Nr. 50 italien. ontag im en. Vare in den ein und Vien und werden rte. 1910 ale nach dium der degungen S Seiner Bücher, r Hosen“ ng fand. mehrere n Dele. ter und d Däne. lomaten- nauflage achenden zohn dez d zuletzt attheater National- dem Le- man sich nang mit bau des amals in Atheaters Wiener rastspiel- ckkehrte, Theater rstellun- egen ihn estaltung n Eröff- r. Böhm, — ö * ö * lew Vor- hängigen „betonte ensänger bend, in im dürfe Weniger Haus am ie ersten werden bei den Anfangs- müßten. „Nathan ble durch ten über ruar), ist en Gelb- ich einer astspiele“ Direktor Iter von mid-Bloß art gebo- verschie- als Bari- St. Gal- Leitung 2 bis 1947 ittheaters chte die rs Lorenz nter dem raus. Die ler. Das n ausge- des Büro- en Fund ber nicht Inter der gil, Josef is gutbe⸗ und rief Szene. Hollstein Kammer- Larlsruhe hauspiels 8s Theater arlsruher ist nicht Reinsch s etwa bb t hat den ind Her- silt. Hans sche Lie- ne Funk- kür die Abais. Die(. für Neue Auch in 6) veran- ifgeführt. Williams n Blech- r ist auf worden. inn spielt eitet von lermusik⸗ d Musik- erke Von bar Diet⸗ 3 18e Wit⸗ daß ich gen noch elefonie- 1 Wenig icht von räch ab- mal den Diensteid in dem eklappel befehl. a8 Brie ein Ma- rau, ich — Fräu⸗ nsteifrig be nicht Fräulein 1 bereits es Kind 4 steckte en Kopf e bedeu⸗ sie bei und Laut eine Be. icht eine ein sell. ich und jern del von der ber Zum Angesicht ng folgt —— 7 * Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: w. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H, Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Sũdd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) Rh., Nr. 26 743. „KK Munnheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz — Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 486, Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb, Kreuzbandbez. 3, 25 DM zuzügl. 2, 40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für un verlangte Manuskripte keine Gewähr. 11. Jahrgang/ Nr. 51/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 1. März 1956 Eisenhower kandidiert wieder Diesen bedeutsamen Entschluß hat der Präsident auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben Washington. (AP) Präsident Eisenhower hat am Mittwoch bekanntgegeben, daß er bereit ist, bei den Präsidentschaftswahlen im Herbst dieses Jahres wieder für die Republikanische Partei zu kandidieren. Dieser Entschluß bedeutet, daß Eisen- hower, falls nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten, auf dem republikanischen Parteikongreß am 20. August in San Franzisko offiziell als Präsidentschaftskandidat der Partei nominiert wird, da die überwiegende Mehrheit der Republikaner eine zweite Kandidatur Eisenhowers befürwortet und in diesem Falle mit einem sicheren Wahlsieg rechnet. Auf einer Pressekonferenz, die von einer Rekordzahl von Reportern, Bildberichterstat- tern, Wochenschau- und Fernsehoperateuren besucht war, erklärte der Präsident, er habe sich für eine zweite Kandidatur entschlossen, sein Beschluß berühre jedoch so viele Fak- toren, daß er nicht ein einfaches Ja sagen wolle. Er werde daher noch in einer Rund- funk- und Fernsehansprache zum amerikani- schen Volk sprechen und ihm seinen Ent- schluß erläutern. Er würde sich niemals für eine zweite Nominierung ausgesprochen haben, wenn er nicht des Glaubens sei, daß sein Gesundheitszustand dies erlaube. Präsi- dent Eisenhower ist noch am Mittwochabend für die Präsidenten-Vorwahlen im Staate Dehlers neue Ueberraschung Unterstützung der Regierungspolitik— nur außerhalb der Koalition Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Mit großer Ueberraschung nahmen am Mittwoch in- und ausländische Journali- sten in Bonn Erklärungen des FDP-Vorsit- zenden Dr. Dehler über die Innen- und Außenpolitik zur Kenntnis, die eine voll- ständige Umkehrung derjenigen Reden be- deuten, die Dehler im Wahlkampf von Ba- den- Württemberg bisher gehalten hat. Deh- lers Keuhberungen über die Ziele der FDP lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die FDP unterstützt die bisherige Außen-, Wirt- schafts- und Wehrpolitik der Bundesregie- rung nahezu uneingeschränkt, lediglich mit dem Unterschied, daß dies jetzt außerhalb der Koalition geschieht. Dehler formulierte seine Erklärungen ungewöhnlich vorsichtig, offensichtlich mit Rücksicht auf die 16 abge- sprungenen„Rebellen“. Er sagte zur inneren Situation der FDP, er freue sich über die Er- klärung Blüchers und seiner Freunde, daß diese sich noch als Mitglieder der FDP be- trachteten. Obwohl der- nordrhein- westfälische Ab- geordnete Scheel seinen Parteichef mit der Erklärung korrigierte, daß die verschiedenen Landesverbände der FDP wahrscheinlich innerhalb der nächsten fünf Wochen die aus- getretenen Abgeordneten ausschließen wür- den, gebrauchte Dr. Dehler die Formulie- rung„tätige Reue“ und sagte, er sei bereit, Absolution zu erteilen. Nach unseren In- formationen beruht diese Haltung Dehlers auf der Hoffnung, nach einer gewissen Zeit, spätestens aber auf dem Parteitag am 20. April, die Einheit der Freien Demokraten wieder herstellen zu können. Man hält es in Bonn jedoch für ausgeschlossen, daß dies unter dem weiteren Parteivorsitz Dehlers geschehen könne. Grundsatz-Einigung Einordnung des Euratom-Projekts Paris.(AP) Der Europäische Wirtschafts- rat(OEEC) hat am Mittwoch die„großen Umrisse“ eines Planes zur Zusammenarbeit Seer 17 Mitgliedstaaten sowie der Ver- emigten Staaten und Kanadas„auf dem Ge- biet der nuklearen Energie“ gebilligt. Er be- schloß, zum weiteren Studium des Planes enen Sonderausschuß einzusetzen, der in- nerhalb von drei Monaten den Ministern Bericht erstatten soll. Die Mitgliedstaaten, die USA und Kanada sollen in den nächsten 10 Tagen die Mitglieder des Ausschusses be- nennen. 1 dem Plan des Europaischen Wirt- Schaktsrates soll die Atomenergiegemeinschaft aut der Grundlage der„Assoziierung“ er- nichtet werden. Eine übernationale Lenkung t nur für Projekte wie Reaktoren und Iso- benwerke, die das finanzielle Leistungs- germögen des einzelnen Mitgliedstaates merschreiten könnten, in Aussicht genom- Der britische Schatzkanzler Macmillan als Vorsitzender nannte die zweitägige Sit- zung„eine der bedeutsamsten“ seit der Gründung des Europäischen Wirtschafts- kates und forderte die Mitgliedstaaten auf, zon dem„außerordentlich großzügigen“ necrkenischen Angebot, den Ländern der eien Welt 20 000 Kilogramm Uran 235 zur ertügung zu stellen, schnellen Gebrauch zu machen, da es„eine wunderbare Ge- lesenheit“ biete, einen zeitlichen Rückstand on mindestens fünf Jahren aufzuholen. 8 Vor der Presse sagte Macmillan, der tomenergieplan des Wirtschaftsrates und das„Euratom“-Projekt der sechs Länder ber, Montan- Union seien„nicht unverein- 10 Das Letztgenannte könne„bestimmt in 8 Srößeren Arbeitsgemeinschaft Platz fin- 9155 Im Euratom-Projekt ist eine supra- e Kontrolle und gemeinsame Be- irtschaftung des spaltbaren Materials vor- Sesehen. „Der Sonderausschuß, der auf eine Anre- Sung von Bundesminister Strauß zurück- 2 5 801l insbesondere Vorschläge für Wirk- 5 Sicherheitsmagnahmen, für die Ein- 95 nig einer Lenkungsgruppe für Kern- iet und für die Koordinierung der 1 der geplanten Organisationen machen. die 1 befand sich unter den Ländern, 5 10 Macmillan keine Bedenken gegen ebeneinanderbestehen der OEEC- — Außenpolitisch vertrat Dehler folgenden Standpunkt: Gespräche mit Moskau sind zu befürworten, aber nur nach vorheriger Ab- stimmung mit den Westmächten. Man müsse den Russen klarmachen, daß die Frage der Wieder vereinigung das brennendste deut- sche Anliegen sei und man sollte auch die diplomatische Ebene dazu benutzen, jedoch nicht in einseitiger Weise. Sogenannte ge- samtdeutsche Gespräche zwischen Pankow und Bonn über die Wiedervereinigung lehnte Dehler ab, weil sie in eine Sackgasse führen müßten. Dem Bundeskanzler warf der FDP- Vorsitzende vor, es sei nicht richtig gewe- sen, die diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion aufzunehmen. Es sei den Rus- sen nur darum gegangen, den Status quo aufrechtzuerhalten. Dehler sprach sich für eine gemeinsame Außenpolitik— einschließ- lich einer Mitarbeit der SPD— aus. Innenpolitisch sagte Dehler, die FDP stünde nach wie vor auf dem Boden der Koglitionsvereinbarungen vom Dezember Vergangenen Jahres. Konsequenzen für die Wehrpolitik würden sich aus der neuen Oppositioasrolle der FDP nicht ergeben Der Hauptgeschäftsführer des FDP-Lan- desverbandes von Nordrhein- Westfalen, Landtagsabgeordneter Wolfgang Döring, hat am Mittwoch festgestellt, daß der Partei- Ausschluß von Vizekanzler Franz Blücher und vier weiteren aus der FDP-Fraktion ausgetretenen nordrhein- westfälischen Bun- destagsabgeordneten„rechtsgültig im Sinne der Landesverbandsordnung“ sei. Nach den Angaben Dörings sehe die entsprechende Be- stimmung der Verbandsordnung vor, daß niemand gleichzeitig der FDP und einer anderen Partei oder Wählergruppe ange- hören könne. der OEEC-RKonferenz in den größeren Rahmen möglich Atomorganisation und des„Euratom“ sahen, auch die Bundesrepublik. In der Generaldebatte über wirtschaft- liche Probleme Europas kam es nicht zu euen Entschlüssen von wesentlicher Bedeu- tung. Sie war mit einem Bericht des italieni- schen Staatsministers Campilli über die guten Fortschritte des Vanoni-Planes zur wirt- schaftlichen Erschließung Italiens eröffnet worden. Staatssekretär Hallstein hatte den Vanoni-Plan Als ein gesamteuropäisches An- liegen bezeichnet, das durch die Bereitschaft, Weitere italienische Waren abzunehmen und Kapital in Italien zu investieren, gefördert Werden sollte. New Jersey nominiert worden. Unmittelbar nach der Entscheidung Eisenhowers stiegen die Kurse an der New Vorker Börse sprung- Haft an. Eine zweite Kandidatur Nixons für das Amt des Vizepräsidenten wird nicht von allen maßgebenden Republikanern unterstützt. Es gilt jedoch als feststehende Tatsache, daß die republikanische Partei jeden Kandidaten nominieren wird, den Eisenhower wünscht. Da der Präsident in der letzten Zeit wieder- holt die Arbeit und Persönlichkeit Vizepräsi- dent Nixons gewürdigt hat, glaubt man in Washington, daß er eine Kandidatur seines Stellvertreters befürwortet. Bei der Demokratischen Partei ist die Ent- scheidung noch völlig offen. Bisher haben Sich Adlai Stevenson, der bei der letzten Wahl Eisenhower unterlag, und Senator Kefauver offiziell um die Nominierung als demokratischer Präsidentschaftskandidat be- Worben. Der positive Entschluß Eisenhowers hat ein weltweites Echo gefunden und ist in der westlichen Welt lebhaft begrüßt worden. Gronchi mahnt zu enger Zusammenarbeit des Westens Washington.(AP) Der in Washing- ton weilende italienische Staatspräsident, Gronchi, forderte am Mittwoch in einer Rede vor beiden Häusern des amerikani- schen Kongresses eine Reorganisation der Zusammenarbeit der westlichen Welt. Die militärische Zusammenarbeit müsse jetzt, nach Ueberwindung des Verteidigungs-Not- standes, durch politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit ergänzt werden. Gronchi wies darauf hin, daß der Paragraph 2 des Nordatlantikpaktes die Möglichkeit biete, die Zusammenarbeit innerhalb der NATO auch auf politische und wirtschaftliche Fragen auszudehnen. Der Ministerrat der NATO miisse häufiger einberufen und auch zu an- deren als rein militärischen Fragen Stellung nehmen. Es müsse auch erreicht werden, daß die Arbeit der bereits bestehenden in- ternationaslen Instrumente zur Zusammen- arbeit— Gronchi nannte unter anderen den Europäischen Wirtschaftsrat, die Montan- Union und den Europarat— besser koordi- niert werde. Die Reorganisation der Zu- sammenarbeit des Westens sei seiner An- sicht nach das Hauptproblem des Tages, das ohne Zögern gelöst werden müsse. Der amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower namm am Wochenende nach zehntägigem Urlaub in„alter Frische“ seine Amtsgeschäfte wieder auf und teilte gestern der Welt mit, bei den kommenden Präsidentschaftswahlen er werde sich der Republikanischen Partei wieder zur Verfügung stellen. In Bonner Regierungskreisen erblicht man in der für sicher gehaltenen Wiederwahl Eisenhowers die Gewähr für die Kontinuität der amerikunis republik und fur die Fortsetzung der amerikan chen Außenpolitik gegenüber der Bundes- ischen Bemuhungen um die deutsche Wieder- vereinigung. SPD- Bundestugsabgeordneter Wehner gab der Hoffnung Ausdruch, daß Eisen- nower dann den bei der Genfer Viererkonferenz besckrittenen Weg fortsetzen und alles daransetzen werde, um mit dem Osten zu einer friedlichen Einigung zu kommen. Unser Bild zeigt Präsident Eisenhower bei einer Wahlkundgebung im Jahre 1952. Keystone-Bild „Jeder verfügbare Soldat nach Algerien“ Ministerrat in Paris billigt Sondervollmachten/ Neuer Generalstabschef Paris.(dpa). Die Algerien-Krise ver- anlaßte die französische Regierung am Mitt- woch zu einer Reihe von Maßnahmen, durch die sie eine schnelle Lösung ihres augen- blicklichen Hauptproblems zu erreichen hofft. Durch Sondervollmachten sollen die Schwierigkeiten in Algerin auf wirtschaftli- chem, sozialem und administrativem Gebiet Kabinett Karamanlis vereidigt Zum ersten Male erhielt in Griechenland eine Frau einen Ministerposten Athen.(dpa) König Paul von Griechen- land hat am Mittwoch die neue Regierung Karamanlis vereidigt. Der 49 Jahre alte Mazedonier Konstantin Karamanlis war vor einigen Tagen vom König mit der Regie- rungsbildung beauftragt worden. Seine National-Radikale Union hatte bei den Par- lamentswahlen 162 der 300 Sitze im griechi- schen Parlament errungen. Die oppositionelle Demokratische Union erzielte 138. Karamanlis wurde über die Grenzen sei- nes Landes hinaus bekannt, als ihn der König nach dem Tode von Marschall Papagos im Herbst vergangenen Jahres zum Ministerpräsidenten ernannte. Innerhalb Griechenlands hatte er sich als Minister für öffentliche Arbeiten im Kabinett Papagos durch seine tatkräftige Förderung vor allem des Straßenbaus einen Namen gemacht. Dem neuen Kabinett Karamanlis gehört auch eine Frau an. Sie ist die erste Griechin in der Geschichte des Landes, die zum Mini- ster ernannt wurde. Es ist Lina Tsaldaris, die Witwe des früheren Ministerpräsidenten Panagi Tsaldaris. Sie leitet das Wohlfahrts- ministerium. Zum stellvertretenden Mini- sterpräsident hat Karamanlis Andreas Apo- Stolides ernannt. Außenminister wurde Spyros Theotokis. An die Spitze des Mini- steriums für Handel und Industrie ist Panayotis Papaligouras getreten. Sämtliche Mitglieder des neuen Kabinetts gehören der von Karamanlis geführten National-Radika- len Union an. Der Vorsitzende der oppositionellen Liberal- Demokratischen Union, Papandreou, wird vor dem obersten griechischen Wahl- gerichtshof die Parlamentswahlen anfechten. Die Opposition wirft der Regierung Unter- drückung des freien Wählerwillens durch undemokratische Maßnahmen vor und be- hauptet, das Wahlgesetz sei verfassungs- widrig. Das Urteil des Gerichtshofs, der aus den zwölf obersten Richtern in Griechen- land zusammengesetzt ist, wird noch vor der Eröffnung des neuen Parlaments am 2. April erwartet. Zwischen Gesfern und Morgen 40 040 Petitionen sind in dieser Wahl- periode beim Bundestag gegenüber rund 15 000 in der Zeit des ersten Bundestages eingegangen. Die Arbeitslast des Bundes- tags ausschusses für Petitionen hat sich da- durch erheblich vermehrt. Der Artikel 17 des Grundgesetzes gibt jedermann das Recht, sich mit Bitten oder Beschwerden an die Volksvertretung zu wenden. Die CSU dementiert Gerüchte über For- derungen einer Umbildung der Bundes- regierung nach der Spaltung der FDP. In einigen Artikeln war behauptet worden, die CSU habe die Ernennung von Finanzmini- ster Schäffer zum Vizekanzler und die Er- setzung des Verteidigungsministers Blank durch den CSU- Abgeordneten Jäger ge- fordert. Die Ernennungsurkunde für Vizeadmiral Ruge und Konteradmiral Wagner hat Bun- despräsident Prof. Heuss am Mittwoch unterzeichnet. Ruge übernimmt als Inspek- teur der Marinestreitkräfte die Leitung der Abteilung Marine im Verteidigungsministe- rium, Wagner das Amt des Chefs des Stabes“. Schlichtungsverhandlungen über eine Beilegung des Lohnkonfliktes in der holz- verarbeitenden Industrie von Westfalen- Lippe haben am Mittwoch unter dem Vor- sitz eines Vertreters des Arbeitsministeriums von Nordrhein- Westfalen begonnen. Der von der Gewerkschaft Holz ausgerufene Streik Wurde auch am Mittwoch fortgesetzt. Die Demokraten in allen Lagern werden in der Mittwochausgabe des DGB-Organs „Welt der Arbeit“ aufgerufen, sich zum entschiedenen Kampf gegen die„immer un- verschämter werdenden Umtriebe alter und neuer Nazis“ zusammenzufinden und bei der Bekämpfung dieses gemeinsamen Feindes alles Trennende zurückstellen. Die Vergünstigungen, die von der Bun- desregierung für die Bergarbeiter vorge- schlagen wurden, hat die IG Bergbau ab- gelehnt, weil sie an die Bedingung zusätz- licher Schichten geknüpft sind. Bedauert hat der Bund„Bayern und Pfalz“ die Gründung des„Bundes Rhein- land-Pfalzé“, weil damit eine Verschärfung in der Auseinandersetzung um das Volks- begehren entstanden sei. Andererseits sei die Bildung des Bundes als ein Beweis für die bisher erfolgreiche Arbeit der Neuglie- derungs organisationen zu werten. Den Generalstreik ausgerufen haben die finnischen Gewerkschaften, die als Ausgleich für die Erhöhung der Milcherzeugnispreise eine allgemeine Lohnerhöhung um zwölf Finnmark(22 Pfg.) gefordert hatten. Die Arbeitgeber lehnten diese Forderung ab. Vincent Auriol, der frühere französische Staatspräsident, wurde am Mittwoch in Moskau von Marschall Woroschilow empfan- gen, Man nimmt an, daß bei der Unter- redung auch die Frage der Bildung einer Volksfront zvrischen den französischen So- zjialisten und Kommunisten angeschnitten wurde. Als westliche Spione wurden in der Tschechoslowakei nach einer Meldung des Prager Rundfunks zwei Männer verhaftet, die nach Verübung einiger Verbrechen aus der CSR geflohen und jetzt nach dem Be- such amerikanischer, britischer und deut- scher Spionageschulen mit gefälschten Pa- pieren, schuß bereiten Waffen und Spionage aufträgen zurückgekehrt sein sollen. Verhaftet wurde in der argentinischen Stadt Cordoba ein katholischer Priester, weil er Flugblätter verteilt hatte, mit denen nach einer Erklärung der Behörden„zur Aenderung der öffentlichen Ordnung ge- hetzt“ wurde. Die indische Regierung hat ihre Botschaf- ter in Asien und Afrika zu einer Konferenz nach Neu Delhi gerufen, Die Besprechungen werden mit der Tatsache in Zusammenhang gebracht, daß Indien stark an der politi- schen und wirtschaftlichen Entwicklung in beiden Kontinenten und besonders an der Erhaltung des Friedens im Nahen Osten in- teressiert ist. 33 japanische Fischer fanden den Tod, als ihre Boote im Gelben Meer in einen hef- tigen Sturm gerieten und sanken. Eine Paratyphus-Epidemie ist in einer Luzerner Privatklinik ausgebrochen. Bisher sind vier Säuglinge gestorben und etwa 80 Personen von der Seuche erfaßt worden. Auch aus Catanzaro(Italien) wird der Ausbruch einer Typhus-Epidemie gemeldet. als deren Infektionsherd ein Brunnen in der 4000 Einwohner zählenden Stadt ermittelt wurde. Nach bisherigen Meldungen sind etwa 800 Menschen erkrankt. Das erste To- desopfer war eine 26jährige Mutter von zwei Kindern. behoben werden. Gleichzeitig soll jeder im Augenblick verfügbare Soldat nach Algerin gebracht werden. Im Zusammenhang mit den scharfen Auseinandersetzungen über den zweckmäßigsten Einsatz französischer Truppen zur Bekämpfung der algerischen Rebellen wurde der bisherige Generalstabs- chef Guillaume durch General Paul Ely er- setzt. Der Ministerrat billigte auf Vorschlag des Algerien-Ministers, Lacoste, einen Ge- setzentwurf über Sondervollmachten für die Regierung, welcher der Nationalversamm- lung sofort mit der Bitte um dringende Be- handlung unterbreitet werden soll. Die Forderungen Lacostes nach„massiver Ver- stärkung“ der französischen Streitkräfte in Algerien wurden jedoch nicht erfüllt. Die Regierung will sowohl auf eine Teilmobil- machung als auch auf die vorzeitige Einbe- rufung von Wehrpflichtigen verzichten. Ein Großteil der Verstärkungen soll den zur Zeit in Deutschland stationierten Einhei- ten entnommen werden. Die Regierung plant, zahlreiche der in Frankreich und Deutschland stehenden französischen Infan- terieverbände durch algerische Einheiten zu ersetzen. Zu deutschen Einwänden erklärte das französische Außenministerium, die in Süddeutschland im Zusammenhang mit der Stationierung marokkanischer Truppen Se- hegten Bedenken hätten sich nicht bestätigt. Die Stadtverwaltungen, die ihre Besorgnisse geäußert hätten, hätten nunmehr ihre Be- friedigung über die strenge Disziplin der marokkanischen Einheiten zu erkennen ge- geben. In Paris haben nicht nur die militärischen Maßnahmen in Algerien Kritik ausgelöst und zur Ersetzung des Generalstabschefs geführt, sondern auch der Algerien-Appell Ministerpräsident Mollets(vergl. Ausgabe des MM vom Dienstag). Weite Kreise spre- chen von„halben Maßnahmen“, und Staats- minister Mendeès-France soll weiterhin auf sofortige politische Reformen in Algerien drängen. Im Parlament fiel am späten Dienstagabend auch noch die vierte Ver- trauensabstimmung zugunsten Mollets aus. Kriegs- und Zivilgefangene der Ostblockstaaten größtenteils entlassen Bonn.(dpa) Die Sowjetunion und die Tschechoslowakei haben nach Ansicht des Roten Kreuzes das Gros der in ihrem Ge- wahrsam befindlichen Kriegs- und Zivilge- fangenen entlassen. Das DRK erklärte:„Es gibt noch kleinere Gruppen in Lagern und Gefängnissen dieser Länder, aber es sieht so aus, als würden sie bald zu uns kommen.“ Die Listen, die das DRK inzwischen fertig- gestellt hat, und die, soweit sie die Sowiet- union betreffen, die Bundesregierung in Moskau überreichen will, sollen die Heim- kehr dieser Gruppen beschleunigen helfen. Eine baldige Entlassung der Gefangenen aus Polen sei dagegen noch nicht zu erwarten. Man dürfe jedoch annehmen, daß sich die polnische Regierung der Lösung der Ge- fangenenfrage nicht entziehen werde. Den noch zu erwartenden Transporten werden nach Mitteilung des Roten Kreuzes hauptsächlich Zivilisten angehören. Wenn vermigte Soldaten zurückkehrten, dann Werde das zu den seltenen Ausnahmen ge- hören. K MORGEN Donnerstag, 1. März 1956/ Nr. fl Donnerstag, 1. März 1956 Das deutsche Rätsel Selten fanden Landtagswahlen so starke Beachtung in Bonn wie die, die am kom- menden Sonntag in Baden- Württemberg stattfinden. Ausländische Beobachter erhof- ten sich von dem Ergebnis eine Aussage über das„deutsche Rätsel“. Von Bonn aus betrachtet, scheint die Gü- Fung, in welche die Innenpolitik übergegan- gen ist, noch nicht abgeschlossen zu sein. Die Düsseldorfer Reglerungsumbildung, der Spal- tungsvorgang in der FDP-Fraktion, die Er- pitterung, mit der SPD und FDP gegen die „Aera Adenauer“ anrennen, dürfen als Symptome, aber keineswegs als eigentliche Ursache bewertet werden. Die starren Fron- ten der Partelen drängen nach Lösung. Die Faligel lockern sich auf und neue Ansätze Klingen an. Sie deuten weniger auf Ver- schiebungen der Standorte oder gar auf einen völligen„Umbruch“ hin, wenn auch Risiko und Gefährdung nicht ausgeschlossen bleiben. In erster Linſe zielt die sſchtbar ge- Wordene Bewegung auf Machtveränderungen ab. Um aus der Isollerung herauszugelangen, haben die Sozlaldemokraten den Düsseldor- ker Flirt mit der FDP begonnen. Gleichzeitig jedoch zeigten sie sich bereit— staatspoliti- sche Erwägungen mögen den Ausschlag ge- geben haben—, mit der CDU/CSU die Grundgesetz- Ergänzungen im Bundestag über die Bühne zu bringen. Erstes Opfer wurde im Grunde die FDP, die bei dem Ver- such, sowohl zur SDP W-ie zur CDU/CSU hin Koalitionsfähig zu werden, auseinanderbrach. Auf der Pressekonferenz, die der Partei- und Fraktions vorsitzende der FDP, Dr. Tho- mas Dehler, vor zahlreichen in- und auslän- dischen Journalisten am Mittwoch in Bonn abhielt, sprangen zwei Beobachtungen ins Auge. Die eine: diese Opposition ist keine Opposition. Mit beredten Worten beklagten die Sprecher die Methoden des Kanzlers, durch die sie vor die Türe gedrängt worden selen und bestätigten letztlich die Richtig- keit der bislang betriebenen Außen- und Innenpolitik. Und die zweite Feststellung: mit der Spaltung ist keinesfalls eine saubere Trennung der verschiedenen Flügel oder Gruppen bei den Freien Demokraten voll- zogen worden. Wie sich das weitere Schicksal der FDP gestalten wird, weiß noch niemand zu Sagen. Die beiden„Großen“— CDU/CSU und SpD— gingen zur Tagesordnung über und spekulieren auf das Erbe. Die SPD sucht einen Koalitionspartner für 1957. Und Zwar aàuf Bundesebene. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat bereits angekündigt, er werds die Christlichen Demokraten wieder in den Wahlkampf führen und erneut für das Amt des Reglerungschefs kandidieren. Eine groge Koalition unter seiner Führung scheint Zweifelhaft, wenn nicht gar unmöglich. So dürkte das Ringen der kommenden Monate 21 um die absolute Mehrheit im Bund, N er Anderen Seite jedoch auch darum gehen, keinen denkbaren Koalitionspartner AUsSzUrrianövrieren. Unstreitig eine schwie- rige Lage. 2 Versäumte Menschlichkeit Es ist eine traurige Geschichte: Die Angehörigen der 41 Unglücklichen, die durch den Zugzusammenstoß in der Sowjetzone ums Leben kamen, haben be- stimmt von der Pankower Regierung und Vielleicht auch aus den Ländern des Ostens ein Wort des Mitgefühls vernommen oder sogar Hilfe erfahren. Doch in Bonn rührte sich offenbar niemand. Ist es wirklich so, daß deutsche Menschen in der Zone bei einem solchen Anlaß tätige Anteilnahme eher aus Peking als aus dem offiziellen Bonn erhoffen dürfen? Im Kaiser-Ministerium wurde unserer Bonner Redaktion gesagt: Man habe mit Bestürzung und Anteil- nahme von der Nachricht über das Unglück KRermtnis genommen; aber darüber hinaus sei nichts geschehen. Es folgte der Hinweis darauf, daß die Kondolenz Sache des Bun- des präsidenten oder der Bundesregierung sei. Das weitere konnten wir uns selber denken: wie kondolieren, wenn wir Pankow nicht anerkennen? Zum Glück haben wir das Rote Kreuz. Es ist eine Art gesamtdeutsche Repräsentanz, und gerade in diesem Falle wäre es füf einen Versuch, tätiges Mitgefühl zu zeigen, als Mittler sehr geeignet gewesen(auch dann, Wem ähnliche Versuche schon mal in der Zone auf Ablehnung gestoßen sind). Doch vom Roten Kreuz erfuhr unsere Bonner Redaktion: Bei Katastrophen werde Wohl etwas unternommen, aber bei Zug- unglücken nicht So ist das also. Im Prinzip kommt es nicht darauf an, ob ein oder vierzig, oder auch ob einundvierzig Menschen sterben issen; nein, es kommt entscheidend darauf An, auf welche Weise Menschen sterben. Offenbar macht es einen wesentlichen Unterschied aus, ob 41 Menschen durch eine Naturkatastrophe oder durch ein Zugunglück das Leben verlieren. Mag sein, daß der- artige Unterschiede üblich sind; aber ein dergestalt reglementiertes Mitgefühl ist Vielleicht ein„Vorgang“(im bürokratischen Sinne)— eine Sache des Herzens ist es be- stimmt nicht mehr. Doppelt traurig, wenn so sturer Schema- tismus Deutsche von Deutschen trennt. Bonn bekämpft auf dem politischen Felde die von Pankow fleißig propagierte Zwei-Staaten- Theorie. Auf dem Gebiete der Menschlichkeit, die sich schon mit einer kleinen ehrlichen Geste begnügt, hat Bonn dagegen diese Theorie gedankenlos anerkannt; denn wäre das Unglück nicht in der Zone, sondern in der Bundesrepublik geschehen, hätte man in der Hauptstadt am Rhein mit Kondolenz und Hllfe keinen Augenblick gezögert. Da reisen die Wahlkampfredner in unse- rem Bundeslande herum und proklamieren Mren Willen zur Wieder vereinigung, die un- Ser Aller höchstes Ziel sei. Große Worte sind das; doch Was wiegen sie, wenn das Nächst- legende übersehen wird? Die Menschen drüben, die wir so oft unsere Schwestern und Brüder nennen, können ja nichts anderes sagen und klagen als: Ihr habt uns vergessen! Das ist eine sehr traurige Geschichte whe Parteien im Landtagswahlkampf: Vier Probleme will der GB/BHE anpacken „Unsere Schulen müssen dafür sorgen, daß in den Herzen der Kinder das ganze Deutschland lebendig bleibt“ In dem am 4. März 1956 zu wählenden Landtag wird die Fraktion des Gesamtdeut- schen Block/ BHE— wie bisher— ihre ganze Kraft einsetzen: 1. für die baldige gerechte Regelung der zahlreichen und mannigfaltigen, aoch immer ungelösten sOzialpoliti- schen Probleme; kür die Mobilisierung aller Kräfte un- seres Volkes im Sinne einer aktiven, eine eigene Initiative entfaltenden Po- litik der Wieder vereinigung unseres Vaterlandes; für eine Kulturpolitik, die den Forderungen unserer Zeit und dem entspricht, was die große Mehrheit unseres Volkes— besonders unsere Jugend— von ihr erwartet und für einen vernünftigen, modernen Gesichtspunkten Rechnung tragenden Verwaltungs aufbau Unseres Landes. Wir sind uns natürlich darüber im klaren, daß die ersten beiden Aufgaben in der Hauptsache in die Zuständigkeit des Bundes fallen; doch glauben wir, daß auch auf die- sen Gebieten nicht nur der Mitwirkung der Länder bei der Bundesgesetzgebung— über den Bundesrat— eine große Bedeutung zu- kommt, sondern daß es dabei auch darauf ankommt, den Willen unseres Volkes in allen Bundesländern, also auch in unserem, zu Aktivieren, ihm im Landtag Ausdruck zu geben und durch echte, aus den breiten Schichten unseres Volkes kommende Impulse auf den Gang der Dinge auch auf höherer und böchster Ebene Einfluß zu nehmen.— Wir mahnten schon vor Jahren, über den äuhßeren Zeichen des sogenannten Wirt- schaftswunders— den vollen Schaufenstern, do Von Sepp schwarz. M. d. L. den steigenden Einkommen der im Wirt- schaftsprozegß Stehenden, den in immer rascherem Tempo hochschießenden Verwal- tungs-, Industrie- und Geschäftsbauten— die Millionen Menschen unseres Volkes nicht zu vergessen, die wegen Alter, Ar- beitsunfähigkeit oder anderer nicht selbst verschuldeter Umstände aus dem Arbeits- leben ausscheiden mußten oder nicht mehr eingegliedert wurden. Sie alle spüren vom deutschen Wirtschaftswunder nur wenig oder gar nichts; sie warten auf eine anstän- dige, unseres Volkes würdige Neuregelung der sozialen Verhältnisse. In der Diskussion um die 1953 vom Bun- deskanzler angekündigte Sozialreform, die ja nun anscheinend bis zur Bundestagswahl 1957 endlich konkretere Form annehmen soll, ist von gewisser Seite immer wieder die Warnung vor dem„Wohlfahrtsstaat“ zu hören. Man meint damit, der einzelne dürfe sich für den Fall der Arbeitsunfähigkeit nicht auf den Vater Staat verlassen, son- dern er müsse selbst vorsorgen. Dieser Ge- danke mag für normale Zeiten eine gewisse Berechtigung haben, würde mam ihn jedoch heute der sozialen Neuordnung zugrunde legen, so blieben wiederum Millionen Alte und Arbeitsunfähige unberücksichtigt; näm- lich alle die, denen durch Eingriffe oder Schuld des Staates alles, was sie sich in einem langen Leben erarbeitet und erspart haben, genommen wurde: Denken wir nur an die alten Heimatvertriebenen und Aus- gebombten, die Währungsgeschädigten, die Kriegsversehrten, die Spätheimkehrer, die Hinterbliebenen und Angehörigen unserer Gefallenen, Vermißten, Verschleppten und Gefangenen. Nur wenige von ihnen können sich selber helfen. Bei allen anderen hat der Gegen ferngelenkte Landesregierungen Wahlkundgebung der SPD mit Alex Möller und Kabarett Mannheim, 29. Februar Dr. h. c. Alex Möller, Fraktionsvorsit- zender der SPD im Stuttgarter Landtag, ver- Wahrte sich am Mittwochabend im Musen- sdal des Rosengarten dagegen, daß man „die Rolle der Opposition immer wieder nur der SPD zuschieben möchte“. Dabei habe die Sozialdemokratie gerade in Baden-Württem- berg bewiesen, daß sie sehr wohl Regie- rungs verantwortung zum Wohle der Bevöl- kerung zu tragen imstande sei. Viel wich- tiger als die Frage der jeweiligen Koalitions- bildungen sei es, dag sich Parlament und Re- gierung klar getrennt gegenüberstehen; eine Verfilzung von Exekutive und Legislative sei eine viel größere Gefahr für den demo- Kkratischen Parlamentarismus als eine All- Parteien- Regierung, der ein wachsames Par- lament gegenüberstehe. Jedenfalls habe sich die große Koaltion in Stuttgart im allgemei- nen gut bewährt und der SPD sei es mit ihren 38 Stimmen von insgesamt 121 gelungen, wichtige Landesgesetze in ihrem Sinne zu beeinflussen. Allerdings habe sie dabei immer schwer um die Mehrheiten ringen müssen. Der Redner gab— mit einigen Seiten- Heben auf CDU und FDP— einen Ueberblick über die Erfolge der SPD in der Landes- politik der letzten vier Jahre(Vergleiche MM vom 28. Februar:„SPD-Programm in vier Punkten“), er setzte sich für eine finanzielle Entlastung der Gemeinden ein und kritisierte scharf die Finanzpolitik Schäffers. In Anspie- jung auf die im sogenannten Juliusturm ge- horteten Milliarden wie auf die christliche Firmierung der CDU sagte Dr. Möller, wenn man diese Gelder dafür einsetzte,„um soziale Notstände zu überwinden, das würde ich als eine gute christliche Haltung empfinden“. Zuvor hatte Alex Möller zur Regierungs- umbildung in Düsseldorf Stellung genommen und festgestellt, dag die FDP„aus reinem Selbsterhaltungstrieb“ Annäherung an die SPD gesucht habe. Im übrigen habe die CDU kein Recht, der SPD Vorwürfe wegen ihres Düsseldorfers Paktierens mit den Freien Demokraten zu machen, umd selbst wenn darunter„Leute mit braunen Flecken“ sein sollten, dann sei es besser, wir Sozialdemo- kraten nehmen sie an die Hand und führen sie auf den Weg zur Demokratie, als dag Wir das der CDU überlassen“. Zum grundsätzlichen Verhältnis zwischen Landes- und Bundespolitik sagte Dr. Möller: „Selbstverständlich muß die Arbeit eines Bundeslandes den übergeordneten Gesichts- Punkten der Bundespolitik Rechnung tragen, Aber eine Landesregierung darf nicht aus Bonm ferngelenkt werden.“ Landesregierung und parlament müßten ausschließlich nach Mahggabe der landespolitischen Notwendig keiten entscheiden. „Wer will unter die Soldaten, der wählt CDU, denn sie will am Spieß uns braten, doch sie gibt's nicht zu“, sangen dann Mit- wirkende eines politisch- satirischen Kaba- retts, betitelt„Die Wählerischen“, mit dem (auch die Tanzkapelle„Rhythmik Stars“ war aufgeboten) die SpD ihre Wahlkundgebung auf moderne Weise abschloß. W4d. Pankow will Nichtangriffspakt anbieten Parole„friedlicher Weg zum Sozialismus“ gilt auch für Deutschland Von unserer Korrespondentin Angela Am Ende Berlin, 29. Februar Die Regierung der Sowjetzone beabsich- tigt nach zuverlässigen Informationen aus Ostberlin, in absehbarer Zeit der Bundes- reglerung detaillierte Vorschläge zum Ab- schlug eines Nichtangriffspaktes zwischen den beiden deutschen Teilstaaten und zur beiderseitigen Rüstungsbeschränkung zu unterbreiten. Dieser neue Vorstoß kündigte sich bereits in einer Erklärung der„Zonen- regierung über eine„Verständigung der bei- den deutschen Staaten“ an, die Ministerprä- sident Grotewohl in der Volkskammer- sitzung am 8. Januar aus Anlaß der Pro- klamation der Volksarmee abgab. Der soge- nannte Nichtangriffspakt, wie ihn sich die Regierung der Sowjetzone vorstellt, dürfte imm wesentlichen mit den damaligen Ausfüh- rungen Grotewohls übereinstimmen. Er hatte erklärt, zur Schaffung der Voraussetzungen eines Vertrages der kollektiven Sicherheit in Europa und der Verminderung der auslän- dischen Truppen auf deutschem Boden soll- ten sich beide Regierungen in einem Abkom- men feierlich verpflichten, jede Anwendung von Gewalt gegeneinander zu unterlassen und nur mit friedlichen Mitteln für die Wie- dervereinigung zu wirken. Außerdem schlug Grotewohl vor, jede Propaganda und Vor- bereitung des Atomkrieges in Deutschland einzustellen und gemeinsame Vereinbarun- gen über den Verzicht auf die Atombombe und ihre Herstellung zu treffen. In politischen Kreisen Ostberlins wird in diesem Zusammenhang erklärt, die zu er- wartende Initiative der Regierung der Zone sei in engem Zusammenhang mit den Ergeb- nissen des 20. Parteikongresses der KPdSU und den innerpolitischen Krisen in Frank- reich, England und in der Bundesrepublik zu sehen. Der in Moskau verkündete„fried- liche Weg zum Sozialismus“ stelle die Re- gierung der Sowjetzone und der SED neue Aufgaben in der Frage der Wiedervereini- gung. Zwar treffe für die Bundesrepublik die These zu, daß die Bourgoisie dort durch Po- lizei und Militärkräfte gestützt werde und deshalb der Weg zum Sozialismus nur durch einen revolutionären Akt herbeigeführt werden könne. Jedoch liege es nicht im In- teresse der sowjetischen Entspannungspoli- tik und der Bildung eines gesamteuropäischen Sicherheitssystems, in Deutschland neue Unruheherde zu schaffen. Deshalb sollten zunächst die äußeren Voraussetzungen für den friedlichen Weg zum Sozialismus in Westdeutschland geschaffen werden. Dabei bleibe die Herauslösung der Bundesrepublik aus der NATO unverändertes Nahziel, weil damit— in östlicher Sicht— auch die starke ausländische militärische Stützung der Poli- tik der Bundesregierung fortfallen würde. Der erste Schritt sei ein Nichtangriffspakt zwischen Pankow und Bonn mit Klauseln, die die Aufrüstung in beiden Gebieten be- schränken sollen. In diesem Zusammenhang erscheinen Be- richte aus der Zone interessant, wonach die Umwandlung der Kasernierten Volkspolizei in Einheiten der Volksarmee nur zögernde Fortschritte macht. Die Umorganisation steckt noch in den Anfängen und wird auch nicht betont vorangetrieben. Gleiche Versorgung für alte und neue Soldaten Bonn.(dpa) Nach dem am Mittwoch vom Bundeskabinett beratenen Gesetzentwurf für die Soldatenversorgung sollen in Zukunft für die Soldaten der beiden letzten Weltkriege und die neuen deutschen Soldaten gleiche Versorgungssätze gelten. Der Entwurf un- terscheidet zwischen Dienstzeitversorgung und Beschädigten versorgung. Eine Dienst- Zzèeitversorgung für Wehrpflichtige ist nicht vorgesehen. a Wie ein Sprecher des Bundesverteidi- gungsministeriums vor der Presse mitteilte, sollen jene Soldaten, die über die Wehr- pflicht hinaus dienen, in ihren alten Berufen Sefördert oder für neue Berufe vorbereitet Werden. Dies soll auf besonderen Bildungs- einrichtungen der Bundeswehr geschehen. Die Schulergebnisse sollen auch bei der Be- förderung berücksichtigt werden. Wehr- machtsfachschulen für Technik und Land- Wirtschaft soll es nicht mehr geben. Viel- mehr soll die Ausbildung auf alle Berufe des freien Wirtschaftslebens ausgerichtet werden, Die Ausbildungslehrgänge werden nach der Dienstzeit abgestuft sein. Für einen Teil der Zz Wölf Jahre und länger dienenden Soldaten ist nach den Worten des Regierungssprechers vorgesehen, daß sie auch Beamte und An- gestellte im öffentlichen Dienst werden kön- nen. Außerdem sind für Soldaten auf Zeit Uebergangsgebührnisse und Beihilfen für eine Uebergangszeit vorgesehen. Staat die Verpflichtung, ihnen einen von Not und Elend freien Lebensabend zu sichern. In diesem Sinne wollen wir auf die Bundes- gesetzgebung einwirken. Im Lande selbst aber haben wir die Auf- gabe, dafür zu sorgen, daß die vom Bundestag auf diesem Gebiet erlassenen und noch zu er- lassenden Gesetze rasch und unbürokratisch durchgeführt werden und Wo möglich durch Ergänzungsgesetze verbessert werden. Denn nur ein sozial gerecht geordnetes West- deutschland wird auf unsere Brüder und Schwestern in Mitteldeutschland jene Kraft ausstrahlen, die einmal doch die widernatür- liche Zonengrenze überwinden wird. Wir leben in der Gefahr, daß ein immer größer werdender Teil unseres Volkes sich an den Zustand der Trennung unteres Va- terlandes gewöhnt. Die zwei provisorischen Teilstaaten entwickeln sich mehr und mehr auseinander, die heranwachsende Genera- tion kennt das ganze Deutschland nicht mehr aus eigenem Erleben. Nur wenig Deut- sche empfinden die Teilung von Volk und Land als eine Wunde, die täglich brennt und schmerzt. Auch hier kann unser Landtag auf dem Gebiete des Schulwesens, der Jugendförde- rung, der Volksbildung und Volkserziehung, der Anknüpfung, Erhaltung und Verlebendi- gung enger Beziehungen zwischen den Deut- schen— und besonders unserer Jugend— diesseits und jenseits der Zonengrenze vieles tun. Wir müssen erkennen, daß es keine Wiedervereinigung geben wird, wenn nicht alle Deutschen in diesem Ziel den höchsten und eigentlichen Sinn jeglicher deutschen Politik sehen, danach handeln und, über alle Unterschiede hinweg, mit leidenschaftlichem Willen sich hinter dieses Ziel stellen. Sicher- lich haben die Siegermächte, die unser Land zerrissen haben, die moralische Verpflich- tung, es wieder zusammenzufügen; werden sie diese aber erfüllen, wenn wir nicht selbst Alles tun, damit unser Volk und unser Land Wieder zusammenkommen? Damit ist schon etwas zu unseren kultur- politischen Aufgaben gesagt. Unsere Schulen — Ü—k müssen dafür sorgen, daß in den Herzen unserer Kinder das Bild des ganze Deutschland lebendig bleibt. Viele Schulkin. der wissen heute viel über Madrid oder Washington, aber nur wenig über Rostock Jena oder Dresden, von Breslau und Königs. berg gar nicht zu reden. Im übrigen werden wir uns einsetzen fir einen einheitlichen Aufbau unseres Schul. Wesens, wobei der Mittelschule beson- dere Bedeutung zukommt. Soll sie ihre Auf. gabe erfüllen, darf sie nicht das oft ethyaz stiefmütterlich behandelte Anhängsel der Volksschule bleiben. sondern muß ihren eigenständigen Platz zwischen Volks- und Oberschule bekommen und so ausgebaul werden können, daß sie all die vielen Schü- jer und Schülerinnen aufnehmen kann, die heute das Gymmasium nur bis zur 4. oder 6. Klasse besuchen. Wir wollen alle Kräfte fördern, die das Zusammengehörigkeitsgefühl unseres Volkes stärken; darum treten wir für die Erhaltung der christlichen Gemeinschaftsschule ein. Ohne Rücksicht auf Standes- oder konfessio- nelle Unterschiede hat der Staat allen Rin- dern die Ausbildungs möglichkeiten zu bie- ten, die geeignet sind, ihre Anlagen und Fähigkeiten voll zu entfalten. Dieser hohen Auffassung von unserem Schulwesen ent- spricht die Forderung nach der Hochschul- bildung für unsere Volks- und Mittelschul- lehrer. Wir halten an unserer bisher schon im Landtag vertretenen Auffassung fest, daß die vorläufig gebildeten Regierungsbezirke nicht nur die Hoffnungen der Südweststaatwähler auf eine einfachere und billigere Verwaltung erttäuscht haben, sondern daß ihre Grenzen auch eine Verwaltungseinteilung unseres meuen Bundeslandes nach modernen wirt- schaftlichen, verwaltungs- und verkehrs- mäßigen Gesichtspunkten behindern. Wir setzen uns ein für die Bildung von 25-30 Landkreisen, die sowohl die staatlichen Auf. gaben der bisherigen Landratsämter als auch den größten Teil der Aufgaben der jetzigen Reglerungspräsidenten übernehmn könnten. Die kommunalen Aufgaben der jetzigen Landratsämter könnten auf kommunale Kreisämter übertragen werden, die in ihrer Größe etwa den früheren Oberämtern ent- sprechen könnten. Damit wären staatliche und kommunale Verwaltung klar abgegrenzt und der Bürger hätte eine einfachere, über- sichtlichere und wirklich volksnahe Verwal- tung. Kabinett Steinhoff ist aktionsfähig Regierungserklärung und Vereidigung im Düsseldorfer Landtag Von unserem Korrespondenten Walter Först Düsseldorf 29. Februar Mit der Bekundung der Absicht seines Kabinetts, allen Machtansprüchen entgegen- zutreten, die„eine Beeinträchtigung des freien Volkswillens darstellen“, leitete der neue Ministerpräsident von Nordrhein- Westfalen, Steinhoff, am Mittwoch, vor dem Landtag in Düsseldorf, seine Regierungser- klärung ein. Im Anschluß an die Regierungs- erklärung wurde das neue Kabinett verel- digt und aktionsfähig. Es gehören ihm an: Bierhat(Inneres), Hemsatz(Arbeit und So- Ziales), Dr. Kaßmann(Wiederaufbau), Siem- sen(Bundes angelegenheiten) aus der So- zialdemokratischen Partei. Die Freien De- mokraten stellen: Weyer Finanzminister und stell vertretender Ministerpräsident), Dr. Kohlhase(Wirtschaft und Verkehr), Pro- fessor Luchtenberg(Kultus) und Dr. Effertz (Ernährung und Landwirtschaft). Außer dem Zentrums- Justizminister, Dr. Amelunxen, gehörte nur noch Weyer bereits dem ge- stürzten Kabinett Arnold an. Die Regierungserklärung war hinsichtlich der Landespolitik auf den Grundton der Verträglichkeit abgestellt und enthielt einen Appell an die 90köpfige CDU-Fraktion, die für die neue Aufgabe der Opposition als einen konstruktiven Beitrag zum demokra- tischen Staat aufzufassen. In der Einleitung betonte Steinhoff, daß sein Kabinett alle ge- eigneten verfassungsmäßigen Maßnahmen ergreifen werde, um„den im Bund erkenn- baren Kräften entgegenzuwirken, die das deutsche Volk in eine gefährliche Gleichför- migkeit des politischen Denkens zu zwingen suchen und ihre Machtstellung auf bedenk- lichen Wegen zu stabilisieren trachten“. Als Wirksamstes Abwehrmittel nannte Steinhoff das Bestreben, im Lande selbst durch Tole- ranz und Loyalität den politischen, gesell- schaftlichen, religiösen unc weltanschau-⸗ lichen Kräften freien Schaffensraum zu ge- Währen, um durch ein solches Beispiel den demokratischen Staat zu festigen. Die neue Landesregierung will nach den Worten der Regierungserklärung ihre Stellung im Bun- desrat nicht dazu benützen, die Arbeit der Bundesregierung und des Bundestages zu erschweren.„Was uns zusammentführt ist der Gedanke, daß wir gemeinsam am Bau eines demokratischen und sozialen Rechts- staates arbeiten, der sich vorbehaltlos zum freien Westen bekennt. Wir wissen uns einig Iulit den freien Völkern Europas und der Welt, die sich zum Ziele gesetzt haben, allen Menschen ein Leben in Freiheit von Furcht und Not zu ermöglichen“. Zu den landespolitischen Vorsätzen ge- hören die Fortsetzung der Verwaltungs- reform, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit in der Finanzpolitik und die Absicht, die Vor- aussetzungen für eine krisenfeste Wirtschaft schaffen zu helfen. An die Adresse der CDU und des Zentrums war die Versicherung ge- richtet, daß die Landesregierung nichts un- ternehmen werde, um eine Aenderung der Grundlage des im April 1952 beschlossenen Schulgesetzes herbeizuführen. Eine Neuig- keit brachte die Ankündigung, daß die Lan- desregierung ein besonderes Gremium zum Studium der Atomfragen berufen will. Die Debatte über die Regierungserklä- rung ist für Freitag vorgesehen. Die CDU- Opposition ging bereits wenige stunden nach der Rede Steinhoffs auf das Grundsatzpro- gramm der neuen Regierung ein. Sie wies in einer Verlautbarung die„verletzende und allen Tatsachen widersprechende“ Unterstel- lung zurück daß der freie Volks wille durch Machtansprüche der CDU in Gefahr ge- raten Sei. SED strebt Vertrag mit der Kirche an Leitende Mitglieder der Bahnhofsmission wurden freigelassen Von unserer Berliner Redaktion Berlin, 29. Februar Neun leitende Mitglieder der Evange- lischen Bahnhofsmission in Ostberlin und der Zone, die unter Beschuldigung der Spionage und Abwerbung seit Mitte Januar von den Sicherheitsorganen der Zone fest- gehalten wurden, sind jetzt, wie am Don- nerstag in zuständigen Regierungsstellen in Ostberlin zu erfahren war, freigelassen wor- den. Bei drei weiteren inhaftierten Mitglie- dern der Bahnhofsmission sind die Fälle noch nicht geklärt. Die Entlassenen hatten eine„ehren wörtliche“ Versicherung zu unter- schreiben, daß sie das Gebiet der DDR nicht verlassen werden. Mit der Unterschrift muß- ten sle gleichzetlig einen Teil der gegen sie erhobenen Beschuldigungen zugeben, wonach ihre Dienstmeldungen auch militärische Ans gaben über Transporte enthielten. Der Vor- Wuürf der Abwerhbung list nicht mehr erwähnt worden. Sechs von den neun Entlassenen Wurden bereits neue Arbeitsplätze im staat- lichen Gesundheitswesen zugewiesen. Die vom Innenminister der Zone verfügte Trennuig der Bahnhofsmissionen der Zone und Ostberlins von ihrer Leitung in West- berlin bleibt bestehen. Der Evangelischen Kirche ist nahegelegt worden, eine zentrale Leitung der mitteldeutschen Bahnhofsmis- siopen in Ostberlin einzurichten. Wie in gut inkormierten Kreisen Osther- ins erklärt wurde, ist die Angelegenheit der Bahnhofsmission von den Organen der Regierung der Zone in dieser Weise geregelt worden, um günstigere Voraussetzungen zu schaffen für ein weiteres Gespräch zwi- schen Vertretern der Evangelischen Kirche und der Regierung zur Beilegung der ver- schärften Spannungen. Der Innenminister der Sowjetzone, Maron (SED) hat vor Wochen fruchtbare Verhand- lungen von einer Loyalitätserklärung der Kirche gegenüber dem Staat abhängig ge- macht. Zuständige Vertreter der SED und der anderen Parteien der Sowjetzone haben in den letzten Tagen intensive Besprechun- gen über die Frage einer generellen Lö, sung des Problems Kirche und Staat geführt und inoffiziell mit Vertretern des Rates der EKD Fühlung aufgenommen. Dabei hat ein Vorschlag der Zonenparteien und Behörden Gestalt angenommen, zu dem die Kirche zu- nächst inoffiziell um Stellungnahme gebeten werden soll. Es handelt sich dabei um den Abschluß eines Vertrages, der grundsätzlich das Ver- hältnis Kirche und Staat über die bisher lückenhaften verfassungsmäßigen Bestim- mungen hinaus regeln soll. In Ostberlin ist daran gedacht, von der Kirche eine Er- klärung zu erreichen, daß sie sich aus dem West-östlichen politischen Spannungsfeld in Deutschland heraushält, sich es- lichen Einflüssen der psychologischen Kriegs“ kührung fernhält und die Staatsform der DDR und deren Gesetze als gegeben aner- kennt. Mitglieder der Ost-CDU erklärten, wenn es in diesem Sinne zu einer Verständigung mit der Evangelischen Kirche käme, sei der Weg frei für die Beseitigung der anderen Meinungsverschiedenbeiten. Per Staat Wäre dann bereit, auf dem Gebiet der Jugender- ziehung zu einer Verständigung mit der Eirche zu gelangen. Auch in der Frage der Jugendweihen seien Aenderungen möglich. um diesem Vorgang den Charakter einer atheistischen Kulthandlung zu nehmen. Man deutete Erwägungen an, ein solches Uebereinkommen mit der Kirche möglicher- weise von der Frage der staatlichen Zu- schüsse an die Kirche abhängig zu machen, — — — 1 —— 57— — * 0 2 c- 3 D. den wege ren zung klag gane Stell Fahr über letzt. recht E ange hat diese um Insti Syst! Z WAI von Stro⸗ M „Ege Istar einen inne liefe — — sche! für! dem gefu teln brin, häng keit Zeht Klare lione der inne Vorl Prot Grer bar päis hschul. schul- non im daß die te nicht Wähler valtung renzen unseres 1 Wirt- rkehrs- . Wir 25—30 n Auf- Is auch etzigen önnten. etzigen munale n ihrer N ent- latliche grenzt „über⸗ erwal ischau- zu ge- el den e neue en der 1 Bun- eit der ges 2 art ist m Bau dechts⸗ 8 zum s einig d der V Allen Furcht en ge- tungs- ichkeit je Vor- tschaft CDU ing ge⸗ its un- Nr. 51/ Donnerstag, 1. März 1956 MORGEN Seite lukor 195 Salgk Df Ka BA VERDOUN 1 Der Frinnerung an die Hölle von Verdun ist f ng der ssenen Neuig⸗ e Lan- n zum N serklä- CDU- n nach tzpro- vies in e und erstel- durch r ge- g der ig Se D und haben echun- n L- eführt es der dat ein aörden he zu- ebeten Schluß Ver- bisher estim- Iin ist e Er- s dem gsfeld jeg⸗ criegs- n der aner- wenn ligung ei der deren wäre ander- t der ge der glich, einer hmen. olches icher- Au- achen. * — 0 0 diese französische Briefmarke gewidmet, die anläßlich der 40 jährigen Wiederkehr der Schlacht um Verdun von der französischen Post herausgegeben wird. AP-Bild Was sonst noch geschah.. Dichte Rauchwolken und 80 Kilometer weit sichtbare Flammen stieß in der Nacht zum Mittwoch der Aetna auf Sizilien aus, dessen Mittelkrater nach monatelangem Schweigen am Dienstag wieder ausgebrochen war. Rotglühende Lavabrocken und Asche fielen auf die schneebedeckten Hänge des Vulkans. Polizeipatrouillen, die den genauen Umfang des Ausbruchs feststellen wollten, wurden zweimal durch Rauch und Asche Zurückgetrieben. Nach bisherigen Beobach- tungen scheinen sich im Mittelkrater mehrere neue Oeffnungen gebildet zu haben, doch hat die Lava den Kraterrand bisher noch nicht wieder überflutet. Die in Kraternähe liegenden Ortschaften wurden bisher nicht geräumt. 5 Das Deutsche Rote Kreuz hat drei Tonnen Lebensmittel, Wolldecken, Bekleidung und Medikamente in zwei Sonderflugzeugen nach Rom geschickt. Die Spenden sollen der von der Kälte besonders betroffenen Bevölke- rung Süditaliens zur Verfügung gestellt werden. * Nach einem Zusammenstoß mit dem hol- ländischen Frachtschiff, Blommersdijk“(6855 Tonnen) ist der türkische Dampfer„Sapanca“ (3903 t) in der Scheldemündung gesunken. Die Kollision erfolgte in dichtem Nebel. Durch das gesunkene Schiff ist eine der Ein- fahrten nach Antwerpen blockiert worden. Die Besatzungsmitglieder der„Sapanca“ wurden alle gerettet. 5 Das Hamburger Schwurgericht verurteilte den 23jährigen Molkereiarbeiter Rudolf Witt wegen Autostraßenraubs, versuchten schwe- ren Raubes und gefährlicher Körperverlet- zung zu fünf Jahren Zuchthaus. Der Ange- klagte hatte in der Nacht zum 17. März ver- gangenen Jahres im Hamburger Stadtteil Stellingen einem Taxifahrer während der Fährt mit einem Hammer mehrere Schläge über den Kopf versetzt. Der nur leicht ver- letzte Fahrer konnte jedoch den Wagen rechtzeitig anhalten und Abspringen. Ein zum erstenmel in großem Ausmaß angewendetes System der„Bodenheizung“ hat während der verheerenden Kältewelle dieses Winters die Gemüseernte des Gebietes um Venlo, gerettet, wie das niederländische Institut für Agrartechnik mitteilte. Das System besteht darin, daß etwa zehn bis zwanzig Zentimeter unter der Erde ein Netz von Drähten gezogen wird, durch das man Strom leitet. * Mit Sirenengeheul wurde der Dampfer „Ege“ begrüßt, als er in den Hafen von Istanbul einlief. Die„Ege“ ist das dritte auf einer deutschen Werft gebaute Schiff, das innerhalb weniger Monate an die Türkei ge- liefert worden ist. * Die Tokyo-Rose wurde aus dem Zuchthaus entlassen Strafe verbüßt“/ Aber den Gerichten macht sie noch Kopfzerbrechen „Laßt sie in Ruhe, sie hat ihre Als sich amerikanische Soldaten während des zweiten Weltkrieges„inselhüpfend“ Japan näherten, gehörte der Empfang japa- nischer Rundfunksendungen praktisch zu Mrer einzigen Abwechslung im grausamen und verlustreichen Inselkampf. Es gab kein Gesetz, das sie daran hindern konnte, die Sendung einer x-beliebigen japanischen Rundfunkstation zu hören. Die meisten Sol- daten entschieden sich für„Radio Tokio“, denn von hier aus sprach„Tokyo-Rose“ alias IVa Ikuko Toguri d' Aquino zu ihnen. Sie sprach von der Sehnsucht der Frauen in den USA, die ihre Männer wieder bei sich haben Wollten. Sie sprach von der Unsinnigkeit des Krieges gegen Japan, und mit ihrer sanften und einschmeichelnden Stimme zählte sie den Soldaten auf, um welche Freuden sie der Krieg bringe.„Tokyo-Rose“ wurde allen im Pazifik kämpfenden amerikanischen Soldaten bald ein Begriff. Als Japan 1945 kapitulierte, war die „Rose von Tokio“ erst 18 Jahre alt. Sie ge- hörte mit zu den ersten, die von den in Tokio einmarschierenden Amerikanern festgenom- men wurde. Erst 1949 fand in San Franzisko der Prozeß gegen sie wegen Landesverrats statt. Verurteilt konnte sie erst werden, nachdem die Anklagevertretung bewiesen hatte, daß„Tokyo-Rose“ ihre amerikanische Staatsbürgerschaft niemals verlor. Tokyo- Rose ist zwar japanischer Abstammung, aber in San Franzisko geboren. Ihren ersten Be- such in Japan machte sie kurz vor Kriegs- usbruch, als sie zu Verwandten reiste. Im Dezember 1941 wurde sie von den japani- schen Behörden sofort für den Propaganda krieg eingespannt. Für die Anklagevertretung war der Pro- ze ß gegen Tokyo-Rose ein äußerst schwieri- der Fall— denn wer wollte immer mit Be- stimmtheit sagen, daß das, was Radio Tokio in die Welt hinausfunkte, die Stimme der Angeklagten war? Die Rundfunkstation hatte noch verschiedene andere, Frauen, die in englischer Sprache auf die Annehmlich- keiten des Lebens ohne Krieg hinwiesen. Die Geschworenen konnten sich auch lange nicht einig werden, ob sie die Angeklagte schuldig sprechen sollten. Schließlich wurde sie aber doch wegen einer Uebertragung schuldig ge- sprochen und zu zehn Jahren Zuchthaus ver- urteilt. Wegen guter Führung wurde sie Ende Januar dieses Jahres vorzeitig aus dem Frauenzuchthaus von West Virginia ent- lassen. Aber sofort drückten Bundesbeamte ihr einen neuen Haftbefehl in die Hand— dies- mal, weil sie deportiert werden soll. Trotz des Haftbefehls wurde sde mit der Verpflich- tung, sich in gewissen Zeitabständen bei den Behörden zu melden, auf freien Fuß gelassen. Jetzt fängt das Rätselraten an, wie man „Tokyo-Rose“ abschieben kann. In der ame- rikanischen Geschichte ist bisher noch nie- mals eine in den USA geborene Person deportiert worden, und die Gesetzgebung ist so unklar, daß das Bemühen des Staates, die Tokyo-Rose abzuschieben, wahrscheinlich doch erfolglos bleiben wird. Die Verurtei- lung wegen Verrats bringt nach einem Ge- setz aus dem Jahre 1952 den Verlust der Staatsbürgerschaft mit sich. So ist also Mrs. d' Aquino keine Amerikanerin mehr. Da unerwünschte Personen nicht in Amerika bleiben können, müßte sie deportiert wer- den— aber wohin? Die Behörden können diese Frage nicht beantworten. Zwar wird behauptet, daß die Tokyo-Rose durch ihre Ehe mit einem Por- tugiesen auch die portugiesische Staatsange- hörigkeit erworben habe. Dem kann aber entgegengehalten werden, daß sie 1949 erst verurteilt wurde, nachdem die Anklagever- tretung das Gericht von ihrer amerikani- schen Staatsbürgerschaft überzeugt hatte. Nach Japan kann sie nicht deportiert wer- den, weil sie niemals japanische Staatsange- hörige war, sondern nur für die japanische Regierung gearbeitet hat. Der Fall„Tokyo-Rose“ ist ein Präzedenz- fall. Vor„Tokyo-Rose“ wurden auch andere Amerikaner schon wegen Verrats verurteilt. aber Mrs. d' Aquino ist die erste, der die Frei- heit zurückgegeben wurde. Sie ist heute frei, aber gleichzeitig hängt der Schatten der Deportierung über ihr, sie ist eine Amerikanerin, aber trotzdem wird gesagt, daß sie es nicht sei. Erst wenn das Gericht eine endgültige Entscheidung trifft, können die Akten über den Fall„Tokyo- Rose“ abgelegt werden. Bis dahin wird ihr Fall die amerikanische Oeffentlichkeit noch sehr beschäftigen, denn die meisten, aber bei weitem nicht alle Amerikaner sagen: „Laßt sie in Ruhe, sie hat ihre Strafe ver- büßt.“ O. W. Reschke. Ein Briefumschlag mit 25 Hundert-Dollar-Noten Sensation um Schmiergelder Auch MeCarthy bekam 2000 Dollar Anfang Februar explodierte im Senat der USA eine Bombe, deren Erschütterungen im ganzen Lande wahrgenommen werden konn- ten— eine„Wortbombe“, von dem sonst so zurückhaltenden republikanischen Senator Francis Case, Farmer in den„Schwarzen Hügeln“ Süd-Dakotas, zur Explosion ge- bracht. Die erbitterte Debatte um die Frage, ob die Bundesregierung den Gaspreis weiter- hin kontrollieren soll, war bereits im Ab- lauen begriffen. Die Gegner einer Auf- hebung der Regierungskontrolle hatten sich heiser geredet, mußten jedoch erkennen, daß sie auf verlorenem Posten standen. Unter- stützt wurde der Gesetzesvorschlag haupt- sächlich von denjenigen Senatoren, die gas- produzierende Bundesstaaten vertreten, be- kämpft wurde er von denen, die nur Abneh- mer, aber keine Produzenten in ihren Staa- ten haben. Sie gaben den Kampf auf, und es wurde bereits ein Termin für die end- gültige Abstimmung angesetzt. Da erhob sich plötzlich auf der republi- kanischen Seite Senator Case. Umständlich sprach er von einem Telefonanruf, den er einen Tag zuvor erhalten hatte. Niemand wußte anfänglich, worauf er hinaus wollte. Und dann plötzlich erfolgte die Explosion. Er teilte seinen Senatskollegen mit, daß ein Rechtsanwalt, der sich vorher über seine Haltung zu dem Gesetzesvorschlag in sei- nem Büro erkundigt hatte, einem seiner po- litischen Freunde in Süd-Dakota einen Briefumschlag mit 25 Hundert-Dollar-Noten mit der Bestimmung übergeben hat, sie für den Wahlkampf des zur Wiederwahl an- stehenden Senators Case zu benutzen. Case erklärte, daß er ursprünglich beabsichtigte, für die Annahme des Gesetzesvorschlages zu stimmen, aber wegen dieses Versuchs der Beeinflussung dagegen stimmen werde. Als Mehrere Tornados mit furchtbarer Gewalt gingen am 25. Februar über das Mississippi- Gebiet und den Mittelwesten hinweg und forderten mindestens 13 Menschenleben. Sand- stürme fuhrten in Teras, Oklahoma, Kansas und Neu-Meqiko æu starken Verkehrsbehinde- rungen. Zaklreiche Häuser wurden zerstört, Telegrafenleitungen und die Stromversorgung würden in verschiedenen Gebieten unterbrochen. Autos wurden im Zentrum der Stürme wie Spielzeug von der Straße gefegt. Unser dpa-Bild zeigt den Rest, den der Sturm von einem Wohnankänger bei Harrisburg(Ohio) übrig ließ. Case seine Rede beendet hatte, machte sich unter den siegesbewußten Senatoren Ver- zweiflungsstimmung breit. Sie befürchteten, daß jeder Senator, der für die„Bill“ stimmt, sich der Gefahr aussetze, von vielen Wäh- lern als Empfänger von ungewöhnlich hohen Wahlhilfsgeldern betrachtet zu werden. Vor- übergehend wurde geglaubt, daß die Ent- hüllungen dem Gesetzesvorschlag ein Ende bereiten würden. Die amerikanischen Zei- tungen berichteten ausführlich über diese Wendung, und viele Kommentatoren waren der Ansicht, daß ein Teil der früheren Be- fürworter des Gesetzesvorschlages ange- sichts dieser Enthüllung es nicht mehr Wagen werde, für den Vorschlag zu stim- men. Die Abstimmung ergab aber trotzdem einen glatten Sieg der Gegner der Regie- rungskontrolle. Die Lawine, die Case ins Rollen gebracht hatte, konnte aber nicht mehr aufgehalten Werden. Als sich schon kurze Zeit später herausstellte, daß die 2500 Dollar von einem Mann kamen, der als„Lobbyist“ der Oel- industrie bekannt ist, und als sich weiter herausstellte, daß er das Geld wiederum von einem Anwalt der„Superior Oil Co.“ erhalten hatte, wurde es Klar, daß eine gründliche Untersuchung dieser Angelegen- heit zu weiteren Enthüllungen führen konnte, die für einige Politiker vielleicht ein Ende ihrer Karriere bedeutet hätte. Der Senat beschloß, nur eine begrenzte Unter- suchung zu führen, die sich lediglich auf diesen einen Fall erstrecken sollte. Ein Sonderausschuß stellte sehr schnell fest, daß der Präsident der„Superior Oil Co.“, Mr. Howard B. Keck, der Geldgeber war. So sehr der Senats-Sonderausschuß Wert darauf legte, alles zu vermeiden, was zu einer Erweiterung der Untersuchung führen Könnte, so sehr interessierte sich die Presse für eine gründlichere Durchleuchtung. Da- bei stellte sich heraus, daß der Präsident der„Superior Oil Co.“ 1952 für den Wahl- kampf Senator MeCarthys ebenfalls 2 000 Dollar zur Verfügung stellte. MecCarthy stimmte für den Gesetzesvorschlag, obwohl die Republikaner seines Staates Wisconsin geschlossen dagegen waren. Der Ausschuß hatte seine Arbeit beendet und das Material dem Justizministerium übergeben. Worüber aber noch debattiert wird, ist die Frage, ob es bei der Untersuchung dieses einen Falles bleiben soll. In den Leitar- tikeln der amerikanischen Presse und auch von einflußreichen Senatoren wird gefor- dert, daß die Untersuchungen weitergehen. Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Meist be- deckt, nur selten etwas auflockernd. Zeit- weise Regen. Temperaturen zwischen 4 und 10 Grad. Nachts frostfrei. Zeitweise recht lebhafter Südwest- bis Westwind. Uebersicht: Mit dem Durchzug einer Störung hat sich die Witterung nun end- gültig umgestellt. Die atlantische West- strömung erfaßt unseren Raum voll, wobei durchziehende Störungen nun Anlaß zu er- höhter Niederschlagstätigkeit geben werden. Sonnenaufgang: 7.09 Uhr. Sonnenuntergang: 18.09 Uhr. Vothersqcge- Harfe 8s * er 7 2 N Haporundo 1000 NN f ios 2 , 010 —. b Stoccholr) 5 Nee 1015 e 5 9 eee„ 6 ö 5 3 0„dondon Berlin e 7 Mannheim 8 1025 5 5 5 5 f 18 5 2 57 Poris 1 S — 25 5 6 oss 0 8 7 75 „ isscbon 5 1 FFC— 12282 3 O vindstin Norev ine Ostwine wolkenlos 10 min 20 Kmin heiter nalb bedeckt Suc wia e westwine 3O HEmin 40 Km h wolkig bedeckt Va RM FRONT KAL TFRONT am So,. i der Hone ANA. AK. OKNLU SON Schauer z Sewitter 9 Niesein * Schnee Regen = Nebei , Niederschiagsgebiet 0 Luftdruck in Millibar. Temp. in& Grad E Hoch- T Tiefdruckgebiet Pegelstand vom 29. Februar Rhein: Maxau 342(75); Mannheim 176 (-); Worms 158(8); Caub 162(2). Neckar: Plochingen 114(unv.); Gundels- heim 162(unv.); Manmheim 184(6). Allerlei Unglaublich es Seltsamer Beruf. Die Stadtverwaltung von Rom beschäf- tigt einen vollberuflichen Angestellten nur für den einzigen Zweck, auf den Statuen und Figuren in den öffentlichen Parks die diskreten Feigenblätter wieder anzubringen, die laufend von schamlosen Touristen de- montiert werden. Ueber Arbeitsmangel hat der Mann nicht zu Klagen.„„ Das Große Los auf der Straße In Tokio fand eine junge Frau auf der Straße ein Lotterielos und brachte es auf die nächste Polizeiwache. Es wurde zwar von einer ganzen Menge Leute beansprucht, aber keiner konnte sich als rechtmäßiger Besitzer ausweisen. Nach einem Jahr erhielt es die Finderin wieder ausgehändigt. Inzwischen war auf das Los der Hauptgewinn in Höhe von rund 25 000,.— Mark gefallen. Dringendes Bedürfnis. Scott Brady in Hollywood erhielt einen dringenden Fernanruf von einem befreun- deten Millionär in Texas, immerhin aus einer Entfernung von fast 3000 Kilometern. Der Freund bat ihn, so schnell wie möglich das nächste Flugzeug zu nehmen und zu ihm zu kommen. Er brauchte dringend einen vierten Mann für seine Bridgerunde. Allzuviel Höflichkeit In Johannisburg Südafrika) wurde eine Verkehrserziehungswoche zur Hebung der Verkehrssitten durchgeführt. Der Erfolg war so durchschlagend, daß eine allgemeine Ver- Kehrsstockung eintrat. Denn alle Fahrer lie- Ben den anderen Wagen so viel Platz, daß sich kilometerlange Autoschlangen in den Straßen stauten. 7 „Es geht um 150 Millionen“ Deutscher Europa-Film über die Montan-Union Am 9. Februar ist in Luxemburg ein deut- scher Film über die Europäische Gemeinschaft für Kohl und Stehl, die Montan-Union, mit dem Titel„Es geht um 150 Millionen“ urauf- gekührt worden. Der von der DIDO in Düssel- b gedrehte Film versucht mit neuen Mit- ein Licht ins Dunkel der Europa-Pläne zu bringen und zeigt eine Reihe von Zusammen- hängen, die bisher der deutschen Oeffentlich- eit noch nicht bekannt geworden sind. Es echt in diesem Film, wie der erste Dialog Klarstellt, nicht um Dollar, sondern 150 Mil- lionen Menschen. Die m 9 enschlich-soziale Seite er Aufhebung N von Wirtschaftsgrenzen Pen Europas wird realistisch und ohne Poubehelte so bebandelt, daß die soziale roblematik des freien Wettbewerbs über dia 8 hinweg in vollem Umfang erkenn- an ist. Wir sehen zum erstenmal die euro- e Arbeitskarte, die zunächst für die Vacharbeiter der Schwerindustrie eingeführt ist, und erleben die Sorgen des Umsiedlers mit, der in einem anderen Land der Gemein- schaft neut anfangen wWill. 5 Dieser Film, der als Versuch eines Doku- lädt Spielfilms bezeichnet werden kann, abt einen Journalisten auftreten, der mit 2 Skepsis und geringen Erwartungen 5 Luxemburg kommt. Er soll über einen rozeß vor dem europäischen Gerichtshof der de non seiner Zeitung berichten. Un- 0 12 Eindruck der Gerichtssitzung erwacht die nteresse in ihm, die Zusammenhänge 1 Ser europäischen Institution besser ken- zulernen. Wir sehen nicht nur die Hohe e im einer ihrer„Kabinettssitzungen“, 305 ern auch des Personal von den Direk- 85 bis zu den Telefonistinnen an der Ar- 5 In Paris, Amsterdam und München er- emen die beteiligten Kaufleute. Hier gibt es einen interessanten Zwischenfall, als der Münchner Kohlengroßhändler seinen Abge- ordneten— den Bundestagsabgeordneten sei- nes Wahlkreises— um eine Intervention im Straßburger Parlament bittet. Der Abgeord- nete interveniert in der Montan-Versamm- jung, und wir sehen bei dieser Gelegenheit die deutschen und ausländischen Abgeord- neten aller Parteien einmal auf europaischen Bänken. Der Film ist nicht langweilig. Der Zuschauer hat eher den Wunsch, manches noch ausführlicher zu sehen und zu hören. Bleibt hervorzuheben, daß dieser Europa- Film auf alle großzügigen Oberflächlichkeiten verzichtet und die Regierungs- und Verwal- tungspraxis der Luxemburger Europa- Behörde in dokumentarischen Originalauf- nahmen zeigt mit einwandfreier, zum Teil überdurchschnittlicher Regie und Aufnahme- technik. Europa im Werden Bewerbungen für Europa-Kolleg Bewerbungen für das im Oktober begin- nende Studienjahr 1956/57 am Europa-Kol- leg in Brügge werden bis zum 1. April an das Generalsekretariat des Deutschen Rates der Europäischen Bewegung, Bonn, Kaiserstr. 43, erbeten. Bedingungen: Abgeschlossenes Hoch- schulstudium, Beherrschung der französi- schen und englischen Sprache, gute Allge- meinbildung, ledig(Ausnahmen möglich), Alter unter 30 Jahre.— Für Lebensunterhalt und Studium werden Stipendien gewährt. Sportpädagogik Zum erstenmal findet am 15. und 16. Mai in Genf eine Konferenz von Sportsachver- ständigen der europäischen Länder zur Aus- arbeitung einer europäischen Sportcharta statt. Auf Einladung der Kommission für Sportpädagogik des Europäischen Kulturzen- trums in Genf werden Vertreter des Inter- nationalen Olympischen Komitees und der europäischen Nationalkomitees, der interna- tionalen Sport- und Jugendorganisationen sowie der Regierungen teilnehmen. Man will sich auch mit der Bildung eines ständigen europäischen Sportkomitees und der Orga- nisation eines Kongresses für Sportpädagogik befassen. Europa wirbt in USA 1,75 Millionen Dollar hat die Gemein- schaftswerbeaktion der europäischen Länder in den USA, unterstützt vom Fremdenver- kehrsausschuß des Europäischen Wirtschafts- rates(OEEC), seit 1949 aufgewendet. Die europäischen Schiffahrts- und Fluggesell- schaften haben sich daran mit Beiträgen be- teiligt. Diese Angaben sind dem soeben er- schienenen OEEC-Bericht über den Frem- denverkehr in Europa entnommen. Kongreß für Korrosion Der 1. Kongreß der Europäischen Födera- tion für Korrosion wird anläßlich des vierten Chemie- Salons vom 22. November bis 3. De- zember in Paris veranstaltet. Fragen der Korrosions forschung und des Werkstoffschut- zes sollen behandelt werden. Berufsausbildung Vom 9. bis 12. Mai will das„Bureau Euro- peen de la Jeunesse et de I Enfance“ in Brüs- sel, das sich besonders mit den Berufsaus- bildungsproblemen in Earopa beschäftigt, eine europäische Informationstaguag in Ost- ende abhalten. Der Ausschuß der Maschinen- bau- Industrie wird sich vornehmlich mit der Ausbildung der Werkmeister befassen. Fer- ner soll die Frage der Schulung des Lehrper- sonals behandelt werden. Zahlreiche Persön- lichkeiten aus Wirtschaft und Industrie der europäischen Länder nehmen teil. „Belgische Woche“ Am 14. April wird in Düsseldorf die„Bel- gische Woche“ eröffnet. Neben wirtschaft- lichen Begegnungen sind eine umfangreiche Ausstellung über das Kultur- und Wirt- schaftsleben Belgiens, eine Schau moderner belgischer Kunst, Opern-, Theater- und Kon- zertaufführungen sowie eine belgische Mo- denschau vorgesehen. Kartoffel werbung Eine gemeinsame europàische Kartoffel- werbung zur Steigerung des Pflanzkartoffel- SACEUR, SHA Un verständliches Der moderne Mensch liebt Abkürzungen, lange und kurze, wohlklingende und zungen- brechende. Für den Eingeweihten sind sie unentbehrlich, für den Außenstehenden un- verständlich. Ein Lexikon für Abkürzungen, würde man es zusammenstellen, hätte schon beträchtlichen Umfang. Aufklärung tut not. Den Begriff„NATO“ braucht man kaum noch zu erläutern. Die Existenz der Nord- atlantischen Verteidigungsgemeinschaft ist kast jedem bekannt. Aber was heißt zum Beispiel„SACEUR“ oder„SHAPE“? Gehört haben wir alle schon davon. Kennen wir auch die Bedeutung? Hier die Erklärung: „SAcEUR“ ist die Bezeichnung für den wichtigsten NA TO- Oberbefehlshaber, den für uropa(SACEUR: Supreme Allied Com- mander Europe). Diesen Posten bekleidet gegenwärtig General Gruenther. Der erste alliierte Gberbefehlshaber war General Eisenhower, der jetzige amerikanische Prä- sident. Der Befehlsbereich umfaßt das Ge- absatzes, zunächst in Frankreich, West- deutschland und den Benelux-Staaten, haben französische Kartoffelanbauer vorgeschlagen. Frankreich erhöhte seine Erzeugung an Pflanzkartoffeln zwischen 1934 und 1954 von 17 000 auf 500 000 Tonnen. Agrarförderung Ein Forschungszentrum zur Beobachtung der agrarpolitischen Förderungs- und Hilfs- maßnahmen in den übrigen europäischen Ländern hat die„Verbindungsstelle Land- wirtschaft- Industrie“ in Essen in ihrem Tätigkeitsbericht für das 2. Halbjahr 1955 vorgeschlagen. E und SACLANT verständlich gemacht biet der Mitgliedstaaten auf dem europäi- schen Festland und das der Türkei, also den Raum vom Nordkap bis zur Ostgrenze der Türkei. SacEUR ist verantwortlich für die Verteidigung Westeuropas gegen jeden An- griff. Hierzu hat er die notwendigen Ver- teidigungspläne vorzubereiten sowie die Or- ganisation und Ausbildung der ihm unter- stellten Streitkräfte zu koordinieren. Er ist gleichzeitig der Oberbefehlshaber der Streit- kräfte der Westeuropäischen Union(WEU). Sein Befehlsbereich ist in vier große Ab- schnitte unterteilt: Europa Nord, Europa Mitte. Europa Süd und Mittelmeer. „SHAPE“(Supreme Headquarters Allied Powers Europe) ist der Stab des Oberbefehls- nabers. Außer dem SacEUR, das sei ergänzend hinzugefügt, gibt es in der NATO noch den „SACLANTé, den alliierten Oberbefehls- haber Atlantik(Supreme Allied Commander Atlantic), gegenwärtig Admiral Wright (USA). 777 ͤ ðV?u e N— 8 Seite 4 MANNHEIM 1 Donnerstag, 1. März 1956/ Nr. N Debatten im Sozialausschuß: Zentral- Flüchtlingslager in Seckenheim Die Verhandlungen laufen noch/ Mehrere Anträge wurden zurückgestellt oder weiterverwiesen Die Atmosphäre in der Sitzung des So- AMalausschusses war zeitweilig etwas frostig, obwohl vor den Fenstern des Sitzungszim- mers das Tauwetter mit den letzten Schnee- resten auf dem Rathausdach aufräumte. Schuld an den heftigen Diskussionen— un- ter anderem stellte Dr. Schraml von der Be- ratungsstelle für Kinder und Jugendliche sein Amt als Leiter vorübergehend zur Ver- Tügung— Waren einige Vorlagen des So- lalreferats, die offenbar eine sorgfältige Zlalreferats, die offenbar eine sorgfältige Vorarbeit vermissen ließen. Der Antrag für Lendtagswahl: Die Kandidaten der CDU in Wort und Bild 8 Dr. Fehsenbecker Dr. Julius Fehsenbecker, als Rechtsanwalt an den Landgerichten Mannheim und Hei- delberg und am Oberlandesgericht Karls- ruhe zugelassen, wurde 1921 in Mannheim geboren. Er studierte an den Universitäten Heidelberg und Frankfurt, war Assistent an der Universität Heidelberg und Lehrbeauf- tragter an der Wirtschaftshochschule Mann- heim. 1952 zum Beigeordneten der Stadt Mannheim gewählt, leitet er seit September 1955 das Referat für Wirtschafts- und Ver- kehrsförderung und Grundstückswesen. Heinrich Wittkamp Heinrich Wittkamp wurde 1903 in Schwelm in Westfalen geboren, wo er nach dem Besuch der Volksschule das Schreiner- Handwerk erlernte. Der Spezialisierung auf den Möbel- und Innenausbau und dem Be- such der Kunst- und Gewerbeschule schloß sich eine Wanderschaft an, die ihn durch Süddeutschland nach Oesterreich und Italien führte. 1929 wurde Heinrich Wittkamp als Bezirksleiter des Zentralverbandes christ- licher Holzarbeiter nach Mannheim berufen. Heute ist er als Geschäftsführer der Ge- Werkschaft Holz tätig. Dr. Berta Konrad Dr. Berta Konrad ist Münchnerin. 1913 geboren und mit 19 Jahren verwaist, war es ihr erst nach verschiedensten Tätigkeiten vor allem auf sozialem und jugendpflegeri- schem Gebiet möglich, an der Universität Tübingen Rechts- und Sozial wissenschaften zu studieren. 1949 legte sie nach kriegs- bedingten Unterbrechungen ihre zweite ju- ristische Staatsprüfung ab und übernahm 1951 die Leitung der sozialen Frauenschule in Heidelberg. Seit 1950 gehört sie der CDU All. sammlung den Erster Vorsitzender Spatz gab den Ge- Heizungszulagen im Jugendsozialwerk wurde Wegen mangelnder Unterrichtung der Stadt- räte zurückgestellt; der Antrag zur Umbe- nennung der Beratungsstelle an den Jugend- Wohlfahrtsausschuß verwiesen. Stadtdirektor Schell leitete die Sitzung mit dem Antrag zur Einrichtung einer Ob- dachlosen- und Flüchtlingsnotunterkunft in Seckenheim im ehemaligen Gebäude der „Allgemeinen Zeitung“ ein. Der Plan mutet Vorzüglich an, aber die Verhandlungen mit der Hausbesitzerin sind noch nicht positiv Abgeschlossen. Wenn das geschehen ist, wer- den in diesem geräumigen Gebäude 150 Flüchtlinge und 30 Obdachlose unterkom- men. Dadurch werden in Sandhofen, Wall- stadt und Friedrichsfeld drei Notlager frei. Für die von der„AZ“ vorgenommenen Um- und Neubauten muß die Stadt an die Zei- tung 30 000 Mark als Ablösungssumme be- zählen. Die baulichen Veränderungen für Lager und Einrichtungen kosten weitere 65 500 Mark, so daß fürs erste die Stadt- finanzen mit 95 500 Mark belastet wären. Das Land Baden- Württemberg soll sich aller- dings mit 88 200 Mark beteiligen. Mehrere Stadträte hatten Kritik zu diesem Projekt geäußert, doch stimmten sie schließlich dem Vorhaben zu— fals der Vertrag zustande kommt. Als Beihilfe zur Brennstoffbersorgung hat die Stadtverwaltung bisher an 1600 Parteien insgesamt 13 645 Mark für die kalten Fe- bruar-Tage ausgegeben. Stadtdirektor Schell: „Wir machen weiter, wenn es nötig ist.“ Die Erhöhung der Pflegegelder für Kinder in kremder Pflege(366 Kinder) fand die Zu- stimmung des Ausschusses. Statt bisher 50 Mark erhalten Pflegeeltern künftig mo- natlich 60 Mark. Auch die Erhöhung des städtischen Zuschusses zur Förderung der Jugendorganisationen(sie sind um sechs an- gewachsen) von 25 000 auf 30 000 Mark jähr- lich wurde bewilligt. Als jedoch Stadtdirektor Schell die Ande- rung des Leihvertrags für die Heimstatt Mannheim des Jugendsozialwerks— dort wohnen zur Zeit 132 Flüchtlinge aus der Ostzone— vorschlug, protestierten CDU- und SPD- Stadträte einmütig dagegen. Es ging darum, die Kosten für die überalterte Heizung dem Stadtsäckel ständig auf- zubürden. Die Stadträte Bartsch(CDU) und Esser(SPD) beantragten im Namen ihrer Kollegen eine eingehende Unterrichtung über die Arbeit und die Finanzlage des Jugendsozialwerks. Erst auf die Vorhaltung eines Stadtrats:„Wollen Sie sich eine Nieder- lage holen, Herr Stadtdirektor?“ ließ Schell davon ab, die Vorlage durchzudrücken. Der Antrag wurde zurückgestellt. Noch stürmischer verlief die Diskussion um eine neue Bezeichnung für die Beratungs- stelle für Kinder und Jugendliche. Dr. Schraml hatte mit Stadtdirektor Schell vor- geschlagen, die Stelle künftig„Institut der Stadt Mannheim für Psychohygiene und soziale Beratung“ zu nennen. Denn, so hieß es, dort werde nicht nur beraten, sondern auch intensiv behandelt. Außerdem ent- stünden häufig Schwierigkeiten bei der Be- schaffung von Zuschüssen, weil die bisherige Bezeichnung nicht die vorbeugende oder heilende Hilfeleistung kennzeichne. Stadtrat Esser beantragte, die Namensänderung dem zuständigen Jugend- Wohlfahrtsausschuß zur Beratung zu übergeben. Dies betrachtete Beratungsstellen-Leiter Dr. Schraml als Mißtrauen gegenüber seiner Arbeit. Er stellte sein Amt— für alle über- raschend— zur Verfügung, doch besänftigten ihn die Ausschußmitglieder mit der Ver- sicherung, seine Qualifikation stehe außer Zweifel. Der Antrag wurde an den Jugend- Wohlfahrtsauschuß weitergegeben. H-e Adam hatte das Pulver nicht erfunden Wegen 80 Mark„Zwangsanleihe“ gab es empfindliche Strafen „Es ist ein bißchen schnell, daß ich Sie hier wiedersehe!“ So begrüßte der Einzel- richter den jungen Hilfsarbeiter Adam B., der wegen Mittäterschaft bei einem Dieb- stahl angeklagt war. Der aus Ungarn ge- pürtige Pflästerer hat schon eine beacht- liche Strafliste aufzuweisen: Mit seinen 24 Jahren ist er bereits achtmal wegen Dieb- stahls, Hehlerei, gemeinschaftlicher Unter- schlagung und Fahrens ohne Führerschein vorbestraft. Mit ihm stand der 46jährige Autoschlos- ser B. vor dem Richter. Beide hatten nach einer durchzechten Nacht festgestellt, daß dem Adam B. etwa 40 Mark abhanden ge- kommen waren. Vom Vorarbeiter der Bau- kolonne wollten sie deshalb Vorschuß erbit- ten, obwohl am Tage vorher erst Zahltag gewesen war. Aber der Vorarbeiter lehnte Ab. Darauf kam der Autoschlosser auf den Gedanken, eine„Zwangsanleihe“ beim Vor- arbeiter aufzunehmen. Er verständigte sei- nen Freund Adam und klaute kaltblütig aus der Jacke des Vorarbeiters— der nur we- nige Meter davon arbeitete— 80 Mark in Scheinen heraus. Treuherzig erklärten die beiden B's ihre Gedanken bei der Tat:„Wir nehmen uns den Vorschuß und wenn der Meister wiederkommt, kriegt er sein Geld wieder.“ Diese Auslegung des Diebstahls war selbst für den kulanten Richter etwas ab- Wegig. Denn 20 Mark wollte Adam B. sei- nem Vater als Kostgeld über antworten. Mit den restlichen 60 Mark aber fuhr das Duo nach Heidelberg, aß und trank nach Her- zenslust und ließ es sich mit dem fremden Geld äußerst wohl sein. Adam B. sagte knapp:„Mir war das Risiko zu groß“. Des- halb stahl der wesentlich unbelastetere Autoschlosser B. das Geld Mit der Intelligenz des Adam B. War es nicht weit her. Warum er denn die Dieb- stähle ausgeführt hätte?„Ich war halt in Not.“ Warum er ohne Führerschein gefahren sei?„Weil ich keinen gehabt habe.“ Warum er sich dann ein Motorrad gekauft habe? „Zu der Zeit war ich nicht in Not.“ Warum er aus dem Landesgefängnis ausgebrochen sel?„Weil jen Heimweh hatte.“ 1 Mehrmals betonte Adam B.:„Wir waren ganz schön voll! Und Kumpan Bu meinte einsichtig dazu:„Da war nur die blöde Sau- ferei dran schuld.“ Als aber der Richter den Adam B. fragte, ob er zum Trinken neige, antwortete der Unverbesserliche unter dem Gekicher des Publikums:„Leider nicht, aber manchmal ja.“ Weil der ältere B. nicht we- gen Diebstahls vorbestraft war, verurteilte ihn der Richter zu zwei Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist und einer Buße von 150 Mark. Adam B. kam schlechter weg: Ef muß vier Monate und zwei Wochen brum- men. Beide Angeklagte nahmen das Urteil sofort an. He 9„ halten bei Tag und Nacht drei amerikanische Soldaten vor Die Wacht am Rhein der hölzernen Behelfsbrücke. Unterschlupf finden sie in einem am Ludwigshafener Ufer auf geschlagenen Zelt. Nachts wird die Brücke von oben und von unten von starken Glühbirnen, die von einem eigens mitgebrachten Aggregat gespeist werden, illuminiert. Grund solchen Aufwandes: Die ausgediente Brücke ist dock recht „wackelig“ geworden und starker Eisgang könnte ihr gefährlich werden. Wenn die Ame- rikaner kein Einsehen haben, wäre es vielleicht noch nicht einmal das Schlechteste, wenn Mutter Natur das üble Verkehrshindernis„wegfegen“ würde. Was ist steuerbegünstigter Wohnraum? Preisbehörde für Mieten und Pachten verweist auf Einzelheiten Bei Mietern von„steuerbegünstigtem Wohnraum“ besteht häufig Unklarheit über die gesetzlichen Bestimmungen. Aus diesem Grunde weist die„Preisbehörde für Mieten und Pachten“ noch einmal auf einzelne Be- Stimmungen besonders hin. Wurde durch Neu- oder Wiederaufbau zerstörter Gebäude mit Grundsteuervergün- stigungen oder Mitteln nach 8 7e des Ein- kommensteuergesetzes ohne öffentliche Mit- tel Wohnraum geschaffen, so spricht man von steuerbegünstigtem Wohnraum. Die Woh- nungen müssen nach dem 31. Dezember 1949 bezugsfertig geworden sein. In diesem Falle kann der Vermieter mit seinem Mieter die Miete selbstverantwortlich bilden, wobei eine genaue Begriffsbestimmung nicht möglich ist. Weil die dazu notwendigen Durchführungs- bestimmungen bis heute fehlen. Grundsätzlich hat der Vermieter Anspruch auf mindestens 1,65 DM dm. Liegt die Miete höher, so kann der Mieter bei der Preis- behörde einen Antrag auf Herabsetzung der Miete stellen, doch ist zu beachten, daß der Vermieter in jedem Fall eine Miete fordern kann, die ihm die Deckung der laufenden Kleine Chronik der großen Stadt Heinrich Löb wird 75 Jahre alt Heute feiert Heinrich Löb, der aus Wall- stadt gebürtige Sohn des Baumeisters Peter Löb, seinen 75. Geburtstag. Sein Vater grün- dete im Jahre 1887 das damals größte Mann- heimer Baugeschäft, das 1911 von Heinrich Löb, zusammen mit seinem Bruder Adam, übernommen wurde und im zweiten Welt- krieg stillgelegt werden mußte, Der Jubilar befaßte sich während seiner Bautätigkeit mit Wohn- und Geschäftshäusern, sowie mit Brückenbauten. Er ist Mitglied des evan- gelischen Gesamfkirchengemeinderates und Kirchenältester der Christuskirche. Kleingärtner trafen sich Sprit zbrühe kaum teurer Der Verein„Kleingarten- Daueranlage Sellweiden“ wählte in seiner Generalver- Gesamtvorstand wieder. schäftsbericht, der die gute Entwicklung und günstige Kassenlage des Vereins hervorhebt. Die Spritzmittel für die Winterspritzung sind pro Liter Spritzbrühe nur um einen Pfennig teurer geworden, obwohl die Staats- zuschüsse fortgefallen sind. Der inzwischen Angesammelte Wasserfonds ist zum Aus- gleich bei Ueberwasser vorgesehen. Peruanische Gäste bei der VAG in Mannheim Eine Reisegesellschaft peruanischer Was- ser- ünd Bergbau- Ingenieure traf auf einer Europareise, von Paris kommend, in Mann- heim ein. Als Gäste der Vereinigten Arma- turen Gesellschaft in Mannheim zeigten die Peruaner, daß sie über die Bedeutung Mann- heims als Industriestadt und der hiesigen Ar- maturen- Industrie gut unterrichtet waren. In den Gesprächen kam immer wieder zum Ausdruck, daß in Peru die deutschen Waren sehr geschätzt sind. Als Aufgabe der Reise sah es die peruanische Gesellschaft an, den Stand der deutschen Technik im Wasser- und Bergbau zu studieren und die eigenen Kennt- nisse zu erweitern. Die Gäste hatten Gele- genheit, die Firma Bopp und Reuther, Wald- Hof, und das Liefer werk der VAG Klein, Schanzlin und Becker in Frankenthal zu be- sichtigen. Anschliehend führt die Reiseroute ins Ruhrgebiet. Kränkes Nationaltheater Umbesetzungen notwendig Wie die Intendanz des Mannheimer Na- tionaltheaters mitteilt, hat die Grippe- epidemie, die das Theater seit November heimsucht, mit insgesamt 17 Erkrankungen im Solo-, Chor- und Orchesterpersonal einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Pro- ben für„Pallas Athene weint“ von Ernst Krenek mußten unterbrochen, die für den 26. März vorgesehene Premiere verschoben Werden. Mit Hilfe auswärtiger Gäste wird der Spielplan nach Möglichkeit ohne Vor- Stellungsänderungen aufrecht erhalten. Farbige Ferienfahrt nach der Trauminsel Arbeitstempo und Tageshetze verfolgen viele Menschen bis in den sauer verdienten Jahresurlaub hinein und veranlassen viele Urlauber, das ersehnte Ferienziel auf dem Luftweg zu erreichen. Die„Aeropa“ hat Allein 1955 die meisten deutschen Pauschal- Fluggäste nach der Trauminsel Mallorca im Mittelländischen Meer gebracht. Davon han- delte auch der Vortragsabend des Reisebüros Stürmer im Auditorium Maximum, bei dem in Wort und Bild über die knapp sechs Stun- den dauernde Reise Frankfurt-Genf-Lyon- Marseille bis nach Palma berichtet wurde. Ueber den„Kleinen Gotthard“(1500 Meter) führt der Weg nach dem idyllisch gelegenen Puerto de Soller im„Tal des Goldes“ am Fuße der hochgebirgigen Sierra oder dem nur drei Kilometer von der Küste entfernten Sol- ler. H. Kuß(Aeropa) drehte einen prächtigen Ton-Farbfilm und erfaßte mit künstlerischem Auge die vielen Schönheiten dieses Ferien- juwels. Ihm und dem Redner Stürmer dankte herzlicher Beifall. Kr Verbilligte Ferngespräche im Selbstwähldienst Die Bundespost hat die Ferngespräch- gebühren für Selbstwählferndienst von 19 bis 7 Uhr im Weitverkehr wesentlich herab- gesetzt. Diese Ermäßigung wirkt sich auf Entfernungen von mehr als 50 km aus. Für 16 Pfennige kann innerhalb der Bundes- republik nach jedem Ort, der mehr als 50 km entfernt ist und selbst angewählt werden kann, 45 Sekunden lang gesprochen werden. Während bisher z. B. die Nacht- gebühr für ein Dreiminuten-Gespräch von Karlsruhe nach Bonn 1,92 DM betrug, wer- den nunmehr nur noch 64 Pfennige berech- net; ein Gespräch von gleicher Dauer zwi- schen Mannheim oder Heidelberg und Frei- burg kostet ebenfalls nur 64 Pfennig statt bisher 1,59 DM. Die verbilligte Nachtgebühr im Selbst- wählferndienst ist außerdem auf Sonntage und auf die durch Bundesgesetz festgelegten Feiertage ausgedehnt worden. An Sams- tagen beginnt der Nachttarif sogar schon um 14 Uhr, so daß von Samstag 14 Uhr bis Montag 7 Uhr verbilligt telefoniert werden kann. a e ———ꝓ . Bild: Steiger Aufwendungen gewährleistet. Zur Wohn- fläche einer Wohnung gehört die Grundfläche Aller Räume. Ein Antrag auf Herabsetzung der Miete kamn nur inmerhalb eines Jahres seit der Begründung des Mietverhältnisses gestellt werden. Die Entscheidung der Preisbehörde gilt in jedem Fall als neue Miete. Die Ge- schäftsstelle der Preisbehörde für Mieten und Pachten in N 7, 13-15 erteilt jederzeit aus- Kunft. 5 1 Aus dem Polizeibericht: Motorradfahrer stürzte Lebens gefährlich verletzt Ein 44 jähriger Motorradfahrer aus Ilves- heim stürzte auf der Ilvesheimer Straße, in Höhe der Autobahnunterführung. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.— In den Abend- stunden lief ein 72jähriger Mann, der die Fahrbahn des Luisenrings überqueren wollte aus Unachtsamkeit gegen einen Lastkrafl. Wagen. Er wurde mit Rippenbrüchen und, ausgekugeltem Schultergelenk ins Kranken: haus gebracht. Porzellan gestohlen Ein auf der Fabrikstationsstraße a stellter Persoenenkraftwagen wurde von einem unbekannten Dieb mit einem Nach, schlüssel geöffnet und ausgeraubt. Zwel braune Lederkoffer mit Porzellanwaren im Wert von 800 Mark waren seine Beute. Selbst des Betrugs bezichtigt Ein 29 jähriger Arbeiter meldete sich bel der Kriminalpolizei und gab an, er habe seine Ausweispapiere zerrissen. Außerdem bezichtigte er sich selbst mehrerer Betrugs- handlurigen, wollte jedoch darüber keine Einzelheiten sagen. Er wurde zur Ueberpru- 2 72 n 5 18 die etw dür. der sehe stra nich Tau mar Anv Ver lohr Stre ame sche Hau gest Lin mer abe Selb die stri que sein kung seiner Vergangenheit festgenommen. 8 Streunender Schiffsjunge Nach Mitternacht wurde im Jungbusch- gebiet ein 17jähriger Schiffsjunge von det 1 Polizei aufgegriffen, der sich in Verdächtiger Weise. vor einer Gastwirtschaft. herumtriel. Bei seiner Vernehmung gab er an, daß et nicht wisse, wWwo er schlafen solle und sei zwei Tagen nichts mehr gegessen habe.. sel von seinem Arbeitgeber, der mit seine! Arbeitsleistung unzufrieden war, Wes geschickt worden. Da der Junge völlig mit. tellos war und nicht nach Hause fahren konnte, wurde er zunächst in Polizeigewahr- sam genommen. Wohin gehen wir? Mittwoch, I. März. Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 1 „Das Leben ist Traum“(Premieren-Miete) Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.15 bin „Nickel und die 36 Gerechten“(Miete D Gr. 0. Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Instit 19.30 Uhr: Schallplatten-Konzert„Amerikant sche Ballettkompositionen“. 4 Filme: Planken:„Teufel in Seide“; Alstel „Das Geheimnis des Marcelino“; Capitol:„ut Hölle und zurück“; Palast:„Beiderseits g Rollbahn; 22.20„Wolkenstürmer“; Alhambr. „Ich denke oft an Piroschka“; Universum. „20 000 Meilen unter dem Meer“; Kamere. „Karawane der Sünde“; Kurbel:„Wie angel man sich einen Millionär?“. — Henn Juler mnoclien miiſtie en vor einem N und espeist recht Ame- Wenn Steiger . n? Wohn- ndfläche r Miete seit der gestellt behörde Die Ge- ten und eit Aus- te 2 t 48 Ilves- traße, in r Wurde gen ins Abend- der dis n wollte, Astkraft- nen und Tranken- „e abge- de von 1 n Nach- t. Zwel aren im eute. sich bel er habe ugerdem Betrugs; r keine eberprü- mmen. agbusch⸗ ö von der jächtiger umtrieb. „daß er nabe. Ef it seinet „ Wes lig mit- fahren gewahr- 2.30 Uhr: f a-Miete) 15 Uhr: D Gr. J. Institut zerikani- Alster: K ol:„Zur eits der hambra- iwersum. Kamera. 2 angel! 0 I ö Nr. 51 Donnerstag, 1. März 1956 MANNHEIM Seite 5 3 Diskussion um die Werbung im Kino: Wann reagiert das Publikum(dia) positiv? Fachleute erörterten Möglichkeiten und Wirkungen einer dem Filmbesucher genehmen Firmenreklame „Das Publikum fragt an der Kasse: sind die Werbefilme schon vorbei?! Wenn nein, rauchen manche Besucher im Foyer noch eine Zigarette Oder lesen Zeitung, bevor sie den Zuschauerraum betreten“. So etwa kom- mentierte Dr. Künzig(Alster-Lichtspiele) die „Ueberfütterung des Publikums“ mit Werbe- AMilmen— in einer Diskussion, zu der der „Apbeitskreis Verkauf und Werbung“ bei der Industrie- und Handelskammer Fach- leute von Lichtspieltheatern, Werbeunter- nehmen und Einzelhandel eingeladen hatte. Diskussionsleiter Müller-Eckert stellte in seinen einleitenden Worten die Kritik am gesamten„Trommelfeuer der Werbung“ in den Vordergrund und trat für eine„vertret- pare Regelung zwischen Werbemittler und publikum“ ein. Wo aber liegt diese vertretbare Regelung? Besser machen, individueller werben, Rück- sicht auf gewisse Gefühle nehmen, Wahr- heit, Klarheit und möglichst wenig Super- lative— das Waren die Selbstverständlich- keiten, über deren Notwendigkeit sich alle Gesprächsteilnehmer einig waren. Aber Wann reagieren die Kinobesucher Wirklich positiv? Reagieren sie auch(dia) positiv? Werbeleiter Haas(BBC) verneinte das: 15 von ihm befragte Stenotypistinnen lehnten die Dia-Werbung im Kino rundweg ab und zollten nur dem Zeichentrickfilm begei- sterte Anerkennung. EKino-Werbung-Walter- Huber widersprach: Eine Testumfrage habe die Beliebtheit der Diapositive erwiesen— man muß die Dias nur besser und origi- neller machen Das Durchschnitts- Zeitkontingent für Werbung pro Kincvorstellung beläuft sich auf 15 bis 20 Minuten. Sagte Werbefachmann Pichler:„Fünf Werbefilme je 30 Meter ärgern das Publikum; aber drei Filme je 70 Meter nicht!“ In anderen Worten: Stück- zahlmäßige Beschränkung wäre weise, auch wenn dabei einzelne Zelluloidmeter verloren genen mögen.„Wenn wir unsere Besucher durch Ueberlänge und mindere Qualität der Fiume verärgern, verkehrt sich die Werbe- Wirkung in ihr Gegenteil“, sagte Dr. Künzig. Und:„Der Werbefilmeinsatz darf nicht auf einzelne Saisonzeiten massiert werden“, meinte ein anderer Dikussionsredner. H. Müller-Eckert traf den Werbenagel auf den Zuschauerkopf:„Wir müssen tech- nisch moderner und aktueller werden“. Es gehe heute nicht mehr an, uralte Dias zu zeigen, oder Filme, an die sich nach hör- barem Knacken— eine salbadernde Stimme anpreisend anschließe.„Die Müdigkeit der Kinobesucher“, sagte Wilhelm Braun,„kann nur überwunden werden, wenn die Werbung sehr interessant gestaltet wird“. Assessor Verin UHE) schachtete diese Kerbe weiter aus:„Viele unserer Werbefilme tragen furchtbaren Ernst in sich; sie sind lang- weilig und es fehlt ihnen der Humor.“ (Vering erinnerte als Gegenbeispiel an die Bullrichssalz- Werbung und verschiedene Waschmittelfilme.) Zwischenruf Müller- Eckert:„Es gibt Stoffe, die keinen Humor vertragen“ Einzelhändler Engelhorn warf die Frage auf, was ein Geschäftsmann, der sich keinen eigenen Werbefilm leisten könne, tun solle, wenn die Dia- Werbung vom Publikum ab- gelehnt werde. Antwort:„Nicht auf Dias verzichten, sondern Dias verbessern!“ Denn richtige Werbung ist teuer(Walter Huber), und ein eigener Film kostet zwischen 5000 und 10 000 Mark. Erfolg des Gesprächs am langen Tisch der IHK: Finanzielle Kompro- misse zwischen Werbemittlern und Werbe- kunden schienen sich anzubahnen. Das Problem der nacheinander auf die Leinwand geworfenen Konkurrenten der- selben Branche führte zu kleinen Auseinan- dersetzungen. Die Markenartikelindustrie War anderer Ansicht als der Mannheimer Einzelhandel, der die unausgesprochene Frage„warum sollen wir uns gegenseitig wehtun?“ kollegiel verneinte und gangbare Lösungswege suchte. Ausgangspunkt der Diskussion war der am 4. November 1955 im„Universum“ ein- gesetzte Mannheimer Werbe- Dokumentar- film, der über vier große Firmen gedreht wurde und ein Mannheimer Kaufhaus zu stark in den Vordergrund rückte— es kam daraufhin zu behutsamen Protestaktionen des Publikums, weil die für Werbung vor- gesehene Zeit das 30-Minuten-Limit nahezu überschritt. Die Fehlerquellen wurden an- gezapft. „Kein Werbemittel erfaßt den Kunden so intensiv, wie Dia oder Fim“ meinte Walter Huber. Er hat recht. Und gerade deshalb sollte man diese Werbemittel weder über- dosieren, noch verwässern; man sollte es— und das war der Tenor dieser interessanten Aussprache— verbessern und psychologisch richtig einsetzen. Eine Klärung der Standpunkte ist nie- mals vom Uebel, auch dann, wenn nicht gleich brauchbare praktische Ergebnisse erzielt werden. Seine Majestät, der Kino- gast, macht sich nach dieser Diskussion viel- leicht Gedanken, weil man sich um ihn Ge- danken macht. Gedanken zur Umsstzstei- gerung, welchselbige bekanntermaßen Zweck aller Werbung ist. Umsatz wird aber auf diese Weise nur erreicht. wenn der Einsatz so gehandhabt wird, daß sich Seine Maje- stät nicht auf dem Absatz herumdremt. H. W. Beck Lieber Herr Förster vom Käfertaler Wald..“ Schulkinder sammelten für hungernde Tiere/ Geld- und Futterspenden Vor zwei Wochen veröffentlichten wir unter der Ueberschrift„Tiere des Käfertaler Waldes in Schneenot“ einen Bericht, der die schwierigen Lebensbedingungen der Rehe, Hasen und Vögel im Käfertaler Wald schil- derte. Das Echo auf diesen Bericht war er- freulich: Die Schüler von zwei Schulklassen der Waldhofschule öffneten ihre Sparbüch- sen und legten ihre Zehner zusammen. 22 Mark brachten sie zusammen und schick- ten sie mit einem Brief an Oberförster Scholz. Aber auch andere Leute übermittel- ten Geld- und Futterspenden an das Forst- amt. Nachfolgend veröffentlichen wir zwei dieser Briefe: „Lieber Herr Förster vom Käfertaler Wald! Am Montag haben wir im Mannhei- mer Morgen gelesen, daß die Tiere im Kä- fertaler Wald hungern müssen. Wir hatten Uns geeinigt, Geld zu sparen, daß Sie Futter für die Tiere kaufen können. Die zweite SINGEN.% BESGHW]E EDEN Aubuckel ohne Verkehrsanschluß Die neue Aubuckel-Siedlung in Feudenheim, die viele Hundert Berufstätige in einer bisher etwas„entlegenen“ Gegend angesiedelt hat, dürfte allmählich etwas mehr Aufmerksamkeit der städtischen Behörden beanspruchen. Abge- sehen davon, daß der neue Teil der Scheffel- straße und der Damaschkering noch immer nicht fertig sind(was sich bei dem jetzigen Tauwetter sehr unangenehm auswirkt), sollte man vielleicht doch einmal daran denken, die Anwohner der Siedlung endlich auch an das Verkehrsnetz anzuschließen. Es wäre bestimmt lohnend, eine Omnibus-Zubringerlinie zur Straßenbahn einzurichten, zumal ja auch die amerikanische Kaserne da ist, die viele Deut- sche beschäftigt, die täglich den Weg von der Hauptstraße zu Fuß zurücklegen müssen. 875 Offener Brief an Bürgermeister Trumpfheller Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Hiermit gestatte ich mir, Sie zu einer Fahrt mit der Linie 5 der Städt. Straßenbahn nach der Kam- merschleuse morgens von 6.30 bis 7.30 Uhr und abends ab 16 Uhr einzuladen. Sie können dann selbst feststellen, unter welchen Umständen die arbeitende Bevölkerung nach dem Indu- strie-Gebiet befördert wird. Von einer be- quemen Fahrt kann ja hier nicht die Rede sein. Es ist tatsächlich allerhand, was einem zugemutet wird, bevor man seine Arbeit be- ginnt. Es sollte doch anzunehmen sein, daß man für sein gutes Geld unter angenehmeren Umständen zu seinem Arbeitsplatz gebracht wird. Ist es denn nicht möglich, während die- ser Zeit einen oder zwei Einsatzwagen einzu- setzen? Dieser Zustand herrscht nicht nur während der augenblicklichen schlechten Wit- terungsverhältnisse, sondern schon den ganzen Winter. Im Namen aller Arbeiter und Ange- stellten, die diese Linie benutzen, erbitte ich Ihre Stellungnahme. Frau L. St. Beschäftigungstheorie? Ein Vorgang auf dem Spielplatz bei dem Quadrat E 7 dürfte bezeichnend sein. Seit zwei Tagen arbeiten auf diesem Spielplatz drei bis vier Arbeiter zur Räumung des Schnees, während die Gehwege und die Fahr- bahn in den umliegenden Straßen noch voll- kommen schneebedeckt sind. Das Kurioseste an dieser Angelegenheit ist, daß man am zweiten Tage den Schnee von einem Haufen zum anderen beförderte. Handelt es sich hier- bei lediglich um eine Beschäftigungstheorie? Es wäre hier die Stellungnahme des zustän- digen Amtes interessant, zumal angenommen werden darf, daß dies nicht der einzigste Fall in Mannheim sein wird. Bestimmt wäre es doch zweckmäßig, diese Arbeiter in den Stra- gen Mannheims einzusetzen, anstatt Spiel- plätze vom Schnee zu räumen. Acht Unterschriften Klasse der Knabenabteilung Waldhof half uns dabei. Als wir in der Zeitung gelesen hatten, daß die Tiere sogar vor Hunger die Rinden von den Bäumen abbeißen, da sparten Wir 22 DM zusammen. Aber unverschämt ist doch, daß die Leute an die Futterstellen der Rehe und Hasen gehen, da bekommen die Tiere noch mehr Angst. Wir streuten aber auch vor unsere Fenster Futter und hängten Meisenringe ans Fenster. Das ist für die ar- men Vöglein, die im Sommer so schön pfeifen. Viele herzliche Grüße sendet die Klasse IIIa und IIc der Knabenabteilung Waldhof. *. Sehr geehrter Herr Oberförster! Leider ist es mir persönlich nicht möglich, den Tie- ren des Waldes zu helfen, da es mir an Ge- legenheit fehlt. Ich gebe mir schon große Mühe mit den Vögeln in meinem Garten. Es sind inzwischen Hunderte an der Zahl, einer schöner als der andere. Ich werde Ihnen nicht zu schreiben brauchen, wie es da zu- geht. Vier bis fünf Pfund Futter brauche ich kast jeden Tag. Hoffentlich wird es nun end- lich anders. Lege Ihnen einen Betrag von zehn Mark bei, damit Sie wieder Futter kau- fen können. Es wird ja wohl nur ein Tropfen auf einen heißen Stein sein, doch leider kann ieh jetzt nicht mehr tun. Die Kohlenrechnung Wächst einem über dem Kopf zusammen. Freundliche Grüße, Ihre H. W. Wahlversammlungen 1. März CDU: Neckarstadt-West,„Kaisergarten“, 20 Uhr, Spr.: Md Johannes Caspers, Kandi- dat Dr. Julius Fehsenbecker; Neckarau, Gast- haus„Engel“, 20 Uhr, Spr.: MdB Josef Maier, Kandidatin Berta Konrad; Käfertal-Süd, Ge- meindesaal, 20 Uhr, Spr. Stadtrat Wilhelm Bartsch, Kandidat Heinrich Wittkamp. SPD: Rheinau, Feierabendhaus IG- Siedlung, 20 Uhr, Spr.: Md. Walter Krause, Zweitkan- didat Fritz Kurz; Gartenstadt, 20 Uhr,„Wald- schänke“, Oeffentliches Forum. FDP: Neckarstadt-West,„Neuer Neckar- park“, 20 Uhr, Spr.: Frau Dr. Graeff, Kunze; Oststadt, Victoria-Hotel, 20 Uhr, Spr.: Md Margulies, Rechtsanwalt Kemski; Waldhof, „Brückl“, 20 Uhr, Spr.: Stadtrat Starke, Inspek- tor Reiser. Kpp: Musensaal, 20 Uhr, Spr.: Willi Mohn, MdL Erwin Eckert. Kindertraum am Gutselstand: Ein Groschen fehlt. Bild: Jacob Mannheimer Termin-Kalender CD, Kreisverband Mannheim Stadt: Am 1. März, 17 bis 19 Uhr, Parteisekretariat in N 5, 2, Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowzjetzonenflüchtlinge. Heinkel-Roller-Club Rhein-Neckar im MAC: 1. März, 20 Uhr,„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße, Zusammenkunft. Arbeitskreis Film und Jugend: 1. März, 18.15 Uhr, REN-Filmtheater, 20.30 Uhr Alster-Licht- spiele, der Film:„Der Mantel“. Gesellschaft der Freunde Mannheims: Am 1. März, 20 Uhr, Kunsthalle, Vortrag:„Das Land der Königin von Saba“ von Prof, Dr. Hermann von Wißmann. Club„Graf Folke Bernadotte“: 1. März, 20 Uhr, Nietzschestraße 10, Unterhaltungsabend (Ausländerkreis). Abendakademie- Veranstaltungen: 1. März, 19.30 Uhr, Mannheim-Rheinau, Apollo-Licht- spiele, Vortrag:„Von der Atomspaltung zum Atommeiler“ von Dr. Hans Hartmann, Berlin; gleicher Tag, 19.30 Uhr, Pestalozzischule, Vortrag:„Die Stellung des Geistigen in der Welt“ von H. Herrigel, Schorndorf;— gleicher Tag, 20 Uhr, Wobhnberatungsstelle, NI, 21, Vor- trag:„Wie verschönere ich mein Heim durch einfache Mittel?“. Phora-Haus: I. März, 20 Uhr, O 7, 5, Schall- platten-Konzert:„Die Zauberflöte“. DGB, Ortsausschuß Mannheim: 1. März, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag:„Zeit- probleme in der sozialen Krankenversiche- rung“ von Direktor Vogel, Mannheim. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim-Stadt und-Land: Am 1. März, 17 bis 20 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. Sprechtage der Orthop. Versorgungsstelle Karlsruhe in Mannheim, Parkring 8a, am I., 15., 22. und 29. März, jeweils 9 bis 13 Uhr. Kleintierzuchtverein Gartenstadt- Neueich- wald: 1. März, 19 Uhr, Vereinslokal„Zur Waldschänke“, Mitgliederversammlung. Arbeiter-Wohlfahrt: 1. März, 17 bis 19 Uhr, AOR- Gebäude, Renzstr. 11-13, Sprechstunde für Jugendliche; gleicher Tag, 17 bis 19 Uhr, AOK- Gebäude, Renzstr. 11-13, Sprechstunde für männliche, jugendliche SBZ-Flüchtlinge. Volks- und Musikbücherei: 1. März, 20 Uhr, in der Städt. Volks- und Musikbücherei, Kam- mermusik-Abend. Reichsbund- Ortsgruppe Schwetzingerstadt: 2. März, 20 Uhr, Lokal„Schwarzwälder Hof“, Versammlung. Kameradschaft ehem. 110er: Infolge des Kälteeinbruchs kein Kameradschaftsabend. Nächstes Treffen am 5. April im„Zwischen- Ant, 8 2, VdK, Ortsgruppe Neckarstadt-Ost: 2. März, 20 Uhr, Lokal„Arion“, Uhlandstraße 10, Mit- glieder versammlung. Landsmannschaft Mecklenburg; Am 3. März, 20 Uhr, Gaststätte„Arion“, Uhlandstraße 19, Heimatabend. 5 5 5 Landsmannschaft Ostpreußen: Am 3. März, 20 Uhr,„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße, Mitgliederversammlung. GED Mannheim: 3. März, 14 Uhr, Linden- hofkantine, Vorverlegung der Pensionàar- und Rentner versammlung, Spr.: MdL Krause. Kleintierzucht- verein Rheinau E. V.: Am 3. März, 20 Uhr, Restaurant„Zum Rheinau- hafen“, Versammlung. Landsmannschaft Schlesien: 3. März, 20 Uhr, Gaststätte„Kaisergarten“, Zehntstr. 30, Mo- natsversammlung mit Lichtbildervortrag. Wir Sratulieren! Eva Späth, Mannheim, T 2, 3, wird 60 Jahre alt. Das 75. Lebensjahr vollendet Jakob Fleck, Mannheim, Augarten- straße 100. Ihren 90. Geburtstag feiert Anne- marie Keller, Mannheim, Lange Rötterstr. 40. — Das Fest der goldenen Hochzeit begehen die Eheleute Heinrich Lulei und Kätchen geb. Schmitt, Mannheim, Goethestr. 14. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Thalssia- Werbeblatt„Eine Frau hilft allen Frauen“ der Firma Karoline Oberländer, Mannheim, D 3, 8. An den Planken und Heidelberg, Hauptstr. 121, bei. Her eine Salem bat, dem feblt für zehn Minuten nichts 7 „ Seite 6 BUNDES-LANDER-SEITE Donnerstag, 1. März 1956/ Nr. UMS CHAU IN BAD EN-WURTTIEM BERG Heidelberg an der Spitze Heidelberg. Heidelberg steht mit seinen Fremdenverkehrsziffern an der Spitze aller Westdeutschen Großstädte. Wie auf der jähr- lichen Mitgliederversammlung des Heidel- berger Verkehrsvereins am Mittwoch mit- geteilt wurde, ist die Zahl der Fremden- übernachtungen seit 1950 von 170 000 auf 402 000 gestiegen. Allein die Zahl der Aus- länderübernachtungen erhöhte sich von Erfolgreiche„Pfennigparade“ Heidelberg. Die Angehörigen der ameri- kanischen Armee in Europa haben in diesem Jahr für die alljährlich stattfindende„Pfen- nigparade“ zugunsten des Fonds zur Be- kämpfung der Kinderlähmung 257 000 Dollar (rund 1,1 Millionen DM) aufgebracht. Für das neunte Schuljahr Stuttgart. Der Landesschulbeirat von Baden- Württemberg hat sich am Dienstag in Stuttgart für die Fortführung des frei- willigen neunten Schuljahres ausgesprochen. Kultus- und Finanzministerium wurden ge- beten, die Voraussetzungen dafür zu schaf- fen. Die 26 Mitglieder des Landesschul- beirates beschäftigten sich unter dem Vor- sitz von Landrat Werner Bertheau(Waib- lingen) ferner mit dem Lehrplanentwurf für die höheren Schulen. Der zuständige Refe- rent im Kultusministerium, Ministerialrat Kieffer, berichtete über die zahlreichen Stel- lungnahmen, die aus den Kreisen der Be- völkerung zu dem Entwurf beim Kultusmini- sterium eingegangen sind. Der Landesschul- beirat bestimmte einige Unterausschüsse, die sich mit den besonderen Problemen des Lehrplanentwurfs beschäftigen sollen. Eifersuchtstat auf der Straße Stuttgart. Ein 56jähriger Mann aus Stutt- gart wurde am Mittwochmorgen, als er sich mit seiner Ehefrau auf einem Spaziergang befand, von einer 47 jährigen Frau auf offener Straße mit einem Messer lebensgefährlich Verletzt. Nach den Ermittlungen der Polizei hatte die Täterin, eine Bekannte des Mannes, das Ehepaar auf der Straße um eine Unter- redung gebeten. Während des Gesprächs zog sie plötzlich ein Messer und brachte dem Mann am Fals eine gefährliche Stich- verletzung bei. Die Täterin, die vermutlich aus Eifersucht gehandelt hat, wurde in eine Nervenklinik gebracht. An die Hauswand gedrückt Tübingen. Auf einer vereisten Straße im Tübinger Stadtteil Lustnau kam eine Fran- 26sin mit ihrem Personenwagen ins Schleu- dern, fuhr über den Gehweg und stieß gegen ein Gebäude. Dabei wurden auf dem Geh- Weg eine Mutter mit ihren beiden Kindern im Alter von vier und fünf Jahren von dem Auto erfaßt und an die Hauswand gedrückt. Alle drei mußten mit schweren Verletzungen in eine Klinik eingeliefert werden. Man kommt zurück „Lindau, Josef Haas, Stadtdirektor von Tindau, ehemaliger SS-Führer, Altpartei- genosse der NSDAP und Kriegsbürger- meister der Stadt Lindau, kandidierte er- neut für den Oberbürgermeisterposten von Lindau. Karl Graf von Spreti, CSU-Bundes- tagsabgeordneter von Lindau und zukünfti- ger deutscher Botschafter in Luxemburg, hat gegen diese Kandidatur heftigen Protest eingelegt, weil es nicht angehe, daß sich in der Fremdenstadt Lindau ausgerechnet ein ehemaliger SS-Führer als Oberbürgermei- ster- Kandidat präsentiere. Gleichzeitig wur- den in der Presse der Nachbarländer Oesterreich und Schweiz Bemerkungen über den maglichen„Ss-Oberbürgermeister“ laut. Josef Haas ist von den Heimatvertriebenen in Lindau nominiert worden und wird von der„Freien Bürgerschaft“ unterstützt. Ein Todesopfer Heidenheim. Die schwere Explosion, die sich— wie wir berichteten— am Montag in einem Heidenheimer chemischen Labora- torium ereignete, hat ein Todesopfer gefor- dert. Einer der sieben Verletzten, ein 30 Jahre alter Arbeiter, der schwere Verlet- zungen erlitten hatte, ist jetzt im Kranken- haus gestorben. Von den sechs übrigen Ver- letzten befinden sich immer noch drei in Lebensgefahr. Das Fabrikationsgebäude der Firma am Stadtrand von Heidenheim ist im Anschluß an die Explosion bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Ermitt- lungen der Polizei über die Ursache der Explosion sind noch nicht abgeschlossen. Notbehelf beim Frostaufbruch: Der Iauwetter⸗ Plan Sicherheitsmaßnahmen für das Straßennetz/ Doch die Hannover. In den meisten Bundesländern sind nun die Vorbereitungen für die Sicher- heits-Maßnahmen bei einem plötzlichen Wetterumschlag abgeschlossen worden. Es Soll nicht wieder vorkommen, daß in West- deutschland das Tauwetter ganze Dörfer tagelang von der Außenwelt abschneidet und, wie im Vorjahr, wichtige Fernstrecken auch für den lebenswichtigen Transport blockiert. In den besonders gefährdeten Ge- bieten haben bereits Einsatzbesprechungen und übungen stattgefunden und darüber- hinaus wurden der Bundesgrenzschutz, die Bereitschaftspolizei. Technische Hilfe und andere Organisationen über den Umfang der möglichen Aktionen verständigt. Die größte Gefahr droht den Straßen, teilweise auch Autobahnen, durch Frost- aufbrüche. Das von unten bis an die Fahr- bahndecke heranreichende Eis schmilzt, es bilden sich Hohlräume, die einsacken, sobald Wagen darüberfahren. Da in Westdeutsch- land vereinzelt die älteren, sonst nur die neuen Straßen frostsicher gebaut sind, gilt mehr als die Hälfte des gesamten Straßen- netzes als anfällig. Je nach dem Tauwetter- Verlauf lassen sich diese Straßen durch Ver- kehrsdrosselungen retten. Geschieht das nicht oder unvollständig. wie im letzten Frühjahr in weiten Teilen von Nord- und Süddeutschland, dann gehen nachher die Straßenschäden in die Millionen. Allein in Niedersachsen, durch das zwangsläufig der europäische Nord-Süd- Verkehr rollt, wur- den damals für 35 bis 40 Millionen DM Straßenschäden angerichtet und strecken- weise Bundesstraßen in Morastbahnen um- gewandelt. In den bedrohten Zonen hat sich die In- dustrie auf Nachschubsorgen schon ein- gestellt, und die zur Versorgung der Bevsl- kerung wichtigen Betriebe sollen im Notfall in der Lage sein, vorübergehend aus der eigenen Vorratshaltung weiterzuarbeiten. Oertlich verschieden wurden Alarmpläne aufgestellt, durch die man erreichen will, daß, in Zusammenarbeit mit den Wetter- stationen, möglichst drei Tage vor dem Frostaufbruch die frostempfindlichen Straßen ganz, teilweise oder nur für überschwere Wagen gesperrt werden. Dabei handelt es sich um Bundesstraßen als auch um Zubrin- ger für Autobahnen. Um die Straßen auch Absolut sicher stillzulegen, wird im Ernstfall die Polizei in drei Schichten Tag und Nacht eingesetzt und bis hinunter zum Straßen- wärter als Hilfspolizist verstärkt. An den Gefahrenstellen werden Meldeköpfe ein- gerichtet, von denen aus der Verkehr diri- giert und umgeleitet wird. In einzelnen Fäl- len will die Polizei sogar die Straßen nur im Konvoi und mit Polizeibegleitung befahren lassen, damit die Wagen die Gewichts- und Geschwindigkeitsbeschränkungen einhalten. Wo die Verkehrs verhältnisse Straßen- sperrungen verbieten, aber die Wetterlage Totalsperren erzwingt, werden Verkehrs- betriebe wie Post und Bahn aufgefordert, zeitweilig leichtere Fahrzeuge einzusetzen. Denn sobald der Frost nachläßt, schwillt der Verkehrsstrom sprunghaft an, um den auf- gestauten Nachholbedarf zu decken. Und Natur ist stärker gerade das ruiniert die frostempfindlichen Straßen, die in der Uebergangszeit der Schonung bedürfen, Nur wenige Fahrzeuge, wie Rettungswagen und Feuerwehrautos, erhalten im Katastrophenfall Fahrterlaubnis durch die Speergebiete. Allerdings auch auf die Gefahr hin, daß die Fahrzeuge nur einige Male verkehren können oder unterwegs stecken bleiben. Dieser westdeutsche Tauwetter-Plan setzt sich gebietsweise aus verschiedenartigen Sicherheits-Vorkehrungen zusammen. Die Wasser- und Schiffahrtsdirektion und die zuständigen Stellen haben schon vor der Frostperiode die Talsperren etwas leerlaufen lassen, um mehr Platz für das Schmelz- wasser zu gewinnen. Dadurch ist es möglich, den Fluß wasserstand und den zeitlichen Ablauf der enormen Wassermassen etwas zu beeinflussen, Außerdem werden fortwährend die Brückenbögen von den Schnee- und Eis- barrieren geräumt, die Brückenpfeiler mit Treibeis-Puffer abgeschirmt und die Flut- grähen gesäubert. Gegen die Launen der Natur gibt es jedoch keine absoluten Sicher- heiten. Ernst Weger Mit Panzerfahrzeugen gegen das Eis Katastrophendienste in Aktion Frankfurt. Die fast fünfwöchige Kälte- periode ging in den letzten 24 Stunden nun auch in den oberbayerischen Bergen zu Ende. Die Nacht zum Mittwoch war in Garmisch- Partenkirchen zum erstenmal seit dem 30. Januar frostfrei. Auf der Zugspitze setzte bei nur minus zehn Grad in der Nacht leichter Schneefall ein. Die Erwärmung in fast allen Höhenlagen hat im oberbayerischen Alpengebiet erhöhte Lawinengefahr ausgelöst. Wasserwehren, Arbeitstrupps der Ge- meinden und der Wasserwirtschaftsämter Bahn-Attentäter in Niedersachsen gefaßt Geständnis abgelegt/ Nur aus Neugier gehandelt? Braunschweig. Der Attentäter, der in der Nacht zum 18. Januar einen Anschlag auf die Bahnstrecke Gifhorn-Braunschweig verübte, wurde am Dienstagabend in Lehrte bei Hannover gefaßt. Bei dem Anschlag war ein Triebwagen entgleist. Als Täter wurde der 27jährige Bahnarbeiter Konrad Schmikale aus Lödingen im Kreis Northeim ermittelt. Er hat ein Geständnis abgelegt. Der Leiter der Sonderkommission, Haupt- kommissar Hans Rußler, teilte dazu mit, Schmikale habe einem Bauzug der Bundes- bahn angehört, der in der fraglichen Zeit bei Gifhorn stationiert gewesen sei. Auf Grund der früheren Anschläge habe Schmikale den Auftrag erhalten, Werkzeug und Baumaterial der Bundesbahn in der Nähe der späteren Unfallstelle zu bewachen. Schmikale habe ausgesagt, hierbei sei ihm der Gedanke ge- kommen, den Anschlag zu verüben. Bei seiner Vernehmung habe er wörtlich erklärt: „Ich wollte mal sehen, wie das alles so harmoniert, wenn so etwas passiert ist.“ Bereits am 19. Januar war Schmikale einmal zu dem Vorfall vernommen worden, hatte aber jede Beteiligung an der Tat ab- gestritten. Im Laufe der Ermittlungen ver- dichtete sich jedoch der Verdacht gegen Schmikale fast zur Gewißheit. Er wurde am Dienstagabend im Bauzug in Lehrte fest- genommen. Nach Angaben Rußlers liegen zur Zeit keine Verdachtsmomente dafür vor, daß Schmikale auch an anderen Anschlägen der jüngsten Zeit beteiligt war. Jedoch werde genau untersucht, wo sich der Bauzug der Bundesbahn, dem Schmikale angehörte, seit Oktober vorigen Jahres befunden hat. Der Verhaftete kam im Oktober 1955 aus der Sowjetzone zu Verwandten im Kreis Nort- heim. Lawinengefahr in Oberbayern waren in Südbaden in den letzten Tagen un- unterbrochen am Werk, um die gefährlichen Eisbildungen in den Schwarz waldflüssen und -bächen zu beseitigen. In der Möhlin im Landkreis Freiburg wurde das Eis auf einem drei Kilometer langen Abschnitt durch einen Bagger aufgebrochen. In der Hügelheimer Runz, einem Entlastungskanal des Klemm- bachs, wurde zum Eisräumen eine Planier- raupe eingesetzt, um eine Wasserrinne freizumachen. Eine in Wiesbaden stationierte amerika- nische Flakeinheit hat neun Panzerfahr- zeuge gegen das Eis auf der Bundesstraße 42 am Rhein zwischen Aßmennshausen und Lorch eingesetzt. Die schweren Kettenfahr- zeuge rennen unentwegt mit riesigen Schau- feln am Bug gegen die bis zu einem Meter hohen Eisbuckel an, die sich auf der Straße gebildet haben. Viele hundert Meter Straße wurden auf diese Weise geräumt. Möglicher- weise wird die Straße in Kürze für den Per- sonhenwagenverkehr freigegeben. Die Straße zwischen Lorch und Lorchhausen wurde be- reits von amerikanischen Soldaten geräumt. In den Rheingauer Wäldern wurden von der gleichen Einheit schwere Lastkraftwagen eingesetzt, mit deren Hilfe Waldwiesen und -schneisen von Schnee freigepflügt werden, damit das Wild an das Bodengras herankann. Ein Katastrophenschutzdienst für das Lahngebiet zwischen Limburg und Nieder- jahnstein ist gegründet worden. Wasserbau- amt, Technisches Hilfswerk. Feuerwehr und Rotes Kreuz wurden mit ihren Sonderauf- gaben vertraut gemacht. Alle Durchlaßwege zur Lahn, die zu zwei Dritteln mit einem dicken Eispanzer überzogen sind. wurden gesperrt. Nur langsam bricht der Eispanzer des Rheins Sprengungen an der zwölf Meter dicken Eisbarriere im Rheineisstau bei Niederheimbach im Kreis St. Goar brachten nicht den erwarte- ten Erfolg, so daß die Wasserstände bei Trechtingshausen, Bingen und Mainz ihren Stand behaupteten. Jedoch ist der Eisstau ober- halb von Oppenheim um zwei Kilometer zurückgegangen. Innerhalb der festen Eisversetzung bildeten sich größere offene Stellen und jetzigen Zustand. Rinnen. Infolge der milden Tagestemperaturen wurde allgemein ein bedeutender Abbau des Eises beobachtet. und Rolandseck verkehren wieder Personenfähren. Unsere Bilder zeigen den Rhein bei Bacharach(links) und Kaub(rechts) in seinem Zwischen Neuwied Fotos: Carl Faust eee BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Wilderer-Bande festgenommen Weißenthurm. Nach langwierigen Ermitt. lungen hat die Polizei bei Weißenthurm eine achtköpfige Wildererbande gestellt und 81 genommen. Die 18 bis 20 Jahre alten Bur- schen stammten aus Andernach. Sie besaßen verschiedene Jagdwaffen, mit denen sie im Gebiet der Nettemündung Groß- und Klein- wild erlegt hatten. Verkehrs- Schnellverfahren? Ludwigshafen. Die Ludwigshafener Pollen zei hat sich zurückhaltend gegenüber der Absicht geäußert, auch in Ludwigshafen Verkehrsschnellverfahren zur Aburteilung von Verkehrssündern an Ort und Stelle ein- zuführen. Am Mittwoch verlautete dazu vom Ludwigshafener Polizeipräsidium, daß ez sich hierbei um eine heikle Frage handele, die mit aller Vorsicht behandelt werden müsse. Im Hinblick auf die im großen und ganzen gute Verkehrsdisziplin im Raum Ludwigshafen erscheine der Einsatz von „fliegenden Verkehrsgerichten“ auch noch nicht angebracht. Der erzieherische Zweck der Verkehrsschnellverfahren, der Uebertre. tung oder dem Vergehen sofort die Strafe auf dem Fuße folgen zu lassen, könne viel- leicht auch erreicht werden, wenn ein wei⸗ terer Verkehrsrichter beim Amtsgericht Lud. Wigshafen eingestellt würde. Verkehrs- schnellverfahren hätten im übrigen den Mangel, daß von ihnen nicht alle Delikte er- faßt werden könnten. Noch nichts bekannt Landau(Pfalz). Im Hauptquartier der fünften französischen Panzerdivision in Lan- dau ist bisher offiziell noch nichts von dem in Paris angekündigten Austausch der in der Bundesrepublik stationierten französischen Truppen gegen nordafrikanische Einheiten bekannt. Dies teilte am Mittwoch der Chef des Verbindungsstabes, Oberst Stoeber, in Landau mit. schwierige und kostspielige Transporte nötig, da die Einheiten seiner Division auf ver- schiedene Städte in den Regierungsbezirken Pfalz und Rheinhessen verteilt seien. Weil in Nordafrika vor allem leichte Infanterieein- heiten benötigt würden, müsse diese strate- N gische Erwägung mit eine Rolle bei den Vor- bereitungen für den Austauschbefehl ge- spielt haben. Die französische Verbindungs- stelle Zweibrücken rechnet ebenfalls vorerst nicht mit einem Austausch der in Zwei- brücken stationierten Truppen. Sie teilte mit, der besondere Charakter des in Zweibrücken untergebrachten Nachrichtenregiments— es handelt sich um eine Spezialreserve der französischen Armee— lasse kaum eine Aenderung erwarten, wenn auch gerade der süid westdeutsche Raum von dem Austausch- programm mit algerischen Einheiten berührt werde. Justizirrtum oder Milde? Trier. Das Landgericht Trier hat jetzt den Haftbefehl gegen die im Dezember 1948 wegen Findesmordes und Anstiftung zum Kindesmord zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilten Katharina Franz und Matthias Endries, beide aus Landgemeinden im Re- gierungsbezirk Trier, aufgehoben, Beide hat- ten im vergangenen Jahr die Wiederauf- nahme ihres Verfahrens erreicht und waren Anfang Februar 1956 wegen versuchten Tot- schlags und Anstiftung zum versuchten Tot- schlag zu sieben und acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Ausschlaggebend für das mildere Urteil war ein neues ärztliches Gut- achten, in dem festgestellt wurde, daß auch eine heute nicht mehr feststellbare Krank- heit zum Tode des Kindes geführt haben könnte. Da beide Verurteilte jetzt mehr als zwei Drittel ihrer Haftzeit hinter sich ge- bracht hatten, wurden sie freigelassen. Wildkatzen im Revier Kusel. Im Gebiet zwischen Nahe und Glahn sind am Wochenanfang drei Wild- katzen festgestellt worden, die der starke Frost vermutlich aus ihren heimischen Re- vieren vertrieben hat. Im Wald bei Mittel- bollenbach im Kreis Birkenfeld gelang es einem Jäger, eine stark abgemagerte Wild- katze zu erlegen. Eine weitere Raubkatze von der Größe eines jungen Panthers wurde dort von einem anderen Jäger gesichtet. Als im Wald bei Deimberg im Bezirk Lauterecken ein Jäger eine vermeintliche Fuchsspur ver- folgte, fand er ebenfalls eine Wildkatze, die verendet war. abf jede Eiernudeln. 7 A unge R ist ein Gericht mit den köstlichen „Birkel 7 Höhnchen“ Sie sind leicht verdau- ich und so nahrhaft! fürbt mit hohem kigehenlt 250 g orf tt 0 Lagerraum mieten. m paket sowie Büro mit Telefonanschluß, Zentral beheizt, in Neubau zu ver- Miete ohne Heizungs- kosten 250,.— DM. Tel. 4 82 10. ZIMMER dch, Immob. Bauch bei Feuerwache. Tel. 4 00 53 Möbl. u. leere Zimmer u. Wohnun · gen lfd. zu vermieten u, zu miet. gesucht. Schwarz, Immob., Mhm., O 5, 7, Planken(neben Engelhorn 5 LEZim.- Wohng. Möb Fischer, T. 51371 83.2 & Sturm). Telefon 5 02 42. Zimmer vermiet. Immob. Bauch, H.-Lanz-Str. 44. T. 4 00 53 Richard-Wagner-Straße 17. Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung, Tel. 4 03 32 Grüne He.-Strickweste mit Krmel, Nähe Schloß, verloren. Abzugeb. gegen Belohnung. Vogt, A 2, 8 Kl. viereckige Leder- Handtasche, Augusta-Anlage 19 part. Leere u. möbl. Zim, u. Wohnungen m. Bkz lfd. zu verm. u. zu miet, ges., auch für Amerikaner, durch Immob. Jos, Huber vorm. Grabler, Tel. 4 32 70, Nähe Wasserturm. schwarz, So. zw., Kurpfalzbrücke — Friedrichsplatz verloren, Nach- richt erbeten, Telefon 5 04 03 9 Freie Betufe 0 Unks. möbliert und leer Fischer, Tel, 51571 Zita 83.27 N 2222 2225 K 2 1 1 e ö Vermietungen PRAXISERUFFNUNG 5522822. . 2· und 2222222222727 22 3- Zimmer-Wohnungen Dr. med. M. Jordan Oststadt, Lindenhot, mit Bhz, 5 beziehbar zu verschiedenen Mannheim, o 3, 2 Tel. 3 01 ö Terminen 3 zu vermieten. Näheres durch BU RO-RARAUNE in A-Quadrate etwa 100 qm Nutzfläche, zu sehr günstigem Preis zu vermieten. 4 Angebote unter Nr. P 16969 Mannheim, O 7, 12 Immob.-Büro Hieronymi Sprechzeit: 9—12 und 14—18 Uhr (außer Samstag-Nachmittag) Privat u. Privatkassen (ehemals Dr. Schelb) an den Verlag. Möbl. Zimmer ab sofort zu vermiet Adr. einzus. u. A 08511 im Verl. Van Loosen, Schwetzinger Str. 7 Garage frei! Such, Speyerer Str. 1 (Almenhof). zentrum für Schlafstelle zu vermieten. Adresse einzuseh. unt. A 06485 im Verlag. 2.Zi.-W. oh. BKZ an LaG-Ber. z. v. Gutmöbl. Einbettzimmer im Stadt- Fl. Kalt- u. Warmwasser, Heizung vorhanden. Telefon 3 10 75. 5 sofort zu vermieten. PRAXIS-VERLECGUNG Dr. WEISS Arzt Ab heute, Donnerstag, 1. März 1936, befindet sich meine Praxis in Mannheim, O 7, 17(im Hause der Benselbank) am Wasserturm. Sprechstunden: Tägl. 7—9 und 15—18 Uhr, außer Mittwoch- u. Samstagnachmittag. . Ein Selgin-Test bleibt dabei. s loto eisen Z AH NAS TA Zu Selgin sagen Zahnärxte: JA Wieil för den Selgin- Erfolg drei gute Gründe sprechen: J. Selgin bricht mit dem Oblichen. Sie vermeidet Seifen und Schaummittel, beeintröchtigen. Darum schäumt sie auch nicht. 2. Selgin enthölt Meer- und Minerolselz. Sie Wirkt os mofisch. Das heiſzti sie entziehtdie uberschõssige Gewebefſbssiglei. 3. Selgin festigt dos Zohnfleisch, beseitigt Blutungen und Ent. zündungen, nimmt Zohnbelöge und Faucherflecken und reinigt zugleich. Darum: um die biologische Salzwirkung nicht 20 macht Ihr Zahnfleisch festl Er muß eine Tubenſönge e dauern. Dann kommt der Erfolg · und man f Für den Austausch wären 4 a N . e * g Nr. heir an Mar gere der selb Dax ruh. zutr best spie 60 für stad Deu 8000 verb plat die bän vert sich Na mist (Par 56 U Kle ter reic stür ten sche mer Kar her Kir- den per- gan (Op Nr. zi 2 nen Ermitt. rm eine nd fest- en Bur- besaßen sie im Klein- 2 er Poli- ber der Sshafen rteilung elle ein- zu vom daß ez nandele, werden gen und Raum tz von h noch Zweck ebertre. e Strafs ne viel- in wei- ht Lud. rkehrs- en den ikte er ier der in Lan- on dem r in der ösischen inheiten er Chet ber, in wären te nötig uf ver- bezirken Weil in erieein- strate. len Vor- ohl ge- ndungs- vorerst Zwei- ilte mit, brücken ts— es ve der m eine ade der stausch- berührt u jetzt er 1948 ig unn chthaus Latthias im Re- de hat- derauf- Waren en Tot- en Tot- chthaus kür das es Gut- auch Krank- haben ehr als ich ge- en. he und i Wild- starke len Re- Mittel- lang es Wild- tze von de dort Als im erecken ur ver- tze, die eee 5 * — — 1 W — — * 1 2 Nr. 51/ Donnerstag, 1. März 1956 MORGEN Seite 7 —— Entscheidung zwischen drei Vereinen: Daxlanden hat noch die meisten ſeimspiele Erste Amateurliga: Platzvorteil in nächsten Wochen von größter Wichtigkeit Neun Runden vor Abschluß der Meister- schaft liegen in der nordbadischen Fußball- Amateurliga die Vereine Daxlanden, Viern- heim und DSC Heidelberg dicht beieinander an der Tabellenspitze. Zwischen diesen drei Mannschaften fällt die Entscheidung. Daß erade für diese Spiele der nächsten Wochen der Platzvorteil ven nicht zu unterschätzen- der Wichtigkeit sein wird, versteht sich von selbst. Hier hat der neue Spitzenreiter FV Daxlanden klare Vorteile, denn die Karls- ruher Vorstädter können fünf der noch aus- zutragenden neun Begegnungen zu Hause streiten. Viernheim hat noch vier Heim- spiele, während der DSC Heidelberg, der im — 60000 Karten fürs Länderspiel! Insgesamt 60 000 Eintrittskarten wurden tür das am 14. März im Düsseldorfer Rhein- stadion stattfindende Fußball-Länderspiel Deutschland— Holland ausgegeben. Rund 8000 Karten gingen nach Holland, von den verbleibenden 52 000 werden 14000 Steh- platzkarten in Düsseldorf verkauft, während die übrigen über die Fußball-Landesver- pände in der Bundesrepublik an die Vereine verteilt werden. Die Kartenpreise bewegen sich zwischen 1,60 und 14,70 DM. Nachtspringen für Hohenleitner Sieger des Ski-Nachtspringens in Gar- misch wurde am Dienstag Sepp Hohenleitner Gartenkirchen) mit Weiten von 55,5 und 56 Meter vor seinem Vereinskameraden Sepp Kleis!(53, 5/55 m) und dem Innsbrucker Wal- ter Steinegger(52, 5/54, 5 m). Die beiden Oster- reicher Erwin Steinegger und Ferdl Kerber stürzten und schieden trotz erheblicher Wei- ten in der Wertung aus. Abschluß der Box meisterschaft Die badische Meisterschaft im Mann- gchaftsboxen, an der fünf Vereine teilneh- men, wird am kommenden Wochenende in Karlsruhe mit der Begegnung der Karlsru- her Stadtmannschaft gegen die Kombination Kirchheim/ Mingolsheim abgeschlossen. Nach- dem mit Blau-Weiß Pforzheim der Meister bereits ermittelt wurde, kommt dem Aus- gang keine Bedeutung mehr zu. Augenblick um einen Punkt schlechter als die beiden anderen Kontrahenten in der Ta- belle placiert ist, nur noch dreimal in den Genuß des Platzvorteils kommt. Viernheim, das lange Wochen an der Spitze stand, scheint in einer Krise zu stehen, denn anders kann man sich das 3:3 im letzten Heimspiel gegen Neureut nicht erklären. Daß auch Hei- delberg unbeständig geworden ist, wird durch die Platzniederlage gegen Birkenfeld unterstrichen. Zwar konnte auch Daxlanden seit Wochen nicht in stärkster Besetzung amtreten, doch büßte die Elf im Verlauf der bisherigen Rückrundenspiele erst drei Punkte ein. Im Vergleich dazu mußte Viernheim sechs und Heidelberg sogar sieben Punkte Abgeben. Für die Daxlander ergibt sich schon durch die Tatsache der größeren Zahl von Heimspielen gegenüber den Gegnern ein Plus. Zu Hause kann die Elf des Amateur- nationalspielers Max Schwall noch DSC Hei- delberg, Plankstadt, Hockenheim, Feuden- heim und Durlach empfangen. Während die auswärtigen Mannschaften Bretten, Birken- feld, Neckarau und Rohrbach heißen. Viern- heim empfängt auf eigenem Platz Feuden- heim, Forchheim, Hockenheim und Durlach, Während auf fremden Plätzen Weinheim, Plankstadt, Neckarau, Phönix Mannheim und Rohrbach die Partner sind. Die Heidelberger erwarten den Besuch von Neckarau, Hocken- heim und Forchheim. Die Visitenkarte muß der DSC Heidelberg noch bei Daxlanden, Weinheim, Leimen, Neureut, Bretten und Phönix Mannheim abgeben. Während im Meisterschaftskampf im Augenblick alles offen ist, ist in der Frage nach den Abstei- gern mit TSG Rohrbach und FC Neureut die Entscheidung gefallen. Von den weiteren Abstiegskandidaten liegt im Augenblick Friedrichsfeld mit 30 Minuspunkten am schlechtesten. Bei fünf ausstehenden Heim- spielen ist jedoch für die Germanen noch nicht alles verloren. Allerdings haben auch Weinheim(27 Minuspunkte) und Feudenheim (26) künf Heimspiele, und Bretten, dessen Minusseite mit 25 Zählern belastet ist, kann immerhin noch dreimal zu Hause antreten. Verschärfen würde sich allerdings der Kampf um den Verbleib, wenn vier Vereine abstei- gen müßten. Das wäre nur dann der Fall, wenn ein nordbadischer Verein aus der zwei- ten Liga absteigen und der Amateurmeister nicht aufsteigen würde. Trotz Wied-Riege und Oppau: Köôln ist ohe Kunsturn-Fauoril Endkampf: Deutsche Vereinsmeisterschaften am Sonntag auf dem Killesberg f Auch beim Endkampf zur Deutschen Ver- einsmeisterschaft im Kunstturnen am Sonn- tag auf dem Stuttgarter Killesberg gibt es wie bei den Landes- Qualifikationen vor drei Wochen und den Gruppenausscheidungen am letzten Wochenende einen hoben Favoriten. Demm wenn mit der Wied-Riege des TSV Stuttgart-Münster, der jungen Fünfermann- schaft des Tbd Oppau und der Gauch- Staffel des Kieler bd Brunswik auch die absolut stärksten und fast um eine Klasse besseren Teams das erste Finale seit 17 Jah- ren erreichten, so besteht doch noch einmal ein deutlicher Unterschied zur Kölner Tur- nerschaft von 1843. Während Hohn und Schmitz leistungsmäßig den„Schnitt“ der Finkel, Schweizer(Stuttgart), Doll, Schwan Oppau), Burchert und Symma(Kiel) halten, eind ihre Spitzenturner Bantz, Dickhut und Dr. Ota den„Nr. 1“ ihrer Gegner zumindest gleichwertig. Ja, wWenn es keine Ueberraschungen gibt, damn besteht durchaus die Möglichkeit, daß die Kölner Asse trotz der Gebr. Wied, trotz Altmeister Gauch und dem am letzten Sonn- tag mit 58,10 Punkten besten Einzelturner Fürst(Oppau) die ersten Plätze der Einzel- wertung belegen und damit eine Punktzahl erreichen, die sogar einen ganz klaren Sieg ergibt. Durch die Sporthochschule haben die Kölner nun einmal die einmalige Chance, auf die besten Lehrer und Studenten zurückgrei- fen zu können und damit eine Leistungs- breite zu schaffen, die selbst in der großen Zeit des deutschen Kunstturnens vor dem Kriege nicht gegeben war. Durch die ver- schiedenen Kampfgerichte der Gruppenaus- scheidungen ist der zahlenmäßige Vergleich nicht stichhaltig; besonders im Kampf um den zweiten Platz zwischen Stuttgart-Mün- ster und Oppau dürfte sich das Ergebnis (221,55: 222,50) zugunsten der Wied-Riege ver- schieben. Der Ausgang der Begegnung jedoch sollte sonst dasselbe Bild mit einem sicheren Erfolg Kölns(223,90) und dem vierten Platz der altersmäßig(32,8 Jahrel) benachteiligten Kieler(217,75) bringen. Der Kampf beginnt um 11 Uhr mit dern Pferdsprung und wird sich etwa vier Stunden hinziehen. Geturnt wird mit Fünferriegen ein Kürsechskampf, bei dem jeweils die schwächste Leistung je Gerät und Riege in Fortfall kommt. Die Mannschaften: Kölner Tschft: Bantz, Dickhut, Dr. Ota, Hohn, Schmitz.— TSV Stuttgart-Münster: Erich und Theo Wied, Kurrle, Finkel, Schweizer.— Tbd Oppau: Fürst, Hermann, Jakoby, Schwan, Doll oder Weimer. Kieler Tbd Brunswük: Gauch, Schmidt, Linke, Burchert, Symma. Herr Muth hafte Mot nus zu bekommen. Hinunter. Der Lauf wurde nicht gestoppt. und fuhr, um besonders interessante Aufnahmen von den Deutschen Viererbob- Meisterschaften im Tau- mit dem Schlitten des Meisterschaftszweiten Franz Schelle die Bahn AP-Bild NSU-Leute prüften Strecke in Salt Lake City: Lekordfaliten in det Salawüsie „Erdrutsch der Weltrekorde“ in Aussicht/ Herz und Müller bereiten sich vor In den nächsten Tagen wird der Renn- leiter der NSU- Werke, Gustav Germer, wie- der nach Utah in den USA fliegen, um dort weitere Vorbereitungen für die Rekordfahr- en der NSU-Werke, die in diesem Sommer geplant sind, zu treffen. Germer wird auch nähere Untersuchungen anstellen, wann der geeignetste Zeitpunkt ist, welche Maschi- nenverkleidungen gewählt werden sollen, und wie die Strecke beschaffen ist. Wenn Germer Ende März zurückkehrt, wird im Werk selbst die letzte Hand an die Vorberei- tungen gelegt, so daß man nur noch auf den „Tag X zu warten braucht. Fest steht be- reits, daß die Rekordversuche von H. P. Müller und Exweltrekordmann Wilhelm Herz gefahren werden.„Hape“ soll die Re- korde in den Klassen bis 125 cem angrei- fen, Herz die darüber liegenden. Wenn alles so klappt, wie man sich das in dem schwä- bischen Werk vorstellt, dann müßte es den größten„Weltrekord-Erdrutsch“ in der Ge- schichte des Motorsports geben. Clou der Rekordfahrten soll die Rückgewinnung des absoluten Motorradweltrekordes werden, den ja Wilhelm Herz vier Jahre lang inne hatte, bis ihn der Neuseeländer Burns am 2. Juli des letzten Jahres überbot. Aus den NSU-Werken sind bis jetzt keine Einzelheiten über die zum Einsatz kommen- den Maschinen durchgesickert. Dennoch darf angenommen werden, daß möglicherweise eine Weiterentwicklung des Baumm'schen „Liegestuhls“ eingesetzt wird. Schon vor einem halben Jahr meinte Wilhelm Herz auf die Frage, ob er sich auch in den Baumm'- schen„Liegestuhl“ setzen würde:„Warum nicht? Die Strecke ist kerzengerade, es kann also nichts passieren.“ Als der inzwischen tödlich verunglückte Baumm im letzten Jahr seine Weltrekorde fuhr, rechneten Fachleute aus, daß mit einem Fahrzeug von solch gün- stiger àrodynamischer Form sogar der ab- solute Motorradweltrekord mit einem 250 cem-Motor gebrochen werden könnte. Nun, bis jetzt ist es noch eine Theorie, die erst auf dem Salzsee von Utah bewiesen werden müßte. Nur eines steht fest: H. P. Müller und Wilhelm Herz bereiten sich jetzt schon intensiv auf die Rekordfahrten vor. Wald- läufe, Gymnastik und viel sportliche Uebun- gen gehören zum Trainingsprogramm beider, um am„Tag X“ körperlich fit zu sein. Keine andere Strecke der Welt ist für Rekordfahrten so geeignet wie der Salzsee in Utah. Dies stellten auch die NSU-Leute fest, die im September 1955„drüben“ waren. Die„Bonneville Salt Flats, sind eine große Salzwüste, 3800 km westlich von New Lork, 200 km westlich Salt Lake City, der Haupt- stadt des Staates Utah. Während der Som- mermonate steigt die Temperatur in diesem Gebiet tagsüber auf 40 Grad Celsius an, Nachts sinkt sie auf 10 Grad. Vor Tausen- den von Jahren war dieses Gebiet noch ein Meer, das im Laufe der Zeit verdunstet ist. Zurückgeblieben aber sind 500 Millionen Tonnen Salz, die sich auf eine Weite von 3000 Quadratmeilen verteilen. Inmitten die- ser Salzwüste befindet sich ein kristallenes Salzgebiet von 518 km Größe, die soge- nannte„Salt Flats“, die sich hervorragend für Rekordfahrten eignen. Rechts Rechte angeschlagen Der Berliner Berufsboxer Gerhard Hecht klagte am Mittwoch in Berlin nach seiner Rückkehr vom Europameisterschafts-Rampf gegen Colin erneut über Schmerzen in der geschwollenen rechten Hand. Ende dieser Woche soll eine Untersuchung der Rechten erfolgen, wobei entschieden wird, ob eine Operation erforderlich ist. Hechst nächster Kampf ist für April geplant. Der Berliner möchte jedoch diese Titel-Begegnung mit Heinz Neuhaus im Schwergewicht auf einen späteren Termin verschieben. Nach dem Siege über Colin sei er vertraglich nicht ver- pflichtet, seinen deutschen Schwergewichts- titel schon im April zu verteidigen. Er habe lediglich die festgesetzte Frist bis zum 22. Juni einzuhalten. Revanche Peter Müllers Der Kölner Mittelgewichtler Peter Müller errang in Portland(Oregon) in seinem Rück- kampf gegen den Amerikaner Jimmy Mar- tinez über zehn Runden einen einstimmigen Punktsieg und revanchierte sich damit für seine vor zwei Wochen in Phönix(Arizona) durch den gleichen Boxer erhaltene K. o. Niederlage. Diesmal fightete der Kölner von Beginn an und trommelte dem Amerikaner in den ersten Runden seine kurzen Haken auf die Rippen. Im Verlauf des Kampfes verlegte er seine Angriffe auf die oberen Körperpartien und schlug Martinez mit einem Rechten ans Kinn in der 9. Runde bis Acht zu Boden. Müller hatte damals zu seiner Entschul- digung angegeben, er sei über die Beine sei- nes Gegners gestolpert und mit dem Kopf voran aus dem Ring gefallen, wobei er vor- übergehend bewußtlos wurde. In seinem Re- vanchekampf stolperte der Kölner nicht, mimte jedoch einmal ein kurzes Erschrecken, als er wieder in der gleichen Ringecke stand, aus der der Sturz im ersten Kampf erfolgte. Klar für Bad Tölz In einem internationalen Eishockey- freundschaftsspiel schlug Bad Tölz den Inns- brucker Eislaufverein überlegen mit 12:0(1:0, 7:0, 4:0) Toren. Torschützen: Mair(3), Dei- senrieder, Rampf, Probst(je 2), Taski, Fott- ner und Wörischhauser(je 1). Mannheimer Schachvereine erwarten Hochbetrieb Um den, badischen Schachlöwen“ Stadt stiftete Wanderpokal/ Werbe woche mit Spielen an vierzig Brettern Die nächsten Wochen bringen den Schach- Vereinen Mannheims Hochbetrieb. Zahl- reiche Turniere, Vergleichskämpfe und Mei- sterschaften geben den Spielern Gelegen- heit, ihr Können innerhalb des Bezirkes und darüber hinaus zu beweisen. i Zunächst gehen die Kämpfe um den ba- dischen„Schach-Löwen“ ihrer Entscheidung entgegen. Der im Pokalstil ausgetragene Wettbewerb(Verlierer scheidet aus), hat wider Erwarten bisher nicht das Echo in Baden gefunden, das er verdiente. Daran War vor allem die mangelhafte Organisation schuld, die es bisher nicht verstand, für sämtliche Teilnehmer gleiche Voraussetzun- gen zu schaffen. Im Bezirk Mannheim hat man in diesem Jahr verzichtet, Ausschei- dungskämpfe auszutragen und sich darauf beschränkt, mit Dr. E. Meyer und E. Müller (Sandhofen) zwei spielstarke Vertreter für die Endrunde zu melden. Die Badischen Jugendmeisterschaften fin- den über Ostern vom 29. März bis 4. April in Münstertal/ Bezirk Freiburg statt. Als Vertreter Mannheims stehen mit Mardo (Pfingstberg), Hümmer und Tramer Cam- pertheim) sowie Metzen(Polizei Mannheim) Jugendspieler fest, die mit guten Aussichten nach Südbaden fahren. Am 15. April wird in Seckenheim ein Städtekampf Mannheim- Heidelberg aus- getragen. Die Stadt Mannheim hat anläß- lich des 10jährigen Bestehens des Bezirkes in seiner heutigen Form einen Wanderpokal gestiftet, um den alljährlich zwischen den beiden nordbadischen Schachzentren ge- kämpft werden soll. Anschließend folgen die Rundenkämpfe der Bezirksgruppensieger um den Aufstieg zur Bereichsklasse. Mit Schwetzingen, Poli- zei Mannheim, Käfertal und 1865 II(oder 1910 II) stehen Mannschaften in der Ent- scheidung, die spannende Begegnungen er- warten lassen. Im Rahmen einer Werbewoche des Badi- schen Sportbundes, Kreis Mannheim, vom 6. bis 12. Mai 1956 tritt der Schachbezirk Mannheim mit einigen eigenen Veranstal- tungen an die Oeffentlichkeit. Den Abschluß bildet ein Mannschaftskampf an etwa 40 Brettern zwischen den Vereinen Mannheims und Schwetzingens. Eine zweite, ähnliche Begegnung sieht Mannheim am 15. Juni in Sandhofen mit den Vertretern der Berg- straße im Vergleich. Bereits vorher, am 26. Mai, startet die Mannheimer Einzelmeisterschaft, die Höhe- punkt und Abschluß des ersten Halbjahres bilden wird. Die Kämpfe werden in diesem Jahr beim Schach-Club Feudenheim zur Durchführung gelangen, dessen Klublokal „Goldener Stern“ günstige Voraussetzungen für einen Erfolg mitbringt. Gespielt werden sieben Runden nach Schweizer System, wo- bei an jedem Wochenende(zweimal sams- tags, Rest Sonntagvormittag) nur eine Runde zur Durchführung kommt. Die genaue Or- ganisation der Kämpfe wird zu gegebener Zeit noch bekanntgegeben.- Mietgesuche b Mobi. Einzelzimmer für einen Monteur unseres Hauses per sofort gesucht. Aelteres Ehepaar sucht 3. Zimmer-Wohnung mit Zubehör, Mietevorauszahlg. od, Renovie- rungskosten.— Angebote unt. Nr. Ma 3072 an Anzeigenmittler Wilhelm Geppert, Mannheim 9, Wespinstraße 20. sofort gesucht. Nr. 06494 an den Verlag. Jg. berufstät. Akademiker sucht so- Fort möbl. oder teilmöbl. Zimmer, mögl. zentr. geheizt. Nähe Schloß. Angeb. unt. Nr. P 16976 a. d. Verl. Möbl. Zim., von berufst. Herrn per Angebote unter evtl. geg. Bkz, Original- farifpreisen aufgeben: LIEBHERR Gewerberaum Almenhof;: l. Schimpf, Brentanostraße 17 Neckarau Walter Göppinger, Fischerstraße! K— evtl. mit Wohnung, ca. 220 qm, . N Kraftstrom, Wasser, Kanalanschl. in,, den s e ges. Angeb. unt. P 16977 a. d. Verl. Planken, Möbl. Ammer Für jungen Angestellten ab sofort möbl. Zimmer ges., bis 50, DM. Optik WELZER P 7, 16-17, Tel. 3 14 46. Durler, Dänischer Tisch 21 Waldhofstraße 1 mit Heizung und Badben. und mögl. mit Frühstück, -Zimmer-Wohnung baldmöglichst beziehbar, gesucht. Friedrich- Ebert- Straße 46 Angeb. unt. Nr. P 16978 a. d. Verl. i von seriös. Herrn ab Mitte 7 g 5 N a 70 e 5 3 Immer, mimob. A¹¹ öngusijegdſung: März gesucht.— Angebote Suche R.-Tanz-str. 4, F. 4 b0 58. Leaftewitzer Zeile 18. unter Telefon 5 28 08 Berufst. Frau su. saub. heizb. Zim. Pr.-Angeb. unt. Nr. 06489 a. d. V. Preisw. Zimm. sucht Fischer, 8 3, 2. Jung. Angest. sucht möbl. Zimmer. Angeb. unt. Nr. 06380 a. d. Verl. 1- bis 2-Zi.-Whg. ges.(2 Pers., 230 P.) Angeb. unt. Feudenheim: Gertrude Bayer, Köfertal-Süd: Albert Blatt, Dörkheimer Stroße J! Nr. 06459 an den Verl. Hobptstroße 80 Nb Zim. sucht IId. „ Fischer, T. 51571 Friedrichsfeld: Valentin Ihrig, Hogenauer Straße 22 83.2 mögl. im 2 Limmer. Küche, Bad Mh., bis Juli/August geg. Bkz od. Mietvorauszahlung gesucht. (2 Pers.) Angeb. mit Mietpreis angabe unt. P 16966 a. d. Verl. Leiden e g· Neckar ladenburg, Sievertstraße 3 Lampertheim: Emrich& Lindner Kaiserstraße 1? nördl. Vorort von Schriesheim: Georg Knäpple, ladenburger Sfr. 32, Tel. 319 Suche Zimmer, Bauch, Ufer-Pass. bei Feuerwache. T. 4 00 53. Brunnengasse 1824 Möpl. Zimmer, mögl. mit Tel. und Hzg.(Oststadt) v. Herrn gesucht. Angeb. unt. Nr. 06461 an den Verl. 1 Zim, u. Kü. ges. Evtl. 1000, Bkz. Angeb. unt. Nr. 06463 an den Verl. Karlsruher Straße 51 MARE Hier können Sie Anzeigen zu Rheingau: Chr. Grall, Inh. Luzia Neckarstadt: Hans Portenkirchner, Neckarstadt-Ost: Heinz Babmann, Waldhof: Ad. Heim, Oppaver Str. 28 Hauptstraße 69(Schorpp-Filiale] Käfertal: Jakob Geiger, Haltepunkt Seckenheim: Wilhelm Hartmonn, Hans Schmieg, Lorsch: krich Horn, Am Marktplotz Heidelberg: Heidelberger Jagebſotf, Heidibg.-Rohrbach: Fritz Bollmeyer, kräftig, ergiebig, köstlich Kaffee-Rösterei . deshalb kann man sich„IHN“ heute täglich leisten, den feinen, frischen Südland-Kaffee! Freitags besonders zu empfehlen: Südland-Werbe-Kaffee 1289 In allen Preislagen 2b 1.70 DM täglich röstfrische Qualitätskaffees Gel lluclliciuus b 3. 8-9 u. J l. 5 FCC ˙ cc. Freßgasse Breite straße Kraftftahtzeuge Spitze über 100 4- Gang führung Telefon 4 23 02 programm 1966 Noch schöner und billiger 150 cem, größ. Räder, Luxusausführung, DM 150 tm Grand Spor. 150 cem, Normalaus- 125 cem, 2 farbig, DM 1095, Franz Islinger Mannheim, Viehhofstr. Neckarauer Uebergang ab. km, DM öl. Lb. DM Schneeketten(Gummikreuz) Marke„Nordland“, 5.00 16/ 4.50 x17, neu, für 50,.— DM im Auftrag zu verkaufen. VW- Werkstätte E. Gärtner, Schriesheim Telefon 3 54 beim Veſtags handle Morog-HAN Els 86 22 50, 54 000 Km, Lenkradschaltung Schonbez., Heizg., Radio, sehr gepflegt, günstig abzugeben. Ludwigs- hafen, Telefon 6 30 02. gegen Kasse preis- Seit 30 Jahren Zündapp-Vertr. Zeiss& Schwärzel G 7, 20-22- Mhm. Ruf 3 22 84 denduff, VW-Bus, VW, Opel frei Haus. 5 96 46 Auto-Verleih Mercedes 180, Rekord u. Kapitän F. WACHTER- Telefon 4 25 34. Rheinhäuserstraße 57/53 Sch ges äh sichts Wusse waidhozetr. 623 2002 IUTO-VERLEIIH Mercedes 180, Opel-Rek., „Isetta“, 3500 km, fast neu, preisw. zu verkaufen. Auto-Fels, Schwet- zinger Straße 74. VW.-Exp., Lim. synchr., aus erster Hand von Privat geg. bar gesucht. Angeb. unt. Nr. 06484 a. d. Verl. Verleih Verl. n. Modelle, Viernheim Ruf 349. VW- Bus- Standard- Exp. . 8 fel. 32581 H 7, VW. Verlein Delp-Garage Tel. 5 29 66 VW- usse. 1 10 44939 V eee 11 — Seite 8 rr r—— MORGEN Letzter 8 plan 13, 15. 19. 21 Uhr Lilli Palmer,. e U Maran e Lisel. Pulver- Gunnar Möller Markus:„Teufel in Seide“ X„Ich denke oft an Piroschka“ T. 4 46 47. Heut 8 3 andert. Als rER worst. 14. 16, 1345 URER SUN 100, 47.48, 20.30 „Das Geheimnis des Marcelino“ 20.30: Keine öffentl. Telefon 5 1186 (A 53 101 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 Au. Murphy. inemascope-Fbf. Cinemascope-Fbf. Walt Disney „20 000 Meilen unter dem Meer“ 1 4 03 96 Die KATAERA 14. 46, 16.15, 20.80 Letztm.: K d. Sünde x Vorstell. „Zur Hölle und zurück“ X Freit.: In jed. Hafen eine Braut 5 J 1, 6 Telef 5 02 76 85 PAAs T Sete jetter rast DiE KUR BEI 1250. 2u 50 10 8 21 9.30, 11.40 13.50, 16.00 Maril. Monroe. Cinemas: Wie 18,10, 20.20 J 8 dfr. Der neue Dok.- angelt man sich ein. Millionär Film m. Rußland-Heimkehrer: „Beiderseits der Rollbahn“(ID. Ab heute erstmals 22.20 Spätv. Fess. Fliegerfilm in Cinemasc. „Wolkenstürmer“(s. Großanz.) ALSTER 287229. x nicht jugendfrei Heute Donnerstag, 20.30 Uhr, KklNE öttentliche Votstellung Heute letzter Tag, den Film, den auch Sie nicht versäumen dürfen, Millionen begeisterte Be- sucher in dem einmaligen und aktuellen Film Verdammt in alle Ewigkeit Susartenstriss nur 13.30 und 20.30 Uhr— 138.00 geschl. Vorstellg. Telefon 433 10 Letzter Tag! 15.30. 1.50, 20.10 Die Mädels v. Immenhof Heut e 18.30 und K 1. 1 B N 8 A 21 Uhr letztmals: DARK-Igaler OL VIP J 1, 6, Breite Str. Ab heute 22 2225 zum ersten Male 5 Freitag schon 9.30, 11.40, 13.50, 16.00, Telefon 5 02 76 19.10 und 20.20 Uhr. Jugendfrei ALAN JUN Abb sol Die Ara denaue- beginn Wir haben Deutschland aus der Ohnmacht herausgeführt Wir haben Deutschland zu einem geachteten und gleichberechtigten Glied der freien Völker gemacht Wir haben zusammen mit unseren Arbeitern, Angestellten und Bauern, Handwer- kern und Unternehmern die Wirt- schaft hochgebracht und die Arbeits- losigkeit beseitigt Wir haben für Millionen Menschen Wohnungen gebaut Wollt Ihr das alles aufs Spiel setzen! Jetzt gilt's diese Erfolge der Politik Konrad Adenauers auszubauen! Schluß mit der unbelehrbaren Nein-Sager- Politik der SPD Schluß mit dem Wankelmut der Freien Demokraten 1. Heute N UE 9 ans Mit den d Musik 1 5 und der neuen ban Jo Peterko un die Meir os pelle SfTu BEN . 1 Die gepflegte und e Küche dazu das feine Eichbaum- Pilsner LIESRERR-KUNDEN DIENST Im Interesse unserer sehr verehrten Kunden eröffnen wir für Mannheim und Umgebung, Pfalz und Rheinhessen eine Kundendienst-Niederlassung mit Ersatzteillager für Alle LIEBHERR Erzeugnisse in Mannheim, O 7, 17. Telefon 5 3660 LIEBHERR H. LIEBHERR HAUPTVERWALITUNG- BIBERACH/RISS gehen jqhrlich in Industrie, Handel, Gewerbe und Verwaltungen infolge zu hoher Lofffeuchtigkeit verloren. Dieses Problem löst in den weitaus meisten Fällen der N eingetr. Schufzmatke 0 geringer 0 steckerferſig Platzbedarf 0 transportabel 5 e a einfach in Leistung der Bedienung 0 Wirtschaftlich 5 Jahre Garantie quf d. Kompressor Luftentfeuchter Leistungsbereich bis 75 qm Bodenfläche(rund 220 chm). Für größere Räume mehrere Einheiten. o geräuscharm Seit Jahren bewährt in Hotels, Köchen, Kronkenh dusern, Kellereien, Büros, Bibliotheken, Archiyen, Werkstätten, Laboratorien, lagertäumen för Lebensmittel, Metall, Edelstahl, Holz, Textilien, Papier u. d. m. Vorzöglich geeignet zur raschen Austrocknung von Neubauten. Standard-Ausföhrung DM 840,— vollqutomat. gesteuert DBM 975, Unverbindl. Auskunft öber Verkauf und Vermietung: RHIHCE ES v Rheinhäuserstraße 27/ 3 J MANNHEIM Ruf: Sd.-Nr. 453 66 Kurfürstenpessege P 7, 4 Donnerstag, 1. März 1956 Nr. 51 ROSEN GARTEN. MUSENSAAl lima Handler- Sopran Edith Jäger- Sopran Sertrud Jahode: Sopran Petrinq Kruse- Sopran Hons Gönther Orimm- Bariton Heinrich Hölzlin- Baß Kammersönger Heinz Squerbaum- Tenor Heckel, Musikhaus, O 3, Rof: 26, Ruf: of: 32761 U Schleicher, Zigarrenhaus, Jattersall, Reisebüro, Ludwigshafen/ Rh., Kdiser-Wilhelm- Straße 31, Unvergängliche Mlelodien Mozart- Rossini- Verdi- Wagner- Weber Volkstümliches Opernkonzert veranstaltet vom Nafionql-Theqter und seinen Mitgliedern zugunsten der Theater-Tombold 19356 Konzertmeister Justus Ringelberg- Violine Der Herrenchor des Nafional-Theqaters untet leitung v. Joachim Popelka Das National- Theqter-Orchester Musikalische Leitung Karl Fischer und Eugen Hesse Eintrittspreise 2,.— bis 7.— DM s Vorverkduf ab Samstag, 28. Febroor Vorverkaufstellen: Musikalische Akademie, Collinistr. of 501 56/ Bosengarten, Ruf: 438 84/ Böftger, Buchhandlung, Planken, O7, Ruf: 437 04/ Schmitt, Zigarrenhaus, 409 4%/ Nationalthegter lanken, P 5, Ruüf: 44215/ 41216/ Verkehrsverein, Kurpfolzstr. NI, Ruf: 4.20 55 Kohler, Rof: 635 40. 20 Jahre fumger (potentamtfl. geschötzf. Wz.) auch genennt Exlepäng 705 grauen Haaren unauffällig die öhere Farbe wieder. Graue Haare machen alt Man ist 14 5 30 alt, ie man aussjeht. Exlepäng hat durch seine Göteseit Jahr- zehnten Weltruf. Sparsom im Jebrauch, Na. Pa g e leichte Anwendung. Ubereill zu hab Verkgufsstellen Werden nachgewiesen. Verlangen Sie Gretis prospekt von EXIepäng- Gmbtl., Düsseldorf 227 Solzheimer Straße 120 Wahlkundgebung am Freitag, 2. März, 20 Uhr Es sprechen im Wartburg-Mespitz, F 4, 7 Alters präsidentin Frau Dr. Marie-Elisaheth Lüders de, Deutschen Bundestages Eintriff freil und Frau Dr. Gisela Craeff Landtagskandidatin . ͤ y Stadtverband Mannheim Jyeie Demobralische Paslei 7 Schlaflos? Herzunruhe, Angstgefühl, ner- vöser Magen, Benommenheit? Dann Mix- Barbarossa von Hof- apoth. Schäfer, altbewährt u. aus edelsten Arzneikräutern, somit keine schädlichen Neben- wirkungen. Verkaufstelle: Drog. Ludwig& Schütthelm O 4, 3 ihr Vorteil! Möbel aus eigener„ GANMBRINUS Schr AEZ IMMER 2 m. beste Verarbeitg. nut DM 498, Möbelfabrik J. F. E. RA TH, Pfalzgrafenweiler 5 jetzt auch ludwigshafen am Rhein 2 Bismarckstraße 84 u. Oggersheimer Straße 31 Bockbierfest mit der neuen bayerisch. Kapelle Tägl. abds. Varleté- Einlegen Kleine Verzehrpreise. Eintritt frei im Maxim täglich 21 Uhr Tanz-Kabaren Sonntag 16 Uhr Tanz- Tee Eintritt frei Besuchen Sie unsere Sonderschau Achtung! Achtung! MusIKseHRRANRKE zu wesentlich verbilligten Preisen! Fernseh-Haus RADIO-DAHMS NAhm., P 2. 7 * 5 det wellbekannie Handstrickappataſ Vorführung: Jeden Montag bei E. Gutjahr, Mannheim, A 3, 6 Jed. Freitag in der Wollpalette P 6, 6-7, Seitenstr. d. Plank. Treffpunkt Maxim im „Gambrinus“, U 1, 5 Wo ist Marguerita(Spanierin) vom Bühnen- und Presseball? Domino- Charlie erhofft ein Wiedersehen am kommenden Sonntag, 16.00 Uhr beim Tanztee im Maxim. pronn Betersv K U v 25 R Ae 517 1 Kur v&, Wir laden ein zu einer öffentlichen Wahlversammlung, veranstaltet am 3. März 1956, 20 Uhr, im Rosengarten, Mozartsaal Eure Kandidaten stellen sich vor! 7. Frau Gertrud Köpfer 2. Pfarrer Gustav Reiekheim 3. Nerr Mans Kießling Außerdem spricht zu Ihnen Herr Bernhard Schmetzkort, Referent b. Bundesvorstand des Bd, über akt. Themen d. Tages. Ortsverband Mannheim— Eintritt frei! MANNHE 5 05 25726 Unsere Spezialität: EAunenen vom GR Warme Küche von 18 Uhr bis 2 Uhr nachts Täglich Fernsehen! KABARETT Vom 1. bis 15. März J Fahrimanns Equilibristen und Kontorsionisten Lore Franke u. Siegfr. lischer i. einmal. Kurzspielen a. beliebt. Operett Hessie und partner, Kautschuk- und Spring-Akrobatik Mus Daniela, die reizende Kostüm- und Schönheitstänzerin Hildegd. schuchmann u. Joch. Schwarz Man kann sich doch mal irren“ Habaras, modernes Instrumental- und Gesangstrio Es spielt zum Tanz Kapelle FRED KAISER mit seinen Solisten Jeden Mittwoch u. Sonn- u. Feiertag 16.00 Uhr Naenmitta gs vorstellung mit vollem Programm Conferiert Jochem Schwarz mit 1000 aktuellen Worten ted Wadskjzer„Karikaturen mit beiden Händen“ Die Metro-Giris Ein Hauch aus Paris— Charme u. Sex Appeal Tine feizw., pikante Wäsche-Schau Täglich ab 24 Uhr die ganze Nacht 27 ee, Ger, e, auue 22270 00 N — 8 * — 7 — E 1 2 * 3 dessen eingetretenen Wertsteigerung Nr. 51/ Donnerstag, 1. März 1956 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 9 ee, steuerschraub 2 Höhere Bewertung mit Beruhigungspillen (El.) Einen ebenso wichtigen wie umfang- reichen„Gesetzentwurf zur Aenderung des Bewertungsgesetzes, des Vermögensteuer- und des Erbschaftsteuergesetzes“ hat das Bundeskabinett verabschiedet. Es wird nun vom Bundesrat und Bundestag beraten werden. Das Gesetz andert die Einheitsbewertung, deren letzte Hauptfeststellung 1935 stattge- kunden hat. Es setzt an Stelle der überholten Werte und der dadurch geschaffenen Un- gleichheiten neue Werte. Wie ein Sprecher des Bundesfinanzmini- steriums dazu erläuterte, bestehe kein Zwei- fel, daß die neuen Einheitswerte, die nach dem Gesetz für die Erbschaftssteuer ab 1. Januar 1957, für die Vermögenssteuer Ab 1. Januar 1959 und für die Grundsteuer ver- mutlich ab 1. Januar 1960 wirksam Werden, höher lägen als die alten. Dies gelte insbe- sondere für den Forstbesitz wegen der unter- bei Holz. Bei der Landwirtschaft wird im Durch- schnitt eine Erhöhung der Werte um 50 v. H. erwartet, beim Hausbesitz ebenfalls eine er- hebliche Steigerung. Dennoch wird nach Meinung des Bundes- finanzministeriums keine automatisch höhere Steuerbelastung eintreten, da gleichzeitig mit einer Senkung der Gewerbesteuer und der Hebesätze der Gemeinden gerechnet wird. Außerdem sieht der Gesetzentwurf der Bundesregierung eine Erhöhung der Frei- beträge bei der Vermögenssteuer allgemein vor. Für die Kinder soll der Freibetrag auherdem auf 10 000 DM erhöht werden. Auch ist eine Vermögenserhöhung künftig nicht mehr anzuzeigen. Für das Grundvermögen ist ein neues Feststellungsverfahren vorgesehen, während es bisher nach der Rohmiete festgelegt wurde. soll es künftig nach dem Sachwert oder Reinertragsverfahren geregelt werden. Wegen der anomalen Lage des Haus- besitzes in Berlin soll das Gesetz für die ehemalige Reichshauptstadt nur beschränkt angewendet werden. Eine Regelung erfolgt durch eine besondere Verordnung. Einfuhrfreudigkeit„Ost“ o hne Gegenleistungs angebot (dpa) Die Sowjietzonen-Regierung will mren Handelsverkehr insbesondere mit solchen Ländern ausdehnen,„mit denen die Handelsbeziehungen durch Regierungs- abkommen oder andere Vereinbarungen weitestgehend normalisiert sind“. Das teilte der stellvertretende Sowjetzonen- Außefi- minister Kurt Gregor nach einer Meldung der Sowjetzonen-Agentur ADN am Dienstag vor in- und ausländischen Pressevertretern in Leipzig mit. Gregor Wiederholte den Wunsch seiner Regierung, Handelsvertretun- gen in allen Ländern zu errichten, die zum Handel mit der DDR bereit sind. Die Sowjet- zone sei bereit, auf eigenem Gebiet Handels- vertretungen mit den gleichen Rechten zu- zulassen, wie sie der Sowietzone im Partner- land gewährt werden. Gregor kündigte an, dis DDR werde ihre Außenhandelsbeziehun- gen zu den überseeischen Ländern weiter ausdehnen und entwickeln. Die Sowjetzone wolle vor allem Import- verträge für folgende Waren abschließen: Walzwerkerzeugnisse, Metallwaren, Normen- teile, Spezialmaschinen und Ausrüstungen, Glieder- und Gelenkketten, Oelfrüchte, Pflanzenöl, Trockenfrüchte, tierische Fette, Fisch, Gewürze, Wolle Textilien, Felle, Holz und Papiererzeugnisse sowie Chemikalien. Gregor teilte mit, daß die Sowjetzone in den letzten fünf Jahren an 150 internationa- len Messen und Ausstellungen teilgenommen hat.„Verständlicherweise werden wir uns an einer Reihe von Fachmessen und Ausstellun- gen in Westdeutschland beteiligen, weil die wirtschaftlichen Beziehungen zur Annähe- rung der beiden deutschen Staaten bei- tragen“. Der Leiter der Hauptabteilung inner- deutscher Handel im Sowietzonenhandels- ministerium, Erich Freund, warf auf der Pressekonferenz den Bundesbehörden vor, den Interzonenhandel zu behindern. Trotz der Fortschritte der letzten Zeit sei eine Weitere Ausdehnung dieses Handels durch- aus möglich. Das von der DDR geforderte Jahresvolumen von einer Milliarde Ver- rechnungseinheiten für den innerdeutschen Handel sei absolut real. Auf Fragen von Pressevertretern kündigte Staatssekretär Gregor die Bereitschaft seiner Regierung an, gemeinsam mit Firmen der Bundesrepublik Exportaufträge zu über- nehmen. Dies käme besonders für die Liefe- rung kompletter Fabrikanlagen in Frage. Voraussetzung seien allerdings offizielle Vereinbarungen zwischen amtlichen Stellen der Bundesrepublik und der DDR. Wie ferner mitgeteilt würde, arbeiten zur Zeit Fach- kräfte der DDR an der Erschließung von Braunkohlenfeldern in Indien. Markenartikel-Handhabung frei, aber nicht un gehemmt (Wp) Mit der Frage der Preisbindung zweiter Hand befaßte sich der Handelsaus- schuß des Deutschen Industrie- und Han- delstages. Dabei wurde die Auffassung ver- treten, daß der Handel— zwar unterschied- uch nach Branchen— an einer Preisbin- dung zweiter Hand interessiert sei, daß aber eine gesetzliche Verpflichtung zur Einhal- tung gebundener Preise nicht zweckmäßig erscheine. Es müsse vielmehr den Fabri- kanten überlassen bleiben, durch Einzel- verträge mit den Abnehmern die Preisbin- dung durchzusetzen. Im Hinblick auf die kaum überwindlichen Schwierigkeiten, den Begriff„Markenartikel“ zu definieren, er- scheinen dem Handelsausschuß des DIHT andere Lösungen kaum gangbar. Einfirmen-Vertreter a uf feste Füße stellen WD) Aus Kreisen der Handelsvertreter ist gefordert worden, durch Rechtsverord- nung die untere Grenze der vertraglichen Leistungen des Unternehmers für soge- Aannte Einfirmenvertreter festzusetzen, um die notwendigen sozialen und wirtschaft- lichen Bedürfnisse dieser Handelsvertreter sicherzustellen. Wie verlautet, will das Bun- desjustizministerium am 20. März eine ge- meinschaftliche Sitzung der Spitzenverbände abhalten, auf der u. a. geprüft werden soll, wie sich die Wirtschaft zu dieser Forderung verhält, welches Mindestentgelt festgesetzt und wie die Spesen und sonstigen Aufwen- Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italienische Lire 6,671 6,691 100 belgische Frances 6,396 68,416 100 französische Franes 1.1917 1,1937 100 Schweizer Franken 95,66 95,86 100 holländische Gulden 110,10 110,32 1 kanadischer Dollar 4,216 4,226 1 englisches Pfund 11,711 11,731 100 schwedische Kronen 80,55 80,71 100 dänische Kronen 60,525 60,645 100 norwegische Kronen 58,51 58,63 100 Schweizer Franken(Fr.) 98,29 93,49 1 Us-Dollar 4,2109 4,2209 100 DM-W= 407,50 DM-O; 100 DM-O= 26, DM-W NE-Metalle Rlertreiptcupter für Leltzwechke 483.50—50f.50 Dh ei in Kabeln 150,00 151, DM alumimum für Leitzwecke 240,00 242,00 DM estdeutscher Zinn-Preis 953,00 DM dungen des Einfirmenvertreters abgegolten werden sollen. Wie ergänzend verlautet, sind die Unter- nehmensverbände gegen eine solche Verord- nung. Derselben Meinung seien die Han- delsvertreter, die von einer Einbeziehung ihres Berufsstandes in eine solche Verord- nung sogar eine Minderung ihres kaufmän- nischen Ansehens und ihrer guten Bezie- hungen zu den vertretenen Firmen erwar- ten. Der Wunsch nach einer solchen Rechts- verordnung dürfte wohl hauptsächlich von den Versicherungs-, Versand-, Handels- und Anzeigenvertretern geltend gemacht werder Siemens-Hauptversammlungen verliefen programmgemäß Die Aktionärs- Hauptversammlung der Siemens& Halske AG. beschloß am 29. Fe- bruar, dem Verwaltungsvorschlag auf Aus- schüttung einer gprozentigen Dividende Folge zu leisten. Der sich aus der Geschäftsabrech- nung dann ergebende restliche Reingewinn von 0,86 Mill. DM wird auf neue Rechnung vorgetragen(vergl. auch MM vom 21. Fe- bruar:„Vollbeschäftigung bei Siemens-Ge- sellschaften“). Dem Vorstand und Aufsichts- rat wurde einstimmig Entlastung erteilt. Dr. Hermann von Siemens führte als Aufsichtsratsvorsitzender u. a. aus, daß bei einem Umsatz der beiden Siemens-Gesell- schaften von über zwei Md. DM und einem sich ständig erhöhenden Auftragseingang die Fabrikationsstätten bereits wieder zu eng zu werden drohen. Die hierfür erfor- derlichen Investitionen könnten ebenso- wenig wie bisher nur aus Abschreibungen finanziert werden. Allerdings sei es noch zu früh, über den Zeitpunkt einer neuen Emission zu sprechen. Dies hänge davon ab, wann der Kapitalmarkt wieder ein freund- licheres Gesicht zeigen und für größere Emissionen aufnahmefähig sein werde. Die günstige Entwicklung im Hause Siemens habe àuch im laufenden Geschäftsjahr wei- ter bestanden. 5 Personal veränderungen: Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hermann von Siemens legte sein Amt als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaft nieder. An seine Stelle wurde Dr. Ernst von Siemens zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Dr. Max Günther Grasmann(Ehemaliger Lzb- Präsident von Bayern) schied aus dem Auf- sichtsrat aus. Tags zuvor hatte die Aktionärshauptver- sammlung der Siemens-Schuckertwerke AG. in Berlin ebenfalls beschlossen, dem Vor- standsvorschlag folgend eine ꝙgprozentige Dividende auszuschütten und 1,74 Mill. DM auf neue Rechnung vorzutragen. Weiter wurde die vorgeschlagene Erhöhung des Grundkapitals von 200 Mill. DM um 50 Mill. DM auf 250 Mill. DM gebilligt. Die neuen Aktien werden von der Siemens& Halske AG. übernommen.) Dem Vorstand und Aufsichtsrat wurde auch hier einstimmig Entlastung erteilt. An Stelle des aus dem Aufsichtsrat ausscheiden- den Dr. Alfred Petersen(Metallgesellschaft Frankfurt/M.) wurde Dr. Ernst von Siemens in den Aufsichtsrat gewählt. Dr. Max Günther Grasmann wurde an Stelle des im April 1955 verstorbenen Aufsichtsratsmit- gliedes Dr. Otto Springorum in den Auf- Sichtsrat berufen. Auch hier verzichtete Dr. Hermann von Siemens auf den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden, ohne aus dem Aufsichtsrat selbst auszuscheiden. In einer am 29. Februar abgehaltenen Aufsichtsrats- sitzung wurde Dr. Ernst von Siemens der Vorsitz des Aufsichtsrates von SSW über- tragen. Straßenverkehrs-Harmonie Beseitigter Schrottfrachten- bruch Der Sachverständigenausschuß will der Hohen Behörde in Kürze einen Bericht über seine Arbeiten zur Harmonisierung des Straßenverkehrs vorlegen. Seine Vorschläge sollen sich vor allem auf die statistische Er- fassung des Straßenverkehrs, die Publizität der Tarife und auf Maßnahmen zur Ver- meidung der im Stahl- und Schrott-Trans- port innerhalb der Gemeinschaft verbotenen Diskriminierungen erstrecken. Der Straßen- transport von Stahl zwischen den ver- schiedenen Ländern der Gemeinschaft er- Kuchenausschuß knabbert am Juliusturm Hilfsmaßnahmen und Steuererleichterungen Werden eifrig geplant Die sogenannte Programmkommission der Unionsparteien des Bundestages, deren Auf- gabe es ist,„ein Gesamtprogramm über Maßnahmen insbesondere auf dem Gebiet der Sozial- und der Steuerpolitik“ auszuarbeiten, hat in enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzler und dem Bundesfinanzminister das Ausgabenprogramm„bereinigt“. Wie bereits berichtet Vergl. MM vom 15. Februar:„Eingenommene Milliarden missen ja ausgegeben werden“), sah dieses Programm Ausgaben in der Höhe von vier Md. DM jährlich für die Haushalte ab 1956/57 vor. Im parlamentarischen Jargon wurde die CDU/ CSU- Kommission„Kuchen“-Ausschuß genammnt, weil ihr obliegen sollte, einen so großen Kuchen zu verteilen. Informierte Kreise wollen wissen, daß der„Kuchen“ Ausschuß noch zu keiner endgültigen Eini- gung mit dem Bundesfinanzminister ge- Iangte. Wie unser Bonner Hi.- Korrespondent meldet, sei man sich in den gegenseitigen Auffassungen jedoch sehr nahe gekommen und habe Abstriche gemacht. Heute würde nur von einem Aufwand in der Höhe von rund 2,5 Md. DM gesprochen werden. Der Grund für die Ueberprüfung des Pro- gramms liegt darin, daß 1. die vorgesehenen Posten in ihrem vol- len Umfange in dem am 1, April 1956 be- ginnenden Haushaltsjahr noch nicht voll ver- braucht würden, ein 7 85 2. geld- und preispolitisch ungünstige Auswirkungen zu befürchten sind, wenn der geplante Vier-Md.-Stoß den Markt beein- Hussen sollte. Letztere Bedenken hegten nicht nur die Männer der Bank deutscher Länder, son- dern auch der Bundes wirtschafts- und der Bundesfinanzminister. Die Experten sagten sich nämlich, daß die Freimachung so großer Beträge die Investitionstätigkeit zwangs- läufig beleben müsse. Dagegen ward einge- E wandt, daß bei einem Sozialprodukt von rund 150 Md. DM eine zwischen zwei und drei v. H. liegende Ausgabenerhöhung nicht mehr spürbar würde. Einzelheiten des Programms werden nach wie vor geheimgehalten. Es ist jedoch als sicher anzunehmen, daß Maßnahmen zur Förderung der Kapitalbildung und insbeson- ders Pläne gebietweiser Steuererleichterun- gen im Mittelpunkt der Diskussion stehen. Es gilt auch jetzt schon für sicher, daß die geplanten„fühlbaren steuerlichen Ent- lastungen“ dem Mittelstand, der Landwirt- schaft und der gewerblichen Wirtschaft zu- gutekommen sollen. An eine lineare Steuer- senkung scheint jedoch noch immer nicht ge- dacht zu werden. Neben den geplanten Erleichterungen in der Besteuerung der Ehegatten und der vorgesehe- nen Erhöhung der Werbungskostenpauschale bestehen im Interesse einer Förderung der Kapitalbildung feste Pläne, den Paragraphen 10a des Einkommensteuergesetzes(nicht ent- nommener Gewinn), wesentlich zu verbessern. Hier sollen die Abschreibungsmöglichkeitén be- sonders in der Bestandsbewertung erweitert werden. Außerdem wird die Tatsache diskutiert, daß sich der Transithandel(Handel im Durchgangsverkehr) insbesonders mit Eng- land, Holland und der Schweiz in den letz- ten Jahren mehr als verdoppelt hat, wäh- rend die Zuwachsrate des Außenhandels nicht in gleicher Weise angestiegen ist. Dies wird auf die zu geringe Kapitaldecke des Einfuhrhandels zurückgeführt, wobei alle Kriegsopfer-Versorgung statt Knochentarif Ein sehr wesentlicher Teil der Beratungen gilt auch der Verbesserung von Leistungen für die Kriegsopfer. Das ist nicht allein auf den Vorstoß des Kriegsopferverbandes bei Bundeskanzler Dr. Adenauer zurückzuführen. Der an Bundesarbeitsminister Storch er- gangene Auftrag, eine Novelle zum Bundesversorgungsgesetz auszuarbeiten, soll nämlich nach Meinung maßgeblicher parlamentarischer Kreise— nicht dadurch erledigt werden, daß den Forderungen der Kriegsopferverbände blindligs nachgegeben wird. Es könne der hier vorliegenden Notwendigkeit nicht mit sorgungsrenten entsprochen werden. Vielmehr herrscht in parlamentarischen Kreisen die Ansicht vor, daß mit der Auf- stellung neuer Streitkräfte der Zeitpunkt für eine Grundsatzreform des bisherigen Versorgungsrechtes gekommen sei. Diese Forderung wird durch die Tatsache bestärkt, daß im Zusammenhang mit der Wehrgesetzgebung auch ein Gesetz über die Versorgung der Wehrdienstgeschädigten er- lassen werden muß. Auf keinen Fall dürfte damm eine unterschiedliche Behandlung all- fälliger neuer Wehrdienstgeschädigter gegen- über der Versorgung der Opfer beidęr. Welt- kriege eingeführt werden. Vor allem müsse bevor Zugeständ- nisse über die Höhe des deutschen Vertei- digungsbeitrages und die Zahlung von Sta- tionierungskosten für die alliierten Trup- pen gemacht werden— das Problem der deutschen Kriegsopfer einer endgültigen und befriedigenden Lösung zugeführt sein. Im Mittelpunkt der Bestrebungen steht auch die bereits wiederholt aufgestellte Forderung nach einer Bundesversor gungs- verwaltung. Die gegenwärtige verwaltungs- mäßige Zuständigkeit der Länder habe zu einem unerfreulichen Durcheinander in der Behandlung der Versorgungsangelegenhei- ten geführt, da der Bund hinsichtlich der Auslegung der Gesetze nicht einmal ein direktes Weisungsgesetz besitze. Eine Zu- sammenfassung der einzelnen Maßnahmen und Aufgabenbereiche verschiedener Be- hörden auf dem Gebiete der Kriegsopfer- versorgung sei daher notwendig. Auf der Grundrente mit dem Charakter eines„Ehrensoldes“ soll festgehalten wer- den. Darüber hinaus wird aber die Umbil- dung der gegenwärtigen Ausgleichsrente zu einer„Berufsschadensrente“ gefordert, die den individuellen Ausgleich des durch den erlittenen Nachteil im Berufsleben und bei der Sicherung der Existenz ermöglicht,. Das setzt eine Abkehr vom derzeitigen System der Prozentzahl!(„ Knochentarif“) voraus, das an die Aerzte ohnehin mit seinem Schematismus unzumutbare Aufgaben stelle. Die Anwendung des Grundsatzes der Be- rufsschadensrente ist für Kriegswitwen und KEriegerwaisen insbesondere aus den Kreisen des selbständigen Mittelstandes von * Beschränkung auf bloße Erhöhung der Ver- besonderer Bedeutung. Den Hinterbliebenen ehemals Selbständiger stehen neben der Kriegsopferrente weder Sozialrenten noch Pensionen zu; die private Vorsorge ist zu- meist vernichtet worden. Durch eine für die Sicherung der Existenz ausreichende Berufs- schadensrente könnte der soziale Abstieg der Hinterbliebenen dieser Mittelschichten aufgehalten werden. Auch in der Frage der Einstellungsquote für Schwerbeschädigte wird eine Anpassung an die Erfordernisse der Praxis für erfor- derlich gehalten. An Stelle des Pflichtquo- tensystems in seiner gegenwärtigen Form soll eine individuelle Ueberprüfung und Behandlung aller Mängel des Einzelfalles (Z. B. das Fehlen einer Wohnung am Ar- beitsplatz, finanzielle Mittel für Umschu- lung) treten. Effektenbörse Folgen der Verteuerung und der zu geringen Lagerhaltung mit in die Betrachtung ein- bezogen werden. Deshalb sind auch hier für die Förderung der Kapitalbildung bestimmte Maßnahmen vorgesehen. Hinsichtlich einer möglichen Senkung der Umsatzsteuer, die offenbar ebenfalls geplant ist, verweist man jedoch darauf, daß eine solche Herabsetzung vom Bund zu 100 v. H. zu tragen wäre, während Maßnahmen bei der Einkommen- und Körperschaftssteuer nur zu einem Drittel den Bund und zu zwei Dritteln die Länder treffen würde. Der Bun- desfinanzminister scheint nach wie vor jeden Angriff auf die Umsatzsteuer hart abzu- Wehren. Nachdem aber nun durch den ge- planten Wegfall der Umsatzsteuer in der Landwirtschaft ein gewisses Präjudiz ge- schaffen worden ist, kann man annehmen, daß der Programm-Ausschuß der Unions- Parteien auch hier Erleichterungen beab- sichtigt. Neben den bereits bekannten Maßnahmen zur Hilfe für die Landwirtschaft und zur Besserung des Rentner-Daseins wird auch an einer Reform der Arbeitslosenfürserge und, an steuerliche Verbesserungen für Per- sonalgesellschaften, sowie an die Beschleu- nigung des Kriegsfolgeschlußgesetzes ge- dacht. Die Beratungen der Programmkom- mission sollen möglichst bald beendet und im Anschluß die Vorlage gesetzesreif ge- macht werden. KURZ NAC (VWD) Der zentrale Kreditausschuß der Spitzenverbände des Kreditgewerbes hat am 28. Februar die Frage einer Heraufsetzung der Zinsen für Einlagen und Kredite erörtert. Alle Beteiligten waren sich darin einig, daß die seit langem anomale Lage am Geldmarkt das Zinsgefüge in wesentlichen Teilen verzerrt und daß der Diskontsatz die Verbindung mit dem Markt völlig verloren hat. Die Verzerrung verstärke sich zusehends durch die ständig stei- gende Stillegung öffentlicher Gelder im Zen- tralbanksystem. Der Ausschuß weist darauf hin, daß eine Erhöhung der Haben-Zinsen und da- mit auch der Soll-Zinsen unvermeidlich sein wird, wenn nicht durch kompensierende finanz- und kreditpolitische Maßnahmen alsbald eine Entspannung herbeigeführt wird. In Erwartung solcher Maßnahmen hat der Ausschuß zunächst davon abgesehen, bestimmte Anträge zur Neu- ordnung der Zinsen zu stellen. Kurzarbeit in der britischen Automobilindustrie (Ap) Der britische Rootes-Automobil-Kon- zern hat am 28. Februar für 10 000 Arbeiter die Viertage-Woche eingeführt. In den Austin- Werken sind bereits 20 000 Arbeiter zur Kurz- arbeit übergegangen. In allen anderen bri- tischen Automobilwerken hat die Ableistung von Ueberstunden praktisch aufgehört. Einen neuen Textilarbeiterlohntarif haben die Gewerkschaften Textil für Hessen und Rheinland-Pfalz mit den Arbeitgeberver- bänden der pfälzischen und mittelrheinischen Textilindustrie am 28. Februar in Bingen aus- gearbeitet. Die Sozialpartner haben sich auf eine effektive Lohnerhöhung von 15 Ppf pro Stunde für die etwa 12 000 gewerblichen Ar- beitnehmer in der rheinlandſpfälzischen Tex- tilindustrie geeinigt. Es wurde ein neuer Lohn- Mitgeteilt: Commerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 29. Februar 1956 Börsenverlauf.(VWD) Bei den Aktienmärkten zumeist kleiner zugung von Gelsenkirchener Bergwerk folger nach fester Fröffnung im Verlauf unterschiedlicher Umsatztätigkeit ergaben sich am 29. Februar an e Kurserholungen. Montane und Bergbauaktien unter Bevor- und Mannesmann auf vereinzelte Glattstellungen leicht uneinheitlich, IG- allgemein anziehend. IG-Farben-Nach- Farben-Liquis auf Auslandskäufe Weiter anziehend. Versorgungswerte gut behauptet, Berliner Kraft und Licht auf die vorgeschlagene Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis von 4:1 sowie Dividen- denerhöhung von 5 auf 6 v. H. stärker Daimler auf Gewinnmitnahmen um ca. beachtet. Maschinen- 5 Punkte gedrückt, An den Lokalmärkten konnten Angebot und Motorenaktien uneinheitlich, und Nachfrage zumeist zu Vortagsschlußkursen ausgeglichen werden Banken-Nachfolger gut be- hauptet, vereinzelt bis zu 2 Punkte erhöht. Kali-Werte allgemein etwas leichter. Festverzinsliche Papiere bei kleinen Umsätzen wenig verändert. Aktlen 28. 2.. Aktien 28.2. 20 2 Aktlen 28 2. 29. 2. „„ 218 ¼[ Harpener Bergbau 122% 123 PDresdner Bk. 9 20% ¼ 20%¾ 8 5 200% 200„ Beidelb Zement. 250%½ 8257 Rhein-Main Bank 250 250 o be 100% Hoesch) 150 155½[Reichsb.-Ant. Sa. 38½ 580 Conti Gummi 204 204 Lanz 1120¾ 122 11 1 Daimler-Benz 342 330 Mannesmann 170 182 on tan: Dt. Brads! 100 167%¾ Ahn. Braunkohle 275 274 Nachfolger Degussa 27% 277¼[ Rheinelektre 179 177 Bergb. Neue Hoffg. 143 142 Demag ũ 239 240 V 211½ Pt. Edelstahl!. 193 17 Dt. Linoleum 201 250% Seil wolff 11% 11% Dortm. Hörd. Hutt. 140 140 Durlacher Hof 177 177 Siemens& Halske 247 248 Gelsenberg 153½% 154 Fichbaum-Werger 207% 207% Südzucker 188% 188% Ski Nürnberg. 212 212½ Enzinger Unfon) 193½ 193½[er. Stahlwerke), 5% Hoesch 4136 155½ G- Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 149 14% Klöckn.-Humb. o. 210½ Ant.-Sch.) 35½ 37½%[Badische Bank 205 115 Klöckner werke 100 161½ **... 211½ Commerzbank) 14 13½% Phönix Rheinrohr 169 8 Farbenf. Baver 21½ 214 Commerz- Rhein. Röhrenw.— Farbwerke Höchst 214 214 u. Credit-Bank 218 219 FRheinst. Union 105 105 belten& Guill. 210 210 veutsche Bank) 19¾ 1% Stahlw. Südwest. 177 176% Zrün& Bilfinger! 160 Süddeutsche Bank 239 20 Fhyssenhütte. 79% 180¼ )= RM- Werte reiche bereits mehrere 100 000 t, während er innerhalb der einzelnen Länder der Gemein- schaft einige Mill. Tonnen betrage. Bezüglich des Verkehrs von Montan- Erzeugnissen auf den Schiffahrtswegen Hat die Hohe Behörde noch keine Maßnahme ergriffen, da sich die europäische Verkehrs- ministerkonferenz mit diesen Fragen be- fassen will. In der Montan-Union werden am 1. Mal 1956 durchgerechnete internationale Eisen- bahntarife, ohne Frachtenbruch an den Grenzen, für Schrott und Stahl eingeführt, wie sie bereits für Kohle und Erz seit Mai 1955 angewandt werden. Die an den Grenzen innerhalb der Gemeinschaft noch erhobene Grenzabfertigungsgebühr wird um ein Drit- tel gesenkt. Sie soll in einem Jahr ganz auf- gehoben werden. Wie ein Sprecher der Hohen Behörde erklärte, werden gleichzeitig die Ladegewichtsbestimmungen für Schrott, Stahl und Eisen vereinheitlicht. Die Vertreter der Bundesrepublik konnten sich, im Hinblick auf die noch ungelösten Probleme der Koordinierung von Schiene und Straße, noch nicht in vollem Umfang diesen einheitlichen Ladegewichts bestimmungen anschließen, Der Sachverständigenausschuß will sich im Juli erneut mit der Tarifierung in der Bundes- republik befassen. Die Ladegewichtsbestim- mungen gelten sowohl für das Inland wie für den grenzüberschreitenden Verkehr in der Gemeinschaft. Eintälle. Einlãtlle Ohne Geld Millionen jongliert (Ap) Auf der New Vorker Effektenbörse verursachte eine Falschmeldung beträchtliches Aufsehen. Auf dem„Ticker Tape“(eine Art Hell- schreiber), der die Börse mit allen großen Banken des Landes verbindet, erschien eine Meldung über eine Transaktion von 6000 Pkileo Radio- Aktien zu einem Kurs von 328 bis 33 und 8000 New Vork Central-Aktien zum Kurs von 44½ bis /. Der Gesamtwert der Trans- alction belief sich auf 552 750 Dollar(2 321 550 DRM). 5 Jöchst erstaunte Makler begannen sofort mit einer Nachprüfung, stellten fest, daß eine solche Transaktion gar nicht stattgefunden hatte und gaben innerkalb von sieben Minuten eine Berichtigung auf den Draht. Die einzige Erklärung, die sie für den bisher in der Ge- schickte der New Vorker Börse einmaligen Vor- fall Ratten, ist die, daß einer der Börsenboten einmal Jobber spielen wollte und einen der Zettel, mit denen von den Maklerständen aus die Abschlüsse an den Fernschreiber gemeldet werden, selbst ausschrieb. * Sollte der ambitiöse junge Mann gefunden werden, wäre seiner Laufbahn an der Börse ein vorläufiges Ende gesetst. 5 Vielleicht war es nur eine Art Halbwüchsi⸗ gen-Ulk. Auf jeden Fall beweist der Einfall des Boten, daß die Methoden,. wie ohe oder mit unzulänglichem Kapital Geschäfte 92 werden könnten, von Land æu Hund den sind. Hierzulande genügt es, zu behaupten, man habe eine Sperrminorität, um Millionen zu scheffeln. Das zient nock viel besser als der Neu Vorker Einfall. 5 ARICHTEN tarifvertrag mit einer neuen Lohntafel abge- schlossen, der jetzt auch in diesem Industrie- zweig zum ersten Male die Gleichberechtigung von männlichen und weiblichen Arbeitnehmern festlegt. Er soll vom 1. März 1956 an in Kraft treten. Die Erklärungsfrist läuft am 13. März ab. Die Verhandlungskommission der Arbeit- geber empfahl allen Mitgliedsfirmen der Ver- bände, das Verhandlungsergebnis anzunehmen. Kubanische Zucker-Importe eingeschränkt (AP) Zur Anpassung an den deutschen Be- darf sind die Zucker-Importe aus Kuba durch ein Zusatzprotokoll zum deutsch- kubanischen Handelsabkommen wesentlich eingeschränkt worden. Wie aus dem Bundeswirtschaftsmini- sterium ergänzend verlautete, ist das Kontin- gent für Zuckereinfuhren aus Kuba von bis- her 175 000 auf 85 000 t herabgesetzt und da- mit dem deutschen Bedarf angepaßt worden. Die Bundesrepublik hat sich bereiterklärt, Transitgeschäkte mit weiteren 75 000 f zu ge- nehmigen. 5 Offenbacher Lederwarenmesse gut beschickt (VWD) Insgesamt 400 Aussteller, darunter 30 aus dem Ausland, werden auf der vom 3. bis 9. März stattfindenden 14. Internationalen Le- derwarenmesse in Offenbach vertreten sein. Außerdem stellen 13 Betriebe der Zubringer- industrie aus. Die Ausstellungsfläche von über 6300 qm ist voll belegt. Eine neue Investmient- Gesellschaft wollen die drei Nachfolgeinstitüte der Dresdner Bank(Rhein-Main Bank AG, Rhein-Ruhr Bank AG und Hamburger Kredit-Bank AG)] Unter der Firmierung„Deutsche Investment-Trust- Gesellschaft für Wertpapieranlagen mb! Sitz in Frankfurt/M., Stammkapital 1 Mill, PY gründen. Wie in eingeweihten Kreisen verlau- tet, liegt eine Genehmigung seitens der zustän- digen Banken- Aufsichtsbehörde bereits Vor. Einzelheiten der Gründung werden von den Gründern erst bekanntgegeben, sobald die Ein- tragung der neuen Gesellschaft in das Handels- register erfolgt ist. Dividenden- Ausschüttungen Siemens-Reiniger-Werke AG, Erlangen— 9% (HV 28. 2.) 5 Deutsche Babeock& Wilcox-Dampfkessel- Werke AG, Oberhausen— 10%. 17& Schüle AG, Kirchheim Teck— 8%(Hy 3 8 Dividenden- Vorschläge Vereinigte Deutsche Nickel-Werke AG, vorm. Westf. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte& Co,, Schwerte/ Ruhr— 9½%(HV 6. 3.). Frankfurter Bank A, Frankfurt/ Main— 10% Kabelwerk Rheydt AG, Rheydt Rheinland 12%(HV 26. 3.) Kapitalerhöhung Frankfurter Bank 46, Frankfurt/Main— von 6 Mill. auf 10 Mill, DM. Marktberichte vom 29. Februar 15 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (Wo) In Feingemüse Anfuhr gering, in Grob- gemüse, wie Sellerie, rote Rüben und gelbe Rüben, gute Anfuhr. Es erzielten: Aepfel Ia 30 bis 45;& 2030; B 15—19; Feldsalat 250; Karotten 15—18; Knollensellerie 33-40; Zwiebeln 35-40; Petersilie 13; Schnittlauch 7-10; rote Rüben 10 bis 12; Lattich 250; Kresse 180. 2 Seite 10 MORGEN Donnerstag, 1. März 1956/ Nr. 31 Elternmord beschäftigt Ost und West Austausch von Ermittlungsergebnissen an der Zonengrenze Berlin. Der Konstanzer Oberstaatsanwalt Dr. Gulden, der die Ermittlungen gegen den in Singen inhaftierten, des Elternmords be- schuldigten Dr. Karl Sroka leitet, ist am Mittwoch zusammen mit einem Kommissar der Westberliner Mordkommission mit Ver- tretern der Potsdamer Staatsanwaltschaft und der Volkspolizei- Mordkommission Zzu- sammengetroffen. Die Zusammenkunft fand an der Grenze zwischen dem amerikanischen und dem sowjetischen Sektor Berlins statt. Zwei Stunden lang verhandelten die Beam- ten aus Ost und West in einem kleinen Om- nibus der Westberliner Polizei, der auf einem Ruinengrundstück unmittelbar an der Sek- torengrenze stand. Dr. Gulden teilte anschließend mit, die Verdachtmomente gegen Dr. Sroka hätten sich durch den Austausch der Ermittlungs- ergebnisse mit den Sowietzonen-Stellen so- Weit verdichtet, daß. kaum mehr ein Zweifel an seiner Schuld bestehe. Die Frage nach dem Motiv der Tat sei allerdings immer noch offen. Der Oberstaatsanwalt äußerte Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit Dr. Srokas. Er habe bereits bei seiner Vernehmung in Sin- Sen Angaben gemacht, die auf zeitweilige Geistesgestörtheit hindeuteten. Dr. Gulden Sagte weiter, der Vertreter der Potsdamer Staatsanwaltschaft habe mitgeteilt, daß die Auslieferung Dr. Srokas an die Justizbehör- den der Sowjetzone beantragt werde. Der Mord an den Eltern Dr. Srokas in Potsdam war entdeckt worden, als die Ver- lobte seines Bruders die alten Leute wie jeden Tag besuchen wollte. In der Wohnung habe Licht gebrannt, sagte die Zeugin spä- ter aus. Als sie die blutbesudelten Betten des Ehepaares sah, habe sie sofort die Volks- polizei verständigt. Sie sei schon am Tag vorher in die Wohnung gekommen, als die Tat vermutlich bereits geschehen war. Dabei sei ihr im verdunkelten Schlafzimmer Dr. Sroka entgegengetreten. In der Meinung, er habe Damenbesuch, sei sie schnell wieder gegangen, ohne etwas Verdächtiges zu be- merken. Seltene Tiere am Rhein Kehl. In der Rheinebene gehören seit einigen Tagen Schneeganse(Graugänse) zum täglichen Bild; in sonstigen Jahren sind diese Tiere nur selten bemerkt worden. Neben Wildenten und Reihern, die in den letzten Jahren ebenfalls selten geworden waren, wurden dieser Tage auch die unter Natur- schutz stehenden Wildschwäne(Höcker- schwäne und graue Singschwäne) beobachtet. Ein Ereignis war der Storchenschwarm, der, etwa ein Dutzend stark, seit einigen Tagen sich in den Rheinauen aufhält. Auch sonst kaum gesehene Vierbeiner kommen in die Nähe menschlicher Behausungen. Die Wild- schweine, die in den letzten Jahren dank der Aufmerksamkeit der Jäger verschwun- den waren, tauchen wieder auf. Selbst im Straßburger Stadtgebiet wurde dieser Tage eine solches Borstentier erlegt. In den Vo- gesen konnten einwandfrei drei Wölfe fest- gestellt werden. 5 Mildernde Umstände Eßlingen. Wegen einer allzukräftigen Ohr- feige wurde ein Studienrat einer Eßflinger Oberschule zu 100 Mark Geldstrafe verur- teilt. Das Eßlinger Amtsgericht billigte dem Studienrat mildernde Umstände zu, weil er durch das aufsässige Verhalten seiner Klasse so gereizt worden war, daß er es mit der Angst zu tun bekam. Kurz vor Schluß der Unterrichtsstunde begann ein 15jähriger Schüler völlig ungeniert seine Haare zu kämmen.„Das hört jetzt auf“, befahl der empörte Lehrer.„Warum?“, war die Antwort des Burschen, die der Studienrat nun sei- nerseits mit jener gewaltigen Ohrfeige quittierte. Der Schlag verursachte einen Riß; des Trommelfells. Die Verletzung war nach zwei Monaten ärztlicher Behandlung seheilt, ein körperlicher Schaden blieb nicht zurück. Algerische Schützen kommen Wetzlar. Anfang März werden in Wetz- lar, Fritzlar und Marburg Einheiten des 7. algerischen Scharfschützenregiments er- Wartet, das in diesen Städten stationiert War, bevor es im April vergangenen Jahres nach Nordafrika verlegt wurde. „Konfessionale Engherzigkeit und Willkür“ Protest gegen Konfessionalisierung/ Mainz. Gegen„die nachweislich immer stärker werdende Konfessionalisierung in der Bundesrepublik“ hat sich die Landes- vereinigung zur Erhaltung und Förderung der christlichen Simultanschule in Rhein- land-Pfalz am Mittwoch gewandt. Als ein Beweis für diese fortschreitende Konfessiona- lisierung wird auch die Ausführungsverord- nung des Kultusministeriums zum Schul- gesetz von Rheinland-Pfalz zitiert, weil diese bestimmt, daß bei den Elternbeiratswahlen in den Volksschulen die Konfession der Kan- didaten bekanntgegeben werden muß. Die Landes vereinigung bezeichnet diese Ver- ordnung als grundgesetzwidrig. Auf diesem Wege werde der gefährlichste Sprengstoff — der konfessionelle Gegensatz— in die Elternversammlungen getragen. Die noch bestehenden Simultanschulen könnten kaum raffinierter erschüttert werden. Landtag und Regierung hätten die Pflicht, die Aufhebung dieser grundgesetzwidrigen Verordnung her- beizuführen. Besonders alarmierend sei nach Auf- kassung der Landesvereinigung die Situation, daß der Oberste Verfassungsrichter des Lan- des, Prof. Dr. Adolf Süsterhen, als Partei- mann selbst dem Konfessionalismus huldige. Es sei ein unerhörter Vorgang, daß sich der Oberste Verfassungsrichter aktiv in den Streit der Parteien und Konfessionen ein- Vorwurf der Grundgesetzwidrigkeit mische, ohne Konsequenzen für sein hohes Amt in Betracht zu ziehen. In ihrer Verlautbarung führt die Landes- vereinigung„beschämende Beispiele konfes. lionaler Engherzigkeit und Willkür“ an. Da- bei werden die Bewerbungsbogen für die Freiwilligen der Bundeswehr kritisiert, weil auf ihnen die„grundgesetzwidrige Frage nach der Religion“ gestellt werde. Auch das Kultusministerium von Baden- Württemberg wird angegriffen, weil es in den Entwürfen der neuen Lehrpläne der höheren Schulen in Baden- Württemberg „individualistisches Mißverständnis und als gescheiterte religiöse Form“ bezeichnet haben soll. Wintersportverhältnisse Freiburg. Seit Dienstagabend ist es im Schwarzwald zu meist leichten Schneefallen gekommen, die strichweise einige Zentimeter Neuschnee gebracht haben. In höheren La- gen ist bei leichtem Frost der Neuschnee zu- nächst noch von pulvriger Beschaffenheit. Bei voll ausreichenden Gesamtschneehöhen wurden Mittwoch früh die Sportmöglichkei- ten noch allgemein als gut bis sehr gut be- zeichnet. In tieferen Schwarzwaldlagen macht sich bereits der Einbruch milder Meeresluftmassen durch leichtes Tauwetter bemerkbar. Ein nächtliches Schrecknis Zu dick! Gewichts- abnahme! KEINE ZEIT FUR SchuERZ EMI Bei den enten Anzeichen Leh Benommenheit, Kopfweh, Nerven-, Rh oder Zahnsch erzielt die Reformation als schlimmster Art ist ein Asthma- Anfall. Aber schon ein halbes Pulver Asthmodem kann ihn rasch beseitigen. Es lockert, löst. entkrampft. Orig.-Pckg. mit 16 Pulvern 1.85 DM in allen Apoth f Kaufgesveche 0 Für m. nächste Versteigerung suche ich Schlafzi., Küchen, gebr. Möbel. Witt, Versteig., G 7. 29, Tel. 5 37 81 Geschäfts-Anzeigen GU E eisen kaufen Sie bei Seifen- Böck, Qu 2, 13 Mein- Transporte bis 6 t führt aus Tel. 52510 u. 41797 Bettfedernreinigung Desinfizieren mit der modernsten Anlage in Ihrem Beisein. Bettfedern- inlet! Seeberger, 8 3, 15, Telefon 4 87 70 Wird kostenlos abgeholt u. gebracht Umzüge Beittede N werden gereinigt men u. felepg Tl. A323 n 3, 33 Gasheizungen Hlllig und fein, richtet Meister Rothermel ein. EITI TRANSPORTE Theuwissen. Telefon 5 1462 Ypma. Nah und Fern Lyncker. Tel. 5 61 91 Parallelos u. pelzgefütterte Jacken jetzt ganz billig. Größere Mengen Ohrenschützer abzugeben. US- Waren- und Textillager W. Lang. Filiale: Mannheim, Breite Straße (Hadefabau). Uhren- Reparaturen fachmännisch und preiswert. ZIMMER am Tattersall. lu, Neuß AAlucloe. Hareacholabi planken P 6. 26 Transporte Umzüge bill. Tel. 59026. Daunendecben Größte Auswahl— Reparaturen. Hoerner, G 2, Marktpl., Tel. 5 33 27 Das Speziolgeschäft für Hosen und Berufskleidung HosEN-Moll Mannheim D 4, 6— gegenüber Börse bietet Ihnen in Nos EN aue Auswahl von der einfachsten bis zur elegantesten Ausführung und Qualität ab 9,75 DM Herren-Hosen ingetroffen: Gabardinehosen, a Sordhosen, Cordjacken, pelzgefütterte Skijacken, Regen- mäntel, Regenumhänge, gr. Men- gen Ohrenschüitzer u. viel. andere erhalten Sie bei Us-Waren- und Textillager W. Lang. Fil.: Mann- heim, Breite Straße(Hadefabau). Verkäubfe Notstrom- Gerät, 7,5 KW Drehstr. m. 600 cem Zündapp-Mot., neu, günst. zu vk. Angeb. unt. 06483 a. d. V. Neuw. Kinderbett, 1,40 m, Matr. u. Kombiw. zu vk. Müller, Wa, Zell- stoffstr. 28d, zwisch. 17 u. 19 Uhr. Aufsatzbüfett, pol., Schreibtisch, Stühle, Nähmaschine,„Singer“, einig. Steingut-Einmachtöpfe, um- ständeh. z. vk. Kunz, Haardtstr. 23 Antik. Wohnzi. m. Plüschsofa, Sess. und Stühle, gut erhalt., zu verk. Fritz Stahl, Leimen, Lingentaler Hof, Telefon Sandhausen 3 96 Einige zurückgeholte Fahrräder so- wie ein Moped gibt billig ab Fahrradhaus Peter Martin, Mhm., Am Megßplatz 6, Tel. 5 18 53. Große Mengen Handschuhe, Schals, Wollstrümpfe, Ohrenschützer und Pulswärmer abzugeb. Us-Waren- und Textillager W. Lang. Filiale: Mhm., Breite Straße Hadefabau). 3fl. Gasherd m. Backofen 120, DM, Dezimalwaage(500 kg, m. Gewich- ten) 100,- DM, beides neuwertig zu verkaufen.— Angebote unter Nr. P 16973 an den Verlag. Küchenbüfett, Pitchp., 1,65, zu vk. Eiermann, Kä., Rüdesheimer Str. 7. Kohlebadeofen, neuwert. u. Badew. billig zu verk. Weick, J 3, 11. Eleg. Kommunionkleid für 14jähr. z. verk. Berger, Friedrichsplatz 11. Klubcouch, Bettcouch billig zu ver- kaufen. Seeberger, 8 3, 15. Jeneidet von Ihrer Freundin, dewundert von Irem daten Werden die in einem Frühjahrs- od. Ueber- gangskostüm aus reiner Wolle zu 59,—, 69, Uu. 79.—-. Reinwollene Fla- nellkostüme 79,90. Gabardine-Ko- stüme(reine Wolle) 98,—. Erstkl. schicke Damen- Frühjahrs- oder Uebergangsmäntel zu unseren be- reits in Mannheim sprichwörtlich bekannten niedrigen Preisen. Fer- ner bieten wir an: 2 herrliche Importdecken, dick u. weich, Größe 150X200, im gr. Koffer kompl. nur noch 51,90. Für den Herrn lang- ärmelige Strickwesten, elegante Ausführung, zu 22.90 DM. MaAROUIS& Co, Hauptbahnhof Mannheim, Westflügel(früh. Schil- lerschule), Telefon 4 05 50. I- und U-Iräger neu und gebraucht zu verk. R u. R. Berner, Mann- heim, Lager Bürgermeister-Fuchs- Straße 52, Telefon 5 16 44. Weit über 400 Teppiche Bettumrandungen, Läuferstoffe, Brücken usw. verkauft billigst ab Lager, Hamburger Teppich-Lager, Mannheim, O 7, 12 a. d. Planken 1. Etage. Kombischrank, neu, 200 em, Macors, gute Ausführung, billig zu verk. Seeberger, 8 3, 15. SCHREIBMASCHINEN für Büro u. Heim, alle Preis- lagen, neue und gebrauchte, Teilzahlung und Miete, vom Fachgeschäft Friedrichs- Joh. Bucher platz 10. Telefon 4 30 32/4 47 57 oft schon in Kürze durch Ebus-Jee den wohl schmeckenden Orig.-Packg. 2 DM in all. Apoth. u. Drog. Ebus-Tee entschlackt den Kör- per, macht elastisch und verleiht frisches Aussehen! ö Stellenangebote mon schnell Schmerzfreiheit durch des rasch wWirkendle CHROVANIULE in Apotheken in Oblaten, Pulvem oder Jableſten. LRS NAN IEEE nimmt Schmerzen! BOUCHHALTER(COIN) undentabe an selbständiges Arbeiten gewöhnt, für Trans- portversicherungs- Büro Ourchschreibebuch- haltung) in Dauerstellung gesucht.— 5-Tage- Woche, Eintritt zum Sommer 1956 oder früher. Aus edlen Grundstoffen gute GIL DE AGO LU Schon probiert? Man schmeckt sofort, daß diese Delikateß-Margarine aus edlen Grundstoffen zubereitet wird: erlesene Fette und pflanzliche Ole. Vom kräftigen Frühstücksbrot bis zum feinen Fleisch- gericht gibt sie allen Speisen vollendeten Wohlgeschmack.— Ihr Fleischermeister hält die gute Gilde frisch für Sie bereit. 2 man erkennt sie am guten Geschmack! Stets frisch bei Ihrem Fleischermeister LAGERTANKS für Heizöl in allen Größen bis 100 000 Ltr. Fassungsvermögen, liefert kurzfristig KARI HORST walanof, Telefon 53 92 31 lebe geuund, lululie das nafürliche fruchisaffgefrãnł echt in den Soinninebiſascns Doppelbetteouch, besonders preis- Wert für 200, DM zu verkaufen. Seeberger, 8 3, 15. NOTEN für alle Instrumente im größt. Sortiment Mannhèims Aeclte ABT. MUSHK ALIEN MANNHEIM. O 3, 9 Lederiacken wer e, roch, K 3,7 für den verwöhnten Geschmack große Auswahl eleganter Stoffe Betten-Flieger Steppdecken- u. Wäschenäherei Mannheim U 4, 20 Tel. 5 18 00 Nähe OEG-Bhf..(Welde-Bràu) Erstkl. Dufflecoat fünfmal getragen, Anschaffungs- wert 100,—, spezialgefüttert, um- ständehalber für 60, DM zu verk. Adr. einzus. unt. A 16978 1. Verlag. Klavier gur 250, DM zu verk. Zuschr. unt. P 16972 a. d. Verlag. Fernsehen wienlig mögl. gelernt. Kfz-Handwerker von Wäscherei und chem. Reinigung gesucht. Adresse einzusehen unter Nr. A 17029 im Verlag. SRRTNER Gärtnergehilfe oder landwirt- schaftl. Arbeiter zur Instand- haltung eines grögeren Obst- und Gemüsegartens in Mann- heim per sofort in Dauer- stellung gesucht. Angebote unter Nr. P 06510 a. d. Verlag. F auronosn- uERKRUFER für großes Verkaufsprogramm in angenehme Dauerstellung sofort gesucht. Autohaus Schwind. T 6, 27 0 1 Tüchtiger dorhzlacklerer zum sofortigen Eintritt gesucht. Adr. einzus. u. A 16968 i. Verl. Fotogehilfe oder Laborant sucht ForO-wWwEN DELL. Weinheim, Hauptstr. 38 Handschriftliche Bewerbungen unter P 06472 a. d. Verlag. Einige junge zur Umschulung K LE MME R, Druck und Buchdrucker Weinheimer Straße auf Tiefdruck gesucht. Verlag, Mannheim- Käfertal in gute Dauerstellung gesucht. Perfekte Steno- Sekretärin und perfekte Stenotypistin Rechtsanwälte Dr. Grieshaber, Böttner, Dürkes, Günther Mannheim, Viktoriastraße 29 Woche) gesucht. Stenotypistin als Anfängerin für mittleren Bürobetrieb(5-Tage- in Dauerstellung per sofort oder später Handschriftliche Bewerbungen unter Nr. P 06473 an den Verlag. * KLEMMER, Druck und Weibl. Hilfskräfte für Falz- und Zählarbeiten gesucht. Weinheimer Straße Verlag, Mannheim-Käfertal, Kellner für Gaststätte mit großer ver- dienstmöglichkeit gesucht. An- gebote unter P 16521 a. d. Verl. Täglich hohen verdienst durch kon- kurrenzlosen, sensationellen Ex- portschlager(Haushaltsartike).— Angeb. unt. PS 16971 a. d. Verlag. Größer. holzverarbeitender Betrieb Nähe Mannheims sucht zum als- baldigen Eintritt 3 bis 4 versierte, zuverlässige u. selbständ. Möbel- schreiner(keine Bauschreiner).— Adr. einzus. unt. A 16970 i. Verlag. LEHR für Rundfunk-Mechanik gesucht. Angebote unt. Nr. PL 32 an den Verlag. Ladio- eck richtig! Vorbildlicher Kundendienst. Kunststraße, O 7, 23 mit 7 Filialen Student erteilt Nachhilfe-Unterricht in Engl. u. Französ. Angeb. unt. Nr. P 06513 an den Verlag. Engl. u. Franz.„Privat“ Tel. 4 31 74. Olf TANZ STHülg Fug sik Neuer Kurs beginnt am 5. März 1936. Gefällige Anmeldungen erbeten. D 4, 15 Tel. 3 25 08 D 4, 13 Große Mengen Schuhe eingetroffen, neue Modelle zu ganz niedrigen Preisen. Größere Mengen Ohren- schützer. US-Waren- u. Textillager W. Lang.— Filiale: Mannheim, Breite Straße Hadefabau). Einen Posten öfen, 60 cbm, ab 120, DM abzugeben. Verkauf solange Vorrat reicht. Rothermel, L 14, 13-14, am Ring und Ufer-Passage. Badeeinrichtungen 1. all. Preislagen. Alois Baumann, Lange Rötterstr. 52 5 uz ud ess IN DiE HAUPTpOST vom 3. März bis 31. März 1936 5 E, ul, Def. Schuco ebe Manmleu, nel olſuuße. Vr 3, Für gepfl. Haushalt(Ehepaar u. 17jähr. Tochter) in Einf.-H. im Raume Heidelberg HMädchen m. Mochkennin. oder ältere erf. Hausgehilfin sof. od. April/Mai bei Freizeit u. guter Bezahlg. ges. Zimmer m. flieg. Wasser.(Oelheizg.— Wäsche auß. Haus usw.) Kurze Zuschr. erbet. unt. HP 17027 an den Verlag erbeten. Zuverlässiges, fleißiges Mädchen für Haus und Küche per sofort gesucht. Kost und Wohnung nicht über 40 Jahre, für ge- Pflegten 2- Personen- Haushalt, Zentralheizung, in Dauerstellg. gegen gute Bezahlung sofort gesucht. Angeb. unt. DP 16974 a. d. Verl. Sieno-Hontoristin jüngere, perfekte Kraft, zum möglichst sofortigen Eintritt gesucht. Schriftl. Bewerbungen mit Lebenslauf und Zeugnis- abschriften erbeten an: Bahlsen-Verkaufskontor GmbH Auslieferungslager Mannheim Windeckstraße 88-85 im Hause. PARK HOTEL MANNHEIM Für Neuostheim tücht. Filialleiterin evtl. auch jüngere Mädchen zum Anlernen von Chem. Rei- nigungsbetrieb gesucht. Angeb. unter Nr. P 17028 a. d. Verlag. Kinderfräul. tagsüber ges. F. 4 18 83 Auch Sie können jede Woche 100 85 9 leicht verdienen. 9 Kein Verkauf, Leichte Werbetätigkeit, auch halb- tags, keine Vorkenntnisse nötig. Noch einige Damen u. Herren mit gut. Auftreten werden eingestellt. Näheres im Vertriebsbüro Mann- heim, Alphornstraße 27. BARDANME tadellose Garderobe, gute Allge- meinbildung, sofort gesucht.„Bei Christiane“, Mhm., Langstraße 14. Vorzustellen ab 19 Uhr. 0 Stellengesuche Slungennie suent vorm. Stelle in herrschaftl. Hause. Angeb. unt. Nr. P 06499 a. d. Verl. Friseuse, 30 Jahre, sucht sof. Stelle. Angeb. unt. Nr. 06488 a. d. Verl. Witwe 46 J., sucht Stellung bei ält. Herrn oder Dame. Pflege wird übernommen.— Zuschriften un- ter Nr. 06470 an den Verlag. Flickfrau, geübt, gut empf., nimmt noch Aufträge an, auch auswärts. Angeb. unt. Nr. 06475 an den Verl. Perf. Stenotypistin sucht als Heim- arbeit Erledigung von Geschäfts- u. Privatkorrespondenz u. sonst. Schreibarbeiten. Angebote unter Nr. P 16979 an den Verlag. Frau sucht Stelle im Haushalt. An selbständ. Arbeiten gewöhnt. An- gebote unt. Nr. P 06504 a. d. Verl. Flottes Serwierfräulein sofort gesucht. Adresse einzuseh. unter A 16967 im Verlag. Verschiedenes Weil sonst die goldne Mitte fehlt wird wieder FDP gewählt. Jetzt die Badeeinrichtung von Rothermel. 8 Herrenhemden repariert Kleiderpflege Schmitt, L. 14, 17. — eignete Position. Kaufmann 45 Jahre, lange Jahre selbst, im Kraftfahrzeug- und Transportgewerbe, gründliche kfm. u. techn. Kenntnisse und Erfahrungen, Angebote unter Nr. P 06422 an den Verlag erbeten. sucht baldigst ge- * 4 A Fee e e v 7 2 g* * 5 r i J ur. 51/ Donnerstag. 1. Marz 1956 MORGEN Seite 11 ür“ Statt Karten Wir zeigen unsere ersten farben- ei i 1 g 4 öh— iten in eit Es sind uns anläßlich des Hinscheidens unserer frohen Fröhjohrs-Neuheite honteg Im Alter von 43 Jahren verschied nach schwerer Krankheit unser Mit- lieben unvergessenen Mutter, Frau 0 A 22 D U 85 E 04 arbeiter, Herr 1 3 a mndes- K 1 0. 1 te, W one 1 ö 1 Arollne esterle Druckstote. g 1 6 33 8 Paul Finster 1„ r die f..%% „ Weil soviele Beweise der Liebe und Anteilnahme zu- lülle 55 b 5 Frage gegangen, daß es uns nicht möglich ist, jedem ein- Ma: quiseties. ab 3.80 n das Der Entschlafene stand seit 1948 in unseren Diensten. Sein Fleiß, sein zeln zu danken. Wir bitten deshalb auf diesem ebenso 1 freundliches Wesen und seine kameradschaftliche Hilfsbereitschaft ver- Wege für die Karten. Blumen- und Kranzspenden U e 921 2 1 f 4 N 5 8 7 ir 81 8511 Tei Abni den 5 schafften ihm bei allen Mitarbeitern Wertschätzung und Anerkennung. sowie für 55 5 V 1 T E 75 f unseren tiefgefühlten Dank aussprechen zu dürfen. 2 1 1 1 Ein ehrendes Andenken ist ihm gewiß. f aus allen führenden Teppichfobriken 1 ee e Brücken, Läufer, Betiumrandungen ichne 1 7 25 Mannheim, den 29. Februar 1956 Im Namen aller Angehörigen: in Boucté und Velour, alle Größen ö 3 N Helmut Oesterle und Preislagen. 6 Geschäftsleitung und Belegschaft 85 20 3 1 2 a 2 es im f ö der Firma besichtigen Sie unsere 3 maler Margarine-Union AG GARDINEMScHAb 5 mete 4 1 0 135 Werk Mannheim, Industriehafen 15 77 4 3* 1 statt Karten Lü Il in onseren Schaufenstern! heit. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die überaus N 1 6 schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer 1 25 3 4 9 lieben Entschlafenen, Frau 5 ö 1 WV Kaofkredit 2 a 2 8 8 19 0 Rosa Zwanziger* 1 1 sagen wir unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir. 8 1 5 tt 8 Herrn Stadtpfarrer Mayer, den Hausbewohnern und dem Frauen- 5 N Wetter verein sowie all denen, die unserer lieben Verstorbenen das a. letzte Geleit gaben. 1 2. — Mannheim, den 29. Februar 1956— 2 5 l Plötzlich und unerwartet verschied am 26. Februar mein lieber Mann, mein treu- Renzstrage 9 Frieda Zwanziger und Angehörige Mannheims altbekanntes Spezlalhaus mit der großen Auswahl m ven sorgender Vater, Herr Pp 2, 829 Ruf: 31465 erzielt ILL E- 8 2* 8 0 Hans Klein Bestattungen in Mannheim„ 8 in N — Metzgermeister Donnerstag, 1. März 1956 Hauptfriedhof 5 Zeit— N f Engelhardt, Jakob, Lenaustraße 223 130.30 8 2 Wer ihn kannte, wird unseren tiefen Schmerz verstehen. Se ae, e I HRE VER MKH LUNG GEBEN BEKANNT: Hecker, Wilhelm, Mittelstraße 44. 11.30 WALTER BOXHEIMER 7 5. Fuhrmann, Konrad, Rupprechtstrage 9 13.00 1 5 Ludwigshafen, den 29. Februar 1956 5 Mü, Anna, N 3, n„„ 0 INGEBORG BOX HEINER —. Else Klein geb. Steeger Ruland, Lambert, Lassallestraße 50 e e geb. Hildenbrand h- 1 ö und Tochter Liselotte K 8 3 5 t 3 u 5. 5 Mh m. Feudenheim, Weiherstr. 21a, den 1. März 1936 e- 8 eber am, fr. Feudenheim, Paulusbergstraße 1 a N 1 1 2 5 im Namen aller Angehörigen Schächtele, Karl, Rupprechtstrage/ 13.00 Die 1%% 13.30 Uhr, 1. Bender, Heinrich, fr. Mannheim, Möhlstraße 20. 15.30 Hochzeſtsfeſer:„Badischer Hof“, Feudenheim ag. Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden. Friedhof Käfertal ö 8 5 g Für erwiesene Anteilnahme sagen wir herzlichen Dank. Müller, Christian, Poststraße 15. 145.20* eee Friedhof Neckarau 9 f Ditter, Martha, Katharinenstraße 6. 13.00 Ihre Vermählung ge- 3 F geben Spitzenberger, Franz, Rosenstraße 107 13.30 Pen be kannt; 5 Hornig, Konrad, Wingertstraße 3 14.00 WILHELM RRAFT Friedhof Sandhofen ELFRIEDDE KRAFT Spikermann, Paul, Ziegelgass ee! 134.30 GERHARD HONNINCOER g geb. Arnold Friedhof Seckenheim 6 Mm.- Feudenheim tal Kreutzer, Katharina, Zähringer Straße 238 14.00 MARIANNE HoNNINOER 1. MATZ 1956 b. Hei h— Eichbaum- Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim 5 5 3 5 1 4 — Statt Karten Ohne Gewähr Mannheim, Niederfeldstr. 75 Die kirchl. Trauung findet am Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen, Herrn 1. Mär2 195 6 Se. e — Friedrich Sauer 8— N Immobilien 6G. ist es uns ein Bedürfnis, für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die 5 4 2 0 Kranz- und Blumenspenden unseren innigst en Dank zu sagen. Insbesondere danken 5 +.. 5 1 Wir Herrn Pfarrer Staudt für seine wohltuenden tröstreichen Worte, Herrn Dr. Leber f 2 EIL We ner 90 für seine Betreuung, den e 5 7 Western des Städt. Rlankenhauses sowie den Zu verkaufen in Stadtmitte von Mannheim: 2 Wohnhäuser 22 8 Niederbronner Schwestern von St. Peter für ihre liebevolle und aufopfernde Pflege, der 1. Ein Vorderhaus mit 6 Wohnungen zu je 3 Zim- 2. i Firma Daimler-Benz AG und den Arbeits kameraden, den Hausbewohnern und nicht zuletzt all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. 5 mer, Küche und Bad, und 2 Läden. 1 2. Ein Hinterhaus mit 20 Wohnungen anschließend ein Lagerplatz mit 1100 qm. Angebote unter Nr. P 16229 an den Verlag erbeten. Mannheim, den 1. März 1956 Mühldorferstraße 3 Emma Sauer und Angehörige ge⸗ Einfamilienhaus, 4 Zim. u. Küche, 2 2 5 Wascnkliche u. Bad mit b am gr: Gut frisiert- Werkstatt, 842 qm Gartenland, in Vorort von Mhm. zu verkaufen. 18 Angeb. unt. P 17026 an den Verl. gern gesehen! — Für die vielen Beweise herzl. Wohnhaus am Tattersell Tach langer schwerer Krankheit wurde am 29. Februar 1956 Anteilnahme sowie die zahl- preiswert zu verkaufen. mein lieber Vater, Großvater und Schwiegervater, Herr ab 5 N 5 Angebote unter Nr. 06487 a. d. V. Sie Wissen, wie sehr es stets im Leben 8 nden eim Imgan mei-; F 7 4* F 2 d 1 h 8 h nes lieben Mannes, unseres Miethaus oder Rleinhäuser Anzeigen im MI aof den ersten kindruck onkommi. rledrienh Schray guten Vaters, Herrn zu kauf. ges, 100 000,— bar vorh. 5 Seien Sie deshoſb immer gut frisiert 5 Kaufmann Friedrich Striehl nseb. unt. Nr. osacs en den Verl. 3 1 mit Welloform! Ohne zu fetten, ohne Weil fürs tal, 4 im 66. Lebensjahr in die Ewigkeit abberufen. sagen wir allen unseren innig- 20 kleben, gibt Wellaform der Fri- Si rrs Haar- 5 a 5 f Mh m. Waldhof, den 1. März 1956 1 Dank auch sur guten Halt. Das Hor duftet dezent. vom Friseur! Kornstraße 7 Herrn Pfarrer Ewald für die W. ponzerwachs 5 Theo Diné u. Frau Lore geb. Schray trostreichen Worte. 0 Enkelkinder Waltraud und Helga Mhm.-Blumenau, 1. März 1956 5 Quedlinburger Weg 19 Frau Theresia Striehl Friedrich u. Albert Striehl die Böden schötzt, im Fröhjohrsglanz die Wohnung blitzt! Kolestrul-Frisierereme Beerdigung: Freitag, 2. März 1936, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Für die wohltuenden Beweise aufrichtiger Teilnahme sowie die 0 T0 D E De Kolestral- Frisietcteme zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines 5 Echöltlich geliebten Mannes, Herrn 5 A N 2 E 1 G E N in Ihrem fochgeschofl. Emil Sanner I 3 8 8 Erbitten Sie Probefube von Wella- Darmstadt 80 sage ich meinen innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarr- l des 5 5 Hollerbach für seine tröstenden Worte sowie der Pirektion Mannheimer Morgen“.— er Fa. Heinrich Lanz, dem Betriebsrat und den Arbeits- 1 8 1 2 kameraden für den ehrenden Nachruf. 5 18924 80 890 3 B eKMMantmae hun 8 2 n 0 5 8 1 eee Ost die R a nnheim, den 29. Februar 1956 5 entgegen Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH 5 ern An 1e Ivlerxr a Käthe Sanner geb. Schmitt Bitte wenden Sie sich an vergibt folgende Arbeiten: und Angehörige. den Pförtner im Rück- 1. Anstricharbeiten Unnenanstrich) für die Volkswohnungen Mann- bäude V. m heim- Schönau, ee 1 2. Zimmererarbeiten(Kellerverschläge) für die Wohnbauten an der Lilienthalstraße. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Max- Joseph-Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Mannheim, den 29. Februar 1956 Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb. Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die über- aus schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Jakob Schwind sagen wir allen unseren innigsten Dank. Insbesondere danken Wir Herrn Stadtpfarrer Mönch für seine tröstenden Worte. Herrn Dr. Schäfer für seine ärztl. Betreuung, schwester Sebastiane für ire aufopfernde, liebevolle Pflege, der Firma BBO für den ehrenden Nachruf, dem Gesangverein„Sängerbund“ für den er- vetsteigetungen T———x—..—— cc 2 sversteigerung: Die Allg. Ortskrankenkasse Mannheim versteigert hebenden b ie e 1 r r. 1 wangsvollstreckungswege am Donnerstag, dem 1. März 1956, in storbenen e ene aden. e Mhm.-Rheinau 1 Abrichtemaschine mit elektr. Motor gegen Barzah- 5 3 lung. Treffpunkt: Straßenbahnhaltestelle Mhm.-Rheinau, Mülheimer 5 6 Kieser tal, den 1. März 1936 5 222 Straße, 14 Uhr. Tchplatz 11 In stiller rauer:* 5 8 N 5 MM- Sonderzug nach Varazze — + 1 iska Schwind b. Neut Mannheim, den 29. Februar 1956 5 rau Franziska Schwind geb. Neutz 1 mit Kindern und Anverwandten Der Vollstreckungsbeamte der Allg. Ortskrankenkasse Mannheim. Seit 1896 e wir uns mit Zwangs versteigerung: Die Allg. Ortskrankenkasse Mannheim versteigert 0 Haar-Untersuchungen, Beratungen u. im Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, dem 1. März 1956, in 333 3 1 ee 5 11 Mannheim 1 Lastwagenanhänger, 10 1 Typ Sehe gegen Barzahlung. 0 an die italienische Riviera mit Polsterwagen 5 und aber Tausende von inte 0 Tref kt: Straßgenbahnhaltestelle Waldhofstraßge/ E 8 2 8 Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Entschlafenen, Frau i sorgen befreien. 18 1 9 5 5„ 30. März bis 3. April 1956 ö Bitte glauben sie uns, daß wir auch Mannheim, den 29. Februar 1956. 5 5 0 Fahrt am Tage: Basel— Vierwaldstätter See— Gotthard e fehlt M arianne Rudolph. 3„ 55 Der Vollstreckungsbeamte der Allg. Ortskrankenkasse Mannheim. Irit 5 1„ und Genua 1* geb. Harpf unzufrieden zu sein. Ausflugsfahrt nach N— Monte Carlo— Monaco— Alassio 5 1— San Remo(Tagesfahrt) sagen wir für di i 5 a 5 J. Württ. NMaurbehandlungs- Insitut————— — r die herzliche Anteilnahme unseren innigsten Dank. 1 3 8 rt Besonderen Dank H PE. Web den Herren Aerzten und ö 68. schnklpkß enn ee e 1 5 58 5 99 85 errn Pfarrer Weber, den Herre 5 einschl. Fahrt, Vollpension u. allen Abgaben DM „ 5 1185 Schwestern des Städt. Krankenhauses, der Nachbarschaft Stuktgart N Zur Frühjahrs- und 1 5 5 9 nd all denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. eymnaslumstraße 21 3, Tel. 9 12 02 E 4 7 3(kennkarte genügth) Mn m. Gartenstadt, den 1. März 1986 Arralung stunden daun a Blotreinigungskur Ausführlicher Prospekt und Anmeldung bei Fe ontag, 5., u. woch, 7. i 1 hrenweg 28„ von 9.30 bis 19 a enges nülft sicher bel Darmträgheit und Sstuhlverstopfung Reisedienst Stürmer, Mannheim Ar. udolip u. Herren-Salon Gg. Schneider ö und alle Angehörigen i Gegenüper der in Apotheken und Progerien. 0 0 7, 1 und F 1, 5— Telefon 4 00 11 a auptpost). 5 N 5 8 .... 5 7 7 r„55 Seite 12 ee n MORGEN „Auf zur Geburt erwach' deine Seele, auf zur Geburt!“ Zum 70. Geburtstag des Malers und Dichters Oskar Kokoschka am 1. März Im Wien der Nachjahrhundertwende, im Wien von Arthur Schnitzler, Siegmund Freud und Karl Kraus, entfaltete sich der künst- lerische Lebensweg von Oskar Kokoschka. Geboren war er am 1. März 1886 im öster- Teichischen Pöchlarn an der Donau und stu- dierte 1904 bis 1907 an der Kunstgewerbe- schule in Wien. Erst 21 Jahre alt war er, als er im Jahre 1907 mit seinen ersten Bildern und seinen ersten Versen vor die Wiener Oeffentlichkeit trat— unter dem Einfluß der kin-de-siècle-Stimmung seines Lehrers Gu- Stav Klimt stehend, der preziösen Zartheit des damaligen Hofmannsthal nahe, von der Philosophie Weiningers und der Psychologie Freuds beeindruckt. Im Jahre 1908 erschien sein Band„Die träumenden Knaben“, eigene Irische Prosa und eigene Illustrationen ent- haltend, der Eleganz und traumhafte Ver- Spleltheit, Bizarrerie und mancherlei psycho- logische Seltsamkeiten vereint. Im gleichen Jahr 1908 begann er das „Bildnis Professor Forel“, das er 1910— erst 24 Jahre alt— fertigstellte und das seit 1913 zum Besitz der Städtischen Kunsthalle Mann- heim gehört. Man hat Kokoschka späterhin in Amerika als den„Freund der Malerei“ be- zeichnet, aber diese dramatisch durchpulsten Porträts, die er damals schuf, von der Schau- Spielerin Tilla Durieux bis zum Schriftsteller Gustav Meyrink, weisen vielleicht doch noch mehr zu Strindberg hinüber. Er sah jene Krankheit zum Tode, die die Menschen jenes letzten Vorkriegsjahrzehnts nicht nur in Wien befallen hatte, und er hat sie in ge- heimnisvollen, morbiden und makabren, bis- Weilen fast von einem Hauch der Verwesung überschatteten Farben gemalt. Noch vor den Angehörigen und den Arzten hatte er erkannt. daß der zu jener Zeit Anfang der 60 stehende, doch noch überaus rüstige Forel eine„Fall- hand“ hatte, den Vorboten einer einseitigen Gehirnlähmung, die ihn bald darauf auch tatsächlich befiel. Der Blick in die Tiefendimension des Menschlichen und Seelischen, vor allem in der krankhaften Abartung, ist immer im Schaffen Kokoschkas wirksam geblieben. Aber bereits hinter dem pikanten Raffine- ment und der reizvollen Ueberfeinerung des Wiener Jugendstils, hinter der entblößenden Anatomie der Psyche und der hoffnungs- losen Verfallenheit an das Leid steht der Predigende Ernst des Moralisten. Schon in seinem furchtbaren Drama„Mörder, Hoff- mung der Frauen“(1907) voll des brünstig schreienden Geschlechterkampfes ist das lebendig, und sein Drama„Der brennende Dornbusch“(1911) erhebt die Klage„Wär's besser nicht zu sein, als schlecht zu sein“, um dann am Ende, wenn der psalmodierende Chor die Verse„Auf zur Geburt erwach' deine Seele, auf zur Geburt“ und schließlich „Ich glaube an die Auferstehung in mir“ an- stimmt, doch den Stern der Hoffnung auf- Ieuchten zu lassen. Wenn sich das Wort hier Zzu ekstatischem Gestammel auflöst, wenn die Koltur-Chronik Beim Auftreten des deutschen Sängers Diet- n rien Fischer-Dieskau am Montag in Paris, dem 2 Weiten in dieser Saison, hatten die Türen- schlieger Mühe, die Musikbegeisterten zurück- zuweisen denen wegen Ueberfüllung des Saa- les Zutritt verweigert werden mußte. Der Beifall war stürmisch. Der Musikkritiker des „Figaro“ schrieb, es gäbe heute keinen Bari ton, der Schuberts„Winterreise“ besser singe. — Fünfzehn Minuten ununterbrochener Beifall schlossen am Dienstagabend im Pariser Champs Elysees-Theater eine Aufführung des„Rosen- Kavalier“ ab, die die Frankfurter Oper als erste von drei Gastvorstellungen gab. Beson- dere Anerkennung fanden Georg Solti als Dirigent und Kurt Böhme in der Rolle des Barons von Lerchenau. Das gesamte graphische Werk von Christian Rohlfs wurde vom Museum Folkwang in Essen erworben. Es handelt sich um 185 Holz- und Linolschnitte, rund 70 Zustandsdrucke und eine Reihe von Unika. Damit ist die Essener Graphiksammlung, die unter anderem auch Ludwig Richters graphische Arbeiten voll- zählig besitzt, erneut wesentlich bereichert Worden. Eine Ausstellung von gut hundert der schönsten Blätter dieser Sammlung ist bis zum 8. März im Folkwangmuseum zu sehen. »Die Windrose“, ein Spiel in neun Bildern von Claude Spaak wird am Samstag, 3. März, 20 Uhr, im Mainzer Kellertheater„Das Podest“ für Deutschland erstaufgeführt. Der Beginn der Internationalen Filmfestspiele von Cannes wurde auf den 23. April verscho- ben. Das Festival wird nunmehr am 10. Mai zu Ende gehen. Die Verschiebung erfolgte, um die Veranstaltung nicht mit der Heirat des Prinzen Rainier von Monaco und der ameri- kanischen Filmschauspielerin Grace Kelly zu- sammenfallen zu lassen. halbfertigen, einander jagenden Bilder nur Wie Farbtupfen erscheinen, wenn die bren- nende Sehnsucht vom Ich zum Du im„ein- tönig Lied der Erde“ versickert, schien das der damaligen Zeit nur aus dem wirren Traumreich eines Abseitig-Ichbezogenen zu stammen. Vielleicht erst heute können wir die menschliche Ganzheit auch im dichteri- schen Werk Kokoschkas erkennen, das die ganze Gefallenheit, Abtrennung und Sinn- losigkeit in der heutigen Literatur vorweg nahm und dabei doch wieder aus diesem Leiden am Menschsein und dem Aufschrei aus der Tiefe einen religiös-inbrünstigen Erlösungsglauben verheißt. Hatte Kokoschka in seinen Dramen noch um die Selbstbefreiung von Gesichten ge- rungen, die mit schier übermächtiger Dumpf- heit auf seiner Seele lasteten, so hat der Maler Kokoschka sich bald von jener sen- Stiven Traumhaftigkeit, die noch seine win terliche Hochgebirgsvision„Dent du midi“ (1912) erfüllten, zu befreien vermocht. Greco und Tintoretto regten ihn an, ein barocker und bisweilen fast ungeschlachteter Ueber- schwang brach in ihm empor, bis er nach seiner Kriegsverwundung(1916) nach Dres- den kam, dort Professor an der Akademie wurde und die Elbufer zu malen begann. Doch plötzlich war Kokoschka verschwunden, und dann entstanden in jahrelangen Reisen zwischen allen fünf Erdteilen jene großen Landschaften und Städtebilder, die seinen Namen auch beim breiten Publikum bekannt und beliebt werden liegen, die ihm aber in Malerkreisen das Scherzwort eines„Mitropa- Malers“ eintrugen. Es mag die glücklichste Periode im Leben Kokoschkas gewesen sein, Sie hat einen ach Haftmann)„dramatischen Impressionismus“ in ihm ausgelöst, und in geradezu süffiger Farbgebung bricht sich eine sinnenfreudig- positive Naturverehrung in ihnen Bahn. Das Oelbild„Kloveniersburg- val in Amsterdam“ von 1925, das seit dem gleichen Jahr in der Mannheimer Kunsthalle hängt, zählt zu den schönsten und reifsten Werken aus dieser Periode. i a 1931 kehrt Kokoschka nach Wien zurück, 1934 emigriert er nach Prag, und 1938 muß er weiter nach London flüchten. In Prag hatte er sich in die Werke des tschechischen Pädagogen und Predigers Comenius vertieft, unck unter dem Einfluß der comenianischen Pansophie wird er nun zum leidenschaft- lichen Apologeten der Freiheit und Men- schenwürde. Seine politischen Bilder„Der Anschluß“ oder„Wofür wir kämpfen“ sollen die Menschen aufrütteln und tragen fast pamphletistischen Charakter, und in jener Zeit kehrt Kokoschka auch wieder in den Schoß der katholischen Kirche zurück. Das große Thermopylen- Triptychon, das er 1954 für die Hamburger Universität gemalt hat und bis heute noch keinen Aufstellungsort fand, ist gleichsam sein geistiges und politi- sches Testament. Der dunkle Schlachtengott der Barbaren, immer wieder von grellen Flecken roten Blutes überlaufen, und da- gegen der duftige Glanz des der Freiheit zu- gehörigen Meeres bilden auch malerisch die faszinierenden Widerpole des Werkes. Es stellt nicht nur das Thermopylae aus der Er- zählung des Herodot dar, sondern als Kampf- stätte der Freiheit gegen den Ungeist und die Gewalt ist es auch das Thermopylae von heute und immerdar. Dies welthistorische Traumbild soll— nach Kokoschkas Willen— ein Mahnmal für die Jugend Europas sein, und es hat das„Auf zur Geburt erwach' deine Seele, auf zur Geburt“ nun auf eine noch höhere Ebe ne gehoben. Wenn am Ziel der dramatischen Reise über die drei großen Tafeln dieses Bildes sich ein geflügelter Ge- nius über das Meer zu den glückseligen Inseln des ewigen Friedens erhebt, ent- schleiert sich das Sleichermaben humanitäre wie religiöse Ethos, unter dem letzten Endes auch das Gesamtwerk von Oskar Kokoschka steht. Ulrich Seelmann-Eggebert Oskar Kokoschłkq Photo: Archiv Amerikanisch und europäisch Musik zweier Kontinente in einem Ein vom Mannheimer Deutsch-Amerika- nischen Institut in Gemeinschaft mit der Ludwigshafener Volkshochschule im Pfalz- bau veranstaltetes Sonder- Sinfoniekonzert unter Leitung von Generalmusikdirektor Karl Rucht brachte eine neue Begegnung mit dem jüngst auch in Mannheim aufgetretenen New Vorker Pianisten Frederick Marvin. Als Solist in Mozarts B- Duff Klavierkonzert (K. V. 450) hatte der Künstler abermals Ge- legenheit, die bemerkenswerte Ausgeglichen- heit seiner Spieltechnik und seine gemei- gelte Vortragsklarheit in helles Licht zu Setzen. Das gewählte Konzert trägt zwar durchaus den Stempel mozartschen Geistes, kann sich aber an Tiefe und innerer Bedeu- tung mit dem ebenfalls in B-Dur stehendem letzten Klavierkonzert(K. V. 595) nicht mes- sen. Auch bietet es in seiner unproblema- tischen, durchsichtigen Faktur einem ver- sierten Pianisten keine besonderen tech- nischen Schwierigkeiten. Der Solist stand „Die erste Reiterarmee“ Revue des Bürgerkriegs von WSsewolod Wischnewski in Ostberlin Wsewolod Wischnewski hat 1920 als Rot- armist und Maschinengewehrschütze gegen die Weißen gekämpft. Später hat er ein Schauspiel zum Ruhme des russischen Bür- gerkrieges verfaßt:„Die erste Reiterarmee“. Die„Volksbühne“ in Ostberlin führt es jetzt auf. 8. Ein Sprecher— es ist Günther Simon, Nationalpreisträger und der Thälmann aus dem sowjetischen Mammutfilm— sitzt vorn auf der Bühne am Tisch, er zürnt, erzählt, rühmt, fragt, in kindlichen, parteiischen, aber nicht unschönen Sätzen. Auf einer rie- sigen Leinwand erscheinen nacheinander Sprüche, Kartenskizzen, Landschaften in Aquarell-Technik. Roman Weyl hat die Pro- jektionen entworfen. Auch die Kulissen und Akteure wechseln ständig: Kasernenqualen unter dem Zaren, 1913, Offlzierssadismen noch im Schützengraben, 1916, verfrorene Heimkehrer von 1917, Krach und Gesang im Güterwagen, Anwerbung, Meutereien, im- mer neue Schlachten, wieder Eisenbahn- gespräche, Gefangenen- Verhör, Gefangenen- Ermordung. Je mehr die Rote Armee an Boden gewinnt, je zuversichtlicher und hei- terer blickt der Sprecher. Ist das eine halbhistorische Revue? Eine politische Ballade? Eine schmale Einzel- handlung schlängelt sich bedeutsam durch die Jahre und die Menschenmassen. Dem Rekruten Ssyssojew schlägt aus purem Uebermut ein Fähnrich zwei Zähne aus. An der Front läßt dann der gleiche Fähnrich, inzwischen zum Rittmeister befördert, Ssys- sojew mit gezogenen Säbel Posten stehen— an einer Stelle, wo er von den Deutschen abgeschossen werden müßte. Die Deutschen aber handeln ritterlich oder, nach Wisch- newski, proletarisch: sie schonen den wehr- losen Mamn. Ssessojew will sich an seinem Peiniger rächen, aber der eftwischt ihm immer wieder: aus dem Waggon, aus der Hütte: Erst 1929 faßt er seinen ehemaligen Fähnrich, der sich inzwischen lenintreu ge- tarnt hat, als Instrukteur der Komsomolzen. Doch nun sucht Ssessojew keine Rache mehr, er will den Entlarvten nun unschäd- lich machen. Die Revolution hat ihren Hel- den auch von seinen niederen Affekten befreit.. Das Schauspiel ist entwaffnend unpro- blematisch. Die einen, die Weißen, die Reak- tionäre, sind böse, lasterhaft, gemein, ver- logen, hochnäsig, brutal oder doch jämmer- lich. Die anderen sind nur gut, von kleinen Fehlleistungen abgesehen, und sie werden immer besser. Einmal scheint es so, als solle auch das Zweifelhafte abgehandelt werden: zwei Kosaken, die sich als Feinde der Unterdrücker vorstellen, bedrohen und be- rauben einen Bauern. Wird nun angedeutet, daß der Bürgerkrieg auch gute Menschen zu argen Taten nötigt? Nicht doch, die Kosaken waren Weiße und hatten sich nur verstellt. So simpel nehmen wir das nicht hin. Die Zeit des Heroenkultes ist abgelaufen, auch die Massen kann man nicht verherrlichen und vereinfachen wie hier! Der Regisseur Kurt Jung-Alsen hat aber der Einfalt und dem ungebrochenen Klassenhaß einen oft sympathischen, menschlichen Ausdruck Zzu- gewiesen. Hans joachim Hanisch, der den reifenden Ssyssojew darstellt, besitzt die Qualitäten eines Volksschauspielers. Ch. R. Sinfonie-Konzert in Ludwigshafen dem Werk mit respekvoller Kühle gegenüber, zeigte jedoch ein sicheres Gefühl für klang- liche Pointierung, spielte elegant, in der Passagetechnik ohne Effekthascherei und gewann sich besonders durch die flotte Ver- gnüglichkeit der thematischen Gestaltung des Schluß-Allegro lebhafte Zustimmung der Hörer. Dies um so mehr, als sein Spiel sich mit dem feinnervigen Klang des begleiten- den Orchesters aufs schönste verband. Mit des Amerikaners Samuel Barbers vielgespieltem, sehr stimmungsstarken und durch warme Sanglichkeit sich auszeichnen- den„Adagio für Streicher“ eröffnete Karl Rucht das Programm, das ferner eine Sin- fkonie des auf neo- romantischem Grund bauenden, heute 46jährigen amerikanischen Komponisten Howard Hanson brachte. Der im Adagio-Tempo eingeleitete erste Allegro- Satz offenbart in seiner apart- grellen Farb- mischung so etwas wie eine interessante persönliche Note. Im übrigen aber lebt das Werk ungeachtet seiner ehrlich zur Schau getragenen Gefühlskraft im wesentlichen von konventionellen Form- und gewissen ekklektischen Klangvorstellungen. Man ist versucht, Howard Hanson als einen begabten Brahms-Epigonen anzusprechen, aber das deutsche Ohr möchte dann doch lieber gleich das Vorbild selbst genießen. Immerhin war- ben Karl Rucht und das Pfalzorchester mit einer sehr sauber studierten, alle inneren und äußeren Wirkungsmöglichkeiten er- schließenden Aufführung nicht ohne Erfolg für das Werk und seinen in Deutschland bisher nur wenig gespielten Komponisten. Mit der in behaglicher poetischer Breite angelegten, in allen Sätzen sorgfältig durch- modellierten und in der ganzen Schönheit ihres klangschwelgerischen Melos vorgetra- genen Dvorak-Sinfonie„Aus der Neuen Welt“ weckte Karl Rucht zum Schluß die einmütige Begeisterung des zum großen Teil schlicht und unkompliziert genießenden Publikums, das den Dirigenten und sein Orchester sehr herzlich feierte. C. O. E. Die bayerische Regierung hat die Planung für den seit Jahren umstrittenen Wiederauf- bau des Münchner Nationaltheaters am Diens- tag soweit eingeschränkt, daß nunmehr ledig- lich„eine behelfsmäßige Spielmöglichkeit“ bis zur Münchner Achthundertjahrfeier im Jahre 1958 angestrebt wird. In diesem Jahr sollen drei Millionen DM nur für Sicherungsmaßnah- men aufgewendet und weitere Entscheidungen dem Landtag überlassen werden. Unabhängig davon geht zwischen den verschiedenen Zu- ständigen Ausschüssen und Behörden der Kampf darum weiter, ob das Nationaltheater, das Stammhaus der bayerischen Staatsoper, wieder nach den alten Plänen errichtet, oder teilweise zweckmäßiger ausgestaltet werden soll. Eine ausgesprochen moderne Lösung steht. — wie berichtet— ohnehin nicht zur Diskus- sion, da die repräsentative Fassade erhalten geblieben ist.(Vergleiche„Morgen“ vom 25. 2. 1956 Aufsatz„Theater oder Denkmal“.) Donnerstag, 1. März 1956/ Nr. 51 Ein Lesefrüchichen Die„Theater-Rundschau“, eine vom Bund der Theater gemeinden herausgegebenes Mo- natsblatt, slosslert unter der Ueberschrift „Mannheimer dramaturgische Blutbank“ Plan eines„Dramatursischen Kollegiums“ Wie folgt: Wo steht das deutsche Drama der Gegen. wart? Es steht nirgends, es liegt im argen. Die Intendanten und Dramaturgen weinen seit Jah- ren an der Klagemauer. Die Trümmer gaben nicht viel her, und das deutsche Wunder weckt alles Mögliche, nur keine künstlerischen Poten- zen. Theater und Städte stifteten Preise als Hafer für den Pegasus, der nach gewaltigem Kreißen schließlich meist nur eine Eintagsfliege zur Welt brachte, die sich kaum mit Ack und Claque uber einige Bühnen rettete. Also lebt das deutsche Theater vornehmlich von den Uebersetzungen ausländischer Werke, 55 Die Situation ist durckaus unbehaglich, und erfreulich ist nur, daß es immer wieder Thea. terbesessene gibt, die die Hoffnung auf eine Miaedergeburt des deutschen Dramas nicht auf- geben. Zu diesen Unentwegten gehört der Mannheimer Intendant Hans Schüler. Er igt dafur bekannt, daß er besonders gerne mit dem Pfund der Avantgarde wuchert. Sein Plan ist folgender: Ein dramaturgisches Kollegium von zwölf Köpfen soll einen Katalog von Themen zusammenstellen, nebst den soziologischen, pi. losophischen oder theologischen Grundlagen, die sich einem heutigen Bühnenautor anbieten könnten. Das Axrbeitsergebnis dieses Gehirn- trusts soll den interessierten Dramatikern als Gerippe fur Eæposès dienen. Der beste lntuurf wird dann mit Hilfe des Regisseurs und Dra- maturgen fertig ausgeführt und mit 3000 DRI dotiert. Wenn aus dieser Aktion nur ein gutes Zeitstuck hervorgeht, hat diese, nach Meinung des Mannheimer Nationaltheaters, ihren Sinn erfüllt. N Man kann über diese synthetische Prozedur Kübel des Spottes ausgießen. Vielleicht ist es naiv, zu glauben, die versiegende schöpferische Kraft des einzelnen lcönne durch ein kollex- tives Pumpuerłk ersetzt werden. Tatsache ist aber, wie das amerikanische Beispiel lehrt. daß die Kunst des Dramenschreibens erlernbar ist. Man darf annehmen, daß viele dramatische Ideen ungeboren bleiben, weil dem Fräger die Kunst, sich davon zu entbinden, unbekannt ist. Hörspiel und Drehbuch haben die Autoren dem Theater entfremdet. Viele Stüce sind hand- Werlelich unvollkommen, weil sie ohne Kennt. nis des lebendigen Theaters entstanden sind. Giraudour, Fry, Miller, Tennesse Williams Ratten Bühnenpragis, bevor ste zu schreiben begannen, oder wenigstens Gelegenheit 26 eqperimentieren. Warum soll Mannheim nicht recht sein, was Manhattan billig ist? F. R. 0 Günther Ramin 1 Die deutsche Kirchenmusik hat einen schwe- ren Verlust erlitten: Günther Ramin, der Leip- ziger Thomaskantor, ist, wie schon kurz gemeldet, nach kurzem Krankenlager in einem Leipziger Hospital im Alter von 58 Jahren gestorben. Mit Günther Ramin ist ein Musiker dahingegangen, der als Verwalter des großen Erbes Johann Sebastian Bachs unvergessen bleiben wird. Als Sohn eines badischen Superintendenten in Karlsruhe geboren, wurde er schon frün. in Leipzig als Schüler des damaligen Thomas: cantors Karl Straube in den Thomanerchor aufgenommen. Schon 1914 konnte man inn als Stellvertreter Karl Straubes an der Orgel spielen hören. Straube selbst zählte den hoch- begabten jungen Organisten zu den. Auserwänl- ten, und es zeigte sich bald, daß er sich nicht getäuscht hatte, denn vom Organisten, an St. Thomas ist Günther Ramin im Laufe der Jahre weiter emporgestiegen und 1940 als Nach- folger seines Lekrers auf den für das gesamt- deutsche Musikleben repräsentativen Posten des Thomasłantors berufen worden. Günther Ramins Lebensaufgabe war die Betreuung und Erhaltung des weltberühmten Thomanerchors, aus dem er auch hervorgegun- gen ist und mit dem er Jahrzehnte hindurch in allen Landern der Erde Konzertreisen unter- nam. In den dreißiger Jahren leitete Günther Ramin auch das Leipeiger Gewandhaus: 0 1 g Herau- verlag drucke chefre stellv. W. He weber Lokale Dr. R C. Seri H. Kir stellv. Bank, Bad. K. Mannh Nr. 90 II. Ja 2883 Ha abe Bot Ge ric Ha sei Al gung regeln Hotel könne jede konnt dauer. staclt könne 80 mal n den 8 Weger der E suche! An respol mitge deutse die R. Schluſ positi bringt perso: vorge W. haben Aufst lon-P. gleich Ballo: gen h tont, ten St ballor Ballo: hatte tische Ballo: diente dageg terba! W am De nische orchester und den Berliner Philharmonischen Chor. 1951 legte er aus Arbeitsüberlastuſg die Leitung des Gewandhauschors und des kirchenmusixalischen Instituts der Leipeiger Hochschule für Musik nieder, blieb aber bis 2 seinem Tode in seinem Amt als Thomaskantor und hingebender Betreuer seines Momaner- chors. * Zu einer ergreifenden Ehrung für den ver- storbenen Thomaskuantor wurde am Dienstag- bend eine Trauer veranstaltung in der Thomaskirche zu Leipzig. Mehr als 1000 Gäste aus aller Welt, die aus Anlaß der Frühjahrs- messe in Leipzig weilen, erkoben sich zu Ehren des Verstorbenen von den Plätzen wäf- rend Bachsche Choralverse von den Thomanern gesungen wurden. Im Anschluß daran führte der Thomanerchor zusammen mit dem Ge. wandhaus- Orchester das Requiem in d-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart auf. Die Lei- e. 8 1. 5 sches 25 mit d. ten R für 0 arbeit dazu, Sowie überf W. besch. Natio- tung katte der Altenburger Kirchenmusiß⸗ director EæRehard Tietze übernommen, der bis„ ssme auf weiteres auch das Kantorat ſcommissarisch verwalten wird. N 88 Bb WATUM ETG UNTER Us Porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath copyright 1958 by Franz schneeklutb verlag, barmsta st 55. Fortsetzung „Scht!“ Der Zischlaut scheuchte Fräulein Klühspieß aus dem Zimmer und befahl ihr, die Tür von außen zu schließen, und Fräu- lein Klühspieß kam dem Befehl wie ein ge- lter Blitz nach. Die alte Dame stützte sich für einen Augenblick mit beiden Händen auf ihren Stock und musterte Lothar Lock ner ungeniert von oben bis unten. „Mein Name ist Lockner, gnädige Frau“, Sagte er befangen. „Das weiß ich!“— Sie trug einen alt- modisch gearbeiteten Persianer mit breitem Kragen und eine Pelzmütze in der Form einer Haube, die unter dem Kinn zusam- Mmergebunden war und die Ohren bedeckte. „Wollen Sie ablegen, gnädige Frau?“ „Nicht nötig, in meinem Alter ist einem nie warm genug.“ Sie äͤngelte sich einen tuhl heran, prüfte ihn, als könne er ein Angebrochenes Bein oder eine hęraus- stechende Feder in der Polsterung haben und ließ sich vorsichtig darauf nieder. „Setzen Sie sich, junger Mann!“ befahl Sie. Lothar Lockner empfand einen belusti- genden Aerger, daß sie ihn wie einen Re- kruten herumkommandierte und daß er sich rem Rommando so willig fügte, als sei ihm das Kreuz schon gebrochen. „Kann man hier ungeniert reden?“ fragte sie, oder ist es gescheiter, wenn Sie mich in meiner Wohnung besuchen?“ „Die Tür ist schalldicht gepolstert, und wir sind hier völlig ungestört. Er spielte nervös mit seinem Kugelschreiber. „Lassen Sie das Gefummel!“ sagte sie; „Wenn Sie rauchen wollen, mich stört es nicht.“ „Danke für die gütige Erlaubnis.“ murmelte er und zündete sich eine Zigarette an.„Und was verschafft mir das Vergnü- gen Ihres Besuches?“ Sie schaute sich im Büro um, schielte über die Manuskriptstapel auf dem Schreibtisch, schnupperte leicht angewidert den Petro- leumgeruch der Bürstenabzüge ein, von denen ein feuchtes Bündel gerade vor ihr lag und sagte:„Wie wird das eigentlich ge- macht, junger Mann, daß die Artikel immer genau mit der Seite abschneiden und im- mer haarscharf in die Kästchen passen?“ Lieber Gott! war sie gekommen, um sich von ihm die Geheimnisse des Zeitungs- umbruchs erklären zu lassen? „Ich führe Sie gern einmal durch die Druckerei, wenn der technische Betrieb Sie interessiert.“ „Er interessiert mich überhaupt nicht!“ knurrte sie ihn an;„mich interessiert nur, wie Sie eigentlich zu Johanna stehen.“ Sie hatte eine verteufelte Art, einem die Pistole auf die Brust zu setzen, aber sie überraschte ihn damit nicht. „Ich weiß nicht, ob Sie wissen, gnädige Frau, daß ich weiß... tastete er sich vor. „Natürlich weiß ich das,— und Sie schei- nen den Mund gehalten zu haben. Wenig stens bis jetzt. „Haben Sie daran etwa gezweifelt?“ „Ich traue niemand! Manchmal nicht ein- mal mir selber!“ sagte sie grimmig und suchte eine Ablage für ihren Stock, aber da der Schreibtisch mit Papieren aller Art über- sat war, mußte sie ihn zwischen die Knie klemmen. „Und was wünschen Sie von mir zu er- fahren?“ fragte er mit schief geneigtem Kopf und blickte ihr furchtlos in die wäßrig blauen Augen, über die sich dünne, perga- mentene Lider spannten. „Johanna schreibt Ihnen regelmäßig, nicht wahr?“ „Ja, fast täglich— und ich bemühe mich, ihre Briefe pünktlich zu beantworten. Wir sind nämlich Freunde.“ Die alte Dame verzog das Gesicht, als hätte sie in etwas Saures gebissen:„Freunde . tchechch. das ist ein Wort, mit dem ich nicht viel anfangen kann. Freundschaft hat es zu meiner Zeit nur zwischen Per- sonen des gleichen Geschlechts gegeben. Ich glaube nicht daran, daß das inzwischen sehr viel anders geworden ist. Oder steckt hinter dem Wort mehr, wie?“ „In meiner Beziehung zu Jo?“ fragte er und hüstelte sich einen kleinen Belag von der Stimme;„ich glaube, Ihnen mit gutem Gewissen versichern zu können, daß zwi- schen uns beiden nichts anderes als ein rein kreundschaftliches Verhältnis besteht.“ ö Sie warf den Kopf mit einem kleinen Ruck vor, mit der hackenden Bewegung eines Vogels, der nach einem Korn pickt. „Und wäre es auch Freundschaft geblie- ben, wenn die Geschichte mit dem Kind, das sie erwartet, nicht dazwischen gekommen wäre?“ Lothar Lockner drückte seine Zigarette auf dem Rand des Aschenbechers aus. Ein Glutstäubchen schob sich zwischen Haut und Nagel und verursachte für einen Moment einen stechenden Schmerz. Aber er zuckte nicht zusammen. „Das ist eine Frage, die ich nicht beant- Worten kann“, sagte er steif;„und wenn ich sie beantworten könnte, würde ich es sehr Wahrscheinlich nicht tun.— Sie wollen mit Ihrer Frage vermutlich feststellen, ob ich mich in diesem Fall in Ihre Enkelin ver- liebt hätte, nicht wahr?“ „Pffff!“ machte sie und stieß den Stock ungeduldig auf den Boden.„Liebe.! Hören Sie mir damit auf! Was ist das schon?— Denken Sie jetzt nicht: das alte Weib hat leicht reden—, die ist jenseits von Gut und Böse, von keinem Gefühl mehr gekitzelt, Liebe, das kann eine starke Kraft sein und z Wei Menschen ein ganzes Leben lang tragen. Aber gewöhnlich ist sie ein Gefühlchen, eine kleine Hitze, die im Bett ein paar Funken gibt, na ja.“ „Sie haben vollkommen recht. Aber wo- her soll man wissen, wenn man drinsteckt, ob es sich um die große tragende Kraft oder um die kleine Hitze handelt?“ „Wichtig ist, daß man weiß, ob man mit- einander auskommen und leben kann. Ob man auch die Schwächen des Partners ver- trägt, seinen Geruch und die Geräusche, die er in der Nacht von sich gibt, sein Finger- nägelkauen und sein Nasenbohren“ „Gewißg, gewiß. murmelte er grinsend. Die alte Dame hatte eine Art zu reden, die ihm imponierte. Aber ihm war trotzdem nicht recht wohl dabei. Er spürte mit Unbe- hagen, daß sie ein Ziel verfolgte, das nicht sein Ziel war. „Johanna sagte sie. „Ich weiß es bereits, ich habe soeben von ihr einen Brief bekommen. Er ist noch in ist jetzt am Ammersee Sheffield aufgegeben worden, aber sie schrieb darin, daß sie bereits in Deutschland oder sogar schon in Andenried sein werde, wenn ich ihn bekäme.“. „Und was schrieb sie sonst noch darin? „Hm.. daß sie ziemlich rund geworden ist... ja... und daß ich sie unter keinen Umständen besuchen soll.“ 5 „In der Figur wird sie sich nicht verän- dern!“ sagte die alte Frau sehr bestimmt: „sie gerät mir nach, und ich habe meine Kinder wie eine Katze gekriegt. Ich habe sleben gehabt. Keine Masseuse will es mik glauben. Noch heute nicht.“ Lothar Lockner wußte nicht recht, ob es angebracht sei, der alten Dame ein Kom- pliment zu machen. Er unterließ es lieber. „Stört Sie das Kind sehr?“ fragte sie plötzlich. Er hatte das Gefühl, sie hätte eine Pistolenkugel auf ihn abgeschossen. 0 „Es stört mich durchaus nicht!“ antwor- tete er ein wenig verwirrt;„sehen Sie, gna- dige Frau, wenn ich auch nicht der Vater dieses Kindes bin.. aber ich habe es Jo 50, zusagen eingeredet ja, ich habe ihr gut zugeredet, sich darauf zu freuen.. Weil sie doch so verzweifelt war.“ f Die alte Dame sah ihn stumm an, bis er unter ihrem Blick zu zappeln begann un nach einer neuen Zigarette griff. 5 „Sie scheinen kein übler Bursche zu sein sagte sie schließlich und nickte ihm ui „sagen Sie einmal, was verdienen Sie eigent⸗ lich in Ihrem Beruf? Fünfhundert, schätie nn „Etwas mehr, wenn Sie es ganz genau Wissen wollen.“ a 10 „Ich will immer alles ganz genau wissen f Volks Nach! beend Roali Serich der F den Entse nachd eine rende mehr Ge vorge wänd cher entge! gierun bande mann in 0 werde wisse man es Gi. ö Die 2 des P Segen rungs Ne die be ten, ö rates, Vorste objek der k efäh daß d Oeste brach Vo stimm muni; sagte sie scharf. „Und weshalb interessiert Sie mein FEin⸗ kommen?“ Fortsetzung folg zum schlul