voga. Anschlie- Bend konnten sich Voga-Lernbegierige für Mannheimer Kurse anmelden. H-e „modern jazz: Auf den Spuren von Johann Seb. Bach Lee Konitz und Wolfgang Lauth im Musensaal/ Ein bemerkenswertes Konzert des Jazz-Clubs Mannheim Moderner Jazz: Es wird nicht mehr auf Hausschlüsseln gepfiffen; es gibt keine trampelnde Begeisterung, kein konvulsivi- sches Zucken junger Körper im Rhythmus des Two-Beat mehr. Ringelsöckchen oder flatternde Halstücher gar würden geradezu albern wirken Es war ein Bild konzentrierter Aufmerk- samkeit, das die Jazzfants beim„concert in modern jazz“ am Dienstagabend im Musen- saal boten. Das Wort des großen Tristano, des„Hohen Priesters der Cool-Jazz“, ist erfüllt: Das Gefühl der Unsicherheit seit dem letzten Weltkrieg läßt die Menschen sehn- süchtig rückwärtsblicken in pochen, von denen sie glauben, daß sie glücklicher wa- ren.„Junge Menschen wollen das nicht, denn sie haben nichts, an das sie sich sehnsüchtig erinnern könnten. Was wir spielen, ist so unorthodox(vom Jazz her gesehen), daß man nichts voraussehen kann. Man muß dasitzen und zuhören. Und man muß sehr frei sein und ruhig, bevor man richtig zuhören kann.“ Diese Jazz-Gemeinde ist kleiner geworden. Ob sie in Tristanos Sinne„frei“ ist? Ruhig und konzentriert ist sie; das Bemühen um das Neue ist stark und ernst. Nicht, daß die- ses Neue weniger vital wäre. Im Gegenteil, Vitalität und Intensität des Gefühls kenn- zeichnete gerade die Musik des einheimi- schen Wolfgang-Lauth- Quartetts, das den Abend eröffnete(Lauth, Piano; W. Pöhlert, Gitarre; J. Hackbarth, Schlagzeug; H. Kresse, Baß). Das im kammermusikalischen Stil mu- sizierende Quartett bewies wieder seine außerordentliche Begabung. Melodienfolgen von großer Klangfülle wurden um ein viel- fältiges Harmoniegerüst gerankt; und voll- endete Improvisationskunst wandelt dieses „Gerüst“ immer wieder ab.„BASF“(keine Werbung, sondern eine Improvisation um die Noten b-a- es- f), Lauths Kompositionen „Cave Souvenir“ und„Lauthentic“ waren Beispiele für die eigenschöpferische Funk- tion, die jeder Musiker bei Improvisationen in dieser barocken— von Johann Sebastian Bach kommenden— Spielweise vollbringen muß.„Kapellmeister“ Wolfgang Lauth,„ewi- ger Student“ der Mannheimer Musikhoch- schule, dürfte vor einer großen Zukunft stehen! Dann kam Lee Konitz, noch„warm“ vom Heidelberger Konzert, wo er großen Erfolg gehabt hatte. Er ist der überragendste zeit- genössische Jazzmusiker, dessen Arbeit, wie die Tristanos, richtungweisend für die Ent- wicklung im modernen Jazz Ist. Ausdrucks- stark, voll und schwingend ist sein Ton auf dem„Alto“(Altsaxophon); steil steigt die Phrase auf und mühelos hält Lee jede Höhe, um dann sofort wieder in neue Variationen und Phrasierungen abzubrechen. Ein Klangbild von eigenartiger, faszinie- render Schönheit entstand, wenn die vier Saxophonisten Konitz, Lars Gullin(Bariton- Sax., Schweden), Hans Koller(Tenor, Deutschlands Jazzmusiker Nr. 1) und Willi Sanner(Bariton) im Ensemble spielten. Im Verein mit der Rhythmusgruppe— Dr. Ro- land Kovac Piano, zweiter Jazzmusiker des Jahres), Johnny Fischer(Baß) und Rudi Seh- ring Drums)— wurde unerhört melodisch „gejazzt“, Das coole(kühle) Element dieser Musik kam vornehmlich in den Chorussen der vier Saxophonisten, in der„Distanziert- heit“ ihrer Solodarbietungen zum Ausdruck. Nicht verhehlt werden soll daß Konitz seine ausgezeichneten Sax-Kollegen dabei um eine ganze Klasse überragte. Gibt es„Geheimnisse“ um das Neue in diesem„modern jdzz“? Nein! Die Harmonik ist komplizierter geworden. Die modernen Musiker sehen es als primitiv an, vier Takte über einen C-Dur-Akkord zu improvisieren. Sie können ja— im Gegensatz zu vielen alten New-Orleans-Musikern— nicht nur Noten lesen; sie sind musik wissenschaftlich gebildet. Dem Durchgangsakkord werden umzählige verwandte Akkorde hinzugefügt. Das Thema wird in traditioneller Weise har- monisiert. Aber zu dieser Harmonie wird ein neues Thema geschaffen. Und dieses wiederum wird neu improvisiert. So entsteht eine Me- lodiebewegung, die in Spannung zum Grundakkord steht; es ergeben sich neue melodische Möglichkeiten. Melodien von gro- Ber Kraft und langen Linien entstehen, die in großen Bögen schwingen. Eine neue Harmonie? Nein: Harmonik und Melodik des modernen Jazz fußen auf den Traditionen europäischer Musik! Das alles ist eigentlich nichts anderes als Hindemiths„Unterwei- sung im Tonsatz“. Aber das alles ist ein ernst zu nehmender Weg. Auch wenn er uns— das meint die Vielzahl der Anhänger des alten Jazz— noch schwer verständlich erscheint. H. Schneekloth der Wandelhalle des Rosengartens nete er die Notlage der Giegßereiarbeiter. Aber diese„krasse Darstellung“, sagt er, „ist keine Schwarz-Weig- Malerei, sie ent- spricht den Gegebenheiten“. Die Gesundheit und Arbeitskraft der Giegereiarbeiter werde zu hohen Belastungsproben ausgesetzt. Die Rationalisierung habe die Arbeit nicht er- leichtert. Die Gießgereiarbeiter seien getrie- ben, in Normen gepreßt, fristeten ein Skla- vendasein“. Kaum finde man heute noch einen über 50 Jahre alten Gießer. Früh- invalidität sei an der Tagesordnung. Nur Wer einen sozial eingestellten Arbeitgeber finde, könne sich vielleicht als Waschraum- oder Abortwärter sein Gnadenbrot bis zur Pensionierung mit 65 Jahren verdienen. Wenn das jetzt, in einer Zeit der Hochkon- junktur geschehe, in der die Gießer wie das tägliche Brot gesucht werden, wie würde es erst in einer Zeit wirtschaftlicher Flaute Sein? Bleichert:„Es herrscht große Unruhe unter den Gießereiarbeitern— wir wollen nicht immer nur Amboß bleiben, Wir wer den jetzt die Funktion des Hammers über- nehmen. Es ist erwiesen, daß die Erfül- lung unserer Forderungen betriebswirt- schaftlich getragen werden kann.“ Diese Forderungen hätten, schloß Bleichert, nicht rein materiellen Inhalt. Im Rahmen des Kampfes um die 40-Stundenwoche drückten sle auch das Verlangen aus, am kulturellen Leben teilzunehmen.. 5 Einleitend illustrierte der Sekretär der IAG Metall Morschhäuser dieses Bild mit Zahlen aus Mannheimer Betrieben. Nach dem Referat Bleicherts verlas er eine Ent- schließung, in der die Kündigung des Gie- Bereiabkommens begrüßt und die Forderung auf erhöhten Grundurlaub gebilligt wird. Außerdem wird die Verkürzung der Ar- beitszeit mit Lohnausgleich an besonders gesundheitsschädlichen Arbeitsplätzen ge- fordert. In der Diskussion meldeten sich Arbeiter aus Mannheimer Großbetriebe zu Wort. Sie geißelten die„verfluchten Ueberstunden“, um die sich ein Teil der Follegen reiße, weil sich„die Frau zu Haus schon an das Geld gewöhnt hat“, In manchen Betrieben gäben auch die Krankheitszahlen ein fal- sches Bild, weil sich Arbeiter aus landwirt- schaftlichen Gebieten manchmal nur krank melden, um Haus- und Feldarbeit zu ver- richten. Mae Sprechtage der Orthop. Vers.-Stelle Karlsruhe: Der bisher in der AOK Räume des Vdk) durchgeführte Sprechtag findet ab 19. Januar, Parkring 8a, statt. Nächster Sprechtag: 26. Januar, 9 bis 13 Uhr. Gelber Postscheckbrief: Reporter ist„geflüchtet“ „Schuen-, Schulene, Schientochlowitz, Königshütte— Kattowitz; Zabrze, Beuthen, Morgenroth: Da so sick schon so mancher tot.“ Dieses„Gedicht“ sandte mit vielen Grüßen „MM“-Leser Komorek und begleitete seine Zeilen mit den Worten:„Oberschlesien, liebe Freunde, nicht Polen]“ Die Zahl der Leser- briefe zum Thema„Gelber Postschecfebrief landete in Polen“ ist inzwischen auf 17 ange- Wachsen. Die Zahl der Telefonanrufe hat das halbe Hundert überschritten. Reporter„Mac“, der die Story„ausgegraben“ hat, ist für drei Tage aus der Redaktion geflüchtet. Kloth Hun later musen mute. gulli er Notit heulte ein- ** ——— * ter des Wa. Sta jun Ula ner Wes nie ein sch Es ste! auf kek gle lies 1 5 1 Nr. 15/ Donnerstag, 19. Januar 1956 MORGEN Seite 3 Aus dem Polizeibericht: Rangierarbeiter überfahren und gestorben Ein 20 jähriger verheirateter Rangierarbei- ter aus Schriesheim wurde auf dem Gelände des Rangierbahnhofes von einem Güter- wagen überfahren und schwer verletzt. Er starb auf dem Weg zum Krankenhaus. Der junge Mann wollte einen Hemmschuh legen und kam dabei wahrscheinlich so unglücklich zu Fall, daß er zwischen den beiden Schie- nensträngen lag und der Wagen über ihn wegrollte. Augenzeugen des Unfalles gab es nicht. Betrügerin geschnappt Es handelt sich um eine 39jährige Ange- stellte, die sich wohnsitzlos herumtrieb. Baubaracke brannte in Käfertal In Käfertal entdeckte die Polizei starken Feuerschein in Richtung Wasserwerkstraße. Als die Feuerwehr und ein Löschwagen des Ordonance Depots anrückten, stand dort eine Holzbaracke, die von einer Baufirma als Büro benutzt wurde, in hellen Flammen. Die Baracke brannte bis auf den Grund nieder. Zwei der Brandstiftung verdächtige Perso- nen wurden festgenommen. Zehn Meter tief abgestürzt In einem Großbetrieb auf dem Waldhof verunglückten bei Montagearbeiten zwei Ar- beiter schwer. Innerhalb eines Tanks wur- den vier Gittermasten aufgerichtet und auf diesen eine Arbeitsbühne befestigt. Einer der drei Gittermasten knickte durch und die zwei Arbeiter, die auf der Bühne standen, stürzten zehn Meter tief ab. Sie wurden schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Bierglas gegen Kopf Bei einer Ausein andersetzung zwischen einem 30 jährigen Mann und einer„Dame“ aus Ludwigshafen in einer Gastwirtschaft der Innenstadt schlugen die beiden Streit- hähne(bzw. hennen) mit Fäusten aufeinan- der ein. Zum Schluß nahm die junge Frau ein Bierglas und schmetterte es dem Mann ins Gesicht, daß er mit ernsten Verletzungen, unter anderem mit einer Gehirnerschüt- Eigene vier Wände stark gefragt: Richtkranz über vierzehn neuen Eigentumswohnungen Kurpfälzische Bautreuhand zog Baubilanz/ Achtgeschossiges Projekt am Friedrichsring „Nicht mehr für den Hauswirt zahlen, sondern für mich selbst“— das ist das Motto all derer, die sich in den letzten zehn Jahren zum Kauf einer Eigentumswohnung ent- schlossen haben. Denn der Besitzer einer Eigentumswohnung zahlt ja keine Miete, sondern tilgt innerhalb von 27 bis 33 Jahren durch monatliche Zahlungen seine Schulden bei einem Treuhänder, der ihm beim Haus- bau das Kapital vorgestreckt oder vermittelt Treuhandgesellschaft, die dieser Tage wieder auf drei Häusern in Mannheim den Richt- Kranz„hissen“ konnte: An der Ecke Leib- nitz-/Spinozastraße entstanden zwei Häuser mit sechs luxuriös ausgestatteten Wohnun- gen und sechs Garagen zum Herstellungs- preis von 341 000 Mark, und in der Meerfeld- straße wurde ein Gebäude mit acht Drei- Zimmer-Wohnungen und zwei Verkaufsläden richtfertig, das 258 000 Mark kostete. Auch in Ludwigshafen(in der Roonstraße) konnte die Gesellschaft jetzt Richtfest feiern. Aus diesem Anlaß gab der Geschäftsfüh- rer einen Ueberblick über die Finanzierungs- periode 1956/57, in der drei Wohnkomplexe mit elf Häusern gebaut werden sollen. Das interessanteste Projekt ist ein achtgeschos- für dessen Erdgeschoß, zwei durch eine Pas- Sage getrennte Ladenräume vorgesehen sind, sollen 46 Ein-Zimmer- Appartements mit Bad, Balkon und Kochnische untergebracht werden. In B 6 will die Gesellschaft fünf durch großzügige Grünflächen aufgelockerte Häuser Ludwigshafener Paprika— Mannheimer Spezialitäten: „Kommunale Narren⸗ Arbeitsgemeinschaft“ Karnevalistische Harmonie der Schwesterstädte beim Fastnachtszug Nicht etwa mit schallendem Gelächter— wie der Laie vielleicht ahnungslos vermu- tet—, sondern leicht gramgebeugt und sor- genvoll schüttelten sich im Ludwigshafener „Viktoria“-Hotel die Karnevalisten von diesseits und jenseits des Rheins die emsigen Hände. Grund: Dieses Jahr ist Ludwigs- hafen dran mit dem Fastnachtszug. Mann- heim beteiligt sich und hofft mit auf ein gutes Gelingen und schönes Wetter— wie die Ludwigshafener 1955, als die Quadrat- stadt die Verantwortung und die zahlreiche Kleinarbeit hatte. Der Geschäftsführer des Ludwigshafener Verkehrsvereins, Dr. Böhn, begrüßte unter den Gästen vor allem seinen Mannheimer Kollegen Dr. Vogel, der die harmonische allein schon 24 große Gruppen stellt.„Mann- heimer Spezialitäten“ wird ein besonders lustiger Wagen heißen, und die drei Karne- valsvereine wollen nicht nur mit ihren Prunkwagen aufkreuzen, sondern auch mit den verstärkten Garden, bei denen die weibliche Funkengarde 22„Mann“ stark ist und von vier Kapellen sowie einem Fan- farenzug rhythmisch angefeuert wird. Der Zug wird etwa zwei Kilometer lang sein und einen Marschweg von sechs Kilo- meter zurücklegen. Mit 1600 Teilnehmern wird gerechnet. Beiderseits des Rheins wer- den die Zugplaketten verkauft, um schon jetzt auf das große Ereignis am 12. Februar hinzuweisen. gebi mit 45 Wohnungseinheiten, und am Holbein- platz vier Häuser mit sechs Wohnungen bauen. Für Ludwigshafen, Worms, Wein- heim, Bad Dürkheim, Bensheim, Speyer und den Kreis Neustadt sind ebenfalls Eigen- tumswohnungen geplant, die zusammen mit den Mannheimer Projekten für das kom- mende Jahr ein„Bausoll“ von 84 Häusern mit insgesamt 295 Wohnungen ergeben. In der noch laufenden Finanzierungs- nes Projekt am Sennteichplatz berücksichtigt, sieben Häuser mit 42 Wohnungen. „Im Wohnungsbau stellt man sich allmäh- lich von Quantität auf Qualität um“, beob- achteten Experten, und die Kurpfälzische Bau- und Treuhandgesellschaft ging daher dazu über, Häuser„auf Vorrat“ zu bauen, um so dem Interessenten vor Vertragsab- schluß Gelegenheit zur Besichtigung seines künftigen Heims zu geben. Besonders die Industriefacharbeiter, aber auch die höheren Beamten und Angestellten, fühlen sich von der Eigentumslösung des Wohnungsproblems angezogen. Bis jetzt gibt es in Mannheim rund 200 Eigentumswohnun- gen, deren Besitzer nach Rückzahlung des Fremdkapitals praktisch„für umme“ woh- nen werden. Uebrigens überschreiten die monatlichen Rückzahlungsraten nicht die „normalen“ Mietsätze, die für die gleiche Wohnung ohne Eigentumsrecht an den Haus- wirt zu zahlen wären. Für die kommende Bausaison wünscht sich die Gesellschaft, die ihr Stammkapital jetzt von 120 000 auf 360 000 Mark erhöht hat, die Bewilligung öffentlicher Baudarlehen und städtischer Sondermittel, höhere Beleihungs- richtlinien für die Banken und keine Steige- rung der Baukosten— Wünsche, die ganz denen der Anwärter auf„eigene vier Wände“ entsprechen. 11a Termine GvpP. versammlungen: 19. Januar, Lokal Flörsch, Rheinau; Thema:„Lehrer oder Kor- poräle?“— 20. Januar, Lokal!„Engel“, Nek⸗ karau; Thema:„Neuntes Schuljahr oder Re- krutenzeit?“ Sprecher jeweils Dr. Kübler. CVIM: 19. Januar, 20 Uhr, G 4, 1-2, Vortrag von C. K. Baur:„Kampf mit der Lawine“. Club„Graf Folke Bernadotte“(Ausländer- kreis): 19. Januar, 20 Uhr, Unterhaltungs- abend. Die Spielgruppe des Lessing- Gymnasiums bringt am 19. Januar, 19.30 Uhr, im Mozart- saal„Filet mit Pilzen“,„Die beiden Diebe“ und„Der Posten vor der Tür“ zur Aufführung. Zu dieser Veranstaltung sind die Eltern der Schüler des Gymnasiums eingeladen. Abendakademie: Kurse am 19. Januar: Die Betrügerin, die— wie berichtet— hat. N. f 1 8 beriode hat die Gesellschaft insgesamt Volksbücherei, U 3, 1, 19.30 Uhr,„Das Bild der eine l von Konditoreien schädigte, Eine Baugesellschaft, die sich ausschließ- 5 35— 85 19 Häuser mit 86 Wohnungen für über zwei* 85. Literatur“;— Wirt- wurde jetzt festgenommen. Sie hat inzwi- lich mit der Erstellung von Wohnungseigen- Henziilig 3 1 3 5 12 1 Millionen Mark erstellt. Auf Mannheim ent- schaftshochschule, Hörsaal 138, 18.30 Uhr, schen zwei weitere Betrügereien begangen, tum befaßt, ist die Kurpfälzische Bau- und 1 5 g kallen davon, wenn man ein gerade begonne-„Volks wirtschaftliche Grundbegriffe“; Filmsaal 85 5 8 April begonnen werden soll. In dem Eckhalis, 5 Pestalozzischule, 19.30 Uhr,„Philosophischer Arbeitskreis“, Gleicher Tag, 19.30 Uhr, Apollo- Lichtspiele, Rheinau, Lichtbildervortrag von Karl-Erich Wilken über„Palästina“. Sprechstunden der Arbeiter— Wohlfahrt: 19. Januar, jeweils 17 bis 19 Uhr, Renzstr. 11-13 (Gebäude der AOK): für Jugendliche— Stadt- rat Fritz Esser; für jugendliche männliche SBZ Flüchtlinge— Sozialbetreuer Herbert Schütt und Peter Weiler. Vertriebenen-Ausschuß der CDU: 19. Januar, 17 bis 19 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für Hei- matvertriebene und Sowjetzonenflüchtlinge. Arbeitskreis Film und Jugend: 19. Januar, 18.15 Uhr, Rex- Filmtheater, und 20.30 Uhr, Alster-Lichtspiele, Film„Die seltsamen Wege des Paters Brown“. Männergesangverein„Concordia“ Mannheim: 19. Januar, 20 Uhr, Lokal„Flora“, Lortzing- straße 17, Generalversammlung. „Feuerio“: 19. Januar, 20.11 Uhr, Kolping haus, R 7, 5-7, Ordensfest 1956. Freireligiöser Frauenverein: Am 19 Januar, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Vortrag von Herrn Dr. Schlötermann und Frau Schlö- termann über„Albert Schweitzer“. TSV 1846— Orchester: 19. Januar, 20 Uhr, im kleinen Saal des Vereinshauses, Strese- mannstr. 20, erste Probe. DGB, Abt. Schulung und Bildung: 19. Jan., 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von K. H. Friedrichs:„Funktioniert unsere Wirt- schaft?“ Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim Stadt und Land: 19. Januar, 17 bis 20 Uhr, Rathaus E 5, Zim- eiter. terung, ins K s Krankenhaus gebracht werden 1 3 4 8 5 5 3 mer 5, Sprechstunde. gt er, 8. Zusammenarbeit rühmte, die seit fünf Jah- Mannheimer Kabarett: Schonungslose Brillanz gegen spießige Satt- dl.— Verb der ren dieses Zug- Problem erleichtere und ö f erband der Lands mannschaften, ent- Erst bewußtlos, dann randaliert N N heit des Bundesbürgers, Jahrgang 56. Gehet Kreis Mannheim: 19. Januar, Lokal Vorreiter idheit 5 1 Straße in Käfertal durch den alljährlichen Wechsel etwas 8 5 25 8 3 hin und höret Lindenhof, Gontardplatz, Vorstandssitzung. 5 werde wurde nach Mitternacht ein 45 jähriger Ar- 55. en Drei Dinge sind unmöglich Die artistischen Darbietungen des Pro- Mannheimer Kunstverein: 19. Januar, 20 Uhr, b 25 5 beiter in bewußtlosem Zustand aufgefunden. werden wie sie mit den Fastnachtszügen bei„Abi“ im„Metropol“ S o an i Harpen der Dent ue 505. en f 85 H 0 recht chläfenseite eine i; 8 2 5 8 5. N 85. 5 0 5 erxroix:„Die Arbeit der Denkmalspflege na etrie·. 1 uo er lag, Mühe haben, wird erst die Zukunft zeigen. Drei Dinge sind im Kabarett untnöslich: Mary und Tesar zeigen eine beherrschte dem Kriege in Nordbaden“. zu dieser Ver- Ski- wurde eine größere Blutlache festgestellt. Veber eines site sich alle Beteiligten Nalter Kalte, warmer get Inditzgbsestaar ee en eee e 1955 rde eine gr6g 2 5 5 1 8 dene Witze.“ Das sagt Abi von Haase, der dem Namen„Zwei Rasettys“ eine über- sche Heimat ein. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. klar. Sie wollen den berühmten Umzügen 12 8 5 5 zeugende Rollschuhm. Gisell d ü 1 j Früh- l f i 1 8 i j Kabarettist, der keine Konzessionen macht. endes Wonsehbnnunmder⸗ i8elle Un Deutscher Verband für Schweißtechnik: Port kam er wieder zu sich und wurde nicht in Köln und Mainz keine Konkurrenz 8 N 5 Char! 1 1 ichn feinande 1 11 Nu 8.. 5 5 5 Sein völlig neues Programm, das er in der& arles, ein ausgezeichnet aufeinander 20. Januar, Mozartsaal, Lichtbildervortrag von 1 nur gesprächig, sondern randalierte so, daß machen. Sie bemühen sich, in bewußter 5 8 5 eingespieltes Tanzpaar, bringen hübsche Dr.-Ing. K. W. Sippell:„Ausgewählte Kapitel geber 0 1 0 0 t trot 3 1 8 zweiten Januarhälfte serviert, ist noch schla-, e 8 a.„ 1 1 ö er nicht behandelt werden konnte und trotz Beschränkung in bezug auf Größe und d 1 4 8 Ob Parodien auf Tänze um die Jahrhundert- der Behandlung von Stahloberflächen mit der aum- des Verdachtes einer Gehirnerschütterung Prunk, jedoch mit intensivster Gestaltung r gdf einem Artist e ine ee ee e,/ a s zur vorläufig irn Polizeigefängnis untergebracht der Ideen etwas Eigenes zu schaffen. er, auf einem Artistenschemel sitzend. Tu- tanzen: Klexandra und Mercedes. Bliebe Deutsch- Baltische Landsmannschaft: 20. Ja- jenen. 1 5 0 cholsky-Prosa rezitiert, ob er den überfüllten 15 C0 Stall ine 1s übli l Iiusi- nuar, 19.30 Uhr, Viktoria-Hotel, Generalver- Akon Der Ludwigshafener Zug soll einen Er- Kartoffelzug vor zehn Jahren und die 200 f 1. e. Schraubenbolzen war schuld ökknungsteil mit dem Motto„Pälzer Sprüch“ Nährmitte! der Nachkriegszeit heraufbe- Kkal-Clownerie 5 355 Die 1 Wir gratulieren! Josefa Bayerlein, Mann- de es r einen politischen Teil, dann den der Gäste schwört, ob er Heinrich Heine modernisiert 55 g uberts„ 5 Maria“ bei nein, Pararskrate I), und e, laute N genannt„Närrische kommunale Arbeits- oder mit dem Scherben im verkniffenen JV Mannheim- Waldhof, Hubenstraße 11, Werden aruhe Am 14. Januar berichteten wir von der gemeinschaft“ und schließlich ein„Lud- Hellseherauge die Väter der Bundeswehr Das Fred-Blanke-OGuartett mit seiner 70 Jahre alt. Rosa Mehnert, Mannheim, Bas- zollen Entgleisung eines Stragenbahnmotorwagens wigshafener Paprika“ umfassen. Zu diesen parodiert: Pas ist Kabarett ohne Himbeer- Sängerin M. v. d. Stappen schafft wieder sermannstrage 40, begeht den 18. Geburtstag. Were auf der rechten Rheinbrückenseite Die Ver- etwa 105 Programm-Nummern mit elf Sauce, Wie er's nennt, aber mit viel Pfeffer, den gepflegten tanzmusikalischen Rahmen, V 8 über- kehrsbetriebe teilen dazu mit, daß die Ent- Spielmannszügen und elf Kapellen, 22 Wa- mit viel Mut und noch mehr Temperament. in der Pause von rumänischen Volksweisen Paul Oechler e 5 5 arfül-. gleisung durch einen in der Schienenrille gen, sieben Elferratswagen und 60 Reitern Wir dürfen von Herzen froh sein, daß es des Bar-Duos Lennartz-Nawrocky abgelöst. bahnhof 16 kann auf eine 40 jährige Tatigkeit Wirt⸗ liegenden Schraubenbolzen verursacht wurde. kommt der Gästeteil, für den Mannheim noch Leute gibt wie diesen Abi von Haase. hwb bei der Deutschen Bundesbahn zurückblicken. Diese nicht des ckten 3 1 0 ellen* 8 KONTORISTIN 5 5. danſt gewaschen e perfekt in Schreibmaschine für die Rechnungs-„ 5 Wolliach der 0 1 1 0 b 0 f m 6b abteilung eines Großhandelsunternehmens„ a0 9 el 19 in 1 n fl. 1 möglichst zum sofortigen Eintritt gesucht. mit Feua, E 2 Ent- N Abführ- Tee. Paket 1,25 5 Angebote mit den üblichen Unterlagen unter Nr. P 4469 denn Feta geht Sanft Gie⸗ 8-Blüten-Schlaf- und Entfettungetes an den Verlag erbeten. mit der Wasche um erung Nerven-Tee„ 1,25 ⁶Pak. 1,78. 125 we Beten zs 55 5* 5 88 und darauſ komnit es an] 1 ettnässer-Tee* 25 5 N 8 Af Blutreinigungstee 1,25 ö 8 3 nders 5 5 Grippe-Tee. Paket 1,25 Kraftfahrer Dlalzanweiserin ge- Blutkreislauf-Tee Paket 1,5 Hämorrhoidal-Tee„125 8 Wade gesucht. Vorzustellen täglich 16.00 (Arteriosklerose-Tee) Ha N Paket 1.25 Lagerarbeiter bis 17.00 Uhr Universum-Büro. f. Rheuma, Ischias u. Gicht(Schichtarbeit) und 5 5 f 15 IUNGERE HILFSRRAFT delten Bronchlal- Tes, Verstärkt 155 jung. Speditionskaufmann 1 a b. 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Januar 1956/ Nr. 18 UMS CHAU IN BADEN-WURTTEM BERG Erhebliche Einsparungen Heidelberg. Em rund 300 000 Mark wer- den allein die Personalkosten im ersten Be- Der große Tag des Brandsachverständigen Dr. Lesczinski bezeichnet Dr. Müllers Darstellungen über dle Versuche zur Rettung seiner Frau als unmöglich Kaiserslautern. Ganz im Zeichen des Gutachtens des Brandexperten des Bundes- triebsjahr des neuen Heidelberger Bahn- kriminalamtes, Dr. Christfried Leszezynski, durchstieß. Das Oberteil dieses Kanisters zeigte also auch auf die auf dem Fahrersitz sitzende Person. Der Katalytofen lag mit BLICK NACli RHEINLAND-PFALZ 142 000 Mark Grenzlanddarlehen vom Sachverständigen sagen lassen, daß es Neustadt/ Weinstraße. Aus dem Grenz- nie so gewesen sein könne, wie er es hinzu- jandfonds sind 1955 142 000 Mark als Dar- stellen versuche. lehen an Industrieunternehmen, Hand- hofes gesenkt werden können. Wie das Be- triebsamt des im Mai vergangenen Jahres bereits 45 Kräfte des Bahnhofes eingespart den. Werden. Zehn weitere werden folgen, so dag die Personaleinsparungen des Betriebsamtes metischen Fast ein Drittel aller Bediensteten ausmacht. Rechenschieber, Lineal und Winkelmesser, Auch die Verminderung der Umspannkosten erläuterte der Sachverständige die Stellung Jurch den jetzigen Durchgangsbahnhof an der mit Lelchtbenzin gefüllten Kanister im Wagen Dr. Müllers, Er kam dabei zu der . Feststellung, daß sich die später nach Ver- der nicht umgespannt werden muß. Voll zur löschen des Stelle des früheren Kopfbahnhofes sind er- heblich. Sie betragen etwa 50 Mark pro Zug, An Hand von geometrischen und arith- Darstellungen, hat am Mittwoch der Gattenmord-Prozesz . gegen den Zahnarzt Dr. Richard Müller vor eingeweihten Bahnhofes mitteilte, konnten dem Kaiserslauterer Schwurgericht gestan- Autobrandes unterstützt von vorgefundene weise seinem Oberteil nach vorn gerichtet auf dem Wagenboden, dort, wo der Fahrer Üblicher- seine Füße hat, um Gas-, Kupplungs- oder Bremspedal bedienen zu können. Die Schraubverschlüsse der bei- den Kanister schmelzen bei einer Hitze von 1250 Grad ab und geben so ihre Oeffnung frei, durch die dann das inzwischen zu Gas Sewordene Leichtbenzin sich sofort entzünden kann. Als Dr. Müller, der als guter Mathemati- beim Fahren ausströmen und Geltung kommen diese Einsparungen, wenn die Strecken Heidelberg— Mannheim und Heidelberg Frankfurt elektrisch befahren Werden. Die Bundesbahn hofft, die Elektri- Tizierung dieser beiden Strecken bis Ende 1957 abschließen zu können. Die Steuereinnahmen Stuttgart. Die Steuereinnahmen des Lan- des Baden- Württemberg waren in der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1955 um 82,7 Millionen Mark höher als in der gleichen Zeit des Jahres 1954. Das Gesamtaufkommen und Körperschafts- steuer lag 1955 zwar um 17,6 Millionen Mark unter dem des Vorjahres, doch verringerte sich inzwischen der Bundesanteil an diesen Aus der Einkommen- Stellung dieser Katalyt-Kanister nicht we- sentlich von ihrer Stellung bei Ausbruch des Brandes unterschieden haben könne. Der vor- dere Kanister, so bestätigte Dr. Leszezynski wiederholt, war über seine Längsseite so ge- neigt, daß sein Oberteil direkt auf die Bauchpartien der Frau Müller gerichtet war. Unwahrscheinlich sel auch, daß Frau Müller bei Ausbruch des Feuers auf dem rechten Sitz saß. Der auf dem hinteren Sitz vorge- kundene Kanister habe eine Neigung von etwa 28 Grad nach vorn gehabt, erklärte der Experte, so daß er sich beim geringsten Nachgeben des Polsters nach vorn über- neigte und um 9 em durch die später durch- brennende Rückenlehne des Fahrersitzes ker und Physiker gilt, und der sich beim Vortrag des Sachverständigen Skizzen und Aufzeichnungen gemacht hatte, Dr. Lesz- czynski wiederholt ins Wort flel, sagte der Sachverständige einmal barsch:„Lassen Sie mich jetzt endlich einmal ausreden, Herr Müller“. An einem Borgward 1800, dessen Fabrik- nummer nur 70 Nummern höher ist als die des Wagens des Angeklagten und der der Sleichen Serie angehört wie der Brand- Wagen, demonstrierte der Brandsachver- ständige später im Hof des Landgerichts seine Ausführungen. Der Angeklagte versuchte zwar auch hier- bei Einwände zu machen, mußte sich aber Steuern von 38 auf 33% Prozent, so daß dem Land 1955 noch 924,6 Millionen gegenüber 870,7 Millionen im Vorjahr verblieben. Dazu kamen Mehreinnahmen aus allen wesent- lichen Landessteuern, so daß der Endbetrag der drei letzten Quartale 1955 mit 1 173,4 Milliarden Mark um 82,7 Millfonen über den Heidelberg. Der Monster-Prozeß vor dem Tolle„Karriere“ einer Hochstaplerin Mit 50 DM über die Grenze/ Zwei Monate später steinreich Einnahmen der entsprechenden Zeit des Vor- Schwurgericht in jahres mit 1 090,7 Milliarden Mark lag. Bei Oberschlesien stammende Hochstaplerin Ilse 8 und Körperschaftssteuer Olapinski, die sich in der Schweiz als Ost- stiegen von 1854 bis 1955 neben kleineren kflüchtling ausgegeben und Millionenbetrüge- reien begangen hat, beschäftigt weiterhin die der Einkommen- Positionen die Einnahmen aus der Lohn- steuer von 393,3 Millionen auf 460,8 Millio- Als er Schliche seiner„reichen Gattin“ kam. der Zwischenzeit gründete und das erfolg- Lugano segen die aus reiche Auslandstourneen nach Aegypten und Portugal absolvierte. Der junge Schweizer ließ sich scheiden, — hinter die ein wenig spät e ee; e nen Mark. Dagegen ging die veranlagte Ein- kommensteuer von 562,8 Millionen auf 527 Milllonen und die Körperschaftssteuer von 420,8 Millionen auf 370 Millionen Mark zu- rück. Neue Richtstrahlverbindung Im Rahmen des Ausbaus des internationalen Fernseh-Richtstrahlnetzes ist in den letzten Tagen die neue Richtstrahlver- bindung zwischen dem Fernsehsender auf dem Feldberg(Schwarzwald) und dem Uetli- berg(Uetliberg) bei Zürich in Betrieb ge- mommen worden. Damit ist die bisherige UKW- Verbindung Lörrach. provisorische Schweizer Oeffentlichkeit. Bevor die 1922 ge- borene, gut aussehende Handwerkstochter aus Oppeln unter falschem Namen in die Schweiz flüchtete, gab sie auch verschiedene Gastspiele in Süddeutschland. Nach der Flucht vor den einmarschierenden Sowjets trat die„schlaue IIse“ vorübergehend als Tänzerin in einem Heidelberger Kabarett auf, wobei sie auch ihren ersten Mann na- mens Meysel kennenlernte, der später Selbstmord beging. Im Anschluß an ihre Heidelberger Tätigkeit erleichterte die Hoch- Staplerin durch angebliche Spielzeuggeschäfte über 15 Nürnberger und Fürther Geschäfts- leute um rund 142 O00 Mark. Außerdem be- sie einen schwunghaften Schwarz- In Lugano, wo sich das Ehepaar nieder- Uleß, führte die Betrügerin ein Srohßes Haus und fand Kontakt mit einflußreichen Krel“ sen. In wenigen Monaten knöpfte sle ge- wiegten Schweizer Geschäftsleuten Summen im Gesamtumfang von 1,22 Millionen Schwei- zer Franken für angeblich lukrative Ostge- schäfte ab. Dabei berief sie sich auf angeb- liche Beziehungen zu Diplomaten hinter dem Eisernen Vorhang. Zu den Geschädigten ge- hören in erster Linie Uhren- und Schmuck- warenhändler aus Zürich und Lugano. Der Prozeh, in dem auch Zeugen aus Deutschland auktreten, dauert voraussichtlich zehn Tage. Hornisgrinde und Chasseral überflüssig ge- trieb worden. Der Programmaustausch Deutsch- handel. land— Schweiz erfolgt künftig über die neue Als ihr der Boden in der Bundesrepublik Im Hof des Gerichtsgebäudes demon- strierte der Brandsachverständige auch, wie Dr. Müller am 18. Februar 1954 die Innen- seite seines Lodenmantels vor die linke Tür des Brandwagens gehalten haben muß, da- mit die später an diesem Mantel festgestell- ten Brandspuren entstehen konnten. Die Möglichkeit, daß Dr. Müller in den Wagen hineingriff, um seine brennende Frau zu ret- ten, wurde dabei entschieden verneint. Nur 26gernd folgte der Angeklagte dem Rat des Sachverständigen, die auf ihrer rechten Außenseite angebrannte Jacke anzuziehen, die er am Brandabend anhatte. Dr. Müller sollte dem Gericht zeigen, wie er seiner Mei- nung nach in den brennenden Wagen gegrif- fen haben will oder an das Feuer heran- trat. Soviel aber auch Dr. Müller versuchte, diese oder jene Darstellung zu geben, immer mußte Dr. Leszezynski sagen:„Nein, so ist es bestimmt nicht gewesen, denn dann müßte auch ihre Hose Brandspuren aufwei- sen oder der rechte Aermel Ihres Sakkos angebrannt sein.“ Daraus schließt der Sachverständige: Dr. Müller hat nicht in den brennenden Wagen hineingegriffen und keinen Rettungsversuch unternommen. Die Brandspuren am Jakett können nur dadurch entstanden sein, daß Dr. Müller diese Jacke auszog und einseitig den Flammen ausgesetzt hat. Im dichtbesetzten großen Saal der Kaisers- lauterer Volkshochschule zeigte Dr. Leszezyn- ski am gestrigen Nachmittag den„Brandfilm in Sachen Dr. Richard Müller“, der im No- vember 1954 am Brandort auf der Straße von Otterberg nach Höringen beim„Modellver- such“ des Bundeskriminalamtes gedreht wor- den war. Der Sachverständige erklärte ein- leitend, daß dieser Film keine Brandrekon- struktion zeige, da man in der Praxis keinen Brand rekonstruieren könne. Der Film zeige nur, wie ein solcher Brand entstanden und Wie er verlaufen sein kann, wenn man an- nimmt, daß eine bestimmte Menge Benzin im vorderen Teil des Wagens und in der Nähe oder über eine Person verschüttet wurde. Dr. Leszezynski betonte, daß einzelne Situationen dieses Modellbrandes fast Haar- genau mit den Schilderungen der Feuerwehr. männer aus Otterberg übereinstimmten, die zwischen der 30. und 42. Minute am Brandort erschienen waren. „Forschungsreaktor kann nicht explodieren“ Werksbetriebe, Hotels und Gaststätten in den Stadt- und Landkreisen Zweibrücken, Kusel, Kaiserslautern, Pirmasens und Berg- zabern gegeben worden. Aus den Bundes- mitteln für das regionale Förderungspro- gramm erhielten gewerbliche Wirtschafte- betriebe in der Pfalz im vorigen Jahr 750 000 Mark. Für 1956 erwartet die Wirt- schaftsabteilung der Bezirksregierung in Neustadt die gleichen Bundes- und Landes- zuschüsse. An die gewerbliche Wirtschaft im Saargrenzgürtel wurden 1955 außerdem 600 000 Mark Zinszuschüsse für Kredite verteilt, die von den Handwerks- und In- dustrieffrmen zur Rationalisierung ihrer Betriebe aufgenommen werden mußten. 25 kleinere und mittlere Betriebe wurden 1955 in der Pfalz neu gegründet. Seit Kriegsende bis zum 31. Dezember 1955 wur- den 262 neue Industriebetriebe mit 13 600 Beschäftigten in der Pfalz angesiedelt. Ueber ein Fünftel der Arbeiter und Ange- stellten sind Heimatvertriebene. Immer wieder Wiedbachtalbrücke Koblenz. Die Unfallkurve der Wiedbach- talbrücke im Zuge der Autobahn Köln Frankfurt ist in den letzten Wochen kaum abgesunken, obwohl die Brücke ab 1. Dezem- ber vorigen Jahres wieder auf zwei Bahnen befahren werden kann. Seit dem 1. Dezem- ber führt die Bezirksregierung Koblenz eine eigene Unfallstatistik über die Wiedbachtal⸗ brücke, Vom 1. Dezember 1955 bis zum 8. Januar 1956 wurden 14 Verkehrsunfälle registriert. Dabei waren zwei Tote zu bekla- gen. Nach der Inbetriebnahme der zweiten Fahrbahn wurden die großen Tafeln mit Totenköpfen entfernt. Dafür sind mehrere Warnschilder und Hinweise auf die„Gefäll⸗ strecke Wiedbachtalbrücke“ aufgestellt wor- den. Fahrzeugbesitzer verantwortlich Mainz. Wenn die schlechten Reifen eines Kraftfahrzeuges einen Unfall verursacht haben, ist dafür der Fahrzeugbesitzer ver- antwortlich. Dies erklärte am Dienstag das Ministerſum für Wirtschaft und Verkehr von Rheinland-Pfalz in einer Veröffentlichung in Mainz. Es llege nicht nur im Interesse der Kraftfahrer, wenn die Reifen in Ordnung sind, sondern dieses werde von den Ver- kehrsvorschriften verlangt. Bei den Ver- kehrskontrollen sollen die Beamten auch den Zustand der Reifen prüfen. Diese dürfen nur so Weit abgenutzt sein, dag noch ein genũ- gend„griffiges“ Profil vorhanden ist. Es ist Verbindung. Lehrgänge für Mopedfahrer Stuttgart. Die Landesverkehrswacht Ba- den- Württemberg hat am Dienstag mit frei- Willigen Verkehrslehrgängen für Moped- fahrer begonnen. Auf der Grundlage von gedruckten Richtlinien, die die Zustimmung des Innenministeriums gefunden haben, Wird vorläufig ein theoretischer Unterricht von je zwei Stunden an vier Abenden ge- geben. Die bestandene Abschlußprüfung be- rechtigt zum Führen eines Schildchens mit der Aufschrift„Geprüfter Mopedfahrer“. Von den Kursusteilnehmern wird ein Aus- lIagenersatz von 3 bis 5 DM. erhoben. In einem Aufruf der Landesverkehrswacht Heißt es, daß sich freiwillige Teilnehmer mit bestandener Prüfung eine offizielle Prü- fung im Lande Baden- Württemberg erspa- ren, falls eine Fahrerlaubnispflicht für Mo- peds obligatorisch werden sollte. Vereinfachung der Grenzkontrolle zu heiß wurde, flüeitete die„schlaue Ilse“ Auf abenteuerliche Weise in die Schweiz. Die Flucht gelang ihr während einer psychiatri- schen Behandlung in einer Erlanger Anstalt. Bei Stein am Rhein überschritt sie illegal in einem abgetragenen Mantel und mit 30 Mark in der Tasche die Schweizer Grenze. Als Ostkflüchtling verschaffte sie sich in der Eid- genossenschaft überraschend schnell unter falschem Namen neue Papiere und konnte bereits zwel Monate später einen teuren amerikanischen Luxuswagen und einen Pelz- mantel im Werte von 19 000 Schweizer Fran- ken ihr eigen nennen. Einen ahnungslosen jungen Schweizer Mechaniker aus Stein- Säckingen, der den Wagen bei ihr vorfuhr, heiratete sie vom Fleck weg. Vor Gericht er- klärte die Hochstaplerin, es sei„Liebe auf den ersten Blick“ gewesen. In Wirklichkeit jedoch wollte sie, durch die Heirat Schweizer Bürgerin geworden, einer Auslieferung in die Bundesrepublik vorbeugen. Ihren frisch- gebackenen Fhemann machte die„schlaue Ilse“ zum Direktor eines Balletts, das sie in Er könne nur schmelzen, sagte Prof. Dr. Finkelnburg in Karlsruhe Karlsruhe, Der stellvertretende Minister- präsident und Wirtschaftsminister Dr. Veit hat im neuen Hörsaal des Physikalischen Institutes der Technischen Hochschule eine Vortragsfolge über die Reaktortechnik eröff- net, die von der Technischen Hochschule, den technisch-Wissenschaftlichen Vereinen und dem Landèesgewerbeamt für die Oeffentlich keit veranstaltet Wird. Der Minister sagte dabei, es sei niemals daran gedacht an dem Entschluß zu rütteln, daß Karlsruhe den ersten deutschen Reaktor bekomme. Die Zeit Sei kostbar und leider sei schon zuviel Zeit ergebnislos verstrichen. Die Landesregierung habe die Errichtung von zwei neuen Ordi- nariaten an der Technischen Hochschule vor- gesehen, das eine für Reaktor-Chemie und das andere für Reaktor-Technik. Mit den vereinten Kräften des ganzen Volkes müsse es gelingen, den Vorsprung der anderen Na- tionen einzuholen; erst dann könne man mit nach dem Hinweis des Ministeriums auch unzulässig, bei Fahrzeugen mit Zwillings- reifen einen Reifen ohne Profil neben einem dem Begriff des Euratom, der europäischen guten Reifen zu verwenden. Atomforschungsgemeinschaft auch die deut- sche Wissenschaft und Wirtschaft umfassen. Steinhalle muß aufgebaut werden In einem anschließenden Vortrag über die Mainz. Die Stadt Mainz muß die soge- Problematik und den gegenwärtigen Stand nannte Steinhalle, in der bis zur Zerstörung der Entwicklung von Kratftwerksreaktoren, im Krieg die Werkstatt des Römisch-Germa- erklärte Professor Pr. Finkelnburg, Erlangen, nischen Zentralmuseums untergebracht war, Karlsruhe solle nicht einen Kraftwerks wieder aufbauen. Diesen Standpunkt vertrat reaktor, sondern einen Forschungs- und die Kammer Mainz des Bezirksverwaltungs- Prüf- Reaktor erhalten. Der Plan sei dieser Zerichts Neustadt, die in dem jahrelangen Tage im Max-Planck-Institut in Göttingen Streit um den Wiederaufbau des Gebäudes durchgesehen und begutachtet worden. Der die Klage der Stadt Mainz gegen die Bezirks- Reaktor könne nicht explodieren, betonte regierung für Rheinhessen abwies. Diese Finkelnburg, er könne nur schmelzen. Da hatte der Stadt den Wiederaufbau zur Auf⸗ Aber die kleinste Reparatur an dem Reaktor lage gemacht. Selbst gefährlich sei wegen seiner Radio- aktivität, müßten die Berechnungen für den geplanten Bau bis in die kleinste Einzelheit genau und zuverlässig erfolgen, um spätere Pannen auszuschalten. Gemessen an den Schwierigkeiten, die ein Kraftwerk- Reaktor Explosion in Gustavsburg Gustavsburg. In einem Eisenwerk in Gustavsburg bei Mainz wurde bei einer Explosion ein 47 Jahre alter Arbeiter getötet. Lörrach. Der Bundesinnenminister hat an- geordnet, daß nunmehr auch die Reisepässe mit sich bringe, sei es allerdings eine Leich- tigkeit, einen Forschungsreaktor zu bauen. Das Unglück, dessen Ursache noch nicht Zeklärt ist, ereignete sich, als Karbid aus von Ausländern nur noch bei der Einreise in das Bundesgebiet abzustempeln sind. Bei der Ausreise aus der Bundesrepublik wird auf das Stempeln vom 15. Januar an verzichtet. Eine Reisekontrolle findet jedoch nach Wãe vor statt. Wissenschaftliche Tagung Freudenstadt. Das Stuttgarter Forschungs- institut für Physik der Strahlantriebe hat etwa 120 deutsche und ausländische Wissen- schaftler für den 6. bis 8. Februar zu einer Wissenschaftlichen Tagung nach Freuden- stadt eingeladen. Unfallserie im Nebel Freiburg. Bei dichtem Nebel und vereister Straße kam es auf der Bundesstraße 3 bei Wolfenweiler zu einer Serie von Zusammen- Stößen, bei der zum Glück nur zwei Perso- nen verletzt wurden. An elf Fahrzeugen ent- stand erheblicher Sachschaden. Drei Signale nicht beachtet „Unglückliche Begleitumstände“ meinte das Gericht und fällte mildes Urteil Darmstadt. Das Eisenbahnunglück, bei dem im Februar vorigen Jahres in der Bahn- hofseinfahrt von Babenhausen ein Personen- und ein Güterzug zusammenstießgen und zehn Reisende und zwei Eisenbahner verletzt wur- den, hatte ein gerichtliches Nachspiel. Die Dritte Strafkammer des Landgerichts Darmstadt verurteilte den Lokomotivführer des Güterzuges zu fünf Monaten und den Helzer zu drei Monaten Gefängnis. Wegen der unglücklichen Begleitumstände wurde die Strafverbüßung drei Jahre auf Bewäh- rung ausgesetzt. Der Güterzug hatte, wie in der Verhand- lung festgestellt wurde, drei Signale über- kahren. Im Bahnhof Hergershausen über- sahen der Lokomotivführer und der Heizer ein Signalschild, das ihnen von einem Bahn- beamten entgegengehalten wurde und zur Verminderung der Geschwindigkeit auffor- derte. Ein zweites auf Warnstellung stehen- des Vorsignal beachtete der Lokomotivführer nicht, weil er den Zug wegen einer Baustelle abbremste. Der Heizer hatte das Signal zwar gesehen, den Lokomotivführer aber nicht darauf hingewiesen, weil er annahm, daß dieser wegen des Signals gebremst habe. Schließlich übersahen beide auch das auf Halt stehende Hauptsignal vor dem Bahnhof Ba- benhausen, der Heizer weil er mit dem Was- serkessel beschäftigt war, der Lokomotivfüh- rer, Weil er nach dem Signal Ausschau hielt, das das Ende der Baustelle anzeigte. einer Trommel in den Vorfüller der Azetylen- Anlage umgefüllt wurde. Der Arbeiter hatte diesen Arbeitsvorgang zu beaufsichtigen. Durch die starke Detonation wurde die schwere Karbidtrommel etwa acht Meter hoch bis unter das Dach der Werkshalle ge- schleudert. Die Anlage war erst vor einem denn es gebe dabel keine grundsätzlichen Schwierigkeiten, Bis jetzt gebe es drei Typen von Kraftwerk. Reaktoren, die man zweck- mäßig bauen könnte Es handle sich um die. Welche„brüten“ könnten, das heiße, die mehr spaltbares Material erzeugen als sie ver- brauchen, die man aber nicht gern in die Vi 5 f e en, 1 ierteljah 5. Nähe einer Stadt stelle. In diesen aber liege Das 8 Rae N 8 Es sei zu überlegen, ob man den werbeaufsichtsamt und die Kriminalinspek- 15 5 3 anderen Typ nicht doch tion in Darmstadt haben die Ermittlungen 15 e. 5 zur Klärung des Unglücks aufgenommen. N n m Or- e ee e dennen man in zehn Jahren einen solchen Reaktor Auf d j beherrschen Könne, wie ihn die Amerikaner 2 Ternschschirm bis dahin auch beherrschen würden. Denn ab Donnerstag, 19. Januar 1035 musse infolge des wachsenden Energie- 1030 Jusendstunde Ubarrte, mit Sickerhelt aut die Atomenergie 400 Ver nodtensnendtenst übergegangen werden, Die wesentlichsten 20.00 e eee 20.1 Insel zwischen Asſen und sudpol N Reaktors seien die Kapital- osten, g Schm. 21.00 Der Weg ist dunkel(Fernsehspiel) Krafttahftebge Verlein verkauf Fabrikneues Rex-Luxus mit 10% Nachlaß f. 550,— DM zu verkauf. Angeb. unt. Nr. 04318 an den Veyl. neuwertig, Opel-Kapitön zu verkaufen. Käfertal, Marcobrunner Straße 3 Autoverleih SCHMID TRE Abeinbsusestrege 5 Il. 456 öl Immobilien f U 9 2 Auslösung von pfän dern. Wir bitten 4 Jult 1955 und zwar: Pfandschelnte die Pfänder aus dem Monat VW.- Verleih es Delp-Garage Ruinengrundstücke Alphornstraße, Nähe Mittelstraße, 2 Stockw. u. Giebelmauer erhalt., Ein- 29 66 mit VW-Bus, VW, Opel, bill. Fel. VW Standard in Ia Verfassung und Bereifung, zugelass. u. verst., für 1700, DM in bar sofort abzu- geben. Telefon 5 30 61. DKW- Kastenlieferwagen, Bauj. 51. 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Kritik. davon bahn kreigeg tina w reits s. fana-E beträc are Me Kar Mor des ab 1.—, In aum em- men em- eine ital⸗ zum källe Kla- iten mit rere l= Vor- ines acht ver- das VO g in der ung Fer- Fer- den nur Hu- E uch 88 em ge- ing na- aT, rat 88 gen des KS- ese uf 0 1 1 Nr. 13/ Donnerstag, 19. Januar 1956 MORGEN Seite 7 — 5 Kitzbüheler Sieg gab Ausschlag: Sonja Sperl im Oiympiaaufgebot Auf Grund ihres Sieges beim Abfahrts- lauf der internationalen Hahnenkamm-Ren- nen am vergangenen Wochenende in Kitz- pühel wird nunmehr auch Sonja Sperl mit der deutschen Damen-Skimannschaft zu den Olympischen Winterspielen nach Cortina fahren. Dies gab der Deutsche Skiverband am Mittwoch in München bekannt. Sonja Sperl war zum offiziellen Meldeschluß am 10. Ja- nuar bereits namentlich vom NOK gemeldet worden, galt jedoch bisher zusammen mit Hannelore Basler als Erlatzläuferin. War es fahrlässige Tötung? Die Limburger Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um die Umstände zu überprüfen, die zum Tod. des 19 jährigen Fußballtorwarts des VfR 07 Lim- burg, Horst Immig(vgl. MM vom Dienstag) führten. Der Torwart war am Sonntag bei einem Fußballspiel seines Vereins gegen den Sportverein Elz schwer verletzt worden und f nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus gestorben. Er war von dem 18jährigen Elzer Spieler Ernst Jirka unglücklich in den Kehl- kopf getreten worden. Der Staatsanwalt be- auftragte die Aerzte des Limburger Kran- kenhauses und den Kreisarzt mit der Unter- suchung der Leiche Immigs, um die genaue Todesursache zu ermitteln und daraus Rück- schlüsse auf die Art des Trittes gegen den Forwart ziehen zu können. Zeugen hatten ausgesagt, daß Jixka nach dem Torwart ge- treten habe, als dieser bereits am Boden lag. Der Schiedsrichter erklärte dagegen, beide Spieler seien gleichzeitig nach dem Ball gesprungen. Wie Oberstaatsanwalt Wolf am Dienstag mitteilte, nehmen die Sachverstän- digen nach der Art der Verletzung an, daß beide gleichzeitig nach dem Ball gesprungen seien. Ein Verschulden Jirkas sei daher zwei- kelhaft. Die Staatsanwaltschaft werde jedoch erst dann über eine Anklage gegen Jirka wegen fahrlässiger Tötung entscheiden, wenn sle über alle Unterlagen verfüge. — Erstes Gastspiel der US-Auswahl in Deutschland: Herald Sttong wieder einmal Held des Jages Prächtiges Spiel vor 7000 Zuschauern im Eisstadion: MERC unterlag US-Olympia-Auswahl nur 2:6(0:1, 1:3, 1:2) Ein Klassespiel: Schnell, mitreigend und überaus fair. Wie schwer die Aufgabe war, die sich der Mannheimer ERC gestern abend gestellt hatte, geht schon daraus hervor, dag beim Gegner, der amerikanischen Auswahl- mammschaft, die die USA bei den Olympi- schen Winterspielen in Cortina vertritt, mit dem bulligen Verteidiger Mekinnon, und Anderson, sowie den Stürmern Dougherty, Campbell, Matchefts und Meredith Spieler stehen, die auch bei der letztjährigen Welt- meisterschaft mitgewirkt haben. Der MERC — verstärkt durch die Kanadier Strong und die Nauheimer Dr. Eichler, Langsdorf, Ko- Warik und Ullrich schlug sich prächtig. Die- ses Lob gebührt der gesamten Mannschaft. Sie unterlag nur mit 2:6(0:1, 1:3, 1:2) Toren und das will gegen eine Olympia-Auswahl etwas heißen. Die 7000 Zuschauer waren hell begeistert. Dabei ist noch zu berücksich- tigen, dag Guttowski nicht mit von der Partie war, da er heute in Nürnberg gegen die US-Auswahl antreten muß. Leichtes Befremden bei Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellungen: Bei der ameri- kanischen Olympia-Auswahl fehlte D. Riga- zio, der Torwart, von dem man sich Wun- derdinge erzählt; beim MERC fiel auf, daß er nur zwei Angriffsreihen aufs Eis brachte, während die Amerikaner selbstverständlich mit drei Stürmen spielten. Warum Erich Konecki nur einen Sturm stellte— der Zweite wurde vom VfR Bad Nauheim ge- bildet—, ist nicht ganz klar. Mit Tessarek, Schumacher und Lehr hätte man schlieg- lich eine Angriffsreihe bilden Kkönmen, die zwar nicht in der Lage gewesen wäre, Bäume auszureißen, aber immerhin hätte sie den Gegner beschäftigen— und etwas lernen können. Gerade vor den Aufstiegs- spielen. Das Resultat gab zwar Konecki recht, aber der Einwand dürfte doch einer Ueber- legung wert sein. Training in Cortina abgebrochen: Belgische? ob raste gegen einen Baum Fahrer kam glimpflich davon/ Scharfe Kritik ausländischer Teams am Joc Das Training auf der Olympiabobbahn am Monte Tofana in Cortina d. Ampezzo, das als Ausscheidung für die Rennen bei den Win- terspielen gedacht ist, mußte am Mittwoch nach einem schweren Unfall zunächst abge- brochen werden. Der Belgier Charles de Sor- ger kam in voller Fahrt zu hoch in die Stries-Kurve, die bereits am Vortag einem französischen Schlitten zum Verhängnis ge- worden war, wurde mit seinem Bremser über die Eiswand hinausgetragen und raste gegen einen Baum. Hinter dem Baum stehende Zu- schauer konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. De Sorger wurde sofort in eine Kli- nik gebracht, wo man Bruch des rechten Ar- mes, Rückgratstauchung und Abschürfungen am Knie feststellte. Sein Bremser kam mit dem Schrecken davon. Kurz darauf stürzte der Bob des spanischen Marquis de Portago, eines bekannten Millionärs und Autorenn- Tahrers, der für seine Heimat startet. Die Be- satzung des spanischen Bobs blieb unverletzt. Vor diesen Unfällen hatten die Italiener erneut hre Ueberlegenheit auf der ihnen durch alisgiebiges Training gut bekannten Bahn bewiesen, doch auch der Garmischer Hans Rösch war am Mittwoch sehr schnell. Er kam mit seinem Bremser Lorenz Nieberl aus München auf 1:28,08 Min., knapp dahinter lag der Amerikaner Washbond mit 1:28,19. f Die ausländischen Bobfahrer üben am Internationalen Olympischen Komitee scharfe n Sie wurden zu Anfang des Jahres —— davon in Kenntnis gesetzt, daß die Olympia- bahn vom 17. Januar an für das Training kreigegeben werde. Beim Eintreffen in Cor- tina wurde festgestellt, daß die Italiener be- reits seit dem 6. Januar fleißig auf der To- kana-Bahn trainiert hatten und somit einen beträchtlichen Vorsprung in der genauen Bahnkenntnis aufwiesen, was sich dann auch in den Zeiten beim ersten offiziellen Trai- ningstag bemerkbar machte. Besonders die Amerikaner, die sich gute Chancen beim Bobfahren ausgerechnet hatten, und mit ihnen die Briten, Schweden, Schweizer und Rumänen sind der Ansicht, daß das IOC hätte einschreiten müssen, damit für alle Bewerber gleiche Bedingungen hergestellt sind. Es Wurde bekannt, daß die Italiener bereits bis zu 60 Fahrten hinter sich hatten, als die Aus- länder zum ersten Male über die Bahn gin- gen. Die beiden Bobs aus der Bundesrepublik vergrößerten am Mittwoch ihren Vorsprung vor dem DDR-Bob aus Oberhof und gelten als sichere Teilnehmer an den Zweierbob rennen bei den Winterspielen. Rösch fuhr seine bisher schnellste Zeit mit 1:28,08, nach- dem er am Vortag die 1700 m in 1:28,15 und in 1:29,50 zurückgelegt hatte. Anderl Ostler, Die amerikanische Studentenmannschaft begann ziemlich verhalten, während der MERC gleich zu Beginn einige schöne Aktio- nen zeigte. So geflelen Schif mit einem glas- harten Schuß, der aber von Ikola meisterlich gehalten wurde, Konecki durch seinen über- legten Spielaufbau und seine Kaltblütigkeit, als er einmal auf der Linie rettete, der schnelle Techniker Ullrich, sowie der kraft- voll stürmende Dr. Eichler. Bald aber hat- ten sich die Amerikaner gefunden: Sie zeich- neten sich durch ein glänzendes Stellungs- spiel aus, durch blendendes Verständnis un- tereinander, hervorragende Eislauftechnik und Schnelligkeit sowie durch Scheibenführung und Härte in ihren Angriffs- und Verteidi- gungsaktionen. Trotzdem dauerte es immer- hin fünfzehn Minuten, bis Burnett auf Vor- lage von Cleary die Olympia-Auswahl in Führung bringen konnte. Was aber vorher Strong alles gehalten hatte, ist kaum zu be- schreiben. Immer stand er richtig und brachte die gegnerischen Stürmer mit sei- ner stoischen Ruhe fast zur Verzweiflung. Daß das erste Drittel nur mit 0:1 endete, ist im wesentlichen sein Verdienst. Zu Beginn des zweiten Drittels kam es zu einigen schönen Spielzügen des MERC eingeleitet wieder von Konecki— die aber nichts einbrachten. Dann gab es wieder Son- derbeifall für Torwart Strong, der durch entschlossenes Herausfahren ein sicheres Tor verhitete. Zwei Minuten später mußte er sich dann doch geschlagen geben: Eine wunderschöne Kombination schloß Olson nach Vorarbeit von Matchefts mit scharfem Schuß ab. 0:2 also für die Studenten. Aber nicht lange! Plötzlich unbeschreiblicher qubel der Siebentausend: Ullrich hatte auf Vor- arbeit seines Vereinskameraden Dr. Eichler auf 1:2 verkürzt und Schneider hatte kurz darauf die Ausgleichschance, aber Ikola konnte klären. Bedenkliche Minuten hatte der MERC zu überstehen, als Lorenz für zwei Minuten auf die Strafbank mußte, aber sehr klug und geschickt wurde auch diese Zeit überbrückt. Wenige Minuten später hieß es doch 1:3. Torschütze war wieder Burnett. Das 1:4 erzielte kurz darauf Cleary nach herr- lichem Flügelspiel. Matchefts erhöhte gleich nach Beginn des letzten Drittels auf 1:5, Dr. Eichler schoß für den MERC den Anschlußtreffer, doch Schieds- richter Mühlenbrink gab dieses Tor nicht. Die Erregung auf den Rängen war entsprechend. Verständlich! Aber sofort nach dem Wechsel gelang schließlich Langsdorf doch der ver- diente zweite Treffer. Kurz vor Schluß stellte Aber Cleary den alten Abstand wieder her. 2:6 also für die Olympia-Auswahl Amerikas. Ein sehr ehrenvolles Resultat für den MERC! K. Grein Tödlicher Unfall bei der Rallye Monte Carlo Zwei deuische Jea ms ausgeschieden Vereiste Straßen stellen höchste Anforderungen/ 228 Wagen noch im Rennen Von den 308 Teilnehmern der 26. Monte- Carlo- Sternfahrt, die am Dienstagabend noch im Wettbewerb lagen, sind bisher neun aus- gefallen und viele mit Strafpunkten be- lastet. In Aurillac/ Südwestfrankreich, wo die in Lissabon gestarteten Teilnehmer zu den Startern aus München und Glasgow stiegen, wurde von vier Mannschaften die Zeitkon- trolle nach Ablauf von zwei Stunden nicht passiert, so daß sie ausschieden. Unter ihnen befand sich die einzige deutsche Damen- mannschaft Meinecke/ E. Thouret Hannover) auf Fiat sowie die Mannschaft Dobler/ Tietsch (Hannover) auf Porsche beide Startort Mün- chen). Nachdem sich die Pariser Starter in Rimini mit den Fahrern aus Rom vereinigt hatten, stießen in Klagenfurt noch die in Athen gestarteten Teams hinzu. Alle drei Gruppen hatten bei der Ueberquerung der Alpen von Klagenfurt nach Salzburg in der Nacht zum Mittwoch mit Nebel und ver- schneiten Straßen zu kämpfen und erlitten teilweise große Zeiteinbußen, die gleich- bedeutend mit Strafpunkten sind. Wegen Zeitüberschreitung schieden an der Kontroll- Stelle München drei griechische Teilnehmer aus. Die vollkommen vereiste und spiegel glatte Autobahn zwischen München und Stuttgart forderte dann weitere„Opfer“: zwei Wagen konnten die Zeitgrenze nicht einhalten, ein dritter war in einen Unfall kurz vor Augsburg verwickelt. Während die Olympiasieger 1952 im Zweier- und Vierer- bob, wurde mit seinem Bremser Conny Leeb Fünfter in 1:28,96, am Vortag fuhr er 1:28,36. Martin wieder Vorsitzender Generalversammlung beim TV Käfertal Der Bau eines eigenen Turnplatzes ist das große Ziel, das sich der TV Käfertal für die nächsten Jahre gesteckt hat. Dies kam auch bei der Generalversammlung im Lokal „Zorn“ wieder zum Ausdruck, mit der, wie aus dem Geschäfts- und Kassenbericht zu entnehmen war, ein erfolgreiches Jahr ab- geschlossen wurde. Nach einstimmiger Ent- lastung wählte die Versammlung Vorsitzen- den Erich Martin wieder zum„Bog“, wäh- rend Heinrich Delp den Posten des zweiten Vorsitzenden und Edwin Eberhart den des „Finanzministers“ übernahm. Peter Hafner Wurde als Oberturnwart im Amt bestätigt. Drei UdssR-Läufer vorn Mit einem dreifachen sowjetischen Sieg im 500-Meter-Lauf begannen am Mittwoch- vormittag auf dem Davoser See die inter- nationalen Eisschnellauf- Wettbewerbe, die vor den Olympischen Winterspielen noch eine letzte Vergleichsmöglichkeit bieten. Un- ter den 70 Startern von vier Kontinenten erwiesen sich die sowjetischen Läufer am stärksten. Der bisher wenig hervorgetretene Gratsch wurde mit klarem Abstand Sieger. Wenn nicht der in den Morgenstunden nach kalter Nacht niedergegangene Regen die gut hergerichtete Bahn„verlangsamt“ hätte, wäre Gratsch nach Ansicht der Fachleute die 500 Meter unter 40 Sekunden gelaufen. Die deutschen Läufer endeten sämtlich unter den letzten zwanzig. Starter aus Rom und Athen in Stuttgart mit verhältnismäßig wenig Strafpunkten davon- kamen, trafen die in Paris gestarteten Teil- nehmer, die bei schwerstem Glatteis die Schwäbische Alb überqueren mußten, mit großen Verspätungen ein. Der Franzose Merlin erhielt allein 1090 Strafpunkte. Zwölf Fahrer aus Athen, 13 aus Rom und 38 aus Paris setzten die Fahrt in Richtung Metz fort. Der bisher schwerste Unfall ereignete sich am Dienstag in Villefrance-Sur-Cher in Frankreich, wo nach Mitteilung der Polizei ein 70 Jahre alter Franzose von einem Rallye- Teilnehmer angefahren und tödlich verletzt wurde. Dänemark entthront: Schweden gewann Königspokal Mit einem überraschend deutlichen 4:1 Endspielsieg über den Pokalverteidiger Da- nemark gewann Schweden am Dienstag in Kopenhagen zum ersten Male den im Jahre 1936 von König Gustaf von Schweden ge- stifteten„Königs-Pokal“ im Fallentennis. Die Entscheidung fiel im ersten Einzelspiel des dritten und letzten Tages, als sich vor 5 000 Zuschauern der Schwede Sven Davids- son nach dreistündigem Kampf gegen Kurt Nielsen mit 8:10, 6:2, 7:9, 12:10, 7:5 durch- setzte und damit nach der 2:1-Führung Schwedens den dritten, siegbringenden Punkt buchte. Davidsson und Nielsen lieferten einen großartigen Kampf, in dem der junge Schwede seinen Gegner vom Netz aus im- mer wieder ausplacierte. Schwedens junger Nachwuchsspfeler Ulf Schmidt machte dann im letzten Einzelspiel die Hoffnungen der Dänen, wenigstens mit einer knappen Nie- derlage davonzukommen, zunichte, als er nach Zzweieinhalbstündigem Match Joergen Ulrich mit 7:9, 3:6, 6:0, 8:6, 6:3 schlug. Ringernachwuchs in Hemsbach Die erfreulich intensive Jugendarbeit des ESV Hemsbach kam am Wochenende in einem großangelegten Schüler-Ringerturnier zum Ausdruck, an dem nahezu 100„Setz- linge“ in neun Gewichtsklassen teilnahmen. Erfolgreichster Verein war dabei die Sd Nie- derliebersbach, die die Sieger der drei schweren Gewichtsklassen stellte, während die Schüler des SRC Viernheim, KSV Fah- renbach und des gastgebenden Vereins auf je zwei erste Plätze kamen. Der ASV Feu- denheim mußte sich mit einer Reihe vor- derer Plätze zufrieden geben. Die Ergebnisse: Gewichtsklasse bis 50 Pfund: 1. Götz(Fahrenbach), 2. Ullrich (Sulzbach); bis 55 Pfund: 1. Hanschi Hems- bach), 2. Faust Fahrenbach), 3. Bucher(Sulz- bach; bis 60 Pfund: 1. Gaßmann Memsbach), 2. Oestreicher Feudenheim); bis 70 Pfund: 1. Jäger Fahrenbach), 2. Arnold Fahren bach), 3. Schröder Feudenheim); bis 80 Pfund: 1. Götz Viernheim), 2. Geist (Hemsbach), 3. Arnold Fahrenbach); bis 90 Pfund: 1. Seitz(Viernheim), 2. Antes Feudenheim), 3. Schwarze(Niederliebers- bach); bis 100 Pfund: 1. Klos(Niederliebers- bach), 2. Baum Cahrenbach), 3. Tilger Feu- demheim; bis 120 Pfund: 1. Wohlgemuth (Niederliebersbach), 2. Schröder Hemsbach), 3. Florisch Niederliebersbach); über 120 Pfund: 1. Krüger(Niederliebersbach), 2. Knaus(84 Mannheim), 3. Jäger Fahrenbach). Am Freitagabend in Hamburg: ſflilaæao- Neschs bishier ſiürteste/ Pruiſstein Ob Deutschlands bester Mittelgewichtler auch diesen aus dem Weg räumt? Bei seinem ersten Start als Hauptkämp- fer hat Max Resch am Freitag in Hamburg in dem erstklassigen algerischen Mittel- gewichtler Claudel Milazzo einen Gegner er- halten, der das Können des in 23 Fights un- geschlagenen Stuttgarter Rechtsauslegers der bisher wohl härtesten Prüfung unterzieht. 18 eindrucksvolle K. o.-Erfolge zeugen aber von der Schlagkraft des hoffnungsvollsten deutschen Boxers, dessen explosive Linke Auch ein so cleverer und schwer zu erschüt- ternder Fighter wie Milazzo nicht ungestraft nehmen sollte. Gegen den Rechtsausleger Gustav Scholz verstand es der Algerier in Dortmund(unentschieden) und in Berlin Funktsieger Scholz) hervorragend, die Schwächen seines Gegners aufzudecken. Gerade diese Tatsache aber macht die Be- Segnung mit Max Resch so wertvoll. Gegen Campagna war Resch in der ersten Runde schwer am Boden, um dann doch wenige Minuten später mit einem Volltreffer den Kampf zu seinen Gunsten zu entscheiden. Milazzo schlägt genau so hart wie der Italiener und war in Europa noch nie am Boden! Seit seinem Titelgewinn im November 1952 verteidigte Weltergewichtsmeister Wer- ner Handke seine Würde viermal erfolg- reich. Der 34jährige Berliner ging in seiner langen Laufbahn noch nie regulär k. o. Sein elf Jahre jüngerer Landsmann Günter Hase als offizieller Herausforderer ist in zwölf Profikämpfen unbesiegt. Bringt ihm die„13“ Glück oder Unglück? Der Defensivkünstler Handke dürfte jedenfalls dem hart schlagen- den Hase einige Rätsel aufgeben. Im Rahmenprogramm kämpfen: Schwer: Schneider(Frankfurt)— de Bruin( Tolland); Mittel: Walter(Frankfurt)— Schoen(Hol- land), Wohlers Hamburg)— van Eyck(Hol- land); Welter: Mistol— Münnichhoff(Köln). Der Kampf zwischen Max Resch und dem Tunesier Claude Milazzo wird vom Süd- deutschen Rundfunk im Rahmen einer Un- terhaltungssendung im zweiten Programm zwischen 23.15 und 24.00 Uhr übertragen. Graßhoppers unterlagen CSR Die tschechoslowakische Olympia-Mann- schaft besiegte am Dienstag in einem Eis- hockey-Freundschaftsspiel in Zürich die „ Zürich mit 9:6(1:1, 6:1, 2:4) oren. Mehr als alle Worte sagt Carmol selbst! 5 5 1 . W. Wer den guten Karmelltergeist CARMOL, das alt- berühmte Haus- und Schmerzstillmittel, noch nicht kennt und vorerst die kleine Ausgabe von DM 1.50 für ein Fläschchen scheut, dem schickt die Carmol-Fabrik in Stuttgart- Untertürkheim gern portofrei eine überzeugende Gratisprobe. An ihr erkennen Sie sofort, was Carmol als Arznel und als Einreibemittel Fermag. Ein Kärtchen nur— und Sie wWisgen bald Bescheid: OCarmol tut wohl, tut doppelt wohl! ö Erhältlich ab DM 4.80 in Apotheken u. Drogerien. Maonnheimer Ruder-Verei Amieitia“ ö Nee ee 99 Miel Ia Gtoßstad hummel beim Grog en„Amicitia“. 20.1 Uhr . laskenball ö DIFCCMANN-OfCHES TER, HEIDELBERG, mit 2 Kapellen Eintrittskarten an der Abendkasse: Mitglieder; 3,-. 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Januar 1956, 19.31 Uhr FAS CHI NGSFAHRT in die fröhliche Pfalz. nur DM 4.50 einschließlich TANZ im Winzerverein — Maskenprämiierung— nach Köln 18. lum Rosenmonfagsiog sen ain Dm 6,— Anmeldung und Fahrkarten bei allen Reisebüros und Mannheimer maibus-Verkehrsgesellschaft mb Friedrichsfelder Straße 38— Telefon 4 11 82 Abfahrtstelle: Bismarckplatz Mannheim 8 l 25 N* 2.*. 3 2 8. 8 5 Seite 8 IND USTRIE- UND HAND ELSBLA TT Donnerstag, 19. Januar 1956/ Nr U Kartellverbot Ueber Eigenheim wohnungen mit Generalaus nahme (Hi.) Der wirtschaftspolitische Ausschuß des Bundestages hat in Anwesenheit des Bundeswirtschaftsministers die Beratungen über den Gesetzentwurf gegen Wettbe- werbsbeschränkungen mit der Behandlung der sogenannten„Generalklausel“ fortge- setzt. Diese Klausel besagt, daß auch dann eine Ausnahme vom Kartellverbot gewährt werden soll, wenn ausnahmsweise die Beschränkung des Wettbewerbs zur Wahrung eines besonde- ren, über das Gebiet eines Landes hinaus- reichenden öffentlichen Interesses unerläßlich ist und wenn diese Wettbewerbsbeschränkung aus überwiegenden Gesichtspunkten der Ge- samt wirtschaft und des Gemeinwohles als not- wendig erachtet wird. Der Frankfurter Bundestagsabgeordnete, Professor Dr. Böhm, wandte sich bei den Besprechungen scharf gegen eine solche Generalklausel-Bestimmung im Gesetz. Eine Sroße Mehrheit trat jedoch für die Beibe- Haltung der Klausel ein, wobei aber die zu- ständige Behörde einen solchen Vertrag nicht genehmigen müss e, sondern nur ge- nehmigen könne. Offen gelassen wurde in den Beratungen die Frage, welche Stelle die Genehmigung zu erteilen haben wird, ob die Kartellbehörde oder das Bundes wirtschafts- ministerium, oder beide zusammen, oder auch das Bundeswirtschaftsministerium zu- sammen mit dem Bundestag. Ferner stimmte der Ausschuß der Geneh- migung zur Bildung von Import-Kartellen dahingehend zu, daß die Kartellbehörde eine solche Ausnahme vom Verbot bewilligen kanm, aber nicht muß. Kohleprobleme ros arot Innerhalb der nächsten zehn Jahre sei eine Steigerung der Schichtleistung je Mann Untertage von gegenwärtig rund 1,5 t auf 2,0 t möglich, sagte Rheinpreußen-General- direktor Dr. Heinrich Kost. Bei voller Aus- nutzung der bestehenden und durch Schaf- fung neuer Kapazitäten— etwa sieben neue Schachtanlagen— hält Dr. Kost eine Förder- steigerung des westdeutschen Steinkchlen- bergbaus(1955 rund 130 Mill. t) um rund 30 v. H. für erreichbar.. Wirtschaftspolitische Neuordnungsgrundsätze der SPD Dauerexpansion ohne Krise und Inflation Hinsichtlich wirtschaftspolitischer Zielsetzung gipfelte der am Wochenende in Köln abgehaltene SPD- Kongreß„Zur Neuordnung Deutschlands“(vgl. MM vom 16. Januar „Sozialdemokratische Sozial- und Wirtschaftspolitik“) in Forderungen, die der Spp-Bun- destagsabgeordnete Dr. Deist formuliert hat. Wir veröffentlichen zur besseren Unterrich- tung der Leser diese von Deist aufgestellten wirtschaftspolitischen Programmpunkte der SPD: Nur die laufende Erhöhung des Sozial- produktes ermöglicht eine stetige Steigerung des Lebensstandards. Die SPD fordert, daß bestehende Spannungen ausgeglichen, eine Sleichmäßige weitere Aufwärtsentwicklung gesichert wird. Eine regelmäßige Steigerung des Sozialproduktes unter Ausschaltung des Konjunkturzyklus, also des Wechsels zwischen Hochkonjunktur und Tiefstand mit all sei- nen schweren sozialen und wirtschaftlichen Folgen, setzt stetige hohe Beschäftigung vor- aus. Hauptvoraussetzung einer langfristi- gen Konjunkturpolitik ist die Verhinderung jeder Inflation. Mit anderen Worten: Die SPD fordert„in der augenblicklichen Konjunkturphase den Einsatz aller wirtschaftspolitischen Maßnah- men, die gewährleisten, daß der hohe Stand der Produktion gehalten wird. Es soll heute bereits die Grundlage für eine langfristige Politik der Vollbeschäftigung gelegt wer- den, deren Aufgabe nicht Arbeitsbeschaf- fung, sondern Sicherung eines hohen Be- schäftigungsstandes ist. Dazu kommen— ge- rade in der heutigen Konjunkturphase— Maßnahmen zur Ausschaltung von Preisstei- gerungstendenzen und zur Förderung von Preissenkungen.“ Mittel und Wege zur Erreichung dieser Ziele bahnt nur eine souveräne, d. h. von Gruppeninteressen un- abhängige, eine umfassende. d. h. koordi- nierte und schlagkräftige(methodisch und institutionell vorbereitete) Wirtschaftspolitik. Je schneller und wirksamer dieses Mittel eingesetzt wird, um so eher ist es möglich, verwaltungsmäßigen Zwang zu vermeiden. Voraussetzung einer solchen Wirtschafts- politik ist ausreichend klare Uebersicht über K URZ NACHRICHTEN Volkswagenwerk zur 40-Stunden- Woche bereit (AP) Der Generaldirektor des Volkswagen- werkes, Dr. Nordhoff, hat am 17. Januar in Rom angekündigt, daß in den nächsten zehn Tagen die Entscheidung darüber fallen werde, ob im Volkswagenwerk die 40-Stunden-Woche eingeführt wird. Auch die Entscheidung über die Eröffnung eines Zweigwerkes in den Ver- einigten Staaten werde in nächster Zeit gefällt werden. Dr. Nordhoff sagte auf seiner Presse- konferenz in Rom, er glaube, daß das Volks- wagenwerk bei Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten in der Lage sein würde, in der Marktberichte vom 18. Januar Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt p) Bei guter Anfuhr, lediglich in Feldsalat Rosenkohl guter Absatz. Sonstiger Gemüse- abast a Es erzielten: Tafeläpfel IA 22 Dis 32; A 14-21; B 10—13; Tafelbirnen A 1425; B 7 bis. 12: Feldsalat 100125; B 70-90; Weigkohl 6; Rotkohl 8; Wirsingkohl 10; Rosenkohl 27—32; Grün- Kohl 13; Karotten 10—12; Knollensellerie 20—28; Porree 22-25; Zwiebeln 2023; Rote Rüben 7-8; Kresse 80—100, Ueberstand. 5 NE-Metalle Hektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 473, 75—478, 75 PM Blei in Kabeln 13 9,00—139,00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00— 242,0 DM Westdeutscher Zinn-Preis 985,00 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italienische Lire 6,6902 6,712 100 belgische Franes 8,399 6,412 100 französische Francs 1,1903 1,1923 100 Schweizer Franken 95,73 95,93 100 holländische Gulden 110,44 110,68 1 kanadischer Dollar 4,2175 4,2275 1 englisches Pfund 11,73 11,73 100 schwedische Kronen 390,68 30,84 100 dänische Kronen 60,70 60,82 100 norwegische Kronen 38,618 38,735 100 Schweizer Franken(fr.) 98,288 98, 465 1 US-Dollar 4,2103 4,2203 100 DMW]= 437, 50 DM-O; 100 Ua-O= 24, 27 DM-w-] 40-Stunden- Woche ebensoviel zu produzieren Wie jetzt in der 48-Stunden-Woche. Es bleibt beim Tilgungssatz für Ausgleichs- forderungen 5 (AP) Der Bundestagsausschuß für Geld und Kredit hat seine Beratung über den Gesetz- entwurf zur Tilgung der Ausgleichsforderun- gen abgeschlossen. Nach dem Vorschlag des Ausschusses soll es bei einem jährlichen Til- gungssatz von 1 v. H. bleiben. Der Bundesrat wollte den Tilgungssatz auf 0,5 v. H. ermäßigt haben. Die Tilgung soll mit dem 1. Januar 1956 be- ginnen und nicht wie ursprünglich in der Re- gierungsvorlage vorgesehen bereits mit dem 1. Januar 1955. Damit trägt der Ausschuß den Wünschen der Länder Rechnung, die geltend gemacht hatten, daß sie im laufenden Haus- haltsplan noch keine Mittel für die Tilgung der Ausgleichsforderungen veranschlagt haben. Bundesversicherungsamt als Bundesoberbehörde (Hi.) Der sozialpolitische Ausschuß des Bun- destages hat beschlossen, zur Erledigung von Verwaltungsaufgaben der Sozialversicherung und zur Entlastung des Bundesarbeitsmini- steriums ein Bundesversicherungsamt als selb- ständige Bundesoberbehörde zu errichten. Ihr Sitz wird vermutlich Berlin sein. Dem Be- schluß liegt ein Antrag der Bonner Regierungs- Parteien vom Januar 1955 zu Grunde. Doch hat der Ausschuß dem Plenum des Bundestages empfohlen von der Errichtung von Arbeitsaus- schüssen beim Bundesversicherungsamt durch den Bundesarbeitsminister abzusehen. Diese Ausschüsse sollten beratende Funktion haben und unter anderem auch Vorschläge für die Fortenwicklung des Sozialversicherungsrechts machen. Dividenden- Vorschlag Industrie- und Handels-AG, Peine— 7%(Hv 24. 1.) Dividenden- Ausschüttungen Nordstern Allgemeine Versicherungs-Aktien- gesellschaft, Köln- Berlin- 8%(It. HV 17. 1.). Klöckner-Humboldt-Deutz AG, Köln— 9%(It. HV 16. 1.). die jeweilige Lage der deutschen Wirtschaft, über die entscheidenden volkswirtschaft- lichen Zusammenhänge und damit über die Auswirkungen bestimmter wirtschaftspoli- tischer Maßnahmen. Auf diesen Behauptungen baute Dr. Deist folgende Forderungen auf: Das gesamte, dem modernen Staat zur Verfügung stehende In- strumentarium einer aktiven Wirtschafts-, Finanz-, Steuer- und Kreditpolitik muß da- her stetig bereitgehalten werden. Die SPD verlangt den Ausbau der Wirtschaftsstatistik und die Entwicklung einer aussagefähigen volks wirtschaftlichen Gesamtrechnung, die als Kompaß für wirtschaftspolitische Maß- nahmen dient. Weitere Forderungen Atomforschung und Entwicklung der Atomenergie für friedliche Zwecke stellen der deutschen Wirtschaft große Aufgaben; Deutschland hat hier einen Rückstand von etwa 10 bis 15 Jahren aufzuholen. Die Bil- dung neuer, in ihrer Reichweite unüberseh- barer privater Herrschaftspositionen auf dem Gebiete der Atomwirtschaft sind zu ver- hindern. Die Entwicklung der Atomwirtschaft kann für die Kohlewirtschaft von entscheidender Bedeutung werden. Unter diesen Umständen ist durch wirtschaftspolitische Maßnahmen eine planmäßige Entwicklung des Kohlen- bergbaus im Einklang mit der Entwicklung der übrigen Energieträger sicherzustellen. Der Kohlenbergbau ist überdies heute nicht mehr in der Lage, die Beschaffung der nöti- gen Arbeitskräfte, die rationelle Auswertung der Kohlevorkommen, die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Kapazität und eine an- gemessene Versorgung des Marktes nach Menge und Preis mit den Mitteln üblicher Privatwirtschaftlicher Betätigung sicherzu- stellen. Daraus resultiert für Dr. Deist: Die ge- mein wirtschaftliche Ordnung des deutschen Kohlenbergbaues ist daher eine aktuelle Wirtschaftspolitische Aufgabe. Ausreichender Nachwuchs an Atomwissenschaftlern und Technikern muß herangebildet, wirksame Schutzmaßnahmen gegen die mit der Ent- wicklung der Atomwirtschaft verbundenen Gefahren müssen geschaffen werden. Eifektenbörse Frankfurt a. M., Die beharrlichen Bestrebungen auf Priva- tisierung öffentlicher Unternehmungen dienen, wie die Entwicklung der letzten Zeit deutlich gemacht hat, den einseitigen Inter- essen mächtiger privater Gruppen zum Schaden der Gesamtwirtschaft. Nicht Ueber- führung in private Hände, sondern ziel- bewußte Führung der öffentlichen Unter- nehmungen im Dienste einer konstruktiven Wirtschafts- und Sozialpolitik ist die Auf- gabe, die gelöst werden muß. Wissenschaftliche Forschung ist minde- stens so wichtig, wie der natürliche Reichtum an Rohstoffen und Kraftquellen. Die Heran- bildung eines leistungsfähigen Nachwuchses auf allen Gebieten wirtschaftlicher Tätigkeit muß in größerem Umfang und systematischer gefordert werden, als dies bisher der Fall War. Die sozialdemokratische Bundestags- fraktion wird entsprechende Anträge bei den Haushaltsberatungen stellen. Sozialdemokratische Wirtschaftspolitik lehnt daher alle totalitären Zwangssysteme ab. Zu diesen Zwangssystemen gehört auch die zen- tral nach einheitlichen Plänen gelenkte Ver- waltungs wirtschaft, die praktisch alle ent- scheidenden Fragen befehlsmäßig reglemen- tiert und damit ein Regiment der persön- lichen Unfreiheit verkörpert. Freiheit der Konsumwahl und der Arbeitsplatzwahl dürfen nicht angetastet werden. Der freie Wettbewerb ist ein entscheidendes Mittel sozialdemokratischer Wirtschaftspoli- tik,. Marktbeherrschende wirtschaftliche Gruppen dürfen nur zugelassen werden, Wenn dies aus übergeordneten gesamtwꝛirt- schaftlichen Gründen geboten ist. Sie sind unter wirksame Kontrolle zu stellen. Die historisch überkommene Vermögens- und Einkommensstruktur ist meist zufällig; in Deutschland insbesonders durch Kriegs- und Nachkriegskatastrophen bestimmt. Die sozialdemokratische Wirtschaftspolitik ist jedoch eine Politik der sozialen Gerechtig- keit. Der Kampf um eine krisenfreie Wirt- schaft mit hohem Beschäftigungsstand, mit gleichen Lebens-Chancen für alle und stei- gendem Wohlstand dient ebenso wie der Kampf um eine Sozialreform und der Kampf um geistige Freiheit dem Ziel einer neuen und gerechten Ordnung auf der Grundlage persönlicher, politischer und wirtschaftlicher Freiheit. So ist sozialdemokratische Politik in allen ihren Zweigen eine Politik aus einem Guß. In ihrem Kampf um eine solche Neu- ordnung weiß sich die Sozialdemokratie eins mit der großen deutschen Gewerkschafts- bewegung, deren Aktionsprogramm sich in wesentlichen Punkten mit den sozialdemo- kratischen Forderungen deckt. Die Zeit für eine Realisierung dieser Forderungen ist reif. Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim 18. Januar 1956 Börsenverlauf:(WD) Die Aktienmärkte hatten bei sehr ruhigem Geschäft eine unregelmäßige aber überwiegend rückläufige Kursentwicklung aufzuweisen, da die am Wertpapierhandel interessler- ten in- und ausländischen Kreise sich weiterhin Zurückhaltung auferlegten. Das nicht drängende Angebot fand nur bis zu 2 f. 1 auch für, Gelsenkirch dag der gestrige Kursgewinn voll wieder verlorenging. IG auf ermäßigter Basis zögern d Aufnahme. Montane und Bergbauaktien allgemein 4 besten mur geringes Interesse, s Fahrzeuge wird zur Zeit erprobt. Außer Nen eee durch das Fehlen 0185 1 1 b. 2 Ur sO zialen Festigung Kleinstwohnungen in Wohnblöcken sind für kinderreiche Familien nicht geeignet, er- klärte der Vorsitzende des Wohnungsbauaus. schusses im Bundestag, Paul Lücke(CD, in Köln. Die mit großem Aufwand vorge. tragenen Bedenken gegen das Familienheim. gesetz würden vor allem von solchen Kreisen kommen, die wirtschaftliches Interesse am Wohnungsbau haben. Von den für den 80. zialen Wohnungsbau verwendeten 16 Md DM wurden bislang 20 v. H. für Familienheime 80 v. H. für Mietwohnungen verbaut. Das sei zu wenig. Insbesondere wurden in den ersten Jahren kinderreiche Familien unzulänglich bedacht. Während vc dem Kriege nur 26 v. H. der Bevölkerung eigentumslos waren, seien es auf Grund der Kriegsfolgen 50 v. H. Gerade aber die ein- kommensschwachen Bevölkerungskreise be. dürften Eigentums, um auch in Krisenzeiten eine zusätzliche Hilfe zu haben. Es dürften auch von den„Eigenheimen“ nicht größere finanzielle Leistungen gefordert werden alz von Wohnungsunternehmen. Von den noc zu errichtenden 2,5 Mill. Wohnungen würden allein 1,8 Mill. im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues erstellt. Das Familienheimgesetz sähe zinslose mit 2 v. H. zu tilgende Zusatzdarlehen in Höhe von 1 500 DM vor. Dieses Zusatzdarlehen könme stellvertretend für fehlende Eigen leistung eingesetzt werden. Es bestehe Uebereinstimmung darüber die parlamentarische Beratung dieses Ge- setzes so rasch abzuschließen, daß es am 1. April rechtswirksam werden kann. Arbeitslosenfürsorge verbessern (AP) Der Haushaltsausschuß des Bun- destages hat am 18. Januar eine Reihe von Beschlüssen des Ausschusses für Arbeit ge- billigt, die Verbesserungen in der Arbeits. losenfürsorge bei einem Mehraufwand von jährlich 75 Mill. DM vorsehen. Nach den Bestimmungen der Neuord- ming sollen die Tabellensätze der Arbeits- losenfürsorge bei einem früheren Wochen- beitslosen unterstützung angeglichen wer. den— das bedeutet eine rund zehnprozen- tige Erhöhung der Sätze der Arbeitslosen- kürsorge. Bei einem früheren Wochen- arbeitsverdienst von über 50 DM werden die Tabellensätze im Durchschnitt um Zwölf v. H. erhöht. ö verdienst bis 50 DM an die Sätze der Ar- ö 5 Die neue Regelung soll am 1. April 1956 1 in Kraft treten. Sie muß noch vom Plenum des Bundestages gebilligt werden. Riis tungsaufträge 1 kommen im Schneckentempo (AP) Mit der Vergabe von Aufträgen für leichte Waffen an die deutsche Industrie kamm in diesem Jahr noch nicht gerechnet werden, verlautete am 18. Januar von zu- ständiger Seite. Jedoch würden die ersten Ausschreibungen für Kraftfahrzeuge und Zubehör, für Fernmelde- und optische Ge- räte sowie für Sanitäts- und Pioniergerat erfolgen. Ein Teil des Gerätes und det Vetkä ble . weil täglich röstirisch au de bellebfe, kräftige Sorte In allen Preislagen Kaffee- Rösterei Wir empfehlen besonders am Frohteg: Südland-Werbe-Kaffeeizsg Perzina-Klavier mit Spinetteinbau zu vk. Adr. einz. unt. A 04299 1. V. 2 Kleiderschränke, a2tür., 1 Nacht- tisch, 1 Nähmaschine billig zu ver- kaufen. Telefon 5 34 14. Theke, 2,7 5X I, 10,65 m. Zwischen- tach und Schublade, Regal 2,30 2, 00 x0, 25 m, neuwertig, f. 80,- DM zu verkaufen, Telefon 8 90 05 Motorradiacke, neuw., preisw. zu verk. Partha, Rheinhäuserstr. 97 Oval. 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Daß unter den 262 Nachfolgern des Apostels Petrus auf dem Heiligen Stuhl er zu den bedeutungsvollsten Persönlichkeiten gehört, dürfte schon jetzt nicht mehr be- stritten werden können. Und wenn Pius XII. in diesen bald 17 Jahren seines Pontiflkates immer wieder zu allen Fragen des Menschen, der Religion, der Politik, der Wissenschaf- ten, der Sozialordnung und des kulturellen und künstlerischen Lebens Stellung genom- men hat, so liegt in der Summe seiner Enzykliken und Ansprachen ein Schatz an Geist und Weisheit verborgen, der in sei- nem universalen Umfang wohl noch nicht gehoben und verarbeitet ist. Das Wort des jetzigen Papstes bietet dem Suchenden einen festen Halt auf dem schwankenden Boden der Gegenwart, und die Weite der Bildung und des Wissens, über die Pius XII. verfügt, hat ihn zu allen Lebenskreisen Srumdsätzliche Stellung nehmen lassen. Nachdem kürzlich die beiden Dominika- mer Utz und Groner die soziale Summe, also alle Verlautbarungen des Papstes zu den Fragen des Staates und der Gesellschaft veröffentlicht hatten, griff jetzt der italie- nische Journalist Michele Chinigo thema- tisch noch weiter aus und faßte das gesamte Denken des Papstes, soweit es publiziert wurde, zusammen.„Der Papst sagt“ heißt dieses Buch, das in der Uebersetzung von Cajetan Freund und mit zahlreichen, außer- Kultur-Chronik Der Münchener Schriftsteller Ludwig Rei- ners— hauptberuflich Direktor eines Unter- nehmens der Textilindustrie wird am 21. Januar 60 Jahre alt. Reiners, der aus Ratibor (Schlesien) stammt und nach seiner Promotion zum Dr. jur. und Dr. rer. vol. als Kaufmann tätig war, begann seine schriftstellerische Tätigkeit 1930 mit dem Werk„Die wirkliche Wirtschaft“, einer volkstümlichen National- ökonomie in Dialogform. Es folgten„Fontane oder die Kunst zu leben“,„Stilkunst“(1944), „Der sichere Weg zum guten Deutsch“(1951) und „Fibel für Liebende oder über die Kunst, ver- heiratet und doch glücklich zu sein“(1950). Eine Abhandlung gegen die Astrologie erschien 1951 unter dem Titel„Steht es in den Sternen?“ In dem„Roman der Staatskunst“ gab Reiners einen fesselnd geschriebenen Ueberblick über die britische Geschichte. 1952 beschrieb er in dem Werk Friedrich“ das Leben Friedrichs des Großen, wobei es ihm mehr auf den Men- schen und Staatsmann als auf den großen Stra- tegen ankam. In dem Buch In Europa gehen Licͤhter aus“(1984) schilderte Reiners den Untergang des wilhelminischen Kaiserreiches. Der Verein„Die Freunde der Bildenden Kunst“ in Berlin verteilte zum dritten Male Preise von insgesamt 10 000 DM. Die erste Vor- sitzende, Louise Schröder, überreichte den 27 Preisträgern im Rathaus Schöneberg ihre Auszeichnung. Sieben Künstler erhielten je ein Stipendium von 1000 DM für eine Auslands- reise; die übrigen 20 bekamen Gutscheine über Je 150 DM für Material- Beschaffung. Gleich- zeltig wurde eine Ausstellung eröffnet, die Ar- beiten der Preisträger dieses Jahres mit denen der vorjährigen verbindet. Paul Hindemith wird im April mit den Wie- ner Philharmonikern eine Konzertreise durch Japan unternehmen und in 16 Konzerten Werke der Klassik und eigene Kompositionen dirigieren. Das Solotanzpaar Inga Weiß und Roger George vom Mannheimer Nationaltheater gastierte auf Einladung der„Neuen Bühne“ an der Johann-Wolfgang-Goethe- Universität kürz- lich mit dem Programm seines Duo-Tanzabends in Frankfurt am Main. Hans Thürwächter, der junge Mannheimer Pianist, gibt am Freitag, 20. Januar, 20 Uhr, in der Mannheimer Kunsthalle im Rahmen der Konzerte der Städtischen Musikhochschule einen Klavierabend mit Werken von Bach, Beethoven, Schumann und Chopin. Die Städtische Bühne Heidelberg bringt am Samstag, 21. Januar, eine Neuinszenierung von Mozarts„Cosi fan tutte“ heraus, bei der Paul Hager als Gast Regie führt und Karl Rucht die musikalische Einstudierung übernommen hat. des Dokumentarwerks„Der papst sagt“ ordentlich guten Fotos nun auch deutsch- sprachig erschien Verlag Heinrich Scheffler, Frankfurt am Main). Das Material ist den vatikanischen Archiven entnommen, und das Manuskript wurde dem Heiligen Vater vor- gelegt. Die deutsche Ausgabe wurde vor der Drucklegung nochmals von zuständiger Seite durchgesehen und überprüft; dabei konnten denn auch noch jüngste Ansprachen und Botschaften, die das italienische Original nicht enthielt, mit berücksichtigt werden. Wo mehrere Aeußerungen über ein und dasselbe Gebiet vorlagen, von denen eine es erschöpfend behandelte, während die ande- ren es vielleicht nur streiften, hat der Her- ausgeber Chinigo jeweils die Hauptrede S2 Wählt. In allen den Fällen jedoch, in denen verschiedene Aspekte des gleichen Themas Zu verschiedenen Zeiten erörtert waren, hat Chinigo diese Darlegungen in einem Kapitel Zusammengezogen. Die verschiedenen Ab- schnitte aus den einzelnen Reden und Do- Kkumenten sind genau gekennzeichnet und mit Datum und Anlaß kenntlich gemacht, so daß keine„Klitterung“ entstand, sondern ein in jedem Fall auch wissenschaftlichen N genügendes Quellenwerk vor- iegt. „Der Mensch“ ist der erste Hauptteil des Werkes überschrieben. Er geht von der „Herrschaft des Menschen über die Natur“ Aus, und wenn darin der Satz geprägt ist: „Die wahre Wissenschaft erniedrigt und de- mütigt den Menschen nicht in seinem Ur- sprung, sondern erhebt und erhöht ihn; sie entdeckt und bewundert in jedem Glied der Sroßen menschlichen Familie die mehr oder Weniger deutliche Spur, die ihm als Gottes Bild und Gleichnis eingeprägt ist“, So ist hier so etwas wie ein grundsätzliches Hu- manitätsideal aufgestellt. Aus den Natur- und den Gnaden zusammenhängen heraus wird darauf der Sinn und der Zweck der Ehe beschrieben. Worte an die Familienväter und über die Pflichten des Ehemannes und der Ehefrau schließen sich an, die moderne Frau mit ihren neuen Problemen in Beruf und sozialem Leben ist Gegenstand einer besorgten Untersuchung, selbst die Fragen von„Mode und Tugend“ hat der Papst aus- kührlich behandelt, und eine Analyse des modernen„Maschinenmenschen“, in einer Ansprache vor dem Heiligen Kollegium am Weihnachtsabend 1952 gegeben, schließt die- sen Teil ab. „Erziehung, Wissenschaft und Kunst“ ist der zweite Hauptteil überschrieben. Mit be- sonderer Eindrücklichkeit behandelt der Papst hier den neuerdings wieder frisch ent- entbrannten Streit um das Recht auf reli- giöse Schulerziehung, und vornehmlich einen Satz aus einer Ansprache an die Katholische Aktion vom 4. September 1949 sollten alle „Alle Werden reich“ in Hamburg „Alle werden reich“ heißt eine Komödie von Albin Stuebs, die in Hamburg im Jungen Theater ihre Urauffuhrung erlebte. Die Komòödie beschäftigt sich mit der Diumanten- fälscher-Affäre, die 1952 die westdeutschen Gemüter erregte. Unser Bild zeigt Walter Scherau in der Rolle des zigarren rauchenden jovialen Herrn Ministers, wie er mit der Frau des Diamanten machers, die von Renate Schacht dargestellt wird, einen der fünstlichen Diamanten im Sektglas tauft. die einmal bedenken, die das Hirtenamt der Kirche in Schule und Erziehung zu be- schneiden versuchen:„Aber wie der Stuhl Petri als wachsamer Schützer des Heils der Seelen und ihres wahren Fortschritts in der Vergangenheit niemals auf dieses wesent- liche Recht verzichtet hat, das er im übri- gen zu allen Zeiten mit Hilfe seiner Institu- tionen, die nicht selten die einzigen waren, die sich dieser Aufgabe widmeten, in aus- gezeichneter Weise ausübte, so wird er auch in Zukunft nicht darauf verzichten, weder in der Hoffnung auf irdische Vorteile noch aus Furcht vor Verfolgung.“ Daß die Kirche in allen Fragen der Erziehung keine Kon- zessionen machen kann und warum sie die- ses nicht tut, ist hier mit eindringlichen, verantwortungsbewußten und zugleich klar entschiedenen Worten erklärt. Immer wieder muß man den universalen geistigen Horizont von Pius XII. bewundern: mit den Naturwissenschaftlern spricht er über die Fragen der Kernphysik, mit den Astronomen über Spiralnebel und Doppel- sternsysteme, mit den Aerzten über die Fragen des Berufsgeheimnisses oder über Associated Press Foto die Probleme von Vererbung und Eugenik, mit den Juristen über die Situationsethik, mit den Theaterleuten über den guten Ge- schmack, mit den Filmschaffenden über die Möglichkeiten und das Wesen des idealen Films, mit den Journalisten über die Ver- antwortung der Meinungsbildung, mit den Gewerkschaftlern über die Sozialisierung, mit den Unternehmern über die Verstaat- lichung oder auch über das Gemeinwohl, und als Abschluß des Bandes werden aus einer Ansprache an die Vertreter der Europa- Union seine Bemerkungen über die euro- päische Einigung und den europäischen Geist zitiert. Was den Menschen des 20. Jahrhunderts bewegt, was inmitten des erhofften An- bruchs eines neuen Zeitalters die Gedanken und die Herzen erfüllt, worauf wir Gegen- wärtigen heute eine Antwort suchen, ist in all diesen Worten des Papstes Pius XII. be- handelt. Das Buch stellt die Summe seines Denkens dar, und nicht nur der katholische Christ kann hier eine gültige Antwort auf die ewigen Fragen finden. Ulrich Seelmann-Eggebert Die Ehestifterin im Rollstohl Deutschsprachige Erstaufführung von Edouard Bourdets Komödie„Große Hochzeit“ in Wien Die Gesellschaftskomödie„Große Hoch- Zeit“(französischer Originaltitel„Hymenée“) des 1945 verstorbenen Edouard Bourdet ist tadellos gearbeitetes Theaterhandwerk, das zum Bestand jeder Bühne unerläglich ist, in Frankreich und England noch immer konti- nuierlich produziert wird und im deutschen Sprachgebiet sehr spärlich vertreten ist. Eim gepflegtes Milieu, dieses Landhaus des Fabrikbesitzers Pierre, mit seinen Ehewirren und Heiratssorgen, die sich für Augenblicke zu sparmungsgeladenen Gewitterwolken zu- Sammenzuballen scheinen. Aber kein Gewit⸗ ter mit Blitz und Donner entlädt sich über dieses charmante Heim, nur ein kleiner Platzregen geht nieder. ein paar heimliche Tränen werden zerdrückt, und unerschüttert in seinen Grundfesten stehen Haus und Ehe; Jugend findet, wie sichs gehört, zu Jugend vnd baut sich ihr eigenes Nest. Obgleich es für Augenblicke aussieht, als könnte es auch anders kommen, geht es da oben auf der Bühne schließlich so hochehrbar zu, daß jeder brave Familienvater getrost seine Kinder in dieses Stück führen kann; beide Generationen Werden einen höchst vergnügten Abend er- leben, dem nur das kleine Quentchen Nach- denklichkeit beigemischt ist, das zu gepflegter Unterhaltung eben gehört. Daß alles zu gutem Ende kommt, ist dem Wirken der gelähmten, im Rollstuhl fahren- den Freundin des Hauses, Agnes, zu danken, die einmal den Hausherrn(als er noch nicht verheiratet war und sie gesund auf beiden Beinen stand) liebte. Auch jetzt ist sie ihm noch in mehr als herzlicher Weise zugetan und ganz uneigennützig, so sagt sie, um sein Ehe- Slück und seine Seelenruhe besorgt. Beides ist eil wenig in Frage gestellt, da Pierres junge Schwägerin Mardanne, die er nicht ohne Vor- bedacht ins College weit übers Meer nach Amerika geschickt hatte, zurückkehrt. Ihr macht es völlig naiv Spaß, den um fünfund- Zwanzig Jahre Aelteren ein wenig verliebt zu sehen, und sie behandelt den mit ihr gleich- altrigen Bewerber Remi leicht verächtlich. Die gelähmte Agnes weiß den in so schwere Be- drängnis geratenen Jugendfreund zum Spre- chen zu bringen und erringt auch das Ver- trauen des jungen Paares, das noch keines- Wegs zueinander gefunden hat. Sie intrigiert ein wenig nach allen Seiten, und das junge Paar(die junge Frau ist um des Schwagers willen zu einer Scheinehe entschlossen) findet uuf die natürlichste Weise zueinander Pierre aber geht, um die große Liebe oder die Kleine Verletzte Eitelkeit zu verwinden, auf eine Er- holumgsreise mit seiner Frau und damit wohl ziemlich sicher einem zweiten Liebesfrühling entgegen. Die gelähmte Freundin schliefllich kann im Bewußtsein ihrer guten Taten, ver- sehen mit den dankbaren Freundschafts- bezeugungen aller Beteiligten, das beschau- liche Dasein einer vom Leben Ausgeschlosse- nen weiterführen. So harmonisch, so ohne Bitterkeit und Leidenschaft sind eben ge- lähmte junge Frauen in französischen Boule- ward komödien. Dieses gepflegte Gesellschaftsstück, kurz- weilig und ohne Prätension wurde in Paris und auf Gastspielen von Vvonne Printemps und Pierre Fresnay über tausendmal gespielt. Jetzt kern es Als Schsprachige Erstauffüh- rung im Wiener Theater in der Josefstadt Heraus. In der von dem jungen Regisseur Werner Kraut(gut bekanmt aus Zürich und Stuttgart) betrauten und zu fugenlosem Zu- sammenspiel geführten Aufführung wird blendend gespielt. Allen voran von Vilma Degischer, die als die gelähmte Ehestifterin mit Humor und Güte(und dem kleinen Quentchen Bitterkeit, das der Autor gerade noch duldet) eine ihrer prächtigen mütter- lichen Frauengestalten schafft. Erik Frey als Pierre ist der rechte Mann, um mammnhaft da- gegen anzukämpfen, einer späten Leiden- schaft zu erliegen, der junge Nachwuchs- schauspieler Peter Weck spielt den unbehol- fenen Bewerber Rémi und Nicole Heesters, quicklebendig und reizvoll, die junge Schwa- gerin Marianne, die so viel Verwirrung stiftet. Auch alle anderen Mitwirkenden, die in Ge- fahr geratene Gattin Juliette(Susi Witt), die diwersen Mütter und Schwiegermütter Su- same Engelhardt, Elisabeth Markus und Ludmilla Hell) stellen, jede auf ihre Weise, amiisante Typen auf die Bühne. Mit sicherer Charakterisierung weis Johannes van Hamme einen lächerlichen Schwiegervater inmitten feindseliger Verwandter aufs amü- santeste darzustellen. Inge Fiedler als Büh- nembuldnerin schuf das kultivierte Interieur eimes framzösischen Landhauses. Das Publikum unterhielt sich blendend. Elisabeth Freundlich — „Auf schmalem Grat“ Eine Urcgufföhrung in Karlsruhe Nachdem sich die Pariser Premiere um einige Tage verzögert hat, konnte die Karls- ruher Studiobühne„Die Insel“ mit Gabriel Marcels Schauspiel„Auf schmalem Grat“ eine erfolgreiche Uraufführung präsentieren. Der prominente Pariser Publizist, Verfasser von mehr als 20 Dramen, von denen einige auch die deutsche Bühne erreichten, nützt hier ein erotisches Dreieck aus einem Mann und zwei Frauen zu einem Konflikt, an dem er die Ueberlegenheit der christlichen über die sinn- liche Liebe aufzeigt. Ausgestattet mit äußzer- ster Fairneß schickt er die Rivalinnen in den Kampf um den Mann, der nicht viel mehr alz ein willenloser Spielball zwischen den beiden ist. Die Freundin stützt sich auf die Sicherheit der erwiderten Liebe, der in langjähriger Krankheit geläuterten, dem Irdischen fast schon ein wenig entrückten Ehefrau stehen als unbesiegbare Waffen Güte und Toleranz zu Gebot. Dem Vorwurf, sie habe ihre Tugen- den mit perfider Berechnung ins Feld Seführt, begegnet sie mit der lächelnden Ruhe des guten Gewissens. Während der Mann, der schlieglich zu ihr zurückfindet, sich ebens wie die Freundin durch die Niederungen des Lebens quält, wandelt sie auf einem schma- len Grat, um eine„unendlich höhere Ord- nung zu erreichen, in der sich unsere mensch- lichen Wirrnisse in Klarheit lösen.“ Dieses Ziel auch in der Szene anzugehen ist Marcel nur bedingt gelungen, zumal er ein paar durchaus entbehrliche Randfiguren ins Spiel führt und auch das Terzett der Liebenden in ihren endlosen, gefühlvollen Auseinandersetzungen psychologisch nicht klar profiliert. Düstere Andeutungen, die komplizierte seelische Hintergründe aufrei- Ben, bringen nur wenig Licht in den vier Akte währenden Status quo der Verwirrung, bis erst der plötzliche Schluß die geistige Marsch- richtung auf dem schmalen Grat illuminiert. Werner Wedekind, Hausherr der„Insel“, war der behutsame Regisseur der Karlsruher Uraufführung. In seiner dichten Inszenie- rung war Marcels seelengeologische Gebirgs- zjanidschaft von einer qualerischen Atmosphäre erfüllt, von der sich die Darsteller(Ilse Steg maler, Gudrun Bayer und Winfried Müller in den Hauptrollen) willig tragen ließen. „Die Wirtin von Pinsk“ Richard Mohaupts Oper in Ostberlin Die Komische Oper in Otsberlim brachte Als Erstaufführung eine Neufassung von Ri- chard Mohaupts dreiaktiger Oper„Die Wirtin von Pinsk“. Das Werk wurde 1938 unter Karl Böhm in der Dresdener Staatsoper bei star- kem Publikums- und Presseerfolg urauf. geführt. Trotzdem wurde die Uraufführung zu einem Skandal, weil die damaligen Macht- haber das Stück als„kulturbolschewistisch“ ablehnten und verboten. Ein Jahr vor Aus- bruch des Krieges ging ihnen wohl der poli- tische Hintergrund(der miß glückte Rußland- feldzug Napoleons) auf die Nerven. Außer- dem paßten die paar Dissonanzen und die Jazzelemente der Musik nicht genau in das Stelatlich angerührte Kompositionsrezept, ob- Wohl Mohaupt weiß Gott kein Radikalist war. Das Labretto von Kurt Naue, einem Ber- Uirier Journalisten, fußt auf der federleichten Goldoni- Komödie„Mirandolina“, Aus der florentinischen Logierwirtin wird indes eine polnische Lubka, die in dem von Franzosen besetzten Pinsk ihr Lokal über die Kriegs- Wirren hinweg zu retten sucht und mit ihrer Politisch arglosen Geschäftsauffassung:„Gast ist Gast“ schließlich gegen die ungeschriebe- nen Gesetze des Patriotismus verstößt. Für eine Komödie ein bißchen zu viel Belastung, Aber ein Happy-End sorgt dafür, daß die Ba- lamce wiederhergestellt wird. Mohaupt schrieb mit gutem Theater- instinkt eine tänzerische, parodierende Mu- sik, nicht immer bequem sangbar und leider auch nicht immer„aus erster Hand“. Um die gemischte Gesellschaft des Stückes zu charak- terisieren, baut er die verschiedensten Tanz- formen von der Satabamde bis zum Enęlish- Waltz ein. Das ist alles recht hübsch, aber wiederum auch nicht sonderlich originell. Die neue Bearbeitung beschränkt sich auf eine Straffung der Handlung und die Einfügung vom Dialogen an Stelle musikalischer Ueber- gänge. Eime liebevolle Einstudierung(Joachim Herz), eine gute Besetzung der Hauptrollen (Hedwig Müller-Bütow, die auch am Mann- heimer Nationaltheater tätige Sopranistin, als Lubka), sehr schöne Bühnenbilder und Ko- stüme(Rudolf Heinrich) sicherten der Pre- miere einen herzlichen Erfolg, für den sich auch der anwesende Komponist bedanken konmte. G. Pliquett 8 BbRUB E MAT DA IOH UMATER UM Portröt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyright 1955 by Franz Schneekloth verlag, bermstedt 19. Fortsetzung Zwar war der Himmel noch immer grau überzogen, aber es regnete nicht mehr; ein rischer Ostwind hatte sich erhoben, der die Wolkendecke sacht nach Westen abschob. Die Sanze Stadt war auf den Beinen, und vom „Lamm“ bis zur Kirche war an ein Durch- kommen auf den Bürgersteigen nicht mehr zu denken. Bis an die Hauswände gedrängt standen die Zuschauer in dichten Reihen, um sich nichts entgehen zu lassen. Kurz vor elf marschierten zwölf Metzgergesellen und zwölf Schreinergesellen, die Metzger in blen- dendem Weig und die Schreiner in glanz- gestärktem Blau vor dem Eingang der Georgikirche auf und bildeten dort Spalier; Allerdings trugen sie statt der zuerst vor- gesehenen blanken Beile und Hobel Nelken- sträußge in den Händen. Gegen das Tragen der Berufswahrzeichen hatten sich die Schreiner gesträubt, denn mit den Hobeln in der Hand hätten sie gegen die blinkenden Waffen der Metzgerburschen keine gute Figur gemacht und wären den Metzgern auch, falls diese sie zu derblecken angefan- gen hätten, allzu unterlegen gewesen. Und dann fuhr endlich, von sechs feurigen Schimmeln gezogen und vom Hause des Bräutigams kommend, die prachtvolle glä- serne Hochzeitskutsche vor dem„Lamm“ auf. Vier Ehrenjungfrauen in duftigem rosa Organdy geleiteten die Braut zum Wagen. Bei ihrem Anblick ging ein Stöhnen durch die Zuschauerreihen. Was für ein süßes G'sichtl über dieser Woge von weißem Schaum. Die Ehrendamen hatten alle Hande voll zu tun, um die sechzig Meter Tüll neben dem jungen Mann im Frack, der seine Braut mit einem etwas verlegenen Grinsen emp- fing, kunstgerecht zu verstauen.— Lothar Lockners Aufmerksamkeit wurde von der Braut abgelenkt, als er entdeckte, daß eine der Ehrendamen Jo Klapfenberg war; in dem zarten Organdy, der ihre Schultern rosig durchschimmern lieg, ein ganz anderes und völlig neues Wesen— und bezaubernder als je zuvor. Er hatte natürlich eine persönliche Ein- ladung zu der Hochzeitsfeier vom Pflanz be- kommen, aber wie sollte er daran teil- nehmen, da er ja nur einen anständigen An- Zug besaß, nämlich den pfeffergrauen, den er auf dem Leibe trug. „Sagen Sie mal, Wastl“, stieß er den jun- den Kerschbaumer an, der ungefähr seine Figur hatte,„besitzen Sie nen dunklen An- Zug? Oder vielleicht gar zwei?“ „Nein, nur nen Smoking fragen Sie?“ „Können Sie ihn mir für heute pumpen?“ „Tut mir wirklich leid, Herr Lockner— Sie hätten ihn jederzeit haben können, bloß Beute nicht. Die Pflanz-Hochzeit möchte ich mir nicht entgehen lassen.“ „Schon gut, schon gut., aber er war doch ein wenig enttäuscht, und er kannte niemand, an den er sich sonst hätte wenden können. „Hören Sie zu“, sagte der junge Mann, dem es leid tat, sich ungefällig zeigen zu missen,„für eine Stunde oder anderthalb weshalb können Sie das Gewand haben. Wenn Sie sich dranhalten, können Sie in einer Stunde das Büfett ganz schön abräumen.“— Er schien der Meinung zu sein, daß es Lockner auf den guten Fraß abgesehen habe. „Nett von Ihnen, Wastl, aber danke— es liegt mir wirklich nicht so viel daran.“ Die Schimmel setzten sich mit der Glas- Kutsche in Bewegung und entführten das Brautpaar zur Kirche. Von zwei Rappen ge- zogen nahte die Kutsche, in der die Schwie- Sermütter des jungen Paares Platz nehmen sollten. Bei Frau Pflanz hatte das keine Schwierigkeiten. Anders war es bei der Mut- ter des Bräutigams, Frau Elvira Salteneder. Mit dem Gewicht von zweihundertundachtzig Pfund, die nun in schwarzen Atlas und unter dem Atlas in einen krachenden Panzer ge- Zwängt waren, glich sie bei ihrer geringen Größe einer Kugel, und nur den vereinten Bemühungen von vier Herren, die auf einer Seite schoben und auf der anderen zogen, War es zu verdanken, daß sie in den offenen Wagen hineinkam. Sogar die Pferde schau; ten sich um und machten bedenkliche Ge- sichter. Das Publikum aber hielt den Atem an, als die Kutsche wie ein Schiff mit schwerer Schlagseite davonknarrte, denn die freundlichen Helfer hatten Frau Salteneder ein wenig zu weit nach links placiert, und Frau Pflanz vermochte bei aller Stattlichkeit und so sehr sie sich auch nach rechts hin- übersetzte, das Gleichgewicht nicht herzu- stellen.— Eine Kutsche mit zwei braunen Rössern folgte dichtauf, und in ihr nahmen in Frack und Zylinder die beiden Schwieger- väter Platz. Der Salteneder lang und zaun- dürr und schon mit einem kleinen Schicker in der Krone— der Pflanz sehr ernst und verschlossen. Die Geschichte mit seinem Bu- ben ging ihm schwer nach. Er hatte das Kind selber in die Heilanstalt nach Gabersee ge- bracht und war danach eine Woche lang nicht aus seinem Zimmer gegangen. Diesem Gespann folgte eine endlose Ko- jonne von mehr als vierzig auf Hochglanz polierten Wagen, in denen die Hochzeits- gäste zur Kirche fuhren. Und dort gab es ein ähnliches Schauspiel wie vor dem „Lamm“, als die Ehrendamen der Braut aus der Kutsche halfen und die kleinen Schlep- penträgerinnen in weißen Kleidchen und mit rosa Kränzchen auf den Köpfen aufstellten und ermahnten, die Schleppe der Braut keinesfalls als Schneuztuch zu benutzen; denn die kleinste von ihnen, die vierjährige Sieglinde vom Tierarzt Bräuer hatte vor lauter Verlegenheit bereits begonnen, sich mit dem Schleppenzipfel die Nase zu putzen. Vier starke Männer hoben die Mutter des Bräutigams aus der Kutsche, der Hochzeits- zug ordnete sich, die Metzgerburschen und Schreinergesellen bildeten die Ehrenpforte mit ihren Blumengebinden, und während aus dem weit geöffneten gotischen Portal der Kirche Orgelklänge brausten, setzte sich der Hochzeitszug in Bewegung. Der Fotograf Vollkommer stand hoch über der Menschenmauer, die den Kirchen- zugang säumte, auf einer Staffelei und blitzte unentwegt auf Hochzeiter und Gäste herab. Später umkreiste er den Altar und schoß seine Blitze aus allen Richtungen und zu jeder Gelegenheit auf das Brautpaar ab, beim Gebet, bei der Einsegnung, beim ge- flüsterten Ja der Braut und beim sonoren des Bräutigams, und beim Ringwechsel. Für die kugelige Schwiegermutter der Braut hatte man vor den Kirchenbänken, in die sie nicht hineingepaßt hätte, einen gepolsterten Hocker hingestellt; unter Tränen, die wäh- rend der heiligen Handlung auf ihren ge- waltigen, hochgepreßten Busen tropften, saß sie vor den Frauen, die die rechten Kirchen- stühle besetzt hatten. Links standen die Männer, und der alte Salteneder, der den Pflanz schon während der ganzen Herfahrt aufzuheitern versucht hatte, flüsterte wäh⸗ rend des Gesanges dem Pflanz immer wieder etwas ins Ohr, bis es dem Pflanz zu dumm wurde und er laut genug, daß man es durch die halbe Kirche hören konnte, dem Salten- eder ins Ohr zischte, er solle endlich sein Maul halten. Der Salteneder, schon ein wWerug glasig, beteuerte zum zehnten Mal daß es vom Thoma sei, vom Ludwigers echt wahr, vom Thoma höchstpersönlich gedichtet und der Kellnerin Rosl vom Spöckmeier in München zu ihrem Hochzeitstag gewidmet. Es war wirklich eine Märchenhochzeit, darüber war sich die ganze Stadt einig. Und auch darüber, daß man solch eine hübsche, zarte und kostbar gekleidete Braut seit Menschengedenken nicht mehr vor dem Al- tar gesehen hatte. Auch der Bräutigam war ein fescher Bursch. In der Figur hielt er gerade die richtige Mitte zwischen der quel- lenden Fülle der Mutter und der hölzernen Dürre des Vaters. Da hatte mal wieder Geld zu Geld geheiratet.— Zu beiden Seiten des Altars, von Oleanderbäumen halb verdecict hatten paarweise die Ehrendamen der Braut, Aufstellung genommen, um zur Stelle 2 sein, wenn es galt, beim Platzwechsel die Schleppe aufzunehmen. Es wäre ein schlech- tes Zeichen für die Ehe gewesen, wenn die Braut sich vor dem Altar in ihrem Gewand verfangen hätte und womöglich gestolpert wäre. Lothar Lockner war, ohne daß er es eigentlich wollte, von den Zaungästen der Trauung in die Kirche gedrängt worden. An eine Säule des linken Seitenschiffes ge- quetscht, mußte er den Hals recken, um das Brautpaar zu erblicken. Dafür sah er Jo. hanna Klapfenberg um so deutlicher— und sie, die mit ihren Gedanken nicht recht bei der Sache zu sein schien, entdeckte ihn eben- falls und erwiderte, als er unauffällig hin- übernickte, mit einem Senken der Augen- lider seinen Gruß.(Fortsetzung folg) 4 ——ñ——ỹ—ä——ͤ— SU. 0 6 — — 5 Nera Verla drucl chef: Stell. W. H webe Loka Dr. C. Se cher heute bay, geme nerst mit, Freue der deuts Indie dere und Neu sicht, deuts Aufn. reich Besp Scher Geist Hoffe betei die f. 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