Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1,. Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Hdibg. Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 35 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nieht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 29. Februar 1956 — 8 J gerausgeber: Mannheimer Morgen U perlags, Druck: Mannheimer Groß- 0 29 druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. annbein Chefredakteur: E. F. von Schilling; 3 Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: m vielse]. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. hrstum fz] weber; Feuilleton: w. Gines, K. Heinz; niversitz Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: n Institu. pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: hilosoph.] 0, Serr: Soziales: F. A. Simon; Lhafen: Verke un H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner: einen 0 stellv.: W. EKirches. Banken: Südd. Tonsetzen Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., e einschlz Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. . Fannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe 0 n Ir. 80 Urs, Ludwigshafen)Rh., Nr. 26 743. ö Sei 1 bestrltt ag, d. 1 85* N II. Jahrgang/ Nr. 50/ Einzelpreis 20 Pf r Kunst.— Kk, Sprache gen Kom nisse über ae Senwartz. r Richard 2 Ausfüh- t Konzen- ien. Aber 0 a 9 rmahnun- afrikas an, Frankreich werde seine ganze t, den in Denkens“ zen, zum m Manus Mollet noch nicht mit. 4 Der Eingeborenen- Bevölkerung Ver- n cherte Mollet, daß Frankreich auch die Al- „ gerler anerkenne und respektiere. Er sei be- strebte. 0 leit, mit Vertretern der algerischen Bevölke- Mt, könnte]! rung, die aus freien Wahlen hervorgegangen „esen sein:! eien, zu verhandeln. Zunächst müßten sich heißt 15 jedoch die Nationalisten zu einem Waffen- 15 5 stillstand bereit finden. Freie Wahlen könn- liegt sub] ten drei Monate nach Einstellung der Kampf- ichkeit der] handlungen stattfinden. Das algerische Volk ür die Mu. Zwölftöner ne mathe- ie Sprach · 4 selbst auf- dorno vor kctronische Bonn. Die Situation bei den Freien De- om Kölner] mokraten stellte sich am Dienstag so dar: ind seinen) Bisher sind Schritte zur Neugründung einer ernehmen, Partei nur sehr zögernd eingeleitet worden. Usik durch! Die 16 ausgeschiedenen FDP-Abgeordneten matischen kommen am Donnerstag in Bonn zusammen, bezeichnete um eine neue Fraktion zu bilden. Als mög- „die nict] lichen Fraktionsvorsitzenden nennt man usik, son-] Diektor Dr. Wellhaussen, als Geschäftsführer ge. Ueber-“ Dr. Martin Blank. Welchen Namen die Spannung neue Fraktion erhalten soll, steht noch nicht werde sie lest. Offensichtlich will man vermeiden, . überstürzt neue Tatbestände zu schaffen. die ert Als letzter Termin für eine Klärung in- 5 1 85 11 nerhalb der Freien Demokraten gilt der 5 5 20. April. An diesem Tag beginnt der Par- ern alben] beitas der FDp in Würzburg. Alöslicherwreise 01 5 entscheidet sich erst dann— je nach der ee Haltung der Landesverbände—, ob eine Geil eine neue Partei gegründet wird. Bedeutungsvoll 9 it uch der Termin der Landtagswahlen in ele 991 Baden- Württemberg. Die 16 Rebellen äußer- bändigtes ten nämlich die Hoffnung, daß bei einem pseln 10 ungünstigen Abschneiden der FDP bei die- ment der der Wahl noch weitere sechs bis acht Abge- 5 ompromib 9 7 der Dehlerschen FDP zu ihnen Stoßen. 8 N Unentschieden ist ferner ob die Minister Blücher, Neumayer, Preusker und Schäfer Weiterhin dem Kabinett angehören werden. Die Minister wollen diese Frage zunächst unter sich klären und dann zum Gegenstand Hauptrol- einer Koalitionsabsprache machen. Wie man sen, Karl- nört. setzt die Bayerische CSU dem Ver- t Ronnek⸗ leiben der Minister Widerstand entgegen. e Bühnen- Vizekanzler Blücher teilte am Dienstag worfen, dem nordrhein- westfälischen Wirtschafts- idmete die] minister Weyer mit, daß er seinen Ausschluß e aus der FDP nicht anerkenne, da dafür jede ehen Rechtsgrundlage fehle. Weyer, der nach dem ber Grimm Rücktritt Middelhauwes die Geschäfte des Gedichten bb 5 Landesverbandes Nordrhein- West- un vor, In] alen führt, hatte den Vizekanzler außerdem Hermann aufgefordert, sein Bundestagsmandat nieder- Bedeutung aulegen. Auch dies lehnte Blücher mit einem ndnis und Hinweis auf das Wahlgesetz von 1953 ab. Der ius ultra“ ekanzler erläuterte seinen Bescheid und Paris.(AP/dpa) Der französische Ministerpräsident, Mollet, kündigte am Dienstag in einer Rundfunkansprache an die Bevölkerung Frankreichs und Französisch-Nord- Stärke mobilisieren, um den Aufstand in Algerien nieder zuschlagen. Die französischen Siedler in Algerien forderte er auf, mit der Regierung zum Schutze des französischen Lebens und Eigentums zusammenzu- arbeiten. Die Regierung werde jede Anstrengung machen, um die französischen Siedler zu schützen. Einzelheiten über den Einsatz weiterer Truppen in Nordafrika teilte werde dann Gelegenheit haben, seinen Wil- len kundzutun.„Die französische Regierung bietet gleiche Gerechtigkeit, politische und Soziale Demokratie an und garantiert die Erfüllung der Wünsche der Algerier.“ Frankreich wünsche den Frieden und die Bewahrung der französisch-mohammedani- schen Gemeinschaft. Mollet sprach nach einer Sitzung des Na- tionalen Sicherheitsrates, auf der, wie ver- Keine Euler- Bewegung— sagt Blücher Der Vizekanzler erkennt seinen Ausschluß aus der FDP nicht an Von unserer Bonner Redaktion erklärte, daß ein Parteiausschluß aus der FD nur dann automatisch erfolge, wenn ein Abgeordneter einer anderen Wählergruppe beitrete oder wenn anderenfalls ein Beschluß des Ehrengerichtes der Partei vorliege. Mit großem Interesse wurde eine Erklä- rung Blüchers aufgenommen, die sich mit der Stellung Eulers innerhalb der 16er-Gruppe befaßt und die offensichtlich eine gewisse Zurückweisung Eulers bedeutet, der zunächst Als scheinbarer Führer der ausgeschiedenen Abgeordneten aufgetreten war. Blücher be- scheinigte Euler, er habe mit außerordent- lichem Fleiß gegen die Politik Dehlers tak- tiert, man könne aber nicht von einer „Euler- Bewegung“ sprechen. Es handelt sid bei den 16 Abgeordneten um politische Realisten, die bei der augenblicklichen Welt- lage bestrebt seien, das oft mühselig Exreichte der letzten Jahre nicht durch Eskapaden im Stile Dehlers in Frage zu Stellen. Die Bundestagsfraktion der Freien Demo- kraten hat nach dem Ausscheiden von Pr. Martin Blank den baden-württembergischen Abgeordneten Dr. Ewald Bucher einstimmig zum neuen parlamentarischen Sekretär der FDP-Fraktion gewählt. FDP Niedersachsen steht zur Bundespartei (AP) Landesvorstand und Landtagsfrak- tion der FDP Niedersachsen bekannten sich zur Bundespartei unter Thomas Dehler und Verurteilten das Verhalten der sechzehn aus der Bundestagsfraktion ausgetretenen Ab- geordneten. Der Wahlkreisvorstand der FDP im Wahl- kreis Marburg- Biedenkopf forderte den FDP- Bundestagsabgeordneten des Kreises, Dr. Ludwig Preiß, zur Rückkehr in die FDP- Bundestagsfraktion auf. Sollte Dr. Preiß Seinen Austritt aus der Fraktion bis zum Ab- schluß des FDP-Landesparteitages am 24. März nicht revidieren, würden der Wahl- Kreisvorstand und die Ereisvorstände die gegebenen Konsequenzen ziehen. Bund Rheinland-Pfalz gegründet Sein Ziel ist die Erhaltung des von Mainz aus regierten Landes Von unserem Mitarbeiter Robert E. Maass zusammen- zer Privat- Die Ge- aielt durch rch die in- zer Zzwang⸗ 1 Le- . 3 Mainz. Zahlreiche führende Persönlich- — kiten aus allen Landesteilen und Bevölke- denten. unssschichten von Rheinland-Pfalz fanden d ließ die geh am Dienstag in Mainz zur Gründung ö 1 Rheinland-Pfalz zusammen. 1 ser„Bund Rheinland-Pfalz“ hat es sich e zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung über 1915 810 elle Fragen, die mit der Neugliederung des laben 8d. dent desgebietes zusammenhängen, aufzuklä- Sblattl ge. 5 und seimen Standpunkt in Wort und 5 1 5 chrikt in ganzen Land zu verbreiten. Der 1 15 und sieht in den verschiedenartigen Bestre- 5 orden dungen, des Land Rheinland-Pfalz zu zer- 1 tig! echlagen, keinen konstruktiven Beitrag zu ol 55 c der echten Neugliederung des Bundesgebie- hig 1 15 Er Vertritt vielmehr die Ansicht, daß eine 5 1 neusliederung im gegenwärtigen Zeitpunkt * Nen und staatspolitisch gefährlich sei. Die aurelederung des Bundesgebietes sei eine Es 1 ſulgabe, die erst dann gelöst werden könne, Tage set] nenn eine Wiedervereinigung in Ost und angen, abb 16 7 die Voraussetzungen für eine dauer- tion ein-] hakte Lösung geschaffen habe. e 0 In der umfangreichen Denkschrift weist in 0 f 958 und auf die Leistungen und Existenz- mau n Prrechtisune des Lancles Rheinland-Pfalz hin. Ute gel⸗ molessor Armbruster(parteilos), einer der 8 05. mitigtoren des Bundes, erklärte, er sehe in 1 nus⸗ 255 Beharrungsvermögen der Bevölkerung nso kn Fr tes Teandes und in deren„Wunsch nach Se- mulde. 55 9 8 eine Möglichkeit, allen Auflösungs- üllt, 12 auberimenten Wirkungsvoll entgegentreten ehlig 155 ö 95 Können. Im Zeitpunkt der gegenwärtigen 1 nod ittschen Schwierigkeiten habe die mächtigen en innerpolitische Ruhe not- en 125 5 1 ur die Pfalz gehören dem elfsitzigen 8 11 4 Werlig in des Bundes die Herren Bitz aus gelb 8 naue Kontrofler frühere FEDP-Abgeordnete umer 4 50 85 roh orersulzbach(Kreis Kaisers- Fräulen]„ ussesetet, wrich frühere Ludwieshafener Lobmül] ſedoch nicht einer Fremalige Anhänger des ckner be in de limpfun een Ikarius, an. Der Bund. sel. kung a sich zaulreiche Mitslieder der Regie- 118 folgt parteien CDU und FDP gefunden haben darunter auch die Minister Becher FDP) und Oskar Stübinger(CDU), legt Wert auf die Feststellung, daß er als überparteiliche, rein private Organisation arbeite. Die Finan- zierung seiner Aufklärungsarbeit soll dureh Spenden und Beiträge der Mitglieder er- folgen. Waffenstillstands-Appell Mollets Erst Einstellung der Kampfhandlungen ermöglichen freie algerische Wahlen lautet, neue militärische Maßnahmen gegen den Aufstand in Algerien beschlossen wur- den. Vorgesehen sein sollen unter anderem die Einberufung einer größeren Anzahl von Reservisten, der Austausch von Eingebore- nentruppen gegen in Deutschland stationierte eie Truppen und der Abzug der Reste des Expeditionskorps aus Indochina nach Nord- Afrika. In Algerien begannen am Dienstag grö- Bere Truppenverschiebungen. Das 7. Regi- ment algerischer Scharfschützen wurde nach Marseille eingeschifft. Das Regiment, das Während der letzten Monate im Bezirk von Constantine gegen die Aufständischen ein- gesetzt war, soll im Rahmen der NATO in südwestdeutschen Garnisonen stationiert Werden. Die französische Regierung löst die Moslem-Truppen in Algerien ab, da Unru- hen unter den Soldaten befürchtet werden. Am Dienstagmorgen wurden bereits 800 Mann des französischen Indochina-Rorps in Algier an Land gesetzt. Die französische Regierung beschloß in der Nacht zum Dienstag, das Parlament um Sondervollmachten zur Bewältigung der kri- tischen Lage in Algerien zu ersuchen. Im Ka- binett wird zu diesem Zweck ein Gesetzent- Wurf vorbereitet. Das Gesetz soll die Regie- rung ermächtigen, in bestimmten Fällen, in denen normalerweise eine Entscheidung des Parlaments erfolgen müßte, Maßnahmen auf dem Verordnungswege zu treffen. Die Son- dervollmachten sollen nur auf den Gebieten der Verwaltung, der Wirtschaft und des So- zialwesens, aber nicht auf militärischem Ge- biet gelten. Die französische Regierung steht mit Washington und London in ständiger Ver- bindung, um eine fremde Einmischung in Algerien fernzuhalten. Es herrsche Einver- nehmen darüber, daß das Algerienproblem eine inner französische Angelgenheit ist. Die Beratungen mit den beiden angelsächsischen Mächten beziehen sich nicht nur auf die Ver- hinderung weiterer Waffen und Munitions- transporte für die Aufständischen, sondern — Wis es heißt— auch auf die Einmischung durch Entsendung von Agenten und durch Ppropagandistische Rundfunksendungen. Vertrauen für Mollet Die französische Nationalversammlung sprach dem Ministerpräsidenten Guy Mollet am Dienstag in einer Serie von Abstimmun- gen mit großer Mehrheit ihr Vertrauen aus. Mollet hatte viermal die Vertrauensfrage ge- Stellt, um bestimmte Sozialprojekte durchzu- setzen. In der ersten Abstimmung über die Erhöhung des bezahlten Mindesturlaubs für Arbeitnehmer auf drei Wochen war das Er- gebnis 499 zu 0, in der zweiten 487 zu 1. in der dritten 372 zu 108 Stimmen. Die vierte Abstimmung wurde für später erwartet. Ein Foto aus der Vorkriegszeit scheint diese Aufnahme des Parkplatzes an der Ostseite des Leipziger Bahnhofs zu sein, wenn man die„alten Veteranen“ von Kraftfahrzeugen betrachtet, die hier abgestellt sind. Aber der Schein trügt: Das Bild ist erst wenige Tage alt und die P 4, Opel-Kadetis und DK W's werden„drüben“(in Ermangelung neuerer Modelle) als Taæis eingesetzt, um an- kommende Schau- und Kauflustige aus Ost und Leipziger Messe zu bringen. West zu den Ausstellungskallen der AP-Foto Abschreckungspolitik durch Atomwaffen Bekenntnis des britischen Verteidigungsministers im Unterhaus London.(dpa) Der britische Verteidigungs- minister, Monckton, bezeichnete am Dienstag- im Unterhaus die Verhinderung eines globalen Krieges als das oberste Ziel der bri- tischen Verteidigungspolitik. Er bekannte sich, zum Auftakt einer zweitägigen Vertei- digungsdebatte, zur Politik der Abschrek- kung durch Atomwaffen. Die neuen Waflen hätten einen neuen Weltkrieg weniger wahr- scheinlich gemacht. Großbritannien müsse daher mit seinen Alliierten zu dieser Ab- schreckung beitragen. Der britische Verteidigungsminister deu- tete an, daß wahrscheinlich nicht jeder aggressive Schritt gegen den Westen durch Einsatz der Wasserstoffbombe erwidert würde. Seiner Ansicht nach ist es nicht rich- tig, im voraus genau die Umstände festzu- legen, unter denen bestimmte Waffen ein- gesetzt werden sollen. Eine solche Fest- legung„könnte jenen, die sich Gedanken darüber machen, anzeigen, ob sie Risiken auf sich nehmen und wie weit sie gehen können, Am 13. Mai Wahltag in Oesterreich? Die Wiener Koalitionsparteien stellen heute entsprechenden Antrag Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien. Die über eine Woche andauernde Nexvenkrise in der österreichischen Regie- rungskoalition wurde am Dienstag durch einen gemeinsamen Beschluß der Roalitions- Partner, der Volkspartei und der Sozialisten, beendet. Beide Parteien werden heute, Mitt- Woch, im Nationalrat einen gemeinsamen Auflösungsantrag einbringen und der Regie- rung Neuwahlen für den 13. Mai vorschlagen. Die beiden Regierungsparteien haben sich durch Tage bemüht, die zwischen ihnen ent- standenen Differenzen über die Lösung der mit dem Abschluß des Staatsvertrages ent- standenen Fragen(Erdöl, deutsches Eigen- tum, Milchpreiserhöhung, Luftfahrt) in Kom- missionsberatungen beizulegen. Es konnte Wohl in der einen oder der anderen Frage eine Annäherung erzielt werden, doch wur- den die grundsätzlichen Gegensätze nicht bereinigt. Die Sozialisten sprachen von einer in der Koalition herrschenden Vertrauenskrise und setzten schließlich gegen die Absichten des Kanzlers Raab Frühjahrswahlen durch. Zur Stunde ist nicht klar, ob auch die Regierung demissionieren wird. Der einvernehmliche Beschluß der beiden Parteien deutet darauf hin, daß man daran denkt, die bisherige schwarz-rote Koalition auch nach den Wah- len beizubehalten. Zwischen Gesfern und Morgen Die Zentrumsfraktion im Landtag von Nordrhein- Westfalen hat sich bereit erklärt, in das Kabinett Steinhoff zu gehen, nachdem der neue Ministerpräsident des Landes der Partei die Weiterführung der bisherigen Kul- turpolitik zugesichert hat. In einer Erklärung der Fraktion heißt es, der Posten des Staats- Sekretärs im Kultusministerium werde nach einem Vorschlag des Zentrums besetzt. Der 3 des Staatssekretärs steht noch nicht fest.. Richard Tantzen, der Nachfolger Schlü- ters als Kultusminister von Niedersachsen, ist am Dienstag aus Krankheitsgründen zu- rückgetreten. Die Forderung des Berliner Senats, dag Berlin bei den Wahlen 1957 seine Abgeord- neten in direkter Wahl in den Bundestag entsendet, wird von der Spp- Bundestags- fraktion unterstützt. Bisher wurden die Ber- liner Bundestagsabgeordneten vom Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Die Streiklage in der westfälischen holz- verarbeitenden Industrie hat sich am Diens- tag verschärft. Die in der Tarif gemeinschaft Holz Westfalen-Lippe zusammengeschlosse- nen Fachverbände bereiten Gegenmaßnah- men vor. Sie sollen aber erst wirksam wer- den, wenn Klarheit über den Ausgang der heute, Mittwoch, stattfindenden Schlich- tungsverhandlungen besteht. Erich Ollenhauer empfing am Dienstag- vormittag den internationalen Sekretär der Sozialistischen Partei Israels, Hugo Moratt, zu einem längeren Informationsgespräch über die Lage in Israel. An dem Gespräch nahmen auch die SpD-Vorstandsmitglieder Heine und Wehner sowie der Auslandsrefe- rent des SPD-Vorstandes, Heinz Putzrath, teil. Sieben kranke Heimkehrer aus der So- wietunion trafen im Grenzdurchgangslager Friedland ein. Sie befanden sich bis zu ihrem Abtransport in die Heimat in einer Nerven- heilanstalt in Kasan. Zusammen mit Kommunisten kandidier- ten acht Mitglieder der SPD in einem„Fort- schrittsblock aller Schaffenden“ für die Ge- meinderatswahl am 18. März in Regenstauf im Landkreis Regensburg. Der SPD- Bezirks- vorstand Oberpfalz/ Niederbayern hat sie daraufhin aus der Partei ausgestoßen. Der voraussichtliche Präsidentschafts- kandidat der amerikanischen Demokraten, Adlai Stevenson, hat Präsident Eisenhower die Einberufung einer Konferenz von füh- renden Persönlichkeiten der weißen und farbigen Bevölkerung des amerikanischen Südens zur Milderung der Rassengegensätze vorgeschlagen. Stevenson erklärte, er sei von den wachsenden Spannungen im Süden „sehr beunruhigt“. 5 Gegen einen zu starken Einfluß Amerikas auf die kanadische Wirtschaft wandten sich zwei große kanadische Gewerkschaftsver- bände in einer Eingabe an die staatliche Untersuchungskommission für Wirtschafts- fragen. In der Erklärung heißt es, daß die kanadische Regierung, die Industrie und die Gewerkschaften das Schicksal des Landes bestimmen sollten, Von 1945 bis 1953 sei die Zahl der von den USA kontrollierten kana- dischen Firmen von 1 985 auf 3 235 gestiegen. In die Revolution gegen Peron seien keine Deutschen als Anhänger des ehemali- Sen argentinischen Staatschefs verwickelt gewesen, erklärte Argentiniens Luftfahrt- minister Krause, der sich in einer Presse- konferenz in Buenos Aires gegen das Ge- rücht wandte, während der Auseinander- setzungen im September vorigen Jahres seien Deutsche von Revolutionstruppen verhaftet worden. * Delegierte aus zwölf Nationen, darunter auch aus der Sowjetunion, sind in Washing- ton zu einer Konferenz zusammengetreten, um eine Charta für ein internationales Amt zur friedlichen Nutzung der Atomenergie auszuarbeiten. Mindestens 13 Tote und zahlreiche Schwerverletzte gab es beim Zusammenstoß Zweier vollbesetzter Eisenbahnzüge in Swampscott(Massachusetts, US). Den Belagerungszustand in Istanbul, der am 6. März beendet werden sollte, will die türkische Regierung um drei Monate ver- längern, da die politischen Spannungen nach den Plünderungen, Brandstiftungen, Kirchen- und Grabschändungen im Vorjahr noch im- mer gefährlich seien. Zum Tode verurteilt wurden in Nicosia zwei Zyprioten, weil sie für schuldig befun- den wurden, im Dezember vorigen Jahres aus dem Hinterhalt auf einen britischen Ma- jor geschossen zu haben. ohne das letzte Abschreckungsmittel gegen sich herauszufordern.“ Weiter verwies Monckton auf die Vor- bereitungen, um„mit der Situation fertig zu werden, falls unser Versuch(zur Verbin- derung des Krieges) mißglingen und uns der Schrecken eines tomangriffes treffen sollte.“ In diesem Falle würden die Streit- Kräfte und die Zivilverteidigung einen erbit- terten Kampf führen, damit möglichst viele Menschen den Krieg überleben. Gegenwärtig Werde an neuen Evakuierungsplänen mit er- Weiterter Priorität für Frauen und Kinder, Alte und Schwache gearbeitet. Die Eva- kuierungsgebiete sollen größer sein als im vergangenen Krieg. Voraussichtlich müßte man etwa zwölf Millionen Menschen(etwa ein Drittel der Bevölkerung Großbritan- Niens) evakuieren. Endgültige Bedingungen für Zypern (AP) Das britische Kabinett hat am Dienstag die„endgültigen“ Bedingungen Großbritanniens für eine Beilegung des Streits um Zypern nach Nikosia übermit- telt. Gleichzeitig wurde eine für heute, Mitt⸗ woch, im Oberhaus anberaumte Zypern Debatte abgesagt. Der Führer der progrie- chischen Bewegung auf Zypern, der grie- chisch- orthodoxe Erzbischof Makarios, hatte dem Generalgouverneur der Insel, Sir John Harding, am Wochenende erklärt, er be- stehe auf einer schriftlichen britischen Garantie, daß der projektierten Selbstregie- rung Zyperns auch die Selbstbestimmung der Mittelmeerinsel folgen werde, sofern die Mehrheit der Bevölkerung dies wünsche. Zuvor willigte Großbritannien bereits in die meisten Forderungen des Erzbischofs ein, jedoch unter der Bedingung, daß sich Makarios eindeutig gegen jede Gewalt- Politik wende, die türkische Regierung und die türkische Minderheit auf Zypern kon- Sultiert werde und daß die Wahrung der öffentlichen Sicherheit, die Verteidigung und die Außenpolitik Zyperns vorerst in britischen Händen verbleiben. John Foster Dulles für weitreichendes Auslandshilfeprogramm Washington.(Ap) Der amerikanische Außenminister, Dulles, hat am Dienstag auf einer Pressekonferenz erklärt, der Westen musse das Vorgehen der Sowjetunion wei⸗ terhin aufmerksam verfolgen.. Die erste Runde des Kalten Krieges scheine zwar be- endet zu sein, aber eine zweite Runde, bei der die Sowjetführer gleichfalls„auf Raub“ ausgingen, sich aber einer Politik der ver- schleierten und nicht mehr so offensicht- lichen Gewalt bedienten, könne beginnen. Aus diesem Grunde würde sich ein taten- loses Abwarten verheerend auswirken. Es Wäre allerdings nicht fair, wollte man dem amerikanischen Volk sagen, daß seine Opfer an Blut und Geld in den vergangenen zehn Jahren nicht eine Besserung im sowjetischen Verhalten erzwungen hätten. Der Außen- minister wies in diesem Zusammenhang die von demokratischen Politikern an seinen jüngsten Ausführungen geübte Kritik zu- rück, er sei bei der Beurteilung der neuen Sowjietpolitik zu optimistisch. Der Außenminister gab seiner Zuver- sicht Ausdruck, daß der amerikanische Ron- greß ein wWeitreichendes Auslandshilfepro- gramm beschließen werde. Ein solches Sei notwendig, um der sowjetischen Wirt- schaftsoffensive in Asien und Afrika ent- gegenzutreten. Seite 2 T MORGEN Mittwoch, 29. Februar 1956/ Nr.. —— Mittwoch, 29. Februar 1956 Algerien „Ich kann nicht glauben, daß dieser Auf- ruf, den ich mit meiner vollen inneren Uber- zeugung an alle richte, kein Gehör finden Wird. Frankreich will den Frieden und Wünscht in Algerien eine freie und brüder- Uüche französisch-mohammedanische Gemein- Schaft zu schaffen!“ Mit diesen Worten schloß Frankreichs Ministerpräsident, Guy Mollet, seinen Appell an die Vernunft, mit dem er die Krise in Algerien zu entschärfen hofft. Hofft er es wirklich? Glaubt er im Ernst nicht, daß seine Mahnung kein Gehör finden Wird? Frankreich will den Frieden, ja, aber es ist gezwungen, Truppen nach Algerien zu Werfen, immer mehr Truppen. Was sollen in solcher Lage die Versöhnungsworte des Ministerpräsidenten aus dem fernen Paris fruchten? Wo ist denn in Algerien Vernunft, an die man appellieren könnte, wenn die europäischen Siedler die Mohammedaner als Untermenschen behandeln und die aufstän- dischen Einheimischen die Europäer morden, Wo sie nur können, gleichgültig, ob Mann, ob Frau, ob Kind? Nein, in Algerien, dem zu neuen Ufern strebenden, aber an der Borniertheit des Ewiggestrigen dahinsiechen- den Land, wird alle Vernunft mit Füßen ge- treten. Mit noch so gutgemeinten Appellen wird Mollet der Lage in Algerien nicht Herr wer- den. Er fordert die Aufständischen auf, die Waffen niederzulegen, und verspricht inner- halb von drei Monaten nach der Einstellung aller Feindseligkeiten freie Wahlen. Wie aber sollte wohl dieses von politischen Lei- denschaften aufgewühlte Land innerhalb von drei Monaten die ruhige Besonnenheit für einen Wahlgang finden, der lösen soll, was die rohe Gewaltanwendung trotz all dem unschuldig geflossenen Blut nicht 168en Konnte? Frankreich will verhandeln, aber es at noch keinen Verhandlungspartner se- bunden. Frankreich will die miteinander kämpfenden Gruppen in Algerien aussöh- nen, aber es ist selbst mit beiden Gruppen verfeindet. Frankreich will urid will und Will, doch immer gibt es ein aber.. Und S0 ist zu befürchten, daß geschehen wird, was Mollet zagen Herzens androht: das Frank- reich gezwungen werden wird, alle seine Kräfte u mobilisieren, um die Sicherheit der Bevölkerung in Algerien zu gewähr- leisten. Das heißt nichts anderes als Krieg — noch umfangreicherer Erieg als schon Jetzt. 5 Man mag sich sträuben wie man will, Kanonen, Flugzeuge und Panzer Als„letztes Mittel“ oder„letzten Ausweg“ anzuerken- men; so wie die Dinge liegen, treibt die Ent- Wicklung in Algerien immer mehr in den Krieg hinein. Alle Welt sieht das, aber nie- mand weiß es offenbar zu verhindern. Doch Krieg ist immer Risiko, Indochina hat das die Franzosen gelehrt. Auch so ein„lokali- sierter Krieg“ kann anders ausgehen, als man es sich gedacht hat. Deshalb Fällt den Fran- 208en ein mutiger Entschluß so schwer: sie sehen, daß sie etwas Entscheidendes tun müssen, sie sehen jedoch auch, daß es schief gehen kann— gleſchgültig was und wie sie es tun. Das Schlimmste ist es in einer solchen Lage, etwas Halbes zu unternehmen; man Feird dann in den Strudel hineingerissen und verliert das Gesetz des Handelns. Leider sah alles, was Mollet bisher unternahm, sehr nach Halbheiten aus. Wird er die Kraft fin- den, sich selbst und seinen Landsleuten die Entschlossenheit zu geben, einerseits dem Meuchelmord in Algerien ein Ende zu berei- ten und andererseits eindeutige Reformen durchzusetzen— auch gegen die blindwüti- gen Fanatiker unter den europäischen Sied- lern und den Raktionären in Paris? In Deutschland gibt es Leute, die sagen: Was geht das uns an? Oder sie sagen: ge- schieht den Franzosen ganz recht! Gleich- gültigkeit und Schadenfreude sind hier jedoch nicht am Platze. Aus einem Weit- gespannten Sicherheitsbedürfnis ist der Schutzbund der NATO entstanden. Frank- reich und die Bundesrepublik sind Partner in diesem Bündnis. Das wird uns sehr augen- scheinlich werden, wenn die Franzosen wirk- lich die angekündigte Austauschaktion„Weiß gegen braun“ vornehmen, eine Verlegung algerischer Truppen nach Deutschland und der bisher bei uns stationierten Verbände nach Algerien. Es kann uns nicht gleichgültig sein, was in Nordafrika vor sich geht. Hier ist ein Beispiel, das uns zwingt, in dem immer noch ungewohnten und unbequemen übernationa- jen Rahmen zu denken, der in diesem Fall zu folgender Erkenntnis hinleitet: Es ist ein ungemütlicher Zustand für die Europäer, wenn sie alle Gefahren gemeinssm tragen missen, ohne eine Politische Gemeinschaft zu haben, die es ihnen erlaubte, den Gefah- ren schon dann gemeinsam zu wehren, ehe sie zu einem Kriegsfall geworden sind. Whe Bericht über das Königsberger Gebiet 5 Moskau.(dpa) Der erste Sekretär des Ge- bietskomitees der kommunistischen Partei von Königsberg(jetzt Kaliningrad), W. E. Tschernyschow, legte dem Parteikongreg der sowjetischen Kommunisten in Moskau einen Bericht über die wirtschaftliche Ent- wicklung des Königsberger Gebietes vor. Nach einer Meldung der sowjetamtlichen Nachrichtenagentur TASS sagte Tscherny- schow, das Gebiet von Kaliningrad sei zu einem Gebiet von entwickelter Industrie und Landwirtschaft geworden. Seine Indu- strie- und Verkehrsbetriebe überfüllten die staatlichen Pläne.„Auf Anweisung des Zentralkomitees der KPdSU haben die Far- telorganisationen des Gebietes die organi- satorische und ideologische Arbeit verbes- sert und begonnen, tiefer in die wirtschaft- liche Tätigkeit der Betriebe, Kolchosen, Ma- schinen-Traktorenstationen und Staatsgüter, in die Fragen der Wirtschaft und Technik, einzugreifen, und sie haben ihre Verbin- dung mit den Massen ausgebaut und ver- tieft. Trotzdem gibt es in der Tätigkeit der Parteiorganisationen des Gebietes bei der Leitung des wirtschaftlichen und kulturellen Aufbaus sowie in der Einrichtung der Par- telorganisationen und in der ideologischen Tätigkeit ernste Mängel.“ Parteien im Landtagswahlkampf: Aufgaben, die sich die FDP/DVP stellt Verwaltungsorganisation, Schulrecht und Rechtsvereinheitlichung sind die Schwerpunkte Von Professor Otto Gönnenwein, Vorsitzender der FDP/DVP- Fraktion des Landtages Die Verfassung unseres Landes hat be- stimmt, daß die im März 1952 gewählte Ver- kassunggebende Landes versammlung den ersten Landtag von Baden- Württemberg bil- den solle. Die Bestimmung hatte einen guten Sinn. Denn mit Verabschiedung einer Ver- fassungsurkunde allein war das Land noch nicht„in Verfassung“. Es mußten noch die Gesetze beschlossen werden, die zum Voll- zug der Verfassung nötig waren, so das Landtagswahlgesetz und das Gesetz über den Staatsgerichtshof. Aber darüber hinaus müs- sen zur Verfassung im weiteren Sinn auch die grundlegenden Bestimmungen über die Gliederung und den Verwaltungsaufpau des neuen Landes gerechnet werden. So hat der erste Landtag sich mit vollem Recht das Ziel gesetzt, auch ein Landesverwaltungsgesetz, eine Gemeindeordnung, eine Landkreisord- nung und ein Polizeigesetz zu erlassen. Mit diesen Aufgaben ist der Landtag fertig geworden. Gescheitert ist der Versuch, zu einer befriedigenden Neueinteilung der Kreise zu kommen. Die Kreisein- teilung aber muß festliegen, wenn an den Fragenkomplex der Verwaltungs- reform herangegangen werden soll. Auf der Grundlage der Kreiseinteilung müssen auch die Bezirke für die Gerichte und die möglichen Sonderverwaltungen gebildet werden. Das Prinzip der„Einräumiskeit“ darf nicht verlassen werden; Gerichts- und Verwaltungsbezirke können sich nicht über- schneiden. So wird der neue Landtag die Frage der Verwaltungsor ganisation bald wieder aufgreifen müssen, um sie einer be- kfriedigenden Lösung entgegenzuführen. Es mag sein, daß das zu erwartende Sachver- ständigengutachten gar keine weitgehenden Vorschläge, namentlich hinsichtlich der Auf- hebung leistungsschwacher Landkreise, bringt. Um so besser! Aber entschieden wer- den muß, wenn nicht eine jahrelange Un- ruhe in den möglicherweise betroffenen Kreisen den inneren, seelisch- geistigen Aus- bau des neuen Landes verhindern soll. Und nach der Kreisneueinteilung kommt die Neueinteilung der Regierungsbezirkel Denn die vier Regierungsbezirke des Landesver- waltungsgesetzes sind nur vorläufig festge- stellt; sie können nicht bleiben. Abgesehen davon, daß der ganze Osten des Landes kei- nen Verwaltungsmittelpunkt hat, muß die Zahl der Regierungspräsidien auf drei her- Untergedrückt werden. Eine ganz große Aufgabe für den neuen Landtag wird die Ordnung des Schul- rechts sein. Die Materie ist vom Rande her bereits angeschnitten: der erste Land- tag hat ein Hilfsschulgesetz, ein Gesetz über die Erziehung und den Unterricht hör- und sehgeschädigter Kinder sowie ein Privat- schulgesetz beschlossen. Es besteht aus dem Allgemeinen Schulgesetz und dem Lehrerbildungsgeset z. Wichtige Grundentscheidungen für diese Gesetze, so vor allem die christliche Gemeinschafts- schule, sind in der Verfassung schon ge- troffen. Auch auf dem Gebiet der Rechtsver- einheitlichung wird der neue Land- tag vor wichtigen Aufgaben stehen. Auf vie- len Verwaltungsgebieten herrscht noch große Rechtsungleichheit. Nötig werden wird ein einheitliches Wassergesetz, ein Straßengesetz, das die Bundesgesetze ergänzt. Nicht zuletzt aber wird der Landtag schleunigst die nöti- gen Beschlüsse fassen müsen, um endlich zu einem einer Demokratie würdigen Haus für seine Arbeiten zu kommen. Brentano antwortet Dehler „Der Preis der Freiheit für die Wiedervereinigung wäre zu hoch“ Mannheim, 28. Februar „Die jüngsten Auseinandersetzungen sind sehr bedauerlich, weil unsere Politik mehr denn je der Beständigkeit bedarf“, sagte Bumdesaußgenminister Dr. Heinrich von Bren- tano— mit Marschmusik und Bravorufen empfangen— am Dienstagabend im wie- derum überfüllten Musensaal des Rosen- gartens, wWðo er den 24 Stunden zuvor an gleicher Stelle von Dr. Thomas Dehler er- hobenen Vorwurf der Unritterlichkeit zu- rückwies und in leidenschaftlich nüchternen Darlegungen den Thesen Dr. Dehlers,„die beständige, aber nicht starre Politik der CDU“ und ihre Ziele entgegenhielt. Er sei mit Dehler nicht einig, so sagte Brentano, wenn dieser die Frage stelle, ob denn der Preis für die Wieder vereinigung überhaupt zu hoch sein könne.„Der Preis der Freiheit wäre mir zu hoch!“ Das Dehler- Italiens Staatspräsident in den USA Gronchis Reise kommt erhebliche politische Bedeutung zu von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Der italienische Staatspräsident, Gronchi, hatte am Dienstag, dem zweiten Tag sei- nes Besuches in Washington, eine Unter- redung mit Präsident Eisenhower. Gegen- stand der Besprechungen war eine ver- stärkte amerikanisch- italienische Zusam- menarbeit, um der wirtschaftlichen Offen- sive der Sowjetblock-Staaten im Nahen Osten und Südostasien entgegenzuwirken. In dem nachfolgenden Artikel gibt unser Korrespondent in Rom ein Bild von der Bedeutung des Gronchi-Besuches in den SA aus italienischer Sicht. Rom, Ende Februar. Der erste Staatsbesuch des Präsidenten Gronchi gilt der USA. Es ist die erste Aus- jandsreise überhaupt, die ein italienischer Staatschef seit 1945 unternimmt. Bei An- tritt seines hohen Amtes vor zehn Monaten hatte Gronchi in einer vielbeachteten Rede angekündigt, er gedenke, aus der betonten Zurückhaltung seiner beiden Vorgänger herauszutreten. Ohnehin habe nach dem zehnjährigen Ablauf der ersten Nach- kriegsperiode ein neuer Zeitabschnitt be- gormen, der von allen auf die Erhaltung des Friedens bedachten Nationen der freien Welt erhöhte politische Aktivität erfordere. Die amerikanischen Zeitschriften„News- week“ und„Time“ betonen in vielbeach- teten Aufsätzen die dem italienischen Staatschef eigene Dynamik, dem es— 80 „Newsweek“— weniger darauf ankomme, Großbauten, Denkmäler und Ausstellungen aus der Taufe zu heben als in den Gren- 2001 der ihm von der Verfassung eingeräum- ten Befugnisse sich am politischen Ge- schehen zu beteiligen. Es sei bezeichnend, daß Gronchi in höflichster Form einer be- absichtigten Einladung der Sowjets nach Moskau ausgewichen sei.„Zu allererst be- gibt er sich nach jenem Land, das, Vorbild der modernen Demokratie, am wirtschaft- lichen und moralischen Wiederaufbau Tta- liens den größten Anteil genommen hat“. Aus den Vorbereitungen dieses Staats- besuches geht hervor, daß es sich um mehr handelt als um eine reine Höflichkeits- visite. Seit Wochen fanden sowohl jenseits des Ozeans wie in Rom eingehende Be- sprechungen statt. Die Besprechungen am Amtssitz des Präsidenten, dem Quirinal, an denen regelmäßig Ministerpräsident Segni, Außenminister Martino und Wehrminister Taviani teilnahmen, deuten den weitge- spannten Rahmen der Washingtoner Be- sprechungen an. Außerdem läßt die Teil- nahme des politisch verantwortlichen Außen- ministers Martino an der Reise Gronchis Schlüsse auf die Bedeutung der Verhand- jungen in Washington zu. Es wird über- dies hervorgehoben, wie sehr in Washing- ton, aber auch in Rom der Ausgang der Prüfungsblüten Den Prüfern des bayerischen Landespersonalamtes kam bei solchen München, 28. Februar Im Bayerischen Landtag fiel amn Dienstag das Wort vom„Maschinenkauf“, mit dem die Einstellung von Bewerbern für den öffent- lichen Dienst wohl zu vergleichen sei. Die FDP- Abgeordnete Dr. Hildegard Brücher wollte in der Begründung einer Interpella- tion zum schlechten Bildungsstand dieser Bewerber an diesem materiellen Vergleich die Verpflichtung des Staates erläutern, für den Betrieb der Verwaltungsapparatur nur bestes„Material“ zum Wohle des Staatsbür- gers zu„investieren“. Nun scheint aber, wie aus der Begründung der FDP-Interpellation erwiesen ist, dem Staat, in diesem Fall dem Freistaat Bayern, die Auswahl des Verwal- tungsnachwuchses nicht leicht zu fallen. Bei den Einstellungsprüfungen für den mittleren und gehobenen Staatsdienst ist nämlich beim letzten Termin den Prüfern des Landespersonalamtes das Entsetzen an- gekommen. Im mittleren Dienst bestanden 29 Prozent der Bewerber überhaupt nicht, griechischen Wahlen die öffentliche Mei- nung beunruhigt, ebenso die Wiederarnähe- rung Titos an Sowjetrußland. Die Vertei- digungsfront im Balkan und im Mättelmeer, d. h. in Jugoslawien und in Griechenland, ist also erneut fragwürdig geworden und entsprechend ist die militärische Bedeutung Italiens gewachsen. Diese Andeutungen sind keineswegs er- schöpfend. Die Presse verhehlt nicht, daß es in letzter Zeit einige Mißverständnisse zwi- schen den beiden Ländern gab, wroran nach Hlesiger Meinung die tendenziöse Bericht- erstattung amerikanischer Korrespondenten aus Rom erheblichen Anteil hatte, Unter an- derem war der früher im christlich-demokra- tischen Lager stets auf dem linken Flügel stehende Staatschef in Washington von eben dieser Presse als ein einflußreicher Förderer des vielberedeten„Anschlusses der regieren- den demokratischen Parteien an Links“, d. h. em die groge, mit den Kommunisten durch dick und dürm gehende marxistische Nenni- Partei verdächtigt worden. Diese Verdächti- gungen sind grundlos, Segni hat außerdem in seiner letzten Senatsrede jegliche Verstän- digung mit den Parteien der extremen Linken (wie auch der extremen Rechten) strikte ab- gelehnt und eben deshalb von den Parteien der demokratischen Mitte ein unerwartet großes Vertrauensvotum erhalten. Eime „Volksfront“ nach Chruschtschewschem Re- zept erscheint hier im Augenblick absolut eisgeschlossen. Trotz allem: Der Vordring- liche Kapitalbedarf für die Lösung der Pro- pleme des italienischen Südens wird in Wa- Shington ein wichtiger Verhandlungspunkt sein. OEEC-Tagung in Paris eröffnet Paris.(dpa) Der Ministerrat des Europa- ischen Wirtschaftsrates(OEEC) trat am Dienstag in Paris zu einer zweitägigen Sit- zung zusammen, auf der vor allem die Frage einer europkischen Atomgemeinschaft be- handelt werden soll. Die erste Sitzung fand turnusgemäß unter dem Vorsitz des briti- schen Schatzkanzlers, Harold Macmillan, statt und war einer Aussprache über die Tätigkeit der OEEC während der letzten Monate gewidmet. An Stelle des verhinder- ten Vizekanzlers Dr. Franz Blücher und des ebenfalls verhinderten Außenministers von Brentano leitet Staatssekretär Dr. Walter Hallstein die deutsche Delegation, weshalb die Bonner Besprechungen über die Sta- tionierungskosten mit den Westmächten ver- schoben wurden. Atom-Minister Franz Josef Strauß wird am zweiten Sitzungstag, also heute, Mittwoch, in Paris erwartet. Wort, daß in Fragen Wieder vereinigung ein gewisses Maß von Unfreiheit in Kauf ge- nommen werden müsse, sei überaus gefähr- lich, weil dieser Weg leicht in die totale Unfreiheit führen könne. Es sei ein großer Fehler, anzunehmen, wir könnten eine iso- lierte Politik betreiben; es gelte vielmehr, in ständigen Kontakten mit den Westmächten den richtigen Zeitpunkt für neue Initiativen auszukundschaften, und diese Kontakte wür- den unablässig gepflogen. Er— Brentano— sei der festen Ueberzeugung, auf diesem Wege einmal zu„einem besseren Gespräch mit der Sowjetunion zu kommen“, weil auch die Sowjets an Entspannung interessiert seien und weil es auch im ihrem wohlverstandenen Interesse liegen müsse, zu einem klaren, sau- beren Verhältnis mit Deutschland zu kom- men.„Aber wir dürfen nicht Entspannung anbieten um jeden Preis.“ Zum Streben der Bundesregierung, ein vereinigtes Europa zu erreichen, sagte der Außenminister, heute sei das freie Europa eine Sammlung von— freilich sehr lebens- fähigen— Kleinstaaten, die die Wahl hätten, sich zusammenzuschliegen oder als„Balkan der Welt umrühmlich zugrunde zu gehen und den Einigungsprozeß denen zu überlassen, die dann nicht mehr fragen werden, wie die Einigung vollzogen werden soll“. Im übrigen sei es ein Unding, von Klein-Europa zu spre- chen, hätten doch die freiheitlichen Staaten Westeuropas, ganz abgesehen von ihrer Wirtschaftskraft, zusammen mehr Ein- wohner als die Vereinigten Staaten von Amerika. Auf ein Flugblatt an Renter und Kriegs- opfer eingehend verurteilte Brentano die Absichten,„die existenzielle Not von Men- schen in politische Münze umzumünzen“ und die Dinge so darzustellen, also ob alles, Was schlecht ist, die Regierung verschuldet habe Aud alles Gute auf das Konto der Opposi- tion zu buchen sei. Gewiß sei aueh die CDU noch längst nicht zufrieden mit dem, was erreicht werden konnte, aber sie habe ein Klares Programm und überdies„nicht die Absicht abzutreten“. Brentanos Rede, die über weite Strecken den Erfolgen der Bundesregierung gewidmet War, wurde häufig mit Beifall quittiert. wd. Brief am dlièe Herausgeber: ihm keine Stunde, in der er nichts gemaeht Goethe als Aktivist Einem Lehrer in der Sowjetzone gelang e; die Verbindung zwischen Goethe und Henneche Neraustellen. Der Lehrer Schippan schreibt in dem SED- Blatt„Das Volk“, er habe den Schi lern in einer Deutsch-Stunde die Arbeitsweize Goethes erklärt und dabei die Parallele zur Aktivistenbewegung Henneckhes gezogen. Lobend berichtet der Lehrer, daß eine Schülerin gen Spruch Goethes, jede Minute sei wertvoh, „sehr flott“ zu beweisen wußte. Das Mädchen habe gesagt:„Goethe war ein Muster bon einem Menschen mit guter Arbeitsorganisatton, Er arbeitete sehr viel und war außerordentlich fleißig. Jede Minute nutzte er aus. Es gab bei f hütte. Deshalb wurde er auch unser bedeutend. wir wollen uns als Schüler immer bemünen, keine Minute ungenutzt verstreichen zu lassen, wir wollen immer fleißig sein und viel arbei⸗ ten.“ Der Lehrer versickert:„Ich darf sagen, daß dieses Erlebnis für mick ein nachhaltiges Er- lebnis war.“ Die SED. Zeitung brachte die Zu- schrift als einen Beitrag zum bevorstehenden fünften pädagogischen Kongreß in der Sowiet. zone.(dpa) Vermifsten-Schieksale mit allen verfügbaren Mitteln aufklären Bonn.(AP) Das Deutsche Rote Kreuz stimmt mit der Bundesregierung und allen verantwortlichen Stellen überein, daß die Nachforschung nach den deutschen Vermiß- ten und Verschollenen auch weiterhin mit allen möglichen Mitteln betrieben werden muß. In einem Bericht über die Tätigkeit des Suchdienstes erklärte der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Dr. Heinrich Weitz, die Nachforschungen müßten mit aller Tatkraft fortgesetzt werden, solange es noch Deutsche gebe, die gegen ihren Willen in an- deren Ländern festgehalten würden. Weitz meinte jedoch, ernsthaft müsse ge- prüft werden,„ob man die Angehörigen der Vermißten, über die seit dem Kriege keine neue Nachricht zu gewinnen war, unter Um. ständen noch jahrelang auf das Ergebnis der Nachforschungen warten lassen soll oder ob nicht vielmehr die Frage reif sei, ihnen zu sagen, daß sie nicht mehr auf die Rückkehr der Vermißten hoffen können, daß sie als0 nicht mehr zögern brauchen, ihre Ange- legenheiten neu zu ordnen.“ „Es kann durchaus eine Liebespflicht sein, den wartenden Frauen zu sagen, daß sie es verantworten können, ihr Leben neu zu ordnen, weil viele jetzt noch in einem Alter sind, wo sie noch einmal einen Vater für mre Kinder finden und mit einem Partner neu beginnen können, was in einigen Jah- ren nicht mehr einfach sein wird“, führte Weitz aus. Nach Meinung des DRK- Präsidiums ist jedoch der Zeitpunkt zu einem Solchen Schritt noch nicht gekommen. Weitz sagte, man müsse aber ins Auge fassen, daß eines baldigen Tages wenigstens die Familien einen abschließenden Bescheid erhalten, deren Vermißte zuletzt unter Umständen gesehen worden sind, bei denen nach den vom Suchdienst gemachten Erfahrungen mit einem Ueberleben nicht gerechnet werden könne. 8 Das Deutsche Rote Kreuz hat seit 1950 das Schicksal von 156 715 der insgesamt 1400 105 in Vermißtenlisten geführten Wehrmachtsangehörigen aufgeklärt. Pabel Wieder klar sehen lernen Sonst werden wir über kurz oder Zu Threr Politischen Wochenschau(Aus- gabe vom 25. Februar) eine Bemerkung: „Das Dumme ist, daß wir tatsächlich un- sicher sind“, soll wohl heißen, daß wir nicht Wissen, ob wir den Sirenenklängen des Ostens oder des Westens folgen sollen? Falls damit auch der manchmal Herrn Dehler am- geclichtete außenpolitische Kurs gemeint sein sollte, handelt es sich doch vielleicht um einen Irrtum. Meines Erachtens war das Anliegen von Herrn Dehler immer nur, mit den Russen ins Gespräch zu kommen, sonst nichts. Wenn es nach Herrn Dehler gegangen wäre, dann Wäre es zu der Moskau-Reise des Bundes- kanzlers nicht gekommen und wir hätten auch keine russische Botschaft bekommen, an der uns doch nur sehr wenig gelegen ist. Ins Gespräch kommen, sonst nichts. Die Legende, daß alles, was Konrad Adenauer(und da Adenauer CDU ist), und daß alles, was die CDU tut oder läßt, sicher, zuverlässig und richtig ist; daß aber alle anderen Parteien, also auch SPD und FDP, unsicher“, außenpolitisch schwankend, nicht seriös und im ganzen„unerwünscht“ sind, scheint so festen Fuß in den Gehirnen vieler Leute gefaßt zu haben, daß es höchste Zeit ist, diesen Nebel zu vertreiben, damit der geistig Normale wieder klar sehen lernt. Wenn das der Düsseldorfer FDP-Gruppe nicht zum Lachen! Antworten das Entsetzen von unserem Korrespondenten Hans- doachim Deckert 40 Prozent erhielten die Note fünf ei sieben Notenstufen), 25 Prozent die Note vier und nur 6 Prozent die Noten zwei oder drei. Noch schlimmer war es bei der Prüfung für den gehobenen Dienst. Durchgefallen sind hier 30 Prozent, 48 Prozent„glänzten“ mit der Note fünf. 20 Prozent zeichneten sich noch durch die Note vier aus, Zur Erheiterung des bayerischen Land- tags dienten einige Beispiele aus der Prü- fungspraxis. Als bayerische Ministerpräsi- denten wurden Strauß und Heuss genannt. Die Demokratie galt als„freie Meinungs- verschiedenheit“. Der erste Wellkrieg wurde in die Jahre 1814 bis 1818, 1919 bis 1923 und 1919 bis 1928 verlegt. Von den Inseln in der Nordsee„kannten“ die Bewerber„Krön- land, Tilsit, Kamkatka und Borneo“. Manche Antworten erinnern geradezu an schlechte Witze. So würde als der meistbevölkerte Staat der Frde Schan Kai Scheck“ bezeich- net. Auf die Frage, wer der Erzbischof von München und Freising sei, antwortete einer: „Dr. Hundhammer“. Münchhausen und „Heinrich, der Schwarze, schließlich figu- rierten als Begründer Münchens. Gar nicht mehr zum Lachen fanden die bayerischen freien Demokraten die Tatsache, daß bei dem hohen Bedarf an Beamten nachwuchs vor kurzem erstmals sogenannte „gute Fünfer“ eingestellt werden mußten. Die Regierung bestätigte sogar, im Durch- schnitt der gesamten Staats- und Gemeinde- verwaltung betrage der Anteil der Bewer- ber mit den Notenstufen 4,51 bis 4.80 immer- hin 43 Prozent. Nach Angaben der FDP kostet ein Inspektor, sei er bei der Prüfung nun ein guter Kandidat oder ein„guter Fünfer“ gewesen, einschließlich Pensions- lasten bis zum 74. Lebensjahr 341 901 Mark. Der Gedanke„Fehlinvestitionen“ ist dem- nach recht beunruhigend, auch dann, wenn man den Worten des bayerischen Kultus- ministers, Professor Dr. Rucker, Glauben schenkt, daß die letzte Prüfung des Landes- personalamtes eine ausnahmsweise„nega- tive Selektion“ gewesen sei. . f 8 1 ster Dichter und uns allen ein Vorbild. Au * 225 nicht Hate sich Gebi asier track Zieg haut — Zei wurde festgestellt, daß rund 104 000 dieser Mö! Vermißten gestorben sind. 50 bund Das kür Auss 8 N. lang eine Staatspartei bekommen 10 75 nicht gelingt, dann werden wir über kurz 5 oder lang, mit oder ohne„Graben“-System, 5 eine Staatspartei bekommen, wie man das einke ja aus anderen Ländern(siehe Argentinien 55 unter Peron) kennt. Das würde bedeuten T daß diese Staatspartei, einmal fest zemen- 8 tiert, auch lange über den Tod Adenauers hatte hinaus staetsfördernd, erhaltend, demokra- verb: tisch usw., usw.. ist und alle anderen] lern staatsfeindlich, zersetzend, unzuverlässig vera! usw, Usw. sind. Haben wir so etwas Aehn- bevo⸗ liches nicht schon mal gehabt? zent H. Mayer, Bad Godesberg Wüns 1 Wollt Sprac Anmerkung des Verfassers: Ich hatte mit dus. „unsicher“ nicht die schlechte Lage zwischen] db u Ost undſoder West gemeint, sondern die tler Unsicherheit des politischen Denkens und. Sesat Urteilens im demokratischen Meinung Polt getümmel. v8. Mess a Der Farbige verlieren Stimmrecht Me Kapstadt.(AP). Nach fünfjährigem par 55 lamentarischem Ringen haben Volltster,] Fiel sammlung und Senat der südafrikanischen 9 Union in gemeinsamer Sitzung mit der ver- 2ꝛclsti fassungsändernden Zweidrittelmehrheit van 8 174-68 Stimmen der halbblütigen kapländ. rur! schen Mischbevölkerung das Wahlrecht ab. Gese erkannt. Acht Stimmen mehr als nötig e, erkla zielte die Nationale Regierung Striidom f Mens die Verabschiedung ihrer Gesetzvorlae mehr Ministerpräsident Strijdom schloß die De, Jer e batte mit dem Appell an die Oppositian, außen „kein Weizer möge den Nicht- Weisen 84. bein gen, wir seien ihre Feinde“. Die„Nachkomme] seine men und das christliche Gewissen“ Hebt ten u es nicht zu, daß in Südafrika die eine pol, tische Richtung die Farbigen als Verbündete werbe. ö KN Kurz berichtet ö Kambodscha soll nach einer Mitteilung 5 seines Ministerpräsidenten, dem Prinde! 0 Sihanuk, demokratisiert“ werden 55 Prinz will u. à. erreichen, daß Regierung] em mitglieder auf die Benutzung eigener e,( der! gen verzichten und sich nicht mehr mit„Er. ö ten zelenz“ anreden lassen. Ferner ist es 5 de bei Strafe verboten, Vergnügungsstätten u allem besuchen. Sorgt. In die Sowjetunion abgereist ist e dchut ladung des sowjetischen Margchahelb über] Wart schilow der ehemalige ebener ju naue präsident Auriol, der voßn Teller, Fräulen vorat klärte, es sei, obwohl 81 Elfriede Lobmül:- jedoc vatbesuch handle, nich har Loc„sal: kur er mit sowjetischen Stäcttsberr en zus wech mentreffen werde. reich elang ez Hennecke reibt in en Schi eitsweige Nele aur *. Lobend erin den. Wertvoll, f Mädchen ter von nisatton. dentlich gab bei gemacht deutend d. Auch 1 emũuken, u lassen, el arbei⸗ gen, daß iges Er. die Zu- ehenden Sowjet. (dpa) le lären Kreuz ad allen daß die Vermig- min mit werden Cätigkeit dent des Heinrich mit aller es noch n in an- üsse ge. igen der ge keine ter Um. pnis der oder ob nen zu dückkehr sie A180 Ange- 7 icht em, aB sie es neu zu m Alter ater für Partner zen Jah- „ führte jums ist solchen tz sagte, aß; eines Familien erhalten, ständen aach den ngen mit/ Werden 5 seit 1950 nsgesamt eführten t. Dabei 90 dieser . nen ber kurz -System, man das gentinien bedeuten, t 2⁊cmen- denauers demokra- anderen werlässig as Aehn- rodesberg hatte mit zwischen dern die dens un leinungs- v. echt gem par- Volksver- kanischen der ver- heit von kapländi⸗ recht ab- nötig er, ijdom für tzvorlage. die De- pposition, eißen 8a. Nachkom- n lieben eine poll erbündete Mitteilung Prinzen len. Der gierungs ener Wa- mit„Ex⸗ es ihnen stätten 2d Ein- f ee gelb über umer 100 Fräulein ö Lobmül⸗ 0 15 Zusa f 1 Nr. 50/ Mittwoch, 29. Februar 1956 Farbkontraste fur den Frühling] Hier wurde eine taillenlange, marineblaue Tuckjacke kombiniert mit einem weißen Wolljerseypullover und einem Pepiturock, der in Keller- falten gelegt ist. Modell: Schwichtenberg, Foto: IWS luAdie H— Seite 3 Königinnen im Nomadenzelt Schwarzäugige Madchen in der Wüste/ Das Brautgeld bekommt ihr Vater Nichts kann die Situation der beduini- schen Frau besser charakterisieren als die beiden folgenden kleinen Geschichten, die für Europäer wahrscheinlich seltsam genug sind: Ein Mann aus einem Beduinenstamm wollte heiraten. Da er aber nur zehn Pfund besaß— die Geschichte spielte in einer Zeit, da Frauen noch billig waren— stieß dieser Wunsch auf Schwierigkeiten, da auch da- mals unter 25 Pfund keine Frau zu haben War. Da hörte er, daß bei den Stämmen des Südens eine Frau nicht mehr als acht Pfund kostete. Er setzte sich also auf seinen Esel und ritt nach Süden. Dort angekom- men aber erfuhr er, daß auch hier die Preise seiner finanziellen Situation durchaus nich entsprachen. Eben als er wieder zurück- reiten wollte, sah er ein schönes und kräf- tiges Beduinenmadchen, das nur den einen Fehler hatte, daß es auf beiden Augen blind War. Er überlegte einen Augenblick und bot dann dem Vater acht Pfund und einen Sack Reis. Der Alte, der niemals gehofft hatte, das Mädchen zu verheiraten, schlug ein, die beiden wurden getraut, der Beduine setzte sich auf seinen Esel, band dem Weib einen Strick um die Hand und ritt nach Jerusalem und zwar direkt in die Augen- klinik.„Siehe“, sagte er dem Arzt,„hier ist eine blinde Frau und hier sind zwei Pfund. Wenn du sie mir reparierst, gebe ich dir das Geld.“ Der Arzt, der mit Beduinen umzu- gehen wußte, lachte, operierte dem Mädchen den Star weg und der Araber hatte für zehn Pfund eine funkelnagelneue Frau, die er mirgends unter 25 oder gar 30 Pfund be- kommen hätte. Die andere Geschichte ist all- täglicher aber tragischer: Bei einem Stamm der Ghawarine wurde ein Mädchen geraubt. Die Männer der Sippe machten sich sofort auf die Verfolgung— der Räuber hatte ja gegen alle Sitte keine Brautwerber ge- schickt— holten das Paar ein und teten das, vas die beduinische Sitte vorschreibt: nicht nur der Räuber wurde erstochen, sondern auch das Mädchen wurde ermordet. Diese beiden Geschichten kennzeichnen die Stellung der Frau in der beduinischen Gesellschaft. Auf der einen Seite die Ab- schätzung der Frau als Arbeitstier, auf der anderen wieder die grenzenlose Hochachtung Das kostbare Vlies von Kaschmir Schon die alten Römer schätzten die Wolle der Kaschmirziege Ohne die Ziege wäre diese Geschichte nicht denkbar. Sie ist eine kleine, sehr leb- hakte Ziege mit langen Ringelhörnern, die sich nur in grogen Höhen wohlfühlt und die Gebirge der entlegenen Gegenden Zentral- asiens als ihre ausschließliche Heimat be- trachtet. Es war ihr Schicksal, daß diese Ziege neben einer dicken haarigen Außen- haut(zweifellos ein Erzeugnis des rauhen Zeitgemäß · aber nicht modisch Möbelhändler testen Geschmack Möbel stehen in der Anschaffungsliste der bundesdeutschen Familie immer noch obenan. Das bewies die Kölner Möbelmesse 1956, die für die 450 deutschen und ausländischen Aussteller Abschlüsse wie nie zuvor in der Nachkriegszeit brachte. Wofür die 55 000 Ein- käufer besonderes Interesse zeigten und was dann auch am besten verkauft wurde, war das„zeitgernäß- moderne“ Möbelstück, das einkach und„glatt“ aber nicht modisch, form- schön aber gleichzeitig zweckentsprechend ist, So will es der„König Kunde“. Geraume Zeit vor der diesjährigen Messe hatte das Organ des deutschen Möbel-Fach- verbandes,„Möbel-Kultur“, bei Möbelhänd- lern im ganzen Bundesgebiet eine Umfrage veranstaltet, welche Möbel ihre Käufer heute bevorzugen. Der Test ergab, daß nur 8.1 Pro- zent der Befragten hypermoderne Möbel“ wünschen, noch weniger, nämlich 2.6 Prozent, wollten„gute Stilmöbel“ und 8,3 Prozent Prachen sich für„übertriebene Formen“ dus. 35.22 Prozent aber lehnten gerade diese ab und machten sich zum Fürsprecher des „Herkömmlichen“, Die meisten jedoch— ins- 1 0 3 Sesamt 45,7 Prozent, meinten, ihre Kunden pollten„zeitgemäß- modern“ wohnen. Die n haben diesen Test bestätigt. er absatz bestand zu über 50 Prozent aus ſöbeln dieser Art. neuerdings wird die Metallverarbeitung . betont, und die Farbenauswahl ist 5 Seltiger geworden. Neu sind vor allem lstduchen möbel in Pastellfarben. Das Ein- . das sich gut„Kombinieren“ läßt, 99 Scht vor. Die„Garnitur“ ist eigentlich r noch beim Schlafzimmer zu finden. Den lenmackes wandel, der sich darin ausdrückt, 5 ärte ein Möbelfachmann so:„Der moderne 1 braucht die barocke Garnitur nicht 0 L zur Hebung seines Selbstbewußtseins, guten eindet sie als Ueberbelastung von 80 n. Sein Selbstbewußtsein gründet er auf 7 5 F Können und Wollen, auf be 7 erufstätigkeit und auf einen er weiter- n und vertieften Blick auf die Umwelt.“ Keine Massenschutzimpfung Segen Kinderlähmung mmm, vom Bundesgesundsneitsamt in Zu- 16 enarbeit mit erfahrenen Wissenschaft- en ausgearbeitetes Gutachten gelangt zu em vorläufigen Schluß, daß in Anbetracht 0 Unvollständigkeit der bisher gesammel- 5 Erfahrungen und der Schwierigkeiten alle organisatorischen Durchführung, vor 1 der anschließend erforderlichen „ Ueberwachung, eine Massen- Värtie s Segen Kinderlähmung gegen- 1 is noch nicht zu verantworten sei. Ge- are Kontrolle des Produktionsverfahrens ausgesetzt, widerspricht das Gutachten edoch nicht einer Freigabe von Impfstoffen wachs dimpfungen, da hier eine Ueber- e und nötigenfalls Isolierung im Be- ich des Durchführbaren liege. und kalten Gebirgsklimas) ein Vlies besitzt, dessen überaus große Weichheit und Mollig- keit findigen Menschen nicht entgehen konnte. Die Römer waren in ihrem alten Rom geradezu begeistert von den Geweben, die Händler und Kaufleute von ihren Zügen ins ferne Asien mitbrachten und die— wie sie mit geheimnisvollen Worten schilderten — von Ziegenvlies gemacht worden seien. Kaschmirwolle und Kaschmirgewebe wa- ren damals schon Kostbarkeiten und so sel- ten wie echte Perlen oder reiner Portwein. Und Kaschmir ist auch nie billig gewesen. Das liegt vor allem daran, daß niemals mehr als eine bestimmte Menge auf dem Welt- markt angeboten wird. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl der Erde wird heute nicht mehr Kaschmirwolle produziert als zur Zeit der alten Römer. Die Kriege und Unruhen der letzten Jahre haben die Produktion wei- ter zurückgehen lassen, so daß heute Kasch- mir noch seltener und noch teurer ist als jemals zuvor. Verglichen mit Schafswolle ist die jährliche Wollmenge, die man von einer Kaschmirziege gewinnen kann, äàußerst ge- ring. Der Bock gibt nicht mehr als 110 Gramm Wolle pro Jahr, das Weibchen kaum 60 Sramm, wahrend ein einziges Merinoschaf sehr wohl seine 4000 bis 5000 Gramm Wolle liefert. Für einen Mantel aus reinem Kasch- mirtuch müssen 20 Ziegen ihre ganze Wolle von einem Jahr hergeben, und schon der Zierliche kleine Damenpullover aus reiner Kaschmirwolle benötigt die qahresproduktion von vier Ziegen. Im Gegensatz zu den Schafen werden Kaschmirziegen niemals geschoren. Keine Maschine oder scharfe Schere darf das Fell berühren, Mit der Hand wird das Vlies aus- gezupft oder ausgekämmt— in den meisten Fällen wird jedoch von den Sammlern müh- selig Faden für Faden von den Büschen oder Felsen abgelesen, an denen sich die Tiere im Frühling während der„Mauser“ reiben. Es vergehen Monate, manchmal sogar Jahre, bis die Wolle aus den inneren Gebieten Asiens bis zu den Fabriken des Westens gelangt ist, um dort verarbeitet zu werden. Die ursprüng- liche Menge wird dabei beträchtlich ver- ringert— Reste des harten äußeren Fells der Ziege sind mit den weicheren Fasern ver- mischt und müssen mühsam wieder heraus- gesucht werden. Nach weiteren Reinigungen bleiben nur noch etwa 50 bis 70 Prozent der ursprünglich„geernteten“ Wollmenge zurück. Die in der Qualität beste Kaschmirwolle kommt heute aus Tibet, aus der Mandschurei, der Mongolei und aus China, nur noch ge- ringe Mengen kommen aus Kaschmir selbst. Die häufigsten Farben sind Braun und Grau, Weiß ist sehr rar und daher besonders kost- bar. Nur noch selten wird heute Kaschmir- wolle rein verarbeitet. Im europaischen Zen- trum der Kaschmirgewebeindustrie— in Peebles in Schottland— wird Kaschmirwolle in ausgeklügelten Prozessen mit verschiede- nen Kammgarnen und besonders ausgesuch- ten Lammwollarten verwebt. Der Kaschmir- pullover ist heute sehr beliebt, aber wer weiß schon, daß die kleine Ziege in den kal- ten Hochgebirgen Zentralasiens ihr VIies dafür gegeben hat. Valerie Baxton vor der fast sprichwörtlichen Unantastbar- keit, die nicht anders geschützt werden muß ls etwa Leben und Ehre des männlichen Stammesmitglieds. Es soll damit aber kei- neswegs gesagt werden, daß diese Einschät- zung der Unberührbarkeit der Frau rein ökonomischen Erwägungen entspringt, der Veberlegung etwa, daß ein berührtes Mäd- chen unverkaufbar ist. Nein, die Keusch- heitsgesetze gehören eben zum eisernen Bestand beduinischer Ethik. Damit ist aber nicht gesagt, daß das beduinische Mädchen in ihren Heiratsabsichten völlig rechtlos ist. Nirgends in der islamischen Weit kommen Liebesheiraten so häufig vor wie bei den Stämmen der Nomaden; der Bursche sieht das Mädchen am Brunnen, spricht mit ihr, die ja nicht verschleiert geht wie noch viele Frauen in den Städten— und verliebt sich in sie. Tausendfältig sind die Liebeslieder der Wüste, und die ganze komplizierte Werbe- und Hochzeitzeremonie ist dann zu- meist der Schlußpunkt einer Liebes- geschichte, die in einen regelrechten Hei- ratsvertrag münden muß, in dem das Braut- geld, welches der Brautvater zu bekommen hat, sehr genau festgelegt erscheint. Wenn dann die weiße Fehne auf dem Zelt der Braut weht, weiß der Stamm offiziell, daß eine neue Familie in seiner Mitte gegrün- det wird. Selbstverständlich ist es jedem Beduinen darum zu tun, bald zu sinier Frau zu kommen, denn ein Mann ohne Kinder Wird nie als vollwertig angesehen und außerdem muß er doch jemanden haben, der für ihn arbeitet. Der Koran erlaubt seinen Anhängern den verboten— da sie ja vor allem ein 6kono- misches Problem darstellt. Nur bedeutende Leute, Scheichs etwa und Emire haben einen Harém, ein Frauenzelt, in dem es mehrere Frauen gibt, die nicht seine Schwestern sind. Der einfache Nomade begnügt sich mit einer Frau, auf deren Schultern der gesamte Haus- halt und jede andere Art von Arbeit, vom Kochen bis zum Zeltaufstellen ruht. Das einzige, was der Mann und zwar nur der Mann im Haushalt zu tun hat, ist die Berei- tung des Kaffees, denn es wäre eine gerade- zu phantastische Beleidigung, einem Gast einen Kaffee vorzusetzen, den die Frau gebraut hat. Trotz seines scheinbar sehr selbstherr- lichen Lebens ist aber in vielen Fällen die Stellung des Mannes im Frauenzelt keine beneidens werte, da es auch in beduinischen Kreisen nicht selten vorkommt, daß er sozu- sagen unter dem Pantoffel steht. Besonders dann, wenn es im Frauenzelt mehrere Für die Hausfrau notiert: Iiefgekiihlt und Tiefkühlprodukte müssen anders Die Tiefkühlung von Nahrungsmitteln gewinnt bei uns, wenn auch noch nicht in amerikanischem Umfang, immer mehr Freundinnen unter den Hausfrauen. Die Landfrau begrüßt die vereinfachte Art der Einschlachtung, der Obst- und Gemüse- Kon- servierung— die Hausfrau in der Stadt weiß es zu schätzen, daß sich ihr das End- produkt„wie frisch“ präsentiert. Nur— über das Auftauen sollte man Bescheid wis- sen, sonst gibt es unliebsame Ueberraschun- Sen. Gemüse wird überhaupt nicht vorher auf- getaut, sondern kommt sofort in den Koch- topf. Es gart meist etwas schneller als fri- sches Gemüse. Obst und Salate(Tomaten), die roh gegessen werden sollen, werden samt der Verpackung in die Schüssel gelegt, in der man sie auf den Tisch bringen will. Sie sollen nicht zu schnell auftauen, also Im dunklen Wasser des Spiegels Gedanken über das Aelterwerden/ Verschoben ist nicht aufgehoben Man muß altern, jeder und jede muß es— oder jung sterben. Zweifellos, Hormon- creme wirkt vorzüglich gegen Augenfalten, kaltes und heißes Wasser abwechselnd er- frischt die Haut staunenswert, Rumpfrollen vertreibt das Taillenfett, und Marlene Diet- rich, wenngleich über fünfzig, sieht immer noch prachtvoll aus. Manchmal, wenn man die Frauenzeitschriften, die Illustrierten mit den hohen Auflagen durchblättert, möchte man glauben, das Alter sei endgültig ab- geschafft, besiegt von Kosmetik, neuartigen Speisefolgen und Seelentraining. Das Leben beginnt mit vierzig, man ist so jung, zu- weilen auch so verzweifelt, geschluckt wie Weizenkeimlinge und Kartoffelwasser. Die prominenten Nahrungsforscher, diese millio- nenschweren Entschlacker haben unsere Frist Vielleicht“ verlängert, haben das Altern listig aufgeschoben, aufgehoben haben sie es nicht. Eine klug gepflegte Vierzigerin mag in ihren günstigen Stunden aussehen, als sei sie fünf- undzwanzig, doch noch nie ist eine Frau von 90 Jahren für eine Neun zehnjährige gehalten worden. Colette, die bedeutende Französin, war noch nicht 35 Jahre alt, sie hatte noch Jahr- zehnte voller Arbeit und auch voller Leiden- schaften vor sich, als sie eine Weisheit for- mulierte, die noch lange kein Verzicht ist: „Im dunklen Wasser des Spiegels ist nur mein Bild zu sehen, ein Bild, das mir ähnlich, durchaus ähnlich ist, mit Fältchen, die sich um die Augen eingegraben haben, in den Mundwinkeln und zwischen den Brauen. Ein Bild, das nicht lächelt und das auch nicht betrübt aussieht, sondern nur für mich selbst murmelt: man muß altern. Entferne dich langsam. langsam, ohne Tränen. Vergiß nichts. Nimm deine Gesundheit mit. deine Heiterkeit, deine Koketterie, das bißchen Güte und Gerechtigkeit, die dir dein Leben Weniger bitter gemacht haben. Vergiß nicht! Geh' geschmückt fort, geh' sanft fort und Halte dich auf dem unvermeidlichen Wege nicht auf— du würdest es vergebens ver- suchen, da man ja alt werden muß.“ Die Weisheit, die nicht mehr sein muß als die Ergebenheit in die Natur— statt der modernen Anstrengungen, die Natur durch sich selbst aufzuheben— wird der Frau, die sie besitzt, auch äußerlich zustatten kom- men. Angesichts einer weißhaarigen, dunkel gekleideten Dame ruft kaum jemand aus: „Na, jung ist die aber nicht mehr!“ Das mit Würde hingenommene Alter gehört ebenso ins Konzept des Lebens wie die aufgeregte Jugend. Aber die stark geschminkte Frau mit den brandrot gefärbten Haaren, die, weil sie schlank geblieben ist, ein kurzes Flatter- röckchen trägt, weist schrill auf den Verfall ihres Gesichtes hin, es ist, als schlüge sie Alarm in einer Sache, bei der niemand helfen Kann. Nicht nur Schminke und Kleidung können das Bild der Reife verzerren, auch gründ- lichere Maßnahmen, beispielsweise Gèsichts- operationen, bereiten gelegentlich Unbehagen, trotz ihres oft erheblichen Effektes oder ge- rade deshalb. Ich traf nach sehr langer Pause eine Schauspielerin wieder, eine mütterlich- intelligente Frau, etwa anfangs der Sechzig, und sie sah, jedenfalls auf den ersten Blick, gut 15 Jahre jünger aus als damals. Die ein Wenig schräg gewordenen Augen verrieten es: sie hatte sich das Gesicht spannen lassen. Sie sah wunderbar aus, nur, es stimmte nicht mehr. Lag es daran, daß das neue stups- näsige Köpfchen nicht zu dem schweren Kör- per, dem gebeugten Rücken paßte? Ich glaube, es war die Stimme, diese warme und kür sich so gute Stimme einer alten Dame. Die Kunst des Chirurgen triumphierte, aber die Natur hatte die Harmonie verloren. Aller- dings, es gibt hinreißende Frauen, deren Gesichter schon mehrfach künstlich gestrafft wurden, man braucht da gar nicht bis nach Hollywood zu denken. Und ich kenne eine Frau, Mitte der Vierzig, nicht einmal be- sonders„gut erhalten“, denn sie arbeitet viel und hat fröhlich gelebt, voller Runzeln also, zierlich und von einem alterslosen Gassen- jungen- Charme— die dürfte ihr kurzes Borstenhaar und ihre samtenen Rniehosen noch lange, lange tragen, wenn das die Mode erlaubte. Der Schmelz des Geistes, die Anmut des einzelnen haben besondere Rechte, und viel- leicht scheint es manchem, als sei in diesem Text zu wenig von Geist und Charme und zu viel vom Zustand der Haut die Rede ge- Wesen. Aber wir sprachen vom Altern. Geist und Charme versüßen das Altern, sie heben es jedoch so wenig auf wie der Genuß von Diätbier. Sich in das Alter zu fügen, mit Geist und Charme und allem, was man sonst noch hat oder zu haben glaubt, anstatt diese Kräfte in eine zermürbende Schlacht gegen die Zeit und die Natur zu schicken, das ist es, Was Wieder zu lernen wäre. Christa Rotzoll Auf Grund langjähriger sorgfältiger Be- obachtungen gelang es der australischen Aerztin, Dr. Kate Campbell, festzustellen, daß bei Frühgeburten, die im Sauerstoff-Zelt ge- halten werden, eine zu starke Dosierung zu dauernder Erblindung führen kann. Den Aus- gangspunkt lieferte die Tatsache, daß in den modernsten Kliniken der USA, eben denen, die über die erst 1947 eingeführte Einrich- tung des Sauerstoff-Zeltes verfügten, die Zahl der Erblindungen Neugeborener weit höher war, als in weniger gut ausgestatteten Entbindungsheimen. Frauen gibt, die im Streit miteinander leben. Aber auch in den besten beduinischen Ehen wacht die Frau eifersüchtig über ihre durch uraltes Gewohnheitsrecht festgelegten Ehe- rechte. So ist der Mann, der mehrere Frauen besitzt, verpflichtet, keine derselben, sei es auch nur in Angelegenheit von Geschenken, vor der andern vorzuziehen. Geschieht dies aber trotzdem, dann wird ihm der Eintritt ins Frauenzelt verwehrt und die Benachtei- ligte übersiedelt am nächsten Morgen in das Zelt ihrer Eltern. Wenn der Mann sein Brautgeld nicht verlieren will, muß er ein Versöhnungsgeschenk schicken, sonst hat sie das Recht, für immer bei den Eltern zu blei- ben. Die erste Frau natürlich, die den Erben gebiert, genießt besondere Vorrechte. Ihr sind alle anderen Weiber der Familie unter- stellt. Sie, die sogenannte Walide, ist die Königin des Zeltes und ihr Befehl herrscht. Zumeist auch über den Mann, was ihn aber nicht hindern darf, sie gelegentlich mit dem Kamelstock zu verprügeln. Bei Stämmen, die ihre Rassereinheit er- halten haben, die wenig Sklavenblut sich vermählt haben, finden sich Frauen von be- rückender Schönheit. Schlankfesselig, mit feingeschnittenen Zügen, deren Ausdrucks- fähigkeit durch die blaue Tätowierung des Kinns und durch den Rohelstrich unter den Augen erhöht wird, sind sie Königinnen im Sinn des Wortes. In dem typischen blauen Kleid— das, weit länger als die Trägerin, unter dem Gürtel aufgerafft wird— mit dem schwarzen Stirnbund, mit Ketten und Spangen an Händen und Beinen, sind diese Frauen trotz aller primitiven Einfachheit des Denkens unerhört anziehend. Aber nur bis sie in die Mitte der Zwanziger kom- men. Dann, wenn sie acht oder noch mehr Kinder geboren haben— sie heiraten ja mitunter schon im Alter von 14 Jahren dann freilich ist es anders. Ich glaube, keine Frau der Welt kann häßlicher sein als eine alte Beduinen und alt ist eine Frau bei den Nomaden viel, viel früher als im Westen der Welt. Trotz allem aber ist ihr Schicksal nicht So tragisch. Wenn auch der Mann bei einer Erkrankung der Frau rechnen kann, ob er nicht am Ende für die Behendlungskosten eine neue bekommen kann und wenn ihr Schicksal, wenn sie dem Mann keinen Sohn geboren hat, kein erfreuliches ist, ist sie doch, an den Massen, zumindest der alten islamischen Gesellschaft gemessen, freier als die Frau in den Dörfern der Fellachen oder gar in den Städten. Und die Lieder der Hir- ten, die um sie werben, tragen die Namen beduinischer Mädchen in die verklingenden Abende der Wüste. M. Y. Ben- gavriel richtig aufgetaut behandelt werden als Frischware nicht auf den heißen Herd gestellt werden. Man entfernt die Verpackung und serviert kühl. Fische werden solange aufgetaut(1 bis 2 Stunden), bis sich die Zellglasverpackung ablösen läßt, und dann weiterbehandelt wie frisch. Geflügel und Wild muß erst gänzlich auftauen(4 bis 6 Stunden bei normaler Zim- mertemperatur von 20 Grad Celsius). Erst dann kann es gespickt, ausgenommen oder sonst vorbehandelt werden. Nach dem Auf- tauen sind tiefgekühlte Nahrungsmittel empfindlicher als frische, man soll sie daher nicht mehr lange aufbewahren. Natürlich läßt sich die mögliche Aufbewahrungszeit durch einen Kühlschrank verlängern, doch muß man bedenken, daß darin immerhin noch Temperaturen von über 0 Grad herr- schen, so daß man das Auftauen also nicht verhindern, sondern nur bis auf etwa dreißig Stunden hinauszögern kann.— Zu diesem Zweck wickelt man das Tief gekühlte in dicke Lagen Papier ein. Kühlschränke mit einem Tiefkühlfach (etwa 18 Grad) sind hier im privaten Haus- halt noch ziemlich selten. Hat man keines, 80 muß man sich mit dem Einkauf danach rich- ten, wann man das Tief gekühlte verbrauchen will— man kann sich also diese„Konserve“ nicht wie eine Konservendose zur beliebigen späteren Verwendung hinlegen. Dafür schmeckt es dann aber auch besonders gut, weil die Nähr- und Genuß werte fast voll- kommen erhalten sind. FD 90 Jahre Lette- Verein Wiederaufbau in Berlin Der weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannte Lette-Verein, eine Gemeinschaft von Berufsfachschulen, beging in einer Feier- stunde sein 90jähriges Bestehen. Etwa 1400 Schülerinnen und Schüler besuchen heute die vier Schulen des Lette-Vereins, die eine kaufmännische, gewerbliche, hauswirtschaft- liche und technische Berufsausbildung ver- mitteln. 16 Prozent der Mädchen kommen aus Ostberlin und der Sowjetzone, 10 Pro- zent aus dem Bundesgebiet und aus dem Ausland. 1866 hatte Präsident Adolf Wilhelm Lette gemeinsam mit einigen interessierten Persönlichkeiten den„Verein zur Förderung der Erwerbsfähigkeit des weiblichen Ge- schlechts“ gegründet, um Mädchen und Frauen eine gründliche Berufsausbildung zu ermöglichen. Aus diesem Lette-Verein ent- wickelte sich die heutige Lehranstalt, deren jüngster Ausbildungszweig die Ausbildung zur elektrotechnischen Assistentin ist. Ob- wohl die vierstöckigen Gebäude am Viktoria- Luise-Platz in Schöneberg durch Brand- bomben 1943 stark zerstört wurden, konnte der Unterricht bis zum 21. April 1945 auf- recht erhalten und Anfang Juni des gleichen Jahres in bescheidenem Umfang wieder auf- genommen werden. Der Wiederaufbau mit Hilfe städtischer Mittel ist heute fast beendet. N 5 55 5 232888 Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 29. Februar 1956/ Nr. N Lendtagswahl: Die Kandidaten der KPD in Wort und Bild Erwin Eckert Erwin Eckert wurde 1893 in Mannheim geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des Karl- Friedrich- Gymnasiums stu- dierte er Theologie und Philosophie. 1919 War Erwin Eckert Stadtvikar in Pforzheim; später Pfarrer in Meersburg/ Bodensee und Mannheim. 1931 schied er, nachdem er Mit- glied der KPD geworden war, aus dem Pfarr- amt aus. 1946 wurde Eckert als Staatsrat in das südbadische Kabinett berufen. Eckert ist Mitglied des Landtages von Baden-Württem- berg. 5 August Locherer August Locherer, der 1902 in Mannheim geboren wurde, erlernte das Müllerhand- Werk und war in verschiedenen Großmühlen der Stadt Mannheim tätig. Sektionsleiter der Mühlenarbeiter innerhalb der Gewerkschaft Während der Weimarer Republik, arbeitet Locherer seit 1947 in der Gewerkschaft Nah- rung, Genug, Gaststätten. Fritz Salm Fritz Salm, 1. Sekretär der Kreisorgani- sation Mannheim der KPD und bereits kurze Zeit Mitglied des Baden-Württembergischen Landtages, wurde 1913 in Mannheim gebo- ren. Nach dem Schulbesuch erlernte er bei Brown Boveri den Beruf eines Maschinen- schlossers. Fritz Salm war bereits früh in der sozialistischen Arbeiterjugend und der Gewerkschaftsjugend tätig. gere Betriebszeiten verlangt. Fahrgast-Wünsche sollen erfüllt werden .. aber auch die OEG muß haushalten Gesamtüberblick über die Finanzlage/ Ab Oktober Rundverkehr/ Das Defizit beträgt jährlich 600 000 DM Die„Stiefkindstrecke“ Heddesheim- Man- heim der OEG war am 23. Januar 1956 Ge- genstand einer Probefahrt von Reporter und Fotograf, um die von einem Leser schrift- lich vorgebrachten Beschwerden und Vor- schläge zu prüfen. Damals hatte der„MM“ Pro und Contra zu Wort kommen lassen. Nach dem jetzt zu erwartenden Ende der eisigen Witterung und der damit verbunde- nen Mehrarbeit des OEG- Personals legte die Direktion der OEG zusammenfassend ihre Gründe dar, die einer sofortigen Abhilfe einiger verbesserungswürdiger Strecken Ab- bruch tun. Die Wunschliste unzufriedener Fahrgäste der OG schwillt bei jedem Witterungs- umschlag an. Da werden neuzeitliche Fahr- zeuge, mehr Sitzplätze, neue Buslinien, Unterstellmöglichkeiten, mehr Fahrkarten- schalter, Fahrpreisermäßigungen und län- So berechtigt diese Forderungen auch sein mögen— innen steht eine Hürde entgegen, die mit dem kühnsten Schwung nicht zu nehmen ist: das liebe Geld. In die Kassen der OEG(einer Aktiengesellschaft; die Mehrheit besitzt die Stadt Mannheim) klimpern die Groschen und Markstücke nur spärlich. 600 000 Mark Verlust weist die OEG Bilanz jährlich auf. Den Löwenanteil an dieser Rechnung tragen die Lohn- und Ge- haltsempfänger des Unternehmens, die seit 1. Januar 1956 insgesamt 270 000 Mark mehr beziehen als vorher. Am Horizont zeichnet sich daher für die OEG- Direktion eine un- umgängliche Tariferhöhung der Fahrpreise ab, die dieses ungleiche Rennen zwischen Einnahmen und Ausgaben aufhalten soll. Nur 33 Prozent der OEG-Fahrgäste zah- len den normalen Fahrpreis von fünf Pfen- nig pro Kilometer. 67 Prozent geniehen großzügige Ermäßigungen, in manchen Fäl- len bis zu 80 Prozent. Es ergibt sich die para- doxe Situation, daß die 33 Prozent normal- zahlender Fahrgäste 67 Prozent der Einnah- men, und die 67 Prozent ermäßigte Fahr- preise zahlender Passagiere nur 33 Prozent der Einnahmen einbringen. Diese Umstände machen es erst plausibel, daß die Anschaf- fung neuer Wagen und die Erfüllung anderer Wünsche zurückstehen müssen. Langfristige und günstige Darlehen sind leider auch nicht in ausreichendem Maß zu beschaffen. Das gesteigerte Verkehrsaufkommen ver- ursacht naturgemäß neue Ausgaben für Wa- gen material, für erhöhten Personalbestand und andere zusätzliche Dienste. Die Zahl der Reisenden ist geradezu sprunghaft angestie- gen: 1955 fuhren über 21 Millionen Personen Frostschäden. Sie arbeitet auch sonntags an Selbstbedienungsläden breiten sich aus Neueröffnung eines Konsum- Großraumladens am Ulmenweg Punkt zehn Uhr öffneten sich am Ulmen- weg 38 die großen Glastüren eines neuen Konsumladens. Die Kunden strömten herein, begrüßt von Lena Maurer, Abgeordnete des Landtages und Mitglied des RKonsumauf- sichtsrates. Im Nu war der Laden gefüllt von neugierigen Frauen. Bei Musik und mit einem bunten Ballon in der Hand inspizier- ten sie die Schätze, die vor ihnen in langen Regalen aufgebaut waren und die sie selbst aussuchen und in ihren Drahtkorb legen durften. Erst an der„Sperre“ am Ausgang muß vor der Kasse der Geldbeutel gezückt Werden. Bei einem kleinen Empfang, eine halbe Stunde früher, wies Karl Böttger, der Vorsitzende des Konsumaufsichtsrates, auf die Bedeutung des neuen Geschäftes hin. Es soll für die Wohnblocks am Ulmenweg und der Landwehrstraße— jetzt schlicht „Hinter den Kasernen“ genannt— zum Ein- kauufszentrum werden. Außerdem ist der Uimenweg die Zufahrtsstraße zum Diako- nissenhaus, so daß auch viele Besucher den Laden passieren. Im Verbreitungsgebiet der Mannheimer Konsumgenossenschaft, das von Mannheim bis an die Bergstraße reicht, seien jetzt 124 Läden in Betrieb. Dieser neue sei jedoch der bis jetzt größte und schönste, sagte Böttger ö Unter den Gästen sah man als Vertreter Kleine Chronik Einkauf für 50 Mark erstes Quiz gelöst Die richtige Lösung zum ersten Quiz der Nationaltheater-Tombola lautet wie folgt: 1. Antwort:„Feuerwerk“; 2. Antwort:„Burk⸗ hard“; 3. Antwort: Walter Pott— Hans Beck — Erich Buschardt. Die glücklichen Gewinnerinnen, die einen Einkaufsgutschein der Firma Engelhorn& Sturm über je 50 DM erhalten, heißen Hilde- gard B ö h m, Mannheim, Rheinvillenstr. 13, und Helga Staudt, Mannheim, Polizeiprä- Sidium. Auch das zweite Quiz fand soviel An- klang, daß das Los die Gewinner bestimmen muß. Die Lösung wird in der nächsten Woche veröffentlicht. Wahlversammlungen 2 9. Februar cop: Innenstadt/ Jungbusch, Wartburg- Hospiz“, 20 Uhr, Spr.: MdB Josef Becker, Kan- didat Dr. Julius Fehsenbecker. FDp: Neckarstadt-Ost, Neuer Tivoli(Käfer- taler Straße), 20 Uhr, Spr.: MdB Margulies, Frau Dr. Graeff.— Schwetzingerstadt:„Deut- scher Hof“, 20 Uhr, Spr.: Stadtrat Keller, Rechtsanwalt Kemski.— Feudenheim:„Gold- Weitere Lokalnachrichten Seite 6 dig ist, Aufklärung zu schaffen. Mit allen Mitteln der Einflußnahme wird tender Diffamierung. vollzogen: J. Aufspaltung des BAE und Gleichschalt Wer hat eigentlich recht bei der Beurteilung der gegenwärtigen politischen Lage? Die einen drücken durch Beifallsstürme in Versammlungen und spon- tanen Beitrittserklärungen ihre Genugtuung daröber aus, 90 Demokratische Partei ihre unsicheren Kantonisten ſosge worden sei und jetzt ohne jede falsche Rücksichtnahme ihre Politik der Freiheit vertreten könne. Die anderen befürchten, daß die FOP ihr bisheriges Ja zur Sozialen Markt- Wirtschaft und zur Freundschaft mit den Westmächten ändern Wolle. Die Pressemeldungen hierüber sind so verwirrend, deß es dringend notwen- Dumpfe Atmosphäre in Bonn Jeder, der Einblick hat, ist erschüttert öber das, Was in Bonn vor sich geht. von klingenden Gunstbezeugungen bis zu massiven Drohungen und vernich- Was soll damit erreicht Werden? Gewisse Kreise in der CO Wollen in letz- ter Stunde die Alleinherrschaft ihrer n för die Zokunft sichern. Die planmäßige Steuerung der Ereignisse dren die Beiden kleineren Koclitionspaffeien um ihren Einfluß gebracht. 2. Scharfe persönliche Angriffe auf Thomas Dehler, den Vorsitzenden der Freſen Demokraten, um auch diese Parte von der Spitze her dufzuroſſen. Dieser Anschlag mißlang. Deshalb kam Mitte Dezember 1955 ner Stern“, 20 Uhr, Spr.: MdB Margulies, Stadtrat Starke. aß die Freie Werden: 4. Anderung der Mehrheits- Verhältnisse im Bundesrat durch Umbildung einer bisher von der CDU beherrschten Landesregierung. Dies geschah in Dös- seldorf för Nordrhein- Westfalen. Dort hatte die CDU schon Wochen vorher hinter dem Röcken ihres Kodlitionspartners FOßp versucht, mit den Sozialdemokraten ins Geschäft zu kommen, Ist es nicht eigenartig, daß 5 man den Freien Demokraten gerade: die Verbindung zum Vorwurf macht, die persönliche Freiheit bedroht, die man s 5. Nachdem die f Of dem Oruck von außen nicht nachgab, versuchte man, sie von innen zu sprengen. Man fand quch einen Helfershelfer: Unter Anfüh⸗ rung des Ehrgelzſings Euler gelong es, die sogenonnte Ministergruppe aus der Bundestagsfrakfion befauszobrechen. Das Ergebnis ist aber anders, af sich in folgenden Etappen der Stadtverwaltung Beigeordneten Dr. Fehsenbecker, Direktor Lach und Oberbau- direktor Urban von der Gemeinnützigen Baugesellschaft(auf deren Gelände der neue Laden errichtet wurde) und als Mitglieder des Aufsichtsrates DGB-Ortsausschuhvorsit- zender Karl Schweizer, Georg Roth, Frau Kaiser und Ludwig Laier. Der neue Laden, von Architekt Gerhart Meusel geplant, wurde in drei Monaten se- baut. Um trotz Kälte termingerecht fertig zu werden, war über der ganzen Baustelle ein Bierzelt vom Dürkheimer Wurstmarkt aufgeschlagen. So entstand ein moderner Großraumladen mit 250 Quadratmeter Bo- derufläche und sieben Schaufenstern. Es ist ein unterkellerter, eingeschossiger Flachpau im Pavillonstil, angepaßt an den schon be- gonmenen Bau des Städtischen Kindergartens in der Nachbarschaft. Der Laden ist in eine Lebensmittel- und Metzgereiabteilung und eine besondere Milchverkaufstelle mit Kühl- theke und Milchbrunnen aufgegliedert. Ne- ben einer sorgfältig ausgeklügelten Lager- haltung sind natürlich alle modernen hygie- Nischen Hilfsmittel eingebaut: drei Kühl- häuser und sechs Kühlmöbel, eine vollauto- matische Heizung und Be- und Entlüftung. Auch an Räume für das Personal wurde Scl en tt. 8 Mac der großen Stadt GVP: Schönau,„Schönau- Gaststätte“, 20 Uhr, Spr.: Kandidat Emil Walther. KpD: Rheinau, Lokal„Altes Relaishaus“, 20 Uhr, Spr.: Kandidat August Locherer. Filmspiegel Palast:„Beiderseits der Rollbahn II“ Die im ersten Teil dieses Dokumentarbe- richtes über den zweiten Weltkrieg bereits vorgezeichnete Linie wird konsequent fort- geführt. Objektiv in der Darstellung, gleich- zeitig aber auch unbarmherzig realisiert in der Bildaussage werden Wochenschaube- richte zu einem abendfüllenden Film zusam- mengefügt. Zwar klingt zwischen den Bil- dern der ersten Hälfte ein wenig die Fanfare der ehemaligen Wehrmachtsberichte mit mrem Heldenpathos auf, doch dürfte der Ausklang im Lager Friedland falsche Illu- sionen sehr schnell wieder zerstören. Ange- sichts einer neuen deutschen Bundeswehr wächst der Wert des Films über das rein Dokumentarische hinaus. schie Wegen eines Kaminbrandes im Hause Friedrichstraße 14 ist der Ausleihraum der Neckarauer Wilhelm-Wundt-Bücherei vor- läufig nicht benutzbar. Die Leser werden gebeten, die entliehenen Bücher erst bei Wie- deraufnahme des Ausleihverkehrs zurück- zubringen. Die Wahrheit über die Freien Demokraten 3. das„Staben“-System, ein von allen politischen Richtungen— mit Aus- nahme jener CDU- Kreise— als unfair empfundener Versuch, gof völlig undemokratische Weise die Vorherrschaft einer Partei zu sichern. 40% der Stimmen sollten 60% der Bundestags-Mandete einbringen. Die Freien Demokraten setzten sich— unferstötzt von der öffentlichen Meinung und anderen Partelen— energisch dagegen zur Wehr. Als Worte nichts f. teten, mußte der durch das Grundgesetz ermöglichte Ausweg beschriften elbst einzugehen bedbsichfigt. hatte? als die Spalter sich erhofft haben: ng der Op im Herbst 1955. Damit 4 ung der Op im Herbs ami Frischer Wind in der deutschen Politik Dieser Gewialtstreich hat die FOP von allen unzuverlässigen Elementen be- freſt, die sie schon seit langem an einer gehindert haben. Es blieb bei det Absplitferung einer kleinen Groppe. Kei- mit der OEG. Das sind dreimal soviel wie 1930 und doppelt soviel wWie 1940. Ein moderner Triebwagen kostet 190 000; ein Anhänger(ohne die kostspielige elektri- sche Anlage) 90 000 Mark. Zu diesen großen flzierung der Uebersicht: Das Tiefdruckgebiet hat sid cee Das Wetter Aussichten bis Donnerstagabend: bedeckt, nur vereinzelt etwas Niederschlag teils Schnee, teils Regen. Tagestemperaturen zwischen plus 3 und plus 5 Grad, Tiefsttem. peraturen der kommenden Nacht um 0 Grad Mähßiger Süd- bis Südwestwind. jetzt auf eine so weit südlich liegende Bahn begeben, daß die atlantische Westströmung Norddeutschland voll erfaßt hat und Süd. deutschland bald erfassen wird. Ein rascher Posten kommen die Kosten für die EFlektri- Temperaturanstieg ist jedoch vorerst noch Strecke Schriesheim Wein- nicht zu erwarten, da die Beseitigung det heim, die noch in diesem Jahr fertiggestellt bodennahen Kaltluft sich zögernd vollzieht. Sonnenaufgang: 7.11 Uhr. Sonnenuntergang: 18.07 Uhr. sein wird. Ab 2. Oktober 1956 wird die OEG imm Rundverkehr folgende Orte berühren, obne daß der Fahrgast umsteigen muß: Mannheim— Seckenheim— Edingen— Hei- delberg— Dossenheim— Schriesheim Weinheim— Viernheim— Mannheim. Theoretisch könnte die OEG dann über die Kurpfalzbrücke vom Weinheimer zum Hei- delberger OEG-Bahnhof fahren, denn dieses Recht ist ihr seit altersher verbrieft. Prak- tisch aber kehrt sie um und fährt die gleiche trecke zurück. Wegen des im Raum Berg- straße geringeren Verkehrsaufkommens wer- den auch nicht alle Züge diesen Rundverkehr abfahren. 10152 e 5 285 Ein Wort des Trostes für die Heddes- 1225 N N 9 neimer und Wallstädter: Ab Sommer 1956 Pe a e I wird im Berufsverkehr ein OfG-Zug mehr. 25 0 eingesetzt als bisher, da bis dahin die be- 80 5 4 stellten und mit Verspätung erst ausgelie- ferten neuen Wagen bereit stehen. Vor- Vorhersoge- Harfe 101.222.1936 2. 5 8. 2577 0 e 25 . Klaren und sindevfigen Politik läufig aber trägt die OEG noch die Last der der Reparatur der durch Eis und Schnee beschädigten Triebwerke. Während bei der Bundesbahn in der Kälteperiode viele Züge ausfielen, fuhr die Od unentwegt weiter— bei einer Be- triebslänge von 74,4 Kilometern und einer Gleislänge von 142,6 Kilometer. Zu den übrigen von Fahrgästen vorgebrachten Be- schwerden oder Anregungen sagt OEG- Direktor Uitting:„Wir kennen alle schwie- rigen Punkte und Engpässe und würden sie gern beseitigen, wenn wir nur das erfor- derliche Geld dazu aufbrächten!“ H-e Sa Pegelstand vom 28. Februar Rhein: Maxau 337(5); Mannheim 100 (14%); Worms 166(4); Caub 160(19). Neckar: Plochingen 114(1); Gundels. heim 162(2); Mannheim 190(10). 1 Were mer. Eilz. delb erha zusd Kop schle Heic unte Spli 5 Im dritten, wieder mit zwei Preisen von Wer erkennt uns wieder? je 50 DM dotierten Quis der Nationaltfeg- ter- Tombola werden folgende Fragen gestellt: I. Frage: Aus welchem Stuck ist diese Svrene?„Der Biberpelz“-„Die Macht des Schichesals“—„Mutter Courage“—„Der Zigeu. nerbaron“? 2. Frage: Wie heilt der Verfasser bew. Komponist des Stuches? Brecht Strauß— Verdi— Hauptmann? 3. Frage: Wie heißen die Darsteller? Aldond Ehret— Hertha Schmidt Clara Walbröhl— Irene Ziegler- Kurt Schneider— Jörg Schleicher? Die Lösungen sind in der Zeitung zu unterstreichen, mit dem auf einem weißen Briefbogen aufgeklebt, mit Name, Vorname und Adresse des Einsender an die Nationaltheater- Tombola, Organisationsbüro Mannheim, Tullastraße 15. einzusendeſ. Einsendeschluß ist der 3. März 1956. ner der Landesverbände Will mit diesen Abfrünnigen etwͤas zu fon haben. Die Partei- Organisqction der FOf steht geschlossener denn je dd. Einstimmig hat der Landesverband Baden-Wäörttemberg der Freien Demo: grafischen Partei Demokratische Volkspartei soeben bekräffigt: Wir treten ein Bild auszuschneiden und, för ein Festhalten an der Freſen Morktwirtschoft för die Sicherung unserer Währung för die Zusammenarbeit mit dem freien Westen för außenpolitische Verfragsfreue Wir kämpfen entschieden gegen qutoritäöre Machtanspröche und Gleichschaltungstendenzen gegen Unfreiheit und konfessionelle Intoleranz gegen sozidlistischen Kollektivismus Testtfall für Bonn? Nein, Testfoll für die Demokratie Die Wähler in Baden-Wörttemberg kennen ſetzt unseren Standpunkt und Wissen, daß eine verjüöngte, in sich geschlossene Partei für sie eintritt. Sog. Westdeufschland War seff je des Kernland der Demokratie in Deuschland. Wer die Freſen Demokraten wählt, stimmt nicht nor för einen, spafscmten Verwaltungscufbab und die christliche Semeinschaftsschole In unsefen Land, sondern för eine sdbbere Innenpolitik, för eine ſiberdle Demokrofie Uch- Freile Demokratische Partei (Dbemokratische Volkspartei) Wahlvorschlag nach jäh vorn Aukpn Sen, Renhe leicht ein G — Nr. N N — d: Mels lerschlag deraturen iefsttem. m 0 Grad hat 4b nde Banu strömung und Süd. n rascher erst noch gung det Vollzieht. 1 N N a meim 100 (12). Gundels- 0). 1 J 1 eisen von zonaltheag- ist diese er Zigeu: Brecht Ehret eicher?- iden und, insen def? zusenden, 1 tie! et und ff. Söd⸗ chland. samen nserem derctie! Vr. 50 Mittwoch, 29. Februar 1956 BUNDES-LANDER-SEITE Seite 3 3 UMS CHAU IN BAD EN-WURTTIEMBEROG Dreißig Züge mehr Heidelberg. Im Fleidelberger Bahnhof werden mit Inkrafttreten des neuen Som- merfahrplans vom 3. Juni an zwölf D- und Eilzüge mehr halten als bisher. Wie das Hei- delberger Bundesbahnbetriebsamt mitteilte, erhält Heidelberg damit insgesamt dreißig zusätzliche schnelle Züge, seitdem der alte Kopfbahnhof im Mai vorigen Jahres ge- schlossen worden ist. Außerdem fahren über Heidelberg auch mehrere direkte Kurswagen, unter anderem nach Paris, Venedig, Wien, Split und Zagreb. Keine Annektionsabsichten Karlsruhe. Auf Erklärungen des Ger- mersheimer Landrates Georg Weiß(siehe gestrige Ausgabe), der in der letzten Kreis- tagssitzung der Stadt Karlsruhe Annektions- absichten für das Gebiet um Maximiliansau, Wörth und Kandel vorgeworfen hatte, will der Karlsruher Oberbürgermeister Günter Klotz in einem offenen Brief Stellung neh- men, Auf Anfrage teilte Klotz am Dienstag mit, daß die Bemühungen der Stadt Karls- ruhe zur Schaffung eines ersten atomaren Industriezentrums in Westdeutschland kei- neswegs darauf abzielten, rheinland-pfäl- zisches Territorium der Stadt einzugemein- den. Innerdeutsche Grenzen dürften den Zusammenschluß zukunftsreicher Wirt- schaftsgebiete nicht unterbinden. Für die Ansiedlung der neuen Industrien müsse sich Karlsruhe zwangsläufig linksrheinisch orien- tieren, da im Osten der Stadt hierfür die Voraussetzungen fehlten. Dabei dürfe das föderalistische Prinzip keine Rolle spielen. Auch dürften die Bemühungen der Stadt nicht unter dem Aspekt der Ländergrenzen- Neuregelung gesehen werden. Für Rhein- land-Pfalz würde es nur einen Vorteil be- deuten, wenn es an dem Karlsruher Indu- striezentrum, dessen Mittelpunkt der Rhein sein müsse, partizipiere. Raubüberfall gesühnt Stuttgart. Das Stuttgarter Landgericht hat den Raubüberfall gesühnt, den zwei junge Männer am 2. Dezember letzten Jahres auf das Schuhgeschäft„Salamander“ in der Stuttgarter Königstraße verübt hatten. Es verurteilte den 29jährigen Günther Reinig aus Berlin, der bereits wegen schweren Raubes mit fünf Jahren Zuchthaus vorbe- straft ist, zu sieben Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust und seinen 20jähri- gen Mitangeklagten aus Dresden zu Jugend- strafe von unbestimmter Dauer. Der 20jäh- rige, der nach dem Gutachten zweier Sach- verständiger noch einem Jugendlichen gleich- zusetzen ist und völlig dem Einfluß des Aelteren unterlegen war, muß mindestens Zwei höchstens vier Jahre verbüßen. Armeegeschichtliches Museum 5 Rastatt. Das Rastatter Schloß, einst Resi- denz des badischen Markgrafen Ludwig Wil- helm, wird künktig das Armeegeschichtliche Maseum des früheren Landes Baden beher- bergen. Mit dem Umzug vom„Neuen Schloß“ in Baden-Baden, in dem die Sammlung in den letzten Jahren untergebracht war, in den südlichen Flügel des Rastatter Schlosses ist bereits begonnen worden. Die armee- geschichtliche Sammlung umfaßt Tausende von Waffen, viele hundert Uniformen, darun- ter drei Originaluniformen von deutschen Kaisern, und 20 000 Bücher. Kernstück der Sammlung sind Erinnerungsstücke aus der Leit, von 1870 bis 1914 sowie Urkunden und Uniformen der badischen Armee, darunter Stücke aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Dem Museum stehen im südlichen Seitenflügel des Rastatter Schlosses vorläu- dg etwa 40 Räume zur Verfügung. Der Um- zug von Baden-Baden dürfte bis Ende April beendet sein. Der Aufbau des Museums wird denn etwa ein Jahr beanspruchen. Eine Tote— 15 Verletzte Biberbach. Als auch bei starkem Nebel aur der durch Schneeverwehungen beengten Tahrbahn der Straße zwischen Erolzheim und Bonlanden ein mit 20 Fahrgästen be- selzter Omnibus der Bundespost und ein Personenwagen begegneten, geriet der Om- U udus beim Versuch auszuweichen zu weit nach rechts und fuhr auf einen Baum. Eine iahrige Frau aus Erolzheim, die rechts ern in dem Fahrzeug saß, erlitt bei dem Autprall schwere Kopf- und Beinverletzun- den, denen sie zwei Stunden später im Kran- denhaus erlag. 15 weitere Fahrgäste wurden leicht Verletzt. An dem Fahrzeug entstand ein Gesamtschaden von rund 10 000 Mark. Fünf internationale Richter in Rastatt Oberstes Rückerstattungsgericht im Schloß des Türkenlouis'/ Folge der Souveränität Rastatt. Nach längeren Vorbereitungen konnte jetzt das Oberste Rückerstattungs- gericht für die Bundesrepublik mit einer Sitzung seines Ersten Senates im Schloß zu Rastatt seine Tätigkeit aufnehmen. Die Zu- ständigkeit seiner Senate, von denen die an- deren beiden ihren Sitz in Herford und Nürnberg haben, erstreckt sich jeweils über das Gebiet der ehemaligen französischen, britischen und amerikanischen Besatzungs- zone. Das Gericht ist auf Grund der Pari- ser Verträge vom Oktober 1954 nach dem Inkrafttreten der deutschen Souveränität am 5. Mai des vergangenen Jahres geschaf- fen worden. Es tritt an die Stelle der drei gemischten Gerichtshöfe, die bisher auf Grund von Besatzungsvorbehalten in Rück- erstattungsfragen für die einzelnen Zonen amtiert hatten, wobei deren Richter teil- Weise übernommen worden sind. Für die Kontinuität der Rechtsprechung erscheint das wesentlich. Daneben besteht noch ein Rückerstattungsgericht für Berlin, dessen Tätigkeit sich aber noch auf die Gesetz- gebung der Alliierten Kommandanatura für die Viersektorenstadt stützt. Die Konstruktion dieses neuen Obersten Rückerstattungsgerichts geht zurück auf die ersten Nachkriegsjahre, als das Rückerstat- tungsrecht durch Gesetze und Verordnun- gen der einzelnen Besatzungsmächte gere- gelt worden war. Dieses Recht betrifft die Eigentumsansprüche der rassisch und poli- tisch Verfolgten an ihren verlorenen Ver- mögenswerten. Es geht nicht nur verfolgte Einzelpersonen und Firmen, sondern auch Gewerkschaften, Parteien, religiöse Gemein- schaften und sogar Freimaurerlogen und studentische Korporationen etwas an. Von Zone zu Zonèé ergaben sich dabei aber Wesentliche Unterschiede, und in der Sowjetzone gibt es überhaupt keine Rück- erstattung, obwohl diese dort 1945 groß- artig als Aufgabe der Gerechtigkeit pro- klamiert worden war. Das zonale Rücker- stattungsrecht gilt nun nach den Pariser Verträgen weiter, obwohl die Bundesrepu- blik jetzt die Zuständigkeit für eine ergän- zende und abschließende Regelung auf die- sem Gebiet besitzt. Die deutsche Souveränität brachte jedoch den wesentlichen Fortschritt, daß jegliches, den Besatzungsmächten noch verbliebene Aufsichts- und Einwirkungsrecht auf die Rückerstattungsverfahren nunmehr beendet ist. Als erste und zweite Instanz amtieren wie bisher die deutschen Land- und Ober- landesgerichte. Gegen ihre Urteile gibt es jetzt die Revision an das Oberste Rücker- stattungsgericht, das als gemischtes Gericht aufgebaut ist. Seine Senate bestehen je- Weils aus zwei deutschen und zwei fran- Ein Diplomat wurde zum Hochstapler Auswärtiges Amt erstattete Anzeige gegen betrügerischen Gesandtschaftsrat Bonn. Vor der Ersten Großen Strafkam- mer am Landgericht Bonn begann der Pro- zeßz gegen den Gesandtschaftsrat im einst- weiligen Ruhestand, Friedrich Kölmel, der sich wegen zwölffachen Betruges zu verant- Worten hat. Kölmel wird beschuldigt,. wäh- rend seiner diplomatischen Tätigkeit in Bel- gien Banken und Privatpersonen um ins- gesamt 122000 belgische Franken(10 200 DM) betrogen und anschließend in Deutschland Hotels und Privatpersonen um weitere 10 000 DM geschädigt zu haben. Die unbezahlten Schulden Kölmels hat inzwischen das Aus- Wärtige Amt in Bonn beglichen. In der Verhandlung wurde festgestellt, daß das Gehalt Kölmels während seiner diplomatischen Tätigkeit in Belgien rund 2500 DM monatlich betragen habe. Trotzdem gab Kölmel als Grund für seine Betrügereien an, er sei in einer Notlage gewesen. Dem- gegenüber wurde vor Gericht festgestellt, dag Kölmel auf großem Fuß gelebt, ein Haus für 900 DM. gemietet und Reisen nach Spanien und in die Schweiz unternommen hatte. Das benötigte Geld habe er sich geliehen und nicht wieder zurückgezahlt. Kölmel sagte in der Verhandlung, er habe fest mit einer amerikanischen Erbschaft seiner Frau ge- rechnet, die jedoch bisher noch nicht ausge- zahlt worden sei. Kölmel, der Rechts- und Staatswissen- schaften studiert hatte, war seit 1942 in der Zentralnachrichtenstelle des Oberkommandos der Wehrmacht tätig. Nach dem Krieg wurde er von der amerikanischen Militärregierung als Landrat in Staffelstein in der frankischen Schweiz eingesetzt. 1950 trat er in den Dienst des Auswärtigen Amtes ein und wurde we- nige Monate später an das Seemannsamt in Antwerpen versetzt. Als die Vorgänge in Belgien in Bonn be- kannt wurden, rief man Kölmel im April 1953 nach Bonn zuück, Wo er einige Monate in der Rechtsabteilung des Auswärtigen Am- tes tätig war, bis er dann vom Dienst suspendiert wurde. Schließlich erstattete das Auswärtige Amt Anzeige gegen ihn. Das Urteil wird am Donnerstag erwartet. 26 sischen, englischen oder amerikanischen Richtern, Den Vorsitz führt ein inter- national angesehener Jurist aus einem neu- tralen Lande. Die Verhandlungssprache ist deutsch und französisch oder englisch. In Rastatt, wo die deutschen und fran- 2q6sischen Richter in gemischter Reihe sit- zen und wo offenbar unter ihnen eine recht gute und verständnisvolle Zusammenarbeit herrscht, die sich in der Atmosphäre der Verhandlung ausdrückt, wird unbeküm- mert abwechselnd französisch und deutsch verhandelt. Die drei Dolmetscher brauchen kaum in Aktion zu treten. Sie übersetzen nur der Form halber die Anträge der Pro- zegparteien für das Protokoll. Der 72jäh- rige Präsident des Gerichts, M. Charles Barde, spricht das klassische Französisch seiner Vaterstadt Genf, greift gelegentlich aber auch in deutscher Sprache in die Ver- handlung ein. Er gehört als ehemaliges Mitglied des schweizerischen Bundesgerich- tes und als Schiedsrichter in bedeutsamen zwischenstaatlichen Auseinandersetzungen zu den interessantesten Erscheinungen der internationalen Rechtspflege. Die Richter in Rastatt amtieren in der Amtstracht ihres Heimatlandes, zu der beim Präsidenten auch Goldlitze und Hermelin an der Robe gehören, unter den Schlachten- bildern des Türkenlouis oder gar in den Privaträumen der Markgräfin Augusta Sy- billa. Für einige Jahre liegt noch Arbeit vor ihnen. Zu den Besonderheiten des Verfah- rens gehört, daß bei ihm Staatsvertreter mitwirken, ähnlich wie im französischen Prozehgrecht. Von deutscher und französi- scher Seite ist hierfür je ein Oberstaats- anwalt ernannt worden, der dem Gericht als unparteiischer Gutachter bei der Rechts- findung hilft und in der Verhandlung einen begründeten Antrag zum Urteil stellt. Im allerersten Verfahren des Senates in Rastatt wurde übrigens die Rückerstat- tungsklage des 62jährigen Ingenieurs Otto Brinkmann zurückgewiesen, der das wert- volle Industriegelände der ehemaligen Deutschen Luftverkehrsbau- Gesellschaft in Speyer herausverlangte und mit seinem An- spruch schon beim Landgericht Franken- thal und dem Oberlandesgericht Neustadt abgewiesen worden war. Erhard Becker Vorläufig keine Hochwassergefahr Langsamer Uebergang zu Tauwetter/„Regenwelle“ in Italien Hamburg. In Nord- und Westdeutschland hat der Winter das Feld geräumt. In der Nacht zum Dienstag sank das Thermometer mit wenigen Ausnahmen nicht unter den Gefrierpunkt. Bei wenigen Graden über 0 vollzieht sich der Uebergang zum Tauwetter langsam. Hochwasser ist vorläufig nirgends Der Sternenhimmel im März Die Sonne nähert sich dem Frühlingspunkt. Am 20. März um 16 Uhr 21 Minuten verläßt die Sonne das Zeichen Fi- sche, um das Zeichen Widder zu durchlaufen. Nach dem Kalender be- ginnt dann der Frühling. Daß der meteorologische Frühlingsanfang nicht immer Schritt hält, hat a N .„ M vögdhunde. 5 bules . de sich vielfach bewiesen. el 4* br ker 3* Die Länge des hellen 85 8„Berens funrmerfis a 3 1 Tages steigt im März g Jungfteu g Wa von 10 Stunden 58 Minu- 5 df Sola 5 5 ten auf 12 Stunden 50 be.„ ble scon. nen Fericen Minuten. Am dunklen* 2 55*. e 3 Himmel regieren immer 4 8* ulli 8e e noch die Wintersternbil-. 18 1 REUS e„ der. Auch an Planeten 7* 8 fehlt es nicht. Die Venus, 8 Hygrs. 8 die im März durch Stein- 383 bock, Wassermann und Fische wandert, ist der 0 hellste Stern am Abend- himmel. Schon in der Stunde des Sonnenunter- gangs kann man sie fin- den. Kurz vor 23 Uhr wird sie am Westhimmel untergehen. Ihr Konkurrent ist der Planet Jupiter, der auch schon in der Dämmerstunde am Osthorizont auftaucht. Der Jupiter steht im Bild des Löwen und ist die ganze Nacht hindurch sichtbar. Am Nachmittagshimmel stehen der Mars und der Saturn. Der Ringplanet, zu- sammen mit den Sternen des Bildes Skor- pion über den Himmel hinwegwandert, wird zuerst sichtbar, Mars, im Bild des Schützen geht erst kurz vor 04.00 Uhr auf. In den Nächten vom 20. bis 31. März ist mit Sternschnuppenfällen aus dem Bild Jungfrau zu rechnen. zu befürchten. Auch die Straßen sind fast überall gut passierbar. Nur noch stellenweise wird der Verkehr durch Schneeglätte behin- dert. In Hamburg begann es am Dienstag überraschend wieder zu schneien. Die Me- teorologen rechnen aber mit einem lang- samen Ansteigen der Temperaturen und erwarten für Mittwoch sogar, daß es in einigen Gebieten regnet. In Süddeutschland dagegen hält sich der Winter noch In Rheinland-Pfalz und Hessen wurden in der vergangenen Nacht bis zu minus elf Grad gemessen. Das mildere Wetter setzt sich in den südlicheren Breiten- graden langsam durch. Am Dienstagmorgen lag über weiten Teilen von Hessen und Rheinland-Pfalz dichter Nebel. Für die näch- sten Nächte rechnet das Frankfurter Wetter- amt noch mit leichten Frösten. In Baden- Württemberg sanken die Temperaturen so- gar bis zu minus fünfzehn Grad in der ver- gangenen Nacht ab. Es soll aber auch dort langsam wärmer werden. Mit plötzlich ein- setzendem Tauwetter rechnen die Meteoro- logen nicht. In Bayern schmilzt der Schnee vorläufig auch noch nicht. Es ist aber strah- lend blauer Himmel und die Wetterexperten erwarten auch dort, daß sich die Vorboten des Frühlings bald ankündigen. Die Eisbrecher auf der Donau konnten jetzt das Packeis über Passau hinaus bis zum Kraftwerk Kachlet aufbrechen. Damit ist Passau nach Ansicht der Sachverständigen von einer akuten Hochwassergefahr befreit. Ein Südweststurm der Stärke acht mit Spitzenböen von fast 100 Stundenkilometern riß am Dienstagvormittag die ersten Bre- schen in die bis zu 80 Kilometer breite Eis- barriere vor der deutschen Nordseeküste. Seit drei Tagen leiden die Abruzzen und Süditalien unter unaufhörlichen Regen- fällen und den Folgen einer zu schnellen Schneeschmelze. Aus vielen Orten werden Ueberschwemmungen, Dach- und Gebäude- einstürze und Erdrutsche gemeldet. Allein in der Provinz Chieti(Mittlerer Apennin) wur- den am Montag mehr als 40 Erdrutsche ver- zeichnet. Hunderte Familien wurden ob- dachlos. BIICK NACH RHEINLAND PFPALZ Eisbarriere wird gesprengt Koblenz. Die zwölf Meter dicke Eis- barriere auf dem Rhein bei Niederheimbach (Kreis St. Goar) soll gesprengt werden, um dem Wasser unter der bis Gernsheim in Hessen reichenden Eisdecke einen besseren Abfluß zu ermöglichen. An der Stärke die- ses Hindernisses ist bisher die Kraft der Eisbrecher gescheitert. Des Wasser- und Schiffahrtsamt in Koblenz beurteilt die all- gemeine Entwicklung am Mittelrhein als günstig. Durch die Warmluftzufuhr aus Nordwesten zersetzt sich das Eis nur lang- sam, so daß mit einem schnellen Ansteigen des Rheins vorerst nicht zu rechnen ist. Sogar bei wirbeligem Burt Sbungs chan In Mainz nichts bekannt Mainz. Ueber die von der französischen Regierung angeblich beabsichtigte Verlegung von nordaf rikanischen Truppen nach Deutsch- land ist der Landesregierung von Rheinland- Pfalz bisher nichts bekannt geworden. Wie auf Anfrage in Mainz am Dienstag mitge- teilt wurde, hat die Regierung bisher keine Nachricht über derartige Absichten erhalten. Sie wird jedoch von sich aus festzustellen versuchen, wieweit die Meldungen aus Paris den Tatsachen entsprechen und gegebenen- falls sofort für die lIateressen des Landes eintreten. In Rheinland-Pfalz ist man kei- neswegs daran interessiert, Standort von afrikanischen Truppen zu werden. Die Fran- zosen beabsichtigen, wie am Sonntag in Paris bekannt wurde, nordafrikanische Truppen gegen französische Truppen aus Frankreich oder Deutschland auszutauschen, da die Marokkaner und Algerier bei den gegenwärtigen Auseinandersetzungen in Nordafrika nicht mehr als zuverlässig gelten. 1000 Mark Belohnung Kaiserslautern. Der Oberstaatsanwalt beim Landgericht in Kaiserslautern hat am Dienstag 1000 Mark Belohnung für Hin- weise ausgesetzt, die zur Ergreifung und Verurteilung des Mörders führen, der am 7. Dezember 1955 in Kaiserslautern die 35 jährige Prostituierte Emmy Siebenich um- brachte. Der Täter hatte die Frau in einer Wohnbaracke auf der Loretto-Höhe am Stadtrand von Kaiserslautern mit einer Bier- flasche erschlagen und dann die Holzbaracke angesteckt, um seine Spuren zu verwischen. Rund 200 Personen sind bisher von der Kriminalpolizei überprüft worden. Sede Großes Vogelsterben 8 55 Bingerbrück. Im Kribbengelände unter- halb der Gemeinde Bingerbrück ist seit Tagen ein großes Vogelsterben zu beobach- ten. Hunderte von Singvögeln liegen tot auf dem Eis. Sie sind dem Hungertod zum Opfer gefallen. Außerdem wurden sechs Fisch- reiher, 12 Bleßhühner, mehrere Hauben- taucher, Wasserhühner, Möwen und ein roter Milan gefunden. Teilweise waren die Tiere an das Eis festgefroren. Zahlreiche tote Ratten sind ebenfalls stumme Zeugen dafür, daß noch immer der Hunger in der Tierwelt seine Opfer fordert. Neues Segelfluggelände Neuwied. Das Gelände am„Heimbacher Hang“ im Kreis Neuwied ist vom rheinland- pfälzischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr als Segelfluggelände zugelassen und der antragstellenden Segelflug Arbeits- gemeinschaft„Mittelrhein“ in Neuwied zur Verfügung gestellt worden. Alt Start- und Zielplatz wurde der Burghof bei Heimbach bestimmt. Der„Heimbacher Hang“ ist fünf Kilometer lang. In diesem Gebiet wurden schon vor dem Kriege bei günstigen Süd- westwinden Flüge von mehr als fünf Stun- den Dauer unternommen. Vier Schwerverletzte Trier. Auf der Fahrt zu einer Beerdigung verunglückte in Trier ein mit vier Personen besetzter Volkswagen aus Trier schwer. Er raste dem Anhänger eines luxemburgischen Lastzuges, der Arzneimittel transportierte, in die Flanke und wurde schwer beschädigt. Alle vier Insassen des Personenwagens wurden schwer verletzt. — EcKsrElx die immer neue Freude Es ist ein gutes Geſiihl, venn man nie zweiſeln muß, also einer Sache ganz sicher sein kann. Ind das ist das Schone fur den EKM STEIN Raucher, daß ihm eine Cigarette ganz bestimmt die immer neue Freudle bringt. Seite 8 MANNHEIM Mittwoch, 29. Februar 1956/ Nr. 9 Dizzy Gillespie — der Trompeter, der in den vierziger Jahren einen neuen Jazz- stil schuf, den„Be-bop“—, ist einer der großen Jazzmusiker, deren Namen auf dem Programm des„Jazz at the Philharmonic“ am Freitagabend im Rosengarten stehen. Dazu kommen der Harlem- Trompeter Roy Eldridge und die auch von Harlem kommende virtuose Sängerin Ella Fitzgerald, Illinois Jaaquet, Flip Philipps, das Os kar-Petersen- Trio, Gene Krupa, Ray Brown, Herb Ellis und Don Abney. Pioniere des Jazz, von Norman Granz in seinem„Jazz at the Philharmonic“ zusammengeführt, werden die Mannheimer Jazefreunde erleben können Bild: Jean Pierre Leloir(Aus dem Buch: J. E. Berendt„Jazz- optisch“.) Mannheimer Termin-Kalender HOH- Kommission Mannheim: 29. Februar, 17.30 bis 19.00 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. Abendakademie- Veranstaltungen: 29. Fe- bruar, 19.30 Uhr, Pestalozzischule, Vortrag:„Die Stellung der Geistigen in der Welt“ von H. Wohin gehen wir? Mittwoch, 29. Februar Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: „Die Entführung aus dem Serail“(Th.-G. Nr. 3701-4625). Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.15 Uhr:„Nickel und die 36 Gerechten“, (Miete L Gr. I und Th.-G. Gr. L). Konzerte: Musikbücherei, U 3, 1, 20 Uhr: Konzert mit Raymond Gallois-Montbrun. Filme: Planken:„Teufel in Seide“; Alster: „Das Geheimnis des Marcelino“; Capitol:„Zur Hölle und zurück“; Palast:„Beiderseits der Rollbahn“(II. Tei), 22.20 Uhr„Fuzzi, der Re- volverheld“; Alhambra:„Ich denke oft an Pi- roschka“; Universum:„20 000 Meilen unter dem Meer“; Kamera:„Karawane der Sünde“; Kur- bel:„Wie angelt man sich einen Millionär?“; Deutsch-Amerikanisches Institut:„Ein Ameri- kaner in Europa“. Herrigel, Schorndorf; gleicher Tag, 19 Uhr, Karl-Friedrich- Gymnasium, Vortrag:„Psycho- logische Typen, Grundfragen der Tiefen- psychologie“ von Dr. Strauß, Heidelberg. Deutscher Naturkundeverein: 29. Februar, 20 Uhr, Wohlgelegenschule,„Diskussion am runden Tisch“(Kurzreferate). Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 29. Fe- bruar, 20 Uhr, Kolpinghaus, Wochenversamm- lung, Spr.: Studienrat Lang. Filmelub Mannheim Ludwigshafen E. v: 29. Februar, 20 Uhr, Amerikahaus, der Film: „Keine Ferien für den lieben Gott“. Deutsch- Amerikanisches Institut: 29. Fe- bruar, 20 Uhr, Vortrag:„Sporterziehung in den USA“ von Günther Kleinhans, Hannover. Verband der Lands mannschaften: 29. Fe- bruar, 20 Uhr, bei Vorreiter, Gontardplatz, Ausschußsitzung. Club„Graf Folke Bernadotte“: 29. Februar, 18 Uhr, Nietzschestraße 10, Lichtbildervortrag: „Winterfreuden im Allgäu“ von Eberhard Nimsch. Wir gratulieren! Ihren 80. Geburtstag kann Auguste Sulzer, Laudenbach a. d. B., Bach- straße 4(früher Mannheim, N 7, 8, Kinzinger- hof) feiern. —— Dienen und Gewalt als Charakteristika der Macht: „Idee des Urchristentums in der Politik“ Professor D. Dr. Friedrich Delekat sprach beim„Akademischen Winter“ Die ersten Christen beteiligten sich nicht unmittelbar an Politik und Staat; ihr Glaube und ihre Hoffnung auf ein Reich, das nicht von dieser Welt ist, schlossen das aus. Damit standen sie im Gegensatz zu den sich für Politik und Staat verantwortlich fühlenden griechischen Philosophen: Plato, Aristoteles und Sokrates suchten nach der Idee vom richtigen Staat und verglichen diese Idee mit der Wirklichkeit. Mit diesen Gedanken- gängen leitete Prof. D. Dr. Friedrich Delekat seinen Vortrag über„Die Idee des Urchri- stentums in der Politik“ im„Akademischen Winter“ ein. Die ersten Christen stellten sich das Die- nen als Charakteristikum der Macht vor, wäh- rend für die griechischen Philosophen die Gewalt das entscheidende Merkmal gewesen sel. Paulus fand für diese helenistische Welt die Worte Bosheit, Habgier, Gemeinheit, Mordlust, Zwischenträgerei und Verleum- dung, sagte Prof. Delekat. Die Urchristen rechneten nicht mit einer Aenderung der politischen Realität durch die Vernunft; sie waren keine Idealisten und bemühten sich auch nicht um Aemter im Staat. Der urchristliche Einfluß auf die Poli- tik hatte eine andere Basis: er beruhte auf der„automatischen“ Wirkung eines Glau- bens, dem es primär um das Politische ging. Die erste wesentliche Ausstrahlung christli- chen Gedankengutes wollte den fundamen- talen Unterschied zwischen Gewalt und Autorität, zwischen Cäsar und Christus deut- lich machen. Der Redner sah das Ende dieser Periode im Jahre 313, als Staat und Kirche Frieden schlossen, das Imperium romanum christlich wurde und weltliche und kirchliche Gewalt sich bemühten, ein Verhältnis zueinander zu kinden. Dabei sei die Entwicklung in Ostrom andere Wege als im Westen gegangen; die Auffassung von der„staatlichen Beamten- institution“ sei heute noch im sowjetischen Raum erkennbar, Im Westen dagegen sei es zu einer Koexistenz von irdischer und gei- stiger Macht gekommen. Papst und Kaiser kämpften um den Rang des„Stellvertreters Christi“. Wie muß am Sonntag gewählt werden? Sieben Vorschläge in drei Wahlkreisen für die Landtagswahl Am 4. März wird in der Zeit von 8 bis 18 Uhr der neue Landtag von Baden-Würt- temberg gewählt. Das neue Landtags wahl- gesetz hat die Stadt Mannheim in drei Wahl- kreise(31, 32 und 33) eingeteilt, die sich Mannheim-Stadt I, Mannheim- Stadt II, Mann- heim- Stadt III nennen und 158 Stimmbezirke umfassen. Die amtlichen Wahlzettel sind für jeden Wahlkreis anders gefärbt. Jede Partei stellt in jedem Wahlkreis einen Kandidaten(und einen Ersatzbewer- ber) heraus. Namen des Kandidaten und Parteizugehörigkeit sind in besonderen Spal- ten aufgeführt. Die Kreise in der äuhersten Spalte sind für das Kennzeichen bestimmt. mit dem der Wähler seinen Willen deutlich macht. Wer ein Kreuz in den Kreis hinter dem von ihm gewählten Kandidaten setzt, hat richtig gehandelt. Wer eine andere Aus- drucksform für seinen Willen wählt, muß eindeutig und zweifelsfrei zu erkennen geben, für welchen Wahlvorschlag er sich entscheiden will. Wer sein Kreuz in den Kreis setzt, erspart der Wahlkommission Ar- beit: das ist immer gut. Der amtliche Wahlzettel ist kein Schmier- papier. Vorsicht deshalb mit Ausstreichun- gen und Zusätzen. Auch hinter der„Schutz- vorrichtung“, die das Geheimnis des Wahl- akts sichert, soll man das politische Tem- perament zügeln. Zustimmende oder ab- schlägige Zusätze sind als Aeußerungen der Sympathie und Antipathie auf dem amt- lichen Wahlzettel nicht am Platze. Wenn sie gegen die guten Sitten oder die verfassungs- mäßige Ordnung verstoßen oder die Person des Wählers kenntlich machen, machen sie die Stimmabgabe auch dann ungültig, wenn der Wille des Wählers durchaus eindeutig zu erkennen ist. Auf dem amtlichen Wahlzettel fehlt übri- gens in der Reihenfolge der zugelassenen Wahlvorschläge die Nummer 7. Das ist kein Irrtum vom Amt, sondern ein Versagen der dafür vorgesehenen Gruppe, die nur in einem Wahlkreis einen Kandidaten und einen Ersatzbewerber aufstellen konnte. Da der Vorrat für die beiden anderen Wahlkreise offenbar nicht reichte, konnte der Kreiswahl- ausschuß diesen bereits vorgesehenen Vor- schlag nicht zulassen. Auf der Wahlbenachrichtigung steht ge- druckt, wo sich der zuständige Wahlraum befindet. Dort erhält der Wähler amtliche Wahlzettel und amtliche Umschläge. Bevor der Wahlumschlag mit dem amtlichen Stimmzettel in die Urne versenkt werden darf, wird an Hand des Wählerverzeichnisses die Wahlberechtigung geprüft. Wer die Wahlbenachrichtigung dabei hat, erleichtert Amtlicher Wahlzettel iu/ de Wend zum Londtog von Baden · Württemberg em 4. Mun 1986 ur. 55 Stach j br. Julius Fehsenbecker Duistic- U BeloeordDtet, Monnbelm DbemoKr ot emotzbewerbof: kli l 5 otarrttou. ldonnheim co Kurt Angzimann SorletsemoR rote 2 Leher. Manheim bottel Deu, krab⁰ο ͥ ꝰ ,? Kerr G οινẽ,p GoworkschoftsseRfo10r, Menne Sp or. Sen Graef krete Desenretteche 3 Areun. bonn bone! 5 Deckt v. krsotbe werber: Aru Kune einne pendler, dannen FDP/ DVp erich tnauiat e tee 4 n. eee emo werber Pool sten 8 beuten, Hleldelborg 65/ BRZ krwin Fecher dense 5 Stootstot d O., S⁰ν⅜) q d Deluge kncube verbot: Wim G Angestellter, done i KD ceruud K pf bund der 6 ttoatberrerbor: gab Dr. Paul Gt menn Sremcoutsche 8 gechtenwi.n, Neοοοννε voce, kmotbeveor: Sup sich und den Mitgliedern des Wahlausschus- ses die Arbeit. Wer die Benachrichtigung nicht mehr zur Hand hat, kann trotzdem wählen. Entscheidend ist, daß der Name im Wählerverzeichnis steht. Notfalls muß man sich durch Kennkarte oder Reisepaß auswei- sen können. Vom Begriff der„Vollmacht Christi“, Lal Professor Delekat fort, habe dann die päps. liche Diplomatie den politischen Begrit „Fülle der Macht“ abgeleitet. Diese Vorst. lung habe den fürstlichen Absolutismus uud die Lehre von der Souveränität stark beet. lugt. Als vorletzte Auswirkung der Idee dg Urchristentums in der Politik definierte der 0 ö 9 Redner den Ausblick auf eine Befriedug f der ganzen Welt, die nur möglich sei durd eine mit echter Autorität regierende Wel, herrschaft. Sie aufzubauen, wäre nur in einem Krieg um die Weltherrschaft möglich — eine Tat, die den Christen nicht erlaubt sei! Deshalb müsse auf diesen Hintergrund des Machtproblems verzichtet werden. Aus dem Polizeibericht: Hilfs bereitschaft mis braucht 40 Mark erschwindelt Zwei junge Burschen erschwindelten sich von einem hilfsbereiten Mann 40 Mark. Der erste erzählte eine erfundene Geschichte von einem Motorradunfall, der ihm seine ganz Barschaft gekostet habe und erhielt die ge. wünschten zehn Mark. Der zweite brauchte angeblich 30 Mark, um seine fällige Miete bezahlen zu können. Auch ihm wurde ge. holfen. An Rückzahlung dachten jedoch die Schuldner nicht. Die beiden sind polizeibe- kannt, jedoch haben sie jetzt das Weite ge. sucht. Befreiungsversuch Ein 17 jähriger, der in einem Jugend- erziehungsheim untergebracht war, riß aus und kehrte nach Sandhofen zurück. Dort nahm ihn die Polizei wieder fest. Zwei junge Leute im Alter von 22 und 24 Jahren wollten ihren jungen Freund von der Polizeiwache abholen. Als ihnen dieser Wunsch nicht ge. währt wurde, bedrohten sie die Polizei beamten. Es blieb nichts anderes übrig, aß auch diese beiden vorläufig festzunehmen und nach ihrer Vernehmung wieder zu ent- lassen. Alkohol und Tabletten In Feudenheim, in der Nähe der Straßen- bahnhaltestelle, wurde ein 21jähriger ge- funden, der stark betrunken auf dem Bürgersteig lag. Er wurde zu seiner eigenen Sicherheit in Polizeigewahrsam genommen Da er nicht zu sich kam, wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde fest- gestellt, daß er wahrscheinlich mit Selbst- mordabsichten gefährliche Tabletten ein- genommen hatte. Es besteht Lebensgefahr. Lkw agegen OEG-Zug Auf der Gutenbergstraße stieß ein Last- kraftwagen auf dem Bahnkörper der OE mit einem Zug zusammen. Der OEG-Betrieb nach Heidelberg war 30 Minuten unter- brochen. Sachschaden 2500 Mark. Personenwagen schleuderte Der Fahrer eines Personenkraftwagens geriet mit seinem Wagen auf der Secken⸗ heimer Landstraße ins Schleudern und stieb mit einem entgegenkommenden Kombi- wagen zusammen. Der Pkw-Fahrer Wer offenbar auf der vereisten Straße zu schnell gefahren und verlor die Herrschaft über seinen Wagen, als er bremsen mußte. Sach- schaden 3000 Mark. Der Fahrer wurde verletzt. ö Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liest ein Prospekt des DUGENA- Fachgeschäftes Juwelier Wilhelm Braun, Mannheim, Plan- 1 ken, O 7, 10, bei. hielt — S er Aal. u, Lom. Glen, abel, ade Lata Konden bon A.. Aube, la,. 7771ʃ½767-A l MAANEEHNAN FAA ELA Marum Zahnarzt D seine Frau nicht ermordet hu ben łk unn r. Müller bas schildert Dr. Jur. Erich. Ebermayer an Hand des 96. rlehtsmeciizinischen proꝛeß· gutachtens in der neuen C Nane: S teae: E„„ FFP JG ͤ ü Veischiedenes f empf. sich für Fest- Badeeinrichtungen in allen Preis- Uchkeiten. Ia. Angeb. unt. Nr. 06433 a. d. Verl. Refer. lagen u. Fabrikaten b. Rothermel, Alte Kunden ohne Anzahlung, Siedelsbrunn- Skifahrer! Wer hat am Sonnt. den groß. Herrn (ca. 35 Jahre) geseh., der dunkle Skier m. schle hatte? Meld. bitte an Mhm. Omnibus-Verk.-Ges. Tel. 4 11 82. silbern gestrich. Lauf- eee 50 Pf pro Betriebsstunde.— Volle Anrece hnung bei Ka RaDbfo-KRRMER, Mhm.-schönau, Telefen 5 99 7 oder Postkar 1 neue nach Vereinbarung. Reiseschreibmaschinen 05 8 in bequemen Raten oder miet- weise abzugeb. Herbert Sommer, Mannheim, A 3, 2, Tel. 3 18 26. Vervielfältigungen Fotodruck, Fotokopien W. Lingott, U 6, 12 Ring Tel. 42694 Macht Euch von der vVermassung frei, Wählt FDP, die Liste 3. Hemdenkragen werden schnell und Prswi. (Laden), u. Käfertal. 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Von Beileidsbesuchen bitte ich Abstand zu nehmen. Mein innigstgeliebter Mann und bester Lebensgefährte, Herr ist heute nach längerem Leiden im Alter von nahezu 74 Jahren sanft entschlafen. In stiller Trauer: Marie Lahr geb. Mutschler von der Kapelle des Bergfriedhofes Helmut(verm. seit 1944) Der Gründer und Seniorchef unserer Firma, Herr Peter Lahr Er wird uns in guter Erinnerung bleiben. Mannheim- Neckarau ist am 27. Februar 1956 nach längerer Krankheit sanft entschlafen. Geschäftsleitung und Belegschaft Mannheimer Ketten- und Maschinenfabrik WEIDNER& LAHR GMBH Beerdigung: Donnerstag, den 1. März 1986, 14 Unr, im Bergfriedhof Heidelberg. Nach kurzem schwerem Leiden ist unser guter Vater, herzensguter Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwa- ger und Onkel, Herr Konrad Hornig Im Alter von 89 Jahren für immer von uns gegangen. Neckarau, Fußgönheim/ Pf., den 27. Februar 1956 Wingertstraße 37 Dle trauernden Hinterbliebenen: Gustav Hohrein u. Frau geb. Hornig Wilhelm Hornig u. Frau geb. Mayfarth Elise Hornig geb. Ritthaler und Söhne Hermann Hornig u. Frau geb. Becker Wilfried Hornig Beerdigung: Donnerstag, den 1. März 1956, 14 Uhr, Friedhof Neckarau. Gott der Allmächtige hat meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Josefine Mayer geb. Pastor von einem langen Leidensweg zu sich in die Ewigkeit gerufen. Mannheim, den 28. Februar 1956 Werderstraße 38 In tleferf Trauer: Wilhelm Mayer Familie Wilhelm Mayer jun. Familie Leonhard Jedelhauser Beerdigung: Freitag, den 2. März 1956, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Nach längerer schwerer Krankheit ist unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Groß- mutter, Frau Elisabeth Fickel geb. Hohenstein im Alter von 78 Jahren entschlafen. Mannheim, den 29. Februar 1956 Kkfertaler Str. 207 In tlefer Trauer: Hans Fickel u. Frau Friedrich Fickel u. Frau Adam Fickel u. Frau Heinrich Güllich u. Frau Barbara geb. Fickel Frau Hilde Fickel und 3 Enkelkinder Beerdigung: Freitag, 2. März 1956, 14 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Unfaßbar fur uns alle, verstarb plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, mein guter Vater, Bruder, Schwiegervater, Opa und Onkel, Herr Jakob Engelhardt Mannheim, den 28. Februar 1958 Lenaustraße 23. Im Namen der Hinterbliebenen: Frieda Engelhardt und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, den 1. März 1956, um 10.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 29. Februar 1956 Hauptfriedhof 8855 Hula, Heinrich, Jungbuschstraße 242„„ 11.30 Ludwig, Adolf, Mainstraße 31 13.00 Krematorlum Surkinger, Joset, R, n wu. 0 Friedhof Neckarau Wolft, Emma, Schmiedgasse 10 134.00 Friedhof Seckenheim Gropp, Adam, Meersburger Straße 2 14.00 Mitgetellt von der Frledhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr CCC ͤ TTT Malerarbeiten Transporte u. Umzüge. 9 ödelfernverkehr otto Bender, Intern. 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Sterbesakramenten, nach kurzer schwerer Krankheit, im Alter von 76 Jehren, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mhm.- Käfertal, den 29. Februar 1956 Poststraße 15 In tie tem Schmerz: Emma Müller geb. Scholl Friedrich Herweck u. Frau Lydia geb. Müller Enkelkind Heinz und Anverwandte Beerdigung: Donnerstag, den 1. März 1956, 15.30 Uhr, Friedhof Käfertal. Erstes Seelenamt: Montag, den 5. März 1956, 7 Uhr, St.-Lau- rentius-Kirche, Käfertal. Der Herr über Leben und Tod rief am Dienstag, dem 28. Februar 1956, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maria Dörr geb. Miesbauer im Alter von 68 Jahren zu sich in seinen ewigen Frieden. Mhm.- Käfertal, den 29. Februar 1956 Sonnenschein 46 In stiller Trauer: Die Kinder u. Anverwandten Die Beerdigungszeit ist aus dem Bestattungskalender zu entnehmen Vetmietungen Neckarstadt, b tertig Früh- I-Zimm.- Wohnungen 7— 1836. gegen 1000, 5 Bkz, ca. 46,.— DM Miete, zum Teil an LAG- Berechtigte sofort zu vermieten sowie Laden in bester Lage(Freßgasse) Wirtschanlsbüro Dr. R. 50 8 0 K beschäftstokal 36,5 am, auf den Planken, Miete 370, geg. Uebernahme der Ein- richtung für 2000,- DM sofort ab- zugeb. Angeb. unt. P 16703 a. d. V. 2 baer J Immer und küche in Heddesheim gegen Baukosten- zuschuß zu vermieten. Angebote unter Nr. P 15575 an den Verlag. ZINNAER Möbl. u. leere Zi., Wohn. su. Ifd. u. verm. Vermittl. Gosch, Kä., Aster- str 27(Dürerschule), Tel. 7 68 29. Mannheim, O 7, 20 Telefon 5 33 36 u. 53188 1-Zim.- Wohng. Mödl. Fischer, T. 51571 S 3. 2 Möbl. Zi. m. Kost, N'stadt-West zu verm. Adr. einzus. u. A 06419 i. V. Garage ab 1. 3. 56, Mhm.-Schönau zu vermieten. Gnesener Straße 13 Gutmöbl. Zimmer an Herrn in gut. Pos. Zz. 1. 3. 56 zu vermieten. Adr. einzuseh. unt. 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Leihamts Mannheim, welche angeblich ab- handen gekommen sind, nach& 21 der Leihamtssatzungen ungültig zu erklären: Gruppe A, Nr. 52 853 vom 5. August 1955; Gruppe A, Nr. 54 697 vom 26. September 1955; Gruppe B, Nr. 17 427 vom 5. April 1955; Gruppe B, Nr. 26 666 vom 26. Juli 19535; Gruppe B, Nr. 35 349 vom 24. November 1955. Die Inhaber dieser Pfandscheine werden hiermit gebeten, ihre An- sprüche unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns— Geschäftsräume: C 7, 1-4— geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird. Mannheim, den 25. Februar 1956 Städt. Leihamt HAUS Käfertal— 800 qm, Einf., Werkst., Hof bei 20 000,— DM Anz. zu verkauf. Angeb. unt. PS 16771 a, d. Verl. -A J. Fam. Haus u. 000 4, gesucht, auch beschlagnahmtes. Angeb. unt. Nr. PS 16772 a, d. V. Pfandnummern Nrn. 14 441 bis 15 544 werden am Dienstag, dem 6. März 1956, im „Zühringer Löwen“, Mannheim, Schwetzinger Str. 103, öffent- lich versteigert. Letzter Ein- 168se-Verläng.-Termin: Samstag, den 3. März 1956. Etwaige bei der Versteigerung erzielte Mehrerlöse werd. bis 21. März 1956, an der Kasse des Leih- hauses geg. Abgabe des FPfand- scheines ausbezahlt. Nach Ab- lauf dieser Frist werden die Mehrerlöse an die Staatskasse abgeführt. Leihhaus Karl Rudolf KG, Mannheim, K 2, 22. Feudenheim, Rulnengrundstüleke am Luisenpark, ca. 600 u. 800 qm, zu verkaufen. Immobil.-Büro Richard Karmann Rosengartenstraße 34, Tel. 4 12 73 RUINE Komm.-Kleid Nylon, m. all. Zubeh. zu verk. Petri, Alphornstraße 12. Kleiderschrank 2tür., m. 2 großen Schubladen zu verkaufen. Rihm, Seckenheimer Straße 71. Sehr gut brennend. Kohleherd mit Gas zu vk. Schwarz, Elfenstr. 47 Weiß. email. Küchenherd, gut erh. sowie Sparherd zu verkaufen. Dammstraße 44a, 3. St., re. Küchenbüfett m. Tisch, Gasherd u. guterh. Schlafzim. m. 1 Bett und Matr. preisg. Zz. verk. 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Salzkartoffel Spinat 2 DIEM STA Glauben Sie Grießsuppe daß diese ansprechende Kost Kieselsäure Rumpsteak enthält, die das Gewebe festigt, die Wider- Makkaront standskraft gegen Tuberkulose erhöht, für Salat Herzmuskel und Bauchspeicheldrüse von Gemischtes Eis größter Bedeutung ist, nervenberuhigend und harntreibend wirkt, Rheuma und Gicht nicht aufkommen läßt, Haarausfall verhütet und feste Nägel bringt? MITT woech Glauben Sie Nudelsuppe daß Sie mit diesem guten Essen Bitterstoffe Hammelbraten in sich aufnehmen, die notwendig sind, um Wirsing die Magensaft- und Gallensekretion anzu- Schwenkkartoffel regen und die roten Blutkörperchen zu ver- Sem. Salat mehren? Und ist darin Eisen enthalten, das Blut und Nerven brauchen, das werdende Mütter nicht entbehren können und das Mangelkrankheiten, Blutschwäche u. Anämie weniger aufkommen läßt? DoNNEASTAA Slauben Sie Haferflocken daß diese zweifellos doch nahrhafte Kost suppe Gerbstoffe enthält, die Darmentzündungen Frankfurter verhindern hilft? Oder Salizylsäure, welche Würstchen die Harnsäure ausscheidet? Oder ätherische Kartoffelsalat 0— Auflauf Ole, die Einfluß auf das Nervensystem haben? Oder Saponine, die das Blut reinigen, die Verdauung anregen und vorbeugend gegen Arterienverkalkung und Skrofulose wirken? FREITAG Glauben Sie Suppe daß Sie mit dieser Kost GLX COSIDE in sich Pfannkuchen aufnehmen, die für die Vermeidung von Kompott Kreislaufstörungen u. Herzkrankheiten wie- tig sind? Oder Alkalaoide, die entzündungs- widrig sind? SANST46 Glauben Sie Suppe daß Sie mit dieser Nahrung genügend Vita- Schweinebraten mine A, B, C und D in sich aufnehmen, die Rotkohl den Kräfteverschleiß Hrmüdung und Mattig- ö 3 keit) beheben, den nötigen Schleim erzeugen, damit der Darminhalt gleitet, also Verstop- kung verhüten, die Erhaltung der Schlankheit erleichtern, oder Katarrhen und Halsentzün- dungen entgegenwirken? Oder ENZZTME und Fermente, die Schutz bieten gegen Husten, Blasen- und Nierenleiden? Oder Jod, wovon der Mensch täglich 2 Milligramm braucht, damit die Schilddrüse normal arbeitet und Kropfbildungen erschwert werden? Glauben Sie das wirklieh? Doch wohl kaum! Wenn alle diese Stoffe in unseren täglichen Speisen enthalten Wären, so müßten Krankheiten nahezu ausgeschlossen sein. Weiteres durch unseren ausführlichen Prospekt, den Sie in Apotheken, Drogerien usw. kostenlos erhalten. 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Für jede Person, mag sie sein, wer sie wolle, sei es unzulässig, einen Schiedsrichter wegen seiner Spiellei- tung in unmittelbarem zeitlichem und ört-⸗ lichem Zusammenhang mit dem Spiel zur Rede zu stellen. Als erschwerend habe es die Spruchkammer angesehen, daß Kern als Spielausschußvorsitzender dem Schiedsrichter seinen Begleiter ausdrücklich als Oberbür- germeister vorstellte. Nach Ueberzeugung der Spruchkammer wurde der Reutlinger Oberbürgermeister nur deshalb mitgebracht und vorgestellt, um den Schiedsrichter für den weiteren Verlauf des Spiels unter Druck zu setzen. Ein solches Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter, zumal in dessen Erho- lungspause, sei als sportwidrig anzusehen und habe deshalb geahndet werden müssen. Außerdem erhielt der FC Hanau 98 eine Geldstrafe von 150 DM wegen Verletzung der Platzaufsicht. Badische Hockey meisterschaft Der Badische Hockeyverband tragt am kommenden Wochenende(3. und 4. März) in der Pforzheimer Jahnhalle die zweite badi- sche Hallenhockey- Meisterschaft aus. Wäh- rend am Samstag die Meister der Damen und Junioren ermittelt werden, spielen die Her- ren und die Senioren am Sonntag ihre Mei- sterschaft aus. Insgesamt haben 30 Mann- schaften gemeldet. Das Teilnehmerfeld der Herren umfaßt folgende Vereine: TSG Bruch- Sal, Jahn Freiburg, HC Gernsbach, HC Hei- delberg, TSG 78 Heidelberg, TV 46 Heidel- berg, KSC Karlsruhe, MG Mannheim, TSV 46 Mannheim und den 1. TC Pforzheim. Titelverteidiger ist der TSV 46 Mannheim. im Endspiel der Damen erwartet man die mit Abstand besten Feldhockeymannschaften vom TSV 46 Mannheim und die letztjährigen Titelgewinnerinen vom HC Heidelberg. Saar-Schwimmer kehren zurück Die Generalversammlung des Saarländi- schen Schwimmerbundes beschloß am Sonn- tag in Saarbrücken einstimmig, sich dem Deutschen Schwimmverband als selbständi- ger Landesverband anzuschließen. Höpner oder Stretz? Der Bund Deutscher Berufsboxer be- schloß in Berlin, den Sieger des deutschen Halbschwergewichts- Meisterschaftskampfes, den Hans Stretz und Willi Höpner am 9. März in Berlin bestreiten, als Anwärter auf die Europameisterschaft im Halbschwer- gewicht gegen den Titelhalter Gerhard Hecht zu melden. Die Nennung muß nach den bisherigen Gepflogenheiten der Euro- päischen Box- Union bis zum 26. März erfol- gen. Es ist damit zu rechnen, daß außer- dem Albert Finch(England), Wim Snoek Holland) und Italiens neuer Halbschwer⸗ gewichtskönner Alexandro d'Ottavio ein Herausforderungsrecht an Hecht geltend machen. Basel und Roth in engerer Wahl Das Amateurbox- Aufgebot für den Län- derkampf gegen Finnland am 17. März in Würzburg wurde am Dienstag vom Sport- wart des Deutschen Amateur-Boxverbandes, Eugen Böhm(Stuttgart), nominiert. In jeder Gewichtsklasse kommen drei Boxer in die engere Wahl. Böhm will aus diesem Auf- gebot die stärkste Mannschaft auswählen, die vor allen Dingen konditionell auf der Höhe sein soll. In den einzelnen Gewichts- Hassen kommen folgende Boxer in die engere Wahl. Fliegen: Basel!(Mannheim), Homberg Oüsseldorf), Stephanie(Berlin), Bantam: Seißler Regensburg), Hahner(Essen), Jako- bitz(Berlin), Feder: Mehling(Celle), Kram- mer Rosenheim), Stahl Düsseldorf), Leicht: Johannpeter(Hamm), Rauen(Essen), Bach Braunschweig), Halbwelter: Roth(Mann- hein), Boveleth(Köln), Siemers(Velbert), Welter: Oldenburg(Hamburg), Haß(Mies- burg), Theurer(Stuttgart), Halbmittel: Keul Düsseldorf), Rienhardt Neckarsulm), Bött- cher Bremen), Mittel: Wemhöner(Berlin), (Böttcher, Bremen), Peters(Bochum), Halb- echwer: Willer Leverkusen), Krenz(Esser), Kopischke (Hannover), Schwer: Westphal lamburg), Witterstein(Kempten), Schreib- auer Neckarsulm). — Auch die Lauterer Niederlage hat ihr Gutes: Fritz Walle: „Kalte Dusche kann belebend witken Oft überschätzen die jungen Spieler ihre Rolle/ Neuendorf verhinderte neuen FCR-Rekord Weit mehr als die Frage nach dem neuen Meister in der 1. Liga Südwest, wurde in Rheinland-Pfalz bislang darüber diskutiert, Wann die Walter-Elf ihre erste Niederlage dieser Meisterschafts-Saison erleiden würde. Im 23. Spiel erwischte es den Meister. Wenn es gerade Tus Neuendorf war, der einen neuen Rekord des I. FCK verhinderte— der bei einem Sieg in Koblenz seine Erfolgsserie von 1952/53 eingestellt hätte, als er in 23 aufeinanderfolgenden Spielen ungeschlagen blieb— so liegt darin ein kleiner Trost des Titelverteidigers. Sein Bezwinger stellt in spielerischer Hinsicht zweifellos die stärkste Südwest-Mannschaft nach den Lauterern. In Kaiserslautern ist man sich der Tat- sache bewußt, daß übermäßiger Sporterfolg auch eine Kehrseite hat. Fritz Walter ließ durchblicken: Eine kalte Dusche kann sich sehr belebend auswirken, zumal die jungen Spieler allzu leicht die eigene Rolle über- schätzen. Unverkennbar blieb in den letzten Wo- chen beim Meister die Tendenz, möglichst Vielen Nachwuchskräften eine Bewährungs- chance zu geben, die freilich auch durch Ver- letzungen von Stammspielern zwangsläufig gegeben war. Das Ziel bleibt: Jeder talen- tierte Spieler sieht für sich eine Möglichkeit. Daß sie erkannt wurde, beweist das Training auf dem Betzenberg, wo sich die Talente größte Mühe geben. Die Spannung in der Meisterschaft kann nur erhöht werden, daß der Kampf um den Wichtigen zweiten Platz immer noch an- dauert. Ein maßgebender Mann des FK Pir- masens meinte kürzlich:„Es wäre für uns gut, wenn die Lauterer endlich eine Nieder- lage erlitten. Ihr Ehrgeiz würde wesentlich herabgemindert und unsere Aussichten beim großen Spiel auf dem Betzenberg am 22. April erschienen günstiger. Ich glaube bestimmt, daß die Begegnung mit dem I. FCK die Frage nach dem Zweiten— Neuendorf oder wir— beantwortet.“ Bis zu diesem Zeitpunkt ste- hen dem FKP noch schwere Auswärtsspiele in Ludwigshafen(Tura und Phönix), Saar- brücken(I. Fc) und Trier bevor. Interessant ist eine Qualitäts-Analyse der „Sroßzen Vier“. Der 1. Fe Kaiserslautern schöpft seine Kraft, in besonderem die Kampfmoral, aus der großen Erfahrung sei- ner Nationalspieler. Fehlt Fritz Walter, 80 genügt eine kurze Anleitung des Kapitäns über die einzuschlagende Taktik. Man darf sicher sein, daß sie mit peinlicher Präzision eingehalten wird. Die Schlagkraft des FR Pirmasens jedoch liegt in den Vorzügen der Individualisten Kubsch, Laag, Demski und Zöllner, die ihren kämpferischen Ehrgeiz den Mannschaftskameraden vermitteln. Da- mit besitzen sie ein Plus, das mindestens 80 hoch einzuschätzen ist, wie das technisch reife Können von Neuendorf. Die Koblenzer aber sind in der Kampfmoral, gerade in ent- scheidenden Spielen, oft mimosenhaft emp- findlich. Vierter im Bunde wäre der 1. Fc Saarbrücken, der diesmal nicht hielt, was man sich von ihm versprach. Die Ursache ist nicht im Leistungsstandard der Spieler zu sehen, sondern vielmehr darin, daß das Ver- hältnis zwischen Vereinsführung, Trainer und Mannschaft nicht das allerbeste ist. Bobmeisterschaften beendet Die deutschen Bobmeisterschaften für Junioren sind auf der 1100 Meter langen Ad- lerbahn in Hinterzarten mit den Vierer-Bob- Rennen zu Ende gegangen. Leider waren zu dieser Entscheidung nur noch drei Schlitten am Start. Die deutsche qunioren meisterschaft im Viererbob ging an die Mannschaft des Bobelubs Rießersee mit Fraundorfer/ Schan- del/ Simon/ Winkler. Die Riegerseer fuhren im ersten Rennlauf 51,42 Sek., kamen im zweiten Rennlauf auf 50,60 Sek. und gewan- nen mit der Gesamtzeit von 1:42,02 Minuten. Zweiter wurde der Bobelub München mit Nieberl/ Gleixner/ Staner/ Pöhling Sek. und 51,52 Sek., Gesamtzeit 1:43,18 Min., Dritter der Bobelub Ebnet bei Freiburg mit Hecht/ Wiesel/ Rombach/ Kotterer mit 52,20 Sek. und 52,38 Sek., Gesamtzeit 1:44,58 Min. Im Anschluß fuhren die Zweierbobs um den Adler-Pokal. Bestzeit fuhr die Mannschaft des Bobelubs Bodensee mit der Besetzung Bader/ Wolf in 1:48,64 Min. vor der Mann- schaft des Bobelubs München mit Nieberl/ Gleixner in 1:49,02 Minuten. Schock/ Moll Rallye-Sieger Walter Schock/ Rolf Moll auf einem Mer- cedes 300 SL haben die am Dienstag zu Ende gegangene Siebente Rallye Sestriere gewon- nen und sich gleichzeitig den Sieg in der Tou- renwagenklasse über 200 cem geholt. Zweite in der Gesamtwertung und Sieger für serien- mäßige Tourenwagen über 2000 cem wurden die mit der geringsten Strafpunktzahl in den Abschluß wettbewerb am Dienstag gegange- nen Wolfgang Gutbrod/ Schwiend auf BMW, Dritte die Italiener Taramazzo/ Gerino auf einem Alfa-Romeo 1900 cem. Das Tauziehen geht weiter: Joni Saite: doch beim Kandaliat- Skirennen Wiener Presseberichte wollen von Film-Probeaufnahmen wissen Der 3fache österreichische Goldmedaillen- gewinner der VII. Olympischen Winterspiele, Toni Sailer, wird nach einer Mitteilung des Osterreichischen Skiverbandes vom Dienstag nunmehr doch noch am internationalen Kandahar-Skirennen teilnehmen, das vom 9. bis 11. März in Sestriere ausgetragen wird. Er trifft dabei auf seinen in den USA leben- den reamateurisierten Landsmann und Ex- weltmeister Christl Pravda. Kurz zuvor hatte der Vorsitzende des Kitzbüheler Ski- Im 25. Kampf gegen Alex Buxton: Lesch weiter in def Spu- bon Scholz? Im Rahmenprogramm kommt erneut der Profi-Nachwuchs zu Wort Im 25. Kampf seiner schon 80 erfolg- reichen Laufbahn als Berufsboxer trifft Max Resch am Freitagabend(20.30) in der Ham- burger Ernst-Merck-Halle mit dem britischen Exmeister Alex Buxton erneut auf einen Gegner, der auch mit Gustav Scholz im Ring stand Dabei hat der schlagstarke Stuttgarter Rechtssusleger wieder den Ehrgeiz, Scholz zu übertreffen, wie ihm das im gleichen Ring vor einem Monat gegen den Franzosen Claude Milazzo gelang. Allerdings braucht Resch dazu eine sehr konzentrierte Leistung. Bux- ton schlägt eine gute Rechte. Sie zwang Scholz vor einem Jahr im gleichen Ring auf die Bretter, ehe der Berliner Punktsieger wurde. Sie könnte auch Resch gefährlich werden, wenn der ungeschlagene Schwabe auch nur einen Augenblick die Deckung ver- ißt. In den sechs Kämpfen des Rahmenpro- ramms kommt erneut der veranlagte Profi- nachwuchs zu Wort. Interessant ist vor allem die Halbschwergewichts- Paarung Besmanoff gegen Roude und der Kampf des deutschen Leichtgewichtsmeisters Bick gegen den Bel- gier Paternotte. Die Tatsache, daß Scholz nach seiner lan- gen Krankheit in Berlin wieder mit dem Sparring begann, läßt den Hamburger Haupt- kampf besonders aufschlußreich erscheinen. Findet Scholz seine alte Form wieder, dann ist der Tag nicht mehr weit, an dem er dem Zusammenprall mit Resch nicht mehr aus- Weichen kann, Resch hat die Absicht, auch den von Scholz nur nach Punkten geschla- genen Buxton entscheidend zu besiegen. Viel spricht für das Gelingen dieses Planes. Bei der boxerischen Veranlagung des Stuttgar- ters aber wäre es schade, wenn man von ihm den K. o. um jeden Preis verlangen würde. Mit insgesamt sechs Kämpfen ist der Rahmen zu dem Hamburger Resch-Kampftag am Freitagabend komplett. Die Paarungen: Halbschwer: Besmanoff(Berlin)— Roude (Frankreich), Schöppner(Witten)— Chomu- towski(Hamm), Herold(Lebenstedt) gegen Duscha(Herne); Mittelgewicht: Wohlers Hamburg)— Wenzel(Bochum); Welterge- Wicht: Bick Mortmund)— Paternotte Bel- gien) und Mistel Hamburg— Foeffler (Belgien). klubs bekanntgegeben, daß Sailer sich in dieser Saison überhaupt nicht mehr an internationalen Veranstaltungen beteiligen Würde. Insgesamt hat der Gsterreichische Ski- verband folgende 9 Damen und 14 Herren Semeldet: Damen: Hilde Hofherr, Regina Schöpf, Thea Hochleithner, Putzi Frandl, Trude Klecker, Dr. Anneliese Schuh-Proxauf, Kathi Hörl, Lies! Mittermaier und Ilse Schickl.— Herren: Toni Sailer, Othmar Schneider, Gebhard Hillbrand, Ernst Ober- aigner, Toni Mark, Hias Leitner, Egon Zim- mermann, Fritz Huber, Ernst Hinterseer, Anderl Molterer, Jos! Rieder, Walter Schu- ster, Christl Pravda und Jugendmeister Karl Schranz. Trainer der Mannschaft wurde Ernst Skarderassy, da Olympiatrainer Fred Rößner aus persönlichen Gründen unab- kömmlich ist. Wie der Vater von Toni Sailer auf eine telefonische Anfrage mitteilte, wird sein Sohn nach einem kurzen Besuch in Deutschland am Donnerstag das Training aufnehmen. Vater Sailer ließ über den Zweck der Reise nichts verlauten, Wiener Presseberichte wollen je- doch wissen, daß Toni zu Probeaufnahmen für den deutschen Fim„Die Geierwally“ nach München fährt. WEST. sUb slocr 1.2.0: DER /MORSEN--FG TG Nr. Platzverein engt N e Gastverein 2 b e Eintr. Frankfurt 1 1 0% 2 0 211 2% 0 01 Karlsruher S 1 0 1 0 1 1 2B. Leverkusen 1 2 2/2 2 2 l 21/0 1 Aiem. Aachen 2 0 0 2 2 2 schweinfurt 05 1 1 1/ 2 0 2 121/110 vi Stuttgart 1 0 1 1 0 0 4 Saar 05 211/211[111/12 2 Tus Neuendorf 0 1 0 2 2 2 5 Bor. Dortmund 11 1/1 2 0[1 2 0% 2 1 0 Duisburger VI 1 11 11 0 1. FC Nürnberg 1 11/1 2 02 21% 2 0 1 Kick. Offenbach 1 7 Phönix Lhafen 1 21/1211 12/12 0 1. Fo Saarbr. I 0 1 0 0 1 8 RW Essen 2 11% 10 1 2 2% 1 1 2 B. M.-Gladbach 1 1 11 1 1 9 München 1860 221%2 220 11/2 2 2 Reutlingen 0 0 1 1 0 1 10 schalke 04 021/021[1217/0 1 2 SW Essen 1 0 1 1 1 1 11 Stuttgart. Kick. 2 1 0%2 2 10 0 1/0 12 Spyge Fürth 1 0 1 0 1 1 12 Frankenthal T1110 Mainz 05 1 1 11 1 0 13 Schw. Augsburg 1 1 2/2122 11/2 2 0 Fsv Frankfurt I 1 1 1 0 1 14 Fort. Düsseldorf 0 0 0% 2 0 20 10% 2 0 2 Westf. Herne 1 1 1 1 11 a) Tip nach der MMerabelle b) Rudi de la Vigne, VfR Mannheim o) Reportertip mit 51,66 Rosl Pettinger Bayernmeisterin Die deutsche Meisterin Rosl Pettinger kam bei der bayrischen Meisterschaft im Eis- kunstlauf in Füssen erwartungsgemäß zum Titelgewinn. Obwohl ihre Kür bei weitem nicht so ausgereift und sicher vorgetragen wurde wie bei der„Deutschen“ und beim olympischen Wettbewerb in Cortina d' Am- Pezzo, siegte die Münchnerin mit Platzziffer 5 und 225,61 Punkten ganz klar vor ihrer jun- gen Vereinskameradin Gitta Hägler(12/ 208,25) und der Garmischerin Petra Damm (17/ö 202,23). Bei den Herren gewann der im jugendlichen Alter stehende Hans-Jürgen Bäumler, Sc Rießgersee(5/209, 8), und auch im Paarlauf sowie im Eistanz gab es durch Evi Neeb/ Karl Probst, München(5/11, 22) bzw. Gerda Wohlgemuth/ Hans Burckhardt(5/8, 24) Favoritensiege. Am Start fehlten der deut- sche Meister Manfred Schnelldorfer und seine Münchner Vereinskameradin Erika Rucker. die beide vom PEV gesperrt sind. Deulsche Boxer gegen CSR Nachdem die jugoslawischen Boxer den in Belgrad vorgesehenen Länderkampf gegen Deutschland abgesagt haben, wird der BABV im April in Prag dafür gegen die Tschecho- slowakei antreten. Die Tschechoslowakei konnte kürzlich die Polen in Prag mit 14:8 schlagen. Nur ein Punkt für TV Waldhof Ergebnisse der TT-Punktespiele Von den Ergebnissen der drei Tischtennis- Punktespiele der Verbandsliga kam das 8:8 des FC Friedrichsfeld gegen den IV Viern- heim etwas unerwartet. Sandhofen und Mosbach liegen sich auf eigener Platte nicht aus dem Konzept bringen und behielten mit 9:1, bzw. 9:6 über Heidelberg II bzw. TV Seckenheim die Oberhand.— In der Be- zirksklasse hatte der TV Waldhof Mühe, bei SV 50 Ladenburg wenigstens zum Ehren- punkt zu kommen(9:1), während der Se Käfertal(in Hockenheim) und die Post-Sd (in Gorxbeim) mit klaren Siegen beide Punkte holten. Friedrichsfeld hielt die zweite Mannschaft der Mrd knapp mit 9:7 nieder. Die übrigen Ergebnisse: Kreisklasse: Käfertal II— Blumenau 9:0, Käfertal III gegen Sandhofen II 4:9, Rhein-Neckar ge- gen Waldhof II 2:9, Waldhof III. Mrd III 3·9, MTG IV— Straßenbahner-SV 976, Sek- kenheim II— Post-SG II 69.— Frauen: Weinheim II— TV Waldhof 17, SV Laden- burg— Sc Käfertal 3:7.— Jugend: Sand- hofen— Waldhof 9:5, Käfertal I MTG II 6:9, MTG I— Käfertal II 9.0. Nach Vorrunde VWM an Spitze Die Wasserball-Winterrunde im Bezirk Mannbeim-Heidelberg brachte den VWM. mit seiner verjüngten und wesentlich kampf. stärker, gewordenen Mannschaft klar in Führung. In überzeugender Manier konnten sämt- liche Vorrundenspiele gewonnen werden. Selbst der Ortsrivale SVM mußte trotz sei- ner Wurftalente Junge und Kneis eine ein- deutige Niederlage einstecken. Das tempo- geladene Spiel brachte anfangs den SVM über die unkonzentriert startenden Spieler des Volkstümlichen Wassersports in Vorteil. Doch der VWM fand sich allmählich zur ge- schlossenen Mannschaftsleistung. Bessere Ballbehandlung und placierteres Schußver- mögen halfen zu einem überraschenden Sieg. Die Tore erzielten: Fischer(4), Hunsinger(2). Ziemer(2) und Zander. Ergebnisse der Vorrunde: TSV 46 Mann- heim— SV Mannheim 2:9, VW Mannheim gegen TSG 62 Weinheim 15:3, Nikar Heidel- berg II— TSG 62 Weinheim 4:4. TSV 46 Mannheim— Nikar Heidelberg II 3:2. SV Mannheim— VW Mannheim 5:9, SV Mann- heim— TSG 62 Weinheim 9:5, Nikar Heidel- berg II- SV Mannheim 310, TSV 46 Mann- heim— TSG 62 Weinheim 7:5, Nikar Heidel- berg II— VW Mannheim 4:15, VW Mann- heim— TSV 46 Mannheim 144. VW Mannheim 4 4 0 0 53316 8:0 SV Mannheim E 3 90 1 TSV 46 Mannheim 4 2 0 2 16:30 4:4 TSG 62 Weinheim E 0 1 11 ͤ Nikar Heidelberg II 4 0 1 3 13:32 177 Vorstandswahlen bei Blauweiß Bei der Jahreshauptversammlung des Eisenbahner- Sportvereins„Blau- Weiß“ Mannheim wurde folgender Vorstand ge- Wählt: Vorsitzender: Wilhelm Frey, Stell- vertreter: Fritz Merwarth, 1. Schriftführer und Technischer Leiter: Karl Krebs, 2. Schriftführerin: Elfriede Kneuker, Kassier: Albert Bach. Beilagenhinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Tipschein des Württemberg Badischen Totos im West-Süd-Block für den 32. Wett⸗ MACHT BESTE ZICGARETTEN. ABER NENNITI SIE GUT Das ist der erste Crundsatz von Haus Neuerburg seit dem Tage seiner Gründung vor fast 50 Jahren, als der Senior- chef unseres Hauses, Heinrich Neuerburg, seinen Mitarbeitern sagte:„Macht beste Zigaretten, aber nennt sie schlicht und einfach gut. Und wirklich gut ist eine Zigarette dann, wenn sich zu ihrem Wohlgeschmack auch die Bekömm- lichkeit gesellt.“ So wurde die Overstolz zu einer großen Marke, weil sie gut und dabei leichtbekömmlich ist. bewerb vom 3./4. März 1956 bei. Seite 10 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Mittwoch, 29. Februar 1956/ Nr. 5)) Kohleverkaufs-Neuregelung ist durchgeführt In Durchführung der zwischen der Hohen Behörde und dem Ruhrbergbau getroffenen Vereinbarungen über die Auflösung der Ge- mseinschaftsor ganisation Ruhrkohle(GEORG) sind am 28. Februar in Essen von den Berg- bauunternehmen des Ruhrgebietes drei von- einander unabhängige Verkaufsgesellschaften mH mit den Namen„Präsident“,„Mause- Satt“ und„Geitling“ gegründet worden. Die- sen Gesellschaften obliegt der Vertrieb der Ruhrkohle in die Länder des Gemeinsamen Marktes. Für den Absatz in Länder außerhalb der Montan-Union haben diese drei Gesellschaf- ten die„Ruhrkohle Export GmbH“ ge- Sründet. Von den Bergwerksunternehmen ist gleich- zeitig die„Ruhrkohle-Beratungs GmbH““ ins Leben gerufen worden, deren Aufgaben sich auf Werbung, Marktforschung, Markt- beobachtung, technische Forschung, Qualitäts- Kontrolle und Verkehrsfragen erstrecken. Die genannten fünf neuen Gesellschaften haben schließlich zur treuhänderischen Durchführung ihres Buchungs, Geld- und Abrechnungsverkehrs eine„Ruhrkohle Preu- hand GmbH gegründet. Ein gemeinsames Büro der drei Verkaufsgesellschaften über- nimmt gemeinsam interessierende Aufgaben wie die Sicherung des Beschäftigungs-, Sor- ten- und Versorgungsausgleiches. Alle sechs neuen Gesellschaften haben ihren Sitz in Essen. Soweit die nüchterne Agenturmeldung. Sie wiederholt, was wir mit unserem Bericht vom 17. Februar„Geitling. Mausegatt und Präsident lösen GEORG ab“ bereits gesagt Haben. Auch wenn eingestanden wird, daß zu straffer Zentralismus Auswüchse fördert und verursacht, müssen dem Beobachter bei Betrachtung dieser Neukonstruktion die Augen übergehen. Wie lange hat es wohl ge- dauert, bis die Entflechter des Rührkohlen- Verkaufs diesen komplizierten Apparat ent- Worken haben? Wie lange wird es wohl dauern, Bis die Einsicht siegt, daß eine solche Organisation nicht der Rationalisierung des Kohleverkaufs dient, sondern der Erschwe- rung? Von Dezentralisierung übrigens ist gar nicht die Rede. Noch immer— und es wird nie anders sein— sitzen die Kohleverkaufsgesellschaf- ten in Essen, Ob es nun drei oder fünf oder Sechs Gesellschaften sind, oder gar nur eine, ist dabei von nebensächlicher Bedeutung. Von so nebensächlicher Bedeutung, daß alle diese Gesellschaften unter dem Riesendach Sinles riesigen Gebäudes, das einmal den Ver- kKkaufsgiganten DRV als Sitz diente, unterge- bracht sind. IWA-Verlängerung ohne Großbritannien Die auf der UNO-Weizenkonferenz ver- tretenen 60 Länder haben am 27. Februar beschlossen, die Vorarbeiten für den Ab- schluß eines neuen Weltweizenpaktes CWA) auch ohne Großbritannien fortzusetzen. Die Delegationen vertraten die Auffassung, daß das jetzige Abkommen eine gewisse Stabilität im Weltweizenhandel erhalten habe ung Maßnahten zur Weiteren Erhaltung dieser Stabilität iin Interesse sowohl der Ver- brauchef s auch der Produzenten wün- schenswert seien. Die Delegationen gaben dabei der Hoffnung Ausdruck, daß es mög- lich sei, ein Abkommen zwischen den Ein- fuhrländern und den sechs auf der Konferenz vertretenen Produzentenländern zu erzielen. Sewerkschaftlichen Plan für den Abbau der vorhandenen Uber- schußmengen im Zusammenhang mit dem neuen Abkommen ausgearbeitet worden sei. Die anderen Konferenzteilnehmerländer er- klärten sich am 27. Februar mit der von Großbritannien geforderten Ausarbeitung fester Regeln für die Beseitigung von Uber- schußmengen einverstanden, behielten sich aber die völlige Handlungsfreiheit für ihre Landwirtschafts- und Preispolitik vor. Argentinien, das dem gegenwärtigen Weizenabkommen nicht angehört, hat der Weltweizenkonferenz mitgeteilt, daß es einem neuen Abkommen beizutreten be- absichtige. Die Konferenz hat ein statistisches Komitee gebildet, das die Frage der Mengen und Preise behandeln soll. Hierbei ergibt sich die Schwierigkeit, daß die Importländer ihren Einfuhrbedarf an Weizen nicht bekanntgeben wollen, bevor die Preise bekannt sind, wäh- rend umgekehrt die Exportländer die Preis- bildung von der Bekanntgabe der Import- mengen abhängig machen. Sparfreudigkeit un gemindert (Hi.) Wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband in Bonn mitteilt, hat das Ein- lagensparen nach der jahreszeitlich beding- ten Abschwächung im November und Dezem- ber seinen hohen Stand beibehalten. Im Ja- nuar hat sich nämlich der Spareinlagenbe- stand bei den Sparkassen erneut um 315 Mill. auf 13,5 Md. DM erhöht. Der entsprechende Einzahlungsüberschuß im Januar 1955 betrug 257 Mill. DM. Lediglich das steuerbegünstigte Sparen stagniert, weil ihm durch die Steuergesetz gebung der Boden entzogen worden ist. Mit dieser Erklärung des Deutschen Spar- kassen- und Giroverbandes in Bonn wird die Feststellung von Hamburger Bankkreisern widerlegt, in der behauptet wurde, der Ver- brauch steige zu Lasten des Sparens(vgl. MM vom 22. Februar„Der Verbrauch steigt— weniger Sparsinn“). 10 Metall:„Moderne Leibeigenschaft bei Bizerba“ Eine Delegierten versammlung des DGB Mannheim (E. B.) Vor einer, von etwa 200 Teilnehmern besuchten, auberordentlichen Delegiertenver- sammlung des Deutschen Gewerkschaftsbun- des Mannheim, berichtete IG-Metall-Landes- bezirksleiter Ludwig Becker aus Stuttgart über die Vorgänge vom 17. Februar bei der Firma Bizerba in Balingen. Becker meinte einleitend, die als„einmalig seit 1945“ zu bezeichnenden Vorfälle lägen in ihrer Grundtendenz eingebettet in die gesamte politische Entwicklung der letzten Jahre und dürkten daher nicht isoliert betrachtet wer- den. Hiervon habe die gesamte Presse- berichterstattung so gut wie keine Notiz ge- nommen. Im Laufe der Versammlung wur- den außerdem noch weitere zum Teil sehr heftige Vorwürfe gegen die„bürgerlichen Schönredner in der Presse“, insbesondere gegen die Wirtschaftsredaktion des„Mann- heimer Morgen“ geäußert. Die verheerendste Darstellung sei die Lesart, daß es sich in Balingen um eine Rebellion der Bizerba- Beschäftigten gegen die Gewerkschaften ge- handelt habe.(Vgl. MM vom 23. Februar 1956„. Der Vorfall ist bedauerlich wie jeder Zwist zwischen Gewerkschaftsmitglie- dern und Gewerkschafts leitung.„.. Die Unzufriedenheit beamteter Gewerkschafts- kunktionäre mit einer betrieblichen Lohn- regelung in einem Uaternehmen, dessen Be- legschaft anscheinend nicht restlos unglück- lich über diese Lohnregelung ist. Anm. d. Red.). Zu den eigentlichen Vorfällen berichtet Becker, die IG Metall führe schon seit lan- ger Zeit Auseinandersetzungen mit der Firma Bizerba, welche geglaubt hatte, in je- der Beziehung einen eigenen Weg außerhalb des Tarifvertrages gehen zu können und die sich eine Betriebsvertretung im Gefolge der Direktion gezimmert und ein„System der modernen Leibeigenschaft“ geschaffen habe. Entscheidend sei dabei die Rolle des Be- triebsratsvorsitzenden. Das Problem bei Bizerba liege darin begründet, daß neben einer Entwicklung von einem beinahe noch handwerklichen zum modernen technischen Betrieb an einem absolut rückständigen Be- triebsgeist festgehalten werde. Die Beleg- schaft zeige sich dem Patriarchalismus we sentlich zugänglicher, als es dem Standpunkt. Denkens entspreche. Damit bestätigte Becker vollinhaltlich die besonders in unserem Bericht vom 28. Fe- bruar, aber auch in unserem Bericht vom 22. Februar geschilderten psychologischen Voraussetzungen des Falles„Bizerba“. Anm, d. Red.). In Mannheim erscheine so etwas kaum noch vorstellbar. gefordert worden zu sein. Sie hätten diese Versammlung von ihrem Standpunkt aus mit einer„Betriebs versammlung“ gleichgesetzt und ihr Recht zur Teilnahme daran wahr- genommen. Becker habe die Absicht gehabt, dort seinen Standpunkt und alle Kritik an der Geschäftsleitung vorzutragen. Die Bizerba hatte den Standpunkt eingenommen, es handle sich um eine„Belegschaftsver- sammlung“, in der das Teilnahmerecht der Gewerkschaften nicht vorliegt.— Anm. d. Red.). Entgegen allen späteren Darstellungen habe der Firmeninhaber Kraut kurz danach zunächst von„unserem Saalschutz“ gespro- chen und später gesagt,„einige herzhafte Männer“ seien mit der Aufgabe betraut ge- wesen, die Gewerkschaftsvertreter zu ent- fernen. Darauf folgten einige weitere be- lastende Zitate von Aeußerungen der Ge- schäftsleitung und eine Schilderung der De- monstration vom vergangenen Samstag. Becker las abschließend ein Flugblatt der IG Metall vor, das in ganz Baden-Württem- berg verteilt werden soll und dessen Forde- rungen durch die Firma Bizerba als Vor- aussetzung für eine Normalisierung der Ver- hältnisse anerkannt werden müßten. Die Gewerkschaft müsse die letzte Kraft mobil machen, um ein Wiederholen solcher Zu- stände ein- für allemal unmöglich zu ma- chen. Die ausgedehnte Diskussion verlief we- sentlich temperamentvoller als die in ruhi- gem Ton vorgetragene Darstellung Beckers. Der Vorschlag, zum Boykott gegen Bizerba aufzufordern wurde mit wirtschaftlichen Er- wägungen zurückgewiesen. Dagegen ließ sich eine spürbare Radikalisierung, Kritik am Gedanken der Sozialpartnerschaft und an der Entfernung linksgerichteter Gewerk- schaftsfunktionäre feststellen. Den Abschluß bildete die Annahme einer örtlichen Ent- schließung folgenden Wortlautes: Effektenbörse „Die am Dienstag, dem 28. Februar 1956 tagende außerordentliche Delegiertenver- sammlung des Deutschen Gewerkschafts- bundes, Ortsausschuß Mannheim, nimmt mit Entrüstung von dem kaum glaublichen Vor- fall anlählich einer Betriebsversammlung der Firma Bizerba, Waagenfabrik, Balingen, Kenntnis. Die Entfernung der Vertreter der IG Me- tall aus dieser Versammlung, durch ein„Roll- kommando“, unter Schlägen, Fußtritten und Niederschlagen sind Methoden, die an eine Dicht allzuweit entfernt liegende Geschichts- epoche Deutschlands erinnern. Die Delegiertenversammlung verurteilt derartige Methoden auf das allerschärfste umd richtet an alle Funktionäre und Mitglie- der die eindringlichste Mahnung, dafür zu sorgen, daß sich in keinem Betrieb ein solcher Vorfall jemals wiederholt. Ferner wendet sich die Versammlung mit Aller Entschiedenheit gegen die Berichterstat- tung des Wirtschaftsredakteurs F. O. Weber des Mannheimer Morgen zu diesem Fall, die jede Objektivität und Wahrheitsliebe ver- missen läßt. 5 Die Delegierten achten die Freiheit der Presse und ihrer Berichterstattung, können aber von einer unparteiischen Zeitung mit Recht erwarten, daß dabei persönliche Anti- pathien gegen den Deutschen Gewerkschafts- bund ausscheiden.“ Anmerkung der Wirtschaftsredaktion: Dem Journalisten steht es nicht zu, in Streit- fragen Urteile zu fällen; er kann nur schil- dern, kann nur Meinung und Gegenmeinung wiedergeben. Das haben wir getan. Aus den Darstellungen Ludwig Beckers geht viel- fache und weitgehende Bestätigung unserer Schilderungen hervor. Das freut uns trotz der vorstehend veröffentlichten Entschlie- ung, denn der aufmerksame Leser wird Wohl zu würdigen wissen, daß wir uns im Falle Bizerba parteiischer Stellungnahme enthielten. Mitgeteilt: Commerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 28. Februar 1956 Börsenverlauf. WD) Gegenüber dem Vortag hielten sich die Kursveränderungen und die Um- sätze an den Aktienmärkten in engeren Grenzen, da der bevorstehende Ultimo die Unternehmungs- lust beeinträchtigte. Auch das Ausland bekundete im allgemeinen nur geringes Interesse. Montane und Bergbauaktien leicht uneinheitlich, wobei in den Standardwerten kleinere Absch Wächungen überwogen, IG-Farben- Nachfolger gaben auf Gewinnmitnahmen bis zu einem Punkt nach, lediglich 18-Farben-Liquis zogen auf anhaltende Interessenkäufe um ca. einen halben Punkt an. Elektro- und Versorgungswerte fanden überwiegend zu letzten Kursen Aufnahme, Kali- und Frdölaktien allgemein etwas leichter. An den Lokalmärkten ergaben sich in einigen Spezialpapieren stärkere Kursapb weichungen nach beiden seiten. Continental Gummi und Daimler gaben mehrprozentig nach. Banken-Nachfolger gut behauptet, teils bis zu 2 Punkte erhöht. Rentenmärkte anhaltend ruhig, verschiedene Länderanleihen bruchteilig nachgebend. eee Louis Rühl erhielt Bundes verdienstkreuz Der Nestor der deutschen Brauwirtschaft, Generaldirektor Louis Rühl. Worms, feierte dieser Tage seinen 85. Geburtstag. Louis Rühl leitete bereits in jungen Jahren seine väterliche Brauerei, die ab 1895 unter dem Namen„Elefanten-Bräu“ als AG flrmierte. 1923 kam unter seiner maßgeblichen Mitwir- kung zwischen mehreren Brauereien eine Interessengemeinschaft zustande, die einige Jahre später zu der Verschmelzung unter der Firmierung„Eichbaum-Werger- Brauereien 40 Worms-Mannheim“ führte. Von dieser Zeit àu ist Louis Rühl Generaldirektor der Gesellschaft. Außerdem betreute er in den Jahren 1925 bis 1935 als führendes Aufsichtsratsmitglied noch eine Reihe namhafter Brauereien. In vielfacher Hinsicht stellt dieses Jubiläum — besser gesagt der Jubilar— eine Einmalig. eit dar. Run hat nämlich in ungebrochener Lebenskraft noch im Jahre 1945 das schwere Werk des Wiederaufbaues auf sich genommen. Diese Tatsachen würdigte insbesonders der Minister präsident von Rheinland-Pfalz, der Generaldirektor Rühl das vom Bundespräsi. denten verliehene Große Verdiensthreus des Verdienstordens der Bundesrepublik über reichte. Bei der diese Auszeichnung begleiten den Feierstunde Rob der Wormser Oberbür- ger meister die kommunalpolitische Betätigung Rünhls hervor. Der Generaldirehtor fühlte und fühlt sich als echter Sohn seiner Vaterstadt, mit dem Wormser Schicksal stets eng verbun- den und gehörte viele Jahre dem Stadtrat an. Handelskummerpräsident Sinewe danfte dem Gefeierten für die selbstlose Axbeit, die er von 1919 bis 1933 als Beiratsmitglied der Industrie- und Handelskammer Worms gelei. stet hat. Für den Aufsichtsrat sprach der stell. vertretende Vorsitzende Rechtsanwalt Lindech, der das freundschaftliche Verhältnis zwischen Louis Ruhl und des von ihm vertretenen Ge- miums herausstellte und die große Wertschät⸗ zung betonte, die er im Aufsichtsrat genieht. . Spanienhandel in der Kälte eingefroren (VWD) Die Auswirkungen der Frostschi- f den in Spanien auf den deutsch- spanischen Handelsverkehr sind nach den Feststellungen des Bundeswirtschaftsministeriums erheb- lich. Gegenüber einer vorgesehenen spani- schen Ausfuhr von Apfelsinen nach der Bun- desrepublik in Höhe von rumd 350 000 t dürfte nach bisheriger Uebersicht mit einem Export- verlust von rund 190 000 t zu rechnen sein, Auch die spanische Ausfuhr von Schnittplu- men nach der Bundesrepublik ist schwer ge- kährdet. Als Folge dieser großen Schäden muß da- mit gerechnet werden, daß die von Spanien insbesondere aus dem Apfelsinenexport er- warteten Deviseneingänge stark zurückgehen werden und daß die Erteilung weiterer spa- nischer Einfuhrlizenzen auch für wichtige Einfuhren sehr in Frage gestellt sein dürfte. Die Hoffnung, daß das im derzeitigen deutsch- spanischen Handelsvertragsjahr erwartete sbanische Exportvolumen nach der Bundes- republik wesentlich überschritten würde, ist dadurch weitgehend gegenstandslos gewor- den. Zur Zeit sind alle spanischen Einfuhr- lizenzen zunächst gestoppt. Marktberichte vom 28. Februar Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt ö j f i 7 5 5. 27. 2. 28 2. E t 27.2 28 2 b l: Großbritannien hatte bei Beginn der Becker schilderte dann die die Gewerk- 8— e 27.2. 28.2.(WD) Anfuhr witterungsbedingt gering, Ab- Konferenz erklärt, daß es sich nichf an einem schaften zu Maßnahmen gegen Bizerba ver- 5 satz normal. Es erzielten: Grünkohl 25-30; Ka- Weltwelzenpakt beteiligen werde, weil kein asse 17 1 R 8107 ABW. 44218½ũ 248 Harpener Bergbau 123 122% Dresdner Bk.) 20˙½ 20% krotten 2025; Kartoffeln 11,50—12,50; Lauch Gewicht Amlassenden Ursachen, die im Tarif und im BB. 2% 209% Reiden Zement. 260 250%[Rhein-Main Bank 250 250 100150; Meerrettich 6090; Rotkohl 2830, rote Betriebsveèrfassungsgesetz begründet liegen. 8 e 187— 3 2 1205 130 Reichsb.-Ant. Sa. 38½ 58½ Beete 1214; Endiviensalat ausl. Steige 2 5 Näheres vergl. MM vom 28. Februar Sont Gummi. 2 20„„ 120* Kopfsalat ausl. Steige 9,50—10,50; Schnittlauch 25. Freie Devisenkurse As F dsätzli ee Daimler-Benz 354%½ 342 Mannesmann 178% 170 Montan · Knollensellerie Stück 30—60; dte. Gewicht 6600, 8„Bizerba- Streit grundsätzlich betrachtet!— Pt. Erd“! 167% 100 Rn. Braunkohle 274 275 Nachfolger Tomaten ausl. Steige 6-7; Weinkohl 28—30; Wir- UTE 5 Anm. d. Red.). Sodann gab er eine ausführ- Degus 276 277½] Rheinelektra 175 119 Zergb. Neue Hoffg. 144%½ 143 sing 2225; Zwiebeln 36-40; dto. ausl. 4050 . 5 Geld Brief liche Schilderung der Vorgänge vom 17. Fe- Demag. 439 230 RWE 4710 211 Dt. Edelstahl 101 103 Kepfel 25—40; dto. aus! 35—45; Apfelsinen Navel 55 1000 italienische Lire 6,67 6,69 Drüdr. Er begründete das Verhalten der drei Dt Linoleum 2620 201 Seilwolftftf 140% 110% Dortm. Hörd. Hütt. 140 140 bis 60; dto, blond 25—38; dto. Blut oval 4654, 100 belgische Francs 8.395 3,413 ee JJ 177 177 Slemens& Halske 247%½ 247 Gelsenberg 154 1327 Bananen 14-16; Mandarinen 4854; Zitronen Kiste 100 französische Franes 1,1917 1,1937 Gewerkschaftsvertreter. ES habe sich für Eiehbaum-Werger 207 207% Südzucker 190 188%[GHH Nürnberg 213 212 36-40; dto. stück 1820. 100 Schweizer Franken 95,665 95,863 diese darum gehandelt,„ob sie aus dem Be- Enzinger Union) 19% f 193½[Ver. Stahlwerke) 5% 5%, IHoescg 1502 15⁰ N 3 100 holländische Gulden 110,105 110,225 trieb abziehen und jenen Herren das Feld(G- Farben L iquis Zellstoff Waldhof 149%¾ 149 Klöckn.-Humb. D. 215½ 55 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt 1 .. überlassen sollten, die mittelalterliche Me- g gan. Sch. 2155 F 214 214 Slöcknerwerkke lol 100 WD) Es erzielten: gepfel B 1621; Roto 1 englisches Pfund 11,713 11,733 88„. 5 BAS ERC 211% 21⁰ Commerzbank) 14 Phönix Rheinronhr 108 100 Karotten 1816; Knollensellerie& 4045; B 30-35 100 schwedische Kronen 30,55 80,71 thoden aufrechterhalten wollten.“ Das aber Farbenf. Bayer 21l4½ 21½ Commerz- Rhein Röhren 888 Zwiebeln 20. 5 dänische 3 28 555 wäre zuviel verlangt gewesen. Daher seien„5 7 210 8 u. Credit-Bank 218 218 Rheinst. Union 16 ½ 105 NE-Metalle VVV. die Gewerkschaftsvertreter zusammen mit Reiten& gain eutsche Mank) 40%„1% Stahlw. Suudwestr. 177 177 Elektrolyt ur Lei 501,25 P51 100 Schw-ðel rank Fr.) 98,285 98,485. 4 8 2—— U 2 Ktrolx Kupfer für Leitzwecke 496,25—501, 5 7 i Franken(fr.) 1 2 dem Betriebsrat in die Versammlung gegan- Zrün& Bilfinger Süddeutsche Bank 239 39 Thyssenhütte, 179% 179%. in 1 11 5 2 157 8 ar 55 3 1 5 5 i f 8 1.„ uminium für Leitzwecke 240,00—242, 100 DM-W= 407,50 DM-O; 100 DM-O= 26,0% DM-W. gen, ohne dazu von irgendeiner Seite auf-= RM- werte Westdeutscher Zinn-Preis 922,00 PI 1. 2 2 Mercedes SD. e, N i 4. ,,, Mehrere 1 Mercedes 300, Lim.; 1 Mer-. 0 8 5,, ,,.. cedes 180; 1 Mercedes 180 P:, e, 12 170 VA. Zu la Schweinfurt ist nunmehr det 2 wei. millionste SACHS · Noto vom Bond geſdgufen, um unvemwðs ich wis olle seine Votgänger seine Pfſſcht zu for FicHrtElaSAchs AG 1 Mercedes 170 DPA; 2 Mercedes Mercedes 1 Mercedes 170 SD; 4 Mercedes Volkswagen Pritsche 54: Bus 53 u. 54; Kombi 53; Transporter 50 u. 32; Export und Standard 51—54. Opel 1 Rekord 56, fabrikneu; 1 Kapi- tän 54; 1 Caravan 54; 3 Rekord 54; 1 Olympia 51. 1 Ford M 12, 35 2 Ford M 12 52/3 1 Fiat Topolino, Kombi 1 DKW 3/6, 5 U. viele andere Pkw jeder Art. lohnt sich stets die Fahrt. MANN NEIN Waldhofstr. 29-31, Tel. 5 11 71 Finanzierungsmöglichkeit. 170 DS; 5 1750, DM MANNHEIM Zündapp BELLA 201 der Roller mit der hervor- ragenden Straßenlage mit elektr. Anlasser u. Sitzbank Jetzt auch mit Vorderrad- Schwinggabel lieferbar! FRANZ ISTIN GER Viehhofstr., Neckarauer Uberg. Volkswagen gegen sofortige Kasse Angeb. unt. P 16773 a. d. Verl. zu kaufen gesucht. bei Bronchiſis, Husten Heiserkeit Lloyd NSU-Max, Bj. 55, geg. bar zu kauf. Angeb. unt. Nr. 06416 a. d. Verlag. ges. Angeb. unt. 06404 a. d. Verl. 400, gut erh., geg. bar Zu kf. asihmalischen Beschwerden 180 D oder 170 95 geg. bar sof. zu kf. ges. Tel. 50817. Autoverleih Büchner Rheinhäuserstr. 14 Tel. 40284 Wiener Verleih VW-Bus, VW, Opel, bill. 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Die Polizei erklärte ein Gebiet von 10 qkm zum Gefahrengebiet und schloß verschiedene kleine Fabriken und Schulen. * Nur kurze Zeit konnten sich zwei Bank- kräuber ihrer Beute von etwa 5000 Mark er- 1 setzt: 80, 95. 805 60, 205 68. gehen: 7 pier Schneider, Fel. 4 16 25. 1 kleinster — 7 a. kauft rt/ M. 1 — u. Kinder- zu kaufen ebr., ges.. d. Verl. treuen. In der Nacht zum Dienstag hatten sie auf die Sparkasse in Rickling bei Bad Segeberg(Schleswig-Holstein) einen Ueber- fall verübt. Zwei Stunden später wurden sie von einem Radiostreifenwagen der Polizei in Hamburg gefaßt. * Die schweizerische Regierung hat umfang- reiche Stromeinsparungsmaßnahmen ange- ordnet, um der durch die Kältewelle ver- ursachten Stromknappheit Herr zu werden. Schaufensterbeleuchtung und Lichtreklame sind grundsätzlich verboten. Die Hotels und Krankenhäuser müssen ihren Stromkonsum auf 70 Prozent und die Fabriken auf 80 Pro- zent des im März vorigen Jahres verbrauch- ten Stroms herabsetzen. Heißwasserzuberei- ter in den Haushaltungen dürfen nur sams- tags und sonntags in Betrieb genommen werden. Die Einsparungsmaßnahmen werden Voraussichtlich mehrere Wochen in Kraft bleiben. Der in den Ruhestand getretene britische Henker Albert Pierrepoint hat sich vor der Neugier seiner Landsleute an die Riviera ge- rettet. Pierrepoint, der in Begleitung seiner Frau und einer jungen Nichte in Nizza ein- traf, erklärte, er sei aus England geflüchtet, weil er dort das Objekt der allgemeinen Neugier geworden sei. Die Leute kämen nicht in sein kürzlich erstandenes Gasthaus, um etwas zu trinken, sondern um ihn anzustar- ren. Der Ex-Henker will etwa drei Wochen auf dem Kontinent bleiben und dann, wie er sagte, für den Rest seines Lebens Bier zapfen. 4 25„Teufelstänzer“ mit Schreckensmasken tanzten in Colombo(Ceylon) die ganze Nacht hindurch um einen Parlamentsabgeordneten vor„bösen Planeten- Einflüssen“ zu bewah- ren und ihm die Wiederwahl bei den Par- lamentswahlen im April zu sichern. Mit flammenden Fackeln sprangen und schrieen die Tänzer ohne Unterbrechung vor einigen Lehmfiguren, die„gefährliche Geister“ dar- stellten. In Ceylon besteht ein starker Glaube an den Einfluß der Planeten und von Geistern auf die Menschen. ** Die belgische Fernsehgesellschaft führte dieser Tage versuchsweise in 40 französisch sprachigen Schulen von Brüssel und Lüttich viermal jeweils 20 Minuten lang Fernseh- sendungen für Schüler im Alter von 10 bis 12 Jahren durch. Die erforderlichen Emp- fangsgeräte wurden von der Industrie zur Verfügung gestellt. Für die Ausarbeitung der Programme war ein besonderes Komitee eingesetzt, das den beteiligten Lehrern vor- her Anweisungen für die pädagogische Aus- wertung der Sendungen gab und einen Fragebogen aufstellt, dessen anschließende Beantwortung als Material für weitere Maß- nahmen dienen soll. Es wurden Themen aus der Zoologie, Geographie und Heimat- kunde behandelt, die ebenso auf die Ver- mittlung von Kenntnissen wie auf die Er- regung des kindlichen Interesses abgestellt waren. In den letzten dreißig Jahren wurden, wie die Zeitschrift„Vetchernaya Moskwa“ mitteilt, in der Sowjetunion 360 Wörter bücher in 64 verschiedenen Sprachen her- ausgegeben, die eine Gesamtauflage von 22 Millionen erreicht haben. Im Laufe dieses Jahres sollen weitere 28 Wörterbücher fol- gen, darunter ein großes Englisch-Russisch mit 60 000 Stichworten und ein anderes Französisch- Russisch im gleichen Umfang. * Die 43jährige Franziska Krieg ist in Per- ling bei Passau versehentlich von ihrem Sohn erschossen worden, teilte die Land- polizei mit. Der 19jährige hatte vor der elter- lichen Wohnung mit einem Flobertgewehr hantiert, das an der Türklinke hängenblieb, als er in die Küche trat. Dabei löste sich ein Schuß, der seine Mutter in den Hinterkopf traf und auf der Stelle tötete. * Die amerikanische Atomenergiekommis- sion gab 40 Patente für Geräte und Verfah- ren auf dem Gebiet der Atomwissenschaft frei. Unter ihnen befindet sich ein schreiben- der Strahlungsdetektor, der auf radioaktive Strahlen mit heulendem Gebrumm anspricht, das im Umkreis von zehn bis zwölf Metern zu hören ist. Das ganze Gerat kann bequem in einer Jackentasche getragen werden. Das Brummen wird ausgelöst, sobald eine be- stimmte Strahlungsmenge auf eine Elektro- nenröhre trifft. 5 Das Bundesberufungsgericht für Kalifor- nien in San Franzisko hat einem Antrag des vor acht Jahren wegen Raubes und Sexual- verbrechen zum Tode verurteilten Caryl Chessman auf neuerliche Ueberprüfung sei- nes Falles stattgegeben. Das Gericht war der Ansicht, daß das Obergericht von Los An- geles bei der ersten Berufung Chessmans gegen das Todesurteil dem Angeklagten das rechtliche Gehör verweigert habe. Mit der Ueberprüfung dürfte frühestens in vier Mo- naten begonnen werden. * Mit protestierenden Rufen wie„Ihr seht einen Unschuldigen sterben“ bestieg Frank- reichs„Volksfeind Nummer 1“, der 54 jährige Berufsverbrecher Emile Buisson, im Mor- gengrauen des Dienstags das Schafott des Pariser Santé- Gefängnisses. Wenige Sekun- den später fiel das Fallbeil der Guillotine und beendete das Leben eines Mannes, der mit seiner Bande jahrelang die Bevölkerung verschiedener Teile Frankreichs terrorisiert und selber mindestens zwei Morde auf dem Gewissen hat. Stellenangebote Wir suchen zum mögl. sofortigen Eintritt füt unsere med. wissenschaftl. Abteilung eine Auslands- Korrespondentin UMSATZE U.-VERDIENSTE ohne Saison— das ganze Jahr! Wir stellen nach einige Herren ab 21 Jahren sofort ein. Beste Einarbeitung und Verkaufsunterstützung. Anfänger erhalten gründliche Schulung. Vorstellung erbeten am Donnerstag, 1. März 1956, von 10 bis 12 Uhr im Rest. 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Der über dir hat Kinder, Ping-Pong, einen Teewagen auf Rollen, Radio und in schweren Fällen vielleicht sogar Gold in der Kehle oder ein Klavier oder eine Baß-Geige. Der unter dir hat gute Ohren, schlechte Nerven und einen Füllfederhalter. Mit die- sem bringt er alles zu Papier, was er gegen dich einzuwenden hat. Es ist ziemlich viel. Wenn er glaubt, es sei genug, steckt er es in einen Umschlag und wirft diesen in deinen Briefkasten. Eine Abschrift bekommt die Hausverwaltung. Der über dir rückt Möbel. Oder rollt er eine Weltkugel hin und her? Es klingt so. Vielleicht ist's aber auch nur der Teewagen? Oder das Klavier? Er hat einen festen, ziel- bewußten Schritt. Seine Frau auch. Sie muß große Schuhe tragen. Hausfrauen legen täg- lich viele Kilometer durch Hin- und Her- gehen in ihrer Wobnung zurück, hat man errechnet. Die über dir marschiert täglich etwa von Stuttgart nach Mannheim. Gesunde Kinder legen ein Mehrfaches von dem zurück, Was eine normale Hausfrau läuft. Die Kinder Über dir sind gesund, kerngesund sogar, sie sind mit gutem Schuhwerk und seit Weih- machten sogar mit einem Schaukelpferd und „Die Heirotsvermittflerin“ Thornton Wilders Farce in Heidelberg Nun treibt sie also auch in Heidelberg ihr heiter-frivoles Unwesen, die„Heirats- vermittlerin“, diese durchtriebene Titelhel- din der Farce, die der Amerikaner Thornton Wilder nach des Wieners Johann Nestroys Posse„Einen Jux will er sich machen“ schuf. In einem dreistündigen Spiel voll Überquellender Humorigkeit und mit tausend bunten Späßen angelt sich besagte Dame den tyrannisch-verknöcherten, aber reichen Gemischtwarenhändler Vandergelder und verhilft so ganz nebenbei auch noch einer Anzahl junger Leute zum wohlverdienten Liebes- und Eheglück. In der akzentreichen, farbigen, ja burschikosen Inszenierung, die Heinz Menzel zusammen mit Bühnenbildner Walter Weber für die Städtische Bühne Heidelberg besorgte, ist die Heiratsvermitt- lerin freilich nicht der entscheidende Mittel- Punkt allen Geschehens. So charmant-ver- schmitzt Anneliese Teluren auch die Fäden zu ihrem eigenen„Glück“ knüpft, sie bleibt dennoch Figur unter anderen Figuren, lie- benswürdige und zweifellos profilierte Part- nerin des poltrig-eitlen Vandergelder Hans Rathmann in Hans-Albers- Maske) zum Bei- spiel, der resoluten Putzmacherin Irene Mol- 10(Ingeborg Heiden), die ja zuerst als Van- dergelders„Zukünftige“ ausersehen war, Partnerin auch der mit Liebe und Phantasie ausgestatteten Typen eines brummbärigen Kutschers(Kurt Peter Bittler), eines herrlich dümmlichen Lehrmädchens Friedl Schön), eines alten vertrottelten Friseurs(Gert Gei- ger), eines philosophierenden Tramp(Artur Bauer), der gutherzigen und gutgläubigen Tante Flora Ly Brühl) und nicht zuletzt des jüngsten Liebespaares, Ermengarde und Ambrose(Ursula Dinkgräfe und Wolfgang Robert), Dafür schieben sich in dieser Hei- delberger Aufführung zwei andere Gestalten stärker in den Vordergrund: Die Gehilfen des Mr. Vandergelder, der erste Commis vor allem, Cornelius Hackl geheißen und eben jener, auf den sich der Titel von Nestroys Posse einen Jux will er sich machen“ be- zieht. Einen Jux machen“, das heißt bei Nestroy nach Wien, bei Wilder nach New Vork fahren, aus der Kleinstadt, in der er lebt, in die Großstadt ausbrechen, um dort das Abenteuer zu suchen, die Frauen, den ersten Kuß! Des Cornelius Erwartungen werden denn auch nicht enttäuscht; wenn er schließlich mit heiler Haut noch einmal da- von gekommen ist, so hat er dies gewiß mehr dem Glück als seiner eigenen Pfiffig- keit zu verdanken. Was Kurt Karas, mit leicht oberschlesischem Zungenschlag daher- redend, aus dieser Rolle macht, ist hinrei- Bend, großartig in jeder Geste, jedem Wort, brillant einfach in jeder Phase. Und so emp- fängt die oft mit drastischen Effekten ge- Spickte Heidelberger Aufführung von seiner Person aus(und von seinem„Kollegen“ Barnaby— Willi Schneider) denn doch eine auch menschlich berührende Mitte, jenen Schwerpunkt, der die Farce vom bloßen Schwank fernhält. Wofür sich das Pre- mierenpublikum der Städtischen Bühne mit rohem Lachen und viel Applaus bedankte. E einem Dreirad ausgerüstet. Dein Kronleuchter kriegt es mit der Angst. Er zittert wie Espen laub. Haben die über dir Sorgen? Oder ist mit ihrer Verdauung nicht alles in Ordnung? Sie sind nachts so viel unterwegs. Tagsüber natürlich erst recht. Es handelt sich nämlich um Frühaufsteher. Wenn oben eine Tür zuschlägt, bibbert deine Standuhr. Türen werden entweder im Zorn zugeschlagen oder weil es zieht. Zornig können die über dir unmöglich sein, dazu machen sie zu viel Musik, Radio, Klavier, Gesang und so. Musik macht gut. Es muß also ziehen, weil die Türen so häufig zuknallen. Wahrscheinlich haben sie vergessen, die Fenster zu schlie- Ben, als sie den Mop und ihren Bettvorleger über deinem zum Auskühlen auf den Balkon gestellten Apfelkompott ausbeutelten. Die Kinder über dir werden frühzeitig zur Gastfreundschaft angehalten. Täglich bringen sie ihre Freunde und Freundinnen mit und sagen:„Tut, als ob ihr zu Hause Wärt, seid zwanglos!“ Sie sind es. Deine Nerven, in der Grohstadt aus Ab- wehrgründen zu Schiffstauen gebündelt, be- ginnen sich langsam, aber sicher abzuwetzen. Manchmal unternimmst du es, mit dem Besenstiel flehentlich um etwas Gnade zu morsen, dann schließt dir ein kleines Geriesel von Kalk das Auge. Aber leider nicht das Ohr. Der Radau über dir geht weiter und du versuchst, dich durch eigenes polterndes Gewerke in deiner Wohnung zu betäuben. Da klopft's! Von unten nämlich. Die Par- tei unter dir hat es satt mit dir. Sie ist viel zu verwöhnt. Sie sollte mal die Kinder und das Ping-Pong und das Forte-Piano über sich haben. 5 Die Partei unter dir ist an und für sich eine sehr nette Partei, und es gäbe an ihr so gut wie gar nichts auszusetzen, wenn sie nicht jemand über sich hätte. Dich nämlich. Du glaubst, du schlichest auf Katzenpfoten durch deine Wohnung. Es stimmt schon, du bist auch kein lauter Mensch. Aber zieh mal diskrete Erkundigungen ein, welche Ge- raàusche du verursachst, wenn du beispiels- weise den Tisch für drei Personen deckst. „Die da oben rennt mal wieder wie eine Verrückte herum!“ könntest du unter dir Verzweifelt ausrufen hören. Aber du hörst es nicht, denn du rückst dir gerade einen Sessel ans Fenster. In dem Brief, der wenige Minuten später eingeworfen wird, heißt es darauf bezogen:„.. und kommt es uns so Vor, als pflügten sie mit einem schweren Traktor ihre 0, 006 ha Wohnfläche“. Ueber jemand zu wohnen ist also nichts. Und unter jemand erst recht nicht. Offen- bar ist der Mensch für die Höhle, den Pfahl- bau oder das Eigenheim konstruiert. Aber es ist eben leider gar nicht so einfach, in den Besitz dieser drei Behausungen zu kommen. Deshalb werden die Menschen weiterhin drunter und drüber wohnen, einer unter dem anderen leiden und sich alle zusammen gegenseitig entnerven. „Mario und der Zauberer“ auf der Tanzböhne Jean Babilèe(Mario) und Luciane Novaro(Silvestra) in der Uraufführung des Balletts „Mario und der Zauberer“ nach Thomas Manns Novelle in der Mailänder Scala. Aufnahme: Teatro alla Scala, Milano Tänze und Gestalten Harald Kreutzberg tanzte Weder in Heidelberg Seit sieben Jahren zieht Harald Kreutz- berg, der jetzt 53jährige Tänzer, mit seinem Programm„Tänze und Gestalten“ durch die Lande. Hier und da wechselt er einmal ein Stück aus, die meisten Nummern aber sind bekannt, zumal in Heidelberg bekannt, wo Harald Kreutzberg fast in jedem Jahr ga- stiert. Nun, er kann sich das leisten, und warum sollte man sich nicht noch einmal sein„Sternenlied“ ansehen, das mit kreisen- den Bewegungen ein pantheistisches Be- kenntnis zum All zu sein scheint, oder die in surrealistische Bereiche hineinragenden „Trois Morceaux Characteristiques“? Man macht sich dann Gedanken, wie stark doch bei Harald Kreutzberg das pantomimische Element von der tänzerischen Gestaltung Besitz ergriffen hat. Es gibt kaum einen Tanz in seinem Programm, der nicht die Hilfsmittel überdeutlicher Gebärden oder eindeutiger Requisiten benutzt. Zu Kreutz- bergs tänzerischem„Sommer“ gehört es etwa, sich Kühlung zuzufächeln und ver- nehmbar„Brrr“ zu stöhnen, und im„Win- ter“ schlägt er sich wie ein frierender Wachtposten die Arme warm und wirft imaginäre Schneebälle durch die Luft. Ist dies ein Zeichen von Resignation den Mög- Setanzter Thomas Mann „HMatio und det Zauberer“ in der Mailänder Scale Eigentlich nur die letzten Seiten aus Thomas Manns Novelle„Mario und der Zauberer“ hat Luchino Visconti für sein gleichnamiges Ballett verwendet; was auf den fast 50 Seiten zuvor stand, ist nur hie und da als stimmungmalendes Element an- gedeutet. Die Zeit und die Mode von 1925, als man Charleston tanzte, und der sommer- liche Badestrand von Versilia, an dem der durchradelnde„Giro d'Italia“ die einzige Abwechslung bildet, sind das irenisch ge- zeichnete Ambiente, aus dem hier ein Zau- bermärchen um den einsamen Knaben Mario und seine erste Liebe zu der Kaffee- haussängerin Silvestra erwächst. Der Magier Cipolla jagt ihn mittels hypnotischer Kräfte durch seltsame Traumwelten von Liebe und Angst, und als Mario endlich die Geliebte in den Armen zu halten meint, ist es der Zauberer, den er küßt und der ihn mit einem Schlag seiner Reitpeitsche jäh aus allen Seligkeiten herabstürzen läßt. Mario erschießt den Zauberer, und zwei Carabi- nieri führen ihn gefesselt davon. Visconti ist nicht nur der heute bedeu- tendste Regisseur des italienischen Theaters (in den gleichen Tagen stehen auch noch Millers„Hexenjagd“, Tschechows„Onkel Wanja“ und Verdis„La Traviata“ in Insze- nierungen von ihm auf dem Programm Mai- länder Theater), sondern er ist auch einer der größten Filmregisseure. Das In- und Uebereinanderblenden der traumhaft wech- selnden Schauplätze, das die Bühne nur schwer verwirklichen kann, fordert für diese Phantasmagorie geradezu schon den großen Ballettfilm in der Art der„Roten Schuhe“ Beraus, und das etwas melodramatische Stil- gemisch, bei dem der Partner des Zauberers nicht getanzt wird, sondern eine etwas recht redselige Sprechrolle für einen Schauspieler ist, käme im Film auch besser zur Wirkung als unter den strengen Gesetzen der Bühne. Der 31 jährige Franco Mannio, der als Pianist schon über die Grenzen Italiens hin- aus bekannt ist und als Komponist bislang nur für den Film tätig war, hat einen illu- strativen musikalischen Kommentar dazu geschrieben, dessen frische Lebendigkeit und Bildkraft sich tänzerisch gut ausdeuten las- sen. Die magische Atmosphäre wird nur von einem im Orchesterraum sitzenden Frauen- chor erzaubert, dessen Stimmen wie ein geheimnisvoll-jenseitiger Klang über Marios Erlebnissen liegt. Die großartige tänzerische Einstudierung besorgte Léonida Massine, und schon für den Auftritts-Charleston im Seebad gab es Szenenapplaus. Den Mario tanzte Jean Babilèe: ein Ephebe im Kellner dreh, von weltverlorener Traurigkeit, schon im ersten Aufflammen seiner Sehnsucht doch vom Genius mit der gesenkten Fackel berührt. Ulrich Seelmann-Eggebert lichkeiten des reinen Ausdruckstanzes ge- genüber, oder ist es die Rückkehr des rei- ken Kreutzberg zu bewußt primitiven und „Segenständlichen“ Tanzäußerungen? Am eindrucksvollsten jedenfalls sind nicht das „Stelldichein“, eine fast reine Pantomime, oder das düstere„Requiem für die Leben- den“, bei dem Kreutzberg auch die Sprache zu Hilfe nimmt, um zu einer Art tänzeri- schem Gesamfkunstwerk zu kommen, son- dern so kleine Tänze wie etwa die„Teu- felsbeschwörung“, die ganz aus dem Bewe- gungsausdruck ohne viel mimische Zutaten lebt. In den Beifall für seine Darbietungen bezog Harald Kreutzberg auch immer wie- der seinen treuen Komponisten und Beglei- ter am Flügel, Friedrich Wilckens, ein.-tr- Kirchenmusik Konzert in der Konkordienkirche Aus barocken und neuzeitlichen Kompo- sitionen gestalteten Eleonore Bahnmayer (Sopran), Martin Würmli(Flöte) und Hans Schmidt(Orgel) in der Mannheimer Kon- kordienkirche eine besinnliche Kirchen- musik, für die man sich trotz der im Raum herrschenden Kälte erwärmen mochte. Jene Kälte war es wohl auch, die den Organisten Hans Schmidt manchmal etwas im Spiel hemmte; wenigstens schien diesmal die ge- wohnte Leichtigkeit und lockere Beherr- Schung seiner Wiedergaben nicht immer spür- par. Neben Präluchen und Fugen von Diet- rich Buxtehude und Johann Sebastian Bach und Bachschen Choralvorspielen hörte man moderne Orgelmusik: Einen Hymnus von Ernst Pepping in der unruhigen und auf- wühlenden, harte Dissonanzen aneinander- reihenden Schreibweise des Komponisten, und als Uraufführung zwei Orgelstücke von Walter Schulten, der 1924 in Detmold ge- boren wurde und Schüler der dortigen Nord- westdeutschen Musikakademie ist. In den beiden vorgestellten Kompositionen, einem „Präludium und Fuge“ und einer„Toccata und Fuge“, bleiben trotz neuzeitlich unhar- monischer Stimmenführung tonale Bezogen- heiten erkennbar. Charakteristisch für Wal- ter Schulten scheinen mystische Klangwir- kungen zu sein, die der Musik sakrale Un- mittelbarkeit verleihen. Eleonore Bahnmayer sang zwei Choral- konzerte von Johann Hermann Schein und ein Geistliches Konzert von Heinrich Schütz in schlichtem und innigem Vortrag. Martin Würmli schließlich bereicherte die Kirchen- musik mit einer Flötensonate von Händel, die ein wenig zögernd und verzagt erklang, und einer Flötensonate des italienischen Barockkomponisten Francesco Maria Vera- cini, die der Flötist makellos, mit edler Ton- gebung und ausgeglichenem Vortrag spielte. -tr- Kultur-Chronik Der„lachende Diplomat“, der frühere italien sche Botschafter Daniele Varè, ist am Montag im Alter von 76 Jahren in Rom gestorben. Vare trat kurz nach der Jahrhundertwende in den italienischen diplomatischen Dienst ein und verbrachte die ersten Attaché jahre in Wien und Berlin, wo er, der eigentlich Musiker werden wollte, zu den Schülern Joachims gehörte, 010 kührte ihn der Dienst zum ersten Male nac China. Er empfing dort durch das Studium der chinesischen Klassiker die ersten Anregungen zu eigener literarischer Arbeit. Aus seiner chinesischen Zeit stammen seine ersten Bücher von denen„Der Schneider himmlischer Hosen“ auch in Deutschland weite Verbreitung fand Nach dem ersten Weltkriege war Varé mehrere Jahre lang Mitglied der italienischen Dele. gation beim Völkerbund, später Gesandter un Botschafter in China, Luxemburg und Däne.“ mark. Seine Erinnerungen an die Diplomaten. zeit ließ Varé in seinem in Millionenauflage über die ganze Welt verbreiteten„Lachenden Diplomaten“ erscheinen. André Perrottet-von-Laban, ein Sohn des 9 Tanzgestalters Rudolf von Laban und zuletzt als Bühnenbildner dem Basler Stadttheater verpflichtet, ist— wie die„Basler National. Zeitung“ berichtet— unerwartet aus dem Le. ben geschieden. In Mannheim wird man sich des begabten Künstlers in Zusammenhang mit den ersten Bemühungen um den Neubau des Nationaltheaters erinnern. Er hat damals in der Kunsthalle sein Modell eines Rundtheaters zur Diskussion gestellt. Dr. Karl Böhm, der Direktor der Wiener Staatsoper, der soeben von einer Gastspiel reise in den Vereinigten Staaten zurückkehrte Wändte sich mit der Feststellung, kein Theater der Welt könne täglich„Festspielvorstellun- gen“ geben, gegen die in letzter Zeit gegen ihn gehäuften Kritiken an der Spielplangestaltung der Wiener Oper nach den festlichen Eröff- nungswochen des vorigen Jahres. Dr. Böhm der diese Erklärung gegenüber dem New Vor- 5 ker Korrespondenten der parteiunabhängigen Wiener Zeitung„Die Presse“ abgab, betonte dazu, in den USA erhalte ein Spitzensänger 1500 Dollar(etwa 6000 Mark) für den Abend, in Wien den zehnten Teil davon. Darum dürfe man sich nicht wundern, wenn jetzt weniger erste Kräfte im wieder hergestellten Haus am Ring auftreten. Diese hätten auf die ersten fünf Eröffnungswochen konzentriert werden müssen. Im übrigen handelt es sich bei den kritisierten Unzulänglichkeiten um Anfangs- krankheiten, die überwunden werden müßten. — Ernst Deutsch, der gegenwärtig als„Nathaenn der Weise“ mit einem Berliner Ensemble dure die Bundesrepublik reist(wir berichteten über das Heidelberger Gastspiel am 9. Februar), ist in Lindau plötzlich an einer schweren Gelb- sucht erkrankt. Die Tournee soll nach einer Mitteilung der„Berliner Theatergastspiele“ demnächst fortgesetzt werden. 1 Karl Schmid-Bloß, der frühere Direktor des Stadttheaters Zürich, ist im Alter von 73 Jahren in Zürich gestorben. Schmid-Bloß wurde am 1. Dezember 1883 in Stuttgart gebo- ren. Er wirkte zuerst als Sänger an verschie- denen deutschen Bühnen und später als Bari- ton und Regisseur an den Theatern in St. Gal len und Zürich. 1930 übernahm er die Leitung des Stadttheaters St. Gallen, Von 1932 bis 1947 War er künstlerischer Leiter des Stadttheaters Zürich. Das Stadttheater Ingolstadt brachte die Komödie„Occhio di Polo“ des Italieners Lorenz Ruggis als deutsche Erstaufführung unter dem Titel„Ein Prozeß ohne Bedeutung“ heraus., Die Uebersetzung besorgte Fritz Knöller. Das heitere, mit liebenswürdigen Dialogen ausge- stattete Stück behandelt das Pech eines Büro- dieners, der ohne böse Absicht einen Fund unterschlägt und dadurch zwischen, aber nicht Unter die Räder der Justiz gerät. Unter der Regie von Georg Hahn spielte Emil Icsef Hunek(München) die Hauptrolle. Das gutbe- setzte Haus amüsierte sich köstlich und riet den Darsteller immer wieder vor die Szene, Ein von den Schauspielern Sepp Hollstein und Wolfgang Reinsch gegründetes„Kammer- theater“ wurde am Wochenende in Karlsruhe mit einer Aufführung des Sartre-Schauspiels „Die schmutzigen Hände“ eröffnet. Das Theater wurde in einem Kellerraum in der Karlsruher Stadtmitte eingerichtet. Eine Bühne ist nicht vorhanden. Der Regisseur Wolfgang Reinsch verlegte die Handlung in die Mitte des etwa 00 Personen fassenden Raumes. Der Hessische Rundfunk Frankfurt hat del Komponisten Hans Werner Henze und Her- mann Heiß Kompositionsaufträge erteilt. Hans Werner Henze wird fünf neapolitanische Lie- der, Hermann Heiß eine elektronische Funk- ballade schreiben. Den Textauftrag für die Funkballade erhielt Heinz Winfried Sabais. Die Werke werden anläßlich der„Tage für Neue Musik“, die der Hessische Rundfunk auch in diesem Jahr wieder(26. u. 27. Mai 1956) veran- staltet, im Frankfurter Funkhaus uraufgeführt, Die Premiere von Tennessee Williams Schauspiel Die Katze auf dem heißen Blech. dach“ im Heidelberger Zimmertheater ist aul Samstag, 3. März, 20 Uhr, verschoben worden. Der Luzerner Cellist Hans Blattmann spielt am Donnerstag, I. März, 20 Uhr, begleitet von Caspar Dietheim, bei einem Kammermusik Abend in der Mannheimer Volks- und Musik. bücherei. Im Programm stehen Werke von Giuseppe Torelli, Hugo Pfister, Caspar Diet- heim, Martin Würmli und Beethoven. 1 — —— — — B Bb ENB T NAT URETLOH U MTR U. porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyright 1955 by Franz Sebneseklutb Verlag, Dermste dt 54. Fortsetzung „Ich finde, Kartoffeln sind zum Gans- braten neutraler“, entschuldigte er sich,„zu der schönen Soe. „Ich hab's sonst auch nicht mit dem Preußengemüs“, sagte der alte Lobmüller, „Kartoffeln schmecken am besten, wann's die Sau g fressen hat— aber zur Gans geht Such mir nichts darüber.“ Er legte sich den ketten Bürzel auf den Teller und ein mäch- tiges Stück von der Brust und überließ es den Gästen, nach Belieben zu wählen.— „So. knurrte er behaglich, während er die Kartoffeln mit Soße übergoß und sie darin mit der Gabel zu zerquetschen be- ann, und jetzt kein Wort weiter!“ Sie tafelten, bis von der Gans nur noch das nackte Gerippe auf der Holzmulde lag. Lothar Lockner öffnete heimlich den Gürtel- knopf an seinem Hosenbund und sah mit Vergnügen, daß auch Fräulein Klühspieg verstohlen an irgendeinem geheimnisvollen Reißverschluß unterhalb des Kleides in der Hüftgegend herumfummelte. „Und jetzt ist ein Schnaps das einzige, was noch in mich reingeht.. Elfriede, schenk mal ein!“ Alle bliesen ein bißchen vor sich und samen aus, als dürften sie sich unter keinen Umständen bücken. Sie tranken den schar- eri Wachholder, der ihnen lind durch die Kehle rann und verzichteten dankend auf das Obst, das ihnen Fräulein Elfriede zum Nachtisch anbot. Sie hatte sich mit einem Flügelchen begniigt und konnte es sich lei- Sten, noch eine Orange zu verzehren.—„Obst ist doch das gesündeste!“ stellte sie fest. Lothar Lockner nickte höflich, der alte Lobmüller aber knurrte und warf seiner Tochter einen Blick zu, als ob er sagen Wollte, viel sei trotz des Obstessens aus ihr nicht geworden. Er stemmte sich mit beiden Händen aus dem Sessel, als hätte er Beine aus Blei, und ging ins Nebenzimmer voraus. Auf dem runden Tisch, um den vier Sessel herumstanden, blinkten Flaschen in reicher Auswahl. Der Alte ließ sich schwer in den breitesten Sessel fallen und wedelte sich mit der Hand Luft zu. „Ich weiß nicht, was mit mir los ist“, achzte er, früher bin ich mit so einem Ganserl spielend allein fertig geworden Lothar Lockner betrat den Wohnraum als letzter, er sah, dag Fräulein Klühspieß sich an einer Art Pult zu schaffen machte, das seitlich von der Sitzecke vor die Wand gestellt worden war. Sie zündete zwei Ker- zen an, die in silbernen Leuchtern auf dem oberen Sockelbrett standen. Um den Pult- rand lief eine Art Lorbeergirlande, und in- mitten des Grünzeugs lag eine rote Mappe. Fräulein Klühspieß sah sehr feierlich aus, Als sie sich umdrehte. Der junge Kersch- baumer grinste unverschämt und tat, als setze er eine Trompete an die Lippen, um einen Tusch zu blasen. Der Chef gab seiner Tochter einen Wink. „Wenn uns der Schampus nur nicht zer- reigt!“ ächzte er. Fräulein Elfriede nahm aus einem silbernen Kühler, der mit milchi- gen Eisstücken gefüllt war, eine Sektflasche und wutzelte an dem Drahtverschluß, drehte am Korken und ließ ihn gegen die Decke fliegen. Als der Champagner schon in die spitzen Kelche schäumte, wußte Lothar Lockner nicht, was hier eigentlich gefeiert werden sollte. Hatte der Alte etwa Geburts- tag? Man hätte anstandshalber wenigstens mit ein paar Blümchen antreten müssen „Ihr werdet von mir nicht verlangen, daß ich für die paar Worte, die ich zu sagen habe, aufstehe. sagte der alte Lobmüller und hob seinen Kelch gegen Lothar Lock ner,„und überhaupt, was soll ich viele Worte machen? Gestern nachmittag ist das achttausendste Abonnement auf unsere „Hauspostille eingelaufen. Ich trinke diesen Schluck auf die nächsten achttausend und auf unsern Freund Lockner, der das hoff- nungsvolle Ei sozusagen gelegt und ausge- brütet hat. Prosit! Möge es wachsen, blühen und gedeihen!“ Lothar Lockner schwamm es ein wenig vor den Augen. Er bekam ein Glas in die Hand gedrückt, hörte das feine Klingeln der zusammenstoßenden Kelche und die herz- lichen Glückwünsche zum Erfolg und schüt- telte nacheinander die Hände der kleinen Gesellschaft, vom Chef angefangen, der einen mächtigen Druck hineinlegte:„Und in der Mappe, lieber Freund, die unser Frau- lein Klühspieß da so feierlich aufgebahrt hat, liegt Ihr Vertrag. Auf zehn Jahre und auch weiterhin unkündbar, wenn Sie mir nicht die Treue aufsagen. Aber da werde ich wohl schon länger unter der Erde liegen Als die kleine Feier um drei Uhr beendet wurde, schlief der Alte in seinem Sessel, Fräulein Klühspieß hatte rote Bäckchen, der junge Kerschbaumer stieß bereits leicht mit der Zunge an, und auch Lothar Lockner spürte Flügel an den Schultern. Aber es war Drucktag, und dazu die anstrengende Zeit vor dem Weihnachtsfest. Die einzelnen Nummern, durch Inserate angeschwollen, Uurmfaßten an den Wochentagen oft sechzehn und an den Samstagen sogar zweiunddreißig Seiten. Die Setzerei war mit Aufträgen über- häuft, und Lothar Lockner hatte alle Hände voll zu tun, da der Chef sich um den Zei- tungsbetrieb fast überhaupt nicht mehr kümmerte. Er hatte mit seiner Druckerei genug Sorgen, denn die Aufträge waren mit dem vorhandenen Maschinenmaterial kaum noch zu bewältigen. Aber die Aufstellung neuer Pressen bedeutete ein unlösbares Problem, da daß Gebäude keine Erweiterung zlließ. Zwar hatte der Alte den Ankauf eines Hauses in der Nachbarschaft erwogen, aber was sollte er sich in seinen Jahren noch mit neuen Sorgen belasten? Das wäre die Aufgabe eines jüngeren Mannes gewesen. Auf seinem Schreibtisch fand Lothar Lockner einen Brief von Jo vor. Es War der letzte, den sie ihm aus Sheffield schrieb. „Wenn Du diese Zeilen liest, bin ich ent- weder noch unterwegs oder vielleicht gerade in Andenried im Haus Sonnenschein ein- getroffen. Ich würde meinen kleinen Finger darum geben, Dich zu sehen und mit Dir sprechen zu dürfen. Aber Du darfst nicht kommen! Das mußt Du mir versprechen, hörst Du?!— Denn ich bin kein erfreulicher Anblick mehr— falls ich überhaupt jemals einer War, auch wenn Du das manchmal behauptet hast. Zwar geht es mir gut, und ich Eabe auch nicht jene Beschwerden, von denen man immer hört. Aber ich bin ziem- lich rund geworden trotz des teuren Korsetts, das Tante Johanna mir in Sheffleld auf Mag anfertigen lieg. Und ich habe zu dem gelben Fleck am Kinn noch einen vor dem linken Ohr dazubekommen. An der Hand trage ich zwei Ringe. Und wahrscheinlich sehe ich auch sonst so traurig aus, daß die Leute, die mich sehen, mir nicht nur die junge 15 wenschaft glauben, sondern auch, daß ich meinem teuren Verblichenen sozusagen noch posthum ein Baby schenke. Aber telefonie. ren könntest Du einmal, damit ich Wenig stens Deine Stimme höre. Doch nicht von Aldenberg alis, wo man das Gespräch ab. hören könnte. Ich traue nicht einmal den Aldenberger Postbeamten trotz Diensteil und Schweigepflicht. Er hörte aus dem Nebenraum, in den Frilein Klühspieß ihr Maschinengeklappef abgebrochen hatte, eine scharfe, befehle, gewohnte Stimme, und schob Johannas Brie in Erwartung eines Besuchers unter ein Ma- nuskript.. g „Einen Augenblick, gnädige Frau, ich melde Sie Herrn Lockner sofort!“— Frau lein Klühspieg war merkwürdig diensteifrig „Aber fix, liebes Kind, ich habe nicht Viel Zeit!“. Wer konnte das schon sein, der Fräulen Klühspieß, die die Vierziger doch bereit etwas überschritten hatte, mit liebes Kind anzusprechen sich erlaubte? Und da steckte Fräulein Klühspieß auch bereits den Kop! Zur Tür herein. — Frau Klapfenberg..“ sagte sie bedel tungsvoll. 1 Johandes Mutter. Was hatte sie be f ihm zu tun? „Ich lasse bütten!“ rief er höflich und Laub genug, daß auch Frau Klapfenberg seine Be. reitschaft erkennen mochte, sie nicht 5 Sekunde warten zu lassen. Er hörte ein sel sam tappendes Geräusch, erhob sich e stand nicht Johannas Mutter, sondern de- sagenhaften Großmutter gegenüber, von 78 er zwar viel gehört hatte, der er aber 0 7 erstenmal von Angesicht zu Angesich gegenübertrat. Fortsetzung fols) Herau Verla druck chefr. stellv. W. He Weben Lokal Dr.! C. Ser H. Ki stellv Bank, Bad. K Mann! Nr. 30 1— 11. J. da die hO. Pa den 200 Reko tern, pesue sich sein toren Wolle am I sten zend Auge stänc deute den- lers lasse FDP Schal rung dem der seine okker spru Situ⸗ klärt diese track geor Exkl. 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