Mannheimer Uncbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM tuzügl. 48 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 33 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 16. Februar 1956 5 7 Nr. N nerausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- ccio druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; chen stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: schen g w. Hertz-Eichenrode; Wirtschart: F. O. u Einpa weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; ant Wü Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Gärtge pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: en ume. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: tenthegg f, kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Haus z stellv.: W. Kirches. Banken: südd. en bei gank, Rhein-Main Bank, städt. Spark., en Ren gad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. cio d nannheim. Postscheck-K to.: Karisruhe Fr. 20 016, Ludwigshafen Rh., Nr. 28 743. des flog er F 1 50 II. Jahrgang/ Nr. 39/ Einzelpreis 20 Pf n Flo es dies I-Roma ler aug in sein Dekan Comödig ntinisch⸗ äumig (Max Bz rischestz Rosema d Zwerd er, Da Wasser Titelrch ers Ni sterpräsidenten zu bilden. In einer Erklärung weisen die Bundes- minister der FDP die 11 Punkte der FDP- Fraktion des nofdrhein- westfälischen Land- tages zurück. Sie heben hervor, daß zu dem Zeitpunkt, als die Düsseldorfer Krise ausge- löst wurde, das sogenanmte Grabensystem schon fallengelassen worden war. Die von der DU vorgeschlagene Bundesliste entspreche den Grundsätzen der Verhältniswahl. Aus diesem Grunde habe die FDP-Bundestags- fraktion ihr nicht widersprochen.“ Gegen- wärtig besteht keinerlei Veranlassung, die drohende Gefahr einer Ein-Parteien-Herr- schaft an die Wand zu malen“. Die Versiche- rung, die Koalition mit der SPD verändere nichts am der Grundlage der Zusammenarbeit der Bundesrepublik mit den freien Völkern, wird von den Ministern unter Hinweis auf die außenpolitische Haltung der Sozialdemokra- ten als fragwürdig zurückgewiesen. Herbe Volutione anerke achten d ürth ch 1 Schau nde“ unf Tinigt al. Westliche Beobachter zur großen II Huld Allan= Moskau.(dpa/ AP) Am ersten Tage des Sie ui Moskauer KP- Kongresses hat Parteichef Chruschtschew nach Ansicht westlicher Be- obachter seine führende Stellung offensicht- sich weiter gefestigt. Nach seinem sechsstün- digen Rechenschaftsbericht, der neben innen- und außenpolitischen Fragen auch ideologi- sche Probleme berührte, scheint Chruscht- Schewys Position gegenwärtig unanfechtbar zu sein, In seiner Rede wies Chruschtschew unter anderem darauf hin, daß der Tod Stalins dle„Erfolge der Kommunistischen Rartei“ nicht beeinträchtigt habe,. Der füh- rende Kern der Partei sei. keine Gruppe von Menschen, die durch persönliche Beziehun- gen oder einen vielseitigen Nutzen miteinan- der verbunden sind. Er sei ein Arbeitskol- lektiv von führenden Persönlichkeiten, deren Beziehungen auf Ideen und Prinzipien be- ruhen, die weder gegenseitige Nachsicht noch persönlichen Antagonismus zuließen. Als die drei wichtigsten Probleme, die gelöst werden müßten, um einen dauerhaf- ten Frieden zu gewährleisten, nannte der Parteisekretär die Errichtung eines kollek- tiven Sicherheitssystems in Europa, das auch eine Lösung des deutschen Problems ermöglichen werde, kollektive Sicherheit für Asien und ein internationales Abrüstungs- abkommen. Abschließend sagte Chruscht- schew:„Die Sowjetunion eilt mit Riesen- schritten vorwärts. Wir haben alle Aussicht. emen solchen Höhepunkt, einen solchen Gipfel zu erreichen, daß wir bereits vor uns den breiten Ausblick schen, der uns zu nfall. De, 1 Hafen Mensd 1 Energ Will, abe als Rai, nübertrih n Galge nden,, von ory über sen- Ti merikan Werstänt „ um au Lösege alienisch nber K, Schwimm en. Hi e„tiefe iert d auf. Und a0 elstrebi och. Fe 1 leicht. erte nod Einlage tigen u dern woll d Gull w er Leben sichtbz 7 1 Bonn.(Hi.-Eig.-Ber.) Bundesfinanzmini- 5 ster Schäkker wandte sich am Mittwoch⸗ a bend vom Bommer Studio des Bayerischen bundtunks aus in scharfen Worten gegen e Steuersenkungs-Forderungen der Ver- ande und Verbendsgeschäftsführer. Im Zu- — on Ff 8 5 5 Stall tunmenhans mit dem sogenannten„Julius- ard. Den arm sprach Schäffer von Kreisen, die den e Schl kcmmenhane nicht verstehen wollten, um ure eigensüchtigen Ziele zu verfolgen. Es mit 1 delen die Kreise, die mit der linearen ider, 1. denerenkune agitierten. Eine solche Steuer- komme 59 ung könne aber nicht durchgeführt wer⸗ un 185 Er, Schäffer, sei 1953 kür die lineare ckeln u gtsUersenkung eingetreten, weil damals orskind de Bezieher großer Einkommen hätten be- Für d. werden müssen, um dadurch Ar- en So pl. 1 zu schaffen. Jetzt aber, in der m weg fellbeschäftigung, entfalle dieses Argument. seins 1 müsse steuerpolitisch an die Bezieher zumte e gener Einkommen gedacht werden. 87 v. H. Zucht 13 900 Steuerzahler hätten Einkommen unter e Terri 8 jährlich. Der Bundesfinanzminister ind bel Unt für 1956 schon Steuersenkungen um n 901 5 von 174 Md. DM vorgesehen. Die 105 iusturm-Agitation“ aber wolle den An- ferbot 2 5 erwecken, Als ob überflüssige Mittel gte In n enden seien. Damit würde im Ausland aur Schaden angerichtet, und unbegründete 9350 10 8 des Auslandes würden geweckt. d en 4 chäkker richtete in seiner Rede einen 25 eie 1 an das deutsche Volk, an Stelle des 15 15 kach auftretenden Neides die gegenseitige de 115 zu setzen. Das sogenannte„Wirt- telett 89 Atswunder“ sei kein„Wunder“ gewesen, ö 9 die Frucht des Geistes einem brü- lacht Geistern Zusammenfindens ia der Not, eines 88 es, dder verlorengegangen sei. Heute 108. jenen die Verbände aller Interessenten- card Suppen zu meinen, man könne gleichzeitig mpt 0 den Staat wettern und von ihm for- Gräcigk dern. Jeder Verband schüre künstlich die gegans, Maufriedenheit. Ein Geschäftsführer glaube, ache ie den anderen dabei übertrumpfen zu müs- der i 855 Keiner denke daran, daß wir den Rent- ren 80 3 und Sparern gegenüber verpflichtet bedien“ wen, die Kaufkraft zu erhalten. In diesem 1 1010 Lein hene zitierte Schäffer das Wort * 28 as:„Willst du den Staat zerstören, so störe seine Geldordnung“. Der Osten sähe Von unserer Bonner Redaktion Bon n. Versuche oder Absichten verantwortlicher Politiker der CDU, die FDP gleichzuschalten und ihrer politischen Selbständigkeit zu berauben, würden von ihnen mit dem Austritt aus dem Bundeskabinett beantwortet worden sein, erklärten am späten Mittwochabend die vier Bundesminister der FDP(Blücher, Neumayer, Preusker und Schäfer) in einer Verlautbarung, die sich scharf gegen die Bemühungen wenden, in Nordrhein- Westfalen eine neue Regierung unter einem sozialdemokratischen Mini- Die Probleme, die durch die Krise um Arnold aufgeworfen wurden, finden im In- und Ausland starke Beachtung. Mit Span- nung erwartet man die Aussprache, die heute, Donnerstagvormittag, im Düsseldorfer Landtag beginnt. Hier wollen SPD und FDP, jeweils getrennt, die Begründung für ihr Handeln mitteilen. Ministerpräsident Karl Arnold(CDU) will seine Regierungspolitik verteidigen und einen Appell an das Parla- ment richten, nicht leichtfertig die politische Stabilität an hein und Ruhr aufs Spiel zu setzen. Nach Berichten, die in Bonn vorliegen, zerbricht man sich in den westlichen Haupt- städten den Kopf darüber, was die Vorgänge in Düsseldorf wirklich bedeuten, ob sie An- satzpunkt einer völligen Neuorientierung der deutschen Politik sind, ob sie eine Rückent- Wicklung zu nazistischen Tendenzen beinhal- Chruschtschew sitzt fest im Sattel Rede des sowjetischen Parteichefs unserem Endziel, der kommunistischen Ge- sellschaft, führt.“ Der Kongreß ist am Mittwoch mit einem Bericht des Vorsitzenden der Revisionskom- mission der Partei, P. G. Moskatow, über die Finanzlage der Partei fortgesetzt worden. Die Reaktion in Washington auf den Vorschlag Chruschtschews, sich über eine Einstellung der H-Bomben- Versuche und das Verbot von Atomwaffen auf deutschem Ge- biet zu einigen, ist kühl. Man weist darauf hin, daß Außenminister Dulles schon vor Wochen erklärt hat, dag die wissenschaft- lichen und technischen Schwierigkeiten bei der Kontrolle der Einhaltung von Abkom- men dieser Art äußerst groß seien. Ein Vergleich zwischen der Rede Chruscht- schews und der Rede Molotows auf der Genfer Außenminister-Konferenz läßt keine Zenderung des sowjetischen Standpunkts in der Deutschlandfrage erkennen. Das ist die Auffassung Bonner Regierungskreise zu der Rede des sowjetischen Parteisekretärs. In der Rede werde erneut deutlich, daß die Sowjetregierung die deutsche Zugehörigkeit zur NATO keineswegs als das einzige oder auch nur als das wichtigste Hindernis für eine Wiedervereinigung betrachte. Das Aus- Wärtige Amt in Bonn bestätigte am Mitt- woch den Eingang einer sowjetischen Note mit den Texten einer Deklaration und eines Beschlusses des Obersten Sowjets der UdSSR über den„Austausch von Delegationen zwi- schen dem Obersten Sowjet und den Parla- menten ausländischer Staaten.“ Schäffer muß an die Kleinen denken Er zieht gegen die„Juliusturm“-Kritiker kräftig vom Leder mit Freuden zu, wie aus dieser künstlich er- weckten Uczufriedenheit seine Saat wachse. Die Forderungen, die der Bundesfinanz- minister vor sich stehen sähe, gingen weit über den Rahmen des Möglichen hinaus. Sie zu erfüllen, erklärte Schäffer, hieße die Ord- nung zu zerstören. Falls dies aber gesche- hen würde, dann gäbe es auch keine Ver- bände und keine Verbandsgeschäftsführer mehr. Die FDP- Bundesminister warnen Blücher, Neumayer, Preusker und Schäfer verurteilen das Vorgehen ihrer Partei in Düsseldorf ten, oder ob man mit der Bundesrepublik als stabilen Faktor auch weiterhin rechnen kann. Besonders die Erklärung der„Regierungs- stürzer“, die Bundespolitik über den Bun- desrat blockieren zu wollen, hat diplomati- sche Beobachter in der Bundeshauptstadt hellhörig gemacht. Die„FDR“, die Korrespondenz der Freien Demokraten, sah sich aus diese Gründen am Mittwoch genötigt, die„Naumann- Affäre“ als endgültig begraben zu bezeichnen. Zum erstenmal nahm am Mittwoch auch die Bundestagsfraktion der CDU/CSU offi- ziell Stellung zu den Düsseldorfer Vorgän- gen. Dr. Krone, der Fraktions vorsitzende, sagte im Pressedienst seiner Partei:„Die Diskrepanz zwischen der Erklärung des FDP- Ausschusses von Stuttgart und dem Elf-Punkte- Programm der nordrhein-west- fälischen FDP veranlaßt die CDU/CSU nun doch, die Frage nach der künftigen Haltung der FDP im Bundestag und Bundesrat auf- zuwerfen.“ Der Kommentar von Dr. Krone wird in parlamentarischen Kreisen als die Frage an die Bundes-FDP bewertet, wie diese sich nunmehr die weitere Zusammenarbeit im Bund und in den Ländern vorstellt. Tat- sache ist, daß auf Bundesebene eine wach- sende Beunruhigung in jenen FDP-Kreisen beobachtet werden kann, die als„liberal“ gelten und die eine weitere Zusammen- arbeit mit der CDU/CSU wünschen. Scharfe Kritik des DGB-Organs (AP/dpa) Das offizielle Organ des Deut- schen Gewerkschaftsbundes,„Welt der Ar- beit“, betont am Mittwoch in einem Kom- mentar, der geplante Sturz der Regierung Arnold in Nordrhein- Westfalen könnte sehr leicht„auch der SPD wenig Freude bereiten“. Mit einiger Ueberraschung habe man näm- lich im Zentralorgan der SPD„Vorwärts“, gelesen, daß die FDP Nordrhein- Westfalens ein„demokratisch durchaus einwandfreier Koalitionspartner“ sei.„Angesichts der im- merhin noch existenten Herren Achenbach und Doering kann das nicht ohne weiteres überzeugen.“ Auch die neue in NRW vorge- sehene Koalition sei zudem mit Wahlrechts- manipulationen verbunden, die das Ziel hät- ten, die parlamentarische Existenz des Zent- rums zu sichern, das seinerzeit ebenfalls nur Dank der taktischen Erwägungen der CDU Eingang in den Landtag gefunden habe. „Was uns an den Vorgängen auf diesem Ge- biet in Vergangenheit und Gegenwart Sorge macht, ist der Umstand, daß sie der Stär- kung des demokratischen Gedankens in Deutschland nicht dienlich sind. Das ist eine Tatsache, angesichts derer die Frage zweit- rangig ist, wer das Spiel begonnen hat. Den Schaden tragen alle Parteien,“ Erneut kandidieren kann Eisenhower nach Ansicht der Aerzte Washington.(dpa) Sechs Spezialärzte, die Präsident Eisenhower in den letzten Tagen eingehend untersuchten, haben keine Be- denken gegen eine zweite Amtsperiode. Darauf läuft das Untersuchungsergebnis hinaus, das die Aerzte jetzt in Washington bekanntgaben. Eisenhower sollte in der Lage sein, noch fünf bis zehn Jahre das Amt des Präsidenten zufriedentellend auszuüben. Auch der Leibarzt Eisenhowers, General- major Snyder, meinte, der Präsident könne vier oder fünf Jahre oder länger in einer Position von großer Verantwortung tätig sein. Nach der Veröffentlichung des Unter- suchungsbefundes liegt die Entscheidung über eine zweite Kandidatur jetzt bei Eisen- hower, der gestern zu einem rund einwöchi- gen Erholungsurlaub nach Georgia flog. Eine tüchtige Portion Schnee mußte der Wasserturm gestern auf sick herabrieseln lassen. Dabei ist er jedoch noc recht gut davongekommen, denn wäkrend Mannheim„nur in eine winterliche Märckenlandschaft verwandelt wurde, wutete im sudlichen Schwarzwald ein Schneesturm, der bis zu 100 emſst erreichte, und von der Ostsee werden Schneeverwekungen bis zu drei Meter Höhe ge- meldet. Ganz Europa stöhnt weiter unter der Kälte, deren Ende immer noch nicht abau- seken ist. Eisstauungen haben Rkein und Donau teilweise über die Ufer treten lassen. Vor allem Serbien und Mazedonien, wo in den letsten Tagen 97 Menschen von Lawinen getötet wurden, leiden unter Ueberschwemmungen. Bild: Robert Häusser Marokko drängt auf Unabhängigkeit Die französisch- marokkanischen Verhandlungen haben begonnen Paris.(dpa AP) In Paris begannen am Mittwoch die französisch- marokkanischen Verhandlungen über die künftigen Beziehun- gen zwischen Frankreich und seinem ehe- maligen Protektorat. Beide Seiten sind sich darüber Klar, daß die Verhandlungen schwie- rig sein werden. Während Frankreich die Gewährung der Unabhängigkeit und die künftige Bindung Marokkos an Frankreich als einen unlösbaren Fragenkomplex ansieht, Wird von marokkanischer Seite die sofortige Gewährung der Unabhängigkeit gefordert, der dann die Festlegung der Beziehungen zwischen Frankreich und Marokko als eigentliches Verhandlungsthema folgen solle. Nach den Grundsatzansprachen Staatspräsident Coty und Sultan Moham- med V. wurden die Verhandlungen auf näch- sten Mittwoch vertagt. Vier große Fragen- komplexe werden zur Debatte stehen: Kon- ventionen über die politische, wirtschaftliche, finanzielle und kulturelle Zusammenarbeit, Zwischen Gesfern und Morgen An der Einheit der Evangelischen Kirche in Ost und West unter allen Umständen fest- halten zu wollen, betonte der Rat der Evan- gelischen Kirche der Union auf einer Ta- gung in Berlin. Der Rat sprach sich ferner kür eine Befreiung auch der Theologiestuden- ten und Vikare vom Wehrdienst aus. Des Verrats am Marxismus bezichtigte am Mittwoch das SED-Zentralorgan„Neues Deutschland“ die SPD der Bundesrepublik. In einer— etwas verspäteten— Stellung- nahme zum Kölner SPD-RKongreß heißt es, die SPD-Führung habe sich unmißgverständ- lich auf die Position der verstärkten Unter- stützung der Bonner Politik gestellt. Das sozialistische Gedankengut sei begraben Worden. Was auf dem Kölner Kongreß proklamiert wurde, sei die Politik einer sozialliberalen bürgerlichen Partei. Ein geeignetes Gebäude für die Unter- bringung der Botschaft der Bundesrepublik in Moskau sei noch nicht gefunden worden, teilten zuständige Kreise in Bonn am Mitt- woch mit. Es ist nicht bekannt, aus welchen Gründen die Verzögerung eingetreten ist. Das deutsch- holländische Abkommen über die Arbeitslosen versicherung tritt am 1. April in Kraft. Die Ratifikationsurkunden sind jetzt im Auswärtigen Amt in Bonn ausgetauscht worden. Durch das Abkommen werden die Staatsangehörigen beider Län- der in der innerstaatlichen Arbeitslosenver- sicherung gleichgestellt. Das Auswärtige Amt nennt das Abkommen einen weiteren Schritt zur Verwirklichung der sozialen Sicherung in europäischem Geiste. Der französischen Vertretung im Europa- rat sollen nach einer Vereinbarung der Par- beiführer der französischen Mittelparteien keine Abgeordneten der extremen Parteien angehören. Dasselbe gilt für das Montan Parlament. Dies bedeutet, daß in die beiden Straßburger Parlamente weder Kommunisten noch Poujadisten entsandt werden sollen. Churchill und Eden hatten am Mittwoch in London eine Unterredung unter vier Au- gen. Es wird angenommen, daß Eden seinen Vorgänger über seine Washingtoner Verhand- lungen mit Präsident Eisenhower unter- richtete. 5 Bei drei Nachwahlen, die am Dienstag in britischen Wahlkreisen abgehalten wur- den, konnte Edens konservative Regierungs- partei ihre Unterhaus-Mandate halten. Bei wesentlich geringerer Wahlbeteiligung ver- ringerte sich jedoch die konservative Mehr- heit im Vergleich zu den Wahlen vom ver- gangenen Mai um fast 24 Prozent, während der Stimmenanteil der Labour Party nur um über einen Prozent zurückging. Spaniens Staatschef Franco hat im Zu- sammenhang mit den Studenten- Unruhen in der vergangenen Woche den Mimister und Generalsekretär der Falange-Partei, Rai- mundo Fernandez Cuesta, und den Erzie- hungsminister, Joaquin Ruiz-Gimenez, von ihren Posten abberufen. Die Studenten- Unruhen, bei denen es zu blutigen Zu- sammenstößen zwischen falangistischen und anderen Studenten gekommen und in deren Verlauf 20 Personen verletzt und 50 verhaf- tet worden waren, haben zu dem größten poli- tischen Konflikt innerhalb des Franco-Staates seit seiner Gründung vor 20 Jahren geführt. Die größten Verlierer bei der Kabinettsum- bildung scheinen die Monarchisten zu sein. Die beiden abgesetzten Minister werden für eine unzureichende Kontrolle der Falange und der Studenten verantwortlich gemacht. Die Bluttaten auf Zypern reißen nicht ab, Am Mittwoch fielen wiederum zwei Perso- nen Anschlägen zum Opfer.— Innerhalb der griechischen Bevölkerung Zyperns wird ein hartnäckiger Kampf zwischen dem Führer der Anschlußbewegung, Erzbischof Makarios, und dem kommunistischen Gewerkschafts- bund geführt. Die Kommunisten, die formell den Kampf des Erzbischofs unterstützen, bemühen sich, die Führung der Bewegung mit allen Mitteln zu diskreditieren. In Sibirien ist wahrscheinlich ein ameri- kanischer Wetterballon niedergegangen, der in Japan in Richtung Amerika aufgelassen wurde und durch eine unberechenbare Luft- strömung abgetrieben wurde Einen 6500-Kilowatt-Atomreaktor wird die Sowjetunion in kürze in der Volksrepu- blik China für Versuchszwecke errichten. Prinz Norodom Sihanuk, der Minister- präsident von Kambodscha, traf auf Einla- dung des chinesischen Ministerpräsidenten Tschou-En-lai an der Spitze einer Regie- rungsdelegation in Peking ein. Von die Rechte der Franzosen in Marokko und der Marokkaner in Frankreich, das Problem eigener marokkanischer Streitkräfte und die Frage marokkanischer Vertretungen im Aus- land. Mollet berichtete über Algerien-Reise Ministerpräsident Mollet berichtete am Mittwoch in einem Ministerrat über seine Algerien-Reise. Außerdem wurde über So- fortmaßgnahmen zu einer Entspannung in Algerien beraten, wo es zu neuen schweren Zusammenstößen zwischen französischen Truppen und Aufständischen gekommen ist. Tumulte in der Nationalversammlung Die Poujadisten entfesselten am Mitt- wochnachmittag in der Nationalversammlung erneut einen Tumult, der in eine Schlägerei ausartete und den Kammer präsidenten Le Troquer wieder zur Unterbrechung der Sit- Zung und zur Räumung der Tribünen ver- anlaßte. Anlaß: eine Debatte über die nach- trägliche Aberkennung des dritten poujadi- stischen Abgeordnetenmandats; zwei pouja- distische Sitze wurden schon für ungültig er- klärt. Bereits am Dienstag hatten die Pouja- disten durch ständige Verstöße gegen die parlamentarische Ordnung einen solchen Skandal entfesselt, daß Kammerpräsident Le Troquer empfindliche Ordnungsstrafen verhängen und schließlich den Saal räumen lassen mußte. Urbho Kekkonen ist Finnlands neuer Staatspräsident Helsinki.(AP) Der Führer der finnischen Bauernpartei und gegenwärtige Minister- präsident, Urho Kekkonen, ist am Mitt⸗ wochabend zum neuen finnischen Staats- präsidenten gewählt worden. Die Wahl Kekkonens erfolgte im dritten Wahlgang, nachdem keiner der Kandidaten in den zwei vorangegangenen Wahlgängen die erforder- liche Absolute Mehrheit von 151 Stimmen erhalten hatte. Der 55 Jahre alte Kekkonen, der für sechs Jahre gewählt wurde, löst den 85jäh⸗ rigen Juho Paasikivi ab. Die Wahl erfolgte durch 300 Wahlmän- ner, die in allgemeinen Wahlen im letzten Monat bestimmt worden waren. Im drit- ten Wahlgang stellten sich Kekkonen und der Sozialist Karl August Fagerholm als die beiden Kandidaten, die im zweiten Wahlgang die meisten Stimmen erhalten hatten. Für Kekkonen wurden 151 Stim- men, für den gleichaltrigen Sprecher des Parlaments Fagerholm 149 Stimmen ab- gegeben. ehe e e Seite 7 MORGEN Donnerstag, 16. Februar 1956/ Nr.* Kommentar 1 Donnerstag, 16. Februar 1956 Euratom Die sechs Außenminister der Montan- Union- Staaten veröffentlichten in Brüssel ein Kommuniqué, demzufolge das Euratom- Projekt— die Europaische Atomgemeinschaft — eim gutes Stück vorangekommen zu sein scheint. Wer es jedoch gelernt hat, diploma- tische Publikationen mit jener Sorgfalt und Vorsicht zu lesen, die sie Verlangen, stellt fest, daß Brüssel zwar eine Einigung über be- stimmte Grundsätze zeigte, daß im Hinter- grund jedoch schwerwiegende Meinungs- Verschiedenheiten über Einzelfragen weiter schwelen. Diese sollen nunmehr in Fachaus- schüssen geklärt werden. Aber es ist Erfah- rungssache, daß die Schwierigkeiten zumeist nur durch die Politiker bereinigt werden Kkörmen. Das Feldgeschrei hie Euratom— hie OEEC-Plan“, das seit Moneten schon aus den Lagern der verschiedenen Richtungen klingt, verlor noch nichts von seiner Bedeutung. In Deutschland wollen viele, sei es aus Gründen der Vernunft oder des Herzens, nach wie vor eine intensive und weitgehende europäische Zusammenarbeit. Die Vorgänge um die Euro- Püische Verteidigungsgemeinschaft(EVG) dienen als Lehre. Würde sich die Bundes- Tepublik gegenwärtig in ein endloses Hin und Her um die zivile Nutzbarmachung der Atomenergie hineinzerren lassen, dann stünde sie vielleicht eines Tages am Ende der Kette derjenigen Staaten, die auf diesem Gebiet mitreden und mithandeln wollen. Eier geht es um eine Umwälzung der gesam- ten Energieversorgung, an der jeder Staat lebensnotwendiges Interesse haben muß, der auf seine Industrie angewiesen ist. Keine Nation kann es sich leisten, um politischer Lleblings vorstellungen willen gefährlich ins Hintertreffen zu geraten. Bel aller Wünschbarkeit enger Zusam- menarbeit mit Frankreich muß die Bundes- regierung doch davon ausgehen, daß in Paris labile Machtverhältnisse bestehen, die von Stunde zu Stunde in eine Sackgasse führen Können. Es ist allgemein erinnerlich, wie stark die Kräfte unter den Franzosen waren, die alles daransetzten, Entwicklung und Fort- Schritt in Deutschland zu bremsen. Diese Tatsache darf nlemand aus den Augen ver- lieren, auch wenn er sich klar darüber ist, daß der Anschluß an die internationale Atomentwicklung nur in einer Zusammen- arbeit aller europäischen Staaten gefunden Werden kann. Aus dieser zwiespaltigen Lage heraus ergibt sich der Zwang zu einer Atom- politik, die allem gegenüber aufgeschlossen ist, was zu Integration, Verzahnung und Partnerschaft führt, die aber auch die an- deren Möglichkeiten, wie sie sich für einen souveränen Staat anbieten, keineswegs außer Acht läßt. In Washington wurde das Abkommen Über sechs Kilogramm angereicherten Urans abgeschlossen. Ferner deutet Großbritannien die Möglichkeit zweiseitiger Abmachungen niit der Bundesrepublik an. Inwieweit hier- bei die englische Neigung, eine Annäherung Wischen Frankreich und Deutschland auf Wichtigen Gebieten möglichst zu hintertrei- ben, mit im Spiele ist, bleibe vorerst dahin- gestellt Jedenfalls ist Bonn gezwungen, auch dieser Seite volle Aufmerksamkeit zu schen- ken. Man darf keinesfalls außer Acht lassen, daß sonst eine Entwicklung ähnlich wie sei- nerzeit bei der EVG die Bundesrepublik in ein langwieriges Hin und Her bringen und schließlich dazu führen könnte, daß Wissen- schaft. Wirtschaft und Industrie nicht mit dem Impuls und dem Nachdruck auf dem Wichtigen und weiten Feld der Nutzbar- machung neuer Energien tätig würden, wie es die Stunde verlangt. l Es wäre vermessen, wollten wir Deut- sche uns einbilden, wir könnten die fried- liche Verwendung der Atomenergie von uns selbst aus und für uns selbst durchgestal- ten. Nach Schätzungen des Brüsseler Aus- schusses haben die Vereinigten Staaten von Nordamerika bislang etwa 15 Milliarden Dollar und hat Großbritannien etwa 1,5 Mil- liarden Dollar auf dem gesamten Atom- Sektor ausgegeben. Auf die zivile Verwen- Aung entfallen dabei in den USA etwa 3 Milliarden Dollar, in England etwa 0,5 Mil- Uarden Dollar. Die kontinentalen europäi- schen Staaten hatten diesen Mitteln bislang nur sehr wenig entgegenzusetzen. Frank- reich soll in neun Jahren rund 0,2 Milliar- den Dollar aufgebracht haben. Von der Sowjetunion kennt man zu wenig genaue Zahlen. Immerhin beweisen schon diese Gegenüberstellungen, wie dringend geboten eine gemeinsame Bemühung der Montan- Staaten erscheint und wie notwendig es bleibt, daß jede einzelne dieser Nationen große Anstrengungen macht, damit der Vor- sprung der Großmächte nicht ins Uferlose wächst; denn das würde heißen, daß dieses alte Europa eines Tages wirtschaftlich, in- dustriell und sozial völlig darniederliegt. Im Sommer 1956 soll, wie die Augen- minister in Brüssel mitteilen, deutlich wer- den, ob man mit einem Aufbau in der Art der Montan-Union, mit einer eigenen Exe- kutive, einem Ministerrat, einer gemein- samen Versammlung uad einem Gerichts- hof, zurande kommt. Parallel läuft die Be- ratung über den viel lockeren Vorschlag der OEEC, der einen freiwilligen, möglichst be- hutsamen Zusammenschluß im Bereich von 17 Ländern vorsieht. Aber er will, bei vol- ler Beibehaltung des internationalen Wett- bewerbs, einen gemeinsamen Leitausschuß, Ausbildungszentralen, Koordinierung, ge- meinsame Finanzierungspläne und inten- siven Austausch vielartiger Informationen. Sollte sich herausstellen, daß Euratom schließlich ein Phantom bleiben muß, dann wäre es klug, wenn die Dinge nicht zu zäh und hartnäckig betrieben werden. Viel- leicht kann man den OEEC-Plan als ersten Schritt betrachten, als vorsichtigen Anfang, der schließlich doch zu einer engeren Part- nerschaft im Stile der Montan-Union führt. Hugo Grüssen Bonn) Wiens schwarz- rote Koalition ist brüchig — Vr. 30 Ueber die Außen- und Wirtschaftspolitik entbrannte ein heftiger Streit Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, im Februar Die Koalition zwischen der Volkspartei und den Sozialisten, die seit mehr als zehn Jahren in Wien am Ruder ist, befindet sich in einer ernsten Krise. Nach dem Abzug der Besatzungsmächte zeigt es sich deutlich, dag die lange Reihe der unter fremdem Druck geschlossenen Kompromisse nicht endlos fortgesetzt werden kann. Die Existenz des Staates scheint nicht mehr so bedroht wie noch 1950, als die Russen ihre kommunisti- schen Söldlinge einen Staatsstreich probie- ren liegen. Jede der beiden fast gleichstar- ken Parteien ist daher heute an der Durch- setzung ihrer Ziele weitaus mehr interessiert als früher. Und da ein Jahr vor den Wahlen weder die Volkspartei noch die Sozialisten ihr Gesicht verlieren wollen, erscheint eine Zusammenarbeit in der Regierung schwieri- ger denn je. Die großen Probleme, über die es keine Einigung gibt, stellen die Erbschaft des Staatsvertrages dar. Es geht um die Frage, was mit dem ungehobenen Schatz des Lan- des, dem Erdöl, zu geschehen hat. Soll es gänzlich oder nur zum Teil verstaatlicht werden? Dürfen die angloamerikanischen Erdölgesellschaften mit einer Beteiligung rechnen? Ein anderes Streitobjekt ist die österreichische Luftfahrt, die bis zum Staats- vertrag vom Alliierten Rat untersagt war. Der Kaiser soll Staatsoberhaupt werden Japans Minister präsident strebt Revision der„MeArthur-Verfassung“ an Von unserem Korrespondenten Werner Crome Tokio, im Februar Ministerpräsident Hatoyama hat als eines der wichtigsten Ziele seiner Regierung die Revision der werfassung bezeichnet. Er hat — trotz heftiger Opposition der Linken— dieses Ziel in den Mittelpunkt seiner Haus- haltsrede gestellt und die Einsetzung eines Studienausschusses angekündigt. Im vorigen Jahre hatte der jetzige Erziehungsminister Ichiro Kiyose— er wurde bekannt durch seine furchtlose Verteidigung des„Kriegs- verbrechers“ General Tojo— einen parla- mentarischen Sturm entfesselt, als er in einer Reichstagsrede von der„Mearthur- Verfassung“ gesprochen hatte.„Die Verfas- sung ist nicht nur dem Wortlaut nach eine Uebersetzung aus dem Amerikanischen“, sagte jetzt Hatoyama.„Sie mag für ein Land des Westens passen, aber nicht für Japan!“ Und so brennend ist nun diese Frage, daß japanische Universitäten sie in Dissertatio- nen und Vorlesungen behandeln. Ein Staats- rechtler der Universität Kyoto hat Merthur um eine Unterredung gebeten, um die Frage zu klären, wer für den vielumstrittenen Ar- tikel 9 verantwortlich ist: die Besatzung oder der damalige Ministerpräsident Shidehara. MeArthur hat ausweichend geantwortet, er werde„sich über jeden Besuch aus Japan freuen!“ Der Artikel 9 ächtet den Krieg. Er ver- bietet Japan ausdrücklich Streitkräfte auf dem Lande, auf dem Wasser und in der Luft. Offiziell gilt daher Japans heutige Wehrmacht nur als Polizeitruppe. Aber diese Fiktion ist nicht aufrechtzuerhalten. Sie untergräbt die Moral bei der Truppe und bei der Bevölkerung. Vor allem aber bei der Jugend. Es haben sich Hunderte von Frei- willigen gemeldet mit der Bitte um eine „gesetzliche“ Bescheinigung, daß man sie ein- mal nicht als„Kriegsverbrecher“ verurteilen könne. Schon hat sich in vielen Teilen Japans die Forderung erhoben, die jungen Soldaten wieder auf den Kaiser zu vereidigen— als Inbegriff und Oberhaupt des Staates und wieder als Tenno, für den man bereit zu sein hat, zum Opfertod, wo immer er es befiehlt. Nur so läßt sich im japanischen Volksempfinden die Existenz einer Wehr- macht, ihr Zweck und ihre Verwendung er- klären. Umgekehrt war Japans Kaiser sei- nerseits bereit zum Opfertod für seine Sol- daten. Es hat Mearthur maßlos erstaunt, als der Tenno ihm erklärte, er übernähme die Verantwortung für jede Handlung japani- scher Kommandoleute während des Krieges und wünsche statt ihrer zur Rechenschaft gezogen zu werden. Die„MeArthur- Verfassung“ hat all diese gegenseitigen Bindungen aufgelöst. Sie hat versucht, in Japan Individualisten zu züch- ten:„Demokraten“. Aber Jahrtausende ist der Staat Japans eine patriarchalische Fami- lie gewesen. Und seit undenklichen Zeiten hat das Familiensystem bestanden, und dazu trat die„tonarigumi“, die Nachbarschafts- organisation. Die jetzige Verfassung ist von Amerikanern geschrieben worden, die oben- drein wenig Ahnung von Japan hatten. Aber — es war eine„demokratische“ Verfassung. Der Kaiser wurde zum„Symbol“, mit weniger Rechten, als die englische Königin genießt. Shintoismus ist für Staat und Staatsdiener verboten. Das Parlament ist oberstes Organ des Staates und Träger der Souveränität. Auch heute können sich nur wenige Japaner vorstellen, was das bedeu- tet. Das Nachkriegsparlament hat sich noch Weniger Achtung erwerben können als seine Vorgänger! Selbst die gut gemeinte generelle Gleichberechtigung der Geschlechter— die- ser Artikel setzt auch das Familiensystem außer Kraft.— bewährt sich dies nicht. Am Wenigsten auf dem Lande. Mit der patriarchalischen Ueberlieferung ist mehr Gutes als Schlechtes vernichtet worden. Das hat man jetzt eingesehen und versucht die alte Form wieder herzustellen. Man wird zwangsläufig das Kaiser- und Fa- miliensystem wieder herstellen müssen. Das ist weitgehend anerkannt. Der Kaiser soll Wieder Staatsoberhaupt werden. lle et ie Von der goꝛoßetꝛonalen Presse fann man nicht geßade behdupten, daß ste besonders attraltiv gestaltet sei. Dazu ist sie zu sehr uber einen Kamm geschoren und noch dazu über einen ausländischer Herkunft. In der ange- strengten Jeberlegung, wie dem abzuhelfen sei, Rat man ein Ei ausgebrutet, das man ge- radezu ein Ei des Kolumbus nennen könnte, wenn dieser fragwürdige Abenteurer nicht das Pech gehabt hütte, ausgerechnet das monopol- kapitalistische Amerika zu entdecken. Was jedenfalls bislang einem Dutzend Zeitungen mont gelang, nämlich aufmerksam gelesen 2⁊u werden, das soll jetzt offenbar eine Unzahl eleiner Blättchen versuchen, die den Leser da zu packen vermögen, wo er stets empfindlich ist, nämlich an seinem eigenen Kopf und Kru- gen. 5 Es handelt sich um eine Art Häuserblock- Blüttenen, die ebenso über die große Politik des Kremls wie über den Krach im Hinterhaus berichten sollen. Worauf hier spekuliert wird, geht schon aus dem Namen des ersten Pro- duletes dieser Art hervor. Es nennt sich die „Oranienburger-Tor-Lupe“. Dieses Blatt ist eigens für die Bewohner der Häuser Fried- drichstraße 120 bis 129 in Ostberlin geschrie- ben. Mit der Lupe— der Name bürgt für Qualität und garantiert individuelle Behand- lung— soll offensichtlich in die Wohn- und Schlafge macher hineingeleuchtet werden, die Sehlüsselloch- Anzeiger! Bald nach dem Abzug der Besatzungsmächte bildeten sich zwei Gesellschaften, von denen die eine auf privater Basis mit der Volks- partei und der holländischen KLM, und die andere— die vom sozialistischen Verkehrs- minister favorisierte— mit der skandinavi- schen Sas zusammenarbeitet. Niemand Weiß, was nun geschehen wird Andere Fragen, über die nun schon wochenlang eine Einigung gesucht wird, sind die der Neugestaltung des Rundfunks und der Erhöhung des Milchpreises. Die Bauern, die einen wichtigen Bestandteil der Volks- partei bilden, sind höchst unzufrieden und sollen dem Bundeskanzler sogar mit ihrem Austritt aus der Partei gedroht haben. Aber Raab ist machtlos, denn die Sozialisten leh- nen jede Belastung ihrer städtischen Wäh- ler ab. Es ist möglich, daß die Agrarier, die sich seit der Auswechslung ihres Vertrauens- mannes Figl durch Raab(der ein Mann der Wirtschaft ist) benachteiligt fühlen, keine Konsequenzen ziehen, aber dafür den Milch- streik ausrufen. In den letzten Wochen wurde auch die auhenpolitische Linie Oesterreichs in den Mittelpunkt der Diskussionen gerückt. Schon Als die Geheimverhandlungen verschiedener hoher Funktionäre der Volkspartei mit den Russen zum Zweck einer Anleihe bekannt wurden, löste dies nicht nur im westlichen Ausland, sondern auch in Oesterreich selbst Unsicherheit und Gegnerschaft aus. Die Sozialisten und die Freiheitlichen erklärten, die Sowiets wollten sich durch eine Hinter- tür in Oesterreich wieder Eingang verschaf- ken und ihr Interesse sei auf den Ausbau der Straßen in Oesterreich für ihre Pan- zer gerichtet. Aus der Anleihe ist bisher michts geworden, denn die sozialistischen Minister verweigerten im Kabinettsrat die Zustimmung zur Staatsgarantie. Die Politik des Bundeskanzlers ist auf die strikte Neutralität Oesterreichs gerichtet. Keine Ausfragerei„bis auf's letzte Hemd“ Ein Rundschreiben des Bundesinnenministeriums zum Fürsorgewesen Bonn, 15. Februar. Rund 1,3 Millionen Menschen in der Bundesrepublik beziehen Fürsorgeunterstüt- zung. Von diesen Aermsten der Armen sind etwa 350 000 in Heimen und Anstalten untergebracht. Rund 980 000 leben in eige- nen Unterkünften und werden in der offe- nen Fürsorge betreut. In einem Rundschreiben hat das Bun- desinnenministerium die zuständigen Län- derministerien aufgefordert, bei der Bemes- sung der Fürsorge nicht schematisch vor- zugehen, sondern jedem Hilfsbedürftigen das zu gewähren, was er im Einzelfall braucht.„Nachdem die auf den Verhält- nissen nach 1945 beruhende Massennot, die Vielfach zu einer schematischeren Anwen- stich bisher noch, der Kontrolle durch die SED entzogen haben. So fragt etwa ein— selbst- verstandlich anonymer— Einsender empört an, warum Herr X aus dem soundsovielten Stoche eigentlich seine Finxdufe immer in Westberlin tütige und wo er die West mar dazu her habe. Herrn X wird nun nichts anderes übrig blei- ben, als sich reinzuwaschen und ein abgrund tiefes„Bekenntnis“ zur DDR abzulegen. Auch die übrigen Hausbewohner sind bereits auf- gefordert worden, ihre politischen Ansichten in dem Hausblatt bekannt zu geben. Ist dieses System der„Schlüsselloch-Anzei- ger“ auch infernalisch, warum sollte es nicht da Schule machen, wo auch das primitivste Pri- vatleben zum„öffentlichen Seltor“ gehört. Wundern wir uns also nicht, wenn der„Oru- nienburger-Tor-Lupe“ demnächst eine„Bran- denburger-Tor-Brille“ folgt, wenn ein„Stalin- Allee-Kneifer“, ein„Treptower Ferngucher“, ein„Reinickendorfer Röntgenauge“, ein„Halle- scher-Tor-Hũter“ oder eine„Potsdumer-Platz- Patrone“ ihre Leser durch„Enthüllungen“ in Leserbriefen erschrecken, um wenigstens„auf- merlesum gelesen zu werden. Wie muß es um eine Republik bestellt sein, die versuckt, ihre verlorenen Söhne des 17. Juni 1953 auf diese Weise wieder auf den Pfad der Tugend des Herrn Ulbricht und der Frau Benjamin ⁊u führen!(real) emer manspruchnahme der Hilfe absehen Es wäre falsch, in Raab einen„geheig Agenten Moskaus“ zu sehen. Seine Plan laufen zweifellos darauf hinaus, die Rus demnächst um eine Einschränkung ihrer sprüche aus dem Staatsvertrag zu Ditteg Das hat— mit Erfolg— schon früher FI„Cc land getan. Natürlich wird Moskau nur de Candi eine Ermäßbigung der Reparationen zugest bübsck hen, wenn Oesterreich sich deutlich wu in Lis Westen distanziert. Eben darum gent er 5 gegenwärtig. im Der Prüfstein ist der Straßburger up Winke parat. Das Wiener Parlament hat schon u auf de Jahren durch seine Vertreter erklären mnabe sen, daß sich Oesterreich zum Westen rech führte und nur deshalb nicht nach Stragtuf fein gehen könne, weil die Russen das als fehl au t liche Geste auslegen würden. Oesterred 115 War also— weil man die heikle Lage d 9 besetzten Landes einsah— in Straßburg 80. durch Beobachter vertreten, die freie 10 i de facto die Rechte ordentlicher Mitglied 1 8 hatten. Nach Abschluß des Staatsvertrag Dat erinnerte man die Oesterreicher an ihr Ve für po sprechen. Bundeskanzler Raab versuche mal u Zeit zu gewinnen, indem er den Eintritt mehr, die UNO als primär bezeichnete. Dieser i ben. 2 inzwischen vollzogen, doch unternahm q bons Kabinett hinsichtlich des Furoparates ke die au Initiative. Als der Bundeskanzler sogar wu euf de seinen eigenen Parteifreunden dazu g gesetz drängt wurde, in dieser Sache endlich eth Selten zu tun, antwortete er, er werde demissiont] die vc ren, wenn ihn das Parlament zu einem Be einma tritt im gegenwärtigen Augenblick zwing Lrobe Einige Tage vorher hatte das russische f 5 gierungsorgan„Iswestija“ den Europarat e nher ein„Instrument der NATO“ bezeichnet, sitzen. Man weiß noch nicht, ob Neuwahlen sd in diesem Jahre oder erst 1957 stattfindef werden. Die Spannungen in der Koalitut Für aber haben sich zweifellos so verschärft, da Als man mit einer Aktionsunfähigkeit des e famb gierungsapparates rechnen muß. aufkls nung die H. derer stütze Hand zelhan Bahne dung der Richtsätze geführt hat, behobe ist, muß der Grundsatz der individuelle Gestaltung der Hilfe auch für die Beme sung laufender Leistungen wieder voll zu. Zuge kommen“, heißt es in dem Rund. schreiben. Dies gelte vor allem auch für di zusätzlichen Beihilfen. Dabei sei der Beda“ an Kleidung, Wäsche und Schuhwerk nad der jeweiligen Preislage tatsächlich vl zu decken. Ganz besonders müsse auch du stärkere Kleiderverschleiß bei Jugendliche berücksichtigt werden. Eine über das unbedingt notwendig Maß hinausgehende Bedürftigkeitsprüfun soll vermieden werden, da sie nicht mit den Wesen einer sozialen Hilfe zu vereinbare ist. Eine Ausfragerei, sozusagen„bis auf di letzte Hemd“, würde nach Auffassung de Innenministerium dazu führen, daß gerad die anständigen Bedürftigen aus Scham vo Das Bundesinnen ministerium legt d Ländern nahe, die Fürsorgerichtsätze h einer Neufestsetzung soweit wie möglld aufeinander abzustimmen. Eine ungleic mähßige Unterstützung in gleichgeartete Ländern sollte vermieden werden. Die Fürsorgesätze sind in den einzelne Ländern, und hier wieder je nach der Grad der Gemeinden, verschieden. Die Richtsätze die von den Ländern festgesetzt werden, be. Wegen sich in den Ländern im Durchschnl zwischen 50 und 67 Mark für den Haus haltsvorstand oder für die alleinstehend) Person. Nach einer Ende Dezember mit ein Apati, unben „8 her Jahre schön Aber Leber tunge heit die C stimmiger Billigung des Bundesrates den 8 Bundesinnen ministerium herausgegebene 9 8 Verwaltungsvorschrift soll die zusätzlich der 5 Unterstützung für die Ehefrau 80 bis d unk Prozent und für die Kinder, je nach Alte, aueh 50 bis 90 Prozent dieses Richtsatzes bett Reisf gen. Durch die Richtsätze sollen die A. wendungen für Nahrung, Beleuchtung, Kö, perpflege und ähnliches gedeckt Werden Für Kleidung und für Miete werden zus. liche Beihilfen gewährt. Die Verwaltungsvorschrift des Innen. ministeriums sollte vor allem eine 4. hebung der Fürsorge für die Jugendliche bringen und hat, wie das Ministerium be tont, auch bereits ihre Erfolge bee — Unruheherd Algerien Ueberblick über die bevölkerungsmäßige, II . Im Jahre 1947 beschloß die Nationalver- sammlung unter dem Druck der Links- Parteien, Algerien ein Sonderstatut zu ver- leihen, dessen Kernstück eine„Assemblèe Algerienne“., eine Art von Lokalparlament, darstellt. Von einem Ansatz zu einer echten Autonomie kann aber auch anläßlich des Statuts nicht die Rede sein; die„Assemblèe Algerienne“ kann nur über zweitrangige Fragen beschließen, alle wichtigen Entschei- dungen werden weiter in Paris gefällt. Auch für das Lokalparlament sind zwei getrennte Wahlkollegien vorgesehen, und die Wahlen im Eingeborenen- Kollegium sind dem selben pverfälschenden Druck ausgesetzt, wie die Wahlen zur Nationalversammlung. Die Exe- Kutivgewalt bleibt weiterhin ungeteilt in den Händen des Generalgouverneurs und der Verwaltung. Das Algerien-Statut von 1947, das nur gegen den energischen Widerstand der Kolonisten durchgesetzt werden konnte und dessen Geist und Buchstabe seit neun Jah- ren unaufhörlich verletzt worden sind. war eine Antwort auf das Erwachen eines algerischen Nationalismus in den Jahren zwischen den beiden Kriegen. 1945 kam es Zu schweren Unruhen, die nach grausamem Blutbad der Aufständischen in furchtbarer Weise niedergeschlagen wurden. Trotzdem schwelte die Unrast unterirdisch weiter, bis sie am Allerheiligentag 1954 offen ausbrach und zu dem Aufstand führte, der nun seit über einem Jahr mehrere hunderttausend Mann frauzösischer Truppen in Algerien kesthält. Der algerische Nationalismus, der in viele Richtungen und Tendenzen gespalten ist, hat eine lange und komplizierte Geschichte. Wie wirtschaftliche und politische Entwicklung in den anderen nordafrikanischen Gebieten muß man als wichtigstes Trennungselement den Kampf der Strömungen, den Unterschied Zwischen den panislamistischen und pan- arabischen Tendenzen, die sich seit einigen Jahren nach Aegypten hin ausrichten und von dort Unterstützung empfangen, und den demokratisch-laizistischen Richtungen, die den Anschluß nach dem Westen suchen, kteststellen. In Tunesjen und Marokko ist es den liberalen Kräften in der französischen Politik bisher gelungen, durch Abkommen mit der zweiten Richtung dieser das Ober- wasser zu verschaffen und dadurch die Mög- lichkeit künftiger freiwilliger Bindungen der zwei ehemaligen Protektorate an Frank- reich offen zu halten. In Algerien sind der- artige Bestrebungen bisher gescheitert. Die Maquis, die sich seit anderthalb Jah- ren über Algerien ausbreiten, werden mehr oder weniger lose von einer nationalen Front zusammengefaßt, deren Führer zwar nicht immer einig untereinander sind, die doch aber alle mehr oder minder von Kairo aus gesteuert. und sowohl militärisch wie finan- ziell unterstützt werden und der pan- arabischen Tendenz angehören,. Die Kom- munisten haben nur geringen Einfluß, doch Wirken sie indirekt auf die extremen Natio- nalisten ein und nehmen über diese am Aufstand teil. Auf der anderen Seite steht die Masse der Europäer, der„kleinen Weißen“, ganz unter dem politischen Einfluß der wirt- schaftlichen Großinteressenten und lehnt jede Art von Solidarität mit den oft als Untermenschen angesehenen Eingeborenen Ab. Auch die ärmsten Europäer fühlen sich als solche gegenüber den verachteten Bicots (Schimpfname für die Araber) als privile- Sierte Herrenmenschen. Auf diese Weise ist in Algerien ein Klima des Rassenhasses ent- standen, dessen leidenschaftliches Auf wallen bei den Demonstrationen gegen General Catroux und den französischen Minister- präsidenten Mollet wieder deutlich wurde. Wirtschaftliche und politische Gleichberech- tigung, die die Assimilations- und Integra- tionstherorie Arabern und Berbern geben Will, und noch mehr die Gründung eines autonomen algerischen Staatswesens würden die europäische Herrschaft in Algerien, die auf der Ausbeutung der billigen eingebore- nen Arbeitskraft und auf der Majorisierung der eingeborenen Mehrheit durch die euro- päische Minderheit beruht, ins Mark treffen. Darum ist der Widerstand der Europäer im III Faanf, o νν,H-s eam sturmuuert S el, e bega . dee er 155 21 dt 3 . Short ccd Bebe Abedis 1 8 N AARON een Ie stef goon 5 1 4 alERIEN f 32 Nο 87 MHuonen Aka one Grunde von vornherein zum Scheitern ver- Urteilt: Für die Integrierung, die Algerien bei Frankreich gelassen hätte und die viel- leicht noch vor zehn Jahren möglich gewesen Wäre, ist es heute bereits zu spät, und eine andere Alternative zur unabhängigen alge- rischen Republik gibt es auf die Dauer nicht. Mollet vor großen Schwierigkeiten Seine Koalition mit Mendés-France zeigt bereits erhebliche Risse Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 15. Februar Wenn man die Liste der Probleme be- trachtet, mit denen Guy Mollet sich in den nächsten Tagen zu befassen hat, versteht man, daß fast alle französischen Minister- präsidenten der letzten Jahre während der paar Monate ihrer Amtszeit mehrere Kilo Körpergewicht verloren haben. Das parla- mentarische Klima hat sich während Mollets Aufenthalts in Algerien zuungunsten des Regierungschefs verschlechtert. In seiner eigenen Partei und besonders bei den Freun- den von Mendeès-France wirft man ihm nicht nur vor, daß er in Algier nichts ausgerichtet, sondern die psychologische Wirkung, der durch die Ankunft des Ministerpräsidenten in Nordafrika bewirkt werden sollte, nutzlos vertan habe. Der bedeutende Schriftsteller Frangois Mauriace hat in Mendéès-Frances Hausblatt„L'Expreß“ einen heftigen Angriff auf Mollet gestartet, von dem nichts mehr 2u erhoffen sei. Nachdem Robert Lacoste als Minister nach Algier entsandt worden ist, hat Mendes France aufs neue die Uebernahme des Finanz- und Wirtschafts ministeriums abge- lehnt. Auch Jules Moch, der Delegierte Frankreichs in der Abrüstungskommission der UNO, der zwar Sozialdemokrat ist, aber eng mit Mendès zusammengeht, hat sich der Uebernahme dieses Ministeriums entzogen, so daß sich Mollet mit dem ehemaligen Mini- sterpräsſdenten Ramadier, der kein beson- derer Finanzspezialist ist, zufrieden geben mußte. Zwischen den Sozialdemokraten und den Radikalen entstehen auch anderweitig Schwierigkeiten. So nehmen die Radikalen nur lau an der Offensive der Sozialisten und Kommunisten gegen die in den letzten Jah- ren der katholischen Kirche gemachten Kol zesslonen teil, und die Sozialisten bezeufe ihrerseits keine ungeteilte Begeisterung 10 dle Wiedereinführung des Einmann- Wal kreises und des Mehrheitswahlprinzips, d den Radikalen so am Herzen liegen, Freunde von Mendeès-France sind auch nid alle mit der wenig würdigen Art einge standen, in der die Nationalversammlul ganze Tage damit zubringt, 14 der 52 Pouf disten einen nach dem anderen im Pal ment das Mandat zu entziehen, deren 8% dann zumeist an Sozialisten fallen. Poul selbst hält sich im Augenblick sehr Zur und gab sogar bekannt, daß er der fasch stischen Unterwanderung seiner Wochenze! schrift durch ehemalige Kollaborationist ein Ende machen wolle. N. Auf außenpolitischer Ebene steht 10 Unter dem Eindruck der Verhandlungen f. dem Sultan von Marokko, der hier mit d. größten Auszeichnung behandelt wird. B Verhandlungen werden keineswegs fed sein, da die Regierung Edgar Faure nach 0 enfänglichen Schwierigkeiten im len Sommer den Marokkanern große Zugesten nisse gemacht hat, die nun als Ausgaue punkt zu weiteren Forderungen diene unter anderem hat sie der rnarokkanische Regierung fast die gesamte Zivilverwallul überantwortet. Es ist bereits sicher, daß rokko einen eigenen diplomatischen 1 und eine eigene Armee erhalten wird ud Wahrscheinlich ein permanentes Bündnis Frankreich auf der Basis der Gleichber. C gung abschließt; die wichtigsten Fragen Marokko wie in Tunesien, betreffen den 5 1 tus der 500 000 Franzosen, die im Land bee ben. Man spricht von einer eventuellen 000 pelten Staatsangehörigkeit. 5 2 Sch 1— geheim ne Plan e Russg ihrer n U bitten ner Ping mur dap „Zuges lich Von geht ger Eu schon 90 ären le en rech Stragbuh Als feind esterregt Lage dh burg Nu kreille Aitgliede vertrag ihr ei versucht intritt i Dieser ahm 05 tes keit 0 gar vc azu g. ich eth nissionie nem Bel c Zwinge ische fe, parat a chnet, len sche tattfinde Koalitio Härkt, cal des Ne. 0 md e sen behoben viduelle Bemme. Voll zun n Rund. h für d r Beda erk nad lich vel auch det endliche twendi sprüfung mit den einbaren s aut de sung de 8 gerade Ham von absehen legt da atze h möglich ungleich. geartete. einzelne er Groh ichtsätz rden, be. chschn n Haus. stehend mit eln tes vol egebenen 18ätzliche 0 bis 9 ch Alteb, 8 betr. die Aut. ng, Kür, Werden n Zusätz- Inner- ine A endlichen rium be. gezeitg 5 * ten Kon bezeugt rung in-Wab! Fips, 0, 5 itioniste ht Pan ngen fu, mit de. wird. Di 98 leid nach de letzte 1gestän Asgans dienel anische 1wWaltult 5 daß M., n Dien wird ue Aan berech, len 0 1 ur. 39/ Donnerstag, 16. Februar 1956 — Wohin gehst du, Candida! Portugal hat die höchste Geburtenzahl Europas/ Viele Mütter müssen mitverdienen „Com'esta, Candida?“„Wie geht's, Candida?“— rief ein junger Mann einem hübschen Mädchen zu, das auf einer Straße in Lissabon stand und mit einer Schar jun- ger Bewunderer plauderte. Candida dankte m für den Gruß mit einem fröhlichen Winken und begann, zwei schwere Pakete auf dem Kopf balancierend, die steile Treppe hinabzusteigen, die zur nächsten Straße führte. Sie war jedoch erst wenige Schritte gegangen, als auch schon der ganze Stapel auf ihrem Kopf zu wackeln begann. Beide pakete polterten auf die Erde und ihr Inhalt kollerte auf die Straße. Candida schrie auf, und die jungen Männer konnten sich vor Lachen kaum beruhigen, aber keiner von innen rührte einen Finger, um ihr zu helfen. Das Benehmen der jungen Männer war für portugiesische Verhältnisse gar nicht ein- mal ungewöhnlich, ungewöhnlich war viel- mehr, daß sie Candida überhaupt begleite- ten. Zwar sieht man in den Straßen Lissa- pons viele Frauen— leichtfüßige Mädchen, die aufrecht wie Standbilder schwere Lasten auf dem Kopfe tragen oder auch ältere und gesetztere Frauen mit Kindern— doch nur selten wird man eine Portugiesin erblicken, die von einem Manne begleitet wird, nicht einmal um fünf Uhr nachmittags, wenn der große Platz im Zentrum gedrängt voller Menschen ist, die plaudernd und schwatzend umherstehen oder in den Straßencafés sitzen. Für die Verbraucheraufklärung Als erstes Land der Bundesrepublik hat Hamburg jetzt 30 000 DM zur Verbraucher- aufklärung über die„Handelsklassenverord- nung für Obst und Gemüse“ bewilligt, um die Hausfrauen im Kampf gegen Ware min- derer Qualität und Preiswucher zu unter- stützen. Mit diesem Betrag sollen 200 000 Handzettel verteilt und 3 500 Plakate in Ein- zelhandelsgeschäften sowie Straßen- und U- Bahnen aufgehängt werden. Wie wohl die meisten Frauen, so ist auch die Portugiesin die unbestrittene Herrin des Haushaltes, aber im öffentlichen Leben spielt sie nur eine geringe Rolle. Es besteht— zu- mindest auf dem Papier— noch ein altes Gesetz, nach dem sich eine Frau strafbar macht, wenn sie ihr heimatliches Kirchspiel ohne die Erlaubnis ihres Mannes verläßt. Ehen werden in Portugal nicht geschieden, und weibliche Analphabeten— und das sind die meisten Fischers- und Bauersfrauen über 25 Jahre— haben kein Stimmrecht. Zudem dürfen verheiratete Frauen weder als Kran- kenschwestern noch in gewissen Behörden, etwa dem Auswärtigen Amt, beschäftigt werden. Obwohl Portugal ein bewußt christ- Ihe Band ist, hat die fünf Jahrhunderte lange Herrschaft der Moslems doch tiefe Spuren hinterlassen, und die beiden Welt- kriege, die in anderen Ländern die Eman- upation der Frauen beschleunigte, sind fast unbemerkt an ihm vorübergegangen. „Schön schreitet sie und zögernd ein- her„, sang Camoèns vor vierhundert Jahren von den Frauen seines Landes. Und schön ist die Portugiesin auch heute noch. Aber auch heute noch hat sie Grund., dem Leben zögernd“ und mit einigen Befürch- tungen gegenüber zustehen. Fast mit Sicher- heit wird sie eine große Familie haben— die Geburtenzahl Portugals ist die höchste ganz Europas. Aber sie wird nicht nur den Haushalt führen und ihre zahlreichen Kin- der erziehen, sondern um die Familienein- künfte zu erhöhen, muß sie wahrscheinlich auch noch arbeiten gehen, sei es auf den Reisfeldern, in den Olivenhainen, auf den Schöne Orangen, frisch gepflücht, hält die Frau am Straßenrand feil. Korkeichenpflanzungen oder in der Seilspin- nerei und der Olsardinenfabrik des Ortes. Viele Frauen verdingen sich auch als Dienstmädchen im Haushalt. Auf der Straße kann man sie an ihren wundervoll umhäkel- ten weißen Schürzen erkennen, die ebenso Wie die bestickten Kleider der kleinen Mäd- chen beweisen, daß die portugiesischen Frauen noch immer die kunstvollen Hand- arbeiten ihrer Großmütter beherrschen. Noch zahlreicher hingegen sind die Varinas, die Fischersfrauen. Uberall sind sie mit ihrer Ware anzutreffen, die sie in großen, flachen Körben auf dem Kopfe tragen. Wenn in Nazarèe, einem Fischersdörfchen in Estremadura, der Abend hereinbricht, drängen sich auf der ungeschützten, stür- mischen Straße, die am Ufer entlangführt. Scharen älterer Frauen, um beim Entladen der Boote zu helfen. Zum Schutz vor dem Sturm haben sie sich in ihre dicken schwar- zum Umhänge eingewickelt und tragen oft auch noch einen Männerhut aus Filz über mehreren Kopftüchern. Die Fischer selbst, in karierten Hemden und Hosen, mit langen. schwarzen Zipfelmützen, deren Quasten bis auf die Schultern fallen, führen die lang- hörnigen roten Ochsen, die die Boote vom Ufer aufs Trockene ziehen. In Gruppen von acht bis zehn Mann schleppen sie die auf- gerollten Netze zum Takt ihrer Arbeitslieder ins Dorf. Bei allen Arbeiten helfen die Vari- nas mit. Sie tragen mehrere, oft reichlich ge- flickte Unterröcke aus braun oder dunkel- blau gewürfeltem Stoff übereinander; die untersten sind mit Wolle umhäkelt und leuchten in kräftigen Farben: rosa, gelb, hellgrün, orange. Wenn die Frauen sich bei der Arbeit rühren, sehen ihre Unterröcke Wie bewegte Regenbogen aus. Wenn es reg- net, nehmen sie schnell den Uberrock hoch und bedecken damit den Kopf. Die Bewoh- ner Nazarès sind recht arm, denn im Win- ter können sie nicht zum Fischen ausfahren. Und wenn es den Männern schlecht geht, geht es den Frauen noch schlechter. Die ein- zige Möglichkeit, ihr Los zu erleichtern, liegt in einer allgemeinen Hebung des Lebens- standards durch allmähliche Steigerung Aller Löhne. Einiges haben die verantwortlichen Re- gierungsstellen allerdings schon getan, um den Frauen zu helfen. Neben der staatlichen „Mütterwohlfahrt“ gibt es zahlreiche weitere Hilf svereinigungen wie die„Caritas“; sie sind nicht selten mehrere nundert Jahre Alt und okt finanziell reich ausgestattet. So er- halten ihre Lissaboner Zweiggesellschaften den gesamten Reingewinn der Portugie- sischen Staatslotterie. Für Fischer, kleine Angestellte und Arbeiter werden gegen- wWärtig Tausende von Wohnhäusern errichtet. Die Mädchenabteilung der„Jugendbewegung Portugals“ unterrichtet alle ihre Mitglieder inn Hauswirtschaft. Die Polizei hat Anwei⸗ sung, den allgemeinen Schulzwang streng durchzuführen und alle Schulschwänzer in die Schule zu bringen, eine Aufgabe, die die vielgeplagten Mütter nicht immer selbst er- füllen können. Wenn die Frauen die volle Gleichberech- tigung erlangen sollen, so ist das nur über die Erziehung und damit über die Schulen möglich. Die internationalen Frauenverbände und die UNESCO fordern deshalb nach- drücklich für Frauen die gleichen Ausbil- dungsmöglichkeiten wie für Männer. Schon jetzt könmen junge Frauen in Portugal die gleichen Fächer studieren wie ihre Brüder, und wenn sie erst einmal ihr Abschlußzeug- nis in der Hand haben, werden sie es auch irgendwie verwerten wollen. Heute gibt es an den portugiesischen Lehrerfortbildungs- anstalten und Universitäten immerhin schon 30 bis 35 Prozent Candidas, Filomenas und Fotos: UNESCO Marias neben den Joaos, Pedros. Wenn die Träume heute auch wohl weni- ger romantisch sind als in der Vergangen- heit, so ragt diese Vergangenheit mit ihrer Romantik doch allenthalben in das portugie- sische Alltagsleben hinein. Selbst in den Parks an der Universität Coimbra gibt es noch ein„Schloß der Tränen“ und den „Brunnen der Reue“. In jedem Bauernhaus findet man alte Truhen, Teller und Schäfer- hörner. Immer noch sind die uralten„fados“, die Volksballaden, beliebt, die von der Freude und noch öfters vom Leid der Liebe Antonios und singen: „Fern, fern von hier, weit hinter dem Meer, lebt eine, die meiner nicht mehr gedenkt. Gern gäbe ich dir, oh Tod, mein Leben, trügst du es zu ihr, hin zu ihrn“ oder: „Ich fing in meiner Hand Dein Lächeln voller Güte. Ich öffnete die Hand: Eine Rose drin erblühte.“ Die Portugiesin mag die am wenigsten emanzipierte Frau Europas gewesen sein; stets War sie jedoch die am zärtlichsten be- sungene. Vielleicht besteht zwischen diesen beiden historischen Tatsachen ein Zusam- menhang. Wer weiß, ob der modernen Can- Aida noch so viele Zeichen der Verehrung zu Füßen gelegt werden, wenn ihr(wie den Französinnen im vorigen Jahr) das Recht zugestanden wird, Steuerbeamtin zu werden. Michelle Verrier Belle Kleines Mädchen aus einem portugiesischen Fischerdorf Schon die Kalifen liebten den Samt Ein Gewebe aus den Zeiten der Scheherezade ist wieder aktuell„Königlicher Stoff“ für Tag und Abend Wieder einmal hat die Mode in den rei- chen Schatz vergangener Jahrhunderte ge- griffen, um ein Lieblingskind zu präsentie- ren. Denn der neue Favorit, der Samt, hat mit weichem Fall und spiegelnden Lichtern schon die Frauen des Altertums entzückt. Scheherezade aus dem Lande der Märchen aus Tausendundeiner Nacht zuallererst, denn dort wurde die Samtweberei geboren, aber auch die Edelfräulein und Königinnen des Abendlandes, denn schwere, farbige Samte fanden als beliebtes Tauschobjekt den Weg übers Mittelmeer, über die Alpenpässe bis in die Burgen und Höfe des Nordens. Samt war damals so kostbar und selten, daß der Geschichtsschreiber Karls des Gro- gen jene Schiffsladung Samte, die Harun al Raschid dem Kaiser zum Geschenk machte, ausführlich erwähnt. Dabei schmückte der „Königliche Stöff“ nicht nur die Damen des Hofes: Auch von männlichen Schultern fiel er Als dunkelrote Krönungsrobe oder als Halblanger Umhang, mit Goldstickereien und Silberborten geziert, und in späteren Jahrhunderten waren das Wams der Pagen und die Pumphosen der Höflinge aus Samt gefertigt. Erst in ueiserer Zeit, da der Mann zu Gunsten der Frau auf ein buntes Gewand verzichtete, um sich hinfort nur noch— mit der Frau zu schmücken, gehört der Sant ein- deutig in den Bereich der weiblichen Mode. Das Wort Samt bezeichnet nicht ein be- stimmets Material, sondern eine charakte- ristische Webart, bei der einzelne Fäden aus dem Grundgewebe herausgehoben werden und als kleine, dichte Schlingen abstehen. Sie werden oben aufgeschnitten und bilden den Flor, in den bei manchen Stoffen Muster hin- eingepreßt werden. Es gibt Seiden-, Baum- woll-, Leinen- und Wollsamt, je nach der Faser, die verwendet wurde. Wollsamt, des- sen Flordecke etwas länger gehalten ist, kommt als Plüsch in den Handel, Velour ist Das Kind will helfen Der Wunsch zum Tätigsein soll unterstützt werden Die Mutter ist beim Saubermachen der Wohnung. Da kommt die siebenjährige Heidi herbei, greift nach Kehrichtsschaufel und Handfeger und fragt:„Mutti, darf ich hel- fen?“ Aber die Mutter muß bald das Essen aufsetzen. Heidi hält sie nur bei der Arbeit auf, eine Hilfe ist die Kleine nicht. so sagt die Mutter lächelnd:„Das ist lieb von dir, aber ich hab's eilig. Spiel noch ein wenig mit deinem Ball!“ Aehnliche Episoden spielen sich täglich in vielen Familien ab. Aber kann man ein Kind, ob Junge oder Mädchen, verkehrter pehandeln? In zehn Jahren ist die„kleine“ Heidi siebzehn und dieselbe Mutter beklagt sich dann darüber, daß ihr Kind daheim keinen Finger krumm macht.„Wenn ich andere Töchter sehe. Die entlasten ihre Mutter gehörig“, heißt es nun. Die Mutter hat damals den häuslichen Eifer ihres Kin- des im Keime erstickt. Jede Mutter freut sich über die Hilfs- bereitschaft ihres Kindes, aber nicht jede nimmt sich die Zeit, die kindliche Hilfe an- zunehmen. Einem Kind geht die Arbeit nicht von der Hand, außerdem ermüdet sein Eifer in der Regel bevor sie halb getan ist. Es Wäre aber unangebracht, ein Klein- kind zur Beendigung einer Arbeit zu zwin- gen. Das verursacht nur Tränen und er- Iips für den Zur Abwechslung: Süßer Aufläufe erfreuen sich als ein Gericht, das während seiner Garzeit keine weitere Betreuung verlangt, bei den Hausfrauen großer Beliebtheit. In salziger Form dienen sie vielfach der Resteverwertung, in süßer Form geben sie einen kompakten Nachtisch ab, der es der Hausfrau erlaubt, sich bei dem vorausgehenden salzigen Gang auf „kalte Küche“ zu beschränken. Haferflockenauflauf: 250 Gramm feine Haferflocken werden im Ofen leicht über- trocknet und dann mit/ Liter Milch ver- mengt. 80 Gramm Margarine, 80 Gramm Zucker und 4 Eigelb werden miteinander schaumig gerührt und dann mit den Hafer- flocken, 60 Gramm geriebenen, geschälten Mandeln, etwas Backpulver, etwas Zitronen- saft und zuletzt mit dem steif geschlagenen Schnee der Eier verrührt, in eine gefettete Auflaufform gefüllt und etwa 40 Minuten gebacken. Karamelauflauf: 40 Gramm Zucker läßt man unter vorsichtigem Umrühren in der Pfanne eine goldgelbe Färbung annehmen, gießt sie dann mit ½ Liter Waser auf und läßt sie gut durchkochen. Dann vermischt man sie mit reichlich/ Liter Milch, 30 Gramm Margarine, 70 Gramm Mehl und einer Viertelstange Vanille und läßt das Ganze unter fleißigem Umrühren aufkochen. Dann werden 5 Dotter nach und nach in die überkühlte Masse gerührt und zum Schluß der steifgeschlagene Schnee damit ver- mischt. In einer gefetteten Auflaufform 45 Minuten backen. zeugt Widerwillen gegen die Arbeit. Ein Kind hat noch gar keinen bewußten Ar- beitswillen, es will gar nicht arbeiten, son- dern nur spielen. Beim Kleinkind sind Spieltrieb und Arbeitstrieb dasselbe. Zudem überschätzen Kinder meist ihre Kräfte. Mit fortschreitendem Alter kann man aller- dings die Arbeitsfreudigkeit eines Kindes durch kleine Belohnungen wecken. Immer verdient ein hilfsbereites Kind belobigt zu werden, selbst wenn sein guter Wille der Mutter nur Mehrarbeit verursacht hat. Sein Kind zu„bezahlen“ ist grundverkehrt. Es wird mit der Freude„bezahlt“, die es dar- über empfindet, der Mutter geholfen, es ihr leichter gemacht zu haben. Damit lernt ein Kind frühzeitig etwas sehr Wichtiges: in jedem Tätigsein einen schönen Sinn zu suchen. Ein kleines Kind braucht Anleitung. Es wird also— in jeder Hinsicht— nur selten zur wirklichen Hilfe, wenn es helfen will. Das ist ebenso richtig, wie es wahr ist, daß die Zeit, die eine Mutter heute für ihr „helfendes“ Kind aufwendet, später reich- lich an sie zurückfliegt samt großer Freude. Eine Mutter sollte deshalb nie- mals ablehnen, wenn ihr Kind fragt: „Mutti, darf ich helfen?“ Elsa Berger Kichenzettel Auflauf als Hauptgericht Kaffeeauflauf: In/ Liter kochende Milch schüttet man /s Pfund gemahlenen Kaffee und läßt dies zugedeckt erkalten. Dann siebt man die Flüssigkeit durch, verrührt sie über dem Feuer mit 50 Gramm Zucker, 60 Gramm Mehl, 40 Gramm Margarine und einem Eigelb zu einem Teig, fügt nach dem Erkalten weitere drei Eidotter und den Schnee der vier Eier hinzu und backt den Auflauf in der vorbereiteten Form. Rumauflauf:% Liter Milch, 90 Gramm Margarine, 90 Gramm Zucker und 1½ Löffel Mehl werden auf dem Feuer zu einem feinen Teig verrührt, den man in eine Auflaufform aus Glas oder Porzellan schüttet und, sobald er erkaltet ist, mit 5 Eigelb und 4 Löffel Rum gut verrührt. Anschließend den festen Schnee der Eier darunter ziehen und die Masse im Ofen backen. Wenn man Apfelsinen- oder Zitronen- schalen für Marmeladen und Getränke ver- wenden will, ist es praktisch, die Frucht mit dem Kartoffelschäler zu schälen Auf diese Weise erhält man lange, gleichmäßig dünne Streifen, die dann mit der Schere beliebig geschnitten werden können. FD Schwarze Kleidungsstücke, die grau und abgetragen aussehen, reinigt man mit lau- warmem Wasser, dem etwas Feinwaschmit- tel beigegeben ist. Zum Nachbürsten verwen- det man das Wasser von abgekochten Efeu- blättern. Der Erfolg ist überraschend. ein Seiden- oder Kutistseidensamt, und Cordsamt wird aus Baumwolle hergestellt. Vom Morgen bis zum späten Abend ist der Samt aktuell, als sportlicher Hänger und für Kleider für jede Gelegenheit, als weit- gebauschter oder stufenförmig geschnittener Rock, für Blusen und Handschuhe, als Muff und Täschchen. Seine satten Farben, seine reichen Lichter, die vor allem bei künst- licher Beleuchtung zur Wirkung kommen, machen ihn zum idealen Abendmaterial für schwere Abendkleider; aber auch eine Cor- sage aus Samt, Schleifchen am Ausschnitt oder breite Samtbänder am Rock aus Taft oder Faille verleihen einem abendlichen An- zug besondere Festlichkeit. „Sammet macht schön“, das wußten schon die Bauernmädglein, die ihn zu schmucken, schwarzen Miedern verarbeiteten. Auch heute wird er, um eine zarte Haut noch tranispa- remter erscheinen zu lassen, gern als dekolle- tiertes Oberteil verwandt, das mit einem Rock aus Seide, Duchesse, Jaquard- Taft oder feiner Wolle kombiniert und durch ein knap- pes Bolero oder Jäckchen ergänzt wird. Aber ob man ihn reich drapiert bis auf die Knö- chel fallen läßt, ob man ihn nur als schmük- kendes Beiwerk verwendet,— immer bringt der Samt die Farbenglut und Pracht des Orients in die Raume, immer haftet ihm ein wenig von der Würde und grazilen Anmut jener fremden, glutäugigen Frauen an, für die er ursprünglich geschaffen wurde.(f-) Kurz notiert Nach einem Beschluß des Bundesernah- rungsministeriums darf Butter, die länger als einen Monat im Kühlhaus gelegen hat, in Zukunft nur noch unter der Bezeichnung „Lagerbutter“ verkauft werden. Ein Rückgang der Lebensmittelpreise ist in Großbritannien festzustellen. Eines der größten Geschäfte mit 250 Filialen im gan- zen Land hat die Preise für Wurst, Schweine- fleisch und Eier gesenkt, auch Tee wurde billiger. 55 Von je 20 berufstätigen Frauen sind in England fünf Fabrikarbeiterinnen, vier als Personal in Hotels, Gaststätten und Haushalt tätig, vier sind Büroangestellte, zwei Ver- käuferinnen, zwei Angehörige akademischer Berufe, eine selbständig oder in leitender Stellung tätig und zwei in sonstigen Berufen tätig. * Eine neue Frauenorganisation wurde in den USA gegründet. Die„Community Am- bassadors for World Understanding“ Bot- schafter der Völkerverständigung) will je- weils Gruppen von 50 Frauen auf 55-Tage- Reisen in 22 verschiedene Länder schicken, worauf diese Frauen, die aus den 48 Staaten der USA, sowie aus Hawai und Alaska kom- men, in ihren Heimatstaaten sechsmonatige Vortragsrei isen durchführen sollen, um dort ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Dienste der Völkerverständigung weiterzuvermitteln. 8 Um 15 bis 20 Prozent niedriger könnten die Preise vieler Konsumgüter liegen, wenn die Hausfrauen„marktkritischer“ einkaufen würden, behauptete der Wirtschaftssozio- loge Dr. Hermann Petzold. Ein Hamburger Institut für Wirdtschaftsforschung stellte fest, daß 85 Prozent aller Hausfrauen keine Preisvergleiche anstellen. Nach dem letzten Bericht der Bundesan- stalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- losen versicherung waren am 30. September 1955 in der Bundesrepublik 12,02 Millionen Mämner und 5,77 Millionen Frauen als Ar- beiter, Angestellte und Beamte beschäftigt. In der Gesamtstatistik, die auch die freien Berufe und die Landwirtschaft einschließt, entfielen auf 100 Beschäftigte 32,5 Frauen. * Um dem Mangel an männ'ichem Nach- wuchs für das Friseurhandwerk abzuhelfen,. erhalten ab 1. April 1956 auch die weiblichen Lehrlnige eine Ausbildung in Rasieren und Haarschneiden im Herrensalon. eee MANNHEIM Donnerstag, 16. Februar 1956/ Nr. U r. 39 Mensch und Technik bekämpfen ein Naturelement: Schneehöhe gestern nachmittag: 30 em Straßenbahn fährt langsam, aber sicher weiter/ Zugverspätungen bis zu fünf Stunden/ Vor der dritten Kältewelle „Was würde geschehen, wenn einmal eme unverhoffte arktische Periode mit gro- gem Schneefall eintreten würde?“ Mit die- sem Satz beendeten wir unseren Bericht über„Vereiste Fahrbahnen— glatte Geh- Wege“!(„MM vom 8. Februar 1956). Ueber Nacht hat nun dieser Schnee- Einbruch ein- gesetzt und mit seinem pausenlos fallenden Flockenteppich die ganze Stadt einge- pudert. Staatliche, städtische und private Unternehmen mußten sich schlagartig auf die Beseitigung der Schneemassen konzen- trieren und alles verfügbare Personal dafür Sufbieten. Die Sonderaktion„Schnee“ hat begonnen. Noch ist nicht sicher, ob Mensch und Technik in diesem Kampf Sieger blei- ben werden, denn der herabrieselnde Schnee kann eine so groge hemmende Gewalt ent- Falten, daß selbst modernste Hilfsmittel ver- Sagen 300 Arbeiter der städtischen Straßen- reinigung, von Firmen und vom Arbeitsamt zugewiesene Arbeitslose sind seit gestern rü damit beschäftigt, die immer dichter werdende Schneedecke fortzuräumen. Sie- den städtische und zwei Straßenbahn- Seineepflüge sind unterwegs, neun Last- wagen fahren den zusammengekehrten Sehmee zum Neckarvorland. Heute wird sich die Zahl der Fahrzeuge und Arbeiter noch erhöhen. Baurat Scheurer vom Tiefbauamt(Stra- Benreituügung) hat ausgerechnet, daß bei einer Dichte von zehn Zentimeter auf einer Gesamt-Straßenfläche von drei Millionen Quadratmetern und anderthalb Millionen Quadratmetern Gehwegfläche im Mannhei- mer Stadtgebiet die Schneemenge 450 000 Kubikmeter oder 200 000 Tonnen an Gewicht ausmacht. Würde all dieser Schnee entfernt, so betrügen die Kosten hierfür rund 2,5 Mil- lionen Mark. Für die Praxis rechnet Baurat Scheurer mit der Beseitigung cun zehn Pro- zent dieser Menge. Das Schneeräumen ge- schieht— unter Berücksichtigung jeweiliger Engpässe— nach einem„Winterdienstplan“, der jedes Jahr im Oktober neu aufgestellt Wird. Erschwert wird der Einsatz städtischer Räum- und Streuwagen durch die fehlen- den Garagen. Die Straßenbahn meldet:„Wir fah- ren langsam aber sicher weiter. Natürlich können die Fahrpläne nicht eingehalten wer- den. Linie 12 und 14 sind eingestellt, dafür haben zwei Omnibusse den Verkehr über- nommen. Um die Schienen freizuhalten, werden unsere Dienstwagen die ganze Nacht nindurch fahren. Drei Schneepflüge und mehrere„‚Salzwagen“ sind dabei, Weichen und Schienen freizukehren, beziehungsweise aufzutauen. Unsere Gleisbauabteilung arbei- Kein Schillerpreis 1956 Verleihung im Jubiläumsjahr Der Schinlerpreis der Stadt Mannheim, der zum 175jährigen Bestehen des National- Heaters iim Jahre 1954 von der Stadtverwal- tung gestiftet worden ist, wird— wie dpa 0— in diesem Jahr nicht vergeben. Er 80l1l erst wieder bei der Eröffnung des neuen Mannheimer Nationaltheaters im Jubiläums- Jahr 1957, in dem Mannheim sein 350 jähriges Stadtzubiläum feiert, verteilt werden. Der darauffolgende Schillerpreis, der jeweils 10 000 Mark beträgt und alle zwei Jahre ver- geben werden soll, wird im Jahre 1958 ver- liehen. Die erste Preisträgerin war die Tän- zerin Mary Wigman. * Die Nachricht, deren Richtigkeit von einem Mitglied des Kulturausschusses gestern abend bestätigt wurde, wirkt über- rasche n d. Nicht, weil der Sache zu wider- sprechen wäre, sondern deshalb, weil ihr ein Beschluß des Kulturausschusses in einer 6ffentlich interessierenden Angelegenheit zu Grunde liegt, von dem(wieder einma) miemand etwas gewußt hat. Nach unseren Informationen hat der Kulturausschuß Be- schluß gefaßt umd seinen Beschluß in die Ofkenlage gegeben. Er ist jetzt, da sich kein stadtväterlicher Widerspruch erhob und alle Fristen verstrichen sind, rechtskräftig ge- worden. Die Grundgedanken der Gemeinde- ordnung, die demnächst in Kraft tritt, wider- sprechen dieser Verfahrensweise entschieden. -Kloth. Prominenten- Glückwünsche: Der künstlerische Leiter der Müchener Phil- Rarmoniker, Generalmusikdirektor Fritz Rie- ger, sandte der Tombola-Organisationsleitung folgende Zeilen:„Es ist mir ein herzliches Be- dur fnis, der Theateraufbau-Lotterie in Mann- heim Erfolg zu wünschen. Meine Theaterjahre in Mannehim gehören zu den fruchtbarsten Jahren meiner Laufbahn. Der aufgeschlossene Geist der Mannheimer für Musik und Theaber ist mir unvergessen. Nach den Jahren der Not und der auferlegten Sparsamkeit und Zurück- haltung wird das Wiedererstehen des National- theuters den Mannheimern wieder das sicht- bare Zeichen für ihre lebendige Verbundenheit mit der großen Vergangenheit bedeuten.“ z.: Fritz Rieger tet Tag und Nacht. Alle entbehrlichen Leute (180 Mann) sind gegen den Schnee einge- setzt.“ Die OEG berichtet:„Auch wir fahren weiter. Nur in der Heidelberger und Wein- heimer Innenstadt wurde der Verkehr wegen zu großer Schneemassen unterbrochen. Auf den freien Strecken klappt der Verkehr noch gut. Sollte es allerdings in der Nacht Weiterschneien, so befürchten wir für mor- gen eine Stockung. Unser Werkstatt- und mun Teil auch das Büropersonal muß auf der Strecke mithelfen. Hoffentlich hat der Himmel ein Einsehen Die Bundes bahn registriert:„Fern- züge kommen in Mannheim durchschnittlich mit vier bis fünf Stunden Verspätung durch. Der Berufsverkehr stellt sich mit Verspä- tungen bis zu einer Stunde etwas besser. Schmeepflüge sind in unserem Gebiet nicht eingesetzt, da es keine Schneeverwehungen gübt. Die Hauptstörungen rühren von ver- schneiten Weichen her. Unser gesamtes Per- scmal ist ausgerückt, um von Hand Weichen und Knotenpunkte freizuhalten.“ Bei der Feuerwehr ist vorläufig noch alles ruhig:„Wir räumen keinen Schnee. Bei Einsätzen rücken wir zum Teil Allerdings schon mit Raupenfahrzeugen aus. Jeden Tag haben wir zwei bis drei Löt- lampenbrände(die durch unsachgemäßes Auftauen von Wasserleitungen entstehen) zu löschen. Trotzdem sind wir für die nächsten Wochen in Hochspannung, da wir mit Sicherheit ein Hochwasser bei Tauwetter er- Warten. Dann beginnen für uns die Pro- bleme.“ Die Mannheimer Wetter warte hat gestern nachmittag 17 Uhr eine Gesamt- Schneehöhe von 30 Zentimetern gemessen bei einer Temperatur von minus fünf Grad. Der Plötzliche Schneefall ist durch ein Warm- luftpaket aus dem Schwarzmeer-Raum ent- standen, das sich in zwei- bis dreitausend Meter Höhe mit viel Feuchtigkeit über unse- rem Gebiet ausschneit. Für morgen wird noch einmal Schneefall erwartet. Bleibt der Himmel bedeckt, so ist mit einer Tem- peratur von acht bis zehn Grad minus Zu rechnen, klart die Wolkendecke aber auf, so werden es mindestens 15 bis 20 Grad Kälte sein. Ein Ende der Kältetage ist noch nicht abzusehen. H-e Gratulationscour für einen Ehrenbürger Dr. Florian Waldeck empfing zahlreiche Glückwünsche zum 70. Geburtstag In seinem kultivierten Heim am Werder Platz in Heidelberg riß am Aschermittwoch der Strom der Besucher nicht ab, die Dr. Florian Waldeck zum 70. Geburtstag gratu- lierten. Stadtrat und Stadtverwalung Mann- heim waren durch den erfreulicherweise wieder gesunden Bürgermeister Trumpf- heller, die Fraktionschefs Fischer, Kuhn, Geppert, Langendorf sowie Stadtrat Barber und Oberverwaltungsrat Dr. Hahn ver- treten. Für die Industrie- und Han- delskammer waren Vizepräsident Klein und Hauptgeschäftsführer Dr. Reschke gekom- men, für die Gesellschaft der Freunde Mann- heims Heinz Vögele, Dr. Böhm und Dr. Jacob, für die Gesellschaft der Freunde des Nationaltheaters Dr. Kober, für den Rotary- Club Dr. Schmölder und Dr. Weber, ferner Aufsichtsräte und Vorstände der Unterneh- mungen, deren Verwaltung Dr. Waldeck an- gehört. Bürgermeister Trumpfheller griff in sei- ner Glückwunsch- Ansprache auf Waldecks Lebenserinnerungen(in den Mannheimer Heften) zurück:„Wie glücklich können Sie sich schätzen, ein Elternhaus gehabt zu haben, das Ihnen alles für Ihr Wirken mit- gab. Wie glückhaft war es, dag Sie Lehrer hatten, die alle Werte vertieften, die Ihnen das Elternhaus gegeben hat. Sie waren als Rechtsanwalt nie Rechthaber, sondern Hel- fer. Wie herrlich, daß Sie sagen können, ich ziebe meinen Beruf auch als Stand. Wie dürfen Sie stolz darauf sein, daß Sie in der Leitung des Mannheimer Altertumsvereins der Nachfolger“ mres Vaters sind. Harte Zeiten kamen auch für Sie, aber Ihr Herz hat sich dadurch nicht verhärtet für das ge- liebte Mannheim, dem Sie nach der Heim- kehr wieder Ihre Dienste boten. Es verbin- den uns viele gemeinsame Erinnerungen. Immer haben wir die Großzügigkeit ge- schätzt, mit der Sie sich mit uns einig ge- kühlt haben im Ringen um die Rechte der Stadt. Wir danken für alles Schöne und Gute, das Sie Mannheim geboten haben.“ Bürger- meister Trumpfheller überreichte Frau Waldeck, der gütigen und verständnisvollen Helferin, einen Strauß Nelken und Dr. Wal- deck mit den Worten von Theodor Fontane: „Nur der ist wirklich treu, der die Heimat liebt wie du“ eine wertvolle Schale aus Frankenthaler Porzellan. Dr. Waldeck dankte bewegt für den Be- such, die Geschenke, die guten Worte. Unter allen Ehrungen seines Lebens habe ihn die Ehrenbürgerschaft der Stadt Mannheim am meisten beglückt. Deshalb sei ihm der Be- such aller Fraktionschefs große Ehre und(in Anbetracht der Umstände) auch Freude zu- gleich. Immer, sagte Dr. Waldeck, haben wir den menschlichen Klang füreinander gefun- den. Schließlich sind wir nicht dazu da, Vor- urteilen Luft zu machen. So soll es weiterhin sein, auch wenn sich aus innerster Ueber- zeugung in lebenswichtigen Fragen für die Stadt verschiedene Auffassungen herausbil- den. Wir wollen Glauben daran bewahren, daß jeder das Rechte tun will und immer seiner Pflicht gemäß rät und handelt“. Neben Blumen in reicher Fülle erhielt Ehrenbürger Dr. Waldeck Wertvolle alte Stiche und Bücher, aber auch Werke zeit- geliössischer Maler, Graphiker und Autoren, wertvolle Erinnerungen an alle Bekundun- gen der überaus großen Wertschätzungen, die er in den Tagen um seinen 70. Geburts- tag entgegennehmen durfte. F. W. K. Direkte Strippe nach Freiburg Der Selbstwählferndienst wird ständig erweitert Die„Beilage zum Amtlichen Fernsprech- buch für den Bezirk der Oberpostdirektion Karlsruhe(Baden), Verzeichnis der im Selbstwählferndienst von dem Ortsnetz Mannheim zu erreichenden Orte“ hat seit einigen Tagen Gültigkeit. Als das Verzeich- nis vor einem halben Jahr veröffentlicht wurde, waren die technischen Arbeiten noch nicht ganz abgeschlossen. Wer beispielsweise bislang eine Ortskennzahl wählte, die mit 076 begann, dem tönte es monoton entgegen, es sei noch nicht soweit, es solle das Fernamt angerufen werden. Jetzt aber können Frei- burg, Breisach, Emmendingen und eine Reihe weiterer Orte in dieser südwestdeutschen Ecke angerufen werden. Und es klappt. Von Mannheim aus können somit alle Fern- sprechteilnehmer in 118 Orten von Kaisers lautern bis Tübingen, von Mainz bis Todtnau direkt angewählt werden. Noch eine Kleinig- keit: Sollte einmal nach Vorwahl der Orts- kennzahl 95 die Verbindung mit Karlsruhe schlecht sein, dann wähle man 0721; die Lei- tung ist dann sicher einwandfrei. Der dialektische Materialismus Im Röntgenbild P. Dr. Gustav A. Wetter, Professor am Collegium Russicum in Rom, zählt zu den besten Kennern der„Dialektischer Materia- Usmus“ genannten Denkweise, die in Sowijet- rußland Staatslehre und Staatsgesinnung bildet, aber auch weit über Rußlands Gren- zen hinauswirkt. Pater Gustav A. Wetter kennt ihre philosophischen Grundlagen, ihre feinsten Verästelungen, die in alle Lebens- gebiete hineinreichen und ihre verschiedenen Schattierungen, mit denen sie sich als LG- sung aller Schwierigkeiten empfiehlt. Auf Einladung des Katholischen Bildungswerks spricht Professor Wetter am 17. Februar, 20 Uhr, in der Aula der Wirtschaftshoch- schule über das Thema„Der dialektische Materialismus“. Emil Bihlmaier wurde 60 Jahre alt Gestern beging der geschäftsführende Gesellschafter der Rütgers KG und Chef der Werkzeugmaschinen- Großhandlung Bihl- maier, Emil Bihlmaier, seinen 60. Geburts- tag. Vielen Mannheimern ist der Jubilar als Sportflieger der Vorkriegszeit bekannt und viele kennen ihn aus dem Wirtschaftsleben, in das er 1919 eingetreten ist. Nach schweren Verlusten durch den Krieg ging Bihlmaier an den Wiederaufbau seiner Unternehmen, die heute wieder ihre Vorkriegsbedeutung erlangt haben. In kürze soll auch der Wie- deraufbau des ehemaligen Geschäftshauses in Qu 7, 24 in Angriff genommen werden. — fur den Kirche Volxs mu gpitenan die Kir fertig se mit der tenden ö % Tribe fallenen mit Schnee ann so erfrischend sein! Das ist hein malglocl Eine gründliche Abreibung Scherz. Es gehört vielmehr zu einem zünftigen fallen Saunabad im Winter. Für den, der sich in der Badekammer aus hellem Fichtenholz bei Klinge nahe 100 Grad Celsius richtig„ausdörren“ ließ, ist ein Purzelbaum im Schnee bei minus gen gel 15 Grad gerade die richtige Abwechslung. Tatsächlich empfindet man bei einem solchen ger in die Haut durchblutenden„Wechselbad“ den Temperaturunterschied nicht. Wer's nicht gehängt. glaubt, kann es ja gleich ausprobieren Bild: Keystone berger eines de Aus dem Polizeibericht: nibus auf der Kreuzung Friedrich-Ebert- und 10 5 Lange Rötterstrage.— Zwei Fußgänger wur. 9 3 3 den auf der Feudenheimer Straße von einen Messerstiche In der Nacht Lastwagen angefahren und ernstlich verletzt Junge Leute verletzt Sie waren Auf der Fahrbahn gegangen und L JJ. hatten nicht auf den Verkehr geachtet. Stutt den zwei junge Leute angefallen und von Gehweg vereist— Kopf verletzt in Stutt Unbekannten durch Messerstiche in der och ur Brust und im Rücken verletzt. Die Stiche waren glücklicherweise nicht allzu schwer. Die Ueberfallenen gingen nach ambulanter Behandlung nach Hause. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Liebeskummer— im Neckar ertränkt Auf der Polizeiwache im Jungbusch er- schien in der Nacht zum Aschermittwoch ein 22 jähriger, dessen Kleider vollkommen durchnäßt waren. Bevor er etwas sagen konnte, stürzte er bewußtlos zu Boden. Die Polizeibeamten zogen ihm die triefenden Kleider aus und hüllten ihn in warme Decken. Als der junge Mann wieder zu sich kam, gab er an, aus Liebeskummer in den Neckar gesprungen zu sein, um sich das Leben zu nehmen. Falsche Zahnschmerz-Kur Sehr ermattet kam ein junger Mann in der Nachtzeit zur Polizei. Dort sagte er den Beamten, er habe wegen Zahnschmerzen eine größere Menge Schlaftabletten ein- genommen. Vorsichtshalber wurde er mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus ge- bracht. Ob wirklich eine Vergiftung vorlag, konnte noch nicht geklärt werden. Mehrere Verkehrsunfälle Mit ihrer 2½ jährigen Tochter an der Hand wollte eine Frau in den Abendstunden die Friedrich-Fbert-Strage überqueren. Die Frau wurde dabei von einem Auto erfaßt und erheblich verletzt. Das Kind blieb unverletzt.— Vier Verletzte gab es bei einem kräftigen Zusammenstoß zwischen einem Lastzug und einem Städtischen Om- Vor einem Ruinengrundstück in det pandels Augartenstraße war der Gehweg nicht ge. genden nügend vom Eis gesäubert. Eine 55jährig gen. Di Frau rutschte aus, fiel mit dem Hinterkopf dem Ge auf den Boden und zog sich eine leichte perlade Gehirnerschütterung zu. Sie kam zur sta, in der tionären Behandlung ins Krankenhaus, 20 siche Hinauswurf mit Folgen 4 Fin 19 jähriger Arbeiter mußte wee ien a schlechten Betragens aus einer Wirtscha beladen der Innenstadt entfernt werden. Dies wurd SO Sründlich besorgt, daß der Hinausgewor⸗ 10 15 kene auf dem Gehweg liegen blieb. Er kan gestiege ins Krankenhaus. von tät 5 5 meter Filmspiegel gerter! Tonnen Palast:„Kampf am Roten Fluß“ Ein„Western“ der gehobenen Art! In det 16 Handlung dieses technicolorierten Breit Wand- Streifens sind zwar Sinn und Blöd. Stutt sinn brüderlich vereint(es geht um ein! Oruck- „Geheimwaffe“ im Krieg zwischen den ame. Heiten n rikanischen Nord- und Südstaaten), aber He. muß, ve gisseur Rudy Mate beweist nachdrücklich] che Dr daß er mehr kann als nur Anweisungen füt wer Kinnhakenduelle, Reiterjagden und Monstre, dem& schlachten zwischen Rot- und Weisghäuten wezuftre zu geben. Er baut die Spannung seines Fil] gierten mes auf echten Konflikten auf und gibt ihm Stuttgan stellenweise komödienhafte Züge. Van John. theol. G son, Joanne Dru und Richard Boone sind anstalt die Hauptakteure eines ordentlich aufspie. Konkire lenden Ensembles, und die filmtechnisch' ment m Seite wird mit immer wieder verblüffenden langer Können gemeistert.. sowsky Dr, Le. Manusk Termin-Kalender 99 Sprechstunden der Arbeiter wohlfahrt: Am 16. Februar, jeweils 17 bis 19 Uhr, Geschäfts- stelle, Renzstraße 11/13, für Jugendliche Stadtrat Fritz Esser—, für jugendliche, männ- liche SBZ-Flüchtlinge— Sozialbetreuer Her- bert Schütt, Peter Weiler und Ernst Bormann. „Anwendungsgebiete der Atomenergie“, Filmveranstaltung des Vereins Deutscher In- genieure in Verbindung mit dem Deutsch-Ame- rikanischen Institut, 16. Februar, 20 Uhr, Ame rikahaus. Lichtbildervortrag über eine Reise durch das sich wandelnde Afrika, 16. Februar, 17.15 Circus Sarrasani in Mannheim wiedergegründet Das einst berühmte Unternehmen will in der Saison 1956 wieder reisen/ Vorarbeiten in der Lüttichkaserne Der Fernsprechteilnehmer, der die Mann- heimer Nummer 52726 wählt, erlebt eine Ueberraschung. Seit wenigen Tagen meldet sich eine Dame mit den Worten:„Hier Cir- cus Sarrasani.“ Das ist kein verspäteter Faschingsscherz, sondern Wirklichkeit. Das einst weltberühmte Unternehmen, dessen früherer Stammsitz Dresden war, ist in Mann- heim in der Lüttichkaserne nach rund zwölf- jähriger Pause von dem ehemaligen Be- triebsdirektor des alten Hauses, Direktor Fritz Mey, als Sarrasani-GmbfH. neugegrün- det worden. Gesellschafterin der GmbH. ist u. A. auch die einzige noch lebende Tochter des einstigen deutschen Zirkuskönigs Hans Stosch-Sarrasani: Es ist Hedwig Sarrasani, die zur Zeit in Hamburg lebt. Als Pressechef des wiedergegründeten Unternehmens fungiert der Berliner Gustav von Hahnke, 351, ein Fachmann, der über 30 Jahre Zirkuspreèesse auf dem Buckel hat, Wovon er 14 bei Sarrasani in dessen groger Zeit verbrachte. Hahnke gehörte damals zu dem bekannten Sarrasani-Presseteam und Viergestirn Dr. A. H. Kober, William Quindt, Stosch-Sarrasani jun, und v. Hahnke. Der Alte Zirkushase versicherte uns, daß der Start des neuen Circus Sarrasani finanziell gesichert ist. Material— Wagen, Zelte, Schlepper usw., alles was zu einem Groß- unternehmen dieser Branche gehört— wird bereits seit einem Jahr angekauft. In der Lüttich-Kaserne herrscht bereits— jetzt na- türlich durch die Kältewelle unterbrochen— Hochbetrieb. Handwerker sind am Klopfen, Nieten und Hämmern. Das Tier material, das schon engagiert und verpflichtet ist, wird Ende März in Mannheim eintreffen(auch die Artisten). Es steht fest, daß das Unterneh- men bereits in der Saison 1956 spielt. Ob der Startschuß allerdings in Mannheim fällt, ist ungewig. Es würde nicht Wunder nehmen, wenn das Unternehmen, dessen Vorgänger in der ganzen Welt einen Ruf genoß wie „Barnum und Bailey“, als ersten Spielort eine größere Stadt als Mannheim wählen würde. Sarrasani— das War einst ein Zauber- Wort. Auch in Mannheim hat dieser Zirkus oft gespielt. Vor nunmehr 25 Jahren— es war 1930— kam Hans Stosch-Sarrasani im Rahmen einer Wintertournee mit einem da- mals neuen gigantischen Wunderwerk an Tech- nik und Organisation auf den alten Meßplatz. Pressechef von Hahnke hat uns diesen rie- sigen, transportablen Holzuirkus für Winter- gastspiele in die Erinnerung zurückgerufen. Auf sechs Eisenbahn-Extrazügen wurden 2000 cbm Holz, 250 Autolastzüge, ein km Stallbaracken, über 500 Tiere und 850 Men- schen aus 37 Nationen der Erde von Stadt zu Stadt transportiert. Es war ein wanderndes Stadion mit 10 000 Sitzplätzen. 14 Tage für den Auf- und vier Tage für den Abbau wur- den benötigt. Vielleicht erinnern sich lei- tende Beamte der Telegraphenbau- Verwal- tung noch daran, daß damals ein Malheur passierte. Auf dem Meßplatz herrschte baby- lonisches Sprachgewirr. Plötzlich erscholl der Ruf:„Halt! Nicht weiterschlagen“. Aber da war es schon zu spät. Ein Riesen-Eisenanker zur Befestigung von Stahltrossen, die die Kuppel hielten, hatte ein Hauptkabel des Fernsprechamtes durchschlagen. Fast 1000 Mannheimer Telefonanschlüsse lagen län- gere Zeit still. Die Wiedergründung des alten traditions- reichen Unternehmens, dessen erster Grün- der Hans Stosch-Sarrasani 1934 in Sao Paulo starb, ist ein mutiges Unterfangen. Die Freunde des Zirkus wünschen Hals- und Beinbruchl Kloth tiger Di Uhr, Lichtspieltheater„Apollo“, Rheinau. Spre, en Blä cher: Afrika Forscher Herbert Kaufman atten Veranstalter: Firma Th. Goldschmidt AG. Des ge Freireligiöse Gemeinde: 16. Februar, 20 Unt, erdch 5 L 10, 4-6, Gemeindeabend mit Vortrag von dem Dr. Schlötermann. 0 ess Trinkhallenbesitzer, 16. Februar, 14.30 Uhr, Leferur „Landkutsche“, D 5, 3, Versammlung. Vorden. Olub„Graf Folke Bernadotte“(Ausländer- Kreis): 16. Februar, 20 Uhr, Nietzschestrage 1 1 Unterhaltungsabend. ö Landwirtschaftsklub Mannheim: 16. Februm Prei 14.30 Uhr, Mozartsaal, vierte Veranstaltung de Arstkan Klubs im Winterhalbjahr 1955/56 mit Refer Vege von Minister Ermin Hohlwegler über„Wir mit i schafts- und Sozialprobleme in der Landwirk un en schaft“, weit die Landsmannschaft Schlesen(V dl), Ortsgrupbt böschun Innenstadt: 18. Februar, 20 Uhr, Hotel„Rhein War dag hof“, Monats versammlung. menden Arbeitskreis Film und Jugend: 16. Februs Initte le 1815 Uhr, Rex-Fllmtheater und 20.30 U person Alster-Lichtspiele,„Lichter der Großstadt“ eri 5 Vertriebenen Ausschuß der ODU: 16. Febru sauste 17 bis 19 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für Heimat 8; 0 vertriebene und Sowietzonenflüchtlinge. 5 Wir gratulieren Dora Bajer, Mannheim, Re. ken en bellstraße 27, wird 70 Jahre eit. Kydte Wa,. mann, Mannheim, Eichendorffstraße 52, V0 endet das 75. Lebensjahr. Otto Mebs,. 0 Ulm. heim-Luzenberg, Drosselstraße 17, kann 15 eine 28 jährige Tätigkeit bei Firma Mailän & Koch zurückblicken. haltend 5 erh 4 1 Fresse Wohin gehen wir? n Donnerstag, 16. Februar Schlosse Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 1 wetalte „Hochzeitsnacht im Paradies“(Theatergemeind“ Torben Nrn. 37014628).. Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Ins Notstan tut 19.30 Uhr: Wunschkonzert. 4. mit, da Filme: Planken:„O, diese lieben Verwan, die bes ten“; Alster:„Der gläserne Pantoffel“; 1 Zechen! tol:„Ein Mann ſiebt gefährlich z,„ehr, ein Hi „Kamßt am roten Fluß“; 9.30, 14.40, 2220 ie dei „Sprung auf, marsch, marsch!“; Alhambra: 1 1 g Wirtin zur goldenen Krone“; Unive er Ot „Parole Heimat“; Kamera:„Drei Matrosen reichen Paris“; Kurbel:„Die Feuerzangenbowle“, abezu Nr. e gADEN- NU 72 39/ Donnerstag, 16. Februar 1956 BUNDES-LANDER-SEITE Seite — UM SCHAU IN RTTIEMB ERG d eee ee ee, . st kein nftigen olz bei minus olchen nicht vstone ert- und ger wür. n einem verletzt gen und t. 2t in det icht ge 5jährige aterkopl leichte zur sta- aus. Wege irtschah s Wurde sgewor⸗ Er Ram uh“ In det Breit d Blöd. um eine en ame: ber Re. rücklich, igen fit Lonstre: Bhäuten nes Fil zibt ihm n John. ne sind aufspie⸗ chnische fenden a sun 4G. 20 Unt, rag von 30 Unt, sländer⸗ raße I, vebrual, ung des Ar für den freistehenden Turm der katholischen kirche auf dem Eselsberg in Ulm hat der yolxsmund schon wahrend der Bauzeit einen dpitenamen gefunden. Im Sommer 1956 wird die Kirche in dem völlig neugebauten Stadtteil fertig sein, doch schon jetzt keißt der Turm mit der sich klar gegen den Himmel abzeich- genden Wendeltreppe die„Himmelsleiter“. da- Bild Ehrenmalglocke schweigt Triberg. Die Glocke im Triberger Ge- tallenen-Ehrenmal, eine der drei Ehren- malglocken in Europa, die zu Ehren der kallenen jeweils zu bestimmten Zeiten Gelben. ist durch den Frost zum Schwei- gen gebracht worden. Der Antriebsmotor der in einem 25 m hohen Granitturm auf- gehängten Glocke ist eingefroren. Die Tri- berger Glocke läutet jeweils am Todestag eines der im Mahnmal verzeichneten Ge- lallenen. Von den beiden anderen Ehren- malglocken dieser Art befindet sich die eine imm Harz, die andere in Italien. Lastwagen stehen Schlange Stuttgart. Vor dem Städtischen Gaswerk in Stuttgart-Gaisburg stauten sich am Mitt woch ungefähr 300 Lastwagen des Kohlen- handels, obwohl die Fahrzeuge erst am fol- genden Tag mit Koks beladen werden kön- nen. Die Händler waren so vorzeitig vor dem Gaswerk aufgefahren, um sich für den Verladetag einen möglichst günstigen Platz in der Schlange der wartenden Lastwagen zu sichern. Vereinbarungsgemäß werden im Gaswerk Lastwagen nur dienstags, donners- tags und samstags, an den übrigen Wochen- tagen aber nur Eisenbahnwaggons mit Koks beladen. Der Ansturm des Kohlenhandels auf das Gaswerk setzte ein, nachdem durch die strenge Kälte der Bedarf an Koks stark gestiegen war. Bei einer Rekordproduktion von täglich nahezu einer Million Kubik- meter Gas fallen gegenwärtig in der Stutt- garter Kokerei alle 24 Stunden rund tausend Tonnen Koks zum Verkauf an. 1664 Seiten handgeschrieben Stuttgart. Daß bei der heutigen modernen ruck und Satztechnik ein Buch von 1664 eilten noch mit der Hand geschrieben werden muß, verdient gewiß Beachtung. Da hebräi- sche Drucktypen in Deutschland heute nur cher zu erhalten sind und eine Einfuhr aus 4 dem Ausland unerschwinglich teuer wäre, Peauftragte der Verwaltungsrat der privile- zerten Württembergischen Bibelanstalt in Suttgart den Berliner Wissenschaftler Dr. theol. Gerhard Lisowsky, die von der Bibel- anstalt zur Veröfferitlichung vorgesehene Fonkeirdanz zum hebräischen Alten Testa- ment mit der Hand zu schreiben. In jahre- enger konzentrierter Arbeit stellte Dr. Li- u cosy unter Mitwirkung von Professor D. Dr. Leonhard Rost, Berlin, zunächst ein Manuskript her. Seit April 1955 arbeitet er en der Reinschrift des Buches. Nach sorgfäl- er Durchsicht werden die handgeschriebe- den Blätter fotografisch verkleinert, auf Blei- latten übertragen und dann ausgedruckt. s gesamte Werk, das in zwölf Lieferungen erscheint und bis zum November 1957 fertig borliegen soll, umfaßt 1664 Seiten. Die erste unden ist vor kurzem herausgegeben orden. Ueber die Böschung gerast Freiburg. Glück im Unglück hatte eine 2ttamilie aus Emmendingen, die auf dem 8e nach St. Peter im oberen Glottertal mit einem Personenkraftwagen 50 Meter beit die etwa 45 bis 50 Grad steile Straßen- vebrusg, 30 Uh. tadt“ vebruar Heimat- im, Ko- a Eyer⸗ 2, voll! Mann, mn au alländer 1 45 Uhr emeinde 0 Insti- erwand⸗ dosen In 20 chung hinabraste. In einer engen Kurve ber das Fahrzeug mit einem entgegenkom- 15 Kleinlieferwagen auf der Straßen- itte leicht zusammengestogen, wodurch der ersonenwagen über die Straßenböschutg r wurde. Ohne sich zu überschlagen, 989 das Auto mit den vier Insassen die o dung hinunter und blieb unmittelbar dem Glotterbach an einem Baum hän- ken. Alle Insassen sind unverletzt. * Kohlenmangel in Ulm 1 In Ulm beginnen infolge der an- enden Kälte die Kohlen auszugehen. deedurgermeister Theodor Pfitzer teilte der aussi ant, daß die Schulen der Stadt vor- sichtlich am Freitag kür eine Woche ge- e werden müssen. Für die Kranken- 5 ten habe Ulm von den Technischen e mer befreundeten Stadt zwar vier ö Notstan Koks erhalten, doch sei damit dem mit 5 5 noch nicht abgeholfen. Pfitzer teilte 8 al ger Bundes wirtschaftsminister um 1 schleunigte Zufuhr von 300 Tonnen eln 1 8 gebeten wurde. Außerdem wurde ein Hferuf an das Kohlekontor in Mann- 5. Die Lage sei sehr ernst, sagte iche derbürgermeister. da auch in zahl- 58 8 Industriebetrieben die Kohlenvorräte * erschöpft seien. Eisstau und Hochwasser bedrohen Rheinorte Alarm am Mittelrhein/ Phantastische Eislandschaft am Rheinfall von Schaffhausen K a u b/Rhein. Auf 30 Kilometer Länge ist inzwischen der Eisstau des Rheines an der Lorelei zwischen Kaub und Lorch angewachsen. Das frohe Treiben des Fastnachts- tages erhielt damit am Mittelrhein einen sehr ernsten Unterton. Vom Eisstau ge- hemmt, trat der stetig wachsende Strom zuerst bei Lorchhausen über die Ufer, später überflutete er viele Kilometer die rechte Uferstraße. In Windeseile wurden Kräfte alarmiert, die die Keller räumten. Das Wasser drang in die ersten Straßen von Lorch ein und hat die Keller überflutet. In den Häusern an der Wisper steht es bereits ein Meter hoch in den Parterre wohnungen. Die Bewohner haben sich in die oberen Stock- werke zurückgezogen. Der sonst an der Lorelei so quickleben- dige sprudelnde Vater Rhein hat sich ein starres, grausig- schönes Gewand angelegt. Meterhoch liegen die Eisblöcke und Schollen, bunt spiegelt sich die fahl durch den Dunst- schleier durchbrechende Wintersonne in den Bruchstellen des Eises und läßt es wie Dia- manten aufleuchten. Hin und wieder ächzen die Eismassen stöhnend auf, wenn der Eis- stau nachdrängt, um dem unbändigen Druck der Wassermassen zu folgen. Während in Kaub die Gefahr bis zum Tauwetter und Eisbruch gebannt scheint, sind in Lorsch und Lorschhausen Männer, Frauen und Kinder fieberhaft dabei, ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Auch die Rheinlotsen, die unfreiwillig Urlaub machen müssen, betrachten sorgenvoll den Strom. Ihre Flitzer, mit denen sie sonst die Schiffe anlaufen, liegen eisverkrustet inmitten der Dorfstraße. Ueber den sonst blühenden An- lagen am Ufer türmt sich meterdickes Saum- eis. Bäume liegen wie Streichhölzer abge- knickt auf den Schollen.„Es kommt ganz darauf an, ob der Abfluß mit oder ohne Knalleffekt kommt“, fachsimpelt bei einem steifen Grog in einer Schenke in Kaub der 67 Jahre alte Philipp Kirdorf. Aus den Er- Zählungen seines Vaters schöpft dieser Mann sein Wissen. 1850 und 1893 sei der Strom in minutenschnelle angestiegen. Der dann fol- gende plötzliche Sog habe alles mit sich fort- gerissen, was nicht niet- und nagelfest war. Auch jetzt bahne sich wieder eine Eisver- schichtung an wie zu Großvaters Zeiten. 40 Meter Wasser stehen an der Lorelei. Die Eisbarriere wachse bis zu 30 Meter an. Ge- gen die pralle der Strom und bilde vorüber- Raubüberfall auf ein Zweigpostamt Täter bereits vierundzwanzig Stunden später festgenommen Friedberg(Hessen). Kaum 24 Stunden nach einem Raubüberfall auf das Zweigpost- amt in Mörfelden(Kreis Groß-Gerau) nahm die Polizei in Friedberg zwei Männer fest, die nach der Personalbeschreibung und anderen Indizien mit größter Sicherheit als die Täter gelten können. Der Ueberfall war am Montagabend von zwei maskierten und mit Pistolen bewaffne- ten Männern verübt worden. Die Täter hat- ten die in dem Postamt Anwesenden mit vor- gehaltener Pistole eingeschüchtert und waren mit dreißigtausend Mark entkommen. Die beiden in Friedberg verhafteten Män- ner waren mit einem Mietwagen aus Ham- burg und einem in Bad Homburg gestohlenen Opel am Dienstag in die Stadt gekommen. Bei dem Versuch eine wegen des Fastnachts- umzuges abgesperrte Straße zu überfahren, wurden sie von einem Polizeibeamten ange- halten. Da sie die Anweisungen des Polizisten nicht befolgten, veranlaßte der Beamte die Ueberführung des einen Wagens in eine Re- paraturwerkstätte. Dort stellte sich heraus, daß das Fahrzeug gestohlen war. Der Polizeiwachtmeister nahm daraufhin die beiden mit zur Wache. Bei der Verneh- mung zog plötzlich einer der Männer eine Pi- Stole und gab vier Schüsse auf die Beamten 3b. Ein Polizist wurde verletzt. Im Besitz der Männer fand man noch dreitausend Mark. 100 Jahre Wahrschaustation Mainz. In diesem Jahr sind 100 Jahre vergangen, seit die Wahrschaustation auf dem Mäuseturm bei Bingen, einem der be- kanntesten Wahrzeichen und Baudenkmäler am Rhein, errichtet worden ist. Diese Signal- station kennzeichnet gleichzeitig eine der schwierigsten und verkehrsreichsten Schiff- fahrtsverkehrsstrecken des Rheinstromgebie- tes. Der bekannte Turm hat auch vor etwa einem Jahrhundert sein jetziges Aussehen erhalten. Die Stelle ist deshalb für die Schiffahrt besonders gefährlich, weil hier quer zum Strombett eine Felsenbarriere aus besonders hartem Gestein liegt, die wie ein Wehr wirkt. Durch eine verhältnismäßig schmale Felsenspalte schießen die gestauten Wassermassen mit besonders hoher Ge- schwindigkeit zu Tal. Die Bemühungen um ein günstiges Fahrwasser bei Bingen gehen bis in die Römerzeit zurück. Das sogenannte zweite Fahrwasser wurde vor nahezu 100 Jahren künstlich geschaffen. gehend mit den nachdrängenden Schollen eine natürliche Talsperre, die schließlich dem gewaltigen Druck weichen müsse. In diesem Augenblick entstehe mit dem ausgelösten unbändigen Sog die größte Gefahr. Seit Dienstag ist der Rhein auch im Stau- gebiet der Kembser Schleuse unterhalb von Weil auf seiner ganzen Breite zugefroren. Die zum Teil mehrere Quadratmeter großen Eisschollen, die im Strom trieben, stauten sich und wuchsen innerhalb weniger Stun- den zusammen. In der Nähe der Ufer ist die Eisschicht bereits tragfähig. Treibeis, das sich unter die Eisdecke schiebt, verstärkt ständig die„Naturbrücke“ zum elsässischen Ufer. Man befürchtet, daß sich bei weiterem Anhalten des strengen Frostes an dieser Stelle Grundeis bildet. Die grimmige Kälte hat den Rheinfall bei Schaffhausen in eine bizarre Eislandschaft verwandelt, deren Kristallwände und selt- samen Frostgebilde einen phantastischen Anblick bieten. Der von dem hoben Wasser- sturz ständig erzeugte Sprühregen hat Fel- sen und Uferränder mit einer Glasur um- geben, die vor allem bei Sonnenschein ein- drucksvolle Lichteffekte zaubert. Viele Meter lange mächtige Eissäulen türmen sich in den Himmel. Die sprühende Gischt hat auch die Bäume am Uferrand mit einer Rauhreif- decke überzogen, während dicke Eispanzer die stürzenden Wasser flankieren. Trotz des frostigen Wetters kommen täglich zahlreiche Besucher zum winterlichen Rheinfall, um sich das seltsame Naturschauspiel anzusehen. Im Kehler und im Straßburger Rhein- hafen liegen infolge des Frostes 150 Motor- schiffe und Rheinkähne sowie 60 Kanal- schiffe fest. In den Hafenbecken und in den Kanälen hat sich bereits eine Eisdecke von 20 em Dicke gebildet, während auf dem Rhein selbst zwischen Freiburg und Karls- ruhe noch eine 100 Meter breite Rinne frei ist. Das Treibeis ist jedoch bereits so dicht, daß sich bei anhaltendem Frost bis Donners- tag über den ganzen Strom hinweg eine Eis- decke bilden dürfte. Man hofft am Rhein, daß die Temperaturen nur langsam abneh- men, denn bei rasch eintretendem Tauwetter wären durch das Schmelzen der Eisbarrieren am Rhein und an seinen Nebenflüssen Ueberschwemmungen zu befürchten, welche die des Vorjahres noch weit übertreffen dürften. In verschiedenen südbadischen Kreisen sind vorsorglich Katastrophenaus- schüsse gebildet worden, die notfalls die Hilfsarbeiten organisieren sollen. „Güterwagen“ fliegen über die Alpen Aktion„Kälteluftbrücke“ stellt hohe Anforderungen Landstuhl(Pfalz). Wie die Süditaliener, die sie mit den notwendigsten Gütern ver- sorgen sollen, stehen auch die Piloten der amerikanischen„fliegenden Güterwagen“ auf dem Flugplatz Landstuhl in ständigem Kampf mit Schnee, Kälte und Eisregen. We- gen der schlechten Flugverhältnisse konn- ten daher seit Beginn der Aktion„Kälte- Gefährliche Schönheit as Gebiet des Mittel- rneins hat wie viele an- lere Flußgebiete beson- ers unter den Eisstau- ngen zu leiden. Trotzdem ſcanm die bizarre Schönheit der Eis- und Schneeland- chaft begeistern. dpa-Bild brücke“ nur sieben Großraumflugzeuge vom Typ C 119 in der Nacht zum Montag und am Montag jeweils mit 10 000 Pfund an Wolldecken und Truppenrationen beladen über die Alpen nach Rom oder Catania auf Sizilien fliegen. Neunzehn bis oben hin be- ladenene C119 warteten dagegen bis Diens- tagvormittag auf besseres Wetter. Dichtes Schneegestöber mit niedrig hängenden Wol- Kenfetzen und heftigem Eisregen hatten eine starke Vereisungsgefahr für die schwer be- ladenen„fliegenden Güterwagen“ mit sich gebracht,. Sechs weiteren Maschinen gelang am Dienstagvormittag schließlich der Start. Wie einer der am Dienstag zurückgekehr- ten Piloten erzählte, ist auch die Landung mit den vollbeladenen Maschinen im italie- nischen Katastrophengebiet besonders auf den kurzen Landebahnen in Catania, mehr als schwierig. Noch immer rollen über die vereisten, schneeglatten Hauptlandstraßen der West- pfalz von Nahbollenbach im Nahetal und aus Pirmasens schwerbeladene amerikani- sche Lastwagen nach Landstuhl zum Flie- Serhorst. Sie sollen große Mengen dicker Wolldecken und Tausende von Truppen- Tagesrationen in kürzester Zeit zum Ver- laden nach Italien anfahren. Verkehrs- unfälle hat es bei diesen Transporten noch nicht gegeben, So glauben die leitenden amerikanischen Offiziere, daß sie diese von der amerikanischen Botschafterin in Rom, Mrs. Claire Booth-Luce, angeforderte Hilfs- aktion ohne Verluste an Menschen und Ma- terial zu Ende führen können. Bis zum Dienstagabend hatten die Pilo- ten in 45 Langstreckenflügen von Landstuhl nach Rom, Neapel oder Catania die am Sonntagabend angeforderten 10 500 Woll- decken und 60 000 Truppenrationen im Ge- samtgewicht von 25 Tonnen geflogen. Inzwi- schen sind aber weitere 250 000 Pfund Woll- decken und Verpflegung aus Italien ange- fordert worden. Das„Kälteluftbrücken- Geschwader“ versuchte noch im Laufe der Nacht zum Mittwoch und am Mittwochvor- mittag Flüge nach Italien durchzuführen, um auch diese Mengen anzuliefern. „Weißer Aschermittwoch“ legte Verkehr lahm Temperaturen sinken weiter ab/ 25 Kälteopfer Hamburg. Die Temperaturen im Norden des Bundesgebietes sinken weiter ab. Deutschland verbleibt vorläufig unter dem Einflußgbereich des skandinavischen Kalt- lufthochs mit Temperaturen von minus 13 Grad in Hamburg und minus 23 Grad in Hannover-Langenhagen in der Nacht zum Mittwoch. Zugverspätungen von über einer Stunde gehören inzwischen zur Routine- meldung der Bundesbahn. Mit dem Unfall eines 61jährigen Rent- ners hat sich die Zahl der Toten, die die Kälteperiode im Bundesgebiet forderte, auf 25 erhöht. Der Mann stürzte auf dem Wege nach Hause und erfror, weil er sich ohne Hilfe nicht wieder erheben konnte. Die meisten der nordfriesischen Halligen sind bereits seit Wochen vom Festland ab- geschnitten. Für Notfälle hat die auf der Insel Sylt stationierte britische Luftwaffe Hubschrauber-Hilfe zugesagt. Das Gebiet um Köln erlebte in der Nacht zum Mittwoch den stärksten Schneefall der letzten zehn Jahre. Auf der Autobahn Köln Frankfurt entstanden infolge der blockierenden Schneemassen und der Eis- Slätte starke Verkehrsstörungen, und auf den Straßen der ländlichen Bezirke im Köln- Bonner Raum waren Schneever- Wehungen bis zu einem halben Meter Höhe keine Seltenheit. Im württembergischen Unterland mußte der Straßenverkehr infolge von Schneever- wehungen und Schneeglätte stark einge- schränkt werden. Mit einer Stundengeschwindigkeit von 80 bis 100 Kilometern raste gestern bei ständigem Schneefall über den 1500 Meter hohen Feldberg und andere hohe Gipfel des südlichen Schwarzwaldes ein heftiger Sturm, der starke Schneeverwehungen verur- sachte. In der Oberrheinebene hatte das Schnee- treiben ebenfalls beträchtliche Zugverspä- tungen zur Folge. Durch heftige Windböen wurde der Schnee an manchen Stellen über 50 em hoch angeweht. Das Oberschulamt Karlsruhe schloß, zunächst bis zum Beginn der kommenden Woche, alle Schulen. Im Rheintal, im Westerwald und in der Vordereifel sind ebenfalls erhebliche Ver- kehrsschwierigkeiten aufgetreten. Im We- sterwald wurden Schneehöhen bis zu 55 em gemessen, in der Vordereifel 29 em und auf den Rheintalstraßen bis zu 10 em Neu- schnee. Ein ernster Notstand ist in der 900 Einwohner zählenden Rhein-Inselgemeinde Niederwerth bei Vallendar im Landkreis Koblenz eingetreten. Bis Dienstag wurde eine schmale Rinne für ein kleines Fähr- boot offengehalten. Nun soll versucht wer- den, ob die Eisdecke stark genug ist, einen geregelten Verkehr mit dem Festland zu ermöglichen. Der Kraftwagenverkehr auf den Eifel- und Westerwaldstraßen ist nahezu lahm- gelegt. Auch im Rheintal verkehren die Autos nur mit verminderter Geschwindig- Keit. Auf der Donau, die jetzt auf einer Länge von 200 Kilometer zwischen Jochen- stein und Kelheim zugefroren ist, bildete sich bei Weltenburg ein neuer drei Meter dicker Eisstau, durch den eine Verbindungs- straße unter Wasser gesetzt wurde Bei Passau begann der Bundesgrenzschutz am Mittwochvormittag mit der Sprengung eines Eisstaues, um dem Wasser wieder Abfluß zu verschaffen. Versuche, durch Schneever- Wehungen abgeschnittene Gemeinden im Bayerischen Wald zu erreichen, sind ge- scheitert, nachdem Schneepflüge stecken- geblieben sind. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Rheintanker in Flammen Lauterburg. Ein gefährlicher Brand brach auf einem im Hafen von Lauterburg vor Anker liegenden, mit 600 Tonnen Benzin beladenen Rheintanker aus. Das Feuer, das in der Schiffswohnung entstand, drohte sich rasch auszubreiten und auf die feuergefahr- liche Ladung überzugreifen. Die Besatzun- gen des Tankers und der übrigen wegen der strengen Kälte im Lauterburger Rheinhafen ankernden Schiffe gingen im Verein mit der sofort alarmierten Feuerwehr den Flammen energisch zu Leibe und konnten schließlich das Feuer einkreisen. Der Brandschaden ist beträchtlich, jedoch blieb die Ladung unver- sehrt. Eine Explosion an Bord des Tankers hätte unabsehbare Folgen gehabt, da neben dem Schiff mehrere andere Frachtkähne vor Anker liegen, die wegen des Treibeises nicht manövrierfähig sind. Noch nicht aufgeklärt Trier. Die Ermittlungen der Trierer Kri- münalpolizei zur Aufklärung der Ehetragödie, die am Sonntagabend in einer wenig beleh- ten Straße in Trier zwei Schwerverletzte forderte, konnten noch nicht abgeschlossen 1 8 0 D D. D D S N —— 2 eee —— S D D. V 0 9 7 g 4 e e g C werden. Der von seiner Frau durch Schüsse in den Rücken schwer verletzte 43jährige Mann ist noch nicht vernehmunssfäkig. Ger gen die Täterin, eine 42jährige Friseurmei- sterin aus Trier, ist inzwrischen Haftbefehl ergangen. Sie gab bei ihrer ersten Verneh- mung an, von ihrem Mann, von dem sie seit längerer Zeit getrennt lebt, zu einem be- stimmten Treffpunkt in der Innenstadt Triers bestellt worden zu sein und ihm dort die Pistole, aus der sie später die drei Schüsse Abgab, aus der Manteltasche genommen zu haben. Es wird jedoch vermutet, daß diese Darstellung in wesentlichen Punkten un- richtig ist. Die schwere Kopfverletzung, die eine am Tatort zufällig vorübergehende 28 Jahre alte Arztfrau aus Trier durch einen Pistolenschuß erlitt, hat inzwischen zum Verlust eines Auges geführt. Die Frau schwebt in Lebensgefahr. Pkw wurde beschossen Pirmasens. Ein 27jähriger Diplomkauf- mann aus Landau ist in seinem Personen- wagen auf einer Straße bei Pirmasens be- schossen worden. Die Pistolenkugel traf den linken Kotflügel des Wagens. Als Täter hat die Pirmasenser Polizei inzwischen einen 24 jährigen Pirmasenser ermittelt und fest- genommen. Weitere Einzelheiten wurden noch nicht bekannt. Der spũtgotische Altar der Stiftsſcirche zu Oehringen im Hohenloher Land, eines der Hauptwerke der süddeutschen Folzscknitz- Kunst, wurde Anfang Februar 1956 wieder an seinem alten Platze aufgestellt. Die Figuren- gruppe war in den Kriegswirren 1945 schwer beschädigt worden, ihre Restaurierung erfor- derte langwierige Arbeit. Das um 1500 ent- standene Werk soll die Arbeit eines Veit- Stoß- Schulers sein. Unser Bild zeigt den kost- baren Mittelschrein mit den Figuren(v. l. n. v.) Hieronymus, Paulus, Maria mit dem Kind, Petrus und St. Veit. dpa-Bild Seite b MORGEN Donnerstag, 16. Februar 1956/. Einzelimpfungen gegen Kinderlähmung möglich Waffe darstellt, mit der Kinderlähmung überhaupt zu bekämpfen ist. Ein abschließendes Urteil über Unschäd- lichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffes ge- Gegen die Freigabe des Kinderlähmungs- gen Kinderlähmung könne noch nicht gefällt umpfstoffes für Einzelimpfungen bestehen werden. Nach Ansicht des Bundesgesund- mach Ansicht des Bundesgesundheitsamtes heitsamtes sind die Erfahrungsberichte und keine wesentlichen Bedenken. Massenimp- wissenschaftlichen Unterlagen aus den USA kungen kämen im Bundesgebiet jedoch zur und den übrigen Ländern zu unvollständig. Zeit noch nicht in Betracht. Das ist das Er- gebnis eines Zwischengutachtens des Bun- desgesundheitsamtes, das vom Bundesinnen- minister bekanntgegeben wurde. Inn dem Zwischengutachten wird darauf bingewiesen, daß die bisher hergestellten und in den Verkehr gebrachten Impfstoffe moch keine hinreichende Gewähr für ihre Gefahrlosigkeit für den Impfling selbst, seine Umgebung und die übrige Bevölkerung bie- ten. Bei Einzelimpfungen könnten die Fol- Da in vielen Ländern an der Entwicklung eines ungefährlichen und dennoch wirkungs- sicheren Impfstoffes intensiv gearbeitet wird, könne sich die Situation jedoch schnell än- dern. Eine wissenschaftliche Aufklärung der Aerzteschaft über die im Handel befindlichen Impfstoffe und eine Beobachtung der Ge- impften sei vorerst unerläglich. Bei einer Bèeratung leitender Medizinal- beamter von Bund und Ländern im Bundes- innenministerium wurde beschlossen, einen gen überwacht und der Geimpfte von der Arbeitskreis zu bilden, der die Maßnahmen Umwelt abgesondert werden, wenn dies mög- lich sein sollte. Darüber hinaus war die prüfen soll, die sich aus dem Gutachten des Bundesgesundheitsamtes für die künftige Ueberlegung entscheidend, daß nach den der- Arbeit ergeben. Dem Arbeitskreis sollen Ver- Erkenntnissen die einzig wirksame zeitigen wissenschaftlichen eine Schutzimpfung treter der zuständigen Medizinalbehörden und des Bundesgesundheitsamtes angehören. Sie erfanden das Rad- und gingen unter Etwa 1000 Assyrer leben heute in Athen/ Nachkommen eines großen Volkes Etwa 1000 direkte Nachkommen der Assyrer, eines Volkes, das nach Ansicht der meisten Historiker bereits vor 2560 Jahren völlig ausgestorben war, leben heute ver- gnügt und heiter in der griechischen Haupt- stadt Athen. Die Meinung der Historiker hat im übri- gen diese kleine Assyrer-Gemeinde nie son- derlich aufgeregt. Sie leben wie alle anderen Einwohner Athens ein ganz normales Leben von Menschen im 20. Jahrhundert und wei- sen höchstens hier und dort mit Stolz auf die Tatsache hin, daß ihre Vorfahren der Mensch- heit die größte technische Erfindung aller Zeiten bescherten: das Rad. Herr Zadok Michail, der Präsident der Assyrischen Vereinigung in Athen, pflegt alle Leute, die ihn interviewen wollen, mit Nachdruck darauf hinzuweisen, daß sein „Volk“ absolut nichts mit den heutigen Sy- rern zu tun habe. Es seien zwei ganz ver- schiedene Völker. Nach ihrer Meinung haben die Assyrer in der griechischen Hauptstadt keine bestimmte Nationalität. Sie fühlen sich als der letzte Rest einer Zivilisation, die ungefähr 2600 V. Chr. ihren Höhepunkt hatte. Sie scheinen eines der ältesten Völker der Erde zu sein — und heute ohne eigenes Land. Die Vor- fahren der heutigen Assyrer bauten einst das mächtige Ninive, ihre bedeutendsten Leistungen für die Entwicklung der Mensch- heit lagen auf dem Gebiet der militärischen Ausrüstung und der Verwaltung eines gro- Ben Reiches. Doch wie gelangten die Reste dieses einst großen Volkes gerade nach Griechenland? Die modernen Assyrer in Athen sind der Ansicht, daß nach der Zerstörung Ninives durch die Könige von Medien und Baby- lonien im Jahre 612 v. Chr. die Reste des besiegten Volkes nach Kurdistan in die süd- liche Türkei flohen und dort jahrhunderte- lang lebten, ohne sich mit anderen Völkern zu vermischen. Andere gingen nach dem Teil Vorderasiens, der heute Syrien heißt, und liegen sich dort nieder. Doch wurden im Mittelalter fast alle Assyrer von den Mohammedanern ausgerot- tet und zwar aus dem einfachen Grund, weil sie Christen waren. Tatsächlich scheinen sie die erste durchorganisierte Christengemeinde der Welt gewesen zu sein. Die Assyrer, die sich vor den Massakern retten konnten, flo- hen in die Berge. Dort fanden sich insgesamt 60 000 zusammen. Später gelang einigen Assyrern die Flucht aus den türkischen Bergen nach Griechen- land, wo sie Schutz und Freiheit genossen. Doch in all diesen Jahren hatten sie kaum eine Möglichkeit gehabt, sich selber weiter auszubilden. So blieben die meisten von ihnen Arbeiter und Handwerker. Die heute noch lebenden Assyrer haben ihre eigene Sprache, die sie Neu-Assyrisch nennen, und eine Schrift, die mit aramaei- schen Lettern arbeitet. Griechenlands Köni- gin Friederike unterstützte sie beim Bau ihrer eigenen Schule in Athen. Ein Lehrer wurde aus Damaskus herbeigerufen, wo ebenfalls eine blühende Gemeinde von etwa 10 000 Assyrern lebt. In Elam in Persien, unweit der Ruinen des einst stolzen Ninive, haben die Assyrer heute ihre eigene Universität und ein Kul- turzentrum, das die an verschiedenen Stel- len isoliert lebenden Reste einer ehemals großen Nation mit neu- assyrischer Literatur versorgt. (Copyright by Kemsley) Eine der größten Erfindungen: die Null Die arabischen Ziffern und die Null bei uns erst seit 400 Jahren bekannt Die Kunst des Zählens ist so alt wie die Menschheit. Der Urmensch hat mit Fingern und Zehen gezählt und noch heute kommen gewisse Naturmenschen nicht über die Zahl 6 oder 9 hinaus. Auf Knochen der älteren Steinzeit findet man Striche eingekerbt, zweifellos Zahlzeichen, und auf vieltausend- jährigen Tontafeln fand man Keilzeichen für fast alle Zahlen, nur die Null fehlte. Die Assyrer hatten vor über 3000 Jahren bereits ein Dezimalsystem. Die größte bis jetzt aufgefundene Zahl nach dieser Schreib- art ist 120 000. Die Aegypter hatten schon vor 6 000 Jahren Zahlen-Hyroglyphen, aber den Nullbegriff kannten auch sie nicht, so Wenig wie die Griechen. Die römischen Ziffern, die teilweise heute noch gebraucht werden, haben sich aus alten Zeichen erst allmählich entwickelt. Diese Schreibweise ist so umständlich, daß sie mur noch Originalitätswert hat; depn Wer von uns würde statt 1788 schreiben: MDGGLEXNN XVIII? Die Erfindung unseres heutigen Dezimal- systems wird den Indern zugeschrieben, die Zwar keinen geschichtlichen, aber einen aus- geprägten Sinn für Zahlen besaßen, Sie ha- ben für alle Potenzen von 10 bis weit über eine Million eigene Namen. Und irgendwo, vor 1300 Jahren, erstand den Indern ein Gene, das ein Zeichen für das Fehlen einer bestimmten Kategorie einführte: die Null. Ums Jahr 630 n. Chr. hat der indische Mathematiker Brahmagupta eine Abhand- lung geschrieben über die Eigenschaften der Null und über das Rechnen mit ihr. Damals wurde die Null durch einen Punkt darge- stellt, später durch einen Kreis. Diese Null War für die Entwicklung der Mathematik von unschätzbarem Wert. Sie erst ermöglicht es uns, in Tonnen, Kilogramm, Gramm und Milligramm zu rechnen, in Kilometern, Me- tern und Millimetern. Durch die Araber kam die Null zu uns, leider recht spät. Obwohl das indisch-ara- bische Rechensystem schon um 1200 bekannt War in Europa, tauchte das erste deutsche Rechenbuch mit den neuen Ziffern erst lange nach der Erfindung der Null bei uns auf. Es War verfaßt von Adam Riese(14921559). Die Null ist also bei uns samt den arabischen Ziffern erst etwas über 400 Jahre alt. Das erste Elementarbuch der Mathematik hat vor 2400 Jahren Hippokrates von Chios verfaßt, er war auch der erste besoldete Pri- vatlehrer der Mathematik. Ein Zeichen für die Addition kannte man früher nicht, man reihte die Zahlen einfach nebeneinander. Im 5. Jahrhundert wurde erstmals ein Zeichen für die Subtraktion, ebenso ein Gleichheits- zeichen erfunden. Die Römer waren die ersten, die Buchseiten numerierten. Das heu- tige Gleichheitszeichen erschien erstmals 1557 in einem Werk. Die zwei parallelen Striche() sollen ein Zwillingspaar bedeu- ten. Der Bruchstrich ist eine Erfindung der Araber. Das Zeichen ist ein paar Jahr- zehnte älter, es erschien erstmals in einem Wiener Rechenbuch. Das Multiplikations- kreuz Oc) führte nach 1600 ein englischer Pfarrer ein, die Klammern wurden erstmals 1629 verwendet, und die Dezimalbrüche er- schienen gegen Ende des 16. Jahrhunderts. So jung ist unser heutiges mathematische; System. Was sonst noch gescha ng. In den USA gibt es 175 Piloten von Ver- kehrsflugzeugen, die älter als 65 Jahre sind. Diese erstaunliche Tatsache ist darauf zu- rückzuführen, daß die Amerikaner im all- gemeinen auf Erfahrung größeres Vertrauen setzen als auf qugend. * Die Bibel gehört bekanntlich zu den in den Us am meisten verkauften Büchern. Trotzdem bemühen sich die Verleger weiter, ihren Absatz mit allen Mitteln zu steigern. So werden neuerdings Bibeln angeboten, in denen die Worte des Herrn mit roten Buch- staben gedruckt sind, und andere, deren Sei- ten mit einer Plastikschutzfolie überzogen sind, so daß sie sogar mit warmem Wasser abgewaschen werden können. Auch eine Kurzfassung der Bibel wird angeboten, die den Umfang des„Buches der Bücher“ von 770 000 Worten auf 154 000 komprimiert. * Eine Ausstellung in London, bei der Malereien schizophrener Personen gezeigt Wurden, hat nach Ansicht medizinischer Ex- perten die oft vertretene Auffassung nicht bestätigt, daß durch die Schizophrenie bei vorher künstlerisch unproduktiven Personen die Kkünstlerisch- schöpferischen Kräften ge- Weckt werden können. Die gezeigten Ar- beiten stammten aus englischen, schottischen und französischen Heilanstalten, Sie waren von Kranken, Berufsmalern und Amateuren im akuten Stadium ihres Leidens geschaffen worden. Kranke, die schon vor Beginn der Schizophrenie gemalt hatten, wechselten in der Krankheit plötzlich mit ihrer Dar- Stellungsart. So wählte ein einstmals be- rühmter naturalistischer Tiermaler eine heraldisch anmutende Stilform. Die Bilder der Kranken beeindruckten durch die Traumhaftigkeit des Dargestellten und die Neigung zu bizarren Stilisierungen. ** Zwei französische Journalisten und eine Flugzeugführerin kamen ums Leben, als ihr Flugzeug südwestlich von Cannes ins Mittel- meer stürzte. Die Pressevertreter machten Luftaufnahmen von der schneebedeckten französischen Riviera. * Bei einer Grubenexplosion im Bezirk Nagasaki in Südjapan sind fünf Bergleute ums Leben gekommen und vier schwer ver- letzt worden. — 1 Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Heute g weise heiter, hochstens noch unwesenii Schneefall. Tagestemperaturen zy minus 5 bis minus 7 Grad. In der& zum Freitag Tiefsttemperaturen zwe 3 minus 12 bis minus 15 Grad. Am g 3 Wieder Wwolkiger und zeitweise Schneeſ 5 Tagestemperaturen zwischen minus e minus 10 Grad. Nördlicher bis nordöstſe ten meist leichter nur zeitweise mäßiger 1 0. Uebersicht: Der tiefe Druck über M 20 Uhr europa füllt sich langsam auf. Ein Zwisch der dr hoch schwenkt aus Osten über unde joren Bereich hinweg. Dann folgt eine 3 ed Störung aus Osten. Hallen. Sonnenaufgang: 7.36 Uhr. und Te Sonnenuntergang: 17.46 Uhr. peil un 8 0 füt 18 2.1286-7 Uhr 3 ols* den Ke 5 den 1 gen. 44 von de nahme verbän unteres hältnis inn o beiden Manns der de Ful ber! wird 2 m Por schen des W. Die 2a Interes nach 5 Verlau DFB n ganisa 118 5 Pegelstand vom 15. Februar 75 2 Rhein: Maxau 366(75); Mannheim en der (I); Worms 144(15); Caub 560(-ich nehme 5 5 0 22„ sollen. Jugendliche stürmen Polig Nürnberg. In Nürnberg kam es wü ö des Faschingstreibens am Dienstag zu eu Fin Zwischenfall, als eine Gruppe werte boxka Jugendlicher versuchte, das Polizeipräsid sewicl zu stürmen. Während die Straßen“ Dienst Innenstadt trotz heftigen Schneetreibens g den A Tausenden fröhlichen Menschen erfüllt f der fi ren, die tanzten und sangen, zogen evi Nie ei Jugendliche vor dem Polizeipräsidium g émen und forderten in Sprechchören die En Ring. sung eines 13jährigen von der Polizei. 1 men, Jugendliche war kurz vorher festgenomm Ring und zum Polizeipräsidium gebracht worn mehr da er in einer seltsamen Faschingsld zusam Rückspiegel von geparkten Automobilen! zur U montiert hatte. Die Polizei, die nicht ge drei die Menschenmenge vorgehen wollte, Kamp schloß die eisernen Tore des Präsidiums der v. eine Anzahl Jugendlicher versuchte, das d Vorteil bäude zu stürmen. 7 4 8 Sie zu Kartoffelbrei! Das ist alles für heute. Aber von jetzt an werde ich Ihnen laufend etwas Interessantes zu berichten haben. Etwas, das für alle Haus- frauen, die mit Liebe und Vernunft wirt- schaften, beim Einkauf und beim Kochen von Nutzen ist. Ihre Maria Holm Alles, was eine Margarine wirklich gut macht, ist in Sanella enthalten Kermen Sie mich eigenlich richtig? Man nennt mich auc, Lauch und ich bin nicit nur ein wwilræiges Suppen hraut, sondern auch ein viel. geitiges, schmactnaſtes Gemuse/ esen Sie nur, probieren Sie. Porree in 3-4 em lange Stücke geschnitten. in Sanella gedünstet, mit etwas Salz, Sahne und Zitronensaft abgeschmeckt, servieren Fertig gedämpften Porree, oder auch Reste, können Sie in einer flachen Schüssel an- richten, mit hartgekochten Eiern belegen und einer Mayonnaise überziehen. Porree-Pikant: Speckwürfel in heißer Sanella glasig rösten, gehackte Zwiebeln zu- geben und hellgelb werden lassen. Porree in 2 em lange Stücke schneiden, gut waschen, dazulegen und in ganz wenig heißem Wasser zugedeckt auf kleinem Feuer 15 Minuten dünsten. Mit Salz. Muskat und etwas Würze abschmecken und leicht angeröstete Würfel Käse oder Wurst daruntermischen. 80 1 1.. 5 Bei rheumatischen und gichtischen Schmerzen sowie bei Herenschuß, Ischias und Arthritis ist Togal ein rasch wirkendes Mittel. Togal hat sich in 46 Ländern der Welt hervorragend bewährt. Es bewirkt die Ausscheidung der Krank- heitsstoffe und ist unschädlich. Machen Sie noch heute einen Versuch mit Togal! DM 1.25. In Apotheken des In- und Aus- landes. Zur Einreibung das Ausgezeichnete Togal-Liniment! Kraftfahrzeuge Zum guten Bett gehört auch eine schnee Jagesdecke Ver kaut FRANZ ISIN ER aN NECKARAUERUBHHR GA VW- Export m. Golde-Schſebedach, stratosilber, erhalten, aus 1. Hand ohne Unf. gefahren, zu verkaufen. Lampert- heim, Thälmannstraße 2, Tel, 2 67. 26 000 Km, sehr gut Ein vollwertiges Auto mit vier bis kunt bequemen Plätzen Auto e Alteste Fabrikvertretung am Platze N 7, 13-15 688 Schwetzinger Str, 74 Ein großer Posten besond. preiswerter Teigesdecken in versch. 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Hessen, Baden, Württemberg und imus J nheinland-Pfalz sind mit 25 Vereinen ver- treten, die am Samstag von 14.30 Uhr bis 2 Uhr und am Sonntag von 9 Uhr bis N 0 Uhr in insgesamt 62 Spielen die Sieger der drei Klassen, Damen, Herren und Se- nioren, ermitteln. Das Turnier erhält seinen besonderen Reiz durch die Teilnahme der Hallenmeister TEC Darmstadt, HC Speyer und ISV 46. In der Herrenklasse geht es da- pei um den Wanderpreis des Oberbürger- meisbers, der bis jetzt von HTV 46 Heidel- berg, TSV 46 und dem HCH gewonnen wer- N den konnte. Sämtliche Spiele werden nach den internationalen Hallenregeln ausgetra- gen. 400 Spieler und Spielerinnen werden von den 25 Vereinen aufgeboten. Die Teil- nahme von Mannschaften aus vier Landes- verbänden bietet gleichzeitig Gelegenheit interessante Vergleiche über das Stärkever- Ii hältnis anzustellen. Der Favorit um den Ge- inn des Wanderpreises ist wohl unter den beicen Heidelberger Mannschaften, den Mannschaften aus Darmstadt, Speyer und der des TSV 46 zu suchen. Fußball- WM in Deutschland? Der Internationale Fußball-Verband FIFA) wird auf seinem Kongreß am 9. und 10. Juni n Portugal auch die Bewerbung des Deut- schen Fußballbundes(DFB) um Ausrichtung des Weltmeisterschaftsturniers 1962 beraten. Die zahlreichen Groß- Stadien und das starke Interesse für den Fußballsport garantieren nach Ansicht des DFB einen erfolgreichen Verlauf der Weltspiele. Außerdem glaubt der DFB mit FIFA-ꝗugendturnier 1954 seine or- ganisatorischen Fähigkeiten bewiesen zu ha- ben. Nach einem Beschluß der FIFA wäre Zum vierten Male trifft Basel auf Exeuropameister Kukier/ Roth vor kaum lösbarer Aufgabe Ein Boxländerkampf zwischen Deutsch- land und Polen wäre vor einem Jahr eine Begegnung ohne Favoriten gewesen. Bei den Europameisterschaften in Berlin stellten beide Nationen je drei Europameister und dazu in Kukier und Wemhöner je einen ge- schlagenen Titelverteidiger. In beiden Staf- keln gab es schwächer besetzte Klassen, und Allein die Tagesform hätte den Ausschlag geben können. Inzwischen haben sich die Fronten verschoben, und wenn die deutsche Mannschaft am Freitag und Sonntag nach 18 jähriger Pause erstmals wieder gegen Po- len antritt, dann sind weitere Niederlagen mit Sicherheit zu erwarten. Auf dem Papier ist die deutsche Staffel schwächer als die Vertretung, die vor einer Woche in Moskau gegen die Sowjetunion zweimal mit 4:16 verlor. Europameister Basel und Mehling sind wieder dabei, aber unter den übrigen acht Boxern erscheinen mit dem früheren Jugendmeister Madey, Böttcher und Kopischke drei Länderkampf-Neulinge, Hass wird nach seiner Niederlage im Kieler Debut gegen Irland zum zweiten Male ein- gesetzt, und Exmeister Willi Roth(Waldhof) kommt nach zweieinhalbjähriger Pause erst- mals wieder zum Zuge. Der Deutsche Amateur-Boxverband ist das Risiko von je zwei schweren Kämpfen gegen die Sowjetunion und Polen innerhalb von 14 Tagen ganz bewußt eingegangen. Neun Monate vor Melbourne sollen die Olympiakandidaten hart geprüft werden und dabei eindrucksvoll erfahren, welche An- strengungen die olympische Saison verlangt. Ein Teil der Spitzenklasse wird dabei stol- pern, weil einfach die physischen Vorausset- zungen fehlen. Der Nachwuchs aber muß be- der Weg nach Melbourne sehr schwer. Die beiden Niederlagen in Moskau müßten eine Lehre sein, daß auf internationalem Parkett mit technischen Spielereien nichts zu gewin- nen ist. Exeuropameister Kukier wird dem kleinen Europameister ebenfalls nichts schenken. Basel gewann gegen ihn in Hel- sinki und Berlin, scheiterte aber 1953 in Warschau und muß schon in bester Form antreten, um den vierten Kampf zu ge- winnen. Mit drei Europameistern hat die polnische Mannschaft ein starkes„Korsett“. Stefaniuk, der technisch überragende Drogosz(gegen Nordische Skimeisters Willy Roth) und der schlagstarke Rechtsaus- leger Pietrzykowski sind für die Punkte sicher. Aber auch Grzelak und Wegrzyniak, die bei den Europameisterschaften 1953 in Warschau das Finale erreichten, müssen in den beiden schweren Klassen erst geschlagen werden. Die besten Chancen auf deutsche Siege ergeben sich im Federgewicht, Wo Meh- ling auf Soczewinski trifft, und für Hass ge- gen den international noch nicht sehr erfah- renen Walasek. An einer klaren Niederlage Aber ist nicht zu zweifeln, nachdem die Polen ihren letzten Länderkampf gegen Ungarn sicher mit 16:4 gewannen. chaften in Willingen: hermann flöchels Endsputi kam ⁊u spat Im 30-km-Langlauf mußte er sich Bei hervorragenden Schneeverhältnissen begannen gestern morgen die deutschen nordischen Skimeisterschaften in Willingen. Dabei gab es gleich zwei Ueberraschungen. Hermann Möchel, Mannheims mehrfacher Titelträger, wurde im 30- Km Langlauf durch den Immenstädter Helmut Hagg ent- thront. Auch die in den vergangenen Jah- ren so erfolgreichen Schwarzwälder konn- ten sich diesmal gegen die starken Bayern kaum behaupten und belegten nur zwei von den ersten zehn Plätzen. Es hatte im Sauerland mehr als 24 Stun- den ununterbrochen geschneit. So waren die Lauf verhältnisse für die erstmalig im mit dem zweiten Platz begnügen die Strecke abgenommen, die mit Steigun- gen und Abfällen bis zu hundert Meter recht interessant und schwierig war. Der Bayer Otto Mages, sechster des Vor- jahres, startete als Nummer 1 und hatte damit die wenig erfreuliche Aufgabe, in diesem tiefen Schnee Spur zu fahren. Schon bei„Halbzeit“, hatte Helmut Hagg unter dem Beifall der Zuschauer den eine Minute vor ihm gestarteten Meister Hermann Mö- chel erreicht und fuhr dann dem sicheren Siege entgegen, da Möchel zu spät zum End- spurt ansetzte. Zum ersten Male seit vier Jahren, als sich der Willinger Karl Schüg- ler(damals im Skimarathon) in die erste Arbeitstagung mit den Obleuten der Landes- verbände den Terminplan für die süddeutsche Amateurmeisterschaft fest, die am 29. April (Meldeschluß 22. April) mit den Spielen der Meister von Nordbaden, Bayern, Hessen, Württemberg und Südbaden beginnt. Ge- spielt wird in einer einfachen Runde mit je zwei Heim- und Auswärtsspielen. Die Paa- rungen werden ausgelost. Bemerkenswert ist, daß die beiden Erstplazierten der süd- deutschen Amateur-Meisterschaft das Recht haben, in die zweite Liga Süd aufzusteigen, und damit besondere Aufstiegsspiele erst- mals hinfällig werden.— Der Spielplan: 29. April: Hessen— Württemberg, Südbaden gegen Bayern, spielfrei Nordbaden, 6. Mai: Württemberg— Südbaden, Nordbaden gegen Hessen, spielfrei Bayern, 13. Mai: Bayern gegen Württemberg, Südbaden— Nordba- den, spielfrei Hessen, 20. Mai: Hessen— Süd- baden, Nordbaden— Bayern, spielfrei Würt⸗ temberg, 27. Mai: Bayern— Hessen, Würt⸗ temberg— Nordbaden, spielfrei Südbaden. Eis-Marathon ohne Entscheidung Am Ziel des holländischen Eis-Marathons über 2000 km in Leeuwarden wurden Tau- sende von Zuschauern am Dienstag bitter enttäuscht, als fünf Läufer Hand in Hand als Erste das Ziel passierten. Das Kampf- gericht entschied, keine Preise zu verteilen, weil die offensichtliche Vereinbarung der sportlichen Fairneg zuwiderlaufe. Morgens um 5.30 Uhr machten sich 247 Eisschnelläufer auf die Reise, die über die zugefrorenen Ka- näle und Flüsse an elf friesischen Städten Vorbeiführte. Nach ihnen begaben sich 6200 eislaufbegeisterte Holländer und Hollände- rinnen auf den gleichen Weg. Ihr Ehrgeiz richtete sich auf die Erwerbung des„Elf ua 1962 allerdings ein südamerikanischer Staat weisen, ob er seine Chance schon verdient. 5 1 Reihe der deutschen Langläufer schob und 8 S 1 1 5 anheim en der Reihe, die Weltmeisterschaft zu über- Selbst für einen Könner wie Edgar Basel, Gebiet des Westdeutschen Skiverbandes mit zu den Olympischen Spielen durfte,„ 5 1 1 12 0(Eich nehmen, da die Turniere wechselweise in der seit seiner Silbermedaille von Helsinki ausgetragenen Meisterschaften denkbar gün- gelangte mit Albert Schäfer(Willingen) Per e n Woche e uropa und Südamerika ausgetragen werden sollen. Ausnahmen sind aber möglich. Polli 2s Wähle Müller fiel aus dem Ring Ein vorzeitiges Ende nahm ein Berufs- zur Weltelite der Fliegengewichtler zählt, ist Nach torloser erster stig. Ex weltmeister Gustel Berauer hatte Halbzeit in Bologna: wieder ein Westdeutscher unter die ersten Acht. Das Ergebnis des 30-km-Langlaufes: 1. und deutscher Meister: Helmut Hagg bene Marathonlauf wurde am Montag durch starken Schneefall erneut gefährdet. Es be- durfte aber nur eines Appells, um die be- geisterten Friesen am Montagabend zu Zehn- 0 0 8 5 0 2 g Zu eint 5 g t 204.* 2. 3 tausenden mit Besen und Schaufel an die maskler boxkampf, den der frühere deutsche Mittel- Jtorenline: Spielwitz teietie Jiumplie i f 3. 1 Arbeit zu bringen, um die Bahnen freizu- eipräsh gewichtsmeister Peter Müller(Köln) am 1. 5 7.* 5 e kel wachen. Der Vorjahrssieger Jen van den ragen Dienstagabend in Portland(Oregon) gegen Nie gefährdeter 2:0-Sieg Italiens im 21. Fußball-Länderspiel gegen Frankreich 30% 5; 4. Rudi Kopp(Reit im Winkel) Berg, der mit 7:35:05 Stunden den Strecken- eibens erfüllt en etwa sidium die Enit ollEei. i den Amerikaner Jimmy Martinez bestritt. In der künkten Runde stolperte der Kölner— wie er nach dem Kampf erklärte— über einen Fuß des Gegners und fiel aus dem Ring. Müller war durch den Fall so benom- I men, daß er nur auf allen Vieren in den tgenomm Ring zurückkriechen, den Kampf aber nicht Ht Work mehr aufnehmen konnte, weil er im Ring Bingslau zusammenbrach. Er wurde in ein Hospital gobilen licht geg drei des % zur Untersuchung eingeliefert. Die ersten auf zehn Runden angesetzten Das Fußball-Länderspiel Italien— Frank- reich endete am Mittwoch vor 50 000 Zu- schauern im Stadion von Bologna mit einem 2:0-(0:0) Erfolg für Italien. Die beiden Tref- ker erzielten der Linksaußen Carapellese (Genua) in der 52. und der Halbrechte Grat- ton(Florenz) in der 80. Minute. Das Spielfeld, das noch vor vier Tagen unter einer halbraeterhohen Schneedecke ge- legen hatte, glich einer Eisbahn und machte Spiel hatten und meist im Angriff lagen. In der zweiten Halbzeit hatte sich die ita- lienische Elf gefangen und beherrschte ihren Gegner. 8 In der italienischen Mannschaft standen nicht weniger als acht Spieler des Tabellen- führers Florenz, darunter die komplette Ver- teidigung und Läuferreihe und als Sturm- führer auf halblinks der Ex- Argentinier Montuori, der in der zweiten Halbzeit glän- zend aufgelegt und der Liebling der Zu- 2:08,25; 5. Wilhelm Schmidt 2:10,20; 6. Xaver Hindelang 2:10,51; 7. Albert Schäfer(Wil- lingen) 2:12,00. rekord hält, flel durch Schlittschuhbruch zu- rück und passierte sechs Minuten hinter den fünf Läufern als nächster das Ziel. Die Lage in der Schach-Bereichsklasse: fur eidelberg noch ohne Punbiberlust Feudenheim muß im letzten Kampf gegen Karlsruhe 2. Platz verteidigen rollte h Kampfes waren ausgeglichen, und erst in bei fünf Grad Kälte beiden Mannschaften g 5 idums“ der vierten Runde hatte Martinez größere schwer zu schaffen. Besonders in der ersten 1 8. 3 6 1 Im Kampf um die badische Mannschafts- Baden-Baden die zur erfolgreichen Titelver- te, das h Vorteile. Hälfte, in der die Franzosen mehr vom lelte er noch ein herrhiches Tor, das aber meisterschaft sind inzwischen vier Runden teidigung notwendigen Punkte unter Dach I eb aufbeuren- Nuſotegagegne/ des ſi᷑ Ac Mit dem Meister der bayrischen Landesliga ist nicht gut Kirschen essen J 0 D 0 Mit dem EV Kaufbeuren hat sich die wohl beste Landes-Liga-Mannschaft den Bayeri- schen Eishockey- Meistertitel geholt. Nach- dem schon in Vorkämpfen so bekannte Teams wie Rosenheim, Miesbach und Lands- hut auf der Strecke blieben, hat sich Kauf- beuren in den Endkämpfen durch das weit- aus bessere Torverhältnis gegenüber Nürn- berg und Holzkirchen durchgesetzt. Wir stellen vor: klug. Soweit kein Natureis in Kaufbeuren vorhanden, wird in Füssen trainiert. Schwimmbeck, einer von Füssens„alter“ Garnitur, ist auch der Trainer der Mann- schaft. Aeußerst günstig wirkt sich die nun schon seit Wochen anhaltende Kaltwetter- periode für Kaufbeuren aus, dessen Mann- schaft Tag für Tag auf dem Eis ist und Kon- dition sammelt. Die Spieler wissen, daß sie Wegen Abseits nicht gegeben wurde. Neben den Toren war der Schnee manns- hoch aufgetürmt. 300 Arbeiter hatten seit Samstag in Tag- und Nachtschichten das Sta- dion kfreigeschaufelt, um eine termingerechte Austragung des Länderspiels zu ermöglichen. Die Franzosen zeigten ein gutes Kurz- paßspiel, ließen es aber infolge des glatten Bodens an dem gewohnten Tempo fehlen. In der ersten Halbzeit arbeiteten sie jedoch eine ganze Reihe guter Chancen heraus. Beson- ders gefiel der von Spielführer Marche(Ra- eing) immer wieder geschickt eingesetzte Iinke Sturmflügel aus Reims mit Kopa, Leblond, Bliard, daneben besonders in der zweiten Halbzeit Foix(St. Etienne). Die Ita- liener, die nach der Pause den Gegner nach Belieben ausspielten, hatten ihre besten gespielt. Durch die Absage des Mannheimer Schachklubs 1865 und die dadurch bedingten Spielausfälle ist der Terminplan zwar etwas durcheinander geraten. Immerhin zeigt die Tabelle eine klare Spaltung in zwei Grup- pen: Während der Schachklub Feudenheim in der oberen Hälfte mit den beiden nord- badischen Favoriten Heidelberg und Karls- ruhe um den Meistertitel kämpft, geht es zwischen Pforzheim, Baden-Baden und Dur- lach um die Placierung am Tabellenende. Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß die Spielstärke weit ausgeglichener ist, als es der Tabelle nach den Anschein hat. Heidelberg erwies sich auch in diesem Jahre als die beste Vertretung Nordbadens. Die beiden schärf- sten Konkurrenten Feudenheim und Karis- ruhe wurden inzwischen bereits 5%½:2% be- und Fach zu bringen und sich damit als nord- badischer Vertreter für das Endspiel um den gesamtbadischen Titel zu qualifizieren. Feudenheim schlug nach der Niederlage gegen Heidelberg nacheinander same Vereine der unteren Pabellenhälfte ufd müg jetzt in seinem letzten Kampf den zweiten Platz gegen den Schachklub Karlsruhe ver- teidigen, der außer gegen Heidelberg auch gegen Pforzheim mit 4:4 einen wichtigen Punkt einbüßte, aber Siege gegen Baden- Baden(5:3) und Durlach(5%: 2%) aufzuwei- sen hat. Pforzheim kam bisher nur gegen Karlsruhe zu einem Zähler, während die rest- lichen Vereine Durlach und Baden-Baden bisher ohne Punktgewinn blieben. er Schach-Bereichsklasse Schon seit langem gilt Kaufbeuren als in Mannheim wohl einen schweren Stand Leute in Montuori, Spielführer Boniperti„. 5 55 81 5 17600 technisch e ee haben werden, sie wissen aber ebenso, daß;(Juventus Turin) auf Rechtsaußen, Carapel- dee ee 8 i 12 55 8 4 5. 3 190 Wie alle bayerischen Mannschaften, so zeich- auch gegen den MERC, alles drin“ liegt und lese und Mittelstürmer Virigili Florenz). 8 5 5 3 5 9 112 N 2 1 1 313 17½14½ net sich auch Kaufbeuren durch Kampfgeist, man ist in Kaufbeuren der festen Ueber- Das Spiel der B- Mannschaften, das in CC Pforzheim 0 1 1 1 Einsatz und Schnelligkeit besonders aus. Die zeugung, daß das Mannheimer Hindernis Marseille ausgetragen wurde, gewannen die den Heidelbergern nicht schwer fallen, in den Baden-Baden 0 0 2 O4 6¼79½ Mannschaft steht stark unter Füssener Ein- genommen wird. Franzosen 2:1(2:1). letzten Begegnungen mit Pforzheim und Durlach 9 0 7 8 Nur noch heute plANKE 13, 15, 17. 19. 21 Uhr „O, diese„lieben“ verwandten“ x Die Wirtin AA Msna 5, 327, 46, 21 Paula Wessely Oskar Sima aB Ne Neues Programm 1 in Ihrem Kabarett zur Goldenen Krone ö b Fr.:„Teufel in Seide“* . (HasreEn selig 14, 18 u. 16.45 Heute 20.30: Keine öfftl. Vorst. Ab Freitag UNwEns UN 2530.26 60 20.80 „Parole Heimat“(2 Std. Lachen) :„Der Cornet“ 9 N„Der gläserne Pantoffel“ Telefon 3 11 86 capi T0 Telefon 4 03 96 1E Die langjährige Vorsitzende der Zentrumspartei u.-fraktion, Frau Aelung! maus auen. spricht heute, um 20.00 Uhr im Rosengarten ualst West- Deutschland up samtdeutsche Volkspartei Donnerstag, 16., Freitag, 17., Samstag, 18. 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Mannheim Neuhermsh eim, Musketenweg 11 Berta Klemm geb. Borst Enkel und Urenkel nebst allen Angehörigen mit großer Geduld ertragenem Leiden verstarb unser Schwager und Onkel, Herr Oskar Klemm sen. den 16. Februar 1956 Die trauernden Hinterbliebenen: Oskar Klemm jr. und Frau Emilie geb. Keßler Fritz Hess und Frau Berta geb. Klemm Georg Wenner und Frau Lotte geb. Klemm Beerdigung am Freitag, 17. Februar 1956, um 10.30 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim guter Vater, Freitags wie immer: Kaffee- Röster Südland-Werbe-Kaffee 1289 die beliebte, kräftige Sorte In allen Preislagen àb 1.70 DM täglien Calllauacllcuuue 2 ĩ „ und röstfrisch aus eigener Rösterei! Das schätzen unsere Kunden! 2 röstfrische Qualitätskaffees p 3, 8-9 u. J. 5 Freßgasse Breite Straße Telefon 4 23 02 Am 14. Februar 1956 verstarb unser Seniorchef, Herr Oskar Klemm Vulkaniseurmeister Er war uns ein Vorbild in der Arbeit, und ein guter Meister. Mannheim, den 16. Februar 1956 Rheinhäuserstraße 54 Die Belegschaft der Firma REIFEN KLEMM Versehen mit den heiligen Sterbesakramenten wurde meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Frau Pauline Schmoll geb. Baumann am Dienstagnachmittag im Alter von 70 Jahren durch einen sanften Tod von ihrem schweren Leiden erlöst. Schramberg, Alte Steige 39 früher Gaststätte Kaiserring, Mannheim, L 15, 12 Rudolf Schmoll Gertrud Schmoll Walter Schmoll und Familie Mannheim, Meerwiesenstraße 3 Beerdigung: Donnerstag, den 16. Februar 1956 in Schramberg VVVpVVVVVTVVTPTVTdTdTdTVTTſTTkTVVTſTTTſVTTſT!!T!T!T!T!T!T!.!....!...... eee eee e e Am Sonntag, dem 12. Februar 1956, wurde unsere liebe Schwester, Frau Margarete Eppinger nach jahrelangem, schwerem, mit großer Geduld er- tragenem Leiden durch einen sanften Tod erlöst. Mannheim, den 16. Februar 1956 Stamitzstraße 8 In Stiller Prau er; Die Geschwister und Paul Achtstetter Feuerbestattung: Freitag, 17. Februar, 14.30 Uhr Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim. Nach kurzem schwerem Leiden wurde mein lieber Mann, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Adolf Kuhn im Alter von 63 Jahren erlöst. Mh m. Waldhof- Gartenstadt, Soldatenweg 85 14. Febr. 1956 1 fie ter rauer: Ida Kuhn geb. Goebel, Ignaz Kuhn, Vater Konrad Kuhn und Frau Heinrich Kuhn und Frau Luise Arndt geb. Kuhn Wilhelm Rodenstein und Frau Elise geb. Kuhn Gattin Beerdigung: Donnerstag, 16. Febr., 14.00 Uhr Friedhof Käfertal Plötzlich und unerwartet hat Gott der Herr meine liebe Gattin, meine gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Berta Roßrucker geb. Birkhold im Alter von nahezu 50 Jahren von uns genommen. Mh m. Rheinau, den 16. Februar 1956 Casterfeldstrage 200 In tiefer Trauer: Philipp Roßrucker u. Tochter Klara nebst Angehörigen Beerdigung: Freitag, 17. Februar 1956, 14.00 Uhr Friedhof Rheinau Für die vielen Beweise herzlicher Anteinahme beim Hin- scheiden unserer lieben Verstorbenen, Frau Lisa Condé sagen wir unseren tiefempfundenen Dank. Besonderen Dank den Herren Aerzten des Städt. Krankenhauses für ihre Be- mühungen, Herrn Dr. Kaeppele, S 2, 1 sowie den Diakonissen- Schwestern in Mannheim und Sandhofen, der Wirte- Innung Mannheim, dem Damenkranz des Gastwirtsgewerbes, der Direktion der Eichbaum-Brauerei und den Stammgästen der der Liedertafel Sandhofen, der Sänger- den Schulkameraden und nicht zuletzt Herrn Pfarrer Pöritz für seine Krankenbesuche und seine trostreichen Worte am Grabe. Mh m. Sandhofen, den 14. Februar 1956 Frau Margarete Condé Wwe. Familie Willy Condé und Anverwandte „Theater-Klause“, Einheit Mannheim, IskifkM-Böck 05 2.13 Für überaus schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang Unseres lieben und herzensguten Entschlafenen, Herrn die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die Friedrich Vester Oberwagenführer a. D. sagen wir unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir den hochw. Herren Geistlichen sowie den Herren Aerzten und Krankenschwestern, die uns in schwerster Stunde hilfreich beistanden. Besonderen Dank auch der Stadtverwaltung, den Verkehrsbetrieben von Mann- heim-Ludwigshafen, dem Männerchor 1913, dem Gesangverein der Verkehrsbetriebe, den Kollegen der Städt. Straßenbahn, . Giite. 5 bel Threm i n k auch 13 der Siedlungsgemeinschaft Untermühlau sowie allen denen, die unserem lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Mannheim, den 16. Februar 1956 Waldhofstraßge 201 Katharina Vester und Angehörige Am 13. Februar 1956 verstarb unser im 70. Lebensjahr stehender Pensionär, Herr Adam der seit 11. Imhof 1. 1905 in unseren Diensten stand und ab 1. 1. 1952 im wohlverdienten Ruhestand lebte. Der Verstorbene war ein treuer und pflichtbewußter Elitarbeiter, dem wir allzeit ein ehrendes Andenken bewahren werden. Mannheim, den 15. Februar 1956 Die Beerdigung findet am Donnerstag, 14.30 Uhr, auf dem Friedhof in Für die ärztliche Betreuung, Chor gesang erwiesen haben. Mh m. Käfertal, Schwalbenstraße 4a Geschäfts-Anzeigen 5 die herzliche Anteilnahme und zahlreichen Kranz- und Blu- menspenden anläßlich des Heimgangs unseres lieben Vaters, Herrn Peter Schneider Gipsermeister sagen wir unseren innigen Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Pfarrer Leiser für seine tröstenden Worte, Herrn Dr. Schwester Pflege, den Gesangvereinen„Sängerbund“ u der Gipserinnung Mannheim für den ehrenden Nach- ruf sowie allen, die unserem lieben Verstorbenen die letzte Ehre den 13. Februar 1956 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 16. Februar 1956 a Hauptfriedhof Zeit Petry, Else, Waldhofstraße 76. Griesbaum, Ludwig, Werftstraße 27„„ 0 Sahm, Sofie, Kleine Wallstattstraße 17„ Schäfer, Karl, Neckarvorlandstraße 722 11.30 Persner, Elisabeth, Auf dem Sand 38 0 Schwarz, Lina, Gärtnerstraße 99. 13.30 Krematorium Breunig, lars, K s Friedhof Käfertal Kuhn, Adolf, Soldatenweg. 114.00 Friedhof Sandhofen Imhof, Adam, Hintergasse 11111 114.30 Friedhof Feudenheim Spatz, Adam, Diakonissenstraße 112 1134.00 Mitgeteilt von der Friedhofver waltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr BOPP& REUTHER GMBH dem, 16, Februar 1956, Sandhofen statt. 5 Müller für Elsbeth für die liebevolle „Eintracht“ für den Familie Schneider— Immobilien FFF SILTRANSPORTE Theuwissen. Telefon 514 62 Xpma. Hemdenkragen werden schnell und prsw. repariert. Annahme: Qu 4, 19 (Laden), u. Käfertal, Stiller Weg 16 am Kuhbuckel. Umzüge Nah und Fern Lyncker. 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Februar 1956 Alphornstraße 44 In tle ter Trauer: Amanda Schild und Tochter Heidi sowie alle Angehörigen Feuerbestattung: Freitag, 17. Fe- bruar 1956, 15.30 Uhr, Krema- torium Hauptfriedhof Mhm. e nne I ent Lammfell Einlegesohlen för die kalte Jahreszeit Faeck& Werner Jualliats-ware aus eigener fabrik, deshalb so preisgünstig Slepndechen 19.50 29.50 39.50 Jabesdechen 54.— 63.— 72.— Vollmatraen 39.50 63.50 71.— f. E. Matrazen 69.50 86.50 124.— Folstersesse! 39.— 62.— 96.— Einbellcouches 123.— 168.— 220.— Sesonders becchten: Aus einer alten Hadr-Matratze fertigen Wir Ihnen zwei Gut- ruhn- Federkern- Matratzen Schnell— erstklassige Verarbeitung— preiswert Mannheim,( 1. 3 Nähe Paradeplatz- Tel. 5 3210 BROHN Vvetkä be * Nr. y Einrichtung einer mittleren Bauunternehmung an der Bergstraße zu verkaufen. Evtl. mit Betriebsgrund- stücken.— Angebote unter Nr. P 12844 an der Verlag. I- und u-Trager lederhendlung- U 3, 14 7 Einen Posten Oefen ab 85, DM ab- zugeb. Nur solange Vorrat reicht. 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Durch die in jüngster Zeit in diesem Wirtschaftszweig eingeführten Preis- ethönhungen(Vgl. MM vom 2. Februar„Foto- chemische Industrie vor Preiserhöhungen“) (ei es unmöglich geworden, die rechtliche Abelicnkeit der Preisbindung zweiter Hand heiter aufrechtzuerhalten. Die meisten Unternehmen der foto- chemischen Industrie hatten Anfang Februar re Preise für Filme um 15 bis 20 v. H. geraufgesetzt. Das Bundes wirtschaftsrnini- erium erklärt, bei keinem anderen Preis- ndenen Artikel seien bisher Preis- erhöhungen in solchem Umfange bekannt- orden. Risse wies außerdem auf Anfrage darauf hin, daß dies der erste Erlaß dieser It sei. Damit bekommt die Maßnahme Er- „insbesondere auch im Hinblick auf die uitische Einstellung des wirtschaftspoliti- schen Ausschusses des Bundestages zur Preis- bindung der zweiten Hand besondere Be- deutung. Der rechtliche Wert des Erlasses hegt vor allem darim, daß die Hersteller von Fotoartikeln auf prozessualem Wege die Preisbindung der zweiten Hand für ihre Markenartikel nicht mehr durchsetzen kön- nen. Rlsse erkannte durchaus an, daß der bis- derige Rollflim-Preis der gleiche war wie noch 1952. Der Preisindex liege hier(1938 100) etwa bei 155 bis 160 gegenüber dem all- gemeinen Industrie-Preisindex von 230. Die Authebung der Preisbindung besage also ncht, daß diese Industrie keine Kosten- erhöhungen gehabt habe. Das Bundes wirt- gchaftsministerium habe die Kalkulations- unterlagen auch gar nicht eingesehen. Viel- mehr sei es ihm lediglich um die Bindung zelbst gegangen, die Erhard jetzt auf Grund Ides geltenden ellijerten Kartellrechts auf- rhoben halbe. e Ati. So etwa bei 10 Mill. t Mehl könnten die Münlen der deutschen Bundesrepublik im mittleren Tempo mahlend ausmahlen. Die Münlen mahlen jedoch dann zuviel und zu schnell, denn der westdeutsche Mehlver- brauch wird in Fachkreisen auf rund 5 2 Mill. t jährlich geschätzt. In einer bei der Industrie- und Handels- kammer Mannheim abgehaltenen Pressekon- ferenz mit dem Präsidenten der Mannheimer ist. Produktenbörse, Robert Margulies(Mdꝶ/ 7 Filialen Dp), erklärte ein Vertreter der Mühlen industrie, der Mehlverbrauch der westdeut- en ge ſcden Bevölkerung sei —.— von 135 kg je Kopf im Jahre 1938 3 auf 95 Kg je Kopf im Jahre 1935 4 wrückgegangen, was zur Krise in der Müh „ lekindustrie und am Mehlmarkt führte. . Natürlich sind vom„Notstand im Mühlen 7 Wesen“ mittelständische Betriebe am härte- 5 sten betroffen, denn sie verfügen nicht über 3 den erlag. — räume Tel. 40% 72 E — Ife 35 qm, gebote Verlag. f die Ausweichmöglichkeiten der ,‚ Großen,, sind aber auch gegenüber den Kleinbetrieben schlechter gestellt. Die„Kleinen“ nämlich, besonders die„ganz Kleinen“, sind meistens Mischbetriebe(Land- und Gastwirtschaft usw.), bei denen der Besitzer zuletzt nicht genau übersieht, wo er verdient und wo er zugesetzt hat. Heute besagt die letzte statistische Er- hebung, daß es im ganzen Bundesgebiet rund 14 250 Mühlen gäbe. Davon sollen 7 500 Lohnmühlen 6 000 Lohn- und Handelsmühlen 750 reine Handelsmühlen seln. Auf die letzte Gruppe, auf die 750 Han- = delsmühlen, sollen nach dieser Feststellung a0 v. H. der westdeutschen Mehlproduktio- nen entfallen. Es ist diese Statistik sehr begrüßenswert, denn bislang fehlte eine klare Uerbersicht über das westdeutsche Mühlenwesen. Im Jahre 1951 vurde im bayerischen Landtag von Regierungs- „Victoria“-Versicherungen holten gut auf Letzter RM- Abschluß, Geschäftsberichte bis 1954 vorgeleg: Der„Victoria“-Versicherungskonzern hat für den 16. Februar Aktionärs-Haupt- versammlungen einberufen, um die letzten RM- Abschlüsse, die DM-Eröffnungsbilanzen und die Geschäftsberichte der Folgejahre bis 1954 vorzulegen. Zu dem Konzern gehören vier direkt arbeitende Victoria-Versiche- rungsgesellschaften: Für Lebens versicherung die Victoria zu Berlin Allgemeine, Berlin die Victoria am Rhein Allgemeine, Düsseldorf in den übrigen Versicherungszweigen die Victoria Feuer, Berlin die Victoria am Rhein Feuer und Trans- port, Düsseldorf. Die außerdem zur Victoria-Gruppe ge- hörende Vorsorge Lebensversicherung, Ber- lin, hat ihre Abschlüsse bis 1953 bereits im Dezember 1955 veröffentlicht; die Victoria Rück, Berlin, kündigte baldige Bericht- erstattung an. Ueber die Kapitalausstattung wird in den Geschäftsberichten folgendes ausgesagt bzw. vom Vorstand zur Beschlußfassung durch die Generalversammlung vorgeschlagen: Victoria zu Berlin/ Allgemeine RM- Aktienkapital 3 DM- Aktienkapital 2,54 Gesetzliche Rücklage 0 andere Rücklagen 1 Gewinnrückstellung der Ver- sicherten 3,6 DM-Eigenkapitalausstattung 8,3 Victoria am Rhein/ Allgemeine Mill. R M/ DM RM- Grundkapital 4 DM- Grundkapital 0 Gesetzliche Rücklagen 0, Andere Rücklagen 0 Gewinnrückstellung der Ver- sicherten 0.51 DM-Eigenkapitalausstattung 2,48 Die Aktionärdividende beträgt bei den bei- den Lebensgesellschaften 6 v. H. für die Jahre bis 1952, 8 v. H. für die Jahre 1953 und 1954. Der Bilanz, dem Geschäftsbericht des Vorstandes und den statistischen Unterlagen ist zu entnehmen, daß die Unternehmen von Einige tausend Mühlen mahlen zu viel weil die Mehlverzehrer zu wenig essen seite davon gesprochen, es gäbe allein in Bayern 15 636 Mühlen. In einer Bundestags- debatte des Jahres 1952 wurde erklärt,„es sei gelungen, die Zahl der bayerischen Mühlen auf 8958 zu reduzieren. Im gesamten Bundesgebiet befänden sich 17 250 Mühlen.“ Aber auch aus einem anderen Grunde ist diese Inventur des deutschen Mühlenwesenis schon lange fällig gewesen. Als Folge der auf uns überkommenen Reste der Reichs- nährstandspolitik hat sich nämlich unter den Mühlen ein ruinöser Wettbewerb mit allen seinen üblen Auswirkungen entwickelt. Im Reichsnährstandswesen war alles— vom Getreide bis zum Brotpreis— zementiert. Ein Ausweichen gab es nicht. Heute ist nur der Getreidefestpreis geblieben. Wo er durch billigere Aüslafdsangebete unterschritten Wird, tritt der Bundesflnaminister„ab- Schöpfend auf den Plan und sorgt für Gleichheit der(hohen) Preise. Der Wett- bewerb beschränkt sich also auf die Müh- lenspanne, die jedoch dafür sehr wenig Raum bietet. Jahrelang währt die mit diesen Fragen zusammenhängende Diskussion. Mehr als ein Jahr war notwendig, um das sogen. Mühlen gesetz vom Bundeskabinett zu verabschieden und den gesetzgebenden Körperschaften zu- zuleiten(vergl. MM vom 3. Februar 1956 „Endlich Mühlenbereinigung“ und vom 14. Ja- nuar„Reine nichtgenehmigten Neumühlen“). Durch die nun vom Gesetzgeber her er- möglichte Selbsthilfe im Mühlenwesen soll erst einmal die Voraussetzung für einen ech ten Wettbewerb zwischen den Mühlen ge- schaffen werden. In Fachkreisen versteht man darunter, daß die jetzige Mühlenkapa- zität auf etwa 74 bis 76 v. H. des jetzigen Standes beschränkt wird. Das Gesetz hilft also den Mühlen in den Wettbewerbssattel. Reiten müssen sie selbst. Es harren ihrer große Aufgaben. der allgemeinen wirtschaftlichen Konjunk- turentwicklung profitierten. Bei den beiden Lebensversicherungs- Gesellschaften zeigt sich folgende Geschäfts- entwicklung: Stichtag Lebensversicherungs“ Prämien- einnahmen in Mill in Mill. DM 20. 6. 1948 587,2 8 Ende 1949 482,1 35,0 Ende 1930 536,4 29,0 Ende 1951 673,3 4258 Ende 1932 805,5 49.9 Ende 1953 927,9 47.5 Ende 1954 1048,4 51,5 Von der Währungsreform bis Ende 1954 erbrachten die zwei Lebensgesellschaften zusammen 86,3 Mill. Versicherungsleistun- gen); ihr Vermögen erhöhte sich von rund 105 auf 264 Mill., wie aus folgender Aufstel- lung hervorgeht(in Mill. DM): 20. 6. 1948 1950 1932 1954 Geldmittel 6,3 8,2 17,9 14,0 Grundbesitz 1571 25,8 35,5 39,9 Hypotheken 9,1 15,8 19,7 28,9 Schuldschein- forderungen 0,4 12,7 2¹,9 50,9 Schuldbuchfordergn. (Ausgleichsfordgn.) 71,8 64,1 99,1 99,2 Wertpapiere 0,6 1,8 3,6 11,5 Vorauszahlungen auf Versicherg.-Scheine 1,0 2,6 14,0 18,5 Beteiligungen 0,6 0,6 0,6 0,6 Vermögensstand 104,9 131, 212,3 263,5 Aus den Ueberschüssen der Lebensgesell- schaften wurden insgesamt 17 Mill. DM. den Gewinnrückstellungen der Versicherten zu- gewiesen, das sind 90 v. H. der in dieser Zeit erzielten Ueberschüsse. Zusammen mit den aus dem Eigenkapital und der RM-Zeit noch vorhandenen Rückstellungen betragen Ende 1954 die gesamten Gewinnrückstellungen für die Versicherten der beiden Lebensgesell- schaften 21 Mill. DM und deswegen wurden vom Geschäftsjahr 1948/49 ab wieder Ge- wännanteile für ihre Lebensversicherten aus- geschüttet. Die Kapitalumstellung bei den Sach- versichertengesellschaften offenbart sich wie folgt aus nachstehendem Vorstandsvorschlag: Victoria Feuer Mill. RM/DM RM Grundkapital 4,2 DM- Grundkapital 2,25 Gesetzliche Rücklagen 0,6 andere Rücklagen 0,4 DM Eigenkapitalausstattung 3,25 Victoria Feuer und Transport RM- Grundkapital 3,0 DM- Grundkapital 0,51 Nachzahlung der Aktionäre 0.21 DM-Eigenkapitalausstattung 0,72 (Hierbei wird davon ausgegangen, daß vom ursprünglichen RM- Grundkapital lediglich 200 000 RM voll und 2,8 Mill. RM zu 25 v. H. eingezahlt worden waren.). Die Aktionärsdividende beträgt bei den Sachgesellschaften 6 v. H. für 1952 und 8 v. H. kür die Jahre 1953 und 1954. Für 1955 er- warten alle vier Gesellschaften befriedigende Geschäftsergebnisse. Die Geschäftsentwicklung dieser Sach- versicherungsgesellschaften war auch erfreu- lich, sie zeichnet sich in folgenden Darstel- lungen ab: Stichtag Prämieneinnahmen Versicherungs- leistungen) (in Mill. DM)(in Mill. DM) 1948/40 33,9 18,3 1950 28,5 16,7 1951 35,3 20,8 1952 43,3 24,2 1953 48,3 29,56 1954 54,9 34,0 Vom Währungsstichtag bis Ende 1954 er- brachten die beiden Sachgesellschaften zu- sammen 143,6 Mill. DM an Versicherungs- leistungen); ihr Vermögen erhöhte sich von rund 19 auf 54 Mill. DM. Bilanzvergleich (in Mill. DN) 20. 6. 1948 1950 1952 1954 Geldmittel 0,5 1,4 8,9 6,7 Grundbesitz 0.5 0,5 1.2 352 Hypotheken 0,2 0,3 1,1* Schuldschein- forderungen—.— 1,0 4,8 12,4 Schuldbuchfordergn. (Ausgleichsfordrg.) 17,8 17,2 17,0 16,8 Wertpapiere 0,1 0,7 3,5 12,7 Beteiligungen 0,1 0,1 0,1 0,1 Vermögensstand 19,2 21,2 36,6 53,6 Es ist beabsichtigt, in Kürze die Auftei- lung des westdeutschen Geschäftsgebietes zwischen den beiden Berliner und den bei- den Düsseldorfer Gesellschaften aufzuheben, indem die Victoria am Rhein Allgemeine mit der Victoria zu Berlin Allgemeine und die Victoria am Rhein Feuer und Transport mit der Victoria Feuer verschmolzen wird. 1) gezahlt und zurückgestellt Dr. Ringelmann Generalbevollmächtigter für Hirsceh- Konzern (hid) Nach einer Verlautbarung der Süd- deutschen Bank, München, vom 15. Februar, wurde dem ehemaligen Staatssekretär im bayrischen Finanzministerium, Dr. Ringel- mann, von der Erbengemeinschaft nach Georg Hirsch und dessen Testamentvoll- strecker Generalvollmacht zur Konsolidie- rung des Georg-Hirsch-Konzerns, München, erteilt. Wie wir erfahren, standen für diese Vollmacht noch ein Vertreter der Süddeut- schen Bank und ein Vertreter der zum Hirsch-Konzern gehörenden Hermann- Meyer und Co. AG, Berlin, zur Wahl. Dr. Rüingelmann ist nach der Verlautbarung der Ansicht, daß kein Anlaß zu Beunruhigungen und zu Befürchtungen hinsichtlich des Fort- bestandes und der Leistungsfähigkeit der Konzernmitglieder bestehe. i lt: B& Co. Effektenbörse Mitgeteilt. s Bense 0 Frankfurt a. M., 15. Februar 1956 Börsenverlauf.(VWD) Bei ruhigem Geschäft ergaben sich an den Aktienmärkten nur kleine KUrsVeränderun gefl., Ueber wegend würde das sich weiterhin in mäßigen Grenzen haltende Angebot zu ut behaupteten oder etwas festeren Kursen aufgenommen. am Montanmarkt standen einige ezlal papiere erneut im Vordergrund. Ruhrstahl. Rheinisch- Westfälische Eisen- und Stahlwerke und 75 Len n 5 rer e enn übrigen, Werte dieses Sektors ver- zeichneten Kurserhöhungen von 1 bis 2 Punkten. 1 Issenkütte fager is Zz P -Farben nachfolger nach fester Eröffnung im Verlauf auf nachlassende Nachfrage leicht uneinheitlich. Kaliaktien unter Bevorzugung von Salz- detfurth etwas fester, Motorenwerte bis zu 3 Punkten nach beiden Seiten schwankend. Banken im allgemeinen wenig verändert, bis auf Deutsche Banknachfolger, die bis zu 3 Punkten höher Auf- nahme fanden, An den Rentenmärkten hielten sich die Kursabweichungen in sehr engen Grenzen. Aktlen 13. 2. 15 2 Ak tlep 1872 32 Aktien 132 15.2 AE W 27% 217% AarpenerBersvau 120 122 Dresdner Bk.) 23% 253 SSE 200 Heidelb Zement 265 201% Rhein-Main Bank 250 250 MN 404 164 5„ 41 5⁰˙% 1 505 Reichsb.-Ant. Sa. 38% 57½ 270 U anz 3 14 eee en e e, eee,.„ eee Dt. Erdöl! 1073%¼ 107½%[ KRhn. Braunkohle 273 273 8 0 oller Degussa 280% 278 Rheinelektra. 174 57% Sergb. Neue Hoffg. 14%½% 46½ Demag 2 244 RW TTP. 212 214 Ot. Edelstahl 188 192 Dt. Linoleum 209% 208 Seil wolff 115 116 Oortm. Hörd Rütt. 14%½ 140 Durlacher Hof 177 177 Siemens& Halske 2435/ 13 Gelsenberg 145% 140½ Eichbaum-Werger] 207 207 Südzucker 189% 6 Sk Nürnberg. 210 208 Enzinger Union) 188 188 Ver. Stahlwerke) 48 Hoesg 130%½%½0 151½ fG- Farben Liquis Zellstoff Waldhof 149 ¾ 205 Klöckn.-Humb. D. 214 2¹⁵ Ant.-Sch.) 34% 34½[Badische Bank 20³ 140 Klöcknerwerke 160 BS 20 210% Commerzbank) 14„Phönix Rneinrohr 168 169 ½ Farbenf. Bayer 213 21½ Commerz- Rhein. Röhrenw.— Farbwerke Höchst 214 214 6 u. Credit-Bank 219%½ 219% Rheinst. Union 163 161 Felten& Quin 216 215½ỹ Deutsche Bank) 22 21½[Stahlw. Südwestf. 179 178½ Zrün& Bilfinger] 162¾ 105 Süddeutsche Bank! 236 239 Thyssenhütte. 182 181½ ) RM-Werte Dr. Pfannmüller 60 Jahre Druing Wilhelm Pfannmilller, Direßtor der Badischen Anilin-& Sodu-HFabrih AG., Ludwigs haſen d. Rhein, vollendet am Is. Februar sein 60. Lebensjalir. Dem Hochschulussistenten Dr. Pfannmuüller 100, es im fahre I4924 vielleichit nicii bewußt, daß er eine Lebensaufgabe übernahm, als er in den Chiemiſterstab der BAS eintrat. Ihn loctè die Fortsetzung wissenschaftlicher Arbeiten, die er bei seinem Lehrer, dem Darmstädter Professor Berl so erfolgreich begonnen fatte. Diese wissen- gqchaſtliche Ttigkeit fuhirtè Pfannmiiller zur Mei lerentwicklung der technischranorganischen Ars heitsrichtung. Bereits im fahre Io wurde er zum Betrièbsfühirer einer großen Betriebsgruppe der damaligen Sdureabteilung bestellt. Seit 1934 gehört er der Ableilungsleitung der Anorganischen Betriebsabteilung an. Im jahre 9s übernahm Dr. Pfunnmüller als Prokurist die Leitung dieser Ableilung. Isg wurde er zum Direhtor der I.G. Farbenindustrie AG. ernannt. Als solcher vertrat er insbesondere auch die Interessen des Ludwigs- haafener Werkes in den einschlägigen wissen- schaftlichen und technischen Gremien der J. G. Farbenindustrie 46. In den schweren fairen der Kriegs- und Nachkriegszeit setꝛtè er an verant- 10 licher Stelle seinè organisatorischen Fähig- keiten fur die bestmögliche Aufreciterhaltung der Produhlion ein. Internehmerischer Magemut, gezügelt und eultiviert dur nüchterne fachmdùnnischèe Erwä- gungen, erleichtèertè ihm den Wiederaufbau der durch Kriegseinwirkung stark zerstörten anorga- nischen Abteilung. Dir. Adolf Kleins Verdienste um die IHK Mannheim Am IS. Februar jàhit sich zum ꝛc hinten Male der Tag, an dem Direktor Adolf Klein, erstes FVorstandsmitglied und Leiter der Mannheimer Maschinenfabrik Mohr& Federhaff AG., vom Prdsidenten des Landesverbandes Baden, Karls. ruhe, zaum Vize prũsidenten der Industrie- und Handelskammer Mannheim bestellt wurde. Zelm ſahire zurück: Erinnern wir uns doch einmal, wie es damals war. Eisenbahnverbindun- gen klappten nur(kurze) strechenueise, Telefon- benutzung war umständlich, mitunter unmöglick. Alles lag in Schutt und Trümmer. In dieser Zeit des allgemeinen Aufbaues, in der jeder letꝛte Krãſte mobilisieren mußte, um sich selbst vor dem PCerhiungern zu bewaliren, in dieser Zeit fand sich ein Mann, der an das zwar Notwendige, aber Fernliegende dachte, der bereit war, ehren- amtlich am Miederauſbau des Kammeruesens mitzuwirxen. Kann sich jemand selbst ein besseres Zeugnis ausstellen, als es Adolf klein tat, indem er selbstlos nicht nur an das Heute, sondern auch an die Zufunſt denkend sich einer Aufgabe ver- schrieb, die— im fahre Igas— lichst undank- bar dunhte? Daß Adolf Klein aus den darauffol- genden Beiratswahlen als gewdhter Vie präsi- dent immer wieder in seinem Amtè als Vizepra- sident hestätigt wurde, zeugt von der unermud- lichen Schaſfenskraſt des dienstͤltèesten Prùsidial- milgliedes der Industrie- und Handelshammer Mannheim und zugleich davon, daß sich Direktor Klein mit seinem Wirken dem Dienst der Allge- meinheit verschrieb. Marktberichte 2 Vom 15. Februar Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Infolge des winterlichen Wetters wei⸗ terhin geringe Anfuhr. Es erzielten: Aepfel A 18 bis 30; B 12—17; Birnen A 15-25; B 812; Weiß- Kohl 10; Rotkohl 1012; Karotten 12; Knollensel- lerie A 30-40; B 20—25; Lauch 3035; Zwiebeln 25 bis 28. Freie Devisenkurse a Geld Brief 1000 italienische Lire 6,683 6,703 100 belgische Frances 8,392 8,412 100 französische Frances 100 Schweizer Franken 100 holländische Gulden 1,1913 1,1933 95,665 95,865 110,215 110,435 1 kanadischer Dollar 4,214 4,224 1 englisches Pfund 11.703 11,723 100 schwedische Kronen 80,59 80,75 100 dänische Kronen 60,555 60,673 100 norwegische Kronen 58,48 38,60 100 Schweizer Franken(fr.) 98,285 98,485 US-Dollar 4,2107 4,2207 10 DM-W= 430 DM-O; 100 DM-O= 24,69 DM-W. NE-Metalle — Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 475490 PM Blei in Kabeln 143—144 DM Aluminilum für Leitzwecke 240—242 DPM Westdeutscher Zinn-Preis 951 DM — Schmerzhaftes Rheuma, Ischias, Neuralgien, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kreuzschmerz werden seitlahren durchdas hoch- wertige Spezialmittel Romigal selbst in hartnäckigen Fällen mit J hervorragendem Erfolg bekämpft. Harnsäurelösend, unschädlich. Bin Versuch wird Sie überzeugen. Romiga! ist ein polyvalentes( mehrwertiges) Heilmittel und greift daher Ihre ſuälenden Besche enden leichzeitig von mehrere Richtungen her wirksam an. migal wirkt rasch. 20 Tabletten M. 35, Großpackung M 3.40. In allen Apotheken. LAGERTANKS für Heizöl in allen Größen Fassungsvermögen, liefert kurzfristig KARL NORST walanof, Telefon 5 92 81 bis 100 000 Ltr. — 9 Inserieren bringt Erfolg! Nährwert 1 Bilorezente auf je dem paket Besonderen durch den hohen kige- heilt! 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Darauf war ein dunkelblauer An- strich gefolgt und, nachdem inzwischen die Figur weiterhin durch Beschädigung der vorspringenden Faltenstege gelitten hatte, ein Vergipsen dieser Schadenstellen und zugleich ein Zuschmieren der Faltentiefen Wie auch eine völlig andere Modellierung des Gesichts mit Gips, die stellenweise bis über einen Zentimeter Dicke betrug. Diese letzte Behandlung der Figur im vorigen Jahrhundert wurde durch eine bräunlich- rote Fassung des Gewandes beendet. Aus diesem Freilegungsprozeg läßt sich die Geschichte der Figur etwa folgender- maßen vermuten: Wohl noch im 15. Jahr- hundert wurde das Haupthaar oberhalb der Stirn zur Aufnahme einer Krone beige- schnitten. Zu einem späteren Zeitpunkt, Wahrscheinlich in der Barockzeit, als die zweite blaue Bemalung erfolgte, dürfte die fleischige Hand der Mutter mit den Grüb- chen(ausschließlich der späteren Mittel- finger) ergänzt sein, während der ebenso störende rechte Unterarm des Kindes und die rechte Fußspitze der Mutter Gegen- stand einer neuzeitlichen Vervollständigung bildeten. Das äußerste Glied des kleinen Fingers ihrer Linken kam erst gelegentlich der Bergung im letzten Weltkrieg abhanden. Die Madonna ist ohne den sonst üblichen Mantel dargestellt. Ihr den Schultern glatt anliegendes Gewand bildet vor dem Leib e Der Kulturminister der Sowjetzone, Johan- nes R. Becher, hat bei einer Besichtigungs- reise im Kreise Seelow die Bevölkerung auf- gefordert,„Druck von unten“ auszuüben. Um so besser würde„oben“ im Ministerium, für die Interessen der Kulturarbeit auf dem Lande gewirkt werden. Ueber die Erfahrungen, die der Minister von der bisherigen Kulturarbeit in den Dörfern der Sowjetzone sammeln konnte, berichtete am Mittwoch die Ostber- liner„Neue Zeit“. Danach hätten sich an eini- gen Orten große Mängel gezeigt. So seien in einer sonst kulturell schlecht bedachten Ge- gend einige der ohnehin wenigen Besucher eines Kammermusikabends betrunken zu dem Konzert erschienen. In den hinteren Reihen hätten sie dann Karten gespielt. Der Schrift- steller Erwin Strittmatter berichtete dem Minister, der„Neuen Zeit“ zufolge, daß er Feuerwehrleute bei Laienspielproben für ein tritt dem Titel„Der Erbhofbauer“ an- getroffen habe. Sie hätten das Stück auf dem Boden gefunden und erklärt, sie könnten sich erinnern, es schon einmal mit großem Erfolg gespielt zu haben. Der in Moskau geborene Komponist Wladi- mir Vogel wird am 29. Februar 60 Jahre alt. Vogel, ein Schüler von Skrjabin und später von Busoni, kam 1918 nach Berlin, wo er dem Künstlerkreis der Avantgarde des Expressio- nismus und der abstrakten Kunst angehörte. Nach 1933 verließ er Deutschland und lebt seit- dem in der Schweiz. Sein weniger an Umfang als an Intensität starkes Ouevre, das„seltene Mannigfaltigkeit der Register und ein nicht minder seltener Reichtum an innerem Leben Auszeichnet“(Busoni), zählt zu den interessan- testen der Gegenwart. Als Vogels Hauptwerk gilt das große epische Oratorium„Thyl Claes“ (1937/45). Ok. Friedrich Holländers Musical„Scherzo“, über dessen Uraufführung wir am 8. Februar berichteten, ist nach zehn Tagen Spielzeit im Hamburger Theater am Besenbinderhof vom Spielplan abgesetzt worden. Schon wenige Tage nach der Uraufführung hatten Abend für Abend nur noch rund dreißig Zuschauer im Parkett gesessen. Erich Riede, der heute als Chefdirigent am Pfalztheater in Kaiserslautern wirkende frü- here Mannheimer Kapellmeister, dirigierte jüngst in Bochum zwei Sinfoniekonzerte. Mit der Interpretation von Peppings Orchester- Variationen, Dvoraks Cello-Konzert(mit Lud- wWig Hölscher als Solist) und Tschaikowskys pathetischer Sinfonie errang sich der Gastdiri- gent die spontane Zustimmung des Bochumer Konzertpublikums. Wolfskeel-Meisters endeckt einige wellenförmig verlaufende und ober- halb des Gürtels im Zickzack übergrei- tende Faltenstege. Unterhalb des Gürtels, hart an dessen vor der Leibesmitte heran- hängendem Ende, führt ein scharf vor- springender Faltenwulst in zügigem Schwung herab; an der Standbeinseite unterstreichen einige vor- und rücksprin- gende Wulste zwischen tiefen Faltentälern energisch diese Bewegung; das vorgestellte Spielbein hat den Künstler dazu bewogen, außer dem Verlauf einiger wellig bewegter Schrägstege auf dem Oberschenkel je eme Spitzwinklige Falte gleich einer Girlande seitlich unterhalb des Knies anzuhängen. Mit diesen Faltenstegen über dem Gürtel und unterhalb des Knies kommt die Ma- donna dem Grabstein der Anna von Henne berg im Kloster Sonnefeld so nahe, dag man an denselben Meister denken kann. Eine gleich nahe Verwandtschaft verbindet sie mit dem Grabstein des 1352 gestorbenen Bischofs Friedrich von Hohenlohe im Bamberger Dom. Sein Meister wird nach einem frü- heren Werke, dem Grabstein des Bischofs Otto von Wolfskeel in Würzburg, durch den Notnamen Wolfskeelmeister gekennzeichnet und silt für seine Epoche als die künst- lerisch markanteste Bildnergestalt im ge- samten Stromgebiet des Mains. Wenn der Grabstein des Friedrich von Hohenlohe in Bamberg nach seinem Tode 1352, jener der Anna von Henneberg in Sonnefeld bei Co- burg nach deren Tod etwa zehn Jahre spä- ter entstand, dann muß die Madonna in der Zwischenzeit angefertigt sein. Ueber den Ort der Entstehung der Ma- donnenfigur scheint kein Zweifel möglich, denn nicht nur ihre innige Verwandtschaft mit dem Bamberger Hauptwerk des Wolfs- keelmeisters, dem Grabstein des Friedrich von Hohenlohe, sondern auch jene adelige Haltung eines jungfräulich herben Körpers führen nach Bamberg. Sowohl die zeitliche Entstehung der Madonnenfigur in den fünfziger Jahren des 14. Jahrhunderts wie auch ihre erste spät- gotische Uebermalung mit blauer Farbe und Veränderung in ein kronentragendes Ma- donnenbild geben der Vermutung recht, daß die Figur für das als„Judenkapelle“ bekannte Gotteshaus gestiftet worden ist, dessen spätgotischer Neubau im frühen 19. Jahrhundert profaniert wurde, wodurch sich gleichfalls ihre damalige Abwanderung in Privatbesitz zwanglos erklärt. Die nach Abnahme der drei Uebermalun- gen zutage gekommene, über alles Er- Warten gute Erhaltung der Schnitzfigur ist als einzige in ihres Meisters Werkstatt in Holz geschnitzt. Mit der Mystik zu Beginn des 14. Jahrhunderts hat das Holz als Werk- stokf den Stein verdrängt, der natürlich bei Grapbmälern auch weiterhin vorzugsweise Verwendung fand. Im übrigen erinnern die Namen Veit Stoß und Riemenschneider daran, daß alle großen Meister gleicher- Weise das Holz wie den Stein zu handhaben wußten. Dr. Richard Wicke Die Madonna des Wolfskeel-Meisters Diese aus Bamberger Be- sitz angekaufte Madon- nenſigur wurde bei Re- staurationsarbeiten vom Direktor der Kunstsamm- lung auf der Veste Coburg als ein Werk des Wolfs- keel-Meisters aus der Zeit um 1360 identiſtziert. Mier- zu der Aufsatz„Die Ge- schichte der Bamberger Madonna auf dieser Seite.) dpa-Bild Entschärfter Brecht Wiedersehen mit der„Dreigroschenoper“ in London Achtundzwanzig Jahre nach der Berliner Uraufführung kommt die„Dreigroschen- oper“ in das Land zurück, woher Brecht den Stoff(aus der„Bettleroper“) einst nahm. Die Musik Kurt Weills hat die gewollte Leierkasten- Sentimentalität behalten, ob- Wohl man momentan nicht weniger als siebzehn verschiedene Plattenaufnahmen der„Mackie Messer“-Ballade hören kann. Der amerikanische Bearbeiter Mare Blitz- stein aber hat dem Libretto Brechts alle sozialen Schärfen genommen. Es ist nicht allein Blitzsteins Schuld, denn auch die Zei- ten haben sich geändert. Brechts Attacken gegen das System passen nicht mehr in eine Epoche, in der es kaum noch Arbeitslosig- keit gibt. Wie einst„Wozzeck“ kam auch die „Dreigroschenoper“, Bier„Threepenny Opera“ genannt, einfach zu spät nach Eng- land. Und so wirkte denn das Werk, das einst so revolutionär erschien, nur noch historisch, und hatte vielleicht deswegen einen großen Erfolg. Caspar Neher, der seinen Brecht gut kennt, war die Stärke der. Londoner Auf- führung; seine Dekorationen mit Andeu- Ein gigantischer Beffug „Der Aufstieg des Alois Piontek“ in den Ostberliner„Xammerspielen“ uraufgeführt Der Diamanten Macher Skandal des deutschen Nachkriegs hallt endlich auch von den Bühnen wider. In Hamburg gab es ein Volksstück zum Thema, in Ostberlin eine „Tragikomödie“, die sich als grobe und stumpfe Satire erwies. Dr. Heinar Kipp- hardt, eigentlich Nervenarzt, aber jetzt Dramaturg am„Deutschen Theater“, hat sein Unglücksstück nicht nur für die„Kam- merspiele“ angenommen, sondern dazu noch selbst inszeniert.„Der Aufstieg des Alois Piontek“ ließ sogar die geistige Creme der Sowjetzone im Premierenparkett manchmal vor Entsetzen starr werden. Milden Applaus gab es schließlich trotz allem. HKipphardts Piontek wird fast wider Wil- len zum Hochstapler. Der brotlose Sohn einer Magd und eines Freiherrn„köstlichen Namens“ wollte gar keinen Professor und Diamanten-Erzeuger darstellen. Aber sein gewitzter Freund, der Landstreicher Sam- bale, und noch mehr die törichten, gewinn- süchtigen Leute zwingen ihn dazu. Sie drängen ihm mit Schmeichelei, Gewalt und Drohung ihre Gelder auf, sie wollen sich um jeden Preis an einem àußerordentlichen Ge- schäft beteiligen. Piontek flieht aus falschem Ruhm und Reichtum, aufgeschreckt vom Trugbild einer reinen Neigung, in die Ein- samkeit, in den von ihm zuvor bewohnten Hühnerstall zurück. Er, gibt sich den Mini- stern und Geheimdienstleuten, die ihm dort- hin folgen, als Betrüger zu erkennen— dann hängt er sich auf. Die Herren sind er- leichtert. Der Tod des falschen Erfinders wird ihre Aktien retten— wie, das weiß Kipphardt allein. Gewig, man darf es keinem Sozialisten, keinem Kommunisten, übelnehmen, wenn er den Kapitalismus, das große Proffitspiel, an einem gigantischen Schwindel vorführt. Aber wie Kipphardt das macht, wie er dürftig brechtet, sinnlos kraftmeiert, in eklen Bildern wühlt, eintönig lamentiert und Blas- phemien ohne Geist ausspeit— das ist schwer zu entschuldigen. Der simple Hohn auf eine Art von Rosenberg- Qualm, von NS- Geschwafel und zugleich auf die Freiheits- und Menschenraub- Schlagzeilen des Westens verwirrt das Werk, ohne es deshalb zu be- leben. 8 Die Bühnenbilder Heinrich Kilgers, die mondänen Schreckträume vor allem, wären eines besseren Textes wert gewesen. Rudolf Wessely, der Piontek spielte, und Herbert Richter als sein Kumpan, sind tüchtige Darsteller, aber sie können nur moment- weise erheitern. El kr. tungen und Fetzen entsprachen den drama- tischen Forderungen des Dramatikers. Das englische Publikum hatte soviel von Brecht gehört, daß es sich wohl sagte: besser ver- Wässerter Brecht als gar keiner. Denn dem Regisseur Sam Wanamaker war es nicht ganz gelungen, dem Geist dieses wohl ersten „Musicals“ zu entsprechen. Es wurde zuviel gesungen, und die Darsteller standen sel- ten außerhalb ihrer Rollen. Besonders der Schauspieler des„Tiger Brown“ karikierte zu stark, und der„Mackie Messer“ Bill Owens war eine Fehlbesetzung. Nur zwei Rollen atmeten den Geist Brechts: Eric Pohlmann, ein kontinentaler Schauspieler als„Peachum“ und die Französin Maria Remusat als„Jenny“, die diese Rolle schon in Paris gespielt hat. Kurt Weills Musik erlebt gerade eine Renaissance auf der ganzen Welt; selbst Louis Armstrong hat sie auf Platten ge- spielt. Die volksliedhaften Töne aber pas- sen eigentlich nicht zu den abgemilderten Texten, die sich gegen nichts mehr aufleh- nen. Es wirkte gar nicht etwa ironisch, als die englische Nationalhymne wie üblich vor Aufgehen des Vorhangs gespielt wurde. Jede Anklage war aus den„Songs, verschwun- den. Die kleine Kapelle saß unter Leitung Berthold Goldschmidts auf der Bühne im Hintergrund, während das Ensemble davor Aglerte; ich hatte zuweilen das wehmütige Gefühl, eine alte Marlene-Dietrich-Platte zu hören. Aber die„Dreigroschenoper“-Auf- kührung machte die englische Kritik au! neuere Werke Brechts Appetit. Man ver- stand erst jetzt so recht, warum weder Brecht selbst noch andere Regisseure ver- sucht haben, das Werk wiederzubeleben, weil es nämlich Zustände karikiert, die einfach heute nicht mehr ganz stimmen. Mit einem Wort:„Die Dreigroschenoper“ ist ein histo- risches, wenn nicht ein klassisches Werk ge- worden. Pem.(London.) „Schwarze Rosen“ heißt eine Operette von Fred Walde, die in Halberstadt uraufgeführt worden ist. Die„Magdeburger Volksstimme“ schreibt dazu, wenn der Komponist auch keine Melodien bringe, die sich sogleich dem Ohr ein- prägten, so sei die Musik doch sehr achtbar und ansprechend. Das Libretto sei jedoch miß- glückt. Die Handlung besteht nach dem Bericht im wesentlichen darin, daß eine kleine Näherin als Mannequin preisgekrönt und von einem farbigen Jazz- Trompeter zur Schlagersängerin ausgebildet wird. Der Komponist mokiert sich im Programmheft darüber, daß man in der So- Wjetzone„arienschmetternde Monteure und soubrettelnde Traktoristinnen auf die Bühne bringt“. Vermeer oder Meegeren? i Der Streit geht weiter f Als 1945 der holländische Maler Rap zan Meegeren wegen„Zusammenarbeit n dem Feinde“ vor einem niederländische Gericht stand und, um seinem Kopf aus dh Schlinge zu ziehen, zugab, daß die Vermegg die er verkauft hatte, von ihm selber 5 malte Bilder sind, glaubte ihm keiner. Hatz van Meegeren nicht einen so prominente Kunden gehabt wie den damaligen Reich marschall Hermann Göring, wäre dies alg gar nicht so publik geworden. Heute nod Würden zahlreiche Bilder des alten hol dischen Meisters Vermeer van Delft als ec angesehen, während sie in Wirklichkeit a der Werkstatt des begabten van Meegeren stammten. Das irritierte den Kuristhändig M. D. G. van Beuningen, der eine der gröh ten privaten Gemäldesammlungen der we besitzt, und der für 1,6 Millionen Guldes 88 Bb BEI BT MA TURTHZRH UNTER UnS porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Cobyrig bt 1955 by Franz Schneeklutb Verlag, Barmstedt 43. Fortsetzung Dr. Wagenseil stürzte aus dem Speise- zimmer. Und plötzlich erbleichte auch seine Gemahlin. „Aus welchem Stall haben Sie— je denn nun— den Hahn genommen, Sophie?“ fragte sie atemlos. „Nun fürwahr, gleich aus dem ersten lin- ker Hand— gewiß nun freilich— wo er immer drin gewesen ist“, gab Sophie ein wenig verschnörkelt, aber treuherzig zur Antwort. „Um Himmels willen!“ stammelte Frau Wagenseil und faltete die Hände, Sie haben, Unselige, dem Edlen von Rotten- Weiler den Hals abgedreht!“ Sophie erstarrte wie Lots Weib zur Salz- säule, und die übrige Familie saß wie ver- steinert um den Tisch. Der Ausstellungs- sieger von München dampfte derweil auf der Tranchierschüssel, und die Gabel, mit der Dr. Wagenseil ihn aus der Brühe gehoben hatte, stak wie eine Mordwaffe in seiner kräftigen Brust. Sophie begann plötzlich zu schluchzen. Die anderen saßen stumm auf ihren Stühlen als erwarteten sie, daß etwas Gräßliches geschehen werde. Dann schlug eine Tür ins Schloß, und schlurfende Schritte näherten sich dem Speisezimmer. Es war ein gebrochener Mann, der den Raum betrat. Niemand wagte die Augen zu er- heben. „Oh Theoi athanatoi!“ stöhnte Dr. Wa- genseil dumpf und bedeckte die Augen mit seiner schmalen Gelehrtenhand,„zweihun- dertfünfundsiebzig Markl!“ Er ließ sich schwer auf seinen Stuhl fallen und schob das Kotelett mit einer angewiderten Geste von sich fort.—„Oh du Edler von Rotten- Weiler!“ seufzte er und starrte urnflorten Blickes auf die Brust des Ausstellungs- siegers von München, der solch einem wahr- haft tragischem Irrtum zum Opfer gefallen war. Und dann wedelte er sich den Dampf zu, der noch immer von dem saftigen Preis- gockel aufstieg, schnupperte und zog die Ueberreste des stolzesten aller Hähne der Orpingtonrasse zu sich heran. „Sie können— wohlan denn— oh Sophie, mein Kotelett verzehren!“ sagte er dumpf und sah dann düster auf seine Familie:„Und ihr möget essen, wonach es euch— immer gelüstet.— Den Edlen von Rottenweiler aber— fürwahr— verzehre ich allein! Beim Zeus, ein trockenes Gedeck für zweihundert- künfundsiebzig Mark! Nicht Lukullus und nicht Petronius, nicht Heliogabel und auch nicht Nero, der kaiserliche Schlemmer, haben Sich solch ein kostbares Gericht je geleistet!“ Und er verzehrte, Gram, Trotz, Zorn, Kummer und Leid im Herzen wälzend, aber einer gewissen antiken Würde nicht entbeh- rend, den Edlen von Rottenweiler vor den Augen seiner Familie bis aufs letzte Knö- chelchen. * Die junge Witwe mit der Trikotagen- fabrik schien zu der Ansicht gelangt zu sein, daß sie auch ohne Herrn van Dorn leben könne. Anders ist es wohl nicht zu erklären, daß Herr Joseph Klapfenberg in seiner Morgenpost einen eingeschriebenen Brief von Herrn van Dorn fand, den er nur 26 gernd öffnete. Was Jo in ihren Gesprächen mit Lothar Lockner so oft befürchtet hatte, trat nicht ein, er bekam keinen Schlaganfall, obwohl er der Statur und dem Gewicht nach dazu neigte. Länger als eine Stunde saß er in seinem kleinen Privatkontor stumm und starr vor seinem Schreibtisch, legte den Brief schließlich in die Schublade, sperrte sie sorgfältig zu und benutzte den Kontoraus- gang zum Hof, um von niemand gesehen und angesprochen, der Madonna in der Lourdeskapelle einen Besuch abzustatten. Heimgekehrt erledigte er zunächst ge- Wwissenhaft den übrigen Posteinlauf und ließ dann durch ein Lehrmädchen seine Tochter in sein Kontor rufen. Ihm war das, was innerlich in ihm vorging, so wenig anzumer- ken, daß Jo noch, als sie ihm gegenüber Platz genommen hatte, der Meinung war, es handle sich um eine geschäftliche Bespre- chung, die ihre Abteilung betraf. Es war nicht ungewöhnlich, daß er sie rufen lieg, denn wenn sie auch die Kollektionen aus- wählte, so ging doch der gesamte Einkauf der Firma durch die Hände des Vaters.— Das Klapfenbergsche Haus drängte sich bis auf einen schmalen Hofstreifen, der den Chauffeuren der Lieferwagen stets zu schaf- fen machte, eng an den Hang. Auch am Tage war es in dem Kontor so dunkel, daß man Licht brennen mußte. Jo sah die Post auf dem Schreibtisch ihres Vaters liegen und entdeckte zuoberst den Briefkopf einer Firma, bei der sie wegen der Lieferung fal- scher Größen reklamiert hatte. „Ahl, rief sie und deutete auf das Schrei- ben,„Hentze& Co.“ 5 Er schob den Briefstapel zur Seite und schüttelte den Kopf:„Nein, nicht deshalb. Er öffnete die Schreibtischschublade, und als sähe sie eine markante Handschrift, so deut- lich erkannte sie die Typen der Maschine, die van Dorn für seine Briefe benutzte. Sie wurde sehr blaß. i „Dieser Brief kam heute morgen. Her van Dorn offeriert sich mir zum zweitenmal Als Schwiegersohn. Er befeuchtete sich die Lippen und starrte auf den großen schwarzen Siegelring, den er über dem Trauring an der linken Hand trug.„Dieses Mal werde ich Herrn van Dorn nicht ab- Weisen können.“ Jo schloß für einen Moment die Augen, als verschwömmen die Wände und Möbel vor ihrem Blick. 5 „Er hat dir also geschrieben, daß ich“ „Ja!“ sagte er mit unbewegtem Gesicht und drehte den Ring nach innen, als könne er den schwachen Schimmer seines Spiegel- bildes in der glatten Schwärze des Gagal nicht ertragen. Die Schreibtischuhr, das Re- klamegeschenk einer Firma für Haushalt- artikel, tickte laut.—„Unter diesen Um- ständen“, begann er und hustete hart, als hätte er stundenlang den Packstaub des Lagers geschluckt,„werde ich Herrn van Dorn schreiben.“ „Nichts!!“ unterbrach sie ihn heftig,„du wirst ihm nicht schreiben, Papa! Denn ich werde ihn nicht heiraten!“ g Seine steinerne Ruhe war nicht zu er- schüttern, es War, als hätte er sie überhaupt nicht gehört:„... daß du seinen Antrag an- nimmst. Deine Mitgift beträgt fünfzigtau- send Mark. Ich werde versuchen, das Geld innerhalb eines Jahres flüssig zu machen.“ „Hast du nicht gehört, was ich gesagt habel?“ fuhr sie ihn an,„ich werde diesen Menschen nicht heiraten! Nie im Leben!“ 7 8 verlag, druckerel chetfreda stellv.: W. Hertz weber; K Lokales: br. 0, Serr; 8 H. Kmp. stellv.: gank, Rl Bad. Kom N Mannheir Ar. 30 016, Koc — II. Jahr eee De Vermeers Abendmahl von van Meegere gekauft hatte. Die holländischen Behörden hatten 20 Nachprüfung der Behauptungen van Mes. gerens auch den berühmten belgische Di Kunstexperten Professor Paul Coremans du Landt sich besonders durch die Restaurierung da ger F. Tryptichons„Die Anbetung des heilige über Lammes“ der Gebrüder van Eyck einen Ni. teien men gemacht hatte, hinzugezogen. Coremam 911817 kam nach langwierigen Untersuchungen de eine g Bilder, die van Meegeren als eigenes e fritz zeugnis bezeichnet hatte, zu dem Schilf Bonn daß es sich effektiv um falsche Vermeen] emem handele. Er hatte sorgfältig die Malmittz Bund untersucht, die Leinwände und die Risse i der Schicht und hatte alle moderrien Hilßs Der mittel angewandt. eroßen Van Beuningen war verständlicherwelt] Lichen nicht beglückt. Er hatte nicht nur 1,6 Milli] Fresse nen Gulden bezahlt, sondern war darübe] den Ver hinaus dem Spott der Welt preisgegeben den. Lan worden. Er holte sich einen Spezialisten u Schein der Person des ebenfalls renommierte] kuchtet Kunstexperten und Restaurateurs alter Bu chen F der, Jean de Coen, der seinerseits nach ala] wellen U sorgfältigen Untersuchungen zu dem Schi] Besrüne kam, daß es sich bei dem„Abendmahl“ eh UIDP-Fr wandfrei um ein Werk des Meisters au eich a Delft handelt. Van Beuningen ging darau- fer alt hin vor Gericht und verklagte Coremans 4 8 85 700 000 belelschen Franken Schadenereet inte, Der belgische Staat, in dessen Diensten Pr. lonstr fessor Coremans als Leiter des zentralen delt Laboratoriums der belgischen Museen steht Kraft- griff den Fehdehandschuh auf, stellte den erklärt Verteidiger für Coremans, und der Proel n konmte beginnen. Vom 21. Januar 1953 wurd punkt er auf den 20. Mai des gleichen Jahres ver.“ 010 schoben, dann auf den 28. Oktober. In dei ber in Zwischenzeit sammelten die Rechtsanwalt bei den Gutachten, hinterlegten ihre Anträge. End desrepu 1954 platzte eine neue Bombe. Ein Kolleg 1 inn von Coremans, Professor Henri Lavacheg len we Konservator des königlichen Museums f porstoß Kunst und Geschichte in Brüssel, bezeic' gsstem nete zwei Werke— die„Emmaus jünger ghein- V und„Das letzte Abendmahl!“— als echte mittel Werke Vermeers. Er stellte sich dabei geg gie wie Coremans und vor de Coen. kung e Als van Beuningen im vergangenen Jan) Bundes starb, hieß es, seine Erben seien zu einem unterhe Vergleich bereit, da sie die Haltlosigkeit d tet une Klage gegen Coremans eingesehen hätten] Existen Dem war aber nicht so. Und jetzt— gegen] Eber Ende Januar— erschien das Gutachfen de der SP. könüglichen Staatsenwaltes, der sich eit trauens deutig vor Paul Coremans stellte und de Animos Forderung erhob, die Klage abzuweisen ui] fedoch den Kläger nicht nur zur Zahlung der 62 Uskeit, richtskosten, sondern auch einer Schader] Regieru ersatzsumme an Coremans zu verurteilen seln eig Das Gutachten geht davon aus, daß das e die SPI nommee Coremans' ihn praktisch über sede] otivei Verdacht erhaben macht. Darüber hinau Wlls ih könnten irgendwelche andere Erklärung Inold s. ven Meegerens nicht als glaubwürdig ang, Macht schen werden, da„van Meegeren, Dieb un(D000 in Filscher, sich öfter getäuscht und gelogei] nicht d. hat“. Hinzu komme., daß M. D. G. van Bel, Ningen sich bereits des öfteren in bezug d Bilder geirrt habe. Es wäre außerdem kau schwierig gewesen, die Echtheit des„Abend mahls“ durch Nachforschungen nach di 2 Vorbesitzern des Gemäldes nachprüfen lassen. Bon. Sollte das Brüsseler Zivilgericht sich de an 5 Gutachten des Staatsanwalts, das Profes aner Coreman in etwa Unfehlbarkeit zusprich fgte fil anschließen, ist der Fall juristisch„geklän dtreitk Ungeklärt bleibt trotzdem, ob das„Abend. e mahl“ nun von Vermeer oder Meegels] fteigeg stammt. Denn widerrufen hat bisher kein Schnell der Gutachter seine Behauptungen. 11 Schutzb Hartmut Stel J Küsten — 55 5 ahr. Zum erstenmal, seit sie ihm gegenübes 3 5 SaB, hob er das Gesicht, aber er sah sie nid, Torped an; sein Blick ging an ihrem Ohr vorbei un pte fixierte sich an einem Wandkalender? un Al kostete ihn eine übermenschliche Anstrer shiff, gung, 3 55 5 Temperament a 15 Zaum zu halten. 1 8 „Du willst ein lediges Kind zur Welt bir. 5 gen?“ fragte er kurzatmig, und eine gefält ten, 00 liche Röte stieg ihm in den Nacken. wie dat „Nicht in Aldenberg!“ antwortete sie. Die G0 „Nicht in Aldenberg“ wiederholte 5 verder und bewegte die Läppen, als sei ihm 5 Schilke Zunge eingetrocknet,„als ob das etie Jen vo ändert!“% Das ge „Ich verstecke mich nicht meinetweseff desver sagte sie heftig. Es war, als lege sie es darä] 70 Scl an, ihn zu reizen. 15 In „Du scheinst noch stolz darauf zu sen am Ae wie?!“ fauchte er. u Atzend „Nein, das gewiß nicht. Aber da es n tions! einmal geschehen ist, stehe ich es auch dul, iber 0 Und ich schäme mich nicht! Hörst du, esetzg schäme mich nicht! Wenn ich das Kind„ den der lich zur Welt bringe, dann tue ich das 1 rler, euretwegen.“ tem. Värtig „Als ob sich in Aldenberg etwas verhel% ungen lichen ließe!“— Er nahm den Brief, den, ehen inn in winzige Fetzen und fegte den e Adestag- Schnitzelberg mit einem alten Urnschl den Papierkorb, als wolle er seine 5 I. nicht noch einmal beschmutzen.„Und 1 denkst du dir, wie das weiter gehen soll“ „Ich werde, wenn alles vorüber ist, ire Ron wo eine Stellung finden. Darum ist mir m mniet bang e 5 ag e „Dein Gehalt steht dir weiter zur e, der in kügung— und was du sonst brauchen wis der ebenfalls tie. Kurde „Ich bin vorlaufig leider darauf ange, vorker sen, sagte sie starr.„Soll das im 1 schaft! heißen, daß du mich aus dem Hause 1 1 Fortsetzung fo