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Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. II. Jahrgang Nr. 30/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 6. Februar 1956 De! 1953 unter Einrichtung einer Bundesliste Verabschiedung des Vor der Presse sprach Dr. Dehler die Er- wartung aus, daß die Einigung mit der CDU auch zu einer Abstoppung der Pläne über die Umbildung der Landesregierung von Nordrhein- Westfalen führen werde. Der Hauptausschuß der Partei sei der Auffas- sung,„daß in Düsseldorf Friede geschlossen werden solle“. Er habe Grund zu der An- nahme, daß die bisherige Koalition weiter bestehen werde. Ferner erklärte Dehler, die Aussprache über die außenpolitischen Diffe- renzen müsse noch zu Ende geführt werden. Die FDP hoffe auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit der Koalition auf allen Ge- bieten. Bei dem Gespräch mit Dr. Krone sei kestgelegt worden, daß bei jeder Aenderung der politischen Lage eine Aussprache Zwi- schen den Koalitionsparteien mit dem Ziele 5„ stattfinden solle, die außenpolitische Stel- Com dot nicht Washington.(dpa AP) Präsident f Eisen- N bower Wird nach Ansicht Unterrichteter 1 81 Kreise Washingtons seine Korrespondenz mit 118 215 dem soWqetischen Ministerpräsidenten Bul- Vo gibts Sanin voraussichtlich in dieser Woche ab- rage ich schließen. Seine Antwort auf den erneuerten Paktvorschlag Bulganins werde kaum le wesentlich anders ausfallen als die Antwort 18 Lage auf das erste sowäetische Angebot. Man Spencer, Slaubt, dag Eisenhower das Antwort- Zescheid. 5 schreiben nach einer Auskührlichen Beratung wreitelte mit Außenminister Dulles abfassen wird. Irsprung Nach Ansicht der Washingtoner Beob- achter bedeutet die Beendigung des Brief- er list Wechsels mit Bulganin nicht, daß sich die r Usti USA allen aufrichtigen sowjetischen Vor- H Rama- schlägen für- eine Ost- West-Entspannung Hinter- verschließen wollen. Interesse hat in Washington die Feststellung Bulganins ge- um. De kunden, dag der Abschluß eines sowjetisch- tel, dann amerikanischen Freundschaftspaktes auch um Vor- die Voraussetzung für eine Lösung der genkäse. Deutschland-Frage sei. Bonn solle dadurch . Rama- offenbar veranlaßt werden, die USA zum zart und J Abschlug eines solchen Vertrages zu er- Taschen muntern. Gleichzeitig wird aber auch ver- umschlag merkt, daß Bulganin von einer notwendigen Verständigung zwischen Bonn und Pahkow Hosen- Sesprochen hat. in die Die französische Regierung sprach sich am Vorleser Wochenende für eine Fortsetzung des Mei- n nicht nungsaustausches zwischen West und Ost aus, der zur Verbesserung des gegenseitigen llesitsch! Verständnisses beitragen könnte. Das Pari- ben aus er Außenamt erinnerte daran, daß Frank- em ver- keich die einseitige Kündigung des Freund- en dich schaftspaktes durch Moskau im vergangenen ausgabte Jahr lebhaft bedauert habe. Sch nun ach der kuchtelte ner und 5 bald 20 Wien.(AP) Die österreichische Regierung te einen at am Wochenende angeordnet, daß das de und Hauptquartier des kommunistisch beherrsch- fänger en Weltgewerkschaftsbundes(WGB) in meinlich) Wien aufgelöst wird. Die Anordnung der So War eslerung, die bedeutet, daß der Bund seine ürbeit in Oesterreich einstellen muß, wird amaden damit begründet, daß sich die Tätigkeit des t, sagte Bundes gegen die österreichischen Interessen uch? ET lichte. Bie Organisation habe ihre Befug- von dei disse überschritten und die österreichischen eits eine Cesetze verletzt. Die Anordnung wurde dem he. Generalsekretär des Bundes, dem französi- ch 1. Kommunisten Louis Saillant, zur alag mit untnis gebracht. ntschn. Der Weltgewerkschaftsbund, das Gegen- ns Von Stück des westlichen Internationalen Freien Var ihm geewerkschaktbundes, ist eine der zwei gro- eil 10( 85 kommunistisch kontrollierten interna- gelschi tonalen Organisationen, die ihr Hauptbüro och 1 9 Wien haben, die andere Organisation ist er 2 8 sogenannte Weltfriedensrat. Ihre Haupt- . 3 wurden in Wien zu einer Zeit errich- s Seg et, als Oesterreich noch unter Vier-Mächte- N 115 Besatzung stand. 7 aer f 80 85 Hauptquartier des Bundes war zu- f da 505 st in Paris eingerichtet, ist dann jedoch n Pfif 1 französischen Regierung aufgelöst rei öste el. Nach der Wiedererlangung der diesem 5 rreichischen Souveränität im letzten davon zue wurde der Bund als Verein in Oester- ö 57 eingetragen. Es wird in Wien ange- Er be⸗ 80 W daß die österreichische Regierung estellte 855 3118 auch den Weltfriedensrat und den e noch W in Wien tätigen kommunistischen n fand Averband der Widerstandskämpfer an- 1a, und 1 wird, ihre Hauptböros zu schließen. ig fast 1 WGB protestierte inzwischen scharf lit dem 9 85 die Auflösung seiner Wiener Zentrale jel und 90 bezeichnete die österreichische Mag- zt ver⸗ 1 als„Einmischung in die Angelegen- baum cis mer Gewerkschaft“. Die österrei- er si eneche Regierung habe Schreiben und Flug- lätt meter als Anlaß zu ihrem Schritt genom- 1 die von Gegnern des WGB gefälscht * rden seien und nicht von ihm stammten. Stuttgart. Der Bundesvorstand der FDP hegrüßte in Stuttgart das Ergebnis der Verhandlungen mit der CDU/ CSU in der Wahlrechtsfrage und billigte die verein- barung, das neue Wahlgesetz auf der Grundlage des Bundestagswahlgesetzes von zu schaffen. Der Bundesvorstand brachte zum Ausdruck, er erwarte einen zügigen Ablauf der weiteren Beratungen und die Bundestagswahlgesetzes bis gestellt, daß die Einigung in der Wahlrechtsfrage nicht an die Koalitionsverhält- nisse bei den Länderregierungen gebunden sein soll. Dieser Billigung hat sich auch der Hauptausschuß der Partei angeschlossen und die verfassungsrechtliche Festlegung der Wehrordnung als dringlichste Aufgabe der Koalition gefordert. März. Ausdrücklich wurde fest- lungnahme der Bundesregierung festzulegen. Man wolle auf diese Weise wieder zu einem gesunden Koalitionsleben zurückfinden. Auf Anfrage sagte Dehler, das neue Bun- destagswahlgestz dürfe nicht mehr ab- geändert werden. Die FDP werde auf ent- sprechende Sicherungen im Grundgesetz be- dacht sein. Außerdem verlangte er die Ein- haltung des Terminkalendlers in der Wehr- gesetzgebung. Justizminister Dr. Haußmann gab bekannt, der Hauptausschuß habe konkrete Vorschläge für eine Steuer- und Finanzreform ausgearbeitet, die an die Bun- destagsfraktion weitergeleitet würden. Sozialpolitische Arbeitstagung Auf einer sozialpolitischen Arbeistagung bezeichnete Vizekanzler Blücher Bundes- minister Dr. Schäfer und FDP-Sozialpolitiker Molotow erneut für Zweier-Verträge Keine Haltungsänderung Eisenhowers gegenüber Bulganin erwartet Auch der sowjetische Außenminister Molotow hat sich am Wochenende für einen Weiteren Gedankenaustausch und für neue Konferenzen zwischen Ost und West aus- gesprochen. In einem Interview mit der englischen Zeitung Sunday Times“ äußerte er, die Sowjetunion werde weiter auf zwei- seitige Verträge zwischen den Großmächten drängen. Der Moskauer Rundfunk erklärte am Wochenende, der„àuherst freundschaftliche Ton“ des Briefwechsels zwischen Bulganin und Eisenhower könnte auf die Entwicklung besserer Beziehungen hindeuten. Die Mos- kauer Zeitungen„Prawda“ und„Iswestija“ veröffentlichten den Wortlaut von Präsident Eisenhowers Antwort auf den ersten Bul- ganin-Brief, Bulganins zweiten Brief an Eisenhower und die gemeinsame Erklärung Eisenhowers und Edens vom Mittwoch. Eden besucht nun Kanada Der britische Premierminister Eden traf am Wochenende zu einem fünftägigen Kanada-Besuch in Ottawa ein. Heute, Mon- tag, wird, Eden im kanadischen Parlament sprechen und am Dienstag eine Presse- konferenz geben. Der amerikanische Außenminister, Dulles, wird im März folgende neun asiatische Staaten besuchen: Indien, Ceylon, Indone- sien, Thailand, Südvietnam, die Philippinen, Südkorea, Formosa und Japan. Er tritt die Reise nach den Hauptstädten dieser Länder im Anschluß an die Konferenz der Mit- glieder des Südostasien-Paktes an, die am 6. März in der pakistanischen Hauptstadt Karatschi beginnt. Weltgewerkschaftsbund in Verlegenheit Schließung des Zentralbüros der kommunistischen Organisation in Wien In der Erklärung des Bundes heißt es, das Sekretariat des WGB werde in Kürze zusammentreten, um die Lage zu prüfen. In der Zwischenzeit sollte die gesamte Korre- spondenz an den Präsidenten des WGB, Giu- seppe di Vittorio, in Rom gerichtet werden. ler: Koalition bleibt bestehen Bundesvorstand der FDP tagte in Stuttgart/ Wahlrechts-Kompromiß bejaht Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz- Eichhöfer ein Höchstmaß von Existenzsicherung unter Aufrechterhaltung eines Höchstmaßes von menschlicher Freiheit als das Ziel der von der FDP angestrebten Sozialpolitik. Heute sehe man ein, daß die allzu starke Bindung der Sozialpolitik an den Staat sich nach zwei Kriegen und Geldentwertungen verhängnis- Voll ausgewirkt habe. Die Unterstellung, es gebe für den Liberalismus keine Sozial- politik, wurde von allen Rednern scharf 2zUrückgewiesen. Dr. Schäfer sagte dazu, der Liberalismus habe unter Sozialpolitik stets in erster Linie genossenschaftliche Selbst- hilfe und Selbstverwaltung verstanden. Dr. Dehler meinte, die größte soziale Lei- stung in Form von einer Steigerung des Realeinkommens, einer Kürzung der Arbeits- zeit und einer Altersversorgung könne nur durch eine freie, auf dem Privateigentum aufbauende Wirtschaft erreicht werden. Wer Verantwortung auf die Schultern des Staa- tes abwälze, bekomme sie von dort in Ge- stalt von Geboten und Verboten zurück. Blücher äußerte sich zu dem Problem der dynamischen Rente. Er sagte, die Einführung einer solchen Art von Rente könne sich ohne entsprechende Konjunktursicherungen als gefährlich erweisen, da sie ohne eine ent- sprechend„harte Gestaltung der Wirtschafts- politik“ nicht zu vertreten sei. Ihre Voraus- setzung sei stets die Aufrechterhaltung der Kaufkraft. Als Ergebnis der sozialpoiitischen Tagung nahm der Bundeshauptausschuß als Richt- linien für die weitere sozialpolitische Arbeit der FDP eine Entschließung an, in der eine umfassende Sozialreform nach einem gesell- schaftspolitischen Strukturprogramm gefor- dert wird. Die FDP hält dabei die Erfül- jung von drei Forderungen für vordringlich: Sicherung des Alters, Eigentum für alle und verantwortliche Zusammenarbeit der Sozialpartner. Die zweite Medaille für Deutschland errang am letzten Tage der Winterspiele in Cortina Harry Glass(Klingenthal) mit einem dritten Platz im Spezialsprunglauf. Den ersten und den zweiten Platz belegten die Finnen Hyvderinen und Kallakorpi. Unser Bild zeigt Glass beim ersten Sprung, mit dem er in Fükrung ging. Die Gesamtnote Glass“ war 232, während die beiden Finnen 234,5 und 232.5 erreichten. AP-Foto Olympisches Feuer wieder erloschen Die Winterspiele in Cortina wurden am Sonntagnachmittag beendet Cortina d'Ampezzo.(AP) Unter dem Don- mer eines Artillerie-Saluts erlosch am Sonn- tagnachmittag in Cortina d'Ampezzo die olympische Flamme. Die VII. Olympischen Winterspiele haben nach elf Wettkampftagen, ann denen die besten Wintersportler aus 32 Nationen im friedlichen Wettstreit ihre Noch keine Lösung der Berliner Krise Trotz eines sonntäglichen Gesprächs zwischen CDU- und SPD- Vertretern Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin. Die Koalitionskrise im Westber- liner Senat um die Uebernahme des Bun- desmietengesetzes konnte am Wochenende noch nicht beigelegt werden. Führende Ver- treter der beiden Regierungsparteien, der CDU und SPD traten am Sonntag zu einem klärenden Gespräch zusammen. Der Landes- und Fraktionsvorsitzende der CDU, Lem- mer, erklärte nach der Sitzung, es seien einige Möglichkeiten, um zu einer Einigung zu kommen, erörtert worden. Die Verhand- lungen sollen heute, Montag, nach der Senatssitzung fortgesetzt werden. Landes- und Fraktionsvorstand der SPD bedauerten am Samstag nach einer gemein- samen Sitzung, daß in der schwierigen Situation Berlins eine Frage der Gesetzes- auslegung von der CDU zum Gegenstand einer Koalitionskrise gemacht worden sei. Die SPD will das Bundesmietengesetz, das für Berlin eine zehnprozentige Mieterhöhung Vorsieht, in seinen allgemeinen Bestimmun- gen übernehmen, jedoch über den Termin für die Inkraftsetzung des Gesetzes, der auf den 1. Januar festgelegt ist, erst später ent- scheiden. Im Abgeordnetenhaus konnte die SPD einen entsprechenden Mehrheits- beschlußg erreichen. Die Union sieht hierin einen Bruch der Koalitionsabsprachen und eine Verletzung der Pflichten Berlins gegen- über dem Bund. Verwirrung stiftete in diesem Zusammen- hang ein Schreiben des Bundeswobnungs- bauminister Preusker, in dem er bestätigt, dag die Uebernamme des Bundesmietenge- setzes für Berlin in zwei Teilen zulässig sei. An anderer Stelle seines Schreibens erklärt Preusker aber, die Inkraftsetzung der Be- stimmungen des Bundesmietengesetzes müsse innnerhalb der bundesgesetzlich vorgeschrie- benen Frist bis zum 1. Januar 1957 durchge- Führt worden sein. Berlin sei auf Grund des dritten Ueberleitungsgesetzes zur Ueber- nahme des Bundesmietengesetzes verpflich- tet. Eine Nichteinhaltung dieser Frist könne zu den vorgesehenen Folgen(Streichung der Bundeszuschüsse) führen. Das heißt, daß die Mieterhöhung für Altbauwohnungen in Ber- lin bis zu diesem Termin wirksam werden muß. In Westberlin glaubt man, daß es doch noch zu einer Einigung zwischen den Koali- tionspartnern kommen wird. Ein Rücktritt des jetzigen Senats würde eine schwierige Situation heraufbeschwören. Denn weder die SPD, die nach dem Ausschluß eines Ab- geordneten aus der Partei über 63 Sitze ver- fügt noch die CDU und die Oppositionspar- tei, die FOP, könnten mit ihren ebenfalls 63 Sitzen eine aktionsfähige Regierung bilden. Zwischen Gesfern und Morgen Eine Krankenscheingebühr für Rentner, die Kostenbeteiligung an Arzneimitteln und die Rentenkürzung nach mehr als elf Tagen Krankenhausaufenthalt hat der sozialpoli- tische Ausschuß des Bundestages abgelehnt und beschlossen, die Frage der Kostenbetei- ligung erst später in Zusammenhang mit der Sozialreform zu klären. Die Bauarbeiterlöhne um 8 Pfennig je Stunde zu erhöhen, haben die Vertreter der Spitzenorganisationen des Baugewerbes in Hannover nach mehrtägigen Verhandlungen vorgeschlagen. Die 18 Bau, Steine und Er- den hatte eine Aenderung des Stuttgarter Lohnabkommens verlangt, das bis Ende 1956 befristet ist. Seinen 85. Geburtstag beging Dr. August Weber, der ehemalige Führer der Reichs- tagskraktion der Deutschen Staatspartei am Samstag in London. Ludwig Manfred Lommel wurde vom niedersächsischen Vertriebenenminister Erich Schellhaus das Bundesverdienstkreuz(Steck- Kreuz) verliehen. Der Parodist und Schrift- steller Lommel, der aus Schlesien stammt, gründete nach dem zweiten Weltkrieg in Bad Sachsa ein Kriegsversehrtenheim. Durch das von ihm geschaffene Lommel-Hilfswerk, in das die Erträge seiner Vortragsarbeit fließen, hat er viel zur Linderung der Not der Vertriebenen beigetragen. 206 deutsche Umsiedler aus den unter polnischer Verwaltung stehenden Ostgebieten trafen in der Nacht zum Samstag auf dem Zonengrenzbahnhof Büchen ein.— In Schirn- ding kamen vier Deutsche aus der Tschecho- slowakei an, die dort als politische Häftlinge festgehalten worden waren. Wegen aktiver Unterstützung ihres kürz- lich vom Obersten Gericht der Sowjetzone wegen ‚Abwerbung qualifizierter Fach- kräfte“ zum Tode verurteilten Ehemannes, hat das Bezirksgericht Erfurt Ingeborg Rudert zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Zwei Mitangeklagte erhielten ebenfalls Zuchthausstrafen. Ein Entführungsversuch bewaffneter Volks- polizisten an einem ehemaligen Kameraden von ihnen, den sie beim Spaziergang an der Sektorengrenze in Berlin erkannten, sowie an dessen Schwägerin und deren beiden Kin- dern scheiterte an dem energischen Wider- stand der vorgesehenen Opfer. Ferdinand Schörner, der ehemalige Generalfeldmarschall wurde als Heim- kehrer anerkannt und wird das Entlassungs- geld und die Uebergangsbeihilfe für Kriegs- gefangene erhalten. Eine Industriedelegation unter Leitung des Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Fritz Berg, ist am Sonn- tag von Düsseldorf zu einem Besuch von Ländern des Mittleren und Fernen Ostens Abgeflogen. „Held der Sowjetunion“ wurde der Vor- sitzende des Präsidiums des Obersten So- Wiets, Marschall Woroschilow, anläßlich sei- nes 75. Geburtstages. Gleichzeitig erhielt er den Lenin-Orden und den Goldenen Stern der kommunistischen Partei. Das kommunistische Bulgarien hat bei der amerikanischen Regierung gegen das Auf- lassen von Propaganda-Ballons protestiert. Die Ballons, die von amerikanischen Stellen in der Bundesrepublik aufgelassen werden, gefährdeten den Luftverkehr. Ohne einen Beschluß über eine baldige Verwirklichung der geplanten nordischen Zollunion gefaßt zu haben, beendete der Nordische Rat in Kopenhagen seine ein- wöchigen Beratungen. Diese Frage wird aber durch Sachverständige weiter beraten wer- den. Seinen Posten als Generalsekretär der sozialistischen Partei Frankreichs hat der neue französische Ministerpräsident Guy Mollet wegen Uebernahme seines Regie- rungsamtes niedergelegt. Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Pierre Commin. Minister ohne bestimmtes Ressort wurde Krishna Menon, der bisherige außenpoli- tische Berater des indischen Ministerpräsi- denten Nehru. Er soll Nehru in allen außenpolitischen Fragen unterstützen. Ein Abkommen über die Lieferung polnischer Industrieprodukte und Transport- einrichtungen für 1956 wurde zwischen Po- len und Jugoslawien in Warschau unter- zeichnet.— Die gegenwärtigen Wirtschafts- verhandlungen zwischen der Tschechoslowa- kei und Jugoslawien verlaufen nach jugo- slawischer Mitteilung erfolgreich. Kräfte maßen, in einer feierlichen und far- benprächtigen Zeremonie ihren Abschluß gefunden. Während die Fanfarenstöße mittelalter- lich gekleideter Herolde über Cortina hall- ten, trugen italienische Alpinis 24 Olm pische Fahnen in das weite Rund des Eis- stadions von Cortina, danach folgten sechs italienische Studenten mit der 1952 in Oslo gestifteten Olympia-Flagge und dann zogen noch einmal die Bannerträger der teilneh- menden Nationen unter den Klängen des Olympia-Marsches mit den Farben ihres Landes ins Stadion, neigten die Fahnen vor der Ehrentribüne und nahmen dann im ofkenen Viereck Aufstellung. Die deutsche Fahne trug wieder der Bobfahrer Anderl Ostler, den Schluß bildete, von großem Bei- kall empfangen, der Fahnenträger des Gast- geberlandes Italien. Nachdem unter den Klängen der einzel- nen Nationalhymnen die Flaggen Griechen- lands, Italiens und des nächsten Gastgeber- landes, der Vereinigten Staaten, an den Fahnenmasten emporgestiegen waren, dankte der Präsident des Internationalen Olym- pischen Komitees, Average Brundage, Italien und den Organisatoren für die Ausrichtung der Kämpfe und schloß mit den Worten:„Ich erkläre die VII. Olympischen Winterspiele für beendet und rufe gleichzeitig traditions- gemäß die Jugend der Welt auf, sich in vier Jahren in Squaw Valley wieder zu versam- meln, um gemeinsam mit uns die Winter- spiele der XVII. Olympiade zur begehen. Möge sie Freude und Eintracht bringen, damit die olympische Flamme mit immer größerem Eifer, Mut und Ehre zum Wohle der Menschheit durch die Jahrhunderte weitergetragen werden kann.“ Anschließend übergab Brundage dem Bürgermeister von Cortina die Oslo-Flagge für die Zeit bis zur nächsten Olympiade in Verwahrung. Zum letztenmal klangen die Fanfaren auf und dann erlosch das olym- pische Feuer, Der Abschlußfeier war die letzte Sieger- ehrung vorausgegangen, in der die Gewin- ner des Spezialsprunglaufes, darunter an dritter Stelle der Deutsche Harry Class aus Klingenthal(Sowjetzone), ihre Medaillen in Empfang nahmen. Als die rund 10 000 Zuschauer aus dem Stadion strömten, wurde vor dem Gebàude ein Feuerwerk abgebrannt. Die olympischen Ringe leuchteten in den Farben Grün, Rot, Weiß, Gelb und Blau; Raketen stiegen zum Himmel auf, dann aber senkte sich die Nacht über den Schauplatz der VII. Olympischen Winterspiele.(Siehe auch Sportteil.) Italienischer Staatsbesuch heute in Bonn erwartet Rom.(Ap) Italiens Ministerpräsident, Segni, und Außenminister Martino sind am Sonntag auf dem Schienenwege von Rom nach Bonn abgereist, wo sie heute erwartet Werden. Martino nannte kurz vor der Ab- reise folgendes Programm für die Bonner Besprechungen: 1. Probleme der europaischen Vereinigung, 2. Erweiterung des deutsch- italienischen Handels, 3. Erleichterung für deutsche Investierungen bei der wirtschaft- lichen Entwicklung Süditaliens, und 4. Be- schäftigung weiterer italienischer Arbeiter in der deutschen Industrie und Landwirt- schaft. Seite 2 MORGEN Verein Kurpfalz gibt Pfälzern Sympathie-Erklärung Heidelberg. Nachdem in der Pfalz Anträge auf ein Volksbegehren mit dem Ziel eines Anschlusses an Bayern und an Baden-Würt⸗ temberg eingereicht worden sind, kamen am Samstag auf Initiative des„Vereins Kur- pfalz“ zahlreiche Persönlichkeiten des poli- tischen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens aus Nordbaden in Heidelberg zu- sammen, um die Fragen der Neugliederung des mittel westdeutschen Raums zu bespre- chen. Nach einer Erklärung brachten die Besprechungsteilnehmer ihre herzlichen Sympathien“ für die Kreise der Pfalz zum Ausdruck, die mit ihrem Volksbegehren für den Anschluß an Baden- Württemberg ein- treten, und bekundeten ausdrücklich ihre Bereitschaft, diese Bestrebungen nach Kräf- ten zu fördern. Der Vorsitzende des vor kurzem in Mainz gegründeten Rheinhessenbundes, der Worm Ser SPD-Bundestagsabgeordnete Willy Mül- ler, hat beim Bundesinnenministerium die Unterschriften für die Einleitung eines Volksbegehrens in Rheinhessen zur Wieder- vereinigung mit Hessen vorgelegt. Wie der oldenburgische Landesbund am Samstag mitteilt, hat der Bundesinnenmini- ster dem Antrag auf Zulassung eines Volks- begehrens im Gebiet des Verwaltungs- bezirkes Oldenburg stattgegeben. Mit die- sem Begehren soll die Wiederherstellung des früheren Landesteiles Oldenburg als selbständiges Bundesland erwirkt werden. Entschuldigungs-Note der Sowjetunion an Norwegen London.(AP) Die Sowjetunion hat sich in einer Note an die norwegische Regierung indirekt wegen der Anwesenheit sowjeti- scher Heringslogger im Aalesund entschul- digt und erklärt, die Zwischenfälle seien nur auf„ein bedauerliches Mißverständnis“ zu- rück zuführen. Die sowjetischen Schiffer hätten Anweisung, außerhalb der Vier- meilenzone der norwegischen Hoheitsgewäs- ser zu bleiben. Es sei nur möglich, daß einige — es sind insgesamt 16 Schiffe D. Red) der sowjetischen Schiffer angesicht der schlechten Wetterverhältnisse, der schwieri- gen Berechnung der Grenzen der norwe- Sischen Hoheitsgewässer und der Unregel- mäßigkeit der Küstenlinie Navigationsfehler gemacht hätten. Die norwegische Regierung Wurde in der Note außerdem ersucht, die sofortige Freilassung der aufgebrachten Logger zu veranlassen. Demonstrationen In Nordafrika gegen Mollets Absichten Algier. AP) Hunderttausend Franzosen aus allen Teilen Algeriens demonstrierten vor dem Kriegerehrenmal in Algier gegen die Algerien-Politik der neuen französischen Regierung Mollet. Sie bezeichneten diese Politik als ein Zurückweichen von den alge- rischen Terroristen. Mollet will heute, Mon- teig, nach Algerien kommen, um sich persön- lich um eine Lösung der Algerien-Frage zu bemühen. Die Demonstranten beantworteten die bevorstehende Ankunft Mollets mit Rufen wie bis Montag“ und„Algerien ist kramzösisch“. Sie führten französische Fah- nen mit einem Trauerflor mit. Besonders Scharf würde, von der Menge die Ernennung des Generals Catroux zum Minister-Resi- denten in Algerien kritisiert. Catroux hatte en den vorbereitenden Besprechungen teil- genommen, bei denen Frankreich Marokko beträchtliche Zugeständnisse machte. Die Franzosen in Algerien befürchten, daß er Ahnliche Zugeständnisse in der Algerienfrage machen wird. Proteste gegen Brotpreise Bonn.(dpa) Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände in der Bundesrepublik hat einen scharfen Protest gegen die Brot- Preiserhöhungen gerichtet, die in den letzten Wochen in mehreren Orten„auf kaltem Wege“ von den Bäckern vorgenommen wur- den. Die Verbraucherverbände fordern, daß diese Preiserhöhungen sofort rückgängig ge- macht werden. Sie appellieren an die Haus- Frauen, nur dort noch Brot einzukaufen, wo es zum alten Preis zu haben ist. In ihrem Appell weisen die Verbraucher nach, daß die Bäcker in Hamburg, Wuppertal und Köln bereits den Brotpreis bis zu 10 Prozent er- Höht haben. Gleichzeitig kritisieren sie, daß die Bäcker zu kleine Brötchen backen. 260000 freiwillige Luftschutzhelfer gesucht In Oldenburg fand der erste deutsche Luftschutztag nach dem Kriege statt Oldenburg, 5. Februar In Oldenburg erschreckten in der vergan- genen Woche 1000 Plakate die Bevölkerung: Auf den Litfaßsdulen, an Bretterzäunen und an Häuserecken wuchs vor zwei Kindern ein riesiger Atompilz in den düsteren Himmel. So eindringlich wollte der Bundesluftschutz- verband daran erinnera, daß es endlich an der Zeit sei, das Problem der Zivilverteidi- gung auch in der Bundesrepublik in aller Oeffentlichkeit anzupacken. Tatsächlich galt der erste deutsche Luftschutztag, der àm Wochenende Wissenschaftler, Politiker, Ver- Waltungsbeamte, Wirtschaftler und Baufach- jeute aus allen Teilen des Bundesgebietes zu Zahlreichen Fachtagungen in Oldenburg zu- sammenführte und mit einer temperament- Vollen Fürsprache des Atommiaisters Franz Josef Strauß für eine friedliche Nutzung der Atomkräfte seinen Abschluß fand, als Start in das erste große öffentliche Luftschutz- gespräch seit dem Zusammenbruch. Der Schutz und die Abwehr von Atomstrah- len standen im Mittelpunkt aller Beratungen. Worum es den Luftschutzleuten dabei ging, drückte der Präsident der Bundesanstalt für zivilen Luftschutz, General a. D. Hampe, so aus:„Der Sinn dieses ersten Luftschutztages ist erreicht, wenn er den Boden für eine weitgreifende Diskussion um die Schutz- möglichkeiten vor atomaren Gefahren be- reitet.“ Nach den Ausführungen von Präsi- dent Hampe ist der Bundesluftschutzverbard auf dem besten Wege, eine bundesunmittel- bare Körperschaft des öffentlichen Rechts zu werden. Die Ausein andersetzung um die Finanzierung des Bundesluftschutzes, der in den nächsten Jahren rd. 1,3 Milliarden Mark kosten wird, kann diese Entwicklung nicht aufhalten. Um zu beweisen, daß es diesen Schutz geben kann, griff Professor Dr. Otto Haxel, Leiter des physikalischen Insti- tuts der Universität Heidelberg, auf Fotos von der durch eine amerikanische Atombombe zerstörten japanischen Stadt Hiroshima zurück. Was die Bilder aussagen, gilt bei den deutschen Luftschutzexperten als Ausgangsposition für die Errichtung von Schutzbauten. In Hiroshima wurden zwar die leichten japanischen Holzbauten im wei- ten Umkreis um den Explosionsherd weg- gewischt, aber unweit des Explosionskerns blieben Massivhäuser nach westlichem Muster und die einfachsten Schutzgänge unter der Erde erhalten. Die geschützte Stadt von morgen ist die großflächig an- gelegte Wohnsiedlung, die kein konzentrier- tes Ziel bietet und von einem riesigen Fuchs- bausystem aus Stahlbeton unterhöhlt ist. Der westdeutsche Luftschutz ist bereits im Besitz von Plänen für unbrennbare Häuser und Städte, die kein Flächenbrand vernich- ten kenn. Von unserem Korrespondenten Gert Kistenmacher Drei Prozent der Energie einer Atom- bombe werden für die Gammastrahlung und die radioaktiven Niederschläge ange- setzt. Diese drei Prozent Wirkung genügen, um den Biologen und Medizinern weiterhin Sroßen Kummer zu bereiten. Professor Dr. Langendorff, Leiter des radiologischen In- stituts der Universität Freiburg, sagte auf dem Oldenburger Luftschutztag,„wir haben noch keine Pillen gegen Gammastrahlung und Radioaktivität. Wir kennen nur leicht lindernde Materien, die Strahlenschäden bis zu einem gewissen Grade lindern helfen“. Auf diesem Eingeständnis der Wissenschaft beruht die Forderung der Luftschutzexper- ten, gleichzeitig mit dem Ausbau des Flug- Warndienstes und der Radaranlagen im Bundesgebiet auch Methoden und Geräte zur Luftüberwachung auf Radioaktivität zu schaffen, die vom Flugzeug aus die Erkun- dung verseuchten Geländes und die Reini- gung vergifteten Wassers ermöglichen. Mit der gleichen Leidenschaft, mit der Minister Strauß für die friedliche Verwen- dung der Atomenergie focht, sagte er der Bevölkerung aber auch, daß die unglückliche strategische Lage Westdeutschlands zwischen den Atommächten den Bundesluftschutz er- fordere, der im Selbstschutz seine stärkste Stütze haben solle und die im Ernstfall wichtigsten Kader wiederum in einzelnen Block gemeinschaften und in den Betrieben haben wird. 260 000 freiwillige Luftschutz- helfer sollen zunächst in den Großstädten der Bundesrepublik aufgestellt werden. Es gibt bereits zehn Meßstationen in der Bun- desrepublik, die Geräte besitzen, die Warn- signale geben, wenn die Radioaktivität der Luft einen bestimmten Gefahrengrad er- reicht hat. Aber noch sind die Organisa- tionspläne nicht verbindlich, noch herrscht Unstimmigkeit um die Finanzierung des Luftschutzes zwischen seinen Trägern, dem Bund, den Ländern und den kommunalen Spitzenverbänden. Nigeria- eine aufstrebende Kolonie Königin Elisabeth besucht Englands künftiges schwarzes Dominium Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London, Anfang Februar. Der dreiwöchige Besuch der britischen Königin und ihres Gemahls in Nigeria hat die Bedeutung dieser Kolonie am Golf von Guinea plötzlich in das Rampenlicht der Weltöffentlichkeit gerückt. Daß diese Oeffentlichkeit seit Jahr und Tag verhält- nismäßig wenig von Nigeria gehört hat, ist nicht das schlechteste Zeugnis dafür, daß die britische Kolonialverwaltung dort wie auch in der benachbarten kleineren Kolonie an der Goldküste bisher erfolgreich operiert hat. In Nigerien hat es keine Mau- Mau ver- gleichbare anti-weißge Bewegung gegeben, kein Problem der„Apartheid“ und keine Schwierigkeiten zwischen schwarzen und weißen Arbeitern— das letzte aus dem ein- kachen Grunde, weil es keine weißen Ar- beiter in Nigerien gibt. Es gibt überhaupt in einer Bevölkerung von etwa 32 Millionen nur etwa 10 000 Europàer, Beamte, Kauf- leute, Lehrer und Ingenieure, landwirtschaft- liche Sachverständige und dergleichen. Eng- Iische und eingeborene Minister und Beamte arbeiten nebeneinander, sie sind Mitglieder der gleichen Klubs und eine Schranke zwi- schen Weißen und Farbigen gibt es nicht. Nigeria hat noch nicht den Rang eines selbständigen und souveränen Dominiums. Es untersteht noch der Verwaltung des Lon- doner Kolonial ministeriums. In der Zentral- regierung sitzen unter Vorsitz des General- gouverneurs eingeborene Minister zusam- men mit vom Generalgouverneur ernannten Zur„Vermenschlichung“ des Krieges Das Rote Kreuz für Revision des Haager Abkommens von 1907 5 Von unserem Korrespondenten Erich Rey! f Genf, Anfang Februar Das Komitee vom Internationalen Roten Kreuz in Genf will einen neuen Vorstoß unternehmen um den Krieg zu„vermensch- lichen“. Zu diesem Zweck hat es ein Projekt für ein internationales Abkommen aus- gearbeitęt, das die veraltete Haager Ueber- einkunft von 1907 ersetzen soll, durch die schon der Gaskrieg und andere unmensch- liche Kriegsmethoden verboten wurden. Nach Meinung des Rotkreuzkomitees ist die Er- neuerung des Haager Abkommens dringend notwendig geworden. Als„Bremse“ für die neuen Waffen hat das Rote Kreuz eine Reihe neuer Kriegs- regeln aufgestellt, die für alle Unterzeichner des Abkommens verbindlich sein sollen. Um zu verhindern, daß„künftige Generationen nur noch Ruinen erben“, soll ein neuer Krieg, wenn er schon nicht zu vermeiden ist, wie- der zwischen Militär und Militär geführt werden. Alle Methoden des Nerven- und totalen Krieges mit ihren Angriffen auf die Zivilbevölkerung, Kunst- und Kulturschätze würden geächtet sein. Verboten sollen ins- besondere sein: Gift-, Erstickungs- und andere Kampfgase, bakteriologische Waf- fen, giftige Flüssigkeiten und radioaktive 3 8 D Korda hills Waffen. Unter das Verbot fallen also auch Atom- und Wasserstoffbomben. Gegenüber dem Haager Abkommen ent- hält die Konvention noch eine ganze Reihe weiterer neuer Verbote. So das Verbot, Staudämme, Deiche und Talsperren zu zer- stören, sofern sie nicht von außerordent- licher militärischer Bedeutung sind. Alle Waffen von großer Zerstörungskraft müßten mit einer Sicherungseinrichtung ver- sehen sein, die sie ungefährlich macht für den Fall, dag es nicht mehr möglich ist, sie mit Genauigkeit auf ein militärisches Ziel zu richten. Diese Bestimmung bezweckt bei- spielsweise den Schutz der Zivilbevölkerung vor mit ihrer Bombenlast abstürzenden, Abgeschossenen Flugzeugen. Die neue Konvention des Roten Kreuzes wurde von einer Auswahl von Experten aus allen Ländern aufgestellt. Bereits ein großer Teil der Mitgliedstaaten des Internationalen Roten Kreuzes hat dem Projekt des Abkom- mens zugestimmt. An der nächstes Jahr in Neu Delhi stattfindenden Rotkreuzkonferenz Werden sich nochmals alle nationalen Rot- Kkreuzorganisationen zum Abkommensent- Wurf äußern können, bevor er zur Unter- zeichnung aufgelegt wird und damit die Gül- tigkeit bekommt. britischen Beamten und die britische Regie- rung kontrolliert noch die Finanzgebahrung, die Polizei und das Militär und selbstver- ständlich die außenpolitischen Belange der Kolonie. Aber die Entwicklung zu voller Selbstverwaltung im Innern macht rasche Fortschritte und das Endziel der führenden Männer unter der Bevölkerung, der volle Dominiumstatus, winkt in absehbarer Zu- kunft. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen hierfür haben sich seit 1939 mehr und mehr ergeben. Der Krieg gab einen starken An- reiz zu gesteigerter Ausfuhr der größten- teils land wirtschaftlichen Landeserzeugnisse, und seit 1946 hat ein auf zehn Jahre bemes- sener Entwicklungsplan den Aufschwung des Landes durch verbesserte Verkehrswege, erweiterte Unterrichtsmöglichkeiten, ver- besserte Volkshygiene und Modernisierung der Bodenkultur gefördert. Die Steigerung des Auhbenhandels von 10 Millionen Ausfuhr und 7 Millionen Einfuhr im Jahre 1939 auf 125 bzw. 108 Millionen im Jahre 1953 ist das beste Zeichen für den raschen Aufstieg des Landes. Nigeria hat keine alte staatliche Tradition und die Bevölkerung des Gebietes, das an Größe— unter Einschluß des schmalen Streifens von Westkamerun, der zwar unter Treuhänderschaft für die Vereinten Natio- nen unter britischer Verwaltung steht aber de facto als ein integrierender Teil Nigerias behandelt wird— etwa dreimal so groß ist wie Bundesrepublik und deutsche Ostzone zusammen, zerfällt in drei rassisch und sprachlich scharf getrennte Gruppen. Dem trägt die verfassungsmäßige Organisation des Landes Rechnung. Sie ist föderalistisch mit einem Föderationsparlament in Lagos und drei regionalen Landesversammlungen im Norden, Westen und Osten, Der Norden, der aus offenem Waldgebiet, weiten Savan- nen und in seinem nördlichsten Teil aus Wüste besteht, ist von mohammedanischen Haussavölkern bewohnt, die noch unter einer stark feudalistischen Gesellschaftsord- nung leben und den Negervölkern in den beiden südlichen Regionen, einem feuchten, aus Urwald und Oelpalmenbusch bestehen- den Streifen, der sich in 80 bis 150 km Breite an die Mangrovensümpfe der Küste anschließt, mißtrauisch und nicht ohne Ueberheblich- keit gegenüberstehen. Aber auch unter den Negervölkern der Küste bestehen Gegen- sätze in gesellschaftlicher Ordnung, in Sprache und Gewohnheiten. Die Voruba im Westen haben eine alte Tradition mächtiger Könige und Priester, der in der Verfassung dadurch Rechnung getragen ist, daß im Parlament der Westregion eine beson- dere Häuptlingskammer besteht, die auch in das Bundesparlament einige Vertreter ent- sendet. Die Loruba haben seit Alters her eine verhältnismäßig hoch entwickelte Land- Wirtschaft, während die Ibo im Osten von Hause aus Waldbewohner waren und nur primitiven Hackfruchtbau betrieben. Bevöl- kerungsmäßig ist der Norden etwa so stark wie die beiden an der Küste gelegenen Regionen in West und Ost zusammen. Bonn soll weiter zahlen für die alliierten Truppen Bonn.(AP) Der Bundesregierung sind Unterlagen über die Zahlung von Stationie- rungskosten für die in der Bundesrepublik eingesetzten Truppen auch im Finanzjahr 1956/57 zugegangen, verlautete aus dem von den Alliierten bereits vor einiger Zeit dem Bundesfinanz ministerium. Aus Lon- doner diplomatischen Kreisen war am Wochenende bekannt geworden, daß Eden bei seinem Besuch in Washington Eisen- hower mit seinen Argumenten für die Wei. terzahlung der Stationierungskosten durch die Bundesrepublik überzeugt habe, Eine Stellungnahme der Bonner Bundesregierung dazu, die in Kürze abgegeben werden soll, werde zur Zeit vorbereitet. Bis zur Erlangung der Souveränität hatte die Bundesrepublik jährlich 7,2 Milliar- den Mark an Besatzungskosten zu leisten. Für das erste Jahr nach Inkrafttreten der Pariser Verträge verpflichtete sich die Bun- desrepublik in den Verträgen, Stationie- rungskosten für die ausländischen Streit- kräfte in Höhe von 3,1 Milliarden Mark zu zahlen. Nach diesem Zeitpunkt sollte der deutsche Verteidigungsbeitrag von neun Milliarden Mark jährlich voll für die deut- schen Streitkräfte zur Verfügung stehen. Herbert Hoover jr. beim 10jährigen Jubiläum des RIAS Berlin.(dpa) Der RIAS wird weiter- sprechen, bis die Spaltung Deutschlands be- endet ist. Diese Feststellung traf am Sonn- tag der Staatssekretär im amerikanischen Außenministerium, Herbert Hoover jr. an- läglich einer Feierstunde zum zehnjährigen Bestehen des amerikanischen Senders in Westberlin. Im Namen seiner Regierung ver. sicherte Hoover, daß die Wiedervereinigung Deutschlands ein wichtiges Ziel der amerika. nischen Außenpolitik ist. Die USA würden auch fernerhin ihre Verantwortung in Ber- lin erfüllen und an der Erklärung fest. halten, daß ein Angriff auf Berlin als ein Angriff auf die westliche Welt betrachtet wird.— Hoover war am Samstag in Bonn vom Bundeskanzler empfangen worden. Die Glückwünsche der Bundesregierung übermittelte dem Sender Bundesminister Jakob Kaiser. Er bekundete die unverbrüch- liche Verbundenheit zu den Menschen der Sowjetzone und hob hervor, daß es der RIA8 stets ermöglicht habe, als Deutscher zu Deutschland zu sprechen. Eröffnet wurde die Feierstunde durch den amerikanischen Bot- schafter Conant. Vorausabteilung in Moskau Moskau.(dpa) Die Vorausabteilung der neu zu errichtenden deutschen Botschaft in Moskau traf in der Nacht zum Samstag unter Führung von Botschaftsrat Dr. Horst Gröpper in der sowjetischen Hauptstadt ein. Die aus 14 Beamten bestehende Gruppe hat den letzten Teil ihrer Reise von Helsinki mit dem Flugzeug zurückgelegt und wurde auf dem Moskauer Flugplatz von Vertretern der Protokollabteilung des sowjetischen Außen- ministeriums begrüßt. Dr. Gröpper, der be- reits vor dem Kriege zwei Jahre lang der deutschen Botschaft in Moskau angehört hatte, kündigte an, daß er sofort mit der Suche nach einer geeigneten Unterkunft für die Botschaft beginnen werde. Das deutsche Botschaftsgebäude aus der Vorkriegszeit wird gegenwärtig von der Botschaft der Sowjetzonenrepublik benutzt. Auf die Frage, Wanm Botschafter Haas nach Moskau kom- men werde, antwortete Dr. Gröpper:„Ich hoffe, sehr bald, aber das ist eine schwierige Frage.“ Kurz berichtet Einwände gegen den Beitritt Persien: zum Bagdad-Pakt erhebt die Sowjetunion erneut in einer Note, die der persischen Re- gierung am Wochenende überreicht wurde In Moskau traf eine chinesische Regie- rungsdelegation mit dem stellvertretenden Staatsoberhaupt Marschall Tschu Teh an der Spitze ein. Die Delegation hat in den letzten Wochen verschiedene Länder des Ostblocks bereist. Fünf Bewohner der von den chinesischen Kommunisten besetzten Insel Tateng ka- men bei einem Beschuß durch national- chinesische Batterien ums Leben. Tateng liegt im Gebiet von Amoy vor der Festlands- küste. WIRTSCHAFT S-KABEL Schwierige„Markierung“ der Markenartikel Was unter Markenartikel ungefähr zu Verstehen ist, weiß jedermann. Was ein Mar- Rerlartikel ist, weis niemand genau. Wie schwer eine zutreffende juristische Formulie- rung beweist, daß der Wirtschaftsausschuß des Bundestags eine Kommission einsetzte, die sich jetzt bemüht, eine sowohl wirt- schaftspolitische als juristisch klare gesetz- che Formulierung für Markenartikel zu Finden. Genauer gesagt, diese Kommission befaßt sich mit dem Problem der Preisbin- dung der zweiten Hand. Zwischengeschaltet: Preisbindung der zwei- ten Hand bedeutet, daß vom Erzeuger der Verbraucherpreis bestimmt wird. An diese Preisfestsetzung muß sich der Einzelhandel halten. Im Bereiche der Wettbewerbswirt⸗ schaft wird darin ein Eingriff erblickt, der so- wohl die Wettbewerbsfreiheit des Handels als auch der Endverbraucher beeinträchtigt. Bei der Beratung des Gesetzentwurfes gegen Wettbewerbsbeschränkungen hat der Wirtschaftsausschuß die in der Regierungs- Vorlage vorgesehene Preisbindung der zwei- ten Hand für Markenartikel abgelehnt Vergl. MM vom 20. Januar„Wegen Marken- Artikel Kartellgesetzentwurf abgelehnt“). Zu der aufsehenerregenden Entscheidung des Wirtschaftsausschusses kam es im Rah- men der ersten Lesung des Gesetzentwurfes. Sie kann daher nicht als endgültig angesehen werden. Die Markenartikler, d. h. die Hersteller von Markenartikeln, sind indes nicht müßig geblieben. Sie haben die dem Wirtschafts- Ausschuß angehörenden Bundestagsabgeord- neten zu einer gemeinsamen Besprechung des Fragenkreises eingeladen. Hierbei machte Dr. Lutz, der Hauptgeschäftsführer des Ver- bandes der Markenartikler, folgenden Kom- promißgvorschlag. 2) Alle Preisbindungen sollten in ein Re- Eister eingetragen werden, b) in diesem Register seien auch die Spannen in den einzelnen Handelsstufen aufzunehmen. Es scheint jedoch nicht, daß dieser Vor- schlag die Bundestagsabgeordneten wesent- lich beeindruckte. Die obenerwähnte Kom- mission hat ihn nicht näher diskutiert, son- dern sucht nach Maßstäben für eine Ab- grenzung des echten Markenartikels. Die Bestrebungen gehen auch dahin, dem Uebermaß von Marken, die am Markt auf- tauchen, entgegenzutreten. Die Bundestagskommission— der(für die CDU/CSU) die Abgeordneten Professor Böhm, Dr. Hellwig, Illerhaus und Dr. Köh- ler;(für die SpD) Dr. Schone und Kurlbaum; (tür die FDP) Dr. Hoffmann angehören— neigt folgender Auffassung zu: Eine Preis- bindung der zweiten Hand soll dann geneh- migt werden, wenn der Hersteller dem Ab- nehmer eine gewisse— allerdings kosten- lose— Dienstleistung(ein Service) im Inter- esse des Käufers auferlegt. Als Gegenlei- stung und Gegengewicht für dieses kosten- lose Service zu Gunsten der Verbraucher soll dann ein Ausnahme vom Verbot zuge- lassen werden. Damit wäre der Grundsatz, dem der Ausschuß in seiner Mehrheit zu- stimmte, wirtschaftspolitisch und juristisch abgegrenzt, wonach man grundsätzlich von einem Verbot der Preisbindung der zweiten Hand ausgehen, aber unter gewissen Bedin- gungen bei echten Markenartikeln Ausnah- men zulassen will. Die Kommission wird aber noch nach weiteren Tatbeständen zu suchen haben. Da- bel spielt auch die Ueberlegung eine Rolle, daß vorhandene Markenartikel gegenüber neuen nicht privilegiert werden sollen. Das Kriterium, daß sich die Marke am Markt bereits durchgesetzt habe, soll also nicht gel- ten. Eine andere Ueberlegung geht dahin, mit Hilfe eines von den Industrie- und Han- delskammern gebildeten Beirats beim künf- tigen Kartellamt eine periodische Ueberprü- kung der Markenartikel festzulegen. Unter- dessen bemüht sich auch das Bundeswirt- schaftsministerium, der Kommission eine Formulierungshilfe zu geben, doch ist auch von dieser Seite bis jetzt noch kein endgül- tiger Text gefunden worden; ein Zeichen da- für, wyie schwierig diese Tatbestandsaufnah- me ist. 8 Unkosten-Preis-Schere in der Leder-In dustrie Nach wie vor befinde sich die westdeut- sche Lederindustrie in einer„Unkosten Preis-Schere“ erklärte der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Lederindustrie, Richard Freudenberg(Weinheim). Freuden- berg sprach— anläßlich der diesjährigen Jahrestagung des Verbandes in Bad Soden — darüber, daß die Unzulänglichkeit der Er- löse die Ertragsbildung 1955 sehr ungünstig beeinflußt habe. Den sinkenden Erzeuger- Preisen sei keine nennenswerte Verbilligung der Rohstoffe gegenübergestanden. Zusätz- lich zur Erschwerung der Lage habe die Ent- Wicklung der Löhne und Gehälter beigetra- gen. Die Lohn- und Gehaltsumme in der Lederindustrie sei nämlich im Jahre 1955 um 15 Millionen DM( etwa 10 Prozent) von 143 Millionen(Lohn-Gehaltssumme 1954) auf 158 Millionen gestiegen. Besondere Sorge meinte Freudenberg bereite die Gefahr einer Liberalisierung der französischen und amerikanischen Leder- einfuhr nach der Bundesrepublik. Eine wesentliche Erleichterung der Geschäftsent- Wicklung durch Wehrmachtsaufträge werde nicht erwartet, da eine Umsatzsteigerung durch die Herausnahme eines beachtlichen Teils der Konsumenten aus dem zivilen Ver- brauch kompensiert werde. „Rettet das Pfund“ ruft britischer Schatzkanzler Mit einem überlasteten elektrischen Strom- netz verglich Großbritanniens Schatzkanzler, Macmillian, die gegenwärtige britische Wirt- schaftslage. Es drohe ein Kurzschluß, falls nicht„korrektive“ Maßnahmen ergriffen Würden, Macmillian erklärte vor dem„Na- tionalen Produktionsrat“, dem führende Ge- Werkschaftler, Industrielle, Bank- und Kauf- leute angehören,„Großbritannien muß nach- drücklich gegen die Inflation vorgehen, um den Wert des Pfundes zu erhalten“. Der Schatzkanzler wies daraufhin, daß im ver- gangenen Jahre die Einzelhandelspreise im Landesdurchschnitt um sechs Prozent ge- stiegen seien, der Wert der Einfuhren habe sich im gleichen Zeitraum um 15 Prozent erhöht. Umschuldungs-Anleihe für Vertriebenen- Wirtschaft Zur Verbesserung der Finanzstruktur der Vertriebenenwirtschaft soll— nach den Plä- nen der Bundesregierung— über die Lasten- aAugleichsbank eine sich auf 100 Millionen DM belaufende Umschuldungsanleihe zur Ab- jösung kurzfristiger Kredite aufgelegt wer- den. Es wird hierbei an einen Zinssatz von 5,5 bis 6 Prozent und an eine Laufzeit von 12 bis 15 Jahren gedacht. Durch Zuschüsse (Subvention) des Bundes und der Länder soll der Zinssatz für die Dauer von fünf Jahren auf vier Prozent verbilligt werden. Die Be- lastung der Heimatvertriebenen- Wirtschaft durch kurzfristige Kredite ist besonders hoch. VW- Konkurrenz dem Auslande lästig Sorgenvoll beobachtet die britische Auto- mobilindustrie die Entwicklung der deut- schen Volkswagen-Ausfuhr, weil VW— 80 wird erklärt— britische Wagen auf allen Märkten verdrängten. Die USA hätten im Jahre 1965 mehr Personenwagen aus Deutschland eingeführt, als aus Grogbri- tannien. Allein 35 000 Volkswagen— das sind 40 Prozent der amerikanischen Pkw- Einfuhren— seien in den Vereinigten Staa- ten abgesetzt worden. Uebrigens sei im Jahre 1955 die britische PRw-Ausfuhr nach den USA auf die Hälfte der Durchschnitts- ausfuhren in den Jahren 1951 bis 1953 ab- gesunken. Neben der Konkurrenz des Volks- Wagens wird in England auch der Wett- bewerb des französischen„Renault“ als lästig empfunden. 5* Im Zusammenhang mit dem durch Ausfuhrrückgänge verschärften— Absats- rückgang der britischen Automobilindustrie seien auch die englischen Gebrauchtwagen Preise notleidend geworden.(Ein Gebraucht- wagenhändler aus Birmingham bietet l Kundenwerbung eine freie Luftreise nach Paris an). Auch in Schweden ist man durch die deutsche Pkw- Konkurrenz beunruhigt. Fin Vergleich der Verkaufsziffern ergebe, dab sich auf dem schwedischen Markt ein erbit⸗ terter Konkurrenzkampf zwischen Volks- wagen und dem in Schweden hergestellten Kleinwagen„Volvo“ entwickelt hape. Wäh- rend in früheren Jahren rund 2000 VW mehr als„Volvo“ verkauft worden seien, seien im Jahre 1955 25 521 Volkswagen 25 016„Volvo“ in Schweden abgesetzt worden. Die gegen: wärtige— zu Ungunsten des Volkswagen verlaufende— Entwicklung wird auf einen neuartigen Kundendienst der„Volvo- Werke zurückgeführt. Dazu gehört eine Gratisver- sicherung des Wagens für eine gewisse Zeih. Kolchosen wirtschaft in China macht Fortschritte 93 Millionen chinesischer Bauernfamilien haben sich— laut Meldung des Pekinger Rundfunks den„land wirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften“ angeschlossen Das seien rund 78 Prozent der Landbevölke: rung. Gleichzeitig wird bekanntgegeben, da etwa 25 Millionen Familien sich bereit in„höherentwickelten“ (Sprich: Kolchosen) befänden. Genossenschaften Ende neue ordn der“ aber bis werd und wird unten recht Zeits kann sicht ausg.! vorge herb. lauf sein. . NN. Auch D. erst Sache Stad. Zeitu er n grün dami „nich die D gewil teile, bring grüne B. Lol Hasse zigen karge chenc Frem den die ihren jährl. merte dabei in die nicht Ne Fritz hoher! Hum. Hick lied“ Wirti ebene späte stadt Wen! wers reizel Nr. 89 en 8 sind Ationie- epublik anzZjahr S dem er Zeit „ Lon- ar am Eden Eisen- le Wei- durch . Eine gierung en soll, „ ränität Milliar- leisten. ten der Bun- ationie- Streit- Lark zu lte der neun e deut- stehen. as Weiter ads be- Sonn- nischen jr. an- ährigen ders in ng ver. inigung nerika. würden in Ber- g. fest. Als ein trachtet n Bonn en. gierung minister rbrüch⸗ len der r RIAS her zu rde die en Bot- 1 ing der Raft in amstag Horst adt ein. ppe hat nki mit rde gut ern der Außen- der be- ing der gehört Nit der inft für eutsche iegszeit aft det Frage, u kom- r:„lch Wierige — Dersiens ſetunion nen Re- Wurde. Regie- etenden an der letzten stblocks sischen ng ka- ational⸗ Tateng stlands- ä ar nach chnitts- 953 ab⸗ Volks- Wett⸗ It« als 0 8 a 1 Absatz- dustrie Wagen raucht- tet als e nach rch die gt. Ein de, daß 1 erbit⸗ Volks- stellten . Wäh- W mehr eien im gegen- Wagens H einen Werke“ atisver- e Zeit) hina ö amilien ekinger ktlichen hlossen. evölke⸗ en, da bereits qchaften — Nr. 30/ Montag, 6. Februar 1956 MANNHEIM Sette Vorschau auf eine„geheime Kommandosache“: Brennpunkte des neuen Haushaltsplanes Wohnbau, Schulbau, Straßen- und Brückenbau stehen wieder im Mittelpunkt Das Haushaltsjahr der Stadt geht dem Ende entgegen. Am I. April beginnt ein neues, das sich nach der neuen Gemeinde- ordnung orientieren wird. Die Hauptsatzung der Stadt Mannheim muß sich auch ändern, aber das hat ein halbes Jahr Zeit und kann bis zu den Sommermonaten zurückgestellt werden. Der neue Haushaltsplan passiert am 15. und 16. März den Verwaltungsausschußg und wird am 26. und 27. März dem Stadtrat unterbreitet, so daß theoretisch der Plan rechtzeitig vorliegen wird. Für eine kleine Zeitspanne(bis der Entwurf öffentlich be- kannt gemacht, eine Woche lang zur Ein- sicht durch Bürger und Abgabepflichtige ausgelegt und der Rechtsaufsichtsbehörde vorgelegt war) ist ein Uebergangsbeschluß herbeizuführen. Mit diesem günstigen Ab- jauf wird auch die Dienstaufsicht zufrieden sein. lagen en mictlin. Lal imm BOLS RłcEpT NMR. Mi buli ſhalliloſſerbſſagontli nie Auch in Kleinfſoschen(Inhalt 20g) erhältlich Der Inhalt des neuen Haushalts ist vor- erst noch„Gekados“(Geheime Kommando- Sache). Unser sonst so aufgeschlossener Stadtrat wird jedesmal bitterböse, wenn Zeitungen etwas zur Sprache bringen, was er noch nicht in der Mache gehabt und gründlich durchgekaut hat. Solange er sich damit befaßt, sollen die Dinge für andere zicht existent“ sein. Für die Bürger sollen die Dinge nur Realität in seiner Zubereitung gewinnen. Dieses Verfahren hat seine Vor- teile, aber es ist schwer in Einklang zu bringen mit den Grundgedanken und Be- gründungen der neuen Gemeindeordnung, die für vielerlei bürgerschaftliche Mitarbeit sogar neue„Rahmen“ vorsieht: Bürgerver- sammlungen, Stadtbezirksbeiräte, Bürger- begehren und Bürgerentscheid. An der Struktur der Einnahmen ändern weder Gemeindeordnung noch„Gekados“ et- Was. Sie stützen sich zu 40 Prozent auf Ge- werbesteuer, Grundsteuer, Vergnügungs- steuer, Getränkesteuer und Hundesteuer; zu 60 Prozent auf Finanzzuweisungen und Zah- lungen aus dem Notstock. Und wenn auch die Einnahmen wieder einige Millionen höher gesetzt werden dürften, so halten sie doch nie mit der Entwicklung der Ausgabemög- lichkeiten Schritt: Das Aufholen und Nach- holen muß die schwer zerstörte Stadt nach wie vor aus der bekannten„eigenen Kraft“ besorgen, die leider nicht in den stattlichen Spalten der Staatssteueraufkommen in Mann- heim, sondern auf den problematischen Fel- dern des außerordentlichen Haushalts greif- baren Ausdruck findet. Was da erscheint, Wirkt sich auch wieder„zementierend“ in der laufenden Rechnung aus. Tilgungsbeträge und Zinsen dürften zusammen wieder zwölf Prozent der Einnahmen in Anspruch nehmen. Rechnet man dazu die festgelegten Ausgaben für Personal und für alles, was durch Ge- Setze flxiert ist, dann bleibt für das Tun der Selbstverwaltung kein großer Spielraum mehr. Unter den Ausgaben figurieren Wohnbau, Schulbau, Straßen- und Brückenbau wieder an„Brennpunkten“ der Haushaltsführung. Es liegen so viele Stadtratsbeschlüsse für Langlaufprojekte vor, die noch nicht abge- wickelt sind, daß neue wenig Aussicht auf baldige Verwirklichung haben. Der„Ueber- hang! lastet Tiefbauamt und Hochbauamt gründlich aus. Offensichtlich hat man sich über gewichtige Posten dieses„Ueberhangs“ Gedanken gemacht und nicht mehr die alte Freude an den neuen Beschlüssen, nachdem sich Realisierungsschwierigkeiten herausge- stellt haben, die vieles in ein ganz anderes Licht rücken. In den bevorstehenden Erörterungen der Büttenkanone Gustl Schölch in Hochform Kaisergarten: Schwungvolle Fremdensitzung der„Neckargärtler“ Lob und Anerkennung vorneweg für Fritz Hassert und seine Männer vom gemeinnüt- zigen und volkstümlichen Verein„Die Nek- kargärtler“, die am Samstagabend im bre- chend gefüllten„Kaisergarten“ ihre Prunk- Fremdensitzung starteten. Schon die tosen- den Ahoi-Rufe beim Einmarsch verrieten die Verbundenheit der Neckarstädter mit ihren Neckargärtlern, die bekanntlich all- jährlich auch die Träger des großen Som- mertagszuges sind. An Prominenz liefen wir dabei Freund Ries— vom Verkehrsverein in die Arme, ohne den die Neckargärtler gar nicht mehr denkbar sind. Nach der feierlichen Proklamation durch Fritz Hassert— grau„bekokst“ wie sein hoher Elferrat— gab es eine Kanonade mit Humorbomben, die es in sich hatten. Willi Hick legte die erste Mine mit einem„Lob- lied“ auf die Frauen. Mit der singenden Wirtin Simmendinger Neckarau) war eine ebenso gefeierte Sängerin zur Stelle wie später mit der— besonders in der Neckar- stadt beliebten— Traudel Bies und Christa Wenk, Zwei Meisterinnen des Schifferkla- wers und der rauhen Seemanmskehle. Eine reizende Einlage die kleine, wesentlich ver- Termine Gesamtdeutsche Volkspartei: 6. Februar, Feudenheim, Lokal„Zum Ratskeller“, Ver- Sammlung. Thema:„Deutsche Soldaten unter Grünthers und Koniews Oberbefehl“, Sprecher: Emil Walther. Olub„Graf Folke Bernadotte“: 6. Februar, 20 Uhr, Nietzschestraße 10, Vortrag von Rechts- 1 Dr. W. Koehler:„Der Beruf des Rechts- mwaltes“. am 9. Februar, 20 Uhr, im Musensaal. Veran- stalter: Jazz-Club Mannheim-Ludwigshafen. Luftwaffenring: 6. nuar, 20 Uhr, Monats- versammlung; Referat über wichtige Fragen der Wiederverwendung. Wir gratulieren! Adam Schüßler(Adresse wurde leider nicht angegeben), vollendet das 81. Lebensjahr. Karl Eisengrein, Mannheim- Neckarau, Belfortstraße 17, kann auf eine 50 jährige Tätigkeit bei Firma Rheinische Gummi- 5105 Sr nulold-Fabrik. Mhm.-Neckarau, zurück- n. Maskenbälle, Maskenbälle. besserte Sylvia Hess als Tänzerin. Groß in Fahrt das Doppelquartett des GV Rhein- stolz bei seiner humoristischen„Beerdigung“ und anderen Darbietungen. So echt nach West-Neckarstädter Geschmach war Gustel Schölch, die Feuerio-Büttenkanone; gut auch Werner Kämmerer allein und später als Süß wassermatrose mit Helga Kolb und nicht zuletzt Kunz und Kunz. Schunkellieder, Ehrentrunk und Ordens verleihung wechselten in bunter Reihenfolge und Franz Kühner als musikalischer Lieb- ling der Neckarstädter sorgte mit Schwung für die nötige Begleitmusik. Hassert selbst lieferte eigene Verse und Ldeder und verhalf so der Veranstaltung zu ihrem guten Erfolg. Er. Faschings-„Ehe Liederhalle-Liedertafel-Feuerio Der Rosengarten war am Wochenende das gern angesteuerte Ziel von schätzungsweise 3000 meist maskierten Besuchern. Mannheims größter Gesangverein, die Liederhalle, die traditionsreiche Liedertafel und nicht zuletzt der Feuerio hatten für diese lange, märchen- haft schöne Nacht eine harmonische Dreier- Ehe eingegangen, deren Glück in allen Pha- sen spürbar war Schon beim Betreten des Rosengartens wurde der späte Besucher von sprudelnder Ausgelassenheit tanzender und scherzender Masken gefangen genommen, die sich sowohl 2 im Musensaal, dem Mozartsaal, im Bierkeller Lionel Hampton mit seiner Big Band gastiert“ mit seinen Pariser Nischen und im Rosen- gartenrestaurant vergnügten. Dabei durfte sich das Herz an entzückenden Masken er- freuen und wen es gelüstete, der verkroch sich zu Rosemarie oder einem der übrigen rührigen Barmädchen, die die Pärchen mit einem Glas perlenden Sektes erfrischen hal- fen. Während die Orchester Ilona(Wandel- Halle) Rhythmik Stars und Wolf Kaiser Mu- sensaal), Pulver(Bierkeller) und eine weitere Band(Mozartsaal) das Volk allenthalben in die Tollitaten der Rurnevul vereine und verteilten huldvollst Orden. Hans Il. von Detonien, der liebenswürdige Mannſieimer Prinz, dessen herzliches jun genhaſles Lachen so seſir für ihn einnimmt, ar besonders 1 nach wie vor qualvollen Schulbaufragen wird das zum Ausdruck kommen: Das System der Aushilfen und Umwege scheint nicht so zu klappen, wie man sich das aus- gedacht hatte. Rückwirkungen, weil alle Mahßnahmen aufeinander bezogen waren, sehen dann so aus: Die Lessingschule soll nun doch einen Anbau für zwölf Klassen bekommen. Jeder weiß, daß keine Mammut- schulen mehr gebaut werden sollen, niemand Will sie, aber der Anbau macht aus der Lessingschule, die ursprünglich für 560 Schü- ler gedacht war, nun auch noch ein Mammut- Institut. Es fehlt das Gebäude am Ring und die Oberschule Feudenheim. Dieser Sach- verhalt läßt sich nicht ignorieren. Der Aus- weg aus der Raumnot der Oberschulen durch den geplanten Anbau(auf einem restlos in Anspruch genommenen Gelände ohne Aus- weichmöglichkeiten) ist die„billige“ Lösung. Offenbar ist auch dem Oberschulamt in Karlsruhe nichts Linderndes und Lösendes eingefallen: Unter dem Eindruck des Rück- ganges, den unser Schulwesen durch die Anpassung an die schwächeren Glieder des neuen Bundeslandes nahm, hätte es doch nahegelegen, der Stadt auch bei der Be- hebung ihrer Oberschul- Schwierigkeiten be- Hilflich zu sein. Bisher wurde der Lessing- schule nicht einmal ein„Zweigstellenleiter“ bewilligt für die Zeit der„Auslagerung“ aller Schüler, die in dem Gebäude niclit unterzubringen sind. Hat man die Befürch- tung, daß sich die Hoffnung auf Wieder- errichtung der fünften Knabenoberschule allzusehr verdichten würde? Unerträglich ist die Situation, daß eine vorgeblich so wage mutige und reformfreudige Stadt mit diesem Schulanbau geradezu das zu machen im Be- grüff ist, was sie nicht will und soll und gegenwärtigen Geschlechtern den vereinig- ten Zorn der kommenden zuziehen wird. 15 Ff. W. K. Katholischer Glocken-Basar in Sandhofen Die Sandhofener haben Gemeinschafts- geist. Das bewies dieser Tage auch der katholische Glockenbasar. Schon lange trägt sich die Gemeinde mit dem Gedanken, ein neues Geläut anzuschaffen. Sie appellierte nicht umsonst an die Gebefreudigkeit ihrer Mitglieder. Wie immer stellten Sprengelrat und Pfarrer Pöritz für den Basar die Räum- lichkeiten des Lutherhauses zur Verfügung. Fleißige und opferfreudige Hände beider Konfessionen sorgten für eine reiche Be- schickung der Tombola und bei der Begrü- Bung waren sich sowohl Stadtpfarrer J. Rebel wie sein Amtsbruder Pöritz über den Sinn des Bazars einig. Zur allgemeinen Freude des „ausverkauften“ Hauses äußherte der katho- lische Geistliche, daß die neuen Glocken Wahrscheinlich schon die Osterbotschaft ver- Klünden werden. Unter Mitwirkung der Ka- pelle Hans Hugo, der Jugend sowie sämt- licher Gesangvereine war der Basar ein schöner Erfolg. Amateur- Schnappschuß: Kleine Männer im Schnee Bild: W. Wieder „Befreites Parterre“ der Theatergemeinde . War ein großer Erfolg/ Erster Preis für Wasserturmmaske Der fünfte Theaterball der Theater- gemeinde lockte auch in diesem Jahr etwa 3000 Besucher in den Pfalzbau, wo die Be- sucher einen traumhaft schönen Anblick genießen durften. Eleganz und Geschmack sowie Originalität in der Kostümierung offenbarten geradezu ein Dorado an Anmut und Schönheit und das war das richtige„Be- triebsklima“ für diese reizvolle Ballnacht, die sogar durch internationalen Besuch aus- gezeichnet war. Da glitt die geheimnisvolle Indianerin im Arm eines Horoskops, ein Schwarzwaldmädel oder eine einheimische (weiße) Negerin im Arm ihres Galans tan- zend durch das Gewühl. Liederhalle-Liedertafel-Feuerio .. Sorgte für größten Maskenball des Wochenendes/ Stimmung auch bei Kraftfahrern und Grokageli Bewegung hielten, wurde der Abend durch einige zünftige Ansprachen gewürzt. Feuerio- präsident Dr. Thomas feierte in Anwesenheit seiner Hoheit des Prinzen Hans II. von Den- tonien die enge Verwandtschaft der Ver- anstalter und es gereichte ihm zur Ehre, die Honorationen mit dem Haenrsorden zu schmük- ken. Auch Prinzessin Ingeborg I. von Spiel- waranien sowie Monika I. von Filmpalasto- nesien machten— nebst engem Gefolge— den Sängern vielumjubelt ihre Auf wartung und zeigten sich sehr ordensspendefreudig. So verstrich die Sängernacht im Flug und voller Harmonie. Sie bringt alljährlich eines der schönsten Maskenfeste Mannheims. Flotter Grokageli- Maskenball Für die Lindenhöfer Karnevalisten von der Grokageli war der letzte Samstag sitzungsfrei. Dafür stürzte man sich in den Räumlichkeiten des TSV 1846 mit vollen Segeln in den Traditions-Maskenball. Es herrschte ein zünftiger Umtrieb, verbunden mit närrischer Ausgelassenheit. Gegenstand begeisterter Aufnahme war natürlich das Er- scheinen Ihrer Tollität, Monika I. von Film- palastonesien mit Gefolge, die sich gern von dachinis- Type. dem wirbelnden Umtrieb mitreißen ließ, aber bald wieder aufbrechen mußte, um ihren vielen Verpflichtungen gerecht zu werden. Die ND-Kapelle hatte mit Fleiß die musi- kalische Untermalung übernommen. Kraftfahrer drehten unfallfreie Runden Alle Anerkennung Karl Klenk und seinen Mannen vom Kraftfahrerverein, die mit Voll- gas in den Traditionsmaskenball im Boni- katius- Gemeindesaal starteten. Der Magnet „Kraftfahrerball“ brachte ein vom Keller bis zum Dach besetztes Haus, wo zum Teil sehr reizende Masken(Beifahrerin) schwere Ge- ländefahrten unternahmen und auch im Ge- schicklichkeitsfahren(lies Tanzen) Versiert- heit unter Beweis gestellt wurde. Den musi- kalischen Gashebel bedienten mit vollem Er- folg die Kapellen Hauser im Saal sowie Lang- ner im Souterrain. Bei diesem„long distance trip“ mußte natürlich wiederholt„getankt“ werden und dabei wurden alle Zapfstellen reichlich in Anspruch genommen. Der„Sprit“ War aber auch ausgezeichnet. Die Stimmung erzeugte mächtige Kondensstreifen und hielt bis zum frühen Morgen an. Wie immer war das Nationaltheater mit seinen Spitzenkräften vertreten. Mit viel Beifall wurden die graziösen Tanzdarbietun- gen von Lisa Kretschmar mit Peter Ahren- kiel und dem Ballett bei einem Boogie, dem Reigenwalzer und einem Cancan quittiert. Ein Erlebnis wieder Hans Günther Grimm mit seinem Gesang. Beifall aber auch für die „Los Surados“ mit Kurt Schneider und Irma Wolf für ihre Lieder, wobei Schneider mit seiner„Pfälzer Weinnase“ Sonderbeifall er- hielt. Wolfgang Liebold war dabei ebenso wie Kligmann ein feinfühliger Begleiter; neckisch wußte Theo Maret anzus agen. Große Spannung als um Mitternacht zur Prämiierung aufgerufen wurde. Intendant Dr. Hans Schüle, Egon Jooß und die Künstler des Nationaltheaters bildeten die Jury. Unter brausendem Beifall wurde von den 41 Bewerberinnen) eine Wasserturm-Maske (Mannem vorne) mit dem ersten Preis (Ferienreise von Stürmer DM 250.) ausge- zeichnet. Einen Gutschein von Gebr. Braun über 100 DM gewann ein Ludwigshafener Mädchen als Sarotti-Mohr, während ein „Suppenhühnchen“ 20 Freivorstellungen für das Theater zugesprochen erhielt. Der Be- such von Prinzessin Monika I. nebst Gefolge War anschließend ein weiterer Höhepunkt. Für die musikalischen Rhythmen sorgten Ludwig Garnier, die Hauskapelle La Haba- nera sowie eine Schrammelkapelle. Kr. Wohin gehen wir? Montag, 6. Februar Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Uhrt „Das kalte Licht“(Th.-G. Nr. 1 bis 925); Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.30 Uhr:„Albert Herring“(Miete A Gr. II, Th.-G. Gr. A). Filme: Planken:„Drei Mädels vom Rhein“; Alster:„Das Scheusal“; Capitol:„Drei Stunden Zeit“; Palast:„Rauchsignale“, 22.20 Uhr:„Der Weg nach Bali“; Alhambra:„Familie Hessel- bach im Urlaub“; Universum:„Orient-Expreß“; Kamera:„keinen Whisky mehr für Calla- ghan“; Kurbel:„Feuerkopf von Wyoming“; Deutsch- Amerikanisches Institut 18.00 Uhr: The Film Hour. sie gaben an diesem Mochenendè dem Manns] Wo er auftaucite, flogen ihm die Herzen der jungen Schönen zu. Im Bilde linhs allerdings scheint ein„Sports heimer Fasching dus Gepräge. In den großen mann der Ruder oder Motorbootbranche zu dem Prinzen um einer MildhRkatze willen— in„Idealfonkurremg“ und kleinen Sdlen der Stadt tummelten und vergnügten sich die Bürger. Bei vielen Veranstaltungen zeigten sich getreten au sein. Mitte: Vom Bürstenschmitt zur Marlon-Brando-Frisur heißt offenbar der letꝛtè Haschingo- modeschrei der jungen Herrn. Recſits: Vorsicht, Forsichil Zuiei Sirenen beꝛircen eine Kaiser- Hranzl-(Ge- Bilder: Stieger Seite 4 Montag, 6. Februar 1956/ Nr. 99 11 U i U um Abschluß noch eine„Ve ne füt Deutschland Finnischer Doppelsieg im Spezialsprunglauf/ Harry Glass aus Klingenthal an dritter Stelle Etwa 25 000 Zuschauer waren Zeugen des sportlich und organisatorisch einzigartigen Schlußwettbewerbs auf der herrlichen Italienschanze, der auch keine schweren Stürze brachte. Den ersten Sprung von über 80 Metern nuf der neuerbauten Schanze, deren kritischer Pumkt bei 72 Metern liegt, schaffte der spä- tere Sieger Hyvärinen mit 81 m, nachdem vor mm schon Ostman(Schweden) mit 76 m Note 106, Silvenoinen(Finnland), 76,5— 106, Höll(Norwegen) 77,5 108, Steinegger (Oesterreich) 74,5— 103,5, der sowjetische Meister Schanow, 77— 106 und überraschend auch Lesser mit 77,5— 108,5 hervorragende Leistungen geboten hatten. Mit Note 115 Setzte sich der Finne damit an die Spitze des Feldes, doch kurze Zeit später kam der stili- stisch noch etwas bessere und sehr sicher auf- kommende Bolkart mit einem 80-m-Sprung ebenfalls auf Note 115. Dann sprang Glass, der Inhaber des Schemzenrekords: Ruhig und in weiter Vor- lage segelte er durch die Luft, setzte feder- leicht bei 83,5 m auf und erhielt für diesen einwandfrei schönsten Sprung des Durch- garigs 118.5 Punkte, die die Führung bedeu- ten, da Kallakorpi bei gleicher Weite, aber kaum merklicher Unsicherheit beim Auf- sprung nur mit 118 bewertet wurde. Sehr gut zer Däscher behauptete. Im harten Kampf mit den deutschen Springern Harry Glass und Max Bolkart holten sich die Finnen Antii Hyvaerinen und Aulis Kallakorpi am Sonntag in Cor- tina im Schluß wettbewerb der VII. Olympischen Winterspiele, dem Spezialsprung- lauf, vor über 30 000 Zuschauern die Gold- und Silbermedaille. Nach dem ersten Note 118,5 vor Kallakorpi(83,5— 118), Antti Hyvaerinen(81— 115) und Max Bol- kart(80— 115). In entscheidenden zweiten Durchgang waren die Finnen in der kart(80 115). Im entscheidenden zweiten Durchgang waren die Finnen in der Haltung etwas besser und sicherten sich damit die ersten Plätze. Hyvaerinen er- zielte mit 84 m die größte Weite des Tages, für die er außerdem noch die beste Haltungsnote erhielt. Harry Glass war mit 80,5 m um 3 Meter schlechter als im er- sten Durchgang. Kallakorpi sprang allerdings auch nicht weiter, doch wars seine Haltungsnote besser. Mit einem Rückstand von 0,5 Punkten holte Glass die Bronze- medaille vor Max Bolkart, der sich vor dem Schweden Pettersson und dem Schwei- hielten sich auch noch der Japaner Voshi- zawa mit 80,5(wurde aber nur mit Note 110 bewertet) und Franz Däscher mit 82 m und Note 111. Exl Weltmeister Sepp Bradl (Oesterreich) schaffte mit 77,5 m Note 108. Nachdem Alpini die Schneeunterlage wie- der glattgetreten hatten, ging es zum zweiten und entscheidenden Durchgang. Auf 77,5 m und Note 109 verbesserte sich Silvenoinen, wodurch er sich in der Gesamtwertung mit Note 215 den zehnten Platz sicherte; der Norweger Stenersen konnte sich nur auf Note 96 bei einem mit 70 m zwei Meter kür- zeren Sprung steigern. Kleisl war mit 71 m ebenfalls schwächer. Sehr konzentriert Schelle:„Mehr Sturzacker als Bobbahn“: Fritz apus mii neue Nekord eis Schlechte Bahn verhältnisse warfen radgesteuerte deutsche Schlitten zurück Die Entscheidung im Viererbob brachte auf der schnellen Olympiabahn in Cortina einen klaren Erfolg für Schweiz I. Der Züri- cher Konstrukteur Fritz Kapus baute sei- nen Vorsprung, der nach den beiden Läufen des Freitags nur weniger als eine halbe Sekunde gegenüber den drei nächsten Schlit- ten betrug, durch einen phantastischen Bahn- rekord von 1:17,09 und 1:18,16 Min. im letz- ten Durchgang auf mehr als 1¼ Sekunden aus und holte sich damit als einwandfrei bester Viererbob die Goldmedaille. Der zweite Platz flel wie im Zweierbob an Eugenio onti, da Schweiz II mit Angst am Steuer — der immer schlechter werdenden Bahn mit 1:20,33 im vierten auf Lauf den vierten Platz zurückflel. Die Bronzemedaille holte sich USA I. Unter den schlechten Bahnverhältnissen Ütten auch die deutschen Schlitten, die durch ihre Radsteuerung bei den zahlreichen Ril- len, Rissen und Löchern gegenüber der Seil- „Unfaßtbare Wertung“ Der Kunstlauf-Obmann des Deutschen Eissport-Verbandes, Marx(München), der als Preisrichter dem internationalen Kampf- gericht angehörte, erklärte eine Stunde nach dem Publikumsskandal in Cortina wegen der schlechten Bewertung der deutschen Meister EKilius/ Ningel:„In den 40 Jahren, die ich im Eissport stehe, habe ich nie etwas ähnliches erlebt. Wenn die Preisrichter wirklich nach der Leistung gewertet hätten, wären Kilius/ Ningel ohne Zweifel Medaillenträger gewor- den. Das ist auch die internationale Meinung, denn das ungarische Paar Geschwister Nagy hatten in vielen Feinheiten kleine Fehler. Ich bin unmittelbar danach aus dem Eis- stadion gegangen, denn über die Wertung meiner internationalen Kollegen war ich zu deprimiert.“ Der deutsche Kampfrichter-Obmann Wal- ker, der an den beiden Vortagen als Preis- richter tätig war, diesmal aber von der Zu- schauerbank aus zusah, war genau 80 empört:„Für mich ist es unfaßgbar, wie man so Unterschiedlich werten kann. Der Gleich- klang unseres Paares war so hervorragend, dag ich sie ohne Hemmung mit Oppelt/ Schwarz gleichgesetzt hätte.“ Zum einzigen Punkt in der Endruncle steuerung anderer Bobs im Nachteil waren. Rösch hielt zwar, wie erwartet, den sechsten Platz unter insgesamt 21 startenden Bobs, aber Schelle verlor beim letzten Lauf mit 1:21,32 als letzter Schlitten des gesamten Rennens soviel Zeit, daß er von dem Oester- reicher Losert auf den achten Rang verdrängt wurde. Das spröde Eis der Olympiabahn sprang bei Temperaturen unter 10 Grad unter der Wucht der schweren Viererschlitten sehr schnell. Es stellte sich heraus, daß 21 Bobs zuviel für ein solches Rennen sind. Aber die Absicht, den vierten Rennlauf am Sonntag- vormittag auszutragen, scheiterte an den olympischen Bestimmungen, die eine Ein- haltung des Zeitplanes verlangen. Eine Ver- legung auf den Nachmittag aber erwies sich als unmöglich, da die Bahn bei der immer stärker werdenden Sonneneinstrahlung in- nerhalb weniger Stunden nicht wieder her- zurichten war. So mußten die Fahrer zum vierten Rennlauf antreten, obwohl die Um- stände geradezu lebensgefährlich waren. Der erfahrene Schweizer Kapus fand sich mit diesen Verhältnissen am besten ab. Seine Zeit mit 1:17,09, mit der er als letzter Star- ter des dritten Rennlaufs seinen Bahnrekord vom Vortage nochmals um eine Zehntel- sekunde unterbot, sicherte den Olympiasieg, denn alle andere Mannschaften waren durch- weg um wenigstens eine Sekunde langsamer. Monti setzte zwar alles auf eine Karte, der Vorsprung des Schweizers aber war nicht mehr einzuholen. Es gelang ihm jedoch wenigstens, vor dem Amerikaner Tyler, der mit vier sehr gleichmäßigen Fahrten den 3. Platz belegte, die Silbermedaille nach Italien zu holen. Für die deutschen Schlitten war die Start- auslosung in den beiden Schlußläufen un- günstig, da beide im letzten Drittel fahren mußten. Rösch brachte als 17. Starter sei- nen Schlitten noch gut über die Strecke und hielt seinen 6. Platz. Für Schelle als letzten Bob aber war das Rennen ausgesprochen ge- fährlich, als er durch ein großes Loch in der Belvedere- Kurve fast umgeworfen wurde und in der nachfolgenden Kurve Bandion noch Mühe hatte, die richtige Spur zu finden. Schelle kommentierte selbst:„Das war keine Bobbahn mehr, sondern ein Sturzacker“. kam die deutsche Eis- hochcey- Nationalmannschaft in ihrem letzten Spiel gegen die Vertretung Schwedens. Die Begegnung endete 11(O70. 170, O1) unentschieden. Der Ausgleichstreffer der Schweden fel erst drei Minuten vor schluß.— Unser Bild zeigt eine turbulente Szene vor dem schwedischen Tor. dpa- Bild Wirkte der Schwede Ostman, dessen 75,5 m mit wiederum 106 bewertet wurden. Lesser setzte wieder bei 77,5 auf und seine Gesamt- note 215,5 sicherte ihm vorübergehend die Führung. „Hyvaerinen Finnland)“ lautete dann die Ansage und nach einem fantastischen Flug mit millimetergenau paralleler Skiführung setzte der Finne bei 84 Meter auf. Note 119,5 — die die höchste des Tages bleiben sollte— war die Wertung. Kirjonen legte alles in seinen zweiten Versuch, setzte bei 81 Meter auf und erhielt Note 115,5. Mit einem Riesensatz schoß nach ihm Bolkart vom Schanzentisch, streckte sich mit ruhig gehaltenen Armen weit auf die Spitzen seiner Bretter, ruderte dann aber kurz vor dem Aufsprung bei 81,5 Meter noch zweimal mit den Armen und setzte nicht ganz sauber auf. Die Richter gaben ihm nur Note 115. Trotzdem setzte er sich zunächst mit Note 230 auf den zweiten Platz. Glass setzte beim zweiten Sprung nach ruhigem Flug bei 80,5 Meter auf. Als die Wertungstafeln jedoch mehrere„17“ zeigten und sich nur eine Note von 113,5 ergab, war der Traum von der Goldmedaille ausge- träumt. Auch die greifbar nahe Silber- medaille ging noch verloren, denn Kallakorpi schaffte bei ebenfalls 80,5 die Note 114,5 und damit den zweiten Platz. Däscher zeigte dann noch einen der stilistisch schönstensprünge des Tages. Der„Erfinder“ des Springens mit weit nach hinten gereckten Armen setzte wieder bei 82 Meter auf, erhielt Note 115,5 und übertraf mit 226,5 noch Lesser und Stall- vik. Bradl landete im zweiten Durchgang nach unruhiger Fahrt bei 77 Metern und konnte nur knapp einen Sturz vermeiden. Er erhielt Note 105, Was insgesamt 213 be- deutete. 8 8 1 1 OLVMPISCHE EHRENTAFE Norclische Wentbewerbe Damen: Goldmedaille: Silbermedaille: Bronzemedaille: 10. Em- Langlauf: Liobow/ Kosyre-NY I Radig Erochina Sonja Edstrom (OdsSR)(UdSSR)(Schweden) 3 5-Kkm- Staffel; Finnland UdSSR. Schweden polkunen, Hietamies, e Kolſchina, Johansson, Eriksson, Herren: antanen) rochinq) dstrôm) 15-Km- Langlauf: Hallgeir Brenden Sixten Jernberg Pavel Koltschin (Norwegen)(Schweden)(UdSSR) 5 30· Em- Langlauf: Veikko Hakulinen Sixten Jernberg Pavel Koltschin Finnland)[Schweden) UdSSR) i 50-Km-Langlauf: Sixten Jernberg Veikko Hakolinen Fedor ITerentiew (Schweden)(Finnland)(Odssg) 4K IO-KEm- Staffel: SoW-ietunlon Finnland Schweden (Terentjew, Koltchin,(Kioru, Korteloinen,(M. Larson, Samuelsson, Nordische Anikin, Kkusin) Mitanen, Hokulinen) E. Lorson, Jernberg) Kombination: Sverre Stenersen Bengt Ericsson Gron Gasienica (Norwegen) 8(Schweden) i(Norwegen) Spezialsprungſauf: Anti Hyvacrinen Aulis Kallakorpi Harry Glass (Finnland)(Finnland) Deutschland) Alpine Weitbewerbe Damen: Goldmedaille: Silbermedaille: Bronzemeddille: Riesenslalom: Ossi Reichert putzi Frandl Thed Hochleitner Deutschland)(Osterreich)(Osterreich) Slalom: Renée Colliard Reginq Schöpf Eugeniq Sidorowya (Schweiz)(Osterreich) UdSSR) 8 Abfahrtslauf: Madeleine Berthod Frieda Dönzer Locielle Wheeler Herren:(Schw/eiz)(Schwelz)(Kanada) Riesenslalom: Toni Sailer Anderl Molterer Wäalter Schuster (Osterreich)(Osterreich)(Osterreich) Slalom: Toni Sailer Chiharu gay Stig Solſander (Osterreich) Japan)(Schweden) Abfahrtslauf: Joni Sailer Reymond Fellay Anderl Moſterer (Osterreich)(Schweiz)(Osterreich) Bob-Welbewerbe Goldmedaille: Silbermedaille: Bronzemedaille: ZW²eler-Bob: alien Il talien Schweiz (Dalla Costa, Conti) Monti, Alvera)(Angst, Warboton) Vierer-Bob: Schwòõ²eiz Italien 658A (Kapus)(Monti)(Tyler) Eissport damen: Goldmedaille: Silbermeddille: Bronzemedadille: Eiskunstlauf: Tenley Albright Carol Heiss Ingrid Wend Herren: 08A) 08A)(Osterreich) Eiskunstlauf: Hayes Alan Jenkins Rondld Robertson David Jenkins Eiskunsf- 908A.(080 0870 Padrlaufen: Schyydrz, Oppelt Dafoe, Bowyden Nagy, Nagy (Osterreich)(Kanada)(Ungarn) Eishockey: UdSSR 68A Kanada Eisschnellciufen Goldmedaille: Silbermedaille: Bronzemedaille: 500 Meter: 1 Grischin Rafdel Gratsch Aly Gvestvang (Odss g)(UdSSR)(Norwegen) 1500 Meter: Eugenij Grischin(Wurde wegen zweier Toivo Sqalonen (ddssd) Soldmedalllen(Finnland) Jurij Michoilo/ VV (dss g) 5000 Meter: Boris Schilkoy/ Sigge Ericsson O. Sontscharenko (UdSSR)[Schweden)(dss R) 10000 Meter: Sigge Ericsson nut Johanesen O. Sontscharenko (Schweden)(Norwegen)(UdSSR) 1 7 Ungeschlagen beendete russisches Eishockey-Team das Turnier: Hold medaille und Wellmeisterschatt fu: die NSN Favorit Kanada mußte sich mit drittem Platz begnügen/ Im letzten Spiel unterlag Kanada den Russen mit 6:2 Toren Mit einem 2:0(0:0, 1:0, 1:0) über Kanada sicherte sich die sowjetische Eishockey- Nationalmannschaft am Samstag vor 12 000 Zuschauern in Cortina nicht nur die Gold- medaille, sondern auch den Welt- und Europameistertitel. In dem schnellen Spiel vermochten die sieggewohnten Kanadier ihre technischen Vorteile nicht auszunutzen, da ihnen die gegnerische Mannschaft in der Tak- tik überlegen war. Krylow und Kusin erziel- ten die Treffer. Die USA, die mit dem 4:1 Erfolg über Kanada für die erste Sensation der Endrunde gesorgt hatte, sicherten sich die Silbermedaille. Stark enttäuscht hat in der Endrunde die Tschechoslowakei, die hinter Schweden nur auf den fünften Platz kam. Anscheinend konnte die Mannschaft die An- strengungen des ersten Endrundenspiels ge- gen Kanada nicht überwinden. Die deutsche Vertretung kam erwartungsgemäß nur auf den sechsten Platz. Sie konnte in Kondition, Schmelligkeit und Technik mit den anderen kfünk Mannschaften nicht Schritt halten. Im- merhin kam sie im letzten Spiel gegen Schwe den noch zu einem 1:1- Unentschieden. Im letzten Spiel des Olympiahockey- turniers sicherte sich die UdssR mit einem 2:0(0:0, 1:0, 1:0)-Sieg über Kanada die Gold- medaille. Die Russen spielten im ersten tor- losen Drittel betont fair, während die Ka- nadier äuherst hart verteidigten und dabei vier Herausstellungen herauf beschworen. In der sechsten Minute des zweiten Drittels mußten die Kanadier durch Chrislow den ver- dienten russischen Führungstreffer hinneh- men. Sie verdoppelten daraufhin ihre An- strengungen, zogen häufig vor das gegnerische Tor, scheiterten jedoch stets an dem sowjeti- schen Schlußmann Puschkow. Die Russen wurden nun ebenfalls härter, überstanden mit vier Mann eine kanadische Drangperiode und gingen danach ihrerseits wieder zum An- griff über, ohne allerdings zu zählbaren Hr- folgen zu kommen. Zu Beginn des letzten Drittels durch- brachen die Russen sofort die kanadische Verteidigung und erweiterten ihre Führung auf 2:0. Die Kanadier setzten in den letzten zehn Minuten alles auf eine Karte und be- rannten mit Wucht das russische Tor, aber immer war ein gegnerischer Schläger da- zwischen. So sehr sich auch die in grün-wei⸗ gen Jerseys antretenden Kanadier bemüh- tet, es gelang innen nicht, die ungeheuer standfeste Verteidigung des Olympiasiegers aufzubrechen. Zum ersten Male in der olym- Der Tabellen-Endstand Sowjetunion 28.3 10:70 SA 26712 8:2 Kanada 23:11 6·4 Schweden 191 32 Tschechoslowakei 227 278 Deutschland 6:35 119 pischen Eishockeygeschichte mußten die Ahornträger mit der Bronzemedaille vorlieb nehmen. Ihr Trainer Bobby Bauer zollte den siegreichen Russen höchstes Lob und sagte: „Sie spielten hervorragend und sind sehr stark. Sle würden auch bei uns nach kana- dischen Regeln schwer zu schlagen sein.“ Die mit Spannung erwartete Vorentschei- dung der Endrunde des olympischen Eis- hockey- Turniers in Cortina d'Ampezzo brachte Rußland mit 4:0(0:0, 1:0, 3:0) gegen die bis dahin ungeschlagenen Amerikaner einen in seinem klaren Ergebnis etwas über- raschenden Sieg. 10 000 Zuschauer im gut be- setzten Olympia-Stadion erlebten ein präch- tiges Kombinatiorisspiel des Weltmeisters von 1954, das die Abwehrkraft des Studen- tenteams zermürbte. Das amerikanische Spiel wirkte zu sehr auf Zufälligkeiten abge- stimmt. Nur die großartige Leistung von William Ikola im Tor des amerikanischen Studententeams verhinderte eine noch höhere Niederlage, als das russische Kombinations- spiel, besonders im Schlußdrittel, hervor- ragend lief. Klistow holte in der 37. Min. die russische 1:0-Führung heraus, der routi- nierte Bobrow verbesserte mit herrlichem Schrägschuß auf 2:0 und Pantjukow und Kusin stellten das 4:0- Endergebnis her. Im vorletzten Spiel des olympischen Eis- hockey-Turniers siegten die USA gegen die Tschechoslowakei mit 9:4(1:0, 3:2, 5:2). Die Amerikaner zeigten während des ganzen Spiels einen grogen Kampfgeist und hatten vor allen Dingen im letzten Drittel große Vorteile. Die CSR- Mannschaft leistete un- erwartet nur schwachen Widerstand. Erst in den letzten Minuten dieses fairem Spiels, als die USA bereits mit 9:2 führten, ließen sie noch einmal ihr wahres Können ahnen. Torschützen: USA: Dougherty(3), Christian (2), Olson, Purpur, Mayasich und Meredith. CSR: Kasper, Bubnik, Gut und Navrat. Olympiasieger in Garmisch — 3 Bereits vor Nennungsschluß für die Eis- kunstlauf-Weltmeisterschaften vom 16, bis 19. Februar in Garmisch- Partenkirchen steht fest, daß alle Olympiasieger im deutschen Olympia-Ort von 1936 starten werden. Zu den amerikanischen Titelverteidigern Hayes Alan Jenkins und Tenley Albright, die ihrem Land in Cortini d Ampezzo die Gold- medaille sicherten, kommen die òster- reichischen Europameister und Olympia- sleger Sissy Schwarz/ Kurt Oppelt. Osterreich meldete insgesamt 13 Teilnehmer. Nach Schwarz/ Oppelt ragen aus dem Aufgebot die Olympis-Dritte und Europameisterin Ingrid Wendel, die Ex- Europameisterin Hanna Eigel und Norbert Felsinger heraus. Schwedens Ausgleich drei Minuten vor Schluß: Ein Pune fu Deuischl and in der E&ndtunde Olympia-Eiskockey- Turnier: Deutschland— Schweden 1:1(0:0, 1:0, 0:1) Die deutsche Eishockey- Nationalmann- schaft verabschiedete sich am Samstagnach- mittag vor rund 1000 Zuschauern im Eis- stadion von Cortina mit einem 1:1(0:0, 1:0, 0:1) Unentschieden gegen Schweden von den Olympischen Spielen. Die deutsche Mann- schaft, die eines ihrer schönsten Spiele wäh- rend des ganzen Turniers zeigte, war in der 18. Minute des zweiten Drittels durch Sepp auf Vorlage von Guttowski in Führung ge- gangen und hielt den knappen Vorsprung trotzu ständiger schwedischer Gegenangriffe bis drei Minuten vor Schluß. Dann erzielte der schwedische Mannschaftskapitän Bjorn den dem Spielverlauf nach nicht ganz ge- rechtfertigten Ausgleich. Die stets faire Begegnung, die trotz eines vor einigen Tagen eingebrachten deutschen Protestes von den Russen Starawoitow und Kanunnikow geleitet wurde, begann mit einer leichten schwedischen Ueberlegenheit im ersten Drittel, die jedoch keinen PFreffer brachte. Der deutsche Torhüter Ulli Jansen hielt wieder ausgezeichnet. Im zweiten Drit- tel übernahm dann die noch erstaunlich frische deutsche Auswahl die Initiative. Nacheinander schlossen Rampf, Egen, Endres und Trautwein schöne Durchbrüche mit Bombenschüssen ab, die aber entweder von dem schwedischen Hüter Svensson gehalten wurden oder knapp am Tor vorbeistrichen. Egen machte verschiedene Alleingänge, War aber vor dem For zu unentschlossen, In der achten Minute rissen die Schweden jubelnd die Arme hoch, aber die Schiedsrichter hat- ten gesehen, daß Tumba qohansson den Pu mit der Hand gefangen und ins Netz bugslert hatte. Wenige Minuten später startete Endres mit einer feinen Vorlage von Rampf, aber auch dieser Schuß wurde gehalten. Bann fle Sepps Führungstreffer und die deutsche Mannschaft bekam neuen Auftrieb. Auch im letzten Drittel hielt die leichte deutsche Ueberlegenheit an, wenn auch Ulli Jansen immer wieder auf die Probe gestellt wurde. Vier Minuten vor Schluß verpaßte Guttowski die Chance zum zweiten Tor un damit zum Sieg. Egen war auf der rechten Seite durchgebrochen und hatte an den frei- stehenden Guttowski gegeben, der aber aus Knapp zwei Metern Entfernung das Tor nicht fand. Kurz danach mußten Malmberg un Egen wegen einer Karambolage vom Eis un in dieser Zeit fiel der schwedische Ausgleich. f — J N. deuts die und viert. gar e Ps die d einen Durcl dritte Start! halb seine zweit Er ge ein. diese: mehr auf S erster nichts gende seine land würd men De Wern dem vik bishet Konk dies 0 len ir Di. auch verm. gange treffe früh Wenn der S. mutig beoba deuts. und 2 Da wie n mußte Sams: sensat Stude meiste war f die 1 giebig Eisläb hervo Defen schaft die G dier 1 sich 2 kang Die 0 Kondi dieses neun letzte stens brach We öffnur später ten M olymp der 3 pische sich 2 00 Sch 10 l L gen die 2). Die ganzen Hatten große ste un- d. Erst Spiels, „ließen ahnen. Aristian eredith. Vat. ch lie Els- 16. bis n Steht utschen en. 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Psychologisch hatten die beiden Finnen, die die Gold- und Silbermedaillen gewannen, einen Vorteil: Hvarinen lag nach dem ersten Durchgang punktgleich mit Bolkart auf dem dritten Platz und mußte, da er die niedrigste Startnummer der Favoriten gezogen und des- halb noch keine Vergleichmöglichkeit mit seinen gefährlichsten Gegnern hatte, beim zweiten Sprung alles auf eine Karte setzen. Er gelang und brachte die höchste Wertung ein. Bolkart als nächster Springer wußte in diesem Augenblick, daß für ihn kein Sieg mehr möglich war und ging deshalb ganz auf Sicherheit. Auch Harry Glass, nach dem ersten Durchgang Spitzenreiter, riskierte nichts mehr, während der hinter ihm fol- gende Finne mit der Gewißheit, daß einer seiner Landsleute in Führung liegt, Finn- lend also auf jeden Fall den Sieger stellen würde, seine persönliche Chance wahrneh- men durfte. Der großartige deutsche Erfolg wird durch Werner Lesser abgerundet, der noch vor dem Norweger Stallvik Achter wurde, Stall- vik war bester Vertreter des Landes, das bisher bei allen olympischen Sprunglauf- Konkurrenzen den Sieger stellte und über- dies drei silberne und fünf bronzene Medail- len in dieser Disziplin errang. Die deutschen Bobfahrer haben dagegen auch im Viererbob stark enttäuscht. Sie vermochten in den beiden letzten Durch- gangen ihre Trainingszeiten nicht zu über- treffen, obwohl sich die Bahn am Samstag- früh in hervorragendem Zustand befand. Wenn man den famosen Zusammenhalt in der Schweizer Equipe und daneben die miß- mutige Stimmung im deutschen Boblager beobachtet, dann weiß man, warum die deutschen Viererbobs nicht über den sechsten und achten Platz hinauskamen. Das Eishockey-Turnier verlief spannend wie noch nie. Drei Tore mehr als die Russen mußten die Kanadier beim Endspiel am Samstagabend schießen, wenn sie trotz ihrer sensationellen Niederlage gegen die US- Studenten noch Olympiasieger und Welt- meister werden wollten. Aber diese Hürde war für sie zu hoch. Jetzt rächte es sich, daß die Kanadier ihre ersten Siege so aus- glebig gefeiert hatten. Die Russen, brillante Eisläufer und auch technisch und taktisch hervorragend beschlagen, holten sich aus der Defensive heraus als zweifellos beste Mann- schaft des Turniers einen 2:0-Sieg und damit die Goldmedaille, während es für die Kana- dier nur zur Bronzenen reichte. Sie werden sich auf einen besonders„herzlichen“ Emp- ang in ihrer Heimt gefaßt machen müssen. Die deutsche Mannschaft besaß weder die Kondition noch das technische Rüstzeug für dieses Turnier. Daß sie allerdings in diesen neun Tagen viel gelernt hat, bewies sie im letzten Spiel gegen Schweden, das wenig- stens mit einem 1:1 den Ehrenpunkt ein- brachte. Wesentlich eindrucksvoller als die Er- öfknung gestaltete sich die Abschlußfeier am späten Nachmittag im Eisstadion. Zum letz- ten Male erklang die Olympische Hymne, das olympische Feuer erlosch und die Fahnen der 32 Nationen, die an den VII. Olym- pischen Winterspielen teilnahmen, senkten sich zum feierlichen Finale. P. Ludwig Entscheidung fiel schon auf der ersten Strecke: Hakulinen konnte Ad- Vorsprung nicht aufholen Durch 4 10-km-Staffelsieg kam Rußland zur zweiten Goldmedaille in einem nordischen Wettbewerb Terentjew, Von den sechs Mit genau 59 Sekunden Vorsprung in der Gesamtzeit von 2:15:30 Stunden sicherten der zweifache Bronze- medaillen-Gewinner Pawel Koltschin, Niko- lai Annikin und Wladimir Kusin, der Dop- pel- Weltmeister von 1954, der UdssR in der 4 0-km- Staffel die zweite Goldmedaille in einem nordischen Wettbewerb. Die Russen erbrachten damit den Beweis, daß ihnen— trotz des Erfolges von Kusin über 30 und 50 Klometer bei der Weltmeisterschaft 1954 in Falun und den jeweils dritten Plätzen von Koltschin und Terentjew über 30 bzw. 50 Km Ausgeglichenheit. Die Bronzemedaille ging an Beim Mannschafts-Jagdspringen in Berlin: Mit einem überlegenen Sieg der deutschen Mannschaft Fritz Thiedemann, H. G. Winkler, Magnus von Buchwald und Walter Günther endete am Samstag beim Berliner Hallen- Reitturnier ein internationales Mannschafts- Jagdspringen der Klasse„Sa“ um den Frei- herrn von Wangenheim-Erinnerungspreis. beteiligten Mannschaften mußte jeder Reiter zweimal einen 400 Meter langen Parcours mit 15 Hindernissen in der Mindestzeit von 60 Sekunden bewältigen, wo- bei die drei besten Reiter jeder Mannschaft gewertet wurden. In der deutschen Mannschaft gelangen Fritz Thiedemann, H. G. Winkler und Mag. nus von Buchwaldt fehlerfreie Ritte, was von keiner weiteren Equipe erreicht wurde. Le- diglich der Spanier Goyoaga, der in seiner Mannschaft zwei Pferde ritt, konnte dreimal fehlerfrei den Parcours überwinden, mußte jedoch bei seinem ersten Ritt auf Toscanella wegen Zeitüberschreitung einen viertel Feh- ler hinnehmen. Da er seinen zweiten Ritt mit Toscanella fehlerlos beendete, ging der Spa- nier in der Einzelwertung des Wettbewerbs als Sieger hervor. Das Kanonenjagdspringen der Klasse Sb um den grogen Preis von Berlin gewann Wal- ter Schmidt(Mülheim) mit Truxa im zweiten Stechen. Gemeinsam auf dem zweiten Platz mit je vier Fehlern im zweiten Stechen ende- ten F. Thiedemann(EImshorn) mit Dynamit und Meteor, F. Goyoaga(Spanien) mit Tos- canella, H. G. Winkler(Warendorf) mit Falko, K. Laabs(Frankfurt) mit Zeder und H. Schridde(Verden) mit Marsalla. Die schwere Dressurprüfung um den Gustav-Rau-Erinne- rungspreis holte sich Hannelore Weygand Düsseldorf) auf Perkunos vor Major St. Cxr (Schweden) auf Perfekt und Reiner Klimke (Münster) auf Falter. Francesco Goyoaga(Spanien) hatte am Freitagabend das schwere Jagdspringen um den Preis von Deutschland im Stechen mit einem fehlerfreien Ritt auf Fahnenkönig in der schnellsten Zeit von 27,5 Sekunden ge- wonnen. Im ersten Umlauf blieben auf dem 426 Meter langen Parcours mit 15 Sprüngen bis zu 1,50 Metern Höhe 16 Pferde fehlerfrei. Das Stechen ging über sieben Hindernisse bis zu 1,70 Meter Höhe. Den ersten fehlerfreien Ritt schaffte Fritz Thiedemann mit Dynamit in 29,6 Sekunden. Wenig später, nachdem mehrere Reiter bei fehlerfreien Ritten Thie- demanns Zeit nicht erreicht hatten, steuerte Goyoaga seinen Hannoveraner Fahnenkönig über die Hindernisse und holte sich in 27,5 Sekunden den Sieg. Deuschland stellte die dei besten Neiie. Auf Fahnenkönig holte sich Exweltmeister Goyoaga den Preis von Deutschland mann auf Meteor dritter. 1:12, 2, 2. Spindler(Braunschweig) 4x 100 m Schmettern: 1898 in 5:56,44 Minuten. in Cortina— die kürzere Langlauf-Distanz besser liegt. Es war ein Erfolg der größeren Finnland holte sich mit 2:16:31 Stunden den zweiten Platz und wie- derholte damit die große Deistung bei der letztjährigen Weltmeisterschaft, als die Söhne Suomis vor der UdssR den Titel gewannen. Schweden (2:17,42) vor Norwegen(2:21,16). Deutschland kam erwartungsgemäß auf keinen der vor- deren Plätze. Aber es war doch eine leichte Enttäuschung, daß die Mannschaft mit Cuno Werner, Siegfried Weiß, Rudi Kopp und Zu seinem sechsten Sieg kam Francisco Goyoaga am Sonntagnachmittag beim Sieger- preis der Springpferde, einem Jagdspringen der Klasse„Sa“. Auf Toscanella absolvierte Goyoaga als einziger Reiter im ersten Stechen über sieben erhöhte Hindernisse einen fehler- freien Ritt. Mit Fahnenkönig belegte der Spanier auch den zweiten Platz. Als bester deutscher Teilnehmer wurde Fritz Thiede- Gute Zeiten in Osnabrück Am ersten Tag des traditionellen Jahn- schwimmens in Osnabrück erreichte Wolf- gang Baumann Gremen) mit 59,2 Sekunden im 100 m Kraul die beste Zeit. Zweiter wurde sein Vereinskamerad Bleeker in 1:00,0 Min. vor Hirsch in 1:00,1. Weitere Ergebnisse: 100 m Brust: Uli Rademacher(Braunschweig) 115.25 1. Bremer SC 85 4:50, Min., 2. Germ. Braunschweig 4:54, 0, 3. Delphin Gelsenkirchen 5:13,9. Damen: 100 Meter Schmettern: 1. Karin Rougemont(Alt- rahlstedt) 1:24, 2, 2. Gisela Goroll Düsseldorf) 1:28,9; 100 m Rücken: 1. Gudrun Albrecht (Bremen) 1:22,9; 4x 100 m Kraul: 1. Düssel- dorf 98 in 4:53,0; 4x 100 m Brust: Düsseldorf Hermann Möchel— von den mitteleuro- päischen Nationen klar übertroffen— nur den zehnten Rang belegte. Die Ueberraschung dieser letzten Lang- lauf- Entscheidung war die Tatsache, daß die Entscheidung auf den ersten zehn Kilo- metern fiel. Als die Spitzengruppe die Hälfte der Distanz hinter sich hatte, stand der russische Sieg bereits fest. Es war das Ver- dienst der beiden zähen Kämpfer Fedor Terentjew und Pawel Koltschin, die mit ihrem enormen Spurtvermögen und ratio- nellem Schritt die Asse der skandinavischen Nationen glatt„abhängten“. Mit 30:05 und 33:25 Min. erzielten Pawel Koltschin und der Startläufer Fedor Terent- jew die besten Einzelheiten. Finnland helt vom Start weg den zweiten Platz, lag aller- dings beim ersten Wechsel mit eineinhalb Minuten schon klar hinter der UdSSR. Auf der letzten Strecke hatten die UdSSR und die skandinavischen Nationen ihre vermeint- lich stärksten Kräfte eingesetzt. Mit einer großen Kraftleistung schob sich Finnlands 30-Km- Olympiasieger Veikko Hakulinen an Wladimir Kusin heran, aber zu groß war der Rückstand, um trotz der besten Zeit auf dieser letzten Teilstrecke(33:41) noch eine Wendung herbeiführen zu können. Drei Sekunden langsamer war Sixten Jernberg, Schweden(33:44), der 5O-Km- Olympiasieger, während Hallgeir Brenden fast eine Minute mer benötigte.— Die deutsche Mannschaft konnte keine Ueberraschung bringen. Nach 10 km an siebter Stelle liegend, fiel die Mannschaft immer mehr zurück. Schnellster Läufer war Cuno Werner mit 36:19 Minuten. Das Ergebnis: 1. UdSSR 2:15:30 Stunden (Terentjew 33:25, Koltschin 33:05, Annikin 34:23, Kusin 34:37), 2. Finnland 2:16:31(Kiuri 34:56, Kortelainen 34:20, Viitanen 33:34, Ha- Kkulinen 33:41, 3. Schweden 2:17,42(Lennart Larsson 34:46, Samuelsson 34:22, Per Erik Larsson 33:50, Jernberg 33:44), 4. Norwegen (Brusveen 35:13, Olsen 36:41, Stokken 34:47, Brenden 34:35), 5. Italien 2:23:48, 6. Frank- reich 2:24:06, 7 Schweiz 2:24:30, 8. Tschecho- Slowakei 2:24:54, 9. Polen 2:25:55, 10. Deutsch- land 2:26:37(Cuno Werner 36:19, Siegfried Weiß 37:21, Rudi Kopp 36:35, Herm. Möchel 36:22). Gegen gut vorbereiteten Friedrich: schmeichelhaften ner kurz auf die Bretter. es lediglich Der gut vorbereitete Dortmunder Schwer- gewichtler Hans Friedrich hielt den Ameri- kaner Rex Layne über zehn Runden mit seiner Linken auf Distanz und landete einen verdienten Punktsieg. Der Amerikaner hat seinen Nehmerqualitäten zu flehmerqualitäten beualiten Layne bor K. o. Schmeichelhaftes Unentschieden Höpners in der Frankfurter Festhalle Bei der Frankfurter Berufsboxveran- staltung am Samstag gab es in der nur halbgefüllten Festhalle wenig Begeisterung. Im Hauptkampf trennten sich Willi Höpner (Hamburg) und Johnny Williams(England) nach zehn Runden mit einem für Höpner Unentschieden. Da Wil- liams, der zum erstenmal auf einen Rechts- ausleger traf, ebenso wie sein Gegner nur wenig aus seiner Reserve herausging, ver- lief der Kampf sehr eintönig. In der fünf- ten und in der neunten Runde mußte Höp- verdanken, daß Friedrich nicht zum ent- scheidenden Erfolg kam. Der deutsche Meisterschaftskampf im Weltergewicht zwischen Titelverteidiger Günter Hase(Berlin) und seinem Heraus- forderer Ernst Zetzmann Frankfurt) endete nach zwölf Runden mit einem leistungs- entsprechenden Unentschieden. Bei fünf ausgeglichenen Runden hatte Zetzmann vier für sich, drei gingen an Hase, so daß der Frankfurter statt der zur Erringung des Titels notwendigen drei Punkte nur einen Punkt Vorsprung hatte. In den übrigen Kämpfen gab es folgende Ergebnisse: Besmanoff(Berlin) Punktsieger üder Bro Frankreich). Walter Frankfurt) K. O.-Sieger in der achten Runde über Oli- vares(Spanien). Schneider Frankfurt) K. o. Sieger in der vierten Runde über Podrecca (Italien). Wohlers Hamburg) K. o.-Sieger in der vierten Runde über Werner(Neuss). pforzheim Mannschaftsmeister Die entscheidende Begegnung im Kampf um die badische Mannschaftsmeisterschaft im Boxen zwischen den beiden stärksten Staffeln von SG Kirchheim/ Mingolsheim und Blau-Weiß Pforzheim wurde nicht im Ring entschieden. Die Kombination von Kirch- heim/ Mingolsheim konnte nämlich drei Ge- wichtsklassen nicht besetzen: Zwei Boxer hatten Uebergewicht und einer erhielt wegen Handverletzung vom Ringarzt keine Start- genehmigung. Deshalb wurde Pforzheim mit 20:0 Punkten der Sieg zugesprochen, der für die Blau-Weißen die Meisterschaft bedeutete. Tabellenstand: Blau-Weiß Pforzh. 8 6 1 1 108:52 1373 AC 92 Weinheim 3 5 0 3 888 N SG Kirchh./ Ming. 7 4 1 2 8 ↄ KG Karlsruhe 7 3 0 4ͤ VIR/ BC Hockenh. 8 0 0 8 49 109 0716 Herreneinzel für Johannsson Der Schwede Torsten Johannsson ge- wann am Sonntag bei den internationalen deutschen Hallen-Tennismeisterschaften in Köln den Titel im Herreneinzel durch einen klaren 6:1, 6:2-, 6:3-Sieg über den Italiener Orlando Sirola. Der mehrfache skandina- vische Hallenmeister verblüffte den wenig konzentriert spielenden Italiener vor allem durch sein zweckmäßiges nüchternes Spiel, bei dem er sich wie schon an den Vortagen als ein Meister der Raumaufteilung in der Halle erwies. Vor 3000 Zuschauern fand das zwingende Spiel des Schweden begeisterten Beifall in der Müngersdorfer Rot-Weiß Halle. Etwas schwerer hatte es die farbige Amerikanerin Althea Gibson, sich den Titel Winterstiefel u. fi- Schuhe Auch jetzt noch in großer Auswahl im WSV Auf Wunsch Ratenzahlung schuh RAS TER am Paredepletz haus N 1(HabkEFA) im Damen-Einzel durch einen 4:6, 6:3, 6.2 Sieg über die belgische Meisterin Christiane Mercelis zu sichern. Die Amerikanerin, die sich bereits am Vortage zusammen mit Hugh Stewart die internationale Meister- schaft von Deutschland im Gemischten-Dop- pel geholt hatte, entschied vor allem am Netz das Endspiel in den beiden Schluß sätzen sicher für sich. Den dritten Titel gewann Althea Gibson wenig später zusammen mit der franz sischen Meisterin Suzanne Schmitt im Da- men- Doppel gegen die schwedisch-dänische Mannschaft Solveig Gustafson/Lisa Gram- Anderson mit 6:4, 6:0. B-Auswahl hatte wenig Mühe Im ersten Spiel gegen die A-Mannschaft von Jugoslawien errang Deutschlands Eis- hockey-B-Auswahl im Münchner Prinz regenten-Stadion mit 7:0(2:0, 1:0, 4:0) den erwarteten Erfolg. 1000 Zuschauer erlebten eine stets überlegene deutsche Mannschaft, die wenig Mühe hatte, ihren Erfolg im B- Turnier der letztjährigen Weltmeisterschaft (5:1) zu wiederholen. Die Wesslinger Resse- mann(3), Schaberger, Toni Edelmann sowie Grüner(SC Riessersee) und Mayer EC Bad Tölz schossen die Tore. Im zweiten Spiel schlug die deutsche B- Nationalmannschaft die Jugoslawen in Bad Tölz mit 8:2(3:1, 2:0, 3:1) Toren. Die Treffer erzielten Edelmann, Günzrodt, Breitsamer (Je 2), Mayr und Ressemann. Für die Jugo- slawen waren Mijuskoviz und Rennaud er- folgreich. das Wasser wird zum Schönheifsmiffel bei täglichem Gebrauch von KAISER BORA mucht Wasser weich ond pflegt die Haut Vetkäbfe 6 2 Schöne Aepfel, Ztr. 20.—, zu verk. Adr. einzus. unt. Nr. A 05361 1. V. 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BATSCH und Fl entziffern sie, und die Ubersetzung heißt: Schon der erste Zug beweist DIR ZULIEBE: . 41 0 HA . N * Seite 6 MORGEN Montag, 6. Februar 1956/ Nr. Böser Ausrutscher des Ufg Vt Stuttgart— Offenbacher Kickers 2:4 Bei der mit hohem Schnee bedeckten und im Untergrund vereinsten Spielfläche waren den Ueberraschungen Tür und Tor geöffnet. Man konnte bei solchen Bodenverhältnissen den Spielern Fehlpàsse und Verstolpern nicht ankreiden. Um so mehr verblüffte die flüs- sige Spielan! Age der stark verjüngt antre- tenden Gäste. Vor dem Tor aber waren die Stuttgarter entschlossener, die mit zuneh- mender Spieldauer auch mehr Linie in ihr Spiel brachten. Simon, einer der besten VfB Spieler, besorgte in der 14. Minute mit einem Haltbaren, flachen Weitschuß das verdiente 10-Halbzeitresultat, wobei nicht verschwie⸗ gen werden soll, daß auch Offenbach(Prei- Bendörfer!) eine dicke Chance hatte. Nach dem Wechsel riß bei den Stuttgar- tern der Faden ab. Offenbach erzwang mit Hilfe des VfB-Verteidigers Liebschwager durch Krauß den Ausgleich. Schon zwei Min. Später hieß es 1:2 für den Gast, als Prei- Bendörfer einen harmlosen Roller loslieg. den Bögelein zwar noch berühren, aber nicht mehr halten kormte. Die Gäste blieben wei- terhin am Drücker. Nach 78 Minuten hieß es 3:1 durch Mittelstürmer Nothnick und erst in den Schlußminuten rappelte sich der VfB zu einer Offensive auf. Torwart Zim- mermann fing einen Schuß von Blessing erst hinter der Linie und Schiedsrichter Horn Aus München gab trotz heftiger Proteste der Gäste dieses Tor. Aber Sekunden vor Ab- Pfiff verdarb wiederum Nothnick alle Stutt- garter Hoffnungen mit einem Prachtschuß, der zum verdienten 2:4 im Stuttgarter Ge- häuse landete. J. Stokinger Zwei Tore Ruppensteins Schwaben Augsburg— KSC 0:3 Der Karlsruher Sc ließ sich im Augs- burger Rosenau-Stadion gegen die abstiegs- gefährdeten Schwaben die Chance eines klaren Sieges nicht entgehen. Freilich, leicht Wurde den Rarlsruhern der Erfolg nicht ge- macht, denn während der ersten Spielhälfte Waren die Platzherren im Feldspiel zu- mindest gleichwertig, ohne jedoch zu Tor- erfolgen zu kommen. Aber auch die Karls- ruher vermochten die stabile Augsburger Deckung, aus der Frisch und Nenninger zu- sammen mit Kneitel I herausragten, nicht zu überwinden. Nach der Pause gingen die Karlsruher durch Termath auf Vorlage Ruppensteins in Führung. Ruppenstein kam dann wenig spä- ter ebenfalls zu Torehren, als er zum 2:0 ein- kanonierte. Die Platzherren hatten die Chance des Anschlußtreffers, als ihnen ein Foulelfmeter zugesprochen wurde, doch Stru- zina schoß daneben. Als zehn Minuten vor Schluß des Spieles Ruppenstein das Leder zum dritten Male im Augsburger Tor unter- brachte, war es um die Augsburger ge- schehen. Lankes War Ihr Tip richtig! West- Süd- Block 1. FC Köln- Borussia Dortmund 3.11 VB Stuttgart- Kickers Offenbach 1 2 FK Pirmasens Tus Neuendorf 3 2 12 1 Bayer Leverkusen- Schalke 94 02 2 Aschaffenburg Eintr. Frankfurt. 0 Westt. Herne- Preußen Münster 5 0* Schw. Augsburg Karlsruher S0 03 2 Wuppertaler SV· Duisburger Sv 0 2 88 Reutlingen 5 10 0 Nürnberg 21 1 FV Engers Borussia Neunkirchen 7.1 1 I FC Saarbrück. Vn Frankenth. 2.0[1 Spygg Fürth- Schweinfurt 5 1 0 Rot-Weiß Essen- Hamborn 07 1·0 l 2 75 München 1860 BO Augsburg 4.1[1 Nord-Süd- Toto: 1— 1— 0 1— 0 0—= 2—1—1—1—1—1—1. Rasenspieler wieder auf dem zweiten Platz: Lahluß minule ließ den U- Anhang aufalmen Kickers spielten schöner— der VfR erfolgreicher/ VfR Mannheim— Stuttgarter Kickers 2:0(1:0) Gegen die laufenden Angriffe der Stutt- garter Kickers, die ungestüm auf den Aus- gleich drängten, schien der VfR seinen kaap- pen 1:0-Vorsprung nicht über die Zeit retten zu können. Da riß Meyer, Schütze des ersten Tores, in der 90. Minute das Steuer endgül- tig herum und servierte Laumann eine Mu- stervorlage, die dieser zum 2:0 einschoßg. Da- mit hatte der VfR in einem seiner schwäch- sten Spiele dieser Saison das Stuttgarter Vorspiel-Resultat erreicht. Die 4000 Zu- schauer waren wieder einigermaßen ver- söhnt. Weil beim VfR die ersten Spielzüge lie- ken, schien er die Tücken des Schneebodens zu unterschätzen und stellte sich auf kräfte- zehrendes Klein-Klein um. Trotzdem hätte Heinz bei etwas mehr Aufmerksamkeit schon frühzeitig den Führungstreffer erzielen kön- nen, denn die mit Doppelstopper startenden Kickers zeigten in der Abwehr, vornehmlich bei gewagten Rückgaben, bedenkliche Schwä- chen. Nachdem Langlotz durch zu langes Ballhalten seine Nebenleute vergeblich hatte laufen lassen, legte er in der 12. Minute de la Vigne den Ball meisterhaft vor. Dessen Schuß wehrte Eberle ab, aber Otti Meyer stand goldrichtig, und das 1:0 war fertig. Dann kam eine starke Viertelstunde der Stuttgarter, bei denen Geiger ein glänzen des Aufbauspiel zeigte. Bei zwei hohen Bäl- len verriet Weitz einige Unsicherheit, und hätte Keuerleber nicht für seinen bereits ge- schlagenen Torhüter auf der Linie gerettet, wäre das 1:1 Wirklichkeit geworden. Auch Kreis bekam einige Male Sonderbeifall. Trotzdem mußte sich Weitz einige Male vor drei Gegnern das Leder fischen. Beim VfR aber war die rechte Seite, wo Heinz nie sei- nen Platz hielt und keine Flanke zur Mitte brachte, ziemlich flügellahm. Bei einem plötzlichen Durchbruch traf de la Vigne den Pfosten, aber ebenso schnell waren die Kik- kers durch, und Kronenbitter, allein vor Weitz, verfehlte um Zentimeter das leere Tor. Das schönere Spiel zeigten die Kickers, aber der VfR arbeitete bei zwei Durch- brüchen direkte Torchancen heraus, aber beide Male hatte Laumann, der wieder tech- nisch ausgezeichnet war, keinen„Nerv“. Anscheinend wollten die Kickers den VfR nach der Pause überrennen, aber bald erkämpften die Rasenspieler wieder offenes Feldspiel. Dabei traf Heinz die Querlatte (es war sein erster() Schuß), und Strauß holte mit schöner Parade einen ebenso schönen Kopfball von Meyer. Für kurze Zeit wirbelte der VfR-Sturm, aber dann blieben die Kombinationen wieder im Schnee stek- ken oder in der vielbeinigen Kickers-Ab- wehr hängen. Die Stuttgarter ließen drei Stürmer vorne auf der Lauer, die der VfR- Abwehr allerhand Arbeit machten. Als Bei Halbzeit stand es noch 0:0: fach de- Pause wurde Waldhof ausgespieli Stürmer zu unkonzentriert/ Singen— SV Waldhof 4:0(0:0) Am Hohentwiel waren die Waldhöfer zu Gast, die das letzte Treffen auf dem Singener Platz mit 2:0 gewinnen konnten. Auch dies- mal machten sie einen sehr guten Eindruck. Schon in den ersten 10 Minuten spielten sie einige gute Chancen heraus und die aus- gezeichnet kombinierende Fünferreihe brachte über ihre schnellen Außenstürmer das Sin- gener Tor in Gefahr. Allerdings stand hier eine sehr resolute Verteidigung, die immer wieder klären konnte. Was dem Sturm der Waldhöfer aber fehlte, war die Entschlossen- heit vor dem Tor, die nun einmal notwendig ist, um das Zusammenspiel schließlich zum Erfolg zu führen. Die Singener brauchten einige Zeit, um sich zu sammeln, aber zwischen der 10. und 15. Minute brachten sie Lennert im Waldhof tor oft in Bedrängnis. So, als er vor dem heranstürmenden Krüger gerade noch mit dem Fuß klären konnte und kurz danach sich sehr strecken mußte, um einen überraschen- den Schuß abzufangen. Dennoch zeigte sich bis zur Halbzeit, obwohl auf beiden Seiten kein Treffer erzielt wurde, eine gewisse leichte Ueberlegenheit der Gäste aus Mann- heim, die vor allem in ihrem Kombinations- spiel genauer waren und die es viel besser verstanden, mit ihren Außenstürmern das Spiel, zu machen. Die zweite Halbzeit begannen die Hohen- twieler überraschend überlegen. Sie rissen jetzt die starke Waldhof-Verteidigung auf därngten die Gäste in der ersten Viertel- stunde völlig in ihre Spielhälfte zurück. In dieser Zeit fielen drei Treffer durch Kunkel- mann, Schäfer und Krüger(49., 55. und 57C Minute). Damit war das Spiel, das bis dahin offen war, entschieden. Allerdings resig- nüerten zu dieser Zeit die Mannheimer noch nicht, das kam erst, als in der 73. Minute Boller auf 4:0 erhöht hatte. Später hatte der Waldhof einige Chancen, Wenigstens einige Tore aufzuholen, aber der Sturm schoß zu ungenau. Einige Male aller- dings mußte auch Torwart Weber sein gan- zes Können aufbieten, aber das Glück war nicht mit den Mannheimern. Sehr schön spielten neben Zeig die Flügelstürmer Lehn und Teigesser, die besonders in der ersten Halbzeit gut bedient wurden und mit- entscheidend waren, daß zu dieser Zeit die Waldhöfer noch leicht überlegen waren. In der zweiten Hälfte wurde das Flügelspiel dann aber sträflich vernachlässigt. 5 Kronenbitter und Rühle(Foul von Mayer) im Strafraum gelegt wurden, hätte auch ein Elfmeterpfiff nicht überrascht. Der VfR baute immer mehr ab, zeitweise mußten sogar de la Vigne, Meyer und Laumann mit verteidigen, und wenn die Rasenspieler ein- mal stürmten, hörte man ob ihrer Langsam- keit Pfiffe. Lampert verfehlte mit Scharf- schuß knapp den Ausgleich, und der VfR schien mit allen Mitteln das 1:0 halten zu wollen. Trotzdem hätte Geiger keine Mühe gehabt, einen Punkt zu holen, aber er schoß völlig freistehend neben das leere Tor. In der Schlußminute legte Meyer, nach glän- zendem Dribbling, so gut den Ball Laumann vor, daß dieser leicht das 2:0 erzielte. H. Kimpinsky MERC-Sieg in Gießen in einem Eishockey-Freundschaftsspiel besiegte der Mannheimer ERC am Sonntag- nachmittag die Mannschaft von Gießen, die sich mit sechs(ö) Spielern des VfL Bad Nau- heim verstärkt hatte, klar mit 10:3 Toren. EHC München Turniersieger Am Wochenende veranstaltete der EHC Schwenningen in seinem Eisstadion bei guten Eis verhältnissen das Turnier um den Johannes-Jäckle- Wanderpokal, dem der EHC München durch einen 4:2-Sieg(3:0, 0:1, 1:1) im Endspiel gegen den ERC Schwen- ningen dank besseren Zuspiels und placierter Torschüsse. Im Kampf um den dritten Platz behielt der EC Winterthur-Veltheim mit 6˙2 (5:0, 1:1, 0:1) über den RSV Trossingen die Oberhand. In den Vorrundenspielen siegte der ERC Schwenningen über Trossingen mit 9:1, und München wurde über Winterthur- Veltheim mit 6:5 knapper Sieger. FKP— Phönix am Mittwoch Das in der vergangenen Woche wegen der strengen Kälte ausgefallene DFB- Pokalspiel zwischen dem FK Pirmasens und Phönix Ludwigshafen wird am kommenden Mitt- woch in Pirmasens ausgetragen. Der schwere Schneeboden schien Ernst Langlotz Stuttgarter Kickers(2:0 für den VfR) ebenso im Spiel gegen die Wie den anderen VfR- Spielern nicht zu behagen. Die Stuttgarter waren häufig etwas schneller am Ball und konnten die meisten Schüsse der Mannheimer so abblocken, wie es Nier Verteidiger Vogler bei Langlotz macht. Bild: Steiger Die Schlußkämpfe der nordbadischen Gewichtheber-Oberliga: hüntker heit ist deuische Spitzenklasse Heber des KSV 84 unterlagen Durlach mit 45 Pfund Differenz trotz der 725 Pfund von Heil Im Mittelpunkt des Kraftsportlichen In- teresses am ersten Februar Wochenende standen die Schlugkämpfe der nordbadischen Gewichtheber- Oberliga, die nicht wie termin- lich vorgesehen zum Abschluß gebracht wer- den konnten, da die Begegnung zwischen AC 92 Weinheim und SV Germania Obrig- heim um zwei Wochen verlegt werden mußte. Da hierbei ohnedies mit zwei Pluspunkten für die„92“ er gerechnet werden kann, erfuhr die Ausein andersetzung des„GeheimSFavo- riten“ KSV Durlach mit dem KSV 1884 Mannheim besondere Beachtung. Die Dur- lacher erwiesen sich leistungsmäßig als aus- geglichen, stellten ihren besten Heber in Rekordmann Hüttich mit 645 Pfund, wogegen die KSV- Sieben wohl einen beachtlichen Gegner abgab, ohne indessen den Karlsruher Vorstädtern den Enderfolg mit 4035:3990 Pfund streitig machen zu können. Diese ent- schieden zwei der drei Disziplinen, nämlich das Drücken(1260:1240 Pfund) und Stoßen (1595:1560 Pfund) für sich, während die KSV- Heber lediglich beim Reigen(1190:1180 Pfund) leichte Vorteile hatten. Ueberragender Heber des Abends war der deutsche qJugendmeister Günter Heil(KSV 84) mit der erstaunlichen Dreikampfleistung von 725 Pfund— außer Konkurrenz schaffte er sogar 730 Pfund! Wonach er unbedingt zur deutschen Spitzen- klasse zu zählen ist. Die Leistungen seiner Mannschaftskameraden: Raas 525, Groß 505, Schlafhäuser 480, Freitag 570, Glaser 555 und Böhler 630 Pfund. KSV Durlach, das für 4000 Pfund jederzeit gut ist, erwartet nun nach absolvierter Weinheimer Nachholungs- Begegnung, die„92“ er im entscheidenden Karlsruher Stichkampf um den Titelgewinn. In der nordbadischen Ringer- Oberliga landete der Tabellenführer SV 98 Brötzingen mit seinem 6:2-Erfolg über ASV Heidelberg seinen 15. Saisons-Sieg und machte dadurch die noch vorhanden gewesenen theoretischen Titelhoffnungen des ASV Feudenheim end- gültig zunichte, obwohl die Männer um Spatz/ Götz mit 7:1 Punkten über die SG Kirchheim triumphierten. Dabei verlor ledig- lich die ASV-„Fliege“ Baier gegen Schleier(K) entscheidend und dieser Kirchheimer Füh- rungspunkt, bedeutete zugleich auch den Ehrenzähler für die Heidelberger Vorstädter. Sd Kirchheim kam nicht nur wegen dieser Niederlage in den Besitz des letzten Ta- bellenplatzes, sondern weil gleichzeitig der KSV Kirrlach mit 5:3 Punkten über den KSV Wiesental siegreich war. Die Kirrlacher wehren sich mit aller Macht gegen den —, drohenden Abstieg, der aber kaum mehr ab- zuwenden sein dürfte. N Daß der SRC Viernheim auf eigener Matte nicht über ein 4:4 gegen die Bruchsaler Germanen hinauskam, überraschte etwas. Dadurch bleiben die Südhessen nach wie vor auf dem siebenten Tabellenplatz sitzen. Gallei II, Siegel, Müller und Gallei I waren für die Gastgeber erfolgreich, während die sonst so sicheren Punktesammler Lang und Mayer gänzlich ausflelen. In der Nordgruppe der nordbadischen Ringer-Landesliga sorgte der in letzter Zeit stark verbesserte ASV Ladenburg für eine fkaustdicke Ueberraschung. Die Ladenburger brachten das Kunststück fertig auf eigener Matte dem Tabellenführer ASV Lampertheim mit 6:2 Punkten das Nachsehen zu geben. Dadurch eröffnen sich für den ASV Laden- burg selbst noch Meisterschafts-Aussichten. RSC Laudenbach schlug die Sd Niederliebers- bach mit 5:3 Punkten, ohne dadurch vom letzten Tabellenplatz wegzukommen, wäh- rend sich die Erz-Rivalen der Bergstrahe, nämlich der KSV Hemsbach und KSV Sulz- bach brüderlich mit 4:4 Unentschieden trenn- ten. Mit einem 4.4 Teilerfolg mußte sich in- dessen auch der KSV Schriesheim beim AC Germania Rohrbach zufrieden geben. Zahlenspiegel 1. Liga Süd: Schwaben Augsburg— Karlsruher SC VfB Stuttgart— Kickers Offenbach VfR Mannheim— Kickers Stuttgart SSV Reutlingen— 1. FC Nürnberg Vikt. Aschaffenburg— Eintr. Frank SpVgg. Fürth— Schweinfurt 05 1860 München— BC Augsburg FSV Frankfurt— Jahn Regensburg furt Karlsruher Sc 20 12 5 3 4228 VfR Mannheim 2 VfB Stuttgart 20 10 6 4 37.22 1. FC Nürnberg 20 10 4 6 34.23 Eintr. Frankfurt 20 9 4 7 43 36 Kickers Offenbach 20 10 2 8 43:37 Schweinfurt 05 20 9 3 8 135 Vikt. Aschaffenbg. 20 6 8 6 36:36 BC Augsburg VVV FSV Frankfurt 20 8 2 10 311 Jahn Regensburg 20 7 3 10 27:35 SpVgg. Fürth 20 6 4 10 32.48 SSV Reutlingen 20 6 4 10 33:49 Stuttg. Kickers 20 7 1 12 23734 Schwab. Augsburg 20 4 6 10 29.39 1860 München 20 5 3 12 25.44 1. Liga Südwest: 0¹3 2¹⁴ 2˙⁰ 211 818 111 4˙¹ 1.0 29.11 2812 26•14 24716 22718 22715 21˙10 20˙20 19•21 18˙22 17˙²ü1 16•24 16•24 15.25 14.26 13.27 1. FC Kaiserslautern— Eintr. Kreuznach 104 FK Pirmasens— Tus Neuendorf 1. FC Saarbrücken— VfR Frankenthal Phönix Ludwigshafen— Mainz 05 Eintracht Trier— Tura Ludwigshafen Spygg Andernach— VfR Kaiserslautern 32 271 2˙0 216 2.0 30 FV Engers— Borussia Neunkirchen 71 Wormatia Worms— Saar Saarbrücken 24 1. F Kaiserslaut. 20 18 2 0 7619 Tus Neuendorf 20 14 1 5 46:24 29.11 FK Pirmasens 20 12 4 4 438.25 2812 1. FC Saarbrücken 20 12 3 5 61:35 277) VfR Frankenthal 20 10 4 6 36:30 24946 Bor. Neunkirchen 20 9 3 8 36:31 21 Phönix Ludwigsh. 20 9 2 9 29:31 20.20 Mainz 05 20 3 3 9 360 83 Eintracht Trier 20 7 4 9 33:32 10 Eintr. Kreuznach 20 8 1 11 40:62 17723 VfR Kaiserslaut. 20 7 2 11 32:48 lo SV Andernach 20 5 5 10 30:49 10 Wormatia Worms 20 5 4 11 37:50 14.26 Saar 05 Saarbr. 20 5 2 13 38:46 12 Tura Ludwigsh. 20 4 4 12 25:44 12726 FV Engers 20 4 2 14 36:70 10730 1. Liga West: 1. FC Köln— Borussia Dortmund 3˙1 Bayer Leverkusen— Schalke 04 0¹² Fortuna Düsseldorf— Preußen Dellbrück 22 Alem. Aachen— Schwarz-Weiß Essen 210 Wuppertaler SV Duisburger S 03 Rot-Weiß Essen— Hamborn 07 10 Borussia M.- Gladbach— SV Sodingen 1¹⁵ Westfalia Herne— Preußen Münster Bor. Dortmund 20 14 3 3 5323 Schalke 04 20 11 5 4 42:26 27413 Alem. Aachen 20 11 5 4 51:42 276 Fort. Düsseldorf 20 10 6 4 3930 26.14 Duisburger SV 20 9 7 4 123 1. FC Köln 20 11 3 6 44.40 2545 Rot- Weis Essen 20 10 3 7 38:27 SV Sodingen 20 7 5 8 3134 ¼• Preuß. Dellbrück 20 7 5 8 35:42 19721 Bor. M.-Gladbach 20 6 5 9 40.44 17723 Preußen Münster 20 7 3 10 34.43 1728 Westfalia Herne 20 5 6 9 37:40 1624 Wuppertaler SV 20 7 2 11 2848 164 Schw.-W. Essen 20 4 7 9 23 Hamborn 07 20 3 3 14 28 Bay. Leverkusen 20 3 2 15 21:47 68932 1. Liga Nord: Hamburger SV- VfB Oldenburg 611 Hannover 96— FC St. Pauli 4·1 Holstein Kiel— Altona 93 3˙0 Eintracht Nordhorn— VfR Neumünster 1 Werder Bremen— Arminia Hannover 200 Eimsbüttel— Eintracht Braunschweig 32 VfB Wolfsburg— Bremerhaven 93 4ů2⸗ VfL Osnabrück— Göttingen 05 10 Hamburger SV 20 13 5 2 60719 1 Hannover 96 20 11 4 5 39:28 20% Holstein Kiel 20 3 7 5 3323 VIR Neumünster 20 9 5 6 30.28 23447 Arm. Hannover 20 8 6 6 3132 Eintr. Nordhorn 20 6 9 5 31:36 21719 VfL Osnabrück 20 8 5 7 329 Werder Bremen 20 8 4 6 41 VfL Wolfsburg 2 Eintr. Braunschw. 20 9 1 10 43:42 19.2 Bremerhaven 93 20 f 5 8 Göttingen 05 20 8 2 10 37:42 18. Altona 93 20 6 5 9 28538 17˙2 FC St. Pauli 20 4 6 10 22:35 14.20 VfB Oldenburg 20 5 4 11 22.41 14 TSV Eimsbüttel 20 4 5 11 286.48 13% 2. Liga Süd: Hanau 93 Freiburger Fo 353 Bayern Hof— Bayern München 1*2 TSV Straubing— VfL Neustadt 221 FC Penzberg- ASV Cham 000 Darmstadt 98— Hessen Kassel 10 Singen 4— SV Waldhof 40 Ulm 46— VfB Helmbrechts 4 SV wiesbaden— 1. FC Bamberg 2 Karlsruher FV- 1. FC Pforzheim 05 Freiburger FC 22 13 5 4 52.27 J Bayern München 22 15 0 7 56.28 301 VfL Neustadt n 28•15 ASV Cham e 271ʃʃ TSV Straubing 22 12 2 8 438J42 20118 Singen 04 22 12 1 9 49.41 3540 Darmstadt 98 22 9 7 6 44937 25000 Hanau 92 22 10 4 8 55.39 242 SV Waldhof 22 10 3 9 39537 2, Ulm 13846 22 9 5 8 47745 23000 Hessen Kassel 22 9 3 10 31733 24 1. FC Pforzheim 22 7 6 9 33•44 20 SV Wiesbaden 22 8 3 11 29.39 10. Bayern Hof 22 8 3 11 24536 19 Karlsruher F 22 5 7 10 26537 17% FC Penzberg 22 4 7 11 34.57 1500 FC Bamberg 22 3 6 13 24.48 120% VfB Helmbrechts 22 4 3 15 39-68 11 05 10 Klingen (auch im Spender) Jetzt g auch in. Deutschland von Sillefrfe 2 hergestellt * Vr. 30 1 Bai Lan bach, deutsch Wechse und nel gische raubte, Jandst. vier M. N wisser N komme zuchun den. Un Uu de 85000 Mark u heitere Tr zm San desbah! dende zermalr den un Wucht Strecke In aller ihren& Bahnké ten ei! Schwar gäste d. busse v in 100-1 VUeberfe ter Wu! Säck heim a1 die Ger hinein aufgebc desbahi wagens Lud gart—E der Na Heilbro dern, re auf der tung 8 zusamtr Kind g. Kleinwi Tahreri Verletz. wurden gebrach gefahr. stört. Bib! Veberg: Böbling sohenw sonenz! 110 Met stört. L Frei nahme Samstaf 8 Jahr licher Cefängi Arbeite 40 Ei Dorf h unter d samte 1 und sie gefügig dem Ve jedoch sieben Wei je Antrag 5 ur. 30/ Montag, 6. Februar 1956 .. 1 Bankräuber festgenommen Landstuhl. Der Bankräuber von Vogel- oi bach, der am 27. Januar die dicht an der 244 r 1 8 5 c Pechselstube der Rhein-Main Bank überfiel 5 1 und neben 8000 Mark auch französische, bel- e e e rt 88 gische und lugemburgische Zahlungsmittel In raubte, ist am Sonntagfrüh in Neumühle bei übertrifft. Der Pegelstand der Donau liegt 4 L Landstuhl gefaßt worden. Außerdem wurden 140 vier Männer und drei Frauen, die als Mit- 3 29 1 wisser oder Komplicen des Täters in Frage 8 28:1 kommen, festgenommen. Bei Hausdurch- 2 2614. die 1 1 obdachlos. 3 24. in 100-Mark- Scheinen, die sichergestellt wur- c aa ben Unter den beersegommgenen bennget eich de, Frost der lebten Page auf der Bong at 7 21(ach der Mann, der zwölf Stunden nach dem starker Eisbildung führte. Zwischen dem 5 lg Jbeberfall bel A want in Aorüpnen dax Kraftwerk Kachlet bei Passau und der Stadt 6 Me eee krenztische Franken in Deufache Vilshofen, einer Strecke von fast 20 Kllo- 8 10 21 Mark unge wechselt hat. Die Namen der Tä- metern, türmen sich die Schollen aufeinander 1 16.22 ber wurden noch nicht bekanntgegeben, da und bilden eine zum Teil sechs Meter hohe 1 19 weitere Ermittlungen laufen. Eisbarriere, die bis auf den Grund der Donau : 85 1 reicht. Dadurch staut sich das Wasser bei 5 1569 Triebwagen fuhr in Schafherde Vilshofen, überflutet das Ufer und dringt in 4 15925 Säckingen. Ein grausiges Blutbad richtete die Gassen der Stadt ein. 5 13 am Samstagabend ein Triebwagen der Bun- In der Nacht zum Samstag stieg der Pegel- A gesbahn auf der Strecke Säckingen- Schopf- stand um fast einen Meter Die Sirenen der beim an, als er in eine am Bahndamm wei- Stadt gaben kurz vor Mitternacht Kata- dende Schatherde fuhr und 70 bis 80 Tiere strophenalarm. Fieberhaft räumte die Be- ach 10 zermalmte. Die Herde war vermutlich durch völkerung die gefährdeten Wohnungen. Män- 2 die Geräusche des Zuges aufgeschreckt wor- ner und Frauen, Kinder und Greise schlepp- zal 20 dien und stürmte auf die Gleise. Mit voller ten verzweifelt ihre Habe durch das eiskalte a Fucht kuhr der Triebwagen in die Tiere Wasser. Die Männer der Feuerwehr und der n 20 hinein und entgleiste schließlich, so daß die Technischen Nothilfe waren eingesetzt. Sie tern 32 Strecke für einige Stunden blockiert war. I in aller Eile wurden die Säckinger Metzger en 24 aufgeboten, um die noch lebenden Schafe von 9 389 ihren Qualen zu erlösen. Zur Räumung des 4 20,1% Bahnkörpers mußte ein Hilfszug der Bun- 5 28:1 gesbahn eingesetzt werden. Die Tiere gehör- 5 5 Nil! ken einem Schafhalter aus Villingen im Stuttgart.„Heute steht dieser Schwaben 0 24 00 Schwarzwald. Bei der Entgleisung des Trieb-gstreich weithin im Lande sichtbar, und ich 1 210 Wagens wurde niemand verletzt. Die Fahr- eröffne mit Stolz das zehntgrößte Bauwerk 1 20½ 20 gäste des Zuges wurden später durch Omni- der Erde in Stuttgart auf dem Hohen Bopser“. 3 19% busse weiterbefördert. Mit diesen Worten übergab der Intendant 2 18.22 des Süddeutschen Rundfunks, Dr. Fritz Eber- 2 17.2 Schwerer Zusammenstoß hard, am Sonntag den neuen Fernsehturm 8 16.˙24 Ludwigsburg. Auf der Autobahn Stutt- der Rundfunkanstalt seiner Bestimmung. 9 15720 gart— Heilbronn kam am Samstagabend in Per Intendant schloß seine Eröffnungsan- 0 14720 der Nähe von Pleidelsheim ein in Richtung sprache mit den Worten:„Möge der Turm, 6 12.20 Heilbronn fahrender Kleinwagen ins Schleu- soweit er der Fernsicht dient, die Liebe zur 4 12. J dern, raste über den Mittelstreifen und stieß schönen engeren Heimat stärken, soweit er o 10730 auf der Gegenfahrbahn mit einem in Rich- dem Fernsehen und der Rundfunkarbeit tung Stuttgart fahrenden Personenwagen dient, dazu helfen, die Menschen in der Sal- zusammen. Dabei wurden ein zweijähriges zen Welt einander näherzubringen. z Kind getötet und drei weitere Insassen des Der Stuttgarter Oberbürgermeister, Dr. 0% Kleinwagens schwer verletzt, während die Arnulf Klett, dankte dem Süddeutschen ück 22 Fahrerin des Personenwagens mit leichten Rundfunk, daß er mit dem bis zu einer Höhe 6 uh Perletzungen davonkam. Die Verletzten von 650 Meter über dem Meeresspiegel ·ſ Furden ins Ludwigsburger Krankenhaus 10 gebracht. Bei zwei von ihnen besteht Lebens- 1 12 gefahr. Der Kleinwagen wurde völlig zer- 30 stört. 3 3 V 2 1. 8 6 27115 om Zuge erfaßt 2 27713 Böblingen. An einem unbeschrankten 0 26•14 Uebergang der Bahnstrecke Rennungen— 3 25110 Böblingen stieß am Samstagabend ein Per- 0 25515 sonenwagen aus Magstadt mit einem Per- 7 23˙17 sonenzug zusammen. Der Wagen wurde 4 19. 110 Meter weit mitgeschleift und völlig zer- 2 19.21 stört. Der 54jährige Fahrer war sofort tot. Krankenhaus Kaiserslautern mit einem 4 17.28 K 14 Ganzes Dorf verseucht c e Freiburg. Nach dreitägiger Beweisauf- 5 4 i 3 125 9 100 ahne hat das Schöffengericht Freiburg am ärzte des Kaiserslauterer e nach wie vor kritisch. 5 9931 n sieben 0 5 8 Von. 7 8 Es habe keine Möglichkeit bestanden, den 1 55 9 8 8 15 5 A 4 Patienten für haft- oder verhandlungsfähig F eerurtel Die e 5 ee 9 e 5 8085 Arbeit, 8 5 5 Können. Eine echte Heilung sowohl! in psy- 5 eiter und Bauernsöhne aus einem rund chischer als auch physischer Hinsicht sei nur i 40 Einwohner zählenden oberbadischen in Heidelberg möglich. Nur dort könne Dr 40 Dork hatten in den vergangenen Jahren Müller, falls notwendig, auch chirurgisch be⸗ au mer den übelsten Umständen fast die ge- handelt werden. Das Schwurgericht hatte ster J eemte männliche Jugend des Ortes verführt ursprünglich bestimmt, Dr. Müller in die er 3 und sie sich mit manchen Druckmitteln pfälzische Nervenklinik nach Landeck zu 2. 5 r 99 55 1 überweisen. Hiergegen hatten sich Vertei- 10 Jedoch n 82 abe; der Srobe Teil digung und die behandelnden Aerzte aus- 3 310 5 dem Jugendgericht. Von den gesprochen, so daß Landgerichtspräsident 3 zeben erwachsenen Haupttätern erhielten Pr. Karl Matheis zusammen mit den beiden 5 15 Wei je zwei Jahre Zuchthaus gemäß dem anderen beamteten Mitgliedern des Schwur- 15„ Antrag des Staatsanwaltes. gerichts den neuen Beschluß faßte. 2 221% 6 2119 9 21.19 5 20.20 5 19½2 2 19.2— 1— 5 19˙2 12 18.¼22 0 8 17. 5 14% S——— 1 14— 25 8 1372 85„Nur Foyſei 0— 820 a 11. Ox bop ox v. 0˙0 gehört morgens v. abends 1* ins Mun ds pνν,ET. 4 Benutzen 8e es auch! 2˙2 Es desinfſziert und erfrischt 75 000 nochhaliig uns hlt bel Fa · 228 30 1* radlentose: Erscheinungen 27 2841 21 2771——— 42 201 0 210 Verl. n. Modelle, Viernheim Ruf 349. 239 2459 1 4 34 UW.-Zusse r. 10 06 44039 30 210 U VW-Bus, VW, Opel, bill. Tel. 5 96 46 44 2072 4 7 30 10 Auto-Verleih . 37 17 ö Mercedes 180, Rekord u. Kapitän 1 15896— F. WACHTER- Telefon 4 25 34. 15 120 Rheinhäuserstraße 51/53 68 1 MORGEN Seite Hochwasserkatastrophe: 1200 Menschen obdachlos Stadt Vilshofen schwer heimgesucht/ 300 Wohnungen geräumt/ Verzweifelter Kampf um Hab und Gut Stadt Vilshofen wurde am Samstag durch die schwere Vereisung der Donau von einer Hochwasser- Katastrophe heimgesucht, die in ihren Ausmaßen und in der Schadenshöhe das Hochwasser vom Sommer 1954 noch zwar mit 6,70 m wenige Zentimeter unter dem Stand von 1954, jedoch ist der Schaden, den das eisige Wasser in Häusern und Wohnungen anrichtet, viel höher. Insgesamt waren am Samstagnachmittag in der Stadt Vüshofen 150 Häuser überschwemmt, davon 80 völlig von der Umwelt ab- geschnitten. Ueber 300 Wohnungen mußten geräumt werden. 1200 Menschen sind standen jedoch machtlos den entfesselten Ge- walten des Wassers gegenüber. Zentner- schwere Eisschollen wurden über einhundert Meter weit über das Ufer getragen. Die Eis- barriere reichte westlich der Stadt Vilshofen bis zur Fahrbahn der Bundesstraße acht, die bis Samstagabend noch für den Verkehr frei- gehalten werden konnte. Der Bürgermeister schickte sofort Tele- gramme um Hilfe an die bayerische Regie- rung und die Regierung von Niederbayern. Wenige Stunden später traf eine ameri- kanische Einheit aus Landshut mit Schlauch- booten ein, konnte aber damit auf den ver- eisten und überfluteten Straßen nichts aus- richten. Erst als eine Einheit des Bundes- grenzschutzes aus Deggendorf mit Pontons eintraf, konnte in den überschwemmten Gas- sen notdürftig ein Personenverkehr auf- genommen werden. Zehntgrößtes Bauwerk der Welt eingeweiht Freude über gelungenen„Schwabenstreich“ trotz der 3,5 Mill. Baukosten emporragenden Turm ein neues Wahrzeichen geschaffen habe. Auch der Eiffelturm habe bei seinem Bau vor 60 Jahren den Voranschlag um hundert Prozent überschritten, aber der Mehraufwand sei in wenigen Jahren durch den regen Besuch eingebracht worden. Dieser Turm, sagte Stuttgarts Oberbürgermeister, übertreffe die vielen wunderbaren Aussichts- punkte, die es im Schwarzwald und auf der Alb gebe. Mit einem Besuch der Rottenburger Nar- renzunft, die in 150 Meter Höhe ihren Tradi- tionellen Hexentanz aufführte, klang die Ein- Weihungsfeier aus. Vorübergehend wohnten ihr Vizekanzler Dr. Franz Blücher und der baden- württembergische Justizminister Dr. Wolfgang Haußmann mit vielen anderen Ver- tretern des öffentlichen Lebens, der Kunst und der Wissenschaft bei. Von der schwer betroffenen Bevölkerung der Stadt Vilshofen wird mit Bangen der Wetterbericht für die nächsten Tage erwartet. Nur bei Eintreten von milderem Wetter ist zu erwarten, daß das Eis auf der Donau in Be- wegung kommt und dadurch das Wasser wie- der in das Flußbett zurückfliegt. Bei wei- terem Frost sind die Ausmaße der Kata- strophe noch nicht abzusehen. Sieben Jahre Zuchthaus Stuttgart. Wegen gemeinsamen schweren Raubes verurteilte die 4. Große Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts den 21jährigen Dietmar Teller zu sieben Jahren Zuchthaus, den 21jährigen Herbert Berdel zu fünf Jah- ren Zuchthaus und den 20jährigen Siegfried Schaible zu fünf Jahren Gefängnis. Die drei Verurteilten hatten an einem Dezember- abend im vergangenen Jahr in der Nadler- straße in Stuttgart eine Geschäftsfrau über- fallen und ihr eine Einkaufstasche mit 1040 Mark entwendet. Wasserdampfexplosion Stuttgart. Ein explodierender Kachelofen verursachte in Stuttgart-Mörhingen einen Sachschaden von etwa 15 000 Mark. Der Ofen, durch den auch eine Warmwasser an- lage beheizt wird, zerbarst etwa eine Stunde nach dem Anheizen. Dabei wurden Fenster und Türen zertrümmert. Es entstand auch ein Brand, der jedoch rasch gelöscht werden konnte. Die Ermittlungen ergaben, daß es durch eingefrorene Leitungen zu einer Wasserdampfexplosion gekommen war. Per- sonen kamen nicht zu Schaden. Zug blieb stecken Lörrach. Eine unangenehme Uberraschung erlebten am Samstag die Fahrgäste eines Triebwagenzuges auf der Strecke Lörrach Weil. Der mit mehreren hundert Arbeitern urid Schülern besetzte Zug blieb zwischen den Stationen Stetten und Weil-Ost mitten in einem über 800 Meter langen Tunnel lie- gen, weil eine der Triebwagenachsen defekt geworden war. Den Zuginsassen blieb nichts anderes übrig, als den Marsch durch den Punnel anzutreten, um zur nächsten Bahn- station zu gelangen. Der Zugverkehr zwi- schen Weil und Lörrach mußte über Basel umgeleitet werden. Mordprozeß Müller ohne Urteil beendet Angeklagter nach Heidelberg übergeführt/ Anklagevertretung protestiert gegen Gerichtsbeschluß Kaiserslautern. Ohne Urteil ist der bisher längste deutsche Mordprozeß der Nachkriegszeit, der seit dem 28. November 1955 vor dem Kaiserslauterer Schwurgericht lief, am Samstag vorzeitig zu Ende gegangen. Der des Mordes an seiner 46 Jahre alten Ehefrau Gertrud beschuldigte Otterberger Zahnarzt Dr. Richard Müller mußte auf Beschluß des Gerichts kurz nach 13 Uhr in Begleitung eines Arztes vom Städtischen Krankenwagen nach Heidelberg in die Psychiatrische Klinik gebracht werden. Der Zustand Dr. Müllers, der am Mittwoch- früh in seiner Gefängniszelle einen Selbstmordversuch unternommen und am Tage darauf einen psychischen Zusammenbruch erlitten hatte, ist nach Auskunft der Chef- Die Anklagevertretung hat, wie Staats- anwalt Fritz Schneider mitteilte, gegen den Gerichtsbeschluß Protest eingelegt. Sie ver- tritt die Ansicht, daß bei einem Verbleiben des Angeklagten in Kaiserslautern immer noch die Möglichkeit bestanden haben würde, vor Ablauf der Elf-Tage-Frist am nächsten Dienstag oder Mittwochfrüh gegen Dr. Mül- ler weiterzu verhandeln. Auch werde ihrer Meinung nach der Heilungsverlauf mit der Jeberführung nach Heidelberg um min- destens zwei Tage verzögert. Dr. Müller machfe, als man ihn auf einer Tragbahre in den Krankenwagen schob, einen sehr lei- denden Eindruck und war nicht mehr mit dem Dr. Müller zu vergleichen, den man während der 32 Verhandlungstage als geist- reichen und sehr reaktionsfähigen Angeklag- ten kannte. Falls Dr. Müller wieder für haft- oder verhandlungsfähig erklärt wird, soll vor einem neuen Schwurgericht beim Landgericht in Kaisersautern ein neues Verfahren ein- geleitet werden. Inzwischen haben Verteidigung und Schwurgericht eine anonyme Zuschrift er- halten, in der der Briefschreiber mitteilte, er sei Zeuge des mysteriösen Autobrandes vom 18. Februar 1954 auf der Landstraße von Höringen nach Otterberg gewesen. Er habe sich nur deshalb nicht melden können, weil er an jenem Abend wilderte und befürchten müsse, jetzt noch dafür bestraft zu werden. Der Briefschreiber bestätigte die Darstellung Dr. Müllers vom Ablauf des Geschehens und will gesehen haben, daß Frau Müller sich aus dem brennenden Wagen zu retten ver- suchte und dabei die Fensterscheiben des Borgward einschlug. Erst später sei Dr. Mül- ler zum Wagen zurückgekommen. Er habe aber keinen Rettungsversuch unternommen. Gericht und Verteidigung wollen nun ver- suchen, den Briefschreiber ausfindig zu machen. Sühne für Brudermord Heidelberg. Der 54 Jahre alte Landwirt August Müller, der am 15. Oktober letzten Jahres im Kuhstall des gemeinschaftlich be- wohnten Anwesens in Malsch im Kreis Hei- delberg seinen Bruder Josef mit einem fünf Zentimeter dicken Holzknüppel erschlagen hatte, ist am Samstagabend vom Heidelber- ger Schwurgericht wegen Mordes zu acht Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrver- lust verurteilt worden. Das Gericht billigte dem Angeklagten verminderte Zurechnungs- fähigkeit zu, da Müller im Affekt gehandelt habe. Dieser Erregungszustand sei dadurch entstanden, daß der Bruder mit seinem Sohn den Angeklagten einige Tage vorher verprügelt und außerdem dessen Frau be- leidigt hatte. Ferner sprach zugunsten Mül- lers, daß zwischen beiden Familien schon lange ein latentes Spannungsverhältnis be- stand und kein Familienmitglied dazu bei- trug, diese Spannung zu mildern. Müller habe jedoch mit bedingtem Vorsatz, betonte der Vorsitzende, gehandelt. Er habe inner- lich seine Tat gebilligt. Dies gehe auch dar- aus hervor, daß er sich später im Tone der Genugtuung über seine Tat geäußert habe. Jugendstrafe für Mord Heilbronn. Der Maschinenschlosser Wer- ner Frey aus Mühlacker wurde am Samstag, seinem 20. Geburtstag, wegen Mordes Zzu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt. Er hatte am Abend des 26. Februar vergangenen Jahres seine 17jährige Geliebte Waltraud Daum, die ein Kind von ihm erwartete, auf bestialische Weise umgebracht. Der Staats- anwalt hatte gefordert, nicht das Jugend- strafrecht anzuwenden und über den Ange- klagten eine lebenslängliche Zuchthausstrafe zu verhängen. Das Gericht war jedoch der Ansicht, daß wohl die geistige Entwicklung Freys, nicht aber dessen sittlich-charakter- liche Entwicklung abgeschlossen gewesen sei. Auch hätten die Richter nach den Bestim- mungen des Gesetzes keine andere Möglich- keit gehabt, als eine Jugendstrafe zu ver- hängen. 5000 Kaninchen aller Rassen Stuttgart. Weit über 5000 Kaninchen aller Rassen aus dem ganzen Bundesgebiet waren am Wochenende auf der II. Bundesschau des Zetrtralverbandes Deutscher Kaninchenzüch- ter in den Ausstellunghallen auf dem Stutt- garter Killesberg zu sehen. In den Käfigen, deren Reihen Hunderte von Metern maßen, wechselten schneeweiße Angorakaninchen mit lamgohrigen deutschen Widdern, eng- lischen Schecken und Thüringer Gemsen. Die bevorzugte Zuchtfarbe war weiß. Dann folgte das silbergrau der Chincilla-Rassen. Schon die Namen der Rassen deuten darauf hin, daß der Hauptzweck der Züchtung erst- Kklassige Felle sind, die sich zu Pelzen ver- arbeiten lassen. Explosion: 3 Arbeiter verletzt Ravensburg. In einer Ravensburger Gießerei explodierte beim Ablassen eines Gußofens aus bisher nicht bekannter Ur- sache ein Schlackbehälter. Dabei wurden drei Arbeiter zum Teil erheblich verletzt. Sie erlitten starke Verbrennungen. Wieder Schiffahrtssperren Mainz. Wegen der Eisbildung auf der Mosel ist der Schiffsverkehr durch die Schleuse Koblenz ab sofort gesperrt worden. Dies teilte die Wasser- und Schiffahrtsdirek- tion in Mainz am Samstag mit. Auf dem Rhein wird die Schiffahrt am 11. und 12. Februar auf verschiedenen Strecken wegen militärischer UDebungen gesperrt. Vom 11. Fe- bruar, 16 Uhr, bis 12. Februar, 11 Uhr, ist die Schiffahrt wegen dieser Uebungen zwi- schen der Koblenz-Horchheimer Brücke und der Moselmündung sowie am 12. Februar, von 7 bis 17 Uhr, bei Leopoldshafen, Ger- mersheim, Rheinhausen und Brühl und von 8 bis 18 Uhr bei Gernsheim und oberhalb Nierstein nicht möglich. Musten Meiserkeit MNalssehmerzen. Bronchitis u. Ahnliche Erkrankungen der Atmungsergane . Schützen vor Erältungskronkheiten, stillen starken Husten, wirken schleimlösend, auswofffördemd und bringen auch Ihnen Zu dlick oft schon in Kürze du Orig.-Packg. 2 DM in Drog. Ebus-Tee entsch per, macht elastisch frisches Aussehen! den wohl schmeckenden Gewichts- abnahme! den Ell Let all. Apoth. u. lackt den Kör- und verleiht 5 Versehledenes ö Pflegestelle für 1jähr Angeb. unt. Nr. 05359 A. d. Verlag. . Jungen ges. schnelle Erleichterung rer uclen. Solgeften gorantieren eine gründ- liche Desinfektion der Mund- und Fachenhöfle. Angenehm im 6e. schmack, auch Kinder nehmen sie geme. Ubemeugen Sie sich noch heute durch einen Versuch! In ollen Apoth. UA 2.—. Wef ein flüssiges Hlusten-Pröpacot wünscht, venange den bewährten Solgen-Situp! 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Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen Waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaf! zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Ver- steigerung des Grundstücks oder des nach 8 55 ZVd mithaftenden Zu- behörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zu- schlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserl6s an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Be- rechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kündigung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechts- verfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat einzureichen. Grundstückbeschrieb Grundbuch von Mannheim, Band 1056 Heft 2 Schätzungswert: 4500,— DM. Zubehör. IL.gb. Nr. 31094/; 2 Ar 66 qm: Bauplatz— tatsächlich bebaut— Mann- heim, Stadtteil Sandhofen, Mönchstraße 9. Mannheim, den 25. Januar 1936. Notariat V als Vollstreckungsgericht Hoher Gasverbrauen Lassen Sie Ihre Gasgeräte, Gasherde, Gasbadeöfen usw. Ordnung bringen durch E. Luginsland, M 4, 12, Ruf 4 19 52 wie in keitzigt sel cbine Selxssure Glofen- Vorführung täglien bei Rothermel, L 14, 13-14 am Ring und Ufer-Passage. Biaue Blech- Streudose⸗ 300 9 OM 1.20. 350 9 UM 1.95. in allen Drogerien und Fachgeschõften. vonkee polish Llöth& Co. KG. Hamburg 22 Fahrbare leiter bveremen Glas- u. Gebäudereinigungsinstitut ROBERT MOSER Eichendorffstraße 46. Telefon 5 14 33 g Vetstleigefungen 8 7 Stadl. Leiheamtf Meannheim Versteigerung verfallener Pfänder am Mittwoch, 8. Februar 19586, vorm, 9.30 Uhr im Saale des Gasthauses„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Str. 103. Zum Ausgebot kommen: Juwelen, Gold- und Silberwaren, Uhren, Bestecke, Fotos, eine Schreibmaschine, Wäsche, Schuhe u. v. a. Ferner werden gebrauchte Fahrräder aus den Beständen des Amts für öffentliche Ordnung versteigert.— Unsere Geschäfts- ie im Amtsgebäude C 7, 14 sind am 8. Febr. 1956 Seschlossen. Pfand nummern Nrn. 11 491 bis 12 853 werden am Dienstag, dem 14. Februar 1956, im„Zähringer Löwen“, Mannheim, Schwetzinger Str. 103, öffent- lich versteigert. Letzter Einlöse-IVerlängerungs-Termin: Samstag, der 11. Februar 1956. Etwaige bei der Versteigerung erzielte Mehrerlöse werden bis 29. Februar 1956 an der Kasse des Leih- hauses gegen Abgabe des Pfandscheines ausbezahlt. Nach Ablauf dieser Frist werden die Mehrerlöse an die Staatskasse abgeführt. Leihhaus Karl Rudolf KG, Mannheim, K 2, 22 1 5 8 1 Derliche Ertüchtigung. Sie kann das Ver- hältnis des Menschen zur Umgebung, zum Leben und zu sich selbst beeinflussen und darf als pädagogisches Phänomen nicht un- terschätzt werden.“ Betrachtungen dieser Art, in denen sich ethische, erzieherische und sportliche Momente vermischten, stellte Dr. Häuser, Professor für Leibeserziehung an der Pädagogischen Hochschule in Göp- pingen, an, der vom Sportreferat der Stadt- verwaltung zu einer zweitägigen, Vorträge und Uebungsstunden umfassenden Lehr- tagung nach Mannheim geladen war. Mannheimer Turn- und Sportlehrer und Vertreter der Sportvereine hatten hier Ge- legenheit, von einem Fachmann theoretische und praktische Fingerzeige für ihre Arbeit zu bekommen und neue Erkenntnisse über Das Wetter Vorhersage Kare 1 Voraussicht bis Dienstagabend: Wolkig bis bedeckt, zeitweise auch Nebel oder Hoch- nebel. Dunstig. Nur im Norden des Bereichs etwas Schneefall. Tagestemperaturen um null Grad, nächtliche Tiefsttemperaturen um minus 5 bis minus 7 Grad. Schwacher Wind wechselnder Richtung. Ubersicht: Die Brücke hohen Druckes, die bisher das Hoch über Westeuropa mit dem nordskandinavischen Hoch verbunden hat, ist durch einen Vorstoß von Meeresluft durchbrochen worden. Die maritime Strö- mung wird aber vorerst nur in Norddeutsch- land das Küstengebiet erfassen. In Süd- deutschland bleibt die Bodenkaltluft noch mehrere Tage liegen. Sonnenaufgang: 7.52 Uhr, Sonnenuntergang: 17.29 Uhr. nen.—„Schul- und Vereinssport im Dienste der Erziehung“ war der Vortrag überschrie- ben, den Dr. Häusler in der Wirtschafts- hochschule hielt. Er skizzierte die Bedeutung der Leibeser ziehungen als körperlichen und seelischen Ausgleichswert. Er hob hervor, daß im Schulbetrieb die Leibeser ziehungen nicht auf Sport- und Spielstunden beschränkt sondern im„Rhythmus des Schulalltags“ mütwirken sollten. Die tägliche Turnstunde sei ein Fernziel. Aber auch ohne sie könne in der Schule vieles getan werden, um die Leibeserziehungen zum Bestandteil der Pädagogik zu machen. Nach Dr. Häuslers Meinung suchen die 15 bis 18 jährigen, die das Hauptkontingent der jungen Vereinssportler stellen, in ihrem Verein zumindest unbewußt mehr den see- lischen als den körperlichen Ausgleich. Der Sport sei als das auf Wettkampf und Lei- stung gerichtete System der Leibeserzie- hungen pädagogisch besonders wertvoll. Er habe augerordentliche soziale Strahlungs- kraft, Dr. Häusler sprach vom„sozialen Ethos auf den Sportplätzen“) und erziehe durch die ständige Gegenüberstellung von Gegnerschaft und Zusammenarbeit zum Er- kennen der gesellschaftlichen Verantwort- lichkeit.„Der Sportplatz ist das klassische Gelände zur Erziehung der Partnerschaft, im Verein mit Turnhallen, Schwimmbädern usw. stellt er ein Versuchsfeld des Lebens dar.“ Dr. Häusler beendete seinen Vortrag mit einem 13-Punkte- Programm, das in der Forderung nach verstärkter Zusammen- arbeit zwischen Lehrern und Vereinen zur Meisterung der pädagogischen Aufgaben gipfelte. Die Vereine bat er, der Diskrimi- nierung des Sports in der Oeffentlichkeit (durch Zerfallserscheinungen wie Wetten, Sensation und Schaustellung) entgegnzutre- dem Beigeordneten Dr. Krause, der die Dis- kussion leitete, auch Schulreferent Dr. Ka- delbach und Stadtoberschulrat Dr. Kamm. Am Samstag führte Dr. Häusler in der Turnhalle des Elisabethgymnasiums eine Lehrstunde für Turn- und Sportlehrer mit dem Grundthema„Verwendung der Leine im Turnunterricht“ durch. Im Anschluß an die praktische Arbeit gab er einen Ueber- blick über die„Anwendung des natür- lichen und rhythmischen Prinzips auf turne- rische und leichtathletische Bewegungs- abläufe“, ein Referat vor Fachleuten, in dem er auf leibeserzieherische Methodik und ihre Grundlagen einging. ila Anonymer Faschingsball mit US- Beteiligung Der Musensaal hallte erstmalig von den Klängen einer amerikanischen„Hill-Billy- Band“ wider, sorgsam sekundiert vom ein- heimischen„Astoria“-Orchester. Das Haupt- kontingent an tanfreudigen Faschings- Rummlern stellten die um Mannheim herum- gelegenen US- Garnisonen. Der Veranstalter blieb in der offiziellen Einladung anonym, doch folgten viele US-Soldaten, Offlziere und Zivilisten mit Frauen und deutschen Freun- dinnen dem närrischen Ruf. Eins muß den Amerikanern bescheinigt werden: Sie haben sich beizeiten und vollgültig dem schönen Brauch— der in Amerika in diesem Umfang nicht bekannt ist— angepaßt, ihre Glieder in bunte Gewande zu hüllen. Und was Ameri- kaner tun, tun sie mit Konsequenz. Gar manch possierliche Faschings- Kostümierung war zu sehen. H-e Drei Brautpaare in Sandhofen vor dem Traualtar. Es ist die Flüchtlingsfamilie des 69jôhrigen Josef Hirsch. läger aus der Batschka, Bild(links): Josef und Maria Hirschläger; rechts die Kinder Josef Roth und Ed Roth geb.“ Hirschläger; und in der Ineresid geb. Takatsck. Aus dem Polizeibericht: 8. 5 8 e 855 2 8 0 *. 3. e..— 8 l e e* l— Seite 8 M A N N H E 1 M Montag, 6. Februar 1956/ Nr.. 5 2—— Die tägliche Turnstunde ist ein Fernziel: Sportplätze sind V hsfelder des Lebens“ „Sportplätze sind Versuchsfelder des Lebens Lehrtagung für Mannheimer Turn- und Sportlehrer/ Dr. Häusler hielt Vorträge und Uebungsstunden „Leibeserziehung bedeutet mehr als kör- die Grundlagen ihrer Aufgaben zu gewin- ten.— Unter den Zuhörern waren neben dus einer Familie— ein goldenes, ein silbernes und ein grünes — standen, wie wir bereits berichteten, an diesem Wochenende die dieses seltene Jubelfest an einem Tag feiern durfte.— Unser Mitte die dritte Generation: Josef Roth qr. und seine junge Frau 5 Bild: Steiger Verletzungen. Personen, die den Unfall ge. Zwei Uberfälle- kein Kläger Wo sind Geschädigte? Zweimal an der gleichen Stelle— Wald- sehen haben, werden gebeten, sich mit de Kriminalpolizei(Tel. 5 80 41, App. 260) um. Sehend in Verbindung zu setzen. Mannheimer Kabarett: Mimischer Tausendsassa am Werk „Rote Mühle“: Parodien, Kopfstände, Tanz und Gesang jede Bewegung, jeder Schritt. Ihre tänze- rische Kunst ist bühnenreif. Wenn sie über das Parkett wirbeln, muß das Herz jedes Tanzliebhabers vor Freude mithüpfen. Ein Pluspunkt für die beiden: Sie nehmen ihre Arbeit ernst, ohne daß die jahrelange Mühe um Perfektion sichtbar wird. Ein Mann namens Sydna steht Kopf und treibt dazu allerhand possierliche Kunst- stückchen. Als„Tom Andys and Gil“(Gil Star des Programms ist der überaus viel- seitige Richard Hartmann. Er bestreitet- allein und mit Partnerin Lori unter dem zugkräftigen Namen„2 Ritschardins“— bei- nahe die Hälfte der Darbietungen. Was bei seinen Conferencen, Tanzparodien und mimischen Possen so besticht, ist die leise Komik. Unaufdringlich und doch mit Schwung nimmt er die kleinen menschlichen grubenweg in Käfertal— sollen kürzlich jüngere Frauen überfallen worden sein: Einmal Mitte Dezember 1955 und zum zwei- tenmal am 6. Januar 1956. Da sich die Ge- schädigten bis heute noch nicht bei der Poli- zei gemeldet haben, bittet die Kriminal- polizei(Tel. 5 80 41, App. 260, Zimmer 86) um Mitteilung. Der Leiter der Kriminalpolizei steht den Geschädigten auch an neutraler 8 zur Verfügung, wenn es so gewünscht wird. Noch ein Wegelagerer Ein 21 jähriger Mann wurde auf dem Lindenhof festgenommen, als er in der Nacht versuchte, eine heimkehrende Frau zu ver- gewaltigen. Trotz Drohungen und Würge- griffen am Hals gab aber die Frau nicht Eine Herrenloser Damenmantel nur Im Ruinengrundstück N 2, 2 wurde nebel 0 1 dem Hauptpostamt ein herrenloser Dame 150 mantel mit Persianerkragen gefunden. D. groß bis jetzt noch keine polizeiliche Anzeige übe Oer das Fehlen des Mantels vorliegt, wird die Eigentümerin gebeten, die Kriminalpoliai Täg (Tel. 5 80 41, App. 260) zu verständigen. Wiri war pfiffiger Ein 33jähriger Arbeiter zechte ausgiebi in einer Neckarauer Wirtschaft. Als er sid unbeobachtet glaubte, schlich er sich in di Wohnung des Wirts im zweiten Stock. Don Schwächen aufs Korn. Der Politik ist er ab- hold. Sein Schwank— ohne ein Wort mit wenig Requisiten—„Mann in drittklassigem Speiserestaurant“ ist so abwechslungsreich angelegt, daß neben den donnernden Lach- salven keine Sekunde Langeweile herrscht. Richard Hartmann Weiß Haarschaff vor der Grenze des albernen Klamauks haltzumachen — und das gewinnt ihm viele Freunde. „keurigen“ War augenscheinlich verreist) kommt er mit vorzüglichen Jonglierarbeiten wieder. Der zweinamige Künstler hat Kontakt zum Publikum. Um den Gesang von spanischen Gestaden bemühlte sich„Senora Isabel“ wacker. Mit kehliger Stimme holt sie den Süden dicht beran. Auch ein Tirolerliedchen wagt die Senora. Das ist so- gar besser als das spanische Liedrepertoire. Wie im Vormonat begleitet das Familien- nach. Der Mann wurde in das Landesgefängnis eingeliefert. Zeugen für Unfall gesucht Für einen schweren Verkehrsunfall, der sich am 2. Januar gegen Sandhofer Straße ein Straßenbahnzug 5(Einmündung Altrhein- straße) ereignete, wobei ein Radfahrer und kollidierten, zur Ueberprüfung Die glatte Fahrbahn wurde einem 506jäh. rigen Radfahrer zum Verhangnis. Er stürzt und wurde. von einem nachfolgenden Om nibus angefahren. Mit einer Gehirnerschü. terung und Prellungen kam er ins Kranken haus.— Ein amerikanischer Lastwagen und ein Personenwagen stießen auf der Wormsel 12.55 Uhr auf der Werden nahm er Kleider und Schuhe im Wert van p rund 1000 Mark mit. Anscheinend hatte de Wirt aber Lunte gerochen und konnte nod) Tel rechtzeitig den Dieb stellen und bis zun 14.00 Eintreffen der Polizei festhalten. Der Ar. 16.80 beiter ist bereits vorbestraft. 1000 Unfälle steigen wieder an 21.00 Tanz einmal ganz anders zeigt das Paar „Miranda und Wladimir“: Nichts von ver- schwommenen Versuchen. Bei ihnen sitzt orchester Ursula Herrmann mit Schwung. Ee dringend Zeugen gesucht. Der Radfahrer starb drei Tage nach dem Unfall an seinen Straße heftig zusammen. Glücklicherweis Wurde niemand dabei verletzt. Statt Karten Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme beim Heim- gang unseres lieben Entschlafe- nen, Herrn Nach langer schwerer Krankheit verschied meine liebe Frau, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Käthe Wagner geb. Rupp a ene Kranksein ist leuer- Mit helſen U Behandlung als Privatpatient ohne Krankenschein! 9 Krankenhauspflege 3., 2. od. 1. Klasse nach Wahll Erschwinglicher Beitrag und viele sonstige Vorteile! Genaue Unterlagen erhalten Sie kostenlos, wenn Sie unseren Prospekt Nr. 1 anfordern! Schreiben sie heute noch an die groß e Schutzgemeinschaft von Ruf: Deutsche Kranken- Versicherungs-AG Mannheim Kaiserring, M 7 12 Ruf 3 04 38 Berichtigung der Anzeige vom 4. Febr. 1050 Aufnahmen in das Private Johann-Sebastian-Bach-Gymnasiun im Aufbau in Mannheim-Neckarau ö K A Das Private Johann-Sebastian-Bach- Gymnasium im Aufbau beabsſch. tigt mit den Klassen Sexta Quarta an Ostern 1936 den Unterricht 1 zwei Zügen dem Humanistischen Gymnasium und dem Oberrealschulus aufzunehmen. f Die Anmeldungen für die Klasse Sexta- QAuarta des Ichann-Sebastiat. Franz Wimmer Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegersohn, Schwieger- vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Heinrich Scherz wurde in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim, den 3. Februar 1958 Eschkopfstraße 7 im Alter von 52 Jahren. sagen wir unseren herzl. Pank. Mhm.-Waldhof, 6. Februar 1956 Speckweg 115 Frau Luise Wimmer Kinder u. alle Anverw. ae eee kes g. M hm. Feudenheim, den 3. Februar 1956 Eintrachtstrage 5 In tiefer Trauer: Georg Wagner und alle Angehörigen Im Namen der Hinterbliebenen: Käthe Scherz Beerdigung: Dienstag, 7. Febr., 11.00 Uhr Hauptfriedhof Mannheim Erstes Seelenamt: Donnerstag, 16. Febr., 7.15 Uhr St.-Josef-Kirche. Beerdigung: Dienstag, 7. Febr., 14.30 Uhr Friedhof Feudenheim 9 B 8 K aA nntimae hun 9 en * „Schaut her, ich bin's!“ Nach kurzer Krankheit ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Herr Albin Angelis sagt die Figur, die einst Pro- fessor Klinger schuf. Doch nicht allein der VWerbung nur, dem Wohlgefühl der„Proze- dur verdankt DARM OL den Am 3. Februar 1954 verschied im 61. Lebensjahr an den Folgen seines Leidens unser langjähriger Mit- arbeiter, Herr 5 f f Bach- Gymnasiums im Aufbau werden am 15. und 16. Februar 1986 m Der 0 2— Schreinermeister guten Ruf als Abfüührschoko- gens von 9 bis 13 Uhr und von 16 bis 19 Uhr im Rundbau des Gemeind, 2 Heinrich Scherz 1 12f lade. Ab DM 1.25 in allen hauses Mannheim-Neckarau, Rheingoldstraße 28a(Endstation der Line find 1 im Alter von 74 Jahren sanft entschlafen. Apotheken und Drogerien. von dem Direktor entgegengenommen. a 8 2 Die Erziehungsberechtigten melden die Kinder unter Vorlage 00 statt 0 Baukaufmann i. R. Mannheim, den 4. Februar 1956 Geburts-(Familienbuch) und Pocken-Impfscheines beim Leiter 11 80 wen 5 3 5 G 3, 11 5 Schule Herrn Oberstudiendirektor Pr. Krampe mündlich an und tele erse Der Verstorbene hat unserem Unternehmen in zwei- In tiefer Trauer: die Anmeldung dem Klassenlehrer der Volksschule mit. Aufgenommen Eint undvierzigjähriger Tätigkeit im In- und Ausland 979 5 Anna Angelis geb. Hettl e. 8. 35 5 e 1 Nur 25* 5 1 5 5 5 11 iche n meprüfung er Zur exta angeme 1 2 e 3. seine umfasse iden N und Enkelkinder zugelassenen Schüler findet am 6. und 7. März 1956 statt. Jede Aufnahm neh. nisse gewissenhaft und treu gewidmet. erfolgt nur auf Probe; die Probezeit endet mit Beginn der Sommerferien Krei . 5 1 Beerdigung: Dienstag, 7. Febr., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Zeitplan für die Aufnahmeprüfung: Wir werden dem Heimgegangenen stets ein ehrendes Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. 6. 3. 1956 9.00 bis 10.00 Unr Aufsatz 5 elegante wendron Hôrbrille onaofföllig ohne Schnur Keine Schabe geräusche mehr- 10.30 bis 11.30 Uhr Rechnen 7. 3. 1956 6.15 bis 9.15 Uhr Nachschrift Anschließend mündliche Prüfung. Die Erziehungsberechtigten werden darauf aufmerksam gemacht, aus dem Bestehen der Aufnahmeprüfung kein Rechtsanspruch auf nahme einer bestimmten Schule abgeleitet werden kann. Wenn die vc handenen Plätze nicht ausreichen, müssen unter Umständen 1 Schüler, die die Prüfung bestanden haben, einer anderen Schule Zuge teilt werden.(Erlaß des Reg.-Präsidiums Nordbaden, Oberschulen III 20 146 vom 17. Dezember 1953). Bei der Anmeldung zu Klassen Quinta und Quarta wird gebeten, 05 letzte Schulzeugnis mitzubringen. Schriftliche Voranmeldungen 8 Andenken bewahren. Mannheim, den 4. Februar 1956 Vorstand, Betriebsrat u. Belegschaft der & BILFINGER AG ohne Rshren d ohne Anode GR UN Aus wohl pfeisgönstigef Hörgeréte Zwerg- Wensistor mit Geheimoht Bestattung: Dienstag, 7. Febr., 11.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. son derverfö hrung es: Mannheim, Dienstag, 7. Febr., erwünscht an Direkt 1 N 5 f 06 7 8 or Dr Krampe, Mannheim-Neckarau. Rheingos e e straße 32, der jeden Montag und Donnerstag ab sofort von 17 bis 19 5 2 e. im Konfirmandensaal Mannheim-Neckarau, Rheingoldstraße 28 Gn 2 2 Wertwolle Nährstoffe E station der Linie 7), zu sprechen ist. ö Bestattungen in Mannheim 5— r 1— 2 K 3* C er* 8 5 Das Kuratorium des Schulvereins Johann-Sebastian-Bach-GyAmnasu 2 N I. A.: Dr. Krampe. Montag, 6. Februar 1956 2 5 5 8 Alte Gerte. Hauptfriedhof Zeit 9 gegen Bleichsücht, Wochstumsschwäche, Appelitlosig- e 985 hegen 5 nilipp-Br Weg 6 11.00 eff, Skrofolose, Rachitis. Die besorgte Munter ver- l. obe c A E 8* Hammer, Esabetn Phüipp runnsmer Wes 6 5 g dendet Malvitan und erhöht domit die Widerstonds. 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Februar 1956/ Nr. 1 „raf Oderland mit der Axt in der Hand“ Max Frischs nebe Fassung seiner„Moritat“ in Frankfurt am Main Max Frisch, der vor kurzem in Mannheim am Vortragspult stand und nach der Lesung einiger Szenen aus seiner„Moritat vom Gra- fen Oderland“ das Auditorium in ziemlicher Ratlosigkeit zurückließ, gibt über Dynamik und Wesen seines dichterischen Schaffens fol- gende bezeichnende Auskunft:„Ich weiß nur, daß es im eignen Fall nie mit einer Idee an- gefangen hat. Es geht nur mit List. Ich Warte(und das kann Monate oder Jahre dauern) auf die glückhafte Stunde, wo ich mich nicht ernst nehme, also nicht damit rechne, daß ich etwaige Einfälle einmal in einem Theater-Programm zu rechtfertigen habe. Was mich zum Schreiben verlockt, sind Bilder, auch vereinzelte Worte, vor allem jedoch Bilder, Situationen. Man weiß, kein Schriftsteller ist um Gedanken verlegen, Wenn es gilt, Einfälle zu rechtfertigen; aber was taugen seine Rechtfertigungen? Es ist nicht immer leicht, aber fast immer möglich, eine Idee namhaft zu machen, die unserm Stück zugrunde liege und damit zu beweisen, daß wir zwar nicht gehalten sind, unser Werk zu verstehen, aber daß es uns über die Maßen reizt, es trotzdem zu verstehen. * Dieses ein wenig bewußt verwirrende Selbstbekenntnis Max Frischs findet in der schwierig zu lesenden und in ihren letzten Beweggründen noch schwieriger durchschau- baren dichterischen Partitur seines„Graf Oderland“ ein verblüffendes Spiegelbild. Diese„Moritat“, in ihren Grundzügen bereits vor einem Jahrzehnt entstanden, scheint so etwas wie ein verhätscheltes Sorgenkind des schweizerischen Dichters zu sein. Zunächst als erzählende Skizze veröffentlicht, wurde die erste szenische Fassung 1951 im Züricher Schauspielhaus mit eklatantem Mißerfolg aufgeführt. Zwei Jahre später fand das Werk in Schweden eine etwas günstigere Aufnahme und jetzt ist es, angeregt von Fritz Kortner, der nicht nur als Inszenator an der jüngsten Neubearbeitung des Stückes erheblichen per- sönlichen Anteil hat, vom Frankfurter Thea- terpublikum mit zwiespältigen Empfindun- gen zwar, doch mit wachsendem Interessiert- sein an einer suggestiv profilierten Auffüh- rung auf der dortigen Städtischen Bühne herzhaft applaudiert worden. * Es ist nicht leicht, ja, wahrscheinlich über- haupt unmöglich, die vielschillernde Tragi- komödie auf einen einfachen Nenner zu bringen. Der Dichter springt in den mit Künstlerischer Verwegenheit sondergleichen entworfenen zehn Bildern seiner Moritat mit dem Zuschauer ziemlich schonungslos um. Anscheinend geht es ihm um die Verloren- heit und seelische Vereinsamung des genorm- ten Menschen. Die beiden Zentralgestalten seines Stückes sind ein Bankkassierer von musterhafter Lebensführung und ein an den Eragwürdigen Pflichten seines Amtes leiden- der Staatsanwalt. Beide brechen aus ihrer bürgerlichen Existenz ins Absurde aus. Der Bankbeamte erschlägt nächtlicherwzile im Keller mit der Axt den Heizer Hofmeier, ohne jegliches Motiv, es sei denn die un- erträgliche Langweiligkeit seines Daseins. Und der Staatsanwalt wirft angesichts dieses merkwürdigen Exemplars von„Verbrecher“ Amt und Würde von sich.„Die Tat, die wir Verbrechen nennen, ist die Klage, die das Leben selbst erhebt!“ Und er meditiert Weiter:„Es gibt Augenblicke, wo man sich wundert über alle andern, die keine Axt er- greifen!“ Von Lebensekel und dem unbän- digen Drang gepackt, sich im Negativen zu bespiegeln, flüchtet er zu einfachen Köhlern in die Einsamkeit des Waldes, wo er von der jungen Köhlertochter, die ebenso wie er an der Monotonie ihres Alltagsdaseins leidet und sich nach Erlösung verzehrt, für den legen- daären Graf Oderland gehalten wird, den sie in Weltentrückter Schwärmerei seit langem erwartet, und von dem es in einem ballades- ken Song heißt: Graf Oderland geht um die Welt mit der Axt in der Hand. Aber einmal, da steht er im Zimmer, Plötzlich, der Graf von Oderland! Da steht er und hat eine Axt in der Hand, und wer uns die Wege verstellt, Wehel Wehe euch allen ich sehe euch fallen wie Bäume im Wald! Die Ankunft des Grafen Gderland ver- breitet sich wie ein Lauffeuer im Land, Gen- darmen, die auf der Suche nach dem entwetz- ten Staatsanwalt sind, werden von ihm in der Köhlerhütte mit der Axt erschlagen. Und Was tun die auf diese Bluttat hin herbei- eilenden Köhler? Sie heben ihrerseits ihre Axte„wie zum Gruß! vor Graf Oderland, der plötzlich als Führer einer neuen politischen Bewegung auf den Schild erhoben wird und sich gegen seinen eigenen Willen gedrängt Sieht, in der Residenz„die Macht zu über- nehmen“. Das Symbol des neuen„Systems“ ist die Axt, die in Miniaturformat unter dem Rockkragen getragen wird. Unter dem be- drohlichen Einfluß der neuen Bewegung kapi- tuliert schließlich die Regierung.„Graf der- land“ genießt mit grimmigem Behagen die flinke Opportunitätsbereitschaft der bisheri- gen Regierungsmitglieder, die sich ihm und Seimer Bewegung„loyal zur Verfügung stel- len“. Er verteilt die Aemter mit Grandezza aufs neue und geht, nun von den Axtleuten als Verräter an der eigenen Sache betrachtet, gleichmütig den ihn erwartenden Schüssen entgegen. ** So ungefähr und in groben Linien. Da- neben aber gibt ein schier undurchdrimgliches vielfältiges Mosaik von einander überschnei- denden Eimzelzügen und Szenen, aus denen man gelegentlich wohl von echtem und amü- santem Theateratem angeweht wird. Vielfach Freilich freilich arbeitet der von seinen Bil- dern bedrängte Dichter, als sei er auf der Flucht vor der Gestaltung, mit fragwürdigen Plötzlichkeiten und un motivierter Sprung- haftigkeit, verquirlt wirklich räumliche Vor- gänge unbedenklich mit legendärer Folklore, teilt zwischendurch scharf ironisierende Rip- penstöße gegen die kapitalistische Gesell- schaftsordnung, gegen Industrie und Militär aus und sorgt nebenbei dafür, dag die Erotik nicht zu kurz kommt. * Die Forderung an den Zuschauer, viel Unwahrscheinliches voraussetzungslos als Faktum hinzunehmen, macht das Stück nicht eben zu einem reinen Vergnügen, zudem Wirken die politischen Schlaglichter heute schon ziemlich verbraucht. Sie insbesondere zeigen, daß das Werk nicht eben neuesten Datum ist, wenngleich jener persiflierte Max Frischs neuer, Graf Oderland' in Frankfurt am Main Die Städtischen Bühnen in Frankfurt brachten am Samstag Maæ Frischs Neu- fassung seiner Moritat „Graf Oderland“ in einer Inszenierung von Fritz Kortner zur Urauffün- rung.— Unser Bild zeigt eine Szene mit Bernhard Minetti(Graf Oderland) und Edda Seippel(Hilde). dpa-Bild Zustand des Umfallens und Wiederauf- stehens ja anscheinend dauernden Aktuali- tätswert besitzt g Die fast dreistündige Aufführung stellte an die Aufnahmebereitschaft des Publikums starke Anforderungen. Aber man hielt aus Angesicht der von Fritz Kortner mit eminen- tem Spürsinn für alles theatralisch Wirksame geleiteten Ensembleleistung des Frankfurter Schauspiels, das an diesem Abend von Bern- hard Minetti in der Titelrolle glanzvoll an- geführt wurde. Das seltsam Zwielichternde dieser Hauptgestalt fand in dem Schauspieler eine bei aller äußeren Wirksamkeit unauf- dringliche Formung. Nirgends eine Diskre- Panz zwischen Sprache und Spiel. Unmöglich, die schier endlose Reihe der Mitwirkenden im einzelnen aufzuzählen, von denen im be- sonderen der junge Edgar Mandel(Mörder), Karl Lieffen(Verteidiger), Irene Naef (Staatsanwaltsgattin), Edda Seippel(in der Doppelrolle als Dienstmädchen und Köhlers- tochter) und in gutgeschnittenen Chargen- rollen Otto Rouvel(Hellseher), Hannsgeorg Laubenthal Unnenminister), Heinrich Trox- bömker(Industriedirektor), Erich Thormann (General) und Otto Knur(Kommissar) die Erinnerung an den interessanten Theater- abend beleben. Teo Otto, der Züricher Büh- nenbildner hatte mit Hilfe gestaffelt ange- ordneter großer Spiegel das Spielfeld in eine gespenstische Stimmung getaucht. C. O. E. Ballade des Schreckens Uraufführung der nochgelassenen fragödie„Magnus Garbe“ von Gerhart Habptmann bei Karl Heinz Strobe in Dösseldoff „So oder so ist die letzte Hauptmann- Aufführung ein theatergeschichtliches Er- eignis“, sagte der Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses, Karl Heinz Stroux, vor einigen Tagen im Gespräch mit Kritikern, die der bevorstehenden Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Tragödie„Magnus Garbe“ mit einiger Skepsis entgegensahen. Und mehr als ein theaterhistorisches Er- eignis ist sie nicht geworden. Trotz aller Be- mühungen, das 1914 geschriebene und seit 1942 gedruckt vorliegende Stück durch radi- kale(aus doppeltem Grund notwendige) Striche zu bearbeiten und es im Programm- heft als„modern“ hinzustellen, ja, es in dem zur Premiere erschienenen Hauptmann- Bändchen der Buchreihe des Düsseldorfer Schauspielhauses in die Nähe von Shake speares Werken rücken und seinen dritten Akt der Kerkerszene in Goethes„Fatist“ Sleichstellen zu wollen. Bei allem Respekt vor Gerhart Hauptmann, dem Schöpfer hervorragender Rollen in vielen gut gebau- ten Stücken, die auch für nach uns kom- mende Generationen in stetem Wechsel das Theater lebendig und durch das Theater Leben erhalten werden— Hauptmann war, um eine Bjoernson zugeschriebene Charak- teristik zu zitieren,„wohl ein Dichter, aber einer, dem der Himmel etwas niedrig hing“. Shakespeare und Goethe aber hing er höher. Auch der erlauchteste Geist hat das Recht, gute und weniger gelungene Werke zu schaffen. Man soll aber sein Andenken nicht dadurch zu wahren versuchen, indem man mit deutscher Gründlichkeit auch das Unzu- reichende aus seiner Arbeit ans Licht zerrt. Nicht die Vollzähligkeit in der Interpretation seiner Stücke ehrt den verstorbenen Drama- tiker, sondern die Auswahl des gültigen und künstlèerisch Unanfechtbaren. Seinen„Magnus Garbe“ hat Hauptmann zu Lebzeiten nicht zur Aufführung freigegeben: Der Dichter wird gewußt haben, warum. Man unterstelle ihm, der seinen„Florian Geyer“ aufführen ließ, trotz der Proteste kriegsliebender Na- tionalisten, die immerhin vom Kronprinzen angeführt wurden, nicht die Mutlosigkeit: Wahrscheinlich haben den Dichter weniger Besorgnisse, sein Stück werde als antikirch- liches Bekenntnis oder als Angriff gegen die Macht beeinflußter Massen aufgefaßt, als Bedenken gegen die künstlerische Qualität seiner Arbeit veranlaßt, sie zurückzuhalten. Magnus Garbe ist Bürgermeister in einer fränkischen Stadt zu Beginn des 16. Jahr- hunderts, Seine Frau Felicia wird ihm in Kürze ein Kind gebären, und er ist glücklich und fühlt sich sicher in seinem Amt. Aber das Volk ist vom Hexenwahn befallen. Während Garbe einen Spaziergang vor die Stadt macht, stürmen die Massen sein Haus, zerren die Kreißende auf den Marktplatz beschuldigen sie auf Grund von Zeugnissen Gefolterter der Hexerei und werfen sie in den Kerker, wo sie einem Rnaben das Leben schenkt. Garbe erhält draußen die furcht- bare Nachricht und erleidet einen Schlag- anfall, von dem er linksseitig gelähmt bleibt. Freunde ermöglichen die Rettung des Saug- lings, der auf dem schon gerichteten Schei- terhaufen als„Hexenpbrut“ mit seiner durch die Martern vieler„peinlicher Verhöre“ in einen friedlichen Wahnsinn verfallenen Mutter verbrannt werden sollte. Garbe darf die letzte Stunde bei seiner Frau verbringen, und es begibt sich das Wunder, daß beide geichzeitig sterben: Gott hat sie von ihren Leiden erlöst und ihre Unschuld bestätigt. Der Nachrichter, der Felicia zum Scheiter- haufen holen wollte, hat nun selbst Angst: Was wird die Menge mit ihm tun, da er nur eine Tote ins Feuer werfen kann? In drei Akten gibt Hauptmann ein bal- ladeskes historisches Gemälde. Aber da er sich, im Gegensatz zu der thematisch ver- wandten„Hexenjagd“ Arthur Millers einer zuweilen altertümelnden, oft breit aus- ladenden Sprache bedient und zu den Ge- schehnissen nicht über szenische Vorgänge, sondern über eine gleichsam aus dem Hinter- grund entwickelte Darstellung der Ereignisse hinführt, bleibt das Publikum in einer ge- wissen Distanz: es wird nicht in den Sog der Handlung hineingerissen. Die Hauptmann von einigen seiner bedingungsloser Verehrer gerade dieses Stückes wegen zugesprochene Gabe einer menschheitsgeschichtlichen Pro- hetie mag zutreffen, bleibt aber für die Tklichkeft des heutigen Theaters ein kactum zweiten Ranges. a Ds ist schofl gesagt worden: aus doppeltem Grund sind Striche nötig gewesen. Von der schon erwähnten altertümelnden, zuweilen sehr gefühlsbetonten Sprache fand mit Recht nur weniges den Weg vom Buch auf die Bühne. Darüberhinaus wurde alles, was als Verletzung der katholischen Kirche hätte interpretiert werden können, gestrichen. Im Programmheft ist auszugsweise ein Brief Hauptmanns an Suhrkamp abgedruckt:„Das Werk schildert die blutige Verblendung des furchtbaren Hexenwahns und eine Beule am Körper der Kirche: die Inquisition. Gegen diese beiden Dinge wendet es sich, nicht ge- gen die Kirche.“ Trotzdem mag die Auffüh- rung bei kirchlichen Stellen allein dadurch Befremden hervorrufen, daß das Thema„In- quisition“ ohne zwingenden Grund überhaupt wieder an die Rampe gezerrt wird. Zwingen- der Grund aber wäre eine ins allgemeine er- wWeiterte auf heutige Gegebenheiten über- tragbare Gültigkeit, wie sie in der„Hexen- jagd“ realisiert worden ist. Karl Heinz Stroux hat sich als Regisseur um eine intensive, dabei zurückhaltende In- szenierung bemüht, in der auch das Atmo- sphärische konsequent entwickelt wurde. Das Publikum erwies der Aufführung und der anwesenden Witwe des Dichters nach einigem Zögern achtungsvoll Reverenz. Sonja Luyken Musik qus der Ratio „Music viva“ in Heidelberg Das dritte Musica-viva-Konzert in d zendestelle Heidelberg begann— gleich als Ouvertüre zu einem sonst Vokalwerte gewidmeten Programm— mit einer Stud von Karel Husa, dem 1921 in Prag geborene Komponisten, betitelt„Portrait für Streid orchester“. Eine Streichergruppe aus Mitgll dern des Städtischen Orchesters Heidelben unter Karl Rucht spielte das Werk klar un durchsichtig und legte die sauber durchdach Struktur der Komposition offen: Eingerahm von langsam fließenden melodischen Linien“ entwickelt sich ihr vorwärtsdrängender un mit rhythmischen Akzenten verseheng Hauptteil über einem immer wieder plastis hervortretenden Thema und schwingt dabe frei von tonalen Bindungen, in einem dun die Ratio linear gegliederten Raum. Hans Ulrich Engelmanns„Elegia e Canto“ Opus 9 für Streichorchester und Sopran, en zündete sich an nachdenklichen, von ven gänglichkeitsahnungen durchwehten Verse Shakespeares aus dem„Kaufmann vd Venedig“. Elegie und Gesang auf diese Text sind, wie der Komponist(1922 in Darm- stadt geboren) einleitend bekannte, aus eine Iyrisch- poetischen Stimmung heraus et standen, die ihn in den Jahren 1950 bis 10% beherrscht habe. Der Gesang spinnt per sonnen eine einsame Melodie, und das Gam erhält mit der gedämpften Gefolgschaft un Streichern und einem Klavier einen melät- cholischen Charakter. Christa Degler sag die abstrakten, zeitlos schwebenden, u seltsam belebten Linien mit der notwendig Sachlichkeit und Distanz, dazu aber doc nicht ohne jeden gestaltenden Ausdruck. Die Kammeroper„Romeo und Julia“ vu Boris Blacher schließlich— sie wurde h. den Salzburger Festspielen 1950 gegeben zeigt die Lösung des Vokalproblems in de Neuen Musik durch einen im besondere Maße dramatisch orientierten Komponist. Blachers Vokalsprache, textlich frei nad Shakespeare, umfaßt einen weiten Raum der von lyrischen und sparsam durchzeic, neten Tonfolgen(etwa in den Zwiegespt chen von Romeo und Julia) bis zu hämmert. den, ja motorischen Chorsätzen reicht un auch den Sprechgesang(in der Szene Peten mit den Musikanten) einbezieht. Die Gesang solisten, Ingrid Paller und Christa Dega (Sopran), Irene Haller(Alt), Jürgen Traut. mann und Kurt Richey(Tenor), Eduard Wollitz und Mino Vahia aß) und das klein diesmal mit Bläsern verstärkte Orcheste boten unter dem souverän lenkenden Dir. genten Karl Rucht eine ausgewogene unt eingängige Wiedergabe dieser rationale Musik. l. Koltur-Chronik Der mit 5000 Mark dotierte Kunstpreis de- Stadt Darmstadt für 1955 wurde zu gleichen Teilen an den 36 Jahre alten Darmstädte Graphiker Helmut Lortz und an den 35 Jaht alten Darmstädter Bildhauer Wilhelm Los Arbeiten schon i hervorgetreten. Der Preis wurde zum erste mal vergeben. a Die Pariser Revue„Folies Bergere, gegen deren Auftreten die Vatikanzeitung„L'Osser, vatore Romano“ zunächst moralische Bedenke geäußert hatte, fand bei der ersten Vorstellung in Rom eine sehr schlechte Kritik— jedod nicht wegen der geringen Bekleidung, sonden weil die Tänzerirnen nach Ansicht der Krit. ker nicht hübsch genug waren.„Nackt, abe häßlich“, war das vernichtende Urteil der Le, schrift„L'Europeo“. Die Zeitung„II Temp meinte:„Es war nicht leicht, hinter all diess Straußenfedern ein hübsches Mädchen zu 1 decken. Die Höflichkeit gegenüber unsere Gästen verbietet uns, noch bitterere Worte i gebrauchen“. Der Polizeipräsident von Rat, der der Vorstellung als Hüter der Moral in d vordersten Reihen beigewohnt hatte, erklät beruhigend, er habe nichts anstößiges gesehes Als Fastnachtspremiere bereitet das Man-“ heimer Nationaltheater die Erstaufführung d Operette Hochzeitsnacht i Händen von Eugen Hesse. Die Städtische Hochschule für Musik unf Theater Mannheim wird im Rahmen d Mozart-Gedächtnisjahres am 11. Mai eint Mozartabend mit folgendem Programm de anstalten: Trio G-Dur, K. V. 548 für Klaue Violine und Cello; Arie für Sopran:„Mise dove son'“; Klavierkonzert Es-Dur, K. V. 2 „Salzburger Nachtmusik“ Serenade F-Dur, K 247 und„Die Seele des Weltalls“ für Chor.. Orchester. — B BEHR MATH LUMTAh Uns porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyright 1755 by Frenz scehneeklotb Verlag, Derms fat 34. Fortsetzung „Respekt, Kathi“, grinste er; achtzehn bist jetzt, gel? Jaja, da hast freilich schon einen scharfen Blick für solchene Sachen.“ „Halt's Maul, Zenz!“ unterbrach ihn der alte Hilz und tätschelte der Kathi väterlich das glühende Gesicht. Er verwahrte das cor- pus delicti in seinem Westentaschl und drückte der Kathi ein Zweimarkstück als Finderlohn in die Hand. „Wo hast das Zipferl gefunden, Kathi?“ „Da hinten, Herr Bürgermeister, wo die Wally vom Strohmayr steht... da lag es im Wies „Soso, im Kies... also dankschön, Kathi. aber in Zukunft bist mir mit dem Finden von sowas à bisserl vorsichtiger, gel?“ Die Kathi knickste und stob davon. „Du kannst es dir ja leisten!“ murrte der Anderl, ,weil du Bürgermeister bist, ha?“ Bürgermeister Hilz sah sich nach dem Redakteur vom„Anzeiger“ um, aber Lothar Lockner hatte den Festplatz schon mit dem jungen Kerschbaumer verlassen. Er ahnte, daß der Bürgermeister ihn brauchen würde, und so komisch die Geschichte an sich war, so unangenehm konnte sie für ihn werden, wenn er sich jetzt nicht mit diplomatischer Gewandtheit aus allen Verwicklungen her- aushielt. „Ich bin ja gespannt, was Sie schreiben werden!“ sagte Wastl Kerschbaumer, als ob er Lothar Lockners Gedanken erraten hätte. „Ich auch! Das wird ein verfluchter Eier- tanz..“ Er trocknete sich mit dem Ta- schentuch die Stirn. Ihm war warm gewor- den, aber an dieser Wärme war nicht nur die sommerliche Temperatur und der dunkle Anzug schuld. „Ich habe einen Mordsdurst... Zischen wir eins?“. „Ich bin dabei.“ Sie gingen zum„Grünen Kranz“; es war eine völlig verlotterte Wirtschaft, die haupt- sächlich von durchreisenden Handwerksbur- schen und Leuten des Wandergewerbes be- sucht wurde. In der heißen Jahreszeit ging das Geschäft ein wenig flotter, weil ein Gar- ten mit alten, breitschirmenden Linden im- mer ein paar Gäste heranlockte. Früher, unter dem alten Wirt Eugen Bauernfeind, war die Wirtschaft eine Goldgrube gewesen; aber der Nachfolger Fronhauser hatte den „Grünen Kranz“ innerhalb weniger Jahre heruntergewirtschaftet. Daß er das Bier liebte, nahm man ihm in Aldenberg nicht übel, wohl aber, daß er seine Gäste rück- sichtslos hinauswarf, wenn er selber den Kragen voll hatte. Da es bei diesen Hinaus- würken mehrfach zu Schlägereien und Kör- per verletzungen gekommen war, erwog der Stadtrat seit einiger Zeit, dem Wirt die Schankkonzession zu entziehen. An diesem Samstagmittag war der Gar- ten so überfüllt, daß Lothar Lockner und Wastl Kerschbaumer nur mit Mühe zwei freie Stühle erobern konnten. Es waren hauptsächlich auswärtige Bauern, die in der Stadt ihre Einkäufe gemacht hatten. Die jungen Burschen hatten sich an einem lan- gen Tisch zusammengefunden und hielten die Kellnerin in Trab. Die Stimmung bei ihnen schlug schon Wogen, und diese Wogen bierseliger Fröhlichkeit begannen noch höher zu schlagen, als einer von ihnen, der an der Brunnenweihe teilgenommen hatte, ihnen die Geschichte brühwarm und mit allen Ein- zelheiten erzählte. Lothar Lockner kam sich in dieser Trachtlergesellschaft in seinem dunklen Anzug reichlich fehl am Platze vor, und noch deplacierter, als er bemerkte, daß sein Festtagsgewand den Burschen ein Dorn im Auge zu sein schien und sie zu spötti- schen Bemerkungen veranlagte. Er trank sein Bier aus und lieg Wastl Kerschbaumer, dessen Durst mit einer einzigen Halben noch nicht gelöscht war, allein zurück. Zu seinem Glück und vor allem— zum Feil seines Stresemann. Denn als Wastl Kerschbaumer eine Stunde später in der Redaktion eintraf, kehlte an seinem Anzug ein Revers, und sein rechtes Auge begann bereits ins bläuliche zu spielen. Die Beulen auf seinem Kopf ver- barg der dichte Haarwuchs des jungen Man- nes.— Im„Grünen Kranz“ war es zu einer Rauferei gekommen, einer Rauferei, die lei- der mit dem vollständigen Sieg der auswär-⸗ tigen Bauernjugend geendet hatte. Selbst das Eingreifen der Stadtpolizei hatte die Niederlage der am Kampf beteiligten Alden- berger Streitmacht nicht verhindern können, denn gegen einen steinernen Maßkrug ist der Gummiknüppel eine recht unzulängliche Waffe, besonders, da er sich zum Wurf- geschoß keineswegs eignet. Wie es zur Rau- ferei gekommen war? Nun, die Burschen hatten begonnen, zur Begleitung einer Zieh- harmonika Gstanzeln zu singen, und aus dem Stegreif heraus hatten sie die Brunnen- weihe zum Thema ihrer Spöttereien gemacht und schließlich einen Vers gedichtet, der den Aldenbergern das Blut zum Kochen un Ueberlaufen gebracht hatte. 2. Aldenberg an der Achen hast als Bua nix z lachen denn da sind die Leut leider Zipfl- und Beutelschneider! Ja, Bürgermeister Hilz hatte richtig pro- phezeit. Aldenberg war durch einen nichts- würdigen Bubenstreich zum Gespött der Nachbarn geworden. Der Spitzname Beutel schneider blieb hängen, und in Aldenberg und in der Umgebung sollte es in Zukunft deinen Markt, kein Volksfest und keine Kirchweih geben, wo es wegen dieses Spitz- namens nicht zu Raufereien und blutigen Köpfen kam. Wenn der Bürgermeister nicht schon weiße Haare gehabt hätte, dann hätte er jetzt welche bekommen. Denn trotz schärfster Ermittlungen wurde der Täter nicht entdeckt. Zwar stellte es sich heraus, daß der Kooperator Nitzlader, ein junger Geistlicher mit asketischen Gesichtszügen, beim Eisenhändler Firnewein eine Metall- säge gekauft hatte. Aber war das ein Be- Weis? Die Metallsäge, eine Anschaffung für die Bastelstube des Gesellenvereins, wies, als man sie untersuchte, keine Spuren einer Benutzung auf. Leidtragender in der ganzen Angelegen- heit war und blieb das Brunnenmännchen, soweit man bei ihm noch von einem Männ- chen sprechen konnte. Die Frage„Löten oder nicht löten“ wurde das Thema einer ziemlich erregten, geheimen Stadtratssitzung, in der man nach langem Hin und Her be- schloß, um weiteren Attentaten auch gegen eine gelötete Figur vorzubeugen, das Brun- nenmanderl gänzlich zu entfernen, der Gie- Berei zurückzugeben und mit ihr wegen Lie- ferung einer neutralen Figur, an der es nichts zu sägen und zu feilen gab, in Ver- handlung zu treten Inzwischen wurde Stein- setzmeister Vinzenz Anderl mit einer Inter- imslösung beauftragt: an Stelle der Figur eine Futterschale zu meißeln. Dem Haus- meister Beilmeier wurde aufgegeben, dle Schale auf städtische Kosten mit Vogelfutt zu füllen, so daß der Brunnen wenigste Vorläufig einen Zweck erfüllte, der auch be spielgebend für die Schuljugend war. * Am Abend dieses ereignisreichen Tas Wartete Lothar Lockner an der verabredet Stelle an der Achenbrücke. Die Uhr auf 0 Georgikirche schlug zehn, aber es War nue nicht die Zeit der kurzen Nächte, und zudk hing der Mond groß und rund über d' Stadt. J0 Klapfenbertz kam mit einer d nen Verspätung. Das Kino hatte gerade 5 schlossen und es waren viele Leute auf 0 Straße, die heimgingen oder noch eine Wil, schaft aufsuchten. 5 „Ein wenig zu hell für Heimlichkeit nicht wahr?“ sagte er, nachdem sie sich k. grüßt hatten. Er war befangen, aber er b“ mühte sich, seine Befangenheit zu verb“ gen. 21 „Wenn ich nicht befürchtet hätte, 0 Ihrer Arbeit aufzuhalten, hätten Wär schon am Nachmittag treffen können.“ „Ich gratuliere!“ sagte er mit einer sell tierenden Bewegung. „Wozu?“ fragte sie ein wenig erstaunt. „Nun, wenn Ihnen die Meinung Adel bergs so gleichgültig geworden ist, del doch wohl deshalb, weil Sie Aldenberg 7% oder demnächst verlassen werden, nid wahr?“ „Wohin gehen wir?“ fragte sie. 0 „Unsere Bank wird bei dem schöne Wetter besetzt sein, fürchte ich. Es wird ur nichts anders übrig bleiben als die Ache promenade. Oder wären Sie tollkühn gen mit mir ein Lokal zu besuchen?“ N „Wir werden heute kaum einen fretb Tisch finden — — Fortsetzung fol N Heraus verlag, drucke! chetre Stellv.! W. Her weber; Lokale pr. K C. Serr H. Kin stellv. Bank, Bad. K. Mannh Nr. 80 —— 11. Ja s Sekre der west! 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