Nr. 3* NUuannhei mer Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4. Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen/ R., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,28 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 35 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb, Kreuzbandbez. 3, 23 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 26. Januar 1956 Herausgeber: Mannheimer Morgen f verlag, Druck: Mannheimer Groß- 15 druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. x chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: otstadt W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. n, a5 weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; denen Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: t aller Dr. Koch; 5 Sport: K. Grein; Land: scheint C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: ung u H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; en pole stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. natio- Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., faßten Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. dariser“ Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Neuen Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 26 743. „Thea. ussicht erden N til, im 11. Jahrgang/ Nr. 21/ Einzelpreis 20 Pf e Wtatty. finden er an. id der taatef anien, Israel d das neater, undes. 2 1 Auch Von unserer Bonner Redaktion ititzer Bonn. Die Sorge um die fristgerechte Verabschiedung der Wehrgesetze und den träge zügigen Aufbau der Streitkräfte beherrschte am Mittwoch Diskussionen und Aus- 9 sprachen in Bonn. Der Bundeskanzler gab dem Kabinett einen Bericht zur Lage und betonte, daß die Befürchtung, das Soldatengesetz könne nicht rechtzeitig verabschiedet f rect d werden, ihn bewogen habe, seinen vorgesehenen Erholungsurlaub abzusagen.— In ite in einer langen Unterredung erörterte der Fraktions vorsitzende der CDU/CSU, Dr. trero Krone, mit Oppositionsführer Erich Ollenhauer die gleichen Probleme. r Das Freiwilligen-Gesetz läuft am 31. März durch d ab. Innerhalb der Bundesregierung befürch- pf um tet man, daß zu diesem Zeitpunkt ein ge- Frau- kährliches Vakuum eintreten könne;(wenn n, Wo- nämlich das Soldatengesetz bis dahin nicht nd die]! verabschiedet ist.) Angesichts der energisch ste ge. Vorangetriebenen Aufrüstung in der Sowijet- e von zone und der dortigen Bewaffnung von vie- „ nach) len tausend Zivilisten hält man es für not- kenden wendig, auch in Westdeutschland den Auf- ie Ge. bau der Armee erheblich zu beschleunigen. geglät Die Sorge ist, daß der Bundestag sich viel- ken leicht zuviel Zeit zur Verabschiedung des Meyer 55 Soldatengesetzes nehmen könnte, vor allem, en die nachdem die SpD noch einmal ausdrücklich ver-] betonte, sie sehe zwischen dem Soldaten- Grundgesetzes unter Dach und Fach sein müßten. Infolgedessen ergibt sich die Schwierigkeit, daß der Bundesrat spätestens auf seiner Sitzung am 9. März die Verfas- sungsänderungen beraten und verabschieden müßte, wenn der Weg für das Inkraftsetzen des Soldatengesetzes frei werden soll. Eine Verlängerung oder Ausweitung des Freiwilligengesetzes auf 18 000 bis 20 000 Mann wurde im Bundeskabinett verworfen und auch von Dr. Krone abgelehnt. SPD sieht keinen Grund zur Unruhe Am kommenden Montag beginnt der Rechtsausschuß mit der Ueberprüfung der juristischen Seite der Grundgesetz-Ergän- zungen. Gleichzeitig tritt der Ausschuß für Verteidigung in die Behandlung des Sol- datengesetzes ein, dessen Materie bereits seit zwei Jahren diskutiert wird. Sprecher der Mannheim Sitz des Landesarbeitsgerichts Entscheidung des Landtags/ Der Landflucht soll Einhalt geboten werden Von unserer Stuttgarter Redaktion hr in.“ gesetz und den Grundgesetz-Ergänzungen „Ge. einen echten Zusammenhang. Auch im Bun- unbe desrat sind Stimmen laut geworden, die ver- chen langen, daß zuerst die Ergänzungen des ig gal- r Wird einem n, das Taupt- mliebe or vor 1 Stuttgart. Der Landtag von Baden-Würt⸗ bh 1 temberg hat am Mittwoch in zweiter Lesung ne a das Gesetz zur Neuordnung der Arbeits- 1 gerichtsbezirke des Landes mit zum Teil er- „ heblichen Aenderungen angenommen. So „ würde beschlossen, nicht Tübingen, sondern 1 Mannheim zum Sitz des Landes arbeits- men gerichtes zu bestimmen. An Stelle von fünf Landesarbeitsgerichten wird es künftig nur ahreß noch eines— das in Mannheim— geben; die e der 33 Arbeitsgerichte wird auf 20 ver- v Tie ringert. 2, eln Mit der Beratung des Einzelplanes der sere! Landwirtschafts- und Forstverwaltung setzte Ma der Landtag die zweite Beratung des Staats- ume] haushaltsplanes für 1956/57 fort. Gegenüber ehen, gem Vorjahr hat sich der Zuschußbedarf für eiche dieses wichtige Aufgabengebiet des Staates on der um mehr als sechs Millionen auf über 52 Mil- Seine zonen Mark erhöht. In der Debatte sprachen tler sich die Abgeordneten überwiegend ari- 1 erkennend über die Leistungen des Landes Acne] und des Landwirtschaftsministeriums für die c un heimische Land- und Forstwirtschaft aus. 2 N Regierung und Landtag wurden jedoch auf- be gefordert, sich mit noch mehr Nachdruck ier. Seen die fortschreitende Landflucht zu „wehren. Ver- estellt Die Landflucht habe in verschiedenen Ge- 1 ein e bieten des Landes schon solche Formen an- ab genommen, daß die früher so ausgewogene kom- gerich- ungen, Aller ihren, Iusivi⸗ 1 Bonn, Einen ständigen Bevollmächtigten A b der Bundesregierung nach Saarbrücken zu 2 entsenden, hat das Kabinett am Mittwoch 1 beschlossen. Der Bevollmächtigte, wahr- 8 scheinlich ein Vortragender Legationsrat, der dem Auswärtigen Amt unterstellt ist, wird eine Dienststelle leiten, der auch ein Wirt- 1 liegt schafts-Sachverständiger angehören soll. ö ch H- Als mögliche Kandidaten für den Posten des Bevollmächtigten werden genannt: der 15 bisherige Saarreferent im Außenministerium, 9 Dr. Thierfelder, der derzeitige Saar referent, a0 Generalkonsul Dr. Boex, oder Ministerialrat Dr. Knoop vom Ministerium Kaiser, der über ſorbel ausgezeichnete Beziehungen zur Saar ver- kügt. Für den Posten des Wirtschafts-Sach- nich! Lerständigen käme der Gesandte Dr. Lahr in einen Frage. a, un Wie Dr. Adenauer im Kabinett erklärte, ei d hokke er, daß eine für alle Beteiligten zu- wärm kriedenstellende Lösung der Saarfrage mög- viede. lichst bald gefunden werde. 10 5 Der Einrichtung einer Dienststelle der „ D. Zundesregierung in Saarbrücken muß des- nich wegen besondere Bedeutung beigemessen 8 00 Werden, weil an den künftigen Verhandlun- echten Sen außer der deutschen und der französi- d 1 schen auch die saarländische Regierung be- 1555 teilist wird. In Bonn sollen die Vorarbeiten 9097„ kür die Besprechungen bis zum 20. Februar Bae bobeschlossen werden. Wann die Saarver- dae b dungen beginnen können, hängt davon ure 8 sich bei der Regierungsbildung in 0 aris Schwierigkeiten ergeben oder nicht. Adenauer dankt Blücher davon, Vizekanzler Blücher berichtete dem Kabi- nett ausführlich über seine Indienreise. Wie em Regierungssprecher mitteilte, hat Dr. weib Adenauer dem Vizekanzler im Namen des abinetts für die erfolgreiche Vertretung e f der Bundesrepublik in Indien gedankt. „ Zur VDebergabe Porkkalas . 0 kamen Sowaets nach Helsinki Helsinki.(AP/dpa) Eine sowjetische Re- ar u) Sierungsdelegation unter Führung des ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten Per- chin ist am Mittwoch in Helsinki einge- 1 5 ko Jßeroten, um den sowjetisch-finnischen Ver- Struktur Baden- Württembergs brüchig zu Werden beginne. Ferner wurden mehr Initiative bei der Durchführung der Flur- bereinigung, ein großzügigerer Ausbau des land wirtschaftlichen Schul- und Beratungs- Wesens, die Bereitstellung zinsverbilligter Darlehen und verlorener Zuschüsse für bäuerliche Gemeinschaftswesen sowie für Wasser wirtschaftliche Mabnahmen und Schließlich die Ausarbeitung eines landwirt- schaftlichen Generalplanes gefordert.(S. S. 7) Auherdem nahm der Landtag ein Gesetz über Erleichterungen bei der Grunderwerb steuer für den Erwerb von Grundstücken zur Verbesserung der inneren Verkehrslage land- und forst wirtschaftlicher Betriebe an. durch das die nur stockend vorankommende Flurbereinigung gefördert werden soll. Zur Entlastung der Städte Durch ein Aenderungsgesetz wurde das Polizeigesetz in seinen Versorgungsbestim- mungen umgeändert. Demnach trägt das Land bei ehemaligen Polizeibediensteten, die eim 8. Mai 1945 bei einer staatlichen Polizei- verwaltung in Baden- Württemberg in einem Dienstverhältnis standen, die Versorgungs- Ausgaben, wenn der Versorgungsfall vor dem 1. April 1949 eingetreten ist. Dadurch soll eine zu hohe Belastung der Städte vermieden werden, die an der kommunalen Vollzugs- polizei festhalten wollen. Verbindungsstelle in Saarbrücken Bundeskabinett beschloß Entsendung eines ständigen Bevollmächtigten Von unserer Bonner Redaktion trag zu unterzeichnen, durch den der finni- sche Flottenstützpunkt Porkkala, der elf Jahre lang von sowjetischen Truppen besetzt War, an Finnland zurückgegeben wird. Zur Begrüßung der Sowjetdelegation, der außer Perwuchin auch der Vorsitzende des Unions- Sowjets, A. P. Wolkow, der stellvertretende Aubenminister Gromyko und Marschall A. M. Wasiljewskij angehören, hatten sich auf dem Flughafen von Helsinki das finnische Kabinett mit dem Ministerpräsidenten Kek- konen an der Spitze, eingefunden. Sorgen wegen Wehrfragen Ende März läuft das Freiwilligengesetz ab, und das Soldatengesetz läßt auf sich warten SPD erklären, man verstehe die Befürchtung des Kabinetts nicht. So wie die Dinge lägen, sei es durchaus möglich, den Zeitplan einzu- halten und den Anschluß an das Freiwilli- gengesetz zu finden. Nachdem von seiten der Christlichen Demokraten angedeutet wurde, daß sich unter Umständen in der Frage des Parlamentsbeauftragten und der Errichtung ines ständigen Untersuchungsausschusses (Verteidigungs-Ausschuß) Kompromigmög- lichkeiten finden ließen, weisen sozialdemo- Kkratische Politiker darauf hin, der Sonder- status kür den Verteidigungsminister und seine Herauslösung aus dem konstruktiven Mißtrauensvotum sei zu keiner Zeit als Be- dingung bezeichnet worden, an der die SPD die Zusammenarbeit scheitern lassen werde. Man habe vielmehr stets von einem„Angel- punkt“ der Wehrgesetzgebung gesprochen. In diesem Zusammenhang wandte sich die Fraktion der SpD am Mittwoch gegen den Standpunkt der Bundesregierung und der CDU/CSU-Fraktion, die Verfassungs- ergänzungen seien„nur wünschenswert, aber nicht erforderlich“. Ein Sprecher der SPD erklärte, nach ihrer Auffassung seien Sie„verfassungsrechtlich zwingend notwen- dig“. Der Fraktions vorsitzende der CDU, Dr. Krone, meinte, lediglich wegen der Bun- deswehrver waltung und der Militärgerichts- barkeit seien gewisse verfassungsmäßige Bedenken angebracht, die aber geklärt wer- den könnten. CDU wünscht breite Basis Im Gegensatz zu anders lautenden Be- hauptungen wurde sowohl von der Bundes- regierung wie von der CDU/CSU am Mitt- Woch noch einmal unterstrichen, daß man eine Verständigung über die Verfassungs- Ergänzungen auf dem Wehrgebiet und eine möglichst breite Basis für die Verabschie- dung des Soldatengesetzes wünsche. Auch Bundeskanzler Dr. Adenauer hat sich am Dienstagabend in einern Gespräch mit Dr. Frone, Apgeordneteg Stücklen und dem Rechtsexperten der CDU/CSU, Mathias Hoo- gen, in diesem Sinne geäußert. Man sehe je- doch zur Stunde noch nicht, woher die Zwei- drittel-Mehrbeit für die Verfassungs-Hen- derungen komme sollte und müsse verhin- dern, daß durch die um diese Fragen schwe- lende Ausein andersetzung der weitere Auf- bau der Streitkräfte verzögert werde. Die VII. Olympischen Winterspiele werden keute vormittag in Cortind von Staatspräsident Gronchi eröffnet. Um 12.15 Uhr triht Italiens Eisschnellauf-Meister Caroli mit der auf dem Capitol in Rom entzündeten Fa cleel als letzter Mann der großen Staßel im Olympia- Stadion ein und entfacht das I mpische Feuer, das am 5. einen Blick auf die Olympia- Schanze. Februar wieder gelösckt werden wird.— Unser Bild zeigt Keystone-Bild Edens Pläne für Washington Er hat sich mit Selwyn Lloyd an Bord der„Queen Elizabeth“ begeben Southampton.(AP/dpa) Der britische Pre- mierminister Eden, sein Außenminister, Selwyn Lloyd, und ihre politischen Berater haben am Mittwochmorgen an Bord der „Queen Elizabeth“ die Reise nach den Ver- einigten Staaten angetreten. Sie Wollen in Verhandlungen mit Präsident Eisenhower und Außenminister Dulles, die am Montag beginnen, eine gemeinsame Linie für die brennenden außenpolitischen Probleme suchen. Auf der Tagesordnung von Washing- ton sind mit Gewißheit zu erwarten: 1. Maßnahmen zur Stabilisierung der Lage im Nahen Osten, Bulganin schrieb an Eisenhower Ueber den Inhalt des persönlichen Briefes ist noch nichts bekannt Washington.(APdpa) Präsident Eisen- hower ist am Mittwoch von dem sowjetischen Botschafter in Washington, Sarubin, ein „freundschaftlicher Brief“ des sowjetischen Minister präsidenten Bulganin überbracht worden. Sarubin hatte am Dienstag unerwar- tet um eine persönliche Unterredung mit Eisenhower ersucht, was in politischen Krei- sen der amerikanischen Hauptstadt großes Interesse hervorrief. Die Unterredung des Sowjetbotschafters mit Eisenhower, bei der Sarubin die persönliche Botschaft Bulganins überreichte. dauerte 17 Minuten. Einzelheiten über die Botschaft des so- Wjetischen Ministerpräsidenten wurden nicht bekanntgegeben. Nach Ansicht unterrichteter Kreise Washingtons muß offenbar erst eine Uebereinkunft zwischen dem Weißen Haus und der sowjetischen Botschaft über eine Veröffentlichung des Textes erzielt werden. Im Weißen Haus verlautete lediglich, die Botschakt sei eine Fortsetzung des Aus- tausches von Vorschlägen über die Erhaltung des Weltfriedens, der seit der Genfer Kon- ferenz der Regierungschefs im Juli vergan- genen Jahres zwischen Eisenhower und Bul- ganin stattgefunden hat. Der Sprecher des Weißen Hauses, James Hagerty, lehnte die Beantwortung aller ins einzelne gehenden Fragen der Pressevertreter ab. Bulganin erkrankt? Der sowjetische Ministerpräsident Bul- gamnin leidet unter den Nachwirkungen seiner anstrengenden Asienreise, wie am Mittwoch aus zuverlässiger Quelle in Neu Delhi ver- lautete. Es war jedoch nicht zu erfahren, in welcher Weise sich diese Nachwirkungen äußern. Die Mutmaßungen reichen von einem einfachen Erschöpfungszustand bis zu Herz- schwäche und Gelbsucht. Bulganin habe schon während seines Besuchs in asiatischen Ländern üher FHerzbeschwerden geklagt. Dagegen meinen Aerzte in Neu Delhi, es sei möglich, daß sich Bulganin in Indien die Gelbsucht geholt habe, zumal ungefähr zur Zeit der Ankunft des sowjetischen Minister- präsidenten in der Hauptstadt Indiens eine Verseuchung des dortigen Trinkwassers fest- gestellt worden sei. Zwischen Gesfern und Morgen Zu einer Aussprache über das Wahlgesetz hat Bundeskanzler Dr. Adenauer Vertreter der FDP gebeten. Das Gespräch soll voraus- sichtlich Anfang kommender Woche statt- finden. Die Beratungen innerhalb der Koali- tion unter Vorsitz des Bundeskanzlers sollen ausgesetzt werden, bis der„tote Punkt“ in der Wahlrechtsfrage überwunden ist. Das deutsche Vorkommando für Moskau wird nach der sowjetischen Hauptstadt ab- reisen, sobald die sowjetischen Visa erteilt worden sind, erklärte ein Regierungsspre- cher am Mittwoch in Bonn. Die Visa seien bereits seit einiger Zeit beantragt worden. Eine Abordnung der Bundessieger im Wettbewerb der Handwerksjugend 1955 wur- den am Mittwoch von Bundespräsident Heuss empfangen. Heuss sagte dabei, das Wandern im Handwerk nd das Umschauen in anderen Ländern müsse wieder stärker aufleben. Das Wandern gehöre zu einem rechten Handwerk. Tödlich verunglückt ist am Mittwoch auf einer Dienstreise mit dem Kraftwagen der 62 jährige Vorsitzende der Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft, Friedrich Greve. Alle deutschen Wissenschaftler, die an der Entwicklung der V 2 arbeiteten und jetzt in den westlichen Ländern, vor allem in den USA tätig sind, wurden von der NATO zu einer Studientagung nach Mün- chen eingeladen. Gegen ein Interview Brentanos wandte sich die sowjetische Nachrichtenagentur TASS. Dem Außenminister wird u. a. vor- geworfen,„keinen einzigen positiven Vor- schlag“ in der Frage der Wieder vereinigung Deutschlands gemacht zu haben. TASs unter- streicht in diesem Zusammenhang die Not- Wendigkeit„innerdeutscher Verhandlungen“ für die Wiedervereinigung. Das Bedauern seiner Regierung über den Luftzwischenfall vom Wochenende sprach der sowjetische Botschafter in Wien der österreichischen Regierung aus. Es handelt sich um einen Zusammenstoß zweier unga- rischer Düsenjäger über österreichischem Gebiet, über den wir berichtet haben. Die Kommunisten erhielten bei den ersten freien Betriebsratswahlen im niederöster- reichischen Erdölgebiet 64,7 Prozent der Stimmen. Eine Betriebsräteversammlung der Arbeiter und Angestellten forderte die österreichische Regierung auf, die gesamte österreichische Erdölwirtschaft zu verstaat- lichen. Die ständige Neutralität Oesterreichs Wurde auch von Pakistan anerkannt. Die norwegische Regierung hat den öster- reichischen Bundeskanzler Dr. Julius Raab und Vizekanzler Adolf Schärf eingeladen, im Frühjahr Norwegen zu besuchen. Papst Pius XII. empfing den stellvertre- tenden NATO- Oberbefehlshaber, Marschall Montgomery, in Privataudienz. Die sowjetische Regierung hat sich bereit erklärt, nach dem Verbleib von 400 noch nicht aus der Sowjetunion zurückgekehrten Elsässern und Lothringern zu forschen. Der sowjetische Außenminister Molotow und Verteidigungsminister Schukow sind am Mittwoch zur Teilnahme an der Konferenz des Beratenden Politischen Ausschusses des Warschauer Paktes in Prag eingetroffen. Die Prager Konferenz soll der Besprechung von Fragen und gemeinsamen Maßnahmen, die sich aus dem Warschauer Vertrag ergeben, dienen. Die Einladung des dänischen Studenten- verbandes hat der stellvertretende sowie- tische Außenminister Gromyko angenommen. Er wird Ende März oder Anfang April in Kopenhagen eintreffen. Earl Attlee, der ehemalige britische Oppo- sitionsführer, wurde am Mittwoch feierlich in das Oberhaus eingeführt. Arzneimittel westlicher Herkunft führt eine Warschauer Verkaufsstelle, die kürzlich in der polnischen Hauptstadt eröffnet wurde. Die Verkaufsstelle wurde errichtet, um den Arzneimittel-Schwarzmarkt in Polen zu be- kämpfen. Vier neue Flugplätze werden die Sowjets in Afghanistan bauen. Das sowjetische Fünf- jahres-Hilfeprogramm für Afghanistan sieht außerdem die Finanzierung anderer afghani- scher Vorhaben vor. In Südvietnam sollen am 4. März Wahlen kür eine Verfassunggebende Versammlung stattfinden. 2. Der britische Wunsch, eine Lockerung der Beschränkungen mit dem kommunisti- schen China zu erreichen, 3. Die Ausarbeitung einer gemeinsamen Marschroute für die im nächsten Monat in London wieder beginnenden Abrüstungs- verhandlungen mit der Sowjetunion. Voraussichtlich kommt auch die Deutsch- landfrage zur Sprache. Die Bundesregierung hat sich, wie in London und Washington verlautet, dafür eingesetzt, daß das deutsche Problem über den anderen brennenden Fra- Sen der Weltpolitik nicht vergessen wird. Dr. Krekeler besucht US- Außenministerium Der deutsche Botschafter in Washington, Dr. Heinz Krekeler, besuchte den Unter- staatssekretär für Nahost-Fragen, George Allen, den Unterstaatssekretär für Europa- Fragen, Livingston Merchant, und den Staatssekretär im Außenministerium, Her- bert Hoover. Krekeler lehnte es ab, sich über die Gesprächsthemen zu äußern. Unter- richtete Kreise glauben jedoch, daß der Be- such dazu diente, über die bevorstehenden Gespräche zwischen Eden und Eisenhower unterrichtet zu werden. Der amerikanische Botschafter in der Bundesrepublik, Dr. James B. Conant, kehrte am Mittwoch nach Deutschland zu- Tück. Bei seiner Begrüßung auf dem Frank- furter Flughafen betonte er, daß von ameri- kanischer Seite zunächst kein neuer Vorstoß in der Deutschlandfrage zu erwarten sei. Differenzen um den Fernen Osten Die Chinapolitik ist ein altes Streitobjekt zwischen London und Washington, Wie ver- lautet, soll der britische Premier den größten Wert darauf legen, in den Besprechungen zu erreichen, daß das für die britische Wirt- schaft und besonders die britische Kolonie Hongkong so lästige Handelsembargo gegen China gelockert wird. Der Untersuchungsausschuß des amerikani- schen Senats lat dagegen tadelnd in seinem Jahresbericht festgestellt, daß der alliierte Schiffsverkehr nach Häfen des kommunisti- schen China im vergangenen dahrden bisheri- gen Rekordumfang des Jahres 1954 noch über- schritten habe. Der Aüsschuß rügt es, daß die Verbündeten der Vereinigten Staaten, insbesondere Großbritannien,„damit fort- fahren, der kommunistischen Welt in erheb- lichem Maße wirtschaftlichen Beistand zu leisten.“ Dies empfinde der Ausschuß als eine umso tiefere Beunruhigung, als gegen- wärtig sich noch 13 Amerikaner in chine- sischer Haft befänden. Politik der Freundschaft Präsident Eisenhower lehnte es auf einer Pressekonferenz am Mittwoch ab, näkere Angaben über seine bevorstehenden Ge- spräche mit Premierminister Eden über eine gemeinsame Nahostpolitik zu machen. Nach seiner Ansicht gibt es nur eine einzige Lö- sung für die Probleme des Nahen Ostens, und zwar die Politik, die er von Anfang an verfolgt habe. Die Vereinigten Staaten müß- ten mit beiden Seiten gut Freund sein und Tag um Tag alle Anstrengungen erneuern, um eine Art Freundschaft oder zumindest Zusammenarbeit zwischen Israel und den arabischen Staaten herbeizuführen. Es gebe keinen anderen Weg. Kanadische Waffenlieferungen Der kanadische Außenminister Lester Pearson erklärte am Dienstag im Parlament, Kanada beabsichtige nicht, seine Waffen- lieferungen nach Ländern des Nahen Ostens völlig zu drosseln, weil dadurch diese Län- der automatisch auf die Sowietunion als Waffenlieferanten angewiesen wären. Seite 2 MORGEN 4 Donnerstag, 26. Januar 1956/ Nr. A ö Donnerstag, 26. Januar 1956 Zypern Der Gouverneur von Zypern, Feld- marschall Sir John Harding, kehrt nach sei- nen Besprechungen mit Sir Anthony Eden und anderen Ministern und mit den mili- tärischen Spitzeninstanzen in London nach Nikosia zurück. Die Verhandlungen, die er in den nächsten Tagen mit Erzbischof Maka- rios führen wird, dürften die Entscheidung darüber bringen, ob eine Einigung mit den Vertretern der griechischen Mehrheit der zypriotischen Bevölkerung möglich ist, oder ob die Kämpfe gegen die Selbständigkeits- bewegung ihren blutigen Fortgang nehmen werden. Die Aussichten für eine Einigung er- scheinen nach dem Londoner Besuch des Gouverneurs weniger günstig, als man viel- fach seinerzeit erwartet hatte, als Harding sich zu der Konsultierung der Londoner Re- Sierung entschloß. Seit Wochen hatte in Politischen Kreisen in Zypern und in Lon- don der Eindruck bestanden, daß Harding persönlich geneigt sei, dem Wunsche nach einer klaren Defination des Termins für die Gewährung der Selbstbestimmung an Zypern, als sie der damalige Außenminister Macmillan im November formuliert hatte, entgegenzukommen.(Macmillan hatte den Ausdruck„some time“ gebraucht, was„zu irgend einer Zeit“ bedeutet und in Zypern als„in unbestimmter Zukunft“ ausgelegt wurde.) Englische Zeitungskorrespondenten aus Zypern hatten vor der Abreise Hardings berichtet, daß in dieser Frage ernsthafte Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Gouverneur und dem Londoner Kabinett bestanden. Es wurde sogar die Möglichkeit eines Rücktritts Hardings angedeutet, falls er seinen Standpunkt nicht würde durch- setzen können. Der Feldmarschall hat nun in einem Rundfunkinterview in London nach Abschluß seine Beratungen in Abrede Se- stellt, daß solche Differenzen überhaupt bestanden hätten. Was er in diesem Interview weiter sagte, läßt darauf schließen, daß die Politik des Londoner Kabinetts in Zypern nach wie vor moch m erster Linie von rein militärischen Gesichtspunkten bestimmt wird. Noch immer gelten also für die Weigerung, der Bevöl- KRerung Zyperns die gleichen Rechte bezüg- lich Selbstverwaltung und schließlich Selbst- bestimmung zuzugestehen, die etwa den Kulturell weit hinter Zypern zurückstehen- den Völkern der Goldküste oder Nigeriens Srundsätzlich zugesagt und zum Teil bereits gewährt, worden sind, strategische Rück- sichten. Den in ernsthaften politischen Krei- Sen seit geraumer Zeit ventilierten Gedan- ken, daß auch im Falle der Selbständigkeit Zyperns oder im Falle seines Zusammen- schlusses mit Griechenland der britische Militärstützpunkt dort auf Grund eines Pachtvertrages aufrechterhalten werden könne, lehnt Harding in seinem Interview Ab. Dafür gab er die etwas merkwürdige Beßründung, eine solche Lösung würde Zwar für die Erfüllung der militärischen Aufgaben im Rahmen des Nordatlantik Paktes ausreichen; Zypern sei jedoch dar- über hinaus das Nervenzentrum der gesam- ten britischen militärischen Organisation im Mittleren Osten. Die bestehenden Verträge Könnten Großbritannien in dieser Welt- Segend in militärische Verpflichtungen ver- wickeln, an denen Griechenland nicht be- teiligt sei. Daß diese Schwierigkeit durch entsprechende Formulierung des Pacht- Vertrages überwunden werden könnte, stellt der„Manchester Guardian“ fest und weist Auf die Risiken hin, welche eine gegen eine keindliche Bevölkerung gehaltene Militär- basis in sich schließt. Man hätte vielleicht annehmen können, daß nach den so kurz zu- rückliegenden Erfahrungen in der Suez- Kanal-Zone der britischen Regierung diese Risiken nur allzu bewußt sein sollten. Vielleicht liegt aber die Verbindung zwi- schen der zögernden Haltung der Regierung Eden in der Frage der Gewährung von Selbstbestimmung an Zypern und der Suez- Renal-Zone auf einem ganz anderen, näm- lich dem innerpolitischen Gebiet. Unter den Gruppen in der Konservativen Partei, die mit Sir Anthony Eden unzufrieden sind, sind die sogenannten„Suez-Rebellen“, die sich seinerzeit gegen die Räumung der Ka- nalzone sträubten, die aktivste und am be- sten organisierte. Sie haben seit Jahr und Tag für eine unnachgiebige Haltung gegen- über den zypriotischen Selbstbestimmungs- plänen agitiert und von einer neuen Preis- sabe imperialer Positionen im östlichen Mittelmeer gewarnt. Sie haben nicht daraus gelernt, daß von dem unglücklichen„Nie- mals“, das der damalige Kolonialminister Oliver Lyttelton(jetzt Lord Chandos) vor etwa zwei Jahren dem Wunsch Zyperns nach Selbstbestimmung entgegensetzte, nicht nur die extremen Elemente— speziell die Kom- munisten— in Zypern profitiert haben, son- dern daß darüber hinaus die lokale Zuspit- zung auf der Insel die griechisch- türkischen Beziehungen ganz allgemein vergiftet und damit den rechten Flügel der NATO- Orga- nisation erheblich geschwächt hat. Heute ist die britische Regierung zweifellos bereit, den Wünschen der zypriotischen Griechen erheblich weiter entgegenzukommen als zu der Zeit, als Lyttelton sein„Niemals“ im Unterhaus aussprach. Aber Zugeständnisse, die damals ermöglicht hätten, den Termin der Entscheidung über die endgültige Selbst- bestimmung oder über„Enosis“, das heißt: die Vereinigung Zyperns mit Griechenland, auf geraume Zeit hinauszuschieben, sind angesichts der inzwischen eingetretenen Verschärfung der Spannungen auch für die gemäßigten Kreise in Zypern heute nicht mehr diskutabel. Sir John Hardings Aeuße- rungen am Rundfunk haben daher die Aus- sichten auf einen Kompromiß mit Erzbischof Makarios als Wortführer der griechischen Bevölkerung Zyperns kaum gebessert, so Willkommen eine baldige, mindestens grutid- sätzliche Einigung in Zypern Sir Anthony Eden für seine Mittelost-Verhandlungen in Washington auch sein würde. Kommt aber ein solches Kompromiß jetzt nicht zustande, muß mit einer Verschärfung der Unruhen in Zypern gerechnet werden, die den Ein- fluß der Kommunisten auf der Insel weiter verstärken und die Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei auf unbe- stimmte Zukunft hinaus aufrechterhalten würde. Dr. K. H. Abshagen(London) Schnelle Regierungsbildung erwartet Frankreichs Präsident berät mit den Fraktionsführern/ Mendès will Außenminister werden Paris, 25. Januar Frankreich hat einen neuen Parlaments- präsidenten und keine Regierung mehr. Am Dienstagabend wurde— wie bereits gemel- det— der 70jährige Sozialdemokrat Le Tro- quer, der schon öfter Ministerposten beklei- det hat und auch schon einmal Kammerprä- sident gewesen ist, gegen den bisherigen Inhaber dieses Amtes, Pierre Schneiter, einen Christlichen Demokraten, zum Vorsitzenden der Nationalversammlung und damit zum zweiten Würdenträger der Republik gewählt. Gleich nach seiner Wahl meldete Minister- präsident Faure, dem Buchstaben der Ver- fassung treu, dem Präsidenten der Republik den Rücktritt seines Kabinetts an, das seit Ende November nur noch die laufenden Geschäfte erledigte. Die Suche nach einer neuen Regierung ist damit in ihre aktive Phase getreten, die voraussichtlich sehr kurz sein wird. Le Troquer wurde mit 280 Stimmen gegen 205 bei ungefähr 100 Stimmenthaltungen ge- Wählt. Die Kommunisten, die zweimal für ihren eigenen Kandidaten gestimmt hatten, gaben ihm im dritten Wahlgang die Unter- stützung ihrer mehr als 140 Abgeordneten. Damit haben sie mehr als die Hälfte seiner Wähler gestellt und die Bedeutung bewiesen, die ihnen in der neuen Nationalversammlung zukommt. Bei Le Troquers eigenen sozia- listischen Parteifreunden und bei den übri- gen Parteien der Republikanischen Front, besonders bei den Radikalen, haben eine ganze Reihe Abgeordnete dem Kandidaten der Linken, der persönlich nicht sonderlich beliebt ist, ihre Stimme verweigert. Le Tro- quer ist als ein scharfer und zuweilen sogar autoritärer Präsident von manchen gefürch- tet. Sein Erfolg ist umso bedeutungsvoller. Kekkonen zog alle Register und siegte Er hofft darauf, von den Elektoren zum Präsidenten gewählt zu werden Von unserem Korrespondenten Walter Hanf Helsinki, im Januar „Wird Kekkonen nun doch Staatspräsi- dent?“ Ueber diese Frage zerbrachen sich Politiker und Journalisten die Köpfe, als das Ergebnis der Elektorenwahlen vom 16. und 17. Januar einen beachtlichen Erfolg für die Bauernpartei Kekkonens zeigte. Von den 300 Elektoren, die am 15. Februar den finnischen Staatspräsidenten wählen werden, stellt die Partei des Bauernführers allein 89. Auf die Sozialdemokraten Fagerholms entfielen 74 Mandate, die Kommunisten folgen mit 57 Elektoren, während die drei bürgerlichen Parteien zum Teil recht empfindliche Ver- luste erlitten, wenn man diese Wahlen mit den vorangegangenen Präsidentenwahlen des Jahres 1950 vergleicht. Die kommunisti- schen Wahlmänner werden für Kekkonen stimmen, und wenn es dem derzeitigen Mi- nister präsidenten gelingt, fünf Elektoren aus dem anderen Lager für seine Kandidatur zu gewinnen, dann würde er über die einfache Mehrheit verfügen, die ihm das hohe Amt des Staatspräsidenten einbringen würde. Obwohl man in der Hauptstadt mit Prognosen sehr vorsichtig war, hatte doch niemand an diesen Erfolg der Agrarpartei geglaubt. Kekkonen hatte bis„fünf Minuten vor Zwölf“— buchstäblich, denn die Wahlen begannen am 16. Januar, 12 Uhr— keine Gelegenheit ausgelassen, um den Wählern vor den Kopf zu stoßen. Er hatte die sport- begeisterten Finnen von seinen Präsidenten- qualitäten überzeugen wollen, indem er einen Appell von bekannten Sportlern für den„Sportfreund Kekkonen“ lancierte. Aber leider, kurz vor Wahlbeginn stellte sich der Aufruf als Finte heraus. Die Sportler wider- riefen ärgerlich, sie seien getäuscht worden, und Kekkonens Chancen schienen ins Boden- lose abzusinken. Auch die Entrüstung der bürgerlichen Blätter über sein Wahlverspre- chen, Karelien wieder heimzuführen— pla- katiert in dem Slogan„Wählt Kekkonen, und ihr wählt Karelien“—, beeindruckte nur die Wähler in der Hauptstadt, die Kekkonen eine heftige Abfuhr erteilten. Die„Kekko- nen- Schulen“ und die„Kekkonen- Scheunen“ in Mittel- und Nordfinnland hatten eine stärkere Durchschlagskraft als das Unbe- hagen der bürgerlichen Kreise über seinen demagogischen Wahlkampf. Der Minister- Präsident hat seinen Wahlerfolg dem weiten Hinterland zu verdanken. Der Ausgang der Wahlen zeigte, daß die Parteien für künftige Wahlvorbereitungen umdenken müssen. Kekkonen hat mit seiner Propaganda die althergebrachte Wahlsozio- logie einfach umgeworfen. Man hat errech- net, daß er an die 300 Reden hielt, ausge- zeichnete und brillante Lehrstücke der Mas- senbeeinflussung, und der Erfolg hat seiner strapazibsen Methode— zumindest politisch — recht gegeben. Voll Stolz konnte sein Parteiorgan„Maakansa“ vermerken, daß der Volkswille klar entschieden habe, wer der Geeignetste für den Posten des Präsidenten ist“. Diesen Volkswillen könnte nurmehr eine feste Koalition aller Parteien gegen den „K. u. K.- Block“(Kekkonen und Kommuni- Steci) korrigieren. Allerdings ist diese Kom- bination sehr unwahrscheinlich, weil eine Erbin en der äußersten Rechten und den GAsttiokraten zustande kom- Die Wahlen hatten auch ihren außen- politischen Aspekt. Den Sowjets wäre der jetzige Staatspräsident Paasikivi auch für Weitere sechs Jahre der angenehmste Ver- Handlungspartner gewesen. Nach ihm ist Kekkonen der angesehenste Mann in Mos- kau, und gerade die Russen sind mit dem Wahlresultat sehr zufrieden. Welchen Anteil sie An diesen wichtigen Wahlen nahmen, zeigte das unverhohlene Mißfallen des so- Waetischen Botschafters Lebedev in Hel- sinki an der Kandidatur Tanners. Der ehe- malige Außenminister und 1946 wegen Kol- laboration mit den Deutschen verurteilte Sozialdemokrat Tanner hatte seine Kandi- datur noch nicht richtig angemeldet, als Lebedev unumwunden erklärte, wenn Tan- ner nominiert würde, sehe er seine Arbeit in Finnland als verfehlt an, und er sei ge- zwungen, daraus die Konsequenzen zu zie- hen. Die Finnen sind durch schmerzliche Er- fahrungen sehr vorsichtig geworden. Sie Wollten es nicht zu irgendwelchen Konse- quenzen kommen lassen, umd Tanner kandi- dierte nicht. Noch drei Wochen bleiben den Elektoren, um sich auf einen Kandidaten zu einigen. In dieser Zeit wir Kekkonen versuchen, das Spiel endgültig zu gewinnen. Wer die ge- Wagten Einsätze des Ministerpräsidenten kennt, wartet geradezu auf Ueberraschungen. Ven unserem Korrespondenten Joseph Rovan Die Christlichen Demokraten und die Rechtsparteien hätten, um ihm mit einiger Aussicht einen der Ihren entgegensetzen zu können, eine Verständigung mit den Pou- jadisten eingehen müssen, wozu die Rechts- radikalen vielleicht gar nicht abgeneigt Waren. Auch Pinay scheint sich dazu her- geben zu wollen, doch weigerte sich das MRP, seinen verdienstvollen Kandidaten Schneiter, der gerade erst einen Beleidi- Sungsprozeß gegen Poujade gewonnen hat, fallen zu lassen. So hat die gestrige Wahl auch das Verhältnis zwischen Christlichen Demokraten und den verschiedenen Rechts- Parteien nicht herzlicher gemacht, und wenn die Kommunisten über den ersten Erfolg ihrer Volksfront-Taktik jubeln(er ist aller- dings nicht so neu, denn schon 1953 wurde Le Troquer, der keineswegs ein Linkssozialist ist, mit den Stimmen der Kommunisten auf denselben Posten erhoben), so scheinen die MRP-Leute heute weniger geneigt, durch ein stures Nein die Regierung der Republi- kanischen Front von vornherein den Kom- munisten auszuliefern. Der Präsident der Republik hat sogleich seine Beratungen mit den Vorsitzenden der verschiedenen Fraktionen des Senats und der Nationalversammlung begonnen, nach- dem er sich vorher mit den Präsidenten der Zweige des Parlaments besprochen und dem alten und kranken Herriot, der nicht ins Elysee kommen kann, selbst einen Besuch abgestattet hatte. Wie schon seit mehreren Tagen, hatte Guy Mollet am Mittwochabend immer noch die meisten Chancen, mit der Regierungs- bildung betraut zu werden. Zwischen ihm und Mendes-France fanden schon eingehende Verhandlungen statt über die Persönlich- keiten und die Ministerien des Kabinetts. Mollet und Mendeèes-France wollen eine nur aus wenigen bedeutenden Persönlichkeiten zu- sammengesetzte Regierung bilden und die Zahl der Ministerien um mehr als die Hälfte auf ungefähr zehn reduzieren. Alle bisherigen Ministerien, die das Wirtschafts- leben angehen und alle, die sich mit Sozial- angelegenheiten befassen, sollen zu zwei großen Ministerien zusammengezogen werden. Lange Zeit hat es geheißen, Mendeès- France werde selbst die Wirtschafts- und Finanzpolitik in die Hand nehmen, doch hörte man gestern, er wünsche das Außen- ministerium— eine Forderung, die das Ver- hältnis der neuen Regierung zu dem MRP, dessen alte Abneigung gegen Mendeès-France gerade von dessen Aktivität in der Außen- Politik herrührt, nicht erleichtern wird. An- dererseits kann Mendeès, der schon aus tak- tischen Gründen auf die Ministerpräsident- schaft verzichtet, sich nicht von seinen Geg- nern noch weitere Beschränkungen aufer- legen lassen. Auch glaubt er, daß die Mini- sterpräsidentschaft und das Finanzministe- rium von einer Partei verwaltet werden müsse; er möchte nicht gegenüber von Mol- det in dieselbe schwierigs Hage geraten, in der sich Hägar Faure 8515 Run eden über befand. 8. Bonn weist ägyptische Vorwürfe zurück „Der deutsche Markt steht für ägyptische Waren offen“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 25. Januar. Als„ungewöhnlich und den internatio- nalen diplomatischen Gepflogenheiten zu- wWiderlaufend“, bezeichnete ein Bonner Re- Sierungssprecher am Mittwoch die Drohung der ägyptischen Botschaft vom Vortage, dag bei einem weiteren Andauern der„verständ- Nislosen und starren Haltung der Bundes- regierung gegenüber Aegypten“ der Handel zwischen diesen beiden Ländern auf ein Minimum reduziert werden müsse. Der Sprecher erklärte, die ägyptische Botschaft habe in polemischer Form in schwebende Verhandinugen eingegriffen. Dies habe im Auswärtigen Amt Befremden ausgelöst, zu- mal der Stand der ägyptisch- deutschen Wirtschaftsverhandlungen in Kairo keinen Grund für Angriffe biete. Vom Bundeswirtschaftsministerſum wurde ergänzend gesagt, der deutsche Markt stehe für ägyptische Waren offen. Wenn sich deutsche Importeure nicht zum Kauf ent- schließen könnten, so sei das nicht auf die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zu- — Wenn alles gut geht, kann die neue Re. gierung am kommenden Dienstag vor dag Parlament treten. Der kommunistischen Stimmen scheint sie ziemlich sicher zu Sein und das MRP wird schließlich und endlich, vor allem wenn in der Regierungserklärung die Europa-Politik genügend hervorgehoben Wird, seine Unterstützung zumindest an- fänglich nicht verweigern können. Elsässischer Poujadistenchef zurückgetreten (dpa) Der Vorsitzende der Poujadisten- bewegung(UDC) für das Departement Bag Rhin(Elsaß), Jean Kaufmann, hat aus Pro- test gegen den„klaren antisemitischen Kurs“ dieser Bewegung seinen Austritt erklärt. Wie Kaufmann mitteilte, ist er besonder von der Atmosphäre der letzten Großkund! gebung der Poujadisten im Pariser Winter. sportpalast abgestoßen worden, die von „Haß, Provokation und Rassenvorurteilen“ gekennzeichnet gewesen sei. Auch katholischer Protest bei der Pankower Regierung Berlin.(AP) Nach dem evangel. Bischof Dibelius hat jetzt auch das bischöfliche Ordinariat des katholischen Bistums Berlin bei der Sowjetzonen- Regierung Protest gegen die„Behinderung und Diffamierung“ der Bahnhofsmissionen eingelegt. In einem Schreiben an das Innenministerium wies das Ordinariat jede Verdächtigung, dal? kirchliche Organe sich zur Spionagetätigkeit hergäben, entschieden zurück. Direkte Be- ö schuldigungen wegen„Spionage- und Schad- Iingsarbeit“ sind von der Sowjetzonen- Regierung bisher nur gegen die evangelische Bahnhofsmission erhoben worden. 232 Neue Attacke gegen Dibelius Der Chefkommentator des Sowjetzonen- Rundfunks, Karl-Eduard von Schnitaler, Warf Bischof Dibelius am Mittwochabend vor, er habe sich mit seinem Protest gegen die Verhaftung von Mitarbeitern der Bahn- hofsmission mit diesen„Elementen“ solida- risiert und identifiziert. Schnitzler bezeich- nete das über die angebliche Spionage- und Schädlingsarbeit der Verhafteten vorlie- gende Beweismaterial als„unwiderlegbar“ Durch seinen Protest habe der Bischof die Sowietzonenrepublik im Interesse des Kal- ten Krieges„verleumdet“. „Canossa- Gang“ Gleichzeitig veröffentlichte die sowijet- zonale Nachrichtenagentur ADN eine Mel- dung, in der gegen den Besuch von Bischof Dibelius bei Papst Pius XII. polemisiert Wird. In breiten Kreisen der evangelischen Christen habe dieser Besuch Bestürzung und Unmut hervorgerufen und werde als ein „Canossa-Gang“ bezeichnet. ADN erklärt, in der Unterredung zwischen Dibelius und dem Papst seien vor allem Fragen behandelt worden,„die der gemeinsamen Teilnahme von Eirchenführern beider Konfessionen an der Verstärkung des„Kalten Krleges“ die- nen.“ 5 rückzuführen. Bei den Verhandlungen n Kairo sei die deutsche Delegation den Aegyptern weitgehend entgegengekommen und habe sogar erhöhten Einfuhrkontingen- ten, beispielsweise für Wein und Gemüse, zugestimmt. „Kein Druckversuch“ Die ägyptische Botschaft erklärte— laut Agentur-Meldungen— am Mittwochabend, sie habe mit ihrer Veröffentlichung weder“ eine scharfe Kritik noch einen Druck auf* die westdeutsche Außenhandelspolitik be- Zweckt, sondern es lediglich für notwendig Sehalten, die in Aegypten entstandene Auf- fassung ausführlich und offen darzulegen, nachdem die Handelsbesprechungen im De- zember ohne Ergebnis unterbrochen worden seien. Die Botschaft betont, Aegypten sei besonders an einem intensiven Handel und an guten freundschaftlichen Beziehungen mit der Bundesrepublik interessiert. Eine Basis hierfür könne aber nur geschaffen werden, Wenn man gegebene Tatsachen in offener N Form zur Diskussion stelle. Was wird die Rentenreform kosten? Sachverständige untersuchen gegenwärtig, wie die Mittel aufgebracht werden können Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn, 25. Januar. An die Vorschläge zur Neuordnung des gesamten Rentenwesens legen die Sachver- ständigen in Bonn die letzte Hand an. Vier qualifizierte Fachleute im Bundesarbeits- ministerium rechnen aus, was die vom Sozialkabinett beschlossenen Grundsätze der Sozialreform kosten und wie diese Mittel aufzubringen sind. Anfang Februar wird das Bundeskabinett die erforderlichen materiel- len Beschlüsse fassen und bis Mai dürften dann die Vorlagen zu einem der entschei- densten und größten Gesetzgebungswerke der Bundesrepublik dem Bundestag vor- liegen. Das zeitweise recht sorgenvolle Gesicht des Bundesarbeitsministers, Anton Storch, hat sich wieder aufgehellt. Die langjährige Ausein andersetzung um die Frage Fürsorge oder Versicherungsprinzip, statische oder dynamische Neuordnung der Renten, um schematische Anhebung oder wirkliche Neu- gestaltung, neigt sich dem Ende zu. Wenn auch die Grundsätze, die sich das Sozial- kabinett zu eigen machte, einen Kompro- miß verschiedener Formeln darstellen, so darf Storch jedoch für sich in Anspruch neh- men, daß er und sein Haus in der letzten Runde die wichtigsten Pluspunkte für sich sammeln konnten. Man weiß, wie sehr der Kanzler auf die Sozialreform, die schon seit dem ersten Deutschen Bundestag schwelt, drängte, wie die Meinungen der Professoren, die Ansichten der Minister gegeneinander- platzten. Professor Erhard, der Wirte kts⸗ Politiker, schlug anderes vor als( Bard chröder, der Innenpolitiker, und Fritz Schäffer, der Mann, der die Daumen auf die Kassen halten muß. Endlich rundet sich jetzt das Bild. Anton Storch kann seine Pfeife wieder mit größerer Ruhe rauchen und eine gewisse Zufriedenheit zur Schau tragen. Auch wenn das, was schließlich vom Parla- ment gebilligt werden muß, stark unter dem Druck der kommenden Wahlen Form und Gehalt gewonnen hat— das gehört nun einmal zur Demokratie— so steht es den- noch als Leistung und voraussichtlich auch Als Erfolg für sich. Der Ring ist frei für die letzte Runde dieses wichtigsten Teils der Sozialreform. Daß die Fachleute noch einmal ihren Finger erheben, scheint selbstverständlich, denn hier wird eines der heikelsten und schwie- rigsten Probleme unseres jungen Staates angepackt. Letzlich gilt es, der Sozialgesetz- gebung, die im wesentlichen noch ein Kind des 19. Jahrhunderts ist, der modernen Gesellschaftsentwicklung und ihren Forde- rungen anzugleichen. Die Renten sollen mit dem stürmischen Vorwärts der Wirtschaft und mit dem steigenden Lebensstandard Schritt halten. Um das zu erreichen, soll der Uebergang zur„dynamischen Leistungs- rente“ erfolgen. Bisher entschied die indi- viduelle Arbeitsleistung, das, was der ein- zelne eingezahlt hatte, über die Höhe des- sen, was er schließlich im Alter verzehren konnte. Auf das Geld, seinen wechselnden Wert, seine Kaufkraft, wurde keine Rück- sicht genommen. Infolgedessen rutschten die Altersrentner, die aus dem Erwerbsleben ausgeschieden waren, an das Ende der lan- gen Schlange. Die Neuordnung will diese Fehlkonstruktion dadurch beseitigen, daß sie die Renten mit der Entwicklung der Löhne und Gehälter koppelt, und damit dem Be- griff des Existenzminimums eine völlig neue Basis gibt. Eine ständige Kontrolle, ob das richtige Wechselverhältnis noch besteht, wird diesen Ausgleich auf Dauer sichern. Der Gedanke, der den neuen Plänen zu Grunde liegt, beruht auf dem sogenannten Solidaritäts-Prinzip, nach dem jeweils die arbeitende Generation für die aus dem Er- Werbsleben ausgeschiedene Generation sor- gen soll. Dieses Prinzip spielte in dem Pro- kessoren-Gutachten, das auf Initiative des Bundeskanzlers ausgearbeitet wurde, eine große Rolle. Mit anderen Worten: es genügt nicht, dem einzelnen Notleidenden helfen zu wollen, vielmehr müssen die verschiedenen Gruppen und Schichten innerhalb des Staa- tes und seiner Gesellschaft untereinander füreinander haften. Wer zur Stunde gut verdient, trägt mit seinen Beitragszahlungen entscheidend zur Lebenshaltung der älteren und arbeitsunfähigen Menschen bei, um dann später durch die nachfolgende Genera- tion seine in langer Schaffenszeit erworbe- nen Rechte respektiert und in der Anglei- chung an die Kaufkraft honoriert zu erhal- ten. Man kann die Bedeutung dieser Konzep- tion nur abmessen, wenn man gleichzeitig in Rechnung stellt, daß nach Inkrafttreten der vorgesehenen Gesetze alle Arbeitnehmer, vom Generaldirektor bis zum ungelernten Arbeiter, in die Rentenversicherung einbe- zogen sind. Ein Ausscheiden, wenn das Ge- halt eine bestimmte Höhe überschreitet (bisher 750.— DM) wird dann nicht mehr möglich sein. Bei der Bemessung der Lei- stungen soll das Einkommen allerdings nur bis zu einer noch nicht festgelegten Höchst- grenze belastet werden. Auch diese Neuerung erfolgt aus dem Solidaritätsprinzip heraus. (Siehe auch„MM“ vom 21. und vom 24. Ja- nuar). Soweit die Grundsätze. In der parlamen- tarischen Auseinandersetzung dürften zwei Fragen vorherrschen. Die erste: Die Höbe der Rente; die zweite: wie hoch sollen die Beiträge sein? Nach überschlägigen Unter- suchungen glauben Bundesregierung und CDU/CSU an die Möglichkeit einer Anhe- bung der Renten auf 50 Prozent des Brutto- Lohnes bzw. 60 Prozent des Netto-Lohnes, Wofür ein Mehrbetrag von annähernd vier Milliarden Mark aufzubringen wäre. Woher dieses Geld genommen werden soll, wird noch überlegt. Die Opposition, die sogar eine Höhe von 75 Prozent des Brutto-Lohnes fordert, schlägt Staatszuschüsse vor. Da- durch wurde jedoch die Gefahr heraufbe- schworen, daß ein Uebermaß an sozialen Lasten den im Erwerbsleben stehenden Menschen, den Steuerzahler also, aufgebür- det würde. Weder eine Beitragserhöhung um 30 Prozent, noch ein erhebliches Drehen an der Steuerschraube wären zweckdienlich, sondern brächten das gesamte soziale Gefüge in Schwierigkeiten. Auch hier wiederum sollte das Heil in einem vernünftigen Mittel- Weg gesehen werden. Man kann nicht das sozialste System mit den höchsten Renten der Welt schaffen wollen und gleichzeitig die niedrigsten Versicherungssätze prokla- mieren. Er darf kein Zensor sein Politische Studentenverbände gegen Schröder Bonn.(dpa) Vertreter des Ringes christ- lich-demokratischer Studenten, des Sozlali- stischen Deutschen Studentenbundes(SDS) und des Liberalen Studentenbundes migbil- ligten am Mittwoch in Bonn die vom Bun- desinnenminisferium angeordnete Sperrung von Förderungsmitteln an den Sozialistischen Weltkongresses Studentenbund. Der Innenminister hatte die Zuschüsse aus dem Bundesjugendplan ein- gestellt, nachdem der frühere Bundesvorsit-* zende des SDS in einer Veröffentlichung gegen den„politischen Stil“ verstoßen haben soll. Gleichzeitig hatte Innenminister Schrö- der bekanntgegeben, daß Förderungsmittel solange an den Ss nicht gezahlt würden, bis er von der Veröffentlichung seines frü- heren Vorsitzenden abrücke. Ein Vertreter des Rings christlich-demo- kratischer Studenten erklärte, alle politi- schen Studentenverbände seien sich darüber einig, daß die Maßnahme Dr. Schröders nicht gerechtfertigt sei. Die christlich-demo- kratischen Studenten seien bezüglich der/ Veröffentlichung des SDS- Vorsitzenden zwar anderer Meinung gewesen, jedoch könne dem Ministerium nicht die Rolle des Zen- sors zufallen. Es gehe nicht an, einem Ver- band wegen eines Fehlers im politischen Stil die Mittel zu sperren. Der Geschäfts- führer des Sozialistischen Deutschen Stu- dentenbundes forderte die sofortige Auf- hebung dieser Maßnahme des Innenmini- steriums. 3 Jüdischer Weltkongreß zur Wiedergutmachungs-Novelle London.(dpa) Der Vorstand des jüdischen kritisiert in einer Ent- schließung den dem Bundestag vorliegenden Zusatzantrag zum Wiedergutmachungsgesetz. In der Resolution, die auf der Jahres- konferenz des Vorstandes in London an- genommen wurde, heißt es, der Antrag weise Zwar auch eine Anzahl von Verbesserungen zugunsten anderer Verfolgter auf, enthalte jedoch gleichzeitig eine Reife von Ver- schlechterungen für staatenlose Personen, politische Flüchtlinge und ähnliche e Weitere politische Artikel Seite 7 1 verul die 3 Ilse 2 86 walt Das eimffe braue repul der s Den geric auf 6 hat Ware 100 00 der tete liche mit genel anges Juwe auf Diplo den! delte Nylon grohe „Stra De halbj Leich munc Schel hatte Am jähri. 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Januar 1956 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Nach mehr als einwöchiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht in Lugano die 34 jährige, aus Oberschlesien stammende Ilse Olapinski, genannt die„schlaue IIse“, zu sechs Jahren Zuchthaus. Der Staatsan- walt hatte zehn Jahre Zuchthaus beantragt. Das Gericht erkannte die Angeklagte des einfachen Betrugs und Vertrauensmig- brauchs bei den Delikten in der Bundes- republik und des berufsmäßigen Betrugs in der Schweiz in neun Fällen für schuldig. Den von IIse Olapinski in der Schweiz an- gerichteten Schaden bezifferte das Gericht auf 669 000 Schweizer Franken. In Nürnberg hat Ilse Olapinski seine Reihe von Spiel- warenhändlern und Juwelieren um über 100 000 DM geprellt. Als ihr der Boden in der Bundesrepublik zu heiß wurde, flüch- tete sie in die Schweiz, wo sie als angeb- licher Ostflüchtling unter falschem Namen mit einem Nansen-Paß die Aufenthalts- genehmigung erhielt. Sie nahm Kontakt mit angesehenen Schweizer Uhrenhändlern und Juwelieren auf, denen sie unter Berufung auf angebliche Beziehungen zu„Balkan- Diplomaten“ einträgliche Lieferungen hinter den Eisernen Vorhang versprach. Sie„han- delte“ mit Brillanten, Uhren, Kuhfellen und Nylon- Strümpfen. In Lugano führte sie ein großes Haus und fuhr einen amerikanischen „Straßenkreuzer“. Der geheimnisvolle Tod eines zweiein- halbjährigen Jungen, dessen verkohlte Leiche die Feuerwehr am Montag in Dort- mund-Mengede in einer ausgebrannten Scheune bei den Löscharbeiten gefunden hatte, scheint vor der Aufklärung zu stehen. Am Dienstag wurde in Dortmund ein 25 jähriger Bergmann festgenommen, der nach Mitteilung der Polizei unter dem dringen- den Verdacht steht, seinen unehelichen Sohn ermordet, die Leiche in der Scheune verborgen und diese angezündet zu haben. Es steht noch nicht fest, ob das Kind lebend verbrannte oder schon vorher getötet wurde. Am Hals der Leiche wurde die Er- kenmumgsmarke eines Bochumer Kinder- heimes gefunden, aus dem der Bergmann das Kind unter Vorlage falscher Papiere am Sonntag abgeholt hatte. * Der Präfekt des Departements Haute- Garorme wurde vom Zivilgericht in Tou- ljouse zur Zahlung einer Buße von drei Mil- ionen Francs(36 00 DW) an einen Arzt verurteilt. Der Präfekt hatte den Arzt zur Untersuchung seines Geisteszustandes einen Monat in eine Nervenheilanstalt einsperren lassen. Der Arzt wurde als völlig normal pefunden. Der Arzt hatte eine Kette von Reibereien mit staatlichen Stellen, Sowohl der staatliche Gesundheitsdienst als auch die Polizei bezeichneten ihn daraufhin als einen gemeingefährlichen Menschen, der dringend der Anstaltsbehandlung bedürfe. Der Prä- fekt lies den Arzt schließlich einsperren, um ihn auf seinen Geisteszustand unter- suchen zu lassen. In römisch-katholischen Kreisen in Wa- shington wurde bezweifelt, daß der Papst, wie Presseberichte aus Rom wissen wollten, eine Verurteilung des Berufsboxens erwäge. Man betonte, eine solche Verurteilung sei zwar nicht ausgeschlossen, zumal führende Moraltheologen sich schon lange mit dieser Frage beschäftigten. Offiziell habe sich der Vatikan bisher jedoch mit dieser Ange- legenheit nicht befaßt. * Die spanische Polizei hat ein kleines evangelisches Waisenhaus und ein damit verbundenes Seminar geschlossen und die Räumung der Gebäude innerhalb von vier- zehn Tagen verlangt. Das von einem deut- schen Pastor geleitete Waisenhaus gehört der spanischen Union der evangelischen Kirchen. In ihm lebten 25 Kinder. * Die Einwohner des polnischen Dorfes Krypno im Regierungsbezirk Bialystok sind bekannt dafür, daß sie ungewöhnlich alt werden. Marianna Ignatowice-Trykoseko hat gerade ihren 128. Geblirtstag gefeiert und erfreut sich bester Gesundheit. Erst vor zwei Jahren bekam sie grau Haare. Rüstige Neunziger sind in Krypno nicht unge- Wöhnlich. * Ein Düsenjäger der amerikanischen Luft- wake vom Typ F-101 Voodoo hat, wie in Washington verlautete, mehrfach Geschwin- digkeiten von über 1700 km /st erreicht. Die „Voodoo“ ist ein Langstreckenjäger mit zwei der modernsten Düsentriebwerke vom Typ J-57. Ein vielgesichtiges, farbiges Land im Aufbruch Königin Elisabeth II. besucht Nigeria/ Uralte Primitivität existiert neben modernster Entwicklung weiter Aller Voraussicht nach wird das Wetter in London am 27. Januar schlecht sein. Nebel und Regen sind wahrscheinlich, Hagel und Schnee denkbar. Aber einen Tag später Wird ein Flugzeug der BOAC mit Königin Elisabeth II. und dem Herzog von Edinburgh nach einem Flug von rund 6000 km über Frankreich, das Mittelmeer und die Sahara hinweg in Lagos, der Hauptstadt Nigerias, landen, und das königliche Paar wird aus der Maschine hinaustreten in die tropische Hitze Westafrikas. Nigeria war für die Europäer„terra incognita“, bis im 15. und 16. Jahrhundert englische und portugiesische Schiffe dort amlegten; aber selbst dann wurden nur einige wenige Häfen bekannt, und erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind elglische Forschungsreisende— vor allem Mungo Park— durch die Sümpfe und Wäl- der der Küste ins Innere des Landes vor- gedrungen. Großbritannien hatte ein mora- lisches und ein wirtschaftliches Interesse an dem Land: die öffentliche Meinung ent- rüstete sich über den Sklavenhandel, der dort betrieben wurde, bis die britische Kriegsmarine ihm ein Ende machte, und zum Handel mit britischen Fabrikwaren im Austausch gegen Palmöl, Erdnüsse, Kakao und andere tropische Erzeugnisse wurde 1886 die„Königliche Niger- Kompagnie“ ge- gründet. Viermal so groß wie Großbritannien und gröber als Frankreich und Italien zusam- men, ist Nigeria die größte britische Kolonie — soweit man es noch Kolonie nennen kann; denn die Schaffung parlamentarischer Regierungsinstitutionen hat in den letzten Eingeborene in ihren pittoresken Trachten in der Moslem- Stadt in einer anderen Welt: Das von Mauern eingeschlossene Kano in Nord- Nigeria. Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Das Land wird nicht von einem einzigen Volk bewohnt, sondern von mehreren verschie- denen Völkerschaften, und unter seinen 32 Millionen Einwohnern finden sich neben Universitätsbildung Politikern mit und — wohlhabenden Kaufleuten in den Städten des Südens auch mohammedanische Stam- meskrieger im Norden, die auf Kamelen reiten. Die Königin und der Herzog von Edin- burgh werden vom Flugplatz in festlichem Aufzug in die Stadt Lagos einfahren. Mit seinen 270 000 Eiawohnern erstreckt sich Lagos über Sümpfe und Lagunen hinweg, mit Marktplätzen und Wellplechsiedlungen in den Vorstädten und einer wachsenden Zahl öffentlicher Gebäude im Zentrum. Hier wird im Regierungspalast ein Staatsbankett gegeben werden, bei dem viele der meist afrikanischen Gäste europäische Abendklei- dung tragen werden— schon vor Weih- nachten war kein Abendkleid mehr in den Geschäften zu haben—, während andere wohl im malerischen Eingeborenen-Kostüm erscheinen werden. Nach vier Tagen der Feste und Empfänge wird das königliche Paar dann 600 km wei- ter nordwärts fliegen, nach Kaduna, der Hauptstadt der Nordregion. Hier werden sie eine ganz andere Landschaft sehen: die Sümpfe und Wälder des Flachlandes sind abgelöst worden durch Savanne und sandige Steppe, das Land erhebt sich bis fast 2000 Meter über dem Wasserspiegel und wird in der Trockenheit von den Winden der Sahara durchweht. Hier im Norden herrschen der Sultan von Sokoto und einige Emire über Stadt Saria in Nord-Nigeria. Studenten und Studentinnen der Universität Ibadan in voller eine Bevölkerung von fast 17 Millionen, die meist dem Haussa-Stamm angehören und Muslims sind. Die Frauen gehen noch ver- schleiert; Kamele ziehen über staubige Saumpfade. Von überall her werden die Stammes- angehörigen zu der großen Heerschau von Ab- ordnungen aus allen Teilen der Nordregion Am 2. Februar nach na zusammenströmen. Es folgen ein Gartenfest, eine Festsitzung des regionalen Parlaments und anderes mehr— aber dann fordern die beiden ande- ren Regionen ihr Recht. Nach einem ruhigen Wochenende in Jos und einem Zwischenaufenthalt in Makurdi am Benue-Fluß, dem größten Nebenfluß des Nigers, geht es nach Enugu, der Hauptstadt der Ostregion. Dort gab es noch vor zehn Jahren einen schweren Aufstand in den Koh- lenrevieren, aber heute ist alles friedlich und Dr. Azikiwe, der Premierminister der Ostregion(meist„Zik“ genannt), wird eine Ergebenheitsadresse an die Königin richten. Vier Tage bleibt das königliche Paar in der Ostregion mit Besuchen in Kalabar und Port Harcourt, wo noch vor 50 Jahren Sumpf war und heute ein moderner Hafen Angelegt ist; dann kehrt es nach Lagos zu- rück, um am 10. Februar die neue Schiffs- werft in Apapa, dem Hafen der Hauptstadt, einzuweihen. Am gleichen Abend wird ein Essen und ein Empfang im Regierungs- gebäude Vertretern des Nigeria angeschlos- senen Treuhandgebiets Süd-Ramerun(des westlichen Streifens des einstigen deutschen Kameruns) Gelegenheit geben, die Königin zu begrüßen. Zur Abwechslung geht es von dort nicht im Flugzeug oder im Rolls-Royce, sondern mit der Eisenbabhei in einem Sonderzug nach Ibadan, der Hauptstadt der Westregion und größten Stadt Nigerias. Ibadan ist eine Großstadt von rund 300 000 Einwohnern und Sitz des„University College“, das bald zur ersten Universitat Nigerias ausgebaut wer- den soll. Vier Tage werden ausgefüllt sein mit der Einweihung des neuen Parlaments- gebäudes, mit zahlreichen Empfängen und Gartenfesten, damn geht es nach Lagos zu- rück, und am nächsten Morgen, dem 16. Fe- bruar, wird von dort nach 18 Tagen der Rückflug nach London angetreten. Aber auf dem Rückflug gibt es noch einen Aufenthalt auf nigerischem Boden: in der alten, von Mauern umgebenen Stadt Kano im Norden. Dort sind die Lehmhäuser von der Sontie goldbraun gebrannt, Schafe und Esel wandern durch die engen Straßen, an den Stadttoren brauen die Färber ihre Indigo- Farbe zusammen, Geier fliegen um die Türme und Minarette, Eingeborene in Nationaltracht tragen noch Lanzen— alles ist völlig anders als in den Städten an der Küste mit ihren brillentragenden afrikani- schen Geschäftsleuten und Beamten. Aber überall leben begeisterte und treue Unter- tanen der jungen Königin. Bernet Potter akademischer Tracht. Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Meist stark bewölkt, nur selten etwas auflockernd. Ein- zelne Schneefälle. Tagestemperaturen in niederen Lagen wenige Grade über Null. Ab etwa 300 Meter anhaltender leichter Frost. Nachts Fröste um minus 3 Grad. Odenwald und Bauland örtlich bis minus 5 Grad. Schwacher Wind. Upersichit: In die eingeströmte Kaltluft hat sich ein Hochdruckgebiet aufgebaut. Da in der Höhe die nordwestliche Strömung er- halten bleibt driften einzelne Störungen über Westeuropa nach Südosten. Sie werden unse- ren Raum streifen. Sonnenaufgang: 8.07 Uhr, Sonnenuntergang: 17.11 Uhr. Vorhersage- Harte 1075 för 26.11956-7 Uhr 1015 Pegelstand vom 25. Januar Rhein: Maxau 408(2); Mannheim 264 (—5); Worms 192(-); Caub 244(8). Neckar: Plochingen 130(unv.); Gundels- heim 178(7); Mannheim 272(6). Schule für Fernfahrer München. Die Fortbildungsschule für Fernfahrer in Rieneck(Kreis Gemünden) bleibt eine Dauereinrichtung. Die guten Er- fahrungen bei dem ersten Lehrgang haben die Bundeszentralgenossenschaft Straßen- verkehr veranlaßt, die jährlichen Mittel für die Schule bereitzustellen. Unterrichtsspar- ten sind Straßenverkehrsgesetzgebung, Tech- nik des Kraftwagens, kaufmännische Be- lange des Güterfernverkehrs und Erste Hilfe. Weniger Alkohol für Motorradfahrer Celle. Motorradfahrer müssen in Zukunft mit dem Alkohol noch weit vorsichtiger um- gehen als Autofahrer. Während ein Mann auf vier Rädern als fahruntüchtig gilt, wenn er einen Blutalkoholgehalt von 1,5 Promille hat, trifft dies bei einem Motorradfahrer schon zu, wenn bei ihm am Tage ein Blut- Alkoholgehalt von 1,3 und nachts 1 Promille festgestellt wird. Diese grundsatzliche Ent- scheidung traf der Dritte Senat des nieder- Sächsischen Landessozialgerichts in Celle. Er stützte sich dabei auf ein umfangreiches gut- achten, das der Direktor des Instituts für gerichtliche Medizin in Münster, Professor Ponsold, gab. Der Verhandlung lag die Be- rufungsklage eines 25 Jahre alten Arbeiters zugrunde, der von der Bau-Berufsgenossen- schaft Hannover Ersatz für einen Schaden verlangte, der ihm durch einen selbstver- schuldeten Verkehrsunfall entstanden war. Als Begründung führte der Arbeiter an, daß er sich auf dem Weg zu seiner Arbeits- stätte befand. Bei einer Blutprobe war da- mals ein Alkoholgehalt von 1,36 Promille kestgestellt worden. Die Berufsgenossen- schaft lehnte die Ansprüche ab. Das Landes- Sozialgericht Celle hat sich jetzt dieser An- Sicht angeschlossen und festgestellt, daß der- jenige, der fahrumtüchtig ist, sich von seinem Betrieb löse. Da der Motorradfahrer zur Zeit des Unfalles absolut fahruntüchtig war, müsse die Fahrt als Privatfahrt gerechnet werden, die nicht dem gesetzlichen Unfall- schutz unterliegt. „Europäischer Schultag“ Bonn. In allen Schulen des Bundesgebie- tes wird zwischen dem 20. Januar und dem 31. März wieder ein„Europàischer Schul- tag! stattfinden. An dieser Veranstaltung beteiligen sich auch die Schulen Belgiens, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Lu- xemburgs, der Niederlande und des Saar- gebiets. — Sonderbriefmarken finden wenig Beifall Schlimmster Limonadenkitsch: Mona-Lisa- Marke An den Briefmarkensammlern ist noch einmal ein bitterer Kelch vorübergegangen. Bundespostminister Dr. Siegfried Balke hätte sich beinahe entschlossen, die Ausgabe von Sonderbriefmarken der Bundespost stark einzuschränken oder gar einzustellen. Die Sammler selbst oder doch einige von ihnen sind daran schuld, daß der Minister derar- tige„philatelistenfeindliche“ Gedanken hegen konnte. Denn die Sondermarken der letzten Zeit, deren Entwürfe von einem Kunstbeirat des Postministeriums ausgewählt werden, sind in der Oeffentlichkeit oft leidenschaft- lich kritisiert worden. Als Balke sein Amt als Minister über- nahm, war das auch schon so. Damals hieß es, die Markenentwürfe würden von Büro- kraten ausgewählt, die nichts davon verstün- den. Gerade deshalb wurde der Kunstbeirat berufen,— mit dem Resultat, daß die Kritik an den graphischen Leistungen der Post eher noch heftiger geworden ist. Beide Lösungen, die künstlerische und die„bürokratische“, sind also falsch, folgerte Balke zunächst. Wenn die Marken tatsächlich so schlecht sind wie ihr Ruf, habe es keinen Zweck, noch welche herauszugeben. Wozu sich Mühe machen, um dann Undenk zu ernten? Auch in Großbritannien würden neben der laufen- den Dauerserie nur ganz selten Sonderbrief- marken herausgegeben. Aber in einer ein- gehenden Aussprache mit Mitgliedern des Kunstbeirates und maßgebenden Philate- listen hat der Minister sich dann doch über- zeugen lassen, dag man den Schöpfern und Sammlern von Marken noch eine Chance geben müsse. Man will es in Zukunft noch besser machen. Wie, bleibt abzuwarten Dem philatelistischen Laien wird es viel- leicht unverständlich sein, wie man von einer so kleinen Sache wie der Briefmarke soviel Aufhebens machen kann. Tatsächlich: Wird aber zwischen Ministerium, Künstlern und Sammlern um die Gestaltung der Mar- kenbilder gerungen wie um die letzten Pro- bleme der Atom wissenschaft. Der Kunstbei- rat will nichts von Konzessionen an den sogenannten Publikumsgeschmack wissen, sondern vielmehr erzieherisch wirken und die Oeffentlichkeit mit modernen künstleri- schen Auffassungen vertraut machen. Er wendet sich gegen die„Bildchen“-Marken, die nur eine verkleinerte Reproduktion von Landschaftsbildern, Blumen und anderen Vorlagen sind. Minister Balke nannte selbst ein Beispiel: die Mona-Lisa-Marke, die bei vielen Sammlern beliebter ist als alle an- deren Ausgaben der Bundespost, sei in Wirklichkeit der schlimmste Limonaden- kitsch“, Ein Gemälde sei ein Gemälde, eine Briefmarke eine Briefmarke. Beides könne nicht miteinander vermengt werden, jedes habe seine eigenen künstlerischen Gesetze. Der Kunstbeirat meint, die Marke sei verwandt mit dem Siegel, dem Petschaft. Einprägsame Symbole könnten ihr Bild am besten gestalten. Für die Bonifatius-Gedenk- marke wurde deshalb nur die Mitra als Mo- tiv gewählt, für die Stephan-Gedenkmarke nur die Unterschrift des Generalpostmeisters des Kaiserreichs. Aber was war die Reaktion auf solche Schöpfungen? Die Gedenkmarke „Zehn Jahre Vertreibung“ wurde in Samm- ler kreisen boshaft die„Lodenfreymarke“ ge- nannt, wegen der wehenden Mäntel der ab- gebildeten Flüchtlingsgruppe. Das Postwert- zeichen zur Erinnerung an die Schlacht auf dem Lechfeld, das stark stilisiert ist, erhielt den boshaften Namen„Befruchtungsvor- gangsmarke“, und die Stifter-Gedenkmarke wurde abfällig als„Teppichmuster“ bezeich- net. Die„symbolhafte Kurzformel“ lasse sich nicht in allen Fällen für das Markenbild ver- Wenden, erklären die Sammler. Der Kunst- beirat müsse aus seinem„Elfenbeinernen Turm“ heraus, müsse ansprechendere Mar- ken schaffen, ohne daß deshalb der künst- lerische Wert verloren zu gehen brauche. Kernenergie-Nachrichten Forschungsreaktoren (df) 30 Forschungsreaktoren sind in den Vereinigten Staaten in Betrieb, in West- europa gibt es zur Zeit neun fertige For- schungsreaktoren: vier in Großbritannien, zwei in Frankreich einen in Norwegen, einen in Schweden und— im Umbau den Swimming-Pool der Genfer Atomkonfe- renz in der Schweiz. * Ein Synchrotron und ein Forschungsreaktor (df) Der italienische Nationale Rat für Kernforschung plant die Errichtung eines Synchrotrons mit einer Million Elektronen- Volt in Frascati bei Rom. Die Anlage soll der Grundlagenforschung dienen. Ein klei- ner Forschungsreaktor für die Ausbildung von Reaktor- Technikern ist bereits im Bau. * Bestrahlte Lebensmittel (Af) Die Hoffnung, daß es schon in ab- sehbarer Zeit möglich sein wird, Lebensmit- tel durch radioaktive Bestrahlung zu kon- servieren, wurde durch einen amerikanischer Fachmann gedämpft Dr. L. Reiffel, Leite! der kernphysikalischen Abteilung der Ar- mour Forschungs-Stiftung des Illinois-Insti- tutes für Technologie, erklärte, die Sterili- sierung von Lebensmitteln durch Bestrah- lung sei einstweilen noch eine Utopie, und zwar aus einem sehr einfachen Grunde: „Durch Bestrahlung sterilisierte Lebensmit- tel schmecken und riechen scheußlich und sehen auch abscheulich aus.“ Allerdings, so kügte Dr. Reiffel hinzu, sei es wohl möglich, mit Bestrahlung zu pasteurisieren, also nur einen Teil der für das Verderben von Nah- rungsmitteln verantwortlichen Bakterien ab- zutöten. Zu diesem Zwecke genügt schwä- chere Bestrahlung, die den Geschmack nicht beeinträchtigt und dennoch die Haltbarkeit bei Kühllagerung verlängert. Mit der Ver- wendung von Strahlungsenergie zur Halt- barmachung von Lebensmitteln, die bisher nur durch Kälte konserviert wurden, ist nach den Angaben des amerikanischen Fachman- nes versuchsweise noch in diesem Jahre zu rechnen. 4 Für Herabsetzung der Strahlen-Dosis (df) Zweitausend Fachleute für Strahlen- schutz haben auf einem Kongreß in Cleve- land, Ohio, über die Gefahren der Radio- aktivität debattiert. Der frühere Präsident der amerikanischen Gesellschaft für Expe- rimentelle Pathologie, Dr. Whipple, stellte sich auf den Standpunkt, daß die maximal zulässige Strahlendosis für Leute, die mit radioaktiven Substanzen umgehen müssen, auf ein Zehntel der bisherigen Sicherheits- quote herabgesetzt werden sollte. Die ge- genwärtig vom amerikanischen Nationalen Komitee für Strahlenschutz festgesetzte Höchstgrenze für„Atomarbeiter“ beträgt für eine Arbeitswoche drei Zehntel Röntgen- Dinheiten. Nach der Rechnung von Dr. Whipple kann dadurch die Lebenser war- ung der Person, die dreißig Jahre lang die- ser Dosis ausgesetzt wird, um ungefähr drei Jahre zurückgehen. Man schätzt außerdem, daß eine Gesamtdosis von 100 bis 200 Rönt- gen pro Individuum die Mutationshäufig- keit bei der nächsten Generation verdoppeln Wird. Das Risiko trägt also nach Meinung von Dr. Whipple nicht das heute lebende Individuum, sondern die nächste Genera- ration. 1 Beeinflussung von Werkstoffen durch Strahlung (df) Ueber die Beeinflussung von Werk- stoffen durch Strahlung berichtete Profes- sor Dr. W. Riezler aus Bonn vor dem Werk- stoffausschuß des Vereins Deutscher Eisen- hüttenleute. Fünf Arten von Strahlen sind es, die im Zusammenhang mit der Reaktor- technik von Einfluß auf die Werkstoffe sein können: Elektronenstrahlen, Röntgenstrah- len, langsame und schnelle Neutronenstrah- jen und schnelle Ionenstrahlen. Die Unter- suchungen werden weniger deshalb betrie- ben, um neue Verfahren der Werkstoffver- besserung zu finden, sondern hauptsächlich, um festzustellen, wie sich die Werkstoffe unter dem Einfluß der in Reaktoren vorhan- denen dauernden, konzentrierten Strahlun- gen verändern. Die Vernachlässigung dieser Veränderungen könnte im Dauerbetrieb zu gefährlichen Materialdefekten führen. * Uhr für Kern untersuchungen (df) Von den Forschungslaboratorien der Westinghouse-Werke ist ein Gerät entwik⸗ kelt worden, das Zeitabstände bis zu einer milliardstel Sekunde messen kann. Das Ge- rät ist eine neuartige Elektronenröhre und zoll vor allem dazu verwendet werden, um ie Geschwindigkeit von Elementarteilchen u messen. Man hofft, auf diese Weise neue Einsicht in Kernreaktionen und vielleicht auch in die Struktur des Atomkerns selbst gewinnen zu können. eee eee e. See e Seite 4 MANNHEIM 1 Donnerstag, 26. Januar 1956/ Nr. A Jedenfalls in den meisten Fällen. Auch„möblierte Herren“ singen Klagelieder Der Preisbehörde fehlen gesetzliche Handhaben/ Allerdings: Zwei junge Ostflüchtlinge zogen„großes Los“ „Zwischen Tür und Angel“ hieß der Artikel, in dem eine Journalistin gestern auf der„MM“-Frauenseite die Erlebnisse einer vielgeplagten Untermieterin auf Zim- mersuche schilderte. Und wie geht es den untermietenden Herren? Geht es ihnen bes- ser? Ein Lokalreporter berichtet. Der 19jährige Ostflüchtling Horst K. sucht in Mannheim ein möbliertes Zimmer. Seuf- zend legt er bei einer der zahlreichen Zim- mervermittlungen zehn Mark auf den Tisch. Dafür bekommt er drei oder vier Adressen. Er fährt kreuz und quer durch die Stadt. Hier ist das Zimmer schon vergeben, dort ist niemand zu Hause. Beim drittenmal zeigt man ihm ein„Verlies“: dunkel, feucht, muf- ig, abgeblätterte Tapeten, Küchendunst im Treppenhaus, ein Bett, ein Stuhl, ein eisernes Waschgestell; der Schrank steht im Flur. 45 Mark soll er bezahlen. Horst K. geht zur Vierten Adresse. Es ist ein Doppelzimmer für 120 Mark! Müde vom Suchen, unter Zeit- not(er hat sich im Betrieb frei nehmen müs- sen) und verärgert nimmt er mit einem Kollegen den Raum. Aber was er nicht weiß, ist dies: zu seinen 60 Mark Miete kommen 1, 10 DM sogenannte Raummiete, fünf bis zehn Mark Strom und bis sechs Mark für Abnutzung der Bett- wäsche). Für das Frühstück berechnet ihm die Wirtin 1,50 Mark pro Tag, denn kochen darf er nicht. Zählt Horst zu diesen Aus- gaben die Kosten für Schuhschlen, Wäsche- waschen und Bügeln(ein Hemd, schrankfer- Mannheimer Karnevalszeitung: „Im Bett sitzen und Blutwurst essen tig, macht 95 Pfennig, Friseur, Abendessen, Kohle für den Kanonenofen— so bleibt ihm von seinen netto 250 Mark im Monat nicht viel übrig. Das ist nur ein Kleiner Fall von vielen. Horst hatte bis vor kurzem in der Jugend- herberge Schnickenloch gewohnt. Er bezahlte kür Miete, Wäsche und Verpflegung monat- lich 120 Mark. Aber jetzt müssen die dort noch wohnenden 25 Ostflüchtlinge— zwei Drittel sind unter 21 Jahren alt— auf Ge- heiß der Behörden ausziehen, da ja die Herberge anderen Zwecken dienen muß. In Mannheim sind über 400 Ostflüchtlinge unter 21 Jahren beim Jugendamt registriert. Mit den„wild“ von auswärts zuziehenden Flüchtlingen sind es— vorsichtig geschätzt — rund 600. Viele werden von sogenannten Stadtgruppenleitern betreut, aber es sind nicht alle. So sind sie denn auf die Zimmer- Vermittlungen und auf die Zimmervermie- terinnen angewiesen. Natürlich gibt es auch vorbildliche Zim- mervermieter. Zwei jugendliche Flüchtlinge aus dem Osten haben in einer Wirtschaft in der Neckarstadt das große Los gezogen. Sie wohnen dort gemütlich, bekommen ein gutes Frühstück und ein reichhaltiges Abendessen — für 85 Mark monatlich pro Kopf. Aber solche Vermieter sind so selten wie weiße Raben. In vielen Fällen wird nur vermietet, um die eigene Wohnung frei„zu finanzie- ren“. In das schlechteste Zimmer werden . Seitenhiebe auf Wasserturm, Uebersetzerstelle und OB-Wahl Das närrische Mannheim findet alljährlich wur Faschingszeit in der„Mannheimer Kar- nevals-Zeitung“ einen Spiegel seiner kom- munalen Sörgchen, Problemchen und Nörge- „Leichen“ wieder. Seit Samstag ist die Narren-Gazette im Handel. Wer schreibt über wen? Wo macht sich wer über was lustig? Wie kommt was zu wem und wohin ziehlt das alles? Aber gemaach. „Theobaldrian“ weiß von österreichischen Anschlußbestrebungen zu erzählen. Sein Ratschlag:„Macht über die Vergangenheit einen Strick, den Strick des Anschlusses! Die horizontale Lage erfordert es!„Felix Stand- haft“ löst das Geheimnis der Neuostheimer Uebersetzerstelle genial und ein ungenann- ter Autor sieht schon im Wasserturm ein neues Kabarett. Dazu liefert der Zeichner „Hoh“ ein Wasserturmdach— also wissen Sie, nee, also wissen Sie— dessen Haupt- gewichtspunkte zwei abnorm große„Lollos“ sind(selber nachschauen). Was ist paradox?„Wenn eine rote Stadt mit schwarzer Hilfe einen weißen Ober- Pürgermeister wählt, der braun schimmert.“ Na bitte!„Rollie“ zersorgt sich darum— im Bett sitzend, nächtens, und Blutwurst essend — wer wohl das Tote Meer umgebracht hat, Aber er weiß es auch nicht. Ein ganz wissen- der Journalist sieht fünf Jahre voraus und erhebt Herrn Bockelmann auf den ver- Waisten Thron des Mannheimer Oberbürger- meisters. Schlafhauben in der GROR ASTRA (Große Karnevals- Gesellschaft Stadt-Rat) lassen Schlimmes befürchten. „Wasser hat keinen Balkon“, narrt uns wieder Rollie. Und 14„Mannheimiar“-Filme in der Saison 1955 lassen mancherlei kom- munales Gebäck erzittern. Ein Russe löst das Wasserturmkopfproblem gar absonderlich, gleich daneben wird Vaterina Valente gna- denlos von Verehren gejagt. Im Industrie- Konkubinat(ein ostzonaler Film) zählen die Flitterwöchner und-wöchnerinnen ihre „Hochs“ auf das System, das perfekte. Leider waren die Ermittlungen über Mannheims arbeitsfreudigsten Journalisten noch nicht abgeschlossen, doch soll eine Punkt-Umfrage dieses heikle Ergebnis bald erujeren. Aus höchsten Kreisen steuert H. Kurz-Malheur„Peter und die Prinzessin“ bei, ein herzbrechender Roman, 483. Set- fortzung“. Die so oft geforderte Aktualisierung un- serer staubigen Operetten nimt ein Fäule- tonist(Setzfehler: muß Feuilletonist heißen, d. Red.) vor. Sein Vorschlag: Der Zarewitsch in rrrussischerrr Fassung, in„English“ und in Französisch(O lala). Stilechtes Milliöh wird garantiert. Dies und manch anderes. Uebrigens wird„ein Messer für einen Stichtag“ und ein„strammer Erpel für eine Zeitungsente“ gesucht. Nomen est omen. Ahoi. H-e Ist Tuberkulose noch eine Volksseuche? Chefarzt des Mannheimer Tbe- Krankenhauses bei der Abendakademie Die Tuberkulose, im Volksmund„Schwind- sucht“ genannt, war vor 1950 die Todes- ursache Nr. 1. Heute steht sie an fünfter Stelle; nach Krebs, Herz- und Kreislauf- erkrankungen, Alterserscheinungen und Un- Fällen. Starben noch 1951 von einer Million Eimwohnern der Bundesrepublik 371 an Tuber- Kulose, so waren es 1952 nur noch 272; 1958: 212.„Ist Tuberkulose heute noch eine Volks- seuche?“ fragte der Vortrag, den Dr. W. Trill, Chefarzt des Mannheimer Tuber- kulosekrenkenhauses, im Rahmen der Abendakademie in Waldhof hielt. Mit den Zahlen, die er zu Beginn erwähnte, kam er der Beantwortung dieser Frage bereits ent- scheidend entgegen. Als eine„soziale Krankheit“ wurde die Tuberkulose vielfach bezeichnet. Sie ist keine Erbkrankheit, sondern an den Tuberkel- bazillus gebunden, der, ausgehustet und mit Staub vermischt, lange lebt, im Sonnenlicht aber schnell abstirbt. Der Rindertyp der Tuberkulose wird durch die Milch tuber- kulöser Kühe übertragen. Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Nachtschweiß, oft versteckt hinter einer langandauernden Grippe, sind Anzeichen einer Erkrankung. Dr. Trill ging auf die Erscheinungsformen der Tuberkulose ein, die in der Lunge „offen“ mit Gewebszerfall und Höhlenbil- dung und„geschlossen“ als Entzündung, die zur Verkapselung kommen kann, auftritt. Wenn Bazillen in die Blutbahn gelangen, können sie sich in den verschiedensten Orga- nen festsetzen. 5 Fast jeder Mensch hat als Kleinstkind Kontakt mit dem Tuberkelbazillus bekom- men und dabei von selbst Gegenstoffe ent- wickelt, wie sie auch durch eine Schutzimp- fung mit Tuberkelbazillen in kleinsten Mengen gebildet werden. Gesunde Lebens- haltung, seelisches Gleichgewicht und aus- reichender Schlaf mit viel frischer Luft, Sport und Wandern bewahren vor der Krankheit. Wichtig ist die Frühbehandlung mit strengster Bettruhe im wohltemperierten Wohin gehen wir? Donnerstag, 26. Januar Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Uhr: „Das kalte Licht“(Th.-G. Nr. 926 bis 1850); Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.30 Uhr:„Albert Herring“(Premieren-Miete Gr. DJ. Filme: Planken:„Sissi“; Alster:„In all die- sen Nächten“, 21.00 Uhr:„Die schöne Helena“; Capitol:„Verdammt in alle Ewigkeit“, 21.00 Uhr:„Die schöne Helena“; Palast:„Bartho- lomäusnacht“, 22.20 Uhr:„Kein Mitleid für Frauen“; Alhambra:„08/15 in der Heimat“ III. Teil; Universum:„Die Försterbuben“; Kamera: „Heiße Ware für Marseille“; Kurbel:„Die Sünderin“. * Zimmer bei ständiger frischer Luftzufuhr und atischliegßend mit Liegekuren in einer klimatischen Kur- und Heilstätte. Ruhe ist und bleibt die strengste Forderung. Dazu kann die Chemotherapie in den letzten Jah- ren neue ausgezeichnete Mittel, die den Tuberkelbazillus in seinem Wachstum hem- men, einsetzen. Ist die Krankheit trotzdem weiter fortgeschritten, vermag eine Gas- brust Fneumothorax zu helfen: die Einbla- sung von Luft zur Ruhigstellung der Lunge. Dr. Trill erwähnte auch neue operative Möglichkeiten, Wie den Zwerchfellschnitt, den künstlichen Pneumothorax, die Thora- koplastik(die Fortnahme mehrerer Rippen) oder die Entfernung eines Lungenteils. Als Leiter des Tuberkulosekrankenhau- ses, das 1953 eingerichtet wurde und um das Mannheim von vielen Städten beneidet wird, steht Dr. Träll in vorderster Front im Kampf gegen diese Krankheit, die schon un- beschreibliches Leid gebracht hat. Dr. Trill sagte abschließend: Wenn auch der Kampf gegen die Tuberkulose noch nicht gewonnen sei, so habe sie doch durch die jüngsten Er- folge der Medizin den Charakter einer Volksseuche verloren. Ak einige wacklige Möbel gestellt, man verlangt schlankweg 60, 70 oder noch mehr Mark und wohnt frei, auf Kosten eines anderen. Fast jeder alleinstehende Junggeselle in Mannheim kann von diesen Zuständen ein munteres Lied singen. Der Chronist blickt auf eine sechsjährige Praxis zurück. Er hat „erst“ zehnmal das Zimmer gewechselt. Ein- mal gar wegen einer heiratslustigen Toch- ter.) Einem anderen Mannheimer Untermie- ter passierte dies: Als eines Tages seine Mutter zu Besuch kam, warf sie die Ver- mieterin mit den Worten hinaus:„Ich habe Ihrem Sohn doch gesagt, daß er keinen Damenbesuch empfangen darf!“ Es wären noch viele Anekdoten zu er- zählen:„Möblierte Herren“ sind selten auf Rosen gebettet. Das erwartet auch niemand. Anno 1956 aber wäre zumindest zu erhof- ken, daß die Zimmerpreise den herrschenden Verhältnissen angepaßt sind. Aber der Preis- behörde„Mieten und Pachten“ fehlt die ge- setzliche Handhabe, gegen den Preiswucher für möblierte Zimmer einzuschreiten. Und somit feiert ein uralter Mißstand weiterhin fröhliche Urständ'. Dieser Artikel will über niemand, der Uunter vermietet, den Stab brechen. Aber wie gesagt, gute Vermieterinnen sind nicht häu- fig. Von den anderen hingegen gibt es 80 viele wie Sand am Meer. J. Hesse Traudel I. vom Löwenwald regiert in Käfertal Auch die Käfertaler wollen beim Fa- schingstreiben nicht zurückstehen. Sie haben sich hre eigene Prinzessin— Traudel I. vom Löwenwald— gekürt. Und bei den Veran- staltungen der Käfertaler Vereine ist sie mit ihrem Elferrat Präsident Bert Weiß,„Vize“ Rudi Zorn) immer anwesend. Mit der Na- mensgebung„vom Löwenwald“ hat es be- sondere Bewandtnis. Sie spielt in der Käfer- taler Chronik eine Rolle. ES war im 17. Jahr- hundert, Käfertal war noch selbständig, da sichteten die Bauern im Walde einen ge- waltigen Löwen, den sie gemeinsam er- legten. Für den Spott brauchte nicht gesorgt zu werden, denn die wackeren Bäuerlein hatten nur einem großen Hund den Garaus gemacht.— Traudes I. werden wir nach der nächsten Sitzung der Käfertaler(Samstag im„Löwen“) noch im Bild vorstellen. Wirte unter sich Festballim Musens aal Mitten in die Faschingssaison verlegten die Mannheimer Wirte ihren groben Ball. Unter dem Motto„Ein Abend, wie er Euch gefällt“ hatte der Vorstand des Landesver- bands eine kleine aber schlagkräftige Büh- nentruppe engagiert: Bully Buhlan, Ger- hard Wendland, Renate Holm, Noucha Doina und das rotgekleidete Bobby Schmidt-Sex- Spässen. Nach schmissigen Klängen der „Rhythmik Stars“ schleppte Clarissa Maeder ihr großes Akkordeon auf die Bühne. Auf diesem Instrument und auf der Hammond- Orgel erfreute sie die Wirte mit allerlei Potpourris. Das bekannte musikalische Quiz brachte außer vier Damen und Herren aus dem Publikum einem Ehrenmitglied des Landesverbands Württemberg Baden für das Hotel- und Gaststättengewerbe einen großen Korb voll guter Sachen. Wirte- Vor- stand Karl Spingler hielt seine Begrüßung kurz. In der Wandelhalle wurden Lose für die große Tombola verkauft, während oben im Musensaal die Paare walzten. Die Wirte liegen sich noch lange nach Mitternacht be- Wirten. H-e Eine weitere wichtige Frist läuft am 31. Januar ab Der Zentralverband der Fliegergeschädig- ten, Evakulerten und Währungsgeschädigten weist darauf hin, dag am 31. Januar eine wichtige Frist für Feststellungsanträge auf Grund des Vierten Aenderungsgesetzes zum Lastenausgleichsgesetz abläuft. Neuerdings sind als Erben eines vor dem 1. April 1952 verstorbenen Geschädigten auch Ehegatten von Nachkommen antragsberechtigt. Ferner gilt als Krlegssachschaden jetzt auch ein Schaden an evakuiertem Hausrat, der aus kriegsbedingten Gründen aus dem Gebiet der jetzigen Bundesrepublik verlagert wor- den war, wenn der Eigentümer seinen stän- digen Aufenthalt im Gebiet der Bundesrepu- blik behalten hat oder als Evakuierter zu- rückgekehrt ist. Antragsformulare geben die Ausgleichsämter und die Ortsorganisationen der Fliegergeschädigten aus. Wichtig sei, die Frist einzuhalten; Beweisunterlagen können nachgereicht werden. „Laßt den Kindern ihren Eigen-Sinn“: Parkometer: Außerhalb seiner Zweckbestimmung. 1 Bild: Jacob „Wie ein kleiner Wölfling das Beste tun Pfadfinderschaft St. Georg besprach Pläne für 1956 „Pfadfinder sollten immer eine Nasen- länge voraus sein!“ Diese Forderung stellte Stadtpfarrer Wetzel an die Führerschaft der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, die sich dieser Tage in Neckarau zu ihrer Jah- resplanung versammelt hatte.„Wir wollen von neuem beginnen“— fuhr der Redner kort—„wie ein kleiner Wölfling unser Bestes zu tun.“ Als die beiden großen Anliegen der kom- menden Monate bezeichnete Gaufeldmeister Herdt den Aufbau von Ritterrunden(Ge- meinschaften von Pfadfindern über 18 Jah- ren) und den Ausbau von Wölflingsrudeln (Pfadfinder zwischen zehn und zwölf Jah- ren). Diese Tätigkeitsbereiche seien vor allem deshalb so wichtig, weil in diesen Altersstufen wichtige Entscheidungen für das spätere Leben fielen. Während der Bund von der Aktivität und Lebenshaltung der Aelteren maßgebend geprägt werde, seien die Kleinen für die Zukunft entscheidend. Besonders interessant ist die Einführung neuer Arbeitsmethoden in der Wölflings- tett. Franz Eder rundete die Sache mit neuen eee eee rerinnen bevor. Damit findet sine Form pfadfinderischen Lebens, die in anderen Ländern schon lange selbstwerständlich ist, auch in der Pfadfinderbewegung Mann- heims Eingang. Man geht von der Auffas- sung aus, daß Mädchen über zwanzig Jah- ren auf Grund ihrer angeborenen persön- lichen Neigungen und Umgangsformen für die Führung von Zehn- bis Zwölfjährigen arn besten geeignet sind, Ist doch dies eine Altersstufe, die groge Einfühlungsgabe, mütterliche Betreuung und zarte Behand- lung— also typisch weibliche Eigenschaf- ten— verlangt. Wie aus einem kurzen Rechenschaftsbe- richt hervorging, vereinigt die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg zur Zeit im Stadtgebiet Mannheim in acht Stämmen 300 Jungen. Die Mannheimer Georgspfadfinder führten im vergangenen Jahr zum ersten Male eine größere Veranstaltung durch, in- dem sie zu einem Elternabend in die Aula des Katgl-Friedrich-Gymnasiums einluden. hygiene, Berlin, hat mit Vertretern der Ge 4 ——— rf,——— An Bord zweier Maschinen der KLM star- teten einige Mannheimer Pfadfinder in die 5 „Neue Welt“, wo sie am„Jamboree“ in Ka- nada teilnahmen. Im nahen Odenwald Wurde ein Begegnungslager mit englischen „Scouts“ abgehalten. Aber auch der persön- liche Einsatz und der Dienst am Nächsten, die ja zu den Wesensmerkmalen des Pfad- findertums gehören, kamen nicht zu kurz. In einer großen„Holzaktion“ stellten bei- spielsweise die Neckarauer Gruppen ganze Leiterwagen guten Brennholzes bedürftigen Familien und alleinstehenden Personen zur Verfügung, das sie im nahen Wald unter Aufsicht der Forstverwaltung geschlagen hatten. In anderen Vororten beteiligten sich die Sippen an Sammlungen der Wohlfahrts- verbände. Hdt. Unsere schlechte Luft Wird laufend untersucht Der Beauftragte des Bundesgesundheit- amtes, Institut für Wasser, Boden- und Luft- 0 1 Werbeaufsichtsämfer Mannheim und Neu- stadt Werke und Betriebe in Mannheim und Ludwigshafen besichtigt. Weitere Betriebs. besichtigungen sind in den nächsten Wochen und Monaten beabsichtigt. Gleichzeitig wur- den von dem Beauftragten die Stellen in Mannheim und Ludwigshafen festgelegt, an welchen Regenauffanggeräte aufgestellt wer- den. Es sind 20 Probenahmestellen vor- gesehen(für jede Stadt zehn). Die Unter- suchungen werden sich über ein Jahr er- strecken. Während dieser Zeit werden auch Luftuntersuchungen(auf Abgas- Bestandteile und Gemische) vorgenommen. Mit einem U Ergebnis der Untersuchungen ist laut Mit- teilung der Kommunalen Arbeitsgemein- schaft Rhein-Neckar im Frühjahr 1957 2 rechnen. Der„MM“ veröffentlichte kürzlich unter dem Titel„Werden die Großstädter einef e Tages ersticken?“ einen Artikel, der sich mit dem steigenden Kohlenoxydgehalt der Luft befaßte. Aus dem Polizeibericht: Nick-Engel gestohlen aus der Maria- Hilf- Kirche In der Maria-Hilf-Kirche auf dem Almen- hof ließ ein Kirchenbesucher einen dort mit einer Sammelbüchse aufgestellten Nick Engel mitgehen. Dem Dieb kam es wahr- scheinlich auf das in der Sammelbüchse be- findliche Opfergeld an. Marmelade zu Schleuderpreisen In einem Bunker wurde Marmelade und eingemachtes Obst und Gemüse zu Schleuder- preisen angeboten. Deshalb wurde dem Ver- Erziehung ist durch Technik schwieriger geworden Hermann Weißkopf sprach bei der Abendakademie auf dem Pfingstberg/ Brauchbare Menschen im Atomzeitalter Wie sieht in vielen Fällen jenes„Schau- spiel“ aus, das im Leben junger Menschen anhebt, wenn das beginnt, was so gern der „Ernst des Lebens“ genannt wird? Die jun- gen Leute verlieben sich, heiraten und be- stellen sich Kinder— Kinder, die erzogen sein wollen. Frage: Wie sollen sie erzogen werden? Auf ziemlich alles im Leben wird der Mensch mit allen möglichen und unmög- lichen Prüfungen vorbereitet, nur auf das eine nicht— atif das Vater- und Muttersein. Das ist ein Kulturversäumnis allerersten Ranges. Diese Auffassung vertrat Hermann Weigkopf Fürth) in einem Abendakademie- vortrag auf dem Pfingstberg; die Mann- heimer Volkshochschule setzte mit dieser Veranstaltung ihre Bemühungen fort, auch den Menschen an der Peripherie der Stadt interessante Redner„vor die Haustüre“ zu bringen,„Wie erziehen wir unsere Kinder zu lebensbrauchbaren Menschen im Atom- zeitalter?“ hieß das Thema des Referenten. der über eine jahrzehntelange Erfahrung in fact Erziehung schwieriger Heimkinder ver- fügt. Auf vielen Gebieten hat die Technik den Menschen Annehmlichkeiten gebracht, die Erziehung dagegen hat sie nicht leichter, sondern schwieriger gemacht: Die Gefahren- quellen haben sich stark vermehrt, die An- sprüche der Kinder sind größer geworden, das Familienleben ist vom Verfall bedroht, die„Schlüsselkinder“ sind eine Alltags- erscheinung Da die technische Entwicklung Weitergeht, geht es in der Erziehung nicht nur darum, die Kinder für den Augenblick „fit“ zu machen, sondern sie vor allem auch auf die Aufgaben der Zukunft vorzubereiten. Wie kann das geschehen? Hermann Weißkopfs Rat ist einfach und zeitlos; er baut auf den Realitäten des Lebens auf, das in seinen wichtigsten An- liegen auch immer nur einfache und natür- liche Handlungen vom Menschen erwartet: „Gängelt die Kinder nicht! Nehmt sie nicht ins Geschirr! Macht ihnen das Leben nicht bequem!“ Sie sollen von klein auf lernen, aller Schwierigkeiten aus eigener Kraft Herr zu werden; auf diese Weise entwickeln sie Denk- und Entschlußkraft und üben Vor- sicht und Wachsein. Nach Weißkopfs Mei- nung ist die Ansicht falsch, ein kleines Kind könne noch nicht erzogen werden; die Er- ziehung kann nicht früh genug beginnen. 2 Allerdings müsse das Kind nach seinen natürlichen inneren Anlagen und nicht nach dem(äußeren) Ehrgeiz der Eltern herange- bildet werden. Mit allen Finessen der Tor- heit versuchten die Eltern oft, ihre Schütz- linge vor den Fährnissen und Anforderun- gen des Lebens ängstlich zu isolieren. Die Folge könne Unselbständigkeit und die weitere Folge ein Minder wertigkeitskomplex sein. Der Referent schilderte dann die Gefah- ren, die, nach seiner Meinung, dem heute so häufig anzutreffenden einzigen Kind drohen. Von 12 Millionen westdeutschen Kindern hätten über sieben Millionen keine Geschwister. Diese Kinder müßten zu Ego- isten werden, denn sie hätten keine Mög- lichkeit, soziale Gefühle und Triebe zu ent- wickeln, wie sie dort entstünden, wo Ge- schwister zusammenleben und es lernen, sich für einander verantwortlich zu fühlen. Hermann Weigkopf schloß mit der Auffor- derung:„Laßt den Kindern ihren Eigen- Sinn; er ist vielleicht das Beste, was ihr ihnen mit auf den Weg geben könnt!“ Es gilt nur, diesen Eigen-Sinn auf kulturelle und soziale Gebiete zu lenken. hk käufer auf den Zahn gefühlt. Es stellte sich heraus, daß die Waren bei einem Kellerein- bruch in D 4 erbeutet worden waren. Der Täter arbeitete aushilfsweise unter falschem Namen bei einer Rheinauer Firma, weil er schon wiederholt wegen Diebstahl vorbe- straft ist. Der Festgenommene gab inzwischen noch einen zweiten Kellereinbruch zu. N Mann jagte Frau mit Messer Auf der Beilstrage verfolgte ein Mann mit einem Messer in der Hand seine Frau. Ein Polizeibeamter machte der Jagd ein Ende. Er entwaffnete den Messerhelden und nahm ihn vorübergehend fest. ö Unvorsichtiger Bauarbeiter An einem Neubau in der Collinistraße 205 ein Arbeiter an einem Aufzug ohne die nötige Sicherung vier bis fünf Meter lange Vierkanthölzer nach oben. Die Hölzer blie- ben aber in etwa zwölf Meter Höhe an einem Gerüstbalken hängen, rutschten ab und stürzten auf die Fahrbahn. Zum Glück wur- den keine Fußgänger oder Fahrzeuge ge- troffen. 0 Pkw fuhr ins Schaufenster Auf der regennassen Fahrbahn delt Schwetzinger Straße kam ein Personen- kraftwagen ins Schleudern, fuhr über den Gehweg und prallte gegen die Schaufenster. scheibe eines Ladengeschäftes. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Die Scheibe ging völ. lig in Trümmer. Sachschaden etwa 1800 Marke. Zeitungen gestohlen a Vor einem Kiosk in Neuostheim wurden dem Kioskbesitzer die am Morgen angelie: kerten Zeitungen gestohlen. Der unbekanne Dieb wird wahrscheinlich versuchen, die Zei- tungen und Zeitschriften selbst im Straßen- handel abzusetzen. Mopedfahrer fuhr auf Lkw auf Ein Mopedfahrer aus Altrip fuhr auf ger Relaisstrage auf einen am rechten Straßen- rand parkenden Lkw auf. Er erlitt bei dem Anprall lebensgefährliche Versetzungen. Auf der Wormser Straße bog ein amerikani- scher Pkw nach links ab, ohne seine Rich- tungsänderung anzuzeigen. Er kollidierte da- bei mit einem gerade zum Ueberholen an, setzenden Motorradfahrer, der stürzte und eine Gehirnerschütterung erlitt. N * 2 1 * beste aus 1 Fern Ame trock doch, Das aus J tete scher den Staat kann meld „Am pany häng In d. 5000 vatwa läute leits⸗ Luft- Ge. Neu- und jebs. chen wur- n in t, an Wer- vor- nter- er- auch teile nem Mit- nein · 7 2¹ — — Inter einet 1 mit Luft 5 slch rein Der chem ier be chen N lann Frau. ein und ö 2 205 die ange blie- inem und wur. ge- 0 der 0 nen- den ster ref völ· lark“ rden elle nnte Zei- Ben- Nr. 21/ Donnerstag, 26 Januar 1958 MANNHEIM Seite Für Satte und Zufriedene ist das kein Problem: Wird der Strom auch in Notfällen rigoros abgedreht? Zumindest die Frage, ob ein sozialer Notstand gegeben ist, müßte zuvor geprüft werden Niemand wird die Behauptung aufstellen wollen— geschweige denn können—, die Stadtverwaltung Mannheim habe es unter- lassen, zahlreiche Maßnahmen gegen das Bunker-Elend zu unternehmen. Das Gegen- teil ist der Fall: Mannheim war eine der ersten Städte, die mit der Erstellung von sieben Wobnblocks mit über 250 Wohnungen in der Neckarstadt-West versuchte, den Bunkerbewohnern aus ihrem Elend heraus- zuhelfen. Damals, es war im November 1954, ging eine Welle der Hilfsbereitschaft durch die ganze Stadt. Zahlreiche Sach- und Geld- spenden verhalfen sogar dazu, daß den Armsten der Armen auch Hausrat und Klei- dung zur Verfügung gestellt werden konn- ten. Rund 2,5 Millionen DM, sind seinerzeit von der Stadt allein für dieses eine groge Projekt aufgebracht worden. Es gab nun Kinder, die zum ersten Male in ihrem Leben, wenn sie morgens erwachten, die Sonne leuchten sahen Aber immer noch sind die Bunker ein Problem. Die Zahl ihrer Bewohner ist von rund 1 800(Mitte 1954) auf etwa 700 ge- sunken. Aber diese 700 leben immer noch in Dunkelheit und Feuchtigkeit. Niemand wird sagen wollen, daß alle 700 dieses Los gerne tragen. Besonders in diesen feuchten Winter- monaten gab die leidige Affäre der Strom- rechnungen wieder zu Klagen Anlaß. Gewiss, die Zahlungsmoral der Bunker- bewohner ist in dieser Hinsicht nicht gerade lobenswert. Von 153 zugestellten Dezember- Rechnungen waren bis 12. Januar nur 18 bezahlt. Bei zwei rückständigen Monats- rechnungen läßt die Stadtverwaltung den Strom„abdrehen“. Wie ist die Lage? Die Bunkerbewohner zahlen des öfteren nicht aus einer gewissen Resistenz heraus. Diese„Widerstands- haltung“ ist allerdings verständlich, wenn man weiß, daß als Strompreis der Haushaltstarif(zehn Pfennig) auch für Bunker berechnet wird. Gewiß: Es ist der billigste Tarif, den es gibt, und die Stadtwerke kommen lediglich ein ma! in den„Genuß“ der sogenannten Grundgebühr, da jeder Bunkerbewohner nur eine Zelle hat. Dennoch erscheint die Forderung der Bunkerbewohner, ihnen den Strom zum Selbstkostenpreis(sechs Pfennig) zu geben, berechtigt! Bunker haben keine Fenster, in ihnen ist ewige Nacht, dort muß auch bei Tag immer Licht brennen und dort kann, da keine Herde vorhanden sind., nur elek- trisch gekocht und geheizt werden. Es wäre Wünschenswert, wenn sich der Sozialaus- schuß der Stadt mit dieser Angelegenheit bald befassen würde. Die Bunkerbewohner sollten allerdings auch— im Falle der Be- dürftigkeit— die finanzielle Beihilfe, die das Wohlfahrtsamt zur Begleichung der Stromrechnung gewährt, in Anspruch nehmen. Daß leider mit einer gewissen Rig oro sität Licht abgedreht wird, beweist der Fall einer hochschwangeren Frau im Ochsen- pferch-Bunker. Sie versicherte dem städti- schen Absteller am Donnerstag, 12. Januar. daß sie am Freitag, dem 13.— dem Tag ihres Geldempfangs sofort bezahlen werde. Der Strom wurde dennoch abgedreht. Der Beweis aber, daß die Frau ihre Ver- sicherung u bezahlen) ernst meinte, ist er- bracht. Am nächsten Morgen bezahlte sie. Inzwischen aber hatte sich ein mildtätiger Spender gefunden, der— ohne die Frau zu veständigen— ihre Stromrechnung beglichen hatte. So war denn zweimal bezahlt(Beweis hierfür: die Stadtwerke fragten beim Spen- der an, ob er seinen Betrag zurück haben Wolle). Gestern sprach in der Redaktion des „MM“ wiederum eine Bunkerbewohnerin vor, bei der das Licht wegen zwei rück- Ständiger Rechnungen erloschen war. Diese Frau hatte ein neun Monate altes Baby. Hätten die Journalisten nicht auch für sie einen privaten Spender des kleinen Betrages gefunden, könnte dem Bunkerkind heute nicht einmal mehr ein Glas Milch Warm gemacht werden! Ob das rigorose Stromabstellen— wegen kleiner Beträge gar— in solch krassen sozialen Notfällen gerechtfertigt ist, sollte eben- „Das Fernmeldewesen in den USA“ .. ist in den Händen von großen Privatgesellschaften Halb aus Technik und halb aus Statistik bestehe sein Vortrag, bekannte Erich Nittritz aus Bayreuth zu Beginn seines Vortrags„Das Fernmeldewesen in den USA“ im Deutsch- Amerikanischen Institut. Trotz der etwas trockenen Materie verstand es Nittritz je- doch, lebendig und anschaulich zu erzählen. Das Publikum bestand in der Hauptsache aus Postbeamten Mannheims. Ihnen berich- tete er von der Höflichkeit der amerikani- schen Telefon- und Telegrafenbeamten, von den 60 Millionen Telefonanschlüssen in den Staaten, von denen 50 Millionen dem be- kannten Bell-System angehören. Das Fern- meldewesen sei dort in privaten Händen der „American Telephone and Telegraph Com- pany“(ATT), in der 21 Gesellschaften ab- hängig von einander zusammengefaßt seien. In die restlichen zehn Millionen teilten sich 5000 Gesellschaften auf unabhängiger pri- vat wirtschaftlicher Basis. 33 Prozent aller Telefonapparate, so er- läuterte der Redner, seien geschäftlicher Art, 67 Prozent dagegen privat angeschlos- sen; genau umgekehrt wie bei uns. Die Kon- trolle über das Fernmeldewesen unterstehe der amerikanischen Bundeskommission für das Nachrichtenwesen, die regelmäßig Prü- fungen vornehme. Den 21 deutschen Fern- meldezeugämtern stünden in den USA nur 26 ähnliche Aemter gegenüber, obwohl das Gebiet und die Zahl der Telefone ungleich größer sei. Neben den 60 Millionen Normaltelefonen gibt es in den USA noch 60 000 Farmerlei- tungen, die auf privater Initiative gegründet worden sind, und an denen mehrere Farmer teilhaben. Unabhängig davon sind in schwach besiedelten Gegenden Amerikas die„Party- Lines“ eingerichtet, wo auf einen Anschluß zehn Telefonpartner kommen. Das bedingt natürlich— wie Nittritz sagte— eine Min- derung des bei uns streng eingehaltenen Fernmeldegeheimnisses. Der Vortrag war für Fachleute wie für Laien sehr aufschluß- reich. H-e falls vom städtischen Sozialausschuß und den Fürsorgedienststellen umgehend überprüft Werden. Vom Stadtdirektor für das Sozial- referat(I) aber muß erwartet werden, daß er sich für eine vernünftige Regelung in solchen sozialen Notfällen rückhaltlos ein- setzt! Im gesamten aber sollte Mannheim seine soziale Tradition auf diesem Gebiet fort- setzen. Das Motto müßte lauten: Bis Ende 1956 keine Bunkerbewohner mehr! Die Hoffnungen der 700 Menschen im Dunkeln sind die Etatberatungen des Stadtrats im März.-kloth Termine GVP: 26. Januar, 20 Uhr,„Rheinhäuser Hof“, Vortrag von Dr. Paul Kübler:„Militärische oder soziale Aufrüstung“. Club„Graf Folke Bernadotte“(Ausländer- Kreis): Unterhaltungsmusik, 26. Januar, 20 Uhr, Nietzschestraße 10. CVJM: 26. Januar, 20 Uhr, G4, 1-2, Vortrag von Professor E. Meyer, Weinheim:„.. und die Bibel hat doch recht!“ Abendakademie- Veranstaltungen am 26. Ja- nuar: Volksbücherei, U 3, 1, 19.30 Uhr:„Das Bild der Frau in der deutschen Literatur“, Spr.: Frau E. Stutz. Filmsaal Pestalozzischule, 19.30 Uhr: Philosophischer Arbeitskreis, Lei- tung H. Chr. Schöll. Hörsaal 138, Wirt- schaftshochschule, 18.30 Uhr: Volkswirtschaft- liche Grundbegriffe, Spr. Professor Dr. H. G. Schachtschabel. Arbeiter- Wohlfahrt: Sprechstunden am 286. Januar, 17 bis 19 Uhr, Renzstraße 11-13, für Jugendliche— Stadtrat Fritz Esser, für jugend- liche, männliche SBZ-Flüchtlinge Sozial- betreuer Herbert Schütt und Peter Weiler. „Paris— Die Lichterstadt“, Tonfilm und Zunt-Dias, am 26. Januar, 20 Uhr, im großen Hörsaal der Wirtschaftshochschule. Veranstal- ter: Hapag-Lloyd Reisebüro; Sprecher: H. H. Hoffmann.. Club berufstätiger Frauen: 26. Januar, 20.00 Uhr, Beratungsstelle für Kinder und Jugend- liche, Pflügersgrundstraße 2(Ecke Mittelstr.), Vortrag von Dr. Schraml:„Erziehungshilfe in der Beratungsstelle“. DGB, Abt. Schulung und Bildung: 26. Januar, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Sozialgerichtsrat Herrmann:„Invalidenver- sicherung“. „Tannheimer Tal“, Farblichtbildervortrag von Andreas Föger, 26. Januar, 20 Uhr, Wirt- schaftshochschule. Veranstalter: Reisedienst türmer. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim Stadt und Land: am 26. Januar, 17 bis 20 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer künf, Sprechstunde. Wir gratulieren! Anna Margarethe, Mhm.- Rheinau, Bruchsaler Straße 138, wird 74 Jahre alt. Fritz Martin, Mannheim, Käfertaler Str. 21, begeht den 75. Geburtstag. Adolf Salzgeber, Mannheim, T 2, 13, vollendete das 80. Lebens- jahr. Jakob Henkel, Mhm.-Feudenheim, Wil- helmstraße 13, kann den 88. Geburtstag feiern. Josef Breunig kann auf eine 40jährige Tätigkeit bei Firma Daimler-Benz, Mannheim, zurück- blicken. 500 DM in„Raten und Reisen“ 3. Preis der Funklotterie In der Rätselreihe I der neuen Südfunk- lotterie gewann Jürgen Friedrich, Mann- heim- Waldhof, Spiegelfabrik 324, den drit- ten Preis durch„Raten und Reisen“. Herr Friedrich darf 500 Mark für seine Lösung kassieren. Der Hauptertrag dieser Rätsel- reihe ist wie immer für FHilfsbedürftige bestimmt. Wohlfühlen 1 werden sich die Studenten in diesem modernen, geschmackvoll ein- gerichteten Aufenthaltsraum im Ida-Scipio-Haus, das gestern seiner neuen Zubeck bestimmung(Studenten- Wohnheim) übergeben wurde. Treffliche Worte sprach Burgermeister Trumpfheller, als er darauf hinwies, daß 61 Studenten jetzt aus der„Gruft“ des Schloßbunkers in das Scipio- Wohnheim umsiedeln konnten:„Die bittere Zeit im Bun- cer war eine Folge des Krieges und mag als Ermahnung zu fleißiger Arbeit dienen, nient nur an sich selbst, sondern auch an der Allgemeinheit!“ Bild: Steiger Aus dem Damen- wurde ein„Herrenstift“ Studentenwohnheim in der Otto-Beck-Straße gestern eröffnet Ein poliertes Messingschild zeugt unauf- fällig von der Existenz des neuen„Studen- tenwohnheims der Stadt Manheim“ in der Otto-Beck-Straße 47. In einer kleinen Feier- stunde eröffnete Bürgermeister Trumpfhel- ler in Anwesenheit von Vertretern der Wirt- schaftshochschule. der Ingenieurschule, der Studentenschaft und mehrerer Stadträte das von Freiherr von Gemmingen so groß- zügig der Stadt Manheim geschenkte ehe- malige Damenstift, das nun als„Herren- stift“ den Studenten zu Wohnzwecken dient. 61 Studierende haben darin Platz gefunden, nachdem das Hochbauamt und das Maschi- nenebauamt in schneller Zusammenarbeit den Umbau vollzogen. Bevor aber die Umbauten vor sich gehen konnte, so sagte der Bürgermeister, habe die Stadt lange Verhandlungen mit den Amerikanern führen müssen. Erst als das amerikanische Arbeitsamt, das französische Konsulat und eine andere Organisation („RSO“) Notunterkünfte bezogen hatten, sei die Herrichtung der Dachgeschosse und die Inneneinrichtung möglich gewesen. Der Dank der Stadtverwaltung gebühre dem großmütigen Spender Freiherr von Gem- mingen) und der Bereitwilligkeit anderer Mieter, das Gebäude rechtzeitig, für die Studenten freizumachen. 135 000 Mark bewilligte der Stadtrat für den Umbau. Die der Bürgermeister-Rede folgende Besichtigung zeigte, daß diese Summe vorzüglich angelegt wurde. Die Stu- denten wohnen meist in Doppelzimmern und zahlen pro Person 40 Mark im Monat für Miete, Heizung und Bettwäsche. Einige Einzelzimmer für Examenskandidaten kosten fünf Mark mehr. Die Einrichtung ist modern und zweckmäßig. Tagsüber sind die Betten als Couch zu verwenden. Pro Stockwerk ist eine Teeküche für die Zubereitung von Mahlzeiten vorhanden, desgleichen ein Dusch- raum. Zehn Minuten Duschen kostet 20 Pfennig.(Obwohl nach des Bürgermeisters Worten die Miete nach sozialen Gesichts- punkten berechnet worden ist, verweisen einige Studenten auf die billigeren Mieten in Studenten wohnheimen anderer Städte. Ueberraschend ist vor allem, daß die Stu- denten auch während der Semesterferien die Miete offenbar weiterbezahlen müssen.) Als Geschäftsführer der„Ida-Scipio- GmbH“ wurde Oberrechtsrat Dr. Stamm be- stellt. Da das Heim als städtisches Sonder- vermögen geführt wird, kommen ihm steuer- liche Vergünstigungen zu. Ueber die Haus- ordnung hat der neu gebildete Aufsichtsrat zu befinden, der im Verlauf der Besich- tigung übereinkam, Damenbesuch für die Studenten nur bis 22 Uhr und nur im Aufenthaltsraum zu genehmigen. 61 Studenten sind aus der„Gruft. des Schloßbunkers in das lichte e in der Otto-Beck-Straße umgesiedélt.„Die bit- tere Zeit im Bunker“, so schloß Bürgermei- ster Trumpfheller,„ist eine Folge des Kri- ges und mag als Ermahnung für die Zu- kunft dienen. Sie mahnt zur fleißigen Arbeit der Studenten an sich selbst und an der Allgemeinheit“. He 2 Wurzelsepp Nerz-Arterloesklerose-Tee Gegr. 1883 Mannheim, O 4, 3 Blutkreislauf-Tee Paket 1, 75 bekämpft erfolgreich die Begleiterscheinungen ei- nes gestörten Blutkreislaufes wie erhöhter Blut- druck, Herzklopfen, Reizbarkeit, Mattigkeit, taubes Gefühl in d. Fingern. Leicht harn- u. stuhltreibend Alleinverkauf für Mannheim: progerie Ludioig 2 Schülihelm 5 Tel. 4 29 19 u. 4 29 45 , , Wiirksloflertrakl . ⸗ Der lodbel ie N N N W D direkt in der Jesse zu bereiten bei Bronchitis Husten- Heiserkeit! asthmalischen W EIMVA MZ EI GE schnell erschienen, beſchen Tejſen ffefflieh dienen Immobilien 72 8 * Nu 55 !, 5 u,. 5 7 Beschwerden= , e e e , 2 e , N W . Wichtig bei Grippe! Vorbeugen ist leichter als heilen. Schützen Sie sich vor Austek- kung und Krankheit! Nehmen Sie sofort bei den ersten Anzei- chen einer Grippe oder Erkältung Togal. Togal wirkt bakterien- tötend, ist ein ausgezeichnetes inneres Antiseptikum, setzt das Fieber herab und wirkt entzündungshemmend. 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Der badische CDU-Landtags- abgeordnete Dr. Hermann Person hat sich am Mittwoch gegen eine Verwendung von ökfkentlichen Geldern aus Baden-Württem- berg für die Vorbereitung eines Volksbegeh- rens in der Pfalz gewandt. Nach den An- gaben Dr. Persons sollen einige nord- badische Städte dem„Verein Kurpfalz“, der kur eine Angliederung der Pfalz an Baden- Württemberg eintritt, für Propagandazwecke in der Pfalz mehrere 100 000 Mark zur Ver- kügung gestellt haben. Diese Mittel sollen von den Stadträten in nichtöffentlicher Sit- zung gebilligt worden sein. Güterkursbuch wird verbessert Baden-Baden. Die vor zwei Jahren gebil- dete Sonderkommissſon der europäischen Güterzug-Fahrplankonferenz befaßt sich auf einer sechstägigen Arbeitstagung in Baden- Baden, die am Mittwoch begann, mit der Verbesserung und Fertigstellung des inter- nationalen Güterkursbuches. Ferner werden Während der Tagung Empfehlungen über die Konzentrierung der europäischen Güter- Verkehrsströme auf leistungsfähige, wirt- schaftliche Strecken und Grenzübergänge ausgearbeitet, die der im Frühjahr in Stock- holm zusammentretenden Güterzug-Fahr- Plan- Konferenz vorgelegt werden. Schnee bis in die Täler Freiburg. Seit Dienstag ist auch in' mitt- leren und tieferen Lagen des Schwarzwaldes Winterliches Wetter eingetreten. Durch ver- breitete Schneeschauer bei leichtem Frost hat sich bis in die Tallagen hinunter eine meist geschlossene Schneedecke gebildet Im Nordschwarzwald we etwas mehr Neuschnee gefallen ist, werden bereits oberhalb 900 m gute bis sehr gute Sportmöglichkeiten, an- getroffen. In mittleren Lagen des südlichen Schwarzwaldes liegt bisher noch wenig Neu- schnee. Erst oberhalb 1000 bis 1100 m, Wo noch ausreichend fester Altschnee vorhanden ist, werden auf pulvrigem Neuschnee, beson- ders vom Feldberggebiet, gute bis sehr gute Sportbedingungen gemeldet. Auch Konsequenzen ziehen Stuttgart. Die Empfehlung des Ständigen Ausschusses des Landtags, in Baden- Würt- temberg einen Ausschuß unabhängiger Sachverständiger mit der Ausarbeitung von Vorschlägen zu Vereinfachung, Verbesserung und Verbilligung der Verwaltung zu beauf- tragen“, ist am Mittwoch vom Bund der begrüßt worden. In einem Schreiben spricht der Bund der Stèeuerzahler die Erwartung aus, daß das Plenum der Empfehlung des Ständigen Ausschusses folgt, damit die Expertenkommission bald ihr Wichtiges Amt beginnen kann. In den neuen Ausschuß, so betonte der Bund der Steuer- zahler, sollten auch Persönlichkeiten aus der freien Wirtschaft berufen werden, vor allem müsse aber verlangt werden, daß aus den von Regierung und Landtag auch wirklich Wulte Konsequenzen gezogen werden. Die Anregungen dürften nicht wieder „allesamt im Sand verlaufen“, nur weil es manchen politischen Kräften„am Mut zur tapferen Tat gebricht“.. 5 Personal ist überlastet Freiburg. Im Auftrag von 3000 Beamten, Angestellten und Arbeitern hat der Gesamt- personalrat der Dienststellen der Oberfinanz- direktion Freiburg in einer Denkschrift an die Regierungsstellen und den Landtag als Sokortmaßgnahme eine fühlbare personelle Entlastung gefordert, die nur noch durch eine Vermehrung des Personalbestandes mäöslich sei. In der Denkschrift wird darauf hingewiesen, daß die Bediensteten in phy- sischer und psychischer Hinsicht dauernd überbeansprucht seien, Der Gesamtpersonal- rat schlägt vor, mit Rücksicht auf einen qua- lifizierten Nachwuchs eine großzügige Stel- lenhebung einzuleiten und auch im Interesse der Steuerzahler die steuerlichen Richtlinien und Durchführungs vorschriften möglichst einfach zu gestalten. Dabei könnten die Steuergesetze von wesensfremden Tenden- Zen befreit werden. Ein Mörder wollte heiraten Bruchsal. In die Landesstrafanstalt Bruch- sal ist dieser Tage ein 40 Jahre alter Mann eingeliefert worden, der seit Kriegsende in Freiheit lebte, obwohl er 1944 einen Mord begangen hat. Der Verbrecher, der im Herbst 1944 seine damallfge Braut, die das Verhält- nis mit ihm lösen wollte, durch mehrere Messerstiche tötete, wurde seinerzeit von einem zum Tode verurteilt. Die Verteidigung legte jedoch gegen dieses Urteil Berufung ein. Bis Kriegsende kam es dann zu keiner weiteren Verhandlung mehr. Beim Zusammenbruch württembergischen Schwurgericht gelang dem Mörder die Flucht aus einer bayerischen Strafanstalt. Erst Ende vergan- genen Jahres wurden die Behörden wieder auf ihn aufmerksam, als er heiraten wollte und seine Personalien deshalb überprüft wurden. MNMangelhafter Bildungsstand Geislingen. Von 88 Volksschülern, die sich um eine Einstellung als Lehrlinge in einen großen Geislinger Betrieb beworben Hatten, haben nur sieben die Eignungsprü- kung zur vollen Zufriedenheit bestanden. Bei 40 Schülern muß die Betriebsleitung„beide Augen zudrücken“. Der Generaldirektor der Firma teilte in einer Besprechung mit dem Elternbeirat und den Schulleitern mit, daß in erster Linje die Schrift und die Recht- schreibung mangelhaft seien. Einfache Zeich- nungen, die vorgezeichnet waren, hätten von den meisten Schülern, nicht nachgezeichnet werden können. Als die zwölf wichtigsten Städte des Landes seien Frankfurt, Bonn, München, Mainz, Berlin, Worms, Genf, Wien und Breslau genannt worden. Nur 17 von den 88 Schülern hätten die Uhrzeit richtig ab- lesen können. Die Aufgabe, aus einem Ta- schenfahrplan eine günstige Zugverbindung nach Augsburg herauszusuchen, sei nur von sechs Schülern richtig gelöst worden. 43 wußz- ten überhaupt nicht mit einem Fahrplan um- zugehen. Die meisten Prüflinge hätten auch den Sinn der Fragen nicht erfaßt. So sel z. B. die Frage, welche Aufgabe die Kunst im eben habe, damit beantwortet worden„den Menschen alles so bequem wie möglich zu Hen“. Mediziner bestätigte Urteil des Brandexperten Gerichtsmediziner Dr. Peterson erstattete sein Gutachten/ Stellung der Kanister schuf zentralisierte Feuerquelle Kaiserslautern. Das Kaiserslauterer Schwurgericht hat am Mittwoch nach einer mehrtägigen Verhandlungspause die Be- Weisgufnahme gegen den des Gattenmordes angeklagten Otterberger Zahnarzt Dr. Richard Müller wieder aufgenommen. Dem Mainzer Gerichtsmediziner Dr. Hans Peter- son war dieser 29. Verhandlungstag für sein Gutachten vorbehalten. Der Gerichtsarzt, der am Morgen nach dem Brand am 19. Februar 1984 gegen 8.20 Uhr am Brandort an der Landstraße von Otterberg nach Höringen erschſenen War, stellte zunächst fest, daß bis zu seinem Eintreffen weder im Wagen noch an der Leiche etwas verändert worden War. An Hand von Fotograflen vom Wagen- brand, von der Lage des Torsos und von Rekonstruktionen mit einem Skelett im Brandwagen kam Dr. Peterson im er- sten Teil seines Gutachtens zu dem Schluß:„Die Lage der Leiche nach dem Brand hat sich nur unwesentlich von ihrer Lage bei Ausbruch des Feuers unterschieden. Mit Hilfe der Fotografien läßt sich diese ursprüngliche Lage sogar genau bestim- men.“ Danach muß Frau Müller, oder falls sie schon tot War, ihre Leiche bei Beginn des Brandes auf der rechten Seite des lin- ken vorderen Sitzes gesessen haben! Die Unterschenkel seien gespreizt gewesen, hät- ten sich beide aber dort befunden, wo Brems-, Kupplungs- und Gashebel an- gebracht sind. Auf dem umgekallenen Katalytofen hätten sich feine Asche und ein Teil eines Unterschenkelknochens befunden. Die schrumpfenden Muskeln an der bren- nenden Leiche hätten die Leiche zwar be- Wegt und in eine sogenannte Faustkämpfer- stellung gebracht, aber es sei unmöglich, daß bei diesen Schrumpfungsbewegungen sich die Leiche vom rechten vorderen Sitz auf den Fahrersitz verlagert habe. Daraus, daß der Später abgefallene Kopf noch in seiner Form erhalten war, schloß der Gutachter, daß der Kopf der Leiche bei Beginn des Brandes nicht über die Rückenlehne des Fahrersitzes hinausgeragt hat, sondern von dieser Lehne gestützt worden ist.„Würde dieser Kopf über die Lehne hinausgeragt haben, hätte er beim Abfallen auf den unmittelbar dahinter- stehenden zweiten Benzinkanister fallen und restlos zersplittern müssen.“ Diese Tatsache spreche gleichzeitig auch dafür, daß der hin- tere Kanister schon bei Ausbruch des Bran- des auf der Vorderkante des Rücksitzes gestanden haben und leicht nach vorn über- geneigt gewesen sein mug. Würde dieser Kanister anders gestanden haben, hätte wiederum der Kopf nicht abfallen können. und er fiel nur ab, weil der Kanister wie eine Fackel brannte. Diese Fackel vernichtete das Polster der Rückenlehne vom Fahrersitz und brachte seine inneren Drahtteile zum Weißglühen. Erst danach sei der inzwischen schon ver- brannte Kopf direkt den Flammen ausge- setzt gewesen und nach links seitlich abge- rutscht, aber in einer Einbuchtung dieses Drahtgeflechtes hängen geblieben, sagte Dr. Peterson weiter. Da der Kanister schon früh diese Lage gehabt haben müsse, um über- haupt eine derartige Wirkung zu erzielen, sei es auch ausgeschlossen, daß er, wie der Angeklagte behauptet hatte, hinten auf dem Rücksitz stand. Zur Lage des vorderen Kanisters stellte der Sachverständige fest:„Dieser Kanister stand bei Ausbruch des Feuers so, daß er nut Seinem oberen Teil schräg zur Leiche hin geneigt war. Daß man hier zum Teil restlos verbrannte Gliedmaßen fand, wäh- rend andere nicht diese Zerstörung auf wie- sen, läßt auch nur den Schluß zu: In diesem Ein Prinzenpaar flog nach New Vork Als Botschafter der guten Laune/ Närrische Frankfurter Sensation Frankfurt. Mit einer echten karnevalisti- schen Sensation wartete der Frankfurter Karneval auf, als am Dienstagabend das Prinzenpaar, Prinz Henry und Prinzessin Marga, auf dem Frankfurter Flughafen mit einer glanzvollen närrischen Zeremonie vor Mrer Reise nach New Vork verabschiedet wurde. In der Geschichte des Karnevals ist es das erste Mal, daß ein deutsches Karneval- Prinzenpaar Amerika besucht. Uber 500 Närrinnen und Narren, der große Elferrat der Frankfurter Karnevalvereine, Abord- nungen der 38 Frankfurter Karnevalvereine sowie närrische Garden hatten sich auf dem Flughafen eingefunden. Die närrische Stim- mung schlug hohe Wogen, obwohl das Prin- Zenpaar bereits 48 Stunden nach ihrer In- thronisatfon das Frankfurter Narrenvolk für zehn Tage im Stich lassen mußte. Auch der amerikanische Standortkommandant von Frankfurt, Oberst Dilley, und der ameri- kanische Generalkonsul in Frankfurt. Fd Ward Burnes, wünschten den Tollitäten Glück für ihre Reise als Botschafter der guten Laune. g Im Reisegepäck des Prinzenpaares be- finden sich Geschenke der Stadt Frankfurt, darunter ein Bild der Mainmetropole, Bücher aus der Geschichte Frankfurts, eine Büchse Frankfurter Würstchen und ein„Appel woi- Bembel“ Stadtrat Treser, der den erkrank- ten Ober bürgermeister Dr. Kolb vertrat, händigte dem nicht wenig aufgeregten Prin- Zzenpaar eine Urkunde der Stadt Frankfurt kür den New Lorker Bürgermeister Robert F. Wagner junior aus. Prinzessin Marga, die den Auftrag hat, 25 Prinzenorden an Persönlichkeiten des New Lorker öffentlichen Lebens zu ver- teilen, und Prinz Henry kletterten im vol- len Ornat in das Flugzeug, das unter jubelenden„Helau“-Rufen und Karnevals- klängen einer Frankfurter Pollzeikapelle zur Startbahn rollte. Rundfunk, Fernsehen und die Wochenschauen hielten den Abflug der Tollitäten fest. Am 4. Februar kehrt das Prinzenpaar über Düsseldorf nach Frankfurt zurück, wo es dann„ganz toll“ werden soll, wie Prinz Henry versprach. Gebiet ist eine zentralisierte Feuerquelle ge- wesen.“ Diese Feststellung des Mediziners deckt sich mit den Ausführungen des Brand- gutachters Dr. Leszezynski, der gesagt hatte, dieser Kanister sei so gestellt worden, dag er mit seiner Oeffnung auf die Bauch- partien der Frau zeigte. Auf die Frage, wie die Leiche von Frau Müller auf den Fahrersitz kam, gab der medizinische Gutachter zwei Antworten: „Lebte die Frau noch, als das Feuer be- gann, rutschte sie selbst auf diesen Sitz. Lebte sie nicht mehr, dann konnte man die Leiche, wenn man hinten im Wagen stand, innerhalb von höchstens vier Sekunden vom anderen auf diesen Sitz heben und selbst noch äussteigen, oder man konnte sie in etwa zwanzig Sekunden, wenn man draußen stand, über die Sitzbank von rechts nach links herüberschleiten.“ Dr. Peterson be- tonte, daß seine Feststellungen das Ergebnis einer Untersuchung seien. Aus ihnen könne das Gericht noch keine konkreten Rück- schlüsse ziehen. Mordprozeß Rink begann Marburg. Unter stärkstem Publikums- andrang begann vor dem Marburger Schwur- gericht die Verhandlung gegen den 27 jährigen Anstreicher Ewald Rink aus Ober-Walgern (Landkreis Marburg), der sich wegen Tot- schlags zu verantworten hat. Rink hatte im Juli des vergangenen Jahres in einem Wald seine Freundin, die 21 jährige Zahnarzt-Assi- stentin Irene Severa aus Lohra(Landkreis Marburg) erwürgt und sich einige Tage später selbst der Polizei gestellt. Kindermörder ist unzurechnungsfähig Marburg. Eine Strafkammer des Land- gerichts Marburg beschloß, den 41 jährigen Landarbeiter Erich, Schlieper, der am 17. Juli des vergangenen Jahres in Bischhausen, Kreis Fritzlar-Homberg, den zehnjährigen Sohn seines Arbeitgebers erwürgt hatte, in die Heil- und Pflegeanstalt zurückzuschicken. Der Angeklagte war jahrelang in einer solchen Anstalt untergebracht gewesen, wegen guter Führung jedoch Anfang 1955 entlassen wor- den. In Bischhausen hatte er eine Arbeits- stelle gefunden. Bald darauf verging er sich an mehreren Kindern, darunter auch dem Sohn seines Arbeitgebers, und wurde an- gezeigt. Kurz vor der Verhandlung erwürgte Schlieper den Jungen, angeblich weil er des- sen Aussagen fürchtete. Die Staatsanwalt- schaft hatte auf Grund eines medizinischen Gutachtens von einer Anklage wegen Mordes abgesehen und nur ein Sicherungsverfahren beantragt. Der Urlaub im Familien-Ferienhof Eine ideale Einrichtung/ An alles gedacht St. Blasien. In diesem Jahr wird im süd- lichen Schwarzwald nahe St. Blasien der erste deutsche Familienferienhof gebaut werden. Die Vorarbèiten für Weitere Fami- lienferienhöfe, deren Planung von dem in Stuttgart im Mai 1955 gegründeten Verein „Familienferienhöfe E. V.“ ausgeht, sind im Gange. 8 Ein solcher Familienferienhof wird aus 30 kreistehenden Einzelferienhäuschen be- stehen, die alle einen freundlich und be- quem eingerichteten Wohnraum mit über- dachtem Balkon davor, drei Schlafräume, eine gut ausgestattete elektrische Küche, Spülklosett und Duschraum mit elektrischer Heißwasserbereitung und selbstverständlich „Alarmierende Unruhe in der Polizei“ Protestversammlung: Vollzugsdienst wird unterbewertet Freiburg. 400 der„Gewerkschaft der Polizei“ in Baden- Württemberg angehören- den Polizeibedienstete aus Südbaden wand ten sich am Dienstagabend in einer Protest- Versammlung in Freiburg gegen die unge- nügende Besoldung der Polizeibeamten, be- sonders der Angehörigen des polizeilichen Vollzugsdienstes. In einer einstimmig ange- nommenen Entschließung forderten sie als Sokortmaßnahme, die Grundgehälter der Polizeibediensteten aufzubessern und an das allgemeine Lohn- und Gehaltsniveau anzu- Hassen. Der vorliegende Entwurf eines Bun- desbesoldungsgesetzes berücksichtige diese Forderung nicht, insbesondere nicht im mitt- leren Dienst. Er müsse daher entschieden abgelehnt werden. Die Länderreglerungen und Parlamente sollten endlich Verständnis zeigen und die unerträglich gewordene Un- terbewertung des polizeilichen Vollzugs- dienstes beseitigen. Vor allem müsse ein Planstellenverhältnis geschaffen werden, das „mit dem Wert der Diensttätigkeit des polizei- lichen Vollzugsbeamten insbesondere in den müttleren Gruppen, gerecht werde. 5 Der Vorsitzende des Gewerkschaftsaus- schusses der Gewerkschaft der Polizei des Bundesgebietes, Erich Lindemann(Wies- baden), sagte in der Protestkundgebung, daß die Polizeibeamten ihre berechtigten Forde- rungen weder mit Streik oder Aufruhr noch sonstigen undisziplinierten Maßnah- men“ durchsetzen wollten. Diese Disziplin dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß in der Polizei eine alarmierende Unruhe herrsche. An der Staatstreue des Polizei- beamten sei nicht zu zweifeln. Der Staat habe jedoch an den Polizeibeamten seine Fürsorgepflicht dauernd und sträflich ver- letzt. Ausbildungsgang und Schwere des Polizeiberufs seien in der Bezahlung nicht genügend berücksichtigt. Man solle nicht vergessen, daß seit Kriegsende mindestens 500 Polizeibeamte im Dienst ermordet und 5800 verletzt worden seien. 9 auch einen Kachelofen für kalte Tage auf- weisen. Ein Teil der zu einem Familien- ferienhof gehörenden Einzelhäuser ist für Eltern mit bis zu vier Kindern, ein anderer sogar für Familien mit bis zu sechs Kindern gedacht. Ohne Rücksicht auf die Zahl der Bewohner soll sich die Tagesmiete eines solchen Ferienwohnhäuschens auf etwa 9, DM belaufen. Die Einzelhäuser liegen weit genug von- einander entfernt, so daß sich ihre jewei- ligen Bewohner gegenseitig nicht stören kön- nen. In der Mitte einer solchen Ferien- siedlung liegt jeweils ein Gasthof, der dem Verein„Familienferienhöfe“ gehört und so betrieben wird, dag alle in ihm gebotenen Einrichtungen dazu beitragen, den Familien- urlaub preiswert zu gestalten. Die Familien sind jedoch nicht gezwun- gen, alle Mahlzeiten im Gasthof einzuneh- men. Sie können sich im Häuschen voll ver- sorgen oder nur morgens und abends dort essen und sich das Mittagessen im Gasthof bestellen. Uebrigens wird auch der Gasthof einige Doppelzimmef für Eltern und ein- fache Schlafzimmer für Kinder besitzen, so daß es nicht unbedingt nötig ist, ein Häus- chen zu mieten, um an den Veranstaltungen des Familienferienhofs teilnehmen oder des- sen Einrichtungen mitbenützen zu können. Außerdem wird im Gasthof ein Kindergarten eingerichtet. Kernstück des Gasthofes ist eine Halle mit sich anschliegenden Räumen für Lesen, Spielen, Singen, Musizieren und Un- terhaltung. Eine reichhaltige Instrumenten- sammlung steht den Bewohnern der kleinen Ferienkolonie zur Verfügung, die sie anregen Soll(vielleicht schlummernde) Talente zu fördern und Geselligkeit zu pflegen. Jedoch soll niemand gezwungen werden, sich an etwas zu beteiligen, was ihm nicht liegt. Es sollen ihm lediglich alle Möglichkeiten ge- boten werden, die den Urlaub zu einem schönen Erlebnis werden lassen können. DMI Ist der Paragraph 175 verfassungswidrig? „Testprozeß“ vor Bundesverfassungsgericht/ Zahlreiche Sachverständige geladen/ Drei interessante Fragen Karlsruhe. Mit der Frage, ob der Para- graph 175 des Strafgesetzbuches mit dem Grundgesetz zu vereinbaren ist, hat sich der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichtes unter dem Vorsitz von Präsident Dr. Josef Wintrich in einem Verfahren zu befassen, das am Mittwoch eröffnet worden ist. In einer Verfassungsbeschwerde haben zwei Staats- bürger, die wegen Vergehens gegen diesen Paragraphen bestraft worden waren, geltend gemacht, daß der Paragraph 175 StrGB. ledig- lich Unzucht zwischen Männern mit Strafe bedrohe und daher gegen Artikel 3 des Grundgesetzes verstoße, in dem es heißt: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Die Beschwerdeführer sehen ferner durch den Paragraphen 175 das Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit imm Sinne des Artikels 2 des Grundgesetzes als verletzt All. Während des Prozesses, der in Karlsruhe als„Testverfahren“ bezeichnet wird, wird eine Reihe namhafter Wissenschaftler und Gutachter, darunter der Gerichtsmediziner Prof. Dr. Wiethuld, Frankfurt, der Leiter des Instituts für Sexualforschung in Frankfurt, 1 Dr. Giese, Prof. Pr. Schelsky, Hamburg, Kri- minalrat Wenzky, Köln, Oberverwaltungs- rätin Dr. Scheuner, Münster, und der Leiter des Wiener Instituts für Kriminologie, Prof. Grahberger, zu diesem Fragenkomplex Stel- lung nehmen. Zur Klärung des gesamten Fragen- komplexes stellte das Bundesverfassungs- gericht den Sachverständigen drei Fragen: 1. Bestehen im Triebleben beim Mann und bei der Frau wesentliche Unterschiede, die sich auch bei gleichgeschlechtlicher Betä- tigung auswirken? 2. In welcher Richtung stellen männliche Homosexualität einerseits und lesbische Liebe andererseits eine soziale Gefährdung dar? Sind ihre Auswirkungen und Erscheinungsformen in Familie und Ge- sellschaft verschieden, und welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang der große Frauenüberschuß und die Häufigkeit der gemeinsamen Haushaltsführung zweier oder mehrere Frauen? 3. Besteht ein Unterschied in der Aktivität und Hemmungslosigkeit bei gleich geschlechtlichen Handlungen zwischen Männern einerseits und Frauen andererseits, so daß damit der Grad der Verbreitung solcher Handlungen und die Gefahr zur Verführung, insbesondere Jugendlicher, hier- zu verschieden ist? Tritt die männliche Homosexualität im Gegensatz zur lesbischen Liebe stärker in der Offentlichkeit in Er- scheinung? Sowohl Professor Dr. Kretschmer, Tübin- gen, als auch der Leiter des Institutes für Sexualforschung in Frankfurt, Dr. Giese, vertraten die Ansicht, männliche und weib- liche Homosexualität bedeute in hohem Grade eine soziale Gefährdung. Darüber hinaus störe jede Triebablenkung die har- monische Entwicklung des Menschen. Ebenso Wie bei den Männern, müsse auch die Homo- sexualität bei den Frauen ernst genommen werden. Der Leiter des Wiener Institutes für Kriminologie, Professor Graßberger, Wies an Hand statistischer Unterlagen aus Osterreich darauf hin, daß auf hundert Män- ner, die wegen Unzucht verurteilt wurden, nur etwa drei Frauen wegen gleich- geschlechtlichen Verkehrs kamen, Im all- gemeinen könne gesagt werden, daß in Osterreich, wWwo auch die Frauen wegen gleich- geschlechtlichen Verkehrs bestraft werden, die Homosexualität der Männer weit über der der Frauen liege. besonders repräsentativen Geschäftszentrum BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ „Stinker“ waren„hohe Herren“ Oppenheim. Als„Schwirdelinstitut, Schwindler und Stinker“ hatte ein 68 Jahre alter Landwirt aus Nackenheim im Kreis Mainz in einem Schreiben an die Landwirt- schaftliche Berufsgenossenschaft das Landes. Sozialgericht in Maimz und dessen Rich- ter bezeichnet. Das Gericht hatte ihm ein für ihn ungünstiges Urteil zugestellt. Der Prä. sident des Landessozialgerichtes verklagte daraufhin den Bauern, der vor dem Oppen- heimer Schöffengreicht meinte, er habe nicht gewußt,„daß es sich um so hohe Herren handele“. Das Gericht verurteilte den Land- Wirt zu sechs Wochen Gefängnis mit einer Beweéhrungskfrist von drei Jahren. Anschluß nicht verpaßt Mainz. Die zuständigen Stellen der Lan- desregierung von Rheinland-Pfalz stehen auf dem Standpunkt, daß über die Einrich- tung von Forschungsstätten für die fried. liche Anwendung der Atomenergie erst in Zusammenhang mit den geplanten Maßnah- men der Atomkommission und des neuen Atomministeriums von Bundesminister Franz Josef Strauß diskutiert werden kann. Wie von maßgeblicher Stelle in Mainz am Mitt-⸗ woch verlautete, wird man dabei dann auch erörtern können, ob das Max-Planck-Institut in Mainz eventuell für solche Zwecke aus- gebaut werden kann. Mit der Errichtung von Lehrstühlen an Hochschulen in anderen Bundesländern sei keineswegs dokumentiert, daß Rheinland/ Pfalz auf diesem Gebiet den Anschluß verpaßt habe.. Der zweite Antrag Neustadt/ Weinstraße. Der Bund Bayern und Pfalz wird heute beim Bundesinnen- ministerium das von ihm seit Monaten an- gekündigte Volksbegehren für die Rück- gliederung der Pfalz an Bayern beantragen und die erforderlichen 3000 Unterschriften vorlegen. f Der Ausbau des Weintors Bergzabern. Die Uebernahme des laufen- den Zinsendienstes, der für 200 000 Mark Darlehen zum Ausbau des deutschen Wein- tores an der französischen Grenze bel Schweigen erforderlich ist, hat die Land- Kreisverwaltung Bergzabern im Hinblick auf die bevorstehenden Haushaltsberatungen beim Bezirksverband Pfalz beantragt. Die Kreisverwaltung vertrat die Auffassung, daß sich alle Pfälzer für den Zustand des deutschen Weintores, das 1949 vom Bezirks. verband als Rechtsnachfolger des Gaues Saarpfalz in die Obhut des Kreises Berg- zabern gegeben wurde, verantwortlich füh- len müßten. Die Landesregierung hat aus Mitteln des regionalen Förderungsprogram. mes des Bundes dem Kreis Bergzabern für den Ausbau der Eingangspforte zur Deut- schen Weinstraße bereits 100 000 Mark zur Verfügung gestellt. Der Umbau des Wein- als 1 Land plant Arm Italie Stürm Dem sich am dem E Forstve Jahr ei fassend Kurt. aufschl. schaftli- gegenwy Gebiete mittelt. noch E Lander land wir Bevölke Mensch. schaftlie Weltkri und Fo Drittel es noch mehr al Obvõ Nordrhe toxes, mit dem noch in diesem Jahr begon- N fetrtelan nen werden soll, wird etwa 300 000 Mar kosten. Größtes Bauprojekt seit 1945 Trier. Die Trierer Stadtverwaltung be- faßt sich zur Zeit mit einem städtebaulichen Projekt, das von Oberbürgermeister Dr. Heinrich Raskin als das bedeutendste in Trier seit 1945 bezeichnet worden ist: mit der Bebauung des breiten Durchbruchs zur römischen Basilika. Auf dem Gelände sollen etwa 15 Geschäftshäuser und 100 Wohnun- Sen entstehen. Die Kosten werden auf drei Millionen Mark geschätzt. Der Hamburger Städteplaner Dr. Reichow, der von der Stadtverwaltung engagiert worden ist, hat vorgeschlagen, über dieses Projekt einen Architekten- Wettbewerb auszuschreiben. Der Stadtrat will in seiner nächsten Sitzung über diesen Vorschlag beschließen. Das“ Durchbruchsgelände zur Basilika soll nach dem Willen der Trierer Stadtväter zu einem der ältesten deutschen Stadt werden. Immer mehr Ausländer Mainz. Der Anteil der ausländischen Be- sucher innerhalb des Fremdenverkehrs in Rheinland-Pfalz hat sich im vergangenen Jahr. gegenüber dem Jahr 1938 nahezu ver- dreifacht. Wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte, kamen im Sommer- halbjahr 1954 333 728 Ausländer nach Rhein- land-Pfalz. Der Anteil der ausländischen Be- sucher betrug damit an der Gesamtzahl der Fremden fast 27 Prozent gegenüber 10 Pro- zent im Jahre 1938. Den größten Teil der Ausländischen Besucher stellten die Nieder- lande mit fast 30 Prozent vor Belgien, Groß- britannjen., Frankreich und Amerika. f Vorsicht bei Weinsendungen Mainz. Geschenksendungen mit Wein in die Sowjetzone sind nach einer Mitteilung des Verbandes rheinhessischer Weinhändler mit einem gewissen Risiko verbunden. Nach der sogenannten Geschenkverordnung der SowWjetzonenregierung seien luftdicht ver- schlossene Behältnisse„postordnungswidrig“ und deshalb zur Ein- und Ausfuhr nicht zu- gelassen. Unter diese Bestimmungen fallen auch gefüllte Weinflaschen. Wie mitgeteilt wurde, wird die Kontrolle unterschiedlich gehandhabt. Manche Dienststellen beschlag- nahmen die Weinsendungen oder schicken Tabaks, ernte un Weines. südwest an zwei bee sie an den Absender zurück, Andere lassen sie unbeanstandet. 1 eee 1 8 Auf dem Fernsehschirm Donnerstag, 26. Januar 5 HErökknungsfeier der VII. Olympischen Winterspfele aus Cortina 5 Minuten mit Adalbert Dickhut Jugendstunde Guter Rat am Zuschneidetisch Vermißtensuchdienst 11.30 16.30 16.35 17.00 17.20 19.00 Die Münchener Abendschau (nur über Sender Wendelstein) 1 Clemens Wülmenrod bittet zu Tisch Falschmünzer am Werk(Spielfilm) Gruß an Mozart VII. Olympische Winterspiele Der 1. Tag 20.00 20.15 21.45 22.15 er. 21/ Donnerstag, 26. Januar 1956 MORGEN Seite 7 tut, ahre Treis virt⸗ des. ich- für Prä- Agbs den- licht rren and- iner an- 0 dhen ich⸗ ied- t in nah- auen ranz Wie litt⸗ auch N titut AUs- tung eren iert,& den Italiens mit Erfolg hinarbeitet. rern len- An- ück⸗ gen kten Stuttgart, 25. Januar Dem Landtag von Baden- Württemberg, der sich am Mittwoch in zweiter Beratung mit Idem Einzelplan der Landwirtschafts- und Forstverwaltung beschäftigte, lag in diesem Jahr erstmals ein umfangreicher und um- 15 kassender Bericht des Landtagsabgeordneten 911 Kurt An gstmann(Mannheim) vor, der aufschlugreiche Einblicke in die landwirt- bel schaftliche Entwicklung des Landes und die nd. gegenwärtige Situation auf den Wichtigsten auf] Gebieten der heimischen Landwirtschaft ver- en mittelt. Aus diesem Bericht geht hervor, daß Die noch Ende des vorigen Jahrhunderts die ung, Vander Baden und Württemberg vorwiegend des fbandwirtschaftliche Länder waren. Bei einer ks. Bevölkerung von damals rund 3,5 Millionen ues Menschen waren 48 Prozent im landwirt- ers- schaftlichen Bereich tätig. Nach dem ersten kh Feltkrieg betrug der Anteil der in der Land- 10 und Forstwirtschaft Tätigen mehr als ein n- Drittel der Gesamtbevölkerung. Heute sind für es noch knapp 17 Prozent, das heißt wenig eut-⸗ mehr als 1,1 Millionen Menschen. zur Obwohl Beden- Württemberg heute nach ein- Nordrhein-Westfalen das zweitgrößte Indu- on- strieland der Bundesrepublik ist, darf die 1 5 ark Bedeutung der südwestdeutschen Landwirt- Techalt keinesfalls unterschätzt werden: So erzeugt die Landwirtschaft Baden-Württem- bergs etwa drei Viertel des gesamten Maises Einen Freudentag feierten diese italienischen Siedler als ihnen schmucke Bauernhöfe, von denen unser Bild einen zeigt, mit dem dazugehörigen Land in Süditalien übergeben wurden. Die Land verteilung im Rahmen der großzugig ge- planten Bodenreform ist eines der großen Projeſcte, mit denen die italienische Regierung Armut und Elend bekämpft und auf eine Hebung der Wirtschaftskraft gerade im Suden Bild: Archiv In Italien steigt der Lebensstandard Grundlagen zur Ueberwindung von Arbeitslosigkeit, Armut und Elend konnten gelegt werden Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, im Januar. Wer in der Lage ist, seine Beobachtung des italienischen Lebens daheim und drau- Ben auf längere Zeiträume auszudehnen, etwa auf die Zeit vor und nach den beiden Weltkriegen, der stellt eine allgemeine Stei- gerung der Lebensbedürfnisse und eine Hebung des Lebensniveaus fest. Weniger sind es die Klein- und Mittelbürger von ehe- dem, die sich heute behäbigen Wohlstandes erfreuen, als vielmehr— neben den in den Besitzbürgerstand Aufgestiegenen— die Massen der Industriearbeiterschaft in Nord- und Mittelitalien. Das Straßenbild der heute viel dichter bevölkerten Städte in den sich zunehmend industrialisierenden Regio- nen des Nordens(Ligurien, Piemont, Lom- bardei, große Teile von Venetien, der Emilia) bis hinunter zur Toskana hat, zumal in diesen letzten Nachkriegsjahren, einen leb- hafteren und freundlicheren Ausdruck er- halten. Kürzere Arbeitszeit und höhere Real- Jöhne, wie sie etwa in der achtzigfachen Steigerung der Durchschnittslöhne gegen- über 1938 zum Ausdruck kommen(bei einer fünfzigfachen Steigerung der Lebenshal- tung), wirken in doppelter Richtung: Erhö- hung der Freizeit und größere Ausgabefreu- digkeit. Der Hang zum Leben im Freien, wozu Sonne und Natur einladen, treibt die Menschen aus ihren zumeist bescheidenen und ungastlichen Wohnungen hinaus ins Freie— und da zeigen sie sich von ihrer besten Seite. Die Männer sind gut gekleidet; Der Motor erobert sich die Aecker Stürmische Technisierung der badisch-württembergischen Landwirtschaft/ Generalpläne für den Obst- und Weinbau Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz- Eichhöfer zent. Bei Weizen und Gerste sind es über 17 bzw. 15 Prozent der westdeutschen Ge- samterzeugung. Bei Schlachtvieh, Schlacht- ketten und bei Milch macht die Erzeugung Baden- Württembergs jedoch nur wenig mehr als ein Zehntel der westdeutschen Gesamt- produktion aus und bleibt damit unter dem Bevölkerungsanteil(fast 14 Prozent) zurück. Der erste Landtag von Baden-Württem- berg und auch seine Vorgänger haben eine ihrer wichtigsten Aufgaben darin gesehen, die einheimische Landwirtschaft so krisen- fest wie möglich zu machen und auf den ver- schiedensten Gebieten die Voraussetzungen für einen weiteren Anstieg der landwirt- schaftlichen Produkte zu schaffen. Dieses Ziel ist zu einem guten Teil erreicht worden. So konnten in den letzten Jahren dank größerer staatlicher Zuschüsse in der Bekämpfung der Rindertuberkulose beachtliche Fortschritte erzielt werden. In einzelnen Kreisen, vor Allem in Südbaden, sind schon heute über die Hälfte aller Bestände tbe-frei. Um die Sanie- rung möglichst bald abschließen zu können, sprach sich der Landtag dafür aus, die Mit- tel für die Milchprämie von 0,5 auf 1,7 Mil- lionen Mark zu erhöhen. Beim Weinbau wird ein Generalaufbau- plan vorbereitet. Die Umstellung auf reb- laus-widerstandsfähige Sorten soll mit allen Mitteln vorangetrieben werden! Hierfür westdeutschen Obstbaus mit seinen rund 33 Millionen Obstbäumen vorgesehen. Haupt- aufgabe ist hier die Beseitigung des unwirt- schaftlichen Streu-Obstbaus und der sonsti- gen überalterten Baumbestände. An ihre telle sollen vorwiegend geschlossene Ge- meinschaftspflanzungen treten. Rund/ Mil- lionen Mark Landeszuschüsse sollen auch in diesem Jahr wieder für die Schädlingsbe- kämpfung ausgegeben werden, für den land- wirtschaftlichen Wasserbau sogar wieder 5,7 Millionen Mark. Die Flurbereinigung soll Weiter intensiviert werden: Waren 1953 19 000 Hektar und 1954 rund 25 000 Hektar bereinigt worden, so waren es 1955 fast 30 000 Hektar. In den nächsten Jahren sollen es jährlich rund 50 000 Hektar werden, aber selbst dann wird es noch immer dreißig qahre dauern, bis die insgesamt 1,4 Millionen Hek- tar bereinigungsbedürftiger Flächen neu eingeteilt sein werden. In dem Bericht werden auch Zahlen über die stürmische Technisierung der südwest- deutschen Landwirtschaft genannt: So liefen 1933 in ganz Baden- Württemberg ganze 1479 Schlepper. 1949 waren es schon 9800, 1950 14 549, 1953 47 714 und Mitte 1955 schon über 72.000! Die Zahl der Mähdrescher ist von 70 im Jahr 1950 auf über 560 im Jahr 1955 ge- stiegen. 1933 waren 106 Melkmaschinen im Gebrauch, 1949 177 und im Sommer 1955 kaum ist der Arbeiter vom Bürger zu unter- scheiden. Die Frauen tragen Schönheit und angeborene Grazie mit oft kostbarer, ele- ganter Kleidung zur Schau. Solche Eleganz ist auch in mittleren und kleineren Städten anzutreffen. Gegenüber früheren Jahrzehnten ist diese Ausgabenfreudigkeit in jähem An- stieg. Sie äußert sich auf allen Gebieten, auch in reichlicherer und besserer Nah- rung, mehr aber noch in Luxusbedürtnissen, deren Skala sich sehr verbreitert hat. Der Fernsehapparat dringt in die Häuser der Arbeiter ein, wie im Norden der Motorroller bei denselben Kreisen dem Kleinauto weicht. Unlängst kehrte ein in der Zeit des in den letzten Zügen liegenden Faschismus nach New Lork ausgewanderter namhafter Schriftsteller und Journalist nach Italien zurück. Er war, obwohl durch die amerika- nischen Lebens verhältnisse verwöhnt, an- genehm überrascht von dem modernen Ant- itz der Groß- und Mittelstädte und aus den Mienen seiner Landsleute in Stadt und Land las er Lebensfreude, Wohlbehagen und Zu- versicht. Aber er schien erschreckt über die „leichtfertige Ausgabensucht, über die Ge- dankenlosigkeit und Sorglosigkeit“, mit der die Nachkommen der einst bedürfnislosen Kleinbürger und Arbeiter ihr Geld ausgeben. Ja mehr: dem sich angeblich dreist breit- machenden Luxus— etwa auf der Via Veneto in Rom oder der Galleria Vittorio Emanuele in Mailand— stellte er das sich in die armseligen Hütten und finsteren Höhlen der Armenquartiere in Rom und anderswo, besonders in Neapel und Palermo, verkriechende Elend ungezählter Hundert- tausende von echten Proletariern alten Stils gegenüber. In dieser Schau ist Richtiges mit Fal- schem vermischt. Im letzten Jahrzehnt ist das reale Einkommen in ganz Italien erheb- lich gestiegen. Aber auf den Kopf der Be- völkerung beträgt es nicht viel mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens der Westdeutschen. Freilich ist dieses Ein- kommen im industriellen Norden des Landes fast dreimal so hoch wie in Süditalien(z. B. in Kalabrien). Daher ist der Luxus haupt- sächlich im Norden festzustellen und dort auch nicht unbegründet, während die Le- bensverhältnisse von Süd- und Inselitalien noch kümwmerlich niedrig sind. Aber auch hier, besonders in dem seit Jahrhunderten rückständigen Sizilien, haben sich die Ein- kommens und Lebensbedingungen in den letzten Jahren, nicht zuletzt dank dem mit großen Mitteln arbeitenden Südhilfewerk, ständig gebessert. Die Grundlagen für einen höheren Le- bensstandard im italienischen Süden wie Auch für die Ausmerzung von Armut und Elend, besonders der damit eng verbundenen Arbeitslosigkeit von immer noch fast zwei Millionen Menschen, sind gelegt worden. Der Erfolg müßte sich im Laufe des näch- sten Jahrzehnts durchschlagend zeigen. Italien und Libyen wollen enger zusammenarbeiten Rom.(dpa) Italien und das Königreich Libyen haben, wie in Rom bekanntgegeben wurde, ein Grundsatzabkommen getroffen, das einen Schlußstrich unter die frühere italienische Kolonisationstätigkeit in Nord- Afrika ziehen und den Weg für dine engere Zusammenarbeit der beiden Länder frei- machen soll. In dem Abkommen, das in Tri- polis unterzeichnet wurde, erkennt die libysche Regierung das Privateigentum der italienischen Staatsbürger in Libyen an. Den rund 1300 italienischen Siedlerfamilien sol- len außerdem nach und nach rund 25 000 Hektar Land übergeben werden, das früher zwel italienischen Körperschaften gehörte. Rom erkennt dagegen die Einziehung frühe- ren italienischen staatlichen und halbstaat- lichen Besitzes durch Libyen an. Das Ab- kommen sieht auch den Abschluß eines Handels- und Freundschaftsvertrages zwi- schen den beiden Partnern vor. „Kriegsvogel“ Eine ferngelenkte Atom-Rakete der USA Washington.(dpa) Die Vereinigten Staa ten haben, wie das Magazin„Time“ be- richtet, ein neues ferngelenktes Geschoß ent- wickelt, das an Furchtbarkeit alle bisherigen Waffen in den Schatten stellen soll. Die Atom wissenschaftler halten es nach dem Bericht der Zeitschrift für möglich, daß die Produktion dieser Waffe innerhalb der nächsten fünf oder zehn Jahre aufgenom- men wird. Der mit einer Atomladung aus- gestattete„Kriegsvogel“ soll in der Lage sein, über eine Strecke von 9000 Kilometern zu fliegen.„Das Geschoß kann von jedem amerikanisch kontrollierten Gebiet jeden Teil der Welt erreichen und auch die größte Stadt durch Explosion und Hitze zerstören.“ Das neue Geschoß soll auf seiner Flugbahn von Kontinent zu Kontinent eine Geschwin- digkeit von mehr als 25 000 Stundenkilo- meter erreichen. Die Sprengkraft seiner Atomladung soll der von mehreren Millio- nen Tonnen gewöhnlichen Sprengstoffs ent- sprechen. Tschuikow: Atommonopol der USA serstoffbomben übertroffen. Der General sagte:„Das Monopol der Vereinigten Staa- ten auf dem Gebiete der Atomwaffen wurde schon vor langer Zeit gebrochen, und auf dem Gebiet der Wasserstoffbomben hat die Scwietunion die Vereinigten Staaten über- flügelt.“ Israel und Aegypten nehmen Hammarskjölds Plan an Jerusalem.(AP /dpa) Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dag Hammarskjôld, gab am Dienstag in Jerusalem bekannt, daß Aegypten seinen Plan für eine Befriedung der entmilitarisierten Zone von El Auja an- genommen hat. Von israelischer Seite ist dieser Plan bereits im vergangenen Monat Akzeptiert worden. Der Plan sieht eine neue Kennzeichnung des ägyptisch- israelischen Grenzverlaufs vor, eine Zurückziehung der Iiilitärischen Vorposten auf beiden Seiten der Grenze und eine Entfernung der Wege- hindernisse und Minen. Aegypten hat mit dem Rückzug der Streitkräfte begonnen., Die israelischen Truppen werden innerhalp einer Woche ihre neuen Stellungen bezogen Haben. Der Chef der F at de- der Bundesrepublik, etwa die Hälfte des werden in den nächsten Jahren noch Staats- mindestens 8000. Der Wert der Landmaschi- 1 mission in Palästina, General Burns, hen Tabaks, zwei Fünftel der gesamten Obst- zuschüsse in Höhe von über 21 Millionen nen in Baden-Württemberg wird auf etwa gebrochen Syrien und Israel ersucht, ein„Gentlemans- Dr. ernte und im Durchschnitt drei Zehntel des Mark notwendig sein. Allein seit 1952 hat 1,4 Milliarden Mark beziffert, der des ge- Moskau.(dpa) General Tschuikow, Ober- Abkommen“ Über eine Feuereinstellung am in Neines. Mit seinem Waldbestand steht der das Land über 8,1 Millionen Mark für die samten land wirtschaftlichen Tierbestandes befehlshaber des Militärdistrikts von Kiew, See Genezareth zu schließen, wurde von mit züdwestdeutsche Raum mit über 18 Prozent Reblausbekämpfung ausgeworfen. Ein Gene- auf nur 0,3 Milliarden mehr. Jeder vierte behauptete, die Sowjetunion habe die Ver- maßgeblicher syrischer Seite am Dienstag- zur en zweiter Stelle hinter Bayern mit 33 Pro- ralplan ist auch für die Umstellung des süde Betrieb über 2 Hektar ist heute motorisiert. einigten Staaten in der Erzeugung von Was- abend mitgeteilt. len un- drei e. 10 Mietgesuche 3 faul Der PHIII ps , 55 Leeres od. möbl. Zimmer in Nähe N ius 2 EK nen des Städt. Krankenhauses gesucht.* 1 ben. Angeb. unt. P 6560 an den Verl.— 2 7 61 2 0 E¹. ung Berufstät. ält. Ehepaar sucht Leer- 2& ere 55 ro/e 07 Das“ e zimmer m. Kochgelegenheit oder* 7 8 ach? 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Madeleine Berthod(Schweiz), 9. Astrid Sandvik(Nor- Wegen), 12. Josette Neviere(Frankreich), 13. Imea Hochleitner(Oesterreich), 15. Lucille Vheeler(Kanada), 17. Mirl Buchner(Gar- misch), 18. Maria Kowalska(Polen), 22. Ma- rianne Seltsam(Tegernsee). Die Positionen von Nummer 5 bis zur Mitte des Feldes sind im allgemeinen sehr begehrt, da später die Piste meist zu sehr ausgefahren ist und die Schwünge an den Toren schwierig werden. Bleiben allerdings die gegenwärtigen schlechten Schneeverhält- nisse, so spielen die Positionen keine beson- dere Rolle. Für Ossi Reichert bedeutet die Nummer 1 ein zweifelhaftes Glück, da die Psychologische Belastung für den zuerst Fahrenden erheblich größer ist als bei den folgenden Läuferinnen. Neuer Bahnrekord in Cortina Bei glänzenden Bahnverhältnissen fuhr am Mittwochmorgen der italienische Vierer- Bob mit De Martin am Steuer in Cortina einen neuen Bahnrekord. Mit 1:18,77 Min. unterbot er seine eigene Rekordzeit von 1:19,62 Min. An zweiter Stelle landete der Ohlstädter Schlitten mit Franz Schelle am Steuer in 1:21,35 Min. vor USA 1:22,31 Min. Der zweite deutsche Vierer-Bob mit Hans Rösch wurde 15. in 1:27,24 Min. vor Anderl Ostler in 1:27,92 Min. Der schwedische Bob mit Aahs am Steuer überschlug sich in der letzten Kurve vor dem Ziel und verlor dabei ein Mitglied der Bob Mannschaft. Wie durch ein Wunder blieben alle vier Schweden unverletzt. Von den Meisterschaftsfavoriten müssen nur die Rasenspieler reisen: U uiedef mii fllege,- bei, alin“ felili Huben Karlsruher SC erwartet im Wildparkstadion unberechenbaren FSV/ Club- Sturm gegen Kickers-Riegel Das Wechselspiel an der Tabellenspitze der I. Liga Süd zwischen den badischen Rivalen VfR Mannheim und Karlsruher Sc kann am Sonntag eine Fortsetzung erfahren, denn der KSC ist im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt höherer Favorit als der VfR Mannheim bei seinem Regensburger Gast- spiel. Nach ihren letzten Leistungen sollten die aussichtsreichen Verfolger VfB Stuttgart und 1. FC Nürnberg, die ebenfalls vor Heimspielen stehen, ihre gute Position eben- so behaupten wie der noch keineswegs aus- sichtslos im Rennen liegende Titelverteidiger Kickers Offenbach, der auf dem Bieberer Berg die Spygg. Fürth zu Gast hat. Die Favoriten müssen sich allerdings auf ener- gischen Widerstand gefaßt machen, denn bei ihren Gegnern handelt es sich durchweg um Mannschaften, die zum großen Kreis der abstiegspedrohten Klubs zählen. Wie erbit⸗ tert gerade seit Beginn der zweiten Serie gekämpft wird, geht aus der Tatsache hervor, daß an den letzten drei Spieltagen bereits 16 Elfmeter verhängt wurden(gegenüber insgesamt 33 der 15 Vorrunden-Spieltage). Der Spielplan: Jahn Regensburg— VfR Mannheim; Karlsruher Sc— FSV Frank- kurt; VfB Stuttgart— SSV Reutlingen; 1. FC Nürnberg— Stuttgarter Kickers; Kickers Offenbach— SpVgg. Fürth; Schweinfurt 05 gegen 1860 München; Eintracht Frankfurt gegen Schwaben Augsburg; BC Augsburg gegen Viktoria Aschaffenburg. Spielentscheidend in Regensburg dürfte sein, ob Oetti Meyer, der sich vorige Woche im Training einen Geweberiß zuzog, wieder voll einsatzfähig ist. Da die Gastgeber immer noch Sturmtank Hubeny ersetzen müssen, dürfte die stabile VfR-Abwehr vor keine Allzuschwere Aufgabe gestellt sein. Daß sich der Karlsruher Sc im Wildpark- Stadion eine Blöße gibt, ist nicht zu erwar- ten, obwohl der FSV Frankfurt nach wie vor als unberechenbar und gefährlich anzusehen ist. Ne euling Penzberg beim Tabellenführer: Uergiößen Spitzeng/ uppe den Nbstand Waldhof-Elf gegen Darmstädter„Lilien“ vor weiterer Bewährungsprobe Am Sonntag haben die„Großen Vier“ in der zweiten Liga Süd den Vorteil des eigenen Platzes. Da sie durchweg auf spielschwächere Gegner treffen, dürfte es keine Ueber- raschungen und somit keine Aenderung in der derzeitigen Reihenfolge geben. Der mit Zwei Punkten Vorsprung an der Spitze lie- gende Freiburger FC sollte mit Tabellen- drittletzten, FC Penzberg, wenig Federlesens machen und seinen Anhängern mit einem klaren Sieg beweisen, daß das Hofer 0:1 nur durch unglückliche Umstände zustande kam. Die„Bobbele“ sind erste Anwärter auf die Moeisterschaft, doch werden sie es in den rest- lichen 14 Spielen bis zum 13. Mai nicht leicht haben, sick gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen. Vor allem die Münchener Bayern versuchen, die Ehre der alten Fuß- Hallstadt zu retten, die bei dem schlechten Tabellenstand der„Löwen“ Gefahr läuft, im nächsten Spieljahr im„Oberhaus“ nicht mehr vertreten zu sein. Am Sonntag erwarten die Münchner Singen 04, wobei ein knapper Sieg der Hausherren zu erwarten ist. Der Tabel- lendritte Neustadt sollte sich gegen den Sy Wiesbaden ebenso behaupten können, wie der ASV Cham gegen den Karlsruher FV. Das 1:1 in Ulm bewies, daß sich der Wald- hof für die Rückrunde etwas vorgenommen hat und die Erfolge in Wiesbaden und gegen Straubing nicht dem Zufall zuzuschreiben sind. Die Waldhöfer stehen am Sonntag vor einer weiteren Bewährungsprobe, denn mit Darmstadt 89 stellt sich im SVW- Stadion ein Gegner vor, der bei der Vergebung des Mei- Stertitels ebenfalls noch ein Wörtchen mit- zureden gedenkt und daher alles versuchen Wird, in den restlichen Spielen auch aus- Wärts Punkte zu holen. In ihrer derzeitig guten Form sollten es die Gastgeber verhin- dern können, daß es, wie im Vorspiel, zu einer Punkteteilung kommt. Der mit dem Asv Cham punktgleiche TSV Straubing kreuzt beim Schlußlicht VfB Helmbrechts auf, der seine sechste Heim- niederlage wohl kaum wird verhindern kön- nen. Nicht leicht sollte es für Hanau 93 sein, beim 1. FC Pforzheim auch nur eine Punkte- teilung herbeizuführen. Die Pforzheimer sind zu Hause„auf Draht“, während die Mainstädter auswärts bisher nur zu einem Sieg und einem Unentschieden kamen. Ein Sieg würde die Goldstädter aller Abstiegs- sorgen entledigen. Auf zwei Punkte darf der Zweitletzte, I. FC Bamberg, vor heimischem Publikum hoffen. Die Ulmer sind bei ihnen zu Gast, die in dieser Saison keine Bäume Auszureißen verstanden und auswärts in neun Spielen nur vier Punkte erbten. Je 19:21 weisen Hessen Kassel und Bayern Hof auf, die nunmehr die Klingnen kreuzen. Dank des Platzvorteils müßten die Kasse laner ihr Punktekonto verbessern. In Stuttgart erwartet man vom VfB in seiner gegenwärtigen Form einen Erfolg über den SSV Reutlingen, der seit seiner Rückkehr in die I. Liga Süd noch kein Spiel gegen die Cannstadter verlor und in der letzten Saison im Neckarstadion mit einem sensationellen 6:1 auf wartete. Diesmal aller- dings spricht alles für den VfB. Der 1. FC Nürnberg will seine Formver- besserung auch gegen die Stuttgarter Kickers beweisen, die für den„Club“ oft ein sehr unangenehmer Gegner waren. Mit der Ab- wehrtaktik der Stuttgarter wird der Nürn- berger Angriff auch diesmal Mühe haben.— Meister Kickers Offenbach muß im Spiel gegen Fürth ebenfalls mit einer verstärkten Abwehr rechnen.— Eintracht Frankfurt gilt im Heimspiel gegen Schwaben Augs- burg zwar als leichter Favorit, aber es wäre vermessen, einen sicheren Frankfurter Er- folg vorauszusagen.— Eher ist schon mit zahlenmäßig glatten Erfolgen von Schwein furt 05 über 1860 München und BC Augs- burg über Viktoria Aschaffenburg zu rech- nen. Auslosung zum 30km-Langlauf: Hermann lflöchel gel als 54. ins Nennen Die undankbare Aufgabe des Spurläufers fiel dem Ungarn Garbera zu Bei der Auslosung für den 30-km-Ski- langlauf wurden der Jury 58 Läufer aus 20 Nationen, darunter drei Deutsche, als Teilnehmer gemeldet. Der Lauf wird am Freitag, 9 Uhr, ausgetragen. Werner Moring aus Erfurt erhielt die Startnummer 11, Erich Lindenlaub aus Klingenthal(Sachsen) die Nummer 39 und der deutsche Langlaufmei- ster Hermann Möchel(Mannheim) wird als 54. ins Rennen gehen. Die unbeliebte Start- nummer 1 für den Spurläufer zog der Un- ger Barmabas Garbera. Der Weltmeister auf der 30-km-Strecke, Wladimir Kusin, erhielt Startnummer 45, der Weltmeisterschafts- vierte Sixten Jernberg aus Schweden 20g Deutschland zog Freilos Deutschland wird in der zweiten Runde der Europazone des Davispokalwettbewerbs 1956 auf den Sieger der Begegnung Finnland gegen Eire treffen, ergab die am Montag in Melbourne vorgenommene Auslosung der ersten beiden Runden der Europazone, an der in diesem Jahre 24 Nationen teilnehmen werden. Deutschland gehört zu den acht Ländern die für die erste Runde ein Freilos erhielten und erst in der zweiten Runde in die Kämpfe eingreifen. Die erste Runde muß bis zum 1. Mai, die zweite bis zum 15. Mai und die dritte bis zum 3. Juni abgeschlossen sein. Die Vorschlußrundenbegegnungen fin- den am 19. Juni und das Zonenfinale am 24. Juli statt. Der europäische Zonensieger muß gegen den Sieger der amerikanischen Zone bis zum 8. Dezember antreten. Der Sieger aus dieser Begegnung wiederum hat bis zum 15. Dezember das Interzonenfinale gegen den Sieger der Asienzone auszutragen. Der Sieger des Interzonenfinales bestreitet vom 26. bis 28. Dezember in Adelaide die Herausforderungsrunde gegen den Pokal verteidiger Australien. Durch Heimsieg über Verfolger Daxlanden: Forchheim kann Hmicitia den Weg ebnen Sorgt ASV Feudenheim für weitere DscC-Niederlage?/ Neureut beim VfL Etwas außer Tritt scheint in den letzten beiden Spieltagen der bisherige erste An- Wärter auf die Meisterschaft in der nord- badischen Amateurliga, DSC Heidelberg, ge- kommen zu sein. Nach der überraschenden Heimniederlage gegen Friedrichsfeld wurden die Dresdener auch in Durlach mit 0:1 ge- schlagen, so daß der ASV Feudenheim am Sonntag nicht ohne Chancen in Heidelberg antritt. Ein weiterer Punktverlust des Ver- kfolgers käme Meister Viernheim sehr gele- gen, der sich trotz der enttäuschenden Leistung beim 0:5 in Daxlanden zu Hause gegen Leimen knapp behaupten sollte und damit den Vorsprung ausbauen könnte. Forchheim trumpfte in den letzten Wochen mächtig auf und ist durchaus in der Lage, auch dem FV Daxlanden, der schon im Vor- spiel über ein torloses Unentschieden nicht hinauskam, ein Bein zu stellen. Bei den„Süddeutschen“ in Karlsruhe: ſeraul- Disziplinen stehen im ſflittetpunbei Ueber 250 Meldungen— aber die Elite aus Bayreuth und München fehlt Als einzige Gruppe innerhalb des DSV trägt der Süddeutsche Schwimm- verband seie Hallenmeisterschaften im Schwimmen und Springen bereits vor den Deutschen Titelkämpfen(18/19. Februar in Berlin) aus. Obwohl das Meldeergebnis, 232 Einzel- und 38 Staffelmeldungen, zufriedenstellend ist, besitzt diese Generalprobe am Wochenende auf der prächtigen Bahn des Karlsruher Tulla-Bades nicht den vollen Wert süddeut- scher Meisterschaften, da die Spizenkräfte des SV Bayreuth, Horst und Issy Weber, Sieglinde Wolff, Christl Werther und des Vefys München(Mäsel und Strasser) fehlen. Maäsel und Weber verpassen damit die viel- leicht letzte Gelegenheit, in dieser Hallen- Saison erneut den deutschen Rekord über 200 m Butterfly zu brechen. Denn die rest- lichen Grohereignisse finden auf 50-m-Bah- nen statt. Wohl erstmals bei Süd- Titelkämpfen Stehen daher die Kraul-Disziplinen im Mit- telpunkt der Herren- Wettbewerbe. Doppel- meister Hans Köhler, der über 100 m den Frankfurter Wagner unter die 59-Sekunden- Marke treiben sollte, hat die Möglichkeit, im Kampf mit Wagner, Link(Karlsruhe) und Machill Mannheim) seinen eigenen 200 m-Rekord zu verbessern, und auch über 400 m sollte er eine gute Zeit erreichen kön- nen. Auf der Rückenstrecke darf man zwi- schen Rekordmann Miersch(Heidelberg) und Hallenmeister Hans Botsch(Gmünd) ein spannendes Rernen erwarten. Europamei- ster Bodinger über 200 m Brust und sein Karlsruher Rlubkamerad Katzorke über 200 m Butterfly scheinen ungefährdet. Bei den Damen muß Ingrid Künzel sowohl auf den Kraulstrecken(u. a. gegen Schleibinger, Winkler, Brunner, Bornhäußer) als auch über 100 m Butterfly(gegen Inge Hoffmann) beweisen, daß sie auf dem Wege zu ihrer Bestform ist. Eine deutsche Meisterin ist auch über 200 m Brust mit Frigga Thieme (Frankenthal) Favoritin. Die 100 m Rücken bringen das erneute Zusammentreffen der 15 jährigen Karlsruherin Gosciniak mit der Frankfurterin Hüler, dei beide erstmals die 1:20 Minuten unterbieten wollen. Olympialehrgang des DTB Am Samstag und Sonntag hält der Deutsche Turnerbund unter Leitung von Kunstturnwart Rudolf Spieth in Obertürk- heim einen weiteren Olympia-Lehrgang des Deutschen Turnerbundes ab, zu dem fol- gende Turner eingeladen wurden: Württem⸗ berg: Theo und Erich Wied, Kurrle, Schwei- zer, Finkel, Rieger, Isenmann und Stempfle. Nordbaden: Heger, Engler, Schlenker, Boh- nenstengel und Hirsch. Südbaden: Vollmer, Veith, Walter und Schmidt. Rheinland-Pfalz: Fürst, Doll, Kiefer und Jakoby. Als Lehr- Warte stehen Franz Beckert Neustadt), Sta- del(Konstanz), Helmut Karg(Rastatt), und Eugen Kopp(Villingen) zur Verfügung. An beiden Tagen wird das gesamte olympische Programm durchgeturnt. Durch ein unglückliches Eigentor Fried- richsfelds kam der VfL am Sonntag zu zwei unerwarteten Auswärtspunkten. Möglich, daß die Neckarauer diesmal weiter Boden gutmachen, denn mit dem Fe Neureut stellt sich im Waldwegstadion eine Mannschaft vor, die in dieser Saison noch keine Bäume auszureißgen vermochte und nach dem 1:1 ge- gen ASV Feudenheim weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz rangiert. Weinheim will sich durch einen Heimsieg über Birkenfeld weiter aus der Gefahren- zone herausarbeiten. Ob das gleiche Vor- haben den Friedrichsfelder Germanen in Hockenheim und der TSG Rohrbach im Duell der Neulinge beim Phönix gelingt, bleibt abzuwarten. Schach-Lösungsturnier Auf Anregung und unter Leitung von Studienrat Beck beginnt am Samstag, 17 Uhr, im Nebenzimmer der„12 Apostel“, 4, 11, ein Lösungsturnier, das bis Ostern dauern soll. Für die besten Lösungen sind Buchpreise ausgesetzt. Es kann jeder teil- nehmen, auch Nichtorganisierte. Vor allem ist das Lösungsturnier für den Nachwuchs gedacht, dem sich hier unter fachmännischer Leitung Gelegenheit bietet, seine Kenntnisse zu erweitern. Nummer 48 und Finnlands 15-km-Weltmei- ster Veikko Hakulinen folgt als 52. Deut- scherseits war man mit dem Ergebnis der Auslosung zufrieden. Möchel hat vielleicht die Möglichkeit, sich an die Starken, un- mittelbar vor ihm gestarteten Russen, Schweden und Finnen anzuhängen. Die Strecke führt vom Skistadion nach einer etwa 100 m hohen Steigung zunächst über hügeliges Gelände bergab. Nach Eilo- meter 10 kommt dann eine lange Steigung, die bei 14,5 km fast 400 m über der Start- höhe(1125 m) liegt. Die Gesamtsteigung der Strecke beträgt über 800 m. Riesenslalompiste verlegt Der Riesenslalom der Damen soll nach einer Entscheidung des Kampfgerichtes we- gen der schlechten Schneeverhältnisse nicht auf der Ilio Colli-Piste, sondern auf der Piste„Canalone della Tofana“ entschieden werden. Noch am Dienstagmittag wurde ver- sichert, dag an eine Verlegung nicht gedacht werde. Die neue Strecke liegt etwas höhe und nahezu gänzlich im Schatten.. Länderspiel im Mannheimer Eisstadion: Wie steht mein Verem: Ringer-Oberliga SV 98 Brötzingen RSC Eiche Sandhofen ASV Feudenheim SpVgg. Ketsch ASV Heidelberg KSV Deutsche Eiche Oestringen ASV Germ. Bruchsal SRC Viernheim KSV Wiesental AC Germ. Ziegelhausen Sd Kirchheim KSV Kirrlach 100:35 203 86:45 35 78.59 71•64 72239 bo n * D N 614 55:80 61:75 57:71 53:67 52:76 47:85 D ige= — S O 0 o O Landesliga ASV Lampertheim 14 ASV Eppelheim 14 KSV Schriesheim 14 ASV Ladenburg KSV 1884 Mannheim KSV Sulzbach VfK 08 Oftersheim KSV Hemsbach AC Germ. Rohrbach SG Niederliebersbach RSC Laudenbach 69:43 64:47 63:48 59:52 61:58 64:55 54.50 51:67 41:54 43:61 35767 S ασ= o en d c dο D en e — S nn d Kreisklasse AC Neulußheim 8 SpVgg. Fort. Edingen 9 SG Brühl 10 AV Fort. Reilingen 10 AVI Schwetzingen 9 HSV Hockenheim 5 VK 08 Oftersheim II 7 Gewichtheber- Oberliga AC 92 Weinheim 6 0 1 27625 Pfd. KSV Durlach 27035 Pfd. VfL Neckarau 26580 Pfd. KSV 1884 Mannh. 26465 Pfd. SV Germ. Obrigh. 22465 Pfd. Badische Hockeyliga HC Heidelberg TSG 78 Heidelberg 1 TSV 46 Mannheim KSC Karlsruhe TV 46 Heidelberg 8 MT Mannheim TSG Bruchsal 6 Germania Mannheim 43.21 35:36 41:37 38.42 38.34 27:28 16:40 151 I Odo gh K A 2 7 5 7 7 6 o ο 2888 N en= 2714 1 26:5 17:8 19:10 14:7 12.22 7.10 3.59 S O d 0 = O c ο 3 Frauen 5311 34.•6 8:15 6˙27 71 4.24 1.26 TSV 46 Mannheim He Heidelberg KSC Karlsruhe TSG 78 Heidelberg TV 46 Heidelberg Germania Mannheim TSG Bruchsal A S o H e N co D Hachuuchs- Elite gegen Schweiger- Jeai Paradestück der Mannschaft: Rieß ersee-Sturm Günzrodt, Fries, Breitsamer Vollbesetzte Ränge dürfte es auch am Sonntagabend geben, wenn sich die Nach- Wuchs-Nationalmannschaften Deutschlands und der Schweiz im Mannheimer Eisstadion gegenüberstehen. Der deutsche Eissportver- band hat sich im Gegensatz zu der Schweiz auch diesmal wieder entschlossen, bei den Olympischen Spielen den„Alten“(von Pitt- rich und Trautwein abgesehen) den Vorzug zu geben, so daß beim Mannheimer Länder- spiel die Elite des deutschen Nachwuchses Zur Verfügung steht. f Freilich war es notwendig, gegen die Eid- genossen ein kämpferisch wie technisch Sehr gutes Team zusammenzustellen, denn der deutsche Nachwuchs mußte in der Schweiz zu Beginn der Saison zwei hohe Niederlagen einstecken und steht auch dies- mal vor einer schweren Aufgabe. Dennoch darf man Vertrauen zu der deutschen Aus- Wahl haben: Im Tor steht mit Obermann vom Krefelder Eislaufverein ein würdiger Nachfolger für Nationaltorsteher Jansen vom gleichen Verein. Die Verteidigung ist mit Grüner. dem beim Sc Rießersee ein er- folgreiches come back gelungen ist, Deisen- rieder Bad Tölz), Hoffmann Güssen) und den beiden Düsseldorfern Bunte und Kalten- häuser gut besetzt. Glanzpunkt der Mann- schaft dürften aber die Sturmreihen sein und hier vor allem der sich in dieser Saison schon so hervorragend bewährte Rießersee- Sturm mit Günzrodt, Fries und Breitsamer. Herbergers neue Auslese: Aber auch Eberl, Mayr Gad Tölz), Edel. mann(Weßling), und Pfefferle(Füssen) Sillenberg(KEV), Pabelik Düsseldorf) Sind für Tore gut. Schiedsrichtermangel im DR Wie die meisten im Blickfeld der Offen, lichkeit stehenden Leistungssportarten, hat auch das Rennrudern unter einem en- findlichen Mangel an durchschnittlich 80 Regatten pro Jahr stal. den bisher nur 58 geprüfte Schiedsrichter 2 Verfügung, während etwa 160 bis 170 be⸗ nötigt werden. Das veranlaßte den Deu. schen Ruder- Verband im Januar für Essen Hamburg und Heilbronn drei Prüfung termine anzusetzen, um die erforderlidt Anzahl geprüfter Herren allmählich zui ei- reichen und gleichzeitig auch die A. gleichung der deutschen Auffassung an de internationale Auslegung der„Allgemeinen Wettfahrtbestimmungen“ zu ermöglichen Die Heilbronner Prüfung stand unter Le. tung von Fritz Beißwenger und Dr. Clemen Peters. An zwei Prüflinge konnte die Lizent nicht erteilt werden. Folgende Herren au unserem Raum haben bestanden: Dr. Cle. mens Peters(Altschiedsrichter, LRV), Jog Schneider(MRV Amicitia), Dr. Güntl tolze(MRG„Baden“) sowie Gerhard Siebe und Siegfried Grosselfinger(beide MR von 1875). 71 Fußball- Kader fur kommende Nuf gaben U. Meyer und Laumann für das Aufgebot gegen die Saar vorgesehen Bundestrainer Herberger hat für die Fug- ball-Länderspiele gegen Holland am 14. März in Düsseldorf und gegen England am 24. Mai in Berlin 42 Spieler, in erster Linie Nach- wuchskräfte, in den Spielerkreis berufen. Aus diesem Kreis werden die Spieler der bei- den Mannschaften berufen, die am 22. Fe- bruar in Hamburg gegen den HSV und am 7. März in Homburg gegen eine Saaraus- wahl Uebungsspiele austragen werden. Fol- gende Mitglieder des Spielerkreises stehen für die Hamburger Begegnung in engerer Wahl: Tor: Kwiatkowski Gorussia Dort- mund), Krämer(Hannover 96); Verteidiger: WEST. sUDb.- Stock 1.2: O DERMO RGEN--OH Nr Platzverein„ 3. Gastverein 2 b S 14 Karlsruher S 11 0% 0 0 02 12% 1 2 2 Fs Frankfurt 1 1 11 11 2 schalke 04 2 11/0 0 211 2/110 Alem. Aachen 1 0 1 0 1 2 3 iR Frankenthal 0 1 2% 0 111 2 1% 1 0 1 Phönix Lhafen 0 1 I U 1 0 4 J. Regensburg 1 1 0%2 2 210 1% 2 12 VfR Mannheim O 1 1 2 1 0 5 Sy Sodingen 1 01/2 2 0121/22 1 RW Essen 1 0 1 0 0 1 6 in Stuttgart 0 0 0/ 0 1110 0% 2 2 ssV Reutlingen 1 1 1 I 1 1 7 Saar 05 112/222 011/111 K Pirmasens 2 2 0 2 2 1 8 Duisburger SV II I/ 0 2 1[11 0/1 2 0 1. FC Köln 1 0 0 2 2 1 9 Pr. Münster 212/ 2 2 210 0/ 1 2 0 Fort. Düsseldorf 0 2 1 0 0 0 10[BOC Augsburg 1 0 1/2 2 00 10% 10% Aschaffenburg O I I I 1 0 „11 Mainz 05 10 1/0 2 2111/2 0 2 1. FO Saarbr. 1 0 0 2 2 1 12 Hamborn 07 20 0% 20112% 2 0 0 B. M.-Gladbach 0 1 0 2 0 1 13 Eintr. Frankfurt 1 2 1/2 1 22 11% 0 2 2 Schw. Augsburg I 1 1 1 1 1 14 Pr. Dellbrũ 1 0 0/ 2 1 22 0 0/22 2 Westf. Herne 1 0 1 1 1 1 a) Tip nach der MM- Tabelle b) Rudi de la Vigne, VfR Mannheim c) Reportertip eee eee choslowakei) Erhardt(SpVgg. Fürth), Weskamp 0 burger SV), Kanniber(Kickers Würzburg Höfer Eintracht Frankfurt); Läufer: Schmid (1. FC Kaiserslautern), Schlienz(VfB Stutt- Zart), Dörner(1. FC Köln), Gerdau(Heide SW), Schwall FV Daxlanden); Stürmer Krauß(Kickers Offenbach), Waldner G5 Stuttgart), Biesinger GC Augsburg), Pfaf (Eintracht Frankfurt), Schäfer, Kaufhold (Kickers Offenbach), Schröder(Werder Bie. men), Termath(Karlsruher S0). Gegen die Saarauswahl soll die Mann: schaft aus folgenden Spielern nominiert wer- den: Tor: Herkenrath(RW Essen), Loy(Eint. Frankfurt); Verteidiger: Juskowiak Cortum Düsseldorf), Weskamp, Kanniber, Erhardt Läufer: Hofmann(Viktoria Aschaffenburg Hoffmann Gortuna Düsseldorf), Harpes (SV Sodingen), Schwall, Schlienz, Szyman. niak(Wuppertaler SV); Stürmer: Kloch (Schalke 04), Stollenwerk(I. FC Köln), 0 Meyer(VfR Mannheim), Laumann Mannheim), Termath, Morlock(1. FC Nürn- berg), Waldner, Neuschäfer(Viktoria Aschal. fenburg), Pfaff, Geise Gremerhaven 5 Stürmer und Seeler(beide HSV), Schrödi und Haase beide Werder Bremen). Dave Stephens unterbot Zatope“ Australiens Olympia-Hoffnung, der Lang- streckenläufer Dave Stephens, verbessert am Mittwoch im Olympie-Park in Me, bourne den bisher von Emil Zatopek(Tsche. gehaltenen Weltrekord übe sechs englische Meilen(9654 m) auf 27.5 Minuten. Zatopek war am 1. Juni 1954 i Brüssel 27:59, Minuten gelaufen. Vik beim Berliner Osterturnier Die Ligamannschaft des VfR Mannhein weilt über die Osterfeiertage in Berlin, 1 sie mit dem Spandauer SV und eine Luzerner Elf am Osterturnier des Obel, ligisten Union 06 teilnimmt. 6 — *, geprüften n. richtern zu leiden. Bei einem Anfall * Ir 0 Fi re se Für Blu Fra: sage Pfa. Hei. Sch. uns Mh Wal 14 S eee S S S S V D S= I amer Nr. 21/ Donnerstag, 28. Januar 1956 MORGEN Seite? Statt Karten — ö Familien- Nachrichten 5 Unser langjähriger Angestellter, Herr Cornelius Jäger verstarb am 24. Januar 1956 unerwartet. beitskraft in den Dienst unserer Bank gestellt. Wir werden dem nen, der sich allgemeiner Wertschätzung erfreute, bewahren. Filiale Mannheim Er war am 16. Januar 1922 bei unserer Rechtsvorgängerin, der Süddeutschen Disconto- Gesellschaft AG in Mannheim eingetreten und hat seine ganze Ar- ein ehrendes Gedenken Direktion, Betriebsrat und Mitarbeiter der SUDD EUTSCHE BANK AG Entschlafe- Nach langem Leiden verschied unerwartet mein lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr Ludwig Gordt Mannheim, den 24. Januar 1956 Schwetzinger Platz 7(früher H 5, 6) In tlefem Leid: Karoline Ziegler geb. Gordt Friedrich Ziegler Dr. Rosmarie Ziegler Feuerbestattung: Freitag, den 27. Januar 1956, 13.30 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Durch einen tragischen Unglücksfall verstarb am 22. Januar 1956 mein lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Lothar Hollich im blühenden Alter von 20 Jahren. Mhm.-Gartensfadt, den 25. Januar 1956 Rottannenweg 45 In stiller Trauer: Elsa Braun geb. Steinmann Geschwister Feuerbestattung: Freitag, Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumenspenden beim FHinscheiden unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn Plötzlich und unerwartet verschied unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester und Tante, Frau Sophie geb. Hofmann Kurz vor ihrem 80. Geburtstag. Mannheim, den 25. Januar 1956 Die trauernden Hinterbliebenen Plötzlich und unerwartet ist mein lieber Gatte, unser treu- sorgender Vater und Schwiegervater, Herr Cornelius Jäger in die Ewigkeit heimgegangen. Mhm. Gartenstadt, den 24. Januar 1956 Siebseeweg 43 In s Barbara Jäger geb. Hitter die Kinder u. alle Anverwandten Beerdigung: Siehe Bestattungskalender am 27. Januar 1956. Statt Karten Wir möchten allen herzlich danken, die uns beim Tode unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Mi mre Anteilnahme bekundet haben. Mhm.- Rheinau, im Januar 1956 Gustav-Nachtigal-Straße 18 Johann Schweighoffer sagen wir unseren innigsten Dank. Mannheim, den 26. Januar 1936 Bekanntmachungen 27. Jan., 15 Uhr Hauptfriedhof Mhm. 9 Geschöfts- Anzeigen Eilnhorn- Kreuztee Altbewährt bei Kreislauf- Störung., Leber- u. Gallebeschwerden. In all. Apotheken, 1,50 DPM.- Hersteller: Einhorn-Apotheke, R 1 Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie für die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Maria Glaser geb. Wunsch sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. SHailbnne une Alle eech planken P 6. 26 Mannheim, 25. Januar 1956 Gartenfeldstraße 6 Die Kinder 8 und alle Angehörigen Transporte- Umzüge bill. Tel. 59026. Bettfedernreinigung Desinfizieren mit der modernsten Anlage in Ihrem Beisein. Settfedern- inlet Seeberger, S 3, 15, Telefon 4 37 70 Wird kostenlos abgeholt u. gebracht TO DES ANZEIGEN kür die Montag- Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ neh- men wir am Sonntag bis 18 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an d. Pförtner im Rückgebäude des Verlages am Marktplatz. Umzüge u. 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Januar 1956, 14 Uhr, im 5 üssen Friedhof Käfertal 1 5 int 9 0 DRY Yfkent, en, Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme, die zahl- 5 1 reichen Kranz- und Blumenspenden sowie all denen, die un- 5. serem leben Entschlafenen, Herrn II 7 1 Friedrich Kirstett a riedrich Kirstetter 15 55 die letzte Ehre erwiesen, sagen wir innigsten Dank. Deut Besonders danken wir Herrn Willer für die trostreichen F. Worte, der Direktion u. der Belegschaft der Heinrich Lanz AG sel Mannheim, den Hausbewohnern sowie den Herren Aerzten fung und Schwestern des Städt. Krankenhauses Mannheim, Abt. erlich M 6, kür die liebevolle Pflege. Zzu ek . Mannheim, den 25. Januar 1956 an d Stamitzstraße 4 neinen Katharina Kirstetter geb. Schneider lichen 15 und Anverwandte + Lei M 2, 17a emen Lien n Al „ Cle Jog Statt Karten üntm* Für die lieben Beweise beim Hinscheiden unserer lieben Sieben Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Tante, Frau Mg0 1 Babette Gäng geb. Bähr 1. Schre 2. B.-A. sagen wir unseren aufrichtigen Dank. An dieser Stelle möchten wir allen Schwestern und Herren Aerzten vom Diakonissenkrankenhaus für ihre aufopfernde Pflege und Fürsorge besonderen Dank aussprechen, auch Herrn Pfarrer Weigt von der Konkordienkirche. Mannheim, den 286. Januar 1956 In stiller Trauer: Arbeitsvergabe. Die Gemeinndtzige Baugesellschaft Mannheim mbH ver- gibt folgende Arbeiten: nerarbeiten(Fußböden) für die Wohnbauten Sohrauer Straße 2. Gas-, Wasser- und Abwasserinstallationsarbeiten für die Einfamilien- häuser am Aubuckel 3. Glaser- und Beschlagarbeiten für die Wohnbauten F 6, Westblock 4. Lieferung und Montage des Personenaufzuges für das Studenten- heim N 6. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- schäftsstelle der Gemeinndtzigen Baugesellschaft Mannheim mbH, Max-Joseph-Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Mannheim, den 25 Januar 1956 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbh 0 Vetschiedenes 6 Mod. 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Stock, ro. Maskenverlein 2.Mann-RHapelle genen“ Angeb. unt. Nr. P 6557 a. d. Verl. fort od ster eie Kegelbahn? Angeb. unt. PS 6570 an den Verl. Zimmer 316. Städt. Tiefbauamt. sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kammerer für seine trostspendenden Worte, Herrn Dr. Heine für seine ärztl. Bemühungen, den Herren Aerzten und den Schwestern des Städt. Krankenhauses sowie all denen, die unserer lieben Verstorbenen die letzte Fhre erwiesen. Mhm.-Feuden heim, den 26. Januar 1936 Wallstadter Straße 61 Otto Maier und Angehörige Medizinalkaſſe Mannheim LUlsENRINE 20 TEL. Die vorteilhafte Krankenkaste MONATS BETTRRGE: 32429 Sklf 1892 Arat. Senendlong dad Opercion 585 Hohe Vergötung bel Zahnbehand ung. Krankenhausverpflegung, Wochenhilfe, Sterbegeld u. weit. Leistungen n. Tarif 1 Pers. 3, 50, 4 Pers. 20, irmen- beschriftungen für Innen- u. Außenmontage in Metall, Aluguß, Zement- guß, in allen Größen, Far- ben u. Ausführungen, rasch und preiswert. 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Januar 1956/ Nr. 1 Nr. 21 — r—— Die Heute abend 21.00 Uhr 6 ALIS TER 5 Caprrol in elf 2 2 + 2 4 berg di Wir präsentieren im Rahmen der Welt-Uraufführung, die heute zur gleichen Stunde in 56 Ländern der Welt stattfindet, ein großes Meisterwerk in 3 a den S mem Scopk Feen In vom De DoS 7 7 V. 5 —( 1 J ELENA 1 ö nicht n Einzelh 4 Der HEILEN OF TROY. 725 sind. L weil fü C APDITO L Eine grandiose Verfilmung der unsterblichen Dichtung HOMERS A L— T F R 5 vom Kampf um Troja ware 8 Haushe Weichv e 8 Haushe . 3— Haferf! N— lose Teig ws 9 Februar 20˙⁰ Am Samstag, dem 28. Januar 1958. 20.11 Unr Grlel Donnerstag Speisel Rosengarten- Musensaal 7 D 1 E N A( H T. Rindfle Halten 5,. 8. AH AHS 5 55 548 KuRkAgsfr 5 been 13, 15, 17, 19. 21 Uhr 13.30, 16, 18.30, 21 5 He* A8 EI 0 Argent Romy Schneider, Karlh. Böhm Das gr. Finale eines Welterfolgs. in der 0 Schwei „SIsSsT“(Breitwand-Farbfilm)„III. Teil- 08/15 1.d. Heimat“& 1 28 UBEN Eine b Nacht der frohen Laune mit Schwei 5 9 0 au m Durchv F. 4 46 47. 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Die Preisermittlung beschränkte sich auf Waren gleicher Qualität entsprechend den Sortenbezeichnungen der amtlichen Preiserhebung. In der ersten(linken) Preis-Spalte, die vom DGB stammt, sind— laut Angaben des (bag— nicht etwa extreme Wettbewerbs- preise angeführt, sondern der jeweils zweit- niedrigste Preis der betreffenden Ware, der nicht nur in einzelnen, sondern in mehreren Einzelhandesgeschäften festgestellt wurde. Der befragte Einzelhandelsverband Mann- heim teilte uns die in der rechten. äußeren Preisspalte angeführten Preise mit, die dureh von ihm— dem Einzelhandelsverband erhobene Umfrage— festgestellt worden sind. Dieser Vergleich ist deshalb wichtig, weil für jede Stadt, für jede Gegend be- stimmte Abweichungen des Preisgefüges gelten. Waren u. Sorte Welzenmehlfl Type 550 Preise in DM für 500 g DGB Einz.-H.-Verb. ö Haushaltware in Beuteln 0,34 0,32—0,23 Weichwelzengrieg 0 Haushaltware in Beuteln 0,39 0,42 — Haferflocken — lose in Beuteln 0,47 0,54 Teigwaren ohne EI Grleß ware 0,49 0,48—0,52 1 Speisekartoffeln gelbe Hinzel verk., ab Laden 0.095—0, 11 0,12—0, 13 8 Kabeljau-Filet 0,92 0,89 Rindfleisch mit Knochen 4 zum Kochen 2,10 2, 40 0 Argentinisches Rindfleisch 1,65 1,701.90 Schweinefleisch, Kotelett 2,30 Angaben fehlen Schweinefleisch, Bauch 1,80 Angaben fehlen mit Durchwachsener Speck E B geräuchert 2,25 Angaben fehlen hr Schweineschmalz, Import- len. Ware 0,95 0,92—1,00 Margarine, pill. Tafelsorte 0,65 0,650, 70 N Margarine, bess. Sorte 0,93 0,98 70 Deutsche Markenbutter 8,44 38,40 atz Hgergarbeiter- Wohnungsbau abstottern oder ablösen Hi) Das Bundeskabinett hat eine zweite ste Novelle zum Bergarbeiter- Wohnungsbau- gesetz verabschiedet. Durch sie wird die Abgabe des Kohlenbergbaues in Höhe von Uhr f ener DM je t geförderter Steinkohle zu- 21 gunsten des Bergarbeiter-Wohnungsbaues zuf zehn Pf herabgesetzt. Die Abgabe war bereits ab Mitte 1955 in Höhe von 90 v. H. gestundet worden, damit ein Teil der dama- igen Lohnerhöhungen im Kohlenbergbau abgefangen werden konnte. Die Abgabe für den Bergarbeiter- Wohnungsbau im Braun- und Pechkohlenbergbau in Höhe von 50 Pf je t bleibt jedoch bestehen. Gleichzeitig hat das Bundeskabinett die Laufzeit der Abgabe bis Ende 1980 verlän- rt. Sie kann aber von den Unternehmen dadurch verkürzt werden, daß sie bis zum . März 1957 die Abgabe in der alten Höhe Jon einer DM je t leisten. Mit der Abgabe Soll Deckung, bzw. Bedienung einer Anleihe on 240 Mill. DM. finanziert werden, Soweit 18 Bergbau- Unternehmen durch Abe f rung von einer DM jet verwertbarer Forderung dieses Abgabe) Anleihe- Vorhaben ablösen, würde sich natürlich die Anleihe, die der Schaffung von 30 000 Bergarbeiter- Nohnungen dienen soll, vermindern. Diese Novelle zum Bergarbeiter- Wohnungsbau- gesetz soll ab 1. Januar 1956 in Kraft treten. Sie muß allerdings erst vom Bundesrat ge- 9 nehmügt werden. Bayern macht Vorschläge fkür Landwirtschaftshilfe gearbeiteten und demnächst zu veröffent- lichenden„Grünen Berichts“ unterbreitet. Wie der bayerische Landwirtschaftsminister Dr. Baumgartner am 25. Januar erklärte, würde die Verwirklichung der bayerischen Vorschläge, auf die Bundesland wirtschafts- minister Lübke großen Wert lege, einen Steuerausfall von 200 bis 250 Mill. DM be- wirken und Bundeszuschüsse in Höhe von 500 bis 600 Mill. DM notwendig machen. Diese Vorschläge Baumgartners decken sich haargenau mit den in Bonn von Parlamen- tariern und Regierungskreisen entwickelten Plänen, der Landwirtschaft zu helfen.(Vergl. MM vom 20. Januar„Fühlbare finanzielle Hilfe für die Landwirtschaft“.) Baumgartner wandte sich entschieden gegen die Absicht der Bundesregierung, ein Bundesamt für Ernährung und Landwirt- schaft zu errichten, das die Einfuhr- und Vorratsstellen sowie die Außenhandelsstellen zusammenfassen soll. Nach seiner Ansicht ist die Beibehaltung der Einfuhr- und Vorrats- stellen vorzuziehen. Die Einschaltung eines Präsidenten des Bundesamtes werde von ihm als hemmend empfunden und lasse Schwie- rigkeiten in der Abwicklung der Geschäfte befürchten. Gegen Wirtschaftsübermacht lan dw. Genossenschaften (ck) Mit Entschiedenheit wandte sich am 25. Januar in Frankfurt Dr. Dohrendorf vom Gesamtverband des„Deutschen Groß- und Außenhandels in Bonn gegen die Bestim- mungen des Groß- und Außenhandels“ (Bonn) gegen Ausnahmeregelungen zugunsten der Landwirtschaft im Kartellgesetz. Ins- besondere zog Dohrendorf gegen die Bestim- mungen des& 75 des gegenwärtig zur Be- ratung stehenden Kartellgesetzes zu Felde. Wenn darin den landwirtschaftlichen Ge- nossenschaften das Recht zugestanden würde, dureh Mehrheitsbeschluß die Landwirte zu Z Wingen, ausschließlich an die landwirt- schaftlichen Genossenschaften zu verkaufen. so liege hier eine Majorisierung(Ueberstim- mung) Kartellunwilliger vor. Der freie Wett- bewerb werde verfälscht und durch das Ge- setz den Genossenschaften eine nicht nur Landwirte, sondern auch Verbraucher be- herrschende Position verschafft. Eine solche Regelung widerspräche dem Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz. Alte Organisation aufgelöst VWD. Das Berliner Abgeordnetenhaus hat kürzlich ein Gesetz über die Auflösung Gegen zunehmende Anhebung des Lebensstandards Pfälzische Arbeitgeber verbände tagten in Bad Dürkheim Das Jahr 1956 müsse die Entscheidung über das Verhältnis Löhne und Preise, bzw. über die Relation zwischen Arbeitnehmer- und Unternehmer-Einkommen bringen. Sinn- gemäß hatte dies der Bundeswirtschaftsminister Ausgang 1955 wiederholt erklärt. Die „Vereinigung der pfälzischen Arbeitgeber verbände“ ist wohl das erste Gremium, das dieses von Erhard hingeworfene heiße Eisen tapfer anfaßte. In Bad Dürkheim hielt Dr. Hans W. Müller, München, einen Vortrag über das Lohntheorien und ihre Ueberwindung“. Dr. Josef Winschuh(Vorsitzender der Vereinigung pfälzischer Arbeitgeberver- bände) eröffnete die Veranstaltung, zu der sich mehrere hundert Teilnehmer aus der Pfalz und aus Nordbaden eingefunden hat- ten, mit dem Hinweis auf die Erklärungen Erhards und bezeichnete den Vortrag Dr. Müllers als Beitrag zu den notwendigen Vor- arbeiten, die eine Klärung der Lage er- heischt. Der Vortragende selbst ging von der Be- trachtung aus, daß die zeitweilig stürmisch werdende Auseinandersetzung um Lohn und Unternehmeranteil auf irriger Lohntheorie aufbaue. Obwohl es unbestreitbar gelungen sei, den Lebensstandard der Massen zu ver- bessern, verstärke sich jeweils das Lohn- forderungen begleitende Getöse. Grund: Der Lebensstandard allein würde zum allgültigen Maßstab erhoben; ja, der Lebensstandard würde als Götze verherrlicht. Dies sei aber falsch, denn der Lebensstandard skizziere nur die Aeußerlichkeiten des Lebens. Er verleihe dem Leben nicht Inhalt. Es sei so ziemlich die Einsicht Allgemein- gut geworden, daß nominelle Lohnerhöhun- gen nicht zweckdienlich sind. In ihnen liegt weder Steigerung der Produktion Erzeu- gung), noch der Produktivität(wirtschaft- Eifektenbörse Frankfurt a. M., Thema„Der Götze Lebensstandard'; falsche lichen Leistungsfähigkeit). Diese irrige Be- trachtungsweise sei auf das Schielen nach dem Unternehmergewinn zurückzuführen, wobei vom Unternehmergewinn vermutet würde, er diene dem persönlichen Verbrauch der Unternehmenseigentümer. Solange die Dinge so entstellt dargestellt bzw. betrachtet würden, sei in jeder Lohn- forderung der moralische Hebel der Lohn- gerechtigkeit enthalten. Deswegen ist es er- forderlich, die Dinge auf das richtige Mag zu bringen. Es ist nötig, sich darüber Klar- heit zu verschaffen, daß der Unternehmer- gewinn ja vorwiegend in Investitionen flösse. Investitionen aber sind nötig, wenn die Versorgung und die Arbeitsbedingungen ver- bessert werden sollen. Voraussetzung der In- vestitionen sei, daß sie durch Sparen ermög- licht würden. Die Investitionsrate muß ein- gespart werden. Es wäre verhängnisvoll, würden wir in unserem bundesrepublikani- schen Wunderglauben dieselben Fehler machen, die in einkommenspolitischer Hin- sicht bereits zwischen den zwei Kriegen be- gangen worden sind, indem zu Lasten der Investitionen der Verbrauch gefördert wurde. Natürlich umgekehrt— übermäßige Drosselung zugunsten übermäßiger Inve- — Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim 25. Januar 1956 (VWD) Börsenverlauf: Mit Rücksicht auf die am 25. und 26. Januar stattfindende Sitzung des Zentralbankrates, auf der auch die Frage der künftigen Kreditpolitik zur Debatte steht, hielten sich die Käufer weiterhin zurück. Bei nicht unfreundlicher Gruncktendenz, aber anhaltend ruhigem Ge- schäft, blieb die Kursgestaltung an den Aktienmärkten zumeist uneinheitlich. Am Montanmarkt hiel- ten sich die Kulsveränderungen im Rahmen von 1 bis zu 2 Punkten nach beiden Seiten. IG-Farben- nachfolger auf vorsichtig einsetzende Rück- und Deckungskäufe bis zu 2 Punkten höher im Han- del. Elektro- und Kaliwerte auf nachlassende Auslandsabgaben widerstandsfähiger, Motoren-Aktien allgemein behauptet. von Versorgungspapieren Hamburgische Electricitäts-Werke auf die Möglich- keit einer Kapitalerhöhung stärker beachtet. Banken-Nachfolger unregelmäßig, Bankenreste teilweise leicht anziehend. Rentenmärkte ohne größere Kursab weichungen, der Gliederungen der alten 1 der gewerblichen Wirtschaft, d. h. der frü- 8 heren Reichs-, Wirtschafts- und Fachgrup- dem Wohnungsbau pen verabschiedet. Wie der Bundesverband(Hi.) Wie von informierter Seite verlau- der Deutschen Industrie(BDI) mitteilt, kön- tet, hat der Bundeswohnungsbauminister Dr. men nunmehr die im Bereich der gewerb- preusker auf der am 25. Januar stattgefun- lichen Wirtschaft bestehenden Organi- denen Kabinettssitzung von Bundesfinanz- sationen, soweit sie funktioneller Nachfolger minister Schäffer vergeblich eine Summe der früheren Gliederungen der alten Orga- von rund 200 Mill. DM gefordert, die fehlt, nisationen der gewerblichen Wirtschaft sind, um im Baujahr 1956/57 das bisherige Woh- Antrag auf Ubertragung der Vermögen der nungsbauvolumen halten zu können. Die aufgelösten Organisationen stellen. Mit der Ausein andersetzung Preusker/ Schäffer soll Ubertragung der Vermögen übernehmen die anläßlich der für den 1. Februar vor- Nachfolgeverbände die Verpflichtung, die gesehenen neuen Kabinettsitzung entschie- darauf lastenden Verbindlichkeiten zu er- den werden. Es wird angenommen, daß der küllen. Die Notvertreter, die bisher diese Bundeskanzler im Flinblick auf das ermösen verwalten, haben bereits krüner jahr 1957 eine Verschlechterung des Weh einen Aufruf erlassen. wonach sich die nungsbauergebnisses 1956/57 vermeiden will Fläubiger der alten Organisationen bei und Dr. Preusker unterstützen wird. Bei den innen melden sollten. in Frage stehenden 200 Mill. DM handelt Mit diesem Gesetz finden langjährige Be- es sich um Darlehen, die also für 5 Bun- mühungen der gewerblichen Wirtschaft deskasse nicht verloren 5 sondern in unter Federführung des BDI um die Frei- Päterer Zeit wieder zurückkämen. 5 gabe der Vermögenswerte der alten Gruppen Trotz des ständigen 5 der 5 5 ihren Abschluß. Gleichzeitig wird damit ein nungsbauprämien auf Grun s S 8 stri a i 0 tzt, namigen Gesetzes fehlen dem Bundeswoh- Senkigtrlen ünter 1 855 Entwiarkuns Sessket. nungsbauminister diese rund 200 Mill. DM, die im Jahre 1985 ec Akan eee nee., weil der Wohnungsbauhaushalt 1956/57 aus hat und zu einem straft mierten. der Zeit vor dem Dienstantritt des jetzigen in sich geschlossenen System der wirtschaft- Ministers durch Vergrite urn E!! nungsbauprogramm für Sowjetzonenflücht- Iinge und Umsiedlungen vorbelastet ist. Das Bundeskabinett diskutierte auch über die Konjunkturlage auf dem Baumarkt und insbesondere über die Frage der so- genannten Ueberkonjunktur auf diesem Sektor. Dabei stellte der Bundesfinanz- minister fest, daß er für Bauvorhaben im kommenden Haushaltsjahr 1,53 Mrd. DM vorgesehen habe. Ein Regierungssprecher betonte, das Bundeskabinett erwäge keine Restriktionen im sozialen Wohnungsbau. Die Debatte soll vom Bundeskabinett in der kommenden Woche fortgesetzt werden. FIRMEN BERICHTE Deutscher Herold überaus erfolgreich Die„Deutscher Herold“, Volks- und Lebens- versicherungs AG, Bonn, legte der Hauptver- 4 sammlung am 20. Januar den Geschäftsbericht Wir sollten uns— meinte der Redner— für das Jahr 1954 vor. Der Versicherungsbestand darüber klar sein, daß wir den erreichten hat zum Ende des Berichtsjahres 883,1 Mill. Stand unserer Lebenshaltung weder erhal- 95(Ende des e 823,1 1 1 Schwei denn erweitern können, erreicht. Die Prämieneinnahmen stiegen au „ zu verzehren begehren. 45, Mill. DM(42.7 Mill. DW. Die gesamten D bleibt ja kein Raum mehr übrig für Aktiven erreichten Ende 1954 fast 206 Mill. DA. 8 re bei Von dem Gesamtüberschuß von 10,8(8,8) MilI. die Investitionsrate. Man dürfe bei dieser p. Mark wurden 98,7 v. H. gleich 10,7(8,7) Mill. Betrachtung nicht nur auf die Inlands- der Rückstellung für Beltragsrückerstattung verhältnisse abstellen, sondern müsse auch zugunsten der Versicherten zugewiesen. Da- daran denken, daß außer dem westeuro- durch erhöht sich die Gewinnreserve der Ver- päischen Investitionsbedarf ein solcher in sicherten auf 43,7(36,4) Mill. DM. Die Ver- den sogenannten unterentwickelten Gebieten sichertendividende, mit deren Auszahlung am 0 ie 15 it 1. Januar 1954 begonnen wurde, wird für das e 2 8 80 kriege, damit Eafendefhahr 1930 für de Hauptlerie Großlebensversicherung auf 25 v. H.(1958 Ein Appell an alle(Arbeitnehmer und 20 v. H.) und in der Kleinlebensversicherung Unternehmer): Es ist erforderlich, zu einem 35 56 75 v. H. 55 ee öglichst g 1. 12 ionäre erhalten aus dem Reingewinn „. 0 tür das Geschäftsjahr 1954 eine Dividende 9 schen, nicht nur für einen Stand, also einen A5 ee 2 Ki Dl Teil der menschlichen Gesellschaft. Volks- 5 3 5 Wirtschaftlich ist ein gerechter Zustand nur Lahmeyer erhöht Dividende darin zu sehen, wenn die Gesamtheit der(ck) Die Hauptversammlung der FElektri- Gesellschaft begünstigt würde. Mit anderen zitäts-AG., vorm. W. Lahmeyer& Co., geneh- Worten gesagt: An Stelle von Lohn- migte den Abschluß des Geschäftsjahres 1954 zugeständnissen— einzelner sich in vorteil- 9 5 1. N N e 5 7 10 V. Hafterer Wirtschaftlich indlich. V. H. auszuschütten. Wie auf der Hauptver- ee ere e 85 e a 8 5 87 laufenden Geschäftsjahr der Auftragseingang senkungen zu denken und sie auch durch- über Erwarten gut. Das eigene Elektrizitäts- zuführen. Beispielhaft sei in dieser Richtung werk Bad Homburg konnte den Stromabsatz die westdeutsche Textilindustrie Vorgegan- um 11. v. H. gegenüber dem Vorjahr steigern. Sen. Bei den Beteiligungsunternehmen betrug die Lohntheorie und-praxis müsse ausgehen Absatzerhöhung zwischen 15 und 19 v. H. Die 1 7. 1 iti im laufenden Jahr eine von der Kenntnis der volks wirtschaftlichen 0 DI Si NUN Lage und der aus ihr resultierenden Ein- für das Geschäftsjahr 1955/56 wird ein gutes sicht. Aber sie müsse auch in gleichem Maße Ergebnis erwartet. Die 50% ige Beteiligung am die Gerechtigkeit der Lohnbildung durch- Stammkapital von einer Mill. DPM der Blek⸗ setzen. In der Auseinandersetzung sei das trizitätswerke Westerwald Gmbffl wurde in Sozial- und das Wirtschaftspotential in glei- Privathand verkauft. 200 Mill. DM fehlen stitionen— wäre auch schlecht gefahren. Dr. Müller erwähnte als Beispiel solcher sozialpolitischer Härte die Entwicklung im Osten. Ein brutaler, von der Regierung er- zwurgener Verzicht auf gerechten Lohn zu- gunsten der Investitionen(der Investitions- rate) drücke den östlichen Lebensstandard auf einen weit unter westlichem Niveau be- findlichen Stand. Zwei Ziffern zur Erläute- rung: Es betragen— vom Gesamtvolksein- kommen bemessen— die Investitionen in der UdSSR cken USA 32 Prozent 14 Prozent 0(HID) Als erstes Bundesland hat Bayern Aktien 24. 1. 25 l. Aktien 24.1. 25 1. Ak tlen 24.1. 25.1. cher Weise entscheidend. liedes Dr, 0 N Wie 775 Bundeslandwirtschaftsministerium 20 8 0 Der Lebensstandard jedoch ist nicht das versammlung Carl Goetz(Margarethenhöhe) in orschläge für eine Landwirtschaftshilfe auf cg. 216% 217 Reſtſelß ement 34% 121%[Presdner Bun 2%½ 524% Mittel, zu einer Befriedung auf sozialem Ge- den Aufsichtsrat. Grund des von der Bundesregierung aus- BB. 25½ 205 ½ Hoesch) 18. fabementein Benz 288 23% biete zu führen, auch wenn er Götzen BMW. 165½ 160 oe— 15— Reichsb.-Ant. Sa. 39½ 59½ i„ zum 2 2 — Conti Gummi. 270 271½ e„„ 75 127% 1 gemacht wird. Marktberichte 0 Daimler-Benz 302 303 annesmann 1 1 g 5 5 5 Freie Devisenkurse Be e Ehn. Braunkohle 232 284 Nachfolger Dr. Winschuh wies in seiner Schluß- vom 23. Januar e 9„ 5 220 S 190 175 N 52́ 134 1 e 5. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt Geld Brief mag* 8 Sta 200 190 8 nden In Kommensegoismus hin. r be- VWD) Bei mittlerer Anfuhr für Feldsalat u 1000 tal. Lire 6,632 6,702 55. 5 170 17 7 5 4 Helake 55 515 Dortm. Hörd Hütt. 14½ 142 zeichnete den Plan, die Lohnbildung den date gute Naentrags Sonstige See 100 bels. Francs 9,0 9,419 b 207 207 Sudzuck 1% d Se e,, 1 Wissenschaftlern zu überlassen, als untaug- Absatz langsam. Es erzielten: Aepfel Ia 23— 5, K 16 100 franz. Franes 1,1905 1,1925 Kichbsum.werger Stahlwerke 6 Skin Nurnbers 220 231 f 5 5 5 ee ee, en e eee 100 Schweizer Franken 95,70 99,50 Enzinger Unſonh) 192 193 3 Stahlwerke!) 150 65 157% lich und wies auf die Gefahr hin, die durch Feldsalat A 110141, B 90100; Welgkohi 6: Rot 0 100 Holl. Gulden 110,35 110.57 60. erben faduis 55 95 re n 205 205 klechen.-Humb. D 218 210 Schaffung des polftischen Lohnes entstünde koh! 51 Wirsingkohl 810; Rosenkohl 2731; Grün- 1 kanad. Dollar 4,217 4,227 Ant.-Sch. 9 21½ 21 5 5 nk 15%½ 15½[Eldelnerwerke 150 100%(staatliches Schlichtungswesen). Es hilft kohi 18—20; Karotten 1012; Knollensellerie 18.28 1 engl. Pfund 11,728 11,745 HHC 5% 0 eraban Phönix Rheinrohr 171 175 icht d 18 die P Lauch 18-23; Zwiebeln 25—20; Kresse 60 Ueber- 100 schwed. Kronen 60,635 90,795 Karbenf. Bayer 255% 254%(Commerz. Rhein. Röhrenw. 5 nichts anderes, als daß die Partner es ler- N 5 5. 100 dan. Kronen 60,69 60,615 55 21 2 7 eee 3 3 8 9995 5 10 nen, sich zusammenzuraufen und dabei sich 5 NE-Metalle 100 norw. Kronen 59,565 33,705 3 1 ½ 54% Stahlw. Südwest. im wachsenden Ausmaß der Einsi IKs- 5 111 Ser elter Fr.(reh 4.37 90.4 Zrün& Bilfinger! 170 1s suddeutsche Bank 230 20 rnyssenhütte.. 185% 185 ¼ Wirtschaftlicher e 2— de e eie e e 255 S- Dollar 4,2104 4,2204 5 85 . 151 2 5) RAI- werte Aluminium für Leitzwecke 240—242 DNT N W= 450,— DM-O; 100 DM-O= 28,60 D- Pünktchen Westdeutscher Zinnpreis 975 DM Steuer- und Nechisttagen Kosten der Ehescheidung nur bedingt absetzbar Der Bundesfinanzhof(BFI) hatte sich neuerdings in einer interessanten Entschei- dung mit der steuerlichen Abziehbarkeit von Uhescheidungskosten und Aufwendungen dees Steuerpflichtigen, der von seiner Ehe- trau getrennt lebte, zu befassen(BFH vom 22. 9. 1955— 1V 616/53 U, BStBl. III S. 347). Derartige Kosten sind wie alle außergewöhn- lichen Belastungen nur dann zum Abzug zu- Selassen, wenn sie zwangsläufig entstanden Land Der BFH war jedoch im Urteilsfall der Meinung, daß die Zwangsläufigkeit nicht ge- — eben sei, weil der Steuerpflichtige die Tren- nung von seiner Ehefrau selbst gewünscht habe und ein zwingender Grund dafür nicht vorläge. Finsichtlich der Kosten der Ehe- 4 Scheidung verneinte der BFH die Zwangs- Hullgkeit, weil die Ehe aus einem in der Person des Steuerpflichtigen liegenden Grund Seschieden worden War. Dabei erklärte er e kür pelariglos, daß die Scheidungskosten dem Ehemann durch gerichtliches Urteil auf- erlegt worden waren. Der BFH geht zwar von aus, daß das Getrenntleben von der (Ebefrau für einen Steuerpflichtigen Mehr- autwand für sich und den Unterhalt der Thekrau erfordere im Vergleich zu einem gemeinsam geführten Haushalt. Er kam aber dennoch zur Verneinung der Zwangsläufig eit dieser Aufwendungen, indem er sich ut die soziale Zweckbestimmung des 8 33 5 sts berief. Der ByH meint, daß nur dann 7 don einer Zwangsläufigkeit solcher Auf- wendungen gesprochen werden könne, wenn n Einzelfall das Getrenntleben auf zwin- 0 Bendle Gründe zurückgehe. Im vorliegenden e habe aber der Steuerpflichtige das Ge- ö ö trenntleben durch eine freiwillige Entschlie- Bung selbst herbeigeführt und damit ihre Zwangsläufigkeit verhindert. Nach dem BFH soll eine Steuerermäßigung nach 8 33 EStG nur dann angängig sein, wenn ein Steuer- Pflichtiger nicht durch sein eigenes Verhalten bewußt die als außergewöhnlich anzusehende Belastung herbeigeführt hat. Zusammenfassend wären demnach im Sinne des genannten BFH- Urteils Mehrauf- Wendungen für Getrenntleben nur dann als zwangsläufig anzuerkennen, wenn die Fhe- frau gegen den Willen des Steuerpflichtigen die Trennung herbeigeführt hat. ohne daß dieser dazu einen Anlaß gab. Ehescheidungs- kosten würden nur zu einer steuerlich an- zuerkennenden außergewöhnlichen Belastung führen, wenn die Ehe aus Verschulden des anderen Eheteils geschieden wurde. Die Entscheidung begegnet im Schrifttum heftiger Kritik. Es wird geltend gemacht, daß sie von der Finanzbehörde ein peinliches Eindringen in die persönliche Sphäre des Steuerpflichtigen und in Vorgänge seines in- timsten Privatlebens verlange. In der Zeit- schrift„Betriebsberater“ wird dazu ausge- führt, daß zwingende Gründe für ein Ge- trenntleben oder für eine Ehescheidung oft- mals gegeben seien, ohne daß nach außen- hin erkennbar werde, daß der Steuerpflich- tige sich nicht freiwillig oder leichtfertig zur Aufhebung der Lebensgemeinschaft oder der Ebe entschlossen habe. Es widerspreche auch der sonstigen Praxis der Rechtspre- chung, von der Finanzbehörde und den Ge- richten ein zu starkes Eindringen in die per- sönlichen, Verhältnisse der Steuerpflichtigen zu fordern. Dies würde die Steuererhebung erschweren. Gerade bei der Prüfung außer- gewöhnlicher Belastungen hat im Gegenteil die Rechtsprechung in Würdigung dieser Ge- sichtspunkte die sogenannte typische Be- trachtungsweise herausgebildet, um uner- quickliche Einzelauseinandersetzungen zu vermeiden. Demgegenüber wird das genannte Urteil als ein Rückschritt beklagt. Es sei auch durchaus ungewöhnlich, daß ein Ge- richt sich entscheidend von moralischen Wertmaßstäben bestimmen lasse. Dies habe gerade der BFH erst in jüngster Zeit wie- derum betont bei Behandlung der Frage, ob Kosten eines Strafverfahrens steuerlich ab- ziehbar seien. Die Frage wurde in dem Ur- teil vom 21. 7. 55 IV 373/54 U(BStB. III S. 338) verneint. Selbst im Falle eines freisprechen- den Urteils für den Angeklagten, weil der- artige moralische Gesichtspunkte im Steuer- recht unerheblich seien. Es bleibt abzuwarten, ob der BFH zu ge- gebener Zeit seine Rechtsauffassung im Sinne der Kritik des Schrifttums revidieren wird. — 5— Familienwohnung kein enger Begriff Familienwohnung im Sinne der Reichs- Versicherungsordnung ist jede selbständige Wohnung, die den„Mittelpunkt des Lebens- verhältnisses des Versicherten“ bildet, Das entschied der Zweite Senat des Bundessozial- gerichts vor kurzem in Kassel. Nach § 543 der RVO genießen u. a, Unfälle Ver- sicherungsschutz, die sich vom Wege von der Arbeitsstelle des Beschäftigen zur Familien- wohnung ereignen. Das trifft auch dann zu, wenn der Beschäftigte„wegen der Ent- fernung seiner ständigen Familjienwohnung von der Arbeitsstätte“ z. B. in der Nähe eine zusätzliche Unterkunft hat. Nach Ansicht des Bundessozialgerichtes ist es unerheblich, ob die Familienwohnung von Anfang an außer- halb vom Ort des Arbeitsplatzes war oder erst später nach auswärts verlegt wurde. Es den, wenn der Verunglückte nicht Unter- Zenlüge, Wenn in dem auswärtigen Ort auf nehmer, sondern lediglich die Stellung eines längere Zeit Wohnung genommen werde. Angestellten gehabt hätte. Maßgebend sei Der Kläger, ein Friseur aus München, dabei der Inhalt des Gesellschaftsvertrages. war am 5. Januar 1952 bei Glatteis auf der(Az.: 2 RU 93/54, 2 RU 32/54). D 8 Landstraße verunglückt. Er befand sich auf dem Weg zur Wohnung seiner 30 Kilometer entfernt lebenden Tochter. Seine Ehefrau Cuchbesprechungen wohnte seit März 1951 bei der Tochtef, um ihr vnd woher as Geld zum Banen-Küufent 50 im Haushalt und im Geschäft zu helfen. Der ban eee, Friseur fuhr seit dieser Zeit ständig am. Bi eder, Wochenende nach dort, in der ehelichen sers, Oldenburg.) Wohnung in München übernachtete er Auf Grund einer über 30jährigen Berufs- lediglich. erfahrung als Grundstücks-, Hypotheken- und Der Senat sah die Wohnung der Tochter Finanzmakler sowie als öffentlich bestellter als„Familienwohnung, die den Mittelpunkt e e Sechverständiger für Grund- des Lebensverhältnisses des Versicherten 2 eee pee. Lit der Ver- darstellt, an. Es bestünden keine Bedenken mann enden Senner den .% gigene Famiifenwschhung it 1 0 1 einen wertvollen Ratgeber l 1 an die Hand. Möglichkeit Fi f München für die Dauer der Abwesenheit der e ee des Wohnungsbaus, aber auch zur Finanzierung Frau nur als„bloße Unterkunft“ anzusehen. des Altbaubesitzes werden einprägsam darge- Mit dieser Begründung wies das Gericht Zalit 8e nimmt es nicht wunder, daß das die Revision gegen ein Urteil des LS Mün- Büchlein bereits in vierter Auflage erscheint. chen vom 15. Juli 1954 zurück und erklärte die ber Industrie- und Handelsvertreter Fach- und Ansprüche des Friseurs für berechtigt. Wirtschaktszeitschrift für die Handelsvertreter- l 8. Berufe. Erscheint am 1. and 15. jeden Monats. In einem weiteren Fall wies der Senat Preis vierteljährlich 3, ur DM— Verlag Max darauf hin, daß jemand seine Stellung im Schimmel, Würzburs). Rechtsleben nicht nach Belieben ändern Die bisher als Beilage im Oftertenblatt könne, wenn er sich einmal in bestimmter Zentralmarkt“ herausgegebene Fachzeitung er- Weise festgelegt hatte. Er lehnte die Ent- scheint nun seit dem. Januar 1956 als selb- schädigungspflicht der Berufsgenossenschaft ständige Fach- und Wirtschaftszeitschrift. Sie für einen tödlich verunglückten Bauingenieur ist nicht nur auf den selbständigen Handels- ab. Pleser war persönlich inftender Gesell- vertreter abgestimmt, sondern sie wird auch 4 i 11. dem reisenden kaufmännischen Angestellten schafter(Komplementär) einer Kommandit- sowie dem Unternehmer wertvolle Anregun- gesellschaft. Es wurde behauptet, daß der gen und Hinweise geben können. Die Beiträge andere Komplementär, der Vater des Verun- behandeln vor allem die einschlägigen Bestim- glückten, in der Gesellschaft größeren Ein- mungen des Handelsvertreterrechts, des bür- fluß besaß; und der Sohn nicht immer selb- gerlichen Rechts und des Wirtschaffsrechts. ständig entscheiden konnte. Diesem Einwand pn Werden die Steuergesetze, die Pro- 5 8 1 eme der Buchführung, die Zivilprozeßord- hat das Gericht keine entscheidende Bedeu- 8 l 5 b te, daß K 1 nung, die Strafgesetze, die Betriebs- und Volks- tung beigemessen. Es betonte, da ompler Wirtschaftslehre u. à. verständlich gemacht, so mentäre grundsätzlich Mitunternehmer seien. daß die Zeitschrift mit der Zeit zum Nach- Ein Versicherungsschutz hätte nur bestan- schlagewerk wird. r e N. n 8 e r.— e E 8 e Seite 12 MORGEN Donnerstag, 26. Januar 1956 r erausge! erlag, druckerei 8 chefreda! Alte TN- ein Senoß von Ernst Heimeron Stellv.: 1 W. Hertz- Altern ein Genuß? Altern ist doch eine ten Menschen jünger wirken. Gerade diese Jugend sprechen will, so heißen die Gesetze weber; F. Last, eine Beschwer, ein Problem zumindest, Wirkung einer Person aber wird durch der Jugend etwa: Kühnheit, Ungebunden- Lokales: ein Problem der Entsagung vor allem, des Solche Manipulationen beeinträchtigt, weil heit, Kraft; die des Alters: Mäßigkeit, Ver- br. Koc Abfalls der Kräfte. Und da will uns jemand man das Gekünstelte solchen Jüngersein- söhnlichkeit, Weisheit Wer das Alter als ein 0. Serr; S einreden, Altern sei gar ein Genuß. So wollens peinlich spürt. Wir beurteilen einen Verzichtenmüssen auffaßt, beweist nur, daß l. Kimpi kann nur einer sprechen, der noch nicht Menschen ja nicht nach seinem Geburts- er das Alter nicht versteht. stellv.: Weil, wie Altern tut, wie es insbesondere register, sondern nach dem Gesamteindruck Zugegeben, daß es der Mann leichter hat, Bank, R Frauen tut, der Grünschnabel. seiner Persönlichkeit. alt zu werden. Gerade dieser Umstand läßt Bad. Kom. Nun, ein Grünschnabe ist es gerade Vielleicht sind Sie frei von der Eitelkeit, aber viele alternde Männer, denen plötzlich Mannhein nicht, der das behauptet. Ei ist immerhin in andern Ihr wahres Alter zu verheimlichen, ihr Amt oder ihre gewohnte Tätigkeit ent- Vr. 30 016, einem Alter, in dem man anfängt, sich für und leiden nur für sich selbst an dem Ge- zogen wird, rasch verfallen, weil sie es nicht das Altern zu interessieren. Es ist das zwei- fühl, Sie seien zu alt? gelernt haben, sich mit dem Alter vertraut— kellos bereits eine Alterserscheinung. Ieh Zu alt, wozu? Um noch Ski fahren zu ler- zu machen. Dagegen ist die Welt voller rei- 0 bre kann mich noch gut erinnern, wie unendlich nen? Der Skimeister Lantschner erzählt von zender und nützlicher Großmütter, die recht- 3 11. Ja mich in der Schule Ciceros Schrift über das einem 70 jährigen Anfänger, der noch dahin Zeitig ihren neuen Stand begriffen haben. sländischer Bauer„— Greisenalter langweilte, die unsern alten 5 1 Das soll nicht heißen, daß die Frauen sich Professor offenbar aufs höchste fesselte. Sie fesselt mich zwar vorerst immer noch nicht sonderlich, aber ich fange doch an, darüber nachzudenken, wie man es fertig bringen mag, mit Vergnügen alt zu sein. Um es rund- heraus zu sagen: Ich bin 51; und falls je- mand finden sollte, das sei noch gar kein Alter für einen Mann, so muß er doch zu- geben, daß ein Fünfziger den Hauptteil sei- nes Lebens hinter sich gebracht hat. Wenn ich mein Alter exakt angeben wollte, müßte ich sogar sagen, daß ich nicht mehr 51 bin, sondern mein 51. Lebensjahr vollendet habe und also aufs 60. Lebensjahr stramm los- gehe. So zählt allerdings kaum jemand, die ganze Welt hat das Bestreben, sich als jün- ger auszugeben, als sie in Wahrheit ist. Warum stellen wir uns eigentlich mit dem Alter, sobald wir die Jugendzeit durch- messen haben, gar so genierlich an? Ich hatte erst jüngst wieder bei der Herausgabe eines biographischen Sammelwerks mit eini- gen berühmten Zeitgenossen Schwierigkei- ten, weil sie mir falsche Geburtsdaten an- gaben und böse wurden, als ich im Interesse der Oeffentlichkeit die richtigen einsetzte. Das waren nicht etwa nur Frauen, das wa- ren ebenso Männer, die sich dem Wahne hingaben, sie könnten mit solchen Mogeleien auf dem Papier auch im Leben, in der Ge- sellschaft oder vor dem oder jenem bestimm- Sonaten för Cello Kammermusik in der Mannheimer Kunsthalle Aus der auch bei Beethoven nicht ge- rade sehr ergiebigen kammermusikalischen Cello-Literatur(er schrieb insgesamt fünf Cellosonaten und ein paar Variationen) stell- ten Hans Adomeit, der Solocellist des Mann- heimer Nationaltheater-Orchesters, und der Pianist Helmut Vogel auf einer Veranstal- tung der Mannheimer Musikhochschule in der Kunsthalle einen reizvollen Abend zu- sammen. Zu Beginn hörte man die zweite Sonate aus dem Opus 5, g-Moll, eines der beiden Werke, die Beethoven 1796 für sich und den Cellisten des Königs Friedrich Wil- Helm II., Duport, zum Spiel am Berliner Hofe komponierte. Es ist eine Sonate in der unge- stümen und leidenschaftlichen Art des jun- gen Beethoven, und die Interpreten zeich- neten dann auch den dunklen und dramati- schen Sonatensatz, der hier eine extra- Vagänte Stellung in der Mitte des dreisätzi- gen Werkes einnimmt, in seiner aufgewühl ten und drängenden Stimmung mit viel Liebe nach. In gleicher Weise wurden sie dem vorausgehenden expressiven Adagio a und dem abschließenden spielerischen Rondo, in dem plötzlich eine heitere, aufgelockerte Atmosphäre herrscht, mit sauberem Spiel und ursprünglicher Musizierfreudigkeit ge- recht. Nach einem kleinen Intermezzo, zu dem die liebenswürdigen Variationen über ein Thema aus Mozarts„Zauberflöte“ dienten, Sing es dann gleich weiter zu Beethovens später Sonate Opus 102 Nr. 1 in C-Dur, die ebenfalls mit einem langsamen Satz beginnt, einem sanften und wunderschönen Andante, dessen Thema vom Cello zunächst unbeglei- tet vorgetragen wird. Hier und in der viel- leicht populärsten Cellosonate Beethovens, dem 1808 komponierten Opus 69, A-Dur, der das Konzert beschloß, rundete sich noch ein- mal das Zusammenspiel von Hans Adomeit und Helmut Vogel zu einer harmonischen Wiedergabe, die ganz im Dienste des Kom- Ponisten stand und ohne Eigenwilligkeiten die oft so konträren Stimmungen der ein- zelnen Sätze und ihren Gehalt zum Klin- gen brachte. Die Zuhörer im vollbesetzten Saal durften für einen genußreichen Abend danken und erreichten mit ihrem Beifall noch ein Dacapo.-tr- gekommen sei, die 32 Kilometer lange Par- sennabfahrt durchzustehen. Oder zu alt, um noch auf künstlerische Schaffenskraft rech- nen zu können? Fontane begann als reifer Mann und vollendete seinen ersten Roman als Sechziger. Zu alt, um noch zu lieiraten und Kinder zu haben? Hufeland, der be- rühmte Arzt aus der Goethezeit, führt in seiner„Kunst, das Leben zu verlängern“ Dutzende von wissenschaftlich beglaubigten Beispielen an, die nicht nur beweisen, daß man ein Alter von über hundert Jahren erreichen, sondern auch, daß man als soge- nannter Greis noch Kinder haben kann; auch greise Mütter fehlen nicht. Das peinigende Gefühl, zu alt zu sein, drückt einen Zwiespalt unserer Natur aus. Wenn es uns gelingt, diesen Zwiespalt zu be- seitigen, werden wir jedes Zu- alt-Gefühl aus der Welt schaffen, und jedes Alter wird zum Genuß. Man liebt es heutzutage sehr, an Rezep- ten herumzutüfteln, wie man durch Mit- tagsschläfchen und Immerlangsamvoran, durch Diät, Sport, Hygiene, Kosmetik, Vita- mine und Hormone jung bleiben kann. Ge- wilz kann man durch eine gesunde Lebens- führung und durch kluge Nachhilfen sein Aussehen und seine Spannkraft lange frisch erhalten. Dennoch wird es mit allen Kunst- griffen auch der jüngsten Frau von 40 Jah- ren anzusehen sein, daß sie kein Mädchen mehr ist. Ist das etwa beklagenswert? Be- klagenswert und peinlich obendrein wäre nur, wenn sie als Mädchen erscheinen Wollte. Es klingt sonderbar, ist aber Erfah- rungstatsache: zu alt ist nur, wer nicht alt werden will. Das beste Mittel, jung zu blei- ben, ist, gerne alt zu werden. Jedes Alter, das man gerade hat, ist dann das richtige Alter. Als einmal jemand dem Komponisten Aubert über das Altwerden vorjammerte, sagte Aubert:„Aber lieber Freund, das Alt- werden ist doch das einzige bis jetzt erfun- dene Mittel, um lange zu leben.“ Sinn und Genuß des Alterns bestehen aber nicht darin, jung zu bleiben. Ebenso wenig wie man einen jungen Menschen da- nach beurteilt, ob er schon möglichst alt Wirkt(das wäre allenfalls ein Ideal), kann man einen reifen Menschen danach bemes- sen, wie er noch jung wirkt. Auch das kann mehr ein Tadel sein als ein Lob. Jedes Alter hat seine Gesetze; wenn man ganz allgemein vom Alter im Gegensatz zur Der Erbe beeilen müßten, Großmütter zu werden. Aber das große Mütterliche, das Warme, Herzliche, Verzeihende in sich auszubilden, das garantiert die Freuden des Alters. Dazu gehört wohl, daß man dem, was vergangen ist, nicht nachtrauert, sondern daß man sich dessen in der Erinnerung erst voll bewußt wird. Das ist das größte Geschenk des Alters, daß man zwar bedachtsamer, aber eben darum viel bewußter erleben kann. Goethe hat seinen römischen Elegien, die das größte Glück seiner Mannesjahre spie- geln, das Motto vorangesetzt:„Wie wir nicht 50 glücklich waren! Müssen's nun durch euch erfahren.“ Der Ton liegt dabei nicht auf „Waren“, sondern auf„erfahren“, Das Alter, die Erfahrung erst kann ganz ermessen und auskosten, was die Jugend war. Bei Kin- dern ist ganz deutlich zu beobachten, daß sie bei aller Kinderseligkeit gar nicht wis- sen, wie schön sie es haben. Das Alter weiß es. Es weiß, wie herrlich es ist, eine schöne Jugend gehabt zu haben. Das Alter weiß die Gegenwart zu genießen, weil es zugleich der Vergangenheit inne ist. Daher rührt es, daß so viele junge Menschen sich für altersreife Frauen und Männer begeistern, ja ihnen un- gestüme Liebe zuwenden. Die berühmte, be- rüchtigte Ninon de Lenclos stach noch als Siebzigerin bei ihren jugendlichen Lieb- habern alle jungen Mädchen aus. Zu allen Zeiten sind Frauen nicht nur durch ihre Jugendschönheit, sondern durch Anmut und Liebreiz berühmt geworden, durch etwas wesenhaft Geistiges also, dem allzu große Jugend oft geradezu im Wege steht. Auf der Hochzeitsreise begegneten wir hoch im Norden einem weißhaarigen Fhe- paar, das von Güte und Freude nur 80 strahlte. Welches Glück, solcherart alt zu werden! Ein andermal hatte meine Frau einem älteren Fräulein ein Geburtstags- geschenk zu machen und bestellte dafür eine Torte. Als die Torte geliefert wurde, lasen wir zum Entsetzen, daß der Konditor die Worte aufgespritzt hatte:„Eviva einquanta cinque!“ Hoch die Fünfundfünfzigerin! Ob- Wohl die Empfängerin es mit Humor auf- nahm, fühlten wir uns doch etwas geniert. Mit den Jahren haben wir eingesehen, daß der Konditor vollkommen recht hatte, als er dieses Alter hochleben ließ. Jede Alters- stufe ist ein Höhepunkt und somit auch das Alter selbst. Eviva! Es lebe! Ae b der Volksko Ein Porträtfoto von Thor- stein Josepsson aus dem hervorragend gestalteten und gedructen Bildband „Island— Insel aus Feuer und Eis“, das der Hanns Reich Verlag, München, herausbringt. In einer Reihe von zum Teil far- bigen Fotos wird kier die ganze Vielgestaltigkeit der Insel, die Großartigkeit ihrer Landschaft, der schneebedeckten Vulkane, der keien Schwefelquel- len mit ihren giftig-gel- den Dämpfen, die Men- schen aber auch und die Niere, die hier leben, widergespiegelt „Und dos am Montagmorgen“ Deutsche Erstaufführung einer Komödie von Priestley in Hamburgs„Thalia-Theqter“ Das war ein wirklich schöner Theater- abend: ein gutes Stück, eine blendende Auf- kührung, eine bis ins kleinste Detail stim- mende Besetzung und ein auf geschlossenes, heiteres, begeistertes Publikum. Denn diese Komödie geht jeden an: irgendwann möchte jeder aus seinem Alltagstrott ausbrechen und seine Privatrevolution gegen die bür- gerlichen Konventionen machen. Doch die meisten finden nie den Mut dazu. Anders Mr. Kettle, der brave, der seriöse Bankdirektor von Meevemille— im Deut- schen Miefmill ausgesprochen—, einer muf- kigen englischen Kleinstadt. Aus heiterem Himmel schmeißt er seinen Mitbürgern und seiner Bank den Krempel hin und will fortan so leben, wie es ihm gefällt. Und da diese Revolte an einem Montagmorgen ge- schieht, bekam die Komödie in der deut- schen Fassung, die jetzt zum ersten Male in Hamburgs Thalia-Theater herauskam, ihren Titel:„Ind das am Montagmorgen“. Da er außerdem noch eine Genossin findet und sich in sie verliebt, nannte John B. Priestley sein Stück im englischen Original„Die skandalöse Affäre zwischen Mr. Kettle und Mrs. Moon“. Denn Mrs. Moon ist schon ver- mödie „Mein Gut und mein Herz“, ein neues Stück von Edudrdo De Filippo im Mailänder Teatro Odeon Der größte europäische Dramatiker der Gegenwart sei Eduardo De Filippo, hat Thornton Wilder kürzlich in einem Inter- view geantwortet. Nur bei De Filippo sei noch das Erbe der alten Volkskomödie leben- dig, die Masken von Arlecchino und Pul- einella wirbeln darin, und die Tradition des Neapolitanischen Teatro San Carlino stehe dahinter. Jahr um Jahr hatte Eduardo De Filippo jede noch so schlechte und jede noch so geringe Rolle gespielt, die ihm im italieni- schen Film geboten wurde, und von dem, Was er dort verdiente und ersparte, schenkte er seiner Vaterstadt ein Theater: ein wirk- liches Theater des Volkes, das Theater San Ferdinando in Neapel. Und für den Men- schen Eduardo wiederum, diese lauterste und liebenswerteste Persönlichkeit der ita- lienischen Bühne von heute, dürfte es be- zeichnend sein, daß er als erstes kein Stück von sich selber aufführte, sondern die drei Generationen alte„Palumella“ von Antonio Petito, eine volkstümliche Commedia dell'arte von 1873, in der die unsterbliche Gestalt des neapolitischen Spaßmachers Puleinella in ihrer vielleicht schönsten Maske erschien. Heute muß De Filippo, um sein Theater in Neapel zu erhalten, mit seiner Truppe wiederum auch durch das ganze übrige Italien ziehen, und im Mailänder Teatro Odeon brachte er gerade ein neues Stück heraus:„Mein Gut und mein Herz“, von der italienischen Kritik als eines der besten Werke Eduardos bezeichnet. Da gleichzeitig Giorgio Strehler in Piccolo Teatro ein altes Mailänder Dialektstück zeigt, El nost Milan“(Unser Mailand) von Carlo Berto- lazzi, in einem auch dem gewöhnlichen Bürger Mailands nur schwer verständlichen Rinnstein-Jargon geschrieben, lassen sich daran aufschlußreiche Parallelen zwischen dem lombardischen und dem neapolitanischen Volksstück ziehen; was bei Bertolazzi trotz aller komödiantischen Spielfreudigkeit ernst und schwer und fast wie eine Vorstudie zum Gorkij'schen„Nachtasyl“ wird, ist bei De Filippo trotz aller schmerzhaften Gefühls- seligkeit aus einem unverwüstlichen Lachen geboren. Es ist ein Genrebild neapolitanischen Lebens— voller blitzender Selbstironie und doch wieder verliebt in diese eigenen Schwächen. Chiarina, ein ältliches Mädchen, Will sich aus dem Fenster stürzen, wenn ihr Bruder eine Ausländerin heiratet; und als bald darauf die bislang so spröde Chiarina ein Kind vom Gemüsehändler erwartet, fin- det Lorenzo bei der reichen Stiefmutter sei- nes neuen Schwagers ein näherliegendes Glück. So simpel diese Handlung auch wirkt, so reich an den leisen Zwischentönen des Menschlichen ist sie trotzdem, und so sen- timental sie zunächst auch erscheinen mag, S0 überspielt von allen spitzzüngigen Blitz- lichtern neapolitanischen Spottes bleibt sie dabei. Ein wie großer Künstler Eduardo De Filippo doch ist, zeigte sich am ein- dringlichsten gerade daran, daß er seinen gallig-bitter scheinenden Puleinella nicht in den Mittelpunkt spielte, sondern seiner Part- nerin Dolores Palumbo viel Raum für alle Nuancen im Wandel vom Altjüngferlichen zu liebender Mütterlichkeit ließ. Allein in Mailand dürfte jetzt dem„Teatro di Eduardo“, wie es sich auf den Gastspiel reisen kurz nennt, eine Erfolgsserie von zahlreichen Wochen heschieden sein. Viel- leicht spricht es sich nun auch einmal außer- halb Italiens herum, daß Eduardo De Filippo nicht nur einer der größten Schauspieler, sondern auch einer der stärksten Dramatiker Unserer Zeit ist— nach Thornton Wilder sogar der bedeutendste von allen. Ulrich Seelmarm-Wggebert 0 g Der neuen Frakti sicher- tretba Helmsta heiratet, was aber den Verlauf der Roman nicht sonderlich stört. Was geschieht nun einem wohlachtbaren Bürger, der nicht mehr wohlachtbar Sein Will? Läßt man ihn gewähren? Mitnichten man hält ihn für verrückt und versucht mit Gewalt, ihn wieder genau so zu machen, wie er vorher war und wie alle anderen sind: verlogen, feige, unfaire Sklaven ihres braven bürgerlichen Daseins. Man bekam eine Menge Wahrheiten zu hören, doch sie taten nicht weh. Priestleys Gesellschafts. kritik ist nicht böse, nicht anklaglich. St wird Humor, von einer freundlichen Güte. Und gerade deshalb, weil wir heute überall Härte und bissige Schärfe gewohnt ind, trifkt sie tiefer und viel nachhaltiger. Auf jeden Fall war das Publikum fob daß Mr. Kettle der Gesellschaft eil Schnippchen geschlagen hatte und, sozu- sagen in Stellvertretung für alle im Par- kett, dem Alltagstrott entwischt war. Man hatte um so mehr Sympathie für ihn, weil er so überzeugend, so lebensecht von Cat Heinz Schroth— der auch Regie geführt hatte— dargestellt wurde. Ihn fast eben- getragen von einem warmhersigen Leiters teidigun Oberstle der kün temberg Bevölke. für die durch d zum Ba und Ka- ergeben. 40 Kase zur Ver. Kaserne e Sc wWohnter auf zahl Dienstst he). 7 * Bonn Bonn di führend schaft, Leben 2 Bundesr minister allen Fi beraten Präsi münister bürtig war die Mrs. Moon von Karin Ja- cobsen. 25 trat, empfing er für sein herzliches Stüc herzlichen, dankbaren Beifall. Denn es Wal ein wirklich schöner Theaterabend. Ulrich Klever Koltur-Chronik Der Bremer Senat hat dem 60 Jahre alten Dichter und Schriftsteller Ernst Jünger den diesjährigen„Literaturpreis der freien Hanse- stadt Bremen“ in Höhe von 5000 D-Mark ver- liehen. Der Preis, der dem Dichter heute Als John B. Priestley vor den Vorhang Terre räsider Otto He der Höc dc ker Brand Wirtsche der Kol im Pale vorgeste Die e stand d ordnung Fachaus Während eines Festaktes vom Bremer Bil- dungssenator überreicht werden soll, wurde ihm für sein 1955 erschienenes Werk„Am Sarazenenturm“ zuerkannt. Die Zelterplakette, die nach dem ersten Weltkrieg als staatliche Anerkennung für be- sondere Leistungen im Chorwesen geschaffen und seit 1945 nicht mehr ausgegeben wordef ist, soll jetzt wieder durch den Bundespräsi- denten verliehen werden. Wie der Mittel- deutsche Sängerbund in Kassel bekannt gab, sollen alle Chöre diese Auszeichnung erhalten, die seit 1945 ihr hundertjähriges Bestehen feiern konnten, vorausgesetzt, daß sie eine erfolg- reiche kulturelle Tätigkeit nachweisen können. Der französische Maler Alain Garnier, des- sen Arbeiten bereits vor mehr als Jahresfrist im Mannheimer Centre d'Etudes francaise zu sehen waren(gl.„Morgen“ vom 23. Dezem- ber 1954), hat jetzt eine Reihe seiner experi- gabenge len; da Pläne zl gemeins „Gu D Paris dent, Ce sekretät let, mit beauftr⸗ nommer trags, e vorauss mentellen Bilder in den FTreppenflur der Hei- delberger Stadtbücherei gehängt. 88 Bbg MATHREIEH UNTER Uf Porträt einer kleinen Stadt yon Horst Biernath Copyrig bt 755 by Frenz Schneekloth Verlog, barmstadt 25. Fortsetzung „Na schön“, murmelte er,„da hast du also noch eine Menge Zeit bis zur Hochzeit. Was ist nun mit Herrn van Dorn los? Sag einmal: heißt er wirklich und wahrhaftig Fred van Dorn?“ „Weshalb soll er nicht so heißen? Was ist daran so sonderbar? Er stammt vom Nie- derrhein. Da sind die van Geldern und van Straaten und van Hout so daheim wie bei uns die Huber und Meier. Er heißt Alfred van Dorn.“ „Ein lustiger Rheinländer. knurrte er, „ein fabelhafter Gesellschafter, wie? Und natürlich bildhübsch und immer tipptopp angezogen, nicht wahr? Und ein Auftreten, daß die Kellner nur so herumspritzen, wenn er die Karte verlangt, wie? Wie alt?“ „Vierund dreißig... sagte sie ein wenig verletzt. „Richtig!“ rief er fast begeistert,„und schon ein wenig grau an den Schläfen, nicht wahr? Na klar doch! Ich kenne ihn!“ „Du bist gemein!“ sagte sie zornig. „Weshalb?“ fragte er grimmig,„weil je- des Wort, das ich gesagt habe, stimmt?“ „Er hat keine grauen Schläfen!“ „Das kommt noch!“ sagte er sehr be- stimmt; aber er spürte, daß er zu weit ge- gangen war und streichelte ihre Schulter „Sei mir nicht böse, aber ich könnte jeder Kerl, der dich in solch einen Schlamassel ge- Pracht hat, erwürgen. Vielleicht bin ich auch nur eifersüchtig, daß du ihn liebst.— Du liebst ihn doch, nicht wahr?“ 3 „Na, das kam aber reichlich zögernd!“ knurrte er. „Weshalb quälst du mich so?“ fragte sie den Tränen nah. „Weil ich ein deutscher Mensch bin, ein gründlicher Mensch! Verstehst du? Weil ich es ganz genau wissen möchte, was zwischen euch los ist!“ „Ich weiß es nicht „Was weißt du nicht?“ fragte er scharf. „Wenn ich ihn sehe, dann gibt es für mich keinen Zweifel.— Aber wenn er sich dann wochenlang nicht meldet.“ „Dann könntest du ihn umbringen, nicht wahr?“ „Ach nein, selber „Genau so habe ich es mir gedacht!“ stieß er hervor und schüttelte sie ein bißchen,„du hast die Röhre mit Veronal schon unterm Kopfkissen, was? So ein verdammter Blöd- sinn.“ Er klopfte seine Taschen nach Zigaretten ab:„Mit dem Stäbchen fing unsere Freundschaft an. Besinnst du dich noch? Soll ich dir eine anstecken?“ „Nein, danke, sie schmecken mir nicht mehr „Es ist auch besser für Otto, wenn du zicht rauchst“, murmelte er und spürte, daß hre Schultern wieder zu beben begannen „Was hast du schon wieder? Wenn du 80 weiter machst, wird der kleine Otto noch ersaufen nicht eher mich ihn, Sie schluckte ein bißchen:„Ich weine ja gar nicht! Ich lache.. dein Otto— es klingt zu blödsinn ig. Er lieg das Feuerzeug aufspringen, es brauchte wieder dreimal, bis es endlich funktionierte. Die Flamme züngelte empor, beleuchtete für eine Sekunde ihre Gesichter und die schwache rötliche Glut der Zigarette genügte, um ihn erkennen zu lassen, in welch verzweifelter Stimmung sie sich trotz des nervösen Gelächters befand. „Was erfuhr dein Vater durch die Aus- kunftei über Herrn van Dorn?“ „Es hat da mal vor Jahren eine unange- nehme Wechselgeschichte gegeben“, ant- wortete sie stockend;„kurz und bündig: er ist vorbestraft.— So, und jetzt weißt du es.“ „Au verdammt.“ entfuhr es ihm. „Es war kurz nach der Währungsreform“, sagte sie hastig,„er saß auf einem großen Posten Nylons fest, die er viel zu teuer ein- gekauft hatte und die plötzlich, als die Ware schlagartig hereinströmte, im Preis um die Hälfte sanken. Nahtlose Nylons außerdem, die nicht mehr gefragt wurden. Es war ein Verlust von mehr als dreißigtausend Mark. — Ich gebe zu, es war ein ziemlich gefähr- liches Spekulationsgeschäft, gleich in tau- send Dutzend einzusteigen. Aber das konnte kein Mensch ahnen, daß der Markt so rasch mit allem, was jahrelang nur unter der Hand und zu Irrsinnspreisen zu haben war, plötzlich sozusagen über Nacht über- schwemmt würde. Und daß plötzlich auch Käufer vorhanden waren. Daß die Leute ihr Geld auf einmal nicht nur für Fressalien, sondern auch für luxuriöse Anschaffungen hatten.“— Sie hob das Gesicht und sah ihm in die Augen:„Du sollst nicht denken, dag ich ihn entschuldigen will. Natürlich gibt man keine ungedeckten Schecks aus und natürlich fälscht man keine Unterschriften auf Wechseln! Das weiß ich auch! Aber er hatte den Kopf verloren. Das Wasser stand ihm bis zum Halse. Er wußte nicht mehr aus noch ein. Wir haben damals selber schwierige Zeiten gehabt, deshalb kann ich mir über seine Lage ein Urteil machen. Auch wir saßen auf großen Warenlagern, die plötzlich den Qualitätsansprüchen der Käufer nicht mehr genügten. Sie lieg mutlos die Hände sinken, als hätte es keinen Zweck, mehr Worte darüber zu verlieren. „Wechselfälschungen ich kann mir vorstellen, daß das in den Augen deines Vaters genau so schlimm oder gar noch schlimmer ist als Mord und Kirchen- schändung „Genau so ist es auch „Er ist also Raufmanm, dieser Herr van Dorn.. Textilien?“ „Ef ist Kommissions kaufmann zIch verstehe— heute Leder, morgen Kaffee, übermorgen Porzellan, wie gerade die Konjunktur am günstigsten ist.— Geht es ihm wirtschaftlich gut?“ „Er lebt nicht schlecht“ „Das habe ich von vornherein angenom- men!“ knurrte er böse;„mich interessiert, ob er es sich leisten kann, gut zu leben.“ „Ich weiß genau, worauf du hinaus willst. — Mein Vater behauptet, daß er ein Hoch- stapler ist. Das wolltest du mit deiner Frage doch auch sagen, nicht wahr?“ „Nein, durchaus nicht! Ich wollte von dir erfahren, wofür du ihn hältst.“ „Wenn ich ihn jemals für einen Hoch- stapler gehalten hätte, dann brauchte ich mir heute keine Sorgen zu machen! Ich bin nämlich nicht so leichtsinnig, wie ich dir er- scheinen muß!“ „Verzeih, so habe ich es nicht gemeint“, sagte er ein wenig betreten;„ich zweifle nicht einen Augenblick an deiner Liebe für ihn. Aber ich zweifle an der Aufrichtigkeit seiner Gefühle für dich. Du sagtest vorher, er hätte sich wochenlang nicht mehr bei dir gemeldet „Nach der Szene, die ihm mein Vater g. 1 macht hat, finde ich das nicht allzu seltsam!“ der Nat seine Ir Nach Plänen Mendes stern „Dann wird dir nichts anderes 11 Front bleiben, als deinen Eltern die Wahrheit 2 sagen. Vielleicht zunächst einmal deiner Mutter „Nie!“ sagte sie wild,„nie im Leben!“ „Wie alt bist du?“ „Dreiund zwanzig Weshalb willst du es wissen?“ „Du bist also volljährig.— Was hindert dich eigentlich, zu Herrn van Dorn zu fah- ren und die Geschichte vor dem Standesamt in Ordnung zu bringen?“ „Das würde den Bruch mit meinen Eltern bedeuten.“ „Vielleicht würde es einen Knacks geben — aber meinst du nicht, daß sich die Sache eines Tages wieder einrenken würde?“ „Ich würde es ja auch auf mich nehmen sagte sie gequält,„aber er will es nicht haben.“ ö „Was will Herr van Dorn nicht haben! „Daß ich von daheim durchprenne.“ ein Reg sich nu. Lösung blems e Vor längere dent Fa Mendes chung r müsse kranzös! stärken ö In Poujadi der sec Sammlu Die Na gegen! örtern. den Po „An und für sich ein lobenswerter Zus Rechten von dem Herrné, murmelte er,„aber es wird nichts anderes übrigbleiben.“ 5 „Er schrieb in seinem letzten Brief, er sei von meinem Vater so schwer beleidigt wor- den, daß er es sich nicht leisten könne, die Ungerechtigkeiten, die ihm mein Vater an- getan habe, mit einer Handlung zu erwidern, die meinen Vater mit seiner schlechten Mei, nung über ihn ins Recht setzen würden „Ziemlich kompliziert!“ stellte er fest „immerhin, es klingt nicht übel. Aber wWa⸗ will er nun eigentlich?“ „Er will, daß mein Vater sich bei ihm entschuldigt und zu unserer Hochzeit seine E Hels tischen Lregieru ö ihre Ri am Von Zusamt Ministe höhung die 1a. Grundl. Zustimmung gibt.“ „Wem schrieb er das? Dir oder deinem Vater?“ „Meinem Vater Fortsetzung tols“ 5 es Vor Schaf tli die Pre Ansicht