5/ Nr. . * tio rg ert in gg Sleichseg Kalwerke versehen r plastis ingt 1 nem dur N. ia e Canto pran, en von Ver ten Verse nann auf diese 2 in Dart. „ Aus einge raus et. 50 bis 10h. binnt per. das Ganz schaft vn 1 ben melab. egler saß aden, unt Julia“ 00 wurde be gegeben ems in de besondere Mpo nisten frei nad ten Raun lurchzeich Wiegespée hämmert reicht un ene Peten e Gesang sta Degle zen Traut „ Eduard das Kleine Orcheste nden Dir. ogene unt rationale l istpreis dit zu, gleichen Darmstädte n 35 Jahle helm Lol glieder de mit ihrel tisstellungen um erstes ere,— 4„L'Osser Bedenken Vorstellung — jedoch 18, Sonden der Krit. Jackt, abe 11 der Zell „II Tempo all dieses ven zu el. er Unseren e Worte 1 von Ron, 9 oral in di te, erklän es gesehen das Maur ührung di adies“ we; aszenierum lichtet. J. ng liegt Musik un men d Mai eine ramm vel ür Klavie. in:„Mises K. 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Die Entscheidung über einen Regierungssturz in Düsseldorf, die von vielen Seiten für Montag prophezeit worden war, steht noch aus. In Bonn traten der Landes- ausschuß und der Vorstand der Sozialdemokratischen Landtagsfraktion von Nordrhein- Westfalen NRW) zusammen. Sie haben d kohlen, nunmehr offiziell mit der nordrhei der Regierung in Düsseldorf zu verhandeln, er SPD-Landtagsfraktion von NRW emp- n- westfälischen FDP über die Neubildung verlautete offiziell von der Pressestelle der Sozialdemokratischen Bundestagsfraktion. Kurze Zeit vorher hatte der Vorsitzende der FDP, Dr. Dehler, den Vorsitzenden Dehler später erklärte, der SPD, Erich Ollenhauer, aufgesucht. Wie unterrichtete er den Oppositionsführer davon, daß die FDP in der Bundesregierung bleiben und der Düsseldorfer Fraktion empfehlen werde, die Regierung Arnold(CDU) aufrechtzuerhalten. An der Besprechung zwischen Ollenhauer und Dehler nahmen der parlamentarische Sekretär der SPD-Fraktion, Dr. Menzel, und der Landesgeschäftsführer der nordrhein- westfälischen FDP, Döring, teil. Später suchte der Vorsitzende der BHE- Bundestagsfraktion, Dr. Mocker, Dehler auf. Wie verlautet, wurde bei dieser Gelegenheit auch die Situation in Hannover und in Kiel besprochen, wo FDP und BHE an der Regierung beteiligt sind.(Wie AP in diesem Zusammenhang ergänzend meldet, erklärte der FDP-Landesvorsitzende von Schleswig- Holstein, Justizminister Dr. Leverenz, am Montag in Kiel, eine Fusion zwischen der FDP und dem Gesamtdeutschen Block/ BHE in Schleswig-Holstein sei durchaus möglich. Er würde es begrüßen, wenn auch auf Bun- desebene zwischen FDP und BHE ein enge- rer Kontakt geschaffen werden könne. Er halte es für wünschenswert, daß die FDP und der BHE im Laufe der Entwicklung einer gemeinsamen Arbeit zu einer Dritten Kraft gegenüber den beiden großen Par- teien CDV und SPD würden. In Schleswig- Holstein haben die FDP und der Gesamt- deutsche Block/ BHE eine Arbeitsgemein- schaft geschlossen.) Arnold erwägt Große Koalition als Ausweg In Düsseldorf tagten am Montag die Landtagsfraktion der CDU in Anwesenheit von Ministerpräsident Arnold und die Frak- tion des Zentrums. Die CDU-Fraktion sprach wie Ap berichtet— dem Ministerpräsiden- ten Karl Arnold ihr volles Vertrauen aus. Dem Vernehmen nach soll Arnold über Be- auftragte bei der SPD angefragt haben, welche Möglichkeiten nach sozialdemokra- tischer Ansicht für eine Große Koalition in Nordrhein-Westfalen, also für eine Regie- rung aus CDU und SPD, bestehen. Durch eine Große Koalition würde erreicht, daß im Fall eines Sturzes des gegenwärtigen Kabi- netts die Regierungsbeteiligung der CDU in jedem Fall sichergestellt würde.— Die Hal- ung der Sp in dieser Frage ist nicht recht bekannt. Die Verlautbarung der Fraktion nach ihrer Sitzung, daß eine vierköpfige Ver- handlungsdelegation gebildet worden sei, ohne daß gleichzeitig die Namen der Par- teien genannt wurden, mit denen Koalitions- verhandlungen geführt werden sollen, läßt nach Ansicht unterrichteter Kreise darauf schließen, daß sich die SPD alle bestehenden Möglichkeiten offenhalten will. Der Fraktions vorsitzende der SPD nordrhein- westfälischen Landtag, Fritz Steinhoff, hat am Montag erklärt, es sei dringend notwendig, daß die Regierungs- verhältnisse im Land an Rhein und Ruhr im möglichst bald geklärt werden, damit nicht eine allgemeine politische Unsicherheit um sich greife. Steinhoff teilte mit, daß er eine Einladung Arnolds zu einer Aussprache zu- nächst abgelehnt habe, um nicht in den Ver- dacht zu geraten, daß er„aòuf zwei Klavie- ren spielen“ wolle. Der Montag war gekennzeichnet— wie unser Bonner Korrespondent weiter berich- tet— durch ein lebhaftes Hin und Her zwi- schen Düsseldorf und Bonn, durch eine Vielzahl von Konferenzen und Unterredun- gen sowie Gerüchten. Die Christlich-Demo- Kratische Bundestagsfraktion erinnerte noch einmal nachdrücklich an die Fassung ihres Beschlusses vom Donnerstag:„Die CDU/ CSU- Fraktion des Deutschen Bundestages mächtigt ihre Unterhändler, auf dem Boden des vorgelegten Wahlrechtsvorschlages und unter dem Gesichtspunkt der Sicherung der Roalitionspolitik in Bund und Ländern die Verhandlungen weiterzuführen.“ Die CDo/ CSU weist darauf hin, Dr. Dehler FDP) habe dem Fraktionsvorsitzenden Dr. Krone(CDU) schriftlich mitgeteilt, daß die FDP ihre Unter- händler ermächtigt habe, die Verhandlungen auf der Grundlage dieses Beschlusses weiter- zuführen. Ueber eine Besprechung, die am Montag zwischen Ministerpräsident Arnold(CDU) und dem Landesvorsitzenden der FDP in Sr 4 Bonn hat italienischen Staatsbesuch „Großer Bahnhof“ für Ministerpräsident Segni und Außenminister Martino Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Mit einem sogenannten„Großen Bahnhof-“ wurden am Montagnachmittag der italienische Ministerpräsident Antonio Segni zund sein Außenminister Gaetamo Martino in Bonm empfangen. Die beiden Politiker statten der Bundesrepublik einer viertägigen offi- ziellen Staatsbesuch ab, der schon für Ende vergangenen Jahres geplant war, wegen der Krankheit des Bundeskanzlers aber verscho- ben werden mußte. Bundeskanzler Dr. Adenauer, die Mini- ster von Brentano und Erhard, die Staats- Sekretäre Globke und FHallstein, Oberbür- Sermeister Busen sowie führende Ministe- rialbeamte erwarteten die italienischen Cäste auf dem Bonner Bahnhof. Die Sze- nerie war allerdings weitaus nüchterner als bel den Empfängen des persischen Kaiser- paares oder bei der Ankunft des„Löwen von Juda“, Kaiser Haile Selassies. Dies hat eme protekollarische Ursache: weil der ita- lienische Ministerpräsident nicht gleichzeitig Staatsoberhaupt ist, kann er weder einen Baldachin noch einen roten Läufer bis zur Wagenauffahrt beanspruchen. Bereichert wurde der Empfang aber durch die neue Soldlitzengeschmückte Prachtuniform des Bonner Bahnhofsvorstehers, die eigens für Staatsbesuche zugeschnitten ist. Das eigentliche Zeremoniell dauerte nur wenige Minuten. Um 15.37 Uhr fuhr die Diesellok mit dem Sonderzug ein. Förmliche Begrüßzungen gleichen sich stets, ebenso wie das Ueberreichen von Blumenbuketts, sie lassen wenig Raum für Nuancen. Auch die Volksmenge, soweit diese Bezeichnung für einige hundert Personen zutrifft, fand we- nig Anlaß, spontan zu jubeln. Außenminister Martino hatte vor seiner Reise erklärt:„Wir wollen uns menschlich näher kommen“, und es gibt drängende Probleme, die unbedingt geklärt werden müssen. In erster Linie die europäischen Angelegenheiten. Zum Beispiel werden in en nächsten Wochen die Außenminister der Sechs Montan-Union- Staaten die Fragen der suropäischen Integration und das Projekt 1 europaischen Atomgemeinschaft, uratom genannt, beraten. Hiervon gibt es viel zu besprechen. Außerdem wird man sich über die Beschäftigung italienischer Arbeiter in der Bundesrepublik und die Möglichkeiten 8 Handelsausweitung unterhalten. For- 8 er Ausdruck der herzlichen Beziehungen 8 ad Zwei Verträge, die beraten werden sol- 5 ein Freundschafts-, Handels- und Schiff- ahrtsabkommen sowie ein deutsch-italieni- sches Kulturabkommen. Segni und Martino wohnen im Kölner Hotel„Exelsior“, Was für sie eine Beschwer- lichkeit bedeutet, weil sie jedesmal zu den Empfängen nach Bonn fahren müssen. Die ersten sachlichen Besprechungen mit dem Bundeskanzler und Außenminister Brentano sind am heutigen Dienstagvormittag im Palais Schaumburg. Anschließend ist ein Empfang beim Bundespräsidenten. Am Nachmittag werden die ersten Verhandlun- gen über den Freundschaftsvertrag sein und am Abend gibt die Bundesregierung einen großen Empfang im Kölner Gürzenich. Die Besichtigung der Bayer-Werke und ein Frühstück auf Schloß Burg a. d. Wupper, das Auhßenminister von Brentano gibt, leiten den Mittwoch ein. Nordrhein- Westfalen, Minister Middel- houve stattfand, wurde nichts Näheres be- kanntgegeben. Middelhouve wird nachge- sagt, daß er sich gegenüber der FDP-Gruppe Weyers, Scheel und Döring für die Beibe- haltung der Regierung Arnold einsetze. Während die Düsseldorfer Landtags- kraktionen von CDU, SPD und Zentrum je- Weils auf Fraktionssitzungen die Lage be- sprachen, tagte bei den Freien Demokraten nur der Landesausschuß in Nordrhein-West- kalen. Die Bundestagsabgeordneten Dr. Mende und Dr. Scheel nahmen an diesen Gesprächen teil. Die Entscheidung über die weitere Haltung der FDP in Nordrhein- Westfalen wird für heute, Dienstag, er- Wartet. Zwei Feststellungen erhellen etwas die Situation: 1. Das Zentrum stellte nachdrück- lich fest, mit ihm werde bis zur Stunde nicht verhandelt; 2. Von seiten der SPD wurde erklärt, das entscheidende Problem bleibe, ob die FDP das Zentrum„mitbringe“.— Es wird sich also noch herausstellen müssen, über welche Brücken die sehr weit rechts stehenden nordrhein- westfälischen FDP- Leute sich mit dem Zentrum zusammen- finden wollen. Von einem Sprecher der FDP in Düsseldorf wurde im übrigen am Montag betont, daß die FDP auf die SPD mit dem Vorschlag zugekommen sei, über einen Sturz des CDU.-Ministerpräsidenten Arnold und eine Neubildung der Regierung in Düssel- dorf zu verhandeln. Der Flug Guy Mollets nach Algerien war ein Flug mitten hinein in die erste schwere Krise der neuen französiscken Regierung. Vor seinem Start in Paris konferierte der französische Minister präsident(rechts) noch ein- mal mit seinem Algerien-Minister Catroum(links), nicht ahnend, daß er bereits wenige Stunden später unter dem Druc der öffentlichen Meinung in Algerien ein Rüchetrittsgesuck von Catrout werde annehmen müssen. Wie unser Pariser Korrespondent mitteilt, sollen auch die Poujadisten vom Festland aus die Stimmung gegen Mollet in Algier schüren. Mendeès- France(ganz rechts auf dem Bild) macht ein Gesicht, als sehe er alles Unglücke bereits voraus Bild: AP Steine und faule Tomaten gegen Mollet in Algier Der neue Algerien-Minister Catroux bereits zurückgetreten/ Sozialm Algier.(dpa) Mit Steinen, faulen Tomaten, Schmährufen und einem unbeschreib- lichen Tumult empfing die französische Bevölkerung am Montag Ministerpräsident Guy Mollet, als er nach Algier kam, lung Algeriens in der französischen um über die Befriedung und die künftige Stel- Union zu verhandeln. Als der von ihm neu- ernannte Algerien-Minister, General Georges Catroux, von den Ereignissen in Alge- rien hörte, erk such Mollets, zu bereiten und allen Algeriern— rte er am Montagnachmittag seinen Rücktritt. Damit durch energische Maßnahmen Mohammedanern und Nicht-Mohammedanern— geriet der Ver- dem Blutvergießen in Algerien ein Ende gleiche Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen, schon im ersten Stadium in eine schwere Krise. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen waren vor der Ankunft Mollets getroffen worden. Außer kasernierter Polizei waren auch mehrere Bataillone der Fremdenlegion in und um Algier zusammengezogen worden. Leichte Panzerkräfte standen in der Nähe der Stadt. Die Straße vom Flugplatz zum Zentrum Algiers war kriegsmäßig durch Truppen gesichert. Mollet betonte auf dem Flugplatz:„Ich bin nicht mit einer in den Pariser Amtsstuben ausgearbeiteten Zauber- formel zur Lösung der algerischen Probleme gekommen.“ Er sei jedoch entschlossen, die Sicherheit aller zu garantieren und dafür zu sorgen, daß allen Algeriern gleiche Gerech- tigkeit zuteil wird. Die meisten Geschäfte in Algier hielten am Montag zum Zeichen des Protestes ge- gen Mollet geschlossen. Nur von wenigen Amtsgebäuden wehte die Trikolore. Wilde Schmährufe begleiteten Mollet auf seiner Fahrt durch die Stadt. Der größte Tumult entwickelte sich aber erst bei der Kranz- niederlegung am Gefallenen-Ehrenmal. Eine unübersehbare Menschenmenge brach in ohrenbetäubendes Geschrei aus, als Mollet erschien. Unbewegt und mit leichenblassem Gesicht ließ der Ministerpräsident die Be- schimpfungen und die Sprechchöre über sich ergehen, die immer wieder die Rufe an- stimmten:„Tod für Mollet“—„Catroux an den Galgen“ und„Algerien den Fran- z0sen“, Obwohl Soldaten und Polizisten mehrere Meter tief den Platz vor dem Ehrenmal absperrten, fielen die Wurf- geschosse der erregten Menge bis zu Mollet und seinen Begleitern. Die Menge jubelte jedoch, als es jungen Franzosen gelang, eine auf einem großen Gebäude in der Nähe wehende Trikolore herabzuholen. Mollet be- stieg kurz darauf wieder seinen Wagen und fuhr unter schwerster Bewachung zum Regierungspalast, wo er noch am Montag- nachmittag seine Besprechungen aufnahm. In einer ersten Erklärung im Regierungs- pallast teilte Mollet mit, daß er den Riicktritt von Catroux angenommen habe, um das Schäffer lehnt allii nister an Ort und Stelle berufen algerische Drama nicht noch schwieriger zu gestalten. Er unterstrich gleichzeitig, daß er seine Beratungen in Algier wie geplant fort- setzen werde. Auf Wunsch Mollets ist auch der Sozialminister Albert Gazier nach Algier geflogen, um an Ort und Stelle die soziale Lage der algerischen Bevölkerung zu stu- dieren. Die Regierung hat in letzter Zeit immer wieder betont, daß das schwierige Algerien-Problem nicht nur durch politische Reformen gelöst werden könne, sondern daß die Hebung des Landesstandards der ein- heimischen Bevölkerung eine Voraussetzung für eine Lösung sei. Siehe auch Feuilleton auf Seite 2) Politisches Asyl in Libyen Der tunesische Nationalistenführer Salah Ben Jussuf, der Ende Januar aus Tunesien gefloh war, ist am Montag in Tripolis (Lübyen) eingetroffen und hat von der libyschen Regierungo Asyl als politischer Flüchtling erhalten. Der libysche Minister- präsident versicherte Ben Jussuf, daß er als Araberführer behandelt werde, und hat ihm eine Leibwache zur Verfügung gestellt. erte Forderung ab Bonn nicht verpflichtet, weiterhin Stationierungskosten zu zahlen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Ein Sprecher des Bundesfinanz- ministeriums erklärte am Montag vor der Presse in Bonn, es bestünden keinerlei ver- tragliche Verpflichtungen, den drei West- mächten über den 5. Mai 1956 hinaus Bar- mittel für die Stationierung ihrer Truppen in der Bundesrepublik zu zahlen. Diese Fortführung der Stationierungskosten ist— wie schon gemeldet— von den Westmächten in gleichlautenden Noten an die Bundes- Zwischen Gesfern und Morgen Die Förderung des Sozialistischen Stu- dentenbundes aus Jugendplanmitteln könne solange nicht fortgesetzt werden, bis der SSB von„seiner Verunglimpfung des Bun- destages“ aàabrücke, erklärte Bundesinnen- minister Schröder am Montag in Bonn. Zum Dienst in den Streitkräften der Bundesrepublik haben sich bis Ende Januar rund 195 000 Freiwillige gemeldet. Dabei ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums ein Ansteigen der Meldungen von Ungedien- ten zu verzeichnen. Für die Aufstellung der Kadereinheiten braucht das Verteidigungs- ministerium 150 000 taugliche Freiwillige. Ein„Modell- Ersatzdienstlager“ für Kriegsdienstverweigerer aus Gewissens- gründen einzurichten, beschloß der deutsche Zweig des Internationalen Zivildienstes auf seiner Jahrestagung in Vlotho. Die Vereini- gung will gemeinsam mit Kriegsdienstver- weigerern aus anderen Ländern in der Bun- desrepublik einen zivilen Hilfsdienst ein- richten, der an die Teilnehmer gleich hohe Anforderungen stellt, wie der Militärdienst an die Soldaten. Acht Nichtkommunisten und sieben Kom- munisten oder mit der KPD sympathisie- rende Hafenarbeiter wählten die rund 2500 Hafenarbeiter des Bremer Hafenbetriebs- vereins in den Betriebsrat. Die Wahlbetei- ligung betrug 75 Prozent. Dem bisher 17köpfigen Betriebsrat gehörten zehn Kom- munisten an. Die Reise- Beschränkungen, die die Be- hörden der Sowjetzone in den letzten Tagen für Fahrten nach Berlin erlassen hatten, sind seit Sonntag wieder aufgehoben worden. Eine neue Großkampagne in den west- lichen Ländern wurde auf einer Sonder- tagung des kommunistischen Weltfriedens- rates in Wien für das Frühjahr 1956 be- schlossen. Schwerpunkte der kommunisti- schen Infiltration sollen vor allem die Ge- Werkschaften und die sozialistischen Parteien sein. Die Tagesordnung der für den 27. Februar vorgesehenen Pariser Euratom- Konferenz wird auf einer Mitte Februar in Brüssel stattfindenden Konferenz der Außenminister der Montan-Union-Länder beraten werden. Mangelhaft und gefährlich waren 27 amerikanische Atomgeschütze, die die USA vor 16 Monaten nach der Bundesrepublik gesandt Hatten. Sie mußten nach Amerika zurückgeschickt werden, da sie schon einer technischen Prüfung nicht standhielten. Flottenbesuche werden die Sowjetunion und Holland einander in diesem Jahr ab- statten. Je ein Kreuzer und zwei Zerstörer werden Rotterdam und Leningrad anlaufen. Befriedigung hat das sowjetische Be- dauern über den Fischerei- Zwischenfall in norwegischen Hoheitsgewässern in Osloer Regierungskreisen ausgelöst. Informierte Kreise in Oslo vertraten die Ansicht, daß die aufgebrachten sowjetischen Fischdampfer die Geldbuße zahlen werden, die ihnen die Hafenbehörden auferlegen. Ein alter Freund des ersten sowjetischen Parteisekretärs Chruschtschew sei der neue sowjetische Innenminister Dudorow, verlau- tet aus westlichen diplomatischen Kreisen. So bedeute die kürzlich erfolgte Absetzung von Innenminister Kruglow eine weitere Stärkung der Position Chruschtschews inner- halb der Sowiethierarchie. Baumwolle, Reis und Zwiebeln sowie einige andere Produkte wird Aegypten nach einem neuen Abkommen nach der Bundes- republik exportieren und dafür hauptsäch- lich schwere Maschinen erhalten. Das Han- dels- und Zahlungsabkommen beider Län- der wird dem Obersten Außenhandelsrat in Kairo im Verlaufe dieser Woche vorgelegt und anschließend dem Kabinettsrat zur Vor- bereitung der Unterzeichnung eingereicht. Eine Verschiebung der nächsten UNO- Vollversammlung, die auf Herbst anberaumt ist, auf die Zeit nach den amerikanischen Präsidentschaftswahlen, schlug der General- sekretär der Vereinten Nationen, Dag Ham- marskjöld, auf einer Pressekonferenz in Neu Delhi vor. Diese Wahlen würden näm- lich vermutlich einige Komplikationen ver- ursachen. Auch halte er es für besser die nächste Vollversammlung wieder in New Vork und nicht in Europa abzuhalten. Britische und malayische Unterhändler haben sich am Montag nach dreiwöchigen Verhandlungen in London grundsätzlich auf ein Zwei-Stufen- Programm geeinigt, durch das Malaya innerhalb von zwei Jahren zu einem unabhängigen Staat innerhalb des pritischen Commonwealth werden soll. K. republik gewünscht worden, ohne daß jedoch eine bestimmte Summe genannt wurde. Der Sprecher des Finanzministeriums wies darauf hin, daß Bundesfinanzminister Schäffer bereits im Dezember bei den NATO. Beratungen(in Paris) darauf Bingewiesen habe, daß die Bundesrepublik nach dem Finanzvertrag künftig ebenso wie die an- deren Mitgliedsstaaten Sach- und Werte leistungen zu tragen habe. Diese Bestim- mungen des Finanzvertrages könnten jedoch nicht so ausgelegt werden, als ermöglichten sie auch die Anforderung von Barmitteln. Eine solche Forderung würde eine Diskri- minierung der Bundesrepublik gegenüber den anderen NATO-Staaten darstellen. Minister Schäffer hatte noch vor wenigen Tagen darauf verwiesen, daß das deutsche Volk mit den übernommenen Verpflichtun- gen im Rahmen der NATO einen Beitrag zur Stärkung dieser Organisation und zur Sicherung des Weltfriedens leiste, der die Grenzen seiner Möglichkeiten darstelle. Berliner Krise beendet Berlin.(Eig.-Ber.) Die Koalitionskrise, die zwischen den beiden Westberliner Regie- rungsparteien SPD und CDU wegen Diffe- renzen um die Uebernahme des Bundes- mietengesetzes entstanden war, wurde in der Senatssitzung am Montag beigelegt. Die Beteiligten kamen überein, das Bundes- mietengesetz ungeteilt(einschließlich der mit Wirkung vom 1. Januar 1957 vorgesehenen zehnprozentigen Mietpreiserhöhung) für Berlin zu übernehmen. Die Erhöhung soll jedoch durch Beihilfen für die einkommens- schwachen Bevölkerungsteile ausgeglichen werden. Eine entsprechende Vorlage soll dem Abgeordnetenhaus bis zu seiner näch- sten Sitzung am 16. Februar zugeleitet wer- den. Das Bundesmietengesetz soll dann vor der zweiten Lesung im zuständigen Aus- schuß beraten werden. Das Stadtparlament soll möglichst bis zum 1. März die ange- strebten Hilfsmaßnahmen zusammen mit der Ubernahme des Gesetzes beschließen. Die Beschlüsse des Senats bedürfen noch der Zustimmung der Parteigremien von SPD und CDU, die heute, Dienstag, zusammen- treten wollen. 5 Seite 2 MORGEN Dienstag, 7. Februar 1956 Nr ORG E i Kommentar Dienstag, 7. Februar 1956 Alarmzeichen Trotz Thomas Dehlers Stuttgarter Frie- densappell vom Wochenende droht in Nord- rhein- Westfalen nun doch eine Neubildung der Landesregierung ohne die CD. Die Sozialdemokraten haben ihre Verhandlungs- delegation für die Koalitionsgespräche mit der FDP und das Zentrum bereits ernannt. Heute wird auch in der Landtagsfraktion der FDP die Entscheidung darüber fallen, ob man ernsthafte Gespräche mit der SPD Führen soll. Es fällt schwer, einwandfrei auszumachen, in welcher der beiden Fraktionen die am meisten treibenden Kräfte sitzen. Die Düs- seldorfer Sozialdemokraten waren in den letzten Jahren verhältnismäßig friedlich und nach Art und Maß ihrer parlamentarischen Regsamkeit eine durchaus konstruktive Opposition. Die Hitzköpfe wanderten nach und nach in den Bundestag ab. Dennoch Klang gelegentlich ein Nachhall der Ent- täuschung darüber auf, daß die CDU, mit der man während der ersten Legislatur- periode eine berühmt gewordene Große Koalition gebildet hatte, den Absprung für eine Wiederholung dieser Gemeinsamkeit nieht mehr fand. Bel den Freien Demokraten liegen die Dinge insofern komplizierter, als deren Fraktion weit weniger geschlossen ist und starke Kräfte auf eine Neubildung der Re- glerung drängen, weil der Landesvorsitzende Dr. Middelhauve als Wirtschaftsminister des gegenwärtigen Kabinetts Arnold weder sachlich, noch politisch eine glückliche Figur gemacht hat. Zwar blieb Middelhauve vor vier Wochen auf dem Landesparteitag in Bad Lippspringe unwidersprochen, als er fest- stellte, in der Regierungspolitik habe es in den ersten anderthalb Jahren der gegen- wärtigen Legislaturperiode keine grund- sätzlichen Differenzen zwischen CDU und FDP gegeben. Aber diese Tatsache dürfte M²iddelhauve als amtierender Minister der bisherigen CDU- FDP- Zentrum- Koalition nicht vor seinen Gegnern in der eigenen Fraktion retten. Dabei steht es auf einem anderen Blatt, ob es FDP und SPD gelingen würde. Eini- gung über ein Regierungsprogramm zu er- zielen. Die Freien Demokraten Nordrhein- Westfalens, so wenig sie die Partei der Großindustrie darstellen, sind bei weitem micht vom gleichen Holz geschnitzt wie der Landesverband Dr. Reinhold Maiers in den Überalen Stammlandschaften Südwest- deutschlands. Eine Ehe FDP und SPD in Düsseldorf würde schwierig, vielleicht sogar stürmisch werden. Aber die Ehe Arnold- Middelhauve war auch nicht gerade ideal. Sollten nun, was sich im Laufe dieser Woche herausstellen wird, SPD und FDP mit dem Zentrum an Rhein und Ruhr, die zusammen über 110 von 200 Sitzen verfügen, um Grundsatæ Einigung über ein Koalitions- programm erzielen, dann wären die Tage des dritten Kabinetts Arnold gezählt und das Ende einer neunjährigen ununterbrochenen Ministerpräsidentschaft gekommen. Karl Arnold hat einen bedeutenden Namen. Daß er 1954 bei der letzten Regierungsbildung in Düsseldorf nach langem Hin und Her zuletzt doch in die von seiner Partei gewünschte Linie der Koalition mit der FDP nach Bon- ner Muster einschwenkte, ist ihm von man- cher Seite verübelt worden. Sollten sich F und SpD in Düsseldorf in den nächsten Tagen finden, dann wäre das die Quittung Uf jenen„Umfall“ vom Herbst 1954, und war nicht nur für Arnold, sondern auch für den Bundesvorsitzenden der CDU, der seit Jahren die Koalitionspolitik in den Ländern mach Bormer Gesichtspunkten auszurichten bemüht ist. Eines ist sicher: die Düsseldorfer Regie- rungskrise hat Ursache und Anlaß sehr wohl in der Landespolitik. Der Anstoß war nicht Allein der— inzwischen überdies ausgestan- dene— Bonner Streit über das Graben- System. Immerhin fällt auf, daß nicht nur Landesausschuß und Landesfraktionsvor- stand der SPD ihren Beschluß zu Koalitions- Verhandlungen müt der FD gestern in Bonn gefaßt haben und daß dort gleichzeitig Ollen- hauer und Dehler verhandelten, in einem Gespräch, an dem auch der Düsseldorfer Landesgeschäftsführer der Freien Demokra- ten, Döring, teilnahm. Die Bundesvorsitzen- den der SPD und der FDP haben die Land- tagsfraktionen ihrer Parteien also offenbar nicht zurückgepfiffen. Sie befürchteten dem- nach keine Rückkehr des Grabensystems. Und sie wollen möglicherweise den Eklat von Düsseldorf zu einem Signal dafür machen, daß über die Landtagswahlen in Baden- Württemberg und vielleicht weitere Regierungsumbildungen in den Ländern im Vorfeld der nächsten Bundestagswahlen an- dere Dinge im Entstehen sind, als eine Fort- führung des berühmten Adenauer-Sogs von 1953. Walter Först(Köln) Sowjetischer Protest gegen Propaganda- Ballons in Bonn Moskau.(dpa AP) Die Sowjetunion hat am Montag die deutsche Bundesregierung in einer Note aufgefordert, Maßnahmen zu er- greifen, um das Auflassen amerikanischer Ballons vom Gebiet der deutschen Bundes- republik aus zu verhindern. Die Sowjet- union hatte am Wochenende bereits bei den Vereinigten Staaten und bei der Türkei gegen amerikanische Ballonaktionen pro- testiert. Der Türkei warf die Sowjetunion vor, daß sie ihr Staatsgebiet für die amerika- nische Aktion zur Verfügung gestellt habe. In der Note an die Bundesregierung, die Staatssekretär Hallstein von dem sowjeti- schen Botschafter Sorin überreicht wurde, Wird erklärt, Bundeskanzler Adenauer habe dem sowjetischen Außenminister Molotow während seines Moskau-Besuches im Herbst versprochen, daß er die Ballon-Frage mit den Vereinigten Staaten aufgreifen würde. Seitdem habe sich die Anzahl der amerika- nischen Ballons über der Sowjetunion nicht verringert, sondern sei im Gegenteil größer geworden. Die Bundesrepublik habe sich alle Folgen dieser Ballon-Aktion zuzuschreiben. Auch Lindau will Bundesland werden Insgesamt 15 Anträge auf Volksbegehren/ Neugliederungsgesetz nicht mehr in dieser Legislaturperiode Bonn, 6. Februar. Am Montagabend lief die Frist für die Einreichung von Anträgen auf Volksbegeh- ren zur Neugliederung des Bundesgebietes ab. 15 Anträge waren bis Montagabend im Bundesinnenministerium eingegangen, von denen bereits ein Antrag des Heimatbundes Badener Land abschlägig beschieden worden ist, während ein oldenburgischer Antrag, der auf die Wiederherstellung Oldenburgs als eines selbständigen Bundeslandes zielt, für Zulässig bezeichnet wurde. Auch der Antrag des Bundes Bayern und Pfalz auf Anglie- derung der Pfalz an Bayern wurde zuge- lassen. Die Volksbegehren werden voraussicht- lich in der zweiten Hälfte des April durch- geführt werden. Das Gesetz schreibt vor, daß sie bis zum 5. Mai, das heißt genau ein Jahr nach der Wiedererlangung der Souveränität, abgeschlossen sein müssen. Bundesinnen- minister Schröder kündigte vor der Presse an, daß mit der Verabschiedung eines Neu- Von unserer Bonner Redaktion gliederungs-Gesętzes noch während dieser Legislaturperiode des Bundestages nicht zu rechmen sei. Für die Vorlage eines solchen Gesetzes liege kein zwingender Grund vor. Neugliederungs-Wünsche wurden ange- meldet aus Baden, einmal auf Wiederher- stellung des alten Staates Baden und zum anderen auf Wiederherstellung von Süd- baden(siehe unten); zwei Anträge kamen aus der Pfalz mit dem Begehren, einmal an das Land Bayern und zum anderen an Baden- Württemberg angeschlossen zu wer- den. Der Rheinhessen-Bund fordert den Zu- sammenschluß Rheinhessens mit Hessen. Zwei Anträge aus Rheinland-Pfalz sind ab- gestellt auf die Eingliederung von Rhein- land-Trier in Nordrhein- Westfalen, während ein dritter Antrag aus Rheinland-Pfalz die Verbindung von Montabaur mit dem Lande Hessen wünscht. Ferner wurde die Wieder- herstellung als selbständiges Bundesland gefordert für Oldenburg und Schaumburg- Lippe, während die Vaterstädtische Vereini- gung Lübeck für diese Stadt den alten Sta- CVP einmütig hinter Hoffmann Frankreichs Botschafter bei Dr. Ney/ Einheits- Gewerkschaft aufgelöst Saarbrücken, 6. Februar Landesparteivorstand und Landtags- fraktion der Saarländischen Christlichen Volkspartei(CVP) haben dem CVP. Vorsit- zenden und früheren Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann einmütig das Vertrauen ausgesprochen. Es sei nutzlos, so wird in einem Kommuniqué betont, die Geschlossen- heit der CVP immer wieder anzweifeln zu wollen. In einer außerdem veröffentlichten En t- schließ ung zur Saarpolitik ver- langt die CVP, daß bei der staatsrechtlichen Einordnung in die Bundesrepublik der Saar ein größtmögliches Maß von Eigenständigkeit zugestanden werde. In allen politischen Aeußerungen solle der Wille zu einer echten „Grüne Woche“ hatte weniger Besucher Dennoch war sie wieder eine Stätte der Begegnung im geteilten Deutschland von unserer Korrespondentin Angela am Hude Berlin, 6. Februar Die„Grüne Woche“, die große Leistungs- schau der deutschen Landwirtschaft am West- berliner Funkturm, ist beendet worden. 304 000 Besucher sahen die Ausstellung in diesem Jahr, davon 138 000 aus Ostberlin und der Zone. Im vergangenen Jahr waren es 512 000 Besucher gewesen, davon 207 000 aus Mitteldeutschland. Die Ausstellungsleitung nannte als Grund für den Rückgang der Be- sucherzahl den Kälteeinbruch und die ver- schärften Kontrollen der Volkspolizei an den Sektorengrenzen. Der dritte, von der Aus- stellungsleitung nicht angeführte Grund mag die Heraufsetzung des Eintrittspreises auf 1,50 Mark(vorher 1.— Mark) gewesen sein. Auch in diesem Jahr war die„Grüne Woche“ eine große Begegnung zwischen Ost und West, zwischen Erzeugern und Verbrau- chern, zwischen alten Kunden und neuen Firmen. Neben den offiziellen Empfangen und dem glanzvollen Reit- und Fahrturnier Wurden auch die grundsätzlichen Fragen der Agrarpolitik erörtert. Was der Minister für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin zu sagen hatte, ging nicht nur die Fachleute, sondern auch die Verbraucher an. Lübke forderte von den Städtern Opfer, um die klaffende Lücke zwischen dem Einkommen in der Industrie und in der Landwirtschaft auszugleichen. Noch deutlicher wurde Lübke, Als er vor der Presse den Lohnerhöhungen der Arbeiter eine entsprechende Erhöhung des Milchpreises gegenüberstellte. In diesem Jahr war auf der„Grünen Woche“ weniger die Rede von der im alten Lübke-Plan vorgesehenen Konzeption einer Senkung der landwirtschaftlichen Kosten. Dafür spielte die Frage der Preisanhebung eine wichtige Rolle. Lübke meint, man sollte nicht bei jeder Preiserhöhung gleich auf den Bauern schimpfen. In der ganzen westlichen Welt bleibe das Einkommen der Landwirt- schaft hinter dem der gewerblichen Wirt- schaft zurück und die Landwirtschaft werde in allen Ländern über die Preise oder mittels staatlicher Eingriffe unterstützt. Der deutsche Bauernverband beklagte sich in Berlin, daß er bis heute noch nicht den Bericht kenne, der dem Bundestag vorgelegt werden soll. Die Vertreter des Bauernver- bandes warnten davor, die kleinen Betriebe bei der Verfolgung der Interessen der Land- wirtschaft zu übergehen. Der Bauernverband habe kein Interesse daran, daß die Zahl der land wirtschaftlichen Betriebe eingeschränkt Werde. Vom Bauernverband wurde die Ver- sicherung abgegeben, dag die Butter- und Käsepreise bei einer Erhöhung des Milch- Preises nicht anziehen würden. Neuer Fall von Versöhnung mit Frankreich zum Ausdruck kommen. Bei der wirtschaftlichen Wieder- vereinigung müsse alles getan werden, damit keine neue Zollgrenze nach Frankreich er- richtet wird. Wörtlich heißt es ferner:„Soweit Frankreich Rechte an der Saar geltend macht, sind diese sorgfältigst von den For- derungen gegenüber Gesamtdeutschland zu trennen. Solche Forderungen dürfen dem Saarland keinerlei Reparationslasten auf- erlegen, für die Gesamtdeutschland ver- antwortlich ist.“ Der Leiter der diplomatischen Mission Frankreichs an der Saar, Botschafter Eric de Carbonnel ist auf seine Bitte vom saarländischen Ministerpräsidenten Dr. Ney (Do) empfangen worden. Anschließend trat der saarländische Kabinettsrat zusammen. Ueber die Unterredung wurden keine Einzelheiten bekanntgegeben. Es wird jedoch angenommen, daß de Carbonnel, der gerade von Besprechungen aus Paris zurückgekehrt ist, die Saarerklärung des neuen fran- 26sischen Außenminister Pineau erläutert hat. Außerdem wird vermutet, daß er ge- wisse französische Bedenken über eine mögliche Entwicklung an der Saar vorgetra- gen habe. Die Einheitsgewerkschaft des Saarlandes at auf einem außerordentlichen Kongreß ihre Auflösung beschlossen. Durch einstim- migen Beschluß wurde festgelegt, daß Ver- mögen und Einrichtungen der Einheits gewerkschaft auf den BGB Saar über- tragen werden.(dpa) Menschenraub Ehemaliger Vopo-Generalinspekteur aus Westberlin entführt Berlin, 6. Februar Ein ehemaliger Generalinspekteur der Volkspolizei, der 40jährige Robert Bialek, ist nach Mitteilung der Westberliner Polizei am Samstagabend aus Berlin- Schöneberg(amerikanischer Sektor) von Agenten des sowjetzonalen Staatssicherheits- dienstes entführt worden. Bialek hatte nach bisherigen Ermittlungen einen ebenfalls nach Westberlin geflüchteten Volkspolizei-Offlzier in dessen möblierten Zimmer aufgesucht. Beide hatten eine Ver- abredung mit einem noch in der Sowjetzone tätigen Volkspolizisten. Der Inhaber der Wohnung fand nach seinen Angaben in den späten Abendstunden Bialek bewußtlos in der Toilette auf. Er verständigte seinen Untermieter und eine ihm unbekannte Frau, die sich inzwischen eingefunden hatte. Bialek wurde unter dem Vorwand, er solle zu einem Arzt geschafft werden, zu einer Taxe ge- schleppt. Seither fehlt von allen Beteiligten jede Spur. Es wird vermutet, daß Bialek ein Betäubungsmittel in alkoholischen Getränken verabreicht wurde. Bialek war vom Juni bis Oktober 1948 Hauptabteilungsleiter für Polit-RKultur im Range eines Generalinspekteurs in der so- Wietzonalen Verwaltung des Innern, der die Volkspolizei unterstand. Nach wiederholten Auseinandersetzungen mit Ulbricht war Bialek im September 1952 aus der SED aus- geschlossen worden und im August 1953 nach Westberlin geflüchtet.(AP) Aus der DDR geflohen ist ein Sohn des KP- Chefs Reimann Berlin.(AP) Hugo Reimann, ein 31jähri- ger Sohn des ersten Vorsitzenden der Kom- munistischen Partei Westdeutschlands, ist aus der Sowjetzone in die Bundesrepublik geflohen. Nach Angaben des Untersuchungs- Ausschusses freiheitlicher Juristen habe Hugo Reimann sich seit langem überwacht gefühlt und sei dann geflohen, als man ihn vor seiner bevorstehenden Verhaftung warnte. Ein Bruder des Flüchtlings, Joseph Rei- Mann, war im Herbst 1949 aus Westdeutsch- land verschwunden und von einem Gericht in der Sowjetzone zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Nach dem Bericht des Untersuchungsausschusses behauptet Hugo Reimann, er habe sich— genau wie zwel seiner in Westdeutschland lebenden Schwe stern— von seinem Vater losgesagt, als er von dessen Rolle bei der Verurteilung seines Bruders Josef erfahren habe. Max Reimann — der Vater— ist vor Jahren in die Sowjet- zöne übergesiedelt, um sich einem in der Bundesrepublik wegen Hochverratsverdacht Segen ihn erlassenen, Haftbefehl zu ent- ziehen. —— tus einer freien Hansestadt verlangt, da Lübeck bis 1937 gehabt hat. Kleinere Gebietsveränderungen werden schließlich an der Peripherie von Hambur in Sigmaringen und von 56 südhessisch Gemeinden an der Bergstraße(Angliederun an Baden- Württemberg) für erforderlich ge. halten. Der kurioseste Antrag wurde vom Kreisbauernverband Lindau gestellt, in dem für Lindau der sogenannte„Lindauer Sta tus“, der Rang eines eigenen Bundeslandes verlangt wird. a Neuer Antrag der Altbadener (dpa) Der Heimatbund Badenerland hat erneut ein Volksbegehren beantragt. Der diese: Span zeit 8 turen Antrag stützt sich„rechtlich auf die Eigen- schaft des ehemaligen Landes Baden(Süd. baden) als eines Gebietsteils der Bundes republik“ und will wenigstens die Wieder. herstellung eines selbständigen Landes Süch⸗ baden herbeiführen(siehe oben). In einer internen Sitzung in Karlsruhe drückten Gesamtvorstand und Beirat des Heimat. bundes Badenerland ihre Entrüstung über die Ablehnung des Antrages auf ein Volks. begehren in Ges amtbaden durch den Bundesinnenminister aus. Diese Entschel. De stehe wird sonde Fran 1955 hörde dem sich, zerin sem dung könne von den Badenern nicht hinge. nommen werden. Wahlgesetz-Klage der Gb N vom Verfassungsgericht zurückgewiesen Karlsruhe.(dt.-Eig.-Ber.) Der II. Senat des Bundesverfassungsgerichts hat am Mon- tag die Klage des Landesverbandes Baden- Württemberg der Gesamtdeutschen Volks. Partei(GVP) gegen den Landtag zurückge⸗ wiesen, da das Landtagswahlgesetz von 9. Mai 1955, nach dem am 4. März der neue Landtag gewählt werden soll, nicht gegen das Grundgesetz verstoße. Weder sei die Be. stimmung über die Anwendung der Fünf. Prozent-Klausel im ganzen Lande und di Sitzverteilung in jedem der vier Regierung. bezirke verfassungswidrig, noch könne ds von der Vorschrift über die Vorlage von 150 Unterschriften gesagt werden, die für den Kandidaten einer neu auftretenden Partei vorgelegt werden sollen. Der Gesetzgeber Habe ein Recht, den Wähler davor zu schüt- zen, daß er seine Stimme aussichtslosen Kan- didaten gibt und somit seine Stimme weg- Werfe. Darum dürfe er den Beweis für de Ernsthaftigkeit eines Wahlvorschlages dura die Vorlage einer Mindestzahl von Unter- schriften für einen Kandidaten fordern. Im vorliegenden Fall allerdings habe der Gesetz- geber von Baden- Württemberg mit der For- derung von 150 Unterschriften für den Kan- didaten einer neu auftretenden Partei die auhßerste Grenze des Zulässigen erreicht. Der Schlüter-Ausschuß spricht von verletzter Sorgfaltspflicht Hannover.(dpa) Der parlamentarische Untersuchungsausschuß des niedersſchz⸗ schen Landtags, der im Juni vergangenen Jahres gebildet worden war, um gie Fü Wände gegen die Ernennung von Leonhäfd Schlüter FDP) zum niedersächsischen Kul- tusminister zu überprüfen, veröffentlichte am Montag seinen Abschlußbericht. Der Ausschuß stellt darin fest, daß der Fall Schlüter für die Verantwortung in der De- mokratie von beispielhafter Bedeutung sei. Regierungsbildungen auf Koalitionsbasi seien Gefahren ausgesetzt, die im Interesse einer gesunden Staatsentwicklung künftig erkannt und vermieden werden sollten. Dem will. selriis Hamb von besch höfen die e dem nach Schw der S De Brusc Gefär buch der v verlet Benu beten nacch ander „Hah verm. mit d den 8 richts Di „Die gabe schen Werk 88. 0 Bezug botsg schen germ. Zu Ur Ansehen des Landes Niedersachsen und der Demokratie entstehe durch den Fall kein Schaden, wenn daraus die erforderlichen Schlußfolgerungen gezogen werden. Die Mitglieder des Ausschusses kamen zur Ueberzeugung, daß sich Ministerpräsi- dent Hellwege(DP) bei der Regierungsbil- dung durch das Verlangen der Koalitions- Parteien in einer Zwangslage befunden habe. Eine objektive Verletzung der Sorgfalts- Pflicht im politischen Ermessensbereich könne aber weder für die Koalitionsparteien noch für den Kabinettschef ausgeschlossen Werden. Schlüter selbst protestierte am Montag dagegen, daß er von dem Ausschuß nicht zu den Einwänden gehört worden sei, die gegen seine Qualifikation als Kultusminister ei- hoben wurden. Algerien- der Pru kstein für Mollet Gegner jeglicher Reformen versuchen mit Demonstrationen und Gewalt sich durchzusetzen Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, Anfang Februar An die 60 000 europäische Einwohner der Stackt Algier haben im Hafen demonstriert, als sich der abberufene Generalgouverneur Soustelle einschiffte. Es kam zu bewegten, fest hysterischen Szenen. Die Menge ver- suchte den Generalgouverneur am Besteigen seines Schiffes zu hindern, Frauen warfen sich vor die Räder seines Wagens, die Män- mer riefen ihm zu, sie nicht zu verlassen und stießen Drohungen gegen den Minister- präsidenten Mollet, den General Catroux, den vorgesehenen Nachfolger Soustelle, und Mendeès-France aus. Es kam zu Zusammen- stößen mit der Truppe und der Gendarmerie und nur, nachdem Soustelle endlich abreisen Konnte, gab es am Montag neue Demonstra- tionen gegen den angekommenen Minister- präsidenten Mollet. Guy Mollet hatte vor seiner Abreise in Paris Vertreter der algerischen Europäer empfangen und ihnen seine Absichten auseinandergesetzt. Ueber die Wahrung der höflichen Umgangsformen hinaus scheint aber eine Verständigung micht erreicht worden zu sein. Die Demonstrationen zu Gunsten Sou- stelles muten seltsam an, wenn man an den Unmut und die Feindschaft denkt, mit der dieselben europäischen Kreise den ehemali- den Mitarbeiter General de Gaulles vor einem Jahr bei seinem Amtsantritt empfan- gen haben. Galt er doch damals als ein Vertreter fortschrittlicher und ungerne ge- sehener Reformen. Soustelle hat die Hoff- nungen oder Befürchtungen, die sich damals an seinen Namen knüpften, nicht erfüllt. Weder hat er Reformen einführen noch den Aufstand niederschlagen können. Hingegen ist er vor einigen Wochen mit einem groß- angelegten Integrierungs- und Assimilations- programm vor die Oeffentlichkeit getreten., das sich in vielen seiner wesentlichsten Teile von den Absichten der Regierung Mollet gar nicht so sehr unterscheidet. Die Demon- stranten, die jetzt im Hafen gegen das Mut- terland schrien, das sie angeblich verrät, wären erstaunt gewesen, wenn sie erfah- ren hätten, dag auch Soustelles Programm die Vereinheitlichung der beiden Wahlkolle- gien, des europäischen und des eingeborenen aufweist, gegen die sie so scharf protestie- ren, weil dadurch die 2,3 Millionen Europäer von den neun Millionen Mohammedanern rettungslos in die Minderheit gedrückt wer- den. Politisch ist die Lage der europäischen, stark kolonialistisch eingestellten Kreise im Grunde hoffnungslos, denn Soustelle wollte ja gerade auch den Zustand herstellen, den sie vor allem fürchten: gleiche politische, soziale und wirtschaftliche Rechte für die Mohammedaner, allerdings, und darin un- terscheiden sich seine Pläne von denen der Linksparteien, die Mollet verwirklichen will, sieht Soustelle keinerlei lokale Auto- nomie und keine eigenen algerischen Ein- richtungen vor, sondern die totale Gleich- stellung der vier algerischen Departements mit den 89 des europäischen Frankreichs unter Einschluß der Entsendung von über 100 mohammedanischen Abgeordneten in die Nationalversammlung. Die Wortführer der europäischen Antireformisten in Algerien haben sich nun aber trotzdem Sesstelle als Symbol gewählt, weil sie seinen Plan der heute einfach nicht mehr zu verwirklichen ist und den die große Mehrheit der Mo- hammedaner ablehnt, für ungefährlich halten. Guy Mollet und mit ihm Mendeès-France sind von der Notwendigkeit einer föderali- stischen Neuordnung der Beziehungen zu Algerien überzeugt, wenn sie auch stets be- tonen, daß von einer algerischen Unabhängig- keit nicht die Rede sein kann, so haben sie doch zum ersten Mal die Eigenständigkeit Algeriens formell anerkannt, und die Geg- ner aller Reformen haben aus dem tunesi- schen und marokkanischen Beispiel gelernt, daß, wenn erst einmal mit dem Verhandeln begonnen worden ist, die Entwicklung unauf- Baltsam in Richtung auf ein algerisches Staatswesen mit mehr oder weniger fester Bindung an Frankreich fortschreiten wird. Dieser in ihren Augen katastrophalen Ent- Wicklung wollen sie mit Demonstrationen, ja vielleicht sogar mit Gewalt widerstehen. Sie kühlen sich in einer ähnlichen Lage wie die weiße Minderheit in Südafrika, sie möchten den Aufstand im Blut ertränken und hoffen zum Teil auch, daß die Armee und die Poli- zei, die in den Händen ihrer Leute liegt, im Ernstfall der legitimen Regierung den Ge- horsam aufsagen werden. Man hört bereits an verschiedenen Stellen den Ruf„Das Heer an die Macht“ und viele überhitzte Geister denken, daß eine Militär-Bewegung in Al- gerien auf das Mutterland übergreifen könnte, so wie einst vor zwanzig Jahren General Franco von Marokko aus die spani- sche Republik stürzte. Natürlich gibt es auch unter den Euro- päern in Nordafrika Leute, die ganz anders denken, Kommunisten, Sozialdemokraten, Iäberale aller Schattierungen und Katho- liken, die auf die unablässigen Mahnungen des Erzbischofs Dubois hören, der seit Jahr und Tag gegen Rassenegoismus und Rassen- haßg predigt. Es gibt auch eine Reihe von sogenannten„aufgeklärten Kolonialisten“, Großgrundbesitzer und Großindustrielle, die eine Verständigung mit den gemäßigten Kreisen der mohammedanischen Bevölke- rung für einträglicher halten als einen Krieg Aller gegen alle. Der Bürgermeister von Algier, Jacques Chevalier, der Minister in der Regierung von Mendeès-France war, ist der Wortführer dieser Kreise, die sich keineswegs aus idealistischen Linkspolitikern zusammensetzen. Mollet ist bisher in Bezug auf seine Ab- sichten sehr vorsichtig gewesen. Er hat nur baldige Neuwahlen und die Vereinheit- lichung der Wahlkollegien versprochen. Die mohammedanischen Wortführer stehen der neuen Regierung mehr oder minder freund- lich abwartend gegenüber. In den letzten Monaten haben sich auch die assimiliertesten und früher auf dem Boden der Integrierungs- Politik stehenden Mohammedaner immer mehr, teils aus Angst, teils aus Ueber- zeugung, auf den Boden des Nationalismus gestellt. Sogar die Kreaturen der Verwal- tungen, im Parlament und in der Algeri- schen Versammlung gehorchen heute ihren Auftraggebern nicht mehr. Die verschiede- nen nationalistischen Gruppen haben sich ihrerseits mehr oder minder schnell dem RUA, dem Comité Revolutionaire Uni pour TAlgérie, untergeordnet. Der radikale Flü- gel unter dem in Frankreich in Polizeiauf- sicht stehenden Messali Hadi sowie der ge- mäßigte unter dem Apotheker Ferhad Abbas, der bei früheren fortschrittlicheren Maßnahmen Frankreichs heute in Algerien dieselbe positive Rolle spielen könnte wie Bourgiba in Tunis, sind beide von den neuen militärischen und politischen Führern der Aufständischen in den Schatten gestellt worden, die in Kairo geschult sind, und von denen viele als Soldaten oder Unteroffiziere den Indochina-Krieg mitgemacht hatten. Die Führer des CRU A, so weit sie über- haupt an die Oeffentlichkeit treten, ver- langen als Vorbedingung jeder Verhandlung die Anerkennung der vollkommenen Unab- hängigkeit Algeriens und wollen die Euro- päer vor die Wahl stellen, entweder alge- rische Staatsbürger zu werden, oder das Statut von gewöhnlichen Ausländern anzu- nehmen. Auf derartige Bedingungen kann heute noch keine französische Regierung ein- gehen, und es gibt gewiß viele algerische Mohammedaner, die auch für bedeutend weniger bereit wären, ein Gespräch anzu- knüpfen, das der Wiederherstellung des Friedens dienen kann. Aber die Glaub- wWwürdigkeit der französischen Regierung ge. genüber den algerischen Nationalisten mu erst durch Taten bewiesen und die Autoritä dieser Regierung muß den Europäern gegen- über auf unmißverständliche Weise durch gesetzt werden. Kann das geschehen, ohne die aufge- peitschten Leidenschaften zum vernichten den Ausbruch zu bringen? Haben auf der anderen Seite die eventuellen Gesprächs. partner überhaupt einen sicheren Einfluß auf die kämpfenden Guerillas? Die Reise nach Algerien stellt auch für den bestunter- richtesten und wohlmeinendsten Minister- präsidenten einen Flug ins Unbekannte dar Die gesamte Auflage der prokommunist schen Zeitung„Imprensa Popular“ wurde am Sonntag von der brasilianischen Polizel beschlagnahmt. Die Zeitung hat ein Man fest des Kommunistenführers Prestes 1 ökfentlicht. Die Kommunistische Partei i jedoch in Brasilien verboten und die Ge- setze untersagen auch die Verbreitung kom- munistischer Propaganda. . ä— Korrespondenten- Berichte Seite“ 0 g tager stert. keine Gele gen desse Olyrt gen Man A gen blatt eine der Insze recht Oper Tone von Der Uebe der Fern f 0 — ingt, den „ Werden Tamburg ea liederun erlich ge. irde von t, in den Wer Sts. leslandeß 5 r land hat agt. Der ie Eigen. en(Süd. Bundes. Wieder. des Süd. In einer drückten Heimat. ang über in Volks. urch den Entschel.“ ht hinge. Nr. 31/ Dienstag, 7. Februar 1956 MORGEN Seite 3 — Was sonst noch gescha g Die 50köpfige Besatzung des britischen Unterseebootes„Scorcher“ kam dieser Tage um einen Meter am Tode vorbei. Das Boot tauchte nach einer Uebungsfahrt vor Port- land auf, als Leutnant Maurice Ingram plötzlich im Sehrohr einen großen Frachter genau vor dem Boot sah. Er gab sofort das Signal zum Alarmtauchen. Das Boot fuhr genau unter dem Frachter hindurch, der die obere Hälfte des Sehrohrs abknickte.„Einen Meter höher, und der Frachter hätte den Turm abrasierté“, meinte Ingram. * Die für die Mittelmeerländer ungewöhn- uche Kälte der letzten Woche hat Spaniens Hoffnungen zerstört, daß die Apfelsine in diesem Jahre das wichtigste Exportprodukt Spaniens sein würde. Gerade in der Ernte- zeit sanken in Anbaugebieten die Tempera- turen bis auf minus sechs Grad. * Das vor 1933 im Hamburger Donnerpark stehende Marmor-Denkmal Heinrich Heines wird nicht in die Hansestadt zurückkehren, sondern voraussichtlich endgültig in Toulon Frankreich) aufgestellt werden. Seit Anfang 1955 bemühte sich die Hamburger Kulturbe- hörde um die Rückkehr des Denkmals. Aus dem diplomatischen Schriftwechsel ergab sich, daß die Stadt Toulon jetzt die Besit- zerin des Denkmals ist, das sie noch in die- sem Jahr in einem Park aufstellen lassen will. Die von dem dänischen Bildhauer Has- selriis geschaffene Statue war von dem avp f wiesen II. Senat am Mon- Baden · n Volks- urückge etz vom der neue ht gegen i die Be. er Fünf. Und die zierungs. önne daz von 150 kür den en Partei setzgeber zu schüt⸗ sen Kan- me weg · s kür die es durch n Unter- dern. Im r Gesetz. der For- len Kan- artei die eicht. Iuß licht ntarische ersicht- — Sonhard en Kul- kentlichte cht. Der der Fall der De- tung sei. ionsbasis Interesse künftig ten. Dem Und der all kein derlichen s kamen terpräsi⸗ rungsbil- alitions- len habe. orgkalts⸗ asbereich parteien schlossen Montag nicht zu lie gegen ister er- 2 zie über en, ver- zandlung n Unab- je Euro- ler alge- der das en anzu- en kann ung ein- Igerische deutend ch anzu- ung des Glaub- 8 rung ge. ten muß Autorität n gegen- e durch- aufge- michten⸗ auf der sprächs⸗ Einfluß je Reise »stunter⸗ Xinister- te dar, — 5 munisti- „ wurde K Polizei n Mani tes vel artei ib die Ge. ng kom- * . 21 zangenen die Fig. 7 c Hamburger Verleger Campe erworben und von den Nationalsozialisten demontiert und beschädigt worden. Sie lag dann auf Hinter- höfen herum, bis 1936 eine Tochter Campes, die einen Franzosen geheiratet hatte, mit dem Nachlaß ihres Vaters auch das Denkmal nach Frankreich bringen lieg. Einer ihrer Schwiegersöhne schenkte die Statue später der Stadt Toulon. 5 5 Der italienische General a. D. Roberto Bruscagli wurde in Florenz zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, weil er das Telefon- puch dazu benutzt hatte, eine Frau aus einer der vornehmsten florentinischen Familien zu verleumden. Er hatte das Telefonamt unter Benutzung einer gefälschten Unterschrift ge- beten, den Namen der Baronin Maria Cor- nacchia-Pavonello in„Cornacchia-Becco“ zu ändern. Dies bedeutet im Italienischen „Hahnrei“. Das Telefonamt, das nichts Böses vermutete, brachte das nächste Telefonbuch mit diesem Namen heraus. Die Motive für den Streich des Generals wurden in der Ge- richtsverhandlung nicht bekanntgegeben. * Die angesehene katholische Wochenschrift „Die Furche“ verlangt in ihrer letzten Aus- gabe ein Verbreitungsverbot des im deut- schen Plesse-Verlag kürzlich erschienenen Werkes„Die Ritterkreuzträger der Waffen- 88“ von Ernst-Günter Kretschmer. Unter Bezugnahme auf die Bestimmungen des Ver- botsgesetzes fordert das Blatt die österreichi- schen Behörden auf, den Vertrieb der neu- germanischen„Helden“-Sage in Oesterreich zu unterbinden. * Ein Feldwebel der norwegischen Luft- Wale hielt sich auf einem Flugplatz bei Oslo unvorsichtig dicht vor einem Düsenjäger auf, der gerade starten sollte. Als der mächtige Düsenmotor zu donnern anfing, konnte sich der Feldwebel nicht mehr aus dem starken Sog befreien und wurde tief in das Ansaug- rohr hineingezogen. Nur seine Beine waren noch sichtbar. Voller Entsetzen stoppten seine Kameraden sofort den Motor. Als man den Feldwebel aus dem Ansaugrohr heraus- zog, stellte man zur allgemeinen Erleich- terung fest, daß er mit dem Schrecken und einer Schulterverletzung noch einmal davon- gekommen war. 20 Afrikaner kamen in der Nacht zum Sonntag bei Naturkatastrophen in Tangan- jika ums Leben. 15 Eingeborene wurden während des Schlafes bei einem Erdrutsch begraben. Fünf Arbeiter einer Sisalfarm wurden nach einem Wolkenbruch von der Flutwelle fortgeschwemmt. Hunderte von Menschen wurden obdachlos. * Nach einem Bericht der Istanbuler Zei- tung„Huerriyet“ ging dieser Tage ein 81 jähriger Mann in einem Dorf bei Izmir (Westanatolien) zum vierzehnten Male den Bund der Ehe ein. Neun seiner früheren Frauen sind gestorben. Die vier anderen, von denen er sich scheiden ließ, leben mit ihm im gleichen Dorf. „Das ist ein Justizirrtum! Ich bin unschuldig ſee Bauunternehmer Franck war 6 Jahre unschuldig im Zuchthaus/ Jetzt, 30 Jahre später, wurde er freigesprochen 29 Jahre lang hat der jetzt 72jährige Bauunternehmer Friedrich Franck aus dem Dorfe Leezen in Holstein um sein Recht ge- kämpft. 29 Jahre lang hat er immer wieder seine Unschuld beteuert. Sechs Jahre, von 1927 bis 1933, saß er im Zuchthaus, age- urteilt wegen Anstifung zur Brandstiftung. Als der Vorsitzende des damaligen Kieler Schwurgerichts, der heute in der Nähe Ham- burgs lebende Vizepräsident des Oberlandes- gerichts, August Wichmann, das Urteil ver- kündete, schrie Friedrich Franck erregt in den Gerichtssaal:„Das ist ein Justizirrtum! Ich bin unschuldig!“ Jetzt erst, nach einer in Deutschland durchaus ungewöhnlichen Wiederaufnahme des Verfahrens, wurde sein Aufschrei bestätigt. Fast auf den Tag genau 29 Jahre nach seiner Verurteilung wurde Friedrich Franck rehabilitiert und auf Kosten der Staatskasse freigesprochen. Er hat un- schuldig sechs Jahre lang im Zuchthaus ge- sessen. Es War ein ungewöhnlicher Prozeß mit ungewöhnlichen Zeugen und einem unge- Wöhnlichen Verteidiger. Es war die Ge- schichte eines Mannes, der verbissen um sein Recht kämpfte und einen Anwalt fand, der trotz seines fast biblischen Alters von 84 Jahren keine körperlichen Strapazen scheute, um in langjähriger kriminalistischer Spürarbeit die Unschuld seines Mandanten unter Beweis zu stellen. Kaum einer der Zeugen dieses Prozesses, der vor zwei Wo- chen vor dem Kieler Landgerichts begann, der nicht bis an die Haarwurzeln ergraut gewesen wäre. Viele der 72 Zeugen stützten sich schwer auf ihre Krückstöcke, als sie in den Zeugenstand traten. Es war ein Auf- marsch der Greise und fast ein Wunder, daß sich die meisten trotz der dazwischen lie- genden 30 Jahre noch ziemlich genau an die Vorgänge erinnerten, die sich Anfang der zwanziger Jahre ereigneten. Friedrich Franck war nicht nur zu sechs Jahren Zuchthaus, sondern auch zu fünf Jah- ren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden, weil er den Melker Ru- dolf Bußlapp angestiftet haben sollte, die Kate des Arbeiters August Reher und das Wohnhaus der Familie Krohn in den holstei- nischen Dörfern Leezen und Tralau anzu- zünden. Als Friedrich Franck 1933 seelisch ge- brochen aus dem Zuchthaus kam, lebte seine Familie in bitterster Not. Sein Baugeschäàft war ruiniert, und die Dorfbewohner mie- den den Mann, der einen anderen zur Brand- legung angestiftet haben sollte. Unablässig stellte Franck Anträge zur Wiederaufnahme des rechtskräftig abgeschlossenen Verfah- rens. Doch niemand glaubte ihm. Auch das Reichsgericht lehnte eine Wiederaufnahme Ab. Im Dritten Reich, so gab man Franck zu verstehen, hätten die Gerichte andere Auf- gaben zu erfüllen, als sich mit rechtskräftig Verurteilten zu befassen. Mit der Dickköp- figkeit eines holsteinischen Landbewobmers ging Franck unbeirrt seinen Weg. Er wollte noch zu Lebzeiten seine Ehre wiederherge- stellt schen. Einmal glückte es ihm, einen Anwalt zu finden, der an seine Unschuld glaubte und bereit war, das Wiederauf- nahmeverfahren anzustreben. Aber weil dieser Anwalt jüdischen Glaubens War, wurde er auf offener Straße von einem nationalsozialistischen Rollkommando er- schossen. Franck stand wieder allein. Bis nach fast 30 Jahren der Hamburger Straf- verteidiger Werner Springe, ein Ehrfurcht einflögender Alter von 84 Jahren, neues Be- weismaterial vorlegen und damit die Wie- deraufnahme des Verfahrens erzwingen konnte. Als Anwalt Springe im Jahre 1950 zum ersten Male die 100 Pfund schweren Akten durcharbeitete, stand es für ihn fest: „Franck ist unschuldig!“ Systematisch rekon- struierte der alte Herr nun an Hand der Akten, Zeugenaussagen und Vernehmungen alle Vorgänge seit dem Tage der Feuers- brünste und stieß alsbald auf Tatumstände, die das Schwurgericht im Jahre 1927 nicht gewürdigt hatte. Er stellte schließlich in einer 91 Seiten starken Wiederaufnahme- schrift eine erstaunliche Behauptung auf: „Die Landjäger(Polizisten), die damals die ersten Vernehmungen geführt und Friedrich Franck verhaftet hatten, haben dem Haupt- pelastungszeugen Melker Bußlapp ihre eige- nen Vorstellungen von dem Brand unter Druck eingetrichtert, um sich die seinerzeit von der Landesbrandkasse ausgesetzten Geldprämien für die Ermittlung von Brand- stiftern zu verdienen.“ Die beiden Brände, zu denen Bauunter- nehmer Franck den Melker Bußlapp ange- stiftet haben sollte, waren nur zwei von fünfzehn Feuerbrünsten, die in der Zeit von August 1923 bis August 1925 die holsteini- schen Bauern im Kreise Segeburg heim- suchten. Eine Reihe von Bränden konnte aufgeklärt werden. Bauernjungecis, die zu viel Karl May gelesen hatten, sich„Apa- chen“ nannten und eigenartige Bewährungs- methoden vereinbarten, hatten mehrere Ge- höfte angesteckt,„um einmal zu sehen, wie die Feuerwehr kommt und nachher die Kri- minaler beobachten.“ Unaufgeklärt dagegen blieben vorerst die übrigen Brände im Kreis Segeberg. Eines Tages wurde Friedrich Franck ver- haftet. Die Landjäger Beyer und Rehder er- klärten ihm, die Apachenbrüder hätten den Melker Bußlapp als Brandleger bezeichnet und dieser, Bußlapp, sei von ihm, Franck, dazu angestiftet worden. Melker Bußlapp ge- stand vor den beiden Landjägern, das Stroh- dach einer Kate angesteckt zu haben. Der Bauunternehmer Franck habe ihn eines Tages auf dunkler Straße angesprochen und diesen Brand bei ihm„bestellt“. Er habe ihm für diese Brandstiftung 75 Mark in die Hand gedrückt. Auch beim Brand des Hauses der Familie Krohn sei es ganz ähnlich gewesen. Ausschließlich auf die Behauptung des Melkers Bußlapp vor den beiden Landjägern stützte das Kieler Schwurgericht damals sein Urteil. Der Melker Bußlapp war in der Verhandlung allerdings nicht bereit gewe- sen, seine Beschuldigung gegen Franck zu wiederholen. Im Gegenteil, Bußlapp er- klärte, daß Franck ihn nicht angestiftet habe. Vielmehr hätten ihn die Landjäger zu dieser falschen Aussage gepreßt. Den beiden Landjägern Beyer und Reh- der bescheinigte das Gericht in derselben Verhandlung„unbedingte Zuverlässigkeit und erstaunliche Gedächtnisstärke“. Sie hat- ten die polizeiliche Untersuchung in„vor- bildlicher Weise unter völliger Nichtbeein- flussung der Beschuldigten“ durchgeführt. Es focht das Gericht wenig an, daß der Mel- ker Buglapp seine Aussage mehrfach schrift- lich widerrufen hatte. Die Glaubwürdigkeit seines ersten Geständnisses vor den Land- jägern sei dadurch nicht zu erschüttern. Was damals das Gericht versäumte, holte 23 Jahre später Anwalt Springe nach. Ihm war beim Aktenstudium aufgefallen, daß von den beiden Landjägern alle Brandfälle auf vorsätzliche Brandstiftung zurückgeführt wurden, obwohl erfahrungsgemäß nach der Kriminalstatistik bei 100 Bränden im Schnitt nur 40 durch Brandstiftung entstehen. Ihm war weiter aufgefallen, daß nach Ausbruch der Brände volle zwei Jahre ins Land Sin- gen, ohne daß die Landjäger irgendwelche Ermittlungen angestellt hatten. Die Land- jäger Beyer und Rehder wurden erst aktiv, Als die Landesbrandkasse für die Aufklä- rung jeder Brandstiftung 5000 Goldmark Belohnung ausgesetzt hatte. Diese seltsame Praxis polizeilicher Ermittlungsarbeit war 1927 dem Gericht nicht aufg len. In keiner Akte stand vermerkt, wie die Landjäger dazu kamen, ausgerechnet dem bis dahin unbescholtenen Friedrich Franck die Anstiftung zum Brand zur Last zu legen. Anwalt Springe aber kam dahinter. Die Landjäger hatten dem Melker Bußlapp eine fix und fertige Theorie mit allen Einzelhei- ten über die beiden Franck zur Last geleg- ten Brände vorgehalten. Sie hatten ihm mit Bauunternehmer Friedrich Franck höheren Zuchthausstrafen gedroht, wenn er nicht bereit sei, ein Geständnis abzulegen. Bußlapp, der später auf Grund eines Gut- achtens als„geistig zurückgeblieben, als Halbidiot und als in hohem Maße für sug- gestive Einflüsse zugänglich“ bezeichnet Wird, ließ sich weichkneten und legte das Geständnis so ab, wie es die beiden Land- jäger haben wollten. Auch für das benötigte Motiv der Tat hatten sie eine Version be- reit: Der Bauunternehmer Franck war der einzige im Dorf, der von Bränden einen finanziellen Vorteil hatte, weil seine Firma die Häuser dann wieder aufbauen konnte. Folglich mußte er es gewesen sein. Es blieb im damaligen Prozeß unbeachtet, daß Franck zu dieser Zeit mit Bauaufträgen völlig über- lastet gewesen war und es dadurch un- wahrscheinlich schien, daß er sich durch das Abbrennen von Häusern Bauaufträge ver- schaffen wollte. Der ungemein aktive Anwalt Springe stellte bei seinen Ermittlungen— er fuhr trotz seines Alters oft selbst mit dem Wagen in die entlegensten Dörfer— weiter fest, daß auch jener Apachenbruder, der den Mel- ker Bußlapp beschuldigt hatte, schwachsin- nig war und daß der Besitzer der abge- brannten Kate, August Reher, mit an Sicher- heit grenzender Wahrscheinlichkeit sein Do- mizil selbst angezündet hatte. Er hatte das baufällige Haus ersteigert und während der Auktion immer wieder gefragt, wie hoch denn die Kate versichert sei. Kurz vor dem Brand ließ er sogar einige Fuder Heu auf den Boden schaffen. Eine halbe Stunde vor Ausbruch des Feuers tauchte er in der Gast- wirtschaft auf, um den Anschein zu erwek- ken, daß er unmöglich selbst das Haus an- gezündet haben konnte. Jedem einfachen Dorfpolizisten ist die„klassische Brand- methode“ bekannt, bei der auf dem Dach- boden ein großes Wachslicht aufgestellt und mit trockenem Heu oder Stroh umpolstert wird, Langsam brennt die Kerze herunter und entzündet nach einer gewissen Zeit die Halme. Der Täter aber hat ein Alibi: Zur Zeit des Brandes war er nicht im Hause. Auch dafür, daß die beiden Landjäger nicht auf die Idee kamen, daß der Besitzer der Kate sein Haus selbst angezündet haben könnte, hatte Anwalt Springe eine Ver- mutung: Die von der Brandkasse ausgesetz- ten Prämien wurden nämlich nur dann aus- gezahlt, wenn es zu einer rechtskräftigen Verurteilung des Täters kam. Der Besitzer der Kate aber hatte sich gerade ein halbes Jahr vor Ausschreibung der Belohnung er- hängt. Und erst als die Prämien winkten— Zwei Jahre nach den Bränden— begannen die beiden Landjäger Beyer und Rehder mit ihren seltsamen„Aufklärungsmethoden“. Ihr Eifer hat sich bezahlt gemacht. Die Lan- desbrandkasse schüttete an jeden 19 032 Mark Belohnung aus. Weitere 7000 Mark er- hielten drei andere Landjäger, die bei der Ermittlung der Täter geholfen hatten. Alle diese Tatumstände, von denen hier nur ein kleiner Teil wiedergegeben ist, blie- ben 1927 unberücksichtigt. Das Gericht im Wiederaufnahmeverfahren 1956 war be- müht, die Wahrheit zu finden. Aber der Melker Bußlapp ist verschollen, der Land- jäger Bayer lebt nicht mehr und auch viele andere Zeugen waren nicht mehr aufzufin- den. Für den noch lebenden Landjäger Reh- der war es leicht, angesichts der toten Ka- meraden seine Unschuld zu beteuern. Für das Gericht war es schwer, den Beweis der Unschuld des Friedrich Franck zu führen. „Es ist das Schicksal Francks“, sagte der Richter, daß der Melker BuhBlapp nicht mehr aufzufinden ist.“ Er allein könnte die völlige Unschuld des Bauunternehmers be- scheinigen. Vieles spräche dafür, daß Franck unschuldig sei, aber der letzte Beweis fehle dem Gericht. Seine Ehre hat Franck wieder, Aber eine Entschädigung— im Höchstfalle 75 000 Mark— wird er nicht bekommen, denn der Freispruch erfolgte nicht wegen erwiesener Unschuld, sondern wegen Man- gels am Beweisen. Mit Hilfe des Rechtsanwalts Springe wol- len nun noch zwei weitere Bauunternehmer aus dem Kreis Segeberg, Bahlke und Harms, die Wiederaufnahme ihrer Verfahren er- reichen. Nach dem gleichen Schema ihrer Vernehmungsmethoden hatten die Land- jäger Beyer und Rehder den Melker Bußlapp veranlaßt, diese beiden Bauunternehmer der Anstiftung zur Brandlegung zu bezichtigen. Beide verbüßten sechsjährige Zuchthaus- strafen. Gert Kistenmacher Das Wetter Aussichten bis Mittwochabend: Teils be- deckt, teils auflockernd, besonders heute noch etwas Schneefall. Tagestemperaturen zwischen 0 und minus 3 Grad, Nachttempe- raturen zwischen minus 5 und minus 8 Grad. Auf Nord bis Nordost drehender leichter Wind. Ubersicht: Die Meeresluftströmung hat nur das norddeutsche Küstengebiet erfaßt. Bald wird jedoch mit dem Schwenken eines Hochdruckkeiles nach Osten die Strömung auch bei uns auf Nordost drehen und noch- mals einen Schub kalter Luft zu uns ver- frachten. Vorhersage Harfe 11 1005 1015 Je föt 2249597 Unt II 88 55 1045 7 1030 18658 0 Stogcholm Sonnenaufgang 7.50 Uhr Sonnenuntergang 17.30 Uhr. Pegelstand vom 6. Februar Rhein: Maxau 424(13), Mannheim 288 (16), Worms 215(6), Caub 232(—8). Neckar: Plochingen 137(3), Gundels- heim 190(8), Mannheim 300(15). Tod am Bahnübergang Nürnberg. Zwei Todesopfer forderte ein Zusammenstoß eines Pkwis mit einem Per- sonenzug, der sich in der Nacht zum Sonntag am Stadtrand von Nürnberg ereignete. Das Auto hatte an einem unbeschrankten, aber mit Warnlicht versehenen Bahnübergang der Bundesbahnstrecke Gräfenberg— Nürnberg noch vor dem herannahenden Zug die Gleise zu überqueren versucht, wurde jedoch vom Zug erfaßt und hundert Meter weit mitge- schleift. Die beiden Insassen, ein 29jähriger Nürnberger Kaufmann und eine 41 Jahre alte Frau verstarben am Unfallort. Nach Mit- teilung der Bundesbahndirektion Nürnberg vom Sonntag hatte das Warnlicht einwand- frei auf Rot gezeigt und der Lokführer aus- reichende Laut- und Pfeifsignale gegeben. Weniger„Meckerer“ München. Unter der Ueberschrift„Die Meckerer werden weniger“ weist der Baye rische Bauernverband in seinem Presse- dienst darauf hin, daß durch die verbesserte Lebenshaltung die Ziegenbestände in der Bundesrepublik gegenüber der Vorkriegszeit um fast die Hälfte zurückgegangen seien. Weiten Bevölkerungsschichten erscheine die Ziegenhaltung offenbar nicht mehr lohnend. Der anhaltende Rückgang sei allerdings auch auf die verschlechterte Futterlage der letzten Jahre zurückzuführen. Kriminalität leicht angestiegen Düsseldorf. Die Kriminalität ist in Nord- rhein- Westfalen 1955 mit 402 396 polizeilich ermittelten Straftaten gegenüber 387 476 im Vorjahr leicht angestiegen. Um 3 071 auf 241 089 erhöhte sich dabei die Zahl der be- teiligten Täter. Wie das Landesinnenministe- rium mitteilte, lag der einfache Diebstahl mit 142 736 Fällen auch 1955 an der Spitze aller Delikte. Erheblich zugenommen hat vor allem der Diebstahl von Kraftfahrzeugen mit 13 706 Fällen gegenüber 9 619 im Vorjahr. Die meisten der gestohlenen Wagen wurden jedoch nach einiger Zeit wieder aufgefunden. Die Zahl der Raubüberfälle stieg um 65 auf 1344 Fälle. Was wir sahen: Fernsehbühne als Repertoiretheater? Drei Wiederholungen in einer Woche e War, als ob auch das deutsche Fernsehen eme Art Winterschluß-Verkauf veranstalten wollte: man räumt das Archiv und dekoriert sein Programm mit mehr oder weniger aurelctwen Ladenhütern aus der alten Pro- auktion. So spart man Zeit und Geld für neue Inszenierungen. Doch bei allem Ver- ständnis für solche notwendigen Atempausen können wir nicht recht begreifen, warum sie ausgerechnet in den Winter verlegt werden, in die Hauptsaison, da die Leute an den lan- ben Abenden zwischen Neujahr und Fasching ohnehin nichts besseres anzufangen wissen und die Zuschauerfrequenz dementsprechend och ist. Außerdem boten die Cortina-Repor- gen dieser Woche einen zusätzlichen Anreiz e für diejenigen, die sonst keine begei- sterten Fernseh-Freunde sind, und es hätte keine allzu große Mühe gekostet, bei dieser legenheit mit guten Unterhaltungssendun- 82 neue Interessenten zu gewinnen. Statt- Gen glaubte man offenbar, wegen der Impla-Sonderberichte an eigenen Beiträ- gen sparen zu dürfen. Welch erstaunlicher Angel an Psychologie! Abgesehen davon sind drei Wiederholun- zen in einer Woche sowieso kein Ruhmes- 4 t der Programmgestaltung. War auch 3 nochmalige Begegnung mit„Orpheus in 15 Unterwelt“, der interessanten Offenbach- 8 des Süddeutschen Rundfunks, 0 t. erfreulich, so hatte diese„burleske Der! durch die verschlechterte Bild- und von Walltät der Filmaufzeichnung doch viel 1— ihrem ursprünglichen Glanz verloren. er Bayerische Rundfunk, bei dem man vor 85 erraschungen niemals sicher ist, ließ nach er herrlichen„Entführung“ gleich zwei ernsehspiele folgen, auf deren Wieder- Holung man vielleicht besser verzichtet hätte. Zur Erinnerung an Ernst Penzoldt, der vor Jahresfrist starb, wurde noch einmal sein „Squirrel“ gezeigt, dieses romantische Wun- derwesen, halb Mensch, halb Märchenfigur, das überall, wo es auftaucht, den grauen Alltag verschönt und eine tröstliche Spur von Glück hinterläßt. So begrüßenswert die- ser Protest eines Dichters gegen die nüch- terne Wirklichkeit, so rührend diese Erschei- nung aus dem Traumreich der Phantasie auch sein mag, so wenig war von ihrem poetischen Zauber übrig geblieben, als man jetzt die Mängel in der Darstellerführung und Dialogregie, in der Raumaufteilung und Kameratechnik bemerkte. Das Fernsehen ist in seiner künstlerischen Entwicklung inzwi- schen ein gutes Stück weitergekommen, und man würde den„Squirrel“ heute wahr- scheinlich anders und besser inszenieren als es damals möglich war. In der Aufzeichnung des Fernsehspiels von Curt Johannes Braun, „Vierundzwanzig alte Meister“ wurde die Bekanntschaft mit einem routinierten Film- autor erneuert, der sich in diesem amüsan- ten Reißer über die Praktiken des Kunst- handels lustig macht. Warum aber der Baye- rische Rundfunk, der doch sicherlich auch Reprisen von höherem Niveau zu bieten hätte, gerade diese in jeder Hinsicht durch- schnittliche Aufführung wiederholen mußte, ist einigermaßen rätselhaft. Damit wäre man nun zwangsläufig bei der Frage angelangt, ob es schon so etwas wie ein Fernseh-Repertoire gibt oder geben kann. Gewichtige Gründe sprechen dagegen. Die junge Fernsehbühne hat noch keine Tra- dition. Autoren, Dramaturgen, Regisseure und Schauspieler experimentieren mit den Möglichkeiten dieses technischen Mediums, dessen Formen und Inhalte sich erst aus un- Zzähligen Erfahrungen klären können. Dabei ist Mißglücktes ebenso wichtig wie das Ge- lungene. Aber was gestern vollkommen er- schien, ist heute schon überholt, und morgen Wird vieleicht eine noch größere Perfektion alle früheren Leistungen in den Schatten stellen. Angesichts dieser stürmischen Ent- Wicklung dienen Filmaufzeichnungen in erster Linie zum internen Gebrauch, als Do- kument und Maßstab sind sie unentbehrlich. Die Oeffentlichkeit jedoch ist nur an der Wiederholung einiger weniger Standard- sendungen von bleibendem Wert interessiert. Alles andere sollte in den Archiven ver- schwinden und nicht, als Verlegenheitslösung, den Anschein höherer Bedeutung zu erwek- ken suchen, wie es in der vergangenen Woche geschah. E. P. Modernes Gesundheitswesen Schicht unterricht, gefährlich Der Schichtunterricht, eine Zeiterschei- nung an unseren heutigen Schulen, zerstört jeden gesunden Lebensrhythmus unserer Schuljugend. Wochenweise vormittags oder nachmittags, teilweise noch häufiger wech- selnd, sollen die Kinder einmal intensiv dem Unterricht folgen und in den übrigen Tages- zeiten ihre Hausaufgaben erledigen. Ebenso häufigem Wechsel unterliegt die Einnahme der Hauptmahlzeiten, das morgendliche Auf- stehen, praktisch das ganze Leben außerhalb der Schulzeit. Die für jedes Kind notwendige Zeit zum Spielen und Ausspannen wird dadurch im- mer mehr eingeschränkt oder fällt sogar ganz fort, und auch in den Schulen wird meist zu wenig Sorge getragen für Turnunterricht, Wanderungen oder ähnliche körperliche Be- tätigung. Es ist daher kein Wunder, daß die Schul- kinder durch diese Belastungen in ihrer natürlichen Entwicklung gestört werden, daß sie in ihren Leistungen nachlassen, müde, abgespannt und nervös sind und körperliche Schäden sich bemerkbar machen. Die geltend gemachten Notwendigkeiten des Schichtunterrichtes durch Kriegszerstö- rung von Schulen kann man aber heute, zehn Jahre nach Kriegsende, kaum noch an- erkennen, und die Forderungen nach Neu- bauten von Schulen und Turnhallen müssen immer dringender gestellt werden. Was in Staat und Wirtschaft an Schaffung neuer Bauten erreichbar war, müßte doch erst recht im gesteigerten Neubau von Schulen möglich sein, um normale Unterrichtsverhältnisse wiederher zustellen. Geht es doch hier um Wertvollstes lebendiges Gut unseres Volkes. Vorsicht bei Ziegenmilch Der Genuß roher Ziegenmilch kann mit Gefahren für die Gesundheit des Menschen verbunden sein. In einem Aufsatz in der Zeitschrift„Der Landarzt“ weist Reg.-Vet.- Rat a.D. Honecker darauf hin, daß die Sta- tistiken der Ziegenerkrankungen, vor allem der Ziegentuberkulose, zwar zu unterschied- lichen Angaben kommen, immerhin sei durch systematische Tuberkulin- Testungen und durch die amtliche Fleischbeschau bekannt, daß der Tuberkulosebefall der Ziegen etwa zwischen 0,9 bis 23 Prozent wahrscheinlich allerdings noch höher, liegt. Dr. Honecke kordert daher die Einbeziehung der Zieger in das Rindertuberkulose- Tilgungsverfah- ren. Sowohl im Interesse der Ziegenzucht als auch im Interesse der Hygiene von Mensch * und Tier sei die baldige Durchführung des Tuberkulosetilgungsverfahrens ein Gebot der Stunde. l Im übrigen wissen die Eltern heute durch- weg, daß man Säugliagen keine Ziegenmilch geben darf. Gegenwärtig kommen trotzdem noch vereinzelt in ländlichen Bezirken ernste Ernährungsstörungen und Fälle von Ziegen- milchanämie vor und zwar vor allem dann, wenn die Ziegen in unhygienischen Ställen gehalten und unzureichend, d. h. mit zu wenig frischem Blattgemüse mit dem darin enthaltenen antiperniciösen Vitamin, gefüttert werden. „Windeldienst“ In Berlin besteht seit einiger Zeit ein „Windeldienst“, der Babywindeln und -Wwäsche reinigt und verleiht. Durch Boten werden die schmutzigen Windeln täglich ab- geholt und gleichzeitig neue, die hygienisch einwandfrei, gekocht, gebügelt und desinfi- ziert sind, den Müttern übergeben. Damit sind viele junge Mütter der lästigen und Zeitraubenden Windelplage enthoben. In Amerika gibt es Windeldienste schon seit langem. Dies müßte doch mindestens in allen Großstädten möglich sein. Gegen Fußleiden Um der Entstehung einer Schiefzehe vor- zubeugen, darf man dem Säugling keines- falls durch enganliegende Strampelhosen und Strümpfe oder durch enge Zierschuhe das freie Muskelspiel der Zehen unmöglich machen. Wie in der ärztlichen Fachpresse festgestellt wird, tragen auch später zu eine, spitzzulaufende Schuhe zu der Ent- tehung der Schiefzehe bei, durch noch grö- Zere Beeinträchtigung eines an sich schon störten Zebhenmuskelgleichgewichts. Eine Fußzgesundheitspflege ist nur möglich, wenn diese Fehler vermieden werden. cer n arr. ee i ee ee eee. e ee 5„„ Zelte 4 MANNHEIM * Dienstag, J. Februar 1956/ Vr. In Sachen OB-Wahl: Mündliche Verhandlung à m 23. Februar Fünk Mannheimer haben beim Verwal- tungsgericht in Karlsruhe gegen das Land Baden- Württemberg Anfechtungsklage er- oben, weil das Regierungspräsidium Nord- baden die Wahl Dr. Hans Reschkes zum Oberbürgermeister von Mannheim für gül- tig erklärt, 40 Einsprüche gegen diese Wahl zurückgewiesen und den diesen Einsprüchen stattgebenden Stadtratsbeschluß aufgehoben Bat. Die fünf Kläger, vertreten durch einen Stuttgarter und einen Mannheimer Anwalt, behaupten eine(durch Rechtsgutachten ver- schiedenster Herkunft und Entscheid des Regierungspräsidenten bestrittene)„gesetz- widrige Wahlbeeinflussung“ und beziehen sich auf Artikel 27 des baden-württember- ischen Kommunalwahlgesetzes. Der Rechtsstreit ist vor der Ersten Kam- mer des Verwaltungsgerichts Vorsitz Präsi- dent Eisemann) anhängig. Die Kammer ist besetzt durch drei Richter und zwei Laien. Das in den Anklagezustand versetzte Land Baden- Württemberg wird vom Vertreter des Oeffentlichen Interesses verteidigt. Die Erste Kammer des Verwaltungsgerichts hat jetzt Kür Donnerstag, 23. Februar, 9.15 Uhr, münd- liche Verhandlung anberaumt. Der Gerichts- beschluß über die Beiladung von Dr. Hans Reschke, gegen die Einwendungen erhoben worden waren, ist rechtskräftig geworden. Die Beiladung war notwendig“ im Sinne des Verwaltungsgerichtsgesetzes, da wesent- liche persönliche Rechte Dr. Reschkes durch clieses Klageverfahren berührt sind. Mannheimer Porträts Zwölfjährige„Chansonette“ im Jungbusch: Polizei schützt Jugend auch im Fasching MM-Reporter mit der Nacht-Streife unterwegs/ Erfreuliches Resultat in der Innenstadt In der Nacht zum Sonntag begleitete ein „MM“-Reporter eine Polizeistreife des ersten Reviers durch die Innenstadt und eine Streife des Polizeireviers drei im Hafen- gebiet. Die Aufgabe, die er sich gestellt hatte, lautete:„Wie sieht der Jugendschutz in der Praxis aus?“ Die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung hatten vor einigen Tagen Eltern, Veranstalter und Gewerbe- treibende gebeten, die Vorschriften des Jugendschutzes in der Faschingszeit beson- ders zu beachten. Die Turmuhr auf dem Alten Rathaus schlägt gerade Mitternacht, als zwei Poli- Zisten und ein Zivilist pünktlich die Wache verlassen. Es ist kalt, und die Innenstadt- straßen sind nur schwach belebt. Das Leben „ballt“ sich zu dieser Stunde in den über 130 Lokalen der Mannheimer City zusam- men. Musikfetzen wehen uns im Vorüper- gehen um die Ohren, abgedämpft dringt Lärm auf die Straßen, wo immer wir ein- treten, schlagen uns geballte Ladungen Warmen Dunstes und heißer Musik ins Ge- sicht. Wir befinden uns in einem Ver- gnügungshauptquartier von Us-Panzersol- daten der„Hölle auf Rädern“. Unser Blick geht rundum; Ergebnis: hier gibt es offen- sichtlich keine Mädchen unter 18 Jahren. Wir besuchen Tanzlokal auf Tanzlokal, Imbig- stuben und Gasthäuser. Nur in„Grenz- fällen“ werden von den Polizisten, die höf- aus der Zeit vor 1933 Stadtgeschichte im Spiegel einer Zeitungs- Sonderausgabe Zur Einweihung ihres Druckhauses in R 3, 14, brachte die„Az“ eine umfangreiche Sonderausgabe heraus, die stadtgeschichtlich Interessantes bietet. Heinrich Harpuder, der letzte Chefredakteur der„Volksstimme“, ruft die letzten Tage des Blattes, besonders den 9. März 1933, in Erinnerung., Wilhelm Keil und Ernst Kerkow erzählen, wie der sozial- demokratische Wahlsieg vom 28. Februar 1890 Anlaß wurde für die Gründung der„Volks- stimme. Damals setzte sich der sozialdemo- Kkratische Abgeordnete August Dreesbach mit 14 450 Stimmen durch gegen seinen Gegner, Kommerzienrat Philipp Diffenè. Mannheim war nicht mehr bürgerlich im herkömm- lichen Sinne. In der Volksstimme arbeiteten im Lauf der Zeit Redakteure, die in der Kommunal- Rufnummer 4 27 55: .. nimmt Spenden entgegen kür Theater- Tombola Wirken Spendenlisten anregend? Am 2. Februar veröffentlichten wir die erste Liste und fünf Tage später kenn bereits Nummer 2 folgen. Von rund 90 000 DM ist das Gesamtergebnis der Bar- und Sachspen- den für die zweite Theater- Tombola auf 150 000 DM gestiegen. Ein schöner Schritt vorwärts. Großspender sind diesmal die Firmen Siemens& Halske AG und Siemens- Schuckertwerke Ad(20 000 DM. Spendenliste Nr. 2 Altschüler mbH, Schuhhaus 2000,— DM Braun, Kaufhaus 4000,— DM Bopp& Reuther, Armaturen 5000. DM Binzenhöfer, Möbelhaus 500.— DM Binz, Tita, Fotografin 140,.— DM Esüdro, Einkaufsgenossenschaft süddeutscher Drogisten 364,50 DM Eisen-Heg 174,51 DM Eyer- Wäscherei 120. DM Fritz& Cie., Schuhhaus 2500,— DM Feurich-Keks 1500,.— DM Bucher, Büromaschinen 325.— DM 205. DM 2500.— DM 295. DM 1000,— DM 700, DM 2000, DM 250. DM 500, DM Frier, Uhrmacher Goldpfeil, Lederwaren Gerard, Büromaschinen Gerig& Co., Härtemittel Holecek, Damenmoden Kaibel, Elektro- Radio Klöckner, Eisenhandel Klinger, Möbelhaus Lindenberg& Köhler, Lebensmittel- Weingroßhdlg. 1000. DM Mannheimer Milchzentrale 360,.— DM Mannheimer Omnibus- Verkehrsgesellschaft Marcus Metallbau, Frankfurt Maeder, Metzgerei 108.— DM 300. DM 850. DM Metzger& Eberle, Herrenschneider 250,.— DM Möbel-Lehmann 750.— DM Möbel-Zahn 500.— DM Möbelhaus-Neuhaus 500,— DM Nagel& Co., Drahtmatratzen 600,— DM Oberrheinische Eisenbahngesellschaft 1000. DM Possehl, Eisen und Stahl 150.— DM Private Handelsschule Grone 1000. DM Plappert, Pelze, Nachtrag 160. DM Rhein. Braunkohlen-Brikett 500,— DM Rothermel, Möbel 500,— DM Soest& Co., Generalkonsul 300,.— DM Siemens& Halske und Siemens Schuckertwerke 20000,— DM Süddeutsche Bank 2000,— DM Schwender, Buchhandlung 186,.— DM Schaum& Plastik 1703,25 DM Urban, Gustav, Lichtpausen 280,.— DM Vögele Ad, Maschinenfabrik 1000, DM In Liste Nummer 1 war ein kleiner Feh- ler. Die Beteiligung der Dr.-Hammer- Betriebe muß richtig heißen: Dr. Hammer, Feinkost-Betriebe, Feinkost- und Konser- ven-Röbig und Funk und Weinessig- Fabrik Flonheim/ Rheinhessen(zusammen 3000 PM Sachspenden). Außer den aufgeführten Spenden sind wieder zahlreiche Einzelspen- den im Werte bis zu 100 DM eingegangen. Sie werden in Liste Nummer 3 summarisch genannt. Und noch ist des Spendens kein Ende. Das Organisationsbüro in der Tulla- straße 15(Rufnummer 4 27 55) nimmt wei- tere Sach- und Geldspenden entgegen. Es wird nach den turbulenten Faschingstagen einen Veranstaltungsplan für die acht Tom- bola-Wochen bekanntgegeben. Er verspricht allerhand und wird das sicher auch 1 klo Politik und auf„höheren Ebenen“ zu Ein- fluß kamen, so Oskar Geck, Gustav Zimmer- mann(Landesbezirkspräsident) und Ernst Roth Landrat in Frankenthal). Man muß wohl auch Anton Fendrich erwähnen, der in seinen Studien einen guten, liebevoll durch- dringenden Blick für Mannheimer Verhält- nisse bewies. Alma Würth zeichnete Por- träts von Menschen und Zeitungen, die von 1914 bis 1933 das geistige und politische Ge- sicht der Stadt formten. Da marschieren sie noch einmal auf, Adolf Grengenbach(vom Mannheimer Tageblatt), Richard Müller und Ferdinand Heime(on der Neuen Mann- heimer Zeitung), Julius Bensheimer und Heinrich Gütermann(von der Neuen Badi- schen Landeszeitung), Johann Gremm(vom Neuen Mannheimer Volksblatt und Heinrich Lintz(von der Volksstimme), deren Lebens- Werk vorzeitiger Vergessenheit anheimfiel. Aus persönlichem Erleben kann Alma Würth Namen und Begebenheiten zur Porträt- galerie der Mannheimer Zeitungsverleger beitragen, deren Erwähnung eine ver- sunkene Welt vor das Bewußtsein rückt. Dr. Gustav Jacob läßt die Mannheimer Oberbürgermeister Revue passieren. Mit Otto Beck kam 1891 der erste Verwaltungs- fachmann an die Spitze der Stadt, die bisher von Sroßen, eingesessenen Handelsherren dirigiert wurde. Die Betrachtung begreift auch die zweite Amtszeit Dr. Heimerichs ein. von der starke Impulse für eine Belebung der kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Stadt ausgingen. „Durch ihn ist das Leben unserer Stadt wie- der zu einem Ganzen geworden Wie Mannheim 1890 aussah, schildert eine Sonderseite in Wort und Bild: Mit dem Wasserturm hörte„die Welt“ auf. Erst die Gartenbau- Ausstellung im Jubiläumsjahr 1907 gaben dem Friedrichsplatz und seiner Umgebung das bekannte Gesicht, das teils durch Zerstörungen, teils durch Unachtsam- Keit teilweise wieder verloren gegangen ist. F. W. K. Waldorf-Pädagoge Schnell Ein Verdienter Kunsterzieher Gerhard Schnell, der verdiente Kunst- erzieher und Waldorf- Pädagoge starb uner- wartet inmitten der Arbeit für die inter- nationale Ausstellung„Farben und Formen“ in Stockholm. Seine Tätigkeit wurde beim Mannheimer Rundgespräch in der Kunst- halle im Oktober 1955 von Professor Hils anerkennend gewürdigt. Schnell hat auch das Mannheimer Erziehungswesen durch die Ausstellung„Kunst in der Erziehung“ reich befruchtet. Der 55jährige wurde durch eine Herztrombose auf der Höhe seines Schaffens jäh aus einem fruchtbaren kunsterzieheri- schen Wirken gerissen. Ein gütiges Geschick ließ zu, daß die Vorarbeiten zu dem Sammel- Werk„Kunst in der Erziehung“ so weit von Schnell noch geleistet wurden, daß das Buch im Herbst erscheinen kann. 1 Goldene Zähne goldener Pfalzwein und ebensolcher Hu- 7 mor geben sich bei dieser karnevalistischen Zeremonie ein fun,celndes Stelldichein: Carl Blepp, der Näürrisch- lich und zurückhaltend sind, die Ausweise gefordert. Das Resultat dieser Streife durch die Innenstadt ist erfreulich: In keinem Fall mußte ein Verstoß gegen die Jugendschutz- bestimmungen festgestellt werden. „Im Jungbuschgebiet ist das ganze Jahr über Fasching“, erklären uns die Beamten vom 3. Revier. In den Lokalen wird viel ge- raucht, getanzt und getrunken. Der Lärm ist ohrenbetäubend, an den Wänden hängen Plakate„Mord in Mannheim— Isolde Ehlert., während ein Musikautomat be- hauptet, ohne„amore“ nicht glücklich sein zu können. Die Reaktion des Publikums beim Auftreten der Polizei ist sehr unterschied- lich: Einmal bricht der Lärm urplötzlich ab, alles schaut stumm und vorwurfsvoll auf uns, sogar der Kapelle bleiben die Töne weg. Ein andermal werden die„Blauen“ mit gro- Bem Hallo empfangen und enthusiastisch zu Cognak und Bier eingeladen, was sie höflich ablehnen. Ein Haus weiter werden sie wüst beschimpft, wo anders freundlich auf den Arm genommen. Der Dienst hier ist nicht leicht, er erfordert ganz andere„Umgangs- formen“ als in anderen Stadtteilen Die Wirte versichern, sie würden schon im eigenen Interesse die gesetzlichen Bestim- mungen befolgen, und die Polizei bestätigt, daß diese Behauptungen im allgemeinen auch zutreffen. Aber auch ein ordentlicher Wirt kann sich irren. Kaum hat er die Ver- sicherung abgegeben, bei ihm würde niemals ein Jugendlicher unter 18 bewirtet, da wird schon am Nebentisch ein 17jähriger Schiffs- junge ausfindig gemacht. Ein anderer Wirt stößt— wie er glaubt— heimlich seiner hübschen Bedienung den Ellenbogen in den Rücken mit der augenzwinkernden Auf- forderung, uns einen ‚Schmus“ zu erzählen. Aber die Polizisten fordern eine Frau mit einem 16jährigen Mädchen und einem 14jäh- rigen Jungen auf, den Heimweg anzutreten. Wir stehen dann mitten im Jungbusch- zentrum und glauben, nicht mehr recht zu sehen: Es ist genau 2.00 Uhr früh, als die Polizei, im wilden Rummel einer größeren „Beize“ ein kleines Mädel entdeckt. Zwölf Jahre alt ist Helga; ihre Heimat ist ein Vor- ort Ludwigshafens. Am Arm trägt sie eine braune Handtasche, auf dem Kopf ein schräg sitzendes winziges Faschings-Hütchen aus Pappe. Sie ist ordentlich, aber für diese Kälte viel zu dürftig gekleidet. Zitternd und weinend steht sie vor uns und gibt schüch- terne, aber gescheite Antworten. Was sie hier treibe? Sie begleite den Vater! Wo der Vater sei? Er sei in einem benachbarten Lokal Spaßmacher und trage Lieder vor! Ob auch sie schon gesungen habe? Schluchzende Antwort:„Ich möcht' gern Dein Herz klopfen hören So ist das also: Da prangt— wie das Ge- setz es beflehlt— an deutlich sichtbarer Stelle das Jugendschutzgesetz an den ver- räucherten Wänden. Da steht zu lesen, daß Jugendliche unter 18 Jahren, die sich an Orten aufhalten, an denen ihnen sittliche Gefahr droht, den zuständigen Behörden zu Geküßter Bürgermeister stieg stolz in die Bütt „Humor-Goldkrone“ Carl Blepp leitete die große Prunksitzung der„Fröhlich Pfalz“ im Musensaal Mit blankgeputzten Zähnen, einem friscli „geweschenen Fals“, schwarz- buschigen Augenbrauen,, zahllosen Ahois und strahlen- der Laune eröffnete Carl Blepp, die Gold- Krone unter den Mannheimer Sitzungsleitern, am Sonntag im knallvollen Musensaal das Kkarnevalistische Prunkereignis der„Fröh- lich Pfalz“. Auf der Bühne prunkten neben dem närrischen Ministerium des Veranstal- ters die Elferräte und Prinzessinnen der Grokageli, der Viernheimer„Gemütlichen“ und des Karnevalvereins Kaiserslautern. Es War eine rauschende Fast-Nacht, die sich an das bei derlei Anlässen vorgeschriebene Mammut-Minimum von sechs Stunden hielt. Aber es wurde einem nicht langweilig dabei, weil der Fluß der närrischen Rituale er- frischend rasch dahinströmte Mit Pauken und Trompeten eröffnete der Ketscher Fanfarenzug die unübersehbare Reihe der Darbietungen. Luftballons zer- platzten, Dr. Vogel wurde mit dem Ballon des Moralhygienikers bedacht und der Bleppecarl schlug vor, ihn doch für drei tolle Tage zu lieben. Nach einem kurzen und stel- len weise auch gereimten Bajazz-Prolog des Elferrats Helmut Hartmann stieg dann als Kurt, du derfschd des melden sind. Da wird ferner verkündet, daß Jugendliche unter 16 Jahren nach 22 Uhr auch nicht in Begleitung von Erziehungsbe- rechtigten anwesend sein dürfen. Und da existieren außerdem Vorschriften über den Kinder- Arbeitsschutz, die die Mitwirkung von Kindern an Karnevals veranstaltungen der Erwachsenen verbieten. Aber: wenige Meter neben diesem Jugendschutzplakat, steht dann ein kleines Mädchen auf dem Podium eines Lokals, das gewiß nur für Er- wWachsene geeignet ist, und singt. Ein unver- dorbenes, sympathisches Mädchen, das zu Hause dem allein lebenden Vater die Socken stopft und das Zimmer sauber macht. Und der Wirt steht hinter der Theke und hört und sieht nichts davon! Publikum, Kapelle und Bedienung strafen den Wirt Lügen. Auch der „große Betrieb“ in seinem Lokal ist keine Entschuldigung. Der Vater? Ein auf Bajazzo frisierter Clown mit viel Farbe im Gesicht und einer Narrenkappe auf dem Kopf wird herbeige- holt. Er bagatellisiert und hat tausend Ent- schuldigungen, aber jenseits einer gewissen Grenze haben Entschuldigungen keine Wir- kung mehr. Vater und Tochter treten den Weg zur Wache an Es gibt Fälle, in denen die Jugend polizei- lich vor den Eltern geschützt werden muß. Ein Glück, daß diese Fälle(noch) nicht allzu häufig sind. H. Kübler Keine Zauberei: Bausteine aus der Retorte Eine Einführung in die Chemie der Kunststoffe Erst etwa 70 Jahre alt sind die Kunst- stoffe, die aus unserem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken sind. Von der Zahn- bürste bis zum Perlonstrumpf, vom Telefon bis zur kunstledernen Brandsohle in den Schuhen bestehen Tausende von Gebrauchs- gegenständen aus„organischen Großmole- Kkülen“, vom Chemiker— dem Magier un- seres Jahrhunderts—„zusammengebraut“. Und wir haben uns schon daran gewöhnt, auch Bausteine, Glasdächer und ganze Schiffsrümpfe aus der Retorte entstehen zu sehen. Kunststoffe sind Werkstoffe aus der or- ganischen chemischen Industrie, die inner- halb bestimmter Temperaturen plastisch verformt werden können und ihrem stoff- lichen Aufbau nach in die makromolekulare Chemie gehören. Was sie darüber hinaus noch sind, das heißt, wie ihr Entstehungs- weg und ihre Verwendbarkeit sich dem Fachmann zeigt, darüber klärte Professor Dr. Berger(BASF Ludwigshafen) die Mit- glieder der Absolventenvereinigung der Technischen Fachschulen bei einem experi- mentalen Einführungsvortrag über die Che- mie der Kunststoffe auf. Auf der Wandtafel in der Aula der Gewerbeschule wimmelte es bald von For- meln und fachlichen Bezeichnungen; im Saal machte sich nach einem Versuch über der Polymerisation ein unverkennbarer Fußball für den Polizeipräsidenten: erster Redner des Abends Feuerwehrhaupt- mann Hermann Roos von driwweriwwer in die Bütt, um seine„spritzigen“ Erlebnisse (wie bereits am 11. November 1955 ge- schehen) zum besten zu geben. Und dann Sing's Schlag auf Schlag: Appel und Beerle aus Schwetzingen schnuffelrutschten halb- klassisch und schräg über die Bühne, Frithjof Schröder sang warm und herzlich, die Dienst. männer Heiner und Franz aus Ludwigshafen kamen gut an, und das Amberger-Ballett zeigte tanzende Beine. Höhepunkt der ersten Halbzeit: Kurt Dehn mit seinem Mannemer Lied. Aber die zwei Herren im gelben Pulli, die aus Stuttgart herbeigeeilt worden waren — sie nennen sich Fabian und Heinemann— Waren in ihren kabarettistischen Reimereien und ihrer alleinunterhaltenden Doppel- conference durchaus nicht ohne! Nur a bis- serl zu lang war's halt.. Hernach sangen die Drei Teddys stimmungsvolle Schnulzen aus allen deutschen Gauen. Der zeitraubende Einmarsch nach der Pause wäre überflüssig gewesen, aber die kommenden Ereignisse rechtfertigten die nochmalige Prunkentfaltung: Ingeborg I. von Spielwaranien wurde mit aller gebührender prunk-Sitzungsfestes und spricht dazu die weisen Worte:„Lieber Heffele gane austrinkel“— Rechtes Bild: Ihre Lieblichkeit und Tollität Ingeborg I. von Spielwaranien, beim sten einer und Präsident der„Fröhlich Pfalz“, überreicht dem Einzug in den Musensaal, wo sie nach vorgeschriebenen Riten feier- fröhlichen Pfälzer Sänger Rurt Denn den Ehrentrunſ des Ehren- lich profelamiert wurde. Bilder: Steiger ———— Letzte BUPREBA-Meldung: Der singende Intendant Der Fasching hat bereits auf Regisseug und Verwaltungsleute übergegriffenl r Hans Schüler, der Herrscher aller M²imen, wird beim Bühnen- und Presseball an Rosenmontag den Mund aufmachen und sen Organ erschallen lassen. Neben Dr. Schüler stehen und singen! Max Baltruschat, der beliebte(nicht beleibte Operettentenor, der demnächst in Schrödesz „Hochzeitsnacht im Paradies“ Premiere am 11. Februar) singen wird; Hans Beck, det Gelenkige; Walter Pott, der BUPRERBA-Pan, und Kurt Schneider mit seines Basses Bei Leber- und Galle-, Nieren- und Blasen erkrankungen bringen Hilfe die in jahrzehnte.“ langer Praxis hervorragend bewährten Heilmittel „Biocholin-Spezial- Schirmer“(Leber, Galle, Steine, Koliken). Packung 3,80 und„Biorenin- Schirmer“ (Niere, Blase) Packung 2,50, das die Organs kräftigt und wieder zu normaler Arbeit ankegt, Nur in Apotheken! Kostenlos: Interessante Bro. schüre„Heilkräfte der Natur“ durch Bio- Schirmer, 5 Kempten, Allg. „Anzeige Grundgewalt. Begleitet werden die Herren von dem Musikaltrio„Los Surados“, beklel. det sind sie mit Kostümen, und zu Gehör bringen sie— in einer Uraufführung— den BUPRERA-Song 1956, für dessen Text ein Herr von der Presse die gesamte Verant- wortung herumträgt. Die Musik stammt von Alfred Schaaf-Ovejero(Los Surados), de: Refrain wird morgen veröffentlicht und sol vom pp. Publikum gefälligst mitgesungen werden. Noch sieben Tage. hub „Anilin-Geruch“ breit. Dr. Berger hatte eins ganze Reihe von Kunststoff gegenstände und bei der Kunststofferzeugung verwen- deten Chemikalien mitgebracht und erläu- terte an diesen Beispielen die Eigenschaf. ten der warmbärtbaren und warmform- baren Kunststoffe. Er machte mit Vor- und Nachteilen der Phenol- und Harnsteffharze (aus denen man Deckel, Thermosflaschen- kappen, Schalterhauben usw. herstellt) be- kannt, ging auf die Verwendung der Harz. leime zur Baumaterialien-Gewinnung ein. Der Laie staunte darüber, daß aus den Grundelementen der Nylon- und Perlon- strümpfe auch Zahnräder, Dichtungsplatten und Abschleppseile verfertigt werden. Ein interessanter Vortrag, dessen Gegenstand nicht nur für Fachleute wissenswert war. ils Kripo-Direktor bittet um Termin in Kapital verbrechen f Kriminaldirektor Riester wurde von einer anonymen Person schriftlich gebeten, u einem neutralen Ort zu kommen. Dort habe ihm der Unbekannte wichtige Aufschlüsse über ein Kapitalverbrechen zu machen. Leider kam der am 3. Februar aufgegebene Brief verspätet an, so daß der Kripodirektor auf diesem Weg den Unbekannten um eine neue Zusammenkunft bittet.(Schriftlich ger, telefonisch.) f Feierlichkeit proklamiert und„manuell! von Carl Blepp den tosenden Massen vorgeführt. Vom ehrwürdigen Pergamente verlas sie ihre Regierungserklärung und schritt dann graziös zur Ehrung des derzeitigen Mann- heimer Stadtoberhauptes. Es gab einen Hausorden, einen Kuß und zahllose Tuschs der unermüdlichen Kapelle Kühner; es gab eine Ernennung zum„Bürgermeister der Volkstümlichkeit“ und das große Präsiden- tenwort:„Wir danken für Ihre Mitarbeit Herr Bürgermeister, und wir danken auch für das, was Sie nicht getan haben!“ Sichtlich ge- und angenehm berührt Klet. terte Jakob Trumpfheller, narrenbemützt und strahlenden Blicks in die Bütt:„de mehr wir verlieren, desto mehr gewinne die Karnevalvereine an Boden!“ Die Verein, gung der Pfälzer Narren von rechts- und links des Rheines sei gelungen— ohne komplizierte Länderneuregelungen,„un im Jubiläumsjohr werre Köln un Mainz blaß werre vor Neid!“ Narhallamarsch, Beifall, Orden und Ahoi Alle, alle wurden sie geehrt, die Präsl. denten der Gastvereine, der Chef von Carl Blepp(der unzählige karnevalistische Tele, fonate über die Firma freudig toleriert hatte), der Ehrenmarschall der Ranzengarde Robert von Seeger, Kapellenchef Frans Kühner und Rosengarten- Dekorateur Forth. Der Kaiserslauterner Präsident brachte zwel von sechs Nationalspielern handsignierte Fußbälle mit und unterstrich die„Sport- kreundlichkeit“ der Mannheimer Polizel. Einer der Bälle flog, von Blepps Meister- hand geworfen, durch den Saal, Woſ ihn Dr. Leiber im eleganten Hechtsprung auffingg 1 7 1 Das nächste Aufgebot an Büttengewalti⸗ N gen brachte Walter Sohn in einer mark erschütternden Damenrolle, Heini Roth als 7 Sträkling 111, der weniger markerschütternd War, Karlheinz Krück vom KV Kaisers, lautern, und aktuelle Gesänge— mit viel Witz und ausgezeichnet serviert— vum Walter(Sohn) un vum Fritz(Mauch). Z wel Matrosen beantworteten Fragen musikalisch, das Amberger Ballett kam hawaienisch,&. Werner Schneider alias Pipsi Canari War zum Brüllen komisch, und Wolfgang Zebe- däus Diesel wühlte fleigig im ältesten Fa- schüngskulturgut der Altvorderen. Groß- artig— wenn auch wieder etwas zu lang der Schlußpunkt von Fabian und Heine- mann: eine politisch-kabarettistische Fare, die auf— es sei ihnen verziehen, weil es So gut war— Theo Blanks Soldaten. Um 0.11 Uhr schwang Carl Blepp zum letztenmal das Zepter und schritt mit seinen Mannen und Gästen müde, aber zufrieden, in den Bierkeller hinab. Er durfte zufrie- den sein, das volle Haus war es auch, und das nächste Mal werden es bestimmt nur künf Stunden sein. Hoffen wir Max Nix * * Nr.! Seite Nr. — N Nr. 31/ Dienstag, 7. Februar 1956 M A N N H E 1 M Es geht um einen guten Heimatatlas Südwestdeutschlands: ant ** N egisseun b Am andern Ufer ist die Welt keineswegs zu Ende wal Heimatgeschichtliche Kartenwerke gedeihen durch Zusammenarbeit besser/ 60 Geographen tagten und sel Heimatgeschichtliche Kartenwerke sind lands sind Uebersichtskarten im Maßstab lands bezieht natürlich die Kurpfalz ein; die 1 Singen etwas sehr Wertvolles: Professor Dr. Hektor 1:1 000 000 geplant(einzelne könnten im Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte und das 0 u Ammann(Wirtschaftshochschule Mannheim) Maſstab 1.500 000 beigegeben werden). Ge- Wachstum der Industriegebiete könnte nicht Schon hat am Sonntag die Pfälzische Gesellschaft prüft wird aber noch, ob der Maßstab sinnvoll dargestellt werden ohne Absehen 1118 öden, zur Förderung der Wissenschaften und die 1:600 000„besser“ wäre(obwohl leichteres von Ländergrenzen und„Ausfüllung bis zum niere an) Kommission für geschichtliche Landeskunde Umrechnen in Kilometer und handliches Kartenrand“. Der lebhafte Gedankenaus- Baden- Württemberg„an einen Tisch ge- Format gefordert sind). Für den Pfälzischen tausch der Gelehrten überzeugte davon, daß bracht“. Die Pfälzer bereiten eine verbes- Heimatatlas wünscht Professor Dr. Christ- ein isoliertes Vorgehen der beiden Gruppen gerte Neuauflage ihres vergriffenen Heimat- mann(Kaiserslautern) die Maßstäbe 1.300 000 nicht zu verstehen wäre. Dabei kamen u. a. atlasses vor und die Baden-Württemberger und 1:500 000, Die Abstimmung aller Ar- Studienrat E. Baumann(Speyer), Gesandter sollen zum ersten Male ein heimatgeschicht- beiten beginnt also bereits bei den Absich- a. D. Braun von Stumm Grebach), Studien- üches Kartenwerk bekommen: Diese Arbei- ten. Staatsarchivdirektor Dr. Müller(Stutte rat Pr. Gugumus Ludwigshafen), Pfarrer — 1 ten sollten nicht nebeneinander her und an- Zart), Professor Pu. Overbeck(leldelbers) Pr. Kaul(Gommersheim) und Oberregie- e Oreen einander vorbei laufen, sondern unter glei- und Professor Dr. Ammann kamen ausführ- rungsrat Dr. Kluge(Stuttgart) mit wert- it anregt chen Voraussetzungen gewonnene und ver- lich auf Nachteile der Inseldarstellungse vollen Erfahrungen und Anregungen zu Dunne kleichbare Ergebnisse zeitigen. S0 laßt sich aber auch auf enorme Schwieriskeiten für Wort. 5 f. W. Kk. Schirmer, laienhaft das Anliegen umschreiben, das die„Ausfüllung bis zum Kartenrand zu Aus dem Polizeiberiehit: etwa 60 Geographen und Geschichtsforscher ee Trotzdem: Zur Not läßt sich be. 5 a — dier zusammenführte. Ihr„Tisch“ stand im reiten, daß der Historische atlas der V g 5 15 e Heue] blichtdurchfluteten Aufenthaltsraum der Wirt- Singet, dchtehflet, Anseldarste langt fes ergewaltiger blieb ungerührt „ behlel. hakt hoctrckane also im 5 1255 1 e e Trotz vieler Tränen 1 1 R e eee 5 Verarbeitung deutscher Anschlüsse verzich- Vollkommen ungerührt blieb ein 32jäh- Jert* d damit an einer für ihr Beginnen be- tet. Deutsche Binnengrenzen sollten diese riger polnischer Staatsangehöriger, als ihn 5 0 en Stätte 8 Schwierigkeiten nicht bieten, die Professor ein 15jähriges Mädchen weinend darum bat, 1 Solle File U Dr. Christmann so anschaulich schilderte. doch von ihr abzulassen. Der brutale Pole 105 von. 17285 N 0 0 55 Aus Erfahrungen mit dem Pfälzischen Ge- ließ sich nicht beirren und vergewaltigte Os), det und Ende 7 as Jer schichtsatlas wünschte er nur einige wenige das Mädchen. Er hatte sich in das Zimmer und soll weilige andere Ufer kartographisch als„un- gesungen erforschtes Gebiet“ gelten oder sollen Kar- tenbilder ineinandergreifen wie das Leben? Hub Die Antwort ist nicht selbstverständlich und nicht leicht: Für den Geschichtlich- Das Programm für den Geschichtlich- landeskundlichen Atlas Südwestdeutsch- Landeskundlichen Atlas Südwestdeutsch- Orte! Karten, also keine Spezialisierung, nur da- des Mädchens heimlich eingeschlichen und durch ist Brauchbarkeit für Leben und Un- ihr den Mund zugehalten, so daß sie nicht terricht gewährleistet. rufen konnte. Die Polizei nahm ihn fest. Wegen Füllhalter festgehalten Beim Diebstahl eines Füllhalters in einem f a Kaufhaus wurde eine 52jährige Frau fest- Filmspiegel genommen. Die Körper- und Wohnungs- 7— 2 durchsuchung förderte Waren im Werte von 2% Cuitrys Denkmaschine ersetzt das Herz 638 Merle ans Tageslicht, die alle aus Waren. nständen 5 5 5 5 8 hausdiebstählen herrührten.— Nicht viel 9e„Das Scheus al“ in den Alster-Lichtspielen in Originalfassung weniger tüchtig war eine Gsterreichische d erläu- Sascha Guitry hat sich für den Vorspann lich— alles in einem. Es stimmt, was Guitry Hausgehilfin. Zwei Damenröcke, Schuhe, genschal. dieses Films einen neuen Trick einfallen las- im Vorspann sagt: Simon ist einer der größ- Wäsche und Schmuckwaren im Wert von 5 5 5 5 rmform- sen: Er geht reihum zu den, Mitarbeitern ten Darsteller. Aber seine Gabe zur Inter- etwa 150 Mark wurden bei ihr gefunden. Lionel Hampton eme der großen Vertreter der Jaꝛz- Musik im Swing-Stil gastiert Vor- und gratuliert und dankt ihnen für hervorragende pretation von Menschen ist mißbraucht wor- Als vermutliche Mittäterin nahm die Kri- P am Donnerstagabend, 20 Uhr, zum zweiten Male im Musensaal. toffharze Leistungen. Damit unterstellt uns dieser den, weil die ihm zugedachte Rolle aus dem minalpolizei eine Landsmännin der Diebin Der„Hamp“— ein hervorragender Vibraphonist— ist ein unerhört vitaler Musiker. Be- flaschen. schlaue Theater fuchs, daß sein letztes Film- Gehirn Guitrys entsprang. Dieser Simon im fest. kannt wurde er schon in den enddreißiger Jahren, als er mit Count Basie und anderen ellt) be. Opus ein Meisterwerk sei. Um es gleich vor- Eilm lebt nicht, er agiert und spricht Guitry. Licht am Tag— Frau war tot Größen des Jazz in Benny Goodmans- Formationen spielte. Hampton gründete dann eigene er Harz. wegzunehmen:„Das Scheusal“ ist kein Mei- Die übrigen Schauspieler sind auch gute bis Nachbar einer 61jährigen Frau bemerk- Orckester. Er ist nicht nur Sing- Musiker, sondern zugleich Vertreter des Harlem qumbs, ung ein. sterwerk. Es ist ein brillant angelegter Film, große Klasse— ausnahmslos. ten brennendes Licht am hellichten Tag in dies bedingte relative Krisenfestigkeit seiner Kapellen. Das Publikum von Harlem hält aus den mit einem Feuerwerk witziger, geistreicher Guitry hat seinem Cilm-) Publikum eine ihrem Zimmer. Die verständigte Polizei seine Söhne auch in Notzeiten hoch. Unser Bild zeigt Lionel Hampton mit seiner Gattin Perlon- und kluger Dialog- und Regietricks. Leider Ohrfeige versetzt. Man verläßt den Film völ- drang ein und sie fand die Frau tot im Bett. Gladys nach der Ankunft in Amsterdam, von wo aus er seine Europa-Tournée startet. gsplatten aber ersetzt(wenigstens hier) Guitry das lig ratlos, und erst langsam dämmert es, Es wird angenommen, daß sie einige Stun- 5 den, En! Herz durch solche Tricks. Statt wahrer Lei- welche Mittel dieser Theatermeister hier den vorher an einem Herzschlag starb. 5. e genstanl] denschaften Surrogate. Statt Gefühl Miß- eingesetzt hat. Chaplin hat sich in seinem Veteitelte Flucht in die Lexion Termine 3 eitsgemeinschaft„Die Erziehung War. il achtung vor der Kreatur. Das große An-„Monsieur Verdoux“ auch gegen die ver- a N 5 5 3. 1 1 f 18 treif yvandelt Guit 5555 g Mit 21 Jahren wollte ein Mann in die lub berufstätiger Frauen: 7. Februar. 20.00 Verein für Naturkunde: J. Februar, 20. Ubr: liegen dieses Streifens verwande uitry knöcherte Justiz aufgelehnt. Auch er macht f 15 5 a 0 5 5 Wirtschaftshochschule, Vortrag von Professor ermin muuerst unmerklich, dann immer deutlicher zu sich über den Tod manchmal lustig. Aber bei Fremdenlegion flüchten, um sich der Straf- Uhr, Biologiesaal Tullagymnasium. Filmvor- 1 ne e a ö 3 3 todt 15 45175 8 2 18151 verbüßung zu entziehen. Wegen Diebstahls führung:„Das Hamsterrevier“,„Tiergärten der 5 r S e einer spassig wirkenden und doch todtrauri- Chaplin steckt das Herz dahinter. Bei Guitry 92 Nordsee“ Die Spechte“ Gesamtdeutscher Block Block der Heimat- . Farc ist es ine Denkmaschine J. Hesse und Betrugs hatte er zehn Monate Gefäng- Nordsee»Die, pechte“. 5. esamtdeutscher ock/ Blo 10 3 gen Farce. es nur eine Denkmaschme. Hess nis erhalten. Die Polizei bekam jedoch recht- Zentralverband der Arbeitsinvaliden und vertriebenen und Entrechteten 7. Februar, 1 Warum tut Guitry das? Warum belügt er Capitol:„Drei Stunden Zeit“ zeitig Wind von seinen Absichten und kam* e A e e N Vescenene, 2 2 1 f 7 3„ 75. 5 7 8 1 5 3* ort habe ich und uns? Darum: Er will der alte Guitry Diese Geschichte von einem, der auszog, ihm zuvor. Reichsbund, Neckarau: 7. Februar, 20 Uhr, Das ganze Deutschland, Freiheit und soziale kschlüsse sein, mit seinen intellektuellen Kapriolen, sich zu rächen, will mehr sein als nur ein 5 2 Lokal„Engel“, Generalversammlung. Gerechtigkeit“. machen. mit denen er so oft entzückt hat. Aber es Abenteuerfilm. Regisseur und Drehbuch- Wohin gehen Wir? Junghandwerkerschaft: 7. Februar, 20 Uhr, Abendakademie: 7. Februar, 20 Uhr, Kunst- gegebene kommt ein neuer, unangenehmer Guitry zum autor bemühten sich, neben oberflächlichen D*.„Kanzlerecke, S 6. 20, Vortrag von Prot. Pr. K. halle, Vortrag von Jean Gebser, Bern:„Mensch direktor Vorschein, der sich über einen sorgsam ger Spannungseffekten menschliche Konflikte 5 3 Mayer:„Mitarbeiter im Handwerksbetrieb“. oder Apparat im modernen Staatl. . planten Mord lustig macht. Das geht zu Weit. Ber 8 Massen chen die die Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.15 Uhr:„Nymphaea“, Verein für Aquarien- und Ter- Deutscher Naturkundeverein— Photogra- um eine Denn wäre es ihm ernst gewesen mit der von ie 5 e 8„Martha“(Miete G, Th-G. Gr. G, freier Ver- rarienkunde: 7. Februar, 20 Uhr, Lokal„Arion“, phische Arbeitsgemeinschaft: 7. Februar, 20.00 lich aer im aks Korn genommenen Fragwürdigkeit Problematik um willkürliche Vergeltung kauf); Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.15 Uhr: Uhlandstraße 19, Jahreshauptversammlung.— Uhr, Wohlgelegenschule, Vorführung, von 9— 1 hätte nicht 3 glaubhaft darzustellen, Ueberzeugend ist das Dona Rosita“(Miete O Gr, II, Th.-G. Gr, O). 11. Februar, 20.11 Uhr, gleicher Ort, Kappen Color- und Stereo-Aufnahmens Leitung: E= W. ere rchtsdn 1 80 0 8 950 und nicht gelungen. Die guten Ansätze bleiben Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institut abend. Schönemann. 15 85 5 hafte Richter, vertrottelte Staatsanwalle und immer wieder stecken, aber man hat hand- 20.00 Uhr: az und die neue Musik“. BDB, Arbeitskreis Baumeister, Architekten Wir gratulieren! Peter Rettig, Mannheim: keige Verteidiger gezeichnet und dem Ge- werklich sauber gearbeitet, auch wenn man Filme: Planken:„Drei Mädels vom Rhein“; und Ingenieure: 7. Februar, 20 Uhr, Lokal Neckarau, Rainweidenstraße 28 wird 78 Jahre spött anheim gegeben. sich mit der Problemstellung übernahm und Alster:„Das Scheusal“; Capitol:„Drei Stunden„Zwischenakt“, B 2, 12, Monats versammlung. alt. Berta Falk, Mannheim, Kalmitstraße 5 5 8 R 3 e Due. Zeit“; Palast:„Rauchsignale“, 22.20 Uhr:„Der Deutscher Camping-Club: 7. Februar, 20 Uhr, begeht den 81. Geburtstag. Friedrich Ziegler, Was Sascha Guitry 2 8 Sissel 925 3. 5 Weg nach Bali“; Alhambra:„Familie Hessel- Kutscher-Stube im„Neckartal“, T I, 5-10, Tref- Mhm.-Feudenheim, Vorkstraßge 12, vollendete Dialogautor gelungen ist, Wiege weniger Ambitionen nach„Höherem sedreht. Dana bach im Urlaub“; Universum:„Orient-Expreß; fen der Tischrunde. das 65. Lebensjahr. Philipp Kochenburger, schwer. Michel Simon trägt die Hauptrolle Andrews und Donna Reed sind die Haupt- Kamera:„Keinen Whisky mehr für Calla- Freundeskreis der Waldorfschul- Pädagogik: Bäckermeister, Mhm.- Neckarau, Germania- des Scheusals; er ist liebenswert und wider- darsteller. Ila ghan“; Kurbel:„Feuerkopf von Wyoming“. 7. Februar, 20 Uhr, Industrie- und Handels- straße 57, kann 25. Geschäfts jubiläum feiern. ell“ von geführt.— las alt 1— nn. Zum 6. Geburtstag PARIS H Tele iN MA MMR EIN elec SSS Mann- 5 0 3——— einen 5 gratuliere ich meiner Mutter, 0 GELEH ROYAL ist das Geheimnis Male 8—— »Tuschs Frau Berta Falk, Kalmitstr. 27. 118 der Bienenkönigin. Nutzen auch Sie 2 3 es gab recht herzlich und wünsche ihr 12 die lebensfördernden Eigenschaf- 1555 der 8 5 5 noch recht 28 ten, die naturgebundenen guten f ö oft einen Walzer tanzen. Kräfte von GELEE ROYALE— räsiden- 10 natürliche Schönheit u. blüten- itarbeit, N Hans Falk, 1 MN 0 reine Frische der Gesichtshaut „ sind Ihr Gewinn! en auch 46 0 Soschätts- Amelgen ö 4518 E RLM irt Klet⸗ 5 bemütat ane e N 9 Ammann inne die al 3 Pariserin berät Sie persönlich am 8. und 9. Februar 1956 in 1 eini- Parfümerie Hans Kocher, Mannheim, M 7, 11—13, und am 10. un 15 4 Arbeltsanzüge u. Kombinationen 11. Februar 1936 im Salon Kirschner, Mannheim, T 3, 9. 8 Un — ohne 8 1, 10 Tel. 52373 1 für heim! „un 5 Transporte- Umzüge bill. 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Nach einem Sroßen Festzug, an dem die Narrenvereine aus Bad Mergentheim, Lauda, Tauber- bischoksheim, Schweinberg, Hardheim, Wall- dürn, Buchen, Hettingen, Adelsheim, Amor- bach und Töttingen teilnahmen und bei dem sehr oxiginelle Gruppen und Wagen zu sehen waren, fand eine Prunksitzung in der neuen Turnhalle statt, die sich angesichts des Andrangs der vielen Zuschauer als viel zu klein erwies. In einem über zweistündi- gen Programm brachten die besten Bütten- redner des badischen Frankenlandes die Stimmung auf Hochtouren. Mit einem Prin- zenball am Abend in der Turnhalle, der Wieder mehr als tausend Besucher sah, fand das Treffen, das als Höhepunkt der Fast- nacht im nordbadischen Raum gilt, seinen Abschluß. Hemmschuh auf den Schienen Rottweil. Der fahrplanmäßige, zwischen Tuttlingen und Rottweil verkehrende Schie- nenomnibus der Bundesbahn fuhr bei der Einfahrt in ein Ueberholungsgleis beim Bahnhof Wurmlingen auf einen Hemmschuh Auf, der von einem Unbekannten auf die Schienen gelegt worden war. Der nur mit geringer Geschwindigkeit fahrende Schienen- bus konnte zum Stehen gebracht werden, ehe Personen- oder Sachschaden entstand. Nach dem Täter wird noch gesucht. 19 jähriger fuhr Amok Ulm. Ein Menschenleben hat ein 19jähri- ger junger Mann auf dem Gewissen, der mit einem Personenwagen, den er sich un- rechtmäßig angeeignet hatte, durch Ulm raste. Bei der Wallstraßenbrücke wurde der Wagen wegen zu hoher Geschwindigkeit aus der Kurve getragen und geriet auf den Bür- Sersteig. Dort fuhr der Wagen ein Ehepaar an, Wobei die Frau über die Brückenab- schränkung auf die Gleisanlagen geschleu- dert wurde und lebensgefährlich verletzt lie- gen blieb. Der Mann kam mit leichteren Ver- letzungen davon. Das nächste Opfer war ein Alterer Mann, der auf dem Bürgersteig ging. Er wurde zu Boden geworfen und starb kurz nach seiner Einlieferung ins Kranken- Haus. Der 19jährige Fahrer, der, wie sich später herausstellte, keinen Führerschein besaß, fuhr mit dem Wagen davon, ohne sich um seine Opfer zu kümmern. Einem Pas- Samnterl, der rechtzeitig vor dem heranrasen- den Fahrzeug zur Seite springen konnte, ge- lang es, das Kennzeichen des Fahrzeuges Festzustellen. Kurze Zeit später konnte die Polizei den rücksichtslosen Fahrer ver- haften. Anklage gegen Polizeichef Ulm. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den eiter der Ulmer Polizei Polizeirat Otto Rall, wegen zweier Vergehen der Körperver- Ietzuuig im Ant und eines fortgesetzten Ver- Sehens des Fahrens ohne Fahrerlaubnis An- klage bei der Großen Strafkammer des Laridgerichts Ulm erhoben. Nach Mitteilung der Ulmer Staatsanwaltschaft wird Rall be- schuldigt, im Jahr 1952, als er noch stellver- tretender Leiter der Polizeidirektion war, einen im Dienst befindlichen Polizeiober- Wachtmeister in aller Oeffentlichkeit zwei- mal mit der Faust zu Boden geschlagen zu haben. Die zweite Körperverletzung im Amt Soll sich im Dezember 1955 in den Amts- raumen der Polizeidirektion abgespielt Haben. Rall griff damals seinen Stellvertre- ter an. Wie aus der Anklageschrift ferner hervorgeht, soll Rall in etwa 20 Fällen einen Kraftwagen selbst gesteuert haben, obwohl die Hamburger Polizei am 17. Oktober letz- ten Jahres den Führerschein des Polizeichefs einbehalten hatte und durch Beschluß des Amtsgerichts Hamburg-Harburg vom 21. Ok- tober 1955 der vorläufige Entzug der Fahr- erlaubnis ausgesprochen worden war. Wohnhaus wurde geräumt Stuttgart. Wegen eines Gasrohrbruchs mußte in der Nacht zum Samstag in der HKalkofenstraße in Stuttgart- Feuerbach ein Wohnhaus vorübergehend geräumt werden. Aus einer Rohrleitung, die infolge der Kälte gebrochen war, drang Gas in das Haus ein. Die Gefahr konnte bald behoben werden, die Gasleitung wurde instandgesetzt. Die Technischen Werke Stuttgart haben am Samstag in einer Mitteilung die Bevölke- rung darauf hingewiesen, daß infolge der an- Baltenden außerge wöhnlichen Kälte und der damit verbundenen Bewegung des Erdbodens mit Brüchen an Gas- und Wasserleitungen gerechnet werden müsse. Zu dritt auf Solomaschine Tübingen. Ein mit drei Personen besetztes Solomotorrad fuhr vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit und Ueberbelastung bei Frommenhausen gegen einen Randstein. Bei dem Unfall wurde ein 18 jähriges Mäd- chen aus Bad Niedernau getötet, während der Fahrer und der zweite Beifahrer, zwei 20 jährige Männer aus Hirrlingen, schwer Verletzt in die Tübinger Klinik gebracht Werden mußten. Neue Kreisgruppe Europa-Union Baden-Baden. Unter der Mitwirkung des Stellvertretenden Landesvorsitzenden Schin- Zinger hat sich in Baden-Baden die Kreis- Sruppe der Europa-Union neu konsolidiert. Als erster Vorsitzender wurde von der Mit- Slieder versammlung einstimmig Dr. Buß, Syndikus der Produktenbörse Mannheim, der in Baden-Baden seinen Wohnsitz hat, ge- Wählt. Mitglieder der französischen Europa- bewegung sicherten durch ihren Sprecher, den Delegierten See, ihre aktive Mitarbeit zu. Eine erste Begegnung deutscher und französischer Jugend fand bei einem Emp- fang mit anschließendem Ball statt, der vom Oberkommandierenden der französi- schen Streitkräfte, General Noiret in Ba- den-Baden veranstaltet wurde. Das bis- herige französische Soldatenheim wird als künftiges Haus der Jugend weiteren Zu- sammenkünften zwischen Jugendlichen bei- der Nationen dienen. Ha. Mut zur Tat und keine Taten Vorläufiger Schlußstrich unter Kasseler Theaterbau-Streit Kassel. Die Schweinwertfer sind auf Spar- licht geschaltet. Kassel, 1955 im Mittelpunkt nicht nur der Ereignisse„Documenta“ und Bundesgartenschau, sondern auch des gar nicht erfreulichen Theaterbau- Skandals (Mannheimer Morgen“ vom 21. Mai 1955) kommt allmählich zur Ruhe. Das ist eine Ruhe, nach der kein Sturm mehr zu erwarten ist. Man resigniert und schaut ein wenig neidvoll nach Münster, wo das neue Haus Spielfertig und vielgelobt dasteht. Nach 20 Monaten Bauzeit. In Kassel steht nach etwa 3 jähriger Planungszeit ein bau- fertiges und auch baureifes, jedenfalls aber genehmigtes Modell. Es ist das dritte seiner Gattung und stammt von Paul Bode. Nach diesem Modell soll nunmehr gebaut werden. Der Beginn der Erdarbeiten wurde für Ende April angekündigt. Ueber das Datum der Er- öffnung lieg man vorerst keine Prognosen abgeben, und über die etwas leidige, pein- liche Kostenfrage schweigt man sich zu- nächst gleichfalls aus. Die Veröffentlichungen, die diesem einst- weiligen Schlußstrich vorangingen, füllen bereits Bände. Die Ueberschriften waren theatralisch und die Argumente scharf. Mit Recht. Das hat sich bisher ereignet: Unter 130 Entwürfen wurde im September 1952 das Theaterprojekt Scharoun-Mattern von einer Jury aus international bekannten Fachleuten für preiswürdig erklärt(Modell Nr. 1). Zur Grundsteinlegung kam es am 15. Oktober 1954, wobei fatumgläubige Beobachter mit einem gewissen Gruseln bemerkten, daß der Wind, der die mutigen und fortschrittsträch. tigen Worte des Ministerpräsidenten Zinn in die Weite streute, auch die Fahnen zerriß, die den Bauplatz umstanden. Am 19. Dezember fanden sich auf dem Baugelände in geringer Tiefe bauhemmende Bode tat's für sieben Millionen. Als die Oef- fentlichkeit in der Landtagssitzung vom 5. Oktober 1955 davon erfuhr, waren 1,5 Mil- lionen für Planungsarbeiten und ein wenig Buddelei im Erdreich bereits ausgegeben, obwohl nicht mehr zu erblicken war als ein Bauzaun. Führende Publizisten, Politiker und anerkannte Fachleute wie die Architek- ten Eiermann(Karlsruhe), Krämer Graun- schweig), Kühn(Aachen), Pölzig Berlin) und Pabst Darmstadt) gaben ihr Votum für das Proqekt Scharoun-Mattern. Indes: Es war vergeblich. Es war weder eine endgültige Entscheidung für den„Bodeplan“ gefallen noch irgendeiner der in opportunen Momen- ten an die Oeffentlichkeit geschobenen Ein- weihungstermine eingehalten worden. Man sprach vom Mai 1955, vom Frühjahr 1956, von Weihnachten 1956. Jetzt spricht man nicht mehr davon. Man wartet nur. Auch über die Kostenfrage wird nicht ge- sprochen, die nach der Rede des hessischen Finanzministers Tröger allein den Ausschlag gegeben hat, als es darum ging, den beispiel- haften Entwurf Scharoun-Mattern zu ver- werfen. Man erklärte jedoch, die Baukosten seien„allgemein“ gestiegen. Unter der Hand spricht man heute von neun bis zehn Mil- lionen für das kleine Haus mit 450 und das große mit 950 Plätzen. Das Modell Nr. 3, das nunmehr vom Kabinett des hessischen Landtages gebilligt wurde, ein klar gegliederter, übersichtlicher Bau, dessen einzelne Abschnitte sich klar 5 erkennen lassen: Foyer, Zuschauerraum, Landesdurchgangslager II anlagen umgeben sein. So soll das Kasseler Theater aussehen Nach langen Schwierigkeiten wurde nun der dritte und letzte Plan für den Neubau des Kasseler heaters geboren. Er sieht neben dem Großen Haus mit 950 Sitæplätgen Noch ein Kammerspiel- Theater mit 450 Sitzplätzen vor und soll ringsum von weit flächigen Grün- „Man mußte damals improvisieren“ Gericht drückte ein Auge zu/ Urteil im Sedan-Kasernen-Prozeß Ulm. Der Prozeß um die Vorgänge im Ulm Sedans- Hauptbühnenhaus, ist Paul Bodes auf Wunsch Kaserne, der in den letzten Wochen die des Bauherrn in Einzelheiten abgeänderter Oeffentlichkeit stark bewegt hat, ist am Entwurf. Er wurde von einer Kommission, Samstag mit der Urteilsverkündung abge- die aus namhaften BDA- Architekten be- schlossen worden. Der Hauptangeklagte, der wurden vom Gericht freigesprochen. Dig Strafkammer stellte fest, daß der Vorwurf, Melinkski habe durch eine unzulässige Er- höhung der Verpflegungssätze, das im Lager mitverschuldet, unbe- gründet war. Allen Angeklagten, mit Aus- entstandene Defizit stand, überprüft. Die Bauaufsicht ist einver- standen. Kassel beruhigt sich wieder. Anlaß stehen bereits zum großen Teil unter Wasser. Der öffentliche Notstand wurde verkündet. Einheiten des Bundesgrenzsckhutzes sind mit Pontons und Schlauchbooten dabei, die am Ufer gelegenen Häuser zu räumen. Kasematten einer alten Befestigung, und zum Jubel ist für niemanden: nicht für die am 25. April 1955 sahen staunende Kasseler Kreise, die ein restauratives Theater haben Bürger Modell Nr. 2, von dem bekannten wollten und nun ein im Sinne des„Wirt- Architekten Paul Bode unter verschwiege- schaftswunder- Stils“ modernes Theater be- nem Auftrag der Landesregierung entworfen kommen, und schon gar nicht für jene, denen und erplant. Der Skandal war geboren. Das die Worte des Ministerpräsidenten Zinn von heitere, fast musikalisch sich in die Land- der Grundsteinlegung zum Scharoun-Mat- schaft am Auehang fügende Theater Scha- tern-Theater noch im Ohr klingen:„Eine roun-Matterns wurde für unausführbar er- Regierung muß Mut zur Tat gaben und klärt. Da seien vor allem die Kosten, die sich nicht einfach den bequemsten Weg einschla- durch die Gründungsschwierigkeiten ver- gen. Dieses Theater ist eine Tat.“ Nun hofft Srößern würden(insgesamt 8,3 Millionen). man, daß sich etwas tut. A. N. Bergungsarbeiten stark behindert Donau- Hochwasser in den Straßen von Vilshofen gefroren Vilshofen. Die Wassermassen der Donau, baren Mittel auf den Bau von Verbindungs- die große Teile der niederbayerischen Stadt dämmen. Vilshofen überschwemmt haben— wie wir Es ist nunmehr geplant, mit drei Eis- bereits gestern meldeten— und zahlreiche brechern an der Staustufe Kachlet, etwa Häuser teilweise bis zum ersten Stockwerk 20 Kilometer stromabwärts, die aufgetürm- umspülen; sind in der Nacht zum Montag ten Eismassen zu durchbrechen und dem größtenteils zugefroren. Dadurch können die Wasser auf diese Weise einen Abflug zu fleberhaft arbeitenden Einheiten des Bun- schaffen. Eine Sprengung des Eises an dieser desgrenzschutzes, der bayerischen Bereit- Stelle ist wegen der Gefährdung des dort schaftspolizei und amerikanischen Pionieren liegenden Kraftwerks nicht möglich. mit Kähnen und Schlauchbooten ihre ver- Der strenge Frost in Niederbayern mit Sor gungs- und Bergungsarbeiten nicht mehr Tiefsttemperaturen von 15 Grad in der Nacht fortsetzen, Sie verwenden daher alle verfüg- zum Montag hat zwei weitere Todesopfer 1 gefordert. Bei Regen brach ein neunjähriger Junge durch das Eis und ertrank, und in der Nähe von Regensburg wurde ein 38 jähriger Mann erfroren auf der Landstraße aufge- funden. Hinterzarten. Das Präsidium des Verban- des der Deutschen Fremdenverkehrsverbände beschloß auf einer Tagung, die am Samstag in Hinterzarten(Schwarzwald) unter Vorsitz (Frankfurt), stattfand, sich für eine beson- verkehrsorte einzusetzen. Das Präsidium hält es für erforderlich, daß in Heil- und Kur- die Läden am Samstag bis 20 Uhr offen blei- werden. Nach Möglichkeit soll auch an den Saison zu fördern. Die Bedeutung der unbemannten Internationale Tagung für Staustrahl- und Raketentriebwerke in Freudenstadt Freudenstadt. Bundesverkehrsminister Dr. des nächsten Haushaltsplanes endlich ein- noch militärischen Zwecken, doch würden sie Gewisse Pläne des Amtes Blank .. bereiten den Fremdenverkehrsverbänden Sorge/ Tagung in Hinterzarten orten und anderen Fremdenverkehrsorten Pläne des Amtes Blank in Norddeutschland 5 5 45 5 15 a geben hierzu Veranlassung, wie Oberstadt- von Erdl und Erdgas im dritten Viertelſa 5 ben und daß an mindestens 22 Sonntagen im direktor Lotz Braunschweig) vor der Presse 1955 in Rheinland-Pfalz hat in den verschie- Jahr je fünf Stunden die Geschäfte geöffnet mitteilte. frühere Küchenverwalter des Lagers Walter nahme von Franke, wurde gegen die Zah- Franke, wurde wegen Untreue, Amtsunter- lung von Geldbußen von 100 bis 1500 Mark schlagung, passiver Bestechung, Betrugs und die Aussetzung der Strafe zur Bewährung Diebstahls zu drei Jahren Gefängnis ver- zugebilligt. 1 urteilt. Eine Geldstrafe von 1570 Mark gilt In seiner Urteilsbegründung Wies das Ge; durch die Uatersuchungshaft als getilgt. Der richt darauf hin, daß kriminelle Delikte und frühere Lagerleiter Karl Grüger erhielt bloßes Unvermögen bei der mangelhaften Wegen Untreue und Hehlerei sieben Monate Organisation des Lagers sehr schwer aus- Gefängnis und 250 Mark Geldstrafe. Er will einanderzuhalten gewesen seien.. Als straf- gegen das Urteil Revision einlegen. Die mildernd habe man bei allen Angeklagten Große Strafkammer des Landgerichts Uim berücksichtigt, daß sie mehr oder weniger sah es als erwiesen an, daß Franke im improvisieren mußten und durch das Fehlen Januar und Februar 1954 durch bewußte jeglicher Aufsicht schließlich der Versuchung Außerachtlassung bindender Anordnungen erlegen seien. seiner vorgesetzten Dienststelle ein Defizit von 52 000 Mark verursacht und daß der BLICK NACH Lagerleiter Grüger durch Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht dieses Deflzit mit ver- RHEINLAND-PFALZ schuldet hat. Ferner wurde Franke für schul- 1 dig befunden, sich durch die Wegnahme von. Ausgeburt der Eifersucht Lebensmitteln, die Fälschung von Rechnun- Mainz. Wegen eines krassen Falles von gen und die Annahme von Bestechungsgel- wissentlich falscher Anschuldigung hat am dern ständig bereichert zu haben. Samstag das Mainzer Schöffengericht 55 1 afe von je vier Monaten Gefäng- exemplarische Strafe ausgesprochen. Der vis wesen aletwwer Bestechung erpleſten die 41 Jahre elte Verurteilte Ratte gegen ene Theleufe Albert und Christine Hudelmaler, frühere Freundin. eine verheiratete Frau Auingen, die als frühere Fleischlieferanten und deren jetzigen Liebhaber bei der Poliel des Lagers Franke ständig Zuwendungen Anzeige wegen eines angeblich beabsichtig- gemacht hatten, um ihn zur Erteilung grö- ten Giftmordes erstattet. Das Opfer des Berer Aufträge zu bewegen. Vier weitere Verbrechens sollte, so hatte der Angeklagte Angeklagte, darunter zwei Ulmer Geschäfts- behauptet, der Vater der Geliebten Sein, dis en Sarajen leute, würden wegen Betrugs und anderer zu der Tat von ihrem neuen Freund ange- Delikte zu Gefängnisstrafen bis zu Tütif Mo- stiftet sei. Um seine Angaben glaubwürdiger naten und zu Geldstrafen verurteilt. Zwei zu machen, hatte der verschmähte Liephaber Angeklagte, der Oberregierungsrat Siegfried aus seiner Wohnung eine Büchse, die Ratten Melinski vom Vertriebenenministerium in ift 1 i 2 i 1 1918——— einen Stock tiefer liegenden Balkon der Stuttgart und ein früherer Lagerangestellter, inge elgs sen, Als der Agekisgfe dN einem Bekannten auf die möglichen Folgen seiner Handlungsweise aufmerksam gemacht wurde, hatte er die Anzeige sehr schnell widerrufen. Es sei ihm nur darauf ange- kommen, die Freundin für sich zurückzuge- winnen, sagte er in der Verhandlung. Daher halten die Fremdenverkehrsverbände die habe er den Nebenbuhler aus dem Felde Verteilung der Sommerferien auf die Zeit schlagen wollen.„Wie das aber geschah, war von Juni bis Ende August für erforderlich. eine bodenlose Gemeinheit“, stellte selbst, Das Präsidium will sich ferner mit dem Bun- der Verteidiger fest. Das Gericht nannte die des Präsidenten, Oberbürgermeister Dr. Kolb desverteidigungsministerium in Verbindung Tat eine ungeheuerliche Ausgeburt rasender setzen, um zu verhindern, daß militärische Eifersucht und erkannte auf acht Monate dere Ladenschlußregelung für die Fremden- Anlagen aller Art in landschaftlich beson- Gefängnis. ders schönen Gegenden und in die Nähe von Verstärkte Aufschluß-Tätigkeit Kur- und Heilorten verlegt werden. Gewisse Manz Die Aufnenule der Prod denen Konzessionsgebieten des Landes zu Noch steigerungsfähig ist nach Auffas- einer verstärkten Aufschlußtätigkeit geführt. anderen Wochentagen der Geschäftsschluß sung der Fremden verkehrsverbände auch der Gleichzeitig ist nach einem Bericht des bis zum Abend verschoben werden. Das Prä- Auslandsreiseverkehr 8 2 5 5— 3 1 Will in diesem Jahr verstärkt eine N im Jahre 1955 mindestens 830 Mil- 5 Erdöl von 38 1 8 1 8 8 6 i innerdeutsche Werbung für Reisen inner- lionen DM Devisen ein genüber 713 Mil- Erdgas von rund 2,8 Millionen ebm au ai en een e en ne en halb des Bundesgebietes eintreten und dabei lionen DM im. Jahr. Die 3,5 Millionen cbm gestiegen. Die Beleg vor allem versuchen, die Vor- und Nach- durchschnittliche Uebernachtungsdauer der schaftszahlen erhöhten sich von 77 auf 167 ausländischen Reisenden 1 An die Kulturminister der Lander richtet beträgt aber bisher nur zwei Tage. Auch an der Aufschlußbohrung Landau II geför- das Präsidium die Aufforderung, die Frage macht der Auslandsreiseverkehr nur 10 Pro- dert. Vorarbeiten für Förderversuche an den der Ferienzeit nicht vom Lehrer, sondern zent des gesamten innerdeutschen Reisever- Erweiterungsbohrungen Landau III und KReystone-Bild vom Schüler her zu sehen. Nach wie vor kehrs aus. Bl. in Deutschland. Er Oberbergamtes vom Montag die Förderung im Bundesgebiet Personen Allein 2485 Tonnen Erdöl wurden Landau IV sind angelaufen und an der Pro- duktionsbohrung Landau VI wurden die Auf- bauarbeiten begonnen. 57 Tonnen Erdôl konnten an der Aufschlußbohrung Duden- hofen I gefördert werden. Die Erweiterung bohrung Dudenhofen II wird bei 1600 Meter Teufe abgelenkt und dann um weitere 550 Meter niedergebracht. Luftfahrzeuge Hans Seebohm eröffnete am Montag in Freudenstadt im Schwarzwald die erste internationale Tagung des Instituts für Phy- sik der Strahlantriebe in Stuttgart, auf der die Technik der Staustrahl- und Rakefen- triebwerke und die damit zusammenhängen- den Probleme erörtert werden. An dem Kongreß, der bis zum Mittwoch dauert, neh- men rund 200 Wissenschaftler und Inge- nieure führender Firmen aus dem Bundes- gebiet, der Sowjetzone, Belgien, England, Frankreich, Holland, Italien, Schweden, der Schweiz, USA und der Sowjetunion teil. Im Verlauf der Tagung werden voraussichtlich amerikanische und russische Wissenschaftler über die in ihren Ländern ausgearbeiteten Projekte für eine Erdaußenstation berichten. Zwei Vertreter der russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau haben am Mon- tagvormittag telegrafisch aus Ostberlin ihr Kommen angekündigt. Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm sagte in seiner Eröffnungsansprache, die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrt seien für die Zukunft unserer Kinder ebenso wichtig wie die Er- forschung der Atomenergie. Der Forschung müßten daher mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden. Er hoffe, daß sich die Bun- destagsabgeordneten bei der Aufstellung mal der großen Bedeutung der Forschung bewußt werden. Wenn der Bundesfinanz- minister eine Steuersenkung vornehme, dann sollte er die Industrie nicht allein an Tilgung kurzfristiger Kredite, sondern auch an eine größere Spendenfreudigkeit gegen- über der Forschung binden, sagte Seebohm. Die Industrie allerdings dürfe die Initiative nicht immer dem Staat überlassen. Dr. See- bohm würdigte dann die Forschungsarbei- ten, die das von dem Ehepaar Dr. Sänger geleitete Institut für Physik der Strahl- antriebe E. V. in Stuttgart seit seiner Grün- dung im August 1954 geleistet hat. Der Präsident des Baden-Württembergi- schen Landesgewerbeamtes, Dr. Adalbert Seifritz, sagte in Vertretung von Wirtschafts- minister Dr. Hermann Veit, Baden-Würt⸗ temberg sei mit Stolz bemüht, die groge Tra- dition der Luftfahrt weiterzuführen. Er ver- sicherte, daß die Landesregierung der Arbeit des Forschungsinstituts von Dr. Sänger je- derzeit unterstützen werde. Der Leiter des Instituts für Physik der Strahlantriebe, Dr. Sänger, hob in seinem Eröffnungsvortrag hervor, daß die unbe- mannten Luftfahrzeuge eine vor zehn Jahren noch kaum vorhersehbare wirtschaftliche Bedeutung erlangt hätten. Zwar dienten die meisten der unbemannten Fluggeräte heute auch bereits im zivilen Bereich angewendet, Um Mainzer Wiedervereinigung z. B. in Form von Raketensonden und Erd- Mainz. Die Landesregierung von Rhein- außenstationen der geophysikalischen For- land-Pfalz werde keine Anstrengung unter- schung. Der eigentliche Schwerpunkt ihrer lassen, um die Interessen der Landeshaupt- Bedeutung liege aber darin, daß sie relativ stadt Mainz bei der angestrebten Wieder- wirtschaftliche und gefahrlose Forschungs- vereinigung mit den 1945 abgetrennten instrumente für die Entwicklung des zivilen reichtsrheinischen Vororten zu wahren, sagte Verkehrsflugs zum Ueberschallflug, zum der stellvertretende Chef der Staatskanzle! Hyperschallflug und zum außeratmosphäri- von Rheinland-Pfalz am Montag in einem schen Flug darstellten. Die Größe der unbe- Vortrag im Südwestfunk. Er wies auf die mannten Flugkörper bewege sich in sehr Gründe hin, aus denen die rechtsrheinischen weiten Grenzen, von den etwa 40 kg schwe- Gemeinden für sich allein keinen Antrag ren ihr Ziel suchenden Raketen zur Flug- auf ein Volksbegehren stellen konnten, Das zeugbekämpfung bis zu den Hunderte von besage aber keinesfalls, daß es diesen rechts- Tonnen schweren interkontinentalen bal- rheinischen Vororten irgendwie verwehr listischen Fernraketen und den Zubringern sei, bei der Neugliederung des Bundesgebie- der Erdaußenstationen, die Endfluggeschwin- tes den Anschluß an Mainz zu erreichen. digkeiten bis zu 28 000 km/h erreichten. Alle Auch die Bevölkerung im linksrheinischen diese Geräte flögen mit den üblichen chemi- Mainz habe Veranlassung, im guten Glauben schen Treibstoffen. Was man von der Ein- an Recht und Vernunft an der Hoffnung führung der Atomtreibstoffe in die Stahl- festzuhalten, daß ihr bei der Neugliederung triebwerke zu erwarten habe, vermöge sich in vollem Umfang Gerechtigkeit widerfahre. selbst eine kühne Phantasie nur schwer aus- zumalen, sagte Dr. Sänger.„Wir Ingenieure Wissen“, betonte er,„dag die zwingende Macht unserer wissenschaftlichen und tech- nischen Instrumente bald stärker sein wird. als die Macht von Diplomaten, Feldherren, 50 D 800 Philosophen und Religionen.“ Sie werde stark 20.00 Drei Fabeln des Herrn Lafontaine genug sein, um den Frieden unter den Men- 20.30 Deutsche Stätten im Heiligen Land schen zu erzwingen. 21.15 Rendezvous mit dem Grauen Auen Auf dem Fernsehschirm Dienstag, 7. Februar lang) Anfr. Eine berfels, meter 0 SsUan. wärts 20 Das lende J des Het besitzt Kräfte Haalien, haben. löjährie schichte hwildzus des Kr. Seit de mit erk Hilfe Titos 21 auf den ö Das Militär Wei Neusat⸗ dem Divisiol Elite-E den Gr zeichnu steht 2 marine küsten und u einheit Dier l. bis beträgt der Kr pen dr. Teen 0 schwier ö ist ein. neun Fung v pährt. ist äuß tägliche Die ein La e gute Megp den Hemden Drsvy. Lade Dienstag, 7. Februar 1956 MORGEN Fr. 31 * Kairo, Anfang Februar Eine weise Linie schlängelt über den ärts zusamtr Von Dorothee von Veltheim ten an die Reling und blicken neugierig hin- über. Braune Nubier kreuzen in Segelbooten seinen Häuse Feldern, Palmen, Tempeln und Götterbildern ertrinken wird unter einer 60 Meter hohen Wasserflut. Das ist das Opfer Aegyptens für den Nubiens Götter ertrinken Die Wasser des Stausees werden über die Heimstätten von 150 000 Menschen kommen schon in der Bibel genannte reiche Land Kusch zu erobern, mit seinem Gold und berfels, der das Niltal einengt, sieben Kilo- unter dem tiefblauen Himmel und deuten Elfenbein, seinem Ebenholz und seinen.. 8 ter oberhalb des ersten Kataraktes bei aufgeregt schwatzend auf den gezeichneten Sklaven. Auch sie werden vom Sadd el Aly jet f fei E 1 Die Reisenden auf den stromauf- Stein. Die weiße Linie berichtet, daß hier verschlungen werden: Beit el Wali, auf des- n 7 lweis 7 5 sammengekoppelten Dampfern tre- Nubien bis tief in den Sudan hinein, samt sen Wänden besiegte Neger dem Pharao elbsffregiefung Ramses II. Straußen und Leoparden schen- ken; Wadi es Sebua und die Löwensphinxe; der Tempel von Amada, an dem mehr als 1000 Jahre vor Christus Generationen bau- Selbständige Sfaafen Bevölkerung 60 Mill. 11 5 57 Mil. G0/ N Meri gigantischen Sadd el Aly- Staudamm, I7mal ten; El Derr und die das Sonnenboot tragen- größer als die Pyramiden, der mit fünf Kilo- den Priester; die römischen Tempel von N f f meter langer Granitbarriere bis zur weißen Tafa und Marakka; Ballana, dessen pharao- Ubrige Gebiete Linie die dem Niltal aus den Aequatorseen nische Reliefs mit christlichen Heiligenbil- —— und Abessinien zuströmenden Wasser in dern übermalt wurden. 60 5 5 Mill e Lame= einem 500 Kilometer langen Mammutspei- Nan e r 8 70 8 1. 85 BfN cher auffangen soll. Als wenn der Rhein von Simbel gottgleich erhaben, als könne ihn I 22 3 Köln bis Basel zu einem Riesensee erweitert g 8 o„᷑!; 2 5 ON 255 f 1 nichts Irdisches treffen, weit hinaus über das 1 4 8 050 5 würde! Zwei Millionen Feddan bewässertes grünende Niltal. Viermal hat sich der ge. ˙ ü a ee Land wird Agypten gewinnen, seine Anbau- j 1 N 0 8 f 2 5 2 1 faene in e 5 ee, 8 Kadesch in 20 Meter hohen Der Schwarze Kontinent auf dem Wege zur Selbständigkeit ö 27 5. 5 5 5. 2 Ann— SS El f i N f 8 5 f 4 nicht weniger als ein Fünftel der Schweiz. 777% 5 Vor vier Jahren, am 1. Januar 19352, trat das Königreich Libyen als neuer Staat in die Doch an die 150 000 Menschen müssen zu riesigen über 50 1 7 tie in den Berg politische Geographie des hkolonialen Kontinents ein. Am I. Januar 1956 setzt der Sudan des ihre Heimstätten räumen. Zehn bis 15 Tem- getriebe en Tempelgewölben. Die ent als sechster selbständiger Staat diese Entwicklung fort. Damit leben von den über 200 Mil- W ein pel beiderseits des Nils werden allein in volle Fassade ist jedem, der sie sah, unver- lionen Einuohnern Afrikas 66 Millionen, rund ein Drittel in unabhängigen Staaten. Fast rün- Aegypten im Stausee versinken. Einige von geßliche. pharaonischer Grüße Wird ebenso groß ist die Bevölkerung der Gebiete, die sich ganz oder teilweise selbst regieren Bile ihnen stehen schon seit dem Bau des ersten auch das schon über 3000 Jahre währende und mehr oder minder entschieden auf eine volle Unabhängigleit kinsteuern. An der Assuandammes neun von den zwölf Monaten Zwiegespräch des gottgleichen Ramses mit Spitze dieser Gebiete stehen die französis schen Besitzungen Tunesien, Marokko und des Jahres unter Wasser. Nur mittsommers, ger Sonne jetzt ein Ende Reinen? Algerien. Als Schwerpunkt der Staatsbildung erweist sich der nördlicke arabisck- moham- wenn die Wannen sich leeren, steigen sie 5 medanische Teil Afrikas; aber, wie das Beispiel der britischen Goldküste und Nigerias triefend aus dem rötlichen Naß, wie sich Was ist aus der Katastrophe, die Nubiens zeigt, sind aueh im schwarzen Teil des Kontinents starke und aielstrebige Kräfte am erschließende Wasserblumen. Dann leuchtet Heiligtümer bedroht, noch zu retten? Eine Werk, die ohne die weiße Bevormundung auskommen wollen und zum Teil bereits aus- das Bild der Göttin Isis in Philae wieder im Frage, die heute Archäologen und Kunst- kommen. Jeder neue Stadt auf afrixanischem Boden und jeder Erfolg afrikanischer Selbst- n. Dig Sonnenlicht. Die der Kleopatra geweihte kreunde in aller Welt beschäftigt. Die Zeit regierung gibt der Entwicklung Afrikas von der Kolonialherrschaft weg neuen Auftrieb. orwurf, 1 griechische Inschrift im Tempel von Dabod 9 3 F 1 wird leserlich. Die Blumenkapitelle von für ägyptische Altertümer“ ist, unterstützt 33 1 0 Kertassi und die Heiligtümer von Kalabscha von der UNESCO, fieberhaft dabei, die Wachstum unter westalliierter Obh ut unde. 1 3 und Dendur des Kaisers Augustus, der nubischen Heiligtümer wenigstens dokumen- Doch scheint die Ausdehnung der 35jährigen KP Italiens gestoppt 1. 5 5 opfernde König Argamines in Dakka erheben tarisch der Wissenschaft zu erhalten, durch. a. . 2 Ee e,. Farbphotos, Filme, Photogramme, Kopien. von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich 0 Mack. andere Tempel stehen bisher noch wohl- Veröffentlichungen, die vor allem von deut- Rom, Anfang Februar Togliatti— von Moskau auf verschlungenen ahrung 0 behalten an den Nilufern und berichten von schen Aegyptologen— Professor Junker, Die Kommunistische Partei Italiens feiert Pfaden zu dem damaligen italienischen Exil- a den Herrschern Aegyptens, die auszogen, das Roeder und Steindorf— vorliegen, werden mit ungeheuerem publizistischen Aufwand Kabinett in der adriastadt Bari stieß und, 1 ergänzt. Ratschläge von berufener Seite Se- ihr 35 jàhriges Bestehen. mr erster Von den amerikanischen und englischen te und 1 2 2 bört. Euch Professor Stock von der Univer-„Triumph“ reicht in den Spätsommer des Militärmachthabern bestens betreut, mit en Titos Soldaten werden nicht verwöhnt a Neben wurde herangezogen: er be- Jahres 1920 Zurück, da rund 600 000 Nrere dem, Sceiittftenfüter rennt an der fiecter * reist Nubien. tätige in Mailand, Turin und Neapel die Tung feilnahm. Gleichsam mit amtlicher s straf. Jugoslawien hat die stärkste Wehrmacht auf dem Balkan Kühne Projekte zum Abtransport klei- Fabriken besetzten. Unterstützung und Vor allem mit Lördds ru clagten 4 J ᷣœ O ̃ꝓꝗł nerer Tempel stehen zur Diskussion, stoßen So hatte es angefangen. Der damals 80 75 e Beit end den 1 die veniger 5 5 sich aber an den ungeheuren Kosten. Zur jährige Regierungschef, Giovanni Giolitti, Jahrzehnte im Scheintod ruhende Kommu- Fehlen Belgrad, Anfang Februar. dadurch gemildert, daß die Soldaten in gro- Rettung von Abu Simbel ist eine gigantische hatte das von der Geschichtsschreibung um- nistische Partei aus den arg verchlissenen uchung Das etwa 16 Millionen Einwohner zäh- ßem Rahmen bei Bau- sowie Saat- und Ern- halbkreisförmige Zementbarriere vorgeschla- strittene Verdienst, diesen ersten kommuni- Windeln geschält und mit kräftiger neuer bende Jugoslawien verfügt über ein stehen- tearbeiten eingesetzt werden. Jedes Jahr gen, hinter der jedoch die Fassade, die zur stischen Aufstand ohne Blutvergießen sich Nahrung hochgepäppelt. Ihre eklatanten Er- des Heer von 350 000 bis 400 000 Mann. Es verdienen sich einige zehntausend Soldaten Wirkung der Ferne bedarf, im Dunkel ver- ausreifen und damit totlaufen zu lassen. kolge in den ersten Nachkriegsjahren sind Neat also zahlenmäßig weit stärkere Streit- auf diese Weise den Titel„Vorarbeiter“, schwinden würde. Allein für den Tempel Dieser ersten Kraftprobe folgte bald, Ende dieser, heute unbegreiflichen Förderung zu- hätte als zum Beispiel Frankreich oder einige weitere tausend Tito-Soldaten verlas- von Philae, innerhalb der Sieben-Kilometer- Januar 1921, in Livorno die Spaltung der zuschreiben. Anläßlich ihres Jubiläums mel- 7 ltalien, die fast die dreifache Einwohnerzahl sen diese zivilen Arbeitseinsätze mit Diplo- Zone zwischen Assuan und Sadd el Aly gele- großen Sozialistischen Partei des besonnenen det die Parteidirektion 2,5 Millionen Mit- 5 haben. Die Wehrmacht Titos kann auf eine men als ausgebildete Handwerker oder gen, zeigt sich unerwartet Rettung. Nach dem Turati und die Gründung der Kommunisti- slieder. Auf großen Landkarten sind die Bjäbrige, stürmische und wechselvolle Ge- Techniker.. genialen Plan eines ägyptischen Ingenieurs schen Partei, die in den kurz darauf statt- voten Werbeerfolge, die sich noch vor zehn es von Suche zurückblicken: Aus den kleinen und Die in der aumee erlangten, militärischen könnten Schutzmauern die umliegenden In- findenden Wahlen mit 20 Abgeordneten ins Jahren auf Nord- und Teile Mittelitaliens 1 wildzusammengewürfelten Partisanenhaufen Kenntnisse werden später durch drei Monate seln verbinden und so den Tefnpel in einem Parlament einzog. Dem Anfang folgte aber beschränkten, eingezeichnet und künden die t eine des Kriegsjahres 1941 wurde die heute— dauernde Waffenübungen erweitert und auf- Sonderbecken mit niederem Wasserspiegel bald wieder das Ende. Ja, es War der kom- erhebliche(und bedenklich stimmende) i 525 eit dem Kominformbruch 1948 allerdings gefrischt. Im letzten Jahr wurde in Jugosla. isolieren, aus dem zusätzlich Land bewässert munistische Gewaltstreich vom September erstmalige Erfassung besonders der Agrar- „ mit erheblicher finanzieller und materieller wien auch ein„Verein der Reserveoffiziere“ würde. Die Tempelanlagen sind jetzt nur 1920 gewesen, der das verängstigte Bürger- landschaften, wie der Abruzzen, Apuliens, 1 Hüte der Westmächte— die Wehrmacht gegründet, der ebenfalls die Erweiterung des kurze Zeit im Jahr ganz zu schen. Sonst tum massenweise in die damals dürmen und Lukaniens, Kalabriens und Siziliens. Tat- Poli Titos zu einem entscheidenden Machtfaktor Militär-Fachwissens auf freiwilliger Grund- ragen die hohen Pylonen kaum noch aus dem schlecht organisierten Formationen des Fa- sächlich sind jedoch im industriell reich ent- ichtig⸗ auf dem Balkan. 3 Ziele hat. Wasser. Die neue Lösung würde dieses Hei- schismus trieb und die Machtergreifung wickelten italienischen Norden erhebliche 3z3z55•p; c Staatsgesetz auch die ligtum der Isis wieder für das ganze Jahr Mussolinis möglich machte. Rückgänge sowohl in der Partei wie in der 1 Mlitärbezirke gegliedert mit jeweils ein bis vor militärische Ausbildung eingeführt. Der freigeben. Ein Triumph der Göttin, die den Im Licht des Tages also begann die Ge- Kommunistischen Gewerkschaft wie auch in g die ö wer Armeekorps(Kommando-Standorte: vormilitärische Unterricht ist Pflichtgegen- Lebensschllissel in Händen hält: Isis, Göttin schichte des Kommunismus in Italien erst den Betriebsräten festzustellen und, bezeich- ice e Neusate, Nisch, Skoplje, Laibach, Zagreb und stand an den Mittel- und Fachschulen sowie der Auferstehung und des ewigen Lebens. 1944, als Ercole Ereoli— kein anderer als nender noch, der Mitgliederzuwachs aus der nge Sarajewo). Neben dem Heer besteht eine an den Hochschulen und Universitäten. Bis 3 1 5 1 Arbeiter- und studentischen Jugend ist in diger i dem Innenministerium unterstellte, vier heute sind nahezu drei Millionen Jugend- den letzten Jah. h ei Bekennt- haber Dirisionen umfassende Polizeit die als liche über 17 Jahre durch diese vormilitärf Ei; 5 2 o Daf wisionen umfassende Polizeitruppe, die als liche über ahre durch diese 2 7 5 nis der Partelleitung sehr geschrumpft. atten- Elite-Einheiten für die innere Sicherheit und sche Schulung gegangen, die nicht nur— wie Me Kirche Ur den Mann In Mond 19 7 5 Jubelgeschrei 1 1 der 1 den Grenzschutz bestmm t sind N Be-. Viele 1 8 0 118 91 Ae Man sollte eigentlich, wie man so sagt, die sich auf diese Weise ein Recht auf die erste 35 jährigen Partei wuchs zum Orken an, als 1 e KNOJ führen. 8 185 Lu 8 8885 111 dem 5 8 6 85 1 0 1 1 Kirche im Dorf lassen. Pater Alfred Baldwin Kirckhengründung im Weltall zu reservieren. in den ersten Januartagen die kommunisti- 1 81 aus rund 70 000 8 0 15 3 12„ Aren aus Burton in England ist jedoch offenbar Kein Zweifel, bei dem Andrang, der keute schen Wahlerfolge in Frankreich bekannt 15 55 kisten 5 1. 8 3 5 1 3 50 Eri eie 75 anderer Meinung. Zu kart im Raume stoßen schon besonders in den USA nach Mondparzel- wurden. Wer wolle noch— so das Partei- 855 7 1 1. e en 5 alle drei Wen en ele sich für ihn kienieden die Dinge und so treibt len herrscht, dürfte bald mit einer Teuerungs- organ„Unita“— am Eadsieg zweifeln, nach- 45190 9 nur wenige leichte e* f es ihn im Zeitalter interplanetarischer Pla- welle auf dem Gebiete himmlischer Immobi- dem sich der Aufstieg der kommunistischen Allge- l. STT. 3 3 5 N 3 1 155 2 5 N 72 2 3 1 8 15 21 Dienstpflichtig ist jeder Staatsbürger vom Das Offizierskorps ergänzt sich vom Zug- 1 sich nicht etwa der bisher schon uli lien 2¹ rechnen sein. Nicht ganz so billig wird Bewegung an Arn Fronten, so auch in 1 8 l 5 5 1. ö 5 1 cken Weltmission, sondern einer kommenden ihm allerdings seine Mondsucht zu stehen Frankreich, zeige?!— Inzwischen wurden Daher. bis 55. Lebensjahr. Die aktive Dienstzeit führer bis zum General fast ausschließlich 2 a 5. 5 8 8 4 5 Feld beträgt bei Heer und Luftwaffe zwei, bei aus alten Mlitkämpfern Titos und 5 Weltraum-Mission hinzugeben, deren Betäti- kommen, was die Raketenreise angeht. Er hat hier die aufgeschreckten Bürger beruhigt. 1 5 Ader d und bei den Spezialtrup- 3 1 Schulung inzwischen etwas gungsfeld Himmelskörper aller Art sein könn- nämlich vorsichtshalber gleich für sich und Am meisten trug wohl die abgewogene Rede . pen drei Jahre Bus Peschderen ich e Für alle Waffengattungen be- ten. Bei der unlängst in Amerika gegründeten zwei seiner Amtskollegen Raketenflugkarten des Führers der Christlich Demokratischen 1 Kaen. B 581 Bauern An stehen Sonderschulen, eine Kriegsakademie„Interplanetarischen Ent wiclungsgesellschafté, zurücklegen lassen, über deren Preis bisher Partei Fanfani zur Klärung und Befriedung ite 805 sdrwierigen sozialen Familienproblemen— schult den N für den Generalstab, die sich mit dem Verkauf von Mondparzellen nichts verluutet. Legt man jedock die immen- bei, der den Rückgang der Kommunisten in 1 18 8 n Ae Ne di n e e de del Wehrmachtsteile gemeinsam befaßt, hat sick der reiselustige Pater einen sen Summen zugrunde, die nach Wernher von allen Gliederungen keststellte und dagegen ona neun Monaten Vorgesehen. Diese Begünsti- besteht. Die einst nach sowjetischem Vorbild Anrecktschein auf ein Terrain von einem hal- Braun zur Herstellung einer Mondrakete not- die wachsende Mitgliederzahl seiner eigenen 8 ung Wird im allgemeinen nicht kleinlich ge- geschaffenen Politkommissare bei den ein- den Heltar Größe besorgt, um daselbst die wendig sind, dürfte die Reise recht kostspielig Partei hervorheben konnte. Die unabhängige it Vährt. Der Sold für den einfachen Soldaten zelnen Truppenteilen wurden bereits 1952 erste Mondkirche zu errichten. Größere Un- werden. Es sei denn, daß der abenteuerlustige Presse und die der Regierungsparteien uktion bt äußerst niedrig und reicht gerade für die auf eine Anordnung Titos hin abgeschafft. osten sind inm dabei noch nickt entstanden, Pastor auf eine himmlische Freifahrkarte spe- klärte die Leser auf, daß der Wahlerfolg eljahr täglichen Zigaretten. Natürlich wird nach wie vor auf die von den denn im Augenblick sind die mondlichen fculiert oder das ganze Unternehmen als Dienst- der französischen Kommunisten in erster schie- Die Last, die eine so große Armee für Offizieren abzuhaltende kommunistische Grundstüchespreise durchaus erschwinglich. Nur reise deklariert und über Geschäftsunxosten Linie dem Verhältniswahlrecht zu verdan- es 2 en Land wie Jngoslawien bedeutet, wird Schulung und Erziehung größter Wert gelegt. einen Pollar brauchte er zu investieren, um verbucht.(real) ken War. Tührt.. 5 7 7 3 Eu„Da lob' ich mir Carmol!““. 8 d von wird jeder Rheumatiker sagen, wenn er das Echo rund der Carmoleinreibung sofort verspürt: die lin- 2 dernde, Wohlige, langanhaltende Erwärmung. Was Zeleg- die hochkonzentrierte Naturheilkraft des auch als 1 Arznei verwendbaren Karmelitergeistes vermag, Urden* ist wirklich verblüffend und sichert Carmol mehr 1 9 N 5 und mehr einen Vorzugsplatz in der mit Bedacht geför- 6 8 0 f 8. f ö zusammengestellten Hausapotheke. n den e e,, f 8 5 ö Carmol tut wohl, tut doppelt wohl! und. Erhältlich ab DM 4.50 in Apotheken u. Drogerien. Pro- Rut, 1 verschiedenes Kroftflaht zeuge iden- 1 rung zn chamissostraße 1 verkauf 3 Delp-Garage Meter Maskenverleih part., Tel. 5 14 96 VW. Verleih el 28 6s e 850 Dachfläch riet 600 Sonderangebot! Nur 155, DM kostet 30 ae 2 ein 5 mit Abdeck- Der neue Kombi und bequeme Nuro verein REAN EIZT 8 — platte bei Rothermel. 6-⸗Sitzer ist dal— Probefahrt Neckarau, Schulstr. 99, Tel. 4 93 19. 10 lar Lichtreklame Schreibarbeit übernimmt Tel. 4 47 26 ee e, a A 5 f Schreibarbeit übernimm el. 3 0 707 Eng e dern AU To-uERLEIN „ e Lage und weite sicht am e j abrikvertr. N 2,. N 1 . uegplatz 3 8 W lasde Ich kunstsionien? 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Streuberstraße 61 In stiller Trauer: Hans Bohland u. Frau Anna geb. Vogt Philipp Volk u. Frau Else geb. Vogt nebst Enkelkindern u. allen Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 8. Februar 1956, um 10.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Nach langem schwerem Leiden wurde am 4. Februar mein lieber Mann und treuer Lebenskamerad, unser guter Plötzlich und unerwartet, jedoch versehen mit den heil. Schwager, Herr Sterbesakramenten, hat Gott der Allmächtige meinen innigstgeliebten, treusorgenden Mann, unseren lieben, guten Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Friedrich Vester Fritz Benkler von uns genommen. Mannheim,; den 7. Februar 1956 1 Weylstraße 30 In tiefer Trauer: Frau Linel Benkler geb. Müller Fritz Müller und Frau Emmy geb. Kuch Feuerbestattung: Mittwoch, 8. Febr., 13.00 Uhr Krematorium Mhm. Straßenbahn-Oberwagenführer i. R. im Alter von 71 Jahren zu sich gerufen. Mannheim, den 5. Februar 1956 Waldhofstraße 201 Plötzlich und unerwartet verstarb heute vormittag unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Frau Mina Kühn geb. Frahm ö In tiefer Trauer: Katharina Vester geb. Schacke Familie Dr. Robert Schuchter Familie Friedrich Losch im Alter von 74 Jahren. Mannheim, den 6. Februar 1956 Luisenring 6 (krüher Mü 3, 7, Pension Kühn) In stiller Trauer: Familie Willi Kühn, Mannheim, P 7, 9 nebst Anverwandten Familie Kurt Essel Familie Franz Arneth Familie Erhard Vester Familie Karl Beichert nebst Enkelkindern u. Verwandten Trauerfeier: Mittwoch, 8. Februar, 14.30 Uhr Krematorium Mhm. Beerdigung: Mittwoch, 8. Febr., 14.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Seelenamt: Donnerstag, 9. Febr., 6.30 Uhr St.-Nikolaus- Kirche. Statt Karten Für das mitfünlende Gedenken beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen, Frau Wir mußten leider davon Kenntnis nehmen, daß unser ehemaliger Mitarbeiter, Herr Katharina Wagner geb. Nirmaier Bäckermeisterswitwe August Ludwig Braun Rentner das uns durch Kranz- und Blumenspenden sowie durch Wort und Schrift entgegengebracht wurde, danken wir hiermit herzlichst. im Alter von 84 Jahren, infolge eines Schlaganfalles am 30, Januar 1956 in die Ewigkeit eingegangen ist. Besonderen Dank H. H. Pfarrverweser K. Glückert, Herrn Kaplan Lehmann von der Liebfrauenkirche für seinen Beistand am Krankenlager, Herrn Dr. Jelito für seine gewissenhaften ärztlichen Bemühungen, den Niederbron- ner Schwestern(D 4, 4) sowie Frau Wörner für die liebe- volle und unermüdliche Pflege, der Bäckerinnung und der Ein- und Verkaufsgenossenschaft, dem Silcherbund für den erhebenden Gesang, der Hausgemeinschaft und allen denen, die unsere gute Mutter zu ihrer Ruhestätte das letzte Geleit gaben. Wir betrauern in dem Verstorbenen einen langjährigen und gewissenhaften Mitarbeiter und treuen Berufs- Kollegen, der bis zum Jahre 1937 als Korrektor bei ums tätig war, um alsdann in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Geschäftsleitung und Belegschaft der Mannheimer Großdruckerei GmbH Die Bestattung fand bereits in aller Stille statt. Mannheim, Stuttgart, den 7. Februar 1936 Böckstraße 14 DIe Hinterbliebenen: Familien Wagner- Scheuermann Nach kurzer Krankheit ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Herr Albin Angelis Schreinermeister im Alter von 74 Jahren sanft entschlafen. Mannheim, den 4. Februar 1956 8 11 Statt Karten Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und allen denen auf diesem Wege un- seren innigsten Dank zu sagen, die unserem lieben, unvergessenen Entschlafenen, Herrn Wilhelm Hotz das letzte Geleit gaben. Unser besonderer Dank gilt Herrn Pfarrer Rupp für seine aufrichtenden Worte, die ehrenden Nachrufe der In tiefer Trauer: Anna Angelis geb. Hett! 8 Kinder und Enkelkinder Beerdigung: Dienstag, 7. Febr., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mnm. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Betriebsführung und Belegschaft der Fa. Boehringer & Soehne und dem MGV„Harmonia“. Mhm.- Waldhof, Untere Riedstraße 13 den 7. Februar 1956 Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Wilhelmine Hotz geb. Frick und Kinder Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heim- gang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Rosalie Winter geb. Vogt Versehen mit den Tröstungen unserer heiligen Kirche, Plötzlich unnd unerwartet zu sich in die Ewigkeit ab- Gott der Allmächtige hat am 5. Februar nach schwerer Krankheit plötzlich und unerwartet meinen geliebten Mann, meinen herzensguten Vater, Schwiegervater und allerbesten Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Emil Kohl Postbetriebswart Restaurant- Kellner Sprachk., sucht sich zu verändern. 05391 a. d. Verlag. im Alter von 61 Jahren zu sich gerufen. Almenhof, den 7. Februar 1956 In Stiller Trauer: Frieda Kohl geb. Demel Anni Gropp geb. Kohl Willi Gropp Ingeborg Gropp und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, 8. Febr., 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau Für die vielen Kranz- Blumenspenden sowie die auf- richtige Anteilnahme beim Hin- scheiden unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn Franz Kasprzak sagen wir Dank. Unseren Mannheim, 7. Februar 1956 5 Friesenheimer Insel, Garten 478 Luise Kasprzak und alle Angehörigen 0 Stellengesuche ö und innigsten Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß meine liebe Tochter, Schwester und Tante, Frau Lisa Condé vormals Wirtin zur„Theaterklause“ Fach- Angeb. unt. Nr. solide, gute und Junge Frau sucht 2x in der Woche Stelle im Haushalt. Feudenh. be- vorzugt. Angeb. u. P 10280 a. d. V. Jg. Frau sucht Nebenbeschäftigung 2 bis 3 Std. tagsüber od. abends. Angeb. unt. Nr. P 05389 a. d. Verl. Weibl. Bürokraft aus der Spedition sucht sich zu verändern. Angeb. unter Nr. P 05385 an den Verlag. Kontorisfin (Anf.), 2 J. Höh. Handelsschule, m engl. Sprachk., Stellg. Angeb. u. Nr. ö Stellenangebote 0 Fabrik für modische Damen- kleider gesucht. LISSNER + RUSNER Mannheim, Käfertaler Str. 162 sucht zum 1. 4. 56 05342 à. d. V. Jöng. Buchhalterin versiert in Durchschreibebuch- haltung, zum alspaldigen Ein- tritt gesucht. Bewerbungen an HANS KOHLHOFF autorisierter Ford-Händler für Mannheim-Ludwigshafen, Mannheim-Neuostheim, im Autohof, Tel. 4 41 45 u. 4 36 31 Büfett- Fräulein gesucht.„Neckartal“, Großgaststätte, T 1. Mädchen od. 3g. Frau tagsüber, evtl. zur Beaufsichtigung eines 2jähr. Kindes u. leichte Ar- nur nachm. beit im Haushalt gesucht. 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Februar 1956 Sandrain 33 In tiefer Trauer: Helzungsingenieur od. fechnlzer an selbständiges Arbeiten ge- Wöhnt, für interessante Tätigkeit in angenehme Stellung gesucht. Zuschriften mit den üblichen Un- terlagen unt. P 10216 an den Verl. Hermann Winter u. Sohn Manfred Geschwister Vogt Familie Hermann Nied ED Ser rauer Margareta Ewig Waldemar Ewig und Frau Werner Ewig und Frau Lieferbote Mitsch, Pflügersgrundstraße 6. sofort gesucht. Lesezirkel Inshaus, .. ẽ ũ. Beerdigung: Mittwoch, 8. Februar, 14.00 Uhr von der Leichen Halle Neckarau aus. Bestattungen in Mannheim Alterer zuverl. Mann gesucht. gänge und Lagerarbeiten. auch Halbtags beschäftigung. An- gebote unt. Nr. P 10283 a. d. Verlangt werden Boten- Evtl. Verl. Dienstag, 7. Februar 1956 Für die vielen Beweise e 5 5 0 die zahl- Hauptfriedhof Zeit reichen Kranz- und Blumenspenden beim eimgang meines lieben Mannes, unseres lieben Vaters, Herrn 4 3 Reg koptetrage VF 15 „ f J 8 5 Friedhof Feudenheim Dattinger, Karl, Paulusbergstraße is Wagner, Käthe, Eintrachtstrage 5 8 8 Baumgärtel, Nikolaus, Seckenheimer Strage. Nikolaus Schäfer sage ich auf diesem Wege meinen innigsten Dank. Mhm. Waldhof, den 6. Februar 1956 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Margarethe Schäfer verw. Henn geb. Burger 14.00 14.30 15.00 Adolf Ewig Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr Wir suchen zu Ostern 1956 einige kcufm. Lehrlinge mit mittl. Reife oder höherer Handelsschulbildg. Bewerb. an HANS KOoHLHOFF autorisierter Ford-Händler für Mannheim-Ludwigshafen, Mannheim-Neuostheim, im Autohof, Tel. 441 45 u. 4 36 51 — es 2 Meliſſengeill . 2 3 2 nach langem schwerem Leiden im Alter von 49 Jahren Da. sanft entschlafen ist. Cortir Mhm.- Sandhofen; den 6. Februar 1956 Omb Riedgärtenstraße 4 5 schicht In iS er rauer in die Margarete Condé geb. Nägele Teilne Willi Condé und Sohn wurde sowie alle An verwandten schwä⸗ 8 Beerdigung: Mittwoch, 8. Febr., 15.00 Uhr Friedhof Sandhofen 3 1 einer 40 Mil einsch Eisstae mals g stellenangebete 885 Für die Entwicklung neuer vollautom. Flaschenfüll- und Arr. 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Februar 1936 MORGEN eite 5 F Olympische Winterspiele der Superlative sind zu Ende: Das olympische Feuer im Eisstadion von Cortina d'Ampezzo ist erloschen, die VII. Olympischen Winterspiele gehören der Ge- schichte an. Man wird sie mit Superlativen in die Chronik eintragen: es gab einen neuen Teilnehmerrekord, fast alle Bestleistungen wurden überboten, der Besuch war der schwächste seit 1928 in St. Moritz und— die Organisatoren werden über das größte Deflzit quittieren müssen, das es jemals bei heiner Sportveranstaltung gegeben hat. Rund 40 Millionen Mark haben die Vorbereitungen einschließlich der Errichtung eines modernen Eisstadions(das aber im kleinen Cortina nie- mals wieder ausgenutzt werden kann) ge- kostet, aber nur ein Bruchteil dieser Summe lehraus in Cortina d'Ampezzo Am Montagvormittag wurden in allen Hotels in Cortina d'Ampezzo die Koffer ge- packt. Teilnehmer und Besucher machten sich auf die Heimreise. Da die Dolomiten- bahn den Ansturm der Reisenden nicht be- wältigen konnte, zogen es mehrere Mann- schaften vor, mit Autobussen eine Bahn- station an einer Hauptstrecke zu erreichen. bas sowjetische und das amerikanische Team haben ihre Abreise allerdings erst für heute angesetzt. Die Japaner wollen mit ihren Eisschnelläufern noch einige Tage auf dem Misurnia-See unter Anleitung von Hjalmar Andersen Norwegen) trainieren. Nach Angaben des Organisationsbüros wurden an den elf Tagen der Winterspiele g rund 300 000 zahlende Zuschauer gezählt, die etwa 1,5 Millionen Mark an Eintritts- geldern zahlten. Hierbei ist der ab- schließende Spezialsprunglauf als best- besuchte Veranstaltung mit etwa zehn prozent des Betrages vertreten. Bereits heute wird Cortina wieder sein Alltags- gesicht zeigen. Schon am Montag waren alle Fahnen aus den Straßen verschwunden, die olympischen Ringe wurden abmontiert und die zahlreichen bunten Wegweiser zu den Wettkampfstätten entfernt. Ikola bester Torwart Die siegreiche sowjetische Olympia-Mann- schaft, der es nach Großbritannien zum ersten Male seit 20 Jahren gelungen ist, die Olym- pia- Goldmedaille, die Welt meisterschaft und die Europameisterschaft zu erringen, nahm am Sonntagabend aus den Handen des Präàsi- denten des Internationalen Eishockeyverban- des, Brown, die Meisterschaftstrophäen entgegen. Der Verband ehrte den Amerika der Willard Ikola als„besten Torhüter“, den Kemnader Jack Mackenzie als„besten Stür- mer“ und den Russen Nicolai Sologobow als „besten Verteidiger“ des Olympia-Eishockey- turnjers. Die österreichische Mannschaft wurde mit der„fair play“-Medaille aus- gezeichnet. Düsseldorf Jugendmeister 1 Neuer Deutscher Eishockey-qſugendmeister burden Sonntag die ungeschlagene Mann- Schaft des EHC Düsseldorf, die den Vorjahrs- meister Krefelder EV auf den zweiten Platz verwies. Die Entscheidung fiel bereits am Samstag, als die Düsseldorfer den Krefelder EV mit 3:2,(1:1, 1:1, 1:0) schlugen. Am Sonn- tag gewarmen die Düsseldorfer gegen den EV Tüssen im letzten Spiel mit 12:2(4:1, 2:0, 6:1). „Dutchmen“ in Söllingen Die kanadische Olympia-Mannschaft im Eishockey, die in Cortina die Bronzemedaille gewann, unterbricht hre Rückfahrt in Söl- ngen bei Baden-Baden und trägt heute Nabend im Eisstadion des Düsenjäger-Flug- platzes gegen eine Mannschaft der Kanadier ein Wettspiel aus. Der Weltmeisterschaftskampf im Mittelge- wichtsboxen zwischen Weltmeister Ray Robin- zon und Bob Olsen, der ursprünglich am A. April ausgetragen werden sollte, ist auf den 20. April vorverlegt worden. Den britischen Meistertitel im Feder- zewicht holte sich der Schotte Charlie Hill durch einen Punktsieg über den Iren Billy Kelly. Die Entscheidung löste bei den Zu- ern einen Proteststurm aus. In dem all- zemeinen Tumult, in dessen Verlauf der Ring mit Flaschen, Stühlen, Tomaten und alten J Schuhen übersät war, wurden zwölf Personen Verletzt. Die beiden Boxer und der Schieds- lichter mußten von der Polizei aus dem Ring geleitet werden. .„Die Fugball-Elf von Austria Wien, die sich getzenwärtig auf einer Südamerika- Tournee endet, wurde am Sonntag in Mexiko-City Jon Leon Guanajuato klar mit 4:0(1:0) Toren beschlagen. Am Donnerstag werden die Oester- Rader gegen eine mexikanische Auswahl ihr etztes Spiel bestreiten. ö Die Stuttgarterin Totta Zehden und der Australier Marshall mußten sich am Sonntag n Titel im Gemischten Doppel bei den Ten- Meisterschaften von Haiderabad mit dem dischen Paar Moody /Krishnan teilen. Das floß in die Kassen vor dem Eisstadion, dem Misurinasee, dem Skistadion und vor den Toren der alpinen Pisten zurück. Wer befürchtet hatte, die Russen würden bei ihrem Start in Olympischen Winter- sbielen eindeutig dominieren und die vielen kleinen Länder, deren Sportler noch echte Amateure sind, glatt an die Wand drücken, Wurde angenehm überrascht; zwar belegten die Russen in der inoffiziellen und vom IOC abgelehnten Nationenwertung den ersten Platz und gewannen die meisten Medaillen, doch läßt man einmal ihre allein im Eis- schnellauf errungenen vier Siege unberück- sichtigt, dann bleibt nicht mehr allzuviel übrig. Die„großen Sieger von Cortina“ Waren jedenfalls die Oesterreicher, die in den klassischen alpinen Skidisziplinen über die Hälfte aller Medaillen errangen! Aber auch die Vertreter der kleinen skandina- vischen Länder und der Schweiz, haben sich weit besser behauptet, als man dies nach den Erfahrungen der letzten Ski wettbewerbe, vor allen Dingen aber nach der Ueberlegen- heit der Russen und Amerikaner in den letz- ten Sommerspielen erwarten konnte! Das schönste Fazit, das man aus den Er- eignissen in Cortina ziehen kann: Olympia- siege lassen sich nicht„erkaufen“; sie kön- nen selbst von totalitären Staaten nicht„be- kohlen“ werden. Entscheidend bleibt die individuelle Leistung! Das ist die große Chance der kleinen Länder, und daß sie in Cortina voll ausgenützt wurde, gibt uns die Ooffnung, daß Olympische Spiele auch wei- terhin ein gemeinsames Fest aller Sportler der Welt bleiben und nicht zu einem ein- seitigen Wettbewerb zwischen wenigen Na- tionen werden, die den Sport ideel und mate- riell besser unterstützen können. Es würde zu weit führen, im Rahmen dieses Gesamtresumees noch einmal die Sanzen Wetlkämpfe Revue passieren zu las- sen. Drei Sportler aber müssen wir beson- ders herausstellen: den Oesterreicher Toni Sailer, dem es als bisher einzigem Ski- läufer der Welt gelang, alle alpinen Wett- bewerbe souverän zu gewinnen, den Schwe- den Sixten Jernberg, der den 50-km-Lang- lauf gewann und über 30 und 15 km je- weils Zweiter wurde sowie den 35 jährigen Finnen Veikko Hakulinen, Sieger über 50 Beim„Großen Preis Desterreicher warten die, großen Siege: von Colina“ Bessere Leistungen in fast allen Disziplinen/ Abschneiden der Deutschen entsprach den Erwartungen km, Zweiter im 30-km-Lauf und Vierter über die kurze Distanz. Nicht, daß mit die- ser Heraushebung die anderen Olympia- sieger, wie die amerikanischen Eisläufer, die italienischen und Schweizer Bobfahrer, die russischen Eisschnelläufer oder Ossi Reichert etwa herabgesetzt werden sollen. Keineswegs! Sailer, Jernberg und Hakulinen aber beherrschten ihre Disziplinen so klar, daß man für sie fast so etwas wie einen besonderen„Olympia-Ehrenpreis“ schaffen müßte! Gerade die nordischen Wettbewerbe fan- den allerdings in Cortina nicht das ihnen ge- bührende Interesse. Sie fanden fast alle „Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit“ statt. Während in den skandinavischen Ländern Tausende die Loipe umsäumen, liefen in Cortina die harten Langläufer kilometerweit völlig allein. Das Publikum saß am Fern- sehschirm und bevorzugte die Eiskunstlauf wettbewerbe im Eisstadion, obwohl es ge- rade hier bei den Bewertungen den größten Skandal der ganzen Winterspiele gab! Nur die Kunstläufer sind übrigens besser ge- worden; die„Eisprinzessinnen“ übertrafen nur in der Aufmachung ihre großen Vor- bilder der letzten Olympiade und keines der zwölf Paare reichte an die Klasse von Ria und Paul Falk heran! Das Abschneiden der 70 deutschen Teil- nehmer wurde vielfach als sehr enttäuschend bezeichnet. Aber hatten wir denn mehr er- Wartet? In keiner Disziplin konnten wir einen Favoriten stellen und auch Ossi Rei- cherts Sieg im Riesentorlauf muß als Ueber- raschung gewertet werden. Ein wenig ent- täuscht hat vielleicht die deutsche Damen- mannschaft, der man bessere Placierungen und vielleicht auch noch die eine oder an- dere Ueberraschung zugetraut hatte. Aber die Placierung aller anderen deutschen Olympioniken entsprach durchaus den Er- Wartungen, ja, bei den alpinen Herren, im Parlaufen und auch im Eisschnellauf wurden sie sogar übertroffen! Das erfreulichste an den MII. Olym- pischen Winterspielen war für uns aber doch, daß erstmals wieder Ost und West ge- meinsam am„Weltfest der Jugend“ teil- genommen und die gesamtdeutsche Mann- schaft trotz einiger Differenzen fest zusam- mengehalten hat! Paul Ludwig von Buenos Aires“!: floss verlangte Fangio das Leteie ab .. Aber diesmal mußte sich der Engländer mit dem 2. Platz zufrieden geben Das dritte große Autorennen der argen- tinischen Saison, der dieses Jahr erstmals in Mendoza im Anden-Vorland ausgetragene Große Preis der Stadt Buenos Aires, für Rennwagen der Formel I, endete am Sonn- tag mit einem Sieg von Weltmeister Juan Manuel Fangio(Argentinien) auf Ferrari. Die Maseratis mit Stirling Moss(Groß- britannien) und Jean Behra ECrankreich) 875 6er. belegten den zweiten, und dritten Atz. Fangio beendete das über 60 Runden (= 251,058 km) führende Rennen in 1:52:3883;9 Std., was einem Schnitt von 133,721 km /st. entspricht. Die Zeit von Moss war 1:53:17, 5. Vierter wurde eine Runde zurück der àrgen- tinische Ranchero Carlos Menditeguy auf Maserati vor Peter Collins(Großbritannien) und dem Belgier Gendebien(beide Ferrari). Der als Maserati-Privatfahrer gestartete Engländer Mike Hawthorn belegte nur den neunten Platz. Die beiden anderen Stars der Scuderia Ferrari, die Italiener Castellotti und Musso, waren mit Olleitungs- bzw. Bremsschaden vorzeitig ausgefallen. Kuαẽ po- Holizen Finale wurde wegen einbrechender Dunkel- heit beim Stande von 4:6, 6:4 abgebrochen. Bei den Internationalen französischen Ten- nismeisterschaften in Paris siegte Feldbausch (Deutschland) am Sonntag in der dritten Runde des Herreneinzels über Perreau/Saus- sine(Frankreich) mit. 6:1, 6:1, 1:6, 3:6, 6:2. Im Herrendoppel schied er mit seinem chileni- schen Partner Hammersley in der zweiten Runde mit 1:6, 4:6, 1:6 gegen Bergerat/ Rinder- knecht(Frankreich) aus. Ungarns Staatstrainer Bela Raki, der wesentlich zu den großen Erfolgen des unga- rischen Schwimmsports beitrug, schätzt fol- gende Zeiten als menschliche Leistungsgrenze: 100 m Kraul in 53,0(jetziger Weltrekord 54,8), 400 m Kraul in 420,0 Min.(jetzt 4:26,7) und 100 m Rücken in 1:00(jetzt 1:02, 1). Als Ersatz für Squaw Valley bewarb sich das Arizona- Städtchen Flagstaff beim IOC, falls der Austragungsort der Olympischen Win- terspiele 1960 den übernommenen Verpflich- tungen nicht nachkommen sollte. Rußlands Eisschnellauf-Aufgebot für die Weltmeisterschaften in Oslo(11/12. Februar) bilden die Olympiasieger Boris Schilkow, Eugen Crischin und Jurij Michailow sowie Oleg Gont- scharenko, Robert Merkutow, Dimitri Saku- nenko und Anatoli Kaidalow. Auch dieses dritte Rennen gestaltete sich zu einem spannenden Duell zwischen Fangio und Moss, deren Wagen diesmal beide durchhielten. Vom Start weg übernahm Fangio die Führung und behauptete sie mit meisterlicher und oftmals halsbrecherischer Fahrkunst gegen den Rivalen bis zum Schluß. Der„Große Preis von Argentinien“ am 22, Januar hatte bereits Fangio als Sie- ger gesehen, während Moss damals aufgeben mußte. Dafür Hatte dieser eine Woche später das 1 000-kKm.- Sportwagenrennen um den Preis der Stadt Buenos Aires gewonnen. Erloschen olympische Flagge zur Aufbewahrung übergeben wurde. ist in Cortina d' Ampeꝛzo die olympische Flamme, unter der elf Tage lang der Welt beste Wintersportler in friedlichem Wettkampf ihre Kräfte maßen. Mit dem Dank an das italienische Olympische Komitee und die Regierung erklärte am Sonntagnachmittag IOC-Präsident Avery Brundage(unser Bild) die Spiele beendet. Links im Hintergrund Cortinas Bürgermeister, dem anschließend für vier Jahre die Foto: dpa Die ganze Stadt war aus dem Hàuschen: „ Kitebuhel gruß seine Olympiasiege: Triumphaler Empfang für Sailer, Molterer und Hinterseer in der Heimat Einen großartigen Empfang bereitete Kitzbühel am Sonntagabend seinen Olympia- teilnehmern Toni Sailer, Anderl Molterer und Ernst Hinterseer, die in einem wahren Triumphzug eingeholt wurden. Alle Häuser Prangten in Fahnenschmuck und vom Un- terhausberg grüßten die mit elektrischen Glühbirnen ausgelegten fünf olympischen Ringe.„Kitzbühel grüßt seine Olympia- sieger“ und„Kitzbühel dankt seinen Olympiasiegern“ lauteten die Spruchbänder, die zum Willkomm der Olympiateilnehmer in der Vorstadt und am Rathaus angebracht Waren. Von den entlegensten Berghöfen waren die Bauern herbeigeeilt, um ihren „Tonai“, ihren„Anderl“ und ihren„Ernstel“ zu empfangen. Ein schnell formierter Triumphzug mit den örtlichen Honoratoren an der Spitze setzte sich vom Bahnhof aus in Bewegung zum Stadtplatz, wo Vereinspräsident Dr. Beranik und Bürgermeister Dr. Buschmann die drei Olympiateilnehmer begrüßten und ihre großartigen Erfolge würdigten. Toni Sailer erhielt als Anerkennung einen 1000 Quadratmeter großen Baugrund im Werte von 120 000 Schilling, auf dem er später einmal seine Spengler werkstatt er- richten will, außerdem den goldenen Ehren- Ting der Stadt und das goldene Ehren- Abzeichen des Kitzbüheler Skiklubs. Anderl Molterer erhielt 800 Quadratmeter Baugrund und Ernst Hinterseer einen Fernsehapparat. Schwimmer-Repräsentativkampf gegen Hessen: Satbet Htban ohne KonEurrenz Im Kunstspringen belegte sie mit über 28 Punkten Vorsprung ersten Platz Beim Repräsentativkampf gegen Baden kam die junge hessische Schwimmerver- tretung erwartungsgemäß zu einem über- legenen Gesamtsieg. Besonders die hessischen Damen waren in großer Form, vermochten sie doch alle Wettkämpfe bis auf das Kunst- springen für sich zu entscheiden. Bei ihnen lautete das Punktverhältnis 11 753:10 016, bei den Herren 14 925:14 796. Bei den Hessen sind es immer wieder die- selben Namen, die sich Sonntag für Sonntag empfehlen: Ingrid Künzel, Hans Köhler beide Darmstadt) und Dieter Wagner(Frank- kurt). Ingrid Künzel schwamm die 100 Meter Kraul in 1:09,3 Min. und die 100 Meter Schmetterling in 1:19, 4 Min. Dieter Wagner und Hans Köhler waren die schnellsten Schwimmer der gesamten Veranstaltung. Für den Frankfurter wurden 58,4 für den Darm- städter 59,4 Sekunden über 100 Meter Kraul gestoppt. Im Kunstspringen der Herren machten die beiden Frankfurter Kopp und Mex das Rennen unter sich aus, während bei den Damen Bärbel Urbans Sieg mit über 28 Punk- ten Vorsprung vor der Homburgerin Gisela Drescher nie in Frage gestellt war.— Die hessischen Wasserballer, die am ersten Tag 1:7 verloren hatten, gewannen am Sonntag 613. Die wichtigsten Ergebnisse: Damen: 4 200 m Brust: 1. Hessen I 13:13, 3, 2. Hes- sen II 13:19,8, 3. Baden I 13:58, 1. 44 100 m Kraul: 1. Hessen I 4:51,00, 2. Baden I 5:06, 0. 4 100-m-Lagen: 1. Hessen 1 5:24, 4, 2. Baden 1 5:36,9. Kunstspringen: 1. Bärbel Urban(Ba- den) 117,66 Punkte, 2. Gisela Drescher Hes sen) 89,25, 3. Ursula Hilss(Baden) 85,75.— Herren: 4K 100 m Schmetterling: 1. Baden I 4:52,6, 2. Hessen I 4:59,00. 44 100 m Kraul: 1. Hessen I 4:05, 2. Baden I 4:08, 6. 44 100-m- Lagen: 1. Hessen I 441,0, 2. Baden J 4.41, 2, 3. Baden II 4:50,83. Kunstspringen: 1. Kopp (Hessen) 104,08 Punkte, 2. Mex(Hessen) 100,77, 3. Friedrich Baden) 90,49, 4. Wollen- Sack(Baden) 89,96. M-Jagdspringen für v. Buchwaldt Das internationale Zweipferde-Jagdsprin- gen als Schlußpunkt des Internationalen Berliner Reit- und Springturniers gewann am Sonntagabend Magnus von Buchwaldt mit„Nadina“ und„Roco“. Dieses Jagdsprin- gen der Klasse Mü ging über 24 Hindernisse mit einem Gesamtparcour von 880 m. Von 33 Paaren kamen lediglich der Schwede T. Eliasson und Rolf Bartels Braunschweig) fehlerlos mit beiden Pferden über alle Hin- dernisse. Sie waren jedoch nicht schnell ge- nug um von Buchwaldt zu übertreffen. Einen schwedischen Sieg durch Major H. St. Cyr auf„Perfekt“ gab es in einer Dres- surprüfung für Reitpferde der Klasse S. Toto-Quoten West-Süd-Block(endgültige Gewinnquoten): Zwölferwette: 1. R.: 37 634,90 DM; 2. R.:1 081,95 D-Mark; 3. R.; 91,65 DM. Zehnerwette: I. R.: 2 935,95 DM; 2. R.: 161,20 DM; 3. R.: 17,35 DM. Bürgermeister Buschmann bezeichnete das Ereignis als das größte der 700 jährigen Geschichte der Stadt. Dann erklang die österreichische Nationalhymne, die aller- dings erst dann intoniert werden konnte, als die Musiker ihre in der Kälte ein- gefrorenen Instrumente mit Hilfe von Fackeln aufgetaut hatten. Neuer Butterfly- Weltrekord Die 15jährige Holländerin Atie Voorbij ver- besserte am Sonmtag den von ihr im Sep- tember 1955 aufgestellten Weltrekord 100 m Schmetterling um 1,2 Sekunden auf 1:11, Minuten. Die Holländerin schwamm ihren neuen Weltrelcord in einem 25-m-Hallenbad. Neuhaus fordert Hecht Der frühere deutsche und europäische Schwergewichts-Boxmeister, Heinz Neuhaus Dortmund), gab beim Bund Deutscher Be- rufsboxer(BDB) eine Bewerbung um offi- zielle Anerkennung als Titelgegner seines Nachfolgers und Besiegers Gerhard Hecht b. Neuhaus leitet diese Herausforderung vermutlich aus der gelungenen Revanche gegen Leg Layne ab. Inzwischen hat Neu aus Lokalrivale Hans Friedrich den Ameri- kaner ebenfalls überzeugend bezwungen, und da Friedrich schon früher Titelansprüche stellte, dürfte er sie jetzt erneuern. Ein Aus- scheidungskampf Neuhaus gegen Friedrich würde die Frage nach dem würdigsten Titel- gegner von Hecht am besten lösen. Meister Hecht hat diese Herausforderung erwartet. Er sagte am Sonntag:„Schon nach dem Dortmunder Kampf gegen Neuhaus habe ich erklärt, jederzeit zu einer Re- vanche bereit zu sein. Zunächst müssen Neu- haus und ich nun die europäischen Titel- kämpfe gegen Cavicchi bzw. Colin bestreiten. Ich würde mich freuen, wenn Neuhaus gegen Cscicchi gewänne und unser Kampf dann um beide Titel gehen würde. Doppelerfolg Freundorfers Bei den Internationalen Tischtennis- meisterschaften in Basel sorgte der Deutsche Helmut Hanschmann am Sonntag durch sei- nen Sieg über den Weltranglistenspieler Bohumil Vana(CSR) mit 21:8, 21:9, 21:16 für die groge Ueberraschung. Sieger im Herren- Einzel wurde Conny Freundorfer München) im Endspiel gegen Brian Kennedy England) mit 21:10, 21:18, 14:21, 21:18. Im Herren- Doppel gewann er mit Josef Seizæ München) das Endspiel gegen Heinz Schneider/ Lothar Plense(Sowjetzone) 21:12, 21:9, 21:13. Sieger im Damen-Einzel wurde Frude Pritzi(Oster- reich) mit 21:17, 21:14, 21:19 über Betty Gray (Wales). Das Damen-Doppel wurde von Gray qones(Wales) gegen die Gsterreicher- innen Linda Wertl/ Trudi Fritzi mit 21:23, 21:14, 19:21, 21:17, 22:20 gewonnen. Franzosen weiter in Führung Im Sechstagerennen von Kopenhagen führte nach 96 Stunden das französische Paar Senfftleben/ Forlini weiterhin mit 279 Punkten vor Olsen Jörgensen Dänemark), Schulte Peters Niederlande) und van Steen- bergen/ Severeyns(Belgien). Die Deutschen Zoll/ Weinrich lagen eine Runde zurück an neunter Stelle. Der Schweizer Armin van Büren mußte aufgeben, Mietgesuche f Vermietungen f 4 Bei Schmerzen bewährt gel Kopf. und Zohnschmerzen, — ach n 1 gesunden Schlaf wird alles leichter! Das natürliche nach ö 11 70 — Schlathilfsmittel: Anzeigen im MM haben Erfolg! Seit Jahrzehnten ansässiger Handelsvertreter techn. Art. sucht sofort oder baldigst da. 209 li 3b Im laber- Bur- Mun trocken, hell, große Einfahrt, dabei oder getrennt 2- bis 3-Zimmer-Wohng., Küche, Bad, mögl. Garage. Bilangebote unter Nr. 05381 an den Verlag erbeten. Jg. berufst. Angest. sucht möbl. Zi. Angeb. unt. Nr. 05402 a. d. Verlag. 1- bis 2-Zi.-Wohng. ges. 2 Pers., 230 Pkt. Angeb. u. Nr. 05397 a. d. Verl. 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Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Die Ab- stimmung über den Antrag Atzenroths ist zurückgestellt worden, denn die Frage eines Rüstungsauftrags-Gesetzes soll erst im Zu- sammenhang mit dem Wirtschaftssicherungs- gesetzes behandelt werden. Hauptsächlich geht es um die Sicherung der Beteiligung mittelständischer Betriebe an Rüstungsaufträgen. Diese soll durch weit- Sehendes Ausschreibungsverfahren gewähr- leistet werden, wobei an Sonderbedingungen für das Handwerk und den Einzelhandel gedacht wird, weil beide Wirtschaftszweige Vielfach preislich mit den Großbetrieben nicht konkurrieren können und deshalb nicht recht zum Zuge kommen. Der wirt- schaftspolitische Ausschuß sieht eine Mög- lichkeit für die Berücksichtigung des Mittel- standes bei Rüstungsaufträgen darin, von den Ausschreibungen einen gewissen Pro- zentsatz(genannt werden etwa 20 v. H.) als Sonderausschreibungen für die mittelstän- dische Wirtschaft abzuzweigen und dabei die preiswertesten Angebote zum Zuge kommen zu lassen. Allerdings erfordert eine solche Sonderausschreibung zunächst eine Abgren- zung des Begriffs der mittelständischen Betriebe. Grundsätzliche Einigung über Aegypten- Handel (VWD) Die zur Zeit in Kairo laufenden deutsch- ägyptischen Wirtschaftsverhandlun- gen haben zu einem grundsätzlichen Ein- verständnis über ein Zahlungs- und Waren- Verkehrsabkommen geführt. Das Vertrags- Werk wird nach Billigung durch den ägyp- tischen Ministerrat voraussichtlich in den nächsten Tagen unterzeichnet. Es sieht die Einführung eines multilateralen(vielseiti- gen) Zahlungsverkehrs auf Basis der be- schränkt-konvertierbaren DM vor. Aegypten hat sich mit dem Beitritt weiterer Länder des EZ U-Raumes zu diesen multilate- ralen Vereinbarungen bereiterklärt. Hierfür kommen zunächst Großbritannien, Belgien und die Niederlande in Frage, so daß in dem ge- samten Zahlungsraum, dem diese Länder an- gehören werden, jeweils in einer Währung bezahlt werden kann. Die Zahlungs vereinbarungen sehen fer- ner die Konsolidierung der ägyptischen Swingverschuldung gegenüber der Bundes- republik aus dem alten Zahlungsabkommen in Höhe von rund 63 Mill. vor. Aegypten erhält außerdem eine Uebergangshilfe in Beko-Mark), deren Höhe allerdings noch wücht endgültig bekannt ist. Auf der Waren- Seite wird nur noch eine Kontingentsliste Für den noch nicht liberalisierten Teil der deutschen Einfuhr ausgestellt werden. ) beschränkt konvertiblen(umtauschfähigen) DM Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen Februar 45, 20—45, 60; inl. Rog gen Febr. 41,20—41,60, Tendenz ruhig; Weizenmehl Type 405 62,5064, Type 530 50,50—61, Type 812 56,50 bis 58, Type 1050 54,50—56; Brotmehl Type 1600 40,50—51; Roggenmehl Type 997 5555,25, Type 1150 5353,25, Type 1370 5151,25, Tendenz stetig: Brau- Serste 44—45; Industriegerste nicht not.; Futter- erste inl. 39—39,50, dto. ausl. 39,50—41, Tendenz stetig; Inlandshafer zu Futterzwecken 32—34; In- dustriehafer 34—35; Auslandshafer nicht not.; Mais 40,50—40,75; Weizenkleie prompt 25—25,50; Weizen- kleie per März 25,75—26; Roggenkleie 24-24, 50; Weilzenbollmehl 26,50—27; Weizennachmehl 32,50 bis 38; Sojaschrot 3636,25; Erdnußschrot nicht not.; Kokosschrot 31,50; Palmkernschrot 31; Leinschrot 44—45; Hühnerkörnerfutter 43,50—44; Malzkeime 24,5025; Biertreber 23,50; Trockenschnitzel 23; At. Dorschmehl 74—78; dt. Fischmehl 64-71, Ten- denz ruhig; Kartoffeln per 50 kg 3,508, 75, frei Marmnbeim; Wiesenheu lose 77,50; Luzerneheu Jose 8,50—9,50; Weizen- und Roggenstroh bind- Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 ital. Lire 6,677 6,697 100 belg. Frances 8, 395 8,415 100 franz. Francs 1.1917 1,187 100 Schweizer Franken 95,67 95,87 200 Holl. Gulden 110,315 110,533 1 kanad. Dollar 4.215 4.225 1 engl. Pfund 11,72 11,74 100 schwed. Kronen 80,65 80,81 100 dan Kronen 60,64 60,76 100 norw. Kronen 58,565 338,685 100 Schweizer Fr.(frei) 98,285 93,485 1 US Dollar 4,2107 4,2207 100 OGUVẽx- W] 437,50 DM-O; 100 DM-O= 24, 7 DM- W NE-Metalle Hektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 468,75—473, 75 DM Blei in Kabeln 140—141 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinnpreis 9180 DM 4 Kassenüberschüsse in alliierte Anleihe umwandeln damit Stationierungs kosten gestreckt werden Nach dem Inkrafttreten der Deutschland- Verträge, d. h. mit dem Beginn der Souverä- nität sind an die Stelle der sich jährlich auf 9 Md. DM belaufenden Besatzungskosten Stationierungskosten getreten, die auf etwa 3 Md. DM jährlich festgesetzt worden sind. Dr. Hermann Lindrath, Heidelberg(MdB,. CDU), schlug in einer über den Süddeutschen Rundfunk verbreiteten Ansprache vor, die aus Besatzungs- bzw. Stationierungskosten entstandenen alliierten Guthaben bei der Bundesregierung in eine Auslandsanleihe zu verwandeln. Lindrath wies darauf hin, daß die Stationierungsmächte für das Jahr 1955 von den ihnen zustehenden Summen erst rund 950 Mill. DM ausgegeben hätten. Dem- zufolge müsse die Bundesrepublik die am Schluß des ersten deutschen Verteidigungs- jahres nicht in Anspruch genommenen Sta- Kältewelle treibt Arbeits tionierungskosten ab 5. Mai 1956 für ein wei- teres Jahr zur Verfügung halten. Der Bun- desfinanzminister befinde sich wegen dieser Beträge in einer gewissen Zwickmühle. Einerseits dürfe er über die angehäuften Be- träge nicht verfügen, andererseits würden sie inflationistisch wirken, wenn sie massiert in den wirtschaftlichen Verkehr gegeben würden.„Wenn sie transferiert werden müß- ten, dann ginge dies lediglich durch Senkung unserer Gold- und Devisenreserven“, erklärt Lindrath Es sei bekannt, daß die alliierten Finanz- minister ein nur sehr geringes Interesse daran hätten, diese Guthaben schnellstens zu verausgaben.„Sie möchten diese Guthaben so Weit wie irgend möglich erstrecken, um aus ihnen die Kosten der Stationierung ihrer Truppen in der Bundesrepublik in der Zukunft losenziffern in die Höhe Zunahme fast i Million Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundes- republik erhöhte sich— wie die Bundes- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- losenversicherung mitteilt— bis Ende Januar 1956 auf insgesamt 1 252 730 Personen. Im Vergleich zum Vormonat ergab sich dabei folgende Entwicklung: Arbeitslose Männer Frauen insgesamt Dezember 1955 1 046 005 690 377 355 628 Januar 1956 1252 730 878 599 374 131 Zunahme 206 725 188 222 18 503 Der Stichtag der letzten Arbeitslosen- zählung habe allerdings vor Beginn des gro- gen Kälteeinbruches in der Bundesrepublik gelegen. Wie der Präsident der Bundesanstalt Dr. Scheuble vor der Presse mitteilte, dürfte sich in der vergangenen Woche wegen des Kälteeinbruches die Arbeitslosenzahl sprung- haft erhöht haben. Scheuble rechnet damit, daß die Zwei-Millionen-Grenze erreicht wer- den dürfte. Beispiele: Beim Arbeitsamt Bonn wurden Ende Januar 2300 Arbeitslose registriert. Diese Zahl stieg auf 4800. Noch krasser war der An- stieg im Arbeitsamtsbezirkx Mainz, wo die Arbeitslosenzahl von 3145 auf 8121 anstieg. Scheuble wies darauf hin, daß das plötzliche Eintreten der kalten Witterung die Bundes- anstalt wöchentlich etwa 100 Mill. DM an Arbeitslosen unterstützung koste. Gemessen allerdings an den Januar- Ergebnissen der Vorjahre liegt die Arbeits- losigkeit auch Ende Januar 1956 seit 1950 be- deutend darunter. Es wurden jeweils am 31. Januar gezählt: 19⁴9 962 8661) 1950 1 897 644 1951 1 821 253 1952 1 825 407 1953 1822 676 1954 1989 550 1955 1 789 716 Im Januar 1956 habe die Beschäftigung in den Außenberufen zum großen Teil ein- gestellt werden müssen, sagte Scheuble. Dementsprechend stieg die zahl der arbeits- losen Männer um rund 188 200. Vor allem müßten Arbeitskräfte der Bauberufe, der Ziegeleien, Steinbrüche und der Forstwirt- ) Zweizonen-Wirtschaftsgebiet vom 6. Februar fadengepreßt 3,80—4; Weizen- und Roggenstroh drahtgepreßt 4,8—5, Tendenz ruhig, Die Preise verstehen sich als Groghandels-Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle, Verlade- und Nordeestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 570 än der Vorwoche 622) Stück Großvieh; 217(279) Kälber; 2205(2258 Schweine); 7(9) Schafe.— Preise je ½/ kg Lebendgewicht: Ochsen A 105—115(109116), B 105(95-103); Bul- len A 108—117(107118), B 103—112; Kühe A 86—100 (90—98), B 73—87(75—87), C 68—75(62—75), D—61 60); Färsen A 109—117(109—117), B 94—110(105 bis 110); Kälber Sonderklasse 180—183(175—183), A 155—170(155—168), B 140—152(140—152), C 125—136 (125—136), D 105—122(bis 120); Schwein A 124—130 (124—130), B I 126—131(126—132), B II 126—132(125 bis 132), C 127-182(125—132). D 126—131(124—131), E 120 bis 127(115—127); Sauen G 1 106—118(110116); Läm- mer, Hammel A—87(88). Marktverlauf: Groß- Vieh in allen Gattungen langsam, kleiner Ueber- stand; Kälber schleppend, ausverkauft; Schweine mittel, ausverkauft; Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 14 Ochsen; 52 Bullen; 43 Kühe; 42 Färsen; insgesamt 151 Stück Grogvieh; 119 Käl- ber; 534 Schweine; 11 Schafe. Preise je ½ kg Le- bendgewicht: Ochsen A 105—115; Bullen A 108—113, B 102—105; Kühe A 88—98, B 75—84, C 65—72, D—55; Färsen A 108116, B 101106; Kälber Sonderklasse 173—188, A 160—170, B 145—158, C 130—144, D—120; Schweine A, BI 127130, B II, C, D 124—130 E 118 bis 127; Sauen G II 114115; Schafe nicht notiert. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen rege, geräumt; Kälber schleppend, Uberstand; Schweine rege, geräumt; Schafe geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Es erzielten: Aepfel A 18—30, B 10—17; Birnen 10—20; Feldsalat A 150—180, B 120—145; Weißgkohl 8—10; Rotkohl 8; Rosenkohl 45; Grün- Kohl 18; Knollensellerie 20—28; Lauch 22—25; Zwie- beln 25—28; Kresse 80. schaft entlassen werden. Betriebe der Metall- verarbeitung und des Maschinenbaues haben demgegenüber neue Arbeitskräfte eingestellt. Saisonüblich war der Anstieg der Frauen- arbeitslosigkeit gering, da besonders in den Großstädten weibliche Kräfte für den Win- terschlugverkauf eingestellt wurden. Land Arbeitslose Zunahme Bayern 346 295 38 990 Niedersachsen 234 237 28 318 Nordrhein-Westfalen 241 524 101 904 Schleswig-Holstein 110 533 1 781 Hessen 100 534 13 574 Rheinland-Pfalz 74 728 10 773 Baden- Württemberg 69 559 8 019 Hamburg 60 133 3 880 Bremen 15 187(Abnahme 514) Wie der Präsident der Bundesanstalt bekanntgab, hat am 6. Februar eine deutsche Kommission in Mailand ihre Tätigkeit zur Anwerbung italienischer Arbeitskräfte in der Bundesrepublik aufgenommen. Bisher wur- den von der westdeutschen Landwirtschaft rund 12 000 und aus gewerblichen Betrieben 16 000 italienische Arbeiter angefordert. Die Hauptaufnahmegebiete werden die Bundes- länder Baden- Württemberg und Nordrhein- Westfalen sein. zu bezahlen und auf diese Weise ihre eigenen Haushaltspläne zu entlasten“, erklärt Lind- rath.„Andererseits haben wir ein Interesse daran, diese Guthaben entsprechend den wirtschaftlichen Möglichkeiten innerhalb der Produktivität unserer Volkswirtschaft wie- der flüssig zu machen.“ Dr. Lindrath ist der Meinung, daß auf diese Weise eine Festigung bestehender politischer Bindungen durch eine kredit- mäßige Verknüpfung der Bundesrepublik mit den Alliierten erreicht würde. Außerdem Würde dem haushaltsrechtlichen Grundsatz der Finanzierung des Bedarfs im außer- ordentlichen Haushalt durch Anleihen weitest- gehend Rechnung getragen. Lindrath betonte, damit würde nicht nur eine baldige nachhaltige Steuersenkung wesentlich erleichtert, son- dern auch die ungesunde Kassenflüssigkeit des Bundes bedeutend verbessert werden. Damit würden die konjunkturellen und inflationären Auswirkungen solcher Gut- haben wirksam gedämpft und die öffentliche Kritik an der Hortung großer öffentlicher Mittel in großem Umfange gegenstandslos Werden. Ran dbemer kung Soweit der Bundestagsabgeordnete Dr. Lindrath. Mit etwas Skepsis betrachtet je- doch jeder Kenner der Neigungen und Fähigkeiten des Bundesflnanzministers die- sen Vorschlag. Ist es doch durchaus möglich, daß Schäffer den Anleihevorschlag annimmt und die Kassenüberschüsse dennoch stehen läßt. Sagen wir vorsorgehalber, um für die Rückzahlung der Anleihen entsprechende Mittel zu haben. Gibt es denn in der ganzen Bundesrepublik einen Menschen, der daran glaubt, Schäffer würde freiwillig etwas her- ausrücken, was er vereinnahmt hat? Gewiß, der Bundesfinanzminister befindet sich in einer Zwickmühle. Aber die Fundamente dieser Zwickmühle bilden die Kassenüber- schüsse. Der Steuerzahler allerdings befindet sich in einer ärgeren Zwickmühle und hat keine auf Ueberschüsse gebaute Fundamente. Dr. Lindraths Vorschlag hat nur einen Feh- ler: Er unterstellt, dag wir einen Finanz- minister haben, dessen Seele gleich einem Engel so rein ist. Tex K URZ NACHRICHTEN (VWD) Gegen eine gesetzliche Regelung der Teilzahlungsgeschäfte wendet sich die In- dustrie- und Handelskammer Köln. Die Kam- mer vertritt die Auffassung, daß Teilzahlungs- verkäufe nach wirtschaftlich vernünftigen und sozial zu verantwortenden Gesichtspunkten im Wege der Selbsthilfe geregelt werden sollen. Es sei die Aufgabe der Kaufmannschaft selbst, unorganisierte oder wilde Teilzahlungskäufe und das Anschreibegeschäft auszumerzen. Vor allem müsse aber darauf geachtet werden, daß Teilzahlungsgeschäfte bei kurzlebigen Wirt- schaftsgütern noch mehr als bisher vermieden werden. Keine Sorge wegen Einfuhrsteigerung (VWD) Die Hamburger Kreditbank stellt zur Außenhandelsentwicklung fest, daß die Vergrößerung des Einfunrvolumens im Jahre 1955 auf die Preisentwicklung einen dämpfen- den Einfluß ausgeübt habe. Die Zunahme der Einfuhren sei keinesfalls besorgniserregend, da der deutsche Gold- und Devisenbestand in Höhe von rund 13,1 Md. DM es gestatte, auch für einen längeren Zeitraum einen Einfuhr- überschuß zu finanzieren und damit das Güter- angebot in der Bundesrepublik erheblich zu vergrößern. Es liege somit kein Grund für eine negative Beurteilung der Zukunft vor. So- lange das Importventil zur Verfügung stehe, Effektenbörse bestünde auch keine Veranlassung, der Ent- wicklung am Kapitalmarkt, der heute eng mit dem Geldmarkt verbunden sei, ein übertrie- benes Mißtrauen entgegenzubringen. Weltbank vergab 2,4 Md. Dollar (AP) Die Weltbank hat bis zum 31. Dezem- ber letzten Jahres insgesamt 139 Anleihen im Werte von 2,4 Md. Dollar vergeben, wurde am 6. Februar in Washington mitgeteilt. Kein Paketwechsel Hirsch— Conti Gummi (VWD) Zu Pressemeldungen, denen zufolge eine Uebergabe des Besitzpaketes der Metzeler Gummiwerke Ad, München, durch Vermittlung der Norddeutsche Bank AG an die Continental Gummi-Werke A, Hannover, erfolgen soll, wird seitens der Conti-Gummi-Verwaltung er- klärt, daß bei der Gesellschaft nichts darüber Bekanntz ist:?. Großaktionär der mit 18 Mill. DM Grund- kapital ausgestatteten Metzeler Gummiwerke AG ist die Central- Geschäftsstelle Georg Hirsch, München.(Vergl. auch„MM“ vom 4. 2. „Georg-Hirsch-Konzern ist zuversichtlich“). Dividenden- Vorschläge Hofbrauhaus Wolters AG, Braunschweig— 90% (HV 8. 2. 36). Mannesmann AG, Düsseldorf— 8%. Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 6. Februar 1956 (VWD) Börsenverlauf: Durch anhaltende Zurückhaltung der Käufer blieb die Kursgestaltung an den Aktienmärkten uneinheitlich, wobei in den Standardwerten erneut kleinere Abschwächur gen überwogen. IG-Farben- Nachfolger tendierten nach den vorangegangenen Kursrückgängen wider- standsfähiger, junge Farbenfabriken Bayer-Aktien auf Rückkäufe mehrprozentig erhöht. Obwohl die Rohstahlproduktion im Januar einen neuen Rekordstand erreichte, überwog in verschiedenen Wer- ten der Schwerindustrie das Angebot, so daß sich hier erneut Kursabschwächungen von 1 bis zu 2 Punkten einstellten. Größere Umsätze verzeichneten Rheinisch-Stahlwerke und Gelsenkirchener Bergwerk. Allgemeine FElektrizitäts-Gesellschaftauf optimistisch gehaltene Verwaltungsmitteilun- gen wenig verändert. Von Spezialpapieren setzten Continental Gummi ihre Aufwärtsbewegung fort. Banken-Nachfolger teils behauptet, teils bis zu 3 Punkten rückläufig. Rentenmärkte anhaltend still, verschiedene Länderanleihen zu letzten Kursen angeboten. Aktlen 2. 2. 6 2. Aktlen 2.26 2 Aktien 22 6. 2. 5 Harpener Bergbau 120 9% Dresdner Bk. 9 24 25 888 5 201 200 Heidelb, Zement 208 207 Rhein-Mam Bank 283 248 . 167 105 N—V 41 5⁵ 152½[Reichsb.-Ant. Sa. 55 57 Conti Gummi 280 287 anz 83 2 124 8 5 40⁰ 305 Mannesmann 177% 177 e Dt. Erdöl.! 166 105⁵ hn. Braunkohle 280 Nachfolger Degussa 200 281 Rheinelektra 180 180 B Bergb. Neue Hoffg. 150% 177 Demag 4247— RW.— 4 22²⁰ 218 8[Ot. Edelstahl. 196 191 Dt. Linoleum, 200 200 Seil wolf! 117 117 Dortm. Hörd. Hutt. 130;¾ 130/ Durlacher Hof 177 177 Siemens& Halske 246% 245 Gelsenberg 152½ 1403, Eichbaum-Werger 204 2⁰⁰ Südzucker 8 191[GHR Nürnberg 218 214 B Enzinger Union) 192 191 Ver. Stahlwerke!) 0 6 Ho esl 148 147 G-Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 147 14% Klöclen.-Humb. D. 217%½́ↄ218 Ant.-Sch.) 35½ 34½ Badische Bank 20 205[Klöcknerwerke BAT 204 200% Commerzbanky) 15 15%½% Phönix Rheinrohr 172½ 168 Farbenf. Bayer 240 ¼½ 200% Commerz: Rhein. Röhren— Farbwerke Höchst 212 208% u. Sredit-Bank 221 210 Rheinst Union 173 17⁰0 Felten& Guill. 211 8 Deutsche Bank) 24 20% Stahlw. Südwestf. 178 175 IJrün& Bilfinger 167½ 25 Süddeutsche Bank 237 236 Thyssenhütte. 18½ 180 ) RM-Werte 1 Prof. Dr. F. Henzel 65 Jahre alt Am 7. Februar vollendet der Ordinaruu; für Betriebswirtschaftslehre und derzeitig Dekan der Abteilung für Betriebswirtschaft an der Wirtschaftshochschule Mannheim, Herr Prof. Dr. rer. pol. Friedrich Henzel daz 65. Lebensjahr. Nach längerer Tätigkeit in der Praxis Prof. Henzel ist von Hause aus auch Tech. niker— erwarb er 1924 in Mannheim dag kaufmännische Diplom. Während vieler Jahre war er Assistent und Mitarbeiter von Prof, Dr. Fritz Schmidt in Frankfurt/ Main. 1934 wurde ihm eine Professur übertragei, Seit. Bonn und— nach der 1954 erfolgten Emerl. tierung von Prof. Dr. Dr. h. c. Walter le Coutre— in Mannheim. Alle wissenschaftlichen Arbeiten von Prof, Henzel zeichnen sich durch eine große Be. triebsnähe aus. In Forschung und Lehre strebt er danach, Wissen, Können und Dis- positionen eines Technikers mit dem eines Wirtschaftswissenschaftlers zu vereinen. Seine wissenschaftliche Arbeit wird vor nehmlich von der Lehre der Kosten im Be- trieb bestimmt. Seine diesbezüglichen Unter- suchungen dürfen als wegweisend angesehen werden. Weiterhin beschäftigte sich Prof, Henzel intensiv mit Einzelfragen des Werte. durchlaufs durch den Betrieb. Seine Verbug- denheit mit der Frankfurter 1 dem lehrte er in Frankfurt/ Main, Leipzig 1 Schule kommt immer wieder zum Ausdruck Die Beschäftigung mit den speziellen betrieb. lichen Tätigkeitsbereichen führte ihn zu der Ueberlegung einer funktionalen Betrachtung weise in der Betriebswirtschaftslehre. N 7 lar ginalien ae rinten fische Angriff ist beste Verteidigung meinen maßgebliche Bonner Persönlichkeiten, die bemuht sind, die Kassenüberschüsse Schäß. fers zu rechtfertigen. Da wird die erstaunliche Mär aufgetischt, Eden, der britische Premier. minister habe— dus deutscher Quelle davoß unterrichtet— in Bonn telegraphisch nachge- fragt, wann er die 3,4 Md. DM, die sich in Schäffers Schatkastlein befinden, abholen könne. 5 Ausgerechnet telegraſisch, hat dies Eden ge: tan. Als ob es per Luftpost nicht Zeit genug gewesen wäre? Der deutsche Steuerzahler abet bittet fragen zu dürfen: 1. Werde ich wirklich für so dumm gehalten, daß man mir zutraut, dies zu glauben? 2. Wird das deutsche Volk für so dumm ge- halten, daß man glaubt, mir jetzt die Schuld N dafür in die Schuhe schieben zu können, daß Herr Eden überhaupt von dem Be- stehen solcher alliierter Forderungen erfah- ren hat? 3. Verstößt es nicht gegen diplomatische Ge- pflogenheiten, daß der Premierminiser eines Landes für so dumm ausgegeben wird, daß er nicht weiß, welche Forderungen er ge- genüber einem bisher von seinen Truppen besetzten Lande hat? Fur telegraſische Antwort auf diese drei Fragen wäre der deutsche Steuerzahler sehr, sehr danlebar. Die Beantwortung dieser An- Frage ist dadurch nicht erledigt, daß in den Ge. sprächen zwischen Eisenhower und Eden laut Informationen des Bundes finanz ministeriums jetæt die Frage erörtert wird, ob die Bundes, regierung nieht über das Jatf T0 Ritas zu Tragung von Stationierungskosten ang alten werden soll.(Vgl. politischen Teil der heutigen Ausgabe.) 5 . Die Export-Preis-Poliz ei Zu welchen Auswüchsen zentral verwaltete, behördlich kontrollierte Wirtschaft führen kann, zeigt folgendes Beispiel, das durch eine VWD-Meldung bekannt wurde: Das Wirt. schafts ministerium von Nicaragua hat einen, eæportierenden Herstellerbetrieb in der Bun- desrepublih ersucht, die Preise und Bedingun- gen mitzuteilen, zu denen Erzeugnisse nach Nicaragua verłauft worden sind. Das Mini- sterium begründet seine Aufforderung mit ge. planten Maßnahmen gegen überhöhte Preise zn Nicaragua; kurz: es soll geprüft werden, ob der Mearaguanische Abnehmer nicht zu höhe: ren Preisen weiterverkauft, als erlaubt ist. Dus Bundeswirtsckaftsministerium in Bonn und det „Verein Hamburger Exporteure“ kamen nach Prufung des Falles zum Ergebnis, daß dieset Schritt des Wirtschafts ministeriums von VNiea- ragua„ungewöhnlich“ sei. Die deutsche diplo- matische Vertretung in Managua(der Haupt- stadt Nicaraguas) wurde gebeten, sich zu be⸗ munen, daß derartige Befragungen deutschef Eæporteure eingestellt werden. Die süd amerikanischen Länder haben be- kanntlich noch nicht jene Epoche überwunden für die in Europa bereits teueres Lehrgel N traurig bezahlt wurde. Die Epoche der Wirt. schaftskontrolle, der Befehls wirtschaft nämlich, die letztlich vor der häuslichen Speisekummef nicht Halt macht: deren Kennzeichen Schnil. felei bis ins Eæzeß ist. Daß dabei die nicafi guanischen Behörden ihre Fühler bis ins Aus. land strecken ist eine sehr unangenenme Sache, Auch für uns. Man stelle sien nur vor, unsef Rndiger Finanzminister bekäme Gefallen an dem(schlechten) Beispiel der Nicaraguaner. 1 EN Mok t sos r 2 Csimsa def e Ssksks Schon zum Frůühstucłe 2 2 * * Em- Una Fronchfiel-Benboens nach Apoth. Dr. 5oldon das natürliche Kraffgsfränk ö Vetkäute r bipl. OP U HR e Nuit für Ire Augengläger! O 4, 5, an den Planken gegenöber Planken- Lichtspiele Kühlschrank 125 l, neu, prsw., z. vk. Adr. einzuseh. unt. A 05379 im V. ſelefon 527 78 los, die viel leisten müssen! für Mütter und Kinder und alle, 2 NMarkenklauiere zu verkaufen. Schmahl, Ludwigs- Größtes Speziallager Baden Pfalz. 0 Ausverkaufs nur 21,90. 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Januar 193 5 begonnen. Porkert geb. Poll, 8 in Mannheim. 997— 30. 1. 1956 Schweickardt& Co. Gesellschaft mit beschränkter 8 Elektr. 8 1— teurstrage 5 ogroßhandlung u. Industriebedarf in Mannheim(Trait veuossen. Die krass gekündi ö andef 3255 8 digt werden. trägt 60 900,.— Dix. Handelsregister Amtsger icht Mannheim Für die Angaben in() keine Gewähr! Neueintragungen: 60. „Kaufmann in Der Gesellschaft Gesellschaft kann Geschäfts 7177— 21. 1. 1936 Waldhof-Kaufstätte Merkur, Barth& Co. in Mann- b anzehandel im Warenhaussortiment, Waldhof, Oppauer Str. 10 5 in Mannheim- Käfertal, Mannheimer Straße 58). Kommandit- 75 lchaft. Die Gesellschaft hat am 1. Januar 1956 begonnen. Persönlich nder Gesellschafter ist Friedrich Barth, Kaufmann in Weinheim /B. ommanditisten sind vorhanden. 3250— 27. 1. 1956 Otto Giegrich, Schokoladen-& Zuckerwarengroß- el in Mannheim(Käfertal, Rüdesheimer Straße 66). Inhaber ist War! Giegrich, Kaufmann in Mannheim- Käfertal. 3250— 27. 1. 1956 Forkert& Co. Garn-Ohd in Mannheim Gertre- Auslieferung und Handel mit Garnen und anderen Textilerzeug- Oflene Handelsgesellschaft. Persönlich haftende Gesellschafter sind Erna Die Gesellschaft hat am Mannheim und Gerhard Reißig, Kauf- svertrag ist am 1. Dezember 1955 abge- nach Maßgabe des 89 des Gesellschafts- Gegenstand des Unternehmens ist: Groß- lektro- und Industriebedarfsartixeln. Das Stammkapital der Firma. mann in Mannheim und Maria Schweickardt geb. Strittmatter in Mann- heim; sie sind alleinvertretungsberechtigt. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Die beiden Gesellschafter Paul Schweickardt und Maria Schweickardt geb. Strittmatter nu die von innen übernommenen Stammeinlagen im Wege der Sac nlage dadurch, daß sie in dieser Höhe das Vermögen der Firma Schweickardt& Co.(Kommanditgesel schaft) in die Gesellschaft einbring— Verötfkentlichungen der Gesell- schaft erfolgen im Bundesanzeiger. Veränderungen: A 530— 21. 1. 1956 Heinz Meyne in Mannheim D ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesel Die bisherige persönlich haftende Gesellschafterin gen. Meyne, Kaufmann in Mannheim ist allerdings In erin der Firma. A 632— 28. 1. 1956 C. Benz Söhne in Ladenburg a. N. Richard Benz ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Gleichzeitig sind in die Gesellschaft als persönlich haftende Gesellschafter eingetreten Clara Josephine Unger geb. Benz, Fabrikantenwitwe in Ladenburg, Mathilde Thekla Volk geb. Benz, Oberrealschuldirektorswitwe in Ueberlingen und Elisabeth Marie Perron geb. Benz, Fabrikdirektorswitwe in Frankenthal. Die persönlich haftenden Gesellschafterinnen Clara Josephine Unger geb. Benz, Mathilde Thekla Volk geb. Benz und Elisabeth Marie Perron geb. Benz sind von der Vertretung der Gesellschaft ausgeschlossen. A 1164— 25. 1. 1956 August Wilhelm Meuthen Kommanditgesellschaf: in Mannheim(Tattersallstraße 37). Die Prokuren von Ferdinand Münster- mann und Julius Broich sind erloschen. Johannes Wohlfarth in Ober- hausen(Rhld.), Richard Massaloup in Frankfurt/M. und Hubert Groß in Oberhausen(Rhld.) haben Gesamtp ura. Jeder ist mit einem an- deren Prokuristen vertretungsberechtigt. A 2070— 1. 2. 1956 Kohlen-Born, Kommanditgesellschaft in Mannheim (Schopenhauerstraße 4). Die Einlage eines Kommanditisten ist umgestellt auf Deutsche Mark. A 2609— 1. 2. 1956 Ed. Wöllner Chemische Fabriken& Putzwollwerke Ed. Wöllner in Mannheim(Trifelsstrage 3). Die Firma ist geändert in: Ed. Wöllner. 9 27 8). Heinz Meyne naft ist aufgelöst. bermorgen Donnerstag U 20˙⁰ Rosengarten- Musensaal Letzte Presse-Stimmen: Erdbeben nicht zu verhin- dern... Der Jazzvulkan war ausgebrochen... u. Lionel Hampton brodelte Jazz. Man muß ihn persönlich i erlebt haben 111 Karten zu 3,- bis 11.- DM in den bek. Vorverkauf stellen: beim Jazz-Club Mannheim u. ständig a. d. Kasse d. Rosengartens A 2665— 25. 1. 1956: Ludwig Trummer in Mannheim, Zweignieder- lassung, Hauptsitz: Ludwigshafen a. Rh. Der persönlich haftende Ge- sellschafter Ludwig Trummer ist ausgeschieden. 2 Kommanditisten sind aus der Gesellschaft ausgeschieden. Heinz Trummer, Kaufmann in Ham- bach(Weinstr.) und Werner Trummer, Diplom-Kaufmann in Mannheim sind als persönlich haftende Gesellschafter gleichzeitig wieder in die Ge- sellschaft eingetreten. Die Einlage eines Kommanditisten ist umgestellt auf Deutsche Mark. Die Prokura von Hedwig Trummer geb. Feickert ist erloschen. 5 Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Ludwigshafen a. Rh. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 137/55 bekanntgemacht. A 2960— 1. 2. 1956 Fleitz& Hirth Sanitäre Großhandlung in Mannheim (Leopoldstraße 4). Friedrich Hirth ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige persönlich haftende Ge- selschafter Carl Fleitz, Kaufmann in Dilsberg ist alleiniger Inhaber B 26— 25. 1. 1956 Rheinische Hypothekenbank in Mannheim. Dr. Wolf- gang Goedecke, Bankdirektor in Mannheim ist zum stellvertretenden Vorstandsmitglied bestellt. B 30— 25. 1. 1956 Strebelwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Wilhelm Gerhold ist nicht mehr Geschäftsführer. Pr. Herbert Gaab, Ingenieur in Mannheim und Pr. Heinrich Weiß, Kauf- mann in Mannheim sind zu Geschäftsführern bestellt. Die Prokuren von Dr. Herbert Gaab, Dr. Heinrich Weiß, Hans-Richard Schmidt und Joseph Pauler sind erloschen. B 135— 30. 1. 1956 Brauerei Durlacher Hof Aktiengesellschaft in Mann- heim. Der Umtausch der auf Reichsmark lautenden Aktien in Aktien, die auf Deutsche Mark lauten ist durchgeführt. B 179— 21. 1. 1956 Großkraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft in Mannheim(Neckarau). Konrad Wimmer ist nicht mehr Vorstandsmit- glied. FASTNACHT- DIENSTAG 18.11 Uhr„Amicitia“ KAPELLE ASTORIA Lamades großer dus in Timbuktu. EKarten bei Tanzschule Lamadé, D 4, 15, Tel. 3 25 08 u. Stürmer, O 7, 14, Planken-Passage. B 252— 20. 1. 1936 Vereinigte Armaturen- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Augusta-Anlage 32). Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen hat Günther Wegscheider in Mannheim. B 274— 1. 2. 1956 Süddeutsche Zucker-Aktiengesellschaft in Mannheim (Augusta-Anlage 3). Curt Quensell ist nicht mehr Vorstandsmitglied. B 295— 25. 1. 1956 C. F. Boehringer& Soehne Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim(Waldhof). Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer oder Prokuristen haben Curt G. Engelhorn in Mannheim und Dr. med. Günter Albus in Mannheim. B 313— 13. 1. 1956 Hommelwerke Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim- Käfertal. Durch Gesellschafterbeschluß vom 22. De- zember 1955 wurde das Stammkapital nach dem DM-Bilanzgesetz auf 3 500 000.— DM neu festgesetzt und der Gesellschaftsvertrag im ganzen neu gefaßt.— 20. 1. 1956: Theodor Metternich ist nicht mehr Geschäfts- führer. Hugo Eossbiel, Kaufmann in Saarbrücken ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Bundesanzeiger. B 372— 21. 1. 1956 Rhein-Chemie Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim. Die Prokuristin Annelies Freifrau von Dobeneck führt nunmehr den Familiennamen Klingenkuss. B 381— 20. 1. 1956 Klöckner Kchlenhandel Gesellschaft mit beschränk- ter Haftung in Mannheim. Hartmuth Blechschmidt ist nicht mehr Ge- schäftsführer. Joachim von Lukowicz, Direktor in Duisburg ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt. E 382— 26. 1. 1956 Rombach, Kohlenhandelsgesellschaft mit beschränk- ter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Oberhausen(Khld.) Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer oder Prokuristen hat Johan- Eintritt frei! Morgen Mittwoch, 8. Februar 1956 treffen wir uns alle zum großen Faschingsrummel in mrem Ludwigshafen Friesenheim Ruf 6 95 02— Endstation 9 u. 19 Tanz in allen Räumen Heinz und Gisela freuen sich, Sie begrüßen zu dürfen. nes Ziegler in Duisburg. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Oberhausen (Rhld.) ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 242/55 bekannt- gemacht. B 726— 18. 1. 1956 H. Römmler Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Dr. Gustav von Hartmann ist nicht mehr Geschäftsführer. B 732— 26. 1. 1956 Rheinische China Einfuhr Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim(L 9, 5). Gustav Buchmüller in Mann- heim hat Prokura. B 353— 26. 1. 1956 Deutsches Druck- und Verlagshaus Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim.(H 2, 3). Durch Gesellschafter- beschluß vom 22. Dezember 1955 wurde das Stammkapital um 300 000.— DM auf 350 000,— DM erhöht und 8 3 des Gesellschaftsvertrags ent- sprechend geändert. B 865— 21. 1. 1956 Gemeinnützige Lanz-Wohnungsbaugesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Dr. Kurt Klingenfuß ist nicht mehr Geschäftsführer. Rolf-Joachim Northmann, Syndikus in Mannheim, ist deutscher dewerkschaftshund Ortsausschußg Mannheim Abteilung Schulung u. Bildung Donnerstag, den 9. Februar 1958, 19.30 Uhr, i. Gewerkschaftshaus, Mannheim, O 4, 8-9. Vortrag über: „Arbeitsrecht in der Praxis“ Es spricht: Landesarbeitsgerichtsdirektor Dr. MARTEL.. Funktionäre und interessierte Mitglieder sind frdl. eingeladen. zum Geschäftsführer bestellt. Die Prokura von Anni Berg ist erloschen. Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer hat August Maßner in Mannheim. B 870— 30. 1. 1986 Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft in Mannheim in MANNHEIM, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Frankfurt a. M. unter der Firma Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 22. November 1955 wurde der Vorstand ermäch- tigt, innerhalb von 5 Jahren, gerechnet vom Tage der Eintragung der entsprechenden Satzungsänderung, das Grundkapital um 12 000 000. DM auf 48 000 000,— PM durch Ausgabe neuer Aktien zu erhöhen. 8 4 der Satzung wurde entsprechend durch Hinzufügung eines neuen Absatzes 5 (Genehmigtes Kapital) geändert. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt a. M. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 10/1956 bekanntgemacht. B 891— 1. 2. 1956 A. Noël& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Eichendorffstraße 47). Die Gesellschaft ist aufgelöst. Anton Noel, Kaufmann in Mannheim ist zum Abwickler bestellt. B 906— 20. 1. 1956 Mannheimer Lichtspieltheater-Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim(N 7, 3). Durch Gesellschafterbeschluß vom 12. Dezember 1955 wurde 8 9 des Gesellschaftsvertrags(Geschäfts- Jahr) geändert. B 912— 30. 1. 1956 Kaufhaus Hansa Zweigniederlassung Mannheim der Hertie Vereinigte Kaufstätten Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Hamburg unter der Firma Hertie Vereinigte Kaufstätten Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Durch Gesellschafterbeschluß vom 23. November 1955 ist 5 2 des Ge- sellschaftsvertrags geändert und& 12 aufgehoben worden. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 6/1956 bekanntgemacht. B 979— 31. 1. 1956 Kistermann& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlas- sung, Sitz: Köln. Erwin Wörner in Neckargemünd hat Prokura. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Köln ist er- folgt und im Bundesanzeiger Nr. 253/1955 bekanntgemacht. B 980— 25. 1. 1956 Baustoffindustrie-Geselischaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Verbindungskanal, linkes Ufer 18). Durch Ge- sellschafterbeschlüsse vom 28. November 1955 und 24. Dezember 1955 wurde das Stammkapital um 55 000,— DM auf 60 000,— DM erhöht und der Gesellschaftsvertrag im ganzen neu gefaßt. Sind mehrere Ge- schäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäfts- führer vertreten. Der Geschäftsführer Fritz Brune ist alleinvertretungs- berechtigt, auch wenn mehrere Geschäftsführer bestellt sind. Die Firma ist geändert in: Baustoff-Industrie Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung. Gegenstand des Unternehmen ist jetzt: Import, Export und Fabrikation von Baustoffen aller Art— insbesondere Fußbodenbeläge— und sonstigen Artikeln, die geeignet sind, das Unternehmen zu fördern, Handel damit und Ausführung von Fertigarbeiten sowie die Uebernahme von Vertretungen, die Tätigkeit aller einschlägigen Geschäfte und Be- teiligungen. Die Prokuren von Franz Sitter und Willi Schmitt sind er- loschen. Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer oder Prokuristen hat Jens F. Brune in Ludwigshafen a. Rh. Erlos chen: A 613— 30. 1. 1956 Schweickardt& Co. in Mannheim. Das Handelsge- schäft ist als Sacheinlage in die Gesellschaft unter der Firma Schweilckardt && Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung Elektrogroßhandlung und Industriebedarf in Mannheim eingebracht. A 2626— 21. 1. 19586 Mannheimer Blechwarenfabrik Karl Götz in Mann- heim. Die Firma ist erloschen. A 2660— 25. 1. 1956 Wasserturm-Verlag August Geiger in Mannheim. Die Firma ist erloschen. A 2961— 1. 2. 1956 Julius Thomsen Rohstoffe für Lack und Farben Inh. Carl Rompel Erben Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Frankfurt a. M. Die Zweigniederlassung ist aufgehoben. B 227— 20. 1. 1936 Paul Stechmann Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Liqu. in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Hamburg. Die Firma ist erloschen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 3/86 bekanntgemacht. B 628— 2. 2. 1956 Schweikert& Knödler, Sand- und Kiesgeschäft, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Flschf ein billiges Essen la frisches * Soslachs-Filel 00 . 300 f UM 9 Unser 9 Felnster isl. Woechenschlagerl Schnelsen Feinste geräucherte Soslachs-schelben Norw. Riesen- bbc 280 g DN — in Oel. Dose 2 Breite Str. Tel. 5 40 75. Mittelstraße und Neckarau, Schulstraße F J. FEBR. 1956„„„ DEIN FANHRE „Bur Alken Brücke““ del Fred M.-Worden. Heidelberg fſelefon 20201 Ein auß ergewöhnlicher Erfolg! Tägl. das oktuelle Programm! Es spielt: GERD WENZEI vom Simpl München Erstklassige Köche Gepflegte Getränke N * FRED am Flügel bringt Leitgesehehen- sutiriseh gessden und onde re lieiterkeiten kührer sind: Paul Schweickarät, Kauf- — 8 N . N e, 0 70 10 N ISS Wood W N wur! U w e 22 W. c se . 1 5 10 0 . 6 Nr Dein lere wird froli-UDcin op leiht klar u eil es ein Schinkem liger as PFALZ BAU- LUDWIGSHAFEN Mittwoch, den 8. Februar 1958 Großer Kindermaskenball Beginn 15 Uhr Verzehrkarte 1,50 DPM Leitung: Tanzschule Hamm 4 Bek aantmachu agen Schlachthof Freibank. Mittwoch bis Samstagvormittag Verkauf von Frischwurst und Konserven ohne Bezugsberechtigung. Freitag, den 10. Februar 19586, von 7.30 bis 10.00 Uhr Verkauf von Frischfleisch ab Nr. 2500. Der grofsen Nachfrage wegen nur 2 Tage unsere PEES E-SE HAN ZUN WINTER-S(eNKTLUSsS- VERKAUF Mittwoch, den 8. Februar u. Donnerstag, den 9. Februar 1956 Sterk herabgesetzte Preise! Ein Weg, der sich lohnt— ganz gleich wo man wohnt! Neubstisers tt 5 Wir zeigen mnen in einer großen PELZZ-SsCHAU zum Winterschluß verkauf unsere Modelle 1955/ 56 en. 100 Pelzmäntel Unübertroffen in der aus- lität- Unübertroffen in der Preiswürdigkeit. Reichhaltiges Angebot in Persianerklaue Günstige Ratenzahlung bis 24 Monate. Jeder Mantel wird bei einer Anzahlung V. 30 bis 60 DM mitgegeben. Erste Rate nach 6 Wochen. 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(Shakespeare—„Kaufmann von venedig) Vom„Idomeneo“ bis zur„Zauberflöte“: zwei Titel, die den Ausgangs- und den End- punkt eines Weges markieren, den Wolf- Sang Amadeus Mozart in zehn Jahren durch- maß. In denen er für die Musikbühne ein Universum schuf, wie kein anderer vor und Nach seiner Zeit, eine Welt lebendiger und unver wechselbarer Gestalten, eine Welt, deren Töne den menschlichsten Klang haben, der je ersonnen wurde. Welcher Schritt von der antikisch- heroischen opera seria„Idome- neo“ zu der so ganz schwerelosen, in der Sroßmütigen Schlußwendung an Lessings „Nathem“ gemahnenden„Entführung“! Und dgzauf wieder das kostbare, in allen Farben leuchtende Juwel des„Figaro“, dem der„Don Giovanni“ folgt, jener Blick in die Ab- gründe, in die dämonischen Spannungsfelder der menschlichen Seele! Doch nicht genug damit: noch ehe zwei Jahre vergehen, ist schon„Cosi fan tutte“ da, die ironische Liebesschule, das liebenswürdig- frivole Spottgedicht auf die ach so schwache, anfäl- lige Tugend der Frauen. Am Ende des Weges aber steht der reine, geläuterte Ton der „Zauberflöte“, das inmitten der Kulissen Pracht der Zauber- und Maschinenoper hell leuchtende Bekenntnis zur Humanitas. Ist in diesen sechs Werken nicht alles ein- gefangen, was das menschliche Herz berührt? Mozarts Musik ist das Maß, die Erfüllung, die Summe aller Erfahrungen. Welche Emp- kindung blieb seinem(schon in der Kindheit beobachteten) unbestechlichen Blick fremd? Tausendfach spiegeln sich Glück und Leid der Liebe, Eifersucht und Neid, sinnenhafte Begierde, ironische Tändelei und weisheits- volle Güte in den Arien und Duetten von Figaro und der Susanne, vom Graf und der Sräkin, von Don Giovanni, Fiordiligi und Dorabella, von Sarastro, Tamino und Pamina Wider. Mag dies auch im äàußeren Gewand der Zeit, in der Mozart lebte und zu der er sich nie im Gegensatz fühlte, verhaftet sein, mögen für das historisch geschulte Ohr auch Vielfache Strömungen der italienischen Oper darin fließen, so weist Mozarts Musik eben doch weit darüber hinaus, in ihrer Wahr- haftigkeit, in der hohen Kunst der Charak- terisierung, im Blick für die einzelne Gestalt und ihre dramatische Entwicklung, in der Gültigkeit des Bildes, das sie entwirft, in der Zeitlosigkeit, die seit fast zwei Jahrhunder- ten in aller Welt verstanden Wird. Weg, der vom„Idomeneo“ zur„Zauberflöte“ führt, in seinem„Mozart-Zyklus“ noch ein- mal, und zwar in chronologischer Folge, ab- geschritten zu haben. Es spricht das für die Weitsicht der Spielplan- Disposition, für die Kontinuität und Beharrlichkeit der Reper- toire-Bildung, für die Verpflichtung und Verbundenheit, die Mannheim nicht nur ge- Senüber Schiller, sondern auch gegenüber Mozart in sich fühlt. Denn es wurde in die- sen sechs Abenden der ganze Mozart offen- bar, sein ganzes Streben auf musikdramati- schem Gebiet, seine Vielseitigkeit, seine ein- malige Größe. In der Zahl ist dieser Zyklus von keiner anderen Bühne der Bundesrepu- blik übertroffen worden. Im Glanz und in der Strahlkraft der einzelnen Aufführungen Freilich Nun ja: die„Don-Giovanni“-Inszenierung Joachim Klaibers stammt aus dem Jahre 1951(dem Zeitalter Eugen Szenkars) und auch Hans Schülers problematische„Zauber- flöte“-Einstudierung ist schon fast vier Jahre alt. Da fehlte es jetzt eben doch so manches Mal an der rechten Ueberzeugungskraft, was ei einer reinen Repertoire-Aufführung viel- leicht einmal in Kauf genommen werden könnte(jedoch durchaus nicht wünschens- Wert ist), unter dem Signum eines offiziellen „Mozart- Zyklus“ aber kaum dem Premieren Ruf des Nationaltheaters entsprach. Darüber hinaus stellte die serienmäßige Abwicklung ungewöhnliche Anforderungen an das Opern- Ensemble, die wohl nur mit ökonomischem Haushalten zu bewältigen waren. So sang Irma Handler(die eine ideale Mozart-Stimme besitzt) an allen sechs Abenden, Karl Bern- höft war an fünf Aufführungen wesentlich beteiligt und fand dabei nicht immer zu dem Leistungsniveau, das ihn neben Hans-Gün- ther Grimm(der auch den Figaro und den Papageno sang) in„Cosi fan tutte“ auszeich- nete. Großartig im Stimmlichen und nur im Spiel vielleicht ein wenig zu forciert der Don Giovanni Willi Wolfs, nicht minder überzeugend sein Graf Almaviva im„Fi- garok. Hedwig Müller-Bütows Sopran ist zwar schon fast zu groß und zu schwer für Mozart, doch vermochte sie sowohl der IS- mene in der nicht sehr glücklichen„Ido- „Lieber Hauptmann, erinnerst du dich noch des Tages, an dem wir uns das erste Mal sahen?— Seit diesem Herbsttage von 1889 habe ich— fast ein jedes deiner Werke Zuerst auf die Bühne stellen dürfen.“ Prei- zehn Tage vor seinem Tode schrieb Otto Brahm diese Zeilen an seinen Freund Ger- hart Hauptmann, Der„kleine Brahm“, wie er genannt wurde, hatte im Verlauf weniger Jahrzehnte das Berlin des fin de siècle zur führenden Theaterstadt Europas gemacht; er begann als Theaterkritiker, und später hat er als Theaterleiter in Berlin seine Ziele verwirklicht. 8 Wie mancher moderne deutsche Bühnen- autor wünschte sich heute einen Kritiker vom Format Otto Brahms. Er war seiner selbst sicher genug, aufgeschlossen für alles Neue und Moderne, um unerschrocken für das Ungewohnte, für das vom Publikum Ab- gelehnte einzutreten. Immer, als Theater- Kritiker und als Theaterleiter, hat er der modernen Bühnenliteratur den Weg frei- gekämpft. Weg mit dem, was zieht! Her mit dem, was erzieht! Das war seine Parole. Unermüdlich hat er um das Verständnis des Publikums gerungen, seine Leser hingelenkt zum Modernen, das Interesse geweckt für das unbequeme, das tiefschürfende Drama. Er hat die deutsche Bühne für Ibsen er- schlossen. Wer war Hauptmann? Ein junger unbekannter Dichter, von vielen verlacht. Otto Brahm hat den Dichter der„Weber“ und„Vor Sonnenaufgang“ ins Berliner Ram- penlicht gerückt. Frühzeitig hat er Schnitz- lers Bedeutung erkannt. Besessen von sei- ner Aufgabe, Geburtshelfer der neuen Rich- tung zu sein, hat Otto Brahm wenig nach seinem eigenen Vorteil gefragt. Er zwang die bedeutenden Zeitungen, für die er schrieb, dazu, Sprachrohr der modernen literarischen Richtung zu sein. Und wenn er mit den Verlegern, die ihre finanziellen Interessen gefährdet sahen, darüber anein- andergeriet, verließ er seinen Wirkungs- Es ist ein hoch zu rühmendes Verdienst des Mannheimer Nationaltheaters, diesen Orgelmusik von Bach Konzert in der Mannheimer Christuskirche Bachsche Größe und Monumentalität, die ren Ausdruck in den majestätischen Orgel- Werken finden, beschwor Dr. Oskar Deffner i emem Konzert in der Mannheimer Chri- stuskirche. Fern aller Artistik, mit tiefem Ernst und künstlerischem Verantwortungs- gefühl spielte er die„Phantasie und Fuge“ in g-Moll, die Partita über den innigen Cho- Tal„Sei gegrüßzet, Jesu gütig“, der hier in elf Variationen zu einem erhabenen religiö- sen Bekenntnis geformt wird, und schließ- lich die„Passacaglia und Fuge“ in c-Moll. Jene letzte Fuge war dabei wohl die ein- drucksvollste Wiedergabe des Orgelabends. Die machtvollen Steigerungen des Werkes, die sich aus den kunstvollen Verarbeitungen des Passacaglia-Themas entwickeln, kamen hier in konzentriertem und ungemein pak- kendem Spiel zur Geltung. Demgegenüber mochte dieser geschlossene Eindruck bei der „Passacaglia“ nicht recht aufxommen, mög- licherweise bewirkte die herrschende Kälte an diesem Abend die kleineren Uneben- heiten, die aber wiederum von der geistvol- len und durchdachten Anlage der Interpre- tation überspielt wurden. Zwischen den Or- Selvorträgen sang Erna Wolf-Postel mit ruhiger und modellierender Sopranstimme zwei Arien aus den Kantaten Nr. 98 und 93, begleitet von Professor Richard Lauschmann (Oboe) und Dr. Oskar Deffner am Cembalo. Es entwickelte sich dabei ein aus barockem Geist gespeistes organisches Musizieren, das eine stilgerechte Bereicherung der Orgel- musik war.—tr— meneo“- Inszenierung als auch der Donna Anna im„Don Giovanni“ dramatische Ak- zente zu geben. Ein Merkmal, das wiederum dem Mozart-Stil Karl Fischers ganz nahe kam, der„Don Giovanni“ und die„Zauber- flöte“ dirigierte. Bei Fischer nimmt Mozarts Musik gleichsam eine stählerne Kraft an, sie ist fest und irdisch gefügt, klar in den ein- zelnen Teilen voneinander abgesetzt, dun- kel getönt im Klang. Herbert Albert dage- gen, der den„Idomeneo“, die„Entführung“, den„Figaro“ und„Cosi fan tutte“ leitete, formt mit vergleichsweise leichterer Hand, ist um die Kantilene bemüht, um das Leuch- ten und Glitzern der einzelnen melodischen Phrasen, der Ton des Orchesters klingt wei- cher, gelöster, anmutiger, ohne der Besee- jung und Empfindsamkeit zu entbehren. So War denn auch in seiner Interpretation die Szenisch so zaubervolle„Entführung aus dem Serail“, die jüngste Mozart- Einstudierung des Nationaltheaters, der glanzvollste Bei- trag zu diesem„Mozart-Zyklus“ in Mann- heim. * „Der Mensch, der nicht Musik in seinem Herzen.— Mozart trug sie in kaum vorstellbarem, in Worten nicht zu fassendem Maße in sich. Und wer zu hören vermag, dem teilt sich dies zu jeder Stunde mit, der wurde des Wunders gerade auch an diesen sechs Abenden teilhaftig, der fand das magi- sche Zeichen, von dem Hermann Hesse in seiner unvergleichlichen Tagebuch-Notiz spricht:„Es ist ein guter Tag heute, das Le- ben will mir wieder schmecken, es scheint wieder möglich, sogar wieder freundlich zu sein.— Ueber diesen Tag, über diese Seite meiner bunten Lebensblätter möchte ich ein Wort schreiben, ein Wort wie ‚Welt“ oder Sonne,, ein Wort voll Magie und Strahlungs- Kraft, voll Klang, voll Fülle, voller als voll, reicher als reich, ein Wort mit der Bedeu- tung vollkommener Erfüllung, vollkommenen Wissens.— Da fällt das Wort mir ein, das magische Zeichen für diesen Tag, ich schreibe es groß über dieses Blatt: Mozart. Das be- deutet: die Welt hat einen Sinn, er ist uns spürbar im Gleichnis der Musik.“ Kurt Heinz kreis und blieb der Sache treu. Er fand sich niemals dazu bereit, der Massenmeinung zu schmeicheln, dem Leser nach dem Mund zu reden. Fontane, Brahm, Schlenther, drei Freunde, drei Männer, die Wesentliches dazu beige- tragen haben, daß Berlin auf Jahrzehnte hinaus ein europäisches Kulturzentrum Wurde. Es war Otto Brahm, der am 5. Fe- bruar 1856 in Hamburg geboren wurde, nicht an der Wiege gesungen, daß er sich so tief mit der Literatur und dem Theater ein- lassen würde. Sein Vater, ein jüdischer Kaufmann, schatzte Literatur nur im Bücher- schrank und steckte seinen literaturbegei- sterten Sohn als Lehrling in ein Bank- geschäft. Aber der kleine Brahm ließ nicht locker:„Ich will Schriftsteller werden“, und mit seiner klugen, scharfkritisierenden Feder eroberte er Berlin. Sein schriftstellerisches Werk— die Essays über die zeitgenössischen Dichter der Weltliteratur, das Lebensbild Heinrich von Kleists— reicht weit hinaus über den journalistischen Rahmen; es hat auch heute noch Bedeutung, eine fesselnde und aufschlußreiche Lektüre. Als Mitbegründer der Vereinigung Freie Bübne, die Bühnenwerke aufführte, die von der Zensur nicht freigegeben waren, gewann Otto Brahm entscheidenden Einfluß auf das deutsche Theaterleben, und in der Zeitschrift „Freie Bühne für modernes Leben“ erzog er das Publikum zum Verständnis für die fortschrittliche Bühnenliteratur. 1894 über- nahm Otto Brahm die Leitung des Deutschen Theaters in Berlin, 1904 wurde er Leiter des Lessingtheaters. Als Vorkämpfer der neuen Richtung, aber auch durch die Realistik sei- ner Aufführungen, durch ein ausgezeich- netes Ensemblespiel, zählte er zu den füh- renden Theaterleitern Europas. Wenige Jahre vor dem ersten Weltkrieg, am 28. No- vember 1912, starb Otto Brahm, herausge- rissen aus vielen Planungen, aber ein neuer Mann, der den europäischen Ruf der Thea- terstadt Berlin sicherte, war bereits im Paula Modersohn-Becker: Frauenbildnis Am 8. Februar wäre die in Dresden geborene, 1907 gestorbene Malerin Paula Modersohn-Bek- ker achtzig Jahre alt geworden. Sie war mit Otto Modersomn verheiratet, dem Mitbegründer des Künstlervereins„Worpswede“, und hat in Stilleben, Landschaftsbildern und Porträts einen ausgeprägten, feinen Farbsinn mit der Gabe gesammelter, intensiv beobachteter Naturschau zu verbinden ver mocht. Foto: dpa Der Mann, der Gerhart Hauptmann entdeckte Zum 100. Sebortstag von Otto Brahm am 5. Februor Kommen: Max Reinhardt, der als Charakter- darsteller zu Brahms Ensemble gehört hatte. Auf der Höhe seiner Erfolge hatte Otto Brahm sich einmal empört über eine Theater- vergangenheit geäußert, in der man einen versöhnlichen Schluß für Ibsens„Nora“ ver- langt hatte:„Der ganze Jammer dieser Jahre spricht aus solcher Forderung; die Lässigkeit und Verflachung einer Epoche, die es verschmähte, den Ernst im Theater zu suchen, den Ernst der Wirklichkeit, und die sich kompromihlich den Konflikten entziehen Wollte, die unser Leben zerreißen und stei- Lern! Wir erkennen unsere eigene Situation, unseren eigenen Hang zum Banalen im Spie- gel dieser Worte. Auch wir verschmähen es, den Ernst im Theater zu suchen. Es leben heute wie damals Kritiker, Autoren, Büh- nenleiter und Schauspieler unter uns, die mutig genug sind, uns den ganzen Ernst der Wirklichkeit zu geben, aber sie brauchen ein Publikum, das empfänglich ist und ebenfalls den Mut zur Wirklichkeit aufbringt. Andrè Dorm „Nora“ und die Frauen Norwegische Proteste gegen„Rikstecter Die Organisation der nor wegischg „EFrauenrechtlerinnen“ Den Norske Rvinne“ saksforening) hat jetzt in einem Brief N das schwedische„Riksteater“ dagegen pro. testiert, daß das Theater Ibsens„Nora“ der Fassung aufführt, in der Nora am Schlu bei ihrem Mann bleibt und nicht das Hen verläßt. Diese Aenderung der ursprüng lichen Fassung schrieb Ibsen seinerzeit au Ersuchen deutscher Bühnen. Sie soll nu. mehr zum erstenmal in Schweden gezeig werden. In Norwegen ist diese Fassung n aufgeführt worden.. Die norwegischen Frauenrechtlerinne sehen in dieser Fassung eine Kränkung ihrer Rechte. In einem Brief an das Schwe. dische„Riksteater“ forderten sie„auf du Ernsteste“, das Stück nicht mit dem Schlul aufzuführen,„den der Verfasser widerstre. bend für das deutsche Theater ausarbeitete“ Die Frauen erklärten weiter:„Für uns war Nora Jahrzehnte hindurch ein Symbol in Kampf für die vollständige Gleichberechtl. gung zwischen den Geschlechtern. Wir be. trachten den Versuch des schwedischen „Riksteater“, das Drama auf ein billiges Niveau herabzuziehen, als eine Kränkung einer der teuersten norwegischen Frauen- traditionen und protestieren entrüstet gegeg diesen Uebergriff.“ 5 „Freiwillige Feuerwehr“ Treffen extrem demokratischer Pobſizisten Ein Kreis„extrem demokratischer Schriftsteller, Publizisten und Kulturschab- fender traf sich auf Einladung des ee ner Schriftstellers Hans Werner Richter au Wochenende in München, um eine„Freiyl. lige demokratische Feuerwehr“ zu bilden, de nach den Worten Richters„nicht nur dan da ist, Brände zu löschen, sondern dud vorbeugende Maßnahmen einen Ausbruch 2 verhindern.“ Geladen waren etwa 50 Per. sonen, darunter die Schriftsteller Alfred Al. dersch(Stuttgart), Heinrich Böll(Köln), Hor Lange(München), Günter Weisenborn(Ham. burg) und der durch seine Schblastika-Ge. spräche bekannt gewordene Münchener Buchhändler Ernst Ludwig. Eine feste Orgs. nisationsform wurde während des Zzweitäg, gen Gesprächs noch nicht gefunden, doch pe- schlossen die Schriftsteller und Publizisten, öfter zusammenzukommen und in den grö- Beren deutschen Städten Obleute aufzu- stellen. Der Initiator der Diskussion, Hans Wer. ner Richter, sprach die Sorge aus, daß sich mit der Wiederaufrüstung das gesamte gel- stige Klima in Deutschland verändern werde „Es ist eine tiefe Beunruhigung, daß mit den Kompanien, Regimentern und Divisionen auch der Geist der Reaktion sich wiederum erheben und lebendig werden kann.“ Nach den Vorstellungen Richters soll der Kreil regelmäßig zusammenkommen, gemeinsame Dinge des demokratischen Lebens unterstüt- zen und gegen alle Auswüchse protestieren, die die Demokratie vergiften könnten, Es dürfe aber keine Statuten geben und nie- mand dürfe auf ein Programm ausgerichtet Werden. 8 5 eee Der bayerische SPD-Landesvorsſtzende Waldemar von Knöringen verglich die Lage der Künstler im Osten und Westen Deutsch- jamds und meinte,„daß kulturelle Leistung bei uns unterbewertet wird.“ Die kommer- zielle Ausbeutung des Kulturschaffenden sel eine Anklage gegen den Geist, der unser politisches System beherrsche. Allerding werde im Osten nicht eine freie Kultur mit staatlichen Mitteln gefördert, sondern det willige Diener seines Herrn erhalte seine Belohnung. dpa 0 8 Kultur-Chronik Die Mannheimer Pianistin Hildegard Hau- bold gastierte in Konzerten mit Werken von Mozart, Beethoven, Chopin, Powles, Debussy, Grisses und Gershwin in Ladenburg, Hocken- heim und spielt heute, 20 Uhr, in der Aula der Rheinschule in Ludwigshafen. Auf einer Mozart- Gedenkfeier der Städti- schen Bühnen Heidelberg zum 200. Geburtstag des Komponisten hielt Dr. Richard Benz die Festansprache. Der Redner identifizierte die Er- scheinung und das Werk Mozarts mit dem Be- griff der„Schönheit“ und gab eine musikhisto- risch grundierte Würdigung der Opern und In- strumentalwerke. Doch feiern könne man Mo- zärt eigentlich nur durch seine Musik, sagte Richard Benz, und schlug damit die Brücke zu der musikalischen Ausstattung der Heidelber- ger Gedenkfeier, die Karl Rucht und sein Or- chester mit zwei Sätzen aus der„Prager“ Sin- konie übernommen hatten. Vornehmlich das Finale erklang mit lockerer und dezenter Lieb- lichkeit und wurde damit ein würdiger Beitrag pranarie„Il re pastore“ und rief mit ihre“ Herau Verlak drucke Chefre stellv. W. He Weber Lokale Dr. I C. Ser H. KI Stellv. Bank, Bad. K Mann! Nr. 80 — 11. J 23 Staate Heuss und 1 und! Gewil Bespr ten G rung 1 W. haben Lage i Mittw von Grobb Frage zwiscl verhir minis minis tagnac Ottav- gierur einten neutre Grenz Israel haben Au gliede les an Ahlieg Existe geben Trenka dem 8 toren minist Waffe „am f Unter. unter israeli kanisc Dollar tschec durch Ka genere Lände zur Feierstunde. Christa Degler sang die 2 der Ke schlichten und ausdrucksvollen Interpretation begeisterten Beifall hervor.. Gesa Clasen vom Mannheimer National. theater wird mit Ablauf dieser Spielzeit von der Bühne abgehen und sich zu ihrem Mam auf eine Plantage in Nigeria(Westafrika) be- geben. Die Peter-Grau-Ausstellung im Mannhel⸗ mer Kunstverein(Kunsthalle) ist bis Sonntag 12. Februar, verlängert worden.. Mannheimer Werbegraphiker zeigen a Mittwoch, 8. Februar, und am Donnerstag 9. Februar, im großen Saal der Industrie- und Handelskammer Mannheim ihre Arbeiten. 58 Bb EIB MATO RELIOH UNTEN Uns Porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyright 1955 by Fronz Schneekluthb Verlag, bormsfadt 35. Fortsetzung Sie gingen über die Brücke und bogen am anderen Achenufer nach rechts ab. Die breite Promenade zog sich schattenlos und mondbeschienen in der großen Kurve dahin, in der sie dem Lauf des Flusses folgte. In den dunklen Nischen, in denen die Bänke des Verschönerungsvereins standen, fuhren Liebespaare bei ihrer Annäherung ausein- ander. „Jad“, sagte sie nach einer Weile, ,ich werde Aldenberg in einiger Zeit verlassen.“ „Das habe ich mir schon gedacht. Wann wird die Hochzeit stattfinden?“ „ES wird keine Hochzeit sagte sie ruhig. „Na also!“ rief er und atmete tief auf, „mir ist ein Stein vom Herzen gefallen! Haben Sie ihn gehört?“ „Ich glaube, Sie verstehen mich nicht“ sagte sie. „Schluß mit der Rätselraterei!“ rief er energisch und griff nach ihrem Arm und zog sie näher an sich heran.„Was ist los? Was ist geschehen? Du hast mit ihm gesprochen, — und?“ „Ja, ich war bei ihm. In seiner Wohnung. Er hatte gerade Besuch von einem Geschäfts- freund. Der Mantel und der Hut dieses Herrn hingen in der Flurgarderobe. Ein türkis- grüner Mantel und ein Federhütchen.“ „Oh.“ murmelte er bestürzt. „Wir trafen uns später in einem Café an der Feldherrnhalle. Er war sehr aufrichtig. Er hätte leider nicht viel Zeit für mich. Und stattfinden“, es wäre überhaupt besser, wenn ich nicht unangemeldet käme, da er ziemlich viel un- terwegs sei. Die Dame, die er soeben mei- netwegen allein in der Wohnung gelassen habe, sei eine junge Witwe und besäge eine gutgehende Trikotagenfabrik in der Nähe von Nürnberg. Er könne dort in ein sehr gut fundiertes Unternehmen hineinheiraten. Und natürlich werde er für das Kind in je- der Weise sorgen“ „War der Kaffee in deiner Tasse wenig- stens noch heiß?“ fragte er grimmig.— Sie ging eine Weile schweigend neben ihm her, ein wenig starr und maskenhaft unbewegt, so wie sie auch zu ihm gesprochen hatte. Der Mond tuschte in die Augenhöhlen und unter die Wangenbögen ihres gesenkten Ge- sichtes dunkle Schatten. Sie hatten die breite Promenade, die zu den Tennisplätzen führte, inzwischen verlassen und durchquerten nun die Anlagen der Stadt, ein Erlengehölz, das den ganzen Raum des großen Achenbogens einnahm. Schwarze Schlackenpfade, über die sich Brombeerranken wanden, führten ver- schlungen wie die Wege eines Irrgartens durch diesen wilden Naturpark, in dem der rote Türkenbund, die große Glockenblume und Frauenschuh und Knabenkraut zwischen wucherndem Himbeergesträuch in üppiger Fülle blühten.. „Wann war das?“ „Am Samstag vor acht Tagen.“ „Du hast mich auf deinen Anruf lange Warten lassen.“ 5 „Ich habe lange mit mir gekämpft, ob ich dich überhaupt anrufen durfte. Wie komme ich dazu, dir diese Dinge zu erzäh- len, und wie kommst du dazu, sie dir anzu- hören? Was geht das alles dich im Grunde an?— Es ist eine Zumutung von mir, dich damit zu behelligen“ „Hör mit diesen Sprüchen auf!“ sagte er böse;„oder du hättest nie davon anfangen dürfen.— Nachdem du nun aber einmal im Wasser zappelst, wirst du mir schon erlau- ben müssen, daß ich dir nachspringe. Es ist nur ein Jammer, daß ich selber nicht schwimmen kann und nicht weiß, wie ich dich herausziehen soll. Ich könnte nach Mün- chen fahren und dem Kerl das Fell voll- dreschen. Aber was nützt das schon?“— Er schlug die rechte Faust heftig in die linke Handfläche, es klang wie das klatschende Geräusch eines gut gelandeten Kinnhakens. —„Was hast du vor? Wann willst du von Aldenberg fort?“ „Wenn es sich nicht länger verheimlichen Ant 5 „Ach so.. murmelte er und hüstelte ein Wenig verlegen, ‚änun ja, aber ich glaube, das hat noch eine ganze Weile Zeit.— Deine Eltern sind noch immer ahnungslos, wie?“ „Ich weiß es nicht genau— ich habe das Gefühl, daß meine Mutter mich manchmal so merkwürdig mustert. Er blieb stehen und hob ihr Gesicht in das weiße Mondlicht. ö „Ich finde, daß du von Tag zu Tag hüb- scher wirst“, sagte er zärtlich und zog sie in seine Arme. Sie wehrte ihn nicht ab, aber sie kam ihm auch nicht entgegen, und er löste sich ein wenig enttäuscht von ihren Lippen. „So kühl.. murmelte er. „Verstehst du mich nicht?“ sagte sie und pregte die Hände vor die Augen;„ich möchte dich ja küssen, aber ich kann es nicht. Da ist eine Sperre. Es ist alles so entsetzlich. — Was mußt du von mir denken?“ 5 5 „Mach bloß keine Tragödie daraus“, sagte er und legte den Arm zart um ihre Schul- tern,„was dir passiert ist, ist die natür- lichste Sache von der Welt. Und wenn du meine Meinung wissen willst— nun, ich finde, solche Geschichten passieren nur den braven Mädchen. Die weniger braven wissen nämlich, wie man solche Pannen vermeidet. So ist es „Ich fürchte, du wirst in Aldenberg mit deiner Meinung ziemlich allein dastehen.“ „Die Leute“ sagte er und verzog den Mund,„was geht dich ihr dummes Ge- schwätz an? Sie reden immer nur solange, bis die nächste Sensation fällig ist. Laß mich nur machen, dafür sorge ich schon.— Aber weshalb soll man es in Aldenberg über- haupt erfahren? Wenn du vielleicht in der nächsten Zeit ein bißchen husten würdest, dann fiele es keinem Menschen auf, daß dir irgendein auswärtiger Spezialist einen län- geren Sanatoriumsaufenthalt im Schwarz- Wald oder in der Schweiz verordnet.“ Er Wandte ihr überrascht das Gesicht zu, weil sie plötzlich leise zu lachen begann.„Was ist daran so komisch? Ich finde die Idee Sl 5 »Ich habe mit dem Husten ja schon vor drei Wochen angefangen“, sagte sie,„und ich habe das Attest für Sankt Blasien schon in der Tasche.“ „Na also!“ rief er und rieb sich die Hände,„wir werden das Kind schon— ent- schuldige! ich meine, wir werden die Sache schon in Ordnung bringen!“ „Ja, ja“, murmelte sie,„in Ordnung brin- gen.. Das sagt sich so leicht hin. Und dann lebt das arme Wurm irgendwo auf der Welt bei fremden Menschen. Ihr traten bei dem Gedanken daran die Tränen in die Augen. „Du hast wirklich eine unglückselige Nei- Sung für Tragödien! Noch ist es nicht da und du spinnst um das arme verstoßen Kind schon eine ganze rührende Geschichte Warte doch ab! Auch da findet sich eines 1 a ges eine Lösung. Da lassen wir nach 5 oder drei Jahren eine Tante von dir mitsam der ganzen Familie sterben. Und wer 1 0 zurück? Der arme kleine Otto. Na sieh du! Und dann nehmen eben aus Hare güte und christlicher Nächstenliebe deine El. tern die arme Waise in ihr Haus auf. Un kein Aas merkt etwas davon. Nun?“ „Wenn man dich hört, ist alles nur noch halb so schlimm „Erledigte Geschichten sind immer nut halb so schlimm.“ 5 „Jetzt bin ich wieder ein wenig mu- tiger. „Das hättest du längst haben können!“ „Ach, wie oft wollte ich dich anrufen, und wie oft bin ich an der Redaktion und l deiner Wohnung vorübergegangen..! Mandt, mal sah ich deinen Schatten am Fenster. „Ich habe dir doch gesagt, daß ich 1 da sein werde, wenn du mich brauchst. Has du das für Sprüche gehalten?“ b „Nein., sagte sie zögernd,„aber ich fand einfach nicht den Mut, zu dir 2 kommen „Du weißt doch, daß ich für dich vom ersten Augenblick an eine Schwäche hatte 5 Und ich habe sie noch immer.“ „Trotz allem?“ „Was hat das damit zu tun?— Ich be, nie erwartet, daß du dich für mich 50 gespart hast. Und ich habe vom ersten Tas an gewußt, daß dir ein anderer Mann nabe stand. Und trotzdem habe ich mir se. Wünscht, dich wiederzusehen.“ 5 „Weshalb habe ich dich nicht früher kennengelernt?“ N Fortsetzung folgt* 1 „Keil Dü rungst immer und S am Di sprech Frage. auf di. Regiel trum Den dent Vertre empfa abend sehe lunge Land Sprech FDP- eben, punkt; Er Kö! politis dafür Westf, kühre. TDP wünsc kortge den N dinett kehrsr der ar wärtie Senom Sprech FDP 8 Bu am Di Nordr. neten Düsse gebnis lunger deskal Reihe rhein. Zelade (d bh