Hölzerg Glas y; kostbarg 5 Haus und de Na, dan tündchg rlinische r àn, dz das nin 1 lerneg Den. Spa- anrufen tern e Mul. 78„ Ven fielleicht, 1 nach den Zier Bel. Kten eh ussischen ak tler, Profess. berflügel tarbeiter Slow zun e seinem den bös r könnk Institut. Erxdent- lassen, t Wag ez re willen heit und ts macht Braut ab ommt e ingen die nils Buch Jewgeni bald alles stand hat wäre des rstück u lich aus. jederholt en eine die auch schwierig r lauter im Ge- Apparat lie Leute Wilheln och wei n wenig 1 Jen Beflin „die det Sbrachte, Nicholas ee Märchen englische Cocteau bekannt rlin eine ber Wat gemütlich wie die — er saß znügt in gutert⸗ Herr, en Beispie n vollbe· Neffen sen ett, die das aöne“ 8. chwestel ie rechte vertier⸗ aachen. It. Doch hätte 6 den be: ett. Uns hen vel“ br — ern, die im Ver. n Weiter werden den Kei. In ihm emieren- er vo est über ume vol an Woh- n Woll. e jedoch nächste iel, d end und 8 jurch de] d s Kün, wenkend d. Sorgkal ang den erschien 5 aer Muß. Ge. er sich und 8e irn ft Er fil ine 1 At Un — 1 st dank- r kr te un 1d deu- 1 zu er- wegung las rich- ge Gröbe 1 18 tolst) Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schillings; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: 0, Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: l. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stelly.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 26 743. g Mannheimer. Unbhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. 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Im Aeltestenrat konnte über diese Frage noch keine Einigung erzielt werden. Auf den Fraktions- sitzungen von CDU/ CSU und FDP, die sich mit den Folgen der Düsseldorfer Regie- rungs- Umbildung befaßten, hat diese Frage am Dienstag eine entscheidende Rolle gespielt. Wie wir erfahren, haben sich vor der DU CSU-Fraktion Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier und Dr. Dresbach scharf gegen ein Junktim(eine Koppelung) zwischen den Wehrgesetzen und dem Wahlrecht gewandt. Es sollen jedoch Möglichkeiten erwogen wer- den, die Besorgnisse der FDP zu zerstreuen. Es wurde darauf verwiesen, daß die Koalitionsvereinbarungen, wonach ein Kom- promißg auf der Basis des Wahlrechts von 1953 gefunden werden soll, trotz der Düsseldorfer Vorgänge weiter bestehen. Kritisiert wurde, daß die FDP ihren Beschluß(Koppelung von Wahlgesetz und Wehrgesetzen) am Montag nur mit einer sehr schwach besetzten Frak- tion gefaßt habe. Die Freien Demokraten er- klärten dazu, die Vermutung sei falsch, daß ihre jetzige Forderung mit dem Sturz Arnolds im Zusammenhang stehe. Sie hätten inr Verlangen auf eine Verbindung von Wahlrecht und Verabschiedung der Wehr- gesetze schon vor drei Wochen in einem Ge- spräch mit dem Bundeskanzler vorgebracht. Die FDP, unterstützt von den Sozialdemo- Kraten, wünscht, daß das Wahlgesetz am 7. März in zweiter und dritter Lesung ver- abschiedet wird. Die zweite Lesung der Wehrvorlagen soll am 6. und die dritte Lesung und Verabschiedung am 8. März erfolgen.) FD bekennt sich zur Koalitionspolitik Im Mittelpunkt der Fraktionssitzungen von CDU/CSU und FDP am Dienstag stan- den die Folgen der Düsseldorfer Regierungs- Umbildung. Vor der CDU-Fraktion sagte Bundeskanzler Dr. Adenauer:„Das erste Wort hat jetzt die FDP-Bundestagsfraktion. Sie muß sobald wie möglich ihre Stellung zur Bonner Koali- „Zwei Weltsysteme im Wettbewerb“ Bulganin sprach vor dem Parteikongreß zum neuen Fünfjahresplan Moskau.(AP/dpa) Der sowjetische Mini- sterpräsident, Bulganin, versicherte am Dienstag auf dem 20. Parteitag der sowieti- schen KP, daß das Prinzip der kollektiven Führung in der Sowjetunion beibehalten und daß es unter keinen Umständen eine Rückkehr zum„Personenkult“ geben werde. Bulganin legte dem Parteitag die Direk- tiven zum sechsten Fünf jahresplan vor. Er betonte:„Wir Kommunisten müssen alles tun, um die größte Entdeckung des 20. Jahr- hunderts— die Atomenergie— der Sache nutzbar zu machen, die das oberste ideo- ogische Ziel unserer Partei ist: der Sache des Aufbaus des Kommunismus. In der friedlichen Anwendumg der Atomenergie ist unser Land vor allen anderen Ländern füh- dend. Diese Führung müssen wir auch in der Zukunft behalten.“ Der Regierungschef hob hervor, daß heute nicht mehr ein sozialistisches Land— die Sowjetunion— im Wettbewerb mit dem Kapitalismus stehe.„Heute handelt es sich um einen friedlichen wirtschaftlichen Wett- bewerb Zwischen zwei Weltsystemen: dem Sozialistischen und dem kapitalistischen. Fast die Hälfte der Bevölkerung Europas und Asiens hat ein für allemal mit dem Kapitalismus gebrochen. Die friedliche Zu- Sanmenarbeit und gegenseitige Hilfe des Sozialistischen Lagers ist die Grundlage der wachsenden wirtschaftlichen Macht der sozia- lstischen Welt, die keine Krisen, keine Arbeitslosigkeit und keine der anderen un- heilbaren Krankheiten des kapitalistischen Systems kennt.“ Obwohl das Schwergewicht auf der Schwerindustrie gelegen habe, seien die Ziele des abgeschlossenen fünften Fünf-Jahres- planes auch auf dem Gebiet der Konsum- güter produktion übererfüllt worden. Nur die Landwirtschaft habe sich langsamer als vor- gesehen entwickelt und ihre Planziele nicht erreichen können. Die Partei habe eine Reihe von Mißständen in der Industrie und vor Allem in der Landwirtschaft aufgedeckt und die Massen aufgefordert, bei der Beseitigung dieser Mißstände mitzuarbeiten. Der sechste Fünf-Jahresplan strebe mit Vorrang den weiteren Ausbau der Schwerindustrie, neue technische Fortschritte, eine höhere Produk- tivität der Arbeiter und eine schnelle und durchgreifende Erhöhung der landwirtschaft- lichen Erzeugung an. Eine Gruppe französischer Intellektueller forderte in einem Telegramm an Bulganin die Ueberprüfung der großen Prozesse der Jahre 1936 bis 1938 und die Rehabilitierung der damals verurteilten Revolutionäre und Kampfgefährten Lenins. Die Erklärungen Mikojans hätten klar gezeigt, daß damals verurteilte alte Revolutionäre völlig un- schuldig gewesen seien. Am Dienstag veröffentlichte die Moskauer „Prawda“, das KP- Organ, einen Artikel, der eine Rehabilitierung Bela Kuns, des 1938 als „trotzkistischer Verräter“ hingerichteten ungarischen Kommunistenführers, darstellt. Wehrgespräche zwischen CDU und SPD Bemühungen um Kompromiß über strittige Fragen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Am Dienstag unterhielten sich die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU und FD, Krone und Ollenhauer, zwei Stunden lang über die noch offenen Fragen der Wehrgesetzgebung. An dem Gespräch nahmen von beiden Seiten die jeweiligen ehr und Verfassungsexperten teil, und Aar kür die CDU/CSU die Abgeordneten Jäger und Hoogen, für die SPD die Abge- ordneten Erler und Arndt. In einem Kom- munique wurde die Unterredung als„sehr 1 bezeichnet. Endgültige Verein- rungen wurden nach unseren Informatio- den noch nicht getroffen. Die erarbeiteten orschläge müssen zunächst den beiden Urnctionen Vorgelegt werden. Eine weitere gnterredung am Freitag wird wahrschein- ich eine endgültige Einigung bringen. 4 Der Verteidigungsausschuß der FDP hat ich am Dienstag— wie dpa berichtet unter anderem dafür ausgesprochen, für die weuen deutschen Streitkräfte wieder die alte Deichnung Wehrmacht zu verwenden und 0 tenikormen unverzüglich unter Berück- 5 Aung von Tradition und Zweckmäßig- eit zu überprüfen. Auch zweites Volksbegehren des Heimatbundes Badnerland abgelehnt Stuttgart.(dpa) Der Antrag des Heimat- . Badnerland auf Zulassung eines Ksbegehrens für die Wiederherstellung Bonds maligen Landes Südbaden ist vom 15 K pern un eister abgelehnt worden. Wie 1 adden- württembergische Staatsministe- Hei am Dienstagmittag mitteilte, hatte der . Badnerland— wie schon bei 8 m ersten ebenfalls abgelehnten Antrag 8 em Volksbegehren zur Wiederherstel- 8 Gesamtbadens— nicht die Unterschrif- ond von 3000 Einwohnern nachgewiesen, 9 7 5 von der Vorschrift Gebrauch ge- A0 nach der es genügt, wenn der Vor- . Vereinigung dartut, daß die ent- Ade lende Anzahl von Mitgliedern den 8 Unterstützt. Der Bundesminister des 5 n habe den Antrag abgelehnt, heigt es l. er Mitteilung, weil nicht ohne weiteres r sei, daß sich die Mitglieder der Ver- einigung, die die Wiederherstellung von Gesamtbaden anstreben, auch die Wieder- herstellung von Südbaden zum Ziel gesetzt hätten. Ueberdies sei der Antrag, wie schon der vorangegangene, deshalb abzulehnen, weil auch für das Gebiet von Südbaden eine Neugliederung bereits nach Artikel 118 des Grundgesetzes erfolgt sei. Artikel 29, Abs. 2, des Grundgesetzes könne deshalb nicht mehr angewendet werden. tion klären. Aber zu lange werden wir nicht Warten.“ Da sich die FDP zur gleichen Stunde in einer Entschließung zur Koali- tionspolitik auf Bundesebene bekannte, liegt die Entscheidung nun wiederum beim Par- teivorstand der CDU, der am Freitag zu- sammentritt. In der FDP-Fraktion gab es scharfe Auseinandersetzungen zum Thema Düssel- dorf. Den Bericht erstattete der Abgeord- nete Scheel, der Wirtschaftsminister in Düs- seldorf werden soll. Er hatte zuvor erklärt, weitere Regierungs-Umbildungen in anderen Ländern strebten die Freien Demokraten nicht an. Man werde an der Schwelle stehen bleiben. Damit meint er er jetzt entstan- denen Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat.) Er hatte weiter gesagt, die neue Regierung werde beweisen, daß sie alle jene Dinge nicht tun werde, die man ihr vorwerfe. Sie werde zum Beispiel keine Bundesgesetze verzögern, niemand sozialisieren und auch „Herrn Sorin nicht als Geldgeber anspan- nen“. Der hessische Abgeordnete Martin Euler, der in Opposition zu dem Parteivor- sitzenden Dr. Dehler steht, verzichtete dar- auf, einen Mißtrauensantrag gegen den nordrhein- westfälischen Landesverband der FDP einzubringen. Er legte lediglich einen eigenen Entwurf für eine neue Koalitions- vereinbarung vor. Auch die Deutsche Partei lehnte sich ge- gen die Pläne der FDP auf und erklärte, damit würden von einer Koalitionspartei Be- dingungen für ihre Mitwirkung an einem Gesetzeswerk vorgebracht, dessen staats- politische Notwendigkeit von derselben Partei stets anerkannt worden sei. Die Koppelung der beiden Themen sei ein Ver- such, die Koalitionspartner unter Druck zu setzen. SPD contra Kanzler- Erklärung (dpa) Ein Sprecher der SPD- Bundestags- fraktion wies am Dienstag die Ausführun- gen des Bundeskanzlers zur Regierungsum- bildung in Nordrhein-Westfalen scharf zu- rück. Die Neubildung der Regierung werde beweisen, daß es eine demokratische Alter- native zur Politik Dr. Adenauers gibt. Es sei jedenfalls ein verhängnisvoller Trug- schluß, zu glauben, daß nur eine Koalition mit der CDU jene Stabilität garantiere, um die der Kanzler vor dem Bonner Presseclub Befürchtungen geäußert habe.(Siehe auch Seite 2.) Ein Fährmann„mit Köpfchen“ ist der Besitzer der„Tespe“ bei Lauenburg in Schleswig- Holstein, der sonst den Fähr- betrieb von Lauenburg über die Elbe versieht. Was tut der Mann, wenn das Eis ihn am Geldverdienen hindert? Er lauert aufmerksam den Autobesitzern auf, die die Kälte- periode ausnutzen wollen, um kostenlos über die dicke Eisdeclce ans andere Ufer zu ge- langen, springt jedem Wagen, der die Vorderräder aufs Eis setzt, in den Weg— und kassiert die Hälfte des üblichen Fährpreises. Fußgänger kamen bisher ungeschoren davon. Unser Bild zeigt den listigen Führmann beim Abkassieren eines Volkswagenfahrers. Foto: dpa Kein befriedigendes Ergebnis in Paris Pineau kommt am 3. März zu weiteren Verhandlungen nach Bonn Ven unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, Die erste Phase der deutsch-fran- zösischen Besprechungen, die gestern und heute in Paris unter der Leitung der Augen- minister von Brentand und Pineau vor allem über die Saar stattgefunden haben, ist zu keinem befriedigenden Abschluß gelangt. Die Verhandlungen sollen in den nächsten Tagen von den Experten beider Länder fort- gesetzt werden. Am 3. März werden dann die Außenminister wieder in Bonn zusam- mentreffen und versuchen, an Hand eines bis dahin von den Experten aufgestellten Kriegsopfer-Vertreter beim Kanzler Neuordnung der Versorgungsgesetze zugesagt Bonn.(AP) In einer längeren Aussprache mit Vertretern der Kriegsopferverbände hat Bundeskanzler Adenauer am Dienstag eine Neuordnung der Kriegsopferversorgung zu- gesagt. Der Kanzler erklärte, mit Rücksicht auf die mehrfachen Aenderungen des Ver- sorgungsgesetzes wünsche er keine über- stürzte Lösung. Andererseits dürfe aber die Neuordnung auch keine größere Verzögerung erleiden. Adenauer sagte zu, daß er das Problem der Kriegsopferversorgung noch einmal gründlich mit Bundesarbeitsminister Storch durchsprechen werde. Er betonte, daß die Darlegmngen der Kriegsopfervertreter ihn sehr beeindruckt hätten. In der Besprechung, an der auch Storch teilnahm, trugen die Kriegsopfer-Vertreter ihre Forderungen und Wünsche zur Fortentwicklung der Kriegs- opferversorgung vor. Sie wiesen darauf hin, daß aus staatspolitischen und sozialpoli- tischen Gründen eine Neuordnung der Ver- sorgung nicht mehr aufgeschoben werden dürfe. Die Kriegsopfer fordern eine wesentliche Erhöhung der Grund- und Ausgleichsrenten und eine entsprechende Verbesserung der anderen Leistungen. 5 Der Bundeskanzler empfing zunächst das Präsidium des Verbandes der Kriegsbeschã- digten(VdK) und dann Vertreter des Reichs- bundes der Kriegsbeschäigten. Ausschuß- Beratungen vertagt Der Kriegsopfer-Ausschuß des Bundes- tages hat am Dienstag gegen die Stimmen der SPD-Abgeordneten beschlossen, die Debatte über die 5. Novelle zum Bundes- versorgungsgesetz bis nach dem 35. März zu vertagen. Damit entfällt auch die zweite und dritte Beratung im Plenum, die für Don- nerstag angesetzt worden war. Die SPD- Fraktion will im Plenum dagegen protestie- ren, daß durch den Ausschußbeschluß eine Debatte und Verabschiedung der 5. Novelle „unmöglich“ gemacht worden sei. Zwischen Gesfern und Morgen Härtere Strafen für jugendliche Schwer- verbrecher fordern 23 Abgeordnete der CDU/ CSU. In einer Kleinen Anfrage ersuchten sie die Bundesregierung um Auskunft, ob sie die Strafmilderung des Jugendstrafrechts bei Rohheits- und Kapitalverbrechen noch für angebracht hält. Für einen überparteilichen Beirat für Wehrfragen in Baden- Württemberg sprach sich Ministerpräsident Gebhard Müller aus. Zuerst müsse man allerdings noch festlegen, welche Aufgaben und Kompetenzen diesem Gremium zuerkannt werden sollen. Eine Sammlung von Protesten gegen die sowjetzonalen Urteile wegen angeblicher „Abwerbung“ will das„Kuratorium unteil- bares Deutschland“ den Botschaftern der drei Westmächte und der Sowjetunion in Bonn überreichen. Auch der Landtag von Rhein- land-Pfalz hat am Dienstag feierlichen Pro- test gegen die Urteile eingelegt. Die Einladung des Präsidenten der Sowjet- zonen- Volkskammer, Dr. Dieckmann, hat der Verein deutscher Studenten in Marburg ab- gelehnt. Dieckmann hatte auf Grund des Pro- testschreibens, das die Studenten zu den Abwerber-Urteilen an ihn gerichtet hatten, zwei Vertreter des Vereins zu einem Besuch eingeladen. Für politische Häftlinge aus der Sowiet- zone forderte der Vorstand der SPD-Bundes- tagsfraktion einen Rechtsanspruch auf Haft- entschädigung. Er kritisierte noch einmal die Aeußerungen Oberländers, der einen solchen Haftanspruch abgelehnt hatte. Die SPD will bei der zweiten Lesung des Haushaltsgesetzes den Bundeskanzler um eine Stellungnahme zu diesen Aeußerungen bitten. Bundes- vertriebenenminister Oberländer wies die Kritik der SPD zurück. Dem Europarat in Straßburg will die österreichische Regierung beitreten. Diese Entscheidung wurde einstimmig von den Vertretern der beiden österreichischen Koa- litionsparteien getroffen. Zwei prominente Vertreter haben die Sozialrepublikaner, die einen Teil der ehe- mals gaullistischen Fraktion in der fran- zösischen National versammlung darstellen, in die Regierung Mollet entsandt. Jacques Chaban-Delmas wurde Staatsminister ohne Geschäftsbereich, Maurice Lemaire über- nahm das Staatssekretariat für Industrie und Handel. Die Posten waren den Sozial- republikanern schon bei der Kabinetts- bildung angeboten worden, sie hatten sie je- doch wegen Vorbehalten gegen die Algerien- Politik Mollets nicht besetzt. Arbeitslosenunruhen, deren Initiatoren Kommunisten sein sollen, herrschen gegen- wärtig in dem von Kälte und Hunger heim- gesuchten Süclitalien. Ministerpräsident Segni wies alle Komunalbehörden an, die Unruhen senau zu beobachten und ihnen schnellstens ein Ende zu bereiten. Das Auflassen von Wetterballons in Zu- kunft auf ihrem Territorium nicht mehr zu gestatten, hat die Türkei der Sowjetunion zugesagt. Die UdssR behauptet, die Ballons dienten nicht meteorologischen, sondern Spionagezwecken und lud türkische Fach- leute ein, aufgefundene Ballons in Moskau zu besichtigen.— Die tschechoslowakische Regierung hat die Beschuldigung erhoben, daß ein amerikanischer Ballon am 18. Januar den Absturz eines tschechischen Passagier- flugzeuges verursacht habe. Ein schweres Erdbeben hat in der Nacht zum Dienstag in der Türkei fünf Tote und mindestens 200 Verletzte gefordert. Etwa 1200 Häuser wurden zerstört und Tausende von Menschen obdachlos. Eine schwere Meuterei ereignete sich in der Nacht zum Montag beim 50. Bataillon der algerischen Schützen im algerisch-ma- Tokkanischen Grenzgebiet. Bei einem Ge- kecht mit algerischen Aufständischen machte ein Teil der französischen Einheit mit den Rebellen gemeinsame Sache und überfiel die französische Stellung von hinten. Eine Invasion von der Festlandküste her stehe unmittelbar bevor, berichtet der Be- fehlshaber der nationalchinesischen Truppen auf der Insel Quemoy. Seine Einheiten haben Alarmbereitschaft. Die britische Regierung will die Schlag- kraft des Heeres durch neue Waffen und Ausrüstung auf die Erfordernisse einer etwaigen atomaren Kriegsführung abstim- men. Dies wird in einem am Dienstag ver- öffentlichten Weißbuch festgestellt, das im kommenden Jahr Ausgaben für das Heer in Höhe von 479 Millionen Pfund(etwa 5,7 Milliarden Mark) gegenüber 484 Millionen Pfund im laufenden Jahr von dem Gesamt- verteidigungsbudget von 1,548 Milliarden Pfund vorsieht. Katalogs der strittigen Punkte die Gegen- Sätze zul überbrücken. Die Wichtiessten Meinungs verschieden- heiten haben sich an zwei Punkten ergeben: einerseits wünscht der französische Partner die Rückgliederung der Saarwirtschaft in die deutsche Wirtschaftseinheit schrittweise, d. h. während einer längeren, möglichst zehnjährigen Periode zu vollziehen; die deutsche Vertretung zieht dagegen eine kür- zere, zweijährige Frist vor, wobei sie natür- lich dem Drängen der deutschen Saarpar- teien Rechnung trägt. Noch wichtiger ist die französische Forderung nach einem Junktim zwischen der Saarlösung und der Mosel- kanalisation, das von deutscher Seite abge- lehnt wird. Der Außenminister der Bundes- republik sieht seinerseits die Saar- und Moselfragen als im Grunde von untergeord- neter Bedeutung an, seine Aufmerksamkeit ist vor allem auf die Herstellung der deutsch- französischen Einheitsfront in bezug auf die Wiedervereinigung und die Abwehr der kommunistischen Offensive gegen den Zusammenhalt der westlichen Welt gerichtet. Vom französischen Standpunkt aus kön- nen weitergehende Uebereinstimmungen auf dem Gebiet der großen Politik nicht her- gestellt werden, wenn die mehr lokalen Pro- bleme an der Saar und an der Mosel nicht vorher gelöst sind. Im Grunde können das hat sich wieder eimal gezeigt— Ver- änderungen in der Zusammensetzung der Regierungen an den Grundhaltungen beider Länder nichts Wesentliches ändern: Bren- tano und Pineau sind beide gute Europäer, trotzdem kann Frankreich innerhalb der westlichen Welt nicht auf seine besondere Rolle verzichten, die darin besteht, die Tür zur Verständigung nach Osten so weit wie möglich offen zu halten, und Deutschland fällt es ebenso schwer, die von Frankreich aufgestellten Teilforderungen als Vor- leistung zu verwirklichen. Dennoch erscheint es in Paris keineswegs aussichtslos, daß An- fang März bei dem vorhandenen gegenseiti- gen guten Willen zumindest vorläufige Kom- promisse erzielt werden. Das gemeinsame Kommunidué (dpa) In einem am Dienstagnachmittag veröffentlichten gemeinsamen Kommuniqué wird unterstrichen, daß die Minister einen offenen und herzlichen Meinungsaustausch über den gesamten deutsch- französischen Fragenkomplex“ hatten. Von französischer Seite wurde noch mitgeteilt, daß die beiden Minister auch das Problem der Abrüstung und der deutschen Wie der vereiniguns berührt hätten. Dabei sei auch der Satz in der Regierungserklärung von Ministerpräsi- dent Guy Mollet zur Sprache gekommen, wonach der Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands über eine allgemeine Ab- rüstung führe. Zur Vermeidung von Miß- verständnissen sei jetzt von französischer Seite klar betont worden, daß eine allge- meine Abrüstung die Wieder vereinigung er- leichtern würde. Die französische Regierung ordne aber dieses Problem keinesfalls irgendwelchen vorherigen Abrüstungs- vereinbarungen unter. Der französische Ministerpräsident Guy Mollet empfing am Dienstagabend Bundes- aubßenminister Dr. Heinrich von Brentano zu einem kurzen Höflichkeitsbesuch. Bevor er zum Amtssitz Mollets fuhr, erklärte Brentano, er habe mit Mollet seit mehr als sechs Jahren im Europarat zusammen- gearbeitet. Sein Besuch habe rein persön- liche Gründe. * 1 5 e 15 5 i 8 W Seite 2 r rr rr MORGEN Mittwoch, 22. Februar 1956/ Nr. 4 ö Mittwoch, 22. Februar 1956 2 Strömungen Frau FHolles Schneemantel kann den Bonner Katzenjammer nicht zudecken— er ist zu grog. Die Suppe, die man sich in Düs- Seldorf eingebrockt hat, schmeckt nicht. In den Parteien sind die Meinungen geteilt, und Wer in den Bonner Spiegel schaut, erblickt das Koalitionsantlitz wieder mal stark ver- Zerrt. Einer allerdings gibt sich frisch und munter: der achtzigjährige Adenauer. It das Düsseldorfer Geschoß; doch te ihn nicht. Seine Antwort an Alle, die ihn für„zu alt geworden“ halten, die hinterrücks maulen oder offen zetern, und auch an diejenigen, die ihn mit politi- schem Haß verfolgen, ist: er freue sich schon uf den Wahlkampf! Und er melde seine Kandidatur für das Amt des dritten Bun- deskanzlers an! Um seine Nerven könnte ihn wahrhaftig manch' Jüngerer beneiden. * Doch der Chef der größten bundesdeut- schen Partei hat Veranlassung, den Bundes- tagswahlen nicht nur mit frisch- fröhlicher Kampfesfreude, sondern auch mit ernsten Gedanken entgegenzusehen. Der Adenauer- Boom von anno 1953 ist vorüber. Nicht selten hört man in diesen Tagen Aeußerungen un- verhohlenen Vergnügens über den Düssel- dorfer Nasenstüber, der dem„autoritären Alten“ gar nichts schaden könne. Tatsäch- lich empfindet man heute vielfach mehr als in den jüngst vergangenen Jahren, daß des Politikers Adenauer Publikumswirksamkeit in zwei Kompenenten zerfällt, die nicht un- bedingt aufeinander abgestimmt zu sein scheinen: 1. Der Kanzler hat sehr wohl die Sou- veränität eines Achtzigjährigen über Men- schen und Dinge; 2. Er hat dagegen in den tagespolitischen Auseinandersetzungen nicht jene wie selbst- verständlich hingenommene Ueberlegenheit des Weisen und Lebenserfahrenen gegenüber Jüngeren, sondern die unermüdliche Kamp- feslust eines Vierzigjährigen, die— gepaart mit der Routine eines mit allen Wassern ge- waschenen Politikers— oft schroff wirkt. Mam mag sich fragen, weshalb dieser Ge- gensatz jetzt deutlicher empfunden wird als Frümer. Wahrscheinlich liegt das daran, daß die Bürger die Probleme der Außenpolitik mit einem größeren Gefühl der Solidarität und mit mehr Ernst empfanden als die un- entwegten— und keineswegs immer über- flüssigen— Auseinendersetzungen in der ge- genwärtig dominierenden Innenpolitik, die sich dem Wähler nicht selten wie ein ewiger Krach zwischen den Parteien in Bonn dar- stellen. Dabei haben der Kanzler, als der in dieser Position stets Stärkere, und die CDU, Als die größte Partei, den Nachteil, daß sich das Gefühl der Menschen gerne dem Schwä- cherem zuwendet. Diese Umstände sollten die CDU und ihr Vorsitzender gründlich durchdenken. Ande- rerseits sollten die Bürger dem Kanzler jetzt Mellt abstreiten wollen, daß er es gewesen ist, der die Bundesrepublik im Inneren 2⁊u Stabilität und Wohlstand und nach augen- hin zu Gleichberechtigung und ZAasehen ge- führt hat. Das wird stets als eine große staatsmännische Leistung gelten müssen. * Der CDU wird immer öfter nachgesagt, sie sei nach ihrem überwältigenden Wahlsieg des Jahres 1953 überheblich geworden und achte die Anliegen ihrer Partner zu gering. Auch manche ihrer Freunde schelten, sie werde noch ihre besten Chancen verpassen. Der größten Partei— erst recht, wenn sie die Hauptlast der Regierungs verantwortung trägt— wird stets dergleichen vorgeworfen Werden; das wird aber für die betreffende Partei gefährlich, sobald sich solche Kritik langsam, aber sicher in ein Bedürfnis nach einem„Tapetenwechsel“(sprich: Wachablö- sung) umzumünzen beginnt. Gibt sich die CDU darüber Rechenschaft, wie weit dieser Prozeß heute schon fortgeschritten sein könnte? Jedenfalls kann man häufiger als Früher hören, daß es eigentlich kein Zustand Sei, wenn die CDU ewig an der Regierung bleibe und die SPD aus der Opposition nie herauskomme.— * Diese Randbemerkungen werden nicht für oder gegen eine Partei gemacht. Wir wünschen jeder demokratischen Partei die beste Entfaltung, weil das den bundesstaat- chen Organismus nur kräftigen kann. Diese Bemerkungen sollen auf Entwicklungsten- denzen aufmerksam machen, die um so mehr beobachtet werden müssen, als sie sich im Stillen vollziehen und— weil sie unsere größte Partei betreffen— sehr wohl geeig- net sein können, das Bild der politischen Er- scheinungen in Deutschland wesentlich zu bestimmen. Ob so oder so, eines Tages wird es offenbar werden: am Wahltag. Wilfried Hertz-Eichenrode 100 Millionen Mark muß der Bund den Ländern zahlen Frankfurt.(Ap) Der Erste Senat des Bundesverwaltungsgerichts entschied am Dienstag in Frankfurt, daß der Bund von den für die Umsiedlung der Vertriebenen und für die Ansiedlung der Sowijetzonen- Flüchtlinge ausgegebenen 229 Millionen Mark nur 129 Millionen auf die 500 Millionen an- rechnen darf, die er auf Grund des Woh- nungsbaugesetzes jährlich den Ländern zur Förderung des sozialen Wohnungsbaues zu zahlen hat. Das Land Bayern hatte die Anrechnung der Gesamtsumme für unzulässig gehalten und in Uebereinstimmung mit den übrigen Ländern Feststellungsklage erhoben. Die Länder vertraten die Auffassung, daß es sich hier um Sonderprogramme und Aufgaben des Bundes handele, für die dieser zusätzlich Mittel zur Verfügung zu stell Das Bundesverwaltungsgericht schloß sich jedoch bezüglich einer Summe von 129 Mil- lionen Mark der Auffassung des Bundes- kinanz ministeriums an, daß der Bund nicht gesetzlich verpflichtet sei, Mittel für die Um- Siedlung der Vertriebenen zur Ansiedlung der Sowietzonen-Flüchtlinge zur Verfügung zu Stellen. Dagegen erklärte es die weitere Anrechnung von 100 Mill. für unrechtmäßig. Adenauer in alter Frische Er freut sich auf den Wahlkampf und meldete seine Kandidatur für seine dritte Kanzlerschaft an Bonn, 21. Februar Während„Fridolin“, ein alter Seehund, der sich in den Schollen des Fheins verirrt hatte, am Dienstag mit traurigen Blicken das Bundeshaus anstarrte, wogte in den Mauern dieses Gebäudes eine politische Auseinander- setzung. Hat der Wahlkampf für 1957 bereits begonnen? Werden die nächsten Jahre durch eine scharfe Ausein andersetzung zwischen den Anhängern des„Düsssldorfer Modells“ und den Vertretern der„Koalition nach Bonner Muster“ gekennzeichnet sein? Ist die politische Konzeption, mit der die Bundes- regierung 1949 antrat, überholt? Drängen neue Kräfte nach vorne, um sie durch neue Vorstellungen zu ersetzen? * Die Journalisten trugen das festliche Schwarz des kleinen Abendanzuges, als sie sm Montag, punkt 19.30 Uhr, im Kerzenlicht Dr. Adenauer in den Räumen des Presse- clubs zu Bonn empfingen. Auf den Ein- ladungen stand:„Abendessen mit dem Herrn Bundeskanzler“. Die Veranstaltung war seit langem in den Terminkalendern festgehal- ten, aber der Sturz des nordrhein-westfäli- schen Ministerpräsidenten gab ihr einen spannungsgeladenen Hintergrund. Viele der Zeitungsleute wollten wissen, ob Dr. Adenauer sich von seiner Krankheit gut erholt habe oder ob die Mär von dem„altgewordenen Alten“ zutreffe. Wohlerzogen mußten die Pressemänner sich gedulden, was Dr. Adenauer ihnen wohl sagen werde. An der blumengeschmückten Abendtafel machte man höfliche Konver- sation, trank sich zu und gebärdete sich, als sei die Politik in die Ecke gestellt. Aber alle konnten beobachten, wie lebendig und frisch sich der Kanzler gab. Zwischen Poularde und einem Eis mit Schokoladencreme setzte der hohe Gast schließlich zu einer eindringlichen, manchmal zornigen, öfters besorgten Rede an.„Es muß unter allen Umständen Klarheit geschaffen werden. Eines ist unmöglich: daß eine Partei im Bund eine Politik macht, die sie in den Ländern und im Bundesrat be- kämpft.“ „Durch die Ereignisse in Düsseldorf bin ich aus dem Konzept gebracht worden.., verschwieg der Politiker den Presseleuten nicht. Eifrig schrieben auch die Vertreter der sozialdemokratischen Dienste und Blät- ter mit, was Dr. Adenauer sorgenvoll über die internationale Lage und über die Beson- derheiten der deutschen Situation zu sagen wug te. Später, als man in den oberen Clubräu- men bei Cognac und Kirsch sag und die Un- terhaltung sich lockerte, schimmerte mehr von dem durch, wie Dr. Adenauer seinerseits die Lage beurteilt. Das von der FDP aufge- stellte Junktim„erst Wahlgesetz— dann Wehrgesetz! wurde von ihm mit empörtem Nachdruck zurückgewiesen.„Füttern Sie mir den Löwen(das Geschenk der CSU zu Aden- auers Geburtstag) gut“, habe er dem per- sönlichen Referenten Kilb befohlen, denn das Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Tier brauche er als Aushätigeschild und Wappen für den Wahlkampf.„Auf diesen Wahlkampf freue ich mich“, sagte der Acht- zigjährige, der zugleich ankündigte, daß er auch für die dritte Legislaturperiode seine Kandidatur als Bundeskanzler anmelde. Nach Dr. Adenauer scheint es denkbar, daß die Neuwahlen schon im Herbs stattfinden. Dann nämlich, wenn weitere Regierungs- umbildungen in den Ländern erfolgen und eine FDP-/ SPD-Mehrheit im Bundesrat den Gesetzgebungsnotstand heraufbeschwören Sollte. Was Drohung, was Druck ist an diesen beim Mokka ins Unreine gesprochenen Wor- ten, oder wieweit sie ernstgenommen wer- den müssen, bleibt schwierig zu beurteilen. Sie lassen jedenfalls erkennen, was den Re- gierungschef zur Stunde bewegt. Sein Kampfgeist scheint ungebrochen, trotz einer reichlich verdrossenen Bundestagsfraktion, die am Montagabend jede Stellungnahme über ihr Verhältnis zur FDP ablehnte, wäh- rend der Kanzler im Presseclub bereits kräftig auf die Trommel schlug. Daran gibt es keinen Zweifel: Dr. Adenauer will den Fehdehandschuh aufnehmen, den ihm die neue Düsseldorfer Regierungskoalition hin- geworfen hat und der als eine Ankündigung dafür gelten kann, daß 1957 auch im Bund versucht werden soll, andere Regierungs- kombinationen zu schaffen. Ob damit die Zeit der weitgehenden koalitionspolitischen Rücksichtnahmen vor- über ist, weiß noch niemand. Das dürfte auch erst nach der Sitzung der Parteivor- stände von CDU und CSU am Freitag sicht- bar werden, zu denen der Kanzler am Mon- tag ziemlich überraschend einlud. Bei den jüngeren CDU- Abgeordneten ist die Stim- mung den Freien Demokraten gegenüber unter dem Nullpunkt. Ein starker Teil der Bundestagsfraktionen der Christlichen De- mokraten verlangt den rechtzeitigen Kampf, ehe die CDU in weiteren Ländern aus- manövriert werde und die Bonner Koalition endgültig platze. Anders denken die älteren Politiker. Sie plädieren auch jetzt noch für Behutsamkeit und geben sich der Hoffnung hin, daß die Chance, die Schwierigkeiten zu überbrücken und stabile Regierungsmöglich- keiten aufrechtzuerhalten, gegeben sei. Sie wollen nicht, daß der Wahlkampf schon jetzt beginnt. Finnlands„großer Alter“ muß abtreten In einer dramatischen Wahl siegte Kekkonen über Paasikivi und Fagerholm Von unserem Korrespondenten Walter Hanf Helsinki, im Februar Dr. Urho Kekkonen hat es geschafft. Er ist Finnlands Staatspräsident geworden. Mit der Mehrheit von zwei Stimmen und mit einer raffinierten Wahltaktik hat er den sozialdemokratischen Kandidaten Fagerholm ausgespielt. Kekkonen hat sich in das hohe Amt mit der Schläue eingeführt, die seine gesamte politische Karriere vom landwirt- schaftlichen Syndikus bis zum Minister- präsidenten kennzeichnet. Aber selbst seine scharfe Intelligenz hätte ihm am 15. Februar nichts genützt, wenn er für sein Manöver nicht die Kommunisten als bereitwillige Hilfstruppe hätte dirigieren können. Ihrer Mithilfe hat er das hohe Amt zu verdanken. Der erste Wahlgang brachte keine Ueber- raschungen; denn jede Gruppe hatte für Mmren Kandidaten gestimmt. Wie eine Bombe schlug dagegen das Ergebnis des zweiten Wahlganges ein; dem verdienst- vollen Staatspräsidenten Paasikivi wurde es zum traurigen Epilog seiner politischen Laufbahn. Was war geschehen? Dr. Kekko- nen hatte nach dem ersten Wahlgang mit den Stimmen der Kommunisten 144 Elek- toren für seine Nominierung. Er brauchte noch sieben Stimmen von den Sozialdemo- kraten(72 Elektoren) oder von den bürger lichen Parteien(84 Elektoreſ) um seine Wahl zum Präsidenten zu erreichen: Aber Kek- konen stieß bei dem„Oppositionsblock“ auf Wenig Gegenliebe, und für einen eigenen Kandidaten waren die politischen und ideo- Scharfe Kritik der„Times“ an der CDU In London fand der Sturz Arnolds ein lebhaftes Echo von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London, 21. Februar Der Sturz der Regierung Arnold beschäf- tigt die britische Oeffentlichkeit im Augen- blick fast mehr als die Wirtschaftskrise, die den Gegenstand einer zweitägigen Debatte des Unterhauses bildet. Man ist auf Grund der eingehenden Berichte der Presse aus Bonn und Düsseldorf davon überzeugt, daß es sich um eine schwere Niederlage Dr. Aden- auers handelt, und daß sich daraus weit- tragende innen- und auch außenpolitische Folgen ergeben können. Ein Teil der Presse, darunter der„Manchester Guardian“ und der „Daily Telegraph“, sucht hinter dem Regie- rungswechsel in Düsseldorf ein neonazisti- sches Komplott und konstruiert eine Verbin- dung zwischen der jüngeren Führerschaft der FDP in Nordrhein- Westfalen und dem seiner- zeit von Sir Ivone Kirkpatrick wenig glück- lich gehandhabten Fall Naumann. Die„Times“ veröffentlicht dagegen einen Bericht ihres Korrespondenten in Düsseldorf, in dem die derartige Theorien ablehnende Stellungnahme Dr. Steinhoffs herausgestellt wird. In ihrem Leitartikel schreibt die „Times“ den Rückschlag, den die CDU in Düsseldorf erlitten hat, ähnlich wie den der CS in Bayern im Jahre 1954, in erster Linie der„Ueberheblichkeit der Christlichen De- mokraten“ zu, welche nicht genügend Rück- sicht auf die Empfindlichkeiten ihrer Koali- tionspartner genommen hätten. Wörtlich fügt die„Times“ hinzu: Dr. Adenauer persönlich wird allen Berichten zufolge immer her- rischer. Sicherlich löste er durch seine An- drohung eines Wahlgesetzes, welches sich gegen die kleineren Parteien ausgewirkt hätte, die gegenwärtige Krise in Nordrhein- Westfalen aus“. Allerdings macht die„Times“ darauf aufmerksam, daß die Schwierigkeiten in den Ländern nicht notwendigerweise auf eine christlich-demokratische Niederlage bei den nächsten Bundestagswahlen schließen liegen. Natürlich interessieren sich die englische Oeffentlichkeit und die politischen Kreise Lomdons für die Ereignisse in Düsseldorf in erster Linie wegen der befürchteten inter- nationalen Folgen. Die unmittelbare Sorge gilt dem Schicksal der deutschen Militär- gesetzgebung und einer befürchteten weite- ren Verzögerung des Aufbaues der deutschen Streitkräfte. Gewerbsmäßige Pessimisten und Deutschenfeinde, wie zum Beispiel Bea- verbroks„Evening Standard“, beschwören Wieder einmal das Gespenst eines Abschwen- kens der Bundesrepublik von der westlichen Allianz ins Moskauer Lager herauf. Auf der rein materiellen Ebene befürchtet man in politischen Kreisen, daß die Verhandlungen über die deutschen Zahlungen für die Sta- tionierung der alliierten Truppen in Deutsch- land durch die Düsseldorfer Ereignisse nicht erleichtert werden dürften. Man hatte bei Dr. Adenauer persönlich größeres Entgegen- kommen vermutet als bei seinen Kabinetts- Kollegen und befürchtet nunmehr, daß der Bundeskanzler in der gegenwärtigen schwie- rigen Lage seiner Regierung sich scheuen mag, der ablehnenden Haltung seines Finanz- ministers und eines großen Teiles der Oef- fentlichkeit entgegenzutreten. logischen Spannungen innerhalb dieser „negativen Koaliton“ zu groß. So traf ein, Was allgemein schon vor der Wahl erwartet worden war: Der Name des 65jährigen Staatspräsidenten Paasikivi tauchte auf. Die Stimmen der bürgerlichen Parteien waren ihm sicher; blieb zu hoffen, daß neben den Sozialdemokraten auch die Kommunisten, die in Paasikivi einen Vorzugspolitiker Mos- kaus sehen, für den Staatspräsidenten votie- ren würden. Aber der„K. u. K.-Block“ (Kekkonen- und Kommunisten) hatte be- schlossen, den„großen Alten“ Finnlands auszubooten. Die Sozialdemokraten beharrten im zwei- ten Wahlgang auf ihrem Kandidaten Fager- holm, aber ihre 72 Stimmen hätten ihn gegen die 84 bürgerlichen Elektoren, die geschlos- sen auf Paasikivi übergeschwenkt waren, nicht in den dritten Wahlgang gebracht. Der dritte Wahlgang bringt nämlich die Entscheidung durch die höchste Stimmen- zahl.) Die Kommunisten teilten sich, eine kleine Gruppe wählte Kekkonen, während die größere Anzahl für den sozialdemokra- tischen Erzfeind stimmte. Paasikivi war ver- nichtend geschlagen. Wie wohlbedacht die Manipulationen Kekkonens waren, bewies der dritte Wahl- gang. Gegen Paasikivi hätte Kekkonen kaum eine Chance gehabt, aber vor der Wahl Fagerholms bewahrte ihn die traditio- nelle Abneigung der bürgerlichen Freise gegen einen Sozialisten als Staatspräsiden- ten. Niemals vorher war einem Sozial- demokraten ein Einbruch in das gehütete bürgerliche Privileg gelungen. Eher sollte die finnische Nation von einem Agrarier denn von einem Proletarier repräsentiert Werden. Mit einer Stimme über der erfor- derlichen einfachen Majorität billigten die bürgerlichen Parteien dem Dr. Kekkonen gerade noch das Mindestmaß an Achtung zu. Dem neuen Staatspräsidenten bleibt kaum Zeit für die unerläßlichen Feierlichkeiten. Noch immer steht im Hintergrund des gro- Ben politischen Ereignisses die Drohung der Gewerkschaften, den erhöhten Lebensmittel- preisen mit Generalstreik zu begegnen. Heftige Kritik an Außenminister John Foster Dulles Washington.(AP) Die Aufhebung der über den Nahen Osten verhängten Waffen. lieferungssperre durch die amerikanische Regierung hat bei den demokratischen Mit. gliedern des Kongresses heftige Kritik aus. gelöst. Der demokratische Senator Morse er. klärte am Montagabend, das amerikanische Volk werde Millionen Opfer zu beklagen haben, wenn Außenminister Dulles das Gleichgewicht verliere,„und ich habe nun mal kein Vertrauen in den Gleichgewichts- sinn des Außenministers.“ Der demokra. tische Senator Lehman betonte, durch das Hin und Her in der amerikanischen Nahost. Politik habe das Prestige der USA in den arabischen Staaten einen neuen Tiefstand erreicht, und sei auch in Israel gefährlich gefallen. Beide Senatoren sprachen sich dafür aus, daß der außenpolitische Senats. ausschuß die Nahost-Politik der Regierung gründlich untersuche. Die Tito-Botschaft. an den Moskauer Parteikongreß Moskau.(dpa) In der Botschaft des jugo. slawischen Staatschefs, Tito, im Namen der jugoslawischen Kommunisten an den 50. Wjetischen Parteikongreß, deren voller Text nun veröffentlicht wurde, heißt es u. 3. „Ich glaube, daß euer Kongreß nicht nur von großer Bedeutung auf innerem Gebiet im Hinblick àuf den weiteren Aufbau und die Stärkung der Sowjetunion sein wird, son- dern auch in der Außenpolitik im Hinblick auf die Stärkung des Friedens und die fried. iche Lösung der verschiedenen Streitfragen, die immer noch die Welt in ihrer Dringlich- keit und Aktualität beunruhigen. Dies macht es notwendig, daß sich alle fortschrittlichen Kräfte in der Welt zusammenschließen und ihre Reihen stärken, um neue Kriege und neue Verbeerungen mit ihren erschreckenden Folgen für die ganze Menschheit zu ver- hindern“ „Abschließend, Genossen, bin ich der An- sicht, daß wir mit der allmählichen und be- ständigen Verbesserung unserer Beziehungen zufrieden sein können, und daß gerade ein solcher allmählicher Weg der gesündeste Weg zur Entwicklung eines festen gegensel- tigen Vertrauens und einer Zusammenaröbeit ist. Gleichzeitig ermöglicht er in der täg- lichen Praxis, alle die Elemente zu entfer- * — nen, die die Konsolidierung unseres gegen- seitigen Vertrauens behindern könnten.“ Die kommunistische Partei Polens Wurde im Jahre 1938 zu Unrecht von der Komintern aufgelöst, wie aus einer gemein- samen Erklärung der Zentralkomitees der sowjetischen, polnischen, italienischen, bul- garischen und finnischen KP hervorgeht. In der Erklärung— die von dem Zentralorgan der polnischen KP,„Tribuna Luda“, ver- öfkentlicht wurde— heißt es, daß die Ko- mintern damals die Auflösung wegen einer „Weitverbreiteten Infiltration der polnischen KP durch feindliche Kräfte“ anordnete. Schwierige Regierungsbildung Athen.(dpa) Die Aussichten auf eine schnelle Regierungsbildung in Athen und ein stabiles Kabinett sind nach Ansicht von pbll. tischen Beobachtern gering, weil die Regie- rungspartei, die Nationalradikale Union, die Parlamentswahlen nur knapp gewinnen konnte. Nach den letzten Ergebnissen der Wahl vom Sonntag— die allerdings noch amtlich bestätigt werden müssen— hat die Nationalradikale Union 155 Sitze und die oppositionelle Demokratische Union 142 Sitze erhalten. Drei Sitze wurden an Unabhängige vergeben. Politische Kreise in Athen weisen darauf hin, daß die Demokratische Union(die Wahlkoalition von Oppositionsparteien der Mitte bis zur Linken) ihre Sitze im Parlament mehr als verdoppelt hat. Am Fabriktor in die Hand gedrückt Fünfzig Prozent der Flugblätter. waren kommunistisch Bad Boll, im Februar. In den 28 Monaten seiner Lehrzeit erhielt ein Lehrling einer süddeutschen Automobil- firma über hundert! Flugblätter von den ver- schiedensten Organisationen und Gruppen Amn Werkseingang in die Hand gedrückt. Der Lehrling hat alle Flugblätter gesammelt und nach Abschluß seiner Lehrzeit an die Evangelische Akademie Bad Boll zur Infor- mation geschickt. Interessant ist die Aufschlüsselung dieser über hundert Flugblätter: 50 Prozent aller Verbannt die Soijetpresse die linientreue Lung weile? Größtes Interesse fand in der Soujetunion ein zweifellos vom Kreml selbst inspirierter Artikel der Regierungszeitung„Iswestja“ in eigener Sache, der einen ãußeren Gestaltwan- del der gesamten russischen Presse ziemlich unverblümt ankündigt. In Moskau hält man es für durchaus möglich, daß Chruschtscheu und Bulganin, nach ihren verschiedenen Auslands- reisen, hinter dieser Aktion stehen. Es ist ja be- kannt, daß in der Sowjetunion, wie auch in den Satellitenländern, der Leser auf den auffälli- gen Frontseiten seiner Zeitungen nicht etwa interessante Neuigkeiten aus dem Lande und der Welt, sondern zumeist langatmige Articcel, Aufruſe des Zentralkomitees und anderes findet. Wer eine Nummer der„Prauda“ oder„Iswest- 13 ja“ zur Hand nimmt, muß nach eigentlichen Fort mit dem Persönlichkeitskult Meldungen lange suchen. Erst auf den inneren Seiten werden dort seit den Tagen Lenins und Stalins die„facts“ verzeichnet, zumeist auch noch sehr einsilbig. Lenin, Stalin und andere hohe Bolschewisten lebten es, selbst zu pole- misieren; sie gaben dabei oft Erhlärungen von einer Länge ab, die für eine ganze Broschüre ausgereicht hätte. Reda teure, die den Ver- lust deer wichtigsten Seiten für Resolutionen, Stellungnahmen und keineswegs sehr packende Erllarungen beklagten, wurden darüber be- lehrt, daß die linientreue Soujetsgeitung nicht aktuell, sondern schulend und belehrend im Sinne der Partei zu wirken habe. Heute scheint das Führungsteam im Kreml davon Überzeugt zu sein, daß eine bessere Mischung von Berichterstattung und Meinungs- artikeln der Presse nur nützen kann. Die „Iswestja“ ſcundigt an, daß sie in Zulcunft„be- langreickhe ausländische Meldungen“ auch auf der ersten Seite bringen werde, daß man über- haupt viel mehr Auslundskorrespondenten- berichte und auch lebendigere Darstellungen dieser Flugblätter stammen von der KPD oder anderen kommunistischen Organisatio- nen, wie etwa von dem Verein für deutsch- sowjetische Freundschaft. Der Aufruf- charakter dieser Flugzettel ist durchweg aggresiv und fordert die Arbeitnehmer auf, kür ein jeweils klares Kampfziel mitzukämp- fen. Diese Flugblätter der Kommunisten sind alle auf schlechtem Papier gedruckt und in der Aufmachung so, daß der Eindruck ent- stehen muß, sie seien mit einem Minimum an finanziellem Aufwand hergestellt. Weitere 21 Prozent der Flugblätter stam- men von der zuständigen Industriegewerk- schaft oder von dem Betriebsrat des Wer- kes. Sie befassen sich im Gegensatz zu den KPD-Zetteln nur mit den besonderen soial. politischen Problemen und sind lediglich während der Lohnauseinandersetzungen scharf im Text sonst aber ruhig und sachlich Weitere 14,5 Prozent sind reine Werbe prospekte. Bausparkassen, Möbel- und Tes: tilfirmen, Modehäuser, Sprachlexika, ein Reisebüro usw. warben auf diesem Wege un: ter den Arbeitnehmern, wobei immer Wie: der auf die Möglichkeit der Bezahlung i kleinen Raten hingewiesen würde. Neun Prozent der Flugblätter stammen von der Kirche. Diese Drucksachen beziehen sich im wesentlichen auf Einladungen Veranstaltungen, aber auch auf überpartel“ liche Informationen zur sozialpolitischen Ausein andersetzung. Sie fordern zur Mit- arbeit aus christlicher Verantwortung und zur Partnerschaft zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern auf. Die Tonart dieses lugblätter ist im allgemeinen sachlich, die aus der Sowjetunion und den Bruderländern“ Aufmachung betont ruhig, klar und über⸗ beruchksichtigen wolle. Die„Volkshorrespondenten“, die bisher ja nur anfeuernde und łhritisierende Beobacktun- gen zu liefern hatten, sollen sich dann wohl auch mehr im Sinne westlicher Publizistik be- tätigen, wenn sie natürlich den linientreuen Kurs streng zu beachten haben. Manches in- teressante Vorſcommnis, das früher memals in die Spalten der„Iswestja“ aufgenommen wurde, weil diese durch die„Pflichtlektürè“ blochiert waren, dürfte nun doch schwarz auf wei gedruchet werden. Man darf gespannt sein, wie bald sick die Aſetualisierungs-Kumpagne der mächtigen„Is- Westja“ auch bei jenen kleinen Parteiblättern bemerkbar machen wird, die stets im Kielwas- ser der großen Moskauer Kollegen schwammen. real) sichtlich. Weitere 2,5 Prozent der Flugblätter stam- men von Arbeitgeberverbänden und belle, hen sich in inrem Inhalt im wesentlichen auf die sozialpolitische Auseinandersetzung un den Lobnkampf. Die Aufmachung— 4 bestem Papier— ist betont seriös. Die rest⸗ lichen 3 Prozent der Flugzettel kamen von verschiedenen Absendern. Sie beziehen 6 Auf eine Kommunalwahl. Auch antikemmu nistische Organisationen militanter Prägung sind unter ihnen vertreten. Der Lehrling selbst äußerte, die Flus- blätter würden meist achtlos weggeworfen. sobald der erste Blick gezeigt habe, daß s sich um eine kommunistische Parole handle. Martin Koller Die blau, Das gef ü Sie will, w. will in ganz a die Hi überha N ten KI. schen“ tere F. ausbild letzter tretene sachen“ gute 2. Zahlen gen un schen I zur Ge beraten Häu Feife mit 2 Lechnis gute V en, in 1 Die dr. igen üschen Ing mi und st den A1 rungs-, Arbeite lauf d. Mädche herrsch kann einschlz f . 5 S* PE * sch — les der affen. nische Mit. c aus- Se er. nische lagen e nun vichts. l0kra- h das ahost- n den kstand ihrlich Sich enats. erung macht lichen n und e und enden 1 ver- r An- ad be- ungen de ein ndeste ensel- arbeit r täg⸗ entfer- gegen · A.“ lens n der mein- 8 der „ bul- ht. In lorgan „ver- e Ko- einer lischen te. 8 k eine 8 5 * vinnen n der noch at die ad die 2 Sitze ängige weisen on(die n der lament fr. 44 Nr. 44 Mittwoch, 22. Februar 1956 geführt. Sie glaubt zu wissen, was sie werden will, wenn sie ohne Zögern antwortet:„Ich müll ins Kaufmännische“. Aber das ist ein ganz allgemeiner Begriff, und meistens ist die Hilfe der Berufsberatung nötig, um überhaupt erst mal die vielen Möglichkei- ten Klarzulegen, die es im„Kaufmänni- schen“ gibt; denn entscheidend für das spä- tere Fortkommen ist die richtige Spezial- auspildung, die zum Beispiel auch der in letzter Zeit stark in den Vordergrund ge- tetene Beruf der„Helferin in Steuer- Sachen“ erfordert. Hat ein junges Mädchen gute Zensuren im Rechnen, weiß sie mit Zahlen umzugehen und verrät durch Fra- zen und Antworten Fähigkeiten zum logi- schen Denken, so kann sie eine Ausbildung zur Gehilfin in wirtschafts- und steuer- beratenden Berufen wählen. 5 ED isatio- utsch⸗ ukruk⸗ chweg e Auf, kämp⸗- n sind ind in K ent- um an , Häufig wird von den Firmen Mittlere Reife gefordert, aber auch junge Mädchen mit abgeschlossenem Bildungsgang der Technischen Oberschule können, wenn sie gute Voraussetzungen für den Beruf besit- zen, in eine Lehrstelle vermittelt werden. Die dreijährige Lehrzeit muß in einschlä- eigen Betrieben erfolgen. Zu dieser prak- tischen Ausbildung gehört es, daß der Lehr- Ing mit allen in den Büros der wirtschafts- und steuerberatenden Berufe vorkommen- den Arbeiten, insbesondere der Buchfüh- rungs-, Abschluß- und steuertechnischen Arbeiten, vertraut gemacht wird. Nach Ab- kaut der Lehrzeit wird von dem jungen Mädchen verlangt, daß sie Kurzschrift be- nerrscht, die Schreibmaschine bedienen kann und Kenntnis des Zahlungsverkehrs stam- Werk- Wer- zu den Sozial- diglich ungen ichlich. Verbe⸗ 1 Tex⸗ * ein ge un- Wie- ing in immen ziehen einschließlich des kaufmännischen Rechnens Die dekorative ſeleine Kopfbedeckung stammt aus Paris. Pierre Balmdin schuf die wasser- blaue Toque aus changierendem Satinstron und drapierte Das Modell wurde auf der Modellschau der Axbeitsgemeinschaft„Hut“ in Düsseldorf vor- shantungartige Webstreifen. besitzt. Bei der Buchführung muß sie in fol- genden Gebieten ausgebildet sein: Kennt- nis der gesamten Bestimmungen über Buch- kührung, Zweck und Aufgaben der Buch- kührung, Kontenrahmen und Selbsfkosten- rechnung, Buchführungsformen und Tech- mik, Abschlußtechmik, Aufstellung eines ein- fachen Jahresabschlusses, Selbstverständlich muß der Lehrling sich auch Grundkennt- nisse des Steuerrechts angeeignet haben so- wie Grundkenntnisse der privatrechtlichen Bestimmungen haben, die im kaufmänni- schen Leben am häufigsten angewendet Werden. Wenn die Prüfung als Gehilfin vor der Industrie- und Handelskammer abgelegt ist, hat das junge Mädchen das erste Berufsziel erreicht. Manche Frauen bleiben Gehilfin in wirtschafts- und steuerberatenden Beru- fen, andere gehen in die Buchhaltung eines regulären kaufmännischen Betriebes über, und wer besonders tüchtig im Beruf ist, be- trachtet die mehrjährige Tätigkeit als Ge- hilfin nur als Vorstufe zur„Helferin in Steuersachen“. Nach jahrelanger praktischer Bewährung als Gehilfin wird eine Prüfung vor dem zuständigen Finanzamt abgelegt. Diese Prüfung, bei der erhebliche Anfor- derungen gestellt werden, gilt nur für den zuständigen Finanzamtsbereich, nicht für das gesamte Bundesgebiet. Da für diese Prüfung die mehrjährige Praxis allein nicht ausreicht, wird sie durch fachliche Vor- bereitungskurse ergänzt. Nach bestandener Prükung ist der Weg krei zur Selbständig keit. Die Helferin in Steuersachen kann ihr eigenes Firmenschild anbringen und ihre Klienten im Rahmen der gesetzlichen Be- Berufsausbildung- sicheres Kapital „Hätte ich doch nur einen Beruf erlernt“, aste mir neulich eine Kriegerwitwe,„dann zunge es uns viel besser. Die Rente, die ich für mich und meine beiden Kinder erhalte, reicht gerade für das Notwendigste. Aber sendwelche Anschaffungen, wie Kleidung oder Möbel kann ich davon nicht machen. „ich darf gar nicht daran denken, welche schönen Möbel ich früher hatte! Aber wie- 00 besser wäre es gewesen, wenn meine ltern mir statt der kostbaren Aussteuer eine Berufsausbildung mit auf den Lebens- 5 gegeben hätten. Eine Aussteuer, ein aus und andere Werte können verbrennen, Geld und Besitz kann man verlieren, aber was man gelernt hat, kann einem nie- hend nehmen. Es ist das beste und sicherste mögen, das es überhaupt gibt. Wer das itzt, hat immer und überall die Möglich- 80 wieder von vorne anzufangen, sich ne neue Existenz aufzubauen und sich lieder ein eigenes Heim zu schaffen.“ 1 Es sind nicht nur die Kriegerwitwen, die denken. Frauen, die im Osten oder durch die Bomben oder bei der Währungsreform 1 5 Besitz oder ihr Vermögen verloren, en re Witwen, denen der Mann nichts als e winzige Rente hinterließ, Ehefrauen, 8 Mann krank oder arbeitslos ist, und 0 allem natürlich die Unverheirateten; sie 8 stehen, wenn sie keinen Beruf erlernt deen dem Leben ziemlich hilflos gegen- Das Sollten alle Eltern beherzigen, deren Ne* in einigen Wochen die Schule ver- del n. Natürlich ist der Gedanke, daß sie erchelsweise in einer Fabrik schon Geld rdenen können, für jede Familie, die sich rünken muß, eine Versuchung. Und in Selbstverdientes Ausbildungsgeld/ Aussteuer ist nicht entscheidend kinderreichen Familien wird die Mutter auf ihre älteste Tochter als Hilfe kaum verzich- ten können. Aber alle diese berechtigten Einwände können die Tatsache nicht er- schüttern, daß heute jedes Mädchen ebenso wie jeder Junge eine Ausbildung braucht. Kein Elternpaar kann in die Zukunft sehen, kann wissen, ob die Tochter heiraten wird oder sich einmal selbst ihren Lebensunter- halt verdienen mug. Niemand kann vor- aussagen, ob die Ehe glücklich, ob sie ge- schieden wird, ob der Mann früher stirbt oder krank wird. Für alle Schwierigkeiten, die einer Be- rufsausbildung entgegentreten. gibt es auch irgendeine Lösung. Bei finanziellen Sorgen Körmte die Tochter beispielsweise nach ihrer Schulentlassung ruhig ein Jahr lang für ihre Ausbildung Geld verdienen und sich außer- dem nach einer Lehrstelle umsehen. Bei kinderreichen Familien müßten sich die Kinder bei der Hilfe für die Mutter ab- lösen, so dag jeder— wenn auch etwas später— trotzdem zu einer Berufsausbil- dung käme. Vielleicht glauben manche Eltern auch, daß ihre Tochter eher einen Mann bekommt, wenn sie eine Aussteuer mit in die Ehe bringt. Man kann diese Möglichkeit nicht abstreiten, aber sie dürfte bei jungen Men- schen doch nur in Ausnahmefällen zutref- fen. Sicher ist es leichter, eine Ehe mit einem kompletten Hausstand zu beginnen. Aber welche Eltern können das heute wohl ermöglichen? Außerdem kann ein Mädchen, das einen Beruf ausübt, ja auch dafür sparen. Vielleicht vermag sie sich sogar mehr zu erarbeiten als die Eltern ihr mit- zugeben imstande sind.(FH) face Seite 3 Gleichberechtigung auf Heller und Pfennig Bundesgerichtshof befürwortet güterrechtliche Trennung Der Unterausschuß des Bundestages, der sich mit dem Problem der Gleichberech- tigung von Mann und Frau befaßt, wird Anfang März eine erste Entscheidung über den gesetzlichen Güterstand von Ehepart- nern fällen. Noch vor den Neuwahlen im Jahr 1957 will der Bundestag das Gesetz über Gleichberechtigung behandeln. „Einheirat in gutgehende Bäckerei von Fachmann gesucht., so las es die tüch- tige, junge Witwe beim Morgenkaffee, kurz nachdem sie dem Lehrjungen im ersten Dämmerlicht des Tages die Kiepe mit knusprigen Brötchen gefüllt hatte. Vier Wochen später kam die geplagte Bäcker- meisterin mit„ihrem Fachmann“ strahlend vom Standesamt. Endlich ein Mann im Ge- schäft, dachte sie im stillen, der etwas von der Sache vesrteht— und ein schmucker, netter Bursch dazu. Dann waren die Flit- terwochen vorüber, und eines Tages war er gar nicht mehr so nett zu seiner„Meisterin“. Als er nämlich auf seinen Anteil am Ge- schäftsgewinn pochte, mußte er von seiner Frau hören, daß er im Zeitalter der Gleich- berechtigung unentgeltlich im Geschäft mit- zuarbeiten habe.„Nun schlägs aber drei- zehn., rief der junge Ehemann— doch sein Aufbrausen hilft ihm wenig, denn hin- ter seiner Frau stehen die würdigen Rich- ter des Bundesgerichtshofs. Und die wissen So etwas ganz genau. Allenfalls kann der junge Fachmann ein Taschengeld verlangen, entschieden sie. Vor der Einführung der Gleichberechtigung vor drei Jahren hatte der„Prinzgemahl“ einer Geschäftsfrau noch Anspruch auf angemes- senes Entgilt, wenn er im Betrieb mitarbei- tete. Heute aber muß er unentgeltlich hel- fen, denn— so sagt die„Magna Charta“ der Ehe:„Die Eheleute sind einander zur ehe- lichen Lebensgemeinschaft verpflichtet“. Und das kann man nicht nur einseitig zu- ungunsten der Frau auslegen. Das also ist eine der vielen Klippen, die mam ohne sachverständigen Lotsen kaum noch umschiffen kann, seit die Flagge der Gleichberechtigung über dem Eheschiff flat- tert. Dutzende von Paragraphen des Bür- gerlichen Gesetzbuches blieben auf der Strecke, als der Artikel 3 des Grundgeset- zes am 1. April 1953 in Kraft trat und die lapidaren Worte:„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ zum Wohle der deutschen Frauen oberstes Gebot der Ehe wurde. Steuerberaterin- ein aussichtsreicher Beruf Spezialausbildung und logisches Denken sind erforderlich stimmungen vorteilhaft beraten. Häufig übernimmt die selbständige Steuerhelferin auch die Buchführung für kleinere Be- triebe. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit Wirtschztsprüferin zu werden, die jedoch Abitur Voraussetzt. Für eine Frau ist es am besten, nachdem sie sich praktische Vor- kenntnisse erworben hat, acht Semester Be- triebswirtschaft zu studieren. Später kann sie dann eine entsprechende Position als Steuerberaterin oder Wirtschaftsprüferin in großen Industrieunternehmen ausfüllen. FVI) N Für die Hausfrau notiert: Alte Möbel Da steht nun der alte Schrank, er ist ge- wih nicht schön, aber das jungvermählte Paar ist glücklich, daß es überhaupt einige alte Möbel bekommen hat, denn das Geld hat natürlich nicht für eine vollständige Einrichtung gereicht. Auch die Stühle und die Kommode sehen nicht gerade hübsch aus und leider paßt das alles gar nicht recht zusammen. Aber ist das wirklich so schlimm? Es gibt ein Zaubermittel, das es ermöglicht, selbst sehr schnell aus jedem Raum ein wirkliches Heim zu schaffen, auch wenn die Möbel nicht neu sind. Das ist die Farbe: Lustige, Frische, warme, beruhigende oder zarte, helle Farbe, die sich auf Zweck, Harmonie und Charakter abstimmen läßt, wenn man sich nur ein wenig mit ihr auseinandersetzt. Oft helfen schon Stoff oder Tapete, aber manch- mal muß man den Mut haben und die Lust dazu, zum Pinsel zu greifen und zum Farb- topf und dann wird man Erstaunliches er- leben können. Der alte Schrank und die Kommode be- kommen einen neuen Anstrich. Denkt man an alte Bauernmöbel, dann setzt man mit Pinselstrichen Blumensträuße mutig auf die Flächen. Ranken und Blätter können das Feld einrahmen. Oder man läßt es aus Her- zen und Krügen sprießen, und Vögel und Tiere beleben die Ornamente. Man kann auch Leisten und Ränder in einer zweiten und dritten Farbe absetzen, die sich dann bei anderen Gegenständen wiederholen. Oder Geschah das wirklich zum Wohle der Frau? Man weiß es noch nicht so genau. Es fanden sich bisher nur wenige, die einer schematischen Gleichberechtigung das Wort redeten. Bis heute hat der Bundestag in Bonn es aber noch nicht geschafft, die klaren gesetzlichen Grenzen zu ziehen, und die Richter müssen landauf, landab im Ein- zelfall die Interessen von Mann und Frau wägen. Inn einem eigens dafür bestellten Unter- ausschuß des Bundestages beraten elf Män- ner und fünf Frauen seit bald einem Jahr hinter verschlossenen Türen darüber, wie 1e künftigen Bestimmungen über den ehe- lichen Güterstand, den berühmten„Stich- entscheid“ bei Meinungsverschiedenheiten der Ehegatten und das Verhältnis Eltern— Kinder aussehen sollen. Sie sind entschlos- sen, noch bis zu den Neuwahlen im Jahre 1957 das fertige Gesetz vorzulegen— und in spätestens drei Wochen soll schon die Vorentscheidung über den gesetzlichen Güterstand fallen. Man neigt zu dem Vor- schlag der Bundesregierung, nämlich der Gütertrennung mit Zugewinngemeinschaft. Danach wird jeder Ehegatte sein Vermögen ohne Mitwirkung des anderen verwalten. Wenn die Ehe aufgelöst wird, so soll der Ehegatte, der in der Ehe sein Vermögen am wenigsten vermehrt hat, an dem Zugewinn des anderen beteiligt werden. Sozusagen auf Heller und Pfennig gleichberechtigt werden Herr und Frau Müller dann sein. Wenn die Eheleute damit nicht einver- standen sind, so sollen sie durch Vertrag die allgemeine Gütergemeinschaft festlegen könmen, aber keinen anderen Status. Bis man das alles schwarz auf weiß besitzen Rock und Bluse „Batist“ aus Perlon wird Mit Beginn der warmen Jahreszeit wird auch die von der Mode seit langem als gleichberechtigt anerkannte Kombination von Rock und Bluse erneut in den Vorder- grund des Interesses rücken. Die Blusen wenden sich in dieser Saison wieder mehr dem klassischen Stil zu, ohne jedoch eine strenge Linie zu verfolgen. Das wäre schon vom Material her nicht möglich, das ja letztlich den Gesamteindruck des Modells beeinflußt. Trotz einer Flut von Biedermeiermoti- ven dürfte die einfarbige Bluse die größeren Chancen haben, da sie sich vorteilhafter zu farbigen Röcken kombinieren läßt. Dabei wird Weiß eine führende Rolle überneh- men. Das durchsichtige„Perlon“-Gewebe tritt zugunsten von„Perlon“!-Popeline, der etwas an Batist erinnert, zurück. Es gibt sehr viel leinenartige und shantungähn- liche Stoffe sowie bezaubernde Phantasie- streifen. Bei den weißen Blusen bieten Bie- sen und Schattenstepperei viel Abwechs- lung, sogar Hohlsaum findet wieder modi- sche Anerkennung. Weiße Pikee- Garnituren kommen als frischer Tupfer an pastellfar- bigen Blüschen erneut in Mode. Elegante Blusen, die Seide und Chemieseide im Honencharakter bevorzugen, dezente Stik- kereien und feine Ajourarbeit sind ebenso neu gemalt man wählt Pastelltöne: Creme, Rosa, Hell- blau oder Hellgrün. Einem glattflächigen Möbelstück kann man auch einen hellen, schnelltrocknenden Unterstrich geben und darauf, nachdem er fest ist, eine dunklere Farbe ziehen. Auf diese wird sofort mit dem Pinselstil und mit einem Kammstück eine Zeichnung in einer oder in mehr Linien herausgekratzt, wobei der helle Untergrund zum Vorschein kommt. Das kann man freihändig tun, es sieht in- teressant aus, geht schnell und macht viel Spaß. Probieren sollte man es vorher auf einem Brettchen. Solche bemalten Möbel sind heute übrigens wieder modern. Der Anstrich kenn verschiedene Möbel zueinander passend machen— aber ein wenig Geschick und Ge- schmack muß man dabei entwickeln und sich vor Unruhe durch zuviel Farben und Muster hüten. Vielleicht fängt man bei einem Eckchen an, das dem Kind gehört— seinem Bettchen, der Wand dahinter mit dem Bildchen, dem Regal für die Wäsche, der Kiste für die Spielsachen. Vielleicht gibt es noch Stühl- chen und Tischchen, an dem das erste Basteln und Malen und Werken getan wird oder die Schularbeiten erledigt werden. Viel- leicht läßt sich sogar um dieses kleine Reich ein Wandschirm aus Holzleisten oder Bam- busstäben aufstellen, bunt bezogen mit Stoff, Bast oder Tapete. So kann man mit wenig Mitteln eine eigene Welt schaffen, die das Heim aus dem genormten Durchschnitt her- aushebt. FVI) Wiener KRiiche einmal anders Der besondere Ruf, den die Wiener Küche seit jeher genießt, beruht nicht zuletzt auf der richtigen Anwendung der Gewürze. Den typischen Eigengeschmack der Speisen abzu- runden, ihm hier und da eine eigene Note zu geben, das ist ja die Kunst des Kochens. Szegediner Gulasch: Zutaten— 1½% Pfund Sauerkraut,* Pfund Zwiebeln, ein Pfund Schweinefleisch,„ Pfund Tomaten (oder entsprechend Tomatenmark), Fett, Pa- prika, Mehl, saure Sahne— Zwiebel klein schneiden, in Fett dämpfen, klein geschnitte- nes Schweinefleisch zugeben, anbraten lassen und das Sauerkraut und die in Scheiben ge- schnittenen Tomaten zugeben. Wenig Wasser zugiegen, das Ganze weichkochen lassen, mit reichlich Paprika abschmecken, Soße mit et- was Mehl eindicken und ganz zum Schluß zaure Sahne zugießen. Hierzu schmecken Knödel besonders gut. Reis fleisch: Zutaten— ein Pfund Kalbsgulasch, eine Tasse Reis, Paprika, To- matenmark, geriebener Parmesankäse, Fett. — Fleischstücke in Fett anbraten, mit Was- ser ablöschen, Tomatenmark zugeben und das Ganze halb weich dämpfen. Den gewa- schenen Reis in die Soße geben und soviel Wasser noch zugiegen, daß der Reis zwei Finger hoch überdeckt ist. Alles durcheinan- dermengen und fertig dünsten. Mit einem großen Schöpflöffel Halbkugeln ausstechen, diese auf einen Teller legen, geriebenen Parmesankäse darüberstreuen und ringsum Gulaschsaft geben, den man vorher weg- genommen hat. Paprikahuhn: Zutaten— ein jun- ges Huhn, 150 Gramm Speck, einige Zwie- beln, Paprika, Salz, Mehl, saure Sahne.— Speck in kleine Würfelchen schneiden, fein- gehackte Zwiebel darin dämpfen und gold- gelb rösten. Hühner zerlegen, waschen, etwas salzen, die einzelnen Teile hinzugeben und soviel Wasser beifügen, daß das Huhn gut bedeckt ist. Fleisch dann weichkochen her- ausnehmen, die Soße mit etwas Mehl dicken und mit Salz und saurer Sahne abschmek- ken, Dazu Nockerl oder gedünsteten Reis reichen. wird, bleibt nichts anderes übrig, als sich an den Bundesgerichtshof zu halten., der bis zum Vorliegen des Gesetzes eine völlige güterrechtliche Trennung der ehelichen Be- ziehungen befürwortet. Die höchsten Rich- ter haben hier eine Richtschnur gegeben. Beim Stichentscheid aber urteilten die Ge- richte bisher völlig unterschiedlich, und es bleibt unklar, wer nun das letzte Wort in der Ehe hat. Das trifft auch für die Er- ziehung der Kinder zu. Doch eines ist schon jetzt gewiß: so pro- blematisch die Frage der Gleichberechtigung am 1. April 1953 aussah— so wenig hat die Lücke im Bürgerlichen Gesetzbuch bisher die Normalisierung der nach den Kriegs- Wirren vielfach zerrütteten Familiengemein- schaft aufhalten können. Die Zahl der Ehe- scheidungen fiel schon 1953 weit unter den Stand von 1939. Der Bäckereifachmann wollte sich in das wohlvorbereitete Nest setzen. Sein Fall aber Wird von den Experten nicht als die„Nor- malehe“ angesehen, die von der übergroßen Mehrzahl der„Müllers“ und„Meiers“ ver- treten wird. In der Wirklichkeit des Fami- lienlebens weiß man nach den jüngsten demoskopischen Untersuchungen ziemlich genau um die Führungsverhältnisse, und von dort her wird man den Weg zum neuen Familienrecht suchen. Schematisch lassen sich die Dinge allenfalls regeln, wenn man an die Schlüsselgewalt, die Aussteuer oder die Frage denkt, ob Mutters Jüngste nach der Hochzeit noch ihren Mädchennamen tragen wird. Daß Vater der Herr im Hause ist, und getan wird, was Mutter sagt, daran wird sich aber in jedem Fall so schnell nichts ändern. FF chic und modisch der Schlager der Saison beliebt. Soweit die weißen Blüschen nicht ärmellos sind, haben sie ein neuartig ge- schnittenes, eingesetztes Aermelchen. Bei den Röcken wird naturgemäß für den Sommer immer eine aufgelockerte Silhouette lanciert. Bezaubernde„Perlon“- Röcke werden ungeachtet der reichen Stoff- fülle noch mit Volants und Samtband gar- niert. Dagegen kommen Drucke bei amü- sant geschnittenen Rundröcken besonders gut zur Geltung. Blaues und graues Schwe- sternleinen wirkt durch die reizvolle Auf- machung mit weißen Börtchen und Piccot chie und modisch. Die gleichen Chancen wie Rock und Bluse hat das Hemdblusenkleid. Wenn eine Frau besonders jung, frisch und sportlich Wirken will, zieht sie ein Hemdblusenkleid an. Diese Kleider, ursprünglich nur sport- lich- praktischen Zwecken gewidmet, haben sich das wahre Terrain erobert. Die Mode läßt sie nie ganz aus den Augen, und von Zeit zu Zeit feiern sie— mit kleinen lie- benswürdigen Varianten ausgestattet— ein stürmisches Come- back. Auch in diesem Frühjahr wird das Hemdblusenkleid seinen Platz in der vor- dersten Reihe der modischen Verlockungen einnehmen. Es hat sich die große Beliebt- heit der Biedermeierstreifen und Rokoko- Dessins zunutze gemacht. Aus dem Kon- trast verspielter Muster und Farben, apar- ter Streifen und dem schlichten, manchmal kast ein wenig strengen Schnitt, entstehen Kleider von besonderem Reiz. Reyon-Pope- line, Zellwoll-, Leinen“ und Mischgewebe von Chemieseide mit Baumwolle, auch Seide, Krawattenseide, Wollsatin entwickeln beim Hemdblusenkleid einen besonderen Chic. Ja, sogar Lamè und Brokat für den Abend werden in Hemdblusenstil verarbei- tet. Je nach Alter und nach Zierlichkeit der Taille wird eine Frau ihre Wahl treffen unter den vielen Spielarten des Hemd- blusenkleides. Ob überweiter Kellerfalten- rock oder Permamentplissee; glockig oder schmal geschnitten; gürtelmarkierte oder verlängerte Taille; halb oder ganz durch- geknöpft; kurze, dreiviertellange oder gar keine Aermel— es gibt zahllose Möglich- keiten, das Praktische mit dem Hübschen zu vereinen. MK-Kraus Die Fruhjahrsmode präsentiert neue Aus- schnittformen. Hier einige originelle Einfälle, die allerdings nicht immer leicht nachꝛuurbeiten nc F s N rr N MANNHEIM Mittwoch, 22. Februar 1956/ Nr. 4 Pünktlich wie ein Taxameter: Auch Taxifahrer leiden unter Kälte und Eis zur Stelle/ Erhöhter„Sprit“-Verbrauch/ Kein Abschleppdienst Trotzdem sind sie immer Schnurrend tuckern die schweren Diesel- motoren im Leerlauf. Die Taxifahrer ver- treten sich in der beißenden Kälte die klam- men Füße. Trotz des ständig geheizten Wa- gens frieren sie. Dagegen hilft auch der dick- ste Mantel nicht. Aber die„alten Hasen“ hinter dem Steuer kümmern sich kaum um die Kältewelle. Sie fahren bei jedem Wetter und betrachten ihren pausenlosen Einsatz als öffentliches Verkehrsmittel als Ehrensache. Gelegentlich schimpft dieser und jener auf den Frost, aber im großen und ganzen er- tragen ihn alle mit Gleichmut. Wir haben einige Taxifahrer am Wasser- turm und am Bahnhof nach den herrschenden Verkehrsbedingungen und den damit für sie verbundenen Schwierigkeiten befragt. Fah- rer I moniert die spiegelglatten Eisbahnen kurz vor wichtigen Kreuzungen in der Innen- Stadt. Da es ein Taxi von Berufs wegen eilig zu haben hat— die Fahrgäste sind bekannt- lich immer pressiert— ergeben sich hier manchmal kritische Situationen für den Fah- rer, wenn er„butterweich“ zu bremsen ver- sucht. Es spricht schon für die Fahrkunst der meisten Taxichauffeure, daß sie so gut wie keine Unfälle verursachen. Fahrer II stöhnt:„Es ist ein Kreuz mit den Rad- und Mopedfahrern. Wenn vor ufs einer unsicher und wacklig herfährt, dann sind wir gezwungen, solange hinter ihm brav„nach- zuschleichen“, bis wir ihn ohne Gefahr über- holen können“. Diese Klage ist nur zu berech- tigt. Was eigentlich die Rad- und Moped- fahrer bewegt, trotz vereister Straße mühsam Schulraumnot: Das Ministerium irrte mit seiner Eil- Statistik Zu unserem Lokalkommentar„Verhäng- nisvoller Irrtum über den Schulraumbedarf“. der sich vor einer Woche mit Schichtunter- richt und Schulraumnot in Mannheim be- faßte, soweit sie sich im schriftlichen Bericht über Beratungen des Finanzausschusses im Haushaltsplan des Kultusministeriums spie- geln, rief Landtagsabgeordneter Kurt Angst- mann den„MM“ aus Stuttgart an. Angst- mann informierte über den weiteren Ver- lauf der Verhandlungen. Anschließend nahm auch der Mannheimer Schulreferent, Bei- geordneter Walter Krause, zu den im„MM“ angeschnittenen Fragen Stellung. Nach- stehend veröffentlichen wir die Ausführung der beiden Politiker. D. Red. * „In der 86. Finanzausschuß-Sitzung vom 17. Januar stellte ich fest, daß sich der Schulraumbedarf zur Beseitigung des Schicht- unterrichts bei den höheren Schulen in Mannheim nicht auf 28, sondern auf 40 Räume— wie der„MM richtig bemerkt beläuft. Die Zahl 28 ist durch eine irrtüm- liche Auskunft, die das Ministerium bei Ein- holung seiner Eilstatistik erhielt, entstanden. Weiterhin War darauf hinzuweisen, daß die beruflichen Vollschulen überhaupt nicht er- faßt sind. Auch in diesem Punkt haben wir in Mannheim einen großen und dringenden Bedarf. Etwas Wichtiges, die Erkenntnis, daß eine andere Verteilung der Schulraummittel er- forderlich ist, konnte durch diese statisti- schen Feststellungen beim Finanzausschuß und beim Landtag erreicht werden. Es ist also zu erwarten, daß die staatlichen Gelder zuerst für die Beseitigung des unzumutbaren Schichtunterrichts eingesetzt werden. Im ganzen Land sind dafür etwa 47 bis 48 Mil- lionen erforderlich.“ K. Angstmann, MdL * „Die in der beanstandeten Statistik über den Schichtunterricht in Baden- Württemberg gemachten Angaben sind vom Kultusmini- sterium ohne Beteiligung der Gemeinden durch Anfrage bei den Stadt- und Kreis- schulämtern und den Direktionen der höheren Schulen ermittelt worden. Die unrichtigen Angaben für das Lessing-Gymnasium sind durch ein Mißverständnis entstanden. Der Irrtum wurde nach Bekanntwerden der Statistik sofort bemerkt und unverzüglich durch ein Schreiben an den Herrn Kultus- minister berichtigt. Außerdem wurde durch fernmündliche Mitteilung an den Bericht erstatter zum Kultusetat, Abgeordneten Angstmann, sichergestellt, daß der Finanz- Ausschuß in der entscheidenden Sitzung von dem Irrtum unterrichtet wurde. Im übrigen ist über die für das Lessing- Gymnasium zu treffenden Maßnahmen noch nicht das letzte Wort gesprochen. Die Frage wird in der kommenden Woche noch einmal mit dem Elternbeirat erörtert. Die Bemühungen des Schulreferats, für die Schüler des Lessing- Gymnasiums eine erträgliche Lösung zu finden, sind vor allem von dem Gedanken getragen, den Schicht- unterricht an den höheren Knabenschulen endgültig zu beenden.“ W. Krause, Beigeordneter Wohin gehen wir? Mittwoch, 22 Februar Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.00 Uhr: „Der Urfaust“(Miete M, reier Verkauf). Konzerte: Musikbücherei, U 3, 1, 20.00 Uhr: Schallplatten-Abend. Filme: Planken:„Teufel in Seide“; Alster: „So etwas lieben die Frauen“; Capitol:„Der Schwarze Prinz“; Palast:„Flucht vor dem Feuer“, 22.20 Uhr:„Hemmungslos“; Alhambra: „Ich denke oft an Piroschka“; Universum:„Der Cornet“; Kamera:„Das gewisse Etwas“; Kur- bel:„Hotel Schanghai“. vorwärtszustrampeln, kann nur mit dem Ein- sparen von Fahrgeld und ungünstigen Ver- bindungen erklärt werden. Taxifahrer II ist der Meinung, die Polizei sollte es den Rad- und Mopedfahrern verbieten, bei diesen Stra- Benverhältnissen unterwegs zu sein. Er er- läutert das:„Wenn ein Radfahrer vor mir ausrutscht und hinfällt, dann kann ich mein Taxi nicht mehr rechtzeitig anhalten. Schuld an einem Unfall sind dann unweigerlich wir. Daher unsere Vorsicht.“ Den selbstgewählten Grundsatz„Pünkt- lich wie ein Taxameter“ haben die meisten Fahrer mehr oder weniger einhalten kön- nen, selbst wenn es schneite. Sollte sich Wirklich einer von ihnen verspäten, weil die Straße glatt ist, so bittet die Auto- Centrale um Verständnis bei ihren Kunden. Ein weiterer Sorgenpunkt ist der er- höhte Verbrauch an Benzin und Dieselöl. Einmal müssen— wie schon eingangs er- Wähnt— die Taxis innen immer geheizt sein (unsere Kunden sollen nicht frieren!“) und zum anderen fahren die meisten aus Sicher- heitsgründen im zweiten oder dritten Gang. Chorleiter tagten Große Aufgaben des Sängerkreises Kreis-Chormeister Willy Bilz hatte die Chorleiter des Sängerkreises Mannheim im Badischen Sängerbund eingeladen, um mit ihnen aktuelle Probleme zu besprechen und die musikalischen Aufgaben der Mitglieds- vereine festzulegen. Im Rückblick auf 1955 wurde übereinstimmend festgestellt, daß das badische Bundesliederfest ein besonderer Erfolg war und daß sich neuzeitliche Chöre immer weiter in den Vereinen durchsetzen. Der Chormeister forderte jedoch auf, auch das gute alte Volkslied darüber nicht zu vergessen. Eine rege Aussprache ergab sich bei der Behandlung der Punkte Bezirkswertungs- singen und Kreisleistungssingen, die vom Sängerkreis beschlossen wurden und in den Rahmen des Mannheimer Stadtjubiläums eingefügt werden sollen. Es wurden Vor- schläge für die Gruppeneinteilung der Ver- eine und die Auswahl der Chöre unterbrei- tet, die von einem engeren Arbeitsauschuß geprüft werden. Auch die Frauenchöre sol- len sich zu diesen Veranstaltungen zur Ver- fügung stellen; der Sängerkreis Mannheim wird außerdem bei mehreren Großveran- staltungen— Tag des Buches, National- theater-Tombola, Einweihung des National- theaters und sonstigen Jubiläumsfeierlich- keiten— musikalische Aufgaben über- nehmen. 5 Das im vergangenen Jahr wieder auf- genommene Abendsingen am Wasserturm „Praktisch gesehen laufen unsere Wagen Tag und Nacht ohne Unterbrechung“, sagt Fahrer III bekümmert. Ein anderer meint sogar, daß die erhöhten„Spritkosten“ den Gewinn auffressen „Können Sie mich abschleppen? Mein Wagen ist eingefroren.“ Anrufe dieser Art kommen seit der Kälteperiode häufig zur Auto-Centrale. Zur Erbitterung der„ein- gefronene“ Autobesitzer lehnen alle Taxa- meter grundsätzlich Abschleppdienste ab. Bei den Dieselwagen sind die Hinterachsen zu schwach. Aber die Hauptgründe sind offensichtlich: 1. Kennen sie den abzuschlep- penden Fahrer nicht, seine Reaktionsfähig- keit oder sein Anpassungsgefühl. 2. Wird ihnen der Schaden nicht ersetzt, wenn sie Wirklich einmal aus Gefälligkeit helfen soll- ten. Und 3. wollen sie den gewerblichen Ab- schleppdiensten keine unnötige Konkurrenz bereiten. 5 Es ist beruhigend zu wissen, daß für Not- fälle immer noch ein Taxameter bereit steht, der einen schnell und sicher an den ge- Wünschten Ort bringt H-e und diskutierten Mannheim für das Stadtjubiläum soll auch 1956 und 1957 stattfinden, wenn der Sängerkreis Mannheim sein 50jähriges Bestehen feiern darf. Verlagsangestellter Englert wird heute 70 Jahre alt H. Englert, heute noch Angestellter beim Verlag Dr. Haas KG, feiert am Mittwoch seinen 70. Geburtstag. Im Februar 1927 trat er bei seiner Firma als Leiter der Stereo- typie ein und wurde ab 1935 in der kauf- männischen Abteilung eingesetzt. Nach sei- ner Beschäftigung am Offerten- und Anzei- genschalter und im ambulanten Zeitungs- verkauf war er dann bis zum Ende des Krie- ges Hauptkassier. Beim Wiederbeginn der Zeitungsproduktion wurde er zunächst im Außendienst für das Mannheimer Adreßbuch verwendet und dann in den Innendienst übernommen, wo er heute noch tätig ist. Am 5. Februar konnte der Jubilar auf eine 29 jährige Geschäftszugehörigkeit zurück- bläcken. Die Frau und ihr Beruf Tagung im Kolpinghaus Der Katholische Deutsche Frauenbund veranstaltet am 25. und 26. Februar im Mannheimer Kolpinghaus eine Tagung. Ihr Thema„Der Beruf und die Stellung im Leben der Frau“ wird in Vorträgen und Aus- sprachekreisen aus der Sicht vieler Berufe (Schule, Post, Landarbeit, Industriearbeit) durchgesprochen. Die Tagung schließt mit einem Vortrag von Frau Dr. Berta Konrad über„Glück und Leid der Frau im Beruf.“ Aus dem Polizeibericht: Zwei Pkw ausgeplündert am Tatters all Aus einem verschlossen am Tattersall abgestellten PRxw raubte ein unbekannter Dieb drei große Spzeialmusterkoffer und einen schwarzen Koffer. Es fielen ihm Damenmodeartikel im Wert von etwa 7 000 Mark in die Hände. Der Dieb hatte eine Ent- lüktungscheibe am Wagen eingeschlagen und sich so Zugang verschafft.— Kurz zuvor War an der gleichen Stelle bereits ein ande- rer Pw auf ähnliche Weise aufgebrochen worden. Bei diesem Coup erbeutete der Dieb eine Reiseschreibmaschine(Marke„Tor- pedo“) und einen Koffer mit Herren- bekleidungsstücken. Es ist möglich, daß es sich bei beiden Fällen um den gleichen Täter handelt. Pkw contra Omnibus Zwischen Scharhof und Kirchgartshausen, auf der Bundesstraße 44, stieß ein ameri- kanischer Pkw, der nicht die rechte Fahr- bahnseite einhielt, mit einem entgegenkom- menden Omnibus zusammen. Sachschaden: 4 000 Mark. Der amerikanische Fahrer lieg sein beschädigtes Fahrzeug im Stich und flüchtete. Personen wurden nicht verletzt. Kinder verderber In Käfertal zeigte sich ein Mann unsitt- lich vor Kindern. Er wurde gestellt und fest- genommen. Bei einer Gegenüberstellung wurde er als Täter erkannt. Backstein in Schaufensterscheibe Die Schaufensterscheibe eines Laden- geschäftes in der Innenstadt wurde in der Nacht mit einem Backstein zertrümmert. Der Täter entkam und nahm eine Motorrad- leder jacke und ein oder zwei Paar Leder- handschuhe mit. Selbstmord mit Gas In Sandhofen wurde ein 53jähriger Mann in der Küche seiner Wohnung von seiner Frau tot aufgefunden. Er hat sich aus unbe- kannten Gründen mit Leuchtgas vergiftet. Bild: Schnürle Kampf gegen die Flammen: Großfeuer in Feudenheim Benzinwaggon und Holzlager brannten aus Feuerwehr im pausenlosen Einsatz/ Sachschaden: Rund 90 000 DM Bei minus 21 Grad Celsius und dichtem Nebel wurde die Mannheimer Feuerwehr in der Nacht zum Dienstag zu zwei Großbrand- stellen gerufen: Auf dem Rangierbahnhof, in der Nähe der Feudenheimer Brücke, ent- zündete sich ein 36 000 Liter fassender Tank- wagen gegen 1.05 Uhr; um 2.29 Uhr ging ein an der Feudenheimer Hauptstraße gelegenes land wirtschaftliches Anwesen in Flammen auf. Beide Brände konnten noch im Laufe der Nacht unter den schwierigsten Bedin- gungen eingedämmt und gelöscht werden. Der Gesamtschaden beträgt nach vorsich- tigen Schätzungen rund 90 000 Mark. Durch die von der Bundesbahn an den Weichen angebrachten Auftauvorrichtungen entzündete sich gegen 1 Uhr ein leck gewor- dener Benzinwaggon und stand in hellen Flammen. Die Bekämpfung des Brandes stieß durch eingefrorene Hydranten und eine übermäßig lange Schlauchleitung quer durch den Schnee, Dunkelheit und Nebel auf große Schwierigkeiten. Der schwache Wasserdruck reichte nicht aus, das Feuer wirksam einzu- dämmen, so daß gegen 3.30 Uhr ein Spezial- Löschtrupp der Ladenburger Firma„Total“ mit einem Trockenlöschgerät alarmiert wer- den mußte, der dann auch nach einer Stunde das Feuer zum Erliegen bringen konnte. Ein Drittel des Treibstoffes konnte gerettet und in einen Ersatzbehälter umgepumpt werden. Der Sachschaden, der am Gleismaterial und durch den Verlust des Waggons mit Ladung entstand, wird auf etwa 20 000 Mark ge- schätzt. Der Bahnverkehr war durch das Großfeuer bis in die späten Morgenstunden des Dienstag unterbrochen. Während die Löschzüge noch am Rangier- bahnhof im Einsatz waren, traf aus Feuden- Ein Düsenriese kostet 22 Millionen Mark: Frankfurt wird vorerst„unser“ Flugplatz bleiben Lufthansa stellte ihren Sommerflugplan vor/ Vierfache Kapazität/ Vier neue Super-Constellations „Fyenkfurt ist im Luftverkehr gleich Mannheim“, stellte gestern der Bezirks- Verkaufsleiter der Deutschen Lufthansa, Willy Rheinbay, in den„Kurfürstenstuben“ bei einer Pressebesprechung fest, als ihm Verkehrsdirektor Dr. Vogel mit Manmheimer „Luftproblemen“ auf den Pelz rückte. Der Rhein-Main- Flughafen, von Mannheim aus in 45 Autominuten zu erreichen, ist Start- und Landebasis für die Industrie im Rhein- Neckar- Raum, und die Nahflugverkehrs- pläne, die durch eine auftauchende Karls- ruher Konkurrenz an Aktualität wieder ge- wonnen haben, stecken immer noch in den Kinderschuhen der Rentabilität. Doch diese Fragen spielten nur am Rande einer Unterrichtung mit, in der die neue deutsche Lufthansa Verbesserungen für den Sommerflugbahn bekanntgab.(Wir haben in gedröngter Form darüber bereits auf unserer gestrigen Bundes-Länder-Seite berichtet.) Wichtigster Punkt ist die Anschaffung von weiteren vier Lockheed-Superconstellations, die den Bestand an inter kontinentalen Ma- schinen auf insgesamt acht erhöhen werden. Transatlantikdienst und der Verkehr nach Nah- und Mittelost werden dadurch— be- sonders für den Frankfurter Flughafen- spürbar verstärkt werden. Der Lufthansa Flugplan bringt im Sommer 488 verschiedene Reise- und Versand möglichkeiten pro Woche zwischen den Kontinenten(1955: 66); und in Europa 487 Routen(im Vorjahr: 145). Das bedeutet, wie H. Wehner von der Presseabteilung der jüngsten Luftverkehrs- gesellschaft ausführte, die vierfache Kapazi- tät des vergangenen Jahres. Auch der Ser- vice wurde verbessert: Zu Kaffeemaschinen an Bord und adretten Sommerkleidern für die Stewardessen kommen nun Schreib- maschinen und Diktiergeräte mit faltbaren Platten, die gewichtigen Großkaufleuten störungsfreie„Luftdiktate“ ermöglichen. Besonderes Interesse fanden die Ausfüh- rungen der Lufthansa-Leute über die 1960 geplante Einführung von Düsenflugzeugen im Zivil-Luftverkehr. Vorstufe zu diesen Maschinen, mit denen man in acht Stunden über den Nordatlantik huschen kann, sind die für die Mittelstrecke gedachten„Turbo- prop“-Flugzeuge, die mit Propellerturbinen arbeiten. Die vierte Aufbaustufe der Luft- hansa, die dem für 1958 vorgesehenen Aus- bau der Europa- und Nahostlinien folgen Soll, sieht den Ankauf von Düsenflugzeugen vor, mit denen man in einem Tag bis New Vork und wieder zurück fliegen kann. Eine solche Maschine kostet 22 Millionen DM (viermotoriges Flugzeug mit Kolbenmotoren: acht Millionen), ist aber, weil sie bis zu 140 Passagiere befördern kann, wesentlich wirt- schaftlicher. Im Jahre 1960 werden 22 Düsenriesen den gesamten Atlantikverkehr bewältigen und 1,3 Millionen Menschen pro Jahr mitnehmen. Aber bis es so weit sein wird, muß erst das Problem der Flughäfen gelöst werden, die Startbahnen von fünf Kilometer Länge brauchen. Und so einen Hafen gibt es bis jetzt in Europa noch nicht. Fragen über Wartung, Sicherheitsmag- nahmen und Ausbildung des Personals wur- den gestellt und erschöpfend beantwortet. Die Lufthansa hat allen guten Willen, sich ihren alten Platz im internationalen Flug- verkehr zurückzuerobern. Bleibt zu hoffen, daß dereinst wohlgefüllte Hubschrauber oder Nahverkehrsmaschinen von Mannheim aus aufsteigen, um den Anschluß an die großen Häfen herzustellen. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber es könnte wahr werden, wenn die im Verborgenen blühen den Bemühungen Mannheims so weiter gehen, wie sie ernsthaft in Angriff genom- men worden sind. hwW heim die zweite Alarmnachricht ein: Ein in einem Bauernhof der Hauptstraße unter- gebrachtes Holzlager hatte aus bis jetzt noch unbekannter Ursache Feuer gefangen. Lager, Wagnerei und Vulkanisieranstalt waren von den Flammen bedroht. Ein bei der Bekämp- kung des Tankwagenbrandes eingesetzter Löschzug wurde sofort von Dr. Magnus an die neue Katastrophenstelle umdirigiert, Gegen 4.30 Uhr war die Gefahr für die Wohngebäude beseitigt; zwei ältere Häuser mit insgesamt 40 Kubikmetern Holz brann- ten bis auf die Grundmauern ab. Um 14.30 Uhr war auch dieser Brand in vorbildlicher Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuer- wehr endgültigt gelöscht. Der Betrieb kann weiterarbeiten; der Schaden wird auf 60 000 bis 70 000 DM geschätzt. hwb. ö Simplicissimus. Modernes Rotkäppchen Star: Ellinor Saul Die Schwarzseher, die dem literarisch musikalischen Etablissement in H 5, 4 eine düstere Zukunft weissagten, irrten: Der Mannheimer„Simpl“ hat sich durchgesetit und ist zum Zentrum derer geworden, die keine Schablone lieben und sich trotzdem (untereinander und mit dem Gebotenen) gut unterhalten wollen. Auch das neue Programm— besser:, zwanglose Folge— fügt sich in diesen urg men ein. Seine Kabarettistin heißt Ellinor Saul; die Autoren heißen vorwiegend Erich Kästner und Ellinor Saul. Ein bißchen Großstadtsumpf und etwas Strandgut der Zeit: das wird plastisch, wenn die schlanke schwarzhaarige Frau ihre Sprech- Chansons auf den Barhocker zaubert. Ergötzlich: Pas Rotkäppchen, bei dessen Oma der Herr Woll im Bett liegt. Aber wenn alles noch eine Nuance frecher wäre— diese kleinen, resig- niert-weltverbessernden Sächelchen wären rund“ N Achim Kerber heißt der Hüne, der mi Schmelzweichem Bari-Ton den von Maler Emmerich originell ausgestalteten Raum Füllt.„Old Man River“ und die Stockholmer Pärchen(frei nach Alice Babs) sind Parade“ stückchen einer kultivierten Stimme. Die Wirtin selbst— Frau Rica Corell die in diesen Tagen wegen einer Erkrankung auf ihre Parodien und Chansons verzichtet muß, behebt diese Störung auf„pfitfge⸗ Weise. Ihr natürlicher Charme und dt Schlittenfahrt von Leroy Anderson machen viel Freude. „Balbo“ Ernst Seyfferth, Wirt und pro grammatischer Ansager, zupft freundlid Bart und Baß. Er darf das tun, denn 2% Vollblutmusiker liefern einen glänzenden musikalischen Rahmen: Georg Faßman aus Sachsen ist ein Könner auf dem Plano von Gershwin und Rimsky-Korsakoff bi zur tanzmelodischen Variation auf seichte Schnulzen. Ein technisch und„herzlich“ bril⸗ lanter Interpret; von Paul Stremmel, dem bescheidenen Begleiter, im Hintergrund „taktvoll“ unterstützt.(Ab und zu geht 1 Gast ans Vibraphon, aber das stört kaum ö Am 12. Januar schrieben wir„Ein Or, ginal-Simpl“. Wir haben nicht geirrt. 1 Sache hat sich zurechtgesimpelt. 0 — Henn dur hugclien mliſtie Nr. 4 l Die Tomb schier dunge winne Einka Firme Veröf 2 82 e . r bel b Vögel straße Karte 2 ve Woch! 19 tot und gesun nnürle Alls 1 Ein in Unter- zt noch Lager, en von ekämp⸗ esetzter nus an irigiert. für die Häuser brann- m 14.30 Idlicher Feuer- b Kann F 60 000 Hwb. en rarisch · 4 eine n: Der angesetzt jen, die otzdem zen) gut besser: n Rah- Ellinor d Erich bißchen gut der chlanke, nansons ch: Das rr Wolt ch eine v resig- wären der mi 1 Maler Raum cholmer Parade orell rankung Tzichten pflkfige ind die machen nd Pro- zundlich un zwe nzenden aßmann 1 Piano, cokt bis seichte n pril · el, dem ergrun geht ein Kaum) uin Ori⸗ rt. Die bab ene ö 5 d 4 C Nr. 44/ Mittwoch, 22. Februar 1956 MANNHEIM Seite 3 e Wer erkennt uns wieder? den folgende Fragen gestellt: I. Im zweiten Quiz der Nationaltheatertombola wer- Frage: Aus welchem Stück ist diese Szene?„Herodes und Mariamne“—„Othello“—„Lohengrin“— „Der Troubadour?“ 2. Frage: Wie keißt der Verfasser bzw. Komponist des Stückes? Shakespeare— Wagner— Hebbel— Verdi? 3. Frage: Wie heißen die Darsteller? Hilde Willer— Irma Handler— Edith Jaeger— Walter Streckfuß— Gerhard Just— Heinz Sauer- baum? Das zweite Quiz der Theater-Tombola Die richtigen Lösungen werden in der nächsten Woche veröffentlicht Die erste Quizfrage der Nationaltheater- Tombola, die in der vergangenen Woche er- schien, hat eine solche Fülle von Einsen- dungen gebracht, daß das Los die beiden Ge- winner bestimmen muß, die jeweils einen Einkaufsgutschein über 50 DM von der Firma Engelhorn& Sturm erhalten. Die Veröffentlichung der richtigen Lösungen und Eisgelihilte Studt a m A bend ViehsalzZ plumpst in diccen Bollen Auf die eisbeschneite Straße. An den Stiefeln kleben Stollen. Kälte bitzelt Bürgernase. Menschheit fastet, stapft beflissen, Durch den glatten Stadtverkehr. Dort hat's einen hingeschmissen.) Kino und Lokal sind leer. Durch die Lüfte wirbeln Grippen, Höhnisch kichern die Bazillen. Fördernd ist es, Schnee zu schippen. Zungen lutschen Halspastillen. Jeden Fahrradreiter graust es, Wenn er steif sein Roß besteigt. Frage morgens:„Mutter taut es?“— Wettergott bleibt künl und schweigt. Kalter Fuß tritt auf der Stelle, Still beßclagend die Finanzen. Auf dem Ramm der Käͤltewelle Sient man Minusgrade tanzen Max Nix Erneute Bitte des Vogelvaters Der Mannheimer Vogelvater Jakob Stro- el bittet nochmals, erfrorene oder kranke Vögel sofort in seine Wohnung, Haardt- straße 6, zu bringen und warnt davor, nasse Kartoffeln oder Schwarzbrot zur Fütterung zu verwenden. In den vergangenen zwei ochen wurden ihm 26 halb erstarrte und 19 tote Vögel übergeben. Durch Behandlung und Wärme ist es ihm gelungen, 24 wieder gesund zu machen. hw b der Gewinner erfolgt in der nächsten Woche in Verbindung mit der dritten Quizfrage. Teilnehmen kann jedermann außer den Angehörigen des Nationaltheaters, den An- gehörigen der Tombola- Organisation und den Mitarbeitern an diesem Preisausschrei- ben und ihren Angehörigen. Die Lösungen sind in der Zeitung zu unterstreichen, mit dem Bild auszuschneiden und auf einen wei- Ben Briefbogen aufzukleben. Auf dem Brief- bogen sind nur Name, Vorname und Adresse des Einsenders anzugeben. Der Briefbogen ist in einen Umschlag zu stecken und voll frankiert an die Nationaltheater-Tombola, Organisationsbüro Mannheim, Tullastr. 15, einzusenden. Einsendeschluß ist der 25. Fe- bruar(Poststempel dieses Tages gilt noch). Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Die Prüfung erfolgt durch die Intendanz des Nationaltheaters, die Veröffentlichung des Ergebnisses jeweils 14 Tage später in der Mannheimer Presse. Das Ergebnis ist rechtlich nicht anfechtbar. Es darf nichts Falsches gebaut werden: Warum kein Lastenausgleich für Oberschulen? Aus einem Engpaß kann man nicht durch„Kurzschluß“ herauskommen Im Krieg gingen in Mannheim das Real- gymnasium und die Liselotteschule, zwei Vollanstalten, sowie zwei„Zubringer“(Unter- und Mittelstufe umfassend) in C7 und in Feudenheim verloren. Wenn heute feststeht, daß der höheren Schule noch 40 Klassen- räume fehlen, um den Schichtunterricht zu beseitigen, so genügt ein Blick auf diese nicht mehr vorhandenen Gebäude: die Uberfüllung der höheren Schulen ist durchaus erklärlich. Dieser Sachverhalt will sehr genau be- trachtet werden. weil sonst die Tatsache unverständlich bleibt, daß die Lessingschule heute nicht mehr in ihr Gebäude paßt. In einen 18-Liter-Topf lassen sich keine 30 Liter leeren. Sechs Klassen der Lessingschule müs- sen nach Feudenheim ausgelagert werden. Ob bestehende Klasseneinheiten verlegt oder neue gebildet werden mit Schülern, die auf dem rechten Neckarufer wohnen, ist jetzt mit Eltern und Elternbeiräten der Tulla- und der Lessingschule besprochen worden. Es fehlt keineswegs das Verständnis für den„Eng- paz“ der höheren Schulen, wohl aber zeigt sich Beunruhigung darüber, wie ihn die Stadt überwinden will: Ein Zwölfklassen- Anbau an das Lessingschulgebäude— auf Stelzen, um den knappen Schulhof nicht noch mehr zu verknappen— kann der Weisheit letzter Schluß nicht sein. Dieser Anbau, der noch ein Mammut- Institut mehr nach Mann- heim brächte, kostet immerhin auch seine 720 000 DM. In der Denkschrift„Planende Sorge für Mannheims Schulen“ schrieb Dr. Karl Hook, Direktor des Statistischen Amtes, über Mammut-Schulen und andere Fehler von gestern:„Man braucht durchaus kein Mann vom Bau zu sein, um zu wissen, daß heute zum Beispiel die Errichtung eines Groß- Schulhauses eine Zweitwidrigkeit wäre, die dem Fluch der Lächerlichkeit anheimfallen Würde. Sie sind überwunden und gehören der Vergangenheit an, wie der Reifrock und „die gute Stube“. Die Modalitäten dieser„Lösung“, die sich frühestens im Rechnungsjahr 1957 finanzie- ren läßt, sind also barbarisch! Man mutet Geburtstagsfeier bei den Naturfreunden Karl Lauer wurde 70 Zum In einer Feierstunde ehrten die Natur- freunde ihren bisherigen Vorsitzenden Karl Lauer, der dieser Tage seinen 70. Geburtstag feierte. Sein Nachfolger Adolf Brüstle wür- digte die Lebensarbeit des Jubilars, die zu einem großen Teil den Naturfreunden zu- gute kam. Für seine großen Verdienste er- nanmte ihn der Vorstand zum Ehrenvorsit- zenden und schenkte ihm und seiner Frau einen zehntägigen Erholungsaufenthalt in einem badischen Naturfreundehaus. Auch die Bundesleitung dankte in einem Brief, der bei der Feierstunde verlesen wurde, für die Arbeit an dem Aufbau der Naturfreunde- bewegung. In seiner Festrede bezeichnete H. Coblenz (Karlsruhe) Karl Lauer als den eigentlichen Gründer der badischen Naturfreundebewe- gung und sagte, er könne mit Recht stolz auf seine Lebensarbeit sein. Im Jahre 1911 habe er die Mannheimer Ortsgruppe ge- gründet. Er sei ein Beispiel für die Jugend. Die Grüße der sozial demokratischen Stadtratsfraktion und des Ortsvereins der SPD überbrachte Stadtrat Karl Fischer. Er beglückwünschte auch die Frau des Jubilars, die allezeit großen Anteil an der Arbeit ihres Mannes genommen habe. Es sei Ver- pflichtung für die Jugend, zu erhalten, was Karl Lauer geschaffen hat. Geschäftsführer H. Schmitt vom Konsumverein dankte dem Jubilar für die Verdienste, die er sich in Viel jähriger verantwortlicher Tätigkeit um die Genossenschaft, vor allem in den Jah- ren der Beschlagnahme, erworben hatte. H. Dreesbach gratulierte dem Jubilar und sei- ner Frau im Namen der Gewerkschaft. Karl Lauer konnte bei soviel Ehrungen nichts anderes tun, als für alles, was ihm zuliebe an diesem Abend getan wurde, zu danken. Die Ehrungen, die ihm zuteil wur- Ehrenvorsitzenden ernannt den, seien auf seine Mitarbeiter auszudeh- nen. Ohne sie hätte er, sagte Karl Lauer, diese Arbeit nicht leisten können. lb. Kampf den Holzschädlingen dureh Chemikalien Eine kleine weiße Raupe, die Larve des Bohr-, Borcken- oder Bockkäfers, die sich anfangs von Sägemehl ernährt und sich in langen„Freßgängen“ durch Bretter und Planken arbeitet— das ist einer der wich- tigsten tierischen Schädlinge des Holzes. Wie man ihn und dem Hausschwamm mit chemi- schen Schutzmitteln zu Leibe geht, zeigte den Vertretern der Baubebörden und der In- dustrie ein im Auftrage des Bundesministe- riums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gedrehter Dokumentarfilm mit dem Titel„Holz, seien Feinde und sein Schutz“, der bei einer Veranstaltung der Chemischen Fabrik Weyl AG in der Industrie- und Han- delskammer gezeigt wurde. Der Sinn dieser Zusammenkunft war, über Holzschutzmittel aufzuklären. Diplom-Holzwirt Schmidt wies in einem einleitenden Referat auf die volks- wirtschaftliche Bedeutung dieser Schutzmit- tel hin und nannte ihre Anwendungsgebiete. 11 dem Haushalt der schulfreundlichen Stadt Mannheim nicht zu viel zu, wenn in einem weiteren Rechnungsjahr die Summe noch einmal erscheint, so daß ein Gebäude mit 18 Klassen endlich das verloren gegangene Realgymnasium ersetzt. Es fehlten War immer noch die Räume für den ehemaligen „Zubringer“ Feudenheim, aber man muß mit der Wiedergutmachung einen Anfang machen und sich auf Flickwerk nicht einlassen, Lise- lotteschule und Lessingschule konnten etwas Triebkraft mit dem Ziel auf Lastenausgleich und Wiedergutmachung für ihre anderweitig genutzten Gebäude entfalten. Andere Städte haben die begünstigten Einrichtungen ersatzpflichtig gemacht. So sollte also der Theater-Etat dem Schul-Etat zu Hilfe kommen in einem Maße, der dem Gelände und dem Gebäudewert der Liselotte- schule entspricht.(Jetzt lachen alle Mann- Auch bei empfindlicher Haut Sbungschanf- heimer laut auf, aber sie haben gelernt, wie viel und wie wenig ein„Anspruch“ bedeutet). Es ist also keineswegs so, als ob sich die Schule mit un vernünftigen Wünschen an die geplagte Stadt wendete und dementspre- chend seine Abfuhr zu gewärtigen hätte. Zehn Jahre hat man die Augen vor diesen Sorgen geschlossen. Eltern und Elternbeiräte hatten volles Verständnis für die Sorgen der Stadt. Land und Stadt haben sich beeilt, das Karl-Friedrich- Gymnasium in Ordnung z2zu bringen., Diese höhere Schule sollte für alle anderen Vorbild sein, die nun schon so lange die Last des Schichtunterrichts schleppen. Mit Genugtuung erfüllt es, daß die Volks- schule den Schichtunterricht beendigen kann, wenn die noch fehlenden 14 Räume gebaut sind. Vor einem Jahr noch vertröstete man mit groß angelegten Plänen, die Gebäude und Räume frei machen sollten auch für höhere Schulen. Um diese Vorhaben ist es still geworden. Sind wir um einige Phasen zu spät, sind gewisse Quellen, aus denen andere noch schöpften, für uns jetzt versiegt? Wenn wir das Nachsehen haben, dann ist das kein hinreichender Grund dafür, in der Ver- wirrung einen Kurzschluß herbeizuführen Mannheimer Termin-Kalender HOH, Hauptarbeitsgemeinschaft der Organi- sationen der Heimatvertriebenen, Kreiskom- mission Mannheim: 22. Februar, 17.30 bis 19.00 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. KRV Columbus: 22. Februar, 20 Uhr, C2, 16-18, Vortrag von Stadtrat Dr. F. Feuling: „Unsere kulturpolitische Forderungen an den neuen Landtag“. Club„Graf Folke Bernadotte“(Kadetten gruppe): 22. Februar, 18 Uhr, Vortrag von Studentenpfarrer Dr. Lutz:„Ieh und das andere Geschlecht“. Blick auf die Leinwand Alhambra: „Ich denke oft an Piroschka“ Nach einem Roman von Hugo Hartung drehte Kurt Hoffmann diese farbige Erinne- rung an ein Erlebnis in der Puszta. Die Ge- schichte könnte wahr sein, so glaubhaft ist Sie erzählt und mit so viel Einfühlung geben sie die Schauspieler wieder. Natürlich, sie ist romantisch verklärt, aber eben nur so, wie es oft mit einem Jugenderlebnis ist, das 25 Jahre zurückliegt. Sie ist auch voller Sentimentalität. Aber es werden nicht mit Gewalt Tränen herausgewrungen: Die Sen- timentalität ist echt. Und so entsteht eine hauchzarte, duftige Liebesgeschichte. Eine Episode, die sechs Wochen dauert, mit klei- nen Aufregungen, Freuden und Schmerzen. Es geschieht nichts Außergewöhnliches. Aber Fröhlichkeit und besinnlicher Humor, die Gemütlichkeit in dem kleinen ungari- schen Kaff mit dem unaussprechlichen Namen„Hodmezövasarhelykutasipuszta“ durchströmen diesen ganzen vergnüg- lichen Film. Dem tun auch die ein wenig zu kunstvoll aufgeführten Atelierbauten kaum Abbruch. Und die Farbkamera konnte der Versuchung nicht widerstehen, mehr farbenfreudige Trachten- und Volks- feste und Zigeunermusiker einzuflechten, als unbedingt nötig waren. Liselotte Pulver vollbringt in der Rolle des 17jährigen, tem- peramentvollen, natürlichen Ungarmädels eine hervorragende Leistung. Gunnar Möller sieht man den etwas schwerfälligen, gefühls- betont liebenden deutschen Studiker schon auf 100 Meter an. Dazu kommt ein Ensemble von liebevoll gezeichneten Volkstypen und die weite(in Jugoslawien gedrehte) Puszta- Landschaft. Mac Kamera:„Das gewisse Etwas“ Die bösen Journalisten! Da geht einer von diesem Gelichter hin und schmiert etwas eben das„gewisse Etwas“— über eine exaltierte schwerreiche Dame in die Zeitung. Darauf lernen Zeitungsschreiber und Mil- lionenerbin sich kennen. Bis sie dann hei- raten dürfen, inszeniert Robert Sinclair ein „gewisses Etwas“, was anscheinend in Amerika als Humor durchgeht. Gespickt von wenigen netten Ideen, spult sich die harm- jose Geschichte sehr züchtig ab. Ein durch- aus mäßiges Opus aus Hollywoods Traum- küche, für uns um eben ein„gewisses Etwas“ zu fade angerichtet. H-e Palast:„Flucht vor dem Feuer“ Hätte man die mittelmäßige Story samt Spielfilmzutaten weggelassen und sich auf die Darstellung von Holzfäller-Camp und Wald- brand beschränkt, wäre ein guter Doku- mentarfilm zustande gekommen, der durch ausgezeichnete Fotografie und„richtige“ musikalische Untermalung zu den besten sei- nes Genres gehörte. Immerhin sind die doku- mentarischen Szenen stark genug, um etwas von ihrer Dynamik in das belanglose Hand- lungs-„Soll“ einfließen zu lassen. John Payne als rauher Holzfäller-Boss mit weichem Kern und brüderlicher Seele und Mary Murphy als verliebtes Mägdelein an seiner Seite spielen ihre Parts sauber und ordentlich, können aus ihren Rollen aber nicht mehr machen, als Randfiguren in einem Schauspiel, das von der Darstellung der Natur überschattet wird. ila und etwas Falsches zu bauen. F. W. K. Deutscher Naturkundeverein: 22. Februar, 20 Uhr, Wohlgelegen-Schule, Farbdiavortrag von Dr. E. Kirstein:„Ibiza“. VdK, Neckarstadt- West: 22. Februar, 20 Uhr, „Zur goldenen Schlange“, Elfenstr. 22, General- Versammlung. Mannheimer Hausfrauen-Verband: 22. Fer bruar, 15 Uhr,„Amicitia“, Lichtbilder vortrag „Eine Reise nach Japan“. e Mit dem Flugzeug um die Welt“, Licht- bildervortrag von J. F. G. Großer, 22. Februar, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule; Veranstalter: Hapag-Lloyd Reisebüro. Schwerhörigenverein: 22. Februar, 16 bis 18 Uhr, Uhlandschule, Lange Rötterstraße, kosten- lose Hörmittelberatung; gleicher Tag ab 18.30 Uhr, D I, 3, Filmvorführung und Ablesekurs. Absolventenvereinigung der Technischen Fachschulen: 22. Februar, 18.30 Uhr, Auditorium der Carl-Benz- Gewerbeschule, C 6, Lichtbilder- vortrag„Atom und Energie“; Sprecher: Dr. Kempter. Wir gratulieren! Georg Casper, Mannheim, Schafweide 75, wird 75 Jahre alt. Philipp Feig, Mhm.-Käfertal, Enzianstraße 22, vollendet das 82. Lebensjahr. Die Eheleute Georg Hilbert und Anna geb. Leger, Mannheim, Käfertaler Str. 52, können diamantene Hochzeit feiern. Wahlversammlungen 22. Februar CDU: Gartenstadt,„Waldschenke“, 20 Uhr, Spr.: Stadtrat Wilhelm Bartsch, Kandidat Hein- rich Wittkamp; Neuhermsheim,„Goldner Becher“, 20 Uhr, Spr.: MdB Joseph Maier, Kan- didatin Berta Konrad. SPD:„Kleiner Gambrinus“, G 5, 17, 20 Uhr, Oeffentliches Forum. FDP:„Kanzler-Eck“, 20 Uhr, Spr.: Frau Dr. Graeff, Kunze; Neuostheim, Gaststätte Brück, 20 Uhr, Spr.: Stadtrat Henning, Rechtsanwalt Kemski; Käfertal, Lokal„Zorn“, 20 Uhr, Spr.: Stadtrat Starke, Inspektor Reiser. Gesamtdeutscher Block BHE: Lokal„Zum Hobel“, Untere Mühlaustraße 75, 20 Uhr, Spr.: Gustav Breburda. ADnzas zesses 23222 2228322282 8827 422 282822 227 128222 8222 2 Q νν˙ν,E1e sas — erhdiſt es bis zur Grunduüberholung die höchste Leistung und hilff somit Kroſtstoff sparen. Fremdstoffe werden aufgelöst, abgelöst und feinverteilt in Schwebe gehalten. Und ais Shell X- 100 Motoroel IO W/ 30 löst es das Problem von Sommer- und Winterbetrieb in einer einzigen Sorte. berholung Der Motor ist eine Verbrennungsmaschine. Und wo etwos ver- brennt, bleibt etwas öbrig. Im falle Motor ist es nicht vom reinsten Wasser. Denn es sind noch Rückstände, saure Produkte und Schlamm dabei. Diese Fremdstoffe verstopfen, brennen fest, verschmutzen und verschlechtern langsam ober sicher den mechanischen Zustond des Motors. Sie drücken quf die leistung. Unser Iriumph über die Rückstandsbildung Mit seinen Zusätzen besonderer chemischer Konstitution — 8 Seite 6 3 BUND ES-LANDER-SETTE Mittwoch, 22. Februar 1956/ Nr. 4 UMS CHAU IN BADEN-WURTTEMB ERG Zwangsarbeit für Lohngelddieb Heidelberg. Der 41jährige Sergeant Do- ald F. Molter ist am Dienstag von einem amerikanischen Militärgericht in Heidelberg Wegen Diebstahls und unerlaubter Entfer- nung von der Truppe zu sieben Jahren Zwangsarbeit und unehrenhafter Aus- stoßung aus der Armee verurteilt worden. Molter hatte am 14. Dezember 1955 in Frankfurt 73 520 Mark Lohngelder geraubt und damit das Weite gesucht. br Beihilfen zur Ausstattung Stuttgart. Arbeitsminister Hohlwegler hat die Fürsorgestellen Baden-Württembergs in einem Erlaß angewiesen, im Rahmen der Sozialen Fürsorge an Kinder von Kriegs- beschädigten und Kriegerwaisen aus Anlaß der Erstkommunion und Konfirmation eine einmalige Ausstattungsbeihilfe zur Beschaf- fung von Bekleidung zu geben.„Im Hinblick auf die bei diesen Anlässen allgemein übliche festliche Ausstattung der Jugendlichen mit besonderer Bekleidung dürfen schwierige Wirtschaftliche Verhältnisse der Kriegs- beschädigten und Kriegerwitwen, insbeson- dere dann, wenn sie sich als Folge der erlit- tenen Schädigung oder des Verlustes des Er- nährers darstellen, nicht dazu führen, daß die Kinder Kriegsbeschädigter und die Krieger- Waisen hinter anderen Jugendlichen zurück- stehen müssen“, heißt es unter anderem in diesem Erlaß. In den Fällen, in denen bei An- Wendung aller Vorschriften der sozialen Für- sorge die Gewährung einer Beihilfe als Pflichtleistung nicht möglich sei, solle eine Ausstattungsbeihilfe zur Beschaffung von Be- kleidung von den Hauptfürsorgestellen ge- währt werden. Gefährlicher Garagenbrand Freiburg. In zweistündiger Arbeit konnte die Freiburger Feuerwehr in den frühen Morgenstunden des Dienstag im Vorort Littenweiler einen gefährlichen Garagen- brand jöschen, der auf ein Wohngebäude überzugreifen drohte. Während des Brandes SXplodierten in der Garage Benzindämpfe, Wodurch das Mauerwerk zum Teil einge- drückt wurde. Die Garage mit einem darin Uuntergestellten Auto und einem Motorrad brannte vollständig aus. Der Schaden wird auf 33 000 Mark geschätzt. Personen wurden nicht verletzt. „Gesalzene“ Strafe Kehl. Zu rund 90 000 Mark Geldstrafe und drei Monaten Gefängnis verurteilte die Straßburger Strafkammer einen spanischen Staatsangehörigen, der vor kurzem versucht hatte, hochwertige Fotoapparate aus der Bundesrepublik bei Kehl— Straßburg auf französisches Gebiet zu schmuggeln. Die Ge- genstände im Werte von über 50 000 Mark Hatte der Spanier in Geheimverstecken sei- nes Wagens verstaut. Die Schmuggelware War für Tanger bestimmt. Die französischen Zollbehörden in Straßburg haben sich er- jeut in einer öffentlichen Bekanntmachung 5er d zumehmenden Schmuggel über die Singrenze beschwert und die Verschär- fung der Zöllstrafen angekündigt. „Waldaustausch“ Stuttgart- Wiesbaden Stuttgart. Die Landesforstverwaltungen in Wiesbaden und Stuttgart sind gegenwör- tig damit beschäftigt, die Unterlagen für einen„Austausch“ von Wäldern zusammen- Zustellen, die jeweils auf dem Gebiet des an- deren Landes liegen. So verfügt der hessische Fiskus außer der Domäne Wimpfen auf nord- badischem Gebiet noch über größeren Wald- besitz, während dem badisch-württember- gischer Fiskus ein bedeutendes Waldareal im Hessischen Odenwald gehört. Die außerhalb des Landes gelegenen beiderseitigen Besitz- teile, deren Verwaltung infolge ihrer Abge- legenheit manche Schwierigkeiten mit sich bringt, sollen nun einer„Flurbereinigung“ unterzogen werden, Sobald die Wertberech- nungen vorliegen, werden die Landwirt- Schaftsministerien beider Länder in Ver- Handlungen eintreten. Zulagen an Rentenempfänger Stuttgart. Auf Grund des Sonderzulagen- gesetzes erhalten die Empfänger von Inva- lidenrenten und Witwen- oder Witwerrenten nach dem Rentenmehrbetragsgesetz, eine Sonderzulage in Höhe des sechsfachen Mehr- petrages. Auf diese Sonderzulagen hat die Post im Dezember Vorschüsse von minde- stens 20 Mark ausgezahlt. War diese Vor- schußzahlung geringer als die zu leistende Sonderzulage, so wird nach Mitteilung der Lemdesversicherungsanstalt Württemberg Voraussichtlich Mitte März der Unterschieds- betrag nachgezahlt. Rentenempfänger, die einen höheren Vorschuß erhielten als ihre Sonderzulage beträgt, müssen nichts zurück- bezahlen. Im März erhalten auch solche Ren- tenempfanger ihre Zulagen, die noch keine Vorschüsse bekommen haben. 5 Benzindämpfe explodierten Buchen. Schwere Verbrennungen erlitt am Dienstag die 30 Jahre alte Haushälterin eines Tankstellenbesitzers in Mudau bei einer Explosion von Benzindämpfen. Der Tankstellenbesitzer selbst erlitt leichtere Verbrennungen. Er hatte die eingefrorenen Meßgläser an seiner Tankstelle abgeschraubt und zum Auftauen in die Küche gelegt. Da- bei wurden Benzingase frei und vermischten sich mit der Luft. Das Gas-Luft-Gemisch entzündete sich schließlich am Herdfeuer und explodierte. Dabei wurde eine Wand der Küche völlig zertrümmert. In den Außenmauern des Hauses entstanden Risse. Der Gebäude- und Sachschaden beträgt 8 000 Mark. Von Lokomotive erfaßt Tübingen, Beim Tübinger Westbahnhof kam am Montag ein rückwärts fahrender Lastkraftwagen zu nahe an ein Industrie- gleis, wurde von einer Lokomotive erfaßt und gegen ein Lagerhaus gedrückt. Dabei Würden die Fundamente des Lagerhauses Völlig zerrissen. Sowohl an dem Gebäude als auch an dem Kraftwagen entstand hoher Sachschaden. Personen wurden nicht ver- letzt. Der Lokomotivführer war durch die wegen der großen Kälte besonders starke Dampfentwicklung der Maschine in der Sicht behindert. Schneemassen deckten Berlin und Hamburg zu Süddeutschland von neuer Kältewelle hart getroffen/ Vorhersage: Frost und neue Schneefälle Frankfurt. Die seit Tagen erhoffte Milderung des seit vier Wochen anhaltenden strengen Frostes in Europa ist auch am Dienstag ausgeblieben. Während in Teilen Ungarns und der Tschechoslowakei Tauwetter einsetzte und Temperaturen bis zu 6 Grad über Null gemessen wurden, hat sich der Frost in Westeuropa am Dienstag noch verschärft. Die Zahl der Opfer des strengsten Winters, den Europa im 20. Jahr- hundert bisher erlebt hat, ist weiter auf 737, davon 34 in Deutschland und 22 in Oester- reich, angestiegen. Für die nächsten Tage sagen die Wetterämter ein Anhalten des Frostes und neue Schneefälle voraus. Eine neue Kältewelle dehnte sich in der Nacht zum Dienstag vor allem über Süd- deutschland aus. In Bad Tölz sank das Ther- mometer auf minus 27 Grad, in München auf minus 23 Grad, in Frankfurt am Main auf minus 20 Grad. Mittel- und Norddeutschland hatten hingegen vor allem unter neuen Schneefällen zu leiden, die den Straßenver- kehr außerordentlich behindern. Die beiden größten deutschen Städte Hamburg und Berlin müssen ungewöhnliche Kräfte aufbieten, um der Schneemassen Herr zu werden. In der Hansestadt traten am Dienstagmorgen über 3700 Schneeschip- per mit 22 Schneepflügen und acht Streu- wagen an. Ihre Arbeit wird von Funkwagen gesteuert. Berlin hatte den stärksten Schnee- kall seit 1940. 5500 Straßenreiniger sind in einem 24-Stunden-Dienst mit 100 Schnee- pflügen eingesetzt, um die Hauptstraßen für den Verkehr freizumachen. Hessen leidet stark unter Brennstoff- mangel. In Wiesbaden schließen die Volks- schulen bis zum 29. Februar. In Gießen wird der Schulbetrieb vom Mittwoch an auf unbe- stimmte Zeit eingestellt. Auch im Rheingau und im Odenwald mußten einige Schulen schließen. Die britische Armee hat in Biele- feld und Gütersloh 500 bis 600 Tonnen Kohle der deutschen Bevölkerung leihweise zur Verfügung gestellt. In Bremerhaven wurden 60 Tonnen Brennholz aus amerikanischen Militärbeständen an Rentner und alte Leute verteilt. Auch in Bonn ist die Kohle so knapp geworden, daß Briketts nur noch zentner- weise abgegeben werden. In Schleswig- Holstein und im Bayrischen Wald sind zahlreiche Dörfer durch Schnee- verwehungen seit vier Tagen von der Außen- welt abgeschnitten. Die Nordseeinseln sind durch Eisbarrieren vom Festland isoliert. Die Eisenbahnfähre Kleiner Beamter wurde strafversetzt Minister greift in schwebendes Verfahren ein und belastet Kläger Hannover. Durch einen ungewöhnlichen Vorfall droht in Hannover ein belangloser Rechtsstreit, den ein Steueramtmann gegen seinen Finanzminister anstrengte, die Form eines Politikums von grundsätzlicher Bedeu- tung anzunehmen. Während der Prozeß noch nicht entschieden ist und nach deutscher Rechtsgepflogenheit demnach als ein„schwe- bendes Verfahren“ gilt, in das nicht einge- griffen werden darf, hat der niedersächsische Finanzminister Dr. Koch in aller Oeffentlich- keit dem Kläger pflichtwidriges Verhalten vorgeworfen. Der inzwischen strafversetzte „kleine Steueramtmann“ habe die fraglichen Unregelmäßigkeiten in seinem Finanzamt nicht in selbstloser Weise aufgedeckt, son- dern aus einer Zwangslage heraus gehandelt. Der 62 Jahre alte Steueramtmann Heinz M., bisher als treu und zuverlässig geschätzt, war als Kassenaufsichtsbeamter und stell- vertretender Leiter des Finanzamtes in Verden beschäftigt. In diesem Amt hat er bei vier Betriebsprüfern und anderen Beamten einwandfrei nachgewiesen, daß Belege für Reisekosten gefälscht worden waren. Im Ver- laufe der behördlichen Behandlung dieses Falles wurden die ungetreuen Beamten ver- hältnismäßig milde gemahregelt, der Steuer- amtmann jedoch wurde durch das Finanz- ministerium scharf angegriffen und zwangs- versetzt. Aus Protest dagegen und um mög- liche weitere Verfehlungen noch aufdecken zu können, strengte der Versetzte eine Ver- Waltungsklage gegen den Minister an. Bei der entscheidenden Verhandlung vor etwa sechs Wochen erklärte der Richter, mit der Aufdeckung dieses Skandals im Finanzamt habe der Steueramtmann in eine„Pestbeule hineingestochen“, die zwar für die Behörde àußzerst unangenehm sei, aber trotzdem rück- sichtslos ausgeräumt werden müsse. Bei der„Fragestunde im niedersächsi- schen Landtag“ wurde nun der Finanzmini- ster auf diesen Fall hin angesprochen. Dar- auf antwortete der Minister freimütig, gab den Tatbestand der Fälschungen zu, aber er belastete den Steueramtmann. Dieser hat, nach Ansicht des Ministers, disziplinlos ge- handelt, weil er nicht den Amtsleiter die Sache habe aufklären lassen, sondern gewis- sermaßen ohne Auftrag die Ermittlungen leitete und auf eigene Faust den Skandal auf- deckte. Nachdem der Minister bis in alle Ein- zelheiten den„aufsässigen Steueramtmann“ als einen pflichtwidrig handelnden Beamten geschildert hatte, teilte er mit, das Ministe- rium beabsichtige nicht, den Rechtsstreit durch einen Vergleich zu beenden. E. W. über den Großen Belt wurde eingestellt. Der Stau des Moseleises ist am Dienstag bis in den Trierer Raum vorgedrungen. Unter der neuen Kältewelle hat vor allem auch Spanien zu leiden. Die sonnigen Balearen liegen unter einer dicken Schnee- decke. In den Pyrenäen mußte der Verkehr wegen Schneeverwehungen eingestellt wer- den. Paris erlebte mit minus 14 Grad den käl- testen 21. Februar seit Bestehen des Wetter- dienstes. Im Gebiet von Bordeaux dürfte etwa die Hälfte der Weinstöcke erfroren sein. Ueber Norditalien gingen neue Schnee- mengen nieder, während die bittere Kälte in Süditalien zu neuen Unruhen der Arbeits- losen führte. In Oesterreich wurde die In- dustrie aufgefordert, ihren Stromverbrauch um zehn Prozent zu kürzen. In Niederöster- reich sind zahlreiche Straßen durch Schnee- verwehungen blockiert. In den Ostblock- staaten wurden Truppen zur Arbeit in den Kohlengruben und zur Freimachung wich- tiger Industriebetriebe vom Schnee ein- gesetzt. In Grohbritannien führen die Schnee- pflüge einen aussichtslosen Kampf mit den Schneemassen auf den Straßen. In Südost england fielen allein in der Nacht zum Dienstag erneut bis zu 45 em Schnee. In den englischen Städten fürchtet man für die nächste Woche eine akute Kartoffel- knappheit. Bisher hat die Kälte in Frankreich 181, in Italien 98, in der Türkei 72, in Jugoslawien 70, in Großbritannien 53, in Holland 43, in Dänemark 38, in Deutschland 34, in Grie- chenland 30, in Oesterreich 22, in Spanien 21, in Schweden 20, in Portugal 17, in Belgien 13, in der Schweiz 12, in Norwegen neun und in Polen vier Opfer gefordert. Kreuznach rüstet sich Kreuznach. Die Stadtverwaltung Kreuz- nach will an mehreren Stellen des rechten Naheufers Hochwassersperren in die Straßen einbauen und die Mauerkante des Mühlen teiches erhöhen, um einer eventuell drohen- den Ueberschwemmung der Stadt einiger- maßen begegnen zu können. Amerikanische Dienststellen erklärten sich bereit, bei auf- kommendem Eisgang die inzwischen auf 25 em Stärke angewachsene Eisdecke zu sprengen, um den Abfluß des Wassers zu be- schleunigen. Ueberschwemmungsgefahr im Schwarzwald Durch Eisstau verursacht/ Sprengungen an gefrorenen Flußläufen * Freiburg. Infolge der langanhaltenden Kälte sind an Flüssen und Bächen im Schwarzwald zum Teil gefährliche Eisstau- ungem und Eisbildungen aufgetreten, die Stellenweise, so an der Dreisam im Breisgau, zu Ueberschwemmungen geführt haben. Ar- beitstrupps der Wasser wirtschaftsämter sind um unterbrochen am Werk, um durch tech- nische Maßnahmen einen normalen Wasser- ablauf zu gewährleisten. So mußte bei Wolfach oberhalb eines Fabrikwehres der zugefro- rene Kinziglauf auf einer Länge von 500 Metern vier bis fünf Meter breit aufge- Das Wild kommt in die Städte Die große Not der Tiere/ Rehe und Hasen an Hauptverkehrsstraßen Mainz. Die Verluste unter dem Rehwild nehmen immer mehr zu, allein in den Jagd- revieren des Kreises Alzey sind bisher zwanzig verendete Rehe aufgefunden wor- den. Da wegen der hohen Schneedecke zur Zeit nicht alles verendete Wild ausfindig ge- macht werden kann, wird ein genauer Ueberblick über die Verluste erst nach der Schneeschmelze möglich sein. Am viider- standsfähigsten haben sich bisher die Wild- schweine erwiesen, die bis jetzt nur verein- zelt die Fütterungsplätze aufsuchten. Aus den verschiedenen Revieren des Westrich werden Tag für Tag neue Falle bekannt, daß Rehe von wildernden Hunden gerissen wurden. Die geschwächten Tiere erliegen den Hetzjagden bereits nach kurzer Zeit. Gerade im westpfälzischen Grenzland werden diese Verluste sehr bedauert, da sich der in den Kriegs- und Nachkriegsjah- ren stark gelichtete Rehbestand jetzt wieder zu erholen begann. In Schleswig treibt der Hunger Reb- hühner und Fasanen, die sich schon in der vergangenen Woche auf einzelnen Gehöften zur Futterzeit unter die Hühner gemischt hatten, bis in die Gärten der Vorstädte. Rehe und Hasen stehen und hocken dicht an den Hauptverkehrsstraßen. Ein Fuchs wurde in einem Möbellager mitten in der Schles- wiger Innenstadt aufgestöbert. Auch in Nordrhein-Westfalen kommen Rehe in Ru- deln bis zu 15 Tieren ohne Scheu an die Häuser heran. In den Niederlanden wurden Hubschrauber eingesetzt, um Futter für Singvögel, Schwäne und Enten auszustreuen. Die Piloten berich- teten, daß die Vögel so ermattet seien, daß sie sich nicht einmal mehr durch das Dröhnen der Flugzeugmotore aufscheuchen lassen. sprengt werden, um zu verhindern, daß die am der Kinzig entlang führende Bundes- straße durch Treibeis zugedeckt oder beim . Auftauen des Eises überschwemmt wird. Auch in St. Roman an der oberen Kinzig mußten an einem Wehr, dessen Aufsatz- bretter wegen der Eisbildung nicht mehr hochgezogen werden konnten, Sprengungen vorgenommen werden. Die Arbeitstrüpps des Wasserwirtschaftsamtes Offenburg sprengten ferner an der Schiltach kurz vor ihrer Ein- miündung in die Kinzig an einer Straßen- brücke, deren Brückenjoch durch Eistrieb gefährdet war. Auch am Erlenbach bei Biberach im Kreise Wolfach mußte ein Wehr durch Sprengungen vom Eis befreit werden. Eine Ueberschwemmung des Neumagens bei Bad Krozingen konnte nur dadurch ab- gewendet werden, daß man auf einer Strecke von etwa einem Kilometer eine Ab- Hlußrinne in das Eis des Flüßchens sprengte. Das im Bett des Dreisamkanals zwischen Neuershausen-Eichstetten bis zu zwei Meter hoch angewachsene Eis, durch dessen Stau bereits größere Weideflächen überflutet wurden, wird zur Zeit auf einer Strecke von 150 Meter regelrecht ausgebaggert und da- mit eine Abflußrinne geschaffen. Das auf dem Vorland der Uferböschung liegende Eis wird vorher durch eine Planierraupe in das Kanalbett geschafft. Auch an dem Zusam- menfluß der Elz und Dreisam am Leopolds- kanal bei Riegel wurde durch Eissprengun- gen eine Abflußrinne hergestellt. 5 Für den Fall von Ueberschwemmungen hat der Befehlshaber der in Südbaden stationierten französischen Streitkräfte, Ge- neral Douchy, die Hilfe der ihm unterstell- ten Truppen zugesagt. Eiswüste am Rhein dehnt sich aus Koblenz. Infolge der Ausdehnung des Eisstaus in den Rheingau be- rechtsseitig verlaufende Bahnlinie erreicht und die Nheinuferstraße urteilen die Sachverständigen die Lage am Mittelrhein am Dienstag völlig überschwemmt etwas günstiger. In der Nacht zum Dienstag erreichte die starre Eisver- Rinne zwischen Oberwesel und dem Lorelei-Felsen arbeitenden Eis- setzung Eltville, Mittwoch dürfte sie bei anhaltendem Frost bis Matnz brecker wollen versuchen, zur Verbesserung der Vorflut eine Verbin-: vordringen. In diesem flachen Gebiet wirlet sich der Wasserstau nicht dung mit einer zwei Kilometer langen Rinne zu schaffen, die sich in der 30 verheerend aus wie im engen„Gebirge“ zwiscken der Lorelei und Nacht zum Dienstag am„Düsseldorfer Steiger“ bei Oberwesel ge- Kaub. Bei Lorch am Rhein haben Wasser und Eis des Rheines die bildet hat. (unser Bild). Die an der Verbreiterung der AP-Bild eee, BLICK NACH RHEINLAND SPFALZ Acht Tage lang abgeschnitten Rüdesheim. Mehr als acht Tage war ein älteres Ehepaar, das die Rüdesheimer Au, eine etwa 500 Meter lange und 50 Meter Breite Rheininsel bewohnt, durch das Eis vom Ufer abgeschnitten. Erst am Dienstag erhielt es zum ersten Male wieder Brot. Am Montag hatten die am Lande wohnenden Verwandten den Landrat gebeten, sich um einen Hub- schrauber zu bemühen, um das Ehepaar aus der Luft mit Lebensmitteln zu versorgen. Das ist aber vorerst nicht mehr nötig, da am Dienstagfrüh der Schwiegersohn vom Rüdes. heimer Ufer aus den Weg über das noch nicht ganz tragfähige Eis zur Insel wagte und wohl. behalten ans Ziel gelangte. Außer Lebens- mitteln hatte er auch Futter für die Ziegen, Hühner und Hunde mitgenommen. Modernste HNO-Klinik Europas Mainz. Die neue Hals-, Nasen- und Ohren- klinik der Landesuniversität in Mainz, die mit einer Augenklinik verbunden und nach dem Urteil deutscher und ausländischer Fach- leute die modernste und schönste Klinik die- ser Art in Europa ist, wurde jetzt fertig- gestellt. Das hoch über der Stadt stehende Gebäude ist mit 13 Stockwerken, von denen zwei unter der Erde liegen, bereits zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt Mainz ge- worden. Schwerverletzter von Lkw überfahren Ingelheim. Einen Toten und einen Schwer- verletzten forderte ein Verkehrsunfall, der sich auf der Bundesstraße bei Ingelheim er- eignete. Ein Lastzug stieß mit einem Liefer- Wagen, der von zwei Personen geschoben wurde, trotz scharfen Bremsens zusammen. Der Fahrer des Lastzuges bemühte sich um die Bergung der beiden Schwerverletzten, als ein entgegenkommender Lastzug trotz War- nungszeichen den in der Mitte der Fahrbahn liegenden Schwerverletzten überfuhr. Der 23 jährige junge Mann aus Bad Kreuznach war auf der Stelle tot. Der Fahrer des zweiten Lastzuges entfernte sich in großem Tempo, obne sich um die Vorgänge auf der Straße zu kümmern. Mörder ist unzurechnungsfähig Pirmasens. Nach einem Gutachten der pfälzischen Nervenklinik Landeck kann der 32 jährige Kurt Burkhardt aus Heltersberg im Landkreis Pirmasens nicht wegen Mordes angeklagt werden. Burkhardt, der im No- vember vorigen Jahres seine Mutter er- stochen hatte, wird in dem Gutachten als völlig schwachsinnig und strafrechtlich nicht verantwortlich bezeichnet. Die Staatsanwalt⸗ schaft Zweibrücken hat nun die Einweisung des Geistesgestörten in eine Heil- und Pflege- anstalt beantragt. Burkhardt war nach einem Fußballspiel mit der Dorfjugend von seiner Mutter mit Vorwürfen empfangen worden, weil seine neuen Schuhe bei dem Spiel ge- litten hatten. In der Erregung über diesen Tadel zog er ein Messer und versetzte der Mutter mehrere tödliche Stiche in den Rücken. 31 Legionsbewerber aufgegriffen Trier. Auch im Monat Januar sind wieder zahlreiche Legionswerber an den Westgren- zen des Regierungsbezirkes Trier von den Grenz- und Polizeibehörden aufgegriffen wor- den. 31 junge Männer im Durchschnittsalter von 20 bis 25 Jahren wurden gestellt und wieder in ihre Heimat geschickt oder in einem Heim untergebracht. Der Geheimbündelei angeklagt Mainz. Vor der in Mainz tagenden Zentral- strafkammer für den Oberlandesgerichtsbe- zirk Koblenz begann eine Verhandlung gegen zwei Mitglieder der ehemaligen„Tat- gemeinschaft für Frieden und Einheit“, denen Staatsgefährdung und Geheimbündelei zur Last gelegt wird. 40 Verstöße gegen J ugendschutz Pirmasens. In 40 Fällen hat das Jugend- amt Pirmasens gegen Erziehungsberechtigte und Veranstalter, die sich- während der Faschingszeit nicht an die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes gehalten hatten, Anzeige erstattet. Wie mitgeteilt wird, sind hauptsächlich bei Vereinsveranstaltungen Jugendliche und Schulpflichtige aufgegriffen worden, die von ihren Eltern mitgenommen worden waren und oft bis nach Mitternacht an dem Faschingstreiben teilnahmen, Be öffentlichen Bällen sind im Gegensatz 2 früheren Jahren kaum noch Minderjährige angetroffen worden. Noch keine Erklärung Koblenz. Die Mordkommission Koblenz hat bisher den mysteriösen Tod des 89jäh- rigen August Schera und dessen 52jähriger Tochter Lina aus Niederweiler im Kreis Zelt noch nicht aufklären können. Endgültigen Aufschluß über die Todesursache der beiden, die am Samstag erfroren in ihrem Hause aufgefunden wurden, dürfte erst die Obduk- tion der Leichen geben, die in einigen Tagen stattfinden soll. Cochem richtet Heimatmuseum ein Cochem. Bis zum Herbst dieses Jahres will die Kreisverwaltung Cochem in dem ausge- bauten Dachgeschoß der neuen Kreisberuls- schule in Cochem ein Heimatmuseum ein- richten. Funde aus alter Zeit sowie seltene Ackerbau-, Weinbau- und Fischereigeräte sollen leihweise dem Museum überlassen werden. Das frühere Cochemer Heimat- museum wurde im Jahre 1933 aufgelöst, sein Bestand ausgelagert. Der Landrat hofft nun, daß sich auch ein Teil der früheren Museums- stücke wiederfindet und zur Verfügung ge“ stellt wird. Keine Entlassungen mehr Mainz. Mit größeren Entlassungen Deut- scher bei den alliierten Streitkräften ode ihren Behörden ist in Rheinland-Pfalz nich mehr zu rechnen. Von den rund 42 000 Be- schäftigten arbeiten etwa 26 600 bei den ame- rikanischen, über 15 000 bei den französl- schen, nahezu 300 bei den kanadischen un sieben bei den britischen Streitkräften Inn Lande. Zum 1. November 1955 hatten 285 Alliierten noch einmal rund 3000 Arbeits kräfte entlassen, die ohne Schwierigkeiten 5 der Privatwirtschaft oder bei Behörde Arbeit finden konnten. 5 3 MEI den Woche zur D ten. V einen 1 beurer komm desver Hambi. Für spiele Mannł scheide pi Vorspi Rücksf auf un game 0 f In bege gr den H verdie impon! Manns fünf k einen Drittel rung. Schafft eine ü die Fl. die 2u Haag i beiden die St überre Garan- Die Manns medail dortige 6810, 31 Englär Gästen Ken P 6 allein de Die Staffel mit de sichtsr. Mosba schafts Sieges ersten Oden kurren hatte. Chance über d wahre! gen P schafte berger Trotz Jedoch durch dem p ter fol und ei lage g haben gewon Favori Secker ten Ri zumal sichten Gleich Schafte Sehr se Erf Verein . Spiels den let hat, sc schaft hat sic Waldh berg! über P De nach ben, d Jakob 6 genübe len de — 2 ein Au, reite Uker It es tag idten Hub- raus Das am ides- nicht vohl. dens- egen, 8 nen- „ die nach Fach- die- ortig· lende enen inem ge- hren Wer⸗ „der n er efer- oben men. a um n, als War- bahn r 23- War eiten mpo, trage 2 der der sberg ordes No- er- n als nicht Walt⸗ isung flege- einem zeiner rden, ge- liesen e der icken. on nieder gren- den Wor- salter t und einem t atral- itsbe· dlung „Lat⸗ denen 1 zur ˖2 gend- tigte der ungen atten, „sind ungen riflen mmen macht . Bei 2 ZU ihrige blenz 39 jäh⸗ ariger 8 Zell Itigen eiden, Hause bduk-⸗ Tagen ein 8 will usge- erufs- ein- oltene geräte lassen imat- , sein t nun, ums- g Se- Deut- oder nicht 0 Be- ame- nzösi- n und en im n die beits⸗ ten in örden — Nr. 44/ Mittwoch, 22. Februar 1936 — MORGEN Seite 7 Samstag und Sonntag: Endkämpfe im Eishockey MERC und Kölner Eis-Klub sind die bei- den Mannschaften, die am kommenden Wochenende die Endspiele um den Aufstieg zur Deutschen Eishockey-Oberliga bestrei- ten. Während sich die Mannheimer durch einen Sieg über den Bayernmeister Kauf- 1 beuren die Qualifikation erworben haben, kommt Köln durch einen Verzicht der Lan- desvertreter von Niedersachsen, Berlin und Hamburg kampflos in die Endrunde. Für die Endrunde sind Vor- und Rück- spiele angesetzt. Beide Spiele finden in Mannheim statt. Bei Punktgleichheit ent- scheidet das Torverhältnis. Sßpielfolge: Samstag, 25. Februar, 20 Uhr, Vorspiel, Sonntag, 26. Februar, 20 Uhr, Rückspiel. Der Sieger steigt in die Oberliga aul Und erhält den Titel„Deutscher Landes- ligameister 1955/6“. Niederlage der Flyers In der bis jetzt spannendsten Eishockey- begegnung im Zweibrücker Eisstadion kam den Haag zu einem hart erkämpften und verdienten 10:7(4:3, 0:3, 6:1)-Sieg. Die Gàste imponjierten durch eine ausgezeichnete Mannschaftsleistung. Ihre Stützen waren fünk kanadische Profis. Zweibrücken hatte einen schlechten Start, kam aber im zweiten Drittel groß heraus und ging sogar in Füh- rung. Die bessere Kondition der Holländer gchakfte in einem großartigen letzten Drittel eine überraschende Wendung. Sie spielten die Flyers nach, Belieben aus und schossen die zum Siege notwendigen Tore. Bei den Haag überragten der Torsteher Lyndon, die E peiden Verteidiger Klein und Shandro und die Stürmer Laliberte, Gelinas und der überragende Zukiwski. Bei Zweibrücken war Garand der beste Mann. Die amerikanische Olympia- Eishockey Marmschaft, die in Cortina die Silber- medaille holte, schlug in Nottingham die dortigen„Panthers“ klar mit 11:3 Toren (310, 3:2, 5:1). In Schlußdrittel klappten die Engländer zusammen und mußten den Gästen einen hohen Sieg überlassen, die in Ken Purpal ihren besten Stürmer hatten, der allein drei Tore schoß. Schach-Bereichsklasse Neisterschaft noch ungeklärt Die achte Runde der Kämpfe in der Staffel I der badischen Bereichsklasse brachte mit dem Zusammentreffen der beiden aus- sichtsreichsten Bewerber, Rohrbach und Mosbach, noch keine Klärung der Meister- schaftsfrage. Mosbach wäre, im Falle eines ieges in Rohrbach kaum noch von dem ersten Platz zu verdrängen gewesen, da der Odenwald vertreter bereits sämtliche Kon- kurrenten der Spitzengruppe als Gegner hatte. Für Rohrbach galt es dagegen, seine chance auf den Endsieg durch einen Sieg über den augenblicklichen Tabellenführer zu wahren. Es gab den erwarteten hartnäcki- gen Kampf zweier gleichwertiger Mann- cchaften, wobei sich schließlich die Heidel- berger Vorstädter mit 4½:3½ durchsetzten. Irotz dieser ersten Niederlage blieb Mosbach jedoch an der Tabellenspitze, allerdings nur durch die größere Zahl der Brettsiege, vor dem punktgleichen Seckenheim. Dicht dahin- ter folgt Rohrbach mit einem Verlustpunkt und einem Spiel weniger. Nach einer Nieder- lage gegen Sandhofen in der ersten Runde haben die Heidelberger sämtliche Kämpfe gewonnen und mit Mosbach jetzt den ersten Favoriten gestürzt. Mit Lampertheim und Seckenheim folgen für Rohrbach in den letz- ten Runden noch zwei„schwere Brocken“, zumal diese Gegner selbst noch erste Aus- sichten auf den 1. Platz haben. Bei der Gleichwertigkeit sämtlicher vier Mann- schaften der Spitzengruppe ist eine Prognose ehr schwer. Erfreulich ist, daß sich die Mannheimer Vereine langsam, wenn auch zu spät, auf ihre N den letzten Wochen fleißig Punkte gesammelt bat, schlug diesmal auch die starke Mann- schaft von Weinheim(Freudenberg) 5:3 und hat sich damit den 5. Tabellenplatz erkämpft. Waldhof schlug den Tabellenletzten Heidel- berg II mit 5½½: 2½, während Sandhofen über Pfingstberg 5:3 erfolgreich war. Rudolf Jakobi gestrichen Der DFB-Schiedsrichter-Aussch hat nach eingehenden Vernehmungen beschlos- den, den Mannheimer Schiedsrichter Rudolf Vakobi Wegen unwahrer Behauptungen ge- genüber dem Sportlehrer Knöpfle, zu Spie- len des DFB nicht mehr heranzuziehen. — Spielstärke beginnen. Mannheim 1910, das in Krumme Wege des Eissportverbandes: De Deb wilt sich ins„gemachte hlest“ gelen Berlin ist empört: Vereine dürfen alle Vorarbeiten leisten— der Verband als„Veranstalter“ kassiert Vor 1945 gehörte der Berliner Schlitt- schuh-Club zu den erfolgreichsten Eissport- Vereinen nicht nur Deutschlamds, sondern Europas und sogar der Welt. Nach dem Zu- sammenbruch konnte er, durch die besondere Lage Berlins bedingt, nicht mehr an die gro- Ben Erfolge früherer Jahre anknüpfen, aber eines blieb ihm: Die Verbindungen zu Ver- einen und Verbänden überall. Diesen Be- ziehungen verdankt es der Klub, daß sich regelmäßig in den letzten Jahren die Eis- kunstlauf-Asse in Berlin vorstellen, wenn sie zu Olympischen Spielen, Weltmeister- schaften usw. nach Europa kamen. Der mehr- fache Weltmeister und Olympiasieger Alan Hayes Jenkins zum Beispiel kam im vori- gen Herbst zur Abschiedsvorstellung Gundi Buschs extra aus den USA nach Berlin, und er erneuerte dabei sein Versprechen, daß er bei seinem Besuch wenige Monate zuvor ge- geben hatte:„Meine Kameraden und ich werden auch nach Cortina und Garmisch wieder in den Sportpalast kommen, denn eine Europa-Reise ohne Berlin ist wie ein Hund ohne Schwanz.“ Mr. Patterson, der Eis- auf-Obmann des Olympischen Komitees der USA, bestätigte diese Worte in vollem Um- fatig. In Cortina schloß nun kürzlich Direktor Kräft vom Berliner Sportpalast im Auf- trag des BSC offiziell die Verträge für ein Gastspiel der gesamten USA-Eiskunstlauf- Expedition am 23. und 24. Februar in Berlin ab. Auf Grund seines Telegramms über den vollzogenen Abschluß gab der BSC Plakate, Eintrittskarten usw. in Druck, er mietete den Sportpalast, sorgte für das nötige Aufgebot an Platzanweisern, kurz: Er erledigte alles, Was ein Veranstalter an Verpflichtungen zu erfüllen hat. Auch die obligatorischen Ge- nehmigungen wurden eingeholt, und als im Vorverkauf die beiden Abendveranstaltun- gen bereits so gut wie ausverkauft waren, da kam die große Sensation: Der Deutsche Eissport-Verband(DEV) ließ durch seinen Geschäftsführer Baumer(München) mittei- len, daß diese Veranstaltungen nicht geneh- migt würden! Als Begründung wurde aufge- führt, auf dem Verbandstag am 17 Septem- ber 1955 in Füssen sei der Beschluß gefaßt worden, solche Tourneen dürften künftig nur noch vom DEV selbst veranstaltet Werden. Das heißt, auf diesen Fall angewendet— und das dürfte ja kein Einzelfall bleiben—, daß die Vereine alle Vorarbeiten leisten dür- fen, und wenn alles erledigt ist, dann kommt der Verband, erklärt sich selbst als Veran- stalter und setzt sich praktisch ins„gemachte Nest“. Nach der Rechnung des DEV sollten die Gelder aus den Veranstaltungen im Sportpalast wie folgt aufgeteilt werden: Nach Abzug der 20 Prozent für den Sport- palast als Austragungsstätte, der Steuern, Unkosten usw. sollte vom Reingewinn der DEV 75 Prozent bekommen, der Berliner Eissport-Verband die restlichen 25 Prozent. Der BSC aber, der alle Arbeiten und. Ver- pflichtungen erledigt hatte, sollte leer aus- gehen bzw. darauf angewiesen sein, daß ihm der Berliner Verband großzügig etwas von seinem Anteil abgibt! Wäre das nun alles, dann könnte man sagen, daß der DEV wohl etwas kurzsichtig operiert hätte. Leider kommt aber die Haupt- sache erst: Wie Heinz Henschel, Vorsitzender des Berliner Eissport-Verbandes und Funk- tionär des DEV, unzweideutig mitteilte, ist in Füssen ein derartiger Beschluß wie oben angeführt, niemals gefaßt worden! Es han- delt sich also um eine bewußte Irreführung. Baumer wird zu den beiden Veranstaltun- gen nach Berlin kommen. Sie finden statt, nachdem der BSC in höchster Not das Dik- tat des DEV angenommen hatte— allerdings unter Protest!—, um die Katastrophe einer Absage zu vermeiden. Baumer wird als Ver- treter des„Veranstalters“ kommen, das heißt, er kommt, um zu kassieren. Ehe er das Geld mitnehmen kann, wird er wohl vor- her einiges andere einstecken müssen! Dr. H. Eninger In der nordbadischen Ringer-Oberliga: lirrlach immer noch. Schluß licht“ Kirchheim— Kirrlach endete 4:4/ Weinheimer Heber wieder in Führung Das Sonntags-Programm des nordbadi- schen Ringer-, Oberhauses“ brachte diesmal die interessante Begegnung der beiden ver- mutlichen Absteiger Sd Kirchheim und KSV Kirrlach. Die„Kerschemer“ machten vergeb- liche Versuche, zu ihrem dritten Saisonsieg zu kommen, mußten sich jedoch mit einem 4:4 Unentschieden zufrieden geben. Die Kirr- lacher, die etwas günstiger an vorletzter Stelle in der Tabelle stehen, hätten schon einen vollen Erfolg gebraucht um einen eventuellen Ligaverbleib. Ihr endgültiges Schicksal dürfte aber am bevorstehenden Wochenende in Ziegelhausen besiegelt wer- den. Schleier und D. Rühle sorgten zunächst für eine Kirchheimer 2:0- Führung, die je- doch bald in einen 2:3-Rückstand durch Haag, Schumacher und Hock umgewandelt wurde. Sammets Punktsieg im Mittelgewicht über den früheren deutschen Meister Schwei- kert ergab sodann das 3:3. In den beiden schweren Gewichtsklassen wurden jeweils Nissel(K) und Schwebler(Sd) Punktsieger, sodaß die Partie mit 4:4 ausklang. Mit der Begegnung zwischen dem AC 92 Hallentennis-Turnier in Heidelberg: Mans überrannie qunioren meiste Hunger Usc Heidelberg trotzte TTC Mannheim ein 3:3- Unentschieden ab Nachdem der TTC Grün-Weiß Mann- heim den ersten Hallen-Club-Kampf mit 54 Punkten zu seinen Gunsten entschieden hatte, endete dieses Freundschaftsturnier Zwischen dem Zweiten(Mannheim) und Dritten(USc) der badischen Meden-A- Klasse mit 3:3 Punkten. Der badische Rang- listen-Dritte und deutsche Juniorenmeister Wilhelm Bungert, der beim Hinspiel in zwei knappen Sätzen gewonnen hatte, sorgte die- ses Mal für eine kleine Sensation. Er unter- lag dem Molloy-Schüler Kurt Haas(US) in Zwei Sätzen mit 3:6 und 1:6. Bis zum Stande von 5:0 im ersten Satz überrannte der schnelle und kämpferische Haas den Mann- heimer Bungert regelrecht, Selten haben wir den USC- Spieler Haas so konzentriert und zielbewußt gesehen, Besonders wirkungsvoll erschienen die gefährlichen Backhand-Long- lineshots des in Eberbach beheimateten Sportphilologen.e Ohne Zweifel dürfte sich der USC- Clubmeister Haas in dieser Form bald auch einen Platz in der badischen Rang- liste sichern. Bormanm(US) unterlag nach zirka zwei- stündigem Kampf gegen den badischen Ranglistenspieler Behrle knapp 6:4, 3:6, 6:8. — Förster(US) verlor gegen den Mann- heimer Nachwuchsspieler Rompe 1:6, 1:6. Im ersten Herren-Doppel konnte der als Gast für den USC spielende Klaus Meya(Schwarz- Gelb) und Bormammn ihren Sieg gegen das Mannheimer Spitzendoppel Bungert/ Behrle Wiederholen. Maya(Schwarz-Gelb)/ Bormann (Usc) siegten trotz Verlust des zweiten Sat- 3 dann im dritten Satz noch klar mit 8, 426, 62. Die frühere deutsche Junioren-Meisterin Ingrid Karten besiegte die badische Rang- listen-Dritte Doris Brummer(TTC Mann- heim) dieses Mal 4:6, 6:4, 6:3, nachdem Doris Brummer beim Vorspiel gewonnen hatte. Nach dem ersten Satz sah es nicht gerade nach einem Sieg von Ingrid Karten aus. Erst im dritten Satz blitzte hin und wieder ihr Wirkliches Können auf.— Das Mixed ergab einen 7:5, 7:5-Erfolg für das badische Mei- sterpaar Doris Brummer/ Wilhelm Bungert gegen Ingrid Karten/ Kurt Haas. Weinheim und SV Germania Obrigheim wurden die Punktekämpfe der nordbadischen Gewichtheber-Oberliga endgültig abgeschlos- sen. Die Weinheimer holten sich mit der bes- seren Gesamtleistung von 3890:3085 Pfund vom punktgleichen KSV Durlach die Tabel- lenführung mühelos zurück. Ob es zu dem bereits angekündigten Stichkampf zwischen Weinheim und Durlach um den Titelgewinn kommen wird, muß abgewartet werden, da noch ein Protest zwischen Neckarau und Durlach der endgültigen Erledigung bedarf. Ihren Rückkampf bestreitet die mittel- badische Ringer-Auswahl beim mehrfachen deutschen Mannschaftsmeister ASV Heros Dortmund am Samstag, dem 3. März, mit folgender Besetzung: Kuhn Grötzingen), Hartlieb(Oestringen), Hock(Kirrlach), Held (Brötzingen), A. Seeburger GGruchsal), A. Mürle, E. Mürle und Broß(alle Brötzingen). Tags darauf treten die Mittelbadener in Dortmund-Westerfilde gegen eine westfäli- sche Auswahlmannschaft an.. AlL Holland trainiert für Länderspiel Auch die mehr als ungünstigen Witte- rungs- und Platzverhältnisse konnten die Vorbereitung der holländischen Fußball- Nationalmannschaft auf ihr Düsseldorfer Spiel gegen Deutschland(14. März) nicht un- terbrechen. In Eindhoven trafen sich die Kandidaten für A- und B-Mannschaft zu einem Probespiel, das der ersten Besetzung auf tief verschneitem Platz einen 3:2-Erfolg brachte. Bundestrainer Merkel war mit den Leistungen seiner Kandidaten, von denen Lenstra, Appel und Clavan wegen Verlet- zung bzw. Krankheit nicht mitwirkten, recht zufrieden, regte aber an, bis zum Treffen mit Deutschland außer den turnusmäßigen Zusammenkünften noch einige Sondertrai- nings einzulegen. Wie steht mein Verein! Schwerathletik Nordbadische Ringer-Oberliga SV 98 Brötzingen 21 16 1 4 118:49 3319 RSC Eiche Sandhofen 20 15 1 4 106:51 3179 ASV Feudenheim 20 13 2 5 97:64 28:12 SpVgg. Ketsch 20 10 5 5 85:74 2515 ASV Heidelberg 20 9 3 8 81:78 21 ASV Germ. Bruchsal 21 8 5ͤ KSV Eiche Oestringen 20 6 5 9 70:89 17:23 SRC Viernheim 21 6 5 10 74:94 17:25 KSV Wiesental 20 5 5 10 72788 1525 AC Germ. Ziegelhausen 19 4 4 11 64:90 12:26 KSV Kirrlach 20 3 6 11 5997 12:20 SG Kirchheim 20 2 6 12 63:97 10780 Nordbadische Ringer-Landesliga ASV Ladenburg 17 11 2 4 75:60 24:10 ASV Lampertheim 18 9 ᷣ 6 3 8351 KSV Schriesheim 18 9 6 3 35758 24-12 ASV Eppelheim 18 9 4 5 77165 22.14 KSV 1884 Mannheim 19 7 8 4 7972 221 ESV Sulzbach 19 7 1“ VfK 08 Oftersheim 16 6 5 5 CCN KSV Hemsbach 18 5 4 9 62780 14:22 AC Germ. Rohrbach 16 3 5 8 55.72 11:21 RSC Laudenbach 18 3 3 12 5488 SG Niederliebersbach 17 1 6 10 55:80 8726 Ringer- Kreisklasse Mannheim AV Neulußheim 9 8 1 0 48:24 17:1 AV Fortuna Reilingen 12 4 5 3 49:47 13:11 AVI Schwetzingen 11 5 2 SpVgg. Fort. Edingen 11 4 4 3 4542 12:10 SG Brühl 11 4 2 5 44.42 10:12 HSV Hockenheim 9 3 2 4 NNUVʒM VK 08 Oftersheim II 9 0 o 9 /ꝗ⁹8³8 Nordbadische Gewichtheber- Oberliga AC 92 Weinheim 6 7 0 1 31515 RSV Durlach 8 7 0 1 31070 Pfd. 14:2 VfL Neckarau 8 3 0 5 30415 Pfd. 60 KSV 1884 Mannh. 8 2 0 6 30455 Pfd. 412 SV Germ. Obrigh. 8 1 0 7 29035 Pfd. 2:14 5 Schach Bereichsliga Staffel I Mosbach 5 1 1 113 Seckenheim 5 1 111 31¼—24½ Rohrbach 5 0 1 10 30—18 Lampertheim 3 3 0 9 28—20 1910 Mhm. 3 2 2 8 29—27 Handschuhsheim 3 2 2 8 28½ 27 ½ Sandhofen 3 0 4 6 28—28 Waldhof 2 2 3 6 26/29 Freudenberg 3 0 4 6 26¼—29/ Pfingstberg 0 1 6 1 20%—35½ Heidelberg II 0 0 8 0 22¼—41½ Bezirksklasse, Gruppe I Polizei 7 1 0 15 46—18 Pfingstberg II. 6 0 2 12 38—26 Seckenheim II. 3 2 3 8 30½—33½ Friedrichsfeld I. 4 0 4 8 29—35 Ilvesheim I 1 2 5 4 21½—42½ Friedrichsfeld II. 0 1 7 1 17—47 Gruppe II 1865 Mannheim II. 5 0 2 10 36—20 1910 Mannheim II. 5 0 2 10 32—24 Sandhofen II. 4 0 2 8 26—22 Schönau I. 1 0 4 2 18—22 Lampertheim II. 0 0 5 0 8—32 Gruppe III Weinheim J. 4 0 2 8 29½—18½¼ Käfertal I. 3 1 1 7 21¼ 18/8 Viernheim I. 3 1 2 7 26⁰—21 8 Birkenau I. 0 0 5 10/29/85 Gruppe IV Schwetzingen I. 6 0 0 12 36/—11½¼ Oftersheim J. 3 1 2 7 28½—19½ Hockenheim J. 2 1 2 5 20—20 Ketsch J. 1 0 3 2 9—23 Brühl J. 0 0 5 0 10—30 Otto, dem„Eisernen“, zum 60. Nun ist, mit dem heutigen Mittwoch, auch Otto Engelhart unter die Sechziger ge- gangen. In jungen Jahren Schwerathlet (und Jugendmeister im Ringen), wurde er bald ein tüchtiger Fußballer, der sich beim WEST. s Ub. stock i ö. 8 a SV Waldhof hinter der Spiegelfabrik die 1.2.0: PER /MOREEN-F eee er 2 pp fle peter Nr. Platzverein N 5 8 5 Gastverein 2 b 0 e urn bier i Mittel- läufer und dann, als Karl Deschner diesen 1 Tus Neuendorf 1 I 1 1 22111111 1 fe Kaiser. 2 2 1 0 0 1 Fairen ant new eine 2 tn Stuttgart 0 1 2% 110110 /120 Eintr. Frankf. 1 0 1 0 1 1„. Freilsas 35 3 Duisburger Sy I I 2/21 0211 71 0 1 RW Essen 2 1 0 0 0 2 e Meiste 4 Tura Lhafen 11 2/2 2 2111/1110 FK Pirmasens 2 2 0 1 2 0 Um 1930 beendete er seine K 5 FES Frankfurt 0 2 1/ 2 2 00 11/2 0 1 VfR Mannheim 2 0 0 0 0 1 bahn und betätigt sich seitdem als sach- Sw Essen 0 12/0 1 20 0 0/ 0 2 0 Fort. Düsseldorf 1 0 1 2 1 0 Ae ee e ee 7 BCO Augsburg 1 0 2/2 0 21 1 1/0 1 2 1. FC Nürnberg 2 1 1 0 0 2 3 8 Fr. Münster 1 21/ 2 0 21 2 1/0 0% Alem. Aachen 0 1 0 1 1 1 eee Sents ag Fierktr 2 88 SSV Reutlingen 0 0 1% 2 2 21 1 2% 2 2 1 Schw. Augsburg 10 11 11 tag ist Mitgliedern und Freunden des VfR 5 Hamporn 1 0.00 211201 1. Fe Kön 2 0 0 2 2 2 den Sund u n e e 1 Neunkirchen VVV 1. FC Saarbr. 0 1 0 2 1 2 kurt zu begleiten. Näheres bei der VfR-Ge- 12 Arm. Hannover 011/12 2111/0 2 2 Hannover 96 1 2 0 2 2 0„chüktestelle. 13 J Kick. Offenbach 1 2 2/20 1[1 11/1 2 0 schweinfurt 05 O 1 1 1 1 0 Beilagenhinweis EP. a) Tip nach der MM- Tabelle b) Schorsch Unkelbach, Tus Neuendorf c) Reportertip Totos im West-Süd-Block für den 31. Wett⸗ bewerb vom 25./26. Februar 1956 bei. Wenn Millionen Raucher ihrer Overstolz durch Generationen die Treue halten, so will das etwas heißen. Diese Treue der Overstolz-Raucher ist der Lohn für die Qualitätstreue von f a esel AA. Ee be d Ae VON MILLIONEN Haus Neuerburg. Und das ist das Merkmal dieser Lieblings- zigarette von Millionen: sie erfreut nicht nur im Augenblick des Rauchens- sie ist bekömmlich, mehr noch: leicktbekõmmlich. eee 55 n—— Seite 8 eee N ä* MORGEN Mittwoch, 22. Februar 1956/ Nr. 4 ßß!FFFFFFFFFTCC000T0 Herr Metzgermeister im Alter von 66 Mannheim, den 20. Februar 1956 Schwetzinger Straße 136 Beerdigung: Donnersta Nach kurzer schwerer Kranlcheit ist mein lieber Mann, mein guter Vater, Jahren für immer von uns gegangen. In Frida Brand un 8, 23. Februar 1956, um 14.00 Uhr Hauptfriedhof Mannheim. teker Trauer: d Sohn Günter Heute verstarb, für uns alle noch unfaßbar, unsere liebe Mutter und gute Omi. Tochter und Schwester, Frau Karoline Oesterle geb. Becker im Alter von nahezu 60 Jahren. Mhm.- Rheinau, den 20. Februar 1956 Herrensand 40 In tiefer rauer: Helmut Oesterle mit Frau Kinder Klaus und Gerhard Karoline Becker geb. Wild(Mutter) Familie Wilhelm Becker Familien Bittrolf sen. u. jun. Familie Wilhelm Wetzel Beerdigung: Freitag, den 24. Februar 1956, um 13.00 Uhr Im Hauptfriedhof Mannheim. Gott der Allmächtige hat meine liebe Frau, meine gute Mutter, unsere liebe Oma, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Margarethe Baumann geb. Butzbach nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren zu sich gerufen. Mm. Rheinau-Pfingstberg, den 22. Februar 1956 Herrensand 31— Buffalo USA In stiller Trauer: 14.00 Uhr Friedhof Rheinau. Scerdigung: Freitag, 24. Februar, Mein innigstgellebter Mann, mein herzensguter Papa, Opa, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wilhelm Hoferichter Ist im Alter von 72 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim, den 21. Februar 1956 Käfertaler Straße 45 In stiller Frauer: Thekla Hoferichter geb. Ludwig Fritz Nutz u. Frau Erika geb. Hoferichter Enkelkinder und alle Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, 23. Febr., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Statt Karten Heimgekehrt vom Grabe meines lieben Entschlafenen, Herrn Karl Marhöfer Friseurmeister ist es uns ein Herzensbedürfnis, für die Überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden unseren innigsten Dank zu sagen. Insbesondere danken wir allen denen, die unseres lieben Ver- storbenen in Wort und Schrift gedacht und ihm das letzte Geleit gegeben haben. Mannheim, den 22. Februar 1956 Lange Rötterstrage 40 Die trauernden Hinterbliebenen Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Frau und meiner guten Mutter, Frau Berta Roßrucker geb. Birkhold sagen wir allen uns. herzl. Dank. Insbes. danken wir Hrn. Pfarrer Luger für seine trostr. Worte sowie Herrn Dr. Schmid für die Arztl. Betreuung, den Schulkameradinnen, Mitarbeiterinnen sowie Hausbewohnern für ihre Kranzspenden und allen, die der Ver- storbenen das letzte Geleit gaben. Mh m. Rheinau(Casterfeldstr. 200), den 20. Februar 1956. Die trauernden Hinterbliebenen: Philipp Roßrucker und Tochter Klara nebst Angehörigen Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 22. Februar 1956 Hauptfriedhof Wagner, Wilhelmine, E 7, 1i12ñũ%%₈“ Trunk, Katharina, H 7, 14 8 Lenhard, Richard, Eisenlohrstrage 17 8 Töller, Katharina, Lange Rötterstraße 56 Bersch, Adam, Gärtnerstraße 42 2 Stephan, Wilhelm, Am Eiefernbühl 41 Helwig, Margarethe, gen, Schwester Bernhardina. Windmühlstraße 19 3 Hohn, Josef, fr. Wachenheimer Straße 47. Friedhof Käfertal Lomb, Anna, Heidestraße s Friedhof Neckarau Kiefer, Eugenie, Germaniastraße 9 Friedhof Feudenheim Roth, Anton, Talstraße 15 Düster, Jakob, Weinbergstraße 28 Friedhof Friedrichsfeld Kilian, Susanne, Neudorfstraße 777 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 14.00 15.00 16.00 14.00 wWilmelm Baumann u. alle Angehörigen spenden beim Heimgang unse- Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- rer lieben Entschlafenen, Frau 4 Lina Schwarz geb. Schulteiß sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. rer Simon für seine trost- reichen Worte. Mannheim, den 21. Februar 1956 5 Gärtnerstraße 59-61 Die Kinder und Angehörigen Teig ven 0 —.— Rotkehlchen Zaunkönig Amsel, Star usw. Lerhungern bei Alleinfütterung von Winterstreu- Körnerfut- ter und Meisenringen. Gebt den Insektenfressern: Fett-Weichfutter Nr. III I-kg- Pckg.. DM 3,60 „ 755 1 KS M 1.— in jedem einschl. Geschzgt erhältlich. Für Wildfasanen bill. Son- der mischung. Spezlal-Welchfutterhaus Plaus Limburgerhof, Telefon Neuh. 023/10 2 aach dem Essen oO Magenheil nicht vergessen Sa. 25. 2. Besonderen Dank Herrn Pfarr- Sehr schön. 1 Zim. u. Kü.(Eigener Abschl.), ruh. Lage, Sandh., Miete etwa 28, DM, gg. 2 Zim. u. Kü., Stadtmitte od. Neckarst.-Ost(auch Neubau), zu tauschen gesucht. Angeb. unt. Nr. 06088 an den Verl. Suche 3 Zi., Kü., Bad in gut. Lage, biete 2 Zi., Kü., Bad in Almenhof. Mein lieber Mann, unser Albert Kalthorststraßge 9 Beerdigung: Donnerstag, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Kaufmann ist am Montag, dem 20. Februar 1956, 53 Jahren für immer von uns gegangen. Mhm. Sandhofen, den 22. Februar 1956 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Katharina Bayer geb. Riffel 23. Febr., 14.30 Uhr Friedhof Sandhofen Opa, herzensguter Vater, Bayer im Alter von leidende„Das Spranzbund“ schreibt am 7. Febr. 56: Fr. 24. 2. Heidelberg 16.00—17.00 H Mannheim Mannheim Weinheim Herr Magnus Seitz, Landw., Urlau b. Leutkirch 1./ Allgäu, sehr zufrieden. Heute arbeite ich wieder ohne Band.“ H. Spranz, Spaz.-hαuοο n, Unteecnan/ v 17.30—19.00 Hotel Wartburg-Hospiz, F 4. 7/9 8.00—10.00 Hotel Wartburg-Hospiz, F 4, 7% 10.30—11.30 Gasth. Bergstraße ohne Feder, ohne Schenkelriemen „Mit Ihrem Spranzband war ich Bin wieder pers. zu sprechen am: otel Francks Weinstube, Bahnhofstr. Telefo Meine Damen, HKosmelk-VWogner— Das Institut für natür Mhm., Haus Fürstenberg, II. 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UNPD HANDELSBLATT sette 8 Nachhol-Hilfe 2 Entflechtungsgespenst für Altbauten 4 0* 0 8 a 0 per enralperbend der Peutshen Lohnstreit stört Haus- und Arbeitsfrieden„„ Haus- und Grundbesitzer“ hat in einer am zl. Februar veröffentlichten Denkschrift die Bereitstellung von 500 Mill. DM jährlich aus ökkentlichen Mitteln zur Instandsetzung und Modernisierung der Altbauwohnungen gefor- dert. Diese Summe müsse als zinsverbilligte beziehungsweise zinslose Darlehen sowie als Subventionen gezahlt werden. Zur Begründung wurde auf einer Presse- konferenz gesagt, daß der Nachholbedarf für die Altbauten auf insgesamt 15 Md. DM für Reparaturen und Modernisierung geschätzt werde. Es sei unmöglich, derartige Beträge über die Miete auf die Mieterschaft abzuwäl- zen, Es wurde darauf verwiesen, daß dem sozialen Wohnungsbau von 1950 bis 1954 etwa 118 Md. DM zugeflossen seien, während im gleichen Zeitraum nur 89 Mill. DM aus Bundes- mitteln für verbilligte Instandsetzungskredite aufgebracht wurden. Es sei jedoch„volkswirt- schaktlich nicht vertretbar“, lediglich neue Wohnungen zu bauen und in der Zwischenzeit die alten Wohnungen verfallen zu lassen. Der Haus- und Grundbesitzerverein pro- astierte gleichzeitig gegen den Vorschlag des beutschen Städtetags, nach einer Neuberech- nung des Einheitswertes der Wohnhäuser die Grundsteuern entsprechend zu erhöhen. Da- durch würden dem Hausbesitz die Mehreinnah- men durch die letzte Mieterhöhung wieder ge- nommen. In diesem Fall wäre es besser gewe- gen, die„unpopulären Mietanhebungen“ über- haupt nicht vorzunehmen. „Es ist wirklich zum Haareausraufen mit diesem Interessentenklüngel, mit den Ver- händen und Verbandsgeschäftsführern. Dem Staate wollen sie nichts geben; sie fordern bloß, u. a. wird natürlich eine kräftige Steuersenkung gefordert. Dieser Stoßseufzer von Regierenden ist nur beschränkt berechtigt. In manchen Fäl- len kommt er einer Verunglimpfung der Bitt- steller, der Wünschenden gleich. Das gilt be- sonders dort, wo der gegenwärtige Zustand der Hilfsbedürftigkeit deswegen einriß, weil von Staats wegen Eingriffe stattfinden. Das war und ist seit Bestehen des Wohnungs- wirtschaftsgesetzes und der Mietfestpreise im Hausbesitz der Fall. Seit Bestehen der Wohnungsbewirtschaf- tung und der Mietfestpreise kann sich das gesamte Wohnungswesen nicht so recht er- holen. Unter der Ueberschrift„Sozialer Wohnungsbau“ wird zwar in jüngster Zeit beachtlich viel Neues geschaffen, aber auf der anderen Seite verwandeln sich bisherige Wohnobjekte in Löcher. Mitunter muß auch dieses oder jenes Gebäude wegen Baufällig- keit geräumt werden. Von Wohnkultur ist mangels Geldmittel fast überhaupt keine Rede mehr. Den Hausbesitzern alle Schuld zuzu- schieben, hieße die Sachlage verkennen. Da muß der„schwarze Peter“ schon den Poli- tikern zugeschoben werden, die unter dem Eindruck herrschender Wohnungsnot jahr- zenntelang tatenlos zusahen, wie sich die Wohnungsnot vermehrte und die jetzt darauf vergessen, Wẽie durch entsprechende Aus- stattung von Altwohnungen vielfach schnel- ler und billiger Wohnungsnot beseitigt wer- den könnte, als durch Errichtung von Neu- bauten. Sich dessen zu entsinnen, d. h. wieder an den bereits vorhandenen Wohnungsbestand I darer, ist auch ein Kapitel sozialer ane ger Es ist an der Zeit, daß diese Einsfent Téift, denn morgen ist es dazu genau Wanzig Jahre zu spät. Zollsenkungen beibehalten (VWD) In Anbetracht des vorgesehenen len Zollsenkungsaktion vom Frühjahr ver- tengenen Jahres am 31. März 1956 prüft die Bundesregierung zur Zeit die Frage einer kurzfristigen Verlängerung dieser Zollsen- kungen. Dabei kommt eine Verlängerung bis zum 30. Juni 1956, dem Schlußtermin der konjunkturpolitischen Zollsenkungsaktion, in Betracht. Eine endgültige Entscheidung hier- über ist jedoch noch nicht gefallen, die Be- fürworter dieses Planes weisen vor allem auf den erwünschten kon junkturpolitischen Effekt einer solchen Verlängerung hin. Es wird für bnzweckmäßig gehalten, die individuelle Zoll- senkungsaktion vor Ende der konjunktur- politischen Zollsenkungsaktion auslaufen zu lassen. Die beiden Aktionen werden jedoch aut jeder Fall bis zum 30. Juni 1956 abge- schlossen, da zu diesem Zeitpunkt voraus- eichtlich bereits die Ergebnisse der zur Zeit laufenden GATT-Verhandlungen in Kraft treten sollen. e im taner 5 haus Der Verbrauch steigt N Weniger Sparsinn WD) Auf eine merkliche Zurückhaltung eim Kontensparen wird in Hamburger Bankkreisen hingewiesen. Die Spartätigkeit babe mit der Steigerung des Volkseinkom- mens nicht Schritt gehalten. Der Anteil des ettospareinlagen-Zuwachses am Volksein- kommen betrug 1953 3,7 v. H., 1934 5 v. H. und 1955 3,2 v. H. Im Monatsdurchschnitt er- reichte die Nettozuwachsrate 1953 rund 320 Mill. DM, stieg 1954 auf 456 Mill. DM und fiel 1055 auf etwa 329 Mill. DM ab. Verringerte Eimahlungen und erhöhte Abhebungen be- dtätigten bei gestiegenem Volkseinkommen die seit Monaten zu beobachtende Nachfrage- elebung nach Verbrauchsgütern. Wesent- ich wirke sich auch der Fortfall der steuer- Iehen Vergünstigungen durch die Steuer- reform von 1954 aus. Notleidende Gemeinden mit guten Steuererträgen 1 Die Einnahmen aus den Gemeinde- zuern, aus denen neben den kreisfreien ta die klansestädte und Westberlin be- elligt Sind, haben sich nach Mitteilung des listtschen Bundesamtes im vergangenen Dl acer ahr um neun v. H. auf 5,56 Md. ud 5 8 Im Jahre 1854 betrugen sie 5,10 1 5 und kreis angehörenden Gemeinden ö Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 ital. Lare 6,666 6,686 100 belg. Francs 8,392 3,412 100 franz. Franes 1,1916 1,1936 100 Schweizer Franken 95,74 95,94 100 holl. Gulden 110,18 110,40 1 kanad. Dollar 4,214 4,224 1 1 engl. Pfund 11,712 11,732 00 schwed. Kronen 80,58 30,74 108 Gan. Kronen 60,54 60,66 1099 norw. Kronen 58,53 58,65 Schweizer Fr.(frei) 98,288 9,485 1 Us-Dollar 4,2107 4,2207 1 „ DMW s 420,— Das-O; 100 DM-O= 25,38 D- w. Auslaufens des größten Teils der individuel- Betriebsrat und Betriebsleitung gescholten; (Tex) Die gewaltsame Entfernung von drei Funktionären der Gewerkschaft Metall aus einer Belegschaftsversammlung in der Balinger Waagenfabrik Bizerba“ hat den baden- württembergischen Arbeitsminister Ermin Hohlwegler veranlaßt, das Justiz- ministerium zu bitten, den Vorfall durch die Staatsanwaltschaft untersuchen zu lassen. Es scheine hier ein Fall von öffentlichem Interesse vorzuliegen, der eine objektive Prüfung erfordere. Minister Hohlwegler kam mit seinem Er- suchen etwa 24 Stunden zu spät. Im Ein- vernehmen mit seinem Betriebsrat hat der Vorstand der Firma Bizerba nämlich auch schon den Staatsanwalt mobilisiert, indem Anzeige wegen Hausfriedensbruch gegen den IG-Metall- Bezirksleiter Becker, IG- Metall- Bezirkssekretär Bleicher und den Bevoll- mächtigten der Balinger Verwaltungsstelle der IG Metall, Imgahl, erstattet wurde. Kurze Vorgeschichte: Etwa vor Jahresfrist hat die Firma Bizerba ihre speziell betrieb- liche Lohnregelung auf ein neues Lohn- rechnungsverfahren umgestellt. Die Bizerba behauptet, es halte sich im Rahmen der gel- tenden Tarife. Der Durchschnittslohn läge sogar bis zu 15 v. H. über den Tarif-Akkord- Iöhnen, und das neue Lohnsystem habe Ver- besserungen gegenüber früheren Verfahren gebracht. Der IG Metall gefiel jedoch diese Ver- letzung des tariflichen Schematismus' nicht. Sie erhob Protest. Die Verhandlungen währ- ten den ganzen Sommer hindurch, führten aber zu keinem Ergebnis. Bei diesen Ver- handlungen behauptete die Gewerkschaft, es lägen Beanstandungen von Gefolgschafts- mitgliedern vor. Die Unternehmensleitung hingegen sagt jetzt:„Wir haben gefragt, Was beanstandet worden sei. Darüber haben sie uns keine Angaben gemacht. Selbst dann noch nicht, als wir ihnen sagten, es inter- essiere uns nicht, wer von der Belegschaft — die übrigens zu 40 bis 50 v. H. gewerk- schaftlich organisiert ist— Beanstandungen hervorzubringen habe.“ Natürlich wurden die Auseinandersetzun- gen immer heftiger. Die Versteifung der Fronten führte schließlich dazu, daß das Unternehmen die Einziehung von Gewerk- schaftsbeiträgen bei der Lohnabrechnung nicht mehr vornahm. Am Freitag, dem 17. Fepruar, kam es zur „Explosion“, deren Entstehung und Verlauf zu klären jetzt den Gerichtsbehörden obliegt. Natürlich unterscheiden sich die Darstel- lungen der beteiligten Parteien sehr gewaltig. Die Bezirksleitung Stuttgart der IG-Metall erklärt, es handle sich bei dem Vorgehen ge- gen die drei Gewerkschaftler offensichtlich „um eine schon vorher festgelegte Aktion mit einem dafür bestimmten Rollkommando“. Während der Belegschaftsversammlung seien plötzlich zwei Männer, offenbar Angestellte Auf Ingahl zugekemmen und hätten ihn auf- Sefordert, den Saal zu verlassen, Auf die Frage, ob sie denn von der Polizei seien, ver- neinten sie, worauf der Funktionär sagte, sie sollten die Polizei holen, auf ihre Auffor- derung hin werde er nicht gehen. Auch Bek- ker und Bleicher erklärten, daß sie bleiben Wollten. Nach der Schilderung der 18 Metall winkten die beiden Angestellten daraufhin einer größeren Gruppe von Angestellten zu, „die sich dann in einer Stärke von etwa 20 bis 25 Mann in Bewegung setzte, die drei Ver- treter der Gewerkschaft in ihre Mitte nahm und sie unter Püffen und Fußtritten aus dem Saal beförderte“. Außerhalb des Saales sei dann Becker sogar niedergeschlagen worden. Wie die 18 Metall ferner mitteilte, wurde das Vorgehen der Angestellten von Rufen be- gleitet, wie„raus mit den Roten“,„geht doch zu eurem Molotow, ihr Kommunisten“,„Bon- zen“ und ähnlichen Ausdrücken. Die Indu- striegewerkschaft Metall hat ihrerseits An- zeige wegen Körperverletzung erstattet. Demgegenüber erklärt der Betriebsrat und die Geschäftsleitung der Firma Bizerba gemeinsam folgendes: „Nachdem unsere Geschäftsleitung in einer von den Herren Becker, Bleicher und Imgahl der IG Metall geleiteten Gewerk- schaftsversammlung am 3. Februar in unge- höriger Weise angegriffen und beschimpft worden waren und unsere Bemühungen, mit der Gewerkschaft dieserhalb ins Gespräch zu kommen, nur auf Ablehnung stießen, Wollte der Betriebsrat, der ebenfalls von der Gewerkschaft heftig kritisiert worden war, einen letzten Verständigungsversuch machen, und zwar vor Abhaltung der in- zwischen von der Gewerkschaft eigens für unsere organisierten Betriebsangehörigen auf Freitag, den 17. Februar, 18.15 Uhr einbe- rufenen Gewerkschaftsversammlung. Zu diesem Zweck trafen sich die drei Herren der Gewerkschaft mit unserem ge- samten Betriebsrat an diesem Tage um 15 Uhr in unserem Hause, um über die Punkte zu diskutieren, die auf der Tages- ordnung der Gewerkschafts versammlung standen. Zu dieser Begegnung wurde auch Betriebsleiter Dipl.-Ing. Link hinzugezogen. Gewerkschaftler verprügelt Für den Fall, daß es zu keiner Verständi- gung kommen sollte, hatte die Geschäfts- leitung um 16.10 Uhr durch einen Anschlag eine Belegschaftsversammlung auf 17 Uhr Aligesetzt. Als feststand, daß keine Einigung zu erreichen war, ließ die Geschäftsleitung um 17 Uhr durch Betriebsleiter Link die Belegschaftsversammlung eröffnen. Hierbei wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Anwesenheit der Gewerkschaftsvertre- ter unerwünscht sei, da es sich um eine von der Geschäftsleitung einberufene Beleg- schaftsversammlung handle und nicht um eine Betriebsversammlung im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes. Darauf erklär- ten die Herren der Gewerkschaft mit aller Entschiedenheit:„Wir werden dabei sein“, was Herrn Link veranlaßte, nochmals mit aller Deutlichkeit zu betonen, daß die Ver- treter der Gewerkschaft nicht berechtigt seien, an der Belegschaftsversammlung teil- zunehmen.“ Den drei mutigen Gewerkschaftlern aus Stuttgart gelang es auch, sich in die Ver- sammlung einzuschleichen. Sie wurden von Belegschaftsangehörigen entdeckt. In der Darstellung des Werkes heißt es darüber Wörtlich:„Dem Versuch, die Herren hinaus- zuführen, setzte Herr Bleicher tätlichen Widerstand entgegen, worauf die Umstehen- den Betriebs angehörigen spontan und in größter Erregung hinzusprangen, die Gruppe umringten und zum Ausgang drängten. Durch den entstandenen Tumult hatte sich die Er- regung inzwischen derart gesteigert, daß es vor der Versammlungshalle noch zu Aus- einandersetzungen kam, obwohl besonnene Leute versuchten, die drei Herren zu schüt- 281 Kohlenförderung Europas reicht nicht aus Die Preisfrage bleibt deshalb offen Endlich wurde das erlösende Eingeständ- nis abgegeben. Der Vizepräsident der Hohen Behörde, Franz Etzel, hat erklärt, die Koh- lenförderung Europas sei zwar höher denn je, aber sie reiche nicht aus. Europa sei auf die Einfuhr nord amerikanischer Kohle an- gewiesen. Die Europäische Wirtschafts kommission in Genf(ECE) gab dazu, auf Grund einer vor- läufigen Zusammenstellung bekannt, daß in Europa(ohne UdSSR) im Jahre 1954 610 Millionen Tonnen im Jahre 1955 616 Millionen Tonnen Steinkohle gefördert worden seien. Die Ein- fuhr amerikanischer Kohle in die euro- päischen Länder sei dagegen von 9,0 Millionen Tonnen im Jahre 1934 Auf 24,0 Millionen Tonnen im Jahre 1935 gestiegen. An den Einfuhren von US-Kohle seien— in etwa gleichem Ausmaße die Bun- desrepublik, Großbritannien und Italien be- teiligt gewesen, Auf den Bereich der Montan-Union be- grenzt ergibt sich— nach Etzels Darlegungen —, daß die sechs Mitgliedstaaten im Jahre 1956 mit der Einfuhr von rund 30 Millionen Tonnen Kohle rechnen müßten. Davon sollen auf US-Lieferungen rund 25 Millionen Ton- nen entfallen. Die Länder der Montan-Union bezogen 1955 aus den USA rund 15,8 Millio- nen Tonnen. Die Bundesrepublik wird— so K URZ NACHRICHTEN (dpa) Das Lohnniveau ist in der Bundes- republik erneut angestiegen. Im Januar traten nach Mitteilung der Bundesanstalt für Arbeits- vermittlung und Arbeitslosen versicherung in Nürnberg für etwa 1,8 Mill. Beschäftigte neue Tarife in Kraft. Sie brachten durchschnittlich acht v. H. Lohnerhöhung. Seit Anfang des letzten Jahres erhielten damit etwa 13 Mill. Arbeitskräfte neue tarifliche Lohnsätze. Rüstungsaufträge für den Mittelstand (dpa) Die mittelständischen Betriebe und das Handwerk sollen bei Verteidigungsaufträgen mit mindestens 30 v. H. der Gesamtsumme der Aufträge beteiligt werden. Diesen Antrag haben die Fraktionen der CDU/CSU und der Deutschen Partei am 21. Februar im Bundestag eingebracht und die Bundesregierung ersucht, einen entsprechenden Gesetzentwurf über eine angemessene Beteiligung dieser Wirtschafts- zweige an Verteidigungsaufträgen vorzulegen. Die Industrieproduktion im Januar 1956 in Baden- Württemberg ist nur geringfügig zu- rückgegangen. Der arbeitstäglich berechnete Index verminderte sich um 0,5 v. H. auf 219,8 (1936100). Die jahreszeitlich bedingte Abschwä⸗- chung war im Januar 1955 mit einem Rückgang um 1,8 v. H. stärker ausgeprägt, wie das Wirt- schaftsministerium am 21. Februar mitteilte. Fernsehindustrie-Einfuhr— unabhängig (LRP) Nach der Aufnahme der vollautoma- tischen Produktion von Rohkolben für Fernseh- Bildröhren in Mainz ist die deutsche Fernseh- industrie jetzt von Importen der gängigen Typen von Fernsehkolben unabhängig gewor- den. Bis zum vorigen Jahr hatte die deutsche Fernseh-Industrie die Glaskolben für die Bild- röhren der Fernsehempfänger aus dem Ausland, vorwiegend aus den USA, importieren müssen, da Rohkolben für Bildröhren in Deutschland nicht hergestellt wurden. Diese empfindliche Lücke hat das Jenaer Glaswerk Schott und Genossen in Mainz geschlossen. Mit einer Pro- duktionsspitze von monatlich 70 000 Rohkolben hat das Jenaer Glaswerk noch einen beträcht- lichen Vorsprung vor dem gegenwärtigen innerdeutschen Bedarf. Auch der Export von Bildröhren hat schon jetzt einen beträchtlichen Umfang erreicht. Erleichterung des Fremdenverkehrs (VWD) Das Bundesfinanzministerium plant eine Kraftfahrzeug-Vormerkkarte einzuführen, die ausländischen Kraftfahrzeugbesitzern die Einreise in die Bundesrepublik erleichtern soll. Die Karte soll billiger sein als ein Triptic oder Carnet und zwei Jahre Gültigkeit haben. Außer- dem soll die bisher übliche Bürgschaft des zu- ständigen ausländischen Automobilelubs im Rahmen des Zollvormerkverfahrens wegfallen. Eine entsprechende Verordnung soll noch bis zum Beginn der Reisesaison in Kraft gesetzt werden. Die gesetzliche Grundlage soll im Rahmen des den gesetzgebenden Körperschaf- ten des Bundes vorliegenden zweiten Zoll- änderungsgesetzes geschaffen werden. Französische Geschäfte mit Rotchina (AP) Eine inoffizielle Delegation franzö- sischer Geschäftsleute hat mit Staatsbetrieben des kommunistischen China eine Reihe von Verträgen abgeschlossen, wie Radio Peking am 20. Februar bekanntgab. Außerdem wurde ein Zahlungsabkommen unterzeichnet. In franzö- sischen Kreisen Hongkongs hieß es, die neuen Uebereinkünfte sollen praktisch auf eine Ver- doppelung des Handels zwischen Frankreich und dem kommunistischen China hinauslaufen (bisheriges Handelsvolumen 47 Mill. DM jähr- lich). China wird dem Vernehmen nach vor allem Tee, Seide, Pflanzenöle und Fette, Frank- reich Phosphate, Düngemittel, Leichtmaschinen, Textilien, pharmazeutische Produkte und chirurgische Geräte liefern. Lieferungen für die chinesische Schwerindustrie lehnte die fran- zösische Delegation ab. Dividenden- Vorschläge Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG, Köln — 6%(HV 12. 3.). Dortmunder Actien-Brauerei, Dortmund— 12% (HV 23. 3.) Grüner Bräu AG, FürthBay.- 8%(HV 12. 3.) Bamberger Mälzerei AG, Bamberg 8% Kapitalerhöhung Württembergische Metallwarenfabrik, Geislin- gen/ Steige— um 2,1 auf 12,6 Mill. DM(HV 20. 2.) Beton- und Monierbau A6, Düsseldorf— von 3,6 auf 7,2 Mill. DM(HV 16. 12.). Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG, Dortmund— um 91 Mill. DM auf 182 Mill. DM (HV 12. 3.). Effektenbörse schätzt Etzel— im Jahre 1956 mindestens 10 Millionen Tonnen US-Kohle einführen missen. Damit wird auch das Problem des Koh- lenpreises wieder aufgefrischt. Wir haben im Laufe der letzten 40 Jahre im Ruhrgebiet etwa 50 Zechen stillegen müssen, weil sie sich als erschöpft erwiesen. Nur 18 neue Bohrstellen wurden in der gleichen Zeit auf- gemacht. Sie können natürlich nicht den Ausfall aufwiegen. Etwa 50 neue Zechen sind bereits geplant. Ihre Errichtung stößt jedoch nicht nur auf Arbeitskräftemangel, sondern auch auf Finanzierungsschwierigkeiten. In den USA kann die Kohlenförderung beliebig — zu weitaus günstigeren Kostenbedingun- gen als in Europa— gesteigert werden. Allerdings kommen dann die derzeit sehr hohen Frachten hinzu, die zur Verteuerung führen. Es gab jedoch Zeiten, in denen— trotz Frachtbelastung— die US-Kohle im Preise unter der Ruhrkohle lag. Uebrigens bei der Behandlung des Preis- Problems zeigt sich in diesem Zusammen- hang eine sehr merkwürdige Entwicklung. Während die ziemlich viel auf Lenkung und Dirigieren bedachte Hohe Behörde in Luxem- burg heute eher für Preisfreigabe eintritt, denn für Weiterbestehen der Preisbindung, ist mam in Bonn— Erhard übrigens genau so wie andere Marktwirtschaftler— der An- sicht, daß wir uns eine Preisfreigabe„nicht leisten können.“ Ursache dieser widersprü- chigen Haltung ist wohl der Umstand, daß die Hohe Behörde auf die Preise für Ein- fuhrkohle keinen Einfluß hat. Die Verbrau- cher müßten sich also mit höheren Kohlen- preisen als Folge des gesteigerten Einfuhr- bedarfes abfinden. Auf der anderen Seite rechnet man ja in Luxemburg auch damit, daß eines Tages die Seefrachten wieder zu- rückgehen werden. Es könnte sich also durch den Druck des— dann billigeren Einfuhr Kkohlepreises eine Senkung der Kohlenpreise auch aus der europäischen Förderung er- geben. In der Bundesrepublik hingegen— übri- gens auch in England— binden den Kohle- preis jedoch die jüngst durchgesetzten Lohn- forderungen auf einer unnatürlichen jedem Wettbewerb nicht mehr zugänglichen — Höhe, Man ist daher bestrebt, um späte- ren Subventions forderungen des Bergbaues vorzubeugen, den Kohlepreis— wenn auch künstlich— möglichst stabil zu halten. Allerdings geht das auf Kosten der er- strebten, der erwünschten, der so bitter not- wendigen Mehrförderung, für deren Finan- zierung kein Raum übrig bleibt. Am Rande bemerkt: Kohleeinfuhr ver- zehrt Devisen. In der gegenwärtigen deut- schen Devisenlage mag das sogar erwünscht sein. Was aber, was tun, wenn unsere De- visenpolsterung nicht mehr so reichlich wie jetzt sein wird? Völlig abgesehen davon, daß im Amerikahandel noch immer die Dol- larlücke besteht. F. O. Weber Mitgeteilt: Commerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 21. Februar 1956 (VD) Börsenverlauf: Die bereits gegen Schluß der Vortagsbörse in Erscheinung getretene Zu- rückhaltung der Käufer verstärkte sich, so daß auch mäßiges Angebot zumeist nur zu niedrigen Kursen gehandelt wurde. Die angespannte Geldmarktlage sowie Befürchtungen übere eine Diskont- erhöhung auf der morgigen Zentralbankratssitzung hemmten außerdem noch die Unternehmungs- lust. Montane u. Bergbauaktien sowie IG-Farben-Nachfolger bei ruhigem Geschäft allgemein etwas leichter, stärker gedrückt lagen lediglich Phoenix-Rhein-Rohr und Hüttenwerk Oberhausen. Elektro- und Versorgungswerte knapp gehalten, etwas stärker gedrückt schlossen Kaliaktien. Von Motoren- werten setzten Daimler ihre sensationelle Abwärtsbewegung weiter fort. Banken-Nachfolger bis zu zwel Punkte nach beiden Seiten schwankend. Kaufhausaktien, inbesondere Kaufhof, ermäßigt.— Festverzinsliche Papiere ohne größere Kursschwankungen. Aktlen 20. 2. 21 2. Ak tlen 20. 21 2 Ak tlen 290 2 21.2 AEG. 210% 214½ Harbener Bergbau 122% 122%½[Dresdner Bk. H 210,] 24J½ EE 202½,[ Heidelb. Zement. 258 200 Rhein-Main Bank 250 2⁵⁰ BMW. 164% 161 Hoesch) 155% 154 Reichsb.-Ant. Sa. 56½ 55½ Conti Gummi! 2273 270 Lanz 122 120 Daimler-Ben:: 337% 327 Mannesmann 178 175.12 Montan · Dt. Erdöl 100 105½ Khn. Braunkohle 274 273 Nachfolger Degussa„ 277¾ Rheinelektra 170 176 Bergb. Neue Hoffg. 144 142 Demag 242 239 RWE. 213% 21½% Ot. Edelstahl 191% 180 Dt. Linoleum 200 205 Seilwolft 110 116% Oortm. Hörd. Hütt. 140 133 Durlacher Hof 177 177 Siemens& Halske 244½% 242½[Gelsenberg 150% 149 Eichbaum-Werser 207 207 Südzucker 190 188 GHH Nürnberg 211 210½ Enzinger Union) 190 188½[Ver. Stahlwerke!) 0 5½% Hoesch 155% 154 G- Farben Liquis Zellstoff Waldhof 34% las Klöchen Rum 0 211 213 Ant.-Sch.) 34% 34%[ Badische Bank 205 205[Rlöckner werke 101 100 VV 208.02 Commerzbank) 14% 14 Phönix Rheinrohr] 165 164 Farbenf. Baver 214% 211.85 Commerz- Rhein. Röhrenw.— Farbwerke Höchst 213 212 u. Credit-Bank 220 220 Rheinst. Union 163% 104 Felten& Gulli 15⁰ 200 Deutsche Bank) 20% 20½ Stahlw. Südwestf. 174 17¹ Srün& Bilfinger 106 16%½% Süddeutsche Bank 239 20 IThyssenhütte. 180% 177% ) RM- Werte Die Entflechtungssorgen an der Ruhr dauern an. Bekanntlich hatten die alliierten Sieger nach Kriegsende keine anderen Sorgen, als die„bedrohende“ Leistungsfähigkeit der Ruhrindustrie zu zerschlagen. Jahrhunderte- alte Firmen wurden mit mehr List als Kunst in ihre Bestandteile zerlegt; flugs neue Firmen und Firmenbezeichnungen ge- schaffen. Das Ganze hieß dann„Ausgrün- dung“ von Nachfolge gesellschaften. In vielen Fällen ist aber den ursprünglichen Eigen- tümern die Auflage erteilt worden, ihren Besitz— Zwecks endgültiger Besiegelung der Entflechtung— zu veräußern. 1 Dieser Veräußerungsprozeß ist natürlich noch nicht abgeschlossen worden. Es wären also diese Entflechtungsanordnungen nicht mehr gültig. In den sogenannten Pariser Verträgen wurde die alliierte Gesetzgebung, die kein Bestandteil deutschen Rechtes ist, auf völker- und staatsrechtliche Basis ge- stellt. Die Bundesregierung ist nun in der eigen- artigen Lage, die Durchführung der ver- schiedenen Unternehmen bzw. Besitzern ge- machten Verkaufsauflagen zu bewerkstelli- gen. Das trifft in mehreren Fällen zu. Den schwierigsten von all diesen Fällen dürfte die Entflechtung der Vermögenswerte der Firma Fried. Krupp AG., Essen, darstellen. Auf Grund der Durchführungs verordnung Nr. 25 der Alliierten Hohen Kommission zum Gesetz Nr. 27 in Verbindung mit den Bestimmungen des„Plans für die Entflech- tung, Abtrennung und Verteilung von Ver- mögenswerten der Firma Fried. Krupp AG., Essen“ wurden zwar eigene Firmen„aus- gegründet“, dem Hause Krupp jedoch die Auflage erteilt, diesen Besitz bis März 1958 zu veräußern. Falls bis zu dem vorgeschrie- benen Termin die Veräußerung dieser Be- sitzteile nicht möglich sein sollte, besteht die Möglichkeit, die gestellte Frist zweimal auf je ein Jahr hinauszuschieben. Ein Abverkauf ins Ausland kann nicht erzwungen werden. Es handelt sich bei Krupp um folgende Besitzkomplexe: 5 Hüttenwerk Rheinhausen AG., Rhein- hausen. Bergwerke Essen-Rossenray AG., Essen (früher Gewerkschaft Rossenray); Steinkohlenbergwerk Hannover-Hannipal AG., Bochum-Hörde; Bergbau Aktiengesellschaft Constantin der Große, Bochum. In Berücksichtigung des Umstandes, daß eigentlich mit der Abkehr vom Morgenthau- Plan auch die Entflechtungssucht abgeklun- gen sein müßte, werden jetzt Stimmen laut, die neue Verhandlungen verlangen. Stim- men, die einen Widerruf der unter Ver- kaufsauflage stehenden Kohle- und Stahl- interessen verlangen. Das politische Klima für einen solchen Widerruf seitens der Alliierten wird unter- schiedlich beurteilt. Der Präsident des Bun- desverbandes der Deutschen Industrie(BD), Fritz Berg, ist hier anderer Meinung als die maßgeblichen Stellen der Bundesregierung. Wahrscheinlich wünschen die deutschen Re- Sierungsstellen, daß der Anstoß zu diesem Widerruf nicht von Westdeutschland aus erfolgen sollte, sondern von einsichtigen Kreisen des Auslandes, Besonders in Luxem- burg hat es sich herumgeredet, wie(Monnet Wörtlich zitiert)„unglücklich“ die seiner zeitigen Maßnahmen der Alliierten waren. Sehr beachtlich ist, daß auf deutscher Seite die Befürchtung besteht, die Montan- industrie an der Ruhr könnte der Ueber- fremdung anheimfallen. Das dünkt auf den ersten Blick eine nationalistische Beweis- führung, ist jedoch schon deswegen nicht, weil von deutscher Seite kein Hehl daraus gemacht worden ist, daß gegen internatio- nale Kapitalverflechtungen keinerlei Ein- wände bestehen. Mit anderen Worten gesagt, es bestehen keine Einwände dagegen, wenn Auslandskapital an deutschen Unternehmen interessiert und beteiligt wird, sofern deut- schen Unternehmen gleiches Recht im Aus- lande zugestanden würde. 5 Allerdings müssen hier der Betrachtung noch zwei Gesichtspunkte zugefügt werden: 2) Wie steht es mit der Rückgängig- machung willkürlicher Beschlagnahme deut- scher Vermögen im Ausland? b) Ist es erforderlich, bestehende Unter- nehmensstrukturen, die sich in der Ver- gangenheit als wirtschaftlich gesund erwie- sen haben, zu zerschlagen, um die internatio- nale Kapitalintegration doch noch zustande zu bringen? Pünktchen Rückverflechtungs- Vorbereitung der Commerz-Bank? (VWD) Der Präsident der Landeszentral- bank(Lab.) von Nordrhein-Westfalen, Pan- Kraz Geiselhart, wird Ende März aus seiner bisherigen Tätigkeit ausscheiden und in den Vorstand des Bankvereins Westdeutschland (CommerzIi Bank-Nachfolgerin) eintreten. Zu- vor wird sich Geiselhart zu informatorischen Zwecken für einige Monate im Ausland auf- halten. Ein Nachfolger für ihn ist infolge der Umbildung der Landesregierung noch nicht benannt. Geiselhart gehört der Lzb. Nord- rhein- Westfalen seit 1948 an und wurde 1951 ihr Vizepräsident, 1953 ihr Präsident. Marktberichte Vom 21. Februar Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt b (VêWD) Anfuhr witterungsbedingt gering, Nach- frage und Absatz normal. Marktverlauf weiterhin stark beeinflußt durch Kälte und Schnee. Es er- zielten: Grünkohl 25—28; Karotten 18-24; Kartof- feln 11—11½; Lauch Gewichtsware 80100; Peter- silie Bd. 20.25; Meerrettich 80-90; Rotkohl 2225; Rote Beete 10—14; Kopfsalat ausl. Steige 12—13; Schnittlauch 1820; Enollensellerie Stück 30-60, dto. Gewicht 60-90; Weißkohl 2225; Wirsing 18—20; Zwiebeln 30—32, dto. ausl. 44—46; Aepfel 20-40, dto ausl. 30-20; Apfelsinen Navel 46-50, dto. blond 33—36, dto. Blut oval 44—48; Bananen 15—16; Birnen 20—35; Mandarinen 44—46; Zitronen Kiste 36-40, dto. Stück 1820. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr gering, Nachfrage bei anziehen- den Preisen für alle Erzeugnisse gut. Es erziel- ten: Aepfel A 23-35. B 15—22; Lattich 250; Rot- kohl 15; Grünkohl 20; Möhren 15; Knollensellerie 35—40; Porree 35; Zwiebeln 30—40; Radieschen Bd. 45; Petersilie 13; Rote Rüben 10. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 481, 75—486, 75 PM Blei in Kabeln 5 145—146 DM Aluminium für Leitzwecke 240—242 BM Westdeutscher Zinnpreis „„ Seite 10 MORGER rere Mittwoch, 22. Februar 1956 Nr. 4 8 r e Was sonst noch gescha g. Die Nachfrage nach beruflich ausgebilde- ten Auswanderern ist heute bedeutend grö- Ber als das Angebot. Auch die Auswanderung aus der Bundesrepublik sinkt dauernd ab. Selbst die Quote des begehrtesten Auswan- derungslandes, der Vereinigten Staaten, wird nicht ausgenützt. Diese Feststellungen sind in einem Bericht enthalten, den der Direktor des zwischenstaatlichen Komitees für euro- päische Auswanderung GCEMW), Harold Titt- mann, der Jahres versammlung dieser Orga- nisation in Genf vorgelegt hat. Als Grund für die rückläufige Auswanderung wird die anhaltende Prosperität in Europa angegeben. So finden Apbeiter aus den übervölkerten Ländern Europas, wie Italien, in anderen Am II. und 12. Februar wurden auf dem Stein- nuder Meer wieder Eis- segelrennen ausgetragen. Dieser rassige Sport war einst besonders in Nord- osteuropa zu Hause; seit 1926 gab es jährlich in Riga, später auch in Reval, Angerburg, Stettin und in Mannheims Patenstadt Me- mel Wettfahrten. Aus den anfänglich recht primiti- ven Schlitten entwickelten sich bald stabile, schnit- tige Jachten, besonders durch die Konstruktionen des mehrfachen Europa- meisters Eri von Holst (Re val/ Lübeck), der jetat auch in Steinhude die Wettfahrtleitung inne- hatte. Unser Bild zeigt die Jacht„Feuervogel“, die im ersten Rennen mit Profil- segelschlitten in Europa im Jahre 1942 den ersten Platz belegte. Bild: Priess europäischen Ländern besser bezahlte Be- schäftigung als in vielen überseeischen Ein- Wanderungsländern. * Das Münchener Schwurgericht verurteilte den 22jährigen Hilfsarbeiter Georg Adel- mann wegen Mordes an seinem zwei Jahre alten unehelichen Sohn Rudolf zu lebens- Jänglich Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Die Mutter des Kindes, eine 23jährige Artistin, erhielt Wegen fahrlässiger Tötung und Verletzung der Obhutspflicht fünf Jahre Zuchthaus un- ter Anrechnung der Untersuchungshaft. Das Gericht schloß sich bei seinem Urteil dem Antrag des Staatsanwaltes an. Adelmann hatte seinen Sohn mit einern Kleiderbügel und Fausthieben getötet. Seiner Geliebten „Weg vom Frischfutter- hin zum Büchsenfutter“ Millionengeschäft mit der Liebe der Amerikaner für Hunde und Katzen Die Amerikaner sind im allgemeinen— mit Ausnahme vieler Hauswirte, die durch- aus keine Hunde- und Katzenbesitzer auf- nehmen wollen— sehr tierlieb. Sie können ihre Tierliebe unter anderem damit doku- mentieren, daß sie jährlich über eine Mil- liarde Dollar für die Fütterung und Gesund- erhaltung der je 25 Millionen Hunde und Katzen ausgeben. Wohl in keinem anderen Lande gibt es so viele Hunde- und Katzen- kriedhöfe wie in den USA. Die Vierbeiner werden nicht nur anständig unter die Erde gebracht, sondern erhalten oft außerdem noch eindrucksvolle Denkmäler mit gerade- zu rührenden Gedenksprüchen. Es gibt wohl auch nirgends in der Welt So viele Krankenhäuser für Hunde und Kat- zen wie hier. Jeder tierliebende Amerikaner zahlt, selbst wenn sein Bankkonto ständig überzogen ist, gerne drei Dollar täglich für die Krankenhauspflege seines Hundes, wenn er ihm damit nur helfen kann. Immer wie- der kann man in der amerikanischen Presse lesen, wie Hunde aus den gefährlichsten Lagen, in die ihre Neugier sie gebracht hat, von Polizei oder Feuerwehr in oft höchst mühevoller und langwieriger Arbeit befreit wurden. Die große Tierliebe der Amerikaner Aubert sich zuweilen allerdings auch in einer Art, die man in Deutschland als„Affen liebe“ bezeichnen würde. So bestand eine Frau in Kansas darauf, ihre siamesischen Katzen nur mit Kaviar zu füttern, weil die Katzen angeblich nichts anderes anrühren würden. In New Vork kaufte eine Frau für ihr Schoßhündchen ein Diamantenhalsband, und in Chikago glaubte ein reicher Hunde- besitzer tatsächlich, sein Hund dürfe nichts anderes als teure Schnitzel fressen. Eine Polsterfirma gab Hundebesitzern schließ- lich den Ratschlag, die Polsterung der Möbel von der Farbe ihres Vierbeiners bestimmen zu lassen. Geschäftstüchtige Unternehmer haben zwar schon frühzeitig begonnen, aus der Liebe der Amerikaner für Hunde und Kat- erklärte er, der Junge sei gestürzt und dabei gestorben. Später warf er die Leiche in eine Abortgrube. * Das Organ des österreichischen Alpen- vereins in München warnte davor, den Be- trieb der Dachstein-Seilbahn von Obertraun bis zum Krippenstein auszudehnen. Bei schlechtem Wetter berge das Dachsteingebiet für unerfahrene zu viele Gefahren. zen ein Geschäft zu machen. Sie glauben aber, daß dieses Geschäft noch ungeahnte Möglichkeiten bietet. Bisher, so argumen- tieren sie, hätte die Hundefutterindustrie jährlich insgesamt nur zwei Milliarden Pfd. verkauft, während bei einer wissenschaft- lichen Ernährung mindestens 10 Milliarden Pfund verkauft werden müßten. Den„Feh- ler“ sehen sie darin, daß zu viele Hunde und Katzen noch mit den von ihren zwei- beinigen Freunden überlassenen Resten ge- füttert werden. Das ist natürlich— nach Ansicht der Industrie— völlig falsch, und es werden größte Anstrengungen unternom- men, das zu ändern. Täglich bellen aus Rundfunk- und Fernsehapparaten die mit Büchsenfutter gefütterten Hunde ihre Art- genossen freundlich an, und die Reklame- ansager erläutern, warum die Hunde nur mit dem nach letzten wissenschaftlichen Er- kahrungen hergestellten Futter gefüttert werden dürfen. Nur dieses Futter garantiere Gesundheit, langes und glückliches Leben sowie starke Knochen. Bescheinigt wird dies von einem Büro des Landwirtschaftsmini- steriums. Die Reklameansager tun allerdings so, als ob es eine Grausamkeit wäre, Fiffy den Kotelettknochen hinzuwerfen. Dabei ist die Zahl der Hunde, die ihren Unterhalt selbst verdienen, indem sie als„Artisten“ auftre- ten, in Hollywood als Stars einige hundert- tausend Dollar jährlich verdienen, Schafe, Warenhäuser, Fabriken und Wohnhäuser be- wachen, sehr gering. Im allgemeinen haben sie keine andere Aufgabe, als Familien- freunden ihre Tricks vorzuführen, Herrchen mit schmutzigen Pfoten an die Brust zu springen, wenn er nach Hause kommt, mit Junior durch die Gegend zu rasen oder ein- fach nur schön brav zu sein. Die Hunde- und Katzenfutterindustrie hat im vergangenen Jahr für 150 Millionen Dollar Büchsenfutter und für 100 Millionen Dollar Hundekuchen verkauft. Weitere 250 Millionen Dollar werden für Medizin, Grab- stätten, Denkmäler, Hundeketten, Gummi- knochen und ähnliche Bedarfsartikel für die Vierbeiner ausgegeben. Die Steuer ist gering und beträgt im allgemeinen pro Hund nicht mehr als einen Dollar im Jahr. Hinzu kommen aber wenigstens 500 Mil- lionen Dollar für frisches Futter. Auf diese 500 Millionen hat die Industrie für Hunde- und Katzenfutter jetzt ein Auge geworfen und bemüht sich— wie dies der Lebens- mittelindustrie so grohartig gelungen ist— allen das Schlagwort„Weg vom Frisch- futter— hin zum Büchsenfutter!“ einzu- Prägen. Das Wetter ö Aussichten bis Donnerstagabend: Mei heiter, dabei in niederen Lagen dunstig und örtlich in den Frühstunden neblig. Nur ver. einzelt Durchzug von Wolkenfeldern mit ge. ringem Schneefall. Tagestemperaturen zwi. schen minus 7 bis minus 12 Grad, nächtliche Tiefsttemperaturen zwischen minus 15 und minus 20 Grad, örtlich auch darunter. Auf. kommender Wind zwischen Nordost und 01 O ingstin dor iν,e O OSe,Elt, wolkenlos 10 Km /n 20 Km.* neiter halb bedeckt Sddwiand- westwine 3O K min 40 Km h wolkig bedeckt W aRM FRONT Kal TFERON/ am Soden der none ANA A ornHtSON O»erme u ane Cuftstremugg Schadet v Seiter. 9 Wiesein * Schnee Regen = VNebe e, Niederschlagsgebiet Luftdruck in Muhbar, Temp. ia C Grad F Hoch- 2 Tiefdruckgebiet Pegelstand vom 21. Februar Rhein: Maxau 351(—7); Mannheim 192 (—9); Worms 129(—12); Caub 426(4). Neckar: Plochingen 131(6); Gundels- heim 160(6); Mannheim 200(14). in Schweinfurt ist dieser Tage der zwei- milljonste SaCHs- Motor vom Bond geloufen, um unverwüstlich wie alle seins Vorgänger seine Pflicht zo tun Fichrtzrs SACHS As SCHRWEINFUNT- MAIN Holl Stück ist einzeln zu haben. Nachbestellungen sind möglich. Geld behaglich ein. Dabei Ihnen ihr Heimspeziqlist MANNHEIM. 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Februar 1956 Nr U Die praktischen Prinzessinnen/ ven ChUsts ee Das Mädchen, in Wollpullover und Glok- kenrock, hat einen länglichen Kopf und etwas zu kurze Beine. Es tritt aus einem Bäckerladen und hält ernst und sachdien- lich Torte und Sahne, um sie nicht zu drük- ken, in die Höhe. Das Mädchen kennen Wir. Es ist Margaret Rose, die so mondän und kapriziös dahinlebt, so unheilträchtig liebt, und doch so bieder aussieht— fast So bürgerlich wie ihre königliche Schwe- ster. Es ist eine Wilmersdorfer Margaret Rose— keineswegs häßlicher als die echte. Da haben wir's. Erinnern Sie sich an die Zeit der vielen Garbos? Die Garbo hatte ein Gesicht wie keine sonst, und alle, die ihr ähnlich waren, sich ihr ähnlich machten, am Leitbild gemessen, doch unzulänglich, Verunglückt, mochten sie noch so hübsch oder schön sein. Der blonde Traum, die Harvey, war schon leichter zu erzielen: Sebleichte Schulterlocken, eine schlanke Taille und eine gebogene Nase, viel mehr brauchte es nicht dazu, aber das Ergebnis War dann oft recht billig. Auch unsere Marilyn Monroes heute sind selten das Feinste, außerdem verlangt es Mut und Kraft und ein robustes Selbstgefühl, um so als gnaden- und geheimmnislose Sexbombe Geschäftsbriefe zu tippen. Audrey Hepburn breitet sich noch immer tüchtig aus, aber ihr Typ verlangt doch einiges: Jugend, Zart- Beit, körperliche und möglichst auch gei- stige Beweglichkeit. Die Mädchen, die sich auf Mig Hepburn stilisieren, müssen einen Hang zur Kunst oder doch wenigstens zum Kunstgewerbe andeuten. Dafür brauchen sie dann auch so gut wie gar kein Geld. Enge Hosen, weites Hemd und so etwas wie Turnschuhe— als Hepburn ist man ohne Koltiviertes Musizieren Symphonie-Konzert in ludwigshafen Ein glanzvoller Abend für Karl Rucht und das Pfalzorchester! Glücklich und wohl- abgewogen das Programm(das Rucht am Montagabend in Ludwigshafen und gestern, mit dem Städtischen Orchester, in Heidel- berg vortrug), von wahrhaft imponierendem Zuschnitt die Wiedergabe. Das zeigte schon gleich die eingangs gespielte vierte Sympho- nie von Schumann, die in ganz gelöstem, gleichsam spielerisch leichtem Stil erklang. Was Rucht als Operndirigent an der Städti- schen Bühne Heidelberg wiederholt bewie- sen hat: die Fähigkeit nämlich, sehr verhal- ben und doch profiliert zu musizieren, aus keiner Nuancierung die einzelnen musikali- schen Werte herauszuarbeiten, dieses Gefühl für intime Klangschattierungen und für eine undogmatische, doch allezeit spürbare Form- behandlung hat auch seine Schumann-Inter- pretation geprägt. Wohl geht darüber ein wenig die romantische Ueberschwänglichkeit verloren, doch steht dies, nach unserem heu- tigen Empfinden, dem Werk Schumanns durchaus an, das dabei von den program- matisch-literarischen Inhalten weg und sei- ner rein musikalischen Substanz näher ge- ct Wird. Auch bei Tschaikowskys„Romeo und Julias Oüvertüre, die das Komert be- schloß, war dieses Bemühen Ruchts noch spürbar. Die grellen Blechbläserklänge im Mittelstück, das Pathos, lassen sich hier nun einmal nicht umgehen, sie gehören dazu, doch hat Rucht auch da eine Mitte gefunden, deren Maßstab er sowohl nach der einen wie nach der anderen Seite innehielt, in den Iyrisch- melodiösen wie in den bramarbasie- rend- dramatischen Teilen. So kam eine Auf- Führung von bewundernswerter Geschlossen- heit zustande. Das Mittelstück des Programms bildete Serge Prokofieffs zweites Klavierkonzert g-Moll, das zwar in seinen motorisch-rhyth- mischen Elementen und in der harmonischen Fügung durchaus„modern“,„zeitgenössisch“ sich präsentiert, darüber hinaus aber auch die Verwurzelung des 1953 gestorbenen Komponisten mit der russischen Musiktradi- tion offenbart. Margot Pinter, die Solistin des Abends, verzichtete auf Virtuosität und aàußeren Glanz, ließ den mit gepflegtem An- schlag souverän bewältigten Klavierpart in den Orchesterklang einschmelzen und half so auf ihre Weise mit, das Werk als ein zu- gleich empfindsames, originelles und elegan- tes Wechselspiel darzubieten. Wobei Karl Rucht und das Pfalzorchester gleichgesinnte Gesprächspartner waren. ernste Kosten schnell und passend ange- zogen. Mit der Lollobrigida ist es ein big chen wie mit der Garbo. Sie ist zu voll- kommen, um mit Glück kopiert zu werden. Wir haben eine Lollo in Schlachtensee, dun- kel, graziös und lieblich geschwungen, nur die Nase— nein, es ist keine Kartoffelnase, noch lange keine, eine nette Nase, aller- dings nicht die der Gina Nazionale. Warum mußte unser Schlachtenseer Mädchen auch an Gina, die Genietat der Natur, erinnern! Niemand hätte das verlangt. Nun aber, da es geschehen ist, denkt jeder: Gina ist doch schöner. Keine Angst, hier soll nicht für„Persön- lichkeit“ geworben, nicht zur Individua- lität ermahnt werden. Der Mensch folgt dem heller beleuchteten Menschen, dem besser bezahlten, lauter geliebten, häufiger foto- Srafierten und zitierten. Und da gibt es, dank des vereinten Strebens von IIlustrier- ten und FHerrscherhäusern, einen sehr humanen Fortschritt, eine praktische, be- queme Neuerung: die Prinzessin oder Köni- Sin oder Kaiserin als Vorlage. Wir sehen täglich Margaret Rose, zu Pferde, vor der Kirche und im Nachtklub. Die Etikette drückt sie schwer, und Townsend ist so weit, aber sie amüsiert sich doch, und schnittig wie nur eine. Das Mädchen, das Wie Margaret Rose aussieht, hat sich zu einer Welt des Luxus, aber auch der Würde, Tragik und Verantwortung geschlagen. Und das ist das Feine: Manchmal wird die Nach- bildung das hochgeborene Original an Reiz und angenehmen Proportionen übertreffen, stellt die Kopie sozusagen die korrigierte Prinzessin dar. Die Filmstars sind so aus- erlesen, ausgesiebt aus Hunderttausenden von Kandidatinnen. Da gibt es kaum noch etwas zu veredeln. Doch kennt man nur zehn oder zwanzig königliche oder kaiser- liche Damen, die für IIlustrierten-Schick- sale in Frage kämen, und von diesen scheiden einige als zu ungeschlacht oder zu unsympathisch aus. Etwa fünf, die nettesten und hübschesten, wurden erwählt. Kein Wunder, daß es leichter ist, in diesem Kreise zu bestehen, als in dem der Kinozüchtun- gen. Die schönste der Herrscherdamen ist ohne Zweifel Soraya. Allerdings, sie spielte auch auf keinem Schloß, sondern am Fehr- belliner Platz mit Murmeln. Ich sah jüngst auf einer populären Modenschau nicht Wenige melamcholisch- stattliche Sorayas an den Tischen— und alle um vierzig. Soraya, selbst noch so jung, ist auch in reiferen Jahren und auch für größere Weiten kleid- sam und tragbar. Das ist ein rarer und Sewichtiger Vorzug, nicht genug zu loben. Das Plakat der „Kieler Woche 1956“ In der Kieler Ostsee- Halle findet gegenwärtig eine Ausstellung von Pla- kat- Entwürfen für die „Kieler Woche 1956“ statt aus der wir den mit dem 1. Preis(2000 Mark) aus- gezeichneten Vorschlag des Münchener Graphikers Ernst Wild zeigen. Die zweiten und dritten Preise erhielten Willi Botzenhurt (Ulm) und Rolf Meyn Hamburg). Keystone-Bild Politik, Liebe und Alkohol Fred C. Siebecks„Wechselgescong“ in Essen uraufgeführt Das Schreiben von Theaterstücken ist auch für einen aktiven Schauspieler und Regisseur, der sich in den letzten fünf Jah- ren als Autor von Hörspielen einen Namen gemacht hat, offensichtlich keine einfache Sache. Sonst nämlich hätte der jetzt im Studio der Städtischen Bühnen Essen urauf- geführte, vom Autor selbst inszenierte „Wechselgesang“ von Fred C. Siebeck nicht gar so weit an den Erfordernissen des Schauspiels vorbeiklingen dürfen. Aber Siebecks schwerwiegendstes Ver- gehen gegen das Theater liegt in seinem vergeblichen Versuch, hörspieltechnische Er- fahrungen bühnenfähig machen zu wollen— es besteht in Substanzmangel, Verworrenheit, und peinlichen Dialogstellen. „Kein Baum in der Straße“ Deutsche Erstaufführung im„ungen fheqter“ Hambourg Im Haus der Hamburger„Brücke“, des hiesigen British Centre, ist das Schauspiel des englischen Autors Ted Willis,„Kein Baum in der Straße“, zum ersten Male in deutscher Sprache aufgeführt und mit jenem beilä und kfreundschiaftlichen Beifall quittiert worden, auf den wohlgemeinte Pra- men immer rechnen dürfen. Die gute Ab- sicht verschlägt jüngeren Autoren auch hier im Land meist das Talent— dem Engländer Willis Jahrgang 1918) geht es nicht anders. Er hat eine wahre Schreckenskammer sozia- jen und menschlichen Elends ins Bühnenlicht gezogen, einen äußersten, hintersten Winkel der Londoner Slums, in dem die Feuchtig- keit von den Wänden tropft, keiner etwas besitzt und deswegen jeder dem anderen auch dieses Nichts noch stehlen möchte die äußerste Not gestattet keine Solidarität. Daß die Frauen ihren Männern übers Treppengeländer nachkeifen, ist noch das zahmste Attribut dieser unerfreulichen Sze- nerie, es geht aber auch die Mutter mit der Kneifzange auf den Sohn und der Sohn mit der Pistole auf die Mutter los; ein andermal schwört die Hausfrau weinend der Tochter, sie werde sich bessern, und zwingt bei der Versöhnung dem gerührten Mädchen soviel Fusel zwischen die Zähne, bis ein lauernder Zuhälter das betrunken-wehrlose Mädchen vergewaltigen kann. Die Versöh- nungsszene war gespielt, die Mutter steckt sich das erworbene Hororar zufrieden in den Ausschnitt. Man sieht schon: hier ist einer darauf aus, eine„Anklage“ zu formulieren, der Ein- fachheit halber gegen's Milieu. Solchem Milieu kann das Geschwisterpaar, das besten Willens ist, aus eigener Kraft nicht entkommen. Daß der Sohn zum Mörder, die Tochter zum Straßenmädchen wird— hier Versteht sich das Urmoralische immer von Selbst, vom ersten Bild an. Im Hintergrund der Höhle flicht ein Blinder symbolträchtige Totenkränze, sobald ein paar Pfennige im Hause sind, würd er nach Bier geschickt. „Das auf der Szene getrunkene Zier stellte uns kreundlicherweise die Bavaria- und St.-Pauli- Brauerei zur Verfügung“, steht auf dem Programmzettel. „Alles wäre anders, wenn nur Bäume in der Straße wären“, sagt das gefallene Mäd- chen— so verzweifelt sind die Versuche des Autors, sein Plädoyer wenigstens einmal ins Vokabular der Poesie zu tunken. Daß im übrigen vom„Mercedes 300“ oder vorn „Volkswagen“ die Rede ist, bringt uns die ganz englische Slum- Szenerie(deutsche Be- arbeitung von Dorothea Gotfurt) nicht näher — unsere Sorgen klingen anders, und was die deutschen Jugendpfleger verwirrt, sind die kriminellen Ausbrüche der Jünglinge, die in den so bezeichneten„geordneten Verhält- nissen“ leben. 0 Unter den Schauspielern des„Jungen Theaters“(Regie Friedrich Schütter) fanden sich die Herren sehr viel natürlicher in den rauhen, ordinären und überaus unhöflichen Umgangston. Die Damen übertrieben ibn etwas Und wirkten sogleich unecht: es ist eine subtile Kunst, gewöhnlich zu sein. W. R. Der Titel ist dieses Schauspiels bester Teil. Er scheint seine Erklärung darin zu finden, daß zunächst Robert vergeblich seine Frau Juana liebt und daß später, als es zu spät ist, Juana ihre Gefühle für Robert ent- deckt. Aber dann sind beide tot, denn Costa verehrt Juana und schickt, da die spanischen Emigranten sich in den USA in eine demo- Kkratische und eine monarchistische Gruppe entzweit haben, den armen Robert fort, damit der das Haupt der Monarchisten er- mordet und um selbst während Roberts Abwesenheit Juana für sich zu gewinnen. Doch Costa muß erleben, daß Juana, die noch kurz vorher sagte, sie sei„etwas, das dazwi- schen hängt“ und„unentwegt sich selbst umkreist“, plötzlich ganz genau weiß, daß das „einzig Verläßliche in unserer Zeit der Atom- explosionen der Mensch ist.“ Und weil sie außerdem erfährt, daß Costa durch einen als Journalisten verkleideten Putschisten Robert hat erschießen lassen, weil Robert mit dem armen Monarchisten Mitleid gehabt und ihn nicht„liquidiert“, sondern Polizei und Presse die Wahrheit über Costa und Juana und die gegeneinander revolutionierenden Emigran- ten gesagt hat— weil Juana also das alles außerdem erfährt, springt sie vor des Böse- wichtes Augen in den Tode. Wichtig für die Handlung und zum Be- kräftigen der weiter oben gemachten Be- merkung, das Stück enthalte peinliche Dialoge und Situationen, ist noch, daß quana kast immer betrunken ist und dennoch stän- dig weitertrinken muß. Was so ein Autor seinen Geschöpfen nicht alles zumutet, damit sie ihre erotischen und sonstigen Komplexe Abreagieren können Nach FHörspielmethode wird alles sehr direkt und so deutlich gesagt, daß die von Friedhelm Strenger aufgebauten realistischen Kulissen eigentlich überflüssig waren. Und die arme Lucy Valenta als Gast aus Mann- heim mußte ganz verklemmt agieren, um über die peinlichen Runden ihres Rollen- deliriums zu kommen. Hans Karl Friedrich gab mit Anstand den unglücklichen Robert und Friedrich Gröndahl, in Mannheim noch nicht vergessen, mimte den Costa breitbeinig und mit rollenden Augen. Das Bemühen um eine Chance für junge Autoren ist aller Ehren wert, denn sie müs- sen ja aus der Theaterpraxis lernen. Aber hier ist man dem Verfasser des„Wechsel- gesanges“ zu weit entgegengekommen: die dramatische Technik mag der 30 Jahre alte Fred C. Siebeck vielleicht noch erlernen— aber erst muß er die Idee haben, die über- haupt ein Stück tragen könnte. S. L. ihrer strukturellen Eleganz und bestricken. * Mit Werken Mozarts. Akademiekonzert in Mannheim Bei den engen Beziehungen Mozarts a0 Mannheim verstand es sich von selbst, das auch die Mannheimer Musikalische Akg- demie dem Meister zum 200. Geburtstag di schuldige Reverenz erwies. So stand denn das künfte Akademie-Konzert ganz im Zei.“ chen Wolfgang Amadeé's. Es war ein* feinem Kunstgeschmack diktierter Abend voll Wohllaut und Anmut, heiter und un- beschwert— mozartecht vom ersten bis letzten Takt. Mit der leichtgewichtigen, in den Klanglichkeit unmittelbar ansprechen. den Ouvertüre zu dem heute vergessenen Singspiel„Der Schauspieldirektor“ schuf Professor Herbert Albert eingangs die rechte Atmosphäre. Es ist erstaunlich, wieviel Feinheit und Schönheit dieses etwas gering- schätzig als„Gelegenheitsarbeit“ gekenn zeichnete Stück doch einschließt. Das wurde noch stärker spürbar an der sublimen persönlichen Klangwelt der Klei- neren Form, wie sie sich in dem spielerisch anmutigen, ganz unproblematischen, ja ge- legentlich sogar mit einem ganz Kleinen Stich ins charmant Redselige gehenden Konzert für Flöte und Harfe(K. V. 200) offenbart. Auch diese Arbeit, ein Neben- werk des Zweiundzwanzigjährigen aus der Pariser Zeit, ist im Konzertsaal selten 2 hören, obwohl es den beiden Solisten, ins- besondere dem Flötisten sehr dankbare Aufgaben stellt. Mozart schrieb das in sei- ner Melodik so reizvolle Werk im Auftrag eines Herzogs von Guines, der selber die Flöte blies und dessen Tochter, die von Mo- zart unterrichtet wurde,„magnifique die Harfe schlug“. Vater und Tochter werden“ sich also an dem freundlichen Werk weid⸗ lich delektieret haben, wenn auch der hoch- mögende Herr nach dem Bericht der Chro- nisten den jungen Kompositeur mit dem fürstlichen Honorar von ganzen drei Louisd'or glaubte abfinden zu können, was dieser mit Entrüstung ablehnte. Ob er nun gar nichts für die Arbeit bekommen bat, ist nicht bekannt geworden. Hier in Mann- heim spielte Martin Würmli(Flöte) und Siegfried Handke(Harfe) die Solopartien des dreisätzigen Werkes mit ausgesuchter N heit des Empfindens und echt mozartisch im Ausdruck. Insbesondere hatte Martia Würmli, der ausgezeichnete Flötist des Na. tionaltheater-Orchesters, wieder Gelegen- heit, seinen schlackenlosen Ton, seine aus-“ gezeichnete Atemtechnik und sein mus Kalisches Stilgefühl glänzen zu lassen. Als Hauptsolist des Abends war Chri- stian Ferras, der junge französische Gel ger verpflichtet worden, der im vergange- nen Sommer in Schwetzingen bereits mit ungewöhnlichem Erfolg ein Violinkonzert von Mozart gespielt hat. Leider mußte der Künstler wegen Erkrankung absagen, Da aber das Nationaltheater-Orchester glück- licherweise in allen Gruppen über tüchtige Instrumentalsolisten verfügt, konnte Kon- g — zertmeister Justus Ringelberg für den er- krankten Künstler einspringen. Er qpielte das G-Dur-Konzert(K. V. 216). Die noble Art seiner klar disponierten Interpretation, die sich hier und da vielleicht noch un einige Grade männlicher und, großinige hätte geben können, brachte eine Schöne Uebereinstimmung des Klang- und Form- sinns mit dem Ausdrucksgehalt und der inneren Gestalt der Komposition. Sichere technische Beherrschung und eine leicht Hand ließen den hohen Grad der Spiel. kultur Justus Ringelbergs erkennen. Das Schönste des Abends aber war das strahlende Geleucht des Mozartschen Ge. nius in der Wiedergabe der als„Jupiter. sinfonie“ in die Musikgeschichte eingegan- genen C-Dur- Sinfonie(K. K. 551), Oun Tüktelei, sehr beherrscht in der Geste, lie“ Herbert Albert das Orchester locker und leicht musizieren und den tiefen Schönheit drang Mozarts wie die Jaunig- spielerischen Züge dieser ganz in Sinnen- und Sonnen: helle getauchten Sinfonie zu pulsierende Leben wecken. Untadelige rhythmische Dis: ziplin, dynamische Biegsamkeit und eine der Anlage des Werkes getreu entsprechende und sicher erfühlte Stufung von Farbe und Klangkraft(dies besonders beim fuglerten Bau des Finalsatzes) machten die Wieder. gabe für den Hörer zu einem erfrischenden Gesundbrunnen. Was Wunder, daf sd Dirigent und Orchester zum guten Schu von den Beifallskundgebungen rauschend umbrandet sahen. C. O. — 88 PRINT NA ID RIH UNTER Uu porträt einer kleinen Stadt von Horst giernath Copyrigbt 1955 by Franz Schneekloth Verlag, bormstadt 48. Fortsetzung „Herein mit ihm!“ rief er erheitert. Fräulein Klühspieß gab die Tür frei und eg Herrn Schmölz in das Redaktionsbüro eintreten. Lothar Lockner winkte den be- scheiden hereinwatschelnden kleinen Mann zu sich heran und lud ihn mit einer Geste in den Besuchersessel. 5 „Nun, Herr Schmölz, was gibt es und was bringen Sie?“ Wie bei seinem ersten Besuch fuhr Herr Schmölz erst mit dem Aermel über das Ses- Selleder, ehe er vorn auf der Kante Platz nahm, den grauen Filzhut in den rauhen Händen drehend. Er nickte Lothar Lockner zu, Während eine flockige Röte in seine grauen Hutzelwangen stieg. „Es wären zwei Briefe angekommen, Herr Redaktör sagte er mit einem klei- nen Verlegenheitskichern und starrte in sei- nen Hut, in dessen dunklem Schweißleder zwei Briefumschläge steckten, ein grüner und ein weißer. „Na, sehen Sie!“ rief Lothar Lockner befriedigt,„das nennt man Werbekraft! Und da gibt es Leute, die die Pfennige im Sack Halten, anstatt sie hecken zu lassen. Inserie- ren— das ist die Parole des Erfolges! Zwei Zuschriften haben Sie bekommen? Darf man mal sehen?“ 8 Z'wegen dem bin i ja 2 Eahna ich meine, zu Ihnen gekommen, Herr Redaktör“. sagte Herr Schmölz eifrig und beeilte sich, Lothar Lockner die beiden Briefe hinüber- zureichen. l „Nun“, fragte Lothar Lockner,„und wie ist Ihr erster Eindruck von den Damen, Herr Schmölz?“ Der Kleine verdrehte den Hals und ver- wWutzelte die Finger. „Schaun's, Herr Redaktör, dees san so die Sachen.. Wer die Wahl hat, hat die Qual, net wahr Aber wenn ich's sagen soll. „Bitte, bitte!“ ermunterte inn Lothar Lochner. „.. dann moan i— meine ich, moan i— nehm ich das Madl mit dem ledigen Kind.“ „Höhö!“ stieg Lothar Lockner überrascht hervor, davon war aber, wenn ich mich recht erinnere, in unserer Anzeige ausdrück- lich die Rede: Damen mit ledigen Kindern seien von der Wahl ausgeschlossen.“ „Ja, schon“ murmelte Herr Schmölz. „Aber?“ fragte Lockner und holte die Briefbogen aus den Umschlägen. „Die mit dem ledigen Buben ist halt jün- 8 „Das ist allerdings ein Argument!“ nickte Lothar Lockner beifällig, faber lassen Sie mich einmal lesen!“ Der erste Brief, dem grünen Umschlag entnommen und mit harter Feder gemalt, lautete: „Habe ihr wärtes Angebott im An- zeiger geläsen und bedeute Ihnen das ich für ihre werte ausschreibun in kragekohme. Bin 48 aber noch recht resch von Liebevohlem Fesen und jeberhaupz fertreglichen Carakter. Mechte ergebens anfragen ob ich dehr- eins Wittwenbension bekohme, Wen ja schreims an Fanny Guggenmoser, Beinting 23 wo ich bei Bauern Freits- miedl Stallmagt bin.“ Herr Schmölz schaute Lothar Lockner S0 aufmerksam ins Gesicht, als könne er schon aus dessen Zügen beim Lesen des Briefes das Urteil erfahren. „No. was sagen's?“ fragte er gespannt. „Noch nichts“, antwortete Lothar Lock- ner,„oder höchstens das eine, dag die Dame anscheinend lieber Ihre Witwe als Ihre Frau sein möchte „Schaun's!“ rief Herr Schmölz,„genau das gleiche hab i mir aa denkt, wie ich den Brief von dem gierigen Luder g'lesen hab, von dem gierigen!“ Lothar Lockner griff nach dem zweiten Schreiben. Auch hier eine Schulschrift, aber ein wenig gewandter: „Melde mich auf Ihr Inserat im, Alden- berger Anzeiger. Bin 35 Jare alt, was zu Ihnen pasen würde. Arbeite in der Wäscherei Stempflinger, kan aber auch gut kochen und Hauswirtschaft be- sorgen. Habe aber zehnjährigen Buben ledig von emem Bauerngnecht aus Uörmoos, der wo aber 26 DM monad- lich zahlen tut, was Ihnen aber wol stören wird. Hätten sonst an mir gute Frau, da ich mich nach Ehe mit Biamten sahne. Hochachtungsvoll Bar- bara Moser, Aldenberg Asamstraße 12 bei Zagl.“ „Jawoll!“ rief Lothar Lockner,„Kind hin, EKind her, das Fräulein schauen wir uns ein- mal an!“ Herr Schmölz schoß vor und sah Lothar Lockner so verklärt an, als erblicke er in ihm einen der vierzehn Nothelfer. „Is es Wahr, Herr. Redaktör, wollen Sie sich Ihnen das Madl wirklich anschauen?!“ 8 Lothar Lockner blieb für einen Moment der Mund offen?„Ich, Herr Schmölz?“ rief er, als er seine Fassung wiedergewonnen hatte,„wie kommen Sie darauf? Wer will Bier heiraten? Sie oder ich? Sie doch!— Na also! Dann schauen Sie sich das Mädel auch gefälligst selber an!“ ö „Aber Sie haben doch gesagt: Das Madl schaugn wir uns an „Was heißt wir? Damit meine ich natür- lich Siel Damit wollte ich sagen, daß ich es befürworte, wenn Sie das Fräulein mit Kind in nähern Augenschein nehmen wollen.“ Herr Schmölz schrumpfte, soweit das bei seiner Größe möglich war, noch mehr zu- sammen. Was sich da vor Lothar Lockner auf dem Besucherstuhl krümmte, war wirk- lich ein armer, kleiner Gartenzwerg. Ja, er war richtig blaß geworden „Nana!“ rief Lothar Lockner auf- munternd,„was ist mit Ihnen los, Herr Schmölz? Sie schwitzen ja.“ 5 Herr Schmölz fuhr sich mit der hornigen Handfläche über das Gesicht:„Aus“ murmelte er und ließ die Schultern fallen; „ich trau mir einfach nicht! Nie nicht im Leben, daß ich mir trauen täte. Und überhaupt, wo soll man sich das Madl an- schaun.“ „Ganz einfach da schreiben wir ihr ein paar Zeilen, daß sie sich dann und dann in einer Wirtschaft einfinden soll, möglichst in den Nachmittagsstunden, wenn die Lokale leer sind.“ 5 „Jaja murmelte Herr Schmölz,„das wär's, so müßt man's machen, akkurat so, Wie Sie's eben gesagt haben, Herr Redak- teur. Aber wer schreibt ihr?“ „Sie werden doch schreiben können, Herr Schmölz.“ „Was man so schreiben nennt.. sagte der Kleine unbehaglich;„ich glaub nicht, daß ich seit Zwanzig Jahren was geschrieben hab außer meinem Namen „Also schön“, sagte Lothar Lockner,„auch das nehme ich auf den Kundendienst!“ Er stand auf, setzte sich an die Maschine und spannte einen Bogen ein:„Sehr geehrtes Fräulein Moser! Haben Sie besten Dank für Ihr Schreiben auf mein Inserat. Ich schlage Innen vor, daß wir uns am kommenden Donnerstag— na, wo meinen Sie, Herr Schmölz? Vielleicht in der, Deutschen Eiche Die Wirtschaft ist schon am Tage so leer We eine Tenne und am Abend noch leerer gut, schreiben wir weiter— in der Wii“ schaft Deutsche Eiche um vier Uhr nac. mittags treffen, damit wir uns zunächst ein. mal kennen lernen. Der Bub, den Sie haben stört mich nicht, wenn wir sonst zueinandet passen. Hochachtungsvoll. Er spannte den Bogen aus und reicht Herrn Schmölz einen Kugelschreiber hi über: Jetzt brauchen wir nur noch Unterschrift 5 Mit der Zunge von links nach rechts 1 0 die Läppen fahrend, malte Herr Schm seinen Namenszug unter den Brief. Lola Lockner füllte auch noch den Umschlag uh während der kleine Mann mit einem 50 druck andächtiger Bewunderung und 1 buchstabierenden Lippenbewegungen d Schreiben in sich aufnahm. „So wie Sie möcht ich's können!“ 1 er, so gewissermaßen hingerotzt 1 0 mei, da mußt halt drauf studieren! i 1 0 „Und damit hätten wir es denn wont heute, ie sagte Lothar Lockner und 1 von seinem Platz auf, um seinen 119 0 benswürdig, aber endgültig abzuschies. „Und am Donnerstagnachmittag um Hen nichts wie ran an den Speck! Courage. 10 Schmslz, Courage! Sonst haben Sie das 3 10 für die Anzeige umsonst ausgegeben 3 sterben einst einsam und unbe weint. gab dem kleinen Mann noch e mutigenden Schulterschlag mit auf den 10 und kehrte mutiger und beschwinster seinem Werbetext für die„Hauspostile f. den Schreibtisch zurück, Er ging ihm 1955 lich flott von der Hand, und nach eine u. ben Stunde konnte er das wichtige 6. Skript in die Setzerei hinunter geben. b Aber las er sein Elaborat Fräulein 8 0 vor. Sie hing mit verzücktem Gesich seinem Munde. 2 (Fortsetzune folsl 15 65 Herau Verlag drucke chefre Stellv. w. He weber Lokale Dr. B 0. Ser. H. Kir Stellv. Bank, Bad. K. Mannh Vr. 80 f 11. Ja 1 1 ratu C81 zwe für ledi We treten der F zeitig gesetz kann, 6. Und abschl jeden eine heiten versch. gehen Name 1 des hatte macht lehnte gunste inzwyis im Pl macht Eb Eides. desser Pa sitzur schen Stabu Maro Wirkl. atio! die Si Be