Nr. G —— irtsce Sressiz zen und e Heine ind tab. reitet rstundge 2 Seinem stag dez 8 Wie. ht allen Sonden 1 Widder. Helmi chen“ die Aus Bewull. est sein ihn to Dr. Dres eine-Bil zugefügte Mit sechs Stimmen Mehrheit gestürzt Aitischen das Bid t es, A 1 ergrün. den hel- ung von men. Dr. aB Heinz t schwer len. Abet n Angęrif. und Wel It einge. Sprache um die utschlaud besondetg päischen Umgang thal unf von ihn en, und ad— l. rer War den Be. ten lite. Vertreten iionsregierung„in echter Partnerschaft“ bil- „Wel kosmb⸗ en Sätzen en später 1 Gedich⸗ nicht de stehe det icht vol sich ein hurch die Klich mi An dt sich die men. 8 e Ehrung en Meng ——— ö ler in 0 hökt saug Atherisch Johannes zwei Ge. iner vol egzlich da mit dem „Aus mei le Kleinen man vn chumann: „Die Gre. zu Gehl lanzvolle endung 8 einfil 5 ter This. den Wer. absatz ad getragen die Sac 2 Speisel Memoirel . ES M ne Würd reppmam ä en an d 1 verkall 1 Mensch d an de en junge nich ben igt 55 8 2 Jo un len Sche, rührt for lein Vat m junge Fracht! er drei müller 05 18 einm ugen A riede, dh mit eine 1 1 der Wel 1 Kopfl⸗ er einug alles., „„du b aß du e“ len güte st du e Anzeig⸗ isch! Ve getrunhe g„er! anger un das Mal einer nil ung 10 gefaltet f g ö ö Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: w. Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: fl, Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) Rh., Nr. 26 743. 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AP/ dpa) Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat am Montag in geheimer Abstimmung dem Ministerpräsidenten Karl Arnold(CDU) das Mißtrauen ausgesprochen und zu seinem Nachfolger den Vorsitzenden der SPD-Fraktion und langjährigen Oberbürgermeister von Hagen, Fritz Steinhoff, gewählt. Von 199 Ab- geordneten stimmten 102 für und 96 gegen Steinhoff, während sich ein weiterer Ab- geordneter der Stimme enthielt. Damit wird die bisherige Regierung aus Ministern der CDU, der FDP und des Zentrums durch eine SPD-FDP-Koalition abgelöst, der sich möglicherweise auch das Zentrum anschließen wird. Nach allgemeiner Vermutung müssen einige Zentrums-Abgeordnete gegen den Willen ihres Landesparteiausschusses eine Regierungs- Umbildung befürwortet haben. zu der mit Spannung erwarteten Sitzung, dei der es auf jede Stimme anzukommen schien, waren zwei schwer erkrankte Abge- ordnete mit Krankenwagen gebracht wor- den. Bis auf den bisherigen FDP-Minister Dr. Middelhauve war das Parlament voll- zählig versammelt. Steinhoff wurde sofort nach der Wahl auf sein neues Amt vereidigt. Nach einem Fernsehinterview stellte er sich der in- und ausländischen Presse. Steinhoff sprach dabei die Hoffnung aus, eine Koali- den zu können. Die Frage, ob bei der FDP die„jungen Leute“ die treibende Kraft gewesen seien, halte er für belanglos, da ihn schließlich auch die alteren FDP-Abgeord- neten gewählt hätten. Das entscheidende Merkmal für die Regierungs- Umbildung sei für ihn, daß sich die erstarrten parteipoliti- schen Fronten aufgelockert hätten. In der Vergangenheit sei immer wieder versucht worden, eine Mauer zwischen SPD und FDP aufzurichten. Dazu gehöre auch die Verdäch- tigung, daß die nordrhein-westfälische FDP anfällig für neonazistische Gedanken sei. Steinhoff betonte, während der bisherigen Eoalitionsverhandlungen habe er den Ein- druck gewonnen, daß die FDP in freiheit- licher und demokratischer Gesinnung mit- arbeiten Wolle. Es sei„ein Ulk“, daß gerade er einer Regierung mit neonazistischen Nei- gungen vorstehen solle, nachdem er unter der nationalsozialistischen Regierung drei Jahre im Zuchthaus und eine weitere Zeit im Konzentrationslager verbracht habe. Wenn die CDU jetzt auf das Graben- system im Wahlrecht zurückkommen sollte, so sagte Steinhoff, würden möglicherweise Moskau bringt SED in Schwierigkeiten Die Kritik an Stalin stiftet in den Schulungsinstituten große Verwirrung von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin. Die Reden der sowietischen Par- teikührer auf dem Moskauer Parteikongreg der KpdsU haben die Agitatoren der SED in eine schwierige Situation gebracht. In Ostberlin sind die leitenden Parteigremien fieberhaft damit beschäftigt, Richtlinien zur Erklärung der Moskauer Reden und der Kritik an Stalin auszuarbeiten. Wie zu hören War, soll hier Stalin als Zentralfigur„des großen Vaterländischen Krieges“ auch wei- terhin herausgestellt werden. Das Zentral- organ der SED„Neues Deutschland“ hat die Rede Mikojans mit der darin enthaltenen Kritik an Stalin im vollen Wortlaut ver- ökkentlicht, allerdings unter der harmlosen Ueberschrift„den Leninismus in die Tat umsetzen. Die darin scharf kritisierten, unter Anleitung Stalins herausgegebenen Lehrbücher wurden am Montag noch von einigen Buchhandlungen in Ostberlin ver- kauft. uch Stalins Werke Band 1 bis 12 sind noch erhältlich. Dagegen wurden alle Parteilehrgangszirkel der KDdsu mit sofor- tiger Wirkung abgesagt. Gleichzeitig hat das Zentralkomitee der Partei Bände der Doku- mente der SED, die Beschlüsse und Ent- schliebungen zu wichtigen politischen Ereig- nissen bis März 1950 enthalten, für den all- gemeinen Buchverkehr gesperrt. Die Doku- mente enthielten u. à. Entschließungen des Zentralsekretariats zu den Fehlern der Kom- munistischen Partei Jugoslawiens, für deren 3 des Genossen Stalin gedankt Wird. Während unter den führenden Funktio- nären nach den wiederholten ideologischen Kehrtwendungen die Ueberraschung nach der offiziellen Moskauer Kritik an Stalin micht so groß ist wie man sich im Westen Vorstellen mag, herrscht in den Reihen der kleineren Funktionäre allerdings einige Verwirrung. Lehrer, die nicht der SED an- gehören, machen sich geradezu ein Vergnü- gen daraus, die aktiven Mitglieder der Par- tei zu fragen, was nun zu tun sei und wie Sie sich verhalten sollen. Weiter wurde ge- fragt, ob die Lehrer in dem sogenannten Gegen wartsumterricht sofort auf die neuen Erkenntnisse des Moskauer Parteitsges rea- gieren sollen, ob sie im Geschichtsunterricht gewissen bisher gültigen Themen beibehal- ten oder ob sie nach den Richtlinien der in Moskau gehaltenen Reden lehren müßten. Die Berichte aus der Zone besagen, daß es für die älteren Lehrkräfte eine Freude ge- wesen sei, die Parteifunktionäre in die Enge zu treiben. Diese konnten nur erklären, daß es Einmal abgewartet werden müßte, welche Direktiven die Partei und das Ministerium für Volksbildung herausgeben werde. Nun sprach Marschall Woroschilew' Moskau.(dpa) Die Aussprache über den Rechenschaftsbericht Chruschtschews und den Bericht der Revisionskommission wurde am Montagnachmittag in Moskau beendet. Die Delegierten billigten einstimmig die politische Linie und die praktische Tätigkeit des Zen- tralkomitees. Am Montag sprachen unter anderen das sowjetische Staatsoberhaupt, Marschall Woroschilow, und der Schriftsteller Scholochow. Woroschilow rühmte vor allem die Bedeutung des Austausches von Par- lamentsdelegationen zwischen der Sowiet- union und anderen Ländern, um damit eine weitere Entspannung in den internationalen Beziehungen herbeizuführen. Warum den Bauern geholfen werden muß „Grüner Bericht“ veröffentlicht/ Bundestags-Debatte am Donnerstag Bonn.(dpa/ AP) Die Bundesregierung hat den Bundestagsabgeordneten am Montag den Grünen Bericht“ zugestellt, der Erhebungen über die Lage der Landwirtschaft enthält und der der Bundestagsdebatte am Donners- tag zugrundeliegen wird. Die Folgerungen aus den im Bericht getroffenen Feststellun- sen hat das Bundeskabinett in mehreren Beratungen über Hilfsmaßnahmen für die Landwirtschaft gezogen. Diese Maßnahmen Wird Bundesernährungsminister Dr. Lübke Vor dem Bundestag bekanntgeben. Die Landvolkverbände hatten in mehreren großen Aktionen auf die schwierige Lage der Landwirtschaft hingewiesen und die Bun- desregierung zu eingehenden Untersuchun- sen und durchgreifenden Maßnahmen auf- Sekordert. In verschiedenen Ländern der Bundesrepublik kam es zu Landvolkurab- stimmungen, in Niedersachsen im Januar dieses Jahres zu einem Käuferstreik, um den orderungen Nachdruck zu verleihen. In dem 191 Seiten starken Bericht werden Vergleiche mit anderen Wirtschaftszweigen angestellt. Der Bericht enthält sogenannte alkulatorische Posten, die den Lohn im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen (hauptsächlich der Bauwirtschaft), das Ein- Beaumen des Betriebsleiters und der Fami- lenangehörigen des Bauern behandeln. Zu onkreten Zahlen kommt der Bericht bei der teatrassberechnung. Eine angemessene Kapi- Wwerzinsung ist danach nur in großen ackkruchtbetrieben erzielt worden. Die 8e der land wirtschaftlichen Betriebe ver- schlechtere sich immer mehr, je kleiner sie Sind, je geringer ihr Hackfruchtanteil und je Sröger der Grünlandanteil ist. 1 Die finanziellen Aufwendungen für das 150 Landwirtschaftsprogramm werden auf 5 bis 800 Millionen Mark geschätzt. Ueber lesen Betrag wird die Bundesregierung dem arlament einen Nachtragshaushalt vor- Sen. Doch ist mit diesem Betrag der ganze mfang des Programms, wie von zuständi- ger Seite erläutert wird, noch nicht erfaßt. Es ist der Einsatz weiterer Mittel vorge- sehen, die aus dem ERP- Sondervermögen fließen oder mit Hilfe von Zinsverbilligungs- Maßnahmen und Bürgschaften auf dem Geldmarkt beschafft werden sollen. auch andere Landesregierungen nach Düssel- dorfer Vorbild umgebildet werden. Entspre- chende Verhandlungen zwischen SPD und FDP hätten bereits auf Bundesebene statt- gefunden. Ueber konkrete politische Ziele seiner Koalition äußerte sich Steinhoff nicht, da er der Regierungs-Erklärung nicht vor- greifen wolle. Die Zentrums-Fraktion versicherte in einer Verlautbarung, sie habe bei der Ab- stimmung geschlossen hinter Arnold gestan- den. In ähnlichem Sinne hatte sich auch die CDU-Fraktion geäußert. Durch die Zen- trums-Erklärung wird die Tatsache aller- dings nicht aus der Welt geschafft, daß zwei Abgeordnete mehr für den Mißtrauens- antrag gestimmt haben, als die Fraktionen der SpD und FDP Abgeordnete im Saal hatten. Da die Wahl geheim war, läßt sich nicht nachprüfen, welche Abgeordneten außerhalb der FDP und der SPD gegen Arnold gestimmt haben. Adenauer: Völlig neue Situation Bundeskanzler Dr. Adenauer erklärte am Montagabend in Bonn, durch die Düs- seldorfer Regierungsumbildung sei eine völlig neue Situation entstanden. Man müsse jetzt die Tatbestände klären und vor allem prüfen, ob man weiterhin auf Bundes- ebene eine gemeinsame Politik mit der FDP fortführen könne. Der Kanzler bezeichnete es als„völlig unmöglich“, daß eine Partei im Bundestag die Politik der Regierung unter- stütze, während sie über den Bundesrat diese Politik zu bekämpfen suche. Karl Arnold lehnte— wie dpa berichtet — eine Stellungnahme nach seinem Sturz ab. Von der CDU/CSU wurde darauf hingewie- sen, daß sie die von der Bundesregierung eingeschlagene politische Linie unabhängig von der Düsseldorfer Entscheidung kon- sequent fortsetzen will. Der SPD-Vorsit- zende Ollenhauer und ein Sprecher der BHE-Bundestagsfraktion begrüßten das Ab- stimmuüngsergebnis.„Es wird sich nun zei- gen“, sagte Ollenhauer, daß die neue Koalition fähig und in der Lage st, Kon- struktive Aufbauarbeit zu leisten In füh- renden Kreisen der FDP, Bundestagsfraktion wurde Arnolds Sturz mit Zurückhaltung auf- genommen. In Bonn herrscht allgemein die Ueber- zeugung, daß es sich bei der Düsseldorfer Entscheidung um mehr als eine landespoli- tische Entscheidung handelt, die, bei einer Wiederholung in anderen Ländern, eine vollständige Veränderung der deutschen Innenpolitik zur Folge haben könnte. Karamanlis gewann Der Regierungswechsel in Düsseldor! Rel mit 102 gegen 96 Stimmen bei einer Enthaltung klarer aus, als allgemein erwartet worden war. An Stelle von Karl Arnold(links), Mitbegründer der CDU und seit Juni 1947 ununterbrochen Ministerpräsident von Nordrhein- Westfalen, trat Fritz Stein RhOIfT (reckts), Vorsitzender der Landtagsfraktion der SPD und seit 1946 Oberbuͤrger meister vo. Hagen. Arnold feiert im März seinen 55. Geburtstag, Steinnoß ist 58 Jakre alt.(Siehe auch nebenstekenden Bericht und Seite 2.) Fotos: dpa Mosel-Kanalisierung ist heikler Punkt Frankreich will ein Junktim zwischen Mosel- und Saarproblem Paris.(dpa) Die deutsch- französische Kon- ferenz über das zukünftige Schicksal der Saar wurde durch die beiden Außenminister, Christian Pineau und Dr. Heinrich von Bren- tano, am Montagnachmittag eröffnet, deren Aussprache über zwei Stunden dauerte. Die beiden Delegationen setzten anschließend die Besprechungen fort. Im Vordergrund der Beratungen in Paris stehen die französischen Wirtschaftsinteres- sen an der Saar sowie die französischen Wünsche einer Mosel- Kanalisierung. Als Verhandlungsgrundlagen dienen den Dele- gationen das Ergebnis des Volksentscheides an der Saar, die späteren Beschlüsse des Saarlandtages sowie die bisher getroffenen deutsch- französischen Absprachen und vor allem zwei Memoranden, die in Paris und in Bonn ausdrücklich für diese Saar-Konferenz ausgearbeitet worden sind. griechische Wahlen Dem bisherigen Regierungschef kam das Wahlsystem zustatten Athen.(Ap) Die Nationalradikale Union des griechischen Ministerpräsidenten Kara- manlis wird mit mindestens 156 Abgeord- neten in das neue, 300 Mitglieder umfas- Sende griechische Parlament einziehen und damit über die absolute Mehrheit verfügen. Dies geht aus den bisherigen Ergebnissen der griechischen Wahlen vom Sonntag her- vor. Der„Demokratischen Union“, der sie- ben Oppositionsparteien angehören, sind 137 Sitze sicher. Ueber die restlichen sieben Mandate wurde noch nicht entschieden. Die vereinigte Opposition konnte zwar mehr Stimmen auf sich vereinigen als die Regie- rungspartei, doch siegte Karamanlis infolge des komplizierten Wahlsystems. Nach den Ergebnissen aus rund 7060 der 8460 Wehlbezirken erhielt die Demokrati- sche Union 1 520 625 Stimmen, während auf die Radikale Union 1 346 382 Stimmen ent- fielen. Es stehen aber vor allem noch 150 000 Stimmen aus den Wahlbezirken der Streit- krafte und der Gendarmerie aus, deren Mit- glieder voraussichtlich in ihrer Mehrheit für Karamanlis stimmen werden, der sich kür eine weitere enge Zusammenarbeit mit dem Westen ausgesprochen hat. In der Demokratischen Union haben sich anläßlich der Wahl die in Opposition zu Karamanlis stehenden Parteien der Rech- ten, der Mitte und der Linken zusammen- geschlossen. Vor allem die Linksparteien wünschen eine Einstellung der Zusammen- arbeit mit dem Westen innerhalb der NATO. Die große Stimmenzahl für die Demokra- tische Front wird vor allem auf die Hal- tung Großbritanniens und der Vereinigten Staaten in der Zypern-Frage zurückgeführt. Griechenland wünscht eine Eingliederung der britischen Kolonie Zypern in seinen Staatsverband. Zwischen Gesfern und Morgen Eine Werbe-Aktion für den Dienst in den neuen Streitkräften hat das Bundesverteidi- gungsministerium eingeleitet. Bei den Ar- beitsämtern und Wehrbereichkommandos werden künftig Merkblätter über die Ein- stellung freiwilliger Soldaten und ungedien- ter Offlziersbewerber verteilt. Das Wehrgespräch zwischen dem SPD- Vorsitzenden Ollenhauer und dem Vorsitzen- den der CDU/CSU-Fraktion, Dr. Krone, das für Montag vorgesehen war, wurde wegen Reise- und Terminschwierigkeiten auf heute, Dienstag, verschoben. 1 Ein Königreich Bayern ist das Ziel der neuen„Bayerischen konservativen Volks- Partei“, die von dem Rechtsanwalt Joseph Ritzinger in München gegründet wurde. Ritzinger und seine Anhänger sind aus der „Königspartei“, der sie bis jetzt angehörten, ausgetreten, weil sich diese nicht mehr an Wahlen beteiligt. Ritzinger vertritt die An- sicht, die Monarchie sei diejenige Staats- form, die totalitäre Bestrebungen am wirk- samsten abwehren könne. Botschaftsrat Gröpper, der Leiter des deutschen Vorkommandos für Moskau, kehrte heute, Dienstag, nach etwa vier- wöchigem Aufenthalt in der sowjetischen Hauptstadt nach Bonn zurück. Es wird er- wartet, daß Gröpper noch in dieser Woche mit Botschafter Haas nach Moskau zurück- reist. Drei historisch wertvolle Kirchen wurden in der letzten Zeit im Bezirk Grünberg in Niederschlesien restauriert. Es sind, wie pol- nische Zeitungen melden, die gotische St. Josephskirche in Fürstenteich, die goti- sche St. Hedwigskirche in Milsk und die romanische Maria-Himmelfahrtskirche in Prittag.— Nach Berichten aus Grünberg macht sich unter den aus Zentralpolen einge- wanderten Polen eine starke antideutsche Stimmung bemerkbar, die sich vor allem gegen die Deutsche Demokratische Republik richten soll. Ein Arbeitskreis Kraft- Oberländer für Baden- Württemberg ist in Stuttgart gegrün- det worden. Er will die wirtschaftlichen und sozialen Anliegen der Vertriebenen und Flüchtlinge vertreten. Zum Sprecher des Kreises wurde der Bundestagsabgeordnete Adolf Samwer, Karlsruhe, gewählt. Als Büttenredner in der Rolle Jesu Christi war ein dem Jugendweihe-Komitee angehörender Schauspieler bei einer Karne- valsveranstaltung in Brandenburg(Sowiet- zone) aufgetreten. Diese Verhöhnung des Chistentums hat die evangelischen Kirchen- gemeinden der Stadt veranlaßt, einen Buß- gottesdienst anzusetzen. Eine Winterhilfe für die unter der harten Kälte leidenden Nationen Westeuropas hat Präsident Eisenhower angeboten. Die USA wollen den bedürftigen Ländern mit Agrar- produkten aus eigenem Ueberschuß helfen. Am 146. Jahrestag der Erschießung An- dreas Hofers forderten die Sprecher aller drei im Tiroler Landtag vertretenen Parteien in einer Sondersitzung des Landtags eine ge- rechte Behandlumg der Südtiroler im Sinne des österreichisch- italienischen Abkommens von 1946. Winston Churchill wird voraussichtlich im Mai Bonn besuchen. Churchill hat zugesagt, den ihm 1954 verliehenen Karlspreis der Stadt Aachen am 10, Mai in Empfang zu nehmen. Fachleute aus der Sowaetzone haben sich nach dem kommunistischen Nordvietnam be- geben, um die dortigen Phosphat-Vorkom- men zu untersuchen und ihren Abbau zu organisieren. Außerdem sei als Geschenk eine vollständige Krankenhaus-Ausstattung nach Nordvietnam unterwegs. Die Umstellung auf Atomkriegführung und die Verbesserung des Nachrichtennetzes der NATO- Streitkräfte wird von 150 Sach- verständigen aus allen 15 NAT O- Staaten zur Zeit in Paris besprochen. Neuer Stabschef der NATO-Luftstreit- kräfte in Mitteleuropa wurde Vizeluftmar- schall T. N. MeEvoy, gab das britische Luft- kahrtministerium bekannt. Er löst Vizeluft- marschall Fraser ab, der ein Truppenkom- mando erhält. Eine Unterredung mit dem chinesischen Botschafter Wang Ping- nan hatte der außen- politische Berater des indischen Minister- präsidenten Nehru, Botschafer Menon, in Genf. Wie verlautet, wurde dabei über die noch unüberbrückten Meinungs verschieden- heiten in den amerikanisch- chinesischen Verhandlungen gesprochen. Der Inhalt dieser Memoranden ist offiziell noch nicht bekanntgegeben worden, doch glauben informierte Kreise in Paris zu wis- sen, daß Pineau auf eine weitere Ausbeutung der Warndtgruben durch Frankreich, eine weitere Mitwirkung an der Leitung der Saar-Bergwerke und eine Sicherung des be- deutenden französischen Handelsaustausches mit der Saar wert legt. KAußerdem drängt Paris auf eine baldige Verwirklichung des Projektes der Mosel- Kanalisierung. Die beiden Außenminister, Pineau und von Brentano, werden heute, Dienstag, noch einmal die Verhandlungen leiten. Nachher werden die Staatssekretäre, Professor Walter Hallstein und Maurice Faure, die Verhand- lungen weiterführen. Am Montag traf auch eine saarländische Regierungsdelegation in Paris ein, die zwar an den Verhandlungen nicht teilnehmen, der deutschen und der französischen Delegation jedoch für Aus- künfte zur Verfügung stehen wird. Der Landes vorsitzende der südbadischen CDU, Staatsrat Anton Dichtel, hat Außen- minister von Brentano in einem Schreiben gebeten, sich mit der französischen Regierung über den Weiterbau des Rheinseitenkanals zu einigen, damit dem deutschen Ufergebiet des Oberrheins kein Nachteil entsteht. Die saar- ländische Studentenschaft hat die beiden Außenminister in Paris telegrafisch gebeten, bei Verhandlungen über die Universität des Saarlandes die Interessen der dort Studieren- den zu berücksichtigen. In dem Telegramm wurde vorgeschlagen, gewählte Vertreter der Studentenschaft bei der Konferenz zu hören, Elektrische Moselbahn als Kompromiß? Bonn.(En.-Eig. Ber) Ein Junktim zwi- schen den Saarverhandlungen und den fran- 2z6sischen Wünschen auf eine Kanalisierung der Mosel würde die Bundesregierung nicht amerkennen. Diese Erklärung wurde am Montag in Bonn von einem Regierungs- sprecher abgegeben. Die Bundesregierung, die der Ansicht ist, daß es sich bei der Kana- lisierung vorwiegend um ein wirtschaft- liches und finanzielles Problem handelt, hat errechnet, daß die Kanalisierung allein 640 Millionen Mark erfordern würde, nicht ge- rechnet die jährlichen Unterhaltungskosten von 40 Millionen und ein Einnahmeausfall der Bundesbahn von 60 Millionen Mark. Nach unseren Informationen wird die Bundesregierung einen Kompromißvorschlag machen, wonach eine Elektrifizierung der Moselbahn angeboten werden soll, die, wie ein Regierungssprecher sagte, den lothringi- schen Interessen auch am besten gerecht Werden würde. Wieder 52 Tote durch einen Flugzeugunfall Kairo.(AP) Südöstlich von Kairo stürzte am Montagmorgen in einem schwer zugäng⸗ lichen Wüstengelände ein aus Saigon kom- mendes viermotoriges Flugzeug vom Typ DC-6B„Cloudmaster“ der privaten franzö- sischen Fluggesellschaft„Transports Heriens Intercontinentaux“ mit 64 Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord ab. 52 In- sassen der Maschine kamen ums Leben, doch konnten bisher nur 47 Leichen aus den Trümmern geborgen werden. Das Flugzeug wollte nach Aussage der überlebenden Besatzungsmitglieder um sechs Uhr morgens auf dem Flug nach Paris zur Zwischenlandung in Kairo ansetzen, als plötzlich zwei Motoren ausfielen. Der Pilot drehte ab und versuchte, in der Wüste eine Notlandung zu machen. Beim Aufsetzen ge- riet jedoch die Maschine sofort in Brand. Ein Teil der Besatzung, der sich in der Piloten kanzel befand, konnte sich durch einen Not- ausstieg retten. 1 . 5 8 ee MORGEN Dienstag, 21. Februar 1956/ Nr. Dienstag, 21. Februar 1936 „Marsch gegen Bonn“? Mit 102 gegen 96 Stimmen, bei einer Ent- Haltung, 8 zten SPD und FDP im nord- rhein- westfälischen Landtag am Montag Karl Arnold. Neun Jahre lang lenkte dieser Als Ministerpräsident die Geschicke des Lan- des. Er trug die schwere Bürde seines Amtes durch jene Epoche des Maisbrotes, der Rübensuppe, der Demontagen. In diesen Jahren wurde Arnold zu einem festen Be- Sriff, den man sich aus der Politik an Rhein und Ruhr nicht wegdenken kann. Sein Nachfolger, der Sozialdemokrat Fritz Stein- hoff, übernimmt ein Erbe, das aus vielerlei Gründen nicht leicht zu verwalten sein wird. Er dürfte es schwer haben, mit dem Mig- behagen fertig zu werden, das ihm aus wei- ten Bevölkerungskreisen entgegenströmt, die einfach den Sinn des Abenteuers, das am Montag in Düsseldorf begonnen hat, nicht einsehen können. Karl Arnold gratulierte nach der Abstim- mung dem neuen Ministerpräsidenten als erster. Dies geschah mit jener gelassenen Würde, die den bisherigen Chef der Landes- regierung stets auszeichnete. Vielleicht war der Händedruck nur die faire Geste des in einem recht zwielichtigem Kampfe Unter- legenen. Hoffentlich bedeutet es jedoch mehr! Viele Beobachter des Düsseldorfer Vorgan- ges befürchten, daß mit ihm die deutsche Politik an einen Scheideweg geraten sein könnte. Es wird sich zeigen müssen, ob der Sturz Karl Arnolds ein Startschuß zu erbit- tertem Ringen, zu einer verschärften Ausein- andersetzung um Macht und Positionen wird, oder ob alle Beteiligten Folgerungen aus dem Gefühl der Bedrückung und des Unbehagens ziehen, das sie in dieser Stunde beherrscht. Man mag der CDU vorwerfen, sie habe als stärkste Partei im Bund den Bogen überspannt. Sicherlich war das Expe- rimentieren mit der„Koalition nach Bonner Muster auch in den Ländern“ allzu schema- tische Politik, als daß dies auf die Dauer hätte gut gehen können. Dennoch sollte man bei der Kritik auch hier den Beweggründen nachspüren. Für den Kanzler steht wohl an erster Stelle die Sicherung des demokrati- schen Bestandes und der errungenen Freiheit nach augen und innen. Der Drohung aus dem Osten gegenüber wollte er den ruhigen Ab- lauf einer Konzeption gewährleisten, die uns Partnerschaft und Schutz einbringt. Er glaubte das durch Bindung der Rechten und durch ein konsequentes Zusammengehen mit der FDP erreichen zu können, weil das ihm die Zweidrittelmehrheit im Bund bescherte. Auf lange Sicht hin führte ein derartiges Vorgehen jedoch zu einem unerträglichen Druck auf die SPD, die sich allerorten von der Macht ausgeschlossen sah. Und nun voll- zog sich etwas Eigenartiges: Gerade jene Freien Demokraten, die Dr. Adenauer 1953, eigentlich gegen den Willen Karl Arnolds, mit soviel Eifer in die Düsseldorfer Regie- rung brachte, bescherten ihm eine harte Nie- derlage. Arnold wollte an Rhein und Ruhr immer mit den Sozialdemokraten zusammen- gehen. Er beugte sich schließlich den soge- nannten übergeordneten Gesichtspunkten und erhielt dafür nunmehr eine böse Quit- tung. Reine Schwarz-Weiß-Malerei dient selten der politischen Erkenntnis. Wahrscheinlich ist es unrichtig, der CDU/ CSU vorzuwerfen, sie versuche autoritär zu regieren. Man Könnte ihr eher eine gewisse Schlafmützig- keit vorwerfen. Zweifellos beging sie erheb- liche taktische Fehler(Grabensystem). Der Kanzler steuerte sein Teil bei und es erwies Sich als erfolglos, als er sich in letzter Stunde der Düsseldorfer Krise noch ver- mittelnd einschalten wollte. Unstreitig bleibt auch der hin- und hergerissene Thomas Dehler ein schwieriger Partner. Aber mit einiger Behutsamkeit und wacher Klugheit Wäre es möglich geworden, Entwicklungen, Wie sie Düsseldorf nun brachte und wie sie sich auch in anderen Bundesländern andeu- ten, zu vermeiden, selbst wenn man nicht bereit war, gewissen personellen Erpressun- gen im Zusammenhang mit dem Wehrbei- trag nachzugeben,. Die CDU ist jedenfalls jetzt in eine recht eigentümliche Lage ge- raten. Mit wildem Kampfgeschrei kann sie wenig erreichen. Sie trägt die Last der stärksten Regierungspartei, die auch weiter- hin sämtliche Gesetze allein beschließen kann, und sieht sich vor einem Appell an hre Vernunft und ihre Besonnenheit ge- stellt, obwohl sie zutiefst empfindet, ihr sei unrecht geschehen. Wir geben zu, daß es vielleicht viel von einer politischen Partei verlangt ist, nach einem solchen Schlag, wie er in Düsseldorf geführt wurde, ruhige zuwartende Kraft zu zeigen. Aber es geht um Entscheidungen von großer Tragweite. Noch ist es schwer, abzu- lesen, was hinter diesem Düsseldorfer Spiel drängt und treibt. Man ist weitgehend auf Vermutungen angewiesen. Aber gerade an Rhein und Ruhr wird viel von den Ver- lockungen des roten Handels und von neuen Formen„deutscher Außenpolitik“ gespro- chen. Im sachlichen Gespräch verraten einem Sozialdemokraten, daß ihnen der sehr un- durchsichtige neue Koalitionspartner mit seinem Elf-Punkte- Programm Kopfzerbre- chen bereitet. Wohin er will, werden schon die nächsten Monate zeigen, aber in Bonn glaubt man, daß nach Herrn Middelhauve dem bisherigen Landesvorsitzenden der FDP, der fest davon überzeugt war, er könne der Gefolgschaft der„jungen Leute“ sicher sein — auch Herr Dehler bald in parteiinterne Schwierigkeiten geraten werde. Diese„jun- gen Leute“ haben es im Plenum des Land- tages gesagt und sie schreiben es in ihren Redner-Briefen: nicht ein Land ist gemeint, sondern der Bund. Werden die Sozialdemo- kraten mit dieser„Bewegung“ fertig wer- den? Steinhoff, der neue Ministerpräsident, ist ein bescheidener Mann. Keine Kämpfer- natur, kein Rebell; eher weich, als hart und hartnäckig. Seine Freunde sagen, daß er in diesen Stunden schwer mit sich ringen mußte. Führende Bonner SPD-Leute freuen sich zur Stunde darüber, daß der Druck der „CDU-Eis-Barriere“ gebrochen sei; aber auf der anderen Seite machen sie keinen Hehl aus ihrer Sorge, daß der„Marsch gegen Borm“ staatspolitisch manche Drohungen be- inhalte. Deshalb sollte man nunmehr den Eimsichtigen unter den Beteiligten das Wort geben. Vielleicht können in ruhigem Ge- spräch Wege aus jenem unglücklichen Sog heraus gefunden werden, der Minderheiten zusammenpreßt, damit sie gegen die Mehr- heit zu regieren vermögen. Man sollte jetzt nicht aufrechnen, wer ein solches Spiel be- gan, sondern sich darüber klar werden, daß die deutsche Politik unter Umständen vor einer gefährlichen Wende steht, wenn nicht Maßhalten, Vernunft und Besonnen- heit obsiegen. Hugo Grüssen(Bonn) — Guy Mollet auf schwankendem Thron Die„Jagd auf die Poujadisten“/ Mendès-France grollt/ Kehrt de Gaulle in die Politik zurück? Paris, 20. Februar Die neue Nationalversammlung ist schon fast zwei Monate alt und tagt bereits seit vier Wochen. Trotzdem hat sie noch wenig Zeit gefunden, sich um wirklich wichtige Dinge zu kümmern., Erst mußte sie sich den not- wendigen organisatorischen Angelegenheiten (Wahl des Präsidenten, der Vizepräsidenten und der Sekretäre) widmen sowie die ver- schiedenen Ausschüsse bestimmen und nun behandelt sie schon seit mehreren Wochen die Frage der Bestätigung, beziehungsweise der Invalidierung, verschiedener pouja- distischer Abgeordneter. Mehrere Pouja- disten sind nämlich auf dem Umweg über Listenverbindungen in die Kammer gelangt, deren Legalität in der Tat zweifelhaft ist, weil es sich nicht um verschiedene Parteien handelt, sondern um Listen, die alle von Pierre Poujade vorgelegt wurden. Anderer- seits ist auch die politische Fairneg und Weisheit der Invalidierung fraglich, die an Stelle des von den lokalen Wahlkommissio- nen als gewählt erklärten Poujadisten die Kandidaten derjenigen Parteien ins Parla- ment berufen, die nach der Auflösung der poujadistischen Listen verbindungen am mei- sten Stimmen aufweisen. Bisher sind drei Poujadisten auf diese Weise aus der Natio- nalversammlung verbannt worden und durch Zwei Sozialdemokraten und einen Christ- lichen-Demokraten(MRP) ersetzt worden. Elf andere Fälle stehen noch auf der Tages- ordnung, Das Vorgehen der„alten“ Parteien ist nicht gerade dazu angetan, das wankende Vertrauen des Publikums zum parlamentari- schen System wiederherzustellen, und die Poujadisten haben es nicht schwer, sich als Märtyrer zu gebärden. Jeder Hinauswurf eines Poujadisten gibt Anlaß zu Krawallen und sogar zu Prügelszenen im Parlament. Die Rechtsradikalen scheinen entschlossen zu sein, mit planmäßiger Opposition die Na- tionalversammlung praktisch arbeitsunfähig zu machen, sollte die Mehrheit ihre„Jagd auf die Poujadisten“ weiterführen. Allmählich wird der Zeitverlust aber auch vielen Parlamentariern der Linken unan- genehm, besonders bei den Radikalen, wo die Freunde von Mendeès-France, die an- fänglich alle Poujadisten durch die Bank nach Hause schicken wollten, nun zum ent- gegengesetzten Schluß gekommen sind. Die Budgetminister Vanonis Vermächtnis Sein Zehnjahres-Plan hat die Umformung von Staat und Wirtschaft zum Ziel Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, im Februar Das unerwartete Hinscheiden des 53 Jahre alten, langjährigen Finanz- und Budget- mimisters Ezio Vanoni hat in Italien und im Ausland tiefen Eindruck hinterlassen. Auch wegen der Todesumstände war die Oeffent- lichkeit bewegt. Denn Vanoni starb an einem Herzinfarkt kurz nach Beendigung einer mit außzerster Anstrengung im Senat vorgetrage- nen Rede, die der seit langem schwerkranke Mann in der vorangegangenen Nacht ausge- arbeitet hatte und die sich, wie üblich, durch Sachkunde und Ueberzeugungstreue aus- zeichnete. Was aber die im Gegensatz zu sonst andächtig zuhörenden Senatoren an den Ausführungen des Mimisters besonders trappierte, war sein ungewohntes persön- liches Bekenntnis, das die Motive seines un- ermüdlichen zehnjährigen Wirkens enthüllte. Er, der aus dem gebirgigen Norden nahe der Schweizer Grenze stammende Mann, der als Knabe Armut und Elend seiner engeren Heimat kennengelernt und später, als Pro- fessor der Finanz wissenschaft an der Uni- versität Cagliari, die Not der sardischen Bauern erlebt habe, sei vor etwa zwölf Jah- ren in das politische Leben eingetreten, um nach Vermögen an der Beseitigung der „Miseria“ mitzuwirken. Wie er, der tief religiöse und von sozialem Empfinden durchdrungene Politiker, seine Aufgabe zu lösen trachtete, offenbaren die beiden Werke, die er hinterlassen hat. Das eime ist die groge Steuerreform von 1951, die mit den veralteten und willkürlichen Er- hebungsmethoden aufgeräumt und vor allem den Grundsatz steuerlicher Gerechtigkeit zu verwirklichen getrachtet hat. Tatsächlich haben die Steuerhinter ziehungen zahlungs- kräftiger Steuerpflichtiger von Jahr zu Jahr nachgelassen Sein zweites, auf die Umformung von Staat und Wirtschaft abzielendes Werk ist der Zehnjahresplan(1955/1964), der sich die allmähliche Beseitigung der Erwerbslosig- keit und die Steigerung des Volkseinkom- mens zum Ziel setzt und die schreienden Mißstände in den unterentwickelten Ge- bieten im Süden des Landes und auf den Inseln austilgen III. Dieser Vanoni PIAn, wie er heute im In- ufd Ausland genannt wird, ist das hinterlassene Testa- ment. Die Presse betont diesè Verpflichtung aller künftigen Regierungen, die Italien innerhalb der europäischen Gemeinschaft zu einem gleichwertigen Partner werde auf- steigen lassen. Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Rechtsradikalen sind im Parlament vielleicht weniger gefährlich, als wenn man ihnen er- laubt, mit der Märtyrerkrone durch das Land zu ziehen. Außerdem gibt es in der Tat wich- tigere Dinge zu behandeln. Vielleicht ist es den Radikalen auch nicht ganz unangenehm, sich in dieser Angelegen- heit, wie in manchen anderen, von der Hal- tung ihrer sozialistischen Koalitionsfreunde zu distanzieren. Die Schatten, die seit An- beginn über der Regierung der Republika- nischen Front lagen, haben sich in den er- schen Wochen ihres Bestehens keineswegs gelichtet. Vor zwei Tagen wurde der Text eines Rundschreibens bekannt, das Mendès- France an die lokalen Organisationen der Radikalen Partei gerichtet hat, in dem er scharf gegen die Art und Weise ins Feld zieht, in der Mollet ihn und seine Partei bei der Regierungsbildung behandelt habe. Zwar hat der radikale Parteiführer im Senat die Erklärung Mollets über Algerien vongelesen, während Mollet sie selbst in der Nationalversammlung vortrug; doch be- merkten aufmerksame Zuhörer den gelang- weilten Ton, mit dem Mendes-France sich dieser Prozedur unterzog. Der Statsminister hält ohne Zweifel Mollets zögernde Haltung gegenüber Algerien für eine verfehlte und gefährliche Politik des Zeitverlustes— seine Freunde erklären das ganz offen. Die Rechts- parteien sehen dem Anwachsen der Span- nung innerhalb der Republikanischen Front mit Schmunzeln zu; sie hoffen, daß bald der Tag kommen wird, an dem sie mit Mollet und unter Umgehung von Mendès-France eine Koalition der Nationalen Union werden bilden können. Allerdings sind nicht all Sozialdemokraten mit Mollet einverstan- den. Irgendwann können die sich augen- blicklich abzeichnenden Spannungen auch zu Konflikten innerhalb der eigenen Partel des Ministerpräsidenten führen. Die Stellung der Regierung Mollet kam unter diesen Umständen keineswegs als ge. festigt arngesehen werden— auch dann nicht wenn es dem Minister präsidenten gelingen sollte, nun einige Gaullisten zum Eintritt in sein Kabinett zu bewegen, dessen Algerien- politik ihnen nicht mehr Angst macht. Man erwartet hier allgemein, daß in wenigen Wochen die Frage einer Großen Koalition der linken und rechten Mitte akut werden Wird. Als Kandidaten für ein derartiges „Kabinett von Pineau bis Pinay“ hört man heute den ehemaligen Präsidenten de Republik, Auriol, nennen, eines sehr ge. mäßigten Sozialisten. Eine derartige Ent. Wicklung würde wahrscheinlich zum Zusam. menbruch der Republikanischen Front füh- ren und die Linke der Sozialdemokraten und der Radikalen dem Bündnis mit den Kom- munisten geneigter machen, als sie es heute sind. Diese wiederum können nach der sen. sationellen Entwicklung des Moskauer Par. teitages und der Abdankung des Stalinismus manchem Politiker als bündnisfähiger ah bisher erscheinen. Das Gefühl, daß man auf eine große Regimekrise zugeht, gewinnt im ganzen Land immer weiter an Boden. Auch im Heer herrscht Unzufriedenheit. In diesem Zusammenhang wird auch seit einigen Tagen von einer bevorstehenden Rückkehr de Gaul. les in das politische Leben gesprochen. Japan respektiert die Großmacht China Eine amtliche Denkschrift bereitet die Anerkennung Pekings vor Von unserem Korrespondenten Werner Crome Tokio, im Februar Das japanische Außenamt hat eine Denk- schift von 500 Seiten Umfang veröffentlicht, die allgemein als der erste amtliche Schritt auf dem Wege zur diplomatischen Anerken- nung des Peking-Regimes angesehen wird. Es steht darin, Japans Außenpolitik werde sich in„nächster Zeit— das heißt: nach dem Abschluß der japanisch- russischen Ver- handlungen— mit„stärkerem Interesse“ sei- nem Verhältnis zu China zuwenden. Mit klaren Worten heißt es dann, das jetzige China müsse als eine Weltmacht angesehen werden, die weder durch innere Wirren, noch von außen her erschüttert werden könne; wobei die Frage offen gelassen wird, ob das chimesische Volk tatsächlich kommunistisch geworden sei oder ob es nur einem Regime folge, das die Kraft zum Zusammenschluß der gesamten Nation bewiesen habe. Trotz kleinerer Meinungsverschiedenheiten, heißt es dann noch, würde die russisch- chinesische Allianz ungestört fortbestehen bleiben. All das zusammen biete genügend Anlaß für Japan, sich rechtzeitig auf künftige Entwick- lungen vorzubereiten. Schön zu Anfang des Jahres hatte Außen- minister Shigemitsu erklärt, die Frage der „zwei China“ sei eines der aller wichtigsten Probleme Asiens und werde noch in diesem Jahre ein Weltproblem werden. Inoffiziell g 5 8 8 8. eee 5 „ im Visier Ratten wir den Richtigen, dock es fehlt an Reichweite!“ wurde dabei der Erwartung Ausdruck ge. geben, daß das Schicksal Formosas— das Japan als Preis für den Frieden von San Franzisko enmerkennen mußte— ohnehin in diesem Jahre entschieden werde. Tokio be- findet sich dabei in einer Zwickmühle. Japans öffentliche Meinung— bis in die Kreise der Rechten— wünscht die Annähe⸗ rung an Rotchina. Dies volkreichste und älteste Kulturland der Erde ist Japans Nach- bar. Es genießt immer noch— mit mehr oder weniger verborgener Scheu— die Ver- ehrung als Japans erster Lehrmeister. Und Peking hat wiederholt Japan die Hand hin- gestreckt— als einzige Macht des asiatischen Kontinents, den Japan wirtschaftlich und politisch als sein eigentliches Hinterland be- trachtet. „offiziell“ bestehen schon lebhafte Be- ziehungen zwischen Japan und China. Im Jahre 1955 sind zahllose„private“ Delegatio- nen nach Peking gefahren: Wirtschaftler und Gewerkschaftsführer, Lehrer und Kabuki- Schauspieler, Professoren, Politiker und gour- nalisten, 313 japanische Parlamentarier, 80 hat die„Asahi“-Zeitung berechnet, weilten im Vorjahr in Rotchina, und sie brachten Handels- und Kultur-Abkommen und halb- offizielle Einladurigen an Japans Staatsmän- ner mit. Umgekehrt haben im vergangenen Jahr 110 Chinesen Einreise-Visa erhalten und ihren Arfenthalt in Japan zu einer regen Propaganda-Tätigkeit benutzt. Bisher hatte das Außenamt entschieden die Möglichkeit einer diplomatischen Aner- kennung Rotchinas in Abrede gestellt. Um so größere Bedeutung mißt man daher der jetzigen Denkschrift des Außenamtes bei. Zur Zeit munkelt man von einem bevor- stehenden Kompromiß in den russisch-japa- nischen Verhandlungen, dessen logische Konsequenz die Fühlungnahme mit Peking sein müßte. 7 Berichtigung In unserer gestrigen Ausgabe brachten wir unter der Rubrik„Zwischen Gestern und Morgen“ eine Notiz über die Parteien, die sich an der Landtagswahl in Baden- Würt. temberg beteiligen. In dieser Meldung muß die Abkürzung für den„Bund der Deutschen“ natürlich BDD lauten und nicht BVD, denn mit der Abkürzung BVD wird der„Bund der vertriebenen Deutschen“ bezeichnet, der parteipolitisch neutral ist. „Nur eine Wachablösung“ Der Regierungswechsel aus der Perspektive der nordrhein- westfälischen Landespolitik von unserem Korrespondenten Walter Först Die Vorgänge in Düsseldorf werden— je nach Standpunkt und Standort— verschie- den beurteilt. In der Kommentarspalte die- ser Ausgabe hat unser Bonner Korrespon- dent mit Bonner Besorgnis seine Meinung dargelegt. Hier geben wir unserem Korre- spondenten in Nordrhein- Westfalen Gelegen- heit, seine Auffassungen und Beobechfun- gen unter dem Eindruck, des Miterlebens der einzelnen Phasen des Regierungswechsels nieder zuschreiben. Die Redaktion Düsseldorf, 20. Februar Was gestern in Düsseldorf geschah, hat, E nach Temperament und politischer Position Ueberraschung und Bestürzung ausgelöst. Mit fünf Stimmen mehr als der Bundeskanz- jer im Jahre 1949 ist Fritz Steinhoff als Nachfolger des gestürzten Karl Arnold zum neuen nordrhein- westfälischen Minister- präsidenten gewählt worden. Ueberrascht Waren davon selbst die Optimisten, die Allenfalls mit der knappen Mehrheit von einer Stimme gerechnet hatten, nachdem noch am Samstag vom Parteivorstand des Zentrums die Parole ausgegeben worden War, nicht gegen Arnold zu stimmen. Aber das konstruktive Mißgtrauensvotum läßt nun einmal keinen anderen Ausweg zu, als mit einer einzigen Abstimmungsentscheidung die bestehende Regierung zu stürzen und die neue zu wählen. Bei diesem Stabilisierungs- mittel der Verfassungen des Bundes und einiger Länder, das mit dem Sturz Arnolds zum ersten Male angewandt worden ist, heißt es, Farbe zu bekennen. Trotz des ge- heimen Abstimmungsvorganges konnte es kein Geheimnis bleiben, daß entweder drei der neun Zentrumsabgeordneten oder sogar einige der CDU-Leute mitgeholfen haben, Arnold zu stürzen, die CDU in die Oppo- sition zu verweisen und die SPD/FDP-Re- gierung in den Sattel zu setzen. Die Entscheidung, die nun gefallen ist, war hart umkämpft. Eingeweihte wissen zu berichten, daß die Abgeordneten der Frak- tionen, auf die es ankam, in den letzten Tagen außerordentlichen Druckversuchen ausgesetzt gewesen waren. Man kann von angedrohten Pressionen bei freiberuflich Tätigen und von Geldsummen mit minde- stens vier Stellen hören. Schon daß die auf solche Weise Behelligten trotzdem bei der Stange blieben, ist ein Ereignis. Ueberhaupt sollte man den Düsseldorfer„Umsturz“ in erster Linie in dem Sinne schen, daß dies eine klärende Krise war. Es wurde dem ewigen Gesetz der parlamentarischen Demo- kratie, dem Gesetz von der Wachablösung, Rechnung getragen. Arnold wies, was außer- halb des Landes nicht so sichtbar wurde, schon seit Jahren mancherlei Zeichen dafür auf, daß er bei aller persönlichen Redlich- keit sich nur noch schwer vorstellen konnte, eines Tages nicht mehr Regierungschef des größten Bundeslandes zu sein. Ob nun Ueberraschung oder Bestürzung — es heißt jetzt, aus dem wohl sensationell sten und in seiner Tragweite gravierendsten Vorgang, den die Innenpolitik seit Jahren zu verzeichnen hatte, die Konsequenzen zu ziehen. Der Alltag geht weiter und jedes Ende ist in einer funktionſerenden Demo- kratie stets zugleich auch ein Anfang. Das Zilt für Freunde und Gegner des gestürzten, Wie des neu gewählten Minister präsidenten, und das gilt nicht zuletzt auch für die Wäh- ler. Man sollte nicht unterschätzen, in wel- chem Maße die Wählerschaft beobachtet, was geschieht, und daraus ihre Schlüsse zleht. Zu viel ist im Falle des Düsseldorfer Regierungswechsels in den letzten Tagen und Wochen paradox argumentiert und polemisiert worden. Was die CDU gegen die Freien Demokraten vorzubringen hatte, schlug auf sie selbst zurück, denn sie hatten mit diesen Freien Demokraten bis jetzt zu- sammen in der Düsseldorfer Regierung ge- sessen. Wer Steinhoff und seinen Mannen nach- sagte, sie wollten die Sozialisierung an der Ruhr, wurde durch die breit vorgetragenen Thesen des SPD- Kongresses, der erst vor wenigen Wochen in Köln stattgefunden hat, desavouiert. Und die vermeintliche Schlappe kür den Föderalismus, den mancher darin sehen wollte, daß FDP und SPD ihre Ab- sichten in Düsseldorf ausdrücklich damit begründeten, im Bund den Ansätzen zur Autokratie entgegenwirken zu müssen, ist, was Düsseldorf betrifft, schon vor zwei Jahren eingetreten, als Arnold seine Koa- lition nach Bonner Muster bildete, weil der Bundeskanzler es so wollte. Im übrigen war alles, was in Düsseldorf geschehen ist, im Einklang mit der Verfassung und in Bezug auf die Wähler als Zuwiderhandlung gegen deren Willen zumindest nicht beweisbar. Man wählt Persönlichkeiten und Parteien, aber keine Regierungskoalitionen. Mit Karl Arnold tritt nach Dr. Hans Ehard in Bayern, Hinrich Wilhelm Kopf in Niedersachsen und Max Brauer in Hamburg einer der letzten großen Ministerpräsiden- ten, die nach dem Kriege durch ihr Wirken den deutschen Föderalismus neu beleht ha- ben, vorerst von der politischen Bühne ab;: nur Peter Altmeier in Rheinland-Pfalz und Senatspräsident Kaisen in Bremen sind nach langen Regierungsjahren noch im Amt. Ar- nold, der aus Herrleshöfen im Kreis Bibe- rach stammt, aber schon in den zwanziger Jahren im Rheinland als Kartellsekretär der Christlichen Gewerkschaft und Zentrums- ab geordneter des Düsseldorfer Stadtrats tätig war, gehörte 1945 zu den Männern, die sich sofort bereiterklärten, Verantwortung zu übernehmen. Er war Düsseldorfs erster Ober bürgermeister und wurde im Juni 1947 Chef der ersten gewählten Regierung des neugebildeten Landes Nordrhein- Westfalen. Arnold erwarb sich sehr bald im In- und Ausland einen beträchtlichen Ruf, weil er mit den Sozialdemokraten koaliert hatte und zusammen mit Hans Boeckler, dem da- maligen DGB- Vorsitzenden, im größten Bundesland(zu dem das damals internatio- nal umstrittene Ruhrgebiet gehört) tatkräf- tig nach innen und außen für den sozialen Ausgleich sorgte. Er war, unterstützt von seinen damaligen Pressechef, Geheimrat Katzenberger, einer der ersten Politiker, die an eine wirtschaftliche und politische Zu- kunft Europasd nur dann glauben wollte, wenn sich Formen für eine übernationale Zusammenarbeit fänden. Arnold hatte dementsprechend einen gro- gen Namen zu verteidigen, als seine Partei damals 1950 erneut die Mehrheit der Stim- men erhielt. Aber schon damals erwies sich Arnold dem Druck von Bonn gegenüber nicht mehr als stark genug. Sein zweites Kabinett bildete er, weil er sich weder für die SPD, noch für die FDP entscheiden konnte, mit dem Zentrum, das sich geschickt an die Rock- schöße des großen christlichen Bruders CDU hängte. Welche Nachwirkungen es hatte, daß Arnold dann bei der dritten Kabinettsbil- dung im Jahre 1954 ganz auf die Bonner Linie einschwenkte, ist in den letzten Tagen und Wochen oft genug erörtert worden. Es trug ihm bei der Debatte über das Mig trauensvotum am letzten Donnerstag die Charakterisierung durch den SPD- Sprecher ein, nicht stark genug gegenüber der Bonner Entwicklung und gegenüber dem Bundes- Kkanzler zu sein. Der neue Ministerpräsident, Steinhoff, wird in der kommenden Woche seine Regie- rungserklärung abgeben. Hinweise darauf, Was diese enthalten wird, machten bereit die Fraktionsvorsitzenden der beiden neuen Regierungsparteien. Beide betonten, daß ihre Parteien nichts an der christlichen Schulpolitik, an der betont sozialen Linie und an der bisherigen Einstellung zu einel Außenpolitik, die sich der westlichen Wel verpflichtet weiß, ändern würden. Steinhoff selbst machte gleich nach dem Abstimmungssieg einige persönliche Aeuſe, rungen. Sie bezogen sich hauptsächlich auf die mannigfachen Mutmaßungen und Be, hauptungen, die im Schwange waren un sind. Der neue Minister präsident, alter So- zialdemokrat, hält nichts von angeblich neo- nazistischen Gefahren, die von seiten der „jungen Leute“ in der FDP-Fraktion droh- ten. Steinhoff hat nach 1933 illegal gear- beitet und drei Jahre in Konzentrations- lagern und Zuchthäusern verbracht, Er ver- tritt gerade deshalb die Ansicht, daß es dar. auf ankomme, was einer heute sei un leiste, auch wenn er einmal, seinem Jahr- gang entsprechend, in der Hitlerjugend ge- Wesen ist. 1 Was Steinhoff nicht sagte, als er seine erste improvisierte Pressekonferenz gab, wäre mit dem Satz zu umschreiben, daß die neue Landesregierung im landespolitischel Bereich die Linie des gestürzten Kabinetts Arnold im wesentlichen fortsetzen dürfte Die Etatberatungen der letzten Jahre haben irn großen und ganzen stets eine Ueberein stimmung der sozlaldemokratischen Oppo⸗ sition mit der Regierung ergeben Im Lande selbst kann Raum etwas wesentlich anders gemacht werden als bisher. dorf nung men, Kostün Bei (Tenne zum E um de Wärter die Tü harrter gen, d. Imm und AlkOhO Landes Jahres Linie sellige verbor. in der die Tr. beste kennen Zahl d nensta- die ar striert. Höf kehrsw ihrer J kehr a Tage e dige F Wagen ren kahreri Besser. Nac Hupen Vater Geldst! einstel belästi; nicht e Sthaßet kelheit wie Ar stören, zahlen In japani. vierte gestorb Saneto Angrif des E batte. Hamas unter weißen Krank nicht 1 Inn Mitteil an der insgess weiblic die Un nischer die 801 genübe Zahl e das„ nicht: Papier! Gekähr die ma Stik ten nicht 2 ten- 00 ander Sedrüc eine Schreib schlüss Wortur tenstur schicht. und in ganze bäude sind b. weggey reste D-Mar licher 5 Papier Milch) Ohr Nahr Prof. J liche E Betrief ungen ommt Sung 8 chen, j aber Tersuc Nr. g — ht alls erstan augen- n auch Partiel t Rang Als ge. n nicht elingen tritt in gerien · At. Man venigen — MORGEN Seite 2 1 Nr. 43/ Dienstag, 21. Februar 1956 —— Was sonst noch gescha g.. Ein Metzger aus Boudes im französischen ement Puy-de-Déme war dieser Tage auf einer Kundenfahrt begriffen, als sein Lieferwagen auf einer einsamen Straße im Schnee stecken blieb. Er wollte den Weg zu Fuß fortsetzen, wurde jedoch bei der eisigen Kälte von einem Unwohlsein befallen und brach besinnungslos zusammen. Sein Hund leckte ihm solange das Gesicht, bis er die Augen öfnete und wieder zum Bewußtsein kam. Der Metzger konnte sich wieder er- beben und kam, wie die Pariser Zeitung Le Figaro“ meldet, wohlbehalten in einem nahegelegenen Bauerngehöft Anl. Der Pariser Stadtpräsident empfing im Rathaus eine 19 köpfige Gruppe des Bundes- jugendringes. Die Gruppe hatte eine Be- — oalition suchsreise durch Frankreich unternommen. Werden 13 3 8— 11* 2 1 475 rartigez Brüssels ältester Bürger“, das berühmte rt man g Manneken Pis, erhält sieben neue Kostume, en der] darunter zum ersten Male auch ein deut- r ge. sches Kostüm. Vertreter der Stadt Düssel- e Ent. dorf wollen Ende März mit einer Abord- Zusam. nung der„Radschläger“ nach Brüssel kom- nt fün. men, um Manneken Pis ein Radschläger- ten und Kostüm zu Verleinen 1 Kom- 5 8 5 s heute Bei einer Zirkusvorstellung in Mephis er sen.(Tennessee, USA) brach ein Löwe aus, Sing er Par.( zum Haupteingang hinaus, trottete einmal nismus um das Gebäude und Wurde von seinem ger a Wärter wieder eingefangen, als er durch nan auf die Tür zurückkehrte. 4500 Zuschauer Vers innt in barrten unterdessen in gelähmtem Schwei- a. Auch gen, doch brach keine Panik aus. diesem 25 1 Tagen Immer mehr Menschen, besonders Frauen e Gaul- und Jugendliche, geraten in den Sog der 8 Alkocholgefahren, stellte die hamburgische 1a Landesstelle gegen die Suchtgefahr in ihrem Jahresbericht fest. Schuld daran sei in erster Linie der immer stärker zunehmende„ge- sellige Umtrunk zu Hause“. Durch diesen verborgenen häuslichen Alkoholismus könne in der Regel erst viel zu spät etwas gegen die Trunksucht unteraommen werden, deren ick ge: beste Heilungsaussicht im frühzeitigen Er- — des kennen liege. Die Landesstelle schätzt die on Sen Zahl der Trunksüchtigen in der 1,8 Millio- ehin in] nenstadt Hamburg auf über 10 000, obwohl kio be- die amtliche Trinkerfürsorge nur 2400 regi- mühle. striert. in die 2 nnähe⸗ Höflich und witzig will die Kölner Ver- te und kehrswacht Verkehrsteilnehmer auf Mängel S Nach- ihrer Wagen oder ihres Verhaltens im Ver- t mehr kehr aufmerksam machen. So erhielt dieser lie Ver- Tage eine Kölnerin folgenden Brief:„Gnä- er. Und] dige Frau, Sie fahren einen entzückenden ad hin-] Wagen. Er hat nur einen Nachteil: Unter atischen hren Händen ist er zu schnell“. Die Auto- ch und fahrerin hat umgehend geantwortet und and be- Besserung gelobt. Nachdem in Belgrad vor einiger Zeit das kte Be. gupen verboten wurde, bedrohen die Stadt- ina. im vzter jetzt jeden Einwohner mit 70 DM legatib. geldstrafe, der sein Rundfunkgerät so laut ler und einstellt, daß es Nachbarn oder Passanten Labuki. belästigt. Auch Musik in Gaststätten darf id Jour- ö nicht auf weitere Entfernungen hörbar sein. rler, 0 Sttaßensänger, die nach Einbruch der Dun- Weilten 1 kelheit ein Lied anstimmen, müssen ebenso rachten wie andere Personen, die die Nachtruhe 1 stören, Geldstrafe in doppelter Höhe be- e ingenen 8* halten In Hiroshima ist nach einer Meldung der r regen japanischen Nachrichtenagentur Kyodo„das vierte diesjährige Opfer der Atombombe“ chleden gestorben. Es handelt sich um den Bauern e Sanetoshi Hamashiro, der sich am Tage des Ut. Um Angriffs(dem 6. August 1945) in der Nähe ier d des Bahnhofs von Hiroshima befunden es bel batte Bis November vorigen Jahres schien 9 Hamashiro völlig gesund. Dann begann er -c aps unter EKieferblutungen und Verlust der oglsche weihen Blutkörperchen zu leiden, wurde ins Peking Krankenhaus eingeliefert und erholte sich rachten ern und en, die -Würt⸗ g muß tschen“ ), denn ind der t, der — Bonner undes · einhofl, Regie. darauf, bereits neuen „ daß dtlichen 1 Linie u einer n Welt ch dem Aeuſle. ich auf id Be. n und ter So- h neo en der 1 droh- gear- ations- Zr ver- es dar- ei und Jahr- nd ge- 7 seine 2 gab Jab die tischen binetts dürfte. haben berein- Oppo⸗ Lande anders nicht mehr. * um Sommersemester 1955 studierten nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes an den 66 Hochschulen des Bundesgebietes insgesamt 126 683 Personen, darunter 28 438 weibliche. Von der Gesamtzahl entfielen auf die Universitäten 69,7 Prozent, auf die tech- nischen Hochschulen 21,2 Prozent und auf die sonstigen Hochschulen 9,1 Prozent. Ge- genüber dem Sommersemester 1954 haf die ahl der Studierenden um 7213 Personen oder 6 Prozent zugenommen. Der Anteil der ausländischen Studierenden ist mit 4,6 Pro- ent gleich geblieben. Italienische Meteorologen: Winter 1929 weit übertroffen Eisstau am Mittelrhein wächst weiter/ Strenge Kälte hält an/ Auf Island 8 Grad Wärme Durch den anhaltend starken Frost ist der Eisstau auf dem Rhein am Montag bis oberhalb Bingen angewachsen. Der Wasser- stand im Raum Aßmannshausen- Bingen Mainz erhöht sich ständig. Bei zunehmenden Treibeis auf dem Oberstrom ist anzuneh- men, daß der Eisstau bald die Landeshaupt- stadt Mainz erreichen wird. Die Eisbrecher„Nobeling“,„Reiher“ und „St. Goar“ haben am Montagvormittag am Taubenwerth unterhalb von Oberwesel mit dem Versuch begonnen, eine in den Strom ragende Eiszunge zu beseitigen. Hierdurch soll die Vorflut gefördert und ein schnelle res Abfließen der aufgestauten Wassermas- sen oberhalb des zweiten Eispfropfens ein- geleitet werden. Entlang der Rinne stromab von Oberwesel und in den darin seeartig ausgeweiteten Stellen(Kendel) können die Eisbrecher kaum noch eingesetzt werden, da die Verschichtungen jetzt die Aufbauten der Schiffe überragen und nicht mehr zu be- zwingen sind. Die fast auf den Grund des Rheins rei- chenden Eisbarrieren bei Lorch und Kaub Sind jetzt die Gefahrenstellen, auf die sich die sorgenvollen Blicke der Bewohner der Rheinorte richten, seit am Sonntag die Eis- barriere an der Lorelei von Eisbrechern aufgebrochen worden ist. Unter einem blaß- blauen Winterhimmel nimmt sich der Rhein- strom wie arktisches Packeis aus. Meterhoch übereinandergeschoben, türmten sich die Schollen zu Eisbergen bis zu fünf Meter Höhe. Drei Meter hoch über die rechtsrhei- nische Uferstraße(B 42) schichten sich die Eisblöcke bei Lorchhausen. Daß in den Boden gerammte Eisenschienen und Barri- kaden aus Eisenbahnschwellen vor den in der Reichweite des Stromeises liegenden Hotels und Wohnhäuser der Macht des jetzt noch starren Eises widerstehen, wenn es sich erst einmal in Bewegung setzt, ist die Hoff- nung der Anlieger. „Im Gebirge“ bei Kaub entstand am Mon- tagmittag eine etwa 2 km lange Rinne im Eis. Trotzdem ist die drohende Gefahr noch nicht gebannt. Das Treibeis auf dem Ober- strom läßt den gewaltigen Stau stündlich weiter anwachsen. Die Aufschichtung ist be- reits so stark, daß die Bevölkerung Gehwege von Ufer zu Ufer geschaffen hat. Mit gemischten Gefühlen sehen die Be- wohner der von Eisgang und Hochwasser bedrohten Mittelrheinorte dem Abgang der Eismassen entgegen. Bei einem plötzlichen Tauwetter könnte das unter dem unbändigen Wasserdruck vorschiebende Eis weitere Eis- barrieren bilden, die einen Wasserstau zur Folge haben würden. Aber fast in ganz Europa hielt auch am Montag die strenge Kälte an, die nach den letzten Meldungen bereits 676 Todesopfer ge- fordert hat. Im Bundesgebiet wurden tiefst- temperaturen bis zu minus 25 Grad in Mühl- dorf/ Inn gemessen, während im übrigen Bayern, dem augenblicklich kältesten Land der Bundesrepublik, die Temperaturen um Drei Kinder starben tragischen Kältetod Auf einer Klippe vor der Insel Rügen sind in der vergangenen Woche, wie erst jetzt aus Meldungen der sowjetzonalen Presse bekannt wird, drei Kinder im schul- Pflichtigen Alter unter tragischen Umstän- den erfroren. Die aus dem Ort Lohme stammenden Kinder waren über eine Eisbarriere auf die Klippe geklettert, um dem Spiel der Wellen zuzusehen. Durch sich verstärkende Winde wurde die Eisbarriere zwischen Klippe und Küste von den Wellen zerschlagen, ohne daß es die Kinder bemerkten. Die Brecher schlu- gen über die Klippen. Da erst merkten die Kinder, daß die Verbindung zum Land ab- geschnitten war. Durch das sofort zu Eis er- starrende Wasser froren die Kinder an der Klippe fest. Auf ihre Hilferufe hin hatten sich etwa fünfzig Personen am Ufer gesarn- * Zum Schutz gegen die gewaltigen Eismassen des Rheins wurden in Lorch um ein am Ufer stekendes Hotel starke Holzbohlen in die Erde gerammt. melt und versuchten, den Kindern Hilfe zu bringen. Ein Rettungsboot schlug sofort voll Wasser und Eis, ehe es überhaupt schwamm. Drei Volkspolizisten versuchten angeseilt schwimmend die Klippe zu erreichen. Bre- cher und Treibeis machten ihre Mühen zu- nichte. Ebenso mißlang der Versuch, mittels zusammengebundener Leitern und eines Schlauchbootes die trennende Kluft zu über- Winden. Nach vielstündigem Bemühen wurden die Rettungsarbeiten schließlich eingestellt. Die Rettungsmannschaften mußten hilflos Zu- sehen, wie die Kinder festgefroren auf der Klippe den Kältetod starben. Erst am näch- sten Tage bei Wetterberuhigung konnten die Leichen aus dem Eis befreit werden. Die Beisetzung der Kinder hat am Wochenende stattgefunden. Keystone-Bild 5 minus 20 Grad lagen. In vielen Gegenden Deutschlands begann es am Montag vormit- tag erneut zu schneien. Das Wetteramt Mün- chen hat festgestellt, daß die ersten 20 Tage des Februar im Durchschnitt kälter waren, Als die gleiche Zeit in dem ebenfalls sehr kaltem Februar 1929. Auf der Unterelbe war der Eisgang am Sonntag so stark, daß er Frachter bis zur Größe von 7000 BRT bei Ebbe seewärts drückte, Sie konnten erst mit dem Flut- strom ihre Fahrt elbaufwärts fortsetzen. Cushaven kann auch von Schiffen mit star- ken Maschinen nur noch schwer erreicht Werden. Auch in den Hamburger Hafen- becken behinderte Packeis den Verkehr. An der dänischen Grenze waren am Sonntag 15 Dörfer durch Schneewehen von der Um- welt abgeschmitten, nachdem in der Nacht Schneepflüge die wichtigsten Straßen für kurze Zeit freigemacht hatten. Die Meteorologen Italiens erklärten, daß der harte Winter von 1929 bereits weit über- troffen ist, daß es aber noch keinen„Waf⸗ kenstillstand an der südeuropäischen Winter- kront“ gibt. Gegenwärtig sind in Mittel- italien rund 500 Gemeinden von der Außen- welt abgeschnitten. Das Dorf Verrino in den Abruzzen wurde in der Nacht zum Montag von Wölfen be lagert, die nur durch Gewehrschüsse in Schach gehalten werden konnten. Mehrere Eisenbahnzüge sind bereits seit Tagen durch zum Teil sieben Meter hohe Schneewälle blockiert. Die Reisenden mußten in den um- liegenden Dörfern notdürftig untergebracht werden. Eine große Lawine verschüttete den Eingang eines Bahntunnels, eine andere blockierte eine wichtige Straße. In den Niederlanden wurde in der ver- gangenen Woche der kälteste Tag seit 106 Jahren verzeichnet. Die Kältewelle hat eine Teuerung ausgelöst. Fast alle Gemüsesorten sind, teilweise um mehr als 100 Prozent, im Preis gestiegen. Auch Obst, Kohlen und Brot sind teurer geworden. Der Eisenbahn- und Straßenverkehr zwi- schen Europa und der Türkei ist seit Anfang Februar vollständig unterbrochen. Den Schneeverwehungen und Vereisungen folg- ten in den letzten Tagen verheerende Ueber- schwemmungen. Mehrere Straßen- und Fisenbahnbrücken in Thrazien sind einge- Stürzt. In Island ist es am wärmsten. Hier wur- den in den letzten Tagen sechs bis acht Grad Wärme gemessen.. Vom Eis an das Ufer gedrücht wurde dieses Fischerboot bei Bacha- rach, und der Besitzer bemuht sich, die bedroklichen Eisschollen am Schiffskrper wegzukacken. AP-Bild Das Wetter Aussichten bis Mittwochabend: Besonders heute stark bewölkt, und zeitweilige Schnee- fälle, später auch wieder etwas aufgeheitert. Tagestemperaturen unverändert zwischen minus 4 und minus 7 Grad, Tiefsttempera- turen zwischen minus 10 bis minus 15 Grad, bei längerem Aufklaren auch wieder nahe minus 20 Grad. Schwacher Wind wechseln Die Hochdruckbrücke über Skandinavien ist wieder etwas verstärkt. An ihrer Südseite ziehen vom Balkan her Stö- rungen in den Nordseeraum. Zwischen den Störungen treten vorübergehend Beruhi- gungen auf. Sonnenaufgang 7.26 Uhr, Sonnenuntergang 17.54 Uhr. N — Vorhersage: Narfe I 10r 24.2.7927 Uhr 5 10285 2 N ene 7 2. e 92 Pegelstand vom 20. Februar Rhein: Maxau 358(6); Mannheim 201 (13); Worms 141(3); Caub 430( 39). Neckar: Plochingen 125(5); Gundelsheim „166(—1); Mannheim 214(6). Starkbier ahoi! München. Zwei Tage nach dem Ascher mittwoch wurde auf dem Münchner Nock herberg endlich die Fastenbiersaison eröff- net. Unter Reisigkränzen, bunten Girlanden und den Weisen einer bayerischen Blas- kapelle versammelten sich die obersten Tausend“ der bayerischen Hauptstadt an langen Biertischen zur„Salvatorprobe“., Seit 700 Jahren wird das ölig- dunkelbraune, hoch- prozentige Fastenbier ausgeschenkt, um den Münchnern die„mageren Wochen“ pis Ostern Zu eèrleichtern. Bundesbahn: Dummerjungenstreich Hannover. Die Bundesbahndirektion Hannover bezeichnete den Anschlag, der am Donnerstagabend auf ein Eisenbahn- Vor- signal im Freis Goslar verübt wurde, als einen Dummenjungenstreich. Bei dem An- schlag waren Lampen des Vorsignals herun- tergedreht worden, so daß statt des roten Haltelichtes das grüne Durchfahrtslicht leuchtete. Die Kriminalpolizei hatte bereits unmittelbar nach der Tat EKinderspuren in der Nähe des Signals festgestellt. Hunde überfielen Passanten Berlin. Nach Mitteilung der Westberliner Polizei haben Samstagfrüh vier Boxerhunde drei Passanten in Hermsdorf(französischer Sektor) überfallen. Die Ueberfallenen muß ten mit schweren Bißwerletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Bei einer der Verletzten besteht Lebensgefahr. Die normalerweise in einem Zwinger unterge- brachten Hunde hatten die Nacht wegen der Kälte in der Wohnung ihres Besitzers ver- bracht. Sie seien durchweg friedliche Tiere, erklärte der Besitzer der Polizei. Als sie jedoch am Morgen aus der Wohnung gelas- sen wurden, liefen sie durch das offen- stehende Gartentor auf die Straße und rissen einem gerade vorbeigehenden Passanten die Aktentasche weg. Dieser lief hinter den Hunden her, um ihnen die Tasche abzuneh- men. Daraufhin fielen die Boxer über den Passanten her. Seine ihm zu Hilfe eilende Ehefrau und eine andere Passantin wurden ebenfalls von den Hunden angefallen. Erst als sich die Frau des Hundebesitzers schüt- zend auf die Verletzten warf, ließen die Boxer Von ihren Opfern ab. Auf Anordnung der Polizei werden die Hunde auf Tollwut⸗ verdacht untersucht. 5 Unfallgefahr Für viele Menschen ist der Papierkorb das„Mädchen für alles“. Was findet sich dicht an verschiedensten Gegenständen im Fapierkorb wieder— ohne Rücksicht auf die Gefährlichkeit: Glasscherben, Rasierklingen, de man vielleicht zum Anspitzen von Blei- stiften benutzt hat, vieles andere mehr und nicht zuletzt ein feiner Staub von Zigaret- ten- oder Zigarrenasche im trauten Beiein- ander mit mehr oder Weniger gut aus- Zedrückten Stummeln. Man könnte beinahe eme Psychologie des Papierkorbinhalts schreiben, so naheliegend sind die Rück- schlüsse auf den Charakter und das Verant- Vortungspewußtsein der Benutzer. je oft ist es passiert, daß ein Zigaret- enstummel noch glimmte, in dem locker ge- ſchichteten Papier gute Nahrung fand und im Nu stand der Papierkorb, dann das zanze Zimmer und rasch das gesamte Ge- 18 in Flammen In einem einzigen Jahr- 8. —— 5 ind beispielsweise in Bayern durch achflos weseeworkene Zigarren- und Zigaretten 8 55 Brandschäden von insgesamt 1 Million Ice entstanden. Ein nicht unwesent- 15 er Anteil dürfte auf Brandentstehung in apierkörben beruhen. Milen gegen Vergiftung? N Ohne den Wert der Milch als zusätzliches Par mesputtel schmälern zu wollen, stellt che Dr. Koelsch in der Zeitschrift„Aerzt- e Praxis“ fest, daß dem Milchtrinken im deb keine Schutzwirkung gegen Vergif- 9 besonders Bleivergiftungen, zu- . Die Ansicht, Vollmilch zur Vorbeu- 5— gegen Bleivergiftungen zu verabrei- er ist zwar noch sehr verbreitet, entbehrt e der wissenschaftlichen Gruridlage. suche haben gezeigt, daß durch den Fett- Modernes Gesundheitswesen gehalt der Vollmilch die Bleiresorption eher begünstigt als vermieden wird. Die besten Vorbeugungsmaßnahmen gegen eine Vergiftung durch Blei oder andere Gift- stoffe im Betrieb sind peinliche Sauberkeit, besonders Beseitigung von Staub und Dämp- fen, Beachtung der vorgeschriebenen Schutz- maßnahmen und laufende werksärztliche Ueberwachung. Altbackenes Brot bevorzugt Das Deutsche Institut für Volkstums- fragen gibt nach einer Studie über Brot- konsumsgewohnheiten bekannt, daß 54% der befragten Verbraucher frisches Brot kaufen. Aber nur ein knappes Viertel, 23%, verzehren es frisch. Es wurde festgestellt, daß 74% das Brot ständig ablagern lassen und es erst altbacken verzehren. Nur 3% der Bevölkerung hat hinsichtlich des Brotver- zehrs keine feste Gewohnheiten. Ohrenschmerzen Ohrenschmerzen, die infolge ihrer Hef- tigkeit vielen Menschen zur Qual werden können, müssen nicht immer nur die be- kannte Mittelohrentzündung oder-vereite- rung zur Ursache haben. Wie Prof. Dr. Rich- ter in der Zeitschrift„Hippokrates“ betont, ist es daher nicht gleichgültig, bei Ohren- schmerzen einfach Ohrentropfen einzuträu- keln in der Hoffnung, daß nun alles getan sei. Man erlebt die Anwendung der Ohren- tropfen bei Ohrenschmalzpfröpfen, bei Ent- zündungen oder Perforation des Trommel- fells ebenso wie bei Entzündungen und Fu- runkeln des Gehörganges. Letztere können geradezu„rasende“ Schmerzen verursachen, ohne daß man mit landläufigen Ohrentrop- fen das mindeste erreicht. Aber auch andere, nicht im Ohr lokali- sierte Krankheitsprozesse können durch „Ausstrahlung“ Ohrenschmerzen verursachen und machen die Anwendung von Ohrentrop- ken geradezu unsinnig. Hierher gehören be- sonders Erkrankungen der Zähne und der Mandeln. Auch der Ohrenschmerz ist das Signal eines Krankheitsvorganges. Zu seiner Klä- rung gehört die unverzügliche ärztliche Un- tersuchung von Ohr, Gebiß und Halsorganen und nicht die kritiklose Anwendung von Ohrentropfen durch den Patienten selbst, mit der mehr Unheil als Nutzen erreicht werden kann. Jugendrotkreuz Ein schönes Beispiel der Hilfsbereitschaft gab die Jugendrotkreuz-Klassengemeinschaft einer Regensburger Schule mit der Anfer- tigung von Verbandskasten für solche Schu- len des Landkreises, die selbst nicht in der Lage sind, sich das Material für Erste Hilfe- leistung zu beschaffen. So wurden 50 Kästen fertiggestellt, zu denen der Rotkreuz-Kreis- verband Material und Medikamente stiftete. Die Kästen wurden dann an 50 Landschulen verteilt. Dieselbe Klasse hat außerdem noch die besten Schüler zu einem Sanitätslehrtrupp zusammengefaßt, um zu zeigen, was ver- antwortungsbewußte Schulkinder im 13. und 14. Lebensjahr alles leisten können, um den Gedanken des Helfenwollens in die Tat um- Zusetzen. Genußmittel- Verbrauch 1,68 Md. DM gab die Bevölkerung der Bundesrepublik in den ersten sechs Monaten des Jahres 1955 für Körper- und Gesund- heitspflege aus. Im gleichen Zeitraum wur- den für Genußmittel 6,53 Md. DM, also nahezu das Vierfache ausgegeben. Das sind 12 Prozent mehr als im entsprechenden Zeit- raum des vergangenen Jahres. Von berühmten Leuten. Uralte Erfindung Bei einer Gesellschaft in Washington hatte Margaret Truman den Vizepräsidenten Nixon als Tischnachbarn und klagte ihm ihr Leid, daß man bei allem technischen Fort- schritt noch immer keinen praktischen Ap- parat erfunden habe, der einen am Morgen sanft weckt, das Fenster schließt, die Hei- zung einschaltet und das Frühstück ans Bett bringt. „Aber diese Erfindung wurde doch schon längst gemacht“, antwortete Nixon, man nennt sie gemeinhin: Ehemann!“ Margaret Truman soll sich daraufhin ent- schlossen haben, es mit dieser Erfindung zu versuchen und zu heiraten. Sein Lieblingsgeräusch Der französische Dramatiker Jean Anouilh hat eine krankhafte Abneigung gegen das Telephon-Klingeln. Jedesmal, wenn er es hört, möchte er am liebsten die Flucht er- Sreifen. Seine Tochter machte ihm daher einen ungemein verständigen Vorschlag. „Papa“, sagte sie kürzlich,„ich wüßte ein Ausgezeichnetes Mittel, dich von dieser Angst zu heilen. Laß doch anstelle der Klin- gel eine Schallplatte einbauen, auf der Bei- fallsstürme und Rufe nach dem Autor auf- genommen sind. Dann wird es dir bestimmt mehr Freude machen, an den Apparat zu gehen!“ Zum Vergnügen Als Heinrich Laube Direktor des Wiener Burgtheaters war, setzte ihm ein hoher Re- gierungsbeamter arg zu, der schon vor län- gerer Zeit ein Lustspiel eingereicht hatte. „Herr Direktor, Sie werden doch mein Stück aufführen, schon deswegen, weil ich kein Honorar und keine Tantiemen beanspruche. Ich schreibe halt nur zu meinem Vergnügen!“ »Sehen Sie“, erwiderte Laube. gerade deshalb muß ich es leider ablehnen. Denn ich bringe nur Lustspiele, die zum Vergnü- Sen des Publikums geschrieben sind!“ Frauenkenner Humphrey Bogart, der— eine beachtliche Ausnahme in Hollywood— seit über zehn Jahren mit seiner Frau, der hübschen Laure Bacall, glücklich verheiratet ist, verriet sei- nen Freunden sein Geheimnis:„Ich wider- spreche meiner Frau niemals. Ich warte nur eine Weile— dann tut sie es selbst!“ Die falsche Kehle Adele Sandrock saß einmal mit einer an- deren Schauspielerin beim Frühstück. Die Kollegin verschluckte sich, bekam einen Hustenanfall und meinte dann stöhnend: „Mir muß wirklich etwas in die falsche Kehle gekommen sein!“ Erstaunt erwiderte Adele in ihrem tiefsten Bag:„Was, eine falsche Kehle haben Sie auch noch, meine Liebe?“ Unter die Leute Zu Bernard Shaw kam einmal ein jun- ger Autor und fragte, was er tun solle, um seine Gedichte unter die Leute zu bringen. Shaw, dem das geckenhafte Wesen des Man- nes zuwider war, antwortete:„Lassen Sie doch aus Ihren Manuskripten Konfetti ma- chen, da kommen sie am besten unter die Leute!“ Gegenstände der Bewunderung „Auf der ganzen Welt gibt es nur zwei Menschen, die ich aufrichtig bewundere!“ erklärte Sacha Guitry kürzlich auf einer Pressekonferenz.„Und wer ist der zweite?“ fragte boshaft ein Journalist. 8 ff. 8 ieee . A— a 2 n ä Seite 4 RR FREE MANNHEIM Dienstag, 21. Februar 1956/ Nr.* Landtagswahl: Die Kandidaten der SPD in Wort und Bild Die Lokalredaktion stellt in den nächsten Tagen in zwangloser Folge die Landtags- kandidaten aller Parteien für die drei Mannheimer Wahlkreise in Wort und Bild vor. Walter Krause Walter Krause wurde 1912 in München als Sohn eines Buchdruckers geboren. In Schlesien aufgewachsen, kam er 1926 nach Mannheim, wo er 1931 das Abitur machte, um anschließend an der Universität Heidel- berg Natur wissenschaft und Mathematik zu studieren. 1936 bestand er das Staatsexamen für das wissenschaftliche Lehramt an höhe- ren Lehranstalten. 1938 bis 1947 war Krause Meteorologe im Flugwetterdienst, während des Krieges bei verschiedenen Wetter- zentralen der Luftwaffe. Von 1947 bis 1955 lehrte er Mathematik an der Städtischen Ingenieurschule Mannheim. Seit September 1955 ist er Beigeordneter der Stadt Walter Krause gehört zu den profilierten jüngeren Kräften der Sozialdemokratischen Partei. Seine politische Arbeit in Mannheim Führte zur Wahl als Abgeordneter der Ver- kassungsgebenden Landes versammlung in Baden- Württemberg im Frühjahr 1952. Kurt Angstmann Kurt Angstmann ist Mannheimer. 1915 geboren, besuchte er Volksschule und höhere Lehranstalten bis zum Abitur. 1935 begann er seine kaufmännische Lehre in einem großen Mannheimer Industriebetrieb, an- schließend brachte er Arbeits- und Wehr- dienst hinter sich. Nach dem Krieg absol- vierte er die Ausbildung zum Lehrer. Als junger Mensch von 17 Jahren war Angst- mann bereits Mitglied der sozialistischen Jugendbewegung. Seit 1946 in der parlamen- tarischen Vertretung unseres Landes un- unterbrochen tätig, gewann er reiche Erfah- rung in verschiedenen Zweigen der Land- tagsarbeit. Lena Maurer Lena Maurer wurde 1904 in München ge- boren. Schon als Kind kam sie 1910 nach Mannheim. Nach Besuch der Volksschule bildete sie sich ab 1918 in einer privaten Handelsschule weiter und war bis 1926 in einer Mannheimer Eisengroßhandlung be- schäftigt. Dann trat sie als Abteilungsleite- rin in den Verlag der Heidelberger Volks- zeitung ein und war dort bis 1933 tätig. Spä- ter kam sie wieder nach Mannheim und übernahm ein Lebensmittelgeschäft, um ihre arbeitslos gewordene Familie vor der schlimmsten Not zu bewahren. Lena Maurer trat früh der Arbeiterjugend und der Ge- Werkschaft bei. Seit 1924 ist sie Mitglied der SpD und von 1930 bis 1933 Vorsitzende der Arbeiter wohlfahrt Heidelberg, Nach dem Zusammenbruch half Lena Maurer das poli- tische und kommunale Leben unserer Stadt aufbauen. Seit 1946 ist sie Vorsitzende der SpPD- Frauengruppe und Mitglied des Mann- heimer Parteivorstandes. 1947 wurde sie in den Stadtrat gewählt. 1949 siedelte sie in den Landtag über, wo sie im Wohnungsbau- Ausschuß und im Ausschuß für Heimatver- triebene und Kriegsbeschädigte mitwirkte. Lena Maurer kandidiert für den Wahl- kreis 32.(Zweitkandidat: Fritz Esser.) zu er Warten. Ein recht ungewöhnlicher Fall: Staatsanwalt berichtigt Polizeimeldung Begründung:„Zur Wahrung der Ehre der Beteiligten“ Was hat sich in Käfertal wirklich abgespielt? Am 31. Januar veröffentlichte der„MM“ unter der Ueberschrift„Ein Polizist gegen zwei Diebe“ eine Meldung aus dem Polizei- bericht, nach der in Käfertal zwei Männer ein Fahrrad gestohlen und bei der Feststel- lung ihrer Personalien durch Polizeibeamte Widerstand geleistet haben sollen. Bei der Abwehr des Widerstandes habe der Polizist einen der Beteiligten durch einen Faustschlag zu Boden gestreckt. Der Getroffene ist dann an den Folgen eines Schädelbruches ge- storben. Die Staatsanwaltschaft berichtigt„im Interesse einer objektiven Berichterstattung und zur Wahrung der Ehre der Beteiligten“ diese Meldung der Polizei mit folgenden Worten: Die Meldung der Polizei„ist nach den Ermittlungen in einem wesentlichen Punkt unrichtig. Es ist erwies en, daß keiner der Beteiligten ein Fahrrad gestohlen hat. Es sind auch keine Anhaltspunkte dafür vorhanden, daß einer der Beteiligten über- haupt versucht hat, ein Fahrrad zu entwen- den. Im übrigen sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft über das Einschreiten des Polizeibeamten, das schließlich zum Tode eines der Beteiligten führte, noch nicht ab- geschlossen“. * Das Schreiben der Staatsanwaltschaft Mannheim vom 18. Februar 1955— unter- zeichnet von Oberstaatsanwalt von Mühlen- fels, veranlaßt von dem den Fall bearbeiten den Ersten Staatsanwalt Zwicker— darf ungewöhnlich genannt werden. Es ist, soweit wir uns erinnern, der erste Fall in den letzten zehn Jahren in Mannheim, daß die Staatsanwaltschaft offlziell eine Nachricht des Polizeiberichtes, den das Amt für öffent- liche Ordnung täglich herausgibt, berichtigt. Wir haben deshalb Staatsanwalt Zwicker — unter der Versicherung, nicht in ein schwebendes Verfahren eingreifen zu wollen — um Auskunft gebeten. Unser Ansinnen ist mit dem ohne Zweifel gegebenen öffentlichen Interesse— das eine solche Maßnahme der Staatsanwaltschaft auslösen muß— hin- reichend begründet. Erster Staatsanwalt Hanns Zwicker hat uns mitgeteilt, daß er sich, wie es auch in der Berichtigung heißt, zu diesem Schritt im In- teresse der Ehre des Toten veranlaßt sah, nachdem zweifelsfrei feststand, daß keiner der Beteiligten die Absicht hatte, ein Fahrrad zu stehlen. Staatsanwalt Zwicker wies weiter darauf hin, daß die Berichtigung nach ge- gebener Sachlage auch im Interesse der Witwe des auf so unglückliche Weise ums Leben gekommenen Arbeiters habe erfolgen müssen. In diesem Zusammenhang erfuhren wir, daß sich die Witwe bereits an das Amt für öffentliche Ordnung als Veranlasser der in einem wesentlichen Punkt unrichtigen Mel- Freispruch für das Mannheimer Ehepaar Verdacht nicht ausreichend begründet/ Von Dr. F. getäuscht Wie das„Hornberger Schießen“ endete gestern vor dem Frankenthaler Landgericht nach mehrtägiger Verhandlung der Prozeß gegen ein Kaufmannsehepaar aus Mann- heim, das beschuldigt wurde, die betrügeri- schen Machenschaften des Ludwigshafener Amtsgerichtsrats Dr. F. unterstützt und sich um etwa 30 000 DM bei Banken und Privat- personen bereichert zu haben. Dem Antrag des Staatsanwalts folgend kam das Gericht in sämtlichen Anklagepunkten zu einem Freispruch. Auch die den beiden Angeklag- ten erwachsenen Auslagen muß die Staats- kasse tragen. Landgerichtsdirektor Dr. Wachter sagte in der Urteilsbegründung, es stehe fest, daß der volkstümliche Ludwigshafener Richter, der im Hochsommer 1954 angesichts einer völlig verzweifelten Lage Selbstmord beging, in der Maske des Biedermanns jahrelang ein Doppelleben geführt und Schulden in einer Gesamthöhe von 85 000 DM hinterlassen habe. Wie er seine ganze Umwelt täuschte, so habe er auch die Angeklagten, seine engsten Freunde, über die tatsächliche Ver- mögenslage im Unklaren gehalten und immer wieder vorgegeben, er besitze zwei große Grundstücke und habe eine hohe Erbschaft 2¹ 0 Der Verdacht, daß die An- geklagte Hildegard S. als Mutter eines von Dr. F. stammenden Kindes um die wahren Verhältnisse wußte, sei auch in der mehr- tägigen Verhandlung nicht ausreichend be- gründet worden. Rechtsanwalt Dr. Weindel bestätigte dem Frankenthaler Gericht eine objektive Ver- handlungsführung und warf der Staats- anwaltschaft vor, vor Beginn des Prozesses nicht alle Beweisunterlagen gewürdigt zu baben, weil es sonst zu dem peinlichen Pro- zeßz überhaupt nicht gekommen wäre. Denn die wesentlichsten Unterlagen hätten schon vor Verhandlungsbeginn vorgelegen. Die Schuld an den betrügerischen Manipulatio- nen liege nach Ansicht der Verteidigung nicht bei den beiden unbestraften Angeklagten, sondern bei dem„doppelgesichtigen“ Amts- gerichtsrat, der seine richterliche Autorität fortgesetzt dazu mißbrauchte, die ganze Um- welt zu täuschen. Schon die Staatsanwaltschaft hatte einen Freispruch gefordert, da zwar amzunehmen sei, daß beide Angeklagte auf Grund ihrer engen Beziehungen zu Dr. F. um dessen tat- sächliche Vermögenslage wußten, dieser Ver- dacht aber in ausreichender Weise nicht erwiesen sei. Zugunsten des Kaufmanns- Ehepaares spreche die Tatsache, daß es durch falsche Angaben eines Auskunftsbüros eben- falls irregeführt wurde und daß es in zwei Fällen selbst.) chsel für Dr. F. einlöste. Und schließlich, s0 führte der Staatsanwalt Weiter aus, sei zu berücksichtigen, daß der tiefere Grund für die ständige Gewährung von Darlehen nicht bei den Angeklagten, sondern„bei anderen Personen und Um- ständen“ lag. V. F. dung gewandt hatte, von dort aus jedoch nichts unternommen worden war. Sagt Staatsanwalt Zwicker:„Unter diesen Um- ständen sah ich es als meine Pflicht an, das Notwendige zu veranlassen.“ Die Lokalredaktion des„MM“ nimmt diesen Fall zum Anlaß, um darauf hinzu- weisen, daß der tägliche Polizeibericht als einzige Nachrichtenunterlage nicht der so- genannten journalistischen Prüfungs- und Sorgfaltspflicht unterliegt. Die Presse muß sich auf völlige Korrektheit der Nachrichten im Polizeibericht verlassen können. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß even- tuelle Vorwürfe nicht den einfachen Beamten treflen können, der diesen Bericht nach den ihm zur Verfügung gestellten Unterlagen verfaßt. Deshalb auch haben wir gestern noch Polizeipräsident Dr. Leiber befragt, der darauf hinwies, daß der tägliche Polizei- bericht nach den„Vorkommnis-Meldungen“ der einzelnen Ressorts zusammengestellt werde(im vorliegenden Fall Ressort Schutz- polizei). Es müsse durchaus einmal mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß sich bei näherer Nachprüfung erstgeschilderte Tat- bestände als nicht ganz richtig erweisen. Es stehe allerdings fest, daß bei dem Käfertaler Fall gegen den einschreitenden Polizei- beamten Widerstand geleistet worden sei. „Ob die Dinge bei Brechung des Widerstan- des“— so sagte der Polizeipräsident wörtlich —„richtig gelaufen sind, entscheidet allein die Untersuchung der Staatsanwaltschaft.“ Der Polizeipräsident wollte damit zum Aus- druck bringen, daß bei eventueller Ueber- schreitung polizeilicher Befugnisse bei Bre- chung von Widerstand von der Staatsanwalt- schaft gegen den Beamten Anklage erhoben wird. Unsere eigene Kritik zielt im Augen- blick darauf ab, daß die Meldung im Polizei- bericht vom 30. Januar den Eindruck machte, der in Käfertal einschreitende Polizeibeamte sei auf einer Streife(oder sonst im Dienst) gewesen und habe zwei vermutliche Diebe Zestellt. In Wirklichkeit hatte sich der ganze Vorfall in und vor einer Gastwirtschaft ab- gespielt, wo sich auch der eingreifende Polizeibeamte— in Zivil— aufgehalten hatte. Staatsanwalt Zwicker hat versichert, daß der Fall mit gebührender Sorgfalt geprüft wird. Sowohl der betrgffene Beamte als auch die Hauptzeugen werden bereits richterlich und eidlich vernommen.-kloth Wahlversammlungen 21. Februar SPD: Waldhof, Lokal„Brückl“, Oppauer Straße, 20 Uhr, Spr.: MdL Lena Maurer, Zweit- kandidat Fritz Esser. FDP: Almenhof/ Lindenhof, Altersheim Lin- denhof, 20 Uhr, Spr.: Stadtrat Keller, Rechts- anwalt Kemski. GVP: Luzenberg, Lokal„Goldener Löwe“, Spr.: Kandlidat EmifwW²ältmer; Thema; Deutsche Soldaten unter Grünthers und Koniews Ober- befehl“ u HAsgags! 31025 Junge Union in der CDU: Wartburg-Höspiz, 20 Uhr, Jungwählerversammlung; Spr.: Dr. Julius Fehsenbecker, Heinrich Wittkamp, Berta Konrad, Stadtrat Dr. H. Martini. Auch Verwaltungspersonal ging in Schnee-Einsatz: Betrieb der Straßenbahn blieb drahtlos auf Draht * jedenfalls gab sich die Betriebsdirektion alle Mühe/ UR half schwierige Situationen meistern Trotz der außerordentlich großen Schwie- rigkeiten durch den starken Schneefall schafften es die, Städtischen Verkehrsbetriebe Mannheim- Ludwigshafen, in der letzten Woche täglich mehr Menschen zu befördern als an einem anderen Tag in den Wochen zu- vor. Direktor Dipl.-Ing. Dietrich und Baurat Bauer sparen deshalb nicht mit Lob für das gesamte Personal. Besonderes Lob gebührt jedoch den Arbeitern mit den rot-weiß- quergestreiften Armbinden, die täglich von vier Uhr morgens bis Mitternacht unterwegs waren, um die 480 Weichen im Gesamtnetz immer wieder freizulegen und zu reinigen. Die 42 elektrischen Weichen waren sogar ständig besetzt; auch hier summierten sich die Ueberstunden gewaltig. 250 Mann der Verwaltung, des Fahrzeug- und Oberleitungsbaus, darunter auch die 40 Lehrlinge der Verkehrsbetriebe, wurden zusätzlich herangezogen, um den Fahrbetrieb aufrecht zu erhalten. Sehr bewährt hat sich im Kampf gegen Schnee und Kälte der erste mit UKW Funksprechanlage ausgerüstete Personenwagen der Verkehrsbetriebe. Mit ihm war der Fahrdienstleiter, der Chef der Betriebsabteilung, ständig unterwegs. Wo Weichen oder Schienen zugefroren waren, wo sich die Straßenbahnen oder Omnibusse stauten oder wo die Schlangen wartender Menschen an den Haltestellen zu lang wur- den, griff er zu seinem Telefonhörer und for- derte Arbeitskräfte, das Schienenräumfahr- zeug oder Einsatzwagen an. Das klappte gut. Wäre auch schon der zweite Personenwagen mit der— immerhin etwa 8000,— Mark kostenden— Funksprechanlage ausgerüstet, hätte es noch besser funktioniert,. Vorgesehen ist indessen, auch zwei Turmwagen der Ver- kehrsbetriebe mit solchen Anlagen auszu- statten. Als Funkzentrale wird die Zentrale der Mannheimer Stadtwerke mitbenutzt, die bereits seit langer Zeit ihre Reparaturwagen auf diese Weise drahtlos dirigiert, wenn Störungen im Gas-, Strom- oder Wasserver- sorgungsnetz auftreten. Von den beiden Turmwagen ist einer noch im Bau, eine großzügig eingerichtete fahrbare Werkstatt mit einem für Mannheim-Lud- wigshafen neuartigen Aufbau. Es ist kein eigentlicher Turm mehr, sondern eine Art Nürnberger Schere, die nach Bedarf ausge- fahren wird und die Plattform ganz im Wagen verschwinden läßt, wenn sie nicht gebraucht wird. Das alles für die Straßenbahnfahrer, von denen viele der Tram sofort wieder untreu werden, wenn die Straßen wieder sauber und trocken und die Außentemperaturen ange- nehmer sind. Die Straßenbahnbenutzer— sie sind natürlich trotz aller Bemühungen der Direk- tion mit vielen Verkehrsstörungen in den letzten Tagen, die sich zwangsläufig ergaben, unzufrieden gewesen. Aber sie sollten doch anerkennen, daß die Direktion nichts unver- sucht gelassen hat, den Betrieb so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. Manchmal allerdings waren— das muß zugegeben werden— die Naturelemente stärker als die zur Verfügung stehenden technischen Mittel und Hilfsgeräte. 8. Personelle Veränderungen im katholischen Stadtdekanat Einem hartnäckig sich behaupteten, bis- her aber noch unbestätigten Gerücht zufolge stehen im katholischen Dekanat Mannheim große personelle Veränderungen bevor: Stadtdekan Otto Michael Schmitt soll(be- sagt das Gerücht) Münsterpfarrer in Frei- burg werden, wo er mehrere Jahre tätig war, bevor er hierher kam. Würde und Bürde des Stadtdekans soll auf Stadtpfarrer Nikolaus übergehen und wieder mit der Oberen Pfarrei und der Jesuitenkirche, der traditio- nellen Kirche des Stadtdekans, verbunden werden. Weiterhin will das Gerücht wissen, daß Geistl. Rat Karl Schäfer(Neckarstadt- West) in den wohlverdienten Ruhestand treten will, so daß etwa zur gleichen Zeit die drei großen Pfarreien Heilig-Geist, Herz- Jesu und Liebfrauen neu zu besetzen wären. Einheimische und auswärtige Namen werden dafür genannt. Die geplanten Veränderungen sollen sollen unmittelbar nach Ostern be- ginnen. Marktplatztauben haben keine Futtersorgen Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Wärme in fremder Wohnung suchte kalter Betrunkener Mitten in der Nacht sah sich ein Mann in der Innenstadt in seiner Wohnung plötz. lich einem völlig betrunkenen Mann gegen- über, der nach dem Zertrümmern einer Fensterscheibe eingedrungen war. Er gab an, nur ein warmes Plätzchen gesucht haben. Auf der Straße habe er hilflos aul einem Stein gesessen und sei beinahe er- froren. Da habe ihm ein Straßenpassant ge- holfen, in die fremde Wohnung einzusteigen Diebstahlsabsichten bestritt der Eindringlig energisch. Sturz auf Glatteis Ein 46jähriger, der die Rollbühlstraſe überqueren wollte, rutschte auf Glatteis au Und stürzte. Im Krankenhaus wurden einige Bei Leber- und Galle-, Nieren- und Blasen- erkrankungen bringen Hilfe die in jahrzehnte. langer Praxis hervorragend bewährten Heilmittel „Biocholin-Spezial-schirmer“(Leber, Galle, Steine Koliken). Packung 3,80 und„Biorenin- Schirmer“ (Niere, Blase) Packung 2,50, das die Organe kräftigt und wieder zu normaler Arbeit anregt. Nur in Apotheken! Kostenlos: Interessante Bro- schüre„Heilkräfte der Natur“ durch Bio-Schirmer, Kempten Allg. „Anzeige- Rippenbrüche und eine Gehirnerschütterung festgestellt.— In L 14 fiel eine 61 jährige Frau so unglücklich, daß sie sich den rechten Oberarm brach. Griff in fremde Tasche ine 21jährige, die in einer Gastwirtschaft einen etwas unter Alkohol stehenden Klatt. fahrer kennengelernt hatte, wollte in einem günstägen Augenblick aus seifler Tasche die Geldbörse mit etwa 50 Mark angeln. Der Betrunkene merkte aber die fremde Hand in seiner Tasche und setzte sich zur Wehr. Die Diebin entkam jedoch unter Zurüdlclas- sung ihres Mantels mit dem Geldbeutel Kurze Zeit später wurde sie von der Polizei gefunden. Den Geldbeutel hatte sie einet in der Nähe stehenden Komplizin zugesteckt Mit Taschentüchern und Krawatte erhängt Gegen 18 Uhr wurde in der Freßgass ein junger Mann aufgelesen und ins Polizei- gefängnis gebracht, weil er betrunken Wat, Dort hängte er sich mit zwei zusammen- gebundenen Taschentüchern an einem Heis. Körper auf. Die Tat wurde rechtzeitig ent- deckt, so daß der junge Mann gerettet wurde — Um Mitternacht versuchte sich ein 21jäh- riger mit einer Krawatte in der Herrenfoi- lette auf dem Marktplatz in G 1 an einen Wasserrohr aufzuhängen. Auch seine Ab- sichten wurden rechtzeitig beobachtet. Na seiner Freilassung versuchte er jedoch, Sich die Pulsadern zu öffnen, Er wurde deshalb in die Landesheilanstalt in Wiesloch ein: geliefert. Helene Wessels politische Ansichten GVP. Wahlrede/„Ist Westdeutschland endgültig Restdeutschland?“ Helene Wessel, die markante Figur der Gesamtdeutschen Volkspartei, sprach im Mo- zartsaal über das Thema„Ist Westdeutsch- land endgültig Restdeutschland?“, nachdem vor ihr mehrere Landtagskandidaten der GVP ein Persönlichkeitsbild von sich gegeben hatten. Die Rednerin setzte in ihrem durch komplizierte Formulierungen nicht immer leicht verständlichen Vortrag die These vor- aus, daß die Wiedervereinigung des geteil- ten Deutschland auf friedlichem Weg bisher unmöglich gemacht worden ist. Es sei ein Irr- tum Adenauers anzunehmen, die Russen würden ihr„Faustpfand“ ohne Gegenleistung aufgeben wollen.- Zwischen den beiden Machtblöcken West und Ost müsse sich ein neutrales Mittel- europa bilden. Diese Lösung habe Aehnlich- keit mit dem Edenplan von 1955. Das Ziel unserer Europapolitik müsse sein, eine selb- ständige dritte Kraft zu bilden, die nicht Brückenkopf einer der Mächte sein dürfe. * „Der Irrtum“ oder:„Verborgene Schätze Zeichnung: Schneider Frau Wessel rechnete scharf mit allen politischen Parteien ab. Die Ausklammerunz Westdeutschlands aus dem NATO-Pakt 8e seit den Pariser Verträgen nicht mehr del einzige Preis, der für eine Wiedervereinigung zu zahlen wäre. Wenn nicht bald eine nete soziale Gesellschaftsordnung die herrschen, den Mißstände beseitige, sei der Kampf um Deutschland und Europa verloren. Aber auch vom Westen hätten wir, so fuhr die Redner fort, keine Initiative in Richtung deutsch: Einheit zu erwarten. Starke Kräfte seien doß am Werk, eine dauernde Spaltung herbe zuführen. Aber, so rief Helene Wessel aud „Deutschland darf nicht wegen der Weltspal nung gespalten bleiben!“ Schlimmste Form einer Neutralität seie die beiden neuerdings bestehenden del“ schen Armeen, Frau Wessel schloß mit den Vorwurf an alle Parteien, nur deklamato. risch die Wiedervereinigung gefordert, abel nichts aktives in dieser Richtung getan 1 haben. Außer der GVP sei keine Partei 3, schlossen gegen eine Aufrüstung im getell ten Deutschland. Hes Wohin gehen wir? Diensbag, 21. Februar Theater: Nationaltheater 19.30 bis 22.45 Ulm „Das kalte Licht“(Th.-G. Nr. 15 000 bis 15 925 Konzerte: Musensaal 20.00 Uhr: 5. Akademie, konzert; Deutsch- Amerikanisches Institut 200 Uhr: Schallplatten-Konzert„Amerikanische Musikleben im 18. Jahrhundert“. Fiime: Planken:„Teufel in Seide“; Alster So etwas lieben die Frauen“; Capitol: Pet schwarze Prinz“; Palast: Flucht vor Feuer“, 22.20 Uhr:„Hemmungslos“; Alham Ich denke oft an Piroschka“; Universum: ga. Cornet“; Kamera: Das gewisse Etwas“; Kur bel:„Hotel Schanghai“. bre Der teten 7 m'. — f 9 0 ö sorgen : Steiger nung ner n Mann g plötz- gegen · n einer Er gab zucht au Flos aut lahe er. Sant ge · Isteigen lringling Hlstraſe tteis aud n einige e eee Blasen · ar zehnte · eil mittel, e, Steine zchirmer“ Organg t anregt. inte Bro- Schirmer, ütterung 1jährige rechten ürtschelt n Klatt. n einen sche die In. Der de Hand ir Wehr. wrücklas-· Idbeutel r Polizel ie einet gesteckt erhängt 1 Nr. N 0 15 reggae — Polizei- ten War, ammen m Heis: itig ent t wurde. 7 217;jah⸗ rrentoi. n einem ine Ab- et. Nach och, sich deshalb och ein: 9 66 lit allen 6 amerung Pakt sel aehr det einigung ine neu rrschen- mpf um per auch Redner deutsch eien do herbe ssel au, ſeltspan-“ tät seien 7 n deut. mit den clamato- ert, abel, getan 1d artei 4. 1 n geteil“ 1. 1 2.45 Unt. is 15 925, kademie. itut Al. ranisches Mr. 43 Dienstag, 21. Februar 1956 MANNHEIM Seite eee, Minus vier Grad in einem Klassenzimmer: Ist das Bauprojekt Waldschule eingefroren? Unterricht in einer zugigen Holzbaracke/ Massive Vorwürfe der Eltern gegen Stadtverwaltung Auf die grüne Wandtafel eines Schul- zaals der Waldschule zeichnete der Vorsit- zende des Elternbeirates, W. Schwinger, den Grundriß der Schule: Den Querbau und auf jeder Seite z wei Pavillons. Und jetzt soll die Schule vergrößert werden: die kleineren Pa- villons, nach ihrer malerischen Ausschmückung „Märchenbauten“ genannt, werden bis zur Straße verlängert So entstehen vier neue Klassenzimmer. Gymnastikhallen sollen die Pavillons miteinander verbinden. Am Woôo- chenende besprachen die Eltern in einer Ver- sammlung den Stand dieses Bauprojekts. Seit Jahr und Tag kämpfen Gartenstädter, Eltern und Lehrer um den dringend notwen- digen Ausbau der Schule. Die Waldschule war einmal das Paradestück von Mannheim und wird heute noch gern als mustergültig angesprochen. In Wirklichkeit ist sie— not- dürktig zusammengeflickt und unverputzt in einem„Rohzustand“. Zwei Klassen sind in einer langsam verfallenden, zugigen Holz- baracke untergebracht, wo in dieser Kälte- periode der Thermometer bei Schulbeginn manchmal— 4 Grad anzeigte, so daß die Klassen ausquartiert werden mußten. Auch der Werkraum ist eine trostlose Baracke, deren Fenster mit Brettern gegen die Kälte vernagelt sind. Eine andere Klasse sitzt, ge- blendet von Neonlicht, im schlecht durchlüf- teten Kellerraum. Die Gymnastikhallen zwi- schen den Pavillons wurden im Krieg zer- stört. Seitdem haben die Schüler und Schü- lerinnen an keinem Gerät mehr geturnt. Elternbeiratsvorsitzender Schwinger gab einen Ueberblick über die mit der Stadtver- waltung geführten Verhandlungen. Nach der Oktoberbesprechung im Rathaus zwischen Vertretern der Eltern und Schule, Dr. Kadel- bach und Sachverständigen der Behörden schien alles klar zu sein: Eine Gymnastik- halle und die Pavillonbauten waren geneh- migt, die Pläne fertig, im Februar sollte mit dem Bau begonnen werden. Der Charakter der Waldschule als Pavillonschule bleibt un- angetastet. Die vorgesehene Siedlung auf dem Kirchfeld entlang der Bahnlinie soll ihre eigene Schule erhalten. Seit der Oktobersitzung aber ist es sehr still gewor- den und die Befürchtungen, daß der Plan gefährdet ist, scheinen begründet. Fast 1300 Schüler und Schülerinnen zählt die Waldschule. 220 Schulanfänger sind für Ostern angemeldet, gegenüber 180 vor einigen Jahren. Die Eltern ließen ihren Un- mut recht laut werden.„Ist die Sternwarte usw. vordringlich, solange Kinder noch in einer solchen Baracke unterrichtet werden?“ „Ist es überhaupt Sache der Elternschaft, über Schulhausneubau nachzudenken oder vielmehr die einer gut funktionierenden Stadtverwaltung?“ Nachdem alle Bemühun- Nachfeier mit„Guggemusik“ in Zürich Den Mannheimer Karnevalisten gefiel es beim Schweizer Karneval „Der kummt hinnenoch wie die alt' Fas- nacht“, werden unsere Leser sagen, wenn sie jetzt eine Woche nach dem Kehraus die- sen Bericht lesen. Trotzdem, er ist aktuell. Denn in der protestantischen Schweiz, in Basel, Luzern und Zürich wird der Karneval erst am Wochenende nach Aschermittwoch gefeiert. In diesem Jahr waren dort die deutschen Gäste besonders zahlreich. Prin- zessin Monika I., begleitet von Marschall Rudi und schmucker Adjudantin, brachten Grüße und Orden aus Mannheim. Sie waren zusammen mit dem Frankfurter Karneval- verein 1911, der Maa-Garde(Main-Garde) und Abordnungen aus Rüsselsheim und Rödelheim nach Zürich gefahren. Bei den Schweizern geben die„Guggen- musiker“ den Ton an, lustige Gestalten mit originellen Schwellköpfen, die auf Trompe- ten, Posaunen und Trommeln aus Olims Zeiten eine ohrenbetäubende falsche Musik machen. Wie bei der bekannten Basler und Luzerner Fasnacht, so ging's auch jetzt in Zürich zu, obgleich hier erst seit ein paar Jahrzehnten der Karneval zu Hause ist. Aber das soll, nach den Worten der Züricher Obernarren, endlich anders werden. Deshalb hat man auch die deutschen Gäste eingela- den. Damit sie einmal vormachen, wie man von Herzen fröhlich und närrisch ist. Dr. Landolt, Zürichs Stadtoberhaupt, ließ sich die Ehrungen aus Mannheim und Frank- furt gern gefallen und mischte sich beim Bankett schon recht gewandt unter die Die Kinder schaun bewundernd- starr Auf ein Gebilde, das bizarr. Zu sehen ist dies Eisgewächs In Mannheim, Innenstadt, G 6. Kostümierten, die da aus allen Teilen seines Vaterlandes und aus dem Ausland erschie- nen waren, um an dem Fasnachtszug teil- zunehmen. Am Sonntag gab es dann viel Aufregung im Publikum, das vielköpfig die Straßen sdàumte, um den Zug zu bewundern: Von„Guggemusik“ begleitet, zogen die schwyzer Narrengruppen vorüber, Witzig und Frech Politik und Gesellschaft unserer Zeit parodierend; schnittig marschierten die deutschen Garden, goldbetreßt und ordens- besät, und einige„ganz kecke“ Eidgenossen wagten sogar ein halblautes„Helau“ oder „Ahoi“ als Antwort auf fröhlichen Zuruf. Mit offenen Armen sind die Gäste aus Deutschland empfangen worden, ungern sah man sie am späten Sonntagabend scheiden. „Merci vielmals“, sagten die Schweizer Narren aus Zürich. gen anscheinend nichts genutzt haben, werde man»massiv“ werden, notfalls„sehr mas- siv“. Eine Resolution an die Stadtverwaltung wurde verfaßt und von den anwesenden Eltern unterschrieben. Dr. K. Fachgebiete der Siedlung Vortrag von H. Classen Als Gast der Siedlergemeinschaft Garten- stadt hatte der Landesfachberater Heinrich Classen etwa hundert ausgezeichnete Farb- dias mitgebracht, mit denen er einen auf- schlußreichen Blick auf die schönsten Sied- lungen des Bundesgebietes vermittelte. Clas- sen behandelte in seinem Vortrag sämtliche Fachgebiete des Siedlungswesens. Er legte dabei den Schwerpunkt auf die städte- bauliche Schönheit der Gesamtanlage und führte in einer Gegenüberstellung aus, was gut und zweckmäßig sei. Der Kreis Mannheim zählt heute 23 Sied- ler gemeinschaften mit über 3 000 Siedlungen, die dem Landesverband Baden- Württemberg angeschlossen sind. Erfreulicher weise, so hob der Redner hervor, seien die Siedlungen in letzter Zeit dem Stadtplan angepaßt worden, so daß man beute nicht mehr von der „Krätze der Großstadt“ sprechen könne. In einer Großstadt wie Mannheim müsse sich immer mehr die Auffassung durchsetzen, daß in Siedlungen gerade die besten Men- schen hineingehörten. Auf den Vorgarten eingehend, verwarf der Redner Flaschen- beete, Steinrandungen und uneinheitliche Einfriedungen. Die lebende Hecke, ein schö- ner Rasen und entsprechende Baumpflanzen verdienten besondere Beachtung. Classen gewann auch die Ueber zeugung, daß in kin- derreichen Siedlungen bei schönen Anlagen Weniger zertreten würde. Herzlicher Dank der in der„Wald- schenke“ zahlreich versammelten Zuhörer lohnte den Redner. Kr. Kreis-Wahlausschuß berufen und bereit Auf Grund des Artikels 14 des Landtags- wahlgesetzes hat der Kreiswahlleiter, Bei- geordneter Leopold Graf, zur Bildung des EKreis- Wahlausschusses für Mannheim-Stadt als Beisitzer die Stadträte Otto Deschler, Wilhelm Bartsch, Georg Maier und Kurt Weber berufen. Stellvertretende Beisitzer sind die Stadträte Jakob Ott, Dr. Rudolf Duttlinger, Fritz Henning und Peter Eimuth. Guter Iip: Nicht rauchen- viel schlafen Ratschläge zur Bekämpfung der Managerkrankheit Damen und Herren aller Altersstufen lauschten in den Alhambra-Lichtspielen zwi- schen Wochenschau und den Filmen„Die Gehetzten“ und„Keine Zeit“ einem Vor- trag von Dr. med. Günter Stolze über die sogenannte„Managerkrankheit“. Die Bar- mer Ersatzkasse hatte ihre Mitglieder zu dieser Versammlung eingeladen. Neben den zwei instruktiven Filmen erläuterte Dr. Stolze als Facharzt für innere Krankheiten anschaulich Enstehungs- und Erscheinungs- arten der Krankheit, die auf dem besten Wege ist, zu einer Volksseuche zu werden. Die Statistik führe aus, so stellte der Red- ner fest, daß an der Spitze aller Todesfälle heute die Herz- und Kreislauf krankheiten stehen.„Keine Zeit“ ist das Schlagwort, mit dem sich der gehetzte Mensch selbst den Tod gibt. Energie- und Konzentrationsmangel, Gereiztheit, Atemnot und Müdigkeit sind die ersten Symptome, Organleiden durch Fehl- steuerung des überlasteten Kreislaufs die Folge. Ernährungsstörungen gesellen sich dazu, Herz- und Gehirnschlag und das Ma- gengeschwür sind die Endfolge einer un- natürlichen Lebensweise. Bei der Erläuterung der Verhütungs- möglichkeiten nannte Dr. Stolze die vorbeu- gende Therapie an erster Stelle. Unver- ständlich sei die Scheu, die viele Kreise im Zeitalter des Atoms noch davon abhielte, den Arzt rechtzeitig aufzusuchen. Wie das Rauchen zu den schädlichsten Einflüssen ge- höre, meinte Dr. Stolze, so sei der Schlaf die beste Medizin. Schie. * An der Spitze der Todesursachen stehen heute in der Bundesrepublik Herz- und Kreislaufkrankheiten, jene Leiden, die man gern mit dem Modewort„Manager-Krank- heit“ bezeichnet. Ueber ihre Ursachen und Bekämpfung wurden die Mitglieder der Kaufmännischen Krankenkasse Halle in einer Matinee im„Alster“ unterrichtet. Dr. med. Ufer klärte über die Herz- und Kreis- Bild: Steiger lauferkrankungen auf: sie seien eine Folge der veränderten Lebensbedingungen und hätten mit einer durch das Alter bedingten Abnützung des Organismus wenig zu tun. Dr. Ufer nannte Möglichkeiten, das Herz auf die Bewältigung großer Anforderungen vor- zubereiten, warnte vor sensationell ange- kündigten Heilmitteln und empfahl regel- mäßige ärztliche Untersuchungen. „Jeder dritte Versicherte stirbt heute an Herz-, Gefäß- und Kreislauferkrankungen und fast die Hälfte aller Sozialversicherten wird wegen dieser Krankheiten im Durch- schnitt zehn Jahre vor Vollendung des 65. Le- bensjahres invalid oder berufsunfähig.“ Was diese medizinische Feststellung für das All- tagsleben bedeutet, zeigte sehr eindrucksvoll der Ufa-Tonfilm„‚Die Gehetzten“, der im Mittelpunkt der Veranstaltung stand. ila Mannheimer Kabarett: Gegen Glatteis: Viehsalz für den Stadtverkehr Bild: Fiedler Programm der FDP für die Landtagswahl Prominente Redner: Justizminister In den Reigen der Wahlversammlungen für die am 4. März bevorstehende Landtags- wahl hat sich nun auch die FDP eingeschal- tet. In einer gutbesuchten Zusammenkunft im Victoria-Hotel ergriff als prominentester Redner Justizminister Dr. Wolfgang Haus- mann das Wort, um den Stand der FDP im politischen und wirtschaftlichen Leben dar- zustellen. Eine„Politik der Sicherheit durch Vorsorge“ nannte Dr. Wolfgang Hausmann die Bemühungen seiner Partei. Die Herstellung eines sozialen Gleichge- wichtes zwischen Industrie, Mittelstand und Bauerntum, die Verbesserung der Lebens- bedingungen für die freischaffenden Geistes- arbeiter, die Bildung eines gesunden und geschlossenen Mittelstandes, die Förderung der Eigentumsbildung und Anstrengungen gegen die Vermassungstendenz, erklärte der Minister in diesem Zusammenhang als not- wendig. Ferner sei es unerläßlich, die Stel- lung der Frauen im Leben der Demokratie zu stärken und die preiswerte Produktion zeitsparender Arbeitsgeräte für den Haus- halt zu intensivieren, um dadurch der Frau eine kürzere Arbeitszeit zu ermöglichen. Schließlich erklärte der Minister, da der Ju- gend die Zukunft gehöre, seien Erziehungs- und Schulgesetze von besonderer Bedeutung. Unter lebhaftem Beifall wandte sich Dr. Hausmann gegen eine Konfessionalisierung der Schulen:„Staatliche Aufsicht geht uns vor geistlicher Ortsschulinspektion“. Auch einen christlichen Monopolanspruch einer Partei lehnte der Redner ab und sprach in diesem Zusammenhang von einer ideologi- schen Ueberhitzung in der Politik. Jederzeit werde sich die FDP als dritte Macht gegen Liebenswerte Dressuren mit drei Hunden „Rote Mühle“: Zauberkunststücke, Jongliertricks und Tigerfelltanz Tierdressuren im Kabarett sind nicht immer erfreulich, besonders dann nicht, wenn der Dresseur harte Worte oder gar EKlapse austeilen muß, damit seine Tiere parieren.„Recklin mit Susi“ aber ist eine Dressurnummer, wie sie liebenswerter kaum geboten werden kann. Recklin liebt seine drei Hunde; er hat ein herzliches Verhältnis zu ihnen. Die putzigen Pudel und Bastarde lohnen es ihm und den Zuschauern mit aller- liebsten Kunststückchen. Recklin erntete den rechsten Beifall— zu recht. So wenig überzeugend Dr. Felix Czerny seine Conference ablaufen läßt— er rettet sich in das Witze erzählen— so herrlich blöde(im humoristischen Sinn) legt er mit Mimi Meister zusammen einen Sketch vor. Die Lachtränen kommen ungezwungen. „Orlanto und Partnerin“ vertreten das Reich der Magie. Haupttrick: Sie drehen an einem Radioapparat, bis er laut dröhnt, werfen dann eine Decke darüber— und weg ist er. Verblüffend! Der Wasser- in-die-Zeitung- Trick ist öfters zu sehen. Was bei den bei- den besticht, ist die Eleganz, mit der sie die Illusionen herbeizaubern. Und dann kommt Barny auf die Bühne, mit 18 Tellern und einem Gestell mit auf- gepflanzten Stöckchen. Barny legt die Teller auf die Stockspitzen und läßt sie rotieren. Wie er es fertigbringt, alle 18 Teller gleich- zeitig vor dem Herunterfallen zu bewahren, das äußert sich in kleinen, besorgten Aus- rufen der weiblichen Gäste. Für den Tanz sorgt diesmal Madeleine im Tigerfell. Tech- nisch ist sie gut„auf Spitze“, nur mit den Einfällen hapert es hier und dort ein wenig. Ursula Hermanns Orchester begleitet auch das neue Programm schwungvoll. H-e Dr. Hausmann und MdB Margulies Staatsdruck und Kollektivierung der großen, doktrinär gebundenen Parteien wenden. Vor den Ausführungen des Justizmini- sters hatte Bundestagsabgeordneter Margu- lies kurz zu der Regierungsumbildung in Nordrhein-Westfalen Stellung genommen, Er stellte fest, daß die Koalition von Anfang an brüchig gewesen sei. Als Legende be- zeichnete der Abgeordnete die Ansicht, dag die CDU eine bürgerliche Partei sei; bei- spielsweise sei der Mannheimer CDU-Abge- ordnete Gewerkschaftssekretär. In Bonn be- stehe keine echte Koalition mehr. Margulies führte hier an, die letzten Ereignisse hätten bewiesen, daß die Minister nichts mehr mit ihren Fraktionen zu tun hätten. Die Absicht, weitere Landesregierungen umzubilden(aus- genommen NRW) bestehe nicht. Als Kandidat der FDP in Mannheim gab Rechtsanwalt Kemski in einem kurzen Refe- rat einen Rückblick auf die geleistete Arbeit im baden-württembergischen Parlament und nannte als zukünftige Aufgaben die Neu- Sliederung der Landkreise und Regierun bezirke, intensive Arbeit auf dem 1 tor, Fortführung der freien Markts aft und Einführung Prwabwi tc Kkens in die Verwaltung. Schie. Termine DGB, Ortsausschuß Mannheim, Abt. Jugend: 21. Februar, 19.30 Uhr. O 4, 8-59, Film: Es ist Mitternacht, Dr. Schweitzer“. Kleingärtnerverein E. V. Mannheim-Wald- hof: Anträge sind bis 21. Februar in der Ge- schäftsstelle, Luzenberg, Eisenstraße 8, abzu- geben.— General versammlung, 26. Februar, 15 Uhr, Bootshaus Luzenberg, Sandhofer Str. 51. Autoren- und Filmabend mit Herbert Kauf- mann, 21. Februar, 19.30 Uhr, Wartburg-Hospiz. Gezeigt wird der Dokumentarfilm„Waturi“ eine Karawanenreise durch Westafrika, Ver- anstalter: Büchergilde Gutenberg. Deutscher Naturkunde-Verein: 21. Februar, 20 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Kul- turkilmabend der Photographischen Arbeits- gemeinschaft. Verein für Naturkunde: 21. Februar, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Vortrag von Professor Dr. Gottfried Pfeiffer, Heidelberg: Bahia, Rio de Janeiro, Sao Paulo“, Abendakademie- Veranstaltungen am 21. Fe- bruar: 20 Uhr, Kunsthalle, Vortrag von Dr. W. Passarge:„Klassik und Romantik“; 20 Uhr, Musikbücherei, U 3, 1, Vortrag von Dr. C. H. Drese:„Frederico Garcia Lorca“; 20 Uhr, Kath. Gemeindesaal, Pfingstberg, Farblichtbildervor- trag von Ass. F. Hofmann: Kreuz und quer durch England“; 20 Uhr, Aula Sickingerschule, Vortrag von Gartenbauoberinspektor Bäuerle: „Was wählen wir aus der Fülle der Pflanzen- schätze für unseren Garten“. Wir gratulieren! Johann Becker, Mannbheim- Käfertal, Mannheimer Straße 363, Heinrich Becker, Mannbeim-Käfertal, Obere Riedstr. 90, können 70. Geburtstag feiern. Elise Wachter, Mannheim, Dammstraße 35, wird 76 Jahre alt. Anna Werle, Mannheim, Schimperstraße 9, voll- endet das 80., Maria Funk-Jrion, Mannheim, Erlenstraße 60, den 85., Georg Bär, Mannheim- Neckarau, Kleine Straße 10, ebenfalls das 85. Lebensjahr. ur Freude aller Filter- Raucher.. N ob mit .. mild und rein 633] Die Original 111 mit FEINF ILTER im Königsſormat 8ů⁴ ob ohne Filter 1 5 5 e ͤ 8 . Werde. Seite 6 r BUND ES-LANVDER-SEITE UMSCHAU IN BAD EN-WURTTEM BERG Wieder in Landsberg Heidelberg. Der 43 jährige Alois Jakubith, der von dem deutsch- alliierten Gnadenaus- schuß bedingt entlassen worden war, wurde wieder in das Kriegsverbrecher-Gefängnis Landsberg eingeliefert. Wie aus dem Haupt- quartier der amerikanischen Armee in Hei- delberg am Montag verlautete, hat Jakubith gegen die ihm vom Gnadenausschuß auf- erlegten Bedingungen in sieben Punkten verstoßen. Unter anderem soll Jakubith, der Wegen seiner Tätigkeit im KZ Flossenbürg zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt worden War, am 19. November vergangenen Jahres aus dem ihm vorgeschriebenen Gebiet ent- wichen und sich bis zu seiner Festnahme im Dezember verborgen gehalten haben. Freispruch für Jahnens Freiburg. Im Revisionsprozeß gegen den 50 Jahre alten früheren Direktor der Papier- fabrik Albbruck, Emil Jahnens, kam die Große Strafkammer des Freiburger Landge- richts zu einem Freispruch. Jahnens war im Juli 1954 in erster Instanz in Waldshut nach Vviermonatiger Verhandlungsdauer wegen Devisenvergehens, Steuerhinterziehung, Meineids, Urkundenfälschung, uneidlicher Falschaussage sowie Untreue zu Gunsten der Schweizer Muttergesellschaft zu fünf Jahren Gefängnis, 644 000 Mark Geldstrafe und Ver- lust der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre verurteilt worden. Die durch Jahnens entstandenen Devisenverluste waren vom Nebenkläger des Staates auf 3,7 Millionen Mark, die Steuerhinterziehungen auf 2,5 Mil- lionen Mark beziffert worden. Jahnens hatte gegen die Verurteilung wegen Untreue so- fort Revision eingelegt mit dem Erfolg, dag der Bundesgerichtshof das Urteil in diesem Punkt aus verfahrensrechtlichen Gründen aufhob und zu erneuter Prüfung an das Landgericht Freiburg verwies. Die übrigen Punkte des Urteils wurden vom Bundesge- richtshof bestätigt. Atomfreudiges Baden-Baden Baden-Baden. Baden-Baden will Sitz eines atomwissenschaftlichen Instituts wer- den, Der Oberbürgermeister der Kurstadt vertrat dieser Tage in einem Gespräch über Atomfragen, zu dem Stadtverwaltung und Stadtrat vier Wissenschaftler eingeladen Hatten, die Ansicht, daß nicht alle im Zu- sammenhang mit der Errichtung des Atom- meilers in Karlsruhe geplanten wissenschaft- ichen Anstalten in einer Stadt zusammen- gefaßt werden müßten. So könne etwa ein Institut kür Strahlenschutz und Strahlen- forschung durchaus nach Baden-Baden ge- legt werden. Anlaß zu dem ersten Baden- Badener Gespräch über Atomfragen waren Bedenken wegen der Nachbarschaft der Kur- stadt zum künftigen Karlsruher Atomreaktor. Achberger Volksbegehren abgelehnt Stuttgart. Das für die hohenzollerische Exklave Achberg beantragte Volksbegehren mit dem Ziel einer Eingliederung in den bayerischen Kreis Lindau ist vom Bundes- innen ministerium abgelehnt worden. Wie das baden- württembergische Staatsministe- rium am Montag bekannt gab, wird die Ab- lehnung damit begründet, daß die Aenderung der Landeszugehörigkeit nach Artikel 29 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht für eine einzelne Gemeinde, sondern allenfalls für den gesamten ehemals preußischen Regie- rungsbezirk Sigmaringen verlangt werden Könnte. Revolver gegen Prügel Lahr. Mit sechs Schüssen aus einem Trom- melrevolver setzte sich ein 64 Jahre alter Landwirt auf dem abgelegenen Ottenweirer Hof im Landkreis Lahr gegen drei andere Bauern zur Wehr, die dieser Tage mit Prü- geln auf ihn losgegangen waren. Die Angrei- fer, ein 55 Jahre alter Landwirt und seine beiden 22 und 18 Jahre alten Söhne, lagen mit dem Revolverschützen seit Jahren in Haus- und Mietstreitigkeiten. Der alte Mann durchschoß einem seiner Widersacher den Unterschenkel, den beiden anderen brachte er durch seine in blinder Wut abgegebenen Schüsse Streifwunden am Kopf und an der Brust bei. Die drei Verletzten mußten ins Krankenhaus gebracht werden, der Revol- verschütze wurde von der Polizei festge- nommen. Schranken standen offen Göppingen. Wegen fahrlässiger Trans- portgefährdung verurteilte das Göppinger Amtsgericht dieser Tage einen 65 Jahre alten Schrankenwärter aus Salach zu 150 Mark Geldstrafe. Der Schrankenwärter, der für die Schließung der Schranken am Posten 61 bei der Station Salach verantwortlich war, hatte an einem Abend im Februar vergange- nen Jahres rasch zwischen zwei Zügen die Fahrkarten abliefern wollen. Dazu mußte er 50 Meter weit zum Dienstzimmer des Fahr- dienstleiters gehen. An jenem Abend traten Aber verschiedene kleinere Fahrplanände- rungen ein. So raste außer der üblichen Zeit auch ein Eilgüterzug mit 75 km/st Ge- schwindigkeit auf den Bahnübergang zu, an dem die Schranken offen standen. Zur glei- chen Zeit näherte sich ein mit drei Personen besetzter Personenkraftwagen dem Ueber- gang. Der Fahrer bemerkte in der letzten Sekunde den heranrasenden Zug 130 em Schnee bei minus 18 Grad Freiburg. Leichte Schneefälle über das Wochenende haben die Schneeverhältnisse im Schwarzwald weiter verbessert. Bei an- haltend strengem Frost hat sich der Pulver- schnee gehalten. In den Wintersportgebieten beträgt die Schneehöhe jetzt zwischen 30 Zentimeter und 1,30 Meter in Gipfellagen. Aller Voraussicht nach werden sich die Wintersportverhältnisse in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern. Winter„symbolisch“ verbrannt Lörrach. Trotz grimmiger Kälte wurde am Sonntag im ganzen schwäbisch-aleman- nischen Raum der alte Brauch der„Bure- Fasnet“ und des Funkensonntags gefeiert. Bei zehn Grad Kälte lohten am Abend auf den Bergkuppen die Feuer auf, mit denen der Winter symbolisch verbrannt wurde. Jung und alt erwärmten sich an den hoch- schlagenden Flammen und an der Hoffnung, daß der strenge Frost bald ein Ende nehmen Dienstag, 21. Februar 1956/ Nr. „Föhrenwald“— das letzte DPsLager wird aufgelöst Anlaß internationaler Verwicklungen und menschlicher Tragödien soll jetzt endgültig verschwinden München. Aus dem DP-Lager Föhrenwald bei München, dessen Name mit Landtags- und Bundestagsdebatten, internationalen Verwicklungen, Polizeiaktionen, Hunger- streiks und vor allem mit menschlichen Tragödien verbunden ist, werden in diesen Wochen die letzten jüdischen Insassen evakulert. Die Auflösung des Lagers, zehn- mal prophezeit und immer wieder hinaus- geschoben, soll nun wirklich und endgültig am 31. März vollzogen sein. Für die 700„legalen“ jüdischen Insassen, die noch in Föhrenwald wohnen, werden zur Zeit in Frankfurt, Düsseldorf. München und anderen westdeutschen Großstädten Woh- nungen aus Bundesmitteln fertiggestellt. Es handelt sich dabei um Menschen, die bei Kriegsende aus deutschen Konzentrations- lagern befreit wurden oder in den Jahren 1946/47 auf der Flucht vor dem ost- europäischen Antisemitismus nach Deutsch- land kamen. Die größte Sorge der bayerischen Flücht- Iingsverwaltung aber gilt den 152„Illegalen“. die sich noch immer in Föhrenwald befinden. Sie sind der Rest von annähernd 1000 ost- europäischen Juden, die 1950/01 aus Län- dern hinter dem Eisernen Vorhang nach Israel auswanderten, sich dort jedoch mit den harten Bedingungen des Pionierlebens nicht abfinden konnten, so daß sie ihrer neuen Heimat 1953 wieder den Rücken kehr- ten. Ueber Frankreich reisten sie illegal nach Deutschland ein. Die meisten von ihnen sind inzwischen ausgewandert. Die übrigen sollen bei der Auflösung des Lagers als „Obdachlose“ vermutlich in ein neues Lager eingewiesen werden. Was dann aus ihnen werden soll, ist der bayerischen Flüchtlings- verwaltung selbst noch rätselhaft. Die Siedlung Föhrenwald, die im Krieg den Arbeitern einer Munitionsfabrik als Wohnung diente, wurde 1945 von der UNRRA für jüdische DP's beschlagnahmt, später von der IRO übernommen und im Dezember 1951 von dieser dem Land Bayern übergeben. Der erste Versuch der bayerischen Behörden, die Staatsautorität in dem Lager auszuüben. wurde erst im Mai 1952 unternommen und endete mit einem Fiasko. 25 Polizisten und 120 Beamte der Zollfahndung fuhren in die Sjedlung ein, um die 40 darin befindlichen Geschäfte zu kontrollieren. Sie wurden be- schimpft. mit Steinen beworfen und an der Weiterfahrt gehindert Die Polizisten schlu- gen ihrerseits mit dem Gummiknüppel zu und traten schließlich den Rückzug an. Ihr Vorgehen rief in der Weltpresse zahlreich Proteste hervor. i Im August 1953 machte Föhrenwald wie- der von sich reden, als 200 der kurz zuvor „Polizei nach Haus— Schwein heraus!“ Gendarmerie verhinderte trotz Protest Schlachtfest auf dem Eis Nackenheim. Polizei nach Haus— Schwein heraus“ erscholl es von einer vielhundert- köpfigen Menge am Sonntag am Rheinufer der Weinbaugemeinde Nackenheim, als die Gendarmerie verhinderte, daß wie vor einigen Tagen ein Schwein auf dem Zu- gefrorenen Rheinarm geschlachtet wurde. Auch die Fertigung eines Fasses auf dem Rhein wurde mit der Begründung verboten, der Sonntag werde geschändet. Wie Bürger- meister Lenz mitteilte, war die Erlaubnis für das vorbereitete Eisfest auf dem Rhein kurz- kristig zurückgenommen worden. Die Gen- darmerie dagegen stellte fest, die Erlaubnis sei überhaupt nie erteilt worden, da das Eis noch nicht tragfähig sei. Am Freitag hatte ein Küfermeister aus Nierstein auf dem bis weit in die Mitte zugefrorenen Strom zwölf Fässer fertiggestellt, die großen Liebhaber- wert besitzen. Mit Mistgabel durchbohrt Hann.-Münden. Empörung hat eine Tier- quälerei im Kreis Hann.-Münden ausgelöst. In Wiershausen fand ein Schulmädchen mor- gens auf dem Weg zur Schule mitter im Porf den Foxterrier eines ostpreußischen Flücht⸗ Uings, der mit einer Mistgabel getötet worden war. Die Polizei nimmt an, daß ein Einwohner das Tier mit einer Mistgabel durchbohrte, weil es seiner Hündin nachstellte. Der tödlich verletzte Terrier hatte noch versucht, nach Hause zu gelangen, war dann aber zusammen- gebrochen. Epidemie erloschen Wolfhagen. Die Paratyphusepidemie, die im November vergangenen Jahres in der Landesheilanstalt Merxhausen(Kreis Wolf- hagen) ausgebrochen war, ist erloschen. Der Wolfhager Amtsarzt hat alle Sicherungs- maßnahmen ab Montag aufgehoben. An der Epidemie, deren Ursache noch nicht völlig geklärt ist, waren über 60 Patienten und Be- legschaftsmitglieder der Anstalt erkrankt. Ein Todesfall wird nicht ausschließlich auf die Paratyphusepidemie sondern auch auf Altersschwäche zurückgeführt. Inzwischen sind Bauarbeiten zur Verbesserung und den Bau einer einwandfreien Kläranlage im Anstaltsrevier eingeleitet worden. eingetroffenen illegalen Lagerbewohner das Münchener Verwaltungsgebäude der ame- rikanisch- jüdischen Hilfsor ganisation ADC besetzten und dort in einen zweitägigen Hungerstreik traten. Sie wollten damit gegen die Ausweisung von drei und die Ver- haftung von 80 Leidensgenossen protestie- ren, die von den deutschen Behörden als illegale Grenzgänger behandelt wurden. Sie erreichten, daß die Bundesregierung mit den jüdischen FHilfeorganisationen ein„Still- halteabkommen“ schloß, das ihnen den Auf- enthalt in Westdeutschland für sechs Monate gestattete. Dieses Abkommen wurde sbäter mehrfach ausdrücklich oder Still- schweigend verlängert. Als im November 1953 trotzdem noch- mals 163 Juden aus Israel illegal nach Deutschland kamen und das Lager versperrt fanden, quartierten sie sich in einer Mün- chener Synagoge ein. Gegen die Münchner Polfzei wurden vor allem in der Auslands- presse neue schwere Beschuldigungen er- hoben, weil sie die 67 Männer unter ihnen in der Synagoge vorübergehend festnahm. Mit welchen Schwierigkeiten die Behör- den zu kämpfen hatten, zeigt besonders der folgende Fall. Im Februar 1954 kam es in der Münchner Möhlstraße zweimal zu Stra- Benschlachten zwischen rund 300„legalen“ Föhrenwaldbewohnern und einer Hundert- schaft der Münchner Polizei, die deren ver- botene Demonstration auflöste. Sie wurde für die sofortige Auflösung des Lagers ver- anstaltet. Im März 1955 aber trat eine Reihe der ältesten Lagerbewohner in den Hunger- streik, um damit gegen die wieder einmal angekündigte Auflösung zu protestieren. „Die bayerische Regierung hat bisher weitestgehend Verständnis für die Lager- einwohner bewiesen“, stellte das bayerische Arbeitsministerium kürzlich fest.„Nunmehr aber besteht keine Möglichkeit mehr, auf weitere Forderungen einzugehen oder bei der Weigerung, das Lager zu verlassen, einen Aufschub zu erwirken.“ Das Katholische Siedlungswerk hat im Januar mit der Reparatur der völlig ver- wahrlosten Häuser begonnen. Wenn sie wieder hergerichtet sind, sollen sie für je etwa 20 000 DM an Siedler verkauft werden und so über 1500 Menschen eine neue Hei- mat bieten. Lufthansa fliegt vier Kontinente an Verbesserung des Flugplans/ 23 Städte in 14 Ländern werden berührt Frankfurt. Tägliche Verbindung nach New Vork und Aufnahme des Flugdienstes nach Südamerika und in den Nahen Osten sind die entscheidenden Verbesserungen des Sommerflugplans der Deutschen Lufthansa, der am Montag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt bekanntgegeben wurde, In den 1 8 Toben erlaubt „könnte an der Tür des„Aggressionsraums“ in der Ulmer Erziehungs- bderatungsstelle steken, die vor kurzem ihre Arbeit aufgenommen hat. Hier werden schwer erziehbare Kinder beobachtet, denen man Gelegenheit gibt, sich nach Herzenslust auszu- toben. Aus dem mehr oder weniger aggressiven Ver- halten der Kinder zieht die Leiterin ihre Schlusse und gibt den Eltern Hin- zbeise für die Erziehung ihrer Kinder. Unser dpa- Bild zeigt einen Jungen, der mit Inbrunst das „Wandbild“ mit Lehm- jeugeln bewirft. e nächsten Tagen wird die erste von vier wei- teren„Super Constellations“ eintreffen, so daß die Lufthansa dann über acht Maschi- nen dieses Typs verfügen wird. Damit ist, ein Jahr nach der Wiederauf- nahme des Lufthansa- Dienstes, die„zweite Aufbaustufe“ eingeleitet, die dritte soll etwa 1958 mit dem Einsatz von sieben oder acht Vickers-Viscount-Maschinen mit vier Pro- peller-Turbinen zur Verstärkung des euro- päischen Flugnetzes beginnen. Als vierte Aufbaustufe bezeichnete ein Sprecher der Gesellschaft den Einsatz von Düsenflug- zeugen auf den interkontinentalen Strecken, mit dem für 1960 zu rechnen sei. Den An- schluß an das Düsenzeitalter werde die Lufthansa Keinesfalls verpassen. Erst ab etwa 1960 könne dann auch mit einer Rentabilität des Unternehmens gerechnet werden. Ab 22. April wird die tägliche Verbin- dung zwischen New vork und Westdeutsch- land aufgenommen und gleichzeitig erstmals Montreal(Kanada) angeflogen, Am 14. Mai wird der New Vork-Dienst auf neunmal wöchentlich verstärkt, wobei fünfmal Frank- kurt und viermal Düsseldorf Endpunkt sind. Brasilien und Argentinien werden ab 15. August, die Türkei, der Libanon, der Irak und Iran ab 14. September angeflogen. Insgesamt können mit der Lufthansa dann 23 Städte in 14 Ländern erreicht werden gegenüber 10 Städten in sechs Ländern im Vorjahr. Die zahlreichsten Lufthansaverbin- dungen unter den westdeutschen Flughäfen haben Frankfurt, Hamburg, München und Düsseldorf. Hannover und Nürnberg anzu- fliegen, ist bis auf weiteres nicht geplant. Als neuartiger Kundendienst, der nach Auskunft der Lufthansa erstmalig auf der Welt ist, stehen den Fluggästen mit Beginn des Sommerflugplans auf den Strecken nach New Vork Diktiergeräte an Bord zur Ver- fügung, mit denen sich die Arbeit buchstäb- lich„im Fluge“ erledigen läßt. Die seltsamen Strafmethoden einer Volksschule Mit Stühlen und Pappschildern am Hals„Strafestehen“ Aber jedes Ding hat zwei Seiten Hannover. Mitten auf dem Schulhof steht inmitten seiner spielenden Kameraden ein kleiner Junge mit einem Papschild um den Hals,„Ich bin der Dümmste“ ist darauf in großen Buchstaben zu lesen. Der Lehrer will es so. In einer Klasse steht ein aänderer Junge, dem ein Stuhl um den Hals hängt. Er muß auf diese seltsame Weise„Strafe stehen“. Einen anderen Jungen zwingt der Lehrer, einen Stuhl mit hochgestreckten Armen in die Luft zu stemmen. Als er ihn erschöpft sinkeh läßt, bekommt er ein paar Ohrfeigen. Selbstverständlich retiert an der Schule, an der dies alles geschieht— es ist eine Volksschule in Bad Harzburg— auch der Rohrstock. Wiederholt sind sieben- und echtjährige Schüler blutig geschlagen wor- den. 5 Mit einem von ihnen ging die Pflege- mutter zum Arzt. Der stellte fünf blut- unterlaufene Striemen fest. Jetzt griff die Staatsanwaltscheft ein. Der Kultusminister in Hannover verlangte einen Bericht und schickte die Leiterin der Volksschulabteilung seines Ministeriums nach Harzburg. Zwei Lehrer sind die Beschuldigten, Natürlich be- mühen sie sich, alles in möglichst mildem Licht darzustellen. Die Kinder, so sagen sie, hätten sehr häufig mit den Stühlen gewippt und wären mit ihnen umgefallen. Der Lehrer habe daher gedroht:„Wer wieder umfällt, hält den Stuhl hoch, um zu spüren, wie weh ein Stuhl tun kann“, Ein Junge habe dann gesagt, er könne das viel schöner, und sich den Stuhl um den Hals gehängt. Das Papp- schild, das der Vater des einen Jungen gemalt habe und auf dem sich als Warnung vor dem Lärmen während des Unterrichts ein auf- gerissener Mund befunden habe, hätten die Kinder dem Jungen selbst um den Hals ge- hängt. Der Lehrer, gegen den diese Vorwürfe sich richten, gibt im übrigen an, er könne sich nur an eine Ohrfeige erinnern. Dabei habe das Kind, da er versehentlich mit den Finger- spitzen dessen Nase berührt habe, Nasen- pluten bekommen. Der andere Lehrer hatte einem als schwierig bekannten Jungen, dem er Wiederholt Strafe angedroht hatte, zwei Stockschläge gegeben, weil er ein neues Haus mit Lehm und Schnee beschmutzt hatte. Der Widerspruch, daß der Arzt in diesem Fall fünf Schläge konstatiert hatte, läßt sich vor- erst nicht aufklären. Eine Entscheidung hat das Kultusministe- rium bisher nicht getroffen. Es wartet zu- nächst ab, bis die Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen abgeschlossen Hat. Durch die Harzburger Vorgänge hat die Diskussion über die Prügelstrafe und überhaupt die Disziplin in der Schule neue Nahrung erhal- ten, Schon vorher, vor allem seitdem der amerikanische Film„Die Saat der Gewalt“ in der Bundesrepublik gezeigt wurde, waren in der Oeffentlichkeit Stimmen laut gewor- den, die die schwierige Stellung des fast alle Strafmittel ledigen Lehrers vor überfüllten Klassen und von Haus aus oft unzureichend geleiteten Kindern kritisierten. Die Welle, die seit 1945 mehr Verständnis für das Kind und seine Eigenart forderte, brandet jetzt zurück und verlangt: mehr Disziplin! In einer Braunschweiger Zeitung schreibt ein Lehrer:„Früher wurden ungezogene Lümmel verprügelt. Heute ist der Lehrer der Prügelknabe fast aller Kreise geworden. Warum? Weil die Jugend von Jahr zu Jahr mehr verwahrlost. „Der niedersächsische Erlaß“, so äußerte sich schon vor den Harzburger Vorkomm- nissen eine Lehrerzeitung,„formuliert wun- derschön: durch überlegene menschliche Führung freiwilligen Gehorsam wecken. Der Junglehrer, der in der 5. oder 6. Stunde in einer fremden Klasse Naturlehre, Musik, Erdkunde oder sonst eine Fachstunde geben muß, empfindet diese Formulierung vielleicht als Phrase oder als Hohn. Nicht nur die jungen, auch die erfahrenen Lehrer leiden unter Schwierigkeiten der Disziplin. Sie werden zwar„fertig“ mit ihrer Klasse, aber gle selbst sind am Wochenende auch fertig.“ Andere Lehrer fordern als Dringendstes die Aussonderung der Störenfriede und Rüpel in Sonderschulen. Ein einziges der- artiges Kind könne eine ganze Klasse ver- derben. Die Volksschule brauche daher das Ventil der Sonderschule als letztes Zucht- mittel. Zeitraubende Geduldproben mit Rüpeln gingen auf Kosten der anderen lern- begierigen Schüler. Dr. Gerhard Weise . BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Kritik am Müller-Prozeß Mainz. Es sei jetzt nicht der richtige Zeit- punkt, Kritik am Prozeß gegen den Otter- berger Zahnarzt Dr. Müller vor dem Schwur- gericht in Kaiserslautern zu üben, erklärte der Justizminister von Rheinland- Pfalz, Bruno Becher, am Montag in Mainz. Man sollte den Ablauf des gesamten Verfahrens genau studieren, bevor man kritisiere. Außerdem müsse der Abschluß des Verfah- rens abgewartet werden. Wenn es auch be- dauerlich sei, daß ein Prozeß dieses Um- kanges und dieser Bedeutung jetzt ausgesetzt werde, so könne man doch der Ueberzeugung sein, daß das Gericht nach eingehender Prü- kung aller Umstände den Antrag auf eine Untersuchung des Angeklagten auf seinen Geisteszustand habe stattgeben müssen. Justizminister Becher ist persönlich der Auf- fassung, daß der Prozeß auch eingehend und so gut wie es nach Lage der Dinge möglich War, vorbereitet worden ist,. Dies gehe auch daraus hervor, daß es das Gericht nicht für notwendig hielt, eine Voruntersuchung anzu- ordnen. Man müsse auch bedenken, daß ge- rade bei der Publizität, die der Prozeß hatte, zahlreiche Zeugen aufgetreten seien, mit denen man vorher gar nicht rechnen konnte, Zudem hätten die überraschenden Gutachten in besonderem Maße dem Prozeß den Wech- Selfällen ausgesetzt, die jedes Verfahren in sich berge. Großer rheinischer Weinpreis Koblenz. Die Landwirtschaftskammer Rheinnland-Nassau hat den groben rheini- schen Weinpreis 1956 dem Weingut Graf von Plettenberg in Bad Kreuznach verliehen. Diesen höchsten Preis errang ein 1958er Bretzenheimer Kronenberg, Trockenbeeren- Auslese. Zu der Prämiierung, zu der erstmalig Weine aller Jahrgänge einschließlich der 1954er zugelassen Waren, waren insgesamt 460 Weine angestellt. Hiervon entfielen 26“ auf das Gebiet Mosel/ Saar Ruwer, 120 auf den Mittelrhein, 40 auf die Nahe und 33 Rot- weine aus den Gebieten Ahr und Mittelrhein, Elektrifizierung beginnt Mainz. Die Planungsarbeiten für die Flek- trifizierung der linken Fheinstrecke sind jetzt soweit gediehen, daß die eigentlichen Bauarbeiten anlaufen können. In Koblenz ist zur Ueberwachung dieser Aufgaben ein zweites Neubauamt errichtet worden. Dem Amt obliegt nach einer Mitteilung der Bun- desbahndirektion Mainz die Bauaufsicht über die Ausführung der 100 000-Volt-Leitung für Bahnstromversorgung von der Mosel über Remagen bis zur Landesgrenze im Anschluß an den Bezirk Koblenz, der Fahrleitungs- anlagen von Bingerbrück bis Rolandseck und der beiden großen Abspannwerke in Koblenz und Remagen, während das schon Mitte vorigen Jahres errichtete Neubauamt Mainz die Fernleitung von Mainz bis zur Mosel, die Fahrleitungsanlagen von Ludwigshafen bis Bingerbrück und das Unter werk Bingen bearbeitet. Protest gegen„ungerechte Verteilung“ Mainz. Gegen die„ungerechte“ Verteilung von Annahmestellen für die neuen Streit- kräfte in Hessen und Rheinland/ Pfalz hat sich der CDU- Bundestags- und Landtagsabgeord- nete Josef Schlick in einem Schreiben an Ministerpräsident Peter Altmeier gewandt. Der Abgeordnete kritisiert besonders, das das südliche Gebiet des Landes, also die Pfalz und Rheinhessen, bei der geplanten Errich- tung der Meldestellen völlig übersehen Wor- den sei. Er fordert Ministerpräsident Alt- meier auf, beim Bundesverteidigungsminister sofort„eine Korrektur dieser Ungerechtigkeit anzustreben“. Herstellung der Hindenburgbrücke Mainz. Die Wiederherstellung der Hinden- burgbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim als Straßenbrücke soll so schnell wie möglich in Angriff genommen werden, nachdem der Bundesverteidigungsminister auf die Inan- spruchnahme der Trümmer dieser ehemali- gen kombinierten Bahn- und Straßenbrücke über den Rhein und ihre Zufahrtsstrecken für militärische Zwecke verzichtet hat. Alle Bemühungen um eine Wiedererrichtung der Hindenburgbrücke als Straßenbrücke oder ihre Verwendung für den Straßenbau Waren zunächst am Widerstand der Bundesbahn und dann an militärischen Ueberlegungen ge- scheitert. Juwelenspezialist verhaftet Kaiserslautern. Auf Grund einer von der Kriminalpolizei Kaiserslautern im Bundes- gebiet eingeleiteten Fahndung konnte in die- sen Tagen in Uim an der Donau der 44 Jahre alte, aus Lübeck stammende Einbrecher Wal- ter Burmeister festgenommen werden. Bur- meister betätigte sich als reisender Ein- brecher und hatte sich darauf spezialisiert Juwelierschaukästen aufzubrechen. Er War Ende Januar kurz in Kaiserslautern aufge- taucht. Als man sein Verschwinden bemerkte, fehlten aus zwei Schaukästen in Kaisers- lautern Uhren- und Schmuckwaren im Werte von 5000 Mark. Bei der Festnahme befanden sich in Burmeisters Besitz größere Mengen des Diebesgutes, darunter auch noch einige Schmuckstücke, die er in Kaiserslautern er- beutet hatte. Sechzehnjähriger belästigte Frauen Pirmasens. Einen 16jährigen Burschen der seit längerer Zeit in den Abend- un Nachtstunden in Pirmasens sein Unwesen trieb, hat die Kriminalpolizei jetzt fest. genommen. Er hat alleingehende Frauen un Mädchen belästigt, sich schamlos entblößt und mit Gewalt versucht, die Frauen sſch gefügig zu machen. Eine 48 jährige Frau aus Pirmasens hat er dabei so heftig angegriffen, daz sie stürzte und sich den Unferarm brach. Bisher hat der jugendliche Hilfsarbeiter erst in zwei Fällen ein volles Geständnis 497 gelegt. 5 Von Fichtenstamm aufgespießt Trier. Ein elfjähriger Schüler raste beim Rodeln auf einer Waldschneise in der Nähe von Oberöfflingen, Kreis Wittlich, gegen einen Stapel Fichtenstangen. Er wurde von einem Stamm durchbohrt und war auf der Stelle tot. Ar. 42 — L Pöllig Bitt. Trainer von Ca Lichter schal le Punkte wertun erzielt 1 Und 8 Sie kunstlät Schein du liegendke renden vorsicht daß du. His ſeuns parten k als in d schauer schauer br lei der bei. vieren Die fen un ihnen gefeiert „zu den lend, von he J Grad Das und Wi! jast all fünffac/ mal in etwas 1 die Be beliebt. Und 20 Gra nde d. ricaner. ning m nur we Eis Un Trainin Dann kleidex und we N 30 Zahl Auf Deutsc ner He der Re am W. Termin: des M Spielen bände gesehe Oberli Süd v Mölk, teilun; Hälfte pausie Gamst Verein geben, einen Na⸗ über d zur V Vorbei in Me gab es plante Sollen bergen aussch die V. esam führt Zu Vertre Zweit, und 5. Ode Ser Sp achter Begin auf d oder? tage 17. Ur am 30 Die schaf. Kation ö k. 20 r. 0 eee mmer geini- H von ehen, 953er eren- malig der Samt N 267 0 aut Rot- rhein, Elek- sind lichen lenz n ein Dem Bun- über 1g für über schluß ungs- K und blenz Mitte Mainz Mosel, hafen ingen ung“ zilung treit; t sich ord- en an vandt. „ dal Pfalz rrich- wor- Alt- nister igkeit icke inden- sheim öglich m der Inan- mali- drücke ecken „ Alle ig der oder Waren mn und n ge- 'n der indes- n die- Jahre Wal- Bur- Ein- lisiert, r War zufge⸗ erkte, lisers- Werte anden engen einige rn er- uen schen, und wesen kest⸗ n und tblößt n sich zu aus riflen, brach. 3 erst s Ab- t beim Nähe gegen le von Ak der MORGEN 2. Seite 7 * 49/ Dienstag, 21. Februar 1956 I Pier ö Faustregel im internationalen Eiskunstlauf: Bittere Tränen des Schmerzes weinte die Trainerin von Tenley Albright nach der Kür von Carol Heiss, die von den neun Kampf- nichtern bei den Eiskunstlauf-Weltmeister- schackten mit einem Schnitt von 5,86/5,82 punkten beinahe einheitlich etwas höhere Be- wertungen als die Olympiasiegerin(5,79/5,79) erhielt und damit Tenley Albright als Welt- ö Ind ꝛCe's darunter aussieht gehi niemand ꝛwas an gie sprechen nickt gerne darüber, die Eis- kunstläuferinnen, die im Lichte gleißender Scheinwerfer im kurzen Röckchen und engan- liegendem Oberteil unter dem Jubel der frie- tenden Zuschauer ihre Pirouetten drehen. Au borsichtiges Befragen geben sie aber gerne zu, daß auch sie mitunter frieren. Und bei den isunstlaufweltmeistersckaften in Garmisck- partenkircken haben sie schon mehr gefroren als in dieser ganzen Saison zusammen. Den Zu- gcnauern läuft zumeist ein zusätzlicher Kälte- schauer über den Rücken. wenn sie die schein; bar leicht bekleideten Eisprinzessinnen trotz der beißenden Kälte lächelnd, ihre Kür absol- bierxen sehen. Aber der Schein trügt mitunter. Die jungen Eisballerinen wissen sick zu hel- fen und die Damenwäsche- Industrie kommt innen da entgegen. Maribel Vinson, einst eine gefeierte amerileanische Eisläuferin und heute zu den prominentesten Trainern der USA zäh- lend, hat sich erkundigt, was dlie„Eisdame von keute“ bei Temperaturen unter minus 15 Grad trägt. Das Ergebnis ihrer Befragung ist erstaunlich und wird sicherlich einige Illusionen zerstören: ist alle Läuferinnen tragen vier oder sogar fünffache Unterwäsche, dabei wenigstens ein- mal in Wolle. Diese„Packungen“ halten zwar etwas wärmer, aber sie behindern naturgemadß die Bewegungsfreineit und sind keineswegs beliebt. bnd wenn das her mometer einmal unter 0 Grad sint, hilft auck das nicht mehr viel. nde der vergangenen Woche machte die Ame- ianerin Catherine Machado einmal beim Trai- ning mit dem Eis Bekanntschaft und saß für nur wenige Sekunden in einer Mischung von lis und wässerigem Schnee. Sie konnte ihr Training nur noch zwei Minuten fortsetzen. Dann lief sie mit steifen Hüften in die Um- kleidekabinen, sette sich vor eine Heizung und wartete auf„Tauwetter“. 8 — 8 meisterin entthronte. Wenn die grazile, im zitronengelben Kleidchen laufende Tenley auch die erste war, die der glückstrahlenden Siegerin gratulierte, so beschattete dennoch der Schmerz der Niederlage das Gesicht der lächelnden Exmeisterin. Tenley Albrights Kür war trotz der knappen Niederlage wieder von der unnach- ahmlichen Art des noblen Vortrages, der alle Schwierigkeiten des Aufbaues, der Schrittvariationen, der sich beinahe auto- matisch aus der Schrittfolge ergebenden Sprünge so leicht und ohne jeden Schwierig- keitsgrad erscheinen läßt, daß wieder der Eindruck entstand, als enthalte die Kür der Olympiasiegerin weniger Sprünge als die der neuen Weltmeisterin. Dabei strahlt Tenleys Laufen eine Ruhe und Reife aus, die beinahe einmalig ist, und in dieser Vollendung von keiner anderen Läuferin des Wettbewerbes auch nur annähernd erreicht wurde. Wie anders der Lauf der neuen Welt- meisterin. Mit eiserner Energie hatte sich Carol Heiss in der Pflicht nach der vierten Figur an ihre sechs Jahre ältere Konkurren- tin herangekämpft und sogar eine bessere Platzziffer eingeheimst. So konnte sie erst- mals in dem großen Zweikampf der letzten Jahre mit wirklicher Gelöstheit in die Ent- scheidung gehen. Ihr wirbelnder Vortrag war wesentlich ruhiger als in Cortina d' Am- pezzo, wo er etwas überhastet erschien. Sie varilerte schöne Schrittfolgen und Schritt- kombinationen, besonders auf einem Fuß, mit vielen, allerdings immer wieder schon vorher angezeigten Sprüngen, die jedoch alle sauber und kantenrein gestanden wurden. Diese Sprünge von Carol Heiss ließen trotz des wiederum spröden, unter den Schlitt- schuhen wegspritzenden Eises niemals das Gefühl der Unsicherheit aufkommen. Die 16jährige Amerikanerin hielt auch ihr von Beginn an vorgelegtes Tempo bis zum Schluß trotz der beißenden Kälte durch und über- zeugte mit ihren wirbelnden Standpirouetten, bei denen der kleine Haarzopf waagerecht wie ein Brett von ihrem Kopf stand. Und wenn sich auch verständlicherweise kein Kampfrichter zu der von den bis dahin bei 20 Grad unter Null tapfer ausharrenden 10 000 Zuschauer geforderten„6“ verstehen konnte, so gab es doch sechsmal 5,9 für den Inhalt. Eine weitere Ueberraschung für alle war DFB-Spielausschuß legte Termine fest: Auf einer Tagung des Spielausschusses des beutschen Fußball-Bundes DFB) mit Trai- ner Herberger und den technischen Obleuten der Regional- und Landesverbände Wurden am Wochenende in Duisburg in erster Pinie Terminfragen behandelt. Zur Ueberbrückung des Monats Juli durch Totospiele hat der Spielausschuſs Unterlagen der Landes- Ver- bande bis Ende März angefordert. Vor- gesehen ist, die Teilnehmerzahl an der Oberliga-Runde auf 60 Vereine zu erhöhen (Süd und West je 14, Nord- und Südwest je Wölk, Berlin acht Vereine), Bei einer Ein- tellung in zehn Gruppen soll dann die eine Hälkte bereits vom 10. Juni bis zum 1. Juli pausieren und vom 8. Juli an vier Spieltage (samstags) ausfüllen. Die Umfrage bei den Vereinen der 1. und 2. Vertragsligen soll er- 5 ob die erforderliche Zahl von 60 Ver- einen zu erwarten ist. Nach dem Referat des Trainers Herberger über den Aufbau der Nationalmannschaft bis zur Weltmeisterschaft 1958 und über die Vorbereitung der für das Olympia-Turnier in Melbourne in Frage kommenden Spieler gab es eine Debatte über die vom DFB ge- blanten Regional-Nachwuchslehrgänge. Sie sollen aber in vorgesehener Form, von Her- berger geleitet, vor sich gehen. Der Spiel- ausschuß- Vorsitzende Körfer berichtete über die Verhandlungen, die mit dem Ziel einer gesamtdeutschen Olympia-Mannschaft Se- kührt wurden. Zur Deutschen Fußball- Meisterschaft der Vertragsspieler bestreiten die Tabellen- Zweiten von Süd und Südwest sowie West und Nord ihre Qualifikationsspiele am 7 oder 6. Mai. Die beiden Unterlegenen die- ser Spiele ermitteln am 12. oder 13. Mai den achten Teilnehmer an der Endrunde. Der Beginn der Gruppenspiele ist mit Rücksicht auf das Länderspiel gegen England am 19. oder 20. Mal vorgesehen, Die übrigen Spiel- tage der Gruppenrunde sind: 31. Mai, 3., 10., I. und 24. Juri. Der Deutsche Meister soll am 30. Juni im Endspiel ermittelt werden. Die K.o.-Runde der Amateur-Meister- ichakt beginnt am 3. Juni mit dem Qualifi- kationsspiel der Meister von Berlin und 30. Juni: Endspiel um die Hfleisterschaſt zahl der Teilnehmer an der Toto-Oberliga-Runde soll auf 60 erhöht werden Rheinland-Pfalz. Die beiden nächsten Sonn- tage, 10. und 17. Juni, sind der Zwischen- runde und dem Endspiel vorbehalten. Die Teilnehmer an der Vertragsspieler-Meister- schaft sind bis zum 29. April, die an der Amateur-Meisterschaft bis zum 27. Mai zu melden. Meldeschlußß für den Pokal- Wett- bewerb ist der 15. April. Karlsruher SC, Hamburger SV und Spandauer SV stehen als Teilnehmer bereits fest. In der Vorschlußrunde des Amateur- Länderpokals bringt die Vorschlußrunde am 11. März die Spiele Niederrhein— Nord- baden und Hessen— Mittelrhein, Die zuerst genannten Verbände legen die Austragunos- orte fest. Otti Meyer führt den Sturm Für das Probespiel einer deutschen Fuß- ball-Nationalmannschaft am Mittwoch in Hamburg gegen den norddeutschen Meister Hamburger SV gab der Spielausschuß des Deutschen Fußball-Bundes DFB) am Sonn- tag folgende endgültige Aufstellung der Auswahlmannschaft bekannt: KRwiatowski (Borussia Dortmund), Koll Duisburger SV), Erhardt(SpVgg. Fürth), Nuber(Kickers Offenbach), Schlienz(VfB Stuttgart), Dörner (1. FC Köln), Kaufhold, Kraus(beide Kickers Offenbach), Meyer(VfR Mannheim), Neu- schäfer(Viktoria Aschaffenburg), Schäfer (1. FC Köln). Ersatz: Tor: Krämer MHannover 96), Ver- teidigung: Sandmann(Borussia Dortmund), Läuferreihe: Hoffmann(Viktoria Aschaffen- burg), Schwall FV Daxlanden), Sturm: Schröder, Haase(beide Werder Bremen), Laumann(VfR Mannheim). VfiR-Bus nach Frankfurt Die Geschäftsstelle des VfR Mannheim teilt mit, daß Mitgliedern und Anhängern der Rasenspieler Gelegenheit geboten ist, ihre Mannschaft am Samstag mit dem Omnibus zum Punktespiel beim FSV Frank- furt zu begleiten. Interessenten wollen sich mit der Geschäftsstelle in O 5, 8(Tel. 5 20 29) in Verbindung setzen. deutschen Hallenmeistersckaften 1 4 Schon Im ersten Wettbewerb 108 Schwimmen, die in Berlin ausge- 200- m- Schmettern, Manfred Mäsel. Er kolte sich den Titel in 2:30,44 Minuten. 0 tragen wurden, enttkronte der Bayreuther Horst Weber den bisherigen Hallenmeister im AP-Bild „Wer die Pflient gewinnt, Holt sich auch den Jitel“ Völlig gelöst ging Carol Heiss diesmal in den großen Zweikampf mit Tenley Albright Hohe Wertung für Ina Bauer das Laufen der kleinen Ina Bauer aus Kre- feld, der einzigen deutschen Teilnehmerin, die in der Pflicht auf dem letzten Platz ge- landet war, nicht zuletzt wegen eines Patzers im Schlingenparagraphen, bei dem sie in der dritten Wiederholung ausstieg und ohne Nachzulaufen abging, so daß sie auf nur„3“ im Schnitt der Bewertung kam. Unbeküm- mert um alle taktischen Erwägungen lief sie ihre mit Schwierigkeiten gespickte, räumlich gut aufgeteilte Kür in schnellem Tempo bei kantenrein und sicher gestandenen Sprüngen in allen Variationen, wartete mit ständig wechselnden Schrittkombinationen auf und überzeugte alle Preisrichter trotz ihres letzten Platzes in der Pflicht, der normalerweise die Kürbenotung auf unter 5“ beeinflußt. Mit 5,5/ 5,4 gab es die gleiche Bewertung wie für die Meisterschaftsdritte Ingrid Wendel, Oesterreichs Europameisterin. IV. Hallenhockey-Turnier des TSV 46: , Speger gewann Wandletpreis des O53 Der IFC Ludwigshafen leistete ihm allerdings mehr als Schrittmacher-Dienste Das IV. Mannheimer Hallenhockey-Tur- nier des TSV 46 wurde am Sonntag mit den Spielen der Herren-Mannschaften um den Wanderpreis des Oberbürgermeisters der Stadt Mannheim abgeschlossen. Turnier- sieger und Gewinner des Wanderpreises wurde der HC Speyer. 32 Spiele mußten aus- getragen werden, um den Endsieger zu er- mitteln. Mithin hat das zweitägige Turnier insgesamt 58 Spiele erfordert, die dank einer vorzüglichen Organisation reibungs- los abgewickelt wurden, Am Herren-Tur- nier waren 16 Mannschaften beteiligt, die in vier Gruppen spielten. In der Gruppe I siegte der TSV 46 vor 1. Hanauer TEC, TG Worms und TSG Bruchsal. In der Gruppe II wurde der TFC Ludwigshafen vor Germa- nia Mannheim, HTV 46 Heidelberg und TEC Darmstadt Gruppensieger und in der Gruppe III ergaben die Spiele einen knap- pen Sieg des HC Speyer vor dem HCH auf Grund des besseren Torverhältnisses. Auf den weiteren Plätzen landeten SV Bad Hom- burg und die MTG. In der Gruppe IV ge- wann der württembergische Hallenmeister TSV Ludwigsburg vor KSC Karlsruhe, TSG. 78 Heidelberg und HC Gernsbach. Die Spiele der Gruppensieger um den Turniersieg er- gaben folgende Resultate: TSV 46— HC Speyer 2:1, Ludwigsburg— Speyer 1:3, TFC gegen Ludwigsburg 2:3, TSV 46— HC Speyer 2:2, TFC— HC Speyer 1:11(), Lud- wigsburg— TSV 46 3:6. Durch das bessere Torverhältnis wurde der HC Speyer vor dem TSV 46, Ludwigsburg und TFC Ludwigs- hafen Gewinner des Wanderpreises und Turniersieger. Allerdings ist dazu zu sagen, daß das Treffen TFC Ludwigshafen— HC Speyer mit 1:11 ausgerechnet in dem Spiel, das den Entscheid bringen mußte, die höchste, fast unwahrscheinlich klingende Torquote ergab.„Corrigé la fortune“, sagt der Franzose in solchen Fällen. Erstaunlich ist, daß sich so gute Mannschaften wie der H CH, der HTV 46 und die TSG 78 Heidel- berg nicht durchsetzen konnten und mit dem HC Speyer und dem TF Ludwigshafen gleich zwei Mannschaften von Rheinland- Pfalz in die Schlußrunde kamen. Bis auf den kleinen Zwischenfall des korrigierten Tor- verhältnisses nahm das Turnier einen sehr schönen Verlauf und brachte durchweg guten Sport. Der TSV 46 kann jedenfalls zufrieden sein, wenn er auch das Pech hatte, dreimal auf dem zweiten Platz landen zu müssen. t2 überreicht der Bürgermeister Die Steicltschlüsse Zur Begrüßung von Baltimore(USA) den beiden jungen Mannnheimern Jürgen und Claus Helmig, die einen Vertrag für die Baseball-Mann- schaft der„Baltimore Oriolen“ abschlossen. Die beiden, die als„pitcher“ spielen werden, trainieren zundchst im Frükjahrslager der Oriolen in Scottsdale, Arizona. Bild: AP Leichtathletikbilanz beim Brühler Kreistag: U, Kreismeiste- im fannschaftskamp/ Erfolgreiche Breitenarbeit/ Gesamtvorstand wiedergewählt Beim Kreistag der Mannheimer Leicht- athleten gab der Kreisvorsitzende einen kritischen Rückblick über das abgelaufene Jahr, in dem vor allem in der Breitenarbeit Fortschritte zu verzeichnen waren. Einige Zahlen unterstrichen die Arbeit auf dem Ge- biet der Organisation, des Trainings und der Wettkämpfe. Kampfrichterobmann Frieg setzte bei 26 Veranstaltungen 424 Kampf- richter ein. Um das Sportabzeichen bewarben sich 288 Interessenten, doch nur 164 konnten die Bedingungen erfüllen. Hermann Spies von der MTG vermerkte in seinem Jahresbericht die zunehmende Be- teiligung beim Erwerb der Mehrkampfnadeln. Insgesamt wurden 220 silberne und 52 gol- dene Nadeln verliehen. Sportwart Sepp! Gruber bemühte sich vor allem um die Aus- richtung der DVMM. An diesem Wettbewerb beteiligen sich 15 Vereine mit 83 Mannschaf- ten. Der VfR Mannheim errang dabei mit über 142 000 Punkten vor MG(105 000) und Sc Käfertal(93 000) den Sieg. Im Verlauf des Jahres wurden 36 DVMM- Durchgänge ge- startet. Die beiden„Stützpunkte“ Weinheim und Schwetzingen machen unverkennbare Fort- schritte. Allein nach Weinheim fielen 52 Mehrkampfnadeln. Schwetzingen zeigte sich dagegen in den Klubkämpfen aktiver. Juügendbetreuer Heinz Throm vom SC Käfertal gab Rechenschaft über die Städte- kämpfe gegen Heidelberg, Karlsruhe, Lud- wigshafen und Kehl. Er bedauerte, daß die Vereine den Kindersportgruppen noch zu wenig Aufmerksamkeit schenkten. Auch die geringen Wettkampf möglichkeiten kür die Schüler seien zu bemängeln. Bei der Jugend sei jedoch ein Leistungsanstieg zu verzeich- nen. Herbert Abend vom Post-SV war eben- falls mit der nachdrängenden Jugend zu- frieden. Er trug zwei Städtekämpfe gegen Karlsruhe und Straßburg aus. Lehrwart Buß führte nur Aktivposten an, insbesondere die Filmvorführungen und die Lehrgänge mit den ehemaligen Meistern Weinkötz(Hochsprung) und Wolf Hammer- Wurf). Die Jahresberichte der Delegierten wur- den ohne Diskussion entgegengenommen, die Entlastung einstimmig erteilt. Die Neu- wahlen verliefen reibungslos und brachten eine Bestätigung des Gesamtvorstandes. Als weiterer Beisitzer wurde Karl Kramer(VfR), in den Vorstand gewählt. Auf Antrag der Mr werden künftig bei den Kreismeister- schaften der qugend die Staffeln der Senioren und bei den Meisterschaften der Senioren die der Jugend ausgetragen. Die Mehrkampf- meisterschaften werden gesondert durch- geführt. Der Kreistag schloß nach diesem Rechen- schaftsbericht mit dem Appell, in der kom- menden Wettkampfsaison in gleicher Kame- radschaft und Herzlichkeit ans Werk zu gehen. Vollende war nach dem Urteil des Ppublikums und der Fachleute die Kür der I6jahrigen Amerikanerin Carol Heiss bei den Eiskunstlaufmeisterschaften in Garmisch. Carol errang denn auck den Titel vor inrer Landsmännin und Olympiasiegerin Tenley Albright. AP-Bild 7 2 Wes Santee kaltgestellt Der beste amerikanische Meilenläufer und die größte Hoffnung der USA auf den Mit- telstrecken, Wes Santee, ist am Sonntag vom Amerikanischen Leichtathletikverband(AAU) wegen angeblich überhöhter Spesenforderun- gen in Höhe von 1500 Dollar auf Lebenszeit gesperrt worden. Falls diese Sperre bestehen bleiben sollte— Santee ließ durch seinen Rechtsanwalt unmittelbar darauf erklären, daß er gegen die AAU klagen werde— darf Santee weder bei den Olympischen Spielen in Melbourne noch zu irgendeinem von der AA veranstalteten Sportfest antreten. Der Verband gelangte nach elfstündiger Sitzung zu diesem folgenschweren Entschluß. Santee, der mit 4:00,5 Min. schnellster Meilenläufer der USA war, stellte fest, der Verband habe seine Befugnisse überschrit- ten, denn wenn wirklich echtes Beweis- material gegen ihn vorgelegen hätte, so hätte man es der Missouri Valley Soi n Vor- legen müssen, die ihn sein tim Oktober vergangenen Jahres gesperrt, dann später jedoch wegen ungenügender Beweise wieder zugelassen hätte. Wehrturnen abgelehnt Der Deutsche Turnerbund(DTB) lehnte am Wochenende auf seiner Hauptausschuß- sitzung in München-Grünwald die Wieder- einführung des Wehrturnens und eine Be- teiligung am„Zweiten Deutschen Turn- und Sportfest 1956 in Leipzig“ ab. Dagegen soll eine„staatsbürgerliche Erziehung nach den Grundsätzen der abendländischen Kultur frei von parteipolitischen Bestrebungen“ ein- geleitet und mit allem Nachdruck betrieben werden. Zu Beginn der Tagung wurden die Saar- turner einstimmig in den DTB aufgenom- men In Krefeld: 19 Tore Füssens Im zweiten Spiel seiner Westdeutschland- reise kam der EV Füssen, Spitzenreiter der Eishockey- Oberliga, nach dem 13:1 am Vor- tage in Düsseldorf sogar zu einem 19:1(41, 7:0, 8:0) über Preußen Krefeld. Vor 3000 Zuschauern erleichterte die schwache Tor- hüterleistung von Wackers den Allgàuern die Aufgabe. Der später gegen Wackers aus- getauschte Schmidt versagte ebenfalls. Die Haupttorschützen beim deutschen Meister waren(Sepp(4), Trautwein und Unsin(je 3). Die Tabelle: EV Füssen 12 11— 1 137:26 22: 2 SC Rießersee 10 9— 1 78:21 18: 2 EC Bad Tölz 12 8— 4 69 36 16: 8 VfL Bad Nauheim 13 6— 7 38:64 12:14 Krefelder EV 12 4— 8 44.55 6716 Preußen Krefeld 10 8 166 Düsseldorfer EG 1112 183 · Sc Wehling 12 2— 10 30:96 4720 ure Spori-Holiaen Die Rückkehr zum Deutschen Keglerbund als Landesverband Saar beschloß am Sonntag in Saarbrücken einstimmig die außerordentliche Seneralversammlung des Keglerbundes des Saargebietes. Der Olympiadritte Harry Glass(Klingen- thal) stellte am Sonntag auf der Thüringer Schanze in Oberhof mit 77 Metern einen neuen Schanzenrekord auf. Der Meistertitel der Sowjetzone war ihm nicht zu nehmen. Das Verbandsgericht des Westdeutschen Fuß- ball- Verbandes bestätigte am Samstag in Düs- seldorf die gegen Fortuna Düsseldorf und Hamborn 07 verhängten Platzsperren für ein Punktspiel. Fortuna kann am 4. März gegen Westfalia Herne und Hamborn 07 am 26. Fe- bruar gegen den 1. FC Köln nicht auf eigenem Platz antreten. In der Vorschlußrunde des internationalen Halbschwergewichts-Turniers der Berufsboxer in Luxemburg gewann Horst Niche(Berlin) am Sonntag gegen Ray Schmit(Luxemburg) klar nach Punkten und qualifizierte sich damit für den Endkampf am 4. März in Luxemburg ge- gen den Franzosen Boulgroune, der im zweiten Vorschlußrundenkampf Klyssens(Holland) nach Punkten besiegte. Neuer Billard- Europameister im Cadre 47% wurde am Sonntag in Den Haag der Belgier Vingerhoedt mit 14 Punkten vor seinem Lands- mann Wafflard mit zwölf Punkten sowie van Oosterhout(Holland) mit zehn, van de Pol (Holland) mit acht und dem Deutschen Spiel- mann mit sechs Punkten. Sieger in den Einzelspielen beim internatio- nalen Hallentennisturnier in Lyon um den Cozon-Pokal wurden am Sonntag im Herren- Einzel Sven Davidson(Schweden) mit 6:8, 376, 3:6, 6:3, 6:3 über Hugh Stewart(USA) und im Damen-Einzel Althea Gibson(USA] mit 6.2, 6:2 über Spiers(Großbritannien). Aik Stockholm schlug in einem Eishockey- Freundschaftsspiel am Sonntag in der Ost- berliner Werner-Seelenbinder-Halle eine Kom- bination Sc Dynamo sc Einheit mit 4:2(12, 2:0, 1:0) Toren und revanchierte sich damit für die am Vortage erlittene 1:6-Niederlage. Der HC Stuttgart hatte am Sonntag die Schweizer Eishockey mannschaft von St. Gallen zu Gast. In einem Freundschaftskampf in Feuerbach unterlagen die Stuttgarter mit 3:4 Toren. Das Eishockeyspiel war mit Schau- laufen von Stuttgarter Läuferinnen umrahmt. Dänemark siegte am Sonntag vor heimi- schem Publikum mit 331,45 Punkten in einem Turn-Länderkampf gegen Jugoslawien, das guf 328,10 Punkte kam. An die dänischen Turner fielen vier der sechs Wettbewerbe. Toto-Quoten West-Süd- Block(endgültige Gewinnquoten): Zwölferwette; 1. R.(11 Richtige): 68 349,75 DM; 2. R.: 3 162,60 DM; 3. R.; 177,65 DM. Zehner- wette: 1. R.: 17 934,95 DM; 2. R.: 552,75 DM; 3. R.: 42,80 DM. Nord-Süd-Block, Elferwette: 1. R.: 38 499,50 D-Mark; 2. R.: 1 262 DM,. 3. R.: 99,50 DM. Neu- nerwette: 1. R.; 7973 DM. 2. R.: 260 DM; 3. R.: 21,40 DM. Auswahlwette(vorläufige Gewinnquoten): 1. R.(20 Punkte): etwa 827 DM; 2. R.(19 P): etwa 38 DM; 3. R.(18 P.): etwa 2,50 DM. 5 . ene 8885 e . 3 Beete, e ee ee ——r.— 8 MORGEN Dienstag, 21. Februar 1956/ Nr. Nächste Abfahrten nech* 2 2 Eine Wen de in der anapflege s IOTrOSGIS CHE EE Z AH NF ASTA kine Zahnpasta wie nie zuvor! länge e anhalten. Keine gewöhnliche- eine ungewöhnlich neuortige. Selgin- Zahn- pasta unterscheidet sich dreimal vom Ublichen: Selgin enthält Meer- und Mineralsclz. Sie vermeidet Seifen und Schaummittel, die lockeres Zahnfleisch noch schwammiger machen. Selgin wirkt osmotisch: Sie entzieht die überschüssige Gewebeflüs- sigkeit, ähnlich wie Solz aus Rettich Wasser zieht. Selgin reinigt also das Zahnfleisch vvon innen nach qußene, strafft es und beseitigt Zahnfleischbluten. Raucherflecken und Zahnbeläge verschwinden. Selgin schmeckt herb · frisch. 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Cunpa-· Chnudle Lib 8 Handelsregister Amtsgericht Mannheim (Für die Angaben in() keine Gewähr!) Neueintragungen: A 3264— 15. 2. 1956 Hans Sixt, Büromaschinen in Mannheim(Groß- und Einzelhandel mit Büromaschinen und Büromöbeln sowie eine ange- schlossene Spezial-Reparaturwerkstätte, Heckerstr. 13). Inhaber ist Jo- hann gen. Hans Baptist Sixt, Kaufmann in Mannheim. A 3265— 15. 2. 1956 Hans Helmut Klaes, Kohlengroßhandel in Mann- neim(Großhandel mit festen und flüssigen Brennstoffen, Feuerbach- straße 40). Inhaber ist Hans Helmut Klaes, Kaufmann in Mannheim. A 3266— 15. 2. 1956 Friedrich Hirth, Sanitäre Großhandlung in Mann- heim(Großhandel mit sanitären Einrichtungsgegenständen, F 7, 24). Inhaber ist Friedrich Hirth, Kaufmann in Mannheim. B 990— 16. 2. 1956 Johannes Hammer Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Schriesheim Bergstraße(Talstraße). Der Gesellschaftsver- trag ist am 17. November 1955 und 10. Januar 1956 errichtet. Gegenstand des Unternehmens ist: Herstellung, Konfektionierung und Handel mit Textilwaren. Das Stammkapital beträgt 20 000, DM. Geschäftsführer ist Johannes Hammer, Kaufmann in Mannheim. Sind mehrere Geschäfts- führer bestellt, so ist jeder von ihnen allein vertretungsberechtigt. Als nient eingetragen wird veröffentlicht: Oeffentliche Bekanntmachungen werden im Bundesanzeiger oder dessen Nachfolgeorgan erlassen. Veränderungen: A 954— 15. 2. 1956 Stiertlen& Hermann in Mannheim(Augartenstr. 82). Kommanditgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Januar 1956 be- gonnen. 1 Kommanditist ist eingetreten. A 2710— 15. 2. 1956 Fritz Grawe OHd in Mannheim Gerbindungs- kanal, linkes Ufer 12). Jakob Zieher ist aus der Gesellschaft ausgeschie- den. Gleichzeitig ist Berta Grawe geb. Morawetz in Birkenau i. Od W., in die Gesellschagt als persönlich haftende Gesellschafterin eingetreten. A 2974— 17. 2. 1956 Ludwig Schultz& Co. in Mannheim(Kheinvillen- straße 8). Paul Walter Hennig ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Der persönlich haftende Gesellschafter Walter Siegfried Sengle ist nun- mehr zur alleinigen Vertretung der Gesellschaft ermächtigt. B 16— 11. 2. 1956 Grün& Bilfinger Aktiengesellschaft in Mannheim (Akademiestraße 2-8). Dr. Ing. Hans Burkhardt ist aus dem Vorstand ausgeschieden. Das bisherige stellvertretende Vorstandsmitglied Dr. In- genjeur Werner Bansen ist zum ordentlichen Vorstandsmitglied bestellt. B 54— 11. 2. 1956 Mannheimer Maschinenfabrik Mohr& Federhaff Aktiengesellschaft in Mannheim(Rheinau, Rohrhofer Str.). Karl Mei- ringer, Diplom-Ingenieur in Mannheim ist zum stellvertretenden Vor- standsmitglied bestellt. B 296— 16. 2. 1956„Wartburg“ Hospiz Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(F 4, 7-8). Richard Heinrich Müssig ist nicht mehr Geschäftsfünrer. Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 4. November 1935 wurde das Stammkapital um 15 000, DM auf 20 000, DM erhöht. Der Gesellschaftsvertrag wurde in 58 3(Stammkapital) ent- sprechend geändert. 5 B 428— 10. 2. 1956 Bumiller-Raab-Haus Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(L 9, 6). Dr. Hans Meltzer, Professor in Heidelberg ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt. E 431— 11. 2. 1956 Agricultura Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Düsseldorf. Die Prokura des Dr. Helmut Kästner ist erloschen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 19/86 bekanntgemacht. B 688— 13. 2. 1956 brotary Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Baden in Mannheim. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Gustav Nickel, Kauf- mann in Darmstadt ist zum Liquidator bestellt. Haftung in Mannhei katienstrags 18.26)“ Durch Gesellschafter: Deschluß vom 23. Januar 1956 ist 5 6 des Gesellschaftsvertrags Veräuße- rung, Verpfändung, Belastung) neu gefaßt, B 362— 16. 2. 1938 àafü-Kölbhialwaren- Werbe- und Vertriebsgesell- schaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Kaiserring 22). Rudolf Roos ist nicht mehr Geschäftsführer. Joachim Wahlig, Geschäftsführer in Darmstadt wurde zum Geschäftsführer bestellt. B 369— 16. 2. 1936 Kommunale Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar Ge- meinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Nuits- straße 3). Durch Gesellschafterbeschluß vom 3. Februar 1956 ist der Ge- sellschaftsvertrag in g 2(Zweck der Gesellschaft) durch Hinzufügen eines neuen Absatz 5 Und 89 Verwaltungsrat) durch Hinzufügung eines neuen Absatz 8 und in 8 12 Dauer und Auflösung der Gesellschaft) durch Neufassung des Absatz 2 geändert. Gegenstand des Unternehmen ist ferner: 5. die Weiter- und Fortbildung der Angehörigen von öffentlich- rechtlichen Körperschaften und von interessierten Kreisen aus der Wirtschaft. B 933— 16. 2. 1936 Carl Gilfert& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Zweignieflerlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Mül- heim-Ruhr. Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 15. Sep- teniber 1953 ist der Gesellschaftsvertrag vom 29. August 1947 in 88 7 und 3 geändert und das Stimmrecht neu festgesetzt worden. Die Fintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Mülheim a. d. Ruhr ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 238/55 be- kanntgemacht. B 791 18. 2. 195 Schreiber Gesellschaft mit beschränkter ae Immobilien 9 Kraftfahrzeuge 0 Feudenheim, 3x2 Zim. Haus Wohnung, Bad, Diele bei 30 000,— DM Anzahlg. zu verk. 1 Wohnung beziehbar. Angeb. u. Nr. PS 13649 a. d. Verl. .. . 2 55 8 Nentenhaus mit etwa 100 000,- DM Anzahlg. gesucht. Immob.-Büro Hieronymi Mannheim, O 7, 12, Tel. 5 31 41 Kaufgesuche Für m. nächste Versteigerung suche ich Schlafzi., Küchen, gebr. Möbel. Witt, Versteig., G 7, 29, Tel. 5 27 81 Kl. Zimmerofen zu kaufen gesucht. Preisangeb. unt. P 14368 a, d. Verl. 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Drogerien. Bek MGM tmMehun ges Schlachthof, Freibank. Freitag, 24. Februar 1936 Verkauf von Nrn. 501 bis 1000. — 6 VN 1/56— Die Firma Wohnhaus- und Industriebau Wilhelm Grüber, Mannheim, Kaiserring 26-28, Inhaber Bauingenieur Wilhelm Grüber hat durch einen am 186. 2. 56, 9.30 Uhr eingegangenen Antrag die Er- öftnung des Vergleichsver fahrens zur Abwendung des Konkurses über ihr Vermögen beantragt. Gemäß 8 11 der Vergleichsordnung wird bis zur Entscheidung über die Eröffnung des Vergleichsverfahrens der Dipl.-Kfm. Heinz Bangert, Mannheim, C 1, 4, Telefon 5 37 82 zum vor- läufigen Verwalter bestellt. Folgende Verfügungsbeschränkungen wer- den der Schuldnerin auferlegt: Der Schuldnerin wird jede Veräuße- rung, Verpfändung und Entfernung von Bestandteilen der Masse ohne Zustimmung des vorläufigen Verwalters untersagt. Alle ein- und aus- gehenden Beträge sind über ein vom vorläufigen Verwalter zu über- wachendes Konto zu tätigen. Mannheim, den 17. Februar 1956. Amtsgericht BG 6. Durchführung von Röntgenreihen untersuchungen im Stadtteil Rheinau einschließlich Pfingstberg In Durchführung des Gesetzes über Röntgenreihen untersuchungen und Tuberkulinproben vom 19. 10. 53 werden in der Zeit vom 18. Februar bis einschließlich 19. März 1936 die Röntgenreihen untersuchungen im Stadtteil Rheinau einschließlich Pfingstberg vorgenommen. Im einzelnen werden die Untersuchungen wie folgt durchgeführt: 1. Für die schüler der Rheinau-schule am 2. März 1956 und für die Schülerinnen der Rheinau-Sschule am 9. März 1956. 2. Für die in Rheinau einschließlich Pfingstberg wohnenden Unter- suchungspflichtigen jeweils in der Zeit von 11 bis 13 Uhr und von 15.30 Uhr bis 20 Uhr in der Rheinau- Schule: 2) für Männer am 28. Februar, 1., 6., 12. und 19. März 1956, b) für Frauen am 29. Februar, 5., 7., 8., 13., 14., 15. und 16. März 1956. Die im Stadtteil Rheinau einschließlich Pfingstberg wohnenden über 14 Jahre alten Untersuchungspflichtigen erhalten noch eine besondere persönliche Einbestellungskarte, die zu den Untersuchungen mitzubrin- gen ist und als Nachweis für die erfolgte Teilnahme an den Unter- suchungen dient. Den schulpflichtigen Kindern und den im Stadtteil Rheinau Beschäftigten werden die Karten als Nachweis über die Teil- nahme bei den Untersuchungen ausgehändigt. Es wird noch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß auch diejenigen Personen, die etwa keine schriftliche Aufforderung erhalten haben, sich an einem der vorgenannten Untersuchungstage zur Untefsuchung ein- zufinden haben. Nach den Bestimmungen des Gesetzes über Röntgenreihenunter- suchungen wird mit Zeldstrafe bis zu 150 DM bestraft, wer der Ladung zur Teilnahme an einer Röntgenreihen untersuchung nicht Folge leistet. Dies gilt auch für Sorgeberechtigte, die ihre Kinder oder Pflegebefoh- lenen zu diesen Untersuchungen nicht stellen. Nicht ausgangsfähige Kranke und gebrechliche Personen können bei Vorlage eines ärztlichen Zeugnisses, vom Staatl. Gesundheitsamt von der Teilnahme an der Röntgenreihen untersuchung befreit werden. Mannheim, den 20. Januar 1956, Der Oberbürgermeister— Referat III Placierungs- Vorschriften uns nur als Wunsch. wonach Anzeigen in einer bestimmten Ausgabe oder an einem bestimmten Platz erscheinen sollen, können von dingung entgegengenommen werden. nieht als Be- — Lin besondese; mit Beilage mit Beilage mit Beilage * mit Beilage onsun Suppenfieisch mit Beilage JubER NA m NU AUF EN Konsum- Angebol da arent. Certereisch Suppenfleisch, feit 7 8 500 0 1.60 85 500 f 1.68 Bratenfleisch u. Gulasch 1.82 3 500 9 2.26 bende. Vorschlag„ 2.60 Verkauf solange Vorrat GEN OSS EN SHAFT NMANNH FEIN EG. H. B. H. 5 FU irstisdeg KUcvs CU 8 1 * 8 — 1175 „ 0 Ir. 6g 2 8 0 — 1 2 a 1445 90 65 46 traße 6. 405 Rut 349. — 2002 n pltän 25 34. 3 fg. 85 514 von 5 Nr. 43 Dienstag, 21. Februar 1956 MORGEN Seite 9 — Familien- Nachrichten Statt Karten Entschlafenen, Herrn Vulkaniseurmeister storbenen das letzte Geleit gaben. Musketenweg 11 Heimgekehrt vom Grabe unseres unvergessenen, lieben und herzensguten Oskar Klemm sen. ist es uns ein Herzensbedürfnis, für die überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und allen denen zu danken, die seiner in Wort und Schrift gedachten. Insbesondere danken wir Herrn Pfarrer Blail für seine wohl- tuenden, tröstenden Worte, Herrn Dr. Harsch für seine bis zuletzt auf- opfernde Betreuung, Schwester Maria sowie Frl. Dr. Papst für ihre lang- jäbrige Pflege, dem Männergesangverein Mannheim-Neuhermsheim für seinen erhebenden Gesang, und nicht zuletzt allen denen, die dem Ver- Mannheim-Neuhermsheim, den 21. Februar 1956 In tlefem Schmerz: Berta Klemm geb. Borst Kinder und alle Angehörigen Flef bekümmert teilen wir mit, daß Frau geb. Dinkelacker Mannheim, den 20. Februar 1956 Richerd-Wagner-Straße 29 Gott der Allmächtige hat am Sonntag, dem 19. Februar 1956, unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Oma, Schwägerin und Tante, Frau Cäthi Töller geb. Cron nach kurzer Krankheit zu sich in die Ewigkeit ge- nommen. Mannheim, den 20. Februar 1956 Lange Rötterstraſße 56 In stiller Trauer: Richard Fass u. Frau Maria geb. Töller Wilhelm Philipp u. Frau Käthe und Anverwandte geb. Töller Beerdigung: Mittwoch, 22. Febr., 11 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Seelenamt: Mittwoch, 29. Febr., 6.30 Uhr 1. d. Bonffatiuskirche. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren guten Vater. Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel, Herrn Josef Karg Bundesbahn-Oberinspektor a. D. nach langem schwerem Leiden im Alter von fast 76 Jahren wohlvorbereitet zu sich heimzurufen. Heldelberg, den 20. Februar 1956 Luisenstraße 14 (krüher Mannheim, Neuer Rangierbahnhof) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Mina Karg geb. Berger Die Beerdigung findet am Donnerstag, 23. Febr., 15.00 Uhr von der Kapelle des Bergfriedhofs in Heidelberg aus statt. Nach kurzem schwerem Leiden ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater: Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, err Jakob Düster Malermeister 5 im g1. Lebensjahr von uns gegangen. Mhm.-Feudenheim, den 19. Februar 1956 Weinbergstraße 28 In stiller Trauer: Maria Düster geb. Haag Ernst Fink und Frau Sannchen Georg Düster geb. Düster Paul Düster 5 Enkelkinder und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, 22. Febr., 16.00 Uhr Friedhof Feudenheim. Für gie vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Hinscheiden 5 Unserer lieben Entschlafenen, Frau Margareta Eppinger sagen vylr ellen unseren herzlichen Dank. Veronderen Dank den Hausbewohnern und all denen, die der erstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 21. Februar 1836 Stsmitzstraße 9 Paul Achstetter Dr. med. Else Wittmann unser Familſenmittelpunkt, am 17. Februar unerwartet verstorben ist. Dr. med. Georg Wittmann Magda Schwan geb. Wittmann und Kinder Renate Wittmann, Aerztin Die Beerdigung hat auf Wunsch der lieben Verstorbenen in aller Stille stattgefunden. Wir danken allen, die ihr im Leben und im Tode Liebe erzeigt haben. Frau im Alter von 83 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Mannheim, den 20. Februar 1956 Struvestraße 15 (H 7, 14 Herr im gesegneten Alter von 92 Jahren sanft entschlafen. Mhm.-Feudenheim, den 19. Februar 1956 Talstraße 15 Beerdigung: Mittwoch, 22. Febr., 15 Uhr Friedhof Feudenheim Entschlafenen, Frau Margarete Blum geb. Bartholoma spreche ich auch im Namen der Angehörigen meinen innigsten Dank. aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Mühleisen für die tröstenden Worte sowie Herrn Dr. Eugen Schreiber in Bürstadt und den Nachbarn. Katharinenstraße 95 Statt Karten Allen denjenigen, die uns beim Heimgang unseres lieben Ver- storbenen, Herrn Linus Stieber mre Anteilnahme erwiesen haben, uns Kranz- und Blumenspen- den zusandten und dem Entschlafenen das letzte Geleit gaben, danken wir aus tiefstem Herzen. Mhm. Neckarau, den 21. Februar 1956 Rosenstraße 52 Der Herr über Leben und Tod hat nach kurzer schwerer Krankheit meine liebe, herzensgute Mutter, Oma und Tante, Katharina Trunk wwe. geb. Schwesinger Beerdigung: Mittwoch, 22. Febr., 10 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die schö- nen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mhm.- Neckarau, den 20. Februar 1956 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unseres lieben Bruders, Herrn Josef Navara sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Mhm.- Neckarau, den 20. Februar 1956 Wilhelm-Wundt-Platz 3 Die Geschwister und Anverwandten Am 16. Februar 1956 verschied nach kurzer Krankheit, Herr Karl Scheuermann im Alter von 68 Jahren. Während seiner 49jährigen Tätigkeit in unserem Werk haben wir den verstorbenen als treuen und pflichtbewußten Mit- arbeiter kennen und schätzen gelernt. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Mannhelm, den 20. Februar 1956 BOPP& REUTHER GMBH Statt Karten Für die herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Friedrich Weidner sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Dr. Bangerter für die tröstenden Worte sowie den Herren Aerzten und Schwestern des Diakonissenkrankenhauses für die aufopfernde Pflege. Mannheim, den 20. Februar 1956 Lortzingstraße 16 Friedel Weidner und alle Angehörigen Bestattungen in Mannheim Dienstag, 21. Februar 1956 Hauptfriedhof Seng, Leo, Pfalzplatz 21. Halter, Jakob, H 7, 18 Vetter, Anna, Verschaffeltstrage 15 5 Dörr, Johann, Unteres Kirchfeld 1b 5 Schäffner, Elisabeth, Robert-Blum-Straße 3. Krematorium * 2 Wiesner, Herbert, Niederfeld, Weg IV, 28 Friedhof Rheinau Bolz, Wilhelmine, Zwischenstraße 90:9] Friedhof Seckenheim Wirthwein, Elisabethe, Offenburger Straße 59 Roth, Maria, Säckinger Straße 44. Friedhof Friedrichsfeld Fox, Gerhard, Schlettstadter Straße 8 3235*«**3*„*⁵ẽ m 5 Zeit 10,00 10.30 11.00 11.30 13.30 13.00 14.00 14.00 15.00 13.00 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim ohne Gewähr In tliefer Trauer: Elisabeth Daiger geb. Trunk Herbert Daiger Im Namen der Hinterbliebenen: Katharina Roth, Schwester Im Namen aller Hinterbliebenen: Maria Stieber statt Karten Für die vielen Beweise herzl. reichen Kranz- spenden beim Heimgang unse- res lieben Entschlafenen, Herrn, sagen wir auf diesem wege un- 5 ders danken wir Herrn Pfarrer Rupp ler-Benz, 1 storbenen die letzte Ehre er- wiesen haben. Mhm.-Waldhof, 20. Febr. 1956 Sandhofer Straße 24 Nach kurzer Krankheit ist mein lieber Bruder und Onkel, 5 Anton Roth Oberrechnungs-Inspektor I. R. Käthe Haus geb. Blum Anteilnahme sowie für die zahl- und Blumen- Christoph Link seren innigsten Dank. Beson- für seine tröstenden Worte sowie der Firma Daim- den Hausbewohnern und all denen, die dem Ver- Luise Link und Angehörige Schon zum a Fröhstuck 37 dias natürliche Kraftgefränk für Mönter und Kinder und alle, 5 die viel leisten mössen! Tetseche: Auch 1956 ft OVOMATIHRk des einzige offizielle Kraſtge- trünk für die Olympia- Kämpfer der Verstorbenen, Frau Waldhofstraße 141 Allen denjenigen, die uns beim Heimgang unserer lieben Katharina Allgeier geb. Six mre Anteilnahme erwiesen haben, uns Kranz- und Blumen- spenden zusandten und der Entschlafenen das letzte Geleit gaben, danken wir aus tiefstem Herzen. Mannheim, den 19. Februar 1956 Die trauernden Hinterbliebenen ter, Schwiegermutter, Schwägerin, Frau Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die schönen EKranz- und Elumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mut- Großmutter, Urgroßmutter, Tante und Maria Scherer geb. Lammer sagen wir unseren aufrichtigen Dank. Mannheim, Alphornstraße 35, den 20. Februar 1956 Friedrichsfeld, Schlettstadter Straße 29 Familie wilhelm Niegel Familie Hugo Scherer und Angehörige Kloſterfrau Meliſſengeiſt e, Daunendecken Neuanfertigung— Reparaturen. Hoerner, G 2, Marktpl., Tel. 5 33 27 2 — Junge Demen nehmen es selbstwerstöndlich mit der Körperpflege seht genqu. Ocher unser Jip: 80 fe Sie befreit von dem stören den Si Sie bleiben sich selbst und natürlich auch den anderen sympathisch! finden öber den Kreis der nächsten Ange · hörigen hindus quch bei Nachbarn, Freunden und Bekannten ein frohes Echo.— Den Dank för Glückwünsche und Aufmerksam- keiten öbermittelt zuverlässig, und in wör⸗ diger Form die Fomilienonzeige. Sie gibt die Gewähr, daß keiner vergessen wird. in Mannheims großer Zeitung MANNHEIMER MORGEN Welt. nn Erhältlich in Apotheken, Drogerfen, Reformhäusern und lebens- mittelgeschöffen III L . DTrtelgerenges = Auktion NO Y Mannheim, 0 4, 7 Morg., Mittwoch, ab 9.30 Uhr Möbel, Teppiche, Bilder, Kla- viere, Kunst- und Gebrauchs- gegenstände aus Konkurs u. anderem Besitz. Pfandnummern Nrn. 12 354 bis 14 440 werden am Dienstag, dem 28. 2. 56 im „Zähringer Löwen“, Mannheim, Schwetzinger Str. 103, öffent- lich versteigert. Letzter Einlöse/ Verläng.-Termin: Samstag, den 25. 2. 56. Etwaige bei der Ver- steigerung erzielte Mehrerlöse Werden bis 15. 3. 56 an d. Kasse des Leihhauses gegen Abgabe des Pfandscheines ausbezahlt. Nach Ablauf dieser Frist wer- den die Mehrerlöse an die Staatskasse abgeführt. Leihhaus Karl Rudolf, Mannheim, K 2, 22 KG, 3 —— INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Dienstag, 21. Februar 1956/ Nr. 4 Gesetzesmühle Z Sr mahlt Mühlengesetz Der Rechtsausschuß des Bundesrates ehnte den Entwurf zum Mühlengesetzi) ab. Zur Begründung wurde der Artikel 12 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai 1949(BGBl. S. 1) herangezogen. Dieser Artikel lautet: 1. Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu Wählen. Die Berufsausübung kann durch Ge- Setz geregelt werden. 2. Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht. 3. Zwangsarbeit ist nur bei einer gericht- lich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig. Der Entwurf zum Mühlengesetz sieht Maßnahmen zur Einschränkung und zum Abbau der Ueberbesetzung im Mühlenwesen vor. Grund: Die westdeutsche Mühlen Kapazität ist auf Vermahlung von jährlich 10,5 Müll. Tonnen eingerichtet. Der Mehl- bedarf beläuft sich jedoch schätzungsweise Nur auf 5,2 Mill. Tonnen. In eingeweihten Kreisen verlautet, daß der Bundesrat in seiner Sitzung am 24. Fe- ruar den Gesetzentwurf verabschieden dürfte. Es sei jedoch zu erwarten, daß der Empfehlung des bundesrätlichen Wirtschafts- ausschusses zugestimmt würde, wonach in Abänderung des Regierungsentwurfes nicht der Vorstand der Mühlenstelle über ent- sprechende Anräge entscheiden soll, sondern das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Einverneh- men mit dem Bundeswirtschaftsministerium und nach Anhören der obersten Landesbe- hörden auf dem Ernährungsgebiet. Diese Aenderung wurde deshalb vorgeschlagen, Weil der Wirtschaftsausschuß des Bundes- rates der Meinung ist, der Vorstand der Mühlenstelle sei für solche Entscheidungen nicht neutral genug. Uebrigens sollten— nach Ansicht dieses Gremiums Ge- nehmigungen auf dem gewerblichen Sektor grundsätzlich nur von staatlichen Stellen er- teilt werden. ) Vgl. MM vom 3. Februar: bereinigung vom 16. Februar: Mühlen mahlen zuviel“. „Endlich „Einige tausend Körperschaftssteuer-Termine vor verlegen VWD. Die Verlegung der Vorauszahlungs- termine für die Körperschaftssteuer vom 10. März, 10. Juni, 10. September und 10. Dezember eines jeden Jahres auf den 10. im April, Juli, Oktober und Januar sieht ein Verordnungsentwurf vor, der jetzt dem Bundesrat zur Beschlußfassung vorgelegt worden ist. Diese Terminverschiebung wird Gamit begründet, daß sich aus dem bisheri- gen Zusammenfallen der Vorauszahlungs- termine für die Einkommenssteuer und für die Körperschaftssteuer an diesen Terminen am Geldmarkt unwvertretbare Spitzen- belastungen ergäben. Streit um Tilgungssätze Für Ausgleicehs forderungen Auch bei dem Gesetzentwurf über die Tilgung von Ausgleichsforderungen, der ebenfalls am 24. Februar vom Bundesrat im Zweiten Durchgang verabschiedet wird, ist es zu gegensätzlichen Auffassungen zwischen dem Finanz- und dem Wirtschaftsausschuß des Bundesrates gekommen. Während der Wirtschaftsausschuß dem Plenum des Bun- desrates empfiehlt, dem vom Bundestag be- reits gutgeheißenen und vom Bundeskabi- nett beschlossenen Tilgungsplan zuzustim- men(„vom Jahre 1955 an werden verzins- liche Ausgleichsforderungen halbjährlich mit 0,5 v. H. des gewährten Betrages zuzüg- lich der durch die fortscheitende Tilgung er- sparten Zinsen, unverzinsliche Ausgleichs- Forderungen halbjährlich mit 2 v. H. des ge- Währten Betrages getilgt.“) möchte der Finanzausschuß die Tilgungsraten nicht auf 2 sondern auf 1 v. H. Dies würde die Tilgungsdauer um ungefähr 20 Jahre verlängern. Der Finanzausschußg Will deswegen dem Plenum des Bundesrates empfehlen, dem Gesetz nicht zuzustimmen, den Vermittlungsausschuß zwischen und Bundestag anzurufen. Bun e Kein Phantasiepreis für Zuckerrüben Von interessierter Seite wird uns folgendes mitgeteilt: „Sie berichteten unter der Ueberschrift „Ministerielle Zuversicht und bäuerliche For- derungen in Ihrer Ausgabe vom 18. Februar über die Generalversammlung des„Landes- verbandes württembergischer Zuckerrüben- anbauer in Ludwigsburg. Dabei teilen Sie mit, dag Bauernverbandspräsident Heinrich Stooß(Minister a. D.) den Wunsch aussprach, von der Senkung der Zuckersteuer vier DM je Doppelzentner zur Verbesserung der Rübenpreise zu verwenden. Wörtlich schrei- ben Sie dann weiter: Die Forderung Hein- rich Stooß' ist etwas unverständlich for- muliert. Wenn er namens des Bauernverban- des eine Aufbesserung des Rübenpreises um vier DM je dz verlangt, dann würde sich der künftige Rübenpreis auf 10.50 DPM stellen.“ In dem Trubel der Zuckerrübenanbauer- Tagung könnte es vorgekommen sein, daß der von Minister à. D. Stooß geäußerte Wunsch nach Erhöhung des Zuckerrüben- preises mißverstanden worden ist. Um einem Mißverständnis vorzubeugen, sei ausdrück- festgesetzt wissen. lich gesagt, daß Stooß lediglich für eine Er- höhung des Rübenpreises um 50 Dpf je dz eintrat. Da für die Herstellung eines Doppel- zentners Zucker rund acht Doppelzentner Rüben gebraucht werden, lautet der bäuer- liche Wunsch: Von der Senkung der Zucker- steuer sollen vier DM je dz zur Verbesse- rung des Rübenpreises verwendet werden. Der künftige Rübenpreis würde sich sodann auf 7,00 DM je dz statt 6,50 DM je dz stellen.“ Mühl- Schluß mit der Last des Lastenausgleiches Die Vorbereitungsarbeiten für das Lasten- ausgleichs-Schlußgesetz hätten bereits be- gonnen, meldet unser Bonner Hi.-Korrespon- dent. Nach den bisherigen Bestimmungen sollte dieses Gesetz bis zum 31. März 1957 vom Bundestag verabschiedet werden. Es verlautet, daß die entsprechenden Entwürfe bereits im Frühjahr dieses Jahres im Kabi- nett zur Behandlung kommen. Die Geschädigten sind in ansteigendem Maße an der Gestaltung dieses Gesetzes interessiert. Sie fordern vor allem eine an- gemessene Erhöhung der Hauptentschädi- gung. Dies wird damit begründet, daß a) die Gesamthöhe der Vertreibungs- schäden sich gegenüber den früheren Schät- zungen verringert hätte, b) die der Lastenausgleichskasse abgabe- pflichtigen Werte sich angesichts der gün- sbigen Wirtschaftsentwicklung erhöht hätten. Die Organisationen der Heimatvertrie- benen fordern überdies, daß bereits im Rech- nungsjahr 1957/58 mit der Auszahlung der Hauptentschädigung begonnen werden soll. Dagegen wird eingewendet, daß auch nach diesem Termin bislang noch nicht gelöste Eingliederungsaufgaben zu finanzieren sein werden. In Kreisen der heimatvertriebenen Wirt- schaft ist man vor allem daran interessiert, daß die bisherigen Vertriebenenkredite mög- lichst bald auf die Hauptentschädigung an- gerechnet werden. Auf diese Weise würde aus belastenden Kreditverbindlichkeiten Eigenkapital. Die Mindestquote der Haupt- entschädigung soll in Angleichung an das Kriegsfolgenschlußgesetz und das Währungs- ausgleichsgesetz 6% v. H. betragen. Die amtlichen Stellen führen jedoch ins Treffen, daß die Auszahlung der Haupt- entschädigung und der anderen Ansprüche aus dem Lastenausgleich erst begonnen wer- den können, wenn die Höhe der erlittenen Vertreibungsschäden amtlich festgestellt ist. Die Bearbeitung der Feststellungsanträge sei jedoch nicht weit fortgeschritten. Von den gegenwärtig vorliegenden rund 3,5 Mill. An- trägen seien erst etwa 4 v. H. erledigt wor- den. Eine Beschleunigung würde sich kaum ohne zusätzliches Fachpersonal bei den Aus- gleichsämtern erreichen lassen. BEM.-Eile mit Butter freigabe (AP) Das Bundesernährungsministerium (BEM) wird ab sofort weitere zusätzliche Einfuhr möglichkeiten für Butter eröffnen. Diese neue Zulassung von Importen gilt nur für Butter, die ganz kurzfristig in die Bun- desrepublik eingeführt werden kann. Zu diesen weiteren Buttereinfuhren sieht sich das BEM veranlaßt, weil die aus lau- fenden Importmöglichkeiten erwartete But- ter qus den USA und anderen Landern noch nicht in voller Menge auf den Markt ge- kommen ist. Am gleichen Tage gab das amerikanische Landwirtschaftsministerium den Verkauf von 2 658 988(amerikanischen) Pfund Butter und 2 283 250 Pfund Trockenmilchpulver aus regierungseigenen Ueberschußbeständen für den Export nach 15 Ländern, darunter der Bundesrepublik bekannt. Der weitaus größte Teil der Butter, 2 295 000 Ibs, ist allerdings für Israel bestimmt. Kälte greift in das Wirtschaftsleben ein Sie stört Pläne, zZ Wwiekt Verbraucher undstupst Unternehmer Was die Wirtschaft will, welche Aufgaben ihr zufallen, welche Wege sie beschreitet, führt allen Beteiligten die gegenwärtige Kälte sehr deutlich vor Augen. Es können die Folgen der Frostperiode nur annähernd an- gedeutet, nicht aber abgeschätzt werden, Weil niemand vorauszusagen vermag, wann mit einem Witterungsumschlag zu rechnen ist. Sobald dieser eintritt, sind die Dinge wieder ganz anders. Aber über die Gegenwartslage und über die wirtschaftlichen Auswirkungen der bis- herigen Kältezeit kann schon manches gesagt werden. Da ist zunächst die Frage der Koh- lenversorgung. Sie wird sehr unterschiedlich beurteilt. Die Regierungsstellen— gleich- gültig ob die des Landes oder des Bundes Wiegen sich in Optimismus; die Kohlenver- teller— nicht immer aber der Kohleneinzel- handel, bei dem die Lage sehr unterschied- lich ist— tun desgleichen. Das Deutsche Industrie-Institut in Köln behauptet eben- Falls, die Kohlenversorgung sei hinlänglich gesichert. ö In Einzelfällen mag dies anders aussehen. Es mögen auch gebietliche Unterschiede eine Rolle spielen. Jedenfalls ist es so, daß bei der Kohlenversorgung red 85 e Splelen. E rigkelten gegenwärtig ein Rol Wasserweg Fällt fast total aus. Die Bundes- bahn ist übrigens infolge Schneever- wehungen, Lokmangels und anderer Schwie- rigkeiten— nicht in der Lage, ganz die auf sie zukommenden zusätzlichen Aufgaben zu erfüllen. Die Hauptschwierigkeit liegt bei Koks. Da entspricht die vorhandene Produk- tion nicht ganz dem Bedarf. Kohle ist genug vorhanden, aber— wie bereits gesagt— teil- weise unterwegs eingefroren. Wirtschaftspolitisch gesehen. Einen Strich durch die Rechnung macht diese Kälte dem Bundesverkehrsminister. Seine drastischen Einschränkungsvorschläge für den Lkw- Verkehr werden auf weniger Gegenliebe stoßen. Wird sich doch jedermann bedenken: Es treten immer wieder Situationen ein, in denen der Lastkraftwagen zum Rettungs- anker wird. Da ist das Beispiel Mannheim. Wie uns von maßgeblicher Stelle mitgeteilt wurde, gelang es, durch Verlagerung und Austausch die Deckung des mehrere tausend Tonnen betragenden Kokspbedarfs sicherzustellen. Von den Zechen wurden ebenfalls für den süddeutschen Raum 60 000 bis 70 000 Tonnen Eohle freigegeben. Jetzt liegt es an den Ab- nehmern, bzw. an den Händlern, diese Men- gen schnellstens heremzuholen. Natürlich mit Lkw, sofern die Bundesbahn überbean- sprucht ist. Der Hauptanteil des starken Frostes auf die wirtschaftliche Entwicklung liegt jedoch darin, dag unsere vollbeschäftigte Wirt- schaft wieder Stoßbelastungen ausgesetzt wird. Das heißt, wenn die Saison erst wie- der anläuft, werden sich— zumindest in den von der Kälte vernachlässigten Zweigen— Erscheinungen des Mangels und der Ueber- beanspruchung kenntlich machen. Das gilt Sowohl für die Bauwirtschaft als auch für die Baustoff wirtschaft. Von den Auswirkun- gen aufs Verkehrsgewerbe war hier bereits am Rande die Rede. Aus anderer Sicht: Die umfangreichen Schäden und Kosten, die auf den Verkehrs- wegen des Bundesgebietes infolge des Frostes entstanden sind, sind auch ein wirt- schafts- und finanzpolitischer Faktor, nicht nur eine verkehrs wirtschaftliche Frage. Vor allem aber spielt die kältebedingte Zunahme der Arbeitslosigkeit eine Rolle. Die Efiektenbörse Frankfurt a. M., 20. Februar 1956 Zentralstelle in Nürnberg rechnet ja mit einer Arbeitslosenzahl von zwei Millionen. Das ist eine sozialpolitische Belastung ersten Ranges. Und nun die Preisentwicklung: Witte rungsbedingt verringert sich das Angebot der Ware so stark, daß die Nachfrage über- Wiegt. Das ist gebietsweise unterschiedlich. In einem Bezirk werden weniger Kohlen vorhanden sein als gebraucht werden. In einem anderen Kreis liegt derselbe Umstand Aber mit Kartoffeln vor, usw. usf. Diese Schwankungen von Angebot und Nachfrage Allein sind keine Begründung zu Preiser- höhungen. Dennoch werden Preiserhöhungen bei Auftreten von Mangelerscheinungen nicht zu vermeiden sein. Das bezieht sich beson- ders auf den Lebensmittelsektor, und da vor allem auf frostempfindliche Waren. Bedarf es doch besonderer Kühl- und Schutzvor- richtungen, um den Transport dieser Güter zu bewerksteligen, solche Vorrichtungen und ihre Inbetriebnahme kosten Geld, sie ver- teuern also die Ware. Tex N 48. Fladen (VWD) Börsenverlauf: Teilweise lebhafte Abschlüsse. Gegen Schluß der Börse Zurückhaltung, die sich kursmäßig jedoch nicht mehr auswirkte. Gut beachtet Waren Elektro- und Versorgungs- werte, die unter Führung von Rheinisch-Westfäliische Elektrizitätswerke und Siemens durchweg fester tendierten. Montane und Bergbauaktien bis zu zwei Punkte nach beiden Seiten schwankend. Ruhr-Stahl und Rheinisch- Westfälische Eisen- undstahlwerke bis zu vier Punkte nachgebend. IG- Farben-Nachfolger im wesentlichen gut behauptet, lediglich Casella zogen um mehrere Punkte an. In Daimler hielt der Abgabedruck an, so daß das Papier erneut um etwa 15 Punkte nachgab. Metall- und Maschinenwerte im Rahmen der Allgemeintendenz bis zu zwei Punkte schwankend, ebenso Textil- und Zellstoffpapiere. Von Bauwerten vor allem Beton- und Monierbau störker be- achtet. Banken im allgemeinen wenig verändert. Rentenmärkte bei ruhigem Geschäft wenig ver- ändert. Ak tlen 16. 2. 20 2. Aktien 16.2. 20 2 Aktien 16.2 20. 2. ! 210½[ Karpener Bergbau 124½ 122% Dresdner Bk.) 22 21½ BBW 426%½ 200 Heidelb. Zement. 203% 8258 Ahein-Main Bank 250 250 Too 164%[ Hoesch) 15%½ 155 Reichsb.-Ant. Sa. 7% 36½ Conti Gummi 2273 273 Lan2 124 122 Daimler-Benz 30⁵ 33/%% Mannesmann. 178% 1785 Monaten: Dt. Erdöl 107% 150% hn. Braunkohle 277 274 Nachfolger Degusss 2278 278%[ Rheinelektra 180 17⁰ Bergb. Neue Hoffg. 148 144 Demag 42242 242 C 22 213½% Ot. Edelstanl! 103 101½ Dt. Linoleum 200 200 Seil wolff 110% 110% Dortm. Hörd. Hütt. 141 140 Durlacher Hof 177 177 Slemens& Halske 243 244%[Gelsenberg 150%½ 150% Eichbaum-Werger 207 207 Südzucker 18 190[SHH Nürnberg 210 211 Enzinger Union)] 188 190[Ver. Stahlwerke) 6 0% Hoes gk 15%½ 15% G- Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 10% 14% Klöclen.-Humb. o. 211 Ant. Sch. 34% 121 Badische Bank 205 203% löckner werke 16 01 FFF 200 Commerzbank) 1% 14% Phönix Rheinronr 160% 165 Farbenf. Bayer 215 214%/ Commerz- Rhein. Röhrenw.— Farbwerke Höchst 214% 213¼ u. Credit-Bank 220 220 Rheinst. Union 161 163½ Felten& Guill, 215 150%½ Deutsche Bank) 21½ 20½ Stahlw. Südwestf. 170% 174 Srün& Bilfinger 163 17 Süddeutsche Bank 240 230 Thyssenhütte 18½ 180% „= RM- werte 60 oder 6,50 DM Entschädigung für Reichsbank anteile eee (li.) Der Bundesrat wird am 24. Februm den Gesetzentwurf über die Liquidation det Deutschen Reichsbank und der Deutschen Golddiskontbank verabschieden. Dabei hat sich zwischen dem Finanz- und dem Wirt- schaftsausschuß des Bundesrates eine gegen- sätzliche Auffassung über die Entschädigung der Besitzer von Reichsbankanteilen ergeben. Während nämlich der Wirtschaftsausschuß der Regierungsvorlage zustimmte, wonach die Anteilseigner auf je 100 RM. Reichsbank anteile 60 DPM Genußrechte an der Bank deut. scher Länder erhalten sollen, fordert der Fi. nanzausschuß des Bundesrates, daß die An- teilseigner nur 6,5 DM in Schuldverschrei- bungen des Bundes bekommen sollen, die mit fünf v. H. zu verzinsen und jährlich mit einem v. H. zu tilgen sind. Der Finanzaus- schuß begründet seine Auffassung damit, das diese Entschädigung nur nach den Grund- Sätzen erfolgen könne, wie sie für die in- im Kriegsfolgen- schlußgesetz vorgesehen sind. Es gäbe keinen Grund, die Anteilseigner besser zu stellen. Nachdem der Rechtsausschuß des Bundes. rates eine Entschädigung in Höhe von 60 v. H für rechtlich zulässig erklärt hat, ist im Augenblick offen, zu welcher Lösung sich die Mehrheit des Bundesrates am 24. Februar entschliegen wird. Marktberichte vom 2 0. Februar Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) ( òWD) Inl. Weizen 45,3045, 70; inl. Roggen Fe- haber von Reichstiteln bruar 41,3041, 70, Tendenz belebt; Weizenmehl Type 405 62,5064, Type 550 59,5061, Type 812 56,50 Brotmehl Type 1800 49,50—51; Roggenmehl Type 997 5555,25, Type 1130 5353,25, Type 1370 5151,25, Tendenz stetig; Brau- bis 58, gerste 44—45; Type 1050 54,5056; Industriegerste nicht not.; Futter- gerstè inl. 3939,50, dto. aus! 39,5041, Tendenz ste. tig; Inlandshafer zu Futterzwecken 33—34;. dustriehafer 34—35; Auslandshafer nicht not.; Mais 41 Weizenkleie prompt 25—25,50, dto. per März 25,5026; Roggenkleie 24, 2524,50; Weizen- Bollmenl 26—26,50; 36,50—37; 31,50; Palmkernschrot 31; Hühnerkörnerfutter 43-44 Leinschrot 43,5045; Malzkeime 24,5025; Biertreber Weizen-Nachmehl 32,5038; Ercnußschrot nicht not.; Sojaschrot Kokosschrot Rapsschrot nicht not. 23,50; Trocken- schnitzel 23; Dorschmehl 7778; Fischmehl 64-11 Tendenz belebter; Speisekartoffeln per 50 kg 9 bis 9,50, frei Mannheim; Wiesenheu lose 77,50; Lu- zerneheu lose 8,50—9,50; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,804; Weizen- und Roggenstroh drahtgepreßt 4,80—5; not., Tendenz ruhig.— Die Preise verstehen sich als Großhanctels-Durchschnittspreise per 100 kg, bel Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 520(in der Vorwoche 530) Stück Großvieh; 256(197) Kälber; 2415(1968) Schweine; 3(14) Schafe.— Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 112117(108115), B 91110(86-89); Bul- en A 110117(109118), B 103—112(100113); Kühe A 88—103(90102), B 76—89(75—87), C 69—78(6677, C 7(); Färsen A 112—118(110117), B 102111 (100—110); Kälber Hafer-Gerstenstroh nicht Sonderklasse 170—180(175180, A 150165(158—170), B 135—148(140155), C 120132 Schweine A 120—129 (129—135), (130—134), D 100—115(120); B I 124—130(130134), B II 124—130(131 bis 134), C 124—130(130134), D 122130(130—130, ber; 674 Schweine; 24 Schafe.— Preise je% kg E 110—126(126—132); G II 103—109(-); Altschneider 70-90(9): Schafe A 8086(. Marktverlauf: Großvieh in allen Kälber schleppend, Gattungen mittel, geräumt; Schweine schleppend, ausverkauft: Schafe ohne Tendenz. 75 Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 9 Ochsen; 42 Bullen; 70 Kühe; 42 Färsen; insgesamt 163 Stück Großvieh; 128 Kü Lebendgewicht: Ochsen& 106117, 8 ausverkauft; 15 Sauen G1 110118(108120, Bullen A 106-117, B 104110; Kühe A 88100, B 78-95, C 10 bis 77, D 65; Färsen A 110118, B 100108; Kälber Soncterklasse 172192, A 160170, B 144158, C 12 bis 140, D 110; Schweine A 120126, BI, B II C 123—130, D 122—128, E 118—125; Sauen G II 115 bis 118; Schafe A 8390, B 78. Marktverlauf: Groß- vieh in allen Gattungen langsam, geräumt; Käl- ber langsam, geräumt; schweine schleppend, Klei- ner Ueberstand; Schafe rege, geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (oh) infolge der weiter anhaltenden Kalten Witterung Anfuhr zu gering, steigerung. Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis NE-Metalle Hektrolyt-Kupfer für Leitzwecke Freie Devisenkurse 1000 ital. Lire 100 belg. Francs 100 franz. Franes 100 Schweizer Franken 100 holl. Gulden 1 kanad. Dollar 1 engl. Pfund 100 schwed. Kronen 100 dan. Kronen 100 norw. Kronen 100 Schweizer Fr.(frei) 1 US-Dollar 100 DM-NMW= 420,— DM-O; 100 ůUM-O= 25,38 DM-W Geld 6,665 3,392 1,1917 95,73 110,23 4,212 11,711 80,57 60,54 58,52 98,285 4,2107 daher keine Ver- 476461 PW 147148 DN 240—242 PU 954 DM Brief 6,685 8,412 1,1937 95,98 110,45 4,222 11,731 30,73 60,66 58,64 98,485 4.2207 Vollbeschäftigung bei Siemensgesellschaften Umsatzsteigerung schreitet fort; Dividenden vorschlag 9 v. H. Der Umsatz der Siemens& Halke AG und der Siemens-Schuckertwerke AG hat sich im Geschäftsjahr 1954/55 um rund 460 Mill. DM von 1,57 auf 2,03 Md. DM erhöht. Im Vor- jahr war eine Wachstumsrate von 250 Mil- lionen DM zu verzeichnen. Die Ausfuhr erreichte 457 Mill. DM, sie machte wie im Vorjahr 23 v. H. des Gesamtumsatzes aus, Der Hauptversammlung wird am 29. Februar Vorgeschlagen werden, eine Dividende von 9 v. H. zu verteilen(im Vorjahr 8 v. H.). Wie aus dem Geschäftsbericht hervor- geht, übertraf der Auftragseingang der bei- den Gesellschaften wiederum den Umsatz. Den durch den gestiegenen Auftragseingang gestellten Anforderungen ist durch Ausbau der Anlagen und weiterer Rationalisierung Rechnung getragen. Für die hierfür erforder- lichen Investitionen wurden 176 Mill. DM aufgewandt. Das Auslandsgeschäft ist wegen der starken internationalen Konkurrenz schwieriger geworden. Insbesondere in den Zahlungsbedingungen mußten in steigendem Umfange Zugeständnisse gemacht werden. Die Materialpreise sind im Laufe des Ge- Schäftsjahres insgesamt um 16 v. H. gestie- gen; diese Steigerung hat sich im Aufwand des Berichtsjahres jedoch erst zum Teil aus- gewirkt. Die Gehälter und Löhne stiegen im gleichen Zeitraum je Beschäftigten um durch- Sehmittlich 5 v. H. Semessen an den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Roherträgen beläuft sich der Arbeitnehmeranteil auf zwei Drittel der erwirtschafteten Erträge. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß in der konsoli- dierten Bilanz 106,6 Mill. DM Pensionsrück- Stellungen ausgewiesen sind, von denen der Vorstand aussagt: Wir haben den Pensions- Tückstellungen, die für bestehende Anwart- scheften vorgesehen sind, die steuerlich zu- AJssigen Beträge zugeführt.“ Doch— sozial- politisch gesehen— ist vor allem die Ent- Wicklung der Belegschaftszahlen zu beachten: Belegschaft der SæH und sswW- AG im Inland 30. 9. 1936 96 300 30. 9. 1952 39 000 30. 9. 1945 35 400 30. 9. 1953- 96 400 30. 9. 1948 67 700 30. 9. 1954 111 100 30. 9. 1950 73 500 30. 9. 1955 132 000 Im Hause Siemens, d. h. bei SH und SSW und ihren Beteiligungsgesellschaften Waren am 30. 9. 1955 im Inland rund 145 000 Belegschaftsmitglieder beschäftigt. Ferner sind in eigenen Vertriebsgesellschaften in 22 Ländern und in ausländischen Fabriken von Sc H und SSW 10 000 Belegschaftsmit- glieder tätig— In weiteren 57 Ländern be- stehen Vertretungen.. So gesehen, gewinnen die Investionen des Hauses Siemens(Sæœ H und SSW, die ihnen zufallende beschäftigungspolitische Bedeu- tung. Von der sowietzonalen Presse her kam — im Vorjahr— der Vorwurf, es sei skan- dalös wie im Zuge dieser Investifionen sich die Siemens-Aktionäre bereicherten. Merk- würdigerweise fand diese Verunglimpfung auch in westdeutschen— angeblich nicht kommunistisch beeinflußten Zeitungen Zustimmung. In Wirklichkeit wurden 96 600 Arbeitsplätze geschaffen, wobei je Arbeits- platz etwa 7900 DM aufgewendet werden mußten, wie aus nachfolgender Aufstellung hervorgeht: Anlage-Zugänge Abschreibungen Millionen DM 1948/49 76,0 53,8 1949/50 68,0 44,4 1950/51 99,8 34,2 1951/52 110,7 83,1 1952/53 117,9 88,2 1953/54 115,1 94,5 1954/55 176,1 130,5 Seit 21. 6. 1948 763,8 548,7 Wahrscheinlich hätten— insbesonders die kommunistisch angehauchten— Kritiker an diesen Investitionen es lieber gesehen, wenn die in Brot und Arbeit gebrachten 96 600 Arbeiter weiterhin hungrig und beschäfti- gungslos auf der Straße herumliefen. Sie— diese Arbeitslosen— hätten ja in der Zwi- schenzeit von den mit Abschreibungen ein- gesparten Steuergeldern 648,7 Mill. DM) not- dürktig(pro Arbeiterhaushalt in 7% Jahren insgesamt rund 5 600 DM, als jährlich etwa 650 DMW) gespeist werden können. Mit der übrigen Selbst finanzierung der Investitionen sieht es nämlich etwas flau aus, denn es stiegen die Bankschulden und Darlehen wie folgt(in Mill. DMW): Bei 1948 1955 SSH 3,0 176,0 SSW 0.1 177,3 Zusammen 3,1 353,3 Davon langfristig am 30. September 1955 Kredite in Höhe von 245,3 Mill. DM. Die Einzelgeschäftsberichte der beiden Hauptgesellschaften enthalten folgende Dar- stellungen: Siemens& Halske AG(SH): Sitz der Firma Berlin- Siemensstadt, München. 1847 als OHG gegründet. Seit 1897 AG. Heutiges Aktien- kapital 320 Millionen DM, mehr als 60 000 Aktionäre. Das Unternehmen mußte im Be- streben um die Verbesserung und Verbilli- gung ihrer Erzeugnisse und in der Entwick- lung neuer Produkte die Laboratorien und Konstruktionsabteilungen weiter ausbauen. Auf dem Verkehrssignalgebiet wurden zahl- reiche Anlagen nach dem Inland und Aus- land geliefert. Auf den übrigen Vertriebs- gebieten, so auf dem Gebiet der Fernsprech- und Fernwirkanlagen auf Hochspannungs- leitungen, der Uhren-, Feuermelde-, Licht- Umsatz und Export der SæH und SSW (in Mill. RM DM ohne gegenseitige Lieferungem Geschäftsjahr Umsatz Export Export i. v. H. des Umsatzes 1935/35 650 83 13 1948/49 308 21 4 1949/50 635 39 9 1950/51 990 124 12 1951/82 1168 212 18 1952/3 1320 263 20 1953/84 1570 366 23 1954/55 2030 457 2³ ruf- und Schiffssignalanlagen, konnten eben- falls größere Umsätze im In- und Ausland erzielt werden. Der erzielte Bestelleingang für automatische Vermittlungssysteme der Fernsprechtechnik kennzeichnet das große Interesse des In- und Auslandes. Es wird folgende Darstellung der Ertrags- und Ver- mögensrechnung abgegeben. Gewinn- und Verlustrechnung 1954/55 1953/54 Aufwendungen(Mill. DM) Löhne, Gehälter, Sozialleistung. 343,54 270,77 Abschreibungen 57,72 37,87 Zinsbelastungen 13,35 13,78 Steuern 72,05 41,49 außerordentl. Aufwendungen 5,82 11,87 Jahresreingewinn) 28.08 18,71 Gewinnvortrag) 1.13 0,98 Ertrage Rohertrag 483,95 381,34 Beteiligungserträge 23,36 13,15 Totale) 521,69 395,47 Siemens Schuckertwerke AG(SSW): Sitz der Firma Berlin-Siemensstadt/Hrlangen. 1903 als GmbH gegründet, seit 1927 AG. Heutiges Aktienkapital 200 Mill. DM. SH alleiniger Aktionär. Das Unternehmen erreichte eben- falls im Jahresverlauf in der Entwicklung des Bestelleinganges erhebliche Spitzen. In der Struktur des Umsatzes gewinnt das Ge- biet der Hausgeräte fühlbar an Bedeutung; das gleiche gilt beispielsweise für Steuer- und Regelein richtungen. Aber auch Anlagen und Ausrüstungen für die Energieerzeugung und-verteilung wurden stark gefragt. Gewinn- und Verlustrechnung 1954/55 1933/84 Aufwendungen(ill. Dq) Löhne, Gehälter, Sozialleistung. 430,69 343,1 Abschreibungen 73,68 56,63 Zinsen 7.21 4,86 Steuern 114,57 71,87 Außerordentliche Aufwendungen 19,25 35,74 Jahresreingevinn) 18,05 10,25 Gewinnvortrag) 1,69 1,44 Erträge Jahresertrag 657,17 321,13 Totale“) 665,14 328,11 In der konsolidierten Bilanz— sie wird zum zweiten Male veröffentlicht Vergl. MM vom 3. März 1955„Erfolgsberichte der Sie- mens- Gesellschaften“) sind die Bilanzzahlen von SH und jenen inländischen Firmen àu- sammengefaßt, an deren Kapital beim Hause Siemens mehr als 50prozentige Beteiligungs f besteht: Beteiligg. Aktienkapit. in v. H. in Mill. P Siemens-Schuckertwerke AG 100 20⁰ Siemens--Reiniger-Werke AG 9757 25 Deutsche Grammophon mbH 100 5 Vacuumschmelze A 99,9 455 Siemens-Baunion Gmbh 100 4 Siemens Planiawerk AG 66,6 5 Norddeutsche Seekabelwerke AG 50 36 Deutsche Betriebsgesellsch. F. Arahtlose Telegrafie mbff 50 2.5 Osram mb KG 42,8 4 sowie verschiedene Beteiligungsgesellschaften. Bilanzvergleich (in Milllonen DM) SSI SS Kons) 1954/55 1954/55 Bilanz Al tiv Sachanlagen(m. Beteiligungen 408,80 273,19 480,/40 Warenbestände 8 vermiet. Anl. 290, 18 446,85 751.0 Wertpapiere 54,09 91,74 146.90 Aktiv-Hypotm. 0,67 1.80 2.50 Forderungen 239,74 278,23 577,10 klüssige Mittel 42,94 71,38 120,00 Passiva Grundkapital 320,00 200,00 320,00 Rlicklagen 125,00 89,40 226.50 Rückstellung. 150,06 224,58 397,0 Anleihen 103,00 0,00 103,00 übrige Ver- bindlichktn. 323,14 626,89 1099,90 Jahres- reingewinn) 22,08 18,05 29.90 Gewinnvortr.) 1.13 1,69 29,90 Bilanz- summe) 1062,99 1165,60 2115,90 — ) ddes laufenden Geschäftsjahres ) jeweils aus dem Vorjahr ) Auf- und Abrundungen eingeschlossen ) konsolidierte Bilanz 1954/55 Ein Höchstmaß von Wirtschaftlichteit geht aus diesen Geschäftsberi Zugleich außerordentliche sozia gen. Das erfreut wohl die 60 000 chten hervor je Leistun- Aktionäre. ebenso sehr wie die mehr als 130 000 Ar- beiter. F. O. Weber b, Nel Telefon Fr. G eee jung ebrugt ion der Itschen dei hat Wirt- Segen-⸗ digung* rgeben. isschug Wonach bank K deut. der Fl. lie An- Schrei- die mit ch mit mzaus- ait, daß Grund. die In- folgen · keinen ellen. undes. 60 v. H. ist im sich die ebruat — jaschrot osschrot zenstroh zenstroh nicht ien sich Kg, bel! „ Werk, 9) Stück hweine; gewicht: 9); Bul- ); Kühe (66—77), 102—11ʃ1 75180), 120—132 120—129 130(131T 30—130, e ½ kg 08120), Schafe in allen eppend, erkauft; b Kühe, 126 Käl- Bullen 95, C 70 Kälber 5, C 155 1, B II. G II 115 : Groß it; Käl⸗ id, Klei- markt kalten je Ver- 461 DM 148 DN 242 DM 954 DM —— nnr 2 3.6 2,5 40 en. 4 Kons.) Bilanz 90,40 31,60 46.90 2,60 17.10 20,00 20,00 28,50 97,10 3,00 99,90 29.90 29,90 15,90 ichkeit aervor. zistun⸗ jonäre, 0 Ar- Weber esp ö ur 40/ Dienstag. 21. Februar 1936 MORGEN 1 Seite 11 T. 50050 Jgd. abs 13.30, 16, 18.30, 21 Lisel. Pulver- Gunnar Möller piuukE Telefon 5 20 00 13, 15, 17. 19. 21 Ohr Lilli Palmer, C. Jürgens, Winnie Markus:„Teufel in Seide“* Ich denke oft an Piroschka Fbf. Tel. 4 46 47— 14.00 Telefon 5 00 51 Usfen 16.00, 13.15, 20.0 Uhr UNIWVER SUN 18530, 16.00, 20.30 Rex Harrison in:„Der Cornet“. Eine Perle der „So etwas lieben die Frauen“ x Weltliteratur als Breitw.-Farbf. — Telefon 5 11 86 Telef 4 03 96 N (plot 1 10.30, 19 u. 21 nr DiE MKANME NMR 14, 18, 12.18, 20.20 Errol FI Vn n: Cinemascope- Tyrone Power Gene Tierney Abent.„Der schwarze Prinz“„DAS GEWISSE ETWAS“ 5 7 7 1 6 Telefon 3 02 76 Tel. 5 18 95 14.30, INA 9.50, 11.50, 13.80% 16.00, DiE KURBEI 16.0, 18.45, 21.00 18.10, 20.20 Uhr. Jugendfrei. Auf Breitwand: Der sensationelle Abent.-Farbf. mit John Payne „Flucht vor dem Eeuer“ Tägl. 22.20 Sptvst.„Hemmungs- K nicht jugendfreil jos“(Verbotene Geschichten). 3 Gino Cervi. 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Er lebt zufrieden und vergnüglich, Sein Umsatz ee und 3 Labt sich an teuersten Likören, An Gänsebrust und Hummer- 5 scheren. Oft bleibt die Tageskasse leer. Sein Speisezettel ist höchst mager: Der Hering ist für ihn ein Schlager! Ja, lieber Dünn, ein Heringsschwanz Erfreut das Herz wohl nicht so ganz. Hätt'st Du geworben wie Max Dick, (Laden) * Hätt' Dich besonnt das gleiche Glück. . e 5 A K 5 Seite 12 MORGEN Dienstag, 21. Februar 1956/ Nr. „Der befreite Preuße“ Das französische Echo zu Heinrich Heines hundertstem Todestag Alle literarischen Blätter und Zeitschrif- ten Frankreichs widmen in diesen Tagen dem Leben, dem Werk und der Persönlich- keit Heinrich Heines umfangreiche und mehrseitige Studien, wobei auch die Tages- zeitungen nicht zurückstehen. In den Schau- Fenstern der großen Pariser Buchläden ist an gutem Platz das soeben in erweiterter und ergänzter Form neu erschienene Heine-Buch von Madame Antonina Vallentin, der Bio- graphin Stresemanns ausgestellt. Emile Hen- riot, Mitglied der Académie Frangaise, einer der bedeutendsten französischen Kritiker, hat dem Werk im„Le Monde“ eine sehr ein- gehende Besprechung gewidmet, die zugleich eine Huldigung für den Dichter ist. Eine, nach Apollinaires Gedichtsammlung „Calligrammes“ benannte deutsche Buch- Handlung in Paris, die Fritz Picard, der frü- her am Bruno-Cassirer-Verlag wirkte, leitet, Hat ihre Auslage in der Rue du Dragon ganz mit seltenen Heine-Bänden geschmückt, dar- Unter einem Handexemplar der ersten Aus- gabe des„Buches der Lieder“ von 1827, zur Vorbereitung einer zweiten Auflage korri- Siert und revidiert in Heines eigener Hand- schrift. Die Titel der französischen Aufsätze aus Anlaß des hundertsten Todestages sind be- zeichnend. Zum Beispiel:„Der Dichter, der Frankreich gewählt hatte“. Der befreite Preuß e“„Heinrich Heine, der Poet der Liebe und der Freiheit“.„Der Vorläufer des vereinten Europas“. und 80 weiter. Mehrere Artikel befassen sich besonders mit der Tragödie der späten Jahre, der langen, Schweren Krankheit in der Matratzengruft, dem Aufflammen der letzten Passion für die „Mouche“ und den bitteren Stunden vor dem Tod. In den„Nouvelles Littéèraires“, einem Literaturblatt, beginnt Claude Aveline seine Heine-Studie mit folgenden Sätzen: ,‚Stellen wür uns einmal vor: mit einem Genie, dessen Hellsichtigkeit den Aufschwung des Herzens kiltriert, ohne ihm jemals zu schaden, ist es einem Dichter auf wunderbare Weise gelun- gen, eine aristokratische Form populärer Poesie zu schaffen. Während eines Jahrhun- derts nährt sich davon ein ganzes Volk. Es kindet darin die ausgesprochensten Züge sei- ner Natur, die Melancholie, die irrealen Träume, die Furcht vor den Gewittern, den Sinn für das Gespenstige und für den Tod, die Liebe zu den unmöglichen Lieben, den Stolz eines Flusses, die wundersame Furcht vor dem Meer. Seine größten Musiker haben daraus die berückendsten Melodien geschöpft. Die Mütter singen mit ihnen die Kinder in den Schlaf, die Kinder lernen sie in der Schule und dann erscheint ein Tyrann, der das Uniwersalmittel entdeckt haben will, um Koltur-Chronik Das Wolfenbütteler Lessinghaus, in dem der Dichter nach seiner Bestellung zum Bibliothe- kar der Herzog-August-Bibliothek lebte, wird zu einer Gedenkstätte ausgebaut. In ihr sollen Briefe Lessings an seine Freunde, Erstausgaben seiner Werke und Erinnerungsstücke ausge- Sbellt werden. Für die Instandsetzung stellten das Land Niedersachsen, die Vereinigte Groß- joge Deutschlands und der Kloster- und Stu- dienfonds Braunschweig insgesamt 60 000 Mark zur Verfügung. Das über 200 Jahre alte Erlanger Mark- grafentheater, eines der ältesten deutschen Theater, mußte auf Anordnung der Erlanger Stadtverwaltung überraschend gesperrt wer- den, Die Stadtverwaltung teilte mit, daß eine eingehende Untersuchung des Bauzustandes des Theaters schwerwiegende Mängel an den Holz- Konstruktionen ergeben habe. Deshalb sei es nötig geworden, das Haus für jegliche Veran- staltungen zu schließen. Das Erlanger Mark- grafentheater, das als eines der schönsten noch erhaltenen deutschen Barocktheater gilt, wurde nach dem Kriege mehrere Jahre lang von einem Erlanger Schauspielerensemble täglich bespielt. Seit einigen Jahren gastieren dort die Nürn- berger Städtischen Bühnen regelmäßig mehrere Male im Monat mit Opern, Operetten und Schauspielauf führungen. In das Theater, das Stwa 600 Plätze hat, wurden von der Stadt noch in den letzten Jahren größere Summen inve- stiert. Es erhielt eine völlig neue Bestuhlung und moderne technische Bühneneinrichtungen. Der Stadtrat von Freiburg hat beschlossen, den ersten Kapellmeister der Münchener Staats- oper, Hans Gierster, auf den Posten des Frei- burger Generalmusikdirektors zu berufen. Gierster wird als Nachfolger von General- Musikdirektor Heinz Dressel, der die Leitung der Folkwangschule in Essen übernimmt, seine Tätigkeit in Freiburg am 1. Mai aufnehmen. Der 31jährige Hans Gierster, ein Münchener Lehrersohn, ist der jüngste Generalmusik- direktor im Bundesgebiet. die Welt zum Goldenen Zeitalter zurück- zuführen, nämlich alle Juden auszurotten und ihre Werke zu verbrennen. Aber wie die Poesien eines Juden Millionen von Gedächt- nissen entreißen? Der schlaue Tyrann läßt in den Anthologien das berühmteste dieser Gedichte bestehen und setzt ihm das Wört⸗ chen bei Verfasser unbekannt“. Diese Nar- rengeschichte ist authentisch, das Land war das Deutschland Hitlers, der Poet Heinrich Heine und das Gedicht die Loreley“ Andere Gedenkartikel wiederum stellen fest, daß die Werke Heines zu seinen Leb- zeiten nicht nur in Deutschland. sondern auch in Frankreich nach ihrem vollen Wert nicht wahrhaft verstanden wurden. Deutsch- land warf ihm, außer seinen Spöttereien, sei- nen Kosmopolitismus vor; es verstand nicht eine Idee, die sich in den Bereich des Sozialen erhob, um prophetisch ein neues Europa zu empfinden und vorherzusagen. Die französi- sche Elite aber, die ihn so glänzend aufge- nommen hat— man erinnert an seinen Aus- spruch„sagt nicht: glücklich wie ein Fisch im Wasser, sagt: glücklich wie Heine in Pa- ris“— diese Elite war überrascht davon, daß ein Deutscher Deutschland aus freien Stücken jenen Nimbus von Tugend und Idealismus wegnehmen wollte, mit dem ihn Madame de Stael bekleidet hatte. Da man Heine nicht in seiner Sprache habe lesen können, hätte man nicht immer entdeckt, was seine Ironie an Ernstem und Tiefem enthielt. So sei nach und nach der Kranke vergessen worden, bis auf einige seltenęe Freunde, die ihm treu blieben. Zu diesen gehörte Alexandre Du- mas, der vor hundert Jahren seinem Sarg folgte und nicht weit von ihm bestattet liegt. Dumas war es, der einmal ausgerufen hatte: „Wenn Deutschland Heinrich Heines ver- kemt, so werden wir ihn als einen der Un- seren adoptieren.“ Der Staatsmann Thiers aber sagte:„Dieser Deutsche ist der geist- reichste Franzose, den ich je gekannt habe.“ Es war von einer symbolischen Bedeu- tung, die keinem entgehen konnte, daß bei der Gedächtnisfeier auf dem Montmartre- Wagners Jotenmaske för die Scala Die Gesellschaft„Freunde der Scala“ hat in diesen Tagen dem Museum der Mailänder Scala die Ori- ginal-Totenmaske Richard Wagners zum Geschenk gemacht, die einige Minu- ten nach seinem Tode in Venedig abgenommen wor. den war. Die Stiftung er- folgte anläßlich des 73. To- destages(am 13. Februar) des Komponisten. Keystone-Bild Friedhof Seite an Seite der deutsche Bot- schafter, Freiherr von Maltzahn, und der ehemalige französische Botschafter in Deutschland, Frangois-Poncet, Kränze nie- derlegten und in ihren Worten jenem Geist demokratischer Verständigung zwischen den beiden Völkern Ausdruck gaben, den Heine in seinem Testament in ergreifenden Worten vorweggenommen hatte. Ein Fräblein in den besten Jahren/ Fräulein Agathe wollte ihrem Papagei das Sprechen beibringen.„Nein, diese Aus- dauer!“ rief jemand bewundernd.—„Nicht Wahr“, sagte Fräulein Agathe,„ich staune selbst über ihn.“ Fräulein Agathe brachte ein Silberbesteck zum Trödler.„Zwei fünfzig“, sagte der.— „Wiel?“ empörte sich Fräulein Agathe; „Mann, wissen Sie, daß da Kapaun mit gegessen wurde?!“ Fräulein Agathe häkelte einen Kaffee- wärmer.„Aber ich bitt Sie“, sagte das Mäd- chen,„der ist ja völlig unbrauchbar.“ „Aber ist das Muster nicht hübsch?“ fragte Fräulein Agathe. Fräulein Agathe sah sich gezwungen, ihren Goldfisch zu verkaufen.„Und vergiß nicht, Theo“, sagte sie beim Abschied zu mm:„um acht das Abendgebet.“ Fräulein Agathe hatte sich beim Nähen in den Finger gestochen.„An so was“, dachte Sie,„sieht man erst richtig, wie unverfroren heuer schon wieder Militarismus grassiert.“ Fräulein Agathe wurde von einem Schaff- ner ungalant behandelt.„Garstiger Mensch!“ empörte sie sich;„seien Sie froh, daß ich dem Herrn Verkehrsminister anno neunzig einen Korb gegeben habe!“ Fräulein Agathe hatte ihren Stopfpilz verlegt.„Wie man sich irren kann“, dachte sie,„und heute morgen sah er noch aus, als könnt' er kein Wässerlein trüben.“ Fräulein Agathe wollte sich ein Spiegelei braten. Als sie es am Pfannenrand aufschlug, fiel der Dotter in die Asche dabei.„Ind—?“ fragte sie ihn,„was hast du jetzt von deiner Freiheit?“ Fräulein Agathe ertappte ihr Dienstmäd- chen dabei, wie es ein Porzellanservice mit- gehen lassen wollte.„Kind, Kind“, sagte sie migbilligend,„und der ganze Kaffeesatz klebt noch dran.“ Fräulein Agathe hatte die Fotografie einer Jugendliebe wieder entdeckt.„Was der sich hat durch die Lappen gehen lassen“, dachte sie seufzend. Fräulein Agathe war von ihrem Nacht- geschirr der Henkel abgebrochen.„Nun seh sich einer diese Niedertracht an“, dachte sie: „und wartet extra, bis er voll ist, der Bursche.“ Fräulein Agathe war auf dem Kirchweg gestürzt.„Du dul“ machte sie schelmisch und hob den Zeigefinger zum Himmel,„ist das der Dank?“ Fräulein Agathe merkte, daß ihr ein Kak tus einzugehen drohte.„Dickus, Dickus“, sagte sie stirnrunzelnd zu ihm,„wir woll'n doch nicht kneifen—?“ Fräulein Agathe besah sich im Spiegel. „Nicht zu fassen“, dachte sie,„gestern noch ein Backfischfrätzchen, und heut dieser Adel.“ Fräulein Agathe saß abends im Lehn- stuhl, als sie einen Einbrecher bei sich ein- steigen sah.„Erschrecken Sie nicht“, sagte sie sanft aus dem Dunkel,„ich bin es nur.“ In seiner brillanten, von Esprit schillern- den Ansprache, bei der selbst die Heinesche Pointe der Ironie nicht fehlte, erinnerte Frangois-Poncet auch daran— wie er dies schon bei seiner Rede in Düsseldorf tat— daß der französische Dichter Jean Giraudoux (er liegt auf dem gleichen Friedhof begraben) sich stets als ein Schüler Heines bekannt hatte und ihn über alles liebte. EI. v. R. Von Wolfdietrich Schnurre Dem Fräulein Agathe setzte sich beim Lesen eine Fliege auf ihre Bibel.„Komm, komm“é, sagte sie,„beeil dich ein wenig, ich möchte gern umblättern.“ „Ehrlich“, fragte der Pfarrer Fräulein Agathe,„wie ist Ihr Verhältnis zu Gott?“ „Danke, es geht“, sagte Fräulein Agathe,„in den wesentlichsten Punkten stimmen wir überein.“ Fräulein Agathes Katze hatte Junge be- kommen.„Ja, ja“, seufzte Fräulein Agathe; „immer sind wir's, die es ausbaden müssen.“ Fräulein Agathe hatte einen Teller zer- schlagen.„Recht so“, sagte sie zu den Scher- ben,„nur nicht die Form überschätzen.“ Fräulein Agathe konnte ihr Gebetbuch nicht finden. Diese verdammte Frömmig- keit“, dachte sie,„was einem die schon für Aerger gekostet hat? 0 Fräulein Agathe bekam einen Asthma- Anfall. Immer diese leeren Versprechun- gen“, dachte sie, sollen sie einen doch holen, wenn man abfahren muß Fräulein Agathe lag schwer krank danie- der und der Arzt gab ihr ratlos zum dutzend- sten Male das gleiche Pulver.„Sein Sie nicht traurig, Herr Doktor“, sagte Fräulein Agathe, „Vielleicht werde ich trotzdem gesund.“ Als Fräulein Agathe im Sterben lag lieg sie einen evangelischen und einen katho- lischen Geistlichen kommen.„So, ihr zwei“, Sagte Sie,„umd mim gebt euch mal hübsch die Hand und vertragt euch.“ Dann starb sie. Im Himmel traf Fräulein Agathe einen alten Verehrer.„Sehn Sie“, sagte Fräulein Agathe,„wie gut, daß ich Sie damals habe Abblitzen lassen; wer weiß, wo wir uns sonst wiedergetroffen hätten.“ In einem silbernen Himmelsbassin ent- deckte Fräulein Agathe auch ihren Goldfisch. „Wie ich dir noch die dreckigen Algen von den Scheiben gekratzt hab'“, sagte sie zu ihm,„was, Theo, war'n das noch Zeiten—?“ Und dann wurde Fräulein Agathe zum Höchsten befohlen.„Moment“, sagte sie und klappte ihr Handtäschchen auf,„blog noch etwas Rouge auf die Wange.“ ——— 2 Ostlicher Familienkrach Erstaufführung in Ostberlin Auf der Bühne steht ein edelhölzetng Büfett, die Bücher sind durch Glas y Staub geschützt.„Du bist wie ein Kostbe indischer Schal“— der Sohn des Hause spricht mit seiner Braut. Der Freund de Bräutigams neckt die Verlobten:„Na, dam will ich euch mal ein halbes Stünqche allein lassen!“ Dieser„Geburtstag“ im Ostberlinischz Maxim-Gorki- Theater fängt bieder an, du Schauspiel von Dmitrij Stscheglow, das nn auch deutsche Zuschauer kennen lerne darf aber nicht so gemütlich bleiben. Spt. ter will die Hausfrau die Partei anrufen um die Fehler ihres Sohnes zu erörtern, Dr Sohn empört sich:„Ich kenne keine u ter, die so handeln würde wie dul“—„h bürgerlicher Standpunkt aus vielleich räumt Warwa Iwanowna ein. g Dmitrij Stscheglow— er war nach daf Kriege der sowjetische Kulturoffizier Be. lins— behandelt in den drei Akten eh Lieblingsthema der neueren russische Literatur: der arrivierte Wissenschaftler 5 diesem Falle ein Astronomie-Profesg hemmt und befehdet aus Angst, überffge zu werden, seine begabtesten Mitarbeit Das Berufsproblem wird bei Stscheglow zun Familienkonflikt. Jewgenij könnte seinen Freunde und Kollegen Danil gegen den bd. Willigen Vorgesetzten beistehen, er könnt Danils revolutionäre und dem Institut; direktor lästige Theorien von der Erden. stehung drucken und diskutieren lassen, e hätte die Vollmacht dazu. Aber er wagt e nicht. Er weicht um der Karriere willen einem Streit mit seinem Chef aus. Der Drang nach Ruhe, Sicherheit m Erfolg auf Kosten des Fortschritts macht Jewgenij seiner Mutter und der Braut 3 Kleinbürger verdächtig— fast kommt zum Bruch. Freunde der Familie bringen d Affäre in die Zeitung, nun soll Danils Buch doch öffentlich diskutiert werden. Jewgeni empört sich zunächst, wird aber bald alle einsehen. Der kommunistische Anstand dat den Egoismus des Spießers besiegt. 1 Sieht man auf die Form, so wäre du ein ziemlich einschläferndes Kinderstück 21 neren. Die Moral wird übersichtlich aus. gebreitet, jede Lehre mehrfach wiederhol jedes Wort und jede Geste dienen einer Politisch- sittlichen Unterweisung, die aucb für die Aller jüngsten nicht zu schwierig sein dürfte. Doch trotz einiger laute: Kräche gibt es manche Pausen im Ge- schehen, die Samowar und Radio-Apparet kaum überdecken. Dann kichern die Leus im Parkett auf eigene Rechnung. Wilheln Gröhl, der Regisseur, hat einiges noch wei ter gedehnt. Die Schauspieler sehen wenig stens hinreichend russisch aus. 1 * * Ein englisches Märchen „Die Schöne und das Biest“ in Berlin Diese„deutsche Erstaufführung“, die det Westberliner„Theaterclub“ herausbrachte. „Die Schöne und das Biest“ von Nicholas Stuart Gray, wurde am e ee dankbar gerührt empfangen. Das Märchen chinesischer Herkunft, das der englische Autor nacherzählt, ist trotz des Cocteau: Films in Deutschland nicht sehr bekannt Dagegen sah man schon in Ostberlin eine russische Dramatisierung. Die aber wal längst nicht so angenehm albern, gemütld und pfiffig(und eben„englisch“) wie die Version, die jetzt Ottokar Runze— er sab auch an der Kasse— sichtlich vergnügt in- szeniert hat. Der Zauberer Mr. Hodge ist ein gutart.“ ger, wenn auch recht zerstreuter Herr, en fröhlicher Fachmann, wenn er zum Beispid einen allzu barschen Prinzen in ein vollbe- haartes Biest verwandelt. Seinem Nelken Micki, dem jungen Drachen, wachsen erst⸗ während der fünfhundert Jahre, die dec) Stück währt, Flügel. Und die Schöne“ 9. längst nicht so hübsch wie ihre Schwester aber häuslicher und vernünftiger, die recht Person, um einen verbitterten und vertier-· ten Prinzen wieder manierlich zu machen. Das Stück wird abends gespielt. Doch auch meiner fünfjährigen Tochter hätte& Spaß gemacht— nicht weniger als den be, jahrten Intellektuellen im Parkett. Und mehr kann man von keinem Märchen der“ langen. Chr. R 5 BbEIU BA WATURT TA HER UN porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyright 1955 by Franz Sehneekluth Verlag, Darmstadt 47. Fortsetzung „Er ist nicht meiner“, sagte Jo mit verquollener Stimme; sogar in dem Halb- dunkel des Zimmers war zu erkennen, daß sie rot geworden war;„ich weiß nicht ein- Mal, ob ich ihn Freund nennen darf— dazu kennen wir uns eigentlich nicht lange genug. Ich habe halt zu ihm Vertrauen. Und ich habe einen Menschen gebraucht, mit dem ich reden kann.“ „Ich war ja nicht da, wie?“ fragte die alte Dame eifersüchtig. „Ach, Oma“, sagte sie müde,, mit solchen Geschichten verkriecht man sich vor der eigenen Familie. Dazu sitzt man sich zu nah auf der Pelle.“ Die alte Dame genehmigte sich noch eine Prise. Das feine würzige Aroma des Brasil- tabaks verbreitete sich im Raum. „Nun sag einmal, Hannerl, was hat der junge Lockner dazu gesagt, als du ihm die Geschichte erzählt hast?“ „Mei murmelte sie verlegen,„er hat sich als Pate angemeldet, und er hat gesagt, er würde anfangen, für den silbernen Löffel Zu sparen „Da schau her!“ kicherte die alte Dame, „der Bengel beginnt mir zu gefallen.— Hat er dich geküßt?“ „Mußt du es wirklich so genau wissen?“ „Ganz genau!“ sagte die Alte streng. „Ja, er hat mich geküßt. An dem Abend, als dem Pflanz seine Elisabeth den Salteneder Franzl geheiratet hat. Wir saßen auf einer Bank über der Ache. Und hinterher habe ich ihm gesagt, was mit mir los ist „Und dann?“ fragte die Großmutter interessiert. „Seitdem sind wir Freunde ant- wortete Jo zögernd. „Aber ihr macht Mondscheinspaziergängel“ „Woher weißt du eigentlich so gut Be- scheid?“ „Ich habe meine Quellen“, sagte die alte Frau und fächelte sich den Tabak vom Rock, der ihr aus der Nase gefallen war,„ich komme nicht viel heraus, aber ich höre eine ganze Menge.“ „Dann wirst du ja auch wissen, was es mit diesen Mondscheinspaziergängen auf sich hat. Aber damit ist es vorbei Solange ich noch in Aldenberg bin, werde ich ihn auch tagsüber treffen. Und wenn sich die Leute noch so sehr die Mäuler zerreißen.“ „Bravo!“ nickte die Großmutter beifällig, „80 ist es recht.“ Da der Tag sich dem Ende zuneigte, war die Dämmerung im Zimmer zur halben Dun- kelheit geworden. Jo griff zur Seite und schaltete ihre Leselampe an. Die alte Dame hielt sich die Hand vor die Augen und blin- zelte wie eine vom Licht überraschte Eule. „Mach das Licht aus!“ rief sie unwillig. Aber Jo hob die Lampe an und richtete sie auf ihre Großmutter, so daß die alte Dame wie im Lichtkegel eines Scheinwerfers Stand. „Hör einmal, Oma!“ sagte Jo und sah ihre Großmutter eindringlich forschend an, „deine Fragen kommen doch nicht von ungefähr. Du hast doch irgend etwas vor.. Aber eins sag ich dir: wenn du irgendwelche Absichten hast, die Lothar Lockner und mich betreffen. dann“ Sie sprach nicht aus, was dann geschehen würde, Aber in ihrer Stimme lag solch ein unheil- verkündender Ernst, daß die alte Dame die Hemd wie zu einer Kapitulation erhob. „Nimm das verdammte Licht herunter!“ rief sie,„es tut meinen Augen weh. Und ich weiß überhaupt nicht, was du eigentlich be- fürchtest, was ich tun könnte Jo knipste die Lampe aus:„Das weißt du ganz genau, Großmamal“ sagt sie leise, aber sehr deutlich,„aber ich lasse mich nicht ver- kaufen, hörst du? Und ich glaube auch, so viel Geld habt ihr alle miteinander nicht, daß Lothar Lockner sich von euch kaufen läßt. — Haben wir uns richtig verstanden?“ Die alte Frau erhob sich etwas steif aus dem Sessel und griff nach ihren Ebenholz- Stock—„Wie so ein Mistfratz mit einem redet...“ brummelte sie; aber es klang nicht beleidigt, eher schwang etwas wie Stolz in ihrer Stimme mit, daß sie in ihrem Enkel- kind einen Teil jener Härte und ungebro- chenen Lebenskraft wiederfand, durch die sie sich selber über die Familie erhob. „Steh einmal auf!“ befahl sie schroff. Jo erhob sich gehorsam. Die alte Dame knipste die Deckenbeleuchtung an, sechs Flammen, die das Zimmer mit einer Licht- flut überschütteten. Sie musterte Jo aus leicht zusammengekniffenen Augen eine halbe Minute lang wie ein Mannequin, das ihr eine neue Eleiderkollektion vorführte. „Zwei Monate lang wird es noch ganz gut gehen“, sagte sie schließlich. Sie winkte Jo heran, drückte ihr einen leichten, kühlen Kuß auf die Stirn und murmelte:„Den gel- ben Fleck am Kinn mußt du gut überpudern, daran hab ich nämlich schon vor einem Monat erkannt, was mit dir los ist.“ Aldenberger Ameiger UDeberfall oder Unfall? In den heutigen Morgenstunden fanden Arbeiter der Stadt, die sich von Dinghar- ting zu ihrer Arbeitsstelle an der städti- schen Kiesgrube begaben, den Malermeister Herrn Franz Knell auf der Gemeindewiese von Dingharting in schwerverletztem Zu- stande auf. Der Arzt des Kreiskrunken- nauses, Herr Dr. Pfaffenberger, kat an dem Verletzten neben Hautabschürfungen und starken Prellungen mehrere Knochenbrüche festgestellt. Wie wir erfahren, nahm Herr Enell in Heiligblut an einem Preiskegeln teil, bei dem er den zweiten Preis gewann. Nach Aussagen der Teilnehmer kat Herr Knell den geselligen Abend, der die Teil- nehmer nach der Preisverteilung im Gast- haus Zum goldenen Stern“ noch vereinigte, vor dem allgemeinen Aufbruch verlassen. Der Verdacht, Herr Knell könne das Opfer eines Raubüberfalls geworden sein, scheint sich nicht zu bestätigen, da uns die Polizei mitteilen konnte, daß die Brieftasche des Schwerverletzten mit einem größeren Geld- betrag unversehrt auf der Gemeindewiese ina wischen gefunden wurde. Herr Knell könnte das Opfer eines Motorrad- oder Autounfalles geworden sein. Allerdings sind Spuren, die darauf schließen lassen, in der Nhe nicht gefunden worden. Da der Un- fall völlig rätselnaft ist, und Herr Knell selber dazu noch nicht vernommen werden konnte, bittet die Polizei um sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden. Lothar Lockner entwarf in der Redaktion den Werbetext, mit dem die Bayerische Hauspostille in der Samstagsausgabe des Aldenberger Anzeigers gestartet werden sollte. Zehntausend Probenummern, 7 gleichzeitig mit der Ankündigung im Ve. breitungsgebiet der Zeitung und auch weile von Aldenberg entfernt verteilt werden sollten, lagen in großen Stapeln in den Re. lern des Verlagsgebäudes bereit. In iim glühte ein Gefühl wie etwa ein Premieren fleber. Es gab Stunden, in denen S Erfolg des Unternehmens so felsenfest übe, zeugt war, daß er schon holde Träume val einem kleinen Wagen, einer eigenen Wal. nung und überhaupt von künftigem Won, stand in jeder Form spann. Es konnte zed geschehen, daß ihn bereits in der nächsten Heraut Verlag drucke chetre Stellv. W. Hei weber Dr. K 0. Ser! Stellv. Bank, Bad. K. Fr. 80 11. Ja N 1 Bun gese kon sitzt run; gesr Wi D/ Gerste ein M Wehr Es sol den, 0 ES V Koalit promi gekun. Vorga daß d Wahle nur m tion g klärte ihre Arno! inr Mo sterpr Dienst schen Führu und c Nückk Bu tiven betont tun, u hunde nutzb. ogisch des A Friedli und Kapit samm SO zial. wachs Uistisc Arbei N 0 Frakt SPD, Stunc der nahm Wehr ZWar Jäger ordne munie Sachli. barur nen 1 Vorsc Trakt Unter lich e Minute eine tiefe Mutlosigkeit übertiel d 9 neuer er Herrn Lobmüller im Geiste bend un auf den unseligen Einfall fluchend durch che Redaktlonsräume rasen sah, das Kin, digungsschreiben in der Hand schwenkend und ihn zu allen Teufeln wünschend. 14 Die Probenummer, mit aller Sorglal zusammengestellt, die hm stundenlang des sicheren Erfolg versprochen hatte, erschien) ihm dann fad und abgestanden wie Sele Wasser in einer Flasche ohne Verschluß. Ce. rade in diesem Augenblick befand er sd in solch einer mutlosen Stimmung, und war nicht dazu angetan, seinem Hirn fu den Werbetext Flügel zu verleihen. Er flo, ihm träge und zäh in die Maschine un schien ihm aus Floskeln ohne Saft 1 Kraft zu bestehen. So empfand er es— gegen Störungen empfindlich— fast dank. bar, als Fräulein Klühspieß ihr friss onduliertes Haupt ins Zimmer steckte unn ihm einen Besuch anmeldete. „Herr Schmölz. flüsterte sie und del: tete, um ihn an den kleinen Mann zu er, innern, dessen Größe durch eine Bewegul mit der flachen Hand an, die aber das rich⸗ f tige Maß von Herrn Schmölz auf die dröbe eines Gartenzwergs verfälschte. 4 Fortsetzung folsb Bezei die 1 sichti, keit 2 Aue des Sti Sonde macht stand Sprech Antre Inner n de Har