1956/ M — hol ö flerausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-86, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. chefredakteur: E. F. von Schilling; 5 1 issenen 9 steuv.: Dr. K. Ackermann; Politik: 3, 2 piel des ö J.. Wirtschaft: F. O. zuzügl. 48 Pf Trägerl., Postbez. 3m, 25 DN Dramai] eber; Feuilleton: w. Gilles, K. Heinz; zuzügl. 58 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- O'Neill Lokales: 55 Schneekloth; Kommunales: stellgeb. Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. s langen I br. an 1 K. Grein; Land: 2,40 DM Porto. Bei Abholung im verlag m Freitg 0, Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: oder in den Abholstellen 3,28 DM. Er- kholm u K. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Stück, da stel.: W. Eirches. Banken: südd. Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. mn Stil en bank, Rhein-Hain Bank, städt. Spark., Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- in seiner g Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- n den Daf Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe— 8 8 walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für . ce Fr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. 125 26 743. Un ele h e! 121 9 1 9 25 2 2 1 1 uU 7 9 B e! 4 2 II S un d 6 2 V P fa 1 2 unverlangte Manuskripte keine Gewähr. ekannte e und Blu? 158 21 1. Jahrgang/ Nr. 37/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 14. Februar 1956 chen 2 genen W* cholm Aus! 5 Neill sich 8 schwedis 90 2e Strinde Kälte konnte Karneval kaum kontern 1 of mit d. 2112 2 2 55 5 3 ramalſe Millionen umjubelten die Rosenmontags-Züge in den Hochburgen des närrischen Treibens Vagnis sch 5 5 esterg Köln.(Eig.-Ber./ dpa) Auch der strenge Winter dieses Jahres hat dem Karneval In dem Zuge marschierten auch fünfzig Mu- Inszenien kaum etwas anhaben können. Am Rosenmontag füllte trotz der Kälte wieder eine siker der Andernacher Lehreinheiten der 5 unübersehbare Menge faschingsfreudiger Menschen die Straßen der westdeutschen deutschen Streitkräfte in bunten Uniformen. 18 11 Sts 1 5 77 8 2 5 5. 8 80 n hatten an E und an Far- DIC e Krise ei 8 Der Mainzer Rosenmontagszug hatte ist ein h Recht still waren die Straßen Kölns in der 26 Wagen jauchzten sie erneut und balg- wieder eine starke Anziehungskraft ausge- er, der ga den gestrigen Vormittagsstunden: die Kälte ten sich um die zentnerweise zugeworfenen übt. 18 Sonderzüge der Bundesbahn und lieg die großen und kleinen Jecken erst nach und nach ihr närrisches Treiben aus den armen Stuben auf die Straße verlegen. Aber dann ging's los: drei Stunden wartete man auf„d'r Zog“, und man wärmte sich inzwischen durch Schunkeln, Tanzen und W- Manier Trinken. Plötzlich kam sogar die Sonne, und rphium. u ein Himmels-Schreiber machte Reklame für tischer H Vaschmittel und schrieb später ein wohl- gemeintes„Helau“ in die blaue Luft. Aber as Nyhetz das wurde ihm krumm genommen: in Köln heimlich e beißt der Schlachtruf der tollen Tage nie. bee Alaaf“, und ganz eingefleischt Kölsche ver- dagegen e lngten, der Kerl da oben„gehöre abge- mter ExhiüN schossen“, weil er offensichtlich aus Düssel- ement. Alen dorf stammte. Zwischen diesen Städten näm- rneye ii ich besteht auch auf karnevalistischem Sek- ater wiede] bor heftiger Konkurrenzkampf. a. Spaß an der Freud Parallel Endlich kam„d'r Zog“ und als er zu Ende kum zu 10 har, hatte sich der Stundenzeiger noch zwei- ene O Nei nal ums Zifferblatt gedreht. Aber die Köl- berechne der vergaßzen ihre kalten Füße: bei jedem vermisse. er Regiszel ansson, Ing Kulle snes pie Düsseldorfer hatten ihren du gosenmontag unter die Devise„närrischer t paprika“ gestellt. Auf einem Wagen ver- zuchte ein befrackter Adenauer mit unge- och, daß elf duldiger Miene eine Soldatenfigur zu„zwölf Platz füt Diyisſonen“ aufzupumpen. Viel belacht wur- ckschranz e den auch der„doppelte John“ und milch- er alte Roy streikende Babys mit Biergläsern. Der zwei einen Tuba] stunden lang durch die Straßen ziehende t er: Kulm Rosenmontagszug hatte mehrere hundert- er nur eh kusend Zuschauer. g Die Bundeshauptstadt Bonn stand am enn de 0 Montag ebenfalls ganz im Zeichen des Kar- ran E. ver geyals. Im Rosenmontagszug war auch in egen erung diesem Jahr wieder die große und die kleine 5 Politik vertreten. Viel belacht wurde eine verziert uf grei Meter hohe Gipsfigur des Bundes wirt- 4 chaktsministers Erhard, die sich krampfhaft anse ⁊ieſen zen Buchten Ide Schluc. stößt seine, Hiumen Moskau.(AP). Die Sowjetunion hat sich bringen m m Montag nachdrücklich gegen eine Ent- Nen, und i endung westlicher Truppen nach Palästina tet das e. dusgesprochen. Gleichzeitig forderte sie ein Iütsprachrecht im Nahen und Mittleren t der Knien Osten über den Sicherheitsrat der Vereinten ofen dicben Nationen mit der Begründung, daß die Erit- en Dienen] ficklung in diesem Gebiet direkte Auswir- Stunl ein] lungen auf die Sicherheit der UdssR habe. opf hänge] in einer Erklärung. die das SowWqetische augenministerium der Presse übergab. wer- inge maß den die Washingtoner Beschlüsse des Prä- Kranichen denten Eisenhower und des Premiermini- sters Eden zur Lage im Nahen Osten als eine Ende gel Bedrohung des Friedens und eine Ein- „ dem an] mischung in die inneren Angelegenheiten gen? der Staaten im vorderen Orient bezeichnet. ard Gerled In der Erklärung heißt es im einzelnen, die Regierungschefs der Vereinigten Staaten mund Großbritanniens hätten in Washington 1 die gane meinsame Maßnahmen für das Gebiet des Nahen und Mittleren Ostens beschlossen, wart 1 deren Art zwar nicht bekanntgegeben Wor- 8 den sei, die jedoch eine Bedrohung des Frie- 1 15 995 dens in diesem Gebiet darstellten da sie ohne hen, 5 Beteiligung der Länder des vorderen Orients 28 1 und außerhalb der Vereinten Nationen ge- 5 5 10 95 often worden seien. 5 7 5 Die Teilnehmer der Washingtoner Konfe- zuschla tenz hätten erklärt, dag ihre Beschlüsse haben de 0 die gespannten Beziehungen zwischen ist. 8e brael und den arabischen Staaten ausgelöst tat 1 der orden seien. Sie versuchten die Dinge so 8e nd 8 darzustellen, als ob die Erklärung der drei e estmächte vom Jahre 1950 ihnen eine 5 115 Schiedsrichtertätigkeit außerhalb der Ver- 2 11 0 enten Nationen erlaube. Der Hinweis auf de n der liese Erklärung werde benötigt, um auch i 1 05 55 nankreich in die geplanten westlichen petellg nahmen einzubeziehen. Es sei dies nicht 5 as erstemal, daß Versuche unternommen err Lock fürden, den Ländern des Nahen und Mitt- 1 0 Ren Ostens den Willen bestimmter aus- 5. ers. K andischer Kreise aufzuzwingen. di Beine b In der von der Sowjetregierung zitierten 15 klärung hatten sich die drei Westmächte nie 45 gablichtet, tür die Erhaltung des Kräfte 1210 kelchsewichts und die Beachtung der Waf⸗ 8 555 beten andslinien im Nahen Osten einzu- legen Sie 5 eteiligung Eden berichtet dem Unterhaus 0 mtausend 0 London.(dpa) Premierminister Sir An- ünf Pfen⸗ ony Eden bestätigte am Montag im Unter- ufend mit gaus, daß die USA und Großbritannien in Zeitpunkt 5 Washingtoner Besprechungen eine Ver- ng meines fenckigung über das Problem der Unter- F für die daltungskosten und der anteilmäßigen Uber- zen meine 15 der Verteidigungslasten zwischen . Alliierten erzielt haben. Verhandlungen Alte; es u dieser Frage mit der Bundesregierung in es erns dun seien im Gange und sie würden auf ing fle) giermschtebasis geführt. Beteiligt seien N aden der Bundesregierung, Großbritannien, J e USA und Frankreich. Eden erstattete im 1 Bonbons und Blumenstràußchen. Das Motto des Zuges hieß„Spaß an der Freud“. Aber nur an wenigen Wagen, zum Beispiel der Karikatur des Lastenausgleiches oder„Mer fahre en de Alpe“, konnte der Nicht-Kölner Wirklich Spaß haben— die meisten Wagen spielten auf lokale Ereignisse an, wobei der Neubau des Theaters natürlich nicht un- geschoren blieb. Vielfältiger und ursprünglicher war der Witz des Fußvolks: woher die Leute nur die EKostümideen nahmen! Aber es gab auch Ge- schmacklosigkeiten: mehrere„Führer“ fan- den begeisterte Heil- Rufer, und einer von diesen sehr naturgetreu herausgeputzten' und sich entsprechend gebenden Herren trug ein Schild auf dem Rücken:„Der letzte Heim- kehrer“. Selbst von den Kölnern, die gerne jeden Jeck auf seine Weise leben lassen, fanden viele, daß dies kein Witz war. Den richtigen Spaß an der Freud' gab es erst nach dem Zug. Die größte Freud' aber wer- den die Wirte haben am Aschermittwoch. Milchstreikende Babys mit Biergläsern bemühte, die Preise in Form von zahlrei- chen Luftballons festzuhalten. Auch die „deutsche Markenbutter“ wurde glossiert, der„Geist von Genf“ und der radfahrende Bundesarbeitsminister. Otto John, auf einer Wodka- Flasche reitend, meldete sich,„von der Reise zhrück“. Dem Aachener Rosenmontagszug spielte der Winter einen Streich: Dem Kar- nevalsprinzen war der Kühler seines Prunk- Wagens„Meereswoge“ einigefroren. Er mußte umsteigen, was Freilich dem prächtigen Ro- senmontagsbild, das auch viele Besucher von jenseits der Grenze angelockt hatte, keinen Abbruch tat. Durch Adernach rollte bei strahlen- dem Sonnenschein der Rosenmontagszug unter dem Motto„Andernach zieht blank“. Sowjets wollen mitreden Moskau protestiert gegen Einmischung im vorderen Orient Unterhaus Bericht über seine Unterredun- haus seinen Bericht über seine Unterredun- gen mit Eisenhower und Dulles in Washing- ton und mit den kanadischen Staatsmän- nern in Ottawa. Eden sagte:„Was Europa be- trifft, so sind wir in völliger Uebereinstim- mung darüber, daß Deutschland, dessen Teilung die Hauptursache der jetzigen Span- nung list, die Gelegenheit erhalten sollte, sich in Freiheit wieder zu vereinigen. Wir er- neuerten unsere Verpflichtungen hinsichtlich Berlins. Wir waren in Uebereinstimmung über den Grundsatz der Unterhaltungskosten und die gleichmäßige Uebernahme der Ver- teidügungslast zwischen den Alliierten. Wir besprachen verschiedene Projekte für eine engere Assozilerung in Westeuropa und ich deutete unseren Wunsch an, im besonderen mit dem Programm der Waffenkontrolle in der Westeuropischen Union vorwärts zu kommen.“ Völlige Uebereinstimmung mit den USA stellte der Premierminister auch in den Fragen des Nahen Ostens fest. Man sei bereit, finanziell zu helfen und auch Grenzen zu garantieren, auf die sich Israel und die arabischen Staaten einigen würden. zahlreiche Fahrzeuge brachten Besucher aus Südwest- und Süddeutschland, wo in diesem Jahre infolge der strengen Kälte öffentliche Karnevalsumzüge ausgefallen sind. Ueber 100 000 Menschen säumten die Mainzer Straßen und spendeten Beifall, als im Zuge unter anderem das Tauziehen um- die einzel- nen Landesteile von Rheinland-Pfalz unter dem Motto„Drei Hunde an einem Knochen“ veranschaulicht wurde. Bei den Klängen rheinischer Karnevalslieder schunkelten sich Mainzer und Gäste schnell warm. In Münster sahen 120 000 Zuschauer einen drei Kilometer langen„Lindwurm der Freude“, in dem auch holländische Musik- kapellen und Volksgruppen mitmarschierten. In den prächtig geschmückten Straßen von Duisburg winkten etwa 400 000 Menschen dem Karnevalszug zu, der wieder viele Gäste vom Niederrhein und aus Holland angelockt Hatte. Bei einem Prinzenempfang im Rat- haus war auch ein echter Prinz aus Kaschmir anwesend, den der rheinische Karneval an- gelockt hatte. Der Karnevalszug in Saarbrücken, der aus 35 Festwagen und 18 Musikkapellen pestand, vertrat die Devise„Allez hopp“. Die„Narren“ rebellierten Mit Böllerschüssen und Rätschenlärm er- öf kneten die Freiburger„Fleckehäs“ bei minus zehn Grad das närrische Treiben des Rosenmontags in der Schwarzwaldhaupt- stadt. Mit einer Rebellion reagierten die Freiburger Fastnachtskliquen und Narren- nester auf den Befehl ihrer Obersten Füh- rung, die wegen der Kälte den traditionellen Rosenmontagsumzug am Vormittag zunächst abgesagt hatte. Die Rebellisten riefen 2u einem freiwilligen Umzug auf, sie wollten wegen zehn Grad Kälte nicht auf den Zug verzichten, für den sie sich wochenlang vor- bereitet hatten. Trotz der Gegenorder kam denn auch in den frühen Nachmittagsstun- den ein etwa drei Kilometer langer Rosen- montagszug zustande. Neben Freiburger Lokalgeschichten bildeten politische Bege- benheiten den Hauptgegenstand des Ulks. Eine ordentliche Gänsehaut lauft nur dem Betrachter dieses Bildes über den Rücken. Den fünf munteren Knaben dagegen kann es gar nicht kalt genug sein. In einem eisbedechten See Nordjapans führten sie die neuesten Schutzanzuge der amerikanischen Luftwaffe gegen Kälteeinwirkung vor, um ihren Kameraden zu beweisen, daß sie bei einem Absturz in eisige Gewässer nicht zu veræweifeln brauchen. Mancher Narr hätte sich in den vergangenen Tagen sicherlich gern mit einem dieser Amuge kostümiert Bild: AP Frost führt zu überhitzten Oefen Und dadurch steigt die Zahl der Brände— so man Kohlen hat Frankfurt.(dpa/ AP) Während milde atlan- tische Luftmassen nach“ Westeuropa vor- dringen, ist in Skandinavien nach einem vorübergehenden Nachlassen des Frostes wieder eine Kältewelle aus Rußland einge- zogen. Ein Ende der Kälte ist noch nicht vorauszusehen. Die Meteorologen kündigen „Milderung“ bei zunehmenden Schneefällen an. Die Temperaturen dürften indessen auch tagsüber weiterhin unter dem Ge- frierpunkt liegen. Inzwischen nimmt die Vereisung der Flüsse weiter zu. Aus allen Teilen der Bundesrepublik Wird eine zunehmende Zahl von Bränden gemeldet, die teils durch überhitzte Oefen und teils durch unsachgemäßes Auftauen eingefrorener Wasserleitungen entstanden. Schon kriselt es wieder in Paris Mendeès-France hat andere Ansichten als Guy Mollet Paris.(dpa/ P) Seit Uebernahme der Re- gierungsgewalt durch die„Republikanische Front“ zeichnen sich bei dieser Parteien- Gruppierung Krisenzeichen ab. Vor allen Dingen scheinen zwischen Mendeès-France und Guy Mollet schwerwiegende sachliche und persönliche Meinungsverschiedenheiten zu bestehen, die überbrückt werden müssen. Aus diesem Grunde wurde ein für Montag- vormittag unter dem Vorsitz von Staatsprä- sident Coty vorgesehener Ministerrat auf Mittwoch verschoben. Abgesagt wurde eben- falls eine Pressekonferenz, die Guy Mollet am Montagnachmittag über die Lage in Al- gerien halten wollte. Die Widerstände, die Guy Mollet bei seiner Rückkehr nach Paris vorgefunden hat, werden ihn veranlassen, das Algerienthema zuerst in der National- versammlung öffentlich anzuschneiden. Eine entsprechende Erklärung des Ministerpräsi- denten ist für Donnerstag vorgesehen. Sultan Mohammed V. von Ma- O Kk O traf am Montag mit Ministerpräsi- dent Si Bekkai, hohen Staatsbeamten und Mitgliedern seiner Familie zur Aufnahme der französisch- marokkanischen Verhand- lungen in Paris ein. Ausgangspunkt der am Mittwoch beginnenden Verhandlungen ist die am 6. November vorigen Jahres in La Celle- St. Cloud von Sultan Mohammed und dem damaligen Außenminister Pinay unterzeich- nete französisch- marokkanische Grundsatz- erklärung. Sie legt fest, daß Marokko ein unabhängiger Staat wird, wobei seine künf- tige Bindung an Frankreich in zweiseitigen Verhandlungen neu festgelegt werden soll. Das bisherige Protektoratsverhältnis gilt als überholt. Zwischen Gestern und Morgen Abwerbung von Sportlern sollen die Stuttgarter Kickers im März vergangenen Jahres nach einem Bericht der Ostberliner Presse versucht haben. Anläßlich eines Spie- j1es in Aue sollen sie sich bemüht haben, den Mittelläufer der Sowjetzonen-Fußball- auswahl„abzuwerben“. Das gleiche habe Tura Ludwigshafen bei einem Gastspiel in Halle versucht. Den Zentralausschuß des Roten Kreuzes in der Sowjetzone in Dresden wird der Prä- sident des Roten Kreuzes der Bundesrepu- blik, Dr. Weitz, und der DPRK-Generalsekre- tar Hartmann besuchen. „Teure Genossen!“ beginnt die Grußbot- schaft, die das SED- Zentralkomitee an dem pevorstehenden 20. Parteitag der Kommuni- stischen Partei der Sowjetunion in Moskau „im Namen der deutschen Arbeiterklasse und aller patriotischen Kräfte unseres Vol- kes“ gerichtet hat. Der erste Parteisekretär Walter Ulbricht und Ministerpräsident Gro- tewohl sind an der Spitze einer Delegation der SED zur Teilnahme am Parteitag nach Moskau abgereist. In einer Volksabstimmung soll nach einer Forderung des amerikanischen Gewerk- schaftsverbandes AFL-CIO dem deutschen Volk die Möglichkeit gegeben werden, sich für die östliche oder westliche Vorstellung einer Wiedervereinigung zu entscheiden. In Japan traf am Montag eine Delegation Industrieller aus der Bundesrepublik, die eine Studienreise durch asiatische Länder unternimmt, zu einem sechstägigen Besuch ein. Unter Leitung von Fritz Berg, dem Vor- sitzenden des Bundesverbandes der Deut- schen Industrie, will sie mit asiatischen Ge- schäftsleuten über eine Förderung der Han- delsbeziehungen zwischen der Bundesrepu- blik und Asien verhandeln. Eine große Mehrheit hat sich nach den ersten Ergebnissen der Volksabstimmung auf Malta für eine engere politische und wirt- schaftliche Bindung an Großbritannien aus- gesprochen. Das Ergebnis der Volksbefra- gung wird heute erwartet. Für alle britischen Soldaten wurde die Stadt Nicosia auf Zypern gesperrt, nachdem es am Wochenende erneut zu britenfeind- lichen Unruhen gekommen war.— Die Frau eines britischen Sergeanten wurde schwer verletzt, als am Sonntag eine Bombe in ihre Wohnung in der zypriotischen Stadt Lacarna geschleudert wurde. Versuche mit Wasserstoffwaffen könnten fortgesetzt werden, ohne daß dies eine Ge- kährdung der Menschheit bedeutet, erklärte Premierminister Eden im Unterhaus. Präsi- dent Eisenhower sei derselben Uberzeugung. Die Arbeiterschaft seines Landes hat der indische Ministerpräsident Nehru aufgefor- dert, konstruktiv zu handeln und sich nicht von den Kommunisten irreführen zu lassen. Zwei große Landemanöver sollen in die- ser Woche im asiatischen Raum die militäri- sche Stärke der freien Nationen demon- Strieren. An der dreitägigen Uebung, die am Mittwoch in Thailand beginnt, nehmen die USA, Großbritannien, Australien, Thailand, die Philippinen und sämtliche Mitglieder des SEATO-Paktes teil. Eine erneute Unterredung mit dem so- Wjetischen Botschafter Alexander Abramow hatte der israelische Außenminister Moshe Sharett in Jerusalem. Die sowjetisch- israelischen Beziehungen haben sich nach den Waffenlieferungen von Ostblockstaaten an Aegypten und der heftigen Kritik ver- schlechtert, die Chruschtschew vor einigen Wochen an Israel geübt hat. Hundert Flugplätze besitzen die Kommu- nisten im Fernen Osten, teilte der Ober- kommandierende der USA-Luftstreitkräfte im Fernen Osten, General Kuter, in einem Bericht über Verteidigungsnotwendigkeiten Japans mit. Das Kräfteverhältnis zwischen den kommunistischen und westlichen Luft- streitkräften in diesem Raum bezifferte Kuter auf 2:1. Sowzetischen Grenzwachen und eine be- waffnete Gruppe, die über die zentralasia- tische Sowjetgrenze gedrungen war, lieferten sich im vergangenen Sommer ein Gefecht, Wie erst jetzt durch das sowjetische Partei- organ„Prawda“ bekannt wird. Infolge der Vereisung von Flüssen und Ka- nälen sind vielerorts die Kohlenvorräte für die Hausbremdwersorgung zur Neige gegan- gen. In Hamburg wurden außerdem die Speisekartoffeln knapp, weil der strenge Frost und der tief gefrorene Boden ein Oeffnen der Kartoffelmieten fast völlig ver- hindert. In Rom trafen die ersten amerikanischen Maschinen für die geplante Luftbrücke zur Versorgung der durch die strenge Kälte in Süditalien schwer betroffenen Bevölkerung ein, die in Landstuhl(Pfalz) gestartet waren. Damit ist der Transport von Lebensmitteln, warmer Kleidung und Decken aus ameri- kanischen Armeebeständen, der von ins- gesamt 22„fliegenden Güterwagen“ vorge- nommen werden soll, angelaufen. Insgesamt Will man über 200 Tonnen dringend be- nötigter Güter für die notleidenden Süd- italiener nach Rom und Catania fliegen. In Bologna sind 120 Arbeiter dabei, das Stadion für das Fußball-Länderspiel Ita- lien— Frankreich am Mittwoch schneefrei zu machen. Nachts wird bei Scheinwerfer- licht gearbeitet. In den meisten Teilen Ita- liens haben die Schneefälle nachgelassen. Nur in den Abruzzen wüten noch schwere Schneestürme. Aus Südtirol werden bei klarem Frostwetter weiter Temperaturen bis minus 35 Grad gemeldet. Bisher über 360 Todesopfer Ueber 360 Todesopfer, von denen 22 auf die Bundesrepublik und Westberlin und neun auf Oesterreich entfallen— das war am Montag die traurige Zwischenbilanz der sibirischen Kälte, die Europa noch immer mit eisigem Griff umklammert hält. Dar- über hinaus melden Tripolitanien Nord- afrika) und sogar Japan ungewöhnlich nied- rige Temperaturen und Schneefälle, die in dem nordafrikanischen Gebiet zwei und im Land der aufgehenden Sonne vier Menschen das Leben kosteten. Die Zahlen sind jedoch noch unvollständig und dürften sich weiter erhöhen. Lawine verschüttete Kraftwerk in Jugoslawien Belgrad.(AP/ dpa) Eine furchtbare La- winenkatastrophe in Jugoslawisch- Maze- donien hat nach letzten Berichten aus Gosti- var 27 Todesopfer gefordert. 35 Arbeiter des Elektrokraftwerks Mavrovo werden noch vermißt. Jugoslawische Truppeneinheiten kämpften sich am Montag durch riesige Schneemassen an das von einer Lawine ver- schüttete Elektrokraftwerk heran, doch ge- lang es ihnen bisher noch nicht, einen der Verunglückten zu bergen. Unter den Toten befinden sich eine dreizehnköpfige Familie und elf Soldaten, die in ihrer Kaserne nahe der jugoslawisch- albanischen Grenze von einer Lawine verschüttet wurden. Eine Dakota- Maschine der griechischen Luftwaffe mit 17 Personen an Bord ist wahrscheinlich am Montagmorgen am Gipfel des 1745 Meter hohen Delphi auf der Insel Euboea, 80 Kilometer nördlich von Athen, zerschellt. Die Maschine war zur Versorgung ab geschnittener Dörfer in Mazedonien ein- gesetzt. Sie war am Sonntag von Saloniki gestartet und meldete zuletzt Motorschaden. Seite 2 MORGEN 1 Dienstag, 14. Februar 1956/ Nr. N — MN Dienstag, 14. Februar 1956 Mit Ach und Krach von A- denauer bis A- chenbach Irren ist menschlich und alle Politik ist es auch; deshalb besteht die Politik nicht selten aus Irrtümern. Oder: Alter macht weise; aber es schützt vor Torheiten nicht. Als unser Kanzler von Rhöndorf nach Bonn zurückkam, grub er einen Graben. Hineinfallen sollte— wenn schon nicht die ganze FDP— der Dehler. Doch der flel nicht; Wer hineinflel, war die CDU. Irrtum Nummer 1, spricht der Chronist, denn: Zu so nem Trick gehört Geschick und manchmal noch mehr Glück— sonst bricht man sich selbst das Genick! Ein Irrtum kommt selten allein. In Not- Wehr übermannte die Bundes-FDP ein grimmiger Mut. Ihre Parole: Schmeißt du mir in Bonn meine Scheiben ein, dann tu' ich es dir in Düsseldorf! Aber so ganz ernst War es wiederum nicht gemeint. Denn als Adenauer mur nichts, dir nichts und zur bö- sen Ueberraschung der CDU-Getreuen sei- nen Graben hurtig zuschüttete, hätte Dehler gerne die Düsseldorfer Scheiben unzerbro- chen gelassen. Doch der Stein war schon ge- Wor fen Irrtum Nummer 2 spricht der Chronist, denn: 5 Gut ist Räufig kurzer Entschluß, doch Kurzschluß erhöht den Verdruß. So hat's nun in Düsseldorf eingeschla- gen. Middelhauves junge FDP- Mannschaft überrundete ihren Lehrmeister und fuhr A la Achenbach mit allen Gespannen in das SPD-Lager. Unser Kanzler wollte in be- Währter Art eingreifen, doch siehe da: Düs- seldorfs junge Männer waren für Bonns alten Mann nicht zu sprechen. Irrtum Nummer 3, spricht der Chronist, denn: Wer A sagt, achte, was folgt hintennachk, sonst commt auf A- rnold mal noch A- chenbach. Beli diesem Stand der Düsseldorfer Narren- Possen schüttelt selbst Ollenhauer bedenk- lich den Kopf. Er und alle sonstigen Zu- schauer haben keine reine Freud an diesem, halbwegs nach Münchener Muster inszenier- ten Gaudi. Hier setzte nicht das Schicksal, Sondern Adenauer den Hobel an, und das gab Anlaß zu dem neuesten Karneval- Schlager: Der Alte setzt den Hobel an, FDP stürzt Koalitionen, der Arnold fällt als falscher Span, CDU bangt um Positionen. Dei ie dos eee 3 WWWoer hat wen übers Ohr gehau'n? e Wer wird, mit wem sich wo vertragen? 1„ „Auf wessen Freundschaft darf man bau'n? Das kann zur Stunde niemand sagen. Und dann der Refrain: Ob Adenauer, Ollenhauer, ob Dehler oder Wehner, sie reagieren mal süß, mal sauer, doch umgebracht wird keener. Sie alle spiel n nur Bonner Lotto mit den parteifarb'nen Westen, sie spiel'n es nach dem alten Motto: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Nun plötzlich denken die Parteien und ihre Manager an den lieben, leicht verwirrten Wähler, den man mit solchem Krampf über- fällt, noch ehe der Wahlkampf für 1957 be- gonnen. Nun plötzlich schiebt jeder jedem den„schwarzen Peter“ zu und jeder wäscht seine Hände in Unschuld. Doch gemach, gemach Irrtum, spricht der Chronist zum letzten Male, denn: Das Spannende an der Geschicht“ Was sie dramatisch macht, das ist: noch niemand weiß es nickt, wer dieses Mal zuletzt wohl lacht. 5 Eiche Der Karneval von Rio hat bereits drei- zehn Todesopfer und mindestens 37 Ver- letzte gefordert. In der Nacht zum Mon- tag beteiligten sich über 50 000 Menschen an der Sambakette, die sich bis morgens um 4 Uhr durch die Stadt zog. An ihrem Wege gab es einen größeren Brand. eine Anzahl von Schlägereien und einen Pro- teststreik der Pressefotografen.(AP) Der Karneval in Rio ist wie eine Virus- Seuche: es gibt kein Mittel dagegen und jedermann wird angesteckt. Politische Kri- sen kinden daher während der Karnevalzeit nicht statt. Wen würde es denn jetzt über- haupt noch interessieren, was„Vargistas“ und„Anti-Vargistas“, die beiden politischen Lager Brasiliens, gegenwärtig treiben? Nicht einmal ein Spiel von„Fla“ gegen„Flu“ könnte heute die Aufmerksamkeit der Bra- silianer vom Karneval ablenken—— und „Flamengo“ und„Fluminense“, die beiden populärsten Fußballmannschaften Rios, kön- nen in normalen Zeiten mit der ungeteilten Aufmerksmkeit ihrer Landsleute rechnen. In normalen Zeiten, wohlgemerkt! Aber Karneval ist Ausnahmezustand. Jetzt regie- ren Samba, Balao und Frevo für vier Tage Brasilien und ein ganzes Volk geht mit wah- rer Wonne in dieser Sturmflut betäubender Von unserem Mitarbeiter Jürgen Pechel Rhythmen unter— und das keineswegs mit Zimmerlautstärke. Ein Karneval, der nicht laut ist, der nicht eine Orgie synkopisierten Lärms ist, kann kein guter Karneval sein. Denn Karneval in Rio heißt vor allem Zehn- tausende von Feuerwerkskörpern, die mit ohrenbetäubendem berstendem Krachen im- mer genau in dem Moment losgehen, in dem man sie nicht erwartet; heißt Sirenen, deren durchdringendes Geheule einen auch nachts aus dem Schlaf hochjagt— sofern man über- haupt zu schlafen wagt. Karneval heißt Tau- sende von Trompeten, die während der hun- dert Stunden Karneval ihren Betäubungs- schrei unausgesetzt in die tanzenden Massen hineinbrüllen, heißt Tausende von Tam- Tams, die hundert Stunden lang ohne Un- terbrechung Rio mit ihrem afrikanischen Rhythmus erbeben lassen. Und wenn ein Trommler müde wird, dann steht schon seine dunkelhäutige Ab- 16s ung neben ihm. Kopf, Hüften, Hände und Füße erzittern bereits im Sampba-Takt und der Schichtwechsel am Tam-Tam vollzieht sich in Sekundenbruchteilen, ohne daß das Trommeln verstummt. Trommeln. trommeln, trommeln: das ist der Karneval. Und wer keine Trommel hat, der nimmt einen Ben- Zzinkanister oder einen Kochtopf, oder seinen In Madrid herrscht Ruhe nach dem Sturm Studenten-Unruhen machten seit langem schwelende Spannungen sichtbar Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Madrid, im Februar Die spanische Innenpolitik ist in Bewe- gung geraten. Sie ist es sogar auf eine dra- matische und für ein seit 20 Jahren in Frie- den lebendes Volk bestürzende Weise. Vor vier Jahren gingen die Spanier anläßlich des Streikes von Barcelona zum ersten Male auf die Straße. Die Teuerung und soziale Unzufriedenheit waren damals der Anlaß zu den Unruhen. Die Zwischenfälle, zu denen es jetzt in Madrid kam, haben einen anderen, einen durchaus politischen Charakter. In der Madrider Studenten-Revolte(siehe auch MM vom 10. Februar, Seite 3) wurden die unausgetragenen Spannungen deutlich, die seit langem unter der Oberfläche einer scheinbaren Ereignislosigkeit schlummern. Die Spanier sind ein Volk von raschem und kaum berechenbarem Temperament. Sie sind es vor allem in der jungen Gene- ration. Es ist also kein Wunder, daß die ersten Zeichen der politischen Unzufrieden- heit gerade an den Universitäten auftauchen, Während sich andererseits die groge Masse der arbeitenden Bevölkerung bisher durch- aus passiv verhält. Ohne Zweifel hat hier der Arbeiter mancherlei Grund zur Unzu- kriedenheit, aber es wäre ungerecht zu leug- nen, daß sich das Regime, wenn auch mit wechselndem Erfolg und mit umstrittenen Methoden, um eine Hebung des sozialen Standards bemüht, Im Gegensatz zu den Studenten demonstrieren die Arbeiter nicht, doch vom akademischen Bereich strahlt die Unruhe auch auf diesen Sektor aus. Das ist offensichtlich auch Franco klar, der erst vor wenigen Tagen seinen Arbeitsminister be- auftragte, für die nächste Zukunft ein Woh- nungsbauprogramm und Lohnerhöhungen anzukündigen. Im Anschluß an die blutigen Ausschrei- tungen, bei denen ein falangistischer Stu- dent niedergeschossen wurde, greift das amtliche Parteiblatt„Arriba“ nicht nur die Kommunisten an. In beinahe noch schärfe- rem Ton attackiert es die bürgerlichen Kräfte, die seit längerem für eine gewisse Liberalisierung des Systems eintreten. Diese Kreise, so wird argumentiert, seien„fellow- travellers“ des Bolschewismus und letzten Endes hauptverantwortlich für die Verwir- rung und das Blut, das soeben auf den Straßen von Madrid geflossen sei. In unge- wöhnlich heftigen Tönen, die an die Früh- zeit der Bewegung erinnern, wird dabei an- gekündigt, daß die Falange keinerlei„intel- lektuelle Feigheit“ mehr von dieser Seite dulden werde. Die Situation beginnt sich also zuzuspitzen. Die Zwischenfälle wurden durch die Neu- wahlen von Vertrauensmännern der Studen- tenschaft in der juristischen Fakultät aus- gelöst. Ein Teil der Studenten weigerte sich, die vom Syndikat vorgeschlagenen Kandi- daten zu wählen. Die Wahl wurde daraufhin zu einer Art Studentenulk verzerrt, wobei die Gegner des Syndikats als ihre Kandida- ten, unter. anderem Sophia Loren und Ma- rilyn Monroe, auf die Zettel schrieben, Dar- über kam es zu einer Auseinandersetzung der Vertreter des Syndikates mit dem De- kan der juristischen Fakultät, der die ge- forderte Wiederholung der Wahlen ablehnte. Der Dekan wurde darauf von den Studenten mißhandelt. Während es also hier um die Wiederherstellung der akademischen Frei- heiten geht, bleibt noch ein weiteres Motiv der Unruhen zu berücksichtigen, das nicht auf die Universität beschränkt ist. Es ist ein vorwiegend politisches Antriebsmoment. Da- bei geht es in erster Linie um die Frage der Monarchie, in der sich die falangistischen Studenten und die des bürgerlichen Lagers scharf bekämpfen. Da Franco sich in letzter Zeit der Restauration einen wichtigen Schritt genähert hat, trug auch dieser Grund viel zu der Beunruhigung bei, die jetzt ausgebrochen ist. Staatsstreich? Bitte nach dem Karneval! Rio tanzt und trommelt trotz Inflation und politischer Unsicherheit vier tolle Tage lang Bauch— oder den des Nachbarn. Das fällt jetzt nicht auf, das stört niemanden. Karneval ist die Zäsur, die das brasilia- nische Jahr in zwei Gezeiten teilt, vor und nach dem Karneval— wie bei uns etwa Sommer und Winter. Karneval ist für die Brasilianer eine nationale Institution, ein Sicherheitsventil, durch das einmal im Jahr alle Sorgen und Nöte verpuffen können. Vier Tage lang vergißt man, daß bis vor einer Woche noch im ganzen Land Belagerungs- zustand herrschte und daß man noch immer unter der akuten Gefahr eines Staatsstrei- ches der Gegner des neuen Präsidenten Jus- celino Kubitschek lebt. Vier Tage lang ver- gibt man auch die bedrückende Teuerung und Inflation, oder die dreieinhalb Millionen FDP läßt die Katze aus dem Sack Nicht Arnold, sondern Adenauer soll getroffen werden Düsseldorf, 13. Februar Der Landesverband der Freien Demokraten von Nordrhein- Westfalen hat in einer am Montag veröffentlichten Elf-Punkte-Erklä- rung zur Regierungsumbildung in Düsseldorf betont, die FDP müsse der Tendenz zur Er- richtung einer Einparteien-Herrschaft und einer damit verbundenen Radikalisierung der Opposition gegenübertreten. Die vorge- sehene Regierungsumbildung richte sich in erster Linie gegen die CDU/CSU im Bun- destag und nicht gegen die Politik des bis- herigen CDU-Minister präsidenten Arnold. Die Bonner CDU habe versucht, ihre Koalitionsparteien gleichzuschalten. Dies sei im Falle der Deutschen Partei gelungen. Beim BHE habe man das Mittel der Auf- sbaltung benutzt, während die FDP ver- anlaßt werden sollte, ihre politische Selb- ständigkeit aufzugeben. Trotz des Verzichts der CDU auf das Grabensystem im Wahl- recht, habe die FDP nicht mehr das Ver- trauen, daß sich derartige Vorgänge nicht wiederholten. Die FDP sei entschlossen, so heißt es in der Erklärung weiter, ihre Eigenständigkeit auf den Gebieten der Wirtschaft, der Sozial- politik, der Bekenntnis- und Gewissensfrei- heit und auch der Presse- und Redefreiheit mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln zu schützen. Die CDU habe ein System der Deutung und Kommentierung politischer Vorgänge entwickelt, dem der Vorwurf der „bewußten Irreführung“ nicht erspart blei- ben dürfe. Die CDU habe beispielsweise die Bemühungen der FDP um die Wiederver- Was München den Pfälzern verspricht. ... wollen die Nordbayern auch/ Die bayerische Neugliederungsrechnung Von unserem Korrespondenten Hans Joachim Deckert ö München, 13. Februar In der zweiten Hälfte des Monats April werden in der Pfalz die Listen des„Bundes Bayern und Pfalz“ aufliegen, bereit, Name und Anschrift aller Pfälzer aufzunehmen, denen der Anschluß ihres Landes an Bayern erstrebenswert erscheint. Rund 76 000 Stim- men werden gebraucht, um die Bundes- regierung zu veranlassen, die Landeszuge- hörigkeit in einem Gesetzentwurf zum Volks- entscheid zu bringen. Früher, vor Monaten, hat man auch in München gern in die Pro- phetie der Anschlußfreudigen eingestimmt, man werde weit mehr Stimmen vorlegen, um in Bonn zu zeigen, auf welcher Seite des pfälzischen Volkes Wille stehe. Doch in diesen kritischen Tagen vor dem Ernstfall Will sich niemand mehr auf so weitgesteckte Ziele festlegen. In der bayerischen Staats- kanzlei besinnt man sich darauf, wie viel leichter es doch fällt, eine Stimme in ge- heimer Wahl abzugeben, als sich in dem nun bevorstehenden Verfahren der Eintragung in nachprüfbare Listen geradezu öffentlich zu einer Sache zu bekennen. Dennoch ist man sicher, die erforderliche Zahl von Unterschriften, zehn Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung, zu bekom- men. Unklar ist nur, wie es dann weitergehen soll. Bundesinnenminister Schröder hat mehrmals deutlich erklärt, daß er zwar die Verpflichtung der Bundesregierung aner- kenne, die gesetzlichen Grundlagen für ein Volksbegehren zu legen(Was inzwischen ge- schehen ist), daß er aber im weiteren der Ansicht sei, der Volksentscheid über das Volksbegehren könne durchaus noch hinaus- geschoben werden, etwa bis zur Wieder- Vereinigung. Schröder beruft sich S auf dieè dem Wortlaut nach nicht zwingende Vor- schrift des Grundgesetzes: die Neugliederung 8611 e vor Ablauf von drei Jahren(naeh der Souveränitätserklärung) geregelt sein. Eine solche Auslegung wird man natürlich in München niemals anerkennen. Eine Soll- Vorschrift, heißt es in der Staatskanzlei, sei in einer Verfassung sinnlos. Im Jahre 1949 sei von den Verfassern des Grundgesetzes bestimmt nicht an die Möglichkeit der Schröderschen Auslegung gedacht worden. Daß es aber in der Politik, und sei es in der bescheidenen Landespolitik, keine Glei- chungen mit festen Größen gibt, dies erfährt man in München gerade jetzt durch eine sehr unerwartete Reaktion im eigenen Lande auf die großzügigen Versprechungen der Regie- rung und des Landtags an die Pfalz. In Nordbayern beginnt man sich der eigenen Unbefriedigten Bedürfnisse zu erinnern und fühlt sich allein schon durch platonische Zu- sagen übervorteilt. So schrieb dieser Tage eine fränkische, der FDP nahestehende Zei- tung, Oberfranken und der Bayerische Wald hätten als notleidendes Grenzland ein viel gröhgeres Recht auf jene Steuervergünstigun- gen, die man den Pfälzern„fast hinterher- zuwerfen bereit“ sei. Es sei nicht uninteres- sant zu hören, nach welcher Seite der Geld- Sack offen sei,„denn was für die Pfälzer recht ist, kann auch für die Franken und Oberpfälzer nicht zu teuer sein“. Kaffeesäcke, die nicht verkauft Werden konnten und nun die Lagerhäuser von Sag. Zwei Verschwundene sind wieder da Aber Maclean und Burgess tauchten nicht in London, sondern in Moskau auf Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen 5 London, 13. Februar Die Pressekonferenz, welche die beiden im Mai 1951 desertierten britischen Diplo- maten Maclean und Burgess in Moskau am Samstag abhielten, ist in Londoner politi- schen Kreisen nicht ganz so überraschend gekommen, wie man sich das im Kreml Vielleicht vorgestellt hat. Man ist in White Hall auch gar nicht unzufrieden darüber, das damit wenigstens in den Augen der reiten Oeffentlichkeit der Schleier des Ge- heimnisses, der das Verschwinden der bei- den Diplomaten immer noch umhüllte, ge- Jüftet worden ist. Für das britische Außen- ministerium selber hat die Presseerklärung nicht viel Neues gebracht. Seit den Ent- KHüllungen des in Australien zum Westen Ubergetretenen Sowjet- Diplomaten Petrow — die durch die Erklärungen von Maclean und Burgess in einigen wichtigen Punkten bestätigt werden— hatte man dort damit gerechnet, daß die beiden Diplomaten im sowjetischen Außenministerium als Berater für angelsächsische Angelegenheiten be- schäftigt seien. In den letzten Monaten haben ehemalige Kollegen in der gewandten und im Vergleich zu früher viel konziliante- ren Formulierung sowzetischer Noten an Grohbritannien und die USA die Hand des hochbegabten Maclean zu entdecken ge- glaubt. Das gilt ganz besonders für Bul- gemnins Briefe an Präsident Eisenhower. Nach dem öffentlichen Hervortreten der beiden ehemaligen Diplomaten ist man in London jetzt mehr denn je von der Richtigkeit die- ser Auffassung überzeugt. g Für den Zeitpunkt dieser Moskauer Pressekonferenz dürfte die Rücksicht auf den bevorstehenden Besuch Bulganins und Chruschtschews in London, auf dessen Zu- standekommen der Kreml nach allen aus Moskau kommenden Berichten größten Wert legt, in erster Linie maßgebend gewesen sein. Durch den Verzicht auf weitere Ge- heimnistuerei zwei Monate oder mehr vor ihrer London-Reise dürften die beiden Sowjetführer der Notwendigkeit, zahlreiche Vielleicht peinliche Fragen über die beiden Diplomaten von seiten der Londoner Presse beantworten zu müssen, enthoben sein. Das dürfte ihnen um so wünschenswerter erschei- nen, als Chruschtschew vor 14 Tagen auf eine Frage eines ausländischen Journalisten er- klärt hatte, er wisse gar nichts über Mac- leans und Burgess' Verbleib. Man wird sich nachher überlegt haben, daß ein Festhalten an dieser offenbaren Unwahrheit in London zu Verlegenheiten hätte führen können. Chruschtschews Gesicht ist dabei in ge- schickter Weise dadurch gewahrt worden, daß Maclean und Burgess nicht von Amts wegen der ausländischen Presse präsentiert worden sind, sondern als Privatleute auf- traten und, eingeführt durch einen Redak- teur der„Prawda“, ihre Erklärung in einem Moskauer Hotelzimmer zwei britischen und zwei sowjetischen Journalisten übergaben. Der Moment und auch der Inhalt dieser Erklärung sind auch in Harmonie mit einer seit kurzem zu beobachtenden Tendenz der Sowjetdiplomatie und Sowjetpropaganda, die Unter dem Eindruck anglo- amerikanischer Solidarität die Versuche, einen Keil zwi- schen die beiden angelsächsischen Mächte zu treiben, zurückgestellt zu haben scheint. Statt dessen ist das neue Leitmotiv der So- Wijets, daß Großbritannien eine Mittlerrolle zwischen der Sowjietunion und den Ver- einigten Staaten zu spielen habe— wofür man besonders bei der englischen Linken auf einen freundlichen Widerhall rechnen kann. Man nimmt in Londoner politischen Krei- sen an, daß das Streben des Kreml nach einer Entspannung zwischen Ost und West keine Finte, sondern durchaus ernst gemeint ist, schon deswegen, weil die Sowjetunion eine außenpolitische Entspannung mit Rück- sicht auf ihre Schwierigkeiten mit den Bauern und dem land wirtschaftlichen Pro- gramm braucht, und weil mam von der Nutz- losigkeit eines Krieges im derzeitigen Augen- blick angesichts der Ueberlegenheit der Amerikaner auf dem Gebiet der Atom- Waffen überzeugt sein dürfte. Der Termin der Maclean- und Burgess- Erklärung mag deshalb auch mit einem Blick auf den heute, Dienstag, in Moskau beginnenden kommu- nistischen Parteikongreß gewählt wor- den sein. In Downing Street ist man anscheinend der Meinung, daß der neue Trend in der sowjetischen Außenpolitik gewisse Aussich- ten dafür bietet, daß die Besprechungen mit Chruschtschew und Bulganin bei deren Be- such im April in den europäischen Fragen nicht ganz fruchtlos zu sein brauchen. Je- denfalls werden Eden und Selwyn Lloyd den Versuch machen, die beiden Sowjetpolitiker zu einer Auflockerung ihrer Haltung in der Frage der deutschen Wiedervereinigung zu bewegen. Allerdings gibt man sich in dieser Hinsicht keinen übertriebenen Hoffnungen hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit schneller, durchschlagender Erfolge hin. Die britische Regierung ist sich auch völlig darüber im klaren, daß die sanftere Tonart der Mos- kauer Aeußerungen in letzter Zeit keinen Verzicht auf die Eroberung der Welt für den Kommunismus bedeutet, im Gegenteil: alle in London vorliegenden Informationen deu- ten darauf, daß die maßgebenden Männer im Kreml gerade deswegen eine Politik der friedlichen Koexistenz mit dem Westen glauben verantworten zu können, weil sie überzeugt sind, daß eine weltpolitische Ent- spannung die unter dem Eindruck der be- drohlichen Politik Stalins zurückgestellten Rivalitäten unter den Westmächten wieder- beleben und den Verfall des kapitalistischen Wirtschaftssystems beschleunigen wird, so daß eine kriegerische Ausein andersetzung zwischen Ost und West unter Umständen ganz unnötig werden würde. 5 Das Maclean-Burgess-Interview hat des- halb den in London in letzter Zeit zutage getretenen Auffassungen, wonach das Schwergewicht der Ausein andersetzung zwi- schen Ost und West nicht mehr auf militäri- schem Gebiete liegt, sondern daß es sich jetzt in erster Linie um die wirtschaftliche und psychologische Durchdringung der neu- tralen Länder handelt, verstärktes Gewicht verliehen. Sklaven-Handel in Afrika von einem Missionar aufgedeckt Frankfurt.(KNA) Von Greueltaten afri- kanischer Sklavenhändler berichtet ein Memorandum, das der belgische Missionar Pater La Gravière den zuständigen Stellen der Vereinten Nationen übermittelt hat. Dem belgischen Geistlichen gelang es eine umfangreiche illegale Organisation von Skla- venhändlern aufzudecken. Nächtlicher Men- schenraub durch Sklavenhändler ist an der Tagesordnung in Französisch-Aequatorial- afrika, so geht aus dem Memorandum her- vor. Bewaffnete Banden von Sklavenhänd- lern, die sich meist in vemen oder Südara- bien formieren, dringen auf geheimen Wegen bis tief in das Innere Mittelafrikas vor, Da- bei gelingt es ihnen meist, die Militär- oder Polizeipatrouillen zu urngehen, da eine wirksame Ueberwachung des unwegsamen Gebietes kaum möglich ist. Während der Nacht umstellt die Bande dann ein Neger- Was tos bis zum Dach füllen. Vier Tage lang Der vergißt man alle diese Probleme, die Brat zam, lien während des ganzen übrigen Jahres be. maschi drücken. desopf. Und man darf sie vergessen. Staatspräs, zs in dent Juscelino Kubitschek, ein leidenschaf, zuch licher Tänzer übrigens, darf es sich gestat, purde ten, auf den Gala-Bällen im Teatro Munid. pal oder im Jockey-Club genauso weltver. Der gessen und losgelöst von allen seinen Pflich. 5 ten dem lockenden Ruf der Samba zu folgen] ere 85 wie seine mit weniger Verantwortung be Sabots ladenen Mitbürger auf den Straßen Ric; ers Denn während des Karnevals herrscht Burg,. Abfect frieden. Und wehe dem, der ihn bricht! El muß, hätte das ganze Volk gegen sich. Das drüche h Vergan übrigens sehr hübsch ein brasilianischer Kg. rikaturist dieser Tage aus, der Kubitschex Fün vor der Meute seiner Gegner zeichnete ud von et ihn lächelnd erklären läßt:„Einen Staatz. in den streich wünschen Sie, meine Herren? Bitte] liger nach dem Karneval!“ Feuer v Siel kängnis Zzuluka verge w einigung Deutschlands als mangelnde Bun. Geist destreue gegenüber dem Westen oder ag behaug Unterwerfung unter kommunistische Hin- daß er flüsse diffamiert. Die CDU habe die Oeffent.] habe, lichkeit in einem der FDP und dem national. losche“ liberalen Gedanken abträglichen Sinne be- linge s einflußt. Eine„Bereinigung des Koalitiong. friedig verhältnisses zur CDU“ werde darum fr, sei und dringend erforderlich gehalten. verwar Der Landesverband versicherte, daß durch] befürck die geplante Regierungsumbildung in Nord. Häuptl rhein- Westfalen die außenpolitische, Wirt. zu ber schaftliche und finanzpolitische Haltung der dem be FDP auf Bundesebene nicht berührt werde 5 er Schwennicke dagegen einer d Der Berliner FDP- Vorsitzende, Carl. 9 5 Hubert Schwennicke hat sich am kong] them gegen den beabsichtigten Sturz der Rege, 0 5 rung Arnold ausgesprochen. Nach der B.] quwele rückesichtigung der FDP- Wünsche im Bunt] urg sei der Friede mit der CDU wieder herge. 55 5 stellt gewesen, erklärt Schwennicke,„und alion die Frage muß doch lauten, ob man nun r a1 gegen das Prinzip von Treue und Glauben 555 en in der Politik von Düsseldorf aus verstoßen einer d will“. In der Oeffentlichkeit mehre sich die ihm di. Besorgnis über die möglichen innerpollti. Wieder schen Folgen der Düsseldorfer Vorgänge Für parteipolitische Arithmetik habe die Be. Die völkerung noch nie Verständnis aufgebracht, Eböre einem Brief an die Herausgeber: im We 7 85 die in Was ist guter Wein? Kander Unter der Ueberschrift„Wer mag, mat] rückte mögen“ bringen Sie einen Bericht(MI von] Tesche 11. Februar) Uber eine Verhandlung im Bun. Die Scl desrat. Im Schluß-Satz schreiben Sie, de] ingese auch der Bundes präsident den Vertreter einen des„Weinlandes“ Hamburg um seine Stel. sebahn lungnahme gefragt habe. Wenn ich auch de] fen die Meinung bin, daß der Herr Bundespräsidelt des 05. aus dem Weinland Württemberg sehr woll] Brande eine Meinung in dieser Sache gehabt hätte Diama! 80 muß es hier doch wohl Bundesr 3 h spr. der Li, dent heighen.. D den. 2 Es handelt sich bei dem behandeln] gesebe Punkt um einen alten Streit, der, nieht wies] Messer hier scheinen möchte, nur zwischen deu. Brand schen Wein- Erzeugern und Importeuren be. i steht, sondern seit vielen Jahrzehnten aud, 355 die Gemüter von Seehafen-Importeuren und Süchwa Importeuren im Binnenland bewegt. Dem 00 Se soweit ich unterrichtet bin, gibt es nicht nut 805 in den Erzeugerländern der Südweine, sof. 1 fach dern auch in den Freihäfen usw. Fabriken kufen in denen Weine auf„gut“ hergerichte, Besond werden. I Heanez Aber, ebenso wie in Ihrem Bericht üben jene Verhandlung im Bundesrat, geht es be Alle allen diesen Verhandlungen meist um de altes V Kreise, die sich berufsmäbig mit Weinfragen] Aten e befassen. Wie wäre es, wenn man einmel] nach de auch die Konsumenten, d. h. die Verbrau- lution cher, einmal hören würde. Denn hierbei gelt. Beginn es nicht nur um die Auslandsweine, Sondern] mit de auch um deutsche Erzeugnisse, die man set nuar f. einigen Jahren durch„Stoppen“, d. h. Unter. nach d brechung der Gärung, auf„gut“ zurecht] noch a. macht. Der rechte Weintrinker liebt solche Weine nicht, sondern zieht solche vor, de Das nicht nur, wie es in Ihrem Bericht heißt] sst in „gut-gewachsen“, sondern durch die Nat] Pewoh auch„gut-ausgebaut“ sind. Es könnte maß] der we nichts schaden, wenn Ihre geschätzte Zeitun kängni die Leser einmal um ihre Meinung zu die. dent a sen Fragen hören würde. D beiten, genehn — dorf und nimmt die verschüchterten Bewoh. ner gefangen. Noch an Ort und Stelle win] Nas die„Ware“ aussortiert. Kinder, alte und kranke Leute bleiben im Dorf zurück. Di Gefangenen aber werden mit Ketten au. einandergefesselt und wie eine Horde Viech Mei von den Menschenräubern fortgetrieben. Anlaß Das Zentrum des Sklavenhandels be. oder findet sich, wie Pater La Gravière ermitte! ein?) hat, im Tibestigebirge, dem unwegsamet iche Bergland an der Grenze zwischen Fran Filmb 2ö68isch-Aedutorialafrika und Lybien, Hie devalis treffen die Karawanen der Sklavenhände] Mainz mit dem„Schwarzen Elfenbein“ aus def erlebt, Tschadseegebiet, aus Mittelmarokko, Ugand got Hi und aus dem Sudan ein— den Ländern, dt y Begegn am meisten von den Raubzügen betroffel Grauer Sind. In Tibesti ist der Umschlageplatz. Def da so 8 Preise stehen fest. Die Sklavenhändler Wel] Daf den nicht in Geld, sondern mit Munitif in me oder Waffen bezahlt. So kostet eine Fra] Minute drei Gewehre, ein starker junger Mann ein Paschir Kiste Patronen, ein kräftiger Junge eint funks. Pistole oder ein Bajonett.. ben W Die Käufer in Tibesti, die brosganeef zuck sind— nach diesem Bericht— fast nuf untern Welse. Ueber geheime Pisten, die von dei] Zuscha Sklavenhändlern selbst angelegt wurden duch n wird die Menschenfracht mit Lastwagen eu] dium das Rote Meer gebracht. Endstation di Sinn fi Transporte ist ein kleiner Hafen zwischel leitung Assab und Massaua am Roten Meer. E] der Kr nächtlichen Fahrten werden die bedauern, mer s werten Eingeborenen aus Afrika von det Man 8. über das Rote Meer nach Arabien gebra 1 Kei! Die nächste Station ist eine„Sklaver] ese schule“, die sich in Djedda befindet und 9 pier einer Armenierin geleitet wird. In diese 3 Schule werden die Eingeborenen auf 9 9 Pflichten als Diener vorberetet. Nach de 1 0 5 einmonatigen„Ausbildung“ geht es dann 20 75 die Sklavenmärkte in Djedda, Medina ode] pern. Mekka, wo der Sklavenhandel gesetald 1 nicht geahndet wird. 4. . Werden von San. age lang ue Bras. ahres be. aatsprägl. lenschaft. ch gestat. o Municl. Weltver. en Pflich. Zu folgen rtung be.! en Rios cht Burg. bricht! Er as drückte scher Kg. Tubitschen nete und n Staats. en? Bitte nde Bun. oder alz sche Ein- e Oeffent. national. Sinne be⸗ Loalitions. arum für daß durch in Nord. Be, Wirt- Utung der irt werde. de, Carl. n Montag er Regie- der Be. im Bund ler herge cke,„und man nun 1 Glauben verstoßen e sich die merpoliti. Vorgänge. de die Be. gebracht n 2 mag, mag (MM vom g im Bun- Sie, daß Vertreter eine Stel. n auch der präsident sehr woll jabt hätte, a t spräsi- handelten licht wie es hen deut- teuren be · unten auch euren und egt. Denn, micht nur reine, son- Fabriken“ er gerichtet richt über geht es bel t um die Veinfragen an einmal Verbrau- jerbei geht; e, Sondern e man selt B. Unter. t“ zurecht lebt solche e vor, die icht heißt, die Nat nnte m. L te Zeitung ng zu 3 —ñ— —— en Bewoh. telle wild alte und urück. Die zetten al. lorde Viel rieben. indels be. e ermittel wegsamel nen Fran. bien. Hie. venhändle aus den 80, Ugandt andern, de betroffel eplatz. D- ndler wer Munition eine Frei Mann ein unge ein * N Bhändler“ kast nut e von del t wurden twagen n tation 1 zwischen Meer. U. e von don a gebracht „Sklaven, et und ven In diesel 1 auf inn Nach del s dann a. edina ode gesetalid ö Nr. 37/ Dienstag, 14. Februar 1938 MORGEN Seite 9 — Was sonst noch gescha g Der Flugzeugattentäter John Gilbert Gra- nam, der im November durch eine Höllen- maschine einen Flugzeugabsturz mit 44 To- desopfern verursacht hatte, hat im Gefäng- uus in Denver(USA) einen Selbstmordver- zuch durch Erhängen unternommen und Furde in eine Geistesheilanstalt gebracht. * Der amerikanische Senat hat ein Gesetz verabschiedet, das die Todesstrafe für die Sabotage an Flugzeugen vorsieht, falls Pas- sagiere getötet wurden. Das Gesetz, das vom Abgeordnetenhaus noch gebilligt werden mulz, wurde durch das Flugzeugattentat im vergangenen Herbst ausgelöst. * Fünf Brände mit einem Gesamtschaden von etwa 200 000 Dollar(840 O00 DM) hat in den letzten zwei Jahren ein jetzt elfjäh- riger Junge in Boston angelegt, der„gern Feuerwehr und Spritzen“ sah. Sieben Zulu-Häuptlinge wohnten im Ge- kängnis von Pretoria der Hinrichtung des Zzulukaffers Elifasi Msomi bei, um sich zu vergewissern, daß dieser nicht von einem Geist vom Hängen gerettet würde. Msomi behauptete selbst noch unter dem Galgen, dag er 15 Afrikaner nur deshalb ermordet habe, weil er von dem bösen Geist„Toko- josche“ besessen gewesen sei. Die Häupt- linge stellten nach der Exekution mit Be- kriedigung fest, daß Msomi tatsächlich tot gei und daß er sich auch nicht in Tokolosche verwandelte, wie einige Stammesangehörige befürchtet hatten. Dann gingen die sieben Häuptlinge zu ihren Stämmen zurück, um zu berichten, daß Msomi tot sei und von dem bösen Geist nichts zu sehen war. Der Australier William Lindsay Pearson, einer der Angeklagten im großen Johannes- burger Juwelendiebstahlsprozeß, erhält auf Anordnung des Gerichts eine fürstliche Be- lohnung in Höhe von rund 226 000 DM für die Wiederherbeischaffung der gestohlenen Juwelen. Rund 97 000 DM von dieser Summe wird allerdings sofort das Finanzamt kas- sieren. Juwelen im Werte von über zwei Millionen DM verschwanden am 5. Dezem- ber aus dem Hause der Familie Harry Oppenheimer. Pearson wurde später als einer der Täter verhaftet. Das Gericht sprach ihm die hohe Belohnung zu, weil er bei der Wiederherbeischaffung der Juwelen mithalf. * Die weltbekannte Amsterdamer Diaman- tenbörse wurde am Sonntagnachmittag von einem Großbrand heimgesucht. Diamanten im Werte von mehreren Millionen Gulden, die in den Tressors des Gebäudes lagen, standen auf dem Spiel. Die Feuerwehr rückte mit allen in Amsterdam verfügbaren Löschzügen an, um den Brand zu bekämpfen. Die schwimmenden Löschzüge konnten erst eingesetzt werden, nachdem Eisbrecher ihnen einen Weg durch die zugefrorenen Grachten gebahnt hatten. Glücklicherweise verhinder- ten die starken Betondecken und Brandtüren des oberen Stockwerkes ein Ausbreiten des Brandes auf das gesamte Gebäude. Die Diamantenvorräte konnten nach Beendigung dier Löscharbeiten unversehrt geborgen wer- den. Als Ursache des Brandes wird an- gegeben, daß beim Auftauen einer gefrorenen Wasserleitung mit einer Lötlampe sich ein „Brandherd“ gebildet hatte. * Anhaltende Wolkenbrüche haben in Neu- Süchwales zu verheerenden Uberschwemmun- gen geführt, denen sechs Menschen zum Opfer fielen. Ueber 10 000 Personen sind obdachlos geworden. Die Sachschäden be- laufen sich auf Millionen Pfund Sterling. Besonders schwer ist die große Hafenstadt Sydney betroffen. 1 5 1 1 0 N del 8 5 Alle Chinesen feierten am Sonntag ein altes Volksfest, den Jahreswechsel nach dem alten chinesischen Kalender, der sich genau nach den Mondphasen richtet. Seit der Revo- lution im Jahre 1911 ist zwar für China der Beginn des neuen Jahres übereinstimmend mit den westlichen Ländern auf den 1. Ja- nuar festgesetzt worden. Der Jahreswechsel nach dem Mondkalender wird aber immer noch als Volksfest gefeiert. * Das erste grönländische Gefangenenheim ist in Godthaab errichtet worden. Als erster Bewohner zog ein Mann in das Heim ein, der wegen Totschlags zu fünf Jahren Ge- kängnis verurteilt wurde. Die Hausordnung sieht acht Stunden Arbeit und etliche Frei- heiten, darunter eine abendliche Ausgangs- genehmigung, vor. Eine Europareise heilt oft das Heimweh Der„Daheim-wars-viel-besser-Mann“ in Kanada/ Anfangs himmelhoch jauchzend, dann leicht betrübt „Back-homer“ übersetzt man am besten mit„Daheim-wars-viel-besser-Mann“. Er ist der Typ, der ständig davon redet, wieviel schöner, vollkommener und angenehmer die Dinge„back home“, im Lande seiner Her- kunft, seien, und der damit sein neues Hei- matland indirekt kritisiert. Der„Back- homer“ findet sich unter Kanadas 1,25 Mil- lionen Nachkriegseinwanderern häufig ge- nug, um dem Ottawaer Einwanderungsmini- sterium Anlaß zu geben, sich mit ihm zu be- schäftigen. Die Einwanderungssoziologen fanden allerlei interessante Dinge, als sie kürzlich gesammeltes Erfahrungsmaterial aus werteten. Viele Einwanderer erleben eine Periode Während ihres Sicheinlebens in Kanada, in der sie glauben, daß in Europa— in Eng- land, Deutschland, Italien oder woher auch sie vor einigen Jahren gekommen sein mö- gen— im Grunde doch alles viel besser war als in Kanada. Kurz nach ihrer Ankunft in Kanada nei- gen die Einwanderer dazu, das Leben in Ka- nada unbesehen als angenehm, frei und vol- ler Möglichkeiten für eine rosige Zukunft hinzunehmen. Das liegt in erster Linie daran, daß alles neu für sie ist und daß sie wegen der Suche nach passendem Beruf und aus- reichenden Erwerbsmöglichkeiten gar keine Zeit haben, sich um die Einzelheiten ihrer neuen Umgebung zu kümmern. Das ändert sich jedoch, sobald der Einwanderer beruf- lich Fuß gefaßt hat. Dann nämlich geht es um ganz andere Dinge: Man muß sich mit den tausend kleinen Dingen des kanadischen Alltags vertraut machen, man muß mit Freunden auskommen, die anders fühlen und denken, man muß Kanadas politische und kulturelle Einrichtungen akzeptieren, und das ist keineswegs einfach. Aus dem verständlichen Zwiespalt mit seiner neuen Umgebung erwächst in dem Einwanderer die Zwangsvorstellung, daß er vielleicht doch besser daheimgeblieben wäre, wo ihm jede Kleinigkeit des Lebens und der Umwelt vertraut war. Oft auch fühlt sich Die Autostraße, die sich von selber pflastert Sie führt quer über das Eis des Großen Sklavensees Anfang Februar ist im kanadischen Nor- den eine 225 Kilometer lange Autostraße fertig geworden, die sich im Gegensatz zu allen anderen Straßen, die hohe Steuergel- der verschlingen, völlig kostenlos und ganz von selber gepflastert hat. Die Nordlandbewohner finden allerdings nichts besonderes an dieser Tatsache, denn der gleiche Vorgang wiederholt sich Jahr für Jahr. Von Februar bis Mitte April kann man im Auto quer über das Eis des Großen Sklavensees fahren, und die lange Eisstraßge verbindet die beiden Siedlungen Hay River und Vellowknife. Nur während dieser Zeit ist Vellowknife durch eine Straße mit der Außenwelt verbunden. Der Winter setzt im kanadischen Norden sehr früh ein; aber es ist nicht anzuraten, den See zu überqueren, ehe das Eis nicht mindestens einen Meter dick ist. Nach Mitte April, wenn es wärmer zu werden beginnt, übernehmen die Versicherungen nicht mehr das Risiko für die Ueberfahrt. Hay River liegt am Ende des Mackenzie- Highway, der Autostraße, die die Nordwest- territorien mit dem Süden verbindet. Im Sommer müssen hier alle Frachtladungen für die Goldgräberstadt Vellowknife auf Schu- ten urngeladen und über den See geschickt Werden. Während der Periode, in der die Eisstraße befahrbar ist, übernehmen Trak- torenzüge und„Snowmobiles“ den Trans- port. In der Höhe von Köln ist der Rhein durckgekhend mit Treibeis bedecht. Die gesamte Rhein- die nördliche Arktis. Die Kaufleute von Lellowknife decken sich in der Regel mit genügend Waren ein, um ihre rund 3000 Kunden den Winter über beliefern zu können. Aber doch müssen in jedem Winter 450 Tonnen Waren nachbe- stellt werden, die dann über die Eisstraße gehen. Neuerdings hat sich der Frachtverkehr über den See wesentlich erhöht. Beinahe 4000 Tonnen wurden im letzten Jahr über das Eis gebracht, und in diesem Jahr wird die gleiche Menge erwartet, und zwar im Zusammenhang mit dem Bau der DEW- Linie, des großen Radar- Warngürtels durch Baumaterialien und Maschinen werden auf dem billigeren Land- Wege bis zum Flugplatz in Vellowknife ge- hracht und erst dort in Flugzeuge verladen und an ihre Bestimmungsorte geflogen. Dieses Ansteigen im Frachtverkehr über den Großen Sklavensee hat einen findigen Unternehmer in Hay River auf die Idee ge- bracht, die Eisstraße umzulegen, sie nur noch zum Teil über den See, zum Teil aber über Land zu führen und sie auf eigene Ko- sten offen zu halten. Dafür will er eine Ge- bühr von zehn Dollar pro Tonne Fracht er- heben. Der Vorteil dieser privaten neuen Straße wäre, daß nun auch normale Last- wagen nach Lellowknife fahren könnten statt der Traktoren. Der Unternehmer war- tet nur darauf, daß ihm die Regierung dazu die Genehmigung erteilt, ehe die Eisstraßge in der Frühlingssonne dahinschmilzt. Nicht zum Karneval, der Einwanderer von seiner neuen Umge- bung zurückgestoßen, er kommt sich un- erwünscht vor, als Eindringling. Den Kana- diern von Europa vorzuschwärmen, ist daher ein Mittel, sich zu revanchieren. Mit einer gewissen Genugtuung stellten aber die kanadischen Soziologen fest, daß in den meisten Fällen das übertriebene Schwärmen von der alten Heimat den An- satz zur Heilung bereits in sich trägt. Im Einwanderer wächst das Heimweh, und eines Tages macht er eine Reise nach Europa. Und Bier stellt der Ex-Europäer dann überrascht fest, daß ja alles gar nicht so aussieht, wie er sich es vorgestellt hatte, und daß er eigentlich doch schon viel kanadischer denkt und fühlt, als er sich das hätte träumen lassen. Was den Besuchern in ihren alten Hei- matländern am stärksten auffällt, ist deren Enge, das Gedrängtsein der Menschen und ihre größere Hast, das leidige Verpflichtet- sein, Ausweise und Papiere mit sich zu füh- ren, die Barschheit im Umgang der Men- schen miteinander, sei es beim Zoll, im Post- amt, oder auch nur die Tyrannei der Auto- fahrer über die Fußgänger. Die Ernüchterung bleibt dann nicht aus. Ein klassischer Fall ist der einer Englän- derin, die schon zwanzig Jahre in der kana- dischen Provinz Neubraunschweig gelebt hatte, wo sie jedem aufgefordert und unauf- gefordert erzählte, wieviel netter doch alles, einfach alles, in„good old England“ sei. Und dann fuhr sie eines Tages zu Besuch zurück. Als sie wiederkam, hatte sie aufgehört, Eng- land zu preisen. Den Deutschen fällt besonders auf, daß man in ihrer alten Heimat belustigend gro- Ben Wert auf Titel legt und daß man nach außen hin gerne zeigt, wer man ist. Ein Rei- sender berichtete, man habe beim deutschen Zoll seine Identität angezweifelt, weil in sei- nem Paß sein Doktortitel eingetragen war, Während(wie in Kanada üblich) seine Flug- karte einfach auf seinen Namen ohne den Titel ausgestellt war. Nach ihrer Rückkehr gefällt es den Aus- Wanderern in den häufigsten Fällen viel besser in Kanada. Eine Europareise stellt meistens den inneren Frieden des Neu- Kanadiers wieder her. Es gibt andere Fälle, Menschen, die sich nicht an das(wenigstens an der Oberfläche) mehr auf Erfolg und Abenteuer ausgerich- tete kanadische Leben gewöhnen können, die nicht die Härte im Nehmen haben, die man hier zuweilen braucht. Sie bleiben meist in Europa und kommen nicht nach Kanada zurück. Etwa ein Prozent der Kanadaauswanderer bleibt nicht in Kanada. Niemand hindert sie am Zurückgehen, aber in Ottawa empfindet man Genugtuung über die geheilt wieder- kehrenden„Back-homers“. K. E. Neumann sondern zum Empfang Schiffahrt ist fast völlig zum Erliegen gebracht und die meisten Fähren haben ihren Betrieb eingestellt. Aber die Freude an den närrischen Tagen konnte die grimmige Kälte den Köl- schen Jecken und sonstigen rheinischen Narren nicht nehmen. Sie tanzen und schunkeln ihrer weißen Monarchin Elisabeth sind die schwarzen Schönen von Nigeria auf marschiert. Se können ihr„zweiteiliges Festgewand“ ohne sich warm und steuern ihr Narrenschiff zielsicher dem Aschermittwoch zu. Furcht vor der Kälte tragen. Das Wetter Aussichten bis Mittwochabend: Wech- selnd bewölkt, zeitweise auch etwas Schnee- all. Tagestemperaturen zwischen minus 5 bis minus 8 Grad, nächtliche Tiefsttempera- turen zwischen minus 10 bis minus 15 Grad, im Odenwald und Bauland auch örtlich etwas darunter. Leichter, zeitweise auffri- schender Wind zwischen Nord- und Nordost. Uebersicht: Die mitteleuropäische Kalt- luft verlagert sich nur noch wenig nach Südwesten und bleibt dadurch weiterhin wetterbestimmend. Die Störungen, die vor- übergehend Schneefälle verursachten, ziehen über die Kaltluft in das Mittelmeer. Sonnenaufgang: 7.39 Uhr. Sonnenuntergang: 17.42 Uhr. 20 7 ſs 0 ee Vorftetsdge Närfe i 5 7/1025 Berlin . 2 8 7 2 Selgtag , . 5 3 27 75 U * N N miſde. N es 1005—— 5 5* We. g 2 Pegelstand vom 13. Februar Rhein: Maxau 378(43); Mannheim 222 (18); Worms 165(13); Caub 575(405). Neckar: Plochingen 164(3); Gundels- heim 176(1); Mannheim 234(14). Billige Reise wurde teuer Düsseldorf. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Das Ehepaar Hans und Alice Christensen aus Düsseldorf führte die Reise zwar durch halb Europa und nach Südamerika, zum Erzählen werden sie jedoch vorerst nicht kommen. Da die Reise mit ungedeckten Schecks finanziert War, muß die Frau auf ein Jahr und der Mann sogar auf dreieinhalb Jahre ins Ge- köngnis. Diese Endstation wies ihnen das erweiterte Düsseldorfer Schöffengericht we- gen Betrugs und Urkundenfälschung zu. Das reiselustige Ehepaar war im Februar 1955 in einem nur mit 500 Mark angezahlten Auto und einem ungedeckten Scheckheft über die Schweiz nach[Italien gestartet. Zusammen mit dem sechsjährigen Söhnchen ging es dann nach Spanien und Tanger. Hier ver- kauften sie den Wagen für 1200 Mark und sonmten sich anschließend drei Wochen lang auf den Kanarischen Inseln. Auf den Rap- verdischen Inseln bestiegen sie eil Flugzeug nach Venezuela, dessen Passage nicht be- zahlt wurde. Auf die gleiche Art gelangten sie nach Amsterdam, von wo sie per Flug- zeug nach Kopenhagen reisten und diesmal ausnahmsweise bezahlten. Der kühle Nor- den weckte in ihnen wieder die Sehnsucht nach dem Süden, die ihnen zum Verhängnis wurde. In Griechenland verhaftete sie die Polizei wegen Betrügerei und lieferte sie im Mai 1955 den deutschen Behörden aus. Rund 18 000 Mark hatte sich das Ehepaar bei aus- ländischen Banken und bei Pensions- inhabern durch Vorlage der ungedeckten Schecks erschwindelt. Ueberfallene melden sich in Düsseldorf Düsseldorf. Die Düsseldorfer Polizei, die am Donnerstag den zweiten Doppelmord innerhalb des letzten Vierteljahres auf- gedeckt hat, bat durch die Presse alle Per- sonen, die in letzter Zeit überfallen oder belästigt wurden, sich zu melden. Es wurde festgestellt, daß während der letzten Monate in Düsseldorf mehrere Liebespaare belästigt worden sind, als sie ihre Kraftwagen an einsamen Stellen geparkt hatten. Der Leiter der Kriminalpolizei teilte mit, daß aus ein- gelaufenen Meldungen über derartige Vor- fälle wichtige Hinweise entnommen worden seien. Was wir sahen: Kabarett im Karneval Mein Fernsehapparat ist kaputt. Ohne Anlaß begann er plötzlich zu streiken— oder sollte es eine Protestaktion gewesen ein?) Ich habe daher das große gesellschaft- iche Ereignis der Woche, den rauschenden Filmball am Rhein“ versäumt und das kar- devalistische Treiben der Professionals in Mainz— wie es singt und lacht“ nicht mit- erlebt, ich war auch nicht„Zu Gast bei Mars got Hielscher“ und habe eine unheimliche begegnung, das„Rendezvous mit dem Grauen“ verpaßt. Jammerschade, was einem da so Alles entgangen ist. Dafür blieb ich dann am Sonntagabend un meiner Stammkneipe fünf mal zehn Minuten„Zu Rast bei Marga“, einer Faschingssendung des Süddeutschen Rund- kunks. Freilich mußte man zuvor die„Sie- en Wünsche“ über sich ergehen lassen, die auch bei diesem zweiten Versuch nicht unternaltsamer waren als das erstemal. Die uschauer— im Lokal— bewiesen denn auch mit ihren Zwischenrufen, daß das Pu- lum einen besseren Geschmack und mehr Sinn kür Qualität besitzt, als die Programm- eitung zu ahnen scheint. Das negative Urteil der Kritik fand sich hier, gewissermaßen in emer spontanen Volksabstimmung, bestätigt. 5. stürzt sich mit dieser„Wunschsendung“ mn keinerlei geistige Unkosten, dafür wird um so mehr Geld für Einladungen Reise- desen, Hotelrechungen und Geschenke ver- bulvert. Unser Geld, wohlgemerkt, denn es zuck die Rundfunk- und Fernsehgebühren. mit denen dieser Popularitäts- Rummel Mziert wird. rfreulicher war dann schon die launige ernseh-Persiflage, die uns an diesem Abend ei Marga“— alias Helen Vita— geboten wurde. Zwar wollte die rechte Faschings- stimmung— Regie Bernard Thieme— nur schwer auf Touren kommen. In Stuttgart ist man eben bedächtiger, ha no— aber dann gab es doch einige nette Pointen. Max Mai- rich— in der Maske von Clemens Wilmen- rod— kochte ein Paar„treudeutsche Würst⸗ chen“ ab und würzte sie kräftig mit dem Salz der Ironie, aber als„Mann mit der Pauke“, anspielend auf den bekannten Vor- fall mit Wolfgang Neuß, durfte er leider keinen Witz über Bonn erzählen. Elsbeth von Lüdinghausen lieferte eine treffliche Karikatur von Dagmar Späth und ihren „Grüßen aus Düsseldorf“, und der„Gute Rat“ der Stuttgarter Produktion bot, obwohl auch diese Sendung nicht mehr aktuell ist, Anlaß zu einem spöttischen Chanson. Natür- lich wurde der„Neue Rheinische Haus- freund“, ein milder Greis mit gemütvollem Seelenbibber, als störende Erscheinung von diesem heiteren Spiel ausgeschlossen, dafür zog mani aber Peter Frankenfeld— notabene viel zu sanft!— durch den Kakao, den Wer- ner Wollenberger als Textautor angerührt hatte und Walter Baumgartner musikalisch untermalte. Manches hätte witziger, flotter, gepfefferter sein können— ob die Courage oder die Ideen fehlten?— und für eine etwas größere sprachliche Prägnanz wäre man dankbar gewesen. So blieb vieles der Kombinationsgabe des Zuschauers überlas- sen und zuweilen fielen die Groschen ziem- lich spät, wenn sie überhaupt flelen. Es war ein karnevalistisches Fernseh- Kabarett. ad hoc zurechtge-immert, nicht gerade sprü- hend vor Geist, aber doch lustig genug, um gute Laune zu verbreiten. Der Mann am Nebentisch, der dieses Programm friedlich schnarchend verschlief, war ein individueller Sonderfall. Zu erwähnen wäre noch der Beitrag des Hessischen Rundfunks vom Sonntag zuvor: das Fernsehspiel von Alix du Frénes „Schiffchen zu 100 Francs“ hatte in der Ein- richtung und Regie von Fritz Umgelter jene bezaubernde Atmosphäre und schwebende Leichtigkeit des Tones, die dem Deutschen ansonsten so schwer fällt, zumal wenn er sich in einem südfranzösischen Milieu be- wegen soll. Hier war die Angleichung in Bil- dern und Dialogen ganz und gar gelungen, und die Liebesgeschichte zwischen Renée und Frangois(Gardy Granass und Wolfgang Eder) mußte, von so viel menschlichem Charme umkleidet, selbst das Herz des Richters zum Schmelzen bringen, der den kleinen Hochstapler Franęois eigentlich ver- Urteilen sollte.„Aber Monsieur, Sie können doch in Frankreich nicht die Liebe bestrafen!“ Von der Liebe sang anschließend auch Pamela Wedekind in ihren französischen Schäferliedchen, um dann, von Ludwig Kusche begleitet, mit Chansons nach Rin- gelnatz und Kästner einige Kostbarkeiten der deutschen Kleinkunst mit unnachahm- licher Grazie zu servieren. Hervorragend war die Kamera geführt, die dieses großartige Gesicht in all seinen Nuancen einzufangen verstand. Pamela Wedekind ist eine der letz- ten bedeutenden Erscheinungen des deut- schen Brettls— um so mehr freute man sich, ihr jetzt im Fernsehen wieder zu begegnen. f E Modernes Gesundheitswesen Bessere Lüftung Das Gebot einer einwandfreien Sauer- stoffnutzung ist im Interesse der Volks- gesundheit zwingend So lautet eine der Thesen, die auf der Internationalen Vital- stoff- und Ernährungs-Konferenz in Freu- denstadt vor kurzem aufgestellt wurde. Ge- fordert wurde vor allem eine bessere Lüf- tung von Arbeitsstätten. Die Notwendigkeit hierzu wurde eingehend begründet. Leider sind das Lüftungsproblem und die lufthygienischen Forderungen in weiten Kreisen noch nicht ausreichend erkannt. Das bezieht sich nicht nur auf viele Fabrik-, Ge- schäfts- und Büroräume, wo Millionen Men- schen von morgens bis abends in verbrauch- er, schlechter Luft arbeiten müssen, sondern benso auf viele unserer Frholungsstätten und sonstige Aufenthaltsräume Auch zahl- veiche Gasthöfe, Vergnügungsstätten, Kinos, Warteräume usw. besitzen gar keine oder nur eine ungenügende Klimaanlage. Oft hält man eine solche für unnötigen Luxus. Dabei vergißt der Gastwirt. dessen Lokal schon durch den Rauch weniger Zigaretten schnell verräuchert ist, daß zahlreiche Gäste vorzei- tig wieder weggehen, weil ihnen die Augen zu sehr brennen und ihnen die Luft zu dick wird, und nicht mehr wiederkommen. Augen verletzungen dureh Tintenstifte Tintenstiftverletzungen des Auges, wie sie beispielsweise beim Anspitzen von Kopier- stiften vorkommen können, sind weit weni- ger zahlreich, als oft angenommen wird. Nach einem Bericht von Dr. F. Merkel in der„Medizinischen Klinik“ zählt man auf 00150 Metallsplitter verletzungen nur eine Tintenstiftverletzung in der augenärztlichen Pre Die in der Oeffentlichkeit herrschenden Vorstellungen über die Gefährlichkeit der- artiger Verletzungen sind oft sehr unvoll- kommen. Im allgemeinen gehören Tinten- stiftverletzungen zu den leicht heilbaren Aufgaben des Augenarztes, wenn der Be- troffene sofort zu ihm kommt. Meist erfährt der ins Auge gelangte Farbstoff durch reflektorische Tränenabsonderung und den oft instinktmäßigen Versuch des Betroffenen, die Farbteilchen mit Wasser herauszuspülen, ohnehin schon eine beträchtliche Verdün- nung, so daß die Behandlung durch den Arzt keine großen Schwierigkeiten bereitet. Schwerere, vor allem verschleppte Fälle er- fordern dagegen längere, manchmal sogar klinische Behandlung. Ganz schwere Fälle, die mit dem Verlust oder völliger Untüchtig- keit des Auges enden, gehören in der Praxis zu den„Kongreßgfällen“. Die verschiedentlich bekanntgewordene Vitamin-C-Behandlung bei Tintenstiftver- letzungen besteht nicht etwa in Zitronen- Wassertrinken und Abwarten, sondern ist relativ kompliziert und wirkt durch die Ascorbinsäure, die direkt in die Bindehaut injeziert wird. Diese Behandlung kann nur vom Facharzt durchgeführt werden, in des- 1 8 Ermessen allein auch ihre Anwendung steht. Sterblichkeitsrückgang 8 Das Statistische Amt der Vereinten Na- tionen stellte in einem Bericht, der àuf Unterlagen aus 53 Ländern mit zusammen 996 Millionen Menschen beruht, fest, daß die Sterblichkeit der Bevölkerung in der Zeit von 1938 bis 1953 ͤ um 36 Prozent abgenom- Men hat. Als Ursache dieser Abnahme wer⸗ den vor allem die Fortschritte auf medizini- schem und pharmazeutischem Gebiet ange- nommen. Die Zahl der Geburten ist in Furong und Asfen je 1000 Einwohner von 260 auf 22 90 zurückgegangen, während sie in Afrika, Nor- und Südamerika und Ozea- nien um 9 Prozent bis teilweise 32 Prozent gestiegen ist. 2——— MANNHEIM Dienstag, 14. Februar 1956/ Nr. Seite 4 8 Männer, die Mädchen für beinahe alles sind Fast(eine) Nacht bei der Feuerwehr Reporter belauscht Männer der Spritze bei ihrem harten Dienst zwischen zwei Skatrunden „Gremd mit Vieren“— Re“ Contra“ mit drei Löschzügen aus. Es stellt Sich jedoch Fehsenbecker. Trotz aller Bemühungen — Die Skatkarten knallen klatschend auf den rohen FHolztisch im Bereitschaftsraum unserer Feuerwehr. Drumherum sitzen die Manner von der Spritze, eine Bierflasche zwischen den Knien. Der Oberbrandmeister hat sich seinen Rang erdient, weil keiner so gut wie er das kleine Kanonenöfchen in der Ecke zu schüren versteht. „So sitzen wir oft wochenlang herum, daß ums das Rückgrat weh tut“, erklärt Brand- direktor Dr. Groß unserem Reporter den schweren Dienst seiner Männer. Aber wir haben Glück: Heute ist Hochbetrieb und wir werden Zeuge eines außergewöhnlich an- strengenden Tages. Hier einige Auszüge aus den knappen Eintragungen im Wachbuch: 8.87 Uhr: Anruf von der Wohnung des Polizeipräsidenten Leiber:„Der Herr Präsi- dent dichtet!“ Branddirektor Dr. Groß weiß sofort was zu tun ist. Schließlich hatte er humanistische Bildung und schon von den Werken des einzigen dichtenden Polizeiprä- sidenten Deutschlands gehört, In Ermange- Jung von etwas schlechterem ergreift er die nächste Rolle Toilettenpapier und einige nerumliegende Knüttel ür die Knüttel- verse) und jagt mit dem Berejtschaftswagen zum Präsidenten. Dort jedoch steht dieser mit hochgerollten langen Unterhosen waden- tief im Wasser und versucht einen Wasser- rohrbruch zu ‚dichten“.„Auspumpen, Aus- pumpen“ brüllt er. Dr. Groß entrollt vor Schreck die Rolle. 9.11 Uhr: Anruf aus der Filzbach: Dem aufgeregten Gestammel eines Mannes ist zu entnehmen, daß bei ihm ein Kater auf dem Dach sitzt und nicht herunter kann. Ein Löschzug mit Ausziehleiter rückt aus, Völlig überflüssig. Es handelt sich um einen ge- mischten Bier-, Schnaps- und Weiß weinkater. Es hilft nur sofortiges Magenauspumpen mit einer C-Leitung. 11.14 Uhr: Anruf von zwei Mitgliedern des deutsch- amerikanischen Beratungsausschus- Ses. Was ist los? Im Schlafzimmer wurden drei überwinternde Hausschnaken entdeckt. Die Beratungsausschußmitglieder sind durch Maskenbälle so geschwächt, daß sie ihrer nicht Herr werden. Die Feuerwehrmänner treffen und vernichten die Tiere zielsicher mit ihren Beilen. 12.23 Uhr: Anruf aus Seckenheim. Am Telefon hört man immer nur:„Feuer Wasser, Feuer— Wasser!“ Dr. Groß rückt Film des Tages: heraus, daß in Seckenheim nur der Stamm der Ogalallas lagert, sich nach dem Fast- nachtzug total betrunken hat und„Graue Wolke“ nur noch ins Telefon lallen kann: „Feuerwasser, Feuerwasser!“ 14.15 Uhr: Alarm, Alarm! Die Feuer- wehrmänner spritzen von der Skatrunde weg. Rutschen die Stange hinunter. Einer hängt aus Versehen am Besenstiel und wun- dert sich, warum er nicht weiter kommt. Nichts Besonderes. Frau Branddirektor möchte nur mit ihren Freundinnen vom Dafak(deutsch- amerikanischen Frauen- arbeitskreis) ins Kino. In den Planken wird „Die brennende Neonröhre“ gegeben. Hui gehts durch die Straßen mit Martinshorn und Blaulicht. Es ist schwer durchzukom- men mit Blaulicht, schließlich ist beinahe ganz Mannheim blau! Doch der Fahrer des Bereitschaftswagens ist zufrieden. Er ist froh, daß Frau Branddirektor nicht ins Kaufhaus Will. Damenkleider fünfte Etage. Dann hätte er wieder mit der großen Ausziehleiter aus- rücken müssen. 15.44 Uhr: Anruf:„Hier Drey“ schreit es an einem Ende der Leitung. Der Feuerwehr- mann in der Vermittlung meint, das sei ein Scherz(ein an Fasnacht sehr weit hergehol- ter Gedanke) und ruft zurück:„vier, fünf, Sechs. ich kann's bis 36.“ Aber es war natürlich kein Scherz sondern der Komman- deur der Wasserschutzpolizei von Baden Württemberg.„Niedriger Wasserstand“, ver- kündet er. Die Feuerwehr:„Wir helfen“. Mit fünf C-Rohren spritzten sie Wasser in den Rhein und innerhalb einer halben Stunde ist die Rheinflotte wieder flott. 16.01 Uhr: Anruf von Dr. Wiese, Chef der Städtischen Werke. Endlich das Ei des Col- umbus gefunden, sozusagen das Ei des Wiese. Die Ideallösung für den Wasserturm. Der Wasserkopf des Turmes ist zu klein. Der Wasserkopf des Rathauses ist zu groß. Die Feuerwehr braucht nur von dem einen Wasserkopf etwas in den anderen umzu- pumpen. 16.22 Uhr: Im qungbusch ist eine Prügelei ausgebrochen. Amis gegen Einheimische. Es stellt sich heraus, daß die Amis als Cowboys maskierte Deutsche sind. Es fehlt an Prü- geln. Die Feuerwehr hilft. Sie läßt einige Wasserstrahle gefrieren, die handlich zu- rechtgebrochen einschläfernd wirken. 16.33 Uhr: Verzweifelter Anruf von Dr. „Es langt halt nit, es langt halt nit..“ Zur Aufführung von Stumpfst Jack Stumpfstellers„Der Ober ist weg“ ist mehr als eine durchschnittliche Tragik- komödie. Seit„Seid umschlungen, Millionen“ des Meisterregisseurs H. Hauserich(m KAukokrat- Verleih) Hat man derart gekonnt ver kmtes Theater nicht mehr geseher, Ge- Wig, es ist Theater, und dreht sich auch theindtisett viel um diesen Gegenstand. Aber Stumpfsteller hat es verstanden, in der Ver- schleierung der Details und in der Betonung der großen Linie ein geradezu sußeisernes Werk zu schaffen. Die Handlung ist denkbar einfach: Der Ober, der sich bedienen läßt(welches Para- doxonl) muß Kredite aufnehmen, um sein Hobby, den Bau einer Bühne, finanzieren zu können. Seine 48 Räte werden mit Bravour übers Ohr gehauen und erfahren die Wahr- heit erst, als ihm gekündigt wird. Es regnet Proteste, aber am Wachsen des Gebäudes kann nichts mehr geändert werden. 5 Grohgartig die Kameraführung, die Chef- dreher Spuler zu einem Erlebnis macht. Sein monetenhafter Aufstieg wird in jeder Phase der von Stumpfsteller spannungsvoll insze- nierten Story spürbar. Und dem optischen Bild entspricht auch die einfühlsame Musik ball an Getrüngen, Rhythmen und and Uberraschungen war, Danß der umsichtig und die fünf verpflichteten Kapellen stie Die BU PRE BA-Narren ellers„‚Der Ober ist weg“ in E 5 von Allsamd Statt-Rat, die mit dem im akzentuierten Rhythmus variierten Boogie „Es langt halt nit, es langt halt nit“ eine überzeugende Komponente schafft. Die stärkste Szene des Films, der mit überaus hohen Kosten in den Ateliers E 5 gedreht Wurde, ist das Tribunal der 48, die dem Unschuldigen Jakob bittere Vorwürfe machen. Das ist einfach grandios:„Wenn wir das gewußt hätten“, ruft der greise Senior des Hohen Rates aus(Graugust Kühn in einer profilierten Charakterrolle). Anschlie- gend blendet die Szene zu einem Inten-Tanz über.* Ein Film, der viele Wahrheiten enthält. Drehbuchautor Brandwitzky hat sein Opus dem Leben abgelauscht. Und auch das Happy-End, das den verschuldeten Bau nun doch noch erstehen läßt, stört nicht, weil die moralische Nutzanwendung klar genug herausgearbeitet ist. Im Frühjahr werden die Dreharbeiten zu „Wir haben wieder einen“ beginnen. Jack Stumpfsteller hat den Regieauftrag bereits übernommen; Hauptamtmann Stabengrein Wird ihm assistieren. Vielleicht erfüllt dieser Film die Hoffnungen, die der letzte unbe- antwortet lieg. B. W. Hack heiderlei Geschlechtes, sowie der höheren und minderen Schichten Mannhieims, betanzten in der vergangenen Nachit die vereinigten Parkeitèe der Rosengarten-Raumlichheiten und taten sich bei einem wohl organisierten Uber- anderen Genussen des tagndchitlichen Lebens übermütlich gütlich. Für en Weitsicht Walter Potts und seiner Festivitütsbollegen, gesorgt, ßen unermüdlich in Hörner und anderè Instrumenlèe. In einem flott bleiben auch an Fasnacht die Beamten auf dem Rathaus dienstlich ernst. Der Beigeord- nete hat es schon mit Kopf-, Handständen und Zungenherausstrecken versucht. Alles vergeblich. Jetzt läßt er von der Feuerwehr mit C-Leitungen aus dem Weinkeller der „Landkutsche“ das ganze Rathaus unter Wein setzen.„Sie sollen sich betrinken oder ertrinken“ ist seine Losung. Jetzt lachen die Beamten, weil sie wissen, daß der Steuer- zähler alles bezahlt. 17.07 Uhr: Anruf Rheinbrücke. Es gelingt gerade noch in letzter Minute eine Zünd- schnur zu löschen. Die Bayern hatten ver- sucht, die Rheinbrücke nach Ludwigshafen in die Luft zu sprengen. 18.01 Uhr: Anruf vom Marktplatz. Eine Taube war von einem Zyniker mit Darmol gefüttert worden und hatte das Fenstersims des Trausaales verunziert. Zwei C-Leitun- gen waschen auch dieses rein. 7 19.45 Uhr: Polizei ruft Feuerwehr zu Hilfe. Rabbatz bei einem Hausball in der 19. Straße. Obwohl dort schon die Eintrittspreise(im Verhältnis zum Gebotenen) recht hoch waren, brannte ein Teilnehmer mit der Kasse durch. Die Feuerwehrmänner arbeiteten human, ließen ihre Spritze im Schuppen und jagten den Räuber mit der Ausziehleiter über die Dächer, Als der Dieb erschöpft gefaßt wird, müssen die Verfolger allerdings feststellen, daß er das gestohlene Geld in einem Nach- barhaus bereits durchgebracht hat. 20.00 Uhr: Feuerwehr sofort zur Börse. Dort sitzen die Fraktionsführer der Rathaus- parteien und jeder rührt mit einem Koch- löffel in einem großen Topf, der augen rot- emailliert und innen schwarz angebrannt ist. Man rührt die OB-Suppe. Sie ist etwas zu scharf geraten(zuviel VVN- Paprika?) und die Mannheimer wollen sie nicht auslöffeln. Branddirektor Groß sagt: Die OB-Suppe wird mit viel Wasser gekocht. Die Pumpen laufen. Man muß viel Geduld haben, bis sie abgekühlt ist. Kurz vor 24.00 Uhr: Die Feuerwehr füllt ein großes Bassin für Heringe Macky Messer „Viel Lärm um nichts“ Lalenbühnen im Stadtrat Unser Nationaltheater unterhält, Was oft übersehen und nie genug gewürdigt wird, auch Laienbühnen im Stadtrat und seinen Ausschüssen: Da werden aus den Sorgen um die Schillerbühne Stichworte für die Stegreifspiele der Laienliebhaber. Vor den Augen und Ohren erstaunter Zuschauer ver- Wandeln sich Stadtväter(ehrsame, gestan- dene Männer) in Rosenkränze, Gülden- sterne und Poloniusse, und Squenz, der Zimmermann, Schnock, der Schreiner, und Zettel, der Weber, gruppieren sich zu An- griff und Verteidigung. Wie die Helden Shakespeares rufen sie einander klangvolle Herausforderungen entgegen, mit denen sie sich Mut machen, den sie bei anderen zum Schmelzen bringen wollen. Alle sind sie sien jedoch einmütig einig, wenn dem Intendan- ten(diesem Ignoranten) eins auszuwischen ist. Ist dieses wieder einmal gründlich be- sorgt, kann alles bleiben wie bisher. Wie oft ist seit 1839(als die Bühne in städtische Regie kam) in ratlosen Rathäu- sern F 1, N 1 und E 4) abwechselnd „Sturm“ und„Viel Lärmen um Nichts“ über eine dieser Laienbühnen gegangen? Daß Aber keiner auf ihre Abschaffung plädiert! Sie entsprechen einem tief eingewurzelten Mannheimer Sprech- und Spielbetrieb, den uns keiner nehmen soll. Kawef In der Vortragsreihe„Proletarischer Som- mer“ spricht heute, Dienstag, Professor Pjoti Weymuth in der Kunsthalle über das Thema „OB-Verhinderung in der Neuzeit“. Der Vortrag wird im materialistischen Dialekt gehalten. Humor ist, wenn man trotzdem lacht 84A 1 ö Bild: Jachb 1 Die Narren(Tauziehen an einem Strang Bacchantische Verbrüderungsszenen Was weder auf dem Mannheimer Rathaus, noch im Stuttgarter Landtag, noch in Bonn gelungen ist, das haben die Mannheimer Narren geschafft. Ab heute wollen sie alle an einem Strang ziehen. Das ist das Ergebnis einer inter närrischen Konferenz, die gestern unter dem Vorsitz von Freund Alokohl statt- fand und mit einer ans Herz gehenden Ver- brüderung endete, bei der sich die roben- geschmückten Elferräte gerührt in den Armen lagen, Tränen der Freude vergossen und mit den Orden wie mit Kuhglocken bimmelten. Der Präsident des„Feuerio“ gab vor aller Oeffentlichkeit eine Absage an die Politik der Stärke.„Nie mehr werden wir unsere Macht heraushängen“, sagte er wörtlich,„nie mehr werde ich in meinen wohlgesetzten Reden vom Feuerio aus dem größten Karnevals- verein Mannheims sprechen. Er ist es, das genügt uns. Es lebe der kleine Feurio!“ Von Li nnn 1 In einer Pressekonferenz sagte gestern Straßenbahndirektor Dietrich allen Straßen- bahn-Abschaffern den Kampf an.„Wer nur einen meiner Wagen ausrangieren will, geht über meine Alkohol-Leiche“, sagte er. In beredten Worten rühmte er die Vorzüge und Fortschrittlichkeit seiner Institution. Die Straßenbahn sei eine automatische Ge- schwindigkeitsregelung in der Innenstadt, erklärte er. Kaum könne noch ein Auto schneller als im Schrittempo durchkommen. Die Straßenbahnen seien auch lärmschluk- kend, weil sich in ihrem Getöse jedes andere Geräusch verliere. Sie seien gesundheits- fördernd, weil auf ihren harten Bänken die Bürger zu spartanischer Härte erzogen wür- den und nicht zuletzt das beste Mittel gegen die Managerkrankheit, weil sie den Fahr- zwischen Mannheimer Karnevalisten soviel Edelmut sichtlich beeindruckt ver hüllte der Präsident def Fröhlich Pfalz be. schämt seine etwas protzigen Goldzähne und versprach:„Nie mehr werde ich eifersüchtig auf unseren lieben Bruderverein sein. mehr werde ich meinem akademischen K0 legen mit manuellen Fremdwörtern intonie ren wollen.“ Darauf brachten alle Konferem teilnehmer ein dreifach heiseres Ahoi aug Besiegelt wurde der Bund durch die Ver einigung der Fröhlich-Pfalz- Prinzessin mi dem Prinzen zum„Mannheimer Prinzen paar“. Von nun an sollten die beiden nid mehr Marionetten ihrer Vereine sein, wie! in weltlichen Monarchien Brauch ist, sonden 1 sie sollen absolut als Herrscher des Humo über ihrem Volk thronen. An Wahrheit dies Meldung könnte höchstens ein 0 Ca Thomas zweifeln. chafrung der Stragenbahn: Tramdirektor Dietrich verteidigt temperamentvoll sein Lebenswerk f gästen geduldiges Warten lehrten. Besonde bewähre sich jedoch die Straßenbahn an d Wer wolle beispielswes auf die Straßenbahnkapelle im Fasnacht Fasnachtstagen. zug verzichten und stattdessen eine Obi kapelle hören? Straßenbahn auch in tiefster Fastnacht ihr Weg, selbst wenn Fahrgäste samt Schaffe und Wagenführer stockbesoffen sind, fol sie in ihrem Gleis bis zur Endstation. Und schließlich finde d 0 1 10 1 0 5 Entgleisungen? Die gibt es bei den beste Familien(Siehe die Familienszenen nach dem Maskenball!) Jawohl, die Straßgenbal wird weiter in ihren ausgefahrenen Gleise fahren Ca Weitere Lokalnachrichten Seite 6 ablaufenden Rura programm xeigièe die scheidende Primaballerina Lisa Kretzschmar mit dem Nationaltſicale, Ballett, vom in zivilen Trikots miisixierenden Orchester begleitet, einè reizvolle Boogie-Myoogie-Parodiè(erstes Bild). Hans Günther Grimm bariintoniertè grandshanisch„Granada“(zeites Bild), einè dienst eie Hol. retiz-Schve ster inhalierte nach dem Programm leutschdurstig Edelsaft(Bild Stimmung Trumpf, wie aus dem letzten Bild ersichtlich, 28 Chir: Nachdem Song verflungen war, erstrahltè Bibi Joins ant Musensdal-Himmel. Frülimorgens: Es rbtirde noch getantt, — drei), und dann war allgemein der uraufgeführt BUPRE BV. label * ud moch billiger 37 Nr. — Hei zpwalt kammè Maschi acker Bunde. den h: jähr. worde! Jugenc fanrlic jugenc zur Ze trische Frey n charak dem 4 langlic das Ge Fre Kälte zu ein loren, stellt! in ert auszul außer Obst, Boden Wind 1 Lörn amput racher Grenz cherei Gefän beitsh Gericl in wẽũe Mark Bern inner! 100 F. Scl schlag turen. Schwye dung Kante Geme schaf einsti wurd. gesch hinge deuts biet getre: die G test ständ aufge Gren: wahr 6/ Nr. ——— Bild: Jacob rang valisten druckt ver. H Pfalz be. eifersüchti in sein, NI nischen Kol ern intonie Konferem S Ahoi aug ch die Ver Idzähne 17 1 Nr. 37/ Dienstag, 14. Februar 1956 BUND ES-LANDER-SEITE Seite — 0 UMS cHAU IN BAD EN-WURTTEM BERG Revision im Mordprozeß Heilbronn. Der Heilbronner Oberstaats- Inpralt hat gegen das Urteil der Jugendstraf- kammer Heilbronn im Mordprozeh gegen den Maschinenschlosser Werner Frey aus Mühl- cker Revision eingelegt, über die nun der Neuer Schloßherr für Hannover gesucht „Kalter Abbruch“ der alten Welfenresidenz/ Ein gutgemeintes Geschenk erwies sich als Bumerang Hannover. Ein Geschenk, das Millionen kostet und dessen kulturpolitischer Wert sich nur annähernd schätzen ließe, das alte Königsschloß mitten in Hannover, droht wie ein Bumerang wieder in die Obhut der So führt die Diskussion um das zu 80 Prozent zerstörte Königsschloß seit zehn Jahren immer wieder zu der Frage, wer die Kosten für den Aufbau übernimmt. Da- bei gibt es Jahre, in denen eine halbe Mil- einige Millionen für den Baubeginn als erste Rate zu beantragen. Inzwischen wurde rings um das Schloß, dem geometrischen Zentrum von Hannover, die Stadt neu aufgebaut, und in unmittel- zundesgerichtshof in Karlsruhe zu entschei- Hannoverschen Stadtverwaltung zurückzu- den hat. Frey, der der Ermordung seiner kehren. Nach dem Kriege vermachte die Miahrigen Freundin für schuldig befunden Stadt das kostbare„Wahrzeichen der Lan- worden war, ist am 3. Februar von der deshauptstadt“ der Regierung, die sich be- gugendstrafkammer wegen Mordes und ge- eilte das Präsent dem Landtag zu über- rlicher Körperverletzung zu 10 Jahren reichen, und dieser hat nun vorgeschlagen, jugendstrafe verurteilt worden. Frey war diese teuere Gabe den Stadtvätern anzu- zur Zeit der Tat 19 Jahre alt. Der psychia- vertrauen. Man soll, sagten die Parlamen- lion nicht ausreicht, nur um die Substanz has. 0 5 13 des Gebäudes zu erhalten. Regierung, Parla- en e ee Senn ee eee rien und Verwaltungspaläste.„Einen besse- ment und Stadt vertreten einhellig die Mei- 5 5 5 5 5 8 ren Platz für das Parlament“, sagte das 3 für die Geschichte Hannovers. und Stadtoberhaupt,„gibt es in ganz Hannover Niedersachsens gäbe es kein Wiehtiscres nicht“. Und der Landeskonservator, dem für Baudenkmal als diesen Palast. Der inter- a 5 7 9 5 g l 11 99 andere niedersächsischer Schlösser noch national berühmte Stadtbaurat Hillebrecht die Gelder für die dringlichsten Reparatur- irische Sachverständige hatte erklärt, daß Frey noch nicht die notwendige sittliche und charakterliche Reife besessen habe. Entgegen dem Antrag des Staatsanwalts, der lebens- längliches Zuchthaus gefordert hatte, wendete das Gericht das Jugendstrafrecht an. Vögel brauchen Hilfe Freiburg. Die Vögel haben infolge der Kälte und des Nahrungsmangels bereits bis zu einem Drittel ihres Körpergewichts ver- ſoren, wie Freiburger Ornithologen festge- stellt haben. Sie empfehlen, Futter nicht nur in erhöhten oder hängenden Futterkästen auszulegen, sondern auch Küchenabfälle außer Schwarzbrot, vor allem aber altes Obst, selbst faules und verschimmeltes, in Bodenfutterstellen auszustreuen, die gegen Wind etwas geschützt sind. tarier, das Schloß, anstatt in ein Parlament umzuwandeln, zu einem modernen Schau- spielhaus machen. Wenn wir das tun, erwiderte prompt die Stadt, dann läuft uns das Wasser der be- nachbarten Leine in den Bühnenraum, weil ein modernes Theater tief ausgeschachtet werden muß. Die Regierung des Ministerpräsidenten Hellwege erinnerte aber an den Wunsch aus Bonn, Aufträge für Behördenbauten zu ver- schieben, bis die Preise wieder etwas fallen, und der Landtag kam mit dem Einwand, im Augenblick gäbe es wichtigere Aufgaben als die mit dem Schloßausbau. Doch im gleichen Moment einigten sich die 159 Ab- geordneten ohne große Worte zu verlieren auf den Vorschlag, ihre Diäten um 50 Pro- hat hierzu wiederum einen treffenden Ver- gleich bei der Hand, indem er sagt:„Wir haben keine Berechtigung, mit dem strafen- den Finger auf den Abbruch des Berliner Schlosses hinzuweisen— was ständig se- schieht—, während das Land Niedersachsen die Ruine des Leineschlosses dem kalten Ab- bruch durch die Zeit ausliefert.“ Tatsächlich wurden in den letzten acht Jahren von allen Seiten beachtliche An- strengungen unternommen, um das Schloß zu retten. Die Stadtverwaltung, der die preußische Regierung 1921 das damals noch prunkvolle und vollständig eingerichtete Schloß für 100 Jahre überließ, konnte nach dem Eriege nur wenig für die Ruine tun. Wo nur etwa fünf Prozent aller Wohnun- gen in Hannover gerettet werden konnten, arbeiten fehlen, betrauert den„kalten Ab- bruch“ der alten Welfenresidenz. Doch das Schloß zerfällt, Notdürftig werden die Mauern geschützt, während der Stadtbaurat mit Engelszungen einen neuen zahlungs- kräftigen Schloßherrn sucht, denn er„Hat beim Wiederaufbau von Hannover archi- tektonisch das 300 Jahre alte Schloß als „das schlagende Herz der Stadt“ schon ein- geplant und sieht sich nun um den letzten Erfolg seiner im ganzen Bundesgebiet als beispielhaft anerkannten künstlerischen und städtebaulichen Arbeit betrogen. Ernst Weger Tiere in Not Dillenburg. Im östlichen Dillkreis hat der zent aufzubessern. Das veranlaßte den In zwei Stunden 100 Franken Landtagsdirektor zu der Beteuerung:„Auf breach. Ein 36 Jahre alter Unterschenkel: Pentel d Jeden Bürger ir 5 emputierter aus Düsseldorf, der vom Lör- einen Pfennig en 80 2 Letzt 5 racher Schöffengericht wegen illegalen dete sich noch der Bund der Steuerzahler; Crenzübertritts in die Schweiz, Landstrei- ein Drittel aller Abgeordneten wäre 1 ſcherei und Bettelei zu einer mehrwöchigen flüssig. Wenn man sich derer entledigt 1 verurteilt 3 5 ein 5 habe, könne man für den Rest mit ruhigem beitshaus eingewiesen wurde, gab in der 1 7 15 85 Gerichtsverhandlung seine Tageseinnahmen Gewissen die Diäten e enn in westdeutschen Großstädten mit 30 bis 80 Mark an. In der Schweizer Landeshauptstadt Bern habe er es, bevor man ihn verhaftete, fehlen einfach die 10 bis 15 Millionen Mark, strenge Frost das Wild stark in Mitleiden- die ein Instandsetzen des Schlosses kostet. schaft gezogen. Im Schelderwald wurden an Als die Stadt die Ruine bei günstiger Ge- mehreren Stellen Rehe tot aufgefunden. Ein legenheit der Regierung schenkte, hatte Rehbock verendete auf qualvolle Weise. diese den Pferdefuß des Präsents längst Beim Versuch, aus dem Siegbach Wasser zu entdeckt. Der Landtag, als nächster Besit- trinken, rutschte er aus und konnte den zer, ließ sich dann den Traum, bald ein Kopf nicht mehr aus der Eisspalte befreien. Schloß für die Abgeordneten zu haben, weit Die Rebhühner kommen ganz nah an die über 50 000 DM nur für Bau- Entwürfe Häuser und zeigen keinerlei Scheu. Ein Om- kosten, doch immer standen hochpolitische nibusfahrer mußte sein Fahrzeug stoppen Wahlen auf dem Programm und keiner der und Hühner, die sich auf den Weg gesetzt einfluß reichen Parlamentarier wagte es, hatten, zur Seite tragen. Autodiebe unschädlich gemacht Frankfurt. Wieder hat die Polizei in innerhalb von zwei Stunden sogar auf über Wie eine Made im Speck 100 Franken gebracht. Protest gegen Korridor Göppingen. Der 48 Jahre alte frühere Vor- Schaffhausen. Gegen den deutschen Vor- sitzende des Kreisverbandes Göppingen der schlag, bei den bevorstehenden Grenzkorrek- Sowjetzonenflüchtlinge wurde vom Schöffen- turen im Süden Baden-Württembergs über gericht wegen Untreue zu fünf Monaten Ge- Schweizer Hoheitsgebiet eine Landverbin- fängnis und 200 Mark Geldstrafe verurteilt. inzessin mi er Prinzen beiden nich sein, wie e ist, sonde des Humon arheit dies ungläubige 0a Hi Werk N. Besondei pahn an de eispielswes Fasnacht eine Obi 1 kinde d tnacht ih nt Schaflfa 1 sind, ro! tation. i den beste nen nach Stragenbal en Gleise Ca 1 Seite 2althiealer- die(erstes freie Rol- zulgemein. PREBA. N getunt, — dung zu der deutschen Exklave Büsingen im Die Verbüßung der Strafe wurde auf die Kanton Schaffhausen zu schaffen, hat sich die Dauer von vier Jahren zur Bewährung aus- Gemeindeversammlung der Schweizer Ort- schaft Dörflingen ausgesprochen. In einer einstimmig angenommenen Entschließung wurde dieses vom Kreistag Konstanz vor- geschlagene Projekt abgelehnt und darauf hingewiesen, daß durch einen solchen unter deutscher Hoheit stehenden Korridor ein Ge- biet von über 20 Hektar von Dörflingen ab- getrennt würde. In der Entschließung erhob die Gemeindeversammlung„schärfsten Pro- test gegen jede Landabtretung“. Die zu- ständigen eidgenössischen Behörden wurden aufgefordert, die Interessen der Schweizer Grenzgemeinde mit aller Entschiedenheit zu wahren. Vernachlässigte Kinder starben Crailsheim. Das Kreisjugendamt in Crails- heim hat gegen ein Flüchtlingsehepaar aus dem Sowjetzonendurchgangslager Anzeige wegen Vernachlässigung der Kinder erstat- tet. Die sechs Wochen alten Säuglinge des Ehepaares, Erika und Helga, wurden in der vergangenen Woche müt einer schweren Lun- genentzündung in das Kreiskrankenhaus ein- gellefert, wo sie trotz aller ärztlicher Be- mühungen starben. Die Eltern erklärten, daß die Zwillinge durch den Aufenthalt in einem kalten und feuchten Zimmer des Lagers er- krankt seien. Nach der Ansicht des Arztes hätten die Kinder gerettet werden können, wenn sie besser gepflegt und rechtzeitig in ärztliche Behandlung gegeben worden wären. Der Lagerleiter verwahrte sich gegen die Vorwürfe der Eltern und erklärte, daß das Haus Tag und Nacht geheizt werde. Das Ju- gendamt will versuchen, die anderen drei Kinder der Familie in einem Heim unter- zubringen. Den Vater angezündet Tuttlingen. Ein 19 jähriger Mann hat am Wochenende in Gosheim seinen 55 Jahre alten Vater mit Spiritus übergossen und an- gezündet. Der Vater trug schwere Brand- wunden an Kopf und Hals davon, Er mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Sohn, der festgenommen und ins Tuttlinger Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert wurde. erklärte, er sei vorher von seinem Vater be- schimpft worden und habe ihn lediglich ver- letzen, aber keinesfalls töten wollen. In der Familie sind nach Mitteilung der Polizei üble Streitigkeiten an der Tagesordnung. gesetzt. Dieses Urteil begründete das Gericht damit, daß der Angeklagte zwar einen schweren Vertrauensbruch begangen habe, daß aber auch die übrigen Vorstandsmit- glieder mit schuldig geworden seien, weil sie sich sehr lange um nichts gekümmert hätten. Der Angeklagte hatte den Auftrag, bei der Industrie und dem Handel Geld zu sammeln. Die Spenden betrugen 20 bis 1000 Mark. Der ö Angeklagte führte keine Bücher und legte erst als die Untersuchungen schon im Gange Waren einige lose Blätter mit Notizen vor. Weder Polizei noch Gericht konnten deshalb feststellen, wieviel Geld eingenommen wurde und wo es hingekommen ist. Es wurde 32 doch festgestellt, daß sich der Vorsitzende des Verbandes nie um arme Flüchtlinge kümmerte, sondern nur in zwei Fällen aus den Spendengeldern Darlehen gewährt hatte, und zwar seinem Schwiegervater und dem Inhaber eines kleinen Unternehmens, an dem er selbst beteiligt war. Er übte seine„Tätig- keit“ in seiner Wohnung aus und schrieb sich einen Mietbetrag von insgesamt 480 Mark gut. Ferner bewilligte er sich selbst für „Verdienstausfall“ 995 Mark sowie für das Sammeln der Spenden eine Sonderprovision“ Spenden für Flüchtlinge unterschlagen Sehr mildes Urteil von 254 Mark. Die übrigen Vorstandsmit- glieder hatten zunächst nur bei der Bank- verbindung des Kreisverbandes der Sowjet- zonenflüchtlinge einen Einfluß. Der zweite Vorsitzende und der Kassier waren im An- fang zeichnungsberechtigt. Als jedoch auf das Konto größere Spendenbeträge eingezahlt wurden, löschte der Angeklagte die Zeich- nungsberechtigung der beiden anderen Vor- standsmitglieder und gab als zweiten Zeich- nungsberechtigten seinen Schwiegervater an. Der Angeklagte ist wegen Betrugs, Ur- kundenfälschung und Unterschlagung vor- bestraft. Frankfurt eine Autoqiebesbande ausfindig und unschädlich gemacht. Die sechs Mitglie- der der Bande wurden am Wochenende fest- genommen. Sie hatten in mehreren Städten des Bundesgebietes Autos gestohlen und waren mit ihnen nach Frankfurt gefahren. Die Bande flog auf, als sich zwei Mitglieder freiwillig der Polizei stellten, weil sie mit ihren Komplicen in Streit geraten waren. Alle Mitglieder der Automarder sind zwi- schen 18 und 32 Jahre alt und stammen aus Düsseldorf und Köln. Auch ein 15jähriges Mädchen gehörte der Bande an. Komplette Sätze von Autoschlüsseln waren das beson- dere Requisit der Bande, die nach Mittei- lung der Polizei auf ihren Fahrten auch Tankstellen um Benzin geprellt hatte. Neun Kinder machten lange Finger „Macky“ gründete eine Bande/ 150 Diebstähle in zwei Jahren Ebingen. Zwei Jahre lang trieb die neun- köpfige Kinderbande Macky“ in der süd- württembergischen Kleinstadt Ebingen ihr Unwesen: Am Vormittag die Fleißigsten auf der Schulbank— nachmittags Meisterdiebe in den Geschäften. Mindestens 150 Dieb- stähle kommen auf ihr Konto. Boss dieser Schülerbandè war der 12jäh- rige Blondschopf„Macky“, ein intelligenter und geriebener Bursche. Er war in der sechsten Klasse der Lieblingsschüler fast aller Lehrer. Das war aber nur Tarnung, kühle Berechnung. Denn nachmittags führte der brave„Macky“ als Bandenchef ein eisernes Regiment. Seine acht Jungen folg- Tragödie im Hundezwinger 26 Rassetiere im letzten Augenblick Hamburg. In buchstäblich letzter Minute rettete der Hamburger Tierschutzverein 26 wertvolle Rassehunde vor dem drohenden Hunger- und Kältetod. Die Tiere, darunter allein 14 Cocker-Spaniels und zehn Lang- haardackel, waren in einem ungeschützten Auhenzwinger vor einem abgelegenen Haus im Sachsenwald bei Hamburg untergebracht und hatten seit Tagen keine Nahrung er- halten. Der Tierschutzverein Hamburg er- stattete gegen den Besitzer der Tiere, den 35 jährigen Hundezüchter Harry Sch., bei der Oberstaatsanwaltschaft Lübeck Anzeige we- gen schwerer Tierquälerei. Der Tierschutzverein war durch eine An- zeige àus der Bevölkerung auf die Not der Tiere aufmerksam geworden. In Zusammen- arbeit mit der Polizei Reinbeck wurden sofort Hilfemaßznahmen eingeleitet. Die hungernden Tiere, die zusammengepfercht und zum Ske- vor Hunger- und Kältetod gerettet lett abgemagert in dem mit Hundekot ange- füllten Zwinger lagen, rissen ihren Rettern das mitgebrachte Fleisch aus den Händen. Sie wurden sofort zur Pflege in den Ham- burger Tierort gebracht.„Das ist das Tollste, vas ich inn meiner langen Praxis gesehen habe“, sagte Tierarzt Dr. Wells. Bisher konnte noch nicht geklärt werden, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte. Die Polizei vermutet wirtschaftliche Notlage des Hundezüchters. Sch., der Mitglied eines Hundezüchtervereins ist, hatte jedoch die Möglichkeit, die Tiere zu verkaufen oder in Pflege zu geben. Beim Eintreffen des Tier- schutzvereins befand er sich gerade zur Ver- nehmung bei der Kriminalpolizei in Reinbeck. Die Kriminalpolizei versucht gegenwärtig, die Todesursache seines neunjährigen Sohnes Aljoscha zu klären, der am vergangenen Wochenende plötzlich verstarb. BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Motorisierte Straßenräuber Ludwigshafen. Ein motorisierter Straßen- räuber hat im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim einen Raubüberfall auf zwei Frauen verübt, die sich auf dem Heimweg befanden. Nach Darstellung der beiden Frauen wurden sie von einem mit vier bis fünf Personen besetzten schwarzen Opel an- gehalten. Aus dem Wagen sprang ein 25 jähriger untersetzter Mann, entriß einer der Frauen die Handtasche, in der sich fünf- zig bis sechszig Mark Bargeld, ein Opernglas im Werte von 120 Mark und zwei Straßen- bahnnetzkarten befanden, und eilte in das Auto zurück. Der Wagen sei mit hoher Ge- schwindigkeit davon gefahren. „Zeitungskrieg“ in Mainz Mainz. Eine erbitterte Auseinanderset- zung ist in der Mainzer Johannes-Gutenberg- Universität zwischen der Redaktion der Mainzer Studentenzeitung„Nobis“ und dem Studentenparlament sowie dem Asta ande- rerseits entstanden. Ausgelöst wurde der Streit in der vergangenen Woche durch eine Unterschriftensammlung, durch die auf der nächsten Studentenvollversamlung ein Ver- bot der weiteren Herausgabe der Zeitung gefordert werden sollte. Die Redaktion er- blickte in dieser Unterschriftensammlung ein Migtrauensvotum und teilte mit, daß die Zeitung ab sofort nicht mehr erscheine. Die- ser Beschluß wurde vom Präsidenten des Studentenparlaments und vom zweiten Vor- sitzenden des Asta in einem Flugblatt als „Kompetenzüberschreitung“ bezeichnet, da kür die Einstellung oder Herausgabe der Zei- tung nur der Asta oder das Parlament zu- ständig seien. Zwei Tote bei Verkehrsunfall Trier. Zwei Fußgänger wurden in den krühen Morgenstunden des Sonntags vor dem Trierer Stadtfriechof von einem Porsche angefahren und getötet. Die Ange- fahrenen wurden durch den Anprall des mit sehr hoher Geschwindigkeit fahrenden Autos nach Mitteilung der Polizei etwa 35 Meter weit geschleudert. Bei den Toten handelt es sich um eine Frau und einen Mann. Pegel stieg um vier Meter Caub. Durch den jetzt 8 Kilometer langen Eisstau an der Lorelei ist der Pegelstand in Kaub während der letzten 24 Stunden sprunghaft in die Höhe geschnellt. Er stieg von 1,70 Meter am Sonntag bis Montagvor- mittag auf 5,28 Meter. Die Eisbrecher „Reiher“ und„Nobeling“ haben an der Lo- relei einige schmale Fahrrinnen geschaffen, ohne aber die meterhohen Eisverschichtun- gen lockern zu können. Eifersuchtsdrama Trier. Ein Eifersuchtsdrama ereignete sich am Sonntagabend in Trier. Dabei wur- den zwei Menschen schwer verletzt. Eine 40 jährige Geschäftsfrau bestellte ihren Mann, von dem sie seit einiger Zeit getrennt lebt, ten ihm aufs Wort. Sie wußten genau, daß in ihre Garage im Stadtgebiet von Trier und „Macky“ keinen Widerspruch duldete. Wer gab auf den Ahnungslosen aus einer Pistols kniff oder gar plaudern wollte, wurde ge- drei Schüsse ab. Einer davon traf ihn im hörig verprügelt. In der Schule oder auf dem Rücken. Die zweite Kugel drang durch die Spielplatz suchte sich„Macky“ seine Leute Garagentür und traf eine vorübergehende aus. Immer waren es Jungen, die im Unter- Passantin am Kopf. Sie erlitt eine schwere richt nicht so richtig mitkamen oder schwäch- Augenverletzung. Kurze Zeit später stellte lich waren.„Macky“ half ihnen dann bei den Schularbeiten. Dafür mußten sie in seine Bande eintreten und seine Befehle ausführen. Der Trick der„Macky“-Bande war be- stechend raffiniert. Sie arbeiteten stets zu Zweit oder zu Dritt. Mit den unschuldigsten Erigelgesichtern gingen die Jungen in ein Geschäft.„Ich hätte gerne ein Heft mit kariertem Papier“, sagte zum Beispiel der 12 jährige Karl in einem Buchladen. Denn er wußte genau, daß es der Händler erst hinten holen mußte. In der Zwischenzeit liegen die Lanęfinger in ihren Taschen verschwinden, Was ihr Herz begehrte. Auf diese Weise be- schafften sie sich, wozu ihr meist bescheide- nes Taschengeld nicht reichte: Taschen- lampen, Wasserpistolen, Schmöker, Indianer- kleidung, Süßigkeiten, Obst und auch Bar- geld. Davon gingen sie dann in Wildwest- und Kriminalfilme. „Reine Spur darf hinterlassen werden!“ Das war Mackys oberstes Gebot. So durften die Jungen bei keinem Diebstahl gewaltsam vorgehen, eine Scheibe einschlagen oder gar ewas aufbrechen.„Das karin uns verraten“, hämmerte er immer wieder seinen Burschen ein. Dadurch blieben die Diebereien der Kinderbande über zwei Jahre unbemerkt. Erst jetzt kam die Sache heraus, weil eine Geschäftsfrau, während ihr Mann hinten im Lager das Verlangte holte, überraschend in den Laden kam. Sie sah gerade noch, wie sich die Knirpse die Taschen vollsteckten. sich die Täterin der Polizei. Blutiger Karneval Koblenz. Zwischen mehreren Bewohnern des Koblenzer Wobnviertels„Fest Franz“ flammte in der Nacht zum Sonntag ein seit langem schwelender Streit erneut auf. Die Männer kehrten angetrunken von einer Karnevalsfeier heim und begannen vor der ehrwürdigen Liebfrauenkirche eine wüste Schlägerei, in deren Verlauf ein 21 jähriger durch mehrere Messerstiche lebensgefähr- lich verletzt wurde. Die Polizei versucht noch zu ermitteln, welchem der Raufbolde die Bluttat zuzuschreiben ist. Katastrophale Frostschäden Mainz. Die Schäden, die der starke Frost im rheinland- pfälzischen Weinbau angerich- tet hat, sind katastrophal. Dies stellt der CDU-Landtagsabgeordnete Jakob Diel in einer Kleinen Anfrage fest, die er am Mon- tag an die Landesregierung richtete. Nach bisher vorliegenden Berichten sei ähnlich wie im Winter 1939/40 mit einer Zerstörung von 70 bis 100 Prozent der Fruchtaugen zu rechnen. Deshalb werde die nächste Ernte wahrscheinlich zum größten Teil und in manchen Gegenden sogar ganz ausfallen. Diel verlangt unverzüglich Erhebungen zur exakten Feststellung der Schäden im ganzen Land. Die Ergebnisse sollen als Grundlage einer umfassenden Hilfsaktion dienen. Zur Freude aller Filter-Raucher. 6850 Die Original Un mit FEINFILTER im Königsformat 8ů⁴ mild und rein- ob mit— ob ohne Filter 1 4 Selte 8 MANNHEIM 1 Dienstag, 14. Februar 1956/ Nr. N 1 Aus dem Polizeibericht: Letzter Alkohol-Alleingang unseres Reporters: Selbstmord mit Strychnin Hilfe kam zu spät Bewußtlos lag in den Nachmittagsstunden auf der Hohwiesenstrage eine 48 jährige Frau. Ein Fußgänger fand sie und benach- richtigte sofort einen Arzt, der sie in das Krankenhaus einliefern liefß. Die Frau kam Vorübergehend zu Bewußtsein und sagte Aus, sie habe eine Teelöffelspitze Strychnin eingenommen, Trotz aller Bemühungen starb die Frau an den Folgen des starken Gikts, ohne noch etwas über das Motiv des Selbst- mords aussagen zu können. Unter einer Decke Als Dolmetscherin gab sich eine 29 jährige Aus, die sich seit Monaten ohne festen Wohn- sitz herumtreibt und ohne Arbeit ist. Sie und Mr Freund wurden jetzt festgenommen und ns Landesgefängnis eingeliefert. Die„Dol- metscherin“ ist bei der Polizei bekannt. Sie verübte bereits mehrere Diebstähle, Betrü- Sereien und Unterschlagungen. Wer sah den Aufsprung? Gestern stand im Polizeibericht die Meldung von einem Mann, der in der Mit- telstraße auf eine Straßenbahn aufgesprun- Zen und gestürzt war. Da der Polizei nicht bekannt ist, wie sich der Unfall abspielte, bittet sie um Zeugenaussagen; der Unfall geschah am vergangenen Freitag gegen 7.20 Uhr(Kreuzung Mittelstraße/ Waldhof straße). Das Unfallkommando der Schutz- Polizei in L 6 nimmt Aussagen entgegen. Polizist jagte Gelddieb An der Straßenecke N32/ O4 stellte nach einer Verfolgungsjagd ein Polizist einen Dieb, der in einem Kaufhaus der Innenstadt 634 Mark Bargeld von einem Tisch genom- men und damit geflohen war. Straßenpas- santen alarmierten den Polizeibeamten, der dem Dieb sofort nachsetzte. Der Flüchtende Warf das Geld fort. Es konnte der bestohle- nen Firma zurückgegeben werden. Einbruch im Dunkel Ein Unbekannter brach im Schutz der Dunkelheit in eine Wirtschaft in den G- Quadraten ein. Er erbeutete nach planmäßi- gem Durchsuchen der Räume 260 Mark Bar- geld und Tabakwaren im Wert von etwa 200 Mark. Mit Kopf gegen Zaun Härter als der Kopf erwies sich ein Zaun, gegen den ein 41 jähriger Schlosser fiel, als er in den frühen Morgenstunden auf dem ver- eisten Gehweg hinfiel. Er erlitt eine Gehirn- erschütterung. Wohin gehen wir? Dienstag. 14. Februar Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Hochzeitsnacht im Paradies“(außer Miete). Filme: Planken:„Oh, diese lieben Verwand- ten“; Alster:„Der gläserne Pantoffel“; Capi- tol:„Ein Mann liebt gefährlich“; Palast: „Kampf am roten Fluß“, 9.30, 11.40, 22.20 Uhr: In Mannheim tat sich über das Fast- nachts- Wochenende mehr als allerlei. Trotz des bitzelnden und beißenden Nord-Nord- Westwindes war ganz Mannheim närrisch angehaucht. Davon überzeugte sich unser „Kondensstreifen- Reporter“ durch Blitz- besuche. Ueberall überfüllte Lokale und Säle. Im„Kaisergarten“ tagte der MGV „Einigkeit-Lyra“ im Zeichen dekorativer Brandpyramiden. Es knallte bei über- mütigen Seeleuten, Zigeunerinnen, Mexika- nern und Buschmännern, die bei den Klän- gen der Straßenbahnerkapelle in den Sonn- tagmorgen tanzten. Recht gemütlich und amüsant war es beim MGV„Concordia“ unter Papa Richard Wörz. Hier sorgte ein origineller koffer- bewaffneter Clown bei den Tanzenden für Laune. Zirkusreiterinnen und Haremsdamen aus allen Erdteilen waren bei der Musik von Kühners Mannen in stimmungsvoller Fahrt. Auf dem Waldhof hatte Anton Knopf vom MGV Viktoria in Verbindung mit dem rührigen ND-Tanzorchester zum lustigen Maskentreiben bei Brückl-Bernauer einge- laden. Dicht belagert waren hier Schießbude und Bar.(Nicht in das Programm paßte allerdings das akrobatische Auftreten eines Neunjährigen gegen 23 Uhr) In Sandhofen gab der VdK unter Hans Wehe seinen Maskenball. Recht nette Mas- ken erhielten schöne Preise. Die Kapelle Kühner sorgte für Belebung des Parketts. Ansonsten Stimmung, Stimmung.. Im „Adler“ hatte Fritz Jakob vom größten Mannheimer Kanusportverein, WSV Sand- hofen, zum Maskenball eingeladen. Schöne Masken huldigten dem Wein- und Wasser- Liedertafel tafelte An Decke und Wänden bunte Lampions und Masken; an weiß gedeckten Tafeln„ver- rückt“ bemützte Liedertafel-Carusos; närri- sche Reden, vom Biere und von Faschings- laune befeuert; der hohe Elferrat des „Feuerio“ mit dem Keep-smiling Hans des Zwoten von Dentonien an der Spitze; shake hands der Präsidenten Wilhelm Voigt und Dr. Thomas; zahllose Tuschs, Orden, Ahois und Schunkelwalzer— so sah optisch und akustisch das„Interieur“ des Fasnachts- Herrenabends der Mannheiemr Liedertafel Aus. Vergnügungschef Kurt Hofstaetter hatte ein reichhaltiges Programm in petto, in dem es sehr stark fritzte: Fritz Dühse vom Na- 2 85 3 5 88 5 81 tional-Mannheimer-Theater conferierte und Vene den Abend geschickt ber alle „Parole Heimat“; Kamera:„Drei Matrosen in Programmrunden, Fritz Hacklis Urbaß brach Paris“; Kurbel:„Die Feuerzangenbowle“. angesichts der auf Hochtouren laufenden trinksport und die Kapelle Melodia hielt das paddelnde Volk in der Strömung. Auf der Schönau hatte der ASV 47 Schönau im„Siedlerheim“ zum Sammeln geblasen. Nicht umsonst, denn es gab kaum ein freies Plätzchen und später eine Prämi- jerung mit schmunzelnden Preisträgern. Das Orchester Melodia wurde hier seiner Aufgabe mit Schwung gerecht. In Käfertal versammelte der MGV Sängerbund 1873 Käfertal närrische Sänger und Freunde in großer Zahl im„Löwen“. Auch hier wieder beschwingte Stimmung bei den Klängen des Orchesters„Domino“. Sieger der Prämi- jerung in verschiedenen Klassen: Karo- dame, Königin der Nacht, ein Biedermeier- baar und ein Teufel mit seiner Großmutter. In Wallstadt fand sich im überfüllten „Prinz Max“ der MGV Sängerkreis und die Belcantos spielten auf. Im Bonifatius-Ge- meindesaal war der Sc Neckarstadt mit bunten Masken in Stimmung. Auch die Fußballer können offenbar ein recht ver- snügliches Volk sein. Kleine Chronik Architekt Georg Wagner Wird 70 Jahre alt Das 70. Lebensjahr vollendet der Mann- heimer Architekt Georg Wagner am 14. Fe- beruar 1956. Geborener Mannheimer, stu- dierte Wagner in Karlsruhe und München und machte sich 1911 mit Architekt Marx selbständig. Zahlreiche Wohn- und Geschäfts- häuser, große Industrieanlagen, Schulen und Verwaltungsgebäude geben Zeugnis von närrischen Sinnes Fasnachtsherrenabend mit Büttenkanonade und feuerianischem Besuch Narretei in den gewaltigen Sangesschrei„Oh, santa justitia!“ aus, und Fritz Janeck bari- tonte betont. Professor Dr. Ott erhoffte für den Badischen und den Deutschen Sänger bund eine baldige glückliche Ehe; und ehe Willi Kehr als Mig Magermilch aufs Podium Stieg, zeigten sich zwei Vollmilch- und Voll- blut- Könner. Mannheims beifall-umrauschtes Bänkelsängerpaar Maurer-Ziegler mit lokal- und globalpolitischen Gags. Die Hausorche- ster-Musiei unter Dr. Blau bahnten der när- rischen Fröhlichkeit eine Gasse, Burkhart Hochberger hatte„die schönen Madel nut er- kunden“, und Gustl Schölch stieg Basken- bemützt zunächst als UN-Reporter in die Biitt' und kehrte dann als Straßenkehrer wieder. Vize Bommarius, Ludwig Kalm- bacher und Otto Kramer„schwangen“ fas- nächtliche Reden. Es war eine„Mords- Gaudi!“ Hk. Begegnung mit dem Teufel und seiner Großmutter Kondenzstreifzug durch überhitzte Ballsäle von Schönau bis Rheinau/ Mannheims Vereine feierten Fasching Draußen in Neuostheim herrschte bei MKO Mannheim-Ost lustiges Paddlerleben. Die Hochstimmung wollte hier nicht abrei- Ben und machte das Scheiden schwer. Im „Zähringer Löwen“ hatten sich die freizeit- armen Männer vom Eisenbahner-GV„Flü- gelrad“ zum Stelldichein verabredet. Im Mannheimer Süden fanden sich im„Gol denen Engel!“ Neckarau die Sudetendeut- schen zu närrischem Treiben ein, wobei es recht heiß zuging. Turbulenten Umtrieb hatte der Turn- und Sportverein Neckarau in seinen Vereinsräumlichkeiten. In Rheinau schließlich gingen wir im „Rheinauer Hafen“ an Land, wo der MGV Rheinaus unter dem Motto:„Auf der Alm, do gibt's koa Sünd“, von Peter Wedel und Kulturwart Schien durch das bunte Ge- schehen gelotst wurde. Verdiente MGvler wurden mit Orden ausgezeichnet. Die musi- kalische Rhythmen lieferte Fritz Senn. Wer übergangen wurde, übe bitte Nach- sicht, der Berichter hatte auf seinem Heim- Weg gefährliche Schlagseite Kr der großen Stadt Wagners Schaffen. In seiner knapp bemesse- nen Freizeit widmet er sich der Malerei. Seit 1912 gehört Wagner dem BDA als Mitglied an. Die städtischen Dienststellen sind heute, Fastnacht-Dienstag, ab 12 Uhr geschlossen. Das Herschelbad bleibt am Fastnacht- dienstag, 14. Februar, geschlossen. Deutscher Wanderbund: 14. Februar, 19.30 Uhr, Jugendherberge, Volksliederabend. Anthroposophische Gesellschaft: 14. Februar, 20 Uhr, Goethesaal, Vortrag von Professor Dr. Walter Donat, Erlangen:„Der Mensch als Seelenwesen“. Schwerhörigenverein: 15. Februar, 16 bis 18 Uhr, Uhlandschule, Lange Rötterstraße, Hör- mittelberatung; gleicher Tag, 18.30 Uhr, D I, 3, Filmvorführung und Ablesekurs. DGB, Abt. Schulung und Bildung: 16. Fe- bruar, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Sozialgerichtsrat Herrmann:„Invaliden- versicherung“. Gesamtverband der Sowjietzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim-Stadt und-Land: Am 16. Februar, 17 bis 20 Uhr, Rathaus E 5, Zim- mer 5, Sprechstunde. Wir gratulieren! Albert Berner, Mannheim- Feudenheim, Hauptstraße 116, kann den 95. Ge- burtstag feiern. Luise Oefelein. Weinheim, Wer- derstraße 5(früher Mannheim, Waldhofstr. 43), wird 76, Susanne Karl, Mannheim, Zeller- straße 41, wird 77 Jahre alt. Michael Brand, Mannheim, Niederfeldstraße 102, begeht den 80. Geburtstag. Silberne Hochzeit haben die Eheleute Karl Fertig und Dina geb. Schelling, Mannhbeim- Gartenstadt, Märker Querschlag 65. Luise Ries, Mannheim-Almenhof, Lassallestr. 42, kann auf eine 25 jährige Dienstzeit beim Städ- tischen Wohlfahrtsamt zurückblicken. 1 Ex-Prinz im Exil Prottes tabtritt in yon lois Franz I., Prinz von Wurstonie 1 und Freiherr von Griebenthal, Edler zu Le berdarm und Magenschwart, hat sich, wie „Fleischer-Press“ meldet, endgültig ins Exa! zurückgezogen.„Ich hänge meine Wurst nicht nach dem Wind“, sagte Alois auf sei- ner Lyoner Pressekonferenz. Große Vereine seien seines Patronats nicht würdig gewe- sen; sein Abtritt solle der Welt beweisen, daß stille Größe über prahlerische Prunk sucht dominiere. Nachdem der Prinz einen Selbstmomdversuch mit heißer Fleischbrühe unternommen hatte, wurde er von heftigen Zahnschmerzen heimgesucht, konnte sich aber nicht entschließen, seinen Erlauchten Vetter, Johannes von Dentonien und Ehr- bohr, zu konsultieren. Nach bisher unbe- stätigten Gerüchten soll die Möglichkeit eineg Weisheitszahnes bei Prinz Alois bestehen. B, Weha Pumpen sind eingefroren Notleidendes Vieh Die zahlreich durch die kalte Witterung eingefrorenen Pumpen im Stadtgebiet haben eine Wassernot sondergleichen heraufbe- schworen. Die meisten Pumpenschwengel lassen sich nicht mehr bewegen, da sie steif- gefroren sind. Mehrere Katzen— siamesi- sche Abarten— und Pekinesen(degene- rierte Spezies von der Gattung Langzunge) müssen daher auf hren gewohnten Morgen- labsal an den Pumpen verzichten. Dem Ver- nehmen nach sollen Schweiß brenner und Löt- lampen nicht im Stande sein, die Pumpen aufzutauen. Der Pumpensachverständige der Stadt Mannheim, Unter-Veralberungsrat Dr. Henne, zeigt sich ob dieser Sachlage ratlos. Er wurde beobachtet, wie er mit mehreren Säcken voll Viehsalz die kalten Pumpen bestreute.„Salz auf Pumpen ist immer gut“, rief Dr. Henne aus. Der Erfolg bleibt abzuwarten. Die vogelkundliche Abteilung des Ver- kehrsvereins plant für die Woche nach Aschermittwoch einen Vortragszyklus über ornithologische Moralbegriffe(mit prakti- schen Vorführungen). Verkehrsdirektor Dr. Meise-Nachtigall hat sich hierfür in dankens- werter Weise zur Verfügung gestellt, und wird in hauptsächlich hygienebetonten Aus- kührungen das flatterhafte Element im Leben der Vögel herausarbeiten, die von 6 1. 37 5 ber sich gl m Um den sch deutsche il Car nen Dok torarbei den Feri Münche! abdruck Der liechten den sch aich am Iwelerb gezogen ung au batte sc! gtarb, ob baben. I Beginn o eine Sch II (Wein) Blumenkelch zu Blumenkelch fliegen, um überall zu trillern. Ebenfalls in der Kunsthalle wird der Präsident des Stadtamtes für ordentliche Oeffnung, Professor h. c. Rudi Oberlaiper, aus eigenen Werken lesen. Es handelt sich um späte Lyrik des Autors, dessen„Gesang an das Wasser“ als das wohl reifste Werk in einer Reihe kulturhistorischer Gedichte an- gesprochen werden darf. Professor Ober- laiber ist durch seine spritzigen Formulie- rungen dem breiten Publikum kein Un- bekannter mehr, seitdem er als frühe Prosa seinen Roman„Mein Rohrbruch“(Feuer- Verlag Dr. Magnus& Co., Mannheim) ver- öfkentlicht hat. idtenteine Haut bel fägſchem Waschen und gaden mit macht Wasser weich und pflegt die Haut Verschiedenes 1 n ir men- ſepfessionen. Kreislau dußem sich häufig in anomalem blufdtuck, newösen fferzbeschwerden, Schlufstäron- en, e dewenschwäche und 0 eli diesen Beschwerden wie auch bei den Erscheinungen in den Wechsel 8 75 h Ans f-Stö ſahten hat sich gas neue Pegipan herpot- lagend bewährt, Regipan verbessert die Emähtung des flemmbs Masken zu verleihen u. zu verkauf, Glock, Dammstraße 33, parterre. beschriftungen fungen dewöse Unruhe und normalisiert Blufdroc Sowie Kreislauf. gegſpan ist wissenschuff⸗ ſſch anersannt und verdient goch Hr Ver- nun. Ubemeugen Sie sich fechtzeſtig durch einen Versüch! In alen Apotheten. für Innen u. Außenmontage in Metall, Aluguß, Zement- guß, in allen Größen, Far- Einen Posten Oefen ab 83, DM ab- zugeb. Nur solange vorrat reicht. den u. Ausführungen, rasch Rothermel, L 14, 13-14, am Ring. d rei t.— Rekl— 3 decent Werbe Elektr. 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N* 1 0 9 N Sportſersprache · wörtlich genommen Nn 4 stonſe: 1 ö zu Le N ch, Wit 5 us Exal Wurst duf sei- Vereine gewe- Weisen, Prunk- einen Hbrühe leftigen sich zuchten d Ehr- unbe- it eineg ehen. „Weha ber Gäste-Torwart mußte Beim Gegenangriff konnte unsere Verteidigung... und konzentrierte sich auch Nach Seitenwechsel.. und hatte bis zum Schlußpfiff drang- Der Schiedsrichter setzte zich gleich zu Beginn zwei- rechtzeitig dazwischenspritzen in der Folge auf die Säuberung spielte unsere Mann- volle Minuten zu überstehen. sich jederzeit durch. 4955 mal schlagen lassen. des Torraumes. schaft völlig kopflos. ung haben 8 8 5 wenge loppehel macht Doktorarbeit. an 2. xer Koch fiel in Ungnade 3 5 5 5 3 i f Bund Deutscher Berufsboxer e stei- Um endlich nachzuweisen, daß er nicht b 10— Err 2 E 5 Vum Müllers Rollie e 1 1 f 1 mitteilt, ist der deutsche Meister im Ban- 95 den 3 45 3 55 f u 8 a f tamgewicht, Willibald Koch(Wiesbaden), wen, den en Portfkachverbände T ot; Bekanntlich gibt es braunen und weißen Schulter an Schulter. Am Ende gibt es chiert— oder auf sut deutsch: Max vom Verband südwestdeutscher Faustkämp⸗ N bolt 55„ Zucker. Eine besondere Abart des braunen»Knickebein“.„rescht“ sich eindrucksvoll! ter wegen grober Verstöße gegen die Ver- m. delt 0 bereits 2 9 7 3 5 ich's Zuckers ist„Sugar“ Ray Robinson, der Selbst in der Manege treten die Catcher So könnte es eigentlich trotz allem wie- bandsinteressen ausgeschlossen worden. Da- nd Löt- den Fernsehzuschauern“.— Ein bekannter Weltmeister im Mittelgewicht. Er drang auf auf. Das setzte, wie in München, dem Zirkus der aufwärts gehen, Handtke aufs Herz! mit verliert Koch auch automatisch den umpen ver Verlag hat sich bereits das Vor- den früheren Titelhalter Carl„Bobo“ Olson 5 Krone auf. Es ist eigentlich schade und Wenn ee 3 1 deutschen Meistertitel. i 5 80 lange ein, pi 1 3 1 ingt auch paradox, wenn ein„Deutscher so gut abschneidet wie in Frankfurt gegen Gleichzeitig wird bekannt, daß sich beim 0. 55..„ Boxer“ auf den Hund kommt. In diesem Rex Layne, 1 8 1 1 5 e Bund Deutscher Berufsboxer Siegfried Bur- 5 5 52 8 5 Sinne sagte man damals achselzuckend einmal ein„Friedrich der Große“ werden. row Oatteln), Fredy Teichmann Berlin) f . Heidegger gestorben„* 255 zum Fall Conny Rux:„Ada, Ada!“ Ein Hecht kommt zwar gelegentlich ins und Werner Handke Gerlin) um einen Mei- 5 kalten Der Bobfahrer Moritz Heidegger aus„RoRoRORO-Robinson“. 8 g Während Peter Müller wohl mehr als Schwimmen, aber deshalb geht er noch 3 be 5 den ist lechtenstein ist in der Nacht zum Sonntag Kue Ac tarbi Wyeltmel Vertreter des rheinischen Karnevals im lange nicht unter. Und ein taktisch kluger im Weltergewicht, Gu r Hase lic), 4 Erfolg en schweren Verletzungen erlegen, die er 5 Tchie Moore, karbiser Welbmel- Boxring agiert, kann man bei Hein ten Hoff Hoepner kann dafür sorgen, daß bei einem beworben haben. Der frühere Meister 15 ich am Donnerstag bei den schweizerischen ster im Halbschwergewicht, konnte Olson 01 1 Ga er e erb r Kämpfer mit Glaskinn die Verglasung nicht Handke wurde als erster Anwärter be- 5 Meier bob- Meisterschaften in St. Moritz zu- 5 3 1115 1 ter keinen Ersatz für abhanden gekom- unbedingt auf die Augen übergreifen muß. stimmt. 1 S Ver- n hatte. 24jähri ar beim Trai- raune mit„Blut un en“ 8 5 2 4 f 8 3 nach ling aus der Bahn getragen worden und Bekanntschaft machen. Vorher hatte Archie JJ Fechttitel sehr begehrt 8 uber bete schwere Kopfverletzungen erlitten. Er 3 50 55 Wenn heutzutage ein Boxer die Behaup- zu früh die„Valdes-Lust“. Rumba trium- Die deutschen Hochschulmeisterschaften prakti- farb, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu m Fisk Wies sich außerdem sein Ma a 5 phierte über Rheinländer im Einzelfechten brachten am Wochenende tor Dr. beben. Die Bobfahrer gedachten seiner vor Sen als schwach— er konnte die Schläge tung aufstellt:„Ich habe einen schönen 5 2 in Hamburg mit 60 Florett-, 47 Säbel- und nkens- geginn der Vierer-Bob- Meisterschaften durch des Gegners nicht alle verdauen 3 80 1 Er 59 9 78 11 das Wenn bei Heinz Neuhaus eine Göttert- 3 Degen-Konkurrenten einen d t, und ene Schweigeminute. Einzelne Kritiker meinten:„Der Moore Sleichnamise Opel-Modell. Man Könnte zu Dämmerung einsetzt, wenn ihm come back nehmerrekord. Für die groge Ueberraschung n Aus- hat seine Schuldigkeit getan, der Moore 885 e W e u 1 wichtiger erscheint als Komfort, dann wird sorgte der an der TH Braunschweig stu- nt im Iren nahmen Revanche kann gehen“. Archie Moore geht auch— 1 8 1 33 580 5 des er nicht nur in Dortmund Hahn im Korb dierende Lüneburger Soppe, der im Stich- 18 Von allerdings nach England, wo er seinen näch-.„ Sein, sondern wieder auch in ganz Deutsch- kampf gegen den Weltmeisterschaftsteilneh- fliegen, Die Liga-Auswahl des Freistaates Irland sten Weltmeisterschaftskampf gegen Vo- deutschen Boxsports ist der»Stramme Mar land Wohlgemerkt, es war die Rede von mer Theuerkauff(Bonn) mit 5.4 Treffern bam im Dubliner Dalymount-Park mit 1. 8 5 verschwunden. Jedoch ein neuer Max tritt and. 8 5 5 F. j 5 5 4 2¹. it lande Pompey austragen wird. Wenn man 18 EI tgericht auf, ein Max, der sich einem Hahn im Korb, aber keineswegs von lorettmeister wurde. Im Degen wettbewerb ed der nem 4:1(0:1) gegen die hessische Kombi- in England dann ebenso skandalös ringrich- nun als klauptser cht aut ein 5 a Biernan. holte sich der Luxemburger Schmid nach utliche utlon von Fs V, Eintracht und Kickers Of- tern wird wie unlängst bei Kid Gavilan für gegnerische Schläge eindrucksvoll revan— einem Bierhahn einem Stichkampf gegen den Düsseldorfer laiber, fenbach Revanche für ihre 2.7-Niederlage gegen Peter Watermann, dann gibt es ent- Kühn mit 7:2 Siegen und 31 erhaltenen ich um del der letzten Begegnung in Frankfurt. Die weder„Krach um Volanthe“ oder gar einen Treffern den Titel. Unangefochten(7:0 Siege u an[lte singen durch ein Tor des Offenbacher„Untergang von Pompey“. Da hilft auch Mercedes konstruiert Bobs Fleischkolosse mehr starten lassen. Präsident und 12 Treffer) war Theuerkauff in der Sa- 9 Jationalstürmers Kraus mit einem verdien- kein weiser Salomons 2 Hachmann von den Bobfahrern hat bereits belkonkurrenz, in der sich Steffen(Bonn) Ober- 0 FEE Ray Robinson war einige Jahre lang Nach dem keineswegs überragenden Ab- eee 8 1 1. 2 F mit den Plätzen be- Mule f l ö b Tänzer gewesen, bevor er wieder in den schneiden der deutschen Bobfahrer in Cor- 56k;„,; 8 a. konzept gebracht. Jack Fitzgerald-Water- Ring zurückkehrte. Auch in Deutschland tina dA e Graf Trips und einer Reihe weiterer be- Mit nur sieben Teilnehmerinnen war das n Un- ſurd(3) und Tuchy-Shamrock Rovers erziel- Bi 8 808 ma d Amperzo hat der Deutsche Fob- kannter Automobilrennfahrer, daß sie im Damenflorett schwach besetzt. Uta Grocho- Prosa n die Treffer zum 4:1 der irischen Liga- der Reihe. Ptliche W e Schlittensportverband den Konstrukteuren kommenden Winter auf Mercedes- bzw. lesky(Hamburg) holte sich hier mit 620 Sie- Feuer- fertretung. er Reihe, Etliche 5 8 85 5 alcher. 5 von Mercedes und Porsche den Auftrag ge- Porschebobs umsatteln werden, um auch im gen vor G. Malthan Freiburg) und E. Rü- Y ver- Nun, was so ein richtiger Catcher ist, gegeben, einen Bob zu konstruieren, der allen Winter im Training zu bleiben. Die Fahrer sper(Göttingen) den Titel. gacchi unterbot Rad- Weltrekord der muß ja allerhand einstecken können. anderen überlegen ist. Nachdem Mercedes sind überaus zuversichtlich und hoffen, im 3 Manche stecken bis zu 100 000 Mark ein im und Porsche auf den Rennpisten nicht zu kommenden Winter das verloren gegangene Toto-Quoten 12 Der italienische Radrennfahrer Enzo baechi verbesserte am Sonntag seinen Welt- dekord über 500 m mit fliegendem Start mit % Sekunden um 0,2 Sekunden. Jahr. Da muß man hart sein im Nehmen! Im Ring sieht man oft mehr. Krawatten als bei den Zuschauern. Würger aller Na- tionen kämpfen und spielen auf der Matte, Schlagen sind, hofft man in Bobkreisen, dag Professor Nallinger und Ferry Porsche aueh schnelle Bobkonstruktionen schaffen werden. Außerdem wird man in Zukunft keine Terrain wieder zurückzuerobern. Karl Kling sagte:„Wenn unser Rennfahrerkollege Por- tago fast eine Medaille eroberte, werden wir sicherlich auch unter den Ersten sein.“ West-Süd- Block: Zwölfer wette: 1. Rang: 111 066,50 DM. 2. R.: 3363,80 DM, 3. R.; 172,15 PN. Zehnerwette: 1. R.: 6742 PM. 2. R.: 247,0 PM, 3. R.: 18,60 DM. 7. 1 Pak EA 13. 15, 17, 18. 21 Unt Das große Film-Lustspiel AIHAKSRa Paula Wessely- Oskar Sima Die Wirtin zur Goldenen Krone T. 50050. Jgd. frei 35 1 „O, diese„lieben“ verwandten“ x Telefon 4 46 47 MsrER 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Leslie Caron, Michael Wilding UNTVERSUN „PAROLE HEIMAT“ 14.11 Uhr:„MM- Kinderfasching“ Telefon 5 00 51 Heute nur 18, 20.30 DER GLRSERNE PANTOFTEI. lefon 3 11 86 api T0 155 46.30, 19.00, 21.00 Robert Taylor Cinemascope „Ein Mann liebt gefährlich“ DiE NAMERN Drei Matrosen in Paris Telefon 4 03 96 13.30, 18.30, 18, 20.30 wenn sie das Erbe Paras T J 1, 6 Telefon 5 02 76 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 Auf Breitwand.— Abenteuer- Farbfilm Kampf am roten Fluß DiE KURBEI Heinz Rühmann „DIE FEUERZANGENBOWLE“ wittern! Da bleibt kein Auge trocken, Tel. 5 18 95. 16.30, 18.45, 14.30, 21.00 (siehe Großinserat) Jugendfrei! Bis Donnerstag 9.30, 11.40 u. 22.20 Spätvst. tägl. Der amerikan. 08/15-Farbfilm; „Sprung auf, marsch rsch!“ x» nicht jugendfrei! Sie werden 2 STUNDEN TorTER WIRBEIL muß sie sehen, die lieben Verwandten. ö lachen u. lachen Joe Stöckel, Lucie Englisch, Beppo Brem, Trude Hesterberg, 6, L V kinder- Masken · Krünzthen mit RKostümprämiſerung Wie hätten Sie's denn gern? F 01 rein 299 128 25 pralzsgU-BETRIEBE Heute 15.11 Uhr 20.30 Uhr e große Karnevals-Revue 5 3 Orchester alen len Aan N Großer Kehraus in sämtlichen Räumen heute 20.11 Uhr Eintritt 2, DM 41 0 Füstnachl- Dienstag von 19 Uhr bis. 2 roger Heraus „EAHRINGER TUwE“ Schwelzinger Str. 103 T!!! vb... . de ist sie ja, die Bre N Erika von Thellmann, Paul Heidemann, Joseph Offenbach, „ i 5 1 ür i i 5 j a An ME TE AUF REIT AUD garantieren für die richtige Faschingsstimmung! 8 ma 2 a Brauerei- Ausschank„Durlacher Hof“- Mannheim Lele 22 Stahlharte Männer in einem rasanten—.— i Käfertaler Straße 168 50276 Farbfilm voll, Gefahren u. Abenteuer Fastnacht-Dienstag ab 18.00 Uhr die griffbereit ins Badezim- mer gehört. 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Ein Königreich Fur ein Pferdle William Shakespeare Shakespeare ist unmodern. Kein Wunder auch; lebte er doch— wenn er überhaupt je- mals gelebt haben sollte, was einige Wissen- schaftler heute bezweifeln— vor rund 400 Jahren. Heutzutage würde er nicht mehr „Shakespeare heißen, sondern bestenfalls— in Deutschland— Wilhelm Schüttelspeer, und der als Motto diesem Artikel vorange- stellte Verzweiflungsruf würde abgewandelt in„Ein Prinz, ein Prinz! Ein Narrenreich für einen Prinzen!“ Soweit nämlich ist das ‚ närrische“ Prei- ben der Karnevalszeit schon gekommen, daß in einigen von karnevalsbeflissener deutscher Bevölkerung besiedelten Gebieten sich Karnevalsprinzen nicht mehr zur Verfügung Stellen, um das hochnärrische Amt auszu- üben. Kein Wunder; das müßte ein Un- mensch sein, der einem Menschen ähnlich schwere Arbeitsbedingungen zumutet, die einem Karnevalsprinzen zufallen. Mindestens eine Woche kaum ohne Schlaf zuzubringen Und trinkfest zu sein; stundenlang in Frost und Kälte zur Schau zu stehen oder herum- gefahren zu werden, das ist keine Arbeit mehr, das ist eine Tortur, die selbst einen Narren normal machen könnte. Eine Tortur übrigens, die— statt etwas einzubringen— sehr viel Geld kostet. Mehr Als Alle anderen Menschen ist der Karne- Valsprinz berechtigt, die durch Schlagerlied Altbekannt gewordene Frage zu stellen:„Wer soll das bezahlen?“ Demgemäß flaut das Interesse ab. Nicht nur derer, die es zu Karnevalsprinzen brin- gen könnten, sondern auch derer, die das närrische Prinzenreich finanzierten. Egal ob sie dies aus humorvoller Begeisterung oder mumorloser Zweckmäßigkeit täten. Auf 6000 bis 8000 Goldmark belief sich vor dem ersten Weltkrieg der Aufwand für karnevalistisch organisiertes Narrentreiben. Nur große Städte leisteten sich diesen Spaß und dachten dabei an Werbung. Der Karne- val wurde zum Magnet, der nicht nur die Einheimischen sondern auch die aus nah und kern heranreisenden Gäste zu Ausgaben an- reizen sollte. In den ersten Jahren nach der Währungs- reform wurde das Treiben der Narren fast übertönt von der Klage der ewig Nüchter- nen; jener, die da sagten, man müsse Knall- erbsen mit eimer Sondersteuer belegen und den Aufwand für Faschingsprinzen ebenfalls zu Gunsten der Steuer halbieren. Das klang sehr vernünftig, war aber unvernünftig, denn tausend Narren pflegen normaler zu sein und zu denken als der vernünftigste Vernünftler. Uebrigens korrigierten sich die Dinge von selbst. Auf 70 000 bis 80 000 DM wird heute der Etat des närrischen Regimes einer mittleren Stadt geschätzt. Diesen Betrag locker zu machen, erfordert schon allerhand. Im End- ergebnis wird das Karnevalstreiben— auf das richtige Maß gebracht— zur Domäne derer werden, die im und mit dem Karneval auch etwas zu bieten haben. Es entwickelt sich im Wettbewerb zwischen den Karne- valsvereinen und zwischen den Karnevals- städten ein harter Kampf.. Ein Wettbewerb zwischen den Narren. Ein närrischer Wettbewerb also, der letztlich doch zu gutem Ende führen dürfte, weil— so närrisch es klingt— auch das Narrentum einen Zweck erfüllt und erfüllen soll. Zum Schluß ein Gedanke, der vielleicht Aufschluß darüber gibt, warum die Men- schen von heute sich nicht mehr rückhaltlos als Narren gebärden können. Muß doch je- dermann immer wieder sich dessen entsin- nen:„Bin ich schon so ein Narr, daß ich mit meiner Narretei vorwiegend die Staatskassen auffülle; sei es in Form von Vergnügungs- steuer, Sektsteuer oder anderer Abgaben?“ F. O. Weber Sorins Wirtschaftspläne streng vertraulich Unter dem Siegel der Verschwiegenheit erfuhr unser FOW-Redaktionsmitglied von Fjodor Pawlowitsch Iwanow, von dem Chef- portier der Bonner UdsSR- Botschaft, fol- gendes über die überraschende Reise Bot- schafter Sorins nach Moskau. Exzellenz Sorin, dessen scharfer Blick seinerzeit die Verhältnisse in der Tschecho- Slowakei sofort richtig beurteilte, erkannte gleich nach seiner Ankunft in der Bundes- republik das Darniederlegen des Ost/ West- West/ Ost-Handels sei nur darauf zurückzu- führen, daß die Russen die ersehnten Lie- kerungen aus dem Westen nicht bezahlen bzw. mit entsprechenden Gegenlieferungen entgelten konnten. Sorins sorgfältig und pausenlos umherschweifendem Blick entging auch nicht, daß in Westdeutschland sehr viel Absatz möglichkeiten für russische Erzeug- nisse bestünden. 10 Sr. Exzellenz, der russische Botschafter, t in Eile einen Plan ausgearbeitet, dem- Men die weltberühmte und seit Urgroß- Aters Zeiten bekannte Firma„Potemkins Söhne“ beauftragt werden soll, Kulissen und Masken für das deutsche Karnevalstreiben Berzustellen. Diese Masken und„ potemkin- schen Dörfer“ sollen— als Hintergrund für Prunksitzungen, Kappenabende usw.— en masse in Westdeutschland verkauft werden, damit die Bundesrepublik endlich einmal Automobile, Werkzeugmaschinen usw. nach der UdssR liefern kann. Es wird der Ab- Seknluß eines Handelsvertrages mit einem beiderseitigen Handelsverkehr im Umfang von 10 Md. DM(= 2,5 Md. Rubel) erwogen. Da Sorins Vorschlag— er stammt eigent- lich von dem oben erwähnten Fjodor Pawlo- Witsch Iwanow, denn Sorin ist ja bekannt- lich nur ein Strohmann seines Chefportiers — allgemeinen Anklang fand, wurden auch die UdssR-Botschafter aus London, Paris und Washington nach Moskau zitiert. Es Soll Hämlich versucht werden, auch in diesen Ländern und Staaten das als mustergültig bezeichnete deutsche karnevalistische Trei- ben zu fördern, damit der ganze Ost/ West- West/ Ost-Handel in Gang gebracht wird. Wie wir dazu vom— unternehmerische Interessen publizistisch wahrnehmenden Deutschen Industrie-Institut erfahren, hält die westdeutsche Industrie die von Sorin ausgehende Initiative für sehr erfreulich und Viel versprechend.„Die Abhängigkeit der Firma Potemkins Söhne, die dann ganz auf das hiesige Absatzgebiet angewiesen sein Wird, ist sehr wertvoll. Voraussetzung aller- dings ist, daß dieses Unternehmen uns nicht Hit Troſenisenen Pferden“ beliefert.“ Der DGB-Vorstand, der sich in einer Son- dersitzunig mit der neuen Situation einge- 7 hend befaßte, beschloß sofort, eine generelle Lohnerhöhung für die Mitglieder der In- dustrie-Gewerkschaft„Karneval“ zu er- kämpfen und beim Bundestag zu fordern, dab ein Einfuhrverbot über sowjetische„Zu- friedenheitsbekundigungen“ verhängt wird. Der Vorstand mittelständischer Masken verleiher und der Bundesverband der Mas- kenindustrie haben jedoch zu gleicher Zeit kundgetan, daß sie ab Aschermittwoch (15. Februaar) in absoluten Käuferstreik ein- treten werden. Beide Verbandsvorsitzende weisen darauf hin, welche unerhörte Gefahr durch eine Radikaliserung des Maskenwesens heraufbeschworen würde, denn eine gutbür- gerliche Maske sei von jeher einer der feste- sten Stützpfeiler der Staatsordnung ge- Wesen. Tex K URZNAC Bundeswirtschaftsminister Prof. Ludwig Er- hard kündigte am 12. Februar in Bamberg allen „Interessenklüngeln“ schärfsten Kampf an. Eine Wirtschaftspolitik, die auf den Nächsten keine Rücksicht nehmen will, habe ihre sittlichen Wurzeln verloren. Die Wirtschaft dürfe nicht unter der Devise„Mitglieder aller Gruppen be- reichert euch“ stehen. Der Minister sagte bei einer Kundgebung des Familienbundes Deutscher Katholiken, es sei viel entscheidender, durch allgemeinen Wohlstand zum Kinderreichtum zu ermuntern als durch Beihilfen. Er habe den festen Willen, eine Preissteigerung zu verhindern,„zu der im Augenblick nicht der geringste Grund vorliegt. Man könne aber den wohlhabenden Kreisen den Vorwurf des Pharisäertums nicht ersparen, wenn sie den Kühlschrank oder das Fernseh- gerät in ihren Wohnungen als Ausdruck der Zivilisation, in den Wohnungen der Arbeiter aber als Zeichen materialistischer Gesinnung bezeichneten“, sagte der Bundeswirtschaftsmini- ster. Us- Stahlindustrie auf Hochtouren (VWD) Die Zahl der Beschäftigten in der amerikanischen Stahlindustrie lag nach An- gaben des amerikanischen Eisen- und Stahl- instituts im vergangenen Jahr mit 657 600 im Jahresmittel um 12,7 v. H. oder 46 600 höher als 1954. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit betrug 1955 rund 39,2 Stunden gegenüber 36,1 Stunden im vorangegangenen Jahr. Schach den Schein- Importeuren (VWD) Die Neuregistrierung der Importeure in Indonesien stellt nach den bisherigen Erfah- rungen nicht nur eine formelle Maßnahme dar, sondern dient gleichzeitig dem Ausschluß der Schein- Importeure, wie der Ostasiatische Ver- ein mitteilt. Eine Zusammenstellung der neu zugelassenen Importeure befindet sich bei dem Handels-Devisenbüro in Vorbereitung. Kein Anlaß zur Brotpreiserhöhung (VWD) Bundesernährungsminister Lübke gab am 10. Februar in der Sitzung des Ver- braucherausschusses für Ernährungsfragen den Automobilkonjunktur optimistisch beurteilt (VWD) von einer Sättigung des westdeut- schen Automobilmarktes könne gegenwärtig keine Rede sein, erklärte am Wochenende der Geschäftsführer des Verbandes der Auto- mobilindustrie, Dr. von Brunn, in Frankfurt (Main). Noch immer liege der Prokopfbe- stand an Automobilen in der Bundesrepublik um die Hälfte niedriger als in den benach- barten Ländern. Da das Sozialprodukt der Bundesrepublik weiter steige, könne damit gerechnet werden, daß auch in Zukunft eine gröbere Kaufkraft für die Erzeugnisse der Automobilindustrie zur Verfügung stehen werde. Die sich immer stärker abzeichnende Tendenz vom Kraftrad zum gedeckten Wa- gen lasse mit Recht auch weiterhin einen großen Bedarf an Automobilen erwarten. Für 1956 rechnet Brunner mit einer Gesamt- produktion von nahezu einer Mill. Stück. Im Inlandsabsatz sei nicht mit einem gleichen Zuwachs wie im Vorjahr zu rechnen. Dr. V. Brunn verwies noch einmal darauf, daß der Absatz von Automobilien künftig stärker als bisher nicht vom Kaufpreis, sondern von den Haltungskosten abhängig sein werde. Die Gestaltung der Automobilpreise werde daher für eine Absatzausweitung nur be- dingt maßgebend sein. verniedlichte Kohlepreisproblematik Mehrkosten bis z ur Unkenntlichkeit verschleiert So bleibt denn der Kohlepreis, was er schon lange ist, ein politischer Preis. Wäh- rend sich in Luxemburg bei der Hohen Be- hörde, im Ministerrat, beim Beratenden Ausschuß, in Straßburg und im Montanpar- lament die Maßgeblichen ihre Münder wund reden mit dem Ziele, eine Preisfreigabe zu erreichen, entschied Bonn: Der Kchlepreis bleibt gebunden.(Vergl. Ausgabe vom 11. Fe- bruar„Der Ruhrkumpel wird besser bezahlt — Kohlen werden ab 1. Apr um 2 DM je t teurer“.) Genau betrachtet hat das Bonner Kabinett ein Kunststück zu Wege gebracht, denn ge- fordert wurde, gefordert war eine Kohle- Preiserhöhung um 6 DM je t. Das Endergeb- nis der Bonner Beratungen ist eine Verbes- serung des Kchleerlöses um 5,95 DM je t. Damit sollen die jüngsten und die unmittel- bar bevorstehenden Lohnerhöhungen abge- fangen werden. Verbesserung des Ertrages, Verbesserung des Erlöses setzt natürlich— sollen Preis- erhöhungen vermieden, oder wie in diesem Falle beschränkt werden— Aufwand und Kosten auf anderer Seite voraus. Doch davon soll später die Rede sein. Zunächst eine Untersuchung, wie diese Erlösverbesserung von 5,95 DM aufgeteilt ist. DM Preiserhöhung zum 1. April 1956 2,00 Erstattung von Arbeitgeberbeiträgen zur Knappschafts versicherung aus dem Bundeshaushalt 1577 Schichtprämie aus dem Lohnsteuer- aufkommen 1,00 Günstigere Abschreibungs- u. Bewertungs- möglichkeit für das Bergbauvermögen untertage 0,47 Beabsichtigte Preiserhöhung für Hochofenkoks 0,34 Senkurg der Belgien-Umlage der Senkung der Montanumlage der Hohen Behörde 0,22 Hohen Behörde 9.15 Ertragsverbesserung je t Absatz 5,98 Schon flüchtiger Anblick dieser Tabelle vermittelt den Eindruck, daß die durch die IRICHTEN Vertretern der Verbraucherschaft einen kurzen Ueberblick über die augenblickliche Lage der Mühleflwirtschaft und des Bätkergewerbes. Er betonte, daß nach seiner Auffassung keine Voraussetzungen für eine Brotpreiserhöhung gegeben seien. In der anschließenden Aus- sprache wurde vom Verbraucherausschuß vor- geschlagen, daß bei der nächsten Sitzung über den verbesserungswürdigen Stand der Ausbil- dung in Ernährungskunde gesprochen und Mög- lichkeiten der Abhilfe erörtert werden sollten. Efielktenbörse Lohnerhöhung verursachten Verluste solange hin- und hergeschoben und verschoben wur- den, daß niemand mehr merkt, wer und ob er nicht selbst draufzahlt. Dieses Zauber- kunststück der Preiserhöhung kostet näm- lich den Steuerzahler 400 bis 500 Mill. DM. Da sind zunächst 188 Mill. DM für die Schichtprämien von durchschnittlich 2 DM. Bei 250 Schichten jährlich und 335 000 Mann ergibt sich die steuerfreie und aus dem Lohnsteuer aufkommen 2 entnehmende Schichtprämie von 168 Mill. DM. Da man aber für alle Zweige des Bergbaues einen Anreiz für notwendig hält, erhöht sich dann der Aufwand auf die bereits genannten 188 Mill. DM. Rund 200 Mill. DM kostet die Ueber- nahme von 6,5 v. H. des Arbeitgeberbeitrages auf die Rnappschafts versicherung aus dem Bundeshaushalt. Dann kommen noch die günstigen Abschreibungs- und Bewertungs- grundlagen für Bergbauvermögen dazu, und schon hat der Steuerzahler wieder dafür zu blechen, daß den Politikern eine Preisver- schleierung gelang. Wer wollte sich darüber wundern, wenn sich der Bergbau an Subventionen ge- Wöhnte? Wer wollte sich darüber wundern, wenn andere Wirtschaftszweige mit erho- benem Zeigefinger auf den Bergbau hindeu- ten und sagen: Das verstößt gegen den Grundsatz der Gleichberechtigung; auch wir wollen Subventionen. 2 Marktberichte»om is, rebruar NE-Metalle 77,50; Luzerneheu lose 6,50—9,50; Weizen- un Elektrolyt-Kupf für Leitzweck 555 Roggenstroh bindfadengepreßt 3,804; Weizen f 1 V und Roggenstroh drahtgepreßt 4,80—5; Tendei Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke 142,00 143,00 DPM 240,00— 242,00 DM Mannheimer Produktenbörse,(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen Februar 45,3045, 70; inl. Roggen 41.3041, 70; Tendenz ruhig; Weizenmehl Type 405 62,5064; dto. Type 550 59,50—61; Type 612 56,50—58; Type 1050 54,50—56; Brotmehl Type 1600 49,50—51; Roggenmehl Type 997 3555,25; Type 1150 5353,25; Type 1370 5151,25; Tendenz stetig; Brau- erste 44—45; Indtustriegerste nicht notiert; Futter- Serste inl. 3939,50; dto. ausl. 39,5041; Tendenz stetig; Inlandshafer zu Futterzwecken 33-34; In- dustriehafer 34—35; Auslandsmafer nicht notiert; Mais 40,75—41; Weizenkleie prompt 2525,50; Wei- zenkleie per März 23,5026; Roggenkleie 24,25 bis 24,50; Weizenbollmehl 2626,50; Weizennachmehl 32,50—38; Sojaschrot 3636,75; Erdnußschrot nicht notiert; Kokosschrot 31,50; Palmkernschrot 31; Rapsschrot nicht notiert; Leinschrot 44-45; Hüh- nerkörnerfutter 43-44; Malzkeime 24,5025; Bier- treber 23,50; Trockenschnitzel 23; Dorschmehl 74 bis 78; Fischmehl 64—71; Tendenz ruhig; Kartoffeln per 50 Kg 9—9,50;, frei Mannheim; Wiesenheu lose Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 13. Februar 1956 Börsenverlauf.(VWD) Anhaltende Anlage- und Meinungskäufe der Bankenkundschaft lösten an den Aktienmärkten eine leichte Kursbefestigung aus. Die Umsatztätigkeit wurde jedoch durch die Karnevalsfeiern etwas beeinträchtigt. Unter Bevorzugung einiger Spezialpapiere ergaben sich Kurs- gewinne bis zu 2 Punkten. IG-Farben-Nachfolger bis zu 3 Punkten höher im Handel. Die Werte der Schwerindustrie wiesen ebenfalls ansteigende Tendenz auf, unter Bevorzugung von Kohlenaktien, nach dem mit einer Kohlenpreiserhöähung um? DM je Tonne ab 1. April zu rechnen ist. Gelsen- kirchener Bergwerk gaben durch die Zurückstellung der Bezugsrechtnotierung leicht nach. Elektro- und Versorgungswerte bis zu 2 Punkten erhöht, Kaliaktien zumeist gut behauptet. Banken teils behauptet, teils bis zu 2 Punkten erhöht. Festverzinsliche Werte auf Vorwochenschlußbasis eher angeboten. Wandelanleihen bis zu 2 Punkten nach beiden Seiten schwankend. Aktlen 9. 2. 13. 2. Aktien 9.2. 13.2 Aktlen 9.2. 132 AE... 216% 217% KHarpener Bergbau 121 120 Dresdner Bk.) 23 23½ BBC 35 Heidelb. Zement 265½ 205 Rhein-Main Bank 247 2⁵⁰0 BMW 1065 164 Hoesch) 153½ 15% Reichsb.-Ant. Sa. 57 5800 Conti Gummi. 279 275½8 Lanz.. 124½ 122 Daimler-Benz 400 403 Mannesmann 1178 179/ Montan- Pt. Erdl 166% 107% hn. Braunkohle 273 273 Nachfolger Degussa 278 ¾ 280% Rfleinelektra 174 174 Bergb. Neue Hoffg. ½% 146 Demag 247 24³ RWE 4217 212 Ot. Edelstahl. 102 188 Dt. Lindleum 22 209 ½ Sell wolff 8 118 115 Dortm. Hörd. Hütt. 140 141% Durlacher Hor 7 177 Siemens& Halske 24% 243%[Gelsen berg. 14% 143½ Eichbaum-Werger] 207 207 Südzucker 190 189%[GHH 3 209 210 0 Enzinger Unioni) 188 188 Ver, Stahlwerke 6 0 Hoescg 153½ 130½ G-Farben Liquis. ö Zellstoff Waldhof 147 140% Klöckn. RHumb. D. 215 214 Ant.-Sch.) 3% 34½% Badische Bank 205 20% Klöckner werke 160 BASF„„ 20 2⁰⁵ Commerzbank!) 15 14%½ Phönix Rheinrohr 169% 168 Farbenf. Bayer 207 213 Commerz Rhein. Röhren w.— Farbwerke Höchst 215 214 u. Credit-Bank 217½ 210% Rheinst. Union 102 163 Zelten* Gul, 210 Deutsche Banki) 230 22 Stahlw. Südwestf. 174 170 Srün& Bülfinger 103 162% Süddeutsche Bank 233 26 Irhyssenhütte. 180% 182½ ) RM- werte e Mittelständisches Stiefkind AuhBert sich radika Vor der„großen Gefahr einer beruflich und politischen Radikalisierung“ des Mitt standes, die auf die kommenden Bundestag wahlen einen starken Einfluß nehm könnte, hat am 11. Februar die Hauptgemei schaft des deutschen Einzelhandels(Köln) einer Erklärung Bundesregierung und Bui desparlament gewarnt und sie aufgeforde in„allerhöchster Eile“ wirksame Maßnahm zu einer echten Mittelstandsförderung treffen. In der Erklärung, die im Anschluß 3 eine Sondersitzung des Präsidialrates de Hauptgemeinschaft veröffentlicht wurde heißt es, seit Jahren seien die sachlich ver, tretenen Vorschläge und Forderungen de Einzelhandels an Regierung und Parlamen zur Aktivierung der Mittelstandspolitih „teils mit Ablehnung, teils mit leeren Ve, sprechungen beantwortet“ worden. Die habe zu einer Vertrauenskrise geführt, di sich in der jüngsten Zeit bedrohlich verstärh habe.„Während die Entwicklung der Groh. unternehmen auf Grund ihrer finanzielle Stärke weiterhin nach oben verläuft, neh men Eigenkapital- und Kreditmangel infolg völlig verfehlter Steuerpolitik den mittel ständischen Betrieben jede Möglichkeit, einer gesunden, entwicklungsfähigen Bas zu kommen“. Wenn die Regierung und di Parteien der bedrohlichen Radikalisierung in der mittelständischen Wirtschaft Einhal gebieten wollten, seien schnelle und wirk same Maßnahmen erforderlich. Die Hauptgemeinschaft des deutsche Einzelhendels hat in einer Erklärung vo Bundestag die Verabschiedung des Laden zeitgesetzes, der Gesetze gegen den Betriebs und Belegschaftshandel, über die Berufs zgusübung im Handel und zur Wieden einführung gesetzlicher Einigungsämter g fordert. Dringend sei auch die Reform d „ungerechten“ Kindergeldgesetzes. Darüb hinaus müßten alle Möglichkeiten ausgenut werden, die für eine Steuerentlastung de Klein- und Mittelbetriebe zur Verfügur stehen. Bei der Einkommensteuer müsse dd mithelfende Ehefrau berücksichtigt, d Kapitalbildung im Betrieb steuerlich be günstigt und der Steuertarif gesenkt werden Schließlich lehnt der Einzelhandel die g plante Wiedereinführung des Preistreiberei Paragraphen in das Wirtschaftsgesetz ab. ruhig.— Die Preise verstehen sich als Großhag dels-Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggon bezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle, Ven lade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 539(in der Vorwoche 57 Stück Großvieh; 197(217) Kälber; 1968(22 Schweine; 14(7) Schafe. Preise je ½ kg Lebend gewicht: Ochsen A 108115(105115); B 86—98(5 105); Bullen A 109116(106117); B 100113(103 b 112); Kühe A 90—102(86-100); B 75—87(73—87); C bis 77(6875); Färsen A 110117(109—117); B bis 110(94110); Kälber Sonderklasse 175—180(1 bis 183); A 156—170(15170); B 140155(140 155% C 128—135(125—136); D bis 120(105—122); 5 A 130—134(124—130); B I 130134(126131; B II I bis 134(126—132); C 130—134(127132); D 130134( bis 131); E 126—132(120—127); F 95—122(—); Saueg G1 106—120(106-118); Lämmer, Hammel, Schaf A 78—90(bis 37).— Marktverlauf: Großvieh 1. allen Gattungen schleppend, kleiner Ueberstand Kälber schleppend, kleiner Ueberstand. Schwein! rege, ausverkauft. Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 14 Ochsen; 37 Bullen; 42 Kühe 35 Färsen; insgesamt 1286 Stück Großgvieh; 99 Kal ber; 537 Schweine; 2 Schafe. Preise je ½ kg Le. bendgewicht: Ochsen A 110116; B 85; Bullen A 10 bis 118; Kühe B 78-94; C 70-82; D 60-65; Färsen 109—119; Kälber Sonderklasse 173—182; A 1/11 B 145156; C 125—140; Schweine A 127128; B B II, C, D 125132; E 120—128; Sauen G II 110-100 Schafe nicht notiert.— Marktverlauf: Ochsen Kühe, Färsen rege, geräumt, Bullen schleppend Ueberstand. Kälber belebt, geräumt. Schwei rege, geräumt. Schafe ohne Tendenz. Handschuhsheimer Obst- und demüse-Großmam] (VWD) Es erzielten: Aepfel A 17—30; B II- Birnen 8—25; Feldsalat 150—200; Weißkohl 91 Rotkohl 9—10; Rosenkohl 45; Grünkohl 10-2 Karotten 1012; Knollensenerie 20—25; Lauch Zwiebeln 25—26. Freie Devisenkurse vom 13. Februar Geld Brief 1000 italienische Lire 6,684 6,704 100 belgische Francs 8,392 8,412 100 französische Franes 1,1910 1,1930 100 Schweizer Franken 95,645 95,845 100 hollänctische Gulden 110,205 110,425 1 kanadischer Dollar 4,215 4,225 1 englisches Pfund 11.698 11,718 100 schwedische Kronen 30,58 80,74 100 dänische Kronen 60,545 60,666 100 norwegische Kronen 58,47 53,59 100 Schweizer Franken(fr.) 98,285 98,465 1 US-Dollar 4, 2107 4,2207 10% DM-W= 435 DM-O; 100 DM-O= 24, 1 DMœ- —— Herde u. Osten in großer Auswahl. Luginsland, M 4, 12 Guterh. Küchenherd zu verkaufen. Schröder, Neckarau, Belfortstr. 49. Hlelderschränke Größtes Speziallager Baden Pfalz. Jetzt auch Couches, Schlafzimmer. Möbel Streit, Mannheim, B 6, 1, an der Sternwarte. kein Laden. 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Febr., 9.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. 5 ame erung Mhm.- Neckarau, Katharinenstraße 95 Bürstadt, Schremserstrage 45 schluß à Manchester rates de Kanada Die trauernden Hinterbliebenen S wurde 0 nich ver! Beerdigung: Mittwoch, 15. Februar 1986, 14 Uhr, im Friedhof Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und treuen ngen 05 Neckarau. Gedenkens beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau arlamen Elisabeth Hammer * geb. Hartmann adspdlitt ren Ver. 8 1 8 0 eee 1 5 en. Diez Kührt, d spreche ich auch im Namen der Angehörigen meinen innig- verstärh Unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroß- VVV ler Groh. 0 5 nkel un 2 He 8 1 3 5 daniel vater, und Schwager, Herr Wande eueren g. den u. Pebrus ue kine Zahnpasta wie nie zuvor! uft, neh. Josef Müller Ruth Traiser Keine gewöhnliche- eine ungewöhnlich neuartige. Selgin- Zahn- i poste unterscheidet sich dreimal vom Ublichen: n mittel Buchdruckmaschinenmeister 8 keit, 2 Selgin enthält Meer- und Mineralsdlz. Sie vermeidet Seifen und un ist heute im 89. Lebensjahr sanft entschlafen. Schaummittel, die lockeres Zahnfleisch noch schyammiger machen. g 0 1. statt Karten n isch: Si 1 je 8 8381 3 alisierun Wan nerm den 13. Februsr 1556 5 a i. 5 Selgin wirkt osmotisch: Sie entzieht die ũberschbssige Gewebeflüs. t Einhah Pflügersgrundstraße 36 Tür ce Lielen Bewstse herzucher anteinahme sowie kur die sigkeit, öhnlich wie Salz qus Rettich Wasser zieht. Selgin reinigt olso nd 5 Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Frau 1 1 25 ir. Die trauernden Hinterbliebenen das Zahnfleisch vRYon innen nach außen, strafft es und beseitigt . Zahnflei 5 1 8 i dente Maria Herrmann fleischbluten. Raucherflecken und Zahnbeläge verschwinden. gung von Einäscherung: Mittwoch, den 18. Eebruar 1986, 14 Uhr, in sage ich auf diesem wege meinen herzlichen Bänk Insbesondere Selgin schmeckt herb · frisch. Sofort verblüfft Sie eine bisher nicht s Laden Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Vvank den schwestern und den Frauen vom Caritasheim„Maria gekannte Mundfrische. ö Betriebs Prieden“ Mhm.- Sandhofen sowie all denen, die der Verstorbenen 8 eee* Wi empfehlen Ihnen, Selein zu testen. Ein Selgin. Test mocht Ihe lter VVT Zahnfleisch fest. Er kann heute beginnen und muß eine„fuben- imter ge ꝗ6ꝗ3ũ t!.. EKRiedfeldstraße 18 4 form 0 1 Wendelin Herrmann nebst Anverwandten langes anheften. Darübe Nach kurzer Krankheit ist meine liebe Pflegemutter, 5 2 5 8 4 9 7801 Fordern 8ie Selgin. Der Erfolg bleibt nicht es. 5* perfil Elsa Pirner 1 1 geb. Ries 5 Für die herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und 4 af 5 Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, 1li ö 5 1 908 am 11. Februar 1956 im Alter von 83 Jahren gestorben. 8 8 Stei 1 die ge a 1085 eorg ein 1 N eim, den 14. Februar 195 sagen wir unseren innigsten Dank. tz ab. Au Nane der Hinterbliebenen Besonderen Dank Herrn Pfarrer John und schwester Christine. Familie Rudolf Reisweber Jlvesheim, den 13. Februar 1956 Gässel 7 Familie Stein Familie Ding 4 2 4 en, Beerdigung: Mittwoch, den 15. Februar 1956, 10.30 Uhr, im Meine herzensgute und treusorgende Mutter, unsere liebe Schwieger 10 Hauptfriedhof Mannheim. mutter, Oma, Schwägerin und Kusine, Frau Tenden s Großhan 2 i Waggon 0 ü 1 Clara Breunig wwe Allen, die mir beim Heimgang meines lieben, unvergessenen 0 Mannes, Herrn geb. Raupp Nach kurzem schwerem Leiden Wurde meine liebe Frau, Otto Schütt ze 5 voche 5 unsere Mutter, Frau 3111 1 1968(2205 5 a 4 55 3 3 hat uns völlig unerwartet im Alter von nahezu 74 Jahren verlassen. g Lebend hre Anteilnahme bewiesen haben, sage erz en, ef- 66—90(0 5 Bertha Scheefeldt empfundenen Pank. Mannheim, K 4, 6 113(103 b 5 8 2 den 11. Februar 1956 3—97); C0 geb. Steinbring Mum.-Feuden helm, den 14. Februar 1956 5. 5 5 5 2 115); B 1 5 5 5 Talstraße 109 f a Feudenheim, Gneisenaustr. 6 75——160(fim Alter von 55 Jahren aus unserer Mitte gerissen.„Maria Schütze geb, Artmarm In tiefer Trauer: (140139 397 5 1 2 1. g Schwein Mannheim den 14. Februar 1956 3 Clare Pfeiffer geb. Breunig 31 BE II I Rheinhäuserstrage 85 f 5 5 1475 8 7 7885.„ 85.. Rudi Pfeiff, 1 130—134(1 N Im Namen der Hinterbliebenen: 2 5 N 25 : Saueg Fritz Scheefeldt Hede und Rolf Pfeiffer rer See VVV und alle Anverwandten oBvieh Jeberstand Feuerbestattung: Mittwoch, den 13. Februar 1936, 15 Uhr, im e ö jedhof Mannheim. 5. 3 ff Am frühen Morgen des 13. Februar 1956 verschied Feuerbestattung: Donnerstag, 16. Februar 1956, 14 Uhr, im Krematorium Haupt- 5 nach längerer Krankheit unser langjähriges, geschäfts- friedhof Mannheim. führendes Vorstandsmitglied, Herr 58 1 5 14 Mein bester Lebenskamerad und guter Mann, unser lieber Vater, 0 ½ Kg le Schwiegervater und Opa, Herr— 2 aten a ö Slentin Büttner ; Färsen 5 1 Otto Bauer —128; 5 8 3 5 1 1885 II 110130 ist im 61. Lebensjahr sanft entschlafen. Kaum faßbar ist für uns der frühe Heimgang dieses L: Ochsen aufrechten Mannes. 8 700 Mannheim, den 13. Februar 1956 chwein 72 2 2 71 1 ie N err über Leben und Tod hat meinen lieben Mann und unser aller her- e 1 C bb. Vater N Schwager und Großvater, Herrn 8 10 Else Bauer geb. Schmid hohen menschlichen Eigenschaften besonders beliebt 5 2 2 Froß mar Karl Bauer und Familie j 5 War, ein ehrendes Gedenken bewahren. 2 22 B 11-1 Otto Bauer jun. u. Frau 5 5 (. alentin Büttner 1 16—3 e: NMI„15. Febr., 10.00 Uhr Hauptfri Mhm. 5 0 5 5 2 1 55 VVV„ Der Vorstand u. Aufsichtsrat Montag in der Frühe von seinem langen, bewußt ertragenen Leiden erlöst. i der Mhm.- Wallstadt, den 13. Februar 1956 1 5 5 Mosbacher Straße 9 5 5 landwirtschaftl. Ein- u. Verkaufsgenossenscliaft Die trauer nd Hinterbliebenen: Nach langem schwerem Leiden wurde unsere liebe Mutter, Mannheim-Wallstadt. Kätchen Büttner geb. Künzler Briet Großmutter und Schwiegermutter, Frau Werner Büttner und Familie 6,74 Wilhelm Bernhard und Familie 10, Lina Schwarz Katharina Vachr 9 15 N geb. Schultheiß und 3 Enkelkinder 14 225 f im Alter von 6g Jahren erlöst. Beerdigung: Mittwoch, den 15. Februar 1956, 15 Uhr, vom Trauer hause aus. 11,718 Mannheim, den 13. Februar 1956 90,74 Gärtnerstraßge 59-61 60,665 In tiefer Trauer: 50,59 Die Kinder 11 95 N und alle Angehörigen DER BER ND 41 DM. Beerdigung: Donnerstag, den 16. Februar 1936, 13.30 Uhr, im 5 Hauptfriedhof Mannheim. Aus einem schaffensreichen Leben wurde am 13. Februar 1956 unser lang- jähriger 1. Vorstand und Ehrenpräsident, Herr Valentin Büttner in die Ewigkeit abgerufen. Sein ganzes Sein und Wirken galt seit seiner frühe- sten Jugend dem Chorgesang und der Förderung seines„Liederkranzes“. Wir werden ihm ein treues und ehren des Gedenken in Dankbarkeit immer bewahren. Mhm.-Wallstadt, den 13. Februar 1956 Im Namen der Mitglieder und Sänger des „Liederkranz 1875, Wallstadt Willi Ambacher, 1. Vorsitzender Herzlichen Dank tür die erwiesene Anteilnahme beim Tode unserer lieben Schwester, Tante und Schwieger- mutter, Frau 5 Anna Steinhart geb. Eckert Mannheim, den 14. Februar 1956 Rahnfelsstraßze ga 5 Liesel Bronsert und Angehörige Die Trauerfeier findet am Mittwoch, dem 15. Februar 1956, um 15 Uhr statt. Bestattungen in Mannheim 8— Dienstag, 14. Februar 1936 U Hauptfriedhof Zelt 2 5 5 Brühl, Andreas, Draisstraße 28-30hh0h0 3.30 n 2 1 Als Verlobte grüßen: Pest Frieda, Pumpwerkstraße 323 235 22323 9 255 N. g erner, Josef, Zellerstrage 3. 8. 4 Stock, Albert, Stresemannstrage 4„„„ Elisabeth Ohlhauser // 5 8 a N rriednof Neckarau Gerhard Lanzendorſer 3 Navara, Josef, Wilhelm-Wundt-Platz 3 11.00 0 4 der meistverbreitete 1 ö 1 riedh 1 ide of Rheinau Handstriek apparat St. reter- Lange Rötter- Zengerle, Karl, Wachenburgstraße 3. 14.00 Diäte 8 0 b 8 2 85 . n 9 Ole 195,.— D, auch mit Zusatz zum straße 3 straße 53 Mitgetellt von der Frledhofverwaltung der Stadt Mannheim Rechts-Links- Stricken. Täglich Vor- 5 1 O Gewähr JOte Olge 2 führungen: Knittax-Strickstube O 4, 5 14. Februar 19386 e 9 5 Planken, Telefon 5 38 67. 5 5 Seite 10 MORGEN Dienstag, 14. Februar 1956/ Nr. Y gerausg. Andere Länder, andere Wörste/ Von len Hercherrder Die Männer in der Bundesrepublik, die sich schon immer um eine individuelle Wurst- gestaltung auf Landesebene verdient ge- macht haben, mögen mich nicht steinigen oder unter einer Flut von Zuschriften be- graben: ich verstehe nichts von Wurst. Sie schmeckt mir oder sie schmeckt mir nicht, und ich habe keine Ahnung, welche Gewürze die Fleischer hineintun. Bin ich deshalb ein Snob in ihren Augen? Fiel es Ihnen auch schon auf, daß Deutsch- land nicht nur in Anhänger verschiedener Fußballstile zerfällt, daß im südlichen Bayern und im nördlichen Niedersachsen ganz extreme Einstellungen zum Schulsystem oder zum Karneval bestehen, sondern daß wir auch über unterschiedliche Wurstgesin- nungen verfügen? Wenn der Bundestag über eine heiße innenpolitische Frage debattiert, etwa über die Wehrgesetze oder über die Kinderbeihilfe, so ist das nichts, gemessen an den erbitterten Diskussionen esoterischer Wurstesser, die vielleicht aus Lübeck, Baden- Baden, Zerbst, Frankfurt a. M. und Reck- linghausen stammen und sich bei einem Round-table-Speech über Natur- und Kunst- darm sowie deren Füllungen unterhalten. Jeder kennt das einzig richtige Rezept für einen Schweinemagen mit Inhalt, und der andere ist ein Ignorant, jeder verfügt— „ich als Pommer“,„ich als Hesse“,„ich als Bayer“ über einen authentischen Ge- schmack, und der andere ist ein Barbar, je- der kennt allein die richtigen Stücke der toten, aufzuteilenden Säue. Ich hatte noch nie über Schweine nach- gedacht— jedenfalls nicht über zu Schlach- tende, mit Ausnahme der Vorwährungs- reformzeit— bis es mir unlängst wie Schup- pen von den Augen fiel: auch hier gibt es in unserem Land nahezu unüberbrückbare Ge- gensätze. In einem kleinen Babhnhofsrestaurant in Schleswig-Holstein lehnten drei Männer an der Theke und schimpften in schöner Ein- tracht über die hohen Lebensmittelpreise. Dann schien einer Hunger zu haben, denn er bestellte etwas zu essen:„Geben Sie mir bitte zwei belegte Brote mit Wurst.“ Als die Brote kamen, begann der Mann im Stehen behaglich zu kauen. Einer seiner Zechkameraden trank einen Schluck Bier und sagte dann verächtlich:„Nanu, das soll Zervelatwurst sein? Da sind ja nicht mal ganze Pfefferkörner drin!“ „Das ist keine Zervelatwurst, sondern harte Mettwurst“, entgegnete der Kauende. Da stimmte der dritte Mann ein Hohn- gelächter an.„Das gibt es ja gar nicht. Bei Uns in Breslau.. Man erfuhr erstaunliche Dinge aus Breslau. Dort wird mehr Thy- mian für die Blutwurst genommen als in anderen Städten(es kann auch, ich bitte um Verzeihung, Majoran gewesen sein), Breslau ist oder war angeblich auch die ein- zige Stadt, in der man eine vernünftige Bockwurst herstellen konnte.„Aber nicht aus irgendeinem Rindfleisch, sondern natür- lich nur vom Hals. Was habe ich von dem Gefaser das sie dort unten in Süddeutsch- land immer hineinwursteln, aber auch manchmal hier oben? Das ist doch eine Zu- mutung!“ Im Nu entstand die schönste Redeschlacht, denn der Wurstesser war ein Schleswig- Holsteiner.„Ihr Schlesier glaubt immer, al- les besser kochen zu können. Nichts schmeckt euch in eurem Gastland. Warum paßt ihr euch nicht an?“ „Bei einer solchen Wurst? Nie und nim- mer!“ Ein anderer Gast, der an einem Tisch sags, wurde aufmerksam. Er hob den Kopf, lauschte dem Gespräch interessiert und be- kam hektische Backen. Plötzlich sprang er auf. „Entschuldigen Sie, wenn ich mich als Pommer einmische. Aber ich muß zu Ihrer Ausein andersetzung bemerken, daß Sie wahrscheinlich etwas Wesentliches nicht kennen, nämlich unsere Lungwurst.“ „Was ist denn das, um Himmels willen?“ „Klein gehackte Lunge und Rosinen. So etwas Delikates gibt es einfach kein zwei- tes Mal.“ Bei dem Wort„Rosinen“ schüttelte einer der drei an der Theke den Kopf, richtete seine Augen zur Decke, als ob er die Götter zu Zeugen anrufen wollte und rief schließ- lich:„Das ist denn doch der Gipfel. Rosinen gehören in einen Kuchen und nirgendwo an- ders hinein. Und außerdem: Lunge! Sagten Sie wirklich Lunge? Vielleicht vermischen Sie Ihre Wurst auch mit Brombeerblättern oder Mate-Tee? Oder mit Wurzeln und klein- gehacktem Philodendron? Lunge! Und ich hatte bisher immer so viel von den Pom- mern gehalten“ In dieser Art ging es eine halbe Stunde Weiter, die Stimmen wurden immer lauter, bis einer nach dem anderen grimmigen Ge- sichts zahlte und grußlos die Gaststätte ver- ließ. Nur zwei Männer blieben übrig, zwei Norddeutsche aus der Kieler Gegend. Sie Waren sich in ihrer jetzt stummen Ver- achtung für die Gegangenen völlig einig. Man könnte aus diesem Erlebnis das bit- tere Fazit ziehen, daß es gar arg mit der deutschen Eintracht bestellt sei und eine Wieder vereinigung eine Utopie bleiben müsse, wenn schon die Wurstesser aus ver- schiedenen Landen keine Brücke schlagen können. Aber es ist glücklicherweise nicht an dem. Die Spaltung wird von ganz ande- ren Wurstessern aufrechterhalten.) Die Biertrinker hatten sich ja zuvor recht friedlich unterhalten und sogar einander eingeladen, bis eben die Zervelatwurst, oder Was es sonst gewesen sein mag, auf den Tel- ler kam. Wenn es um die Wurst geht, geht es in Wahrheit noch lange nicht um die Wurst, sondern nur um den Lokalpatriotis- mus, der ja auf allen Gebieten wunderliche Blüten zu treiben vermag. Vielleicht erscheint in diesem Zusammen- hange die Ueberlegung nicht abwegig, daß vielerorts der Ursprung verloren ging und nichts übrig blieb als der Mythos, die Sage von der autochthonen Wurst, so daß alle Streiterei um das Original ad absurdum ge- führt werden kann. So können beispiels- weise in Frankfurt gar nicht so viele Schweine geschlachtet werden, wie Frank- kurter Würstchen auf den Markt kommen. Es mag da Nuancen im Geschmack geben, wenn die sympathischen langen Dinger in Chikago, Sydney oder auch in Frankfurt selbst her- gestellt werden, aber muß man daraus un- bedingt Weltanschauungen ableiten? Wie nutzbringend der Ruhm sein kann, erlebte ich einst in Italien. Dort verkaufte ein Mann mit einer weißen Schürze anläß- lich eines Autorennens auf der Tribüne „Frankfurter Würstchen“. Sie waren hart wie Bambusstöcke und zersplitterten auch zwischen den Zähnen in ähnlicher Weise. Als ich den Verkäufer, einen waschechten Münchener, zur Rede stellte, lachte er frei- mütig:„Das ist natürlich Eselsfleisch und nach original italienischem Rezept herge- stellt. Aber ich verkaufe sie als Frankfurter“ ungleich leichter.“ Wer Erfolg hat, hat recht. Das ist nicht nur in der Politik so. Noch niemand hat bisher ernsthaft ver- sucht, etwas gegen den deutschen Wurst- partikularismus zu unternehmen, der zwei- fellos mancherlei Gefahren birgt. Er stiftet häufig genug nicht nur Unfrieden zwischen Im Kreise sich drehen Carla Henius und Walter Pott in einer Szene de Mannkeimer Erstauffüh- rung von Friedrich Schrõ ders Operette„Hochzeits- nacht im Paradies“, die szemsck Sigurd Baller und musikalisch Eugen Hesse betreuten. Foto: A. Falk Angehörigen verschiedener Volksstämme, die sich in einer Kneipe treffen, wo die Wirte eigentlich nur Soleier verkaufen soll- ten, über die wegen ihrer schweren Ver- daulichkeit Einigkeit herrscht, sondern auch innerhalb von Familien. Dort werden allzu leicht Fronten gebildet, wenn etwa Vater aus Bayern stammt und Mutter aus West- falen. So etwas mag vorkommen. Für wen sollen sich die Kinder entschei- den, so der Alte auf den Tisch schlägt und brüllt:„Nacha hab i's aber satt mit der elendigen Malefizwurscht. Brotzeit macha, wann i tu, möcht i an zünftigen Leberkas!“ Mutter weint, die Kinder machen erschreckte Augen, sie essen viel lieber eine harte west- fälische Landwurst, wagen es aber angesichts der deutlich demonstrierten väterlichen Au- torität nicht zuzugeben. Wie Sie wissen, nimmt in diesem trauri- gen Kapitel eine Sonderstellung die Leber- Wurst ein. Was da alles zurechtgemischt, be- kämpft und erbittert verteidigt wird, könnte ein Buch füllen. Der eine möchte sie dünn und hart geräuchert, worüber der andere ehrlich entsetzt ist:„Aber Sie sind ja wahn- sinnig. Frisch geschlachtet muß sie sein, auf Hausmacherart, mit dicken Speckwürfeln und natürlich weich und ungeräuchert.“ Ein Phänomen ist in diesem Zusammenhang, daß es auch Leberwurst ohne Leber zu geben scheint, wie unlängst ein Prozeß bewies. Der angeklagte Fleischer, der mit einer geringen Strafe davon kam, versuchte sich damit zu rechtfertigen, daß Bierwurst ja auch kein Bier enthalte. Aber der Richter erkannte dieses Argument nicht an. Jedenfalls ist der Leberwurstsektor ein sehr weites Feld, nicht nur für Juristen. Wie man weiß, bezeichnen uns die Aus- länder als das Volk der Wurstesser. Sie ahnen nicht, wie recht sie haben, denn wenn um ein solches Lebensmittel derart hart- näckig und ausdauernd gestritten wird, muß ja wohl ein nationales Anliegen vorhanden sein. Seien wir darum stolz, laßt uns die Fahne als Wurstesser hochhalten, und sei es die am Stammtisch. Andere Länder, andere Würste. Aber werden Sie endlich tolerant meine Herren. Auch der Wurstpartikularis- mus sollte in unserer jungen Demokratie endlich einmal überwunden werden. Um die Grenzen der Befehlsgewalt Zur Urguffüöprong von Hans Joachim Hohbergs Schauspiel„Die Wöste“ in den Städtischen Bönen Fronkfort Hans Joachim Hohberg ist Jahrgang 1920. Er hat bereits einige Stücke geschrieben. Ein Dreipersonenlustspiel wurde noch während des Krieges in Meiningen gespielt. Seine „Manhattan-Story“ wurde von mehreren Theatern gegeben, so von der Berliner Tri- büne. Jetzt brachten die Frankfurter Städti- schen Bühnen die Uraufführung seines Schau- Spiels„Die Wüste“. Das Stück spielt in einem Betonbunker der amerikanischen Luftwaffe in einer Wüste. Es dürfte wohl in den amerikanischen Südstaaten, auf einem Versuchsfeld also gein. Es ist angeb- lich nicht gelungen, eine in der Nähe liegende Bombe mit einer besonders gefährlichen La- dung durch Fernzündung auszulösen. Ein Entschärfungskommando, geführt von einem Captain und einem Sergeanten, soll sie nun durch den Ausbau sämtlicher Zundvorrich- tungen entschärfen und bei dieser Gelegen- heit feststellen, welche Umstände das Blind- gehen der Bombe bestimmten“. Die Bombe liegt, abgeworfen von einem Flugzeug bei einer taktischen Uebung der Luftwaffe, halb verdeckt im Wüstensand. Sie ist also nicht wie bei den bisherigen Versuchen auf einem Gerüst zur Explosion gebracht worden. Der in diesem Abschnitt kommandierende Gene- ral unterzieht die Leute des Himmelfahrts- kommandos vor Beginn der Arbeit einer ge- radezu satanischen„Gehirnwäsche“, so wie sie heute auf einem amerikanischen Flieger- horst in der Wüste von Nevada als Vor- bereitung auf grausame Vernehmungsmetho- den in der Gefangenschaft mit drastischen Mitteln tatsächlich geübt wird. Er spürt die wunden Stellen ihres Wesens auf, scheut nicht davor zurück, in die privatesten Bereiche ein- zudringen. Er will sie durch diese„kalte Ab- reibung“ zu für jeden Einsatz bereite Soldaten machen. Ein problematisches, doch weithin geübtes Unterfangen! Bei dem Einsatz selber verliert der kriegs- erfahrene Sergeant die Nerven, geht mit dem Schraubenschlüssel auf die Bombe los, willl sie hochjagen, um allem ein Ende zu machen, und wird dabei von dem Captain, mit dem er durch Dick umd Dünn gegangen ist, erschos- sen. Die Zündvorrichtungen werden dann durch die anderen Männer des Trupps in schwieriger, langwieriger Arbeit ausgebaut. Als das getan ist, platzt erst die psychologische Bombe, die auch zur gefährlichen Spreng- ladung für die militärische Disziplin wird. Es Stellt sich heraus, daß die Soldaten ihre Ner- ven und, wie sich zeigte, auch ein Leben für eine Attrappe riskiert haben. Der General war nämlich der Meinung,„daß ein Instru- ment der Zerstörung, das die Angst der Menschheit am Kochen hält, nicht zum läppi- schen Objekt geruhsamer Bastelstunden de- gradiert werden dürfe“. Was in den meisten militärischen Organisationen der Welt nicht möglich sein dürfte, geschieht hier: der Zorn der Soldaten auf den General kann aus- brechen. Der General muß einsehen, daß man nicht nur fordern dart und selbst nichts investieren. 5 Das Stück stimmt noch nicht in allen sei- nen Voraussetzungen, doch geht es ein ernst- hates Problem an und entwickelt es auch schon recht wirkungsvoll: das der Frage nach den Grenzen der Befehlsgewalt und den Rechten des einzelnen Menschen. Die lang- sam, doch unaufhaltsam vorrückende Wüste, die jeden verschluckt, wird als nicht ganz zu- treffendes Bild bemüht. Von der Form her ist Hohbergs Schauspiel noch kein richtiges Theaterstück, das sich der Mittel der Szene rundum bemächtigt und sie voll ausspielt. Vieles wird nur im Bericht gespiegelt, ge- schieht also indirekt. Das Stück wirkt aku- stisch, als Hörspiel konzipiert. Doch kann Hohberg bereits Typen umreißen. Im Her- austreiben und im Zuspitzen der Situationen, So daß sie zur Entladung kommen müssen, zeigt sich der Griff des Dramatikers. Gespielt wurde in dem nüchtern sachlichen Bühnen- bild von Hermann Soherr unter der Leitung von Fritz Umgelter sauber, meist auch richtig typisiert. Der Schlußbeifall rief mehrmals auch den Autor. Hermann Dannecker — Verlag, drucker chefrede stellv.: W. Hert⸗ weber;! Lokales: Dr. Ko. 0. Serr; Wibbels Freud und leid Mark Lothars Oper in Heidelberg Anton Wibbel, der rheinische Schneid meister mit dem Ziegenbärtchen, ist in Landen am Rhein schon lange von der Bü gesprungen und so etwas Wẽ⸗ie eine Volksfigg geworden. Zu Zeiten wurde er wegen seln patriotischen Bekenntnisse gefeiert, mit d. nen er den Besatzungssoldaten Napoleons 98 hörig die Meinung sagte. Nun, Protektione aus solcherlei Gründen sind vorbei, und übt bleibt die ergötzliche Geschichte des Wibhe der wegen Majestätsbeleidigung auf vier. chen ins Kaschott soll. Er läßt an seife Stell den Gesellen Zimpel die Strafe absitzen, un alles scheint zur Zufriedenheit gelöst, bis di Unglücksbotschaft kommt, dag Zimpel Gefängnis gestorben ist. Niemand weiß y der vorgenommenen Verwechslung. Schnei der Wibbel gilt allgemein als tot und m sich danach benehmen. Heimlich sieht er se. nem eigenen Begräbnis zu und schickt sid recht und schlecht in das Leben eines Mau- nes, der nicht mehr existieren darf. Di Niederlage Napoleons und das Ende der Be. satzung bringen die(dramaturgisch gewalt same) Rettung des Schneiders. Im Jahre 1938 hat Mark Lothar, Verfasse beschwingter Opern, Bühnen- und Filmmus. ken, den Text von Hans Müller- Schlösser vez. tont, hat den ganzen Stoff durchgehend kom. poniert und eine Ouvertüre aus den Melodie nieser„heiteren Oper“ davorgesetzt. D Musik ist spritzig und eingängig, ohne vie harmonische Komplikationen, also hübsd tonal und mit volksliedhaften und tänzer schen Elementen durchsetzt. Und was mut Mark Lothar alles durch Töne ausdrücken Vom tragikomischen Trauermarsch bei de Beerdigung des falschen Wibbel über den Sallg der kartoffelschälenden Schmeidersfre pis zu munteren und wirbelnden„Dreher der Jugend im Wirtshausgarten. Bei allede ist die Musik gepflegt und ein wenig stil siert, und da gibt es dann manch köstlid Kollision mit dem im Dialekt eingefärbt. Text, wenn etwa Schneider Wibbel in ein sirmigen Liebeslied seiner Gattin ins Oel chen singt:„Ich bin dir jut“! „Ich bin dir jut“ sang jetzt Walter Ko auf der Heidelberger Städtischen Bühne, e gezieht der Erich Kronen(als Gast) das muntere Spi schen inszeniert hatte. Walter Kocks war in de mierter Tat der Held des Abends, für ihn war de Koexist „Wibbel“ eine Glnzrolle, in der er Sein beiden Stimme poltern und säuseln lassen und Gültigk grotesk-elegischen Klagelauten forme Chr! Konnte. Regisseur Erich Kronen hatte gut au union dem Heidelberger Ensemble gewählt, un atom, über die Bretter tanzten und sangen, rand die S050 lierten und lamentierten so viele gelungen hinter von Gretel Scheid entzückend angezogen der 50 Typen, daß zum Schluß selbst dem Zuschauf alen. der Kopf wirbelte. Und da muß es dann au Die genügen, wenn vielleicht nur noch Hannelof ion s Ambs-Schippel(als Gast) erwähnt wird, di kalistise Wibbels Frau spielte, etwas still, aber do dolle d beherzt, und Kurt Richey, der den Gesell die sie Mölfes diensteifrig und in komischer Verze Der rung gab. Walter Weber stellte das närrisch Verschi Treiben in bilderbuchfarbene Dekorafiome und de und Oswald Buchholz endlich erwies sich he ele nicl dem munter und sehr aufmerksam mus ia 11 8 57 renden Orchester wie bei den schwierieef pe 1 Ensemblegesängen als unermüdlicher Spin 15 5 l tus rector. Der harmlose Faschings-Schm af 0 0 1 erhielt eifrigen Beifall, für den auf der Bühi ate 5 i der im auch der Komponist Mark Lothar 1 e Hau Verwal überscl System Lage g dern, 8 steme Währen Richtur wurd Chru stisck SoIö Koex stenz schaf agr. Groß techn die Sowi Chri wünsch ten Sta gen Fre bedeute existier diplom: einigter Vertrag sein ka. Koexist Staaten Koltur- Chronik Der abstrakte Maler Theodor Werner Wir am 14. Februar in Berlin siebzig Jahre alt. Der Vertrag des Intendanten des Badische Staatstheaters Karlsruhe, Paul Rose, 18t vob baden württembergischen Kultusministerin bis zum Ende der Spielzeit 1958/59 verlänge worden. Rose leitet das Theater in Karlsruf der me seit 1953. Von 1924 bis Kriegsende hatte er 0 aller Leitung des von seinem Vater gegründes künre Rose- Theaters in Berlin inne. Nach dem Ri einer i war er U. a. Intendant des Stadttheaters Tübn gen/ Reutlingen. Annette Kolb, Trägerin des Goethepreises dh Stadt Frankfurt am Main, wird am 17. Februs dem 100. Todestag Heines, in Paris am Grabm⸗ des Dichters einen Kranz im Namen der Dei schen Akademie für Sprache und Dichtung pja Darmstadt niederlegen. bett 5 Die Plastik„Abwesendes Paar“ von Trg S0 Eroom aus der Ausstellung absolut gebe“ 5 standsloser Kunst in der Mannheimer Kun] ene halle, über die wir gestern ausführlich berick aukzub teten, mußte auf Veranlassung des Kultüu liche 7 referats der Stadtverwaltung entfernt werde da sie„Anstoß“ erregte. B BELT NAI URIOH UNTER UA Porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyright 1255 by Franz Schneeklutb Verlag, Darmstadt 41 Fortsetzung „Ja, nämlich einen Vorvertrag. Die Ren- tabilität der„Hauspostille! liegt bei rund fünftausend Exemplaren. Ich hielte es für recht und billig, wenn Sie mir, sobald eine Auflage von achttausend Stück erreicht ist, einen Anstellungsvertrag über zehn Jahre aufsetzen würden.“ War er zu weit gegangen? Plötzlich ver- Heß ihn der Mut. Plötzlich war es ihm, als ob die Spannung einer Feder, die ihn gestrafft hatte, langsam erlahme. Das Schweigen des alten Herrn schien ihm ebenso unheilver- kündend zu sein wie die Rauchwolken, in die Herr Lobmüller sich einhüllte. Wenn es nicht unschicklich gewesen wäre, sich selbst zu bedienen, dann hätte er sich jetzt den dritten Schnaps hinter die Binde gegossen. Der Alte nahm den Kneifer ab, zog aus der grün umsteppten und rot gefütterten Brust- tasche des Jankers ein Lederläppchen, das er immer bei sich trug, rieb die Gläser blank und hieb sich den Zwicker wieder auf die Nase. „Wissen Sie, was der Böhlke bei mir be- kommen hat, Lockner?“ „Nein, ich weiß es nicht..“ Der Chef wippte hoch, kam auf die Beine und ging an seinen Schreibtisch, er drückte auf den weißen Hausknopf und drehte die Nummernscheibe des Telefons:„Kommen Sie doch einmal zu mir herauf, Fräulein Klühspieß. jawohl, mit der kleinen Ma- schine.“ Er legte den Hörer auf und öffnete die Mittelschublade des Schreibtisches.— „Schenken Sie uns inzwischen noch einen ein, Lockner“, brummte er. Dieses Mal zierte sich Lothar Lockner nicht, er goß sogar über den zweiten Strich hinaus ein; der Chef kam an den Tisch zurück. In seiner Hand raschel- ten ein paar Konzeptblätter. „Ich habe da einen Vertragsentwurf auf- gesetzt. Schauen Sie sich ihn einmal in aller Ruhe an. Ich glaube, wir werden zusammen- kommen. Bis auf die fünf Pfennige. Das ist für die ersten zehntausend Exemplare zu viel. Ich mache einen anderen Vorschlag, der das Risiko besser verteilt.“— Er roch mit seiner dicken Nase in das bauchige Cognak- glas hinein und grinste ein wenig:„Rück- wirkend ab ersten Juli bekommen Sie für Ihre Redaktionstätigkeit am ‚Anzeiger' und an der„Hauspostille das Gehalt, das ich dem Böhlke gezahlt habe, nämlich fünfhundert monatlich. Sobald die Hauspostille“ mit fünftausend Beziehern rentabel wird, zahle ich Ihnen pro Abonnement, das die fünf- tausend übersteigt drei Pfennige. Sollte das Blatt einschlagen und eine Auflage von mehr als fünfzehntausend erreichen, dann erhöht sich ihr Gewinnanteil für die gesamte Auf- jagenhöhe auf fünf pro Abonnement. Haben Sie das kapiert?“ „Vollkommen, Herr Lobmüller.— Das ist sozusagen der Futtersack, der vorne an der Deichsel hängt, damit das Pferdchen besser zieht, nicht wahr?“ „Jawoll, genau so ist es!“ sagte der Alte schlicht;„Sie haben Zeit, sich die Geschichte zu überlegen.“ Fräulein Elfriede Lobmüller steckte den Kopf zur Tür herein und meldete, daß Fräu- lein Klühspieß gekommen sei. „Soll warten!“ entschied der Alte,„gib ihr inzwischen nen Schluck Malaga.“ Lothar Lockner studierte den Vertrags- entwurf sorgfältig. Er enthielt die Bedin- gungen, die Herr Lobmüller ihm soeben ge- nannt hatte. Natürlich steckte ein Haken da- hinter. Der Chef zweifelte am Erfolg des Projektes. Er warf Lothar Lockner zwar den fetten Bissen des erhöhten Monatsgehaltes hin, aber er sicherte sich damit gleichzeitig eine sehr billige Arbeitskraft, wenn die „Hauspostille“ in den ersten Monaten oder Jahren gerade so dahinvegetierte. Bei einer Auflage von zehntausend Exemplaren spran- gen für Lothar Lockner genau einhundert- fünfzig Mark heraus, ein Trinkgeld, das in keinem Verhältnis zu der zu leistenden Ar- beit und zu dem Gewinn stand, den der Alte selbst bei dieser Auflagenhöhe einheimste. Trotzdem zögerte er nicht eine Sekunde. „Ich vermisse in diesem Entwurf nur noch den Passus des langfristigen Anstel- lungs vertrages 3 „Deshalb habe ich die Klühspieß ja rauf- kommen lassen. Wenn Sie sonst einverstan- den sind, können wir sie ja rufen.. Er sah Lothar Lockner aus blinden Augen an, denn er hatte den Kneifer wieder einmal abge- nommen, um die Gläser blank zu reiben. „Ich bin mit dem Vertrag einverstan- den. Der Chef rief nach Fräulein Klühspieß, sie kam, schrieb nach dem Diktat des Chefs den zusätzlichen Passus und versuchte, Lo- thar Lockner heimlich auf die Zehen zu treten, als er sich niedersetzte, um den Drei- Pfennig- Vertrag zu unterschreiben. 8 er tat, als bemerke er ihre Warnungen nicht. Alden berger Anzeiger (Lokaler Tei) Wie wir soeben erfahren, hat der Vor- stand des ‚Aldenberger Geflügelzuchtver- eins e. J. Herr Gymnasidldirektor Dr. Wagenseil auf der internationalen Geflü- gelzüchterausstellung in München mit sei- nem prächtigen Orpingtonhahn Prinz von Plessenburg' eine der goldenen Medaillen gewonnen. Dieser stolze Erfolg ist um 80 höher zu bewerten, als in der internatio- nal beschichten Schau die strengsten Maß- stäbe angelegt worden sind. Wir gratulie- ren dem Sieger zu diesem großartigen Er- folg!— Gleichzeitig gelang es Herrn Dr. Wagenseil, den mit den allerhöchsten Aus- zeichnungen prämierten Ausstellungssie- ger von Munchen, den Orpingtonhahn„Edler von Rottenweiler' mit dem Höchstgebot von 275, DM für seine bekannte Zucht zu er- steigern. Die Nächte vom Sonntag zum Montag ge- hörten zu den anstrengendsten des Redak- tionsbetriebes. Ab sechs Uhr abends spie der Hellschreiber auf endlosen Schlangen die Berichte über die sportlichen Ereignisse des Sonntags aus.— Wer Sportsleute kennt, weiß, wie sehr sie zur Empfindlichkeit nei- gen. Man konnte es sich unter Umständen leisten, die Rede eines Politikers ungenau oder gar tendenziös entstellt wiederzugeben; danach krähte kein Hahn. Aber ein Lapsus in der Darstellung eines Fußballspiels oder gar eine kritische Stellungnahme zu einer sportlichen Fehlleistung konnte die bedenk- lichsten Folgen haben. Man durfte froh sein, wenn es noch bei Zuschriften blieb, mochte der Ton dieser zum größten Teil, anonym einlaufenden Briefe auch noch so beleidigend und drohend sein. Lebensgefährlich wurde die Geschichte, wenn die Boxstaffel des Hal- lensportvereins von 1906 geschlossen auf dez wenn die 0 Redaktion anrückte, oder I disch plette Elf der Fußballabteilung vom MI nesien 1875, klare Mordlust in den Augen, in mung. Zimmer drang. Dann saß Fräulein Klünsg warfer mit weißem Gesicht im Nebenzimmer Finger am Telefon, um notfalls die Pol 15 herbeizurufen— und brauchte Herztropt gglie wenn es Lothar Lockner gelungen War,“ bebun, erregten Gemüter zu besänftigen un lichem jungen Leute zum Abzug zu bewegen. Unterr Die Berichte über die lokalen Sportere genen nisse schrieb Wastl Kerschbaumer. Seite raumt es zweimal Stunk gegeben hatte, pri Lothar Lockner sie sorgfältig und strich Der barmherzig jeden Tadel, den der junge Ma. f sich erlaubte. Der Volontär nahm auch f 3 2 Telefonate über die Spiele der Bezirksklef dndis in den dörflichen Vereinen der Umgebt“ 5 8 entgegen, die ihm zumeist die als Mitarbe 3 1 ter fungierenden Lehrer lieferten. Fräulk 855 Klünspieß half ihm dabei, während Loch 80 die Tabellen und Texte zusammenstellte t 3 umbruchfertig machte. Der Chef ers 15 ertr hin und wieder in der Redaktion und 2 segen sich den Betrieb brummend und kopfscht telnd an. Daß da Sonntag für Sonntas weils zweiundzwanzig gesunde und erwa g sene junge Männer, anstatt im Grünen sitzen und zur Brotzeit eine anständige 1 va! Bier zu trinken, hinter einem Lederball 5 einen jagten, sich gegenseitig die Schienbeine 2% den. schlugen und sich die Lunge aus dem 5. abstin rannten, ging ihm einfach nicht g tag in Kopf. Gut, mochten sie es zu ihrem 5 haben vergnügen tun. Aber daß er für diesen, 7 engere sinn pro Monat eine gute halbe A dung Papier opfern mußte, das wurmte ihn 0 177 maßlos, daß ihn nur die energischen a men teste seiner Tochter Elfriede daran ver drei derten, seinen Groll mit mehr Bier W entsen terzuspülen als es seiner Gesundheit zutres 55 lich War. 5 n 10 GFortsstaung iat *