N 6 chte elfen Jung h Schritt. Produk. zen ge. reform. en noch beste. etz alle Wieder. Hregeln eit Jah. t leider mur mit orm zu verzich. Schritt. en Zwölt Organi- ler vo temberg entschie- uf ihrer vember e Grün. Wertung ogekürz on auf LA bin, extdich. die nin — „ nach-. n Inter. mt. Die in Kralt (Hildes. rtschaft- oren wie tsteller, vertrag en und affenden Wird wo ie deut- rn wird, ir), Dr. ert Kols — wurden er), Dr, Molo, Dr, ich, Woll Jermann Werner, lt. Ueber chaftlern handelt Weis gibt ellschalt hrechung arin, hat Entwick⸗ ichkeiten on der zten, der onen in en. Die Vorgän⸗ se Judi- Tiebenen ing der gen kön?“ eller un „Kleinen u 80 Wie ben Auf- zu den ten ge⸗ Schrift- jere das nd Ver- Druck- ingsrecht e bedlüür- Vahrneh — Verleger, ler durch er selbst jejenigen vahrneh⸗ kältigung 0 ökkent Sprach-) nd Fern- nale und der aus- tschland. las Recht Bedenkt Millionen getätigt , Welche mn diese 1 Wird Prausgeber: Mannheimer Morgen serlas, Druck: Mannheimer Groß- truckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: w. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr, Koch; Sport: K. Grein; Land: 0, Serr; Sozlales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Fr. 80 016, Ludwigshafen) Rh., Nr. 26 743. ſeannheimer Unqbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1. 6, Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,23 DM zuzügl. 43 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. eee b 1. Jahrgang/ Nr. 46/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 24. Februar 1956 eee Bonner FDP-Fraktion gespalten Unter Eulers Führung erklärten 16 Abgeordnete— darunter vier Minister— ihren Austritt Von unserer Bonner Redaktion Bo n n. Die Bundestagsfraktion der FDP ist am Donnerstag in Bonn auseinander- gebrochen. Sechzehn namhafte Abgeordnete, darunter die vier Minister Blücher, preusker, Neumayer und Schäfer sowie der Bundestags- Vizepräsident Schneider, haben ihren Austritt aus der FDP-Fraktion erklärt. Anführer der Revolte innerhalb der Freien Demokraten ist der hessische Abgeordnete August Martin Euler, der ein entschiedener Gegner des Partei- und Fraktionsvorsitzenden Dr. Dehler ist. In den kommenden Tagen wird die Gründung einer neuen Partei erwartet, die den Namen „Deutsche Volkspartei“ tragen soll. Auf die Gründung einer solchen Partei war bereits seit längerer Zeit von Euler hingearbeitet worden. Die aus der FDP-Fraktion Ausgetretenen sind: die Minister Neumayer, Preusker, Blü- cher und Schäfer, Vizepräsident Schneider, die Abgeordneten Preis(Hessen), Henn (Berlin), Hepp(Hessen), Wellhausen Bayern), Hübner(Berlin), Körner, Manteuffel, Blank, Berg(alle Nordrhein- Westfalen), Euler(Hes- sen) und Lahr(Rheinland-Pfalz). Sie be- gründeten ihren Schritt damit, daß die FDP- Fraktion unter dem Vorsitz von Dr. Dehler eine in steigendem Maß widerspruchsvolle Politik verfolgt habe, die geeignet gewesen sei, in der Oeffentlichkeit eine wachsende Unklarheit über die eigentliche Zielsetzung der FDP hervorzurufen. Im Laufe dieser Ent- Wicklung habe sich die FDP-Fraktion in wachsendem Maße in Gegensatz zu den Wahlversprechungen gesetzt, die sie anläß- lich der Bundestagswahl 1953 zum Inhalt ihrer Wahlwerbung gemacht hatte. Ihren Höhepunkt habe diese Wandlung der FDP erreicht in der grundlosen Umbildung der Landesregierung von Nordrhein- Westfalen. Wörtlich heißt es in der Erklärung weiter: „Es kann damit gerechnet werden, daß wei- tere Austritte aus der FDP-Fraktion folgen“. Auf einer Pressekonferenz nach der Frak- tionssitzung nahmen die FDP-Abgeordneten Dr. Mende, Dr. Becker und Scheel zu den Vor- gängen Stellung. Nach ihrer Darstellung sei der Fraktion zur Kenntnis gekommen, daß Euler Unterschriften für einen Austritt aus der Fraktion gesammelt habe. Die Frage in der Fraktionssitzung, wer sich noch als Mit- glied der Fraktion fühle, sei unterschiedlich beantwortet worden. Einige hätten klar ge- sagt, sie wollten sofort ausscheiden, andere dagegen, sie wollten einen späteren Zeitpunkt abwarten. Und zwar hätten sie als Termin die Woche nach dem 4. März, den Zeitpunkt 900 Millionen für die Landwirtschaft Lübke erläutert die von der Regierung vorgesehenen Hilfsmaßnahmen Bonn.(dpa) Die Bundesregierung will der Landwirtschaft helfen, den Vorsprung der gewerblichen Wirtschaft und der auslän- dischen Konkurrenz aufzuholen. Bundes- ernährungsminister Lübke teilte am Don- nerstag bei der Erläuterung des„Grünen Berichts“ vor dem Bundestag mit, daß für diesen Zweck 896 Millionen Mark aus Bun- desmitteln zur Verfügung gestellt werden. Davon sind 706 Millionen als Zuschüsse und 100 Millionen als zinslose Kredite vorgesehen. Lübke wie auf die Folgen für das Ganze kin, die ein Verkümmern der Landwirtschaft nach sich ziehen würde. Durch die beiden Weltkriege sei die deutsche Landwirtschaft in dem großen Umstellungsprozeß der Ar- beits- und Produktionsmethoden gegenüber dem Ausland in einen Rückstand von rund Wei Jahrzehnten geraten. Lübke erinnerte an den Arbeitskräfte-Mangel als Folge der unbefriedigenden Lohnsituation gegenüber der gewerblichen Wirtschaft, an die Illiqui- dität auch an sich rentabler Betriebe, die teilweise bedrohliche kurzfristige Verschul- W. Sch ——— — ninterher benutzen, Sie denn hen Tod sal hin eivergl, r Franz erdrosch, ntdeckte. o grüns⸗ enn sich 5 Mädel fanchme ohne die n hätten gehabt Sterben ten, hal nn scho SwWachsel erordnel Jelt, Wösg schmal t an den it einen berg fil s zugetan at del I Fran 3 ob ol nt und — . * dung und die Auseinander-Entwicklung der Preise für land wirtschaftliche Erzeugnisse und kür Landmaschinen. Aus den, wie Lübke zusdrücklich feststellte, noch nicht vollgül- tigen statistischen Unterlagen ergebe sich ein Fehlbetrag der Landwirtschaft von etwa Wei Milliarden Mark im Jahr. Das Pro- sramm der Bundesregierung habe aber keineswegs eine„Glasglocken-Wirkung“ zum Ziel, sondern wolle das Selbstgefühl der bäuerlichen Bevölkerung wieder her- stellen und ihr Mut geben zur Fortsetzung ihrer schweren Aufgabe. Als bisherige Förderungsmahnahmen nannte Lübke die Erhöhung des Trinkmilch- preises und den Wegfall der Umsatzsteuer bei den Molkereien, die spätestens am 1. April wirksam werden sollen. Die von der Bundesregierung vorgesehe- nen Maßnahmen sollen die Produktions- kosten in der Landwirtschaft senken und die Produktionsbedingungen von Grund auf bessern. Von einer Erhöhung der gesetzlich noch gebundenen Agrarpreise— außer der bereits beschlossenen Erhöhung des Trink- milchpreises— wird abgesehen,„es sei denn, daß eine allgemeine Erhöhung des Preis- umd Lohnniveaus sich entwickeln sollte“. Der böchste Posten in dem umfangrei- chen Katalog der Hilfsmaßnahmen ist die 20prozentige Ermäßigung des Preises für Handelsdünger durch Subventionen. Sie soll die Landwirtschaft um 226 Millionen Mark jährlich entlasten und gleichzeitig den Dün- gerverbrauch und damit die landwirtschaft- liche Produktion steigern. Etwa 190 Millio- nen Mark soll der Wegfall der Umsatzsteuer für die Landwirtschaft einbringen und rund 40 Millionen der Wegfall des Dieselzolls. Fahrpreisermäßigung für Kinderreiche Ab 15. März für Familien mit drei und mehr Kindern unter 19 Jahren Frankfurt.(AP) Auf Grund eines kurz vor Jahresende vom Bundeskabinett gefaßten Be- schlusses hat die deutsche Bundesbahn Fahr- preis-Ermäßigungen für kinderreiche Fami- len mit Wirkung vom 15. März eingeführt. Die Hauptverwaltung der Bundesbahn teilte am Donnerstag mit, als kinderreiche Familien Lelten alle Familien mit mindestens drei un- verheirateten Kindern bis zu 19 Jahren, so- ern diese dem Familienhaushalt angehören. Die Vergünstigungen gelten ab 15. März üür die 10- bis 19 Jährigen Kinder der kinder- zeichen Familien. Bei Reisen brauchen diese Familien zukünftig nur noch den halben Tahrpreis zu entrichten. Auch bei Benutzung zuschlagspflichtiger Züge wird nur noch der halbe Zuschlag erhoben. Die Hauptverwaltung weist darauf hin, daß diese Vergünstigungen nur gewährt wer- en, wenn der Berechtigte eine von den poli- zeilichen Meldestellen ausgestellte Bescheini- ung mit Lichtbild vorlegt. Die Vordrucke dazu werden von den Fahrkarten-Ausgabe- 5 der Bundesbahn ab 1. März ausgege- Der Steuerkasse gerettet hat der Rechnungshof 18 Millionen Mark 1 Bonn.(Ap) Der Bundesrechnungshof hat Nel Steuerkasse rund 18,5 Millionen Mark 1 remnahmen gesichert. In seinem Prü- uns bericht für die Rechnungsjahre 1952 ud 1953 stellt er fest, daß Steuern in Höhe 1 Betrages nacherhoben worden sind, 19 unter Verletzung des Grundsatzes der deichmägigkeit der Besteuerung von den ungen untern bei einigen großen Betrieben Ugerechtfertigterweise Steuern erlassen worden seien. 8 Der Bundesrechnungshof kritisiert in die- 8 Zusammenhang Entscheidungen ver- iedener Länderfinanzminister und die Tamlagungstätigkeit der Finanzämter, die 9 0 immer zu Beanstandungen Anlaß gebe. e kestgestellten Mängel, die zu den Steuer- nenkorderungen geführt hätten, seien bei ichproben-artigen Prüfungen ermittelt worden. Dem Grundsatz der Gleichmäßigkeit der Besteuerung widerspreche es, daß in Ein- zelfällen besondere Steuervorteile einge- räumt würden, betont der Rechnungshof. Zur Förderung der Wirtschaft sollten Haus- haltsmittel eingesetzt werden, damit eine parlamentarische Kontrolle möglich sei. der Landtagswahlen in Baden- Württemberg, genannt. Becker sagte weiter, die Trennung würde das absurde Ergebnis haben, daß zwei Parteien mit dem gleichen Parteiprogramm entstünden. Die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Fraktion seien immer nur tak- tischer Natur gewesen. Deshalb könne er nicht verstehen, warum deshalb die Fraktion gespalten werden müsse. Nach Beckers Auf- fassung würden sich an der Absplitterung höchstens die Landesverbände Hessen und Berlin der FDP beteiligen. Erregt erklärte er, schließlich sei es vielleicht ganz gut so, denn die Partei habe die„ewige Krakelerei“ Satt. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Mende sagte, die Partei sei trotz der Ab- splitterung völlig geschlossen; Versuche einer Parallelgründung würden zum Schei- tern verurteilt sein. Es sei zu bedauern, daß es zu einer zweiten Auflage des BHE- Modells mit wahrscheinlich denselben Kon- sequenzen gekommen sei. Nach Mendes An- sicht bedeutet ein Austritt aus der Fraktion gleichzeitig den Parteiaustritt. Mende gab weiter bekannt, daß der Austritt Eulers wegen parteischädigenden Verhaltens bean- tragt worden sei. Nach unseren Informationen werden die vier Bundesminister Blücher, Preusker, Neu- mayer und Schäfer gemeinsam ihren Rück- tritt einreichen, allerdings erst nach einer Abstimmung. Wohnungsbauminister Preus- ker erlitt am Mittwoch einen Herzanfall und blieb deshalb der Auseinandersetzung fern. Ergänzend erfahren wir außerdem, daß die gesamte Aktion ursprünglich erst für den 5. März geplant war. Am Wochenende wird der Bundesvor- stand der FDP in Stuttgart zu einer außer- ordentlichen Sitzung zusammentreten, um über die neue Lage zu beraten. Gerücht Weise spricht man in Bonn sogar noch von einer Lösung des Konfliktes, die in einem Rücktritt Dr. Dehlers bestehen könnte. Es ist aufgefallen, daß Dehler die Sitzung sei- ner Fraktion schon nach kurzer Zeit verließ. Die FDP hat nach dem Austritt der 16, unter denen sich die beiden nicht-stimmbe- rechtigten Berliner Abgeordneten Henn und Hübner befinden, noch eine Stärke von 34 stimmberechtigten und drei Berliner Abge- ordneten. Bisher waren es 48 plus 5 Berliner. Die nordrhein- westfälischen Bundestags- abgeordneten der FDP, Dr. Blücher, Dr. Blank, Dr. Berg, Körner(früher BHE) und von Manteuffel, haben sich, wie der kom- missarische Landesverbandsvorsitzende der FDP Nordrhein-Westfalen, Willi Weyer, am Donnerstagabend laut dpa mitteilte, auto- matisch aus der FDP ausgeschlossen. e Die nächtliche Prüfung einer neuen Rakete durfte zum ersten Male im amerikanischen Armee- Arsenal Redstone im Staate Alabama fotografiert werden. Bei dem Turm, an dessen rechter Seite die etwa 14 m lange Rakete im Augenblick der Aufnahme von einem Kran aufgebaut wird, handelt es sich nicht um eine Abschuß vorrichtung, sondern lediglich um einen Prüfstand. Welcher Prüfung die Rakete hier unterzogen wird, ist nicht bekannt. Es heißt jedoch, daß der auf diesem Bild zu sehende Flugkörper zu den Neukonstruktionen gehört, die eine Reichweite von 300 bis 450 em Raben. Ziel der amerikanischen Raketen- Forschung ist eine kontrollierte Reich- Weite von 2300 m. Bild: AP Urteil zuungunsten Reschkes verwaltungsgericht sieht gesetzwidrige Wahlbeeinflussung als erwiesen an Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe. Die Erste Kammer des Vverwaltungsgerichts Karlsruhe hat am Donnerstag unter dem Vorsitz von Verwaltungsgerichtspräsident Eisemann den Be- schwerdebescheid des Regierungspräsidiums Nordbaden zur Anfechtung gegen die am 11. September 1955 erfolgte Wahl Dr. Hans Reschkes zum Mannheimer Oberbürger- meister aufgehoben. Das Gericht sei auf Grund seiner Auslegung des Kommunalwahl⸗ gesetzes zur Ueberzeugung gekommen, Dr. Reschke habe seine Wahl durch gesetz- widrige Wahlbeeinflussung erreicht, indem er in einem unvollständigen Zitat in einer Wahldrucksache seine Zugehörigkeit zum SD verschwiegen habe. Der Vertreter des öffentlichen Interesses hat nach der Urteilsverkündung erklärt, daß er gegen diese Entscheidung beim Verwaltungsgerichtshof Berufung einlegen werde. Die Karlsruher Kammer stützt ihre Ent- scheidung auf folgende Begründung: Die Frage einer von Dr. Reschke begangenen Wahlbeeinflussung mußte bejaht werden. Reschke sei zwar weder rechtlich, noch moralisch verpflichtet gewesen, über seine Vergangenheit bestimmte Angaben zu ma- chen, und er sei auch fähig, jedes öffentliche Mollet stellt die Vertrauensfrage Mit dem Gesetzentwurf über bezahlten Mindesturlaub verbunden Paris.(dpa) Frankreichs Ministerpräsident Guy Mollet, stellte am Donnerstag in der Nationalversammlung die Vertrauensfrage. Er verband sie mit dem ersten Teil des von der Regierung eingebrachten Gesetzentwur- kes, wonach der bezahlte Mindesturlaub für Arbeitnehmer von zwei auf drei Wochen heraufgesetzt werden soll. Ein zweites Mal stellte der Minister präsident die Vertrauens- frage, damit eine von dem zuständigen Ar- beits- und Sozial- Ausschuß vorgenommene Abärrderung des Regierungsentwurfes wie- der rückgängig gemacht wird. Die National- versammlung beschloß, die Vertrauensabstim- mungen am kommenden Dienstag abzu- halten. Von den Kommunisten bis zu den Poujadisten auf der àußersten Rechten stim- men alle Parteien zumindest prinzipiell dem Regierungsvorschlag zu. Die Regierung Guy Mollet hat daher bei der ersten Vertrauens- frage keine Schwierigkeiten zu erwarten. Ihre Gegner, die sich nicht gegen eine volks- tümliche Maßnahme stellen wollen, konzen- trieren ihre Kritik auf Einzelheiten der ge- planten Urlaubsregelung. Es ist möglich, daß sie durch weitere Abänderungswünsche zum Regierungsentwurf versuchen, die Regierung in umstrittenen Einzelfragen in die Enge zu treiben. Guy Mollet kündigte an, daß er in diesem Fall jedesmal die Vertrauensfrage stellen will. Zwiscen Gesfern und Morgen Beschwerde einlegen will der Heimat- bund Badnerland beim Bundesverfassungs- gericht auch gegen die Ablehnung seines zweiten Antrages auf ein Volksbegehren für die Wiederherstellung des ehemaligen Lan- des Südbaden durch das Bundesinnenmini- sterium. 28 nervenkranke Heimkehrer aus der Sowjetunion sind nach Informationen des Bundesvertriebenenministeriums in Ebers- Walde(Sowjetzone) eingetroffen. 14 von ihnen sollen in die Bundesrepublik entlassen werden. Eine neunprozentige Gehaltserhöhung für die Angestellten der Textilindustrie in Hes- sen wurde am Donnerstag zwischen der Landes vereinigung Hessen der deutschen Tixtilindustrie, der Gewerkschaft Textil und Bekleidung und der Deutschen Angestellten- gewerkschaft mit Wirkung vom 1. Januar 1956 vereinbart. Entschuldigt hat sich der Oberbürger- meister von Brandenburg(Sowjetzone) beim Superintendenten der Stadt wegen der Vor- kommnisse bei einer Karnevalsveranstal- tung, in der ein Schauspieler in der Rolle Jesu Christi als Büttenredner aufgetreten War. Die sowietzonale Nachrichten-Agentur ADN hatte den Vorfall durch die Behaup- tung abzuschwächen versucht, der Schau- spieler wäre als Petrus und nicht als Jesus maskiert gewesen. Der Vatikan hat in einer Note an die bayerische Staatsregierung den Gesetzent- wurf der Koalitionsparteien zur Neuordnung der Lehrerbildung in Bayern erneut abge- lehnt. Jedoch läßt die Note— wie verlautet — direkte Verhandlungen nicht mehr so aus- sichtslos erscheinen, wie die erste Note des Vatikans vom Herbst vorigen Jahres. Nur der Stadt Berlin soll das Notopfer Berlin künftig zugute kommen. Der Finanz- ausschuß des Bundestages beschloß eine ent- sprechende Aenderung des dritten Ueber- leitungsgesetzes. Einzelheiten soll das Haus- haltsgesetz bestimmen. Ein Kampfbündnis hat die SED in einem Schreiben allen Mitgliedern und Funktio- nären der SpD angeboten. Ein Kampfbünd- nis aller Arbeiter, so heißt es in dem Schrei- ben, bringe eine Wende in der Geschichte Deutschlands und sei der Weg zum Frieden und zur demokratischen Wieder vereinigung. Maßgebende Vertreter des SPD-Vorstandes erklärten, daß es für die Sozialdemokratie keine Zusammenarbeit mit der„totalitären KP/ SED“ geben könne. Neuer Bischof in Lübeck wurde der Mis- sionsdirektor Professor D. Dr. Heinrich Meyer, Hamburg. Er wurde am Mittwoch von der Wahlsynode der evangelisch-luthe- rischen Kirche in Lübeck zum Nachfolger des am 24. November 1955 verstorbenen Bi- schofs Pautke gewählt. Ueber die Errichtung eines Ehrenfriedhofs und die Anlage eines Soldatenfriedhofs bei El Alamain ist zwischen der Bundesrepublik und Aegypten ein Abkommen abgeschlossen worden. Aegypten will das hierfür not- wendige Gelände, Material sowie Arbeits- kräfte zur Verfügung stellen.— Das ägyp- tische Kabinett stimmte dem neuen Handels- und Zahlungsabkommen mit der Bundes- republik zu. Botschafter Haas, der die Bundesrepublik in Moskau vertreten wird, traf, aus Ankara kommend, in Bonn ein, wo ihm der Leiter des„Vorkommandos“, Botschaftsrat Dr. Gröpper, über den Stand der Verhandlungen über die Unterbringung der deutschen Bot- schaft in Moskau Bericht erstatten wird. Israel und Oesterreich haben beschlossen, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Die Generalkonsulate beider Länder sollen in Ge- sandtschaften umgewandelt werden. Eine Einpartei-Regierung der National- radikalen will Griechenlands Ministerpräsi- dent Karamanlis, der Führer dieser Partei, bilden. „Mit Gewalt“ wolle Syrien jedem israeli- schen Versuch entgegentreten, den Lauf des Jordan zu verändern und den Fluß auf israelisches Gebiet abzuleiten, erklärte ein syrischer Regierungssprecher am Donnerstag vor Pressevertretern.— Auf dem See Gene- zareth sollen israelische Fischer von syrischer Seite beschossen worden sein und das Feuer erwidert haben. Eine neue Waffenlieferung im Rahmen des amerikanischen Militär-Hilfeprogramms ist im irakischen Hafen Basra eingetroffen. Die britische Regierung ist trotz der Waffen- versorgung der Ansicht, das Rüstungsgleich- gewicht zwischen Israel und den arabischen Staaten sei bis jetzt erhalten geblieben. Amt zu bekleiden; aber entscheidend sei, wie die Mannheimer Bürgerschaft die Ver- öfkentlichungen in der„Mannheimer Wahl- rundschau“ auffassen mußte, nachdem durchgesickert war, daß Reschke dem SD Aligehörte. Hier sei die Veröffentlichung entscheidend gewesen, Reschke habe nichts zu verbergen. Zur Bekräftigung dieser Erklärung sei das Spruchgerichtsurteil zitiert worden, in des- sen Satz„Er ist im Dritten Reich... seiner religiösen Ueberzeugung treu geblieben und nicht aus der Kirche ausgetreten... die Worte„während seiner Tätigkeit beim SD“ ausgelassen seien. Dieses unvollständige Zitat sei bedauerlich, weil die entscheiden- den Worte fehlten, hieß es in der münd- lichen Begründung des Kammerpräsidenten. Reschke habe, als am 10. September durch die VVN verbreitet worden sei, er wäre wegen seiner SD- Zugehörigkeit zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, die an sich richtige Verfügung auf Unterlassung dieser Behauptung erwirkt. Aber diese Verfügung nehme nur auf die zwei Jahre Haft Bezug; die Tatsache seiner Zugehörigkeit zum SD sei damit erst bekannt geworden. Zwar seien auch der Kammer Zweifel ge- kommen, ob Reschke überhaupt zu Recht von einem Spruchgericht hätte verurteilt werden können. Dennoch sei die Frage der ungesetzlichen Wahlbeeinflussung zu be- jahen, da sie einen Verstoß gegen das Kom- munalwahlgesetz und andere Rechtsnormen enthalte. Die Herausgeber der„Wahlrund- schau“ seien nach Treu und Glauben gehal- ten gewesen, die ihnen überlassene unvoll- ständige Abschrift des Spruchgerichtsurteils als anscheinend vollständiges Zitat zu ver- öffentlichen. Es sei möglich, heißt es in der Begründung, daß die Mannheimer Wähler in groger Zahl anders abgestimmt hätten, Wenn der„Wahlrundschau“-Artikel anders gefaßt worden wäre. Reschke habe nur 2800 Stim- men mehr als der Gegenkandidat erhalten. Ausdrücklich betonte die Kammer, sie sei der Meinung, Reschkes Zugehörigkeit zum SD und seine dortige Tätigkeit seien nicht zu beanstanden; rechtlich und moralisch könne ihm kein Vorwurf gemacht werden. Das Ur- teil beruhe ausschließlich auf der Auslegung des Kommunalwahlgesetzes.(Siehe auch Lokalseite.) Sudanesische Arbeiter erstickt Kairo.(dpa) Den Tod fanden am Mittwoch wie gemeldet- 194 Landarbeiter im Sudan, die vor einigen Tagen verhaftet und in einer Kaserne in Kosti am Blauen Nil eingesperrt worden waren. Wie die sudanesische Regie- rung nun bekanntgab, sind sie vermutlich in der Hitze des Raumes erstickt. Am Wochen- ende war es in der Gegend von Kosti zu Zu- sammenstößen zwischen den Landarbeitern und der Polizei gekommen. Dabei waren 23 Menschen getötet und über 600 verhaftet worden. Die Landarbeiter hatten sich gewei⸗ gert, die Baumwollernte abzuliefern und die Polizei angegriffen, die gegen sie vorging. 85 „„ e Kommentar Freitag, 24. Februar 1956 Spaltung der FDP-Fraktion Parteispaltung bedeutet nicht unbedingt Parteiuntergang. Mitunter bedeutet sie nur emen notwendigen Reinigungsprozeg, eine Reformation an Haupt und Gliedern. Im Falle des Auseinanderfallens der Bundes- tagskraktion der Freien Demokraten fragt sich der Beobachter allerdings, ob hier nicht Hart an der Substanz der Partei gerührt Werde, Schließlich hat die Weltanschauungs- Sruppe des deutschen Liberalismus, die ein Jahrhundert lang so entscheidend die deut- sche Politik mitbestimmte, heute nicht mehr Allzuviel zu verlieren. Es mag recht und schön sein, wenn darauf verwiesen wird, daß die Geschichte des deutschen Freisinns von jeher nichts anderes als die Geschichte sei- ner ewigen Spaltung darstelle, daß trotzdem aber der demokratische Flügel der Antriebs- motor des politischen deutschen Bürgertums geblieben sei und bleiben müsse, solange es überhaupt ein Bürgertum gebe. Dagegen Wäre allerdings einzuwenden, daß sich die historischen Voraussetzungen unserer Natio- malpolitik inzwischen so stark gewandelt haben, daß Pochen auf vergangene Größe und Vorkämpferschaft nur noch den Rittern von der traurigen Gestalt anstehe, daß aber Politiker mit Realsinn dem Zeitgeist Rech- nung tragen müßten. Wenn auch die augenblickliche Verlegen- heit der Freien Demokraten dem Gang der Bundespolitik entspringt und zeitbedingte Vorteile eine Rolle spielen, so ist dennoch nicht zu verkennen, daß es gerade die Ein- schätzung des Zeitgeistes ist, was die Partei- fraktionen auseinandertreibt. Die Spaltung kommt ja nicht ganz überraschend. Die Krise an der Spitze der Partei ist mindestens so alt Wie ihr Bekenntnis zur Koalition, das heißt zum Staat, wie er im Augenblick besteht. Da- mit ist diese prekäre Lage der Partei recht eigentlich der Widerschein des Bonner Provi- soriums. Solange weder eine deutsche Ein- heit, noch als Alternative ein endgültiger Schnitt von Mitteldeutschland vollzogen Wird, bleibt die FDP als politische Mitte der ewigen Zerreißprobe ausgesetzt und wird von Zeit zu Zeit in Trümmer gehen. Das heißt nicht, daß sie nicht so oder anders wieder zueinander findet. Noch hat Sie ja politisch und sozial ihren Standort und ihre Mission. Es kann auf sie so lange Nicht verzichtet werden, als das Sozialgefüge Sich nicht so eindeutig in zwei Fronten glie- dert, wie in England und Amerika. Zwar ist dies Wechselspiel von schwankenden Gestal- ten, das unsere dritte Kraft heute aufführt, nicht dazu angetan, die deutsche qugend an- zuziehen oder auch nur im mindesten popu- Iär zu wirken, aber den Liberalismus darum tot zu sagen, dazu besteht nun auch kein Anlaß. Die Demokraten sind wie Stehauf- männchen, sie mögen immer wieder einmal fackeln gder umfallen, sie werden sich im- mer wieder aufrichten, solange sie das Gewicht realer Interessen unter ihren Füßen Haben. Und sie haben es. Dr. K. A. Wie in alten Zeiten Donnerwetter, zackige Soldaten haben Wir schon wieder! Da wird gemeldet, einige Kompanien in Andernach hätten die Ausbil- der gebeten, zwischendurch einmal„wie in Alten Zeiten angefaßt“ zu werden. Darauf- Hin seien„15 Minuten wie früher“ eingelegt worden. Man sollte es nicht glauben, daß es Sol- daten gibt, die sich danach sehnen, wie in alten Zeiten“ geschliffen zu werden; aber die Meldung ist nicht erfunden. Was ist das nun: Dummheit, Unbelehrbarkeit, gesunde KRraftprotzerei oder sportliches Soldatentum? Nehmen wir an, es wäre das letzte. Das würde bedeuten, daß Schliff von den Geschliffenen nicht immer als Schleiferei, sondern mitunter als Sport aufgefaßt wird. Doch Soldaten, die ihre Ausbilder bitten, ähnen wieder mal Feuer unter den Frack zu machen, spielen mit dem Feuer. Denn sie selbst sind es, die auf den Kasernenhöfen die alten Zeiten hoffähig machen— viel- leicht mit der Konsequenz, daß der Sport schon bald in gemeine Schleiferei ausartet. whe MORGEN Mittelfinger an der Hosennaht.. Die Hälfte von mehr als zweitausend Bundeswehr-Vorschriften ist schon fertig Bonn, 23. Februar Schwarz auf weiß muß zu lesen sein, was die Soldaten eines Landes tun und las- sen dürfen. Die Befolgung dieses Grund- satzes zeitigte eine besondere Sparte in allen Armeen: Das Vorschriftenwesen. Auch die Soldaten der neuen Bundeswehr werden es wieder kennenlernen. In drei Jahren wird die Bundeswehr 2000 bis 2500 Vorschriften besitzen, von denen die Hälfte schon fertig- gestellt sind, darunter eine eigene Vorschrift ZDV(Zentrale Dienstvorschrift) 90/, die den Titel trägt:„Anleitung zur Bearbeitung von Dienst vorschriften.“ Die zunächst dringlichsten Vorschriften für die Ausbildung sind: die„Infanterie- Gefechtsausbildung aller Truppen“, die im Verteidigungsministerium deshalb für wich tig gehalten wird,„weil sie jeden einzelnen Mann angeht. Jeder kommt in die Lage, infanteristisch kämpfen zu müssen“; außer- dem die ZDV 3/2„Formalausbildung“, ein graues schmuckloses Heftchen im Format Din A 6; die Heeresdienstvorschrift 102, in der die Bestimmungen für die allgemeine Grundausbildung im Heer enthalten sind, und schließlich die zentrale Dienstvorschrift 3/1 über die„Methodik der Ausbildung“. Rekrutenausbildung begann zu allen Zeiten mit dem Erlernen der Grundstellung. Die Erläuterung des Kommandos„Stillge- standen“ hat gegenüber der früheren Wehr- macht nur unwesentliche Veränderungen er- fahren. Wem klingen diese Sätze(aus ZDV 3/2) nicht bekannt:„In der Grundstellung steht der Mann in aufrechter, aber ungezwungener Haltung still. Die Füße sind mit den Hacken zusammengenommen, die Fußspitzen zeigen soweit nach auswärts, daß beide Füße nicht Sanz einen rechten Winkel bilden. Das Kör- pergewicht ruht gleichmäßig auf Hacken und Ballen beider Füße. Die Knie sind leicht durchgedrückt... Die Hände berühren mit Handwurzel und Fingerspitzen die Ober- Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen schenkel. Die Finger sind geschlossen, der Mittelfinger liegt an der Hosenn aht. So ungezwungen, wie es in dem ersten Satz behauptet wird, ist diese Haltung gewiß nicht. Im Verteidigungsministerium hatte man eine Erklärung bereit, warum darauf verzichtet wurde, ausländische Grundstel- lungen in der bundesdeutschen Armee nach- zuahmen:„Die amerikanische Grundhaltung zum Beispiel“, so wurde gesagt,„paßt nicht zur deutschen Mentalität“. Die Leitbilder, nach denen die Soldaten ausgebildet werden sollen, findet man in den „Bestimmungen über die allgemeine Grund- ausbildung“.„Rekrutenzeit ist harte Lehr- zeit“ und„frühzeitig müssen die Rekruten zur Härte gegen sich selbst erzogen werden, damit sie sich an die großen Anforderungen gewöhnen, die der Krieg stellt“, liest der Soldat leicht erschrocken.„Gefechtsausbil- dung ist der wichtigste Teil der praktischen Ausbildung. Ihr Ziel ist die Heranbildung zum selbständig denkenden u. entschlossenen Kämpfer.“ Und an anderer Stelle:„Der Rekrut muß lernen, einfache infanteristische Aufgaben, wie sie im Kriege überall und jederzeit an den Soldaten herantreten, zu er- füllen, sei es als Einzelkämpfer, sei es im Rahmen einer kleinen Kampfgemeinschaft. Ziel ist die Ausbildung zum Einzelkämpfer.“ Großer Wert wird auf die Panzer-Nah- bekämpfung gelegt. Die Richtlinien besagen, daß die Rekruten Gelegenheit haben müß- ten, sich aus dem haltenden und fahrenden Panzer von den beschränkten Sichtverhält- nissen und Möglichkeiten der Verteidigung gegen einen„entschlossenen Panzer-Nah- kämpfer“ zu überzeugen. Ebenso müßten alle Rekruten mehrfach im Panzer-Dek- kungsloch von einem Panzer überrollt wer- den. Man hofft dadurch zu erreichen, daß die Rekruten die Scheu vor den Panzern verlieren und sich an einen entschlossenen Panzer-Nahangriff gewöhnen. Die Konsequenzen sind eindeutig.„Ge- kechtsdienst“ wird grog geschrieben, der Eden zieht sich aus der Schlinge Gesetz für Abschaffung der Todesstrafe Sache des Parlaments Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London, 23. Februar. Fast sieht es aus, als sei das letzte Wort Hinsichtlich der Todesstrafe in England noch nicht gesprochen. Die Regierung hat sich der ihr durch die freie Abstimmung des Unter- hauses am vorigen Donnerstag aufgebürde- ten Verantwortung für die Einbringung einer Gesetzesvorlage, welche die Todesstrafe ent- weder für eine Probezeit suspendieren oder mit einem Schlage abschaffen würde, ent- zogen. Sie hat anstatt dessen durch Edens Mund angekündigt, sie sei bereit, parlamen- tarische Zeit für eine baldige Debatte über die von dem Labour-Abgeordneten Silver- man mit Unterstützung des früheren Innen- ministers Chuter Ede und von Rb geordneten Aller Parteien vor einigen Monaten einge- brachte Vorlage zur Verfügung zu stellen und auf den Fraktionszwang für die Kon- servativen in allen Stadien der Beratung über diese Vorlage zu verzichten. Diese Vor- lage Silvermans war bisher nicht über die erste Lesung hinaus gediehen. Es. ist kein Wunder, daß dieser typisch Edensche Kompromißvorschlag bei den Be- fürwortern der Abschaffung der Hinrichtung auf scharfe Kritik stieg. Unter dem Druck dieser Kritik gab Sir Anthony Eden die Weitergehende Zusage, die Regierung werde im Falle, dag die Vorlage in zweiter Lesung vom Uaterhaus angenommen würde, bereit sein, technische Hilfe bei der Ausarbeitung des endgültigen Gesetzestextes im Ausschuß zu leisten. Das heißt, daß die Rechtsressorts der Regierung— ein einheitliches Justiz- ministerium gibt es in England ja nicht— dafür sorgen werden, daß das Gesetz eine den praktischen Erfordernissen entspre- chende Form findet. Der tiefere Grund für diese Haltung der Regierung dürfte darin zu suchen sein, dag einflußreiche Gruppen innerhalb der Kon- servativen noch keineswegs die Hoffnung aufgegeben haben, die Abschaffung der Todesstrafe noch hintertreiben zu können. Unter ihnen ist innerhalb des Kabinetts der Lordpräsident des Geheimen Staatsrates, Lord Salisbury, ein Mann von großer Macht innerhalb der Partei, wohl die führende Per- Sönlichkeit. Als Hauptsprecher der Regie- rung im Oberhaus dürfte er den Premier- minister darauf hingewiesen haben, daß die Einbringung einer die Todesstrafe abschaf- fenden Vorlage im Unterhause die Regierung dann moralisch verpflichten würde, nach der Zustimmung des Unterhauses das Gesetz auch im Oberhaus zu vertreten. Da die Geg- ner der Todesstrafe im Hause der Lords unzweifelhaft die Mehrheit haben, würde die Regierung entweder dort eine Niederlage in Kauf nehmen oder aber die Lords im Gegensatz zu den Abgeordneten des Unter- hauses dem Fraktioens- und damit einem Gewissenzwang unterwerfen müssen. Die praktische Bedeutung der Umleitung des gesetzgeberischen Prozesses auf die Sil- verman-Bill, die eine zehnjährige Suspen- dierung der Todesstrafe und danach deren endgültige Abschaffung vorsieht, sofern nicht beide Häuser des Parlaments sich überein- stimmend für ihre Wiedereinführung ein- setzen, ist die folgende: Die Regierung hat die Verantwortung für das Zustandekommen eines Gesetzes, das dem am 16. Februar mit starker Mehrheit ausgesprochenen Verlan- gens der gewählten Volksvertreter Ausdruck geben würde, auf die Volksvertretung abge- Wälzt. Behaupten sich im Unterhaus die Gegner der Todesstrafe auch während der zweiten Lesung des Gesetzes, die jedenfalls noch vor den Sommerferien abgehalten wer- den dürfte, dann wird das Gesetz im Unter- hause in absehbarer Zeit verabschiedet wer- den. Es muß aber dem Oberhause zur Ge- lehmigung vorgelegt werden. Wahrscheinlich werden die Lords ihre Zustimmung verwei- gern und dadurch das Inkrafttreten um neun bis zwölf Monate verzögern. Nimmt das Unterhaus im nächsten Parlamentsjahr die Bill erneut an, dann bedarf diese nicht mehr der Zustimmung des Oberhauses. Gesetzes- kraft kann die Silverman-Bill voraussichtlich also kaum vor dem Sommer 1957 erhalten. * Exerzierdienst tritt zurück, er soll den Dienstplan nicht mehr als unbedingt not- wendig beanspruchen. Nach der Vorschrift für Formalausbildung gibt es keine Griffe mit kurzem Riemen keinen Exerziermarsch und keine Gewehrübungen mehr. Der Prä- sentiergriff mit langem Riemen darf nur von Einheiten gelernt werden, die ausdrück- lich dafür vom Bundesverteidigungsmini- ster bestimmt werden. Noch 400 000 Lagerinsassen wurden im Bundesgebiet gezählt Bonn.(dtd/nws) Die ersten vorläufigen Ergebnisse der Statistik über Lager und Lagerinsassen, die mit dem Stichtag vom 30. Juni 1955 aufgestellt wurde, liegen jetzt vor. Danach gibt es noch immer rund 410 000 Menschen, die in etwa 3000 Lagern des Bundesgebietes untergebracht sind. Die erste Lagergruppe umfaßt die so- genannten Wohnlager, von denen insgesamt 1919 mit 232 000 Insassen existieren. 65 Pro- zent der Lagerinsassen sind Vertriebene, 4,3 Prozent Zuwanderer aus der Sowjetzone, 4 Prozent Evakuierte, 9 Prozent Ausländer und Staatenlose; der Rest verteilt sich auf andere Gruppen von Kriegsfolgenhilfe-Emp- kängern(zum Beispiel Kriegsbeschädigte und Heimkehrer) sowie Exmittierte und soge- nannte Asoziale. Hinzu kommen noch 39 Wohnlager in Westberlin, in denen 17 000 Zuwanderer aus der Sowjetzone leben. Die zweite Gruppe sind die„Notunter- künfte Ost“ und die Durchgangslager, die jetzt ungefähr 164 000 Insassen zählen. Da- bei handelt es sich durchweg um Personen, die im Notaufnahme- Verfahren den Ländern Nordrhein- Westfalen und Baden-Württem- berg zugewiesen worden sind. Mit Hilfe der für die Lagerunterhaltung bestimmten Mittel hat der Bund im vergan- genen Haushaltsjahr 277 alte Lager mit etwa 30 000 Insassen räumen können und die Insassen mit Wohnungen versorgt. Nachdem nun die Kriegsfolgehilfemittel in Form von Pauschalen an die Länder gehen, obliegt die- sen jetzt auch die Fortsetzung der Lager- räumungsprogramme. Der Bund will jedoch die für die Lagerauf wendungen bestimmten Pauschalen sofort nach dem Beginn des neuen Rechnungsjahres bereitstellen. Außerdem soll der Lageraufenthalt der, Sowjetzonenflücht- linge von durchschnittlich zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt werden. —— Es lebe der König! Wieder einmal ist der Monarchismus bape⸗ rischer Spielart in der schützenden Wärme eines Bierlokals zu einer Parteigründung aus. gereift. An der gleichen Stätte, wo sich in den vergangenen Faschingswocken die mittelalter. lich kostümierten Münchner Schäfflexgesellen von ihren Brauchtumstänzen erholten, trafen sich ein paar Dutzend ältere Männer, um in lichtsparendem Halbdunkel bei vorgewärm⸗ tem Bier die„Bayerische Konservative Volks- partei“ der Oeffentlichkeit in einer„Rund gebung“ voraustellen. Ein früher der Königs. partei angekhörender Münchner Stadtrat verlas in trübseliger Atmosphäre das Parteipro- gramm, das stolz verkündet, es kandele sich um eine„allgemeine, alle Stände und Schick ten umfassende Partei, die bestrebt ist, die Werte der Vergungenkeit zu pflegen und den Erfordernissen von Gegenwart und Zukunft zum Nutzen aller anzupassen.“ Von der För- derung der Religiosität im Volksleben sowie von Ehe und Familie über die Mehrung des Privateigentums und die Vereinfachung der Verwaltung bis zur Unterstützung von Kunst und Wissenschaft wurde in 11 Punkten all das zugesichert, was für die Attraktivität einer Konservativen Volkspartei nötig ist, die immer- in den Mut hat, sich im März an den bape⸗ rischen Gemeindewahlen und 1957 an den Bundestagswahlen beteiligen zu wollen. Aber ein papierenes Programm und ein großes Hel. les am Stammtisch sind keine Symbole, welche die gewiß nicht unbedeutenden konservativen Kräfte in Bapern zusammenfassen könnten. Das imponierendste Symbol san mit dem Kronprinzen Rupprecht im vorigen Jahr ins Grab. Deshalb wird auch die Gründung der „Bayerischen Konservativen Volkspartei“ das bleiben, was sie rein äußerlich von Anfang an schien: ein politisches Kuriosum stammtisch rasonierender Staatsphilosopkie. ö. H.-J. Deckert FDP verzichtet auf Koppelung Wahlgesetz—Wehrgesetze Bonn.(gan- Eig. Ber.) Die Bundestags- fraktion der FDP hat am Donnerstag im Aeltestenrat ihre Forderung, daß das Wahl- recht vor dem Soldatengesetz verabschiedet werde, in einer verklausulierten Form auf. gegeben. Man darf annehmen, daß dieser Rückzug unter dem Eindruck der Spaltung in der FDP erfolgt ist. Die FDP hat jetit lediglich noch verlangt, daß am 7. März, also einen Tag vor der dritten Lesung des Solda- tengesetzes, eine Bundestagssitzung stattfin- det, in der das Plenum selbst darüber ent- scheidet, ob in die Beratung des Wahlgesetzes eingetreten werden soll. Die FDP will sich also der Mehrheitsentscheidung beugen. Da die CDU/CSU-Fraktion diese Mehrheit in der Hand hat, bedeutet die Forderung der FDP praktisch einen Verzicht. „Kein Gesetz Hals über Kopf“ Novelle zum Kriegsopfer-Versorgungsgesetz vom Bundestag zurückgestellt Bonn, 23. Februar. Der Bundestag lehnte am Donnerstag nach Stürtschen Auseinandersetzungen einen Antrag der SPD ab, die fünfte Novelle zum KRriegsopfergesetz auf die Tagesordnung zu setzen. Für die SPD hat Kurt Pohle die Enttäuschung seiner Fraktion über die Hal- tung der Mehrheit des Hauses zum Aus- druck gebracht und beantragt, die Novelle doch noch auf die Tagesordnung zu setzen. Für die CDU erwiderte Willi Rasner, es sei besser, die Beratung noch einmal zu ver- schieben, als in der Wahlkampf- Atmosphäre von Baden- Württemberg ein Gesetz„Hals über Kopf“ zu machen. Die SPD hat bereits neue Vorschläge zur Verbesserung der Kriegsopferversorgung an- gekündigt. Sie will sich dabei im wesentlichen auf eine Erhöhung der Grundrenten konzen- trieren. Auf Grund zweier Großer Anfragen der SPD beschäftigte sich der Bundestag ein- gehend mit der Lage von Studenten, und Schülern, die aus der Sowjetzone geflüchtet sind. Dabei wurde nachdrücklich betont, den Jugendlichen müsse mit viel menschlichem Verständnis und möglichst wenig Bürokratie geholfen werden. Ihre erste Erfahrung mit den Behörden entscheide oft- mals über die Haltung dieser Jugendlichen zum Staat. Bei der Begründung der SPD-Anfragen regte der Abgeordnete Mommer eine Reform des Systems der Studenten förderung an. Vor allem sei der allgemeinen Begabtenförderung größerer Raum zu geben. Durch eine umfas- sende Förderung müsse sichergestellt wer- den, daß Studenten sich nicht durchhungern und durchschuften müssen. Staatssekretär Bleek vom Bundesinnen- ministerium teilte mit, daß etwa 15 Millio- nen Mark für einen entsprechenden Fonds gebraucht würden. Davon sollten neun Mil- lionen zur Förderung von Abiturienten und Studenten und sechs Millionen für geflüch⸗ tete Volksschüler und Lehrlinge aufgewandt werden. Bei der Beantwortung der SPD- Anfragen erklärte Bleek, daß für die ge- flüchteten Oberschüler mehr Ausbildungs- plätze zur Vorbereitung für das Abitur ge- schaffen werden müßten. Die Sonderprüfung sei bis zum Wintersemester 1955/56 von ins- gesamt 6533 Flüchtlingen abgelegt worden, Rund 800 bereiteten sich zur Zeit auf das Abitur vor. 297 seien ohne jede pädagogische Betreuung. Der Bundestag befaßte sich ferner in er- ster Lesung mit dem Gesetzentwurf zur Ordnung des Wasserhaushaltes. Zur Be- ratung des Entwurfes beschloß der Bundes- tag einen Sonderausschuß„Wasserhaus- haltsgesetz“ einzusetzen. Einstimmig verab- schiedet wurde in zweiter und dritter Le- sung der Entwurf eines sechsten Gesetzes zur Aenderung des Lastenausgleichsgesetzes. Danach sollen die Vergünstigungen bei der Hypothekengewinnabgabe für kriegszer- störte Gebäude bis zum 31. Dezember 1960 verlängert werden, (dpa) Die Bedeutung einer Festung Sibirien Moskauer Bestrebungen zur Schaffung einer Der zwanzigste Parteitag in Moskau geht zu Ende. Die Sowietfunktionäre werden zu ihrer Alltagsarbeit zurückkehren. Sie haben den Auftrag den sechsten Fünfjahresplan zu verwirklichen. Die Sowjetunion soll bis 1960 in die Reihe der Wirtschaftsgroßmächte vor- rücken. Die Zahlen sprechen von einer Ver- mehrung der Schwerindustrie um 70 Prozent und der Leichtindustrie um 60 Prozent. Wo- Von die Planzahlen weniger deutlich reden, ist die Entwicklung der land wirtschaftlichen Produktion. Hier gibt es im wesentlichen Kritik. Kritik an der Bürokratie, an der Verschwendung von Arbeitskräften, am russischen Schlendrian und an mangelhaften Ernten. Wir haben den Eindruck, daß der Kreml die industrielle Entfaltung des Riesenreiches wider Erwarten des Westens Wahrscheinlich meistert, daß es ihm gelun- gen ist, Arbeiter und Intellektuelle vor die Troika zu spannen, daß aber die Bauern- schaft in ihrer Gesamtheit sich nicht in die Welterobernde Begeisterung des historischen Materialismus einspannen läßt. Die Entwick- lung der Landwirtschaft ist der ausge- sprochene Schwächepunkt im sowjetischen System. Das bedeutet nicht, daß die sowjetische Führung nicht mit allen Mitteln die Ueber- Windung dieser Schwäche versuchen wird, wenn nicht mit, dann ohne die Bauernschaft. Zweifellos ist die scharfe Kritik, die Mikojan und Suslow an den Stalinschen Methoden geübt hat, in ihrer Wirkung nicht nur auf ein Entgegenkommen des Auslands und die Sympathie der chinesischen und jugoslawi- schen Kommunisten berechnet, sondern vor Allem auch auf die Beschwichtigung des Hauerlichen Mißgtrauens. Die Bauern haben unter dem Stalinschen Regiment furchtbar in jeder Weise gesicherten Zufluchtsstätte gelitten. Sie waren es in allererster Linie, die all die rigorosen Maßnahmen des persôn- lichen Regiments zu ertragen und die Kosten manch fruchtlosen Experiments zu bezahlen hatten. Sie stehen daher den Sowjets mit aus- gesprochener Passivität, wenn nicht sogar Ablehnung gegenüber. Dieses mangelnde In- teresse hat es immer wieder verstanden, die Anläufe der Regierung zu einer Verbesserung und Intensivierung des Ackerbaus und der Viehzucht zu sabotieren. Trotz einer Riesen- produktion von land wirtschaftlichen Maschi- nen, trotz der Anstrengung von Tausenden von Agronomen und Landwirtschaftsschulen, trotz Verbesserung von Saatgut und Zucht- vieh ist es bisher bei allem Zwang von Kol- lektivierung und drakonischer Gewalt nicht gelungen, den Hektarertrag wesentlich über den Stand der zaristischen Zeit zu steigern, während beispielsweise Finnland im gleichen Zeitraum unter wesentlich ungünstigeren klimatischen Bedingungen die Ergiebigkeit seiner Getreideernten verdoppelte. Noch ver- hängnisvoller verhält es sich in der Vieh- zucht. Was immer an Anstrengungen zur Er- füllung der Planzahlen gemacht wurde, der Viehbestand vermehrte sich schlecht und die Milchleistung blieb katastrophal. Dies muß man unter anderem im Auge behalten, wenn man verstehen will, warum der neue Chef der bolschewistischen Partei seit Jahren so intensiv auf die Erschließung von Neuland pocht und nichts unversucht läßt, um gerade die städtische Jugend für seine Pläne einer land wirtschaftlichen Groß- anlage in Sibirien zu interessieren. Dreißig Millionen Hektar jungfräulichen Acker- bodens sollen erschlossen werden. Auf 180 Millionen Tonnen soll die Getreideernte ge- steigert werden. Bisher beträgt sie 130 Mil- lionen. Allerdings werden davon ein Drittel nicht eingebracht oder verderben. Darum ist es der Regierung darum zu tun, Neuland zu gewinnen und zwar auf der Grundlage industriell betriebener Farmgroßbetriebe, also unabhängig von einer individualistisch eingestellten Bauernschaft. Diese Neuland- gewinnung ist allerdings kein billiges Unter- nehmen. Sibirien liegt weder in der Podsol- zone, hat also überhaupt keine Schwarzerde, noch ist es klimatisch begünstigt. ES man- gelt ebensosehr an Feuchtigkeit wie an Wärme. Die Ernten sind dort von Jahr zu Jahr selbst bei größter Sorgfalt ungeheuren Schwankungen unterworfen und machen sie daher für eine Planwirtschaft geradezu zu einem Unsicherheitsfaktor. Wenn aber das neue Regime dennoch dieses Risiko in Kauf nimmt und nicht mit wesentlich geringeren Kosten die Intensivierung bereits erschlos- sener, extensiv betriebener Gebiete fördert, so müssen außer der bäuerlichen Passivität noch andere Faktoren im Spiel sein, um die- sen abenteuerlichen Plan der Neulandge- winnung verständlich zu machen. Dieser Faktor ist vor allem Sibirien selbst. Wie alle Welt, so hat auch die So- Wjetregierung heute im wesentlichen die Sorge vor den drei großen A: Atomkraft, Asien und Angst vor dem dritten Weltkrieg. Für alle drei ist Sibirien der Stein der Wei- sen. Schon Stalin hatte beschlossen, diesen unwirtlichen, fernen Osten, das Land seiner Verbannung zum sicheren Reduit der So- Wjetmacht auszubauen. Abgesehen davon, daß diesem Unternehmen die Natur mit ihrem Reichtum an Bodenschätzen und Was- serkräften entgegenkommt, ist kein besserer Ort für eine absolut uneinnehmbare Festung zu finden. Dieser Ort ist heute um so idealer geworden als einerseits das riesige China samt Tibet und der Mongolei sich als schüt- zender Wächter vor diesen gewaltigen Pan- zerschrank gestellt hat und andererseits die neuentdeckten Uranvorkommen die kom- mende Entwicklung dieses Gebiets geradezu vorschreiben. Wenn es an etwas fehlt, so nur an einer Nahrungsbasis, die auch im Falle eines Krieges und eines abermaligen Ver- lustes der westlichen Kornkammern, das Leben in dieser Festung weitergehen läßt. Die Neulanderschließung hat daher neben ihrer soziologischen vor allem eine überaus wichtige militärische Bedeutung. Darum scheuen auch die neuen Machthaber keine Kosten, die Unabhängigkeit Sibiriens zu Stärken, Es besteht sogar die große Wahr- scheinlichkeit, dag Malenkows Rücktritt und das Fallenlassen der Politik des steilen Auf- stlegs des persönlichen Wohlstands mit die- ser nur durch die Schwerindustrie zu bewäl- tigenden Fortiflkationsbestrebung zu tun hat,. Die Sowjets können nicht gleichzeitig Sibi- rien zur Hausmacht ihres Weltsystems aus- bauen und den allgemeinen Lebensstandard sprunghaft erhöhen. Eine genauere Analyse des sechsten Fünfjahresplan könnte wahr- scheinlich in dieser Richtung manchen Auf- schluß geben. Was aber das dritte Sorgenkind, Asien, betrifft, so ist auch ihm gegenüber die Be- deutung eines hochindustrialisierten und Wohlernährten Sibiriens offensichtlich. In den nächsten Jahren gehört die schwerindu- strielle und militärische Unterstützung Chi- nas zum Hauptanliegen der Sowjetmacht. Sibirien ist in dieser Hinsicht sowohl Ver- sorgungsbasis für China wie mabhnender Sicherheitsfaktor der Sowjets. Es ist gleich- sam eine Garantie, die Chinesen bei der Stange zu halten oder bei einem abermali- gen Systemwechsel in Peking einen etwa- igen Mongolensturm abzuhalten. Welche Bedeutung die Fernostarmee des sagenhaf- ten Marschall Blücher gegen japanische Aggressionsabsichten hatte, ist ja bekannt. Es ist nicht leicht, dem Kreml in die Karten zu schauen. Auch der sechste Fünf- jahresplan und die Reden der Parteiober- häupter auf dem zwanzigsten Parteitag las- sen nur undeutlich die wirklichen Absichten der Sowjetmacht erkennen. Zweifellos lie- gen sie mehr auf der Basis der Verhinderung als der Herbeiführung eines dritten Welt. kriegs, ebenso sicher zielen sie aber auch auf eine weitere Ausbreitung ihres Systems und der inneren Festigung ihrer industriel⸗ len Revolution. Möglicherweise wird die Bauernschaft, nachdem sie nicht zu gewin- nen ist, langsam abgeschrieben. Auf der an- deren Seite wird es noch Jahre dauern, bit die Sowjets ihre Bürger wirklich ausreichend ernähren und versorgen können. Dr. Karl Ackermann Kurz berichtet Auf dem Moskauer Parteikongreß wurde auch am Donnerstag die Diskussion über den Bericht Bulganins zum neuen Fünfjahresplan fortgesetzt. Führende Marschälle erklärten am gleichen Tag, dem 38. Jahrestag der 807 wjetischen Armee und Kriegsmarine, die Sowjetunion sei militärisch noch nie 80 star gewesen wie gegenwärtig.— Indiens Mini- sterpräsident, Nehru, äußerte vor dem 515 lament in Neu Delhi, in Moskau seien„Will kommene“ Kenderungen in der kom- munistischen Haltung angedeutet worden. Er wandte sich allerdings scharf gegen 5 von indischen Kommunisten geschürte Unruhen gegen die Gliederung des Landes nach Sprachgebieten. Das Hauptquartier der brasilianischen Ur- waldrebellen ist nach einer Mitteilung der Regierung genommen worden. Major Veloso, der Führer der Revolte in der Stadt Santarem am Amazonas, soll entkommen und im Ur- Wald verschwunden sein. — Korrespondentenberichte Seite 7 Freitag, 24. Februar 1956 Nr. R Wa 8 sider der 1 verh seit gegel von Zusa wege geset geste Mon: von werd kehr: erste — Went terhe entse beste tions jahri ruar Tode tung Unm gabe Enac 1 einre D nera dam 0 und Bom vor man sich Verr Beri tiers Zahl scho 1 Bess Were nehr mini men mat stell gibt eine weit Post ähn poli: zahl grür 4 des gen Hof Poli. — — 4 hein Grad fehl Unte lam Fin; Röh geo! elen Ans ler des Zeit eb! —— Pro Die ihre deu Aus Wei ben Saß * Tos J dig den krä Nich Sie mn noc baye. Wärme 9 aus. in den alter. esellen trafen um in wärm: Volks. 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Zusammen mit 108 anderen Negern sind sie wegen Verstoßes gegen das Anti-Boykott- setz des Staates Alabama unter Anklage gestellt worden. Sie könmen mit bis zu sechs Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von bis zu 1000 Dollar(420 bestraft werden. Der Boykott der städtischen Ver- kehrsmittel durch die Neger richtet sich in erster Linie gegen die Bestimmung, dag Neger Sitzplätze frei zu machen haben, wern Weiße keinen Platz mehr finden. Die Neger wünschen gleiche Behandlung. * in Chikago tat ein Patient seinen Arzt erstochen. Der 76 Jahre alte Jim Go, der sich kürzlich in einem Krankenhaus in Chi- kago einer Bruchoperation unterzogen hatte, kam wieder in das Krankenhaus und ver- lengte den 29 Jahre alten Arat Bruno Epstein zu sprechen, der ihn seinerzeit be- handelt hatte. Während Epstein ein Tele- fongespräch führte, überfiel ihn G0 mit einem Küchenmesser und brachte ihm meh- rere Stiche bei. Der Arzt starb wenige Mi- nuten nach dem Ueberfall. Der Patient er- klärte, er habe nach der Operation Schmer- zen gehabt und Dr. Epstein vor einer Woche um schmerzlindernde Mittel gebeten, doch sei er von ihm abgewiesen worden. * Knapp eine Woche, nachdem sich das Un- terhaus für die Abschaffung der Todesstrafe entschied, ist in Edinburgh ein Todesurteil bestätigt worden. Das schottische Appella- tionsgericht verwarf die Berufung des 24 jährigen Robert Boyle, der am ersten Feb- ruar wegen Ermordung eines Säuglings zum Tode verurteilt worden war. Als Hinrich- tungstermin wurde der 10. März festgesetzt. Unmittelbar nach der Urteilsbestätigung gaben Boyles Anwälte bekannt, daß sie ein Gnadengesuch beim Minister für Schottland einreichen würden. 1 * Der Welttierschutzbund hat, wie sein Ge- neralsekretär Maurits Reckman in Amster- dam mitteilte, bei den Vereinigten Staaten und Island gegen angebliche Angriffe mit Bomben umd Maschinengewehren auf Wale vor den Küsten Islands protestiert. Reck- man erklärte, der Tierschutzbund wende sich insbesondere gegen die Methode der Vernichtung dieser Tiere, wie sie in den Berichten beschrieben worden sei. Der Welt- tierschutzbund sei sehr besorgt, da sich die Zahl der Wale in den Weltmeeren sowieso schon schnell verringere. * Deutsche, die während des Krieges den Besatzungstruppen in Norwegen angehörten, werden nur in Ausnahmefällen Arbeitsge- nehmigungen in Norwegen erhalten. Justiz- minister Jens Haugland gab dies im Parla- ment bekarimnt. 5 e Der erste sprechende Briefmarkenauto- mat ist jetzt in Washington in Betrieb ge- stellt worden. Nach dem Einwurf der Münze eibt der Apparat eine Briefmarke aus und eine Stimme sagt:„Danke sehr, ich bin ein weiteres Beispiel für die Vereinfachung des Postdienstes“. * Ein Schutzverband der Steuerzahler, der ähnlich den französischen Poujadisten als politische Gruppe die Interessen der Steuer- zahler wahren will, ist in Oesterreich ge- gründet worden. Eine Massenkundgebung des Schutzverbandes, auf der Steuersenkun- gen gefordert wurden, war im Schwechater Hof in Wien derart überfüllt, daß der Saal polizeilich gesperrt werden mußte. * Eine keltische Grabkammer ist in Rein- heim(Saar) entdeckt worden. Man fand das Grab unter einem großen Hügel, allerdings fehlt das Skelett. Als Totenbeigaben wurde unter anderem gefunden: ein massiver drei- lamellig gedrehter Goldhalsring, goldene Finger- und Armringe und eine bronzene Röhrenkanne, die innen und oben gravierte seometrische Muster zeigt, Den Verzierungs- elementen entsprechend ist das Grab nach Ansicht von Landeskonservator Dr. J. Kel- ler(Saarbrücken) eine eigenartige Variante des keltischen Kunststils der frühen Latène- Zeit. Eine besondere Rarität sind erhalten gebliebene Textilreste. Wo blieben die alten deutschen Eisbrecher? Die größeren Eisbrecher gingen durch Minentreffer verloren, die kleineren In der anhaltenden Kälte vereisen die Seeschiffahrtswege mehr und mehr. Natur- gemäß sind besonders die Ostsee und ihre Zugangsgewässer der Eisblockade unter wor- fen, und von dort kommen alarmierende Nachrichten. So will beispielsweise Schwe- den, das bisher mit Eisbrechern seine be- deutendsten Häfen offenhalten konnte, alle Bemühungen einstellen; der Eispanzer um die schwedische Küste bleibt für den Rest des Winters sich selbst überlassen. Die deut- schen Häfen, klimatisch günstiger gelegen, haben bisher noch wenig über Zugangs- schwierigkeiten zu klagen: ein Glücksfall Angesichts unseres Mangels an wirklich lei- stungsfähigen seegehenden Eisbrechern. Eisbrecher sind zweckmäßig geformte Spezialschiffe, die sich mit dem Vorschiff auf die Eisdecke hinaufschieben, diese durch ihr Gewicht zerdrücken und mit ihren Schrauben die Eisschollen fortmahlen und absaugen. Es gibt sehr berühmte und sehr große Eisbre- cher. Es sei nur an die erfahrene russische Eisbrecherflotte und an die Nordpolar- expedition von„Krassin“ und„Malygin“ im Jahre 1930 erinnert. In Deutschland wurde damals die Notwendigkeit eigener großer Eisbrecher nur zögernd bejaht. Das finan- zielle Risiko, das sich aus den hohen Bau- kosten, der teuren Wartung und dem auf verhältnismäßig kurze Zeitspannen be- schränkten Arbeitseinsatz ergibt, wollte man nur ungern tragen. Man half sich mit der Charterung ausländischer Schiffe, wie„Kras- sin“(1928/29) und„LImer“. Der zeitweilige Einsatz deutscher Linienschiffe(„Hessen“) blieb nur eine Verlegenheitslösung. Die scharf geschnittenen Kriegsschiffsbauten ver- mögen das Eis nicht zu zerdrücken, sondern keilen sich schließlich— wie eine Axt im zähen Holzkloben— fest. Erst zu Beginn des zweiten Weltkrieges, entschloß sich die deutsche Kriegsmarine zum Bau von Groß-Eisbrechern. Es entstan- den teils auf deutschen, teils auf dänischen und holländischen Werften für deutsche Rechnung die Neubauten„Castor“ und„Pol- lux“— eine 5000-Tonnen-Klasse nach russi- schen und finnischen Vorbildern— ferner ein etwas kleinerer Typ„Eisbär“ und„Eis- vogel“. Alle diese Eisbrecher verfügten über Dampfmaschinen mit Oelfeuerung und wa- ren, nautisch und technisch gesehen, mit allen erdenklichen Spezialeinrichtungen aus- gerüstet. Im Verlauf des Krieges gingen die grö- Beren Eisbrecher durch Minentreffer in der Ostsee verloren, die kleineren wurden nach Beendigung der Feindseligkeiten an die Alliierten abgeliefert. Ein geplanter Riesen- Eisbrecher-Neubau von rund 10 000 Tonnen wurde nicht mehr ausgeführt. Eine vorüber- gehende Verstärkung erfuhr der deutsche Eisbrecherbestand durch Uebernahme des kleinen sowjetischen„Nordlicht“(„Silatsch“). Auch dieses Schiff ging zurück, und soll heute wieder in seinem ursprünglichen Tä- tigkeitsgebiet, dem Leningrader Seekanal, tätig sein. Aus wirtschaftlichen Gründen verwen- dete man die Eisbrecher in den eisfreien Jahreszeiten gelegentlich für Schleppaufga- wurden an die Alliierten abgeliefert ben. Ob sie sich dafür eigneten, blieb um- stritten. Abgesehen davon, daß sie durch ihre besonderen Unterwasser formen in offener See erheblich„rollten“, erforderte ihre Größe und damit verbunden ihre Schwer- fälligkeit in engen Gewässern und Hafen- gebieten die Heranziehung weiterer Bugsier- schlepper.„Castor“ wollte man als Artillerie- Schulschiff verwenden, verwarf den Plan Aber wieder. So hat es den Anschein, daß sich größere Eisbrecher nur in den seltensten Fällen als Mehrzweck-Schiff eignen. Im allgemeinen verfügt jeder deutsche Hafen über einen kleinen Eisbrecher, der den lokalen Gegebenheiten in normalen Wintern angemessen ist. Den Kern der deut- schen zivilen Flotte bildeten früher die vier Schiffe der ehemaligen Stettiner Industrie- und Handelskammer:„Stettin“, Pommern“, „Preußen“ und„Berlin“, die den Seeweg durch das Stettiner Haff offenhielten. Auf dem Königsberger Seekanal manövrierte der Eisbrecher„Ostpreußen“. Zum Aufbrechen der in das Kurische Haff mündenden Flüsse und zur Vermeidung von Ueberschwemmun- gen durch Eisstauungen unterhielt die Was- serstraßen verwaltung den flachgehenden Mo- tor-Eisbrecher„Baldur“. Die Verwaltung des Nord-Ostsee-Kanals (der drittgrößten künstlichen Seewasser- straße der Welt mit dem absolut stärksten Schiffsverkehr) unterhielt und unterhält noch heute den Eisbrecher„Wal“, der im Verein mit der ehemaligen Stettiner„Preu- gen“ diesen Schiffahrtsweg ständig auf bricht. Kapitän F. Brustal-Naval War der strenge Winter 1929„milder“? 125 Februar 1929 in Mannheim noch ungeschlagen/ Wie geht es weiter? Rekord von 22,6 Grad minus am „Hat die derzeitige Kälte das Recht, zum Thema Nr. 1 zu avancieren?“ so fragt man- cher, der sich morgens zähneklappernd von zu Hause weg in die feindliche Kälte be- geben muß. Der eine denkt sich, daß es so in Sibirien wäre, der andere glaubt, so etwas noch nie erlebt zu haben. Nun, mit Sibirien können wir uns doch nicht messen, dort Sing das Thermometer immerhin um 20 und mehr Grade tiefer als bei uns; das letztere aber stimmt für die Jüngeren unter uns. Denn es kommt nicht oft zu solchen Rekordwerten im wahrsten Sinne. Schauen wir darum zu- rück zu den strengen Wintern, an die wir uns erinnern können. Es scheint so zu sein mit der Kälte, daß„Gut Ding Weile haben will“, denn Kälterekorde stellt selten der Januar auf, noch seltener der Dezember. Während die langen Meßreihen in der Rhein- ebene seit 1834 nur fünf extreme Dezember monate, deren einer sich wohl gegen unseren Februar 1956 behaupten wird, erreichen, sind zwar sieben Januarmonate extrem, aber nicht von den Ausmaßen wie die ersten 21 Februartage 1956 und noch weitere sechs Februarmonate. Die Vergleiche zwischen dem letzten der- artig strengen Februar, dem des Jahre 1929, und 1956 zeigen für die ersten drei Wochen 1,4 Grad tiefere Mittelwerte für 1956. Auch die durchschnittlichsten Tiefsttemperaturen sind 1956 1% Grad tiefer als 1929. Allerdings ist der Rekord von 22,6 Grad minus am Ro- senmontag, dem 12. Februar 1929, bis jetzt Heute morgen ans Scblafzimmerfenster gepickt .. jetzt schon verhungert/ Denkt an die Todesnot der Tiere! „Wie stehen Sie zu Ihrer Umwelt?“, fragt der Arzt den älteren Patienten, der sich zu leicht aufregt.„Haben Sie einen Hund? Eine Katze? Füttern Sie Vögel im Winter. 2“ „Vögel? aber wieso? Was gehen mich die Vögel an, ich habe wirklich anderes“ Die grimmige Kälte kat schon zahlreichen Meren den Tod gebracht. Das Vogelsterben greift besonders stark um sich. Helft den hungernden Tieren! Der Arzt nickt. Genau so hat er es sich gedacht. Da ist wieder einer der„Unersetz- baren“ in der Sprechstunde, der in Zahlen und Konferenzen lebt, aber von seiner näch- sten Nähe, der Umwelt, fast nichts weiß. Er sieht die Wunder um sich herum gar nicht, er hat nämlich keine Zeit. Er weiß auch nicht, daß die kleine zarte Blaumeise, die heute morgen an sein Schlaf- zimmerfenster pickte in höchster Not, jetzt schon verhungert ist. Muß sie doch täglich So viel fressen wie sie selbst wiegt, um nicht zu erstarren im winterlichen Frost. Der Mann aber, den sie anrief in ihrer Todesnot, hat sie kaum beachtet. Das Fett von seinem Frühstücksschinken hat er achtlos wegge- worfen, es hätte einem oder auch zwei die- ser nützlichen Meisentierchen das Leben ge- rettet. Die kleinen Meisen vorm Fenster, die jetzt in ihrer Wintersnot zu den Menschen kommen, sind unsere besten Freunde und Helfer. Eine einzige Meise vertilgt im Laufe ihres Lebens Millionen Schädlinge, die un- sere Obstgärten bedrohen, die Apfelwickler und Zwetschgenstecher, die Kirschenrüßler und ganze Heere von Blattläusen. Wenn Schnee und Eis alles überdeckt, sind die kleinen Meisen am Verhungern, ein paar Körnchen Hanf, Mohn oder Sonnenblumen- kerne könnten sie retten, natürlich auch Speck und Talg. Schon bald beginnen sie zu brüten. Macht Nistkästen an, und ihr scht, wie dann die Jungen ausschlüpfen und den Frühling grü- gen mit ihrem zi-zi-päa, die jungen nützli- chen Meisenkinder, denen ihr zum Leben mitverholfen habt. noch um 12 Grad ungeschlagen, da wir „nur“ 21,1 Grad am 21. Februar erzielen konnten. Unerhört rasch vollzog sich dieses Jahr der Zugriff des Winters. Der Januar„tän- delte“ noch mit recht mildem Wetter(er war hier 2,4 Grad zu warm), während der Januar 1929 schon rund 4 Grad unternormal War und 12 Grad Tiefstwert brachte. Diese Ein- leitung mag auch der Grund sein, daß da- mals der Rhein schon sehr bald zugefroren war, während er dieses Jahr bei uns trotz 23 Sehr kalter Tage noch offen ist. Vergleicht man die Art der Kälteentstehung 1929 und 1956, so zeigt sich ein erheblicher Unter- schied. 1929 entstand sehr viel Kälte an Ort und Stelle durch Ausstrahlung der sehr trok- kenen Luft, von den ersten 22 Tagen des Februars waren 13 heiter, also wolkenarm. Dieses Jahr aber ist die Kälte vielfach„Im- portware“. Es wurden bis heute nur drei heitere Tage gezählt, so daß der Haupt- anteil auf Zufuhr der Kälte aus dem Osten entfällt. Trotzdem spielte die intensive Wär- meausstrahlung der frisch gefallenen Schnee- decke auch dieses Jahr eine erhebliche Rolle. Die Schneelage der Rheinebene war dieses Jahr höher als 1929, wo der Höchstwert bei 12 em lag, dieses Jahr dagegen in Mannheim 30 em erreichte, allerdings nach Süden stark abnimmt Karlsruhe 16 em, Freiburg 12 em). Die Strenge der Kälte zeigt sich dieses Jahr auch daran, daß seit dem großen Tem- peraturfall am Morgen des 30. Januar das Thermometer nie mehr über die Nullgrad- marke schaute, während 1929 doch noch zu Monatsanfang eine„Schnaufpause“ mit posi- tiven Temperaturen vorkam. Ein schwacher Trost sei für uns Mann- heimer, daß es anderswo— ohne daß wir uns Allzuweit entfernen müssen— noch wesent- lich kälter war. 0 Wie mag es nun weitergehen? 1929 wurden 12 Tage nach dem kältesten Tag, dem er- Wähnten 12. Februar, schon 6,6 Grad plus am 24. gemessen. Es scheint fraglich, daß die Kälte so rasch zu Ende geht, da die hohe Schneelage sich beharrlich hält und heute nur Anzeichen für eine gewisse Milderung zu erkennen sind. Wohl werden wir kaum nochmals so tiefe Werte erreichen wie am 2. und 21. Februar 1956, aber auch eine zu plötzliche Milderung wäre ein recht zweifel haftes Geschenk. Mit einer raschen Schnee- schmelze wären sicher bei den vorhandenen Eismassen verheerende Hochwasser die Folge und die schöne Winterfeuchtigkeit käme dem Boden durch rasches Ablaufen auf dem über einem halben Meter gefrorenen Erdreich nicht zu gute. Schön wäre es, wenn die Erwärmung zwar bald, aber nicht im gleichen Tempo erfolgte, wie die Abkühlung. Das Wetter Aussichten bis Samstagabend: Zeitweise stärker bewölkt und etwas Schneefall, zeit- weise Aber auch aufheiternd. Tagestempera- turen kaum über minus 5 Grad ansteigend, nächtliche Tiefsttemperaturen immer noch um minus 10, bei längerem Aufklaren um minus 15 Grad. Schwacher Wind meist aus nordöstlichen Richtungen. Ubersicht: Die Kaltfront des nach Osten abziehenden Nordmeertiefs wird nur Nord- deutschland streifen. Während im südlichen Süddeutschland zeitweise die Wolkenfelder und Niederschlag der Mittelmeertiefdruck- tätigkeit sich bemerkbar machen. Sonnenaufgang 7.21 Uhr, Sonnenuntergang 17.59 Uhr. 0 0 5 55 970 28 0088 Vorhetse 9e N05 re ür 22.1956. Ut 3 e A818. 101.1068 18e Elec 1000 1018 O ingstin Nora ino Ostwind wolkenlos 10 Kmin 20 Hm heiter halb bedeckt Sdgwiad O wWaestwino 3O mI] 40 Km wolkig dedeckt VAR MF RON Kal T FRONT ea Soden s der nohe KA KN N OSO O»erme bene Cuftstromogg Regen Schaue: = Nebe. ſz Sewittet , Niederschiagsgedbiet 5 Cuftoruck ig Mitidar. Temp. in C Gre H Hoch- T Tiefdruckgeblet 9 Niesel * Schaee Pegelstand vom 23. Februar Rhein: Maxau 356(unv.); Mannheim 201 (11); Worms 138(9); Caub 170(28). 5 Neckar: Plochingen 120(16); Gundels- heim 160(2); Mannheim 205(75). Schnee, Unfälle, Glück Eine planmäßige Verkehrsmaschine der Air France kam beim starten auf dem Flug- platz München-Riem von der vereisten Start- bahn ab. Nur der Geistesgegenwart des Flug- kapitäns Jean Tramon und seiner Mannschaft ist es zu verdanken, daß die 54 Fluggàste mit dem Schrecken davonkamen. Wie die Flug- gesellschaft Air France mitteilte, entstand bei dem mißgßlungenen Start lediglich Sachschaden an einer Luftschraube und einem Bugrad der Maschine. Durch Schneeglätte geriet auf dem Moritz- platz in Berlin-Kreuzberg ein Lastzug mit Anhänger ins Schleudern und auf den Bür- gersteig. Dort riß er einen Feuermelder um und gab dadurch selbst Alarm. Kurze Zeit später war ein Feuerwehrzug zur Hilfe- leistung an Ort und Stelle. Menschen kamen nicht zu Schaden.. Bei minus 14 Grad Außentemperatur mußten die Reisenden des Personenzuges Flensburg Husum die Nacht zum Mittwoch auf freier Strecke verbringen. Wie von der Bundesbahn mitgeteilt wurde, war der Zug bei Großenwiehe im Landkreis Flensburg in einer Schneewehe steckengeblieben. Omni- busse konnten nicht an die abgelegene Strecke gelangen, um die Reisenden aus den gut geheizten Bahnwagen zu übernehmen. Erst am Mittwochmorgen gelang es einem Schneepflug, die Bahnstrecke zu rãumen. Was wir hörten: Problematische Heine-Feiern Es wurde in diesen Tagen viel über die Problematix von Heine-Feiern gesprochen. Die Veranstalter und Festredner waren sich durchaus im klaren über die Schwierigkeit ihrer Aufgabe, die darin bestand, einen Lutschen Dichter zu ehren, der zwar im 0 hochberühmt, jedoch in Deutschland ben sehend unbekannt ist und der sein Le- 8 lang so wenig Sinn für Feierlichkeit be- 100 daß selbst hundert Jahre nach seinem 5 Alle Versuche einer respektvollen Wür- de etwas deplaciert wirken mußten. Zu- em konnten diese Reden und Lorbeer- nice 80 gut sie auch gemeint waren, doch 1 darüber hinwegtäuschen, daß der, dem 75 alten, erst jetzt mit beflissenem Eifer us der Versenkung geholt wurde, in die 5 9 Vergeßlichkeit einer ganzen Nation d n unmer verbannt hatte. Pünktlich nach em Terminkalender besannen sich unsere Hel tar- Manager auf den Namen Heinrich 5 man stellte bei dieser Gelegen- 281 mit einigem Unbehagen fest, daß solche vonngtans besonders bei unserer Jugend Er möten ist, weill die Kultusministerien und nicht unssbeauftragten seit 1945 offenbar 3 daran gedacht hatten, die nationalsozia- ilsche Praxis des Totschweigens zu ändern. Bat der die„Lorelei“ und„Leise 1193 0 mein Gemüt. geschrieben hat 9 5 en die Welt Als einen der großen, wenn Get den größten deutschen Lyriker nach 99 8 ne Verehrt, wurde in seinem Vaterland Sründlich vergessen. der Ae kleine- peiern waren quasi ein Akt 1 Wiedergutmachung und, wie alle solche 8 drei von peinlichen Gefühlen und Scl 0 2 8 Gewissen. Der Südwestfunk 208 zunachst einmal musikalisch aus der Affäre, wogegen vermutlich selbst Antisemiten und Nationalisten nichts einzuwenden hatten. „Dichterliebe“, ein Liederzyklus von Robert Schumann, Lieder von Anton Rubinstein und Julius Weismann, sämtlich nach Texten von Heinrich Heine, und das Ballett„Abraxas“ von Werner Egk nach Heines„Faust“-Frag- ment waren nebst dem Prosastück„Prinzes- sin Sabath“, gelesen von Joseph Plaut, die Sendungen am hundertsten Todestag des Dichters. Am Sonntagvormittag folgte dann in der„Aula“ ein Vortrag über„Heine und der deutsche Geist“. Der Name des Verfas- sers tut nichts zur Sache, denn er ist wahr- scheinlich nur in engsten Fachkreisen be- kannt. Es war eine brave Seminararbeit, die sich hauptsächlich mit Heines„Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“ befaßte und mit monotoner Stimme vom Manuskript abgelesen wurde, so daß schon der akustische Eindruck lähmend wirkte. Es ist kaum zu verstehen, daß gerade der Baden-Badener Sender mit einem so hohen literarischen Niveau, der sonst auch zu we- sentlich geringeren Anlässen und für un- wichtigere Themen bessere Redner bemüht, ausgerechnet für seinen repräsentativen Heine-Beitrag in der„Stunde der Univer- sitäten“ keine berufenere Persönlichkeit des deutschen Geisteslebens finden konnte, die diese Aufgabe glücklicher gelöst hätte. Mehr Freude hatte der Hörer an der Abend- sendung vom Studio Mainz im Zweiten Pro- gramm des Südwestfunks: Roland H. Wie- genstein schilderte das Leben Heines, wie es sich in Selbstzeugnissen und Briefen dar- stellt. So entstand aus Dokumenten und warmherziger Interpretation das aàanschau- liche Porträt eines vielgeliebten und viel- gehaßten Menschen, der als Dichter und Pu- blizist der deutschen Sprache eine neue Dimension und der geistigen Freiheit eine tapfere, unbeirrbare Stimme gab. Eine so umstrittene Erscheinung wie Heinrich Heine, ein so widerspruchsvolles und vielschichtiges Phänomen, das Bewun- derer und Gegner gleichermaßen verwirrt, läßt sich kaum in einer einzigen Hörfolge darstellen. In diesem Dilemma fand der Süd- deutsche Rundfunk eine recht originelle, wenn auch unbefriedigende Lösung. Seine „Heine-Feier mit Hindernissen“, verfaßt von dem in Kalifornien lebenden Heine-Biogra- phen Ludwig Marcuse, zeigte eine Redak- tionssitzung, in der sämtliche Aspekte ange- schnitten wurden, unter denen man Heine sehen kann, doch die Frage, welches dieser vielen gegensätzlichen Bilder nun das rich- tige und wichtige sei, blieb ohne Antwort. Die Sendung blendete dann über in ein fiktives Gespräch, das der sterbende Dichter mit seinem Biographen führt, schillernd von Ironie, Witz und Eitelkeit, darunter aber liegt das bitterernste Wissen um den nahen Tod, und das tapfere Lächeln soll nur die großen Schmerzen des Einsamen verbergen, der hier in einem letzten Interview das Rät- sel seines Wesens enthüllt. Am Schluß stan- den dann die wunderbaren Worte Théophile Gautiers über die Beerdigung des Freundes, der ein„König im Reiche des Geistes“ war. . Neue Erkenntnisse und Erfindungen Frühe Treibhausernten (dpa) Das niederländische Institut für Gartenbautechnik in Wageningen hat ein einfaches elektrisches Bodenheizverfahren kür Gärtnereien entwickelt. Als Wärmeleiter dient Zaundrahtgewebe, das 10 bis 20 Zen- timeter tief in den Boden gelegt und mit Schwachstrom gespeist wird. Die neue Heiz- methode sorgt für eine gleichmäßige Er- wärmung des Bodens und garantiere frühere Treibhausernten. Stern-Teilung (df) Im Weltenraum kreisen vielfach zwei Sonnen— wir nennen sie Sterne— umein- ander, erscheinen aber unserm Auge wegen der großen Entfernung als ein Lichtpunkt oder Stern. Erst genauere Untersuchungen lassen manchmal den Doppelsterncharakter erkennen. Die Astronomen suchen seit lan- gem die Frage der Entstehung solcher Ob- jekte zu lösen, Eine aufregende Beobachtung hat nun, so scheint es, den Schleier etwas gelüftet. Im Jahre 1934 leuchtete im Stern- pild Hercules ein Stern kurzzeitig sehr hell auf, um dann wieder zu seiner bisherigen Lichtschwäche herabzusinken. Das Objekt wurde„Nova Herculis 1934“ genannt. Jetzt, nach vielen Jahren, beobachtete Dr. Walker das Winzige Sternchen am 2,5-Meter- Weze- skop der Mount-Wilson- Sternwarte in Kali- Tornien und stellte fest, daß sich seine Hel- ligkeit periodisch um einen bestimmten Be- trag ändert. Diese Felligkeitsänderung kommt dadurch zustande, daß dort draußen im Raume zwei Sonnen so umeinander krei- sen, daß sie sich von uns aus gegenseitig periodisch verfinstern, das heißt bedecken. Die Dauer eines Umlaufs umeinander be- trägt dabei nur 4% Stunden. Aufsehenerre- gend ist die Tatsache, daß der Stern nach zahlreichen Aufnahmen vor 1934 keine Hel- ligkeitsänderungen gezeigt hat, also wahr- scheinlich damals kein Doppelstern war. Dar- aus ergibt sich die Vermutung, daß mit dem Lichtausbruch der„Nova Herculis 1934 die Teilung einer Sonne und damit die Geburt eines Doppelsternsystems verbunden war. Solche Lichtausbrüche werden hin und wie- der an Sternen beobachtet. Ob sie jedesmal eine Teilung bedeuten, wagt die Astronomie noch nicht zu entscheiden. F. W. M. Thunfische in Nordsee gelockt 5(dt) Der Thunfisch gehört zu den neuen Fischen in der Nordsee, deren Eindringen in den letzten Jahrzehnten von den meisten Fischerei-Biologen mit der Erwärmung des Nordseewassers und der gleichzeitigen In- vasion einer atlantisch-warmen Fauna in Zusammenhang gebracht wird. Wie die deut- sche Bundesanstalt für Fischerei mitteilt, wurden im Jahre 1955 fast 5000 Thunfische von deutschen Fischern gefangen, fast das Doppelte der Fänge des Jahres 1954. Der eigentliche Lebensraum des Thunfisches ist die Biskaya und der Atlantik. Im Sommer und Herbst wandert der Thun in die Nord- See, offenbar, um— genau wie die Fisch- dampferflotte— an der großen Herings- Saison teilzuhaben, die entsteht, wenn sich riesige Heringsschwärme in der südlichen und müttleren Nordsee zusammenziehen. Der Thun wird während dieser Zeit von Kuttern atis geangelt. Wale werden markiert (Af) Nach Beendigung der Walfangsaison ist nummehr eine große wissenschaftliche „Jagdgesellschaft“ der Universität Neusee- jand im Südpaziflk unterwegs. Sie will vor allem den Weg der Buckelwale verfolgen, den diese von ihren Brutplätzen bei Samoa, Neu- kaledonien und den Neu-Hebriden zur Ant- arktis zurücklegen. Da über die Wanderge- wWohnheiten der Pazifik-Wale bisher kaum etwas bekannt ist, wird diese Expedition für die Zoologie wie für die Walfänger viele wichtige Informationen sammeln. Geübte Famngmannschaften begleiten die Wissen- schaftler, da die Jungwale auf ihrem Weg zur Antarktis markiert werden sollen. Seite 4 MANNHEIM Freitag, 24. Februar 1936/ Nr. 5 Gestern in Karlsruhe: Zweite Instanz: OB-Wahl ist ungültig Die erste Kammer des Verwaltungsgerichtes entschied gegen den Spruch des Regierungspräsidiums Durch Urteil der Ersten Kammer des Verwaltungsgerichts Karlsruhe wurde die Entscheidung des Regilerungspräsidiums Nordbaden über die Gültigkeit der Wahl Dr. Hans Reschkes zum Mannheimer Ober- bürgermeister gestern aufgehoben. Im unte- ren Sitzungssaal an der nördlichen Hilda- promenade wollten etwa drei Dutzend Per- sonen den Gang der Verhandlung miterleben, die durch Anfechtungsklagen gegen den Ent- scheid des Regierungspräsidenten ausgelöst worden war. Darin hatte der Regierungs- Präsident die Einspruchsentscheidung des Mannheimer Stadtrats aufgehoben, vierzig Einsprüche als unbegründet zurückgewiesen und die Wahl Dr. Reschkes zum Mannheimer Oberbürgermeister für gültig erklärt. Mit diesem Entscheid waren fünf von 40 Einsprechern nicht einverstanden: Helmut Moos, Feudenheim, Talstraße 116; Friedrich ROTBART Schloz, Kolpingstraße 15; Friedrich Knoll, Käfertal, Schwalbenstraße 30; Eugen Straub, Waldhof, Freie Luft 12; und Mina Felle, J 2, 23, hatten Klage erhoben gegen das Re- gierungspräsidium. Die drei ersten Kläger wurden durch Rechtsanwalt Dr. Göller(Stutt- gart) vertreten; die letztgenannten durch Rechtsanwalt Dr. Staff(Mannheim). Regie- rungsdirektor Dr. Rapp hatte die Maßnah- men des Regierungspräsidiums zu rechtfer- tigen. Beigeladen war Dr. Hans Reschke, der mit Rechtsanwalt Dr. Peter Clemm und Se- natspräsident a. D. Walz erschienen war. Präsident Walz hatte in einem Rechtsgut- achten, das sich mit allen anderen in die- sem Verfahren erhobenen Gutachten deckt, die Voraussetzungen für eine Wahlanfech- tung verneint. Im Publikum sah man aus Mannheim die Stadträte Ott und Fischer, neben denen der einzige anwesende Kläger Eugen Straub Platz genommen hatte; fer- nere Stadtsyndikus Dr. Watzinger und Rechtsrat Reimuth, sowie Herren des Regie- rungspräsidiums Nordbaden und des Ver- Waltungsgerichts. Präsident Eisemann führte den Vorsitz der Kammer, die mit den Ver- Waltungsgerichtsräten Gill und Dr. Stumpf und den Laienbeisitzern Gustav Dennig und Dr. Heinz v. Rotteck besetz war. Ein Dutzend Journalisten vervollständigten das Bild. Dr. Stumpf gab einen Bericht der Streit- 188 Man erfuhr, daß die Kläger nach wie vor behaupteten, durch den fehlenden Nebensatz in einer Wahldrucksache und die Art der Plakatierung einer einstweiligen Verfügung getäuscht worden zu sein. Da- durch seien Rechtsnormen und Treu und „ bei einem Quiz der Den ersten Preis Zeitschrift„Wochen- end“(Olympia- Verlag) für„Schluuköpfe“ ge- wann der tecknisckhe Zeichner im Mannheimer städtischen Tiefbauamt, Hans Berst, 38 Jahre alt und verheiratet. Hans Berst wurde von „Mister Grips“ mitten bei der Arbeit in K 7 überrascht und von seinen gratulierenden Kol- legen in weißen Arbeitsmänteln auf den Kor- ridor geführt, wo der Gewinn, ein grüner Lambretta- Roller, fertig zum Start aufgebaut war. Er schüttelte nur ungläubig den Kopf:„So eine Ueberraschung! und in ein paar Tagen nabe ich noch Geburtstag!“ Bild: Steiger Glauben verletzt worden. Der Vertreter des ökfkentlichen Interesses hielt dem entgegen, daß keine Verletzung von Rechtsnormen ersichtlich sei. Dr. Reschke habe weder die rechtliche noch die moralische Pflicht gehabt, seine ehrenamtliche und vorübergehende Tätigkeit für den SD zu offenbaren, da sie durch Spruchgerichtsurteil nur mit einer geringfügigen Geldstrafe belegt und durch Löschung im Strafregister getilgt war. Auf dem grünen Gerichtstisch lag neben den vier Aktenpaketen der Stadt Mannheim auch ein Mäppchen des Spruchgerichts Reck- linghausen, das am 16. Oktober 1947 über den „Zivilinternierten“ Dr. Hans Reschke zu be- finden hatte. Präsident Eisemann legte die Hand auf diesen Akt und sagte:„Nachträg- lich noch einmal eine Spruchkammer auf- machen zu wollen, wäre sehr un zeitgemäß.“ Dr. Göller und Dr. Staff hatten den Akt und Einsichtnahme gefordert; die Erlaubnis dazu sei aber noch nicht zu erlangen gewesen, Rechtsanwalt Dr. Göller malte nun das Bild des SD-Gewaltigen in die Luft. Der Name Kaltenbrunner fiel. Es wurde jener Bankdirektor zitiert, der vor 20 Jahren einen Mord beging, jetzt aber darüber nichts mit- teilte, als er sich um die Stelle eines Spar- Kassenleiters bewarb: Kaltenbrunner und der Direktor mit dem Mord waren nur eben so in irgendeinen, keineswegs näher präzisierten Zusammenhang mit Dr. Reschke gebracht. Das Spruchgerichtsurteil wurde verlesen, mit den fünf in der Wahldrucksache fehlenden Worten und allen anderen Sätzen. Rechtsanwalt Dr. Staff sagte, es liege vermutlich„versuchte Verletzung von 8 263 des Strafgesetzbuches“ vor. Das Wort„Be- trugsversuch“ wurde nicht gebraucht.) Ak- teneinsicht sei erforderlich; vielleicht beruhe das Spruchgerichtsurteil auf einem unvoll- ständigen Sachverhalt und sei anfechtbar. Regierungsdirektor Dr. Rapp wandte sich dagegen: Die Gefahr mißbräuchlicher Aus- schlachtung sei zu groß. Nur der Wortlaut des Urteils sei heute noch maßgebend. Präsident Eisemann stimmte dem zu. Dr. Reschke war berechtigt, sich in der Pla- katierung der einstweiligen Verfügung so zu verteidigen. Er brauchte sich nicht selbst zu bezichtigen. Anders liege die Frage, wie die Kenntnis von der SD- Zugehörigkeit Reschkes auf die Wähler gewirkt habe. Während Dr. Göller und Dr. Staff betonten, die Wirkung sei er- heblich gewesen, erklärte Regierungsdirek- tor Dr. Rapp, die ehrenamtliche und vor- übergehende SD- Zugehörigkeit sei durch Tilgung und Löschung gegenstandslos ge- worden und dürfe nicht mehr zum Vorwurf gemacht werden. Aus dieser Streitlage kam die Kammer des Verwaltungsgerichts— auf Grund ihrer Auslegung des Kommunalwahlgesetzes— zu der Entscheidung, die der Leser auf der ersten Seite dieser Ausgabe findet. Auf weitere Einzelheiten wird noch einzugehen sein. Dr. Hans Reschke erklärte in der Ver- handlung, der Wortlaut des Spruchgerichts- Urteils sei von ihm selbst so weitergegeben worden, wie er dann gedruckt erschien. Das Manuskript sei nicht von ihm nahestehen- den Männern mißbraucht worden. Ihm selbst sei die Lücke im Zitat nicht bewußt gewesen. Maßgebend für die Beurteilung heute könne nur die Einstufung sein, die in seinem Falle auf„Entlastet“ lautete. f. w. k. Moderne Passion Barabbas in der Lutherkirche „Barabbas“ heißt das Passionsspiel, das vom Oberrheinischen Kammertheater Karls- ruhe in dem modern gestalteten großen Ge- meindesaal der Lutherkirche vorgeführt Wurde. Das Interesse war grog. Alt und jung füllten das Haus bis zum letzten Platz. Der Dichter dieses Passionsspieles, Hans Leip(dessen populärste Schöpfung wohl das 1915 entstandene Lied„Lili Marleen“ ist), ließ die Gestalten um Christus während sei- ner Gefangenschaft vor der Kreuzigung in neuem, modernem Licht erstehen. Aus Ba- rabbas wird bei ihm mehr als nur der Mör- der, den Pilatus zusammen mit Christus dem Pöbel für die Freilassung zur Wahl stellt. Barabbas wird bei ihm der Revolu- tionär und Freiheitskämpfer, der mit menschlichen Mitteln— mit Gewalt und Aufruhr— sein Volk vom römischen Joch erlösen will. Er ist der Realist, für den Chri- stus, dessen Reich nicht von dieser Welt ist, nur ein harmloser Narr sein kann. Das Oberrheinische Kammertheater bot eine eindrucksvolle schauspielerische Lei- stung. Völlig ohne Requisiten, ohne Ko- stüme(Barabbas in Cordhosen und Pullo- Mit Leuchtstäben Erfolge haben werden. Ein eisfreier Verkehr wird das beweisen. Aus Japan wurde ein Land des Selbstmordes — dus Buchenholz dirigieren die Mannheimer Verkehrsposten seit Mittwoch den Verkehr. Die Stäbe sind mit einer phosphores- zierenden Schicht überzogen, sind 54 em lang und osten 7,50 DM. Die Polizei hat in die Griſfe der insgesamt 20 angeschafften Stäbe Lederschlaufen einziehen lassen, damit„senk- recht gewirbelt“ werden kann. Die Verkehrspolizisten Mannheims meinen nach den ersten „Arbeitsstunden“ mit dem neuen Gerät, die psychologische Wirkung auf die Autofahrer sel beachtlich. Dennoch bleibt es abzuwarten, ob die„dirigierenden“ Verkehrsregler bessere Bild: Steiger „Land des Lächelns“ zwischen Ost und West/ Vortrag vor Hausfrauen „Ehe du dich in den Krater stürzest, neben zeigte sie Bilder aus dem japanischen Ver) gestaltete das Ensemble das Spiel pak- überlege es dir noch einmal!“ Schilder mit Alltag, ließ Geishas und Rikschaläufer kend und dramatisch. Heinz Friedrich als Barabbas, Sepp Holstein als zivilisiert- intellektueller Römer Pilatus verdienen be- sonderes Lob. Mac Vierhundert Mark kosten Frauen in Afrika Filme und Lichtbilder aus dem Schwarzen Erdteil von H. Kaufmann Rotbraune Wüste, Sanddünen am FHori- zont, Geröll, und. Sand, soweit, das Auge reicht— das ist Afrika. Rus Lehm gebackene Paläste, Wahrsager mit Liebestränken, Marktstände mit Stoffen„made in Germany“ — auch das ist Afrika. Eine supermoderne Universität, gebaut im Stile Corbusiers, eine Weißglänzende Hafenstadt mit europäischem Gewimmel— das ist eine andere Seite des schwarzen Erdteils. Herbert Kaufmann, Autor der Büchergilde Gutenberg, Reise- schriftsteller und begabter Fotograf, fing die verschiedenen Facetten dieses Landes bei einer Reise durch Westafrika mit der Kamera ein und präsentierte seinen Zu- hörern im Wartburg-Hospiz das vielfältige, reizvolle und interessante Bild eines sich Wandelnden Kontinents. Mit seiner Frau und einem roten Kombi- Wagen war er in Britisch-Nigeria, Franzö- sisch-Dahomey, Togo, Goldküste, Haute Volta und im französischen Sudan gewesen und hatte gefilmt und geknipst, was an Typischem und Eigenartigem ihm vor die Kamera kam. Oasen mit den obligatorischen Dattelpalmenhainen, Märkte mit ihrem fast orientalischem Handelsgetriebe, entthronte Majestäten, kultische Stätten, Bergwerke und Fetischtänzer, Tonbandaufnahmen von sel- tenen afrikanischen Instrumenten, von Bänkelsängern und Signaltrommeln unter- malten die Bilder und zauberten einen originahbafrikanischen Hitzehauch zwischen die winterlich vermummten Zuhörer. Und dazwischen erzählte Herbert Kaufmann: Von dem seltsamen Handelsgebaren eines Stam- mes, bei dem eine Frau 400 Mark kostet und vom Ehemann auf Raten abbezahlt werden kann, von Sandstürmen in der Wüste, von Autopannen, von politischen Ernsthaftig- keiten und kultischen Spässen. Neben Dokumentarfilmen und Lichtbil- dern wurde ein Kurzfilm mit dem Titel „Suleimana— ich lebte unter Weißen“ ge- zeigt, der die Begegnung eines Negerkindes mit der Zivilisation schilderte— ein filmi- scher Schabernack, der die Stimmung ange- nehm auflockerte. la Reise um die Welt in der Wirtschafts hochschule In 1% Stunden um die Welt zu fliegen, ist der Sas— der Skandinavischen Luft- verkehrsgesellschaft— gelungen. Mit Start in Frankfurt führte der Rekordflug unter sachkundiger Reiseleitung des deutschen Pressechefs nach den USA über Alaska nach Japan, Burma, Indien und Persien bis Bag dad. Dem„Fluggast“ war die Möglichkeit geboten, in einem bequemen Stuhl ohne jede Anstrengnug sich diesem Erlebnis hinzu- geben. Allerdings mußte diese Sensation vorerst auf das Auditorium Maximum der Wirt- schaftshochschule beschränkt bleiben. Unge- fähr 90 Farbdias zogen über die Leinwand und Originalmusik aus dem Fernen Osten unterstrich den exotischen Zauber fremder Erdteile. Doch wären die schönsten Farbdias tote Materie, wenn sie nicht durch einen anschaulichen Bericht zum Leben erweckt Würden. J. F. G. Grosser, dem Pressechef der SAS, gelang das in gelockerter und humori- stischer Form. Schie. Ein Film aus Spanien: dieser Aufschrift stehen am Krater des japa- nischen Vulkankegels Fudschi und sind ein bezeichnendes Beispiel für die Selbstmord- Psychose eines Landes, in dem zehn Prozent Aller Sterbefälle in die Rubrik„Freitod“ ge- hören. Japan, das heute auf einem Gebiet von der Größe Gesamtdeutschlands 90 Mil- lionen Menschen ernähren muß, ist ein de- primiertes und armes Land geworden. Es übernimmt von Amerika die ihm imponie- renden Errungenschaften der Zivilisation, von Maschinen bis zum Zweireiher, vom Frauenstudium bis zum Mambo, lehnt jedoch das Christentum ab und ist, da es seine alten Religionen und Götter allmählich verwirft, ein vielversprechendes Neuland für den Kommunismus. Diese Schilderung Japans gab im Haus- frauenverband Frau Dr. Woermann(Schlier- bach), eine Japandeutsche, die vor kurzem ihr Geburtsland besucht hatte und einen durch Farbdias illustrierten Reisebericht gab. Als gründliche Kennerin japanischer Verhältnisse stellte sie interessante Ver- gleiche zwischen einst und jetzt an und machte ihre Zuhörerinnen vor allem auf Japans Position als Zünglein an der Waage zwischen Ost und West aufmerksam. Da- Kindliche Cläubigkeit vollbringt Wunder Zur Aufführung von„Das Geheimnis des Marcelino“ im Alster Diese Geschichte von dem kleinen aus- gesetzten Jungen Marcelino, der in einem Kloster von zwölf Franziskaner-Mönchen aufgezogen wird, mutet wie ein Märchen an der Grenze der Wirklichkeit in der Zeit„Es War einmal“ an. Die zwölf Kuttenmänner mit Wallenden Bärten wackeln einher wie die sieben Zwerge und der Junge wird von ihnen vergöttert wie einstens Schneewittchen. Der Kleine stellt die frommen Männer immer wieder vor neue Probleme. Nicht aus Bösartigkeit, aber das Leben ist ja gar nicht So einfach für einen Jungen, der zwölf Väter, keine Mutter und keine gleichaltrigen Spiel- gefährten hat. Sein Alltag wird in der Ge- schichte verwoben mit einem religiösen Mysterium, mit einem Wunder, das Gott an diesem Jungen und dem Kloster tut. An die- ser Stelle wird die Aussage für den Film mit seinen Mitteln sehr schwer. Hier versagen Trick- und Symbolaufnahmen. Trotzdem hat der Zuschauer kein unan- genehmes Gefühl. Man spürt den sicheren Instinkt und die einfache Gläubigkeit, mit der die Spanier diesen Film gedreht haben. Einfach ist alles an diesem Film: Die Ge- schichte, die Menschen, das arme Dorf in der kargen spanischen Landschaft. Breit wälzt sich der Strom der Handlung. Aber gerade daraus wurde ein spannender, zu Herzen gehender Film. Die Darsteller fügen sich zu einem En- semble zusammen. Und nur der kleine Pablito Calvo in der Rolle des Marcelino wächst in seinem natürlichen, miterlebten Spiel darüber hinaus. Mac Barchet Mitgliederzahl wuchs beim Har monika- Verband Vertreter von 71 Vereinen, die sich die Pflege der Harmonikamusik zur Aufgabe ge- macht haben, trafen sich in der„Walhalla“ zur Jahreshauptversammlung des Deutschen Harmonika-Verbandes, Bezirx Kurpfalz. Dem von Albert Proffert erstatteten Rechen- schaftsbericht war zu entnehmen, daß be- sonders im Januar dieses Jahres ein starker Mitgliederzuwachs zu verzeichnen war. Trotz Neuorganisation vieler Orchester und schwa cher Finanzlage wurden auch im abgelaufe- nen Jahr wertvolle Konzerte veranstaltet. Die Jugendarbeit wurde besonders intensiv gepflegt. Proffert dankte allen Mitgliedern für ihre Arbeit und gedachte des ver- storbenen langjährigen Vorsitzenden Blatz. Kr. Märchenerzähler und Nudelverkäufer ihre Schicksale erzählen und zeigte Beispiele ja- panischer Landschaft und Architektur. ila Das große Spiel. am Wochenend Flusternd schreit es nack Verbreitung, Und der Vater sagt's zum Sohn:. „Oberliga Startentsck 5 Füllt in Mannheims Gegen Köln wird eiskalt spielen Ein trainierter MERC, Und die Tore schwungvoll zielen Mit versiertem Schläger-Dren. Schon die Pucleschlacht gen Kaufbeuren War ein Schlittschukschritt nach vorn. Start am Samstag/ Sonntag Euren Mut und stoßt gefaßt ins Horn! Wird der MERC sie schlagen? Mannheim hoßft es. Wenn's gelingt Wird man ihn auf Händen tragen. Oberliga- Lorbeer winkt Max Nix Wahlversammlungen CDU: Almenhof, Lehrlingsheim“, 20 Uhr, Spr.: Stadtrat Wilhelm Bartsch, Kandidatin Berta Konrad. SPD: Käfertal, Lokal Zorn, 20 Uhr, Spr.! Md Dr. Ludwig Ratzel, Md. Lena Maurer, Zweitkandidat Fritz Esser; Neuostheim, Lokal „Brück“, 20 Uhr, Spr.: Md. Walter Krause Zweitkandidat Fritz Kurz; Pfingstberg, Lokal „Pfingstberg“, 20 Uhr, Spr.: MdL Walter Krause, Zweitkandidat Fritz Kurz;„Kleiner Rosen- garten“, U 6, 19, 20 Uhr, Oeffentliches Forum, KPD: Pfingstberg, Lokal„Pfingstberg“, 0b Uhr, Spr.: Stadtrat August Locherer. ö Gesamtdeutscher Block BHE: Feudenheim, Gasthaus„Zum alten Schützenhaus“, 20 Uhr., GVP: Gartenstadt, Lokal„Waldschenke“, 20 Uhr, Thema; Deutsche Soldaten unter Gruen⸗ thers und Konlews Oberbofehll“; Spr.: Kandi- dat Emil Walter. Wohin gehen wir? Wohin gehen wir? Freitag 24. Februar Theater: Nationaltheater, 19.30 bis 22.45 Uhr: „Das kalte Licht“(Th.-G. Nr. 1851 bis 2775). 1 Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Instit 20.00 Uhr: Klavierkonzert mit Frederik Marvin. Filme: Planken:„Teufel in Seide“ Alster „Das Geheimnis des Marcelino“; Capitol:„zul Hölle und zurück“, 23.00 Uhr:„Der ee schütze“; Palast: Der Rächer der Fodesschluch 10 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Fuzzy der Revolverheld Alhambra:„Ich denke oft an Piroschkaz P. versum:„20 000 Meilen unter dem Meer“ 15 mera:„Karawane der Sünde“; Kurbel: 1125 der Rache“; Deutsch- Amerikanisches Institut, 16.00, 18.00 Uhr:„Präsident der USA“. Schmelz- Käse 20% Fett i. T., 6/6 Schachtel 45 — 250 Schachiel 8 Unsere Imbiß-᷑ce zur erholsamen Einkaofspause LEBENSsNMTTNM HALLE Erdgeschoß Tel. Bestellungen: Nr. 3 17 34 Apparat 788 Cervelatwurst in Fettdarm, 100 g Streichleberwörste den 50 cd. 240 g, pikanter Geschmack 3 200 9 88 Schinken wurst ee K noblauch wurst in Ringen Argenzimtsches Befriereisen Suppenfſeisch Wie gewachsen Schmorbraten mit Beilage 500 9 185 08 168 Vorschlag ol ne Bellage 500 g 28⁰ Bierwurst Schwarzw. Schinken vorzüglich im Geschmack 1008 fetter Speck kernig und fest Gehacktes ohne Beige 500 g 150 E 7 00 Vr. 46 — aus de 0 * Aus chnitt e von etw, verursac tallie deim Ve Im Tat Sandhof estgeste Poren. D gut bei ſelte aut an, die Jatortes joch ur J destgeno Kliekert — Ein 1 das Tie Schutz Kurve d bahnunt son unk Zaun W. 950 Mar! Ein I der Nec nahm, v genomm geben. Am gebiet 1 persone! schaden ersten 2 0 Ver gab es 5 dlesem Verkehr promi Alfre ten sein 18 1933 r war operette liebten ichreibt „In keins se kunn es betreten as w das best mir, INI au uberu lazten. 58 N geit ores- n die senk- ersten er sel ssere teiger des en nischen Aäufer, T ihre ele ja- ur. la — 1 1 46 Freitag, 24. Februar 1946 MANNHEIM Seite 5 3 zus dem Polizeibericht: eee Dieb störte Telefon Schaden 19 000 Mark Aus einer Telefonleitung der Amerikaner nitt ein Kabeldieb sechs Kabelkupplungen von etwWa je fünf Meter Länge heraus, Er gerursachte damit einen Sachschaden von 9000 Mark, weil die Sanze Leitung neu Atalliert werden mußte. Der Dieb erzielte deim Verkauf des Metalles nur 4.60 Mark. an Tatort, in der Nähe des Flugplatzes ndhofen, wurden Fußspuren im Schnee ſestgestellt, die sich nach einiger Zeit ver- Poren. Die Kriminalpolizei fand das Diebes- gut bei einem Altmetallhändler und ermit- ate auf diesem Weg den Verkäufer. Er gab an, die Kupplungsstücke in der Nähe des Latortes gefunden zu haben. Er wurde je- och unter dem Verdacht des Diebstahls tgenommen und ins Landesgefängnis ein- Kliekert. Absperrung gestohlen Ein rot-weiß gestrichener Warnzaun, den das Tiefbauamt mit großen Kosten zum Schutz der Kraftfahrer an der scharfen kurve des Viernheimer Weges vor der Auto- bahnunterführung aufgestellt hatte, wurde on unbekanten Holzdieben gestohlen. Der zaun war etwa 60 Meter lang. Sachschaden 950 Mark. Sittenstrolch festgenommen Fin Kraftfahrer, der sich auf einer Straße der Neckarstadt vor Kindern unsittlich be- nahm, wurde von einer Polizeistreife fest- genommen und der Kriminalpolizei über- geben. 300 Unfälle in 20 Tagen Am Mittwoch ereigneten sich im Stadt- gebiet 14 Verkehrsunfälle, bei denen vier personen verletzt wurden und ein Sach- schaden von 10 500 Mark entstand.— In den ersten 20 Tagen des Februar hat die Polizei 30 Verkehrsunfälle aufgenommen. Dabei gab es 57 Verletzte. Erfreulicherweise ist in diesem Monat noch niemand durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. prominenten-Glück wünsche: 80 8 „Nichtwähler sollen verschwinden“ Landtags-Kandidaten der FDP stellten sich ihren Wählern Die FDP sei eine Partei des Liberalismus, die die Entscheidung des Individuums achte; eine Partei der Mitte, die schon deshalb not- wendig sei, um eine Wand zwischen Rechts und Links zu vermeiden, um zu vermitteln und das politische Kräfteverhältnis auszu- gleichen. Diese Definition gab bei einer Wahlversammlung der FDP am Mittwoch- abend im„Kanzlereck“ die Landtagskandi- datin Dr. Gisela Graeff, die mit Artur Kunze, dem Zweitkandidaten ihres Bezirks, Einblick in die Forderungen der FDP an den neuen Landtag gab. Frau Dr. Graeff gab einen Ueberblick über die Tätigkeit ihrer Partei in den letzten Jahren der Landtagsarbeit und hob beson- ders die Verdienste von Finanzminister Dr. Frank um die pünktliche Verabschiedung des Haushaltsplans hervor, der bei aller Kri- tik doch zu den sparsamsten in der Bundes- republik gehöre. Während das mit großer FDP-Mehrheit verabschiedete Privatschul- gesetz allgemein Zustimmung gefunden habe, sei das allgemeine Schulgesetz Aufgabe des neuen Landtags. Die FDP befürworte die Kleine Chronik Berühmte Aerzte der Weltgeschichte Auf Einladung des Biochemischen Ver- eins Mannheim/ Ludwigshafen und in Ge- meinschaft mit dem Kneippverein sprach in der Sickingerschule die Heilpraktikerin M. Klein über„Streifzüge durch die Ge- schichte der Heilkunst“. Ausgehend von der Tatsache, daß die Geschichte der Menschheit auch die Geschichte der Heilkunst ist, führte der Vortrag durch eine Reihe von Entwick- lungsepochen und zeichnete prägnante Bil- der von den hervorragendsten Aerzten der Weltgeschichte. Hippokrates, Paracelsus, Prießnitz, Kneipp, Hahnemann, Schüßler Waren die bedeutendsten Vertreter der bio- logischen Heilkunst, deren Erfolge in erster Linie der Natur zu verdanken sind. Der Vortrag, der eine große Anzahl anschau- licher Lichtbilder brachte, fand starken Beifall. 5 Studenten wählten ihre Vertretung An zwei Wahltagen genügten 59,1 Prozent der Studentenschaft der Wirtschaftshochschule ihrer Pflicht zur ASTA-Wahl. Wahlleiter Walter Beller hatte den Auftrag von der letzten Studentenvollversammlung bekom- christliche Gemeinschaftsschule, denn„wenn wir nicht im Schulalter mit der Erziehung zur Toleranz beginnen, wo sollen wir dann anfangen?“ Die FDP setze sich außerdem für eine Neugestaltung der Lehrerausbildung (mit zwei Semestern Universitätsstudium) und für eine bessere Besoldung der Hoch- schullehrer ein, fordere Mittel zur Behebung der Schulraumnot und zur Gestaltung von Ferienaktionen. Die Halbtagsarbeit der be- rufstätigen Frau, die Förderung der Eigen- wohnung im sozialen Wohnungsbau und die Altersversorgung der freien Berufe seien ebenfalls Anliegen der FDP, die im neuen Landtag verwirklicht werden sollten. Wie seine Vorrednerin, verzichtete auch Artur Kunze auf Versprechungen und auf Angriffe anderer Parteien. Er befaßte sich hauptsächlich mit dem Haushaltsplan und trat für Steuersenkungen bei Einkommen- und Gewerbesteuer ein,„damit der Mittel- stand auch einmal etwas vom Wirtschafts- wunder spürt“. Wie Frau Dr. Graeff bat auch er um rege Wahlbeteiligung:„Die Par- tei der Nichtwähler sollte endlich verschwin- den.“ ila der großen Stadt men, die Kandidaten vor der Wahl vorzu- stellen. Vom alten ASTA hatten sich vier Mit- glieder zu erfolgreicher Wiederwahl gestellt. Zum neuen Vorsitzenden wählte der ASTA in seiner ersten konstituierenden Sitzung den seitherigen zweiten Vorsitzenden Jörg Illenberger. Zweiter Vorsitzender wurde Günther Keßler. Das Finanzreferat über- nimmt Dieter Rabe, während sich die übri- gen Referate wie folgt verteilen: Sozial- referat I: Karl Herburger; Sozialreferat II: Wolfgang Hieber; Auslandsreferat: Helmut Blauth; AIESEC Praktikantenaustausch nach und mit dem Ausland): Helge Schmidt; Kul- turreferat: Günter Schmidt; Literaturreferat: Joachim Kampfhenkel; Presse und Forum Academicum: Walter Muth. Weniger Sextaner im Schuljahr 195 6 Zur Aufnahme in die höheren Lehranstal- ten Mannheims wurden 562 Schüler und Schülerinnen angemeldet. Die Angemeldeten Werden im März zu den Aufnahmeprüfun- gen zugelassen. Im vergangenen Jahr waren noch 786 Neuaufnahmen zu verzeichnen. Die rückläufige Bewegung in der„Sextaner-Er- wartung“ hat also in Mannheim sehr deut- lich eingesetzt. Februaridyll: Rendezvous im Nebel Mannheimer Termin-Kalender Elektrische IBM- Schreibmaschinen werden vorgeführt von Frau Linny Kappertz; dazu Farbfilm über das ermüdungsfreie elektrische Schreiben, am 24. Februar, 19.30 Uhr, Aula der Sickingerschule, U 2, 4. Deutscher Verband für Schweißtechnik: Am 24. Februar, 19 Uhr, Mozartsaal, Lichtbilder- vortrag von Dipl.-Ing. W. Liebig, Zweibrücken: „Entspannung mit dem autogenen Brausebren- ner, Einsatz, Bedingungen und Meßergebnisse“. Verband Mitteldeutscher Lands mannschaften, Ortsgruppen Almenhof, Rheinau, Neckarau: Am 24. Februar, 20.15 Uhr, Lokal„Zum Eichbaum“, Neckarau, Friedrichstraße, Jahreshauptver- sammlung. Freundeskreis der Waldorfschul- Pädagogik Mannheim-Ludwigshafen: 24. Februar, 20 Uhr, Die Kurpfälzische„Olympiade“ des Jahres 1756 Erinnerungen an eine längst vergessene Oper „Olympiaden“ hat es nicht erst in neuester Zeit wieder gegeben. Die Annalen der kur- pfälzischen Geschichte berichten von einer, nach damaliger Schreibweise sogenannten „Olimpiade“, die 1749 und 1756, also vor ge- nau 200 Jahren stattfand. Nur mit dem Unterschied, daß es damals keine sportlichen Wettkämpfe waren, sondern der Titel einer heute längst vergessenen Oper von Ball- dassare Galupi, einem venezianischen Mei- ster des 18. Jahrhunderts, der auf Texte des bekannten Librettisten Goldoni heitere Opern komponierte und der opera buffo starke Impulse gab. Italienische Musik stand an den deutschen Höfen des Jahrhunderts in hohem Ruf und so ist es nicht weiter ver- wunderlich, daß auch der kurpfälzische Hof in Mannheim diese Musiker berief und ihre Werke aufführen ließ. Die„Olimpiade“ war erstmals 1749 zur Feier des Geburtstages der Kurfürstin und Gattin Karl Theodors in Mannheim auf- geführt worden. Tatsächlich bilden die Olym- pischen Spiele des alten Griechenland den historischen Stoff des Stückes. Textdichter war in diesem Falle der Italiener Pietro Metastasio. König Clisthenes von Sikyon wurde geweissagt, daß sein Sohn durch Mord bedroht sei. Er läßt ihn daher aus- setzen, um sein Leben zu retten. Ein alter Diener nimmt sich des Kindes an, das nun als Sohn des Königs von Kreta erzogen würd. Der Grieche Megacles schließt mit Clisthenes Freundschaft, da dieser ihn aus Lebensgefahr gerettet hat. Megacles soll sei- nen Dank dadurch beweisen, daß er in Olym- pia an den Wettkämpfen teilnimmt, um den Siegespreis aus der Hand von Aristäa, der Tochter des Clisthenes, in Empfang zu neh- men, die er zur Frau haben möchte. Der tatsächliche Sohn des kretischen Kö- nigs, Lyecidas, befindet sich ebenfalls unter den olympischen Kämpfern. Er überredet Megacles, der im olympischen Wettstreit schon geübt ist, unter seinem Namen zZzu kämpfen, was dieser auch tut, ohne erkannt zu werden und wobei er Sieger wird, um mum auf seine geliebte Aristäa verzichten zu missen. Aber der Schwindel wird entdeckt, Lyeides würd verbannt und wegen des Mord- versuches an seinem Vater zum Tode ver- urteilt. Doch im letzten Augenblick wird errtdeckt, daß er der Sohn des kretischen Königs ist. Priester und Volk sprechen in Chören den Attentäter frei. Da der kurpfälzische Hof die italienische Sprache nicht verstand, war vom ersten Leibarzt des Kurfürsten eine französische Uebersetzung angefertigt worden, um den Text verständlich zu machen. Im offiziellen Textbuch ist auch eine deutsche Ueber- setzung aufgenommen worden, dabei passier- ten mancherlei grobe Fehler. Dem Operntext würde eine Ifhaltsangabe vorausgestellt, Wobei man auch historische Quellen nannte, die als Vorlage dienten. Schließlich werden Darsteller, Dekorateure, Ballettmeister usw. genannt und oft kam es vor, daß man dabei vergaß, Dichter und Komponist zu nennen. Nachdem 1756 am kurpfälzischen Hof die beiden kleinen Opern„Le nozze A Arianna“ und„I einesi“ vom Mannheimer Hofkapell- meister Ignaz Holzbauer aufgeführt worden waren, wobei die zweite Oper im Inhalt nach China führte, damit also eine Vorläuferin von Puccinis„Madame Butterfly“ war, kam im gleichen Jahr die Oper„Olimpiade“ erneut zur Aufführung. Sie muß als damals einen erheblichen Erfolg gehabt haben. Im Zeit- alter des Rokkoko liebte man es, vor dem Hintergrund der altgriechischen Olympiade eine solche Oper ablaufen zu lassen. Damals kam niemand auf die Idee, olympische Wett- kämpfe selbst zu veranstalten. Wahrschein- lich wäre dieser Gedanke als grausam, dekadent und„horrible“ erschienen. Freuen wir uns, daß die Neuzeit die Olympiade nicht in Form von solchen Opern- spielen begeht, sondern durch einen Wett- streit der Völker, wobei es keine Mordpläne und Hinrichtungen gibt wie damals auf der kurpfälzischen Bühne. Erich O. Lauer Industrie- und Handelskammer, Arbeitsgemein- schaft„Lehrplan der Waldorfschule“; Sprecher: K. Rittersbacher. Dichterlesung: 24. Februar, 20 Uhr, Kunst- halle, Stefan Andres liest aus dem Essay„Uber die Toleranz“ und aus dem Roman„Ritter der Gerechtigkeit“.(Gemeinschaftsveranstaltung der Abendaàkademie, des Club„Graf Folke Berna- dotte“, der Vereinigung Zeitgenössisches Gei- stesleben und des Volksbundes für Dichtung). Abendakademie: 24. Februar, 20 Uhr, I. G. Siedlung, im Siedlerheim, Rezitationsabend „Heiter soll das Leben sein“. TV„Die Naturfreunde“: 24. Februar, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Farblichtbilder vortrag von Werner Schück:„Die schönsten deutschen Orchideen“. DJK Rot-Weiß: 24. Februar, 21 Uhr, Brau- stübl“, Versammlung. Eisenbahner Sportverein„Blau-Weiß“: am 25. Februar, 19.30 Uhr, Kegelbahn des Vereins, Jahreshauptversammlung. Landsmannschaft Sudetenland in der Flücht- lingsvereinigung(BVD): 25. Februar, 20 Uhr, „Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 168, Mo- natsversammlung. Fleischer-Innung: 25. Februar, 21 Uhr, Musensaal, Frühlingsfest. Tanzschule Geisert: 25. Februar, 21 Uhr, „Amicitia“, Abschlußball. Verband der Heimkehrer: 25. Februar, Lokal „Rheinterrassen“,(Rheinufer), Familienabend mit Tanz. Wir gratulieren! August Engel, Mannheim, Niederfeld Weg V. Nr. 15. wird 75 Jahre alt. Matthias Fellner, Mhm.-Käfertal, Ladenburger Straße 71, begeht den 78. Geburtstag. August Herrmann, Mhm.-Neckarau, Rosenstraße 87, vollendet das 80. Lebensjahr. Goldene Hochzeit können die Eheleute Karl Christof Jöst und Anna geborene Biereth, Mannheim, Käfertaler Straße 252, und Friedrich Scherer und Sophie geb. Schork, Mannheim, Dalbergstr. 7(früher Fruchtbahnhofstraße 3) feiern. en n. Alfred Lan dory war in den langen Jah- fen seiner Mannheimer Bühnentätigkeit(1909 bis 1933) das Herz der Mannheimer Operette. r war als Buffo ebenso erfolgreich, wie als lax Nix Operetten- Regisseur und Kabarettist der be- lebten Mannheimer Faschings- Kabaretts. Er ickreibt der Theater- Tombola: 0 Un, en dem kurzen Jahr meines MWiederhier- didi deins sene ich das neue Haus wachsen und 5 ö unn es nicht erwarten, bis auch ich es wieder „ Spr. betreten darf, wie in verklungenen Jahren. Maurer, Vas wäre Mannem ohne Theater, was wäre „Lokal das beste Theater ohne Mannheim? lch erlaube 1 nir, Innen auf Ihr Konto ganze zehn Mark 8700 zuüberweisen als Beisteuer zu einem Souffleur- 1 N lutten.(gez.) Alfred Landor.“ brum. 8 3 20.00 anheim, Ihr. henkel, Gruen-⸗ Kandi- 6 N 45 Uhr: 75). Institut Marvin. Alster: I„Zur zeister- Aucht“, held“ 5 5 4. Ka- Flu nstitut, dr ö 5 1 5 b , W I W Milde ist eine Tugend W W V W W 8 . I N I I W 8(auch der Salem No 6) 5 W WN N I W N N N Seite 6 BUNDES.-LANDER.-SEITE 5 2 Freitag, 24. Februar 1956/ Nr. 1 UMS CHAU IN BAD EN=MU RTTEMB ERG 200 000 Mark Brandschaden Kreuzlingen. Durch einen nächtlichen Großbrand in einem Hotel am Schweizer Bodensee-Ufer in Berlingen entstand ein Schaden von rund 200 000 Mark. Die örtliche Feuerwenr stand den Flammen machtlos ge- genüber, weil die Hydranten eingefroren Waren. Erst als die Feuerwehren von Steck- born, Ermatingen und Kreuzliagen mit Motorspritzen und Schlauchleitungen Was- ser aus dem zugefrorenen Bodensee pump ten, konnte das Feuer eingedämmt werden. Die Löschtrupps hatten bei 15 Grad Kälte Keine leichte Arbeit. Um ausreichend Lösch- Wasser zu erhalten, mußten die Feuerwehr- leute Löcher in den Eispanzer des Bodensees hacken. Nach dec bisherigen Ermittlungen entstand das Feuer durch Ueberheizen eines Ofens, der in eines der Hotelzimmer gestellt worden war. 12 000 Eier steinhart gefroren Göppingen. Rund 12 000 Eier sind einem Großhändler in Gingen an der Fils so stein- hart gefroren angeliefert worden, daß er sie wie Eierkchlen in sein Lager hätte schau- feln können. Die Eier können nur noch in Bäckereien und Nudelfabriken verarbeitet werden. Das gleiche Mißgeschick habe auch Stuttgarter Kollegen getroffen. Bei Liefe- rungen aus Finnland seien bis zu 70 Prozent der Eier gefroren gewesen. Benzin in der Kanalisation Ulm. Erhebliche Aufregung herrschte 24 Stunden lang in einem Ulmer Stadtteil, in dem durch die Abwasserrohre Benzindämpfe in die Wohnungen gedrungen waren. In einem Aufruf warnte das städtische Gas- und Wasserwerk die Bevölkerung vor unbedach- tem Handeln. Die Untersuchungen ergaben schließlich, dag amerikanische Truppen in einer Ulmer Kaserne ihre schweren Infante- riewaffen mit einem Waschbenzin gereinigt hatten, das sie dann in die Kanalisation fließen ließen. Das Wasserwerk teilte inzwi- schen mit, daß keine Gefahr mehr bestehe. Die Kosten der Schneeräumung Stuttgart. Die Kosten für Schneeräumung und Streudienst auf den Bundesstraßen und Landstraßen erster Ordnung in Baden-Würt- temberg haben sich in diesem Winter bisher auf derselben Höhe gehalten wie im Winter 1954/55. Wie von dem zuständigen Beamten des Innenministeriums am Donnerstag mit- geteilt wurde, sind bisher für Streudienst und Schneeräumung auf den Bundesstraßen des Landes 810 000 Mark ausgegeben worden. Dazu müssen allerdings noch 355 000 Mark für die Beschaffung von Winterdienstgeräten gerechnet werden. Für Räumung und Streu- dienst auf den Landstraßen erster Ordnung wurden bis jetzt 1,22 Millionen Mark und für die Beschaffung von Geräten 550 000 Mark aufgewendet. Jederzeit abrufbereit Freiburg. In einer Besprechung mit der Landespolizeidirektion und dem Regierungs- Präsidium Südbaden hat der Befehlshaber der in Südbaden stationierten französischen Fruppen, General Douchy, den deutschen Stellen zugesagt, daß für die Verhütung von Eis- und Wasserschäden bei plötzlich eintre- tendem Tauwetter und für eine wirksame technische Hilfe im Katastrophenfall bei größeren Ueberschwemmungen französische Sprengkommandos und Pioniermaterial so- Wie französische Armeelastkraftwagen jeder- zeit abrufbereit zur Verfügung stehen. Oberrheinstrecke blockiert Emmendingen. Die Oberrhein- Bahn- strecke war am Donnerstag in Emmendingen für einige Stunden durch entgleiste Güter- Wagen für den Durchgangsverkehr versperrt. durch Achsenbruch an einem mit Aether ge- füllten Tankwagen entgleiste gegen 7.00 Uhr im Güterbahnhof Emmendingen ein in Rich- tung Okkenburg fahrender Güterzug. Sechs Güterwagen sprangen aus den Gleisen, stürzten zum Teil um, legten sich quer und sperrten die beiden Hauptgleise in Rich- tung Besel und Offenburg. Auch ein Eisen- mast der elektrischen Zugleitung, die im Abschnitt Freiburg Offenburg jedoch noch micht unter Strom steht, wurde geknickt und mußte später abgeschweißt werden. 1,3 Millionen für Kriegsbeschädigte Stuttgart. Dem Land Baden- Württemberg sind vom Bund 1,3 Millionen Mark für Kapi- talabfindungen nach dem Bundesversorgungs- gesetz zur Verfügung gestellt worden, nach- dem das Stuttgarter Arbeitsministerium in Verhandlungen mit dem Bundesarbeitsmini- sterium neue Gelder für diesen Zweck ange- fordert hatte. Wie das Ministerium am Don- nerstag mitteilte, steht der weiteren Aus- zahlung von Abfindungen an die Kriegsbe- schädigten nun nichts mehr im Wege. Die Auszahlung von Kapitalabfindungen nach dem Bundesversorgungsgesetz hatte vor- übergehend eingestellt werden müssen, weil nach einem Schreiben des Bundesarbeits- ministeriums vom 14. Januar keine Haus- haltsmittel hierfür mehr zur Verfügung stünden. „Weg von der Drillschule“ Buchen. In drei großen Bezirkslehrer- konferenzen im Kreis Buchen forderte der Buchener Kreisschulrat Joseph Schwab eine innere Schulreform, die die Schule wesent- lich von der althergebrachten„Drillschule“ wegführe. Das Ziel dieser Reform sei darin zu sehen, das Kind zu einer eigenständigen, selbsttätigen Leistung, zur freiwilligen Uebernahme der Verantwortlichkeit und zur eigenen Erkenntnis zu führen. Die Freude an der freien Aussprache, an der Ausein- andersetzung mit dem Bildungsstoff sowie der Drang zur musischen Betätigung und inneren Besinnung seien die wesentlichsten Ziele, die angestrebt werden müßten. Strafen-Katalog soll Lehrern Sicherheit geben Die Schulgewalt und ihre umstrittenen Grenzen/ Lücken im Gesetz werden geschlossen Hannover. In dem Bestreben, das Schul- wesen in der Bundesrepublik von den kriegs- bedingten Schwierigkeiten zu befreien und Wieder zu normalen Verhältnissen zu kom- men, haben einige Bundesländer damit be- gonnen einen Schulstrafen-Katalog aufzu- stellen. Dieser Katalog ist für den Schul- Alltag bestimmt und seil aus der Praxis heraus den Lehrern, Eltern und Schulpflich- tigen zeigen, wo ihre Rechte und Pflichten beginnen und aufhören. In erster Linie aber ist daran gedacht, der etwas unsicher gewor- denen Berufsstellung des Lehrers durch klare Vorschriften wieder einen festeren amtlichen Rückhalt zu geben. Ein derartiger Katalog wird schon in Kürze für den Bereich der niedersächsischen Schulaufsicht erwartet, die dann ihre Er- fahrungen der ständigen Konferenz der Kul- tusminister zur Verfügung stellt. Daraus und aus anderen Anzeichen ist zu entnehmen, daß man im Laufe der Zeit in der Bundesrepublik zu einer einheitlichen Auffassung über das Umstrittene Thema gelangt, was ein Lehrer tun darf und was ihm nicht erlaubt ist. Nach- dem in einigen Fällen Lehrer wegen angeb- licher Ueberschreitung ihrer Befugnisse von den Gerichten zu hohen Strafen verurteilt wurden, halten es jetzt die Regierungen der Länder für angebracht möglichst schnell klare Verhältnisse zu schaffen. Dabei geht es vor allem um Fragen, die das Gebiet des Züchtigungsrechtes berühren und den in Paragraphen schwer abgrenzbaren Sektor streifen, der in der amerikanischen Justiz unter dem Sammelbegriff„seelische Grau- samkeit“ eine Rolle spielt. Von der Lehrerschaft ausgehend, wurden in den letzten Monaten die Länderregierun- gen immer wieder darauf aufmerksam ge- macht, daß die Gesetzgebung für das Schul- wesen beträchtliche Lücken aufweist. Niemand wisse zum Beispiel ganz genau Bescheid über die Zulässigkeit von Schulstrafen, oder, wo die Schulgewalt anfange und ihre Grenzen habe, was im einzelnen unter der Aufsichts- pflicht der Lehrkräfte zu verstehen sei, namentlich nach Verkehrs- und anderen Un- fällen, an denen Schulpflichtige beteiligt oder von ihnen betroffen sind. Wie ein Sprecher des niedersächsischen Kultusministeriums mitteilte, ist auch die Rechtsprechung des Obersten Bundesgerichtes in dieser Ange- legenheit nicht immer eindeutig genug. So wisse man heute immer noch nicht, ob die Körperliche Züchtigung grundsätzlich im Bundesgebiet verboten ist, da auch die göchsten Richter in ihren Urteilen andeuten, man müsse hier von Fall zu Fall entscheiden. Den Lehrern sei aber damit nicht gedient, wenn ihnen der Gesetzgeber für Dinge die Verantwortung zuschiebe, für die es eine klare Begriffsbestimmung nicht, oder noch nicht gibt. Die Herausgabe eines Schulstrafen-Kata- loges ist nach den jüngsten Vorfällen an der Volksschule in Bad Harzburg, die, wie wir schon berichteten, zur Zeit gerichtlich und schulamtlich untersucht werden, sehr dring- lich. Von diesem aktuellen Anlaß aber abge- sehen, will das niedersächsische Kultusmini- sterium durch einen Erlaß amtlicher Richt- linien, die auch in schwierigen Fällen Aus- kunft erteilen, die Lehrerschaft von jenem Teil der Verantwortung gegenüber den Schülern befreien, für die eine Verantwor- tung nicht zugemutet werden kann. Wenn auch nicht alle in der Praxis auftauchenden Probleme mit diesem Schulstrafen-Katalog gelöst werden können, so würde doch schon das Vorhandensein solcher unmißverständ- licher Anleitungen dazu beitragen, die Arbeit der Lehrer und Eltern zu erleichtern. Die Schulverwaltungen berichten immer wieder von Eltern, die der Lehrerschaft nahelegen, mit mehr Energie und Strenge ihre Kinder zu erziehen. Das habe verschie- dentlich staatsanwaltschaftliche Ermittlungs- verfahren ausgelöst, bei denen die Lehrer in Verdacht strafbarer Handlungen gerieten. Demgegenüber erklären namhafte Aerzte, die Schuljugend werde durch den Lehrplan geistig und körperlich überlastet und auch von der Lehrerschaft verlange die Schul- behörde sehr, wenn nicht sogar zu viel. Dag unter diesen Umständen Spannungen in den Schulen auftreten können, dürfe nicht ver- Wundern. Es sei jedoch gefährlich— und darauf zielen die Argumente der Lehrerver- bände hin— für alle Pannen die Lehrer verantwortlich zu machen. In Hannover gab das Kultusministerium zu verstehen, viele Lehrer wären durch das Gefühl der rechtlichen Unsicherheit so eingeschüchtert, daß darunter die Erziehung der Jugend leide. Aehnlich äußerte sich auch Professor Hans Heckel von der„Hochschule für Inter- nationale Pädagogische Forschung“ in Frank- furt, der jetzt die Kultusministerien auffor- derte, gesetzliche Grundlagen für die täg- liche Schulpraxis zu schaffen. Ernst Weger Polizeipräsident muß auf Anklagebank Oberstaatsanwalt gab Beschwerde Frankfurt. Der Frankfurter Polizeipräsi- dent Dr. Gerhard Littmann muß sich nun doch in einer öffentlichen Verhandlung vor Gericht wegen eines Verkehrsunfalles auf der Umgehungsstraße in Michelstadt im Odenwald verantworten, bei dem er am 11. Juli 1955 den Mopedfahrer Wilhelm Meyer überfahren und getötet hatte. Die 4. Strafkammer Darmstadt hatte am 5. De- zember 1955 die Eröffnung des Hauptver- fahrens abgelehnt, weil nach ihrer Ansicht kein dringender Verdacht bestand, daß der Mopedfahrer durch Fahrlässigkeit des Kälte hält unvermindert an Lage am Mittelrhein-Eisstau besser/ Packeismassen in Bewegung Frankfurt. Die vor 24 Tagen über Europa hereingebrochene sibirische Kälte, die bisher 804 Todesopfer gefordert hat, hält unvermin- dert an und scheint sich in einigen Teilen des Kontinents noch zu verschärfen. Auch am Donnerstag konnten die Meteorologen noch keine hoffnungsvollen Prognosen stellen, ob- wohl sie glauben, daß die Tiefsttemperaturen der ersten beiden Februarwochen nicht wie- der erreicht werden, In ganz Mitteleuropa droht die Verknappung von Lebensmitteln und Brennstoff katastrophale Ausmaße anzu- nehmen. Die tiefsten Temperaturen im Bundes- gebiet wurden in der Nacht zum Donnerstag mit minus 18 Grad in den bayerischen Alpentälern gemessen, während die Queck- silbersäule auf der Zugspitze„nur“ minus 13 Grad anzeigte. An der Ostseeküste ist das Meer bis über 40 Seemeilen von der Küste bei Temperaturen um minus 20 Grad mit Eis bedeckt. Auf der Donau hat sich das Eis teilweise bis zu einer Höhe von mehreren Metern aufgetürmt. Die Lage am Mittelrhein-Eisstau hat sich trotz des scharfen Frostes überraschend ge- bessert. Oberhalb von Oberwesel setzte sich ein Teil des Packeises in Bewegung und trieb durch die breite Rinne ungehindert ab. Auch die schwache Eisdecke zwischen Nie- derwalluf und Mainz setzte sich infolge der am Mittwochnachmittag etwas höheren Temperaturen in Bewegung und trieb auf den Eisstand bei Niederwalluf auf. Darauf- hin löste sich das Standeis an der Mainzer Behelfsbrücke ebenfalls. Die Rinne im Pack- eis bei Kaub wurde durch Sprengungen er- weitert. Der Eisbrecher„Strommeister Nobeling“ drang bis ins„Kauber Fahrwasser“ vor und stellte damit die Verbindung zu einer klei- nen Naturrinne her, die sich bei Bacharach gebildet hatte. Bei Mainz versuchen Eis- brecher und amerikanische Sprengtrupps neue Eisversetzungen an der behelfsmäßi- gen Militärbrücke zu verhindern. Am „Unkelstein“ bei Remagen wurde ebenfalls Aus der Hessischen Nachbar schaff Geschwindigkeitsbegrenzung überflüssig Kassel. Der Fortfall sämtlicher vorfahrts- berechtigten Straßen in Kassels Stadtbereich und die grundsätzliche Vorfahrtberechtigung Von rechts wird in Kürze alle Geschwindig- keitsbeschränkungen überflüssig machen. Diese Erwartung sprach Kassels Polizeiprä- sident aus,. Er gab bekannt, daß in etwa zwei Wochen mit der Umstellung des ge- samten Verkehrs in Kassel begonnen werde. Nur auf fünf Ausfallstraßen am Stadtrand Sollen die Geschwindigkeitsbegrenzungen bleiben. Um auswärtige Kraftfahrer auf- merksam zu machen, sollen Hinweisschilder angebracht werden. Zwei Ueberfälle in einer Nacht Bad Nauheim. Zweimal vergeblich ver- suchte der 25 jährige Ernst Windgassen, der sich ohne festen Wohnsitz in der Bundes- republik herumtreibt, zu Geld zu kommen. Zunächst drang er in den Packwagen eines Eilzuges von Gießen nach Butzbach ein, schloß hinter sich zu und forderte mit vor- gehaltener Pistole von dem Zugführer in ein Eisbrecher eingesetzt, der Packeis- ansammlungen bekämpfen soll. Die Wasser- stände im Eisstau zeigen bei Trechtings- hausen, Aßmannshausen und Bingen leicht fallende Tendenz. Die Treibeisstauungen auf der Mosel haben weiter zugenommen. Etwas milderes Wetter in Süditalien brachte Kalabrien und Sizilien die Gefahr von Ueberschwemmungskatastrophen. In anderen Teilen Italiens kam es zu Erdrut- schen, die Straßen sperrten und ganze Dör- fer in Gefahr brachten. Im Norden des Lan- des werden weitere Schneefälle befürchtet. Pech auf Eis. hatte ein Arzt aus Wangen, der versuchte, den zuge- frorenen Untersee des Bo- densees zu überqueren. Be- vor er das Ufer erreichte, brach der Wagen mit den Vorderrädern ein. Der Fah- rer ſcroch noch rechtzeitig durch die Fensteröffnung ins Freie. Bei Versuchen, cen Wagen zu retten, barst das Eis vollends: das Auto versank und sein Besitzer mußte das kalte Bad nach- holen, dem er kurz zuvor entgangen war. Er konnte geborgen werden, der Wa- gen nicht. ö AP-Bild gebrochenem Deutsch Geld. Als ihm der Zugführer entgegenrief„Schießen Sie bitte nicht, ich habe doch Kinder“, stürzte sich Windgassen auf die Schubladen, in denen er vergeblich nach Geld suchte. In Butzbach stieg er aus und versuchte, in dem zwanzig Minuten später abfahrenden Personenzug Vom Zug erfaßt Niederhofheim. Ein schwerer Verkehrs- unfall ereignete sich am Mittwochnachmittag am unbeschrankten Uebergang der Straße Niederhofheim— Hofheim über die Bahnlinie Höchst— Königstein. Zwei junge Mmner kamen dabei ums Leben. Die beiden tödlich Verunglückten wurden mit ihrem Personen- wagen mitten auf dem Uebergang von der Lokomotive eines in Richtung Höchst fah- renden Zuges der Kleinbahn-AG erfaßt und etwa 170 Meter weit mitgeschleift. Uner- klärt ist es bisher, wie der Fahrer am hellen Tage bei guter Sicht mit seinem Wagen direkt vor dem Zug fahren konnte. statt/ Oeffentliche Verhandlung Frankfurter Polizeipräsidenten getötet wurde. Wie Oberstaatsanwalt Klein mit- teilte, hat der Zweite Strafsenat beim Ober- landesgericht Frankfurt auf die Beschwerde des Darmstädter Oberstaatsanwalts und der Witwe des Getöteten den Beschluß der Darmstädter Strafkammer aufgehoben und die Eröffnung des Hauptverfahrens ange- ordnet. Gleichzeitig wurde die Große Straf- kammer des Landgerichts Hanau mit der Verhandlung gegen Littmann beauftragt. Oberstaatsanwalt Klein bestätigte ferner, daß die Frankfurter Staatsanwaltschaft zur Zeit auch die Wiederaufnahme des Verfah- rens gegen Dr. Littmann wegen eines Ver- kehrsunfalles am Schauspielhaus in Frank- furt prüft. Dieses Verfahren war auf Antrag des Generalstaatsanwaltes vom Oberlandes- gericht eingestellt worden, da an der Un- fallstelle nur ein vereinsamtes Vorfahrts- schüld stand, das nach Ansicht des Frank- furter Oberlandesgerichts vom Polizeipräsi- denten nicht zu beachten war, weil das ent- sprechende Hinweisschild auf die Hauptver- kehrsstraße fehlte. Bei dem Unfall am Schauspielhaus wurde ein Motorradfahrer und seine Schwester verletzt. In der Zwischenzeit hat der Bundes- gerichtshof in anderen Fällen entschieden, daß auch ein, vereinsamtes Verkehrsschild nicht ohne weiteres außer acht gelassen werden dürfe. * nach Bad Nauheim zum zweitenmal sein Glück. Aber auch hier fand er kein Geld. Schon um 1.00 Uhr wurde Windgassen im Bahnhof Bad Nauheim festgenommen. Harte Strafen für Wohnungsschwindler Frankfurt. Um insgesamt 200 000 Mark wurden nach den Worten des Staatsanwalts rund hundert Wohnungsinteressenten und Geschäftsleute von drei gewissenlosen Bau- schwindlern betrogen, die von der ersten Frankfurter Strafkammer nach zweitägiger Verhandlung abgeurteilt wurden. Wegen kortgesetzten, besonders schweren Betrugs und Beihilfe zur Untreue erhielt der 28jäh- rige Kaufmann Karlheinz Maaß drei Jahre und einen Monat Zuchthaus sowie 500 Mark Geldstrafe und der 67jährige Kaufmann Ludwig Klahr wegen Untreue und Beihilfe zum Betrug ein Jahr und drei Monate Ge- fängnis sowie ebenfalls fünfhundert Mark Geldstrafe. Der 54jährige kaufmännische Angestellte Albert Obermeyer kam wegen Beihilfe zum Betrug mit einem Jahr Ge- fängnis davon. — BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Noch nicht im Programm Ludwigshafen. Der Ausbau eines Tell stückes der Bundesstraße 37 zwischen Lud. wigshafen und dem Vorort Oggersheim, de sen Kosten sich einschließlich der Verlegugf von Straßenbahngleisen in die Mitte der Fal. bahn zwei Millionen Mark betragen Würden steht noch nicht in dem neuen Programm de Straßenbauamtes Speyer, wie am Donnerstag in Ludwigshafen bekannt wurde. Die bahnbreite der Straße soll nach der bereit abgeschlossenen Planung von 13 auf 22 Meter Verzögert wurde die Planung dadurch, daß die auf einer Seite de Straßenbahngleise noch eine Reihe von Jahren befahren werden können, aber zu alt für eine Verlegung sind. verbreitert werden. Straße liegenden Giftmörderin kommt vor Gericht Fahr- Mainz. Ueber den Gesundheitszustanl der Mainzer Giftmörderin Josefine Werfel. mann hat jetzt der Direktor des Gerichts. medizinischen Instituts der Mainzer Uni. versität, Gutachten erstattet. Danach kann das Professor Dr. Kurt Wagner, en 25 äh rige Mädchen, das nach seinem eigenen Ge- ständnis seinen Adoptivvater mit Pflanzenschutzmittel tötete, für die Tat nut zum Teil verantwörtlich gemacht werden. Der Sachverständige billigte der Beschuldig- ten wegen verminderter Zurechnungsfähig- keit den Schutz des Paragraphen 51 Absatz! des Strafgesetzbuches zu. Wie am Donners tag von der Mainzer Staatsanwaltschaft ver. lautete, wird nun die Anklage wegen Mordes erhoben. Josefine Werfelmann wird sich dann in der, am 14. März 1956 beginnenden Ve- handlungsperiode des Schwurgerichts zu per- 1 antworten haben. Winterübungen der US-Armee In den Landkreisen Alzey und Kirchheimbolanden haben am Donnerstag, Alzey. Winterübungen der amerikanischen begonnen, an denen etwa 400 Soldaten mi 130 Fahrzeugen, darunter Ketten- und Pan- zerfahrzeugen, teilnehmen, Pläne für Energie-Reaktor? und Handel. kammer Koblenz hat das rheinland- pfälzische Wirtschaftsministerium um Auskunft ge- beten, ob die Landesregierung ihre Haltung zu den Plänen für den Bau eines Energie- Reaktors bei Koblenz geändert habe, nördlichen Teil des Landes böten sich äußerst günstige Voraussetzungen für ein solches Pro. jekt. Die Anfrage wurde durch die Mittei- lung aus Mainz ausgelöst, Rheinland-Pfall Werde sich nicht an de Wettlauf der Bun- desländer um den Bau von Atomreaktore e ker das Land werde vielmehr sie) A2 Kraft auf den Ausbau der Lehr- und Forschungseinrichtungen an der Mainzer Universität konzentrieren, die sich mit Fra- gen der Atomforschung befassen, Diese Mit- teilung steht nach Ansicht der Koblenzer Kammer im Gegensatz zu den bisherigen Außerungen und Bemühungen der Landes. Koblenz. Die Industrie- regierung. Von Minderjährigen niedergeschlagel Trier. Vier junge Burschen im Alter von 15 bis 20 Jahren überfielen, wie die Ki. minalpolizei Trier erst jetzt bekanntgab, h einem Armes Im der Nacht zum 21. Februar in Trier einen 66jährigen Mann in einer dunklen Hofeche schlugen ihn nieder und versuchten, ihn 2 berauben. Als der Ueberfallene einige Male um FHilfe rief, ließen die Täter von ihm ag und flüchteten, geständig, auch den Plan gehabt zu in einem Trierer Heim für Schwererziehbare ein ihnen bekanntes Mädchen mit Gewalt u befreien. Die Burschen wollten, wie sie Au. gaben, die Heimleiterin niederschlagen, die Telefonleitung durchschneiden und dann ihre Freundin mitnehmen. Gegen alle Täter er. Sing Haftbefehl. Teure Maikäfer-Bekämpfung ohne etwas erbeutet haben. Die Täter konnten innerhalb von 24 Stunden festgenommen werden. Sie sind haben. Landau. Eine halbe Million Mark wird eine Maikäfer-Bekämpfungsaktion koslen die im Mai in der Pfalz im Raum zwischen Bergzabern und Ludwigshafen gestartet wel, den soll. Nach den Berechnungen des Lan. despflanzenschutzamtes werden den, Neben Flugzeugen sollen 30 zerstäuber, sieben kombinierte Sprüh- ur Stäubgeräte sowie 60 Kleinzerstäuber el. gesetzt werden. Wegen Aufruhrs verurteilt Mainz. Wegen Aufruhrs verurteilte die i Mainz tagende Zentralstrafxammer für del Oberlandesgerichtsbezirk Koblenz eine. jährige Einwohnerin aus Mainz zu sechs Mo. naten Gefängnis. Die Angeklagte hatte in Juni 1953 an einem vom rheinland- 5 schen Innenminister verbotenen Treffen den kommunistischen freien deutschen Jugend teilgenommen, Etwa hundert Jungen un Mädchen hatten sich damals auf der Lorele eingefunden, um für die kommunistischen Weltjugendfestspiele zu demonstrieren. B- der Auflösung durch die Polizei war es 4d Zwischenfällen gekommen. Dabei wurde en Beamter durch Messerstiche lebensgefähl- lich verletzt. für die Aktion, die sich auf über 121 pfälzische Ge- meinden erstrecken soll, 265 Tonnen Dbt⸗ meinden erstrecken soll, 265 Tonnen DDI. Giktstaub und 3,5 Mill. Liter Spritzbrühe el, ränder, 300 km Hecken und Gebüsch un rund 889 000 Obstbäume ausgeräuchert wWel⸗ Grob. pfalz Bei — Wenn Ilir besten KAFFEE wolff: Nr, 46 — D Wer Kaiber Grenze melanc schluch lich un schem Wie KI nische nach d der„E geht ke Befrei nische und Ei inform „Nachr heraus Die die ex schen sehr w. sowjet. asien lichkei Nach e vertrie das m. der ge Grenze bis zul tigen Norder In schen tunista gigen tunista stellt dar. N * 0 — das„ Waziri tuniste vinzhe hat de erhalt. Im des K. treter dem g men Dekla abhän Affe gierun entsch zen d Begrü mehre Pascht sprün; von G schen Stamsn erklär ie pꝛ bück Einhe islami 8 3 Nr. — L2 n ies Tell. len Lud. eim, dez erlegung ler Fahl. Würden amm des Nnerstag ie Fahr. 1 bereitz 22 Meter rde die Seite der ise Noch werden ung sind. richt tszustand Werfel. Gerichts. zer Uni. ner, ein as 25jah⸗ ebnen Ge- it einem Tat nur werden. schuldig. Agskähig Absatz? Donners. haft ver- n Mordes zich dann den Ve- 8 2 ver- mee ey und Donnerstage n Armee aten mit ind Pan. 7 Handels. „älzische luft ge: Haltung Energie abe. Im n äußerst ches Pro- 2 Mittei- nd-Pfall der Bun- ae Hr seine ehr- und Mainzer mit Fra- ese Mit- Toblenzer isherigen Landes- schlagen Alter von die Kri- ntgab, h jer einen Hofecke 2, ihn 2 lige Male n ihm al eutet valb von Sie sind u haben. ziehbate vewalt u e sie u- agen, die jann ihre Täter er- ing ark Wild Kosten zwischen rtet wer⸗ des Lan. für die sche Ge- en DD en DDI. brühe el. isch und ert Wer- 0 Grob- üh⸗ und ber ein- ilt te die in für den eine 22“ Sechs Mo- natte im d-pfäli- offen der Jugend zen und r Lorele istischen ren. Bel ar es 2d urde ein sgekähr⸗ g — ene Ur, 46 Freitag, 24. Februar 1946 MORGEN Der Fakir von Ipi auf dem politischen Schachbrett Das„Freie Paschtunistan“ bleibt ein Unruheherd am Kaiber-Paß Kabul, im Februar. wenn man den berühmt: berüchtigten Kaiberpaß an der pakistanisch- afghanischen Grenze passiert, ruhen tiefer Frieden und melancholische Stille in gigantischen Felsen- Schluchten. Doch nur wenige Kilometer nörd- lich und südlich der mit soviel britisch-indi- schem Blut befestigten Paßstraße herrschen, ie knapp vor einer Generation, mazedo- niche Zustände. So muß man zumindest nach den in Kabul vertriebenen Nachrichten der„Bakhtar-Agentur“ annehmen. Es ver- ent kein Tag, an dem nicht Meldungen über befreiungskämpfe, Ueberfälle auf pakista- nische Posten und Sprengungen von Brücken und Eisenbahnen“ verbreitet werden. Diese intormationen werden unter dem Titel: „Nachrichten aus dem Freien Paschtunistan“ herausgegeben. Dieses„Freie Paschtunistan“, um das sich die extrem nationalen pakistanisch-afghani- chen Gemüter erheblich erhitzten und das ehr Wohl zu einer wichtigen Schachfigur der sowjetischen„Neutralitätspolitik“ in Mittel- asien werden kann, ist in der Weltöfkent- lehkeit ein relativ unbekannter Begriff. Nach einer in der afghanischen Hauptstadt vertriebenen Karte versteht man dazunter das nahezu gesamte Territorium zwischen der gegenwärtig pakistanisch-afgaanischen Grenze— auch„Durandlinie“ bezeichnet— bis zum Flusse Indus. Es schliest die heu- tigen pakistanischen Provinzen Tschitral im Norden und Belutschistan im Süden ein. In Kabul unterscheidet man weiter zwi- schen dem„von Pakistan besetzten Pasch- tunistan; und dem grenznahen, unabhän- gigen Stammesgebieten des„Freien Pasch- funistan“. Dieses„Freie Paschtunistan“ stellt aber kein zusammenhängendes Gebiet dar. Nördlich und südlich des Kaiber liegt , lala. 0 81 I/ Ban N rn N , f ö n TLeigs Su- H eles Jena, 05 5 0 5 Munten, 0 Hejes Jo 2 5 Paschfunisfan Nsulstan das„Freie Nord-Paschtunistan“, das alte Waziristan heißt jetzt„Freies Zentral-Pasch- tunistan“ und das Gebiet nördlich der Pro- vinzhauptstadt von Belutschistan, Quetta, hat den Namen„Freies Süd- Paschtunistan“ erhalten. Im September 1949 trat in Tirah südlich des Kaiber die„erste Versammlung der Ver- treter aller Paschtu-Klans und Stämme aus dem gesamten Freien Paschtunistan zusam- men und bildete ein„Parlament“. In einer Deklaration wurde der„Anspruch auf Un- abhängigkeit“ verkündet. 5 Afghanistans Schah Zahir und seine Re- gierung erklärten dazu, daß Afghanistan entschlossen sei, die berechtigten Forderun- zen der Paschtunen zu unterstützen. Zur Begründung führt man dafür in Kabul mehrere Argumente an. Danach bildeten die Faschtunen Afghanistans und Pakistans ur- sprünglich eine Einheit, die erst durch die von Großbritannien aufgezwungene(inzwi- chen durch eine„Große Versammlung“ der Stammesführer in Kabul für rechtsungültig erklärte) Durandlinie zerschnitten wurde. Die paschtunischen Volksteile bilden in Hin- lick auf Rasse, Kultur und Sprache eine Hnheit und haben mit Pakistan nur das Wamische Glaubensbekenntnis gemeinsam. ———— Von unserem Korrespondenten Walter W. Krause Im März 1955 hatte das Für und Wider um Paschtunistan einen dramatischen Höhe- punkt erreicht. In Kabul wandte man sich scharf gegen eine von Karachi proklamierte Neuordnung, der die sofortige Einverleibung der paschtunischen Gebiete in das zentrali- sierte West-Pakistan folgte. Die Pakistani erklärten dazu, ein„Freies Paschtunistan“ wäre wirtschaftlich überhaupt nicht lebens- fähig“. In Kabul dagegen spricht man von „großen wirtschaftlichen Möglichkeiten, zu- mal ein Freies Paschtunistan durch Belut- schistan direkten Zugang zum Meer hat“. In Pamphleten und Reden seiner führen- den Staatsmänner verlangt Afghanistan die „Anwendung der UNO- Charta über das Selbstbestimmungsrecht der Völker“. Die Regierung in Karachi wies diese Erklärung mit dem Hinweis ab, daß sich die Bevölke- rung der Nordwestgrenze bereits in Wahlen für Pakistan entschieden habe. Die Wahl- berechtigten hätten, so die Antwort aus Ka- bul, nur die Wahl gehabt, ihr Land entweder Indien oder Pakistan anzugliedern. In Wahr- heit wollten sie weder das eine, noch das andere. Weniger als die Hälfte der Bevölke- rung sei zu den Urnen gegangen und die un- abhängigen Stämme nätten sich überhaupt nicht an der Wahl beteiligt. Nationale Hitzköpfe begannen schließlich auf beiden Seiten mit Protestaktionen. In Kabul stürmten afghanische Studenten die pakistanische Botschaft, hausten wie die Vandalen und verbrannten die Flagge. Die Pakistani verhielten sich gegenüber den afghanischen diplomatischen Vertretungen nicht besser. Formell rückten zwar beide Regierungen von diesen öffentlichen Ueber- griffen ab, doch die Paschtunistan-Frage blieb. Internationale Vermittlungen schlu- gen fehl, ein Brief Eisenhowers wurde höf- lich zur Kenntnis genommen, bis endlich die Sowjetführer Bulganin und Chruschtsche v während ihres Staatsbesuches in Kabul er- klärten, daß die„IdssR mit Sympathie die Bemühungen Afghanistans hinsichtlich eines Freien Paschtunistans begrüßt.“ Im„Freien Paschtunistan“ ist ohne Zwei- fel das„Freie Zentral-Paschtunistan“ das wichtigste Gebiet. Hier herrscht mit einem „Parlament“ und einer„provisorischen Re- gierung“ in dem Flecken Gurwaik der„Prä- sident“ Hadj Mira Ali Khan, bekannter und berühmter unter dem Namen Fakir von Ipi. Ueber seine legendäre Rolle in Waziristan zu Zeiten der britischen Oberherrschaft ist oft genug in der Weltpresse berichtet wor- den. Er gilt in diesen nahezu unzugänglichen Sebirgsregionen auch heute noch als her- Vorragender Führer und Verfechter der Un- abhängigkeit der Stämme. Die außerordentlich guten Beziehungen des Fakirs von Ipi mit Kabul stehen außer Diskussion. Noch vor kurzem reiste ein ame- rikanischer Journalist von der afghanischen Seite her zu ihm, dessen Herrschaftsgebiet auf pakistanischem Territorium liegt. An- läglich der Eröffnung des„Ersten Nationalen Parlamentes von Zentral-Paschtunistan“ er- klärte er un mißverständlich:„Da unsere Mittel zur Propaganda unzureichend sind, bitten wir unsere Brüder und afghanische Nachbarnation, mit Hilfe ihres Rundfunks und Presse das Freie Paschtunistan der Welt nahezubringen.“ Für das Fernziel eines„Freien Paschtuni- stan“ stellen auch die wohlwollendsten in- ternationalen Befürworter recht skeptische Prognosen. Man denkt dabei an gewaltige geographische Hindernisse und die drei re- gionalen Zusammenfassungen, mehr aber noch an die seit Generationen anhaltenden Stammesfehden und Eifersüchteleien hin- sichtlich des Führungsanspruches. Einer wirklichen Entscheidung werden, wie die turbulente Vergangenheit rund um den Kai- berpaß lehrt, die Bergstämme irumer wie- der ausweichen, solange die Möglichkeit be- steht, von beiden Seiten Subsidien zu erhal- ten. An diesem Zustand haben im Augen- blick besonders die Sowjets ein gewaltiges Interesse. Sie wünschen das Anhalten der Spannungen zwischen Afghanistan und Pa- kistan,„um die Neutralität Kabuls zu stär- ken und das Annähern Afghanistans an das westliche Paktsystem zu verhindern“. An diesem„Status quo“ ist gleichermaßen In- dien interessiert, das in der Kaschmir-Frage mit sowjetischer Ermunterung eigenen Ideen nachhängt. Die Möglichkeiten, einen alten Brandherd Asiens im Rahmen der Ost- West- Kontroversen neu zu entfachen, liegen auf der Hand. SOWOETISCHE PRODUKTION i eld. neuen 5 Jahres- planes * einschliesslich BrAunE Ohle, dere Anteil in der Sowaqetunion weit höher is als in den USA Das Uebersoll der Sowjet-Wirtschaft Im Gegensatz zu früheren Jahren sind die Plunziſfern des sechsten sowjetischen Fünf- janresplans nicht in prozentualer Verscklüsselung bekanntgegeben worden, sondern in absoluten Zaklen. Die effektiven Zahlen sowohl des heutigen Produktionsstandes wie der Plunziele fur 1960 sind eindrucksvoll. Se werden von westlichen Beobachtern für duychaus erreichbar gekalten. Wie in jeder staatlichen Planwirtschaft, die in der Produktion ein Mittel politischer und militärischer Machtsteigerung erblickt, liegen auch die Akzente Moskaus auf der Grundstoff und Schwerindustrie. Die Planzahklen für 1960 sehen eine rund S0pTozentige Erhöhung der Kohle- und Stahlproduktion und eine 9oprozentige Er- nöhung der Oel- und Elektrizitütserzeugung vor. So imponierend diese Zielsetzung auck erscheint, das Soll, das der Kreml seinem Volke setgt: Amerika einholen] wird auch im Jahre 1960 noch lange nicht erfüllt sein. Freilich sollte man sich durch dieses absichtlien gestellte Uebersoll nicht zu einer Unterbewertung der rapiden Vergrößerung des sowieti- schen Wirtschaftspotentials verleiten lassen. Globus „Sozialer Gewinn statt Privatprofit“ Nehrus neuer Fünf jahresplan ist ein Schritt zu einer sozialistischen Industrie- Wirtschaft Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg Neu Delhi, im Februar. Zum gleichen Zeitpunkt, da die indischen Parteien ihre Ausgangspositionen für die zweiten allgemeinen Wahlen in der Union beziehen, gibt die Regierung den Entwurf für den zweiten indischen Fünf-Jahres-Plan be- kannt. Der Plan entspricht dem sozialistischen rogramm der regierenden Kongreß-Partei und dürfte deren Position, vor allem gegen- über den Kommunisten, erheblich stärken. Nachdem der erste Fünf-qahres-Plan das Schwergewicht auf die Steigerung der land- Wirtschaftlichen Erzeugung gelegt hatte, soll der zweite Plan die Entwicklung einer modernen Industriewirtschaft fördern. In Alarmrufe der italienischen Industrie Die Unternehmerfeindlichkeit der Regierung scharf angeprangert Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, im Februar. Die diesjährige Generalversammlung der alle Unternehmen der italienischen Indu- strie zusammenfassenden Confederazione dell' Industria war ein außerordentliches Er- eignis. Denn die Rede des neuen Präsiden- ten De Micheli ging in ihren Feststellungen und vor allem in ihren Anklagen gegen die Politik der Regierung weit über frühere Er- örterungen dieser Art hinaus. Der temperamentvolle Präsident bekräf- tigte zunächst ohne jede Einschränkung die Wirtschaftserfolge des vergangenen Jahres, die nicht nur die günstige Entwicklung im übrigen Europa erheblich übertroffen bät- ten. Gegen das letzte Vorkriegs- Vergleichs- jahr 1938 habe die italienische Industrie ihre Produktion verdoppelt. Auch das Volksein- kommen, der Inlandskonsum, die Spartätig- keit, der Güterexport seien, wenn auch nicht im gleichen Umfang, gestiegen. Ebenso seien die Fortschritte der land wirtschaftlichen Er- zeugung, die, im Gegensatz zu den Jahren der Vor- und Nachkriegszeit, den Brot- getreidebedarf aus Eigenem decke, unver- kennbar. Trotz der auf allen Gebieten er- kolgten technischen Rationalisierung, die neue Arbeitskräfte freisetze, sei die Zwei- millionen- Erwerbslosigkeit erheblich zurück- gegangen. Diesem günstigen Gesamtbild, das De Micheli mit berechtigtem Stolz hervorkehrte, entsprach aber nicht seine Zukunftsschau. Diese sei mehr denn je getrübt durch die Uunternehmerfeindliche Wirtschafts-, Sozial-, Steuer- und Kreditpolitik der Regierung, die der im höchsten Grad erforderlichen Pri- vatinitiative drückende Fesseln angelegt habe. Immer gröbere Bereiche des Wirt- schaftslebens seien dem freien Spiel der Kräfte ohne Grund entzogen worden, 80 neben dem gewaltigen Sektor der öffent- lichen Arbeiten(besonders der Bauindustrie) die das künftige Wirtschaftsgefüge neu aus- richtende Energiewirtschaft, worunter die in Europa führend gewordene Erdgasförderung Und, in einem späteren Stadium, die Gewin- nung von Erdöl, das bisher restlos aus dem Ausland importiert werden mußte. Der Staat suche diese Bodenschätze der freien Initiative zu entziehen und schreite auf dem Weg des schlechtbewährten Dirigismus fort, der die Auslese eines tüchtigen Unterneh- merstandes erschwere. Schonungslos wurden sodann die die End- preise der industriellen Erzeugnisse über Gebühr verteuernden Soziallasten und die durch die neue Gesetzgebung erheblich ver- schärften Steuern gebrandmarkt. Zum Teil — so De Michele— verhinderten die viel- kältigen Steuerarten die Wettbewerbsfähig- keit der italienischen Produktion im Aus- land. Der geplanten Schaffung eines gemein- samen Marktes liefen diese übersetzten Soziallasten und Steuern zuwider. In dem Kkapitalarmen Italien sei zudem der Dar- lehenszins zu hoch. Er sei der höchste in Europa. Von Staats wegen sei bislang wenig oder gar nichts geschehen, um die dringend benötigten privaten Auslandskapitalien an- zulocken. Alles in allem: Die Industriellen setzen sich gegen die wachsende„Unternehmer- keindlichkeit“ und die„antiökonomische Wirtschaftspolitik“ zur Wehr. den vergangenen Jahren wurde die Selbst- versorgung in den Grundnahrungsmitteln erreicht; jetzt wird der Aufbau der Grund- industrien in Angriff genommen. Dabei tritt der Staat in zunehmenden Maße als Unter- nehmer auf, um— so heißt es in dem Plan- entwurf— den sozialen Gewinn an Stelle des Privatprofits zum Leitmotiv der Entwick- lung zu machen. Der Planentwurf sieht vor, daß in den kommenden fünf Jahren vom Staat 48 Mil- liarden Rupies(1 Rupie 88 Pfennige) und von der Privatwirtschaft 23 Milliarden Ru- pies investiert werden, um im wesentlichen folgende Ziele zu erreichen: Die Produktion von Kohle soll um 63 Prozent gesteigert werden, von 37 auf 60 Millionen Tonnen im Jahr; die Produktion von Eisenerz um 191 Prozent, von 4,3 auf 12,9 Millionen Tonnen; die Produktion von Fertigstahl um 231 Pro- zent, von 1,3 auf 4,3 Millionen Tonnen. Bei der Steigerung der Stahlproduktion wird das 1-Million-Tonnen-Werk eine große Rolle spielen, das vom deutschen Krupp-DEMAG- Kombinat zusammen mit der Hindustan Steel Company errichtet werden soll, ferner ein Werk der gleichen Kapazität, das die Sowiet- union in Indien bauen wird. Weitere Planziele sind die Steigerung der Aluminium-Produktion um 233 Prozent, der Zementproduktion um 108 Prozent, der Kunstdüngerproduktion um 321 Prozent, der Elektrizitätserzeugung um 100 Prozent. Die Fläche des künstlich bewässerten Lan- des soll um 31 Prozent vergrößert werden; die Erzeugung von Nahrungsmittel-Getreide soll um 15,4 Prozent, die von Baumwolle um 31 Prozent, von Oelsaaten um 27,3 Pro- zent, von Zuckerrohr um 27,6 Prozent und von Jute um 25 Prozent gesteigert werden. Allgemein will man mit dem zweiten Fünf-Jahres-Plan eine Steigerung des indi- schen Volkseinkommens um 25 Prozent er- zielen, von 108 auf 134,8 Milliarden Rupies im Jahr, was einer Erhöhung des Einkom- mens pro Kopf der Bevölkerung von 280 auf 330 Rupies im Jahr entspricht. Durch die In- dustriealisierung sollen rund 8 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden, und weitere 1,6 Millionen Arbeitslose oder Un- ter beschäftigte sollen von der Landwirtschaft aufgenommen werden. Danach würde es im- mer noch über 10 Millionen Arbeitslose oder Teilbeschäftigte in Indien geben. Die Kon- zentration großer Vermögen und wirtschaft- licher Macht soll schrittweise reduziert wer- den, zunächst mit einer Begrenzung der höchsten Einkommen auf nicht mehr als das Dreißigfache des durchschnittlichen indischen Familieneinkommens, ferner mit einer Bo- denreform, die die Maximalgröße des Land- besitzes auf die sechsfache Größe des durch- schnittlichen bäuerlichen Anwesens begrenzt. Von den 48 Milliarden Rupiens Staats- investitionen will man 24 Milliarden aus eige- nen Mitteln(erhöhten Steueraufkommen, öffentlichen Anleihen usw.) aufbringen; 12 Milliarden Rupies soll die Deflizit-Finanzie- rung ergeben, 8 Milliarden Rupies hofft man vom Ausland zu erhalten, als Weltbank⸗ anleihe, Colombo-Planhilfe, amerikanische Punkt-Vier-Hilfe und durch Anleihen und Kredite der wichtigsten Handelspartner, zu denen neuerdings auch die Sowjetunion und andere kommunistische Länder gehören. Vier Milliarden Rupies schließlich bleiben ungedeckt. Erste Kritiken in der Presse bemängeln, daß die Planziele und der dafür notwendige Aufwand in keinem Verhältnis zu den tat- sächlich vorhandenen finanziellen Reserven stehen und daß die hohe Summe der Defizit- Finanzierung inflationistishe Wirkungen haben könne. Im ganzen ist der Plan jedoch mit Zustimmung aufgenommen worden, Er wird als ein wesentlicher Schritt auf dem Wege zur sozialistischen Industriewirtschaft aufgefaßt, die in immer klarerer Ausprägung das Ziel Nehrus und seiner Regierung ge- worden ist. 40 000 Kilogramm Uran geben USA für friedliche Zwecke frei Thomasville.(dpa) Die USA gaben am Mittwoch 40 000 Kilogramm Uran 235 zur Ge- winnung von Atomenergie für friedliche Zwecke in den Vereinigten Staaten und ande- ren Ländern frei. Präsident Eisenhower unterschrieb die entsprechende Verfügung in seinem Ferienort Thomasville im Staate Georgia. Das Uran hat einen Wert von einer Milliarde Dollar(4,2 Milliarden Mark). Es wird als Brennstoff in Atomreaktoren be- nutzt. In einer Erklärung Präsident Eisen- howers heißt es:„Dieser Schritt beweist das Vertrauen der USA in die Möglichkeit der Verwendung von Atomkraft für zivile Zwecke. Es ist eine Bestätigung unseres Glau- bens, daß das Atom zu einem machtvollen Instrument für die Förderung des Welt- kriedens gemacht werden kann“. Das Lieferungsangebot der USA erstreckt sich über einen Zeitraum von 40 Jahren. Die 40 000 Kilogramm Uran 235 sollen je zur Hälfte an Produzenten von Atomenergie in den USA und in befreundeten Ländern ge- liefert werden. Die Sowjetunion, die Staaten des Ostblocks und Nationen, die selber über Uran 235 verfügen, sind ausdrücklich von dem Angebot ausgenommen e e e e Are* nee, 0 5 42 N W WN n 22 ce 1 912 . 5 1 1 N V Aue f 1 47 f 0 5 A K , ß eee 2 75 e 2 — NN . 1 5 —.—— 1 0 .——————— MORGEN Noch langem, mit großer Geduld ertragenem schwerem Leiden verstarb unsere inniggeliebte Schwester, unsere gute Tante und Schwägerin, Fräulein Dr. med. dent. Hermine Goll Zahnärztin am 23. Februar 1956. Mannheim, den 24. Februar 1956 0 6, 9 tiefer Frauer: Maria Becker Wwe. geb. Klaiber Sofie Wiedmann geb. Klaiber Gisela Enenkel geb. Becker Dr. med. dent. Beate Becker, Zahnärztin Regina Becker Robert Wiedmann, Zahnarzt Dr. med. Waldemar Hauser Hlilneſaugen Hornhaut. Schwielen ung warzen Leseilet schmerzlos und undiulig URKI ROL Mlenentach heabrl-Tacung 90 bol Freitag, 24. Februar 1956 Nr. 66 2 r Versteigerungen Pfänder Jersteigerung Dr. med. Hansjoachim Enenkel Beerdigung: Samstag, 25. Februar 1956, um 10.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Seelenamt: Montag, 27. Februar 1956, um 7.15 Uhr Jesuitenkirche. 8 Am Dienstag, 28. Februar 1956, ab 9.30, Uhr versteigere ich öf- kentlich im„Zähringer Löwen“, Mhm., Schwetzinger Str. 103, verfallene Pfänder vom Leih- haus K. Rudolf KG, Mannheim, K 2, 22. Versteigert werden: Bekleidung, Wäsche, Schuhe, Uhren u. Schmuck, Fahrräder, Radios u. a. m. Besichtigung 1 Std. vor Beginn. Hermann König, Versteigerer, Weinheim, Wilhelmstraße 7 Nach langem, mit großer Geduld ertragenem schwerem Leiden verstarb am 22. Februar 1956, wohlvorbereitet mit den heil. Sterbesakramenten, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder und Onkel, Herr Jakob Schwind im Alter von nahezu 90 Jahren. Mh m. Käfertal, den 24. Februar 1956 Kirchplatz 11 c Franziska Schwind geb. Neutz Josef Brecht u. Frau Erna geb. Schwind Georg Flachs u. Frau Marie geb. Schwind Erwin Schalk u. Frau Liesel geb. Schwind Ruth Burker geb. Schwind Enkelkinder und Anverwandte Beerdigung: Samstag, 25. Februar, 12.30 Uhr Friedhof Käfertal. 1. Seelenamt: Montag, 27. Februar, 7.00 Uhr St. Laurentius. Nach langem schwerem Leiden, jedoch unerwartet, ver- starb am 22. Februar 1956. mein lieber Vater, Schwieger- vater, unser herzensguter Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Heinrich Essert un Alter von nahezu 76 Jahren. Mannheim, den 23. Februar 1956 Waldhofstraße 125 In stiller Trauer: Josef Benz u. Frau Anna geb. Essert Werner u. Heinz Benz Beerdigung: Freitag, 24. Februar 1956, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Tante, Frau Emma Kromer wee. geb. Christophel 18 nach kurzem schwerem Leiden gestern abend im 72. Le- densjahr in die Ewigkeit abgerufen worden. Mn m. Neckarau, den 23. Februar 1956 Friedrichstraße 167 In stiller Trauer: Hans Kromer u. Frau Agnes geb. Graf Franz Kromer u. Frau Irma geb. Gund Else Schäfer verw. Kromer geb. Betz Dieter, Peter, Gisela(Enkelkinder) und alle Anverwandten Beerdigung: Samstag, den 23. Februar 1956, um 10.30 Uhr im Friedhof Neckarau. Am 22. Februar 19386 Ist nach kurzer schwerer Krankheit, für uns alle noch unfaßbar, mein bester Lebenskamerad und herzensguter Mann, lieber Vater, Bruder, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Herr Emil Sanner im Alter von 55 Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakra- menten, für immer von uns gegangen. Mannheim, den 24. Februar 1956 August-Bebel-Strage 90 In tis ker Trauer? Käthe Sanner Wwe. Heinz Sanner u. Frau Gretel Sanner Familie Otto Weber Familie Hans Schmitt Beerdigung: Samstag, den 25. Februar 1936, 11 Uhr, Friedhof Neckarau. Bestattungen in Mannheim Freitag, 24. Februar 1956 Hauptfriedhof Zeit Brand, Friedrich, Richard-Wagner-Straße 15 19.00 Mackamul, Karl, Mittelstraße 1bob 10.30 Essert, Heinrich, Waldhofstraße 125. 11.00 Beeck, Franz, Seckenheimer Straße 110 11.30 Oesterle, Karoline, Rheinau, Herrensand 40 13.00 Krematorium Daubert, Gustav, Waldhofstragße 114 Friedhof Käfertal Frick, Liesel, Speckhweg 11 Friedhof Sandhofen Nau, Luise, Mönchstraße 13(fr. Neckarau). Friedhof Seckenheim Lang, Josefina, Offenburger Straße 335 Friedhof Rheinau Baumann, Margarethe, Herrensand 11 13.30 14.00 14.30 14.00 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Gott der Allmächtige hat meinen innigstgeliebten Mann, un- seren guten, treusorgenden Vater, Schwiegervater und Opa, 8 Josef Just Bundesbahn-Obersekretär unerwartet und viel zu früh, aber wohlvorbereitet, kurz vor Vollendung des 59. Lebensjahres in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim, den 23. Februar 1936 Meerwiesenstraße 45 In Stiller Frauer: Maria Just geb. Rittemann Max-Josef Just u. Frau Lydia Adalbert qust Paul Just u. Frau Petra Enkelkinder Gerhard, Jürgen und Anverwandte Beerdigung: Montag, 27. Febr., 14.00 Uhr Friedhof Neckarau Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Herrn Adam Bersch ist es uns ein Herzensbedürfnis, für die schönen Kranz- und Blumenspenden unseren innigsten Dank zu sagen. Insbesondere danken wir Herrn Pfarrer simon für seine trostreichen Worte, Herrn Dr. Schlez und Schwester Paula für ihre aufopfernde Betreuung. Ebenso herzlichen Dank dem Verein Deutscher Oelfabriken, dem Kleingarten-Verein„Sell- weide“ sowie den Hausbewohnern und all denen, die dem lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 24. Februar 1956 Gärtnerstraße 42 In tiefer Trauer: Luise Bersch geb. Kohl Adam Bersch jun. u. Frau Mein guter, treuer Lebensgefährte, Herr Paul Schmidt Rektor i. R. ist nach langer Krankheit sanft entschlafen. Lledols heim, den 22. Februar 1956 eee s q ο ber un widerlegt in sein. Kampf für Deutsch- lands Wiedervereinigung Bundes- Innenminister d. D. 2 N N spricht Samstag, 20 Uhr, Rosengorten ig Deutschland wohin? ein oftenes Wort zur politischen Lage. Gesamtdeufsche Volkspartei Heinemann Wess e Stellenangebote akute Oltpwäsche Cöwbophosen Augartenstraßge 33a Beerdigung: Samstag, 25. Feb Entlefer Frgü er: Friedel Schmidt geb. Geiß und Angehörige ruar, um 14.00 Uhr in Liedolsheim. . n l 5 Mühle im Raum Mannheim- Ludwigshafen sucht folgende Kräfte: 1 weibliche Bürokraft (Steno-Kontoristin, u. U. Halbtags- Beschäftigung.) 1 kaufmännischer Lehrling (Handelsschule oder Mittelschule 2 Müllerlehrlinge 1 tüchtigen, flotten Schichtmüller ledig oder verheiratet(Wohnung) Gute Bezahlung, Aufstlegsmöglichkeit und Dauerstellung wird geboten.— Schriftl. Bewerbung unter P 15114 a. d. Verl. erbeten. NERNRKUTLIS Jextſfhondelsges. möff IM A N Fd HEIM H 7, 37 Ludwigshafen, hismarckstroße 77 erdkauf lecht gemacht! Bei Anschaffung eines neuen Herdes nehmen wir Ihr altes Gerät z. Höchstpreis in Zahlg. HERDHHAUS SCHINDLER Elektro-, Gas- u. Kohlenherde N 7, 11, Kaiserring, Tel. 5 16 87 g. Expedient von Schiffahrts- und Speditions-Unternehmen zum baldmöglichsten Eintritt gesucht. Angebote unter Nr. P 15110 an den Verlag erbeten. * poln. Fanse 1. Qualität Junge 5009 andische 0 Hol Für gepfl., kl. Villenhaushalt, berufst. 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Anzus, zw. 14 u. 17 Uhr (Hündin, rot-braun) entl. 3 Schäfer, Mhm., Hohwiesenstr, I. — — 2 a Nr. 46 In. elnes d Laken msaub bardo, hatten. lag er Augen Und gi ugen 5„leb tablet. den Ns „Ja, Sie los ha allein nachgr das tat vom F studier Er b. Warum Sie und 8 niemlic der ges Er re A er,„I Sie „Me wollte —— ES Hat zur Was Was bese die H a/ 80 es Unc Was dar der die Ver ein ist ist zur 80 Z und das in in den und des gin sine 2 2 S2. — ur 46/ Freitag, 24. Februar 1946 „ MORGEN 2 Seite 9 In dem Zimmer gab's nur zwei Betten, und enes davon war nicht belegt und es war kein en und kein Kissen drinnen, nur eine saubere Matratze, und im andern lag Lom- bardo, dem sie das rechte Bein abgenommen hatten. Als die Nachtschwester hereinkam, lag er flach auf dem Rücken und hatte die augen geschlossen. Sie knipste das Licht an und ging zu seinem Bett, und er öfknete die augen und sah zu ihr auf. „Iich bring Ihnen hier Ihre Schlaf- tablette“, sagte sie und legte die Tablette auf den Nachttisch neben das Wasserglas. „Ja, ist gut.“ 5 Sie merkte an seiner Stimme, daß er sie los haben wollte, doch sie wußte, wenn er allein war, würde er nur über das Bein nachgrübeln, und es war nicht gut, wenn er das tat, deshalb nahm sie die Fiebertabelle vom Fußende des Bettes und begann sie zu studieren. pr beobachtete sie ungeduldig und dachte: warum geht sie nicht hinaus? Sie hängte die Tabelle wieder ans Bett und sagte:„Ihre Temperatur ist schon ziemlich in Ordnung. Sie werden bald wie- der gesund sein.“ Er wollte sich nicht gehen lassen, aber ire Aufdringlichkeit ärgerte ihn,„Ja“, sagte er„mit einem Bein.“ Sie sah ihn betroffen an und schwieg. „Möchten Sie auch so gesund sein?“ Er 0 wollte ihr wehtun.„Aber Ihnen würde das Flocſtenfull Es hat geschneit, mein Leben zugeschneit. 7 Hat zugeschneit, zur Ruh geschneit, was gestern war., Vergangenheit. was ich besaß, was ich vergaß, besaß und dennoch nie besaß: die Kindheit und der Jugend Zeit, Haß, Liebe, das erlittne Leid Das zugefügte liegt schon weit. soweit vielleicht, daß nie ein Schnee es decken wird. Wer weiß das je.) Und weiter schneit es und begräbt, was sich nur nock als Hügel hebt, darunter ich begraben hab der Wünsche viel im Massengrab: die Hoffnung auf Gerechtigkeit, Vernunft, auf Frieden allezeit, ein reines Bett für jedermann. ist alles, alles zugeschneit, ist zugeschneit, zur Ruh geschneit. 8o dre dann, was jeder haben ann zu seiner Zeit und keiner Zeit das reine Bett Vergessenheit. in dem ihm endlich Ruh gedeiht, in dem er ruht und doch nicht ruht; denn immer ist sein Fuß beschuht, und immer, wie die Flocke treibt, des Vogels Fittich Spannung bleibt, sind wir im Fallen, sind der Fall der Flocken hier und uberall, sind eine leichte Flocke Schnee, die diesen Ort seit eh und je womöglich gar nichts ausmachen. Wozu braucht schon eine Nonne zwei Beine?“ „Sie meinen das nicht so“, sagte sie sanft; sie wußte, wann jemand litt. Es machte ihn wütend, daß sie sich nicht verletzt fühlte.„Zum Beten braucht man keine zwei Beine.“ „Ich weiß, daß Sie es nicht so meinen“. sagte sie. Als Lombardo sah, daß er ihr nicht weh- tun konnte, machte sein Zorn wieder dem Mitleid mit sich selbst Platz.„Sie wissen nicht, was das heißt, wenn ein Rennfahrer ein Bein verliert.“ „Gewiß ist es schlimm, aber Sie wußte nicht, wie sie fortfahren sollte, denn sie wollte keine billige Phrase gebrauchen. „Mit einem Bein kann ich nicht mal Trainer werden“, sagte er.„Oder haben Sie schon einen einbeinigen Trainer gesehen?“ „Ich kenn mich da nicht aus“, sagte sie. mr war nichts eingefallen, und mit Gott wollte sie nicht kommen, weil sie wußte, daß ihn das ärgern würde. Also sagte sie:„Sie müssen nicht gerade Trainer werden.“ „Was sonst? Soll ich vielleicht Pfarrer werden?“ Lombardo war wieder wütend auf sie. „Es gibt genug Berufe, wo's auf die Beine nicht ankommt.“ „Hören Sie“, sagte er,„sie kommen vom Beten nicht los und ich nicht vom Rad- kahren“ „Das ist nicht dasselbe“, sagte sie. „Doch“, sagte er.„Es ist dasselbe. Wenns einem mit was ernst ist, dann kommt man nicht davon los. Man kommt einfach nicht los davon.“ Sie sah auf die Bettdecke, unter der sich das eine Bein abhob, und plötzlich hatte sie eine Idee.„Gibt's da auch Masseure?“ sagte sie. „Ja.“ Er wußte nicht, worauf sie hinaus- wollte. „Ich kenn eine Menge Masseure, die nur ein Bein haben“, sagte sie. Jetzt begriff er.„Ich hab doch keine Ahnung von sowas“, sagte er. „Da ist nicht viel dabei“, sagte sie. Es ge- lingt also, dachte sie und ihr Herz pochte. „Sie müssen nur einen Kurs besuchen, das ist alles.“ Lombardo sagte nichts. Er stellte sich vor, wie er von einer Box zur anderen humpeln würde, um die Burschen zu massieren, und er würde bei allen Rennen dabei sein, weil sie ihn nicht entbehren konnten, und wäh- rend er sich das vorstellte, bekam er ein merkwürdiges Gefühl in der Brust. „Ich schicke mnen morgen unseren Ope- rationsgehilfen“, sagte sie.„Der ist Masseur bei einem Sportverein, und mit inm können Sie alles genau besprechen.“ „Ich bin Ihnen schrecklich dankbar“, sagte er.„Ich wär nie auf das gekommen.“ Er schluckte,„Wissen Sie, ich wünschte oft zu sterben, wenn ich daran dachte, daß sie mich bei keinem Rennen mehr brauchen könn- ten.“ Er schluckte wieder.„Aber jetzt Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.“ „Sie haberi keine Ursache dazu“, sagte sie. Gott wird es von Anfang an so gewollt 40 Die Nonne und der Rennfahrer/ Von Ernst Kein „Ach wo“, sagte er.„Ich möchte nur, daß Sie ein Glas Kaffee mit mir trinken.“ „Gern“, sagte sie. Sie mochte den Doktor. einen kleinen wohlgenährten Mann in mitt- leren Jahren, zwar nicht besonders, weil sie in für sehr ungläubig hielt, aber sie war glücklich und so wollte sie ihm auch eine Freude machen. Er holte eine Thermosflasche unter dem Tisch hervor, entkorkte sie und goß zwei Wassergläser voll. „Danke schön“, sagte sie, nahm ihm das eine Glas ab und setzte sich auf das alte Ledersofa. Sie trank einen kleinen Schluck. „Sie sehen ja so zufrieden aus“, sagte der Doktor über den Tisch hinweg. „Bin ich auch“, sagte sie. „Und warum, wenn man fragen darf?“ Sie war noch sehr jung, und er brachte sie gern in Verlegenheit. Preis Warum ist die Höflichkeit bei uns ein Mauerblümchen? Wenn es eine Landkarte gäbe, auf der die höflichen Völker mit roter Farbe eingezeichnet wären— ich glaube, wir verdienten auf dieser Karte auch bei wohl- wollender Beurteilung höchstens ein Zartes Ross. Das ist schade. Denn in der Rangliste der Tugenden rangiert die Höflichkeit weit vorn. Nicht weil sie von feiner Herkunft ist, denn ‚ hübsch“ und„höflich“ bedeuteten früher dasselbe. Man bezeichnet damit Men- schen, die sich bei Hofe, die sich in guter Gesellschaft zu bewegen wußten, und noch heute sagt man in Thüringen von einem höflichen Menschen, er sei ein hübscher Mensch. War früher die Höflichkeit eine Eigen- schaft des Adels, so ist sie heute eine Tugend, die adelt. Sie macht ihren Träger artig— von feiner Lebensart— sie macht ihn liebenswert und liebenswürdig. Heute ist die Höflichkeit nicht mehr an den Stand gebunden. Sie ist eine Eigenschaft, die man sich selbst erwerben kann. Sie ver- langt weder eine Vorbildung noch einen so- zialen Rang. Aber sie erleichtert dem, der sie besitzt, das Leben. Man setzt sich mit Höflichkeit besser durch als mit den Ellen- bogen. Sie bildet den Charakter und macht mren Träger freundlich und umgänglich. Sie steckt an. Wer höflich ist, wird höflich be- handelt. Im Umgang mit Menschen ist die Höf- lichkeit das Oel, das die Maschine geräusch- los laufen läßt. Gäbe es keine Grobiane, Rü- pel, Flegel, Lackel und Knoten, dann gäbe es auch keine Reibereien. Es ginge wie ge- schmiert. Denn man kann mit Höflichkeit besser schmieren als mit Geld. Machen Sie den Versuch und begegnen Sie einem groben Hauswirt, einem rabiaten Nachbarn, einer Kratzbürste aus Ihrer Verwandtschaft mit sanfter Höflichkeit. Sie nehmen jedem die Waffe aus der Hand. Sie beschämen ihn. Höflichkeit ist deshalb nicht nur eine schöne, sie ist auch eine praktische Tugend, die Nerven schont und Aerger erspart. Ihr Feind ist der Stolz. Aber es ist ein falscher Sie wurde ein bißchen rot.„Es ist wegen dem Patienten von Zimmer elf.“ „Was ist mit dem? Haben Sie ihn viel- leicht bekehrt?“ „Wie kommen Sie darauf?“ „Ihr versuchts doch immer, bevor einer stirbt.“ „Aber er stirbt doch nicht“, sagte sie und sah ihn dabei an, und ihr Mund war auf ein- mal ganz ausgetrocknet. „Doch“, sagte er und fühlte sich unbe- haglich.„Wußten Sie das nicht?“ „Er ist zu spät eingeliefert worden. Wir haben das Bein ganz oben amputiert. Aber es war zu spät; der Brand war schon zu weit fortgeschritten.“ Er sah sie an, während er sein Glas in der Hand hielt und sich auf die Lippen biß Sie saß da und starrte schwei- gend vor sich hin, und ihr Gesicht sah ver- fallen aus. „Was ist denn?“ sagte er. Sie gab keine Antwort; sie faltete nur die Hände, die bis jetzt schlaff in ihrem Schoß gelegen waren, aber sie betete nicht. Der Doktor setzte sein Glas hin, stand auf und kam um den Tisch herum. Er berührte sie am Arm, um sie aus ihrer Erstarrung zu lösen und sagte:„Was ist denn los mit Ihnen, Schwester?“ „Gott liebt uns nicht“, sagte sie leise, ohne aufzublicken.„Nein, er liebt uns nicht.“ Er wußte nicht, was das alles bedeuten sollte, aber sie tat ihm leid und so sagte er: „Vielleicht liebt uns Gott auf eine Art, die wir nicht begreifen. Er liebt uns, aber wir begreifen es einfach nicht.“ Doktor Gareia hatte geglaubt, daß gie weinte, aber als sie nun den Kopf hob, sah er, daß ihre Augen trocken waren.„Was kann ich für den Mann tun?“ fragte sie. „Geh'n Sie in die Kapelle runter und be- ten Sie“, sagte der Doktor. „Glauben Sie, daß es ihm hilft?“, sagts die Schwester. Sie fühlte sich müde und ver- braucht. „Ihm nicht“, sagte er,„aber Ihnen.“ der Höflichkeit 7 Von Thaddäbs Troll Flegel. Wer sich diensteifrig nach dem Blei- stift bückt, der dem Chef vom Tisch gefallen ist, und den Handschuh übersieht, den seine Frau hat fallen lassen, ist alles andere als ein Kavalier. Katzbuckelei nach oben und Rüpelei unter seinesgleichen— das ist die schlimmste Perversion der Höflichkeit. Wer Wirklich höflich ist, zeigt Achtung vor der Menschenwürde. Seine Höflichkeit macht keine Unterschiede. Sie macht auch vor Kin- dern nicht halt. Klar, daß ein Kind einer älteren Dame in der Straßenbahn seinen Platz anbietet aber ich sehe nicht ein, warum ein ausgeruhter Erwachsener nicht auch einmal einem von der Schule über- müdeten Kind seinen Sitzplatz opfern soll. Weshalb steht bei uns zu Lande die Höf- Uchkeit in einem so schlechten Ruf? Ich habe neulich ein Schild gelesen, das in drei Spra- chen das Rauchen untersagte. Im französi- schen und englischen Text stand das Wort „bitte“. Im deutschen war es ein Befehl: „Nicht rauchen!“ Die Wörter„danke“ und„bitte“ werden bei uns so sparsam gebraucht, als seien sie füt einer Höflichkeitssteuer belegt, während andere europäische Völker nur damit herum- werfen, als bekämen sie für die häufige Be- nutzung eine Prämie. Die Spanier— Wohl das höflichste Volk in Europa— sagen„Ver- zeih' Bruder!“ wenn sie einen Bettler ab- weisen. Der englische Schutzmann, den ich nach einem Platz in London fragte, schrieb mir auf, wie ich mich weiter durchfragen Sollte, und vergaß auch nicht, das Wort „Please— bitte“ mit auf den Zettel zu schreiben, weil er fürchtete, der Deutsche könne es beim Fragen vergessen. Bei uns wird oft die Höflichkeit scheel angesehen, weil manche Leute meinen, sie vertrage sich nicht mit der aufrechten Man- neswürde. Wer sich minderwertig fühlt, der sucht das dadurch auszugleichen, daß er sich barsch und ungehobelt gibt. Die Franzosen sind erfolgreiche Diplomaten, weil sie 80 höflich sind. Und auch die Russen haben es gelernt, daß man mit Freundlichkeit mehr erreicht als mit einem barschen„Njet!“ Er- innern wir uns mit Grausen einer Partei, auf deren Briefbogen„Im parteiamt- lichen Schriftverkehr entfallen Höflichkeits- floskeln.“ Unsere Bürokratie hat das Erbe der Un- höflichkeit übernommen. Sie gesteht dem taatsbürger weder eine Anrede noch das Wörtchen„hochachtungsvoll!“ zu. Sie bittet nicht, sondern sie befiehlt(„Sie haben sich in sauber gewaschenem Zustand...). Und Stand sie macht damit Schule von„Nicht in den Wagen spucken!“ bis„Füße abstreifen!“, Was wieder etwas zu viel verlangt ist, weil die Füße so fest angewachsen sind. Im Deutschen lügt man, wenn man höf⸗ lich ist, entschuldigt sich der grobe Schüler im„Faust“. Stimmt das? In diesem Falle ist mir eine höfliche Lüge lieber als eine grobe Wahrheit. Weshalb soll man einer Dame, die uns ihr Alter schätzen läßt, nicht die Freude machen, insgeheim noch ein paar Jährchen von der geschätzten Zahl abzuziehen. Besser als zu sagen:„Bitte nach Ihnen, gnädige Frau, Sie sind die Aeltere!“ Weshalb machen wir so wenig Kompli- mente? Der Franzose versichert uns immer Wieder, daß er sehr entzückt sei, auch wenn es gar nicht stimmt. Und wir bringen es nicht fertig, Fräulein Müller zu sagen, ihr Kleidchen sei hübsch und Frau Krauß, ihre neue Frisur stehe ihr gut, selbst wenn wir es innerlich mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen. Wir bören alle so gern ein nettes Wort über unser Aussehen, über unsere Frau, über unsere Kinder oder über irgend eine Leistung— und es geht uns so schwer von der Zunge, wenn wir unseren Mitmen- schen so etwas sagen sollen. Die kleinen Komplimente sind die kosten- losen Blumen, mit denen wir uns viel mehr beschenken sollten. Sie brauchen sich ja nicht unbedingt auf die neuen Zähne zu be- ziehen, die wir innerlich leise lächelnd bei unserem Nachbarn registrieren. Höflichkeit verbessert das„Betriebsklima“. Sie wärmt aber auch das Klima in der Familie. Sie er- leichtert das Leben. Sie fängt damit an, daß man seine Mitmenschen nicht warten läßt. „Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der K6- nige“, sagte Ludwig der Achtzehnte. Sie endet nicht damit, daß man trotz aller Gleichberechtigung in seiner Mitarbeiterin die Frau achtet, die im Mann gern den Ra- Valier, den Ritter sehen möchte. Höflichkeit lohnt. Sie macht eine gute Er- scheinung. Sie macht beliebt. Aus dem Mann micht sie den Herrn, aus der Frau die Dame. Als wir neulich darüber sprachen, was ein Herr sei, sagte eine kluge Freundin:„Ein Herr ist ein Mann, der zum Kellner danke sagt, obwohl er weiß, daß man es nicht tut.“ Sie sehen— schon wieder beweist di Höflichkeit, wie sie den Menschen hebt. Sie braucht ja nicht so heimtückisch zu sein wWẽie bei Herr von Wolinski. Der pflegt zu seinen Gästen auf ihren Ausruf„Jetzt müssen Wir uns aber verabschieden!“ zu sagen:„Ich bitte Sie sogar darum!“ ten de e haben, dachte sie und fühlte sich sehr glück- Stolz— ein 2tes he Wesen, das 7 1 8 e lich, Weil sie ein Werkzeug Gottes gewesen mit der Dummheit ein rhältnis hat. Die- ben e eee, ee chen Grußt. en,„lch mud jetat sehn. Wenn Sie was ber falsche Stolz Verwechselt kiöklichkeit mit nicht mene als eine Flocke breit Fkaucklen uten Sie nur.“ EKrlecherei und Unterwürfigkeit. Dabei ist . TTV Sie ging hinaus und den Korridor ent- Höflichkeit dem Vorgesetzten gegenüber gar so schnein wir au, was 1 8 8„ lang. Als sie an der offenen Tür des Aerzte- nicht erwähnenswert. Aber sage mir, wie du d ind bald selber Lugeschnelt, zimmers vorüberkam, winkte ihr Doktor mit deinen Untergebenen umgehst, und ich ind au 5 Gareia, der Nachtdienst hatte. Sie trat ein. sage dir, wie du bist. Der Buchhalter, der und sind æur Ruß geschneit.„Ich hab auf Sie gewartet, Schwester.“ dem Prokurist die Tür hält und sie der Se- Rudolf Hagelstange„Ist was Besonderes?“, fragte sie. kretärin auf die Nase knallen läßt, ist ein ee 8 FUR MANNIER vod HEUTE. ö f E23 5 5 1 15 Hellen Jedem nellen immer! —5— un ket 1, 28 eee Abführ- Tee. Pake 5 E Blüten- Schiat. und 1. Nerven- Tee 5. 1,78, 1, htl Aachma- Tee 2 1, Gewienteprd zeuen Bettnässer- Tee„1,23 dis zu 25 Pfd. altes Blutreinigungstee„ 1,25 8 Zahlg. Grippe- Tee. Paket 1,28 LER Blutkreislauf-Tee Paket 1,75 Hämorrhoidal-Tee„ 1,25 herde(Arterlosklerose-Tee) 5 1 120 ae 2 e, e. ene 5 65 Bronchial-Tee, verstärkt 1, 50 krättig, schlernlesend, geben regen. r.. raret 12 1 F Nerven-Tee f. Frauen„ Nieren- u. Blasentee„ 1, 25 000 DPM Dlabetiker-Tee.. Paket 1.— Tee 2. Beruhigung u. ut,(Als K Frühstücks- u. Abend- Pflege des Herzens„ 1,23 15. Tee Emu“. 1. Wurm res([ ink. 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FC Nürn- jelen so wert- setzen muß. Der 22. Spieltag s Wiederum als. Ga gegen Jahn Reg tigen Form sollte a RSC kein Problem s 8 8 Mannheim als Verfolger des KSC auch seine Zweite Reise zum Main zum FSV Frankfurt) ungeschlagen, nachdem er Vergangenen Wochenende in Offenbe 62 einen unerwartet klaren Erfolg err Bat? Der VfB Stuttgart ist im Neckarstadi Segen Eintracht Frankfurt bemüht, 2 Wenigstens die Position zu halten, (Giesmal St hrend Augsburg versuchen muß. Für den Klass Verbleib ist besonders das Treffen Fürth ge- gen 1860 München w 3, denn für die Münchener bietet es j die letzte Möglichkeit, noch einm Uuß zu finden. — Das Programm: F mer Sc— Jahn Regensburg, FSV Frankfurt— VfR Mann- Heim, VfB Stuttgart— Eintr. Frankfurt, BC Augsburg— I. FC Nürnberg, Kick. Offen- bach— Schweinfurt 05, Vikt. Aschaffenburg gegen Stuttgarter Kickers, SpVg gen 1860 München, SSV Reu Schwaben Augsburg. Als der Karlsruher Sc im Herbst in Re- gensburg 3:2 gewann, brach er einen Ban! denn vier vorausgegangene Spiele, zwei da- von in Karlsruhe, waren v Regensburg gewormen worden. Nach IL. der Dinge Wird der KSC am Sonn die Gelegenheit nützen, die Führung auszubauen.— Schwe- rer ist die Aufgabe des VfR Mannheim, auf den man in Frankfurt nach seinem schönen Sieg in Offenbach besonders gespannt ist. Der FSV besitzt zwar keine Bestform, ist aber doch in der Lage, für eine Ueber- raschung zu sorgen. Will der VfB Stuttgart doch noch in die Entscheidung eingreifen, dann muß er die — müssen wie die Löwen kämpfen— weitere Niederlage bedeutet Abstieg Frankfurter Eintracht schlagen. Das dürfte schwer fallen, da der VfB-Angriff kein allzu Sroßes Vertrauen besitzt und Eintracht un- befangen spielen kann.— Offen ist auch der Kampf in Offenbach, wo die Kickers gegen Schweinfurt vor allem um eine Stabilisie- rung ihrer Abwehr bemüht sein müssen. 1860 München steht nicht mehr hoch im Kurs, und nur ein Erfolg in Fürth würde noch einmal Hoffnungen aufkommen lassen. Da Fürth selbst bedroht ist und auch als stärker zu gelten hat, sind Münchens Aus- sichten auf einen Punktgewinn nicht groß. — Ohne Morlock und Bergner kann es für den 1. FC Nürnberg in Augsburg gegen den BCA eine unliebsame Ueberraschung geben. — Aschaffenburg ist Favorit gegen die Stutt- garter Kickers, und Reutlingen kann man einen Heimsieg gegen Schwaben Augsburg zutrauen. Die 2. Liga Süd bringt Schlagerspiel der Spitzenreiter: „ag ern“ wollen die SV Waldhof auf eigenem Platz Eine große Publikumszugkraft wird das Schlagerspiel der II. Liga Süd am Sonn- zwischen Bayern München und dem burger FC ausüben. Die Punktespiele sind langsam ins entscheidende Stadium ge- rückt und die beiden ersten, zum Aufstieg ins Oberhaus berechtigten Plätze so gut wie vergeben. Niemand wird daran zweifeln, daß der Freiburger FC und Bayern München bei Beibehaltung ihrer bisherigen großßarti- gen Form am Ende der Saison als Aufstei- ger feststehen. Gefährlich könnte höchstens der VfL Neustadt werden, der sich Hoffnun- gen auf einen der beiden vorderen Plätze macht. Am kommenden Sonntag steht mehr für Bayern München, als für den Spitzenreiter FC Freiburg auf dem Spiel, denn schließlich haben die„Bobbele“ zwei Punkte Vorsprung vor den„Bayern“. In der Vorrunde sprang für Freiburg ein 2:0-Sieg heraus und die Münchener Rothosen sind auf Revanche er- picht. Ob sie allerdings, so gelingen wird, wie man es sich in München vorstellt? Der Elf des FFC ist auch auswärts viel zuzutrauen. Die Münchener, die bisher zehn von ihren elf Spielen zu Hause mit„zu Null“ gewan- nen, und nur von Wiesbaden mit 2:3 besiegt wurden, müssen alle Register ihres Könnens ziehen, wenn beide Punkte gegen die Gäste geholt werden sollen. Der im Hintergrund lauernde VfL Neu- stadt steht am Sonntag vor keiner leichten Hürde. Er muß zum SV Darmstadt 98, der bisher auf eigenem Gelände nur zweimal verlor. Ein Sieg der Hessen ist durchaus möglich. Wenig zu bestellen sollte der ASV 8 S In der ersten nordbadischen Amateurliga geht es hart auf hart: ann Dsc heidelberg„ mieitia“ toppen? Phönix Mannheim Favorit gegen Plankstadt/ Daxlanden in Weinheim Bei den Spielen der ersten nordbadischen Fußball-Amateurliga kommt es in Heidel- berg zu der mit Spannung erwarteten Aus- emandersetzung zwischen dem DSC Heidel- berg und dem gegenwärtigen Spitzenreiter Amicitia Viernheim. Falls die Heidelberger erneut verlieren, dürften hre Hoffnungen Auf den Meisterschaftsgewinn endgültig ge- schwunden sein. Daxlanden kann seine An- Wartschaft auf den Titel durch einen siche- ren Heimsieg gegen den FV Weinheim un- ter mauern. Neben diesen Begegnungen be- anspruchen die Spiele mit den abstiegs- bedrohten Vereinen besonderes Interesse. Die beiden Tabellen-Letzten, TSG Rohrbach und Fe Neureut, gelten trotz Platzvorteils nicht Als Favoriten gegen Hockenheim bzw. Lei- men, Bretten kann durch einen Sieg gegen seinen Gast aus Friedrichsfeld viel zur Ret- tung beitragen. Unangenehm wird die Situa- tion für Feudenheim, wenn das Spiel beim Namensvetter in Durlach verloren geht. Phönix Mannheim sollte auf eigenem Boden gegen Plankstadt ein Erfolg sicher sein. In Forchheim liegt ein Sieg der Platzelf näher Als ein Punktgewinn der Birkenfelder Gäste. Es spielen: FyW Daxlanden— FV Wein- heim, Phönix Mannheim— TSG Plankstadt, Forchheim— SV Birkenfeld, PSC Hei- delberg— Amicitia Viernheim, ASV Durlach gegen ASV Feudenheim, VfB Bretten gegen Germ. Friedrichsfeld, TSG Rohrbach— FV Hockenheim, FC Neureut— VF Leimen. Spiele der 2. Amateure abgesetzt Im Gegensatz zu der ersten norddeutschen Amateurliga, die ihre Spiele am Wochenende austrägt, wurden die Begegnungen der 2. Amateurliga vom Spielplan abgesetzt. Der Südwestdeutsche Fußballver- band hat am Donnerstag alle für das kom- mende Wochenende vorgesehenen Amateur- Spiele wegen des kalten Wetters abgesetzt. Von dieser Regelung werden die 1. Amateur- liga, die 2. Amateur- sowie die A-, B- und C-Klassen betroffen. Auch die Spiele der Jugend fallen darunter. Die Regelung gilt für die Amateure in der Pfalz, in Rheinhessen und im Bezirk Nahe. „ obbele“ übenennen gegen AsSV Cham ungefährdet Cham beim SV Waldhof-Mannheim haben. Nach oben kann sich der Fe Singen 04 ar- beiten, denn gegen das Schlußlicht VfL. Helmbrechts müßte zu Hause ein Sieg her- aAusspringen. Ein Stolperstein für viele Mannschaften wurde schon der FC Hanau 93. Nachdem er vergangenen Sonntag den Chamern das Konzept verdarb, versucht er dasselbe auch beim TSV Straubing. Aber die Straubinger werden gewarnt sein und ihre Chancen zu wahren wissen, denn schließlich gehören sie zu dem kleinen Kreis der zu Hause Ungeschlagenen. Auf eigenem Platz sind Bayern Hof(gegen 1. FC Bam- berg), Hessen Kassel(gegen 1. FC Pforz- heim), SV Wiesbaden(gegen FC Penzberg) und Ulm 1846(gegen Karlsruher FW) als Favoriten anzusprechen. Doch sind Ueber- raschungen nicht ausgeschlossen.— Es spie- len: Bayern München Fc Freiburg, Darm- stadt 98—vVfL Neustadt, SV Waldhof- ASV Cham, Singen OA VfB Helmbrechts, Ulm 46 gegen Karlsruher FV, TSV Straubing— Ha- nau 93, Hessen Kassel—1. FC Pforzheim, SV Wiesbaden FFC Penzberg, Bayern Hof 1. FC. Bamberg. Rösch will Viererbob Titel Zweimal wurde die deutsche Viererbob- meisterschaft verlegt, bevor nun am kom- menden Wochenende auf der Taunus-Bahn in Oberreifenberg der Titelträger ermittelt Wird. Es ist leicht möglich, daß es bei dieser Meisterschaft zu einem Duell zwischen den Olympia- Schlitten aus München mit Hans Rösch am Steuer und der jungen Ohlstadter Mannschaft mit Hans Schelle als Steuermann kommt. Hans Rösch ist besonders ehrgeizig, denn der Münchner Fabrikant möchte wenig- stens den Vierer-Titel behalten, nachdem er vor zwei Wochen in Hahnenklee die Zweier- meisterschaft an Erbs/ Jordan abtreten mußte. Den Titelkämpfen voraus geht am Samstag das Rennen der Viererbobs um den Wanderpreis des Deutschen Bob- und Schlit- tensport-Verbandes. Zoll/ Weinrich an vierter Stelle Eine Gruppe von vier Mannschaften mit Zoll- Weinrich an vierter Stelle führte am Donnerstagmorgen das Feld an, als das Sechstagerennen von Aarhus um 05.00 Uhr nach 103 Stunden und 2321,44 Kilometer für die Morgenstunden neutralisiert wurde. Die ganze Nacht hindurch hatten die Dänen Nielsen-Leveau immer wieder ver- sucht, einen Vorsprung von einer Runde her- auszufahren, doch waren ihnen die beiden französischen Mannschaften Senfftleben- Forlini und Carrara-Godeau ebenso wie die Deutschen beharrlich auf den Fersen ge- blieben. Stand des Rennens: I. Werner- Leveau ODänemark) 290 Pkt.; 2. Senfftleben-Forlini (Frankreich) 287 Pkt.; 3. Carrara-Godeau (Frankreich) 244 Punkte; 4. Zoll- Weinrich Deutschland) 120 Punkte. Eine Runde zurück folgen: 5. van Vliet-Plattner Niederlande/ Schweiz) 235 Punkte; 6. Joergensen-Olsen Dänemark) 225 Punkte; 7. Roth-Bucher (Schweiz) 219 Punkte. Seit Jahr und fag ist dler Eistanz lische Domäne. niger als drei englische Paare setzten sich auch bei den Weltmeisterschaf- eine eng- Nicht we— ten in Garmisch an die Spitze. Unser Bild Zeigt das Stegerpaar Pamela Weight und Paul Thomas, die sich am Samstagabend beim Endspiel des MERC gegen Köln den Mannkei- mer Kunstlauf-Freunden u. a. auch mit ihrer Welt- meisterschaftskur vorstel- len werden. a 5 dpa-Bild Deutsche Schwimmerinnen vor klarem Sieg: Vor Kraulrekorden in Kartstuhe? Zweiter Länderkampf gegen Frankreich/ Bärbel Urban im Kunstspringen Als haushoher Favorit bestreitet die Damen- Nationalmannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes am Wochenende in Karlsruhe den zweiten Länderkampf gegen Frankreich. Während der DSV nach den Er- gebnissen der Hallen-Meisterschaften sein Stärkstes Aufgebot stellt, fehlen in der fran- 26sischen Auswahl mit den Rekordlerinnen Marie-Helene Andre(Rücken) und Odette Lusien Gutterfly) zwei der aussichtsreichsten Kräfte. Im Kunstspringen startet dazu nur eine Springerin für Frankreich, da die Olym- piadritte Mady Moreau nicht zur Verfügung steht. Daher ist ein weitaus klarerer Sieg als beim 56:41 im Vorjahr in Straßburg zu er- Warten. Aussichten auf den ersten Platz in einem der acht Wettbewerbe hat von den Französinnen allein die Weltklasse-Krau- lerin Heda Frost über 400 m. Auf der schnellen 25-m-Bahn des Tulla- bades werden nach den Berliner Leistungen zwei deutsche Kraulrekorde in Gefahr sein. Birgit Klomp kann über 100 m gegen die französische Rekordlerin Josette Arene ihre 1:05,6 Minuten angreifen. Gisela von Netz gilt gegen Heda Frost, die nach ihrem Lan- desrekord von 5:09,6 Minuten zur Weltklasse zählt, zwar als Außenseiterin, aber eine Ver- besserung des 400-m-Kraulrekordes von Ingrid Künzel(5:15, 4 Minuten) ist durchaus möglich. Im einzelnen starten beim Karlsruher Länderkampf: 100 m Kraul: Birgit Klomp, Ingrid Künzel— Josette Arene, Ginette Sendral— Jany; 400 m Kraul: Gisela v. Netz, Christel Werther— Heda Frost, Vivianne Gouverneur; 100 m Rücken: Helga Schmidt, Anja Braune— Louisette Casterman, Mi- chele Boussuat; 200 m Brust: Sieglinde Wolff, Karin Rougemont— Marianne Hirt- Frango- ise Derommelaere; 100 m Butterfly: Christel Werther, Ursel Winkler—Frangoise Dutheuil, Colette Libourel; Kunstspringen: Susanne Richter, Bärbel Urban— Prisca Bottino; 4000 m Kraul: Klomp, von Netz, Künzel, Werther— Arene, Sendral-Jany, Frost, Gou- verneur; 4 100 m Lagen: deutsche Staffel noch offen— Casterman, Hirt, Eisenreich, Arene. Skijugend auf dem Feldberg Im Schwarzwald trifft sich am kommen- den Wochenende die deutsche Skijugend, um bei den Winterspielen ihre Meister im Lang- lauf, in der nordischen Kombination und im Spezialsprunglauf zu ermitteln. Ueber 250 Läufer und Läuferinnen werden erwartet, Wobei Bayern mit etwa 70 bis 80 Teilnehmern am stärksten vertreten sein wird. Aus dem Schwarzwald kommen 30 bis 40 Jugendliche zum Start, weitere 30 Jugendliche will der Schwäbische Skiverband entsenden. In ganz Südbaden erhalten die Schulkinder am kom- menden Samstag schulfrei, um dieses Skifest der deutschen Jugend mitzuerleben. Das Programm wurde wie folgt festgelegt: Samstag 9 Uhr Langläufe der männlichen Jugend I und II sowie Jungmannen, der weiblichen Jugend II und III über 6 und 8 km. Samstag 14 Uhr Kombinationsspringen für die männliche Jugend Lund IL. und Jung- mannen. Sonntag 10 Uhr Spezialspringen für die Jugend I, II und Jungmannen. Käfertal Gruppensieger Mit einem äußherst knappen 4½:3½.-Erfolg über den Schachelub Birkenau holte sich der Schachclub Käfertal den Gruppensieg zur Bezirks meisterschaft. Damit konnte der Schachclub zum ersten Male seit 20 Jahren die Meisterschaft seiner Klasse erringen und sich vor Gegnern wie Weinheim und Viern- heim placieren. Es war ein harter Kampf gegen Birkenau und lange Zeit war nicht entschieden, zu wessen Gunsten er endete. Erst als Schmalz am Spitzenbrett mit einer wunderbaren Mattkombination seinen Geg- ner Weber besiegte und die auf Gewinn stehenden Partien von Landwehr und Fahr- ner daraufhin Remis gegeben wurden, war die Entscheidung für Käertal gefallen. Wei- ter siegten für Käertal Eicher und Lippler, zugleich. BRYVICREEM verleiht ſhrem SRVYICREEM die vollʒkommene Haurpflege: macht trockenes Haor schmiegsom, struppiges far fügsam gibt goten Sitz und natürlichen Glanz o vethindert Schoppen und Trockenheit klebt nicht, fetfet nicht Nehmen Sie 8 RVICREE M, denn alle Welt weiß: Sabel, SRVICREEM Normultube DM J, 20 Doppeltube DM 2. Haar und Kopfhaut brauchen Pflege, darum BRVYLCREEM das Hadrpflegemittel mit dem boppfklkFEFEEK T Doppeleffekt, dos heißt pflege von Hadr und Kopfhaut lichen, guten Sitz und schützt die Kopfhaut vor den schä- digenden Einflüssen von Stabb und Schmutz. ee eee. Haar den natör- Mama toft on(sie vor verreist): „bleich bin jch da— daß du es weißt!“ Der Abwoschberg, der wild sich türmt, wird schleunigst von Popo gestümmt. Schnell muß die Arbeit vor sich gehn, Dobel hilft Pri— im Hondumdrehn. Moma ist da; sie sfrohlt vor blöck. Popo föhtt's ouch auf Pri zurück. Huch von innen einheizen: 5 6 Ihr Vorteil! sel aus eigener Möbelfabril N REWE- Weinbrand „Dreistern“ NEWE- lamaika- Reiner Weinbrand 38% / Flasche o. Gl. /I Flasche Rum-Verschnitt in Hosche Rotweine und Spirituosen in reicher Auswahl! 92 ScTAFZ IMMER 2 m, beste Verorbeitg. nur DM 498, Möbelfabrik J. F. F. RATxH, Pfalzgrofenweiler jetzt auch Ludwigshafen am Rhein Bismarckstraße 84 u. Oggersheimer Straße 31 3 — 6,50 8,50 7.80 HEIN RIC Derbeerfolq durcb Kleinangeigen fernsehen d denoch Schon ab 30,.— DM Anzahlung können Sie bei uns ein neues Fernsehgerät als Ihr Eigentum erwerben.- Bis zu 24 Monatsrat. 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Unre Jr. 46 — gen taffel reich, 19 men- d, um Lang- nd im r 250 artet, mern s dem dliche II der ganz kom- kifest elegt: lichen „ der 8 Km. n für Jung- en für Erfolg ch der g zur der ahren n und ſiern- dampf nicht ndete. einer Geg- a winn Fahr- „ War Wei- ppler, 5 straße, einn Box-Vergleichskampf z wise r. 46/ Freitag, 24. Februar 1946 MORGEN Seite 11 —— Mit handfester Schlägerei Ev Füssen— HC den Haag 3:3 Der EV Füssen erreichte am Mittwoch- abend im Eishockey-Freundschaftsspiel ge- en HC den Haag nur ein 3:3- Unentschieden (073, 2:0, 1.0). Die durch vier Kanadier ver- stärkten Holländer erzielten alle drei Tore im ersten Spieldrittel. In den beiden übrigen Spieldritteln Waren die Füssener klar über- legen. Alle drei Tore für Füssen schoß Mar- us Egen. Im letzten Spieldrittel gab es eine minutenlange Schlägerei a dem Die Mannschaft aus den Haag igte überhaupt viel unnötige Härte und mußte insgesamt 19 Strafminiuten(darunter eine Fünf-Minu- ſenstrafe) hinnehmen, Die Füssener Spieler buchten insgesamt 13 Strafminuten, daruater ebenfalls eine Fünf-Minutenstrafe. Gontscharenko Will Europatitel Zwei Wochen nach den Weltmeisterschaf- ten, die in Oslo mit einem dreifachen Erfolg für die UdSSR endeten, werden am 25/26. februar in Helsinki unter Teilnahme von 28 Läufern aus acht Nationen die Europa- meister im Eisschnellaufen ermittelt. Welt- meister Oleg Gontscharenko, der zweifache Bronzemedaillengewinner aus dem starken Aufgebot der UdSSR, besitzt auch diesmal gute Aussichten auf den Titelgewinn. Seine stärksten Rivalen könnten der bei den Welt- titelkämpfen so überraschend starke Vize- weltmeister Robert Merkulow(UdSSR) und vielleicht auch der 20jährige Finne Juhani Jarvinen sein, der nach seinem Sturzpech in Oslo(5000 m) vor heimischem Publikum zu einer Steigerung fähig ist. Die russischen Olympiasieger Grischin und Schilkow sind auf der 10 O000-m- Distanz schwächer, so daß es fraglich bleibt, ob sie in die Entscheidung eingreifen können. Aus Deutschland startet voraussichtlich nur der Ostberliner Helmut Kuhnert, falls nicht doch noch die Münchner Hans Keller und Ernst Räpple zugelassen werden, die noch in Skandinavien weilen. Leitet Schmetzer in Zürich? Deutsche Schiedsrichter werden bei kom- menden Fußpall-Länderspielen wieder ehren- polle Berufungen erhalten. Erich Asmussen C Flensburg), der das Probespiel der deut- schen Auswahl gegen den Hamburger SV leitete, soll am 21. März in Southampton beim Treffen England B— Schweiz B am- tieren. Josef Wershoven Euskirchen) wurde für die Begegnung zwischen Belgien und der Schweiz am 10. März in Brüssel vorgeschla- gen. Emil Schmetzer Mannheim) soll die Leitung des Züricher Treffens Schweiz— Brasilien am 11. April übernehmen, und Albert Dusch(Kaiserslautern) wurde vom DFB auf Anforderung für das Länderspiel Wischen der Schweiz und der Tschechoslo- wakei im Wettbewerb um den Dr. Gerö-Cup vorgeschlagen, das am 10. Mai in Genf aus- getragen wird. Für den gleichen Tag soll der DB noch ein deutsches Schiedsrichterge- spann nennen, das das Treffen Holland—Ir- land in Rotterdam leiten kann. Box-Vergleichskampf beim TSV Kommenden Samstag, 19.00 Uhr, findet in der Halſe des SY Neckarau, Casterfeld- Hen den Junioref von Mannheim und Pférzheim statt. In drei Jugend- und acht Junioren- kämpfen, vom Fliegen- bis Mittelgewicht, stehen sich die Vertreter des Nachwuchses beider Städte gegenüber, wobei es zu interes- santen Paarungen kommt. Die Pforzheimer Junioren haben schon wiederholt in Mann- heim ihr Können bewiesen, so daß auch dies- mal mit gutem Kämpfen zu rechnen sein wird. Drei Einlagekämpfe vervollständigen das Programm, dessen Durchführung bei dem rührigen TSV Neckarau in guten Händen liegt. Im Handball nur eine Begegnung . In der nordbadischen Handballverbands- liga steht nur ein Spiel auf dem Programm: Leutershausen gegen Nußloch. Aus den fünf noch ausstehenden Spielen benötigt die SG Leutershausen noch sechs Punkte, um end- gültig Meister zu sein. Das erste Punktepaar Sollte sie am Sonntag gegen Nußloch gut machen. Das Spiel zwischen dem SV Wald- hof und der TSG Ketsch wurde abgesetzt. Bei den„Deutschen Skimeisterschaften“ in Oberstdorf: „Ossi“ wilt o Högang ihre erste, Deulsche“ holen Kann Olympiateam Ansturm der jungen Garde abwehren?/ Hans Peter Lanig klarer Favorit am Nebelhorn Zum Abschluß ihrer erfolgreichen Lauf- bahn als Rennläuferin will Ossi Reichert nach der Silbermedaille von Oslo und dem Sieg im olympischen Riesenslalom von Cor- tina am Wochenende in Oberstdorf erst- mals eine deutsche Meisterschaft g In Abwesenheit der sechs Evi Lanig, die wegen ihre training auf der Tofona armbruches auch in Obel gilt Ossi Reichert neben 8 1 1 Slalom besonders für die Dreier-Kombination Als Favoritin. Ihre schärfsten Rivalinnen dürkten neben Halo Glaser-Franke, die den nd Rie Titel im Slalom zu verteidigen hat, die junge ayernmeisterin Sonja Sperl und Marianne Bei den Herren am Start Beste Lanig, der in Cc sind alle Titelverteidiger chten haben Hanspeter in die Weltelite vor- stieß, der Slale jalist Beni Obermüller und der in all ei Wettbewerben gleich starke Sonthofener Sepp Behr. Dagegen dürfte es für Zillibiller im Riesenslalom und 1 in der Kombination sehr schwer n. den Vorjahrserfolg zu wiederholen. Unter den mehr als 60 Teilnehmern wer- den auch in Oberstdorf die Mitglieder der Olympiamannschaft im Vordergrund stehen. Um die Europameisterschaft im Halbschwergewicht: Meent verleidigi Jitel im Si. Hazaire. Bunke: Franzosen eröffneten„Nervenkrieg“/ Gerüchte über Handverletzung Gerhard Hecht ist der dritte deutsche Be- rufsboxer, der seit Kriegs seine Europa- meisterschaft in einem ausland 7 verteidigen hat. Nach r sichtspunkten ist der Berli dritte am Sonntag in der franzé stenstadt St. Nazaire gegen Charles Colin klarer Favorit. Aber auch bei Hein ten Hoff und Heinz Neuhaus tippte man auf sichere Siege, und dennoch verloren sie ihre Europa- titel an Karel Sys bzw. Francesco Cavicchi. Für Hecht ist dieser 64. Kampf seiner erfolg- reichen Laufbahn als Berufsboxer der erste Auslandsstart. Diese Tatsache allein birgt die Gefahr einer Niederlage in sich. Seit Dezember 1953 ist der 27jährige Colin französischer Meister im Halbschwergewicht. Den Beweis der Sonderklasse hat er noch nicht erbringen können, Colin schlug in sei- ner Heimatstadt die zur zweiten deutschen Garnitur zählenden Strelecki, Henne, Balzer und Huber, unterlag aber zweimal gegen den Engländer Albert Finch, der in Berlin von Hecht in der 8. Runde durch k o. bezwungen Wurde. Nimmt man diesen Rekord als Maß- stab, müßte Hecht als überlegener Sieger aus St. Nazaire zurückkehren. Hecht ist aber am Kopf nicht unverletzlich. Der starke linke Haken des ehrgeizigen Franzosen kann ihm Schwierigkeiten bereiten, zumal der Berliner eine gewisse Anlaufzeit benötigt. Für einen Erfolg des Europameisters spricht neben dem unbestreitbar größeren boxerischen Können vor allem die taktische Reife, die beim letzten Kampf im November 1955 zu dem sensatio- nellen Punktsieg über Heinz Neuhaus in Dortmund führte. Tritt Hecht im St. Nazaire Bunker in der gleichen Form und Kondition an wie in der Dortmunder Westfalenhalle oder beim K. o.-Sieg in der Europameister- schaft gegen Wilhelm Hoepner, dürfte es für Colin schwierig sein, das Ende der schweren 15-Runden-Disfanz zu erreſchen. Die Europa- Box- Union in Faris teilte dem Bund Deutscher Berufsboxer telegrafisch mit, daß sie durch eine Pariser Sportzeitung er- fahren habe, die rechte Hand des Europa- meisters Gerhard Hecht(Berlin), der am Sonntag im Saint Nazaire gegen den fran- zösischen Halbschwergewichtsmeister Char- les Colin zum Titelkampf antreten soll, sei nicht in Ordnung. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache wird Hecht von der EBU auf- gefordert, sich auf der Durchreise am Sams- tag im Nationalen Medizinischen Sport- institut der französischen Hauptstadt auf seine Kampffähigkeit untersuchen zu lassen. Der Europameister selbst erklärte zu die- sem Ersuchen, daß die Gerüchte über seine Hand verletzung„stark übertrieben“ seien. Er habe mit der gleichen Hand unter anderen Willy Hoepner und den holländischen Mei- ster Wim Snoek besiegt und sich von Heinz Neuhaus den deutschen Schwergewichtstitel geholt. Er hoffe, daß er auch am Sonntag im St. Nazaire im Besitz des halbschweren Europatitels bleiben werde. Bei den Damen interessiert besonders der Nachwuchs, der die Lücken ausfüllen soll, die nach dieser Saison durch den Rücktritt von Mirl Buchner und Ossi Reichert ent- stehen werden. Es erscheint jedoch zweifel- haft, ob die junge Garde mit der in den letz- ten Wochen in den Vordergrund getretenen Sonja Sperl oder der jungen Saarländerin Susi Sander, Hannelore Basler und Resi Berkmann bereits ernsthaft in die Titel- kämpfe eingreifen kann. Mehr icht dafür, daß der Olympia- sisgerin Ossi Reichert zumindest in einem der drei Wettbewerbe oder in der Kom- bination die erste Deutsche Meisterschaft ge- lingt und dag Halo Glaser-Franke oder Marianne Seltsam den Ansturm der Jugend noch einmal abweisen können, wenn sie in bester Form sind. Für Evi Lanig bedeutet es ein besonderes Pech, daß sie nach dem Aus- fall in Cortina ihre drei Titel in Abfahpt, Riesenslalom und Kombination nicht ver- teidigen kann. Dafür scheint Evis 20jähriger Bruder Hanspeter Lanig, der voriges Jahr zum Zwei- ten Male die Abfahrtsmeisterschaft gewann und den Slalom-Titel mit dem Weltmeister- schaftszweiten Beni Obe ler teilte, dies- mal klarer Favo 1 à bewies Lanig bei seinem Vorstoß in die Weltelite, daß er nunmehr in der Lage ist, auch schwierige Strecken sturzfrei zu nehmen. In der Abfahrt vom Nebelhorn scheint der Hotelierssohn aus Hindelang absolut ungefährdet. Im Slalom dagegen könnten Zillipiller, Behr, Schwaiger stärkere Gegner sein, als der in diesem Jahr nicht in Bestform fahrende Obermüller. Für eine Ueberraschung ist auch der frühere Jugendmeister Fritz Wagnerberger gut. Der genaue Zeitplan für Oberstdorf: Frei- tag Riesentorlauf vom Roßbichl: 12.30 Uhr Damen, 13.00 Uhr Herren; Samstag Ab- fahrtslauf vom Nebelhorn: 12.00 Uhr Damen von der Bergstation, 12.30 Uhr Herren vom Gipfel; Sonntag Slalom am Karatsbichl: 11.00 Uhr Damen und Herren gleichzeitig auf den beiden verschiedenen Strecken. In der nordbadischen Ringer-Oberliga: Jeudenheim sielil Lokalderby gegen. Ciche Sandhofen braucht Höchstform/ Kirrlach vor dem Gnadenstoß? Das letzte Februar-Wochenende bringt noch kein volles Ringer-Punkteprogramm am Schluß der Saison. Großes Interesse be- ansprucht im„Oberhaus“ das Lokaltreffen zwischen dem ASV Feudenheim und RSC Eiche am Samstagabend.(19.30 Uhr, Turn- halle.) Die Sandhofener„Acht“ muß erneut in stärkster Besetzung antreten und zu einer großen Form auflaufen, will sie die Aus- ein andersetzung für sich entscheiden. Kämen die Fe imer auch nur zu einem Teil- erfolg, wäre die Brötzinger Liebesmüh' von Um die Deutsche Eishockey meisterschaft: Meister„Jussen“ braucht Jölze, Punkie Rutscht Düsseldorfer EG ab?/ MERC vor der letzten Hürde Die Abstiegsfrage in der deutschen Eis- hockey- Meisterschaft könnte am kommenden Wochenende eine Klärung erfahren. Die Ent- scheidung fällt vielleicht heute in Wehling, Wo der gegenwärtige Tabellenletzte auf sei- ner Natureisbahn die Düsseldorfer EG er- Wartet. Gewinnt Weßling dieses wichtige Spiel, so bestehen für den DEG kaum noch Hoffnungen auf den Klassenverbleib, denn mit Preußen Krefeld erwartet Wegling eine Woche später einen weiteren abstiegsbedroh- ten Klub. Titelverteidiger Füssen benötigt am Samstag in Bad Tölz einen Sieg, um die Aussichten auf eine Wiederholung der Mei- sterschaft zu wahren, für die am 3. März in Garmisch im Spiel Sc Rießersee Füssen die Entscheidung fallen dürfte. In Mannheim be- sitzt der Mannheimer ERC in den Spielen gegen den Kölner ERK(Samstag und Sonntag) alle Aussichten, die Oberliga zu erreichen. Die knappe 3:4-Niederlage gegen Füssen und das 4:1 gegen den Krefelder EV spre- chen für den Sc Weßling, der heute beim wichtigen Spiel gegen Düsseldorf auch im Platzvorteil ein Plus hat. 24 Stunden spater hat die DEG in Garmisch gegen Rießersee nichts zu erhoffen. Schwer ist die Aufgabe des EV Füssen in Bad Tölz(Samstag), obwohl die Routine für den Meister spricht. Auch das Krefelder Lokaltreffen zwischen dem KEV und Preußen steht im Zeichen des Klassen- verbleibs. „Eiche“ am vergangenen Wochenende um- sonst gewesen. Für die Feudenheimer besteht keinerlei Risiko, sie büßen sogar bei einer Niederlage nicht einmal ihren dritten Platz ein. Es ist kaum anzunehmen, daß sich der Tabellenführer SV 98 Brötzingen bei den Bruchsaler Germanen einen Fehltritt leistet. Eine für den Abstieg wichtige Begegnung steigt in Ziegelhausen, wo die Germania- Acht den KSV Kirrlach empfängt. Hinter Zilegelhausen steht dabei das unbedingte „Muß.“ Vermögen sie die Kirrlacher in die Knie zu Wingen, steht Kirchheims abstei- gender Begleiter im KSV Kirrlach endgül- tig fest. SCR Viernheim könnte beim hei- mischen Abschlußkampf gegen die SpVgg Ketsch zu einem Teilerfolg kommen. Der Meistertitel in der Nordgruppe der nordbadischen Ringer-Landesliga kann auch an diesem Wochenende noch nicht endgültig vergeben werden, da die in Frage kommen- den drei Staffeln zu Hause kämpfen und vor beinah' sicheren Siegen stehen. ASV Lam- pertheim dürfte mit der Sd Niederliebers- bach wenig Federlesens machen. Auch ASV Ladenburg kann den RSV Hemsbach mei- stern und vom RSV Schriesheim erwartet man einen Erfolg über den VfK 08 Oftersheim. ASV Eppelheim kommt schwerlich über eine Punkteteilung auf eigener Matte über den KSV 1884 Mannheim hinaus. Einen Nachholkampf in der Mannheimer Ringer- Kreisklasse bestreitet der HSV Hok- kenheim zu Hause gegen den frsichgebacke- nen Meister AC Neulußheim, der sich in der Rennstadt obenan halten möchte.—. 11 Max Bolkart meisterlich Der deutsche Sprunglaufmeister Max Bol kart stellte sich am Mittwochnachmittag bei einem Freundschaftsspringen auf der Schat- tenbergschanze erstmals in Oberstdorf in sei- ner neuen Würde vor. Mit einem Abstand von fast 20 Punkten schlug er den deutschen Exmeister Sepp Kleis! Partenkirchen) sehr sicher. Toni Brutscher vergab seine Chan- cen auf einen der vorderen Plätze durch einen Sturz im ersten Wertungsdurchgang. Die Ergebnisse: I. Max Bolkart 76/1, Note 230,5; 2. Sepp Kleis! 63/5— 211,0; 3. Her- mann Awander 61/14— 204,5; 4. S. Hohen-: leitner 58/62— 198,9; i Dritte Runde bei Keglern beendet Sowohl auf Asphalt, als auch auf der Bowlingbahn wurde die dritte Runde der Einzel meisterschaft beendet. Augenfällig bei den Asphaltkeglern war das Nachdrängen einiger Spieler aus dem großen Feld der Mit- telgruppen, während verschiedene Favoriten, wie der bisherige Dritte, G. Blatt(Um e Hoor), sowie Titelverteidiger Fr. Spatz(Kur- pfalz), mit nur 356 bzw 362 vorerst aus der Spitzengruppe ausschieden. Die beste Lei- stung der dritten Runde vollbrachte Ziegler (Deutsche Eiche) mit 422 Holz, dem aber Mo- ser(Südkabel) mit 420 und Blum(Kurpfalz) 419 kaum nachstanden. Schuler(Goldene 7) mit 414, Kuss(Grün-Weiß) mit 412 und Ziemer (Rhein-Neckar) mit 407 vervollständigen die Liste der„400er“. Schuler verteidigte seine Tabellenführung erfolgreich, während der mit ihm bisher punktgleiche Leute War etwas zurückgefallen ist, Platz 2 aber immer noch sicher hat. Stark nach vorne gekommen sind Ziegler, Blum und Kuss, die jetzt be- reits auf den Plätzen 3 bis 5 auftauchen, Auf der Bowlingbahn ging es diesmal etwas„gemäßigter“ zu. Die drei ersten der bisherigen Gesamtwertung, Ripp, Herbel und Blum kamen mit 697, 702 bzw. 673 noch glimpflich davon, mußten allerdings in der Tabelle G. Schmitt vorbeilassen, womit erst- mals ein Spieler von„Eintracht“ auf dem 1. Platz steht. Die beste Leistung der dritten Runde vollbrachte Diefenbach mit 783 Punk- ten, der dadurch mächtig nach vorne kam. Nach ihm folgten Leute(759), Schnörr(755), G. Schmitt(731), P. Schmitt(728) und Edel- mann(726). In der Gesamtwertung fehlen allerdings noch die beiden aussichtsreichen Spieler Geiß(Bowling-Club) und Titelvertei- diger Leck(Siegfried), die mit 740 bzw. 755 Punkten sogar den ersten Platz erobern Könnten. 5 9:4 für Darmstadts Jugend im TT-Vergleichskampf gegen Mannheim Im Tischtenmis kam es am Samstag in der Waldhofschule zu einem interessanten Ver- gleichskampf zwischen einer aus den Spie- jern Melzer, Breymann, Dälly, Sauer, Metz und Kress zusammengesetzten Mannheimer Jugendauswahl und einer Mannschaft aus Darmstadt. Die Gäste siegten nach span- nenden und technisch hochstehenden Spielen mit 9:4 Punkten. In den Meisterschaftskämpfen der Ver- bandsklasse behielten TSG Plankstadt(gegen Mosbach) und der TTC Weinheim(gegen den TSV Samdhofen) mit 9:5 die Oberhand Wähn⸗ rend TSG Heidelberg I keine Mühe hatte, mre Kameraden von der„zweiten Garnitur“ mit 9:1 nieder zuhalten. Einen überraschen den Gäàstestieg gab es in Seckenheim, wo der FC Friedrichsfeld mit 9:4 beide Punkte holte. In der Bezirksklasse mußte sich MTG II bei der Post-Sd mit 7:9 geschlagen geben, Waldhof und der TV Gorxheim trennten sich mit einem brüderlichen 8:8 und der Sg Käfertal sicherte sich auf eigener Platte gegen den SV 50 Ladenburg mit 9:5 beide Punkte. Die übrigen Ergebnisse: Plankstadt— TTC Hockenheim 5:9; Kreisklasse: Sandhofen II gegen Blumenau 9:0, Käfertal II— DAK Rhein-Neckar 9:1, Waldhof II— Waldhof III 9:1, MTG III- MTG IV 9:5, Straßenbahner- SV— Seckenheim II 6:9, Post-Sd II gegen Käfertal III 8:8.— Frauen: Käfertal— Post- SG 6:6, TTC Weinheim II- TTC Weinheim 0:7. Jugend: Waldhof— Käfertal II 9:2, Ka- fertal 1— MTG I 0:9, Sandhofen gegen MTG II 1:9. Hqehstres Lob! 1 Tagen frei von Husten. eimung. Sehr got geholfen. do schreiben dankbare Kunden. Nehmen auch Sie bei Halsschmerzen, Husten, Heiserkeit Nuste- bons, Bfl. 75 Pf. inharmäckigen Füllen Husta- Chycin flüssig Fl. I, 30 u. 1,95. Nur in derschwoatz. toten FK. in Apoth., Orog. 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Die legen- denumwobene„Rose von Jericho“ gehört hierher(das unter diesem Namen angebotene und aus den Sandwüsten Arabiens stammende nestartige Gebilde, des- sen Quellfähigkeit in Wasser von abergläu- bischen Mönchen als„Wiederaufblühen“ ge- deutet wurde, ist übrigens keine lebende Pflanze mehr, sondern nur der trockene Ueberrest eines einjährigen Krautes),— die echte alte Meerzwiebel und last not least eben jene„Wunderblume“, von der diese Zeilen handeln sollen. Früher hieß sie mit ihrem botanischen Namen„Arum cornutum“, was den Sachken- ner sogleich auf ihre Zugehörigkeit zur Fa- milie der Aronstabgewächse hinweist. Dann hat die Wissenschaft ihr die Bezeichnung „Sauromatum guttatum“ gegeben. Und da das giechische Wort„Sauros“ soviel wie „Echse“ oder auch„Eidechse“ bedeutet(man denke nur an den Begriff„Ichthyo-Saurier“ Für die riesigen urweltlichen Kriechtiere), bekam die„‚Wunderblume“ ihre weitere deutsche Benennung„Eidensenwurz“ oder Eidechsenschwanz“, was auch mit der Fär- ing ihrer Blüte zusammenhängt. g Man kauft sie im Winter als flach-kuge- luge, beimehe kuchenförmige Knolle, die bis au 10 em im Durchmesser und etwa 4 em dick sem kanm. Oben in der Mitte ist meist schon ce stumpfe Spitze eines Keims zu sehen, doch dauert es viele Wochen, bis sich dio Pflamze zu regen anfängt. Zunächst hat sie nämlich noch ihre Ruhezeit, die gerade jetzt, Ende Februar, zu Ende gehen soll. Während dieser ganzen Vorbereitungsperiode bis zum Beginn des Treibens und darüber hinaus bis nach dem Verblühen bildet die Knolle keiner- dei Wurzeln. Anders als alle uns bekannten Knollen und Zwiebelblumen auch dann nicht, wenn man sie etwa schon ab Weihnachten in Erde legen würde. Der Eidechsenschwanz übrigens aus dem Gebiet des Himalaja stam- mend— besitzt in seiner gelblich-braunen Knolle einen so vollkommenen Nahrungs- speicher, daß er die doch wahrlich sehr auf- wendige Entwicklung des gewaltigen Schau- prates einer um 50 em hohen Blüte ohne jede Hilfe von außen, ohne Erde und ohne Wasser zu vollziehen vermag! 8 g Alles, Was die„Wunderblume“ braucht, t Wärme. Und zwar Wärme ohne Unter- brechung. Nur wenn diese auch über Nacht nicht wesentlich absinkende Wärme gewähr- leistet ist, kann sich die Blüte bilden. Man möchte es beinahe mit dem Ausbrüten eines Eies vergleichen, nur daß im Fall unserer Pflanze keine so hohe Temperaturen erfor- derlich sind. Normale Zimmerwärme muß gusreichen! Was geschieht während des Treibens? Nun liegt also die Knolle irgendwo auf einem Bücherbord, einem Schrank, auf der Kommode oder der Musiktruhe. Und dann Wächst plötzlich aus dem Keim ein langes, rutenförmiges, unten von blassen Hüllblät- tern umgebenes Gebilde empor, entfaltet bald eine birnfömig aufgetriebene Hülle, die ihrerseits in einem innen grünlichgelb und purpurbraun getüpfelten Hüllblatt ausläuft, Während ähnlich wie bei der Callablüte oder beim Anthurium der rutenförmige Austrieb oberhalb des Blütenblattes noch weiter em- porschiegt. Was wir schließlich nach gelun- genem Wachstum von 2 bis 3 Wochen vor uns sehen, ist wie bei allen Aronstabgewächsen keine Einzelblüte, sondern der volle Blüten- Stand einer einhäusigen, d. h. die männlichen und die weiblichen Blüten gleichzeitig tra- genden Pflanze. Aber nun kommt die Kehrseite der Me- daille: wenn der Eidechsenschwanz voll er- blüht ist, fängt er abscheulich nach Aas und Kot zu stinken an, weil er nämlich damit die für eine Bestäubung notwendigen Insekten anlocken will. Dieses nasale Vergnügen dauert aber höchstens drei Tage, wer etwa Doppelfenster besitzt, kann ihm leicht ent- gehen. Sonst freilich dürften sich Familien- Konflikte ergeben, die nicht selten mit dem Hinauswurf des unheimlichen Exoten enden! Das wiederum wäre schade, denn auch nach der Blüte ist die Sache noch recht interessant. Wunderblume nach der Blüte Die Knolle hat inzwischen etwas zu schrumpfen angefangen. Ein Zeichen, daß es Zeit wird, sie ziemlich tief in ein reichlich großes Pflanzgefäß mit guter, sehr nahrhafter Erde zu setzen. Ich möchte bei größeren Knol- jen eine Pflanztiefe von mindesten 20 em an- raten, denn der Eidechsenschwanz gehört zu jenen Knollen und Zwiebelgewächsen, die ihre Wurzeln nicht etwa wie Tulpe und Hya- zinthe oder Speisezwiebel unten am Zwiebel- boden entwickeln, denn hier brechen die Wurzeln wie bei manchen Lilien oben, im Umkreis des nun abgewelkten Blütensprosses hervor. Der Wurzelaustrieb geht ziemlich schnell vonstatten, und ebenso schnell er- scheint nun oberirdisch ein starker, schaft- artiger Stengel, der schließlich wiederum etwa in 50 em Höhe so etwas wie eine üppige, mehrfach geteilte und von starken Adern durchzogene Blattkrone entfaltet. In Wahr- heit ist es nur ein einziges, dafür aber sehr schönes und dekoratives Blatt, um dessent- Willen allein sich schon die Kultur des Ei- dechsenschwanzes lohnen würde. Mit anderen Worten: auch wer keine Blüte aus seiner Knolle erlebt, soll nicht ent- täuscht sein, sondern mit sehr reichlichen Wasser- und Düngergaben die prachtvolle SSer Blattpflenze heramziehen, die nach den Eis- heiligen im Topf oder ausgepflanzt ihren Platz halbschattig im Garten finden und dort bis zum natürlichen Abwelken des Blattes gegen Ende September verbleiben kann. Im Herbst, beim Aufnehmen, erlebt man das Gleiche wie bei den Gladiolenknollen: es gibt eine stattlich herangewachsene neue Haupt- knolle, oft mit reichem Besatz von Brut- knöllchen: und darunter als schon weitgehend verfaulter Brei die im Frühjahr eingesetzte Mutterknolle. Und nun könnte das Spiel von vorne anfangen. Zuerst hat die Hauptknolle Ruhezeit. Man läßt sie wieder irgendwo im Warmen liegen. Aber eine zweite Blüte soll bei Zimmerkultur nicht zustande kommen, ja, vielleicht gar nicht möglich sein, Weshalb denn schon der alte Vilmorin in seinem Standardwerk„Blumengärtnerei“ die Ei- dechsenwurz überhaupt nur ihres Blattwerks wegen empfiehlt. Natürlich kann man auch die Brutknöllchen weiterpflegen. Sie sollen im Jugendzustand sogar winterhart sein und bei Belassen im Boden den Standplatz der Hauptknolle in der Folgezeit beinahe wie Unkraut bewuchern. Größer geworden, sind sie dann frostempfindlich und gehen ein, so- weit man ihnen nicht die gleichen Bedingun- gen wie der Hauptknolle gewährt. Jedenfalls haben wir es alles in allem mit einer hochinteressanten Pflanze zu tun, die der Zimmerpflanzenfreund ihrer Eigenart wegen übrigens auch gern als„Trocken- blüher“ bezeichnet. Margot Schubert Gartenfragen aus dem Leserkreis Broschüre über Blumenfenster Verschiedene Besucher des Abendaka- demie-Vortrages über Zimmerpflanzenpflege haben noch nachträglich um Angabe des ge- nauemn Titels der dort erwähnten Broschüre über die Anlage von Blumenfenstern ge- beten. Wie wir erfahren, ist dieses hübsche und praktisch brauchbare Heft auf Grund der zahlreichen Bestellungen aus Mannheim nunmehr restlos vergriffen. Der Zentralver- band des Deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaues als Herausgeber hat aber be- reits eine Neubearbeitung mit texlichen und bildlichen Ergänzungen in Auftrag gegeben und rechnet damit, daß bis etwa Mitte April mit der Auslieferung begonnen werden kanm. Nicht zuletzt auf Grund unserer An- regungen beabsichtigt der Zentralverband, das vielgefragte Bändchen künftig über den Buchhandel zu leiten. Damit wären dann für jeden Interessenten wesentlich vereinfachte Bezugs möglichkeiten gegeben. Zum Vor- merken: die Schrift heißt„Das Blumen- fenster“; ihr Verfasser ist Gartenarchitekt Dr. agr. Hans Friedrich Werkmeister. Die Sache mit der„Wunderblume“ Frau Else Sch, Feudenkheim: Als begeiserte Blumfffreundin habe auch ich im Dezember auf dem Mannheimer Markt eine solche Knolle oder Zwiebeln namens Arum cornutum gekauft und nach den mir damals gegebenen Vorschriften ohne Wasser und ohne Erde kingelegt. Bis jetzt ist immer nur in der Mitte eine Art Keim zu sehen. Ich wüßte nun gern, wann etud die Blüte erscheint, von der ich inzwischen hörte, daß sie zwar sehr inter- essant aussehen, aber auch furchtbar riechen soll. Vor allem: was macht man mit der Knolle nach der Blüte? Läßt sie sich weiter kultivie- ren? Und wie? Für genaue Auskunft wären sicher alle Käufer und Käuferinnen dieses merkwürdigen Gewäckses dankbar. Antwort: Bitte lesen Sie unseren Bei- trag„‚Sonderbarer Eidechsenschwanz“! Fensterkastenerde erneuern H. P., Mh m. Seckenheim: Sobald die Witterung es zuläßt, möchte ich unsere Balkon- und Fensterkästen vorbereiten, um diese möglichst frühzeitig mit Stiefmütterchen und Bellis bepflanzt an Ort und Stelle zu brin- gen. Kann ich hierzu die vorjährige Erde wie- der verwenden, und wenn nicht, wie soll die frische Erde beschaffen sein, dumit nach Ab- blünen des ersten Pflanzensatzes, nach den Eisheiligen, sofort eine nächste Gruppe Bal- konpflanzen eingesetzt werden kann? Antwort: Wenn die vorjährige Erde, deren Nährstoffe im wesentlichen aufge- braucht sind, wieder verwendet werden soll, so muß man sie gründlich auffrischen. Zu- erst werden alle alten Wurzelreste entfernt. Dann mischt man im Verhältnis 1:1 feuchten Torfmull zu, der den durch frühere Bepflan- zung aufgezehrten Humus ergänzt und den durch das Gies wasser angesammelten über- schiissigen Kalk bindet. Als Grundrezept gilt: mam mischt je einen Eimer alter Erde mit einem Eimer feuchtem Torfmull(fein zerkrümeln, mit Wasser ansetzen, über Nacht stehehen lassen) und gibt als Vorratsdün- gung auf diese Menge eine gute Handvoll Volldünger, dessen Zusammensetzung für die von Ihnen genannten Pflanzen geeignet ist (Z. B. Hakaphos, Alberts Blumendünger, Mairol u. ä.). Ein anderes Rezept für„Ka- Stetlerde“ sieht so aus: 10 Eimer Garten- erde, ein Eimer feuchter Torf, einen halben Eimer scharfer Sand, ein Kilogramm Torf- Humusdünger(2. B. Manural oder Huminal oder Nettolin) im Schatten aufsetzen, feucht halten, bis zur Pflanzreife mindestens zwei Wochen lagern lassen. Ab dem zweiten Pflanzensatz sollte dann mindestens alle 14 Tage eine Kopfdüngung nach Vorschrift gegeben werden. Sie können die Kästen aber auch ohne jede Erdbeimengung nur mit gut. durchfeuchtetem Torfmul füllen, dem Sie je Eimer Masse zwei bis drei EBIöffel Blu- mendünger beigeben. Die Pflanzen werden ausgestopft eingesenkt und gedeihen vor- züglich— vorausgesetzt, daß der Torf immer genügend feucht gehalten wird. Abgetriebene Blumenzwiebeln W. E. in Forst: Ich hatte verschiedene Hyduzinthen auf Gläsern und von Weihnachten Tulpen sowie Wassernarzissen. Wie ist die Weiterleultur nach der Riüte und die Wieder- verwendung? Antwort: Blumenzwiebeln, die ein- mal zum Treiben im Zimmer verwendet worden sind, kann man allenfalls noch in den Garten pflanzen und wird dort bei sach- gemäßer Behandlung unter Umständen so- gar noch einige Jahre lang zwar etwas kleinere, aber immerhin hübsche Blüten er- zielen. Nach dem Abblühen werden bald auch die Blätter welken und„einziehen“. Dann lassen Sie die Zwiebeln genau 80 trocken werden, wie es mit den über Som- mer àus der Erde genommenen Hyazinthen und Tulpen im Freiland geschieht. Im Herbst wWie üblich frisch legen. Diese Regeln gelten nicht für die frostempfindlichen Wassernarzissen, die man eigentlich nur fortwerfen kann. Keimfähigkeit von Gemüsen F. M., Wallstadt: Können Sie mir an- geben, welche Prozentsatze dem Aufdruck „Reimgewähr.. usw.“ auf den Samentütchen zugrunde liegen? Antwort Soweit uns bekannt, sind die Prozentsätze etwa wie folgt: Kohlemüse 85 Prozent, Blumenkohl 75, Kopfsalat 80, Gelbe Rüben 60 bis 70, Lauch 70, Zwie- beln 75, Erbsen 80, Bohnen 75, Gurken 80, Tomaten 75 Prozent. Die Keimfähigkeit ist unter anderem auch von der sogenannten Keimenergie abhängig, d. h. von der Lebens- kraft, die jedem einzelnen Samenkorn inne- wohnt und selbstverständlich je nach der Qualität des Anbaues der Mutterpflanzen so- wie nach dem Alter des Saatgutes von Jahr zu Jahr gewissen Schwankungen unter wor- kenn sein kann. Auch lassen sich die hier angegebenen Prozentzahlen nur im sach- gemäß durchgeführten Keimversuch zuver- lässig ermitteln. Die laienhaften Keim- proben zu Hause sind dafür nicht maßgeb- lich. Mit Ausnahme von Schwarzwurzeln, deren Keimfähigkeit nur ein bis zwei Jahre anhält, können Sie alle vom Vorjahr übrig- gebliebenen Gemüsesamen noch verwenden. Sden Sie fürsorglich etwas dichter als nor- mal. Gartenarbeit? nichts zu machen! Bei Temperaturen, wie wir sie zur Zelt leider immer noch haben, kann man weder Gehölze schneiden und auslichten, noch Win. terspritzungen durchführen oder sonst etwas der Jahreszeit Entsprechendes im Freien vornehmen. Sie sagen: Schneeschippen? Ja- Wohl,— aber nicht im Garten. Jedenfalls nicht dort, wo der Schnee seine höchst wich. tigen Funktionen als Kälteschutz auszuüben hat. Je höher die Schneedecke ist, desto eher können wir hoffen, wenigstens einen Teil unserer Gartengewächse einigermaßen un. versehrt aus dem nun schon viel zu lange anhaltenden Kältegraus zu retten. Wirkt doch die von den winzigen Eiskristallen dez Schnees eingeschlossene Luft so stark isolie. rend, daß nach Angabe einschlägiger Wis- senschaftler selbst bei sehr tiefen Lufttem- peraturen zwischen minus 15 und minus 20 Grad Celsius unter der Schneedecke kaum der Nullpunkt erreicht wird...(Aber Wa- rum steht dann immerzu in der Zeitung, daß der Frost mindestens schon einen halben Meter tief in den Boden hinab reicht?) Falls der hilfreiche Schnee sich in den nächsten zwei Wochen mit steigenden Tem- peraturen entfernen sollte, so sei es unsere Vordringlichste Aufgabe, unverzüglich im Garten überall nachzusehen, ob die eine oder andere Pflanze„‚hochgefroren“ ist. Es kann vor allem bei Erdbeeren, aber auch bei be- stimmten Stauden der Fall sein. Und beim Winterkopfsalat, sofern der sich überhaupt noch auffinden läßt. Hier muß überall der bloßliegende Wurzelhals schleunigst vor Luftzutritt geschützt werden. Also entweder die Pflanze sanft wieder in den— hoffent- lich nicht hartgefrorenen— Boden drücken oder, wenn das nicht geht, das hochgefrorene Stück gut mit Torfmull, Kompost und ähn- lechem Deckmaterial umgeben. Sind die Sämereien schon bestellt? Und wenn ja, nach Lieferung schon auf Vorrat gebeizt? Es sei daran erinnert, daß man da- mit eine überaus wichtige Arbeit vorweg nehmen und sich für den Sommer viel Aer- ger mit kranken Pflanzen sparen kann. Gartenfunk im März Süddeutscher Rundfunk Stuttgart Sendezeit: jeden Freitag 12.05 bis 12.15 Uhr 2. 3. Gewürzpflanzen, Volkser nahrung und Vollesgesundheit. 9. 3. Bekämpfung der Zierpflunzenschäͤdlinge. 16. 3. Der Osterhase bringt neue Gartenbücher. 23. 3. Aus unserer Briefmappe. 30. 3.(Karfreitag) kein Gartenfunk. Achtung! Jeden Mittwoch und Samstag um 12.05 Uhr: „Warnruf des Pflanzenschutzdienstes“ Im Landfunk keine Sendungen über Gartenbau. Südwestfunk/ Landesstudio Rheinland-Pfalz Aus dem Landfunk- Programm Sendezeiten: 1. Programm werktags von 11.55 bis 12.10 Uhr; sonntags vonl2 bis 12.15 Uhr; Progr.: Dienstag bis Freitag 1910 bis 19.20 U 2. Programm Dienstag bis Freitag von 19.10 bis 19.20 Uhr. Mi., 7. 3. Versuchsergebnise a. d. Gemüsebau. Mi., 14. 3. Pflungenschutz im Obstbau Mi., 21. 3. Die Zeit der Spätfröste naht! Do., 29. 3. Gespräch am Bienenstand. SWF/ Frauenf unk Mo., 27. 2., 9.10 bis 9.30 Ukr: Hörerpost für die 8 Blumen- und Gartenfreundin und Monats vorschau für März(I. Pro- aus Baden-Baden). Mo., 26.., 9.10 bis 9.30 Uhr: Hörerpost für die Blumen- und Gartenfreundin und Monats vorschau für April(I. Pro- gramm aus Baden-Baden). „ Vier Wellstors in einem der teuersten filme, die je gedreht wurden JUL ES VERNES welthekannter Roman, in 75 Sprachen übersetzt, wird Wirklichkeit in einem Spielfilm größten Ausmaßes! o 3 Millionen Dollar- rund 20 Millionen Mark— kostete dieser Farbfilm EIN FAR BFIIM IN TECH NIcOlOR UND IN REGIE: R. FLEISC HER BUCH: E. 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Nodeln von Mock; fein im Ses ch mac MAC KA- BIN, nahrhaft, beliebt: % kg. 15 8 DM—.58 — 5 Nr. 1— Wirts nächs Paris dem der e Atorr stellt Verpi zenti! an e werd die b am 1 gehet diesel ande OEEC noc! politi Abge ken, Lesul sten über Frakt stattf den 1 desra lame! wirts tages schuß woch zurüc reich! schen eine kena! heuti nache schri: sei, d aber Inflat befür zung beste dung tellge nerel ihre forts- 0 der! auf s 1 besti Rück amer zenle turer Stah! Lang Wilk verb. könn erzei jedoc kanit der! mit Hohe Eind rale Wolle D nicht Unio nicht einen die etwWa viel D sich optir Zelt Weder Win. etwas Freien 12 Ja- enfalls wich. uüben o eher n Teil n Un- lange Wirkt en des isolie. Wis- kttem- minus kaum 1 Wa- g, daß nalben 5 n den Tem- unsere ch im e oder kann ei be- beim rhaupt Ul der t vor Weder ffent· ücken, rorene 1 ähn- ? Und Vorrat in da- rweg · Aer 5 t Uhr and dlinge. bücher. Uhr: 84 enbau. -Pfalz n 11.55 5 Uhr; 19.20 U n 19.10 sebau. Nr. 46 Freitag, 24. Februar 1946 INDUSTRIE. UN HAND ELSBLATI Seite 13 eee Internationaler Handel und Atomenergie (VWD) Der Ministerrat des Europäischen Wirtschaftsrats(OEEC) wird sich auf seiner nächsten Sitzung am 28. und 29. Februar in Paris insbesondere mit der Handelspolitik, dem italienischen Zehnjahresplan und mit der europäischen Zusammenarbeit auf dem Atomenergiegebiet befassen. Handelspolitisch stellt sich die Frage, ob aus der probeweisen Verpflichtung der Mitgliedsstaaten zur 90pro- zentigen Liberalisierung vom 1. Oktober 1956 an eine endgültige Verpflichtung gemacht werden karm oder nicht. Bisher ist vorgesehen, daß die Länder, die bis dahin zu 90 v. H. liberalisiert haben, am 1. Oktober wieder auf 75 v. H. zurück- gener, falls sie sich durch die Nichterfüllung dieser Verpflichtung durch den einen oder anderen Partner benachteiligt fühlen. Die OEEC wird alles tun, um einen solchen Rück- schlag zu vermeiden. Dies kann eventuell durch eine Verlängerung der Probezeit ge- schehen. Die Experten der OEEC sind jedoch der Ansicht, daß der Liberalisierungssatz von 90 v. H. insgesamt bis auf weiteres das aAuhßerste bedeutet, was den Mitgliedsstaaten zugemutet werden kann, und daß in Zukunft die Aktion zur weiteren Lockerung des Han- delsverkehr sich auf andere, z. T. von der OEEC noch kaum bearbeitete Gebiete er- strecken muß. Hinsichtlich der Atomenergie erwartet man, daß der Ministerrat den Bericht einer Arbeitsgruppe über die Verwirklichung eines gemeinsamen europaischen Marktes für Atomenergie gutheighen und die OEEC be- auftragen wird, die Verwirklichung der vor- geschlagenen Institutionen einzuleiten. Das OEEC-Projekt sieht keinerlei übernationale Institutionen, sondern lediglich einen Ver- waäaltungsrat zur Koordinierung der einzelnen Kernstoffprojekte vor. Kartellgesetz noch vor den Parlamentsferien? (hi) Wie der Vorsitzende des wirtschafts- politischen Ausschusses des Bundestages, Abgeordneter Naegel, uns erklärt, ist zu hof- ten, daß der Ausschuß die zweite und letzte Lesung des Kartellgesetzentwurfes bis Pfing- N sten beenden wird. Anschließend sollen dann über einzelne Punkte des Gesetzes noch Fraktions- und Ksoalitionsbesprechungen stattfinden. Der Bundestag könnte also somit den Kartellgesetzentwurf im Juni, der Bun- desrat ebenfalls noch vor den großen Par- lamentsferien verabschieden. Die erste Lesung des Entwurfes will der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Bundes- tages noch vor Ostern beenden. Der Aus- schuß will sich in der Woche vor der Kar- woche mehrere Tage lang in eine Klausur zurückziehen, um dieses Ziel sicher zu er- reichen. 5 Die Arbeitsgruppe des wirtschaftspoliti- schen Ausschusses, die damit beauftragt ist, eine Abgrenzung für den Begriff des Mar- Kkenartikels zu finden, ist auch bei ihren heutigen Beratungen nicht weitergekommen, nachdem das Bundeswirtschaftsministerium schriftlich dargelegt hatte, wie schwierig es sel, diesen Begriff zu bestimmen. Es herrscht aber die einheitliche Meinung vor, daß eine Inflation preisgebundener Markenartikel zu befürchten sei, wenn eine solche Begren- zung nicht formuliert werden kann. Deshalb bestehen gewisse Tendenzen, die Preisbil- dung der zweiten Hand ganz aus dem Kar- tellgesetzentwurf herauszunehmen und ge- nerell freizugeben. Die Arbeitsgruppe wird ihre Beratungen Mitte übernächster Woche fortsetzen. Keine Kapitalanleihe am US-Markt (VWD) Der Präsident der Hohen Behörde der Montan-Union, René Mayer, versicherte zu seiner ersten Pressekonferenz nach der Rückkehr aus den USA in Luxemburg, die amerikanische Stahlimdustrie habe ein gren- zenloses Vertrauen in die weitere Konjunk- turentwicklung. Stahlindustrie hätten ihm erklärt, der Rück- gang der Automobilerzeugung sei ihnen sehr willkommen, da jetzt endlich andere Stahl- verbrauchergruppen befriedigt werden könnten, Die Erweiterung der US-Stahl- erzeugung werfe für die Montan-Union jedoch das Schrottproblem auf. Die ameri- kanische Regierung habe die Schrottpolitik der Montan-Union positiv beurteilt und sei mit der Fortführung der Importpolitik der Hohen Behörde einverstanden. Er habe den indruck, daß die USA ihre bisherige libe- rale Ausfuhrpolitik für Schrott fortsetzen Wollen. Die Gefahr von Exportrestriktionen sei nicht akut, wenn innerhalb der Montan- Union die Bemühungen zur Schrottersparnis nicht erlahme. Allerdings sei das Interesse bestimmter Kreise der US- Stahlindustrie an einer Exportbeschränkung verständlich, da die amerikanische Stahlindustrie jährlich etwa 35 Mill. t Zukaufsschrott und ebenso iel Anfallschrott verbrauche. 5 Der amerikanische Kohlenbergbau zeige sich wegen des europäischen Kohlemangels optimistisch, erklärte Mayer. Obwohl die (Ap) Auf Antrag der SPD hat der Bundestag am 23. Februar die Einsetzung eines parlamen- tarischen Untersuchungsausschusses zur Ueber- prüfung von Vorgängen bei der Einfuhr- und Vorratsstelle für Fette beschlossen. Der Ausschuß wird neun Mitglieder haben. Er 8011 untersuchen, welcher Art die Vorwürfe ind, die gegen den Vorstand der Einfuhr- und Vorratsstelle für Fette im Zusammenhang mit der Butterauslagerung 1934 erhoben wurden, und ob die Aufgaben gemäß dem Milch, und Fettgeset: ordnungsgemäß erfüllt wurden. erner soll geprüft werden, ob Anlaß besteht, le Stratverfolgungsbehörden einzuschalten oder Dienststrafverfahren einzuleiten. Weitere 4,8 Mill. DM für Flüchtlingsbetriebe 1(AP) Das Bundesministerium für wirtschaft- che Zusammenarbeit hat im Einvernehmen mit den beteiligten Ressorts der Lastenaus- kleichsbank weifere 4,5 Mill. DM für die Ge- buiruns von Produfctivitätskrediten an Ver. Fabre und Flüchtlingsunternehmungen zur erkügung gestellt. Unter Einschluß dieser N sind bis jetzt für den gleichen Zweck 5 neun Mill. DM bereitgestellt wor- 1 Sonderkreditaktion soll zur Durch- al kung von Rationalisierungsmaßnahmen und Vertmein zur Steigerung der Produktivität in zertriebenen- und Flüchtlingsunternehmungen 8 Da eine sehr große Nachfrage nach rag erbilligten Krediten besteht, soll der Be: . der Lastenausgleichsbank auf Grund an di ereits bei ihr vorliegenden Anträge bald e Kreditnehmer ausgezahlt werden. Keine Ausnahmen für Grenzgebiete 8 Staatssekretär Westrick vom Bundes- einer Kleumintsteriumn teilte in Beantwortung wit einen Anfrage von CSU- Abgeordneten 0285 15 die wirtschaftlich unterentwickelten 5 1 lete aus den Kreditpolitischen Maß- Nene der Bank deutscher Länder nicht aus- de 88 werden könnten. Im Hinblick auf und 355 Verknüpfung des gesamten Banken- Daa Hantessensvsteme sei es unmöglich, den „ Kontsatz und die Mindestreservesätze für e Geldinsti 9 1 mi f testzusefzen itute der Grenzgebiete niedriger Rundfunkindustrie größter Exporteur (Vo) pie Rundfunkindustrie der Bundes- . 1 a epublik ist wieder der größte Exporteur der Führende Vertreter der- US-EKohlengruben außerordentlich elastisch seien, hätten die Produktionseinschränkun- gen von 1953 und 1954 jedoch ernste Schwie- rigkeiten verursacht,. Für die Ausfuhr nach Europa kämen praktisch nur die Kohlen- gruben von Pennsylvania und Virginia in Frage, auf die mit 150 Mill, t im Jahre 1955 ein Drittel der US-Förderung entfiel. Für diese Gruben sei es von ausschlaggebender Bedeutung, daß die Montan-Union 1956 rund 25 Mill. t und Gesamteuropa etwa 40 Mill. Tonnen UsS-Kohle beziehen wollen. Mayer versichert erneut, daß die Montan- Union die US-Regierung nicht um öffent- liche Gelder gebeten habe, noch sie in Zu- kunft darum bitten wolle. Sie beabsichtige jedoch, später an den privaten amerikani- schen Kapitalmarkt heranzutreten, wenn sie in ein oder zwei europäischen Ländern mit Anleiheaufnahmen zusätzliche Erfahrungen gewonnen habe. Augenblicklich sei weder die Hohe Behörde noch der amerikanische Kapitalmarkt zur Aufnahme einer Anleihe auf dem US-Markt bereit. Mayer betonte, daß jede Anleiheaufnahme der Hohen Be- hörde grundsätzlich nicht dazu diene, In- vestitionen voll zu finanzieren, sondern zu weiterem Kapitalaufkommen für die ge- planten Projekte innerhalb der Gemein- schaft anregen solle. Vorschläge zur Verbesserung der Exportwirtschaft (VWD) Der Unterausschuß des Bundes- tages zur Ueberprüfung der Herstellung gleicher Wettbewerbsverhältnisso im Außen- handel der Bundesrepublik hat am 22. Fe- bruar einen Sachverständigen-Bericht über die Wettbewerbslage der deutschen Außen- wirtschaft entgegengenommen. Der Unter- ausschuß ist der Auffassung, daß die Lage der westdeutschen Außenwirtschaft nicht so gut ist, daß sie auf jegliche Hilfen verzichten könne. Vor allem wurde eine Ueberprüfung der gegenwärtigen Höhe der Umsatzsteuer- rückvergütung erörtert. Allgemein wurde die Auffassung vertre- ten, daß die derzeitigen Sätze von ½ bis drei V. H. um 50 v. H. erhöht werden sollen. Auch dann wäre noch immer nicht die in anderen Ländern übliche Höhe der Rück- vergütungssätze erreicht. Vorgeschlagen wurde ferner, eine steuerfreie nicht auflös- bare Risikorückstellung zu schaffen, da im Außenhandelsgeschäft größere Risiken als in der übrigen Wirtschaft eingegangen wer- den. Die Risikorückstellung müßte sich in Form einer Aenderung der Bewertungs- richtlinien niederschlagen. Auf dem Gebiet der Wirtschafts- und technischen Hilfe für die unterentwickelten Gebiete wurde von SPD-Seite ein Antrag zur Erhöhung der hierfür vorgesehenen Mittel im Laufe der zweiten Haushaltsbera- tung um 50 Mill. DM angekündigt. Die Aus- schußmitglieder haben zu den vorgetrage- nen Vorschlägen noch nicht endgültig Stel- lung genommen. Der Unterausschug wird sich am 15. März erneut damit befassen. Inter zonenhandel Weiterhin schwierig (Hi.) Wie aus einer Veröffentlichung des Bundeswirtschaftsministeriums über die Ent- wicklung des Interzonenhandels im Jahre 1955 hervorgeht, ist zwar gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung der Umsätze des Waren- und Dienstleistungsverkehrs um 31 V. H.(rund 1,16 Md. Verrechnungseinheiten gegenüber 888,6 Mill. VE) festzustellen, aber wie ein Sprecher des Bundeswirtschafts- ministeriums betonte, ist das Abkommen von 1955 in Höhe von einer Md. VE nur zu 60 v. H. erfüllt worden. Auch der Salden- stand ist nach wie vor unerfreulich; beträgt er doch Ende 1956 zugunsten der Bundes- republik rund 41,4 Mill. VE bei den Zah- lungen. Bei den Warenlisten hat sich Ende 1955 ein Saldo zugunsten der Bundesrepu- blik von rund 25,7 Mill. VE ergeben. Bei den Lieferungen der Sowjetzone an Zucker, Dieselkraftstoff und Holz, an Häuten und Fellen, Leder und Schuhen, Textil- und Gießereierzeugnissen ist sogar ein Rückgang der Bezüge der Bundesrepublik gegenüber 1954 erfolgt, während sich erfreulicherweise die Lieferungen mitteldeutscher Braunkoh- jlenbriketts erheblich von rund 98,5 auf rund 144,3 Mill. VE erhöht haben. Dagegen sind die Gruben- und Rundholzlieferungen prak- tisch fast ganz ausgefallen. Unentgeltliche Ausfuhren Vereinfacht (VWD) Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Bestimmungen über die Warenaus- fuhr ohne Entgelt und über Sonderfälle der Warenausfuhr gegen Entgelt teilweise er- gänzt und geändert. Ein entsprechender Runderlaß Außenwirtschaft Nummer 12/56, der den Runderlaß Außenwirtschaft Nr. 91/54 korrigiert, tritt am 1. März in Kraft. Danach können Sendungen ohne Entgelt bis zu 50 DM und Geschenksendungen an Kriegsgefangene und Zivilinternierte ins Ausland jetzt von den Eisenbahnabfertigun- gen ohne Ausfuhrpapiere und ohne zollamt- liche Ausfuhrabfertigung angenommen wer- den. Die Sendungen dürfen jedoch weder Wälzlager noch Einzel- und Ersatzteile hier- für enthalten. 0 Ferner wird die Wertgrenze, von der ab die obersten Landesbehörden zur Erteilung einer Ausfuhrunbedenklichkeitsbescheini- gung die Zustimmung des Bundesamtes für gewerbliche Wirtschaft einholen müssen, von 100 000 auf 200 000 DM heraufgesetzt. Das gleiche gilt auch für Ernährungs- güter, bei denen das Bundesamt für gewerb- liche Wirtschaft seine Zustimmung im Ein- vernehmen mit der Außenhandelsstelle für Erzeugnisse der Ernährung und Landwirt- schaft erteilt. Ferner wird die Wiedereinfuhr- krist, falls nicht anders vorgeschrieben, auf zwei Jahre begrenzt. Für die im kleinen Grenzverkehr allgemein genehmigten unent- geltlichen Ausfuhren wird die Wertgrenze auf 500 DM festgesetzt. Keine Verwerfung der Buchführung Wegen einzelner belangloser Geschäfte 8 Die Steuervergünstigung für den nicht- entnommenen Gewinn nach 8 10a EStG 1950 ist davon abhängig, ob ordnungsmäßige Buchführung vorhanden ist. Die Feststel- lung, inwieweit diese Voraussetzung erfüllt ist, kann regelmäßig nicht im Veranlagungs- verfahren stattfinden. Vielmehr kaum meist erst nach einigen Jahren bei einer Betriebs- prüfung festgestellt werden, ob die bei der Veranlagung gewährte Steuervergünstigung wegen Verwerfung der Buchführung wider- rufen werden muß. Die darin liegende Un- sicherheit für den, Steuerpflichtigen(Stpfl.) ist ein um so schwerer Wiegendes, Moment, als es sich beim nichtentnommenen Gewian in der Regel um erhebliche Steuerbeträge handelt. Diese Unsicherheit besteht unge- achtet der den Stpfl. bekannten Tatsache, daß für die Steuerbegünstigung des nicht- entnommenen Gewinns im Vergleich zu an- deren Steuervergünstigungen an die Ord- nungsmäßigkeit der Buchführung mit die strengsten Anforderungen gestellt werden. Trotzdem gibt es Fälle, wo es fraglich sein kann, ob ein einziger festgestellter Mangel in der Buchführung ausreicht, um die Steuervergünstigung zu versagen, so insbe- sondere bei Feststellung eines oder einzel- ner Geschäfte ohne Rechnung. Nach der Rechtsprechung des Bundes- finanzhofs(BFH) steht die Nichtverbuthung von Geschäftsvorfällen, auch wenn sie mit Absicht geschieht, nicht unbedingt der Ge- währung der Steuervergünstigung für den nichtentnommenen Gewinn entgegen. Schon der Oberste Finanzgerichtshof(OFH) hat in einem Urteil vom 4. August 1950 IV 69/50 U (BStBl. 1950 1 S. 187) und ebenso der BFH in einem Urteil vom 25. März 1954 IV 99/53 U(BSt. Bl. 1954 III S. 241) hat entschieden, daß die nicht ordaungsmäßbige Verbuchung von KURZ NACHRICHTEN Branche in der Welt. Wie der Verkaufsleiter der Telefunken GmbH, Arthur Weizenegger, in München der Presse mitteilte, sind von der vorjährigen Produktion der Bundesrepublik von drei Mill. Rundfunkempfängern nur noch 57 v. H. im Inland abgesetzt worden gegen- über 80 v. H. im Jahre 1953. Dieser Verlust am Inlandsmarkt sei jedoch durch den Export in 57 Länder der Erde ausgeglichen worden, In Qualitätsgeräten konnte auch der amerika- nische Markt erschlossen werden. Ein Drittel der ausgeführten Geräte gehörte der Preis- klasse unter 200 DM an, die heute noch eine Domäne der Engländer ist. Gerade hier sehe die deutsche Rundfunkindustrie eine Export- chance. Abschwächung der Industrieproduktion (VWD) Der vom Statistischen Bundesamt arbeitstäglich errechnete Produktionsindex für die gesamte Industrie der Bundesrepublik (Basis 1936 100) verminderte sich von 218 im Dezember 1955 um 4,8 v. H. auf 207 im Januar 1956. Die Investitionsgüterindustrie verzeich- nete gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 2,7 v. H., die Verbrauchsgüterindustrie einen solchen um 6,2 v. H. Im Bergbau(plus 1,4 v. H.) und in der Grundstoffindustrie(plus 0,7 v. H.) überwogen leichte Produktionserhö- hungen, Im Baugewerbe hielt sich der saiso- nale Produktionsabfall mit 21 v. H. in engeren Grenzen als im Vorjahr(minus 44 v. H.). Gegen Regiebetriebe der Streitkräfte (dpa) Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels wandte sich am 23. Februar da- gegen, sogenannte Regiebetriebe zur Versor- gung der deutschen Streitkräfte zu schaffen. Es sei unwirtschaftlich, große Lager zu er- richten, deren Anlage erhebliche Summen und deren Verwaltung vermeidbaren Einsatz von Menschenkraft und Kostenaufwand verur- sachen würden. Die Erfahrungen mit Regie- betrieben zeigten, daß immer die Gefahr von Fehlleistungen und Fehlinvestitionen gegeben sei. Nachdem die Rüstung grundsätzlich nach markt wirtschaftlichen Prinzipien erfolge, müsse der Handel bei der Zulieferung des Vormate- rials zur Rüstungsfertigung und auch bei der Direktversorgung der Truppe mit den benö- tigten Lebensmitteln und Materialen aller Art in erheblichem Umfange beteiligt werden. Geschäften nur geringen Umfangs, die im Rahmen der gesamten gewerblichen Betäti- gung unwesentlich sind, die Steuervergün- stigung damn nicht ausschließt, wenn der Gewinn im allgemeinen auf Grund ord- nungsmäßiger Buchführung ermittelt ist und lediglich eine ergänzende Schätzung wegen der o. R.-Geschäfte notwendig wird. Ob die nichtgebuchten Geschäftsvorgänge wesentlich sind, hat die Rechtsprechung nach dem Ver- hältnis der verschieden ermittelten Gewinne oder sonst nicht ordnungsmäßig verbuchter Beträge beurteilt. In einem Urteil vom 11. Dezember 1952 IV 384/51 U(BSt. Bl. 1953 III S. 92) hatte der BFH die Steuervergünsti- gung des nichtentnommenen Gewinns zuer- kannt, weil die nichtverbuchten Gewinne sich bestenfalls am Rande der gewerblichen Betätigung abspielten und dem Stpfl. sub- jektiv der Glaube zugebilligt werden konnte, die ungebuchten Geschäfte seien nicht ge- Werblich und er brauche sie deshalb nicht durch die Geschäftsbücher laufen zu lassen. In einem nunmehr veröffentlichten Ur- teil vom 17. November 1955 IV 335/43 U (BSt. Bl. 1955 III S. 393) hat der BFH jedoch die Steuerbegünstigung des nicht entnom- menen Gewinns versagt, wenn für einzelne gewerbliche Geschäfte die Ordnungsmäßig- keit der Buchführung zu verneinen war und nach dem Gesamtbild die nicht ord- nungsmäßig verbuchten Geschäfte einen nicht belanglosen Teil der gewerblichen Be- tätigung und des Gewinns ausmachten. Der Stpfl. hatte bei einem erklärten ursprüng- lichen Gewinn von 21 996,.— DM im Wege der Selbstanzeige nach& 410 AO nichtver- buchte Lieferungen im Werte von 50 900. DM nachgemeldet, die zu einer Erhöhung des Gewinns auf 28 897,.— DM führten. Er War der Auffassung, daß das Finanzamt ihm die beantragte Steuervergünstigung für 4334,55 DM nichtentnommenen Gewinn zu Unrecht vorenthalten habe und berief sich auf das oben zitierte BFH-Urteil vom 11. Dezember 1952. Der Stpfl. meinte, daß der aus den nichtverbuchten Geschäften resul- tierende Mehrgewinn nur 1,2 Prozent des Umsatzes ausmache und somit nichtver- buchte Geschäfte nur unwesentlichen Um- fangs gegeben seien, Das Finanzgericht FG) gewährte die Steuervergünstigung unter Be- rufung auf die Rechtsprechung des BFH, da die Fehlerquelle zweifelsfrei umgrenzt wer- den könne und durch die ergänzende Schät- Effektenbörse zung des Finanzamts das tatsächliche Be- triebsergebnis erschöpfend erfaßt sei. Der BFH hob das FG- Urteil als sachlich unzutreffend auf. Er ging davon aus, daß im Streitfalle 50 900,— DM Gewinn nicht auf der Grundlage ordnungsmäßiger Buch- führung ermittelt seien, da es sich um be- wußte Schwarzeingänge handle. Es seien über die brechneten und verbuchten Ein- gänge hinaus erhebliche Aufgelder gezahlt worden, über die keinerlei Unterlagen vor- handen seien. Die Kassenführung sei nicht in Ordnung, und auch die Entnahmen, auf die es bei der Steuervergünstigung des nichtentaommenen Gewinns ganz besonders ankomme, seien buchmäßig nicht erfaßt. Pie tätige Reue und nachträgliche Verbuchung des weitaus größten Teils der o. R.-Geschäfte könne an der mangelnden Ordnungsmäßig- keit der Buchführung im Ursprungsjahr nichts ändern. Es lägen einwandfrei nicht verbuchte gewerbliche Gewinne vor. Die Mängel der Buchführung seien deshalb weit- Aus schwerwiegender als im Falle des oben besprochenen Urteils vom 11. Dezember 1952. Die nichtverbuchten elf Geschaftsvor- fälle machten 50 900,— DM aus;. dieser Be- trag sei im Verhältnis zum Gesamtgewinn von 250 947.— DM keineswegs als unwe- sentlich anzusprechen. Es handle sich mit- hin nicht um eine steuerunschädliche er- gänzende Schätzung zum Buchführungs- ergebnis, sondern um eine steuerschädliche Schätzung des gesamten Ergebnisses unter Verwendung der Buchführungsunterlagen. Nach dem BFH-Urteil vom 10. Febr. 1953 1 129/52(BSt. Bl. 1953 III S. 108) müsse des- halb die Steuervergünstigung für den nicht- entnommenen Gewinn entgegen der Auf- fassung des FG versagt werden. Das Urteil mag im Ergebnis zutreffend sein. Man wird jedoch nicht sagen können, daß da- mit die Grenzen zum Wesen ordnungsmäßiger Buchführung klar abgesteckt sind. Die ein“ gangs erwähnte Unsicherheit dürfte durch das Urteil eher erhöht als beseitigt worden sein. Um so mehr empfiehlt es sich, zur Vermeidung einschneidender späterer Nach- teile in Zweifelsfällen rechtzeitig unter ge- nauer Darstellung des Sachverhalts mit dem Finanzamt in Verbindung zu treten, um über die Entnahmen vernünftig disponieren zu können, falls das Finanzamt glaubt, we- gen eines als nicht belanglos anzusprechen- den Buchunssmangels qie Steuervergünsti- gung für den nicht entnommenen Gewinn nicht gewähren zu können. er Mitgeteilt: Commerz- und Credit-Bank 48. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 23. Februar 1956 (VWD) Börsenverlauf: Nachdem auf der letzten Zentralbankratssitzung keine Diskont-Erhöhung beschlossen wurde, und besondere Auslandsabgaben nicht mehr vorlagen, setzte sich an den Aktien- märkten eine freundlichere Tendenz durch. Auf kleine Rück- und Meinungskäufe kam es an fast allen Märkten zu Kurserholungen. Montane und Bergbauaktien befestigten sich zum Teil bis zu zwei Punkten und mehr, darunter Mannesmann und Handelsunion. Erwähnenswert schwächer lagen lediglich Phönix Rhein-Rohr. Im 18-Farben-Markt ergaben sich bei unterschiedlicher Umsatztätfig- keit Kurssteigerungen bis zu zwel Punkten. Die seitens der westdeutschen Elektroindustrie für 1955 gemeldete Rekordproduktion hatte zu einigen Meinungskäufen am Elektromarkt angeregt. Siemens und Abd lagen bis zu drei Punkte höher im Handel. Versorgungswerte ebenfalls Überwiegend an- ziehend. Daimler wurden nach den starken Abschlägen der letzten Tage um etwa 10 Punkte erholt aufgenommen. Banken-Nachfolger und schiffahrtsanteile wenig verändert. Zellstoffpapiere freund- licher. Festverzinsliche Werte sehr still. Oeffentliche Anleihen und Obligationen teilweise schwan- kend. Aktien 22. 2. 23 2. Aktlen 22.2. 23 2 Aktlen. %%% 2 2145 Harpener Bergbau 121½ 121 Dresdner Bk.) 201 20¹ PC 8 22 5 Heidelb. Zement 250 250 Rhein-Main Bank 248 24 8 BMW 158 159%[ Hoesch) 15% 154 Reichsb.-Ant. Sa. 34%½[35 Conti Gummi 270 208½%[Lanz 120 120 Daimler-Benz 321 332 mNannesmann 173 1730 Aas tan: Dt. Erdöl! 165 103% Ahn. Braunkohle 272 273 Nachfolger 5 Degusss 2277 270 Rheinelektra 177 17% Bergb. Neue Hoffg. 142 143% Demag 23% 240 RWB 200 209%[Dt. Edelstahl 180 101; Dt. Linoleum 201 250 ½[ Seil wolf! 11% 110% Dortm. Hörd. Hütt. 138 130 Durlacher Hof 177 177 Siemens& Halske 243½ 245 Gelsenberg 148% 150 Eichbaum-Werger 206 207 Südzucker 187%½ 188%½% GH Nürnberg 208 211 Enzinger Unſon h) 190 189% Ver. Stahlwerke ö 5% Hoesch 153½ 154 G-Farben Liquis Zellstoff Waldhof 148½ fla Klöchn.-Humb. D. 210 210 00 Ant.-Sch.) 34% 34%½%[ Badische Bank 205. 2⁰³ Klöckner werke 150 150% BASV. 200% l Commerzbank) 14 13/ Phönix Rheinrohr 102 162 Farbenf. Bayer 211 210% Commerz: Rhein. Röhrenßw— Farbwerke Höchst 200% 211, u. Credit-Bank 218½% 217% Rheinst. Union 163 103 gelten& Gulll 205 207¼ Deutsche Bank) 20 10 Stahlw. Südwestf. 174 175⁵ Zrün& Bilfinger 10% 165% 1 Süddeutsche Bank 238 29 rThyssenhütte. 175½ 177½ n= NM- Wertes Leserbrieſ In der Frage der Zuckersteuersenkung und der Sondersteuer für Zucker waren erhalten wir folgende Zuschrift.. „Die Tagespresse— auch Ihre Zeitung) hat sich wiederholt mit der Sondersteuer für Zucker zu Lasten der deutschen Süß- Warenindustrie befaßt. Wir erachten eine eindeutige Stellungnahme nicht nur unserer Industrie, sondern aller derjenigen, welche glauben, wirtschaftlich vernünftig zu den- ken, für nötig. 1 Im Bundesrat ist der Vorschlag der Bun- desregierung, die Zuckersteuer von 26,50 DM auf 10.50 DM je dz zu senken, dafür aber die Süßwarenindustrie mit einer entspre- chenden Steuer auf Zucker zu belasten, ab- gelehnt worden. Der Vertreter des Bundes- finanzministeriums hat dazu erklärt, die Bundesregierung sei bereit, auf diesen Zu- schlag zu verzichten, wenn ausreichende Zu⸗ sicherungen der Süß warenindustrie vorlie- gen, daß die Steuersenkung voll als Preis- senkung an den Verbraucher weitergegeben werden müsse. Dabei wurde der Verdacht ausgesprochen, daß die Süßwarenindustrie die Senkung der Zuckersteuer für sich be- halten werde. Der Vorwurf der Bundesre- gierung, daß die Süßwarenindustrie die Zuckersteuersenkung nicht dem Verbraucher zugute kommen lassen werde, muß ange- sichts der Entwicklung der Preise für Süß- waren als eine böswillige Verleumdung be- zeichnet werden. 8 Es ist demgegenüber festzustellen, daß die Süßwarenindustrie sich ausdrücklich un- ter Vorlage von Kalkulationen an das Bun- desfinanzministerium bereiterklärt hat, die Preise zu senken, wobei natürlich nicht eine einheitliche schematische Preissenkung in Frage kommt, schon deshalb nicht, weil die von der Deutschen Süßwarenindustrie her- gestellten Erzeugnisse in ihrem Zuckergehalt und der ist ja für die Preissenkung entschei- dend, völlig verschieden sind“ Außerdem gibt es Artikel, bei denen die Preissenkung so gering wäre, daß sie bis zum letzten Ver- braucher gelangend nicht in Augenschein treten würde, weshalb die Deutsche Sügwa⸗ renindustrie sich bereiterklärt hat, daffir andere Artikel darunter solche, die gerade für den Kreis weniger Bemittelter von Be- deutung sind, entsprechend stärker zu sen- ken. 5 Gegenüber diesen Tatsachen muß es als bedauerlich bezeichnet werden, daß durch solche Verlautbarungen immer wieder ent- weder aus Unwissenheit oder aus Böswillig- keit ein falsches Bild der volks wirtschaftli- chen Zusammenhänge in der Oeffentlichkeit getragen und dadurch ebensoviel Unkennt- nis wie Verwirrung gestiftet wird. Der Druck des Wettbewerbs in dieser Branche hat zu- dem die Preise seit 1951 fast durchweg auf dem gleichen Niveau gehalten. Zum Teil sind die Preise sogar gesenkt worden, ob- wohl alle Belastungen insbesondere auch die Löhne und Gehälter wesentlich gestiegen sind. Die Zahl der Süß warenbetriebe, die in- folge des unerhört scharfen Wettbewerbs auf der Strecke geblieben sind, dürfte min- destens/ der Gesamtheit der Süßwaren herstellenden Betriebe ausmachen. Wenn vom Bundesfinanzministerium Sesa gf Wird eine Garantie für die Preissenkuns ssilnicht gegeben, weil die Preise nicht gebunden seien, so ist das eine Desavouierung der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung ins- besondere des Wirtschaftsministers Erhard, der erst jetzt wieder in einem Schreiben an den Bundestag festgestellt hat, daß der freie Wettbewerb sich als die beste Preiskontrolle erwiesen habe. 5 5 Fachverband der Süß warenindustrie Baden-Württemberg e. V. ) vergl. MNMH vom 10. Dezember 1955„Sondersteuer für Pfennigbruchteile“, vom 2. Februar 1956 „Schäffer soll nicht Süßwaren verbittern“! Neuer Vorstoß für Einkommensteuersenkung (AP) Der Gemeinschaftsausschuß der ge- werblichen Wirtschaft, der 13 Spitzenorgani- sationen der Industrie, des Handels, des Ver- kehrs und der Banken angehören, haben bei Bundeskanzler Adenauer einen neuen Vor- stoß für eine allgemeine Senkung der Ein- kommensteuer unternommen. In einem Brief an den Kanzler erklärt der Gemeinschafts- ausschuß, gewissenhafte Untersuchungen sei- tens der Wirtschaft hätten ergeben, daß gegenüber den Haushaltsvoranschlägen beim Bund und bei den Ländern im Haushaltsjahr 1956/57 Steuermehreinnahmen von rund 3,6 Milliarden DM zu erwarten seien. Bei dieser Haushaltslage müsse eine durchgreifende steuerliche Entlastung der Wirtschaft erfol- gen. 5 Marktberichte vom 23. Februar 5 75 Mannheimer Fleischgroßhandelspreise 8 ( vêWD) Preise in DM je kg Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 4,004, 10(8,904.05) Rink 4,00 4,10(4,004. 10); Kuh 3.203,40(3.203,50); Bullen 4,00 4,05(4,004, 10); Schweine 3.403,50 (3,40— 3,50); Kalb 4,30—5,00(4,605, 10); Hammel 3,60 (3,60).— Tendenz: ruhig. 8 75 Mannheimer Ferkelmarkt Wegen der kalten Witterung fand kein Ferkel⸗ markt statt.. Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (WD) Anfuhr gering, Absatz gut bei allgemein steigenden Preisen. Es erzielten; Grünkohl 2530: Karotten 20—25; Kartoffeln 1112; Meerrettich 80 bis 90; Rotkohl 2626; Rote Beete 1214; Kopfsalat ausl. Steige 12—13; Knollensellerie Stück 3060, dto. Gewichtsware 60-80: Tomaten ausl. Steige 6—7: Weißkohl 2528: Wirsing 16-20; Zwiebeln 3640, dto. ausl. 4446; Aepfel 25-40, dto. ausl. 30—40; Apfelsinen Navel 55-65, dto. blond 3538, dto. Blut oval 45.55; Bananen 1416; Birnen 25—35; Mandarinen 45—50; Zitronen Kiste 36-40, dto,. Stück 18-20. 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Es erzielten: Aepfel Ia 3555, K 2385, B 16—22; Rotkohl 20: Karotten 13-18; Knollen- sellerie 40; Zwiebeln 40. 5 g 8 NE-Metalle a 8 Hlektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 498,258.50, 25 DNT Blei in Kabeln N 149150 DM Aluminium für Leitzwecke 240242 PM Westdeutscher Zinnpreis 950 DM Freie Devisenkurse. 5 5 Geld Brief 1000 ftal. Lire 6,671. 6,691 100 belg. Francs 8,396 8,416 100 franz. Franes 1.1918 1.1938 100 Schweizer Franken 95,71 95,91 100 holl. Sulden 110,19 110,41 1 kanad. Dollar 4.215 4.226 1 engl. Pfund 1 11.73 100 schwed., Kronen 80,57 30,73 100 dan. Kronen 60,54 60,66 100 norw. Kronen 58,51 58,63 100 Schweizer Fr.(fre 98.285 99.435 1 US-Dollar g 4.2107 4.2207 100 DM-W 420, DM-O; 100 DM-O 25,38 DM-Y] ... ͤ Seite 14 9 reer MORGEN Freitag, 24. Februar 1956 Nr. Liebe in Fesseln Ein Spitzenwerk deutsche film- und Schauspielkunst wit LILLI PALMER CRD JURGENS ms 7 VINNIE MARKUS Hans Nielsen, Adelheid Seeck, Hilde Körber, Wolfg. Böttner, Paul Bild u. c. nach einem Romon von Gin Kaus Musik: Mark lothar S TEIL. 52000 Ar SITIVANA MANGANe PLANRENMW Sete 0⁰ 20⁰ VORVERKAUEAC 1025 in den Fesseln des keine„anderen Sötter“ doldenden Besitzanspruches einer Frau— ist das Thema des erregenden fi REGIE: ROTIF HANSEN 17 ⁰⁰ Der Film, der zum ſages gespräch worde! 2. Weche! 50% Semsteig 23.15 Spötvor stellung!“ Der sensdtionellste Filmerfolg seit Jahren Bitterer Reis Sonntag vorm. 11 Uhr Telefon 5 20 00 eine öffentl. Vorstellung! 0 11. 6. Breite Str. Telefon 5 02 76 m 1 m T Ein ende grandioser Aben- teuerfarbfilm vor der gewaltigen Kulisse Neu- Mexikos 13.50 18.10 16.00 20.20 Jugendfrei 2 NUF REI AA: 1 1 00 SAN OOL Pl Il 22.20 Uhr Spätvorstellung Erstaufführung! 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Die Kasse ist sonst gezwungen, bei Nicht- 0 90 S 2 5 1 5 5 5. zahlung einen Säumniszuschlag von 2% der rückständigen Beiträge zu CTT DM 9 605 Darum nehmen Sie teil an dem erheben und gegebenenfalls die Zwangsvollstreckung folgen zu lassen, 0 5 N 22 8. 8 Mannheim, den 18. Februar 1956 0(Kennkarte genügt!) 10 11. 1 Kraftftaht zeuge Allgemeine ortskrankenkasse Mannheim. 77 0 Ausführlicher Prospekt und Anmeldung bei 7 0 4 0 3 5 5 e 5 50 r 72 4 U Tpbeitsvergabe. Ur n Viederaufbau 3 iSelotte-Schu Im e.— N 1 1 1 N Verkauf maligen Mollschulgebäude sollen die Entwässerungsarbeiten im öffent- 0 Reisedienst Stürmer, Mannheim 19 tür alle Frauen und Mädchen(Anfängerinnen und chen Wettbewerb vergeben werden. Angebotsvordrucke sind erhält- 0 0 7, 11 und F 1, 5— Telefon 4 00 11 7 Fortgeschrittene), die sich durch eigenen Fleiß— 7 2 lich ab Samstag, dem 25. Februar 1956, vorm. 8.00 Uhr, soweit Vorrat a0 0 60 Kleidungsstücke schaffen wollen, Unter fach- Alu 2 reicht, im Städt. 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FO RHMICH UN- BEOIEGEN UN DAZU DFR BFUU EME NRATENKAUF Ihr Seite le . r MORGEN Die Frage der Rechtschreibereform Keine Verordnung ohne Der nachfolgende Beitrag des Erlanger Ger- Mmanisten Professor Baumgart ist als Diskus- Slonsbeitrag zur Frage der Rechtschreibe- reform gedacht und deckt sich nicht unbe- dingt in allen Teilen mit der Ansicht der Redaktion. 5 Die letzten Jahre waren von einer heim- lichen Erregung über eine Frage bewegt, der man kaum zugetraut hätte, dag sie die Oeffentlichkeit vor ihrer Entscheidung überhaupt beschäftigen könne, der Frage mach einer Reform der jetzt geltenden deut- schen Orthographie. Es überrascht, daß man der Behandlung solcher Probleme schon ein gewisses Interesse allgemeiner Art, hie und da sogar ein leidenschaftliches Interesse, ab- gewinnen konnte, noch ehe eine hehe In- stanz irgendwelche Veränderung des deut- schen Schriftbildes befohlen hat. Hier aber wird es bereits spannend auch für jeden, der nur einen halben Gedanken darauf wenden kann. Befochlen? Wer be- kiehlt? Wer kann ein neues Rechtschrei- bungssystem befehlen, oder milder: bestim- men, noch milder: anordnen? Werden wir uns bald vor einer solchen Bestimmung oder Anordnung finden, die das Erscheinungsbild jedes geschriebenen oder gedruckten deut- schen Satzes verändert? Mindestens die letzte Frage ist mit eini- ger Wahrscheinlichkeit beruhigend zu be- antworten. Es ist nicht gerade viel Aussicht Vorhanden, daß die deutsche Orthographie schon im Jahre 1956 verändert werden wird. Denn es läßt sich überblicken, daß die Zahl der Stimmen, die hier mitsprechen, zu groß, die Ziele, die angestrebt werden, zu vielsei- tig oder zu weitgehend, und die Geltungs- grenzen einer Reform zu unklar sind, als daß so rasch eine Einigung erreicht werden könnte. Wäre die Schreibreform auch ohne Eini- gung möglich? Das führt aufs dringlichste zu der Frage der anordnenden Instanz zurück. Deutschland kennt nicht und kannte niemals eine höchste kulturelle Institution gleich der framösischen Akademie, die als Berufungs- und Entscheidungsinstanz zu allen Fragen der Sprache, also auch ihrer Schreibung, gel- ten könnte. Das de zentralisierte Deutschland mit einer ganzen Reihe von wissenschaft- lichen Akademien hat das zentralisierte Frankreich um diese Einrichtung und ihre öffentliche Bedeutung oft beneidet. Denn Deutschland hat nur eine höchst private Autorität an diese Stelle zu setzen, ein Regelbuch, für die Bedürfnisse der Schule und der Druckereien und Verlage geschaffen. Das ist der„Duden“, den jedermann kennt. Der Verfasser dieses Regelbuches, der hoch- betagt im Jahre 1911 starb, hinterließ seinen Namen als einen Begriff für ein Nachschlage- Werk, in dem viel mehr Gewohnheiten der Schreibung aufgezeichnet als Gesetze gegeben Wurden, und die Gepflogenheiten seiner Nachfolger hielten daran fest. Dennoch ließ es sich nicht vermeiden, daß mit der Fixie- Tung des Ueblichen auch das Uebergewicht des UDeblichen und damit unausgesprochen sein Vorbildcharakter verbreitet wurde. Je mehr und je williger sich die Benutzer des „Dudens“ seine Angaben zu eigen machten, um so nachdrücklicher wurde das Buch in eine gesetzgeberische Funktion gedrängt, die es Ursprünglich weder gehabt noch gewollt hatte. Damit war aber auch die Möglichkeit gegeben, in jeweils neuen Auflagen den Be- Wegungen der Sprache, sei es im Wortbestamd, sei es im Schriftbild, nachzugeben, ohne die repräsentative Stellung einer Auskunfts- instanz zu gefährden. Seit Jahrzehnten be- reits gilt es als ein Gewohnheitsrecht dieses Werkes, als letzte Instanz in Rechtschrei- bungsfragen zu fungieren. Was aber soll denn nun eigentlich refor- miert werden? Das sind, wenn man von Kleineren Dingen absieht, drei große Ge- biete, auf denen die historische Entwick- Lung zu Ergebnissen geführt hat, die der Nützlichkeit im praktischen Gebrauch zu- wider sind: die großen Anfangsbuchstaben, die Unregelmäßigkeiten der Buchstabenwerte — verschiedene, die den gleichen, gleiche, die Verschiedene Lautwerte bezeichnen— und, eng damit verknüpft, die generelle Frage nach der Schreibung der Fremdwörter. Die Befreiung von diesen Schwierigkeiten Wird, wie es scheint, vor allem durch die fal- sche Gegenüberstellung von Traditionssinn und Nützlichkeitswert gehemmt. Das Histo- Tisch-Variable ist gar nicht immer unprak- tisch, es hat häufig einen praktischen Vor- teil, der nur nicht immer in die Augen sorgfältige Etprobung springt. Viel wichtiger, als die Begriffe „traditionell“ und„nützlich“ gegeneinander auszuspielen, wäre, das Nachdenken darauf zu richten, welche Vereinfachung des Schrift- bildes den Reichtum der Sprache unange- tastet läßt, und wo die Grenzen liegen, jen- seits welcher eine Vereinfachung die Sprache verarmt. Die großen Anfangsbuchstaben, eine barocke Gewohnheit der Hervorhebung, sind— so scheint es— leicht abzuschaffen. Aber die substantivierten Adjektiva ver- lieren zum Beispiel damit jede Kennzeich- nung im syntaktischen Zusammenhang. Die Fremdwörter scheinen sich leicht dem eigent- lich deutschen Lautstand anzupassen.„Büro“ mit ü und o geschrieben drückt genau aus, Was als Fremdwort dem deutschen Lautstand angepaßt und der deutschen Sprache einver- leibt wurde. Aber„filosofi“ mit zwei f ge- schrieben ist nur so lange leicht verständ- lich, als nicht eine weiterschreitende Schrift- Vereinfachung auch die deutschen Wörter „viel“ und„Vieh“ erfaßt, ihres v und ihrer Dehnungszeichen beraubt und auch mit f schreibt. Mit solcher Verminderung der historischen Vielfalt geht keineswegs eine Vergrößerung der Nützlichkeit Hand in Hand. Vollends wäre es eine bedenkliche Verarmung, wenn man für die drei deut- schen Wörter„Straße, Gasse, Nase“ nur eine Schreibung des s-Lautes zur Verfügung hätte. Es ist leicht zu sehen, daß der ver- breitete Wunsch nach einer Generalreform schwere Gefahren in sich birgt, und daß nicht nur die Frage, ob überhaupt reformiert wer- den soll, sondern ebenso die, wo Halt zu machen ist, gründlicher Erwägung bedarf. Deutlich zeichnen sich zwei Positionen ab, die für die Frage der Rechtschreibung von Bedeutung sind: die Schule einerseits, die letztlich die Kultusminister vertreten, mit rem notwendigen Bedürfnis nach verord- neter Gleichmäßigkeit, und die literarische Oeffentlichkeit, in der sich der einzelne, aber auch eine Gruppe, eine Schicht, ein Gremium dem Verordnungzwang entziehen kann. Hier liegen wichtige Möglichkeiten: wir denken nicht nur an die dichterischen Fälle wie Stefan George, der mit der Kleinschreibung und noch einigen anderen orthographischen Besonderheiten für sich und eine recht weit reichende Anhängerschaft mit der geltenden Orthographie brach. Wir denken auch an die Möglichkeiten der Presse. Ein historisches Beispiel, noch gar nicht lange zurückliegend, stellt sich da ein, das auch für die Frage der Rechtschreibungs- reform nicht ohne Vergleichswert sein mag. Noch vor 25 Jahren gab es in Deutschland kaum eine Tageszeitung, die in Antiqua ge- druckt wurde. Es erschien als völlig undenk- bar, von der herrschenden Fraktur abzu- gehen, obgleich sie eine für antiqua- gewohnte Augen, zum Beispiel mancher Ausländer, eine nahezu unlesbare Schrift war. Als aber von einem Tag auf den andern eine große Welt- Stadtzeitung, das„Berliner Tageblatt“, zur Antiqua überging, war das praktische Vor- bild gegeben. Heute erscheint die Antiqua als eine Selbstverständlichkeit für die deut- e e Der römische Bildhauer, Lorenzo Ferri Will den endgültigen Beweis Eine neuartige amerikanische Kamera wird vielleicht den endgültigen wissenschaft- lichen Beweis für die Echtheit des berühm- ten Turiner Grabtuches liefern, in das der Ueberlieferung zufolge der Leichnam Christi nach der Kreuzabnahme gehüllt wurde. Der römische Maler und Bildhauer Lorenzo Ferri, der seit 27 Jahren alle mit dem Grab- tuch zusammenhängenden Probleme er- korscht, ist darüber hinaus der Ansicht— was hier mit aller erforderlichen Zurückhal- tung wiedergegeben sei— daß das neue fotografische Verfahren sogar zu einem wissenschaftlichen Beweis der Auferstehung des Erlösers zu führen vermöge. Die neue Kamera, ein„Evaporograph“, wurde in der vergangenen Woche von dem Physiker Bruce Billings in Boston erstmals vorgeführt. Ihre Wirkungsweise beruht— vereinfachend gesprochen— auf der„Samm- jung“ von Wärmeausstrahlungen, die von dem aufzunehmenden Objekt in verschiede- nen Gradabstufungen und Wellenlängen ausgesandt werden. Diese Wärmestrahlen werden auf einen Oelfilm geworfen und lie- fern so— auch im Dunkeln— ein Bild der 0 88 e 25 „„ 0 e Ohne viele Worte Von dem französischen Karikaturisten Bosc, der seine Karriere beim„Paris-Match“ begann und noch heute zu den regelmäßigen Mitarbeitern dieser großen französischen Zeitschrift gehört, erscheint im Buckheim Verlag, Feldafing(Obb.), eine Karikaturensummlung„Gloria Viktoria, ein gänglich respektloses Bilderbuch“, dem auch diese originelle Parade- Idee entnommen ist. Die Einleitung des reizenden Büchleins stummt von Herbert As modi. 6 schen Tageszeitungen, und auch im Buch- druck hat sie das wesentliche Uebergewicht gewonnen. Auf den Fall der Rechtschreibungsreform angewandt, heißt das, daß im Grunde jede deutsche Tageszeitung von überprovinzieller Bedeutung in der Lage ist, die Probe aufs Exempel zu machen, ob die Umstellung auf eine reformierte Orthographie von der Oeffentlichkeit gutgeheißen wird oder nicht, von einer Oeffentlichkeit zwar, die nach Zahl und Gewicht ihrer Träger natürlicher Weise zufällig und begrenzt sein muß, die aber als gleichmäßig gegliedert den Prü- kungsfall für die deutsche Oeffentlichkeit im ganzen darstellen kann. Es wird keine vier Wochen dauern, bis eine hinlänglich orien- tierende Meinungsbildung erfolgt ist, die deutlich machen kann, ob auf dem Wege der Konvention, der gütlichen Vereinbarung der Betroffenen, nämlich aller Deutsch Schrei- benden, eine reformierte Orthographie Aus- sicht hat, sich durchzusetzen. Wenn etwa auf diese Weise erprobt wird, Wieviel Erleichterung die allgemeine Klein- schreibung(außer am Satzanfang und bei Eigennamen) schon mit sich bringt, so wäre entweder ein Schritt vorwärts getan, der einen weiteren reformerischen Fortgang nicht ausschließt und nicht hemmt, oder es wäre der theoretischen Ueberlegung ein bedeu- tungsvoller Wink auf die Grenzen des Mög- lichen gegeben. Wieviel unermeßlicher Schade dagegen wäre es, wenn auf dem Verordnungswege, Aufnahmeobjekte. Ferri hatte schon vor drei Jahren die These aufgestellt, daß die Ab- drücke auf dem Leinentuch durch Ausstrah- lungen des Leibes Christi entstanden seien. Das Interesse an dem in der Turiner Kathedrale aufbewahrten Tuch, in das Jo- seph von Arimathia den Leichnam des Herrn gewickelt hatte(St. Lukas, 23, 53), ist durch die Fortschritte der modernen Fotografie überhaupt insofern neu belebt worden, als eingehende Studien mit Hilfe dieser neuen Wissenschaftlich- technischen Methoden nach Ueberzeugung vieler Gelehrter außerordent- lich aufschlußreiche Forschungsergebnisse versprachen. 5 Das Grabtuch wurde erstmals 1898 von Secondo Pia aufgenommen, der über das ent- standene Bild geradezu erschrak, da es klarer und schärfer umrissen war als der Abdruck selbst und, was am wesentlichsten erscheint, ein Positiv ergab. Mit anderen Worten, der Abdruck auf dem Leinen ist ein Negativ. In- kfolgedessen wurde nach Ansicht der Wissen- schaftler weitgehend die oft vorgebrachte Behauptung enfkräftet, das Abbild auf dem Grabtuch sei das Werk eines mittelalterlichen womöglich gar an Schulkindern, erst auf Tauglichkeit hin erprobt würde, was wohl ohne Erprobung nicht gesicherter Neu- bestand werden kann. Da bringt sich ein anderes Beispiel in unerfreuliche Erinnerung. EKalligraphische Reform- Unternehmungen in den Schulen haben in den letzten drei Jahr- zehnten deutlich gezeigt, daß man unüber- sehbare Konsequenzen heraufbeschwören kann. Seit langer Zeit lernen die Schul- kinder schneller und leichter schreiben. Aber seit ebenso langer Zeit kann man feststel- len, daß diese Erleichterung teuer erkauft ist: erstens mit einer Niveausenkung: es Wird allgemein viel schlechter geschrieben als vorher: zweitens mit einer Nivellierung: es ist kast hoffnungslos schwer geworden, Personal- oder sogar Generation-Individuali- täten in der Handschrift zu erkennen; das Individuum ist auch hier wieder einmal der geschädigte Teil, es wird ihm erschwert oder gar unmöglich gemacht, sich in der Masse zu bewahren oder gegen die Masse zu be- haupten. Es mag sein, daß unsere deutsche Sprache in einem Dschungel der Rechtschreibung lebt, der sie behindern oder gar ersticken kann. Aber jeder Versuch sollte recht sein, die Wege kenntlich zu machen, auf denen die Buschmesser der Neuerer Luft in dieses Dickicht bringen können, ohne daß gleich das Ganze des deutschen Schriftbildes zum Kahl schlag freigegeben wird. Prof. Dr. Wolfgang Baumgart för die Echtheit liefern Kümstlers. Nun begarmen imtensive For- schungen. 1931 nahm man das Tuch noch sorgfältiger auf. Der italienische Gelehrte Dr. Jodica Cordiglia und sein französischer Kollege Dr. Pierre Barbert legten das Ergeb- nis ihrer Studien in wissenschaftlichen Wer- ken nieder. Professor Paul Vignon Paris) hatte vor der framzösischen Akademie der Wissenschaf- ten schon 1892 die Ansicht vertreten, daß der Abdruck auf dem Leinen durch Ausstrahlun- gen des gesalbten Körpers Jesu zustande ge- kommen sei. Ferri ist der Ueberzeugung, dag die Ausstrahlungen im Augenblick der Wie- derbelebung— das heißt der Auferstehung des Messias— einsetzten. Die neue, auf feimste Strahlungspotenzen reagierende Kamera könmte sich mithin als höchst bedeut- sames Hilfs- umd Beweismittel für diese Ueberzeugung erweisen. Im übrigen erklärt der italienische Forscher, daß ein Vergleich des Stoffes mit anderem Leinen aus der Zeit Christi endgültig die Herkunft des Tuches aus dieser Epoche dartue und damit alle anderen Versionen eindeutig widerlege. Frank Brutto Freitag, 24. Februar 1956 Nr I DEI NA TRIO UNTER US Porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyright 1733 by Frenz Schneeklofh Verlag, darmstadt 50. Fortsetzung Seine Mutter war eine ehrbare und got- tesfürchtige Frau, die den Mann und vier- zehn Kinder früh unter die Erde gebracht und ihren Franzl unter harten Entbehrun- gen aufgezogen hatte, bis er das von einem Altgesellen geführte Geschäft übernehmen Konnte. Sie hatte sich schon früh darum be- Mmiht, den Buben vom Maßkrug fernzuhal- ten. Erkundigungen in anderen, richtigen Säuferfamilien hatten kein erfolgverspre- chendes Resultat gehabt. Die Mittel. die ihr dort empfohlen wurden, um ihrem Franzl das Saufen abzugewöhnen, waren denn doch zu un appetitlich. Da Frau Emerentia Knell aber selber aus einer Brauerfamilie stammte, in der die Männer die Kehle immer schön feucht gehalten hatten, entsann sie sich einer Kur, die ihre Mutter einmal vor langen Jahren mit Erfolg bei ihrem Bruder Ferdl angewendet hatte. So fragte sie denn ihren Franzl ganz sanft und liebreich jeden Mor- gen:„Gel, Franzl, schön war's gestern abend? Wunderbar hast du gesungen, als du heim- gekommen bist. Und es war sicherlich eine recht lustige Gesellschaft, mit der du ge- feiert hast, nicht wahr? Und ein bissel was werdet ihr ja auch getrunken haben, wie? Also wieviel Maß waren es denn, die du gestern gezwitschert hast?“— Und je nach- dem antwortete ihr Sohn freimütig, wahr- heitsgemäß und ohne Arg, daß es zwölf oder Sechzehn oder einundzwanzig halbe Liter Waren, die er hinter die Binde geschüttet Hatte. Und genau das Quantum, das er an- gab, füllte die Alte täglich in das große Holzschaff, das hinten im Hofraum in der Waschküche stand. Drei Wochen später führte sie ihren Sohn vor das schwappvolle Schaff und sagte:„Schau mal her, Franzl, graust es dir nicht vor dir selber, wenn ich dir nun sage, daß du genau diese Menge Bier in genau drei kurzen Wochen in dich hineingeschüttet hast, durch den Darm, durch den Magen, durch die Leber, durch die Nie- ren, durch die Blase.— Aber ihrem Sohn Franz grauste es durchaus nicht, im Gegen- teil, er schaute die Wassermenge bewundernd an und sagte nur:„Respekt vorm Dampf- schiff!“ Und hinterher führte er seine Spezln vor das Schaff, erklärte ihnen die Geschichte und alle, wie sie dastanden, klopften dem Franzl auf die Schulter und murmelten ehr- fürchtig:„Respekt. Da wurde es nicht nur der Mutter, son- dern auch Frau Knell, der Gattin des Mei- Sters klar, daß hier stärkere Mittel vonnöten Waren. Die Damen schlachteten zwei Hähn- chen, machten im Pfarrhaus beim Benefizia- tei Salvenmoser einen Besuch, sprachen lang und ernst mit dem geistlichen Herrn und plauderten hinterher noch ein wenig mit der Pfarrersköchin,— und am Sonntag, als Herr Knell mit Mutter, Gattin und der gan- zen Familie in seinem Kirchenstuhl kniete, da nahm der Beneflziat Salvenmoser das Weinwunder von Kanaan zum Ausgangs- punkt für eine donnernde Philippika gegen alle jene, die sich solch ein Wunder jeden Tag wünschten. Und er versicherte mit Nach- druck, daß Satanas es auf die Völlerer, Schlemmer und Säufer ganz besonders abge- sehen habe und sie, so wahr er hier auf der Kanzel stehe, todsicher eines Tages packen und zu sich in die Hölle holen werde. Da- bei sah der Benefizi den KRnell Franzl von der Kanzel herab so scharf an, daß sich ein paar Leute nach der Knell'schen Kirchen- bank umdrehten. Der Knell bekam einen roten Kopf und ahnte vielleicht den Verrat. Er sah Frau und Mutter von der Seite an und zischelte wütend ins Gesangbuch:„Moant der Benefizi etwa mi?!“ Aber auch den Da- men war es ein wenig unbehaglich gewor- den, als die Leute sich umzudrehen began- nen.„Schmarrn!“ zischelte Frau Knell zu- rück,„wie kann er dich meinen? Er redet ja kein Wort vom Bier!“ Das war keine drei Wochen her. Und dann kam das Preiskegeln in Heiligblut. Herr Knell war ein Meister im Kegelschie- ben. Wenn er den letzten Schub nicht ver- saut hätte, wäre ihm der erste Preis gewiß gewesen, aber gerade bei der Entscheidung blieb er mit dem kleinen Finger am Hosen- aufschlag hängen. So langte es nur zum zweiten Preis, einem versilberten Aschen- becher. Die sechs Halben, mit denen er wäh- rend des Turniers den Staub der Kegelbahn heruntergespült hatte, bedeuteten für ihn überhaupt nichts. Auch die acht Halben, die er nach der Preisverteilung in der Fidelitas Hinter die Binde goß, hätten ihn nie umge- worfen. Aber dann ging es mit dem Aus- knobeln von Schnäpsen los, und nach dem siebenten großen Kirsch entsann er sich der nachfolgenden Ereignisse nur noch schleier- Haft. Eigentlich wollte er nur einmal auf den Hof vom Goldenen Stern' hinausgehen, um ein bißchen frische Luft zu schöpfen und sich der vielen Flüssigkeiten zu entledigen. Weshalb er sich plötzlich auf der Straße nach Aldenberg und ohne Hut und Mantel auf dem Heimweg befand, wußte er später nicht mehr zu sagen. Es war eine mondlose Nacht. Der Wind pfiff schon kühl und herbstlich über die umbrochenen Aecker. Da ihm die Füße aus Blei und die Knie aus Wachs zu sein schienen, wollte Herr Knell so rasch wie möglich ins Bett kommen und entschloß sich, den Weg nach Aldenberg ein wenig ab- zukürzen, denn die Straße machte einen wei- ten Bogen. Und bei dieser nächtlichen Wan- derung über die Wiesen geschah es, daß sich die Drohung des Beneflziaten Salvenmoser am Rnell Franzl schrecklich erfüllte.— Er wurde vom Teufel geholt. Bei dem Versuch nämlich, einen Zaun zu übersteigen, der sich ihm hindernd in den Weg stellte, blieb er mit der Hose an einem Nagel hängen und stürzte vornüber. Alles weitere geschah in Sekun- den. Er stürzte also, fiel auf etwas Weiches, tappte leicht benommen umher, fand zwei bügelartige Handgriffe, wollte sich an ihnen aufrichten, hörte im gleichen Augenblick ein zorniges, satanisches Gebrüll und spürte, wie er plötzlich durch die Luft gewirbelt wurde. Er hielt sich jedoch krampfhaft an den Handgriffen fest und wußte, während es un- ter ihm und mit ihm fort und dahinging wie die wilde Jagd, daß das Ziel dieser Fahrt nur die Hölle sein konnte. Vierzehn halbe Liter Bier, sieben doppelstöckige Kirschwas- ser und der Todesschreck vernebelten seine Ueberlegung, daß der Teufel, um seine Opfer zu holen, sich im allgemeinen nicht solch ge- Waltsamer Methoden bedient. Erst, als er nach zwei Tagen im Kreis- krankenhaus mit gebrochenem Schlüsselbein, verrenktem Fuß, ausgekugelter Schulter, einem mächtigen Bluterguß am Knie und Prellungen überall aus der schweren Ge- hirnerschütterung erwachte und zu sich kam, begann er, die Geschehnisse zu rekonstruie- ren. Und kam dabei zu der bündigen und sehr irdischen Erklärung, die inzwischen auch anderen Leuten in Aldenberg aufge- gangen war, daß es nicht der Teufel gewesen sein konnte, der ihn so übel zugerichtet hatte, sondern daß er beim Uebersteigen des Drahtzaunes auf den Gemeindebullen von Dingharting gefallen war, der friedlich neben Fortsetzung tolch, Hera Verla Unentschieden 1 Prozeß um Cranqach- Madonna vertagt 8 Der Rechtsstreit zwischen der Stadt Köh W. N und dem Freistaat Bayern um Lukas Cu webe nachs„Madonna mit Kind“ wurde durg Loka Beschluß einer Münchner Zivilkammer aug br. gesetzt. Somit bleibt vorerst unentschieden C. Se ob der Freistaat Bayern das Bild zu Recht H. K aus dem Nachlaß Hermann Görings beagy. Stell sprucht. Die Stadt Köln, die es 1938 Göring Bank, Tochter Edda zur Taufe schenkte, hatte u Bad. Klägerin Sittenwidrigkeit und Rechtsunwinl. Mann samkeit der Schenkung geltend gemacht Nr. 90 weil diese unter Druck und ohne Genehm. gung des aufsichtsführenden Regierung. 3 präsidenten erfolgt sei. Bayern wiederum N betrachtet sich als Eigentümer des Big II. J Wobei es sich auf das Urteil der Spruch ae mer Reichenhall beruft, die den Einzug de Göring-Nachlasses verfügte. Der Münchner Rechtsstreit ruht nun 9 lange, bis ein seit fünf Jahren in Köln au-“ hängiges Verfahren der Stadt Köln gegen 5 Edda Göring die Frage geklärt hat, ob Tah oder Hermann Göring rechtmäßige Eigen. tümer geworden sind. Ein Vertreter dez bayerischen Finanzministeriums stellte für den Fall, daß Köln in diesem Prozeß obsie eine Uberprüfung der bisherigen bayerischen Haltung in Aussicht. Da aber in Kreisen der 6¹ Prozehßvertreter mit der Möglichkeit eine 20 Revisionsantrages durch Edda Göring gerech. pr net wird, ist die Inanspruchnahme aller In. Fr stanzen zu erwarten. Dabei könnte auch de tre Bund., der das Bild zur Zeit durch die„Treu. or. handstelle für Kulturgut“ verwahrt, noch stä Ansprüche anmelden. 55 Einen Prozeß in der gleichen Angelegen- 8 heit hat die Stadt Köln bereits verloren, Sie 0 hatte einen Schweizer Kunsthändler, der 5 das Cranachbild seinerzeit lieferte, af Pc Schadenersatz verklagt, weil er 1938 unter Tatss Androhung eines Skandals ein frühes Por. auch trät von van Gogh zum Tausch verlangt Punk und auch erhalten hatte. Dieser Kunsthänd. einig ler mag damals das Geschäft seines Leben staat, gemacht haben, denn der Cranach ist heute dritte 50 000 Mark wert, für den— 1938 als ent-. 6. ur artet“ geltenden— van Gogh aber wurden gleich vor nicht langer Zeit 1,6 Millionen DM ge. ges“ boten. H. J. D. Iden. 5 nicht Kultur-Chronik f ace Das Stuttgarter Kunstkabinett Roman Nor- 86255 bert Ketterer wird am 11. und 12. April meh- 3 rere Kollektionen außereuropäischer Kunst durkt, versteigern, wie sie nach dem Kriege in Deutschland, der Qualität und der Quantitat nach, noch nicht auf dem Kunstmarkt gewesen 8 sind. Angeboten werden die Privatsammlung des verstorbenen Berliner Bankiers Hans Lesy, die etwa 400 chinesische Porzellane umfaßt, und etwa 80 chinesische Bronzen aus der Sammlung B. Franc Marcus(San Franzisko). Beide Samm- Ihre lungen erscheinen erstmals geschlossen vor der 27050 Oeffentlichkeit. Ein Novum für die deutschen Bun Kunstauktionen nach 1945 bildet eine Kollek- einer tion von 30 Stücken persischer Keramik, die Num: überwiegend aus Nishapur und aus der Zeit pesch der Kunstblüte unter den Samaniden(844-000 Bund nach Chr.) stammen. Allen diesen Stücken geset kommt schon deshalb besondere Bedeutung 2d, Weil es persische Keramik auf dem westlichen Ve Kunstmarkt erst seit rund 70 Jahren gibt. aus hin, der persischen Provinz Luristan stammt außer- dig s dem eine Kollektion von 61 Bronzen ferstes ic Drittel des ersten Jahrtausends v. Chr., an 0 7 sich ein' Angebot von 75 Siegeln sassanidischer Herkunft(drittes bis siebtes Jahrhundert nac] mehr Chr.) anschließt. Tulte Der Württembergische Kunstverein vel. Mahr anstaltet vom 3. März bis Anfang April in rem Stuttgart eine Ausstellung mit Gemälden des französischen Malers Raoul Dufy(187719500, 1. Die Bilder wurden von Andre Robert, einem] Sänge Freund Dufys, ausgesucht. Sie sind in West leuch deutschland bisher nur im Maison de France werd Berlin, gezeigt worden. Die reizvollen und] Fußg schwerelosen Werke des Meisters, der sich mt] vor 8 Vorliebe vom Meer und von der Musik insp. Fußg rieren ließ, sollen nach der Stuttgarter Ausstel- bee f lung wieder nach Frankreich zurückkehren. n 1 8 der Eröffnungsfeier am 3. März will auch dt 2. französische Botschafter in Bonn teilnehmen.„gesch In einer„Stillen Stunde mit Kirchenmusik dei 1 in der Mannheimer Konkordienkirche tragen Imke Eleonore Bahnmayer(Sopran), Martin Würm! 8 (Flöte) und Hans Schmidt(Orgel)) am Sonntag 3. 26. Februar, 18 Uhr, Werke von Bustebude Feier Händel, Schein, Pepping, Schütz, Bach, Veracin 22.00 und— als Uraufführung— zwei Orgelstücke 0 5 von Walter Schulten vor. 5 1 Die Städtische Kunsthalle Mannheim zeigt mehr vom 26. Februar bis 1. April eine Kollekth. Fahr. ausstellung von Plastiken und graphischn könn, Arbeiten des französischen Bildhauers Hen genel Laurens. Henri Laurens, ein Freund von Pi. casso und Braque zählt zu den bedeutendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Zur Eröffnung am Samstag, 25. Februar, 16 Uhr, spricht Mr Grangier, der Direktor des Centre d Etudes Francaises Mannheim, einführende Worte. 95 1 dem Zaun geschlafen hatte und von dem uu, f doe vermuteten Aufprall wahrscheinlich nit] am F weniger erschrocken gewesen WũWar als Het 1 15 Knell selber. N rale 5 a seine die Jo Klapfenberg lachte herzlich, als int Lothar Lockner die Knell-Geschichte brün. In warm erzählte. Es war doch ein Vorteil eh die Redakteur an der Quelle der Ereignisse 1 Lentr sitzen. Die Stadt sorgte für Unterhaltung. chene stoff. Er wäre ohne diese Geschichte um eit teise! Thema verlegen gewesen, denn es war mung beiden nicht leicht ums Herz. lte Der Sonnenbogen war schon merkliet 5 klacher geworden. Nach kühlen, rege, diese schen Tagen gab der Sommer noch ein ich ein letztes Gastspiel. Dann kamen gen 7 berei schlimmen Tage zwischen Herbst und Win- 15 5 ter, in denen das Laub braun auf den Sts. 55 Ben faulte, in denen die prächtigen Dahlie In in den Gärten über Nacht zusammenfielen Nesol und aus platzenden Stengeln schleimie Fests Saft tropfen liegen, Tage mit grauen Mor, natio gen, währigem Mittagslicht, früher Dämme ö rung rung, kalten Ràumen und feuchter Wäsche merk „Und ohne dich.“ sagte er trüb. Tatse „Als ob du mich vermissen wirst..“ 235 Er schwieg. Was sollte er auch darauf ant die. worten? Sie gingen zum Nussensee hinaus, 8 jenem kleinen, warmen Waldweiher, an 5 5 Lebe Herr Lochbichler seinerzeit den Wagen 1 5 f bewe die Gunst von Fräulein Karsten are eder hatte. Jo trug ein blaues Sommerkleid] zip 0 großen chinesischen Schriftzeichen. 10 mit Lockner hatte seinen alten Trenchcoat ü d b. Ei den Arm gehängt.— Aldenberg hatte 0 von! Tatsache, daß man die beiden in den let„exist Wochen häufig miteinander antraf, zung durcl mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. 15 7. Es neugierig beobachtet und schließlich 5 Uebe schluckt und verdaut, wie es letzten Ende ctzne mit allen Ereignissen geschah. den