Nr. y —ů— eid berg hneidg st in 6 er Bü olksfigg en Seiz mit c leons g tektione and übrh s Wibbe Vier Woß ine Stell tzen, unt t, bis di mpel in Weiß von Schnei und mul ht er se, nickt sich nes u arf. Dig e der Be. 1 gewalt. Verfasse dilmmus. 68ser vet. end kom. Melodien etzt. Di ohne vie o hübsd 1 tänzeri as mußte sdrücken n bei 9 den Ge 2idersfra Drehen 1 Allede, enig stil köstlich gefärbte in eine ins Oeh. ter f Zühne, a were Spit ar in de 1 War de er Sein n und forme te gut auf ählt, ung en, rande, gelungen gezogen Zuschau⸗ dann aul Hannelo Wird, d. aber doc 1 Geselle er Verzet när risch orationet es Sich be n musiaie c wierigen her Spiri Ss-Schmau der Bühn dankte. 11 erner wil are alt. Badische e, ist voh ninisterim verlängen, Karlsruft atte er d gründete dem Krk ters Tübin 0 preises d 7. Februd n Grabm⸗ der Dei bichtung! von Vine lut gegen der Kun ich beric es Kultit nt werde zirksklas Umgeben Mitarbe Fräule id Lock stellte ul E erscht, n und 8 kopfschi onntag d erwd Jrüne ndige M erball he ktalistischen Länder. „ mn gerausgeber: Mannhelmer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: w. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: 0, Serr; Sozlales: F. A. Simon; L'hafen: fl. KImpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen /Rh., Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschfftsstellen: Mannheim, R 1,. Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 43; Heidel- bers, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Hadlbg. 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Vor den 1424 Delegierten und Vertretern von 55 kommuni- stischen Parteien aus aller Welt proklamierte Chruschtschew fünf Grundsätze der sowjetischen Außenpolitik und betonte, es gebe nur zwei Möglichkeiten:„Friedliche Koexistenz oder Krieg“. Als fünf Grundsätze nannte er: 1. Respektierung der Koexi- stenz; 2. Stärkung der Beziehungen zu den Volksdemokratien; 3. Stärkung der freund- schaftlichen Beziehungen mit Indien, Burma, Afghanistan und Ländern, die nicht aggressiven Militärblocks angehören; 4. Verbesserung der Beziehungen zu den USA, Großbritannien und Frankreich auf allen Gebieten, vor allem in wirtschaftlicher, technischer und kultureller Hinsicht; 5. Wachsamkeit, da es noch immer Völker gibt, die die Koexistenz bedrohen, Daher weitere Stärkung der Verteidigungskraft der Sowietunion. chruschtschew betonte, die Sowjetunion wünsche gute Beziehungen zu den Vereinig- ten Staaten. Deshalb habe sie einen 20jähri- gen Freundschaftsvertrag vorgeschlagen. Das bedeute nicht,„daß wir schwach Sind. Wir existierten auch schon, als wir noch keine diplomatischen Beziehungen 2zu den Ver- einigten Staaten hatten. Wir schlagen einen Vertrag vor, der für beide Länder nützlich sein kann. Es gibt nur zwei Wege: friedliche Koexistenz oder Krieg“. Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion sollten für ihre Bezienungen zueinander die von dem indi- chen Ministerpräsidenten Nehru prokla- mierten künf Grundsätze der friedlichen Koexistenz anwenden, die nicht nur für diese beiden Länder, sondern für die ganze Welt Gültigkeit hätten. Chruschtschew hob hervor, die Sowiet- union werde auch weiter für ein Verbot der Atomwaffen kämpfen. Andererseits dürfe die Sowjetunion mit ihrer Rüstung nicht hinter dem Westen einherhinken. Die Stärke der sowjetischen Streitkräfte müsse mit allen Mitteln aufrecht erhalten werden. Die industrielle Entwicklung der Sowiet- mion gehe schneller voran als die der kapi- Jede Volksdemokratie solle diejenigen Industrien entwickeln, für die sie besonders geeignet seien. Der Parteisekretär sprach von Meinungs- verschiedenheiten zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten und sagte, es sel nicht überraschend, daß Großbritannien und Frankreich eine Situation innerhalb der Atlantischen Gemeinschaft beenden wollten, bei der nur der überseeische Partner(die USA) seine Profite erhöhe. Das„Sozialisti- sche Lager“ sei unbesiegbar, die Position der imperialistischen Kräfte werde immer schwächer. Hauptkennzeichen dieser Epoche sei die Verwandlung des die Grenzen eines Landes überschreitenden Sozialismus in ein Welt- system. Der Kapitalismus sei nicht in der Lage gewesen, diese Entwicklung zu verhin- dern, so daß heute zwei wirtschaftliche Sy- steme in der Welt nebeneinander beständen. Paährend jedoch der Sozialismus sich in die Richtung einer immer größeren Befriedigung der materiellen und kulturellen Bedürfnisse Aller Mitglieder der Gesellschaft entwickle, führe die kapitalistische Wirtschaft nur zu eimer immer größeren Bereicherung der Mo- nopole, zu einem Absinken des Lebensstan- dards der breiten Masse, zu einer steigenden Militarisierung, zu Konkurrenzkämpfen zwischen den kapitalistischen Staaten und zu dem Heranreifen neuer wirtchaftlicher Kri- sen und Umstürze. Der Parteisekretär betonte, mit der Zeit würden verschiedenartige Länder den Sozia- lismus in verschiedener Form erreichen. Eine heftige Revolution sei dabei nicht notwendig, um einen sozialistischen Staat zu schaffen. Für die russichen Bolschewiken sei damals nur eine Revolution möglich gewesen, um die sowjetische Republik zu bilden. In der Zwischenzeit habe sich jedoch die Lage radi- kal geändert. Die Kräfte des Sozialismus seien in der ganzen Welt gewaltig gewach- sen, während der Kapitalismus schwächer geworden sei. In zahlreichen kapitalistischen Ländern besitze die arbeitende Klasse heute durchaus die Möglichkeit, die Mehrheit des Volkes unter ihrer Führung zu vereinigen und den Uebergang der wichtigsten Produk- tionsmittel in die Hände des Volkes sicher- zustellen. Die arbeitende Klasse werde damit in die Lage versetzt, eine feste Mehrheit in den Parlamenten zu gewinnen und diese Parlamente von einem Organ der„bürger- lichen Demokratie“ in ein Instrument des „echten Volkswillens“ umzuwandeln. Der Gewinn einer starken parlamentarischen Majorität aber werde für die arbeitende Klasse in einer Reihe von kapitalistischen und ehemaligen EKolonialländern die Bedin- gungen bringen, die den Uebergang zum So- zialismus sicherstellen. Selbstverständlich sei ein heftiger Wider- stand der„reaktionären Kräfte“ in den Län- dern unvermeidlich, in denen der Kapitalis- mus noch immer stark sei und den gewal- tigen Militär- und Polizeiapparat kontrol- liere.“„Dort wird“, so sagte Chruschtschew, „der Uebergang zum Sozialismus unter den Bedingungen eines akuten Klassenkampfes revolutionärer Form fortschreiten.“ Der Parteisekretär wies in diesem Zu- sammenhang darauf hin, daß die marxi- stisch-leninistische Doktrin zwar besage, daß Kriege unvermeidlich seien, solange der Im- perialismus existiere, aber unter den heu- tigen Bedingungen gebe es„keine schicksal volle Unvermeidlichkeit eines Krieges.“ Die marxistisch-leninistische Doktrin sei zu einer Zeit aufgestellt worden, als die sozialisti- schen Kräfte schwach und nicht in der Lage gewesen seien, zu verhindern, daß das welt- Weite imperialistische System Kriege vom Zaune breche. Der Kapitalismus gehe auch heute noch auf den Krieg aus, aber die so- Zzialistischen Kräfte seien jetzt imstande, den Ausbruch eines Krieges zu verhindern und, falls es doch zu einem Kriege komme, den Aggressoren einen vernichtenden Schlag zu- zufügen und ihre abenteuerlichen Pläne zu vereiteln. Atom- Abkommen mit USA unterzeichnet Bundesrepublik kann sechs Kilogramm Uran 235 geliehen erhalten Washington(dpa). Die USA und die Bun- desrepublik Deutschland haben am Montag in Washington ein Abkommen über die Zu- sammenarbeit bei der Atomforschung für friedliche Zwecke unterzeichnet. In dem Ab- kommen geben beide Länder der Hoffnung Ausdruck, daß sich die Zusammenarbeit ins- besonderes auf die Planung, die Errichtung und den Betrieb von Atomreaktoren zur Energieerzeugung erstrecken werde. Nach den Bestimmungen des Abkommens kann die Bundesrepublik genügend Atomreaktoren zu Forschungszwecken kaufen, um ihre Förde- rungspläne zu verwirklichen. Eine Begren- Zung liegt ledig in der Menge Uran, das von der USA-Reglerung leihweise zur Ver- fügung gestellt wird. Die Bundesrepublik kann ebenso wie die anderen 24 Staaten, die ähnliche Abkommen mit den USA geschlos- sen haben, sechs Kilogramm Uran-235 ge- liehen erhalten. Es hängt von der Größe der Reaktoren ab, wieviele Atommeiler damit be- Indonesische Absage an Holland Ende der niederländisch- indonesischen Union beschlossen Djakarta.(dpa) Das indonesische Kabi- nett beschloß am Montagabend in einer Soeidersitzung, die im Jahre 1949 geschlos- ene niederländisch- indonesische Union aukzuheben und einige finanz wirtschaft- uche Abkommen zwischen den beiden Län- dern einseitig zu ändern oder zu annul- lieren. Seit dem Scheitern der niederlän- disch- indonesischen Regierungskonferenz m Genf Zur Verbesserung der Beziehungen ischen beiden Staaten herrschte in Indo- nesien bereits eine äußerst erregte Stim- mung. Regierungsparteien und Opposition arken dem Niederlanden vor, durch Starr- köpfigkeit und Unaufrichtigkeit eine sung der bestehenden Streitfragen un- nglich gemacht zu haben. Durch die Auf- gebung der Union werden auf wirtschaft- chem Gebiet besonders die holländischen Unternehmungen in Indonesien betroffen, denen bisher eine Sonderstellung einge- raumt worden war Der Beschluß des indonesischen Kabi- netts hat in der niederländischen Haupt- Stadt Entrüstung hervorgerufen Die nieder- ländische Regierung war am Dienstagvor- wittag über den indonesischen Beschluß 3 nicht offiziell unterrichtet worden. Es erscht die Ansicht vor, daß das Verhält- dis zwischen den Niederlanden und Indo- nesien noch niemals seit der Souveränitäts- übertragung so gespannt gewesen ist wie Segemwärtig. Malta für den Anschluß an Großbritannien 9 Valetta(Malta),(dpa) Malta hat sich für 205 Anschluß an Großbritannien entschie- 4 0 80 das endgültige Ergebnis der Volks- 3 immung, das in der Nacht zum Diens- 0 in Valefta bekanntgegeben wurde, zeigt, 10 en sich 67 607 Stimmberechtigte für eine 8 politische und wirtschaftliche Bin- 20 1 an Großbritannien ausgesprochen. 18 Wähler stimmten dagegen. 2599 Stim- 181 Waren ungültig. Malta wird nunmehr 5 Abgeordnete ins britische Unterhaus senden können. 1 55 Ergebnis der Volksabstimmung wird ondoner politischen Kreisen mit Zu- rückhaltung aufgenommen. Man rechnet da- mit, daß die britische Regierung ihre Ent- scheidung über den Antrag Maltas auf Ein- gliederung in Großbritannien erst fällen wird, wenn sich das Unterhaus zu dem Er- gebnis der Volksabstimmung geäußert hat. Es wird darauf hingewiesen, daß zwar mehr Malteser als erwartet für den Anschluß stimmten, daß aber 40 Prozent der Wähler- schaft nicht zur Wahl gingen. Diese Stimm- enthaltung mitgerechnet, haben sich erheb- lich weniger als 50 Prozent für die Einglie- derung ausgesprochen. trieben werden können. Es ist ferner vorge- sehen, daß deutsche Fachleute zur Ausbil- dung nach den USA kommen können. Ins ein- zelne gehende Informationen wurden in dem Abkommen nicht veröffentlicht. In Washington wurde am Montag erklärt, solche zweiseitigen Abkommen beeinträchtig- ten keinesfalls die Haltung der USA zur Europäischen Atomgemeinschaft(Euratom). Nach der Schaffung von Euratom würden alle zweiseitigen Abkommen in die Gemeinschast eingebracht werden. In Washington wird unterstrichen, daß die USA sehr an der Schaffung der Europäischen Atomgemein- schaft interessiert seien. Die Initiative dazu müsse aber von den europäischen Staaten ausgehen. Verbot von Atomwaffen Versuchen gefordert London.(dpa) Fünf Labour-Abgeordnete haben am Dienstag in einem Unterhaus antrag das Verbot für Experimente mit Atomwaffen gefordert. In dem Antrag wird die Regierung aufgefordert, mit den übrigen „Atommächten“ über ein Verbots-Abkom- men zu verhandeln. Der Bericht Premier- minister Sir Anthony Edens über seine Washingtoner Besprechungen wurde, soweit er sich mit der Frage dieser Experimente befaßte, so ausgelegt, daß Großbritannien und die USA von dem Gedanken an ein Verbot abrückten. Eden hatte am Montag im Unterhaus mitgeteilt, das Problem sei be- sprochen worden, und er hatte hinzugefügt, beide Regierungen teilten die Meinung, daß die von Experimenten ausgelöste Strahlung, verglichen mit natürlichen Strahlungen, un- bedeutend sei. Der Winter hat auch seine Schönheiten Bild: AP Kälte und kein Ende Schwere Schneefälle/ In den Abbruzzen 600 Dörfer abgeschnitten Frankfurt.(dpa AP) In ganz Deutschland hält der Winter mit un verminderter Härte an. Zu der Kälte kamen in der Nacht zum Dienstag neue Schneefälle. Die Temperaturen lagen im allgemeinen um minus 10 Grad. Der Schiffsverkehr im Binnenland ruht fast ganz. Das Frankfurter Wetteramt spricht von einer dritten Kältewelle, mit deren Milde- rung kaum noch in dieser Woche zu rechmen sei. Bei der Bundesbahn hat der Güterver- kehr nach dem Zufrieren der Wasserwege stark zugenommen. Das Treibeis auf der Nordsee hat sich bis auf wenige Seemeilen an die Insel Helgoland herangeschoben. Vom Jochenstein-Kraftwerk bei Passau bis Kehl heim ist die Donau jetzt auf eine Länge von 195 Kilometern zugefroren. Durch die Kälte ist das Wild in größte Futternot geraten. In Schleswig- Holstein wagen sich die Füchse sogar an Menschen heran. Ungebrochen herrscht der Winter auch in Italien. Nach Zeitungsberichten über die Auswirkungen der Kältewelle sind bisher 55 Menschen dem Frost zum Opfer gefallen. Die anhaltenden Schneestürme in den mei- sten Provinzen des Landes machen die Arbeit der Schneeräumkolonnen immer wie- der zunichte. Allein in den Abruzzen waren am Dienstag rund 600 Dörfer und Berg- städtchen von der Außenwelt abgeschnitten. Zwischen Gesfern und Morgen Den„Wiedergutmachungsansprüchen“ ehe- maliger hoher Nazis werden maßgebende Abgeordnete des Bundestages durch gesetz- geberische Maßnahmen entgegentreten. Bun- destagspräsident Gerstenmaier, die Vizeprä- sidenten des Bundestages sowie die Vor- sitzenden der Ausschüsse für Rechtswesen, Verfassungsschutz, Innere Verwaltung, Be- amtenrecht und Wiedergutmachung haben sich angesichts hoher Wiedergutmachungs- forderungen verschiedener ehemaliger Na- tionalsozialisten mit diesem Problem be- faſzt und grundsätzliche Einigung über ein gemeinsames Vorgehen erzielt. Wie verlau- tet, werden die Juristen des Bundestages jetzt die gesetzgeberischen Möglichkeiten für eine Abwehr derartiger Forderungen prüfen und dem Parlament entsprechende Vorschläge vorlegen. In der Sowjetzone ist wieder ein Zucht- hausurteil wegen„Ab werbung“! ausgespro- chen worden. Der Präsident der sowjetzona- len Volkskammer, Johannes Dieckmann, vertrat in einem am Dienstag veröffentlich- ten Schreiben an den Verband deutscher Studenten(Vds) in Marburg/ Lahn die Auf- fassung, daß harte Urteile in der Sowjetzone notwendig sind. Wegen versuchten Mordes, schwerer Frei- heitsberaubung im Amt und Rechtsbeugung hat der Untersuchungsausschuß freiheitlicher Juristen in Westberlin Anklage gegen den Vizepräsidenten des Obersten Gerichts der Sowjetzone, Walter Ziegler(SED), und ge- gen den Generalstaatsanwalt der Sowiet- zone, Ernst Melsheimer(SED), erhoben. Der Ausschuß. erklärt, daß das im Ostberliner Prozeß wegen angeblicher„Abwerbung“ ge- gen vier Angeklagte gefällte Urteil nicht nur jeglicher Rechtsgrundlage entbehre, sondern auch auf bewußt falsch aufgestell- ten Tatsachen Behauptungen beruhe. Dr. Joseph Wintrich, der Präsident des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe, feiert heute, Mittwoch, seinen 65. Geburts- tag. Seit dem 19. März 1954 steht er an der Spitze des höchsten deutschen Gerichts. Im Herbst 1954 wurde er für die Amtsperiode bis zum 31. August 1956 wiedergewählt. Paul Ramadier wurde am Dienstag vom französischen Ministerpräsidenten Guy Mol- let als Minister für Wirtschaft und Finanzen ins Kabinett berufen. Das Portefeuille war durch die Ernennung von Robert Lacoste zum Ministerresidenten in Algerien freigeworden. Zuvor hatte Jules Moch das Amt des Wirt- schaftsministers abgelehnt. Ramadier war 1947 dreimal kurzfristig Regierungschef. Aus der französischen KP ausgeschlossen wurde Pierre Herve, ein früherer kommuni- Stischer Abgeordneter und ehemaliger stell- vertretender Chefredakteur des Parteiorgans „Humanité“. Herve hat in einem kürzlich veröffentlichten Buch heftige Kritix an der Parteiführung geübt. Vorwürfe gegen Spanien erhob die bri- tische Regierung. Sie erklärte, Spanien ver- folge hinsichtlich Gibraltars eine Politik der Nadelstiche und versuche, Großbritan- nien zur Aufgabe der Festung zu zwingen. Großbritannien bemühe sich, freundschaft- liche Beziehungen zur spanischen Regierung AUfrechtzuerhalten,„aber nicht um jeden Preis“. Der neue finnische Staatspräsident wird heute, Mittwoch, von den 300 Wahlmännern gewählt. Es wird zu einem scharfen Rennen zwischen dem Kandidaten der Agrarpartei, Ministerpräsident Kekkonen, und dem sozial- demokratischen Reichstagspräsidenten Fa- gerholm kommen. Bei den USA protestiert hat jetzt auch Polen gegen die„amerikanische Ballon- Aktion“. Die Sowjetunion hat sich für einen er- Weiterten Austausch von Delegationen mit den USA und für einen verstärkten Reise- verkehr von Privatpersonen beider Länder ausgesprochen. In einem Memorandum des Sowꝛqetischen Außen ministeriums an die USA heißt es, Reisen von Privatpersonen beider Länder nach den USA und nach der Sowijet- union sollten nach dem Grundsatz der Ge- genseitigkeit und ohne jede Diskriminierung erfolgen. Die Abnahme von Fingerabdrücken bei Anträgen für Einreise in die USA und die Unterzeichnung von Fragebogen machten Reisen von sowjetischen Privatbürgern nach den USA unmöglich. Zum erstenmal fiel den Terroristen in Marokko ein amerikanischer Offizier zum Opfer. Die US-Behörden wollen ihre Gegen- maßnahmen treffen, wenn die Untersuchun- gen abgeschlossen sind. In Imbrien, einer Region mit mildem Klima, liegen bis zu zwei Meter Schnee. Wie in der Vorwoche in Süditalien, so gärt es jetzt unter den Arbeitslosen in Ober- und Mittelitalien. Kommunisten und links- radikale Gewerkschaften schüren die Un- ruhen: Sie sollen dabei eine neue Taktik anwenden: den sogenannten„umgekehrten Streik“. Es wird ihnen vorgeworfen, die Arbeitslosen zu veranlassen, geplante öffentliche Arbeiten— meist Straßenarbei- ten— zu beginnen, auch wenn noch kein Geld bereitgestellt ist. Dann fordern sie von den Gemeindeverwaltungen Bezahlung für die geleisteten Arbeitsstunden. Die Kältewelle hat der Landwirtschaft Italiens schon jetzt Schäden zugefügt, die hoch in die Lire-Milliarden gehen. Am schwersten sind die Südfrucht- Anbaugebiete betroffen. In Spanien ist es nicht anders. Zum ersten Male seit 30 Jahren mußte der Schiffsverkehr zwischen Schweden und Finnland im Bottnischen Meerbusen einge- stellt werden. Das Ende der großen Kältewelle, die vor allem in den südlichen, die Kälte unge- wohnten Ländern große Opfer fordert, ist noch nicht abzusehen. Im Ausland hat die Kälte bisher an Opfern gefordert: 91 Tote in Frankreich, 65 in Jugoslawien, 55 in Ita- lien, 45 in Großbritannien, 26 in Griechen- land, 23 in Dänemark, 16 in der Türkei, 14 in Holland, 14 in Portugal, 12 in Spanien, 10 in der Schweiz, 6 in Schweden, 4 in Bel- gien, 3 in Libyen(Nordafrika). 114 Todesopfer durch Lawinen Bei den Lawinenkatastrophen, die sich in den letzten Tagen in Westmazedonien (Jugoslawien) ereigneten, kamen mindestens 114 Personen ums Leben oder werden ver- mißt, wie der Belgrader Rundfunk am Dienstag berichtete. Bei einem Eisenbahnunglück in Chile wurden am Dienstag 30 Personen getötet und über 70 verletzt. In der Nähe von Cartajena waren zwei Züge zusam- mengestogßen. Das Stadtgebiet und die weitere Um- gebung von Tokio Gapan) sind am Diens- tagmorgen von einem heftigen Erd- beben erschüttert worden, bei dem acht Personen— drei von ihnen schwer— ver- letzt wurden. Französisches Saarmemorandum Bonn.(dpa) Die französische Regierung hat über die deutsche Botschaft in Paris der Bundesregierung ein Memorandum zur Saarfrage überreicht. Wie vom Bundes- presseamt am Dienstag mitgeteilt wurde, legt das Memorandum den französischen Standpunkt zu den Problemen dar, die sich für die künftigen zweiseitigen Verhandlun- gen ergeben. Bundesaußenminister von Brentano wird mit seinem französischen Kollegen Pineau am 20. Februar in Paris über die Saarfrage verhandeln. Vorher sol- len über den Inhalt des französischen Memorandums keine Einzelheiten bekannt- gegeben werden. Seite 2 9— MORGEN Mittwoch, 15. Februar 1956 Nassers Riesenstaudamm In einer Zeit der Superlative sind wir schnell bei der Hand mit großen Worten. „Wendepunkt in der Geschichte eines Vol kes ist ein Urteil, zu dem eigentlich erst der rückschauende Historiker berechtigt sein sollte. Trotzdem erscheint seine Anwendung Auf ein so einzigartiges Unterfangen wie den Bau des Hoch-Assuan-Dammes am oberen Lauf des Nils in Aegypten gestattet. Durch Friedliche Arbeit die Anbaufläche eines Lan- des um ein Drittel vermehren, ist eine Tat, die in den Annalen der Geschichte mehr An- erkennung finden wird, als Eroberungskriege siegreicher Feldherren. Der Riesenstaudamm an der Südgrenze Aegyptens wird das größte Bauwerk seiner Art und wohl umfangreichste, das Mensch hände je schufen. Die Pyramiden von Gizhe, Sinnbild dekadenlanger Arbeiten Hundert- tausender von Untertanen gottgleicher Pha- raonen, werden zum Spielzeug vor der Stu- mauer, die den größten künstlichen See der Welt einkangen und menschlicher Kontrolle Unterstellen wird. 17mal größer als die Rie- Senpyramide des Cheop ist der Umfang des neuen Dammes, der eine Wassermenge auf- Staut, die um das Dreifache des Reservoirs des berühmten„Boulder Dammes“ in den Staa- ten übertrifft. Bevor die gebändigten Was- ser die dürstenden Wüstenflächen beiderseits des Niltales befruchten, werden sie durch Sigantische Tunnelröhren gezwungen, so eine Million Kilowatt billiger Energie für die neu- erstehende ägyptische Industrie erzeugend. Man kann verstehen, daß die Revolutions- regierung Aegyptens besessen war von dem Sedanken, durch dieses Werk der bereits zur Katastrophe sich auswachsenden Gefahr der Uebervölkerung zu begegnen. Es kann ihr je- doch auch nicht die Anerkennung versagt werden vor dem Mut und dem Geschick, mit dem sie, die neuen Herren eines armen, in vielem noch rückständigen Landes, das Vor- Haben durch alle politischen Gefährnisse ge- Führt hat. Als der ägyptische Finanzminister Kaissouny im Dezember vergangenen Jahres nach wochenlangen Verhandlungen in Wa- shington mit der Weltbank nach Kairo zu- rückkehrte und seiner Regierung die Bedin- Sungen für eine Anleihe übergab, schienen diese dem Revolutionsrat zunächst un- amnehmbar; endgültige Entscheidung der Weltbank erst nach Abschluß der mit bri- tisch- amerikanischen Wirtschaftsbeihilfen kinanzierten Vorarbeiten; Ueberwachung der ägyptischen Finanzen; Prüfung der Ver- Wendung der geliehenen Gelder— all das schmeckte zu sehr nach politisch- bedingter Wirtschaftskontrolle, nach neuem Dollar- Imperialismus. Es War die Aufgabe von Mr. Black, dem Präsidenten der Weltbank, in langen Be- Sprechungen in Kairo diese Psychologischen Bedenken mit rein kaufmännischen Gesichts- Bunkten zu zerstreuen, An dem Grundtenor Jer Bedfttsungen läßt sich nichts ändern, sie II en das Statut der Bank: Die endgültige Etscheiduurſg über die Anleihe— bei héeute Bereits Vorhandener grundsätzlicher Bereit- schaft— erfolgt erst nach dem Abschluß der Vorarbeiten, also in vier bis fünf Jahren. Enge Fühlungnahme der ägyptischen Finanz- gebarung mit dem Präsidium der Welt- bank wird auch in Kairo nicht mehr als entehrend angesehen. Oeffentliche Ausschrei- bung der einzelnen Bauabschnitte beraubt Aegypten zwar einer erstrebten Selbständig keit bei der Vergebung der Aufträge, ist aber bei der Verwendung öffentlicher Mittel der Weltbank nicht zu umgehen. Damit sind die Vorarbeiten und Hoffnungen des deutschen Hoch-Assuan-Damm- Konsortiums auf den Weg der internationalen Konkurrenz ver- Wiesen. Es war das Verdienst von Gamal Abdel Nasser, die grogen Widerstände in seinen eigenen Reihen, im Revolutionsrat, überwun- den zu haben. Beinahe die Mehrheit hätte es vorgezogen, in ihrer grundsätzlichen Abnei- Sung gegen den Westen(und Amerika im besonderen), die Hilfe der Ostblockstaaten in Anspruch zu nehmen. Und man geht wohl micht fehl, die Einstellung Nassers in dem Sinne auszulegen, daß er ernstlich bestrebt st, einer kriegerischen Auseinandersetzung 5 mit Israel aus dem Wege zu gehen. Politisch an den Westen gebunden hat er sich jedoch nicht. Das beweist ein soeben in Moskau ab- geschlossenes Abkommen Aegyptens mit der russischen Regierung über die Zusammen- arbeit auf dem Gebiet der friedlichen Atom- Verwertung. Die Sowjetunion hat ihre wis- senschaftliche und technische Hilfe in Aus- sicht gestellt, um die Errichtung eines atom- Physikalischen Laboratoriums in Kairo zu ermöglichen. Nasser scheint mit Erfolg be- müht zu sein, alle Vorteile aus dem politisch- friedlichen Wettstreit der„Koexistenz“ zu ziehen. Herbert von Veltheim Kairo) Moskaus Nahost-Erklärung wird von den Westmächten zurückgewiesen London.(dpa) Großbritannien, die USA und Frankreich haben nicht die Absicht Streitkräfte in Länder des Nahen Ostens ohne deren Zustimmung zu senden. Diese Versicherung gab am Dienstag das britische Außenministerium zu der Erklärung der Sowietregierung vom Vortage aus, in der Truppenverlegungen der Westmächte nach dem Nahen Osten auf Grund der Drei- mächte-Erklärung von 1950 als eine Verlet- zung der UNO- Satzungen bezeichnet wor- den waren. Die Sowjetregierung habe in ihrer Stellungnahme ein völlig falsches Bild von den Ende Januar in Washington gefaßten Beschlüssen gegeben. Amerikanische Regierungsbeamte àußer- ten, die sowjetische Nahost-Erklärung sei ein Propagandatrick. Die sowjetische Er- klärung wurde auch von den zuständigen französischen Kreisen am Dienstag zurück- Seewiesen. Die sowjetische Kritik an der Vereinbarung der drei Westmächte von 1950 sei unsachlich. Jedes vierte Kind hat kein eigenes Bett Todesstrafe in England sehr umstritten Das Unterhaus hat sich am Donnerstag für oder gegen sie zu entscheiden London, 14. Februar Der Kampf um die Abschaffung der To- desstrafe ist in Großbritannien in eine neue, Wahrscheinlich entscheidende Phase getre- ten. Er ist seit Jahrzehnten im Gange und wird mit großer Hartnäckigkeit geführt. Der Grund dafür, daß die Diskussion niemals zur Ruhe gekommen ist, kann wohl zum guten Teile darin gesehen werden, daß das eng- lische Strafrecht mit bezug auf Mord von einer an das Mittelalter erinnernden Primi- tivität ist und keine Abstufung etwa zwi- schen Mord, Totschlag, Körperverletzung mit tödlichem Ausgang kennt und für die schuld- hafte Tötung nur eine Strafe, die Todes- strafe, die durch den Strang ausgeführt wird, vorsieht. Schon im Jahre 1929 wurde im Unterhaus ein Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe gestellt und führte zur Einsetzung eines Par- lamentarischen Ausschusses, der eine einge- hende Untersuchung durchführte, Beweis- material über die Folgen der Abschaffung der Hinrichtung in einer Reihe europäischer Länder einholte und im Jahre 1930 die Aus- setzung der Hinrichtungen für eine fünfjäh- rige Probezeit empfahl. Ehe die damalige Labour- Regierung unter Premierminister Ramsay MacDonald gesetzgeberische Schritte in dieser Richtung ergreifen konnte, wurde sie ein Opfer der Sterlingkrise des Jahres 1931. Im Jahre 1948 wurde im Unterhaus ein Zusatzantrag zu der zur Beratung stehenden Strafgesetznovelle angenommen— mit einer Mehrheit von 245 gegen 222 Stimmen, der die Suspendierung der Todesstrafe für fünf Eine deprimierende Denkschrift des Stuttgarter Arbeitsministeriums Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz- Eichhöfer Stuttgart, 14. Februar „Die Auseinandersetzung zwischen Ost und West wird nicht nur auf deutschem Boden, sondern auch in den Herzen der deutschen Jugend geführt. Die Jugendlichen in Westdeutschland müssen eine sozial ge- rechte Starthilfe erhalten. Sie müssen die Ueberzeugung und die Gewähr haben, dag sie alle, ohne Unterschied, die gleichen Le- bensstart-Chancen erhalten, damit nicht der Gedanken aufkommen kann, daß in Mittel- deutschland der Materialismus gepredigt, in Westdeutschland aber gelebt wird“, heißt es in einer kritischen Denkschrift des Stutt- garter Arbeitsministeriums über das Thema Jugend und Sozialreform. Die Denkschrift schildert die gegenwär- tige Situation der westdeutschen Jugend und kommt dabei zu dem Ergebnis, daß fast die Hälfte aller Kinder— rund 13 Millionen unter 15 Jahren— wirtschaftlich und see- lisch„unterversorgt“ sei. Ein Viertel aller Kinder hat kein eigenes Bett. 3,5 Millionen sind Kriegsopferwaisen oder Kinder von Arbeitslosen, Rentnern und Fürsorgeempfän- ger und leben aus den verschiedenen Sozial- etats, Weitere 3 Millionen Kinder wachsen in Haushalten auf, die an der Grenze des Exi- stenzminimums oder darunter leben; 70 Prozent aller Familien mit drei und mehr Kindern gehören zu dieser Kategorie. Die Mütter von über 2 Millionen Kindern unter 15 Jahren sind erwerbstätig. Alle diese Ju- gendlichen, so wird erklärt, würden aber innerhalb der nächsten Jahre erwachsen sein. Ire Erlebnisse, ihre mangelhafte Betreu- ung, Erziehung und Berufsausbildung wür- den die meisten von ihnen ihr ganzes Leben nachtragen, was nicht ohne Einfluß auf ihre Einstellung zu unserem gegenwärtigen Staats- und Gesellschaftsleben bleiben könne.„Es sind nur wenige, aber entschei- dende Entwicklungsjahre, während derer sie unserer Betreuung anvertraut sind, und wir Sollten diese Zeit in voller Verantwortung gegenüber unserer Jugend nutzen“, meint Arbeitsminister Hohlwegler zu diesen depri- mierenden Feststellungen. Die Familie müsse— und kann auch nach Ansicht des Stuttgarter Arbeitsmini- steriums— so gestellt werden, daß sie ohne Berufstätigkeit der Mutter ihr Auskommen findet. Der. Entwicklung der Kinder müsse ein unbedingter Vorrang gegenüber der wirt- schaftlichen Hochkonjunktur und der Wie- deraufrüstung eingeräumt werden. Vor allem aber müsse sichergestellt werden, daß die Witwen mit erziehungsbedürftigen Kin- dern auf außerhäusliche Arbeit nicht ange- wiesen seien. Die bisherigen steuerlichen Maßnahmen zugunsten der Jugend werden als unzurei- chend bezeichnet, da sie gerade bei den niedrigen Einkommen nur geringfügige Ver- besserungen für die kinderreichen Familien gebracht hätten. Hinzu komme noch, daß die indirekten Steuern in der Bundesrepublik über 40 Prozent des gesamten Steueraufkom- mens ausmachten. Gerade die indirekten Steuern aber belasteten die Familien mit Kindern besonders stark. Ein zumindest teil- weiser Abbau der indirekten Steuern dürfe daher nicht mehr länger hinausgeschoben Werden. Ein echter Ausgleich der Familien- lasten sei im übrigen nur durch sinnvolle Koordinierung finanz-, wirtschafts- und sozialpolitischer Maßnahmen möglich. Im Zusammenhang mit den ebenfalls als unzureichend bezeichneten Maßnahmen für eine wirkliche Eingliederung der Flücht- Ungsjugend aus der Sowjetzone weisen die Verfasser der Deiikschrift auf die erheblich Höheren Leistungen der Sowietzone für die Jugendlichen hin und kommen zu dem Er- gebnis, der einseitigen Auswahl der Jugend- lichen nach Klassengesichtspunkten in Mit- teldeutschland müsse in Westdeutschland die einzig gerechte Auswahl nach Begabung entgegengesetzt werden. Das Arbeitsmini- sterium vertritt die Auffassung, daß es Bund, Ländern und der Wirtschaft ohne weiteres möglich sei, die Aufwendungen für die Ju- gendberufsausbildung so zu erhöhen, daß alle unbemittelten Jugendlichen eine ihrer Begabung entsprechende Berufsausbildung erhalten können. Unterirdisch Einen sensationellen Plan zur Wirtschaft- lichen und politischen Anndherung der beiden Welthälften entwickelte bei einem Moskaier Empfang der stellvertretende so-jetische Mi- nisterprũsident Kaganowitsch: Das russische Sibirien und das amerikani- sche Alaska sollen durch einen 90 Kilometer langen Tunnel unter der Beringstraße mit- einander verbunden werden. Der US-Botschafter, heißt es, habe ge- lächelt.„Die alte Gewohnkeité, sagte er,„im- mer unterirdisch!“ Von unserem Korrespondenten K. H Abshagen Jahre vorsah. Er wurde aber vom Oberhaus verworfen. Daraufhin setzte die Regierung Attlee eine Königliche Kommission zur Un- tersuchung des ganzen Problemes der Todes- strafe ein. Diese Kommission reichte nach mehr als vierjährigen Ermittlungen ihren Bericht im September 1953 der Regierung ein. Er bestätigte im wesentlichen die Schlüsse des Parlamentarischen Ausschusses von 1930, wonach die Abschaffung der To- desstrafe in zahlreichen europäischen und überseeischen Ländern nicht zu einem An- steigen der Gewaltverbrechen geführt habe. Er schlug eine Reihe von Abänderungen des englischen Strafrechtes und des Strafprozeß- verfahrens vor. Die Regierung Churchill ließ durch ihren Innenminister Gwilym Lloyd George im vergangenen Jahre erklären, sie beabsichtige nicht, aus den Empfehlungen der Königlichen Kommission praktische Fol- gerungen zu ziehen. Mittlerweile hat sich die öffentliche Mei- nung immer stärker für eine Reform in der Aburteilung und Bestrafung von Mördern erwärmt. Ein unter dem Vorsitz des huma- nitären Vorkämpfers Victor Gollancz ste- hender Ausschuß hat eine das ganze Staats- gebiet erfassende Versammlungskampagne gegen die als eine Kulturschande gebrand- markte Tötung von staatswegen eingeleitet, die ein starkes Echo findet. Eine Reihe von Fällen der letzten Zeit, die in der breiten Oeffentlichkeit als schwere Justizirrtümer empfunden werden, haben den„Abolitioni- sten“ zahlreiche neue Anhänger zugetrieben. Es braucht nur an einige auch außerhalb der britischen Inseln bekannt gewordene Fälle erinnert zu werden. Etwa an den Fall des Tim Evans, dessen Hinrichtung heute Wohl die große Mehrheit der Engländer als einen Justizmord ansehen. Denn Evans, der wegen der Ermordung seiner Ehefrau und seines kleinen Kindes vor Gericht stand, wurde im Jahre 1950 zum Tode verurteilt. Hauptbelastungszeuge war ein im gleichen Hause wie die Familie Evans wohnender ehemaliger Hilfspolizist namens John Chri- stie. Drei Jahre später wurden unter den Dielen und im Garten des Hauses die sterb- lichen Ueberreste von sechs auf die gleiche Weise wie Frau Evans erdrosselten Frauen gefunden und Christie gestand ein, sie— einschließlich der Frau Evans— umgebracht zu haben, wenngleich er die Tötung des klei- nen Mädchens Geraldine ableugnete. Die Regierung Eden ist in dieser Sache in die Enge getrieben. Abgeordnete aller drei Kirchenkampf in entscheidendem Stadiun Pankower Innenminister fordert von den Kirchen„positive Einstellung“ Berlin, 14. Februar. Die Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche in der Sowjetzone ist offenbar in ein entscheidendes Stadium getreten. Während Volkskammerpräsident Dieckmann der Evangelischen Kirche am Sonntag in verschleierter Form mit der völligen Strei- chung der bereits mehrfach gekürzten Staatszuschüsse drohte, hat nun Innenmini- ster Maron(SED) die Vertreter der Evange- lischen Landeskirchen bei einer Besprechung in Ostberlin nachdrücklich vor dem„Mig brauch kirchlicher Einrichtungen für die frie- densfeindlichen Pläne der aggressiven ANTO- Politiker“ gewarnt. Er forderte sie auf, eine„positive Stellung“ zum Sowijet- zonen-Staat und seiner„Friedenspolitik“ ein- zunehmen. An der Besprechung mit Maron nahm eine Delegation der Evangelischen Landes- kirchen unter Führung des thüringischen Landesbischofs Mitzenheim teil. Wie ver- lautet, war die Zusammenkunft unter Hin- weis auf die zunehmende Spannung im Ver- hältnis von Staat und Kirche von kirchlicher Seite angeregt worden. Innenminister Maron verlas vor den Kirchenvertretern eine Er- klärung, in der es heißt, daß in der Sowjet- zone das„Gesetz zum Schutz des Friedens“ streng einzuhalten sei und daß die Regierung „keinerlei direkte oder indirekte Tätigkeit für die NATO und ihre Organe in Bonn“ dulden werde. 5 Die Erklärung Marons enthält eine Reihe von Beschuldigungen gegen kirchliche Stel- len und Mitarbeiter, denen unter anderem Spionage sowie„Verleitung“ von Bauern Mittwoch, 15. Februar 1956/ Nr. Fr. 38 hen— . Was In d Lons 1 5 Hötlch Parteien hatten einen Initiativantrag voti merkksal reitet, der die Abschaffung der Todessti nehme, oder alternativ ihre Aussetzung für e pönne. Probezeit von 5 Jahren forderte. Die Reg plötzlicl rung hat versucht, durch einen geschäftsqh schaftli nungsmäßigen Schachzug die Klarheit d zt Lieb Problemstellung„Für oder wider die To— ein strafe“ zu verwischen. Sie hat— übrigens der Un Gegensatz zu den Vorschlägen der Kön schen, lichen Kommission— vor, eine Abstuftf gab er des Morddeliktes einzuführen. Nach di Kollege Wortlaut der Regierungsresolution soll später s Todesstrafe beibehalten, aber die Geseh den Vet gebung bezüglich des Mordes abgeändef zr fest werden. Man beabsichtigt nicht, nach ameg 5 kanischem Muster zwei Grade von Mord Zwe! etwa den kontinentalen Unterschied u DD) m. schen Mord und Totschlag entsprechend, ronesse einzuführen, aber im Endeffekt würde ehg weil er doch eine Teilung der Morddelikte in sold Finwill die mit dem Tode, und solche, die mit Fre Werbep heitsstrafen geahndet werden, vorgenomme var an werden. Barone: Die Regierung hat sich zu diesem Ron, promigvorschlag entschlossen, weil seit d letzten Parlamentswahl die Zahl der kong vativen Abgeordneten, die der Abschaffun der Todesstrafe zuneigen, stark angewach ist. Da die ganz überwiegende Mehrzahl d Labourabgeordneten am 16. Februar im Un terhaus mit Sicherheit für die Abschaffug oder mindestens Suspendierung stimme! werden, wäre mindestens mit der letztere bestimmt zu rechnen, wenn die Regieruſ die von Innenminister Lloyd George 90 einem Jahr eingenommene kompromislos Haltung beibehalten würde. Man mag sich im Ausland fragen, waru die Regierung an der Todesstrafe festzuha Die ten bestrebt ist, wenn bei völlig freier All teilung stimmung wahrscheinlich eine klare Mehif riums heit für die Beseitigung vorhanden wär en erb Die von Befürwortern des Galgens vor de wurde beiden Enquéte- Kommissionen vorgebracht schrän! ten Argumente sind fast durchweg wen teilt, d. schlüssig. Der tiefere Grund ist die Sorge, erhielt. daß ohne die abschreckende Wirkung def beman. Todesstrafe die Gewaltverbrechen zunehme Friebse und die Behörden zur Bewaffnung der Pol men zei zwingen könnten, was einen Bruch mi pie de einer hochgeschätzten Tradition bedeute färt, i würde. Daß dies das Hauptmotiv ist, ist dan die Ex aus ersichtlich, daß stets der Hauptwider Rakete stand gegen eine Reform des Strafvollzug 8t. Eine Annecy Kühen Starkst. Hochsp. leitet tranken Der nanai schen 1 angeme dient s Lebens: Unruheherd Algerien Ueberblick über die bevölkerungsmäfßige, wirtschaftliche und politische Entwicklung Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 14. Februar 1956 Algerien, wo der neue Ministerresident Robert Lacoste nun die bisher vom Minister- Präsidenten Guy Mollet geführten Ge- spräche aufgenommen hat, gehört offiziell Zum Territorium der französischen Republik. Das Land wird vom Innenministerium ver- Waltef und bildet vier Departements(Regie- Tungsbezirke Algier, Constantine, Oran und Bonè— letzterer wurde erst vor kurzer Zeit Seschaffen—). Die vier Sahara-Bezirke, die fast umnbevölkert sind, gehören ebenfalls zu der bislang einem Generalgouverneur unter- stellten algerischen Verwaltungseinheit. Algerien zählt heute ungefähr acht Millionen Eingeborene und eine Million Europäer, Die Eingeborenen sprechen in der Mehrheit Arabisch, eine kleine Minderheit, hauptsäch- lich im gebirgigen Kabylien, aber ber- berisch; die meisten Eingeborenen sind aller- dings arabisierte Berber, das heißt Hami- ten, nordafrikanische Ureinwohner: und fast Alle bekennen sich zum Islam oder zu einer seiner Sekten. Alteingesessen ist ebenfalls eine nicht unbeträchtliche jüdische Minder- heit, die früher arabisch sprach, aber Seit zwei oder drei Generationen vollständig französisiert ist Die Europäer, zum größten Teil schon im Land geboren, sind nur zum Teil französischen Ursprungs. Im Osten haben viele italienische und maltesische Vor- eltern. im Westen des Landes ist der spani- sche Einschlag recht groß. Diese Einzelheiten zeigen ohne Weiteres. daß Algerien kein Teil Frankreichs ist wie die Provinzen des Mutterlandes, Vor 1830 bildete es unter weitläufiger türkischer Oberheit ein Fürstentum, das von einem Dei regiert wurde, dessen Autorität aller- im Innern des Landes nur selten An- erkennung fand. Man diskutiert heute viel darüber, ob es vor der französischen Er- oberung eine algerische Nation gab(eine Nation im modernen Sinne existierte damals überhaupt erst in einigen wenigen europä- ischen Ländern); wohl aber gab es ein algerisches Staatswesen, wenn dieses auch überalterte und feudalistische Züge trug. Die französische Eroberung setzte 1830 ein und dauerte bis zur endgültigen Befrie- dung rund 40 Jahre, während derer ein er- bitterter und blutig- grausamer Kampf zeitweise als richtiger Krieg, zeitweise in Guerilla-Form— die Franzosen zwang, im- mer größere militärische Anstrengungen zu machen und immer größere Territorien zu besetzen. Der Emir Abd-el-Kader ward in den vierziger Jahren zum Nationalhelden des eingeborenen Algeriens; nach seiner Nie- derlage erlosch die Widerstandskraft der Araber und der Berber allmählich. Die fran- zö6sische Eroberung wurde von einer ausge- dehnten Landnahme begleitet, die große und kleine europäische Kolonisten, Klein- bauern und Großgrundbesitzer ins Land brachte, darunter nach 1870 eine größere Zahl! von Elsässern. die nicht unter deut- scher Herrschaft leben wollten. Vielfach gin gen die besten Böden in europäische Hände über und ein großer Teil der Eingeborenen wurde gezwungen, als schlecht bezahlte Landarbeiter i Dienst der Kolonisten ihr Leben zu fristen. Die wirtschaftliche Entwicklung Algeriens blieb überhaupt zum großen Teil auf den land wirtschaftlichen Sektor beschränkt. Der Fortschritt der Industrie blieb Stückwerk. noch heute ist die algerische Wirtschaft zum großen Teil von den industriellen Produkten Frankreichs abhängig, die dort trotz der ge- ringen Kaufkraft der Einwohner einen wich- tigen Markt zur Verfügung haben, dessen Verlust sie schwer treffen würde. Das französische Regime machte der all- gemeinen Unsicherheit ein Ende, die unter der schwachen Herrschaft des Deis um sich gegriffen hatte, und errichtete wichtige öffentliche Bauten, Straßen, Eisenbahnen und so weiter. Auch auf dem Gebiet des Ge- sundheitswesens wurden groge Fortschritte erzielt, und ein Teil der Jugendlichen hatte die Möglichkeit, Schulen zu besuchen. Die Bevölkerung hat sich in 100 Jahren fast ver- zehnfacht. Ueber 50 Prozent der nicht- europäischen Einwohnerschaft sind heute jünger als 20 Jahre alt, und man sieht vor- aus, daß die Bevölkerung sich in ungefähr 20 Jahren wieder verdoppeln wird. Die stän- dig zunehmende Bevölkerung findet weder in der meist nur extensiv betriebenen Land- wirtschaft, noch in der kleinen Industrie ein genügendes Auskommen. Seitdem 1945 alle Algerier das Recht haben, frei nach Frankreich einzureisen, nimmt deshalb die Einwanderung nach dem Mutterland ständig zu. Exakte Zahlen sind darüber nur schwer zu erhalten, doch würde eine permanente algerische Bevölkei ung von 300 000 Menschen im europäischen Frankreich eher zu niedrig geschätzt sein. Die Einwan- derer kommen zumeist mit der Absicht, mit etwas Geld wieder zurückzugehen, selten bringen sie ihre Frauen mit, die meisten leben in ärmlichen Umständen und finden auch nur nichtqualiflzierte Arbeit, die von den anderen Arbeitern nicht angenommen Wird. Andererseits beschleunigt der Kontakt mit der europäischen Wirklichkeit die Ent- wicklung der nordafrikanischen Bevölkerung, besonders auch auf politischem Gebiet: der algerische Nationalismus ist in Frankreich gsboren und formuliert worden und die mei- sten seiner Führer haben lange Zeit jenseits des Mittelmeers gelebt. 5 Die zum Teil hervorragenden Einrich- tungen, die Frankreich in Algerien geschaf- ken hat, kommen allerdings nur einer be- schränkten Zahl von Eingeborenen zunutze, die vier Fünftel der Einwohnerschaft aus- machen. Heute noch besuchen weniger als ein Fünftel der Kinder die Schule und nur ein Zehntel der Studenten an der Universität Al- gier sind Eingeborene, Doch wenn es auch heute erst 500 von 5000 sind, so ist doch klar, daß hier allmählich eine europäisch gebildete Elite entstehen mußte. In der Tat konnten 100 Jahre französischer Anwesenheit nicht ohne Einfluß auf die arabisch und berberisch sprechende Bevölkerung bleiben. Aber auch den gebildeten Nichteuropäern(so muß man sie nennen, da auch die Europäer vielfach Eingeborene sind, im Lande Geborene), stan- den praktisch nur die freien Berufe offen. In der höheren Verwaltung gibt es so gut wie keine Araber und in diesem Jahre wurden zum ersten Male eine Reihe von Unterprä- fekten ernannt, die nicht europäischer Her kunft sind. Auch wurde der Unterricht an allen staatlichen Schulen auf französisch ge- geben, arabisch wird dort erst seit kurzem gelehrt. Die arabisch- sprechenden Privat- schulen, meistens religiösen Ursprungs, konn- ten keinerlei staatlich anerkannte Prüfungen abnehmen und wurden mit Mißtrauen ange- sehen. Die Eingeborenen Algeriens waren zwar französische Untertanen, doch konnten sie das Vollbürgerrecht nur unter gewissen Be- dingungen und unter Verzicht auf ihr per- sönliches Statut, das weiterhin durch das Koranische Recht bestimmt wurde, erwer- ben. Jahrzehntelang war der Kreis der Ein- geborenen mit Vollbürgerrecht auf wenige Zehntausende beschränkt. Nur diese besagen das aktive und passive Wahlrecht, das den Europàern ohne weiteres zustand. Auch in den Gemeinden, besonders in den Städten, waren die Vehältnisse ähnlich. Auf dem Land regierte ein französischer Administrator über eingeborene Würdenträger, denen der Bauer und der Händler oft ohne Schutz aus- in Mordsachen im Innenministerium zu fn Der den gewesen ist. im dei Schraul zeug, wurde, 120 Krr dem V und Jugendlichen zum Besuch Westberlin 11 05 zum Vorwurf gemacht wird. Aus Kirchen. 5 755 kreisen verlautet, daß die Kirchendelegatiol 1 0 in der Unterredung mit Maron bereits rich chrau tigstellende Erklärungen zu diesen Anschul. 5 digungen vorgebracht habe. Eine genae Die Untersuchung der vorgebrachten Vorwür Kalter sel im Gange. Gegenstand der Besprechung lust, d. mit dem Innenminister seien auch die Ks Folge Sen gewesen, die von kirchlicher Seite übe vor 26 die Erschwerung des kirchlichen Lebens vor sinen gebracht wurden. Von der Kirche wird es sind i begrüßt, daß weitere Besprechungen z. 300 000 Klärung des Verhältnisses zwischen Stael für d und Kirche in Aussicht genommen sind. komme Der Rat der Evangelischen Kirche del Der Union, der zwei westdeutsche Landeskirchen der. und vier im Gebiet der Sowjetzone ange- Flle hören, hat in seiner letzten Sitzung an. 1 9 05 8. Februar in Berlin seine Entschlossenhel ach 8 zum Ausdruck gebracht,„an der Einheit de- 500 5 Evangelischen Kirche in Ost und West unter N allen Umständen festzuhalten.“. geräte . rat ge Das Wetter bac Aussichten bis Donnerstagabend: Weh. 1 8. selnd bewölkt, zeitweise leichter Schneefal, Wieden kast unveränderte Temperaturen zwischen minus 5 und minus 15 Grad. Schwacher b Die mäbiger Wind wechselnder Richtungen. über! Uebersicht: Der Luftdruck über Europ 49769 steigt, so daß sich die Luftdruckgegensztt innen verflachen, Größere Luftmassenversetzun- gen sind daher vorerst nicht zu erwarten Wir bleiben im Bereich der Kaltluft. geliefert waren, bis diese ihrerseits die Gnad' des europäischen Vorgesetzten verloren. Di Am ersten und zweiten Weltkrieg nab. Stiftes men die Eigeborenen sehr aktiv teil und be, chen- wiesen sich der arabischen Tradition gemüd Auger als ausgezeichnete Soldaten. Nach deni zwe derne ten Weltkrieg, zum Dank für die geleisteten der I. Dienste und um der veränderten Weltlage achtze Rechnung zu tragen, verlieh die Regierung Zweie de Gaulle, als deren Verteter der Genera tärisch Catroux(der in diesen Tagen so heiß um- einzui stritten und damals schon einmal Minister uni da sic Generalgouverneur in Algerien War), allen tausck Eingeborenen— auch denen, die ihr kor: franze nisches Personalstatut behielten— das voll Geger französische Bürgerrecht. Mit einem Mal gab einer es statt ein paar Tausend, anderthalb Millio-“ tagun nen arabische und berberische Wähler in Al: 0 stellut gerien, und von den 30 Abgeordneten de, lichen Landes in der Nationalversammlung war die schen Hälfte eingeborener Herkunft. 58 Allerdings gelang es den Vertretern dei! erm Kolonisten, die in Algerien bis auf den heu-. De tigen Tag einen ausschlaggebenden Einflus 5 auf die Verwaltung und die Justiz ausüben, b einen Teil dieser Konzessionen schnell wie- 8 der zu neutralisieren. Die Europäer und die 1 wenigen Mohammedaner, die schon vor 1940 39 0 das französische Bürgerrecht besassen, bil- Ude deten ein besonderes Wahlkollegium— das hrt erste— und konnten 15 Abgeordnete wäh- 15 len während die achtmal zahlreicheren Ein. feria, geborenen islamischen Statuts im zweiten 8 Kollegium ebenfalls nur 15 Vertreter er- g 80 195 hielten. Die europäischen Parlamentarier ge- mr. 0 hören fast ausnahmslos der äußersten Rech. Kult ten an und vertreten die großagrarischen In- Zee teressen. Auf die eingeborenen Wähler 1 wurde von der Verwaltung, besonders auf mit e dem Land, ein solcher Druck ausgeübt, da an kast alle nach Paris gesandten Repräsentan- auf d ten seit zehn Jahren reichen sozusagen kol- 880 laborationistischen Feudalfamilien entstam- 80 men und als die„Abgeordneten der Behör- Kath⸗ den“ bei der Masse der Eingeborenen oft nut. zchule geringes Ansehen genießen.(wird fortgesettt* 6/ Nr. Seite / Mittwoch, 15. Febr 190 —* MORGEN Grausige Entdeckung Koburg. Eine grausige Entdeckung mach- ten Beamte der bayerischen Landpolizei in Wörlsdorf bei Koburg, als sie in die Woh- nung eines 30jährigen Zollassistenten ein- Was sonst noch gescha g. in die Sprechstunde von Dr. Linus West in Long Beach(USA) kam eine Dame und wünschte Zähne gezogen zu bekommen. Höflich machte Dr. West sie darauf auf- rag voth merksam, daß er keine Extraktionen vor- Dodesstu nehme, ihr aber einen Kollegen empfehlen drangen: Neben den Leichen seiner Eltern 7 kür e Fbönne. Da sank die etwa 40jährige ihm 5„ e im Kinderbett und spielte mit einer 5 plötzlich an die Brust und hauchte leiden- schaktlich:„Ach, was ich wirklich brauche, zt Liebe.“ Geschmeichelt löste sich Pr. West Nach Angabe der Polizei muß das Kind be- reits zwei Tage zusammen mit den Toten und ohne Nahrung gewesen sein. Nach den un schen, aber ich habe kein Interesse. ein rüstiger Herr von 75 Jahren— aus der Umklammerung:„Ich muß Sie enttäu- Dann gab er der Unbekannten die Adresse seines Kollegen und sie entschwand. Fünf Minuten später griff er in seine Tasche— und stellte den Verlust seiner Brieftasche mit 160 Dol- bisherigen Ermittlungen hat der Zollassi- stent wahrscheinlich seine 26jährige Ehefrau aus Eifersucht erschossen und dann Selbst- mord begangen. Frau erhält Zuchthaus für Bigamie Kassel. Die 40jährige Ingeborg Linke aus abgeände ler fest. ach amet 8 1 8 5 12112 n Mord. Zweihumderttausend Francs(rund 2400 908 e i BN mied zu pi) mußte ein Pariser Photograph der Ba- und falscher eidesstattlicher Angaben zu ein- rechend ronesse de Larsigue de Goueytes zahlen, einhalb Jahren Zuchthaus und Aberkennung yürde 1 weil er sie ohne ihr Wissen und ohne ihre der bürgerlichen Ehrenrechte auf zwei Jahre e in Solch Einwilligung als„Pin-Up- Girl“ auf seinen verurteilt. Sie hatte, um einen anderen Mann mit Fiel erbeplakaten verwendet hatte. Das Bild heiraten zu Können, ihren Ehemann vor etwa genomm war an 55 Riviera N worden. Die zwei Jahren für tot erklären lassen, obwohl Baronesse trug einen Badeanzug. sie von ihm laufend aus sowjetischer Ge- sem Kaul. 5 5 fangenschaft Nachricht erhielt. Mit den iI seit a Eine Ratte war auf einem Gehöft bei Heimkehrertransporten im Herbst vergange- er Konze Annecy Grankreich) für den Tod von sechs nen Jahres war der Ehemann, der 1943 bei bschafful Kühen verantwortlich. Sie geriet an ein Stalingrad in Gefangenschaft geraten War, gewachg Starkstromkabel, was dazu führte, daß die wieder in die Heimat zurückgekehrt. Nach Brzahl d. Hochspannung durch einen Wassertrog ge- Zeugenaussagen zerriß die Angeklagte mit tar im Ui beitet wurde, aus dem die Kühe gerade dem Bemerken, sie wolle ihren Mann nicht Oschaffü tranken. 5 wiederhaben die Karten aus Rußland. Sämt- stimme 5 liches Mobiliar, das der Mann angeschafft 2 künfzigjährig. 8 5 3 letztere. Der küntzislahuse Neger Wessels Mbo- Hatte, verkaufte sie. Vor Gericht verteidigte Regierul nenai hat dieser Lage bei den südafrikani. sie sich damit, sie habe im Laufe der Zeit eorge d schen Behörden in Pretoria sein 31. Kind die Ueberzeugung gewonnen, daß ihr Ehe- bromid angemeldet. Er hat fünf Frauen und ver- mann aus Rußland nicht mehr heimkehren dient sich bei Springs(Transvaal) seinen werde. Lebensunterhalt als Taxichauffeur. en, War*„Reisendes Finanzamt“ festzuhd]“ Die Royal Air Force soll nach einer Mit- Nürnberg. Einen besonderen„Dienst am kreier ai teilung des britischen Versorgungsministe- Kunden“ hat sich in diesem Jahr das Nürn- re Mehſ rums demnächst lenkbare Luftkampfrake- berger Finanzamt ausgedacht. Um den den wär ten erhalten. Der Fairey Aviation Company Steuerzahlern— sprich Kunden— außer- s vor def wurde bereits ein Auftrag für eine„be- halb des Stadtgebiets den Lohnsteuer-Jah- orgebrach schränkte Produktion“ der neuen Waffe er- resausgleich und die Antragstellung auf eg wen teilt, die den Namen„Eireflash“ CFeuerblitz Lohnsteuerermäßigung ebenso bequem ⁊2zu ie„ erhielt. Die Raketen sollen zur Bewaffnung machen wie den Großstadtbewohnern, be- Kung def demannter Flugzeuge gehören und einen reisen zur Zeit Finanzbeamte der Nürnber- zunehme Triebsatz fester Brennstoffe haben, der ger Lonhsteuerstelle alle 34 Gemeinden des der Pol men Ueberschallgeschwindigkeit verleiht. Nürnberger Landkreises, die„reisenden Ei- Bruch mi die das Versorgungsministerium weiter er- nanzämter“, die in Schulhäusern und Gast- bedeutet Kärt, ist der Sprengkopf so ausgebildet, daß Wirtschaften der kleinen Orte ihre Zelte auf- t, ist dar die Explosion ausgelöst wird, sobald die geschlagen haben, erfreuen sich nach Mit- uptwider Rakete ihrem Ziel nahe genug gekommen teilung des Nürnberger Finanzamts regen avollzus ſct.* Zuspruchs der ländlichen Arbeitnehmer. m zu fin. Per Moskauer Rundfunk berichtet, daß Im der Sowjetunion ein Amphibienhub- Iiun schrauber entwickelt worden sei. Das Flug- zeug, das als Luftmotorrad bezeichnet Wurde, soll eine Geschwindigkeit von 120 km/st entwickeln und von Schiffsdecks, Allerlei Unglaubliches Belohnter Frühaufsteher Ein wohlhabender Grundbesitzer in der 8 6. lung dem Wasser oder Land aus starten und dort lieblichen französischen Provinz Anjou estberlin Weder jemden oder wassern können. Bei Hatte das Zeitliche gesegnet. ohne Leibes- Kirchen“ Motorstörungen während des Fluges sei ein erben zu hinterlassen. Neben seinem Toten jelegati Absturz unmöglich, weil dann die Trag- bett fand man zwei Briefe, von denen der seits rich Schraube als Fallschirm wirke. eine sofort, der andere nach seiner Bestat- Anschul. 55 tung geöffnet werden sollte. Die Polizei e genae Die zweite, seit vier Tagen anhaltende öffnete den ersten und entnahm aus ihm, Vorwürte Költewelle hat in Spanien den totalen Ver- daß er die Stunde seiner Beerdigung auf sPreschunz lust der diesjährigen Apfelsinenernte zur 5 Uhr morgens festgesetzt hatte, Dem die Klä- Folge gehabt. Nachdem die erste Kältewelle wurde auch entsprochen, und die Beteiligung eite über vor zehn Tagen etwa 500 000 Tonnen Apfel- der Leidtragenden war verständlicher weise bens vor, sinen für den Export unfähig gemacht hatte, zu dieser nachtschlafenden Stunde nicht wird es sind in diesen Tagen auch die restlichen eben zahlreich. Ganze fünf Personen aus agen zur 300 000 Tonnen derart geschädigt, daß sie seinem zahlreichen Freundes- und Ver- en Staat] für die Ausfuhr nicht mehr in Frage Wwandtenkreis gaben dem Entschlafenen die sind. kommen. letzte Ehre. Sie hatten es nicht zu bereuen. irche der* Denn als nach der Bestattung der zweite eskelrchen Der norwegische Tanker„Dovrefjell“, Umschlag vom beauftragten Notar geöffnet ne ange. der Anfang Februar an der schottischen wurde, ergab das inliegende Testament, daß zung an Küste in der Nähe von Wick gestrandet ist, der gesamte Besitz des Verstorbenen unter ossenhef wurde das Opfer von Plünderern. Die schot- die Personen zu verteilen war, die seinem nheit de: tische Polizei untersucht gegenwärtig, wer Begräbnis beigewohnt hatten. est unten, zus den Kabinen des verlassenen Schiffes 2 N (Ahh eine Schreibmaschine, Stühle, Rundfunk- Freudiges Wiedersehen geräte und einen elektrischen Schweifzappa- Bei einem Fußballspiel in New Vork ge- rat gestohlen hat. Der fast 10 000 Tonnen riet sich kürzlich der 52jährige Alfred Ship grobe Tanker hat beide Schrauben ver- mit seinem Nachbarn in die Haare, Weil : Wech· loren. Eine Schiffswand ist stark beschädigt. a dieser eine Entscheidung des Schiedsrichters chneefal 9. versucht, das Schiff 2 e 1 90 er. Die 1 zwischen eder flott zu machen. Kampfhähne wurden festgenommen und zur „„ KARNEVAIL- FINALE/ ASCHERMITTFOCH nchsten Polszeistation geführt, dno eie eder agen. F e 1 8 3 8 sie e ö um nahezu eine halbe Million au 16 5 8 38 8 f; 4e f 8 5 in die Arme. 1 atte seinen Bruder e 40790 326 angewachsen, gab das italienische„Gestatten.. sehr schon gewesen. möchte gnäd ges Fräulein wiedersehen!—„Gut... O. K.... vielleicht sind Pouglas wiedergefunden, nach dem er seit e Innenministerium bekannt. Sie nächstes Jahr wieder hier, Herr... Herrrr Himbeersauce!“ 27 Jahren vergeblich gesucht hatte. 8 eln. 5 8 ch d t 5 0 2 sammenhänge, persönliche Erlebnisse oder der Geschäftsstelle der Bürgermeisterunion Anschlußstraßen an die Nachbarländer iò — Die Deutschen Essen nicht Nur Sauer kr aut Strukturgleichheiten deutscher und franzö- in Stuttgart N Ab von rund durch den erhöhten Verkehr dringlich ge- 19 nach„Grundschule“ der deutsch-französischen Verständigung 5 bestimmen meist die Wahl des.„ Städten vor, die auf Part- worden. pren. i. N. 5 8 5 Europa-Treffen i die Schülerinnen des Königin-Katharina- mit den gastgebenden Familien acht Ferien- Die Städtefreundschaft Le Mans— Pader- d 3 1 a ö 1 5 in Stuttgart, zur Zeit Gäste der Mäd- tage und nehmen dann eine Woche lang am born hat zum Beispiel einen religiösen Hin- in N e Willen 85 5 558 7 88 1 15 15 15 0 a 2 done Obelschule in Rouen, machten große Unterricht der fremden Schule teil Man hat 1 Liborius, einst Bischof von Le gegen, der freilich nicht immer für eine Git lier dene tisch, 3 1 95 n 2 3 im Schulhof des„College Mo- sich dabei kennen, verstehen und schätzen 1 in Paderborn beigesetzt, wo man Partnerschaft ausreicht. Der ehrenamtliche(Nouvelles Equi 1 1 1 3 ee leisteten de 5 85 Jeunes Filles die Trillerpfeife gelernt. Mehr die madchenhafte Neugier als alljährlich in Gegenwart des jetzigen französische Bürgermeister hat nicht so viel 25. bis 27. 85 555 eee Weltlage 1 schrillte und die siebzehn- und der opportune europäische Gedanke hat die Bischofs von Le Mans den St.-Libori-Tag Befugnis wie sein deutscher Kollege. Er ist 1 7 8 8 0 urg abgehalten. Der eee njährigen Französinnen sich in deutsch- französische Schülerinnen-FEreund- feiert. Ludwigsburg, einst Residenz württem- oft von innenpolitischen Strömungen ge- geel 1 5 1 inisterpräsident van e kurterre nen aufstellfen, um in dieser»mili- schaft begründet, die für die fünfzehm- bis bergischer Fürsten, verschwisterte sich mit hemmt und finanziell Partnerschaften kosten Die V e eiß um.. Formation“ in die Klassenzimmer achtzehnjährigen kein Politikum ist. Für sie Montbeliard, dem früheren Mompelgard, Geld) vom Departements-Präfekten abhän- 1 12 5 undd Ane Arten ben auen scheren. Zur gleichen Zeit etwa, wie auch für die Jungen und Mädchen vieler 5 zum Herzogtum Württemberg gig. Doch ist bis jetzt jeder Bürgermeister e 185 alle 5 8 den Köpfen der deutschen Aus- anderer Wwestdeutscher und französischer 1 Auf einer internationalen Kommu- einer französischen Stadt, die sich mit einer Nahrungsmittel-Verteilung „d Bild der»zuchtlosen Schulen, die in ständiger Verbindung mit- 3 ausstellung in Puteaux waren die west- qeutschen Gemeinde verbündete, von der Zum dritten Male wird der Internationale 11 sischen Superindividualisten“ in das einander stehen, ist die Freundschaft über eutschen Gemeinden durch Offenbach ver- Bevölkerung wiedergewählt worden. Nah smittel- Uu i f las 7 Gegenteil umzukehren begann, faßte auf nationale Grenzen hinweg ein menschliches treten. Daraus entstand die Partnerschaft 5 uteuunübe erte Mal gab einer deutsch- französischen Jugendleiter- Anliegen. Offenbach Puteaux. Die Sympathien, die„Grundschule der Verständigung“ wird roba veranstaltet. Er findet vom 18. bis 22. 1 zich im Flarz ein junger Franzose die Vor- Aus menschlichen Impulsen heraus ist die Bürgermeister von Celle und Meudon die deutsch- französische Gemeindepartner- Juni in Rom statt. 15 in 5 9 seiner Landsleute von ihren öst- auch die„unpolitische“ internationale Bür- auf einem Kongreß küreinander entdeckten, schaft genannt. Der Nationalismus. so wird K f ten 4 üchen Nachbarn so zusammen:„Die Deut- germeister-Union entstanden, die sich als ein führte zur Freundschaft dieser Städte. Mit erklärt, begann in den Gemeinden. Nationa- unststoffschau War schen sind blond, essen Sauerkraut und Praktischer Weg zur deutsch-französischen Montdidier bahnte der Bürgermeister von listisch waren Schulbücher, war man an Zum ersten Male wird die jährlich veran- Stammtischen und in Vereinen. Das Euro- staltete französische Kunststoffausstellung in W. 8 5 3 3 4 denn Marschmusik erklingt, ziehen sie Uni- Verständigung erwiesen hat. Die Zusammen- Schwetzingen kameradschaftliche Beziehun- gen an. Er war dort im Krieg verwundet päische muß sich erst in den Gemeinden ent- Oyonnax(Departement Ain) internationale tern det form an und marschieren hinterher.“ künfte deutscher Bürgermeister mit ihren len heu. Der Küchenzettel des Jugendlagers im französischen Kollegen— die erste, von den worden. kalten, wenn der Nationalismus überwunden Bedeutung erhalten. Vom 19. bis 24. April Einfluß arz war deutsch— doch es gab nicht nur Schweizer Schriftstellern Professor Dr. Hans Siebzehn deutsche und französische werden soll. Europa muß„von unten her zeigen vor allem ausländische Firmen die von ausüben, auerkraut, Aus den Tagungsgesprächen Zbinden und Eugen Wyler angeregt, fand Städte haben sich bisher verschwistert. Bei wachsen“. Wilhelm Griesinger der Kunststoffindustrie benötigten Maschi- ell wie. 8 8 der junge Franzose entnehmen, daß 1948 auf dem Mont Pélerin bei Genf statt. nen, Werkzeuge und Rohstoffe. Die französi- und die 5 seiner deutschen Freunde zumindest dienen neben dem kommunalpolitischen Er- Das Werden Euro 48 sche Industrie will mehr Kunststoff-Fertig- vor 1 e i in die Uniform 1 kfahrungsaustausch der Vermittlung von Part- P waren als bisher ausstellen. en, bil- Wenn auch manchem von ihnen die nersch 1 5 6 15 5 8 1 5 de Merechmusik noch immer in die Glieder sische. W Urlaubszüge bereit desrepublik und Großbritannien gedacht. 350 Jahre Esperanto-Bund te wah Kahrt. j 5 Die Sommer-Fahrpläne der turnusmäßi- Wenn der Versuch günstige Ergebnisse zei- V. ist d e Wan: In 85 spiel folgten dann Schulen, Vereine, Jugend- 0 8 gen sollte, will man dieses Verfahren auch or 50 Jahren ist der Deutsche Esperamto- en Tir fee korrigiertes Urteil haben die Schü- gruppen und andere Organisationen, wie gen Feriensonderzüge in Europa Wurden vom 3 1 nee 8 Bund gegründet worden. Sein 34. Kongreß zwelte K Annen des Köntein-Katharina-Stiftes Nieht auch wmgetcenrt okt aut Printe duitiatſee 22. bis 25. November in Bern festselest. Die 1 5 Aandet mit internationaler Beteiligung, beson- ter er- 0 ein an der Trillerpfeife der schneidigen eine offizielle deutsch-französische Gemeinde- Ferienprogramme der Reisebüros sind in den Ferienkurse am Meer ders aus Skandinavien, vom 19. bis 21. Mai rier ge. krewernante von Rouen aufgehängt. An partnerschaft entstand. Mit den Gemeinde- letzten Jahren immer weiter ausgebaut wor- Die französische Universität Rennes ver- in Hamburg statt. n Rech- 1 neuen Bild vom Franzosen haben die partnerschaften, von einer Kommission den. An der Konferenz nahmen 14 Eisen, anstaltet in diesem Jahr ihre Ferienkurse für hen In- zehttbendlune des sich über Stunden hin- des Europarates als das wirksamste Mittel bahnverwaltungen mit ihren Schlaf- und tusländische Studenten und Schüler der Kustauschprogramm Wähle Nan Mittagessens der französischen zur Verbreitung des Europa-Gedankens ge- 0 aus 12 europäi- höheren Klassen in der Hafenstadt Saint, Ueber die Arbeit der Kultur- und Erzie- ers gg 15 5 der Vater, der am Teich gemeinsam lobt, will man keine„unmittelbare Europa- schen Ländern teil. Malo. Der erste findet vom 16. bis 28. Juli, humgsorganisation UNESCO) der Vereinten SZ Segelboot Propaganda“ betreiben. Die Bürger diesseits Einheitliche Frachtgebühren ein zweiter vom 30. Juli bis 11. August statt. Nationen auf dem Gebiet des internationalen sentan- af rieren läßt, und das ekstatische Leben und jenseits des Rheins sollen sich auf den Frachtgüter der Eisenbahn bis 1 000 oder Mehr 8 Personenaustauschs im Dienste der Völker- en kol- den Boulevards, dieses Konzentrat fran- Gebieten näherkommen, die sie als Gemeinde- 1 500 Kg solle 1 ch ei ch e Verständigung berichtet Heft 13 der Reihe atstam- ösischer Art, mitgewirkt. beni Els Lehre une Sender, 2 Nit 8 n nach einem Vorschlag der Die besten Verfahren zur schnellsten Ver- Die UNESCO und ihr Programm“ Unter Behör- Seit 1949 be 8 5 15 a„„ ranzösischen Staatseisenbahnen ab 1. Januar wirklichung eines erweiterten Autost— A1. 315 1 f. oft nur detharina e 8 5 glieder von Sport-, Gesang- und Wander- gemeinsame europäische Gebührensätze er- netzes in Frankreich soll eine dan ae 5 3 ö— in Stuttgart un— vereinen, von Jugendgruppe iegs- 0 3 18 19 50 2 888 5 5 e- und eine Darstellung der Bemühunge 8 80 gendgruppen und Kriegs- halten, Zunächst ist nur an Einzelsendungen bildete Kommission ermitteln. Der Ausbau UNESCO um We ese 1 gesetzt) N ule in Rouen gegenseitig. Sie verbringen opferverbänden berühren. Historische Zu- zwischen Frankreich und Belgien, der Bun- des inner französischen Netzes und seiner tausch. FF r 8 Seite 4 e eee N R MANNHEIM Mittwoch, 15. Februar 1956/ Nr. Die Nationaltheater-Tombola veranstaltet: I. Quiz: Wer kennt und nennt die Namen? Fragen nach Stück, Verfasser und Darsteller/ Preise für fünf Quiz-Folgen: Jeweils zweimal 50 DM Das Mannheimer Theaterpublikum steht in dem Ruf, eines der kunstverständigsten und temperamentvollsten in ganz Deutsch- land zu sein. Die Geschichte des National- theaters ist voll von Anekdoten, die die leidenschaftliche Theaterbesessenheit der Manmheimer spiegeln. Die eigentliche Kri- tik wurde vom Volke gemacht, und mancher prominente Sänger und Schauspieler mußte sich dem Urteilsspruch der höchst an- spruchsvollen Galeriebesucher unterwerfen. Kater-Gefühle a m Aschermittwoch Jetzt ist er also wieder da, der Ascher- mittwoch, der Kater, der Vogel. Alle Jahre stellen die sich mit einer Zuverlässigkeit ein, daß Kalender an ihnen ausgerichtet werden könnten. Oder richten die sich sowieso nach dem Kalender? Es waren wieder rauschende Ballnächte, es War wieder eine große Verlockung, dem sogenannten normalen Leben, dem grauen Alltag zu entfliehen und des Dienstes ewig gleichgestellte Uhr schlagen zu lassen, 80 viel und so lang sie will. Ein Protest gegen die Erdenschwere waren diese Fasnachts- Wochen. Es ließ sich alles so leichtbeschwingt an, 80 festlich und übermütig. Aber.. weiß der Kuckuck, auf einmal schlich sich Müdigkeit in Muskeln und Nerven. In der Physik hätte man halt doch viel besser aufpassen sollen, Bild: Keystone stein o darum könnte man den Energieverbrauch be- Techmen, der an so vielen Ball-Abenden (Wieviele waren es denn?) mit kessen Sohlen uf das Parkett gelegt wurde. Der Verbrauch Also machte sich als Müdigkeit bemerkbar. Dagegen half nur der entschlossene„Kopf vor!“ in neue Stimmungswogen. Die an- feuernden Rhythmen waren unwiderstehlich. Die Musik gaukelte ein Leben ohne Schwere Vor, ein federndes und beschwingtes Dasein. Wein und Sekt halfen nach. Elf Monate im Jahr tut auch Mannheim ziemlich reserviert und von seiner Betätigung absorbiert. Aber im Fasnachtsmonat sind Kontaktschwierig- keiten beseitigt. Keiner ist irgendeinem fremd. Und wenn nicht immer welche dabei Wären, die das Glas umwerfen oder mit der Zigarette ein Loch in das Kostüm der Dame brennen und keineswegs auf den Gedanken verfallen, daß ein Wort der Entschuldigung nicht abwegig wäre, die also irgendwie auf deinen Sachen oder auf deinem Gemüt mit der größten Selbstverständlichkeit herum- trampeln, dann hätte man die Verbrüderung und Verschwesterung Orgien feiern lassen Können. Aber da stieg man wieder auf pein- che Erdenreste(und wurde laut und un- mißverständlich„‚Stiesel“ geheißen): die Er- denschwere läßt halt keinen aus den Fän- gen. Dabei war es rauschhaft, verwegene Phamtasiegespinste zum Vierviertel- und Dreivierteltakxt in Tänzerinnen-Ohren zu Flüstern(oder zu schreien, wenn die Musik mehr für Harthörige oder Maulfaule spielte, damit denen geistige Unkosten einer Unter- Haltung erspart blieben). Reden wir nicht vom nicht mehr vor- handenen Geld(dabei ist diesmal der Fe- bruar auch noch um einen ganzen Tag län- ger), reden wir auch nicht vom Haarspitzen- Kartarrh, vom öden Geschmack im Mund. vom dröhnenden Ropf, vom Muskelkater(als ob man seinen Hausbrand selbst hätte fällen müssen), von den unerledigten, weit hinaus- geschobenen Sachen, die durch konsequentes Nichtbeachten und Liegenlassen immer eiliger wurden: Ja, richtig, das war ja der Vogel, daß man ein großer Herr oder eine große Dame zu sein glaubte, deren Belieben sich alles fügt, nach Wunsch und ohne Wider- streben. Jetzt zwitschert dieser Vogel auf dem Kopf des fauchenden und krallenbe- wehrten Katers und ist, nüchtern betrachtet, ein ganz einfacher und sehr gewöhnlicher Spatz. Der Aschermittwoch ist da, es läßt sich nicht leugnen War die Fasnacht kurz? Das ist doch sehr relativ; aber keine Indiskre- tionen, bitte. Die Erinnerung sollte köstlich schmecken, aber das zielt schon wieder auf Indiskretionen, die am Aschermittwoch ver- pönten. Jetzt ist es Zeit, einen Strich zu ziehen, das aufwendige und verzettelte Leben in feste Hände zu nehmen. Die Kette der Aus- nahmetage war halt doch nicht echt, zwi- schen die echten Perlen war so viel synthe- tisches Zeug geschmuggelt, daß man sich (kein Wunder bei diesen übernächtigen Augen) nicht mehr auskannte und nach und nacli Alles in Verwirrung geraten wollte. Deshalb lob ich mir den Aschermittwoch, das Ende der Illusionen und den Anfang der Ernüchterung, was hat doch dieser Kater eine niedliche rosige Zunge.. mich ärgerst du icht, mein Kater! F. W. K. Eine bekannte Wortführerin in der„Stimme des Volkes“ war die„Hermännin“, die auf dem Markt einen Obststand hatte, aber kaum einen Abend im Theater fehlte. In unserer Stadt kursierte einst das Wort„Jeder Mannheimer ist ein eigener Intendant“; mancher Theaterleiter hat den Widerspruchsgeist und die Sachkenntnis seiner heimlichen Rivalen zu spüren be- kommen. Premieren waren früher in Mann- heim Ereignisse. die in allen Kreisen der Bevölkerung tagelang leidenschaftlich dis- kutiert wurden. Ist das auch heute noch so? Lebt auch in unseren Tagen der sprichwörtliche Mann- heimer Theatergeist weiter? Die Spende- kreudigkeit für den Neubau des National- theaters ist ein gutes Zeichen. Aber kennt der Mannheimer auch heute noch seine Künstler? Leben in der Erinnerung noch bestimmte Aufführungen der letzten Jahre weiter? Um dies zu prüfen, veranstaltet die Nationaltheater-Tombola ein Quiz. In den nächsten fünf Wochen werden die Mannheimer Tageszeitungen jeweils mitt- wochs ein Szenenbild veröffentlichen. Das Publikum soll die Bildtexte lesen und dann raten: I. den Titel des Stückes, 2. den Namen des Verfassers bew. Kompo- nisten, 3. die Namen der Darsteller. Für die richtige Beantwortung der drei Fragen jedes Bildes werden jedesmal zwei Preise von je 50 DM ausgesetzt. Die Preise stellen in Form von Einkaufsgutscheinen die Firmen Engelhorn& Sturm und Kauf- haus Gebr. Braun zur Verfügung. Teilnahme bedingungen: Teilnehmen kann jedermann, außer den Angehörigen des Nationaltheaters, den An- gehörigen der Tombola- Organisation und den Mitarbeitern an diesem Preisaus- schreiben und ihren Angehörigen. Die L6G- sungen sind in der Zeitung zu unterstrei- chen, mit dem Bild auszuschneiden und auf einen weißen Briefbogen aufzukleben. Auf dem Briefbogen sind nur Name, Vor- name und Adresse des Einsenders anzu- geben. Der Briefbogen ist in einen Um- schlag zu stecken und voll frankiert an die Nationaltheater-Tombola, Organisationsbüro Mannheim, Tullastraße 15, einzusenden. Ein- sendeschluß ist jeweils der nächste Sams- tagabend 24 Uhr nach der Veröffentlichung (Poststempel dieses Tages gilt noch). Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Die Prüfung erfolgt durch die Intendanz des Nationaltheaters. Die Veröffentlichung des Ergebnisses er- folgt jeweils 14 Tage später in den Mann- heimer Zeitungen. Zerstörung und Wiederaufbau am Beispiel der Heimat Regierungsbaudirektor Karl Kölmel spricht am Donnerstag in der Gesellschaft der Freunde Mannheims über das zeit- gemäße Thema„Zerstörung und Wiederauf- bau“, Vor Jahren wurde oft dafür plädiert, allem Angeschlagenen noch den Rest zu geben und für das Neue Platz zu machen. Aber die Zeugnisse der edlen Baukunst des 18. Jahrhunderts sind in Mannheim zusam- mengeschmolzen bis auf einige wenige, deren Erhaltung schon mit Rücksicht auf ihren Seltenheitswert geboten war. Während das Neue sich überall wiederholt, bietet der alte Bestand der Städte noch am ehesten Unterscheidendes und Eigenes. Letztlich handelt es sich darum, etwas von dem Schönen, das von früheren Geschlechtern auf uns kam, vor Zerstörung und Verfall zu ret- ten, und an die kommenden Generationen weiter zu reichen. Am Beispiel des Mann- heimer Schlosses und anderer Baudenk- mäler geht Baudirektor Kölmel auf die Sicherung wertvollen Kulturgutes ein. Hat die SPD ihre Sache gut gemacht? In Sandhofen sprach Lena Maurer auf einer Wahlversammlung Zweiundzwanzig Männer und Frauen saßen im kühlen Saal des Sandhofer„Mor- genstern“, als Landtagsabgeordnete Lena Maurer in einer öffentlichen Wahlversamm- lung sprach.„38 von 121 sind Sozialdemo- kraten im Landtag; haben sie es richtig ge- macht?“ Dies war die Frage, die Lena Mau- rer schließlich bejahte. In einem Rückblick auf die im Parlament von Baden-Württem- berg seit 1952 geleistete Arbeit, beschäftigte sich die Landtagsabgeordnete mit der ge- setzgeberischen Arbeit.„Die Verfassung würde heute wesentlich anders aussehen“, meinte sie,„wenn sich nicht die sozialdemo- kratischen Abgeordneten so dafür eingesetzt hätten.“ Die Rednerin gab dann einen kurzen Einblick in die neue Gemeindeordnung, die am 1. April in Kraft treten soll, und führte als Vorteile die Einführung der Bürger- ausschuß verfassung, des Bürgerentscheides und des Bürgerbegehrens an, bedauerte aber auch, daß die vorgesehene Magistratsordnung nicht mehr in das Gesetz aufgenommen worden sei. Eine Reihe der in der letzten Legislaturperiode verabschiedeten Gesetze wurden angeführt und in diesem Zusam- menhang festgestellt, daß die Rücksicht- nahme auf den Beutel des Steuerzahlers, wie von der SPD angestrebt, oft genug an den anderen Parteien gescheitert sei. Sich dem Problem der Schul- und Kultur- politik zuwendend, bezeichnete Lena Mau- rer das Berufsschulproblem als traurigstes Kapitel. Eine Reihe von Pflichtstunden könnten nicht abgegeben werden, da insge- samt 400 Lehrstellen unbesetzt seien. Ab- schließend gab die Referentin noch einen kurzen Einblick in das am 4. März zur An- Wendung kommende Wahlgesetz. 70 Kandi- daten werden in 70 Wahlkreisen direkt ge- wählt, die restlichen 50 nach dem De Hond- schen System ermittelt Neu ist diesmal, daß gleichzeitig Ersatzkandidaten mitgewählt werden, die bei Tod oder Krankheit des Erst kandidaten nachrücken. Nach den Ausführungen der Landtags- Abgeordneten beschäftigte sich Ersatzkandi- dat Stadtrat Esser mit einigen Problemen der Bundesrepublik, wobei er in seinen Aus- führungen besonders auf die Sozialreform zu sprechen kam. Schie. I. Frag eee ö Aus welchem Stüche ist diese Szene! Wer erkennt uns wieder? ie es euch gefällt“—„Der Bajazzo“—„Feuer. werk“—„Die verkaufte Braut“? des Stuckes? Leoncavallo— Shakespeare— Smetana— Burkhard? 2. Frage: Wie heißt der Verfasser bzw. Komponist 3. Frage: Wie beigen die drei abgebildeten Darsteller? Kurt Schneider— Hans Beck— Heinz Sauer. baum— Erich Buschardt— Walter Kiesler— Walter Pott?(anweisung: Zutreffendes Stucle, Verfasser und Darsteller im Bildtert deutlich unterstreichen. Bild und Teæt aus. schneiden, auf weißem Briefbogen auflleben und einschicken. Einsendeschluß für I. Quiz Samstag, 18. Februar.) Umstrittener Fahrpreis für Schulkinder 1 ö . Neuhermsheimer Eltern plädierten für billigere Busfahrt 80 schulpflichtige Kinder fahren täglich mit dem städtischen Omnibus von ihrem Wohnort Neuhermsheim in die Johann- Peter-Hebel-Schule nach Neuostheim. Die Strecke ist etwa zweieinhalb Kilometer lang. Die Eltern der Kinder zahlen für je- den ihrer Sprößlinge monatlich einen pau- schalen Fahrpreis von sechs Mark. Die Neu- hermsheimer Eltern fühlen sich zu Recht gegenüber den Neuostheimer Eltern benach- teiligt, deren Kinder zu Fuß gehen können und daher keinen Fahrpreis in ihren Monatsetat einzusetzen brauchen. Ueber diesen Fragenkomplex sollte eine Neuhermsheimer Eltern versammlung im Lo- kal„Goldener Becher“ Klarheit schaffen. Der Elternbeirat der Johann-Peter-Hebel- Schule hatten daher Vertreter der Stadt- verwaltung, des Stadtschulamts und der Par- teien um ihr Kommen gebeten. Beigeord- neter Krause(SPD) Dr. Kissel(CDU), Stadt- rat Henning(FDP) und Stadtschulrat Heit- zelmann folgten der Einladung. Angelpunkt der leidigen Omnibus-Ge- schichte ist die bekannte Drei-Kilometer- Heimatatlas mit einem welken Blatt Der Landkreis wurde viel Es kommt selten vor, daß Schulkinder aus einem Atlas, der ihre engste Heimat dar- Stellt, lernen dürfen. Der Mannheimer Hei- matatlas ist ein sehr verdienstvolles Unter- nehmen. So, wie wir ihn hier vorbesprochen haben, erschien er auch— mit einer Aus- nahme: Es wurde eine Karte 1:100 000 ein- gefügt, die den Landkreis umfaßt. Fehlte diese Karte, wäre dies ein Grund zur Be- anstandung. Ihr Erscheinen gibt aber noch mehr Anlaß zur Kritik! Unangenehm sticht sie ab von der ausgezeichneten Karte des Stadtkreises 1:55 000, die aus dem Stadtplan des Vermessungsamtes entwickelt wurde und der aus dem Harms-Atlas entnommenen Karte 1:200 000„Von der Hardt zum Oden- Wald“. Die Landkreis-Karte ist leider nichts Besseres als die verspielte Uebersichtskarte eines Reiseprospekts. Aber auch von einer Uebersichtskarte könnte man verlangen, daß sie sachlich rich- tig ist. Die Landkreiskarte trennt den Wald- park vollständig durch einen Altrheinarm, grüne Waldfarbe wird willkürlich zur Modellierung von Odenwaldbergen eingesetzt zu summarisch behandelt und weggelassen, so daß, dem Relief zuliebe, Weigkahle Hänge erscheinen, die in Wirklich- keit dicht bewaldet sind. Siedlungen hängen mit einseitigen Zufahrtsstraßen in der Luft. Höfe, die noch auf der kleineren Karte„Von der Hardt zum Odenwald“ benannt sind, wurden nicht berücksichtigt(Rosenhof, Neu- zer Hof z. B.). Wenn mit einer besonderen Signatur die Naturschutzgebiete bezeichnet werden, so genügt nicht der ungenaue Hin- Weis auf Reißinsel und Ketscher Insel; auch der Lampertheimer Biedensand, der Hafer- buckel von Nächstenbach bei Weinheim, der Wendenkopf östlich Schriesheim, die Sand- hauser Dünen und das Torfloch Mörsch bei Hockenheim wären zu benennen. Völlig ent- gangen ist dem Bearbeiter, daß in der Wesch- nitzniederung, zwischen Weinheim und Hüt- tenfeld, die schönen Weiler Weidsiedlung und Bertleinsbrücke neu gegründet wurden. Ebenso entging ihm die Kurpfalzsiedlung am Rand der Heidelberger Gemarkung gegen Schwetzingen und daß der große Wald- vorsprung nördlich Viernheim zugunsten des Industriegebietes gerodet wurde. ak Repräsentant des besten Mannheimer Stadtgeistes Ehrenbürger Dr. Florian Waldeck feiert heute seinen 70. Geburtstag Erscheinung und Wesen prägen Dr. Flo- rian Waldeck zu einer distinguierten Persön- lichkeit des Mannheimer Lebens. Das weiße Haar, das lebensvolle Antlitz, die unbefan- genen Manieren— alle Einzelheiten wirken zusammen, ihn aus jedem Publikum hervor- treten zu lassen. Einem Ortsfremden wäre am Aschermitt- woch 1956 etwa diese Auskunft zu geben: Dr. Florian Waldeck, heute siebzig Jahre alt, gesuchter vielbeschäftiger Anwalt, Vorsitzen- der des Mannheimer Anwaltsvereins, der Anwaltskammer Nordbaden und Vizepräsi- dent des Deutschen Anwaltsvereins; Ehren- bürger der Stadt Mannheim, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz. Er war Vize- Präsident des badischen Landtags, Stadt- verordneter vor 1933 und Stadtrat nach 1945. Einem echten Mannheimer Schicksal hat sich Dr. Waldeck nicht entziehen können, als ihm der Stadtrat die kommissarische Leitung des Nationaltheaters anvertraute. Dem Kura- torium der Stiftung Nationaltheaterbau Mannheim gehört er als Ehrenmitglied an. Als Testamentsvollstrecker der Geschwi- ster-Reiß-Stiftung hat er den Städtischen Sammlungen im Zeughaus wieder eine wür- dige Heimstatt geschaffen. Als einer der Herausgeber der„Mannheimer Hefte“ rang Dr. Waldeck mit Anregungen und eigenen Beiträgen um eine klare Haltung zu dieser Zeit und ihren Aufgaben. Obwohl er sich begeistert zum„Mannheimer Altertumsver- ein“ bekennt, bewahrt er einen feinen und genauen Sinn für alles Gegenwärtige. Es wäre ihm aber unerträglich,„geschichtslos“ nur dem Tag zu leben. Kennzeichnend für diesen konkreten Sinn sind die aus Lieb- haberei betriebenen Forschungen, deren Er- gebnisse in sechs Bänden aufgezeichnet wur- den. In den Erinnerungsblättern„Stufen des Lebens“(in den Mannheimer Heften zur Verleihung der Ehrenbürger-Würde er- Waage darreichen wollte. schienen), hat Dr. Waldeck bescheiden-stolz auf Großmutter und Vater hingewiesen, die seine geistige Eigenart bestimmten. Die Be- gegnung mit dem Dämon der Gewalt ist die- Bild: Tita Binz Ser 80 glücklich organisierten Natur nicht erspart geblieben. Unter Anwälten stellt man sich„streit- bare Männer“ vor. In diesem populären Sinne ist der populäre Florian Waldeck kein Anwalt: Wenn Justitia ihm Schwert oder würde er ohne Zweifel die Waage wählen. Was er mit der Anwaltstätigkeit und Politik wollte, war „Ordnung unter Personen“ in privaten Be- reichen und im öffentlichen Leben. Er findet sich ab mit Gegnern, aber für das Feind- Sehen, für alles Vergewaltigen, für das Ueberlisten, Ueberfahren und Düpieren von anderen fehlt ihm jedes Organ. Auch für gute pfälzische Rechthaberei: Er sieht und findet immer Wege, eigene Rechte zu wah- ren und fremde zu achten. Obwohl er Mann- heimer und Pfälzer ist, hält er nichts vom „Schänne“ und anderen explosiven Aeuße- rungsformen des bodenständigen Tempera- ments. Mit einer noblen Unbefangenheit, die hohen persönlichen Mut und Unerschrocken- heit zur Grundlage hat, konnte Dr. Waldeck über sachliche und hitzige persönliche Geg- nerschaften hinweg oft ein klares, aber nie verletzendes Wort zu ineinander verstritte- nen Gruppen sagen, das weiter half. Wie gern schwelgen kleine Geister in„entzwei⸗ geschnittenen Tischtüchern“. Waldeck findet eher, Tischtücher seien zum Zusammen- führen der Menschen, nicht zum Entzwei⸗ schneiden da. Er weiß aus lebensnaher Er- kahrung, daß sich im Streit mancher gründ- lich vergaloppiert, der wieder zu Boden un- ter den Füßen und zu sich kommen muß. In einer Zeit der Holzhammermanieren, da jeder es gerne sieht, wenn andere auf die Pauke hauen, hat Waldecks überlegene Verhandlungsgewandtheit, die auf sonores Blech und Schlagzeug verzichtet, Seltenheits- wert Das Zeitalter der großen Kriege hat die Umgangsformen vereinfacht und alle Anmut daraus entfernt. Waldeck ist älterer und edlerer Gebflogenheit treu geblieben. Die geglückte Mischung des Geschicht-⸗ lichen und Gegenwärtigen macht Dr. Wal- decks Stellung in seinem Lebenskreis aus, der sich ungezwungen über Familie, Beruf, Stadt und engere Heimat hinaus weitet und in europäische Zusammenhänge hinein reicht.— besten Mannheimer Traditionen entsprechend und Mannheims Gegenwarts- bedeutung unterstreichend.. W. k. Grenze für Fahrgeldfreiheit. Da Neuherms heim— auch bei großhzügigster Strecken messung— nur 2,75 Km von der Schule n Neuostheim entfernt liegt, entfällt die Be. kreiung von Fahrgeld. In einem Antrag von Oktober des Vorjahres verlangten die Elten von der Stadtverwaltung eine Herabsetzung des Fahrpreises auf drei Mark im Mone pro Kind. Gründe: der Schulweg führt üben völlig freies Gelände, daher ist die sittlich Gefährdung der Kinder besonders groß Noch treiben sich nämlich zwei Exhibitio. nisten in der Gegend herum. Kriminaldireꝶ. tor Riester bestätigte den besorgten Elten diesen Zustand, der jedoch auch mit einen verstärkten Polizeiaufgebot nicht geändet Werden kann. Beigeordneter Krause war durchaus wil lens, diese Argumente gelten zu lassen. ge. doch, so betonte er— müßten die Elten auch daran denken, daß viele andere Vor. orte ihre Kinder auf noch längere Schul wege schicken müssen(Pfingstberg, Höch. stätt, Blumenau u. a.). Was für Neuhermz heim genehmigt werde, mache sofort Schule Die finanzielle Belastung der Verkehts. betriebe aber halte dies ohnehin nicht aus Nun— die Eltern wären auch zufrieden wenn die Karte zu sechs Mark bis Parade, Platz Gültigkeit hätte. Oder àbeér mit eine Reduzierung des Monatspreises auf die Mark für das erste schulpflichtige Kind ung Freischeine für alle weiteren Kinder. Nach mancherlei Hin und Her in der Diskussion sicherten die Stadträte einmütig ihren Wil len zur Lösung der Fahrpreisfrage zu, Bel. geordneter Krause wird sich mit den Ver- kehrsbetrieben absprechen, welcher Weg det beste sein wird. Die rührigen Neuhermsheimer Elten werden nicht zu kurz kommen. Dieser Tro wurde ihnen gern zuteil. Die andere Schulfragen waren von untergeordneter Be- deutung und wurden sehr schnell behandet 0 Aus dem Polizeibericht: Arbeiter rutschte aus in Lebensgefahr ö Als ein 55jähriger Arbeiter in Secken. beim auf einen abfahrenden Personenzug aufspringen wollte, rutschte er aus und fi so unglücklich, daß er sofort ins Kranken. haus eingeliefert werden mußte. Der lin Unterschenkel mußte amputiert werden Außerdem besteht für den Verunglückten Lebensgefahr. In Volkswagen gezerrt Ein 16jähriges Mädchen vom Waldhof 86 bei der Polizei an, sie sei gegen 23 Uhr a der Omnibushaltestelle Waldpforte von dre unbekannten Männern in einen Volkswagel gezerrt worden. Die drei hätten ihr troh verzweifelter Gegenwehr die Augen verbuf, den und sich dann an ihr vergangen. Club„Graf Folke Bernadotte“(Kadetten gruppe): 15. Februar, 18 Uhr, Nitzschestr. 1 Vortrag von J. Leiffer:„Was uns an del Elektrotechnik interessiert“, Deutscher Naturkundeverein: 15. Februes 20 Uhr, Lichtbildsaal der Wohlgelegenschule Arbeitsabend der Mikrobiologischen Arbeits gemeinschaft. f Wir gratulieren! Luise Dauth, Mannheim. Neckarau, Germaniastraße 12a, wird 75 Jaht alt. Ebenfalls 75. Geburtstag begeht Konrad Jännemann, Mannheim, Neckarauer Straße 12 — Seuſser am Aschermitiivoc Es war mir dieses Jahr zuviel Gedruckt in eurer Zeitung Spalten, Von Fastnachtsschlorum, Maskenspiel, Von jungen Narren und alten. Ihr nahmet ihn ja viel zu wichtig, Den ganzen Zimt im Karneval, Esist gar nicht ein jeder süchtig Nach Nurretei auf jeden Fall. Seit Neujahr schon wird brav berichten Jedwedes närrische Getu. Der Sckellenbaum wird aufgerichtet, Wenn es dazu noch viel zu fruh. Inr Lieben, bleibt doch in de Hosse Und tut nicht närr'scker, als ihr seid, S bassiere grad g'nug dumme Bosse Auch außerhalb der Fastnachtszeit. „MM“-Leser Fritz Bec — Wohin gehen wir? Mittwoch, 15. Februar 5 Theater: Nationaltheater 19.45 bis 22.46 Un „Die Zauberflöte“(Miete M, freier Verka 1 Haus Friedrichsplatz 19.30 bis 22.30 Uhr:„Del Fall Pinedus“(Miete H Gr. II, Th.-G. Gr. H, 1 * 1 dort Plastii Denkr Figur Henke 2 aach i der m genen große! endete miß m Jahre: bewer Denkn lunge! keiner der D striell —— 8 Ver Ki! Autov vor Ul metall die FI ant wo Die meint! haben einen Hüter schnel maten maten strukt dieber War- und beruh Arbei davon schne! Nutze lich hätte. U Ac dem bemel tung lichtei von 4 steher Ahste arbeit etWw'¾ꝛ brann Brane noch! Tu Mühl! auf de befan und 1 einer fühlte zunge gefäh. den M erkan nach. En Wager ren k im 23 derfal vermi in de gelegt Lösch starke erschs Raue den davor bäude ee rin eee eggs gesgersgeegg g g esggge esse ssen nge ggg: 8/ Nr. Szene? „Feuer. mponist e: Wie Sauer- effendes et dus: J. Quiz; 1 ler leuherms Strecker Schule t die Be. trag von die Elten Absetzung m Mone ührt üben e sittliche ers groß Exhibitib- inaldireß. en Elter nit einen geänder haus wil Assen. Je. lie Elten dere Vor. re Schul- g, Höch. euherms. rt Schule Verkehrs. nicht aus zufrieden, s Parade, mit einel auf die Kind ung der. Nach Diskusston ren Wil Zu, Beil. den Ver- Weg der 1 Elterg ser Trog anderen neter Be. dehandel 9 . 18 Secken. sonenzu und fiel Kranken- Der linke werden nglückten dhof 930 3 Uhr e von dre Is wagen ihr tro 1 verbun. zen. Kadetten mestr. 1) an det Februag genschulz Arpbeits⸗ annheim. 75 Jahre t Konrad traße 12 — oel * diel, 7 ichte: et, se seid, m ritz Bech — 1 2.45 Un Verkade hr: f Gr. I. Vr. 38/ Mittwoch, 15. Februar 1956 BUNDES-LANDER-SEITE Seite 3 eee Aus der Geschichte des deutschen Heine-Denkmals Wettbewerbe, Diskussionen, Verhandlungen seit 70 Jahren/ Kompromiß mit Maillols„Harmonie“ Düsseldorf. Im Augenblick da man sich anschickt, auch in Deutschland Heinrich Hemes wieder einmal zu gedenken, mag es besonders interessant sein, der Geschichte seiner Denkmäler(genau genommen hat er noch immer keines bekommen) nachzugehen, insbesondere aber die Eiertänze in Erinne- rung zu bringen, die in Heines Geburtsstadt Dusseldorf aufgeführt wurden. ehe man sich dort entschloß, völlig beziehungslos eine Plastik von Aristide Maillöl als„Heine Denkmal aufzustellen. Der Stifter dieser Figur war der Waschmittelfabrikant Dr. Henkel. Dabei hat es an Bemühungen um Heine aach in Düsseldorf nie gefehlt. Immer wie- der machte man seit dem Ende des vergan- genen Jahrhunderts hier Anstalten, dem großen Sohn ein Denkmal zu setzen. Sie endeten bei dem schon angedeuten Kompro- mib mit Maillol. Denn als man sich vor fünf Jahren gestehen mußte, daß mehrere Wett- bewerbe und Sammlungen für ein Heine- Denkmal, daß Diskussionen und Verhand- lungen in den letzten 70 Jahren noch immer keinen Erfolg gebracht hatten, wandte sich der Düsseldorfer Kunstverein an den Indu- strielten Dr. Henkel, und durch dessen UM SCHAU IN BAD EN=WURTTIEM BERG vermeintlicher„Automatenschreck“ Kirchheim Teck. In einer Kirchheimer Autowerkstätte sprach dieser Tage ein Mann vor und bat, eine kleine Aenderung an einem metallenen Gegenstand vorzunehmen. Auf die Frage, wozu er denn das Ding brauche, antwortete der Fremde„für Automaten“. Die Arbeiter in der Reparaturwerkstätte meinten, einen Automatenmarder vor sich zu haben, sperrten den Mann kurzerhand in einen Raum ein und riefen die Polizei. Die Hüter des Gesetzes stellten dann allerdings schnell fest, daß der Fremde nicht ein Auto- matenmarder, sondern Besitzer eines Auto- maten war, der sich eine besondere Kon- struktion ausgedacht hatte, um Automaten- dieben auf die Schliche zu kommen. Zunächst War der Automatenbesitzer recht empört und sprach von„Freiheitsberaubung“. Er beruhigte sich aber wieder und dankte den Arbeitern der Reparaturwerkstätte, als er davon überzeugt worden war, daß das schnelle Handeln ja nur zu seinem eigenen Nutzen gewesen wäre, wenn es sich wirk- lich um einen Automatendieb gehandelt hätte. Eisenbahnwaggon brannte aus Achern. Große Aufregung herrschte auf dem Bahnhof Achern, als die Eisenbahner bemerkten, daß ein Waggon eines aus Rich- tung Ofkenburg einlaufenden Güterzuges lichterloh brannte. Mit Hilfe der Feuerwehr von Achern konnte der in hellen Flammen stehende Wagen ausrangiert und auf ein Ahstellgleis gebracht werden, wo die Lösch- arbeiten kortgesetzt wurden. Die Ladung, etwa 60 bis 70 Ballen Schaf- und Baumwolle brannte jedoch völlig aus. Die Ursache des Brandes und die Höhe des Schadens stehen noch nicht fest. Bürgermeister mißhandelt Tuttlingen. Der Bürgermeister der Stadt Mühlheim an der Donau wurde, als er sich auf dem Heimwege von einer Veranstaltung befand, von einem Einwohner überfallen und mäßhandelt. Der Angreifer, der sich in einer Wohnungsangelegenheit benachteiligt kühlte, brachte dem Stadtoberhaupt Verlet- zungen bei, die sich später jedoch als nicht gefährlich erwiesen. Da der Bürgermeister den Mann, einen Flüchtling aus Jugoslawien, erkannt hatte, konnte ihn die Polizei kurz nach dem Ueberfall ermitteln. Lederfabrik brannte Emmendingen. Durch den raschen und wagemutigen Einsatz mehrerer Feuerweh- zen konnte ein Brand gelöscht werden, der im zweiten Stockwerk einer Endinger Le- derfabrik ausgebrochen war. Das Feuer, das vermutlich durch Kurzschluß entstand, fand in dem für einen neuen Betonboden bereit- gelegten Schalholz reiche Nahrung. Die Löscharbeiten wurden durch die Kälte und starke Rauchentwicklung außerordentlich erschwert. Einige Feuerwehrleute trugen Rauchvergiftungen davon. Während durch den Brand größere Ledervorräte Schäden davontrugen, blieb der Schaden am Ge- bäude selbst gering. Spendefreudigkeit konnte man die letzte Plastik des französischen Bildhauers Aristide Maillol ankaufen, die nun seit zwei Jahren als Heine-Denkmal auf dem Napoleonsberg steht. Und doch ist nicht recht ersichtlich, Welche Beziehung diese wohlproportionierte weibliche„Harmonie“, die da, ohne Arme, sonst aber durchaus mit Maillolscher Da- seinsbejahung ausgestattet, zu dem Dichter hat, dessen Leben und Wesen doch gerade jeder Ruhe und Ausgewogenheit abhold war. Zum ersten Male beschäftigte sich Düssel- dorf um 1890 ernstlich mit der Errichtung eines Heine-Denkmals, doch liegen politische Bedenken das Projekt scheitern, und die be- reits von dem Bildhauer Ernst Herter ange- fertigte Gruppe, der sogenannte„Loreley- Brunnen“, wurde von New Vork übernom- men und dort aufgestellt. Es fehlte damals nicht an bedeutenden Männern, die sich für ein deutsches Heine-Denkmal einsetzten. Einen Aufruf zu Sammlungen unterschrieben Max Klinger, Ernst Haeckel, Gerhart Haupt- mann, Richard Dehmel. Max Liebermann. Oskar Bie, Hugo von Hofmannsthal, Engel bert Humperdinck und Alfred Kerr, einen weiteren Aufruf verbreitete die Literarische Gesellschaft Hamburg, und eine Frauen- vereinigung spitzte die Feder zu einem Heine- Bekenntnis, das die schönen Worte enthält:„Jedes deutsche Mädchen singt seine Lieder; in den höchsten Feierstunden des Weibeslebens klingen sie ihm ins Ohr. Der Weibesschönheit hat er schimmernde Altäre gebaut, wie kein anderer Für ihr Liebes- glück und ihre Liebessehnsucht hat er Töne gefunden, wie nur wenige vor ihm.— Und er hat kein Denkmal in Deutschland!“ Aber Maiestät war nun einmal dagegen. Dabei hatte sogar die österreichische Kai- serin Elisabeth, die Gemahlin Franz Josephs I., in den Streit eingegriffen und sich erboten, der Stadt Diisseldorf ein Stand- bild zu schenken. Die Kaiserin war fataler- weise sehr von Heinrich Heine angetan, des- sen sich damals jeder anständige deutsche Patriot zu schämen hatte. Sie besaß seine sämtlichen Werke und auch verschiedene Manuskripte und verhehlte nie ihre Bewun- deruag für den Dichter. Ihr Angebot stieß auf Ablehnung, und so ehrte sie den ge- liebten Dichter für sich privat: In den Gär- ten ihres Besitztums Achilleion auf der grie- chischen Insel Korfu ließ sie ein Marmor- Denkmal errichten, das den Dichter auf einem Sessel ruhend darstellt. Die Statue stammte von dem dänischen Bildhauer Louis Hasselriis, der das Modell 1879 auf einer Ausstellung in Wien gezeigt hatte. Später, 1901, stattete Hasselriis auch das Heine-Grab auf dem Pariser Montmartre Friedhof mit einem Denkmal aus. Doch der sitzende Heine blieb nicht lange unter der südlichen Sonne. Kaiser Wil- helm II ließ ihn entfernen, als er das kor- fische Schloß erwarb. Auf diese Weise ge- langte das Standbild nach Deutschland, und zwar kaufte es 1909 der Hamburger Ver- leger Campe für 10 000 Mark. Bis nach dem Weltkrieg ruhte das Denkmal in einem Kon- torhaus, weil sich der Hamburger Senat wei- gerte, ihm einen öffentlichen Platz zu geben. 1933 erlitt es dann das gleiche Schick- sal wie das inzwischen von Hugo Lederer für Hamburg angefertigte Heine- Standbild: Beide wurden von den Nationalsozialisten demontiert. Der Marmor-Heine von Hassel- riis gelangte 1936 zugleich mit einer Tochter Campes, die einen Franzosen geheiratet hatte, nach Frankreich. Die Familie schenkte die Statue dann der Stadt Toulon, und hier soll sie in nächster Zeit einen Platz finden. Düsseldorf aber war auch nach dem ersten Weltkrieg nicht zu einem FHeine- Denkmal gekommen. Zwar meldeten sich wieder zahlreiche Verehrer, darunter Her- bert Eulenberg, Romain Rolland, Selma Lagerlöf, Maxim Gorki, Theodore Preiser, Heiraten war seine Leidenschaft Notorischer Heiratsschwindler/ Ende einer„aufregenden“ Laufbahn Frankfurt. Die Zweite Große Frankfurter Strafkammer verurteilte den bereits 17mal vorbestraften 51jährigen Karl Heinz Seidel Wegen erneutem Heiratsschwindel, drei Be- trügereien, Urkundenfälschung, falsche Titel- führung und falsche eidesstattliche Versiche- rung vor dem Standesamt zu acht Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Das Gericht ging damit über den Strafantrag des Staatsanwalts hinaus, der fünf Jahre und acht Monate Zuchthaus beantragt hatte. Seidel war schon vor dem Kriege als Hei- ratsschwindler verurteilt worden. Den Krieg verbrachte er in Sicherheitsverwahrung. Nach 1945 arbeitete er in Hamburg als Rundfunk- reporter und heiratete ein zweites Mal., ob- wohl seine erste Ehe noch nicht geschieden war. Seine erste Frau hörtés im Rundfunk die Stimme ihres„verschollenen! Mannes, der alsbald wegen Bigamie und falscher Titel- führung für zwei Jahre ins Zuchthaus gehen mußte. Nach Verbüßung seiner Strafe begann er wieder— diesmal für den Frankfurter Rund- kunk und verschiedene Tageszeitungen zu arbeiten, heiratete, da seine ersten beiden Ehen inzwischen geschieden waren, zum dritten Mal, ging jedoch schon nach wenigen Monaten erneut eine„Doppelehe“ ein. Nun lebt er zwischen Offenbach und Frankfurt. Seiner vierten„Ehefrau“ hatte er gesagt, daß eine schriftliche Eheerklärung in Offenbach als„Ferntrauung“ genüge. Als die Frau je- doch bei einer Anfrage am Standesamt er- fuhr, daß weder ihr inzwischen geborenes Kind. noch die„Ferntrauung“ jemals ange- meldet worden war, Seidel dagegen in Frankfurt verheiratet sei, kam der Stein ins Rollen. Auf dem seit vielen Jahren erstmals wieder völlig zugefrorenen Titisee im Schwarzwald gehört das Skikjöring hinter einem schnellen Wagen zur bevorzugten Unterhaltung der MWintersportgäste. zwar schrieb man einen Wettbewerb aus, bei dem Georg Kolbes kniende Figur„Der Jüngling“ prämiiert wurde. Aber„der Jud kriegt kein Denkmal“, brüllten die National- sozialisten, die in die Aula der Hindenburg- Schule eindrangen, als dort die Denkmal- frage diskutiert wurde. Und sie brüllten es mit so einem Erfolg, daß man die Akten „Heine-Denkmal“ schließen konnte. Die Pla- stik von Georg Kolbe wurde zwar im Düs- seldorfer Ehrenhof aufgestellt, aber ohne jeden Hinweis auf Heine. Einen neuen Anlauf nahmen die Düssel- dorfer Denkmal- Bemühungen dann wieder 1946, als man sich an den 90. Todestag, und 1947, als man sich an den 150. Geburtstag des Dichters erinnerte. Nacheinander wur- den zwei Wettbewerbe ausgeschrieben. Kei- ner führte zu einem Erfolg. Der Vorschlag, die Kolbe-Figur nun offiziell als Heine Denkmal zu deklarieren, fand keinen An- klang wegen der geringen Beziehungen zwi- schen Heine und dem Jüngling. Diesen Ein- wand brachte man dann höflicherweise nicht mehr vor, als jetzt die Maillolsche Frauen- statue zu Ehren des Dichters aufgestellt wurde. Es gab nämlich für die Düsseldorfer Stadtväter nur die Wahl, den Maillol als Heine-Standbild entgegenzunehmen oder aber auf das Geschenk zu verzichten. Und das wollte man dann doch nicht. So bleibt dem Teine-Verehrer, der in der Geburtsstadt des Dichters eine Heine-Pla- stik sucht, nur der Weg in den„Goldenen Kessel“ gegenüber von Heines Geburtshaus in der Bolkerstraße, das jetzt zum Geden- ken in den 100. Todestag des Dichters frisch getüncht und mit einer Gedenktafel verse- hen wurde. In einer Ecke jener Wirtschaft kann er die Heine-Büste des Bildhauers Jungbluth betrachten. Und vielleicht macht er sich hier bei einem Glas„Bitter“ einmal Gedanken darüber, ob Heine überhaupt Wert auf pompöse Ehrungen gelegt haben würde, die seinem Wesen so sehr wider- sprechen? Egon Treppmann Einer der Letzten aus der„guten alten Zeit“ Deutschlands ältester Schäfer starb/ Ein Dreivierteljahrhundert auf der Weide Kassel. Am 7. Februar wurde in dem nordhessischen Dorf Harle Deutschlands ältester Schäfer, Schafmeister Conrad Döll, — der kurz vor seinem 90. Geburtstag starb— beerdigt. Unser Kasseler Mitarbei- ter hatte den Alten kurz vorher auf der Weide besucht und sich mit ihm unter- halten. „Ich kann die Zimmerluft nicht vertra- gen“, sagte Opa Döll auch an grauen Win- tertagen zu seiner Tochter, zog den wetter- festen Regenumhang über, setzte die Schild- mütze auf und schob den Priem zwischen die Zähne. Wenn es Tag wurde, hielt es ihn nicht lange in der warmen Stube und erst wenn der Abend dämmerte, kehrte er mit seinen Schafen ins Dorf zurück. Man hätte dem knapp 90jährigen nicht verdenken kön- nen, hätte er bei rauher Witterung hinter dem Ofen gesessen. Aber dazu war er nicht geschaffen. Die frische Luft hielt ihn ge- sund und es war vorauszusehen, daß er eines Tages entweder draußen bei seiner Herde oder nach kurzem Krankenlager ster- ben würde. Vor kurzem mußte er ins Zim- mer zurückkehren und da bewahrheitete sich sein Ausspruch: Er konnte die Zimmerluft tatsächlich nicht vertragen! Er mag es geahnt haben, denn kurz vor seinem 75 jährigen(aktiven) Berufsjubiläum im vergangenen Jahr äußerte er öfters, daß das sein letztes Jubiläum gewesen sei. Auf die Entgegnung, daß schon mancher über hundert Jahre alt wurde, sagte der greise Schäfer:„Man soll bescheiden sein!“ Ja, bescheiden ist Conrad Döll zeit seines Lebens gewesen! Seine Welt war Gottes freie Natur. Sie begann und endete in sei- ner engeren nordhessischen Heimat— und sie war doch so unendlich groß für ihn. Sein Leben spielte sich jenseits politischer, tech- nischer und sozialer Umwälzungen ab. Diese Ereignisse waren für ihn ebenso un- interessant wie etwa die Frage, ob gerade Sonntag war oder ihm einige Tage Urlaub zustanden. Die geschäftigen Reisenden in den D-Zügen und die mit 80 Sachen vorbei- brausenden Autofahrer, die den 90jährigen aus der Ferne sahen, hatten sicher eine dik- kere Brieftasche. Ob sie deshalb aber rei- cher als der Mann am Rande von Schiene und Straße waren? Wenn Conrad Döll, in gebückter Haltung, mit stets nach unten gerichtetem Blick auf der Suche nach den besten Futterplätzen kür seine 170 Schafe über die Wiesen zwi- schen Fulda und Eder stapfte, den Priem oder die Zigarre im Mund, seinen Hirten stab in der Linken und die beiden„Polizi- sten“ Mohr und Thilo die- Schafe vor sich hertrieben, die Vögel lustig zwitschernd ihr Lied sangen, der Bach munter plätscherte und ein frischer Wind Opa Döll um die Nase wehte— dann mochte er mit keinem Multi- millionär tauschen! Trotz seiner 89 Jahre zog er auch im letz- ten Sommer mit seiner Herde rund 20 Kilo- meter über Land und verbrachte die Nächte in der Schäferhütte. Er hat nie einen Arzt gebraucht und konnte noch im hohen Alter die härteste Brotrinde wie ein junger Mann beißen. Nun ist Conrad Döll nicht mehr. Wenn im Frühling die Natur zu grünen beginnt, wird er zum ersten Male seit 76 Jahren mit seiner Herde nicht über Land ziehen. In treuer Pflichterfüllung hat er ein Dreiviertel Jahrhundert seine Arbeit verrichtet. Conrad Döll ist einer der Stillen im Lande gewesen, der keine Orden verliehen bekam, dessen Name nicht bekannt war, der nie nach Macht und Reichtum strebte. Deshalb soll seiner besonders gedacht werden. Denn mit ihm ist einer der Letzten aus der„guten, alten Zeit“, von der wir sonst nur noch vom Hö- ren und Sagen wissen, dahingegangen. 5 Siegfried Löffler BLICK NACH RHEINLANDs=PFALZ Drei Verkehrsengpässe Ludwigshafen. Das Ludwigshafener Po- lizeipräsidium hat in seinem Verkehrs- bericht für das Jahr 1955 die Anstrengun- gen der Stadt Ludwigshafen im Straßen- bau gewürdigt und insbesondere die Fertig- stellung der Umgehungsstraße Munden- heim-Süd im Zuge der Bundesstraße 44 be- grüßt. Als Verkehrsengpässe ersten Ranges bezeichnet der Verkehrsbericht die Straßen- brücke Ludwigshafen— Mannheim, den Eisenbahnviadukt zwischen dem Stadtteil Mitte und Nord sowie die beiden schran- kengleichen Bahnübergänge im Stadtteil Mundenheim. Im Verlaufe von 16 Stunden wurden auf der Rheinbrücke 28 675 Kraft- Selbst bei härtestem Burt 0 — DungsehRnF fahrzeuge und 8250 Radfahrer, auf dem Viadukt 11039 Kraftfahrzeuge und 11 478 Radfahrer und an den Uebergängen 7107 Kraftfahrzeuge und 8555 Radfahrer gezählt. Der Rheinbrückenverkehr hat sich seit 1952 um 35 Prozent vermehrt. Innerhalb der 16 Stunden waren die Schranken an den Mundenheimer ZBabnübergängen durch- schnittlich acht Stunden geschlossen. Das Ludwigshafener Verkehrskommando legte im Verkehrsüberwachungs- und Funkstrei- kendienst 170 000 Kilometer zurück. Als be- merkenswert wird festgestellt, daß im Ver- hältnis zur Bevölkerungs- und Kraftfahr- zeugzunahme die Zahl der schweren Un- fälle zurückgegangen ist. Mit 111 Unfällen auf 100 000 Einwohner lag Ludwigs- hafen trotz der täglich 30 000 Einpendler weit unter dem Durchschnitt anderer Groß- städte. Der Kraftfahrzeugbestand erhöhte sich um 17,4 Prozent auf 16 148. Die mei- sten Verkehrsunfälle ereigneten sich täglich in der Zeit um 17 Uhr und wöchentlich an den Freitagen. Der Monat mit den meisten Unfällen(213) war der September. Die mei- sten Unfälle ereigneten sich wegen Nicht- beachtung der Vorfahrt, falschen Ueber- holens und übermäßiger Geschwindigkeit. Folgenschwerer Zusammenstoß Kaiserslautern. Beim Zusammenstoß eines Autos mit einem amerikanischen Lastkraft- wagen zwischen Vogelweh und Einsiedlerhof kam ein 22jähriger Kaufmann aus Kaisers- lautern ums Leben. Der Fahrer des amerika- nischen Wagens kam mit leichten Verlet- zungen davoti. Brand im Bahnhofsgebäude Fulda. Im Bahnhofsgebäude von Hilders in der Rhön geriet am Samstag der Dach- stuhl in Brand. Die darin eingebaute Dienst- wohnung wurde völlig zerstört, die darun- terliegende Wohnung durch Wasserschaden und Frost stark beschädigt. Erst als die zu Hilfe gerufene Fuldaer Feuerwehr, die sich ihren Weg mühsam durch Schneeverwehun- gen bahnen mußte, an der Brandstätte ein- traf, Konnte das Feuer mit Erfolg bekämpft werden. Zwei Familien wurden obdachlos. C 1 V 2330 0000 J Tatsächlich- Vollschmierung in der 1. Startsekunde I e 2222752251 3222382222322 2222328223 22223 2822728282887 222. Sichert ein Motorenöl, das mit der ersten Anlasserumdrehung 32: 5 v———— on die Schmierstelle flieſzt. Denn der„Kaltverschleiſz“ in den 6666600 ersten Fahrsekunden ist 30- bis 40 mal so hoch Wie die normale . 8— 11 Abnutzung bei Dabverfahrten quf der Autobahn. 883 2 g gg 22 2 22 7 2 7 25 25 22 4 5 kin bei kalter Maschine genügend dönnflüssiges oder„schnelles 11T1T1T0(à ᷑ V Ol“ mit Zusötzen ist desholb ein Triumph öber den Verschleiß. 2333 32323 . Unser Triumph über den Verschleiss 2 15 2 88 5 5 125 2 22 ͤ ͤKV 25 i f 5 Und ganz besonders Shell X- J00 Motore IO W/30 225 e 5 2 e 98 g 5 8 5 IEE 25 die Sorte für jecde Johreszeit. Automotisch stellt es sich auf jede 15 ü 12222 5 getriebstemperutur ein. So bleiben Reibung und Kroffstoffver- 3233336666666 175. 225. 135 1 4 brauch ein Minimum. 3533 ðxVb. 8 3 8 5 3 5 3233333 3 227 Mit seinen Zusätzen besonderer chemischer Konstitution schüfzt ICECCCCC(ç ˙ es vor Korrosion, der Hauptursache der Abnutzung. r eee eee e ee eee 2— 22 22 K Hi 1 5 2378222 358323835 4 Seite 8 MORGEN Mittwoch, 15. Tebruar 1358* 5 6 — Auch am 3 e Ascher mittwod: elle nang ist die Unterhaltungs-Gaststätte PIANKE Letzte 2 Tage! AIH AMBRA 2, 50050. 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Februar 1956 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT 0 eee Montan-Unions-Anleihe Sache der Hohen Behörde y) Die vor der Presse in Washing- ton gemachte Andeutung Präsident René Mayers, daß die Montan-Unjon plane, zu gegebener Zeit auf dem europäischen und später auch auf dem amerikanischen Kapi- talmarkt Bonds abzusetzen, hat in Luxem- burg etwas überrascht, nachdem es vor sei- ner USA-Reise offiziell hieß, daß Mayer zeine neuen Anleihepläne in den USA dis- kutieren werde. Franz Etzel, der Vizepräsident der Hohen behörde, erklärte noch am 9. Februar aus- drücklich, René Mayer sei weder nach den Usa geflogen, um mit den Amerikanern irgendwelche Verhandlungen zu führen, noch um Finanzierungspläne zu besprechen. 10 ks handle sich bei der Amerikareise des Nontan-Unions-Präsidenten lediglich um einen Höflichkeitsakt, den Staatsmänner im Besuchswege anderen Staatsmännern— in diesem Falle dem amerikanischen Präsiden- ten Eisenhower und dessen Außenminister Dulles— zu erweisen pflegen. In Washington hatte Mayer abschwächend erklärt, daß keine Anleiheaufnahme in den USA in Frage komme, bevor nicht in Europa aunliche Versuche unternommen worden seien. In unterrichteten Kreisen Luxemburgs glaubt man daraus schließen zu können, daß die von langer Hand geplante niederländi- sche Anleihe der Montan-Union in Höhe von 50 Mill. Hfl. in diesem Jahr aufgenommen werden dürfte, falls die niederländische Re- gierung ihr Embargo für Auslandsanleihen aufhebt. — Die Ankündigung Mayers zeigt nach An- acht von Beobachtern ferner, daß der Prä- ident die Kreditaktionen der Montan-Union 1 als langfristige Aufgaben der Hohen Be- hörde ansieht und sie auch bei einer wei- teren Normalisierung der Kreditsituation in den Ländern der Gemeinschaft nicht auf- geben will. Diese Ansicht habe sich inner- e — bab der Hohen Behörde durchgesetzt. Der Garantiefonds der Hohen Behörde solle also ngt zu- auch in fernerer Zukunft nach Möglichkeit nicht nur zur Garantierung von Krediten sondern auch zur eigentlichen Sicherung von Anleihen dienen. Dabei verweist man dar- auf, daß die Kreditpolitik unter Mayer den privaten amerikanischen und europäischen Kapitalmarkt ansteuere und sich nicht mehr auf offizielle Staatskredite verlasse. rin ing und 0 Wert 5 0 zedüächt, Bessere Finanzierung Wettbewerbs- Voraussetzung Spa WD) Für eine Verbesserung der Finan- P 1201 Aerungsmöglichkeiten für den deutschen Ex- port als entscheidende Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Außen- handels auf zukunftsreichen Auslandsmärk- ten setzte sich Vizekanzler Dr. Franz Blücher am 13. Februar im Hamburger Uebersee- Cub ein. Blücher schlug eine Erweiterung der Basis des Rreditplafonds der Ausfuhr- Kredit-Acg vor, wofür öfkentliche Gelder eingesetzt werden sollten. Auch der Aus- kührkreditplafond der Bd, sollte erhöht werden. Darüber hinaus tritt der Vizekanz- ler für eine Reform des Hermes-Systems ein, wobei das Kreditgewerbe im größeren Um- fang als Partner dir Hermes eingeschaltet werden könnte. Nicht verbrauchte Hermes- pramien könnten eine willkommene Kapital- reserve bilden. Der Vizekanzler vertrat in diesem Zusammenhang auch die Ansicht, daß man von der Ablehnung von Auslands- Anleihen abgehen sollte. Um die Umsatzsteuervergütung bei Außenhandels- Geschäften 1 up) in seiner Denkschrift zur Umsatz- Steuer vertritt das Bundesfinanzministerium die Ansicht, daß für eine Angleichung der Auskuhrvergütungssätze an die tatsächliche 60 Umsatzsteuervorbelastung die rechnerischen ö Voraussetzungen noch nicht gegeben seien. 7 8 bedürfe noch eingehender Prüfungen, wie koch die durchschnittliche Umsatzsteuer- . Jorbelastung für die einzelnen Warengrup- ben Sei. Erwägungen dieser Art müßten da- her in jedem Fall auf einen späteren Zeit- punkt verschoben werden und zudem gleich- zeitig die Ausgleichsteuer betreffen. Hierzu erklärt der Bundesverband der utschen Industrie(BDI, durch seine Steuerabteilung, dag im Interesse der Ex- bortwirtschaft eine derartige Behandlung dieser so entscheidend wichtigen Frage auf emen Fall hingenommen werden könne. Der BDI verfüge auf Grund einer Umfrage über die Umsatzsteuervorbelastung über Ma- 8 Jerial, das überzeugend erkennen lasse, dag die derzeitigen Vergütungssätze bei weitem nicht die Umsatzsteuervorbelastung ausglei- chen. Deshalb habe der Bundesverband als Uebergangsregelung eine pauschale 50pro- zentige Anhebung der geltenden Sätze, die für die vier verschiedenen Stufen, 1, 2 und 3 V. H. betragen, gefordert. Die Anhebung der Vergütungssätze, so betont der BDI, solle keinen Ersatz für fortfallende Vergün- stigungen des Ausfuhrförderungsgesetzes darstellen, sondern der Vermeidung einer internationalen Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Umsatzsteuer dienen. Es sei sehr zu hoffen, daß sich nunmehr der Bundestag dieser Frage annehme. USA- Gewerkschaften sehen Konjunktur im Zwielicht (VWD) Mit einer weiterhin verhältnis mäßig hohen Wirtschaftstätigkeit in den USA trotz etwaiger zeitweiliger Rückschläge in einzelnen Industriezweigen rechnet der Wirtschaftspolitische Ausschuß des amerika nischen Gewerkschaftsverbandes AFL-CIO für dieses Jahr. Er ist der Meinung, daß die für die kommenden Monate zu erwartenden Lohnerhöhungen sowie auch der am 1. März in Kraft tretende Mindeststundenlohn von einem Dollar wesentlich zur Stärkung der Verbraucherkaufkraft beitragen werden. Der Exekutivausschuß des Gewerkschaftsverban- des sprach sich in diesem Zusammenhang für eine Erhöhung des Mindeststundenlohnes auf 1,25 Dollar und eine Ausdehnung des Gesetzes über Mindeststundenlöhne auf die noch nicht erfaßten Arbeitnehmer aus. Papier-Industrie verwahrt sich gegen Preis- erhö hungen (VWD) Die Treuhandstelle der Zellstoff- und Papierindustrie wendet sich dagegen, daß in letzter Zeit mehrfach Preiserhöhun- gen für Konsumgüter mit den angeblich ge- stiegenen Papierpreisen begründet worden sind. Insbesondere bezieht sie sich auf ent- sprechende Pressemeldungen aus der Foto- und Schokoladeindustrie. Die Treuhand- stelle erklärt dazu, in allen diesen Fällen werde verschwiegen, daß die Papier- und Pappenpreise seit Jahresfrist praktisch sta- bil geblieben seien. Die letzten geringfüigen Preiserhöhungen datierten vom April 1955. Im vergangenen Herbst sei es demgegen- über unter Würdigung des Erhardschen Preisappells zu Verbilligungen bei verschie- denen Papier- und Pappensorten gekom- meti. Die Verkaufspreise für Fotoroh- und -Barytpapiere lägen gegenwärtig noch um drei v. H. unter dem Stand von Ende 1932; sie hätten sich seit Anfang vorigen Jahres nicht mehr verändert. Die Treuhandstelle Stellt weiter fest, daß der Erzeugerpreis- index für Papier und Pappe(1950 100) im März 1955, also vor den letzten Preis- anhebungen, bei 133, im Dezember 1955, da- gegen bei 132 gelegen habe. Von Papier- Preiserhöhungen könne also nicht mehr die Rede sein. Dabei müsse berücksichtigt wer- den, daß die Papierfabriken ebenso wie an- dere Industrien mit verteuerter Kohle, ge- stiegenen Energiekosten sowie höheren Löh- nen und Kreditzinsen kalkulieren müssen. Krupp-Ableger in Brasilien (AP) Die deutschen Krupp- Werke haben in Sao Paulo mit einem Anfangskapital von 20 Mill. DM den Aufbau einer Schwermaschi- nenfabrik begonnen, für die von der brasilia- nischen Regierung am 7. Februar Gelände zur Verfügung gestellt wurde. Wie einer der Direktoren des neuen Werkes, Rudolph Kraus, mitteilte, wird das Werk im ersten Stadium Dampf-, elektrische und Diesel-Lo- komotiven bauen. Daneben wird das Werk Ersatzteile herstellen und Reparaturen an brasilianischen Lokomotiven vornehmen. Im zweiten Stadium soll eine Lastkraftwagen- fabrik gebaut werden. Transportkräne für Häfen und die Industrie bilden den dritten Programmpunkt. Als viertes Stadium ist der Bau von Zementmischern, Steinzerkleine- rungsmaschinen und Grubenausrüstungen geplant. Danach wird die Fabrik auch die Produktion von Erdräummaschinen, Oelmüh- len und-pressen aufnehmen. In Zusammen- arbeit mit der deutschen Firma Heinrich Lanz(Mannheim) sollen schließlich auch Traktoren und land wirtschaftliche Maschinen hergestellt werden. Eingenommene Milliarden müssen ja ausgegeben werden Das erfordert allerdings großzügiges Programm Der sogenannte Koordinierungsausschuß der Unionsparteien des Bundestages, dessen Aufgabe es ist, ein Gesamtprogramm über die zu treffenden Maßnahmen insbesondere auf sozialem und steuerlichem Gebiet aufzustel- den, hat in enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzler die entscheidenden Beratun- gen über dieses Programm beendet. Es han- delt sich dabei um neue langfristige Maßnah- men, die für den Bundesfinanzminister so- wohl, aber auch für die Länderfinemzminister für die nächsten Jahre Ausgaben in Höhe von mehreren Milliarden DM bedeuten. Dabei spielt offenbar, wie aus einer Mitteilung des Pressedienstes der Unionsparteien zu entneh- men ist, die Tatsache der„über jede Erwar- tung hinausgehenden Steuereingänge“ eine besondere Rolle. Mit Rücksicht darauf Will der Bundestagsausschuß für Finanz- und Steuerfragen die Schätzungsmethoden des Bundesfinamzmimisteriums sorgfältig nach- prüfen. Zum Haushalt 1956/57 hat der Unionsabgeordmete Neuburger deshalb Vor- schläge nicht nur zur Vereinfachung der Steuerveranlagung, sondern für eine„aus- reichende“ Steuersenkung gemacht. Obwohl Einzelheiten des gesamten Mil- liarden- Programms noch streng geheim gehalten werden, weil die Beratungen, ins- besondere mit dem Bundesfinanzminister, noch keineswegs als erfolgreich beendet an- gesehen werden können, dürften die geplan- ten Steuersenkungsmaßbnahmen vor allem im Sinne einer fühlbaren Entlastung des Mittelstandes gedacht sein. Dabei ist nicht nur an die gewerbliche Wirtschaft, sondern auch an die Personalgesellschaften, die Landwirtschaft, das Handwerk und an die freien Berufe gedacht. Die seit Jahren von den Mittelstandsgruppen immer wieder ge- korderte noch aktivere Politik einer echten Mittelstands-Förderung soll deshalb in die- sem Programm eine besondere Rolle spie- len, wofür in den nächsten Jahren nicht nur Millionen, sondern offenbar weit über eine Milliarde DM eingesetzt werden sollen. Denn nach Auffassung der Unionsexperten dürften auf Grund der weiter anhaltenden EKonjunkturlage die Schätzungen des Bun- desfinanzministers über das Steuerabkom- men nicht nur 1955/56, sondern auch 1956/7 nicht unwesentlich überholt werden. Im einzelnen ist unter anderem an eine Um- sa tzsteuer-Entlastung gedacht, ferner an Maßnahmen, die eine stärkere Bildung steuerfreier Rücklagen erlauben. Dazu sol- jen wesentliche Erleichterungen in der Ehe- gatten- Besteuerung, sowie erhöhte Wer- bungskosten-Pauschalen treten. Eine weitere starke Milliarde soll für die Landwirtschaft, insbesondere auf Grund der Ergebnisse des„grünen Berichtes“, zur Ver- fügung stehen. Schließlich wird das Sozial- kabinett in Kürze endgültig über die Hehe der„dynamischen Altersrente“ beschließen, die vermutlich 50 v. H. des Bruttolohnes bzw. 64 v. H. des Nettolohnes betragen soll. Hierfür sollen in den nächsten Jahren meh- rere Milliarden DM aus Steuereinnahmen als Erstausstattung bereitgestellt werden. Man wird sich allerdings in Regierungs- kreisen dabei immer klarer, daß mit der dynamischen oder automatischen Rente als dem Kernstück der Reform große wirt- schaftspolitische Gefahren wegen der un- erwünschten Zwangsläufigkeit verbunden sein können. Während namlich bisher über- triebene Lohn- und Gehalts forderungen mit dem Hinweis auf das„Zurückbleiben“ der Rentner gedämpft werden konnten, würden mit der dynamischen Rente die Rentner an Lohnerhöhungen starkes Interesse bekom- men. Eng damit zusammen hängen auch die Pläne über eine Erhöhung der Kriegsopfer- renten, die den Bund in den nächsten Jah- ren ebenfalls mehrere hundert Millionen Mark kosten werden. Dazu kommen dann„kleinere“ Reform- posten, wie die Einführung von steuerlichen Freibeträgen für das zweite Kind, die Ver- besserung der Arbeitslosenfürsorge und des Kindergeldes und andere Maßnahmen. Wei- tere Verbindlichkeiten des Bundes aus dem Kriegsfolgen-Schlußgesetz und für den Woh- nungsbau werden zusammen ebenfalls meh- rere hundert Millionen DM betragen. Der Bundeskanzler scheint mit dem Ko- ordinierungsausschußb der Unionsparteien entschlossen zu sein, dieses Milliardenpro- gramm in hartem Ringen mit dem Bundes- finanzminister möglichst bald durchzusetzen. Auch wenn dieses Programm nur annähernd verwirklicht wird, darf man es als das um- fassendste Sozialprogramm bezeichnen, das — neben dem jetzt anlaufenden Rüstungs- programm von zunächst etwas über zwei Milliarden DM— das Kabinett Adenauer je in Angriff genommen hat. Sanierung des Georg-Hirsch-Konzerns erweist sich als Amputation (jd) Die Bemühungen zur Sanierung des Georg-Hirsch-RKonzerns München(vgl. MM vom 7. Februar„Kein Paketwechsel Hirsch-Conti- Gummi“) sind in ein neues Stadlum getreten. Die Schwierigkeiten des Konzerns sind verursacht durch umfang- Teiche Investitioffefl auf dem Wege kurz- fristiger Kredite für ein Zweigwerk, der durch einen Organschaftsvertrag mit der Zentralgeschäftsstelle Georg Hirsch, Mün- chen, verbundenen Metzeler Gummiwerke Ad München in Memmingen, sowie durch Steuer forderungen in einer ungefähren Höhe von acht Mill. DM(weitere Erhöhung dieses Betrages ist nicht ausgeschlossen), für die der Fiskus zur Zeit weitere Siche- rungs möglichkeiten sucht. Dem bayerischen Wirtschaftsministerium liegt ein formeller Konsolidierungsantrag des Hirsch-Konzerns auf Mittel der Bayeri- schen Landesanstalt für Auf baufinanzierung zur Prüfung vor. Die Aussichten des Antra- ges werden in unterrichteten Kreisen als micht ungünstig beurteilt, Voraussetzung Allerdings wäre ein Stillhalteabkommen der beteiligten Banken, die zum Teil ihre Kre- dite beim Hirsch-Konzern gekündigt haben. Wie wir aus Bankkreisen erfahren, machen die Banken ein solches Abkommen aber von der Erfüllung gewisser Vorausset- zungen abhängig. Außer Personenverände- rungen wird die Veräußerung von minde- stens 51 v. H. des 18 Mill. DM betragenden Grundkapitals der Metzeler Gummiwerke gewünscht(zwei Drittel des Metzeler Kapi- tals befinden sich in Händen der Zentral- geschäftsstelle Georg Hirsch). Eine der Ban- ken verfügt bereits über ein zwecks Kredit- sicherung übergebnes Aktienpaket von Metzeler. Die Verhandlungen sind noch im Flug. Unter anderem scheint die Frage noch Ungeklärt, ob 51 v. H. der Metzeler Aktien zur Abdeckung der Hirsch-Verbindlichkeiten ausreichen werden. Bis Wochenende wird mit einem offiziellen Kommuniqué gerechnet. Im Zusammenhang mit einer Liquidation oder einer Veräußerung wird auch die zum Hirsch-Konzern gehörende Nordbayerische Bank Kommanditgesellschaft auf Aktien, München, genannt(Kapital zwei Mill. DM). Diese Bank hatte vor allem Börsengeschäfte betrieben und dabei Verluste erlitten. Ihre Schwierigkeiten sind von denen der Kon- zernspitze unabhängig. Die übrigen Konzern- glieder, die Metzeler Werke, die Hans Wei- kert Textilwerke GmbH., Memmingen(Ka- pital drei Mill. DMW), die J. S. Schatt GmbH., Nürnberg(Armaturenhersteller— Kapital eine Mill. DM) und die Hermann Meyer & Co. AG., Berlin(Kapital vier Mill. DM Anteil Hirsch 3,7 Mill. DMW) werden als„in- takt“ bezeichnet. Ende dieser Woche ist mit einer Verlaut- barung der Kreditbanken des Hirsch-Kon- zerns zu rechnen. Die Banken haben sich offensichtlich bei ihren letzten Beratungen zu energischen Forderungen entschlossen. In diesem Zusammenhang wird von ultimati- ven Forderungen gesprochen. Das Finanz- ministerium war zu den Beratungen der Banken nicht hinzugezogen, ist aber von dem Ergebnis unterrichtet worden. Von unter- richteter Seite werden alle bisher zur Kon- solidierung des Hirsch-Konzern genannten Zahlen als unrichtig bezeichnet. Seite Zur Lace am Arbeifsmarbef Apbehtslosenqugte 4 9 Comes e 4 8 g 25. 25 moge oem. 5 4 * 25* 5 25 ö 2 4 2 25 04 2 0 uin Beschüffſgte 15 5 2 4* —— adenslose 3 DDr 5⁵ E- Im Jahre 1955 waren im Monatsdurchschnitt um fast eine Million(8,9 v. H.) mehr Arbeitnehmer be- schäftigt als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Arbeits- losen lag im Jahresdurchschnitt 1955 um 1d. 300 000 niedriger als 1954; der starke Beschäftigungsanstieg wurde zum größeren Teil aus dem Nachwuchs, der Zuwanderung und der weiblichen Kräftereserve gedeckt. Die westdeutsche Wirtschaft erreichte im Som- mer vorigen Jahres den Zustand der Vollbeschäf- tigung. Im Janresdurchschnitt 1955 lag zwar die Arbeitslosenquote mit 5,1 v. H. noch leicht Über der Größe, die international als Kriterſum der Vollbeschäftigung gilt; im laufenden Jahr wird sle deutlich darunter liegen. Trotz des erreichten hohen Beschäftigungs- niveaus war der winterliche Saisonausschlag der Arbeitslosigkeit bis Ende Januar 1956 infolge der milden Witterung sehr gering. Von Ende Septem- ber 1955 bis Ende Januar 1956 erhöhte sich die Arbeitslosenzahl nur um 750 000 Personen auf 1 253 000 gegenüber einer Zunahme um fast eine Million in der gleichen Vorjahreszeit. m der ersten Februarwoche erhöhte sich jedoch die Arbeitslosenziffer infolge des plötzlichen Eintre- tens von strengem Frost sehr stark. Deulsche Eßteklen bösen vom 14. Februar (ooo) An den Aktienmärkten hielten sich die Umsätze und die Kursveränderungen bei freund- licher Grundtendenz in sehr engen Grenzen. Die Karnevalsfeierlichkeiten in süd- und Westdeutsch- land ließen keine größere Unternehmungslust auf- kommen. Montane- und Bergbauaktien allgemein leicht erhöht, reine Kohlenwerte standen weiter hin im Vordergrund des Interesses. IG- Farben- nachfolger bei unterschiedlicher Umsatztätigkeit bis zu 2 Punkten höher im Handel. Am Markt für Maschinen- und Motorenaktlen blieb die Kurs- gestaltung uneinheitlich, wobei Kursabschwächun- gen bis zu 3 Punkten überwogen. Kalipapiere unter Bevorzung von Salzdetfurth leicht erhöht, Elekro- unck Versorgungswerte gut behauptet. An den Lokalmärkten konnten Angebot und Nach- frage zumeist zu letzten Kursen ausgeglichen wer- den. Festverzinsliche Werte ohne größere Kurs- schwankungen. Wegen Karnevalsfeiern entfällt die von den Banken zur Verfügung gestellte Kurstabelle. *. 1 Fee 1953 eie 195ʃ¹.7 Dab, c= Aebelfensen In ig cu Zan, ger Ape * 25 2e were den one Seeger ger vage, ore, ehe 2* Lee e leere Marktberichte vom 14. Februs . 8 Mannheimer obst- und Gemüse-Grehmark (VWD) Anfuhr gering, Nachfrage normal, Markt- verlauf durch Kälte stark beeinflußt. Es erzielten: Blumenkohl ausl. Steige 13—14; Karotten 1418: Kartoffeln 10—10, 50; Lauch Stück 1420; dto. Ge- Wicht 60—90; Meerrettich 80-90; Petersilie Bd. 16 bis 18; Rotkohl 15—17; rote Beete 10—12; Kopfsalat ausl. Steige 12,50—14; Schnittlauch 18-20; Knollen sellerie Stück 25—60; dto. Gewicht 40-50 Weiß- kohl 15—18; Wirsing 15—20; Zwiebeln 30-32; dto. ausl. 32—36; Aepfel A 25—35; B 20-24; dto. ausl. 30—45; Apfelsinen Navel 45-48; dto. blond 32—34; Bananen 16—18; Mandarinen 45—48; Zitronen Kiste 3640; ckto. Stück 1820. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt WD) Es erzielten: Aepfel A 1730; B 11-16; Birnen 1825; Feldsalat 150—200; Weißkohl 810; Rotkohl 8—10; Rosenkohl 43; Grünkohl 1820: Karotten 10—12; Knollensellerle 20-40; Lauch 30; Zwiebeln 25-28. Freie Devisenkurse 1 Geld Brief 1000 italienische Lare 6,683 6, 703 100 belgische Frances 8,394 8,414 100 französische Franes 1,1914 1.1934 100 Schweizer Franken 95,655 95,855 100 holländische Gulden 110,22 110,44 1 kanadischer Dollar 4,215 5 1 englisches Pfund 11,704 11,724 100 schwedische Kronen 80,585 30,745 100 dänische Kronen 60,55 60,67 100 norwegische Kronen 58,475 33,595 100 Schweizer Franken(fr.) 98,29 98,49 1 US-Dollar 4,2107 4,2207 100 DMW]= 430 DM- o; 100 QUu-O= 24,69 DM-W. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 473-4780 DPM Blei in Kabeln 144—145 DNœꝰ Alumnium für Leitzwecke 240—242 PN Hilfe bei N 1 Ainbe Asthma, — in allen Apotheken Bronchitis Alters- Atemnot, qualendem Husten, durch das hochwirksame Einreibemittel Josimitint Entschleimend, krempflösend, kreislaufstützend. mächt die Atemwege frei Jülthalle- Verschleimung, F renarierl kurzirist!g in eigener Werkstätte MARLENE BAU füllmalter-Spezial-Geschäft— Planken Kraftfahtzebge Verkauf Fiat 300 C, Pkw, aus erst. 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Karl- Mathy- str. 2. n D rransporte jeder art übernimmt Die Mitgliedschaft Versicherungsberechtigter und weiterversicherter 2 Nöd 1 8 5 5 3 5 72 5 7 35 F 25 8 1 1 erlischt, wenn sie zweimal nacheinander am Zahltage die Beiträge 1 2 transporte 8* 72 t. 16 nicht entrichten. 5 und Ausland Blüten Nach Ablauf der Frist von einer Woche wird ohne weitere Mahnung die 17 Faketfahrt“ Nannheim, Verb Frühjahrsdekoration 2 Zwangsvollstreckung angeordnet. 5 a 5 bis 6 t führt aus zweige . a link. Ufer 4, Tel. 32061 762 Mell-Transporte Tel. 52510 u. 21187] Natnern, Mannheim, N i. 18 VVV Seite 10 MORGEN Die portugiesischen Zwillinge/ ven Georg bring Der Lyriker und Erzämler Georg Britting Wird am 17. Februar 65 Jahre alt. Nur kurz, einen Sommer lang, betrieben Portugiesen, zwei Brüder aus Lissabon, einen Handel mit Südweinen in der Altstadt, in eimer finsteren und engen Gasse, die sich zum„roten Herzfleck“ senkt, einem mit Kopfsteinen gepflasterten, fast kreisrunden Platz Am Schaufenster ihres Ladens war mit Oelfarben aufgemalt, bunt und prächtig, das Wappen Portugals, und hoch über der Ladentür hing an einem Messingnagel eine riesige Weintraube aus Glas. Die Beeren, treu nachgebildet, waren durch einen gol- denen Draht miteinander verbunden, ein meisterliches, handwerkliches Stück, fremd und kostbar, das sie aus ihrer Heimat mit- gebracht hatten. Am Tag nur funkelte die gläserne Frucht über der Tür, des Nachts wurde sie im Laden verwahrt, vor Dieben zu schützen, oder Betrunkenen, die es gelüsten konnte, mit Steinen nach ihr zu werfen. Die Portugiesen waren magere, haken nasige Männer, mit hellrötlichen Ziegen- bärten am Kinn. Sie hatten auch Ziegen- augen, leicht vorge wölbt, starren Blicks. Weite, ungebügelte Hosen flatterten um ihre Beine, sie trugen absatzlose, weiße Leinen- schuhe, grell gemusterte Hemden aus Baum- wolle und nie einen Hut. Auch ihre dünnen, in die Stirn gekämmten Haare waren hell- rötlich, von der Farbe verblühender Hecken rosen. Sie sahen einander zum Verwechseln Ahnlich, Zwillinge waren sie. Und immer hatten sie es eilig, rannten nebeneinander her, im Geschwindschrit, im Trab, der oft in einen Galopp überzugehen sich anschickte, es War beängstigend und lächerlich. Und mmer, ja immer, schleppten sie eine groß- mächtige, mit Stroh umflochtene Flasche mit sich, eine Zwanzig-Liter-Flasche, oder eine größere schleppten sie irgendwohin, auf die Bahn, auf die Post, zu einem Wirt. Ich kann mür sie nicht in die Erinnerung zurückrufen, ohne auch die Korbflasche zu sehen, schwer schwankend zwischen ihnen. Im Laden brachten sie ihren Wein auch zum Ausschank, ihn im Stehen zu trinken, oder auf Fasser sitzend— Stühle und Tische gab es in dem Laden nicht. Auch am Tag War es dämmrig dort. Mit meinem Freund Egidi ging ich ein paarmal hin. Ein Mäd- chen bediente die Gäste, keine Portugiesin. Sie sel aus einem Dorf aus der Umgebung. hörte ich sie einem dicken Mann am Neben- fag sagen, sie sah aber gar nicht ländlich adus. Als der Dickwanst nach ihr tappte, schlug sie ihn verachtend auf die neugierigen Finger. Ein wenig stieß sie mit der Zunge an beim Sprechen. Egidi schenkte dem Mäd- chen keine Beachtung, mir gefiel sie. Er war seit kurzem verlobt, deswegen wohl sein zurückhaltendes Benehmen, erklärte ich es mir. Waren die Portugiesen wie jagende, schmappende Windhunde, war sie wie eine träge Hauskatze— so ziehen die Gegensätze sich an, dachte ich. Sie trug hochschäftige, geknöpfte Stiefel, das war eben Brauch ge- worden, die Knöpfe waren grau, wie Perlen, wie gefrorene Tränen, kam es mir, ich weiß nicht warum, in den Sinn: daran war wohl der Wein schuld! Es roch aufregend in dem Laden, nach dem Holz der Fässer, nach Orangen, nach Zwiebeln, nach Knoblauch und scharfem Gewürz. Hinter einer Wand von Flaschen meinte ich es brutzeln zu hören, es zischte und schnalzte, als briete man ein Stück Fleisch in der Pfanne. Dann war es gewiß Hammel- fleisch! Die Brüder werden es sein, dachte ich, die sich ein lissabonisches Mahl bereiten, und dachte, sie verwenden sicher duftendes Olivenöl statt der langweiligen Butter! Das Mädchen lächelte unergründlich, als ich Zahlte— es machte mich verlegen, und ich gab ihr mehr Trinkgeld als meine Zeche es erforderte, sie schien es nicht zu be- merken. Ihre Brust bewegte sich bei jedem Atemzug, ihre Lippen waren blaß, aber ihr rotes Kleid glühte. Wie ein Schuß knallte es hinter der Flaschenwand. Die Portugiesen sprachen ein gebrochenes, kehliges Deutsch, aber sie sprachen nicht Viel. Man wußte wenig von ihnen, sie waren Uungesellig, hatten keine Freunde, suchten auch keine, lebten nur ihrem Geschäft, so schien es, von früh bis spät auf den Beinen. Sie hausten in einem kleinen Raum hinter der Flaschenwand empfingen keine Besuche, sagen bei ihren Geschäftsbüchern und Rech- nungen, hatten für nichts sonst weder Zeit noch Lust— in ihre Brust konnte ja niemand schauen! Gesang doch hörte man manchmal des Nachts aus dem Laden dringen, wo sie die gläserne Traube bewachten. An jeder Kirche, an der sie vorbeikamen, und es gibt deren viere in der kleinen Stadt. Setzten sie die Flasche zu Boden, schlugen fromm und ausdrucksvoll ein Kreuz über Brust und Stirn, und weiter ging es in hit- ziger Hast. Niemand wunderte sich noch über dieses Benehmen, das man zuerst als übertrieben empfand und es komödiantisch schalt— man hatte sich daran gewöhnt, und selbst die Gassenbuben lachten nicht über sie und ahmten sie nach— die Portugiesen würdigten sie nicht einmal eines Blicks! Aber eines Nachmittags, erzählte mir Egidi, sei er über den Domplatz gegangen und habe es erlebt, wie die Händler auf einen sie verhöhnenden Buben losgestürzt seien, ihn hochgehoben hätten, als wollten sie ihn auf dem Pflaster zerschmettern, in einem furchtbaren Wutausbruch, und der kleine Missetäter habe entsetzt aufgeschrien, als sei sein letztes Stündchen gekommen. Da wieder nun hätten die Portugiesen gelacht. und das zitternde Kind sanft auf die Beine gestellt. hätten ihm ein Geldstück in die Hand gedrückt, und es sei laut heulend davongesaust, wie dem Tode gerade noch einmal entronnen, das Geld in der Faust, das ließ das Kind nicht fallen! Er selber, sagte Egidi, habe es allen Ernstes für mög- lich gehalten, mitten am hellen Tag, vor den Domtüren, Zeuge eines Mordes sein zu müs- sen. Traurig war es, die Portugiesen bei Regenwetter zu betrachten, die rosenroten Haare in die Stirn geklatscht, in durch- näßten Leinenschuhen— Lederschuhe zu tragen verschmähten sie, auch wenn es in Strömen hernieder goß—, über ihnen wölbte sich immer der Himmel Lissabons, in strahlender Bläue. Und dann verließen sie unsere Stadt, Spätherbst war es geworden, gingen, ohne Aufhebens davon zu machen, hatten in der Stille alles Geschäftliche abgewickelt, genau und ordentlich, so rühmte man es, fort waren sie, wie vom Winde verweht, vom selben vielleicht, der sie hergeweht hatte. In ihrem Vaterlande hatte sich Schreckliches ereignet, Umsturz und Gewaltat, alle Zeitungen wuß- ten davon zu melden, und die veränderten Umstände hatten sie heimgetrieben: das waren aber nur Vermutungen! Man zerbrach sich auch nicht lange den Kopf über das Wie O'Neills letztes Schauspiel Eugene O' Neills nachge- lassenes Schauspiel„Long Day's Journey into Night“ wurde— wie hier be- reits berichtet— jetzt in Schweden uraufgeführt. Unser Sꝛzenenfoto zeig die beiden Hauptdarstelle Lars Hansson und Inga Tidblad in der Stocchol- mer Auffunrung. dpa-Bild und Was und Warum ihres Verschwindens, aus den Augen, aus dem Sinn Das Wappen Portugals an ihrem Schau- kenster wurde entfernt, die Traube aus Glas kunkelte nicht mehr über der Tür, noch dunkler war die Gasse jetzt. Ein Schuster hatte seine Werkstatt in dem Laden, man sah ihn klopfen mit dem Hammer und nähen mit der Ahle, und seinen Gesellen und den Lehrling. Ein Farbfleck fehlte fortan auf dem Bilde der Stadt. Gonzales hießen sie. Auch das schwarzhaarige Mädchen sah ich nie mehr, nur manchmal noch erschien es mir im Traum. Einmal hatte sie die Glas- traube in der Hand, hielt sie sich an den Mund und naschte daran, Beere nach Beere mit den blassen Lippen pflückend. Die glä- sernen Kugeln knirschten unter ihrem Biß. und ich wunderte mich, daß sie das Glas zu essen vermochte. Dann, und da träumte ich zum letzten Male von ihr, stand Egidi lachend an ihrer Seite, hatte den Arm um ihre Hüfte, und ich wußte plötzlich, daß er es gewesen war, der sich hinter der Fla- schenwand ein Stück Hammelfleisch gebraten hatte, uneingedenk seiner Braut! Der Hausherr War verhindert Kritische Stimmen um die Führung und das Nivecu der Wiener Staatsoper Bisher hatte man es zu vertuschen ge- sucht. Da und dort waren zwar schon zur Zeit der Eröffnungsvorstellungen der wie- dererrichteten Wiener Staatsoper Stimmen gegen aufgetretene Unzulänglichkeiten laut geworden; auch später meldeten sich immer wieder Unzufriedene, die die Frage nach dem Aufbau des Repertoires, nach dem Ensemble stellten. Aber im großen und ganzen sahen die Wiener Enthusiasten, auch die Wiener Kritik, es doch mehr oder minder als ihre patriotische Pflicht an, dem neuen Direktor der neuen Staatsoper, Dr. Karl Böhm, einen grogen, respektvoll großen Kredit an Ver- trauen einzuräumen. Die glanzvolle Tradition des Hauses hatte sich oft ja auch als Last fühlbar gemacht. Man nahm es also wohlerzogen, wenn auch mit spürbar steigender Ungeduld hin, daß Direktor Karl Böhm eigentlich kaum in Erscheinung trat, daß er bald nach der Er- öffnung bereits im Januar als Dirigent der Philharmoniker in Berlin anzutreffen war, dann auch im Wiener Konzertleben, aber eben nicht am Pult„seines“ Hauses; dann kam die Nachricht, das Böhm sich nach Amerika begeben'habe, aber ab Februar dem Haus wieder bis Saisonschluß zur Verfügung stehen werde. Man wußte daher eigentlich, daß er beim Opernball nicht würde anwesend sein kön- nen. Dieses Fest als glanzvoller Abschluß der Eröffnungsfeierlichkeiten geplant, fand in Abwesenheit Böhms statt. Ministerialrat Marboe, die Direktoren Seefehlner und Schneider begrüßten die Gäste, der Bundes- präsident eröffnete den Ball, der Präsident des Nationalrats, der Bundeskanzler, der Vizekanzler, die Mitglieder der Regierung waren erschienen, nur der Hausherr war nicht da. Und so sonderbar es klingt, erst das Feh- len des Gastgebers bei diesem festlichen Anlaß, erst dieser Mangel an Courtoisie und Höflichkeit, die dem Wiener so eingewurzelt sind, brachte die seit Monaten gärende heim- che Empörung zum offenen Ausbruch. Am Tag nach dem Opernball war die Krise der Staatsoper nicht länger zu vertuschen, Gerechterweise muß festgestellt werden, daß die zweifellos unbefriedigenden Lei- stungen des Hauses, das mit so viel Pomp und dem Anspruch, die beste Opernbühne der Welt zu sein, eröffnet worden war, kei- neswegs allein auf das Schuldkonto des Direktors, ja nicht einmal auf ihn und seine ihm übergeordneten Behörden(die sich auf einen Vertrag eingelassen hatten, der den Chef nur für sieben Monate des Jahres ver- pflichtet) abgewälzt werden kann. Der Grund liegt viel tiefer, in der künstlerischen und materiellen Weltsituation der Oper über- Haupt.* Um es zusammen zu fassen: Karl Böhm, dessen Rang als Mozart- und Strauß-Inter- pret voll anerkannt wird, erkrankte im De- zember, verreiste alsdann nach Berlin, trat dann beim Mozartfest in Salzburg und bei anderen Gelegenheiten auf, fuhr schließlich nach Amerika. Der Aufenthalt dort soll nun, wohl infolge der sich allgemein äàuhßernden Unzufriedenheit, vorzeitig abgebrochen wer- den. Aber die kontraktlichen sieben Monate sind für den Neuaufbau des Repertoires und des Ensembles bei den großen objektiven Schwierigkeiten, die sich durch die hohen Gagen des Auslandes, die immer wieder die Besetzungen gefährden, ohnedies ein äußerst knapp bemessener Zeitraum. Es ist ein offe- nes Geheimnis in Wien, daß eine abendliche Vorstellung manchmal noch am Nachmittag ernstlich in Frage gestellt ist, weil ein Sän- ger erkrankte und ein anderer nicht ohne Weiteres zur Verfügung stand. Nach den Festvorstellungen griff man zu einem normalen Durchschnittsrepertoire (über das ja auch die glanzvollste Oper ver- kügen muß), indem man Vorstellungen des Theaters an der Wien mit kleinen Auffri- schungen übernahm. Es gibt Stimmen, die die Meinung äußern, man hätte bei den Fest- vorstellungen weniger Aufwand treiben sol- len, um bei den Bühnenbildern der aus dem anderen Haus übernommenen Inszenierun- gen nicht so sichtbar sparen zu müssen. Dazu kommen die schon erwähnten Be- setzungsschwierigkeiten. Und da handelt es sich ja nicht nur um die Länge der Ver- pflichtung, sondern auch um deren Konti- nuität. Ein Sänger, der kontinuierlich eine kürzere Spanne Zeit zur Verfügung steht, bedeutet für den Aufbau des Ensembles und des Repertoires natürlich mehr als einer, der vielleicht an mehr Abenden, aber immer nur auf Stippvisite zwischen anderen Ver- pflichtungen zu haben ist. Das brennende Dirigentenproblem scheint gleichfalls noch kaum in Angriff genommen zu sein. Die alte Garde der großen Dirigen- ten würde in den letzten Jahren erheblich dezimiert. Nachwuchs müßte systematischer herangezogen werden. Gastdirigenten von Rang werden endlich wieder bemüht, aber der Spezialist für italienische Opern ist noch immer nicht darunter. Gewiß sind auch Gast- dirigenten keine Lösung, aber es wäre zu- mindest ein Versuch, aus dem sich ja viel- leicht später längere oder ständige Verpflich- tungen ergeben könnten. Auch fehlt ein profilierter Regisseur, der in engster Verbindung mit dem Direktor und den Dirigenten auf längere Sicht plant. Die Aera Clemens Krauß war unter anderem deshalb so außerordentlich fruchtbar, weil Krauß in Lothar Wallerstein einen Re- gisseur gefunden hatte, der ganz in den Intentionen des Direktors und doch durchaus mit großen eigenen Ideen zu arbeiten ver- stand. Die Verhinderung des Hausherren, seine Gäste beim Opernball zu begrüßen, war ge- wih nur der Anlaß, durch den sich die gärende Unzufriedenheit entlud; aber es wird erheblichen Aufwendungen des rück- kehrenden Direktors bedürfen, um die ob- jektiven Schwierigkeiten auch nur einiger- maßen zu meistern und das stark erschütterte Vertrauen wieder herzustellen. Elisabeth Freundlich Mittwoch, 15. Februar 1956/ Nyg Entschlackter„Boccaccio Eine Neuobecrbeitung in Mönchen Allen intellektuell-geschmäcklerischen g allen bürgerlich-klamottenlüsternen Einpa den zum Trotz setzt Staatsintendant Wi Duvoisin im Münchener Theater am Gärte platz seine energischen Bemühungen ume modern- geschmackvolles Operettenthen kort. Diesmal rang er einer von Haus 60 müden und von Repertoire- Schlacken beh teten Wiener Sache einen blendenden Reg vierungs-Erfolg ab, dem„Boccaccio“ f Franz von Suppé. Die überdehnte Dramatisierung des flog tinischen Gesellschaftskritikers der Pri renaissance knetet an zwei Fragen herum Welcher Scherzbold verbirgt sich hinter dg Pseudonym Boccaccio? Geht es in Flore tatsächlich so amourös zu, wie es di Autor in seinen spritzigen Schlüssel-Romd chen wahr haben will? Dem bieder aug führten Sujet impfte Duvoisin in seng Neubearbeitung den Leichtsinn des Dekan ron ein. Er zog alle Register des Komödig tischen und stellte den tollen florentinisch 58 BEHR NAT URIAH UNTER Us Porträt einer kleinen Stadt von Horst Blernath Sepyrigsbt 1755 by Frenz Sehneeklotb verlag, bermsfadt 42. Fortsetzung Um neun Uhr abends, als die Nachrichten schon spärlicher einsickerten, erhielt Lothar Lockner eine Tegelrammdurchsage: PRINZ VON PLESSENBURG IN MUNCHEN MIT SOLDMEDALLLE AUSGEZEICHNET STOP AUSSTELLUNGS SIEGER EDLER VON ROTTENWEILER FUR DM 275 ERWOR- BEN STOP DR WAGENSEIL. „Was soll das heißen?“ fragte Lothar Lockner den Chef, der nach dem Genuß eines Wurstsalates einen intensiven Zwie- belgeruch um sich verbreitete. Dr. Benjamin Wagenseil, der Direktor des Aldenberger Gymnasiums, erteilte in den oberen Klassen seiner Anstalt lateinischen und griechischen Unterricht. Er war Philo- loge aus Leidenschaft und hatte einige scharfsinnige Abhandlungen über die Vor- silbe Mi, über den Gebrauch des Aoristes bei Sophokles und über konsonantische Fern- wirkungen, Fern-Dissimilation und Meta- thesis geschrieben. Kein Mensch in Alden- berg vermochte diesen hohen Gedanken- flügen zu folgen, und vor Schulfeiern zitter- ten alle geladenen Gäste, denn Direktor Wagenseil pflegte seine Reden nur auf grie- chüsch zu halten und verwickelte seine Zu- hörer hinterher in die peinlichsten Verhöre. Aber auch dieser hehre Geist, dessen Mund nie ein unedles Wort entfloh und der sich stets auf olympischen Höhen bewegte, brauchte zuweilen eine Entspannung. Als seelische Ausgleichsgymnastik diente ihm ein Steckenpferd: die Zucht von Orpingtons. Er betrieb sie weder der Federn noch der Eier Wegen, und aß von seinen Gockeln und Hen- nen, wenn sie aus Altersgründen geschlachtet werden mußten, nie einen Bissen. Er betrieb die Zucht aus reiner Leidenschaft, und weil er sich im Lauf der Jahre zu einem hervor- ragenden Züchter und Kenner entwickelt hatte, blieb es nicht aus, daß die bereits in Aldenberg seit langer Zeit bestehenden Tau- ben- und Hühnerzüchtervereine sich zusam- menschlossen— viribus unitis— und dem Inütiator dieser Interesserwereinigung, Gym- nasialdirektor Wagenseil, den Vorsitz an- vertrauten. Der Verein gedieh unter seiner Führung zu hoher Blüte und gelangte inner- halb Aldenbergs und überall in der Welt der Geflügelzüchter zu Namen und Ansehen. Im Vereinslokal, einem Hinterzimmer der Realwirtschaft zum Blauen Bock hingen die Diplome so dicht an den Wänden wie Bilder in alten Galerien, und ein großer Glas- schrank barg die Fülle der Pokale, Medail- len und sonstigen Siegespreise. Sofern es seine Zeit erlaubte, beteiligte sich Dr. Wa- genseil an jeder Ausstellung, die zwischen Passau und Trier und Flensburg und Kon- stanz stattfand. Jetzt hatte in München sein Orpingtonhahn Prinz von Plessenburg' eine stolze Goldmedaille gewonnen, und die Lei- denschaft des Züchters hatte den Gymnasial- direktor dazu verführt, den Sieger der Aus- stellung, den herrlichen Edlen von Rotten- Weiler gegen einen Betrag zu ersteigern, der unerhört war und die Summe, die Dr. Wagenseil von seinem Gehalt für sein Stek- kenpferg abzweigte, eigentlich bei weitem überstieg. „Ich habe gerade noch zehn Zeilen im Lokalteil frei“, sagte Lothar Lockner und starrte auf das Telegramm. „Viel zu viel für den Schmarrn“, knurrte der Alte,„aber warten Sie, Lockner, damit Sie nicht sagen können, ich stänker Ihnen nur die Bude voll, setz ich sie Ihnen gleich Auf... und er diktierte Fräulein Klühspieß innerhalb einer Minute genau elf Zeilen in die Maschine. Das gleiche Telegramm, das der Anzei- ger erhalten hatte, traf zur gleichen Stunde in der Wohnung von Dr. Wagenseil ein. Er teilte seiner Gattin Mathilde darin seinen Erfolg und seine Erwerbung mit und bat sie anschließend lapidarisch, wie es nun einmal das Telegramm verlangt, Robert Guiscard' zu schlachten und seinen Stall für den soeben ersteigerten Edlen von Rottenweiler“ neu auskalken zu lassen. Robert Guiscard war ein Hahn, der— äußerlich ein Blender den züchterischen Erwartungen in keiner Weise entsprach, weil er seinen Verpflichtun- gen auf dem Hühnerhof nur sehr lässig nachkam. Frau Wagenseil, eine kurzsichtige Dame mit sehr flachen Körperformen, die ihrem Gatten zwei Kinder geschenkt hatte, den Sohn Pylades und die Tochter Iphigenie, teilte zwar die Leidenschaft ihres Mannes für die edle Einfalt und stille Größe des Hellenentums, konnte sich aber für seine Geflügelzucht nicht begeistern. Als das Tele- gramm aus München eintraf, war sie seit zwei Tagen ohne dienstbaren Geist, denn das Mädchen Sophie hatte sich den Samstag und Sonntag freigenommen, um die Hochzeit ihres einzigen Bruders auf einem Bauerngut in der Nähe von Siegsdorf mitzufeiern. Frau Wagenseil konnte keine Fliege töten, ge- schweige denn, ein Huhn schlachten. Pyla- des, der von Herzen gern sämtlichem Ge- flügel seines Vaters die Kragen abgedreht hätte, weil die Aufgabe, Ställe auszumisten und für Futter zu sorgen, oft genug ihm übertragen wurde, weigerte sich, dieses Ge- schäft bei einem lumpigen Hahn zu besor- gen und bequemte sich schließlich höchst widerwillig dazu, Robert Guiscard wenig- stens in einen anderen Verschlag zu sperren und den kleinen Stall, den dieser Versager bisher bewohnt hatte, für den angekündig- ten Ausstellungssieger flüchtig zu säubern und frisch zu kalken. Derweil schrieb Frau Wagenseil ein paar Worte auf einen großen Aschermittwoch? Die„Neue Zürcher Zeitung“ hat sich mit den neuen Kasernenbauten in der Bundesrepublik beschäftigt und— vielleicht in verfrühter Aschermittwoch Stimmung ein wenig zu pessi- mistisch— folgendes Gedicht(frei nach Mat- tias Claudius) abgedruclet: Der Blank ist aufgegangen, die goldenen Sterne prangen auf Schulterstücken klar. Das Volk sieht schwarz und schweiget, aus den Kasernen steiget der alte Geist— ganz wunderbar. Zettel und legte diesen auf den Küchen- tisch, wo Sophie ihn am Morgen finden würde:„Morgen Huhn mit Reis! Robert Guiscard schlachten!“ Direktor Dr. Wagenseil traf spät in der Nacht aus München ein, sperrte den Prinz von Plessenberg in seinen alten Verschlag, Heraus Verlag, drucke chefre Stellv.: W. Hel weber; Lokale Dr. K C. Serr H. Kin stellv.: Bank, Bad. Kc Mannh Fr. 80 0 ce. 11. Ja e Tag mit Boccaccio in eine weiträumig B pompöse Ausstattungsarchitektur(Max Ba nens), durchwirkt von den lebfrischeg ff beschwingtesten Kostümfarben(Rosemas Jakameit). So kamen Auge, Ohr und Zwerd E fell zugleich auf ihre Kosten. dleie Der famose junge Amerikaner Da 0 Thaw, dem das Deutsche wie ein Wasser 9 von den Lipppen geht, hatte in der Titelrd 2 einen großen Abend. Christine Görners ui 5 ler Charme stand der Fiametta prächtig: 95 Gesicht. Die beiden Lieblingskomiker d In Gärtnerplatz- Publikums, Rudolf Drem minist und Otto Storr, erfuhren unter Duvobt Prakti starker Regiehand, daß Lachsalven auch m tages dezenten Mitteln zu bewirken sind. D Zeitpu Musik Suppeés, die mit dem raffinierten Rif löst v nen eines„ernsten“ Komponisten gearbei schon ist, war Carl Michalski ein zwar nicht ref DU 108, aber doch zu drei Vierteln überzeuge den G der Anwalt. Karl Schuman dieser kraktic Miß Soll und die Nasologſ gte Lostspiel- Uraufführung in Nürnberg schaft Der Schweizer Marcel Gero ist mehrifa 12 in Deutschland gespielt worden. Herbe der B. Ihering schrieb 1930 über sein Revolution wird v Stück„Plutt im Novembersturm“ anerke außen nende Worte. Vor drei Jahren brachten d ten als Städtischen Bühnen Nürnberg-Fürth d 5 Uraufführung seines hüstorischen Schal spiels„Christopher Marlowes Ende“ 10 jetzt dieses Lustspiel„Mig Gull bringt al an den Galgen“. 1 Der Einfall ist reizvoll. Miß Gull huldt der Nasologie, also nach Edgar Allan P. Mo der Wissenschaft von der Nase. Sie n Moske allen Leuten an ihrer Nasenform ansehe Chrus- wes Geistes Kind sie sind. Sie glaubt e cbacht senfest an ihre„Wissenschaft“ und ere sich w. selbstverständlich einen tollen Reinfall. D digen Bürgermeister eines italienischen Hafen und à städtchens ist für sie der edelste Mensd sche! den sie auch zielstrebig und voller Ener chew. Sleich zu ihrem Verlobten machen will, abe ein. als er ihr, mit der gleichen Nase, als R unter berhauptmann verkleidet, gegenüber Stalin der übelste Verbrecher. An den Gaze, artei bringt sie aber natürlich niemanden, dende droht nur damit. Die Geschichte von l Mense Gull wird jedoch von einer Film- Story be Sen 00 deckt. Miss Gulls vor ihrem Nasen- der v. durchgebrannter Zögling, ein amerikal lextiv sches Millionärstöchterlein selbstverstin Beziel lich, läßt sich angeblich entführen, um au funen. ihrem Papa fünftausend Dollar Löse PersOr herauszuholen, um damit das italienisch Als Bergnest, in dem ihr geliebter tumber K 8 schantyl haust, gleich mit Schule, Schwiun 5 5 bad und Fußballplatz zu beglücken. H= 5 81 rutscht das Stück ab, gibt es keine„tiefe en Bedeutung“ mehr, sondern triumphiert d 50 Ulk und klingt Operettenseligkeit auf. 5 Gero hat Sinn für Situationen und auf abkon für wirkungsvolle Rollen. Die Zielstrebb schewp keit seiner Miß Gulll fehlt ihm jedoch. Pel schritt Hamel ist der Regisseur für derlei leidit einen doch turbulente Sachen. Er pulverte no gipfel mächtig auf, durch tänzerische Einlage den 5 durch Songs, bewegte in den luftigen u lustigen, südlich bunten Bühnenbildern Ambrosius Humm temperamentvoll d Szene. Hertha Schwarz als Miß Gull ausgezeichnet. Sie machte hinter der Uebe dehntheit das arme Menschenkind sichtb Ingrid Mirbach war ein reizvoller Teenas B0 und Heamms Maeder ein Krischantyl, der ss ster gen konnte. Vergnügter Beifall. abend Hermann Dannec Rund — die 8 i bände und den ziemlich nervösen Edlen von of samm tenweiler in den frischgekalkten Stall turm“ zu Tode verurteilten Robert Guiscard. D zusgn schlich er auf Socken ins eheliche Sc ſbre gemach. een Am Montag gab es also Huhn mit Be Steuer ein Grund für die Wagenseilkinder, 1 senke langen Zähnen an den Tisch zu komm gen 5 denn Hühnerfleisch, zumal von zume Steuef ziemlich zähen und überalterten Gockeln 9 die B für sie so reizlos wie für Konditorskint gingst. ein Stück alten Streuselkuchens. Für d peitsp Herrn des Hauses hatte das Mädchen S0 poll eim saftiges Kotelett gebraten, denn wer Nun der Direktor auch, wie bemerkt, seine 0 kleine zeugnisse nicht anrührte, so versäumte der 8 es doch nie, die Qualität seiner Zucht! 8000 1 prüfen. Er hob also den Deckel der Lee babe in der Robert Guiscard abgerupft und ble Uma, in der goldgelben Brühe schwamm— u JJuliv erstarrte plötzlich. schein „O popoi!“ stieß er erblassend hervor Vorha „Was, o Benjamin, hast du?“ fragte I nur 8 Wagenseil sanft.. Anspr „Welchen Hahn, o Mathilde, bast 0 80 schlachten lassen?“ fragte er, und ser] Appel Stimme klang, als spräche er nach 1 Vielka furchtbaren Erstickungsanfall mit dem? Hilfe der ihm verbliebenen Luft. In dies chakt Augenblick trat Sophie mit dem Koteleſt u sonde Speisezimmer. 0 derlic „Welchen Hahn haben Sie geschla Geiste Sophia?“ fragte Frau Wagenseil arglos. schien „Ei- denn nun, den Robert Guiscarch ego wil doch!“ antwortete Sophie prompt. 70 8 sechsjährige Dienst im Hause des Gracie 5 war nicht spurlos an ihr vorübergegans 885 und hatte auch in ihre Umgangssprache 110 7 8 liebenswürdigen Umständlichkeiten der ber k merischen Verse geschmuggelt, deren 770 5 auch Dr. Wagenseil ständig zu bediel“ 7 pflegte. Fortsetzung 500 Lenin * Zersthe D——