56/ Nr. — deer Mannheimer Morgen Verlag, Druck: Mannheimer Groß- aruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C, Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Vr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 26 743. egen Freitag. 5 Jahre ist inner. dem Jab er 2weitz en dahin. Tahrzehn. scheiden gust 1890 jalprofeg. S Gymn. Wien un r Prager Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Nachdem man in Bonn zwei Tage lang mit einer Stellungnahme zum satz zum Brief Bulganins und bedeuteten überne Briefwechsel zwischen Ministerpräsident Bulg ani n und dem amerikanischen Präsi- eine Einschränkung der Möglichkeit für „egen de denten Eisenhower zurückgehalten hatte, erklärte am Montag ein Sprecher des Künftige Verhandlungen.(Molotow, hatte bei e Auswärtigen Amtes, daß die Bundesregierung nach sorgfältiger Prüfung zu der Uber- von der Realität zweier deutscher Staaten Während zeugung gelangt sei, der Briefwechsel könne möglicherweise in der Frage der deutschen gesprochen.) Hambur f Wiedervereinigung neue Impulse auslösen. Allerdings sei eine substantielle Anderung In Bonner politischen Kreisen wurde men dur] der sowjetischen Haltung nicht zu erkennen. hervorgehoben, dag Präsident Eisenhower it Garden 5 5. die Deutschlandfrage in seinem Brief zwei- n sich die“ Der Sprecher sagte weiter: Die Bundes- Bonn als Voraussetzung einer Entspannung mal an der Spitze aller Probleme und Vor- n für dz) republik habe immer den Standpunkt ver- n. Anfang teten, daß die gefährliche Spannung zwi- e musikg.) ghen der freien Welt und den Ostblock- übernel. Staaten nur behoben werden könne, wenn ta ihre Ursachen beseitigt würden. Sie stimme Inschrig deshalb uneingeschränkt mit der Meinung ent fem Lisenhowers überein, daß es nicht auf sem Ver Worte, sondern auf Taten ankomme. Nach Ansicht der Bundesregierung sind die von Eisenhower geforderten Maßnah- men als das Programm für künftige Ver- handlungen anzusehen, deren Verwirk- lichung einen dauerhaften Frieden garan- tieren würde. Der Regierungssprecher hob ausdrücklich folgende Punkte hervor, die in r bekannt. d Schritt. im Alter war del i kanischen lebensvol. es Ameri. sicht aul geistigen gen puri. aoral. 1% die ge- te Düssel. des Ver- zein mus en. Ueber 2s Zu Un- en gekom- Verpflich hemaligen Heinrich Peking.(dpa) Der Ministerpräsident der Volksrepublik China, Tschou En-lai, schlug em Montag eine Fernost- Konferenz aller interessierten asiatischen Staaten vor, um die friedliche Vereinigung von Korea vor- zubereiten. Er forderte weiter die Wieder- einderufung der Genfer Konferenz, die den Indochina-Krieg beendet hatte, um die Ver- wirklichung ihrer Vereinbarungen über 1 Metnam durchzuführen. Auch Indien, Polen uf Able und Kanada sollen teilnenmen. Außerdem fuck teilt ertlarte Tschou En-lai:„Um den Frieden tt dessen in Asien und im pazifischen Raum zu festi- 8 erneuert die chinesische Regierung anen dere eren Vorschlag vom 30. Juli 1955, daß die Länder Asiens und des pazifischen Raumes, einschließlich der Vereinigten Staaten, einen gemeinsamen Friedens pakt ab- schließen, durch den die gegensätzlichen militärischen Blocks in diesem Gebiete er- setzt werden sollen. China ist bereit, zur Erreichung dieses Zieles gemeinsame An- strengunngen mit allen betroffenen Ländern zu übernehmen“. Die Volksrepublik China unterstütze im übrigen den Vorschlag Bul- ganins auf Abschluß eines Freundschafts- paktes zwischen den USA und der Sowjet- mio, Pschou En-lai unterstrich die Entschlos- senheit seiner Regierung, die Insel Formosa durch friedliche Mittel zu befreien, ohne da- bei die Vorbereitung für eine Befreiung durch Waffengewalt zu vernachlässigen. Er orderte„im Namen des chinesischen Volkes und der chinesischen Regierung“ die Bewoh- Oper Wur. ik direktor id Alber en Wert Vork, ven burg be. nach den er voren mütgliede Oper her ediensteg n 3000 DA n) verlie· ische Ge. te, soll n usstellun n im Mu- e Ausstel, er künst. unter Pla- aälde. Lin ng ist das anzschöp- unter Lei. am Mon. derkonzen eler abend! Bonn.(AP) Bundeskanzler Dr. Adenauer Bergoles hat am Montag vier Vertreter der FDP zu einem Gespräch über Wahlrechtsfragen emp- klangen. Der FDP-Vorsitzende, Dr. Thomas N nahm daran nicht teil. Die FDP war ze imm vertreten durch die stellvertretenden Bun- 1 Hatte, desvorsitzenden Haußmann und Middel- oline von hauve und durch die stellvertretenden Vor- is zu den sitzenden der Bundestagsfraktion, Becker komme und Mende. Middelhauve erklärte, er erwarte von dem Gespräch mit Dr. Adenauer„zumindest eine endgültige Vorentscheidung“ in der Frage, welches System der nächsten Bundestags- ahl zugrunde gelegt werden soll. Er fügte hinzu, Dr. Dehler nehme an dem Gespräch dicht teil, da nicht beabsichtigt sei, mit dem Kanzler über Koalitionsfragen, sondern nur über Wahlrechtsfragen zu sprechen. Das, jet Ursprünglich hieß es, daß die Aussprache Zeit, sid am Montag zwischen Dr. Dehler und dem nme Kanzler stattfinden würde. Allgemein war 5 Uf sein der UVeberzeugung Ausdruck gegeben wor- 0 er de den dag damit ein Kompromitz offensichtlich he Beit d Lreikbare Nähe gerückt sei. Die Entschei- Idenbu dung, vier stellvertretende Vorsitzende der München D. zum Kanzler zu schicken, wurde erst ljegentlid im allerletzter Minute getroffen. vielleich je das Bundespresseamt am Montag- abend bekanmtgab, wird Bundeskanzler Dr. isend, dt n Ausbal ume ge 1 au del übsche 1= denauer heute, Dienstagmorgen, mit liebevoll zem. Vorsitzenden der CDU/CSU. Bundes- dtelspese Sskraktjon, Krone, und dem Fraktionsmit- glied Stücklen ebenfalls die Wahlrechtsfrage machte e“ weldechen. Im Anschluß daran wird eine ine klein eitere Besprechung zwischen Krone, Stück- der Nol- und den stellvertretenden Vorsitzenden Sedowisd 55 FDP- Bundestagsfraktion, Becker und ihn 0) ende, stattfinden. 5 Vertriebene wollen 1953er Wahlgesetz bag. Ar, eſabe) Für die Beibehaltung des alten Lochbic, dabessetees und gegen das sogenannte Frage de 1. haben sich nunmehr auch die jenen be aus Jerband der Landsmannschaften der etreu, d Na Osten und Südosten vertriebenen Brust.. dl) ausgesprochen. Wie der ng fold da nd erklärt, habe eine Aussprache über ing as künftige Wahlrecht in einer Präsidial- 2 5 ergeben, daß es im Interesse der 0 amatvertriebenen liege, wenn das Wahl- angesehen werden: 1. Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands innerhalb eines europaischen Sicherheitssystems; 2. Ge- währung des Selbstbestimmungsrechtes aller Völker; 3. internationale Kontrollen, um überraschende Angriffe zu verhindern; 4. Einigung über Maßnahmen zur Ab- rüstung; 5. Einsatz aller Kräfte, um den Le- bensstandard der Völker zu heben; und 6. freier und ungehinderter Austausch von Nachrichten, Besuchen und Gedanken zwi- schen den Völkern. Der Regierungssprecher ging dann auf die Prager Ostblock- Konferenz ein und wies darauf hin, vor allem die dortigen Aeuße- rungen Molotows stünden in einem Gegen- Tschou En-lai schlägt Friedenspakt vor Außerdem tritt er für Konferenzen über Indochina und Korea ein ner Formosas auf, ihre Verwandten und Freunde auf dem Festland zu besuchen. Allen, die sich zur friedlichen Befreiung Formosas bekennen, sicherte er„Straffrei- heit“ zu. Tschou En-lai sprach am Montagnachmit- tag auf der Sitzung des Nationalkomitees der beratenden politischen Volkskonferenz. An der Sitzung nahm auch Staatspräsident Mao Tse-tung teil. Tschou hob hervor, daß das vergangene Jahr durch einen Zug zur „internationalen Entspannung“ gekennzeich- net War. Der„Geist von Bandung“ für die Friedliche Koexistenz und der„Geist von Genf“ für die Beilegung internationaler Streitfragen durch Verhandlungen seien mehr und mehr von den Völkern der ganzen Welt unterstützt worden. Er unterstrich nachdrücklich die enge Verbundenheit des chinesischen Volkes mit der Sowjetunion und den Volksdemckratien.„Keine Macht auf Erden kann unsere Solidarität und Freundschaft erschüttern.“ Tschou En-lai umriß dann die Fort- schritte der sozialistischen Umgestaltung der Volksrepublik und wies auf die Anstrengun- gen hin, die das Land auf dem Gebiete der Wis senschaftlichen Forschung macht. Das Ziel der Planungen sei, so schnell wie möglich die Lücken zu schließen und vor allem die wässenschaftliche Arbeit so zu beschleunigen, daß am Ende des dritten Fünfjahresplanes der Anschluß der Volksrepublik an die wis- senschaftlichen Spitzenleistungen der Welt erreicht wird. Adenauer verhandelt mit der FDP Im Wahlrechts-Streit soll ein Kompromiß gefunden werden gesetz von 1953 keine Veränderung erfahren würde.— In der Vorwoche hatte sich auch der Bund der vertriebenen Deutschen GVD) gegen das Grabensystem ausgesprochen und erklärt, daß es für die Vertriebenen sehr er- hebliche Nachteile bringen würde. Auf den Direktplätzen würde keine Partei im Kampf um die Wahlkreise Vertriebene aufstellen und auf den Landeslisten würden dann auch so gut wie keine Vertriebenen erscheinen. schläge genannt habe. SPD: Neue Initiativen ergreifen Sehr vorsichtig äußerte sich Oppositions- führer Erich Ollenhauer, der am Mon- tag erklärte, im Briefwechsel liege eine be- grüßenswerte Möglichkeit für die Wieder- aufnahme der Gespräche über die Politik der internationalen Entspannung und Ab- rüstung auf höchster Ebene. Die Westmächte forderte Ollenhauer auf, im Sinne der Dar- legungen Eisenhowers neue Initiativen zu ergreifen, um Deutschland im Rahmen eines Sicherheitssystems frei zu vereinigen. Von der Bundesregierung verlangte Ollenhauer erneut, sie möge ihre diplomatischen Bezie- hungen mit Moskau dazu benutzen, klarzu- stellen, welche konkreten Vorstellungen dort und bei den übrigen Warschauer Paktstaaten über ein europäisches Sicherheitssystem un- ter Einbeziehung eines wiedervereinigten Deutschlands bestünden. Bonn- Wiener Kommission nimmt heute ihre Arbeit auf Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die deutsch- öster- reichische Kommission, die beim Wiener Staatsbesuch von Außenminister Brentano vereinbart worden war und die sich am 20. Dezember in Wien konstituiert hatte, nimmt heute Dienstag, in Bonn ihre eigent- liche Arbeit auf. Zur Diskussion stehen Fra- gen wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Natur, die zwischen der Bundesrepublik und Oesterreich noch nicht geregelt sind und die nach dem Willen beider Regierungen mög- lichst schnell einer Regelung zugeführt wer- den sollen. Hauptaufgabe der gemischten Kommission wird die Ausarbeitung eines Kompromißgvorschlages für die ehemaligen deutschen Vermögenswerte in Oesterreich sowie die Ausarbeitung eines deutsch- öster- reichischen Kulturabkommens sein. An der Spitze der österreichischen Delegation steht Dr. Josef Schoener. Die deutsche Delegation Wird von Botschafter a. D. Dr. Eugen Klee geführt. Königin Elisabeth II. von England ist neben dem mit königlichen Zeichen und ebensolcher Würde ausgestatteten Häuptling der britischen Kolonie Nigerid xdum mehr als Königin zu erkennen. Wer sich nicht genau der Gesichtszüge Elisabeths II. erinnert, wird auf Anhieb keineswegs dazu neigen, in der adußerst schlichten Dame an der Seite des gekrönten Negers die Königin des britischen Com monwealtk zu sehen. Die Königin hält sick zur Zeit in Nigerid auf. Bild: AP Eden in Washington eingetroffen Antibritische Demonstration einer zionistischen Jugendorganisation Washington.(AP) In der amerikanischen Hauptstadt haben am Montag die dreitägi- gen Besprechungen zwischen Präsident Eisenhower und dem britischen Premier- minister, Eden, begonnen. Das erste Ge- spräch fand bei einem Mittagessen statt, das Eisenhower seinem britischen Gast kurz nach dessen Eintreffen in Washington im Weißen Haus gab. Wie verlautet, erörterten die beiden Regierungschefs ihr Verhand- lungsprogramm und setzten den Ablauf der Konferenz fest. Der Präsident empfing Eden und den ihm begleitenden Außenminister Lloyd auf den Stufen des Weißen Hauses, nachdem sie zuvor auf dem Washingtoner Flughafen von Außenminister Dulles begrüßt worden waren. Bei seiner Ankunft in Washington erklärte Eden, er sei sicher, daß die Ver- einigten Staaten und Großbritannien durch Blutige Unruhen in Assam Die Naga-Stämme wollen Indien offiziell den Krieg erklären Neu Delhi.(AP) Die Regierung des indi- schen Staates Assam hat am Sonntag über einen großen Teil des Landes den Notstand verhängt. Nach Ansicht politischer Beobach- ter ist dies ein Beweis dafür, daß in diesem Teil des Landes der blutigste Bürgerkrieg tobt, den Indien seit seiner Unabhängig- Kkeitserklärung erlebt hat. Wie aus Berichten von Reisenden hervorgeht, befinden sich die Nagastämme seit Wochen im offenen Auf- ruhr gegen die Regierung und verlangen die Bildung eines unabhängigen Staates. Bei Zu- sammenstößen und Gefechten zwischen den Aufständischen, die mit modernsten, zum größten Teil über die burmesische Grenze geschmuggelten Waffen ausgerüstet sind, und den Regierungstruppen hat es auf bei- den Seiten bisher Hunderte von Toten ge- geben. Die Naga-Stämme planen, wie es Heißt, Indien offiziell den Krieg zu erklären. Die indische Regierung hat Einheiten ihrer Elitetruppen, der Ghurkas, nach Assam in Marsch gesetzt. Ein indischer Regierungssprecher er- klärte dagegen am Montag in Neu Delhi, im Naga-Gebiet herrsche, von einigen Ter- roristen-Aktionen abgesehen, seit einigen Monaten Ruhe. Die Proklamation bedeute nicht, daß sich die Lage verändert habe. Der Belagerungszustand sei lediglich verhängt worden, nachdem vor einigen Wochen ein mit der indischen Regierung zusammenarbei- tender Naga-Stammesangehöriger ermordet Worden sei. Zwischen Gesfern und Morgen Bundespräsident Theodor Heuss voll- endet heute, Dienstag, sein 72. Lebensjahr. Entgegen den Gepflogenheiten wird es auf Wunsch des Präsidenten keine Empfänge und Gratulationscouren geben. Wie an je- dem Arbeitstag will Professor Heuss auch an seinem Geburtstage in seinen Amts- räumen in der Villa Hammerschmidt tätig sein. Die in dem Ostberliner„Abwerberprozeß“ zutage getretene Praxis wurde von der Bun- desregierung auf das schärfste verurteilt, sagte ein Regierungssprecher am Montag in Bonn. Der Präsident des Berliner Abgeord- netenhauses, Willy Brandt, forderte die Oeffentlichkeit erneut auf, bei den Verant- wortlichen für diese Todesurteile zu prote- stieren. Die vierwöchige Kaufenthaltung der niedersächsischen Bauern ist nach Ansicht des Landvolkverbandes in Einmütigkeit und Disziplin verlaufen. Sie habe ihre Wirkung auf der politischen Ebene nicht verfehlt und zu einer Aktivierung der Agrarpolitik geführt. Ueber den Aufbau der Streitkräfte be- richtete Verteidigungsminister Blank am Montag dem Bundespräsidenten. Sorin ein Thema zu stellen, forderte der Berliner FDP-Vorsitzende Schwennicke den Rhein-Ruhr-Club in Düsseldorf auf, vor dem Sorin einen Vortrag halten will. Unter Hin- Weis auf die Ostberliner Todesurteile gegen angebliche Abwerber von Fachkräften rät Schwennicke, den sowietischen Botschafter „über die Vereinbarkeit der Todesurteile in Ostberlin mit der demokratischen Verfas- sung der DDR, mit den friedlichen Beteue- rungen Moskaus und der Verkündung des Freiheitsgrundsatzes für ein wiedervereinig- tes Deutschland“ sprechen zu lassen. Der europäische Osten gehöre genau so zur europäischen Gemeinschaft wie der europäische Westen, wurde auf der Lüne- burger Tagung der Baltischen Gesellschaft in Deutschland betont. Bundesminister Kraft gab der Hoffnung Ausdruck,„daß alle Ost- europäer ihre geschichtliche Aufgabe darin schen mögen, aufklärend und unbeirrt in ihrer europäisch- abendländischen Haltung die westlichen Völker von der entscheiden- den Lebensnotwendigkeit eines Zusammen- schlusses zu überzeugen“. Das Bonner„Vorkommando“ unter Lei- tung des Gesandten Groepper wird am Don- nerstag über Hamburg und Helsinki nach Moskau fahren, um die technischen Vor- bereitungen zur Errichtung der deutschen Botschaft in der sowjetischen Hauptstadt zu treffen. Unabhängig von der„Volksarmee“ in der Sowjetunion sollen auch die„Kampfgrup- pen der volkseigenen Betriebe“ verstärkt werden, erklärte der erste Sekretär der SED- Bezirksleitung Halle, Franz Druck. Guy Mollet wird sich heute, Dienstag, mit seinem Kabinett der„Republikanischen Front“ der französischen Nationalversamm- lung vorstellen und sein Regierungspro- gramm vortragen.— Der Vorstand und die Fraktion der Sozial republikanischen Partei beschlossen am Montag nach einer längeren Geheimsitzung, sich nicht an der Regierung der„Republikanischen Front“ zu beteiligen, die von dem Sozialisten Guy Mollet gebildet Werden soll. Sie werden sich jedoch bei Ab- stimmungen, vor allem bei der Einsetzung am Dienstag, für die Regierung aussprechen. Die sowzetische Industrie hat das Jahres- soll 1955 mit 103 Prozent erfüllt und gegen- über 1954 eine Produktionssteigerung um 12 Prozent erreicht, gab das Statistische Amt der Sowjetunion bekannt. Das erste Todesurteil seit Verhängung des Ausnahmezustandes am 26. November 1955 fällte ein Gericht in Nicosia auf Zypern über einen Angeklagten, der auf einen englischen Zivilisten geschossen hatte. Nach den Son- derbestimmungen kann jeder Zypriot, der von Feuerwaffen Gebrauch macht, mit dem Tode bestraft werden. Syrien protestierte dagegen, daß Israel entgegen dem Beschluß des UNO- Sicher- heitsrates von 1953 Wasser aus dem Jordan- Fluß im Gebiet der entmilitarisierten Zone südlich des Sees Genezareth ableiten wolle. In den Grenzgebieten von Goa(Indien) ist es in den letzten Stunden zu neuen be- waffneten Zwischenfällen gekommen. Die Angreifer, die mit Gewehren ausgerüstet waren, wurden nach portugiesischen Infor- mationen von den portugiesischen Grenz- polizisten in allen Fällen zurückgeschlagen, ohne daß es zu Verlusten kam. Einem Mordanschlag ist der Chef des südkoreanischen Abwehrdienstes, General- major Kim Chang Long, am Montag zum Opfer gefallen. Die Täter waren uniformiert und konnten unerkannt entkommen. besseres gegenseitiges Verstehen einen ernsthaften und positiven Beitrag zum Frie- den leisten würden. Zu den Gesprächsthemen in Washington gehören vor allem die Nahost-Frage, die Fernost-Frage, die Entwieklung in Zypern, die sowjetische Wirtschaftsoffenswe und das sowjetische Paktangebot an die USA. Auch das Deutschland-Problem soll bespro- chen werden. Eden betonte noch auf der Ueberfahrt:„Wir sind für die Wiederver- einigung Deutschlands, und wir haben unsere Politik nicht geändert.“ Auf die Frage, ob er mit dem Präasidenten über eine neue Politik in der Frage der Wasserstoff- bombe sprechen wolle, erwiderte der Pre- mierminister, er wolle keine neue H-Bom- ben-Politik aus dem Aermel schütteln. Zu den Fragen, die er mit Eisenhower bespre- chen werde, gehöre vor allem das Nahost- Problem. Als ein Reporter in diesem Zu- sammenhang auf die Mitgliedschaft Groß- britanniens im Bagdad-Pakt einging, er- widerte der Premierminister:„Wir sind Mitglied des Bagdad-Paktes und ich glaube, daß er ein nützliches Instrument ist.“ Zur Formosa-Frage sagte Eden:„Uusere Politik und Haltung zum Formosa-Problem sind bereits vor einiger Zeit festgelegt worden und haben sich nicht geändert.“ Bei der Ankunft in New Vork hatten Mitglieder einer zionistischen Organisation gegen Eden demonstriert, da die britische Nahost-Politik nach Ansicht der Zionisten auf eine Beschwichtigung der Araber hin- ausläuft. Spanisch-Marokko erhält schrittweise Selbstverwaltung Madrid.(AP) Die spanische Regierung hat den Hohen Kommissar in Spanisch- Marokko, Generalleutnant Rafael Garcia Valino, er- mächtigt, die Verwaltung Spanisch-Marokkos „langsam und schrittweise“ in marokkanische Hände zu legen. In einem eben veröffentlich- ten Dekret wird der Hohe Kommissar beauf- tragt, zu diesem Zwecke mit der Reorgamisa- tion der Verwaltung zu beginnen. Die zu schaffende marokkanische Selbstverwaltung Soll unter der Führung des Vertreters des Sultans Mohammed Ben Jussuf in der spani- schen Zone, des Kalifen Muley Hassan, stehen. Jede Uebertragung von Verwaltungs- aufgaben an die Marokkaner muß von Gene- ral Franco gebilligt werden, der seinerseits dem spemischen Parlament jeweils Bericht erstatten wird. Ueber 60 Marokkaner und Fremden- legionäre haben am Wochenende bei einem heftigen Gefecht im Rif-Gebirge Nord- marokkos den Tod gefunden, wie die fran- zösische Nachrichtenagentur bekanntgab. Eine Gruppe von etwa 300 Aufständischen stießen in der Nähe von Taineste, etwa 20 Kilometer südlich der spanisch-marokkani- schen Grenze, mit einem Bataillon der französischen Fremdenlegion zusammen. Anmummmmmuumnumemmeememeeeemeenenmeenmunmumummumun Eishockey in Cortina: Sowjetunion— Schweden 4:1 Cortina d'Ampezzo.(dpa AP) Im zweiten Endrundenspiel des olympischen Eis- hockeyturniers schlug die Sowjetunion am Montagabend Schweden mit 4:1(1:1, 1:0, 2:0) Toren und wiederholte damit fast in gleicher Höhe den im Vorrundenspiel über die Skan- dinavier erzielten 5:1-Sieg. — MORGEN Dienstag. 21. Januar 1956 Nr. K Fr. 2 der sowjetischen Friedensoffensive gesellte 11 8 8 h 8 Wa Lecden Ps del edge fteckeer nete Rotes Blutige Straßenschlachten in Bombay 5 0 irn f 0: G N 3 5 8 1 f 5 2 2 8 0 nn F Nehru bricht den Widerstand gegen die Neugliederung Indiens mit, eiserner Hand“. d — die Kommunisten mit ihren eigenen Friedens- Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg 3 Dienstag, 31. Januar 1956 Tauziehen um den Frieden Der Gedanke ist bestechend: Wenn die beiden Großen, USA und Sowjetunion, mit- einander Frieden machen, dann wird auch die Welt Frieden haben. Das konstatieren nicht nur alle Stammtischstrategen, so denken un- Zzählige, von Wasserstoffbomben-Visionen verämgstigte Menschen. Dieser Gedanke liegt seit langem in der Luft. Bulganin hat ihn mun zu Papier gebracht: er bot den USA einen Nichtangriffs- und Freundschaftspakt n. Eisenhower lehnte höflich, doch bestimmt Ab, ohne aber das Gespräch abzubrechen. Hat er damit recht getan? Oder hat er die Welt um eine gute Chance gebracht, den Frieden zu gewinnen? Der amerikanische Präsident und seine Ratgeber brauchten für ihre Antwort nicht einmal drei Tage. Sie reagierten ungewöhn- ich, ja auffallend schnell. Also muß für sie die Beurteilung des sowjetischen Vorschlags von vornherein eine klare Sache gewesen sein. Fragt sich nur: werteten sie Bulganins Brief lediglich als Propaganda-Manöver, oder Waren für sie auch im Sachlichen die Dinge so eindeutig, daß ihnen langes Kopf- zerbrechen überflüssig vorkam? Es gibt einige Umstände, die Bulganins Botschaft als pures Propaganda-Pamphlet Abzustempeln scheinen. Erstens ist eines der vielen Klaviere, auf denen die Sowjets seit 1945 die Begleitmusik für ihre politi- schen Handlungen erzeugen, auf die weiche Melodie„Friedensoffensive“ eingespielt. Zweitens macht sich eine solche Friedens- offensive gerade jetzt besonders gut; im Westen erzeugt sie Schlagzeilen und im Osten Überzeugt sie, daß die Sowjetunion der„Friedenshort“ sei. Drittens ist der Termin dieser Aktion so geschickt gewählt worden, daß der Verdacht geradezu auf- kommen mußte, Bulganin wolle gleich drei Fliegen auf einmal schlagen: auf den Wahl- kampf in den USA einwirken, das gestern aufgenommene Gespräch zwischen Eisen- hower und seinem Gast Eden beeinflussen und die westliche Aufmerksamkeit von der Ostblock-Konferenz in Prag ablenken, Wo auf einem ganz anderen Klavier gespielt wurde. Soweit die Sowjets solche Propa- ganda-Absichten verfolgt haben, ist ihnen ihr Plan daneben gelungen; denn Eisen- howers ohne Zaudern und Zögern erteilte Antwort wirkte wie eine Brise, die den Nebel fortweht. Was bieten die Sowjets? Damit das sowjetische Angebot schlank- weg abtun zu wollen, wäre allerdings ver- fehlt. Man kann sich kein Urteil bilden, ohne die sachliche Substanz zu prüfen. Ganz offensichtlich besteht ein innerer Zusammerhang zwischen der Prager Ost- Ie Koffferer Und dem Brief Bulganins. In Prag proklamierten die Staaten des War- schetler Paktes-ein Programm für zweiseitige Abkommen zwischen Ländern des Westens und des Ostens als vorbereitende Phase für ein System kollektiver Sicherheit. Die Bot- schaft des sowietischen Regierungschefs an den Präsidenten der USA kann als der erste Schritt zur Ausführung dieses Programms angesehen werden. Die Sowjets handeln dabei nach dieser WMese: möglichst viele zweiseitige Pakte körmen eine Entwicklung einleiten, die zur allgemeinen Entspannung und damit zu einer Lösung aller strittigen Probleme zwischen Ost und West führt. Dieser Grundsatz verliert leider an Ueber- zeugungskraft, wenn man im Bulletin der Bundesregierung vom 28. Februar 1955 nach- Nest, daß die Sowietunlon von 1925 bis 1941 fünfzehn Freundschafts- und Nichtangriffs- pakte geschlossen und davon nicht wenüger Als elf gekündigt, gebrochen oder verletzt Habe. In Erinnerung ist auch noch die Kün- digung der Verträge mit Großbritannien und Frankreich. Was helfen jedoch Verträge, wenn sie den Wandel der machtpolitischen Konstellation, aus der sie entstanden sind, micht Überleben? Deshalb antwortete Eiseri- Rower, daß nicht durch einen Federstrich ein Ergebnis zu erzielen sei, das in Wirklichkeit nur durch einen Gesinnungswandel erreicht werden könne. Der Ueberzeugungswert der sowjetischen These wird nicht aufgebessert, wenn Moskau Als Vertragsinhalt nur allgemeine, im inter- nationalen Bereich eigentlich selbstverständ- liche Prinzipien und keinerlei materielle Re- gelungen anbietet. Den Proklamationen der Botschaft Bulganins folgte außerdem ein Akt sowietischer Militärblock-Politik auf dem Fuße: die Einbeziehung der Sowiet- z0hen- Armee in den Warschauer Pakt. Darum stellte Eisenhower fest, daß die von Bulganin vorgeschlagenen drei Vertragsartikel bereits in der Charta der Vereinten Nationen ent- alten seien, und er fährt fort:„Aber der gegenwärtige Zustand internationaler Span- mung wurde durch die Worte der Charta nicht verhindert. Wie können wir hoffen, daß dle gegenwärtige Situation lediglich durch die Wiederholung dieser Worte in zweiseitiger Form verbessert würde?“ Der entscheidende Mangel des Pakt Angebotes ist jedoch die Tatsache, daß sieh ce Zusicherungen allein auf die Hoheſts- gebiete der USA und der Sowjetunſon be- ziehen sollten. In Wirklichkeit liegt die gegenseitige Bedrohung der beiden Welt- mächte zur Zeit nicht in einer direkt gegen das Hoheitsgebiet der anderen Macht gerich- teten Aktlon, sondern in dem Kampf um die Territorien und Völker der Randgebiete beider Blöcke und um die Gebiete zwischen den Blöcken. Auf diesem globalen Felde wird gegenwärtig der weltpolitische Machtkampf ausgefochten und nicht in den Staatsgebieten der Usa und der Sowjetunion. Ein Pakt- Vorschlag, der nicht auch eine Klärung der Interessensphären— in diesem Falle heißt Gas: eine Lösung der europäischen, sowie mittel- und fernöstlichen Streitfragen bringt, ist deshalb nicht realistisch. Nicht locker lassen! So ist denn Eisenhowers Ablehnung auch irn Sachlichen begründet. Dennoch hat der Präsident es Bulganin zu leicht gemacht. Zu offensiven konfrontieren, indem man sie zwingt, sich zu den strittigen Teilfragen zu Außern. Das ist zwar immer wieder ge- schehen; aber in diesem Tauziehen um den Frieden darf der Westen nicht die geringere Energie und nicht die schwächere Puste haben. Es wäre deshalb gut gewesen, wenn Eisenhowers Antwort in direkterer und un- ausweichlicher Form die Aufforderung an die Sowjets enthalten hätte, konkret zu der Lö- sung von Problemen wie der Wiedervereini- gung Deutschlands Stellung zu nehmen, deren Bereinigung als eine Voraussetzung für Wirk- niche Freundschaft zwischen den USA und der Sowjetunion angesehen werden muß. Die Parole muß heißen: nicht locker lassen! Wilfried Hertz-Eichenrode Gehlen dem Kanzler unterstellt Bonn.(Eig.-Ber.) Die Abwehrorganisation des ehemaligen Generals Reinhard Gehlen, die bisher für amerikanische Rechnung ar- beitete, soll in den nächsten Tagen endgültig von der Bundesregierung übernommen wer- den. Die dazu notwendigen Voraussetzungen waren vom Bundeskanzleramt in lang- wierigen Verhandlungen mit den verschiede- nen Fraktionen in Bonn geklärt worden. Die jetzt beabsichtigte Regelung sieht so aus, daß die Organisation Gehlen direkt dem Bundeskanzler unterstellt wird und dag 2500 Mitarbeiter übernommen werden. Der Jahresbedarf von 30 Millionen DM soll vom Haushaltsausschuß des Bundestages im Nach- tragsverfahren genehmigt werden. General d. D. Reinhard Gehlen soll am 1. Februar zum Ministerialdirektor ernannt werden. Gehlen hatte angestrebt, zum Unterstaatssekretär im Bundeskanzleramt ernannt zu werden. Dem habe Bundeskanzler Adenauer jedoch nicht zugestimmt. Bombay, Ende Januar. Seit der mörderischen Auseinanderset- zung zwischen Hindus und Mohammeda- nern, die der Teilung Indiens folgte hat die- ses Land nicht solche blutige Straßenschlach- ten erlebt, wie sie jetzt in Bombay tobten. Dabei wurden viele Menschen getötet und verwundet, zahllose Geschäfte geplündert, Postämter gestürmt, Häuser und Warenlager in Brand gesteckt, Autos, Omnibusse und Eisenbahnwaggons zerstört, alle Fabriken stillgelegt. Und das alles geschah im Grunde nur deswegen, weil in der kosmopolitischen Hafenstadt ein Teil der Drei-Millionen-Be- völkerung die Sprache Marathi und ein an- derer Teil die Sprache Gujerati spricht. Die Gujeratis, jene indische Sprach- und Kul- turgemeinschaft, der auch Gandhi angehörte, sind an den Kämpfen vorwiegend nur als Opfer beteiligt, während die temperament- vollen Marathen die aktive Rolle spielen. Aber auch sie haben das Gesetz des Han- delns schnell an den Mob verloren, an die anarchischen Kräfte der Unterwelt, die aus reinem Zerstörungs-Rausch plündern, mor- den und brandschatzen, wann und wo sich die Gelegenheit dazu bietet. Die Gelegenheit in Bombey wurde durch den Beschluß der indischen Regierung se- schaffen, die wichtige Hafenstadt im Zuge der staatlichen Neugliederung der Indischen Union nicht dem geplanten Staat Maharasch- tra einzugliedern, wo die Mehrheit der Marathi sprechenden Bevölkerung lebt, son- dern sie als eigenen Stadtstaat direkt der Verwaltung der Zentralregierung zu unter- stellen. Ursprünglich wollte man die Guje- ratis und die Marathen in einer Großprovinz Bombay zusammenfassen; aber die leiden- schaftlichen Proteste von beiden Seiten gegen den Zweisprachen-Staat bewogen die Die Gefahr des radioaktiven Staubs Halbjahresbericht der amerikanischen Atomenergie-Kommission veröffentlicht Washington, 30. Januar. Die amerikanische Atomenergie- Kom- mission erklärt in ihrem neuesten neun- zehnten Halbjahresbericht, daß bei einem Einsatz von Atomwaffen im großen Rah- men„wahrscheinlich große Teile der Welt- bevölkerung durch radioaktiven Staub in Mitleidenschaft gezogen werden würden“. Die Atomenergie-Rommission sei sich dieser Gefahren bewußt und beschäftige sich mit diesem Problem bereits seit 1948. Wie die Kommission erklärt, sind die Folgen der radioaktiven Strahlung in äußere und innere einzuteilen. Den äußeren Folgen seien die Menschen durch Berührung mit radioaktivem Material ausgesetzt. Die inne- ren Folgen träten durch die Aufnahme von radioaktiv verseuchten Lebensmitteln und Getränken oder durch das Einatmen von radioaktiv verseuchter Luft auf. Von besonderer Bedeutung sind nach Ansicht der Kommission im Atomstaub Jod- und Strontiumisotope. Jod konzentriert sich in der Schilddrüse, so daß diese Drüse schon bei der Aufnahme geringer Jodmengen einer starken Strahlung ausgesetzt ist. Strontium, das in seiner Struktur dem Kal- zium ähnelt und in großer Menge im Atomstaub auftritt, kann in größeren Men- gen die Knochen schädigen und zum Tod durch Knochenkrebs führen. Erweiterung des Forschungsprogrammes Die Atomenergie- Kommission teilte außer- dem mit, daß die jährlichen Ausgaben für Atomwaffen und Atomforschung auf über eine Milliarde Dollar ansteigen sollen. Eine großzügige Erweiterung des Forschungspro- gramms soll der friedlichen Nutzung der bisher nur in der Wasserstoffbombe ent- stehenden thermonuklären Energie dienen. Trotz der Ausdehnung des Forschungspro- gramms befinde sich die Arbeit jedoch noch im Versuchsstadium. Es werde noch viele Jahre intensiver theoretischer und experi- mentueller Anstrengungen erfordern bis die erste thermonukläre Kraftmaschine geschaf- ken ist. Ueber die Entwickelung der üblichen Atom- Reaktoren berichtet die Atomener- gle- Kommission, daß auf diesem Gebiet im letzten Halbjahr 1955 bedeutende Fortschritte erzielt worden seien. Atommotoren werden bereits mit Erfolg bei Unterseebooten ver- wendet und sollen auch für einen Kreuzer und eventuell für einen Flugzeugträger ent- wickelt werden. Das Programm für den Bau von Atom-Flugzeugmotoren wurde dem Be- richt zufolge im letzten halben Jahr be- schleunigt. Die amerikanischen Atomver- suche im vergangenen Frühjahr hätten außerdem„verschiedene neue und vielver- sprechende Wege für die Entwicklung von Atomwaffen eröffnet“.(AP/ dpa) Regierung, jeder Sprachgemeinschaft eine eigene Provinz zuzugestehen und Bombay als„Handelshauptstadt“ der Union von bei- den neuen Provinzen unabhängig zu machen. Gegen diesen Beschluß nun richtet sich der Widerstand der Marathen, die in der Stadt Bombay die Mehrheit bilden und deshalb den Anschluß der reichen Hafenstadt an Maharaschtra fordern. Die indische Regierung war auf heftige Reaktionen gegen ihren Staatsorganisations- plan vorbereitet. Sie hat der Plan, ohne sich zunächst mit ihm zu identifizieren, vor einigen Monaten zur Diskussion gestellt. Da die gegenwärtigen 27 Staaten, beziehungs- weise Provinzen, der Indischen Union auf 16 reduziert werden sollen, ist das ganze Land von dem vorgesehenen Strukturwan- del betroffen; aber während in den meisten Fällen die Wünsche der großen indischen Sprach gemeinschaften nach eigenen Verwal- tungseinheiten weitgehend berücksichtigt wurden, standen für zwei Provinzen— für Bombey und den Panjab— andere Gesichts- punkte im Vordergrund. Und hier war man deshalb auch von Anfang an auf heftige Auseinandersetzungen gefaßt. Da die Regierung von der militanten Religionsgemeinschaft der Sikhs im Panjib den fanatischsten Widerstand befürchtete, vertagte sie zunächst in diesem Fall eine endgültige Entscheidung und ließ es jetzt Polizei muß beweglicher werden Dazu braucht sie mehr Motorfahrzeuge und Nachrichtengeräte Von unserem Korrespondenten Ernst Weger Hannover, im Januar Für die 110 000 uniformierten Polizei- beamten, die es in der Bundesrepublik gibt, werden wichtige Entscheidungen und Pla- nungen vorbereitet. Verursacht durch den akuten Personalmangel und die steigenden Anforderungen des täglichen Dienstes, drän- gen die Kommandeure darauf, den gesamten Polizeiapparat zu rationalisieren und mehr als bisher technische Hilfsmittel einzusetzen. Damit wollen die Verantwortlichen versu- chen, das westdeutsche Polizeiwesen zu mo- dernisieren und zugleich den Wirkungsgrad des einzelnen Polizisten zu erhöhen, wie das bereits in vielen ausländischen Staaten ge- schehen ist. Dieses Vorhaben läßt sich, wie der Poli- zeidirektor von Hannover berichtete, durch verschiedene Maßnahmen verwirklichen. In erster Linie ist daran gedacht, mehr mo- dernes Nachrichtengerät und Motorfahrzeuge einzusetzen. Es geht darum, den Polizisten nicht nur die Arbeit, die sie für die Sicher- heit der Einwohnerschaft leisten, zu er- leichtern, sondern in vielen Fällen erst ein- Stautsbürgerkunde bei den Felluchinnen Tausende von Frauen veranstalteten in Rairo einen Demonstrationszug, um Gamal Abdel Nasser dafür zu danken, daß er die Rechte der àgyptischen Frauen in der Verfas- sung veran fert und ihnen das Stimmrecht ge- schenkt hat. Aber was sagt die ägyptische Bduerin zur Verfassung? tua 80 Prozent der dgyptischen Bevölkerung sind Bauern— Fellacken. Die Reporterin von„Axher Sau“, einer Kai- roer Wochenseitschrift, kam auf den Einfall, in einem Dorf, eine halbe Autostunde von Kairo, mit Hilfe des Bürgermeisters eine leine Pressekonferenz abzuhalten, um einmal ꝛ⁊u hören, was die Frauen von Niza, einem Ort von etwa 3000 Einwohnern, vom Parlament und der Verfassung wissen. Folgende Unterhaltung spielte sich zwischen der Reporterin und den Fellachinnen ab: „Was weißt Du von der Verfassung?“— „Ich habe noch nie davon gehört.“ „Weißt Du, was ein Parlament ist?“ Gegen- frage:„Ist es ein Mann oder eine Frau?“ „Waren in diesem Dorfe früher schon Wah- len?«—„Oh, jetzt weiß ich, was Du meinst. Das Parlament ist der verstorbene Pascha, der uns Immer Fleisch gab. Die Regierung und die gange Welt hatten großen Respekt vor ihm.“ „Jetzt, wo Du das Stimmrecht hast, für wen wirst Du stimmen?“—„Was meinst Du mit: stimmen?“ Die Landtagswahl rückt näher Elemente der Landespolitik: Etat-Beratung,„Wehrdebatte“, Wahlkampf Von Fritz Treffz-Eichhöfer Stuttgart, Ende Jamuar. Wer vor einigen Monaten bei Vorlage des Haushaltsplamerſtwurtes der Landesregierung Baden- Württembergs die Befürchtung hegte, es handele sich wegen der bevorstehenden Landtagswahlen um eine Art Wahlhaushalt, vollgespickt mit schönen Versprechungen, deren Eimlösung dem parlarmentarischen Nachfolger manche Kopfschmerzen bereiten Werde, sah sich im Verlauf der zweiten Le- sung des Etats angenehm enttäuscht. Auch jene, die davon abrieten, den Landtag so kurz vor Toresschlug über Millionenbeträge ent- scheiden zu lassen, da das eine Fülle von Wahlagitatlonsanträgen mit slch bringen würde, haben den Abgeordneten Unrecht ge- tan. Die zweite Lesung vollzieht sich in elner Atmosphäre so strenger Sachlichkeit, dag man geneigt ist anzunehmen, es liege eine inter fraktionelle Absprache darüber vor, auf jede Art von Anträgen, die weitere Mit- tel erfordern würden, zu verzichten. Das Zusammenspiel mit den Fraktionen klappte gut, und die Sitzungen verliefen— bis auf die vom Donnerstag— ohne Höhepunkte oder erregende Zwischenfälle. Dafür wurde den Zuhörern aber bei der Beratung des Wirtschaftsetats eine Art Wehr- debatte geboten, die die Gemüter aller Frak- tionen auf das heftigste erregte. Grund dazu waren die überraschenden Zahlenangaben der Offiziere des Wehrbereichskommandos V, die den Ministerpräsidenten vier Wochen vor den Wahlen so in Harnisch brachten, daß er „von den Tatsachen unglaublich vorauseilen- den Worten“ sprach Hätten nicht am glei- chen Tage die anderen Militärs, die das Ver- teidigungs ministerium als Vorkommando in die Länder geschickt hat, mit ähnlichen Zah- len auf gewartet, so würde sich Oberstleut- mant Barth mit seinem kleinen Stabe in Böb- lingen sicherlich nicht mehr ganz wohl in seiner neuen Uniform fühlen. Es ist gut, daß der Bevölkerung und dem Landtag die Augen darüber geöffnet worden Sind, welche Anforderungen an Land und Geld aus den Taschen des Landesetats die Wiederbewaffnung kosten wird. Aber wer zur Verteidigungsgemeinschaft„ja“ gesagt Hat, muß nun auch zu ihrer Verwirklichung stehen. Sollten die Planungen Blenks eine Urngerechte Ueberforderung des südwest- deutschen Raumes darstellen, so ist es umso besser, daß Regierung und Abgeordmete diese Pläne jetzt kernen. So können auch sie ihre Verteidigungsstellungen beziehen und ihren mildernden Einfluß in Bonn geltend machen. Betrüblich wäre allerdings, wenn die bei- den Panzerdiwisionen, die noch lange auf dem Papier stehen werden, Anlaß dafür würden, dem bisher meist erfreulich fair geführten Wahlkampf in unserem Lande eine dema- gogische Schärfe zu geben. Damit wäre ge- rade das erreicht, was zu vermeiden sich alle Parteien doch deutlich versichert hatten: der Einbruch bundespolitischer Argumentationen in die Wahlversammlungen auf den Dörfern umd in den Städten und damit das Ende des sachlichen Wahlkampfes im Sinne einer lan- despolltischen Aufklärungsarbeit. Schon den Bonner Koalitionsstreit nutz- ten die in das Land reisenden Parteigrößben weidllich dazu aus, um auf die Wichtigkeit der Wahlen vom 4. März für die bundesdeutsche Politik himzuwieisen und das, was man in „loh meine, wen wirst Du wählen?“—„lch wurde den Bey wühlen, den Sohn des verstor- denen Bey, möge seine Seele in Frieden ruͤken!“ „Und wenn noch ein besserer Mann als der Bey da wäre, würdest Du nicht ihn wählen?“ —„Es gibt keinen besseren Mann als den Bey, den Sohn des Bey.“ „Und was soll er für das Land tun?“— „Alles, was ich von ihm erwarte, ist, daß er auf eine wertvolle Gesundheit achtet.“ „Was ist ein Parlament?“—„Ein Kino in Amerika!“ Da wurde es dem Bürgermeister zu dumm. Eine halbe Stunde erklärte er seinen Bäuerin- nen, was eine Verfassung und was ein Parla- ment seien. Aber als er dann fragte, ob sie es nun begriffen hätten, meinten sie, se wüßten nur mit Hühnern umzugehen und den Acker zu pflugen.„Hast Du denn die große Rede von Nasser aum Rudio gehört?—„Ok, Ja.“—„Und Was hat er gesagt?“—„Daß es nur einen Gott gibt, Allah, und daß alle Moslems gut sind!“ Wir wollen nicht überheblich sein— eine annliche Umfrage in einem beleinen abgelege- nen Dorf würde auch in Europa mancherlei Ueberraschung zeitigen. Aber es ist interessant, wie fest die Vorstellungen vom allmächtigen Pausch und Bey noch in den Köpfen der Fel- lachen wurzeln, im Gedächtnis der Frauen ist am stärhesten verhaftet:„Allah und der Islam.“ Herbert von Veltheim(Kairo) nur auf die Kraftprobe in Bombay ankom- 1 9 men, in der Hoffnung, daß die Sikhs nach 75 dieser Lektion maßvoller reagieren werden Tode Nehru hat der Kongreßführung mitgeteilt! zum daß er jeden Widerstand gegen die Staats Em k. autorität mit„eiserner Hand“ brechen Behe werde. In Bombay wurden 15000 Polizisten erste: eingesetzt, die drei Tage nach Beginn def das F Unruhen den Befehl erhielten, gegen Au. Grün greifer und Plünderer ohne Warnung va flamn ihrer Schußwaffe Gebrauch zu machen. Von blitze sieben Uhr abends bis sechs Uhr morgen der wurde ein striktes Ausgehverbot erlassen/ setze und in der übrigen Zeit ist jede Ansamm] graue lung von mehr als fünf Menschen strafbas stürt⸗ Mehrere tausend Personen wurden verhaf,“ der b tet, darunter alle namhaften Funktionäz blind der Kommunistischen Partei, die bei del Binde Anzettelung der Unruhen eine wichtig ihnen Rolle spielten. enger Im Europaer-Viertel von Bombay hat e 1 55 keine Ausschreitungen gegeben; nur de Kam! Büros waren lahmgelegt, weil sich die mel 0131 sten indischen Angestellten nicht auf di dränę Straße wagten. Das Militär in den Nachbar] ꝓurd Garnisonen von Bombay liegt in Alarm] erstie bereitschaft für den Fall, daß der Mob nod einmal versuchen sollte, mit Brandfackel De Steinbombardements und Säurebomben po. 1 litik zu machen. Nehru hat keinen Zwei ersche darüber gelassen, daß er die nationale Ein Fami. heit und die demokratische Ordnung def wollte Indischen Union rücksichtslos gegen den kenhe Mob verteidigen wird. 3 Urlau mitte plötzl seine sechs Sohn. Vo mal ein ordentliches Arbeiten zu ermög lichur lichen. Nach der heutigen Praxis sitzt ein gt. Chins heblicher Teil der uniformierten Polizel n die ch den Revieren in Bereitschaft, und wers berick dann an einem entfernten Ort ein stärken ende Polizelkommando gebraucht wird, fehlt 6% nehm nicht selten an Fahrzeugen zum Man] einfac schaftstransport. Daher sei es dem moderne Sebrä Leben viel besser angepaßt, die Reviere tit sehr ker als bisher zu motorisieren, Streifen fal. werde ren zu lassen und untereinander mit Tul 5 zu verbinden, während nur eine Kein Fü Wache zu Hause bleibt, um die Arbeiten ge dt G Innendienstes zu verrichten. Auf diese Wes Pages Könnte der einzelne Polizist viel öfter sen en d Außenrevier kontrollieren, stände aber 1 der d derzeit für den Alarmfall zur Verfügung. 1 9 95 Bundesgebiet beträgt die Stärke der mot* risierten Verkehrspolizei nur etwa zehn Pfd. 85 zent der gesamten uniformierten Polizei. 8 5 Während innerhalb der letzten drei dab Hund in der Bundesrepublik der Bestand Kraftfahrzeugen von zwei auf nahezu sec Me Millionen anstieg, ist es in den meiste len I Großstädten nicht gelungen, in einer ang Hund messenen Beziehung dazu, die Zahl der po männ lizisten zu erhöhen, Die Halbmillionenst halle Hannover zum Beispiel, die in den 0%. Stand Jahren rund 150 000 Einwohner wenig Sreiß, Bormer Gesprächen in Diplomatensprache zum Thema„Grabensystem“ zu sagen hatte, nun in den Wahlkundgebungen in scharfer, auf den Wähler zugeschnittener Form auf- zutischen. Kürzlich wurde sogar das Land- tagswahlgesetz von Baden- Württemberg von einflußgreicher Seite alls nachahmenswert für den Bundestag empfohlen. Mit seiner durch die Lemdesver fassung vorgeschriebenen Ver- bindung von Persönlichkeitswahl mit den Grundsätzen der Verhältniswahl stellt dieses einen durchaus annehmbaren Kompromig dar. Es versucht, der Persönlichkeitswahl dadurch näher zu kommen, daß es(ähnlich wie die Wahlgesetze zum ersten und zweiten Bundestag) die Wahl im ganzen als Verhält- nüiswahl ausgestaltet, diese aber dadurch modifiziert, daß in den 70 Wahlkreisen nach den Grundsätzen der Mehrheitswahl gewählt Wird; die so erlangten Mandate werden je- doch auf die nach den Gesamtstimmenzahlen der Parteien errechneten Gesamtzahl ihrer Mandate angerechnet. Das Gesetz will also der Wahl den Charakter einer remen Par- telenwahl nehmen und dem Persönlichkeits- gedanken imsofern zum Durchbruch verhel- fen, als es die Parteien zwingt, in jedem Wahlkreis bestimmte Persönlichkeiten her- auszustellen, die danm um die Gunst der Wähler zu ringen haben. Das zu tun, sind die Kandidaten nunmehr seit Wochen an der Arbeit. Sie gehen dabei teilweise ganz neue Wege, um das Interesse auf sich zu lenken. Konzerte, Opernabende, Filmvorführungen und andere Unterhaltun- gen werden als Rahmenprogramme im den Dienst der Werbung gestellt, Vereine und Verbände angeschrieben und angesprochen, ja, in persönlichen Schriften Hauspropaganda gemacht. Die landespolitischen Fronten selbst sind ziemlich geklärt, sowohl auf dem Gebiete der Kulturpolitik, als auch bei den Fragen zählte als heute, hatte damals etwa 100 Pf mache zisten mehr im Stadtbereich eingesetzt, 0h das g wohl der Verkehr zu jener Zeit geringer nicht als heute. Aehnlich liegen die Verhältnis Tradi in vielen anderen Städten Westdeutschland Dazu kommt noch die Tatsache, daß mand] Un Anforderungen, die jetzt eine Stadt an d zum Polizei stellt, mit denen aus früheren dat Suchst Überhaupt nicht mehr vergleichen kann, 1 85 Wie in diesem Zusammenhang mi beam! gebende Polizeibeamte erklären, neigen ud Täter die Parlamente und Regierungen dazu, d Mannschaftsstärke der Polizei zu verme“ Die ren. Ein Unterfangen, wie es heißt, das a0 Lande sichtslos erscheint, da es in Westdeutschle Hausf nicht mehr genügend junge Menschen gif des die in den Polizeidienst eintreten wollen, Gefän einem norddeutschen Bereich haben sich i komm der letzten Werbeaktion zwar viele Intetef einem senten gemeldet; jedoch 25 Prozent gerufe innen zogen die Bewerbungen vorzeitig i ir G rück, ein. weiteres Viertel flel bei der zu noch schenprüfung durch und der Rest reicht no- nicht einmal aus, um die Personalliste wi. De der auf Sollstärke zu bringen. Der Gru Perole dazu ist in den wenig anreizenden Arbeit Ober bedingungen und den Verdienstmöglichte 18 ten zu suchen. 85 Es geht also darum, die westdeutsche f 1 lizei durch Technisierung und Rational rung zu stärken. Was v 1 des Verwaltungsaufbaues. Wie sich die Pe teilen zu diesen und anderen Landesprob men stellen, wollen sie in den Versarmmùi gen, in Wort und Schrift den rund drei Ma UHonen Wahlberechtigten sagen, die am 4. 1 Progr: hoffentlich in großer Zahl zu den Und dem gehen werden. 200. Ob es unter dem zweiten Landtag Mozar Baden- Württemberg dann bei einer J Ein partelen-Reglerung bleiben, oder ob wen Volke das Wechselspiel zwischen Regierung i Peier, Opposition beginnen wird, hängt von d tiven Ausgang der Wahlen ab. Bis heute zußt echten sich die Sprecher der Fraktionen sphinzit Prlebr Keiner will sich vor Beginn der Koalitid 28 0 und. Salzbb kolge helm, gespräche festlegen, keiner auf die Teilnat an der Aufbauarbeit in der Regierung zichten, obwohl oppositionelle Kufpauand im Parlament oft nicht weniger verdiens ist. Bei einem Teil der CDU, die wohl W 0 Als stärkste Partei(zur Zelt 50 von 121 Ste den in den Landtag eimzlehen dürfte, bes perde Neigung zu einer Koalftion mit der FDP dener (23 Sitze), da das eine Stärkung der a 6 politik mit sich bringen könnte. Ein ande en G. nicht geringer Teil der CDU würde gerne) Dar der im Südwesten taktisch klug gefält] Serail Spp eine Regierung auf breiterer Grund Ronve zustande bringen. Personalprobleme spe und 2 hier eine große Rolle. Die SPD, die u benutz gegemwärtigen Antell von 38 Mandaten i danze auf Kosten des BHE(6 Mandate) erh] Christ dürkte, wird— seit zehn Jahren in Stute] gegen in der Regierung— nicht gerne in Oppo nes gehen. Ihr Fraktionsvorsitzender ist Protes Mann des Ausgleichs in landespolitise Fragen. Eine Koalition SPD/YFDF/D VE ichen gegen würde, falls es am Wahltag nich durch einem Erdrutsch kommt, die schmale Ref darin rungsbasis von 1951 mit all ihren unangel malen men Konsequenzen wiederholen. A, 0 wäre Wohl nur zu denken, wenn sich die di beim Bumdestagswahlgesetz auf das Gre System versteifen würde. MORGEN / Nr.. Dienstag. 21. Januar 1956 — Was sonst noch gescha g Durch ein Großfeuer zerstört wurde am Sonntag eine Festhalle in Baltimoore(US), in der sich etwa 1 000 Angehörige einer katholischen Kirchengemeinde zu einem ge- selligen Abend versammelt hatten. Nach bis- ankom- herigen Berichten wurden bei der durch das Khs nach] peuer verursachten Panik elf Menschen zu 1 werden] Tode getrampelt. Etwa 200 Personen wurden nitgetelt] zum Teil schwer verletzt. Das Feuer brach 8 Staats am frühen Abend in einem Ventilator aus. brechen! Beherzte Männer versuchten, während die Polizisten ersten Besucher den Saal geordnet verließen, ginn dee] das Feuer zu löschen. Aus noch unbekannten egen Ar, Grunden schlug jedoch plötzlich eine Stich- nung von flamme in den Saal, die das ganze Gebäude chen. Von blitzartig in Brand setzte und auch einen morgem der Hauptausgänge sperrte. Schrille Ent- erlassen/ setzensschreie waren das Signal zu einer Ansamm grauenhaften Panik. Wild um sich schlagend, Strafbar] stürtzte die Menge, unter der sich auch Kin- n verhaf. der befanden, zu dem zweiten Hauptausgang, nktionan blindwütig alles niedertretend. was sie bei de hinderte. Hunderte von anderen stürzten, da engen Fenstern des einstöckigen Gebäudes. wichtige ihnen der Ausgang verwehrt war, zu den ö Nach Augenzeugenberichten entspann sich ay hat um den Zugang zu den Fenstern ein wilder nur de Kampf der Verzweifelten. Mit dem Kopf Ale mel voran wurden manche von den Nach- e d drängenden hin ausgestoßen. Von hinten Nachbar. wurden andere, die schon das Fensterbrett n Alarm. erstiegen hatten, wieder heruntergerissen. Mob noch* 58 Der 48 jährige Ingenieur William Bauern mben Fp. pus Parsipanny im UsA-Staat New Jersey m 1 erschoß alle sechs Angehörigen seiner ale Fir Pamilie und beging Selbstmord. Bauern mung de wollte seine 84jährige Mutter in ein Kran- egen den kenhaus bringen und anschließend einen brlaup in Florida antreten. Wie die Polizei mitteilte, lief er aus unerklärlichen Gründen plötzlich Amok und erschoß seine Mutter, seine Schwiegereltern, seine Frau, seine sechsjährige Tochter und seinen zweijährigen 2 Sohn. Dann beging er Selbstmord. * Von Mittwoch an werden alle Veröffent- u ermög lichungen und Regierungsdokumente in tzt ein e. China in vereinfachter Schrift erscheinen, wie Polizei n die chinesische Nachrichtenagentur HSINHUA ind wen berichtete. Der Staatsrat hatte am Wochen- i Stärken ende die Vorlage für eine Schriftreform ge- 1. fehlt% nehmigt. Danach werden etwa 500 ver- m Man einfachte Schriftzeichen an Stelle der bisher modernen sebräuchlichen mehreren tausend teilweise viere st sehr komplizierten Zeichen verwendet eifen fab. werden.. Für viele Hunde in der Schweizer Stadt St. Gallen gab es am Sonttag zur Feier des Tages eine Extra-Ration. Ihre Besitzer feier- ten den Sieg gegen den städtischen Fiskus, „ der die Hundesteuer von 30 auf 50 Franken ügung i erhöhen wollte. Diese Absicht hatte die Tier- Ger moto liebhaber in Harnisch gebracht, die eine zehn Prb. kommunale Volksabstimmung erzwangen, Polizei bei der die St. Galler Bevölkerung mit 6 309 gegen 5 627 Stimmen die Erhöhung der drei Jah Hundesteuer ablehnte. estand%* hezu sed Mehr als 4 000 Jugendliche aus allen Tei- n meiste len Berlins trafen sich am Sonntag zur iner ange Hundertjahrfeier des evangelischen Jung- hl der Po männer-Werkes in der Schöneberger Sport- Hionenstad halle. Im Mittelpunkt der Veranstaltung dent be stand eine Ansprache des Bischofs von r Wenige Greifswald, Dr. Friedrich Wilhelm Krum- A Th Pal macher, der die evangelische Jugend mahnte gesetzt b das große Werk aktiv weiterzuführen und ringer va nicht auf den Lorbeern hundertjähriger erhält Tradition auszuruhen. a 0 e Unbekannte Täter drangen in der Nacht ad an dd um Sonntag in den Rattenstall der Ver- ren Jaht suchstierfarm in Eggeperg(Kreis Halle) ein n kann und entwendeten 200 tragende weiße Ratten N im Gesamtwert von 800 Mark. Die Krminal- lang mil beamten können sich nicht erklären, was die neigen u Täter mit den gestohlenen Tieren vor haben. 1 dazu, M. u vermeh Die Zweite Strafkammer des Lüneburger zt, das auf Landgerichts verurteilte eine 56jährige jeutschleſ Hausfrau wegen Bedrohung von Beamten ischen gi des Verfassungsschutzes zu drei Monaten Wollen.“ Gefängnis. Die Verurteilte ist Mitglied einer den sich i kommunistischen Tarnor ganisation und hatte ale inen einem Beamten des Verfassungsschutzes zu- rozent u gerufen:„Wir werden uns Ihren Namen und orzeitig u ihr Gesicht merken. Die Folgen werden Sie i der Zu noch spüren.“ reicht no 5 5 alliste wi Der bayerische Wirtschaftsminister Otto Der Gru ezold kündigte bei einem Besuch in Hof en Arbe Oberfranken) die Urangewinnung im Fich- möslicht ſelgebirge an. Die chemischen und physika- lischen Eigenschaften der bei Weißenstadt gewonnenen Uranerze erlaubten seine Ver- Hamburger Polizei bekommt„Fernseh-Augen“ Verkehr läßt sich nicht in„Grüne Welle“ einfangen/ Löst die Kamera den Verkehrspolizisten ab? Noch immer tüfteln die Verkehrsexperten der Großstädte an der„idealen“ Lösung der Probleme, die der unaufhaltsam wachsende Straßenverkehr ihrer Städte aufwirft. Da jede Stadt mit Schwierigkeiten ganz eigener Art zu kämpfen hat, die sich aus ihrem Straßenbild, ihren Nahverkehrsmitteln und anderen örtlichen Faktoren ergeben, gibt es auf diesem Gebiet keine Patentlösung für alle. Nach den bisherigen Erfahrungen scheint aber eines festzustehen: Die„grüne Welle“ hat sich nicht bewährt. Der Verkehrs- Strom sollte nach diesem Plan durch zeitlich ktestgelegte Grün-Gelb-Rot-Intervalle von Kreuzung zu Kreuzung zügig durchgeschleust Werden. Der Verkehr, so stellte sich heraus, „lebt“ aber viel zu sehr, ist viel zu veränder- lich, als daß er sich durch am Rechentisch festgelegte Schemata einfangen ließe. In dem Bestreben, andere und bessere Wege zu finden, will die Hamburger Polizei jetzt Versuche mit einem„Fernsehauge“ machen, das zunächst eine bisher von einem Verkehrspolizisten besetzte Kreuzung über- Wachen soll. Auf einem Mast oder hoch oben an einer Hausecke werden ein oder mehrere Fernsehkameras angebracht, die den gesam- ten Verkehr auf der Kreuzung und den Zu- fahrtsstraßen erfassen und àuf den Bild- schirm in der Zentrale der Verkehrspolizei Weitergeben. Dort wird dann die Grün-Rot- Folge je nach Bedarf eingestellt. Lohnend wird eine solche Fernsteuerung natürlich erst dann, wenn sie nicht eine, son- dern mehrere Kreuzungen gleichzeitig erfas- sen kann, deren Verkehr voneinander abhän- Sig ist, und die in einer Großstadt oft in komplizierter Wechselbeziehung miteinander stehen. Da sich der Verkehrsfluß erfahrung gemäß zu den verschiedenen Tageszeiten nach bestimmten„Schwerpunkten“ ausrich- tet und die Belastung der einzelnen Knoten- punkte dementsprechend schwankt, hat sich die Hamburger Polizei für jede Innenstadt- Kreuzung fünf„Programme“ ausgerechnet, die— miteinander in Beziehung gesetzt— Praktisch unbegrenzte Kombinationsmöglich- keiten für die Verkehrslenkung erlauben. Werden nun alle Kreuzungen durch Fern- sehkameras überwacht, die der Mann am „Steuerpult“ in der Zentrale durch einen Druck auf den Knopf auf seinen Bildschirm Reklametexte in Funk und Fernsehen unbeliebt Neue Zusatzapparate Obgleich Radio und Fernsehen in den USA von der geschäftlichen Reklame leben, ist das Publikum von deren Ueberhandneh- men alles andere als begeistert und zeigt eine starke Neigung, allzu aufdringliche Werbesprüche kurzerhand abzuschalten. Um die Ausführung dieses Wunsches möglichst zu erleichtern, haben Techniker neuerdings einen Zusatzapparat geschaffen, der bei gemischten Sendungen das Wort eliminiert und nur die Musik weiter ertönen läßt. Dieser unter der Bezeichnung„Com- mercia! Killer“ auf den Markt gebrachte Apparat reagiert auf die verschiedenartigen Schwingungen des gesprochenen Worts und der Instrumentalmusik, ist aber natürlich nicht imstande, etwa gesungene Werbe- Chansons zu unterdrücken oder in ihre Be- standteile zu zerlegen. Ein anderes, in der gleichen Absicht ge- schaffene Gerät, das als„Blab-off“ bezeich- net wird, geht von der Erfahrungstatsache aus, daß Reklamesprüche gewöhnlich lauter Vorgetragen werden als die übrige Sendung, und schaltet daher bei Fernsehsendungen den Ton ab, wenn er eine gewisse Laut- stärke übersteigt. Vollständig erfüllen beide Geräte noch nicht ihren Zweck, und es ist keine Frage, daß sich die Publicity-Manager bald be- gegen Werbesprüche mühen werden, diese Abwehrmaßnahmen der geplagten Hörer durch neue technische Kniffe zu überspielen. Die ideale Lösung Wäre zweifellos ein auf Reklamesendungen sauer reagierender Roboter, der allerdings ein äußerst empfindliches Elektronengehirn besitzen müßte. Bis ein solcher konstruiert ist, wird sich der amerikanische Hörer im- mer noch gezwungen sehen, den Schalter seines Geräts selbst zu bedienen. holen kann, so lassen sich die nach den Haupt-Verkehrsströmen 2u organischen Gruppen zusammengeschalteten Verkehrs- ampeln auf das jeweils günstigste„Pro- gramm“ einstellen. Das nach dem Ermessen des Beamten gewählte Programm kann dann beibehalten werden, bis die Bildschirme an- zeigen, daß sich der Verkehrsfluß verlagert hat. Die Grenzen einer solchen Methode liegen in der Belastungsfähigkeit des Mannes am Steuerpult, ganz abgesehen von den tech- nischen Schwierigkeiten, über die die ge- planten Versuche erst noch Auskunft geben sollen. Noch ist man jedenfalls im Hambur- ger Polizeihauptquartier nicht davon über- zeugt, eine Ideallösung gefunden zu haben. Auch ist das Fernsehverfahren nicht gerade billig: für die Hamburger Innenstadt würden etwa 20 Kameras benötigt, die je etwa 10 000 Mark kosten. Hinzu kommen die Kosten für den Betrieb des Steuerpults. Die Zukunft gehört nach Meinung der Experten vielmehr der vollautomatischen Anlage, und diese ist nur durch sogenannte Zählschwellen möglich, die in angemessenem Abstand vor jeder Kreuzung eingebaut wer- den und durch ein Uhrwerk genau die Zahl der jeweils an die Kreuzung herankommen- den Fahrzeuge registrieren. Zählschwellen gibt es bereits seit Jahren in Holland und seit einiger Zeit auch in einigen westdeut- schen Großstädten, nur daß hier das Uhr- werk in der Zentrale noch abgelesen und die Verkehrslichter durch menschliche Kraft um- geschaltet werden müssen. Die Vollautomatik Wäre aber erst dann erreicht, wenn auch dies Aufgabe von einem FElektronengehirn übernommen würde— wenigstens dort. wo mehrer Krenzungen miteinander in Wechsel- beziehung stehen. Gerd Lüdemann Rundfunk hilft Verbrechen aufklären Durchsagen der Kripo sollten nicht nur„mit halbem Ohr“ angehört werden „Und nun noch eine Durchsage der Kri- minalpolizei.. Wenn dieser Satz im An- schluß an einen Nachrichtendienst im Radio zu hören ist, vernehmen Millionen von einem Kapitalverbrechen, einem Mord oder Raub, hören die Beschreibung des Täters und wei- tere Hinweise auf sein Verhalten. Und doch reagieren nur knapp 10 Prozent aller Radio- hörer mit erhöhter Aufmerksamkeit. Beson- dere Wirkungen können diese Durchsage von zum Teil internationaler Bedeutung in Restaurants und an anderen öffentlichen Stellen erzielen. Kriminalkommissar Pétot, Leiter der Ab- teilung Radio- Information der französischen Die amerikanischen Be- hörden haben ein neues Röntgengerät vorgeführt, mit dem man eine Pano- rama-Aufnahme des gan- zen Mundes in 40 Sekun- den machen kann. Bei der bisker üblichen Röntgen- technik mußte man 14 Einzelaufnahmen nackein- ander machen. Bei dem neuen Gerät drehen sich Filmhalter(links und Röntgenquelle(rechts) gleichzeitig im Halbkreis um den Kopf des Patien- ten. Das Gerät wurde in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Luftwaßſe von dem„National Bureau of Standards“ entwickelt. AP-Bild Polizeizentrale, beklagt sich über die leider in Europa weit verbreitete„Trägheit der Radiohörer“. Allenthalben treffe man auf die Auffassung„Was geht das mich an?“ Eine andere Untugend sei es, bei Durchsagen der Kriminalpolizei nur„mit halbem Ohr“ hinzuhören.„Ich bin überzeugt, wir hätten in den europäischen Ländern mit Hilfe des Radios die doppelte Zahl Verbrechen klären können, wenn die Hörer aufmerksamer und hilfsbereiter wären!“ Seinen besonderen Dank zollt Monsieur Pétot drei französischen Kartenspielern, die aufmerksam zuhörten, als aus dem Laut- sprecher ihrer Stammkneipe plötzlich die Nachricht von einem Bankraub ertönte, bei dem die Täter den Hauptkassierer und einen Angestellten brutal nieder geschossen hatten. Mitten in der Meldung wurde die Tür zur Wirtschaft aufgerissen, und zwei wenig sympathische Burschen wollten eintreten. Da hörten sie ihr eigenes Verbrechen aus dem Lautsprecher. Sie zuckten zusammen und verrieten sich vor Schreck. was aller- dings nur die Kartenspieler bemerkten. Wenig später schlossen sich um die Hand- gelenke der Verbrecher die Stahlfesseln. Ein anderer Fall wird aus Rom berichtet. Ein Verbrecherpaar hatte beschlossen, ein reiches Ehepaar zu ermorden und das hohe Bankkonto nachher abzuheben. Beim Ver- stecken der Leiche des Mannes wurde der eine Mörder überrascht. Sein Komplize, der in einem Kurort auf die günstige Gelegen- heit wartete, um die Frau umbringen zu können, hörte starr vor Schreck im Radio die Fahndungsmeldung und wenig später die Nachricht von der Festnahme. Da war er der Tat nicht mehr fähig. Bei seiner späteren Verhaftung gab er zu, daß die Radiodurch- sage der Frau praktisch das Leben gerettet hatte. In den südamerikanischen Staaten warnen die Radiostationen sonntags zu einer be- stimmten Zeit vor den dort ungemein zahl- reichen Heiratsschwindlern, deren Beschrei- bung und Anbiederungsmethoden sie be- kanntgeben. Den Sendeleitungen liegen zahl- reiche Dankschreiben von Frauen vor, die im letzten Augenblick erkannten, daß sie im Begriff waren, Hab und Gut einem Betrüger zu Opfern. eutsche 5. zationalia Verkung. Tas wir sahen: ich die pu,. 5 ndesprol Eine ideale„ ers amm 1d 7 0 Manchmal geschieht ein Wunder. Das amm 4. M. Programm, das der Bayerische Rundfunk den Ui dem europäischen Fernsehpublikum zum 200. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Lansteg Mozart bescherte, war ein solches Wunder: einer kin ganz großer Wurf, wie er in solcher . ob wies Vollkommenheit nur selten möglich ist, eine erung* Feier, die sich nicht mit dem repràsenta- gt Von 05 tiren Aufwand begnügte, sondern zu einem eute aun echten künstlerischen und menschlichen Sphinzte Frlebnis wurde. Koalltia ö Es begann um halb neun, genau zu der unde, da Mozart am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren wurde, mit einer Bilder- olige von Ludwig Kusche und Kurt Wil- eum, die in alten Stichen und Gemälden n 121 S den Geist des 18. Jahrhunderts lebendig Tte, bes werden lieg, die Menschen und Ereignisse er pp jener Zeit beschwor und die Stimmen aller der Bunde oben Musiker bis in unsere Tage, die die- Ein ange en Genius gehuldigt haben. e Teilnal erung ufbauard verdienst wohl Wie de gerne? Dann folgte„Die Entführung aus dem 2 gefühn 8 jene Oper, in der Mozart mit den + Grunde onventionen des italienischen Stils brach leme spe und zum ersten Male einen deutschen Text O, die 1 denutzte, nämlich das Bühnenstück„Kon- ndaten Stanze und Bel Monte“, dessen Verfasser, 5 gertstopn Friedrich Bretzner, öffentlich 9 0 die musikalische Verschandelung sei- bote Lerkes durch„einen gewissen Mozart“ 1 sstierte. Das Schauspiel wäre ohne diese 5 85 längst vergessen, aber in der text 1 Neufessung und Fernsehgestaltung 9 75 Kurt Wilhelm kam plötzlich etwas ö 11255 zum Vorschein, das man bei den nor- jegen Opernaufführungen meist übersieht: in diesem Stoff ein Stück Lessing steckt, umanitäre Ethos der Aufklärungszeit, Entführung“ der Glaube an die menschliche Güte und Vernunft, die nicht unbedingt ein Privileg der weißen Rasse sind, sondern auch, und sogar weit besser, im Herzen eines Heiden leben, der auf Rache verzichtet und seine christlichen Feinde durch Edelmut und Seelengröße beschämt. Daß es dieser Münchener Fernseh-Bearbeitung gelang, den verstaubten Operntext— der lediglich eine sekundäre Bedeutung hatte— in Dichtung zu verwandeln, die Figuren aus ihrem Klischee zu lösen und die Szenen mit dra- matischem Leben zu erfüllen, war nur durch das Playback- Verfahren möglich. Hier konnte stimmlich und darstellerisch eine ideale Besetzung ausgewählt werden, wie man sie auf der Bühne kaum jemals kindet: Marianne Koch, eine beseelte Kon- stanze voll verhaltener Wärme, Ina Peters, das Blondchen, ein tapferes, heiter-zuver- sichtliches Menschenkind fern von allen koketten Zofenallüren, Erwin Strahl, ein ernster, symphatischer Bel Monte, Hans Clarin, der als Pedrilla eine wohltuend ge- dämpfte Komik zeigte und schließlich der famose Kurt Großkurth in der Paraderolle des Osmin, ein grotesker Fettwanst, dumm und tückisch. Erstaunlich, wie diese Schauspieler ihre Gesangspartien beherrschten, die sie zu den unterlegten Stimmen von Maria Stader, Rita Streich, Ernst Häflinger Martin Vantin und qosef Greindl nur zu markieren brauch- ten. Allein schon diese Synchronisation war eine bewundernswerte Leistung. Dem Bassa Selim, der einzigen Sprecherrolle dieser Oper, gab Ernst Ginsberg ein nobles, sehr menschliches Profil, und es war nicht zu- letzt sein Verdienst, daß gerade über diese Szenen ein Hauch Shakespearescher Größe lag. Wer diese großartige, glänzend fotogra- fierte Aufführung in dem zauberhaften Bühnenbild von Walter Dörfler gesehen hat, wurde von der Musik Mozarts— gespielt vom Rias-Sinfonieorchester unter Leitung von Ferencz Fricsay— plötzlich in einem ganz anderen, tieferen Sinn gefangen. Man versank in die Schönheit der Töne und Bil- der, und es gab in dieser idealen Synthese keinen störenden Klang, keine desillusio- nierende Geste. Es war eine Entführung aus der Wirklichkeit hinüber in das Reich reiner Humanität und hoher Kunst. Modernes Gesundheitswesen Penicillinhaltige Milch? Nach dem Milchgesetz vom 15. Mai 1931 ist es verboten, Milch in den Verkehr zu bringen, die von Kühen stammt, die mit in die Milch übergehenden Arzneimitteln be- handelt wurden. Nach einer Feststellung in der Zeitschrift„Ernährungs- Umschau“ trifft diese Bestimmung auch für Milch von Kühen zu, deren Euter mit Penicillin behandelt worden ist. Da das in das Euter gebrachte Penicillin in der Hauptsache mit der Milch wieder ausgeschieden wird, ist diese Milch weder als Trinkmilch noch als Werkmilch geeignet, weil durch den Penicillingehalt die biologischen Reifungsvorgänge für die Ver- arbeitung unterbunden und u. U. allergische Reaktionen nach dem Trinkmilchgenuß her- vorgerufen werden können. Es werden da- her Maßnahmen gefordert, die geeignet sind, penicillinhaltige Milch von der Verarbeitung auszuschließen. Medizinische Literaturflucht Die größte medizinische Bibliothek der SA, die Armed Forces Medical Library in Washington, erfaßt heute etwa den zehnten Teil der in der Welt erscheinenden rund 13 000 medizinischen Zeitschriften. Selbst dem reichen Amerika ist es nicht mehr mög- lich, sich vollständigen Ueberblick über alle ärztlichen Fachorgane zu verschaffen. Man hat jetzt ausgerechnet, daß die medizinische Weltliteratur jedes Jahr um etwa eine Mil- lion wissenschaftlicher Arbeiten wächst. Unfallverhütung In jedem Haushalt sammelt sich täglich Abfall an, dessen Beseitigung aus hygieni- schen und ästhetischen Gründen geboten ist. Es ist aber nicht damit getan, den Abfall einfach in die bereitstehende Mülltonne vorm Haus zu schütten; jeder möchte, daß diese auch geleert wird. Und dabei wird den Arbeitskräften der Müllabfuhr oft Unmög- liches zugemutet, wie Oberbaurat O. Tope im„Zentralblatt für Arbeitsmedizin und Ar- beitsschutz“ feststellt. Die Müllwerker sind oft gezwungen, mit an Akrobatik grenzenden Anstrengungen die durchschnitlich 90 kg schweren Mülltonnen aus Gruben und Versenkungen zu heben, über Treppen herauf. oder herunter zu be- Wegen, aus den winkligsten Ecken hervorzu- ziehen oder über große Entfernungen zu rol- len. Dabei sind sie nicht nur sehr großen Unfallgefahren ausgesetzt, sondern auch außerordentlich großer körperlicher Be- lastung in ihrem ohnehin schon sehr scnwe⸗ ren Beruf, wenn man bedenkt, daß ein Müll. Werker täglich etwa 120 große Mülltonnen bewegen muß. Es sollte daher bei allen Neubauten auch behördlicherseits die Schaffung von günstig gelegenen Mülltonnenstandplätzen berück- sichtigt werden; aber auch bei älteren Häu- Das Wetter Aussichten bis Mittwochabend: Heute noch wolkig, vereinzelt etwas Schnee- fälle, dann Bewölkungsauflockerung, trok- ken. Tagestemperaturen etwas unter 0 Grad. Nachtfröste in niederen Lagen minus 5 bis minus 10 Grad, Odenwald und Bauland ört- lich auch darunter. Aufkommender Nord- ost- bis Ostwind. Uebersicht: Eine scharfe Grenze zwischen kalter Festlandluft im Osten und milder Meeresluft im Westen liegt zwischen Rhein- mündung und Bodensee. Sie wird sich heute mit auffrischender Ostströmung nach Westen verlagern, so daß unser Gebiet voll in den Bereich trockener Festlandluft kommt. Die Frostperiode wird mehrere Tage anhalten. Sonnenaufgang: 8.00 Uhr. Sonnenuntergang: 17.19 Uhr. 7 Vorhetrsage- Karte 07.21.1288: Uf 5 Pegelstand vom 30. Januar Rhein: Maxau 501(-40); Mannheim 418 (6); Worms 344(4); Caub 352(44). Neckar: Plochingen 182(22); Gundels- heim 238(65); Mannheim 428(— 22). Berliner Schreckensmonat Berlin. Mit 43 Verkehrstoten bis zum Samstag ist der Monat Januar zum Schrek- kensmonat der Westberliner Unfallbilanz geworden und hat damit den bisherigen Un- tallrekord des November 1955 mit 40 Ver- kehrstoten noch übertroffen. Ballonstarter erlitt Herzschlag Hamburg. Der Ballonstarter des Ham- burger Vereins für Luftfahrt, Willi Ort, er- litt am Sonntag vor Schrecken und Auf- regung einen Herzschlag, als der Freiballon „Ferdinand Eimermacher“ von einer Boe in eine Starkstromleitung geschleudert wurde, teilt die Hamburger Polizei mit. Steigende Jugend kriminalität München. Einen beträchtlichen Anstieg der Jugendkriminalität meldet die baye- rische Landpolizei in ihrem Jahresbericht für 1955. Während die Gesamtzahl der Ver- brechen und Vergehen gegenüber 1954 um 3,5 Prozent stieg, erhöhte sich die Zahl der straffällig gewordenen 18- bis 20jährigen um 13 Prozent, der 14 bis 17jährigen um 11 Prozent und der Kinder um 17 Prozent. Von der letzten Gruppe, den noch nicht 14jähri- gen, wurden 1955 im Bereich der bayerischen Landpolizei unter anderem 1492 Diebstähle, 28 vorsätzliche und 167 fahrlässige Brand- stiftungen sowie vier Notzuchtverbrechen verübt. Am unbeschrankten Bahnübergang Celle. Ein Zusammenstoß zwischen einem Personenzug und einem Pkw forderte am Samstag an einem mit Warnampeln ver- scshenen unbeschrankten Bahnübergang auf der Bundesstraße 3 in der Nähe von Celle ein Todesopfer und einen Schwerverletzten, teilte die Polizei in Celle mit. Der 28 jährige Angestellte Fritz Wasserloos aus Solingen verstarb kurze Zeit nach dem Unfall an seinen schweren Verletzungen. Der mitfah- rende 23jährige Angestellte Horst Schmidt (Solingen) wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Celler Krankenhaus eingeliefert. In die nach dem Unkall eintre- tende Stille klang aus dem Autoradio laute Tanzmusik. sern, wo kein solcher vorhanden ist, sollte man auf einen geeigneten Platz bedacht sein, um den Müllwerkern ein unfallsicheres Ar- beiten unter geringstmöglicher körperlicher Belastung zu gewährleisten. Mehr laufen! Angina pectoris und die so oft erwähnte „Managerkrankheit“, die bei den Todes- ursachen der heutigen Zeit mit an erster Stelle rangieren, haben ihre Grundursache neben allgemeiner Ueberlastung vor allem in dem Mangel an körperlicher Bewegung; denn die modernen Menschen gehen viel zu wenig zu Fuß. Die oft nur noch sitzende Stel- lung in vielen Berufen, im Kraftfahrzeug und anderen Verkehrsmitteln, aber auch in der Wohnung während der Freizeit ist die häufigste Voraussetzung zu dem Bewegungs- mangel, und gerade hier, in der Freiheit, sollte sich doch am besten die Gelegenheit ergeben, diesem Mangel an Bewegung abzu- helfen und damit der Entstehung von ernsten Herz- und Kreislaufkrankheiten vorzubeu- gen. Sei es, daß man sich in irgendeiner Form sportlich betätigt oder sich auf einem Spazier- gang von Zeit zu Zeit Bewegung verschafft. Wem das Auto dabei unentbehrlich erscheint, sollte es dann nur zur Anfahrt in irgendein schönes Gebiet benutzen. Aber auch auf dem Weg zur Arbeitsstelle sollte man sich etwas Bewegung gönnen, und wenn man dabei nur eine Haltestelle früher aus der Straßenbahn steigt und den Rest des Weges zu Fuß zurücklegt. Die Autofahrer sollten sich nicht ärgern, wenn sie keinen Parkplatz in der nächsten Nähe ihres Zieles finden. Der kleine Zeitverlust beim Gehen wird wieder ausgeglichen durch unbewußten gesundheitlichen Gewinn. Es wird sich wohl immer und überall Zeit und Gelegenheit finden, sich mehr zu be- wegen. Und die Mühe ist klein neben dem gesundheitlichen Schaden, dem man damit vorbeugen kann. 5 . 8 5 1 5 1 5 a Seite 4 e 45 75 MANNHEIM Dienstag, 31. Januar 1956/ Nr. 28 Ein durchaus„echter“ Winter-Schlußverkauf: Aus Schnee wurden Matsch und Hindernisse. Schlechtes Wetter, gedämpfter Ausverkaufs-Ansturm und Unfälle/ Straßenbahner waren Herren der Lage Mit grimmigen Mienen starrten die Mannheimer Kraftfahrer gestern früh aus ren Schlafzimmerfenstern: Geradezu ufler- Wartet rasch hatte der bleierne Himmel seine Flockenfracht über der Stadt abgeladen. Die Kinder freuten sich zwar ob der weißen Pracht, die noch während des Vormittags von mahlenden Autoreifen in bräunlich- Slitschigen Matsch verwandelt wurde, aber für viele Erwachsene— unter ihnen die zahlreichen Ausverkäufer“— war es ein schwerer 8 Der Winterschlußverkauf machte dieses Jahr seinem Namen alle Ehre: Er brachte den Winter mit. Die Käuferscharen aus dem Odenwald und der Pfalz stapften mit ge- füllten Einkaufstaschen, in Skistiefeln, ge- fütterten Ueberschuhen und unter bunt- bedruckten Kopftüchern durch die Innen- stadt, trugen pfundweise Schnee-Ueber- Pleibsel in die grogen Warenhäuser und füllten die Straßenbahnen bis zum Ber- sten. Aber— und das hat dem Mann- heimer Eingelhandel, der eine starke Kon- zentration des Schlußverkaufs für das kom- mende Wochenende erwartet, nicht gerade zu Übergroßer Freude gereicht— ein großer Teil der Landbevölkerung blieb wegen des schlechten Wetters zu Hause. Protzdem meldete uns ein Kaufhaus in der Breiten Straße, daß der Andrang vom frühen Morgen an genau so stark war, wie Lokalkommentar: Die Leute reden lassen Ein kluger Redner meinte kürzlich auch in Mannheim, die Zeitungen zeigten zu we- nig Interesse für Ausbildung und Erziehung der Jugend, diese Lebensfragen des Volkes und seiner Zukunft. Wirklichkeitsflüchtig ließen sie sich auf irgendwelche Tagesereig- nisse ein, an die sich bereits einen Monat Später kaum noch jemand erinnern könne. Selbst außenpolitische Themen auf den ersten Seiten der Zeitungen könnten an Le- benswichtigkeit kaum mit unseren Nach- Wuchssorgen konkurrieren. Da hatten die Politiker in den Redaktio- nen ihren Hieb weg. Das prominente Mit- glied eines prominenten Mannheimer Lehr- Körpers applaudierte demonstrativ, als sich Dr. Hermann Becker dann auch lustig machte über„das“ Feuilleton„der“ Zeitungen: Darin stünden— neben den unvermeidlichen Rou- tine-Artikeln über Ortéèga y Gasset— Thea- ter-, Konzert- und Ausstellungsberichte, die für mittelmäßige Angelegenheiten unverhält- nismäßig viel übrig hätten. Für Lebensfra- gen unserer Industriegesellschaft sei auch im Feuilleton kein Platz mehr. „Wer da bauet an der Straßen— muß die Leute reden lassen“— das ist für die Zeitungsleute keine wertvolle Weisheit. Wahrscheinlich haben die beiden Herren(der Redner und sein Beifallspender) schon lange keine Staädt-Zeitüng' in der Hand gehabt. Gewissenflafte“ Redaktionen achten heute darauf, daß der wichtige Fragenkomplex nicht zu häufig die Spalten füllt. Das In- teresse dafür soll nicht abgestumpft und er- drückt, sondern noch viel mehr geweckt werden. In Mannheim haben wir seit sieben Jah- ren eine reiche Vortragstätigkeit über Ju- gend-, Erziehungs- und Bildungsfragen. Sie War und ist leider nur zu vielseitig. Wer das „Angebot“ an Vorträgen und Diskussionen in seiner ganzen Breite auf sich wirken leg, konnte zu der Schlußfolgerung„Alle Klarheiten restlos beseitigt“ ebensoviel Nei- gung wie Veranlassung haben. Jeder Redner bringt seine eigene Diagnose und Therapie mit, die er bei beschränkter Zeit nur andeutungsweise, das heißt voll- kommen unvollkommen entwickeln kann. Und da jeder bei Adam anfängt und bis Za- charias kommen möchte, der Vollständigkeit halber, fallen viele Vorträge so blaß und blutarm aus. Und wer sie nicht nur zählt, sondern wWägt, findet in ihrer Wirkungslosig- keit keine Rätsel. Es gibt viele Meinungen und Nusncen, aber es fehlen die großen gliedernden Geister, die Ordnung schaffen. Als Wilhelm von Humboldt vor 150 Jah- ren die moderne Ausbildung entwarf, gab es daneben und dagegen viele andere. Meinun- gen, aber gegen sein hierarchisch geglieder- tes und geordnetes Bild kam keiner auf. Heute sieht jeder die durch Wilhelm von Humboldt eingeleitete Fehlentwicklung ein; aber ein anderes, ein auf unsere Zeit, ihre Einsichten und Erwartungen bezogenes Bild hat sich noch nicht herausgeschält. Das Spannungsfeld des mehr oder minder gut fundierten Meinens ist zum Dickicht Se wor- den, durch das nur Trampelpfade führen. Die Spannungen sind untereinander so ver- schränkt, daß alle Kräfte sich gegenseitig niederhalten. Das erklärt die Ohnmacht so vieler geistiger Bemühungen. So spiegelt sich aber auch die Lage in der Zeitung! Ist es also tatsächlich Interesselosigkeit, wenn ein wichtiger Fragenkomplex nicht bei jeder Gelegenheit in voller Breite(wie breit Vorträge sein können) in die Zeitung ge- langt? Man sollte hinter der keineswegs übertriebenen Zurückhaltung das Ergebnis einer gewissen Erfahrung vermuten: Die Lösung der Kernfrage aller Erziehung und Ausbildung kann nur aus der Tiefendimen- sion kommen, noch mehr Breite trägt dazu nichts mehr bei. Deshalb genügen Kostproben aus verschiedenen Auditorien, so lange die Spaltung der Meinungen sich fortsetzt. und eine neue Kristallisation auf sich Warten läßt,— meinen Redakteure, die über ihr Tagewerk nachdenken. f. W. k. Wohin gehen wir? Dienstag, 31. Januar Theater: Nationaltheater 19.45 bis 22.45 Ur: „Cosi fan tutte“(Miete B, Th.-G. Gr. B, freier Verkauf). a Filme: Planken:„Sissi“; Alster und Capitol: „Die schöne Helena“; Palast:„Flucht aus Schanghai“; 22.20 Uhr:„Die Hölle der roten Berge“; Alhambra:„Familie Hesselbach in Urlaub“; Universum:„Die Försterbuben“; Ka- mera:„Mambo“; Kurbel: Drei aus Texas“. Sonstiges: Börsensaal E 4, 15.30 Uhr: Offent- che Stadtratssitzung., im Vorjahr, und daß die Kunden auch in überwiegender Zahl Artikel kauften, die keine ausgesprochenen„Ausverkaufswaren“ sind; zum Beispiel hochwertige Damen- kleidung.„Die Firmen haben sich alle große Mühe gegeben, und die Angebote sind wirk- lich sehr gut“, meinte ein„Stratege im Hauptquartier des Einzelhandels“ erleichtert am Telefon. Aber nicht allein der Schnee, sondern auch der bei vielen Käufern noch aus- hende Zahltag war mit schuld, daß stel- lenweise nur ein zögerndes Einsetzen der Wühlenden FHausfrauenschlacht registriert Wurde. Wenn alle Gehälter ausbezahlt sind, wird der Sturm mit wesentlich stärkerer Vehemens über die Theken brausen. Die Schlager der Saison sind Krawatten für acht Pfennig(), Kleiderstoffe für 1,95 Mark, Wollkleider für 4,95 DM(oh nein, nicht für 5 DM) und sogar Herrenwintermäntel für sage und schreibe 19 Deutsche Mark! Aller- dings wurde ein Nachlassen der Nachfrage nach solchen„Schlagern“ verzeichnet; das Publikum will eindeutig Qualitätsware zu herabgesetzten Preisen. Und um dieses Ziel zu erreichen, hatten sich die unentwegten Experten trotz des Schneegestöbers schon vor Beginn an manchen Ladentüren ver- sammelt. Das monotone Kratzen der Schneeschau- keln, das Geräusch„knatschender“ Schuh- sohlen im spritzenden Schneemorast der Großstadt war den ganzen Tag über zu hören, und auch die bis zum Nachmittag noch einigermaßen jungfräuliche weiße Decke in den Vororten wurde langsam, aber sicher zu matschigem Dreck. Die Männer des Tief- bauamtes waren in ihren Räumkolonnen ständig im Einsatz, die Polizei erwies sich an vielen Uebergängen als wahrer Freund und Helfer, und es gab weniger Unfälle, als man erwartet hatte:„Bei solchem Wet- ter fahren die Kraftfahrer äußerst vorsich- tig“, erklärte der K. v. D.(Kommissar vom Dienst) der Schutzpolizei. Zwei schwere Unfälle geschahen den- noch: Einer in Sandhofen(unsere Bild- 8 leiste auf der gegenüberliegenden Seite) und einer in der Rhenaniastraße. Dort wurde ein Pkw auf die Gleise am Bahnübergang geschleudert und von emem vorbeifahren- den Zug total zertrümmert; der Fahrer konnte sich Gottseidank rechtzeitig in Sicherheit bringen. Sonst nur kleinerer Blechschaden. Die Landespolizei meldet ähnliche Er- gebnisse: Fünf Unfälle auf der Autobahn Mannheim Heidelberg verursachten nur ge- ringen Sachschaden. Aber bei Kilometer 591, in der Nähe von St. Leon, geriet ein Per- sonenwagen über den Mittelstreifen auf die andere Fahrbahnseite und prallte auf einen entgegenkommenden Lastzug. Der Fahrer Wurde sofort getötet, seine Frau schwer ver- letzt. Die Menschen, die gestern schwungvoll auf die Mannheimer Straßenbahn schimpften, hatten wenig Grund dazu, denn der Be- trieb konnte, trotz der enormen Störungen durch Schneefall und Ausverkaufsandrang, normal aufrechterhalten werden. Ab 6.30 Uhr— beimtückischerweise, nachdem der Fahrbetrieb bereits angelaufen war— fiel der Schnee. Die elektrischen Weichen funk- tionierten nicht mehr, das Personal mußte sein Selbstbewußtsein und das weiße Pul- ver mühsam herauskehren, es gab einige Kurzschlüsse, Verspätungen und zwei Ent- gleisungen: Um 8.30 Uhr an der Ebert- brücke(20 Minuten Stockung) und auf der Mannheimer Rheinbrückenseite. Der Ver- kehr aus der Pfalz war etwa drei Stunden lang gestaut. Oberleitungs- und Gleisbau- abteilung der Verkehrsbetriebe hatten alle Hände voll zu tun.„Wir haben alles einge- setzt, was einzusetzen war“, versicherte uns Direktor Dietrich von den Verkehrsbetrie- ben. Und die Mannemer Straßenbahner sind Herren der matschigen, glatteisigen Lage geworden— trotz der Ausfälle, die das Fahrpersonal durch die hartnäckig grassie- rende Grippe hat. Schnee in der Großstadt— ein Kapitel für sich, Die Ueberschrift dazu heißt: Man muß halt damit fertig werden HW ⁵bũ Feuerwerk des Humors bei Fröhlich Pfalz Eine glänzend aufgelegte Narrenschar traf sich in Sandhofen Ein dreifaches Ahoi der Fröhlich Pfalz! Was sie da in Sandhofen mit Carl Blepp als Präsident des Elferrates und am Ruder des Narrenschiffes vom Stapel lieg, brachte die Wogen der Begeisterung mit Recht zum Ueberschäumen. Eine glänzend disponierte Schar der größten Narren traf in pausen- loser Folge vor dem hohen Rat und seinen närrischen Untertanen ein, um entweder in die Bütt zu steigen, zu singen oder zu tan- zen. Da trafen sich: Heini Roth als Sträf- ling 111. Sein Bericht über das Café Lan- des“ schlug gleich richtig ein. Toni Hag, die- ser himmlisch blöd dreinschauende Narr, in schwarzem schäbigem Sonntag-Ausgeh-An- zug mit Melone, ließ die Lachmuskeln wei- ter erzittern.(„Was ist die Muse?— Die Tochter von der Marmeladel“) Als Dienst- mann Nr. 8 und 4 trafen sich Martin Luber aus Ludwigshafen zu einem äußerst auf- schlußreichen Zwiegespräch. Martin kam ein zweites Mal mit einer gereimten Bütten- rede. Hermann Ros als Pälzer Feuerwehr- memn war mit seinem Vortrag über„die Feuerwehr in unserem Dörfel“ zu lang; dasselbe bei Karl Kunz und Frau. Grohartig Walter Sohn als Lollobrigida mit gereim- tem Unsinn. Das bewies er auch in seinem humo-— ristisch-parodistischen Vortrag zusammen mit Fritz Mauch. Wenn die beiden kommen, gibt es bei Närrinnen und Narren einfach kein Halten mehr. Ebenfalls begeistert auf- genommen: Die drei Teddys. Zwei ganz große Ueberraschungen: Fridjof Schröder mit netten Liedern. Sichere Stimmführung, ungemein warmes Timbre, sympathischer Vortrag und Erna Spieß mit zwei Walzer liedern. Besinnlich waren Bruno Frey und Willy Kreß als Matrosen mit dem Schiffer- klavier und„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“, und originell der Einfall, Fragen musikalisch zu beantworten. So stan- den die Sänger den Rednern ebenbürtig zur Seite. Und ganz reizend zeigte sich die kleine Sylvia Heß mit einer Tanzeinlage: graziös und turnerisch zugleich war ihr Ra- detzky-Marsch. Umjubelter Ehrengast des Abends: Ihre Lieblichkeit, Ingeborg I. von Spielwaranien. Sie verlieh ihre Hausorden an die Sandhöfer Prominenz und auch der Bleppe Carl ehrte Verdienstvolle mit Orden um de frisch geweschene Hals“. Orkanartig tobte der Bei- fall durch den bunt geschmückten„Mor- genstern“, die Ahois ließen das Haus er- beben, die Stimmung war glänzend. Schie. „Befreites Parterre“ beim Theater ball „Befreites Parterre“ heißt das Motto des fünften Balles der Theatergemeinden Mann- heim und Ludwigshafen, der am 4. Februar um 20 Uhr in allen„Pfalzbau“-Räumen vor sich geht. Die Mannheimer Theatergemeinde hat Ballettmeisterin Lisa Kretschmar, Soli- sten und Tanzgruppe des Nationaltheater- Balletts, Hans Günter Grimm und„Los Su- rados“ mit Kurt Schneider und Irma Wolf zur Mitwirkung verpflichtet. Vier Kapellen spielen zum Tanz und als Prämie für das schönste Kostüm winkt eine Ferienreise im Wert von 250 DM; weitere Preise sind ein Einkaufsgutschein über 100 DM, ein großer Geschenkkorb und Freimitgliedschaften bei der Theatergemeinde für zehn oder zwanzig Vorstellungen. Nasser Auftakt: Schlußverkauf im Schneeregen — Bild: Steiger N Trotz Einsprüchen soll gebaut werden Pfingstbergschule in„Oeffentlicher Bürgerversammlung“ diskutiert Ein kleiner Mannheimer Vorort kann heute den Anspruch erheben, durch Tat- kraft und durch die Schaffung eines„Ge- meinnützigen Vereins“ seine berechtigten Belange gut vertreten zu haben. Es ist der Vorort Pfingstberg, wo sich im gleichnami- gen Lokal zum wiederholten Male in einer „Oefkentlichen Bürgerversammlung“ Ein- wohner und Vertreter der Stadtverwaltung trafen. Beigeordneter Krause, Oberbaurat Merz, Oberbaurat Beirer, Gartenbaudirektor Buß jäger und andere städtische Beamte nahmen teil. Die so oft und leidenschaftlich diskutierte Pfingstbergschule wird nunmehr endgültig gebaut. Die Dringlichkeit des Neubaus ist vom Stadtrat mittlerweile anerkannt wor- den, die erste Summe soll in der nächsten Stadtratssitzung genehmigt werden. Aber der Vorstand des„Gemeinnützigen Vereins Pfingstberg-Höchstätt“, Lampert Hemmers (er leitete die Versammlung), trug sich trotz der erfreulichen Entwicklung mit großen Sorgen. Die Angrenzer der neu zu bauen- den Schule fürchten wegen der zu erwar- tenden Unruhe um ihre vorortliche Ruhe Sie erhoben schärfstens gegen die vorge- sehene Wahl des Bauplatzes Einspruch. Oberbaurat Beirer wies klar nach, daß der vorgesehene Bauplatz dennoch am vor- teilhaftesten sei. Die Mehrzahl der An- wesenden begann kräftig zu murmeln, als die Einsprecher trotz eines Beschwich⸗ tigungsversuchs von Beigeordneten Krause und trotz Schilderung der Rechtslage 0 Einspruchs durch Oberbaurat Merz auf ihrem Standpunkt beharrten. Aber: Selbst ein gerichtliches Verfahren kann den Bau- beginn nicht verhindern. Ueber die Bauform der Schule sind sich die Pfingstberger Bür- ger einig: Sie freuen sich auf das so not- wendige neue Gebäude. Auch Gartenbaudirektor Bußjäger nahm noch an der Diskussion teil. Baumbepflan- zung und-pflege waren zusätzliche An- liegen der Bürger. So haben sich allmäh- lich alle großen und kleinen Nöte det Pfingstberger gemindert, zweifellos ein Er- tolg des„Gemeinnützigen Vereins“. H-e —— Manheim hat Mannem herzlich geantwortet Deutsch- amerikanische Grüße von Stadt zu Stadt Mannheim schrieb nach Manheim, und Manheim liegt in Pennsylvanien USA. Auf die Neujahrglückwünsche der Rhein- Neckar- Stadtverwaltung nach drüben hat der Herausgeber der Zeitung„Manheim Sentinel“, Walter C. Miller, folgenden Ant- wortbrief geschrieben: Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Mit großer Freude habe ich Ihren Brief er- halten mit der Nachricht, daß Sie die Ar- tikel, die in meiner Zeitung erschienen sind und die freundlichen Beziehungen zwi- schen Ihrer Stadt Mannheim und unserer hiesigen Gemeinde schilderten, gelesen ha- ben. Mit Vergnügen habe ich für einen 80 guten Zweck in meiner Zeitung Platz ver- schafft. Ich versichere Sie und Ihre eyn⸗ heimer Einwohner, daß unsere Riesige Zel- tung jeden Versuch begrüßen wil die guten Beziehungen zwischen unseren bei- den Städten fortzusetzen, wenn sie auch Weit voneinander getrennt sind. Ich erlaube mir, Ihnen und den Fin- wohnern der Rhein- und Neckarstadt zum neuen Jahre meine allerbesten Wünsche 2 übermitteln. Die an die Mannheimer Be- völkerung gerichteten Grüße der amerika · nischen Zeitung mögen dazu beitragen, die angebahnten Beziehungen zwischen den bei- den Städten fortzusetzen und zu ver- tiefen. * Aus dem Polizeibericht: Tödlicher Fenstersturz eines 20 jährigen In einem Vorgarten in der Max-Joseph- Straße wurde während der Nacht die Leiche eines jungen Mannes entdeckt. Die vor- läufigen Feststellungen der Polizei ergaben, daß der junge Mann, ein 20jähriger Elektri- ker, aus dem Fenster der elterlichen Woh- Betriebsräte- Vollversammlung am Rhein: Wasserschutzpolizei ging in Mannheim an Land Besoldung und Bekleidung müssen verbessert werden/ Hüter der Ordnung als„Bürger in Uniform“ Dunkles Marineblau, von dem sich leuch- tend goldene Knöpfe und Aermelringe ab- hoben, beherrschte das Bild im Saal des Mannheimer Ruderclubs an der Rhein- promenade. Es wurden Pfeifen geschmaucht, ein Signalwimpel und ein Rettungsring ver- Zierten die Stirnseite des sonst fastnächlich geschmückten Raumes. Dort, nur ein paar Schritt vom in Schneegestöber gehüllten Rhein trafen sich Beamte der Wasserschutz- polizei aus dem ganzen Land Baden/ Würt⸗ temberg zu ihrer ersten Betriebsräte- Voll- versammlung. Unter den Ehrengästen sah man Landespolizeidirektor Gericke, Karls- ruhe, Regierungsoberbaurat Rnäble, Leiter des Wasser- und Schiffahrtsamtes Mann- heim, und Polizeirat Drey, den Leiter der Wasserschutzpolizei von Baden/ Württemberg. Mehrere Landtagsabgeordnete, die ihr Kom- men zugesagt hatten, mußten allerdings wegen des Schneetreibens zu Hause bleiben. Ein umfangreicher Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrates, Polizeimeister Hommel(Feudenheimer Schleuse) war der wichtigste Punkt der Tagesordnung. Er versuchte, da es die erste Versammlung dieser Art War, die allgemei- nen Aufgaben und die Stellung der Wasser- schutzpolizei im neuen Bundesland zu um- reißen und kam dann auf Einzelfragen zu sprechen, der Lösung sich die Beamten der Wasserschutzpolizei wünschen. Was für die allgemeine Polizei gefordert Werde, nämlich daß sie unter dem Motto „Die Polizei— Dein Freund und Helfer“ das Vertrauen der Oeffentlichkeit er werbe, gelte in besonderem Maß auch für die Wasser- schutzpolizei. Sie sei kein Vertreter der öffentlichen Gewalt, sondern Hüter der öffentlichen Ordnung. Jeder Beamte sei in erster Linie Bürger in Uniform und müsse ständig nach dem Vertrauen der Oeffentlich- keit streben. Mit der Uniform sei bei der Wasserschutzpolizei keine militärische Tra- dition verbunden. Die Uniform sei eine Be- rufskleidung, die jedem Bürger den hilfs- bereiten Polizeibeamten erkennen lassen soll. Die Wasserschutzpolizei, die sehr oft mit Ausländern zu tun habe, müsse sich diese Auffassung ganz besonders zu eigen machen. Im Gegensatz zur Landpolizei sei es bei der Wasserschutzpolizei nicht rationell, sie in spezialisierte Einheiten aufzugliedern. Voll- ausgebildete all- round-Beamte, die auf allen Gebieten polizeilicher Arbeit bewandert sind, Würden sich am besten bewähren. Polizei- meister Hommel erläuterte diese Vielgestal- tigkeit der Aufgaben, um ihre Forderungen zu begründen. Dazu gehört vor allem eine Vermehrung der Planstellen von 134 auf 200. 65 bis 70, okt 90 Wochenstunden seien bei Beamten der Wasserschutzpolizei an der Tagesordnung. Die Mehrleistung könne auf die Dauer nicht verlangt werden. Auch der Wasserschutzpolizei müsse Gelegenheit gege- ben werden, ihr Familienleben zu pflegen. Entsprechend den hohen Anforderungen, die an die Wasserschutzpolizei gestellt würden, kordęere man auch eine gerechte Besoldungs- ordnung, mit den gleichen Anfangsstufen, Wie man sie beispielsweise bei der Kriminal- polizei anerkannt habe. Großen Raum in der Diskussion nahm die Frage der Beförderungen ein. Polizei- meister Hommel forderte, daß in erster Linie Leistung, Charakter und Intelligenz den Ausschlag geben sollten. Das Altersprinzip müsse für die Wasserschutzpolizei abgelehnt werden. Das Leistungsprinzip führe keines- wegs zur Anzeigenjägerei und zur„Radfah- rerei“, Denn es werde ja Verantwortungs- freudigkeit selbständiges Denken, Persön- lichkeit und Qualität der Arbeit von dem verlangt, der vorankommen will. Vorgesetzte dieser Art würden leicht die Anerkennung der Kollegen und der Oeffentlichkeit ge- winnen. Zum Abschluß des Tätigkeitsberichtes dankte Polizeimeister Hommel für die Boote, die im vergangenen Jahre gebaut wurden. Weitere seien allerdings nötig. An die Adresse des Landesbeschaffungsamtes ging der Wunsch, doch endlich die noch fehlenden Uniformstücke auszugeben. Noch seien viele Beamte ohne Regenmäntel. Das Innenmini- sterium habe den Antrag, Lederjacken zu verteilen, abgelehnt. Er soll jedoch erneut gestellt werden. Der Nachmittag der Tagung war der Dis- kussion gewidmet. H. Vetter von der OeTV- Gewerkschaft nahm noch einmal zu der Streitfrage„Beförderung und Besoldung“ Stellung unter dem Tenor: Erst die Mittel, dann die Titel. Ein schlechtbezahlter Diener des Staates ist ein schlechter Hüter des Staa- tes. Zur Diskussion war schließlich doch noch ein Landtagsabgeordneter eingetroffen. Bei- geordneter Walter Krause, der allerdings freimütig bekannte, daß er in Polizeifragen nicht sehr bewandert sei. Er versprach je- doch, bei einer Besoldungsneuordnung, die vor allem eine Anhebng der unteren Gruppe verlange, an die Wünsche der Wasserschutz- polizei zu denken. b-t Sturz lebensgefährlich verletzt.— Lebens“ nung im dritten Stock gestürzt war. Es wird vermutet, daß es dem jungen Mann schlecht geworden war und daß er beim Hinaus.“ jennen aus dem Fenster das Gleichgewicht verlor. Strohfeuer in Seckenheim Auf dem freien Felde in der Nähe der Seckenheimer Kaserne brach ein Brand aus, dem etwa 80 Zentner Stroh und ein Leiter- wagen zum Opfer fielien. Der Sachschaden beträgt 500 Mark. Es wird Brandstiftung vermutet. Erst vor kurzem war ebenfalls auf Seckenheimer Gelände ein bis jetzt noch nicht aufgeklärtes Schadenfeuer entstanden. Messerstecherei Bei einer Auseinandersetzung auf der Jungbuschstraße empfing ein Jugendlicher einen Messerstich in den Rücken und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Der vermut. iche Messerstecher wurde von der Polizei ermittelt und festgenommen. Er bestreitet die Tat. Brutal niedergeschlagen Auf der Casterfeldstraße wurde ein 25 jähriger, der sich in Begleitung seiner Frau befand, von fünf bis sechs unbekannten Tätern in einen Wortwechsel verwickelt und tätlich angegriffen. Nachdem die Rowdies den Mann bewußtlos geschlagen hatten, trat ihm einer noch mit den Schuhen ins Gesicht. Der Niedergeschlagene wurde mit noch un- bekannten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Ein Polizist gegen zwei Diebe In Käfertal wurde ein Polizeibeamter von Zeugen auf zwei Männer aufmerksam ge- macht, die ein Damenfahrrad gestohlen hatten. Die beiden Verdächtigen folgten der Aufforderung, mit auf die Wache zu kommen nicht und griffen stattdessen den wen mit Faustschlägen an. Der Beamte wehrte sich seiner Haut. Einer der Angreifer flel durch einen Faustschlag getroffen zu Boden und blieb bewußtlos liegen. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert und starb zwei Stunden später vermutlich an den Folgen eines Schädelbruchs. Zwei lebensgefährlich Verletzte 1 In der Nähe von Seckenheim wurde ein 18jähriger Motorradfahrer, der zu schnel fuhr, aus der Kurve getragen und bei seinem gefährlich wurde auch eine 51jährige Frau die an der Straßzeneinmündung Schwet⸗ zinger- Burgstraße mit einem Motorrad- fahrer zusammengestogen war. lasse: von 7,64 J über Kopf ist d verfü 4Üõ,24 dener und! lion b neub: in Ma erstel Kasse kapite werde umfas Staat billige plan tigste steuer rend Bausp 400 M das S Dies Lessin, valgve „Vize“ da.. gester Flinsp Nachge Fee Nr. 2 e : Steiger II rt le Ruhe. vorge⸗ uch. ich, daß am vor ler An- aeln, als schwich⸗ Krause 3e eines erz al : Selbst en Bau- Bauform ger Bür- 80 9 —— r nahm bepflan- he An- Allmäh-⸗ öte det ein Er- H-e ortet 806 Wi de ren bei ie auch en Ein- adt zum Asche 2U ner Be- merika- gen, die den bei · zu Ver- Es wird schlecht Hinaus- gewicht ahe der and aus, Leiter- schaden stiftung Falls aul ch nicht n. ö auf der 0 ndlicher 1 wurde vermut⸗ Polizei estreitet de ein seiner cannten telt und Rowdies en, trat Gesicht. och un- denhaus iter von am ge- sstohlen ten der ommen, zeamten wehrte iter fiel Boden rde ins b zwei Folgen 2 rde. ein g Schnell seinem ebens⸗ e Frau, schwet⸗ torrad- — Nr. 25/ Dienstag, 31. Januar 1958 MANNHEIM Seſte 3 ee Heute im Stadtrat Heute sieht der Stadtrat den zweiten Nachtragshaushaltsplan 1956. Die Gewerbe- steuer hat 4,5 Millionen, die Vergnügungs- steuer 0,5 Millionen mehr gebracht als ver- anschlagt waren; außerdem ergaben unter- lassene Ausgaben Verbesserungen in Höhe von 2,64 Millionen DM, macht zusammen 64 Millionen DM. Leider muß sich niemand über ihre angemessene Verwendung den Kopf zerbrechen. Ueber 3,39 Millionen DM ist durch Beschlüsse des Stadtrats bereits verfügt. Für die Verwendung der übrigen 44 Millionen DM gibt es Vorschläge, in denen Käfertalschule, Kerschensteinerschule und Pfingstbergschule mit einer halben Mil- lion berücksichtigt sind. Der Nationaltheater- neubau partizipiert alles in allem mit 18 Millionen. Für das Stadtjubiläum 1957 werden 350 000 DM bereitgestellt Zu 1,2 Millionen fehlen dann noch 450 O00 DMW). Für den weiteren Ausbau des Altersheim werden 411 000 DM, für den Parkplatz beim Sommer- bad Herzogenried 137 000 DM abgezweigt. Die Verlegung der Bundesstraße 44 wird mit 200 000 DM unterstützt. Verschiedene„Wertverluste“, die durch Ueberlassen von Grundstücken an die Ge- meinnützige Baugesellschaft entstanden, so- wie die Uebernahme der Erstellung von Grünanlagen, sollten dem Stadtrat näher erläutert werden: trägt die Stadt unter Um- ständen erstens den sogenannten Wertverlust und zweitens auch das Herstellen von Grün- anlagen bei GBG- Bauten, die zu öffentlichen Grünanlagen deklariert werden? Da blühen dem Stadtsäckel Ueberraschungen. Vielleicht überrascht es auch, daß der Geländewert des Robinson- Spielplatzes mit 100 O00 DM regu- liert werden muß, und daß die Gemein- nützige in F 6 weitere Wohnblocks errichten will, und auch diese Wertverluste getragen werden müssen. Was in bedeutenden Brocken dem Stadt- säckel zugeführt wird, verläßt ihn in kleinen und kleinsten Rinnsalen. f. W. K. Vierzehn Wohnungen als Eigentum Richtfest auf dem Lindenhof In der Eichelsheimerstraße 15 und 17 wurde am Montag Richtfest gefeiert. Dort hat die Leonberger Bausparkasse erstmalig in Mannheim vierzehn Eigentumswohnblocks erstellt. Die Mannheimer Bausparer dieser Kasse mußten zuerst ein gewisses Eigen- kapital ansparen, bevor die Blocks gebaut werden konnten. Die Eigentumswohnungen umfassen ein bis fünf Zimmer mit Bad. Der Staat gewährte dazu langfristige und zins- billige Bauzuschüsse, die den Finanzierungs- plan erheblich aufbesserten. Nach der Fer- tigstellung der Eigentumswohnungen sind steuerliche Abschreibungen möglich. Wäh- rend der Zeit der Ansparung erhält der Bausparer vom Finanzamt jährlich bis zu 400 Mark Prämie als Geschenk, wodurch sich das Sparguthaben rascher erhöht. H-e Dies ist Mannheims fünfte närrische Prin- zessin, Doris I. von Tortonesien vom Karne- valsverein„Lallehaag“ in Feudenheim. Der „Vize“ des gleichen Vereins teilte uns mit, daß sein Name nicht„Blinsbach“ Wie gestern im„MM veröffentlicht— sondern Flinspach sei. Dies sei der Ordnung halber nachget ragen. Bild: Wolff stellte Verkehrsgefahr Schnee rige Aufgaben. Ein schwerer Unfall auf der Sandhofer Straße auf der glatten Fahrbahn quer, und der Lastwagen»r Autos, Motorrad- und; holen und sah dabei plötzlich einen Lastwagen auf sich Radfahrer gestern vor schwie- kommen. Beide Fahrzeuge bremsten scharf, der Pkw stellte sich ZU tschte“ verursachte zwei Totalschäden: Gegen 3.30 Uhr wollte im dich- in ihn hinein. Der Aufprall war so stark, daß beide Fahrzeuge ten Schneetreiben ein Personenwagen einen anderen Pkw über- fast restlos zerstört wurden. Beide Fahrer wurden verletzt. Kleine Chronik der großen Stadt Prämiierte Rassetauben Wurden ausgestellt In Pumphöschen oder engen Beinklei- dern, mit zarten Jabots und steifen Krausen — 80 stellten sie sich ihren Freunden im „Badischen Hof“ von Feudenheim vor. Tau- ben waren es, von denen die meisten schon in Köln und Hannover ausgezeichnet wor- den waren. Auch bei dieser Ausstellung der Rassentaubenzüchtervereinigung Mannheim- Ludwigshafen wurden sie, die Vielprämiier- ten, noch einmal mit Ehrenpreisen bedacht. Wohl nur der Fachmann kann die Schwie- rigkeiten ermessen, die sich bei der Züch- tung besonderer Farben oder Formen erge- ben. Unendliche Sorgfalt und Mühe gehören dazu, bevor sich die geflederten Schönhei- ten ihren Bewunderern und den kritischen Augen der Preisrichter präsentieren können. Dann aber entlocken sie mit Recht Ausrufe des Erstaunens— die Pfautauben oder die zart-pastellfarbenen Coburger Lerchen, die englischen Zwergkröpfer oder die chinesi- schen Mövchen. So war auch dieser Veran- staltung des Mannheim-Ludwigshafener Ver- eins ein schöner Erfolg beschieden. Die vier für die beste Gesamtleistung ausgegebenen Preise erhielten: R. Thoma- schek, Feudenheim, J. Fritzen, Gartenstadt, F. Dantrimont, Oggersheim und A. Sinn, Käfertal. ak Schul- und Vereinssport für Turn- und Sportlehrer Das Sportreferat der Stadtverwaltung hat den Professor für Leibeserziehung an der Pädagogischen Hochschule in Göppingen, Dr. Walter Häusler, für zwei Tage nach Mannheim verpflichtet. Mit dieser Einladung setzt das Sportreferat seine Bemühungen fort, den Turn- und Sportlehrern der Mann- heimer Schulen und Vereinen durch Vorträge und Uebungsstunden namhafter Persönlich- keiten aus dem deutschen Sport theoretische und praktische Fingerzeige für ihre Arbeit zu geben. Ueber das Thema„Schul- und Vereins- sport im Dienste der Erziehung“ referiert Dr. Walter Häusler am kommenden Freitag um 20 Uhr im Auditorium maximum der Wirtschaftshochschule im rechten Schloß flügel. Am Samstag findet in der Turnhalle des Elisabethgymnasiums(Eingang zwischen C 7 und D 7 um 8.30 Uhr eine Lehrstunde für die Lehrkräfte der Mannheimer Schulen statt. Das Grundthema lautet„Verwendung der Leine im Turnunterricht“. Im Anschluß an die praktische Arbeit wird Prof. Dr. Häusler um 10.30 Uhr im Physikraum des Elisabethgymnasiums über „Die Anwendung des natürlichen und rhyth- mischen Prinzips auf turnerische und leicht- athletische Bewegungsabläufe“ sprechen. Käfertaler Löwenjäger in Hochstimmung Mit Pauken und Trompetenschlag wurden am Sonntagabend im„Löwen“ die närrischen Löwenjäger mit Bertl Weiß als Präside und seinem Elferrat vom närrischen Volk bei ihrem Einzug empfangen. Alles hatte einen riesigen„Waschkorb“ voll Stimmung mit- gebracht. Ob nun Hans Köbele urkomisch witzelte, Max Möhring als Blumenpeter mit- unter zu schweres Geschütz abprotzte, Wer- Auch für den äußersten Notfall ist alles da Der neue Gerätewagen des Technischen Hilfswerks wurde vorgestellt Fröhlich knattert der stationäre Benzin- motor in der kalten Morgenluft auf dem alten Meßplatz. Sirrend senkt sich der Bosch- hammer in den gefrorenen Boden, ohne daß die Hände des Mannes jenen Veitstanz auf- führen, wie er bei Preßluftbohrern zu sehen ist. Wenige Schritte weiter rattert ein Minia- tur-Motor wie besessen, als wolle er sich gerade in eine gutausgebaute Kurve legen. Er treibt eine sogenannte Kettenzugsäge an, die in wenigen Sekunden aus einem stroh- trockenen Holzstamm Scheibe um Scheibe abschneidet: Es sieht aus wie morgens beim Frühstück, wenn die Mutti mit der Brotsäge den Laib sekundenschnell absäbelt. Neben diesen Vorführungen steht ein himmelblauer Gerätewagen, noch blitzblank, da neu. Er gehört der Mannheimer Abtei- lung des Technischen Hilfswerks(Bundes- anstalt). Innen haben zehn Mann Platz. Der Gerätewagen ist beinahe technisch vollkom- men. Mit dem eingebauten Werkzeug können die Männer des THW jede nur erdenkliche technische Hilfeleistung vollbringen. Die Werkzeugkästen sind vorzüglich eingerich- tet. Eine brechsichere Stablampe mit Neon- röhren; Dreiblöcke die beiden Benzinmoto- ren für das Stromaggregat und die Säge(mit vielen Kombinations möglichkeiten, u. a. auch als Außenbordmotor!); das Katastrophen- schutz-Schneidgerät(nichts anderes als ein transportables autogenes Schneid- und Schweißgerät); Boschhammer, Scheinwerfer, Knochenschüsseln, Seile, Spaten— es ist alles da. Eine Stimme des Volkes murmelt etwas von„Streikbrechern“. Sie spielt auf das alte Vorurteil an, das THW(früher Technische Nothilfe) sei eine unpopuläre Einrichtung. Zugegeben, optisches Aushängeschild ist der Katastropheneinsatz. Aber was soll gesche- hen, wenn durch Notstände der Strom aus- fällt, die Wasserleitungen versiegen, das Gas ausbleibt, die Züge stehenbleiben, die Stra- Benbahnen ausfallen? Die fachlich geschulten und gut qualifizierten THW-Männer sind in erster Linie dazu da, die Versorgung der Be- völkerung in Notzeiten zu garantieren. Zu- dem erwartet das THW in Bälde die Orga- nisation des Luftschutzes, zwar auch un- populär, aber nun einmal vonnöten für die Sicherheit. Warten wir ab He ner Kämmerer einen Spaziergang quer durch den Humor“ bot— alles machte Spaß; auch Heinz als Bloomaul oder Christl als „Stütze der Hausfrau“. Als„Kapitän des Narrenschiffes fungierte Hans Kox witz- und pointenreich.* Die zweite Halbzeit brachte die feierliche Einholung der reizenden Prinzessin Traudel J. vom Löwen wẽald. Ansprache, Proklamation und Ordensverleihungen en masse. Ein Spezialkommando hielt das Volk s 6 schunkelnd in Bewegung und die„Geräusch- kulisse“ stellten Kühner's Mannen. Kr Mannheimer„Schulmerkur“ feierte ersten Ball Teenager in adretten Kleidchen, ein hei- ter gestimmtes jugendliches Publikum in- mitten einer farbenfreudig dekorierten Sze- nerie— das war der reizvolle Rahmen für den„Festlichen Ball“, zu dem die Redaktion der Mannheimer Schülerzeitung„Schulmer- kur“ ins Amicitia-Bootshaus eingeladen hatte. Chefredakteur Helmut Reuther konnte Dr. Gerd Kadelbach und einige Damen und Herren aus dem Lehrerkollegium willkom- men heißen. Auch die Mannheimer Tages- zeitungen machten den Kollegen der Schul- merkur-Redaktion ihre Auf wartung. Reuther definierte kurz die Zielsetzung der von Schülern und Schülerinnen redigierten Zei- tung: die Kontakte der Schüler und Schulen untereinander vermehren, die Verbindungen zwischen Schülern und Elternhaus inten- sivieren— das sind ihre Anliegen. Diesem Zweck diente— auf gesellschaftlichem Ge- biet— auen der Ball, der unter der Devise „Allzu lässig— nicht immer zulässig“ mit einer Modeschau des Bekleidungshauses Braun eröffnet wurde. Unter der bewährten Leitung von Tanzmeister Otto Lamadé ging dann ein beschwingter, mit Tanzspielen aus- geschmückter Ball in Szene, zu dem das Astoria-Orchester solange aufspielte, wie das Jugendschutzgesetz es erlaubte. Hk Iermine Anthroposophische Gesellschaft: 31. Januar, 20 Uhr, Goethesaal, Vortrag von Prof. Dr. Wal- ter Donat:„Der Mensch als Natur wesen“. Abendakademie: 31. Januar, 19.30 Uhr, Aula Sickingerschule, Vortrag von Obergärtner Mör- mann:„Ohne Stauden ist der Garten nicht mehr denkbar“.— Der Vortrag von Garten- bauoberinspektor Bäuerle„Was wählen wir aus der Fülle der Pflanzenschätze für unseren Garten“ wird auf 21. Februar verlegt. „Jazz und die neue Musik“, Vortragsabende am 31. Januar und 7. Februar, jeweils 20 Uhr, Deutsch- Amerikanisches Institut. Sprecher: Musik wissenschaftler Alfons M. Dauer, Frank- kurt. Veranstalter: Deutsch- Amerikanisches In- stitut/ Städtische Volks- und Musikbücherei. Wir gratulieren! Maria Schneider, Mann- heim-Käfertal, Enzianstraße 9, wird 65 Jahre alt. Rosa Heidenreich, Mannheim, Dammstr. 15, begeht den 76. Geburtstag. Silberne Hochzeit haben die Eheleute Hermann Lickfeld und Elisabeth geb. Fabian, Mannheim-Neuostheim, Seckenheimer Landstraße 2a, Anton Fabian und Anni geb. Lang, Mannheim- Schönau, Grau- denzer Linie 34. und Alois Schnabel und Su- sanna geb. Frees, Mannheim, Ruhrstraße 8. Stadtverwaltung antwortet: Kein Empfehlungsschreiben für Israel- Sammler In unserer Ausgabe vom 21. Januar veröffentlichten wir den Brief eines Mann- heimer Bankiers an Bürgermeister Trumpf- heller, in dem unser Leser sich über zwei „kalsche Sammler“ beschwerte. Nach- stehend geben wir die Antwort der Stadt- verwaltung wieder. D. Red. Sehr geehrter Herr St. Da Sie Ihr Schrei- ben vom 12. Januar 1956 der Presse über- geben haben, sehe ich mich genötigt, in Er- gänzung meines an Sie gerichteten Schrei- bens vom 20. Januar 1956 folgendes richtig en: Ihnen von den Herren Rosenbaum und Ullmann vorgezeigte Schreiben der Stadt Mannheim war kein Empfehlungs- schre sondern die geschäftsübliche schriftliche B igung der von der Stadt Mannheim diesen Herren für ihre Organi- sation in Israel zugesagten Spende, Wie ich Ihnen bereits mitgeteilt habe, hält sich die Stadtverwaltung Mannheim nicht für befugt, solche Empfehlungen für die Industrie oder die Wirtschaft zu geben. Auch im Falle der Herren Rosenbaum und Ullmann wurde deren Bitte, ein solches Schreiben auszustel- len, ausdrücklich abgelehnt. Ich darf Sie darauf hinweisen, daß Sie bei genauer Durchsicht des Schreibens hätten erkennen müssen, daß das Schreiben keinerlei Emp- fehlung erhielt. Ihre an die Stadt Mann- heim gerichtete Anfrage geht deshalb von falschen Voraussetzungen aus. Die Stadt Mannheim hat bis zum heuti- gen Tage keine Spende in dieser Sache ge- istet. Wir haben auf Rückfrage aus Israel Ihnen bereits abschriftlich zugeleitete Schreiben eines Rabbiners Schlomo Halevi Poporovitch aus Haifa erhalten, in dem be- stätigt wird, daß die„„Beth-el Association“ die Errichtung eines Jugendheims plant und daß die Herren Rosenbaum und Ullmann beauftragt sind, für die Errichtung dieses Heimes Spenden zu werben. Wir haben außerdem bei der Konsular-Abteilung der Israel-Mission in Köln-Ehrenfeld, Subbel- ratherstraße 15, angefragt, ob diese Organi- sation in Haifa vertrauenswürdig ist und eine Spende überwiesen werden kann. Ein endgültiger schriftlicher Bescheid liegt noch nicht vor. Vom Ergebnis dieser Rückfrage werden wir die Entscheidung abhängig ma- chen, ob die von der Stadt Mannheim zu- gesagte Spende nach Haifa überwiesen wird oder nicht. Im übrigen möchte ich mein Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, daß Sie es für nötig gehalten haben, gerade diese An- gelegenheit der Oeffentlichkeit zu über- geben. Im Falle der Herren Rosenbaum und Ulimann, die, wie die Bestätigung aus Israel zeigt, keineswegs Schwindler sind, hielt es die Stadt Mannheim für angebracht, eine, wenn auch kleine Spende zuzusagen, Ich bin nicht der Meinung, daß Sie durch die Ver- öfkentlichung in der Presse der Sache der Verständigung zwischen dem deutschen und dem jüdischen Volk einen guten Dienst er- wiesen haben. Ich darf Sie darauf hinweisen, daß in der Weihnachtszeit unzählige Organi- sationen und Verbände von den Wirtschaft mit Spenden bedacht werden, und daß es mir unpassend erscheint, daß Sie aus dieser Vielzahl der oft zweifelhaften Anträge ge- rade diesen Fall herausgreifen, in dem zwei deutsche Juden, die nachweisbar während des Dritten Reiches Schweres erduldet ha- ben. für ein Jugendheim in Israel sammeln, das Kindern ehemaliger deutscher Juden in Israel zugute kommen soll. Mit hochachtungsvoller Begrüßung gez. Trumpfheller Bürgermeister „Die Jugend aus der Zone nicht allein lassen“, war ein Artikel in unserer gestrigen Ausgabe überschrieben, der die Verständnis- losigkeit schilderte, der die jungen Männer und Mädchen aus der Ostzone oft begegnen müssen. Für Auskunft und Anfragen stehen das Stadtjugendamt und der Stadtjugend- ring(E 4) jederzeit gern zur Verfügung. In der Generalversammlung des Inter- nationalen Genfer Verbands wurde der alte Vorstand wieder gewählt: 1. Vorsitzender K. Rihm, 2. Vorsitzender L. Aberle, Schriftfüh- rer und Kassierer R. Keuth, Beisitzer L. No- bel und A. Saal und die Vergnügungsräte H. Fahner, J. Federwitz und H. Dietze. Die Wahl gilt für drei Jahre. MACHT BESTE ZICARETTEN. ABER NENNITI SIE CUT Das ist der erste Grundsatz von Haus Neuerburg seit dem Tage seiner Gründung vor fast 50 Jahren, als der Senior- chef unseres Hauses, Heinrich Neuerburg, seinen Mitarbeitern sagte:„Macht beste Zigaretten, aber nennt sie schlicht und einfach gut. Und wirklich gut ist eine Zigarette dann, wenn sich zu ihrem Wohlgeschmack auch die Bekömm- lichkeit gesellt.“ So wurde die Overstolz zu einer großen Marke, weil sie gut und dabei leicktbekxõmmlich ist. S m 3 VERSTOLZ 2 8 2 . 4 5 — 1 0 3 25 Seite 6 8 DREI-LANDER-SEITE Dienstag, 31. Januar 1956/ Nr. UMS CHAU IN BADEN. WURTTEMB ERG „Aktion Bigamie“ Heidelberg. Din Dutzend Doppelehen hat die Landespolizei im Landkreis Heidelberg festgestellt. Auf Grund des Personenfeststel- lungs verfahrens wurde ermittelt, daß in einigen Fällen die Männer in falschen eides- stattlichen Erklärungen versichert hatten, nicht verheiratet zu sein. Die Polizei hatte 600 Ehen zu untersuchen, die in den Nach- krüegsjahren geschlossen wurden und bei denen keine ordnungsgemäßen Feiratspa- piere beigebracht worden waren. Groher Fisch im Netz Kehl. Hochwertige deutsche Präzisions- erzeugnisse im Werte von 60 000 Mark fielen dem französischen Zoll am Grenzübergang Kehl Straßburg in die Hände. Das Schmug- gelgut wurde im Wagen eines Spaniers aus Tanger gefunden, der aus der Bundesrepu- lik kam. Den Zöllnern fiel auf, daß der Be- Sitzer des schwerbelasteten Wagens angeb- ch nichts zu verzollen hatte. Sie untersuch- ten das Fahrzeug und fanden Kofferrund- Funkgeräte, Kameras, Feuerzeuge, technische Mezginstrumente, Feinbohrer, Mikrometer und Tausende von Stahlnadeln. Das Schmug- gelgut war hinter dem Armaturenbrett, im Fußboden, in den Sitzen und in einem ge- nheimen Kofferraum des Fahrzeuges ver- borgen. Auto-Transporter verunglückt Karlsruhe. Ueber 100 000 Mark Sachscha- den entstand bei einem schweren Unglück auf der Autobahn in der Nähe von Karls- ruhe. Aus bisher noch nicht geklärten Grün- den kam ein Autotransporter, der acht fabrikneue Personenwagen geladen hatte, von der Fahrbahn ab, raste eine Böschung hinunter und prallte gegen einen Baum. Der Fahrer des Lastzuges erlitt schwere Verlet- zungen. Dagegen blieb der Beifahrer in dem völlig zertrümmerten Transporter wie durch ein Wunder unverletzt. Die mitgeführten Wagen wurden zum Teil schwer beschädigt. Schwere Messerstecherei Eßlingen. Bei einer Messerstecherei in der Eglinger Altstadt, an der elf Personen beteiligt waren, erlitten drei Zimmerleute zum Teil erhebliche Stich- und Schnittwun- den. Wie die Zimmerleute angaben, hatten sle kurz nach Mitternacht vor einem Lokal zwei Personen nach einem Nachtlokal ge- fragt und von diesen eine unhöfliche Ant- Wort erhalten. Dann seien noch sechs Perso- nen hinzugekommen und es sei ein Hand- gemenge entstanden. Die verletzten Zim- merleute wurden ins Eglinger Krankenhaus gebracht, dort stellte man bei dem einen drei Stiche im Kopf, beim zweiten ein halb Abgeschnittenes Ohr und beim dritten einen auf geschlitzten Mund fest. Die Täter Wurden wenige Stunden später von der Ehglinger Kriminalpolizei ermittelt. Mindestens vier Meineide Reutlingen. Die Reutlinger Kriminglpoli- 26 Hat irn Verlauf eines Meineidsverfahrens testgestellt, daß in einem Ehescheidungs- prozeß vor dem Amtsgericht Reutlingen min- destens vier Meineide geschworen worden Sind. Nach einer Mitteilung der Polizei sind drei Personen bereits festgenommen Wor- den. Eine ebenfalls verdächtige Frau ist nicht haftfähig. 5 Vom Zug erfaßt Böblingen. Am schienengleichen Bahn- übergang bei Holzgerlingen fuhr ein 37 Jahre alter Mann aus Stuttgart mit seinem PR gegen einen fahrenden Personenzug. Der Kraftwagen wurde von dem Zug erfaßt und 80 Meter weit mitgeschleift. Der Fahrer war sofort tot. Großfeuer in einer Spinnerei Ettlingen. In der Spinnerei Heuhof bei Neurod im Albtal brach ein Großbrand aus, dem der wichtigste Fabrikationszweig des Werkes, die Putzerei, zum Opfer fiel. Der Brand soll durch Funken entstanden sein, die ein Fremdkörper in der rotierenden Walze einer Maschine verursachte. Menschen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden soll sehr hoch sein, da einige neue Maschinen und kostbare Reiß-Stoffe vernichtet wurden. Zwei alte Leute niedergeschlagen Freiburg. Ein altes Handwerker-Ehepaar ist in Freiburg von einem unerkannt ent- kommenen Täter bei einem Raubversuch niedergeschlagen und schwer verletzt wor- den. Der 22 bis 25 Jahre alte Täter hatte, angeblich wegen eines größeren Auftrags, in der Wohnung des Handwerksmeisters vor- gesprochen und war von der 82 Jahre alten Ehefrau eingelassen worden. Hochschulreform wird konsequent durchgeführt 34. Westdeutsche Rektorenkonferenz/ Student und Wehrdienst/ Sonderreifeprüfung für Fachschulabsolventen Mainz. Die Pläne zur Hochschulreform, die vor einem halben Jahr in Bad Honnef zur Diskussion gestellt worden Waren, wer- den konsequent weiterverfolgt. Dies ist das wichtigste Ergebnis der 34. Westdeutschen Rektorenkonferenz, die am Samstag und Sonntag unter dem Vorsitz des Hamburger Rektors, Prof. Dr. Albert Kolb, in Mainz ge- tagt hat. Die Rektoren empfehlen den Hoch- schulen, die Anregungen zur Hochschul- reform gründlich zu prüfen und ihre Stel- lungnahmen der Rektorenkonferenz zuzu- leiten, damit dann im Einvernehmen mit der Kultusministerkonferenz eine Lösung ge- funden werden kann. Im Rahmen einer Neuorganisation der Studentenförderung sind nach Auffassung der Konferenz im Sommersemester 1956 allein zwei Millionen Mark für die Unter- stützung von etwa 2000 Erstimmatrikulier- ten erforderlich, die außer den als Flücht- linge, Vertriebene und Angehörige anderer Kategorien geförderten noch förderungs- würdig sind. Für die sogenannte Hauptför- derung, d. h. die Förderung der Studenten in fortgeschrittenen Semestern, müßte der bisherige Aufwand von 3,6 Millionen Mark verdoppelt werden, jedoch ist hier ein Fi- nanzierungsplan mit stufenweiser Erhöhung vorgesehen, um eine zu starke finanzielle Belastung zu vermeiden Im Endstadium Wäre dann— vom jetzigen Förderungsniveau aus gerechnet— ein Mehrbetrag von jähr- lich zehn Millionen Mark aufzubringen. Besonders eingehend befaßte sich die Rektorenkonferenz mit den akademischen Auslandsbeziehungen. Sie setzte sich vor allem dafür ein, daß die akademischen Aus- jlandsämter mit größeren Mitteln ausgestat- e tet werden. Mit großer Besorgnis stellte die Rektorenkonferenz fest, daß deutsche Wis- senschaftler im Ausland vielfach in wirt- schaftliche Bedrängnis geraten seien. Sie appelliert an die zuständigen Stellen in Bund und Ländern, diesen wertvollen wis- senschaftlichen Kräften auch dadurch einen Rückhalt zu geben, daß ihre korporative Zu- gehörigkeit zu einer heimatlichen Hoch- schule gesichert bleibt. Die Rektoren haben den Standpunkt be- kräftigt, daß es dem Studierenden ermög- licht werden sollte, den Zeitpunkt seines Wehrdienstes selbst zu bestimmen. Aber auch das Sonderproblem des Verhältnisses von militärizch- taktischen Forderungen Zur kachlich-technischen Berufsausbildung muß nach Auffassung der Rektorenkonferenz ge- löst werden. Da die Berliner Hochschulen durch den immer stärker werdenden Andrang von Stu- denten aus der sowjetischen Besatzungszone bis an die äußerste Grenze ihrer Kapazität belastet sind, müßte nach Auffassung der Rektorenkonferenz eine Lösung im Sinne gesamtdeutscher Verantwortung gefunden werden. Dabei komme es auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung dieser Studenten auf die Hochschulen der Bundesrepublik und andererseits auf die wirtschaftliche Siche- rung ihres Studiums an, betonte Prof. Kolb vor der Presse. Auch den Vorbereitungskur- sen für Abiturienten aus der Sowjetzone, die an einer westdeutschen Hochschule studie- ren wollen, sollte nach Ansicht der Rekto- renkonferenz noch mehr Sorgfalt gewidmet werden als bisher. Im Gegensatz zu der noch aus der natio- nalsozialistischen Zeit stammenden Rege- lung empfiehlt die Rektorenkonferenz, Fach- schulabsolventen, die ihre Abschlußprüfung mit Prädikat bestanden haben, nicht ohne weiteres für bestimmte Fachrichtungen zur Hochschule zuzulassen, Sie sollen vielmehr ausnahmslos die Sonderreifeprüfung able- gen. An der Mainzer Tagung nahmen die Rek- toren und Prorektoren aller 31 wissenschaft- lichen Hochschulen Westdeutschlands und Berlins teil. Die 35. Westdeutsche Rektoren- konferenz wird am 21. umd 22. Juni in Ham- burg stattfinden. Jährlich 100000 neue Tbe⸗Fälle Fachleute vom Ergebnis der zweiten Röntgen-Reihen untersuchung überrascht Göppingen. Auch die Fachleute waren überrascht darüber, daß man bei der in den Kreisen Nordwürttembergs nach durchschnitt- lich vierjährigen Pause vorgenommenen zwei- ten Röntgenreihenuntersuchung fast ebenso viel bisher unbekannte Tbe-Fälle fand, wie bei der ersten Aktion. Dies teilte Dr. Bern- 4000 Narren. . und viele tausend Zu- schauer waren am Sonn- tag Gäste der Donaustadt Riedlingen.— Unser dpa- Bild zeigt die„ nàrrischen“ Gastgeber, die Fasnet- figuren von Riedlingen, auf dem Marktplatz bei der Begruhung der Gàste. Von lines nach rechts: die Gelbsucht, der kleine „Gole“, der Mohr und der große„Gole“. hard Dietz von der Röntgenschirmbildstelle des Regierungspräsidiums Nordwürttemberg bei einer Vorbesprechung für die Reihen- untersuchung im Kreis Göppingen mit. Unter den Ursachen, die eine sichtbarere Auswirkung der ersten Reihenuntersuchung in den Landkreisen verhinderten, nannte Dr. Dietz den Umstand, daß sich stets etwa fünf Prozent der Untersuchungspflichtigen um die Teilnahme an der Röntgenaktion drückten. Unter ihnen sei der Anteil der ansteckungs- fähigen Tbe-Kranken aber besonders groß. Ein weiterer Grund sei darin zu suchen, dab mit den modernen Medikamenten die Tbe- Sterblichkeit auf ein Minimum verringert werde und die Heilaussichten größer ge- worden seien. Man müsse jedoch in 30 bis 50 Prozent aller Fälle, in denen eine offene Tbe scheinbar inaktiv geworden sei, fest- stellen, daß sie irgendwann wieder zu einer Ansteckungsfähigen wird. Im übrigen seien die gesetzlichen Handhaben, um Kranke in eine Heilanstalt bringen zu können, nicht ausreichend. Dr. Dietz teilte ferner mit, daß im Bun- desgebiet jährlich 100 000 neue aktive Tbe- Fälle entdeckt werden. Dies bedeute, daß in 10 Jahren eine Million Einwohner an aktiver Puberkulose erkranke. Bei der Röntgen- reihenuntersuchung komme es in erster Linie darauf an, Erkrankungen möglichst früh- zeitig zu entdecken, da die Ausheilung einer rechtzeitig erkannten Tbe durchschnittlich nur 2000 Mark koste. Die, einer offenen da- gegen 20 000 Mark. Nach dem Ergebnis des„ersten Durch- gangs“ der Reihenuntersuchung in Nord- württemberg stellten sich von 2,3 Millionen Untersuchungspflichtigen 2019 000 vor, den Röntgenschirm. Bei 29 000 erwies sich eine Ueberwachung als notwendig. Man fand 1075 Fälle von bisher unbekannter an- steckungsfähiger The, 5243 von inaktiver, jedoch noch nicht ausgeheilter Tuberkulose Sowie 581 Lungengeschwulste und 227 Staub- lungen. In 382 Fällen wurde entdeckt, daß die Untersuchten das Herz auf dem„rechten Fleck“, also auf der falschen Seite hatten. Jus der Hessischen Nachbarschaft Lastzug überschlug sich Darmstadt. Ein Lastzug mit Kühlschrän- ken, Radiogeräten und Elektromotoren überschlug sich auf der Autobahn in der Gemarkung Trebur und stürzte die etwa zehn Meter tiefe Autobahnböschung bin- unter. Der erhebliche Sachschaden ist noch nicht errechnet. Wie die Gendarmeriever- kehrsbereitschaft gibt der unverletzt gebliebene Fahrer des Lastzuges an, ein Personenwagen habe ihm Kurz vor der Unfallstelle die Fahrbahn ge- schnitten. Um einen Unfall zu vermeiden, habe er scharf nach rechts steuern müssen. Dabei sei der Lastzug auf die Böschung ge- raten. Bald chlorfreies Wasser Darmstadt. Die deutschen Haushalte in Darmstadt werden noch im Laufe des Jahres 1956 wieder chlorfreles Wasser erhalten. Dies wurde in Verhandlungen zwischen den zu- Ständigen amerikanischen Dienststellen und der Südhessischen Gas- und Wasser-AG. in in Darmstadt mitteilte, Darmstadt vereinbart. Die Amerikaner wol- len möglichst schon im Frühjahr sechs Chlor- anlagen installieren lassen, um dem Trimk- Welsser erst vor ihren Kasermen, Wohnblocks und einem amerikanischen Verpflegungslager Chlor zuzusetzen. Auch für die Unterhaltung der Chloramlagen wollen sie aufkommen. Zustimmung Wiesbaden. Der Deutsche Feuerwehr- verband billigte in Wiesbaden die Richt- linien des Bundesinnen ministeriums für die Eingliederung der Feuerwehren in den Luftschutzdienst. Drei jugendliche Räuber Frankfurt. Drei Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren haben in den letzten Wo- chen im Gebiet des Frankfurter IG-Hoch- hauses 90 parkende Kraftwagen ausgeraubt. Die Aufklärung dieser Autoberaubungen gelang der Frankfurter Kriminalpolizei, nachdem zwei der jugendlichen Automarder von einer Funkstreife auf einem gestohle- nen Motorrad gestellt worden waren. Neuordnung der Lehrerbildung Frankfurt. Der hessische Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissen- schaft im DGB hat nach einer außerordent- lichen Sitzung seines Vorstandes der Lan- desregierung seine Vorschläge für eine Neu- ordnung der hessischen Lehrerbildung Übergeben. Der Verband fordert darin die Ausbildung aller Lehrer an Hochschulen. Neue Namen für schnelle Züge Frankfurt.„Donau- Kurier“,„Paris- Skandinavien-Expreß“,„Ruhr-Expreß“ und „Dalmatia-Expreh sind die neuen Namen für wichtige Fernzüge der Deutschen Bun- desbahn im neuen Sommerfahrplan, der am 3. Jumi in Kraft tritt. Flakgranaten explodierten Hanau. Mehrere Flakgranaten explo- dierten auf der Bundesstraße 45 bei Hanau in einem schweren amerikanischen Last- Wagen, der plötzlich in Brand geraten war. Bei den Explosionen wurde niemand ver- letzt. 7 BLICK NACli RHEINLAND-PFALZ Urteil am 8. oder 9. Februar Kaiserslautern. Das Schwurgericht Kal. Serslautern beschloß, die Verhandlung im Mordprozegß Dr. Müller am Mittwoch, dem 1. Februar, mit dem Plädoyer der Anklage. behörde fortzusetzen. Wie Landgerichtspräsi. dent Dr. Matheis erklärte, werde die Vertel. digung vor dem 4. Februar nicht mit ihrem J Plädoyer zu beginnen brauchen. Dadurch bleibe ihr genügend Zeit für Rückfragen und zur Unterrichtung über medizinische Einzel. fragen. Die Verteidigung erklärte sich mit dieser Lösung einverstanden. Dr. Matheis nammte als voraussichtlichen Zeitpunkt der Urteilsverkündung den 8. oder 9. Februar. Drittes Landestrachtenfest Neustadt/ Weinstraße. In farbenfrohen Trachtenkleidern und bestickten Häubchen sowie kostbaren Schürzen waren aus allen Teilen des Landes Rheinland-Pfalz donau- deutsche Mädchen zum dritten Landestrach- tenfest nach Neustadt gekommen. Nach den Klängen des Prinz-Eugen-Marsches zogen sie mit ihren Partnern in heimatlicher Tracht in den Saalbau, in dem vor fünf Jahren 300 De. legierte die Donaudeutsche Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz gründeten. Zehn Trach⸗ tengruppen haben sich seitdem im Raum Mainz- Zweibrücken gebildet. Zu den Grup- N pen und Einzelpaaren in den Originaltrach. ten der Batschka, des Banats, Seren Bosniens und der Schwäbischen Türkei ge- sellten sich an diesem Donaudeutschen. Trachtenfest donauschwäbische Trachten gruppen aus Baden- Württemberg und Hes. 8 sen sowie Vertreter der Schwestern-Lands. mannschaften, der Buchenländer, Siebenbür. er und Sudetendeutschen, außerdem det Pfälzischen Trachtengruppen aus Neustadt Haardt und Speyer. Abschied von der Straßenbahn Worms. Die Tränen liefen einigen alten. längst pensionierten Stragenbabhnschaffnem in Worms übers Gesicht, als sie am Sonntag nach Jahren zum erstenmal wieder und gleichzeitig zum letzten Male in ihren alten Straßenbahnwagen saßen. Diesmal als Ehren. gäste der Stadt Worms. Sie legte die fast aut den Tag fünfzig Jahre alte Straßenbahn am Sonmtag still. Seit Sonntagnachmittag befah- ren nur noch Omnibusse, vierzehn an der Zahl, die Linien der Städtischen Verkehrs- betriebe. Schwerer Zusammenstoß Cochem. Bei einem Zusammenstoß zweier Personenwagen ist bei Pommern im Kreise Cochem ein 54jähriger ums Leben gekom- men. Ein ihn begleitender evangelischer Pfarrer wurde in hoffnungslosem Zustand in ein Cochemer Krankenhaus eingeliefert. Der Fahrer des zweiten Wagens hatte nach dem von ihm verschuldeten Unglück die Flucht ergriffen, wurde jedoch bereits ermittelt. Straßenverkehr stark behindert Mainz. In fast ganz Rheinland/ Pfalz gab es starke Schneefälle, nachdem sich am Sonntag Schneetreiben und Tauwetter abge- wechselt hatten. Auf den Straßen, mit 4 nahme der westlichen Teile von Eifel, Hunz. rück, Nahe und Westpfalz lagen am Montag- morgen bis zu 15 Zentimeter Schnee. Durch die Schneeglätte war der Verkehr stellen- weise stark behindert. Raubüberfall auf Wechselstube Kaiserslautern. Ein Raubüberfall wurde auf die Wechselstube der Rhein-Main Bank im Vogelbach(Kreis Kaiserslautern) in der Nähe der deutsch- saarländischen Grenze verübt. Emem maskierten Banditen, der mit vorgehaltener Pistole in dle Wechselstube ein- drang, flelen 7970 Mark, 55 700 französische Franken, 750 belgische Franken und einige luxemburgische Framken in die Hände. Der Räuber konnte in der Dunkelheit in einen nahen Wald in Richtung Saargrenze entkom- J men. Bei eimer sofort aufgenommenen Fahn- dung der Polizei wurde ein geringer Teil des Geldes in eimem Wäldchen bei Vogelbaci wiedergefunden. Aunmnununmimummmmnumuneemeemeneneeeeeeeeunen Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 31. Januar 10.00 Cortina: 15-km-Langlauf 11.00 Slalom der Herren 16.30 5 Minuten mit Adalbert Dicchut 16.35 Jugendstunde 17.00 Unser kleiner Steuertip 17.20 Vermißtensuchdienst 19.00 Die Münchener Abendschau 20.00 Auf einem europäischen Markt 21.00 Melodie der Straße(eine Revue) 22.15 Cortina: Der 6. Tag 7 819 elouften leuchtstolflumpen in deutschland. RAM-L-L 2s sprieht dofür; 5 euchtstofflampen I 38 92 0 Rue Tas Nr. 1 Nr. 28/ Dienstag, 31. Januar 1956 MORGEN Seite 7 ieee 4 5 N 5 15 2. An 0D FON Note Rosen, rote Lippen, roter Wein f 17 55 Zur nächsten 9 6 7, 10 Der Film zu Inrem Lieblingslied! Palas r Breite Str. Eriolg d LZ 727222 ͤͤĩðxVDv.— Telefon 3 21 40 Beginn 13.48, 17.45 und 20.00 Uhr rel. 02 7 4½ Freiland Run— Letzte Tagel P. 50050, J 28 10, N Bis Ponnerstag 15.30, 17.50, 20.10 Uhr. 5 lar plunkkn* 11 15 Wonne ALHAMBRA 13.30, 16, 15.80, 21 Fkk bal EIISabeth Taylor— Van Johnson: URGINMM N Romy Schneider, Karlh. um Humor und gute L. bei enRhO ht Kal.„SIsST“(Breitwand-Farbfilm)„Familie Hesselbach im Urlaub“ Telefon 3 13 90 DA NIA LS 1 N DPA RI S ung im 3 Telefon 4 46 47 Telefon 3 00 51 Die. bis Po. 18.30, 20.45 Uhr. Gerhard Riedmann ch, dem As TER 19.45 45435, 18.15, 20.45 UNfvensd 15.30, 913.00, 20.30 J. 1 X 0 2 Annemarie 8 nklage. Telefon 5 11 86 2. Woche!„Die Försterbuben“ Zeppelinstr. 28 DHüringer 0 ERWIACAHTAEIs TER BO AK ee 1(Ap 101 14, 16.30, 19, 21.15 Uhr Mi. 15.01 Bühne Kinderfasching 8 Ein Schicksalsbild aus dem Großstadtleben Vertei. In beiden Theatern: 7 16.30 7 t wren Lesser ol KA MER T8%% N ETA f Frauen um Richard wagner Dad 3 Silv. Mangano- Vittorio Gass- 7 3 55 7 7 Genu Die schöne Helena u be- SAAL An eterin Ja. ja. die Liebe in Tirol 200 Einzel. c 6 Teleston 504 76 Telefon 5 18 95 78.00, 20.30 Uhr— CARRY GARANT Abenteuer Sich mit patas 1e 1 2 8 1 5 DiE KUR BEI 14.30, 16.30, 18.45, 21 ILENINAI Drama voll atem- 15 E X E N K 8 8 8 E 1. im Matheis e Sas Mitzi Gaynor, Jeffrey Hunter Wald hof loser Spannung nkt der teuer mit 38D RT LANC aS TER Breitwand:„Brel aus Texas Use R Kid n Brent ö Bamgercf, Je in f u. urid Ur druar 1 88 8 5 5 0 Gardy Granass, J. van Dreelen in 0 55 Siehe Groß-Anzeige in der Schönau 9 t Kal. 22.20 Spätvst. Abenteuer- K„nicht jugendfrei! 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Februar 1956, 15.01 Uhr„über i n Fahn- N Ein of 405 der Bundesbahn ins Teil des im„Universum“ Mannheim, N7, Kunststr. g Atlantik 4 ogelbac! dem 7 2 8 7 FF unter dem Zepter Ihrer Tollität 5 9 n 8 4 U 2 2 EN 8 3 5 ringt kühle un Amun Pri in LISELOTT N beute Wessel h ANN WEILER TInzessin 7 in unser Gebiet na e m und damit auch oft von der Kurpfalz 80 ee und Am Zielort Karnevalsprogramm, Maskentreiben und eee e e TANZ in dekorierten Räumen, Kabinen und Bars. Elferrat Mit Hofsta at schnell spürbare Er. Elferräte, Prinzen und Garden sowie Karnevals- icchut 5 b 5 N 15 8 95 kanonen geben sich ein Stelldichein des Humors. asperle, Ti ulenspiegel, drei Musikelowns, der 1 2 7 5 hren Arzt zu Pots. Hinfahrt: 4. Februar 1956 Rückfahrt: 5. Februar 1986 lustige Radfahrer, Onkel aus Amerika, Max u. 5 1 5 8. 19.16 Uhr ab Heidelberg an 6.02 Uhr 471 Moritz, Onkel Fritz, Lehrer Lämpel, Kinderballett, 19.41 Umr ab Mannheim an 5.36 Unr Revue) Das Fil. 5 Büttenredner und weitere reizende Ueberraschungen N 21.00 Uhr an Annweiler ab 4.18 Uhr As Filmereigmis von dem 37 1 5 5 1 aus dem Märchenland des 2 18 80 N Fahrpreis ab Mannheim 3, 40 Dt, ab Heidelberg 6,0 DN e ganze Stadt spricht 23 77 2 20 Tabletten D 1.70 Preis der Eintrittskarte 2,50 DN. 3 f 5 1 1* 3 17 1 Märchentheater 41 K ur P f a 1 2— Plätze sind für die Veranstaltungen numeriert. 5 Woc 23 S Zre de:! Gemütlicher Aufenthalt im . 8 8 Karten im Vorverkauf in der Schalterhalle des„Mannheimer R O 8 2 N 510 CK Fahrkarten und Tischkarten beim HAPAG-LLOVvD Reisebüro, ö Der Farbfilm, den man nicht versdumen sollte! Morgen“ täglich ab 8.00 Uhr(Telefon 4 41 81) und an den 77 5 Mannheim, P 4, 2(Knörzerbau) und N 1, 1(Verkehrsverein). 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Deutschland spielte wie gegen Oesterreich ohne Biersack und hatte Hoffmann ins Tor Klarer Sieg der UdSSR Schweiz— Rußland 3:10(1:4, 0:2, 2:4) Die bisher ungeschlagene Olympia-Eis- hockey mannschaft der Sowjetunion kam in ihrem letzten en des Olympia- Turniers am Sonntagabend erwartungs- gemäß zu einem 10:3(4:1, 2:0, 4:2)-Sieg über die Schweiz und zieht damit gemeinsam mit Schweden aus der Gruppe E in die End- runde ein. Die Schweden haben ihre Be- Segnung mit der Schweiz 6:5 gewonnen und gegen die Sowjetunion verloren. Unger nur bei Trostspielen Dem kanadischen Protest gegen den deut- schen Eishockey- Schiedsrichter Hans Unger Gad Nauheim) war am Montag nur ein Teil- erfolg beschieden. Der Europapräsident des Internationalen Eishockey verbandes, J. F. Ahearne(London), erklärte zwar, man sei über den Protest hinweggegangen, doch Wurde beschlossen, Unger nur noch bei Spie- len der von der Endrunde im olmpischen Turnier ausgeschlossenen Mannschaften ein- Zusetzen. Kanada hatte Einspruch gegen die Schiedsrichterarbeit von Unger bei dem Vorrundenspiel gegen Italien eingelegt, bei dem Unger die später 3:1 siegreichen Kana- dier 12mal herausgestellt hatte, während er die italienischen Regelverstöße übersah. gestellt, der zu Beginn des zweiten Drittels gegen Jansen ausgetauscht wurde. Die Amerikaner waren mit ihrem guten Stellungsspiel und weitmaschigen Kombi- nationen sofort stark überlegen. Christian (dritte und achte Minute) sorgte für die 2:0- Führung, die Cleary(10.) auf 3:0 erhöhte, als Beck bei der einzigen Herausstellung im ersten Drittel auf der Strafbank saß. Olson, MeKkinnon und Cleary schossen für die schnelleren und technisch besseren Ameri- kaner bis Drittelschluß noch drei Tore. Im zweiten Spielabschnitt wurde das Zu- sammenspiel der Deutschen besser auf den Gegner eingestellt. Dennoch erhöhte Dou- gherty auf 7:0. Der Füssener Sturm(Sepp Egen— Trautwein) stieß besonders bei Mekinnon auf harten Widerstand. Als drei Amerikaner gegen fünf deutsche Feldspieler auf dem Eis standen, erzielte Egen den ersten Gegentreffer. Die härter werdenden USA-Spieler vermochten das Ergebnis vor Drittelschluß nicht mehr zu verändern. Der Gegentreffer hatte der deutschen Mannschaft für das letzte Drittel Auftrieb gegeben. Schon gleich nach Beginn flel der zweite Gegentreffer durch Egen. Sepp hatte die USA- Deckung überspielt, wich nach links aus und gab die Scheibe zu Egen, der aus drei Metern Entfernung einschoß. Obwohl die deutsche Mannschaft nun zusehends bes- ser wurde, und alle drei Sturmreihen sehr offensiv waren, änderte sich das Ergebnis in dem schnellen und jetzt technisch hochste henden Kampf nicht mehr. In den letzten fünf Minuten stürmte die USA mit aller Macht, stieß aber jetzt auf unüberwindlichen Widerstand. Deutsche Teilnehmerinnen ohne Chance: In ſolle- Faliri jaglie Lenée dureh die Jore Ihrer Zeit kam nur die Oesterreicherin Regina Schöpf nahe Die Startnummer 1 brachte am Montag der 22jährigen Schweizerin Renée Colliard im Slalom der VII. Olympischen Winter- spiele ebenso Glück wie am Freitag im Riesenslalom der Deutschen Ossi Reichert. Zweimal fuhr die große blonde Pharmazie studentin, die in diesem Jahr erstmals an internationalen Wettbewerben teilnimmt, Auf den 456 m langen Pisten am Osthang des Col Druscie die schnellste Zeit und und siegte in 1:52,3 Minuten klar vor der 20jährigen Regina Schöpf(Oesterreich) mit 1:55, 4 und der trotz eines Sturzes im zwei- ten Durchgang überraschend schnellen Sowzjetrussin Eugenija Sidorowa mit 1:56, 7 Minuten. Vierte wurde die Sprecherin des olym- ischen Eids, Giullana Minuzzo-Chenal (Ttalien), mit 1:56,88 vor Josefine Frandl (Oesterreich) mit 1:57,9 und zwei Norwege- rinnen, der 16jährigen Astrid Sandvik und Inger Björnbakken, mit je 1:58,0 Minuten. Dorothea Hochleitner(Oesterreich) belegte mit 2:01,1 den 12. Platz, Hannelore Glaser- Franke mit 2:04,7 den 15., Mirl Buchner deri 18., und Ossi Reichert den 22. Platz. Marianne Seltsam hatte im ersten Durch- gang ein Tor ausgelassen und wurde dis- qualifiziert. 55,6 Sekunden zeigten die Uhren für die elegant schwingende Colliard, aber noch wuhte man nicht, wie diese Zeit in Ande- tracht des Streckenzustandes zu werten War, als schon die als nächste folgenden Oesterreicherinnen und Französinnen knapp um die Minutengrenze pendelten, bis dann Schöpf mit 56,0 aufschließen konnte. Zwei- mal stürzte die favorisierte Schweizerin Berthold, Ossi Reichert stürzte und kam auf 67,8, Mir! Buchner-Fischer und Hanne- lore Glaser-Franke blieben mit 61,7 und 61,8 Als beste Deutsche über einer Minute und kamen schon kaum mehr für die Entschei- dung in Frage. Marianne Seltsam schaffte mur 78,3. Die jungen Norwegerinnen be- Wiesen, daß ihre Erfolge am Hahnenkamm kein Zufall gewesen waren und kamen zu Zweit unter eine Mniute, stark war die Polin Kowalska mit 58,7, doch noch über- troffen von Sidorowa, die sich mit Minuzzo- Chenal in 56,9 den dritten Platz teilte, und Hofherr(Oesterreich) und Agnel(Frank- reich) mit 58,2 auf dem fünften Platz. Ohne auf Sicherheit zu gehen, startete die Schweizerin Colliard bei leichtem Schneefall zum zweiten Durchgang, den der Italiener Seghi mit 45 Toren ausgeflaggt und im Mittel- stück sehr schwierig gestaltet hatte. Als sie nach stilistisch schönem Lauf die blendende Zeit von 56,7 hörte und die ersten Gratulan- ten auf sie zustürzten, wehrte sie noch be- scheiden ab und wartete zunächst klopfenden Herzens auf den Lauf von Regina Schöpf, die auch sicher, aber schon für das Auge wahr- nehmbar langsamer war. Als die 59,4 der Oesterreicherin verkündet wurden, sprang die blonde Genferin in die Luft und jubelte — der Sieg war ihr nicht mehr zu nehmen. Viererbobs mit guten Zeiten In zwei Trainingsläufen der Viererbobs konnten sich die italienischen Schlitten auch am Montag in Cortina unter Monti und De Martin abermals mit ziemlichem Abstand an der Spitze halten. Im ersten Lauf erzielten sie die Zeiten von 1:18,82 und 1:20,25 Minu- ten. Die Deutschen waren nicht— wie am Vortage— unmittelbar dahinter, sondern folgten erst an zehnter(Rösch) und an 20. Stelle(Schelle). Dazwischen hatten sich die Schweizer Angst(1:21,15), Kapus(1:21,15) geschoben, gefolgt von dem Amerikaner Tyler(1:21,54) dem Oesterreicher Wagner (1:22,48). Dem Engländer Parkinson(1:22,61), dem Amerikaner Bikfort(1:22,88) und dem Rumänen Ene(1:22,89). Im zweiten Lauf da- gegen konnten die Deutschen sich auf der besser eingefahrenen Bahn auf den 5.(Schelle 1:20,71) und 6. Platz. 1:21,23) vor- schieben. Die Startnummer (rechts) entgegennimmt. brachte der Schweizerin Renée Colliard ebensoviel Glück, Wie der Deutschen Ossi Reichert: Sie belegt im Slalom den ersten Platz. Unser Bild zeigt die Schiweigerin, die die Glückwünscke von Ossi Reiche rt AP-Foto Im Eisschnellauf über 1500 m: Holdige. Doppelsieg fut Nußland Mit gleicher Rekordzeit holten Grischin und Michailow je eine Goldmedaille Sowjetrußlands schnelle Eisläufergarde sorgte am Montag bei den Olympischen Win- terspielen in Cortina für einen überragenden Doppelsieg im Eisschnellaufen über 1500 m. Als Novum für die diesjährigen Spiele kam hinzu, daß die Goldmedaille zweimal verteilt werden mußte, denn die beiden jungen Welt- rekordler Eugenij Grischin(24 Jahre) und Jurij Michailow(25 Jahre) machten ihrem Ruf alle Ehre und holten sich beide in der gleichen neuen Weltrekord- und olympischen Rekordzeit von 2:08,6 je eine Goldene. Der bestehende Weltrekord von Grischin liegt bei 2:09,8, ex wurde zu Anfang des Monats in Davos bereits von Michailow mit 2:09,11 un- terboten. Die Silbermedaille wird in diesem Falle nicht vergeben. Die bronzene Medaille fiel mit der gleich- falls unter dem Weltrekord liegenden Zeit von 2:09, 4 an den Weltmeister über 500 m, Toivo Salonen(Finnland), während sein Landsmann Juh. Jaervinen als Vierter eben- falls mit 2:09,7 noch unter dem anerkannten Weltrekord blieb. Als Fünftbester ging Ro- bert Merkulow(UdSSR) aus diesem Rekord rennen mit 2:10,3 hervor und verwies den RKombinations- Weltmeister und Cortina- Zweiten über 5000 m, Sigge Ericsson(Schwe- den), mit 2:11,0 auf den sechsten Platz. Der deutsche Meister Hans Keller(Mün- chen) lief als Vierter mit dem Amerikaner Matthew Menamara zusammen ein wunder- bares Rennen und stellte, obwohl er im Ziel hinter Menamara(2:15, 2) zurücklag, mit 2:18,1 einen prächtigen neuen gesamtdeut- schen Rekord auf. Bisher hielt der Ostber- liner Volkspolizist Helmuth Kuhnert, der sich für die 10 000 m schonte, diese Höchst- leistung mit 2:20,3(in alma ata). Tenley Albright führt Im Eiskunstlaufen der Damen wurden am Montag von 21 Teilnehmerinnen die ersten drei der fünf Pflichtfiguren gelaufen. Wie erwartet sicherten sich die peiden Amerikanerinnen Tenley Albright, der man von ihrer Verletzung nichts anmerkte, und Carol Heiss eine klare Führung. Diese beiden Läuferinnen dürften den Kampf um die Goldmedaille unter sich ausmachen. Hart umstritten wird die Bronzemedaille sein, für die die beiden Oesterreicherinnen Ingrid Wendl und Hanna Eigel sowie die Englände- rin vonne Sugden in Frage kommen. Die deutsche Vertreterin Rosl Pettinger(Mün- chen) lag nach der Gegenwende und dem Gegendreier an achter Stelle, flel aber beim Schlangenbogen-Doppeldreier auf den elften Platz zurück. Wladimir N erst an zehnter Stelle: Jeleſonai aus Cortina Wir sind am Montagfrüh mit großen Hoffnungen auf den Col Druscie zum Spe. zialtorlauf der Damen gefahren— und wur. den bitter enttäuscht. Vielleicht hatten h nach Ossi Reicherts Sieg im Riesentorlau zu viel erwartet, vielleicht gingen unsere Mädchen auch etwas zu selbstsicher an den Start. Jedenfalls war das Ergebnis nieder. schmetternd. Keine deutsche Läuferin untes den ersten Zehn! Die Auslosung war für schen Mädchen denkbar ungünstig, denn ag erste Deutsche startete Ossi Reichert mi Startnummer 14 und Marianne Seltsam 80. Wie Hannelore Glaser waren sogar nich unter den ersten 22 Starterinnen, währen beispielsweise drei Oesterreicherinnen unt zwei Schweizerinnen eine der ersten sieben Startnummern zogen. Die paar Zentimete: Schnee, die vor und während der Konkur renz fielen, konnten die verharschte, stel. lenweise steinharte Slalompiste auch nicht verbessern, so daß die guten Zeiten der er“ sten zwölf Läuferinnen nicht überraschten Ossi Reichert scheint zur Zeit die einzig deutsche Slalomläuferin zu sein, die Sd wirklich in bester Form befindet. Stilistisq macht sie allen Konkurrentinnen trotz ihre 31 Jahre noch etwas vor. Ein leichter Stun im ersten Durchgang kostete wertvolle Se. kunden und als sie dann alles auf eint Karte setzte, glitten Skier unter den Füßen weg. Ob es bei den deutschen Bobfahrern an nächsten Wochenende besser klappt? Die Trainingszeiten der Viererbob Schelle und Roesch sind sehr vielversprechend und schon jetzt zeigt es sich, daß die Italiener in die. S0 eindeutig. überlegen wie im Zweierbob sind. Zumin- ser Konkurrenz nicht ganz dest für die Bronzemedaille könnte e Roesch oder Schelle durchaus reichen, zu- mal man den Eindruck hat, daß sich die in den letzten Tagen so gespannte Atmosphäre im deutschen Boblager etwas beruhigte. Die Eishockey-Mannschaft glaubte an Montagmittag in ihrem Spiel gegen di Amerikaner offenbar, daß sie mit dem Ein- zug in die Endrunde ihr„Soll“ erfüllt hat Im zweiten und vor allem im letzten Dritte wurde ihr Spiel zwar wesentlich besser aber da waren die meisten der 2000 Zu. schauer schon längst zum Kaffeetrinken gegangen P. Ludwig In Direktsendung Das Endrundenspiel im olympischen Eis. hockeyturnier zwischen Deutschland und der UdssR wird nach einer Mitteilung des NWDR- Fernsehens am Dienstag von 19.00 bis 20.30 Uhr in Direktsendung übertragen. allgei/ renden gewann den lõ- m · Langlauf Wie vor vier Jahren in Oslo: Mit 35 Sekunden Vorsprung gewann er die Goldmedaille für Norwegen Hallgeir Brenden, der Olympiasieger von 1952 im 18-kKm- Skilanglauf, errang am Mon- tag bei den Olympischen Winterspielen in Cortina durch seinen überlegenen Sieg im 15-Km-Speziallanglauf die erste Goldmedaille bei den diesjährigen Spielen für Norwegen, eimes der klassischen Skiländer. Der 26jährige Bauernsohn, der damit der erste Doppelsie- ger von Oslo und Cortina wurde, ging von Beginn an in Führung, ließ sich diese auf der Strecke nicht mehr nehmen und stand als der Gewinner der Goldmedaille fest, als er in unwahrscheinlichem Tempo das Ziel im Skistadion passierte und seine Siegerzeit von 49:39 verkündet wurde. Die Silbermedaille fiel an den Schweden Sixten Jernberg, der bereits die gleiche Aus- zeichnung am vergangenen Freitag über 30 km holte und mit 50:14 um über eine halbe Minute hinter Brenden zurückblieb. Sehr knapp dahinter mit 50:17 landete der Russe Pawel KHKoltschin, der das gleiche Kunststück wie Jernberg fertigbrachte und sich wiederum eine Bronzemedaille holte, nachdem er am Freitag bereits Dritter über 30 km geworden war. Veikko Hakulinen (Finnland), der Weltmeister über 15 km und Olympiasieger von Cortina über 30 km, der in Oslo Olympiasieger im Skimarathon (50 km) war, konnte sich über diese„klassi- sche“ Skikurzstrecke diesmal nicht durch- setzen und endete mit 50:31 auf dem vierten Platz vor den beiden Norwegern Haakon Brusveen, einem jungen Läufer, mit 50:36 und dem bekannten Leichtathleten(Mittel- streckler) Martin Stokken mit 50:45. Dann plazierte sich der als russische Hoffnung an- gesehene Nikolai Anikin als Siebenter mit 50:58 vor dem Schweden Lennart Larsson mit 51:03 und dem Finnen Arvo Viitanen, dem Weltmeisterschaftszweiten über diese Strecke, mit 51:10 sowie dem Weltmeister über die langen Strecken, Wladimir Kusin (UdSSR), der nach seinem fünften Platz über 30 km diesmal etwas enttäuschte und in 51:36 nur Zehnter wurde. Bei dieser starken Gegnerschaft hatten die teilnehmenden Deutschen unter den 62 Läufern aus 20 Nationen von vornherein keine Chancen, unter die ersten 20 zu kom- men. Sie zogen sich jedoch alle recht achtbar aus der Affäre, denn der beste Deutsche, Kuno Werner(Erfurt) mit Startnummer 50, lan- dete mit 54:18 auf dem 27. Platz vor dem besten Oesterreicher Sepp Schneeberger (54:21) und Siegfried Weiß(Schwarzwald), der in 54:29 auf den 29. Platz kam. Als das Rennen, das mit acht Steigungen von insgesamt 415 m Höhenunterschied auf einer durch Waldgelände führenden Rund- strecke mit Start und Ziel im Skistadion ge. startet wurde, fiel Schnee. Am besten fand sich anscheinend der Sieger mit dem be Temperaturen um den Nullpunkt herum et- Was pappigen Schnee ab. Schon bei der Fünf. km-Marke führte Brenden, der in unheim- lich schnellem Tempo loszog, mit 14:45 vor Kusin und Koltschin, bei zehn km War des Norweger in 35:28 weiter vorn vor Jernbers der sich bereits an die zweite Stelle ge- schoben hatte. Als dann Brenden mit wun- derbar raumgreifenden Schritten und glän. zender Stocktechnik ins Stadion einlief un von seinen Landsleuten stürmisch angefeuen wurde, stand der Sieger fest. Brenden machte einen überaus frischen Eindruck un strahlte über das ganze Gesicht, als er von Gratulanten umdrängt wurde:„Ich bin 8 glücklich und gar nicht müde. Heute kann ic mich über mein Wachsen nicht beklagen“ Der Zeitplan für Dienstag Dienstag, 31. Januar 9.00: Kombinationslanglauf 9.00: Eiskunstlauf Pflicht der Damen(2. Tell 10.30: 10 000-m-Eisschnelllaufen 10.30: Slalom der Herren 15.00: CSR— Schweden 19.00: Deutschland— UdSSR 21.30: Kanada— USA Geschäfts- Anzeigen Bettfedernreinigung Desinfizieren mit der modernsten PEL Z Reparaturen bei Scheerer, T 2, 8. Anlage in Ihrem Beisein. Wertwolle Mäntel, die Sie suchen in Spitzenquqlitäten— mit und ohne Pelz— immer Preisw. Zimm. sucht Fischer,. S 3, 2 3 Leerzimmer Angeb. unt. Nr. für Bürozwecke zu miet. gesucht. 05035 à. d. Verl. Dienstag, 31. Januar 1956 Nr. . die vier deut.] ihr noch einmal def Seeberger, 8 3, 15, Telefon 437 70 Wird kostenlos abgeholt u. gebracht Transporte- Umzüge bill. Tel. 59026. He, eue Planken P 6. 26 Eiltransporte. L 10, 10. Tel. 4 40 39. „Lebenskraft, Fleisch dir schafft!“ Metzgerei f. Franz. H 1. 10 bietet das Beste aus seinem mo- dernen Betrieb. im Stadt- und 9 NZ di 80 2 Fernverkehr. A. Kunz& Sohn, Möbelspedition, Lagerung, Mhm., J 6, 9. 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Den vierten Platz belegten die Argen- tnier Tomaso Tomasi auf Maserati(12 Run- 0 den zurück), die sich damit den Sieg in der Klasse bis zu 1,5 Liter sicherten. Ein von den Chilenen Kovacs/ Jara gefahrener Mercedes 300 SL wurde Sechster. Von den 27 gestarteten Wagen erreichten nur elf das Ziel. Zwei Porschewagen, die Handball- Kreisklasse: iernneim behauptete Platz 2 Wie erwartet, leistete 07 Seckenheim im wichtigsten Spiel der Handball-Kreisklasse dem TSV Viernheim erbitterten Widerstand mußten aber schließlich dem Tabellenzweiten doch mit 8:6 beide Punkte überlassen. Ein Fußball-Ergebnis gab es in Sandhofen, wo die Tus durch Tore von Brose und Hennrich mapp mit 2:1 über den Namensvetter aus Weinheim erfolgreich blieb. Der ersatz- geschwächte TSV 46 mußte in Feudenheim eine 4:10-Niederlage durch Badenia hin- nehmen und der TV Oberflockenbach be- zwang die TSG Rheinau auf eigenem Ge- lande überraschend mit 10:8 Toren. Fbenfalls einen Auswärtssieg gab es im einzigen Spiel der B-Klasse, Staffel I durch den TV Rheinau, der den Lokalrivalen pfingstberg dank einer ausgezeichneten Stürmerleistung mit 7:5 niederhielt. In der Stafkel I schloß MTG durch einen nie ge- kährdeten 10:2-Erfolg in Neckarhausen wie- der zur SG auf, deren Reservemannschaft sd Ladenburg einen leichten 4:1-Sieg über- lassen mußte. partizan Belgrad ausgeschieden Im Viertelfinale- Rückspiel des Europa- Cups im Fußball schlug Parizan Belgrad am sonntag in Belgrad Real Madrid zwar mit 810(1:0) Toren, da Real jedoch das erste Spiel ö in Madrid gegen die qugoslawen mit 4:0 gewonnen hatten, zogen die Spanier mit dem besseren Torverhältnis von 4:3 in die Vor- schlußrunde ein. Aegypten schlug Aethiopien Die erste Begegnung zwischen Aegypten und Aethiopien in der Qualiflkationsrunde zum olympischen Fußballturnier gewann adion ge- sten fand dem bel nerumm et- der Fünf. unheim- 14:45 Vor War der Jernberg Stelle ge- mit wun⸗ ind glän. inlief und ngefeuel Brenden iruck und Is er von ch bin 80 Kann ich beklagen“ tag + en(2. Tei) Aegypten am Sonntag in Addis Abeba klar mit 4:1(2:0) Toren. Das Rückspiel zwischen beiden Nationen ist für 7. April in Kairo vorgesehen. Josef Pöttinger unterlag àm Sonntag im Finale des Herreneinzels beim Internationalen Tennisturnier in Cannes dem Amerikaner Mal- colm Fox mit 1:6, 0:6. Budge Patty(USA) wurde am Sonntag in Stockholm durch einen 6:4, 13:11, 6:2-EBrfolg über Sven Davidson(Schweden) Sieger im Herreneinzel bei den Internationalen skan- dnavischen Hallen-Tennismeisterschaften in Stockholm. Im Dameneinzel gewann Angela Mortimer(England) im Finale über Althea Gibson(USA) 4:6, 6:4, 613. Der saarländische Radfahrerbund beschloß em Sonntag auf seinem Bundestag in Saar- drücken einstimmig die Rückkehr in den Bund deutscher Radfahrer. Der Anschluß Mrd allerdings erst im Frühjahr nach Er- ledigung der Formalitäten möglich sein. Australiens Mittelstreckenläufer John Landy, der am Samstag in Melbourne mit 3:58,66 Min. seinen Weltrekord über die englische Meile dourne mit 1:50, 4 Min, einen neuen austra- schen Rekord im 680-Wards-Lauf Auf. Auf der Jahreshauptversammlung des Deut- Fe knapp verfehlte, stellte am Montag in Mel- ichen Motorsportverbandes DMV) in Iheydt — echnik nische 1St. r und hrung f A6 e. von Juhan/ Lopez und Delfosse/ Escujero ge- fahren wurden, mußten durch das Ziel Se- schoben werden. Weltmeister Fangio(Argentinien), der zu- sammen mit dem Italiener Castellotti die stärkste Ferrari-Mannschaft bildete, übernahm sofort nach dem Start die Füh- rung und lag nach 22 Runden klar an der Spitze von Mussoſ Collins(Italien/ Großbri- tannien) auf Ferrari. Moss setzte sich dann jedoch in der 39. Runde an die Spitze des durch Unfälle immer mehr zusammenschmel- zenden Feldes, als die führenden Wagen- Mannschaften Fahrer wechsel vornahmen. Castellotti, der Fangios Ferrari übernahm, nahm das Rennen als Zweiter hinter Moss und vor Collins wieder auf. Als die später siegreiche britisch- argentinische Maserati- Mannschaft dann ebenfalls Fahrerwechsel vornahm, schob sich Collins an die Spitze. Durch Wegfliegen der Protektoren an den Reifen des von Castellotti gefahrenen Wa- gens verlor die Mannschaft dann zwei Run- den. In der 60. Runde wurde auch der Fer- rari von Collins ein Opfer des Rennens. Da- mit führte Menditeguy vor Hill(USA), der jedoch wenig später von der Bahn abkam und den zweiten Platz an Castellotti verlor. Kurz danach mußte Fangio, der Castellotti Abgelöst hatte, mit seinem Ferrari wegen eines Maschinenschadens aufgeben, so daß für die führenden MossſMenditeguy der Weg rei War. Erst im letzten Drittel e Eishockeꝝy-Landerspiels gegen die Schweiz (4.3) fand sich das deutsche Nackhwucksteam ⁊u geschlossenen Aktionen zusammen, nachdem sich die Gastgeber in den ersten beiden Drit- teln vergeblich bemüht hatten, durch Einzel- durchbruche die sichere Abwehr der Eidgenos- sen zu überwinden. Auf unserem Bild stoppt die Schweizer Abwehr einen deutscken Angriff. Foto: Steiger Beim Schachklub Feudenheim: Durtache, Gäste welten sich verbissen Durch knappen Erfolg sicherten sich die Gastgeber die Tabellenführung In seinem vorletzten Kampf um die ba- dische Mannschaftsmeisterschaft hatte am Sonntag der Schachklub Feudenheim die Mannschaft aus Durlach zu Gast. Obwohl die Karlsruher Vorstädter in den bisherigen Kämpfen ohne Punkte geblieben waren, ent- wickelte sich ein scharfer Kampf, dessen Ausgang bis zum Schluß vollkommen offen War. 5 Als erstes Paar beendeten Schmidt und Matter Durlach) den Kampf. Der Feuden- heimer hatte zunächst leichte Vorteile her- adusgeholt, die aber zum Siege nicht ausreich- ten, so daß man sich auf Remis einigte. Ohne Höhepunkte verlief die Begegnung Weinacht (Fe)— Ebert, die ebenfalls ein Remis ergab. Auch am Spitzenbrett sah man zwischen Platte und Knopp Durlach) keine Möglich- keit für einen entscheidenden Erfolg und einigte sich auf Remis. Den ersten Sieg für Feudenheim holte dann Apholte. Krieger Murlach) versuchte zwar, sich dem Angriff auf dem Königs- Flügel durch lange Rochade zu entziehen, Aber Apholte siegte schließlich durch Turm- opfer. Nach dem Remis zwischen Mail und Kurze Sporl-Holigen wurde das Präsidium mit Toni Ulmen an der Spitze am Sonntag einstimmig wiedergewählt. Wie auf der Tagung bekannt wurde, haben sich die saarländischen Motorsportler dem DM angeschlossen. Polen gewann am Sonntag in Warschau einen Länderkampf der Amateurboxer gegen Ungarn überlegen mit 16:4 Punkten. Die Be- gegnung der B-Staffeln in Budapest gewan- nen hingegen die Gastgeber mit 12:8 Punkten. Nach seinem Erfolg im Herrendoppel holte sich Australiens Daviscup-Spieler Lewis Hoad am Montag in Brisbane auch den Sieg im Herren-Einzel bei den australischen Tennis- meisterschaften. Er besiegte seinen Doppel- Partner Ken Rosewall 6:4, 3:6, 6:4, 7:5. Finnlands Eishockey Nationalmannschaft unterlag am Sonntag in Helsinki gegen die B-Vertretung der Tschechoslowakei mit 1:6 (1:3, 0:1, 0:2) Toren. Austria Wien schlug am Sonntag in Mexiko City die Elf von ORO Mexiko mit 2:1(1:1) Toren. Der Ausgleich fiel bei der 1:0-Führung der Mexikaner durch ein Eigentor der Gast- geber. Mittelstürmer Ocwirk stellte 28 Minu- ten nach der Pause das Endergebnis her. Nußbaum kam Feudenheim entscheidend in Führung, als Tihtmann den Durlacher Bek- ker zur Aufgabe zwang und Schnepf sich gegen Weiler Ourlach) mit ewigem Schach begnügte. In einem Turmendspiel mit un- gleichen Läufern und einem Bauern weniger unterlag Keller gegen Wickenhäuser Our- lach), womit der Mannheimer die erste Nie- derlage der bisherigen Kämpfe einstecken mußte. In der Tabelle führt jetzt Feudenheim mit 6:2 Punkten vor Heidelberg(4:0) und Karlsruhe(3:1). Durlach bildet nach Nieder- lagen gegen Karlsruhe(8:5), Heidelberg(1:7) und Feudenheim das Schlußlicht. H- Zoll/ Weinrich Meister Deutsche Mannschaftsmeister der Berufs- radfahrer über 100 km wurde am Sonntag vor 6000 Zuschauern in der Dortmunder Westfalenhalle das Berliner Paar Zoll/ Wein rich mit Rundenvorsprung vor Petry/ Schür- mann(Wiesbaden Dortmund) und Preiskeit/ Gieseler(München Münster). Die Sieger- manmschaft hatte ihren Vorsprung im ersten Viertel des Rennens nach erbitterter Jagd herausgefahren und gab ihn bis zum Ziel micht wieder ab. Die Sieger stellten mit 2:07,05 Stunden eine neue deutsche Nach- kriegsbestleistung auf. TIT-Aufgebot gegen Italien Der Deutsche Tischtennisbund hat die Herren- und Damenmannschaften nominiert, die Deutschland am 25. Februar in Koblenz und am 26. Februar in Neuwied gegen die italienische Länderstaffel vertreten. Die deutsche Herrenmannschaft wird in der Be- setzung Vossebein Gochum), Seifert(Wies⸗ baden) und Wermighoft(Metelen) en- treten. Die Damen spielen mit Hanne Schlaf (Lübeck) und Uschi Fiedler Gerlin). Die italienischen Spieler sind noch nicht bekannt. Edgar Basel boxt in Zürich Fliegengewichts- Europameister Edgar Basel wird am Mittwoch beim wöchentlichen Abendmeeting des Box-Clubs Zürich gegen den Zürcher Federgewichtler Christian Zogg boxen. Der Zürcher ist als glänzender Tech- milker bekennt, der den Waldhöfer zur Her- gabe seines ganzen Könnens zwingen dürfte. Um den Willi-Spillner- Erinnerungspreis: Welimeistet Minklet nus Ewölfle: Zwei spanische Reitersiege in Berlin/ Helga Köhler beste Amazone Vor rund 6000 Zuschauern gewann der spanische Ex-Weltmeister Francisco Goyoaga am Sonntagabend in der Berliner Sporthalle am Funkturm ein Doppelsprung-Jagdsprin- gen Klasse SA um den Willi-Spillner-Erinne- rungspreis. Der Spanier erreichte im Stechen gegen 16 Gegner auf„Fahnenkönig“ mit 13.9 Sekunden bei null Fehlern die schnellste Zeit. Von 74 Pferden bewältigten 17 den 420 m langen Parcours mit 15 Sprüngen fehlerlos, so daß ein einmaliges Stèechen über fünf er- höhte Hindernisse den Ausschlag gab. Von den deutschen Assen waren Weltmeister H. G. Winkler(Warendorf), Fritz Thiedemann und Walter Günther mit jeweils drei Pferden beim Stechen vertreten. Der deutschen Amazone Helga Köhler (Verden) war es vorbehalten, auf der 13jäh- rigen braunen Stute„Armalva“ die zweit- beste Zeit mit 14,6 Sek. im Stechen zu errei- chen. Den dritten Platz teilten sich Guilia Serventi(Italien) auf„Doly“, Fritz Thiede- mann auf„Dynemit“ und Goyoaga mit sei- nem zweiten Pferd„Toscanella“, die im Ste- chen die gleiche Zeit von 15,0 Sek. erzielten. Weltmeister H. G. Winkler war vom Pech verfolgt und machte mit seinen drei Pferden „Falko“,„Skala“ und„Gronau“ jeweils vier Fehler, so daß er nur den 12. bis 14. Platz be- legte. Zu einem zweiten Erfolg kam Goyoaga im zweiten Jagdspringen des Tages. Hier siegte er im Stechen auf„Fahnenkönig“ mit 15,8 Se- kunden vor dem englischen Hauptmann Middleton mit 15,9 Sekunden. Den dritten Platz teilten sich Giullana Serventi(Italien) und Goyoaga auf„Toscanella“. O. Kast Ski-Kreismeister Von Petrus leider nur wenig begünstigt, trug der Kreis Mannheim im badischen Ski- verband am Sonntag im Schwarzwald seine Titelkämpfe aus. Trotzdem gab es auf den vereisten Hängen an der Darmstädter Hütte bei sehr guter Beteiligung beachtliche Ergeb- nisse. Den Titel bei den Herren sicherte sich Oskar Kast vom Skiclub Mannheim, der den Langlauf in 30:04 Min. vor seinen Vereins- kameraden A. Gabriel(34:20) und A. Roose (40:26) gewann. Bei den Frauen siegte Bar- bel Rotzinger vor Ulla Koch beide SCW. Hier die wichtigsten Ergebnisse: Ab- kahrtslauf: 1. Karl Schlosser, Sc Mann- heim, 10,9 Sek., 2. Rainer Rautnig, 1846 Mann- heim, 11 Sek., 3. Oskar Kast, Sc Mannheim, 11,83 Sek.— Altersklasse I: 1. Heinz Michelbach, Sc Manheim, 13, 8 Sekunden. Jugend I: 1. Dietrich Kast, 8 Mannheim, 11,4 Sek., 2. Rainer Wagemann, Sc Mannheim, 16 Sek.— Jugend II: I. Jörg Schmidt, Sc Mannheim, 10,7 Sek., 2. Günther Marquet, SC Mannheim, 12,1 Sek.— Frauen, allgemeine Klasse: 1. Bar- bel Rotzinger, Sc Mannheim, 22,5 Sek— Langlauf, Männer: I. Oskar Kast, Sc Mannheim, 30,04 Sek., 2. Alois Gabriel, Sc Mannheim, 34,20 Sek., 3. Alois Roose, Sc Mannheim 40,26 Sek., 4. Gerh. Lange 1846 Mhm., 41,25.— Jun gmannen: I. Günther Marquet, Sc Manheim, 23,07 Sek., 2. Lutz Münch, 1846 Mannheim, 30,40 Sekunden.— Frauen, allgemeine Klasse: 1. Bar- bel Rotzinger, Sc Mannheim, 14,54 Sek.,“ Und das mit Strong im Tor RCAF Flyers— EG Düsseldorf 10:0 Hoch gewannen die RCAF„Flyers“ am Sonntag auch ihr viertes Heimspiel, das mit der EG Düsseldorf die bisher stärkste deut- sche Mannschaft in das neue Eishockeysta- dion auf dem kanadischen Flugplatz Zwei- brücken brachte. Die Düsseldorfer, verstärkt durch sechs Spieler des ERC Mannheim so- wie dem Kanadier Strong im Tor, zeigten ein kampfbetontes und hartes Spiel, scheiter- ten jedoch immer wieder an der ausgezeich- neten kanadischen Abwehr. Besonders im ersten und letzten Spieldrittel war die deut- sche Oberligamannschaft, die in den Mann- heimern Lorenz und Schneiders und in dem Düsseldorfer Tasler ihre besten Spieler hatte, den kanadischen Gastgebern gleich- Wertig. Die Kanadier hatten in ihrem drei- kachen Torschützen Le Blane den besten Menm auf dem Eis.— Torwart Strong hatte nicht seinen besten Tag. Tod im Ring Der 20jährige amerikanische Mittel- gewichtsboxer Robert Perry ist am Sonntag kaum 48 Stunden nach einer K. o.-Niederlage bei einem Kampf gegen Rudy Watkins an eimer dabei erlittenen Gehirnverletzung ge- storben. Perry war nach einem Kampf am Donnerstagabend in ein Krenkenhaus einge- liefert worden. Watkins hatte Perry in der ersten Runde durch die Seile geschlagen, doch kehrte Perry vor dem„aus“ in den Ring zu- rück und boxte weiter. In der sechsten Runde brach der Ringrichter den Kampf ab und er- klärte Watkins zum Sieger durch techni- schen K.o. Wie sten mein Uerein? Handball- Verbandsklasse TV Edingen 1113 00 TV Großsachsen 11 7 0 4 74:50 14:8 TV 98 Seckenheim 11 3 11 3 B 99 Seckenheim 11 6 1 4 61.84 13:9 Sd Hohensachsen 11 3 2* S8 62 Weinheim 11 5 2 4 6362 1240 SV Ilvesheim 11 3 2 4 682 1210 FV 09 Weinheim VVV TG Laudenbach JJJCCCCCCCCCTfTTCbC0C SpVgg. Sandhofen H. 9 6 78269 1012 ATB Heddesheim 11 3 0 8 63282 6:16 Polizei SV Manth. 11 0 2 9 35:106 220 Bezirksklasse Sd Leutershausen“) 13 13 0 0 163.70 28:0 18G Ketsch 15 12 1 2 15369 255 TSV Birkenau 15 11 00 4 150:86 22:8 VIL Neckarau 17 1 7 128126 1915 Sd Nußloch 16 7 0 9 30124 14:18 TSV Oftersheim“) 15 3 2 838ͤ SV Waldhof 16 5 2 9 108119 12:20 VfR Mannheim 17 5 2 10 38136 12:22 TSV Rot 16 4 2 10 109:127 10:22 HSV Hockenheim 16 2 0 14 78173 428 ) Anmerkung: Das Spiel TSV Oftersheim gegen Sd Leutershausen vom 11. Dezember 1955, das 5:5 endete, wird auf Anweisung des Toto-Quoten West-Süd- Block: Zwölferwette: 1. R.: 27 286,95 DM; 2. R.: 1058,65 DM; 3. R.: 84,55 DM. Zehner- Wette: 1. R.: 1979,75 DM; 2. R.: 96,45 DM; 3. R.: 10,05 DM. Nord-Süd: Bei Redaktionsschluß war die die eridgültige Quote noch nicht eingetroffen. Verbandsligaschiedsgerichts wiederholt. Die Tabelle ist korrigiert. Kreisklasse A: TV Brühl 14 13 0 1 110:58 26:2 TSV Viernheim 15 10 3 2 96770 2377 TV Hemsbach 13 9 1 311462 19:7 07 Seckenheim 15 7 2 6 105:99 16:14 Tus Sandhofen 13 3 3 5 5768 133 TV Oberflockenbach 14 5 3 6 100:104 13715 64 Schwetzingen 135 2. 6 107162 12714 188 Rheinau 15 4 4 7 88:93 12/18 TSV 1846 18 3 3 7 710 gi Tus Weinheim 15 4 1 10 94:117 9131 TSV Neckarau 12 3 0 9 69:91 618 Bad. Feudenheim 12 3 0 9 78:134 6718 Kreisklasse B, Staffel I SG Mannheim 15 13 2 0 138:34 28.3 MTG Mannheim 13 1 1 141:62 27:8 TS Ladenburg 13 7 4 2 73:59 18:78 SV Walstadt 13 7 2 4 66:62 16:10 TV Waldhof 156 2 5 SG Mannheim 15 13 4 3 6 58166 11:15 Fortuna Schönau 14 4 1 9 57:106 9:19 Sc Käfertal 15 3 3 9 72:98 9121 TV Neckarhausen 13 4 0 9 68:109 8:18 TG Hedesheim 14 0 0 14 46:107 0728 Staffel II TV Rheinau 15 13 0 2 128:55 26:4 TV Friedrichsfeld 15 10 2 3 127:66 22:8 Se Pfingstberg 14 9 2 3 100:61 20:8 VfL Neckarau 1b 13 7 1 5 888 15711 TSG Plankstadt 15 5 4 6 70:74 14716 Germ. Neulußheim 13 5 3 5 62:63 13:18 TB Reilingen 13 4 1 8 79:69 917 ITV Rheinau 1b 14 1 1 12 48:165 3.25 Post-SV 12 1 011 39:132 22 * Zur Unterstützung der Behandlung von 7 d y f Vetkäbfe g Zuckerkrankheit-Zefax Zefax erhöht die Verträglichkeit für kohlehydrathaltige Nahrung, mildert die Dikt und lindert Durst- u. Hungergefühl. Zefax erhält ren Körper bei Kräften! 100 Tabletten 3,90. In allen Apotheken. Herst. Renova, Labor. für Medizin, Berlin-Lichterfelde. Schreibmaschinen Rechen- u. Addier- Maschinen neu und gebraucht, auch in bequemen Raten O8 FN Mannheim, N53, 10 5 Kühlschrank Chaisel. neu umständeh, prsw. zu Verk. Fr. Imhof, Rainweidenstr. 18. (Bosch) 120 1, neuw., Nachlass ende Kräfte gewinnt man zurück, Schürzen finden Sie preiswert bei Wäsche-SPE(AK Kunststr., N 3, 12 Muster wenn man Blut und Nerven erneuert! Dafür: i Reinlecithin zu verk. R heim, Lager I- und U-Iräger neu und gebraucht Straße 52, Telefon 5 16 44. Uu. R. 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Er war ein äußerst tüchtiger und verantwortungsbewußter Fachmann, ein guter Berufskamerad, ein edler Freund und Helfer für alle, die ihn kannten. Wir werden seiner stets in Dankbarkeit gedenken und ihm ein ehrendes Geschäftsleitung und Belegschaft Mannheimer Großdruckerei GmbH Beerdigung: Friedhof Neckarau. Nach langer schwerer Krankheit verschied am 30. Ja- nuar 1956 mein innigstgeliebter Gatte und guter Le- benskamerad, mein lieber Sohn, Schwiegersohn, Bruder, 2 Rudolf Grimmer im blühenden Alter von erst 46 Jahren. Mhm.- Neckarau, den 31. Januar 1956 In tiefem Leid: Johanna Grimmer geb. Hallstein und alle Angehörigen Mittwoch, den 1. Februar 1956, 14.00 Uhr, im 0 WS-Verkauf f Daunendecken 8(Ausstellungsstücke) 5 solange Vorrat reicht, zu be-? sonders vorteilhaften Preisen. Moerne: —— Marktplatz mannheim Nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verstarb am 29. Januar 1956 unser lieber unver- gessener Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, 8 Valentin Schäfer Setzerei-Faktor versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, im Alter von 55 Jahren. Mannheim, den 30. Januar 1956 Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen: Frau Theresia Körner Wwe. geb. Schäfer Heinrich Fendel u. Frau Martha geb. Schäfer Frau Hilda Elleser Wwe. geb. Schäfer Beerdigung: Donnerstag, 2. Februar 1956, 13 Uhr, im Haupt- friedhof Mannheim. Durch ein tragisches Geschick verloren wir am 30. Januar 1956 unseren lieben Sohn, meinen einzigen Bruder, meinen geliebten Bräutigam, unseren geliebten Neffen und Vetter Horst Heinrich Jäger ba im hlüpenden Alter von 20 Jahren. in hoffnungsvolles Leben ging zu Ende. Mannheim, den 31. Januar 1956 C In unsagbarem Schmerz: Philipp Jäger und Frau Else Kurt-Dieter Jäger, Bruder Rita Berg, Braut und Anverwandte von Beileidsbesuchen bitten wir höflichst abzusehen. Nach kurzem schwerem Leiden verschied am 28. Januar 1956 meine liebe Mutter, Schwiegermutter, unsere herzensgute Oma, Schwe- ster, Schwägerin und Tante, Frau Karoline Lamparter geb. Haas im Alter von 72 Jahren. Mhm. Neckarau, den 30. Januar 1956 Wilhelm-wundt- Straße 8(früher Mhm., U 4, 20) In tiefer Trauer: Familie wilhelm Lamparter und alle Angehörigen Trauerfeier: Mittwoch, den 1. Februar 1956, 13.30 Uhr, im Kre- matorium Hauptfriedhof Mannheim. Plötzlich und unerwartet Verstard neute meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwa- gerin und Tante, Frau Wilhelmine Stephan geb. Maischein im Alter von 71 Jahren. Mm.-Feudenheim, Wilhelmstraße 47 den 30. Januar 1956 In tiefer Trauer: Heinrich Stephan und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, 1. Februar, 14 Uhr, Friedhof Feudenheim Nach langem schwerem Leiden verstarb am 29. Januar eie August Rüd versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 73 Jahren. Mannheim, den 31. Januar 1956 . Im Namen der Hinterbliebenen: Anna Friedrich Beerdigung: Mittwoch, den 1. Februar 1956, 11 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Die vielseitige Anteilnahme an dem Tode meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Frau Käthe Eckert geb. Kalt sind uns ein großer Trost in unserem Leid. Dafür sagen Wir allen aufrichtigen Dank. Mh m. Käfertal, den 31. Januar 1956 Wormser Straße 29 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Georg Eckert Du warst so jung, Du starbst so früh; Wer Dich gekannt, vergißt Dich nie! Nach langem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, entschlief am Montag früh, 6 Uhr, Frau Else Graf geb. Kraft im Alter von nahezu 29 Jahren. Mhm.-Seckenheim, den 31. Januar 1956 Meßkircher Straße 66 In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, den 1. Februar 1956, 15 Uhr, von der Friedhofkapelle Seckenheim aus. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heim- gang meiner lieben Frau, meiner unvergessenen Mutti, 3 Josefa Huber geb. Daufer sagen wir hiermit unseren tiefempfundenen Dank. Mhm.-Feudenheim, den 30. Januar 1956 Schützenstraße 132 Wilhelm Huber und Tochter Christa Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Herrn Wilhelm Bauschert Metzgermeister ist es uns ein Bedürfnis, für die überaus schönen Kranz- und Blumenspenden zu danken. Besonderen Dank dem Sängerchor und der Fleischer-Innung Mannheim sowie den Hausbewohnern Für die letzten Ehrungen und nicht zuletzt Herrn Pfarrer Stobbies für seine tröstenden Worte. Mannheim, den 31. Januar 1936 Garnisonstraße 3 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Willi Bauschert Für die herzliche Anteilnahme und die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, 5 Christoph Bernet Polizeimeister a. D. sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Bühler für seine trostspendenden Worte, den Berufs- kollegen der Polizei für den ehrenden Nachruf, dem Kleintier zuchtverein, den Hausbewohnern und all denen, die unserem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Mh m.- Lindenhof, den 31. Januar 1956 Haardtstraße 23 Im Namen der Hinterbliebenen: Johanna Bernet geb. Heidelberger Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die uns beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Gottfried Seeling entgegengebracht wurde, möchten wir innigst danken. Mannheim, den 31. Januar 1956 Eichendorffstraße 14 ImNamenaller Angehörigen: Frau Wilhelmine Seeling und Sohn Bestattungen in Mannheim Dienstag, 31. Januar 1956 Zeit 9,30 10.00 10.30 11.00 11.30 13.30 14.00 Hauptfriedhof Löcher, Heinrich, Ludwig-Jolly-Straße 71 Schneider, Luise, Torwiesenstraße 8. Schwab, Sophie, Kleine Riedstraße 19 Waltert, Christine,. e 34 Bernzott, Johann, U 6, 16. Wagner, Katharina, Böckstraße 14 3 Komes, Carl, Rennershofstraße 12. Krematorium Vosseler, Frieda, H 7, 37 Spelcher, Magdalena, Andreas-Hofer- Straße Fix, Hermann, Mainstraße 53. Nonnenmacher, Gerd, Rh, Friedrichsfelder Friedhof Sandhofen Griesheimer, Katharina, Graudenzer Linie 19. Friedhof Seckenheim Zwingenberger, Georg, Stengelstrage!! 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 13.00 14.45 15.15 15.45 Weg 14.00 Man bleibt körperfrisch beim Tanzen, wäscht mon sich regelmäßig mit der des- odorierenden 8 . STRUM PEPE einmalig preiswert Stretch I. W. Paar DM 3, 75 Perlon fein Paar DM 2, 95 Kräuselkrepp Paar DM 7, 90 Dazu Work vollkommen einwand- 9 rei 100 g ab DM 5 5 Schon zum Frůühstuck das natürliche Kraſtgefränk för Mötter und Kinder und alle, die viel leisten müssen! Taſts uche: Auch 1956 ft OVOMALIINE das einzige offizielle Kruſſge- trünk für die Olympia- Kämpfer der Welt. . Erhältlich in Apoheken, Drogerien, Reformhäusern und lebens- mittelgeschäften ene III e mittel Salama Kräutern. 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Der Bundeskanzler Will selbst die Minister präsidenten der Län- le rkauf von reitag, den leisch au — ntsgerichtz 6, hat be. S. Surasch. 927 bis 192 seit 1937 ih zu erklären, Imtsgericht „ widrigen önnen, bu nen. richt F. G. — fager! ken piele 0 ase e n 0 eugnis- en an: tsstelle stadt —ͤ 2 dier ö d. Verl. u ehe El 0 7 der ersuchen, darauf hinzuwirken, daß auch dei den Ländern und Gemeinden entspre- chend verfahren wird. 2. Alle vordringlichen Bauten— auch solche im Rahmen der Verteidigung— sol- jen möglichst in die Zeit von November bis guni gelegt werden. 3. Durch steuerliche Maßnahmen sollen der Bauunternehmer gefördert werden. Wie in eingeweihten Kreisen verlautet, hat das Bundesfinanzministerium der degressiven Abschreibungsmethode für Baugeräte zuge- stimmt. Schließlich empfiehlt das Wirtschafts- kabinett, den interministeriellen Koordinie- rungsausschuß für öffentliche Bauvorhaben stärker zu aktivieren, um auch von dieser Seite her Störungen auf dem Baumarkt zu verhindern. Das Wirtschaftskabinett will jedoch ins- besondere mit Punkt eins keine„antizykli- sche Welle“ auf dem Bausektor einleiten, weil es der Meinung ist, die konjunkturelle Ueberhitzung im Bauwesen sei nicht so groß, daß dies erforderlich sei. Leistungssteigerungen und Rationalisierung Gebührenneuordnung im Fernsprechdienst (VWD) Mit Wirkung vom 1. Februar werden die Fernschreibgebühren der Deut- schen Bundespost neu geregelt, wie die In- formationsstelle der bayerischen Wirtschaft mitteilt. Die einzelnen Gebührensätze wer- den neu aufgeteilt. Die Drei-Minuten- Gebührengrenze fällt weg, so daß kurze Mitteilungen durchweg billiger werden. Für Anschlüsse außerhalb von Orten mit Fernschreibämtern werden die Leitungs- gebühren aufgehoben, ohne daß die Grund- gebühr erhöht wird. Andererseits wird es künftig nur noch drei Gebührenzonen geben, wodurch sich die Gebühren für einen gewissen Teilnehmerkreis erhöhen. Dies stellt einen Ausgleich für den Einnahme- rückgang dar, der durch die Gebühren- neuordnung eintritt. Gleichzeitig wird es der Bundespost möglich, die unmittelbare Teinnehmerwahl mit dem Ausland einzu- führen. Wie die Informationsstelle mitteilt, habe der Postverwaltungsrat und das Bun- deswrirtschaftsministerium der Neuregelung bereits zugestimmt. Tabakhandel erhofft Aenderung des Steuersystems (VWD) Für den Tabakwaren- Großhandel 78 uk S Jahr 1956 im Zeichen der Vorberei- tung eimer grundsätzlichen Aenderung des bisherigen Tabaksteuersystems stehen, er- klärte der Gesamtverband des Tabakwaren- Großhandels. Die im Zusammenhang mit der immer größer werdenden Notlage der Rauch- tabak-Industrie auf Veranlassung des Bun- desflnanzministeriums durchgeführten Be- it Beschät trlebsprüfungen hätten bewiesen, daß eine 8 a. d. Vel] Auflockerung des bisherigen Systems der in Dal U gebundenen Endverbraucherpreise unbedingt He.-Schne. erforderlich sei. Nachdem die Rohtabak- at 1 preise im vergangenen Jahr beachtlich ge- 2. d. F stiegen selen und sich weitere Preissteige- uch Hausb kungen auch für das soeben begonnene Jahr a. d. Verlag abzuzeichnen beginnen, habe nunmehr die 5 1 Jahr Ligaretten-Industrie Schritte zur Aenderung ht des Steuersystems unternommen. Auch die ahalt Algarren-Industrie habe bereits darauf hin- debr. 36 m zewWiesen, daß es ihr nicht mehr möglich sein liebsten vi Werde, das derzeitige Preisniveau auf die Angeb. u Dauer zu halten. lager, Dorn. Mehr Fett und mehr Fleisch Als in Vorkriegszeit verbraucht eben, el.(AF) Ein höherer Fettverbrauch der Be- nig. genen völkerung wurde auf Grund neuester statisti- abe 6d. scher Unterlagen im vergangenen Jahr im N 7, 13% 07650 genstraße —— delp-Gareg Fel. 5 20 6 . lefon 445 —— Elz. Tel. 40 . eim Ruf 3 N 5* 15 5 200% — 2 ſein . Kapftän on 425 54 51053 ö r. 440% ö ſidfſ 14. l — REI G Bundesgebiet registriert. Vor dem Kriege wurden im Gebiet der Bundesrepublik jähr- lich 21 kg Fett je Kopf der Bevölkerung Verbraucht. Im vergangenen Jahre waren es dagegen 24,6 kg. Dies bedeutet eine Steige- rung des Fettverbrauchs um 4 v. H. gegen- über dem Vorjahr. Hierzu kommt noch ein um 5 v. H. höherer Fleischkonsum. Je Kopf der Bevölkerung wurden im letzten Jahr 48,4 kg Fleisch verzehrt. „Beko-Mark“-Düse im Argentinienhandel Wie aus dem Bundeswirtschaftsministe- rlum verlautet, hat die argentinische Regie- rung für die Warenausfuhr neue Bestim- mungen erlassen. Für eine Reihe von Waren ann der über einen behördlich festgesetzten Mindestpreis hinausgehende Anteil des Arenpreises in konvertlerbarer Währung zahlt werden, während der Mindestpreis Neiterhin über das deutsch- argentinische errechnungskonto zu zahlen ist. Das Bundes wirtschaftsministerium hat im myernehmen mit der Bank deutscher Län- er aus Anlaß der Einführung dieser Be- wmmungen zur Aufrechterhaltung der aͤreneinfuhr aus Argentinien in die Bundes- * 1 angeordnet, daß bis zur Höhe von 15 v. H. jeder Zahlung für Warenlieferungen, ei denen Argentinien Einkaufsland oder erstellungslend ist, Beträge auf ein be- schränkt Kkonvertierbares B. Mark-Konto leo lark) oder auf dem bisher gesetz- ich zulässigen Wege gezahlt werden dürfen. lese Regelung kann wieder aufgehoben werden, falls die Entwicklung des Zahlungs- verkehrs mit Argentinien eine solche Mas- nahme notwendig machen sollte. Kredite für Alt wohnungen rc im Haushaltsjahr 1956 soll die Kredit- jon für die Instandsetzung des Altwohnungs- standes fortgesetzt werden. Dies ist der Nansen von Abgeordneten aller Fraktionen, f 325 10 55 8 in einem— dem Bundestag zugeleite- E dal Antrag dafür einsetzen, daß im Haus- tsplan des Wohnungsbauministeriums 50 Mill. kür diesen Zweck eingesetzt werden. Vorpreschen der Gewerbesteuer aufhalten Ein steuer politisches Gebot der Stunde (AP) Der Deutsche Industrie- und Handelstag(DIHT) hat sich in Schreiben an Bundes- fnanzminister Schäffer und Bundesinnenminister Schröder dagegen gewandt, daß einzelne Gemeinden in unzulässiger Weise Gewerbebetriebe von ihren bisherigen Standorten ab- zuwerben versuchten. Der DIHT macht auf einen Fall aufmerksam, in dem eine Gemeinde Gewerbebetrieben Baugelände, Wasser und Bauholz sowie eine fünf- bis zehnjährige Gewerbesteuerfreiheit für den Fall angeboten habe, daß sich der Betrieb in der betreffenden Gemeinde ansiedelt. Der DIHT vertritt die Ansicht, daß der gemeinsame Erlaß des Finanz- und Innenministers, der unzulässige Abwerbe-Methoden einschränken soll, nicht ausreichend sei. Daß es hoch an der Zeit ist, auf das Ge- werbesteuerproblem einzugehen, geht aus folgender, die Aufkommensentwicklung dar- stellender Tabelle hervor. Es betrugen: Gemeindesteuern dav. Gewerbesteuer Jahr Mill. DM Mill. DM v. H 1950 2 784 1312 4751 1951 3 736 2 178 58,3 1952 4 361 2 758 63,1 1953 4826 3 127 64,8 1954 5 292 3 509 66,3 1955 6 039 4175 69,1 Zwischengeschalteter Vergleich: In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen belief sich der Gewerbesteueranteil auf 30 v. H. der ge- samten Gemeindesteuern. Dabei besteht alle Aussicht. daß es kräf- tig weiter aufwärts geht. Bei Ermittlung der Gewerbesteuer werden die zur Erfassung der Einkommensteuerschuld festgesetzten Erträge zu Grunde gelegt In vielen Fällen erfährt die inzwischen begonnene Veranla- gung für 1954 dadurch eine Erhöhung, daß steuerliche Vergünstigungen laut Einkom- mensteuergesetz wegfallen, Die pisherige Entwicklung wurde be- stimmt durch a) das Ansteigen der Hebesätze, die im Bundesdurchschnitt von 264 v. H. auf 271 v. H. in 5 Zeit von 1950 bis 1955 erhöht worden Sind; p) die wirtschaftliche Ausweitung. Das steigende Sozialprodukt hat sowohl die steuerpflichtigen Gewerbeerträge anwach- sen lassen, als auch die Kapitalbasis der Un- ternehmen ausgeweitet. Endergebnis: Mehr Gewerbesteuer; c) verspätete Abschluß- und Nachzahlun- gen. Die Einkommen- und Körperschafts- steuerveranlagung für die Jahre 1949/51 ver- zögerte sich: mit ihr auch die Hrmittlung der Gewerbesteuer. Erst das Aufkommensergeb- nis 1956 wird wieder vom normalen Ver- anlagungsrhythmus bestimmt. Bislang rie- ken am Jahresanfang die Gemeinden:„Seht, Wie niedrig der Gewerbesteuerertrag ist.“ Daß dieses Aufkommen zum Jahresende stieg. wurde stillschweigend übergangen. Zurück zum Ursprung der Dinge: Es ist nötig. die Frage zu stellen.„Was ist die Ge- werbesteuer, welchen Zweck soll sie erfül- jen?“, Die Gewerbesteuer soll ein Ausgleich kür jene Lasten sein, die den Gemeinden durch Ansiedlung und durch die Existenz von Gewerbebetrieben entstehen, Heute ist die Gewerbesteuer den von den Gemeinden bereitgestellten wirtschaftlichen Leistungen schon längst davongelaufen. Somit wurde das Gewerbe zur Haupteinnahmequelle dar- stellenden Melkkuh. Noch eines ist zu beachten: Wo bleibt der Grundsatz der Besteuerungsgleichmäßigkeit, wenn nur ein Teil der Nutznießer gemeind- licher Leistungen— nämlich ausschließlich die Gewerbebetriebe— herangezogen wer- den, um die Hauptkosten kommunaler Auf- gaben erfüllend zu bestreiten? Uebrigens ist eine bedenkliche Verlockung in der Entwicklung der Gewerbesteuer ver- ankert. Das Anwachsen der gemeindlichen Einnahmen(aus der Gewerbesteuer) erhöht die Ausgabenfreudigkeit der Gemeinden; erhöht aber auch die gemeindliche Bereit- Willigkeit, neue Schulden einzugehen, denn — der Gewerbesteuerertrag verspricht Rück- zahlungsmöglichkeiten. Nun ist aber die Gewerbesteuer ein wirt- schaftlicher Kostenfaktor. In jedem Preis, den der Verbraucher bezahlt, steckt ein Stück Gewerbesteuer; jeder Lohn, den eine Arbeits- kraft empfängt, ist gewerbesteuerlich be- schnitten. Angesichts des vom DIHT erwähnten Falles einer Gemeinde, die im Zuge der„Ab- werbung“ zehnjährige Gewerbesteuerfreiheit versprach, ist man versucht, dem radikalen Vorschlag des„Bundes der Steuerzahler“ auf Abschaffung der Gewerbesteuer beizu- pflichten. Bei näherer Betrachtung allerdings muß zugestanden werden, daß hier das Kind mit dem Bade ausgeschüttet würde. Dennoch müßte an eine kräftige Senkung des Tarifs herangegangen werden, wobei besondere Aufmerksamkeit der Entlastung des mittel- ständischen Gewerbes dienen sollte. Die Gemeinden verteidigen sich: a) es sei widersinnig, Einnahmen zu kür- zen, wenn die Aufgaben stets wüchsen (Kriegszerstörung, Kriegsfolgen bzw. Flücht- Ungsnot müßten behoben werden); b) seit 1936 sei keine wesentliche Tarif- erhöhung erfolgt; o) die Gewerbesteuer sei bei der Einkom- mens- und Körperschaftssteuer abzugsfähig. Ihre Herabsetzung(Gewerbesteuersenkung) würde deswegen keine wesentliche steuer- liche Entlastung nach sich ziehen, weil sich auf der anderen Seite die Einkommen- und Körperschaftssteuer erhöhen würde. Säumniszuschläge Alle diese gemeindlichen Einwendungen enthalten ein Körnchen Wahrheit. Ein Körn- chen nur. Doch das ist zu wenig. Vielfach fühlen sich doch gerade Gemeinden berufen. Aufgaben zu erfüllen, die ihnen nicht zu- fallen. Es kommt nicht auf die Steuermeß- zahl und Hebesätze an, sondern darauf, daß sich das Gewerbesteueraufkommen um fast drei Md. DM(mehr als 100 Prozent) erhöht hat gegenüber dem Stand von 1950. Auch der Einwand, daß die Gewerbe- steuersenkung nur eine Umschichtung der Steuerlast zugunsten des Bundes und der Länder wäre, steht auf schwachen Beinen. Die Wirkung der Abzugsfähigkeit der Ge- werbesteuer wird um so geringer, desto nie- driger der anzuwendende Ertragssteuersatz ist. Ist es doch schon so weit, daß in vielen Fällen die Gewerbesteuer eine größere Be- lastung darstellt als die Einkommensteuer. Gewerbetreibende, die einen kleinen oder keinen Gewinn haben— also nicht mal ein- kommensteuerpflichtig sind— zahlen halt dann Gewerbesteuer. In Zeiten, in denen unausgesetzt von Steuerreform gesprochen wird und von För- derung des Mittelstandes(lies: von Beseiti- gung zu harter Lasten), ist es daher nötig, sich auch mit der Gewerbesteuer zu befassen. Der Bundestag und die Länderparlamentarier haben diese Notwendigkeit begriffen. Dem- nächst wird die Oeffentlichkeit, werden die Politiker darüber entscheiden, ob es so wei- tergehen soll— ohne Nutz für die Gemein- den und nur zum Schaden der Steuerzahler — oder ob und wie die Gewerbesteuer refor- miert werden könnte. F. O. Weber sind Zwangsmittel und kein Steuer bestandteil Die Frage nach der rechtlichen Natur der Säumniszuschläge(SZ) im Sinne des Steuer- Saàumnisgesetzes(Stsäumc) begegnet immer noch Zweifeln. Teilweise wird geltend ge- macht, sie hätten den Charakter von Stun- dungszinsen. Wäre diese Auffassung zutref- fend, so wäre die Folge, daß die Haftung des Rechtsnachfolgers nach 8 116 A0 wie bei Betriebssteuern sich auch auf die entspre- chenden Sz erstrecken würde. Zu diesem Problem hat der Bundesfinamzhof(BFH) in einem Urteil vom 8. November 1955 V 90/55 S (BStBl. 1955 III S. 399) Stellung genommen. Das Finanzamt FA) hatte die Haftung nach 8 116 A0 auch auf die Sz erstreckt. Die bisherige Rechtsprechung des Reichsfinanz- hofs(RFEH) hatte insoweit unterschieden, ob die Zuschläge schon vor oder erst nach Ein- tritt der Haftung entstanden waren, im ersten Falle aber die Haftung des Rechts- nachfolgers nach 8 116 A0 auch für die 82 bejaht. Diese Auffassung hat der BFH auf- gegeben; er ist der Meinung, daß sich die Haftung nach 8 116 A0 in keinem Fall auf die SZ erstreckt. Ausgangspunkt der Ent- scheidung ist die Untersuchung, ob die Sz. den Verzugszinsen gleichgestellt werden können. Der BFH stellt zunächst fest, daß seit der Neufassung des Stsäumd vom 20. April 1949(8 3) die SZ 2 Prozent des rückständigen Steuerbetrages für den ersten angefangenen Monat, gerechnet vom Fällig- keitstag an, und 1 Prozent des Steuerbetrages für jeden weiteren angefangenen Monat be- trügen. Der SZ sei also in gewissem Umfang von der Verzugsdauer unabhängig, da er für nur einen Tag verspäteter Zahlung in glei- cher Höhe wie für einen Verzug von einem Monat zu erheben sei. Die teilweise schonen- dere Behandlung in der Prexis scheidet bei Wirksame Kredithilfe für den Mittelstand Bericht der 700 Volksbanken Der Sparwille der Bevölkerung habe trotz geringerer Zunahme im vergangenen Jahr micht nachgelassen, erklärte der Anwalt des Deutschen Genossenschaftsverbandes, Dr. Johannes Lang, am 30. Januar im Verlaufe eimer in Bonn abgehaltenen Pressekonferenz. Dr. Lang forderte die baldige Bildung eines eigenen Emissionsinstitutes(einer bank- mäßigen Einrichtung, die durch Ausgabe von Schuldscheinen die für Kredite nötigen Gelder aufnehmen könnte) für die mittel- ständischen Betriebe des Handwerks und des Eimzelhandels. Zwar sei es gelungen, die deutsche Genossenschaftskasse zu veranlas- sen, als Emissionsinstitut für die lang- fristigen Kapitalwünche des Mittelstandes zu fungieren, doch habe bis jetzt diese Kasse noch kein Emissionrecht. Lang schätzte allein den Ratlonalisierungsbedarf in Einzelhandel auf rund 2 Md. DM. Das Eigenkapital der mittelständischen Betriebe sei infolge des scharfen Wettbewerbs und der übersteiger- ten Steuern fast auf den Nullpunkt gesunken. Die im sogenanten„Juliusturm“ gehorteten Gelder nannte Lang zu viel gezahlte Steuern. Auf Grund einer falschen Steuerpolitik und des scharfen Wettbewerbs gehe die Zahl der Handwerksbetriebe ständiig zurück, wobei auch leistungsfähige Betriebe die Opfer seien. Das Problem für den Mittelstand sei nicht mehr der kurzfristige Betriebskredit, son- dern der mittel- und langfristige Kredit. Aus der Tatsache, daß der Durchschnitts- kredit bei den Volksbanken heute 6500 gegen 1200 DM vor dem Kriege betrage, könne die Kreditnot des Mittelstandes genau abgelesen werden. Deshalb sei eine staatliche Förde- rung der mittelständischen Schichten not- wendig, vor allem eine vernünftige Steuer- politik, damit diese Schichten wieder zu einer Eigenkapitalbildung kämen. Nach dem Bericht der Geschäftsführung des Deutschen Genossenschaftsverbandes trat im Jahre 1955 bei den 700 Volksbanken ein sich scheinbar verlengsamender, aber Stetig- keit beweisender Aufstieg ein: 1955 1954 1953 Millionen DM Bilanzsumme 3539 3 012 Ang. fehl. Gesamteinlagen 2 606 2 208 1 753 Prozentual ergibt sich ein Rückgang der Einlagen, denm der Anstieg betrug: Mill. PWM= V. H. 1955 gegenüber 1954 398 18 1984 gegenüber 1958 4⁴⁸ 2 Dieser scheinbare Rückgang ist vor allem dadurch zu erklären, daß— beein- flußt u. a. durch das Auslaufen des steuer- begünstigten Sparens und weggefallener Gutschriften im Rahmen des Währungsaus- gleichgesetzes— folgende Veränderungen im Laufe des Jahres 1955 eintraten: — MIII. DM Spareinlagen. Slchteinlagen 181 Erwähnenswert sind noch folgende Posi- tionen: — 1935 1954. Gesamtausleihungen 2367 2 047 + 320 davon: langfristige Kredite 204,8 194 T 90,6 Mit einem Anteil des Eigenkapitals von 7,0 4 v. H. an der Bilanzsumme stehen die Volksbanken an der Spitze aller Banken- gruppen. Die Spareinlagen machen mit 1 482 Mill. DM etwa 57 v. H. der Gesamteinlagen aus. Sie sind gegenüber 1954 mit einem An- tell von 54,5 V. H. leicht gestiegen, während gleichzeitig der Anteil der Sichteinlagen an den Gesamteinlagen von 86,8 auf 36,1 v. H. gefallen ist. Der Anteil der Termineinlagen betrug Ende 1954 8,7 gegen 7 v. H. Ende 1955. In einem Bericht Über die fünf Zentral- kassen der Volksbanken wird festgestellt, daß der längerfristige Kreditbedarf der mit- telständischen Kundschaft auch 1955 nicht zu befriedigen gewesen sei. Effiektenbörse dieser Betrachtung von der rechtsgrundsätz- lichen Seite her aus. Aus der starren Höhe und auch deshalb, weil der SZ ein so erhebliches Ausmaß an- nimmt, um die Zahlung beim Steuerpflich- tigen zu erzwingen, mißt ihm der BFH ganz generell sowohl wirtschaftlich wie rechtlich betrachtet die Eigenschaft eines Druckmittels bei. Damit entfalle aber die Möglichkeit, den Steuersäumniszuschlag als Teil der jeweiligen Steuer anzusehen, zu der er erhoben wird. Nach 8 6 StsäumG sei gegen die Anforderung des Sz auch lediglich die Beschwerde, nicht auch, wie bei Steuern, das ordentliche Rechts- mittel des Einspruchs und gegebenenfalls die Berufung und Rechtsbeschwerde gegeben. Auch das spreche gegen die Rechtsnatur des SZ als eines Anhängsels der zugehörigen Steuer. Schon die dem Stsäumd bei seiner Schaffung 1934 beigegebene amtliche Begrün- dung habe den Sz als ein Druckmittel be- zeichnet, das dazu dienen solle, die recht- zeitige Steuerentrichtung zu gewährleisten. Jedenfalfs seien aber die SZ keine Verzugs- zinsen; diese werden wie alle Zinsen als Vergütung für die Ueberlassung von Kapital an den Gläubiger gezahlt. Zinsen habe die Rechtsprechung zwar bisher als Teil der Steuer behandelt und auch die Haftung darauf erstreckt. Auch das sei jedoch— obwohl nach dem Gesagten die Frage für die SZ belanglos sei— nicht ganz zweifelsfrei, weil Steuern keine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellten(8 1 AO), den Zinsen aber die Kapitalnutzung gegenüber- stehe. In erster Linie komme aber dem Sz die Eigenschaft eines Zwangsmittels zu. Diese bleibe für ihn bestimmend, selbst wenn man der Ansicht sein sollte, es seien Verzugszinsen darin eingeschlossen, wie es die ältere Rechtsprechung für die vor Eintritt der Haftung entstandenen 82 angenom- men hatte. Das Urteil ist für die amtliche Sammlung der Entscheidungen des BFH bestimmt. Damit kommt ihm grundsätzlich Bedeutung zu und die ältere Rechtsprechung ist dadurch als überholt anzusehen. 2 Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen Januar 45—45, 40; inl. Roggen Januar 4141,40; Tendenz ruhig; Weizenmehl Type 405 61,75—68,28; Type 550 58,75—60,25; Type 812 35,75 bis 57,25; Type 1050 58,75—55,25: Brotmehl Type 1600 48,75—50,25; Roggenmehl Type 997 54, 2554,50; Type 1150 52,25—52,50) Type 1370 50,25—50,50) Tendenz stetig; Braugerste 44,43; Industriegerste nicht not.; Futtergerste inl. 39—39,50; dto. ausl. 40—41; Ten- denz stetig; Inlandshafer zu Futterzwecken 32—34; Industriehafer 3435; Auslandshafer nicht notiert; Mais 40,5041; Weizenkleie prompt 25— 25,50; Wei- zenkleie März 23,7526; Roggenkleie 24; Weizen- bollmehl 2626,73; Weizennachmenhl 32,50—37,50; Sojaschrot 36,50; Erdnußschrot nicht notiert; Kokos- schrot 31,50; Palmkernschrot 31; Rapsschrot nicht notiert; Leinschrot 44,50—44,75; Hühnerkörner- futter 43,5044; Malzkeime 24,50; Blertreber 23,30; Prockenschnitzel 23; dt. Dorschmehl 74—78; dt. Fischmehl 64—71; Tendenz ruhig; Kartoffeln per 50 kg 3,50—8,75; frei Mannheim; Wiesenheu 108e 77,50; Luzerneheu lose 38,50— 9,50; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,80—4; Wei- zen- und Roggenstroh drahtgepreßt 4,80—5; Hafer- und Gerstenstroh nicht not.; Tendenz ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandels- Durch- schnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug Mitgeteilt: Badische Bank Fillale Mannheim Frankfurt a. M., 30. Januar 1936 Börsen verlauf,(VWD) zum Wochenbeginn wer die Kursgestaltung an den Aktienmärkten bei ruhigem Geschäft uneinheitlich. Trotz vorliegender gunstiger Wirtscheaftsnachrichten bekundeten die am Wertpaplerhandel interessierten Kreise nur geringe Unternenmungslust. Begrenzte Abgaben lösten daher zumeist kleinere Kursabschläge aus. Für die Werte der Schwerindustrie stimulierten Berichte über anhaltend lebhafte Stahlnachfrage und für Kohlenaktien Pressemeldungen, denen zu- folge die Bundesregierung wahrscheinlich einer e e e um 2 DM je t ab April 8 zustimmen werde. Montane und Bergbauaktien lagen daraufhin im a ute Hoffnungs-Hütte nach. mehrere Punkte gaben emelnen gut behauptet. Um 10-Farben-Nachfolger bei unterschiedlicher Umsatztätigkeit bis zu 1½ Punkte rückläufig. Versorgungswerte leicht erhöht. Metall- und Maschi- nenaktien bis zu 3 Punkte nach beiden Seiten schwankend, Bankennachfolger zumeist ausgegli- chen. Rentenmärkte bei freundlicher Grundtendenz wenig verändert. Aktien 2 l 0 Aktlen 26.1. 30 1 Aktien 20 1 30. 1. —% AKHarpener Bergbau 12½ 12% Dresdner Bk. 9 25 2⁵ 888„ 7 5„ eidelb Zement 20 Khein-Mein Bank 230 257 N 108% Hoesch!) 160— Relehsb.-Ant Sa. 38 37 Conti Gummm 240 271 Lanz. 128% 126% 1 n Oaimler- Ben 3093 300 Nannesmann. 10 129 Us Pt. Erdöl 100 109 KRhn. Braunkohle 234 289 s hfolger Degusss 297 207 Aheinelektrs 184% 182 Bergb. Neue Hoffg. 154 152ʃ½ bem asg. 250 246 N ˙ͤ( 219 Ot. Edelstahl 105 195 Dt. Linoleum 270% 207 Sell wolfrt 120 117 Sortm. Hôrd Hutt. 144 142½ Durlacher Hof 177 177 Stemens& Halske 251% 250[Selsenderg 1161 158 Flehbsum-Wergei 207 207 Südzucker 85 2 ban,[GHH Nürnberg 220 228 Enzinger Unsonh) f 194½% 193 Ver. Stahlwerke!) N 0 Hoesch n 158 G-Farben Liquis Zellstoff Waldhof 1 3¹ Klöckn-Humb D. 220 2²⁰⁰ Ant.-Schi. h 34 34%] Badisene Bank 181 205 EKlöcknerwerke 100 100 BASF T 24% Sommerzbankh) 16 ppönix Rneinronr 173 176 Farbenf. Baver 252 240 Commerz- Rhein. Röhren— Farbwerke Höchst 216 215 u. Oredit-Bank 224 223 Rheinst Union 172 173 Felten& Gul. 219 217 T beutsche Bank) 24% 25% Stahiw Südwestf 81 180 Srün& Büfinger 18 f 168 Süddeutsche Bank 240 230 Thyssenhütte 187%(188 ) RM-Werte Von 100 Erwerbstätigen waren versicherf 3 * Mitglieder der Scꝛiaſen Hronfen versicherung Die Kreise der Sozialversicherten sind in den letzten Jahrzehnten immer größer ge- worden, so daß heute von 100 Erwerbspersonen 80 in irgendeiner Form sozialversichert sind. Dr. Erdmann 60 Jahre Pionler unter nehmerischer Sozialpolitik „Die Arbeitgeber verbände sind nicht mehr gegen die Massenor ganisation von Arbeitneh- mern gerichtete Abwehrein richtungen. Der moderne sozialpolitische Arbeitgeberverband — und demgemäß auch seine Geschäftsführer— erfüllt die Aufgabe, an der Festigung einer freiheitlichen Sozialordnung mitzuwirken.“ Dr. G. Erdmann(Sommer 1955 in Travemünde) Diesem ideellen Leitstern seines Lebens verdankt der am 31. Januar 1896 in Thorn (Westpreußen) geborene Dr. Gerhard Erdmann seine Erfolge. Der 60. Geburtstag Erdmanns gibt Anlaß zu kurzem Ruceblic uber seinen Le- denslauf. Bereits im Jahre 1920 trat er in die Geschäftsführung der Arbeitgeberverbände in Berlin ein. Schier 35 Jahre aufs engste mit der sozialpolitischen Entwicklung in Deutsch- land— insbesondere mit der Entwichelung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer- organisationen verbunden— war es seit jeher Erd manns dringendstes Anliegen, die soziale Selbstverwaltung in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften, sowie ein Mitwirken mit den Gewerkschaften auf über betrieblicher Ebene zu fördern. Fintälle, Cintatle Da lachen selbst die Hühner und betrüben wohl durch ihr Lachen die Ver- kasser des kürzlich verkündeten nordrhein westfälischen Gesetzes„Ueber das Ausbrüten von Küken in Brütereien“. Besonders der 8 3 wird die Hühner sehr erfreuen. „Körung der Hähne (J) Hähne durfen nur gekört werden, wenn sie selbst und ihre Vorfahren bestimmte Lei- stungswerte aufweisen. (2) Der Minister wird ermächtigt, Rechtsverordnung die Leistungswerte Hũhne nach a) Gesamteindruch und Gesundheit, d) Legeleistung der Vorfahren festzulegen, das Körverfehfen zu fegeln und die Stellen zu bestimmen, die die Körung durchauführen haben. l (3) Die Leistungswerte nach Absatz 2 Buch- stabe d) müssen aus einem Abstammungs⸗ nachweis ersichtlich sein, der von einer nach 8 4 anerkannten Züchter vereinigung ausge- stellt sein muß.“ Oeffentliche Ausschreibungen Aufrüstung mit Wettbewerb Ein Sprecher des Bundes wirtschafts- ministeriums versicherte am Montag vor der Presse in Bonn erneut, daß am Prinzip der öfkentlichen Ausschreibung von Rüstungs- Aufträgen festgehalten werden soll. Ledig- lich Aufträge über 30 bis 40 Artikel, die bis zum 1. Juni benötigt werden und einen Wert von vier bis fünf Millionen Mark aus- machen, würden freihändig an geeignete Firmen vergeben. Die öffentlichen Ausschrei- bungen liefen daneben weiter und würden nicht eingeschränkt. durck der vom 30. Januar prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 622(in der Vorwoche 656) Schweine; 279(243) Kälber; 2236(2063) Schweine unc 9(28) Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 109—116(102115); B 98—103(95108); Bullen A 107116(108118); B 100110(100111); Kühe A 90—98(85—98); B 75—87(7387); C 6275 (64—76); D bis 60(bis 62); Färsen A 109—117(108 bis 116); B 105—110(103110); Kälber Sonderklasse 175 bis 183(180—190); A 155—168(158—175); B 140—152 (445—156); C 125—136(130—142); D bis 120(100—123); Schweine A 124—130(127129); B I 126—132(127 bis 130); B II 125—132(126—132); C 125—132(126132); D 124—181(125—131); E 115—127(118128); Sauen G1 110116(105—117); G II 1041086(-) Lämmer, Ham- mel A bis 88(bis 88); Schafe nicht notiert(70. Marktverlauf: Großvieh schleppend. großer Ueber- stand. Kälber schleppend, Srößerer Ueberstand. Schweine mittel, ausverkauft. Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VVVD) Auftrieb: 15 Ochsen; 49 Bullen; 71 Kühe; 53 Färsen, insgesamt 188 Stück Großvieh; 165 Käl- ber; 564 Schweine; 21 Schafe. Preise je: kg Lebendgewicht: Ochsen A 104113; Bullen A 107 bis 115; B 100105; Kühe A 80—93; B 70-85; C 62 bis 70; Färsen A 108-116; B 103108; Kälber A 160 bis 170; B 145—158; C 130143; D bis 128; Schweine A 122—125; BI 122128; B II 128—129; C 123129; D 123—127; E 120—124; Lauen G II 111-115; Schafe A 65-90; B 72—79. Marktverlauf: Grogvieh in allen Gattungen langsam, Ueberstand, Auktionsbullen wurden über Höchstnotiz verkauft. Kälber schlep- pend, kleiner Ueberstand. Schweine langsam, ge- räumt. Schafe langsam, kleiner Ueberstand. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VD) Anfuhr wegen des Winterwetters ge- ring, Absatz normal. Es erzielten: Aepfel Ia 23 bis 35; A 16—22; B 10—15; Birnen Ia 30—45; A 16—25; B 7—12; Feldsalat 140175; Weißkohl 6; Rotkohl 8; Wirsing 8-10; Rosenkohl 32-40; Grünkohl 15; Ka- rotten 10—12; Knollensellerie 10-28; Lauch 18-25; Zwiebeln 25-28; Kresse 60(Ueberstand). NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 473-479 DM Blei in Kabeln 140—141 DMI Aluminium für Leitzwecke 240— 242 DM Westdeutscher Zinn-Preis 96 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italjenische Ire 6,673 6,693 100 belgische Franes 8,391 6,411 100 französische Franes 100 Schweizer Franken 100 holländische Gulden 1,1902 1,1922 95,655 93,855 110,295 110,515 1 kanadischer Dollar 4,217 4,227 1 englisches Pfund 11,719 11,729 100 schwedische Kronen 80,715 80,875 100 dänische Kronen 69.655 60,775 100 norwegische Kronen 58,58 58,68 100 Schweizer Franken(fr.) 98,275 98,475 1 US-Dollar 4,2105 4.2205 100 DM-W. 0 DM-O; 100 DM-O= 23,80 DM-W. Seite 12 MORGEN — Wahr sein kann mon... Emil Strauß zum 90. Geburtstag am 31. Januar Der Dichter Emil Str begeht am 31. Januar in Freiburg im Brei u, Wo er in einem Altersheim lebt, seinen neunzigsten Geburtstag. Das neue Jahrhundert beginnt mit vollen Akkorden. 1900, Schnitzler, Hartleben, Clara Viebig, Spitteler mit dem„Olympischen Frühling“ und Stefan George mit dem„Tep- Pich des Lebens“. Hauptmanns„Michael Kramer, Josef Conrads„Lord Jim“, Ibsens Epilog„Wenn wir Toten erwachen“, Tolstois „Lebender Leichnam“ und„Das Licht leuch- tet in der Finsternis“, ein Jahr der reifen Früchte. Und dazwischen die Stimme des vierund dreißigjährigen Emil Strauß mit sei- N Schwabengeschichte vom„Engelwirt“. Les dritte Buch des Dichters ist seine erste rundum wesentliche Gabe. Hugo von Hofmannsthal preist„das wun- derbare Schauspiel, wie sich Weltwesen und Menschenwesen berühren. Charakter und Handlung sind nicht nur unter äußerer Ge- Walt in eins geschmolzen, sondern sie stehen im tiefsinnigsten und harmonischsten Zu- sammenhang. Es widerfährt einem Men- schen, was ihm widerfahren mußte.“ Die neue Stimme ist gehört worden, die feste Stimme, die von der Notwendigkeit des Ge- schehens sprach, von der Versuchung, die dem Menschen auferlegt wird, und von der Bewährung, der er sich unterziehen muß. Emil Strauß hat immer Lebensgeschichten geschrieben. Sein Schwabenwirt läßt sich durch seinen Dünkel und Hochmut, sein Pralles Temperament und seimen prächtigen Stolz über den Ozean treiben, ungebrochen taucht er aus einer Reihe selbstverschuldeter Schiffbrüche wieder empor, und tapfer nimmt er die Sühne auf sich. Der musische Schulknabe im„Freund Hein“, der nur für den ersten Blick ein modischer Spätling scheint, hat einen Tag im eigenen Schwurig und Feuer zu leben vermocht, und ein sol- cher Tag„ist nicht kurz und ist nicht lang, der ist ewig“. In den Novellen„Der Laufen“ und„Der Schleier“, in den Romanen„Der Nackte Mann und„Lebenstanz“, den Erzäh- lungen Der Spiegel“ und„Dreiklang“ geht es immer um das Nämliche, um die Ent- scheidung vor dem Leben, um die Kluft zwi- schen Wollen und Vollbringen, das Wissen vom eigenen Ungenügen und um das unab- Iassige, unabdingbare Bemühen.„Es sind fast lauter Sachen ersten Ranges“, heißt es in Josef Hofmillers Briefen. Emil Strauß stammt aus einem musisch- musikantischen Bürgergeschlecht, das in Schwäbischem, fränkischem, österreichischem Erdreich wurzelte, er begann im Dichterkreis von Friedrichshagen und Berlin, schlug einen weiten Umweg ein und kehrte als ein dichtender Eremit an den Bodensee zurück. Er gtand immer in Opposition zu den Idea- Msten und den Naturalisten, zu den Welt- verbesserern und Mitleidspropheten mit der Fin-de-siècle- Stimmung. Er ist ein epischer Tragiker, unerbittlich gegen sich selbst und beinahe wortkarg in seinem gütigen Humor, der sich hinter Ironie und Sarkasmus zu „Schwetzinger Festspiele“ Vom 17. Meß bis 10. Jun 1956 Auf der ersten diesjährigen Sitzung des Kuratoriums der Schwetzinger Festspiele wurde beschlossen, die festlichen Musik-, Theater- und Tanzveranstaltungen des Jahres 1956 in der Zeit vom 17. Mai bis 10. Juni durchzuführen. Dem Kuratorium ge- hören, wie schon im Vorjahre, folgende Mit- glieder an: Intendant Dr. Fritz Eberhard vom Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart, Landrat Dr. Valentin Gaa, Schwetzingen, Generaldirektor Dr. H. L. Hammerbacher, Mannheim, Bürgermeister Hans Kahrmann, Schwetzingen, Generaldirektor Dr. Alex Möller, Karlsruhe, Rechtsanwalt Dr. Florian Waldeck, Mannheim. Die Gesamtleitung der Festspiele liegt wieder in Händen des Pro- grammdirektors des Süddeutschen Rund- Funks, Dr. Peter Kehm; künstlerischer Beirat ist Willy Grüb vom SDR, die technische Lei- tung hat Direktor Hans Birr vom National- theater Mannheim. An Herbert Maisch, den Intendanten der Städtischen Bühnen Köln, erging die Ein- ladung, für die Festspiele im Schwetzinger Rokokotheather als Beitrag zum Mozartjahr Beaumarchais Komödie„Der tolle Tag“ Die Hochzeit des Figaro) zu inszenieren. Maisch Wird das Werk in Köln herausbringen und am 25., 26. und 27. Mali mit dem Kölner Schauspielensemble in Schwetzingen ga- Stieren. ew. verbergen versucht. Er hat es seinen Ge- stalten niemals leicht gemacht, sie müssen sich mit vielen Nöten herumschlagen, sie sind ihren Trieben und Leidenschaften aus- geliefert, Arme und Geschlagene, Sieger und Ueberwinder. Sie unterstehen der höchsten Forderung: Treue gegen sich selbst. Der Einsame, Eigensinnige, Unbedingte unternahm Buch um Buch, die in ihm„auf- und niedertreibenden Schicksalsbilder oder -träume“ zu fassen und zu formen. Er nennt sich selber eine schwere Natur, einen Schrift- Steller, der nicht mitteilsam ist, nicht gesprä- chig, und der sich rechtens fragen wird:„Wie komme ich dazu, schreiben zu wollen, ob- schon ich nicht einmal gern schreibe?“ Er hat das Seine getan, nicht den drängenden, bedrängenden Gesichten zu entfliehen, viel- mehr diese Gesichte in seine strenge, harte, tragische Ordnung und Form zu zwingen. der Epiker Strauß, der drei unserer stärk- sten, in den Gluten der Leidenschaft leuch- tende Dramen schuf, ist immer auf das Ganze aus gewesen, auf die Vollendung im Menschlichen, die den Tod nicht scheut, sich zu erfüllen. Das ging nicht ohne Schroff heiten, Einseitigkeiten, Ungerechtigkeiten ab, nicht ohne Hochmut gegen Fremdes und Fernes, nicht ohne Irrwege und Irrtümer, bleibt aber stets ein Dokument von hohen Kunstgraden. „Und wie man nicht lieben kann, wo man nicht lieben muß, so kann man auch nicht glauben, wo man nicht glauben muß. Wahr sein kann man.“ Emil Strauß hat es bewiesen. Wolfgang Drews Der 90 jährige Emil Strauß Photo: Archiv Zebgnisse qus einem Forscherleben In der Eingangshalle des Münchener Museums für Völkerkunde stößt der Be- sucher heute auf ein chinesisches Zelt, das in weißem Wüstensande festgepflockt ist. Ein Zelt, wie es von mongolischen Handelskara- wanen wohl heute noch mitgeführt wird. Der Besucher ist nicht allzu erstaunt: in einem Völkerkundemuseum ist man ja immer dar- auf gefaßt, irgendwelchen Relikten nomadi- scher Menschheitsvergangenheit zu begeg- nen. Aber wenn er dann durch den vorderen Spalt in das Innere des Zeltes schaut, be- gegnen ihm da höchst prosaische Gegen- stände aus Meiers Küche: eine Suppenkelle aus Aluminium, einiges, recht abgenutztes Emailgeschirr. Wie kommt ausgerechnet die- ses Zeug in die Wüste Gobi? Nun, es ist aus Schweden dahin gekommen; der Mann, der es dorthin gebracht hat, hieß Sven Hedin, und als er sich die Erforschung Asiens zum Ziele setzte, als blutjunger Student, der sich als Hauslehrer in Baku einiges Geld verdient hatte, schrieb man das Jahr 1885. Damals wußte man in Europa— und vielleicht in Asien selbst— Zwar allerlei über die alten Kulturen des Kontinents, über seine genaue Beschaffenheit aber war man sich keines- wegs im klaren. Es gab viele weiße Flecken auf der Landkarte, die noch niemals ver- messen worden waren, und wenn je eines Europäaers Fuß sie betreten hatte, so waren die Spuren seines Fußes seit Jahrhunderten verweht. Eine Ausstellung wie die jetzt in Mün- chen stattfindende Sven-Hedin-Ausstellung hat die Aufgabe, dem Besucher sinnfällig zu machen, wie zwei Welten mit einander in Berührung geraten. Es ist nicht damit getan, zu zeigen, daß Hedin ein berühmter Mann War, der von allen wissenschaftlichen Ge- sellschaften Europas geehrt und verehrt wurde— davon gibt es in den Vitrinen auch allerlei Beispiele, und es ist sehr hübsch in einer deutschen Ehrenurkunde zu lesen: viele möchten ihn mit gutem Grund einen zweiten Marco Polo nennen; richtiger wäre es doch wohl, ihn als den einen Sven Hedin zu bewundern. Schwieriger— und zugleich wichtiger— ist es, den Laien, den Besucher in die lebendigen Zusammenhänge hinein- zuführen. Da sind die Bilder aus der schwe- dischen Heimat, die Porträts der Eltern, das biedermeierlich gediegene Arbeitszimmer des Vaters, des Stadtbaumeisters Ludwig Hedin, und dann ist da ein kleiner, abge- griffener Globus aus dem elterlichen Hause. Sven hatte schon als Kind eine Leidenschaft, Karten zu zeichnen. Die großen Karten frei- lich, die ausgestellt sind, zeigen die Wege, die der Forscher quer durch Asien gezogen ist. Und dann ist da ein bescheidener Oel- Eine Sven-Hedin- Ausstellung in München druck, nach einem Gemälde, das Alexander von Humboldt in seinem Arbeitszimmer zeigt, den großen preußischen Gelehrten und Forschungsreisenden. Dieser Druck hing an der Wand in Sven Hedins Schlafzimmer. Hedin hat an deutschen Universitäten stu- diert und promoviert, bevor er sich auf seine erste Expedition begab. Er war in erster Linie Geograph und Geologe: die kartho- graphische und topographische Fixierung unbekannter Erdgegenden, das war es, wes- wegen er sich den ungeheuersten Entbehrun- gen, Strapazen und Gefahren ausgesetzt hat. Die letzte große Expedition, die er geleitet hat, und die mam die„wandernde Universität“ genannt hat, eine Expedition, die von 1927 bis 1935 gedauert hat, ist bis heute noch nicht voll ausgewertet worden; immerhin aber liegen bereits vierzig umfangreiche Bände vor, die die wissenschaftlichen Er- gebnisse des Unternehmens darstellten. Auf all das wird man im ersten Raum der Aus- stellung an Hand von Beispielen hinge- Wiesen. Und nunmehr sieht man natürlicherweise die Dinge, die Sven Hedin von seinen Fahr- ten mit nach Hause gebracht hat, mit den Augen eines Menschen, der zum ersten Male in eine vollkommen fremde, geheimnis- volle und unheimliche Welt tritt. Hedin hat seine Sammlungen dem schwedischen Staate vermacht; nur eine kleine Auswahl davon wird hier gezeigt. Das verbotene und heilige Land Tibet erhält den Hauptakzent: Dämonen und Götter mit tausend Häuptern und tausend Armen und tausend Beinen; hier eine Göttin, schleierumwunden, an deren tänzerisch bewegten Armen sich Blu- men hochranken, dort grinsende Totenschä- del, die die Wolken des Himmels verdunkeln. Und mitten darin, unbeweglich und unbe- Wegt, die stille Gestalt des Buddha. Gebets- mühlen, in denen die magischen heiligen Schriften geborgen sind, Muschelhörner, die zum Götterfest rufen, Trinkschalen und Trommeln, die aus Menschenschädeln gebil- det sind. Dazu die riesigen, edelsteinge- schmückten, fratzenhaften Tanzmasken, die schweren Brokatmäntel der kultischen Tänze — man versteht die unheimliche Faszination, die von einem Lande ausgehen mußte, das, von Priestern und Mönchen in riesigen EKlostergemeinschaften regiert, sich seit Jahr- hunderten von aller Welt abgeschlossen hatte. Sven Hedin ist vielleicht der letzte Euro- päaer, der das alte Asien, unberührt von Westlichen Einflüssen, in seiner vollen Wirk- lichkeit gekannt hat. Er ist einer der ersten, der es systematisch erforscht hat, da, wo es am unzugänglichsten war. Uebrigens sieht man auch eine ganze Anzahl von Zeichnungen seiner Hand, die von Landschaft und Menschentypen oft ein eindringlicheres Bild geben als die beste Photographie. Daß der Forscher ein Künst- ler war, weiß überdies jeder, der einmal eine von Sven Hedins Reisebeschreibungen gelesen hat. Denn er scheute sich ja keines- wegs, den Unkundigen von seinen Erlebnis- sen zu berichten, wenn er auch ausgezogen War, den Kundigen neue Kenntnisse zu ver- mitteln. Susanne Carwin „Maler aus lyon“ Zur Gedok-Ausstellung im Mannheimer Centre d'Etudes Francaise Unter dem Protektorat von Präsident Herriot, des altehrwürdigen Bürgermeisters von Lyon, steht die Ausstellung„Maler aus Lyon“, die von der Mannheimer Gruppe der Gedok jetzt(bis 12. Februar) täglich in den Räumen der Centre d' Etudes Frangaise ge- zeigt wird. Sie umfaßt 30 Arbeiten von 14 Lyoner Künstlern; als Gegenbesuch werden im Frühjahr dafür deutsche Künstler in Lyon ausstellen dürfen. Was augenblicklich in Mannheim zu sehen ist, sind zum über- wiegenden Teil wieder dem Gegenständ- lichen zugewandte Künstler; sie gehören zu den Gruppen um die Galerie Troney Gean Gonon), die die figurative Kunst im weite- sten Sinne pflegt, und um die Galerie Folk- jore(Marcel Michaud), die aus der gleichen Tendenz heraus doch bis an die Grenzen der Abstraktion gehen läßt. Einer der reifsten unter den Malern war der vor wenigen Monaten verstorbene Laplace, dessen Aquarelle mit Landschafts- motiven den deutschen Betrachter vielleicht an Kokoschka erinnern mögen. Seltsamer- weise scheint daneben gerade der jüngste Teilnehmer, der etwa 35 jährige Truphemus, noch am stärksten unter impressionistischen Einflüssen zu stehen. Auf der anderen Seite prägt sich auch schon der neue Rea- Iismus stark und überzeugend aus, mögen auch noch gewisse Verbindungen rückwärts in die Neue Sachlichkeit reichen. Am eigen- artigsten scheint dabei das„‚Abendmahl“ von Chancrin— mit der geradezu photogra- phisch getreuen Tischdecke, dem von fast magischen Lichtreflexen umspielten Kelch und dazu mit einem Brotlaib, wie ihn viel- leicht auch schon die caravaggesken Spät- manieristen des 17. Jahrhunderts hätten ge- malt haben können. Einen eigenwiligen Virtooses Spiel Stanley Weiner im Amerikahaus Ein hinreißendes, vitales und perfektes Geigenspiel bot der Amerikaner Stanley Weiner bei einem Violinabend im Mann- heimer Amerikahaus. Was der Solist da an virtuosen Effekten, an brillantem Passagen- werk, dahinfliegenden Arpeggien und dazu noch an Tonfülle aus seinem Instrument hervorbrachte, grenzte an Hexerei. Dabei stimmte, nachdem er sich an einer Corelli- Sonate der ersten aus der Reihe det Opus 5— eingespielt hatte, jede Note, und nur in den höheren Lagen, wenn Stanley Weiner im Eifer des Gefechtes rasche Ton- folgen hervorbringen wollte, protestierte die Geige mit einigen unsauberen Tönen, die hinwiederum rasch im Taumel der wogenden Musik untergingen. Wie schade, daß sich mit diesem gekonnten Spiel nicht mehr seelische Tiefe, Besinnung auf das Kunstwerk und ge- staltende Durchdringung verbanden! Der Mangel an solchen Qualitäten wurde bei Beethovens Kreutzersonate spürbar, diesem anspruchsvollen Werk, das erst dann den Charakter eines virtuosen Konzertstückes verliert, wenn der Solist zwischen den Noten liest. Stanley Weiner aber sah in der Kreut. versonate nur ein fabelhaftes Objekt für seine Spieltechnik, und daher blieben jene imagi- nären Strahlungen. die ein Interpret aus dem Kunstwerk auf die Zuhörer übertragen zollte, ungeweckt im Schoße des Werkes. Da natte es der Solist schon leichter bei einer Jonate eigener Produktion(in a-Moll aus dem Jahre 1955), einem dreisätzigen Stück mit virtuosen Ecksätzen und einem weh mütigen, mit Dämpfer gespielten Mittelteil“ Die Komposition, in spätromantischer Manier“ mit einigen leichten Spritzern Modernität geschrieben, geht angenehm in die Ohren und erfüllt vollauf ihren Zweck als virtuoses Paradestück. Nach einer auch nicht gerade sehr überzeugender Solo-Sonate von Serge Prokofleff(Opus 115) kam Stanley Weiner dann in seine geistige Heimat, zu Niccolo Paganini. Hier nun war er überhaupt nicht mehr zu halten. Pizzikati mit der Iinken Hand, die in ungemeiner Schnelligkeit mit Springbogen vermischt wurden, geschwinde Flageolett-Folgen, tadellos sauber in den Raum gestrichen— das war verblüffend, und selbst der Teufelsgeiger Paganini hätte hier dem Spiel seiner Sonate Nr. 12 und seiner Capricci die Zustimmung nicht versagen können. Das Publikum war dann auch ge- bührend begeistert, und ein Teil des Bei- alles ging auf die Begleiterin des Virtuosen, die Berlinerin Rut von Haldenwang-Rokohl über, die es sich nicht sauer werden lieh, dem vorwärtsdrängenden Temperament ihres Partners zu folgen. tr · I— 7— Realismus mit bestürzenden Perspektiven vertritt Charbonnier, dessen„Parkett“ noch etwas am die italienische Pittura Metafisica denken läßt und manchen Wirkungen un- seres Realismus' nicht unverwandt ist. Das Oelbild„Mutter und Kind“ von Couty, wohl am eindeutigsten dem Neorealismus zuge- hörig, ist allerdings recht schwach. Suzanne Briameon-Ruetsch fesselt mity zwei Stilleben und einem Porträt, der 70. jährige Combet-Descombes hat drei Mono- typien beigesteuert, der fast ebenso alte Didier ist mit einer„Komposition“, einem „Stilleben“ und einer„Landschaft“ vertre- ten, und je ein Wandteppich von Ferreol, Idout und Durif lassen erkennen, daß die Erneuerung dieser Kunst nicht allein auf Jean Lurgats Kreis in Aubusson beschränkt geblieben ist. 8E Der mit 10 000 Mark dotierte Hamburger „Edwin-Scharff-Preis“ für bildende Künstler wurde vom Hamburger Kultursenator Dr. Bier- mann-Ratjen zu gleichen Teilen an den 70 Jahre alten Maler Erich Hartmann und an den 65 Jahre alten Bildhauer Hans Ruwoldt ver- geben. Prof. Richard Laugs und Prof. Friedrich Wührer spielen am Donnerstag, 2. Februar, 20 Uhr, im Mozartsaal des Mannheimer Rosen- gartens Werke an zwei Klavieren Brahms. Sonate f-Moll, Schumann: Variationen, Debussy. „En blanc et noir“.) Der Bodenseeclub, eine Vereinigung von mehr als 300 Malern, Musikern und Schrift- stellern aus dem Bodenseegebiet, beschloß am Wochenende in seiner Geneèralversammlung in Ueberlingen, seine Tätigkeit zu erweitern und auf internationaler Grundlage auszubauen. Im Sinne dieser Bestrebungen wurde zum ersten Male ein Ausländer, der Schweizer Schrift- steller Dr. Armin Sigrist(Zollikon) zum Präsi- denten gewählt. 8 BEIN BF MAT URIEH UNTER UNS porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyright 1955 by Frenz Schneekluth Verlag, Darmstadt 29 Fortsetzung Der aufnehmende Beamte versagte es sich zwar, was eigentlich seine dienstliche Pflicht gewesen wäre, sich von dem Vorhandensein dieses besonderen körperlichen Merkmals zu Überzeugen; er schrieb unter die betreffende Rubrik im Paß getreulich hin, was Frau Lochbichler ihm offenbart hatte. Und an der italienischen Grenze passierte dann das Mal- eur. Wahrscheinlich war dem deutschen Beamten der Eintrag im Paß nicht aufgefal- len. Dem Italiener entging es nicht! Das Deutsche, das er sicherlich gut beherrschte, schauerlich radebrechend, behauptete der schwarze Teufel von Italiano, während seine Augen blitzten, das Fotto in Paß wäre sich Serr jeberaus undeitlich und er misse sich von Narbe unter Petto jeberzeigen.“ Aus der Italienreise wurde nichts. Auf der Station Brennero riß Herr Lochbichler den Wagen wutschmaubend herum— und das War die letzte Reise, die er mit seiner Frau gemacht hatte. Einen Monat später richtete er seiner Freundin Ellinor, einer hochbeinigen, sehr nordisch wirkenden Blon- dine— denn als kleiner Mann hatte Herr Lochbichler ęin Faible für große Frauen— eine kleine, ber kostbar ausgestattete Woh- nung in Aldenberg ein. Maximilianstraße 11. Dort betrieb Fräulein Ellinor Karsten einen Salon für Handpflege, Fußpflege, Kosmetik und die Entfernung von Warzen, der sich leider keines allzu regen Zuspruchs erfreute. Nur Herr Lochbichler nahm die Dienste von Fräulein Karsten täglich von zwei bis vier Uhr nachmittags in Anspruch. Und wie der Zufall es wollte, tat auch Frau Lochbichler eines Tages ein Hühnerauge weh und sie entsann sich der winzigen Anzeige, die Fräulein Karsten einmal monatlich pro forma im ‚Aldenberger Anzeiger erscheinen lieg. Sie erschien also in Fräulein Karstens Salon und fand es höchst merkwürdig, daß Fräulein Karsten bei ihrem Anblick blaß wurde und zurückwich, als erblicke sie ein Gespenst oder als erwarte sie das Phänomen fliegender Untertassen und anderer Porzel- langegenstände in ihrer Wohnung zu erleben. Als nichts dergleichen geschah, entfernte sie, zwar mit zitternden Händen, aber doch kunstgerecht und ohne den schmerzenden Zeh mitzuamputieren, das kleine Uebel,— und Frau Lochbichler war von ihrer Kunst und auch von ihrer Erscheinung so angetan, daß sie die reizende Fußpflegerin in ihrem Bekanntenkreis herzlich weiterempfahl. Ihre Harmlosigkeit war so entwaffnend, daß selbst ihre intimsten Freundinnen es nicht wagten, ihr mit klaren Worten zu sagen, Wesmalb sie ihr von weiteren Besuchen dringend abrieten. Sie taten, als operiere Fräulein Karsten mit rostigen Messern und als hätte sie im Verlaufe ihrer Praxis bereits die halbe Stadt ausgerottet. Als nun auch noch Herr Lochbichler selber davon anfing, wie wenig er der Kunstfertigkeit von Fräu- lein Karsten— wenigstens in Bezug auf die Fußpflege— traue, kam es beim Abendessen im Speisezimmer der Lochbichler'schen Villa zum ersten Krach in der Ehe, in dem Frau Lochbichler obsiegte. Sie verteidigte nicht nur das berufliche Können von Fräulein Karsten, sondern fand beredte Worte für deren entzückende Erscheinung und Art. Und gewiß, rief sie, werde dieses engelhafte We- sen nur deshalb in der Stadt Aldenberg ver- jleumdet, weil es eben hoch über der niedri- gen Gier derer stände, die seiner Tugend nachstellten.— Aber hilfsbereit wie sie war, klopfte sie ihrem Gatten trotz der zornigen Auseinandersetzung kräftig auf die Schulter. weil er sich, als sie auf die Tugend ihrer Hühneraugen-Befreierin zu sprechen kam, an dem Bier gräßlich verschluckte und fast erstickt wäre. g So standen die Dinge, als ein prachtvoller Junitag Herrn Lochbichler verleitete, seine ziemlich kostspielige Freundin abzuholen und mit ihr ein wenig ins Grüne zu fahren. Weil es ein Wochentag war und weil die Schulferien noch nicht angebrochen waren, durfte er hoffen, auch in der näheren Um- gebung Aldenbergs die Natur mit Fräulein Ellinor ungestört genießen zu dürfen. Sie fuhren in seinem Sportkabriolett zum Nus- senses, einem entzückenden kleinen Gewäs- ser, das mitten im Walde gelegen im Som- mer ein beliebtes Ausflugsziel der schwimm- lustigen Aldenberger Jugend War. Es war ein kleiner See, ein wenig dunkel und moorig, aber sehr warm. Auch im Winter geschah es selten, daß er völlig zufror. Wie manche Gewässer in der Aldenberger Um- gebung schien auch er von warmen Quellen gespeist zu werden. Es War, als sie ankamen, tatsächlich weit und breit kein Mensch zu sehen. Der See lag dunkel und still im Grünen, der Himmel Woölbte sich zartblau über der Landschaft, und die Fichten, die das Ufer säumten, stan- den so still und überdeutlich im bräunlich- goldenen Spiegel des Wassers, daß es Fräu- lein Ellinor Karsten lebhaft pedauerte, ihren Fotoapparat nicht mitgenommen zu haben. 0 Denn sie liebte die Verewigung schöner Mo- mente im Bild. Herr Lochbichler hatte einige Erzeugnisse ihrer Fotoleidenschaft in einem Geheimfach seiner Brieftasche und enthielt sie auch in vorgerückter Stunde seinen enge- ren Freunden nicht vor. Charmante Auf- nahmen. Zuerst entledigte sich Fräulein Ellinor ihrer Schuhe und Strümpfe und steckte pro- behalber einen Zeh ins Wasser, einen reizen- den Zeh mit rotlackiertem Nagel und ge- pflegtem Möndchen. Das Wasser war präch- tig warm, und deshalb folgte auch Herr Franz Lochbichler ihrem Beispiel und steckte die Füße ins Wasser. Jammerschade, daß sie mre Badeanzüge vergessen hatten. Aber war das wirklich so schlimm? Schließlich lag der See so einsam im Walde, als wäre er ver- wunschen, nicht einmal das Uferschilf be- wegte sich. Es war kein Risiko dabei, auch ohne Hülle ins Wasser zu gehen. Und wenn doch noch jemand kommen sollte, so konnte man ja die Kleider so dicht ans Ufer legen, daß man sie, falls man sie benötigte, durch den Schülfstreifen vor neugierigen Blicken genügend geschützt, nur zu greifen brauchte. Wenige Minuten später, das Radio im offe- nen Wagen spielte und Fräulein Ellinor träl- lerte mit ihrem hübschen Stimmchen den Text dazu, liefen sie ins Wasser, so wie sie auf die Welt gekommen waren, heiter und ohne Taschen. Sie waren beide gute Schwim- mer und hatten es sich vorgenommen, den Nussensee zu überqueren. In der Mitte angekommen, etwa dreihun- dert Meter vom Ufer entfernt, war es Herrn Lochbichler, als höre er ein Motorengerhusch. Er wandte den Kopf und stieß im nächsten Moment einen Ruf des Schreckens aus. Der Wagen, sein Wagen rollte rückwärts, aber nicht etwa, weil er die Handbremse anzu- ziehen vergessen hatte, sondern weil ein fremder Kerl am Steuer saß und zu allem noch die Unverschämtheit besaß, ihm mit einem Gegenstand zuzuwinken, der nur ein Teil von Fräulein Ellinors sorgsam ans Ufer gelegter lachsfarbener Nylonwäsche sein konnte. Auch ein Weltmeister im Schwimmen braucht für eine Strecke von etwa dreihun- dert Metern einige Minuten. Als Herr Frant Lochbichler und seine schöne Begleitern triefend aus dem Wasser stiegen, war von dem Wagen nichts mehr als eine tief ein- gedrückte Spur vorhanden. Darüber binaus aber hatte der freche Dieb, um jede Ver- kolgung zu verhindern, sämtliche Beklei- dungsstücke mitgenommen. Es war eine furchtbare Situation, und sie wurde noch scheußlicher, als eine Herrn Franz Lochbich. ler wohlbekannte Aldenberger Familie unter fröhlichem Gesang am Badestrand erschien Es War der Finanzamtsobersekretär Theodor Rappel, ein Mann von steuerlich und more. lisch strengsten Grundsätzen, mit dem Hef Lochbichler von Amts wegen schon manch. mal hart aneinander geraten war. Zweifel os War er im Urlaub, und genoß mit seiser Gattin und den acht Sprößlingen, je e, Zwillingspärchen, Dienstag, 31 Januar 1956/ Nr. Hera Verl druc chef. Stell W. B webe Loka Dr. C. Se Stelle Bank Bad. Mann Nr. 8 11. 3 P. stellt scher vor Regi der! stätit Würc liste Staat Sozie Führ stanc Sond- trete ster Auge Pine: Polit In mit gierv Frag Stell der Wied der gung sen? Dem bemi euro der Er 80 B. Vorst FDP dürft 58 esp Kron Dr. P Diens ten e sentie Entw⸗ trags Term noch Dr vorm CDU/ seine am Argen, er en um kinde: Die der einem Drillinngsgespann) mitta und dem jüngsten Sohn, der als Einzelgan- Jrun ger af die Welt gekommen war, den scho nen Tag. Man erzählte sich in Aldenber? daß Herr Rappel sich nur an jenen Tage an denen seine Frau ihn mit neuem Fam lenzuwachs beschenkte, ein paar halbe Lite! Bier leistete und die Hebamme das 1 Mal nach der Geburt mit den Worten 0 grüßt hatte:„Sans gnädig, Frau Hahn, un ö machen Sie's net so spannend. Wievui san diesmal?“ 0 Die Unterhaltung der Eheleute Rap schallte weit über das Wasser. Und Was Herr Lochbichler hörte, benahm ihm den Mut, sich Herrn Rappel durch Zuruf ver- ständlich zu machen und sich ihm von Mann zu Mann zu nähern. Gortsetzung folsy Atz en. 88* Oz Veitsd wählt modit ordne wählt der P elan Sp D/ Vorge anten eilen krei der F.