2 elt 1 1 Is he dei 8 e ud ler in nd ph nd lat zen len al- en, An hre E 9 0 A 1 0 ——— 0 Werausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Gro- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. 0. weber; Feuilleton: W. Gules, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serrz Soziales: F. A. Simon; L'haren: H. Kimpinsky; Chet v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches,. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main-Bank, städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr, 80 616, Ludwigshafen nh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 46, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlpg. Tagedbl.); Ludwigshafen/Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Ebenso wie die Aus- sprache, die der deutsche Botschafter von Herwarth am Samstag nach seiner Rück- kehr von Bonn mit Außenminister Selwyn Lloyd führte, dürften auch die Gespräche mit dem französischen Botschafter am Montag einem Gedankenaustausch über die bevorstehenden Beratungen der englischen Minister in Washington und der Unter- richtung der europäischen Alliierten über die englischen Absichten bei diesen Be- sprechungen gegolten haben. Es ist kein Geheimnis, daß europäische Fragen in den Gesprächen zwischen dem Premierminister und Präsident Eisenhower keine vordring- liche Rolle spielen. Nachdem der Unterstaatssekretär im bri- tischen Außenamt, Shuckburgh, und der amerikanische Botschafter Aldrich, die beide an der Aufstellung der Liste der Gesprächs- themen und an den vorbereitenden Ver- handlungen in Washington beteiligt waren, während des Wochenendes von dort nach London zurückgekehrt sind, läßt sich jetzt übersehen, daß das Schwergewicht der Kon- ferenz der Regierungschefs auf den nah- bzw. mittelöstlichen Fragen und dem Pro- plem einer engeren Zusammenarbeit zwi- schen England und Amerika auf dem Gebiet der Atomforschung und der Atomwaffen liegen wird. Der Wichtigkeit nach scheint die Möglich- keit einer Beilegung des israelisch- arabischen Konfliktes an erster Stelle zu stehen. Für den Fall, daß diese nicht zu verwirklichen ist, dürfte die Konkretisierung der Dreimächte- Erklärung von 1950, welche dem Angegriffe- nen im Raum von Palästina die Hilfe Groß- britanniens, der USA und Frankreichs sichert, die beiden leitenden angelsächsischen Staats- männer vornehmlich beschäftigen. In diesem Zusammenhang wäre es natürlich von großer Bedeutung, wenn bis zu Edens Eintreffen in Washington am 30. Januar eine fühlbare Entspannung in Zypern eingetreten sein Sollte. Dann nämlich, und nur dann, könnte Zypern als der Stützpunkt ins Auge gefaßt werden, von dem aus im Notfall innerhalb weniger Stunden die ersten Truppen zur Verwirklichung des Beistandsversprechens nach Palästina gebracht werden könnten. Man hofft, daß das Angebot, welches der Gouverneur Sir John Harding von seinen während des Wochenendes und am Montag mit Sir Anthony Eden, Außenminister Selwyn Lloyd und Kolonialminister Lennox- Boyd geführten Beratungen mit nach Zypern nehmen wird, den Weg zu einer Verständi- gung mit Erzbischof Makarios auf der Grundlage einer Zusage der Selbstbestim- mung für Zypern innerhalb einer festen Frist(deren Dauer vorläufig noch geheim- gehalten wird) ebnen wird. Die engere Zusammenarbeit auf dem Atomgebiet, die Eden in Washington anstre- ben wird, dürfte sich nicht auf die Möglich- keit beschränken, daß die Vereinigten Staa- ten Großbritannien die Eniwetok im Pazifik für die erste Probeexplosion einer englischen Wasserstoffbombe zur Verfügung stellen. Wichtiger noch wäre es in den Augen briti- scher Politiker und Militärs, wenn der Premierminister und der Präsident sich auf eine öffentliche Erklärung über ihre Pläne für die etwaige Verwendung taktischer Atomwaffen im Kriegsfalle einigen könnten. Der Zweck einer solchen Erklärung würde es sein, zu verhindern, daß durch jeden Ab- schuß einer Atomgranate etwa im Falle eines, größeren Grenzzwischenfalles sofort ein totaler Krieg mit Wasserstoffbomben ausge- löst zu werden droht. Der Wichtigkeit nach an dritter Stelle in der Rangordnung wird in Washington nach britischer Auffassung die Lage im Fernen Osten stehen. Sie hat sich durch die sicher- lich von chinesischer Seite nicht unabsicht- lich gerade in diesem Augenblick unternom- mene propagandistische Ausschlachtung der seit Monaten in Genf vertraulich geführten amerikanisch- chinesischen Besprechungen er- neut zugespitzt. Daß neben all diesen dringlichen Pro- blemen für die Besprechung der europäischen Fragen sehr viel Zeit übrig bleiben sollte, ist kaum anzunehmen, zumal man weder in London noch in Washington sich im Augen- blick praktische Erfolge von einer neuen Initiative etwa in der Frage der deutschen Wiedervereinigung verspricht. Das britische Unterhaus tritt heute Diens- tag nach vierwöchigen Weihnachtsferien wieder zusammen. Der Beginn der parla- mentarischen Arbeit steht ganz im Zeichen der Nahost-Krise. Soldaten sollen selbst saubermachen Denn Sparsamkeit ist oberstes Gebot, sagt Haushaltsreferent Hopf Bonn.(dpa) Im Anfangsstadium des Auf- baus der neuen deutschen Verteidigungs- kräfte ist Sparsamkeit oberstes Gebot. Diese Ansicht vertrat der Haushaltsreferent des Bundesverteidigungsministeriums, Ministe- rialdirigent Volkmar Hopf, am Montag in einem Gespräch mit einem Korrespondenten der dpa. Jeder Offizier, der heute überflüs- sige Ausrüstungs- oder Einrichtungsgegen- stände für seine Soldaten anfordere, müsse sich darüber klar sein, daß er damit den Verteidigungseffekt der Truppe verzögere oder gar in Frage stelle. Was heute nämlich im Zeichen der Kassenfülle des Bundes an Unterkünften gebaut und an Möbeln be- schafft werde, habe allein noch keinen Ver- teidigungswert. Wenn später die modernen und schweren Waffen besorgt werden müß- ten, um den Divisionen militärische Schlag- kraft zu geben, werde der„Blank-Ueber- hang“ in der Bundeskasse schnell aufge- braucht. Dann werde jeder Pfennig zählen, der noch für Waffenkäufe zur Verfügung stehe. Hopf wies darauf hin, daß dem Steuer- zahler geschadet werde, wenn bei den Sol- daten„aus dem Vollen gewirtschaftet“ werde. Ohnehin werde sich ungefähr zum Ende des Rechnungsjahres 1958 möglicher- weise eine Finanzierungslücke von einigen Der Pascha von Marrakesch ist tot El Glaoui hat die Folgen einer Paris.(dpa) Der Pascha von Marrakesch, Si Hodschi EI Glaoui, ist am Montag gestor- ben. Er war seit längerer Zeit schwer krank, nachdem er sich im Dezember einer Krebs- operation unterzogen hatte. El Glaoui ge- hörte nicht nur zu den einflußreichsten, son- dern auch schillerndsten Persönlichkeiten des marokkanischen Reiches. Er vereinigte in seiner Person die Eigenschaften des Groß- Srundbesitzers feudalistischer Prägung mit denen eines hartgesottenen Geschäftsman- Bild: AP nes, Kunstmäzen, listerireichen Kriegers und anpassungsfähigen Politikers. Das genaue Geburtsdatum El Glauois ist unbekannt. Nach den verfügbaren Unter- lagen wurde er zwischen 1870 und 1875 als Sohn eines der zahlreichen kleinen Stam- meshäuptlinge im Gebiet des Atlasgebirges Seboxen. Als Frankreich 1912 Marokko unter Sein Protektorat nahm, fand es in El Glaoui emen— wie sich später zeigen sollte treuen und zuverlässigen Freund. Nach dem zweiten Weltkrieg geriet El 8 Krebsoperation nicht überlebt Glaoui— inzwischen längst zum Pascha von Marrakesch ernannt und mit Beinamen wie „Alter Löwe des Atlas“,„Schwarzer Pan- ther“ oder„Adler von Telouet“ geschmückt — in immer stärkeren Gegensatz zu dem jungen Sultan Mohammed Ben Jussuf, des- sen Reformpläne, die sich gegen die Privi- legien richteten ihm nicht behagten. 1953 mobilisierte El Glaoui seine Krieger und erzwang die Absetzung Mohammed Ben Jussufs. Als der Sultan Ende Oktober vergangenen Jahres von seinem Exil auf Madagaskar zurückkehrte, entschloß sich der über achtzigjährige El Glaoui zu einer als sensationell bezeichneten Kehrtwendung seiner politischen Einstellung und unterwarf sich Ben Jussuf. Milliarden Mark beim Aufbau der Streit- kräfte einstellen. Die Notwendigkeit, dann zusätzliche Gelder zu beschaffen, werde um- so gröber sein, je mehr Geld jetzt schon „verpulvert“ werde. Schließlich wäre es für die Volkswirtschaft gefährlich, wenn ihr mehr zivile Hilfskräfte für die Truppen ent- zogen würden, als unbedingt erforderlich sei. Aus diesem Grunde sei auch nicht ein- zusehen, weshalb die Soldaten bei den Mahlzeiten von weiblichem Personal bedient werden müßten, statt ihr Essen selbst zu kassen, Wenn 10 000 Frauen und Mädchen dafür eingestellt würden, würde das schon 20 Millionen Mark jährlich kosten. Die Bemihungen des Haushaltsreferats, überall den Sinn für Sparsamkeit zu wecken, sind nach Angaben Hopfs bei den Offizieren weitgehend auf Verständnis gestoßen. Zum Beispiel würden sich die nächsten Lehr- kompanien nicht mehr auf Schaumgummi- matratzen, sondern auf gewöhnlichen Ma- tratzen zur Ruhe legen. Es sei auch nicht notwendig, die Kasernen mit besonderen Konferenzzimmern auszustatten. Schließlich brauchten die Unterkünfte nicht von Reine machefrauen gesäubert zu werden. Das könnten die Soldaten selbst tun, zumal im Dienstbetrieb nicht ununterbrochen Exer- zieren auf Unterricht und Unterricht auf Exerzieren folgen könne. Alles komme darauf an, daß der Steuerzahler geschont werde und die Divisionen rasch und„rentabel“ auf- gestellt werden. Kritik an den Uniformen (gn.-Eig.-Ber.) Der Abgeordnete Schneider (DP) bedauerte, das man bei der Uniform- Gestaltung fremde Vorbilder zum Maßstab nahm, anstatt auf die eigene Tradition zurückzugreifen. Schneider meinte:„Die Be- sichtigung der Lehrkompanien in Andernach und die darüber veröffentlichten Fotos haben bestätigt, daß Bekleidung und Stahlhelm in der Oeffentlichkeit allgemeine Ablehnung kanden“.— In den Streitkräften dienen zur Zeit nach Mitteilung eines Sprechers des Bundesverteidigungsministeriums 1800 Mann. Bis zum 1. April kann das Verteidigungs- ministerium insgesamt 6000 Soldaten ein- Stellen. Erst nach dem Erlaß des Soldaten gesetztes können dann weitere rund 140 000 Freiwillige eingestellt werden. Orkanartige Winterstürme fegten am Wochenende uber das Nord- und Ostseegebiet hinweg, forderten annähernd 20 Todesopfer, verursachten große Sachschäden und brachten die ganze Schiffahrt zum Erliegen, Am gestrigen Montag trafen Meldungen aus Warschau ein, die besagen, daß auch dort sowie in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten schwere Sturmschäden ent- standen. Die Weichsel soll an zahlreichen Stellen über ihre Ufer getreten sein. Danzig meldet ebenfalls schwere Sachschäden. Unser Bild zeigt einen Blic auf die tobende See. Bild: dpa Nehru droht„eiserne Hand“ an Indische Regierungspartei besteht auf den Neugliederungsplänen Neu Delhi.(AP dpa) Der indische Mini- sterpräsident Nehru, hat am Montag zu Ver- stehen gegeben, daß die indische Zentral- regierung mit eiserner Hand durchgreifen Werde, wenn die Unruhen um die Neuglie- derung der indischen Staaten nicht aufhör- ten. Der Exekutivausschuß der Kongreßpar- tei nahm eine von Nehru entworfene Reso- lution an, in der die Entschlossenheit der Regierungspartei betont wird, von den Neu- gliederungsplänen trotz der Unruhen nicht abzugehen. In einem„Aufruf an die Nation“ Wird erklärt, die Unruhen in Bombay und anderen Gegenden bedrohten die Zukunft Indiens. Ganz Indien miisse zusammenstehen, um diese Gefahren, die über eine verhältnis mäßig unwichtige Angelegenheit ausgebro- chen seien, anzuwenden. Der Exekutivausschuß der Kongreßpar- tei faßte gleichzeitig den Entschluß, allen der Partei angehörenden Ministern und Ab- geordneten zu verbieten, in der jetzigen Krise zurückzutreten. Zwei maßgebliche Zwischen Gesfern und Morgen Ein Kindersuchbildheft wird in einer Auf- lage von 50 000 Stück im März in ganz Deutschland erscheinen. Damit haben sich die Rotkreuzgesellschaften in beiden Teilen Deutschlands erstmalig zu einer gemein- samen Aktion entschlossen. Das Heft wird Aufnahmen von Kindern enthalten, die in der Bundesrepublik oder der Sowjetzone leben, und deren Namen bisher nicht fest- gestellt werden konnten. Zweimal jährlich in Berlin tagen wird der Bundestag auf Vorschlag seines Präsi- denten Gerstenmaier. Der Berliner Senat stimmte diesem Vorhaben zu. Die Erregung unter den Kriegsopfern über ihre unzureichende Versorgung nehme ständig zu, erklärt der Reichsbund der Kriegsbeschädigten. Er hat den Bundes- Kanzler gebeten, noch vor der abschließenden Beratung der fünften Novelle zum Bundes- versorgungsgesetz eine Delegation des Reichs- bundes zu empfangen. In Klausur wird die sogenannte„Pro- gramm- Kommission“ der CDU/ CSU-Bundes- tagsfraktion am kommenden Montag für Zwei Tage gehen. Sie soll untersuchen, welche wichtigen Gesetze noch in dieser Legislatur periode zu verabschieden sind, sie soll fest- stellen, welche vordringlichen Maßnahmen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich ge- troffen werden müssen, und schließlich her- ausfinden, welche Mittel der Bundeshaushalt dafür zur Verfügung stellen kann. Beim Entschärfen einer Fünfzentner- Bombe wurden am Montag auf dem Gelände einer Braunkohlengrube in Knapsack, Land- kreis Köln, vier Feuerwerker getötet. Vom Papst empfangen wurde am Montag der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Otto Dibelius. Die Audienz wurde als„völlig privat“ be- zeichnet. Vatikanische Kreise erklären, der Heilige Vater habe die Audienz auf Wunsch des Ratsvorsitzenden gewährt, der dem Ver- nehmen nach eine„Union aller Christen“ zur gemeinsamen Abwehr gegen die anti- religiösen Kräfte zu fördern wünscht. 25 Heimkehrer aus der Sowjetunion, die bereits im Dezember in die Sowjetzone ent- lassen worden waren, haben sich in diesen Tagen im Lager Friedland gemeldet. Zum Tode verurteilt hat ein Militär- gericht in Stettin einen polnischen Ange- klagten, zwei andere erhielten hohe Gefäng- nisstrafen. Die Verurteilten sollen im Dienst des amerikanischen Geheimdienstes in West- berlin gestanden haben. Der Prozeß gegen den„Margarinekönig“ Oberjat wurde am Montag vor der 6. Großen Strafkammer des Westberliner Landgerichts eröffnet. Oberjat und sieben Mitangeklagte werden beschuldigt, in den Jahren 1946 bis 1949 rund 3000 Zentner Margarine auf dem Markt verschoben und nach der Währungs- reform mit Margarine im Wert von 2 Mil- lionen Mark verbotene Geschäfte gemacht zu haben. INO- Generalsekretär Hammarskisld sagte am Montag, seine Fühlungnabhme mit dem ägyptischen Ministerpräsidenten Nasser habe in ihm seinen Optimismus hinsichtlich einer Lösung des Palästina- Konfliktes ver- stärkt. Der dreitägige Besuch in Kairo habe sein Vertrauen in die Klugheit Nassers und seines Außenministers Fauzi bestätigt. Nächste Station von Hammarskjöld ist Palästina. Feldmarschall Lord Montgomery, der stell- vertretende Oberbefehlshaber der NATO- Streitkräfte in Europa, ist am Montag zu einem Freundschaftsbesuch in Jugoslawien eingetroffen. Fragen nach dem Zweck des Be- suches wich Montgomery mit der Bemerkung aus, daß er Jugoslawien oft besuche und Tito ein Freund von ihm sei. Einen großen Gebietsteil hat die Sowjet- republik Kasakstan in Mittelasien ihrem süd- lichen Nachbarn, der Sowjetrepublik Usbe- kistan, abgetreten. Durch die Neuordnung wird auch die Hauptstadt von Usbekistan, Taschkent, in den Mittelpunkt der Republik gerückt. Seine 31. Sitzung eröffnete der Exekutiv- ausschuß des chinesischen Volkskongresses am Montag. Er ratifizierte dabei das am 25. Dezember abgeschlossene Freundschafts- abkommen mit der Sowjetzone. Nationalchinesische Kriegsschiffe haben am Sonntag Artilleriestellungen auf einer von den Kommunisten beherrschten Insel in der Formosastraße beschossen. Im Zielgebiet entstanden Großbrände, Die Insel liegt zwi- schen Quemoy und der Matsu-Gruppe. Minister des Staates Bombay, die der gegen die Neugliederung Sturm laufenden Volks- tumsgruppen der Marathin angehören, hat- ten am Montagvormittag ihr Rücktrittsge- such eingereicht, das jedoch bis zur Entschei- dung durch den Exekutivausschuß nicht an- genommen wurde. Den Ministern wurde mitgeteilt, sie könnten nur zurücktreten, Wenn sie gleichzeitig auch die Partei ver- liegen. Im Bombay herrschte am Montag im gro- Ben und ganzen Ruhe. Die Polizei teilte mit, bei den Unruhen seien bisher 71 Menschen getötet und 525 verletzt worden. Die Ver- luste der Polizei betrügen 125 Verletzte. Nach nichtamtlichen Schätzungen soll die Zahl der Toten jedoch bei mehreren Hun- dert, die der Verletzten bei mehreren Tau- send liegen. Auch in dem indischen Staat Orissa ist es in den letzten Tagen zu Protest-Demon- strationen gegen die Neugliederungspläne der Zentralregierung gekommen. Truppen- einheiten haben in Cuttack, der Hauptstadt von Orissa, strategisch wichtige Punkte be- setzt, nachdem die Häuser einiger führender Politiker angegriffen worden waren. Andere Einheiten der indischen Armee wurden nach der heiligen Stadt Puri geworfen, um dort die Ordnung wieder herzustellen. Die beiden indischen Staaten Bihar und Westbengalen, die seit Jahren einen hefti- gen Disput um ihre Grenzen führen, haben am Montag beschlossen, sich zu vereinigen. Der Zusammenschluß wurde von Minister- Präsident Nehru begrüßt, der ihn als Vorbild für die Neugliederung Indiens bezeichnete. Schweres Eisenbahnunglüek bei Los Angeles forderte 29 Tote Los Angeles.(dpa) Wenigstens 29 Men- schen kamen bei einem schweren Eisenbahn- unglück ums Leben, des sich in der Nacht zum Montag am Südostrand von Los Angeles ereignet hat. 120 Personen wurden verletzt. Ein aus zwei Wagen bestehender Dieselzug entgleiste bei rasender Geschwindigkeit in einer Kurve auf der Fahrt von Los Angeles nach San Diego. Er stürzte um und wurde völlig zertrümmert. Feuerwehr mußte sich mit Aexten und Hämmern einen Weg bahnen, um die eingeschlossenen Fahrgäste aus den Trümmern des Zuges zu befreien. Schwere Kräne wurden herangeschafft. Sie hoben bei Scheinwerferlicht die Waggons an, um die Leichen zu bergen, die unter den umgestürz- ten Wagen begraben wurden. Nach ersten Ermittlungen war überhöhte Geschwindig- keit in einer scharfen Kurve die Ursache für das schwere Unglück. Der Zugführer soll auf der Fahrt plötzlich ohnmächtig geworden Sein. Seite 2 MORGEN Ong E Kommentar Dienstag, 24. Januar 1956 Kein Wohlfahrtsstaat Die vordringlichste Aufgabe auf dem Wege zu einer sozialen Neuordnung ist die Siche- rung des ausreichenden Lebensbedarfes für unsere Alten. Jeder verantwortungsbewußte Politiker und Wirtschaftler— gleichgültig welcher parteilichen Zugehörigkeit oder Weltanschaulichen Einstellung— wird diesen Grundsatz bedenkenlos unterschreiben. Daraus— aus dieser Einsicht— entstand dieses wichtigste Problem der Sozialreform. Sie ist nötig, sie muß durchgeführt werden. Obwohl mit einer leistungfähigen Wirtschaft den Rentnern am meisten gedient ist, kann die völlige Gesundung und Erholung der Wirtschaft nicht abgewartet werden. In der Zwischenzeit wären nämlich die der sozialen Hilfe Bedürftigen verhungert. Warum? Weil die Wohltaten wirtschaftlicher Erholung zu- letzt beim Rentner anlangen. Weil die wirt- schaftliche Erholung gewisser Opfer der ge- samten Bevölkerung bedarf; sei es in Preis- zugeständnissen oder in anderem Verzicht, und weil der Rentner so arm ist, daß er keine Opfer mehr bringen kann. Infolge des verlorenen Krieges mußten die sozialen Leistungen im großen Umfange den veränderten Verhältnissen angepaßt werden. Gleichzeitig entwickelte sich durch die Aufspaltung des ehemaligen Reichsgebie- tes in verschiedenen Zonen eine Zersplit- terung des Sozialrechtes, die zu einem großen Durcheinander geführt hat. Es erhoben sich dann immer neue Stimmen, die eine Auf- besserung der Renten forderten, weil durch den verlorenen Krieg die Ersparnisse und Rücklagen vernichtet worden waren. Alle diese vielfältigen Bestrebungen führten nicht zum Ziele. Besserte man die eine Rente auf, dann war der andere Rentner benachteiligt. Seit dem Jahre 1886 hat sich eine Gesetzes- bibliothek, die 20 000 verschiedenerlei Vor- schriften auf dem Gebiete des Sozialwesens umfaßt, angesammelt. Die Vorarbeiten zur Sozialreform ver- liefen samt und sonders in Sackgassen, denn jene, die den sozialgesetzlichen Urwald roden wollten, scheiterten immer an dem Problem der Erhaltung des Bestehenden. Die Politik bemächtigte sich dieses Diskussionsthemas, ohne damit zur Entwirrung der Sachlage beizutragen. Spötter sagen sogar:„Im Gegen- teil.“ Den Durchbruch nach vorne wagte der Generalsekretär des Bundes Katholischer Unternehmer, Dozent Dr. Wilfried Schreiber, mit seiner Schrift„Existenzsicherheit in der industriellen Gesellschaft“. Der Bundes- kanzler veranlaßte Dr. Schreiber, seine Vor- schläge zu überarbeiten und greifbar zu gestalten. Und siehe da, es gelang, ein Konzept zu erarbeiten, das mit einem Schlage durch den sozlalgesetzlichen Urwald einen Weg bahnte. Das Sozialkabinett kam bei den Reform- beraturtgen am 18. Januar ein gut Stück Weges Weiter. Es wird zwar der Schreiber- Vorschlag nicht in reiner Form verwirklicht werden— er érfährt eine ganze Reihe von Veränderungen— er bietet aber— wie be- reits angedeutet— einen festen Untergrund für die Ueberlegungen(vgl. MM vom 21. Ja- nuar„Rentenversicherung für alle Arbeit- nehmer“). Wie sich das Sozialkabinett die Reform jetzt vorstellt, darauf kommen wir an ande- rer Stelle dieses Blattes zu sprechen(vgl. Seite 10). Von politischer Bedeutung ist jedoch der Umstand, daß weit- und weitest- gehende Forderungen, die an die Sozial- reform gestellt wurden und werden, Ver- Wirklichung finden sollen. So ist z. B. Ueber- einstimmung darüber erzielt worden, daß bei der Rentenfestsetzung die wirtschaftliche Situation im Zeitpunkt der Festsetzung be- rücksichtigt werden soll. In der Rente wird sich damit das Lohnniveau am Ende der Erwerbstätigkeit des Rentenberechtigten niederschlagen. Das ist bereits ein wesent- licher Fortschritt, denn die Grundlage des Während des Arbeitslebens erzielten Durch- Schnittsverdienstes hat sich mitunter als sehr abträglich für den Rentenbezieher erwiesen. Man bedenke nur die vielen minderentlohn- ten Arbeitsjahre während der Berufsausbil- dung, während der Lehrzeit. Der Einwand er kommt von der SPD- Seite—, daß die letzten Arbeitsjahre des Lebens nicht immer die bestentlohntesten sind, wiegt wenn wir den Fragenkreis von einem ande- gering, ren Gesichtspunkt betrachten und abwägen. Renten für alle Arbeitnehmer— wer erschrickt nicht bei solcher Formulierung? Wer denkt da nicht unwillkürlich an Wohl- fahrtsstaat und den sich aus ihm ergebenden Leerlauf? Nun, es handelt sich hier um kei- nen 100prozentigen Wohlfahrtsstaat, der vor- geschlagen wird, sondern um eine Mittel- form, die erträglich, verteidigungswürdig und kür jene, deren Lebensabend gesichert wer- den soll, wohltuend ist. Die Rente soll ja nur die Aufgabe erfüllen, jene Lücke zu schlie- Ben, die sich auftut, wenn jemand selbst aus eigener Kraft nicht für seine volle Zukunfts- sicherung sorgen kann. Jedermann hat während seines Arbeits- lebens die Aufgabe, sich Eigentum zu schaf- fen und für seinen Lebensabend vorzusorgen. Bei den gegenwärtigen Einkommensverhält- nissen ist das im allgemeinen auch— rein rechnerisch— möglich. Anders verhalten sich die Dinge bei Personen, die es nicht schaffen können oder nicht geschafft haben. Dazu ge- hören die Opfer von Kriegsfolgen genau so wie jene, die durch Unfall, Krankheit und andere Mighelligkeiten des Lebens nicht dazu kommen. Deswegen sieht der Schreiber-Plan die Errichtung einer zemtralen Bundesrenten- kasse für Alterssicherung und Jugend- renten sowie eine gemeinsame Kranken-, Unfall-, Invalidität- und Sterbegeldversiche- rung, die fachlich gegliedert werden soll, vor. Während die erste Einrichtung— nach dem Solidaritätsgedanken— von der Ge- meinschaft aller Arbeitnehmer erhalten wer- den soll, würde die andere Institution mit den erforderlichen staatlichen Zuschüssen Ausgestattet werden. Seit Bestehen des Bundestages lastet— gewissermaßen als politischer Alpdrucx— die Aufgabe der Sozialreform auf den Ge- setzgebern, auf der Regierung. Immer wieder wurden— unter nicht ganz unberechtigtem Hohngelächter der Opposition— beschwich- tigende Erklärungen abgegeben:„Nun ist es soweit, es kann jetzt nur noch eine Frage einiger Monate sein, bis das Reformwerk fix und fertig dasteht.“ Genau besehen ste- hen wir heute bei diesem Problem noch immer am Anfang. Es ist aber jetzt wenig- stens ein verheißgungsvoller Anfang. Der Weg ist gefunden, der zum Ziele, zur Sozialreform führen kann. Das ist viel wert. Mehr als alle bisher laut gewordenen Ver- sprechungen, Beschwichtigungen und Ver- lockungen. Eines allerdings muß beachtet werden, wollen wir wirklich erfolgreich diese Aufgabe bewältigen: Mit der Neuartigkeit der Konzeption muß Meßhalten gepaart sein. F. O. Weber Dienstag, 24. Januar 1956/ Nr. 1, Blücher brachte das Eis zum Schmelzen Seine Indien-Reise wurde zum Anfang eines besseren Verständnisses zwischen Bonn und Neu Delhi Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg Neu Delhi, im Januar Daß sich Ministerpräsident Nehru vier- mal zu insgesamt fünfeinhalbstündigen Be- sprechungen mit dem deutschen Vizekanzler in Delhi getroffen hat, war für alle politi- schen Beobachter in Delhi eine große Ueber- raschung. Das Programm für den deutschen Staatsbesuch in der indischen Hauptstadt hatte ursprünglich nur eine einstündige Be- gegnung zwischen Nehru und Blücher vor- gesehen, und es ist sicher in erster Linie ein Persönlicher Erfolg des Vizekanzlers, daß der indische Regierungschef ihm soviel mehr Zeit widmete. Denn was Blücher über die deutsche Außenpolitik zu sagen hatte und Was er hier auch in der Oeffentlichkeit mit großer Entschiedenheit ausgesprochen hat, war keineswegs Musik in indischen Ohren. Trotz der grundsätzlichen Verschiedenartig- keit der Auffassungen beeindruckten jedoch der Ernst und die offenbare Ehrlichkeit, mit denen der Vizekanzler seinen Standpunkt Vortrug, alle seine Hörer. Die indische Prèesse berichtete sehr aus- führlich über den Verlauf des Besuches der deutschen Delegation in Delhi und rigistrierte wörtlich jede Erklärung des Vizekanzlers. Das offlzielle Indien schien recht zufrieden zu sein, den ungünstigen Eindruck, den der Sowjet-Besuch in Indien auf die westliche Oeffentlichkeit gemacht hatte, durch den freundlichen Empfang für Blücher bis zu einem gewissen Grade ausbalancieren zu können. Andererseits verhehlten die offlziö- sen„Hindustan Times“ nach der Pressekon- ferenz Blüchers nicht ihr Bedauern darüber, daß„die Bundesrepublik offenbar nicht be- reit ist, sich von den Militärallianzen mit den Westmächten zu lösen und eine vollkommen unabhängige Außenpolitik der friedlichen Koexistenz zu betreiben“. Die der Regierung nahestehende Zeitung wies auf die Furcht anderer Länder vor einem wiederaufge- rüsteten Deutschland hin und betonte, daß auch nach indischer Auffassung eine deut- sche Neutralität nach dem Vorbild des öster- reichischen Friedensvertrages eine sehr er- wünschte Lösung sei. Schließlich sprach die Zeitung die Hoffnung aus, daß die Politiker der„beiden Deutschlands“ außerhalb der Militärallianzen einen neuen Versuch zur Lösung des Deutschlandproblems unter- nehmen. Was die„Hindustan Times“ schrieben, ist seit längerer Zeit die Auffassung der indi- schen Regierung, und an dieser Auffassung scheint auch die kategorische Erklärung Blüchers nichts geändert zu haben, daß das deutsche Volk keine Neutralität im indischen Sinne wünsche, weil sie unter den besonde- ren Bedingungen der politischen und geo- graphischen Lage in Mitteleuropa eine Ge- fahr für den Frieden sein würde. Von der Ehrlichkeit des deutschen Friedenswillens konnte Blücher allerdings viele seiner Zu- hörer und wahrscheinlich auch den indischen Ministerpräsidenten Nehru überzeugen, und das ist ein wesentlicher Erfolg der Mission des Vizekanzlers. Nehru hat sich in den Gesprächen mit Blücher eingehend über Probleme der deut- schen Innenpolitik unterrichtet, über den Lastenausgleich und die Mitbestimmung zum Beispiel, und seinem wachsenden In- teresse an solchen Vorgängen der deutschen Entwicklung ist es auch zuzuschreiben, daß Nehru die Einladung zu einem Besuch der Bundesrepublik angenommen hat im Gegensatz zu einer früheren Erklärung, daß er nur ein wiedervereinigtes Dęutschland besuchen könne. Obschon es Blücher nicht gelungen ist, Nehru zu einer eindeutigen Erklärung in der Frage der deutschen Wieder vereinigung be- ziehungsweise über Indiens Haltung gegen- über der Sowjetzonen-Regierung zu veran- Zweite„Bandung-RKonferenz“ vertagt? Aegypten möchte dieses Jahr nur eine Kommission arbeiten lassen Von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, im Januar Die ägyptische Regierung hat an die fünf Mächte, die im Vorjahr die Konferenz von Bandung einberufen hatten, eine Aufforde- rung gerichtet, zu dem Datum und dem Ort der Zweiten afro- asiatischen Konferenz Stel- lung zu nehmen. Der ägyptische Minister- präsident, Gamal Abdel Nasser, ist für das Frühjahr nach Moskau, Belgrad, Prag und in andere Hauptstädte von Satellitenstaaten eingeladen. Es ist daher notwendig, den Ter- Rotchina kollektiviert die Landwirtschaft Das bedeutet das Ende einer alten kleinbäuerlichen Tradition Von unserem Korrespondenten Christian Roll Hongkong, im Januar „Eine alte Frau, deren Füße obendrein noch zusammengebunden sind, humpelt lang- sam daher und beklagt sich, dag die anderen zu schnell gehen. Dieses Bild gebrauchte Mao Tse-tung in einer Rede. Es war auf die reaktionären Genossen in der„Kommunisti- schen Partei“ Chinas gemünzt, denen die Kollektivisierung der Landwirtschaft zu über- hastet vorkommt. Doch die chinesischen Kommunisten haben sich nunmehr— trotz erheblichen Widerstandes in den eigenen Reihen— entschlossen, die Kollektivisierung mit Macht voranzutreiben. Drei sorgfältig abgemessene Etappen sind geplant: 1. Es ist die Förderung einer lok- keren genossenschaftlichen Zusammenarbeit, die Bildung land wirtschaftlicher Produktions- brigaden vorgesehen, die aus kleinen Bauern bestehen, die durch die Landreform zu etwas Landbesitz kamen. 2. In Ausdehnung dieses Systems wird aus einer Anzahl Produktions- brigaden eine sogenannte Produktionsgenos- senschaft sozialistischer Struktur gebildet, wobei der Bodenbesitz zusammengelegt, aber noch nicht dem Kollektiv übereignet ist. 3. Zus diesen Produktionsgenossenschaften sollen dann in der Zukunft vollsozialistische Kolchosen entstehen. Nach Mao Tse-tungs Angaben haben im Sommer des Vorjahres bereits 650 000 Pro- duktionsgenossenschaften existiert, die fast 17 Millionen Bauernhöfe umfassen. Bis 1258 Sollen 55 die Hälfte der 119 Millionen bäuerlichen Finzel wirtschaften, und bis 1960 die Zweite Hälkte zusammen- geschlossen sein. e Hierzu erklärte der staatliche Planungs- kommissar Li Fu- chun, daß der sozialistische Staat nicht auf einer Kleinbauernwirtschaft aufgebaut werden könne, wie sie bislang Chinas Wirtschaftsstruktur war. Die Kol- lektivisierung entspricht nicht nur der kom- maunistischen Ideologie, sie verspricht auch den chinesischen Kommunisten eine Stei- gerung der land wirtschaftlichen Produktion. Für den chinesischen Bauern hat es bisher keinen wertvolleren Besitz gegeben, als sein kleines Stück Land, das seine Familie schon seit vielen Generationen bebaute, Dieser Be- sitz soll ihm nun genommen werden. Unter der Landbevölkerung besteht daher erheb- liche Opposition gegen die Kollektivisierung. Doch es scheint, dag Mao Tse-tung sein gan- zes Gewicht dafür in die Waagschale ge- Worfen hat. Das Vorantreiben der Kollektivisierung in Rotchina zerstört die Illusionen so mancher westlicher Beobachter, die sich von Peking einen„dritten Weg“ erhofften. Die neuen Maßnahmen, die den Bruch mit einer langen chinesischen Tradition bedeuten, beweisen deutlich, daß die chinesischen Kommunisten in der ersten Linie Kommunisten sind, die an der Seite des großen Bruders in Moskau das Land ihrer Väter nach den Dogmen von Marx und Lenin revolutionieren. Millionen, d. h. 85 55 ade Ke 5 min seiner Reise mit dem der neuen Kon- ferenz in Einklang zu bringen. Es wurde bereits im Vorjahr von ver- schiedenen Teilnehmern der Konferenz von Bandung angeregt, die zweite Konferenz in Kairo unter dem Vorsitz von Gamal Abdel Nasser abzuhalten. Nachdem die erste Kon- ferenz in Asien stattfand, schien es an- gebracht, die zweite nach Afrika zu verlegen, um die Bedeutung des afrikanischen Rau- mes zu unterstreichen. Die Kampfansage an den europäischen Kolonialismus hat dort wegen der Vorgänge in Französisch-Nord- afrika und wegen der Rassenpolitik in Süd- Afrika brennende Aktualität. Der indische Ministerpräsident Nehru setzt sich ebenfalls für eine Konferenz in Kairo ein. Er wünscht, auf diese Weise die von ihm beeinflußte Neu- tralitätspglitik Nassers herauszustellen, Ge- Eben steht wegen seiner eSpomer- ten Lage im Brenmpünkt der Interessen der 03 beiden Weltblocks: Das Bemühen der Sowjet- union um Aegypten und den Mittleren Osten hat diese Tatsache besonders deutlich ge- macht. g Aus der näheren Umgebung von Nasser verlautet, dieser sei durchaus nicht daran interessiert, daß eine Konferenz gleichen Ausmaßes wie im Vorjahr in Bandung unter seinem Vorsitz bereits in diesem Jahr in Kairo stattfindet. Nasser wird durch seine Rundreise durch die kommunistischen Staa- ten stark in Anspruch genommen werden und befürchtet, eine zusätzliche Vorbereitung und Leitung der neuen afro- asiatischen Kon- ferenz würde ihn zu lange Zeit von den dringenden Problemen seiner ägyptischen Politik fernhalten. Er glaubt außerdem, daß eine Konferenz„auf höchster Ebene“ in die- sem Jahr noch nicht wieder erforderlich ist. Eine Kommission, bestehend aus den in Kairo akkreditierten diplomatischen Vertre- tern aller Teilnehmerstaaten der vorjährigen Konferenz würde ausreichen, um die großen Linien der gemeinsamen Politik, besonders der Arbeiten im Rahmen der Vereinten Nationen, festzulegen. Auch würde auf diese Weise eine Entscheidung über die Frage der Teilnahme der Sowjetunion, oder zuminde- stens ihrer asiatischen Republiken, für zu- nächst ein Jahr zurückgestellt werden kön- nen. lassen, kann man doch aus der Annahme der Bonner Einladung schließen, daß Indien— jedenfalls vorläufig— eine Anerkennung der DDR nicht beabsichtigt. Auch darin liegt ein persönliches Verdienst Blüchers. vorauszusehen, hat keiner der beiden Staats- männer den anderen zur eigenen Auffassung in den strittigen Fragen bekehren können; aber man hat sich persönlich schätzen ge- lernt und das erleichtert sicher die politische Verständigung, zu der die Deutschlandreise Nehrus einen weiteren wichtigen Beitrag leisten dürfte. Für Euratom setzt sich die Europa-Union ein Bonn.(Eig.-Ber.) Der am 21. Januar in Bonn versammelte Hauptausschuß der Europa-Union Deutschland hat mit großer Befriedigung vom Ergebnis der Tagung des Aktionskomitees für die Vereinigten Staaten von Europa unter dem Vorsitz Jean Monnets vom 17. Januar Kenntnis genommen. Die Europa-Union fordert die Europäischen Re- gierungen auf, die Vorschläge des Aktions- komitees zur Bildung einer Europäischen Atomgemeinschaft(Euratom) für die fried- liche Verwertung der Kernenergie beschleu- nigt im Sinne der Messina- Konferenz in die Form eines internationalen Vertrags zu gießen und diesen ihren Parlamenten zur Ratifizierung zu unterbreiten. Die Europa- Union bittet die belgische Regierung, daran festzuhalten, der Atomgemeinschaft den Zu- gang zu den Uranvorkommen des Kongo- gebietes nur zu eröffnen, wenn die Atomge- meinschaft eine eindeutig supranationale Einrichtung mit überstaatlichen Befugnissen Wird, und sofern entscheidende Schritte in Richtung auf den Gemeinsamen Markt der Partner der Gemeinschaft getan werden. Die Europa-Union begrüßt die Erklärung der amerikanischen Regierung, nur dann spaltbares Material nach Europa zu liefern, wenn es zur Schaffung einer supranationalen Europäischen Atomgemeinschaft kommt, die Gewähr für eine wirksame Kontrolle und eine gemeinsame Entwicklung der Atom- energie bietet. Die Europa-Union Deutschland wird die Wie —— Bestrebungen des Aktionskomitees und die Arbeiten der Regierungen als einen wichti- gen weiteren Schritt zur politischen Einigung Europas in jeder ihr möglichen Weise sach- lich und propagandistisch unterstützen und ihre internationalen Freunde um eine gleiche Unterstützung bitten. Weitere Truppen nach Zypern Micosia.(AP) Die britischen Behörden auf N Zypern haben allen Privatpersonen den Waf⸗ kenbesitz verboten und die Bevölkerung an- gewiesen, vorhandene Schrotflinten und Sportgewehre bei der Polizei abzuliefern. Die Mahßnahme wird damit begründet, daß An- gehörige der Untergrundbewegung des öfte- ren Beutezüge auf Haushaltungen unternom- men hätten, in denen sie Waffen vermuteten, Inzwischen sind weitere britische Früppen- verstärkungen nach Zypern gebracht worden. Notiz zum Tage: Bayern-Löwe grollt Die Verteidigung baperisch-föderalistischer Belange, die die Bapyenpartei auf ihr Panier geschrieben hat, wurde am Montag mit einem Brief, den der Bapyernpartei- Vorsitzende und Landwirtschufts minister, Dr. Joseph Baumgart- ner, an Bayerns Ministerpräsident Hoegner gerichtet hat, durch einen stürmischen Vor- stoß sichtbar. Baumgartner verlangt, Hoegner solle in Bonn Protest dagegen erheben, daß . die bayerische Staatsregierung nicht von einem Besuch des stellvertretenden Landwirtschafts- ministers der Sotjetunion, Machinia, der ge- genwärtig eine Infor mationsreise durch die Bundesrepublik und unter anderem auch durch Bajern unternimmt, unterrichtet worden sei. Baumgartner drucht in seinem Brief sein Be- fremden darùber aus und sieht in diesem Vor- Fall„ein bedenkliches Beispiel, wie die Zen- tralisten in Bonn die Souverdnität des baperi- schen Staates mißachten“. Er erinnert an einen Ausspruch des Prinzen Ludwig von Bayern (des späteren Königs Ludwig III.) aus den Jahre 1896:„Wir sind nicht die Vasallen des deutschen Kaisers, sondern seine Verbündeten“, D-t Pierre Poujade und seine Bewegung Wie der französische Papierhändler ein„großer Mann“ und politischer Begriff wurde Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan II. Paris, 23. Januar Es hat in der politischen Geschichte Frankreichs schon mehrfach Bewegungen gegeben, die sich mit dem Poujadismus in mancher Hinsicht vergleichen lassen, und diese Vergleiche sind auch in den letzten Wochen oft gezogen worden. 5 In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, zehn Jahre nach der Grün- dung der Republik, flammte am politischen Himmel plötzlich der Stern des„braven“ Generals Boulanger auf. Der schwarzbärtige, lebhafte, auf Frauen wirkende Kriegsmini- ster entfachte in kürzester Zeit eine riesige Volksbewegung, in der sich national-chauvi- nistische, monarchistische, antisemitische und antiparlamentarische Elemente zusammen- schlossen, die nach einer autoritären und „sauberen“ Staatsführung verlangten. Mehr- mals schien dem General der Weg zum Staatsstreich offen zu stehen, doch seine Unentschlossenheit und Ziellosigkeit ver- hinderten den populären Mann, seine Chance wahrzunehmen, und nach kurzer Zeit gelang es einem aus gewiegten Parlamentariern zu- sammengesetzten Ministerium, durch festes Zugreifen die Gefahr zu beschwören. Bou- langer ging in der Lächerlichkeit unter. Zwanzig Jahre später versuchte die Be- wegung der sogenannten Nationalisten, die besonders unter dem Kleinbürgertum von Paris großen Zustrom fand, in ähnlicher Weise die republikanisch- parlamentarische Staatsform durch eine Militärdiktatur zu er- setzen. Es war ein letzter Versuch der irn der Dreyfug-Affäre geschlagenen monarchi- stisch- autoritären klerikalen Rechten, sich mit Gewalt gegen die vor allem von der erstarkenden Arbeiterbewegung getragene Tendenz zur Demokratisierung des öffent- lichen Lebens zu wehren. Nach dem ersten Weltkrieg entwickelten sich, wieder vor allem im Pariser Bürger- tum, die sogenannten Ligen, rechtsradikale, zum Teil den italienischen Faschismus nach- äfkende Gruppen, deren stärkste die soge- nannten Feuerkreuzler des Obersten de La Roque waren, unter deren Führung 1934 Massendemonstrationen gegen die angebliche korrupte parlamentarische Demokratie organisiert wurden(der berühmte 6. Februar), die dann indirekt zur Bildung der Volks- kront und zum Wahlsieg der Linken im Jahre 1936 führten. Die Volksfront löste die Ligen auf, doch fanden sich viele ihrer Mit- glieder, alle mehr oder minder von dem rechtsradikalen antidemokratischen Geist der„Action frangaise“— einer vor allem unter Intellektuellen und bei Teilen der katholischen Bevölkerung verbreiteten Gruppe— beeinflußt, in den kollaboratisti- schen Bewegungen der Kriegszeit zusammen die zum Teil schon direkt vom deutschen Nationalsozialismus befruchtet waren. Nach dem Krieg stießen diejenigen Ele- mente der rechtsradikalen Tradition, die nicht durch die Kollaboration kompromittiert waren(eine Minderheit der Rechtsradikalen hatte aus Gründen des Patriotismus zum Widerstand hingefunden), zu de Gaulle, bei dem sie Unterstützung für ihre Bestrebun- gen zu finden hofften, die Errichtung eines autoritären, korporatistischen Staates vorzu- bereiten. Aber de Gaulle war persönlich viel zu loyal gegenüber der Republik und ihrer Verfassung, auch wenn er letztere als schlecht beurteilte. Auch war die Gesamthaltung der Führer des Gaullismus zu aristokratisch- vornehm und zu leicht in die Gewohnheiten des parlamentarischen Regimes einzufügen, während der französische Rechtsradikalis- mus von altersher einen stark plebejischen Zug trägt; die Budiker und Kleinbürger von Paris, die seit Generationen im Geist des Chauvinismus und eines vom Beruflichen herrührenden Antisemitismus leben, mögen die feinen Herren nicht. Im Poujadismus sollte dieser Zug plötz- lich eine neue Befriedigungsmöglichkeit finden: Kleinbürger und rechtsradikale In- tellektuelle sowie aus Indochina heimge- führte Offiziere, die nun keinen rechten Weg ins öde Privatleben zurückfinden und eine Art von Baltikumskämpfer-Mentalität ent- wickeln, sie alle haben der zweiten Welle des Poujadismus, die mit seinem ursprünglichen beruflichen Anliegen nur indirekt zusam- menhängt, eine eigenartige und auffallende Farbe gegeben. Entgegen der demokratisch-parlamenta- rischen Tradition gibt es also in Frankreich seit über einem Jahrhundert eine autoritär- diktatorische, die zum Teil bis zum Bona- partismus hinaufreicht und mehr oder weni- ger plebejisch grobe Züge trägt. Man könnte sie als eine Art von Rechtsjakobinismus bezeichnen. Zu dieser zweiten Tradition, die nie, außer während der nazistischen Besat- zung, ans Ruder gekommen ist, aber oft im politischen Raum Aktionen und Reaktionen auslöste, gehört natürlich die Erregung national-chauvinistischer Gefühle. Darin macht auch der Poujadismus keine Aus- nahme, der— aus seiner anfänglichen poli- tischen Reserve heraustretend(und auch der angebliche Apolitismus gehört ja zum Ar- senal der faschistisch- rechtsradikalen Be- wegungen)— seit einigen Monaten in steigendem Maße von der Verteidigung der Weltgeltung Frankreichs spricht und bei seinen Mitgliedern und Mitläufern das Inter- esse für das Kolonialreich mobilisieren will. Hier stößt man auf ein weiteres wesent- liches Element des Poujadismus. Dieser wird immer mehr eine Folge des Schreckens, mit dem ein Teil der französischen Bevölkerung erst jetzt, 10 Jahre nach dem Krieg, zu be- greifen beginnt, dag Frankreich keine Welt- macht mehr ist und im Begriffe steht, ent- Weder sein Kolonialreich in ein lose gefügtes, auf der Gleichberechtigung aller Mitglieder beruhendes Commonwealth umwandeln zu müssen, oder aber es ganz zu verlieren. Der Kolonialkrieg in Indochina hat nur indirekt zu dieser Bewußtwerdung beigetragen; der Kriegsschauplatz lag zu fern und die franzö- sische Bevölkerung in Indochina war zu wenig zahlreich. In Nordafrika aber leben fast zwei Millionen Fanzosen europäischen Ur- sprungs, und die wirtschaftliche Bedeutung der drei nordaf rikanischen Länder für Frankreich ist um ein Vielfaches größer als die Indochinas. Darum beginnt der dro- hende Verlust Algeriens eine Schockwirkung auszulösen, die sich— infolge der geringen politischen Bildung der dem Nationalismus sich öffnenden Volksschichten— nicht gegen die an der verspäteten Lösung der nord- Afrikanischen Fragen schuldigen reaktio- nären Elemente wendet und noch weniger Einsicht in die veränderte Weltlage hat, son- dern nach„Verrätern“ Ausschau hält und sie bei denjenigen finden will, die nun die ver- säumten Gelegenheiten unter viel ungünsti- geren Umständen nachholen müssen und dazu noch Parlamentarier, Männer der Lin- ken und, wie Mendès-France, vielleicht auch gar noch Juden sind. Die Journalisten und Berufsfaschisten aus der Kollaborationszeit, die sich Poujade zur Verfügung gestellt haben, verstehen es meisterlich, derartige Gefühlskomplexe zul Explosion zu bringen. Aus den Reihen der bedrohten und von den Ereignissen unvor- bereitet getroffenen Europäern in Nord- afrika kann dem Poujadismus eine riesige Reservearmee von Desperados erwachsen. Sehr viel kommt es darauf an, wie die Masse der poujadistischen Wähler, der solche ideo- logischen Beweggründe im Anfang völlig fernlagen, sich nun dieser Entwicklung gegenüber verhalten wird. Im französischen Bürgertum besteht ja traditionsgemäß kein großer Hang zum Abenteuer und zum Ex- tremismus und frühere, dem Poujadismus ähnliche Bewegungen sind fast immer schmell wie ein Strohfeuer nach hellem Auf- flackern ausgebrannt. Auch diesmal könnte man sich vorstellen, daß die neuen Ideen, die Poujade jetzt in die Bewegung ein- schleust, vielen seinen Anhängern nicht ge⸗ fallen werden. Falls die neue Regierung den berechtigten wirtschaftlichen Anliegen der Wähler von Pierre Poujade vernünftig ent- gegenkommt, und falls die allgemeine Kon- junktur weiter gut bleibt, könnte auch dies- mal die rechtsradikale Springflut, ohne größeren Schaden anzurichten, zurückfließen. Andererseits muß man an die Einmaligkeit und Neuartigkeit der durch den Nordafrika- Krieg entstandenen Lage denken, die tiefe und dauernde Ressentiments erzeugen kann, N Man kann sich allerdings auch wiederum nicht vorstellen, wie eine poujadistische Diktatur von der Mehrheit der Nation, die soeben für die Linksparteien gestimmt hat, ertragen werden sollte. Die neue Regierung wird versuchen müssen, Poujade von der Masse seiner Wähler zu trennen. Wenn der kleine Papierhändler aus Saint-Cèré nicht, vom Größenwahn getrieben, schwere Regie- fehler begeht, wird ihr das nicht leicht fallen, obgleich es keineswegs unmöglich ist, Schluſ) 0 — — * — D dec Rel Py Der Rei geb hat Bal Eig güt ma] in leic Por Rü der Sag ein che 5e den 61 10 Leo ein hie hi die dag len Stel das Bü. Platt thea Aritt die ande 1 858 liche 1 Jr.. e der en— mung liegt Wie aats- ssung nnen; 1 ge- tische lreise sitrag — ar in der roßer 1 g des aaten nnets Die 1 Re- tions- schen Fried- Hleu- n die s 2u 1 Zur ropa- daran a Zu- ongo- ige- ö onale issen te in t der n. äarung dann fern, nalen t, die und tom- X d die d die ichti⸗ igung sach- und leiche n auf Waf⸗ g an- und 1. Die An- öfte⸗ nom- teten, Pen: rden. scher anier einem und gart egner Vor- egner daß einem Rafts- ge W dlie durch . sei. n Be- Vor- Zen- Weri⸗ einen dern dem des aten“, D-t — — —— ——— ul 1 der wor- Nord- lesige sen. Lasse ideo- völlig lung schen kein Ex- smus nmer Auf- znnte 0 deen, ein- t ge- den der ent- Kon- dies-* ohne egen. gkeit rika- tiefe zann. erum ische 5 de hat, rung der 1 der licht, egie- eicht i ist. nluß g liche Teile der Konstruktion. Nr. 19/ Dienstag, 24. Januar 1936 MORGEN Seite 8 Was sonst noch geschag Die Regierung Italiens plant eine Be- grenzung der Einkünfte italienischer Film- stars, da deren Höhe„mit der wirtschaft- lichen Lage der italienischen Filmindustrie und derjenigen des Landes im allgemeinen“ unvereinbar sei. Die Gagen für Filmstars sind in Italien zur Zeit höher als in Hollywood. * In Cagliari(Sardinen), mußten 40 sardini- sche Kinder am Wochenende mit Nahrungs- müttelvergiftung in Krankenhäuser eingelie- fert werden. Drei von ihnen schweben in Lebensgefahr. Die Vergiftung wird auf ver- dorbene Lebensmittel in der Schulspeisung zurückgeführt. E Abergläubische Einwohner der italieni- schen Ortschaft Matera bekamen am Samstagabend Angstzustände, als sich das Wasser ihres kleinen Baches plötzlich blutrot färbte. Kurz darauf fand die geheimsnis- volle Färbung jedoch ihre recht natürliche Erklärung. In einem Weinlager des Ortes War ein riesiger Bottich geborsten und hatte tausende Liter Rotwein in den Bach rinnen lassen. * Für 54000 ha von dem insgesamt 100 000 ha großen aus der Zuidersee gewonnenen Land sind in diesen Tagen die Besiedlungspläne fertiggestellt worden, 30 000 Menschen will man in Dörfern und einer Stadt seßhaft machen. Lelystadt, nach dem Initiator der Landgewinnung genannt, soll die Hauptstadt der entstehenden 12. Provinz werden. * 500 Kilo Fische— darunter ein Dutzend Thunfische, ein kleiner Hai und unzählige kleinere Fische fanden französische Fischer im Magen eines Riesenhais, den sie vor der Küste von Marseille gefangen hat- ten. Der Hai hatte außerdem mehrer See- hunde verschlungen. * Nach umfangreicher Landkultivierung deckt jetzt Frankreich 75 Prozent seines Reisbedarfs aus eigener Ernte. Im Osten der Pyrenäen, in der Languedoc und der Ca- margue, zwischen der großen und der klei- nen Rhone, stehen jetzt 30 000 ha für den Reisanbau zur Verfügung. * Zum erstenmal wird in diesem Jahr in grönländischen Küstengebieten Weizen an- gebaut. Man glaubt, eine Sorte entwickelt zu haben, die der Witterung des Landes stand- hält. Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Eigenversorgung der Insel mit Nahrungs- gütern geleistet werden. * Die Niederländische Bank brachte erst- mals seit dem Kriege wieder Silbergulden in Umlauf. Die neue Münze ist kleiner und leichter als der Vorkriegsgulden. Sie zeigt ein Porträt von Königin Juliana und auf der Rückseite das niederländische Reichswappen. * Im Wintersemester 1955/56 studieren an der Universität des Saarlandes neben 1197 Saarländern 245 Deutsche und 229 Franzosen, einige Luxemburger, Engländer, Oesterrei- cher, Spanier und Jugoslawen. Von den Pro- fessoren und Dozenten kommen 140 aus dem Saargebiet, 78 aus Westdeutschland und 61 aus Frankreich. Außerdem sind weitere 10 Nationen im Lehrerkollegium vertreten. * Ein ehrlicher Mann ist der 44 Jahre alte Leon Thierie, der in Montenaken(Belgien) ein versiegeltes Post-Päckchen fand: es ent- hielt eine Million Francs(rund 84 000 DMM). Thierie lieferte den Fund bei der Polizei Ab, die im Zuge ihrer Ermittlungen feststellte, daß das Päckchen aus einem Postauto gefal- len war. * Der erste„Große Weltall-Atlas“ mit 1 758 photographischen Sternkarten, die auch neue Sterne und Sternnebel im Bild zeigen, ist nach Tjähriger Vorbereitung in der ameri- kanischen Sternwarte Mount Palomar er- schienen. Das Werk kostet rund 8 500 DRM. Der Preis deckt jedoch nur die Druckkosten. * Der europäisch- amerikanische Traktoren Export nach Indien stößt auf zähe Konkur- Lenz der Elefanten. Die indische Land- und Forstverwaltung hat errechnet, daß zwar ein Traktor doppelt soviel Morgen bearbeiten kann wie der Elefant, im Anschaffungspreis, der Wartung und der Leistungsdauer jedoch bei weitem hinter dem Tier zurückbleibt. Während man für Traktoren eine fünf jäh- rige Lebensdauer annimmt, erreicht der Ele- kant 50 Jahre. Immer vieder Tierquälereien „Hundeschlächter-Ehepaar“ zu Gefängnisstrafen verurteilt/ Brauchen wir mehr Tierschutz? Das Amtsgericht Kronach Oberfranken verurteilte am 12. Januar das„Hunde- schlächter-Ehepaar“ Elsa und Erich Löffler zu Gefängnisstrafen von sieben und sechs Wochen sowie einer Geldstrafe von 25 DM. Elsa Löffler wurde wegen unsachgemäßen Schlachtens von Hunden, Vergehens gegen das Fleischbeschauungsgesetz, Tierquälerei, Uebertretung der Gewerbeordnung und wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Mit Ausnahme der Tierquälerei war ihr Ehe- mann der gleichen Delikte angeklagt. Das Ehepaar hatte jahrelang Hunde unsachgemäß geschlachtet und das Fleisch, das nicht auf Trichinen untersucht war, in den Handel ge- bracht. Der Anklagevertreter hatte Gefäng- nisstrafen von vier und drei Monaten gefor- dert. Das Gericht wertete jedoch als straf- mildernd, daß die Angeklagten bisher nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen waren. Die rund 300 Vereine, die im Deutschen Tierschutzbund unter Vorsitz des Frank- kurter Oberbürgermeister Dr. h. c. Walter Kolb zusammengeschlossen sind, wollen nun etwas unternehmen. Sie sind der Meinung, daß unser Tierschutz, genauer gesagt seine gesetzliche Regelung, verbesserungsbedürftig sei. Jetzt hat der Tierschutzbund die Initia- tive ergriffen und eine Kommission von Juristen und Tiermedizinern mit der Aus- arbeitung von Anderungs- und Ergänzungs- vorschlägen zum 22 Jahre alten Tierschutz- gesetz beauftragt. Der vorliegende Roh- entwurf soll zu einem Gesetzes-Initiativ- antrag ausgewertet werden. Aber brauchen wir mehr Tierschutz? Wenn die Sprecher der Tierschutzbewe⸗ gung darauf mit einem entschiedenen Ja antworten, so denken sie besonders an eines: Sie möchten einen aktiveren Tierschutz da- durch, daß die Tierschutzvereine sich stärker einschalten können. Sie sind aus ihrer Er- fahrung der Meinung, daß Fälle krasser Tierqualerei nicht immer mit genügender Energie verfolgt werden und daß es auch die Tierbesitzer da oft an der wünschens- werten Tatkraft fehlen lassen. Die heute noch gültige Fassung des Tierschutzgesetzes von Ende 1833 stammt aus einer„vereins- feindlichen“ Zeit und gibt den Tierschutz- vereinen gegenüber Staatsanwalt und Ge- richten keine ausreichend starke Stellung, Wenn sie ihrerseits die Verfolgung oder Be- strafung einer schweren Tierquälerei durch- setzen wollen. Es geht der Tierschutzbewegung dabei nicht oder nicht so sehr um verschärfte Strafen. Man meint zwar, daß Gefängnis- strafen in Fällen brutaler Tierquälerei Wahrscheinlich etwas häufiger angebracht seien. Sie werden in der Praxis nur ganz Ausnahmsweise ausgesprochen. Ein solcher Ausnahmefall war es, als vor einiger Zeit in einer niedersächsischen Stadt ein Mann, der das Pferd eines Bauern zu Tode gequält hatte, in zweiter Instanz zu drei Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Die erste In- stanz hatte ihn mit drei Wochen davon- kommen lassen wollen. Dieses ihr viel zu milde erscheinende Urteil hatte die Tier- schutzbewegung alarmiert. Doch werden die geltenden Straf bestimmungen, die ein Höchstmaß von zwei Jahren Gefängnis— neben Geldstrafe— vorsehen, im allge- meinen als ausreichend angesehen, wenn sie entsprechend angewendet werden. Immer wieder werden in diesem Zusam- menhang auch die Tierversuche erörtert. Erregte Diskussionen gab es kürzlich in der größten Stadt der Bundesrepublik zwischen Vertretern des Tierschutzes und eines medi- zinischen Institutes um die Behauptung, Hunde seien in dem Institut für Versuchs- Zwecke stumm gemacht worden. Das sei ge- schehen, um mit den„entbellten“ Tieren Wissenschaftliche Versuche ohne Störung unternehmen zu können. Ubereinstimmung herrscht zwischen Wissenschaftlern und Tierschutzvertretern darüber, daß Tier- versuche im Interesse der Menschheit sein müssen. Vermieden werden sollte jedoch jeder Mißbrauch und jede unnötige Tier- quälerei, ob an Hunden und Katzen, Frö- schen oder Mäusen. Wo es angängig ist, Sollten daher nach Meinung des Tierschutz- bundes die Versuche an Tieren ein- geschränkt werden; wo nicht darauf verzich- tet werden könne, müßten sie immer unter sachverständiger Leitung stattfinden. Die Vorlage der neuen Vorschläge zur Ver- besserung unseres Tierschutzes, die sich auch auf eine Reihe anderer Punkte erstrecken, lenkt die allgemeine Aufmerksamkeit auf eine Tätigkeit, die im allgemeinen ebenso unauffällig wie uneigennützig geleistet wird. „Sie kann nur von Idealisten geleistet Fred Berger 32 Nationen geloben Kampf gegen Oelpest Den Badegast vor Schmutz, den Seevogel vor dem Tod schützen/ Bundesrepublik tritt Abkommen bei Die Bundesregierung hat dem Bundestag in diesen Tagen einen Gesetzentwurf zu- geleitet, der zwar nur acht knappe Artikel umfaßt; der Inhalt aber ist bedeutungsvoll. Die Bundesrepublik spricht darin ihre Zu- stimmung zu einem internationalen Abkom- men aus, das 32 Nationen unterzeichnet haben; von Australien bis Venezuela reicht die Liste. Dieses eindrucksvolle Gesetzeswerk will nicht die Atombombe ächten. Es will auch nicht Handel, Luftfahrt oder Geldverkehr zwischen den 32 Ländern neuordnen. Es geht überhaupt nicht um hohe Politik. Es will Sanz einfach etwas für Möwen, Wildgänse, Strandläufer und andere Seevögel tun. Und außerdem will es den Badegästen, die in den Strandbädern aller Meere herumplantschen, mr Wohlbefinden sichern. In dem Gesetz verpflichtet sich die Bundesrepublik, das 5 internationale Abkommen anzuerkennen, das der Oelpest auf den Meeren den Kampf an- sagt. Alle Signatarmächte des Abkommens Wollen Sorge dafür tragen, daß die großen Tankschiffe nicht die Oelrückstände aus ihren Tankbehältern ins Meer ablassen. Dem Badegast sollen Schmutz und Aerger erspart bleiben und die Seevögel davor geschützt werden, daß alljährlich Tausende von ihnen eines jämmerlichen Todes sterben, weil ihr Gefieder vom Oel verklebt ist, so daß sie nicht mehr auffliegen können und so elen- diglich verhungern. Die Verschmutzung der See durch das Oel der Tankschiffe ist ebenso ein Attribut des technischen Fortschritts auf Kosten der menschlichen Behaglichkeit wie die Ver- schmutzung der Flüsse im Binnenland durch die Industrieabwässer oder die Verunreini- gung der Luft in Stadt- und Industriegebie- 81 Einbrüche hat die Essener Polizei einer Bande von vierzehn Schülern im Alter von neun bis vierzehn Jamren nachgewiesen. Geführt von dem lAjänrigen Volksschüler Horst, der sich den Namen„Hoddy“ zugelegt hatte, brachen die Kinder im leteten halben Jahr in Lebensmittelläden, Sportgeschäfte und Gaststätten ein. Unser dpa- Bild zeigt links: den lick in ein Bierlokal, das vor kurzem von den jungen Einbrechern heimgesucht wurde. Der Pfeil weist auf das Einstiegloch, die gewaltsam erweiterte Ventilatoröffnung(rechts): uber dieses Dack stiegen die Jungen ein. Bezeichnend für die Kaltschnũuzigkeit der Jungen ist, daß sie auf die Frage eines vorbeikommenden Nacktwäckters über inr abendliches Tun antworteten:„Wir spielen Verstecken, Herr Nachtwächter“, ten. Vor mehr als dreißig Jahren wurde zum ersten Male versucht, den Kampf gegen die Oelpest Aufzunehmen. Die Vereinigten Staaten von Amerika ergriffen damals die Initiative. 1922 faßte der Kongreß eine Ent- schließung, die den Präsidenten der USA beauftragte, eine internationale Konferenz einzuberufen, in der dem Problem zu Leibe gegangen werden sollte. Nach vier Jahren der Vorbereitung war es endlich so Weit. 1926 trat in Washington eine erste Kon- ferenz zur Verhinderung der Oelverschmut- ZzUng zusammen. Es wurden keine Beschlüsse gefaßt, die Konferenz richtete nur eine „Empfehlung an alle“, in einer Zone von 50 Seemeilen vor allen Küsten kein Oel in die See abzulasssen. An diese Empfehlung haben sich nicht alle Staaten gehalten, die in der Konferenz in Washington für die Empfehlung gestimmt hatten. 1934 beschäf- tigte sich dann der Völkerbund mit der Oel- best, ohne zu einem Ergebnis zu kommen, nach dem zweiten Weltkrieg versuchte es die UNO. Auch sie hatte keinen Erfolg. Ehe sie zu konkreten Ergebnissen kam, ergriff Groß- britannien die Initiative. 1954 versammelten sich in London die Delegierten von 32 Na- tionen, die zusammen 90 Prozent der Welt⸗ hendelstonnage besitzen. Zehn andere Staa- ten hatten Beobachter entsandt. Aber auch in London konnten nur Teil- ergebnisse erreicht werden, die in dem Ab- kommen niedergelegt sind. Das absolute Verbot, Oel in die Meere abzulassen, wurde noch nicht ausgesprochen, weil eine Ueber- gangszeit notwendig ist, um auf den Schif- fen und in den Hafen die technischen Ein- richtungen dafür zu schaffen, daß Oelrück⸗ stände auf andere Weise beseitigt werden können als dadurch, daß man sie einfach ins Meer kippt. Es wurden aber Verbotszenen lestgelegt. Meeresströmungen und Winde Wurden untersucht, um die Verbotszonen so zweckmäßig wie möglich auszusuchen. In drei Jahren wollten die Signatarstaaten wie- der zusammenkommen, um zu prüfen, ob die Zeit für ein endgültiges und absolutes Verbot schon reif ist. Sobald zehn Staaten das Abkommen ratifiziert haben, tritt das Teilverbot in Kraft. Großbritannien hat schon den Anfang gemacht. Die Bundesrepu- blik will jetzt seinem Beispiel folgen. Schwe- den, Dänemark und die Niederlande wollen sobald wie möglich ihre Parlamente zur Ra- tiflzierung auffordern. Noch fünf andere Staaten müssen dann ernst machen mit dem Kampf gegen die Oelpest, ehe die Badegäste an den Küsten und die Seevögel auf den Meeren aufatmen können. Eckhard Budevrig Das Wetter Aussichten bis Mittwochabend: Heute noch meist stärker bewölkt, Mittwoch etwas auf- lockernd. Abklingende Schauertätigkeit. Temperaturrückgang. Tageswerte zwischen 3 bis 5 Grad. Nachts leichter Frost. Heute noch lebhafter südwestlicher, morgen ab- flauender westlicher Wind. Sonnenaufgang: 8.09 Uhr, Sonnenuntergang: 17.07 Uhr. Vorhetsdge- Harfe 01 fr 24..56- 7 Uhr O wind tin Nor wind Ostv/ ind wolkenlos 10 Kmin 20 KM heiter halb bedeckt Sud wiad O wiestwine 30 Kmin 40 Km H wolkig bedeckt V NRM FRONT KAL T FRONT am Soden A in der Höhe ANA. oH SON D warme kaite Cuftstrémung Schauer s Sewitter 9 Niesein * Schnee Regen Nebel b, Niederschiagsgebiet Loftoruck in Millibar. Temp. in& Grad He tHoch- 7 Tiefdruckgebiet Fegelstand vom 23. Januar Rhein: Maxau 423(+ 11); Mannheim 280 (16); Worms 207(17); Caub 240(—6). Neckar: Plochingen 131(-); Gundelsheim 180(—2); Mannheim 288(16). Weniger Auswanderer Bremen. Der Rückgang in der deutschen Auswanderung sei auf die zunehmende Nor- malisierung der wirtschaftlichen Verhält- nisse in der Bundesrepublik Zzurückzuführen, stellte der Bremer Senatskommissar für das Auswanderungswesen, Bürgermeister Dr. J. E. Noltenius fest. Die günstige Wirtschafts- lage und die Voll beschäftigung hätten auch im vergangenen Jahr viele Auswanderungs- willige veranlaßt, die ursprünglichen Aus- Wanderungsabsichten nicht durchzuführen. Während nach Angaben des Senatskommis- sars 1954 rund 61 000 Deutsche auswander- ten, waren es nach vorläufigen Schätzungen im letzten Jahr nur noch etwa 46 000. Fahrbares Kino für Verkehrserziehung Bremen. Die Bremer Polizei hat das erste fahrbare Kino in der Bundesrepublik, das der Verkehrserzienung dienen soll, in Be- trieb genommen. Das Kino wurde in einen ausgedehnten 14 Meter langen Autobus der Bundespost eingebaut und wird vorwiegend in den Außenbezirken der Stadt kostenlos Filme und Diapositive über Verkehrspro- bleme zeigen. Zwei Mörder verübten Selbstmord Rheinbach. Zwei Doppelmörder haben am Wochenende im Zuchthaus Rheinbach bei Borm Selbstmord begangen. Am Sonntag er- hängte sich der 47 jährige Arthur Blinzig aus Köln, der seine Frau und seinen elfjährigen Sohn im August 1954 tötete und in Säcke Se- schnürt in den Rhein warf. Am Samstag er- hängte sich in der gleichen Anstalt der Häft- ling Matthias EKlütsch, der seine Frau und seine Tochter ermordet hatte. Beide Mörder waren zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt worden. Was wir sahen: Sartre plus Piscator Nun ist also das mit Spannung erwartete Ereignis vorübergerauscht: Erwin Piscator hat Sartres„Räderwerk“ im Fernsehen des Hessischen Rundfunks inszeniert, und was zurückblieb, war ein zwiespältiger Eindruck, auf den mam in Berlin mit der kurzen, aber treffenden Frage„na und..: reagieren würde. Erinnern wir uns: 1946 hatte Jean Paul Sartre ein Filmszenarium geschrieben. Ueber- Schrift„Die schmutzigen Hände“ Dieser Fm würde nicht gedreht, aber unter dem gleichen Titel erschien bald darauf ein Theaterstück mit ähnlicher Problematik, Während das ursprüngliche Filmmanuskript, als Buch publiziert, einen neuen Titel bekam: Im Räderwerk.“ Soweit die etwas kompli- Zerte Vorgeschichte. Dann bearbeitete Oscar Wälterlin die Filmfassung für die Bühne und erpang 1952 bei der Uraufführung im Zür- cher Schauspielhaus einen glänzenden Erfolg. Es war ein Erfolg des Ensembles und der Regie, in der Wälterlin an den„Piscator- Stil“, an des politische Agitationstheater der ZzWanziger Jahre emknüpfte, das man in der Zwischenzeit, als so viele blutige Dilettanten auf der Weltbühne agierten, schon wieder Vergessen hatte Was lag also näher, nunmehr Piscator Selbst mit Sartre zusammenzuspannen und das„Räderwerk“ auch auf der Fernseh- Bühne in Gang zu setzen, die eine ideale Plattform fur die Vermischung filmischer und theatralischer Ausdrucksformen bietet? Eine dritte Bearbeitung war fälläg. Piscator strich ie Züricher Drei- Stunden-Fassung auf anderthalb Stunden zusammen und opferte dabei neben vielen Randfiguren auch wesent- So fehlte die tragische Ironie des Sartreschen Schlusses, bei dem es sich erweist, daß der Angeklagte die- ses abendfüllenden Schauprozesses, der ge- stürzte Diktator Aguerra, von seinen Partei- genossen eigentlich ganz umsonst zum Tode verurteilt wurde, weil sein Nachfolger unter dem Zwang der Verhältnisse den gleichen „Verrat“ begehen und ebenfalls auf die Na- tionalisierung der Erdölproduktion verzich- ten muß, die das Ziel des Umsturzes war. Das Räder werk der Politik, in dem die Ideale der Revolution zermahlen werden, knarrt unauf- haltsam weiter, wenn auch die Akteure wech- seln. Sie alle scheitern früher oder später, weil die Realitäten stärker sind als ihre Träume. So war es wohl gemeint. Doch was in der reduzierten Frankfurter Fassung herauskam, war ein ziemlich schlechtes Kolportagestück, für das man einen anderen Titel finden müßte. Vielleicht: „Schmutzige Wäsche“? Peinliche Enthüllun- gen und Indiskretionen gibt es in diesem Volksgerichts-Prozeß mehr als genug, und die Liebesaffären des Diktators scheimen darin wichtiger als seine Staatsaffären. Schließlich merkt der staunende Zuschauer, daß alle diese Bekenntnisse im Grunde eine sentimentale Rechtfertigung politischer Ver- brechen sind, sofern sie nur um eines höheren Zweckes willen begangen werden. Tyrannen- greuel mit Seelenschmalz— in Großauf- nemme—, heroischer Abgang ohne Reue, und Als letztes Wort vor der Hinrichtung das zarte Geständnis„Ich habe dich immer geliebt!“ Piscators expressionistischer Regie- Stil, vom Theater her auf andere Raum- und Tiefenwirkungen berechnet, kam vor dem Bildschirm nicht recht zur Geltung. Das chorische Pathos der Massenszenen, das sym- bolische Spiel der Hände, die zu„lebenden Bildern“ erstarrten Gruppen— das alles Wirkte wie die Mechanik seltsamer Traum- bantomimen, deren gläserne Kühle manch- mal ein menschlicher Ton durchbrach. Da gab es danm faszinierende Momente, Szenen von starker Intensität, aber man könnte nicht sagen, daß aus dieser spezifischen Mi- schung von„großem Theater“ und filmischern Effekt eine neue, höhere Qualität des Fern- Sehspiels entstanden wäre. Neu war ledig- Iich die Idee, den Uebergang von der realen Ebene in die Erinnerung, also die Technik der Rückblenden, durch ein Symbol zu ver- geistigen: eine maskenhafte Stirn und tod- traurige Augen, ein Anblick, der dem Publi- kum beim zehnten Male heftig auf die Nerven gefallen sein dürfte. Sartre plus Piscator— die Rechnung ging nicht auf. Der Rest, der übrig blieb, war Un- behagen. Der Avantgardismus von gestern zieht nicht mehr, ebenso wenig wie die Problematik der Diktatoren. Oder was wollte mam sonst mit diesem Stück zeigen? Das kommumistische(oder faschistische) Partei- funktionäre auch Menschen sind? Na und? ZE. P. Modernes Gesundheitswesen Wie desinfiziert man Schaum gummi- Matratzen? Matratzen aus Latexschaum haben neben manchen hygienischen Vorzügen auch den grogen Vorteil, daß sie sich wesentlich leich- ter reinigen und desinfizieren lassen als die bisher verwandten Matratzen. Nach Untersuchungen von Professor Dr. Heicken vom Robert- Koch-Institut in Berlin körmnen Latexschaum-Matratzen nach Abzug des Drellüberzuges, den man gesondert waschen oder chemisch reinigen kann, mit Wässrigen, nicht oxydierend wirkenden Mit- teln, wie Seifenlauge, Waschsoda oder Borax, gereinigt werden. Sie dürfen nicht mit oxy- dierend wirkenden Stoffen(Wasserstoff- superoxyd oder Kaliumpermanganat, Säuren und Olen) in Berührung kommen und auch nicht Temperaturen von über 65 Grad län- gere Zeit ausgesetzt werden. Zur Desinfektion kommt eine 1,5%ige Formalinlösung als besonders wirksames und zugleich wirtschaftliches Mittel in Betracht. Die Schaumgummi-Matratze oder ihre ver- schmutzten Stellen werden mit dieser Lösung befeuchtet und nach 4-stündiger Einwirkung des Formalins fünf bis sechs Stunden gut ge- lüftet. Um eine Reizung der Schleimhäute der Augen und Atmungswege zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Desinfektion außerhalb des Krankenzimmers vorzunehmen. Ruhige Hotels In dem französischen Reiseführer„Guide du pneu Michelin“ werden„Hotels agréables, tramquilles, tres tramquilles et bien situés“ unterschieden. Geschäftsreisende und Er- holungssuchende können auf den beigefügten Vebersichtskarten und Stadtplänen die ruhig bzw. sehr ruhig gelegenen Hotels und Pen- sionen daran erkennen, daß sie mit einem kleinen schwarzen, bei sehr ruhigen Häusern mit einem roten Vögelchen ausgezeichnet sind. Aber auch andere Vorzüge der Hotels, wie Häuser mit guter Küche(„les bonnes tables“) und die üblichen Angaben über Zimmerzahl, Bad usw., sind vermerkt. Für diese Kennzeichnungen gelten offen- bar sehr strenge Maßstäbe. Pem Reiseführer. der gegenwärtig in der 95. Auflage erscheint. sind außerdem auszufüllende Postkarten beigefügt, auf denen die Reisenden sich dar- über äußern sollen, ob die mit dem Vögelchen ausgzeichmeten Häuser auch wirklich ruhig gelegen sind. Soweit wir erfahren haben, — sind die Angaben tatsächlich zutreffend und nicht etwa nur den teuren reprasentativen Hotels vorbehalten. In Chamonix sind bei- splels weise nur 3 Hotels bzw. Pensionen als ruhig bezeichnet worden. In Deutschland zieht der Deutsche Arbeits- ring für Lärmbekämpfung in Erwägung, ein ahmliches Verzeichnis aufzustellen, um damit nicht nur zahlreichen Wünschen von Reisen- den entgegenzukommen, sondern zugleich auch einen Beitrag für die Verkehrssicherheit zu leisten; denn wer unterwegs infolge zu starken Lärms nicht schlafen kann, setzt sich übermüdet ans Steuer und gefährdet dadurch sich selbst und andere. Kinder- Speisekarte In einem anderen Licht erscheinen all unsere Regeln zur Kinderernährung, über- läßt man den Kindern die Zusammenstel- lung ihres Menſis selbst. Ein interessanter Großversuch in May- field(Australien), über den das„Australian Journal of Medical Sciences“ berichtet, zeigte das Verhalten von durchschnittlich Vier jähri- gen Kindern bei der selbständigen Wahl ihrer Speisefolge im Laufe eines Monats. Alle Kinder verzichteten auf die übliche Reihenfolge und Zusammenstellung der Spei- sen und mischten alles munter durcheinan- der: Orangenscheiben, Backpflaumen, Brat- kartoffeln wurden mit größtem Behagen aus einer Schüssel gelöffelt. Grogen Einfluß auf die Wahl der Speisen hatten Farben und ihre appetitliche Aufmachung. Trotz allem Durcheinander gab es nur einen einzigen verdorbenen Magen. Es zeigte sich 50, dag gesunde Kinder, sich selbst überlassen, eine ausgeglichene Nahrung wählen, die alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine enthält. Außerdem essen sie alles, was man ihnen vorsetzt, wenn man sie nicht zum Essen oder zur Einhaltung bestimmter Speisefolge Zwingt. Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 24. Januar 1956/ Nr. Im allgemeinen jedenfalls. Auf dem Wochenmarkt wird gut gewogen Reporter tätigten zwölf Einkäufe und stellten beim Nachwiegen fest: Zweimal Unter-, siebenmal Uebergewicht Markttag: Gewühle auf dem Platz vor dem Alten Rathaus. Und im Gewünle stapfen drei Reporter getrennt voneinander— umher, jeder mit einem Einkaufsnetz bewaff⸗ net und einem Zettel in der Hand. Dazu machen die drei jeweils ein dummes Gesicht (was Reportern, so meinen manche Leser, nicht schwer fällt), und bemünen sich über- Raupt, so auszuseken, wie einkaufende Ehemänner, die sich bei solchen Aufträgen nicht Wohlfühlen. Den drei Reportern folgt, in etwa 20 Schritte Abstand, ein Kriminal- beamter und„beschattet“ sie. Darum hatten die drei selbst gebeten. Sie waren näm- lich ausgezogen, um festzustellen, wie korrekt(oder unkorrekt) auf dem Mannheimer Wochenmarkt gewogen wird. Der Telefonanruf an Kriminaldirektor Riester hatte ge- lautet:„Ihr Beamter soll uns bewachen, damit es— bei negativem Resultat— nicht keigen kann, die Reporter hätten vor dem Nachwiegen durch Herausnahme eines Apfels oder einer Mandarine aus einer Einkaufstüte für ein„schönes Reportage- Resultat“ gesorgt. Grund für diese Aktion— auch Zeitun- gen betreiben Dienst am Kunden“ Waren zwei ziemlich gleichlautende Leser briefe von Hausfrauen. In einem hatte es geheißen:„Ungezählte Hausfrauen wären der Polizei dankbar, wenn sie ihr Augenmerk einmal auf die Waagen und Gewichtsteine N Marktgewünle— von oben Bild: Steiger der Marktverkäufer lenken würden. Immer wieder muß ich feststellen, daß von fünf oder sechs verschiedenen Einkäufen bei etwa Vier das Gewicht nicht stimmt. Fehlmengen von 50 bis 100 Gramm sind an der Tages- ordnung. Da ich in einem Vorort wohne, ist es mir nicht möglich, die Waren sofort nach- zuprüfen. Auch wäre eine nochmalige Stadt- fahrt unrentabel. Ich stehe auf dem Stand- punkt, daß die derzeitigen Preise für Lebens- mittel wirklich hoch genug sind und man nicht auch noch mit dem Gewicht beschum- melt werden muß... gez. L. B., Waldhof.“ * Was erlebten die drei? Reporter Nr. 1 hört ein„prima Oransche, der Herr“, bleibt stehen und stellt die Hausfrauenfrage:„Sin die à sieg?“ Zustimmendes Kopfnicken und schon purzeln die gelben Bälle in die Tüte. „Zwee Pund— gut gewoge“ meint die Frau mit abschätzendem Blick. Am anderen Marktende werden— weil man sie genau auswiegen kann— Nüsse gekauft.„Do is kKä ani daab!“ kommentiert diese Marktfrau den Kaufvorgang. Ebenfalls genau abwie- gen kann man das geschnittene Rotkraut. Und die Gelberüben am nächsten Stand sehen — soweit das ein unerfahreßer Hausmann beurteilen kann— wirklich prächtig aus. Zwei Pfund auf die Waage! Stimmt! 40 Pfennig kostet das. * Reporter Nr. 2 überquert die Breite Straße mit einem Zettel in der Hand:„Zwei Pfund Schwarzwurzeln, ein Viertelpfund Faßbutter, ein Halbpfund Feldsalat und 125 Gramm Pfefferminztee.“—„Wunderbarer Salat, do hawe se so gut wie kän Abfall“ preist die „Töff-töff- hurra“ für die Klubmeister 1955 Lichtbildervortrag eines Globetrotters beim DKW-Club Mannheim Fritz Otto Bittrich ist Berliner. Jeden Zweifel behebt sein Redetalent. Fritz Otto Bittrich ist außerdem Schriftsteller— seine Werke erscheinen im Safari Verlag— Globe- trotter— wobei seine Frau immer mit trottet und last not least Vater aller DRK W-Clubs. In letzterer Eigenschaft war er nach Mann- Heim gekommen und im Mannheimer Ruder- elub-Haus Ratten sich alle alten und neuen DKW. Fahrer samt einer DKW Kapelle freudestrahlend eingefunden. Der wohl jüngste Sproß autofahrender Clubfreudigkeit gehört augenscheinlich zu den Krautarten: er schießt mächtig. In der letzten Zeit haben sich 50 neue Clubs konstituiert, Landesverbände ent- stehen, 250 Clubs mit 18 000 Mitgliedern gibt es insgesamt; 80 davon verteilen sich auf die ganze Welt. Der entfernteste dürfte der von Krügersdorf in Südafrika, der schwärzeste der in Levers in Westafrika sein. Beide ge- deihen bei 45 Grad Celsius. Zu einem rechten Automobilelub gehört natürlich auch eine sportliche Seite mit Medaillen, Pokalen und Termine „Das Fernmeldewesen in den USA“, Licht- bildervortrag von Erich Nittritz, 24. Januar, 20 Uhr, Deutsch- Amerikanisches Institut. Abendakademie- Veranstaltungen am 24. Ja- nuar: Katholischer Gemeindesaal, Pfingstberg, 20 Uhr, Vortrag von Hermann Weißkopf:„Wie erziehen wir unsere Kinder zu lebensbrauch- baren Menschen im Atomzeitalter?“.— Gast- haus„Brückl“, Waldhof, 20 Uhr, Vortrag von Dr. W. Trill:„Ist Tuberkulose heute noch eine Volksseuche?“— Musikbücherei, U 3, 1, 19.45 Uhr, Vortrag von Dr. Günter Schulz:„Die Welt der Märchen“. TV„Die Naturfreunde“, Bezirksgruppe Feudenheim: 24. Januar, 20 Uhr, Farblicht- bildervortrag„Buntes Bilderbuch“. Katholischer Deutscher Frauenbund: 25. Ja- nuar, 15 Uhr, Untere Pfarrkirche(Marktplatz), Andacht mit Predigt. Filmelub Mannheim Ludwigshafen: 25. Ja- nuar, 20 Uhr, Amerikahaus:„Der Dreckspatz und die Königin“. Wir gratulieren! Sybille Brumm, Mannheim, Schimperstraße 9, wird 80 Jahre alt. Genoveva Einloth, Mannheim, Brahmsstraße 12, begeht den 75. Geburtstag. Elise du Plessis, Mhm.- Sandhofen, Scharhofer Str. 36, vollendet das 83., Sofie Sackreuther, Mannheim, Schafweide 57, das 85. Lebensjahr. Fuasenuchtszeit Wann die Alldaagssorge stumm sinn, Flotte Boppe um een rum sinn, Alde Leit durch's Fensckter gucke Unn ihr Danæbũdd keftig jucke, Jeden zieht's glei' aus m Haus, Unn mer geht gern freehlich aus, Bringt de Frohsinn aur Entzündung, — Was e herrlichi Erfindung— In de Säl' e Mordsgedräng Unn daham werd's eem zu eng, Wann die Leit ganz närrisch strample Unn sich uff die Zehe trumple, Kddner zählt zum miese Plunner. Jeder geht im Schlorum unner, Kädner find' mer in die Feddre Unn möcht uff die Bääm nuff klettre, VDewerall e froh Gewimmel In me wahre Narrehimmel, Wann eem's Geld im Beitel brennt Unn mer sick nit widder kennt, Junggeselle— hart gesotte Suche plötelich flotte Krotte,— Wann mer manches nunnerworæt, Bis de Mage is verkoræt, Heralin bobbere vor Freed, Doppse voller Seligkeet Ohne Ruk',— e ganzi Nacht, Isses widder Fausenacht! Waldemar Keune Motoballmannschaften Plaketten. Zwei Plaketten wurden bereits vergeben. Franz Kromer und Hermann Her- chet waren die Clubmeister 1955, denen ein lautes„Töff— Töff— Hurra“ huldigte. In diesem Jahr soll es mit DR W- Club- meisterschaften und der Gründung von Weitergehen. Zu Pfingsten ist bereits der erste von insgesamt fünf Meisterschaftsläufen geplant. Das Ziel heißt Berlin. Und für die Ferien werden Campingplätze gemietet: am Genfer See, am Mittelmeer, in Südfrankreich, und wo es sonst noch schön ist. Kein Wunder also, wenn bei so gutem Nährboden das Pflänzchen kräftig gedeiht. Was mit einem DR W alles erlebt werden kann, zeigte ein einstündiger Film aus Aegypten, Afrika und Lybien. Globetrotter Bittrich hatte ihn zusammen mit seiner Frau vor drei Jahren gedreht. Die Pyramiden von Gizeh, ausgebrannte Panzer- Wracks und riesige Säulenheilige fristeten da nebeneinander ein celloidales Leben und es War kein Wunder, daß die Zuhörer von dem Vortrag begeistert waren. Alles in allem: ein geglücktes Familienzusammensein und ein guter Auftakt für weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen. Schie. dickvermummte Bauersfrau ihre Ware an. Sie verdeckt beim Wiegen die Waage; das durch Leserbriefe mißtrauisch gemachte Ge- müt wittert Böses. Vorne in der Nähe der Blumenstände findet der Reporter die But- ter. Das Mädchen legt ihm ein abgepacktes Paket hin.„Die ist aus dem Faß“, be- ruhigt sie,„wir haben sie nur vorher ab- gepackt!“ Der Reporter steckt die Butter ein und denkt: Aha, ein neuer Trick! Dann nimmt eine altmodische Waage unsere Schwarzwurzeln auf. Im Nu sind die zwei Pfund abgewogen(kann man mit so einer primitiven Waage so schnell wiegen? „Beschter Pälzer Pefferminzteel A Dutt 50, zwe Dutte 90!“ Der Mann hat keinen Stand; nur ein Berg voller Tüten ist auf einer Kiste aufgebaut.„Wieviel Gramm sind in einer Tüte drin?“ Der Pfälzer ist zunächst verdutzt. Er verkauft nicht gewichts-, son- dern„duttenweise“, sagt dann aber schlag- fertig:„50 Gramm“, Der Reporter verlangt ausdrücklich 100 Gramm:„Zwee Dutte— des koscht 90, zeh Penning hawe Se jetzt bei dem Großeinkauf gschpart“. * Reporter Nr. 3 erledigt den Rest: Zwei Pfund Aepfel, zwei Pfund Bananen, noch einmal ein Viertel Faßbutter und zwei Pfund Rosenkohl. Dann wird alles— immer unter den Augen des„beschattenden“ Kriminal- beamten— in einem Pkw verladen. Auf geht's. Drei Minuten später sind die vier Männer in der Freßgasse in einem Fach- geschäft für vollautomatische Bizerba- Ladenschnell- und Präzisionswaagen. Auf einer hochmodernen Waage— Modell U, bis zweieinhalb Gramm genau ablesbar— werden die zwölf Einkäufe unter dem kri- tischen Auge des Gesetzes nachgeprüft. Resultat: Wochenmarkt Manheim gewogen und zu schwer befunden!!! Unsere Tabelle gibt Aufschluß über das im allge- meinen gute Wiegen unserer Marktfrauen. Gewiß, 20 Gramm Gelberüben fehlten und einmal auch fünf Gramm Butter. Aber die Uebergewichte sind in großer Ueberzahl. Nur der Mann mit dem Pfefferminztee war nicht„koscher“. Aber hier ist an den „duttenweisen“ Verkauf zu erinnern. Der hatte seine„Dutten“ randvoll gepackt(80 daß der Tee sogar oben herausquoll) und ver- mutlich gar nicht gewogen. Und wenn er ge- wogen haben sollte, könnte durch Aus- trocknen des Tees die Gewichtsschrumpfung erklärt werden. Auch ihm möchten wir keinen Vorwurf machen, sondern ihn nur leise warnen: Mein Liewa, dann sag nit, do wären fuffzisch Gramm drin.“ Gesamtresultat: Auf dem Mann- heimer Wochenmarkt wird korrekt, sogar gut gewogen. Unseren Leserbrief schreibenden Hausfrauen aber müssen wir sagen:„Meine Damen, diesmal sind Sie nebenrunter ge- fallen Klatuneehmce Das Resultat: Drei Reporter kauften ein und wogen alles nach Einkauf: Nachprüfung: 1000 gf Aepfel 1010 f 750 f Rotkraut, geschnitten 755 g 1000 g Gelberüben 980 fg 1000 g Bananen 1000 f 1000 g Mandarinen 1020 g 500 g Nüsse 505 f 1000 fg Schwarz wurzeln 1050 f; 125 g Faßbutter 120 g 125 g Faßbutter 135 · 250 g Feldsalat 255 8 1000 fg Rosenkohl 1000 g 100 fg Pfefferminztee orgepackt) 70 f Zur Versöhnung mit der Funkengarde: Noch einmal: Alles für's Nationaltheater! Bereits für 30 000 Mark Tombolagewinne/ Appell an Handelskammer Auch die Beteiligung an der zweiten und letzten Nationaltheater-Tombola beginnt vielversprechend: für mehr als 30 O00 PM sind bereits Gewinne gespendet worden. Die Skala der Gewinne, die als Sach- oder Geld- spenden, dem großen kulturellen Zweck ent- sprechend, alle steuerlichen Vorteile genießen, steigt täglich höher. Die„Gesellschaft der Freunde des Mann- heimer Nationaltheaters“ hat in einem Rund- schreiben alle Mitglieder der Industrie- und Handelskammer angesprochen, sich wie- derum an der Tombola zu beteiligen. In dem Schreiben heißt es u. a.: „Mannheim stellte sich mit dem groß- artigen Ergebnis der ersten Tombola damals prozentual an die Spitze aller gleichartigen Lotterien im Bundesgebiet. Zahlreiche Pres- sestimmen rühmten den Theatersinn der Mannheimer Bevölkerung und die Durch- führung der Tombola. Inzwischen geht der Neubau des Nationaltheaters, das wieder weit über Mannheims Grenzen hinaus ein kultureller Mittelpunkt des Landes sein wird, seiner Vollendung entgegen. Ein Erfolg der Tombola wird nur sichergestellt sein, wenn ihr Geld- und Sachspenden in ausrei- chendem Maße zufließen. Wir haben die Durchführung der Tombola wiederum in die bewährten Hände der früheren Organisa- tionsleitung gelegt, die inzwischen als Treu- händerin der Staatlichen Lotterieverwaltung im Jahre 1954 u. a. die Augsburger Theater- Lotterie zu einem überwöltigenden Erfolg geführt hat. Wenn es uns gelingen soll, das dortige Spitzenergebnis mit 7,5 verkauften Zwei Küsse von Bürgermeister Trumpfheller „Grokageli“ zum ersten Male im Musensaal/ Sieben Stunden Prunk und Humor Die„Grokageli“(Große Karnevals- Gesellschaft Lindenhof) ist 49 Jahre alt. In diesem Jahr wagte sie zum erstenmal den Sprung in den Musensaal: Generalprobe für die umfangreichen Jubiläumsfeierlichkeiten im nächsten Jahr. Das Wagnis hat sich ge- lohnt. Der Musensaal war bis zum„Spei- cher“ gefüllt mit einem Publikum, wie es sich ein Karnevalsverein nicht besser wün- schen kann. Da spürte man, daß die Fast- nacht den Mannheimern im Blut steckt. Von der ersten bis zur letzten Minute sorgten sie für ausgelassene Stimmung, tranken. lach- ten, donnerten ihre Ahois durch den Saal, daß die in allen Farben glühenden Leuchter (eine ausgezeichnete Dekoration von Rosen- gartendirektor Ford) leicht zu zittern began- nen. Einzug der Narren: Das ist bei einer Prunksitzung immer schön: Die Gar- den, die Minister, die Prinzessinnen, die Musik. Wenn sie so mit ausgebreiteten Armen durch die Menge schreiten, gemes- senen Schritts, jeder Zoll ein Narr, und das Volk jubelt vor Begeisterung. Allen voran der Fanfarenzug Hockenheim, blau- weiße Landsknechte schmetternd und donnernd. Spalier im Mittelgang bildete die Funken- garde, diese adretten Mädel, die nie müde werden zu lächeln und zu ahoien. Die Elferräte von Weinheim mit Prinzessin Marianne I. eröffneten den Reigen. Als jüngster Sproß unter den närrischen Ver- einen zeigten sich die Neckarauer„Pilwe“. („Heut' im Rosengarten wollen wir uns mal nicht als Pilwe benehmen, sondern höflich sein“, meinte ihr Präsident. Die Viernheimer Gemütlichen mit ihrer reizenden Romy I. sind schon beinahe ein fester Bestandteil des Mannheimer Karnevals. Glanzvoller Ab- schluß der Gästeparade: Die„Fröhlich Pfalz“ angeführt von Carl Blepp und Prinzessin Ingeborg. 5 In der Mitte auf der Bühne thronten stolz die Gastgeber, der Grokageli-Elferrat und Senat. Senatspräsident Wortmann(Sitzungs- leiter Frosch:„Unser finanzieller Hinter- grund“) hatte sich in Schale geworfen: weiße Weste(), weißer Frack, weiße Hosen, weiße Schuhe, welch herrlicher Kontrast zur dunklen Hornbrille. Und das alles unter dem Szepter von Monika I., die noch einmal ihre Proklamation zum Besten gab. Schon die Anfangszeit 17.11 Uhr ließ ahnen, dag man Großes im Schilde führte. So geschah es denn auch: Gegen 19.30 Uhr Richard Hirsch: Freie Fahrt für Humor! Bild: Steiger war gerade die erste Halbzeit absolviert! Mit knapper Not wurde man noch vor Mit- ternacht fertig(Sitzungsleiter Frosch:„Mor- gen steht wieder im„Morgen“, es hätte zu lange gedauert“). Die gute Absicht, dem Publikum für sein Geld viel zu bieten, in Ehren. Aber es gilt auch hier, was wir be- reits zum Feuerio- Programm sagten: straffen und konzentrieren und ein wenig Regie. Zum Glück haben wir in unserem Bericht über die Grokageli-Sitzung in Neckarau (MM vom 9. Januar) schon einen großen Teil der Programmkritik vorweggenommen. Unmöglich, bei einer Dauer von nahezu sjeben Stunden über alles zu berichten. Ein voller Erfolg war Bürgermeister Trumpfheller. Er hatte die vergnügliche Aufgabe, sich mit der Funkengarde aus- zusöhnen. Sie hatte es ihm nämlich nicht nachgetragen, daß er sie am Neujahrstag vergaß, vor dem Rathaus zu begrüßen. Schlagfertiger Trumpfheller:„Als ich die schönen Mädchen gesehen habe, habe ich kein Wort mehr rausgebracht.“ Zwei kräf- tige Bürgermeisterküsse machten dem Streit ein närrisches Ende. Im übrigen bewies der Bürgermeister seinen Humor:„O weh— kän OB“ ist das Grokageli-Motto, Sagte Trumpfheller traurig:„Ich kann doch auch nichts dafür. Als ich die Treppe raufstieg, wollte mir einer eine Narrenkappe ver- kaufen, wie er aber gesehen hat, daß ich von der Stadtverwaltung bin, sagte er: Ihr habt kan Kopp, do braucht ihr a kä Kapp.“ Neu im Grokageli- Programm war unter anderem Hans Hohen berger aus Ram- stein. Er ist große Klasse. Seine Pointen treffen immer ins Schwarze. Besonders sein zweiter Auftritt als„Schuldenbuckel“ sprach viele„Leidensgenossen“ an. Gut, wenn auch noch nicht perfekt war Helga Trummer als Dienstmagd.(Aber woher soll auch ein 80 reizendes Mädel schon so viel Erfahrungen haben.) Das Stuttgarter Humoristenduo Fabian und Heinemann bot besonders im zweiten Teil ein ätzendes politisches Kaba- rett(allerdings mit albernen Faxen). Die Gags und Wortspielereien waren so gut, daß das Haus raste und eine Rakete verlangte. Sitzungsleiter Frosch:„Ein Treffer ins Schwarze!“(Vielleicht aber auch ins Rote!) Eine Rakete erhielt auch Grokageli-Bütten- redner Nr. 1 Richard Hirsch als Reisender und Musikprofessor Tünnef. Der Musikal- Clown hatte„Pfiff“. Er war der wirkungs- volle Schlußpfiff des Abends. MacBarchet „Verdammt—(in alle Ewigkeit)“ spielt das Capitol jetzt. (Musikhochschule); Bild: Fiedler Losen je Einwohner auch in Mannheim zu erreichen, so benötigen wir vor allem bei der jetzt anfallenden Spendensammlung Ihre vorbehaltlose Mitwirkung.“ l Das Organisationsbüro Tullastraße 15, Ruf 42755, nimmt Spenden entgegen und gibt Auskunft über eine Beteiligung an den Aus- stellungsfronten, die am Paradeplatz ent- stehen werden. Aus dem Polizeibericht: Unschuldsmiene im Kaufhaus Diebin hortete Waren Fünf Strickwesten und Pullover hatte eine 21 jährige Frau in einem Kaufhaus der Kur- pfalzstraße bereits an sich genommen, als sie erwischt wurde Kurz vorher hatte sie ein anderes Geschäft um einige Gegenstände er- leichtert. Sie beteuerte mit Unschuldsmiene, dies sei ihr erster Diebstahl. Aber die Kripo glaubte ihr nicht und durchsuchte die Woh- nung der Diebin. Dort fand sie ein„Waren- lager“ von Bekleidungs- und Wäschestücken im Wert von rund 1000 Mark, das Ergebnis von Diebstählen in Kaufhäusern in zwei Monaten. Auf dem Nachhauseweg zwischen Gärtner- und Draisstraßge versuchten zwei Wegelagerer zwischen 21 und 22 Uhr, einer 46 jährigen An- gestellten die Einkaufstasche zu entreißen. Die Frau wehrte sich nach Leibeskräften und rief laut um Hilfe. Die beiden Strauchdiebe wurden dadurch unsicher und ergriffen die Flucht. g Kumpan verschwand mit Beute Aus dem Lagerbüro eines Speditions- unternehmens kam eine Geldkassette mit 500 Mark Inhalt abhanden. In der Wohnung des der Tat verdächtigen Arbeiters fand die Polizei zwar nicht die Kassette, dafür aber andere Waren aus Diebstählen. Später wurde der wirkliche Täter festgenommen, der mit einem Kumpan die Kassette und einen Karton mit Eierlikör(Wert: 220 Mark) entwendet hatte. Der Dieb gestand nach an- känglichem Leugnen, daß er von seinem Wegelagerer flüchteten ö Bei Leber- und Galle-, erkrankungen bringen Hilfe die in jahrzehnte- langer Praxis hervorragend bewährten Heilmittel, „Biocholin-Spezial-Schirmer“ Leber, Galle, Steine, Koliken). Packung 3,30 und„Biorenin-schirmer“ (Niere, Blase) Packung 2,50, das die Organe kräftigt und wieder zu normaler Arbeit anregt. Nur in Apotheken! Kostenlos: Interessante Bro- schüre„Heilkräfte d. Natur“ durch Bio- Schirmer, Kempten/ Allg. Nieren- und Blasen-* „Anzeige Komplicen mit der Beute betrogen worden sei und dieser Mannheim verlassen habe. Die Fahndung läuft. Schüsse am Neckarkanal Erfolglos verlief die Fahndung der Poli- zei, die von einem Feudenheimer Ehepaar alarmiert worden war. Das Paar ging au der Neckarpromenade in Richtung Stadt und hörte plöfzlich 200 Meter östlich der Ein- mündung des Neckarkanals Hilferufe und zwei Schlüsse, vermutlich aus einer Pistole Obwohl die Polizeibeamten das gesamte Ge- biet absuchten, konnten sie keine Anzeichen für ein Verbrechen finden. Wohin gehen wir? Dienstag, 24. Januar Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Die Feiratsvermittlerin“(Miete A, Th.-G. Gruppe A, freier Verkauf). Konzerte: Kunsthalle 20.00 Uhr: Beethoven: Abend mit Hans Adomeit und Helmut Vogel Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Schallplatten-RKonzert. Filme: Planken:„Sissi“; Alster:„In all die- sen Nächten“; Capitol:„Verdammt in alle Ewigkeit“; Palast:„Bartholomäusnacht“, 22.20 Uhr:„Kein Mitleid mit Frauen“; Alhambra: „08/15 in der Heimat“ III. Teil; Universum: „Die Försterbuben“; Kamera:„Heiße Ware für Marseille“; Kurbel:„Die Sünderin“. 4 95 . 19 er II 1 Z i der Ihre Ruf gibt Aus- ent- us Eine Lur⸗ 8 Sie ein er- jene, ripo Voh- wen- cken bnis Z wel mer- gerer An- Ben. und liebe 8 1 dlie ons- mit nung 1 die Aber bäter Boli- paar aul und Ein- und tole chen Uhr: -G. ven- ogel ches die- alle 22.20 bra: um: kür Nr. 19/ Dienstag, 24. Januar 1956 MANNHEIM Des Wirkens Segen bleibt als Spur zurück. Abschied von Oberdirektor Heinrich Kretschmer/ Feierstunde Arbeitsamt „Des Wirkens Segen bleibt als Spur zu- rück.. Dieser Satz— notiert aus einem Gedicht, das ein Angestellter vortrug, hat dem früheren Arbeitsamtsdirektor Mann- heims, Heinrich Kretschmer, sicher Freude bereitet. Gestern nachmittag verabschiedete die Belegschaft ihren Chef, der jetzt Ober- direktor und Abteilungspräsident hei der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung in Nürnberg ist. Bundesverwaltungsrat Dr. Schaffner, seit einem Jahr kommissarischer Arbeitsamts- Abschied von H. Kretschmer direktor, versicherte Kretschmer, daß ihm „alle Herzen zugetan seien“, Mit dem Chef verliere das Amt einen wertvollen Men- schen. Er habe den Angestellten die Tugen- den vorgelebt, die eine große Persönlichkeit ausmachen. Nun amtiere er als Personalchef über 30 000 Angestellte der Hauptstelle. „Das Beständige im Leben ist der Wech- sel.... sagte Personalratsvorsitzender Jer- ger. Die Zusammenarbeit mit dem Personal- rat sei stets vertrauensvoll und kollegial ge- wesen. Der Oberdirektor habe immer die größtmögliche Gerechtigkeit walten lassen. In seinen Dankworten an die Belegschaft des Arbeitsamtes betonte Kretschmer, daß nur eine Gemeinschaftsleistung zu den Er- folgen führen konnte, denn in der Beleg- schaft habe er die Resonanz für seine Arbeit gefunden. In einem kurz gefaßten Rückblick erwähnte Kretschmer die sieben Haupt- erneuerungen des Mannheimer Arbeitsamts. Den Umbau des Gebäudes nach modernen Gesichtspunkten; die neue Organisation in Form einer Dezentralisierung; die segens- reiche Einrichtung der Hafenvermittlung; die Verbesserung des Auszahlgeschäfts; die neuen Wege einer Organisation der Winter- arbeit(womit das Mannheimer Arbeitsamt Vorbild für das gesamte Bundesgebiet war); die Neuansiedlung von Industrien und Be- schaffung von neuen Arbeitskräften dafür und nicht zuletzt die wesentliche Zunahme an Vermittlungen und Berufsberatungen. Als Oberdirektor Kretschmer nach Mann- heim kam, gab es bei uns noch 16 000 Arbeitslose. Heute ist die Zahl auf knapp über 3000 gesunken. Dennoch werde das Arbeitsamt nie überflüssig. Jetzt sei besonders die Berufsberatung der jungen und schwä- cheren Jahrgänge wichtig. Zudem ist das Arbeitsamt bei Rückschlägen oder saison- Streifzug durch das Faschingstreiben Kleine Vereinschronik von Waldhof bis Rheinau Die Faschingswogen des dritten Januar- wochenendes gingen in und um Mannheim schon ziemlich hoch. Beim Trip quer durch Mannheim stießen wir im„Kaisergarten“ zunächst auf den GV„Rhein perle“, der mit vorrückendem Uhrzeiger Massenbesuch aufzuweisen hatte. Bei den zündenden Wei- sen des Orchesters Fritz Nagel(Bad Dürk- heim) war die Stimmung gut und bei der Prämierung wurden ein Glühwürmchen, ein Mexikanerpaar sowie als originellste Masken zwei Negerinnen Sieger. Auf dem Waldhof hatte sich der Volks- chor bei„Brückl- Bernauer“ niedergelassen. Massenbesuch, närrische Stimmung und un- verkennbare Tanzwut(Kapelle Maier) lie- zen Vorstand Adam Schmitt und den Ver- einskassengewaltigen schmunzeln. Auf der Schnau sorgte die Lajen bühne„Har- monie“ im„Siedlerheim“ für Maskenbe- trieb. Man kostete dort die Freuden der, langen Nacht bei den Klängen der Kapelle pe te i ben auch in den Räumlichkeiten der TSG Melodia; bei der Prämiierung wurden sechs Preise vergeben. Unter dem Motto:„Vorigs Joar war's schee— des Joar werd's a wida schee“, startete der GV„Liedertafel“ 1926, Mannheim-Sandhofen im„Morgenstern“ seinen traditionellen Maskenball und er- kreute sich ebenfalls eines guten Besuches. (Kapelle Elvira). Ganz groß in Fahrt waren Frist für Feststellungsanträge läuft am 31. Januar ab Am 31. Januar läuft die Frist für das Ein- reichen von Feststellungsanträgen in den Fällen ab, in denen auf Grund des 4. Aende- rungsgesetzes zum Lastenausgleichs- und Feststellungsgesetz der Schaden jetzt fest- gestelllt werden kann(vergl. MM vom 30. De- zember 1955). Diese Feststellungsamträge können vor allem von solchen Personen ein- gereicht werden, die während des Krieges als Zwangsevakuierte und Siedler in Elsaß- Lothringen wohnhaft waren. Diese Leute mußten bei ihrer Rückkehr meist ihren ge- samten Hausrat zurücklassen und hatten bis- her keinerlei Anspruch auf Schadenersatz. Diese Personengruppen kommen jetzt im leichen Umfang wie die Vertriebenen und Kriegssachgeschädigten in den Genuß der Leistungen aus dem Lastenausgleichsgesetz. wieder die Käàfertaler im„Löwen“, wohin der„Sängerbund 1873“ zum großen Maskentreiben eingeladen hatte. Stürmischer Jubel empfing Ihre Tollität Traudel I. von der Löwenburg mit ihrem hohen Ministe- rium. Nach der Begrüßung traditioneller Ordenssegen und ein Ehrentanz. Schließlich blies die fleißige Kapelle Domino zur Prä- miierungspolonaise, wobei ein Micky- und Macky-Pärchen vor einem prähistorischen Paar siegreich blieb und entsprechend be- lohnt wurde. In der Schwetzingerstadt suchten die Omnibusbau- Kontrolleure und Monteure von Daimler-Benz bei närrischem Umtrieb Vergessen von den Alltagssorgen im„Zäh- ringer Löwen“. Im Mannheimer Süden ver- amstaltete der Musikverein Rhein- au“ unter Führung von Fritz Senn in Lokal„Rheinauhafen“ ein buntes Treiben. Mit Richard Hirsch(Seckenheim) war ein beliebter Humorist zur Stelle. Emsiges Trei- Rheinau, in deren Halle die Fußballer bewiesen, daß sie nicht nur zu kicken ver- stehen. Im Neckarauer„Mainzer Hof“ ver- gnügten sich degweil die Leute vom„Ba y- rischen Wald“. 8 bedingten Schwankungen auf dem Arbeits- markt unumgänglich. Unter dem Beifall der Belegschaft schloß Oberdirektor Kretschmer mit den Worten: „Das Arbeitsamt Mannheim hat im Bundes- gebiet einen guten Ruf, den es auch unter der kommissarischen Leitung von Dr. Schäff- ner erhalten konnte. Es wird weder büro- kratisch noch nach Schema„F“ geleitet. Ein Arbeitsamt braucht neue Impulse und neue Ideen.“ Der Chor des Arbeitsamts umrahmte die kleine Feier wirkungsvoll mit einigen gut einstudierten Liedern. H-e Kleine Müll- Statistik unserer Stadt Der Mannheimer Bürger„erzeugt“ um ein Drittel mehr Müll als sein Düsseldorfer „Kollege“. Im Jahresdurchschnitt fallen pro Mannheimer Kopf und pro Tag zwei Liter Kehricht an. Im Jahr 1955 waren es insge- samt rund 200 000 Kubikmeter Abfall, ein- schließlich des Industriemülls. Für die Ab- fuhr sorgen ständig 20 Müllwagen, von denen jeder zehn Kubikmeter faßt. Jeder Wagen fährt also rund tausendmal vollge- füllt zum Schuttabladeplatz auf der Frie- senheimer Insel. Bei einem Durchschnitt von 15 Kilometer Fahrtstrecke pro Wagen und Fahrt legen die 20 Müllwagen jährlich eine Strecke von 300 000 Kilometern zurück: Sie fahren siebeneinhalbmal um die Erde. 38 000 Mülltonnen mit 60, 90 oder 120 Liter Inhalt stehen in Mannheim für den Abfall bereit. 120 Müllträger schaffen den Dreck täglich weg. Jeder Müllträger hantiert pro Woche mit rund 475 Mülltonnen. Baurat Scheurer sagt dazu:„Das ist unbezahlte Akkordarbeit!“ Zwei Mann holen die Müll- tonnen aus den Häusern auf die Straße. Zwei Mann entleeren in die Wagen und zwei Mann stellen die geleerten Tonnen wieder in die Häuser zurück. Da jede Mülltonne anderthalbmal pro Woche geleert wird, ge- hen durch die Hande der Müllträger wö- chentlich 57 000 Tonnen. 2 Neckarauer Privatgymnasium eröffnet Ostern Der Schulverein„Johann-Sebastian-Bach- Gymnasium“ hat mit Zustimmung des Ober- kirchenrats die Eröffnung des evangelischen Privatgymnasiums(mit musischem Ein- schlag) in Mannheim-Neckarau auf Ostern 1956 festgesetzt. Bis zur Fertigstellung der erforderlichen Schulbauten im Herbst 1956 wird der Unterricht in Konfirmaaden- und Jugendsälen abgehalten. Er richtet sich nach den staatlichen Lehrplänen für humanistische Gymnasien und Oberrealschulen. Dies soll im Einzelfalle Schülern, die einen Schulwechsel beabsichtigen, die Umgewöhnung erleichtern. Das im Zusammenhang mit der Schule ge- plante Internat wird im Herbst dieses Jahres eröffnet; bis dahin ist eine behelfsmäßige Unterbringung von Internatsschälern vor- gesehen. Der Lehrkörper unter Leitung von Oberstudiendirektor Krampe besteht aus Pädagogen, die bisher im Staatsdienst be- schäftigt waren und für ihre neue Aufgabe beurlaubt werden. Anmeldungen sind an Oberstudiendirektor Krampe, Mannheim- Neckarau, Rheingoldstraße 32 zu richten. Vorsicht vor explosionsfreudigen Leimöfen Staatliches Gewerbeaufsichtsamt warnt alle Besitzer Unvorsichtiges Anschließen nicht„abge- nommener“ Leimöfen(Wärmegeräte zur Er- hitzung von Leim für Schreiner und Zim- merleute) kann ins Auge gehen, wie die Ex- plosion eines Leimofens im vergangenen Jahr beweist. Das Staatliche Gewerbeaufsichts- amt in Mannheim weist deshalb in einer Presse- Verlautbarung Besitzer von Leim- öfen(beheizte Wärmeplatten oder derglei- chen) eindringlich auf die damit verbunde- nen Gefahren hin. Die Explosionskraft eines zerberstenden Leimofens kann ganze Ge- bäude in Schutt und Asche legen, ganz abge- sehen von der Bedrohung der Hausbewohner oder Straßenpassanten. Besonders riskant ist die Abdampfver- Wertung von Leimöfen zu Heizzwecken, denn diese Wärmegeräte müssen in der bisher üblichen Bauart drueklos betrieben werden. Sie sind zum Anschluß von Heiz- körpern(Abdampf verwertung) oder zum An- schlug an Niederdruckdampfheizungen nicht geeignet. Leimöfen, in denen Dampf mit mehr als einer Atmosphäre Druck ent- stehen kann, sind Niederdruckdampfkessel und müssen grundsätzlich zugelassen bzw. vom Technischen Ueberwachungsverein ab- genommen sein. Die Sicherheitseinrichtungen solcher Wärmegeräte, auch wenn sie den Be- stimmung der Niederdruckdampfkessel-Ver- ordnung entsprechen, reichen nicht aus. Zur Schadensverhütung fordert das Staat- liche Gewerbeaufsichtsamt die Besitzer sol- cher Leimöfen auf, sich von der Bauart ihrer Wärmegeräte zu überzeugen und festzustel- len, ob sie drucklos oder als Niederdruck- dampfkessel betrieben werden dürfen. Zwei- felsfragen klärt die Lieferfirma, das Ge- Werbeaufsichtsamt oder der Technische Ueberwachungsverein. Alle anders lautenden Merkblätter, Vorschriften oder Auskünfte sind überholt. Für Versäumnisse haben die Besitzer von Leimöfen die straf- oder zivil- rechtliche Verantwortung zu tragen. H-e Kein Apachenzelt— Bodenproben für Rheinbrückenfundament Mit Vollgas und Vertreterglück: Hinein ADAC-Fahrer und„Hanafeba“-Narren feierten rauschende Feste Seinen traditionellen„Karnevalistischen Abend“— eine närrische Rallye Mann- heimensis— startete der Mannheimer Auto- mobil-Club im ADAC auch heuer wieder im Viktoria-Hotel. Der Brennstoff für diese fast- nächtliche Fahrt wurde den Volant-Routi- niers aus den Weinbergen der Mosel und der Pfalz geliefert. Unter paradoxen Kopfbedek- kungen waren die MAcC-Ladies und Gentle- men von Kopf bis Fuß auf Faschings-Para- doxien eingestellt: Spaß war Trumpf und Steifheit war verboten, denn:„Humor ist der Rettungsring auf dem Strom des Lebens“ hatte Heinz Verkoyen in seiner Begrüßungsadresse zitiert. Der Zebrastreifen der Tanzfläche wurde dicht von autofahrendem Fugvolk be- völkert, das genüßlich die Möglichkeit aus- kostete, bei Tango- und Walzermusik— ge- liefert von der Kapelle Deck-Soprani— ein- mal ohne„Winker raus!“ in die Kurven zu gehen. Unter bunten Crepe-Himmeln, in einem malerischen„Urwald“ aus Ballons, Luftschlangen und andern„Schlingpflanzen“ bewarfen sich die Autofahrer und ihre faschings-vitalen Maskottchen unermüdlich mit Wattekugeln: es war eine rauschende Ballschlacht! Kurt Dehn, der Rundfunkpfäl- zer, und Humorist Klotz vom MsScC-Kirch- heim hoben mit Mundartgedichten und Lied- chen ebenso die Laune wie dies die drei Fide- litas mit Songs unter bundesdeutschen Stahl- helmen fertigbrachten. Hk * In diesen Tagen, da das Narrentum üppig wuchert, ließ es sich der„Centralverband Deutscher Handelsvertreter und Handels- makler“ in Mannheim angelegen sein, ihm ebenfalls weidlich zu huldigen. Für das ter- mingerecht ab 20.11 Uhr einsetzende Ausgelas- sensein wählte man den neckischen Namen „Hanafeba“— zu deutsch:„Handelsvertreter- Narren-Fest-Ball“, der im Mozartsaal vor sich ging. Die Kapelle„Astoria“ war groß- artig in Form und bestach durch nahezu pausenloses Musizieren: Ohne Fleiß kein Preis. Narrenmeister Richard Hört(„Hört! Hört!) empfing mit Gepränge Prinzessin Ingeborg I. von Spielwaranien. Ihre Hoheit richtete dezent-frohe Worte an die Fest- gemeinde. Prinzessin Monika I. saß später nach dem Empfang längere Zeit mit am Tisch, und auch Prinz Hans II. wartete den Handelsvertretern mit seinem Besuch auf. H-e Bund der Kinderreichen Wir bt in Nordbaden Wohnungsbau für Kinderreiche, juristische Beratung in allen Fragen, Kindergeld und Jugendförderung stehen auf dem Programm des„Bundes der Kinderreichen Badens e. V., der nach dem Aufbau seiner süd- und mittel- badischen Bezirke nun auch nordbadische Familien in einer Versammlungswelle im Januar für seine Ziele gewinnen will. Dazu ist, wie der Landesbezirksvorsitzende Ernst Reinhold Springer(Rastatt, Fuhrmann- straße 10) mitteilt, die aktive Mitarbeit aller kinderreichen Familien notwendig die sich daher an die obige Adresse wenden sollen. „Nicht ein Interessenverband kalter Berech- nung, sondern ein wahrer, uneigennütziger Helfer will der Bund sein“, heißt es in einem Aufruf, der die gute Zusammenarbeit des Bundes der Kinderreichen mit den zustän- digen Landesbehörden hervorhebt und eine großzügige Förderung der Familie anstrebt. Kurze„MM“-Meldungen Bundeskanzler Dr. Adenauer hat folgen- des Telegramm an Bürgermeister Trumpf heller gerichtet:„Sehr geehrter Herr Bür- germeister! Ich danke Ihnen sehr für die mir im Namen des Stadtrats von Mannheim zu meinem 80. Geburtstag übermittelten Glück Wünsche. Ueber Ihr Gedenken habe ich mich sehr gefreut. Mit freundlichen Grüßen Ihr Adenauer.“ i Die Familienfürsorgerinnen für die Be- zirke Innenstadt, Schönau und Gartenstadt haben ihre Diensträume gewechselt. Wäh- rend die für die Innenstadt zuständigen Fürsorgerinnen in das Amtsgebäude in E 4 (Börse) umgezogen sind, bezogen die Für- sorgerinnen für die Bezirke Schönau und Gartenstadt ihre Diensträume in der Mittel- straße 42. Die städtischen Mütterberatungen in Neckarau, Almenhof, Luzenberg und Gar- tenstadt werden ab 1. Februar von Mittwoch Auf Donnerstag verlegt. Die Lokale ändern sich nicht. Die Zeiten der Beratungsstunden: Neckarau 13—14.30 Uhr; Almenhof 15—16 Uhr; Luzenberg 13.30—14.30 Uhr; Garten- stadt 15.30—16.30 Uhr. f U 1 AUS DEM TABAK-TACEBUCH UNSERES SENIORCHEFS: Das Wichtigste bei einer Tabakmischung ist die Bekömmlichkeit. Eine Zigarette ist erst dann gut, wenn sie leichtbekömmlich ist. EINIGE NEUERBURG DREI-LANDER-SEITE Dienstag, 24. Januar 1956/ Nr. 10 UMS CHAU IN BADEN-WURTTEMBERG Keine UsS-Fahrkartenschalter mehr Heidelberg. 26 Fahrkartenschalter der amerikanischen Armee in der Bundesrepublik werden innerhalb des nächsten halben Jah- res der Bundesbahn übergeben werden, gab die amerikanische Armee in Heidelberg be- kannt. Die Bundesbahn wird eigene Fahr- Kartenverkaufsstellen für US-Soldaten ein- 3 an denen in DM. bezahlt werden muß. 125 000 Einwohner Heidelberg. Heidelberg hat die Grenze von 125 000 Einwohnern überschritten. Das Statistische Amt gab am Samstag bekannt, daß die Stadt am 31. Dezember 1955 125 000 Einwohner zählte. Dazu kommen noch etwa 15000 Angehörige der amerikanischen Streitkräfte, die in dieser Zahl nicht einge- schlossen sind. Von 267 amerikanischen Staatsangehörigen, die sich im vergangenen Jahr in Heidelberg standesamtlich trauen ließen, haben 185 deutsche Frauen ge- heiratet. 50 Kongresse in Baden-Baden Baden-Baden. Der Ruf Baden-Badens als Kongreßstadt wird sich erneut bestätigen. Nach einer Mitteilung der Kurdirektion smd bis Oktober bereits fünfzig Tagun- gen und Kongresse in der Kurstadt geplant, darunter die Opel-Tagung, ein Kongreß der Textil-Chemiker und eine Zusammenkunft des Deutschen Automobil- Verbandes. An den geplanten Kongressen werden insgesamt über 12000 Personen teilnehmen. Neubau eingestürzt Stuttgart. In der Königsstraße in Stutt- gart stürzte infolge der heftigen Windböen die Seitenwand eines Neubaues ein und flel auf den angrenzenden Behelfsbau eines Hutgeschäftes. Die großen Schaufenster- scheiben des Geschäftes zersprangen und die Scherben flelen auf die Straße. Dabei wurde ein Fußgänger leicht verletzt. Der Sach- schaden beträgt etwa 15 000 Mark. 1000 Mark Belohnung Stuttgart. Die Staatsanwaltschaft Stutt- gart hat für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens an der 32 Jahre alten Erika Buggle führen, eine Belohnung von 1 000 Mark ausgesetzt. An der neuen Schleuse bei Marbach wurde am 31. Dezember 1955 ein weiblicher Leichenteil, Beckenpartie mit Oberschenkeln, aus dem Neckar geländet. Am 13. Januar dieses Jahres wurde bei Hoheneck noch der rechte Oberarm der Leiche geborgen. Die anderen Leichenteile wurden noch nicht gefunden. Ermittlungen der Kriminalhauptstelle der Landespolizei Nord württemberg und der Kriminalabteilung des Polizeipräsidiums Stuttgart haben ein- Wandfrei ergeben, daß es sich bei der Toten um die ledige Erika Buggle aus Stuttgart- Zuffenhausen handelt. Nicht berühren! Die amerikanische Luftwaffe t im Bundesgebiet zu meteorolo- Sischen Forschungen Ballone mit Instru- menten in große Höhe aufsteigen. Es han- delt sich um Ballone von einem Durchmes- ser von einem bis zu drei Metern, die Sen- der mit Barographen mit sich führen. Es ist nicht in allen Fällen möglich, daß die Bal- lone beim Niedergehen von den Dienst- stellen der amerikanischen Streitkräfte beob- achtet werden können. Sollten Ballone von der Bevölkerung aufgefunden werden, 0 Werden die Finder gebeten, die nächste Dienststelle der amerikanischen Streitkräfte zu verständigen. Ballone und Instrumente dürfen nicht berührt werden. e Gegen Mittelschulzüge 7 8 Stuttgart. Der Landeselternbeirat der Mittelschulen in Baden- Württemberg und der Mittelschullehrerverband vertreten in einem offenen Brief an das Kultusministe- rium die Ansicht, daß Mittelschulzüge an Volksschulen niemals ein vollwertiger Ersatz für eigenständige sechsstufige Mittelschulen sein können. Die Versuche mit solchen Mit- telschulzügen hätten in anderen Bundes- ländern schon zu einem klaren Mißerfolg geführt. Sie seien nicht nur von der Eltern- und Lehrerschaft, sondern auch von den Industrie- und Handelskammern eindeutig abgelehnt worden. N Fernsehsender Feldberg in Betrieb 5 Freiburg. Der mit seiner Antenne 75 m hohe Fernsehsender des Südwestfunks auf dem Feldberg hat dieser Tage mit einer Ausstrahlungsleistung von 100 Kilowatt den Vollen Betrieb aufgenommen. Bisher wurde mit einer vorläufigen Strahlungsleistung von 40 Kilowatt gesendet. Der Sender versorgt jetzt unter anderem die weiten Gebiete des südlichen Hochschwarzwaldes, vor allem die Schwarzwaldtäler, die Baar, den Hegau, das Bodenseegebiet, den mittleren Schwarzwald. die Senke zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb, die Rheinebene südlich Offenburg, den Breisgau und das Mark- gSräfler Land bis über Basel hinaus. Der Strahlungsbereich des Feldbergsenders reicht ferner weit in das Alpenvorland der Schweiz zwischen Hochrhein und Alpenkette bis zum Genfer See und dem Schweizer Jura. Auch die elsässischen Teile der Oberrheini- schen Tiefebene und die Burgundische Pforte werden von der Strahlung des Senders er- reicht. 1 Zu den Akten gelegt 5 Lörrach. Die Staatsanwaltschaft hat den Fall des 49 Jahre alten Karlsruher Tanz- lehrers Richard Allegri, der kürzlich in einem Lörracher Krankenhaus an einer Schlafmit- tel-Vergiftung gestorben ist, zu den Akten gelegt. Ungeklärt bleibt die Frage, ob Allegri Hpewußt oder versehentlich eine Ueberdosis von Schlaftabletten zu sich genommen hat. Ein Verbrechen scheidet aus. Allegri war im Mai 1951 wegen Ermordung seiner dritten Frau zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt, später jedoch begnadigt worden. Er hatte Während des Krieges seine dritte Ehefrau in einem Luftschutzkeller mit einer Hand- granate getötet. Er selbst war dabei verletzt Worden. Vor Gericht hatte er angegeben, daß er durch die Handgranatenexplosion sich delbst und seine Frau habe töten wollen. 5 Die Forderungen des südwestdeutschen Handwerks Dr. Veit: Handwerk stark hinter Industrie zurückgeblieben/ Dr. Frank: Steuerpolitik des Bundes bedenklich Stuttgart. Vertreter des südwestdeutschen Handwerks präzisierten am Montag in Stutt- gart anläßlich einer Vollversammlung der Stuttgarter Handwerkskammer die Forde- rungen des gewerblichen Mittelstandes an Bundes- und Landesregierung. In einem um- fangreichen Kommuniqué, das der Landes- regierung und den Abgeordneten des Bun- destages aus Baden-Württemberg sowie den Mitgliedern des Landtags übergeben wurde, wird vor allem eine stärkere Berücksichti- gung des Handwerks in steuerlicher und Kreditpolitischer Hinsicht gefordert. An der stark besuchten Kundgebung nahmen außer zahlreichen Landtags- und Bundestagsabge- ordneten Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller, Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit und Finanzminister Dr. Karl Frank teil. In dem Kommuniqué bekennt sich das Handwerk zum Wettbewerb und seiner har- ten Auslese, fordert aber lautere Formen, anständige Sitten und gleiche Startbedingun- gungen. Auf finanz- und steuerpolitischem Gebiet wird die ausreichende Kreditversor-— gung des Handwerks zu wirtschaftlich trag- baren Bedingungen und die Vereinfachung der Steuergesetzgebung gefordert. Hinsicht- lich der Einkommensteuer wird ein weiterer Abbau der Tarife in den mittleren und un- teren Stufen verlangt sowie mehr Gerech- tigkeit bei der EFhegattenbesteuerung und die Möglichkeit der steuerfreien Rücklagen- bildung für Rationalisierungszwecke und für die Altersversorgung. Das Notopfer Berlin soll ersatzlos aufgehoben und der Umsatz- steuersatz von 4 auf 3 Prozent gesenkt wer- den. Auch die Gewerbesteuersätze sollen er- mäßhigt werden. Scharfe Kritik wird am Kindergeldgesetz geübt, das als das schlechteste deutsche Gesetz bezeichnet wird. Scharfe Strafmaßnahmen wünscht das Handwerk gegen die unlautere Abwerbung von Arbeitskräften. Lohnerhöhungen in Sozial zurückgebliebenen Handwerkszweigen müßten zu einer unbehinderten Neukalku- lation der Preise führen. Weitere Forderungen sind: Stärkere Berücksichtigung des Handwerks im öffent- lichen Vergabewesen, das Recht auf begrün- dete Preisempfehlungen durch Fachorgani- sationen, die Eindämmung des Werks- und Behördenhandels und die Erlassung eines Landesgesetzes, das Errichtung und Auf- rechterhaltung von Regiebetrieben der öffentlichen Hand von strengen Voraus- setzungen abhängig macht. Die Gewerbe- ordnung soll so gefaßt werden, daß jede Gewerbetätigkeit wegen erwiesener Unzu- verlässigkeit untersagt werden kann. Der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks, Joseph Wild, Mün- chen, wandte sich gegen den Vorwurf, das Handwerk melde übertriebene Forderungen an. Zwar habe das Handwerk in den ver- gangenen Jahren an der gesamtwirtschaft- lichen Aufwärtsentwicklung teilgenommen, jedoch sei der gewerbliche Mittelstand im Vergleich zu anderen Bereichen der Wirt- schaft stark zurückgeblieben. Gerade die Kapitalversorgung des Handwerks habe sich gegenüber der Groß wirtschaft stark ver- schlechtert. Auch in sozialpolitischer Hinsicht habe das Handwerk wenig Entgegenkom- men gefunden. Besonders benachteiligt werde das Handwerk gegenüber der Groß- wirtschaft durch das gegenwärtige Steuer- recht. Eine formal- rechtliche Gleichstellung schaffe noch lange keine gleichen Wett- bewerbsbedingungen. Ohne Förderung der Eigenkapitalbildung und der Selbstfinanzie- rung könne das Handwerk seine Wett- bewerbskfähigkeit nicht verbessern. Abschlie- Bend forderte Wild die baldige Verabschie- dung des vom Bundeskanzler angekündigten Handwerksprogramms, das aber den tat- sächlichen Bedürfnissen des Handwerks Rechnung tragen müsse. Auch Wirtschaftsminister Dr. Veit ver- trat die Auffassung, das Handwerk habe in seiner Gesamtheit noch nicht den gebühren- den Anteil an der Konjunktur gehabt und sei trotz der allgemeinen Aufwärtsentwick- lung immer noch stark hinter der Industrie zurückgeblieben. Finanzminister Dr. Frank äußerte erheb- liche Bedenken gegen die gegenwärtige Steuerpolitik des Bundes und erklärte, wenn man ernsthaft an eine Steuerreform heran- gehen wolle, dann sei jetzt der richtige Zeit- punkt. Frank sprach sich sowohl für eine allgemeine Tarifsenkung bei den kleineren und mittleren Einkommen, als auch für einen durchgreifenden Abbau der Unzahl steuerlicher Sondervergünstigungen aus. Die gegenwärtige„Politik der kleinen Mittel- chen“ schaffe nur dauernde Beunruhigung in der Wirtschaft. Fünf Vereinigungen bemühen sich Anträge auf Volksbegehren müssen bis 5. Februar gestellt sein Mainz. Fünf Vereinigungen bemühen sich jetzt in Rheinland-Pfalz darum, bis zum ge- setzlich festgelegten Termin am 5. Februar die notwendigen Unterschriften für einen Antrag auf ein Volksbegehren zusammen- zubekommen. Zu den beiden bereits seit Jahren bestehenden Organisationen, dem „Bund Bayern und Pfalz“ und dem„Verein Kurpfalz“, sind in den letzten Tagen der „Heimatbund Hessen-Nassau“, der„Rhein- hessenbund“ und die„Vereinigung Rhein- * 0 5 44 Das waren keine„kleine Fische Gefährliche Einbrecher- und Frankfurt. Nach langwierigen Ermittlun- gen gelang es der Frankfurter Kriminal- polizel, eine gefährliche Einbrecher- und Hehlerbande auszuheben. Bisher wurden ein 25 jähriger Tscheche und ein 23jähriger Ita- liener, ein 27 jähriger Arbeiter aus Frankfurt als Einbrecher und zwei Hehler festgenom- men. Wie die Kriminalpolizei mitteilte, hat der, Tscheche bei einem Einbruch in eine Gast- stätte in Frankfurt- Sachsenhausen im Okto- ber vorigen Jahres 10 000 Mark aus einer Kassette gestohlen und war dann nach Kre- keld geflüchtet, wo er sich mit dem Geld schöne Tage machte. Dort lernte er den Ita- liener kennen. Um„ein großes Ding zu dre- hen“, fuhren die beiden in die Schweiz und erbeuteten bei einem Einbruch in ein Juweliergeschäft in Zürich Schmuck im Werte von rund 50 000 Schweizer Franken. Sie waren zuerst in ein Café eingebrochen und hatten eine Wand zu den im Nachbar- haus liegenden Juweliergeschäft durch- Hehlerbande festgenommen mäntel wurden zum großen Teil von dem Kellner und einem Gastwirt in Frankfurt übernommen und weiterverkauft. Als der Tscheche bei einem Autodiebstahl am 9. Dezember in Frankfurt festgenommen wurde, tat sich der Italiener mit einem 27jährigen Arbeiter in Frankfurt zusammen. Bei einem Einbruch in ein Fotogeschäft in Düsseldorf stahlen diese beiden dann am 11. Januar dieses Jahres 54 Fotoapparate und Filmkameras im Wert von rund 20 000 Mark. Auch die Kameras wurden in Frank- furt weiterverkauft, wobei der Italiener von Kriminalbeamten festgenommen werden konnte. Ein Teil des Diebesgutes, Pelzmäntel, Fotoapparte, Filmkameras und Schmuck konnten sichergestellt werden. land“ getreten. Alle diese Vereinigungen sind sich darin einig, daß das Land Rhein- land-Pfalz auf Grund des Neugliederungs- Artikels des Grundgesetzes aufgelöst werden sollte. Unterschiedlich sind dagegen die Ziele. Der„Bund Bayern und Pfalz“ wünscht eine Vereinigung der Pfalz mit Bayern, der „Verein Kurpfalz“(wir meldeten in unserer gestrigen Ausgabe, daß ihm bereits die er- forderlichen Unterschriften vorliegen) eine Angliederung der Pfalz an Baden-Württem- berg. Ziel des„Heimatbundes Hessen- Nassau“ ist, den Regierungsbezirk Monta- baur zu Hessen zu schlagen. Auch der „Rheinhessenbund“ hegt Sympathien für Hessen, dem er den Regierungsbezirk Rhein- hessen angliedern möchte. Die„Vereinigung Rheinland“ schließlich tritt dafür ein, daß Nordrhein-Westfalen die Regierungsbezirke Trier und Koblenz aufnehmen soll. Bisher haben jedoch erst die hessische und baye- rische Landesregierung ihrerseits offiziell Ansprüche auf Teile von Rheinland-Pfalz angemeldet. Der Bezirksvorsitzende der SPD Rhein- hessen, Landtagsabgeordneter Günther Mark- Scheffel, begrüßte in einer sozialdemokrati- schen Versammlung in Mainz die Gründung des„Rheinhessenbundes“. Markscheffel er- klärte, die Sozialdemokratische Partei in Rheinhessen sei seit jeher der Meinung ge- Wesen, daß die Abtrennung Rheinhessens von Hessen kein Dauerzustand werden dürfe. Es gibt fast immer Möglichkeiten Interessante Aeußerungen eines Ministers, der es wissen muß Stuttgart. Arbeitsminister Erwin Hohl- stoßen. Mit dem Schmuck kehrten sie am nächsten Tage in Taxis über Konstanz nach Frankfurt zurück, wo sie das Diebesgut an einen Kellner und an mehrere Schmuck- geschäfte verkauften. Am 8. Dezember stah- len die beiden Ausländer in einem Pelz- geschäft in Düsseldorf Pelzmäntel im Ge- samtwert von rund 20 000 Mark. Sie ver- steckten das Diebesgut zunächst in einem Trümmergrundstück und holten es erst am nächsten Abend ab. Die gestohlenen Pelz- Wegler, der seit seinem Amtsantritt im Som- mer 1952 in allen Landesteilen öffentliche Sprechtage für die Bevölkerung abhielt, be- richtete anläßlich der Beratung des Etats der Arbeitsverwaltung im Stuttgarter Landtag über die Erfahrungen, die er dabei sammeln konnte. Um der Bürgerschaft zu zeigen, daß sich die Regierung auch um sie kümmere und weil es vielen Rentnern und Schwer- beschädigten nicht zugemutet werden könne, Eher schlechter als besser Pessimistische Vorschau auf Jahresfahrplan 1956/57 der Bundesbahn Stuttgart. Die Bundesbahn kann auch im Jahresfahrplan 1956/57 den Berufsverkehr nicht wesentlich verbessern. Diese Feststel- lung traf Bundesbahn-Oberrat Schmeißer am Montag in Stuttgart vor Vertretern der Behörden und zahlreicher Wirtschafts- betriebe, die von der Industrie- und Han- delskammer zu einer Fahrplanbesprechung unter dem Vorsitz von Dr. Käßbohrer ein- geladen worden waren. Schmeißer sagte sogar für den kommen- den Winter eine Verschlechterung der augen- blicklichen Situation im Berufsverkehr vor- aus, wenn der Bundesbahn nicht von ande- rer Seite finanzielle Hilfe gegeben und es damit möglich werde, den Wagenpark zu vergrößern. Obgleich sich das Deflzit der Bundesbahn im letzten Geschäftsjahr von 500 auf 300 Millionen verringert habe und der Reiseverkehr um 6 Prozent gestiegen sei, seien weitere Sparmaßnahmen im Reise- verkehr erforderlich. Im Bezirks- und Be- rufsverkehr könne nicht mit einer Einstel- lung zusätzlicher Züge gerechnet werden. In der Besprechung, die dem Ausgleich von Einzelwünschen galt, wurde von der Bundesbahn vorgeschlagen, daß die Indu- strie bei der Verlagerung von Betrieben die Verkehrsgegebenheiten berücksichtigen solle. Vom Arbeitsministerium und dem Gewerk- schaftsbund wurde besonders über die Ver- kehrsengpässe auf dem Wege nach Stuttgart, über die maßlose Ueberfüllung zahlreicher Berufszüge sowie über einige„regelmäßige“ Verspätungen Klage geführt. Oberrat Schmeißer erklärte dazu, daß künftig strengere Anweisungen für die Ein- haltung der Abfahrt- und Anschlußzeiten vorgesehen seien. Die Ueberfüllungen jedoch seien, infolge der ständig steigenden Zahl der Pendler, mit den jetzigen finanziellen Mitteln nicht zu beheben. eine oft kostspielige Reise nach Stuttgart zu unternehmen, habe er sich entschlossen, solche Sprechtage einzuführen. Bei den bis- her abgehaltenen 30 Sprechtagen in allen Teilen Baden- Württembergs hätten 981 Rat- suchende vor gesprochen. In 22 Prozent aller Fälle hätte sofort geholfen werden können. 52 Prozent hätten innerhalb eines Monats positiven Bescheid erhalten. 19 Prozent aller Vorsprechenden hätte nach längerer Zeit geholfen werden können. Bei den restlichen sieben Prozent hätte dagegen weder gehol- ken, noch Hilfe in Aussicht gestellt werden können. s Hohlwegler vertrat die Auffassung. viele der bei den öffentlichen Sprechtagen zu einem guten Abschluß gebrachten Anliegen hätten auch durch die nächsten Behörden erledigt werden können, wenn die Sozial- gesetzgebung einheitlicher und übersicht- licher wäre. In den 20 000 Paragraphen und Über 1000 Verordnungen allein auf diesem Gebiet fände sich kaum mehr der(nicht bei allen Behörden vorhandene) Spezialist zu- recht. Deshalb sei es oftmals erst nach ein- gehendem Ueberlegen von mehreren, die aus den verschiedenen Sachgebieten kämen, gelungen, schwierige und verfabrene Fälle zugunsten von sozial bedürftigen Menschen unter voller Beachtung der Gesetze zu ent- scheiden. Eine solche Entscheidung sei für diese Menschen nicht nur eine Findung des Rechts, sondern vielfach eine große soziale Wende zum Besseren. Die deutsche Sozial- gesetzgebung kenne manche Kann und Härtevorschriften, die zum Nutzen der Be- rechtigten angewandt werden könnten, wenn man wolle und wenn man den Stoff be- herrsche. „Rette sich, wer kann, die Teufel kommen“ .. rief man noch vor 50 Jahren im Hotzenwald/ Zwei Bretter Freiburg. Man möchte es kaum glauben, daß noch vor rund 50 Jahren die Bauern des Hotzenwaldes das Kreuz schlugen, wenn sie den ersten„Schneeschuhläufern“ begegneten und sich mit dem Ruf„.. die Teufi kumme“ in Sicherheit brachten. Einen Siegeszug ohnegleichen hat seitdem der Skisport ange- treten. Zählen lassen sich die Skiaktiven kaum, denn nur die wenigsten gehören einem Ver- ein an oder nehmen am Wettsport teil. Doch einen gewissen Anhaltspunkt gibt das Jahr 1941, als 1567 691 Paar Ski aus privatem Besitz für die damalige Wehrmacht abgege- ben wurden. Da man getrost annehmen kann, daß längst nicht alle Skier„geopfert“ worden sind, so ist es wohl nicht vermes- sen, von mehreren Millionen Skibegeister- ter zu sprechen— und das nach wenig mehr Als 50 Jahren! Wie der Skisport selbst, so ist auch der Name„Ski“ aus dem Norwegischen von uns übernommen: Der„Ski“ ist sprachlich ver- wandt mit Scheit und läßt erkennen, daß die Vorläufer unserer„Brettin“, abgespaltene Holzscheite waren. Zwei norwegische Stu- denten machten die Skier in Deutschland bekannt, als sie 1878 den Brocken im Harz bestiegen. Wenige Jahre später, 1882, ver- suchte ein Karlsruher Student, der spätere Professor und Lawinenforscher Wilhelm Paulke seine„Bretter“ in Davos. Berg- und Wanderfreunde probierten hier und da zunächst noch ohne großen Erfolg— dem weihen Sport Geschmack abzugewinnen, so- gar von Gerhart Hauptmanns fruchtlosen Skibemühungen weiß man zu berichten. Die eigentliche Geburtsstunde des deutschen Skisports aber schlug, als die Kunde von Fridjof Nansens Südpolüberquerung(1888/89) in Deutschland begeistertes Echo hervorrief und besonders die Schwarzwaldjugend be- gann, es ihnen auf Faßreifen nachzutun. Der Feldberg wurde von dem damaligen Konsulatssekretär und späterem Konsul Pilet aus Mannheim 1889 erstmals mit eroberten sich die Welt Skiern bestiegen. Zwei Jahre später, am 8. Februar, also vor 65 Jahren, bestieg er mit dem baltischen Grafen von Tiesenhau- sen erneut den Feldberg und traf dort auf den skibegeisterten Arzt Dr. Tholus aus Todtnau, der mit den rheinischen Brüdern Fritz und Karl Breuer von der anderen Seite den Feldberg angegangen war. Aus dieser Begegnung entstand der erste deutsche Ski- club, der am 20. November 1892 offiziell ge- gründet wurde. Von da an verging kein Jahr ohne neue skisportliche Eroberungen. Im März 1894 starteten die Südschwarzwälder Eduard Thoma, Oskar Faller, Dr. Offermann und Dr. Mönichs zur ersten erfolgreichen Hochalpinen-Skifahrt über Gotthard und Furkapaß, um die Brauchbarkeit des Ski im Hochgebirge zu beweisen. 1899 bestiegen die Karlsruher Skisportler Schmitt und Ott mit dem Mannheimer Rittershofer den 3239 Meter hohen Titlis in der Schweiz und über- schritten damit erstmals die 3000-Meter- Grenze auf Skiern. H. Qu. BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Le. Zwei Auto-Insassen vermißt 5 Koblenz. Seit Sonntagabend werden zwei Au Insassen eines Autos, das bei Dieblich gegen De das Eisengeländer der Moseluferstraße fuhr, Sonn vermißt. Die Polizei vermutet, daß sie in die Welti Mosel geschleudert wurden und ertrunken leib sincl. Der 35jährige Fahrer, der unter Alkohol- cngget einfluß stand, liegt mit einem Schädelbasis. 8 bruch in einem Koblenzer Krankenhaus. Das 0 Fahrzeug wurde völlig zertrümmert. 5 5 Drahtloser Telefonverkehr Mase Mainz. Die telefonischen Fernverbindungen— 5 zwischen Mainz und Köln sollen auf einen J l 1 drahtlosen Funkverkehr umgestellt werden. streck Diese Umstellung ist durch die Elektriflzſe- und! rung der Rheinstrecke der Bundesbahn er- scar forderlich geworden, weil die Induktions-. ströme den Fernsprechverkehr über Frei- den leitungen erheblich stören. Die Störungen erte wären nur dadurch zu vermeiden, daß diet mann Fernsprechleitungen in Kabeln zusammen- 145.3 gefaßt und in die Erde verlegt werden. Diese De Methode ist aber nur für die Ortsverbin- der à dungen vorgesehen.— 53 Millionen für Hochbauten 7 Mainz. Rund 53 Millionen Mark werden 8 voraussichtlich im neuen Haushaltsjahr für 20 staatliche Hochbauten in Rheinland-Pfalz zur im We Verfügung stehen. Davon sind allerdings un- Gewir gefähr 19 Millionen Mark überhängende Mit- Fin 28 tel aus dem Haushaltsjahr 1955/56. Eingesetzt ist eir sind im Haushaltsplan 34 Millionen Marx Er ha gegenüber 43,6 Millionen Mark im jetzt zu wartet Ende gehenden Haushaltsjahr. Allein 22 Mil-& Ahnur lionen— gegenüber bisher 28— entfallen auf er auf Schul-, Verwaltungs- und Justizgebäude, 3,7 sen.„ Millionen Mark auf Universitätsinstitute, 6 nichts Millionen Mark auf die Universitätskliniken Plötzli und 0,27 Millionen Mark auf das Auslands- 91 5 und Dolmetscherinstitut in Germersheim. Tipsch Keine Sesselbahn* St. Goar. Der Stadtrat von St. Goar hat macht in seiner letzten Sitzung den Bau einer Ses- einer selbahn zur Burg Rheinfels abgelehnt. In hatte. ihrer Stellungnahme wandten sich die Stadt- V halfen väter recht energisch„gegen eine Ausdeh- zu wel nung der Sesselbahn- Psychose am Rhein“, 4 Jah Man sprach sogar von einer zunehmenden Hessen „Eisenvergitterung“ und forderte, dem Spuk der Landschaftsverunstaltung ein Ende zu bereiten. Wie inzwischen bekannt wurde, will sich die Bopparder Sesselbahn-GmbfH. mit diesem Bescheid nicht zufriedengeben, sondern versuchen, auf anderem Wege zum 6 Ziele zu kommen. Fischereischule geplant Mon Speyer. Eine„Gemeinschaft für die Er- Bei richtung einer Fischerei-Schulungsstätte in pla-Z w. der Pfalz“ hat sich in Speyer konstituiert. am 110 Zu der Versammlung war von der Interes- Schnell sengemeinschaft der Angelsportvereine 1422.56 Pfalz eingeladen worden, deren Geschäfts- Bibel; führer Paul Backer(Speyer) betonte, daß in Tokana der geplanten Schulungsstätte Lehrgänge ber kie stattfinden sollten, um den Ausbildungs- gelben stand der Sportfischer zu heben und das 50% waidgerechte Angeln zu fördern. Ebenso 1085 könnte aber auch in praktischen Lehrgängen. 752 2 die klein gewordene Schar der schwer um e ihre Existenz kämpfenden Berufsfischer mit all de Fragen der Fischereizucht vertraut gemacht i Schrank und ihr eine gute Ausbildung gegeben wer-. den. Die geplante Institution werde so Ge- die Offi⸗ legenheit geben, Beziehungen zwischen Be- restlich rufs- und Sportfischern anzuknüpfen und dergru das gegenseitige Verständnis zu fördern 1 9915 zum Wohle der gesamten pfälzischen Fische- 5 155 rei. Der Vertreter der Bezirksregierung, kaller Oberregierungsrat Liebhaber, sicherte die dem it volle Unterstützung der Bezirksregierung derte 1 zu. Wo die Schulungsstätte entstehen soll, 12279 wurde in der Versammlung noch nicht be- diesmal kannt, doch soll Speyer wegen seiner gün- blieb kr stigen Lage der Vorzug gegeben werden. Angst r. Bergzabern wird Kurstadt kaner 4 Bergzabern. Noch in diesem Jahre will dans R. die neugegründete Kurverwaltung GmbH in Bergzabern ihre 1931 von der bayerischen Staatsregierung als Heilquelle anerkannte Mineralquelle erschließen. Die Kosten dieses Projektes werden auf annähernd 250 000 bis 300 000 Mark geschätzt. Die Sole eignet sich besonders für Bade- und Trinkkuren bei englischer Krankheit, Skrofulose, Leber- Magen- und Darmkrankheiten, Rheumatis- mus, Gicht. Bleichsucht und Frauenleiden Die de und entspricht in ihrer Zusammensetzung Alpinen etwa den Heilquellen von Baden-Baden, vom Pee Wiesbaden oder Bad Kissingen. Die Berg- Lanig( zaberner Kuranlagen sollen noch vor Beginn Warm ge der Urlaubssaison nach Plänen eines Stutt- J Vormitte garter Gartenbauarchitekten neugesteltet rin Son. werden. wurde Prozeß verzögert sich 1 Pirmasens. Der Schwurgerichtsprozes nie segen den Lebensmittelgroßhändler Max Alpiniso Bumb aus Hinterweidenthal wird sich vor- Sportwa aussichtlich um mehrere Monate verzögern,. Urban 5 Nachdem die Staatsanwaltschaft in Zwei- rückfahr brücken am Samstag gegen Bumb Anklage suchen! Wegen Mordes erhoben hat, will die Vertei- schaftsal digung nunmehr eine vorgerichtliche Unter- teilte 8b. suchung beantragen. Die Verteidigung und ten Bän der Lebensmittelgroghändler selbst hatten seit August 1955 bereits sechsmal Haft- beschwerde erhoben, doch wurden alle* Anträge vom Amtsgericht in Dahn, vom Landgericht Zweibrücken und vom Oberlen-“I desgericht Neustadt verworfen. In der 70 Seiten umfassenden Anklageschrift wird Bumb beschuldigt, in den letzten Kriegs- tagen den damals 18jährigen unbewaffneten SS-Mann Günter Streichert erschossen zu haben. Dieser hatte einer Funktruppe ange- hört, die im März 1945 im Anwesen des Lebensmittelgrogßhändlers Benzin und Le- bensmittel requirieren wollten. Bumb be⸗ hauptet, in Notwehr gehandelt zu haben, da er von den SsS-Leuten mit einer Maschinen- pistole bedroht worden sei. Die Aufnahme des Verfahrens war von den Eltern des er- schossenen Ss-Mannes betrieben worden. Bumb wurde im August 1955 verhaftet. Uedem Auf dem Fernsehschirm . 3 . 07 Dienstag, 24. Januar 16.30 Kinderstunde 5 17.00 Jugendstunde 19.00 Die Münchener Abendschau Kl ur über Sender Wendelstein) Neuer Start an der Saar 5 Das kalte Licht(von C. Zuckmayer) 20.00 20.30 Zwel egen uhr, die en hol Asis- Das ngen men den. 1Zie- wer- ons- rei- agen die nen- Diese pin- rden für Z Zur un- Mit- setzt Mark t zu Mil- 1 Auf „ 3% te, 6 ken nds- Hat Ses- t. In adt- deh- ein“, aden Spuk e 2u arde, nb. ben, zum Er- e in liert. res- eine äkts⸗ iB in ange ngs- das ens agen um mit lacht Wer- Ge- Be- und dern che- ung, die rung Soll, N fiel vor Ueberraschung macht, als er feststellte, daß Fortuna ihn mit MORGEN Seite 7 N Nr. 19/ Dienstag, 24. Januar 1956 In Buenos Aires: Der Große Preis von Argentinien, der am Sonntag als erster Lauf zur Automobil- Weltmeisterschaft zuf dem Autodromo Mu- nieipal in Buenos Aires ausgetragen wurde, endete mit einem Sieg des Weltmeisters Juan Manuel Fangio(Argentinien), der sich für die Rennen dieses Jahres bei Ferrari verpflichete. Fangio, der bereits 1954 auf Maserati und 1955 auf Mercedes-Benz im Großen Preis von Argentinien gewonnen hatte, siegte auf der 3,912 km langen Rund- strecke in 3:00:03,7 Stunden 127,75 km/ st und verbesserte damit den 1953 von Alberto Ascari(Italien) ebenfalls auf Ferrari ge- fahrenen Streckenrekord von 3:01 043 Stun- den(125,747 km/ st). Darüber hinaus verbes- serte er den Rundenrekord seines Lands- mannes Gonzales von 1:48,2 Minuten auf 1:45,3 Minuten. Der argentinische Weltmeister war mit der absoluten Trainingsbestzeit von 142,5 Ahnungsloser Glückspilz gewann 400 000 DM im WB- Toto Zweimal 408 976 PM wurden am Montag im West-Süd-Block-Toto im ersten Rang Als Gewinn in der Zwölferwette ausgeschüttet. Ein 28 Jahre alter Vertreter aus Waiblingen ist einer der beiden glücklichen Gewinner. Er hatte am Montagmorgen von dem uner- warteten Segen noch nicht die leiseste Ahnung. In den Vormittagsstumden wurde er auf die zwei„Bombenquoten“ hingewie- 3„Der hat es aber gut“, meinte der nichtsahnende Gewinner etwas traurig. Plötzlich fiel ihm jedoch ein, daß auch er eine Menge Zweien und Nullen auf seinen Tipschein gesetzt hatte. Er verglich den Zettel mit der offiziellen Ergebnisliste und beinahe in Ohn- einer der beiden hohen Quoten bedacht hatte. Ein Glas Wasser und ein Kognak halfen dem glücklichen, seiner Freude Herr zu werden. Die zweite Quote fiel an einen J Jahre alten Angestellten in Frankenberg/ Hessen. Lene Mell meisterschaſispunkie für Fangio Auf Mussos Ferrari siegte der Argentinier vor Behra und Mike Hawthorn Minuten 137,401 kmyst zusammen mit seinem Markengefährten Castellotti und Musso sowie Behra auf Maserati in der er- sten Reihe gestartet, während sein früherer Stallgefährte Stirling Moss(Maserati) sich mit einer Trainingszeit von 1:45,9 Minuten mit einem Platz in der zweiten Startreihe hatte begnügen müssen. Vor 50 000 Zuschauern— man erklärt sich diese geringe Zuschauerzahl mit der Ab- Wesenheit der Mercedes-Benz-Wagen— sah es Zunächst nicht nach dem mit Spannung erwarteten Zweikampf zwischen Fangio und Moss, den beiden früheren Mercedes-Benz Fahrern, aus. Fangio hatte in der ersten Phase des Rennens Schwierigkeiten mit seinem Ferrari und übernahm in der 24. Runde Mussos Wagen, mit dem er nach 13 Runden wieder Anschluß an den führenden Moss fand. Ia der 67. Runde passierte Fangio den Engländer und sechs Runden später zog auch der Franzose Jean Behra auf Maserati an Moss vorbei, der in der 80. Runde wegen Motordefekts aufgeben mußte. Unangefoch- ten überquerte Fangio vor Behra und Haw- thorn als Sieger die Ziellinie. Zu den Ausfällen in diesem Rennen zählte u. à. auch der Argentinier Froilan Gonzales, der nach 12monatiger Rennpause zum ersten Male wieder gestartet war. Ergebnisse: 1. Juan Manuel Fangio (Argentinien), 98 Runden in 3:00:03,7 Stun- den 127,75 km/st. 2. Jean Behra(Frank- reich), Maserati, 98 Runden in 3:00:28,1. 3. Mike Hawthorn(Großbritannien), Maserati. 4. Francisco Landi(Brasilien)/ Gerino Gerini (Italien), Maserati. Der französische Rennfahrer Jean Behra hat am Sonntagabend mitgeteilt, daß er bei der Rennleitung Protest gegen den Sieg Fangios eingelegt hat. Behra erklärte, Fan- gios Wagen sei von Zuschauern wieder auf die Bahn geschoben worden, nachdem er Während des Rennens aus der Bahn ge- schleudert worden sei. Dies verstoße gegen die Rennregeln. Erster Ausscheidungslauf der Zweierbobs: Zeiten de, Maliene- Bei den Ausscheidungsfahrten der Olym- pia-Zweierbobs in Cortina d'Ampezzo war am Montag der Italiener Eugenio Monti der Schnellste mit der hervorragenden Zeit von 122,56 Min., nachdem er vorher in einem Probelauf den Rekord für die 1700 m lange Tokanabahn schon auf 1:22,38 gedrückt hatte. Der kleine Ex-Skiläufer gilt mit seinem rot- 5 5 Schlitten als Favorit für den Zweier- Ob. Insgesamt nahmen 25 Bobs aus 14 Län- in zwei Läufen ausgefahren werden, um die Zahl der Konkurrenten von 25 auf 20 zu be- schränken. Die 20 Besten(Gesamtzeit beider Ausscheidungsläufe), qualifizieren sich für die offiziellen Olympia-Rennen, während die restlichen fünf Mannschaften in einer Son- dergruppe über die Bahn gehen, jedoch ebenfalls bei den Spielen gewertet werden. Zweitbester am Montag war der Ameri- kaner Waightman Washbond in 1:22,91 vor dem italienischen Püsenjägerpiloten Um- berto Dalla Costa, der am Sonntag mit 0 Ali den Ausscheidungsrennen teil, die be- gün⸗ Will H in chen unte ieses ) bis sich bei ber-; atis- den zung den, zerg- 1.229 neuen Bahnrekord gefahren war und diesmal auf 1:23,48 kam. Vierschnellster blieb knapp dahinter der Schweizer Max Angst mit 1:23,50 vor dem zweiten Ameri- kaner Art Tyler mit 1:24,53. Der Garmischer Hans Rösch wurde Sechster mit 1:24,63 vor dem 42 Jahre alten Schweden Olle Axelson it 1:24,76. Die weitere Reihenfolge lautete: 8. Franz Kapus(Schweiz) 1:24,84; 9. Sven Erbs (Schweden) 1:24,93; 10. Karl Wagner(Oester- reich) 1:25,00; 11. Stuart Parkison(England) 125,01; 12. Anderl Ostler(Grainau) 1:25,05. Damenteam vom pech verfolgt Die deutsche Damenskimannschaft für die Alpinen Olympia-Skiwettbewerbe ist weiter vom Pech verfolgt. Nachdem am Freitag Evi Lanig(Oberjoch) beim Training den Unter- ginn tutt⸗ altet „Iokana-Sesselliftes oe Max vor- gern. wei⸗ clage rtei⸗ ater⸗ und atten laft-⸗ . Familien- Nachrichten ö alle vom lan- der wird jegs- leten 1 2 nge des Le- be- I da nen- hme E den. L arm gebrochen hatte, stürzte am Montag- Vormittag die 19jährige Hahnenkamm-Siege- in Sonja Sperl!(Bayerisch-Eisenstein) und Jurde im Schlitten zur Talstation des 1 gebracht. Obwohl sie uicht über Schmerzen klagte und auch ohne Hike zum Sanitätsbus der italienischen Apinisoldaten gehen konnte, bestand der Sportwart des Deutschen Skiverbandes, Hans Urban, darauf, daß sie sofort ins Hotel zu- rückfahren und sich dann im Hospital unter- suchen lassen sollte. Der deutsche Mann- schaftsarzt, Professor Reindell CFreiburg), teilte später mit, daß sich Sonja einen leich- ten Bänderriß im rechten Fuß zugezogen — weiterhin unerreicht Monti fuhr in Cortina mit 1:22,38 Min. neuen Bahnrekord/ Rösch Sechster hat. Sie ist bereits wieder im Hotel Fran- ceschi, muß sich jedoch drei bis vier Tage schonen und einen Verband tragen. Ob ihr Start bei den Olympischen Wettbewerben damit in Frage gestellt ist, steht noch nicht fest. Auf der Verletztenliste vom Montag steht auch der 22jährige amerikanische Abfahrts- läufer Leslie Streeter, der sich sein rechtes Schultergelenk auskugelte und brach. Handball- Kreisklasse: 150 Viernheim hatte keine Mühe In der Handball-Kreisklasse A behauptete sich der Tabellenführer Brühl auch gegen Hemsbach(3:0), so daß das Rennen um die Meisterschaft entschieden sein dürlte. Siege der Gästemannschaften gab es in Rheinau, wo die TSG den Schwetzinger Turnern mit 6:11 unterlag, und im Luisenpark, wo der TSV Viernheim den TSV 46 mit 12:5 be- Zwang. 07 Seckenheim hatte Mühe, sich Segen den TSV Neckarau mit 7:4 durchzu- setzen, während Badenia Feudenheim in Weinheim erwartungsgemäß klar mit 12.5 geschlagen wurde. In der Staffel I der Kreisklasse E be- hauptete sich die Sd mit 7:2 über Waldhof, Käfertal unterlag in Neckarhausen knapp mit 4:5 und Fortuna Schönau behielt mit dem gleichen Ergebnis über die Ib der Sport- gemeinde die Oberhand. Ihre ar steigende Form bewies die TSG Ladenburg, die in Wallstadt mit 6:4 beide Punkte holte Hoch mit 20:3 Toren besiegte der IV Friedrichs- feld die Reservemannschaft des TV Rheinau, dessen erste Garnitur bei der Post harten Widerstand zu überwinden hatte, der 8:5“ Erfolg des Tabellenführers war jedoch nie gefährdet. SVM- Schwimmer auf Platz 5 Die Erringung vier badischen Meister- titel war der Lohn für die harte Trainings- arbeit der SVM-Krauler in den letzten Monaten. Mit den in Karlsruhe erzielten Zeiten sind die Mannheimer Talente über Nacht in die deutsche Spitzenklasse aufge- rückt. Dies kommt auch in der„Rangliste“ des DSV zum Ausdruck, in der Manfred Machill(200 m in 214,5) und Horst Scheuf- ler(400 m in 4:58,8) jeweils auf den fünften Platz gesetzt wurden. Die Ax 1OO-m-Staffel in der Besetzung Scheufler, Nowoczyn, Obermayer, Machill rangiert zusammen mit Aachen auf dem dritten Platz. Uber die Abfahrtsstrecken im Gebiet des Tofana gin- gen am Montug erstmals die am Vorabend ange- kommenen Oesterreicker. Die wenigen Zuschauer an der Strecke sparten nicht mit Beifall, wenn Toni Sailer oder Anderl Molterer, die beiden Me- daillenfavoriten fur den Abfahrtslauf durch die Kontrolltore rasten. Sai- ler meinte, die Italiener kätten mit dieser Strecke Wirklich„etwas großarti- ges geschaffen“. Besonders der durch riesige Fels- Wände begrenzte steile Schuß unmittelbar nach dem Start(unser Bild) sei wunderbar und gebe die richtige Anfangsge- schwindigkeit. Unter Lei- lung ihres Trainers Heiß gingen auch die öster- reichischen Damen mehr- mals über die Abfahrts- strece und hatten eben- falls nichts auszusetzen. Regina Schöpf meinte aber, ein wenig Sehnee leönne besonders im son- nigen unteren Strecken- teil nicht schaden. Hundert Meter Kraul in 1:08,6 Minuten: Hirgit tomb füntmal in de- Siegerliste Beachtliche Leistungen des Schwimm-Nachwuchses in Aachen Erfolgreiche Teilnehmer der DSV- Jugend- Prüfungskämpfe im Aachener Hallenbad waren die deutsche Doppelmeisterin Birgit Klomp Oüsseldorf 98) mit fünf Siegen und der ebenfalls erst 15jährige Rüdiger Müller (Hof) mit sechs Erfolgen in der Klasse B. Birgit Klomp zeigte ihre beste Leistung auf der schweren 25-m-Bahn mit 1:08,6 Min, über 100 m Kraul. Sie war damit um drei Sekun- den schneller als ihre Rivalin Ingrid Künzel Darmstadt), die in der Klasse A zu vier Er- folgen(u. a. 100 m Butterfly in 1:21,7 Min.) kam. Rüdiger Müller, der drei Kraul-, zwei Rückenwettbewerbe und die 200 m Lagen Sewann, bot seine beste Leistung mit 5:00, 7 Min. über 400 m Kraul(nur ½o Sek. lang- Samer als der dreifache Kraulsieger der Klasse A, Horst Bleeker, Bremen 85). Zu den besten Zeiten der Prüfungs- Kämpfe zählten die Butterfly- Ergebnisse des deutschen Meisters Manfred Mäsel(Vfvs München). Auf der nicht leicht zu schwim- menden Bahn erreichte der Münchener 1:06,6 Min. über 100 m und 2:32, Min, über 200 m Butterfly, obwohl er durch das Fehlen des 200-m-Rekordmanns Horst Weber(Bay- reuth) praktisch ohne Gegner war. Neben Birgit Klomp und Ingrid Künzel siegte mit Frigga Thieme(SV Frankenthal) eine deut- sche Meisterin in Aachen. Die junge Pfäl- zerin, die nicht regelmäßig im Hallenbad trainieren kann, gewann 100 m Brust in 1:25,3 und 200 m in 3:06,7 Min. Auf der län- geren Strecke war die 15 jährige Hambur- gerin Karin Rougemont mit 3:02,66 Min. allerdings um 4,1 Sek. schneller. Die wichtigsten Ergebnisse: Männliche Jugend: 100 m Kraul: Klasse A(17 bis 18 Jahre): 1. Bleeker(Bremen 85) 100,6; 2. Machill SV Mannheim) 100,8. 200 m Brust: Klasse A: 1. Schübele(SV Heilbronn) 2:46, 6, 2. Stimpfle Vfvs München) 2:47.5. 200 m Butterfly: Klasse A: 1. Mäsel(Vfvs Mün- chen) 2:32,5. 200 m Rücken: Kl. A: 1. Bohne. Lenze(SSF Bonn) 235,5; 2. Küper(Glad- beck 13) 2:42. 200 m Lagen: 1. Mäsel 2:32, 9; 2. Bleeker 2:34, 2. Weibliche Jugend: 100 m Kraul: Klasse A: 1. Künzel Darmstadt 12) 1:11,6 2. Bosch (SSV Freiburg) 1:14,0. Klasse B: 1. Klomp Düsseldorf 98 1:08,6; 2. Winkler(SSV Reut- lingen) 1:11, 4. 100 m Butterfly Klasse A: 1. Künzel Marmstadt 12) 1:21,7; 2. Janssen (Itzehoer SW) 1:25,5. Klasse B: 1. Hoffmann (Karlsruhe 99) 1:23, 2; 2. Bougemont(Altrahl- stedter MTV) 1:24, 9. 200 m Brust: Klasse A: 1. Thieme(Frankenthaler SW) 3:06, 7; 2. Prin- zen(SSV Rheydt) 3:08,83. 100 m Rücken: Klasse A: 1. Jöbkes(Krefeld 09) 2 Braune(SSF Bonn) 1:20,6; Kl. B: 1. Klomp (1:21, 1); 2. Albrecht(Bremen 85) 122,3. 75U- Frauen vor Meisterschaft TSV 46— SC Karlsruhe 4:0(2:0) Mit dem 4. 0O-Erfolg über Karlsruhe stehen die Hockeyfrauen des TSV 46 vor der Mei- sterschaft, denn sie benötigen aus dem noch ausstehenden Spiel in Heidelberg nur ein Unentschieden. Die Karlsruher Mannschaft mußte sich der weitaus besseren mann- schaftlichen Leistung der Mannbeimerinnen schon in der ersten Halbzeit beugen und hatte nach dem Wechsel nicht mehr die Kondition, dem Spiel eine Wendung zu geben. Die besten Spielerinnen des TSV waren im Sturm zu finden, der in der Mit- telläuferin Horn eine sehr gute Unterstüt- zung fand. TSV 46(Herren)— SC Karlsruhe 1.1 Obwohl der KSC in der ersten Halbzeit klar überlegen war, mußte er den TSV 46 durch ein Tor von Dr. Neubert in Führung gehen lassen. Der erhoffte Sieg der Mann- heimer wurde jedoch in der zweiten Halb- zeit durch das Schugpech der Stürmer Metz (Latte) Greulich und Dorn zunichte gemacht. Es half den Turnern nichts, daß sie das Spielgeschehen während der zweiten Hälfte bestimmten, sie fanden nicht das richtige Rezept, der Karlsruher Mannschaft beizu- kommen, die durch ihren Rechtsaußen zum Ausgleich kam. Germania— HOCH 0:7 Nur eine Halbzeit konnte sich die Mann- schaft der Germania gegen den Meister- schaftsaspiranten behaupten. Nach dem Wechsel entschieden die bessere Kondition und Technik eindeutig zugunsten der Heidel- berger. HTV 46— MTG Mannheim 3:0 Ohne Kaltreuther und Kraus stand die MTG gegen den spielstarken HTV von vorn- herein auf verlorenem Posten. Um so an- erkennenswerter aber ist das gute Abschnei den der Mannschaft, die das große Handikap ein Halbzeit lang sehr gut verkraftete, um erst nach dem Wechsel abzufallen. t Nauheimer Sieg über DEG Im letzten Punktspiel zur deutschen Eis- hockey- Meisterschaft vor den Olympischen Winterspielen gewann VfL Bad Nauheim Arn Sonntag in Düsseldorf gegen die Düsseldor- fer EG mit 4:3(3:2, 0:1, 1:0) Toren und re- vanchierte sich damit für die vor acht Tagen auf eigener Bahn erlittene Niederlage. Beide Mannschaften waren gleichwertig und liefer- ten sich ein schnelles, hartes und bis zum Schluß spannendes Spiel. Der entscheidende Treffer fiel vier Minuten vor schlug. Tor- schützen für Nauheim: Ulrich(2), Eichler und ein Selbsttor. Düsseldorf: Hillmann, Kaltenhäuser und Tagler. Wie sten mein Verein? Fußball-A-Klasse Süd Vikt. Neckarhausen 42 8 3 1 20 SpVgg Ketsch 12 6 4 2 35.21 16:8 SV Rohrhof 12 5 4 3 30:21 14:10 Kurpf. Neckarau 12 5 EV Oftersheim 12 4 4 4 19.22 12:12 SV Altlußheim 12 4 4 4 19.26 12:12 SC Pfingstberg 11 33 1111 8 Mannheim 122 1 3 2119 1118 FV Brühl„FC 1846 Mannheim 12 3 4 5 13.22 10:14 Fortuna Edingen 12 2 5 18 9.15 98 Seckenheim 11e! A-Klasse Nord SV Wallstadt 12 8 3 1 35:20 19:5 VfR Amateure 12 8 2 2 34:14 18:6 SV Unterflockenbach 12 7 2 3 27.20 16:8 FV Leutershausen 11 5 4 2 14.10 14˙8 ASV Schönau 12 6 2 4 30:22 14:10 Waldhof Amateure 12 5 2 5 30726 1212 DK Sandhofen 11 4 3 4 17:15 11:11 Sc Neckarstadt 12 4 2 6 25:25 10:14 SV Schriesheim I Folizei-SsV Mannheim 12 3 1 8 22.735 717 TSV Viernheim VVV VIB Gartenstadt%% Zwei Spiele in der Handball-Bezirksklasse: ps schien erstem Sieg enigegenzusleuern aber mit energischem Endspurt sicherte sich Großsachsen knappen Sieg 9 Weinheim— Sy Uvesheim 1:3 un den ersten 30 Mindten spielte Ilves- heim mit dem Wind Bundesgenossen, und schon beim zweiten Angriff hieß es durch Zapp 1:0. Ein durchaus haltbarer Schuß von Schuster ergab das 2:0. Wenig später erhielte, die Gastgeber, die in! Mit- telfeld ein gefälliges Hiel boten, vor dem Tor aber zu unentschlossen operierten, einen Vierzehnmeter zugesprochen, den Moll aber an die Latte setzte, Velser schloß einen Al- leingang mit dem dritten Treffer für Ilves- heim ab, ehe Weinheim durch König zum ersten und einzigen Gegentor kam. Nach der Pause erhöhte Künzler auf 4:1, und Schu- ster sorgte kurz vor Spielschluß für das 5:1 Endergebnis. Polizei-SV— Großsachsen 4:6 Bis Mitte der zweiten Halbzeit sah es Sanz und gar nicht nach einem Sieg der Gäste aus. Die Polizisten hatten das Füh- rungstor Großsachsens im Handumdrehen ausgeglichen, gingen mit 2:1 und nach Sei- tenwrechsel(2:2) mit 4:3 in Führung, waren dann aber dem energischen Endspurt des IV nicht mehr gewachsen. Hinzu kam, daß sich Torwart Sauer zu einer feinen Leistung steigerte und keinen Treffer mehr zulieg, Während die Fünferreihe der Gäste in regel- mägßigen Abständen drei weitere Tore warf. Töpfer(3), Bär(2) und Müller waren für die Bergsträßgler erfolgreich, die Tore für Mann- heim schossen M. Klopsch(2), S. Elopsch und Ehret. Toto-Quoten West-Süd-Block, Zwölfer-Wette, 1. Rang: 408 976,25 OM; 2. R.: 3 911,50 DM; 3. R.: 238,10 D-Mark. Zehner-Wette, 1. R.: 26 082, DM; 2. R.: 778,80 DM; 3. R.; 53,80 DM. Nord-Süd- Toto, Elfer-Wette, 1. R.: 14 014.— D-Mark; 2. R.: 532,50 DM; 3. R.: 41,80 PM. Neuner-Wette, 1. R.: 1 365, DM; 2. R.: 54,50 D-Mark; 3. R.: 5,80 DM. Handball- verbandsklasse SG Leutershausen 13 12 1 0 160:70 28:1 TSG Ketsch 44 11 1 2 18767 8 TSV Birkenau 14 11 0 3 144.78 22:6 VfL Neckarau 16 9 1 6 126:110 1913 Sc Nußloch 16 7 0 9. 807134 14.18 TSV Oftersheim 16 5 3 8 93.120 13:19 SV Waldhof 185 3 8 1655147 1 45 TSV Rot 16 4 2 10 109:127 10: VfR Mannheim 16 4 2 10 80:130 10:22 HSV Hockenheim 16 2 0 14 78.173 4:28 Bezirksklasse TV Edingen 11 8 0 3 8753 TV 98 Seckenheim 1116 11 8 ͤ TB 99 Seckenheim 11 6 1 4 61:84 1379 TV Großsachsen 10 6 0 4 62:47 1278 Sg Hohensachsen 11 5 2 1 7155 TSG 62 Weinheim 4111 5 2 4 6362 0 SV Ilvesheim 11 5 2 4 61762 1240 FV 09 Weinheim 10 5 1 4 68:59 11:9 Sd Laudenbach V SpVgg Sandhofen 11 5 0 6 7869 10712 ATB Heddesheim 11 3 0 8 63:82 6:16 Polizei-SV Mhm. 11 0 2 3 n Kreisklasse A TV Brühl 14 13 0 1 110:58 26:2 TSV Viernheim 14 9 3 2 88:64 21˙7 TV Hemsbach 13 9 1 31462 07 Seckenheim 14 7 2 5 99.91 1818 64 Schwetzingen 13 5 2 6 10792 12:14 TSG Rheinau 14 4 4 6 30783 12:16 Tus Sandhofen 12 4 3 5 5567 11:18 TV Oberflockenbach 13 4 3 6 90 96 11:15 TSV 1846 12 3 3 6 68˙92 915 Tus Weinheim 14 4 1 9 93:115 910 TSV Neckarau 12 3 0 9 69:91 6 18 Bad. Feudenheim 11 2 0 9 68:130 4:18 Kreisklasse B Staffel I SG Mannheim 15 13 2 0 13:34 28:2 MTG Mannheim 14 12 1 1 131:60 25:3 TSG Ladenburg 12 6 4 2 69:58 16:8 SV Wallstadt 13 7 2 4 66:62 16:10 TV Waldhof 14 5 2 7 62.78 12:16 Sd Mannheim 1b 12 4 3 3 57282 1118 Fortuna Schönau 14 1 1 9 57:106 9:19 SC Käfertal 15 3 3 9 72:98 9221 IV Neckarhausen 12 4 0 8 66:99 816 TG Heddesheim 13 0 0 13 46:107 0.26 Staffel II TV Rheinau 14 12 0 2 121:50 24:4 TV Friedrichsfeld 15 10 2 3 121:65 22:8 Sc Pfingstberg 13 9 2 2 95:54 2076 VfL Neckarau 1b 13 71 1 5 8453 Germ. Neulußheim 13 5 3 5 62•63 13.18 TSG Plankstadt 14 4 4 6 70:74 12:16 TB Reilingen 13 4 1 8 79:69 917 TV Rheinau 1b 14 1 1 12 48.165 32 Post SV 11 1 0 10 38:126 2:20 4 7 ö MANNHEIM, OTTO-BECRK-STRASSE 14 ALS VERMAHLTE GRUSSEN: ROBERT OEHNN¶ER GISELA OEHNIN GER GE B. SCHWAB 2 4. JANUAR 1956 INDUSTRTE STRASSE 23 KIRCHLICHRH TRAUuUNd: 10 UHR, ST. NIKOLAUS— HochZETTSFETER: vic rORTA- HOTEL. N 5 r Diel. Op UE ort für Imre Hugengläzer! 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Inhaber ist Franz Joseph Schollmeier, Organisationsingenieur und Kaufmann in Mannheim. Veränderungen: A 783— 13. 1. 1956 Georg Zimmermann Inh. Härdle& Schmidt in Mannheim-Seckenheim(Zähringerstraße 68). Georg Härdle ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige persönlich haftende Gesellschafter Hans Schmidt, Buchdrucker in Mann- heim-Seckenheim ist alleiniger Inhaber der Firma. Die Firma ist ge- ändert in: Georg Zimmermann Nachf. Hans Schmidt. A 890— 17. 1. 1956 Wilhelm wieser-Illi in Mannheim-Seckenheim Frei- burger Straße 70). Die Firma ist geändert in: Günter Klüger. A 1570— 17. 1. 1956 Schiller-Apotheke Otto Müller in Mannheim- Friedrichsfeld(Vogesenstraße). Inhaberin ist Hildegard Antonie Ma- rianne Eckardt geb. Müller, Apothekerin in Mannheim- Friedrichsfeld. Die Firma ist geändert in: Schiller-Apotheke Hildegard Eckardt. A 1864— 14. 1. 1956 Edmund Ludwig in Mannheim(Rheinkaistraße 8a). Hermann Winkler in Mannheim und Elisabeth Hartmann in Mannheim Käfertal haben Gesamtprokura. Sie sind jeder mit einem anderen Pro- kuristen vertretungsberechtigt. A 2049— 14. 1. 1956 Kling& Echterbecker Möbel und Innenausbau in Mannheim(M 1,). Werner Eckertz in Mannheim hat Gesamtprokura. Er ist mit einem persönlich haftenden Gesellschafter vertretungs- berechtigt. A 2214— 14. 1. 1956 Julius Dischinger in Mannheim. Die Niederlassung ist nach Neckarhausen verlegt. A 2406— 18. 1. 1956 Theo Helmig in Mannheim(Werderstraße 36). Inhaberin ist Margareta Friederike Paulina Helmig geb. Schwab, Kauf- mann in Mannheim. A 2462— 14. 1. 1956 Ingenieurbüro Wilhelm Schäfer in Mannheim Um Lohr 27). Inhaber ist Günter Norbert Frank, Ingenleur in Mannheim. Die Firma ist geändert in: Wilhelm Schäfer Inh. Ing. Günter Frank. (Geschäftszweig: Handelsvertretungen in lufttechnischen Anlagen und Apparaten für die Wärme wirtschaft.) A 2637— 17. 1. 1956 Karl Sotta o. H. G. in Mannheim(Riedfeldstr. 40). Karl August Sotta ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Geseli- schaft ist aufgelöst. Der bisherige persönlich haftende Gesellschafter Karl Johann Sotta, Kaufmann in Mannheim ist alleiniger Inhaber der Firma., Die Firma ist geandert in: Karl Sotta. f 4 2761— 13. 1. 1956 M. R. M. Metz Reglerbau Mannheim Iünaber: ig. Arthur Metz in Mannheim(Friedrich-Engelhorn-Sstraße 7-9). Ernst Andreas Schauter in Mannheim-Sandhofen und Albert Becker in Ma heim haben Gesamtprokura. Beide sind gemeinsam vertretungs- berechtigt. A 2316— 13. 1. 1956 Alexander Krause& Co. in Mannheim(T 2, 0). Gustav Herbst ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. A 3039— 13. 1. 1936 Planet-Werbedienst Marianne Meyer in Mannheim (Tattersallstraße 36). Die Inhaberin Marianne Meyer geb. Uhl führt in- folge Namensänderung den Familiennamen Meyer-Uhl. Die Firma ist geändert in: Planet-Werbedienst Marianne Meyer-Uhl. B 22— 13. 1. 1956 Badische Bank Filiale Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Karlsruhe, Gesamtprokura mit einem Vor- standsmitglied oder Prokuristen hat Ehrhard Roloff in Karlsruhe. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Karlsruhe ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 250/55 bekanntgemacht. B 26— 12. 1. 1956 Rhenania Schiffahrts- und Speditions- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(B 6, 26). Die Prokura von Heinrich Flake ist erloschen. B 135— 12. 1. 1956 Brauerei Durlacher Hof Aktiengesellschaft in Mann- heim. Hermann Rudolf Meier, Diplom-Brauereiingenieur in Mannheim ist zum stellvertretenden Vorstandsmitglied bestellt; seine Prokura ist erloschen. B 143— 13. 1. 1956 Motoren-Werke Mannheim Aktiengesellschaft vorm. Benz Abt. stationärer Motorenbau in Mannheim. Gesamtprokura mit —— Vorstandsmitglied oder Prokuristen hat Gerhard Kipper in Mann- eim. B 274— 14. 1. 1956 Süddeutsche Zucker-Aktiengeselischaft in Mannheim (Augusta-Anlage 3). Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 21. Dezember 19585 wurde das Grundkapital um 6 000 000 DRM auf 66 000 000,— DM erhöht und 8 4 Abs. 1 der Satzung entsprechend ge- ändert. Die Kapitalerhöhung ist durchgeführt. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Die Aktien werden zum Kurs von 150% aus- gegeben. B 313— 13. 1. 1956 Hommelwerke Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim-Käfertal. Durch Gesellschafterbeschluß vom 22. De- zember 1955 wurde das Stammkapital nach dem D-Mark-Bilanzgesetz auf 3 500 000,— DM neu bestgesetzt und der Gesellschaftsvertrag im gan- zen neu gefaßt. als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Bekannt- machungen der Gesellschaft erfolgen im Bundesanzeiger. B 389— 13. 1. 1956 Allgemeine Transportgesellschaft vorm. Gondrand & Mangili mit beschränkter Haftung Filiale Mannheim in Mannheim, Zweignlederlassung, Sitz: Berlin. Burch Gesellschafterbeschluß vom 18. November 1955 ist der Gesellschaftsvertrag geändert in 8 9 Geschrän- kung der Geschäftsführung durch die Gesellschafter versammlung) durch Streichung der Ziffer 4. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Charlotten- burg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 248/53 bekanntgemacht. B 423— 13. 1. 1956 Internationales Transport-Kontor Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Karls- ruhe. Durch Gesellschafterbeschluß vom 18. November 1955 ist das Stammkapital um 40 000,— DM auf 60 000,— DM erhöht und 5 3 des Gesellschaftsvertrages entsprechend geändert. Willi Gross in Mannheim hat Einzelprokura. Die Prokuristin Magdalena Fecht heißt nun Magda lena Cantrup geb. Fecht. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Karlsruhe ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 250/35 bekanntgemacht. B 712— 13. 1. 1956 Bettfedernfabrik Liebhold& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Rheinau, Rhenaniastraße 104—106). Durch Gesellschafterbeschluß vom 19. Dezember 1955 wurde 8 7 des Ge- sellschaftsvertrags Vertretungsbefugnis der Geschäftsführer) geändert. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zel Geschäftsführer vertreten. Den Geschäftsführern kann Alleinver- tretungsbefugnis erteilt werden. Rudolf Alff, Kaufmann in Mannheim ist zum alleinvertretungsberechtigten stellvertretenden Geschäftsführer bestellt; seine Prokura ist erloschen. Gesamtprokura mit einem Ge- schäftsführer oder Prokuristen hat Martin Betz in Mannheim. B 876— 12. 1. 1936 Verband zur Bekämpfung der Tuberkulose im Stadt- und Landkreis Mannheim Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(E 5). Durch Geselischafterbeschluß vom 7. Dezember 1955 wurde 8 10 des Gesellschaftsvertrages(Rechnungswesen) geändert, B 943— 16. 1. 1956 Joseph Schürmann Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweignieder- lassung, Sitz: Duisburg. Der Geschäftsführer Reedereidirektor Heinrich Klewer wohnt jetzt in Duisburg. Die Prokura von Hans Helmut Klaes ist erloschen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Dulsburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 24/3 bekanntgemacht. E 963— 18. 1. 1956 Süddeutsche Kundenkreditbank Aktiengesellschaft in Mannheim(P 5, 1-4). Dr. Dieter Haas, Bankkaufmann in Mannheim ist zum stellvertretenden Vorstandsmitglied bestellt; seine Prokura ist erloschen. ETIos chen: A 493— 17. 1. 1956 Schmalz& Laschinger in Mannheim. Die Firma ist erloschen. A 2424— 13. 1. 1956 Käthe Schneider in Mannheim. Die Firme ist er- loschen. 5 A 2484— 16. 1. 1956 Staib& Co. in Mannheim. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Firma ist erloschen. A 2572— 17. 1. 1956 Bernhard Braun Kommanditgesellschaft Elektro- großhandlung in Mannheim. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Firma ist erloschen. A 2612— 17. 1. 1956 Offenbacher-Lederwaren Inh. Kurt Engrat in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Auskunft: Bad Heidelberg Ad, Heidelberg, Vangerowstr. 2, Tel. 49 16, OEG- Haltestelle: Römerstr. A 2651— 13. 1. 1956 Willy Rühl in Mannheim. Die Firma ist erloschen. FFC Seite 10 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT 0 Dienstag, 24. Januar 1956/ Nr. Die größte Behutsamkeit mit der Saar wirtschaft (Hi) Auf Grund der Tatsache, daß das Saargebiet seit rund 10 Jahren eng an der französischen Wirtschaftsraum angeschlossen War, kann nach Meinung zuständiger Exper- ten in Bonn und in Saarbrücken die Um- stellung der Saarwirtschaft nicht in einer sofortigen Herauslösung aus dem franzö- sischen Wirtschaftsverband mit gleichzeiti- ger Einfügung in das marktwirtschaftliche System der Bundesrepublik erfolgen. Das Saargebiet ist gegenüber der Wirtschaft der Bundesrepublik in der Rationalisierung und Modernisierung zurückgeblieben. Außerdem hat sich nicht nur die saarländische Kosten- struktur, sondern auch die dortige Wirt- schaftsmentalität dem protektionistischen Kramzösischen Muster angeglichen. Deshalb muß die Rückkehr in Etappen erfolgen, die genug Spielraum lassen für die Ueberfüh- rung in ein zum Teil konträres Wirtschafts- System. Die dafür vorliegenden Pläne sehen eine Laufzeit für die Angleichung der Saarländi- schen in die deutsche Wirtschaft in einem Zeitraum von drei bis vier Jahren vor. In einer Uebergangszeit soll das Saargebiet zu einer„Zollfreizone“ gemacht werden, in der sich die Zollgrenzen überlagern. Wirtschafts- güter der Saar sollen mit Ursprungszeugnis- sen freien Zugang zum deutschen und zum französischen Markt haben. Ein Mißbrauch des Transitverkehrs soll dadurch verhindert werden, daß die Bundesrepublik die Saar- grenze nach Osten und Frankreich diese Grenze nach Westen zollmägßig absichern. Dann würde gleichzeitig die Einfuhr in das Saargebiet von beiden Seiten zollfrei sein. Hinsichtlich der Regelung der Währungs- verhältnisse ist für die Uebergangszeit in der ersten Phase ein Saarfranken, in der Zweiten eine Saarmark jeweils als Umlauf- mittel der beiden Staatsbanken mit einem Sgaarstempel vorgesehen. Diese Umlaufmittel sollen in dieser Uebergangszeit frei konver- tierbar sein, Dann soll das Saargebiet wäh- rungsmäßig in den DM-Währungsraum ge- langen, wobei man offenbar annimmt, daß bis zu diesem Zeitpunkt eine Konvertibili- täts-Erklärung der DM und des französischen Franc erfolgt sein wird. Mehr Taschengeld für Lehrlinge (Tex) Die Taschengeldsätze für— sich bei den Lehrherren in Kost und Wohnung befindliche— Lehrlinge entsprechen nicht mehr den gestiegenen Lebenshaltungskosten. Der Badisch- Württembergische Handwerks- tag— die Dachorganisation der Handwerks- kammern im Lande— befaßte sich des- wegen in der Vollversammlung vom 10. Ja- nuar 1956 mit der Neufestsetzung dieser Taschengeldsätze, die bislang auf Grund der „Sauckel“- Verordnung seit dem 25. Februar 1943 gültig sind. Nach dieser Verordnung wurden neben den Erziehungsbeihilfen auch Taschengeldzahlungen festgelegt. Jetzt empflehlt der Handwerkstag allen Lehrbetrieben des Handwerks, die gemäß S 2 Abs. 4 der Saukelschen Verordnung Taschengeld auszahlen, eine Erhöhung des- selben um je 10 DM. Als Taschengeld sollen deingemäß an Lehrlinge, die in Kost und Wohnung beim Meister stehen, folgende Beträge monatlich gewährt werden: ) Bei Beginn des Berufserziehungsverhält- nisses vor Vollendung des 16. Lebensjahres in allen Ortsklassen im 1. Lehrjahr 14 DM im 2. Lehrjahr 16 DM im 3. Lehrjahr 18 DM im 4. Lehrjahr 20 DM b) bei Beginn des Berufserziehungsverhält- nisses nach Vollendung des 16., aber vor Vollendung des 18. Lebensjahres im 1. Lehrjahr 16 DM im 2. Lehrjahr 18 DM im 3. Lehrjahr 20 DM Im 4. Lehrjahr 22 DM e) bei Beginn des Berufserziehungsverhält- nisses nach Vollendung des 18., aber vor Vollendung des 21. Lebensjahres im 1. Lehrjahr 18 DM im 2. Lehrjahr 20 DM im 3. Lehrjahr 22 DM imaisRehrjahr Kommentar erübrigt sich. Eine Rand- Bemerkung lediglich: Den Handwerkern und dem Handwerkstag gebührt Lob dafür, sich freiwillig zu dieser Neufestsetzung ent- schlossen zu haben. Bayerischer Husarenritt auf Kosten der Steuerzahler Urplötzlich, zum Entsetzen aller Kreise, die mit dem Kapitalmarkt zu tun haben, hat der bayerische Staat überraschend unver- zinsliche Schatzanweisungen im Gesamt- betrag von 120 Mill. DM über ein Banken- — V. H. auf der Basis des Landeszentralbank- Diskontsatzes vom 26. Januar. Bleibt der Lan- deszentralbank- Diskontsatz mit 3,5 v. H. un- verändert, so beträgt die Verzinsung der neuen bayerischen Schätze(343,5 v. H.) 6,5 v. H. Hinzu kommt eine Bonifikation von 0,25 v. H. Das entspricht dann einer Effektivrendite von mehr als sieben v. H., die sich erhöht, würde der Diskontsatz heraufgesetzt werden. Woraus ersichtlich ist, daß Bayern das Kapitalmarktgefüge durch seine Pump- attacke empfindlich gestört und die Zinssätze heraufgetrieben hat. Deswegen und nur darob allgemeines Entsetzen. Nun erklärt Bundeskinanzminister Schäf- fer, er sei bereit gewesen, dem Staate Bayern einen Kredit in Höhe von 100 Mill. D-Mark mit einem Zinssatz von fünf v. H. aus Kassenmitteln des Bundes zu gewähren. Der bayerische Finanzminister Zietsch habe aber weder den Bundesfinanzminister noch die Bank deutscher Länder von der beab- sichtigten Herausgabe der Schatzanweisun- gen unterrichtet. Es müsse jetzt der Steuer- zahler die hohen Kosten für die Verzinsung der Schatzanweisungen tragen. Nachkriegserzeugung um 100 Prozent gestiegen (AP) Die industrielle Produktion lag im Durchschnitt des vergangenen Jahres um mehr als 100 v. H. höher als vor dem Kriege. Nach einer Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes stieg der Produktionsindex 1955 von 176 um 16 v. H. auf 204(1936 100). Die jährliche Wachstumsrate in den beiden vor- ausgegangenen Jahren 1953 und 1954 betrug 9 beziehungsweise 12 v. H. Gegenüber 1950 hat die industrielle Produktion um 80,5 v. H. zugenommen. An der Spitze der Expansion stand die Investitionsgüterindustrie mit einer Zunahme von 24 v. H. Die Grundstoffindustrie ver- zeichnete eine Zunahme von 16 und die Ver- brauchsgüterindustrie eine von 12 v.. Effektenbörse Frankfurt a. M., Lohnsteuer- Pauschbetrag für Kraftfahrzeuge Der Bundesflnanzminister hat den Län- dern empfohlen, die untere Hubraumgrenze für Rollermobile zwecks Berücksichtigung von Lohnsteuerfreibeträgen im Rahmen der Werbungskosten einheitlich auf 200 cem fest- zulegen. Dies teilte der Automobilclub von Deutschland(AvD) in Framkfurt mit. Wie der AvD weiter meldet, waren bei Besprechungen alle Ländervertreter mit die- ser Empfehlung einverstanden, so daß künf- tig Kraftfahrzeuge— Kleinstwagen, Moto- coupes und Kabinenroller— von den Fi- nanzbehörden schon dann als Kraftwagen anzusehen sind, wenn sie vier oder drei Räder besitzen und ihr Motor mindestens 200 cem Hubraum aufweist. Die Besitzer derartiger Rollermobile können von nun an den erhöhten Pauschbetrag von 0, 50 DM je Entfernungskilometer für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte bei der Berech- nung ihrer Werbungskosten zugrunde legen. Motorräder oder Motorroller mit Beiwagen erhalten diese Vergünstigung jedoch nicht. Im übrigen hat das Bundesfinanzministe- rium, wie vom AvD weiter verlautet, vor- gesehen, auf längere Sicht hinaus für die Rollermobile eine Sondergruppe im Rahmen der Lohnsteuer- Durchführungs verordnung zu schaffen. Kohlepreis ohne Erhöhung verbessern Erhard lehnt Preissteigerung Im Sommer 1955 forderte der Kohlen- bergbau an der Ruhr eine Preiserhöhung um 3,14 DM je Tonne. Nachdem im Herbst nochmals die Bergarbeiterlöhne um durch- schnittlich 9 v. H. erhöht werden mußten, forderte das Ruhrrevier eine zusätzliche Preiserhöhung um 2,50 DM. Die Hohe Be- hörde in Luxemburg lehnte beide Forde- rungen ab. Auch der Bundeswirtschaftsmini- ster warnte energisch vor jeder Kohlepreis- erhöhung. Erhard hält heute noch daran fest, daß der Kohlepreis gegenwärtig überhaupt nicht erhöht werden soll, auch nicht am 1. April, wie es— als Spätlösung— das Ruhrrevier erhoffte. Vertreter der Bundes- und der Landes- regierung Nordrhein- Westfalen), Bergwerks- direktoren und Gewerkschaftler sitzen seit einigen Tagen mit rauchenden Köpfen bei- sammen und beraten, wie dem deutschen Steinkohlenbergbau zu besserem Ertrag ver- holfen werden könne, der Voraussetzung zur Steigerung der Leistungsfähigkeit ist. Aller- hand wurde ausgedacht, um zum Ziele zu kommen. Unter anderem wurde vorgeschlagen, den unter Tage arbeitenden Bergleuten entweder einen besonderen Lohnsteuerfreibetrag von 120 DM monatlich oder aber eine steuerfreie Schichtprämie von einer DM je eingefahrene Schicht zu gewähren. Der Steuerfreibetrag würde den Mo- natslohn der Bergleute im Durchschnitt um 20 bis 25 DM erhöhen, doch hätten Berg- arbeiter mit großer Familie, die ohnehin Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (Vp) Inl. Weizen Januar 45—45,40; inl. Roggen 4141,40 Jan., Tendenz ruhig; Weizenmehl Type 405 61,75—63,23, Type 550 56,7560, 25, Type 812 35,75 bis 57/25, Type 1050 53,7555, 25; Brotmehl Type 1600 49,75—50,25; Roggenmehl Type 997 54, 2554,50, Type 1150 52, 2552,50, Type 1370 50,25—50,50, Tendenz ste- tig; Braugerste 4445; Industräegerste nicht not.; Füttergerste inl. 3939,50, dto. ausl. 40—41, Tendenz stetig; Inlandshafer zu Futterzwecken 32—34; In- dustriehafer 3435; Auslandshafer nicht notiert; Mais 40,5041; Weizenkleie prompt 2525,50, dto. per Febr. März 23,7526; Roggenkleie 24; Weizen- bollmehl 23, 7526,50; Weizennachmehl 32,50—37, 50; Sojaschrot 36,507; Franußschrot nicht notiert: Kesschrot 31,50 Paffnerfschret 31; Leinschrot 4460855 Hümnerkörnerfutter 42,5044; Malzreime Badische Ban RkR Filiale Mannheim 23. Januar 1956 Mitgeteilt: (VWD) Börsenverlauf; Das Geschäft an den Aktienmärkten war etwas lebhafter, wobei sich unter kleinen Schwankungen im Verlauf eine Tendenzbesserung abzeichnete. Am Montanmarkt standen wiederum Gelsenkirchener Bergwerk im Vordergrund, die bei größeren Umsätzen bis 162 anzogen. Kursgewinne von etwa 3 Punkten erzielten Stahlwerke Südwestfalen, Handelsunion und Ruhrstahl. während sonst bei uneinheitlicher Gesamthaltung Kursbesserungen von 1 Punkt und mehr über- wogen. Am IG-Farbenmarkt konzentrierte sich die Nachfrage wegen der bevorstehenden Bezugsrecht- notierung auf Farbenfabriken Bayer, die bis 260% gehandelt wurden. In Häektro- und Versorgungs- werten war das Angebot zumeist nur zu niedrigen Kursen unterzubringen. Die Spitzenwerte die- ses Marktgebietes verzeichneten erneut Kursabschläge bis zu 2½ Punkten. Kaliaktien und Banken- nachfolger uneinheitlich, Zellstoffpapiere überwiegend gut behauptet. Festverzinsliche Werte an- haltend ruhig, Oeffentliche Anleihen und einige Industrieobligationen bis zu ½ Punkt niedriger a b nur wenig Steuern zahlen, nur einen ge- ringen Vorteil davon. Aus diesem Grunde würde die Schichtprämie gerechter sein, die aus dem bei den einzelnen Zechen anfallen- den Lohnsteueraufkommen zu entnehmen Wäre. Es wurde auch erwogen, die Umsatzsteuer für den Steinkohlenbergbau von 4 v. H. auf entweder 2 v. H. oder 1% v. H. zu senken oder sie ganz zu streichen. Bei einer Senkung auf 1½ v. H. hätten die Zechen eine Mehreinnahme von 1,36 DM je ab- setzbare Tonne Kohle. Eine Verbesserung der steuerlichen Ab- schreibungs möglichkeiten für Untertage- Investitionen würde 44 Pfennig, eine Ver- besserung der Bewertungsrichtlinien bei der Vermögenssteuer 3 Pfennig je Tonne Kohle ausmachen. Die bereits beschlossene Reduzierung der Montan-Union-Umlage brächte 22 Pfennig, eine Preiserhöhung für Hochofenkoks 34 Pfennig und eine Verminderung der Ausgleichsumlage zu Gunsten Belgiens 15 Pfennig je Tonne Kohle.. Umstritten ist der Vorschlag, den Arbeit- geberanteil an den Knappschaftsversiche- rungsbeiträgen von 14,5 auf 8 v. H. der Löhne zu ermäßigen, was einer Mehrein- nahme von 1,77 DM je Tonne gleich- kommen würde. Mit diesem letzten Vor- schlag wäre insgesamt der Zechenerlös je absetzbare Tonne Kohle um 4,31 DM, ohne ihn um 2,54 DM zu verbessern. vom 23. Januar 24; Biertreber 23; Trockenschnitzel 22,5023, deut- sches Dorschmehl 74—78, dt. Fischmehl 64—71, Ten- denz ruhig; Kartoffeln per 50 kg 3, 25—8,75, frei Mannheim; Wiesenheu lose 7—7, 50; Luzerneheu Iose 3,50— 9,50 Weizen- und Roggenstroh bind- fadengepreßt 3,80—4; Weizen- und Roggenstroh drahtgepreßt 4,80—5; Hafer-Gerstenstroh nicht notiert, Tendenz ruhig.— Die Preise verstehen sich als Großhandelsdurchschnittspreise per 100 Kg bei Waggonbezug prompte Lieferung, ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 658(in der Vorwoche 694) Stück Großvieh, 245(246) Kälber), 0 22 8 286(25) Schafe. 18e je 1 g Lebendgewicht; Cchsen 2 102445 G03 810) 95103(88408); Bul- 1e A 108116(106—117), B 190—111(101-109); Kühe A 383 96(8296) B 73—87(7-85), C 64—76(6273) D—62(5761); Färsen A 108—116(110—117), B 103 bis 110(101109); Kälber Sonderklasse 180—190(180 bis 165), A 158175(160—4175), B 145—156(145158), 130142(134143), D 100—125(120130); Schweine A 127—129(118—124), B I 127130(118126), B II 126 bis 132(119—127), C 126—132(119—128), D 125—131 (116127), E 116-126(110123); Sauen G1 105-117 (104110),& II—(95-103); Lämmer Hammel A bis 88(—85); Schafe A 74(). Marktverlauf: Beste Bullen gefragt, sonst schleppend, in allen Gattun- gen Ueberstand; Kälber schleppend, Ueberstand; Schweine mittel, geräumt; Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 10 Ochsen, 34 Bullen, 47 Kühe, 1 i theken- 33 Färsen(insgesamt 124 Stück Großvieh), 116 Käl- 1. 5 P 8 872 5 angeboten. ber, 582 Schweine, 21 Schafe. Preise je ½ kg 5 5 5 K 118 10„ Aktlen 10, 1. 23 1. Aktlen 10.1. 23.1. Lebendgewicht: Ochsen& 11217; Bullen A 107 Bayerische Staatsbank, Bayerische Ge- bis 117, B 102106; Kühe A 89107, B 7802. C 68 meindebank— alle in München) angeboten. 427%] 21 6% I Sarpener Bergbau 124%½ 123 ſpresdner Bk. 9 25%8 ä 24 5 1 3 V 5 und innerhalb von 24 Stunden voll placiert. Be 270% 208 ½ Heidelb. Zement 206 2050%½ Rhein-Main Bank 25 254 bis 126 E I. B I. C 124129. D 125128, E 1104125; Der bei den sogenannten U-Schätzen im Bu 1065 104 ½ Hoes n))— Reichsb.-Ant. Sa. 60%½ 50 ½ Sauen GI 110415; Se N 85—90, B 30. Markt. Ausgabebetrag liegende Zinssatz beträgt drei Conti Gummi 209 3 3— 1155 Montan verlauf: Großvieh in allen Gattungen langsam, Daimler-Benz. 390 301 Annesmann. 280 4* ach fOI ge VUeberstand; Kälber rege, geräumt; Schweine lang- 8 Pt. Erd... 170% 168 ¾] hn. Braunkohle 280 sam, geräumt; Schafe rege, geräumt. Freie Devisenkurse Degussa 205 205½ Eheinelektra. 185 185 Bergb. Neue Hoffg. 151 132 5 5 5 Geld riet Demaas% 2 dn. 10 7 Od. Edelstan. 203 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarks 1000 ftal. Lire 6,678 6,698 Pt. Linoleum 272 2%(Seun cid. ne 2% 20 Dortm. Hord. Bütt.% J43½(D) anfunr schwach, Absatz gut. Es erzlel- 100 belg. Franes 8,391 3,411 Durlacher Hof 177 177 Siemens& Halske 198 2 100 Gelsenberg 157½ 160 ten: Hepfel Ia 22—32, A 1421, B 10-12; Birnen 100 franz. Franes 1,1902 1,1922 Eichbaum-Werger 205 207 Südzucker 6 0 GHH Nürnberg 228 226% A 1425, B 7-12; Feldsalat A 100123, B 3093; 100 Schweizer Franken 98,72 95,92 Enzinger Union) 192 195 Ver. Stahlwerke) 148 153 Hoesch. 159 15% Weigkohl 6; Rotkohl 8; Wirsing 10; Rosenkohl 28 100 moll. Gulden 110,41 110,63 G-Farben Liquis. Zellstoft Waldhof 207 206 Elockn.-Humb. P. 219 219 bis 30; Grünkohl 18; Karotten 312; Knollen- 1 kanad. Dollar 4.2175 4.2275 Ant.-Sch.) 34 ½ 33/ Badische Bank 150 15½ Elöckner werke 100 101 sellerie 20—26; Lauch 2025; Zwiebeln 2025; Rote 1 engl. Pfund 11,727 11.747 BASF. 44213 215%½ Commerzbank) N% Phönix Rheinrohr 171 173 Rüben 7; Kresse 100.. 100 schwed. Kronen 90,73 30,89 Farbenf. Bayer 250 258/ Commerz- Rllein. Röhren w..— 100 dan. Kronen 60,71 60,83 Farbwerke Höchst 210% 212/ u. Credit-Bank 224½ 224 Rheinst. Union 172 17⁴ NE-Metalle 100 nor w. Kronen 58,59 56,71 Felten& Guill. 223 222 Deutsche Bank) 24% 24 Stahlw. Südwestf. 78 178 Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 476, 75481, 78 Dœꝰ 100 Schweizer Fr. Erei) 98,28 95,43 Srün& Biifinger 170% 170 Süddeutsche Bank 239 20[Thyssenhütte„„ 18½ 180 Blei in Kabeln 145146 DNN 1 US-Dollar 4,2103 4,2203. Aluminum für Leitzwecke 240—242 DM 10 DM-W 442,50 DM-O; 100 DM-O= 24. DM-W]] N= RM- Werte Westdeutscher Zinnpreis 97 DM eren——— Das neuartige Antlitz der Alterssicherung Wohlfahrtsstaat vermieden, Solidar gemeinschaft verstärkt Neue Wege sind gefunden— und dürften auch beschritten werden— um zur Sozial- reform zu gelangen. Das Sozialkabinett, das sich am 18. Januar erneut unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Dr. Adenauer mit der Neuordnung der Alters- und der Invalidenrente befaßte), hat in einem Kommuniqué die Hauptgrundzüge, auf denen die weiteren Arbei- ten aufgebaut werden sollen, bekanntgegeben. Anfang Februar werden die Besprechungen des Sozialkabinetts fortgesetzt. In der Zwischenzeit hat der interministerielle Ausschuß unter Vorsitz von Ministerialdirektor Dr. Jantz Gundesarbeitsministerium) eine ganze Anzahl konkreter Fragen zu klären. Die politische Bedeutung dieses Ent- schlusses wird an anderer Stelle(vgl. Seite 2) dieses Blattes gewürdigt. Hier soll dargetan werden, worum es geht und wie das jetzige Verhandlungsstadium erreicht worden ist. Seit dem Jahre 1950 befassen sich Regie- rung und Bundestag mit dem Fragenkreis „Sozialreform“, Die Schwierigkeiten, die sich dabei zeigten, ließen bald Stimmen laut Werden, es müßte nicht nur völlig neu an- gefangen werden, sondern es sei auch er- Torderlich, neuartige Methoden zu entwickeln. Verhängnisvoll wäre es, beim Alten ver- harren zu wollen. Dieses Ausharren am Alten und Ueberlieferten war des Bundes- arbeitsministers Verhängnis. Der Bundes- Kanzler beauftragte der Reihe nach andere Stellen damit, Vorschläge auszuarbeiten. Wissenschaftler, Politiker, Beamte(vom Regierungsrat bis zum Minister) zerbrachen sich ihre Köpfe. Es kamen auch sehr viel Wertvolle Anregungen zum Vorschein. Aber der endgültige Durchbruch war dem Ge- schäftsführer der katholischen Unterneh- merschaft, Dozent Dr. Schreiber, vorbehalten. Schreiber hält an dem Gedanken der Solidargemeinschaft aller Arbeitnehmer als Grundlage der künftigen Alterssicherung fest. Danach verpflichtet sich jeder Arbeit- gehmer, für die im Rentenalter stehenden Memaligen Erwerbstätigen zu sorgen und erhält dafür den Anspruch, in seinem Alter von den dann Erwerbstätigen versorgt zu werden. Ursprünglich sah der Schreiber-Plan nur drei Sozialeinrichtungen vor, und zwar 1) eine zentrale Bundesrentenkasse für Alterssicherung und für Jugendrenten, 2) eine gemeinsame Kranken-, Unfall-, Invaliditäts- und Sterbegeldversicherung, die fachlich gegliedert werden sollte, 3) Beibehaltung der bisherigen Arbeits- losen versicherung. Die Bundesrentenkasse sollte neben den Erwerbstätigen, die das 65. Lebensjahr über- schritten hatten, auch allen Kindern und Jugendlichen bis zum 20. Lebensjahr eine Rente gewähren. Nach Eintritt in das Er- werbsleben vom 35. Lebensjahr ab sollten die Jugendrenten zurückgezahlt werden, wobei Kinderreichtum der Rückzahler Erlaß- motiv sein soll. Deswegen wurde Schreiber der heftige Vorwurf gemacht, er habe ein System von„Aufzuchtprämien“ ins Auge gefaßgt. Die Rentenkasse sollte nach dem Um- lageverfahren“ organisiert werden, so daß die erzielten Einnahmen in jedem Jahr rest- os ausgeschüttet werden. Staatszuschüsse usw. sollten wegfallen. Der Staat hätte lediglich die Kriegsfolgelasten der bisherigen Rentenversicherung zu übernehmen. Die Kritiker Schreibers fragten spöttisch: Ja, wWẽas ist denn, wenn bei rückläufiger Wirt schaftsentwicklung die Renten mit sinken- dem Lohn- und Gehaltsaufkommen auch herabgesetzt werden sollen? Da ist doch eine Sackgasse? Wer will den Rentnern Herabsetzung der Renten zumuten? Volks- wirtschaftliches Bedenken: Mit sinkendem Renteneinkommen läßt die wirksame Kauf- kraft nach; die Krisenentwicklung wird ver- schärft. Aufrechterhaltung der Renten- zahlungen bei sinkenen Beitragseinnahmen reißen Löcher in die Rentenkasse. Das auf Veranlassung des Bundeskanzlers überarbeitete Schreiber-Memoramdum ver- zichtet auf einen Teil der überspitzten For- derungen. Es wurden Anregungen auf- genommen, die schon vor einiger Zeit von anderer Seite zur Neugestaltung der sozialen Leistung in die Debatte geworfen waren. Schreiber änderte seinen Plan vor allem in folgenden Punkten: Die Verknüpfung zwischen Familien- politik und Renten-Neugestaltung(Kinder- renten usw.) Wird— wie es ausdrücklich heißt allerdings nur„ungern“— weniger stark betont. Auf das reine Umlageverfahren(jährliche Verteilung des Beitragsaufkommens) wird Verzichtet und einer Kassenreserve in Höhe von drei Jahres aufkommen zugestimmt. Das genwärtige Kapital der Sozialversicherungs- träger(von Schreiber auf etwa 8 Md. DM geschätzt) soll zunächst stehen bleiben. Die Versicherungspflicht soll so gestaltet werden, daß nicht jedes Arbeitnehmer- Einkommen in voller Höhe, sondern nur der unter einer bestimmten Höhe liegende Teil herangezogen wird. Die gegenwärtigen Organisationen der Renten versicherung Bundesanstalt für An- Zestellten versicherung, Knappschaftsver- sicherung, Landesversicherungsanstalten für die Invaliden versicherung) können unter Verzicht auf die„Rentenkasse des deut- schen Volkes“ beibehalten werden, wenn ein 55 der Beitragsaufkommen er- olgt. i In seinem Memorandum geht Schreiber auch auf die Kritiker ein. Kleinere Kon- junkturschwankungen sollen dadurch aus- Seglichen werden, daß die Rentenbemessung nicht nach dem Beitragsaufkommen des ver- gangenen Jahres, sondern nach der durch- schnittlichen Beitragseinnahme der letzten drei Jahre vorgenommen wird. Bei einem stärkeren Konjunkturrückgang(als Möglich- keit, mit der im allgemeinen nicht gerechnet Wird), soll die Rentenhöhe durch staatliche Zuschüsse aufrecht erhalten bleiben. Der kriegsbedingte„Altersbauch“(relative Zu- nahme der Rentenempfänger bei relativer Abnahme der Arbeitsfähigen) zwischen 1965 und 1980 könnte nach Schreiber durch lang- same Auflösung der Kassenreserven ausge- glichen werden, die danach wieder aufzu- füllen seien.. Zur Begründung der dynamischen Rente wird darauf hingewiesen, daß eine auto- matisch mit steigendem Sozialprodukt an- ziehende Rente nicht nur unter der Voraus- setzung notwendig sei, daß der Geldwert allmählich abnimmt. Auch bei stabilem Geldwert würde der Rentenwert laufend sinken, weil die allgemeine Volkswohlfahrt durch die ständige Erhöhung der Real- einkommen steige. Schreibers Vorschlag zur Rentenbemessung unterscheidet sich nur insofern von den anderen Vorlagen, als die Rentenbemessung nicht nach dem durch- schnittlichen Arbeitnehmer- Einkommen, sondern nach dem Beitragsaufkommen er- folgen soll. Dieser Unterschied ist unbe- deutend, da bei einer Beitragsbemessung nach einem Vomhundertsatz vom Einkom- men das Beitragsaufkommen sich gemäß dem Volkseinkommen entwickeln muß. — AG. für Energie wirtschaft 5%% v. H. Dividende Der Vorstand der Aktiengesellschaft Energie wirtschaft, Mannheim, berichtet q für den 24. Januar 1956 vorgesehenen Haup versammlung von dem günstigen Verlauf q Geschäftsjahres 1954/55. Dies beiweise nac stehende Entwicklung des Energieabsatzg Nr. 1 Geschäfts) ahr Stromabgabe Gasverbrauch VE. v. H. 1950/51 + 16* 1951/52 + 25 + 15 1952/53 + 45 + 8 1953/54 + 7* 1954/55 + 20 ä Der Hauptversammlung wird vorgeschhz A gen, aus dem einschließlich des Gewinnvg er trages ausgewiesenen Reingewinn von 0% 21 Mill. DM eine 5% prozentige Dividende% 22 Vorjahr 4 v. H.) auszuschütten und den Reg„E betrag auf neue Rechnung vorzutragen. E Bilanzvergleich 0 (in 1000 DM) Aktiva 1955 1954 2 Anlagevermögen: 7 3) Sachanlagen 9 470 7 206 + 220 b) Beteiligungen 7 381 7373„ Vorratsvermögen 350 350— Forderungen: auf Grund v. Warenlief. und Leistungen 380 399 7 1. an nahesteh. Untern. 30⁵ 975— 670 Sonstige 199 145* Schecks, Kasse, 5 Postschleckguthaben 2⁵ 689— 46 Bankguthaben 84⁴ 638* 20 Hd ssi va Aktienkapital 9 000 8 000— Rücklagen 1250 1 250 10 Wertberichtigungen 5 616 4 140 7 14 Rückstellungen 2 123 1906* Verbindlichkeiten 1.123 1012 + Rechnungsabgrenzung 583 486 14 Reingewinn 424 32 52 10 Gewinnvortrag 39 38 2 Bilanzsumme) 19 161 17 153 A 2 08g Gewinn- und Verlustrechnung (in 1 00 DM) Aufwendungen N 1955 1954 2 Löhne und Gehälter 727 638 Soziale Abgaben 66 57 1 Abschreibungen 84 538 + Steuern 209 322— Beiträge an Berufsvertr. 2 4— Gewinnvortrag 29 38„ Reingewinn 424 32⁴² + 0 Ertrage Gewinnvortrag 39 38 2 Erträge gem. 8 132 11/1 A8 1 753 1570 + 1. Erträge aus Beteiligungen 392 331 + 1. Zinsen 32 3 5 3 Außerordentl. Erträge 98 34 +½ f. Totale) 2314 1975 4 Im Laufe der Jahre konnte das Unte nehmen sein Anlagevermögen wie folgt ve andern, dem stehen dann nachstehende 4% schreibungen gegenüber: 5 Geschäfts- Stand des Anlage- Abschreibung. jahr vermög.(Sachanlagen) auf Anlagen 1950/51 6 049 353 ö 1951/52 6 297(+ 248) 327 ö 1952/53 6 810( 513) 672 1953/4 7206(. 396 525 1954/85 9 470(+ 264) 33⁵ Der Steigerung der Sachanlagen und 0 damit bedingten Erhöhung der Abschreibu gen steht aber auch eine ständige Steigeru der Lohmauf wendungen gegenüber: Löhne und Gehälter(in 1000 D 1950/51 541 1953/84 1951/¼52 625 195/½5 1952/53 8 5 5 5. Da mit weiterer Steigerung der Prodi tion, bzw. Energie wirtschaft, gerechnet i Plant die AG für Energiewirtschaft eint weiteren Ausbau und die Modernisierung d Exzeugungs- und Verteilungsanlagen f. Gas und Strom. Die erfolgreiche Geschäft politik der Vergangenheit wird auch in 2 kunft fortgesetzt werden. 1 1) Auf. und Abrundungen eingeschlossen. Mineralölzoll einnehmen und rüeck vergüten Betriebe zum Antrieb von Maschinen 2 Stromerzeugung sowie für Betriebe Wasserversorgung beschlossen. Die Bei, Soll 11,75 DM für 100 Kilogramm Gasöl 0. zehn DM für 100 Liter Gasöl betragen. DE Ausweitung oder Neugewährung Betriebsbeihilfe wird von der Bundesres rung aus preispolitischen Ueberlegungen? notwendig gehalten. Es soll vermieden 9 den, daß die Erhöhung der Mineralölstel bei Gasöl auf Grund des Verkehrsfinat gesetzes eine Verteuerung der Kohl Strom- und Wasserpreise nach sich zieht. Verordnung, die rückwirkend ab I. 1955 in Kraft treten soll, dürfte in Kü vom Bundesrat verabschiedet 5 Das Hauptergebnis der Kabinettsberafi Von 18. ist bereits gemel worden). Es soll hier hinzugefügt werd 5 2 ee daß der Mitte Dezember 1955 dem Sons in e Kabinett unterbreitete Schreiber-Vorsd I nicht in reiner Form verwirklicht werd fe soll, sondern er erfährt eine ganze R“ von Abänderungen. So wurde z. B. die 0 Schreiber vorgeschlagene Vollautomatix K K der Anpassung der Rente an die Lol entwiclclung zunächst nicht akzeptiert.“ 801 jedoch in einem kürzeren Zeitraunn— etwa alle fünf oder drei Jahre— eine Uh prüfung der Renten vorgenommen werde Auch die Höhe der Rente ist noch offen, Interministerielle Ausschuß hat bis 0 nächsten Sitzung des Sozialkabinetts gens Berechnungen über den erforderlichen 4 Wand amzustellen. In informierten Kreis verlautet, das Sozialkabinett habe eine Re etwa in Höhe von 50 v. H. des Br endgehaltes, bzw. von 60 v. H. des Net gehaltes ins Auge gefaßt. 1 Eindeutig abgelehnt wurde das Kapit deckungsverfahren(es besteht darin, dab“ Versicherungsleistung aus— von Beitra⸗ zahlungen stammenden— Kapitalansamt Hungen erfolgt). Das Sozlalkabinett wünsd eine Mischform von Abschnittsdeckung- u Umlageverfahren einzuführen. Das heißt“ Wird aus den Beitragszahlungen die Gru lage für einen gewissen Kapitalstock gel (als Reserve), im übrigen beherrscht ganze Einrichtung die Solidargemeinsch aller Arbeitnehmer als Grundlage, Der beitnehmer, der mit seinen Beiträgen!“ Erhaltung der im Rentenalter stehend chemaligen Erwerbstätigen sorgt, erwi damit den Anspruch, in seinem Lebensab“ von den dann Erwerbstätigen versorgt werden. Pünketche ) Vgl.„MMI vom 21. Januar: „Rentenversicheld“* für alle Abeitnehmer“ 8/ Nr. —— 0 N 1 Nr. 19/ Dienstag, 24. Januar 1956 MORGEN Seite 11 aft e. g T. 520 00— 2. Woche! T. 5 00 50 Jgd vp. ö pl ANKE 13, 15, 17, 19. 21 Uhr ATIH ANR 13.30, 16, 10.30, 21 aft 10 Romy Schneider, Karlh. Böhm Das gr. Finale eines Welterfolgs tet 00„SISsI“(Breitwand-Farbfilm)„III. Teil- 08/158 1. d. Heimat“ x n Haug Telefon 4 46 47 Telefon 5 00 51 rauf Als TE 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 UNIUERSUN 15.30, 18.00, 20.30 ise nacli José Ferrer, June Allyson„Die Försterbuben“ Breitwand- beate IN ALL DIESEN NACHTEN x Farbflim(siehe Sonderanzeige) A Ze 5 Telefon 5 11 86 Telefon 4 03 96 5 . capl 10¹ 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 DOlE KAMERA 14, 16, 16.15, 20.30 — 3 Burt Lancaster, Frank Sinatra Michel Auclair, Barbara Laage 15„Verdammt in alle Ewigkeit“ x„Heiße Ware für Marseille“& — 9 5 J 1, 6 Telefon 5 02 76 Telefon 5 18 95 5 25 pALAsT 9.30, 11.40, 13.40, 15.50, DiE KURBE 14.30, 16.30, 18.43, 215 18.00, 20.20 Uhr Hildegard Knef, Gust. Fröhlich rgeschlz Auf Breitwand der aufsehen-„Die Sünderin“ x Nur bis Do. Winnyg erregende Farb-Großfilm von dt„Bartholomäusnacht“* ende d 22.20 Sptv. Erstauff. M. Auelair* nicht jugendfrei! len Reß„Kein Mitleid mit Frauen“ en. 0 8 * N 8 ö 5 5 5 2 7 2260 55 8 0.. 1 FILM THEATER AM MESSPLATZ— RUF 5 11 86 „ BURT LANCASTER — n * 8 4 FRANK SINATRA— DERORA KERR— DONNA REED * 50 1140 + 5 + 11 +. 5 10 e IN ALLE EWIGKEIT 4 9 DER FILM DER GROSSEN LEIDENSCHAFTEN, DER 2 DIE WELT IMMER WIEDER AUFS NEUE IN ER- STAUNEN SETZT! „ 1 0 I fſäglich: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.15 Uhr + bot! 2 Jugendverbo + * + Auf Breitwand in Farben das aufsehen- erregende Sittengemälde nach dem von Alexander Dumas, mit Jeanne Moreau- Francoise Rosay- Armando Francioli Bartholomäusnächt 9.30, 11.40, 13.40, 15.50, 18.00. gigantische Telefon 5 02 76 20,20 Uhr Jugendverbot MICHEL. AUCLAIR Kein Mitleid Täglich 22.20 Uhr Spätvorst. Erregendes Abenteuer aus Paris. Jugend- verbot mit Frauen 11. 6 reste Sir. Dle zauberhafte Liebesgeschichte der Ralserin Elisabeth Alles ist begeistert von die- sem einmaligen Film, der Zz. Z. in allen Großstädten Besucherrekorde erreicht. Der Film, von dem man sagt:„Man muß inn ge- sehen haben“. 0 2. Woche ⸗ 13, 15, 17, 19, 21 Uhr Pill LICHTSPIELE 4 Bei Schmerzen 0 bewährt 725 0 bei Kopf. und Zahnschmerzen, 5 frabenschmerzen und theumdt. geschwerden helfen 1. 2 Tabl. schnell und zuverlässig. 5———intritt frei 8 l 5 N F MIA EA LEER 5 Alle Alleinstehenden 5 fkk rr trekken sich am Mittwochabend 25 ron sis E e relkto no zu ihrem a l 71. großen Maskenball 1 ö Nur Dienstag und Mittwoch in ihrem Züten Wegen Die Majestät der Berge und 5 ine V. Nenorierun die Freiheit des Herzens in: deten 9 fen groger freung shank 1 geschlossen Tägl. 18.30, 18.00 und 20.30 Uhr ff nen* FFF ˙ A Tc Beih. 5 in großer, farb. 3801% 0 0 40 N Uder dem Todespaß wudsestrün ö en. 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Jan., 20 Uhr 5 Wirtschaftshochschule schios n unserer begeisterten Gäste, n für alle Reisefreunde. unter dem Elferra lustige Radfahrer, Moritz, Onkel Fritz, MM-inde:-Jasching für unsere lieben kleinen und großen Leser und Freunde am 1. Februar 1956, 15.01 Uhr im „Universum“ Mannheim, N/, Kunststraße Zepter Ihrer Tollität Prinzessin LISELOTT von der Kurpfalz t mit Hofstaat Kasperle, Till Eulenspiegel, drei Musikelovms, der Onkel aus Amerika, Max u. Iehrer Lämpel, Kinderballett, Büttenredner und weitere reizende Ueberraschungen aus dem Märchenland des Märchentheater„Kurpfalz“ Karten im Vorverkauf in der Schalterhalle des„Mannheimer Morgen“ täglich ab 8.00 Uhr(Telefon 4 41 50) und an den Kassen des„Unjversum“, N 7, tägl. ab 13.00 Uhr, samstags und sonntags ab 11.00 Uhr.(Telefon 5 00 550 zum ermäßigten Preis von 0,60, 0,80, 1.—, 1, 20, 1,50, 1,80, Mittelloge 2,.— DM. 1 1— 5 4 1 egen eee. 2 1 e ee e eee eee 1 Seite 12 MORGEN 3 Dienstag, 24. Januar 1956 NWA Der Prediger/ Ven eudelf Hegebstange Der Prediger war schlank und hochge- Wachsen. Er trug einen dunklen Anzug. Das weiße Hemd mit der silbergrauen Krawatte setzte den so schmalen, fast asketischen, nachtschwarzen Kopf scharf ab. Jetzt, da er Abwartend auf der„Empore“ saß und mit einigen Gemeindeoberen und Chorsängern den ruhigen Einführungsworten seines Amts- bruders zuhörte, hatte er seinen Schultern einen hellgrauen Mantel umgehängt. Die Kirche— wie viele amerikanische Kirchen mehr einem Versammlungs- als einem Bethaus gleichend, ohne Altar, aber mit Bankreihen ausgestattet, sehr hell ge- Halten dabei— war nicht voll besetzt. Es War Abend, ein Märzabend. Die Hitze des Tages war abgeklungen zu einer nachhallen- den milden Wärme. Reverend Dr. Brown, der jetzt Sprach, war mehr ein starker, fast massiger Mann, m unauffälligem Straßenanzug, mit kahlem Tundem Schädel, heller an Hautfarbe als Reverend Groves(S0 hieß der Prediger) und Sg ein gutes Beispiel für die außerordentliche Verschiedenheit der Negerrassen. Er redete sehr ruhig und sachlich— etwa wie man eine etwas umständliche Zugverbindung er- läutert, und stützte sich dabei einmal auf den rechten, dann wieder auf den linken Ellenbogen, hielt manchmal kurz inne, vor Allem jetzt, da er sich anschickte, mit einigen Sätzen den Prediger einzuführen, zu dem er sich umwandte. Der sah freundlich auf und wartete ab, bis Dr. Brown zu Ende geredet hatte. Dann legte er den Mantel ab und ging langsam an das Predigtpult. Er legte einige Taschentücher neben die große Bibel, die er jetzt aufschlug, um eine Stelle Zu lesen, über die er predigen wollte. Seine Stimme war anders als die seines Vorgängers, ohne daß man sofort hätte sagen können warum. Er sprach auf die gleiche Art, ruhig, sachlich, in der selben Stimmlage. Aber es war vielleicht so, wie es mit zwei Springern ist, die über die gleiche Höhe springen: man sieht, daß der eine höher springen wird als der andere. Der Prediger sagte, was viele Prediger sagen, auch in anderen Sprachen. Nur hatte er nicht den bestimmten Predigtton, der sich Abhebt von der normalen Rede, indem die Stimme sich etwas höher und feierlicher einrichtet; nicht immer zum Vorteil des Sprechenden oder Gesprochenen. Er erläu- terte die von ihm gewählte Bibelstelle, ganz in der Welt des täglichen Lebens bleibend. Er sprach mit ihnen, nicht nur zu ihnen. Sein Wort war ohne Pathos. Aber es atmete Teilnahme. Es warb. Die Zuhörer taten auch hier, was sie meist zu tun pflegen: sie spra- chen, da er mit ihnen sprach, auch mit ihm. Sie bestätigten ihn durch kurzen Zuruf, durch ein Nicken des Kopfes. Vor allem eine alte Negerin, die zwei Kinder neben sich hatte, konnte sich nicht genug tun in ihrer Zustimmung.— War es zunächst so, als ob leichte Funken zwischen zwei Polen herüber und hinüber wechselten, so bildeten sie bald einen ununterbrochenen Stromkreis. Zu- Sleich aber machte es den Eindruck, daß der Prediger dem Gegenstande, den er suchend und werbend umkreiste, näher und näher käme. Seine Stimme wuchs, aber auf eine ärmerliche Weise. Sie wurde wärmer, nüan- Ster ter, refcher— und wohl auch stärker da- bei. Das geschah ohne eigentlichen Aufwand. Sts so, Wie Feuer wächst, wenn der Wind stärker weht. Er hatte gesagt, was zu sagen war; aber Hinter dem Sinn seiner Worte stand nun die Gestalt des Menschensohnes auf, wie am Ende des Weges das Ziel steht. Und wie man seine Schritte leicht beschleunigt, wenn man das Ziel vor Augen sieht, so steigerte sich nun auch seine Rede, unauffällig aber stetig. Koltur-Chronik Der Kunstpreis der Bremer Boettcher- Straßen- Gesellschaft in Höhe von 5000 Mark wurde von einem Preisgericht dem 46 Jahre alten Kunstmaler Ernst Weiers aus Bernried am Starnberger See zuerkannt. Weiers erhält den Preis für zehn unter dem Motto„Tag und Nacht“ zusammengefaßte Farblithographien, die abstrahierende Charakteristiken vom Ge- schehen in der Natur am Tage und in der Nacht zeigen. Georg Büchners Komödie Leonce und Lena“ wurde von der„Kleinen Bühne“ der Freien Brüsseler Universität in deutscher Sprache gespielt. Die Bühne trat mit dieser Aufführung zum erstenmal an die Oeffentlich- keit. Unter den Besuchern waren Mitglieder der deutschen Botschaft und Schüler der deut- schen Schule. Er hatte erkannt— und alle mit ihm— was der Liebe wert war, und liebte nun, was er erkannt hatte. Und weil die Liebe wie Feuer ist, wuchs seine Wärme nun zur Glut an und erhellte sein ganzes Wesen Er begann Christus zu rühmen und berief die Stimme der Propheten, des Vorläufers und der Evangelisten und nannte die Na- men, die sie dem Messias gegeben hatten. Und auf jeden dieser Namen antwortete etwa wie bei einer Litanei— ein Teil der Zuhörer mit ergriffenem Zuruf. Jesus, der im Buche Jesajas genannt wird der Friedefürst! Oh yes, Jesus. My Jesus Den Hesekiel nennt den Regenbogen! Jesus, mein Jesus! Den Jeremias nennt den Herrn, unsere Gerechtigkeit! Den der Prophet Micha nennt den Herrn, unseren Frieden! Der im Buche Sacharjas heißt ein Gerechter und ein Helfer! Den David meint in seinen Psalmen: das Licht auf meinem Wege! Oh yes, yes! Dear Jesus. Den Maleachi das Feuer des Goldschmieds und die Seife der Wäscher! Oh Jesus Den Erlöser Hiobs! Den starken Heiland im Buche Zephanjas! Den Haggat heißt den Heiland der Heiden! Oh Jesus, my Jesus Den der Täufer genannt hat den Starken! Oh yes, yes! Oh, my Jesus Den er nannte das Lamm Gottes! Und immer wieder kam mr Zuruf, der von der Unschuld eines entzückten Kindes War, liebend, voll Sehnsucht, voll Dank- barkeit. Die Stimme des Predigers war jetzt mächtig geworden wie die Stimme eines Rufenden in der Wüste. Sein ganzer Leib tönte und schien ergriffen; aber er bemühte keine Geste. Ja, als ihm der Schweiß immer stärker Gesicht und Hals netzte und er nach- einander alle die weißen Tüchlein gebraucht hatte, sagte er, kurz Atem schöpfend, mit reiner Verlegenheit und kindlicher Heiter- keit: Wem sollte da nicht der Schweiß aus- brechen, wenn er so in die Nähe des himm- lischen Feuers gerät. Und schon fuhr er fort in seinem Rühmen: Den die Evangelisten nennen den guten Hirten! Oh yes, Jesus. My Jesus Der da heißt der blühende Weinstock! Ves, my Jesus Ja, Jesus, den sie nennen den Seligmacher! Oh Jesus. My Jesus Jetzt war seine Stimme aus dem Rezitativ so nahe an die Grenze des Gesanges gekom- men, daß sie unmerklich hinüberwuchs, als sie den Zuruf aufgriff und inbrünstig wie- derholte: Oh Jesus, my Jesus! Ex hob den Arm leicht und löste damit das Spiel der Orgel aus, ein leises, impro- visierendes Spiel, in das er einstimmte, den melodischen Part übernehmend, indem er sang. Er sang, losgelöst von den Worten der Bibel, seinen eigenen Lobgesang, kurze, drei- Ein Rodin für die Kunsthalle Die Mannheimer Kunst- halle wird mit Zustim- mung des Kulturausschus- ses nunmehr die um 1880/ 1881 entstandene Plastił „Eva“ von Auguste Rodin erwerben und damit ire Sammlungen um ein Künst- lerisch besonders bedeut- sames Werk des frunzö- sischen Bildhauers berei- chern können. Der An- kauf, der durch der Kunstegperten Dr. Gurlitt Düsseldorf) vermittel wurde, ist durch Spen- den Mannheimer Banken, Versicherungen und Fir- men möglich gewesen. Die„Eva“ stammt wie der etwa um dieselbe Zeit geschaffene„Adam“ aus der Höllenpforten- Welt Rodins, die durch Dante und Michelangelo ange- regt wurde. Rodin hat die beiden Figuren jedoch nicht der Höllenpforte eingefügt, sondern sie lange in seinem Atelier zurückgehalten. Erst nack 1899 erschien ein Bronze- guß aus der Werkstatt Aleæis Rudiers in der Pariser Salon- Ausstellung. In Abwandlung der üb- lichen Ikonographie ist die„Eva“ nach dem Sün- denfall dargestellt als Schwangere und Ausge- stoßene, die die nächtliche Einsamkeit sucht. Von Ro- din besaß die Kunsthalle bisher nur die 1929 er- worbene Bronzebũüste von Gustav Mahler,. oder vierzeilige Strophen, die ihm seine Er- griffenheit eingab. Sein Gesang war elemen- tar, und so War er schön. Die Stimme hatte kaum Schmelz, und in der Höhe wurde sie manchmal rauh und mußte alle Kraft auf- bieten, um den Ton zu bilden. Aber es wWẽar eine hingerissene und darum hinreißende Stimme. Ihre Ekstase war so rein, daß hier jene Gesetze in Kraft traten, die in keinem Buche der Aesthetik verzeichnet sind und vor denen sich das Herz beugt. Er sang wie eine Flamme: Wenn ich Dich habe, mein Jesus/ brauche ich keine Güter dieser Welt/ Wenn ich in Deiner Liebe wohne und Du in der meinen/ bin ich zufriedengestellt— Diese Schlußzeile: „J am satisfied“ bildete schon bei der zwei- ten Wiederholung eine feste Tonfolge. Alle anderen Zeilen jedoch variierte er, instinktiv dem Wortsinn nachgehend. Manchmal mischte sich die Stimme des Rufenden mit der Stimme der Wildnis, und seine hohe, schlanke Gestalt, sorgfältig mit den Stoffen der Zivilisation umkleidet, schien dann in die ungebändigte Freiheit der Jäger urid Hirten zurückzutauchen. Aber— es war Wie Blitzen am hellichten Tage: man sah es kaum. Es ging unter in der Helligkeit seines Glaubens und im Lichte seiner lobsingenden Seele. Dann hatte er sein letztes„I am satis- kied“ gesungen, und während die Organistin dem Schlußakkord zustrebte, ging er zurück an die Bank, auf der er vorher gesessen. Aber ehe er sich setzte, zog er nun den Man- tel an. Seine Augen glühten noch. Aber vor der Kälte der Welt schien seine Gestalt, schien sein Gesicht nun wieder zu frieren. Die Augen glühten noch nach, aber in einem Gesicht, das nun wie Asche schien. Das Schlafzimmerbild im Wettbewerb Eine interessconte, lebhaft disköütierte Ausstellung in Florenz Drei Malerinnen und vierzig Maler waren von einem Florentiner Gremium von Sach- verständigen aufgefordert worden, ihre Ar- beiten zu einem nicht alltäglichen Thema einzusenden. Das Thema lautete„Il Capo- jetto“(Das Schlafzimmerbild), und in den Teilnahmebedingungen hieß es:„Der Künst- ler ist keinerlei Beschränkung hinsichtlich der Technik und der Ausführung unter wor- fen. Das Thema soll religiöse, mythologische, sinnbildliche oder besinnliche Motive dar- stellen und moralische oder religiöse Gedan- ken wecken. Es ist also nicht auf die tradi- tionelle Madonna mit dem Kinde be- schränkt.“ Seit langem hatte keine Kunstausstellung in Florenz solchen Zulauf wie die Schau von „Bildern über dem Bett“; sie soll in Zukunft jährlich mit anderen italienischen Künstlern wiederholt werden. An eine internationale Erweiterung ist vorläufig nicht gedacht. von führenden Geistlichen bis zu den Arbeitern aus Rifredi war alles vertreten, was beruf- lich oder als Liebhaber am Thema interes- siert war.„Christus als Arbeiter“ hieß eine Skine von Ferruccio Ferrazzi— warum sollte man sich das Bild nicht übers Bett hängen, zumal es künstlerisch gelungen ist? Etwas anderes ist es schon mit Eva Fischers „Turmbau zu Babel“, der wie ein sachlich- nüchternes Verwaltungsgebäude im Bau wirkt: Religiös ist das Thema insofern, als es der Bibel entnommen ist, und moralische Besinnung vermag es auch zu erwecken; aber die Gestaltung trägt das nervöse Gesicht un- serer Stadtlandschaften bis an den Rand des Schlafes und verhindert die innere Samm- lung, die dem Großstädter tagsüber ohnehin verwehrt ist. Interessanter als solche verhältnismäßig entlegenen Motive waren die eigentlich reli- giösen Darstellungen. Zwar gab es trotz aus- drücklicher Warnung einige Madonnen zu sehen, darunter eine von dem Malerpriester Angelico M. Pistarino, die das Süßliche nicht vermied; aber vorzugsweise wählten die Ma- ler den leidenden Christus. Der gegeigßelte (Carlo Carrà), der gekreuzigte, der beweinte, der vom Kreuz abgenommene Heiland kehrte mehrfach wieder, und merkwürdigerweise überzeugten diese durchaus traditionellen Jhemen auch Künstlerisch am meisten. Offenbar ist das Thema„Bild über dem Bett“ trotz aller Freiheit dennoch Beschrän- kungen unterworfen, die der Künstler nicht ungestraft überschreitet. Eine andere Frage ist freilich, ob das christliche Thema des Leidens für den bestimmten Zweck dem ebenso christlichen Thema der Freude un- bedingt vorzuziehen ist; ob sich nicht viel- mehr in der Wahl des Leidens mehr vom inneren Zeitgeist spiegelt, als man in das unzugänglichste Gemach der Wohnung ein- dringen lassen möchte. Ein Nebengweck der Ausstellung war die Bekämpfung des Kitsches an einer Stelle, Wo er sich in Oeldrucken oder billigen Ko- pien am liebsten breitzumachen pflegt. Ob der Zweck erreicht wurde, darf bezweifelt werden. Denn wo das Gemüt nicht an erster Stelle angesprochen wird wie bei den mei- sten modernen Bildern(auch wenn sie reli- giöse Motive wählen), entscheidet sich der durchschnittliche Käufer wohl doch noch lie- ber für den gemütvollen Kitsch als für einen versachlichten oder von der Tradition allzu stark abweichenden Christuskopf. E 70 „Nekrassov Sarttes politische Satire in London Es muß politische Gründe gehabt haben daf Sartres neue Komödie„Nekrassove v9; einigen Monaten in Paris abgelehnt wurde Die Londoner Aufführung im„Unity-Thes ter“, einer linksgerichteten Amateurbühn zeigte eine stark gekürzte Fassung, d. überaus unterhaltsam und geistreich wirkg, und äußerst vorteilhaft für das Stück 0! Sartres Satire kommt einer politischen Fare bedenklich nahe, erscheint aber gefährlit echt, obwohl sie gegen die westliche Prezz gerichtet ist. Sein Held ist ein direkter ve wandter von Thomas Manns„Felix Krull ein erstklassiger Hochstapler, der beim Aul gehen des Vorhangs am Ende seiner Wes heit angelangt scheint. Georges de Vale zappelt beim Beginn des Stückes in de Seine, und Strolche diskutieren am Ufer, d sie ihn retten oder seinen Rock stehlen 80. len. Als Dank für seine Rettung müssen 80 sich dann echte Sartresche Vorwürfe gefg len lassen: Wer glauben sie eigentlich z sein, Schicksal spielen zu dürfen? ö Nach diesem Auftakt in echtester Sartte. Dialektik wird man in die Redaktion de „Soir a Paris“ versetzt, die dringendst eine Sensation bedarf, um ihre Auflage zu en. höhen. Der Redakteur, der für die täglich Dosis Anti- Kommunismus verantwortlid ist, stöhnt:„Wenn das so weitergeht, werd! ich die Kommunisten wirklich hassen ler nent, und findet in seiner Verzweiflung dd Valera, den aus der Seine geretteten Hoch/ stapler. Der ist bereit, sich mit Hilfe eint schwarzen Augenkappe als Sowjet-Ministe Nekrassov auszugeben, von dem Gerücht besagen, er sei verschwunden und bereld ins westliche Exil zu gehen. In einer groß, artigen Szene führt der Redakteur die Poli irre, die auf den Spuren Nekrassovs ist, un zwei verwandte Seelen haben sich im polit. schen Doppelspiel gefunden, um die Oeffen lichkeit an der Nase herumzuführen. De falsche Russe wird zur gewünschten Sen. sation des Blattes und der Stadt(Sari Kennt sein Publikum und weiß aus Seine Vergangenheit alle bürgerlichen Argumente Nur die Lösung des Konfliktes macht er sid zu einfach, weil des Autors politische Lin von heute Vereinfachung fordert. Daß el kaltblütiger Hochstapler wie de Valera sel Gewissen entdeckt, weil einige Stenotypistel Srundlos entlassen werden, überzeugt ke. neswegs; denm selbst eine Posse hat eigen Gesetze, die man einhalten muß. Da men den weiteren Verlauf der Handlung voraus. sagen kann, fällt jedes Ueberraschung moment weg, und es ist etwas traurig Sartre in die Falle des Naheliegenden gehe zu sehen. Es ist deswegen sehr schade, daß Sartre „Nekrassov“ in die Hände einer Amateur bühne gefallen ist, dessen Publikum auf all Fälle klatscht, wenn sich jemand über den Anti- Kommunismus a tout prix lustig mach Aber wer hätte sonst den Mut gehabt, die. sen Sartre zu spielen? Pem.( ondoi Zum Mozartjahr Eine Schrift von Wilhelm Herrmann Zu dem Mozart-Zyklus und der Feie. stunde am kommenden Sonntag. die di Mannheimer Nationaltheater anläßlich de 200. Geburtstages des Komponisten verar- staltet, wurde jetzt als Sonderausgabe„Bil, nenblätter“ eine Abhandlung des Mann heimer Journalisten Wilhelm Herrman! über Mozart und seine Beziehungen 1 Manmhbeim unter dem Titel„ deutsch 2 singen“ herausgegeben. In dieser Schi stellt der Verfasser die heute bekannten Fakten über die Besuche Mozarts in Man. heim, seine Beziehungen zu den Mannbe mern und zum Hofe des Kurfürsten KA Theodor zusammen. Der Stoff ist in einzem Themenkreise aufgeteilt Mozart und di Mannheimer Musiker, Mozarts Bemühung um eine Anstellung beim Hofe, Liebes- affären usw.). Auf diese Weise sind die ve sentlichsten Etappen und Ergebnisse de Begegnung von Mozart und Mannheim b“ Hera Verl. drue Chef Stell Web. Loka Dr. C. Se Stell Bank Bad. Man! Nr. 8 11.J 5 ten de Di Zu. 7* F geor. liste Men liste Schn gierv erste lute Entse Be Dr. 4 pläne Bund er sic Lage seine: mach „Wie der F dring Wehr Al sproc mutli Erhol Mont: tagte den 1 sollen und! sein. Di. kolger Freiw Solda Recht reits in der Stoffdisposition herausgearbe? tet. Die Längsschnitte werden nun jewel chronologisch fortgeführt, und eine Zeittaſ die dem Ganzen vorausgeschickt ist, dien dabei der Orientierung. Da Wilheim Her- Mann die Materie fesselnd und locker und bei aller Gründlichkeit, gar nicht dozieren vorträgt, ist eine reizvolle Arbeit entstat- den. Reichlich beigegebenes historische Bildmaterial verleiht dem Heft auch àußet lich ein ansprechendes Gewand.. 88 Nb EIB E MAT UmEUEH UNTER US Porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyright 1955 by Frenz Schneekloth verlag, dormstadt 23 Fortsetzung „In einer Viertelstunde an der Brücke.“ „Gut— aber laufen Sie nicht sofort hin- ter mir aus dem Hause!“ „Ich habe mich inzwischen in Aldenberg eingelebt!“ sagte er bedeutungsvoll und gab ihr den Weg frei. Ein paar Minuten ließ er verstreichen, dann rannte er zur Redaktion zurück. Die schwarze Schleife löste er schon auf der Treppe vom Hals. Der junge Kersch- baumer war nicht wenig erstaunt, ihn so bald wiederzusehen. Aber er ließ ihm keine Zeit zu unangenehmen Fragen. * „Los, Wastl, runter mit meinen Klamot- ten! Und da haben Sie das schwarze Möbel- stück. Wenn Sie sich beeilen, dann kommen Sie zu den Weißgwürsten noch zurecht. Ihren blonden Traum sah ich übrigens heftig mit einem anderen Kavalier flirten“ Es war gelogen, aber es veranlaßte den jungen Mann, wie ein Boxer in die Aermel der Jacke zu fahren und augenblicklich zu verschwinden. Ein wenig später folgte Lothar Lockner ihm nach, aber er bog vor dem Lamm' rechts ab und schlenderte zur Brücke hinunter. Die Straße war schlecht beleuchtet und menschenleer. Ueber der Brücke brannten zwei helle Lampen mit bläulich schimmerndem Licht. Lockner schlug den Mantelkragen hoch und drückte sich in den Schatten der Weiden, die dem Fluß- Ufer folgten und den schmalen Dammpfad Wie ein dunkler Vorhang von der Ache trennten. Es wehte ein kühler Wind. Der Mond war schon untergegangen. Durch zer- rissene Wolken, die schwarz über den Him- mel trieben, blinkten ein paar Sterne. Es war keine Nacht für Mondscheinspazier- gänge und keine Nacht für Verliebte. Er zündete sich eine Zigarette an und spürte, wie ihm das Herz laut gegen die Rippen hämmerte. Oder hatte Jo Klapfenberg ihre Einwilligung, sich mit ihm zu treffen, nur darum so rasch gegeben, um ihn loszu- werden? Nein, sie kam. Er erkannte sie trotz der spärlichen Beleuchtung schon von weitem, und er erkannte sie, obwohl sie die Kapuze ihres Sportmantels über den Kopf gezogen hatte. Er sog heftig an seiner Zigarette und gab ihr mit der Glut ein Funkenzeichen. Sie drehte den Kopf zur Seite, um dem hellen Licht der Brückenlampen zu entgehen und kam rasch auf ihn zu. Er ließ die Zigarette fallen und zertrat die Glut.. „Was für eine Verrücktheit vor mir sagte sie zur Begrüßung in die Dunkelheit hinein, denn sie sah von ihm nicht mehr als den Schimmer seines Gesichts.. „Weshalb? Frische Luft ist doch keine Verrücktheit. „Es ist halb elf und es ist stockfinster! Wenn uns jemand sieht, ist der Tratsch fällig.— Wohin jetzt?“ „Den Damm entlang. „Lassen Sie mich einhängen, ich möchte mir nicht die Beine brechen.. Diese Dun- kelheit..“ „Ich weiß nicht, was Sie gegen die Dun- kelheit haben“, murmelte er,„ich finde sie wunderbar.“— Er nahm ihre Hand und zog sie durch seinen Arm:„Rommen Sie, und (6 halten Sie sich dicht an mich, der Weg ist ziemlich schmal.“ „Sie scheinen sich in Aldenberg schon recht gut auszukennen.“ „Natürlich, das sind hier meine Entlüf- tungswege. Man muß sich ab und zu auslau- ken, wenn man den ganzen Tag am Schreib- tisch sitzt. „Haben Sie noch keinen passenden An- schluß gefunden?“ „Wie meinen Sie das?“ Sie gab ihm keine Antwort. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Der Weg war tatsächlich so schmal, daß er sie zwang, in enger Fühlung zu bleiben. Manchmal stapften sie durch Pfützen, die der Regen zurückgelassen hatte. Er führte sie sicher und preßte ihren Arm zart gegen seine Brust. Sie atmete tief, ein wenig über trieben geräuschvoll, als spüre sie noch im- mer den Staub und Tabakdunst des Saales in ihren Lungen. „Nein, ich habe kein Mädchen gefunden!“ sagte er schließlich,„das heißt, ich habe kei- nes gefunden, das mich interessiert. Außer Ihnen!“ „Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich ver- lobt bin!“ „Nein, Sie sagten, Sie seien so gut wie verlobt. „Das ist kein großer Unterschied, nicht Wahr?“ „Gewiß nicht,— aber das ist ja auch gleichgültig. Ich habe eine Menge verheira- teter Frauen kennengelernt, die deshalb doch sehr anziehend blieben. Aber ich habe nie die Absicht gehabt, mich in ihre Ehen hineinzuzwängen. Ich habe es nur bedauert, daß sie statt mit mir mit anderen Männern verheiratet waren.— Und so geht es mir auch mit Ihnen. Ich finde Sie bezaubernd das ist alles. Vielleicht bin ich sogar in Sie verliebt. Aber das ist ja völlig belanglos und für Sie gänzlich ungefährlich, solange das einseitig ist. „. Und solange Sie die Dunkelheit nicht ausnutzen!“ a „Auch das liegt nicht in meiner Art“, sagte er ein wenig verstimmt. „Dann sind Sie ein weißer Rabe. Sie drückte leicht seinen Arm:„Eingeschnappt?“ „Fräulein Klapfenberg“, sagte er,„ich bin seit sieben Jahren Journalist. Jedes Jahr hat eine neue Hornhaut um die Seele an- gesetzt. Ich bin unverwundbar wie Sieg tried nach dem Bad im Drachenblut.“ „Die Hornhaut glaube ich Ihnen nicht recht.“ „Was soll ich Ihnen darauf antworten?“ „Nichts.— Uebrigens tun mir die Füße weh. Ich hatte neue Schuhe an, und ich fürchte, sie waren eine halbe Nummer zu klein.“ „Darf ich Sie tragen?“ „Hier steht doch irgendwo eine Ban. „Sie wird naß sein „Ich hoffe, daß Sie ein Taschentuch bei sich haben. Oder wir könnten uns ja auf Ihren Mantel setzen.“ „So dicht zusammen?“ fragte er;„fürch⸗ ten Sie nicht, daß der weiße Rabe sich dann vielleicht doch als ein ganz gewöhnlicher schwarzer Vogel entpuppen könnte?“ Sie gab ihm keine Antwort, sie schritt ein wenig rascher aus und versuchte, die Bank in der Dunkelheit zu entdecken. Er sah sie früher als sie, aber er ließ sie suchen und ließ sich von ihr führen und spürte eine sonderbare Beengung in der Kehle. „Da ist die Bank ja!“ flüsterte sie und fuhr mit der Fingerspitze über die Sprossen, „und sogar ziemlich trocken „Trotzdem. sagte er ein wenig heiser und knöpfte seinen Mantel auf. Er schlüpfte aus dem rechten Aermel, breitete den Man- tel über ihre Schulter und legte den Arm um ihre Hüfte. Die Kapuze war von ihrem Haar geglitten. Sie kuschelte sich in seine Achsel und hob das Gesicht zu ihm empor. N „Sie machen es mir wirklich nicht leicht/ meinen Grundsätzen treu zu bleiben“, mu- melte er. Ihre Augen, in der Dunkelheit glänzend schimmerten dicht vor seinem Blick und iht Lippen suchten seinen Mund, und plötalid zog sie seinen Kopf zu sich nieder un saugte sich in einem endlosen Kuß an sei nen Lippen fest. Im ersten Moment haft er tatsächlich die Absicht, sie zurückzuste. Ben. Wen, zum Teufel, küßte sie in ihm! Aber dann schmolz sein Widerstand. In die Wärme seines Mantels gehil drängten sie sich zusammen. Unter ihnen rauschte der Fluß. Die Zweige der Trauel. weiden rieben sich zart aneinander un Klirrten leise wie die Schnüre eines Perlvol. Hanges. Und hoch über ihnen erlosch hinte einem Fenster ein Licht, das sich manchmi Wie ein goldener Punkt in ihren Augen ge. spiegelt hatte. 1 „Du bist sehr zart und sehr lieb.. ff sterte sie und glitt mit den Fingern übe sein Haar. 85 „Wen Küßt du?“ fragte er leise,„mt oder.“* „On, bitte, schweig doch.. sagte sie und schloß die Augen,„ich habe mich 80 sell nach Zärtlichkeit gesehnt.“ „Nicht nach meinen Küssen. sagte e. gepreßt. Er empfand seltsamerweise keine! Zorn; was er fühlte, waren Schmerz, Traue und Enttäuschung. Es war, als hätten iht Küsse seine Gefühle für sie nicht entflamm sondern erstickt. Er ahnte, wie es um 86 stand! daß sie einsam und enttäuscht war, und er kam sich ein wenig lächerlich vol daß er ihr gegenüber so reagierte, wie jeder anderen Frau gegenüber reagiert hätt nämlich mit zorniger Eifersucht... Daß e sie noch immer in den Armen hielt, iht Schultern streichelte und in seinem Here für sie fast ein Gefühl des Verständniss) und des Mitleids aufbrachte. 0 (Fortsetzung fol W. hower junkti in die wird. stand steige Dollar schaft hower nation gestel um ei! Kapit: freien der w ten St stigen Ausla. die A. ren N schaft gen be Eis kanisc und b wirtse Ameri gramn hervor kapita im Au D. Gen Wang Erklär Botsch die F. Konfe und Tschot eraus chunge lösen daß Fe Auch Peking sche 4 Sine I. chem