5 —.. Herausgeber: Mannneimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Lü EE chefredakteur: E. F. von Schilling; a Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: f bb. W. Hertz-Eichenrode; wirtschaft: F. O. n ein ci weber; Feuilleton: w. Gilles, K. Heinz; drei Spi Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Angedeu pr. Koch; sport: K. Grein; Land: er Mutte C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: Adriano; H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; sabella Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. aus Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., 18 4 Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. legen Mannheim. Fonkscheek Kro Karlsruhe nacht. A0 Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 26 743. al, Was weder Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2. Tel. 8 27 68. 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Er empfahl der CDU/CSU-Fraktion, die zu einer 5 ö 1 8 über den benteuem 85 1 8 5 8 5 zwischen Dr. Dehler un r. Krone aus- bürger außerordentlichen Sitzung zusammentrat, den e(der FDP) 1 gehandelten Kompromiß hinausgehen. rren wer nehmen. Der Kanzler wies darauf hin, daß bei einer Verschiebung der Mehrheits- verhältnisse im Bundesrat die CDC/ CSU ö inen Bey h gern d ostmordiee im Arzt auch die in den Ländern— besonders en. Doch! schwierigkeiten überwunden werden. treffen, 8 ren, Isabel Die Bundestagsfraktion der CDU stimmte benden u dem Kompromigß vorschlag, der— wie schon r sieht, 1 berichtet— am Mittwoch in einer Unterhal- Sarette a/ fung zwischen Dr. Krone(CDU/CSU und Dr. atasie ia pehler(FDP) gefunden worden war, bei drei 5 Gegenstimmen und sieben Enthaltungen zu. Sie ermächtigte ihre Unterhändler, die Bera- tungen mit der FDP fortzusetzen, stellte aber die Bedingung, daß die bisherige Koali- tionspolitix in Bund und Ländern weiter- geführt werden müsse. Die FDP-Fraktion trat am späten Donnerstagabend zusammen. aus Kreisen der Freien Demokraten verlau- tet, daß man auch dort eine Beilegung der Meinungsverschiedenheiten wünsche und zu weiteren Gesprächen über das Wahlrecht bereit sei. Damit ist das umstrittene„Graben- system“ praktisch fallengelassen worden. Der Kompromigvorschlag, über den in den nächsten Tagen weiterberaten wird und der jetzt auch im Wahlrechtsausschuß zur Vor- lage gelangt, fußt auf dem Wahlgesetz von 1953. Wesentlichster Unterschied: Neben den . Landeslisten, über die 40 Prozent der Abge- Wiederg ordneten ins Parlament kommen sollen, soll ich all dd für weitere 10 Prozent eine Bundesliste ein- und In a geführt werden. Der nächste Bundestag dei die ps würde also 484 Abgeordnete aufweisen: von 2 10 denen 242 in direkter und 242 in indirekter lei, Frau Wahl zu bestimmen wären. Abgeordneter Sn 8g En Mann rauen mel ich ihr Ch igen deut die„Lan ego Fabh Manzoni N Nach und 1 s in Fra nd starke eine ed Aber au götzlich, 0 aultanbüh eig als der ande Dieser bn adenfreut tigsten Je Vicklung d scheint m en Auton nahe typen Heilbronn.(dpa) Die Wiedereinführung einer allgemeinen Geschwindigkeits-Begren- zunginnerhalb geschlossener Ort- sehaften sei wahrscheinlich, da die Un- fallzahlen empfindlich angestiegen sind. Im Bundesrat werde für eine derartige Maß- nahme eine sichere Mehrheit gefunden wer- den. Dies teilte Bundesverkehrsminister Dr. eebohm in einer Pressebesprechung mit, mit der die 32. Konferenz der Verkehrsminister zus im Bi und Verkehrssenatoren der deutschen Bun- tischen 1 desländer am Donnerstagabend in Heilbronn erikanisch beendet wurde. Der Minister wies ausdrück- n Beispiel lich darauf hin, daß die Konferenz der Ver- nisten 5 kehrsminister kein Beschlußorgan sei, son- 5 8 dern nur in der Aussprache bestimmte ein Empfehlungen ausarbeite. Das Problem der 8 Geschwindigkeits-Begrenzung werde vom iterhaltuſ Verkehrssicherheitsausschußg behandelt wer- , am Die den müssen. Bis dahin sollen endgültige Vorschläge formuliert werden. Die Länder Regie bild Watz Falk spiel anders we ct beweg las ihr d ippen J rst Rüdi prach Ali ꝑkahaus, wischen nen Jazz ma in seil letzten de doch nicht mehr in der Lage sein werde, einen Widerspruch der Länderkammer gegen die Wahlordnung mit der notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament zu überstimmen. Man rechnet in Bonn nunmehr zuversichtlich damit, daß ein„neuer Koalitionsfrühling“ anbrechen kann und daß in Nordrhein-Westfalen— aufgetretenen Stücklen erklärte allerdings für die CSU, daß sie nach wie vor auf ihrer Forderung nach einer Verringerung der Parlaments- sitze auf 400 Abgeordneten bestehe. Für die FDP dürfte der heikle Punkt die 10prozentige Bundesliste werden, auf die die in direkter Wahl erzielten Mandate nicht a n gerechnet werden sollen. Wie die Regierungs- Situation in Düssel- dorf geklärt werden kann, war am Donners- tagabend noch ungewiß. Die Bundes-FDP hatte zugesagt, ihren Einfluß für eine Bei- legung der Schwierigkeiten einzusetzen. In Bonn wurde bekannt, dag SpD und FDP dem Zentrum bereits sehr weitreichende An- gebote gemacht haben. Die SPD forderte in einer Stellungnahme zu dem neuen Wahlrechts-Vorschlag, dag nunmehr, nachdem die CDU in entscheiden- den Punkten nachgegeben habe, unverzüg- lich die Beratungen im Wahlrechtsausschußg aufgenommen werden müßten. Gegenüber der Bundesliste meldete sie Bedenken an, die auf einer Fraktionssitzung noch geklärt wer- den sollen. FDP von NRW lehnt ab Sprecher des FDP- Landesverbandes Nord- rhein-Westfalen lehnten— wie dpa meldet — am Donnerstagabend in Bonn den Kom- promi zwischen FDP und CDU in der Wahl- rechitsfrage strikt ab. Zugleich hat die FWP- Weil die Unfallzahlen gestiegen sind Verkehrsminister für Wiedereinführung der Geschwindigkeits-Begrenzung müßten durch einen Initiativ- Gesetzentwurf im Bundesrat vorbereitend tätig sein. Die Geschwindigkeits- Begrenzungen waren 1952 allgemein aufgehoben worden; die ört- lich möglichen Geschwindigkeits-Begrenzun- gen innerhalb der Ortschaften hatten aber micht ausgereicht. Mopedkarte mit einfacher Prüfung Zum Moped- Problem sagte Seebohm, daß die Länder grundsätzlich nicht den Führer- schein IV für Mopeds befürworten. Man dere vielmehr an eine Moped-Rarte mit einfacher Prüfung. Die Frage werde aber keinesfalls vor Herbst 1956 entschieden. Da- gegen müsse die Kennzeichnungspflicht für Mopeds schon früher behandelt werden. Die Frage des Bewährungs- Führerscheins sei zu- rückgestellt worden, da sie eng mit der Schaffung einer Verkehrssünder-Kartei ver- bunden sei. „Das nennen wir Mord“ Protest des Bundestages gegen die Ostberliner Todesurteile Von unserer Bonner Redaktion rer etwa! ichen LL Bonn. Mit einer scharfen Erklärung nahm ah den u Bundetagspräsident Dr. Gersten maier unter der einhelligen Zustimmung des Ple- gte er uf nums gegen die Urteile im sowjietzonalen ö Propaganda- Prozeß, in dem es um die„Ab- schbaume werbung von Facharbeitern für die Bundes- und g republik“ ging, Stellung.(Zwei der vier An- icht so 0 geklagt. a 5 urtei 8 191 200 1 agten waren zum Tode verurteilt wor Sie. Dr. Gerstenmaier erklärte:„Der Bun- 1d es WI 79 55 die Bundesregierung und alle recht- es liel ich gesinnten Deutschen in Ost und West er- Redakl heben inre Stimme gegen dieses Urteil des Unrechts und des verblendeten Terrors. Ihre ach ihn e Willkür erinnert das deutsche Volk mit „ 818 0 Schaudern an die Rechtsbeugungen und kaum neine Fel setarnten Mordtaten der nationalsozialisti- 1 85 191 schen Gewaltherrschaft.“ mn 8.* 2 idet bin) Was dem Urteil aber seine Besonderheit gestern dd ebe, so sagte Gerstenmaier, sei, daß der obt hat,] Uebergang von einem Teil Deutschlands in adtpfare den anderen ein„Verrat an Deutschland“ ge- Herr Los nannt werde. Die Leute, die das verbriefte e Fecht der Freizügigkeit zu einem todeswür- digen Verbrechen erklärten, seien die glei- e im Stad dien, die die Bundesrepublik an einen Tisch 3 5 diefen und sie zu Pichter-Tagungen und Wirt- e 8 guattekonterenzen einluden.„Nun sind die 8 t. ulachthaber der Zone im Begriff, zwischen 11 Baye 5 sich den nackten Mord zu stellen“, ie bespe geurte der Bundestagspräsident weiter, 5 Stellu 5 8 das, was in diesem Schauprozeß ge- 5: Solall 3 und vorbereitet wurde, das nennen wir ns: sgi lord, weil es Mord sein wird, wenn die Ur- che Stil teile voll 8 kanern, streckt werden“. eilos. Seh ringe, e, Berlin ruft die freie Welt um Hilfe an nd gern.(pa) Das Berliner Abgeordnetenhaus 1( dellierte am Donnerstag an die freie Welt, 1 möge verhindern, daß die in der vergan- Son Woche vom Obersten Gerichtshof der N Wetzone ausgesprochenen Todesurteile rundehrit zung fol vollstreckt werden. Die Welt müsse erken- nen, in welch gewissenloser Weise die Be- mühungen um eine Entspannung von Sowiet- zonenorgemen hintertrieben werden. Wählergesellschaft für Volksbefragung (dpa) Die Deutsche Wählergesellschaft hat Bundeskanzler Dr. Adenauer in einem Tele- gramm aufgefordert, in Wahlrechtsfragen fest zu bleiben. Der Vorsitzende der Wäh- ler gesellschaft, Dr. Adolf Sternberger (Frankfurt), und der Vorsitzende des Beirats der Geselllschaft, Fabrikant Richard Fr e u- denberg(Weinheim) haben„für den äuhbersten Notfall“ vorgeschlagen, eine infor- matorische Volksbefragung darüber zu ver- anstalten, ob die Bevölkerung das Mehr- heits- Oder das Proporzverfahren Verhält- niswahl) wünscht. Freudenberg erklärte da- zu am Donnerstag, daß die Wahlrechtsfrage als Grundlage einer gesunden Demokratie nicht zu parteipolitischen Geschäften miß- braucht werden dürfe. Durch eine informa- torische Volksbefragung könne dieses Ziel am ehesten erreicht werden. Die Deutsche Wählergesellschaft sei davon überzeugt, daß man einer solchen Volksbefragung mit Ruhe entgegensehen könne,„weil wir glauben, daß die große Mehrheit des deutschen Volkes dem Mehrhbeitswahlverfahren vor dem Pro- Porzverfahren, das in der deutschen Ge- schichte schon viel Unheil angerichtet hat, den klaren Vorzug gibt“. Minister ohne Ressort in der neuen Pariser Regierung wurde Pierre Mendeès- France, nachdem aus taktischen Grunden der neue Minister präsident, Mollet, nicht bereit war, inm das Außenministerium au übertragen. Mendès-Frunce(linls) steht somit Guy Mollet(rechts) als direkter Berater im Kabinett zur Verfügung, kat aber an dler direkten Ausübung der Regierungsgeschäfte keinerlei Anteil. Bild: AP USA und England bleiben weiterhin einig Eden bekräftigte vor dem amerikanischen Kongreß die mit Eisenhower unterzeichnete Erklärung Washington.(dpa/ Ap) In einer Grundsatzerklärung und einem Schlußkom- munidué bestätigten Eisenhower und Eden zum Abschluß ihrer Washingtoner Be- sprechungen die Grundzüge der bisher von ihnen verfolgten Weltpolitik. Sie wiesen auf den Gegensatz hin, der zwischen der freien Welt und dem kommunistischen Machtblock besteht, betonten aber zugleich, daß sie auf keinen Fall versuchen wollten, diese Spaltung mit Gewalt zu überwinden.,„Wir werden unseren ganzen Einfluß gel- tend machen“, heißt es in der Erklärung,„um sicherzustellen, daß die sowjetischen Bemühungen, alte Feindschaften wieder anzufachen, den Frieden nicht brechen können.“ Eisenhower und Eden bestätigten, daß sie sich nach wie vor für die Wiederver- einigung Deutschlands einsetzen und daß sie die Bundesregierung als die einzige legitime deutsche Regierung ansehen. Jeden Angriff auf Berlin, so heißt es in dem EKommuniquè, würden sie als einen Angriff guf sich selbst und ihre eigenen Streitkräfte ansehen. Der Nordatlantikpakt sei für die gemeinsame Sicherheit von wesentlicher Be- deutung. Großbritannien und die USA wür- den sich auch weiterhin für die politische und wirtschaftliche Einheit Europas ein- setzen. Besondere Aufmerksamkeit hatten Eisen- hower und Eden bei ihren Besprechungen den Problemen des Nahen Ostens gewidmet. Ihr Kommuniqué bezeichnet eine Versöh- nung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn als„dringlichste Notwendigkeit“. Die beiden Staatsmänner unterstrichen, daß die sowjetischen Waffenlieferungen an Län- der des Nahen Ostens die dortigen Span- nungen nur noch erhöht haben. Angesichts der Kriegsgefahr im Nahen Osten soll eine gemeinsame Aussprache über dieses Son- derproblem stattfinden, zu der auch die französische Regierung eingeladen werden Soll. Das Kommuniqué unterstreicht die Be- deutung des Bagdad-Paktes für die Sicher- heit im Nahen Osten und die Bedeutung des Südostasien-Paktes für die Sicherheit und die Förderung der südostasiatischen Staaten. Im Ferner Osten, so heißt es, seien die USA und Großbritannien entschlossen, jeder aggressiven Expansion entgegenzutreten. Die Handelskontrollen(die sich gegen das kommunistische China richten) sollten einst- weilen beibehalten, aber von Zeit zu Zeit „im Hinblick auf die wechselnden Verhält- nisse“ überprüft werden. Eden und Eisen- hower betonten, daß sie sich um einen gerechten und dauerhaften Frieden, sowie um eine umfassende, wirksam kontrollierte Abrüstung bemühen würden,„die die Menschheit von den Lasten und Schrecken moderner Waffen befreien wird.“ Drei-Punkte- Programm Edens Eden hat am Donnerstag in einer Rede vor dem amerikanischen Kongreß ein Prei- Punkte- Programm aufgestellt, das der von ihm und Präsident Eisenhower unterzeich- neten„Washingtoner Deklaration“ den ent- sprechenden Nachdruck verleihen soll. Die drei Punkte, die Eden in einer Rede vor dem Senat entwickelte, sind: 1. Bei- behaltung der Bündnisse. Bereitschaft zu Verhandlungen mit dem Sowietblock und Aufmerksamkeit gegenüber den kommuni- stischen Methoden. 2. Klarstellung, daß die Vereinigten Staaten und Großbritannien stets das gleiche Ziel verfolgen, wenn sich die Gefahr eines Konfliktes ergibt(als Bei- spiel zitierte Eden den israelisch- arabischen Konflikt). 3. Fortsetzung der wirtschaftlichen Hilfe für die Freunde im Westen, ohne„die anderen“ zu vergessen. Neutralisten als Lehrer fehl am Platze Scharfe Worte bei der Beratung des Kultus-Etats im Landtag Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Landtag von Baden- Würt⸗ temberg beriet am Donnerstag in zweiter Lesung den Etat der Kultusver waltung. Mit einem Gesamtvolumen von fast einer hal- ben Milliarde Mark und mit über 43 000 Bediensteten, darunter mehr als 30 000 Leh- rern, ist dieser Einzelplan der umfang- reichste des gesamten Landeshaushalts. Fast zwei Drittel der im Kultusetat ausgewiese- nen Mittel entfallen auf das Schulwesen. In über dreistündiger Aussprache forderten die Sprecher aller Parteien, die Anstren- Zwischen Gesfern und Morgen Das Vorkommando für die Errichtung der deutschen Botschaft in Moskau, dem 20 Di- plomaten und Beamte angehören, hat am Donnerstag unter Führung des Gesandten Gröpper die Reise nach der Sowjetunion angetreten. Seine Hauptaufgabe wird es sein, ein geeignetes Botschaftsgebäude zu finden. Botschafter Dr. Haas wird Ende des Monats in Moskau erwartet. Ein Nachfolger für ihn als Botschafter in der Türkei ist noch nicht ernannt worden. Mindestens 1000 ehemalige deutsche Kriegsgefangene müßten sich noch in der Sowjetunion befinden, stellt die„Such- dienstzeitung“ in ihrer Ausgabe vom Don- nerstag fest. Für diese Soldaten lägen sorg- fältig geführte und auf den neuesten Stand gebrachte Namenslisten vor, die die Bundes- regierung in Kürze den sowjetischen Behör- den überreichen werde. Insgesamt seien bis- her im Rahmen der neuen Entlassungs- Aktion 9669 Gefangene und Verschleppte aus der UdSSR zurückgekehrt. Die Anerkennung Pankows würde ein Hindernis für die Einheit Deutschlands be- deuten, erklärte Erich Ollenhauer in Brüs- sel. Er sprach vor dem„Vermeylen-Kring“ der belgischen Sozialistischen Partei über die Außenpolitik der deutschen So al- demokratie. Der diesjährigen Synode der Evange- lischen Kirche in Deutschland werden die Innere Mission und das Evangelische Hilfs- Werk Vorschläge zur organisatorischen Zu- sammenführung der beiden großen Liebes- werke der Evangelischen Kirche unterbrei- ten, teilte der Vizepräsident des Zentralaus- schusses für die Innere Mission zum Ab- schluß der Konferenz in Bielefeld mit. Zu seiner konstituierenden Sitzung ist das Ständige Komitee der Sozialistischen Internationale für kollektive Sicherheit und Abrüstungsfragen in Bonn zusammenge- treten. Als Geschenk aus Moskau erhielt die im Aufbau befindliche österreichische Luftwaffe acht neue sowjetische Jagdflugzeuge. Das österreichische Amt für Landesverteidigung richtet zur Zeit längs der Grenzen Oester- reichs einen Luftwarndienst ein. Der sowzetische Kultusminister, Nikolai Michailow, ist am Mittwoch zu einem sieben- tägigen Englandbesuch in London eingetrof- fen. Er will mit seinem Besuch die kulturel- len Bindungen zwischen der Sowjetunion und Großbritannien fördern. kimi, Usa schlug Schweden 6:1 Die Vereinigten Staaten kamen am Don- nerstag in der Endrunde des Olympia-Eis- hockeyturniers zu einem 6:1(1:1, 2:0, 3:0)-Sieg über Schweden. Die USA sind da- mit in ihren bisherigen drei Endspielen un- geschlagen geblieben. Schweden hat nach einem Sieg und zwei Niederlagen 2:4 Punkte. Zu stürmischen Protestkundgebungen gegen die Algerienpolitik der neuen franzö- sischen Regierung kam es in Algier bei der Abreise des aus seinem Amt scheidenden Generalgouverneurs von Algerien, Jacques Soustelle, dem Tausende von Franzosen bei seiner Abfahrt zujubelten. Zu seinem Nach- folger hat, wie gemeldet, Ministerpräsident Mollet General Catroux ernannt. Der Nordische Rat will den skandinavi- schen Staaten empfehlen, in einem gemein- samen Atom- Forschungsinstitut bei der friedlichen Nutzung der Atomenergie zu- sammenzuarbeiten. Das Institut soll seinen Sitz in Kopenhagen haben. Ein Schiffsbaugesetz, das 1,5 Milliarden Dollar für das Bauprogramm der Seestreit- kräfte vorsieht und Bestimmungen über das erste von Atomkraft angetriebene Ueber wasserschiff enthält, wurde am Mitt- woch vom amerikanischen Repräsentanten- haus gebilligt. In dem„Heringskrieg“ zwischen norwe- gischen Kriegsschiffen und sowetischen Heringsfängern wurden in der Nacht zum Donnerstag an der Westküste Norwegens noch drei sowjetische Fischdampfer aufge- bracht und nach Aalesund geleitet. Die politischen Konflikte, die die Welt be- drücken, dürften die wirtschaftliche Hilfe für Asien nicht beeinflussen, forderte der indische Ministerpräsident Nehru bei der Eröffnung der zwölften Sitzung der UNO- Wirtschaftskommission in Bangalore, bei der auch UNO- Generalsekretär Hammarskjöld anwesend war. gungen zur Ueberwindung der immer noch herrschenden Schulraumnot in den nächsten Jahren unvermindert fortzusetzen und die Lehrerstellen wo nötig noch zu erhöhen. Abgeordneter Brachat(CDV) forderte die Vorlage eines Gesetzes, das die Rechte und Pflichten der Elternbeiräte klar um- reißt. Willi Lausen(SPD) trat vor allem für die Verstärkung der Lehrerstellen an den Volksschulen und für einen Ausbau des Turnunterrichts ein. Ziel des kommenden Landtags müsse es ferner sein, das 9. Volksschuljahr obligatorisch einzuführen. Lausen kritisierte dann in scharfen Worten den in Teilen der Lehrerschaft zu weit ver- breiteten„Neutralismus“ gegenüber dem Staatsgedanken der Demokratie. Die För- derung der demokratischen Erziehung der Jugend gehöre zu den Existenzfragen un- seres Staates. Lehrer, die sich bei der poli- tischen Erziehung in den Neutralismus flüchten, seien fehl am Platze. Für die FDP DVP setzte sich Professor Erbe für die Ver- stärkung der Mittel zur wissenschaftlichen Forschung ein. Der Mannheimer Abgeordnete Walter Krause(SPD) übte scharfe Kritik an der Verteilung der auf Nordbaden entfallenden Schulhaus-Bauzuschüsse. Es sei untragbar, daß die fünf größten Städte Nordbadens in diesem Jahre nur die Hälfte der im Vorjahr bereitgestellten Mittel erhalten sollten, da der größte Teil der Mittel schon im voraus an die Gemeinden in den Fördergebieten gegeben worden sei. Krause forderte nach- drücklich eine Verteilung der Schulhaus Baumittel nach dem Grundsatz der objek- tiven Dringlichkeit und eine Konzentrierung auf die Brennpunkte des Schulraumbedarfs. Kultusminister Simpfendörfer bezeichnete die politische Erziehung in der Schule als ein besonderes Anliegen seines Ministeriums. Die Schule brauche Lehrer, die sich klar zur Demokratie bekennen. Sie müsse eine„de- mokratische Bekenntnisschule“ sein. Landtagsneubau endgültig vertagt Nach einer mehrstündigen, teilweise sehr erregten Debatte beschloß der Landtag in den Abendstunden in namentlicher Abstim- mung, die Entscheidung über Standort und Baubeginn des neuen Landtagsgebaudes dem neuen Landesparlament zu überlassen, MORGEN Freitag, 3. Februar 1956/ Nr. 28 OG E 1Nommentar Freitag, 3. Februar 1956 Das Manifest von Washington Nicht immer das, was gesprochen wird, gibt den Konferenzen der Großmächte ihr Gewicht. Sehr oft ist vielmehr, das Nicht- Ausgesprochene und bewußt Verschwiegene das Geschichte machende Thema solcher Be- sbrechungen. Wir haben den Eindruck, daß auch bei den Verhandlungen in Washing- ton zwischen Eden und Eisenhower viel um den heißen Brei herumgegangen und noch mehr Fleiß darauf verwendet wurde, in liebenswürdigen Worten zu sagen, was man eh schon wußte. Natürlich ist Eden nicht in die USA ge- fahren, nur um mit Eisenhower zu früh- stücken. Das beiderseitige betonte Bestre- ben, ein möglichst schmeichelhaftes Bild der guten Beziehungen und gemeinsamen Er- kolge der beiden Weltmächte England und USA zu entwerfen, machen aber eher stutzig Als zufrieden. Selbstverständlich kann uns nichts daran liegen, so viel Meinungsver- schiedenheiten zwischen den Zeilen der Grundsatzerklärung der beiden Regierungs- chefs nach Beendigung der Konferenz her- auslesen zu wollen, daß ein schiefes oder Falsch betontes Bild der englisch- amerikani- schen Beziehungen entstehen könnte. Es wäre beispielsweise verkehrt zu sagen, dag Eden oder Dulles die Absicht gehabt hätten, sich gegenseitig abzuschließen, wenn auch in den letzten Wochen allerlei von intriquanten Querverbindungen über den Atlantik hin- Weg gemunkelt wurde. Es wäre ebenso un- richtig, von eitel Sphärenharmonie im gegen- seitigen Umgang der beiden Nationen zu reden. Es sind ganz bestimmte Aergernisse vorhanden, die auszuräumen auch diesen Besprechungen nur sehr teilweise gelungen ist. Fest steht allerdings, daß sich diese Kon- Hlikte nicht auf die Deutschlandpolitik, auch nicht auf Berlin oder Osteuropa bezogen. Hier konnte vielmehr eine so starke gemein- same Stellungnahme herausgearbeitet wer- den, die zwar in der Praxis nur eine Ver- sicherung des„Status quo“, im Geist aber eine Art„Westliches Manifest“ darstellt. Es wurde umrissen, was alles durch gemeinsa- mes Vorgehen und einträchtige Abwehr er- reicht wurde, welch beachtliche Fortschritte in der Zusammenarbeit der freien Welt er- reicht und wieviel Hunderten von Millionen die Geburtsrechte des Menschen, wievielen Nationen die politische Unabhängigkeit er- halten und wievielen der wirtschaftliche Fortschritt zugänglich gemacht wurde. Es ist ein ziemliches Schwarz-Weiß-Gemälde, das hier aufgezeichnet wurde. Es hat wohl ebenso den Zweck, die Stabilität der NATO- und SEATO-Welt gegenüber dem sowjetischen Block zu betonen, wie auf die kommenden Wahlen in den Vereinigten Staaten zu Gun- sten der republikanischen Regierung Ein- Fluß zu nehmen. Die Regie von Foster Dulles ist jedderrtalls nicht zu verkennen. Allerdings dürfte auch die Regierung Eden an dem Pro- nünmamente nicht ganz uninteressiert sein. Das Wohlwollen des amerikanischen Elefan- ten ist auch in England nicht ohne Bedeu- tung, zumal die nicht allzu üppig gefüllte englische Staatskasse einer gewissen Nothilfe nicht ganz entraten dürfte. Darum geht es nämlich England in erster Linie. Grobbritannien braucht intensivere Handels verbindungen. Ein großer Teil des Pritisch-malayischen Gummis, des hinter- indischen Silbers, der Kopra und vieler an- derer Rohstoffe, nicht zu reden von den viel- kältigen Erzeugnissen des Mutterlandes, kön- nen nur unter enormen Schwierigkeiten ab- gesetzt werden. Die wachsende amerikani- sche Konkurrenz macht die Angelegenheit micht gerade leichter. Dringend bedürfte der britische Löwe des Auslaufs des chinesischen Marktes. Aber Dulles hält eisern an seiner Blockade fest: Für diese Männer und dieses System keinen Dollar und kein Pfund Ster- ling. Aber es ist wohl kein Zweifel, daß er mit dieser Einstellung nicht mehr allzulange durchhalten wird. Einerseits verdirbt ihm nämlich der Handel der Neutralen und die legalen Kanäle das Konzept, andererseits ist zu befürchten, daß die strangulierte chinesische Nation eines Tages sich mit Ge- Walt von der Umstrickung befreien könnte. An beidem kann das britische Commonwealth kaum Gefallen finden. So einfach die Dinge für Amerika liegen mögen, so schwierig sind sie kür das vielschichtige Weltreich, dessen Bestand mehr auf Vorsicht und Zähigkeit Als auf forschem Temperament gegründet ist. Amerika hat im Fernen Osten nur zu ge- winnen. England kann alles verlieren. Ganz Ahnlich liegen die Dinge in Palästina. Und auch dieses Problem scheint den beteiligten Staatsmännern nicht geringe Kopfschmerzen Verursacht zu haben. Gerade hier ist nun mit dem westlichen Manifest sehr wenig auszurichten, zumal Petroleumausbeute und Schiffahrt weniger weltanschaulich als diplo- matisch betrieben sein wollen. Aus diesen Gründen heraus pochte Mini- Sterpräsident Eden wohl auf eine Beseiti- gung der fernöstlichen Handelskontrollen und eine weniger sichtbare Begünstigung Israels durch die Vereinigten Staaten, wenn- gleich die Begünstigung Aegyptens durch die Sowjets auch Downingstreet wie ein Stein im Magen liegen mag. Aber gerade in die- sen beiden Punkten sind Eisenhower die Hände gebunden. Die Präsidentenwahl, die im Herbst über die Bretter geht, er- laubt weder ein außenpolitisches Nachgeben im Gelben Meer noch ein arabisches Liebes- werben. Der Verlust des Wohlwollens der Freunde Israels und Tschiang Kai- scheks Wäre für die Republikaner so katastrophal, daß sie ein solches Vabanque-Spiel auch nicht auf das sichere nationale Prestige ihres Kandidaten hin zu unternehmen wagen. Was bleibt also? Der Abschluß der Konferenz von Wa- Sington zeigt deutlich, daß den beiden Großmächten nichts anderes übrig bleibt, Als sich schlecht und recht zu Arrangieren. England läßt seine Auf kündigung des Em- argos gegen China fallen und die USA versprechen dafür eine wohlwollende Uber- prüfung der Bestimmungen von Fall zu Fall. Die USA stehen davon ab, das wurde Allerdings nicht ausgesprochen, Israel offen mit Waffen zu beliefern, dagegen wollen sich beide Mächte bemühen, zwischen die sich reibenden Parteien im Nahen Osten einen wie immer gearteten Riegel zu schieben. Im ganzen soll es aber nirgends zu einer bewaffneten Auseinandersetzung kommen. Jedenfalls verpflichten sich die beiden Großmächte, nicht den ersten Schritt zu Ge- Waltstreichen zu unternehmen, wie sie andererseits aber auch gewillt sind, keine solchen Streiche hinzunehmen. Vorsichtig wurde von der bestehenden Kriegsgefahr im Nahen und Fernen Osten gesprochen, ohne daß daraus ein eigentliches Thema der Grundsatzerklärung gemacht wurde. Die Abfassung des ganzen Gedankenaustausches, mehr sollte die Erklärung ja zunächst nicht sein, ist so vorsichtig und abwägend gehal- ten, daß man sagen kann, daß die westliche Politik wohl in den nächsten Monaten keine Ueberraschungen und unvorhergesehenen Wendungen bringen wird, daß die Mei- nungsverschiedenheiten zwar von ihrer Stauung befreit, aber keineswegs ausge- räumt sind, daß aber auch aus diesen Mei- nungsverschiedenheiten kaum größere Er- schütterungen oder Differenzen erwachsen dürften, Im ganzen mag das Pronunziamento einer Kriegsgefahr eher entgegengewirkt haben, ohne daß aus dem Klang von Wor- ten selbstverständlich eine Garantie heraus- gehört werden dürfte. Dr. Karl Ackermann Der Aufbau der de Vielleicht doch mehr Geld für Kriegsopfer Verabschiedung der Novelle zum Versorgungsgesetz wegen weitergehender Anträg Bonn, 2. Februar Die fünfte Novelle zum Bundesversor- gungsgesetz, die nach mehrfacher Vertagung am Donnerstag endgültig vom Bundestag verabschiedet werden sollte, ist erneut zu- rückgestellt worden. Von den Koalitions- parteien wurde dazu die Erklärung abgege- ben, daß weit auseinandergehende Aende- rungsanträge der Fraktionen zum Versor- gungsgesetz vorlägen, die von Zufallsmehr- heiten abhängig sein würden. Da aber Kriegsopfergesetze bisher stets einmütig verabschiedet worden seien, sollte man ver- suchen, eine gemeinsame Umformung des Bundesversorgungsgesetzes zu erreichen. Die Sp ließ erklären, sie begrüße diese Entwicklung, wenn sie zu einer Verbesse- rung der Kriegsopferversorgung führe und wenn die Novelle nicht auf die lange Bank geschoben werde. Diesen Ankündigungen waren schwerwie- gende interne Streitigkeiten vorausgegan- gen. Ursprünglich wollte die Koalition eine Entschliegung einbringen, in der die Regie- rung aufgefordert werden sollte, möglichst utschen Luftwaffe 20 Geschwader vorgesehen/ Aufstellung beginnt im März 1957 Bonn, 2. Februar Die Aufstellung der 20 Geschwader der neuen deutschen Luftstreitkräfte beginnt im Frühjahr des nächsten Jahres. Sie soll Ende 1958 abgeschlossen sein. Von März 1957 an sollen Monat für Monat je eine Staffel Jäger, Jagdbomber, Allwetterjäger, Aufklärer und Transporter aufgestellt werden, Diese Ein- zelheiten über das Luftwaffenprogramm des Bundesverteidigungsministeriums wurden jetzt in Bonn von zuständiger Seite mitge- teilt. Die deutschen Luftstreitkräfte werden über sieben Jagdgeschwader(davon drei Ge- schwader Allwetterjäger), acht Jagdbomber- geschwader, drei Aufklärergeschwader und zwei Transportgeschwader verfügen. Sämt- iche Einheiten mit Ausnahme der Transportgeschwader— bestehen aus Dü- senflugzeugen. Die deutsche Erstausstattung wird ver- mutlich aus der Außenhilfe kommen. An Typen für die deutsche Luftwaffe sollen vor allem moderne amerikanische Baumuster Verwendung finden. Von zuständiger Seite wurde in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß im Interesse einer Standardisierung und einer Verbilligung eine gemeinsame Forschung und eine gemeinsame Produktion der NATO Staaten auf dem Sektor der Militärflugzeuge dringend erforderlich sei. In der Bundes- republik müsse möglichst schnell eine neue Flugzeugproduktion aufgebaut werden, aber die Entwicklung von eigenen deutschen Ty- pen sei angesichts der umfangreichen Mittel, die hierfür erforderlich seien. nahezu un- möglich. Auch von militärischen Gesichts- punkten aus sei die Ausstattung der deut- schen Luftwaffe mit deutschen Typen nicht ratsam, da die eigene Flugzeugindustrie im Ernstfalle wahrscheinlich als erste für die Produktion ausfallen würde. Aufgabe einer gemeinsamen Flugzeug- produktion der NATO- Staaten oder zum mindesten der westeuropäischen Nationen müsse die Entwicklung schneller und leichter Flugzeuge sein, die billiger sind als die schweren und teuren amerikanischen Ma- schinen. Die„europäischen“ Flugzeuge bräuchten zum Beispiel nicht den grogen Aktionsradius der amerikanischen zu haben. Als„Idealvorstellung“ schwebt den Pla- nern im Bundesverteidigungs ministerium ein Jäger vor, der senkrecht starten kann, über eine hohe Steiggeschwindigkeit, äußerste Schnelligkeit und Wendigkeit verfügt und mit Raketen mit selbstsuchendem Zielkopf bewaffnet ist. Etwa 80 000 Mann sollen in den Luft- streitkräften Dienst tun. Bis zum 31. März 1957 sollen 20 000 Mann eingestellt werden, die als Ausbilder, Stabsangehörige und bei der Aufstellung der Geschwader Verwen- dung finden sollen. Die Geschwader beste- hen aus dem Geschwaderstab und drei Staf- keln. Bei den Jagdgeschwadern verfügen die Staffeln über je 25 Flugzeuge. Sie sind da- mit so stark wie eine„Gruppe“ der frühe- ren deutschen Luftwaffe. Der Staffelkapitän wird in Zukunft ein Major sein. Um die Beweglichkeit der Luftstreitkräfte zu erhöhen, werden in Zukunft die fliegen- den Verbände strikt von der Bodenorgani- sation getrennt. Das Bodenpersonal wird also in Zukunft nicht mehr mit„Kind und Kegel mit den fliegenden Einheiten von Horst zu Horst umziehen. Professor Tank in Deutschland Professor Kurt Tank, einer der bedeu- tendsten deutschen Flugzeugkonstrukteure, der nach dem Kriege die argentinische Luft- Waffe reorganisierte, ist in die Bundesrepu- plik zurückgekehrt. Bei seiner Ankunft auf dem Frankfurter Flughafen sagte Professor Tam, daß er nicht in der Bundesrepublik bleiben, sondern wahrscheinlich noch im Fe- pruar nach Indien gehen werde, wo er einen Vertrag zum Neuaufbau der indischen Flug- zeugindustrie erfüllen müsse. Nach seinen Plänen befragt, erklärte Pro- fessor Tank, daß en einen Allwetter-Düsen- jäger konstruiert habe, der bereits als Mo- dell im Windkanal erprobt sei. Die Maschine könne bei einer Flugdauer von zweieinhalb Stunden Geschwindigkeiten von 1600 bis 1700 km/st erreichen. Sein zweiter Plan sei die Entwicklung einer Verkehrsmaschine mit Düsenantrieb. Professor Tank sagte, er habe über seine Pläne bereits mit dem Wirtschafts- und Verteidigungsministerium in Bonn Be- sprechungen geführt. Zu einem greifbaren Ergebnis sei man jedoch noch nicht gekom- men. AP 2 Methoden kommuni In der Sowjetzone geschulte E 5... 0 5 Frankfurt, 2. Februar Das Gewerkschaftsorgan der Bauarbeiter „Der Grundstein“ schilderte am Donnerstag, wie es die KPD fertigbrachte, die vor zwei Wochen aufgelösten neun Verwaltungsstel- len der Industriegewerkschaft Bau, Steine, Erden in Nordrhein-Westfalen zu„unter- wandern“. Spezialkommissionen der KED hätten die Beiratsbeschlüsse der Gewerk- schaft ausgenutzt und den kommunistischen Mitgliedern der Industriegewerkschaft di- rekte Weisungen erteilt. Eine der aufgelösten Verwaltungsstellen habe auf Weisung der KPD eine Delegation zur Vierer-RKonferenz nach Genf beordert.„Diese Kollegen wuß- ten nicht, wer der Auftraggeber ihrer Reise War.“ In der Sowjetzone geschulte Funktionäre der KPD arbeiteten getarnt als Bauarbeiter und versuchten, Hüttenwerke und Bergbau- betriebe zu beeinflussen. Kassenkontrollen hätten ergeben, daß Gelder der Gewerk- schaft für parteipolitische Zwecke der Kom- munisten verwendet wurden.,„In einer Ver- Waltungsstelle mußte der bisherige Ge- schäftsführer wegen unberechtigter Entnah- me von Gewerkschaftsgeldern in Höhe von 3125,09 Mark aus der Gewerkschaft ausge- schlossen werden. Von einer anderen Ver- waltungsstelle wurden in Rechtsschutzsachen dem Hauptvorstand mehrere tausend Mark vorenthalten.“ Von unserer Bonner Redaktion bald eine abschließende sechste Novelle zum Bundesversorgungsgesetz vorzulegen. Am Donnerstag brachte dann die FDP völlig überraschend einen Antrag auf Verbesserung der Renten ein, der über die Koalitions- Vereinbarungen mit Finanzminister Schäffer hinausging. Schäffer hatte sich bereiterklärt, 180 Mil- lionen Mark zur Verfügung zu stellen, die zur Erhöhung der Ausgleichsrente und zur Verbesserung anderer Leistungen dienen sollten. Gleichzeitig war aber in der Eoali- tion vereinbart worden, daß in Kürze auch eine Erhöhung der Grundrenten durchgeführt werden soll. Die FDP hat nun diesen Abmachungen vorausgegriffen und schon jetzt eine Erhöhung der Grundrenten gefordert, die einen Mehraufwand von 500 bis 600 Millionen Mark mit sich gebracht hätte. Daraufhin wurde im Einverständnis mit den anderen Koalitions-Parteien eine Absetzung der Novelle von der Tagesord- nung des Bundestages beschlossen. Am Donnerstagvormittag waren sechs Vertreter der beiden Kriegsopferverbände (dk und Reichsbund) bei Arbeitsminister Storch, um die Wünsche der Kriegsopfer auf Erhöhung der Grund- un d Ausgleichs- rente vorzutragen. Auch Bundeskanzler Dr. Adenauer wollte die Kriegsopfer-Vertreter empfangen, war aber durch die Beratungen über die Wahlrechtsfrage gehindert. In Regierungskreisen findet man es un- verständlich, daß der Reichsbund der Kriegs- opfer es für nötig gefunden hat darüber seine Empörung auszusprechen, statt für die politischen Verpflichtungen des Kanzlers Verständnis zu zeigen. Blank braucht 100 000 ba Land (Sn.-Eig.-Ber.) In einer längeren Debatte befaßte sich der Bundestag mit dem Land- beschaffungsgesetz, durch das An- kauf und Enteignung von Land für Zwecke der Verteidigung geregelt wird. Innenmini- ster Schröder, der das Gesetz einbrachte, erklärte, der vorgelegte Entwurf halte sich streng an rechtsstaatliche Grundsätze. Ueber die Einzelheiten sagte der Minister, daß zunächst versucht werden solle, einen frei- willigen Verkauf des benötigten Landes zu erreichen. Erst wenn keine Einigung zustande komme, sei eine Enteignung vorgesehen. Der Bund sei in jedem Fall verpflichtet, eine Ent- schädigung zu zahlen, die alle entgangenen Vermögensvorteile ausgleiche. Es bestehe die Möglichkeit, sowohl gegen die Höhe der Ent- schädigungen als auch gegen die Enteignung am sich gerichtlich vorzugehen. Verteidigungsminister Blank wandte sich gegen häufig verbreitete unrichtige Zah- len und erklärte, daß nicht 500, sondern im stischer Infiltration ktioni 15 B arbeiter getarnt 5 erkschaftsorgan weiter mit- teilte habe eins kommunistisch infiltrierte gu- gendgruppe nicht nur nach dem Osten Ver- bindungen unterhalten,„es wurden auch Offiziell Reisen von und zu der Kommunisti- schen Gewerkschaftsorganisation in Frank- reich(CGI) veranstaltet.“ Auch rückläufige Mitgliederzahlen bringt das Gewerkschafts- organ mit der kommunistischen Unterwan- derung in Zusammenhang. Vom 1. Januar 1950 bis zum 31. Dezember 1955 sei beispiels- weise die Mitgliederzahl der 18 Bau, Steine, Erden in Nordrhein von 61 000 auf 48 500 zu- rückgegangen, während sich die Mitglieder- zahlen im übrigen Bundesgebiet aufwärts bewegt hätten. Unterwanderung im Keim erstickt Der zweite Bundesvorsitzende der„Ge- Werkschaft der Eisenbahner Deutschlands“, Carl Kamp, hat auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf mitgeteilt, daß kommunistische Unterwanderungsversuche, die in jüngster Zeit in seiner Gewerkschaft beobachtet wur- den, bereits in ihren Anfängen verhindert worden seien. Die Eisenbahner gewerkschaft habe in diesem Zusammenhang„einige Mit- glieder“ aus ihren Reihen ausgeschlossen. Die Unterwanderungsversuche hätten sich besonders auf Nordrhein-Westfalen und den norddeutschen Raum erstreckt. In Süd- deutschland seien sie geringer gewesen. dpa/ AP Worden. Außenminister Pineau bezeichnete es als e verschoben ungünstigsten Fall 350 neue Kasernen benz- tigt würden, und nicht 200 000, sondern rund 100 000 ha Land. Etwa 50 000 ha davon seien schon im Besitz der öffentlichen Hand. „er Bundestag verabschiedete schließlich gegen die Stimmen der SPD und einiger BHE- Abgeordneter das Nachtrags⸗ Haushaltsgesetz 1955. Kalitions-Krise im Westberliner Senat Berlin.(AP) In Westberlin ist es bei det Beratung des Uebernahmegesetzes des vom Bundestag beschlossenen ersten Bundesmie- tengesetzes zu einem Koalitionsbruch gekom-. men. Die CDU-Fraktion forderte nach mehr. stündigen Beratungen, die im Anschluß an die Sitzung des Abgeordnetenhauses statt- femden, den Rücktritt des Berliner Senat; Falls der aus SpD umd CDU zusammengesetzte Senat dieser Forderung nicht nachkommen Sollte, will die CDU ihre sechs Vertreter im Senat zurückziehen. Dem Berliner Senat ge- hören sieben Mitglieder der SPD und sechs der CDU an. In namentlicher Abstimmung hatten 63 Mitglieder des Abgeordnetenhauses, und Zwar samtliche SPD- und ein CDU- Abgeordneter, für den Artikel 1 des Uebernahmegesetzes zum Mietengesetz gestimmt, der den Termin der Mieterhöhung in Berlin offen läßt. Dage- gen hatten 60 Abgeordnete gestimmt, die sämtlich der CDU und der in Opposition be- findlichen FDP angehören. In der Aussprache hatten die Sprecher der SPD erklärt, daß eine Entscheidung über die Mieterhöhung erst zu einem späteren Zeit, punkt nach weiterer günstiger Wirtschaft. licher Entwicklung des Lebensstandards in Berlin gefaßt werden könne. Die Redner der CDU und FDP, betonten, Berlin müss wie jedes andere Bundesgesetz auch das Mie tengesetz unverändert und ohne Einschrän- kungen übernehmen. Lemmer(CDU) sagte es gehe darum, daß das Land Berlin Bundes- gesetze genauso wie andere Bundesländer respektiere. * 1 ö ö Saar-Erklärung des neuen französischen Außenministers Faris.(dpa) Der neue französische Außen- minister, Christian Pineau, unterstrich am Donnerstag, daß die gegenwärtige Situation an der Saar nur mit dem Einverständnis der französischen Regierung geändert werden könne. In seiner ersten amtlichen Erklärung äußerte Pineau die Auffassung, die vom Saarlandtag gefaßte Entschliegung über eine polltische Rückgliederung an Deutschland könne nur als Ausdruck eines Wunsches auf- gefaßt werden. Die Regierung und der Land- tag der Saar seien nicht berechtigt, irgend- Welche einseitigen und für die Zukunft ver. pflichtenden Entscheidungen zu treffen. Diese Tatsache sei übrigens auch in den deutsch- französischen Vereinbarungen von Rhöndorf und Paris klar hervorgehoben bedauerlich, daß in der Entschließung des Saarlandtages die Rechte und Interessen Frankreichs an der Saar in keiner Weise erwähnt worden seien. Die französische Re- gierung werde jedoch niemals einer Lösung zustimmen, die den wesentlichen Wirtschafts, interessen Frankreichs, dem Volumen des französischen Handelsverkehrs mit der Saat und dem notwendigen Gleichgewicht in den europäischen Institutionen— damit spielte Pineau offenbar auf die Montanunion an keine Rechnung tragen. Kurz berichtet Der Kalif von Tetuan im spanischen Tel Marokkos ist nach Rabat gereist und hate mit Sultan Mohammed Ben Jussuf eine Unterredung. In unterrichteten Kreisen wird angenommen, daß der Sultan mit dem Kali- fen die Frage besprochen hat, wie die ge- plante Einheit und Unabhängigkeit beidel Teile Marokkos zurückgewonnen werden Kann. In Nord-Laos haben die kommunistischen Vietminh und mit ihnen verbündete Banden ihre Kampftätigkeit wieder aufgenommen die nach Eingreifen der Waffenstillstand. kommission Mitte Dezember eingestellt wol- den war. Die Rebellen eroberten bereit einen Stützpunkt der Nationalarmee. g Ein Arzt warnt vor der Atomenergie Professor Schubert sprach in Hamburg von den Gefahren auch bei friedlicher Nutzung Von unserem Korrespondenten Gert Kistenmacher Hamburg, 2. Februar „Nicht nur die Atomwaffen können Tod und Verderben bringen, auch die friedliche Anwendung der Atomenergie birgt mannig- fache Gefahren in sich.“ Dies erklärte auf einer Veranstaltung der Joachim-Jungius- Gesellschaft in Hamburg der Dekan der me- dizinischen Fakultät und Leiter der Universi- täts- Frauenklinik, Professor Gerhard Schu- bert, aus der Sicht des Arztes und gab zahl- reiche warnende Hinweise, die dazu ange- tan sein können, den Drang atomeifriger Techniker, Politiker und Wirtschaftsführer zu bremsen. Als einziger Hamburger Wissen- schaftler gehört Professor Schubert der Bon- ner Atom- Kommission an, Im Zusammen- hang mit der geplanten Errichtung von Atom- kernreaktoren im Bundesgebiet— zum Bei- spiel in Karlsruhe— kommt seinen Ausfüh- rungen eine besondere Bedeutung zu. Schubert sagte, der Bau solcher Einrich- tungen stelle die Menschheit vor völlig neue Probleme. Obwohl er sich nicht vorstellen Körme, dag ein Kernreaktor wie eine Atom- bombe explodiere, bestehe doch die Möglich- keit, daß er, wie es in der Fachsprache heißt, „durchgeht“ und eine hochgradige radioak- tive Verseuchung heraufbeschwört, zum Bei- spiel allein durch das Auslaufen des Kühl- Wassers. In Kanada, so berichtete Schubert, sel dieser Fall schon einmal eingetreten, und man habe die größten Schwierigkeiten ge- habt, die Bevölkerung zu schützen. Zumin- dest sind nach Professor Schubert durch Stö- rungen der Kontrollanlagen oder durch Falschbedienung immer kleine Unfälle beim Personal möglich. Im gleichen Zusammenhang erwähnte er, dag den Fachleuten außerdem die Beseiti- gung der radioaktiven Abfälle noch großes Kopfzerbrechen bereite. Eine eigentliche Vernichtung dieser Stoffe gebe es nämlich nicht. Die Wissenschaftler seien sich keines- Wegs darüber einig, wo man diese Abfälle lassen könne. In Betrieb befindliche Reak- toren lieferten nämlich ständig radioaktive Abfallprodukte, die man nicht entgiften könne. Trotz der überwiegend vorherr- schenden Meinung, eine Versenkung dieser Stokke genüge, wandte Professor Schubert ein, daß es keineswegs sicher sei, ob sich das radioaktive Gift auch gleichmäßig im Meer verteile oder nicht etwa gefährliche Konzentrate bilde. 2000 Meter Meerestiefe wurden von Professor Schubert als nie- drigste Grenze der Versenkungstiefe ange- geben. Neuerdings, so sagte Professor Schu- bert, hätte sich das Einbrennen der radio- Aktiven Abfälle in große Tonröhren be- sonders bewährt. Auch diese Röhren wer- den anschliegbend entweder versenkt oder in beträchtlicher Tiefe verscharrt. Schubert gab jedoch zu verstehen, daß unser ganzer Planet eines Tages in eine schwierige Situa- tion geraten wird, da Kohle und Oel als Energiequellen nicht mehr lange zur Ver- fügung stehen werden. Die Menschheit müsse sich dann der Atomenergie bedienen und auch alle ihre Gefahren in Kauf neh- men. Eine internationale Vereinbarung über die beste Verfahrensweise bei der Un- schädlichmachung der radioaktiven Abfälle werde zur Zeit angestrebt. Für den Lalen ergibt sich aus den Worten Professor Schuberts, daß schon heute für Weite Kreise der Bevölkerung durch die Vielfache Verwendung von radioaktiven Stofken und Isotopen in der Biologie, Me- dizin und Physik die Gefahr von Strahlen- Schädigungen besteht. Uberall, wo mit offenen radioaktiven Teilchen gearbeitet wird, zum Beispiel in Kliniken, Laboratorien und Rönt- genwerken sei größte Vorsicht am Platze, damit die unsichtbaren Substanzen nicht in die Oeffentlichkeit getragen würden, denn nicht nur die Arbeitsgeräte seien verseucht, Sondern ebenso Lichtschalter, Türklinken und andere Gegenstände der täglichen Benut- zung, die an solchen gefährdeten Orten nur noch indirekt bedient werden dürften. Als einigermaßen„sichere“ Tapeten hätten sich Kunststoffe bewährt. Mit knappen Worten deutete Schubert das Unheimliche des Strahlentodes an. Selbst Wer von einer intensiven Ganzbestrahlung getroffen worden ist, bemerke zunächst gar- nichts. Auch der Arzt kann zunächst keine Diagnose treffen, da Atmung, Puls und Tem- peratur im Bereich des Normalen liegen. Die Intensität der Bestrahlung läßt sich aber schon durch kleine Filmkassetten oder Kon- densatorkammern, die am Körper getragen werden, feststellen. Professor Schubert rief die zuständigen Instanzen des Bundes, wie das Verteidigungsministerium, das Atom- Ministerium und den zivilen Luftschutz zu enger Zusammenarbeit auf, um baldmög- lichst alle Fragen zu klären, die mit dem möglichen Einsatz von thermonuklearen Waffen zusammenhängen. Als größte und unheimlichste Gefahr nach einer Atombomben-Explosion bezeichnete Professor Schubert den schneeartigen Nie- derschlag radioaktiver Teilchen über Hun- derte von Kilometern. Die Gefährdungszone könne sich über einen Umkreis von 3000 Eilometern erstrecken. Daraus ergebe sich, daß es medizinisch für einen Forscher in Hamburg keineswegs uninteressant seln könne, wenn im Ural eine Versuchsbombe explodiere. Zur Beruhigung der Oeffentlichkeit teile Schubert mit, daß die Luftschutzkeller einen verhältnismäßig guten Schutz gegen radio- aktive Niederschläge böten. Er sei übel. zeugt, daß es gelänge, brauchbare chemische Strahlenschutzpräparate zu finden. Labor- versuche sind bereits in vollem Gange. Weniger ermutigend klang, was del Redner über die Erbschädigungsgefahrel sagte. Je höher organisiert ein a sei, um so stärker sei es durch radioaktiſ Strahlung bedroht. Während Amöben un andere Einzeller noch hunderttausend Rönt, geneinheiten, ohne allzu große Schäden el. tragen, stirbt von Schnecken schon de Hälfte in weniger als einem Monat, wen man ihnen nur den fünften Teil dieser Do sis verabfolgt. Säugetiere einschließlich de Menschen vertragen, wenn sie ganz be. strahlt sind, noch nicht einmal 350 bis 90 Röntgeneinheiten ohne schwere Schädel davonzutragen. So hat man denn auch be. stimmte Strahlendosen errechnet, dere Ueberschreitung bereits eine Gefährdun⸗ mit sich bringen kann. Von 1500 Menschen die bei dem NRX-Reaktor in Chalk Rive (USA) tätig sind, wurde allerdings dies Dosis— so haben genaue Kontrollen e geben— nur in einem einzigen Falle gering fügig überschritten. Anders steht es jedod mit einer möglichen Schädigung der Keim, gewebe. Hier nämlich, kann selbst die 3“ ringfügigste Strahlenmenge theoretisch sche eine Aenderung der Erbeigenschaft hervot rufen. Es sel deshalb heute noch nicht a- zusehen, welche Konsequenzen sich alle“ aus den Atombomben-Versuchen für di Menschheit ergeben. ö 1 2 Was Aus haben sucht. Richau teilte, „Kiste Küste die So len ge. schicke wietis suche mittel! Dacho beklag keine Auslen schrei syndik Intere dentis den 80 sation rufen „Sb Rogge dias in ger ails Sein 8 Was v — WI Freize zu ne unser schaff burge Schels Mens Heide funk) mielt, der a dem Publi⸗ Sinn müsse licher Fre. Redne Sen, wurde im K. kührte Selbst schein steller geben hat ir daß d Fragy diagn. Rat 2 dieser der m Mana verfal betrie meint dag 0 Nr. 28 * n bens rn rund m seien a. Hliegßlich einiger trags —— bei der des vom adesmie- . gekom- m mehr- mluß an 2s Statt Senats, gesetzte kommen reter im enat ge- nd Sechs „* 2 — atten 63 md Zwar ordneter, gesetzes Termin zt. 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Wie der australische Außenminister Richard Casey am Mittwoch in Camberra mit- teilte, hat das australische Forschungsschiff „Kista Dan“ das sowetische Lager an der Küste von Rnoxland amgelaufen, von dem aus die Sowjets ihre Expedition im internationa- len geophysikalischen Jahr 1957/58 an den Pol schicken wollen. Die australischen und so- Wjetischen Forscher haben sich daraufhin Be- suche abgestattet. Die australischen Wissen- schaftler hatten Gelegenheit, die Einrichtun- gen des sowjetischen Lagers zu besichtigen. * Zwei Inwaliden brachen in Mülheim/ Ruhr bel der Rentenauszahlung tot zusammen. Der eine, ein 58 jähriger Eisenbahner, stand in einer langen Reihe Wartender in der Empfangshalle des Stadtbahnhofs, als er einen Herzschlag erlitt. Der andere, ein 67 jähriger Rentner, starb ebenfalls an Herz- schlag im Schlalterraum einer kleinen Post- Zweigstelle. . Madrider Studenten haben einen Brief an die spemische Regierung gerichtet, in dem sie sich über„wachsende Lebenshaltungskosten und Vertbeuerungen von Wohnungen, Lebens- mitteln und Büchern“, wie auch über ihre Dachorgemisation, das Universitätssyndikat, beklagen. Abschriften des Briefes, die jedoch keine Absenderangabe enthalten, wurden an Auslandskorrespondenten verteilt. Die Brief- schreiber behaupten, daß das Universitäts- syndikat keine wirkliche Vertretung ihrer Interessen darstelle und daß daher ein„Stu- dentischer Nationalkongreg“ einberufen wer- den solle, der eine neue korporative Organi- sation an Stelle des Syndikats ins Lebens zu * „Stramit“, Platten aus Weizen- oder Roggen-Stroh, heißt ein neues Baumaterial, das in Schweden entwückelt wurde und billi- ger als Holz, Beton, Ziegel und andere Mittel sein soll. In der Nähe Stockholms ist eine Siedlung von 10 Häusern mit„Stramit“ ge- baut worden. Die Häuser bestehen aus je Zimmern, Küche und Garage im Unterbau. Auf 40 000 bis 45 000 Kronen schätzt mam die Baukosten einschließlich Heizung, samitäre Anlagen, Kühlschrank und elektrischen Ofen. Wie lange wird die Kälteperiode anhalten? Sibirische Kaltluft in Mitteleuropa/ Meteorologen ziehen Vergleiche Die Witterung der vergangenen Winter- wochen war durch anhaltende Zufuhr von Meeresluft gekennzeichnet, die in raschem Wechsel bald aus nördlichen, bald aus süd- lichen Breite zu uns strömte. Oft führten diese Meeresluft-Vorstöße weit in das Innere Rußlands, so auch einer der letzten Januar- Woche. Die Bahnen der Tiefdruckgebiete führten meist über Schottland, Süd- skandinavien und Ostsee in das mittlere europäische Rußland. Dem letzten dieser Januar-Tiefs folgte ein so kräftiger Kalt- luftausbruch aus dem Polargebiet, daß er zu- nächst ein Kälte-Hoch aufbaute. Diese viel- fachen Vorst,gBe von Meeresluft hatten schon wochenlang über Osteuropa eine geschlos- sene Schneelage geschaffen. Durch Ausstrah- lung über diesen osteuropäischen Schnee- räumen wandelte sich die einbrechende und zur Ruhe kommende Meereskaltluft bald in Festlandskaltluft um, die mit der inner- sibirischen Kaltluft Verbindung aufnahm und nach Westen vordrang. So mußte der Warmluft-Vorstoß des 29. und 30. Januar am Rhein enden. Die scharfe Luftmassengrenze blieb längere Zeit hier liegen, so daß viel Schnee fiel und gerade das südliche Rhein- gebiet eine mächtigere Schneedecke aufzu- weisen hat als Ostbayern. Dies begünstigte die vordringende russische Kaltluft, die sich zur Zeit bis weit nach Frankreich hinein vorgeschoben hat. Der Kaltluftstrom führt jetzt fast unmittelbar von dem inner- sibirischen Kältepol bis zu uns. Die bisher kälteste Nacht dieses Winters Kältegefälle von Nord nach Süd Die Nacht zum Donnerstag brachte weiten Teilen des Bundesgebietes die bisher kälteste Nacht des Winters. Der extrem scharfe Frost dieser Nacht bedeutete zugleich einen Kälte- rekord für die letzten 25 Jahre. Von Hamburg im Norden, wo die Quecksilbersäule in der Nacht bis auf 18 Grad unter Null fiel, bis zum „Kältezentrum Schwarzwald“ mit minus 29 Grad lauten die Feststellungen der Mete- orologen übereinstimmend: Seit 1929 ist in Deutschland nicht eine solche Kälte registriert worden. In der anhaltenden Kälte frieren die Ka- näle und Flüsse zu. Die Weser ist auf 45 Km Länge bei Minden von einer dichten Eisdecke überzogen. Auf der Ober- und Mittelweser berrscht starkes Eistreiben. Der Main ist so- gar in seiner ganzen Länge vom Ursprung im Fichtelgebirge bis zur Mündung in den Rhein zugefroren. Die Schiffahrt liegt still. Der Starke Eisgang hat auch den Schiffsverkehr auf der Oberelbe zum Erliegen gebracht. 15 em starke Eisschollen blockieren den Flug. Die Eisbrecher sind bereits in Tätigkeit. Der NRheim dampft wieder auf der ganzen Breite infolge des großen Temperaturunterschiedes zwischen dem Wasser umd der kalten Luft. Die Temperaturmessungen der vergange- nen Nacht zeigen ein Kältegefälle von Nord nach Süd: Hamburg minus 18 Grad, Hanno- ver minus 20, Berlin minus 15, Brocken minus 28(tiefster Stand seit 1895), Kahler Asten minus 24, Düsseldorf minus 18, Frankfurt, Kassel, Koblenz, Trier minus 19, Stuttgart mimus 21, Hochschwarzwald mimus 29. Einzel- messungen ergeben, daß der Frost bereits einen halben Meter tief in den Boden einge- drungen ist. Verkehrsstörungen bei den Nahverkehrs- mitteln und Verspätungen bei der Bundes- bahn sind die unvermeidbaren Folgen der Kälte, obwohl das Personal der Verkehrs- betriebe im Kampf gegen die Unbill des Wetters Ubermenschliches leistet. Die Fern- schnellzüge hatten Verspätungen bis zu sechs Stunden. Die Lokomotiven sind mit Eis überzogen. Sie sind der jetzigen Kälte nicht ganz gewachsen, da die deutschen Lo- komotivkonstruktionen nicht für solche nur selten vorkommenden Tiefsttemperaturen konstruiert sind. Am Donnerstag, dem traditionellen Be- ginn des Karnevals an der französischen Ri- Viera, lag in Nizza eine zwanzig Zentimeter dicke Schneedecke. Das hat die Riviera seit künfzehn Jahren nicht mehr erlebt. Paris hatte am Donnerstagmorgen fast fünfzehn Grad Frost. Die kälteste Gegend Frankreichs war das Elsaß mit minus 20 Grad. Für die Clochards— jene, allen Touristen bekann- ten rotweinseligen Nichtstuer unter den Seinebrücken— sind sehr harte Zeiten an- gebrochen. mit früheren Beobachtungen Mit Sicherheit läßt sich natürlich die große Frage, wie lange diese Kälteperiode anhalten wird, nicht beantworten. Vergleiche mit früheren Beobachtungen zeigen jedoch folgendes: 1. In Wintern, in denen ein großes Kälte- Hoch die westliche Strömung nur blockiert, dauert die Kälteperiode nicht allzu lange an. 2. Bisher lag die nordatlantische Frontal- zone— man versteht hierunter die Grenz- fläche zwischen milder und polarer Meeres- luft— verhältnismäßig weit im Norden. Auch in allen diesen Fällen sind Kälte- perioden zeitlich beschränkt. 3. Die Vorgeschichte des Winters 1955/56 zeigt in den vergangenen Beobachtungen 24 ähnliche Fälle. Unter diesen 24 Fällen endete in 21 Fällen die Kälte nach einer vorüber- gehenden Herrschaft sehr bald. Dies be- deutet eine Wahrscheinlichkeit von 80 Pro- zent für eine nicht allzu lange Herrschaft der Kälte. Betrachten wir uns die derzeitigen sehr „imponierenden“ Kältegrade von 30 bis 50 Grad im nördlichen Europa und in Inner- rußland näher, so zeigt sich, daß dies nur Bodeneffekte sind. Höhenmessungen in den kältesten Gebieten Sibiriens ergeben oft Temperaturanstieg von 20 bis 30 Grad nur wenige hundert Meter über der kalten Bodenhaut. Bei uns ist die Kaltluft zur Zeit verhältnismäßig hochreichend, jedoch ist die Zugspitze auch bei diesem Kaltlufteinbruch wärmer als die wesentlich niedrigeren Höhen der mitteldeutschen Berge. Wenn auch die derzeitigen Kältegrade zu mancherlei Störungen unserer Wirtschaf Anlaß geben und doch noch mehrere Wochen ihr Eiszapfenzepter bei uns schwingen wer- den, so besteht doch als„Trost“ eine hoch- prozentige Wahrscheinlichkeit, daß nicht der gesamte Februar von Kaltluft regiert wird, sondern daß wahrscheinlich die zweite Monatshälfte einen Ausgleich für die extrem kalte erste Februar Dekade bringen kann. Der Carioca stöhnt unter der Hitze „Spiegelei auf dem Pflaster wurde unmodern, aber der Schlips bleibt In der„cidade maravilhosa“ der wunderbaren Stadt— wie der Carioca, der Einwohner von Rio, voller Stolz sein Rio de Janeiro nennt, wird es Januar/Februar recht heiß. In früheren Jahren konnte man häufig beobachten, wie zum Scherz ein Ei auf dem Pflaster aufgeschlagen wurde. Mit der Uhr in der Hand stellte man fest, wie schnell es sich in ein Spiegelei verwandelte. Aber heute sieht man das nur selten. Denn das Leben ist schwerer geworden, und Lebensmittel sind teuer. Wenn man die der sengenden Sonme ausgesetzten Gesichts- hälfte mit einer Zeitung beschatten muß Daß Eisbären in der Gefangenschaft Nachwuchs zur Welt bringen, ist an sich ein seltenes Ereignis. Daher war die Ueberraschung im Nürnberger Zoo besonders groß, als sich dort gleich Vierlinge einfanden. Ursprünglich waren es fünf, jedoch hat einer die Mutterstube nickt überlebt. Die im November zur Welt gekommenen Eisbären wogen 700 Gramm und kaben bis jetzt 10 Pfund erreicht.— Unser dpa-Bild zeigt den jungen Nachwuchs im Tier- garten. und der Asphalt unangenehm weich unter den Füßen wird, merkt man ohnehin, daß der Sommer zum Hochsommer geworden ist. Früher galt es hier nicht für schicklich, daß ein junges Mädchen afbeitete und Geld verdiente. In den letzten Jahren aber strö- men allmorgendlich immer mehr Frauen und Mädchen der Stadt zu. Sie haben ihre Klei- dung in beneidenswerter Weise dem Klima angepaßt; sie tragen Schultern, Rücken und Beine frei und sehen deshalb noch frisch aus, wenn die Männer schon längst unter der Hitze stöhnen. Denn die Männer sind immer noch gezwungen, stets ein Jacket und, was schlimmer ist, in den Straßen der City einen Schlips zu tragen. Man kann wohl kaum behaupten, daß der Anblick eines immer mehr zum Strick werdenden Schlip- ses und eines feuchten Hemdkragens erfreu- licher sei als der eines offenen Sport- hemdes, aber man muß sich auf der Straße deser Tyrannei der Mode beugen; glück- licherweise aber nicht im eigenen Wagen oder im Büro. Man lernt bald, der Versuchung zu wider- stehen, sich bei schwüler Treibhauswärme, auf kalte Getränke zu stürzen. Man hält sich besser an die„cafesinhos“, winzig kleine Tähchen mit heißem süßen Kaffee, um dem Hochsommer standzuhalten. Im Laufe des Tages denkt man immer sehnsüchtiger an die kühlende Dusche, die man als Belohnung nach der Heimkehr er- hofft, und die übrigens kühl beginnen, aber heiß ausklingen muß, wenn sie nützen soll. Leider muß man allzu häufig auf diese Er- krischung verzichten wegen Wasser- mangels. Seit Jahren wird dem Carioca ver- sichert, daß er bald genügend Wasser er- halten werde, aber bisher ist es bei den Versprechungen geblieben. In den schönsten Wohnvierteln gibt es Straßen, wo wochen ang kein Tropfen Wasser aus der Leitung fliegt. In anderen ist der Zufluß so gering, daß man die Leitungen nur für eine Stunde öffnen und wenigstens in der Badewanne eine kleine Wasserreserve ansammeln kann. Die Badezimmer sind hier oft mit besonde- rem Luxus ausgestattet. Aber wenn man ausgedörrt von des Tages Hitze heimkomtrit und nur eine kleine Gießkanne voll Wasser vorfindet, dann würde man gern den ganzen Luxus gegen ein wenig mehr Wasser ein- tauschen. N Das Wetter Aussichten bis Samstagabend: Teils auf- gelockert, teils Durchzug von Wolkenfel- dern, vereinzelt leichter Schneefall. Tages- temperaturen zwischen minus 5 und minus 10 Grad, nächtliche Tiefsttemperaturen zwi- schen minus 10 und minus 15 Grad. Leich- ter, nur zeitweise mäßiger Wind aus nörd- lichen Richtungen. Uebersicht: Mit der Nordost-Strömung an der Südflanke des großen nordeuropäi- schen Hochdruckgebietes kommt sehr alte Warmluft in unseren Bereich. Sie wird mit Bewölkung auch etwas Schneefall bringen, die Fröste werden dabei etwas abgemildert. Sonnenaufgang: 7.56 Uhr. Sonnenuntergang: 17.24 Uhr. Vorersage- Narfe 167 3238 Uhr 980 285 799 Pegelstand vom 2. Februar Rhein: Maxau 493(41); Mannheim 400 (—6): Worms 322(unv.); Caub 298(14). Neckar: Plochingen 150(26); Gundels- heim 200(25); Mannheim 410(4 10). Großfeuer Aachen. Durch ein Großfeuer im vier- Stöckigen Hinterhaus eines alten Gebàudes in Aachen verloren 44 Menschen ihr Obdach. Der starke Frost behinderte die Arbeit der Feuer- Wehr sehr. Bei grimmiger Kälte bemühten sich die Hausbewohner, unter ihnen mehrere alleinstehende alte Leute, ihre Habe zu retten. Raubüberfall aufgeklärt Lübeck. Die Kriminalpolizei nahm am Mittwoch den Mann fest, der am Dienstag- abend in einer Lübecker Textilhandlung 4730 Mark erbeutet hat. Der 21jährige Heinz Müller legte ein Geständnis ab. In seinem Zimmer fanden die Beamten das gestohlene Geld und eine Schreckschuß pistole, mit der er nach Geschäftsschluß in der Textilhandlung die Verkäuferinnen und die Kassiererin ein- geschüchtert hatte. Wienand II. regiert in Köln Köln. Wienand II. heißt der diesjährige Kölner Karnevalsprinz. Am Mittwochabend wurde er feierlich proklamiert. Aus der Hand von Oberbürgermeister Dr. Ernst Schwering erhielt der 49 Jahre alte Ver- messumgsingenieur Wienand Müller die Nar- renschelle— ,‚de Belle“— womit er die „Regierungsgewalt“ übernahm. Der Ober bürgermeister sagte, er verzichte gerne auf die Macht,„obgleich seine Tollität ja nur sie haben will und die Arbeit des Stadtober- hauptes neidlos mir überläßt“. Prinz Wienand, der anschließend seine Regierungserklärung verkündete— von der er sagte, daß sie sei, „Wie ein Wahlprogramm, von dem man vor- her viel spricht und es nachher nicht hält“ verhängte„ab sofort“ den karnevalistischen Belagerungszustand über die Domstadt. Er hob sodann die Getränkesteuer für die Dauer der tollen Tage auf umd gab den Wahlspruch seiner Regierungszeit bekannt:„Met Köl- schem Senn en de Freud erenn.“ Bei seiner Ansprache en das närrische Volk war Wie- mand II. flankiert von„Ihrer Lieblichkeit“ der Jungfrau und„Seiner Däftigkeit“ dem Bauern. ant Seil ichs bomb keit teile ler einen en radio- sei über- chemisch 1. Labol- ange. was del sgefahrel ebewesel adioaktiht öben un end Rönt⸗ häden el“ schon di nat, wen lieser Do. ehglich 10 anz be. 0 bis gl, Schäden auch be. et, deren efährdun⸗ Menschen alk Rive ngs dies rollen el lle gering es jedod der Keim. st die 9e. tisch sche kt hervol- nicht ab. zich alle für 00 * die Intellektuellen nicht mehr Bildung — Was wir hörten: e eee Allzu hochgezüchteter Intellektualismus Wie kommen wir Intellektuellen dazu, die Freizeit unserer Mitmenschen in Anspruch zu nehmen und was bieten wir ihnen mit unseren Erzeugnissen, die wir als Kultur- schaffende produzieren? So fragte der Ham- burger Soziologe Professor Dr. Helmut Schelsky, der in der neuen,„Mensch und Menschlichkeit“ betitelten Sendereihe des Heidelberger Studios(Süddeutscher Rund- kun) einen bemerkenswert mutigen Vortrag hielt, in dem er„Das Recht auf die Freizeit der anderen“ untersuchte. Dabei kam er zu dem Ergebnis, den Sinn aller modernen Publizistik und— im Grunde— auch den Sinn seiner eigenen Tätigkeit verneinen zu müssen— womit der Gipfel wissenschaft- licher Objektivität erreicht wäre. Freilich fiel es nicht ganz leicht, dem Redner auf dieser Höhenwanderung zu fol- sen, zumal kein lohnendes Ziel sichtbar wurde, sondern nur ein steiniger Weg, der im Kreis auf seinen Ausgangspunkt zurück- ührte, ein circulus vitiosus also, in dem sich selbst diejenigen bewegen, die dazu berufen scheinen, nicht nur pessimistische Fragen zu Stellen, sondern auch positive Antworten zu geben. Aber es kam keine Antwort. Schelsky hat in eigener Person den Beweis erbracht, daß die geistige Elite nur immer wieder die ragwürdigkeit unserer Kultursituation diagnostizieren kann, ohne einen besseren Rat zu wissen, So erschöpfte sich denn auch dieser Vortrag in einer kritischen Analyse er modernen„Freizeitgestaltung“ und ihrer llanager, in der Feststellung jenes heillos Verkahrenen Zustandes, den wir„Kultur- betrieb“ nennen. Seine Perfektionierung, 80 meint Schelsku, nabe es mit sich gebracht, für sich selbst produzieren— als ob das der einzig lohnende Sinn geistiger Tätigkeit wärel— sondern einen Bildungsmarkt be- liefern, der von Angebot und Nachfrage ab- hängig ist. Es entstand eine organisierte Kul- tur vermittlung durch Massenproduktion und Massenkommunikation geistiger Güter, mit denen sich das Publikum nicht mehr aus- einandersetzt, sondern die es wie jede andere Dienstleistung verbraucht. Kultur ist kon- sumierbar geworden, jeder kann an dem geistigen Zivilisationskomfort teilhaben— eine Tatsache, die das gute Recht der Intel- lektuellen an der Freizeit ihrer Mitmenschen zu bestätigen scheint. Doch Schelsky bestreitet die Legitimität der Kulturkritiker, die diesen Kulturkonsum kritisieren, ohne zuvor die zweifelhafte Hal- tung der Kulturproduzenten zu klären, hin- ter deren geistigem Getue sich meist höchst ungeistige Absichten und korrumpierte Illusionen verbergen. So wäre die öffent- liche Meinung nur noch eine Fiktion, an der die Publizisten aus Berufsegoismus— und wegen der Honorare— festhalten, und die Rezepte, die sie liefern, seien wie Buß- predigten ohne echte Heilsverkündigung. Die eingangs gestellte Frage blieb in der Luft hängen und der Pessimismus der Diagnose gipfelte in dem Schlußzitat nach Gottfried Benn:„Schluckt doch endlich eure Kal- daunen..“ Na, bitte! Ein anderes Problem, das den Hörer nicht weniger verwirrte, war die Frage „Wozu Dichter in dürftiger Zeit?“, die von Gottfried Benn und dem Literaturprofessor Dr. Hermann Kunisch im Nachtstudio des Südwestfunks behandelt wurde. Da hieß es u. a., daß es nicht möglich sei, den Dichter für zeitliche Dinge in Anspruch zu nehmen, Wenn wir Dichtung als Kunst begreifen wol- len. Sie sei eine Welt außerhalb des Ge- schichtlichen und ihrem Wesen nach mono- logisch. Auf die Frage, ob der Dichter nicht darauf Wartet, in irgendeiner Form gehört zu werden, meinte Benn wörtlich:„Der Künstler kann sich doch nicht mit anderen Leuten beschäftigen!“ Wenn er das wollte, müßte er Fürsorgebeamter oder Sogial- politiker werden. Und in diesem Stil ging es weiter, Schlag auf Schlag, in glänzenden, eis- kalten Formulierungen: Kunst verändert die Welt, aber sie tröstet nicht, ein Werk ist um seiner selbst willen da, und der es schuf, rechnet nicht damit, verstanden zu werden. Benn wehrt sich mit allem Nachdruck gegen Analysen und Theorien. Der Dichter ist nicht daran interessiert, er wählt, unsentimental und unromantisch, die Worte, die er braucht, aber im tiefsten bleiben sie ein Geheimnis, ein letztes Mysterium, das sich nicht auf eine logische Formel bringen läßt. Ein Ge- dicht ist eine Realität. Es kommt— nach Benn- nicht so sehr darauf an, was es aus- sagt, sondern daß es da ist. Die„formen- fordernde Gewalt des Nichts“ bringt es zum Vorschein, der Dichter muß das Nichts in sich überwinden, weil es unerträglich ist, und deshalb muß er schreiben. Da stehen wir nun, wir kunstbeflissenen Zeitgenossen, und wissen endlich, warum uns moderne Lyrik so schwer eingeht. Sie will gar nicht verständlich sein, sie ist nur ein endloser Monolog, in dem der Dichter sich selbst begegnet. Aber, was geht uns das an? EP. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Kälterekorde (r) Die absolut tiefsten Temperaturen auf unserer Erde wurden bis heute nicht etwa am Nord- oder Südpol gemessen, sondern in der Umgebung des sibirischen Städtchens Werchojansk, das daher als der Kältepol der Erde bezeichnet wird. Das Thermometer kann dort bis annähernd— 70 Grad Celsius fallen. Noch tiefere Temperaturen sind nach Angaben der Polarfroscher alelrdings auf dem gegen 3000 m hohen Plateau in der Antarktis möglich, doch wurden bisher dort im Winter noch keine Messungen vorgenom- men. Es ist jedoch damit zu rechnen, daß im gegenwärtig anlaufenden Internationalen Polarjahr auch dies nachgeholt werden wird, so daß Werchojansk unter Umständen seinen Rekord abtreten muß. Die tiefste in der freien Atmosphäre gemessene Temperatur hat ein unbemannter Registrierballon in 17 000 m Höhe mit— 92 Grad Celsius ange- troffen. Doch stehen auch in dieser Hinsicht noch Ueberraschungen bevor. Sperre rettet Fische (df) Eine elektrische Scheuchanlage für die Abwehr von Fischen von Pumpwerken und Kraftwerksturbinen ist eine neuartige Möglichkeit zur Sicherung der Lebewelt vor Tod oder Verletzungen durch die Technisie- rung der Gewässer. Die erste derartige Sperre, die auf der Fluchtreaktion des Fi- sches vor dem elektrischen Feld beruht, wurde schon vor einem Jahr an einem Ne- benfluß der Eider(Schleswig-Holstein) ein- gebaut. Dort hatte man immer wieder fest- gestellt, daß in einem Pumpwerk abwan- dernde Aale erfaßt und zerstückelt worden waren. Eine zweite ähnliche Anlage ist jetzt am Kraftwerk Aura(Saale) errichtet wor- den. Diese Sperren bestehen aus Blechfah- nen als Elektroden, die von der Wasser- oberfläche bis an den Grund des Gewässers reichen und als lange Kette nebeneinan- der quer über den Fluß gehängt werden. Bei Versuchen zeigte sich der Scheucheffekt die- ser elektrischen Sperre sehr deutlich. Lungenkrebs Immer wieder wird die Frage gestellt: Verursacht Rauchen Lungenkrebs? Um die- ses Problem erneut anzugehen, wurden in Berlin während der letzten Jahre Unter- suchungen vorgenommen, über die in Heft 2 der Umschau in Wissenschaft und Technik (Frankfurt) berichtet wird. Dabei ergab sich einwandfrei, daß die Krebsfälle zunahmen, bei zunehmendem Zigaretten- und Zigarren konsum. Nur 1 Prozent der Krebskranken waren Nichtraucher. Noch immer ist die Reindarstellung der schuldigen Substanzen im Tabak nicht gelungen, und daß die üb- lichen Filter diese Stoffe in nennenswerten Mengen zurückhalten, konnte inzwischen widerlegt werden. Selbst längere Rauch- pausen schützen nicht unbedingt vor dem Ausbruch des Krebses. Man sollte deshalb schon bei der Jugend beginnen vorzubeugen, indem man sie über die Zusammenhänge aufklärt. Eier aus dem Automat (r) An der Cornell University in Ithaca (New Vork) wurde in Zusammenarbeit mit der Geflügel wirtschaft und der Automaten- industrie ein Gerät für den Verkauf von Frischeiern entwickelt. Es faßt 1200 Stück und gibt nach Wunsch dutzendweise Eier in zwei Größenklassen ab. Der Behälter ist mit einer selbstregelnden Steuerung für Luft- feuchtigkeit und Temperatur versehen. Bei Preisänderungen kann der Geldeinwurf leicht auf einen anderen Preis eingestellt werden. Seite 4 MANNHEIM Mit 66 Jahren noch auf dem Hochseil Ein weltberühmter Artist besuchte dieser Tage Mannheim/ Erinnerungen an die große Camilla Mayer „Mannheim hat sein Gesicht verändert“, sagte der Altmeister der Turmseilartisten, Camilio Mayer, als er dieser Tage in uese- rer Stadt zu einem kurzen Besuch weilte. Seit dem Jahre 1908 hat er die Stadt nicht mehr gesehen. Damals hatte der 18jährige über dem Alten Meßplatz sein Seil in zwölf Meter Höhe gespannt gehabt, um den Mann- heimern seine tollkühnen Kapriolen zwischen Himmel und Erde zu zeigen. Viereinhalb Truppenchef Camilio Mayer Interview mit Camilio Mayer: Jahrzehnte sind seither vergangen. Zwei Weltkriege gingen vorüber. Camilio, heute immer noch Chef der Artistentruppe seines Namens, hat in dieser Zeit den Weg vom noch unbekannten Seiltänzer der Stey- Truppe zum weltberühmten Artisten Zu- rückgelegt. Der Chef der Camilio-Mayer-Hochseil- Truppe kennt kaum einen Strom auf der weiten Erdkugel, über den er nicht schon sein Seil gespannt hat, um mit federleich- tem Schritt hinüberzutänzeln. 1910 spazierte der gebürtige Elsässer aus Mühlhausen in der Maske Napoleons über den Rhein, was ihm den Beinamen„Napoleon der Lüfte“ einbrachte. Der schwierigste Seillauf des heute 66jährigen Mannes war die Ueber- querung der Weichsel am 13. Juni 1908 in Thorn. Unzählige Hochseilkünstler und Akroba- ten auf stählernem Hochmast hat Altmeister Camilio Mayer ausgebildet. Seine berühm- teste Schülerin ist die blonde Camilla Mayer gewesen, mit bürgerlichem Namen Lotte Witte aus Stettin. Im Mai des Jahres 1933 stand sie als 14jähriges Mädel unter den Schaulustigen, die den tollen Kunststücken Camilio Mayers zusahen. Sie war dem Turm- seilläufer dadurch aufgefallen, daß sie Tag für Tag die Vorstellungen besuchte. Im Spaß fragte der Meister die Kleine, ob sie auch solche Künste erlernen wolle. Das Mädchen nickte nur mit dem Kopf. Pünktlich kam Lotte am nächsten Morgen um sieben Uhr zur Probe. Camilio spannte zehn Zentimeter über dem Boden ein Drahtseil und ließ Lotte darauf üben. Sie zeigte Talent. Schon nach wenigen Stunden konnte sie frei hin- überlaufen. Camilio spannte das Seil nun einen Meter hoch; Lotte Witte bewältigte die Aufgabe. Nun sprach Camilio mit den Eltern. Sie gaben ihre Tochter in Mayers Lehre. Bunkerhotel: Als sich die Zeiten änderten .. kamen„gemischte“ Pärchen mit Uebernachtungswünschen „Soldaten kamen auch in Begleitung weiblicher Personen.“ Diese Tatsache gab am ersten Verhandlungstag vor der Großen Strafkammer der angeklagte Hotel- und Re- staurationsbesitzer Erich S. zu. Er und drei seiner Portiers sitzen auf der Anklagebank, well sich im Bunkerhotel des S. zu nächt- licher Stunde gar manches Liebespärchen einfand. Kuppelei, behauptet die Anklage. Verhandlungsgegenstand des ersten Tages: Wer war eigentlich der Hauptschuldige? Ist der Besitzer in vollem Ausmaß des kecken Freibens von weißen und farbigen 1S-Sol- daten mit ihren„weiblichen Begleitpersonen“ gewahr gewesen? Er sagte nein. 8 Das Bunkerhotel florierte früher sehr gut. „Bei mis haf die Industrie aus dem ganzen Bundesgebiet übernachtet“, erklärt Erich S. mit leiser Wehmut. Aber die Zeiten änderten Sich. Obwohl er für den Bunker nur eine Mindestmiete von 300 Mark an die Stadtver- waltung abzuführen hatte, will S. später, nachdem viele Hotels wieder aufgebaut Waren, oft finanziell zugesetzt haben. Aber da war noch das besser gehende Restaurant. Da- mit hielt er sich über Wasser. Als dann im Hotel die ersten international gemischten Pärchen ankamen,„bin ich immer dagegen eingeschritten!“ Waren es hiesige„Damen“, 80 habe er ihnen gesagt:„Schaffen Sie sich fort, wenn Sie in Käfertal wohnen!“ Ein anderer Komplex: Die Sache mit dem meist nicht verabreichten Frühstück stimmte nicht ganz. Die Amerikaner und ihre Mäd- chen verzichteten häufig darauf, obwohl es meist abends mit dem Zimmerpreis voraus- bezahlt wurde. Die Portiers haben auch mehrfach zwei Einzelzimmer berechnet, Aber nur ein Zimmer angewiesen. Daß überhaupt unverheiratete Paare im Hotel nächtigten, „War gegen meinen Willen“, sagt Hotelier S. Die Vernehmung der drei Nachtportiers lockte manches Lächeln im Gerichtssaal her- vor. Diese drei wollten die Schuld auf ihren ehemaligen Brotherrn abwälzen. Einer sagte: „Zwei Herren und zwei Damen, das sind für mich keine Paare!“ Obwohl sie im gleichen Doppelzimmer nacheinander„nächtigten“. „Meistens setzte der Verkehr erst nach Mit- ternacht ein“, sagte ein Portier, als ihn der Richter nach dem Zeitpunkt der Vermietun- gen fragte. Ein anderer wollte dem Anstand Genüge tun, indem er„das Mädchen in den Inken, den Mann in den rechten Bunker gang ein wies“.—„Dann Konnte ich beobach- ten, ob sie zusammenkamen.“ 54 Zeugen und Zeuginnen waren aufgeboten. Die Mehrzahl wurde entlassen, da sich die Aussagen wie ein Ei dem anderen glichen. So ganz neben- bei belasteten drei Zeuginnen noch den ersten Portier. Bei allen dreien hatte er— nachdem die amerikanischen Soldaten das Hotel ver- lassen hatten— eine„biedere“ Annäherung versucht. Unter dem Reigen dieser„einschlägigen Damen“ war auch ein kreuzbraves Mädchen, das damals„stark in Stimmung“ war und deshalb mit ihrem Bräutigam das Hotel auf- suchte. Nach der Vernehmung rückten die Zeuginnen lächelnd ab. Im Zeugenraum blieb Sine verwegene„Duftmischung“ zurück. Wir berichten in unserer morgigen Aus- gabe über den Fortgang der Verhandlung. H-e Heute noch leuchten die Augen des Alt- meisters, wenn er von dieser Original- Camilla-Mayer spricht, die vierzehn Tage vor ihrer geplanten Verlobung in der Ber- liner Deutschlandhalle tödlich verunglückte. „Camilla war meine Meisterschülerin ge- worden, die sich in den USA auf der Spitze eines 72 Meter hohen Todesmastes produ- zierte.“ 1937 arbeitete Camilio mit seiner juagen Sensationsartistin in Clackton on Sea, einem großen Modebad vor den Toren Londons. 30 000 Glühlämpchen flammten im„Majestie- Park“ auf, als Camilla unter den Klängen der Coriolan-Ouvertüre den damals 51 Me- ter hohen Stahlmast emporkletterte, um ihre waghalstigen Künste zu zeigen. Im Arbeitskittel stand Camilio unter ihr am Mast, Sein Blick glitt noch einmal sorgsam prüfend über die Vielzahl der Taue, Ver- strebungen und Verspannungen hinweg. Plötzlich entdeckte er, daß ein Flaschenzug- tau halb durchschnitten war. Eine unbe- kannte Hand hatte die Stahltrosse angefeilt! Camilio warnte seine Schülerin und besserte in fieberhafter Arbeit die schadhafte Stelle Aus. Solche„schwarzen Tage“ hat es mehrere im Leben des Altmeisters gegeben. Als er noch ein Lehrling auf dem schwankenden Seil zwischen Himmel und Erde war, ver- lor ein junger Kollege das Gleichgewcht und riß Camilio mit in die Tiefe. Während der andere sich zu Tode stürzte, konnte sich Mayer im Fallen geistesgegenwärtig am Seil halten und wieder emporentern. Sein Besuch in Mannheim in diesen Tagen? Wir wollten wissen, ob der„Napo- leon des Turmseils“ nach 45 Jahren vor den Mannheimern wieder einmal seine Künste zeigen wolle. Aber er schüttelte nur den Kopf:„Vielleicht später. Ich hole mir nur meinen Saisonvertrag zum Zirkus hier ab. Im Herbst soll ich bei Bertram Mills in London vor Königin Elisabeth mit meiner Truppe arbeiten, dann geht's wieder nach Amerika. Es war nur ein kleiner Abstecher zwischen Brüssel und Mülhausen, der mich heute nach Mannheim geführt hat.“ Gustav von Hahnke Toter Mann im Schnee Gestürzt und erfroren Am Donnerstag gegen 14.30 Uhr wurde im Niederfeld, Weg VI, in der Nähe des Stol- lenwörthweihers, ein toter Mann im Schnee liegend aufgefunden. Die bisherigen krimi- nal polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß der 52 jährige Rentner erfroren ist. Er hatte sich nach einer Geburtstagsfeier in der Ost- stadt von seinen Verwandten in der Steu- benstraße getrennt und wollte seine Woh- nung im ae de er VI, aufsuchen. Offenbar ist der Mann unterwegs, 200 m von seiner Wohnung entfernt, gestürzt und konnte sich wegen der großen Kälte nicht mehr erheben, so daß er erfror. Bei 20 Grad minus: Fasching: Handgemalte Maskenstoffe sind wertvoll eee Freitag, 3. Februar 1956/ Nr. + ——— Bild: Hesse Hafen-Trinkwasser auf dem Wasserweg Ein Motorboot soll Schiffer und Schiffe mit Wasser versorgen Die Versorgung der Schiffe auf Rhein und Neckar mit Trinkwasser ist schon ein kleines Problem, denn— parodoxerweise Prinkwasser ist kaum noch sonst so begehrt wie dort, wo ringsum Wasser ist. Im Mann- heimer Hafengebiet gibt es 38 Ventilbrun- nen und neun Zapfstellen bei Privatfirmen, die der Versorgung der Schiffe dienen. An der Neckarspitze soll auch noch eine große Zapfstelle errichtet werden. Aber sehr prak- tisch ist das immer noch nicht, denn um Wasser fassen zu können, müssen die Schiffe anlegen, Anker werfen. Das kostet Zeit und Treibstoff. Nach dem Beispiel von Duisburg, wo allein drei— wenn auch schon veraltete— Motor- poote als Trinkwasserlieferanten unterwegs sind, möchte Hafendirektor Dr. Nörling auch im Raum Mannheim-Ludwigshafen ein sol- ches Boot tuckern lassen. Vor dem Hafen- ausschuß der Industrie- und Handelskammer bezifferte Dr. Nörling die dazu notwendigen Geldmittel auf 30 000 bis 40 000 Mark. Es 8011 ein gebra Boot angeschafft werden, das etwa 60 t Wasser faßt. Betrieben wird es nicht in eigener Regie, sondern in der eines Interessenten, an denen es nicht mangelt. Die Industrie- und Handelskammer über- Bettflasche und Wollstrumpf stehen hoch im Kurs Ueber Zugverspätungen, Rohrbrüche, Zimmerbrände und enttäuschte Blaue Nasen, Frostbeulen, rotgefrorene Hände— das sind seit vorgestern die„mo- dischen Attribute“ der Passanten.„20 Grad unter Null war's gestern nacht“, verkündet mit tropfender Nase der Briefträger.„Min- destens eine Woche hält die Kälte an“, weiß die Metzgerfrau. Und Wollstrümpfe, Bett- flaschen und die„Unaussprechlichen“ stehen wieder hoch im Kurs.„Wenn das so weiter- geht.. sagen mit unheilverkündender Stimme die Nachbarn Ja, wenn das so weitergeht.. Es geht weiter. Die Mannheimer Wetter warte pro- phezeit eine anhaltende Kälteperiode, die durch kurze Schneefälle unterbrochen wird. Vor einer Woche ist mit keiner Besseren zu rechnen. Und die Sorgenfalten auf den Stir- nen der Mannheimer mehren sich. Nicht nur wegen der Gänsehaut. Da sind einmal die Einzelhändler, die den Wunsch nach einem Bomben Winterschlußverkauf so langsam begraben.„Bei dem Wetter geht keiner aus dem Loch“, sagt Dr. Gramlich vom Einzelhandelsverband und ist Petrus böse, der die auswärtigen Käufer fernhält. „Klar und kalt“— das war noch am Frei- tag der Wunsch der Geschäftsleute. Aber s o kalt sollte es nun auch wieder nicht werden. Das Gartenbauamt hat sich auf Frost vorbereitet.„Die empfindlichen Pflanzen sind geschützt“, freut sich Gartenbaudirek- tor Bußjäger, ‚und für genügend Vogelfut- ter haben wir auch gesorgt. Nur werden wir natürlich an der Außenarbeit gehindert. Vor dem Frost haben wir weniger Angst als vor einem plötzlichen Tauwetter.“ Recht unbesorgt ist man auch beim Tief- bauamt, wo wir uns über die Möglichkeit von Leitungsbrüchen informierten. Nein, die Mannheimer Kanalisationsrohre sind tief genug in die Erde eingegraben, um sibirische Temperaturen aushalten zu kön- nen. Die Wasser-Hauptleitungen auch. An- ders ist es bei den Zuleitungen: Es emp- fiehlt sich, die ungeschützt liegenden Leitun- gen in den Kellerräumen zu umwickeln (mit Stroh, Holzwolle oder Stoff), um einem Rohrbruch vorzubeugen. Und wenn das WC im Freien sein sollte, dann ist es schon rat- sam, das Wasser ganz abzustellen. Als wir bei der Post nach Frost-Störun- gen fragten— es hätte ja immerhin sein können, daß durch die behinderten Ver- kehrsmöglichkeiten Ausfälle vorkommen— wurde uns gesagt, einige Zusteller seien zu Einzelhändler/ Kälte hält an spät zum Dienst gekommen, weil die Stra- Benbahn ausgefallen sei. Nun, solche Stö- rungen hatten wir zwar nicht gemeint, aber auch hier war die Kälte die Ursache: Zwi- schen halb fünf und dreiviertel sieben Uhr war am Dienstagfrüh der Stragenbahnver- kehr auf dem Luzenberg unterbrochen, weil eine Oberleitung gerissen war. Sie hatte— schon vorher etwas„angeknackst“— der „Untertemperatur“ nicht standgehalten. Die Bundesbahn macht die Kälte für laufende Zugverspätungen bis zu 90 Minu- ten verantwortlich, bei den Verkehrsbetrie- ben schimpft man über die zugefrorenen Fensterscheiben der Omnibusse, die die Sicht behindern und ebenfalls an Verspä- tungen schuld Waren. Und die Feuerwehr- leute mußten gestern bei Bränden eingrei- ken, die auch der Frost auf dem Gewissen hat: Es wird übertrieben stark geheizt; Zim- merbrände sind die Folgen. A propos Heizen: Wie steht es mit den Kohlen? Zum„Hamstern“ ist kein Anlaß, die Händler sind genügend eingedeckt. Aller- dings— bis März dürfen diese Tempera- turen nicht bleiben. Das werden sie aber auch bestimmt nicht 11 prüft zur Zeit noch einmal die Kalkulation, denn es geht vor allem darum, wie teuer das Wasser an die Schiffer verkauft wird, wenn das Boot erst einmal längsseits an den fa. renden Schiffen festgemacht hat. Moderne Schiffe, auf denen es nicht nur Küche und WC, sondern auch gekachelte Ba- 1 45 der gibt, nehmen in ihren Tanks schon sechs oder noch mehr Kubikmeter Wasser auf und zahlen denn auch einige Mark dafür. Rentabel würde die Sache mit dem Boot, wenn, wie beabsichtigt, das Wasser selbst kostenlos ge- faßt und mit Gebühren verkauft werden könnte. Das sollte möglich sein, weil das Hafenamt an sich verpflichtet ist, die Was-“ Ser versorgung in seinem Gebiet iche Stellen, allerdings nur auf dem Land. Aber es handelt sich ja nur um den Weitertrans- Port dieses Wassers. Geplant ist ferner, dab dasselbe Boot von den Schiffen verbrauch tes Altöl annimmt, das dann regeneriert werden kann.. Zunächst werden jetzt einmal alle Reede- reien und andere Schiffahrtfirmen im Raum Mannbeim- Ludwigshafen um Darlehen— möglichst zinslose— angeschrieben, um das Motorboot erwerben zu können. Es würde dann später in das Eigentum desjenigen Übergehen, der es übernimmt und für die Versorgung der Schiffe mit Wasser stet unterwegs ist. Motorboote, die die Schiffe mit Lebens- mittel und Treibstoff versorgen, sind bereit seit Jahren auch im Raum Mannheim stän- dig in Betrieb; zu dieser Flotte kommen noch die Boote der beiden Schiffermissionare und] das der Gewerkschaft, von den Booten det Wasserschutzpolizei, die ja„Mädchen fit Alles“ sind, gar nicht zu reden. 8. Wohin gehen wir? Freitag. 3. Februar Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Unt! „Der kaukasische Kreidekreis“(Miete J. Th.-G. Gr. F, freier Verkauf). ö Filme: Planken:„Drei Mädels vom Rhe Alster:„Die schöne Helena“; Capitol:„Die schöne Helena“, 23.20 Uhr:„Mädchen 1 schlechter Gesellschaft“; Palast:„Rauchsignale 22.20 Uhr:„Der Weg nach Bali“; Alhambre „Familie Hesselbach im Urlaub“; Universum „Orient-Expreß“; Kamera:„Keinen Whiste mehr für Callaghan“; Kurbel:„Feuerkopf von Wyoming“; Deutsch-Amerikanisches Instit 16.00, 18.00 Uhr:„24 Stunden Fortschritt“. 1 Di e meist geh au lie 5 RAI LL alles spricht, dolüt: o levchtslofllompen in beutel ——— — Ad: Hesse eg Kulation, 1 euer das d, Wenn den fah. licht nur velte Ba- aon sechs auf und Rentabel enn, wWie enlos ge- Werden Weil das die Was-“ Sicherzu- ndl. Aber itertrans- rner, daß er brauch · generiert le Reede · im Raum lehen— „ um daz as würde esjenigen 1 für die ser Stetz Lebens- id bereits eim stän- men noch mare und ooten der chen 5 a 22.45 Uhr! Miete, mn Rhe, itol:„Die dchen 1 chsignale, Alhambra niversum 1 Whisge kopf von Instit ritt ere Nr. 28/ Freitag, 3. Februar 1956 MANNHEIM Seite 3 Lokalkommentar: Des Iheaters Kragenweite Nach den Debatten Kann und soll der Stadtrat einen Be- schluß ändern? Diese Frage konnte sich einem Besucher der Stadtratssitzung vom Dienstag stellen, in dem sich die Sachen wie- der einmal hart im Raume stiegen. Es mußte aUf der ganzen Linie B gesagt werden, nach- dem einmal A gesagt worden war. Was von der damaligen Stunde ausgeschlagen wurde, bringt keine Ewigkeit mehr zurück, am aller- wenigsten Freiheit und Beweglichkeit des Entscheidens. Also wurde denn am Dienstag auch an den Vorschlägen für die Verwen- dung der noch verfügbaren Mittel des zwei- ten Nachtragshaushalts lustlos herumge- stochert. Die Vorschläge waren durchweg gut. Aber frühere Beschlüsse auf Kosten dieses Nachtragshaushalts stehen heute be- reits in einem anderen Licht. Mußten 258 000 DM zur Beschaffung einer Inneneinrichtung für den Wiederaul- bau des Schloß-Mittelbaues gerade jetzt be- schlossen werden, hatten die Beschließenden keine„nähere“ Verwendung für eine solche Summe? Damals dachte wohl niemand an „Eröffnungen“ über die Kostenentwicklung beim Nationaltheater, für die der 31. Januar 1956 àusersehen war. Soll an solchen Fest- legungen festgehalten werden? Niemand dachte an den zuschußhungrigen Schul-Etat, der demnächst Nüsse zu knacken gibt. Auch eine Seite der Theater- und Werkstättenbau- Debatte wurde am Dienstag nicht berührt. Man sollte nicht die Augen vor ihr ver- schliegen: Woher, aus welchem Zipfel des Stadtsäckels, kommt für das in Anspruch genommene Schulgeld Ersatz? Recht anschaulich meinte Stadtrat Bartsch, wir hätten für das Theater die Kra- genweite zu weit gewählt. Es geht also darum, in diese Weite mit Anstand hinein- zuwachsen. Mit Anstand und Würdel Das Opfer, das wir der Mannheimer National- leidenschaft bringen, will uns selbst ver- schlingefl, wenn nicht aufgepaßt wird. Am Ende geht alles mit Verdrossenheit einem Termin entgegen, der eben doch, nehmt alles nur in allem, ein bedeutender Augenblick in der Geschichte Mannheims sein wird. Die Bereitstellung der Haushaltsmittel und die freiwillige Beisteuer jener Bürger, die dem Maecenas, dem Förderer der Künstler und der Künste im Zeitalter des Augustus, zu vergleichen sind, begründen eine einmalige Leistung für die Dauer. Wie wir das Nationaltheater in B 3 aus den Händen früherer Generationen empfin- gen, geben wir nach der Zerstörung den Wiederaufbau weiter an andere. Was wir uns damit selbst versagen und wie wir die Zukunft belasten, wissen wir nach und nach genauer. So ungefähr mag es den Zeitgenos- sen zu Mute gewesen sein, die das alte Haus „par ordre de moufti«“— d.h. auf Anord- nung des obersten Herrn— zu verkraften hatten. Diesmal haben wir etwas mehr mit- geredet, aber dann doch ausgeführt, was und wie es vorgelegt wurde. Das A zieht mit logischer Ronseduenz das B hinter sich her, auch wenn es nun nicht mehr so zuversicht- lich herauskommen will. Dieser Neubau soll uns teuer werden, nicht nur„teuer“. Und schließlich: In Angelegenheiten des Thèeaters ist in Mannheim noch nie ein Streit vermieden worden. Da befinden wir uns voll und ganz im Rahmen einer ausgeprägten Tradition, wenn wir uns auch sonst von den Vörfahren noch so sehr unterscheiden. f. W. k. Nur der„dritte Mann“ könnte die Dinge aufklären Aber er ist tot/ Umstrittener Betrugsprozeß trübt immer mehr Persönlichkeitsbild eines Richters Nicht nur beim Frankenthaler Landgericht, auch in anderen Kreisen der pfälzischen und nordbadischen Justiz stellt man sich seit Ta- gen die Frage, ob es notwendig und glücklich War, den Prozeß gegen das Kaufmanns-Ehe- paar S. aus Mannheim überhaupt erst zu be- ginnen. Gewiß, den beiden Angeklagten wird zur Last gelegt, sich durch fortgesetzte Be- trügereien etwa 30 000 DM erschwindelt und dadurch eine Reihe von Banken und Privat- personen im Rhein-Neckar-Raum erheblich geschädigt zu haben. Aber die Klärung dieser Dinge ist nicht mehr ohne den dritten Mann möglich, und dieser dritte Mann, der Lud- wigshafener Amtsrichter Dr. F., schied im Spätsommer 1954 freiwillig aus dem Leben. Inzwischen haben die Vernehmungen zahlreicher Zeugen ergeben, daß den beiden Angeklagten nicht viel, möglicherweise sogar überhaupt nichts Strafbares nachge- wiesen werden kann. Sie beteuern, daß sie von der schlechten wirtschaftlichen Lage ihres Richterfreundes keine Ahnung hatten, da sie nichts von seinem gefährlichen und myyste- rlösen Doppelleben wußten und ihnen auch nicht bekannt war, daß die aufgenommenen Darlehen nicht zur Abdeckung ominöser Bau- schulden verwendet worden sind. Auch ihre Angaben, Dr. F. habe sie stets mit dem Hin- Weis auf eine zu erwartende Riesenerbschaft und seine beiden Wohnhäuser getröstet, konnte nicht widerlegt werden. Dazu kommt, daß im Laufe der Verhand- lung, die gestern auch am dritten Tag noch nicht mit der Urteilsverkündung endete, viele Dinge gesagt werden müssen, die das Persön- lichkeitsbilid des Ludwigshafener Richters eindeutig charakterisieren und eine Bestäti- gung dafür bringen, daß das„Wirken“ des hoch angesehenen Richters tatsächlich einen Pfälzischen Justizskandal bedeutet, nicht nur, weil Dr. F. einen kleinen Mannheimer Ange- Lieselott von Kurpfalz schwang das Zepter Begeisterung beim„MM“. Kinderfasching im Universum- Theater In rosa Tüll gehüllt, ein närrisch-hold- seliges Lächeln auf den Lippen und Lampen- fieber in den Augen— so schwang gestern nachmittag Ihre Tollität Prinzessin Lieselott von der Kurpfalz ihr Zepter über unzähligen kleinen Narren, die mit Mama, Papa und Grobhmama zum MM- Kinderfasching ins Universum gekommen waren. Ahoi, war das ein Fest. Bei den Prunksitzungen im Rosen- garten ging es bestimmt nicht lustiger zu. Da thronte der Elferrat mit Würde auf der Bühne, machte Till Eulenspiegel seine Witze, wurde proklamiert, daß die kleinen Karne- valisten vor Begeisterung vergaßen, mit ihren Pistolen zu knallen. Das„Volk“ war in groß- artiger Stimmung und schunkelte, sang und „ahoite“ besser und lautstärker als die „Alten“. Es wurde aber auch allerhand geboten: Max und Moritz gaben als„Eisbrecher“ zwei Böse Buben. Mag und Moritz Bild: Meyer-Orth Januar war zu naß und zu warm Wetterrückblick/ Schneedecke schützt die Winterfrucht Wetter ist immer aktuell. Besonders dann wenn Grund zum Räsonieren vor- liegt. Und das war im Januar der Fall. Kaum trauen wir uns zu berichten, daß der Januar im Durchschnitt um 1,2 Grad Celsius zu warm(ö) gewesen ist. Das liest sich zur Zeit— bei der Bärenkälte— sehr paradox. Der wärmste Tag fiel auf den 13. Januar mit 11,7 Grad; der kälteste ist uns noch in frischer Erinnerung: Am 31. Januar waren es minus 13,7 Grad. Mittlerweile schaukelt das Quecksilber um die Minus-20-Grad-Marke herum. Auch die Niederschläge blieben nicht im Rahmen des Normalen. 59 Liter flelen im Lauf des Monats auf dem Quadratmeter, das sind 209 Prozent des langjährigen Mittels. am nässesten war der 27. Januar mit elf Litern auf den Quadratmeter. An 16 Tagen maß die Wetter warte Niederschläge; 13 Tage blieben trüb und verhangen, an mehreren Tagen schien die Sonne Dauer: 71 Stunden). Acht Tage lang blies der Wind mit Wind- stärke sechs, am 24. Januar erreichte er so- gar die Stundengeschwindigkeit von 75 Kilo- metern. 17 Tage lang herrschte Frost, aber nur an zwei Tagen blieb das Thermometer unter Null. Die Schneedecke war zehn Zen- timeter dick, der Hauptschneefall kam am 30. Januar morgens herunter. Der Januar gab sich äußerst wechselhaft, Was überwiegend durch einmal mildere und einmal kältere Meeresluftzufuhr bedingt War. Gegen Monatsende versuchte die Warmluft nach Osten durchzudringen, blieb aber am Rhein stecken. Das finnische Hoch aus Nordosten dominiert zur Zeit unsere Wetterlage, vorübergehend mögen jedoch einige Wolkenfelder etwas Schnee bringen. Es sieht jedoch nach weiterer Kälte aus. Ein Segen für unsere Felder ist im Augenblick die dichte Schneedecke, die für die Winterfrucht ein wärmendes Polster be- deutet. Wäre der Schnee nicht, könnten größere Schäden eintreten. H-e ihrer schönsten Streiche zum Besten, das Ballett des Märchentheaters Kurpfalz brachte Schwung in Parkett und Ränge, Musical- clowns und kleine Akrobaten zeigten ihre besten Späße. Aber die Hauptsache war natürlich nicht das Programm, sondern genau wie bei den Großen— die Bütt'. Die kleinen Bloomäuler„verkloppten Witze“, als wärer! sie bei Richard Hirsch und Gustl Schölch in die Schule gegangen. Nein, keine Plagiate, sondern eigenes Gebräu, aktuelle Seitenhiebe auf die Mißstände im Kinderleben, bekannte Witze mit neuen Nuancen.„Klor“ wars. Ernst nahmen den Spaß hauptsächlich die Herrschaften im Elferrat. Aber das haben sie sich vermutlich auch von den Groben abge- Duck 1¹ Von geplanter Rekrutenschule Wei Mannheim nichts Die Pressestelle der Stadtverwaltung teilt mit:„Nach Verlautbarungen in verschiedenen Mannheimer Tageszeitungen ist auf einer Pressekonferenz in Stuttgart von Vertretern des Bundesverteidigungsministeriums ange- deutet worden, daß die Absicht besteht, in Mannheim eine Rekrutenschule der zukünf- tigen Luftwaffe einzurichten. Im Zusammen- hang damit ist als Gelände für diese Rekru- tenschule der ehemalige Flugplatz Neuost- heim genannt worden. Der Stadtverwaltung Mannheim ist von diesen Plänen bisher offi- ziell nichts bekannt. Als Eigentümerin des Flugplatzgeländes kann sie mit dem Vor- schlag, die Rekrutenschule auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes einzurichten, auch nicht einverstanden sein. Zur Zeit sind vielmehr Bemühungen der Stadt Mann- heim und der Badisch- Pfälzischen Flug- betriebs AG im Gange, dieses Gelände wie- der für den zivilen Luftverkehr einzurichten Und in Betrieb zu nehmen.“ Termine Reichsbund, Ortsgruppe Schwetzingerstadt: 3. Februar, 20 Uhr,„Schwarzwälder Hof“, Ecke Rheinhäuser-/Kepplerstraße, Generalversamm- lung. Abendakademie: 3. Februar, 20 Uhr, Kunst- halle, Vortrag von Dr. Syren, Heidelberg: „Wehrrecht und Kriegsdienstverweigerung“. DAG: 3. Februar, 19 Uhr, großer Saal DAG- Haus, L 13, 9, Mitglieder versammlung. Thema: „Berufskrankheiten und Berufshygiene der Angestellten.“ Sprecher: Dr. Mainx, Karlsruhe. Wir gratulieren! Jakob Stein, Mannheim, Collinistraße 20, wird 72, Martha Graf, Mann- heim-Neckarau, Waldweg 94, wird 75, Katha- rina Lumpp, Mannheim-Neckarau, Angelstr. 106, wird 79 Jahre alt. Elisabeth Back, Mannheim- Feudenheim, Ringstraße 9, und Julius Berton, Mannheim-Neckarau, Morchfeldstraße 21, voll- enden das 80. Lebensjahr. Katharina Klein, Mannheim-Käfertal, Auf dem Sand 63(früher Forster Straße 10), begeht den 81., Hermine Schneider, Mannheim- Gartenstadt, Blütenweg 6, den 83., Leo Bayer, Mannheim, Langstraße 72, den 86. Geburtstag. Die Eheleute Willi Seiwert und Gretel geb. Bierkheier, Mannheim, Käfer- taler Straße 45, haben goldene Hochzeit. Georg Schader, Mannheim, Qu 7, 6, kann auf eine 25 jährige Tätigkeit bei Firma Daimler-Benz zurückblicken. Leopold Höll, Mannbeim-Nek- karau, Rheingärtenstraße 12, kann 40jähriges Arbeitsjubilläum bei Firma Daimler-Benz, Ilvesheim, feiern. Das Landratsamt Ludwigshafen teilt zu unserem Stadtratsartikel vom 1. Februar mit, daß im Hinblick auf die Altriper Fähre das Land Rheinland-Pfalz einen Zuschuß noch nicht abgelehnt hat, sondern darüber erst in den kommenden Etatberatungen be- kinden wird. Stellten durch einen juristischen Bluff um bare 5000 DM brachte, sondern auch weil er 85 00 DM Schulden hinterließ, in mehr als Zweifelhaften Kreisen verkehrte und auch, Weil seine Abschiedsbriefe eine Anzahl Un- Wahrheiten enthalten. Die in dieser„Lebensbeichte“ aufgestellten Behauptungen konnten indessen mehr oder weniger alle widerlegt werden; es gibt auch keine Anzeichen dafür, daß des Richters ehe- maligen Duzfreunde, die jetzt auf der An- klagebank sitzen, Hochstapler oder Erpresser Waren. Er habe den Freitod gewählt, um des Vermögen seiner Frau zu retten und um die Pensionsansprüche zu sichern, schrieb der Richter damals in seinem Abschiedsbrief Im gleichen Atemzug, in dem der Richter seinen letzten Willen äußerte und seine Frau beson- ders eindringlich warnte, auf keinen Fell seine Erbschaft anzutreten, vergaß Dr. F. weder die Hühner seines Stalles, die abge- schlachtet werden müßten, noch die Lotterie- lose, die seiner Frau mehr Glück als ihm bringen sollten. Die Verteidigung bezeichnete diesen Ab- schiedsbrief als eine„Lüge an sich selbst“ und legte zum Beweis dafür ein Bündel Feldpost- briefe vor, die Dr. F. an seine ehemalige Freundin, die jetzige Angeklagte und Mutter Seines unehelichen Kindes, schrieb. Die Fran- kenthaler Strafkammer will diese Briefe erst einmal gründlich studieren und dann ent- scheiden, welche Stellen verlesen werden müssen. Am Rosenmontag werden die Pla- doyers und das Urteil erwartet. VIE Professor Heuss kommt im April nach Mannheim Nach Mitteilung des Bundespräsidialamts hat der Bundespräsident Heuss die Absicht, am Donnerstag, 26. April, in Mannheim an einer Pressekonferenz des Deutschen Mütter- genesungswerkes für die Sammlung 19586 teil- zunehmen. Am Nachmittag des gleichen Ta- ges wird der Bundespräsident auf einer fest- lichen Veranstaltung des Arbeitskreises für Jugendschrifttum zur Verleihung des„Deut- schen Jugendbuch- Preises“ sprechen. Zu dieser Veranstaltung(, Woche des Jugend- buches“) werden in Mannheim Tagungen des Arbeitskreises für Jugendschrifttum, der Ar- beitsgemeinschaft der Jugendbuchverleger und der Jugendzeitschriften und qugendfunk- Redakteure sowie eine Tagung von Jour- nalisten, die sich mit der Jugendbuchkritik befassen, stattfinden. Der Bundespräsident will seinen Aufent- halt in Mannheim auch dazu benutzen, sich einen Ueberblick über den Stand des Wieder- aufbaues unserer Stadt zu verschaffen. Die Stadtverwaltung beabsichtigt, Prof. Heuss den Wiederaufbau der Innenstadt, insbe- sondere den Wiederaufbau des Schlosses und des Mannheimer Nationaltheaters, das Bau- vorhaben der Gemeinnützigen Baugesell- schaft am Aubuckel und einige kulturelle Einrichtungen zu zeigen. Manmfelmer „ haben die Karnevalvereine in dufgeboten. Auch die Necarauer„Pilwe“ brauchen sick mit „Siebe Kinner diesem Jahre als Prinzessinnen ihrer charmanten Gudrun I. von Pilwonesien nient zu verstecken. Sie übernahm im„Deut- schen Haus“ Krone und Zepter. Neben ihr „ Pilwwenl- Marschall Helmut I. von Fordonien. Bild: Arnold jun. Pilwe-Zepter und-Krone wechselten die Besitzerin Mit karnevalistischer Feierlichkeit und narren- üblicher Heiterkeit inthronisierte die Neckarauer Narrengesellschaft„Die Pilwe“ eine charmante Prinzessin. Zu der festlichen Zeremonie im„Deutschen Haus“ hatten sich das Präsidium der Narrengilde, der Narren- bekappte Elferrat, der Hofmarschall und die Mägdelein der Garde in prächtigen Unifor- men und Gewändern eingefunden. Als stür- misch gefeierte Gäste nahmen an den fast- nächtlichen Festakt eine Abordnung der „Grokageli“ mit Prinzessin Monika I. und — aus Viernheim kommend der„Club der Gemütlichen“ teil. Nach den Worten des Pilwe- Präsidenten Rudolf Weidner suchen die Pilwe— ein noch junger Zweig am kar- nevalistischen Schellenbaum Mannheims— im Laufschritt den Anschluß an die Fa- schingstradition unserer Stadt. Prinzessin Rita I. von Neckarau und Pilwonesien ver- kündete alsdann anmutig das Ende ihrer Regierungszeit; die Krone wechselte von Ritas auf Gudruns blondes Haar, Zepter und Nelken wurden ausgetauscht, Rita gab ihren letzten und die neue Prinzessin Gud- run I. von Pilwonesien ihre ersten Orden aus. Es regnete Glückwünsche und Präsente kreuz und quer, und Gundrun— mit Charme und reizvollen Grübchen„verziert“— ge- lobte den Neckarauern eine gute Regentin zu sein. Hk Aus dem Polizeibericht: Vorsichtige Fahrer bei Glatteis Erfreulich wenig Unfälle sind dieser Tage vorgekommen. Das Glatteis veranlaßt die Kraftfahrer zu größerer Vorsicht am Steuer (und viele fahren überhaupt nicht), So war an einem Tag nur ein einziger nennens- werter Verkehrsunfall zu verzeichnen, als trotz Lichtsignalregelung an der Kreuzung Augusta-Anlage/ Otto- Beck-Straße ein Last- wagen mit einem Personenwagen zusam- menstieß. Der Personenwagen mußte abge- schleppt werden, der Fahrer wurde nur ge- ringfügig verletzt. Kein Erfolg in einsamer Gegend Statt ein Mädchen nach Hause zu brin- gen— wie er es versprochen hatte— fuhr ein 20jähriger Bursche mit ihr in eine ein- same Gegend. Sie wehrte sich nach Kräften gegen den zudringlichen Mann. Als er kei- nen Erfolg hatte, ließ er sie liegen und fuhr davon. Die abgegebene Beschreibung bei der Kriminalpolizei ermöglichte seine Festnahme, Ein zweites Opfer eines frühe- ren Ueberfalls erkannte ihn ebenfalls sofort wieder. Autodiebe waren Jugendliche Vor D 3 wollten drei Jugendliche ein Auto stehlen. Als sie entdeckt wurden, flüchteten sie in Richtung Paradeplatz, wo sie kurz darauf ein Polizeibeamter festneh- men konnte. Das junge Trio war erst am 30. Januar aus einem Heim in Aachen aus- zerückt und in einem gestohlenen Auto nach Lörrach gefahren. Dort mußten die jugend- lichen Autodiebe den beschädigten Wagen stehen lassen. Um sich frisch einzudecken, fuhren sie nach Mannheim. Ausgehaltener Zuhälter Zwei Kripobeamte waren seit einiger Zeit hinter einem 20jährigen Mann her. Sie hatten ihn im Verdacht, daß er in der Gute- mannstraße das Geschäft eines Zuhälters be- trieb. Von seinem Mädchen bekam er geld- liche Zuschüsse; außerdem hielt sie ihn bei Lokalbesuchen frei. Der als arbeitsscheu be- kanmte Bursche kam sofort ins Landesge- kängnis. Geflüchtetes„Früchtchen“ Auf einer Arbeitsstelle in Friedrichsfeld nahm die Polizei einen 24jährigen Arbeiter wegen Diebstahls fest. Jetzt stellte sich erst heraus, daß ihn sowohl die Staatsanwalt- schaft Kaiserslautern als auch die Kripo in Mannheim wegen anderer Vergehen gesucht hatten. Hilflose Betrunkene Gegen Mitternacht wurde auf dem Geh- weg der Käfertaler Rebenstraße ein sinnlos betrunkener Arbeiter aufgefunden, der aicht mehr nach Hause fand. Seine Angehörigen durften ihn von der Polizeiwache abholen.- Ebenso erging es einem anderen Betrunke- nen auf der Untermühlaustrage, der schon längere Zeit in der Kälte gelegen hatte. Bei ihm zeigten sich bereits mehrere Erfrie- rungserscheinungen. Er kam schnell nach Hause ins warme Bett. 00 ur Freude aller Filter-Raucher.. een, Ze, , 42 ee, ..„ mild und rein ob mit— ob ohne Filter 67328 Die Original A mit FEINFILTER im Kõnigsformat 8²⁴ Seite 6 DREI-LANDER-SETTE UMS CHAU IN BADEN-WURTTEMB ERG Frauenmord aufgeklärt Stuttgart. Der Mord an der 32jährigen Stuttgarterin Erika Buggle, deren Leiche am 31. Dezember letzten Jahres aus dem Neckar bei Marbach gezogen wurde, ist im wesent- lichen aufgeklärt worden. Ein am 26. Ja- nuar verhafteter 40 Jahre alter farbiger ame- rikanischer Soldat aus der Ludwigsburger Flakkaserne hat inzwischen ein Geständnis abgelegt. Das Motiv zu der Tat ist allerdings noch nicht vollständig geklärt. Nach Mittei- lung der Polizei hatte sich der Täter am 30. November 1955 mit Erika Buggle in Gast- stätten in Ogweil und Kornwestheim aufge- halten und fuhr dann gegen Mitternacht mit ihr im Wagen eines Kompaniekameraden in ein Waldstück bei Poppenweiler, wo er sie dann angeblich durch Schläge mit dem Wa- genheber tötete und die Leiche zerstückelte. Die Leichenteile transportierte der Soldat dann im Kofferraum des Wagens zur Brücke bei Poppenweiler und warf sie dort mit den Kleidungsstücken und dem Messer, das er für seine grausige Tat benutzt hatte, in den Neckar. Auch ein Mensch Lahr. Die Menschenwürde muß auch bei einem Schwachsinnigen geachtet werden. Diese Feststellung traf das Amtsgericht Et- tenheim, als es am Mittwoch eine Witwe zu acht Monaten Gefängnis verurteilte, die ren schwachsinnigen Sohn jahrelang in einer dunklen Kammer eingesperrt hielt, deren einzige Einrichtungsgegenstände ein verwahrlostes Lager und ein selten geleer- ter Eimer für die Notdurft Waren. Ging die Frau für längere Zeit fort, was des öfteren vorkam, dann stellte sie Wasser und Brot Als einzige Nahrung in die Kammer. Als strafmildernde Gründe wertete das Amis: gericht die Tatsache, daß das Bürgermeister- amt Ettenheim schon im Jahre 1952 das Kreisjugend- und Wohlfahrtsamt in Lahr auf die Mißstände aufmerksam gemacht hatte, ohne daß dieses Amt etwas unternahm. Der schwachsinnige Sohn wurde jetzt im städ- tischen Spital untergebracht. Die Strafe für die hartherzige Mutter wurde auf Bewäh- rung ausgesetzt. Fast im Schmutz erstickt Waiblingen. Eine Woche lang hatten vier Arbeiter der Winnender Stadtverwaltung zu tun, um die buchstäblich vor Schmutz star- rende Wohnung einer 69 Jahre alten Frau wieder in einen einigermaßen menschen- würdigen Zustand zu versetzen. Seit ge- raumer Zeit hat die Wohnungsinhaberin Alle ihr brauchbar erscheinenden Gegen- stände von der Straße aufgehoben und mit heimgenommen. Zugunsten des Bäckers Karlsruhe. Das gesetzliche Nachtbackver- bot, nach dem an Werktagen zwischen 21 und 4 Uhr in den zur Herstellung von Back- und Konditorwaren dienenden Räumen nicht ge- arbeitet werden darf, gilt nach einer Ent- scheidung des Bundesgerichtshofes auch für den Betriebsinhaber und den, ohne frem-⸗ des Personal arbeitenden Bäcker. In diesem Fall stelle dagszunächst für den Schutz der Arbeitnehmef erlassene Nachtbackverbot eine sozialpolitische Maßnahme zugunsten des Bäckers selbst dar. Brandstifter erhängte sich Schwetzingen. Ein 30 Jahre alter Pole hat seine Wohnung in Brühl- Rohrhof bei Schwetzingen angezündet und sich dann nicht weit davon erhängt. Im Laufe einer heftigen Ausein andersetzung mit seiner ge- schiedenen Frau griff er plötzlich zum Beil, zertrümmerte damit die gesamte Wohnungs- einrichtung, stapelte die einzelnen Stücke Auf, übergoß sie mit Benzin und zündete sie An. Er drohte noch, er werde wiederkommen und sich auch an seinen Schwiegereltern rächen. Bei einer Razzia der Landespolizei Wurde der Brandstifter àn einem Baum hängend aufgefunden. Triebwagen blieb hängen Eglingen. Ein Triebwagen der Bundes- bahn, der mit zwei Beiwagen und einem Steuerwagen auf einem Abstellgleis am westlichen Ende des Eßlinger Bahnhofs stand, setzte sich langsam in Bewegung, als der Zugführer vom Steuerwagen aus die zu- vor eingezogenen Strombügel des Trieb- Wagens hochschnellen ließ. Der Motor des Triebwagens war infolge einer Nachlässig- keit noch auf Fahrt gestellt. Der Triebwagen stieß zunächst einen Prellbock zur Seite und blieb dann schließlich an der Böschung des Floßkanals, der zwischen Eglingen und Mettingen in den Neckar mündet, wenige Meter über dem Wasserspiegel hängen. 5 Der Bodensee„kocht“ Konstanz. Ein seltenes Naturschauspiel bietet sich zur Zeit am Bodensee. Aus der Weiten Wasserfläche des Sees steigt in dicken Schwaden„Seerauch“ empor, der sich durch die Abkühlung des Wassers bildet. In Konstanz betrug die Wassertemperatur am Donnerstagmorgen noch null Grad, die Lufttemperatur dagegen minus 18 bis 20 Grad. Auf der„Tropeninsel“ Mainau im Bodensee, auf der im Sommer Apfelsinen und Zitronen reifen, wurden sogar 22 Kälte- grade gemessen. Bis jetzt ist der Bodensee Allerdings noch an keiner Stelle zugefroren. Lediglich an den Ueferrändern und in den Häfen beginnen sich Eisschichten zu bilden. In diesem Jahre früher Stuttgart. Die Straßenbauverwaltung des Landes hat bereits umfangreiche Bauarbei- ten an Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen erster Ordnung zur Vergebung Ausgeschrieben. Nach Mitteilung des Innen- ministeriums ist damit zu rechnen, daß diese Arbeiten, falls die Witterungs verhältnisse günstig sind, noch im Laufe des März be- ginnen. Dieses im Gegensatz zu den Vor- jahren frühere Anlaufen der Straßenbau- tätigkeit wurde dadurch ermöglicht, daß das Bundesverkehrsministerium mit Zu- stimmung des ZBundesfinanzministeriums und des Haushaltsausschusses des Bundes- tages die Länder ermächtige, noch vor Be- Sinm des neuen Rechnungsjahres zu Lasten des Bundeshaushalts Bindungen für Stra- Benbaumaßnahmen an Autobahnen und Bundesstragen in Höhe von mehr als 500 Millionen Mark einzugehen. 5 Um das Grab des Erfinders der Druckkunst Heute vor 488 Jahren starb Johannes Gutenberg/ Seine Gebeine können gefunden werden Mainz. Am 17. Januar 1465 ernannte der Mainzer Kurfürst Adolf von Nassau den annähernd 70jährigen Johannes Gutenberg aus Mainz zum Hofmann und versprach ihm, Solange er lebe, Kleidung und Nahrung zu seinem persönlichen Gebrauch in seine Main- zer Behausung zu liefern: Gutenberg sollte also den Rest seines Lebens in seiner Vater- stadt verbringen. Am 26. Februar 1468 übergab derselbe Kurfürst dem Mainzer Geistlichen Dr. Kon- rad Humery allerlei Druckgeräte, die Jo- hannes Gutenberg nach seinem Tode zurück- gelassen hatte und die nach dem Willen des Kurfürsten und dem Versprechen des Dr. Humery nicht aus der Stadt Mainz entfernt werden sollten: Gutenberg war also in Mainz gestorben. Der Kanoniker des Mainzer Viktorstiftes, Leonhard Mengoss, der mit Gutenberg nach- weislich gut bekannt war und bald nach ihm starb, schrieb auf die letzte halbleere) Seite eines Schöfferdruckes:„Anno 1468 auf St. Blasiustag starb der ehrsame Meister Jo- hannes Gensfleisch“. Unter diesem ehrsamen Meister Johannes Gensfleisch kann nur der Erfinder der Druckkunst verstanden werden: Der Tag, an dem Gutenberg in Mainz starb, War also der 3. Februar 1468. Sein Begräbnis erhielt der Erfinder neben Eltern und Großeltern in der(älteren) Fran- Ziskanerkirche zu Mainz. Dies bezeugt klar einer seiner nächsten Verwandten, der Main- zer Patrizier Adam Gelthus, der Gutenberg noch persönlich gekannt haben muß. Dieser lieg(Geistlicher und gelehrter Humanist ge- worden) 1499 in einem bei Peter Fridberg in Mainz erschienenen Büchlein folgenden Nachruf abdrucken:„Dem Erfinder der Buchdruckerkunst, Johannes Gensfleisch, der sich um jedes Volk und um jede Sprache das höchste Verdienst erwarb, setzte zum ewigen Gedächtnis seines Namens Adam Gelthus dieses Denkmal. Seine Gebeine ruhen in Frieden in der Kirche des heiligen Franziskus zu Mainz.“ Der Frankfurter Patrizier Johann Ernst von Glauburg, der durch Heirat mit der Fa- milie Gensfleisch verwandt war, fügte der heute in Frankfurt liegenden bereits im Jahrhundert Gutenbergs geschriebenen Main- zer Chronik die Randnotiz bei:„Johannes Gutenberg aus der Familie Gensfleisch, der erste und wahre Erfinder der Buchdrucker- kunst, wurde im Jahre 1468 bei seinen Vor- fahren in der Kirche des hl. Franziskus in Mainz begraben, und dort wurde das Wap- pen seines Geschlechts aufgehängt.“ Dieser Zitate aus einschlägiger Wirtschaftsliteratur machten aus dreiprozentiger Milch„Vollmilch“ Sigmaringen. Der„‚Sigmaringer Milch- prozegß“ ging vor dem dortigen Amtsgericht zu Ende. Der Direktor der hohenzollerischen Milchzentrale in Sigmaringen, Georg Frey, wurde von der Anklage, daß er ein Lebens- mittel bewußt irreführend bezeichnet habe, freigesprochen. Das Verfahren war ein Anhängsel des eigentlichen ‚Sigmaringer Milchprozesses“, mit dem der Hechinger Oberstaatsanwalt Dr. Georg Keppner feststellen wollte, ob die der- zeitige auf drei Prozent Fettgehalt ein- gestellte Milch gesetzlich zulässig sei. Er wollte ferner festgestellt haben, ob die Me- thoden der Einstellung— Zusatz von Mager- milch oder Entrahmung— den geltenden Gesetzen und milch wirtschaftlichen Verord- nungen entsprechen. Von dem Vorwurf der Lebensmittelfäl- schung und der Anwendung unerlaubter Me- thoden bei der Einstellung der Milch war Frey bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres freigesprochen worden. Das Ober- landesgericht Stuttgart bestätigte diesen Freispruch, gegen den der Oberstaatsanwalt Keppner Berufung eingelegt hatte. Frey hatte jedoch als Quittungen für die Liefe- rung der Milch an Milchhändler in Sigmarin- gen vorgedruckte Zettel benutzt, auf denen die eingestellte Milch als„Vollmilch“ be- zeichnet wurde. Nun sollte das Amtsgericht Sigmaringen entscheiden, ob der Angeklagte damit nicht vorsàtzlich Lebensmittel irrefüh- rend bezeichnet hat. . 1 Der Verteidiger des Angeklagten machte dazu geltend, die Abnehmer hätten gewußt, daß es sich nicht um„Vollmilch“, sondern um eingestellte Milch gehandelt habe. Die Zettel seien nur benutzt worden, weil sie vorhanden waren und aufgebraucht werden sollten. Der Verteidiger wies durch Zitate aus der einschlägigen Wirtschaftsliteratur nach, daß auch standardisierte Milch als„Voll- milch“ bezeichnet wird.. In der Begründung seines Freispruchs bezeichnete das Gericht die Unklarheit über die Begriffe„Vollmilch“ und„eingestellte Milch“ als Folge der zahlreichen Gesetze und Verordnungen, die seit 1930 für die Milch- Wirtschaft erlassen worden sind. Totenschild am Grabe Gutenbergs blieb kaum mehr als 100 Jahre hängen. Denn spa- testens am 7. August 1577 wurden alle To- tenschilde von den Jesuiten entfernt, denen wenige Tage zuvor die Franziskanerkirche übergeben worden war. Die Jesuiten benutzten die Franziskaner- kirche bis zum Jahre 1742, brachen sie dann ab und errichteten auf ihren Grundmauern eine prachtvolle Kuppelkirche,, die sie 1746 einweihen konnten. Diese neue Jesuiten- kirche stand nur 47 Jahre; sie wurde 1793, als die Franzosen die Stadt Mainz besetzt hielten, von preußischen Granaten in Brand geschossen und in der Folge(vor 1810) bis auf den Erdboden abgetragen. Die Grund- mauern der alten Franziskanerkirche aber stehen noch heute, Sie sind fast zweieinhalb Meter dick, steigen bis 50 Zentimeter unter dem Pflaster an und reichen über fünf Me- ter in die Tiefe. Zwischen diesen Mauern liegt noch heute Johannes Gutenberg. Wenn man den Bauschutt und das ge- samte Erdreich zwischen den gewaltigen Mauern des Kirchenschiffes aushebt, fördert man gleichzeitig die sterblichen Ueberreste von mehr als 100 angesehenen Mainzer Bür- gern zu Tage, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden. Sollte dabei das Grab Gutenbergs nicht durch beweisende Beigaben identifiziert werden können, so müßten wir uns mit der historisch festgestellten Sicherheit begnügen, daß sich unter allen gehobenen Gebeinen auch die des Erfinders der Druckkunst be- finden müssen. Dann kann man alle Gebeine in einem großen Sarkophag unter der Auf- schrift vereinigen:„Hier ruht unter seinen Mitbürgern der Erfinder der Buchdrucker- kunst Johannes Gensfleisch zum Gutenberg, gestorben am 3. Februar 1468.“ Diesen Sarkophag stelle man in den aus- gehobenen unterirdischen Kirchenraum und lege auf die starken alten Kirchenmauern eine Decke(für die schon ein Stifter in Aus- sicht steht). So erhält man eine große Gruft und eine würdige Grabesstätte für den Mann, der durch die Erfindung der Druck- kunst zu einem der größten Wohltäter der ganzen Menschheit geworden ist. Professor Dr. Aloys Ruppel, Mainz. Inhaber des Gutenberg-Lehrstuhls an der Mainzer Universität und Direktor des Gutenberg- Museums. Betonplatte lag auf den Schienen Anschlag auf Eisenbahnstrecke/ Donaueschingen. Ein Anschlag auf die Eisenbahnstrecke Tuttlingen Immen- dingen hatte nicht den von den Tätern offenbar erwarteten Erfolg. Schon auf weite Entfernung bemerkte der Führer des fahr- planmäßigen Schienenbusses auf dieser Strecke ein zwischen den Schienen liegendes Hindernis und konnte daher die Fahrt so rechtzeitig vermindern, daß bei dem Aufprall auf diesen Gegenstand kein Schaden ent- stand. Eine über 70 em hohe, fast 60 em Durch den klirrenden Frost der letzten Tage ist der Bundesbahn ein Feind erwachsen, zu dessen Bekämpfung alle verfügbaren Mittel aufgeboten werden müssen. Festgefrorene Weichen und vereiste Lokomotiven verursachten Verhehrsstörungen, die Zugverspätungen bis zu sechs Stunden zur Folge hatten. Unser dpa- Bild zeigt eine vereiste Schnellzugslok. deren Schubstangen und Antriebsteile mit sogenannten Teerbriketts in einem Franhefurter Betriebswerk auf- getaut werden. Haben bisher kein Ges 11 ö In den Rucksäcken der Verhafteten befanden Zwei Verdächtige festgenommen breite und 15 em dicke Betonplatte war 80 im Gleis festgeklemmt, daß bei einem Auf- prall mit voller Fahrt voraussichtlich ein schweres Unglück entstanden wäre. Die Poli- zel konnte bald nach diesem Vorfall einen 31jährigen Mann und eine 41jährige Frau ermitteln, die sich nach Zeugenaussagen um die fragliche Zeit am Tatort herumgetrieben haben sollen. Nach eingehender Verneh- mung wurden die beiden festgenommen und ins Singener Gefängnis eingeliefert. Sie noch kei ständnis abgelegt. sich Kleidungsstückeée und andere Gegen- stände, die nach Mitteilung der Polizei an- scheinend aus Diebstählen herrühren. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Brände gelegt .. um rettenden Helden zu spielen Frankfurt. Der 20jährige Horst aus Frank- furt hat zwei Leidenschaften: Feuer und Feuerwasser. Letzteres nahm er in Form von Bier und Kognak zu sich, wenn er spät nachts von den Lokalen nach Hause ging, wo er mit drei Freunden Musik zu machen pflegte. Auf seinem Heimweg steckte er jedesmal etwas in Brand— und bis zum Eintreffen der Feuerwehr spielte er den ret- tenden Helden am Brandherd. i Bei seiner letzten Brandstiftung wurde er nun gefaßt. Vor dem Jugend- Schöffengericht bezeichnete ihn der psychiatrische Sachver- ständige als einen unter Minderwertigkeits- komplexen leidenden jungen Mann, der diese Komplexe auszugleichen suche, indem er den tapferen Retter zu spielen versuche. Und weil es so wenig zu retten gab, schaffte sich Horst selbst die Gelegenheiten. Weil er sein Feuerspiel nachweislich im- mer unter Alkoholeinfluß getrieben hatte, billigte ihm das Gericht verminderte Zu- rechnungsfähigkeit zu und verurteilte ihn lediglich zu einem Jahr Jugendstrafe mit dreijähriger Bewährungsfrist wegen schwe- rer und einfacher Brandstiftung— insge- samt hatte Horst einen Sachschaden von über 20 000 DM angerichtet. Für die Dauer der Bewährungsfrist darf Horst keinen Al- kohol trinken— so groß sein„Brand“ auch sein mag. Die Landeshauptstadt hat nicht viele Freunde Nachbarkreise befürchten Expansionsbestrebungen/ Schlechter Start der jüngsten kommunalen Arbeitsgemeinschaft Stuttgart. Es ist kein Geheimnis und es ist auch wenig erfreulich: Die südwestdeut- sche Landeshauptstadt besitzt in ihrer un- mittelbaren Nachbarschaft nicht allzu viele Freunde. Seit Jahren schon klagen die sie umgebenden Landkreise und die mit Stutt- gart fast zusammengewachsene Stadt Eßlin- gen immer wieder über überraschende Maß- nahmen der Stuttgarter Stadtverwaltung an der landeshauptstädtischen Peripherie, Mag- nahmen der verschiedensten Art, die die Kreise zumeist nicht zu Unrecht einiges für eine gesunde eigene Weiterentwicklung fürchten läßt. 5 Viel Aerger, das sei nicht verschwiegen, hätten die Stuttgarter bei etwas größerem Geschick sicherlich vermeiden können. Es sei nur daran erinnert, wie der resolute Stutt- garter OB seinem Eglinger Kollegen„übers Maul fuhr“, als dieser den gar nicht unbilli- gen Wunsch nach einer eigenen Autobahn- auffahrt für Eßlingen äußerte, Die Antwort war zwar auck nicht ohne Pfeffer, aber man fragt sich, ob man sich über derlei Dinge nicht doch besser in Ruhe unterhalten sollte. Auch die neuesten Bemühungen der Stutt- 8 garter Stadtverwaltung, in Marbach auf der Stadt gehörendem Gelände einen kleinen Neckarkanalhafen zu errichten, war wenig geeignet, der Landeshauptstadt neue Freunde zu schaffen. Ausgerechnet Stuttgart, so hieß es, das jahrelang Landtag und Regierung mit Eingaben bombardierte und um die an- geblich gefährdete Rentabilität des zügig voranschreitenden Stuttgarter Neckarhafens zeterte, als die Ludwigsburger Industrie eine eigene Anlände genehmigt haben wollte! Der Zerger wurde nicht geringer, als herauskam, daß die Stuttgarter die Anlände gar nicht für sich selbst, sondern verpach- ten wollten. Inzwischen haben auch die Naturschutzverbände saftige Proteste da- gegen vom Stapel gelassen, die ohnehin schon stark von der Technik berührte Nek- karlandschaft noch mehr zu verschandeln und ausgerechnet vor dem jedem Schwaben ans Herz gewachsenen Schillermuseum rie- zige Kranen aufzustellen und Kohlen- und Tieshalden aufzuschütten. Viele Stuttgarter. eren gesunder Lokalpatriotismus keines- vegs im Zweifel steht, hoffen, daß der Staat je erbetene Hafenkonzession nicht erteilt. Um derartigen Stuttgarter Ueberraschun- gen etwas vorzubeugen, erwogen die Land- kreise der Umgebung, sich zu einer Art Ab- wehrgemeinschaft gegen die unverkennba- ren Expansionsbestrebungen der Landes- hauptstadt zusammenzuschließen, aber schließlich sagte man sich doch, daß es besser wäre, eine Lösung der gemeinsamen Probleme nicht gegen, sondern zusammen mit Stuttgart zu versuchen. In den letzten Ja- nuartagen nun wurde im Stuttgarter Flug- hafenhotel die„Fommunale Arbeitsgemein- schaft für den Stuttgarter Raum“ aus der Taufe gehoben, aber die Beobachter konnten sich des Eindrucks nicht erwehren, daß bei diesem löblichen Vorhaben„einiges schief- gegangen“ ist. Die Landräte wollten ein Gre- mium, das einmal gefaßte Beschlüsse auch ohne Zustimmung der örtlichen Gemeinde- räte und Kreistage durchführen kann, die Abgesandten der Landeshauptstadt dagegen nur einen„losen Zusammenschluß“ von Kommunalbeamten, deren Vorschläge erst noch den jeweiligen Gemeinderäten zur Bil- ligung vorgelegt werden müssen, Als may dann nach stundenlangen Verhandlunge auseinanderging, war Stuttgarts OB nich nur Vorsitzender der Arbeitsgemeinscha! sondern auch der erste Mann in dem vi wichtigeren Hauptausschuß. BLICK NA ClI RHEINLAND-PFALZ Konkurrenzkampf beigelegt Kusel. Der Konkurrenzkampf zwischen Bundesbahn und Bundespost auf den ge- meinsam befahrenen Omnibusstrecken in der Westpfalz und im Kreis Birkenfeld ist seit dem I. Februar zu Ende. Nach dem Ein- greifen höchster Landesbehörden haben die beiden Verkehrsunternehmen vereinbart, den Reisenden bei gleichen Fahrpreisen gleiche Leistung zu bieten. Ueberraschende Wendung Trier. Im Wiederaufnahmeverfahren gegen die 35 jährige Katharina Franz und den ézjäh- rigen Händler Matthias Endries brachten die Aussagen dreier Gutachter vor dem Trierer 0 Schwurgericht eine überraschende Wendung. Bei der ersten Verhandlung im Dezember 1949 war die Angeklagte wegen Mordes an ihrem zwei Monate alten unehelichen Kind zu lebens änglichem Zuchthaus verurteilt worden. Die gleiche Strafe erhielt der Hand-* ler wegen Verdachts der Anstiftung. Der Entscheidung des Gerichts lag ein medizi- nisches Gutachten zugrunde, nach dem das Kind durch bewußten Nahrungsentzug ums Leben gekommen sein sollte. Die Sachver- ständigen behaupteten jetzt, daß seinerzeit bei der Obduktion des Kindes bedeutsame Unterlassungen begangen worden seien. Möglicherweise sei dadurch eine innere Er- krankung übersehen worden. Bankbeamte polizeilich ausgebildet Koblenz. Bankräuber sollen in Koblenz keinen Erfolg haben, deshalb wurden in enger Zusammenarbeit mit den einzelnen Geldinstituten und der Polizeidirektion die Bankbeamten besonders ausgebildet. Sie er- lernten den Gebrauch der Handfeuerwaf- ken, machten sich mit Polizeigriffen vertraut und erhielten von Kriminalbeamten wich- tige Hinweise, die für die Fahndung von entscheidender Bedeutung sein können. Fer- ner wurden ihnen genau ihre Aufgaben zu- gewiesen, damit alle Kassenbeamten der Situation gewachsen sind und ein heilloses urcheinander vermieden wird. „Geldwechsler des Staates“ Kaiserslautern. Gegen die Auffassung, Kioske seien eine Goldgrube und ihre Besit- zer würden in kürzester Zeit Millionäre, wandte sich in Kaiserslauern ein Sprecher des Landesverbandes des ambulanten Ge- werbes von Rheinland-Pfalz. Diese Ansicht treffe heute schon deshalb nicht mehr zu, Weil die Art des Hauptumsatzes, der Ver- kauf von Zigaretten und anderen Tabak- waren, die Kiosk- Besitzer zu Geldwechslern des Staates gemacht habe. Der Sprecher wandte sich auch gegen ein Verbot über den Verkauf von Alkohol in Flaschen an den Verkaufsständen. Es sei nicht so, wie immer gesagt werde, daß sich die amerikanischen Soldaten in Kaiserslautern und anderen Garnisonstädten in Rheinland-Pfalz ihren Schnaps an den Kiosken in Mengen kauften um sich dann sinnlos zu betrinken. Befinden Dr. Müllers unverändert Kaiserslautern. Im Befinden des Otte berger Zahnarztes Dr. Richard Müller, der am Mittwoch einen Selbstmord versuch unternahm, hat sich bisher nichts geändert. Der des Gattenmordes angeklagte bleibe weiterhin im Kaiserslauterer Krankenhaus, heißt es in einer am Donnerstag von Land- gerichtspräsident Dr. Karl Matheis herausge- gebenen amtlichen Mitteilung. Nach einer verhältnismäßig ruhigen Nacht müsse immer noch mit Komplikationen gerechnet werden, Die Wunde heile zwar gut, jedoch mache der labile Kreislauf des Patienten Sorge. Dr. Müller hatte sich mit einer e sowohl die Schlagader als auch die Sehne in der linken Armbeuge durchgeschnitten. Schafherden sterben aus 1 Mainz. Für eine Ausmerzungsbeihilfe an Besitzer nicht sanierbarer Schafherden und die Uebernahme der Kosten für die Ueber- wachung der Schaf-Brucellose durch das Land hat sich der CDU-Landtagsabgeord- nete Emil Geörger am Mittwoch in einer Kleinen Anfrage ausgesprochen. Er wies gleichzeitig darauf hin, daß die Schafhal- tung und damit die Woller zeugung im Bun- desgebiet seit 1948 wegen Unrentabilität um rund 50 Prozent zurückgegangen sei und die erzeugten 5000 Tonnen Wolle nur noch vier Prozent des Bedarfs im ganzen Bundesgebiet deckten. Dieser Entwicklung dürften auch die Landesregierungen nicht untätig gegen- überstehen. Die Jahre 1939 bis 1948 hätten den Mangel an Wolle in einer Form demon- striert, die an Deutlichkeit ihresgleichen suche. 13 000 Mark unterschlagen Koblenz. Innerhalb von vier Jahren hat ein 59 jähriger ehemaliger Verwaltungs- angestellter des Koblenzer Finanzamtes etwa 13 000 Mark an Steuergeldern verun- treut und in Alkohol umgesetzt. Die Straf- kammer des Koblenzer Landgerichts 208 den Schlußstrich und schickte den unge: treuen Angestellten antragsgemäß für ein Jahr und drei Monate ins Gefängnis. Außer- dem erkannte die Kammer auf eine Geld- strafe von 1000 Mark. Selbstherrlich hatte der Angestellte Kraftfahrzeugbesitzern Steuerermäßigungen eingeräumt, wenn der Wagen nicht voll ausgelastet war. Die Steuerkarten stellte er dann über die dop- pelte Laufzeit aus. Das Inkasso erfolgte meist auf der Straße oder in Hotels, wo er- lesene Weine kredenzt wurden. Der Be- trüger war äußerst gerissen zu Werk gegan, gen, so daß Kontrollbeamte längere Zeit nicht auf diesen Frick aufmerksam wurden, Das dicke Ende kommt nun für etwa vierzig Kraftfahrzeugbesitzer, die erhebliche Steu- erbeträge dem Finanzamt nachzahlen müs- sen. N Uunmenummummmmmmnumunmummmemtnummmmmutumununmmmmmmn Auf dem Fernsehschirm Freitag, 3. Februar Cortina: Abfahrtslauf der Herren Abfahrtslauf der Herren Diskunstlauf der Paare Die Münchener Abendschau Tagesschau— Wetterkarte Die Goldene Zeit(ein Fragespiel) 24 alte Meister(ein Fernsehspie) Cortina: Der 9. Tag 10.45 2.30 5.30 9.00 9.00 0.25 21.10 22.15 Die schutz einem lem à pesone gend tum e bedeu dition Inhalt Gebra ten,. werde ten B. versta Gegen Die hin, vielfa gendli bis in e 33 2 2 Denk Nr. 28 eee N ö 2 t vischen en ge- in der ist seit n Ein- den die art, den Sleiche gegen 6233h-J ten die Trierer endung. zember des an n Kind rurteilt Hand-. 8. Der medizi- em das ug ums achver- inerzeit utsame seien. ere Er- ildet Loblenz den in zelnen ion die Sie er- ler waf- rertraut wich- 18 von m. Fer- den zu- en der eilloses ö 66 assung, 0 Besit- lionäre, precher en Ge- Ansicht ehr zu, r Ver- Tabak- chslern precher ber den an den immer nischen deren ihren cauften, dert Ottet⸗ ler, der versuch sander. bleibe enhaus, 1 Land- rausge- 1 einer immer werden. iche der ge. Dr. klinge Sehne itten. zilfe an en und Ueber- ch das bgeord- n einer Ir Wies hafhal- m Bun- tät um und die och vier 2sgebiet n auch gegen- hätten demon- gleichen N N ren hat altungs- nzamtes verun- 2 Straf- ats 20g 1 unge: kür ein Außer- 2 Geld- n hatte esitzern enn der r. Die lie dop- erfolgte Wo er- er Be- gegn re Zeit 4. wurden, 1 vierzig e Steu- n müs- g Anmumw a, — Jerren espiel) spiel Nr. 28/ Freitag, 3. Februar 1956 MORGEN Seite 7 Faschingꝑsbrauchtum rein und unverfälscht pflegen Jugendschutz beim Karneval/ Die Bundesarbeitsstelle„Aktion Jugend- zchutz“, Hamm(Westfalen), wendet sich in einem Aufruf an die Oeffentlichkeit, vor al- jem an die Eltern, in der Faschingszeit mit besonderer Sorgfalt auf den Schutz der Ju- gend zu achten:„Daß das echte, alte Brauch- tum erhalten bleibt, ist auch für die Jugend pedeutsam. In einer Zeit, wo Sitte und Tra- dition mehr und mehr schwinden, können Inhalt und Formen überlieferter gesunder Gebräuche auch der Jugend einen Halt bie- ten, wenn sie rein und unverfälscht gepflegt werden. Leider aber werden die Werte gu- ten Brauchtums für die Jugend durch Un- verstand und Gedankenlosigkeit oft ins Gegenteil verkehrt.“ Die„Aktion Jugendschutz“ weist darauf hin, daß die Jugendschutzbestimmungen vielfach nicht beachtet werden und daß Ju- gendliche allein oder mit ihren Eltern noch bis in die späte Nacht hinein im Karnevals- Ein Appell zur Verantwortung trubel festgestellt werden. Es sei zu be- dauern, daß manche Veranstaltungen in An- wesenheit von Jugendlichen in Zügellosig- keiten und allgemeine Trunkenheit ausarten, und daß sich auch Jugendliche, durch das schlechte Beispiel der Erwachsenen ver- anlaßt, nicht selten hemmungslos gehen lassen.„Schulpflichtige Kinder“, so erklärt die„Aktion Jugendschutz“,„gehören nicht auf Karnevals veranstaltungen, Jugendliche unter 18 Jahren nur dann, wenn der Cha- rekter der Veranstaltung der Anwesenheit Jugendlicher Rechnung trägt. Dazu gehört, daß sich die Erwachsenen von allen Ueber- treibungen und Ausschreitungen fernhalten und den Jugendlichen kein schlechtes Bei- spiel bieten.“ Die„Aktion Jugendschutz“ empfiehlt den Veranstaltern, Fragen des Jugendschutzes bei den vorbereitenden Sitzungen zu bespre- chen, einen Jugendschutzbeauftragten zu be- stimmen und durch einen Ordnungsdienst kür die Einhaltung der. Jugendschutzbestim- mungen zu sorgen. * Nach dem Gesetz zum Schutze der Ju- gend in der Oeffentlichkeit dürfen Jugend- liche unter 16 Jahren in Begleitung Er- ziehungsberechtigter bei Karnevalsveran- staltungen bis 22 Uhr anwesend sein. Die Teilnahme am Tanz ist ihnen nicht gestattet. Jugendliche von 16 bis 18 Jahren können in Begleitung Erziehungsberechtigter bis 24 Uhr anwesend sein. Von berühmten Leuten Sicherheitsschloß für Schlüsselromane Man unterhielt sich über Schlüsselromane. Ein Schriftsteller beklagte sich über die Empfindlichkeit seiner Bekannten, die sich immer wieder in irgendeiner seiner Roman- gestalten wiederzuerkennen glaubten und dagegen heftig protestierten. Da bemerkte der amerikanische Romancier John Stein- beck:„Natürlich schöpfe auch ich alle Ge- stalten und Ereignisse meiner Romane aus meinem eigenen Leben. Aber ich besitze ein unfehlbares Mittel, gewissermaßen ein Sicherheitsschlogß, um zu verhindern, daß jemand aus meiner Bekanntschaft sich wie- dererkennt. Für meine sympathischen Hel- den benutze ich meine Feinde als Modell, und für die Schurken meine besten Freunde. Da kommt keiner auf die Idee, daß ich ihn porträtiert habe!“ * Eine entgegengesetzte Methode benutzt der italienische Schriftsteller Ignazio Silone. „Wenn ich eine Gestalt schaffen will“, so erklärte er neulich,„so lege ich für sie eine Art intimes Tagebuch an, in das ich das ima- ginäre Wesen seine Ansichten über alle Dinge und Probleme des Lebens eintragen lasse. Wenn ich mir dann etwa vor einem Bild oder dem Gesicht einer Frau die Frage stelle, was mein Held wohl dazu sagen würde, so suche ich in diesem Tagebucl. nach. Finde ich ohne viel Mühe eine pas- sende Antwort, so bin ich sicher, daß mir die Gestalt und ihr Verhalten gelungen ist. Wenn es aber nicht der Fall ist, so gewinnt die Gestalt die Oberhand über mein Schaffen und führt mich sonstwohin. Ohne Programm Die Pariser Schauspielerin Hélene Per- driere saß mit einigen Bekannten beim Diner, unter denen sich auch ein Anhänger Poujades befand. Sie flüsterte ihm zu: Als ich das letztemal in der Comédie Francaise spielte, saßen in der ersten Sperrsitz-Reihe vier Herren von Ihrer Partei.“ „Aber woran haben Sie denn das er- kannt?“ fragte überrascht der Poujadist. „Sie hatten kein Programm...“ Nicht zuständig Franz Lehar hatte von einem Kapell- meister eine Freikarte für ein Konzert er- halten. Nach der Vorführung fragte der Ka- pellmeister:„Nun, verehrter Meister, Wie beurteilen Sie die Leistung meiner Kapelle?“ Lehär zuckte die Achseln und erklärte: „Dafür bin ich eigentlich nicht zuständig. Vielleicht laden Sie das nächste Mal einen tüchtigen Kriminalkomissar ein!“ „Wieso einen Kriminalkommissar?“ fragte entsetzt der Musiker. „Nun, ich hatte den Eindruck, daß sich unter Ihren Musikern zahlreiche Falschspie- ler befinden“ Die rauhe Wirklichkeit „In meinem Alter“, erklärte kürzlich Maurice Chevalier, der jetzt 67 Jahre zählt, 16. „besingt man den Wein und trinkt Wasser! eee CC ĩͤdddbdddbTbTbTbTbGbGTbTbTbVbTbGbGTbVbGVbVTGTbTVTVTbVTbTbTbTbTVTVTVTVTVTVTVTVTTVTTVTTTT Fief erschüttert geben wir hiermit die traurige Nach- richt, daß mein geliebter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wilhelm Hotz plötzlich und unerwartet im Alter von 56 Jahren ver- schieden ist. Mhm. Waldhof, den 1. Februar 1956 Untere Riedstraße 13 In tiefer Trauer: Wilhelmine Hotz geb. Frick Familie Willi Hotz Dieter Hotz Geschwister u. An verwandte Beerdigung: Samstag, den 4. Februar 1956, 11 Uhr, im Friedhof Käfertal. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die über- aus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und all denen, die unserem lieben Vater, Herrn Cornelius Jäger das letzte Geleit gaben, sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Weber und der Direktion der süddeutschen Bank für die tröstenden Worte. Mhm.- Gartenstadt, den 3. Februar 1956 Siebseeweg 45 Frau Barbara Jäger und Kinder Für die vielen Beweise herz- licher Teilnahme, die mir beim Heimgang meiner lieben Mut- ter, Frau Katharina Weber geb. Boss Wwe. Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter und Oma, Frau Magdalena Speicher sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Guggolz für die trostreichen Worte und den Niederbronner Schwestern für die liebevolle Pflege. Mannheim, 3. Februar 1956 Andreas-Hofer-Straße 88 Hermann Platz und Frau Dr. Rolf Platz und Frau entgegengebracht wurden, so- wie für die Kranz- und Blu- menspenden, sage ich meinen innigsten Dank. Mannheim, 1. Februar 1956 Schwetzinger Str. 94 Lina Weber 1 Bestattungen in Mannheim Freitag, 3. Februar 1956 Hauptfriedhof Zeit Sseberger, Eins, 81 8 9.00 Gutmann, Johann, Mittelstraße 112 130.00 Schott, Richard, Weylstraße 2: 10.30 Ewig, Adolf, Laurentiusstraß e777. 11.30 Kasprzak, Franz, Friesenheimer Insel, Garten 478 14.00 Krematorium Bartenschlager, Anton, Im Lohr 12 13.00 Balzut, Node, 8 13.30 Gaiser, Emil, Burgstraße 44. 14.30 Friedhof Käfertal Bachinger, Rosa, Gewerbstraße 225ʒ5. 14.00 Friedhof Rheinau Schmitt, Friederike, Relaisstraße.. 114.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 2 + 2 2 für die gente familie ist der echte KLOSTERFRAU MELISSEN- GEIST ein guter Helfer: bei nervösen Herz- und Magenbeschwerden ebenso wie bei Erkältungskrankheiten und Grippe! Der echte KLOSTERFRAU MELISSEN GEIST hat sich wirklich millionenfach bewährt! Achten Sie aber stets auf die blaue Packung mit 1 den 3 Nonnen. In Apoth. u. Drog. Nur echt in der blauen Packung mit 3 Nonnen. Denken Sie auch an Aktiv-Puder zur Baby-, Körper- und Fubpflege. 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Hochbauamt Mannheim, Schloß, westl. Ehrenhofflügel zu be- antragen. Mannheim, den 30. Januar 1956 Staatl. Hochbauamt Mannheim. Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH vergibt folgende Arbeiten: 5 1. Verputzarbeiten Innenputz) für die Einfamilienhäuser am Aubuckel 2. Verputzarbeiten(Außenputz) für das Wohnheim für alte Leute am Aubuckel Fliesenarbeiten für die Wohnbauten an der Korbangel Fliesenarbeiten für die Einfamilienhäuser am Aubuckel Rolladenarbeiten für die Einfamilienhäuser am Aubuckel ** 8 Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mb, Max-Joseph-Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Mannheim, den 2. Februar 1956 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH Freigabe von Mobiliar usw. durch die Us-Streitkräfte Die Us- Streitkräfte haben erneut zahlreiche Mobiliar- und Einrichtungs- gegenstände aus noch beschlagnahmten bzw. beschlagnahmt gewesenen Wohngebäuden im Stadt- und Landkreis Mannheim(u. a. in Mannheim, Neuostheim, Schwetzingen und Weinheim) freigegeben und das ge- samte Freigabegut dem Amt für Verteidigungslasten(ehem. Besat- zungskostenamt) zur Ermittlung der Eigentümer übergeben. Es handelt sich hauptsächlich um Einzelmöbel und Polstermöbel, ferner um Büroeinrichtungsgegenstände, Bilder, Spiegel, Lampen, 2 Stand- uhren, je 1 Schreibmaschine„Continental“ Nr. S 104 G1 u.„Olympia“, Nr. 532. Außerdem um folgende Klaviere: 1 Klavier Marke„Weihenmeyer& Co.“, Stuttgart-Zuffenhausen, Nr. 22 136, 1 Klavier Marke„Ritmüller“, Göttingen, 1 Klavier Marke „August Förster“, Löbau 1. Sa., Nr. 10 659, 1 Klavier Marke„Schied- mayer“, Stuttgart, Nr. 31 463(51 718) und 1 Klavier Marke„Scharf& Hauck“, Nr. 4677. Die von Beschlagnahmen betroffenen Personen haben Gelegenheit, die freigegebenen Gegenstände in der Zeit vom 6. 2. bis einschl. 11. 2. 1956, tägl. von 8.30 bis 12 und von 12 bis 16 Uhr, samstags bis 11.30 Uhr, im Qu-é-Bunker in Mannheim zu besichtigen. Eigentumsansprüche können dort unter Vorlage von Beweismitteln geltend gemacht werden. Die Geltendmachung der Eigentumsansprüche und die Abholung des Eigentums hat innerhalb einer Frist von 8 Tagen nach Erscheinen dieser Bekanntmachung zu erfolgen. Nach Ablauf dieser Frist werden die nicht abgeholten Gegenstände als unanbringliche Sachen öffentlich versteigert. Der Versteigerungstermin wird noch bekanntgegeben. Diejenigen Personen usw., welche ihr Eigentum zerstört oder beschä- digt aufgefunden und zurückerhalten haben, sind gehalten, form- und fristgerecht binnen 90 Tagen nach Freigabe durch die US-Streitkräfte Antrag auf Abgeltung der Instandsetzungskosten zu stellen. Näheres ist beim Amt für Verteidigungslasten, D 1, 10, zu erfahren. Mannheim, den 1. Februar 1956 Amt für verteidigungslasten für den Stadt- u. Landkreis Mannheim. Mietgesuche Herr sucht möbl. Zimm. Steinmetz, Hansastraße 26, bei Handloser. Junger Techniker sucht dringend gutmöbl. Zimmer Nähe Almenhof- Lindenhof.— Angebote unter Nr. P 05194 an den Verlag. Suche dringend! 11 Einz.-Zim.-Whg., 32 Zweiz.-Whg., 15 Dreiz.-Whg., 7 Vierz.-Wohnung.,, sämtliche gegen Bkz. Immobilien van Loosen, Schwetzinger Str. 53 Angestellter, 58 J., sucht Leerzim., evtl. mit Kost, od. Kl.-Wohnung, Schlafzimmer vorhanden. Angeb. Gutmöbl. Zim. m. fl. W., mögl. m. Frühstück von jüng. Herrn, Nähe Rheinkai zum 1. April 56 gesucht. Angeb. unt. 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Sowohl hinsicht- lich der Schwierigkeiten, als auch in bezug auf Raumeinteilung, Harmonie und musika- Iisches Empfinden lag Rosl Pettinger weit vor ihren Konkurrentinnen. Alle Sprünge gelangen ihr sicher, und sie erhielt tosenden Beifall für ihre Darbietung. Trotzdem wurde sie von den elf Kampfrichtern schlecht be- wertet. Für den Inhalt erhielt sie im Durch- schnitt 5,4 Punkte, und auch für die Ausfüh- rung wurden ihr nur 5,4 Punkte gegeben. Die Italiener quittierten diese Bewertung der Kampfrichter, die der deutschen Meiste- rin den 10. Platz einbrachte, mit einem minu- tenlangen Pfeifkonzert. Mit Startnummer 14 erschien bei unter- gehender Sonne die zweifache Weltmeisterin Tenley Albright(USA) auf der Eisfläche. Aehnlich wie ihr Landsmann Hayes Alan Jenkins am Vortage, lief Tenley Albright auf Sicherheit. Sie hat einige neuartige Passagen mit schwierigen übergangen, legte aber kei- nen Wert auf allzuviel Sprünge. Ihr Olym- piasieg war sichergestellt, als acht Kampf- richter für den Inhalt die Noten 5,8 zwei die Noten 5,7 und einer die Note 5,6 anzeigten. Für die Ausführung stimmten sechs Kampf- richter mit der Note 5,8, drei mit der Note 5,7 und zwei mit der Note 5,6. Die nach der Pflicht an zweiter Stelle liegende Carol Heiss(USA), bot in den vier Minuten eine mit viel Tempo und Tempera- ment vorgetragene Kür. Sie begann mit drei schönen Doppelsprüngen, dann schien die 16 jährige jedoch etwas nervös zu werden. Mit tänzerischen Darbietungen und zahl- reichen Bögen überbrückte sie diese Sekun- den der Schwäche, um danach mit einer schönen Standpirouette aufzuwarten. In Sprechchören wurden die Kampfrichter von den italienischen Zuschauern aufgefordert, der blonden Amerikanerin die Höchstnote sechs zu geben. Die Unparteiischen kamen dieser Forderung jedoch nicht nach, Carol Heiss erhielt für den Inhalt ihrer Kür sechs- mal 5,8, dreimal 5,7, einmal 5.5 und ebenfalls einmal 5,9. Für die Ausführung gab es ein- mal 5,8, achtmal 5,7 und zweimal 5,6. Die Placierung: 1. Albright(OS) Platz- ziffer 13 Note 169,6; 2. Heiss(USA) 20/168, 1; 3. Wend(Oesterreich) 40/159,3; 4. Sugden (Großbritannien) 52,5/156,9; 5. Eigel(Oster- reich) 51/157; 6. Pach!(Kanada) 70/154, 7; 7. Machado(USA) 97/153,5; 8. Walter(Oster- reich) 88,5/153,9; 9. Johnston(Kanada) 94/ 152,6; 10. Pettinger Deutschland) 104/152, 0. Weltmeister Kusin fehlte ein Start: Skimarathon: ernberg auf einsamer folie Der Schwede verwies in dieser mörderischen Disziplin Hakulinen auf 2. Platz Der König der schwedischen Skilangläu- ker, Sixten Jernberg, stellte am Donnerstag bei den Olympischen Winterspielen in Cor- tina im Skimarathon über 50 km alles in den Schatten und gewann diesen Wettbe- Das Marathon-Duell ge Slæten Jernberg mit klarem Vorsprung vor seinem großen Rivalen Veikko Hakulinen (Finnland). Jernberg lag schon nach zehn Kilo- metern in Führung und dehnte seinen Vor- sprung bis ins Ziel bis auf 1:18 Minuten aus. werb und damit eine Goldmedaille in der phantastischen Rekordzeit von 2:50:27 Std. Jernberg, der bereits über 15 und 30 km zwei Silbermedaillen errungen hatte, blieb 1:18 Min. vor Veikko Hakulinen(Finnland), dem Cortina-Sieger über 30 km und Sieger über 50 km in Oslo, und verwies diesen großen Läufer in 2:51:45 auf den zweiten Platz. Eine hervorragende Energieleistung vollbrachte der Russe Fedor Terentjew, der sich unterwegs bei 40 km bereits unmittelbar hinter Hakulinen vorgearbeitet hatte, später aber wieder zurückfiel und in 2:53:32 seinem Land die Bronzemedaille sicherte. Als Vierter bewies der schon 37jährige Finnische Bauer Eero Kolehmainen, Holmen- kollensieger 1950 über 18 km, daß er immer noch in großer Form ist. Er beendete das schwere Rennen in 2:56:17 vor den drei Rus- sen Anatolij Scheljuchin(2:56:40). Pawel Koltschin(2:58:00) und Viktor Baranow (3:03:55). Dieser sprang für den wegen Er- krankung dem Start ferngebliebenen Welt- meister über 30 und 50 km, Wladimir Kusin (UdSSR), ein. Für Norwegen wurde es ein Tag der Enttäuschung, denn nach der Auf- gabe ihres als Besten geltenden Martin Stokken wurde Oddmund Jensen als 14. bester Norweger in 3:11:14 vor seinem Landsmann Edvin Landsem in 3:11:43. Der nach dem Startverzicht des DDR- Langlaufmeisters Cuno Werner einzige Deutsche in dieser Konkurrenz, Erner Mo- ring Erfurt), war sich dessen bewußt, daß er nur noch ehrenvoll abschneiden konnte, und das gelang ihm auch. Vom Start an verbissen laufend, war der 28 jährige Volks- polizist bei zehn km zunächst 25., bei 20 km War er bereits einen Platz vorgerückt, bei 30 km lag er auf dem 22. Rang und hielt diesen bis etwa 40 km, um dann zum Schluß als 20. die Ziellinie zu durchlaufen. Tenley Albright krönte gestern ihre Laufbahn mit dem Gewinn der Gold- medaille, die ihr im letzten Augenblick noch ihre IGjährige Landsmannin Carol Heiss durch eine wunderbare und mit schwierigen Sprüngen gespiclete aſfrobatische Kur abzujagen drohte, doch reichte der Punktvorsprung aus der Pflicht der 20jdhrigen Olympidazweiten von Oslo zusammen mit einer günstigen Bewertung ihrer Kür zum Sieg. Dritte und Gewinnerin der Bronzemedaille hinter den Amerikanerinnen wurde die junge Europameisterin Ingrid Wendl(Oesterreich). Freitag, 3. Februar 1956/ Nr. 2. Eine ung! am Donnerst lauf an den forderungen diese aber ih Strecke fast gleichen La wechselt das denn es ist kurzen Paus tempo zu f denkbar ung schaffte die 6 und minus Zeit: 2:50:27. Crocci, dem diesmal Teilnehmer und wurde en Langläufen, eine Stunde trafen, verdi besitzt. lage des spielten die ein besseres Obwohl die sehr schwer. meisterinnen line de Bief, gängerinnen Aus den letzten Begegnungen nichts gelernt: harten Männer den Marathonläufern liegt nahe. Während schmalen Langlauf-Skier für Jeleſonui aus Colina aubliche Leistung vollbrachten ag früh die 35 Langläufer, die schon um 8 Uhr morgens zum 50-Km- Lang. Start gingen. Unerhörte An- wurden an die Kräfte dieser gestellt. Ein Vergleich mit re Kräfte einteilen und, da die immer völlig eben ist, stets im ufrhythmus bleiben können, Streckenprofil beim 50-Km- Ski. Langlauf fast ständig. Die Verschnaufpausen bei den kurzen Abfahrten nützen nicht viel ungemein schwer, nach einer e wieder das richtige Schritt. nden. Ueberdies sind ja die Abfahrten eeignet. Sie gleiten kaum und lassen sich nur schwer in der Spur halten. S. Jernberg, der schwedische Holzfäller, keineswegs leichte Strecke bel 17 Grad in einer sensationellen Erneut mußten sich die Russen mit der Bronzemedaille und den Plätzen künk bis sieben begnügen. Im FHotel Pre russischen Quartier, hatte man fest mit einer weiteren Gold- medaille gerechnet. Werner Moring, Deutschlands einziger am Ski-Marathon, benötigte rund eine halbe Stunde länger als der Sieger och 20. Verglichen mit früheren bei denen die Deutschen oft und noch später am Ziel ein. g pit Der schen I. schafter Ide gast harte N rungen pilze f spannt schneide Hanau nem doch di eigenem zollte Warnun 25 Temperaturschwankungen zwischen minus Hder„B Münche hosen v den der die Rev es dem 18V St. Neustad Aufgabe erwarte 5 ent Morings Leistung alle An- erkennung. Moring wurde sechsbester Mittel. europäer in einer Disziplin, die in Deutsch- land kaum mehr als zwei Dutzend Anhänger Im Eishockey leistete sich die deutsch: Mannschaft mit 0:10 die zweithöchste Nieder- gesamten Turniers. Allerding Kanadier diesmal wesentlich stärker, können sie doch nach ihrer Nieder- lage gegen dle Lankees allenfalls noch durch Torverhältnis ihren Olympia. Titel auch diesmal erfolgreich verteidigen deutsche Mannschaft wiederum nur wenig Einsatz zeigte, muß doch aner- kannt werden, daß sie sehr fair spielte und bei einigen Torszenen ebensoviel Pech wie die Kanadier Glück hatte. Vergleiche im Eiskunstlauf sind immer In der Pflicht dürften die ehe- maligen Olympiasiegerinnen und Welt- wie Jeanette Altwegg, Jacque- Gundi Busch usw. kaum besser gewesen sein. höchstens die beiden Amerikanerinnen Al- bright und Heiss an das Können ihrer Vor- In der Kür aber kommen heran. P. Ludwig Hur Utti pausen z eigie eine gule Leisiung Kopfes spielende deutsche Eishockey mannschaft von den Kanadiern mit 10:0(1:0, 4:0, 5:0) überrannt Die deutsche Eishockey-Nationalmann- schaft verlor am Donnerstag in der Endrunde des Olympia- Turniers gegen Kanada mit 0:10(0:1, 0:4, 0:5). In der Vorrunde hatte sich Kanada mit einem 4:0-Sieg begnügt. Da in der Endrunde bei Punktgleichheit die Tor- differenz über die Verteilung der Medaillen entscheidet, mußten die Kanadier nach der Niederlage gegen die USA ein möglichst günstiges Ergebnis herausholen. Die Kitchener Waterloo Dutchmen boten aber in diesem Treffen nur eine durch- schnittliche Leistung, da sie von den zeit- weise völlig kopflos spielenden Deutschen nicht zur Hergabe ihres ganzen Könnens ge- zwungen wurden. Die Deutschen hatten aus den früheren Spielen nichts gelernt. Ihre Spielzüge waren zu durchsichtig und zu planlos, so daß die stämmigen kanadischen Abwehrspieler keine Probleme zu lösen hatten. Entscheidende Nachteile bei den Deutschen waren außerdem ihre mangelnde Schnelligkeit, ihr ungenaues Zuspiel und das schlechte Stellungsspiel. Eine gute Leistung zeigte lediglich der Krefelder Torwart Jansen. Die deutsche Mannschaft spielte in fol- gende Aufstellung: Jansen, Biersack, Gut- towski; Ambros, Beck; Sepp, Egen, Rampf; Pittrich, Huber, Endres; Jochems, Zach und Kogmann. Das erste Drittel brachte bei zahmem Spiel keinerlei Höhepunkte. Logan schoß in der sechsten Minute den ersten kanadi- schen Treffer. Die deutschen Spieler, vor allem Egen, übertrieben die Einzelaktionen und spielten die Scheibe ständig dem Geg- ner auf den Schläger, Krasse Deckungsfehler verhalfen den Kanadiern im zweiten Drittel durch Lee und Rope zur 3:0-Führung. Als Ambros auf der Strafbank saß, erhöhte Hurst auf 4:0 und Scholes schoß wenig später das 5. Tor. Vorübergehend wurde die deut- sche Mannschaft etwas aktiver, aber den Angriffsaktionen fehlte die Kraft. Im Schlußdrittel erhöhten die. Kanadier durch Rope, Martin, Logan, MeKkenzie und Theberge auf 10.0 und holten damit nach dem 23:0 gegen Oesterreich in der Vorrunde das zweithöchste Ergebnis im olympischen Tur- nier heraus. Dem deutschen Tor drohte; immer dann große Gefahr, wenn der dritte Sturm, der schlechteste Mannschaftsteil, auf dem Eis War. Eishockey- Trostrunde Italien errang am Donnerstag in der Trostrunde des Olympia-Eishockeyturnien einen weiteren 813-Erfolg über die Schwei Am Vortag waren die Oesterreicher mit 800 Toren von den Azurris bezwungen worden. In einem weiteren Spiel der Trostrunde schlug Polen die Schweiz mit 6:2(2:1, 20 2:0. Osterreich unterlag Polen mit 3:4 Toren Der Zeitplan für Freitag 8.00: Viererbob(I. und 2. Lauf) 11.00: Abfahrtslauf der Herren 11.00 Eishockey: Kanada— Schweden 14.30: Eiskunstlauf der Paare 19.00: Eishockey: CSR— Deutschland 21.30: Eishockey: UdssR— USA Har und Kopfhau brewehen Pflege, darum BRVYTLICREEM des Hacirpflegemittel mit dem doppfkikfrzxr eee A. Doppeleffek,, dos heißt Pflege von Hacr und Kopfhav zugleich. 8RVYICREEM verleiht threm Haar den notör- lichen, gufen Sitz und schützt die Kopfhaut vor den schd- cligenden Einflüssen von Staub und Schmutz. 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Dammstraße 35, parterre. Sonderangebot! Nur 135, DM kostet ein Gaherd, 3flam., mit Abdeck- K o deseltigt Gerdehe MORGEN Selte? I 28/ Freitag, 3. Februar 1956 F Die ersten Vier müssen reisen: Der 22. Spieltag in der zweiten süddeut- schen Liga sieht die vier führenden Mann- schaften auf fremden Plätzen. Kein Zweifel, ale gastgebenden Vereine werden ihnen eine harte Nuß zu knacken geben und Verände- zungen in der Reihenfolge an der Tabellen- spitze wären keine Ueberraschungen. Ge- spannt darf man insbesondere auf das Ab- schneiden der Freiburger„Bobbele“ bei Flanau 93 sein. Das Vorspiel endete mit nem klaren 2:0-Sieg des Tabellenführers, doch die Tatsache, daß die Mainstädter auf eigenem Platz noch ohne Niederlage sind, zollte dem Meisterschaftsaspiranten eine Warnung sein. Kaum weniger reizvoll ist die Begegnung der„Bayern“-Mannschaften von Hof und Aünchen, bei der sich die Münchener Rot- nosen vielleicht mit dem ersten Unentschie- den der Saison zufrieden geben müssen. Um die Revanche für das 0:6 vom Vorjahr geht es dem zu Hause ebenfalls noch unbesiegten ISV Straubing, der den Tabellendritten VfL. Neustadt erwartet. Relativ einfach ist die Aufgabe, die den ASV Cham in Penzberg erwartet. Trotzdem ist der Neuling, dem das N ſpitzenyeitern wird auf den Zahn gefunii 2 Liga: Waldhof beim punktgleichen FC Singen/ Duell der„Bayern“ in Hof Wasser am Halse steht, für eine Ueber- raschung gut. Ein Punktverlust Hanaus kann für den SV Waldhof eine weitere Verbesserung des Tabellenplatzes bedeuten. Das Spiel beim Punktgleichen Singen 04 ist zwar alles an- dere als leicht, doch zeigten die Blau- Schwarzen im neuen Jahr eine so beachtliche Formverbesserung, daß man ihnen auch am Hohentwiel Chancen einräumen darf. Ebenfalls auf eine Verbesserung des Ta- bellenplatzes hofft der Sv Darmstadt, der auf eigenem Gelände den 2:0-Sieg der Vor- runde gegen Hessen Kassel wiederholen will. Der Tabellenvorletzte VfB Helmbrechts ließ am Sonntag durch das 5:2 gegen den TSV Straubing aufhorchen. Trotzdem hat der Neuling bei Ulm 46 nur geringe Chancen, den ersten Auswärtssieg zu holen. Während sich der SV Wiesbaden zu Hause gegen Schlußlicht Bamberg klar behaupten sollte, läuft der Karlsruher FV Gefahr, im Heim- spiel gegen den 1. FC Pforzheim beide Punkte abgeben zu müssen, und damit wert- vollen Boden zu verlieren. Erstmals am 18/19. Februar in Westdeutschland: I fleues Weiisystem im Fußball-Joſo Zusätzlich zum Zehner- und Zwölfertip eine„Siebener-Punkt-Auswahlwette“ ö Der westdeutsche Fußballtoto und der Sporttoto Rheinland-Pfalz führen gemein- zam in diesem Monat zusätzlich zu den bis- berigen Zwölfer- und Zehnerwetten für die Bundesrepublik eine sogenannte„Siebener- punkt-Auswahlwette“ ein, teilt die West- deutsche Fußballtoto-GmbH in Köln am Donnerstag mit. Das neue Tipsystem, das sich im Ausland— vor allem in England unter 6 Bezeichnung„Triple Chance“— bereits großer Beliebtheit erfreut, wird erstmals am 1/19. Februar in Westdeutschland gespielt. Der Tipzettel der„Siebener-Punkt-Aus- pahlwette“ enthält an jedem Toto-Wochen- ende insgesamt 42 Spiele, von denen sich der Fetter sieben auswählen und zur„Punkt- Wertung“ ankreuzen kann. Für jedes an- bekreuzte Spiel, das der Platzherr gewinnt, erhält der Tipfreund einen Punkt, für jedes, das die Gastmannschaft gewinnt, zwei Punkte und für jedes angekreuzte Spiel, das Unentschieden endet, werden dem Wetter drei Punkte gutgeschrieben. Die höchst mögliche Punktzahl ist also 21, wenn alle 8 angekreuzten Spiele unentschieden enden. Die Gewinnausschüttung wird entspre- chend vorgenommen: Im ersten Rang landen die„Auswahl- Wetter“, die die höchste bei der jeweiligen Wette erzielte Punktzahl er- reicht haben, während der zweite Rang die R. Lackus, Trainierarbeit belohnt: ſberbel gelang der, große fprung“ Vor etwa 25 Jahren begründete Kurt Bernhold die Springerschule des TSV 46, die beit 1937 von Richard Lackus mit außerge- wöhnlichen Erfolgen betreut und beacht- lichen Leistungen geführt wurde. Zwei neue Meisterschaften sind der Lohn für die inten- dye Arbeit, die in der Springerschule seit lahr und Tag auf breiter Basis geleistet Wird. Die 15 jährige Bärbel Urban holte sich 1 0 Sonntag bei den Süddeutschen Hallen- eisterschaften nicht nur den Titel am l-m- rett, sie gewann auch, vor ihrer Vereins- lameradin Doris Büttner, das Turmsprin- en. Mit diesem Sieg gelang Bärbel der groge Sprung“ vom Brett zum Turm, wobei ie sich im Turmspringer-Lehrgang in Ber- m zu dem sie auf Grund ihrer Karlsruher leistung eingeladen wurde, stilistisch weiter ſerbessern dürfte. zweithöchste und die dritte Rang die dritt- höchste, erzielte Punktzahl berücksichtigen. Die einmalige Teilnahme an der„Siebener- Punkt-Auswahlwette“ kostet 50 Pfennig. VIR/ KSC gegen Südwestauswahl Das Karlsruher Wildparkstadion ist am 1. Mai Austragungsort eines Fußballaus- wahlspiels zwischen Südwest und Baden. Die Farben des Südwestens sollen dabei eine Kombination 1. FC Kaiserslautern, FR. Pirmasens und Phönix Ludwigshafen ver- treten. Baden will seine Mannschaft mit Spielern des KSC und des VfR Mannheim aufstellen. Südwest setzt Spiele ab Der Südwestdeutsche Fußballverband hat am Donnerstag alle für das kommende Wochenende angesetzten Spiele der ersten und zweiten Amateurliga Südwest sowie sämtlicher unteren Klassen wegen der strenge Kälte abgesetzt. Die Begegnungen finden zu einem noch nicht bestimmten Spã- teren Termin statt. WI-Fußballer unterlagen 1:4 Im Gruppenspiel zur Deutschen Hoch- schulmeisterschaft im Fußball besiegte die Technische Hochschule Darmstadt die Elf der Wirtschaftshochschule Mannheim sicher mit 41(2:1) Toren. Die Darmstädter sind damit in ihrer Gruppe(TH Karlsruhe, Tf Darm- stadt, Universität Heidelberg und Wirt- schaftshochschule Mannheim) bereits Grup- penmeister. Drei Deutsche noch dabei Am zweiten Tag der 26. Internationalen Hallentennis-Meisterschaften von Deutsch- land in Köln schied bereits der größte Teil der deutschen Spieler aus. Nur Ernst Buch- holz, Köln, und Helmrich, Mannheim, sind noch im Einzel wettbewerb. Sirola schlug Feldbausch, Duisburg, 3:6, 6:1, 6:4, 6:2 und Johansson(Schweden) Engelbert Koch, Köln, 6:2, 6:4, 3:6, 6:3). Weitere Ergebnisse: Helm- rich— Bohnen, Rheydt, 6:3, 5:7, 6:2, 15:13. Branovic, Nürnberg,— Haillet(Frankreich) 6:4, 1:6, 3:6, 3:6. Mezzi(Belgien)— Sanders, Rheine, 6:4, 6:4, 8:6. Bei en Damen setzte sich Erika Vollmer, M.-Gladbach, 6:0, 6:4 Segen Marlies Paas, Köln, durch Kohr und Dluzak gingen k. o. Waldhofboxer verloren in Zürich 8:12 Die verstärkte Staffel des Boxclubs Zü- rich gewann am Mittwochabend vor 1300 Zuschauern einen Klubkampf gegen die Mannschaft des SV Waldhof mit 12:8 Punk- ten. Die Ergebnisse: Fliegen: Basel(W) Punktsieger über Zogg; Bantam: Widmer Punktsieger über R. Hans(W); Feder: Müller Punktsieger über K. Hans(W); Leicht: Kren- cek K. o.-Sieger in der 3. Runde über Kohr (W); Halbwelter: Roth(W) Abbruchsieger in der zweiten Runde über Herzog; Welter: Nemeth(W) Punktsieger über Springwald; Halbmittel: Müller(W) Punktsieger über Giger; Mittel: Hauk K. o.-Sieger in der ersten Runde über Dluzak(W); Mittel: Potzauer Aufgabesieger in der ersten Runde über Klatezki(W): Mittel: Büchi Aufgabe sieger in der zweiten Runde über Brot- korb(W). „Auflösung ist gesetzwidrig“ Der Beschluß des Verbandstages des Westdeutschen Fußballverbandes vom 9. Juli 1955 über die Auflösung der zweiten Fuß- balliga West mit Ablauf der Saison 1955/6 sei im Sinne des Paragraphen 35 des Bür- gerlichen Gesetzbuches gesetzwidrig und da- mit nichtig, lautete die Entscheidung des Verbandsgerichts des Westdeutschen Fuß- ballverbandes. Der betreffende Paragraph im BGB besage, daß Söłnderrechte, die Mit- gliedern eines Vereins eingeräumt werden, nicht ohne Zustimmung der Betroffenen aufgehoben werden können. Wenn ein Ama- teurverband wie der WFV, so begründete das Verbandsgericht, einem Teil seiner Mit- glieder gestattet, Vertrags-Fußballabteilun- gen zu unterhalten, so sei diesen damit ein Sonderrecht im Sinne des Paragraphen ein- geräumt. Aus diesem Grunde sei der Be- schluß des Verbandstages gesetzeswidrig. Das Verbandsgericht entschied sich damit für den Antrag des VfL Bochum, der im Namen aller Zweitligavereine den Auflösungsbe- schluß angefochten hatte. In Feudenheim und Sandhofen: Fut Gästestagteln kaum elibas u erben“ Ringer- Oberliga: Brötzingen vor sicherem Sieg/ Lampertheim in Ladenburg Am ersten Februar-Wochenende sind Mannheirns Ringerstaffeln ASV Feudenheim und Eiche Sandhofen in Heimkämpfen vor keine allzu schwere Aufgabe gestellt. Von den Sandhöfern erwarten wir gegen Ziegel- hausens„Germanen“ einen ebenso klaren Sieg, wie vom ASV, bei dem der allerdings unberechenbare Neuling Kirchheim antritt. Der sechste Tabellenplatz winkt dem SRC Viernheim im Falle eines Heimsieges über Germania Bruchsal. Auch Tabellenführer Brötzingen dürfte es nicht schwer fallen, auf eigener Matte am ASV Heidelberg für das 3:5-Vorkampfergebnis Revanche zu nehmen. Ofken ist der Ausgang der Begegnungen Oestringen— SpVgg Ketsch und Kirrlach— Wiesental. In der Landesliga konzentriert sich dies- mal das Interesse auf die Ladenburger Aus- ein andersetzung zwischen dem Tabellen- dritten und Spitzenreiter ASV Lampertheim. Für die Südhessen bedeutet eine Niederlage wahrscheinlich den Verlust der Tabellen- führung, für die Gastgeber, die sich in den letzten Wochen erstaunlich verbessert haben, geht es darum, den dritten Platz zu behaup- ten. Man darf also eine erbitterte Aus- einandersetzung erwarten, deren Ausgang völlig offen ist. Gäste-Erfolge wird es wohl in Rohrbach und Oftersheim geben, wo der KSV Schriesheim, bzw. ASV Eppelheim an- treten. In den Bergsträßer Lokalkämpfen Laudenbach— Niederliebersbach und Hems- bach— Sulzbach sollten sie die Hausherren knapp behaupten. Bei einem Heimsieg über die Sd Brühl ist der Tabellenführer AC Neu- lußheim in der Kreisklasse nicht mehr ein- zuholen. Während sich AV Schwetzingen zu Hause gegen Oftersheim„zweite Garnitur“ klar behaupten sollte, liegt bei der Begeg- nung Hockenheim— Fortuna Edingen eine Punkteteilung am nächsten. In der Gewichtheber-Oberliga scheint es zwischen AC 92 Weinheim und KSV Durlach zu einem toten Rennen um die Meisterschaft Schwere Aufgabe beim FV Daxlanden: Fällt de, DSC feidelbe-g weile, Zurück? Spitzenreiter Viernheim beim Schlußlicht Rohrbach/ ASV erwartet Bretten Die wichtigste Begegnung in der ersten nordbadischen Amateurliga wird am Sonntag in Daxlanden ausgetragen, wo mit dem gast- gebenden FV und dem DSC Heidelberg zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die sich beide noch Chancen auf den Gewinn des Meistertitels ausrechnen. Der DSC wird frei- Ich diesmal alles auf eine Karte setzen müs- sen, will er bei den Karlsruher Vorstädtern keine Punkteinbuße erleiden und damit wei- ter zurückfallen. Spitzenreiter Viernheim dürfte in Rohrbach beim Tabellenletzten ebenso leichtes Spiel haben wie der ASV Durlach auf eigenem Gelände gegen Wein- heim. Um die Verbesserung ihrer Mittelfeld- plätze geht es Phönix Mannheim(in Leimen) und VfL Neckarau(in Plankstadt). Auf dern Polizeisportplatz wird es am Sonntagmorgen, 11 Uhr, eine erbitterte Auseinandersetzung zwischen ASV Feudenheim und VfB Bret- ten geben, da beide Vereine zum Kreis der abstiegsbedrohten Vereine gehören und in den restlichen Spielen alles versuchen wer- den, ihre Position zu verbessern. H. G. Winkler Doppelsieger Im Internationalen Reit- und Spring- turnier in Berlin gewann Weltmeister Hans Günther Winkler am Mittwoch das Jagd- springen der Klasse M(14 Sprünge— 12 Hindernisse— 412 m) mit„Gronau“ und belegte auf„Skala“(47, 2 und 47,4 Sek.) den zweiten Platz vor Fritz Thiedemann auf „Finale“. Das Internationale Amazonen Jagdspringen Klasse M entschied Helga Köh- ler, Verden, mit„Page“ in 50,2 Sek. fehler- los zu ihren Gunsten. Viernheim„Halbzeitmeister“ Mit dem 9:4-Erfolg über die TSG Plank- stadt beendete TV Viernheim als ungeschla- gener Halbzeitmeister die Vorrunde der Tischtennis- Verbandsliga. In den übrigen Begegnungen dieser Klasse gab es folgende Ergebnisse: Buchen— TV Seckenheim 8:8, TSG Heidelberg II— FC Friedrichsfeld 219, TSG Heidelberg I— TSV Sandhofen 90, Mosbach— Weinheim 9:7. „Goldene“ für Jean Benzinger Es ist ein sehr schöner Brauch im nord- badischen Schwerathletik- Verband, die Lei- stungen seiner besten Sportler und ver- dienstvollsten Funktionäre alljährlich in einem„Ehrentag“ zu würdigen. Zwei Kraft- sport-Pioniere des Kreises Mannheim wur- den diesmal in Karlsruhe mit der goldenen Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet: Jean Benzinger(Feudenheim) und Jakob Lamade(Heidelberg). Außerdem gab es wertvolle Buchpreise für die aktiven Sport- ler Hans Weber, Walter Hermann beide Kirchheim), Oskar Brugger(Feudenheim) und Hermann Kuhn sen.(Weinheim). Her- mann Kuhn jun. erhielt außerdem zusam- men mit Willi Brunner(für die Dreikampf- leistung im Rasenkraftsport von 289,25 Punk- ten) die neue badische Rekordmedaille. zu kommen. Allerdings erwartet die Karls- ruher Vorstädter am Samstagabend beim KSV 84 Mannheim eine schwere Aufgabe, denn die Mannheimer dürften alles daran- setzen, sich durch einen Sieg den dritten Tabellenplatz zu sichern. AC 92 sollte zu Hause mit den Obrigheimer„Germanen“ kurzen Prozeß machen.—. 211 Prominente Boxer in Frankfurt Im Mittelpunkt der sieben Boxkämpfe einer internationalen Veranstaltung am Samstag in Frankfurt stehen die beiden Schwergewichtstreffen mit Willi Höpner (Hamburg)— Johnny Williams(England) und Rex Layne Hans Friedrich Mort- mund). Außerdem beansprucht der Welter- gewichts- Titelkampf zwischen dem Frank- kurter Lokalmatador Ernst Zetzmann und Meister Günter Hase(Berlin) besonderes In- teresse. Layne gibt Friedrich für eine Niederlage im September 1954 in Salt Lake City Re- vanche. Damals wurde der Dortmunder nach fünft Runden aus dem Kampf genommen. Heute ist er jedoch um einige Erfahrungen reicher. Er trozte dem Europameister Cavic- chi zweimal ein Unentschieden ab.— Johnny Williams hat sich auch nach dem Verlust sei- nes Empiretitels in Deutschland einen guten Namen erhalten, nicht zuletzt durch seinen K. o.-Sieg über Gerhard Hecht. Europamei- ster Höpner wird dem Engländer alles ab- verlangen. Zetzmann kämpft um die Erfül- lung seines größten Wunsches und geht nicht aussichtslos in die Meisterschafts-Entschei- dung im Weltergewicht. Meisterschaften in Heilbronn i Im Zeichen der Vorbereitungsarbeiten auf die Olympischen Spiele in Melbourne stand die Ausschußsitzung des Deutschen Ruderverbandes am Wochenende unter Lei- tung des Präsidenten Dr. Wülfing in Essen. Wie nach Abschluß der Sitzung bekannt wurde, werden die Deutschen Meisterschaf- ten der Männer und Frauen auch 1956 wieder zusammen mit der Sektion Rudern der Sowjetzone ausgetragen, und zwar am 11./12. August in Heilbronn. Von besonderer Bedeutung sind die Europameisterschaften vom 26. August bis zum zweiten September in Bled/ Jugoslawien. Nach einer Erklärung Dr. Wülfings werden alle deutschen Boote, die bei diesen Titelkämpfen eine gute Rolle spielen, eine Chance haben, nach Melbourne 2U reisen. Drei Dutzend Tore in Basel Mit einer guten Gesamtleistung erzielten die Schweizer gegen eine deutsche Hallen- handball-Auswahl am Mittwoch vor 5000 Zu- schauern in Basel ein beachtliches 18:18(7:7, 5:7, 6:4). Beide Mannschaften lieferten sich ein schnelles und spannendes Spiel, in dem schon in den ersten 15 Minuten 13 Tore fle- len. Kurz vor der Pause erreichten die Eid- genossen den 7.7-Gleichstand und gingen darauf sogar in Führung. Die Deutschen spielten dann aber groß auf und lagen bald mit 12:9 vorn. Mit 14:12 für Deutschland ging es in die dritte Spielphase, in der die Gast- geber nach gleichwertigen Leistungen den Ausgleich erzwangen. Wieder einmal Der italienische Halbschwergewichtsboxer Lorenzo Rocci besiegte Werner Münch, Mannheim, am Mittwochabend in Mailand in der zweite Runde durch k. o. Der Kampf sollte über acht Runden gehen, doch schickte eine schwere Rechte des Italieners den Mann- heimer schon in der zweiten Runde für die Zeit auf die Bretter. Der italienisſne Box- sportverband hat beschlossen, die Börse Münchs wegen seiner schlechten Leistung einzubehalten. Zelbattatige felnigung des We- Seckene — Höchstes Lob! in wenigen ſogen frei von Husten, Verschleimung. Seht gut geholfen. So schreiben dankbare kunden. Nehmen ouch Se bei Halsschmerzen, Husten, fleiserkeit flustfg- bons, Bl. 75 Pf. in harmqckigen fölſen Husto- Glycin flõssig fl. J. 30 u. J. 25. Nur in derschyotz: coten Ek. in Apoth., Orog. Unreine Habt, Ekzeme, Fußpilz beseiſigt Chtrondf-Ascro-Selfe ö Kraftfahf zeuge 0 Verkauf Far 600 ohne Salzedure (loOSET-Rld bet Wesser- u. 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Seite 10 MORGEN Der Briefwechsel Eisenhower-Bulganin Zusammenfassung der wichtigsten Auszüge aus den kürzlich gewechselten persönlichen Schreiben Der Regierungschef der Sowietunion, Marschall Bulganin, richtete kürzlich einen persönlichen Brief an den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Eisenhower, in dem er zur Entspannung der Weltlage den USA einen 20jährigen Freundschaftspakt anbot. Noch vor seinen Besprechungen mit Pre- mierminister Eden hat Eisenhower Bul- ganin ebenfalls in einem Brief geantwor- tet und das Angebot des Freundschafts- paktes abgelehnt. Da in diesen Briefen von beiden Staatsmännern Grundsätz- liches über die ihnen eigene Betrachtung der Weltlage und der daraus resultieren- den Richtlinien ihrer Politik gesagt wird, veröffentlichen wir die wichtigsten Stel- len dieser Briefe im Wortlaut. Der Brief des sowietischen Ministerprä- sidenten Bulganin an Präsident Eisenhower hat in seinen wesentlichsten Teilen folgenden Wortlauf: „Sehr geehrter Herr Präsident, in der testen Ueberzeugung, daß Sie meine Sorge über den gegenwärtigen Zustand der Be- ziehungen zwischen unseren Ländern teilen, möchte ich Ihnen meine Gedanken über mög- liche Wege zur Verbesserung dieser Bezie- hungen übermitteln. Sie sind, dessen bin einer Meinung, daß die nationale Situation von allen Staaten Mag- nahmen verlangt, um die internationalen Spannungen zu verringern und Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen den Staaten zu stärken. Das würde den innigen Wunsch der Völker erfüllen, in Frieden und Ruhe zu Ieben und ihre materiellen Hilfsquellen und ihre Energie konstruktiver Arbeit, kulturel- ler Entwicklung und dem Wohlstand zu widmen. Auf der Konferenz der Regierungschefs der vier Mächte in Genf drückten wir alle unsere Bereitschaft aus, uns für die Verrin- gerung der internationalen Spannungen und Für die Verbesserung der Beziehungen zwi- schen den Staaten in Einklang mit den Grundsätzen der friedlichen Koexistenz und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit einzu- setzen. Es besteht kein Zweifel, daß für eine Künftige Verringerung der internationalen Spannungen die Frage der Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den Vereinig- ten Staaten eine besondere Bedeutung hat Die Geschichte der Beziehungen zwischen unseren Ländern liefert den überzeugenden Beweis für die Tatsache, daß ihre freund- schaftliche Zusammenarbeit, die sich auf ge- genseitiges Verstehen und gegenseitige Ach- tung der Souveränität gründet und die sich später auf den gemeinsamen Kampf gegen die Kräfte der Aggression stützte, den wich- tigsten Interessen der Völker beider Länder entspricht. Es ist sicher kein Zufall, daß sich die Völker unserer Staaten mit Ausnahme der Periode ausländischer Intervention gegen die junge Sowjetrepublik nie bekämpft ha- ben, daß es niemals zwischen ihnen unüber- brückbare Differenzen und auch keine Gren- zen oder Gebiete gab und noch heute gibt, die Gegenstand eines Streites oder eines Konfliktes sein könnten. Das Leben selbst hat bewiesen, daß sich die Zusammenarbeit zwischen der Sowjet- ich sicher, mit mir gegenwärtige inter- 22 0 und den Vereinigten Staaten nicht auf 5 Alls- oder Eintagsmotive, sondern auf grunglegende und dauernde Interessen grün- det. Das fand vor allem eine wesentliche Manifestation in der Tatsache, daß unsere Länder in beiden Weltkriegen Verbündete Waren Es ist sehr bedauerlich, daß sich die Be- zlehungen der Freundschaft und Zusammen- Arbeit zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten in der Nachkriegszeit verschlechterten. Die Verschlechterung der Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika steht — welche Gründe sie auch haben mag— im Gegensatz zu den Interessen des sowjetischen und des amerikanischen Volkes und hat einen negativen Einfluß auf die ganze inter- nationale Situation. Es ist natürlich unmöglich, die Tatsache zu übersehen, daß in der Periode des„Kalten Krieges“ zwischen der Sowjetunion und den Vereinigte Staaten ernsthafte Meinungsver- schiedenheiten in bezug auf verschiedene in- ternationale Probleme entstanden sind, die mit der Abrüstung, der Gewährleistung der Sicherheit in Europa, der deutschen Frage, mit gewissen Problemen im Fernen Osten zusammenhängen, und ich habe die Bedeu- tung der obengenannten Probleme erkannt. Bei der letzten Konferenz der Außen- minister der vier Mächte in Genf wurden selbst bei einer Verringerung der Kluft zwischen den Standpunkten der beiden Sei- ten in einzelnen Fragen wesentliche Mei- nungsverschiedenheiten deutlich, und es wird weiterer Bemühungen um das notwen- dige Uebereinkommen zu einer Lösung der obigen Probleme bedürfen. Das Andauern des bestehenden Zustandes der sowjetisch- amerikanischen Beziehungen kann jedoch die Beilegung ungelöster, internationaler Probleme nicht fördern. Gleichzeitig schafft eine Besserung der sowijetisch- amerikani- schen Beziehungen, die den Wunsch unserer Völker nach einer Ausgestaltung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Ländern erfüllen würde, vielleicht eine neue internationale Atmosphäre, die der Lösung strittiger Fragen durch Ver- handlungen von einer für beide Seiten an- nehmbaren Grundlage aus dienlich ist Ich glaube, daß Sie, Herr Präsident, zu- gestehen, daß unter den augenblicklichen Bedingungen die internationale Spannung die Möglichkeit eines Friedensbruches in sich birgt, wobei die Nationen all die gefähr- lichen Konsequenzen zu tragen hätten. Dar- über hinaus weiß jeder, daß die neuesten Kriegsmittel, wie Atom- und Wasserstoff- Waffen, verschiedene Instrumente der mo- dernen Düsen- und Raketentechnik sowie andere Arten von Massenvernichtungsmit- teln, die Völker aller Länder in eine glei- chermaßen gefährliche Lage bringen Im gegenwärtigen Zeitpunkt ist es mehr denn je die Pflicht jedes Staates, um die Aufrechterhaltung und Stärkung des Frie- dens und die Lösung internationaler Streit- fälle mit nur friedlichen Mitteln bemüht zu sein, ganz im Einklang mit den Zielen und Grundsätzen der Vereinten Nationen. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß die Völker der Sowjetunion und der Ver- einigten Staaten von Amerika in gleicher Weise daran interessiert sind, dem Wett- rüsten ein Ende zu bereiten, das sie zwingt, ihre Kräfte und ihre Hilfsquellen für un- produktive Zwecke zu verschwenden Eine Verbesserung der sowjetisch- ameri- kanischen Beziehungen würde die Been- digung des Wettrüstens erleichtern Ich bin ehrlich überzeugt, daß eine Ver- besserung in den sowietisch- amerikanischen Beziehungen dringend nötig ist. Meiner An- sicht nach könnte diesem Ziel durch den Ab- schluß eines Vertrages der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern gedient werden. Ein solcher Vertrag würde vorsehen, daß die Parteien in einem Geiste echter Zusam- menarbeit und gegenseitigen Verstehens die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Völkern der Sowjetunion und der Ver- einigten Staaten auf der Grundlage der Gleichberechtigung, der gegenseitigen Ach- tung der staatlichen Souveränität und der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten entwickeln und stärken und all ihre inter- nationalen Streitigkeiten in Einklang mit den Bestimmungen der Charta der Verein- ten Nationen nur mit friedlichen Mitteln beilegen. Der Vertrag könnte auch ein Abkommen der Parteien vorsehen, wonach sie gestützt auf den Grundsatz des beiderseitigen Nut- zens und der Gleichberechtigung bei der Ent- wicklung und Stärkung der wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Zusam- menarbeit zusammenarbeiten sollten Ich glaube fest, daß der Vorschlag für den Abschluß eines Vertrages der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen der Sowiet- union und den Vereinigten Staaten zur Ver- besserung der sowjetisch- amerikanischen Be- ziehungen im Interesse der Stärkung des Friedens und zur weiteren Entspannung von Ihnen günstig aufgenommen und beim sowije- tischen und amerikanischen Volk sowie in anderen Ländern einen positiven Widerhall finden wird. g Ich bin sicher, daß ich bald einen Aus- druck der Gedanken Eurer Exzellenz über dieses Thema erhalten werde.“(Es folgt dann der sowjetische Paktenwurf, den wir in unse- rer Ausgabe vom Montag, 30. Januar, auf Seite 2, bereits veröffentlicht haben.) Die Antwort des amerikanischen Präsidenten Im Antwortbrief Präsident Eisenhowers heißt es:„Sehr geehrter Herr Vorsitzender, ich möchte Ihnen für Ihren Brief vom 23. Ja- nuar danken, den mir Botschafter Sarubin überbrachte. Ich habe ihn gründlich durch- dacht. Lassen Sie mich zunächst sagen, daß ich in der Tat glaube, daß die gegenwärtige internationale Situation von allen Staaten, vor allem den Großmächten, verlangt, sich um eine Minderung der internationalen Spannung und um die Stärkung des inter- nationalen Vertrauens und der Zusammenar- beit zu bemühen. Je mehr die Zerstörungs- kraft wächst, desto dringender wird es, nicht nur um die Kontrolle und Beschränkung die- ser Kraft bemüht zu sein, sondern auch die Antagonismen zu beseitigen, durch die Men- schen versucht werden könnten, diese Kraft anzuwenden. Dieser Gesichtspunkt wird, des- sen kann ich Sie versichern, vom Volk der Vereinigten Staaten und von all seinen poli- tischen Führern ohne eine einzige Ausnahme vertreten. Ich bin auch sicher, daß diese An- sicht von allen Völkern der Welt vertreten wird und daß diejenigen, die mit politischer Verantwortung betraut wurden, die hohe Pflicht haben, entsprechend der universellen Sehnsucht der Völker nach Frieden zu han- deln Es gibt nichts Ehrenhaftes, das wir nicht tun würden, wenn Wir überzeugt wären, daß es einem gerechten Frieden in der Welt die- nen könnte. Von diesem Gesichtspunkt aus habe ich Ihre Anregung geprüft, ob der Sache des Friedens jetzt durch den Abschluß eines zwanzigjährigen Vertrages der Freund- schaft und Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern gedient würde. Ich stelle zunächst fest, daß unsere Länder schon durch einen feierlichen Vertrag— die Charta der Vereinten Nationen— miteinan- der verbunden sind. Der Vertrag, den Sie jetzt vorschlagen, würde aus drei Artikeln beste- hen. Ich stelle auch fest, daß jedem von ihnen schon durch die ausdrücklichen Bestimmun- gen dieses Vertrages der Vereinten Nationen zwischen uns Genüge getan ist Die Charta der Vereinten Nationen ist ein feierlicher Vertrag nicht nur zwischen Ihrem Land und unserem eigenen, sie ist auch ein Vertrag zwischen vielen Ländern, die alle an uns und untereinander gebunden und alle mit dem Weltfrieden befaßt sind. Das amerikani- sche Volk wünscht ernsthaft, dem Zielen die- ser Charta zur Verwirklichung zu verhelfen. Aber der gegenwärtige Zustand internatio- naler Spannung wurde durch die Worte der Charta nicht verhindert. Wie können wir hof- fen, daß die gegenwärtige Situation lediglich durch die Wiederholung dieser Worte in zwei- seitiger Form geheilt würde? Ich frage mich, ob ein peuer Vertrags- abschluß, diesmal nur auf zweiseitiger Basis, nicht vielleicht gegen die Sache des Frie- dens arbeitet, indem er die Illusion schafft, daß durch einen Federstrich ein Ergebnis erzielt worden sei, das in Wirklichkeit nur durch einen Gesinnungswandel erreicht werden kann. Freundschaftliche Zusammen- arbeit zwischen Staaten hängt nicht nur von vertraglichen Versprechungen, sondern von dem Geist ab, der die Regierungen beseelt und von der tatsächlichen Haltung.“ In diesem Geiste, fährt Eisenhower fort, sei er zur Genfer Konferenz gefahren, auf die er große Hoffnungen gesetzt habe.„Lei- der mußte das amerikanische Volk traurig schließen, daß die Ereignisse nachher seine Hoffnung nicht rechtfertigen. In Genf be- auftragten wir unsere Außenminister, wirk- same Maßnahmen für die Lösung von drei bestimmten Problemen vorzuschlagen. Das erste dieser Probleme war das der euro- päischen Sicherheit und Deutschlands. Wir hatten ausdrücklich beschlossen, daß die deutsche Frage und die Wiedervereinigung Deutschlands durch freie Wahlen im Ein- klang mit den nationalen Interessen des deutschen Volkes und den Interessen der europäischen Sicherheit gelöst werden sollte. Trotz konstruktiver Vorschläge der drei Westmächte für die deutsche Wiedervereini- gung und die europäische Sicherheit war Ihre Regierung der Ansicht, daß sie zur Zeit auf keinen Vorschlag eingehen könne, der die Wiedervereinigung Deutschlands durch freie Wahlen vorsieht. Das zweite Problem war das der Ab- rüstung. In unserer Genfer Aussprache über dieses Problem machte ich meinen Vor- schlag der gegenseitigen Luftüber wachung in der Hoffnung, daß wir tatsächlich etwas tun könnten, um die Welt davon zu über- zeugen, daß wir keine aggressiven Ziele gegeneinander verfolgten. Aber Ihre Regie- rung lehnte diesen Vorschlag auf der Außenministerkonferenz ab. g Das dritte Problem war die Entwicklung von Kontakten zwischen Ost und West. Die westlichen Außenminister schlugen viele konkrete Maßnahmen vor, um zu engeren Beziehungen und besserem Verstehen zu gelangen, von denen jedoch keine von Ihrer Regierung angenommen wurde. Trotz dieser Tatsache hat sich, wie Sie sagen, in jüng- ster Zeit eine Verbesserung der Kontakte zwischen der Sowjetunion und den Ver- einigten Staaten von Amerika ergeben. Eine weitere Verschlechterung hat sich unserer Ansicht nach ergeben, weil Ihre Regierung in verschiedenen Gebieten der Welt einen Kurs eingeschlagen hat, der die Spannungen steigert, in dem Haß und Feindschaft aus geschichtlichen internatio- nalen Streitfragen geschürt wird. Ich teh Ihre Ueberzeugung, daß eine Verbesserm der sowjetisch- amerikanischen Beziehung dringend notwendig ist. Aber offen gest den fällt es unserem Volk schwer, Ilg scheinbare Zielsetzung in diesen Gebiete mit ihren jetzigen Worten in Einklang 0 bringen— Worten, die so deutlich die 9h sondere Verantwortung unserer Regieru gen für die Minderung internationale Spannung und für die Stärkung des Ves trauens und der Zusammenarbeit zwische den Staaten hervorheben. Ich gehe auf die Geschichte des vergang nen Jahres nur zu dem Zweck ein, uns in d Lage zu versetzen, mit größerer Aussicht 3 Erfolg für die Zukunft zu planen. Amerig hält die Freundschaftshand allen hin, die ernsthaft ergreifen. Ich habe oft gesagt, u ich wiederhole es, daß es nichts gibt, das in nicht tun würde, um einen gerechten Friede für die Welt zu fördern. Aber wir wissen daß Taten und nicht nur Worte zählen. Bedenken Sie, Herr Vorsitzender, welt eine riesige Veränderung nicht nur in uns ren Beziehungen, sondern auch in der ganze Welt erzielt würde, wenn sofortige Magna men zur Wiedervereinigung Deutschlands Freiheit und im Rahmen der Sicherheit e griffen würden, wenn unsere Versprechen en der Kriegszeit verwirklicht wüden, das Rec der Völker zu achten, selbst die Regierung, form zu wählen, unter der sie leben, wen unsere Länder einer gegenseitigen Inspekiig geöffnet würden, damit die Möglichkeit ein Ueberraschungsangriffs verschwindet, 1 wenn Abrüstungsmaßnahmen verwirklid würden und damit Produktionskräfte für Besserstellung der Menschheit frei würde Denken Sie auch an den Berg von Migtraue und Migßverständnissen, der versch winde würde, wenn unsere Völker frei Nachrichten Informationen, Besuche und Gedanken aus tauschen würden. Das sind alles Dinge, die Sie und ich zu sammen in Genf besprochen haben. Das su Ziele, denen mein Land verpflichtet bleh und auf die wir jederzeit im Geiste der he. ständigung hinarbeiten wollen. Darf ich Ihre: Brief entnehmen, daß Sie den gleichen grobe, Zielen verpflichtet sind? Ich erwarte den d. teren Ausdruck Ihrer Gedanken.“ Super-Wasserstoff-Bombe in den USA im Planungsstadium A Washington. Der amerikanisch Kongreß hat einen Hinweis erhalten, di sich die Entwicklung einer Wasserstoffpomb mit einer Stärke von 50 Megatonnen 650 Mi, gung beant verw ist. L insofe Vorst hilfe betra Kapa. regie! von Stille Mi des ö Wirts der kapa⸗ einfac den p hin- größt lionen Tonnen Trinitrololuoh) in den ve stand einigten Staaten im Planungsstadium be findet. Dieser Hinweis fessors am technischen Institut von Mess chusetts, Dr. A. G. Hill, gegeben. Auf der Sitzung erklärte der Ausschul Vorsitzende Holifield, er habe gehört, d bei einer Beratung, an der Hill teilnabt eine Wasserstoffbombe mit einer Stärke 9d 50 Megatonnen— das ist 2500mal so sta, Wie die auf Hiroshima abgeworfene Aton bombe— erwähnt worden sei. Professor H bestätigte dies durch Kopfnicken. Japan hat den Vereinigten Staaten mi geteilt, daß es nichts gegen die geplante Wasserstoffbomben- Versuche im Pazifik el zuwenden habe, vorausgesetzt, daß folgend drei Bedingungen erfüllt werden: wurde auf eine Sitzung des Unterausschusses des Reptz sentantenhauses für Regierungs-Operationz bei der Einvernahme des wissenschaftlich Direktors der Waffenentwicklungs-Abteilun des amerikanischen Generalstabes und P.. ES e Bayel kapa⸗ werde neber treibe wo en bei de Verb: 1. von herige Mitteilung des Ortes, der Zeit und d debe Umfangs der Versuche, 2. Warnung über d Umfang des voraussichtlichen Schadens, d. die Explosionen verursachen werden, u 3. Ersatz für sämtliche Schäden. 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Februar dem Entwurf eines Mühlengesetzes zuge- stimmt(und denselben dem Bundestag zu- geleitet), das die Mühlenwirtschaft in ihrem rnationze! Bemühen unterstützen soll, ihre Ueber- 3 des Vel kapazität auf den wirklichen Bedarf zurück- t zwischen vergangg Uns in di ussicht au 1. Amerit Nach dem Gesetzentwurf ist die Genehmi- nin, die 9; zuführen(gl. MM vom 14. Januar„Keine nichtgenehmigten Neumühlen“). Jede Neuinbetriebnahme, Wiederauf- nahme und Erweiterung von Mühlenbetrieben wird künftig genehmigungspflichtig sein. ng beim Vorstand der Mühlenstelle zu Sesagt, un' beantragen, der in seiner Entscheidung vom ibt, das u Verwaltungsrat der Mühlenstelle unabhängig en Frieden VII Wissen alen. der, ir in der ganze e Maßnab schlands herheit e orechen an „ das Rech degierung ben, Inspekii Bkeit eine indet, Ul erwirklid äkte für ch ei Würce Mig traue rschwinde Gesetzes nicht länger als ein Jahr stillag und lachrichten anken aus Welt Uns: Weng ist,. Das Bundesernährungsministerium hat insofern ein Mitwirkungsrecht, als sich der Vorstand bei seiner Entscheidung der Mit- hilke von Sachverständigen bedienen kann, die vom BEM ernannt werden. Ausnahmen von der Genehmigungspflicht sind kür Kleinmühlen vorgesehen, deren Tageskapazität nicht mehr Als eine Tonne beträgt; ferner für solche Mühlen, bei denen die Anlieferungen nicht gleichmäßig erfolgen und die also zeitweise stillgelegt Werden Wassermühlen und Selbstversorgungsmüh- len). Das Gesetz enthält auch Bestimmungen darüber, in welchen Fällen die Genehmigung unbedingt erteilt werden muß. Ein solcher Fall liegt dann vor, wenn in bestimmten Gebieten die Erweiterung der Mühlenkapa- zität im allgemeinen Interesse liegt. Die Genehmigung muß auch dann erteilt wer- den, wenn die Mühle mit Inkrafttreten des die Anlagen noch in Ordnung sind. Ein Sprecher des BEM betonte vor der presse in Bonn die Notwendigkeit, die gegen- wärtige Mühlenkapazität zu verringern. Der vermahlungsbedarf(außer Selbstversorgung) betrage zur Zeit 5,2 Mill. t, während die Kapazität doppelt so groß ist. Die Bundes- reglerung hofft, mit dem Gesetzentwurf die von den Mühlen bereits selbst begonnene te den we 8tillegungsaktion zu unterstützen. Mit diesem Gesetzentwurf soll ein Erbe ö des Nationalsozialismus bzw. der Kriegs- ombe wirtschaft beseitigt werden. Es lag im Sinne dium der„totalen Kriegsführer“, daß Mühlen- „ ͤkapazitäten heraufgezüchtet wurden. Aus erikanisd einkachen Klein- und Lohnmüllereien wur- galten, de gen plötzlich Handelsmühlen. Getreide wurde estoffvon bin- und herverfrachtet, nur damit durch zen(50 M, größtmögliche Streuung dem Reichsnähr- den Verf standsgedanken Rechnung getragen würde. zadium be zg entstanden auf diese Weise allein in auf eie Bayern rund 16 000 überschüssige Mühlen- des Rebe Fapazitäten, die jetzt nicht mehr beschäftigt Dperatione werden können. Dazu kommt, daß der meist a nebenher ein bäuerliches Anwesen be- s-Abteilum freibende Kleinmüller gar nicht mehr weiß, s und P po er zusetzt; bei der Landwirtschaft oder von Mess bei der Mühle. 0 Daß diese Entwicklung schließlich vom Ausschuß Verbraucher bezahlt wurde— denn der gehört, d winöse Wettbewerb ergab auch keine volks- I teilnahn wirtschaftlich erwünschte Auslese mehr Stärke vu ist wohl klar. al So stal 5 Leipziger Frühjahrsmesse e mit starker Beteiligung taaten mi Aufträge im Wert von rund 520 Mill. DM- e Leplane] Ost wollen die Außenhandelsorgane der So- Pazifik h wietzone auf der diesjährigen Leipziger al folgen prünjahrsmesse erteilen bzw. zur Lieferung en: 1. fu en den Westen hereinnehmen. Die Messe zeit unde dauert vom 26. Februar bis 6. Marz. ag über“ Wie in einer am 1. Februar abgehaltenen hadens, 5 pressekonferenz bekanntgegeben wurde, be- zerden, u trage die Gesamtausstellungsfläche jetzt 265 000 am. 50 000 am hätten ausländische — gnaàussteller aus insgesamt 39 Staaten belegt. re werden in diesem Jahr zum erstenmal Paket 15 * . aket 125 u. Gicht — Paket 15 1. d * m 6 9 15 u. kates bedarf, sieht vor, daß Bund und Länder 1 „ 12 125 1.25 17 auch Belgisch-Kongo, Finnland, Jugoslawien, Uruguay, der Sudan, Syrien in Leipzig ver- treten sein. Die indische Ausstellung trägt offlziellen Charakter und wird von der indi- schen Regierung durchgeführt. 5 Firmen der Bundesrepublik belegen zur kommenden Messe eine Fläche von 33 500 qm, Freie Devisenkurse vo m 2. Februar Geld Brief 1000 Itallenische Lire 6,678 6,698 100 belgische Frances 8,395 3,415 100 französische Francen 1,1923 1,1943 100 Schwelzer Franken 95,66 95,86 100 holländische Gulden 110,20 110,52 1 kanadischer Dollar 4,2145 4,2245 1 englisches Pfund 11,72 11,74 100 schwedische Kronen 80,70 30,86 100 dänische Kronen 60,643 60,765 100 norwegische Kronen 58,56 58,68 100 Schweizer Franken(fr.) 98,285 98,485 1 8. Dollar 25 4,2106 4,2206 Dh M- W= 445 DM-O; 100 DM-O= 23,86 DM- W. K URZNAC Ah) Der Bundestag verabschiedete am 2, Februar einstimmig das Gesetz über die Tilgung von Ausgleichs forderungen. Der Ent- wurf, der noch der Zustimmung des Bundes- ihre Ausgleichsforderungen ab 1. Januar 1936 mit einem jährlichen Tilgungssatz von 1 v. H. . ablösen. Die Tilgungszeit wird sich somit über rund 37 gahre erstrecken. Der Bund hat für 2 ud. Dr und die Länder für 10 Md. DN Ausgleichsforderungen zu tilgen. N Freigabe deutscher Vermögen in Kanada (A) Die kanadische Regierung will jetzt dle Beschlagnahme aller seit dem 24. Januar dat angefallenen deutschen Vermögen, ins- desondere Erbschaften, aufheben, teilte die remer Studiengesellschaft für privatrechtliche Auslandsinterssen am 2. Februar in Bremen mit. Sie bezog sich dabei auf amtliche Aus- künkte des kanadischen Außenministeriums. Bisher unterlagen in Kanada sämtliche deut- e Vermögen, soweit sie nicht nach dem 10. Juli 1951 enstanden sind, der Feindvermö- bensver waltung. Die Freigabe soll nach An- baden der Studiengesellschaft jeweils auf An- tas erfolgen. In einer Stellungnahme zu der Gre ründigten teilweisen Freigabe erklärte die esellschaft, der Beschluß der kanadischen sierung sei ein Beweis für des wachsende erstänqnis gegenüber Deutschland. Bot-weigtrote Flagge auf dem Rhein (Ar) Oesterreich wird Mitte dieses Monats übe Baseler Hafen zwei Schweizer Schiffe er n, die sozusagen als Flaggschiffe aner geplanten österreichischen Rheinflotte ecke Basel-Rotterdam befahren sollen. Ausgleichsumlage für belgische Kohle gesenkt 00 nat d) Die Hohe Behörde der Montanunion 1 00 am 1. Februar verschiedene Beschlüsse 5 die Reorganisierung der Ausgleichszah- tab kür den belgischen Kohlenbergbau ge- kk. Wie verlautet, hat die Hohe Behörde be- Bundestagsfraktion das sind fast 25 v. H. mehr als im Vorjahr. Unter den 40 Anmeldungen der westdeut- schen Metallurgie sind die von Hoesch, Klöckner, Bochumer Verein, Deutsche Edel- Stahlwerke. Zum erstenmal beteiligen sich auch die Daimler-Benz-Werke, Friedrich Krupp Esen, Dynamith Troisdorf und Merck Darmstadt. Ausländische Besucher der Messe erhal- ten in diesem Jahr Messegutscheine zum Preis von fünf, sieben und zehn Dollar, die Uebernachtung, Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie Getränke einschließen und — wie in Ostberlin erklärt wurde— eine Wesentliche Verbilligung des Aufenthaltes gegenüber der normalen Zahlungsweise dar- Stellen. Bundesmittel und- Bürgschaften für den sozialen Wohnungsbau (n.) In der Ausein andersetzung zwischen Bundeswohnungsbauminister Preusker und Bundesfinatzminister Schäffer über die Er- höhung der Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau dürfte nach unseren Infor- mationen Preusker den Sieg davon tragen. Das Kabinett setzte am 1. Februar aus Zeit- gründen die Entscheidung noch einmal aus und will sie erst in der kommenden Woche Fällen. Aus gut unterrichteten Kreisen ver- lautet jedoch, daß Preuskers Forderung, 200 Mill. DM mehr(also insgesamt 700 Mill. DW) kür den sozialen Wohnungsbau auszu- geben, die Zustimmung der Bundesregie- rung finden werde. Die SPD erklärte am 1. Februar, dieser Betrag reiche in keiner Weise aus, um die seit 1950 um 40 v. H. gestiegenen Baukosten auszugleichen. Sie verlange eine Erhöhung um 500 Mill. DM, das heißt auf insgesamt 1 Md. DM pro Jahr. Im Bundestagsausschuß für Wiederauf- bau und Wohnungswesen wurde von der CDV/ CSU-Fraktion beantragt, die Ermäch- tigung der Bundesregierung, Bundesbürg- schaften für den Wohnungsbau zu überneh- men, bis zum Betrag von einer Md. DM zu erweitern. Die Abstimmung über diesen An- trag wurde jedoch zurückgestellt bis zur Entscheidung über die Frage, in welcher Höhe die Bundesmittel in diesem Jahre für den Wohnungsbau eingesetzt werden kön- nen. GBAG- Hauptversammlung etwas stürmisch In der außerordentlichen Hauptversamm- lung der Gelsenkirchener Bergwerks AG., Essen(GBA), am 2. Februar, in der 293,35 Mill. DM 75,6 v. H. des Aktienkapitals vertreten waren, brachen die Spannungen zwischen der Gesellschaft und ihrem Groß- Aktionäre schon vor Eintritt in die Tagesord- nung aus(vgl. MM vom 10. Januar). Rechtsanwalt Stauff, der Sprecher des Grohaktionärs Hermann D. Krages, machte im Namen seines Auftraggebers Bedenken gegen die Ordnungsmäßigkeit der Versamm- lung geltend. Der einschlägige Paragraph des Aktiengesetzes schreibt vor, daß ein schriftlicher Antrag der Aktionärsgruppe, die mindestens fünf v. H. des Kapitals ver- trete und eine außerordentliche Hauptver- sammlung verlange, vorliegen müsse. Es stellte sich jedoch heraus, daß Zweck und Gründe für die Einberufung der außer- ordentlichen Hauptversammlung genau um- rissen waren, nämlich die Berichterstattung über das Angebot des Großaktionärs Krages, Maßnahmen zur Sanierung des Kohlenbergbaues „schwarzer Peter“ bei Schäffer— Keine Kohlenpreis erhöhung? Zwei den Kohlepreis bestimmende Ent- scheidungen stehen unmittelbar bevor: a) muß entschieden werden, ob im Rah- men der Montanunion ab 1. Mai die Freigabe des Kohlepreises verfügt wird, b) ob der Ruhrkohlepreis erhöht oder durch Regierungsmaßnahmen der Kohle- erlös so verbessert wird, daß eine Erhöhung nicht erforderlich ist. Hinsichtlich der Freigabe des Kohleprei- ses müssen all' jene entäuscht werden, die darunter eine völlig befreite Preisbildung für Kohle verstehen. Das sieht weder der Montanunionsvertrag vor, noch lassen es derzeit gültige inländische gesetzliche Be- stimmungen, die die Kohle wirtschaft betref- ken, zu. Bei der Freigabe handelt es sich mehr um eine Befreiung bisher noch gültiger Formalitäten; vor allem um Abschaffung des Zustandes, daß der Kohlepreis gewisser- maßen von Amts wegen an grünen Tischen in Luxemburg festgesetz wird. Die Kartellauf- sicht, die Preiskontrolle bliebe bestehen; aber innerhalb dieses kontrollierenden Rahmens wäre die Kohle wirtschaft hinsichtlich der Preisbildung(relativ) frei. Es bliebe damit alles beim alten, voraus- gesetzt, daß es nicht nötig sein würde, den Kohlepreis zu erhöhen. 8 Nicht nur im Ruhrrevier, auch in Luxem- burg und auch in parlamentarischen Kreisen Bonns herrscht übereinstimmend die Mei- nung, daß die Ertragslage des deutschen Kchlebergbaues verbesserungsbedürftig sei. Im groben Ueberschlag wurde errechnet, daß der Kohlenbergbau jährlich rund 500 Mill. DM Mehreinnahmen braucht. Nichts unter- streicht die Berechtigung dieser Forderung mehr als der Umstand, daß selbst die SPD- ein„Sofortprogramm Für den Rohlebergbau“ fordert. Die Lage des Kohlenbergbaues wurde be- kauntlich durch die vorjährigen neunprozenti- gen Lohnerhöhungen stark verschlechtert. Die Hohe Behörde hatte die vom Ruhrbergbau ge- forderte Preiserhöhung um 2,50 DM je ver- wertbarer Tonne Kohle abgelehnt. Eine weitere Verschlechterung— besonders hinsichtlich der Versorgung mit Arbeitskräften— trat bei der Lohnerhöhung in der eisenschaffenden Indu- strie ein. Der Bergbau mußte— um sich seine Arbeiterschaft zu erhalten— neuerliche Zu- zeständnisse machen. Die damit verbundenen Aufwendungen werden mit je 3,14 DM je t Kohle veranschlagt. Die Unternehmer im Kohlenrevier haben in gemeinsamen Beratungen mit Regierungs- Stellen und Gewerkschaften einen Vorschlag ausgearbeitet, der Schäffer, dem Finanz- minister, deswegen nicht mundet, weil die Staatskasse einspringen müßte. Es wurde nämlich vorgeschlagen, die Umsatzsteuer für den Steinkohlenbergbau von vier v. H. auf 1,5 V. H. zu senken, bzw. den Arbeitgeber- anteil an den Knappschaftsversicherungs- beiträgen von 14,5 auf 8 v. H. herabzusetzen. Dabei ist die Ueberlegung angestellt worden, die gestzlichen Bestimmungen über die Knappschafts versicherung nicht zu ändern. Vielmehr sollte der Bund den Zechen eine Rückvergütung in Höhe des Differenzbetra- ges zwischen ihrem alten und dem neuen Enappschafts-Versicherungsbeitrag zahlen. Das würde jährlich etwa 20 Mill. DM aus- machen. Die übrigen Vorschläge sehen vor, den unter Tage tätigen Bergarbeitern eine steuer- IRICHTEN schlossen, den Satz der Ausgleichsumlage, der auf deutsche und niederländische Kohle er- hoben wird, vertragsgemäß ab 10. Februar von 0,9 v. H. auf 0,6 v. H. zu senken. Die Zahlun- gen an den belgischen Bergbau sollen bis zum 31. Oktober nach dem bisher gültigen System geleistet, jedoch bereits ab 15. März 1956 ein- heitlich um ein Drittel gekürzt werden. Fortschritt der, asiatischen Industrieproduktion (VWD) Die industrielle Produktion konnte in den meisten asiatischen Ländern im ver- gangenen Jahr weiter gesteigert werden, wie die UNO- Wirtschaftskommission für Asien und den Fernen Osten ECAFFE) in ihrem Jahresbericht 1955 mitteilte. Dieser Bericht wurde am 1. Februar anläßlich der am 2. Fe- bruar in Bangalore(Indien) beginnenden 12. Jahrestagung der ECAFE veröffentlicht, an der auch UNO- Generalsekretär Dag Ham- marskjöld teilnimmt. Die größte Steigerung der Industrieproduktion erzielten die Volks- republik China, Indien und Japan mit Zu- Waächsraten von 5 bis 8 V. H. gegenüber 1954, d. h. die Länder mit der stärksten industriel- len Konzentration Asiens. Colonia VAG: 8% Div. Kapitalerhöhung (VWD) Auf der Hauptversammlung der Colonia Kölnische Versicherungs AG, Köln, am 28. Januar, die den Abschluuß 1954 antrags- gemäß mit 8% Dividende genehmigte, teilte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dr. Robert Pferdmenges, u. à. mit, daß die Gesellschaft nach sehr schweren Jahren nunmehr wieder gefestigt dastehe. Angesichts der hohen Prä- mieneinnahmen— etwa 75 Mill. DM im Jahre 1955— müsse das Aktienkapital von 4,8 Mill. DM als zu niedrig erachtet werden, In abseh- barer Zeit werde die Verwaltung an eine Kapitalerhöhung denken müssen, Der Jahres- abschluß 1955 werde voraussichtlich im Sommer dieses Jahres vorgelegt werden und wieder eine angemessene Dividende für die Aktionäre bringen.. ö freie Schichtprämie von einer DM je Schicht zu zahlen, die aus dem Lohnsteueraufkom- men abzuzweigen ist. Der Bergmann würde dann im Monat durchschnittlich 25 DM mehr in seiner Lohntüte vorfinden. Weiter ist ge- plant, bei den Steinkohlenzechen die steuer- lichen Abschreibungs möglichkeiten für Unter- Tage- Investitionen zu verbessern. l Als ob es um die ihm am Körper ange- wachsene Haut— beileibe nicht nur um das letzte Hemd— ginge, setzte sich Schäffer zur Wehr. Der listenreiche Finanzminister ver- schanzte sich hinter die Bestimmungen des Montan-Union- Vertrages und behauptete, solcherlei Vergünstigungen würde Luxem- burg als Verunglimpfung der Kohlenprodu- zenten anderer Mitgliedstaaten der Montan- union ansehen. Es kam zu einer gemeinsamen Aussprache mit dem Vizepràsidenten der Hohen Behörde — Etzel— und siehe da, trotz verzweifelter Gegenwehr blieb der„Schwarze Peter“ bei Schäffer. Jedenfalls ist das Argument des Bundes- finanzministers, eine Umsatzsteuersenkung für Kohle von 4 auf 1,5 v. H. im Hinblick auf die zum 15. Februar zugesagten Lohn- erhöhungen um 9 v. H. im Ruhrbergbau und der Kostenunterdeckung in der Kohlenför- derung käme nicht in Frage, da dies gegen die Bestimmungen des Montanunionvertra- ges verstoße, hinfällig geworden. Vizepräsi- dent Etzel hat bei den letzten Bonner Be- sprechungen klar zu verstehen gegeben, dag die Hohe Behörde eine Umsatzsteuerermäßi- gung zum Ausgleich der Kostensituation im Bergbau akzeptieren werde. Damit richtet sich der Sturm direkt auf Schäffers wohl- gefüllte Kassen. Nun hat sich das Bundeskabinett in seiner Sitzung von 1. Februar mit dem Fragenkom- Plex befaßt, ohne eine Entscheidung über die Hilfsmaßnahmen für den Steinkohlenberg- bau zu beschließen. Wie ein Regierungsspre- cher mitteilte, wird sich das Kabinett in den kommenden Wochen mit den Vorschlägen befassen, die von der— aus Vertretern der zuständigen Bundes- und Länderressorts zu- sammengesetzten— Arbeitsgruppe ausgear- beitet wurden. Am 10. Februar soll— wie unser Bonner Gn- Korrespondent meldet— im Bundestag eine große Aussprache über die Lage im Bergbau stattfinden. Man rech- net damit, daß Professor Erhard bei dieser Gelegenheit die obener wähnten Vorschläge (Umsatzsteuersenkung usw.) verteidigen wird. Indes verlautet, daß die vorgeschlagenen Vergünstigungen den Bund rund die Länder rund jährlich kosten würden. Etwas Erfreuliches entwickelte sich im Verlaufe dieser ganzen Diskussion. Zum 1. der Umstand, daß so viel Anstrengungen unternommen werden, die nötige Verbesse- rung der Kohleerlöse nicht auf die Verbrau- cherschaft abzuwälzen, sondern den Erlös- milderung verursachenden Stellen zurück- gereicht werden, d. h. an den steuerein- nahmesüchtigen Bundesfinanzminister. Daß darüber hinaus der Staat auch noch Konzes- sionen machen soll, ist deswegen recht und billig, weil die staatliche Gesetzgebung seit 1924(Ursprung des Kohlewirtschaftsgesetzes) nicht unschuldig daran ist, daß unter allen Ländern der Welt Deutschland die billigste Kohle verkauft. Ein weiterer erfreulicher Gesichtspunkt ist, daß bei den Bonner Besprechungen die — stets zu unfruchtbaren Ergüssen führende — leidige Erörterung der Kostensituation des Bergbaues abgelöst wurde von einer gesamt- wirtschaftlichen Betrachtung. Das führt einen Schritt weiter, denn wenn man ver- harrt auf dem Standpunkt, was ausgegeben worden sei im Kohlenbergbau— und nur as müßte durch Erlöse gedeckt werden—, dann werden wir nie zu der erforderlichen, händeringend herbeigesehnten Steigerung der Kohleförderung kommen. Eine solche Steigerung erfordert nämlich zusätzliche Aufwendungen. 350 MIII. DM 150 Mill. DM Markt. und Kreditwesen, Vortrag im DGB-Haus Bankdirektor Russ Wohl ist der Kapitalmarkt ein Teilmarkt der vier Marktsektoren(Arbeitsmarkt, Be- schaffungsmarkt, Absatzmarkt, Geld- und Kapitalmarkt), aber: Im Verhältnis vom Kreditnehmer zur Bank ist der Geldmarkt ein unvollkommener Markt. Beziehungen einer Bank zum Kunden ist vorwiegend eine Vertrauens angelegenheit, die niemals auf den gleichen Nenner gebracht werden kann, Wie 2. B. im Warengeschäft. Auf Einladung des Deutschen Gewerk- schaftsbundes, Hauptausschuß Mannheim, erläuterte nach dieser Einleitung Direktor Russ von der Bank für Arbeit und Wirt- schaft, Mannheim, anschaulich vor Gewerk- schaftlern die Zusammenhänge zwischen Markt und Kreditwesen. Russ stellte als Wesentliche Merkmale des Kredites— der entgeltlichen Ueberlassung von Leihgeld im Vertrauen auf Rückgabe— folgende Merk- male heraus: Vertrauen in den Kreditnehmer; Hingabe von Geld; eine Zeitspanne zwischen der Ueberlas- sung und Rückgabe des Geldes; der Zins als Marktpreis. In der Praxis ist der Geldmarkt der Markt für kurzfristige Kredite, der Kapital- markt ein solcher für langfristige Gelder. Daraus resultiert die„Goldene Bankregel“: Kurzfristige Gelder nicht in langfristige Kredite anzulegen. Geldmarktkredite— dazu gehören Wechsel— sollen sich schnell um- setzen. Deswegen gelten auf dem Geldmarkt Fristen von einem Tag bis 12 Monaten, für Effektenbörse Frankfurt a. M., Börsenverlauf.(VWD) An den Aktienmärkten blieb die sehr gering. Ebenso wie an den Vortagen überwogen bei kleinere Kursabschwächungen. Montane und Bergbauaktien bei schulte Gewerkschaftler den Kapitalmarkt Fristen von zwei bis drei Jahren bis zu 40 Jahren. Zwischen beiden Gattungen liegt der mittelfristige Kredit mit einer Laufzeit von eins bis fünf Jahren. Dann ging der Redner auf die am Ka- pitalmarkt auftretenden Anbieter ein. Er er- läuterte somit die Funktion der verschiede- nen Kapitalanleger und auch die währungs- und kreditpolitische Aufgabe der Noten- bank, wobei Direktor Russ auch das Wesen der Diskont-, Offenmarkt- und Steuerpolitik streifte. Durch Veränderung des Diskontsatzes er- schwert oder erleichtert die Notenbank die Kreditaufnahme. Wird der Diskontsatz gesenkt (Politik des billigen Geldes), ist es leichter, Kredit aufzunehmen als zu teueren Diskont- Sätzen. Durch Offenmarktpolitik reguliert die No- tenbank die Geldmenge, indem sie Wertpapiere verkauft, dafür Geld einnimmt, das stillgelegt wird(Einschränkung der Geldmenge) oder kauft, indem sie Geld auf den Markt streut und dafür Wertpapiere hereinnimmt(Vermeh- rung der Geldmenge). Sodan erläuterte der Redner die Funktion der einzelnen Kreditinstitute. An Hand prak- tischer Beispiele gelang es Russ, seinen Zu- hörern einen überschaubaren Aufriß kom- plizierter geld- und finanzpolitischer Zusam- menhänge zu geben, so daß die ganze Vor- tragsveranstaltung, die von der Abteilung Schulung und Bildung gestartet wurde. als wohlgelungen bezeichnet werden muß, denn sie diente der Schulung und der Bildung der Zuhörer. Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim 2. Februar 1956 Unternehmungslust auch am 2. Februar uneinheitlicher Kursgestaltung zumeist unterschiedlicher Umsatztätigkeit allgemein etwas leichter. Stärker beachtet waren Rheinische Stahlwerke auf Grund günstiger Um- stellungsversionen. IG-Farben-Nachfolger allgemein etwas freundlicher, Farbenfabriken Bayer Be- zugsrecht wurde in größeren Beträgen zu fast unveränderten Kursen gehandelt. Motorenaktien gut behauptet, lediglich Daimler um mehrere Punkte anziehend. Von Spezialpapieren waren Con- tinental Gummi stärker beachtet, Elektro- und Kaliaktien im Wesentlichen ohne größere Kurs- schwankungen. Bankennachfolger und Bankenrestdquoten etwas freundlicher, Textil- und Zellstoff- werte leicht uneinheitlich, Festverzinsliche Papiere zumeist zu Vortagsschlußkursen im Handel. Aktien E 212 Ak tlen 1.2. 2 2 Aktien 1.2 255 8 f 1 Harpener Bergbau 119; 120 Oresdner Bk.) 24 24 SSS 2 2% feidele Zement 3 2 bein- Bank 2% 255 o 168/ 67 Hoesch!)„ 157 155 Reichsb.-Ant. Sa. 5½ 55 Conti Gummi 27⁰ 280 Lanz 123 123 1 Daimler Benz: 30% 4% mannesmann%, e emol Dt. Erdö! 100% 1600 Rhn. Braunkohle 284 284 Nachfolger Degussa 200% 200 Rheinelektra 180 150 Bergb. Neue Hoffg 159½ 30 ½ Demag 4248 247 V 220[Pt. Edelstahl 195% 190 Dt Linoleum 205% 200 Sell wolf! 117 1 Dortm. Hörd, Hütt. 41 130%¾ Durlacher Hof 177 177 Stemens& Halske 244½ 15„ Gelsenderg 154¾ 152½ Eichbaum-Wersei 207 207 Südzucker 1195 91 GHH Nürnberg 218 218 Snzinger Union) s 1 Fer. Stenerken,% Noesen. 0 148 G-Farben Liduis Zellstoff Waldhof 148% leckn.-RHumb. D. 27% 217% Ant.-Sch. i) 3⁵ 35½ Badische Bank 205 85 Klöcknerwerke— BASF 202 204 Commerzbank) 15% Phönix Rheinrohr 17½ 172½ Farbenf. Baver 24 240% Commerz-—- Rhein. Röhrenw.— Farbwerke Höchst 212 212 u. Credit-Bank 221 221 Rheinst. Union 172 173 Felten& Guill 212 211 Deutsche Banki) 24 24% Stahlw. Südwest. 178¼ 178 Jrün& Bilfinger 108 107% Süddeutsche Bank 237 237 Thyssenhütte.. 85 183½ RM. Werte ein Paket von 90 Mill. DM Aktien aus seinem Besitz durch die Gesellschaft verkaufen zu lassen. Im Verlaufe der Versammlung richteten die Vertreter des Großaktionärs eine Reihe von Fragen an die Verwaltung. Insbesondere wollte man die Zusammensetzung des Ban- kenkonsortiums wissen, was von der Ver- waltung ablehnend beantwortet wurde. Es wurde lediglich mitgeteilt, daß die Führung in Händen der Rhein-Ruhr-Bank AG., Düs- seldorf, liege. Ein Kleinaktionär stellte den Antrag, das Bezugsrecht im Verhältnis 4:1 zu einem Kurs von 100 v. H. zu gewähren. Wenn die Ver- waltung auch für 1955 wieder nur 6 v. H. Dividende in Aussicht stellen könne, wäre damit ein Entgegenkommen an die Aktio- näre gegeben. Bei der langwierigen Abstimmung über den Kapitalerhöhungsantrag der Verwaltung kam es zu einigen Unstimmigkeiten, als deren Folge ein Aktionär späterhin wegen Unklarheit der Verhandlungsführung Pro- test zu Protokoll gab. Der Antrag der Ver- waltung, ein Bezugsrecht 4:1 zum Kurs von 125 v. H. festzulegen, wurde schließlich gegen 447 265 Stimmen= 15,25 v. H. des stimm- berechtigten Kapitals genehmigt, wodurch der Antrag des Kleinaktionärs, den Bezugs- kurs auf 100 v. H. herabzusetzen, hinfällig wurde. Gegen diesen Beschluß gaben die drei anwesenden Vertreter des Großhaktionärs EKrages mit 414 040 Stimmen Protest zu Pro- tokoll. Huch besprechungen Die Kreditauskunft nach deutschem und auslän- dischem Recht.(Sonderdruck aus der Zeitschrift „Wirtschaftsdienst“ 9/1955, herausgegeben vom Ham- burgischen Welt-Wirtschafts-Archiv. Wird von der Auskunftei W. Schimmelpfeng— Deutsche Aus- kunftei mbH. kostenlos abgegeben). Der Aufsatz begegnete bei seinem Erschei- nen im„Wirtschaftsdienst“ sehr großem In- teresse. Es ist daher zu begrüßen, daß nun der Sonderdruck der sorgfältigen Arbeit den in- teressierten Kreisen allgemein zugänglich ist, zumal dieses Thema in der Literatur bislang nur recht spärlich behandelt wurde. Der Jugendliche im Betrieb.(Von Prof. Dr. Arthur Mayer, Mannheim u. Dr. habil. Herbert Lehmann, Stuttgart. Heft 8 der Schriftenreihe der Arbeits- gemeinschaft zur Förderung cker Arbeitsbeziehun- gen in Baden- Württemberg. Herausgeber„Mensch und Arbeit“, Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Arbeitsbeziehungen in Baden- Württemberg E. V., Stuttgart o. J.). Eine vorurteilslose Betrachtung der konkre- ten Situation des heutigen Jugendlichen im Be- trieb. In erster Linie aus seiner Arbeitssitua- tion heraus wird das Verstehen seiner mensch- lichen Lage erstrebt, um so zu den sachgemä- Ben Besserungs- und Schutzmaßnahmen zu finden. Finanzielle Stabilität ais Richtschnur der Finanz- Politik(Band 2 der Schriftenreihe zur Geld- und Finanzpolitik. Herausgegeben von Hermann J. Abs, A. Hartmann und G. Schmölders.— 110 Seiten, Ganzleinen 9,60 DM, kartoniert 9,40 DM— Fritz Knapp Verlag, Frankfurt). 2 Bel diesem Buch handelt es sich um eine sehr aktuelle Neuerscheinung, die gerade im richtigen Zeitpunkt der gegenwärtigen Kon- junkturdebatte erscheint. Die Frage der inne- ren und äußeren finanziellen Stabilität spielt in der internationalen Diskussion eine große Rolle. Die Erhaltung oder Wiederherstellung der Stabilität der Währung erscheint geradezu als Angelpunkt aller Wirtschaftspolitik im Wei⸗ testen Sinne, nämlich der Integration von Preis- und Lohnpolitik, der Kontrolle der Investitio- nen und Kapazitäten, der Gestaltüng des Bin- nen- und Außenmarktes und der Geld- und Finanzpolitik. Der Grad der erreichten finan- ziellen Stabilität ist heute zum Maßstab für Erfolg oder Mißerfolg der Wirtschafts- und Finanzpolitik eines Landes geworden. So spare ich Lohnsteuer(Jahresausgleich 1938 Freibetrag in der Lohns euerkarts 1956. Preis 1,20 DPM— 3. Auflage im Fachverlag für Wirtschafts- und Steuerrecht Schäffer& Co. GmbH., Stuttgart). Im Vergleich zum Einkommensteuerzahler wird der Lohnsteuerzahler in der Literatur eigentlich ein bißchen stiefmütterlich behandelt. Um so erfreulicher ist es, daß ihm mit der vor- liegenden Broschüre, die nun bereits in der 3. Auflage erscheint, wieder ein zuverlässiger Helfer an die Hand gegeben wird, der ihm manchen wertvollen Hinweis geben kann. Auch für die Lohnsteuerzahler gibt es Möglichkeiten zur Steuerersparnis, die nicht so bekannt sind, daß jeder den erlaubten Gebrauch davon macht. Schon ein Blick ins Inhaltsverzeichnis wird davon überzeugen. Der Außenhandelskaufmann(Zeitschrift für Ex- port, Import, Spedition. Preis des monatl. erschei- nenden Heftes 1,50 DM— Be riebs wirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden). Die Zeitschrift, die nunmehr seit einem Jahr erscheint, hat sich allgemeine Anerkennung efworben. In übersichtlicher, einprägsamer Form bietet sie dem Außenhandelskaufmann den wissenswerten Stoff und aktuelle Nach- richten aus allen ihn interessierenden Gebieten. Rund um die Börse 1953(Mit Sonderteil„Was nicht im Kursblatt steht“. Herausgegeben von der Com- merz- und Credit-Bank Aktiengesellschaft). Wie alljährlich, gibt die Commerz- und Oredit-Bank auch in diesem Jahr wieder eine Broschüre mit den Kurstabellen der an den deutschen Börsen gehandelten Werte heraus. Ein Sonderteil„Was nicht im Kursblatt steht“ vervollständigt die wertvolle Arbeit, die jedem, der am Börsengeschäft interessiert ist, gute Dienste leisten wird. 5 Marktberichte vom 2. Februar Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Infolge des kalten Wetters fand kein Ferkelmarkt statt. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (êWD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3,90—4.—(3,803, 90); Rind 3,904,(3,904.—); Kuh 3,203, 40(3, 203,50); Bullen 3,904,—(3,904,); Schweine 3,40—3,50(3,40 bis 3,50); Kalb 4,60—8,20(4,605); Hammel 3,50 bis 3,60(3,50—3,60); Tendenz: ruhig. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei starker Kälte Anfuhr und Absatz gering, Nachfrage lustlos, Es erzielten: Blumen- Kohl ausl. Steige 3,50—9,50; Grünkohl 15-20; Ka- rotten 12—14; Kartoffeln 1010,50; Lauch Stück 10 bis 16; dto. Gewichtsware 3033; Meerrettich 80 bis 90; Petersilie Bd. 12—14; Rosenkohl 3565; Rot- Kohl 10—14; rote Beete 8—10; Endiviensalat ausl. Steige 5,50—7; Chicoree Paket 6,507,550; Kopfsalat ausl. Steige 35,50—7; Schwarzwurzeln 40—50; Schnitt- lauch 16-20; Knollensellerie Stück 25-35; dto. Ge- wichtsware 3540; Tomaten ausl. Steige 7,30—8,50; Feldsalat 180—182; Weißkohl 10—12; Wirsing 20 bis 22; Zwiebeln 26-28; dto., ausl. 30—34; Aepfel A 2 bis 35; B 18—24; dto. ausl. 3043; Apfelsinen Navel 38—40; dto, blond 23-30; dto. Blut oval 36-38; Bananen 14—H16; Birnen A 25-33; B 1824; Man- darinen 38-40; Trauben ausl. Steige 13—19; Zitronen Kiste 36-40; dto. Stück 1618. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr schwach, Nachfrage mittel. Es erzielten: Aepfel Ta 2330; A 15—22; B 1013; Bir- nen 10-20; Feldsalat 170215; Weißkohl 810 Rot- Kohl 8; Rosenkohl 4045; Grünkohl 18; Knollen- Sellerie 20—28; Lauch 22-25; Zwiebeln 25-28; Kresse 80. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 476,50 481,50 DNN Blei in Kabeln 141,00 142,0 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00 242,00 P Westdeutscher Zinn-Preis 940,00 DM eee MORGEN AB HEUTEI 1300 1500 1700 1900 2100 IEEE. az UNd HEHERKEIT Topsy Küppers, Siegfried Breuer jr., Paul Henckels u. v. a. Regie: Georg Jakoby. Musik: Franz Grothe Der volkstömliche Ausstattungs- Farbfilm quf Breitwand mit Gardy Graneiss Meirgit Saad Angelika Meissner Fita Benkhoff Spritzig— Witzig— musikbeschwingt! 14. f. Weft dhrage Telefon c 9270 Ge 7222 m a 2 9.50, 11.30, 13.50, 16.00, 2 9 18.10 und 20.20 Uhr. Ein farbenfrohes Gemälde von der Sonnenseite des Lebens SAMSTAG, 25.18 Uhr SONNTAG, 11.00 Uhr Geheimnis Tel. 5.20 00 der Venus in den Alpen Von fraben— för Frauen. 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Februar 1872 in Reims geboren—, aber trotz mancher gemeinsamen lyrischen Quellen und Wege, kann man sich kaum zwei verschiedenere Charaktere vor- stellen. Paul Fort wollte zeit seines Lebens nichts anders als ein reiner Dichter sein, und Maeterlinck sah in ihm sogar den„vielleicht einzigen integralen Poeten, den wir besitzen. Remy de Gourmont andererseits bezeichnete inn als die erstaunlichste Gestalt der zwei- ten Generation des Symbolismus, als die naivste, die nuancierteste, die reichste an Poesie. Solchen Ehrentiteln schloß Romain Rolland das schönste Lob an, als er seiner- zeit von ihm sagte,„es gibt heute keinen so lichterfüllten, so echt französischen Dichter, der morgen ein Klassiker sein wird, wie Paul Fort.“ 1912— in der Nachfolge Mallarmès, der mm, noch 20 Jahre vorher, zusammen mit Verlaine, bei seiner ersten Hochzeit Trau- zeuge war— wurde der damals Vierzig- jährige von allen seinen Dichter freunden in der„Closerie des Lilas“ auf dem Montpar- nasse zum„Fürst der Poeten“ proklamiert. Seit jener fernen Epoche sieht man ihn kaum mehr in literarischen Milieus, in denen heutzutage der Ruhm des Augenblicks mit Wortgeklüngel und leichter Hand fabriziert wird. Wo man Paul Fort aber immer noch treffen kann, sind die typischen, ebenso ärmlichen wie rührenden„Dichtermärkte“ am Place des Vosges oder vor den Gittern der alten Studentenkirche von Saint-Seve- rin, wo auf Karren und Tischen eine junge Generation von Poeten oder altgewordene Sonntags-Dichter ihre Werke einem volks- tümlichen Publikum im wahrsten Sinne des Wortes feilbieten. Paul Fort, der stets präsi- diert, wird dann von den Kindern mit ihren Schulheften, in denen sie Autogramme sam- meln, umdrängt. Seine dunklen Augen mit den buschigen Brauen in dem hageren, bräunlichen Gesicht, das von der unvermeid- lichen Baskenmütze gekrönt ist, scheinen zu lächeln. Ueber dem fadenscheinigen, dunkel- blauen Mantel, mit der Rosette des Offlziers- kreuzes der Ehrenlegion im Knopfloch, ist lose ein weißer Seidenschal geschlungen. Im gleichen Aufzug, groß und ungebeugt, trotz der Jahre, sieht man ihn hin und wieder durch den Luxemburg-Garten schreiten, auf dem Weg von seiner Wohnung im oberen Lateinischen Viertel nach Saint-Germain des-Prés, wo er in den Auslagen der Buch- läden stöbert. Wer nichts oder wenig von ihm weiß, mag in ihm einen ewigen Studen- ten sehen, der die Dinge nicht allzu ernst- nimmt. Für sein Lebenswerk zeugen aber über dreigig Bände von Balladen, die seit 1897 erschienen sind und noch immer ihre Käu- fer finden. Diese unzähligen Dichtungen sind zum größten Teil in einer Art rhythmischen Prosa geschrieben, obwohl Fort, entspre- chend seinen vielfältigen und unerschöpf- Kultur-Chronik Die zweite Amerika-Tournee der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan, die für Herbst 1956 vorgesehen ist, wurde die- ser Tage in ihren Einzelheiten festgelegt, nach- dem die Bundesregierung und der Berliner Senat ihre Unterstützung zugesagt haben. Die Reise, die am 7. Oktober in Washington beginnt und am 19. November in Santa Barbara(Kali- kornien) endet, sieht in 44 Tagen 34 Konzerte vor. Dem in Freiburg lebenden Schriftsteller Emil Strauß sind zu seinem 90. Geburtstag zählreiche Ehrungen zuteil geworden. Die Lan- desregierung von Baden- Württemberg verlieh mm den Titel eines Professors, und im Frei- burger Kammerspielhaus wurde ein Emil- Strauß-Abend veranstaltet. Bundespräsident Theodor Heuss hatte ein persönliches Glück- wunschschreiben übermittelt, die Universität Freiburg sandte als Gratulanten ihren Philo- sophen Martin Heidegger, und im Auftrag von 50 deutschen Dichtern und Schriftstellern brachte der alemannische Schriftsteller Her- mann Burte eine Gedenkmappe mit persön- lichen Unterschriften. Aus Pforzheim, der Va- terstadt von Strauß, kam eine Abordnung mit Oberbürgermeister Dr. Johann-Peter Branden- burg an der Spitze, um Glückwünsche auszu- sprechen. In der zweiten Orgelmusik am Sonntag, 5. Februar, 20 Uhr, spielt Dr. Oskar Deffner in der Mannheimer Christuskirche Werke von Johann Sebastian Bach. Mitwirkende sind Erna Wolf-Postel(Sopran) und Prof. Richard Lauschmann(Oboe). Gillis von Rappard hat im FHeidelberger Zimmertheater mit den Proben zu Tennessee Williams„Katze auf dem heißen Blechdach“ begonnen. lichen poetischen Impulsen, die verschieden- sten Formen der Verskunst bis zum Bänkel- sang anwendet. Wenn wir die Titel seiner Bolladen überfliegen, so haben wir eine Idee dieser Vielfalt. Da gibt es die Balladen vom Gewitter und von der Nacht, vom Wald, den Ebenen und dem Meer, die antiken Idyllen und die Hymnen an das Feuer, die Chan- sons„Um mich darüber zu trösten, daß ich glücklich bin“, die Gedichte von der„Trau- rigkeit des Menschen“ oder die„Balladen von der Lerche“, die Kriegslieder aus dem Jahre 1917 sind, aber klingen, als wären sie zur Zeit Jeanne d' Arcs geschrieben. Forts Poeme mit ihrer bezaubernden Spontanität scheinen Märchen oder Erzählungen zu sein, die auf subtilste Weise ihre dichterische Formung erhalten haben. Die zwölf Bücher seiner Balladen, die unter dem Titel„Der Roman Ludwigs des Elften“ zusammen- gefaßt sind, haben den dramatischen Ablauf eines Theaterstücks. Für die Bühnenkunst hat sich Paul Fort übrigens schon mit 18 Jahren eingesetzt, als er in Reaktion gegen den Naturalismus sein lyrisches„Theatre de l'Art“ ins Leben rief. Das Montparnasse-Theater nahm 1890 als erstes sein Programm auf und setzte Shelley auf den Spielplan. 15 Jahre später, um 1905, brachte Fort, dem gleichen Ideal treublei- bend, seine Zeitschrift„Vers und Prosa“ her- aus, an der alle bekannten Dichter der Zeit, von Guillaume Apollinaire bis Morèas, mit- arbeiteten. Das Werk dieses alten Troubadours ist stets das eines„Menschen ohne Lüge“ ge- blieben. V. Ernst Deutsch als „Nathan der Weise“ Das Renaissance- Theate, Berlin befindet sich 2. 2 mit Carl Heinz Strouæ Inszenierung von Lessing. dramatischem Gedicht, Na- than der Weise“ auf einer Gastspielreise durch Deutschland und kommt dabei am Dienstag näch- ster Woche auch nach Hei- delberg. Die Titelrolle spielt Ernst Deutsch, den wir hier(neben Alfred Balthoßf als Klosterbrude Bonafdes) bei einer Fern sehaufnahme des Nord- deutschen Rundfunks zei- gen, die am Montag über- tragen wurde. Associated Press Photo Vater, Mutter, der lange Fritz, Lieschen, d Aphorismen zum modernen Theqter intendont Heinz Hilpert sprach in Ludwigshafen über die Aufgabe der Schauböhne Als vor kurzem bekannt wurde, daß Heinz Hilpert, der Intendant des Deutschen Theaters in Göttingen, nach Ablauf der Spielzeit 1956/57 die Stadt verlassen wolle, Sing eine Welle von Gerüchten über seine Gründe und Absichten durch die Lande. Es tauchte die Vermutung auf, Hilpert wolle als Nachfolger von Gründgens nach Hamburg gehen, und in Heidelberger Kreisen, in denen man sich zur Zeit über die Neubesetzung des vakanten Intendantenpostens die Köpfe zer- bricht, fand der kühne Gedanke Fürsprecher, eben jenem Heinz Hilpert, dem das Göttin- ger Pflaster zu eintönig geworden ist, die Kandidatur zu empfehlen. Jetzt war in Lud- wigshafen Gelegenheit, Hilpert zu befragen, der hier im Stadthaus im Rahmen der Volkshochschule einen Vortrag über„An- spruch und Funktion des zeitgenössischen Theaters“ hielt. Und er bestätigte den Ent- schluß, Göttingen zu verlassen, verweigerte aber über seine weiteren Pläne jegliche Aus- kunft, da noch alles in der Schwebe sei. Dabei deutete er lediglich an, daß er sich nach siebenjährigem Aufenthalt in Göttin- gen nach neuen künstlerischen Aufgaben sehne, doch reflektiere er keinesfalls auf den in Heidelberg frei gewordenen Intendanten- posten. Der mit seinen 65 Jahren noch sehr unternehmungslustige und vitale Theater- mann, der sich durch lebensvolle Inszenie- rungen an Berliner Bühnen in den dreißiger Jahren einen Namen machte und zu den füh- renden deutschen Regisseuren gehört, scheint also größere Pläne zu haben. In seinem einstündigen Vortrag erwies sich Hilpert als scharfsinniger und kluger Anwalt des deutschen Gegenwartstheaters. Die Bühne, wie Hilpert sie fordert,„muß jetzt und für lange Zeit nur der Einwirkung auf den Menschen dienen, muß Seelsorger sein.“ Das Gespenst der Atombombe, die Gefahren, mit denen sich der Mensch selbst bedroht, fordern von allen verständigen Kräften, auch von der Kunst, gegen Hoff- nungslosigkeit und Bedrückung aufzubegeh- ren. Diesem dringlichsten Ziel müsse sich die Repertoirebildung und die Erziehung von Regisseuren, Schauspielern und Publi- kum unterordnen.„Wir alle wollen nicht mehr auf Godot warten und mit Elektra Trauer tragen“, meinte er in Anspielung auf die Stücke von Samuel Beckett und Eugene O'Neill. Dem Publikum müßten Werke ge- zeigt werden, die etwas zu sagen hätten und die aufgeworfenen Fragen klar und positiv beantworteten. Bert Brecht, immer wieder Brecht benannte er als Zentralgeist des zeit- gemäßen dramatischen Schaffens und stellte ihn mit seinen Bemühungen um ein auf- rüttelndes und gegenwartsnahes Theater gleich neben Schiller. An weiteren Autoren, die in jenem erzieherischen Sinne für das heutige Publikum wertvoll seien, nannte er Christopher Fry, auch den junger Gerhart Hauptmann und von den jungen deutschen Autoren Herbert Asmodi, dessen Erstling „Jenseits vom Paradies“ Heinz Hilpert kürz- lich in Göttingen uraufführte. Hilpert legte dies alles weniger in zusam- menhängenden und entwickelten Gedanken dar als in aphoristischen Feststellungen. Be- zeichnend für seinen Vortragsstil war der Satz, den er nach einer der vielen thesen haften Forderungen formulierte:„Ich komme darauf noch einmal zurück, denn man muß das alles zumindest zweimal sagen!“ Seine völlig unkonventionelle und, wenn man will, kämpferische Einstellung zu den Problemen des Tages und des Theaters blieben auch noch in den Ruhepunkten seines Vortrages spürbar, wenn er allgemeinere Gedanken über den Schauspieler, über den Regisseur oder den Theaterleiter entwickelte. Vom Bühnenstar hält er nichts:„Karriere machen ist das Ende jeden Wachstums“. Ueber die Möglichkeiten für einen Theaterleiter— er sagte„Prinzipal“— äußerte er:„Der Prin- zipal kann die Entwicklung des Schauspie- Ein Spie mit Mosik und fräomen Woppertal zeigt im Städtischen Turmhof- Museum eine große Paul-Klee- Ausstellung In den Ausstellungs-Räumen des Städti- schen Turmhof-Museums in Wuppertal wer- den bis Ende Februar 85 Arbeiten von Paul lee gezeigt, jenes 1940 in seiner Schweizer Heimat verstorbenen Malers, dessen Werk in der ganzen Welt eine unvergleichliche Wirkung gehabt hat— weil er selbst unver- gleichlich ist. Man kann Klee nicht den Surrealisten Zuzählen, denn er arbeitete aus anderem Antrieb: nicht aus Protest gegen die Reali- täten des Erdenlebens schuf er eine Uber- Wirklichkeit, sondern aus der unversiegbaren und versöhnenden Kraft seiner Vorstellungs- Welt.„Kunst verhält sich zur Schöpfung Sleichnisartig“, schrieb Klee in seinem Buch „Schöpferische Konfessionen“ und begrün- dete:„Sie ist jeweils ein Beispiel, ähnlich Wie das Irdische ein kosmisches Beispiel ist.“ Paul Klee hat mit seinem Werk einen neuen Kosmos erschaffen, in dem Traum und Geist, Musik und Mathematik, Humor und Witz mit der zeichnerischen Perfektion eine liebenswürdige Verbindung eingegangen sind. Daß Klee hochmusikalisch war, Sohn eines Musikers, Gatte einer Pianistin, selbst leidenschaftlicher Geigenspieler und lange mit sich im Unklaren, ob er nicht Berufs- musiker werden sollte— das spiegelt sich in lers fördern und hemmen, verhindern kann er sie Gott sei Dank nicht“, und:„Er kann aus dem Theater eine Propaganda- Abteilung, einen Schönheitssalon, eine Schule, aber auch einen Dom machen.“ Für Hilpert ist derjenige Regisseur der beste, den man in einer Inszenierung nicht spürt, der anonym bleibt. Ueber seine eigene Arbeit sagte Hilpert, daß er all diese Gedanken über die Aufgabe der Schaubühne selbst nur drei- oder viermal überzeugend verwirklicht habe, und daß immer nur seine schlechten, plakatierten Ar- beiten gelobt worden seien. Eine Anhänger- schaft möchte er nicht haben:„Es gibt nichts Tyrannischeres als eine Gemeinde, denn sie gestattet keine Krisen.“— Vielleicht ist es auch jene Anhängerschaft, die sich um das Wirken Hilperts in Göttingen gebildet hat, sind es die eingefahrenen Gleise am Deut- schen Theater, die den Drang nach Abwech- selung und neuen Aufgaben in diesem un- ruhigen Künstler noch förderten. Hilpert ist einer von jenen vollblütigen Theatermän- nern, in denen die Rastlosigkeit der alten Mimen, die durch die Welt zogen, fortlebt. Egon Treppmeann den rhythmischen, tanzenden Motiven und Ornamenten seiner Bilder. Aber auch die mathematischen, physikalischen und biolo- gischen Interessen des Malers fanden ihren Niederschlag: die Exaktheit der Zeich- nungen, die geometrische Gliederung der Gemälde und die durchaus lebenstüchtig er- scheinenden Gestalten seiner Phantasie- pflanzen und tiere bestätigen es.„Die Kunst“, schrieb er in seinem Tagebuch,„seht über den Gegenstand hinaus, über den realen wie über den imaginären. Sie spielt mit den Dingen ein unwissend Spiel. So wie ein Kind im Spiel uns nachahmt, ahmen wir im Spiel den Kräften nach, welche die Welt erschufen und erschaffen.“ Für Klee also blieb der Schöpfungsvor- gang in der Welt wie in der Kunst immer gegenwärtig, die Wandlungen der Erde, des Lebens forderten von ihm Wandlungen sei- ner Kunst. Er änderte daher von Zeit zu Zeit die Art, den Charakter, fast möchte man sagen: das Schema seiner Darstellun- gen. Zunächst, in den Jahren 1903 bis 1906, widmete er sich der Kunst der Radierung. Einflüsse Kubins ließen ihn zum Ironisieren menschlicher Schwäche kommen— in Wup- pertal ist ein hervorragendes Beispiel für diese erste künstlerische Periode Klees zu Leute tel und Bleistift zugeteilt. So rücken wir Teller, Oskar auch ein paar Kleinigkeig Winterschlußg verkauf Von Janheinz Jahn Zum Glück für unsere Familie fällt Winterschlußverkauf fast immer mit eing Grippeepidemie zusammen. Vater hat d vor Jahren festgestellt, und seitdem richt wir uns danach. Am Silbernen Sonntag, wenn die meiste ihre Weihnachtseinkäufe machen gehen wir alle zusammen durch die Stad bei Direktor Kohl Sekretärin ist, Peter, f und der kleine Oskar. Vater hat jedem 27 Schaufenster zu Schaufenster und schreibe unsere Wünsche auf. Aber da darf es nit etwa heißen: Skihose, nein, wir müssen g. nau ausfüllen:„Skihose, Marke Wetterſe Firma Hinz& Kunz, linkes Schaufensg dritte von rechts, 48,60 DM.“ Aber Wir du! fen draufschreiben, was wir wollen, es herrlich. Abends sammelt Vater die Zet ein, zieht sich zurück und keiner dart i stören. Er rechnet und streicht. Der lang, Fritz hat es uns vor Jahren verraten. Heiligabend bekommt jeder einen bung zum Spielen. Auf jedem Platz aber ein Zettel. Obenauf steht„Gutschein“ darunter ein genau bezeichneter Gegenstau zum Beispiel:„Skihose, Marke Wetterte Firma Hinz& Kunz, 24,30 DM.“ Das dann der Gegenstand, den wir beim Winte schlußverkauf erstehen müssen, und d herabgesetzte Preis ist der, den Vater Grund seiner Erfahrungen errechnet h Eine Woche später ruft er uns ins Woh zimmer. Es ist dann sehr feierlich. habe ich eure Wunschzettel. Vergleicht mit den Gutscheinen. Euer Vater schem jedem das Beste, aber er wirft sein G8 nicht hinaus. Nächsten Monat, beim Schl verkauf, kosten die Sachen die Hälfte. 4% man muß frühzeitig da sein, sonst sind Weg. Also steht jeder von uns pünkil halb sieben vor dem richtigen Laden.“ Vater macht eine Pause, dann sieht uns alle durchdringend an.„Natürlich bau dann keiner von uns zum Dienst gehen. I wilt, was ihr zu tun habt. In der 8% wütet die Grippe. Doch wer sich verrät, 0 geht leer aus.“ Letzten Dienstag begann Peter, der Leh. ling, im Geschäft über Kopfschmerzen klagen. Am M²äittwoch klagte ich im Bi über Fieber und Lieschen wurde bei Dir tor Kohl zweimal ohnmächtig. Am Donne tag schrieb Mutter an den Lehrer: e Sohn Oskar kann leider nicht zur Schiß kommen.„, und Freitag ging Vater sel mit einem dicken Halswickel ins Geschi Am Montag hat der Winterschlußverhi begonnen. Um fünf Uhr war großes Wecker Um sechs hat Vater Geld verteilt, jedem seine, genau abgezählt. Und dann zogen/ 108. Wir standen an und dann gab es großes Gedränge. Aber wir haben alles 6 standen. Wir waren die ersten, und a Abend feierten wir Nachweihnachten. Nur meine Schwester Lieschen ist wit lich krank geworden. Sie ist auf dem Heu weg mrem Chef begegnet. 1 ö sehen, die 1904 entstandene Radierung, Mann versinkt vor der Krone“. 723 Viele Jahre hat der Künstler dann 1 nur gezeichnet. Die Farbe entdeckte unde oberte er für seine Arbeiten erst spät u langsam. Dann aber verfiel er ihr mit Spie rischer Freude: die Bilder aus seinen leu Lebensjahren haben sich zugunsten ff licher Kompositionen noch mehr vom gest ständlichen Vorwurf gelöst als sie es sd immer waren, ihre Titel wurden dabei a0. nüchterner,„Dorf und Burg“ etwa oder 505 Herau Verla druck Chefr. Stellv. W. He Weber Lokal. Dr. 1 C. Ser H. KI. Stellv. 11. J. e Fi B. nuntr gebur exper lehnt jede sich! verlä 1. Af Aube! Verte und Dr.! diese Ergät Sind. ten u Hera dem von SPD werd A am hebli. Offiz. schri diens Teppich“ oder„Abends am Meer“. Frühe darus als seine Verspieltheit sich vorwiegend de Zeichenstift mitteilte, während die af fast nur zum Kolorieren des Flintergrun Verwendung fand, gab Klee seinen Arbei merkwürdigere Namen:„Mein Onkel, alg verzaubert war“,„Das literarische Klaviz „Concentrierter Roman“,„Katastrophe d Sphinx“ oder ähnlich. Die eigenartigen Titel gehören in eint inneren Zusammenhang zu den Bildern, Wirken nicht willkürlich; sie runden d. Eindruck des Dichterischen, das in Kl Zeichnungen und Gemälden mitschwin Organische und phantastische Formen get meinander über, das Spiel wird Ernst U der Ernst wird Spiel. Sonja Laps — 58 BEHR MAT U RbHOH UMTER U Porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyrig bt 1755 by Franz Schneeklutb Vverleg, bormstedt 32 Fortsetzung Aldenberg hatte ihm viel zu verdanken. unter anderem die Unversehrtheit der Achenbrücke. Denn als in den letzten Kriegstagen ein Pionierleutnant mit zwei Mann erschienen war, um die Brücke zu sprengen— wodurch nicht nur der Ver- kehr unterbrochen, sondern auch die ge- samte Wasser- und Elektrizitätsversorgung der Stadt auf Monate unterbunden worden wäre— da hatte Bürgermeister Hilz auf die Gefahr hin, an die Wand gestellt und er- schossen zu werden, die Sprengladung in den Fluß geworfen und den Leutnant mit Seinen Hilfskräften zum Abzug überredet. Das vergaß man ihm nicht. Nur die Geist- lichkeit war Herrn Filz nicht besonders grün. Der Stadtpfarrer Klett, eine autori- täre Persönlichkeit und ein streitbarer Herr, der auch im politischen Leben der Stadt eine Rolle spielte und im Hintergrund gern an den Drähten zog, konnte es nicht ver- winden, daß sen Bürgermeisterkandidat bei der letzten Wahl glatt durchgefallen War. Ein farbloser, vielleicht sogar ein wenig rosarot angehauchter Bürgermeister in einer „schwarzen“ Stadt, das ging dem geistlichen Herrn natürlich gegen den Strich. Lothar Lockner hielt es durchaus für möglich, daß Stadtpferrer Klett dem Bürgermeister grollte, wenn dieser ihn tatsächlich bei der Auswahl der Brunnenfigur nicht hinzugezo- gen hatte. Aber für einen Zeloten, der an der unschuldigen Nacktheit des Brunnen- bübchens Anstoß nehmen könnte, hielt er den geistlichen Herrn nicht. Der weitläufige Schulhof mit seinen Grünflächen faßte die Menschen kaum, die sich dort eingefunden hatten, um an der Weihe teilzunehmen. Trotz der Ferien waren alle Klassen fast vollzählig versam- melt— aber daß auch die halbe Bevölke- rung Aldenbergs sich zu diesem Anlaß, der ja nun wahrhaftig nicht gerade welterschüt- ternd war, auf die Beine gemacht hatte, erschien Lothar Lockner ein wenig merk- würdig und befremdend. Und noch auffal- lender war es, daß Bürgermeister Hilz auf ihn geradezu gewartet zu haben schien, denn er löste sich, kaum daß er Lockners ansich- tig wurde, aus dem Kreis seiner Stadträte und kam ihm entgegen. Er war ein Mann von etwa fünfundsechzig Jahren, mit einem blühenden Gesicht unter einer jugendlichen Fülle schneeweißer Haare, die er wie Hin- denburg steif aufgebürstet trug. „Sie haben wahrscheinlich schon gehört, Herr Lockner, daß ich Schwierigkeiten mit dem Stadtpfarrer bekommen habe.“ „Vor drei Minuten, Herr Bürgermeister“, sagte Lockner wahrheitsgemäß. „Also von den geistlichen Herren ist tat- sächlich keiner erschienen.— Ich wollte Sie nur fragen, ob der Stadtpfarrer bei Ihnen schon mit irgendeinem Artikel Stellung be- zogen hat?“ „Nein, Herr Bürgermeister. Ich würde es Ihnen gewiß nicht verheimlichen, wenn es der Fall wäre.— Wollen Sie den ersten Schuß loslassen?“ „Ich werde mich hüten!— Und damit keine Unklarheiten entstehen, gebe ich Ihnen die paar Worte, die ich sprechen werde, schriftlich.“— Er überreichte Lothar Lockner seine Rede auf einem Maschinen- durchschlag. Es war eine knappe, weitzeilig geschriebene Seite.—„Vergleichen Sie bitte das, was ich sage, mit dem Text!— Ich sehe Sie nachher doch noch bei dem kleinen Imbiß im Schwanenbräu... Vielleicht wol- len Sie mit unserem Bundestagsabgeordne- ten Huber ein paar Worte sprechen. Er ist der kleine Dicke da drüben mit dem grünen Hut und dem Gamsbart. Die Kinder standen klassenweise geord- net im Halbkreis um die verhüllte Brunnen- figur herum. Dicht davor war eine kleine, tannengeschmückte Tribüne aufgebaut, und neben der Tribüne standen die Honoratioren Aldenbergs. Landrat Klingspor und seine Beamten, Amtsgerichtsrat Schnappinger als Vertreter des Gerichts, Gymnasialdirektor Dr. Wagenseil, Rektor Vollmalz von der Volkshochschule; die Stadträte scharten sich um den Bundestagsabgeordneten Huber, einen Mann von kerniger Art, von dem es hieß, die Herren aus Norddeutschland be- nötigten für seine Reden einen Dolmetscher. Zunächst einmal spielte die Stadtkapelle einen flotten Marsch. Ihr Repertoire war nicht sehr umfangreich; es bestand— je- denfalls was die Märsche betraf— nur aus dem„Einzug der Gladiatoren“ und merk- Würdigerweise aus„Preußens Gloria“. Und aus unerklärlichen Gründen hatte sich der Kapellmeister, Bäckermeister Freutsmiedl, für„Preußens Gloria“ entschieden. Der Bundestagsabgeordnete Huber machte bei den Klängen ein Gesicht, als litte er an Zahnschmerzen. Dann trat ein Erstklaßler, der Bub vom Zahnarzt Namlos aufs Podium und deklamierte ein Gedicht, dessen Verfas- ser der Lehrer Zacherl war; er galt in Al- denberg als ein bedeutender Dichter, denn er hatte eine hohe Stirn, und vom Hinter- haupt fielen ihm die Haare lang über den Schillerkragen. Zudem trug er stets ein Barett aus braunem Samt, eine kühne Eigen- schöpfung seiner Frau, ein Mittelding zwi- schen Baskenmütze und Wagnerkappe— und besonders im Frühling und im Herbst überschwemmte er die Redaktion des„An- zeigers“ mit ganzen Stößen lyrischer Ge- dichte, was Herrn Lobmüller jedesmal zu der giftigen Bemerkung veranlaßte: der Zacherl treibe mit seiner Muse mal wieder Unzucht. Es War ein ziemlich langes Gedicht, und Herr Zacherl mußte häufig souflieren, wenn der Bub vom Zahnarzt Namlos stecken zu bleiben drohte; aber schließlich war es so weit, daß der kleine Mann im blauen Kom- munionsanzug das Stadtoberhaupt auffor- derte, die„neidische Hülle aus Linnen“ zu entfernen und der erwartungsvollen Menge endlich „. ZU zeigen den Bronnen den hehrer Künstlergeist ersonnen!“ Die sich anschliegende Rede von Bürger- meister Hülz war kurz. Er erinnerte die älteren Bürger an die muffigen und dunklen Schulstuben, in denen frühere Generationen groß geworden waren und stellte ihnen die moderne Anlage gegenüber, die durch den Opfersinn der Bürger und durch die groß- zügige Hilfe des Staates entstanden war.(Es waren Sätze, die er schon einmal bei der Einweihung des Schulgebäudes gebraucht hatte.) Vielleicht— fuhr Bürgermeister Hilz fort— erscheine manchem Teilnehmer die- ses Festaktes der Ankauf und die Aufstel- * lung eines Kunstwerkes zu einer Zeitz in die Stadt mit mancherlei Sorgen und fi ziellen Nöten zu kämpfen habe, als eine l. gerechtfertigte Verschwendung. Um 80 kreulicher sei es, daß in der Stadtratssi in der über die Frage dieser Anschafft gesprochen worden sei, sich nicht einzige Stimme gegen die Aufstellung“ Brunnens und gegen die Wahl gerade die Plastik erhoben habe. Es ehre die Bult Aldenbergs, daß sie über das Zweckmä hinaus sich den Sinn für das Schöne bee und damit eine Tat vollbracht hätten,“ von guter altbayerischer Tradition zeuge“ neben Frömmigkeit und Bürgerfleiß 4d die Kunst stets eine Heimstätte 1 habe. Darauf dankte er den Ehrengästen 4 den zahlreichen Bürgern für ihr Erschel und für ihre rege Anteilnahme an öflentlichen Ereignissen und forderte“ Herrn Bundestagsabgeordneten Huber“ den Festakt durch die Enthüllung des Bil nens zu krönen. stürzte herbei, ließ sich auf ein Knie nie und zielte mit seiner schikanösen Kam auf Herrn Huber, um den feierlichen Aus blic im Bilde festzuhalten. Der hohe“ griff nach der Leine und überlegte kurz 1 er auch noch ein paar kernige Worte p. chen sollte, aber trotz der Kürze seiner!“ bereiteten Rede hatte ihm der Bürgermes“) Hilz eigentlich schon alles weggenomm Was er hätte sagen wollen. So ließ er es einem:„Alsdamm schaugn ma uns dös is mol o bewenden und z0g kräftis“ Die Leinenhülle teilte sich und flel rausch nieder. Im gleichen Augenblick drehte Ha meister Beimeier den Hahnen auf und“ dem Maul des Delphins stieg wie ein Sch ein silberner Wasserstrahl in die Hohe“ versprühte in der Brunnenschale. (Fortsetzung fol politi Würd D nete ie! habe 2u st essen Der Foto-Volone derse von dern die sich Sens lich! An, e die Grur Schie sung nen.