Nr. 6 0 — N Daus erlebten mischen if einer mischen ikahaug für die Antonio K Mar- gefun- ler Zier- en ver- chon zu öffent- 1 Weiten sonders Frede. ne ent- aythmik Elemen- it ihren einzigen end 86 icht mit reichen — * umentez Bezwin· mes er- n Kom- pus 80) 21 Nr. 7 Olonaise rgnügen he opti- à Schu- ind hier geradezu de ganze . Doch ges“ von in einer gedämpft labei nie ion ging Tederick 1923 in ees vor, das dem der nicht gel her- de sich 1 Auteil =tr⸗ — Schrift. n in sei- den Dio- genannt 4 Jahren d exzen- Ateratur- Sprache unt sind, ir bereits re über · dant des n, unter- kjährigen „ dessen t 1953/54 Heckroth, Die roten zen“ den intendant eiter des Bühnen We dische ew Vork, nen Oper Lork be⸗ — — asyboulos F rdinarlat rig-Maxi- mommen, delberger urde 1901 1 studiert s Rudolf Bundes- je umfaßt 9 D. 8 te, Platten, nen und h an den okal 205. 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Der Ministerrat behandelte am Montagnachmittag ausführlich die Lage in Algerien, wo die Tätlichkeiten der Aufständischen täglich an Ausdehnung und Schlag- kraft zunehmen, so daß weitgehende militärische Maßnahmen wahrscheinlich unver- meidlich sind. Der Ministerresident in Algier, Lacoste, und einige andere Mitglieder des Kabinetts, darunter Mendeès-France, wünschen, daß die Regierung nun mit ihrem Versprechen ernst machen soll, die arabischen Gesprächspartner für etwaige Verhand- lungen zu finden, gleichzeitig soll aber deutlich gemacht werden, daß Frankreich aus einer Position der militärischen Stärke heraus verhandeln will. Aus der gleichen Sicht hatte Mendes-France vor zwei Jahren bei Beginn der Genfer Verhandlungen über Indochina dem Parlament die Erlaubnis abgerungen, im Falle eines Scheiterns der Friedensverhandlungen die Rekruten des Kriegsschauplatz einzusetzen. Guy Mollet und einige andere Kabinetts- mitglieder scheuen dagegen sowohl den Eindruck, den neue militärische Maßnahmen auf die französischen Lassen machen würden, wie die Aufregung, die ernsthafte Versuche zur Wiederherstellung des Frie- dens bei der europäischen Bevölkerung in Algerien erzeugen würden. So besteht große Aussicht, daß bis auf weiteres in Algerien die Politik der Halbheiten fortgesetzt wird. Die Verhandlungen mit Marokko in Paris sind während des Wochenendes kaum weitergekommen. Immer noch ist der Gegensatz nicht überbrückt, der durch den marokkanischen Wunsch nach sofortiger Mutterlandes auf dem indochinesischen Aufhebung des Protektoratsvertrags von 1912 entstanden ist, den die Franzosen erst nach Abschluß des neuen Uebereinkommens außer Kraft setzen wollen. Inzwischen sind am Montag die Ver- handlungen mit dem dritten nordafrikani- schen Land, mit Tunesien, angelaufen. Ministerpräsident Tahar ben Amar und sein Vizepräsident Behi Ladgham führen die tunesische Delegation im Auftrag ihres Herrschers, des Beys. Tahar ben Amar ist als Großgrundbesitzer und älterer Politiker eher ein gemäßigter Nationalist und vor allem auf sozialem Gebiet konservativer eingestellt, während Ladgham den Führer Rückkehr-Gerüchte frei erfunden Die Minister Neumayer und Preusker weisen Dehlers Behauptung zurück Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Sechs Bundestagsabgeordnete, die mit der Euler-Gruppe in der vergangenen Woche aus der Bundestagsfraktion der FDP ausgeschieden waren, dementierten am Mon- tag Meldungen, wonach sie die Absicht hät- ten, hren Entschluß rückgängig zu machen. Solche Nachrichten wurden als frei erfunden bezeichnet, Die Erklärung trägt die Unter- schriften der Bundesminister Neumayer und Preusker, sowie der Abgeordneten Dr. Schneider, Dr. Wellhausen, Dr. Hepp und Dr. Preiß. Bundesminister Schäfer, der zu den 16 Abgeordneten der Euler-Gruppe zählt, er- klärte, dag eine Rückkehr ein unvorstell- barer Vorgang sei, solange die FDP-Fraktion nicht wieder zu der Politik finde, die sie im Wanlkampf von 1953 vertreten habe. Der Minister Wies eine Behauptung Dr. Dehlers zurück, daß die Spaltung auf persönliche Gegensatze Zwischen Euler und Dehler zu- rückzuführen sei. Zu der in Stuttgart gemachten Mittei- lung Dehlers, von interessierten Wirt- schaktsverbänden seien 1,3 Millionen Mark für den organisatorischen Aufbau einer neuen Partei zur Verfügung gestelit worden, schreibt der christlich-demokratische Presse- dienst, maßgebende Mitglieder der nord- ein- westfälischen Industrie hätten erklärt, dieser Betrag existiere lediglich in der Phembasie Dr. Dehlers. Wie man von der FDP-Fraktion in Bonn erfahren konnte, ist die Verbindung mit der„Fördergemeinschaft der deutschen Industrie“ gekündigt worden, da man von dieser Seite, nachdem die FDP jetzt zur Opposition zähle, eine weitere Unterstützung nicht mehr erwarte. Berliner FD berät am Mittwoch (dpa) Der Gesamtvorstand der Berliner FDP, dem auch die zwölf Westberliner Kreis- Vorsitzenden angehören, wird sich am Mitt- woch mit der Lage innerhalb der Partei im Bundesgebiet befassen. Die FDP-Landtagsfraktion in Bayern at sich einstimmig hinter Dr. Dehler und den Bundesvorstand der Partei gestellt. Kreisverband der FDP aufgelöst (AP) In Auswirkung der Düsseldorfer Koalitionsneubildung zwischen SPD und FDP hat sich an Wochenende der Kreisver- band Lippstadt Westfalen der Freien Demo- kratischen Partei aufgelöst. Im Stadtparla- ment Lippstadt, wo bisher eine Koalition aus SPP und FDP mit dem SPD- Bundestags- Abgeordneten Jakob Könen den Bürgermei- ster stellt, traten sämtliche fünf FDP-Abge- ordneten zur CDU über. Im Lippstädter Kreistag wechselten vier von fünf Abgeord- neten zur CDU über. Unter den zur CDU übergetretenen FDP-Mitgliedern befinden sich der Kreisvorsitzende und die Gründer des Kreisverbandes, die 1948 die FDP in Lippstadt ins Leben riefen. Durch den Ueber- tritt der Abgeordneten gewann die CDU in Stadt und Kreis Lippstadt die absolute Mehrheit in den entsprechenden Parla- menten. Nach den Ermittlungen des Landesvor- standes sind bisher 21 von insgesamt 3800 gewählten Kreis- und Gemeindevertretern der FDP in Nordrhein/ Westfalen aus ihrer Partei oder Fraktion ausgeschieden. Bisher größter Umsiedler-Transport Ueber 220 Deutsche aus Schlesien und Ostpreußen in Friedland 5 Büchen.(Ap/ dpa) Ueber den Zonengrenz- ñahnhof Büchen(Schleswig-Holstein) hat in der Nacht zum Montag der bisher größte Umsiedlertransport mit 222 Schlesiern und Ostpreußen aus den polnisch-besetzten deut- schen Ostprovinzen und sechs Heimkehrern die Bundesrepublik erreicht. Nach einem Aufenthalt in Büchen, wo die Ankommenden verpflegt wurden, fuhr der polnische Son- derzug zum Grenzdurchgangslager Friedland Weiter. Zum erstenmal innerhalb der sogenann- ten„Familien-Zusammenführungsaktion“ Ka- men in den sechs polnischen Schnellzugs- agen aus Stettin geschlossene Transporte 1 5 Bewohnern aus den oberschlesischen 5 i e een Kattowritz und Oppein 5 120 Deutsche aus der ostpreußischen 1 Serunssprovinz Allenstein. Ihr Inventar gurkten die Umsiedler in 14 versiegelten Gü- terwagen mitnehmen. Nach Angaben eines komischen Rotkreuz- Vertreéters verläßt am . Donnerstag ein neuer großer ü, er do das Sammellager Stettin- urzyn. Er wird in der Nacht zum Freitag auf dem Zonengrenzbahnhof Büchen er- Wartet. . Allein im Allensteiner Gebiet warten— 15 berichteten Rückkehrer— noch rund 1 Deutsche auf ihre Umsiedlung. Ueber- 1 von Deutschen bewohnt sind heute 5 mer noch die Ortschaften im Raum von 1 In der Industriestadt selbst sind erdings kaum Deutsche zurückgeblieben. betach Angaben der sechs Heimkehrer 8 malige deutsche Soldaten— werden vor- tranichtlich mit dem nächsten Umsiedler- N die vorläufig letzten beiden Deut- 80 en aus dem Arbeitslager Warschau- 5 sche wrig heimkehren, die nach ihrer 5 rafverbügung in Polen zu ihren Familien- Aligehörigen in der Bundesrepublik entlassen werden. Es musse jedoch damit gerechnet werden, daß dieses Lager laufend mit Deut- schen, die inzwischen ihre Strafe verbüßten und auf Heimkehr warten, aufgefüllt wird. Deber das Schicksal von 37 deutschen Kriegs- verurteilten, die ohne Angabe von Gründen vor drei Wochen in einem Sammeltransport vom Gefängnis Groß-Strehlitz in das Zucht- haus Wronky im Kreis Posen übergeführt wurden, konnten die Gefangenen keine An- gaben machen. der nationalistischen Destour-Partei, Bour- guiba, vertritt, der es vorzieht, außerhalb der Regierung zu bleiben. Ben Amar und Bourguiba sind sich darin einig, daß sie Tunesien in enger Bindung an Frankreich zu einem westlich ausgeschichteten sou- veränen Staat machen wollen, Mit dieser Absicht sind sie mit der in Kairo vorherr- schenden panarabischen Richtung in Kon- klikt geraten, deren Vertreter in Tunesien Bourguibas Rivale, Ben Jussef(nicht zu verwechseln mit dem Sultan von Marokko), war, der jeder Verbindung mit Frankreich abhold ist und den Bourguiba unlängst aus Tunesien vertrieb. Diese Umstände verstär- ken die Anfangsposition der tunesischen Unterhändler in Paris in ähnlicher Weise wie die des Sultans von Marokko, denn wenn Frankreich nicht ihnen die Konzes- sionen macht, die sie brauchen, um ihre Ultranationalistischen Gegner mundtot zu machen, müssen diese letzteren gewinnen, Was Frankreich natürlich nur unangenehm sein kann. Die Tunesier wollen auch keineswegs das ganze, erst am 3. Juni letzten Jahres zu Ende gebrachte Vertragswerk, das ihnen die in- nere Autonomie zugestand, in Frage stellen; sie wünschen es hauptsächlich auf die ußere Unabhängigkeit auszudehnen, das heißt, sie wollen eine eigene Armee und eine eigene Diplomatie im Rahmen einer„ewigen Allianz“ mit Frankreich erhalten. Die Frage der„interdéèpendance“, der gegenseitigen Abhängigkeit, die für Marokko eine 80 große Rolle spielt, ist für sie schon positiv durch die Zollunion und das permanente Bündnis mit Frankreich gelöst, die im vori- gen Jahr beschlossen wurden. Auch auf einer sofortigen Aufhebung des Protekto- ratsvertrages, der im Bardo-Schloß im Jahre 1881 abgeschlossen wurde, scheinen die tu- nesischen Minister nicht bestehen zu wollen, Wohl weil der Bey selbst die aus dem Ver- trag hervorgehende Verpflichtung Frank- reichs, seinen Thron zu schützen, nicht auf- geben Will. 1 Haas' Reise nach Moskau verschoben Bonn(AP). Das Auswärtige Amt teilte am Montagabend überraschend mit, daß Botschafter Haas am Dienstag nicht, wie ursprünglich geplant, nach Moskau fliegen Werde. Als Grund wurde angegeben, daß die Frage der Unterkunft des Botschafters in der sowjetischen Hauptstadt noch nicht eindeutig geklärt sei. Noch am Montag- mittag hatte es geheißen, die Vorbereitun- gen des Vorkommandos in Moskau für die Ankunft des Botschafters seien reibungslos verlaufen. Von einem Groh Wurden in der vergangenen drei komplette Rotationsmaschinen im Werte störten Montagehalle wird mit einer Million der mehrere Stunden wütete, ist vermutlich Seite 6.) keuer vernichtet Wacht in der Schnellpressenfabrik Albert& Co. in Frankenthal von 4.5 Millionen Mark. Der Wert der zer- Mark angegeben. Die Ursache des Brandes, auf Kurzschluß zuruckzufuhren. Siehe auch Bild: Heinrich Sowjet-KP unter bewährter Führung Wahlen des Zentralkomitees ohne Ueberraschung Schukow wurde Kandidat Moskau.(AP) Das Zentralkomitee der kommunistischen Partei der Sowjetunion hat am Montag sein Präsidium und sein Sekre- tariat gewählt. Alle elf Mitglieder des bis- herigen Präsidiums wurden bestätigt. Die Zahl der Kandidaten des Präsidiums wurde von zwei auf sechs erhöht und Verteidigungs- minister Schukow zum Kandidaten berufen. Erster Sekretär des Zentralkomitees wurde wiederum Nikita Chruschtschew. Die wiedergewählten Mitglieder des Prä- sidiums sind: Ministerpräsident Bulganin, Staatspräsident Woroschilow, der erste Par- teisekretär Chruschtschew, der erste stellver- tretende Ministerpräsident Kkaganowitsch, der erste Parteisekretär der ukrainischen KP, EKiritschenko, der stellvertretende Minister- präsident Malenkow, die ersten stellvertre- tenden Ministerpräsidenten Mikojan, Molo- towW, Perwuchin und Saburow sowie der Parteiideologe Suslow. Zu Kandidaten des Präsidiums wurden gewählt: Verteidigungsminister Schukow, Breschnew(Kasakstan), Muchitdinow(Usbe- kistan), der Chefredakteur der„Prawda“, f„Im Interesse der Demokratie“ Ollenhauer über die Gründe für den Wehr-Kompromiß mit der CDU Von unserer Bonner Redaktion Bonn, Erich Ollenhauer erläuterte Montag in einem Interview die Stellungnahme der Sozialdemokratie zu den Wehrgesetzen. Der Oppositionsführer betonte, daß die Initiative und die Tätigkeit seiner Partei bei der Er- gänzung des Grundgesetzes eindeutig im Interesse der Demokratie und im Interesse der jungen Menschen liege, deren staatsbür- gerliche Rechte auch in der Zeit gewahrt werden müßten, in der sie die Uniform an- z6gen. Im Sinne demokratischer Pflichtauf- fassung und im Sinne ihrer Tradition habe die SPD aktiv dafür Sorge getragen, daß in das Grundgesetz Bestimmungen aufgenom- men würden, die 1. den absoluten Vorrang der zivilen Gewalt vor der militärischen sicherstellen sowie 2. garantieren, daß in der Bundeswehr ein neuer und menschenwür⸗ diger Geist herrscht. Das Ollenhauer- Interview diente dem Nachweis dafür, daß die Verständigung mit der CDU/CSU in der Frage der Grund- gesetzergänzungen keinen Widerspruch zur Ablehnung der Pariser Verträge bedeutet. Ollenhauer stellte fest, daß die Sozialdemo- kratie das Soldatengesetz ablebhmen wird. Bonner Parlamentskreise rechnen damit, daß die Fraktion der SpD die Abstimmung über die Grundgesetz-Ergänzungen ihren Mitglie- dern freigibt. Zwischen Gesfern und Morgen Die Namenslisten der in Rußland ver- schollenen und vermißten Deutschen werden nach einer Mitteilung eines Bonner Regie- rungssprechers ständig überprüft. Bot- schafter Haas werde sich, sobald er sein Be- glaubigungsschreiben überreicht habe, mit der Frage der Staatsangehörigkeit der noch in der Sowjetunion befindlichen Volksdeut- schen befassen. An der nächsten Wahl zum deutschen Bundestag müsse Berlin direkt teilnehmen. Diese Auffassung vertrat der Berliner Senat, der darauf hinzuwirken beschloß, dab in den neuen Wahlgesetzen die Beteiligung Berlins an Bundestagswahlen festgelegt Wird. Der Viermächtestatus der Stadt ließ bisher eine direkte Wahl nicht zu. Der Hauptvorstand der Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft bil- lügte am Montag den„grünen Bericht“ des Bundesernährungsministers Lübke. Der Vor- stand bezeichmet die von der Bundesregie- rung innerhalb des„grünen Berichtes“ vor- geschlagenen Förderungsmaßnahmen als den Beginn eines neuen Entwicklungsabschnittes in der Agrarpolitik. Thomaskantor Günther Ramin, Leiter des Leipziger Thomanerchors, ist am Montag- abend im Alter von 58 Jahren in einem Leipziger Krankenhaus verstorben. Trotz unterschiedlicher Auffassungen in der Frage der Stationierungskosten auf deutscher und alliierter Seite sprach Wirt- schaftsminister Erhard bei seiner Rückkehr aus England die Ueberzeugung aus, daß eine alle Seiten befriedigende Lösung gefunden Werde. In England habe sich ein 80 freund- schaftlicher Geist gegenüber der Bundes- republik gezeigt, daß er eine Einigung auch in dieser Frage für sicher halte. Generalleutnant a. D. Hölter wurde in Stuttgart mit großer Mehrheit zum neuen Vorsitzenden des Landesverbandes Baden- Württemberg im Verband deutscher Sol- daten gewählt. Im Rahmen der Jahres-Ver- treter versammlung erhielt der bisherige Vorsitzende, General à. D. Veiel bei seiner Wahl zum Ehrenvorsitzenden die goldene Ehrennadel des VdS. Um politisches Asyl suchte der sowjet- zonale Hauptreferent für Finanzen in der Hauptverwaltung Braunkohle des Ministe- riums für Kohle und Energie, Heinz Griese, in Westberlin nach. Er hatte sich zur Flucht entschlossen, weil er es ablehnte, in die Be- triebskampfgruppe einzutreten und den Konsequenzen einer„Vernehmung“ ent- gehen wollte. Ebenso flüchtete der Haupt- referent für Berufsausbildung und Erwach- senen- Qualifizierung im Ministerium für chemische Industrie, Günther Gröger, der verdächtigt worden war, Verbindung zu Westberliner Stellen gehabt zu haben. Von den 40 Schwerverletzten des Eisen- bahn-Unglücks in der Sowjetzone sind nach einer ADN-Meldung neun gestorben. Da- mit hat sich die Zahl der Todesopfer auf 41 erhöht. Bischof Dibelius stattete in Istanbul Patriarch Athenagoras, dem Oberhaupt der griechisch- orthodoxen Christen, einen Be- such ab. Er überbrachte dabei die Zusiche- rung des Weltkirchenrates, weiterhin bei der Beseitigung der Schäden mitzuhelfen, die im vorigen Jahr durch Ausschreitungen gegen rassische und religiöse Minderheiten in Istanbul und Izmir entstanden sind. Bischof Dibelius befindet sich auf dem Rückwege von einer Tagung des Welkkirchenrates in Australien. Bei einer Zug- Entgleisung in der Nähe von Stolp Pommerr) kamen vier Menschen ums Leben. Zahlreiche Reisende erlitten schwere Verletzungen. Die Gemeindewahlen im Saargebiet wur- den vom Saarkabinett auf den 13. Mai fest- gelegt. Der Beschluß bedarf noch der Zu- stimmung des Parlaments. Sogar Spione und Staatsfeinde seien mit den von der Bundesrepublik aufgelassenen amerikanischen Ballons in die Tschechoslo- Wakei eingeflogen worden, behauptete der Prager Rundfunk im Rahmen eines Berichts über die Eröffnung einer Ausstellung, Ballons des Hasses“ in Preßburg. Es werden dort, so heißt es, Propagandaballons, mit Spionage- kameras ausgerüstete Wetterballons und Gondelballons gezeigt. Die Industriegewerkschaft Holz im DGB- Saar wurde in Saarbrücken gegründet und Joachim Schmelzer zum ersten Vorsitzenden gewählt. Militärische Hilfe für den Fall einer krie- gerischen Ausein andersetzung mit Israel Wurde Syrien von der Regierung des Irak angeboten. D. T. Schepilow, die Vorsitzende der Mos- kauer Parteior ganisation, Jekaterina Furt- sewa, und der Gewerkschaftsvorsitzende N. M. Schwernik. Mit Ausnahme Schukows, der an erster Stelle genannt wurde, sind Alle anderen Kandidaten in der amtlichen Ver- lautbarung nach dem russischen Alphabet aufgeführt. Jekaterina Furtsewa ist die erste Frau, die jemals in der Geschichte der So- Wjetunion bis zur Kandidatin des Präsidiums des Zentralkomitees aufgestiegen ist. Wie- dergewählt als Kandidat wurden Schepilov- Und Schwernik. P. K. Pohomarenko Wurde dagegen als Kandidat nicht wiedergewählt. Er War auf dem letzten Parteikongreßg 1952 zum Kandidaten ernannt worden. In das Sekretariat des Zentralkomitees wurden gewählt: Nikita Chruschtschew, Ari stow, Beljajew, Breschnew, Pospelow, Sus- low, Furtsewa und Schepilow. Chruschtschewy wurde als erster Sekretär an erster Stelle genannt, alle anderen Mitglieder des Sekre- tariats in alphabetischer Reihenfolge. Wie- dergewählt wurden Chruschtschew, Aristow, Beljajew, Pospelow und Schepilow.— Die Wahl wurde von den 133 Mitgliedern des Zentralkomitees der Partei vorgenommen, die am Wochenende von den Delegierten des 20. Parteitages gewählt worden Waren. Das Präsidium des Zentralkomitees ist die Spitze der Parteiführung und als solche der Nach- kolger des ehemaligen Politbüros. Britische Labour-Partei fordert Bemühungen um Wiedervereinigung London.(dpa) In einer außenpolitischen Debatte forderte der Sprecher der britischen Labour-Opposition, Robens, die Bemühun- gen um eine Wiedervereinigung Deutsch- jands wieder aufzunehmen. Robens bezeich- nete im Unterhaus die Teilung Deutschlands als eine Gefahr für den Westen. Er nannte die jüngsten Ereignisse in der Bundesrepu- plik ein Anzeichen der Gefahr. Der außer- ordentlich starke Wunsch des deutschen Vol- kes nach der Wieder vereinigung, Unterstützt durch das Verlangen der deutschen Indu- striellen nach Märkten für ihre sich schnell ausbreitende Produktion, könne dazu füh- ren, daß die Deutschen„die Sache allein machen“ wollten und versuchten, die deut- sche Wiedervereinigung durch eine direkte Fühlungnahme mit der Sowjetunion zu er- langen. Der britische Außenminister, Selwyn Lloyd, antwortete, es würden zu geeigneter Zeit Verhandlungen mit der Sowjetunion über die Wieder vereinigung stattfinden, Aber Großbritannien müsse in enger Beratung mit den USA, Frankreich und der Bundesrepu- blik handeln. 12 000 Arbeiter streiken in der Möbelindustrie von Westfalen-Lippe Herford.(AP/dpa) Mehr als 12 000 der rund 50 000 Arbeiter der westfälisch-lippi- schen Möbelindustrie sind am Montag zur Durchsetzung ihrer Lohnforderungen in den Streik getreten, teilte die Bezirksleitung der Gewerkschaft Holz mit. Mit einer weiteren Ausdehnung des Streiks sei in den nächsten Tagen zu rechnen. Die Gewerkschaft hatte die Arbeitnehmer der holz verarbeitenden Industrie Westfalens am Freitag zum Streik aufgerufen, nachdem die Lohnverhandlungen gescheitert waren. Die Gewerkschaft hatte eine Angleichung der Ecklöhne an die im Bezirk Nordrhein-Westfalen mit Erhöhungen um 18 bis 22 Pfennig gefordert. Die Arbeit- geber hatten 13 Pfennig einheitlich für alle Ortsklassen angeboten. Am Mittwoch sollen Schlichtungsverhandlungen stattfinden. Wenn diese scheitern, wollen die Arbeitgeber Gegenmaßnahmen ergreifen. 1 e e Selte 2 MORGEN Dienstag, 28. Februar 1956 Nr. 0 Araber mißtrauen Moskau Wer die arabische Presse aufmerksam verfolgt, müßte der Meinung sein, daß der Ausbruch eines Krieges mit Israel unmittel- bar bevorstehe. König Hussein von Jordanien Schickt seinen Premierminister Rifai und den Königlichen Kabinettschef Talhouny auf Rundreise durch die arabischen Hauptstädte mit einem Handschreiben, in dem er die Staatsoberhäupter zu einer Besprechung ein- ladet. Gegenstand der Konferenz soll die Frage sein: Wie ist dem im Frühjahr bevor- stehenden Angriff Israels zu begegnen? Im syrischen Ministerrat werden fleber- haft Abwehrmaßnahmen gegen die„israeli- sche Frühjahrsoffensive“ erwogen und sogar getroffen. In Damaskus baut man Luftschutz- keller. Hunderte von Studenten melden sich Freiwillig zum Eintritt in die Armee. Die syrischen Politiker beraten, um ihre partei- bedingten Gegensätze zu begraben und eine „hationale Regierung der Verteidigung“ zu bilden, in der alle Kräfte des Landes zusam- mengefaßt werden sollen. Der syrische Ge- neralstabschef, Oberst Schukeir, fliegt nach Kairo, um sich mit dem ägyptischen Verbün- deten zu beraten. Bei einem Besuch an der Gaza-Front erhält er Gelegenheit, sich vom hohen Kampfgeist der ägyptischen Soldaten und der Güte der Tschechen-Waffen zu über- zeugen. Und Aegyptens Ministerpräsident Nasser versichert die Syrier seiner Vertrags- treue.„Ein Angriff auf Syrien ist auch ein Angriff auf Aegypten und löst den Bündnis- Fall aus. Die von Israel angekündigte Ablei- tung der Jordan-Wasser ist einem militäri- schen Angriff gleichzusetzen.“ Der greise Ex- premier von Syrien, Faris El Khoury, erklärt öffentlich, die Jordanfrage könne nur durch einen Feldzug gegen Israel entschieden Werden. Seit nahezu drei Jahren versucht Präsi- dent Eisenhower durch seinen Sonderbot- schafter Erie Johnston Israel und die arabi- schen Nachbarn zu einer gemeinsamen Aus- beutung der Jordanwasser zu bewegen. Amerikanische Gelder sollen das Projekt schmackhaft machen. neigt, denn ihm liegt ja am Frieden mit den Arabern, an wirtschaftlicher Zusammenar- beit. Aber gerade deshalb lehnen die Araber, und führend Aegypten, den Johnston-Plan Ab: Keine Anerkennung Israels, keine Zu- sammenarbeit, ehe nicht das leidige Flücht- Ungsproblem gelöst ist! Israel, müde der mit bekannt orientalischer Zähigkeit immer wie- der hinausgezögerten arabischen Entschei- dung, hat angedroht, daß es die Wasser des Jordan selbständig ableiten werde, wenn bis Eride Fehruar keine endgültige Zusage der arabischen Anliegerstaaten erfolgt sei. Ein amerikanischer Besucher aus Israel berich- tete, der Ableitungskanal, der die Wasser von nördlich des Tiberias-See längs durch Israel bis in die trockenen Negev- Wüsten im Süden führen soll, sei bis auf die letzten 800 Anschlußmeter an den Jordan im Norden bereits fertiggestellt. Syrien erklärt, die Ab- leitung der Jordan-Wasser sei einer Aggres- sion gleichzusetzen. Die arabischen Anlieger des Jordan-Tales und seiner Zuflüsse, Libanon, Syrien und Jordanien, hatten ein Gegenprojekt des Johnston-Planes ausgearbeitet, der unter Ausschaltung von Israel eine Ausnützung des mur im arabischen Gebiet fließenden, von Osten südlich des Tiberias-See in den Jordan einmündenden Varmuk-Flusses vorsah. Aber Vor drei Tagen hat die jordanische Regierung hre Mitarbeit in der Larmuk- Kommission aufgesagt. Es sei an weiteren Besprechungen nicht mehr interessiert. * Das königliche Handschreiben des eng- Landfreundlichen Hussein hat keine Gnade vor den Augen Nassers und seines Verbün- deten, des Königs Saud in Riad, gefunden. Sie lehnen es ab, sich mit dem irakischen Gegenspieler Nury Said zu treffen. Gemein- same militärische Abwehrmaßnahmen gegen Israel würden Aegypten und Saudi-Arabien Automatisch an ein Mitglied des verhaßten Bagdad- Paktes binden. Das zeitlich abge- stimmte Ausscheiden Jordaniens aus der Varmuk- Kommission beweist, daß es den britischen Ratgebern in Amman gelungen ist, die jordanische Regierung von den Vorzügen der Wirtschaftsbeihilfe des Bagdad-Paktes und des amerikanischen Johnston-Planes zu überzeugen. Und die Unruhe in Damaskus zeigt, daß angelsächsische Kreise hoffen, uch Syrien„überzeugen“ zu können. * In letzter Stunde verlautet, Premiermini- ster Ben Gurion habe„für den Augenblick“ darauf verzichtet, die Ausbeutung der Jor- danwasser vorzunehmen. Er wolle noch ein Ietztesmal den Versuch des für das Frühjahr Angekündigten„Wasserbotschafters“ John- stoni abwarten. * In einer international beachteten Note hat der Kreml die westlichen Großmäßte vor jeder eigenmächtigen Aktion im Mittleren Osten gewarnt. Die östlichen Wirtschafts- partner der arabischen Staaten— und Pe- troleum-Lieferanten Israels— wollen in Zu- kunft gehört werden, wenn es um„die ara- bischen Freunde“ geht. Während einige syri- sche Blätter über diese Prestigeminderung der Westmächte frohlocken, wittert man in Kairo und Beirut die Gefahr.„Was haben Wir davon, wenn die Westmächte Rußland konsultieren?“ fragt der„Progrès Egyptien“. „Es bedeutet nur einen verlagerten Imperia- Usmus, wen wir an Stelle des jetzigen Triumvirates ein Viermächte-Direktoriuo eintauschen.“„Wir Araber verweigern jede Diskussion des Israel- Problems außerhalb des Rahmens der Vereinten Nationen“, schreibt der„Orient“ aus Libanon. Auch einigen andern arabischen Politikern dam- mert bereits die Erkenntnis, daß dem Kreml an einer Minderung der Spannungen um Israel nicht ernstlich gelegen ist. Herbert von Veltheim(Kairo) Israel ist nicht abge- Parteien im Landtagswahlkampf: SPD-Programm in vier Punkten Wohnungsbau— Schulräume und Schulsporthallen— Straßen und Wasserversorgung Verwaltungsvereinfachung Von Dr. Ale x Möller, 1. Vorsitzender der SPD-Fraktion des Landtages Im Feuerwerk der sogenannten großen Politik in Bonn wird oft übersehen, daß die Bundesrepublik Deutschland ein Bundesstaat ist und die Länder durch den Bundesrat bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Bun- des mitwirken(Artikel 50 des Grundgeset- 228). Dieses Mitwirkungsrecht stellt auch Fra- gen der Gesamtpolitik in den Wahlkampf des Landes Baden- Württemberg. Darüber hinaus haben die Ereignisse in Nordrhein- Westfalen, deren innenpolitische Konsequen- zen noch nicht in vollem Umfange abzuschät- zen sind, gezeigt, wie stark die Wechsel- wirkungen möglicher Maßnahmen im Bund und in den Ländern sein können. Anderer- seits beweisen die recht bemerkenswerten Unterschiede in den Wahlergebnissen bei Bundes- und Landtagswahlen, daß die Be- handlung echter landespolitischer Probleme ein solches Gewicht hat, daß dadurch ein differenziertes Wahlergebnis und ein eigenes politisches Gesicht des Bundeslandes zu- stande kommen kann. Es sei noch einmal festgehalten, daß die Arbeit der ersten Volksvertretung des neuen Bundeslandes im Beginn von den Auseinan- dersetzungen um die Bildung des Südwest- staates und in den folgenden anderthalb Jahren im Zeichen der zunächst gebildeten kleinen Koalition stark beeinflußt worden ist. Erst als am 30. 9. 1953 der frühere Staatspräsident von Württember-Hohenzol- lern, Dr. Gebhard Müller, Ministerpräsident Wurde, gelang es einige Wochen später, am 11. November, die Verfassung in dritter Le- sung mit überwältigender Mehrheit zu ver- abschieden. Die Allparteienregierung war möglich geworden, weil sich die CDU zur Aufgabe wichtiger, die Verfassung betreffen- der Forderungen veranlaßt sah und so der Weg zu einer echten Verständigung frei wurde mit dem Ziel, sie für eine der Stabili- sierung des Südweststaates dienenden Zu- sammenarbeit einzusetzen. Von den 121 gewählten Abgeordneten des ersten Landesparlaments gehörten nur 38 der SPD an, während die CDU 50, die FDP 23, der BHE 6 und die Kommunisten 4 Abgeordnete stellten. Hieraus ergibt sich, daß man bei einer Beurteilung der Tätigkeit der sozial- demokratischen Landtagsfraktion nicht über- sehen darf, daß die Durchführung unseres Programms und die Realisierung aktueller Wünsche davon abhing, ob und inwieweit es gelang, eine parlamentarische Mehrheit für Unsere Ansichten zu gewinnen. Die hier vor- liegenden Resultate lassen sich nicht im Rah- men einer solchen Betrachtung erfassen. Deswegen will ich nur mit einem bedeutsa- men Beispiel zeigen, wie durch die Zielklar- heit und Hartnäckigkeit der soizaldemokrati- schen Fraktionstätigkeit mehr erreicht wor- den ist als es— rein zahlenmäßig gesehen— 38 von 121 Abgeordneten vermögen. Erfolge der Sozialdemokraten Schon bei den Beratungen der Verfassung des Landes Baden-Württemberg zeichneten sich bezüglich der Schulgeld- und Lernmit- telfreiheit scharfe Gegensätze zwischen SPD und CDU ab. Wir stellten uns auf den Stand- punkt, daß das Recht der Bildung nicht von der Frage„reich oder arm“ abhängig ge- macht werden dürfe. Man könne in einem gerechten Staat nicht den Kindern armer Leute eine bessere Schulbildung verwehren, wenn sie geistig die Voraussetzungen dafür mitbrächten. Andererseits aber wäre es auch eine Benachteiligung besitzender Eltern, wenn sie sich für ihre Kinder— weil sie über mehr Einkommen verfügen die Schulbildung einkaufen müßten. Die CDU Wollte die volle Schulgeld- und Lernmittel- freiheit nicht anerkennen. Sie meinte, man sollte die Befreiung von Schulgeld und die kostenlose Ueberlassung von Lernmitteln von einer Prüfung der finanziellen Verhältnisse der Eltern abhängig machen. Sie wollte da- mit die ungleiche Behandlung der Kinder verewigen. Der SPD-Antrag zur Verfassung auf Festlegung der vollen Schulgeld- und Lernmittelfreiheit wurde mit der knappen Mehrheit von 55:49 Stimmen angenommen. Am 10. November 1954 legte die Regie- rung endlich dem Landtag den Gesetzent- wurf über die Schulgeld- und Lernmittel- freiheit vor, der die entsprechende Verfas- sungsbestimmung in die Tat umsetzen sollte. Er sah vor, daß für das Schuljahr 1954/55 nur 30 Prozent, für 1955/56 nur noch 20 Pro- zent und für 1956/57 nur noch 10 Prozent der Schulgeldsätze erhoben werden sollten. Vom Schuljahr 1957½%%8 ab soll der Unterricht an allen öffentlichen Mittelschulen, den ent- sprechenden Aufbauklassen der Volks- schulen, den höheren Schulen und den Be- rufsfachschulen völlig unentgeltlich sein. Die Einführung der Lernmittelfreiheit wurde— um die Gemeinden nicht zu stark finanziell zu belasten— stufenweise innerhalb zehn Jahren vorgesehen. Wie schon bei der Bera- tung des Verfassungsartikels, so kam es auch hier wieder zu einem Einspruch der CDU. Diesmal beantragte sie, daß die Lernmittel nur auf Antrag der Erziehungsberechtig- ten bedürftigen Schülern kostenlos über- lassen werden sollten. Es gelang uns, zu ver- hindern, daß die materiell wenig begüterten Eltern auf den unwürdigen Bettelweg an- gewiesen sind. Die Schulfrage wird im neu zu wählen- den zweiten Landtag eine bedeutsame Rolle Schwerpunkte der Bei der Entwicklung eines Programmes für die neue Landesregierung ist zu beden- ken, daß die Länder verfassungsmäßig nur auf einzelnen Gebieten in eigener Verant- Wortung tätig werden können. Daher muß sich nicht nur der Schwerpunkt der parla- mentarischen Arbeit im Lande, sondern auch die kritische Beurteilung in erster Linie auf diese Gebiete konzentrieren. Wir haben hierzu ein Arbeitsprogramm entwickelt, das sich in der Hauptsache auf folgende vier Punkte stützt: 1. Wir Sozialdemokraten wünschen, daß nach wie vor alle verfügbaren Kräfte für den Wohnungsbau eingesetzt werden. Unter Berücksichtigung der Kriegszerstörungen und der Zuwanderungen fehlten 750 000 Wohnungen; 550 000 Wohnungen konnten gebaut werden, so daß die Schaffung wei- terer neuer Wohnräume zu tragbaren Mie- ten vordringlich bleibt. Eine Erhöhung der öfkentlichen Mittel, insbesondere der Staats- beihilfen, bleibt unerläßlich. 2. Auf Grund von Feststellungen des Kultusministeriums wissen wir, daß in un- serem Land noch 2600 Schulräume fehlen und jeder Raum 60 000 Mark kostet. Diese Dem Neuen dicht auf den Fersen bleiben Erste Folgerungen der SED aus dem Moskauer Parteikongreß: Mehr Beweglichkeit! Berlin, 27. Februar Nach einem Besuch bei den„Roten Recken“, einem Moskauer Gummischuh- betrieb, haben der erste Sekretär der D, Ulbricht, Ministerpräsident Grotewohl und ihr Gefolge am Sonntag mit der Bahn von Moskau die Rückreise in die Sowjetzone an- getreten. Am Tage ihrer Rückkehr vom 20. Parteikongreg der KPdsu beginnt in den Zirkeln und Kursen des Parteilehrjahrs der SED die Behandlung der Grundfragen, die sich aus den Reden der sowjetischen Parteiführer ergeben. In einer Anweisung der Abteilung Wis- senschaft und Propaganda des Zentral- komitees der SED heißt es, es komme vor allem dareuf an, Schlußfolgerungen für die Verbesserung der ideologischen und organi- satorischen Arbeit der Partei zu ziehen. Das Zentralorgan der SED,„Neues Deutschland“, hat inzwischen die ersten Anleitungen für die jetzt zu startende Propaganda und ihre Sprachregelung veröffentlicht.„Mehr Be- Weglichkeit“ forderte das Blatt die Funktio- näre auf, und mag damit manchen Stoß- seufzer ausgelöst haben. Die Abkehr von stalinistischen Theorien wird offiziell nicht direkt ausgesprochen. Verallgemeinernd stellt„Neues Deutschland“ fest, der Marxis- mus-Leninismus sei kein Dogma, deshalb müßten die Parteimitglieder„die Dinge im- mer wieder aufs neue bei den Hörnern packen“ und der„Entwicklung des Neuen dicht auf den Fersen bleiben.“ Bei der Befolgung dieses Rates war es den kleinen Funktionären in den letzten Tagen mangels notwendiger ideologischer Richtlinien in Versammlungen und Kursen geschehen, daß sie sich in ihren Vorträgen wiederholt revi- dieren mußten und sich schließlich verhed- derten. Das Parteiblatt untersuchte die Frage, welches Licht von den Moskauer Be- ratungen auf die deutsche Frage fällt, und von unserer Korrespondentin Angela am Ende schrieb: Der 20. Parteitag habe betont, daß es für einen Uebergang zum Sozialismus keine Schablone gibt, die unverändert für immer gilt.„Wir werden deshalb bei jedem Schritt die besonderen Gegebenheiten in Deutschland genau beachten müssen. Die Grundlinie ist diese: Die Arbeiter- und Bauernmacht ii Deutschland muß gestärkt und so entwickelt werden, daß sie immer mehr zum Vorbild für jeden Deutschen wird. Westdeutschland muß demokratisch umgestaltet werden“, wobei die Aktions- einheit der Arbeiter der Schlüssel ist zum Erfolg gegen Militaristen und Faschisten“. Mit der These von den verschiedenen Wegen zum Sozialismus hat aber gerade die Bevölkerung der Zone ihre eigenen Erfah- rungen machen müssen, Als die Sowiets 1946 die Sozialdemokraten für die Vereinigung mit den Kommunisten gewinnen wollten, wurde feierlich verkündet, daß jedes Volk seinen eigenen Weg zum Sozialismus habe. Als dann die Vereinigung vollzogen war, wurde diese These verworfen und der so- Wjetische Weg zum Sozialismus als der Allein gültige erklärt. SED-Ideologe Acker- mann, der den besonderen deutschen Weg zum Sozialismus vertreten hatte, wurde ver- femt Die ebenfalls in Moskau revidierte sta- linsche These von der Unvermeidbarkeit von Kriegen dürfte sich in der Sowjetzone mehr auf die Angebote politischer Schriften in den Buchläden auswirken als auf die offi- zielle Propaganda gegen die„angriffslusti- gen westdeutschen Militaristen“.„Neues Deutschland“ argumentiert, daß in Deutsch- land, wo die Grenze zwischen den beiden Weltlagern verlaufe, die unmittelbare Front des Weltkampfes für den Frieden liege und gleichzeitig einer der Weltbrennpunkte der Kriegsgefahr stationiert sei.„Das bedeutet im gegebenen Fall Kampf gegen den deut- Dr. Dehler sprach in Mannheim „Die Aera Adenauer muß zu Ende gehen“ Mannheim, 27. Februar In einer größtenteils launigen Rede, ge- spickt mit ironisch-kräftigen Attacken gegen den Bundeskanzler und— doch nur am Ramde— gegen die abtrünnigen Abgeordne- tem und Minister der FDP, erläuterte Dr. Thomas Dehler am Montagabend im über- füllten Musensgal des Rosengartens die Er- eigmisse der letzten Tage, die ihn— den Bundesvorsitzenden der Freien Demokraten — geradezu erleichtert hätten, habe er doch nunmehr völlige Freiheit, für„die einzig richtige deutsche Politik zu kämpfen“. An Hand zahlreicher Details aus dem Wir- ken der Bonner Koalition legte Dr. Dehler dar, daß es sich bei den zwangsläufig einge- tretenen Vorgängen in Düsseldorf und Bonn nicht um eine Krise der FDP handele, son- dern um eine Krise der Politik Dr. Aden- auers, die„in den letzten Zuckungen“ liege, um eine„Krisis der Aera Adenauer, die zu Ende gehen muß, wenn es eine gesunde Poli- tik geben soll“. Denn die Bundesrepublik sei keine gesunde Demokratie, sie sei vielmehr eine Kanzler- Demokratie, abgestellt„auf den harten, rücksichtslosen Willen eines Mannes“; eines Mannes, so fügte Dehler später hinzu, der über eine dämonische Suggestivkraft verfüge. Als Beispiel für die Krankheit der Demo- kratie fragte Dr. Dehler, wie lange noch der Bundesvorstand der deutschen Industrie sich anmaßen könne, mit dem Geld der Industrie Politik zu machen.„Das ist Kapitalismus in reiner Form, wenn man Kapital benutzt, um Einfluß in die Politik zu nehmen und Abge- ordnete unter Druck zu setzen.“ Dehler kün- digte ein Weißbuch über die Höhe der Taxe an, mit der Abgeordnete in Düsseldorf be- stochen werden sollten. Im weiteren Verlauf seiner mitunter von Beifall wie auch durch Zwischenrufe unter- brochenen Rede versuchte Dr. Dehler nach- zuweisen, daß die Bundesregierung und speziell der Bundeskanzler auf und vor den entscheiden Konferenzen der letzten Jahre manche Möglichkeit nicht ausgenützt habe, einfach deshalb, weil man sowietische Ange- bote nicht ernsthaft genug geprüft und zu leichthin abgetan habe. Dies treffe besonders auf die Frage der Wiedervereinigung Deutschlands zu, eine Frage, an die man jeden Tag und jede Stunde denken müsse, von der man immer reden und für die man endlich handeln müsse. Dehler wiederholte seine These, daß schon Ende 1954—„ob seriös oder unseriös“— ein russisches Angebot auf Freilassung von 10 000 Kriegsgefangenen vorgelegen habe, das dann aber, nach Rücksprache mit den USA, im Bundeskanzleramt und im Auswärtigen Amt „Versickert“ sei. Brentanos heftige Reaktion auf diese von ihm— Dehler— am Wochen- ende in Stuttgart vorgetragenen Ausführun- gen„entschuldigte“ der Redner damit, daß aus dem„sonst so ritterlichen Bundesaußen- minister nur die Stimme seines Herrn ge- sprochen“ habe. Zur Situation in der FDP sagte Dr. Deh- ler abschließend,„wir haben einen tödlichen Schlag abgewehrt, die Partei ist intakt“. wd. schen Militarismus und gegen die Achse Washington— Bonn.“ Die jetzt abgewandelte These, daß Kriege zwar im Gegensatz zu Stalins Lehre zu vermeiden, aber trotzdem nicht unmöglich sind, läßt den SED- Agitato- ren die Tür offen für den Beweis der Notwen- digkeit eigener Streitkräfte und der damit verbundenen Rüstungsanstrengungen. Die Funktionäre haben ihre neue Hinie vorge- zeigt bekommen. Die staatlichen Verlage und Buchläden warten noch ab. Der europäischen Atomenergie- Gesellschaft beigetreten Bonn.(AP) Das Bundes ministerium für Atomfragen ist als oberste Atombehörde in der Bundesrepublik der„Europäischen Atomenergie- Gesellschaft“ beigetreten. Das Ministerium war von dem Präsidenten der Gesellschaft, Sir John Cockroft, zum Bei- tritt aufgefordert worden. Die Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die internationale Zusammenarbeit zur Nutzbarmachung der Atomkraft für friedliche Zwecke in Wissen- schaft und Technik zu fördern. Professor Werner Heißenberg, der Direktor des Max- Planck-Instituts für Physik in Göttingen, vertritt die Bundesrepublik in der Gesell- schaft als Chefdelegierter. spielen. Die Verfassung schreibt vor, daß des natürliche Recht der Eltern, die Erziehur und Bildung ihrer Kinder mitzubestimmen bei der Gestaltung des Erziehungs- und Schulwesens berücksichtigt werden muß Und dalßz das Nähere in einem Schulgesetz regeln ist, das einer Zweidrittel- Mehrheit be. darf. Gerade diese Auflage macht nach den Erfahrungen, die wir bei dem in letzter Stunde verabschiedeten Privatschulgesetz au mit der FDP machen mußten, eine Kate Entscheidung der Bevölkerung notwendig Wer sich entschließt, Gegner der christlichel Gemeinschaftsschule in den neuen Landtag zu Wählen, der muß sich darüber klar sein daß er nicht nur gegen die bewährte Tradi. tion des toleranten Schulwesens in einem erheblichen Teil unseres Landes handel sondern daß er auch der Gemeinschaft un. seres Volkes und der weiteren Entwicklung einen schlechten Dienst erweist. Zu dem Eisernen Vorhang an der Elbe sollte nicht in der Erziehung unserer Kinder ein geistiger eiserner Vorhang zwischen den Konfessionen errichtet werden. Aehnliches gilt für das Ge. setz, das in Vorbereitung ist und die Ausbil. dung der Lehrkräfte an den Schulen vermit. teln muß, wobei es darauf ankommt, den Umfang der Ausbildungsstätten mit simul. tanem und mit konfessionellem Charak- ter den Tatsachen der Schullage unseres Landes anzupassen. zukünftigen Arbeit 156 Milionen Mark können die schwerbela⸗ steten Gemeinden und Kreise allein nicht aufbringen. Die neu zu wählenden sozial- demokratischen Abgeordneten werden sich dafür einsetzen, daß der Staat seine Zu- schüsse für den Schulhausbau erhöht, damit möglichst schnell der Schichtunterricht unse. rer Kinder aufhört und mit Ablauf der vier- jährigen Legislaturperiode jeder Schulklasse das eigene Klassenzimmer gesichert ist, Wir haben einen Zehn-Jahres-Plan vor- gelegt, durch den die Errichtung der fehlen. den 2700 Schulsporthallen sichergestellt wird. Unser Finanzierungsvorschlag(60 Prozent Gemeinden, 40 Prozent das Land zusammen mit den Sozialversicherungsträgern und den Sportverbänden) hat infolge seiner unbe- streitbaren Realisierbarkeit Beachtung und Beifall gefunden. Einen erheblichen Teil die. ses Programms zu erfüllen, ist unser Anlie- gen im zweiten Landtag.. 3. Es fehlen rund zwei Milliarden Mark Landesmittel, um unsere Straßen in Ord- nung zu bringen. Wir glauben, daß nur eine ——— Verdoppelung der bisher vom Land gewähr- ten Gelder dem Verkehr und der notwendl- „„ durch bessere Straßen dienen wird. 5 Unser Innenminister Ulrich hat schon vor zwei Jahren innerhalb eines 10-Jahres- Planes 900 Millionen DM für Wasserversor- Sung und Abwasserbeseitigung berechnet. Der Trinkwassermangel gefährdet Mensch und Tier; ausreichendes Nutzwasser wird von Industrie und Landwirtschaft benötigt. Da die Gemeinden aus eigener Kraft die notwendig werdende fnanzielle Leistung nicht aufbringen können, ist wiederum die Hilfe des Staates erforderlich. 4. Das große Reformwerk der Verwal- tungsvereinfachung ist in den Anfängen einer unfruchtbaren Diskussion stecken ge- blieben. Wir wollen durch ein Gutachten un- abhängiger Sachverständiger zu dieser Frage erreichen, daß das Gestrüpp von Paragra- phen und Mehrfachzuständigkeiten beseitigt und die Arbeit in den Behörden auf mo- derne, rationelle Methoden umgestellt wird. Auf der Grundlage eines auch in den poli- tischen Konsequenzen anzuerkennenden Ex- pertengutachtens sollte eine vernünftige Neuordnung ugserer Verwaltung unter Be- rücksichtigung wirtschaftlicher und ver- ehrspolitischer Zusammenhänge möglich Werden. 5 Möge sich die Bevölkerung darüber im klaren sein, dag mit dem Wahlergebnis am 4. März in erster Linie Richtung und Tempo der weiteren Aufbauarbeit in unserem Lande bestimmt wird. Unter Wahrung der übergeordneten Interessen der Bundesrepu- blik sollte die kommende Landesregierung von Männern gebildet und von Parteien ge- tragen werden, die es als erste Pflicht an- schen, unserem Lande und dem Wohle sel- ner Bevölkerung zu dienen. Regierungsbildung in Athen Karamanlis und seine Situation nach den Parlamentswahlen Von unserem Korrespondenten Franz von Caueig Der griechische Ministerpräsident, Kara- muänlis, dessen national-radikale Union bei den griechischen Parlamentswahlen einen knappen Sieg errungen hatte, bot König Paul am Montag pro forma den Rücktritt seines Kabinetts an und wurde sofort mit der Neubildung der Regierung beauftragt. Die national-radikale Union verfügt im Parlament über rund 160 von 300 Mandaten. then, Ende Februar Griechenland hat sich am 19. Februar nicht eindeutig ausgesprochen. Der Kampf wurde zwischen Karamanlis, dem Nachfolger von Marschall Papagos, der vor vier Jahren mit seiner Bewegung Griechenland aus wirt- schaftlicher Depression errettete, und zwi- schen einer sonderbaren Koalition ausge- kochten, die von den Zentrumsliberalen unter Papandriu, über das linke Zentrum, über die Agrarpartei bis zu den Sozialisten und Linksradikalen EDA) reichte. Die Gruppen dieser Koalition hatten während des Wahl- kampfes erklärt, daß es sich bei der Aufstel- lung ihrer gemeinsamen Liste nur um eine „Vernunftehe“ handle, die Trennung nach der Wahl aber sicher sei. Es ging dieser Koa- lition darum, Karamanlis aus dem Sattel zu heben, und die alten Politiker, deren Namen in aller Welt bekannt sind, die aber in den letzten vier Jahren wenig Gelegenheit hat- ten, von sich reden zu machen, wieder an die Macht zu bringen. Papandriu, Venizelos, Pa- Papolitis, Baltadsis, Tsaldaris sind Männer, die oftmals die Geschicke Griechenlands Wesentlich beeinflußten. Man verglich sie, wenn auch nicht ganz mit Recht, mit Re- nauld, Bidault, Herriot, Robert Schumann, Ramadier in Frankreich. Karamanlis hat keine große Mehrheit er- rungen, so daß er auf die Dauer doch auf ein Zusammengehen mit einem oder mit meh- reren der bekannten Politiker angewiesen sein wird. Die Athener Presse schrieb so- gleich nach den Wahlen, daß damit aber eine „Unstabilität einsetzen könnte, ähnlich der, die man in Frankreich feststellt.“ Das Volk stand vor einer schweren Ent- scheidung. Karamanlis, der zunächst die 1874 vor Siebe 8165 9070 Stabilität, viel Arbeit und vorläufig noch geringes Einkommen verkörpert, wird es Wegen Zypern nicht zu ernstlichen Schwie- rigkeiten mit England kommen lassen wol- len, von denen nur die Kommunisten ge- winnen könnten. Es ist aufgefallen, daß die Kommunisten während des Wahlkampfes eine„Entspannung“ mit dem kommunisti- schen Bulgarien propagierten. Seitens der Regierung stellte man die Frage nach dem Verbleib der vielen Tausend durch die Kommunisten verschleppten griechischen Kinder. Die Parteien- Koalition gegen Kara- manlis arbeitete vor allem mit der Zypern- Frage, erhitzte damit die Gemüter und for- derte— wenn es später auch dementiert wurde— eine Neutralitätspolitik Griechen- lands, d. h. eventuell den Austritt aus der NATO, Kündigung des Balkan- Paktes, Bruch mit England. Die Schlagworte kamen, das war sehr deutlich, aus dem Osten. Da diese Koalition nicht die Mehrheit er- hielt, ist— wenigstens vorerst— die Ge- fahr eines Abrutschens nach der extremen Linken abgewendet. Die Schwäche der Re- Sierung kann allerdings zu inneren Er- schütterungen führen, die der EDA will⸗ kommene Gelegenheiten geben Könnten, gegen alle aufzutreten, ob es sich nun um Karamalis oder um die alten Politiker in der Koalition handelt. Wie in Zypern könn: ten Radikale in Athen die Frage der Zu- gehörigkeit der Insel zu einem Kernproblem der Politik machen, könnten einen„Kalten Krieg“ gegen England entfachen, jegliche Unterstützung aus dem Osten annehmen, um die gesteckten Ziele zu erreichen un über die nationale Radikalisierung der Massen Neuwahlen erzwingen. Das Schwert des Damokles schwebt noch über Hellas. deu ode! der sein Bes trall der den: Wes Fer: ung dies etwy lege Wan Mar 2 cher und Run Sic Auf. vers Mö; noc Wel kon rett von Une Auz kal Wir ür 81 N. ich MORGEN J Die Tierliebhaber in ganz Italien riefen mu einer Spendenaktion für eine in Not ge- katene Zirkustruppe auf, die mit ihren zwölf W Pferden in Süditalien durch den harten Win- nach de ter in bittere Not geraten ist. Die Truppe, die aus 50 Erwachsenen und 24 Kindern be- steht und deren Programm sich hauptsäch- lich Aus Reitvor führungen und Dressuren zusammensetzt, hält sich gegenwärtig in dem Dorf Carbonara in der Nähe von Bari auf. Die Pferde sollen am Verenden Sein. Da der Zirkus kaum noch eine Lira besaßg, erhielt sie vorübergehend Unterstützung durch den Tierschutzverein Bari. .. 5 Die Kirchenglocken läuteten in Brugaro ctalien) vor Freude Sturm, weil ein Mäd- chen geboren worden war. Es war das erste Eind in der kleinen Gemeinde seit 1951. esetz auch ine Klare geistiger* e Ifessionen In der Nacht zum Sonntag ist es in dem r das Ge. gadeort Daytona Beach(Florida) zu Aus- 8 Auusbil. cchreitungen von etwa viertausend Halb- W Starken gegen die Polizei gekommen. Die „ den jugendlichen wollten ursprünglich nur dis Freilassung eines von der Polizei verhafte- ten Kameraden erzwingen, doch nahmen die stundenlangen Ausschreitungen einen der- ertigen Umfarig an, daß sich der Gouverneur pon Horida am frühen Sonntagmorgen ent- schloß, die Nationalgarde einzusetzen. Als die Truppen mit schußbereiten Karabinern üt simul. Charak. Unseres 0 werbela⸗ anrückten, flüchteten die Tausende panik- lein nicht artig. Während der Ausschreitungen wurden en Sozial- Schaufensterscheiben eingeschlagen, Autos rden sich] beschädigt und umgeworfen, Schilder herab- eine Zu- gerissen und Masten geknickt. Die Polizei, it, damit die mehrfach Tränengas einsetzte, und die icht unse. Feuerwehr, die mit Wasserschläuchen gegen Wurden mit der vier. die Randalierenden vorging, Hulklasse steinwürfen empfangen und konnten der rt ist. Jugendlichen nicht Herr werden, Sechs Po- lan vor- lizisten und Feuerwehrleute und mindestens r fehlen- 10 Jugendliche wurden verletzt. Etwa 100 ellt wird. randalierende Burschen wurden verhaftet. Prozent ö*. usammen Einige Negerpfarrer von Montgomery und den](Alabama, US), die wegen des Hereits er unbe- zwölf Wochen andauernden Omnibusboy- tung und kotts der Neger unter Anklage stehen, haben Teil die. von den Kanzeln herab angekündigt, daß die er Anlie- Protestbewegung gegen die Rassentrennung kortgesetzt würde. Pfarrer Martin Luther King, der Pastor der Baptisten, erklärte sei- ner Gemeinde:„Die Rassentrennung kann nicht bleiben, weil Gott dagegen ist. Wir be- len Mark ö in Ord- nur eine Sewähr. finden uns in einem großen Kampf und die iotwendl. Konsequenzen werden welterschütternd en dienen Sein.“ 5 ' a 5 at schoen 17 000 Bewohner der Südafrikanischen 0-Jahres- Union besitzen nach amtlichen Erhebungen erversor- gegenwärtig die Staatsangehörigkeit der berechnet. Bundesrepublik Deutschland. Von ihnen sind t Mensch etwa 10 600 Personen zwischen 1951 und 1955 Ser wird eingewandert. Seit Mai 1951 erwarben nur benötig. 916 Deutsche die südafrikanische Staatsbür- Traft die gerschaft. Zur Gruppe der„Deutsch- Süd- Leistung afrikaner“, die noch die deutsche Sprache erum die Sprechen, werden auf Grund der amtlichen Erhebungen außerdem 27 000 Bewohner der Verwal- Union gerechnet. cken ge-„ ine Fleischerei in Brüssel hat ihre Kun- chten un-] den davon in Kenntnis gesetzt, auf welche ser Frage Pfeise sie der stärksten Kältewelle dieses Paragra. Jahrhunderts in Europa begegnet. Auf beseitigt einem Schild im Schaufenster heißt es:„Um auf mo- zu verhindern, dag unser Geflügel und ellt wird. Wildpret unter der Kälte leiden, bewahren den poli- wir sie im Eisschrank auf“. 5 nden Ex- 5. ö rnünftige In Luxemburg wurde die erste„Gruppe mter Be. europäischer Pfadfinder“ gegründet, der nd ver- etwa einhundert Kinder von Angestellten der Montan-Union angehören. Die Mitglieder der Gruppe legten die traditionelle Ver- pelichtung in den vier Sprachen der Mon- ebnis am ten-Union, deutsch, französisch, italienisch d Tempo] und niederländisch. unserem* ö rung der Die beiden letzten Rikschas verschwan- ddesrepus den jetzt aus dem Straßenbild Schanghais degieruns und wurden in das Museum gebracht. Die teien ge- Rikscha war von den Japanern im Jahre licht an- 1874 in Schanghai eingeführt worden. Noch ſohle sei- vor wenigen Jahren wurden in Schanghai diebendtausend Rikscha-Kulis gezählt. Die Zahl der Einwohner Tokios, der dritt- krößten Stadt der Erde, hat sich 1955 um 32335 erhöht und betrug am 1. Januar 3070 001, gab das Statistische Amt der Stadt bekannt. Eine Revolution der Sportfliegerei? Ganz Bonn starrt zum Himmel, wenn der„fliegende Porsche“ kommt/ Schneller als die Konkurrenz auf Pneus Eines der ersten deutschen Nachkriegs- motorflugzeuge dreht seit kurzem die ersten Runden über seinem Heimatflughafen Bonn: Ho 33, die umwälzende Neukonstruktion des durch seine„Fliegenden Dreiecke“ bekannten deutschen Flugzeugbauers Diplom-Ingenieur Walter Horten. Wenn das neue Flugzeug in der Luft ist, starrt ganz Bonn fasziniert zum Himmel, wie eine mächtige Pfeilspitze braust die„Horten 33“ dahin. Besonders den Segelfliegern, die oft mit ihrer motorlosen Konkurrenz am Boden kleben, schlägt das Herz beim Anblick des Nurflügelflugzeuges höher.„Das da oben“, sagen sie,„bedęutet eine Revolution für uns, vielleicht für die gesamte Sportfliegerei.“ Die Ho 33 ist eigent- lich ein schwanzloses Segelflugzeug; aber: hinten im Rumpf sitzt ein Porsche-Auto- motor mit Luftschraube. Diplom-Ingenieur Horten hat große Pläne mit seiner Neuschöpfung.„Dieses Motor- Segelflugzeug wurde auf Veranlassung der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt ge- baut. Sie besteht fast nur aus einem Flügel, hat also praktisch gar keinen Rumpf. Das Entscheidende aber ist der Motor. Sehen Sie, ein normaler Porsche-Automotor ist im Heck eingebaut. Damit startet man ohne Hilfe und geht auf Höhe. Der Motor wird abgeschaltet und nun wird gesegelt.“ Der„Fliegende Flügel“ ist so schnittig gebaut, daß er aus fünf Kilometer Höhe ohne Aufwind motorlos 150 Em weit gleitet. Will man weiter oder zum Startplatz zurück: ein Druck aufs Knöpfchen, der Porsche springt an und eine Luftschraube entfaltet sich. Mit 190 Sachen, also schneller als der gleichstarke Bruder am Boden, rast der Zweisitzer dahin. Schwerelos durch den Aether segeln oder — wenn es nötig wird— den Motor an- springen lassen! Horten hat dafür das Wort vom„mechanisierten Vogelflug“ geprägt. Das Segelflugzeug muß nicht mehr landen, wenn es von Thermik und Luftströmung nicht weitergetragen wird. Sieben Stunden lang ist Horten schon mit seinem Vogel gesegelt und hat schließlich nur eine halbe Stunde lang das Triebwerk eingeschaltet, um sein Ziel zu erreichen. 3 „Ich könmte mit meinem„fliegenden Por- sche“ und wenigen Litern Sprit tausende Kilometer weit, bis nach Kapstadt fliegen“, betont Horten,„er braucht pro Flugstunde nämlich nur sieben Liter und für sieben Stunden Flug reicht der Kraftstoffvorrat.“ Während das bloße Segelflugzeug in seiner Flugrichtung stets von der Windströmung abhängig ist, kann das kombinierte Motor- Segelflugzeug, völlig unabhängig vom Wetter, das festgelegte Ziel ansteuern. Morgens um acht Uhr starten, so ist Hortens Programm, Unterwegs je nach Wetterlage die Thermik ausnutzen, um mittags die Alpenhänge zu erreichen und um dort einige Stunden zu segeln. Nachmittags: Kaffee am Chiemsee, die„Horten 33“ braucht ja nur 100 Meter Rollweg und kann auf jeder ebenen Wiese heruntergehen. Abends landet der„Segel- flugwanderer“ wieder daheim. Obwohl sich das Amt Blank den Flug- kanatiker Horten gesichert hat, träumt er vom kommenden„Auto der Luft“. Man könnte damit reigaus von den überfüllten Straßen nehmen und am Himmel seinen Weg ziehen. Ist das Wetter schlecht, setzt man die Fahrt am Boden fort. Zukunftsmusik für 1966 etwa? Die Fachleute der Deutschen Ver- suchsanstalt für Luftfahrt, die eine Nase für kommende Luftfahrt-Dinge haben, sind an- derer Meinung „Fliegende Untertassen“ keine Hirngespinste US-Air Force gab erste Fotos frei/ „Wir stehen vor einer neuen Epoche der Luftfahrt, in der Flugkörper von ungewöhn- licher Konstruktion am Himmel erscheinen.“ Das ist die Quintessenz einer Verlautbarung, die der UsS- Staatssekretär für die Luft- streitkräfte, Donald A. Quarles, vor der amerikanischen Oeffentlichkeit abgab. Quar- les interpretierte mit diesen dürren Worten die Veröffentlichung des ersten, bisher streng geheimgehaltenen US-Air Force Fotos einer„Fiegenden Untertasse“, die sich zur Zeit bei den Avro-Canada Werken im Bau befindet. Der Untertassen-Rummel, der jahrelang die Spalten der Zeitungen füllte, dürfte damit zu Grabe getragen sein. „In den meisten Fällen, bei denen von ge- sichteten Untertassen die Rede war, handelte es sich um Täuschungen und Naturerschei- nungen, nicht aber um Besuch von fremden Sternen“, äußerte Quarles, und gab aber gleichzeitig zu, das der erste— noch von Propellern getriebene— kreisförmige Flug- körper bereits vor Jahren erprobt worden Sei. Zweifellos werden sich auch zahlreiche Beobachtungsmeldungen auf diese echte Untertasse“ bezogen haben. Der zweite Dis- kus-Flugkörper, der zur Zeit in den streng verschlossenen Werkhallen von Avro Zu- sammengebaut wird, besitzt jedoch Düsen- antrieb und ist größten Geschwindigkeiten gewachsen. Das Entscheidende der neuen Konstruktion aber: Sie startet und landet senkrecht und bringt es fertig, in der Luft Stillzustehen, ja sogar seitwärts und rück- wärts zu fliegen. Das ist ein gewaltiger Fortschritt. Das schnellste aller Verkehrsmittel konnte näm- lich bisher in Gefahrenfällen nicht einfach bremsen, es mußte weiter fliegen, in gutem und schlechtem Wetter, bei Motordefekten, Bränden oder Vereisung.„Solange es nicht möglich ist, Luftfahrzeuge im Flug abzu- bremsen, notfalls bis zum Halten, solange hängt die Sicherheit des Flugwesens an einem dünnen Faden“, ist die Meinung füh- Versuchsflüge bereits im Gange/ Eine render Fachleute. Gewiß, Hubschrauber bringen dieses Manöver zuwege, aber sie sind ausgesprochene Langsamflieger. Der „Avro-Diskus“ dagegen schafft Geschwin- digkeiten, die höher als der Schall sind. In weniger Sekunden kann er aber seine ra- sende Fahrt auf Null herabsetzen. Sein Konstruktionsgeheimnis: Eine schnell rotierende Turbinenscheibe(siehe Abb.), die dem Läufer einer Dampfturbine ähnelt. Auf der Unterseite des Diskus ent- steht dadurch ein intersiver Ueberdruck oder Auftrieb, viele Male stärker als beim üblichen Starrflügelflugzeug. Auf der Ober- seite dagegen macht sich ein starker Unter- druck oder Sog bemerkbar. Diese Luftkräfte sinid so gigantisch, daß eine„Fliegende schnell rotierende Turbinenscheibe Untertasse“ vom Fleck weg steil nach oben startet. Diese Eigenschaft imponiert den Militärs am stärksten: Ein Abwehrjäger nach diesem Prinzip könnte von jedem be- liebigen, improvisierten Startplatz weg sich erheben und im direkten steilen Anflug Kurs auf anfliegende Gegner nehmen. Während also für den Auf- und Abstieg der rotierende Turbinenring dient, sorgen übliche Strahltriebwerke für den schnellen Vorwärtsflug. Die Kabine im Zentrum des Flugkreisels bleibt natürlich starr in einer Achse, das gesamte Mittelteil rotiert nicht mit. Ueber die weiteren Einzelheiten, Größe, Flugleistungen usw. breitet die US-Air Force allerdings noch den Schleier miliärischer Geheimhaltung. W. H. Fonck „ Soll. Die Herforder Besatzungs verdrängten Das Wetter Aussichten bis Mittwochabend: Zunächst noch überwiegend heiter. Später langsam Bewölkungszunahme. Noch kein Nieder- schlag. Tagestemperaturen um 0 Grad oder etwas darüber, nachts, besonders anfangs, noch mäßiger Frost bis minus 8 Grad. Schwacher in Richtung wechselnder Wind. Uebersicht: Von den britischen Inseln über Mitteleuropa erstreckt sich immer noch eine Hochdruckzone. Sie schwächt sich wei- ter ab und wird nach Süden abgedrängt. Die über dem Atlantik sich einstellende Westdrift, greift allmählich ostwärts aus. Sie wird damit in einigen Tagen das Ende der Frostperiode bringen. 5 Sonnenaufgang: 7.13 Uhr. Sonnenuntergang: 18.05 Uhr. Vorhersage- Harfe 107 28 Uhr 100 Pegelstand vom 27. Februar Rhein: Maxau 342(14); Mannheim 194 (Y: Worms 162(9); Caub 172(9). 5 Neckar: Plochingen 113(2); Gundels- heim 160(unv.); Mannheim 200 3). Luftverkehr wächst f f Bonn. Im Luftverkehr über dem Bundes- gebiet und nach dem Ausland sowie nach Westberlin wurden im Dezember des ver- gangenen Jahres in 9153 Flügen 152 208 Pas- sagiere, 5307 Tonnen Fracht und 1325 Ton- nen Post befördert. Das sind 16,6 Prozent Flüge, 33,4 Prozent Fluggäste und 21,6 Pro- zent Post mehr als im Dezember 1954. Die Frachtmenge blieb unverändert. 41 Todesopfer des Eisenbahnunglücks Berlin. Von den 40 bei dem Eisenbahn- Unglück in der Sowjetzone Schwerverletzten sind, wie die Sowietzonen- Agentur ADN meldet, neun gestorben. Damit hat sich die Zahl der Toten des Eisenbahnunglücks, das sich am Samstag ereignete, auf 41 erhöht. Englischen Mietern wurde gekündigt Herford. Die 150 besatzungsverd Hausbesitzer in Herford haben den in Häusern wohnenden Engländern ein„Kün digungsschreiben“ zugestellt. Sie beziehe sich in dem Schreiben auf den Truppenver- trag, nach dem die Beschlagnahme deutschen Eigentums am 5. Mai dieses Jahres enden empfehlen in ihrem einheitlich abgefaßten Schreiben den Engländern, ihre zuständige Behörde davon zu informieren, daß di deutschen Hausbesitzer vom 6. Mai an 1 volles Eigentumsrecht geltend machen werden.. Schwein tötet Landwirt Hamburg. Der Verwalter eines Bauern hofes bei Hamburg ist von einer Sau getötet und entsetzlich verstümmelt worden, mel det die Polizei. Das Unglück ereignete sich auf einem Bauernhof in Kisdorferwohld bei Ulzburg. Beim Füttern der Schweine griff eine Sau den 58 jährigen Hans Kracht plötz- lich an und verletzte den Mann so schwer, daß er ohnmächtig umfiel. Als die Tochter der Bäuerin den Mann entdeckte, hatte das Tier den Mann teilweise angefressen. Di Sau war am Sonntagmittag zu einem E gebracht worden, Tierärzte untersuchen Zeit, ob das Schwein die Tollwut hatte. lich der, Was wir sahen: ren Ent- 1 en: chst die Lig 7 1 Wird es Fernsehspiele sind nun einmal die Schwie- baradepferde des Programms. Meist werden sen wol- ds aus dem Ausland importiert, weil die sten Se- deutschen Dichterrösser offenbar etwas lahm daß die odder nicht telegen genug sind. Jeder Sender, Ilkampfes der gerade„dran“ ist, möchte nämlich mit munisti- Seinem Wochenbeitrag zeigen, was er kann. tens der neonders in der Hohen Schule der thea- ach dem Accnen Kunstreiterei, die das A und O arch die ger klassischen Unterhaltung ist. So wird echischen] denn in diesen Zirkus alles hineingesteckt, n Kar-(des gut und teuer ist. Vor allem teuer. Die Zypern N ernsehminute Kostet bei uns immer noch und for- unsekähr 300 Mark.) Das Publikum hat gegen mentiert 9 iesen Ehrgeiz gar nichts einzuwenden, falls triechen⸗ 18 Vernünftiges dabei herauskommt. Ge- aus der Esentlich erweist sich aber der ganze Auf- „Paktes, Jand als eine Fehlinvestition. Schade, daß kamen; man sowas erst hinterher merkt. 5 5 Jedenfalls hatte„Das träumende Mäd- rheit er- ene, von Elmer Rice als Komödie gemeint die Ge- aud von Hannes Tannert beim Süddeutschen xtremen zundfunk inszeniert, trotz seiner angelsäch- der Re- schen Herkunft so viele Unarten, daß man ren Er. autatmete, als es endlich vom Bildschirm A Will⸗ Verschwand. Es zeigte sich dabei, daß die Könnten, J(löslichkeit zahlreicher Traumeinblendungen nun um noch längst kein gutes Fernsehspiel ergibt, tiker in 8 alles andere nicht stimmt. Die Technik n könn-] onnte diese törichte Geschichte auch nicht der zu- eetten. Im Gegenteil, sie vergröberte die Fabel problem Jon der komplexbeladenen Tagträumerin ins „Kalten Unerträgliche. Eine junge Dame, die alle jegliche ganenblicke in eine Art Trancezustand ver- enn Alt, in dem ihr Unterbewußtsein sichtbar nen ue f ird und phantastische Wünsche und Angste Ng der üppig ins R 8 8 1 38 5 i raut schießen, ist auf die Dauer eine lästige Gesellschaft. Man fürchtet sich ichon vor dem nächsten Anfall, der sich mit * Leichte Woche mit jungen Mädchen starrem Blick ins Leere und viel Nebel an- kündigt, und ist froh, daß diese verrückte Person endlich einen Mann findet, der ihr das Träumen austreiben wird. Psychoanalyse mit dem Holzhammer demonstriert. Wenn die Hauptdarstellerin wenigstens eine junge Bergner und das Stück eine Dichtung gewe- sen wäre. Ann Höling in der Titelrolle wirkte viel zu gesund und robust, desgleichen die Regie, die trotz aller ironischen Späße schwerfällig blieb. Sehr turbulent ging es bei der General- probe der Berliner„Tribüne“ zu, in der Frank Lothar eine heitere amerikanische Familienstory,„Hurra für Gina“ von Ronald Alexander, inszenierte. Ein geplagter Vater dreier Backfische, die seine demokratischen Erziehungsprinzipien kräftig ausnutzen, er- lebt den Triumph seiner jüngsten Tochter Gina als Star einer Fußballmannschaft. Und das in einer Kleinstadt des Mittelwestens, WO man von solchen Excentrizitäten weib- licher Gleichberechtigung wenig hält. Aber der Papa ist begeistert und sogar bereit, seine Karriere zu opfern, Zum Glück besinnt sich Gina rechtzeitig darauf, daß sie ein Mädchen und verliebt ist. So kann man hoffen, daß in dieses gerduschvolle Narren- haus der Familie Carol wieder etwas büir- gerliche Ruhe und Ordnung einzieht. Die Zuschauer hatten viel Vergnügen an diesen sympathisch un konventionellen Typen, vor allem an der jungen Brigitte Grothum als Gina und ihrem prachtvollen Vater Walter Groß. In bestem Fernsehstil wurde man vom Bayerischen Rundfunk mit der spannenden „Smaragden- Geschichte“— Regie Kurt Wil- helm— unterhalten, einer„unkorrekten Be- gebenheit“ nach einer Erzählung von E. Ph. Oppenheim, darin ein junger Herzog einen Diebstahl begeht und eine charmante Pfar- rerstochter als Erpresserin auftritt, bis der Inspektor vom Scotland vard schließlich merkt, daß alles nur ein abgekartetes Spiel zweier Liebender war, die anders niemals von der adelsstolzen Herzoginmutter die Ein- Willigung zur Heirat bekommen hätten. In dieser kleinen Kriminalgeschichte war mehr Geist und Psychologie enthalten, als man ge- meinhin anzutreffen pflegt, und es wurde daraus— mit Carl Wery, Liselotte Pulver, Joachim Fuchsberger, Albrecht Schoenhals, Trude Hesterberg und Richard Häußler in den Hauptrollen— ein Kammerspiel par excellence. in Hamburg seine erste Ferusehregie mit absolvierte Dieter Borsche Goldonis 8 Modernes Ges Ungeheizte Bahnen Weite Fahrten in ungeheizten oder kaum geheizten Straßenbahnen und Vorortzügen sind kein Vergnügen. Oft sind diese Fahrten die Ursache schwerer Erkältungen und an- derer Erkrankungen. Die mangelnde Durch- Wärmung zahlreicher Bahnen liegt neben falscher Sparsamkeit und unzureichender Heizungsanlagen oft an dem gleichzeitigen Oeffnen mehrerer Ausgangstüren, so daß ein Durchzug entsteht. Noch fehlt eine genaue Statistik der auf diese Weise entstehenden HLankheiten. Wahrscheinlich wird es auch nicht leicht sein, sie anzulegen. Man dürfte aber kaum kehl gehen, wenn man für die Entstehung eines Großteils aller Erkältungs- und Folge- krankheiten das wetterungeschützte Warten auf Straßenbahnen, Omnibusse usw. und die ungenügende Heizung in vielen Bahnen ver- * „Fächer“, nachdem zuvor in der Reihe„Das Künstlerporträt“ Ausschnitte aus seinen Filmrollen gezeigt und einführende Worte gesprochen wurden. Man hatte den Star Wirkungsvoll in Szene gesetzt. Ob es ihm aber gelingen würde, als Regisseur eine ähnlich gute Figur zu machen? Es gelang vortrefflich. Die Gestalten dieser commedia Gell'arte bewegten sich mit tänzerisch be- schwingter Anmut auf dem winzigen, von K. H. Joksch erbauten Marktplatz eines ita- lienischen Städtchens, spielten ihre buffo- nesken Liebesspiele mit ausgelassener Mun- terkeit— einer deutschen Munterkeit, ver- ständlicherweise— und blieben im übrigen, Was sie immer waren: Geschöpfe aus der bunten Zauberwelt des Theaters, die ster- ben würden, wenn man versuchte, sie rea- listisch zu sehen. EE undheitswesen antwortlich macht. Die hierdurch bedingten Krankheits- und Produktionsausfallkosten dürften hoch in die Millionen gehen, was vor allem zu Lasten der Krankenkassen und der Wirtschaft geht. Wenn trotzdem so wenig getan wird, Abhilfe zu schaffen, so ist die Erklärung leider recht einfach. Es handelt sich um zwei verschiedene Portemonnaies: Ein Rückgang der Erkältungskrankheiten kommt den zuständigen Verkehrsgesellschaf- ten, die für Wartehallen und Heizung grö- gere Mittel aufwenden, nicht zugute. Was tun gegen Frost? Wie oft können wir an kalten Tagen mamche Menschen klagen hören über„den Frost“ in den Füßen oder über„Frost- beulen“ an den Händen. Diese Erscheinungen, die gar nicht selten sind, rühren meist von wiederholten Kälte- bzw. Nässeeinwirkungen auf die Haut her. Besonders betroffen sind dabei blutarme Menschen oder solche, die zu Durchblu- tungsstörungen oder Stauungserscheinungen im Hautgefäßgebiet neigen. Das aus dem Körperinneren kommende warme Blut kann so die oberflächlichen Hautgebiete nicht Se- nügend durchströmen und erwärmen. Dar- über hinaus kommt es durch die Kälteein wirkung noch zu einer Lähmung vor allem der ab führenden Blutgefäße, so daß in den betroffenen Gebieten der Blutstrom noch mehr gedrosselt ist. Dadurch tritt das soge- nanmte Blutwasser aus den Gefäßen aus, die Haut schwillt an und es stellt sich das bekannte Jucken und Brennen ein, das die Frostbeulen begleitet, Sie verschwinden im allgemeinen wieder mit dem Eintritt der wärmeren Jahreszeiten, treten aber meist im folgenden Winter wieder auf. Die Frostbeulen sind eine lästige und oft schmerzhafte Erscheinung, dabei gehort nur ein bißchen Ueberlegung und Achtsamk dazu, sie ganz zu verhüten. Eine vernünft. warme Bekleidung der Hände und die nicht durch Beengung oder Abschn. die notwendige Blutzufuhr hindert, also be queme warme Schume, Strümpfe und Hand schuhe, schützt vor derartigen Schäden Wechselwarme Bäder der Hände und F öfters durchgeführt, fördern und stärken Hautdurchblutung und sind vorbeugend diejenigen wichtig, die von Natur aus Durchblutungsstörungen neigen, also s schnell kalte Hände und Füße bekomm Ist es einmal zu Frostbeulen gekommer 80 hilft man sich auch wieder am bes durch regelmäßige Wechselbsder morgen und abends, weiter durch Höhensonnen- oder Diathermiebestrahlung. Ueber Nacht kann man Umschläge mit Alkohol oder Kampferspiritus auflegen, um die Frost- deulen mit ihren unangenehmen Begleit- erscheinungen zum Abklingen zu bringen. 5 ehr r Sette 4 MANNHEIM Dienstag, 28. Februar 1956 Nr. 6 Landtagswahl: Die Kandidaten des BdB in Wort und Bild Die Lokalredaktion stellt heute die Land- tagskandidaten des„Bundes der Deutschen“ (Bd) ihren Lesern vor. Gertrud Köpfer Gertrud Köpfer, die beute Vorsitzende der Mannheimer Ortsgruppe des Zentral- verbandes der Arbeitsinvaliden und Witwen ist, wurde 1905 in Mannheim geboren. Ihre Schulausbildung schloß sie nach acht Jahren Volksschule und dreijähriger kaufmännischer Lehre mit dem Besuch der Pflichthandels- schule ab. Eine zehnjährige Tätigkeit als Kontoristin und Buchhalterin folgte. Gertrud Köpfer, verwitwet und Mutter von fünf Kindern, kandidiert, um für die sozialen Belange der ärmeren Volksschichten ein- zutreten. Gustav Reichhelm 8 Gustav Reichhelm, 1881 in Stade Han- nover geboren, ist seit 1935 in Heidelberg zu Hause. Nach Studium an den Universitäten Greifswald und Breslau legte er seine beiden theologischen Staatsprüfungen ab und war dann als Vikar im Eulengebirge, später als Pfarrer in Sagan und Breslau tätig. 1922 wurde Gustav Reichhelm Mitglied der SPD, 1953 nach Austritt aus der SPD, Mitglied des Bundes der Deutschen. Hans Kießling Hans Kießling wurde 1925 in Oftersheim bei Mannheim geboren. Er erlernte den Beruf eines Maschinenschlossers, in dem er auch nach seiner Entlassung aus Kriegsgefangen- schaft 1948 Arbeit fand. Aus der Ueber- zeugung heraus, daß im Atomzeitalter jede politische Ausein andersetzung nur auf dem Verhandlungsweg durchzuführen sei, fand er den Weg zum Bund der Deutschen. Wohin gehen wir? Dienstag. 28. Februar Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.15 Uhr: „Martha“(Miete J. Th.-G. Gr. J). Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.15 Uhr:„Nickel und die 36 Gerechten“(Miete L, Gr. II und Th.-G. Gr. L). Filme: Planken:„Teufel in Seide“; Alster: Das Geheimnis des Marcelino“; Capitol:„Zur Hölle und zurück“; Palast:„Der Rächer der Todesschlucht“; Alhambra:„Ich denke oft an Piroschka“; Universum:„20 000 Meilen unter dem Meer“; Kamera:„Karawane der Sünde“; Kurbel:„Fluß der Rache“. Höflichkeitsfloskeln fallen weg: Beim Fernschreiben geht es um Sekunden Im Mai wird auch in Mannheim der neue Tarif eingeführt/ Nachrichtenübermittlung im Stakkato „.. Wo bleiben unsere orangen? schicken sie sofort nachricht ob kälteschaden er- warten umgehend mitteilung, wann transport eintrifft.— So etwa quillt bei einer Mannheimer Südfrucht-Export- und Import- irma im zerhackten Sekundenrhythmus der schmale Papierstreifen aus dem Fernschrei- ber, und in wenigen Minuten ist die Ant- wort schon wieder bei der anfragenden Firma. Die Wunderwerke der Nachrichten- übermittlung, von denen eines über 6000 Mark kostet, ersetzen immer mehr die lang- wierige und zeitraubende Korrespondenz zwischen Industriebetrieben, Großbanken, Speditionen und größeren Unternehmen der Lebensmüittelbranche. Schneller als die schnellste Postrakete der Zukunft und oft auch praktischer als das Telefon ermöglicht die komplizierte„Schreibmaschine“ mit dem ratternden Nachrichten-Stakkato den Aus- tausch eiliger Informationen und An- Weisungen. Der Mann am Gerät drückt die Taste „AT“(Anruftaste), Nach dem Aufleuchten der Kontrollampe wählt er mit einer Zah- lenscheibe den gewünschten Teilnehmer, der dann— wenn seine Leitung frei ist— an seinem Ort zur gleichen Zeit den vielleicht Hunderte von Kilometern entfernt durchge- tippten Text lesen kann. Eine der jüngsten Neuerungen ist der Selbstwähl-Fernschreib- verkehr mit dem Ausland: Holland, Belgien, Oesterreich, die Schweiz und Schweden kön- nen bereits direkt angewählt werden, und Dänemark wird— wie das Bundespostmini- sterium mitteilt— ab 1. Juni 1856 dazukom- men. Frankreich und England allerdings sind noch nicht in das intereuropäische Selbst- wählnetz mit einbezogen, weil ihre Anlagen noch im Handbetrieb arbeiten und deshalb wie das übige Ausland noch„vermittelt“ werden müssen. Der Hauptamtsbereich Mannheim— wie es in der postalischen Fachsprache heißt— umfaßt unter anderem die Städte Heidelberg, Ludwigshafen. Worms, Bensheim, Wiesloch, Mosbach und Eberbach. Seine Kennzahl lau- tet 046— daran anschließend wird die Teil- nehmernummer gewählt. Für die nächste Zukunft ist nun allerdings ein Teilamt in Heidelberg geplant, das die Leitungsschwie- rigkeiten verbessern und das Hauptamt in der Mannheimer Lanzvilla entlasten soll. Anträge auf Genehmigung eines Fern- schreibgerätes müssen— ähnlich wie beim Fernschreiber— in zweifacher Ausfertigung bei der Post eingereicht werden. Namen- und Firmenbezeichnung müssen im einer ge- Kkürzten Fernschreibadresse angegeben sein, weil die automatischen Namengeber nur eine begrenzte Gruppe von Ziffern und Buchstaben aufnehmen können. Im Gegensatz zum Fern- sprechverkehr stellt aber die Bundespost die Fernschreiber nicht mietweise zur Verfügung (das Würde ein zu großes Eigenkapital vor- aussetzen), sondern die teuren Präzisions- instrumente müssen von den Firmen Lorenz oder Siemens gekauft werden. Bei dem neuen Fernschreibetarif, der mit Wirkung vom 1. Februar 1956 in Kraft ge- treten ist, in Mannheim aber vor Mai wohl noch nicht zum Zuge kommen wird— weil die zusätzlichen Zeitzähler noch nicht einge- baut sind— wird es im wahrsten Sinne des Wortes um Sekunden gehen: Es wird nicht mehr, wie bisher, nach Drei- oder Mehr- minutengesprächen berechnet, sondern im Hauptamtsbereich Mannheim werden 30 Se- kunden zehn Pfennige kosten; im(über- geordneten) Zentralamtsbereich Frankfurt, zu dem Mannheim gehört und der bis nach Gießen reicht, darf für die gleiche Summe 15 Sekunden lang„geschrieben“ werden, und im bis nach Flensburg und München aus- gedehnten Weitverkehr kosten zehn Sekun- den zehn Pfennige. Das heißt: Geld durch Schnelligkeit der Uebermittlung sparen. Viele Firmen haben sich deshalb sogenannte„Lochstreifensen- der“ angeschafft, auf die das Fernschreiben zuerst„probeweise“ übertragen wird und die es dann in automatischer Schnelligkeit wei- terklappern. Unnötig zu sagen, daß beim Fernschreibverkehr alle überflüssigen Höf- Iichkeitsfloskeln und geschraubten Redewen- dungen wegfallen. Statt„Sehr verehrter Herr Generaldirektor“ oder„Ihr Ihnen sehr ergebener Nudelhuber“ heißt es kurz und bündig„. scheffelgold ag wildeberbach senden ihnen sofort muster zu gruss Al- Bino Das Leben von heute entbehrt mehr denn je der Romantik. Nur Liebesbriefe per Fern- schreiber werden noch selten sein hwW/⁰ Telefonische Weltnachrichten frei 13015 Ein neuer Sonderdienst des Mannheimer Fernmeldeamtes: Nr. 1165 „Düsseldorf: Die Krise innerhalb der Freien Demokraten hat jetzt auch..; „Friedland: Mit dem bisher größten Aus- siedlertransport kamen am Montag.; „Herford: In Westfalen sind heute mehrere zehntausend Arbeiter der Holzindustrie in den Streik getreten,;„Paris: Die fran- 268isch- marokkanischen Verhandlungen.; „Leipzig: Die Zahl der Todesopfer bei dem schweren Eisenbahnunglück in Sachsen“ — so tönte es gestern mittag dem entgegen, der die Telefonnummer 1165 gewählt hatte. Er rief damit den neugeschaffenen Sonder- dienst des Fernmeldeamtes Mannheim an, das nach dem Beispiel anderer Fernmelde- ämter nun ebenfalls auch Weltnachrichten, täglich künfmal neu, per Dimafonplatte sei- nen Kunden serviert. Es sind Nachrichten der Deutschen Presse- agentur(dpa), die um 7, 12.30, 16.30, 18.30 und 21.30 Uhr zusammengefaßt und von einer Sprecherin in Mannheim neu auf die immer wieder löschbare Platte gesprochen werden. Auch die Fernsprechteilnehmer, die im weiteren Bezirk Mannheim angeschlossen sind, können den Sonderdienst nach der ent- In christlicher Sicht: sprechenden Vorziffer anrufen, wie die üb- rigen Sonderdienste für Zeit, Wetter, Was- ser, Veranstaltungen, Küche, Toto, Straßen- zustand und Wintersport. Die Mannheimer, die täglich viertausend mal per Telefon wissen wollen, was die Uhr geschlagen hat, eintausendmal, was im Kino und Theater gegeben wird und 500mal sich raten lassen, was man kochen könnte— ob sie auch an Welt-Nachrichten per Telefon interessiert sind? Preisgekrönte Architekten für ein Gemeindezentrum Bei dem von der Evangelischen Kirchen- gemeinde Manheim ausgeschriebenen öffent- lichen Wettbewerb zur Gewinnung von Plänen für ein Gemeindezentrum in Mann- heim-Feudenheim wurden am 25. Februar vom Preisgericht, unter Vorsitz von Ober- baurat Hampe, folgende Arbeiten mit Prei- sen ausgezeichnet: 1. Preis: Lange& Mitz- laff; 2. Preis: Emil Serini; 3. Preis: K. Schmucker; 4. Preis: Ludwig Herrmann; 1. Ankauf: W. u. H. Hettinger, 2. Ankauf: W. Ender& H. Scheubert. Große und kleine Probleme der berufstätigen Frau Gerta König und Dr. Berta Konrad sprachen bei der Diözesantagung des Katholischen Deutschen Frauenbundes Die Frau im Beruf, die alleinstehende Frau, die berufstätige Hausfrau— das sind Erscheinungen, die das Gesellschaftsbild unserer Zeit wesentlich beherrschen, viele Probleme mit sich bringen und immer wie- der Anlaß zu Diskussionen geben. Der Ka- tholische Deutsche Frauenbund befaßte sich mit diesem Fragenkomplex bei seiner Diö- zesantagung im Mannheimer Kolpinghaus, die unter dem Generalthema„Der Beruf und seine Stellung im Leben der Frau“ stand. In Referaten und Arbeitskreisen wurden die Standpunkte geklärt und aus christlicher Sicht Antworten auf immer brennender wer- dende Fragen gegeben. „Der Standort der Frau im Beruf“ war das einleitende Referat von Gerta König überschrieben. Die Rednerin gab einen Ab- riß über die Entwicklung der Frauenarbeit, die seit 1948 um rund 41 Prozent zugenom- men habe. Beruf oder Ehe, Beruf ohne Ehe und Beruf und Ehe, das seien drei Kern- punkte für die innere Situation der Frauen- berufsarbeit, von denen die Alternative„Be- ruf oder Ehe“ heute kaum mehr aktuell sei. Die Kombination von Beruf und Ehe dage- gen sei eine recht diskutable Erscheinung. Sie bedeute für zwei Millionen Kinder eine schwerwiegende Erziehungsbenachteiligung und für die Frau eine vierfache Belastung als Gattin, Mutter, Hausfrau und Berufstä- tige. Das bei einer Aerztetagung geprägte Wort„Schafft nicht noch mehr Arbeitsplätze für die Frauen, sondern mehr Throne für eure Mütter“ sei eine ernste Mahnung, denn Kinder, die nicht in christlicher Verantwor- tung erzogen würden, bedeuteten einen christlichen Substanzverlust für Gegenwart und Zukunft. Fünfundfünfzig Prozent der weiblichen Berufstätigen dagegen seien unverheiratet und mügten sich hauptsächlich mit dem Pro- blem des„ungeliebten“ Berufes abfinden, der des Broterwerbs wegen betrieben wird. Ver- bitterung und Versachlichung hießen die Ge- fahren. Anschließend nahmen eine junge„Dorf- helferin“, eine Postbeamtin und eine Lehre- rin von ihrer beruflichen Warte aus Stellung zum Tagungsthema. Line Eid, die Diözesan- leiterin des Katholischen Werkvolks, sprach über die Arbeitsverhältnisse und Nöte der in der Industrie Beschäftigten. Das zweite Hauptreferat der Tagung hielt Dr. Berta Konrad, die über„Glück und Leid der Frau im Beruf“ sprach. Frau Dr. Konrad definierte den Beruf im Sinne der Berufung als persönliche Anrufung Gottes. An jedem Arbeitsplatz könne die Frau sich bewähren und für sie und andere befriedigende Arbeit leisten, ihrer Veranlagung nach vor allem nachschöpferisch, denn„die Frau sammelt die Gedanken des Mannes in der Linse des Herzens und strahlt sie zurück in die Welt“. Sie müsse sich ihre Fraulichkeit auch im Be- rufsleben bewahren, die„graue Welt der Männer veredeln“ und die Betriebsatmo- sphäre sauber und freundlich gestalten. Besonders eingehend befaßte sich Dr. Konrad mit der alleinstehenden Berufstäti- gen, die sich oft gegenüber ihren verheirate- ten Kolbeginnen benachteiligt fühle und unter ihrer Einsamkeit litte. Die unverhei- ratete berufstätige Frau habe sich zu einem eigenen Stand entwickelt. Sie bedürfe aller- dings verstärkt eines Umweltkontaktes, und auch die Seelsorge müsse sich in größerem Ausmaß als bisher ihrer Nöte annehmen. Vögel verhelfen zu einer Jugendherberge Die Schulsammlung kommt In jedem Frühjahr tritt das Deutsche Jugendherbergswerk an die Schulen heran, um in einer Schulgeldsammlung Mittel für die Einrichtung und Erhaltung der Jugend- herbergen zu gewinnen. Diesmal wurden von dem Kunstmaler Feuerstein aus Karlsruhe Postkarten mit Abbildungen unserer be- kanntesten Vögel entworfen, die die Schüler für ihren Groschen erhalten. Der alljährliche Erlös dieser Karten schafft in der Regel eine vollständige Herbergseinrichtung. Das Jugendherbergswerk ist eine gemein- nützige Einrichtung, die dazu dienen soll, der Jugend Uebernachtungsgelegenheiten für die Ferientage zu schaffen. Gleichzeitig werden die Jugendherbergen für Schullandheim- aufenthalte herangezogen. So nahm auch im den Spendern selbst zugute vergangenen Jahr die Uebernachtungszahl in den nordbadischen Jugendherbergen wieder zu. Im Abwehrkampf gegen die vielfachen schädlichen Einflüsse der städtischen Zivili- sation scheinen gerade die Jugendherbergen eine besondere Rolle zu spielen. Lösten auch zahlreiche Gerichtsurteile im Zusammenhang mit Unfällen auf Wanderungen einen Schock Aus, so ist doch mit dem Abklingen der Einstellung gegen mehrtägige Wanderungen zu rechnen. Nur die Jugendherbergen aber ermöglichen mit ihren Einrichtungen Fahrten von Klassen und Jugendgruppen. Jeder Zehner, der in diesen Tagen in den Schulen gesammelt wird, kommt ausschließlich dem Herbergswerk und damit wieder den Spen- dern zugute. Aber„Ledigsein ist kein Verhängnis und kein vergessenes Schicksal“. Oft bedeute für eine Frau, die vom beruf- 5 lichen Mißerfolg stärker abhängig sef als der Mann, ein Lob mehr als eine Gehaltserhö- hung. Sie habe einen Anspruch auf Gleich- stellung mit den männlichen Kollegen und auf Wertschätzung, und dürfe über dem Grau des Berufsalltags nicht die Vorteile ihrer Arbeit vergessen. Eröffnet wurde die Tagung von Diözesan- Vorsitzender Josefine Krepper, die Vertreter von Stadtverwaltung, Stadtrat, Arbeitsamt und Diözese begrüßen konnte. Den Gemein- schaftsgottesdienst der Tagungsteilnehmer am Sonntag in der Unteren Pfarrkirche hielt Domkapitular Vetter, der Geistliche Diö- zesanbeirat des Bundes. ila —— Aus dem Polizeibericht: Geistesgestörter Spuk warf Brotteig auf die Straße Eine Schiissel mit etwa sechs Kilo zube. reitetem Teig, drei Pakete mit je zwel KI Margarine, ein Paar Socken und Schuhe, eine Gießkanne und ein Eimer verschwanden au einer Backstube in Neckarau und wurden auf der Fahrbahn der Luisenstraße wieder. gefunden. In der gleichen Nacht wurden in vier Häusern je eine Fensterscheibe zertrüm. mert, aus einem Hof ein nicht fahrbereite Motorrad mitgenommen und nicht weit d. von wieder weggeworfen. Da in keinem Pal wirklich etwas gestohlen wurde, kombiniers D die Polizei, daß es sich bei dem Spuk um einen Einbrecher handeln müsse, bei dem zeitweise ‚eine Schraube locker ist“. Diese Annahme führte auf die richtige Spur. Der Täter wurde überführt. Er gab zu, außerdem noch zwei Hühner entführt zu haben. Beamten dienstunfähig geschlagen Ein 29jähriger, der auf dem Luisenring herumbrüllte, wurde von einer Polizeistreife zur Rede gestellt und zur Ruhe ermahnt. Der Mann brüllte jedoch mit unverminderter Lautstärke weiter, so daß die Polizeibeamten beschlossen, den Ruhestörer zur Wache u bringen. Unterwegs griff der Festgenommene die beiden Beamten an und wurde so rabiat, aßzeiner von ihnen dienstunfähig auf der Strecke blieb. Auch auf der Polizeiwache tobte der Mann und schlug mit den Fäusten um sich. Erst ein Paar Handschellen ließen ihn zur Ruhe kommen. Frau stürzte auf Glatteis Eine 56jährige Frau stürzte auf einem Gehweg in der Innenstadt, auf dem sich Glatteis gebildet hatte. Sie erlitt so schwere Rückgratverletzungen, daß sie im Kranken- haus bleiben muß. Das Amt für öffentliche Ordnung nimmt diesen Unfall zum Anlab, alle verantwortlichen Hausbesitzer zu er- mahnen, die Gehwege so schnell wie möglich von Schnee und Eis zu räumen. Die Führung der Baulinien in der Bismarclestruße, dem Schlo gegenüber, ist eine empfind- liche Sache, die dem Zufall nicht Überlassen werden darf. Was dabei herauskommen könnte, läßt sich aus den Fassaden der Quadrate L 4 und so weiter an der Bismarchstraße erkennen: Alles,— nur kein„Gegenüber“ für die ruhigen und ausgewogenen Linien des Schlosses. Unser Bild zeigt, wie sich alle Linien der Bebauung auf dem Quadrat L 2 nan dem Palais Bretzenheim, jenseits der Kurpfalastraße, orientieren, so daß einmal ein durch- gängiger Zusammenhang entstehen kann— Quadrat L 3 soll einmal eine L-Schule aufnehmen, deren Linien dem bereits deutlich erkennbaren Verlauf sorgsam anzupassen wären. wenn niemand daswischenfunkt. Das freie Bild: Häusser und gebung gegen Hlilitangesetze am Donnerstag, Il. März, um 20 Uhr im Rosengarten Sen U 5 R SIND: I ne Die Bevölkerung ist freundlich eingeladen f 5 955 N Mitglied des Parieivorstandes der KPD — R/ 8 1 2 0 K 5 RT Abgeordneter des Landtags KPD KREISLEIUTUNG MAN N HEIN Nr. 1 hen Soko best Nr. 4 — uk a Be dilo zube. Zwei Klo nuhe, eine nden au 1 1 Wurden e wieder. vurden iu zertrüm. arbereite weit da. inem pa! mbinierts 3 e eee a l V 90 + 5.1 h, * Spuk um bei dem st“. Diese Spur. Der außerdem n. agen uisenring izeistreife vahnt. Der minderter eibeamten Wache zu nommene S0 rabiat, g auf der lizeiwache n Fäusten len ließen uf einem dem sich o schwere Kranken- 5fkentliche m Anlad, 1 zu er- e möglich 5 .. mpfind- eommen gestraſe men des 2 nach durch- as freie leutlich Häusser c den ö N Nr, 40( Dienstag, 28. Februar 1956 rr MANNHEIM Selte 8 eee Für die Sicherheit des Publikums: Theaterplätze mit Telefonanschluß Drei Bei der Freiwilligen Feuerwehr sind auch heute noch Tradition und Bürgergeist lebendig Im Zuschauerraum des neuen National- theaters werden drei Sitzplätze mit Telefon- apparaten ausgerüstet. Keine Angst, solcher Komfort ist nicht für managerkranke Wirt- schaftsführer gedacht, die auch während der Hochzeit des Figaro“ dringende Anweisun- gen an ihre Sekretärin weitergeben wollen. Auf diesen Sitzen werden vielmehr Mann- heimer Bürger in Uniform Platz nehmen: Der Theater wachdienst der Freiwilligen Feuerwehr. Mit einem Auge feiern sie die Hochzeit des Figaro“ mit, das andere Auge gleitet Wachsam über die halbdunklen Rei- 45 0 etis chen a risch. „Wähle, U 1e voie. zeigen: Schuß ins Schwarze Es spielen: DIE RH TTHMIK STARS am Mittwoch, dem 29. Februar, 20 Uhr im Rosengarten— Musens aal Es spricht: Dr. Alex Möller, Landtagsabgeordneter Eintritt frei! hen, bereits beim Ausbrechen eines Feuers sokort alles für die Sicherheit der Theater- besucher zu tun. Es sind Männer der Freiwilligen Feuerwehr. Die Betonung liegt auf freiwil- lig. So etwas gibt es noch, in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Leute, die ohne Gegen- leistung da sind und helfen, wenn sie ge- braucht werden. Gewiß, viele werden schnell ihrem Nachbarn zu Hilfe eilen, wenn die Flammen aus dem Dachgeschoß schlagen. Aber was können Laien da schon viel tun? Die Männer der Freiwilligen Feuerwehr jedoch pilgern treu mindestens einmal im Monat zur Hauptfeuerwache und üben. Bei besonderen Aufgaben werden die Uebungen sogar alle zwei Wochen abgehalten. Ab und zu werden mehrere Löschzüge für größere Uebungen an Samstagen und Sonntagen zu- sammengezogen. Sie lernen unter Aufsicht der Branddirektion Or. Magnus), wie man mit modernen Feuerlöschgeräten umgeht. Jeder Handgriff muß wie bei den Berufs- feuerwehrmännern sitzen. Zusammensetzen von Schläuchen, das Anschließen an die Hy- dranten, die Bedienung der Pumpen, die Handhabung von Strahlrohren und nicht zu- letzt die Schnelligkeit jeder Bewegung ver- langen Training und wieder Training. Wer hier jahraus jahrein unermüdlich dabei ist, verdient die Achtung der Mitbür- ger. Die Männer der Freiwilligen Feuerwehr aber sind stolz auf ihre Pradition. Wenn sie nach einer gelungenen Löschübung zu einem angenehmeren„Löschen“ im Stammlokal beisammen sitzen, erzählen sie manchmal von den alten Zeiten, als noch der Vater und der Großvater bei der Feuerwehr war. Seit über hundert Jahren waren es immer ange- sehene Bürger, Angehörige aller Stände, die bei der Feuerwehr eine Rolle spielten. Kleine Chronik der großen Stadt Milchpulver zu Ostern in die Sowjetzone Nach Meldungen aus Westberlin ist die Milchversorgung in der Ostzone um diese Jahreszeit wieder angespannt. Der Preis in den HoO-Länden liegt bei zwei Mark pro Liter. Den Osterpaketen an Freunde und Verwamdte sollte deshalb Milchpulver bei- gepackt werden. Wegen der postalischen Be- stimmungen ist es notwendig, Dosen zu ver- senden, die einen Drückdeckel haben. Der Deckel soll den Vermerk haben:„Drückdeckel — kann geöffnet werden.“ Die Silberfolie, durch die das Milchpulver luftdicht ver- schlossen ist, braucht nicht entfernt zu wer- den, da sie bei der Warenkontrolle mit einer Nadel durchstochen werden kann. Eine Ge- Wichtsbeschränkung für Milchpulver besteht zur Zeit nicht. Wahlversammlungen 28. Februar CDU: Rosengarten, 20 Uhr, Spr.: Bundes- zußbenminister Dr. Heinrich von Brentano. SPD: Waldhof, Bootshaus Luzenberg, Sand- hofer Straße, 20 Uhr, Spr.: MdL. Lena Maurer, Zweitkandidat Fritz Esser; Suebenheim, Lokal „Am Dünenrand“, 20 Uhr, Spr.: Md. Walter Krause, Zweitkandidat Fritz Kurz. FDP: Rheinau Pfingstberg, Altes Relaishaus, 20 Uhr, Spr.: MdB Margulies, Rechtsanwalt Kemski; Blumenau: Gaststätte„Blumenau“, 20 Uhr, Spr.: Stadtrat Starke, Inspektor Reiser. Gesamtdeutscher Block/ BHE: Rheinau, Lokal „Zur Eintracht“, 20 Uhr, Stengelhofstraßge 20, Spr.: Abgeordneter Stein. GVP: Waldhof, Lokal„Europäischer Hof“, 20 Uhr, Spr.: Kandidat Emil Walther. KPD: Neuhermsheim, Lokal„Goldener Be- cher“, 20 Uhr, Spr.: Stadtrat August Locherer, Landtagskandidat; Schönau, Gemeinschafts- haus-Liebleinhalle, 20 Uhr, Spr.: Kandidat Fritz Salm. Die Autobücherei macht die jugendlichen Leser aus Waldhof, Gartenstadt, Wallstadt, Neuostheim und Pfingstberg darauf auf- merksam, daß sie am 29. Februar zu den gewohnten Zeiten ihren Ausleihdienst wieder aufnimmt. Schon 1665 gab es in Mannheim eine Feuer- und Brandordnung. Damals mußten alle Maurer und Zimmerleute mit Leder- eimern zum Brandort eilen. In der Clignet- gasse waren in einem Schuppen Feuerleitern und Haken untergebracht. In den siebziger Jahren schaffte die Stadt Spritzen an. Vor allem die Malzdarren der Brauereien in der offenbar schon damals recht bierdurstigen Stadt bildeten ständig eine große Brand- gefahr. 1743 beschloß der Stadtrat eine„erneuerte Feuer- und Brandordnung“. Sie machte es allen Bürgersleuten zur Pflicht, bei Feuers- gefahr tatkräftig einzugreifen. Auf dem Rathaus blies ein Turmwächter alle Vier- telstunde die Zeit. Bei dieser Gelegenheit schaute er über die Stadt nach Bränden aus. Im Fall der Gefahr stieß er laut ins Horn, ein übrigens extra für diesen Zweck von der Stadt beschafftes Feuerhorn. Eine rote La- terne bei Nacht, eine Fahne bei Tag. zeigte den herbeieilenden Bürgern die Richtung des Feuers an. Nach der Feuerordnung mußte jeder in Mannheim neu aufgenom- mene Bürger einen Eimer zur Verfügung stellen. Die Kupferschmiede, Schlosser, Kü- ker und Spengler standen an den Spritzen. Die Kübler brachten Kübel mit, die Maurer und Zimmerleute Aexte und Hämmer, die Bierbrauer Rollwagen, beladen mit wasser- gefüllten Fässern. Die erste richtige Feuerwehr, ein Vorläu- fer der freiwilligen Wehr, war eine Gruppe des Turnvereins, die wegen ihren roten Stoffhauben„Rotkappen“ genannt wurden. Die„Rotkappen“ bildeten später den Kern der Freiwilligen Feuerwehr. Am 11. Novem- ber 1851 wurde sie gegründet. Die Feuer- löschordnung von 1854 bestimmte, daß sie unmittelbar nach dem Bürgerausschuß ran- Sierte. Seit jener Zeit führen angesehene Mennheimer Bürger als Kommandant diese Selbstschutz- Organisation. In ihren Reihen sind wie früher Handwerker, selbständige Geschäftsleute und Gesellen, Arbeiter und Landwirte, Beamte, Ingenieure und Tech- niker. In den Vororten rückt die Freiwillige Feuerwehr bei jedem Feueralarm, der mit Sirenen gegeben wird, sofort aus. In der Stadt nur, wenn die Berufsfeuerwehr Ver- stärkung braucht. Erst kürzlich beim Groß- brand in Feudenheim waren die Freiwilli- gen dabei, und natürlich erst recht in Kata- strophen wie dem Hochwasser vor einem Jahr. Etwa 300 Mann ist die Mannheimer Frei- wilige Feuerwehr stark; dazu kommen noch einmal 300 Mann der Werksfeuerwehren, die zusammen dem Kommandanten, Haupt- brandmeister Salzer, unterstehen. Sie arbei- ten eng mit der Berufsfeuerwehr unter Dr. Magnus zusammen, und auch der Stadtrat gewährt der Freiwilligen Feuerwehr, in der noch guter, echter Bürgergeist lebendig ist, gern seine Unterstützung. Mac Wildschwein an der Wand: Seltene Delikatesse Mannheimer Termin-Kalender Anthroposophische Gesellschaft: 28. Februar, 20 Uhr, Goethesaal, Rathenaustraße 5, Vortrag: „Der Mensch als geistige Persönlichkeit“ von Prof. Dr. Walter Donat, Erlangen. Abendakademie- Veranstaltungen: 28. Fe- bruar, 20 Uhr, Pfingstbergsiedlung, Siedlerheim, Vortrag:„Kreuz und quer durch England“ von Fritz Hofmann, Heidelberg; gleicher Tag, 19.30 Uhr, Sickingerschule, U 2, 4, Arbeits- gemeinschaft der Gartenliebhaber, Spr.: Obst- bau-Insp. Kemmer; gleicher Tag, 20 Uhr., Kunsthalle, Vortragsreihe„Zeichnung und Gra- phik von 1800 bis zur Gegenwart“ und„Realis- mus und Impressionismus“ von Dir. Dr. Pas- sarge. 3 Deutscher Naturkundeverein: 28. Februar, 20 Uhr, Wohlgelegenschule, Fahrtbesprechung für die Teilnehmer an der bevorstehenden Korsikafahrt. Phora-Haus: 28. und 29. Februar, O 7, 5, Blitzlicht-Abend in Zusammenarbeit mit Firma Philips. Schwerhörigenverein: 29. Februar, 16 bis 18 Uhr, Uhlandschule, Lange Rötterstraße, Hör- mittelberatung: gleicher Tag 18.30 Uhr, D I, 3, Film- und Ablesekurs. Deutscher Handels- und Industrieangestell- ten- Verband(DHV): 29. Februar, 20 Uhr, Kanz- lereck, S 6, 20, Jahreshauptversammlung mit Bericht von W. Tuschik über den Verbands- tag in Berlin. SPD Mannheim: 29. Februar, 20 Uhr, Musen saal, politisch-satirisches Kabarett:„Die Wäh- lerischen“, Spr.: Dr. h. c. Alex Möller. Wir gratulieren! Karl Marschlich, Mann- heim- Waldhof, Sandgewann 69, wurde 70 Jahre alt. Martha Klose, Mannheim. Donnersberg- straße 13, begeht ihren 78. Geburtstag. Das 80. Lebensjahr vollendet Maria Reinstein, Mannheim-Rheinau, Rotterdamer Straße 16. Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Lese- probe des Romans„Das weiße Feuer“ der „Neuen IIlustrierten“, Köln, bei. 2* Die große weiche Welle Vie eine große weiche Welle rollt die Chantré- Nachfrage durch ganz Westdeutschland. Niemals war in Westdeutschland ein Wein- brand so stark gefragt. Das macht seine hervorragende Weichheit bei vollem und reichem Bukett. /i Hasche nur DM 9.75. Bitte fragen Sie bei Ihrem Händler nach dem Chantré. wWändrich-Meigen — Veinbrennerelen Chantrł& Cie. Mainz Kipper kapituliert 5 vor weicher Welle Erkennen Sie ihn wieder? 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Vergeblich suchte leser Tage in Waldshut eine Familie nach Uebersiedlung in ihr neues Heim das in einer großen Blechwanne a it worden war. Teller, Tassen, Töpfe zahlreiche andere Porzellangefäße waren spurlos verschwunden. Dem Rätsel kam man auf die Spur, als bei der Entleerung des Städtischen Müllwagens eine große Menge Scherben gefunden wurde. Die Blechwanne mit dem gesamten Geschirr der Familie war bei dem Umzug voͤrübergehend auf den Bür- gersteig neben die dort der Entleerung har- renden Mülleimer gestelt worden. Bei ihrem schnellen Arbeitstempo hatten die Männer der Müllabfuhr versehentlich auch den Inhalt der Blechwanne in den Räumwagen gekippt. Die Kosten für den Ersatz der auf diese kuriose Weise verschwundenen Haushaltungsgegen- stände wollen nun das für die Müllabfuhr zuständige städtische Bauamt und die be- troffene Familie je zur Hälfte tragen. Mutter erdrosselte ihr Kind Bühl. Die 39jähfige Frau eines Ostflücht- lings hat in Sinzheim in einem Anfall gei- stiger Umnachtung ihr zweieinhalbjähriges Söhnchen im Keller mit einem Strumpf er- drosselt. Anschließend brachte sie die Leiche ihren Familien angehörigen. Die Frau wurde in eine Anstalt gebracht. Lage auf dem Neckar Heilbronn. Die Lage auf dem Neckar im Gebiet von Heilbronn ist auch nach der Mil- derung des Frostes völlig übersichtlich. Nach Ansicht der Wasserschutzpolizei besteht keine akute Gefahr, da sich das Eis tagsüber auflöse oder in kleineren Mengen abtreibe. Stauungen würden im ganzen Bezirk im grö- eren Umfang nicht gemeldet. Die leichte Eisdecke, die sich im Laufe der Nacht im Heilbronner Kanalhafen bilde, verschwinde im Laufe des Tages wieder. Bemerkenswerte Schäden an Schiffen sind nicht bekannt ge- worden. Selbständigkeit bewahren Karlsruhe. Der Badische Sängerbund SB) soll auch in Zukunft selbtändig blei- ben und sich nicht einer der beiden Dach- organisationen, dem DSB oder dem DAs an- schliegen. Diese Forderung erhob die Haupt- Versammlung des Sängerkreises in Karls- ruhe. Es wurde betont, daß die seit 1945 be- stehende Einheit im Badischen Sängerbund nur gewährleistet bleibe, wenn dieser seine Selbständigkeit bewahre. Ein Anschluß des Badischen Sängerbundes an die beiden Dachverbände sei nur zu erwägen, wenn sich diese selbst zusammengeschlossen hätten. Gegen Kinderverschickung Rottenburg. In einem Hirtenbrief zum Fastenopfer 1956 hat Bischof Dr. Carl Joseph Leiprecht die katholischen Eltern aufgefor- dert, sich ihrer Verantwortung bewußt zu Pleiben und ihre Kinder keinen kommunisti- schen Tarnorganisationen zur Ferienver- schlickung anzuvertrauen. Nach vorsichtigen Schätzungen seien im vergangenen Jahr 40 000 Kinder von Tarnorganisationen in der Westzone angeworben und kostenlos ver- schickt worden. Es habe leider auch katholi- sche Eltern gegeben, die diesen Verlockungen nicht standhielten und ihre Kinder den kommunistischen Einwirkungen preisgaben. Durch ein Fastenopfer sollen möglichst viele Ferienplätze in Familien der Diözese Rotten- burg bereitgestellt werden. Niedergeschlagen und beraubt Ulm. Zwei farbige amerikanische Solda- ten in Zivil haben in einer Straße in Ulm zwei Männer überfallen, niedergeschlagen und ausgeplündert. Einem der Ueberfalle- nen entrissen sie eine Brieftasche mit 900 Mark. Eine Funkstreife konnte die beiden Täter wenige Stunden nach dem Ueberfall festnehmen und der Militärpolizei über- geben. In wenigen Stunden Millionenwerte vernichtet Großbrand in Frankenthaler Schnellpressen-Fabrik Brandursache vermutlich Kurzschluß Frankenthal. Ein Großbrand vernichtete in der Nacht zum Montag in einem Frankenthaler Industriebetrieb Werkzeugmaschinen, Gebäude und Druckpressen im Gesamtwert von fast sechs Millionen Mark. Mehrere Stunden hindurch waren sämt- liche verfügbaren Frankenthaler Wehren damit beschäftigt, die rasenden Flammen auf ihren Herd zu beschränken. Erst zwölf Stunden nachdem der Pförtner die ersten Flammen bemerkt und Großalarm gegeben hatte, rückten gestern vormittag die letz- ten Wehren von der Brandstelle ab. Nach den ersten Untersuchungsergebnis- sen brach das Schadenfeuer in einem Büro- raum aus und ist möglicherweise auf Kurz- schluß zurückzuführen. Die Flammen griffen innerhalb weniger Minuten auf die benach- barte große Montagehalle über und breiteten sich dort rasch aus. Sämtliche Frankenthaler Werks- und Berufsfeuerwehren standen den Flammen zunächst machtlos gegenüber: sie hatten nicht ausreichend Wasser, weil alle Hydranten entlang der Straße die an der Schnellpressenfabrik Albert& Cie vorüber- führt, zugefroren waren. Unglücklicherweise wurde das Chaos noch dadurch erhöht, daß das Hauptleitungsrohr einer Gasleitung innerhalb der brennenden Halle durch die übergroße Hitze zusammenschmolz und sich das àusströmende Gas entzündete. Erst gegen drei Uhr in der Frühe gelang es den eingesetzten Wehren, die Flammen auf ihren Herd zu beschränken und ein Uebergreifen des Feuers auf die benachbar- ten Gebäude, vor allem auf die mechanische Fertigungsabteilung und das große Haupt- verwaltungsgebäude zu verhindern. Das Löschwasser wurde teils durch Tankfahr- zeuge herangeschafft, teils aus einem Graben gepumpt, reichte aber zum Löschen nicht aus, so daß die Wehren auch Schaumgeräte einsetzen mußten. Ein Sprecher der Werksleitung teilte mit, daß den Flammen drei neue große Rotations- maschinen zum Opfer gefallen seien, die in den nächsten Tagen hätten verladen werden sollen. Die größte der, total ausgebrannten Maschinen. die ihren Probelauf schon hinter sich hatten, kostet allein fast zwei Millionen Mark. Der Wert der niedergebrannten Mon- tagehalle wird mit 1,5 Millionen Mark be- Zziffert. Die Werksleitung der Schnellpressenfa- brik Albert& Cie hofft, daß es gelingt, die Produktion ohne nennenswerte Unterbre- chungen weiterlaufen zu lassen und daß kei- nem der rund 1800 Arbeiter gekündigt wer- den muß. Die 100 Arbeitskräfte, die in der großen Montagehalle beschäftigt waren, sind bereits gestern in andere Betriebsabteilungen versetzt worden. Drei neue große Montage- hallen werden zur Zeit gebaut, sind sogar schon im Rohbau fertig und sollen in zehn bis zwölf Wochen bezogen werden. Als „Glück im Unglück“ bezeichnete General- direktor Karl Rheinganz die Tatsache, daß die wütenden Flammen zummdest die me- chanischen Fertigungswerkstätten sowie die Tiefdruck-Rotationsabteilungen verschonten. VF Winter spürbar auf dem Rückzug Hochwassergefahr droht/ Alarmposten an den Flüssen Frankfurt. Der kommende Frühling setzt langsam, aber stetig seinen Siegeszug fort. Getrübt wurden die Aussichten auf die schönste Jahreszeit allerdings durch die dro- hende Hochwassergefahr, die bei einem Zzu schnellen Uebergang zu warmem Wetter zu einer Katastrophe an zahlreichen deutschen Flüssen führen könnte. Dementsprechend wurde Anfang der Woche an der Donau, am Rhein, der Elbe, Mosel. Main und Saar so- wie zahlreichen kleineren teilweise oder ganz Karlsruhe soll nicht liebäugeln .. meint Germersheimer Landrat zum„linksrheinischen Interesse“ Germersheim/ Pfalz. Der Landrat des Kreises Germersheim wandte sich vor dem Kreistag scharf gegen die Bemühungen des Karlsruher Oberbürgermeisters Günther Klotz um die linksrheinischen Gemeinden Wörth, Maximiliansau und Kandel. Er habe nichts gegen Besprechungen, in denen ge- meinsam kommunale Probleme erörtert wür- den, denn sie lägen durchaus im Interesse einer planvollen und erfolgreichen Kommu- nalarbeit. Wenn aber manche Erklärungen von Oberbürgermeister Klotz vor den Ge- meindevertretern der drei Gemeinden des Kreises Germersheim überhaupt einen Sinn haben sollten, dann könnte man sie nur so auslegen, daß Karlsruhe zumindest Maximi- liansau und Wörth eingemeinden will. Kommunalpolitische Probleme könne man nicht dadurch lösen, betonte Weiß, daß man bisher selbständige Gemeinden in die Städte einbezieht. Wenn die Hoffnung aufgekom- men sei, Karlsruhe werde sich um die An- siedlung von Industrie in den Gemeinden des Kreises Germersheim bemühen, so könne dem nur entgegengehalten werden, daß es dann das erstemal wäre, daß ein Oberbürger- meister versuche, Industriebetriebe außer- halb des Bereiches seiner Stadt zu halten. Anschließend wurde vom Kreistag gegen Aus der Unfall an unbeschranktem Uebergang Lohfelden. Ein schwerer Unfall an einem umbeschrankten Bahnübergang der Söhre- Babm AG, einer Privatbahn, hat bei Loh- kelden im Landkreis Kassel ein Todesopfer und einen Schwerverletzten gefordert. In der Dunkelheit bemerkte der Fahrer eines Kas- seler Personenwagens nicht, daß sich ein Zug näherte. Der Wagen wurde erfaßt, 150 Meter weit mitgeschleift und völlig zertrümmert. Der Fahrer erlitt eine Gehirnerschütterung. Er mußte ebenso wie sein schwerverletzter Begleiter, ein 23 Jahre alter schwedischer Werkstudent, in das Kasseler Stadtkranken- acht Stimmen ein Antrag angenommen, in dem sich die Kreistagsabgeordneten gegen alle Bestrebungen wenden, aus dem Kreis Germersheim Gemeinden auszugliedern und sie in die Stadt Karlsruhe einzugemeinden. zugefrorenen Flüssen Alarmposten eingesetzt, um sofort Gegenmaßnahmen einzuleiten, wenn das Tauwetter in noch stärkerem Maße einsetzt. Für die kommenden Nächte wurde jedoch für fast alle Teile des Bundesgebietes noch leichter bis strenger Frost vorausgesagt. Durch das einsetzende Tauwetter war am Montag in Norddeutschland der Straßenver- kehr teilweise behindert. Der Interzonenver- kehr über die Autobahn nahm jedoch wieder erheblich zu. Auch im übrigen Europa, den Südosten ausgenommen, befand sich der Winter spür- bar auf dem Rückzug. England hatte am Montagmorgen mildes Wetter mit Tempera- turen bis zu sieben Grad über Null und an der französischen Riviera klofum das Ther- mometer mit dem ersten Anflug von Früh- Uingssonne noch etwas höher. Katastrophen- ausmaß nahm der Wetterwechsel jedoch in Mittel- und Süditalien an, wo schwere Regen- fälle die Schneeschmelze beschleunigten. Polizisten schmuggelten Autos Gestohlen und mit falschen Papieren nach Oesterreich verschoben München.(Ap) Drei Münchener Kauf- leute, zwei Polizeibeamte und zwei Frauen wurden am Montag von einer Großen Straf- kammer des Landgerichts München zu Ge- kängnisstrafen verurteilt, weil sie im ver- gangenen Sommer acht gestohlene oder un- bezahlte Autos mit gefälschten Kennzeichen und Papieren nach Oesterreich verschoben hatten. Der 36jährige Kriminaloberassistent Erwin Feller erhielt wegen Betrugs, Urkun- denfälschung, Beamtenbestechung und Bei- hilfe zu schwerem Diebstahl 18 Monate, der 31jährige Sicherheits- Wachtmeister Ludwig Gößl wegen ähnlicher Delikte 9 Monate Ge- kängnis. Nach ihrem Geständnis halfen Feller und Gößl dem 23jährigen Textilkaufmann Hein- rich Fink, der als Hauptangeklagter zu zwei Jahren zehn Monaten Gefängnis verurteilt wurde, die Kraftfahrzeugpapiere zu fälschen. Feller beschaffte zu diesem Zweck ein Dienstsiegel und Blankoformulare, nachdem er Nachschlüssel zu den Diensträumen der Kraftfahrzeugzulassungsstelle angefertigt hatte. Mit welcher Dreistigkeit der Schmuggel- ring vorging, beweist der folgende Fall: Fel- ler und Gößl mieteten bei einer Verleihfirma einen Wagen, stellten ihn auf einem be- Wachten Parkplatz ab, fuhren ihn von dort unbemerkt davon und erstatteten am glei- chen Abend, ihren Parkschein schwenkend, Diebstahlanzeige, während der Wagen be- reits unter falscher Nummer nach Oester- reich rollte. Hessischen Nachbarschaft haus eingeliefert werden. Dort ist der junge Schwede seinen Verletzungen erlegen. Seit fünf Wochen Schulstreik Fritzlar. Fünf Wochen bereits sind die Kinder in der Gemeinde Welcherod im Kreis Fritzlar-Homberg ohne Schulunter- richt, weil die Eltern sich weigern, ihre Kin- der in die etwa zwei Kilometer entfernte, im Januar eröffnete Zentralschule in Verna zu schicken. Die hessische Regierung hatte die Schule in Welcherod geschlossen. Auch eine Aussprache, die eine Elternabordnung am Wochenende mit dem hessischen Kultus- minister führte, brachte kein Ende des Schulstreiks. Großbrand in kleiner Gemeinde Wettges. Zwei Scheunen, zwei Stallungen und das Wohnhaus eines Bauernhofes wur- den in der kleimen Vogelsperg- Gemeinde Wettges im Kreise Gelnhausen eingeäschert. Den Feuerwehren gelang es, eine Ausdeh- mung des Brandes auf die benachbarten Ge- höfte zu verhindern. Auch das Großvieh konnte gerettet werden. Im starken Rauch erstickten jedoch zwölf Schweine. Die Lösch- arbeiten waren durch Wassermangel be- hindert. Tankwagen der amerikanischen Armee, die aus Gelnhausen zu Hilfe eilten, brachten Wasser an die Brandstelle. Milliardengrenze. Die Steigerung gegenüber — BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Kein„Besatzungskind“ Mainz. Gegen die ständige Bezeichnung von Rheinland-Pfalz als„Besatzungskind“ hat sich der Chef der Staatskanzlei vc Rheinland-Pfalz, Ministerialdirigent Pr. Wa. ter Schmitt, in einem Rundfunkvortrag im Südwestfunk mit dem Hinweis auf dz „Pfälzische Manifest“ des Bundes Bapem und Pfalz ausgesprochen. Man tue immer 90 als wenn es eine„nationale Aufgabe“ sei, 8 Land zu beseitigen, Dabei sei Rheinlandes N Pfalz genau so eine staatliche Neuschöpfunz der Besatzungsmächte wie die anderen Lan. der. Pr. Schmitt wandte sich außerdem ge. gen das Schlagwort von der„rechtsrheinl. schen Verankerung“. Dieses Schlagwort laule praktisch auf die beleidigende Behauptung. hinaus, daß die Bevölkerung des linken Rheinufers zur Verteidigung ihres Deutsch. tums entweder nicht willens oder nicht in der Lage sei. Die Ereignisse nach dem ersten und zweiten Weltkrieg hätten jedoch da; Gegeateil bewiesen. Im übrigen sei es Völlig abwegig, heute noch von dem Wort„Länder- grenzen gleich Wirtschaftsgrenzen“ zu spre. chen. Diese Zeiten seien Gott sei dank vor- bei. Das von einer einheitlichen Wirtschafts. gesetzgebung und-politik bestimmte Wirt. Westfalen oder Baden- Württemberg oder Rheinland-Pfalz, Deutschland. schaftsgebiet heiße heute nicht ba sondern Bundesrepublik Rekord im Wohnungsbau Mainz. Der 1954 mit rund 28 700 erreichte Höchststand an fertiggestellten Wohnungen in Rheinland-Pfalz wird, wenn die end- gültigen Ergebnisse vorliegen, 1955 wahr- scheinlich erheblich überschritten werden Nach einem Bericht des Ministeriums füt Finanzen und Wiederaufbau ist mit rund 30 000 fertiggestellten Wohnungen und über 35 000 genehmigten Wohnungsbauten 2 rechnen, wenn die in der Bauüberhangs- erhebung 1955/56 erfaßten Nachmeldungen Vorliegen. Bisher sind über 23 200 Wohnun- gen, das sind 8,9 Prozent mehr als 1954, al, fertiggestellt gemeldet worden. Die Bau- Polizeibehörden des Landes haben 1955 fast 35 000 Baugenehmigungen erteilt, das sind 5,22 Prozent mehr als im Jahr vorher. Von den genehmigten Wohnungen entfallen allein über 76 Prozent auf private Haus- haltungen, fast 19 Prozent auf die gemein- nützigen Wohnungs- und ländlichen Sied- lungsunternehmen und der Rest auf die Behörden und Verwaltungen sowie die Be- triebe. Die veranschlagten reinen Baukosten der 1955 genehmigten Bauvorhaben nähern sich mit rund 942 Millionen Mark der 1954 beträgt rund 18 Prozent und liegt damit über der Baukostensteigerung von 1954. Eisstau erreichte Guntersblum Mainz. Die geschlossene Eisdecke auf dem Rhein hat sich in den letzten 24 Stunden, um 6,5 kin weiter stromaufwärts 0 dehnt. Wie die Wasserschutzpolizei in Gerns- heim am Montagmorgen mitteilte, hat der Eisstau jetzt den Stromkilometer 475 zwi- schen Guntersblum und Schusterwörth (Kreis Großgerau) erreicht. Die feste Eis- versetzung reicht somit über eine Strecke von armähernd 70 km von Niederheimbach (Kreis St. Goar) bis unterhalb Gernsheim. Vorbeugende Dammsprengung Ludwigshafen. Mit der Sprengung eines Dammes soll das Wasser, das der Rehbach nicht mehr aufnehmen kann, abgeleitet wer- 5 den, um die Gemeinden Neuhofen und Lim- burgerhof im Landkreis Ludwigshafen bel einsetzendem Tauwetter vor Hochwasser 2u schützen. Eissprengungen amerikanischer Sprengtrupps im Gebiet der Gemeinden Limburgerhof haben bereits zu einer Ent- lastung der seit Wochen vom Hochwasser bedrohten Stadt Schifferstadt im Landkreis Speyer geführt. Geigen u. Gitarren in großer Auswahl(Teilzahlg.) la Reparaturen und Saiten Geigenbauer Hoyer, N 4. 15 bse nerd und Laufend gebrauchte Herde preis- günstig abzugeben.— Rothermel, L. 14, 13/14 am Ring u. Ufer- Passage Mogef 5 NAG EN 8 29e Seh 0 5 barmstürungen eee bers guerung urgt für lhre Hugengläser! 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Lieferung von inneren Fensterbänken für die Wohnbauten in 7 b, Westblock 2. Dachdeckerarbeiten(Pappdach) für die Wohnbauten an der verl. Kattowitzer Zeile— 54 Wohnungen 6 3. Gas-, Wasser- und Abwasserinstallationsarbeiten für die Wohn- bauten F 6, Westpblock* 4. Schlosserarbeiten(Geländer) für die Wohnbauten F 6, Westblo 5. Glaserarbeiten für das Studenten wohnheim N 6. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der 25 schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mos, Max-Joseph-Straße 1(Auskunft) abgeholt werden. Mannheim, den 27. Februar 1956 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. — 1 verkauf von Samstagvormittag Ver 2.115 1-4150ů 1 Schlachthof Freibank. Mittwoch bis Frischwurst und Konserven ohne Bezugsberechtigung. Freitag, 1956 von 7.30 bis 10.00 Uhr Verkauf von Frischfleisch auf Nrn. 100 Nr. 6 Oes D Deut eine wan wen hofet Ossi natic Kom gewe Nes * berg Für D die E hoffr Ossi Abs absic zum ihre Eine (Eise Berk (Obe Leist Evi were ren“ dab tocht kunf wure Ossi 7 8 Resl Bas! deut Sest! 5 Fisc rete ten) eine eine brav 2 nerk (Hin den Trä mar War War Heli Rob 2 5 zeichnunz ungskind“ mazlei vg nt Dr. Wel. vortrag in auf daß s Bayern immer 80 de“ sel, cs meinlande schöpfung eren Län. erdem ge. tsrheint. Wort laut haupt es linken s Deutsch. r nicht in lem ersten edoch das i es völlig „Länder- Au spre. dank vor- irtschafts. mite Wirt. Jordrhein- derg oder esrepublik Al¹ 0 erreichte ohnungen die end- 55 wahr- 1 werden. riums für mit rund und über auten u berhangs. neldungen Wann. 8 1954, al Die Bau- 1955 kast das sind her. 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Sie ge- wannen von den acht Meisterschaften nicht weniger als sechs. Davon holte sich die Sont- hofener Garde fünf Titel, nämlich drei durch Ossi Reichert(Riesenslalom, Slalom, Kombi- nation) und zwei durch Sepp Behr(Slalom, Kombination). H. P. Lanig aus Hindelang gewann den sechsten Titel(Riesenslalom). Na in der Abfahrt kamen mit Fritz Wagner- berger(Traunstein) und Hannelore Glaser Fürth) zwei„Nicht-Allgäuer“ zum Sieg. DSV- Sportwart Hans Urban beurteilte die Bilanz nicht gerade rosig, aber auch nicht hoffnungslos. Bei den Frauen entsteht, wenn Ossi Reichert und Halo Glaser-Franke nach Abschluß des Winters ihre Rücktritts- absichten verwirklichen, eine große Lücke, zumal auch Marianne Seltsam kaum mehr an ihre frühere Form berankommen dürkte. Einer spärlichen Gruppe mit Sonja Sperl (Eisenstein), Hannelore Basler Ulm), Res! Berkmann(Oberstaufen) und Inge Knott (Oberaudorf) ist zwar der Anschluß an die Leistungen von Mir! Buchner, Ossi Reichert, Evi Lanig fast gelungen, aber international werden diese Läuferinnen noch einen schwe- ren Stand haben. Immerhin darf man hoffen, daß beispielsweise die 20jährige Gastwirts- tochter Res! Berkmann im Slalom eine Zu- kunft hat. Schon bei der Bayernmeisterschaft wurde die Oberstaufenerin Zweite hinter Ossi Reichert und in Oberstdorf blieb sie nur 2/0 Sekunden hinter der Olympiasiegerin. Die Resl darf neben Ossi Reichert, Hannelore Basler, Halo Glaser und Sonja Sperl die deutschen Farben beim Kandahar-Rennen in Sestriere vom 11. bis 13. März vertreten. Die Nachwuchsläuferinnen Christl Dix Fischen), Heidi Bibel(Oberstaufen), Marga- rete Hehl(Ebingen), Rosel Gartmann(Kemp- ten) und Helmi Hartmann(Rottach) bilden eine weitere Gruppe, die leistungsmäßig noch eine Klasse zurückliegt und noch einige Jahre braucht, um zur Spitze vorzudringen. Zwei Oberschülern, nämlich Fritz Wag- nerberger(Traunstein) und Peter Schenk (Hindelang), ist es gelungen, bei den Männern den Anschluß an die Meisterklasse zu finden. Vielleicht stellen diese Primaner im kommen- den Jahr die Meister selbst. Dahinter folgt die große Meute, die jedoch den alten, über 30 jährigen Rennläufern(wie Hias Mayer, Sepp Folger, Adi Echtler, Matthias Wanger) den Vortritt lassen muß. Den Jungen fehlt die Kondition und die Erfahrung. Der DSV muß bei den Alpinen— und Heini Klopfer fordert dasselbe für die Springer— endlich die Konsequenzen aus der Situation ziehen. Jeder Junge, der irgendwie leistungs- verdächtig ist, sollte aus der Jugend heraus- genommen und an internationale Aufgaben herangeführt werden. In Oesterreich, dem führenden Land im alpinen Skisport, wird es bereits so gehandhabt. Beispielsweise starte- ten Toni Sailer, Ernst Hinterseer, Anderl Molterer schon vor Jahren in Deutschland bei den Senioren. Noch wichtiger ist allerdings, dag die jungen Talente energisch an sich selbst arbeiten und ihre Kondition verbessern. Was den Langläufern recht ist, sollte auch den Alpinen billig sein. In dieser Hinsicht gilt es in Deutschland noch viel nachzuholen. Klare Leistungssteigerung Bei strahlendem Sonnenschein und aus- gezeichneten Eis verhältnissen wurden am Wochenende im Bad-Nauheimer Eisstadion die hessischen, badischen und württember- gischen Meisterschaften im Eiskunstlaufen entschieden. Dabei war in der Meisterklasse, wie auch bei den Junioren und Neulingen gegenüber dem Vorjahr eine Leistungssteige- rung unverkennbar. Die Titelträger: Damen: 1. Olly Babelotzki(Mannheimer ERC) 108,94, Pz. 10; 2. Hiltrud Kimpel(Mannheim) 99, 0, 2 Junioren: 1. Georgia Geiger Mannheim) 49,0, Pz. 5; 2. Ingrid Pöpperl 74,0, Pz. 16. Neulinge: Kathrin Busse(Mannheim) 31,5, Pz. 4. Herren: 1. Heinz Kammenzin Mannheim) 110,66, Pz. 10. 5 1. Fritz Keßler Neulinge:(Mannheim) 30,23, Pz. 5. Im Eistanz holten sich Göth/ Wernz (Mannheim) die Meisterschaft vor EKimpel/ Kammenzin(Mannheim). 5 Verbandstagung in Karlsruhe: Leichtalhtelen ehren ite deulschen Hfleiste: Goldene Ehrennadel für Altmeister Wolf/ Heinz Fütterer ausgezeichnet Beim Verbandstag der badischen Leicht- athleten in Karlsruhe ehrte der erste Vor- sitzende, Julius Döring(Karlsruhe) ver- diente Mitglieder, darunter Heinz Fütterer und Karl Kaufmann vom KSC für ihre Deutsche Meisterschaft über 100 bzw. 200 Meter, Meyer und KRnörzer für die Meisterschaft in der AxI0O-Meter- Staffel, Julius Schneider Pforzheim) und den deut- schen Jugendmeister Werner Weber(Wieb- ngen) Ehrennadel des im Stabhochsprung. Die goldene deutschen Leichtathletik- Verbandes wurde Hammerwurfmeister Karl Wolf(Karlsruhe) überreicht. Verdiente Funktionäre erhielten die Ehrennadel des Badischen Leichtathletik- Verbandes. Aus Mannheim: Hilde Schmidtke und Karl Meinhardt(VfH), Stegmüller PSV), Bechtelsheimer(TV Rheinau) sowie Kreis- jugendwart Throm(SC Käfertal.) Nach Kenntnisnahme des bereits ge- druckten Jahresberichtes hob Döring hervor, dag der Leichtathletikverband der dritt- größte im Bund sei. Die Neuwahlen be- stätigten den bisherigen Vorstand bei zwei Neuberufungen: Erster Vorsitzender: Julius Döring(Karlsruhe); Mehrkampf wart: Walter Träger(Mannheim);(neu) Kassenwart: Ri- chard Kern(Karlsruhe); Kampfrichterob- mann: Wilhelm Kehl(Mannheim); Jugend- Wart: Karl Schmitt(Gaggenau);(neu) Lehr- wart: Wilhelm Buß(Mannheim); Pressewart: Helmut Winter(Heidelberg): Rechtswart: Dr. Robert Suehr(Karlsruhe); Statistiker: Hel- 2 KEV gewann Krefelder„Derby“ Vor 5000 Zuschauern im Krefelder Eis- Stadion gewann der Krefelder EV am Sonn- tagabend sein Meisterschaftsspiel gegen den Lokalrivalen Preußen mit 6:2(0:0, 3:1, 3:1) Toren. Der Sieg für den KEV ist in dieser Höhe schmeichelhaft, weil die Preußen meist gleichwertig waren und nur an dem hervor- ragenden Nationaltorwart Uli Jansen im KEV-Tor scheiterten. Sillenberg(3), Metzler D und Pescher schossen die Fore für den KEV. Die Preußen-Treffer erzielten jeweils am Schluß des zweiten und dritten Drittels Rainer und Joachim Koßmann. 12 mut Rang(Karlsruhe); Frauenwartin: Frau Fritz(Karlsruhe). Dem TV Rheinau, der bereits am 25. März die Kreismeisterschaften ausrichtet, wurden auch die badischen Waldlaufmeisterschaften Übertragen. Heidelberg organisiert die Einzelmeisterschaften der Männer und Frauen, während im Bereich des süd- badischen Verbandes die Jugend- und Mehr- kampfmeisterschaften stattfinden. Karlsruhe Wird Schauplatz der„Süddeutschen“ sowie des Länderkampfes Deutschland Schweiz. Wider Erwarten fand ein Antrag des Mannheimer Kreises, die Jugend-Einzel- und Mehrkampfmeisterschaften an zwei ver- schiedenen Terminen auszutragen, nicht die Gegenliebe der Vereine. Der nächste Ver- pandstag wurde nach Mannheim vergeben. In der Kombinqtions wertung dem Rennen, das ihm Sieg und Titel brachte. der deutschen alpinen Meisterschaften, die in Oberstdorf ausgetragen wurden, errang Sepp Benr aus Sonthofen den Sieg im Speziulslalom und auch den Kombinations- titel. Unser Bild zeigt den Sonthofener auf der Spezial-Slalompiste von Oberstdorf bei dpa-Bild „Das letzte Eis wird brechen“: Lefteuliche Nimosphäe beim Ländlereampi Einige Zeiten im Tulla-Bad können Dem Karlsruher Publikum gebührt ein Sonderlob. Obwohl die deutschen Damen den Schwimm-Länderkampf gegen Frank- reich mit 66:31 Punkten klar gewannen, er- hielten die charmanten Gäste fast den gröhe- ren Beifall im modernen Tulla-Bad. Die Fratizösinnen vergaßen ihren Kummer dar- über, daß sie keinen der acht Wettbewerbe gewinnen konnten, und Deutschland sogar meistens Doppelerfolge einheimste. Aus ehrlichem Herzen kommende Worte des Earlsruher Oberbürgermeister taten noch ein übriges, um dem Länderkampf eine herz- liche Atmosphäre zu verleihen. Günther Klotz sagte unter Anspielung darauf, daß es nach dieser Kälteperiode doch Frühling wer- den müsse:„Auch das letzte Eis, das noch zwischen unseren Völkern liegt, wird bre- chen, wenn wir nur recht oft mit unserer Jugend zusammenkommen“. Im Tulla-Bad gab es drei deutsche Re- korde. Ueber Ax 100-m-Kraul stellte Deutsch- land mit Ingrid Künzel, Gisela v. Netz, Christl Werther und Birgit Klomp in der Gesamtzeit von 4:33,3(bisher 4:34, 7) einen neuen deutschen Rekord auf. Auch die Fran- zö6sinnen, die sich glämzend hielten, erreich- ten mit Arene- Gouverneur Frost- Sen- dral einen Landesrekord mit 434,5 Min.(Bis- her 4:39,2 Min.), Zwei weitere deutsche Best- leistungen flelen in Rahmenwettbewerben durch die Karlsruher 4x 100-m-Butterſly- Staffel der Damen(Besoke- Wobst Hof- mann- Bornhäuser) mit 5:44, 1(bisher Düs- seldorf 98 mit 5:49,0) und durch die Männer- Staffel des KSV Neptun 99 über 4K 200-m- Schmettern(Katzorke- Olle- Sauer- Vogel) sich auch international sehen lassen mit 11:14,2 Minuten(bisher seit 1939 Hellas Magdeburg mit 11:17,3 Min.). Im Länderkampf gegen Frankreich kön- nen sich einige Siegesergebnisse auf der schnellen 25-m-Bahn auch international sehen lassen. So die 100-m-EKraul von Birgit Klomp mit 1:07, 4, die 100-m-Rücken von Helga Schmidt in 1:15, 4 und die 200-m- Brust von Sieglinde Wolff mit 2:55, 6. Stimmen zu Hechts Sieg Die französische Sportzeitung„L'Equipe“ schreibt am Montag zum Sieg des deutschen Europameisters im Halbschwergewicht Ger- hard Hecht über seinen französischen Her- ausforderer Charles Colin:„Der Deutsche brauchte nur seine Linke, um seinen Titel zu bewahren... Gerhard Hecht, der bessere Boxer,.. hat klar in jeder Beziehung ge- wonnen: er sammelte Punkte, er kämpfte wirksamer und schließlich hatte er auch Ausdauer, denn er zeigte etwa nach der Hälfte des Kampfes offensichtliche Zeichen der Ermattung, die er aber überwinden konnte.. Hecht gebühren also die Lorbee- ren, aber fügen wir auch gleich hinzu, daß Charles Colin sich gut gehalten hat.“ In der„L'Aurore“ heißt es:„Die inter- nationale Klasse von Hecht, der seinen Eu- ropameistertitel zu behalten vermochte, kam bei dem Kampf zur Geltung.“„Le Parisien Libere“:„Trotz der Hochform und Kraft Colins hat Hecht, der ein wesentlich besse- rer Boxer ist, Colin seine Taktik aufgezwun- gen. Hecht boxte sehr intelligent, setzte den Kampf auf Distanz durch und konnte sich von Anfang an einen Vorteil sichern.“ UsS-Student gewann TT-Titel Mit einer Ueberraschung im Herreneinzel endeten am Sonntag die deutschen Hoch- schulmeisterschaften im Tischtennis, an denen sich in Marburg etwa hundert Stu- dentinnen und Studenten aus der Bundes- republik und Berlin beteiligten. Der hoch- favorisierte dreifache Hochschulmeister Em- merich(Marburg) wurde bereits in der Vor- schlußrunde durch den jungen Berliner Lo- thar Franke(Freie Universität) ausgeschaltet und mußte sich mit dem dritten Platz be- gnügen. Neuer deutscher Hochschulmeister wurde der amerikanische Student Michael Fiedler(Universität Heidelberg). Fiedler schlug Franke in einem spannenden, über einstündigen Endspiel mit 3:2. Auf den vier- ten Platz kam Niemann(TH Hannover). Mei- ster im Herrendoppel wurden Emmerich! Koch(Universität Marburg) durch einen 2:1 Sieg über Fiedler/ Knapp(Heidelberg). Auf den dritten Platz kamen Weber-Margraf (Universität Frankfurt) von Franke/ Schuster Freie Universität Berlin). In der Ringer-Landesliga: rte sehloß bereiis ⁊ut Spitze auf Entscheidung liegt zwischen Ladenburg, Schriesheim und Lampertheim In der Nordgruppe der nordbadischen Ringer-Landesliga gestaltete sich die letzte Punktrunde am vergangenen Wochenende zu einern„Tag der Mattenbesitzer“. Nachdem nämlich schon am Samstagabend durch ASV Lampertheim(6:2 über Sd Niederliebersbach), ASV Ladenburg(5:3 über KSV Hemsbach) und ASV Eppelheim(5:3 über KSV 1884 Mannheim) drei Heimsiege fällig waren, ka- men am Sonntagabend noch zwei weitere hinzu, so daß die reisenden Staffeln diesmal leer ausgingen. Während der RSV Sulzbach in seinem Abschlugkampf die Rohrbacher Germanen mit 513 Punkten niederhalten konnte und sich damit einen Mittelplatz sicherte, vermochte Schriesheims KSV-Acht den VfR 08 Oftersheim mit dem gleichen Er- gebnis zu bezwingen und schloß dadurch er- neut zu den führenden Mannschaften von „Von Managern in Glas und Watte gepackt“: Othmpia- Sieger Joni Saiter im Zwielicht Seine Absage für das Kandahar- Rennen wird in Oesterreich scharf kritisiert f In Oesterreich hätte man es gern gesehen, wenn der dreifache Olympiasieger und vier- fache Weltmeister Toni Sailer gehandelt hätte, wie Ossi Reichert. Doch der Kitzbüheler ver- zichtete auf einen Start bei den Meister- schaften in Lienz und erklärte zunächst, in diesem Winter nur noch beim Kandahar- Rennen in Sestriere starten und dabei gegen seinen aus USA kommenden Landsmann Christl Pravda emtreten zu wollen. Inzwi- schen aber hat Toni seinen Entschluß wieder geändert. Während er selbst eine Reise nach Süddeutschland unternahm, ergriff Leopold Pischl, der Obmann des Skiklubs Kitzbühel, für Toni Sailer das Wort. Pischl erklärte, der Olympiasieger werde im Winter 1956 nicht mehr starten; auch das Zusammentreffen mit Christl Pravda in Sestriere könne nicht statt- kinden, denn Toni habe keine Zeit zu inten- sivem Training. Er müsse gewissen Ver- pflichtungen in Deutschland(Film?) nach- kommen.. In Oesterreich ist man nun böse, daß Sai- ler, der ständig auf Reisen ist, den Obmann seines Skiklubs zu seinem Sprecher gemacht at. Das Linzer„Tagblatt“ schreibt wörtlich: „So endet also der ‚Sailer- Rummel! wie er enden mußte: mit einer sportlichen Enttäu- schung.“ Das Blatt liest dem Triumphator von Cortina gehörig die Leviten:„Toni Sai- ler ist in erster Linie Sportler und Ange- höriger der österreichischen Ski-National- mannschaft und hat als solcher auch gewisse sportliche Verpflichtungen übernommen. Der Tiroler schuldet seinen Kameraden und auch seinen ausländischen Gegnern eine Olympia- Revanche, zu der das Kandahar-Rennen hätte werden sollen. Wir haben nicht das ge- ringste gegen Toni Sailer selbst, aber die Art, mit der unser bisher bester Skiläufer von Vereinsfunktionären, Frermndenverkehrs- direktoren und Managern aller Sorten in Watte und Glas gepackt wird, ist vom sport- lichen Standpunkt nicht mehr länger Vir⸗ tretbar.“ „Ofkenbar ist man in Kitzbühel der Mei- nung, daß sich die drei Olympiasiege und die vier Weltmeisterschaften länger auf Hoch- glanz halten werden, desto weniger Toni Sai- ler startet und sich der Gefahr des Besiegt- werdens aussetzt. Das ist aber eine irrige Meinung! Für Kitzbühel und Oesterreich Würde Toni weitaus mehr Reklame— und zwar gesunde!— machen, wenn er wieder Rennen bestreiten würde, die ihm bisher die größte Freude bereitet haben. Es ist müßig, darauf hinzuweisen, daß bei- spielsweise ein Box- Weltmeister verpflichtet ist, seinen Titel bis zu einem gewissen Zeit- punkt zu verteidigen, ansonst er ihm ab- erkannt würde. Toni Sailer hat in Cortina bewiesen, daß er ein Phänomen auf Skiern ist, er wird auch dann noch der große Sieger des Jahres 1956 sein, wenn er einmal ver- lieren wollte. Aber davor scheinen seine (unechten) Freunde mehr Angst zu haben als er. Das Verhalten des Skiklubs Kitzbühel in bezug auf seinen großen Olympiasieger war jedenfalls bisher mehr als unnatürlich.“ Lampertheim und Ladenburg auf. Die end- gültige Meisterschaftsentscheidung ist unter diesen dreien zu suchen, wobei trotz Laden- burgs relativ noch besseren Punktverhält- nissen, Lampertheim und Schriesheim die besseren Aussichten eingeräumt werden müssen, weil Ladenburg noch zwei Auswärts- kämpfe zu bestehen hat. Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt, daß Lampert- heim seine mit 3:5„freundschaftlich“ ver- lorengegangene Heimbegegnung gegen Lau- Genbach— die allerdings in der Tabelle registriert ist— wiederholen darf. In der Mannheimer Ringer-Ereisklasse kam der bereits feststehende neue Meister AC Neulußheim in einer Nachholungsbegeg- nung beim HSV Hockenheim zu einem 7:0 Kamtersieg.—.1¹ Nordbadische Ringer- Oberliga SV 98 Brötzingen 22 17 1 4 124:51 35:9 RSC Eiche Sandhofen 21 16 2 3 12:54 34:8 ASV Feudenheim 21 13 2 6 100:69 28:14 SpVgg Ketsch 21 10 7 4 90778 27715 ASV Heidelberg 20 9 3 8 1 ASV Germ. Bruchsal 22 7 6 9 76100 20:24 KSV Eiche Oestringen 21 6 6 9 74:93 1824 SRC Viernheim 22 6 6 10 78:98 18:26 Germ. Ziegelhausen 21 6 411 74:96 16:26 KSV Wiesental 22 5 6 11 79:97 1628 KSV Kirrlach 21 2 7 12 Sd Kirchheim 20 2 6 12 63:97 10:30 Nordbadische Ringer-Landesliga ASV Ladenburg 18 12 2 4 30763 26:10 KSV Schriesheim 19 10 6 3 90761 2612 ASV Lampertheim 19 10 6 3 89:63 26:12 ASV Eppelheim 19 10 4 5 82:68 24:14 KSV 1884 Mannheim 20 7 8 5 82:77 22718 KSV Sulzbach 20 8 5ůͤ 1 VK 08 Oftersheim 17 5 1 KSV Hemsbach 19 5 4 10 65.85 14:24 Ac Germ. Rohrbach 171 35. ̃Ü—iU RSC Laudenbach 18 3 3 12 54:88 927 Sd Niederliebersbach 18 1 6 11 57:86 828 Toto-Quoten West-Süd-Block: Zwölferwette: 1. R.: 29 321 DM, 2. R.: 820,83 DM, 3. R i. Zehnerwette: 1. R.: 1214,30 DM. 2. R.: 118 DM, 3. R.: 14,35 DM. Nord-Süd- Block: Elferwette: 1. R.: 7225,50 DM. 2. R.: 31750 DM, 3. R.: 30,0 UM. E R.: 1293 DM, 2? Neunerwette: 3. R.: 9,20 DM. Sechser-Auswahlwette: 18 Punkte: 17552 DM. 17 Punkte: 283 DM, 16 Punkte: 31,60 DM. 7 Zur Freude aller Filter-Raucher.. 6/332 Die Original I mit FEINFILTER im Königsformat 8ů⁴ mild und ob mit rein— ob ohne Filter 0 1 2 . 1 e a r 1 2—* Seite 8 Dienstag, 28. Februar 1950/ Nr. 1 Ur. 4 . 7 ö 5 Flut Uk BE nlp kg 5 . N 8 7 f 88 AUA E NSTRAsSEEC 8 ZWISCHEN„ etefon 410 Letzte 3 Tage! U T. 50050 2. Woche 85 rung piRNRE 13, 15, 17. 18, 2 Unr NIH AMBRA 23.30, 16, 1380, 21 HIMMEL UNd gol Der große Erfolgs-Farbflim mit[ Der Fum, der Millionen be- ba Lilli Palmer, C. Jürgens, Winnie[ Lisel. Pulver Gunnar Möller Hans Albers Heinz Rühmann J Seisterte, einmalig und, immer Markus:„Teufel in Seide“ x„Ich denke oft an Piroschka“ 4 8 aktuell, überall ausgezeichnet entscl r—— 8 Oscars— nur f LISTE Telefon 446 47 UNMAUERSU Geänderte Anfz. 8 1 Auf der Reeperbahn 7 örtent 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 8 15.00, 17.48, 20.30 8 Verdammt in allen 8 3 Zinemascope-Fbf. 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Ludwigshafen- Friesenheim Neueintfagungen: t 5 amte Endstat. 9 u. 19) Ruf 6 95 02 A 3267— 22. 2. 1956 Friedo Frier in Mannheim 5 155 1 Einzelhandel mit Uhren, Schmuck, Gold- und Silberwaren und ange- Wirt ** Sine F Reparatur werkstätte, Kaiserring 36). Inhaber ist Friedo 5 8 zu dürfen Alexander Frier, Uhrmacher in Mannheim. 5 196 lese Mittwochbälle sind nur 55 1 treit; en in Mannheim U 3 A 3268— 22. 2. 1956 Erich Ebel, Textilvertretung kür Fersonen über 24 Jahre!(Handelsvertretungen in Textilien und Auslieferungslager, M 3, 4. am Mittwoch, 29. Feb 198 den, EIN FARB FEIIM IN Inhaber ist Erich Willi Ebel, Kaufmann in Mannheim. Oen, Fobrudar 6 A 3209— 22. 2. 1956 Ernst Burmeister spritztechnischer Bedarf in von 15.30 bis 16.30 Uhr 10 AN 5 72 2 Mannheim(Groghandel mit. 8— 2 3 0 N 5 — e 8 artverwandtem Zubehör, Schwetzinger Straße. aber ist Erns 5 5 * MA g 8 135 Burmeister, Kaufmann in Mannheim. Anni Burmeister geb. Kurz in ir zeigen unter anderem 0 5 N TECHNIC OO 8 155 8 Mannheim hat Prokura. 1 2 0 Par! d 8 8 f G Oster-Reisen 6 A 3270— 23. 2. 1936 Miederhaus Frieda Himmele in Mannheim(Rinzel- Oboen des i 19 U 25. 9 5 5 5 8 handel in Miedern, Büstenhaltern, Korsetts, Wäsche, Strümpfe, Morgen- 81900 5 Oster-Ski-Bus-Fahrt 30. März röcken, P 3, 10). Inhaberin ist Frieda Therese Himmele geb. Kretzsch- 75 Hoh. 4. April, 4 Tage Riezlern Wal- mann, Kaufmann in Mannheim. 5 5 4 sertal-Fahrt, gt. Gasth., Unterk. A 3271— 23. 2. 1956 Kraftverkehr Stork& Co. in Mannheim, Zweig bg u. Verpfl., Ski-Kurs 69, DM./ niederlassung, Sitz: Hamburg. Offene Handelsgesellschaft. Die Gesell- Pres Dolomiten-Ski-Kurs 10. März schaft hat am 15. Dezember 1945 begonnen. Fersönlich haftende Ge- bere 24. März, 14 Tage 288, DM./ sellschafter sind: Frieda Stork geb. Wienstroth, Waltraud Knaack geb. aktit Oster-Fahrt ROM 28. März Stork, Karl Heinz Stork, Fuhrunternehmer, alle in Hamburg. Walter 3. April, 139,- DM/ Osterfahrt Stork in Hamburg hat Prokura.(Geschäftszweig: Güterkerntransporte: gang e(Italien) 29. 3.— 3. 4. Geschäftslokal: Mannheim-Neuostheim, Konrad- Witz-Straße 3). 8 0 vors „ 5 1. e een . V aualtrxrs in Fahrt Paris 29. 3.—3. 4. 97, DM. A 241— 22. 2. 1936 Müller& Braun in Mannheim(Waldhof, Friesen- Stark ermäg. Fahrpr., je nach heimer Straße e). Johann Müller ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. KA 0 F 187 8 PA RKAU F* vors Beteiligung. Sonderprospekte Paula Katharina Müller geb. Schweigert, Kaufmann in Mannheim nich. und Anmeldung ab sofort bei: ist in die Gesellschaft als persönlich haftende Gesellschafterin einge- 1 5 5 treten. Alle persönlich haftenden Gesellschafter sind nur gemeinschaft- Reisebüro Sport-schaller lich vertretungsberechtigt. 5 2 Heidelberg, Hansa-Haus A 1635— 22. 2. 1956 Hans Bayer in Mannheim(qu 7, 25). Der persön- men an et. man lich haftende Gesellschafter Hans Bayer ist— 92 8 1 1 15 tion geschieden. Gertrud Bayer geb. Schukat, Kaufmann in Mannheim ist in . 9 die Gesellschaft als persönlich haftende Gesellschafterin eingetreten. N M 6 U 7 LUA 8 + 8 + N + TEN 9 zend 00 7 Milt— Die Einlagen von 2 Kommanditisten sind erhönt. Die Prokuristin 97 5 der! 83 Elnen 9 ona Deutscher dgwerkschaftsbund Margarethe Bayer, jetzt in Rommelshausen, führt infolge Verehelichung Telefon 434 58 Inh. Ludwig Koh! Frag 8 Ortsausschuß Mannheim den Familiennamen Freifrau n 5 1(Wallstattstr. 60 tlie — illi 1 1 A 2056— 22. 2. 1956 Hermann Ickler in Mannheim allstattstr. 8 2 3 7 9 85 1 5 3 1 88 Abtelkung Schulung u. Bulduns nhaber ist Alfred Eugen Hermann Ickler, Kaufmann in Mannheim- Empfehle meine Räumlichkeiten euro Well- Be rable- lauren Baca 8 Käfertal. 1 1 4 8 l. 6 i 80 1 Honnerstag, 1. März, 19.30 Uhr A 2623— 22. 2. 1956 E. Mühl& Co. in Mannheim(stephanienufer 2 und von 30 bis 350 Personen fassend. für Festlichkeiten 1 nser Cine moscope-Kulturflim:„Weiße segel blaues Meer im Gewerkschaftshaus Vortrag Fruüchtbannhofstr. 15). Die Firma ist geändert in: Ernst Mühl. und Konferenzen jeder Art. . A 3196— 22. 2. 1956 Max Herzog& Cie. in Mannheim(Waldhof, Glücks- Prof „Zeitprobleme in der sozialen burger Weg 8%). Die Prokura von Jonni Hinrich Knoop ist erloschen. Der 8 2A ilst mietfr 1 1 Stab Krankenversicherung“ A 3200— 22. 2. 1956 Trudel Moden Horst Eugen in Mannheim(F 4, 7). zur . AB HEUrE der neue Film Es spricht: 1 ist Anna Gertraud Eugen geb. Amrhein, Kaufmann in Mann- Terrassen Großer Parkplatz Kegelbahn Ati 3 15 6 8 161 2 Dir. Vogel von der AOK Mhm. B 26— 20. 2. 1956 Rhenania Schiffahrts- und e— 5 gerb 185 mit beschränkter Haftung in Mannheim(BE 6, 26). Gesamtprokura un g 5 5 g 2 5 5 g Telefon 81 erseits er rd. eingeladen. vertretungsberechtigt mit einem Geschättsfunrer oder Prokuristen hat Gleichzeitig bitte ich um Ihren Besuch in meinen 2 8 Dr. jur. Freimuth Scharlach in Mannheim. 3 1 8 50276 der Nollbahn 2 361— 20. 2. 1956 Fritz Hamm Gesellschaft mit beschränkter mefdurf HOTEL„GOLDENER OCHSEN“ in Neckargemünd 1 5 e Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Düsseldorf. 4 5 8 5 8 5 85 Die Frokura des Pr. Helmut Raestner ist erloschen. 5 2 Hauptstr. 52, jetzt nach vollständiger Renovierung. l mentar-Film, in 8 5 0 1 Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf Besitzer: L. K 0 h Pächter: A. Wagner Bun welchemsie sich; ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 22/56 bekanntgemacht. 1 und Ihre An- B 362— 20. 2. 1956 RO mba ch, Kohlenhandelsgesellschaft mit be- stär gehörigen wie- 5 schränkter Haftung in Mannheim. Zweigniederlassung, Sitz: Ober- Inst. derkennen nausen(Rhid.) Hubert Gross, Oberhausen-Rhid. hat Gesamtprokura. fest. Werden Er ist berechtigt, gemeinsam mit einem Geschäftsführer oder einem Bes 5 D ta a 5 Prokuristen die Gesellschaft zu vertreten. U E Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Oberhausen 95 12 E 9.30 f 20.00 Uhr(Rhld.) ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 22/56 bekannt- 0 Fussball- U. Sport- Sonderfahrten 0 0 11.40 in unserem Vortragsraum gemacht. 8 i in Gemeinschaft mit Bundesbahn 14. März 56 Düsseldorf Deutsch- 64 13.40. B 395— 20. 2. 1956 Chemische Werke Rombach Gesellschaft mit be- land— Holland/ 1. Mai Karlsruhe Südwest— Baden/ 23.—26. Mal 8 16.00 Die Zauberſlöie schränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Haupt- nach BERLIN FD-Zug oder FLUGREISE Deutschland— England N 8 sitz: Oberhausen(Rhld.) Die Prokura des Dr. Helmut Kaestner, Düs- 26. Juni—3. Juli Fußball-Ferienfahrt stockholm frei. Schwed. See- zam 18.10 von Wolfgang Amadeus Mozart seldorf ist erloschen. 5 5 Besuch Länderspiel Schweden— Deutschland)/ 16. Nov.—13. Dez. stel 20.20 der ii e Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Oberhausen Flugreise Melbourne zu den Olympischen Spielen.— Hohe Fahr- 8 . 5 Wel Aufzügen(Rhld.) ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 22/6 bekannt- preisermäßigungen. Beste Hotels, Unterk, u. Verpfleg. Rund- Non gd. frai Nd gemacht. 5 5 tahrten. Bekannt günstigste Bedingungen.— Sonderprospekte. letz 8 9 B 946— 21. 2. 1956 Bauunternehmung Hans Vatter Gesellschaft mit ANMELDUNG- Vorpbestellg. Eintrittskarten sofort erbeten durch dar: Jos. Greindl, Ernst Häfliger, beschränkter Haftung in Mannheim(Spinozastraße 32). Richard Koch REISEBURO srORT-scHaLLER, HEIDELBERG, HANSA-HAus fi Rita Streich, Maria Stader, in Heidelberg hat Prokura. und bei unseren Buchungsstellen. 92 Dietrich Fischer-Dieskau, Lisa B 976— 20. 2. 1956 Krupp Eisenhandel Frankfurt Gesellschaft mit be- Sler Ott, Kim Borg, Marg. Klose, schränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweig- in Margot Guilleaume niederlassung. Sitz: Frankfurt a. Main, Durch Beschluß der Gesell- 8 Katalo atis! D schafter versammlung vom 5. Dezember 1955 ist der Gesellschaftsver- 8.— 3 er D trag in 8 2(Gegenstand) und ß 3(Geschäftsjahr) geändert. Gegenstand Leistungsbe weise: Keine Schaufenster, dafür Wer 0 0 4 des Unternehmens ist jetzt: Der Handel mit Erzeugnissen der Eisen kostensparende verkaufsräumel gen 1 schaffenden und der Eisen verarbeitenden Industrie, mit Erzen und 15 Und so finden Sie uns: f kest pHOT 5 Metallen, Kunststoffen, Baustoffen, sanitären und Haushaltswaren und zahre 3 5 O KINO RADIO mit allen verwandten Erzeugnissen, ferner die Herstellung von Eisen- 5 f nisi A 09 2 und Stahlkonstruktionen aller Art sowie der Betrieb aller damit mit- J 0 7. 8 ·„ telbar oder unmittelbar zusammenhängenden Geschäfte und schließlich Saraniie zen die Beteiligung an Unternehmungen gleicher und ähnlicher Art. 5 1 b Telefon 5 24 46 u. 5 24 47 Bie Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frank-. 1 2 Eri a Karten Kostenlos in unserem kurt à. M. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 15/6 bekannt- m. Bettke. ide 1. viele 2 1. 2 deu Tagl. 22.20 Spätvst. ö Geschäft. gemacht. f 5 701 AN lan Erstaufführung. F ZZ der N 9„ e e 23. 2 1056 won Tahrzeug- und Naschinenbau- Cesellschart N DM 167. Ae 88 ein ——— 8 mit beschränkter Haftung in Ladenburg. Durch Gesellschafterbeschlußg Modell B it pe nick 8 2 1 2 vom 2. November 1955 wurde der Gesellschaftsvertrag neu gefaßt und Gurteinzug DN 177.— N Wie durch Gesellschafterbeschluß vom 24. Januar 1956 in 8 5(Stammkapital) Modell 6 mit Spring- Scul oss 9 Sch Gummibund und 8 27(Aufsichtsrat) geändert. Sind mebrere Geschäftsführer be- auf-Beschlag u. ver-* 5 A tan f stellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch stellb. Sitzhöhe die 5 8 298 5 H.-Unter wäsche einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertre- Sich e i 8 ä SAMSTAG, 3. März 1956, 19.00 Uhr,„AMICITIA“ sowie Kürzen und gendern von ten. Werner Grammerstorf ist nicht mehr Geschäftsführer. Ludwig Fulgo 8 N 6 112 We — Trikotwäsche. NIX E, N 4, 7. Ffichsl, Kaufmann in Ladenburg a. N. ist zum alleinigen Geschäfts- e eee Siegfried 5 21 rur 2(ANAD A- RV. BAL 0. führer bestellt. Die Prokura des Rolf Grammerstorf ist erloschen. Ge-* 2 W 1 genstand des Unternehmens ist je fz t: Fertigung von Fahrzeugen, 5 Richter 3 1 5 5 1 1 8 f 8 inen und Geräten, sowie der Handel mit solchen, einschließlich Tanzlehrer: A. Back, Limelight- Combo. Je-ka-mi- Preistanzen f Wohn 0 3 f 115 N öbel⸗ a 8: 8 N98 Export- und Importwaren, ferner die Beteiligung an ander 8 Polstermöbel 5 Prämierung.— Tanzschau: A. W. Back und Mig T. A. Lyle 0* 9 ta os e h h er e ahnlicher Art. ans e ee Werkstätten Wir liefern auch Kleinmöbel, 5 (Jitterbug).— Karten zu 1,50 DM nur an der Abendkasse. 5 0 8— g ET 1 n 5 D. Mhm., L 3, 15 Wohnzimmerschränke u. Tep- II Biete 2 Zl., Kü., Bad; suche 1½- 1. os ehen: Deng: Telefon 5 22 10 piche aller Art. La Wohng., auch Altbau. Angebote A 2625— 22. 2. 1956 E. Bretschneider Kd in Mannheim. Die Firma Pri unt. Nr. 06375 an den Verlag. ist erloschen. 2 Teilzahlung . am 1 Jar 1 NEM 50728 I ahr- und- ekte. urch AUs Ir, 49/ Dienstag, 28. Februar 1956 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT eee Berufsordnungs-Sehnsucht mit Geduld zügeln Das Wirtschaftskabinett der Bundesregie- hat am 27. Februar in einer Grundsatz- entscheidung festgestellt, daß Berufsordnungen nur dort erlassen werden sollen, wo das öttentliche Interesse es dringend erfordert. In allen anderen Fällen will sich die Bundes- regierung gegen die Forderungen nach neuen Berufsordnungen wehren. Nach einer Pressemitteilung, die vom Wirt- schaftskabinett im Anschluß an seine Sitzung herausgegeben wurde, wird wörtlich gesagt, dab Berüufsordnungen nur dort zulässig sein zollen,„yo ökfentlich- rechtliche Aufgaben wahrgenommen werden oder das Interesse der öttentlichen Sicherheit und Ordnung es erfor- dert und eine Regelung mit weniger ein- achneidenden Mitteln nicht möglich ist“. Berufsordnungen sind kein bloßes Schlag- wort. Berufsordnungen sind für manche Mirtschaftszweige zum Glaubensartikel ge- worden, von dessen Einhaltung wirtschaft- cher Gedeih und Verderb abhängig gemacht Wird. In einer Wettbewerbs wirtschaft sind solche Glaubensbekenntnisse nicht beliebt. jeder möge frei und ledig zeigen, Was er leisten kann. Der Leistungsfähige würde sich bewähren, der Faule aber und der Dumme zugrunde gehen. Nun, es gibt noch eine dritte Kategorie, dle hier gemeinhin als Simulanten bezeich- net werden sollen. Es handelt sich um die Kategorie jener, die Leistungsfähigkeit vor- tauschen(simulieren), sich aber in Wirklich- keit nichts oder wenig tuend in schlauer Weise nur der Früchte bemächtigen, die Leistung abwirft. Es sei hier an das Mär- chen von dem schlauen Zwerg erinnert, der den dummen Riesen einen Baumstamm tra- gen ließ und sich selbst schonte, obwohl er keuchend und stöhnend vortäuschte, am an- deren Ende den Baum mitzutragen. Soweit ist die Berufsordnung eine interne Aligelegenheit der jeweiligen Angehörigen von Berufsgruppen. Man sollte es also jenen überlassen, in ihren eigenen Reihen Ord- nung zu schaffen. Dazu bedürfe es zunächst endlich einer gründlichen Umarbeitung der gesetzlichen Strafbestimmungen gegen den unlauteren Wettbewerb. Hierin könnte auch geeigneter Schutz für die Verbraucherschaft geschaffen werden, denn es ist falsch, aus- schließlich daran zu denken, daß nur jeweils die Angehörigen der einzelnen Berufskate- gorien die von solchen Simulanten Geschä- digten sind. Auch die Verbraucher sind seitens der Elemente, die mehr oder minder Leistungs- fähnägkeit vortäuschen, gefährdet. Darauf ist bei der Frage der Berufsordnung auch Rücksicht zu nehmen. Am größten ist die Gefahr in den Be- rufszweigen, denen die Obsorge um Schutz der Gesundheit, des Lebens oder des Rechtes bzw. der Gesetze obliegt. Bei Aerzten also, bei Apothekern und Advokaten. Deswegen bestehen hier bereits sehr straffe Berufs- ordnungen, die allerdings den neuzeitlichen Verhältnissen angepaßte Veränderungen er- fahren sollen. In den weit hiervon abliegenden Berufs- zweigen jedoch wird es nötig sein, zunächst das künftige— ebenfalls noch zu schaffende Wettbewerbsgesetz abzuwarten, bevor entschieden wird, ob diesem oder jenem Be- rufszweig eine Ordnung gegeben werden muß. Auf diesen Gebieten wird es möglich sein, sich mit einer Ehrengerichtsbarkeit zu begnügen, damit die Berufsordung Selbst- verwaltungsangelegenheit derer wird, die Ordnung zu erhalten haben. tor Jungarbeiter noch mehr schützen (dpa) Ein allgemeines Akkordverbot für zugendliche bis zum vollendeten 18. Le- bensjahr hat nach dem Bundesjugendring jetzt auch die Arbeitsgemeinschaft für Ju- gendpflege und Jugendfürsorge vom Bun- desarbeitsministerium gefordert. Vom 18. Lebensjahr an sollte Akkord- arbeit nur geleistet werden, wenn der junge Mensch dafür gesundheitlich tauglich be- funden wird. Für die Jugendlichen wird eine Arbeitszeit von sieben Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich und, bis zum voll- endeten 21. Lebensjahr, möglichst 24 Tage, mindestens aber 18 Tage Jahresurlaub ge- wünscht. Die Arbeitsgemeinschaft tritt in ihren Empfehlungen zum Jugendarbeits- schutzgesetz dafür ein, daß die Arbeitsinten- sität und die Auswahl der Arbeiten nach dem Entwicklungsstand der einzelnen Ju- gendlichen gestaffelt werden. Dringend er- forderlich sei eine Beteiligung des Jugend- amtes und des Jugendwohlfahrtsausschusses an der Aufsicht zum Schutz der in der Land- Wirtschaft arbeitenden Jugendlichen. Das Jugendarbeitsschutzgesetz sollte auch auf die 18 bis 21 jährigen ausgedehnt wer- den. Mehr Mut und Weitblick von Luxemburg gefordert (VWD) Der Marktausschuß des Montan- Parlaments hat auf seiner Sitzung am 25. Februar beschlossen, sich in Zukunft stärker mit der langfristigen Politik der Hohen Behörde zu befassen. Wie mehrere Abgeordnete des Ausschusses in einer Pressekonferenz erklärten, müßten die Vor- bereitungen zur Festlegung klarer Ziele aktiviert werden, da das Ende der Ueber- gangszeit in weniger als zwei Jahren be- vorstehe. Der Vizepräsident des Ausschus- Ses, der SPD-Abgeordnete Dr. Kreyssig, be- tonte, daß die Hohe Behörde eine oft zu Vorsichtige Politik betrieben und längst nicht alle Chancen ausgenutzt habe, die ihr der Montanvertrag biete. Zur nächsten Sitzung des Montan-Parla- ments über die weitere europäische Integra- tion in Brüssel betonte der Fraktionsvorsit- zende der Christlich- Sozialen, Sassen(Nie- derlande), daß die Lösung der anstehenden Fragen der Montangemeinschaft, vor allem die der Energiepolitik, in einem größeren europäischen Rahrnen wesentlich leichter ßei. Im engen Rahmen des Montanvertrages sei es schwierig, eine Reihe langfristiger Probleme anzugehen, da bei Kohle und Stahl allein nicht genügend Möglichkeiten zur wirtschaftlichen und sozialen Kompen- sation im Fall von Anpassungsmaßnahmen gekunden werden könnten. Die Bauwirtschaft in Steuer fesseln (WD) Produktionsausweitung und Produk- klvitätskortschritt waren in der Industrie der Bundesrepublik 1955 gegenüber 1954 bedeutend stärker als im Baugewerbe, stellt das IFO- Institut für Wirtschafts forschung, München, fest. Während hier bei einer Steigerung der Beschäftigten um 11 v. H. die Produktion nur um 12 v. H. erhöht werden konnte, stand in der Industrie der Produktionsausweitung von 7 v. H. nur ein Beschäftigtenanstieg von 6,4 v. H. gegenüber. ö Unterschiede in der Fähigkeit, bei spar- amerem Einsatz von Kräften die Leistung zu steigern, wird es von Branche zu Branche, von Sparte zu Sparte immer geben. In der letzten Zeit mehren sich jedoch die Hinweise darauf, daß auf dem Gebiete des Bauwesens hinsichtlich Rationalisierung und Moderni sierung viel versäumt worden sei. Nun, es ist in dieser Hinsicht sehr viel gefehlt worden. Dem Laien, aber auch dem Kenner des Ge- werbes erscheint fraglich, ob mehr unterlas- sen als getan wurde, wenn auch zweifelsfrei keststeht, daß immerhin ziemlich viel moder- nisiert wurde. Eines muß beim Abwägen, beim Abschät- zen des Erreichten jedoch gesagt sein: Durch Kriegs- und Nachkriegsereignisse geriet die deutsche Bauwirtschaft gegenüber dem Aus- lande gar mächtig ins Hintertreffen. Von einem Schritthalten mit ausländischen Ent- Wicklungen kann daher nicht die Rede sein. Schon daraus geht hervor, daß alles, Wwas ge- tan worden ist, unzulänglich bleibt. Zu dieser Betrachtung gesellt sich ein zweiter Gesichtspuntk hinzu. Die Technisie- runs der Bauwirtschaft erheischt ganz ge- waltige Investitionen. Stockwerkhohe Ma- schinen sind erforderlich, und wer jemals die Einrichtung moderner amerikanischer Bau- ürmen gesehen hat, wird sagen: Auch das Laboratorium fehlt. Ja, da gibt es Material- rükgeräte, die auf Isotopengrundlage arbei- ten; da gibt es raffinierte Organisations- und Büromaschinen, die sowohl in der technischen als auch in der Verwaltungskanzlei die Ar- beit erleichtern, Arbeit sparen. Vor allem aber gibt es Möglichkeiten, die Bauarbeit selbst durch technische Hilfsmittel fast un- eingeschränkt auf alle Jahreszeiten, unter jeglichen Witterungs verhältnissen zu strek- ken und so zu einem Beschäftigungsausgleich zu kommen. Das fehlt uns noch hierzulande. Unsere Baufirmen können es nicht anschaffen, wWeil die Steuerschraube die Beschaffung der nöti- gen Gelder unmöglich macht. Kapitalbildung ist Bereicherung, heißt es. Bereicherung aber ist verpönt, sofern sie nicht dem Ausbau des Schäfferschen„Juliusturmes“ dient. F. O. W. René Mayers Versteckspiel mit Moselkanalisierung (VWD) René Mayer, der Präsident der Ho- hen Behörde der Montan-Union, hat bei sei- nem Besuch in den USA mit den Vertretern der Weltbank keine Gespräche über die Fi- nanzierung der Moselkanalisierung geführt. Während der ganzen Amerikareise Mayers sei weder über die Saar noch über die Mo- selkanalisierung gesprochen worden. Dies wurde einem VWD- Vertreter vom Kabinett des Präsidenten am 24. Februar in Luxem- burg auf die Frage, ob die Weltbank Finan- zierungsmittel für europäische Strukturpro- jekte bereitstellen könnte, geantwortet, die Weltbank könne sich seiner Ansicht nach an gemeinsamen Investitionsprojekten mehrerer europäischer Länder, insbesondere an einem Projekt,„von dem augenblicklich sehr viel gesprochen wird“, interessieren. Vom Kabi- nett des Präsidenten wird nicht bestritten, daß; Mayer hierbei auf die Moselkanalisie- rung anspielte. Dies sei jedoch die persönliche Ansicht des Präsidenten über die Möglich- keiten der Weltbank, die in keinem Zusam- menhang mit den Gesprächen stehe, die Mayer mit dem Präsidenten der Weltbank, Eugene Black, in den USA geführt habe. Diese Gespräche seien sehr allgemein ge- halten gewesen. Gegen Produktivitätsrente und ziellose Agrarhilfe (Hi.) Bedenken gegen die Produktivitäts- rente(eine Rente, deren Höhe mit anstei- gender Produktivität zunimmt) äußerte jetzt nach der kritischen Stellungnahme der Bun- desvereinigung der Arbeitgeberverbände auch das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutschen Industrie- und Handelstages, Dr. Beyer. Es würde unerträglich sein, so er- klärte er in Bonn, wenn eine unkluge Lohn- politik, die inflationär wirken könne, dann automatisch durch diesen Teil der Sozialre- form vergrößert würde. Bei einem Gesamt- johnvolumen von 70 Md. DM würde bei In- krafttreten der Produktivitätsrente das Ge- samtrentenvolumen von 8,5 auf etwa 12 Md. DM angehoben werden. Dieses Verhältnis zwischen Gesamt-Lohn- und Gesamt-Renten- volumen müsse aber bedenklich stimmen, wenn eine unkluge Lohnpolitik kommen Sollte, die die Relationen verschieben würde. Dr. Beyer sprach auch von einer gewissen Enttäuschung hinsichtlich ungezielter Maß- nahmen für die Landwirtschaft nach dem Grünen Bericht. Die beiden größten Posten, nämlich der Fortfall der Umsatzsteuer in der ersten Stufe mit 190 Mill. DM und die vor- gesehenen 225 Mill. DM für verbilligten Handelsdüngerbezug, träfen Reiche und Arme zugleich. Demgegenüber stünden die allgemeinen Mittel, etwa für den Ausbau der Wirtschaftswege und für Elektrizitätsver- besserungen in keinem Verhältnis. Außer- dem vermisse man in dem Bericht irgend- welche zeitlichen Begrenzungen. Grüner Hilfsplan schlägt auf Länder finanzen (te) Landwirtschaftsminister Eugen Leib- kried begrüßte am 27. Februar den„Grünen Bericht“ der Bundesregierung, meldete aber starke Bedenken gegen eine schematische Verteilung der Bundesförderungsmittel an. Wie Lübke am 26. Februar bekanntgegeben hatte, kann die südwestdeutsche Landwirt- schaft mit Bundeszuwendungen von rund 120 Mill. DM rechnen. Angesichts der beson- deren Struktur Baden-Württembergs seien aber Bundeszuwendungen in Höhe von 160 Mill. DM notwendig. 2 Um in den Genuß einer Reihe von Bun- deszuwendungen zu kommen, ist es erforder- lich, dag auch das Land noch zusätzliche Mittel bereitstellt. Wie Leibfried mitteilte, ist noch nicht entschieden, ob und in welcher Höhe die schon vom Land gegebenen För- dermittel auf die im„Grünen Bericht“ nie- dergelegten Quoten angerechnet werden können. Aber selbst bei der Anrechnung in voller Höhe würde es notwendig sein, in einem Nachtragshaushalt zusätzliche Mittel für die heimische Landwirtschaft anzufor- dern, um in den Genuß der Bundesgelder zu kommen. 5 Von den Vorschlägen des Stuttgarter Ministeriums zu dem Förderungsprogramm des Bundes haben etwa 70 v. H. ihren Nie- derschlag im„Grünen Bericht“ gefunden. Ueber eine Reihe weiterer Vorschläge, die der kleinbäuerlichen Landwirtschaft Vorteile bringen sollen, wird noch verhandelt. Der Minister glaubt, daß ein Teil dieser Vor- schläge noch berücksichtigt werden wird. So sollen Härten bei der Aufbringung der Mittel für die Familienausgleichskassen be- seitigt werden. Baden- Württemberg wird sich mit den anderen süddeutschen Ländern weiter für eine staatliche Preisstützung für Wolle in Höhe von 1,50 DM je kg einsetzen, da sich infolge der rückläufigen Wollpreise die Schafhaltung in Baden- Württemberg seit 1948 um fast die Hälfte verringert hat. Die Annahme dieses Vorschlages würde die öffentlichen Kassen mit rund sieben Mill. DM jährlich belasten. Bizerba-Streit grundsätzlich betrachtet Auch in Balingen zog das industrielle Zeitalter ein (tex) Man ist in Balingen patriarchalisch und meint damit, eine der Welt und Gott wWohlgefällige Haltung einzunehmen. Doch die industrielle Gesellschaft— d. h. der gesellschaftliche Wandel, den Industrialisie- rung hervorruft— machte vor Balingens Foren nicht Halt. Aus einem ursprünglichen handwerklichen Betrieb entstand die Waa- genfabrik der Firma Bizerba mit mehr als tausendköpfiger Belegschaft, Vielleicht ist das Ganze zu schnell gewachsen, um den Besitzern und allen ihren Arbeitern Zeit zu lassen, sich umzusehen und zu erken- nen, das indes Arbeitsbedingungen und Lebensformen sich wandelten, daß Gesetze allgemein verbindlichen Charakters erlassen Wurden. Doch die Umwelt wirkt hier als Erzieher. Wessen die Unternehmer und ihre Belegschaft nicht gewahr wurden, wurde ihnen„handgreiflich“ vor Augen geführt, denn es kam dabei sogar zu Handgreiflich- keiten. Drei Gewerkschaftsvertreter wur- den mehr als unsanft behandelt, sie wurden geschlagen. Niemand vermag Wohl heute noch den tatsächlichen Verlauf der Dinge genau zu rekonstruieren. Am wenigsten Vielleicht die Beteiligten, denn sie alle sind — egal ob Schläger oder Geschlagene— in ihren Aussagen durch Empfindungen beein- flußt. In der Berichterstattung über solche Zwi- schenfälle besteht nur die Möglichkeit, beide Seiten zum Worte kommen zu lassen. Je- der Zuhörer wird dann an den Angaben der einen oder der anderen Seite Abstriche K URZ NAC Immer mehr Milch (LSsW) Die Milcher zeugung in Baden- Würt⸗ temberg ist nach einem Bericht des Statisti- schen Landesamtes im Jahre 1955 weiter ge- stiegen. Sie war mit rund 2,15 Mill. t um 2,7 v. H. größer als im Vorjahr und übertraf den Durchschnitt der Jahre 1937 bis 1939 um 13,6 v. H. Die Steigerung wurde dem Bericht zufolge trotz geringfügig vermindertem Kuh- bestand und verstärkter Rindermast erzielt, da sich die durchschnittliche Milchleistung je Kuh gegenüber dem Vorjahr um 2,9 V. H. auf 2466 kg erhöhte. Jahreszeitliche Großhandelsflaute (VWD) Nach den Ermittlungen des Statisti- schen Bundesamtes war die Absatzlage des Groſhandels im Januar, in dem saisonbedingt die niedrigsten Monatsumsätze des Jahres zu verzeichnen sind, in fast allen Fachzweigen ausgenommen im Meterwarengrobßhandel sowie im Eisen- und Stahlhandel— durch mehr oder minder starke Umsatzrückgänge gegen- über Dezember 1955 gekennzeichnet. Die Um- satzwerte lagen jedoch allgemein bei nur ge- ringfügigen Preisverschiebungen über den im Januar 1955 erzielten Ergebnissen. Beendeter VW-Ausflug nach USA (VWD) Das Volkswagenwerk hat das im September 1985 für zwölf Mill. DM in New Brunswick USA erworbene Montagewerk in diesen Tagen wieder verkauft. Der Käufer der Anlagen ist die Firma The Okonite Com- pany, Kabelwerk, Passaic, New Jersey. Be- reits Anfang dieses Jahres war in Wolfsburg der Beschluß gefaßt worden, den Export nach den UsA weiterhin als Fertigwagen-Ausfuhr durchzuführen. OEEC-Forschungsaufträge im Bauwesen (VWD) Die OEEC in Paris hat Fachleute aus der deutschen Bundesrepublik, Grogbri- tannien, Norwegen, den Niederlanden, Schwe- den, Dänemark, Belgien, Italien und Oester-⸗ reich mit Forschungsarbeiten über neue Mög- lichkeiten zur Mechanisierung der Arbeit auf Baustellen beantragt. Ferner wurden For- schungsaufträge über eine weitere Rationali- sierung in der Betonfertigung und die Mechenisierung des Transportes von Baustof- ken vergeben, Die Ergebnisse sollen zu einer machen und sich selbst ein Bild formen. Das gilt als Grundregel, wenn beide Seiten ein- ander völlig widersprechende Behauptungen aufstellen. 5 Eines kann jetzt schon gesagt werden: In Balingen ist vieles schiefgelaufen und bis zur völligen Klärung der Sachlage mögen nur— ohne daß nochmals auf diese be- dauerliche Schlägerei vom 17. Februar (Vergl. MM“ vom 22. Februar„Lohnstreit stört Haus- und Arbeitsfrieden“) eingegan- gen wird— die von heiden Seiten aufge- stellten sachlichen Behauptungen festgehal- ten werden: 5 18 Metall: Bei Bizerba wurde seit vier Jahren keine den gesetzlichen Bestimmungen entsprechende Be- triebsversammlung mehr durchgeführt. Bizerba: Belegschaftsversammlungen wurden regelmäßig abgehalten. An ihnen nahmen sowohl der Betriebs- rat als auch der Unternehmensleiter teil. Die Ge- werkschaften bezeichnen jedoch jetzt die Ver- sammlungen als Betriebsappelle“.(Aus der Um- schreibung geht hervor, daß es sich nicht um Be- triebsversammlungen im Sinne der 88 41-45 Be- triebsverfassungsgesetz handelte.(Anm. d. Red.) 18 Metall: Bei Bizerba ist die Grundlage der Leistungs- bewertung für die im Akkord Beschäftigten nicht die Akkordbasis sondern der Tarifmindestlohn. Akkordarbeiter werden auch unter dem Tarif- mindestlohn entlohnt. Frauen werden bei gleich- artiger und gleichwertiger Arbeit der Männer nur um 30 v. H. des Männerlohnes bezahlt. Bizerba: „Das ist eine rein theoretische Betrachtung. Praktisch gesehen erbringen wir überterifliche Lohnleistungen, die uns jährlich etwa 100 0% PM kosten, Das ist so: Wenn der Tarif zwei Lohn- HRICHTEN Senkung der Baustellen-Kosten beitragen und allen OEEC-Ländern zugänglich gemacht wer- den. Sinkende Us-Kfz- Produktion (Wp) Durch Betriebsstillegungen in ver- schiedenen Fabriken ist die amerikanische Automobilproduktion in der letzten Woche auf 124 453 Stück zurückgegangen und hat damit ihren niedrigsten Stand in diesem Jahr er- reicht. In der gleichen Woche des Vorjahres wurden 171 188 Kraftfahrzeuge hergestellt. Die Kfz- Produktion ist damit um 17 v. H. gegen- über der gleichen Zeit des Vorjahres zurück- gegangen. Effektenbörse Frankfurt a. M., Börsenverlauf.(V) stimmung hielt an den A verworrenen Lage in der ter Ebene Kursbesserung den erneut Montane- und B gruppen kennt, z. B. V und VI, und die Leistung des einzelnen Arbeiters zwar noch in Gruppe fällt, jedoch so gut ist, daß wir sle höher als bloß nach Gruppe V bewerten wollen, dann stufen wir ihn in eine von uns geschaffene Zwischengruppe Va oder Vb) ein, weil er ja nicht in der Lohn- gruppe VI untergebracht werden kann.“ Was die Frauenlöhne anbelengt:„Wir haben 80 Frauen bei etwa 1300 Arbeitern und Angestellten insgesamt. Der Tarif schreibt vor, daß Frauen, so- fern sie übliche Männerarbeit leisten, gleich den Männern zu bezahlen sind., Die Frauen machen bei Uns keine typische Männerarbeit, sondern werden entsprechende der zur Zeit in Südwürttemberg geltenden tariflichen Regelung mit Frauenarbeit eingestuft.“ 0 FFF Woraus ersichtlich ist, daß bei Bizerba Extratouren geritten wurden. Das kann und muß wohl zugestanden werden. Ob diese Ab- weichungen zum Vor- oder Nachteil der Be- legschaft gereichten, ist eine andere— der Klärung noch harrende— Frage. Die Bi- zerba- Belegschaft äußert nach auben hi keine Unzufriedenheit. Allerdings behauptet die 18 Metall, daß„die Furcht um den Arbeitsplatz, die Arbeiter schweigen hieße. Jetzt allerdings, jetzt erst erklärt Bizerda, „die Frage der behaupteten Abweichung in der Entlohnung gegenüber den tariflichen Bestimmungen wird durch eine Begutach- tung seitens der Großen Tarifkommission des Gesamtverbandes der Metallindustrie einer Klärung zugeführt“. Auch dieser Begutachtung kann der Be- richterstatter nicht vorgreifen. Letztlich werden sich hier die Arbeitgeber- mit den Arbeitnehmerorganisationen darüber Zu verständigen haben. Glücklicher allerdings Wäre es gewesen— zumindest weil es nicht zu dieser üblen Schlägerei geführt hätte wenn Bizerba schon früher mit den zustän- digen Organisationen Verbindung aufgenom- men hätte. Ein seit 1945 noch nie dagewesener Fall, dessen Einmaligkeit auch ohne wahlkämpfe- rische Begleitmusik sehr viel Staub aufge- wirbelt hätte. Besser wäre die Sache ver- mieden worden. Aber vielleicht ist es doch ganz gut, daß ein so extremer Fall einmal ölkentlich zur Sprache kommt, damit etwaige ähnlich gelagerte Dinge noch schnell be- reinigt werden, solange es Zeit ist. Bereinigt in Frieden und mit Sachlichkeit, nicht mit Schlägereien, nachträglichen Erklärungen und Gegenerklärungen, Massendemotistra- tionen und ähnlichen Unruhefaktoren. Mitgeteilt: Commerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim 27. Februar 1956 Die bereits gegen Fnde der Vorwoche festgestellte zuversichtliche Grund- ktienmärkten an., Privatkundschaft und Berufshandel nahmen trotz der Innenpolitik weitere Anlage- und Meinungskäufe vor, so daß sich auf brei- en von 1 bis zu 3 Punkten einstellten. Im Vordergrund des Geschehens stan- ergbauaktien mit Kurssteigerungen bis zu 2 Punkten. Etwas leichter lagen hier lediglich Rheinisch- Westfälische Eisen- und Stahlwerke und Ruhrstahl. IG-Farben-Nach- kolger leicht erhöht, IG-Farben-Liquis stärker veachtet. Textil- und Zellstoffwerte tenctierten bei Veränderungen bis zu 2 Punkten nach beiden Seiten. uneinheitlich, Kallaktien unter Bevorzung von Wintershall mehrprezentig erhöht. Stark in den Vordergrund rückten erneut Daimler, die auf wie- dereinsetzende Nachfrage um 10 Punkte auf 350 antosen. Bankennachfolger bis zu 2 Punkte höher im Handel, sehr fest schlossen Reichsbank-Giros. Festverzinsliche Papiere bei ruhigem Geschäft un- verändert. Aktlen„ Aktien 23.2. 27.2. Aktien 28.2. 1 5 2180 Harpener Bergbau 121 12³ Dresdner Bk.) 20 20. SSS. 2 204% Beidelbd Zement 2% 250 Ane m-Main Bank 248 250 BMW 139% 161 Hoesch) 154 150%[Reichsb.-Ant. Sa. 55 58 ½ Conti Gummi. 268½ 207 Lanz 120 120 Daimler-Benz 332 354½% Mannesmann. 175½ 178% Montan: Dt. Erdöl 105½ 1677 Rhn. Braunkohle 273 274 Nachfolger Degussa 2276 276 Rheinelektra 179½ 175 Bergb, Neue Hoffg. 143½% 144½ Demag 240 230 FFF Dt. Edelstahl 191 191 Pt. Linoleum 250% 202%[Sen wollt. 116½ 11% Dortm. Hörd. Hütt. 130 140%¼ Durlacher Hof 177 177 Siemens& Halske 245 247% SGelsenderg. 150 154 Eichbaum-Werger 207 207 Südzucker 188% 190 SHE Nürnberg 211 213 Enzinger Union) 18% 19%½[Ver. Stahlwerke) 5 5% Hoesch 454 150% tG-Ferben Liquis Zellstof Waldhof 14% 305 Elccen.- Rump. D.% f 415l Ant.-Sch.) 34 35 Badische Bank 205 14 Klöcknerwerke 159% 161 SAS F. 200% 211%¼½[Commerzbank) 132. Phönix Rheinrohr 102 108 Farbenf. Baer 210% 214% Commerz Rhein. Röhrenw.. Farbwerke Höchst 21% 214 u. Sredit-Bank 217½ 218 Rheinst. Union. 163 163½ Felten& Guinl. 207% 210 f Deutsche Zank) 9 10% Stahlw. Südwestt. 175 177 zrün& Bilfinger 16½ 1] Süddeutsche Bank 239 239 Thyssenhütte 77/½ 179½ j= RM- Werte à⁊2zu beheben. DIHT- Appell an Schäffer Urlaub auf Ehrenwort aus dem Juliusturm Eine allgemeine Senkung der Einkom- men- und Körperschaftssteuer um zehn v. H. ist die gerechteste Maßnahme, um die Wirt- schaft und der Gesamtbevölkerung zu hel- fen. Namens der gewerblichen Wirtschaft trug der Deutsche Industrie- und Handels- tag(DIHT) in einem an den Bundeskanzler gerichteten Schreiben obige Forderung vor. Demgegenüber hat der Bundeskanzler Vgl. MM vom 15. Februar„Eingenommene Milliarden müssen ja ausgegeben werden“) in Uebereinstimmung mit dem Koordinie- rungsausschuß der Unions-Parteien Sonder- mahnahmen für einzelne Wirtschaftsgrup- pen(Mittelstand, Landwirtschaft usw.) vor- gesehen. Die gewerbliche Wirtschaft vertritt je- doch— wie aus dem Memorandum hervor- geht— folgende Ansichten: Das Steuersystem würde bald wieder zu einem unübersichtlichen Gestrüpp werden, eine Finanzpolitik könne nicht auf Einzel- maßnahmen abgestellt sein, wenn nicht noch unübersichtlichere Steuerverhältnisse als bisher geschaffen werden sollen. Solche „Zufälligkeiten“ von steuerlichen Erleichte- rungen würden die noch lückenhafte steuer- politische Errungenschaft des Vorjahres, nämlich mit Sonderregelungen aufzuhören, in Frage stellen. Der Bundesfinanzminister habe einschließlich der Länder eine Mani- pulationsmasse, die um 3,6 bis 4 Md. DM größer sei, als er zugebe. Dr. Beyer verwies dabei auch auf eine Erhebung der Indu- striekreditbank, aus der klar hervorgehe, daß die Eigenkapitalbildung in der Wirt- schaft weiter zurückgegangen sei. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Industrie- und Handelstages, Dr. Beyer, erklärte, wenn ein Finanzminister, wie jetzt Fritz Schäffer, mehr Steuern einnehme, als er benötige, dann entspreche es normalen kinanzpolitishem Denken, zunächst die Steuern zu senken. Zugleich sei es ein Gebot der Stunde, sich gegen allzuviele Einzelwün- sche zur Wehr zu setzen. Der„Julius-Turm“ brauche nicht eingerissen zu werden, aber ein Teil dieser Gelder könnte„Urlaub auf Ehrenwort“ erhalten. Etwa zwei Milliarden Mark könnten vorübergehend den Geschäfts- banken zur Verfügung gestellt werden, da- mit sie Wirtschaftsbetrieben zur Entschul- dung und Rationalisierung verhelfen. Der getreue Erhard läßt nicht locker (AP) Bundeswirtschaftsminister Erhard erklärte am 27. Februar vor der Presse, daß die Zollsenkungen je nach der konjunktu- rellen Lage verlängert und gegebenenfalls auch ausgedehnt werden könnten. Er sei nicht bereit, auf die Zoll- und Handelspolitik als Mittel der Konjunkturpolitik zu verzichten, sagte der Minister. Die Zoll- und Handels- politik sei eine entscheidende Maßnahme zur Beruhigung des Preisklimas. Sie ermög- liche, solange es keine frei umtauschbaren Währungen gebe, durch Verstärküpg ger Einfuhren Spannungen auf dem Inlamdmarkt e 8. 1 Marktberichte vom 27. Februar Mannheimer Produktenbörse(Off. Not) ( õWSD) Inl. Weizen Febr. 435, 30—45,70; in. Rog gen Febr. 41,3041, 70; Tendenz stetig; Weizenmehl Type 405 62,5064; Type 550 59,50—61; Type 812 56,50 bis 58; Type 1050 54,5056; Brotmehl Type 1600 49,50 bis 51; Roggenmehl Type 997 5555,25; Type 1150 53 bis 53,25; Type 1370 5151,25; Tendenz stetig; Brau- gerste 4445; Industriegerste nicht notiert; Futter- gerste inl, 3939,50; dto. ausl. 39,5041! Tendenz stetig; Inlandshafer zu Futterzwecken 33,50—34,50; Industriehafer 34—25; Auslandshafer nieht notiert; Mais 41; Weizenklele prompt 25,5026; Weizenkleie März Mai 2626,50; Rogsenkleie 24,5025; Weizen- pollmehl 26,5027; Weizen-Nachmehl 32,5038; Soja- schrot 3787,50; Erdnußschrot nicht notiert; Kokos- schrot 31,30; Palmkernschrot 31; Rapsschrot nicht notiert; Leinschrot 43,5043; Hühnerkörnerfutter 43—44; Malzkeime 24,5025; Biertreber 23,50; Trok- kenschnitzel 43, Dorschmehl 74-78; Fischmehl 64 bis 71: Tendenz fester; Speisekartoffeln per 50 Kg 1010,30, frei Mannheim; Wiesenheu lose 86,50; Luzerneheu lose 9,50 10,50; Weizen- und Roggen- stroh bindfadengepreßt 3,60—4; Welzen- und Rog- genstroh drahtgepreßt 4,605; Hafer-Gerstenstroh nicht notiert; Tendenz ruhig.— Die Preise ver- stehen sich als Großhandels-Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung 2b Münle, Werk, Verlade- und Nordseestation, Mannheimer Schlachtviehmarkt (WD) Auftrieb: 582(in der Vorwoche 520) Stück Grogvieh; 235(286) Kälber; 2176(2416) Schweine; 14(3) Schafe. Preise je i: kg Lebendge wicht: Ochsen& 1101186;(112117); B 9010(911100 Bullen A 108118(110117); B 102-109(103412): Kühe A 90104(88103); 8 80—90(7889) C 6880 (69—78); D 5571(bis 70); Färsen A 110116(112 bis 118); B 96—109(10211); Kälber Sonderklasse 168 bis 175(170180); K 145160(150165); B 135—143(135 bis 148); C 122133(120132); D 100120(100115); Schweine A 127131(120129); B 1 127130(124130); B II 126—132(124130); C 124132(124130) D 124 bis 130(122130); E 113—127(110126); Sauen 1 114 bis 120(110118): G II 1084112;(103109); Schafe nicht notiert(e086). Marktverlauf: gute Quali- täten in Großvieh in allen Gattungen gefragt, sonst langsam, kleiner Ueberstand. Kälber schleppend, Ueberstand. Schweine langsam, Ueber- stand. Schafe ohne Tendenz. 5 Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 11 Ochsen; 47 Bullen; 62 Kühe; 83 Färsen: insgesamt 173 Stück Großgvieh; 129 Käl⸗ ber; 578 Schweine, 10 Schafe. Preise je, KS Le- bendgewicht: Ochsen A 103115; B 104; Bullen& 107116; B 105; Kühe A 85—98; B 7595; C 6872; D 62 Färsen K 107117; B 90104; Kälber A 156 bis 170; E 142155; C 130140; D bis 120; Schweine A 119 bis 129; B I, B II 123—129; C 125.130 0 125129; E 120128: Sauen& II 114115; Schafe nieht notiert. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen schlep- pend, Ueberstanc. Kälber langsam, kleiner Ueber- stand. Schweine langsam, kleiner Ueberstand. Schafe geräumt. g Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (ooo) Es erzielten: Aepfel B 16—31; Rotkohl 20; Kärotten 13-16; Knollensellerie A 40-45; B 30355 Zwiebeln 40. 8 1 . NE-Metalle 0 5 Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 500, 7550,75 PN Blei in Kabeln 149,00 150,00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00 242, DNN Westdeutscher Zinn-Preis 997,0 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italienische Lire 6,669 6,689 100 belgische Frances 8,395 6,415 100 französische Francs 1,1916 11936 100 Schweizer Franken 95,67 85,87 100 holländische Gulden 110,11 110,33 1 kanadischer Dollar 4,217 4,227 1 englisches Pfund 11,718 11888 100 schwedische Kronen 80,56 30,72 100 dänische Kronen 60,54 60,66 100 norwegische Kronen 58,53 58,65 100 Schweizer Franken(Er.) 98,285 98,485 1 US-Dollar 4,2107 4,2207 100 DM-W= 407,5 PM-O; 100 DM-O= 26, DM-N Seite 12 MORGEN Dienstag, 28. Februar 1956/ Nr. 49 — 75777 z i W eee n 2 255 Dr. Onadenfeld vertritt den Kassendqrzt „Nickel und die sechsunddreißig Gerechten“ im Mannheimer Nationcltheqter Wohl in Vertretung von Hans José Reh- fischs„Kassenarzt“, der— hier schon in der vergangenen Spielzeit angekündigt— bei der Uraufführung in Berlin verunglückte und auf der Strecke blieb, stellte sich jetzt dem Auditorium des Mannheimer National- theaters Herr Dr. Gnadenfeld vor. Er ist Praktischer Arzt und kleinstädtischer Ge- burtshelfer, ein liebenswürdiger Roman- tiker, der längst seinen Frieden mit den Krankenkassen gemacht hat. Dabei ist er nicht frei von gesellschaftskritischen Ambi- tionen, aber zum Glück weniger spezialisiert Als der„Kassenarzt“, der deider mit völlig unzureichenden Mitteln) gegen die Proble- matik des Kassenwesens polemisierte. Gna- denfeld hat sich die Heuchelei vorgenommen und das ist ein weites Feld(auf dem es aller- dings auch Fettnäpfchen gibt, in die man hHineintappen kann). = Dieser Dr. Gnadenfeld also erzählt sei- nem Patienten Nickel, dem der Gendarm bei einem Einbruchsversuch eine Kugel zwi- schen die Rippen gejagt hat, die Legende von den sechsunddreißig Gerechten:„Es ist eine alte Geschichte. Seit der Sündflut— oder seit Sodom und Gomorrha, so genau weiß ich's nicht— da ist das so bestimmt: Sechsunddreißig Männer sollen auf Erden sein von unsträflichem, gottgefälligem Wandel, von lauterem Sinn und goldener Redlich- keit. Und so lange diese Sechsunddreißig vom Wege des Rechts um keinen Fußbreit Abweichen, so lange sie ehrbar und gottge- fällig leben, so lange soll keine Sündflut Wiederkommen. Und die Erde, von Freveln und Unrat überhäuft, soll erhalten sein um der Sechsunddreißig willen!“ Und der Nickel, der ein arger Saufaus und Schürzenjäger ist, ein Taugenichts und fröhlicher Tagedieb, der hat ein bißchen das Wundfleber und ver- Wirrte Sinne. Und als er nun hört, daß des RKommerzienrats Justus Lamprechts(der ein Experimente Der Hofrat Professor Dr. Durig in Wien Rat, wie die wissenschaftlichen Zeitungen be- richten, einige Experimente gemacht, die das Interesse aller gebildeten Kreise, namentlich aber der Intellektuellen im engeren Sinne des Wortes erwecken müssen: der Gelehrten, der Dichter und der Feuilletonisten. Es kandelt sich darum, die Beziehungen Zwischen geistiger Arbeit und Magentätigkeit festzustellen. Also festzustellen, ob bei ange- strengter Denbetätigkeit der Hunger und das Namrungsbedürfnis zunehmen oder nachlassen. Es wird nicht gesagt, wie der Professor Durig diese Versuche im besonderen ausge- fükrt kat. Kaninchen konnte er dazu wohl kaum verwenden, da die, wie es scheint, geistig Nur wenig arbeiten oder doch von ikrer geisti- gen Arbeit der Umwelt nichts mitteilen. Er Wird also vielleicht ein paar lyrische Dichter genommen und ihren Mageninhalt vor und nach dem lyrischen Gedicht gemessen haben. Es ergab sich folgendes: bei Beginn der geisti- gen Tätigkeit stockt die Verdauung, um schließ- lich ganz aufzuhören. Damit schwindet auch das Hungergefühl, und je mehr der Mensch dent, um so weniger hungert er und um 80 Weniger braucht er zu essen. Ein gut geschrie- benes Gedicht von acht Strophen kann ein ganges paniertes Kalbsschnitzel ersetzen. Nun ist ja allgemein bekannt, daß Intellek- tuelle oft schlecht bezahlt werden und wenig zu essen bekommen, und man müßte diese Versuche fortsetzen und sehen, ob sie nicht immer noch zu gut bezahlt werden. Mie weise eingerichtet ist der Haushalt der gütigen Mutter Natur. Daß die geistige Tätig- keit den Schlaf ersetzt, wußten uir schon lange. Kant schlief eine Stunde am Tag. Und nun sollte der Professor Durig diese Eæperimente auch auf die Temperaturverhält- nisse ausdehnen und seine Lyriker nacht bei strengem Frost dichten lassen. Wir wollen ein- mal sehen, vielleicht brauchen sie auch keinen Winterpaletot. Victor Auburtin solcher Gerechter gewesen) schöne Seele, eben unter Glockengeläut zum Himmel auf- fährt, glaubt er sich berufen, die Stelle des Verblichenen einzunehmen: Und trank kei- nen Tropfen mehr! n „Nickel und die sechsunddreißig Gerech- ten“ heißt Hans José Rehfischs Stück, das solchermaßen mit einer Bekehrung anhebt. Aber nun geht es erst richtig los, und in einem prächtig gelungenen zweiten Akt darf man dem Wirken des trefflichen Kaspar Nickel zuschauen, der ein Muster an Ehrbar- keit geworden,„ein Beispiel allen schlechten Subjekten im Bezirk“. Das Bild„seines Vor- gängers im Amt“ hat er über sein schmales Bett gehängt, aus dem er nun auch seine Lore hinausdrängt, um statt dessen dem scheinheiligen Fräulein Adele auf den Leim zu Kriechen, das sich dem Nickel an den Hals wirft,„komplett, mit aller Sehnsucht und demütigen Liebe.. Aber so den rich- tigen Spaß hat der Nickel nun wieder auch nicht an seinem gerechten Wandel. Da hat er de verschiedensten Gründe, vornehmlich aber den, daß sein Spießgeselle noch immer im Gefängnis sitzt, weil er anständig ist und ihn nicht verrät. Der Nickel aber mag sich nicht stellen, weil er die Sündflut fürchtet und meint, aus dem Gefängnis könne kein Ge- rechter hervorgehen! Die Erlösung bringt der Studiosus Zeisig, der den verblichenen Kom- Mmerzienrat als Fälscher und Gauner entlarvt, der Frau und Kinder im Stich lieg, das sitt- same Fräulein Adele aber als seine Kon- Kkubine zu sich nahm. Und der Nickel tanzt einen Freudentanz, weil die sechsunddreißig Gerechten auch ohne den Kommerzienrat, und also auch ohne ihn, komplett waren. „Ich bin kein Gerechter, ich brauch kein Ge- rechter zu sein!“ jubelt er und geht fröhlich ins Gefängnis seinen Kumpan auszulösen Lore wird warten, bis er wiederkommt. * Manchmal muß man dabei an die fromme Helene denken, und wenn auch der letzte Akt nicht ganz hält, was der zweite noch fest versprochen hat(und die doppelten Ver- neinungen einem allmählich auf die Nerven Fallen), so ist Rehfischs volkstümliche„Komö- die“ doch immer noch frisch und erfreulich. Lothar Michael Schmitt, der Regie führte, War nicht zimperlicher als der Autor und lieg sich keine Pointe entgehen. Dabei gelangen ihm Szenen von herzhafter Komik und bei- nahe bacchantischem Uebermut. Manchmal War es ein bißchen laut, aber das mag am Milieu gelegen haben: bei Taugenichtsens, selbst wenn sie sich im Stande der Gnade kühlen, geht es eben nicht zu wie bei einem ästhetischen Damentee. Den Rahmen dazu „Und wo die eine Jodsbnde gedeiht, da Wachsen die andern nach..“ Eine Szene mit Elisabeth Vehlbehr und Frunz- Joseph Stehens aus der Mannhei- mer Aufführung von Hans J. Rehfischs Volksstück „Nickel und die sechsund dreißig Gerechten“. Aufn.: Adolf Falk lieferte Hartmut Schönfeld mit einem hüb- schen Bilderbuch- Prospekt. In der Rolle des Nickel, die vor ihm Ru- dolf Forster, Hermann Thiemig, Paul Hör- biger, Ewald Balser, Walter Süßenguth, Otto Wallburg und viele andere Prominente ge- spielt haben, präsentierte sich Franz-Joseph Steffens, der, anzusehen wie Hans im Glück, die Leiden der Gerechtigkeit auf seine Schultern genommen hatte. Er war ein über- zeugender Nickel, treuherzig und ein bißchen listig auch, ein Naturbursch mit einfachen Moralbegriffen und so weit Romantiker, daß man ihm die Verstiegenheit seiner„Beru- fung“ wohl abnehmen mochte. Und seine Lore(Thessy Kuhls) wurde— nachdem sie sich im ersten Akt auslamentiert hatte— auch noch ein nettes Mädchen, ein bißchen kuriös wohl, aber für den derben Nickel gerade die Rechte. Nun und der weinfrohe Doktor Gnadenfeld, der Schwärmer mit dem Künstlerhut? Jörg Schleicher stand wie ein freundlicher Baum mit immer gleicher * Sicherheit im Sturm des Geschehens, wie ein Vater, verstehend, gütig, mild und im- mer bereit zu helfen. Welch köstliche Bega- bung aber Elisabeth Vehlbehr zum anderen Male offenbarte! Wie sie in der Maske der frommen Adele dem Nickel auf den Fersen War, ihm immer wieder zusetzte mit from- men Sprüchen und heimlicher Gier, und wie sie ihn schließlich stellte auf dem Kanapee — das nahm einem fast den Atem. Sie ist von bezaubernder Komik! Das kräftig kolo- rierte Genrebildchen rundete sich mit dem humorigen Horst Bollmann, der dem Stu- denten Zeisig die Larve eines erstaunten Babys aufgesetzt hatte, und Wolfgang Amerbacher, dem forschen Schutzmann mit dem treuen Herzen in der harten Männer- brust. * Es War ein sehr hübsches Spielchen, dem man sich ohne Sehnsucht nach dem„Kas- senarzt“ überlassen konnte. Der Beifall des vollbesetzten Mozartsaals war entsprechend herzlich. Werner Gilles „Die Entführung“ in Schwetzingen Ein Mozart- Gastspiel aus Söttingen im Rokoko-Theqter Unter dem Kennwort„Deutsche Opern- gastspiele“ bereist, von Göttingen ausgehend, seit etwa einem Jahr ein Ensemble singen: der Künstler in Begleitung des Göttinger Symphonie- Orchesters die Bundesrepublik. Es hat sich die Aufgabe gesetzt,„opernlose Städte mit künstlerisch hochwertigen Auf- führungen zu bespielen“. Mit dem Mozart- Singspiel„Die Entführung aus dem Serail“, das bereits in siebzehn Städten erfolgreich aufgeführt wurde, gab die Gruppe, die über doppelte Besetzungen verfügt, am Samstag und Sonntag im Schwetzinger Rokoko- Theater zwei ausverkaufte Vorstellungen. Der dieser Besprechung zu Grund liegende zweite Schwetzinger Abend stand unter musikalischer Leitung des von seiner Tätig- keit am Mannheimer Nationaltheater her in bester Erinnerung stehenden Generalmusik- direktors Dr. Ernst Cremer, der heute Chef- dirigent des Göttinger Symphonie- Orchesters ist. Als Gastregisseur fungierte der frühere lyrische Bariton der Berliner und Stuttgarter Staatsoper Willy Domgraf-Fagbaender. Das Ergebnis der künstlerischen Gemeinschafts- arbeit beider leitender Männer gab sich in einem ausgeglichenen Zusammenklang der orchestralen, gesanglichen und szenischen Faktoren kund, und man genoß das auf dem Zettel zu unrecht als Oper bezeichnete erste deutsche Singspiel mit seinem lockeren Wechsel an Einzel- und Zwiegesängen be- haglich gefesselt. Es herrschte ein ungezwungener Lustspiel ton, und das Stilgeheimnis des Werkes, das zwischen dem Dramatischen und dem Kon- zertanten reizvoll in der Schwebe bleibt, wurde im ganzen glücklich aufgespürt. Das Orchester spielte mit erfreulicher Zurück- haltung den Singstimmen gegenüber, die Ihrerseits(bei zwar erheblich unterschied- licher Individualität) eine wohltuende An- gleichung der Klangkraft untereinander er- kennen ließen und so vor allem in der Ge- staltung der Ensemblesätze(Schlußquartett des zweiten Aktes!) auch dem verwöhnten Ohr Freude bereiteten. Im einzelnen blieb freilich noch der eine oder andere Erdenrest. Aurelia Richter hatte als Konstanze einen schlanken, wenn auch reichlich kühl wirkenden Koloratursopran einzusetzen. Ein besonders in der Hochlage gelegentlich auftretender unzärtlicher Stimm- klang wirkte ein wenig mozartfeindlich, wie überhaupt die Ausdeutung gerade dieser Partie noch stärkere Beseelung verlangt. Auch der Belmonte Franz Köths, reichlich steifleinen in der Darstellung und stimmlich merkwürdig unfrei, Undisposition?) stand etwas unglücklich im Spiel, als dessen bele- bendes Element das gegenspielerische Schel- menpaar Blondchen und Pedrillo die Auf- führung wesentlich stützte: Alfons Graf als Pedrillo munter, flink und singfroh und Margot Fischers etwas forciert keckes, im Stimmtimbre freilich auch ein bissel frosti- ges, doch musikalisch sehr sicheres Blond- chen. Hermann Greiner arbeitete mit musi- kalischer und schauspielerischer Sicherheit die Komik der Osmin-Szenen mit festem Zugriff wirkungssicher heraus, obschon auch er dem Mozart-Feinschliff in der gesang- lichen Pointierung noch einiges schuldig blieb. Den würdigen Bassa, dessen plötzlich ausbrechender Edelmut die Geschichte zu Zlücklichem Ende bringt, sprach Heinz Georg Meyer. Das geschmackvoll hergerichtetèe lichte Bühnenbild von Ambrosius Humm und die saubere kostümliche Ausstattung gaben der sehr beifällig aufgenommenen Aufführung freundliche optische Reize. C. O. E. Koltur-Chronik Für den Wiederaufbau der im Kriege zer- störten Bonner Beethovenhalle sind im Ent- Wurf des außerordentlichen Haushaltsplanes der Stadt für das kommende Rechnungsjahr 3,5 Millionen Mark eingesetzt worden. Der Grundstein zum Neubau soll noch in diesem Jahre gelegt werden. Die Gesamtkosten be- ziffern sich auf annahernd neun Millionen Mark. Die Leitung des Baus ist dem Berliner Architekten W. Wolske übertragen worden. Es wird mit einer Bauzeit von drei Jahren ge- rechnet. Raymond Gallois-Montbrun(Violine) spielt auf Einladung des Centre d' Etudes Francaises Mannheim am Mittwoch, 29. Februar, 20 Uhr, in den Räumen der Mannheimer Volks- und Musikbücherei Werke von Beethoven, Saint- Saëns, Milhaud, Faure, Rimsky-Korssakow 1010 Nin. Am Flügel begleitet Odette Garten- aub. Calderons Schauspiel„Das Leben ist Traum“ wird in der Nachdichtung von Max Kommerell im Mannheimer Nationaltheater am Donners- tag, 1. März, herauskommen. Heinz Joachim Klein, der das Werk inszeniert, spielt auch die Musik ist gleichzeitig ein Postulat für die Mu. sik der Gegenwart. Die extremen Zwölftöner etwa, die in der Musik nur noch eine mathe- matische Aufgabe sehen, haben die Sprach. ähnlichkeit und damit die Musik selbst auf- gegeben. Ablehnende Worte fand Adorno vor allem für die sogenannte„Elektronische Musik“, die seit einigen Jahren vom Kölner Funkhaus durch Herbert Eimert und seinen Kreis propagiert wird. Das Unternehmen auf rein physikalischem Wege Musik durch technische Apparaturen nach mathematischen Berechnungen zu erzeugen, bezeichnete Adorno als„banausische Bastelei“, die nicht die erhoffte Vergeistigung der Musik, son- dern nur tödliche Monotonie bringe. Ueber- all dort, wo die Neue Musik der Spannung von Musik und Sprache ausweicht, werde sie gestraft. Demgegenüber stellte Adorno die Werke des Zwölftöners Arnold Schönberg, die nicht gänzlich auf die subjektive Ausdrucks- gestaltung verzichten, und die Opern Alben Bergs(dessen Schüler Adorno war), die neben einer autonomen musikalischen Logik eine von Wagner überlieferte Musik-Sprache er- kennen lassen. Notwendig ist nach Adorno) für den heutigen Komponisten ein freies 110 fügen über ein durch Regeln gebändligtes] Tonmaterial, nicht das Verkapseln in Systeme, die das sprachliche Element der Musik ersticken. Ziel müsse ein Kompromiß Zwischen subjektivem und objektivem Schaf. fensprozeß sein! A= Rolle des Basilius. In den weiteren Hauptrol⸗ len wirken Aldona Ehret, Gesa Clasen, Karl- Heinz Martell, Walter Kiesler, Ernst Ronnek- ker und Walter Vits-Mühlen mit. Die Bühnen- bilder wurden von Paul Walter entworfen, Dem Gedenken Heinrich Heines widmete die Mannheimer Badenia-Loge eine Feierstunde, auf der Renate und Jürgen Hachgenei und Theo Maret aus den lyrischen und prosaischen Wer- ken des Dichters lasen. Hans Günther Grimm (Bariton) trug Vertonungen von Gedichten Heines durch Schubert und Schumann vor, In einer Gedenkansprache zeichnete Hermann Brunner den Lebensweg und die Bedeutung des Dichters und warb für Verständnis und Toleranz für sein Werk. 10 Gertrud von le Forts Novelle„Plus ultra las Lotte Uberle-Doerner bei einer Zusammen- kunft der Mannheimer Gedok in einer Privat- wohnung in Mannheim-Lindenhof. Die Ge- schichte einer entsagenden Liebe erhielt durch die Rezitatorin und nicht zuletzt durch die in- time Atmosphäre des Raumes und einer zwang. losen Geselligkeit unmittelbar wirkendes Le- ben und beeindruckte die Zuhörer stark. 58 BEL MATH RUIGH UMNER UM Porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyrig bt 1955 by Frenz Sehneeklofb Verlag, bermste d: 53. Fortsetzung „Lockner!“ stellte er sich mit einer klei- nen Verbeugung vor. „. das muß ein Irrtum sein. Ich bin sozusagen ein ganz einfaches Madl... die wo ihr Leben lang gewaschen hat und auf Stö- bern gegangen ist. Und plötzlich verstand er siel Sie war der Meinung, er selber sei der Heiratskan- didat! „Nein, nein, nein!“ rief er hastig,„ich bin Ja nur der Vorreiter, verstehen Sie? Ich komme nur im Auftrage des Herrn Schmölz, um zu sehen, ob Sie überhaupt gekommen Sind! Er ist nämlich ein wenig schüchtern“ Fräulein Moser ließ die Hand in ihren Schoß fallen. „Jesusmaria.!“ stammelte sie, und 1 hab scho denkt, Sie san's selber, der wo mir S'schrieben hat!“— Und den Kopf hebend, Als lausche sie einem entschwundenen Ton nach, rief sie:„Was haben Sie gesagt? Ich mein, was war das für ein Name, den Sie da eben g'nannt haben? Ich hab nämlich die Unterschrift von dem Herrn nicht recht lesen Können „Die Unterschrift lautete: Schmölz-— Martin Schmölz. „Ui jegerl!“ stieß sie hervor,„der Schmölz Martl mit seine Plattfüß und seine ran Lothar Lockner sah seine Felle und noch mehr die Felle seines Freundes Schmölz da- Hinschwimmen. Für einen Augenblick ver- spürte er die größte Lust, das Fräulein sit- zen und Herrn Schmölz stehen zu lassen und sich aus dem Staube zu machen. Aber ein Zug aus der Zigarette, die er sich rasch zwi- schen die Lippen steckte, rief ihn auf den Plan zurück. „Hören Sie zu, Fräulein Moser“, sagte er ernst,„es mag sein, daß der Schmölz Mart! Plattfüße hat und daß er ein Kleiner Mann und nicht gerade eine strahlende Schönheit ist. Aber ich will Ihnen eines sagen: er hat ein strahlendes Herz. Und er ist überhaupt der beste kleine Mann, den ich hier kenne. Und er ist ein fleißiger Mann. Und er hat sein festes Gehalt. Und er bekommt eine Dienstwohnung. Und er braucht einen Men- schen, der ihn ein bißchen bemuttert und Versorgt. Und er braucht auch einen Men- schen, für den er sorgen kann. Und was Ihren ledigen Buben betrifft, so meine ich, daß er überhaupt keinen besseren Vater fin- den wird als meinen kleinen Freund Schmölz.“ Er drückte seine Zigarette in einem gro- Ben, grünen Aschbecher mit einer Schnaps- reklame aus,. „Und nun zu Ihnen, Fräulein Moser.— Sie können ehrlich zu mir sprechen. Was haben Sie gegen Herr Schmölz?— Oder fragen wir einmal anders: was bieten Sie meinem Freund Schmölz, dag Sie es sich leisten können, einen guten Mann und eine sichere Altersversorgung auszuschlagen? Na los, nun reden Sie einmal.“ Sie starrte in den trüben Spiegel ihres Bierglases, und ihr Atem ging schwer und sie schluckte trocken. „Mei! murmelte sie nach einer Weile, „ich hab garnix gegen ihn, wenn er nichts gegen mich hat.. Und das schlimmere hab ich in meinem Brief verschwiegen Lothar Lockner kratzte sich unbehaglich den Hals:„Noch ein paar ledige Kinder?“ fragte er und sog die Luft zischend ein. „Nein, nein, wo denkens hin!— Es ist. Was andres „Also los! Nun mal heraus mit der Sprache!“ rief er munter. „Es ist zwegen dem, dag mein linker Haxn a bißl kürzer ist als der rechte Nicht, dag ich hupfen tu... ich trag im Schuh eine Einlage.. aber ein bißl merkt man's doch, wenn man genau hinschaut. Ich hab mir als Kind mal das Bein brochen.“ Lothar Lockner erhob sich mit einem be- freiten Seufzer. „Ich bin davon überzeugt, Fräulein Moser, daß Sie und der Schmölz Mart! ein gutes Gespann abgeben werden! Und wenn Sie es erlauben, dann rufe ich ihn jetzt herein, ja?“ „Is schon recht, Herr Lockner“, sagte sie demütig und mit einem kleinen erwartungs- vollen Lächeln, das ihr derbes Gesicht wun- derbar verschönte. „Also, Fräulein Moser, dann wünsche ich Ihmen alles Gute! Und machen Sie es mei- nem Freund Schmölz nicht zu schwer.“ Er ließ sie sitzen und rannte beim Ver- lassen der Gaststätte zum zweitenmal mit der Stirn gegen den verdammten Türbalken. Draußen packte er Herrn Schmölz, der noch genau so dastand wie er ihn verlassen hatte, und stieß ihn mit einiger Vehemenz in die „Deutsche Eiche und in sein Schicksal hinein. Alden berger Anzeiger Bayerische Hauspostille Die Bayerische Hauspostillet, das in unserm Verlage allwöchentlich erschei- nende Heimatblatt, nat sich die Herzen in Stadt und Land im Sturm erobert. Be- geisterte Leserzuschriften strömen täglich in die Redaltion und lassen uns erkennen, daß die„Bayerische Huuspostille“ einem echten Bedürfnis nach kernigem, gesun- dem Lesestoff entspricht und von weite- sten Bevölſcerungsschichten wie ein guter Freund aufgenommen worden ist. Bei inrem Erscheinen am 1. September d. J. naben 3794 Leser die„Bayerische Haus- postille im Abonnement bestellt. Heute. nach zwei Monaten, sind es 6468 feste Be- zieher, deren Zahl ständig wächst. Jeder Bezieher des Blattes, der die Zahl der Abonnenten der nächsten vier Num- mern jeweils richtig errät, erhält eine Prũmie von 100 Marie. Schneiden Sie die auf Seite 3 der„Bayerischen Hauspostille- vor gedruckte Postłarte aus, setzen Sie die Zahl der Abonnenten, die Sie für richtig halten, in die dafür vorgesehene Rubrik ein, und werfen Sie die mit Ihrer Anschrift versehene Karte unfrankiert in den Briefkasten! Wenn das Glück Innen hold ist, erhalten Sie— zum Weihnachts- fest zurechtæommend— die Prämie der „Baperischen Hauspostille“ Dreitausendsiebenhundertvierundneunzig feste Bezieher hatten die Hauspostille kurz nach ihrem Erscheinen am 1. September be- stellt. Es war für Lothar Lockner eine herbe Enttäuschung und er glaubte eine Woche lang, dem Chef nicht unter die Augen tre- ten zu dürfen. Mit fünf- bis sechstausend Abonnenten hatte er fest gerechnet. „Was haben Sie, Lockner?“ fragte ihn der alte Lobmüller, als er mit eingezogenem Ge- nick schließlich doch einmal beim Chef an- treten mußte,„Sie machen ein Gesicht wie die Katz, wenn sie donnern hört.“ „Dreitausendachthundert Abonnenten.“ f sagte Lothar Lockner verzagt und ließ die Arme hängen. Der Alte stieß seinen berühmten Pf durch den fehlenden Stiftzahn aus:„Saen Sie mal, Sie junger Dutterer, was haben Sg sich denn eigentlich erwartet? Haben Ste gedacht, daß die Welt auf das Käsblattl ge, Iauert hat wie auf den Salvatorausschan“ auf dem Nokherberg? Uebrigens sind es in zwischen viertausendsechshundert geworden — und das finde ich groß-artig! Groß-artts Warten Sie's nur ab, wenn die Geschichte 0 weiter geht, dann haben Sie Ihren Vertres in zwei oder drei Monaten in der Tasche 1 Unter Garantie!“ ö Ganz so rasch ging es nicht. Es Ware genau drei Monate und vierzehn Tage sen dem Erscheinen des Blattes vergangen, 4“ der Chef seine gesamte Redaktion ein schließlich des Volontärs Wastl Kerschbau- mer und der tüchtigen Sekretärin Magde Klühspieß zu einem Gansbraten einlud. Der Vogel wog vierzehn Pfund, erfüllte schal vom Bratrohr àus das ganze Haus mit e nem leckeren Duft und lag schlief lich 80 groß wie ein Spanferkel und ebenso 16 Prig, auf der hölzernen Tranchiermulde. 5 War mit Aepfeln und Majoran geküllt, Berge von halbseidenen Knödeln und mehlig ten Kartoffeln standen in großen Forseli, schüsseln auf dem Tisch, der alte Lobmüls hatte eine weiße Schürze über den mächtigen Bauch gebunden und zerlegte den 1215 eigenhändig und kunstgerecht. Das 1 beim Anschnitt der Keulen goldgelb d die braune Haut. Wastl Kerschbaumer lu sich drei Knödel auf den Teller, Fräule“ Klühspieß zwei, Fräulein Elfriede Lobme ler einen halben und Lothar Lockner de diente sich aus der Kartoffelschüssel. Fortsetzung folg 0 . Herau Schwieriges Musikkolſeg] da Theodor W. Adorno sprach in Mannheim chefr Professor Dr. Th. W. Adorno ist ein vibe] den. tiger Gelehrter. Er betretit einen Lehrstuhl fl 5 Philosophie an der Frankfurter Universitet, Lokal ist leichzeitig Leiter des dortigen Instit br. tes für Sozialforschung, schreibt Philosoph.! C. Ser sche und musikwissenschaftliche Werke m K., KI komponiert. Als Thomas Mann seinen„Dr. stellv Faustus“ schrieb, den Roman des Tonseten Barke, Adrian Leverkühn, zog er für die einschz, Bad. gigen fachlichen Bemerkungen den befreu mann deten Adorno zu Rate. Aus dem Bereich gel.* ner musikästhetischen Arbeiten bestilt Professor Adorno nun einen Vortrag, dene t! vor der Mannheimer„Vereinigung ze II. J genössisches Geistesleben“ in der Runs,. halle hielt. Unter dem Titel„Musik, Sprache und ihr Verhältnis im gegenwärtigen Rom. ponieren“ legte er seine Erkenntnisse Über das Wesen der Musik dar und entwickelt daraus Forderungen für die denne. musik. Vorausgehend hatte Professor Richard Laugs darauf vorbereitet, daß die Ausfüh. rungen Adornos nur bei äußerst konzen- triertem Zuhören verständlich seien. Aber in selbst, wenn man diese milden Ermahnun. afr gen befolgte, war es nicht leicht, den in Al hohen Sphären philosophischen Denken Ae schwebenden Darlegungen zu folgen, zum 5 der Vortragende seine Sätze vom Manus N 7 skript ablas und man sich beim Zuhören. oftmals noch mit einem Begriff herum.! Pe schlug, während Professor Adorno bereißz] che! anderen gedanklichen Gefilden zustrebte. 126 Auf eine einfache Formel gebracht, könnte] rung, der Rede Sinn etwa folgender gewesen sein:! Seien Die Musik ist sprachähnlich, das heißt, se] ſedoc ist ausdrucksgebunden und unterliegt sub- 85 1 5. en d jektiven Normen. Diese Sprachähnlichkeit der] hand B. mok! Bishe Parte Die komn um e licher Diekt D neue fest. Übers Al nerhe 20. A teitae entsc Haltv neue ist ab Bade ten 1 ungüi! der V ordne stoße Ur Blüch weite Die unter einer hört. 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