1950/ Ng — ermuß igshafeg elssohn 0 Program der S rabendhzg rs d'oeum ioc Berger, donist(geh rreichisch verleugg dungen dition, 8 und str sich z Aukgeregz ö arbenfroht himmernq win Baltze eitete, sch las vielfa injen gen Sen, und n tumultag ꝑKkte Tempi u halten. 18 e- Moll, d and, vermf gegnung r im Herhf Zrster Rog. idigen v0 antilenen langen ih Melos dap Assa gen au egedüs alle id. Sein a chtetes Ten enden Font des Violh aden Orchs ste Hegel der Deppe Allig und m it wurde ce dne einem g. Iug. Anton Droß er und a mit einen äufig in dei werte ln hen Ecksi en des Ade che Sinfoni aus böhm teil wurde ert. ES an ide Leistung freudig ic. hatten, 1 . ter formale 8 An„029 tammt. Von d zu bema! heute hen motypie un verbunden Vielfach sul Akte trete m fast KO heraus 900 des wee U 1 ehemalige vom Ber ester soll Symphonie en, dem 8f5 stehen. Sei Beschluß de s in Frag ht mehr au halten Wel liner Sepah ) Mark au r. Vorausse ng des Bun eiden Rund 8 be ich ae it. Ich hatt Weiß Goh .. 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März 1956 Nun ist das Wahlrecht an der Reihe Wahlrechtsausschuß sprach sich für Fünf-Prozent-Klausel auf Bundesebene aus Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Gegen die Stimmen der SpD beschloß der Wahlrechtsausschuß am Mitt- woch die Fünf-Prozent- Sperrklausel für die Bundestagswahlen. Sie kann nur durch drei direkte Mandate übersprungen werden. Die SPp trat dafür ein, daß die Fünf- Prozent- Klausel auf Landesebene verankert werden sollte. Von anderer Seite wurde vorgeschlagen, eine Million Stimmen als Mindestmaß zu nehmen, ob eine Partei in den Bundestag kommt oder nicht. Auf sogenannte nationale Minderheiten(wie z. B. in Schleswig-Holstein die dänische), soll die Sperrklausel keine Anwendung finden. Wahlkreisabsprachen und Listenverbin- dungen sollen bei den nächsten Bundestags- wahlen wieder zulässig sein. Dies wurde mit 12 gegen 9 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Sozialdemokraten und FDP lehnten den Beschluß ab und wollen ver- suchen, ihn im Plenum umzustoßen. Zur ständigen Kontrolle der Wahlkreis- einteilung soll eine Kommission gebildet werden, die unverzüglich nach den Wahlen zum Bundestag ihre Arbeit aufnehmen wird. mre Aufgabe wird es sein, eine bestimmte Durchschnittsziffer der Wahlberechtigten zu errechnen. Wird diese in einem Wahlkreis um 33/ Prozent nach oben oder unten durchbrochen, so muß eine neue Einteilung erfolgen. Einstimmig beschloß der Bundes- tagsausschuß außerdem, die Einführung der Briefwahl. Jeder, der daran gehindert ist, am Wahltag persönlich abzustimmen, kann danach seinen Stimmschein per Post in sei- nem Wahlkreis abgeben. Durch diese Neue rung will man verhindern, daß durch mas- sierte Abgabe von Stimmscheinen das Wahl- kreisergebnis manipuliert werden kann. Bei den Arbeiten am Wahlrecht rückte in den letzten Tagen die Frage der Berliner Abgeordneten stark in den Vordergrund. SPD und FDP wünschen, daß Berlin 1957 an den Bundestagswahlen teilnehmen soll. Dagegen wurden von alliierter Seite Be- denken laut. Sie beziehen sich auf den Vier- mächte-Status der ehemaligen Reichshaupt- stadt, der als Grundlage der Sicherheit aber auch möglicher Verhandlungen aufrecht- erhalten werden muß. Es bestehen Befürch- tungen, daß bei einer Teilnahme der Ber- liner an den Wahlen zum Bundestag so- Wjetische Reaktionen ausgelöst werden. Nach unseren Informationen wurde in dem Ge- spräch zwischen Bundeskanzler Dr. Aden- auer dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Dr. Suhr, am Dienstag noch keine Einigung erzielt. Wirrwarr um Kriegsopfer- Versorgung CDU- Kompromiß wurde als Initiativ-Gesetzentwurf vorgelegt Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der unerfreuliche Wirrwarr um die Kriegsopfer versorgung ist am Mittwoch noch uhübersichtlicher geworden. Drei verschiedene Stellen befaßten sich mit dieser Frage: das Bundeskabinett, der Kriegsopferausschuß des Bundestages und die CDU/CSU-Fraktion. Das Bundeskabinett hat allein dreimal innerhalb von acht Tagen die geplante Novelle des Bundesversorgungsgesetzes beraten, ohne zu einem endgültigen Beschluß zu kommen. Der Kriegsopferausschuß befaßte sich zweimal an einem Tage mit der Materie. Die CDU-Frak- tion legte einen Initiativ-Gesetzentwurf vor, der insgesamt 770 Millionen Mark kosten soll. Im Bundeskabinett hatten sich über die Auslegung der Beschlüsse vom Montag Meinungsverschiedenheiten ergeben, die dar- auf beruhen, daß Finanzminister Schäffer) den Vorschlägen seines Kollegen Storch nicht fol- gen wollte. In Abwesenheit Schäffers stellte das Kabinett am Mittwoch fest, daß die Vor- lage des Arbeitsministeriums als angenom- men zu gelten hat, die eine Leistungsver- besserung in Höhe von rund 570 Millionen Mark für die Kriegsopfer vorsieht. Dagegen hat Staatssekretär Hartmann vom Bundes- fnanzministerium Einspruch erhoben, so daß das Bundeskabinett noch einmal dieses Thema beraten mug. Minister Storch unterrichtete am Mitt- wochabend den Kriegsopferausschuß des Bundestages, daß die Vorlage seines Hauses als Beratungsgrundlage benutzt werden soll. Noch am Vormittag konnte nämlich der Aus- schuß keine verbindliche Erklärung darüber erhalten, wieviel Mittel die Bundesregierung bereitstellen will. Der Ausschuß muß sich außerdem mit Vorschlägen der SPD, der FDP und des BHE befassen, die Leistungs- verbesserungen in Höhe von rund 900 Mil- lionen Mark fordern. Dem steht der jüngste am Mittwochnach- mittag bekanntgegebene Vorschlag der CDU/ SU gegenüber, der praktisch einen Kom- promig darstellt und dessen vorgesehene Gesamtauf wendung von 770 Millionen Mark das mindeste sein dürfte, was der Bundes- tag beschließen wird. Die neue Altersrente Das Gesetz über die neue Alters- und Invaliditätssicherung soll zu Beginn des Jahres 1957 in Kraft treten. Im Bundes- arbeitsministerium ist der Grundentwurf dieses Gesetzes nunmehr fertiggestellt wor- den. Er entspricht den Entschließungen des Sozialkabinetts. Die neue Altersrente wird eine sogenannte Produktivitätsrente sein und soll bei der individuellen Festsetzung an die wirtschaftliche Entwicklung ange- paßt werden. Sie wird sowohl nach dem Lohn während des gesamten versicherten Arbeitslebens, wie auch nach den im Zeit- punkt der Rentenfestsetzung gezahlten Löh- nen festgesetzt. Nach der Rentenfestsetzung sollen die Renten periodisch überprüft wer- den, um auch weiterhin eine Anpassung an die wirtschaftliche Entwicklung zu sichern. Ständiges SEATO- Sekretariat in Bangkok Dulles wünscht noch ein Sonderbüro Karachi.(dpa) Am zweiten Tag ihrer Kon- renz in Karachi berieten die Außenmini- ster der acht Mitgliedstaaten des Südost aslen-Paktes(SEATO) am Mittwoch in einer Geheimsitzung über das Kaschmir-Pro- blem. Wie verlautet, bekräftigten sie die Notwendigkeit einer baldigen Lösung des indisch-pakistanishen Kaschmir-Konflikts durch eine Volksbefragung im Einklang mit ener Empfehlung der UNO-Vollversamm- ung und unterstützten damit eine Forde- Tung Pakistans, das im Gegensatz zu Indien eine solche Befragung wünscht. Kaschmir wird sowohl von Indien als auch von Paki- stan beansprucht. Gegenwärtig ist das Land Seteilt und von Truppen Pakistans bzw. Indiens besetzt. Weiter wurde einem britischen Vorschlag über die Errichtung eines ständigen Sekre- tariats der Paktstaaten in Bangkok(Thai land) zugestimmt. Das Sekretariat wird sich mit den täglich anfallenden Geschäften der Paktorganisation befassen. Außenminister Dulles forderte außerdem die Errichtung eines Büros in Bangkok, das dem kommuni- stischen Einfluß in Südostasien entgegen- wirken Soll. Die Minister stimmten darin überein, daß die militärische Bedrohung nachgelassen habe und daß damit die kom- immistische Untergrundtätigkeit zur Haupt- Sekahr für die Sicherheit im Vertragsgebiet Seworden sei. Der französische Außenminister Pineau orderte in einem Interview erneut eine Wandlung der westlichen Politik. Er wandte sich gegen eine Verewigung der Blockbil- gangen in der Welt und sprach sich für grö- ren Handel zwischen Ost und West aus. r äußerte, daß die sowjetische Aera der das derslon im wesentlichen vorüber und aß die Sowjetunion in eine Phase der kriedlichen Koexistenz eingetreten sei. Der erste Tag der Konferenz stand vor- Wiegend im Zeichen wirtschaftlicher Erwä⸗ ungen. Diese wurden dadurch ausgelöst, zur Bekämpfung des Kommunismus daß nach dem Asienbesuch der beiden sowjetführer Bulganin und Chruschtschew eine sowsqetische Wirtschaftsoffensive in Südostasien eingesetzt hat. Außerdem bil- dete die Virtschaftsnot der„unentwickelten Länder“ Anlaß zu lebhaften Erörterungen. Neben der Frage der Berliner Abgeord- neten ist die endgültige Zahl der Abgeord- neten noch ungeklärt. Sie würde sich nach dem FDP-Eatwurf auf 506 belaufen. In der gegenwärtigen Fassung sollen 253 nach Kreiswahlvorschlägen in den Wahlkreisen, 203 nach Landeswahlvorschlägen und 50 nach Bundeswahlvorschlägen gewälllt werden. Umstritten ist auch noch die Kandidaten; aufstellung. Hier soll durch einige Bremsen erreicht werden, daß der Bundestag wirklich die qualifizierten politischen Persönlich- keiten und Sachkenner erhält, die für die Gesetzgebungsarbeit erforderlich sind. Eine entscheidende Neuerung gegenüber 1953 stellen die sogenannten„Bundeslisten“ dar, über deren Verwirklichung allerdings das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Nach dem FDP- Vorschlag sollen die 50 hier zu besetzenden Sitze im Verhältnis der Sum- men aller für die Parteien im Wahlgebiet abgegebenen Zweitstimmen verteilt werden. Bewerber, die in einem Wahlkreis oder nach einer Landesliste gewählt sind, bleiben dann auf der Bundesliste unberücksichtigt. Verkleinerung des Kabinetts wird auch in Kreisen der CDU gewünscht Bonn.(gn.-Eig. Ber.) Auch aus Kreisen der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion wird Bundes- Kanzler Dr. Adenauer bestürmt, aus der EKoalitionsentwicklung der letzten Monate Konsequenzen zu ziehen und das Bundes- kabinett zu verkleinern. Die Befürworter eines solchen Schrittes in ODU und CSU be- tonen, daß es sich nicht um eine Bewertung der sachlichen Qualität des einen oder ande- ren Ministers handele, sondern in erster Linie darum, vor der Oeffentlichkeit gewisse Folgerungen zu ziehen, die sich aus der Ent- Wicklung zwangsläufig ergeben. Sonst ent- stehe leicht der Eindruck des Klebens an Ministersesseln oder des Handelns it Posten und Pöstchen, wie es von der Oppo- sition der Bundesregierung bereits vor- geworfen werde. Der BHE verkündete in seinem Nachrichtendienst, das Kabinett sei im Laufe der letzten Monate zu einem Asyl abgeworbener Uberläufer geworden. Gleich- zeitig bietet sich der Gesamtdeutsche Block/ BEE in seiner Publikation der SPD und der EDP an, im gesamten Bundesgebiet weitere Regierungsumbildungen vorzunehmen. Zu einem freundlichen Hàndedruck trafen sich Bundeskanzler Adenauer und Oppositionsführer Erich Ollenhauer am Dienstag nach der Zustimmung der SpD zu den Wehr-Verfussungsergänzungen zu Füßen der Re- gierungsbanhk im Bonner Plenarsaal. Selten war der Regierungschef seit Bestehen der Bundesrepublik mit der Haltung der Opposition so zufrieden AP: Bild England hält am Bagdad-Pakt fest Eden bat Eisenhower um den Beitritt der USA zu diesem Bündnis „ London.(P/ dpa) Die britische Regierung hat am Mittwoch in einer Unterhaus-Erklä- rung den Bagdad-Pakt erneut als Eckpfeiler der britischen Nahostpolitik bezeichnet und Behauptungen, daß dieser Pakt eine Bedro- hung des Friedens in diesem Gebiet dar- stelle, scharf zurückgewiesen. Gleichzeitig Verlautete, daß Eden sich direkt an Eisen- hower mit der Bitte gewandt habe, die Ver- einigten Staaten von Amerika sollten dem umstrittenen Pakt beitreten. Staatsminister Nutting berichtete, daß hinsichtlich einer Beilegung des israelisch- arabischen Konflikts „kein Fortschritt“ zu verzeichnen sei und lehnte einen Labour-Vorschlag ab, Israel vertraglich seine derzeitigen Grenzen Zzu garantieren. Letzteres würde einen Schritt darstellen, der weit von einer Friedens- lösung wegführe, da die Grenze noch nicht ständig anerkannt sei und von allen ara- Lawinen forderten 27 Menschenleben Unglücksfälle in der Bundesrepublik, der Schweiz und in Norwegen Frankfurt.(AP) Lawinen haben in den letzten 24 Stunden in der Bundesrepublik, der Schweiz und in Norwegen mindestens 27 Todesopfer gefordert. Drei Personen wer- den noch vermißt, doch dürfte mit ihrem Tod ebenfalls zu rechnen sein. Im Mahdtal westlich von Oberstdorf im Allgäu wurden am Dienstag vier deutsche Skiläufer von einer Altschnee-Lawine be- graben. Während sich einer selbst aus den Schneemassen befreien konnte, wurde ein Weiterer tot geborgen. Die beiden anderen werden noch vermißt. Zur gleichen Zeit sind in der Nähe von Samnaun im Engadin in der Schweiz 16 deutsche Skiläufer, Mitglieder der Alpensektion des Ausgburger Turnvereins, von einer Lawine, die sie selbst auslösten, mitgerissen und verschüttet worden. Acht konnten sich selbst befreien, drei weitere wurden von Rettungskolonnen lebend aus- gegraben und aus ihrer Bewußtlosigkeit erweckt. Vier konnten nur noch tot geborgen werden. Ein fünfter wird vermißt. In Norwegen haben Lawinen in der Nacht zum Mittwoch mindestens 22 Todesopfer ge- fordert. Am schwersten betroffen wurde die kleine Gemeinde Skredbukt am Sigerfjord im Fischereidistrikt Vesteralen, Wo 14 Men- schen, darunter acht Kinder und vier Frauen, deren Väter und Ehemänner sich noch beim Fischen auf See befinden, ums Leben kamen. Das Unglück ereignete sich kurz nach Mitter- nacht, als eine gewaltige Lawine die Hälfte der Häuser zerschmetterte oder ins Meer drückte. Eine andere Lawine forderte in Rvaefjord, einer anderen kleinen Gemeinde in Vesteralen, sechs Todesopfer, während in Svolvor auf der Lofoten- Inselgruppe zwei Ingenieure eines Elektrizitätswerkes ums Leben kamen, als eine Lawine das Werk er- faßte und völlig zertrümmerte. Zwischen Gesfern und Morgen In Baden- Württemberg hat die SFD eine Verhandlungskommission bestimmt, die die Gespräche über eine Regierungsbildung füh- ren soll. Der Kommission gehören an: Der Landesvorsitzende der SPD, Erwin Schöttle, der bisherige Fraktions vorsitzende im Land- tag, Dr. Alex Möller, in seiner Vertretung Willi Lausen, sowie Viktor Renner und Dr. Hermann Veit. Für land wirtschaftliche Arbeiter in Ba- den- Württemberg ist zwischen den Arbeit- geber verbanden und der Gewerkschaft Gar- tenbau, Land- und Forstwirtschaft eine Er- höhung der Stundenlöhne vereinbart wor- den. Rückwirkend zum 1. März beträgt die Erhöhung in den Ortsklassen I und II 12 Pfennig, in der Ortsklasse III 13 Pfennig. Die Tarifverträge im Schiffahrtsgewerbe hat die Deutsche Angestellten- Gewerkschaft (DAG) gekündigt und die Reederei-Organi- sationen um Aufnahme von Tarifverhand- lungen gebeten. Zu Regierungsumbildungen mit FDP und SPD, wenn sie sich als notwendig erweisen sollten, erklärte sich in seinem Pressedienst der BHE in Bonn bereit.— Der Landesver- band Bremen des BHE forderte in einer Ent- schließung die Einführung einer Rüstungs- gewinn-Apgabe zur Finanzierung sozialer Aufgaben. Die Führungsgremien der Spo tagen am Wochenende in Bergneustadt(Oberbergischer Kreis), um innen- und außenpolitische Pro- bleme zu erörtern. Erich Ollenhauer wird einen ausführlichen politischen Bericht er- statten. Eine Erhöhung des Kulturetats des Bui desinnenministeriums von 850 000 Mark auf 1 3000 000 Mark beschloß der Haushaltsaus- schuß des Bundestages. Davon erhalten u. a. die Bayreuther Festspiele, die Ruhrfestspiele und die Bamberger Symphoniker Zuschüsse. Die Bonner Verhandlungen über die jugoslawischen Vorkriegs- und Kriegsforde- rungen sind erfolgreich beendet worden. Das Abkommen wird voraussichtlich am Wochen- ende in Bonn paraphiert. IUuunanadddmmmmpppmammdmmemmmum mmm Diskontsatz erhöht Frankfurt.(Ap) Der Zentralbankrat der Bank deutscher Länder hat am Mittwoch in Frankfurt beschlossen, den Diskontsatz der Landeszentralbanken mit Wirkung vom 8. März von 3½ auf 4½ Prozent herauf zu- setzen. Der Beschluß gilt auch für Schatz Wechsel. Zum gleichen Zeitpunkt werden die Lom- bardsätze der Landeszentralbanken von 4% auf 5% Prozent und der Zinssatz der Bank deutscher Länder und der Landeszentral- banken für Kassenkredite von 3% auf 4½ Prozent erhöht. Nach Beschluß des Zentral- bankrates bleibt der Zinssatz für Unter- schreitung des Reservesolls unverändert 3 Prozent über dem für Kreditinstitute gel- tenden Lombardsatz.(Siehe auch Wirt- schaftsteil.) Die Präsidenten der Parlamente aller Bundesländer wurden vom saarländischen Landtagspräsidenten Dr. Schneider zum 24. März nach Saarbrücken eingeladen. Ueber Zweck und Ziel dieser Einladung ist noch nichts Näheres bekannt. Zu einem Staatsbesuch in den Niederlan- den ist am Mittwochabend Außenminister von Brentano im Haag eingetroffen. Er wurde von Außenminister Beyen begrüßt und wird heute von Königin Juliana emp- fangen. Das französische Kabinett hat Minister- präsident Mollet ermächtigt, bei der heute beginnenden Parlaments- Debatte über Algerien die Vertrauensfrage zu stellen.— In Algerien selbst sind in den letzten 24 Stunden durch Unruhen weitere 52 Per- sonen ums Leben gekommen. Eine Rundreise durch die Sowjetunion trat am Mittwoch der dänische Minister- präsident und Außenminister Hansen nach dem Abschluß seiner Besprechungen in Moskau an. Die schwedische Regierung hat bei den Sa und Norwegen Vorstellungen wegen amerikanischer Ballonflüge erhoben. Ein großer amerikanischer Wetterballon sei erst in den letzten Tagen an der Westküste Schwedens aufgefunden worden. Er sei mit Radar und einer Kamera ausgerüstet ge- Wesen.— Stimmen aus der Tschechoslowakei behaupten, daß von Amerikanern und amerikafreundlichen Kreisen in West- deutschland weiterhin die Ballonaktionen fortgesetzt werden. bischen Staaten angefochten werde. Nutting warf einer„dritten Partei“, der Sowjetunion, vor, im Nahen Osten„Gift zu träufeln“, sagte aber gleichzeitig, daß die Lieferung von Waffen aus kommunistischen Staaten nach Aegypten das militärische Gleichgewicht in Nahost noch nicht gestört habe. Oppositionsführer Gaitskell forderte die Aufhebung des Waffenembargos für Israel durch den Westen und griff Nuttings Be- hauptung an, daß dadurch ein Wettrüsten ausgelöst würde, Israel benötige Centurion- Panzer und moderne Flugzeuge. Die Sowjiet- union sollte aufgefordert werden, als Garan- tiemacht einem Nahost-Abkommen beizutre- ten. Darüber solle bei dem Besuch Bulga- nims und Chruschtschews im April in London gesprochen werden. Eden soll die Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreich ersucht haben, mit Großbritannien erneut eine Erklärung ab- zugeben, daß die drei Mächte entschlossen sind, sich jedem aggresswen Vorgehen der arabischen Staaten oder Israels zu wider- setzen. In Washington wurden inzwischen die diplomatischen Besprechungen über die Lage in Nahost zwischen Vertretern der drei westlichen Großmächte forgesetzt. Es verlautet, daß die angelsächsischen Mächte der Lieferung von zwölf französischen Dü⸗ senjägern an Israel nicht zugestimmt haben. Inzwischen hat Kanada alle Ausfuhr von Waffen nach Ländern des Nahen Ostens vor- übergehend gesperrt, wurde in Ottawa be- kKkanmtgegeben. Stellungnahme Eisenhowers Präsident Eisenmower erklärte am Mitt- woch bei einer Pressekonferenz, die Ver- einigten Staaten und Großbritannien seien der Ansicht, es sei nicht möglich, den Frie- den im Nahen Osten dadurch zu bewahren, daß sie Israel schnellmöglichst mit Waffen beliefern. Beide Saaten seien bemüht, ein Wettrüsten im Nahen Osten zu verhindern. Er und Premierminister Eden glaubten, daß die Vereinten Nationen schnellstens geeig- nete Schritte unternehmen sollten. Die Auswirkungen der Entlassung Glubbs könmten nicht verkleinert werden. Sowohl Großbritannien wie die USA versuchten je- doch, Wege zu einer Verständigung zu fin- den, da nur diese Verständigung zu einer Dauerlösung führen könne. Neue Abrüstungsvorschläge der USA in Vorbereitung Washington.(AP/dpa) Die Vereinigten Staaten werden noch in diesem Monat der Sowjetunion und den anderen Westmächten im Abrüstungs-Unterausschuß in London neue Abrüstungsvorschläge unterbreiten, teilten Regierungsmitglieder in Washington mit. Die Vorschläge werden im Einklang mit dem in seinem jüngsten Brief enthaltenen Appell Eisenhowers an Bulganin stehen, die über der Welt hängende„Atom-Drohung“ unter Kontrolle zu bringen. Der Unteraus- schuß der Abrüstungskommission der Ver- einten Nationen, dem die drei Westmächte, Kanada und die Sowjetunion angehören, tritt am 19 März in London zusammen. Bulganin nannte den neuen Brief Eisen- howers„sehr interessant und gut“, Er sagte zu einem Pressevertreter auf einem Empfang im Kreml für den dänischen Ministerprasi- denten Hansen:„Ich hoffe, daß diese Kor- respondenz noch lange anhält“. Auf die Frage, ob er die USA besuchen möchte, sagte Bulganin, er würde eine Einladung begrüßen. Eisenhower sagte dazu bei seiner Presse- konferenz am Mittwoch, er habe sich noch nicht mit der Frage beschäftigt, ob er Bul- ganin zu einem Besuch in den Vereinigten Staaten einladen solle. Er schloß diese Mög- lichkeit in seiner Antwort nicht aus. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 8. März 1956/ Nr. 87 Donnerstag, 8. März 1956 Eine Demütigung Englands Englands schwärzesten Tag im Mittleren Osten nennt die konservative„Daily Mail“ den Tag, an dem gegen Mitternacht nach Testlichem Bankett im Tahra- Palast in Kairo bei Mokka und Havanazigarre Oberst Nasser beiläufig seinem Gast, dem britischen Außen- minister Selwyn Lloyd mitteilte, König Hus- sein von Jordanjen habe den Kommandeur der Arabischen Liga, Clubb Pascha, abgesägt und durch einen arabischen General ersetzt. ES war kaum ein Zufall, daß dieser Ent- schlug des jungen Königs genau zu diesem Zeitpunkt reifte. Aegyptische und saudi- Arabische Emissäre in der jordanischen Hauptstadt Amman hatten über die Königin mutter Zeine bei Hussein durchgesetzt, daß er, hinter dem Rücken seines Premier- ministers, das Entlassungsdekret für General Glubb an diesem Tage unterzeichnete. Es Händelte sich um eine wohlüberlegte Ohr- felge für den britischen Außenminister und um eine beabsichtigte Bloßstellung der bri- tischen Schwäche vor der arabischen Welt und vor den Völkern Asiens im allgemeinen. Und damit nicht genug, kaum war der britische Außenminister auf dem nächsten Haltepunkt seiner Rundreise durch die Hauptstädte des Mittleren Ostens angelangt, in Bahrein, einem kleinen, seit langer Zeit Unter britischem Protektorat stehenden Für Stentum auf einer Inselgruppe des Per- sischen Golfes, als ihm neue Demütigung zZutell wurde. Der Außenminister Ihrer Bri- tarmischen Majestät wurde von arabischen Demonstranten beschimpft, aufgefordert, mach Hause zurückzukehren, die Wagen sei- nes Gefolges wurden gesteinigt, und der Minister war nicht im Stande, nach dem Bankett bei dem einheimischen Herrscher planmäßig zum Flugplatz zu fahren, sondern mußte im Hause des britischen Residenten Schutz suchen. Wie konnte das alles passieren? Wie war es vor Allen Dingen möglich, daß die britische Regierung so vollständig von der fristlosen Entlassung Glubbs überrascht wurde? Wie Ram es, daß Glubb selber und sein mit mm Zusammen abgesetzter Nachrichtenchef das Sufkommende Unwetter nicht rechtzeitig er- Raumten? Glubb selbst hat zugegeben, daß er erst am Nachmittag des 1. März von der Absicht des Rönigs, ihn zu opfern, erfuhr. Der einst so berühmte Secret Service hat im Mittleren Osten, wie die Ereignisse um das Persische Oel im Jahre 1951 und in den letz- ten Jahreti in Aegypten gezeigt haben, seine einstige Allwissenheit offenbar eingebüßt. Das ist umso erstaunlicher, als private Be- obachter und den Mittleren Osten bereisende Parlamentarier und Publizisten schon seit Wochen und Monaten die jetzt eingetretene Entwicklung vorausgesagt haben. Es muß etwas grundsätzlich falsch sein in der Handhabung der britischen Orientpoli- tik. Es sieht so aus, als ob man im britischen Kabinett und im Außenministerium noch an den Schein iner Pritischen Machtposition im Mibtleren Osten glaubt, die in der Tat nicht mehr ekistielt und an die vor allen Dinger nach dem britischen Abzug aus dem Sudan, mach dem Verzicht auf die Garnisomierung der Suezkanalzone, nicht zu vergessen nach der Räumung von Abadan, die Orientalen längst nicht mehr glauben. Als 1942 Rommel vor den Toren Aegyp- tens stand, konnte der damalige britische Botschafter in Kairo es sich leisten, Kömig Faruk die Unterschrift unter ein Dokument, das praktisch für die Kriegsdauer den Herr- scher seiner Souveränität beraubte, abzu- Ewingen, denn draußen vor dem Abdinpalast Waren britische Panzer aufgefahren, um dem jungen König zu zeigen, wo die wirkliche Macht lag. Nebenbei bemerkt wurde in dem gleichen Augenblick die Bewegung unter den Jungen ägyptischen Militärs geboren, die zur Absetzung Faruks rund zehn Jahre später Urid zur Bildung des Offlzierregimes führte, das dann den Engländern die Tür zeigte und dessen Führer jetzt Selwyn Lloyd die mora- Usche Ohrfeige der Nachricht von der frist- Losen Entlassung General Glubbs versetzte. Als im vorigen Dezember der Versuch gemacht wurde, durch Entsendung des Gene- Talstabschefs Sir Gerald Templer nach Am- man— diesmal ohne Panzer— König Hus- sein von Jordanien zum Beitritt in deri Bag- dadpakt zu bewegen, da war die Reaktion schneller. Es gab Demonstrationen in Am- man und Jerusalem, es wurde viel west- liches Eigentum zerstört und geplündert, eine Regierung nach der anderen stürzte, und der an sich englandfreundliche junge König hielt es im Interesse seines Thrones Schlieglich für besser, Glubb Pascha, seines Verstorbenen Großvaters Abdullah engen Freund und Vertrauten, dem Zorn des Vol- kes zu opfern. Heute ruft man ihm in Am- man Hosianna zu, aber auf wie lange diese auf kalschen Voraussetzungen beruhende Popularität Husseins andauern wird, bleibt abzuwarten. Denn das Ende der Ketten- reaktion ist noch nicht abzusehen. Niemand glaubt in London ernsthaft daran, daß der Anglo-Jordanische Vertrag, der Grobbritannien. noch bis 1968 das Recht Elbt, Fugstüt⸗punkte und eine kleine Streit- macht an Panzertruppen und Infanterie auf Jordanischem Boden zu unterhalten, auf- Techterhalten werden kann. Und wie lange das Bündnis mit Irak dem Druck und der Wünlarbeit der arabischen Nationalisten stamdhalten wird, ist die andere Frage. Die Sachverständigen sagen, nicht länger als der irakische Premierminister Nuri-es-Said am Leben und im Amte ist. Und Nuri ist ein alter Mann.. Die liberale Zeitung„News Chronicle“ Weist auf einen anderen grundsätzlichen Fehler der britischen Politik im Mittleren Osten hin. Sie habe ihr Vertrauen in die Artlichen Fürstenhäuser— und man könnte Hinzufügen, in die arabischen Notabeln, die Päschias, Effendis und Latifundienbesitzer— gesetzt, anstatt mit den emporkommenden Militärs und Intellektuellen ins Geschäft zu Kommen. Das Blatt hat die Hoffnung, daß es noch nicht zu spät sei, dies nachzuholen. Man kann aus Ohrfeigen lernen; aber ob noch Zeit dafür ist, nachdem die britische Politik im Orient bisher aus ihren Fehlern gelten etwas gelernt hat, das kann erst die Zukunft zeigen. 5 Dr. K. H. Abshagen(London) Drei Zentren für Atom- Wissenschaft Eine Arbeitsteilung wurde auf unbürokratische Weise gefunden Hannover, im März Schneller als es selbst die Optimisten unter den Fachleuten und Politikern glau- ben wollten, ist die westdeutsche Atom-Or- gemnisation funktionsfähig geworden. Und noch ehe im Bundesministerium für Atom- fragen die ersten hundert Beamten einge- stellt werden konnten, hat die Praxis in groben Zügen die zukünftigen Aufgaben zwischen Bund und den Ländern, der Wirt- schaft und Wissenschaft verteilt. Nach die- sem vorläufigen Arbeits-Schema konzen- triert sich die Atomforschung für Probleme, die mit dem Material zusammenhängen, in Karlsruhe, für Fragen der Energie in Mün- chen und für die Entwicklung von An- triebselementen in Hamburg. Jede dieser Zentralen erhält für atom- wissenschaftliche Experimente einen Reak- tor, wobei der für Hamburg in den USA be- Stellt wurde, obwohl noch entschieden wer- den muß, ob man ihn direkt in der Hanse- stadt aufstellt. Die Standortfrage ist nach Ansicht der Länderminister gegenüber den Forderungen der Wissenschaftler zweitran- gig; ausschlaggebend sei in erster Linie, daß überhaupt einmal die praktische Tätigkeit anläuft. Die Arbeitsteilung indessen wird als gelungen und für alle Beteiligten be- Triedigend bezeichnet. Wenn sich zum Bei- spiel Hamburg auf das Gebiet der Erfor- schung geeigneter Arbeitsarten für atom- gespeiste Kraftmaschinen konzentriert, so werden an diesen Arbeiten alle betreffen- den Werke und privaten sowie öffentlichen Institutionen in den übrigen Bundesländern beteiligt. Das gleiche trifft für Land-, Luft- und Wasserfahrzeuge, sowie für stationäre Maschinenanlagen zu. Aehnliches gilt für die Zentralen München und Karlsruhe, die — wie Hamburg— ihre Verbindungsfäden kreuz und quer über das Bundesgebiet und ins Ausland ausspannen. Noch nicht ganz geklärt scheint das Ver- hältnis der drei Atomzentralen, die gewis- sermaßen je zu einem Drittel die ganze praktische Atom wissenschaft erforschen sol- len, zum Bundes-Atomminister. Ohne Län- deregoismus und frei von partikularistischen oder föderalistischen Bestrebungen, so er- klären es jedenfalls die zuständigen Län- der minister, wollen die Bundesländer in eigener Kompetenz die Forschungsaufgaben ausführen. Dieser Standpunkt ergibt sich aus der Konstruktion des Grundgesetzes, das den Ländern in kulturpolitischen Fra- gen freie Hand läßt. Nun sind bei Fragen der praktischen Atomforschung die Grenzen zwischen der Grundlagen- und Zweckfor- schung allerdings fliegend und der Bundes- wirtschaftsminister könnte Prioritätsrechte anmelden. Jedoch wird von dieser Seite her der Standpunkt der Länder unterstützt und gesagt, wichtiger als Kompetenzstreitigkei- ten sei das Ergebnis der Arbeit. Die Zentralen in Hamburg, Karlsruhe und München werden, so wie sich die Dinge jetzt abzeichnen, weder ausgesprochene Einrichtungen der Länder, Universitäten und Technischen Hochschulen oder etwa nur der Wirtschaft, sondern Gemeinschafts- unternehmen Aller Interessenten Sin. Ein- mal lägt der meilenweite technische Vor- sprung des Auslandes kaum noch Zeit, um in langwierigem Verfahren die Organi- Sationsformen auszuwählen, zum anderen Von unserem Korrespondenten Ernst Weger verlangen die neuen Aufgaben in die Mil- liarden gehende Mittel, die niemand allein — weder ein Wirtschaftsverband noch allein ein Finanzminister sofort aufbringen kann.„Als jeh hörte, was das alles kostet“, sagte nach der Konferenz zur Gründung der Hamburger Zentrale der niedersächsische Wirtschaftsminister Ahrens, ‚ wurde mir schwindelig. Aber es bleibt nun nichts an- deres übrig, wir müssen die Entwicklung in der Welt wieder nach- und aufholen, sonst sind wir wirtschaftlich hoffnungslos verloren.“ Für die Arbeit in den nächsten Monaten erhalten die drei Zentralen für die drei vorgesehenen Reaktoren insgesamt sechs Kilogramm spaltbares Material(Uran 235) von den USA geliehen. Es wird aber dar- über verhandelt, die Leihgabe auf neun Kilogramm zu erhöhen und zur Abwick⸗ jung aller Atom- Geschäfte mit dem Ausland eine deutsche Atom-Bank zu errichten. Zur Finanzierung der Aufgaben, wie sie sich aus den sechs bis neun Kilogramm Uran er- geben, wollen Bund und Länder vorerst 30 Millionen Mark aufbringen. Dieser Betrag entspricht allerdings nicht ganz den 500 Mil- lionen Mark, die die Pankower Regierung für den ersten sowjietzonalen Atommeiler, der in dem Dresdener Vorort Klotsche unter der Leitung des deutschen Wissenschaftlers Professor von Ardenne aufgebaut wird, locker macht. Dagegen gewinnt der Finan- zierungsplan von Staatssekretär Professor Brand Düsseldorf) immer mehr Anhänger bei den westdeutschen Regierungen. Dieser Plan sieht jährlich eine Abgabe von drei pro mille von allen öffentlichen Etats für die Atomforschung vor. Inzwischen haben Industrie, Länderregierungen und Verbände mit der Finanzierung schon begonnen und auch der Bund hat Summen— nicht nur für den Aufbau des Atomministeriums— bereitgestellt. Beratungen über Moselkanal Der Bundeskanzler besprach sich mit führenden Wirtschaftlern Von unserem Korrespondenten Hugo Grũssen Bonn, 7. März. Nach der Verabschiedung des Soldaten- gesetzes und der Grundgesetz-Ergänzungen ist in Bonn wiederum die Auseinanderset- zung über die französische Forderung nach einer Kanalisierung der Mosel in den Vor- dergrund gerückt. Der Bundeskanzler hatte am Montag führende Vertreter der deutschen Wirtschaft zu einer Besprechung über dieses — dsfnieht f ien 8 8 lung — — LOTHRINOEN gane: Srrass burg Problem nach Bonn gebeten Dazu erklärte am Mittwoch ein Regierungssprecher, es sei nicht richtig, wenn teilweise der Schluß ge- zogen werde, in dieser Sitzung sei eine Ent- scheidung zugunsten einer Mosel-Kanalisie- Die Kriegsverurteilten in Breda Auftrumpfen deutscherseits brächte ihnen keine Hilfe Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker Zu den Problemen, die durch den Staats- besuch des Bundesaußenministers von Bren- tano in den Niederlanden aufgeworfen wer- den, gehört der Fall der 39 deutschen Kriegs- verurteilten im Gefängnis zu Breda, Mit der Frage, was hier juristisch und politisch mög- lich ist, wird an die Grenzen der Diplomatie gerührt. Die auf deutscher Seite im ver- gangenen Spätjahr gefallenen heftigen Aeußzerungen und die Pressefehde haben zu einer offiziellen Festlegung des niederländi- schen Justizministers und zu einer Verstei- fung der Standpunkte geführt, von der schwer wieder berunterzukommen ist. Den Schaden davon haben die 39 Inhaftierten, pei denen es sich um Kriegsverurteilte und nicht um Kriegsgefangene handelt, was ge- legentlich der Klarstellung bedarf. Nur drei von ihnen gehörten der ehemaligen Wehr- macht, die anderen dagegen zumeist ver- schiedenen Polizeiformationen an. Allerdings hatte die deutsche Polizei in Holland während des Krieges einen mili- tärischen Auftrag zur Sicherung der Be- satzung. Bei den Straftaten, die später von holländischen Gerichten abgeurteilt worden sind, handelt es sich daher vielfach wenig- stens mittelbar um militärische Handlungen. Viele davon sind zudem während der letzten Kriegszeit 1944/5 begangen worden, als der innere Widerstand in den besetzten Gebieten Wuchs und alle Maßstäbe ins Wanken ge- rieten. In den spannungsvollen Situationen, die dabei entstehen konnten, mag die per- sönliche Schuld einzelnenr Beteiligter heute einer milderen Betrachtung würdig erschei- nen, als das aus den Urteilssprüchen und den nüchternen Tatbeständen hervorgeht, die von holländischer Seite dazu bekanntgegeben worden sind. Grundsätzlich aber würden diese vielfach ausgesprochenen scheußlichen Tatbestände auch nach deutschem Gesetz und nach der Rechtsprechung des Bundesge- richtshofes in Karlsruhe eine schwere Strafe erfordern, zumal dann, wenn ohne kriegs- bedingte Notwendigkeit Erschießungen vor- genommen, Quälereien in Lagern begangen oder Juden denunziert und verschleppt wor- den sind. Die tiefe Schockwirkung dieser Vorkommnisse blieb in Holland unvergessen. Umsomehr zeigt sich, wie wenig deut- scherseits ein scharfes Auftrumpfen mit ver- gleichenden Hinweisen auf die Sowjetunion, Boykottdrohungen, nationalen Fanfaren oder dem Vorschlag einer Generalamnestie am Platze ist. Gerade mit einer Amnestie kann Holland den deutschen Kriegsverurteilten gegenüber keinen Präzedenzfall schaffen, so- lange noch die Frage seiner Kollaborateure und Verbrecher aus dem eigenen Volke nicht geklärt ist und innenpolitische Unruhe aus- Jö st. Für die Bredahäftlinge ließe sich daher einige Milde nur mit verständnisvollem Ein- gehen auf die holländische Mentalität und Rechtspflege erreichen, und vor allem nur mit Fingerspitzengefühl im Einzelfall, bei dem alle persönlichen Verhältnisse berück- sichtigt werden können. In dieser Richtung laufen auch schon seit langem die Be- mühungen. Letzten Endes kann es sich dabei nur um ein Verzeihen und nicht um ein Ver- gessen handeln. Vor den holländischen Wah- jen im Frühsommer wird dazu aber kaum der Zeitpunkt kommen. 85 und wie wollen wir die Stalin-Allee jetzt nennen, Genosse?“ * rung gefallen, Diese Frage befinde sich nach wie vor im Stadium der Beratung. Der Regierungssprecher betonte, auch von französischer Seite habe man anerkannt, dag zwischen der Saar-Lösung und dem Mosel- Projekt keine rechtliche Koppelung bestehe. Die Kanalisierung der Mosel spiele aber un- ter den Motiven Frankreichs, einer Rück- gliederung des Saargebietes an die Bundes- republik zuzustimmen, eine erhebliche Rolle. Ob sich der Bundeskanzler bereits definitiv für oder gegen den Kanalbau ausgesprochen habe, vermochte der Regierungssprecher nicht zu sagen. In Borm wird jedoch allge- mein angenommen, daß die Bundesregierung bereit sei, den framzösischen Wünschen nach- zukommen. Wie weiter bekanntgegeben wurde, ist der Bericht der deutsch- französischen Studien- kommission zum Mosel-Kanal seit Ende Februar fertiggestellt. Er diente bei den Verhandlungen in Paris bereits als Bera- tungsunterlage. Dieser Bericht ist aber erst eine Rohfassung, die nach keiner Seite hin bestimmte Vorschläge und Empfehlungen ausspricht. Bestätigt wurde, daß die Re- gerungen von Luxemburg und Belgien vor einiger Zeit in Bonn vorstellig geworden sind mit der Bitte, an den Beratungen be- teiligt zu werden. Die Mosel- Kanalisierung setzt besonders die deutsche Industrie Widerstand entgegen. Man glaubt aber, daß die politischen Ge- sichtspunkte schließlich die Oberhand be- halten werden. 5 Atomwaffen für die Bundeswehr Bonn.(AP) Eine Ausstattung der Bundes- ehr mit taktischen Atomwaffen kündigten Tillitärisches Kreélse in Bonn an. Bundesver- teidigungsminister Blank hatte bereits vor Kurzem erklärt, die deutschten Truppen würden mit allen Waffen ausgerüstet, wie sie bei der NATO im Gebrauch seien und über die ein möglicher Gegner im Kriegs- falle verfügen könnte. Die Entscheidung über die Ausstattung mit Atomwaffen hänge von der Beurteilung der Lage durch die NATO ab. In militärischen Kreisen wurde jetzt mitgeteilt, daß von deutscher Seite be- reits die organisatorischen Vorarbeiten in Angriff genommen worden sind, um eine Ausstattung der Bundeswehr mit taktischen Atomwaffen reibungslos zu ermöglichen. Im Verteidigungs ministerium wurde darauf hin- gewiesen, daß sich die Bundesrepublik in den Verträgen lediglich verpflichtet habe, keine Atomwaffen herzustellen, Ihre An- wendung durch deutsche Truppen, falls sich die Notwendigkeit hierzu ergebe, werde davon jedoch nicht berührt. Brief an die Herausgeber: Das Leben in Zahlen Die Amerikaner haben wieder ein Frage. und Antwortspiel beendet. Diesmal ging e darum festsustellen, wieviel Zeit ein achtzig. jänriger Durchschnittsbürger auf verschiedene Handlungen während seines Lebens verwandt Rat. Es kamen dabei ganz erstaunliche Ant- worten heraus. So ergab sich, daß die Achtsig- jdhrigen duchscknittlich zum Schlafen, Ansie- nen und Waschen insgesamt 26 Jahre, 312 Tage, 18 Stunden und 22 Minuten benötigten. Die berufliche Arbeit nahm sie für 21 Jahre, 98 Tage, 14 Stunden und 40 Minuten in Anspruch. Essen und Trinken erforderten einen Zeitauf. wand von fünf Jahren, 340 Tagen, fünf Stun. den und 14 Minuten. Die, Stunden des Unmut der Anstrengungen und der Geduldsproben summierten sick im Verlauf der 80 Jahre auf sechs Jahre, 186 Tage, 14 Stunden und zehn Minuten und die des Wartens an Bushalte- stellen, heater- und Kinokassen usw. auf fünf Jahre, 302 Tage, zehn Stunden und fün Minuten. Auf Feiertage und Ferien entfielen vier Jahre, 12 Tage, 15 Stunden und drei Mi. muten. Die Lektüre von Zeitungen und Zeit- schriften erforderte einen Zeitaufwanc von einem Jahr, 243 Tagen, 7 Stunden und 18 Mi. nuten. Der Achtzig jährige brauchte 140 Tage, 23 Stunden und 19 Minuten, um sich zu rasie- ren. Auch das Umbinden der Krawatte wurde registriert. Der Mann verwandte darauf 18 Tage, 12 Stunden und sechs Minuten seines Lebens. Und auch das Reinigen der Nase wurde festgehalten: 130 Tage, acht Stunden und 28 Mi- nuten.(rea) Haas bei Molotow Moskau.(Ap) Der sowjetische Außen- minister Molotow hat am Mittwoch den neuen deutschen Botschafter, Dr. Wilhelm Haas, empfangen. Haas und Molotow trafen im Amtszimmer des sowjetischen Außen- ministers im Wolkenkratzer des Außenminl- steriums zusammen. Lächelnd begrüßte Molotow) den Botschafter und erklärte:„Ich bin froh, daß Sie nach so langer Verzöge⸗ rung endlich eingetroffen sind.“ Haas er- widerte, er freue sich, in Moskau zu sein, Nach der Besprechung mit Molotow erklärte Haas, es habe sich lediglich um den üblichen Höflichkeitbesuch neuer diplomatischer Ver- treter beim Außenminister gehandelt. Molo- tow habe ihm mitgeteilt, daß er sein Beglau- pigungsschreiben noch im Laufe dieser Woche dem Staatspräsidenten, Marschall Woroschilow, überreichen könne. „Tief bedauerlich“ Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Als tiefbedauerlich be. zeichnete der Bonner Regierungssprecher am Mittwoch die Aeußerung, die Dr. Dehler in Hamburg getan haben soll und in der das Reichskonkordat als„verbrecherisch“ be. zeichnet wurde. Wie der Sprecher mitteilte, hat sich das Bundeskabinett mit der Ham- purger Rede Dr. Dehlers befaßt. Wenn Zei- tungsberichte zutreffend seien, dann lasze diese Rede jeden im politischen Kampf ge- botenen Takt vermissen und bedeute eine verletzende Schärfe, wie sie zwischen demo- kratischen Parteien nicht üblich werden Sollte. 5 Kurz berichtet Der griechische Ministerpräsident hat sich gegen die britischen Pläne für eine Lösung der Zypernfrage gewandt, gleichzeitig jedoch erklärt, daß Griechenland bereit sei, die Ge- Währung zusätzlicher Garantien im Interesse der gemeinsamen Verteidigung der freien Welt zu erörtern.— Sechs Jugendliche wur- den am Mittwoch von den Briten auf Zypern wegen Waffenbesitzes zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Größte Aufmerksamkeit verdienen Be- richte aus Belgrad, wonach der Präsident des jugoslawischen Parlaments, nach Tito der zweite Mann im Staat, an der Spitze einer parlamentarischen Delegation im April nach Bulgarien reisen und auf hoher poli- tischer Ebene Fühlung aufnehmen will. In- zwischen hat in Athen ein jugoslawisch-grie- chischer Meinungsaustausch über Fragen des Balkan-Paktes stattgefunden. Das Gewissen unserer Abgeordneten Wechselt ein Abgeordneter die Partei, müßte er das Mandat niederlegen Als Bürger des Bundes sind wir berech- tigt, bei den jeweiligen Wahlen durch Ab- gabe unserer Stimmen unserer politischen Meinung Ausdruck zu verleihen. Die Stimme geben wir auf den Namen eines Abgeordneten ab, und der Wähler un- terstellt, daß dieser Abgeordnete nach Er- langung eines Sitzes im deutschen Bundes- parlament getreu dem Parteiprogramm seine Arbeit aufnimmt und diese, seinem Wähler gegenüber gegebene Verpflichtung ernst nimmt. Der Abgeordnete des Deutschen Bundes- tages bringt immer wieder zum Ausdruck, dag er seine Politik getreu seinem Gewissen durchführt und daß er sich in erster Linie seinem Gewissen gegenüber verantwortlich Tühlt. Auch ich bin als Wahlberechtigter der Meinung, daß der Bürger des deutschen Bundes nicht nur ein Wahlrecht, sondern auch eine Wahlpflicht hat. Wenn er damit rechnen will, daß die Arbeit in den, deut- schen Parlamenten entsprechend der Mehr- heitsmeinung vollzogen wird, muß sich jeder Bürger am Wahltag der Mühe unterziehen und entsprechend seiner politischen Meinung den Kandidaten seiner Partei durch Abgabe seiner Stimme zur Arbeit ermächtigen,. Wie aber soll in Zukunft ein Wähler mit Ruhe und Ueberlegung den Abgeordneten einer Partei wählen, wenn derselbe ganz nach Belieben dieser Partei den Rücken keh- ren kann? Wenn ein Abgeordneter die politisch ein- geschlagenen Linien seiner Partei nicht mehr gutheigt und es schlägt ihm tatsächlich sein Gewissen, so ist er selbstverständlich be- rechtigt, ja sogar verpflichtet, hier nicht mehr mitzutun. Er muß aber meines Er- achtens dann sein Mandat niederlegen und als Abgeordneter ausscheiden. Er kann doch unmöglich über das Mandat seiner Wähler aliderweitig verfügen, ohne die Meinung sei- ner Wähler zu kennen. Wenn im Sport ein Vereinsfunktionär einen anderen Spieler zu keilen versucht oder keilt, so kann er dies tun. Der Spieler aber wird bis zur nächsten Saison gesperrt. Wenn ein Politiker einen anderen zu sei-“ ner politischen Meinung zu überzeugen ver“ mag, so kann er dies tun. Aber auch hier ist er bis zur nächsten Saison zu sperren, das heißt, der Abgeordnete hat sein Mandat zuł Verfügung zu stellen und von der politischen Bühne zu verschwinden, bis ihn bei der nüch⸗ sten Wahl der deutsche Wähler wieder in den Bundestag wählt oder nicht, Keinesfalls aber kann er mit seiner Stimme zu einer anderen Partei, sei es eine bereits bestehende oder aber eine von ihm neu gegründete, über- Wechseln. Leider besteht trotz der Vielzahl der neuen Gesetze im Bund kein Gesetz, das es dem Abgeordneten unmöglich macht, seine Partei zu wechseln und bei dem Wechsel Sti und Stimme im Deutschen Bundestag mit- g zunehmen. Aber gerade das Gewissen müßte dem Abgeordneten sagen, daß er mit den Stimmen seiner Wähler nicht hausieren darf sondern auf begründeten Verzicht auf sein Mandat seinen Wählern ihre Stimmen zurückgeben muß. l Keinesfalls soll das Gewissen des Ab. geordneten in irgendeiner Weise beeinflußt werden. Der Abgeordnete behält recht mt seinem Austritt àus der Partei, wenn diese bei der nächsten Wahl an Stimmen verliert Sein Gewissen müßte ihm aber sagen, da er bei einem Nichteiniggehen mit der poll tischen Meinung seiner Partei die Konze quenzen zu ziehen hat und sein Mandat 20 Verfügung stellen muß. Wir Wähler sind vollkommen machtiet gegen die Möglichkeiten der Abwanderung eines Abgeordneten von einer Partei zu einet anderen. Diese Möglichkeit müßte meines Erachtens dem gewählten Abgeordneten ge. nommen werden. Hermann Briegel, Mannheim 1— Den Wortlaut der Ergänzungen des Grundgesetzes und des Briefes Eisenhowers an Bulganin vel- öffentlichen wir auf Seite 8. ihren folgre in die gen. Sellscl warer Blauv Un es in Traue und 2 Ausste zweier erdigt rend Auge eröffr wider —— Na funks 20 000 Kälte 10 000 Frdbe fügun Zu alten einer löste lich. Die malig. nue! rend endlic 15 000 katalc Tôömis dem stitut“ Jos aus S erklär ihren um Si. sechs und FP gehör Stock! Un 55 5 ex por: Schiff 1964 Wert im W. Irland berüch mit 2 größte meins deser Heihe K Frage. ging es achtzig. Riedene ey wandt ve Ant- Achtæig· Angie. 12 Tage, en. Die Ahre, 93 uspruch. Zeitauf- F Stun- Unmuts sproben re auf nd zehn ushalte. SW. auf nd fünf entfielen drei Mi- rd Zeit- nd von 1 18 Mi. 40 Tage, u rasie- e Wurde darauf 18 N seines ge Wurde id 28 Mi. (rea Außen- ch den Wilhelm V trafen Außen- zenminl- begrüßte rte:„Ich Verzöge⸗ laas er- 2u sein. erklärte üblichen aer Ver- t. Molo- Beglau- dieser Larschall katalogisiert und lich be cher am ehler in der das ch“ pe- mitteilte, r Ham- enn Zei- un lasse ampf ge- ute eine n demo- werden Bat sich Lösung ig jedoch die Ge- Interesse r kreien che wur- i Zypern Anglicher nen Be- Hräsident ach Tito er Spitze im April her poli- Will. In- isch-grie- ragen des n Nr. 57/ Dormerstag, 8. März 1956 F MORGEN Selte 8 — Was sonst noch gescha g. In der Stadt und Provinz Buenos Aires st eine Kinderlähmungsepidemie ausge- brochen, die in den letzten Tagen immer ernstere Formen angenommen hat. Seit dem 21. Januar sind über 800 Fälle gemeldet worden, die meisten davon aus dem Gebiet der argentinischen Hauptstadt. Die Vereinig- ten Staaten haben als erste Hilfeleistung 21 Eiserne Lungen nach Argentinien geschickt. * Die japanische Walflotte, die in der Sai- son vom 8. Januar bis 5. Februar in den antarktischen Fanggebieten tätig war, be- richtete, sie habe Rekordfänge erzielt. Nach . Angaben waren die Japaner am er- folgreichsten unter den sechs Nationen, die in diesem Jahr in der Antarktis Wale fin- gen, Allein eine der drei japanischen Ge- sellschaften, die an dem Walfang beteiligt waren, teilte mit, daß sie 528 Pottwale, 150 Blauwale und 2000 Finnwale erlegt hat. * Unmittelbar nach einer Beerdigung kam es in Tokio zu einer Schießerei unter den Trauergästen, in der drei Personen getötet und zwei verwundet wurden. Wie sich her- ausstellte, handelte es sich um Mitglieder zweier feindlicher Banden, die an der Be- erdigung teilnehmen mußten, und sich wäh- rend der Feierlichkeiten mißtrauisch im Auge behielten. Als die Feier vorüber war, eröffnete jemand das Feuer, das sofort er- widert wurde. * Nach einer Meldung des Pekinger Rund- funks hat das Chinesische Rote Kreuz 20 000 Juan(33 936 DW) für die Opfer der Kältewelle in Italien und Frankreich und 10000 Juan(16 968 DM) für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei zur Ver- fügung gestellt. * Zum Verhängnis wurde dem 16 Jahre alten Luigi Esposito in Neapel der Diebstahl einer Pistole. Als er mit der Waffe flüchtete, löste sich ein Schuß und verletzte ihn töd- lich. 5 * Die großartige Münzsammlung des che- maligen italienischen Königs Viktor Ema- nuel III. hat nach vielen Irrfahrten wäh- rend des Krieges und der Nachkriegsjahre endlich einen sicheren Hafen erreicht. Rund 15000 Stücke der Sammlung wurden neu Werden demnächst im römischen Palazzo Barberini ausgestellt, in dem das„Italienische Numismatische In- stitut“ seinen Sitz hat. ** * Josephine Baker traf mit dem Flugzeug, aus Schweden kommend, in Paris ein. Sie erklärte, sie wolle sich nun endgültig auf ihren französischen Landsitz zurückziehen, um sich dort der Pflege und Erziehung ihrer sechs Adoptivkinder verschiedener Rasse und Religion zu widmen. Zu ihrem Gepäck gehörten Berge von Spielzeug, das ihr in Stockholm geschenkt worden War. * Um über 16 Prozent ist Hollands Bier- export einschließlich der Proviantierung von Schiffen im vergangenen Jahr gegenüber 1954 gestiegen. Er erreichte 664 838 hl im Wert von 56 Mill. Gulden gegen 571 543) hl im Wert von 48 Mill. im Vorjahr. Läßt man Irlands Bierexport nach Großbritannien un- berücksichtigt, so waren die Niederlande da- mit zum sechsten Male hintereinander das größte Bierexportland der Welt. * in der nordsibirischen autonomen Repu- blk Jakutien sind nach Mitteilung des N sowjetischen Geologieministers Antropow reichhaltige Diamantenlager entdeckt wor- den, die mit den südafrikanischen Diaman- kenkeldern vergleichbar sein sollen. Der Minister bezeichnete die Entdeckung als ein außerordentlich wichtiges Ereignis für die Sowjetunion, da diese kostbaren Steine neben ihren vielseitigen Verwendungsmög- lichkeiten in der Industrie zu einer wich- tigen Devisenquelle werden könnten. Bisher Furden in der Sowjetunion Diamanten nur im Ural gefunden. 5 Etwa dreieinhalb Millionen Sowjetbürger leiden nach einer Miteilung des sowjetischen Gesundheitsministers, Maria D. Kowrigina, n Herzkrankheiten. Der minister wies dar- legen n zu sei- igen ver- n hier ist rren, das andat zur olitischen der nüch- ler in den falls aber anderen nde oder te, über- zahl der tz, das es cht, seine chsel Sitz stag mit⸗ en müßte mit den eren darf auf sein Stimmen des Ab. beeinflußt recht mit enn diese n verliert agen, da der poll e Konse- andat zur machtlos anderung i zu einer e meines neten ge. Tannheim ; etzes und anin ver- ante daß damit 43 Prozent aller Arbeits- unkänigen in der Sowjetunion herzkrank and und erhob in diesem Zusammenhang die Forderung, Herzkranke und über 60 Jahre alte Arbeiter zweimal im Jahr zu beurlau- Die Flucht vor der Kälte Als die Nordsee ein Sandgebiet war/ Wie entstanden die Mischkulturen?/ Das Rätsel der Eiszeiten Die Wissenschaft ist über manche ältere Formation der Erde besser unterrichtet als über das Eiszeitalter, den letzten Akt der Erdgeschichte vor der gegenwärtigen Inter- Slezialzeit, der wahrscheinlich wieder eine Eiszeit folgen wird. Solche Eiszeiten hat es bisher vier oder fünf gegeben, die durch Warmzeiten ähnlich der, in der wir leben, getrennt waren. Die Frage nach ihrer Ursache hat jedoch noch keine allgemein befriedi- gende Lösung gefunden. Seit dem Alttertiär— so führte Professor Dr. Paul Woldstedt vom Geologischen Insti- tut der Universität Bonn in einem Vortrag aus— gingen die Jahresmitteltemperaturen zunächst ganz allmählich herunter. Dann aber setzten erhebliche Schwankungen ein, deren Ausmaß 10 bis 14 Grad betrug. Das bedeutet. daß mit Beginn des Eiszeitalters eine klima- tische Entwicklung völlig anderen Typs be- gann. Auch innerhalb einer solchen Eiszeit gab es Temperaturschwankungen, wie die Ablagerungen aus zwischenzeitlichen Erwär- mungen beweisen. Die grogen Vereisungen rückten in einzelnen Etappen vor, die jeweils von Rückzügen unterbrochen waren, und um- gekehrt. In den nicht vereisten Gebieten war die Wirkung der Schwankungen ebenso wich- tig. Die Größe des Unterschiedes der Mittel- temperaturen wird deutlich, wenn man be- denkt, daß bei einem Sinken der Tempera- turen um 10 Grad in Mitteleuropa gegenüber einem Jahresmittel von plus 8 Grad Celsius in der Interglazialzeit das Jahresmittel in der Eiszeit minus 2 Grad betrug. In Mitteleuropa haben die Temperaturunterschiede ihr Maxi- mum erreicht, während sowohl zum Pol wie zum Aeqduator hin die Unterschiede wesent- lich geringer wurden. Diese Temperaturschwankungen hatten größten Einfluß auf die Pflanzen- und Tier- Welt. Sie führten zu Verarmungsprozessen in der Flora und Fauna. Zahlreiche durch die Eiszeiten ausgemerzte wärmeliebenden Pflanzen und vertriebene Tiere kehrten in den warmen Zwischenzeiten nicht wieder zu- rück. Auch der Mensch war dem Gesetz des Wanderns während der Eiszeit unterworfen. Diese Wanderungen waren in Europa durch die Ost-Westlage der Gebirgszüge, die als Schranken wirkten, gegenüber Amerika Wesentlich schwieriger, weshalb auch die amerikanische Pflanzen- und Tierwelt dem Tertiär noch viel ähnlicher ist als die europäi- sche. Wanderwege ergaben sich gelegentlich aus dem Absinken des Ozeanspiegels, der in der letzten Eiszeit um rund 100 Meter fiel; denn in den Eiszeiten wurde Wasser in gro- Ben Inlandeismassen festgehalten und somit dem Weltmeer entzogen. Dadurch wurden weite Gebiete der Flachseegürtel trockenge- legt. Ost- und Nordsee waren beispielsweise Land. In den Kältezeiten wurde die östliche und nordöstliche Menschheit nach Süden und Westen gedrängt, während die wärmege- wöhnte nach Süden auswich. Es scheint, daß dadurch bereits Mischkulturen entstanden sind. Die vordringende Menschheit, die sich offenbar in einem Gebiet mit häufigem Klimawechsel entwickelt hatte, verdankt möglicherweise dem Zwang der harten Um- Welt ihre höhere Stufe. Von den Kälteperioden wurde nicht nur die nördliche, sondern auch die südliche Halb- kugel betroffen. Das weist darauf hin, daß außerirdische Ursachen den häufigen schrof- fen Wechsel bedingten. Bekannt sind— neben anderen Ursachen kurzfristige Schwankungen der Sonnenstrahlung im ultravioletten Bereich, die einen merklichen Einfluß auf unser Klima zu haben scheinen. Es liegt nahe, außer solchen kurzfristigen, verhältnismäßig kleinen Schwankungen auch gröbere und längerdauernde anzunehmen, die dann einen entsprechend größeren Einfluß auf das Erdklima haben müssen, also auch die Eiszeiten verursachen könnten. Eine weitere Ursache für die Eiszeiten könnte die Zunahme des Erdreliefs sein. Als das Relief noch gering war, konnte sich die Temperatur gleichmäßiger über die Erde ver- teilen, wie das im älteren Tertiär der Fall war. Die Erwärmung reichte bis zu Polar- meeren, polare Eiskappen und eine eigent- liche Kalte Zone gab es nicht. Im Laufe der Zeit erhoben sich die Festländer immer höher über den Meeresspiegel. Die Folgen waren eine Verschärfung der Klimaunterschiede und die Bildung der polaren Eiskappen, die die Vereisungen der benachbarten Festländer beeinflußten. Dr. A. B Rothäute durchquerten die Beringstraße Amerika nicht über die Südsee, sondern von Asien aus besiedelt/ Funde in Alaska und Kanada Ein Damm durch die Beringstraße soll nach sowjetischen Plänen. wie wir in unserer Ausgabe vom 5. März berichteten, Asien mit Amerika verbinden. Eine Straße oder Eisenbahn von Sibirien nach Alaska würde, wie man jetzt weiß, den Weg der amerikanischen Ureinwohner markieren. Gründliche langjährige Forschungen über die Herkunft der rothäutigen Ureinwohner Amerikas erlauben jetzt den Schluß, daß der Doppelkontinent in drei Einwanderungs- wellen besiedelt worden ist; alle drei gingen von Asien aus. Der Weg führte über die Beringstraße. Die erste Wanderung dürfte vor mehr als 25 000 Jahren begonnen haben, die zweite um das Jahr 15 000 v. Chr. Als Datum der dritten Einwandsrungs welle wird das Jahr 8000 v. Chr. angegeben. Man weiß aus gründlichen Untersuchun- gen, daß alle drei Einwanderungswellen in rikanischen Perioden mit mildem Klima stattfanden. Daher war auch der Weg über die Bering- straße und über Alaska möglich. Die ame- Vorgeschichtsforscher haben weitgehend die These aufgegeben, daß die beiden amerikanischen Kontinente über die Sücdseeinseln hinweg besiedelt worden seien. Intensiviert wurden in Alaska und in Kanada die vor geschichtlichen Ausgrabun- gen seit etwa 15 Jahren. Man fand bei die- sen Grabungen Feuersteingeräte, die der Luma-Kultur— so benannt nach einem Fundort in Colorado— angehören. Eine enge Verwandtschaft zu innerasiatischen steinzeitlichen Kulturen ist bei diesen Ge- räten nicht zu verkennen. Schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts hatten amerikanische Gelehrte die Ansicht geäußert, daß eine Einwanderung aus Asien über die Beringstraße zur Besiedlung des Im Rahmen der Frankfurter Frühjahrsmesse ist auck eine Sonderschau von Beispielen formschöner Industrieerzeugnisse zu sehen. Besonders ins Auge fallen dabei neu- artige Vorhangstoßfe, die aus Plastik bestehen und eigenartig anmutende Druckmuster aufweisen. Als Vorlage hierfür dienen Kinderzeichnungen, die aus einem Wettbewerb von Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet NRerausgesucht wurden. Nack Aussagen von Ausstellern seien diese Motive aber nicht nur für Kinderzimmer gedacht, sondern je nach Belieben auch für alle übrigen Räume. Unser dpa-Bild zeigt eine Anzahl neuartiger Vor- Rang- Motive. Kontinents geführt haben mußte. Es fehlte hierfür jedoch noch an Beweisen. Vielmehr glaubten die meisten Wissenschaftler zu dieser Zeit an eine Einwanderungswelle über die Südseeinseln. Als Belege wurden eine Reihe ethnographischer, lingustischer und anthropologischer Tatsachen angeführt, die sich bei späteren Untersuchungen aber als unhaltbar herausstellten. Einige Fach- leute vertraten auch die Idee einer boden- ständigen Entstehung der indianischen Ur- einwohner, dafür fehlen nach neueren Un- tersuchungen jedoch sämtliche Grundlagen. Der Streit um die Herkunftsfrage erhielt neuen Auftrieb durch einen sensationellen Fund, der im Jahre 1936 im Dead-Horse- Gulch-Tal unweit von Folsom New- Mexiko) gemacht wurde. In einer Höhle wurden Knochen von Tieren geborgen, die längst vergangenem Zeiten angehörten. Die weite- ren wissenschaftlichen Ausgrabungen er- gaben neben Resten von Bison, Mastodon, Mammut, amerikanischem Kamel, Riesen- faultier und Wildpferd eine große Anzahl von Steingeräten, unter denen Speerspitzen von besonderer Form— die Folsom- Spitzen — als archäologische Leitform dieser bisher unbekannten Kultur auffielen. Ahnliche Fundplätze wurden in den letzten Jahren an vielen anderen Stellen entdeckt. Der geologische Befund läßt eine Datierung der Kulturschichten in die End- Phase der letzten amerikanischen Vereisung, dem„Wisconsin III Stadial“, zu. Sie fallen nach unserer Zeitrechnung etwa in die Pe- riode zwischen 10 000 und 15 000 v. Chr. Auch bei den neuesten Ausgrabungen in Alaska fanden sich neben zeiflich jüngeren Steingeräten solche, die die Anwesenheit von Folsom-Menschen in dieser Gegend belegen. Einen weiteren Schritt zurück führen die im Jahre 1936 in der Sandia- Höhle(New- Mexiko) geborgenen Stein werkzeuge. Auch dort wurde die Folsomkultur angetroffen. Die Menschen, auf die die Kulturschicht zu- rückzuführen ist, wohnten damals im Schutz der Höhle auf einem sterilen Ocker- und Kalksteinboden von etwa 30 Zentimeter Mächtigkeit. Unter ihm lag eine zweite Kulturschicht mit andersartigen Steingerät- Typen. Es ließ sich an dieser Stelle zum ersten Male nachweisen, daß schon vor den Trägern der Folsomkultur Menschen den amerikanischen Kontinent bewohnten. Die sterile Trennungsschicht zwischen den bei- den Kulturen wird von Geologen mit einer klimatischen Feuchtperiode in Verbindung gebracht, die in das„Wisconsin II/III Inter- stadial“, einer warmen Zwischeneiszeit, fal- len dürfte. Die Anwesenheit von Menschen in Amerika wäre damit bereits für die Zeit um 25 000 v. Chr. nachgewiesen. Dr. M. M. Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Heute noch wechselnd wolkig, jedoch keine wesentlichen Niederschläge mehr. Temperaturen in den niederen Lagen um 7 Grad. In der Nacht zum Freitag Frost um minus 2 Grad. Oden- wald und Bauland örtlich bis minus 5 Grad. Am Freitag meist heiter, trocken. Tages- erwärmung bis 10 Grad. Heute abflauender Nordwind, morgen windschwach. Sonnenaufgang: 6.55 Uhr, Sonnenuntergang: 18.20 Uhr. bersicht: An der Ostflanke des west⸗ europaischen Hochdruckgebietes hat sich noch einmal eine kalte Nordströmung durch- gesetzt. Sie flaut aber bald ab. Im Kern des weiter nach Osten ziehenden Hochdruck- gebietes sind wenige Tage fast vorfrühlings- hafter Art zu erwarten. Vorbersoge: Narfe des Joe für 8.3.1867 Uf T + 990 5 2 des/ — Pegelstand vom 7. März Rhein: Maxau 549(103); Mannheim 581 (99); Worms 517(88); Caub 643(16). Neckar: Plochingen 220(24); Gundels- heim 320(85); Mannheim 598(110). Weitschauender Vater Salzgitter. Ein Familienvater beantragte dieser Tage in Salzgitter-Lebenstedt beim Wohnungsamt der Stadt die Eintragung sei- ner siebenjährigen Tochter in die Liste der Wohnungssuchenden. Er begründete sein Ge- such damit, daß nach seinen Erfahrungen mit dem Wohnungsamt seine Tochter nur so Aussicht habe, bei Erreichung der Volljäh- rigkeit eine Wohnung zu erhalten. Der Woh- Eungsausschuß von Salzgitter lehnte den An- trag„aus rechtlichen Gründen“ ab. 5 Eine Million Untersuchungen Düsseldorf. In der westdeutschen Eisen- und Stahlindustrie sind seit 1949 rund eine Milkion Röntgen- Untersuchungen durchge- führt worden. Damit hat sich durchschmitt- lich jeder der 200 000 Arbeiter und Angestell- ten der Stahlindustrie fünfmal auf seinen Gesundheitszustand untersuchen lassen. Auf einer Pressekonferenz der Wirtschaftsver- einigung Eisen- und Stahlindustrie wurde in Düsseldorf mitgeteilt, daß etwa 55 Pro- zent der untersuchten Personen Keinerlei krankhaften Befund zeigten. Zwölf Jahre Zuchthaus für Räuber Hannover. Rund 11000 Mark hatte der 23 Jahre alte Tischler Albert Richter aus Hannover in Nachtlokalen verjubelt oder anderweitig ausgegeben. Sein„Gesamtver- mögen“ betrug ungefähr 30 000 Mark. Aller- dings hatte er es nicht durch ehrliche Arbeit, sondern durch eine ganze Reihe von schwe- ren Raubüberfällen und Diebstählen erwor- ben. Unter anderem hatte Richter im De- zember vergangenen Jahres bei Hannover eine Kreissparkasse überfallen und dabei 29 000 Mark erbeutet. Der 23jährige bekam vom Landgericht Hannover für seine Ver- brechen die Quittung: Das Gericht verur- teilte ihn wegen eines versuchten und eines vollendeten Raubes sowie neun schwerer und Zwei eicifacher Diebstähle zu wölf Jahren Zuchthaus, fünk Jahren Ehrverlust und Polizeiaufsicht. — Die Evangelische Akademie Loceum hatte Inde Februar zu einem internationalen Soldatengespräch über verteidigungswerte erte eingeladen, an dem u. à. zahlreiche ö höhere Offiziere der alliierten Streitkräfte m der Bundesrepublik und der Länder Hol- and und Schweiz teilnahmen. In Referaten on maßgeblichen Vertretern der Oeffent- ichteit zus Schweden, England, Frankreich, Deutschland, der Schweiz und den USA und „ allem in Diskussionen sollte aus inter- nationaler Sicht geklärt werden, wo Europa heute steht, was die europäischen Nationen zur Erhaltung ihrer gemeinsamen Werte tun zwnnen und was das Ausland über den Aukbau der deutschen Streitkräfte denkt. Ueber die Verteidigungswerten geistigen erte war man sich einig. Der General- eekretär des Deutsch- Evangelischen Kir- clentages, Dr. Hans-Hermann Walz, zählte die auk als die überkommenen Werte der s und des Christentums, die in den elnen Nationen bestehen. Hieraus eine gemeinsame Kultur zu schaffen, weil ein gabe Sangertum nicht mehr möglich ist, amen ihm eine der wesentlichsten Auf- gaben einer Neuformung Europas zu sein. 8 5 liege Europa noch als Impuls und uldabe vor den Nationen. Professor René Hurtin von der Sorbonne Paris, einer der don nen Föderalisten Frankreichs, sing zen einen Schritt weiter und betonte, daß ie europäischen Werte beute Gemeingut 5 Sesamten westlichen Welt seien und zur noch im Rahmen dieser großen Ge- W Geschakt erhalten werden können. Eine! . eser europäischen Werte sei die Liebe zur . 185 0 Sit. Der schweizerische Oberstdivisions! Karl Brunner setzte diese Freiheit in Auch Soldaten diskutierten über Europa Um die verteidigungswerten geistigen Werte Beziehung zur Menschenwürde, weil eines ohne das andere nicht denkbar sei. Zur lebhaften Diskussion wurde das Gespräch, als es um die Frage ging, wie diese Werte verteidigt werden sollen. Den Anstoß gab Wolf Graf von Baudissin Bun- desverteidigungsministerium) mit seiner Darstellung des neuen deutschen Soldaten. Auch er stellte für den Soldaten in den Vordergrund die persönliche Freiheit.„Nur ein Soldat, der sich seiner Freiheit bewußt ist, kann die Verantwortung für sein Han- deln übernehmen und aus dem Stadium des Befehlsempfängers heraustreten. Gerade die Streitkräfte sind berufen, in ihm diesen Willen zur Freiheit zu erziehen, weil im modernen Staat mit seinen Organisationen dem einzelnen zu viel Verantwortung ab- genommen wird und ihm damit der Wille zum freien Handeln abhanden kommt“. Aus diesem Gefühl der Freiheit, so meinte Bau- dissin, erwachse für den Soldaten dann auch das Bewußtsein seiner Verpflichtung gegen den Staat. Dr. Brunner(Schweiz) pflichtete bei. Die Ausführungen Baudissins seien die Grundlagen des Schweizer Heeres, in dem die gegenseitige Achtung in der Schicksals- gemeinschaft eine sehr große Rolle spiele. Brunner unterstrich hierbei vor allem den Defensiv- Charakter des Schweizer Heeres, der ein besonders enges Verhältnis zwi- schen dem Soldaten und dem Staat ge- schaffen habe. Der französische General Lajouanie schränkte ein, daß die Freiheit des Soldaten den Drill in der Armee nicht ganz aufheben könne. Es gebe nun einma! bestimmte menschliche Reaktionen, wie 2. B. die Furcht, auf die der Soldat einge- stellt werden müsse. Graf Baudissin wollte * diesen Begriff des Drills durch eine„Tech- nische Automatisierung“ ersetzt wissen, da- mit der Soldat im Gefecht„Kopf und Herz frei hat für andere Dinge“. Auch in den deutschen Reihen gingen die Ansichten aus- einander. Eine lebhafte Diskussion um den Krieg im Anschluß an die Referate von Dr. Brun- ner und dem britischen Vizeadmiral John Hughes-Hallett ging auch auf kirchlicher Ebene weiter. Akademie- Direktor Dr. Döh- ring stellte fest, daß die Kirche den Be- griff des Bellum Justum(gerechten Frie- dens) nicht kenne und deshalb dem einzel- nen die Gewissensentscheidung nicht abneh- men kann. Bischof Dr. Jacobi, Oldenburg, ergänzte, daß es auch einen Notstand gibt, in dem der Mensch möglicherweise gezwun- gen ist, etwas zu tun, was gegen das Ver- hot verstößt. Unter Umständen müsse auch jemand, der den Krieg verdammt, seine soldatische Pflicht tun, weil er in die Soli- darität seines Volkes verflochten sei. Die allgemeine Ansicht war, daß Krieg oder Frieden die Frage der Wahl zuverlässiger politischer Gremien und damit eine Frage aller Staatsbürger ist. Es gehe nicht an, daß man einen Stand im Staate, nämlich den Soldatenstand, bereits mit einer Vorsünde belaste, denn wenn der Krieg grundsätzlich Sünde sei, sei auch das Soldatentum Sünde. Ein Referat des Präsidenten der Europa- Union, Ernst Friedländer, über die europäi- schen Einigungsversuche seit 1945 führte zurück zu den verteidigungswerten Werten einer freien europäischen Welt: Familie, Staat und Heimat als Voraussetzung des jebenswerten Lebens. Gruppengespräche mit der deutschen Jugend schlossen die Tagung ab und gaben den ausländischen Besuchern die Möglich- keit, sich unmittelbar über die Ideenwelt der deutschen Jugend zu informieren. Be- sonders wohltuend wurde von allen Teil- nehmern die freundschaftliche Atmosphäre empfunden, in der diese Diskussion mög- lich war, wobei allerdings auch ausländische Stimmen laut wurden, ob man die Dinge von deutscher Seite nicht etwas zu proble- matisch ansehe. R. Schroeder Das Werden Europas Esperanto- Ausstellung Eine umfassende Ausstellung von Doku- menten und literarischen Werken in und über Esperanto wird am 14. April im Straß- burger Europahaus eröffnet. Für besten Aufsatz In neun Ländern wird in der Zeit bis zum 31. März der Europaische Schultag ver- anstaltet. Die dänischen und irischen Schü- er feiern ihn zum ersten Male Man er- wartet, daß insgesamt 400 000 Schüler an emmem Aufsatz wettbewerb über ein europä- isches Thema teilnehmen. Das Internationale Komitee für den Europäischen Schultag, Paris, will rund 100 Preise in Form von Aus- jandsreisen und zahlreiche Buch-Trostpreise vergeben. Frieden sichern Der Friede ist nicht mit einem Gleich- gewicht an atomaren Waffen, sondern nur durch militärische Stärke und Einigkeit, wie sie durch die NATO garantiert werden, zu erreichen. Das betonte kürzlich Feldmar- schall Lord Montgomery, der stellvertretende Oberkommandierende der europäischen NATO- Streitkräfte in einem Vortrag vor der Gesellschaft für internationale Organi- sationen in Rom. Verstärkt müßten auch zivile Verteidigungsorganisationen in den Mitgliedsländern geschaffen werden mit der Aufgabe, das menschliche Leben zu schützen und Paniken im Ernstfalle zu verhindern. NATO und Oeffeatlichkeit Im Januar waren neben Persönlichkeiten aus anderen NATO-Ländern 35 Geschäfts- leute aus der Bundesrepublik und 20 Mit- glieder der Arbeitsgemeinschaft der Demo- Kkratischen Kreise Gast im Atlantischen Hauptquartier in Paris. Die NATO begrüßt solche Besuche. Sie legt Wert auf engen Kontakt mit breitesten Kreisen der Oeffent- lichkeit. Z weites Europäisches Gespräch Vom 16. bis 23. März soll in Rom das „2. Europäische Gespräch am runden Tisch“ durchgeführt werden. Eine Studiengruppe von 22 Mitgliedern des Europarates disku- tiert unter Leitung des Direktors des Euro- päischen Kulturzentrums in Genf, de Rouge- mont, über das Thema„Gemeinsame Kultur der Europäer“. Zum Generalberichterstatter wurde Prof. M. Beloff(Oxford) bestellt. Fischereimesse Die größte bisher in Dänemark ver- anstaltete europäische Fischereimesse wird vom 18. bis 27. Mai in Kopenhagen auf 28 000 qm Ausstellungsgelände abgehalten. Z üchtertagung Eine gemeinsame tierzüchterische Fort- bildungstagung halten die Deutsche Gesell- schaft für Züchtungskunde und die Zentrale Arbeits gemeinschaft österreichischer Rinder- züchter am 15. und 16. April in Innsbruck ab. Man will sich besonders mit der neue- sten Entwicklung der Wissenschaft vertraut machen. Eine Besichtigung des Tiroler Zuchtgebietes soll das Treffen beschließen. Alte 4 MANNHEIM Dormerstag, 8. März 1956/ Nr 600 Chirurgen tagen in Ludwigshafen Der Landesverband der gewerblichen Be- rufsgenossenschaften Südwestdeutschlands hält am 9. und 10. März in Ludwigshafen eine Tagung ab, zu der etwa 600 Aerzte er- Wartet werden. Die Zusammenkunft soll einen Ueberblick über neue Erkenntnisse in der Unfallmedizin vermitteln. Der Kongreß Wird von Professor Dr. F. Jaeger, dem Di- rektor des Städtischen Krankenhauses, ge- leitet. Eine Reihe ausländischer Chirurgen Werden zu verschiedenen Problemen Stel- lung nehmen. Unter anderem referieren Dr. Recht(Faris) über Handverletzungen und Mr. Meqackson über Schädel- und Gesichts- verbrennungen. Professor Dr. Jaeger wird über das Thema:„‚Die Wirbelsäule als Krankheitsfaktor im Lichte der Unfallver- sicherung“ sprechen, und zum Abschluß der 20 Vorträge wird Professor Dr. von Seemen über Wiederherstellungschirurgie nach Ge- sichtsverletzungen referieren. Diese Tagung erhält erhöhte Bedeutung, Weil trotz intensiver Verhütungsmaßnah- men die Zahl der Unfälle weiter nach oben klettert. Allein 1954 wurden von der Be- rufsgenossenschaft für annähernd 70 000 Unfälle Entschädigungsgelder gezahlt. Mensch und Technik: Am Anfang das Rad, am Ende die Atombombe Erster VDI- Vortrag/ Professor Dr. Dessauer sprach über die Hintergründe des Atomzeitalters „Es war im Juli des Jahres 1945. In der Wüste Neu Mexikos war der Zeitpunkt Null für das größte Experiment, das je gemacht wurde, gekommen. Während die letzten Minuten vor der ersten Atomexplosion ver- tropften, begannen alle, Politiker und Ge- nerale, Wissenschaftler und Techniker, zu beten. Und sie beteten tiefer und inniger, als sie das jemals zuvor getan hatten.“ Mit diesem Bericht der ersten Atom- explosion, die vor zehn Jahren ein neues Zeitalter einleitete, begann vor dem Verein Deutscher Ingenieure Professor Dr. Dessauer seinen Vortrag über die Hintergründe des Atomzeitalters. Als vor Jahrtausenden in prähistorischen Kulturen das Rad erfunden wurde, begann die Technik.„Heute fühlt sich der Mensch in den Händen der Forscher und Techniker, und ein Gefühl der Angst und Unentrinnbarkeit hat ihn überfallen.“ Von dieser Situation ausgehend, zeigte Professor Dr. Dessauer in einem geschichtlichen Rück- Durch den hohen Wasserstand möglich. Im Hintergrund die Jesuitenkirche. des Rheins wurde dieser Ludwigshafener e auf das Mannheimer Ufer „Büdd 2 Li eee Paititi: Stadt im„verfluchten“ Wald Hans Ertl berichtete von Ein Hauch von Urwaldwildnis rührte Wohl jeden an, der in Sandhofen Hans Ertels Expeditionsbericht über das Unter- nehmen Paititi hören konnte. Im Rahmen der Vorträge der Volkshochschule und der Abendakademie berichtete Ertl von seinem Zug in die bolivianischen Urwälder, wo es ihm gelang, die sagenhafte Inkastadt Paititi zu entdecken. Ertl ist ein Redner, der sein Publikum zu packen versteht, und so schlug er seine Zuhörer in den Bann eines Unter- nehmens, das Abenteur und Wildnis, Gefahr und Schatzgräberei, Mühsal und Wagnis zugleich war. Ertl schilderte, wie es zu diesem Unter- nehmen kam, an dem bereits viele Expedi- tionen gescheitert waren, und das er, bedingt durch die Ungunst der klimatischen und Termine Arbeiter-Wohlfahrt: 8. März, 17 bis 19 Uhr, AORK- Gebäude, Renzstraße 11-13, Sprechstunde für männliche, jugendliche SBZ-Flüchtlinge;— 17 bis 19 Uhr, AOK- Gebäude, Renzstraße 11-13, Sprechstunde für Jugendliche Segelflugabteilung des Bad.-Pfälz, Luft- tahrtvereins: 8. März, 20 Uhr, Photochaus „Phora“, O 7, Filmabend. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge: 5 Jeden Donnerstag von 17 bis 20 Uhr, Sprech- stunde im Neuen Rathaus E 5, Zimmer 5. Freireligiöse Gemeinde: 8. März, 20 Uhr, L 10, 46, Vortrag: Die Entstehung der Bibel“ von Dr. Schlötermann. Vertriebenen-Ausschuß der CDU: 8. März, 17 bis 19 Uhr, Parteisekretariat, N5, 2, Sprech- stunde für FHeimatvertriebene ufd Sowiet- zonenflüchtlinge. Abendakademie Veranstaltungen: 8. März, 19.30 Uhr, Pestalozzischule, Vortrag: Die Stel- jung des Geistigen in der Welt“ von H. Her- rigel, Schorndorf.— gleicher Tag, 20 Uhr, Wohnberatungsstelle NI, 21, Vortrag:„Wie verschönere ich mein Heim durch einfache Mittel?“ von Frau Elisabeth Ritter. TV Die Naturfreunde“ Rheinau: 9. März, 20 Uhr, Vereinslokal„Zum Stengelhof“, Vor- trag:„Neues aus aller Welt.“ DKW. Club Mannheim: 9. März, 20.15 Uhr, Clublokal, Quiz- und Unterhaltungsabend. Ring politischer Jugend: 9. März, 20 Uhr, „Zähringer Löwen“, Lichtbildervortrag:„Mann- heimer Grünanlagen“, Wir gratulieren! Ihren 80. Geburtstag feiert Theresia Knapp, Mannheim, Erlenstraße 21. Wohin gehen wir? Donnerstag, 8. März Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.15 Uhr: „Martha“(Th.-G. Nr. 1 bis 925, geschlossene Vorstellung). Konzerte: Mozartsaal 20.00. Uhr: Klavier- abend, Helmut Vogel; Deutsch-Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Schallplatten-Wunschkonzert; Volks- und Musikbücherei 20 Uhr: Konzert mit dem Pianisten Bernard Flavigny. Filme: Planken: Regine“; Alster: Der Mann im weißen Anzug“; Capitol:„Der Mann aus Kentucky“; Palast: Wolkkenstürmer“ 22.20 Uhr:„Colette tanzt für Paris“; Alhambra: „Charleys Tante“; Universum: 20 000 Meilen unter dem Meer“; Kamera:„Die Caine war ihr Schicksal“; Kurbel:„Die Stahlfalle“. seiner letzten Expedition vegetativen Verhältnisse, schwerer als seine Nanga-Parbat- Expedition bezeichnete. Die Vorbereitungen und der Marsch in die Wege- losigkeit des Urwaldes, in dem jeder Meter mit der Machete erkämpft werden mußte, gaben einen kleinen Eindruck der Schwierig- keiten, die überwunden wurden. Für eine Luftlinie von 1,2 km wurden acht Tage ge- braucht. Mit Sprechgeräten hielt die Expe- dition die Verbindung zum Ausgangslager aufrecht. Ertls Töchter sorgten für die Nach- richtenübermittlung, am Rande des Urwaldes. Schließlich stellte sich der Erfolg ein: Paititi Wurde entdeckt. Acht Monate lang wurden mitten im Urwald Ausgrabungen vorgenom- men und die Grundlagen für spätere archä- ologische Arbeiten gelegt. Erlebnisse mit den Tieren dieses„verfluchten“ Waldes, wie ihn die Eingeborenen bezeichnen, rundeten das Erlebnis, das Ertl seinen Zuhörer zu ver- mitteln wußte. Die hervorragenden Licht- bilder gaben gleichzeitig einen Vorgeschmack auf den Expeditionsfllm, der demnächst an- laufen soll. Wahrscheinlich hätten die be- geisterten Besucher noch stundenlang zu- gehört. schie Ueber Nacht machte die Arbeitslosenzahl anfangs Februar einen gewaltigen Sprung. Das War, als plötzlich der strenge Frost die großen Baustellen„einfkror“. So Waren es denn vorwiegend Bauarbeiter, die Arbeits- losenunterstützung beantragten. Die Zahl der männlichen Arbeitslosen stieg im Februar von 1543 auf 6935; die der weiblichen von 240 nur auf 2691. Die Gesamtzahl für Ende Januar war 3953, für Ende Februar 9626. Das pedeutet einen Anstieg von 144 Prozent. Den benachbarten Städten ging es nicht besser: Irn voll beschäftigten Stuttgart betrug die Zunahme sogar 252, in Heidelberg 146, in Karlsruhe 158 und in Ludwigshafen 192%. Das Baugewerbe in Mannheim war fast vollständig zum Feiern verurteilt. 6476 An- träge auf Arbeitslosen unterstützung mußten beim Arbeitsamt mit Hochdruck bearbeitet werden(1300 Anträge werden in„normalen“ Monaten bewältigt). Es sei gelungen, ver- sicherte Dr. Schäffner bei seiner monatlichen Pressebesprechung zur Lage auf dem Ar- beitsmarkt, die Auszahlungen eine Woche nach Antragstellung zu vollziehen. Die Wahre Zahl der nichtarbeitenden Bauarbei- ter war wahrscheinlich jedoch noch höher. Viele hatten sich plötzlich krank gemeldet und fielen der Allgemeinen Ortskrankenkasse zur Last, deren Kontrollärzte der großen Zahl von Krankmeldungen nicht mehr ge- wachsen waren. Bis spätestens Montag wird das Bau- gewerbe jedoch wieder an allen Baustellen an die Arbeit gehen. Die Arbeitslosenzahlen werden schnell wieder sinken. In Schwet⸗ zingen beispielsweise ging die Zahl der Arbeitslosen Männer seit dem 1. März schon wieder von 655 um 400 auf 255 zurück. ES blick die Entwicklung der Technik auf.„Eine Erfindung, wie die Röntgenstrahlen, rettete mehr Menschenleben, als ein Weltkrieg ver- nichten kann“, führte der prominente Redner aus:„denn die Erfindung bleibt.“ Und so War es auch die Erfindung des Mikroskops, die die Welt des Kleinen erschloß und damit die Struktur des Atoms. Die Komponenten Raum und Zeit beste- hen nicht mehr, seit zeitliche und räumliche Nähe verbinden.„Das Abendland muß unter dem Einfluß der Technik eine neue Form gewinnen“, rief Dr. Dessauer aus. Immer ist es die Technik, die die Kultur des Menschen mitbestimmt, mitformt. Archäologische Funde mögen in ihrem Alter unklar zu klassifizie- ren sein; wenn ihnen aber nur Geräte, Scher- ben, Feuerstellen beigegeben sind, sind sie eindeutig zu bestimmen. Denn nur der Mensch, der homo sapiens, besitzt den gött- lichen Befehl, sich die Erde untertan zu machen. Aber nicht die autonome Konstruktion ist die höchste geistige Leistung des Menschen, sondern die Anpassungskähigkeit. Seit Gali- lei erfuhr die Natur wissenschaft die entschei- dende Verwandlung. Die Natur wird gefragt, und nur, wer das Fragen zur höchsten Voll- kommenheit entwickelt hat, bekommt viel- leicht eines Tages vom Schöpfer eine Ant- Wort. Aus dem Zusammenklang von homo investigator, homo inventor und homo faber, aus dem Dreiklang von Natur, Zweckdeuten und Verarbeiten entsteht die Ordnung. Die Synthese dieser drei Komponenten, die die griechischen Naturphilosophen zum ersten Male im„Kosmos“ entdeckten, ist die Grund- lage aller Technik. Der Mensch baut sich seine Umwelt selbst, er ist nicht wie ein Tier oder eine Pflanze in einen Käfig gesperrt, aus dem es kein Entweichen gibt. Unser Feind ist der Alltag, die Hast, die Zerstreuung, die das Fragen übertönen.„Der Mensch muß stille machen können, sonst verliert er das Menschsein. Nur das Gültige ist leise.“ Es ist wohl selten, daß ein Mann durch die Kraft seines Geistes, dem sich der Kör- per untergeordnet hat, seine Zuhörer so nachhaltig zu beeindrucken vermag. Die Arbeit von Jahrzehnten, die Gewalt der Strahlen, die dieser Mann der Menschheit zugänglich gemacht hat, die Schmerzen von 150 Operatiomen haben diesen Körper ver- zehrt. Aber über dem Leiblichen triumphiert der Geist. Und aus dem tiefen Wissen er- Wächst zugleich eine tiefe Demut vor der Natur und ihrem Schöpfer, die sehr still machen kann. Das war das nachhaltige Er- lebnis dieses Abends. Aus der viel zu klei- nen Kunsthalle war der Vortrag in den Musensaal verlegt worden. Nahezu 800 Zu- hörer hatten sich eingefunden, um Professor Dessauer zu hören. H. D. Schiele Fanfaren und Pauken a m Samstag im Mus ensa al Das dritte Großkonzert des Luftwaffen- ringes wird auch in diesem Jahr wieder dię Bamberger Stadtkapelle bestreiten, die sich aus Angehörigen des ehemaligen Wehr- machtsmusikkorps zusammensetzt. In der Programmgestaltung wurde das Schwer- gewicht auf Werke der Klassik gelegt. Die Leitung des Konzerts, dessen Ueberschüsse auf gemeinnütziger Basis verteilt werden sollen, liegt bei Kapellmeister Popp. Das Konzert ist für Samstag, 10. März, 20.20 Uhr, im Musensaal vorgesehen. Neuer Ueberfall auf Tankstelle vereitelt Mit Gesichtsmaske und Pistole/ Täter ging in die Falle Zwei Polizeibeamte, die in der Neckar- stadt-West auf Streife waren, vereitelten gestern morgen einen Raubüberfall. Bei dem Täter handelte es sich wahrscheinlich um den gleichen farbigen Soldaten, der am Tag zuvor einen Tankstellenwärter bei Käfertal überfallen, ihn in einen Möbelwagen ge- sperrt und aus der Kasse 350 Mark erbeutet hatte. Er wurde im Verlaufe des Morgens ge- stellt und festgenommen. Es handelt sich urn einen 26jährigen einfachen Soldaten aus Northearolina. Er gehört der 108. Transport- kompanie an, die in den Turley-Barracks (ehemalige Grenadierkaserne) stationiert ist. Die beiden Polizeibeamten entdeckten ge- gen 3.30 Uhr zunächst in der Humboldtstraße einen mit laufendem Motor abgestellten Per- sonenkraftwagen. Die Türen waren nicht verriegelt. Die Beamten schöpften Verdacht, stellten den Motor ab und nahmen den Zündschlüssel mit. Kurze Zeit später be- obachteten sie in der Waldhofstraße einen Mann, der auf die Eingangstür einer Tank- stelle zuschlich. Trotz Dunkelheit konnten die Beamten erkennen, daß es sich um einen farbigen Soldaten handelte, der eine weiße Gesichtsmaske überstrelfte Es war klar, daß Wieder ein Ueberfall auf eine Tankstellen- kasse geplant war. Sie nahmen ihre Dienst- pistolen in Anschlag und forderten den Ver- dächtigen auf, die Hände hochzunehmen. Dieser drehte sich jedoch blitzschnell um und hielt eine schwere amerikanische Dienst- pistole in der Hand. Unter ständiger Dro- hung mit der Waffe ging er auf die Wald- hofstraße zurück und flüchtete. Die Beamten feuerten ihm zwar einige Schüsse nach, jedoch mußte weiteres Schießen mit Rück- sicht auf den lebhaften Verkehr eingestellt werden. Sie eilten zu dem in der Humboldt- straße àbgestellten Personenkraftwagen zu- rück. Dort stellten sie fest, daß einige Uni- kormstücke, die zuvor im Wagen gelegen hat- ten, verschwunden waren. Die Ermittlungen ergaben, daß es sich bei dem Fahrzeug um einen Leihwagen han- delte, der an einen amerikanischen Soldaten vermietet worden war. Der Name des Sol- daten wurde festgestellt. Außerdem stellte sich heraus, daß nach dem mißglückten Ueberfall der Täter zum Wagen geeilt war, wird erwartet, daß bis Ende des Monats wieder der günstige Stand erreicht sein wird, über den wir Ende Januar berichteten. In anderen Beschäftigungszweigen blieb auch im Februar die Lage stabil. In der Eisen- und Metallgewinnungsindustrie wurde der in den letzten Monaten erhöhte Beschäf- tigungsstand nicht nur gehalten, sondern weiter vergrößert. Gießereiarbeiter werden ständig gesucht. Die Maschinenbauindustrie ist bei guter Auftragslage für qualifizierte Kräfte noch aufnahmefähig. Die Kraftfahr- zeugfabriken waren ausreichend mit Arbei- tern versorgt. Die Elektroindustrie fordert ihn jedoch nicht benützen konnte, weil der Zündschlüssel abgezogen War. Im Laufe des gestrigen Morgens wurde dann der Täter auf sehr amüsante Art gefaßt: Er selbst meldete telefonisch der Militärpoll- zei(Mp), sein Leihwagen sei ihm gestohlen Worden. Die Me, von dem nächtlichen Vor- fall informiert, lud ihn ein, zur Wache zu kommen, ein herrenloser Wagen sei sicher- gestellt und er möge ihn sich einmal an- sehen. Der Soldat kam und identifizierte den Wenige Minuten zuvor zur MP-Wache ge- brachten Wagen als den von ihm vermißten Leihwagen. Er wurde sofort verhaftet. Frühlingswetter und Frühjahrsmoden Das Rauhen Hansa zeigte seine neuen Modelle 5 Hyazigmenduft, ein groger Strauß Plä⸗ Hendef Forsythienzweige und heller Sonnen- chein bildeten den frühlingshaften Rahmen um ein modisches Bild der neuesten Früh- jahrs kollektion, die das Kaufhaus Hansa einem sachverständigen Publikum zwischen sleben und siebzig Jahren präsentierte. Vom legeren, phantasiefreien Hausanzug steigerten sich die Klänge duftiger Gebilde über das Nachmittagskleid bis zum großen Abendkleid. Mit schwingenden Röcken, engen Taillen, betonten Hüften behauptete die H-Linie das Feld; interessant und eine neue Anregung die farblichen Zusammen- stellungen, ganz auf die Buntheit des Früh- lings abgestimmt. Tasche, Handschuh, Schirm und Hut kontrastieren zum Kleid, mitunter bilden Blenden und Rüschen den Uebergang. Die Schleife als Abschluß der Taille dominiert. Ueberhaupt die Schleifen! Sie scheinen es den Modeschöpfern angetan zu haben. Auch an den Hüten, die sich in Pilzform oder Florentiner-Breite zeigen, fehlen sie kaum. Bei den schweren Stoffen, Cocktail- und Abendkleidern ist neben dem festlichen Weiß und Champagner eine ge- wisse Restauration zu bemerken. Die Muster erinnern mitunter an alte Seidentapeten, ausgehendes Barock und Rokoko scheinen bei Farben und Mustern Pate gestanden zu haben. Einige Mäntel liegen erkennen, daß Auf den Baustellen wird jetzt wieder gearbeitet Die Zahl der Arbeitslosen kletterte im frostigen Februar auf 9626/ Bericht des Arbeitsamtes Monteure an, die chemische Industrie ist gut beschäftigt und die Textilindustrie wäre für zusätzliche Arbeitskräfte dankbar. In der Nahrungs- und Genußmittelindustrie wur- den Saisonarbeiter(Osterhasen) eingestellt. Das Verkehrsgewerbe beschäftigte Gelegen- heitsarbeiter für die Schneeräumung. Während die Notstandsarbeiten auch in Anbetracht des Frostes eingestellt werden mußten, wurden eine ganze Reihe von Fort- bildungskursen beendet, fortgesetzt oder neu begonnen. Elektro- und Autogenschweißer, Maschinennäherinnen und Stenotypistinnen werden weiter ausgebildet. Mac „Im anderen stets den Bruder erkennen“ Vortrag zur„Woche der Brüderlichkeit“ im Amerikahaus Nur ein gutes Dutzend Zuhörer fand sich im Deutsch- Amerikanischen Institut zu einem Vortrag von Manfred Hättich ein, der über„Nationale Erziehung und Völker- Verständigung“ im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit sprach. Es bestehe eine große Spannung zwischen der Erziehung zur Weltgemeinschaft, die — überspitzt— dann die eigene Nation nicht mehr sehe, und dem nationalen Extrem. Wenn heute das nationale Element auch in der Tagespolitik wieder stärker in den Vordergrund trete, so zeige sich darin eine Entwicklung zur Nüchternheit: Nach dem Krieg hat man den Begriff der Brüderlich- keit zu sehr in die Nähe des Utopischen ge- rückt, man wollte ohne Uebergang eine Weltverbrüderung erreichen. Heute sieht man die Dinge schon realer, man ist sich bewußt, daß jede Erziehung von vornherein national bestimmt ist, weil sie aus dem ge- schlossenen Daseinsraum, in den der ein- zelne hineingeboren wird, erwächst. Die Er- ziehung solle ruhig vaterländisch sein, wenn sie die Welt als das„größere Vaterland“ be- trachte. Der junge Mensch müsse„im 9 die Menschheit lieben“. Das sei auch der Sinn der„Woche 905 Brüderlichkeit“: im anderen den Bruder zu erkennen. So wie die Erziehung darauf hin- arbeite, daß der junge Mensch sich unter das„Wir“ der Familie, der Schule, der Gruppe und des Volkes stelle, müsse sie be- wuht machen, daß wir alle im„Wir“ der Menschheit stehen. Die anschließende Diskussion war sehr rege. Bedauerlich blieb nur die geringe Re- sonanz in der Oeffentlichkeit, die vielleicht mit der etwas spröden Themenstellung zu- sammenhing. reich 5 Aus dem Polizeibericht: Rohkaffee gestohlen Verplombtes Zollgut Auf der Rheinstraße machten sich Ne Nacht unbekannte Diebe an einen abgestel ten Anhänger eines Lastzuges heran, der g Zollgut beladen und verplombt war, 8 schnitten die Verschnürung auf und trans. portierten unbemerkt vier Säcke Rohkaffeg und neun Kartons Kakao ab. Versuchter Sprung in den Neckar Auf der Kurpfalzbrücke schwang ga gegen 20 Uhr ein 46jährige über das Brückengeländer, um sich in den Neckar zu stürzen. Straßenpassanten hiel. ten den Mann mit Gewalt zurück und brachten ihn auf die Hauptfeuer wache. Dont nahm in die Polizei zu seinem eigenen Wohl in Gewahrsam. Unfallzahlen steigen wieder Während im Januar die Unfallzahlen er. freulich stark zurückgingen, mußte im Fe. bruar wieder eine Zunahme hiuigenommeg werden. Jedoch ist glücklicherweise die Zall der Toten und Verletzten im Vergleich zum Januar trotz erhöhter Unfallzahlen zurück. gegangen. Die Zahlen sind(in Klammern die Zahlen des Januar): 425(334) Verkehrsun- fälle; zwei(acht) Tote; 84(149) Verletzte, ö Kattowitzer Zeile Wieder zurückgegeben In der Kattowitzer Zeile in Schönau wur- den am 29. Februar um 10.30 Uhr Woll Häuser mit 40 Wohnungen von den Amer. kanern zurückgegeben. Diese Freigabe id besonders erfreulich, weil sie nicht in den Freigabeplan für Wohnraum einbegriffen War, nachdem im Austausch für neugebautse Häuser bei Käfertal die entsprechende Zall von noch beschlagnahmten deutschen Weh. nungen ihren Eigentümern zurückgegeben werden sollen. Die Wohnungen an der Kat. towitzer Zeile waren nämlich nicht az Wohnraum, sondern als Kasernement fir Wachmannschaften der gegenüberliegenden Gendarmeriekaserne verwendet worden. Sie War aus diesem Grund auch für den Durch. gangsverkehr gesperrt, weil sie als Appell“ platz benötigt wurde. In den zurückgegebenen Häusern wohnen vorwiegend Werktätige, die zehn Jahre dar- auf warteten, wieder in den Genuß von so- zial günstigen Mieten zu kommen. Eigen- tümerin der Häuser ist die Gemeinnützige Baugesellschaft. Die Rückgabe ist das Er- gebnis jahrelanger geduldiger Verhandlun- gen der städtischen Stellen, die von det Landesregierung tatkräftig unterstützt wur. den. Max der Hänger immer noch— Oder ben le- der— modern ist. Für die Herren ist nichts neues zu ver- melden. Ein paar kleine modische Spiele- reien, die Weste bleibt, die ersten zel Knöpfe des Sakkos werden zur Abwechslung geschlossen. Bei gut apgestimmter musikalischet Untermalung durch die Kapelle Engel leitete Walter Pott das muntere Geschehen mit ge- Wwohnter Routine— und einem betagten Witz. Schie Dieser kombinierte Dreß war es nicht allein der im Hansa die Herzen der Schlagsahne ur Torte berarbeitenden Damen höher schlagen Meß. Bild: Thoms Lenzliches Annen Ganz leise füngt es an zu lenzen. Es riecht nach grünem UDebermut, Wenn fesche Damen sich bekränzen Mit einem neuen Frühjahrshut. Man fühlt die Kräfte sich verdoppeln, Ein kuhler Stuym läßt einem kalt. Und muntre Osterhasen hoppeln Gemächlich aus dem Märchenwald. Der Himmel blaut. Die Knaben spielen Bald furæbehost. Der Jungling naht Sich bebend amourösen Zielen Und aus den Traumen wächst die Tat. Die alten, die genießen dürfen, Schau'n fröhlich nach dem Sonnenschein, Die kartgesott'nen Trinker schlürfen Statt neißem Grog nun leichten Wein. Mein Freund, der Rudi, prüft Gewünde/ Aus leichtem Stoff. Und unbeirrt Hofft er, daß pùnhtlich nach Kalender Der Lens sich voll entfalten wird. 4 Max Niz 0 r Mann plötza Nr. an! lische Sonn ten 2 der mehl Paps spric Strat dern“ wurd Vorn 9.30. tiflke 6/ Nr —— en ut 1 sich be abgestel. an, der mi War. 8 ind tranz. Rohkaffes eckar Wang sich u Plötzlich ch in den aten kiel. rück und ache, Pont men Wohl er zahlen et. te im Pe. zenommeng e die Zall leich zum n zurück. mmern dle Tkehrtun⸗ letzte. — 5 en nau wur. Ihr Zwölt en Amer. eigabe izt at in dem Nbegriflen eugebaute ende Zall hen Woh. ckgegeben der Kat. nicht al 0 ment fir rliegenden orden. Sde en Durch Is Appell n wohnen fahre dar- iB von so- n. Eigen · einnützige t ddas Er- rhandlun- von det nützt wur⸗ Ma n chon wie- s zu ver- 1e Spiele. sten zwel wechslung sikalischer gel leitete m mit ge- betagten Schle icht allein, sahne ufd „ schrlageg d: Thomas eln, bielen t Tat. schein. fen Vein. wunde/ nder 4 .* Max Nis“ * Nr. 57/ Donnerstag, 8. März 1958 MANNHEIM Seite 5 „Schularbeitsgemeinschaft:„Hast Du's richtig? Bild: Jacob Papst⸗Feier anläßlich des 80. Geburtstages Erzbischof Dr. Alois Münch, der Aposto- lische Nuntius für Deutschland, spricht am Sonntag, 11. März, 15.30 Uhr, im Rosengar- ten zum 80. Geburtstag von Papst Pius XII., der nach dem ersten Weltkrieg selbst mehrere Jahre ständiger Botschafter des Papstes in Deutschland war. In der Feier spricht auch Bundesminister Franz Joseph Strauß, der als„Atom- Minister“ mit mo- dernsten technischen Entwicklungen betraut wurde. Erzbischof Dr. Münch ist bereits am Vormittag in Mannheim und feiert um 9.30 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche ein Pon- tiflkalamt. Am Rande des Mordfalls Höfele: Mohammed schimpfte- der Beamte schoß. Notwehr oder Fahrlässigkeit?/ Berufungsverhandlung vor der Kammer/ Algerier erhielt einen Monat Gefängnis „Während der Fahndung gab es einen Zwischenfall unweit der Wohnung des Opfers der Bluttat, als ein Kriminalbeamter gegen einen polizeibekannten Ausländer(Algerier), der ihn plötzlich mit dem Messer angriff, die Schußwaffe ziehen mußte. Er verletzte den Angreifer mit einer Kugel, die durch Brust und Lunge drang. Nach Polizeiangaben befindet sich der Verletzte im Krankenhaus; Lebensgefahr besteht nicht.“ Mit dieser lakonischen Mitteilung schloß unser Bericht über den Mordfall Höfele am 21. März 1955. Vor der Kleinen Strafkammer des Landge- richts sollte jetzt ermittelt werden, ob das Urteil des Amtsgerichts vom 25. Mai 1955 gegen den farbigen Algerier Mohammed A. zurecht besteht. Der Angeklagte hatte seiner- zeit durch seinen Rechtsvertreter Berufung einlegen lassen. Die oben nach polizeilichen Angaben zitierte Meldung bat sich in drei Punkten nachträglich als falsch erwiesen. Zum besse- ren Verständnis sei hier der ganze Fall ge- schildert: Mohammed A.,, ein seit drei Jahren in Deutschland ansàssiger 30 jähriger Algerier, wollte am Abend des Mordtages im März 1955 einen Streit zwischen zwei angetrunke- nen Männern schlichten und wurde dabei vom Kriminalbeamten R. angesprochen, der seinen Ausweis verlangte. Auch Mohammed stand unter dem Einfluß von Alkohol. Aber er seinerseits wollte zuerst den Ausweis des Beamten sehen, der ihm in der Dunkelheit seine Erkennungsmarke vorgezeigt haben Soll.— Mohammed war in streitbarer Stimmung und verweigerte seinen Ausweis, weil er sich anscheinend nicht sicher war, ob R. wirklich ein Polizeibeamter in Zivil war. Die Uhr zeigte eine halbe Stunde nach Mitternacht. Nach drei Zeugenaussagen fielen in rascher Folge mehrmals die Ausdrücke:„Zeig erst deinen Ausweis, oder ich schlag dich zusam- men!“(Mohammed) und:„Drei Meter Ab- stand, sonst schieß ich“ Beamter R.). Was nun kam, ist bis heute nicht geklärt. Der Kriminalbeamte will ein Messer ge- schen haben, will zurückgedrängt und be- droht worden sein. Deshalb schoß R. z wei- mal auf Mohammed. Er traf ihn in die Lunge; die Kugeln brachen zwei Rippen. Mohammed kam ins Krankenhaus. Der als Sachverständiger zugezogene Arzt erklärte, daß akute Lebensgefahr bestanden habe, doch sei Mohammed mit Blutkonserven ge- rettet worden. Vor Gericht mußte auch der Kripobeamte zugeben, daß er angenom- men hatte, der Angeklagte wäre mit einem Messer auf ihn zugegangen. Die zitierte Meldung stimmt also in die- sen Punkten nicht mit den Tatsachen über- ein: Es wurde kein Messer gefunden, es waren zwei Schüsse abgefeuert worden und es bestand a Kxute Lebensgefahr. Bei der ersten Vernehmung hatte der Kriminal- beamte R. teilweise die Aussage verweigert. Ueberdies ist vor dem Schöffengericht ein Strafverfahren gegen ihn anhängig, das unter anderem klären soll, ob er zu Recht Gebrauch von der Waffe gemacht hat. Mohammed A. erhielt vom Amtsgericht am 25. Mai 1955 zwei Monate Gefängnis. In der Begründung des Urteils war unter an- derem zu lesen:„Bei der Mentalität der Araber mußte R. durchaus damit rechnen, daß der Angeklagte es nicht bei Drohungen bewenden lassen, sondern zu ernsten Ge- walthandlungen schreiten würde.“ Moham- med lebt seit drei Jahren in Deutschland, ist noch nicht vorbestraft und erst recht nicht als„Schläger“ bekannt. Die Berufungsinstanz(Kleine Strafkam- mer) verhängte gegen Mohammed einen AnREa unc N.„ BESNGH WEIDEN Unhaltbare Zustände in der Waldschule In erregten Stadtratssitzungen wird laufend über den Neubau des von Herrn Heimerich Während seiner Amtszeit geförderten Na- tionaltheater-Neubaues debattiert. Es werden immer wieder neue Kosten für Innenausstat- tung usw. übernommen, obwohl sie den Vor- anschlag bereits weit überschritten haben. Währenddessen müssen Schüler der Wald- schule Gartenstadt bei der zur Zeit herrschen- den Kälte in einer Baracke, die schon zu nor- malen Zeiten keine Stätte für Unterrichts- erteilung ist, leben. Das Lehrpersonal ist schon dazu übergegangen, die Schüler in den durch Unterrichtswechsel frei werdenden anderen Klassenräumen zu unterrichten, da sie die Ver- Februar- ein sensationeller Wettermonat Um 10,6 Grad Celsius zu kalt/ Absoluter Rekord auch bei uns gebrochen Dies war— traun fürwahr— ein rekord hungriger Februar: Seit 1834, dem Beginn einer regelmäßigen Beobachtungsreihe, ist der Februar nicht so tief unter das langjäh- rige Temperaturmittel gerutscht. Im Jahr 1929 verzeichnete die Wetterstation Mann- heim 9 Grad Celsius unter Mittel. 1956 Waren es ganze 10,6 Grad, die sich der Monat zu kalt anlieg. Die durchschnittliche Tempe- ratur hielt sich bei minus 8,2 Grad. Es gab auch gleich zwei kälteste Tage: den 2. Februar mit minus 21,0 Grad und den A. Februar mit minus 21,1 Grad. Wäre nicht heuer ein Schaltjahr zu verzeichnen, so hät- ten die 3,7 Grad über null am 29. Februar den Durchschmitt noch tiefer sinken lassen. Zwei Tage lang blieb sogar die Quecksilbersäule unterhalb der Minus-zehn-Grad-Marke ste- ben. Und unter null Grad herrschten genau 8 Tage des Monats. Die Gesamtniederschläge im Februar lagen mit 108 Prozent geringfügig über dem Nor- malwert. In Wasser umgesetzt, kamen im Lauf des Monats 27,9 Millimeter Regen(Liter Su den Quadratmeter) herunter. Die Schnee- höhe betrug am 16. Februar maximal 30 Zen- timeter. Am Aschermittwoch flel allein ein Drittel des Niederschlags: elf Millimeter. An zwölf Tagen maß die Mannheimer Wetter- Warte nennenswerte Niederschläge in Form von Schnee. Nebel trat an acht Tagen auf; die Sonne lugte mit 117,3 Stunden recht gut für einen Wintermonat aus den Wolken hervor. Die Vegetation blieb von Anfang bis Ende des Monats unter einer soliden Schneedecke verborgen. Die Schäden durch die abnorme Kälte sind auch jetzt noch nicht völlig zu übersehen, es scheint aber sicher zu sein, daß der Pfirsichbaum erheblich gelitten hat. Zum Glück setzte das Tauwetter im März nur 262 gernd ein. Die Ursache für die kalte Witterung lag an der ständigen Zufuhr von Kaltluft aus dem Osten, während die atlantischen Warm- luftströme hermetisch abgeriegelt blieben. Trotz der schützenden Schneedecke fror der Boden bis zu einer Tiefe von 70 Zentimeter; ebenfalls ein Extrem. H- e. antwortung für die Gesundheit der ihnen an- vertrauten Kinder mit vollem Recht ablehnen. Die zuständigen Herren der Stadtverwaltung kennen diesen wunden Punkt schon lange, aber nichts geschieht.. Die Geduld ist zu Ende Bei einer Versammlung am Freitag in der Waldschule mußten die Eltern erfahren, daß die Instandsetzungen bzw. Erweiterung der Waldschule als gefährdet zu betrachten sind. Dies wurde besonders deshalb mit großer Em- pörung zur Kenntnis genommen, weil heute, nach elf Jahren Waffenruhe, unsere Kinder zum Teil in ungenügend beheizten, feuchten, kalten und zugigen Baracken, ja sogar in Kel- lerräumen unterrichtet werden, im letzteren Falle bei künstlicher Beleuchtung und schlech- ten Luftverhältnissen. Weiterhin ist kein Raum zum Turnen vorhanden, von Turngerä- ten ganz zu schweigen. Ich darf darauf hin- weisen, daß die gesamte Elternschaft über diese Zustände derart erbost ist, daß sie im Falle einer nicht baldigen Abhilfe auch vor letzten, den betreffenden Stellen sehr unangenehmen Maßnahmen, nicht zurückschrecken wird. Aller kultureller Aufbau in Mannheim ist illusorisch, solange die Schulverhältnisse, besonders in alten, teilzerstörten Schulen, so im argen lie- gen. Es wäre von den maßgebenden Herren sehr zu überlegen, ob nicht Dinge, wie In- standsetzung der Sternwarte, Ankauf von Kunstgegenständen, soweit das sonst zu be- grüßen ist, zugunsten der Schulen unbedingt zurückgestellt werden müßten. Ich will hoffen, daß die Bitte der Eltern der Waldschule bei den zuständigen Stellen nicht ungehört bleibt. 8 Angst vor Hunden Man liest immer wieder:„Hunde überfielen Passanten“. Obwohl für mich der Ausspruch gilt, lieber einem Hund aus dem Weg gehen, als sich von ihm beißen lassen, läßt sich die- ser Vorsatz nicht immer durchführen. Schon das Entgegenlaufen und Schnuppern eines un- beaufsichtigten Hundes ruft bei mir und be- stimmt auch bei vielen anderen Menschen ein Angstgefühl hervor. Man sieht immer mehr unbeaufsichtigte Hunde im Straßenbild und die Angst vor ihnen wird dadurch noch ver- stärkt, weil die Tollwut immer mehr um sich greift. Der Ausspruch nach dem Hundeüber- fall, daß es sich um ein sonst friedliches Tier handelt, heilt den Biß nicht. Deshalb wäre es an der Zeit, dafür zu sorgen, daß insbesondere die gefährlichen, großen Hunde nicht mehr frei herumlaufen. Die Polizei sollte auch hier „verkehrsregelnd“ eingreifen. H. KH. Empfindliche Sängerkehlen a Die unleidigen kurz- angesagten Spielplan- änderungen des Nationaltheaters wegen Er- krankung eines oder mehrerer Künstler in diesem langen dramatischen Winter haben viel Verdruß gebracht. Die goldigen Kehlen der Künstler sind gewiß empfindlich und wer- den leicht rauh, wenn ein feuchtkaltes Lüft- chen an sie komrat. Deshalb sollte der Inten- dant seinen Künstlern nicht nur Champagner geben, sondern er sollte ihnen all wöchentlich mindestens einmal ein Saunabad für zwei Mark empfehlen. Vielleicht läßt sich im neuen Theater ein Saunabad einrichten. E. L. Antwort des Polizeipräsidenten Betr.: Fotoaufnahme(Bild: Jacob) in Ihrer Ausgabe vom 8. Februar 1956. Das oben erwähnte Bild haben Sie mit der Unterschrift„Parkerlaubnis oder Parkverbot?“ versehen. Wir nehmen an, daß Sie damit zum Ausdruck bringen wollen, daß die von uns an- geordnete Beschilderung für die Kraftfahrer irreführend sei. Wir haben uns zu der Auf- stellung dieser Verkehrszeichen vor einigen Monaten entschließen müssen, weil die Fahrer von Pkw, die an der fraglichen Stelle ange- brachte Auffahrt für Motorradfahrer, die ja an dem Parkplatz vor K 1 ihre Motorräder Vor die Pkw stellen müssen, zugestellt haben. Dies führte dazu, daß die Motorradfahrer ihre Krafträder über den Randstein heben mußten, was bei schweren Motorrädern beschwerlich und gefährlich ist. Wir müssen annehmen, daß die beiden an einem Mast angebrachten Verkehrszeichen für einen Kraftfahrer ohne weiteres ver- ständlich sind. Wir haben in letzter Zeit diese Beschilderung auch anderswo vorgenommen. Dr. Leiber, Präsident Monat Gefängnis, der durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt gilt. Es könne nicht verlangt werden, daß der Zeuge R. in dieser Situation mehr als seine Dienst- marke vorzeige. Die Kammer sah auch im Verhalten des Mohammed den bedingten Vorsatz einer Bedrohung, denn er hätte sich ja ebensogut entfernen können, statt dem Zeugen R. zu folgen, bzw. ihn zu bedrohen. Es bleibt abzuwarten, ob die Rolle des Kriminalbeamten in dem gegen ihn laufen- den Strafverfahren einwandfrei geklärt werden kann, oder ob festgestellt wird, daß er etwas voreilig und fahrlässig geschossen hat. Wir werden auch über diesen Prozeß zu gegebener Zeit berichten. H-e Prominenten- Glückwünsche: Rickard Weichert, der spatere Schauspiel- direktor und Intendant der Frankfurter Buh- nen, war von 1914 bis 1919 Oberspielleiter in Mannheim und Rat durch seine Inszenierungen von Hasenclevers„Sohn“ dazu beigetragen, den Eæpressionismus auf der deutschen Bühne durchzusetzen. Auch seine Wedekind-Inszenie- rungen galten als beispielhaft. Er sandte fol- genden„Gruß an Mannheim“: „Als das Mannheimer Nationaltheater sein 1755ähriges Bestehen im April 1954 festlich be- ging, nabe ich ein kleines Erinnerungsblatt beigesteuert: Dank für meine Mannheimer Jahre 1914 bis 1919, die für meinen kunstleri⸗ schen Weg entscheidend gewesen, Ich habe da- mals miterlebt, daß in dem alten Haus, dank eines theater aufgeschlossenen Publikums, Mann- Reim eine Bühne besaß, auf der unvergessener Glanz ruhte. Hat Mannheim auch keute noch eine Bürgerschaft mit den Interessen von da- mals, und ich koßfe es, dann wird der Wieder- aufbau des Hauses ein stolzer fcultureller Wendepunkt werden. Es wird Zeit, daß Mann- neim das Gebäude aufrichtet, das es seiner Tradition schuldet. Die Aufbau- Lotterie wird und muß ein Erfolg werden, das wünscht und hofft der alte Verehrer Richard Weichert Wer Glück hat, hat noch eine zweite (volle) Schachtel in der Tasche! JJ 8 , , , J 2 ,, , 2 D e n 3—— * 2 . W 1 5 1 . 4 Seite 6 BUND ES-LANDER-SEITE Donnerstag, 8. März 1956/ Nr. 15 50 res N 1— UMS CHAU IN BADEN-WURTTEM BERG Ueberfall auf Tante gesühnt Stuttgart. Der mißglückte Versuch, seiner Großtante ihre gesamten Ersparnisse zu rauben und für dieses Geld ein Motorrad zu kaufen, hat einem 19jährigen Burschen aus Stetten im Kreis Eglingen vor dem Stutt- garter Jugendschöffengericht 2½ Jahre Ge- kängnis und seinem aktiveren 20jährigen Freund eine Gefängnisstrafe von drei Jahren eingebracht. Am 2. November letzten Jahres War der 20jährige, wie die beiden verabredet hatten, an der Wohnungstür der 60jährigen Frau erschienen. Als ihm die Frau öffnete, schlug er ihr viermal mit einer Pistole auf den Kopf, flüchtete jedoch, da die Ueberfal- lene mit blutendem Kopf auf die Straße lief und laut um Hilfe rief. Auf frischer Tat ertappt Karlsruhe. Ein 27 Jahre alter Kraftfahrer aus Diedelsheim, der in einer Brettener Kleiderfabrik Feuer gelegt hatte, ist von einer Polizeistreife auf frischer Tat ertappt Worden. Der Mann war in die Fabrik einge- stiegen und hatte im Kellergeschoß lagerndes Packmaterial angezündet. Als er durchs Fenster ins Freie flüchten wollte, wurde er von den Beamten festgenommen. Bei ihrer Streife hatten die Polizisten plötzlich starke Rauchwolken bemerkt, die aus dem Keller- geschoß der Fabrik drangen. Sie alarmierten daraufhin sofort die Feuerwehr. Als sie sich dem Brandherd näherten, bemerkten sie den flüchtenden Kraftfahrer, der barfuß war und wie sie nach der Festnahme feststellten, die Schuhe in den Rocktaschen trug. Glücklicher- weise hatte das Verpackungsmaterial, das der junge Mann angesteckt hatte, zunächst nicht richtig gebrannt, sondern nur ge- schwelt und so starken Rauch entwickelt, daß das Feuer entdeckt und eine Auswei- tung verhindert werden konnte. Immerhin entstand an den im Keller gelagerten Fertig- Waren ein Schaden von mindestens 50 000 Mark. Als Motiv für die Brandstiftung wird ein Racheakt vermutet. Mozart-Feiern der Freimaurer Stuttgart. Die Vereinigte Großloge von Deutschland wird im Rahmen des am 29. Juni beginnenden Deutschen Mozartfestes in Lud- wigsburg bei Stuttgart mit einem Fest- konzert einige der zahlreichen freimaure- rischen Kompositionen Mozarts aufführen und den Freimaurer Mozart ehren. Die Groß- loge von Oesterreich veranstaltet vom 10. bis 16. Juni in Wien eine Festwoche, zu der die Großmeister der europäischen Freimaurer in die österreichische Hauptstadt kommen werden. Wie die Freimaurer- Korrespondenz außerdem mitteilt, werden auch in den USA und in Holland große Mozart-Feste der Frei- maurer vorbereitet, in denen die besten philharmonischen Orchester freimaurerische Musik Mozarts vortragen. 40 000 Mark verjubelt Tübingen. 40 000 Mark hat ein 36 Jahre Alter kaufmännischer Angestellter, der in einer Großmetzgerei in Birkenfeld im Kreis Galw in leitender Stellung tätig war, durch Scheckfälschungen und Unterschlagungen ver- untreut und ausnahmslos in Stuttgarter und Karlsruher Nachtlokalen verjubelt. Allein durch die Fälschung von 44 Schecks brachte er von Juli 1954 bis Dezember 1955 37 000 DM an sich. Der bereits wegen Verfehlungen Annlicher Art in einem großen Lebensmittel- unternehmen vorbestrafte Angeklagte wurde von der Großen Strafkammer des Land- gerichts Tübingen wegen fortgesetzter Un- treue, Unterschlagung und Urkundenfäl- schung zu drei Jahren Gefängnis und 900 DM Geldstrafe verurteilt. Der Staatanwalt hatte drei Jahre Zuchthaus beantragt. Diebstahl mit Rasierklinge Tübingen. In der Tübinger Universitäts- bibliothek wurde ein Schriftsteller aus einer Kreisgemeinde festgenommen, der insgesamt 25 Ulustrationen und alte Stiche von schwa bischen und bayerischen Städten aus Büchern gestohlen und teilweise zum Verkauf an auswärtige Verlage geschickt hatte. Durch Zufall kam die Polizei dem Mann auf die Spur, als er gerade in den Räumen der Bibliothek mit einer Rasierklinge IIlustra- tionen aus den Büchern herausschnitt. 9000 Menschen ohne Wasser Rottweil. Elf Gemeinden des Kreises Rott- weil mit zusammen 9000 Einwohnern sind gegenwärtig ohne Wasserversorgung. Die Hauptdruckleitung der Wasserversorgungs- gruppe„Oberer Neckar“ ist zwischen dem Pumpwerk Neckarburg und dem Hochbehäl- ter bei Neukirch gebrochen. Die Schadens- stelle liegt in dem Teil der Leitung, der im Flußbett des Neckars vergraben ist. Bei dem hohen Wasserstand des Flusses ist eine Aus- besserung zur Zeit unmöglich. Der Bau einer Ersatzleitung über den Neckar wurde in An- griff genommen. Das Wasser wird seit dem Rohrbruch vielfach unter schwierigsten Um- ständen mit Wagen und Pferdefuhrwerken zu den Höfen gebracht. Raubüberfall auf einen Bahnhof Freiburg. Auf den kleinen Bahnhof Nor- singen an der Oberrheintalstrecke zwischen Freiburg und Bad Krozingen ist am Mitt- wochfrüh gegen vier Uhr ein Raubüberfall verübt worden. Zwei unbekannte maskierte Männer schlugen mit Backsteinen die Fenster des Dienstraumes ein und zwangen den in der Nachtschicht arbeitenden Beamten mit Pistolen, die abgeschlossene Türe zu öffnen. Der Beamte mußte sich dann an die Wand stellen, während die beiden eilig die Kasse und alle Behältnisse durchsuchten und etwa 50 bis 80 Mark Hartgeld raubten. Dann ver- schwanden sie im Dunkel der Nacht. Von einem der beiden Täter konnte der Bahn- beamte eine ziemlich genaue Beschreibung geben. Anschlag auf Bahnstrecke Göppingen. Vor einem schienengleichen unbeschrankten Bahnübergang zwischen Winzingen und Donzdorf fuhr ein Schienen- bus der Bundesbahn auf einen halben Meter Hohen, in der Mitte des Gleises aufgestellten Markstein, der von unbekannten Tätern in der Nacht dort aufgestellt worden war. Durch den Aufprall wurde der Schienenbus leicht beschädigt, jedoch niemand verletzt. Der Zugbetrieb wurde nicht behindert. Bewährungsprobe für ein Austauschprogramm Eigene Initiative der Bevölkerung entscheidet über das Fortbestehen freundnachbarschaftlicher Beziehungen Mainz. Als sich nach dem Zusammen- bruch Deutschlands in den einzelnen west- lichen Besatzungszonen das Leben zu nor- malisieren begann, versuchten die Franzosen schon bald— ähnlich wie ihre Verbündeten in den anderen Zonen— die Deutschen durch Studien- und Besichtigungsreisen nach Frankreich aus ihrer Isolierung herauszu- führen und eine neue Atmosphäre zwischen den beiden Nationen vorzubereiten. Haupt- ziel dieser Fahrten war selbstverständlich Paris, wo die Besucher oft von sprachkun- Gigen Reiseleitern von einer Sehenswürdig- keit zur anderen geschleppt wurden, zu ech- ten Begegnungen zwischen Deutschen und Franzosen kam es bei solchen Fahrten oft überhaupt nicht und: Paris ist nicht Frankreich. 5 So entstand bei den zuständigen Fran- z6sischen Stellen in Rheinland-Pfalz der Gedanke, eine andere Basis für eine echte Begegnung von Mensch zu Mensch zu schal- ken. Sie sollte das Verständnis füreinander wecken und damit den Weg zu einer Ver- ständigung und Aussöhnung Deutschlands und Frankzeichs auf dem natürlichen Wege und ohne große politische Aktionen ebnen. Es war ein Experiment, als man sich schließ- lich entschied, speziell einen Austausch zwi- schen den kulturell, geschichtlich und struk- turell sehr wesensverwandten Gebieten von Rheinland-Pfalz und Burgund einzuleiten und zu fördern. Drei Jahre lang läuft nun dieses Austauschprogramm, und es hat sich ständig fruchtbarer entwickelt, wenn auch nicht übersehen werden soll, daß auf beiden Seiten mancher in den Austauschfahrten nur eine willkommene Gelegenheit sah, ohne allzu große Ausgaben eine interessante Reise zu erleben. Jetzt ist für dieses Austauschprogramm die Bewährungsprobe gekommen. Es geht um die Frage, ob die Bevölkerung in Rhein- land-Pfalz und in Burgund gewillt ist, den Austausch fortzusetzen und ihn auch aus eigener Initiative zu gestalten, ohne daß or- ganisatorisch und finanziell französische Dienststellen alles notwendige erledigen. Gewiß hält das französische Generalkon- sulat in Mainz noch immer seine schützende Hand über das Unternehmen, aber es kann nur noch die Initialzündung geben. Alles andere muß sich nun auf dem Boden direkter Beziehungen zwischen den Fran- zosen in Burgund und den Deutschen in Rheinland-Pfalz abspielen. Damit ist die Frage brennend geworden, ob der Austausch unter neuen Verhältnissen fortgesetzt wer- den kann oder sich als nicht lebensfähige Idee erweist. In Burgund ist die Idee durchaus leben- dig und hat in den letzten Jahren sogar 80 starke Wurzeln geschlagen, daß hier die auf- richtige und ehrliche Bereitschaft besteht. den Austausch weiter zu pflegen und ihn auf allen Gebieten zu erweitern. Dies zeig- Flugblätter vor Werkseingang verteilt Wiedereinstellungsklage eines entlassenen Betriebsrats abgewiesen Lörrach. Die Wiedereinstellungsklage des fristlos entlassenen Betriebsratsvorsitzenden eines großen Lörracher Textilwerkes ist am Mittwoch vom Arbeitsgericht Lörrach kostenpflichtig abgewiesen worden, weil er vor dem Werkseingang kommunistische Flugblätter und Propagandaschriften verteilt hatte. Die Werksleitung sah darin einen Ver- stoß gegen das im Betriebsverfassungsgesetz ausgesprochene Verbot parteipolitischer Be- tätigung im Betrieb. Diese Auffassung wurde jedoch von der örtlichen Gewerkschaftslei- tung zurückgewiesen. Es wäre zu einem Streik gekommen, wenn nicht die Hauptver- waltung der Gewerkschaft Textil in Düssel- dorf der in einer Urabstimmung mit Mehr- heit beschlossenen Arbeitsniederlegung ihre Zustimmung versagt hätte. Das Arbeitsgericht schloß sich in seiner Urteilsbegründung, gestützt auf Urteile des Bundesarbeitsgerichts, weitgehend dem Standpunkt der beklagten Firma an. Der Betriebsratsvorsitzende habe die Flugblätter zwar außerhalb des Werksgeländes und außerhalb seiner Arbeitszeit verteilt, ent- scheidend sei aber, daß er sich dabei unmit- telbar an die Betriebsangehörigen wandte. Auch seien in einem Teil des verteilten Pro- pagandamaterials innerbetriebliche Vorgänge wiedergegeben worden, von deren Darstel- jung der Kläger später selbst abgerückt sei. Durch diese Verbreitung von Angriffen ge- gen den eigenen Betrieb habe er auch die Treuepflicht verletzt, die sich aus dem Ar- beitsverhältnis ergebe. Insbesondere habe er aber gegen das Gebot vertrauensvoller Zu- sammenarbeit zwischen Betriebsrat und Be- triebsführung verstoßen, das als Fundament des Betriebsverfassungsgesetzes ànzusehen sei. Auch bei Berücksichtigung der für den Kläger sprechenden Gesichtspunkte, seiner langen Betriebszugehörigkeit, seiner Ver- dienste um die Arbeitskollegen und seiner Funktion im Betrieb könne der beklagten Firma eine Fortsetzung des Arbeitsverhält- nisses über den Kündigungstermin hinaus nicht zugemutet werden. Gegen das Urteil des Arbeitsgerichts kann innerhalb zwei Wochen beim Landesarbeits- gericht Berufung eingelegt werden. Der Ver- treter des Klägers konnte im Anschluß an die Urteilsbegründung noch nicht angeben, ob sich die Gewerkschaft Textil und Beklei- dung, die die Interessen des Entlassenen wahrnimmt, zu diesem Schritt entschließen wird. ten Gespräche mit Vertretern zahlreicher Behörden, Parteien, parlamentarischer Ein- richtungen, Berufsorganisationen und Ver- bände aller Art, die in den letzten Wochen in verschiedenen Städten und Dörfern von Burgund geführt worden sind. Einige deutsche Journalisten hatten Gelegenheit, an diesen Aussprachen teilzunehmen, die in aller Offenheit auch die Schwierigkeiten be- handelten, die psychologisch wie auch tech- nisch und organisatorisch der gewünschten Entwicklung im Wege stehen. Ueberhaupt ist der nüchterne Realismus, mit dem Fran- zosen in verantwortlichen Positionen inner- halb Burgunds die Frage beurteilen und die Notwendigkeit des Austausches mit Rhein- land-Pfalz uneingeschränkt bejahen, charak- teristisch. Sie betrachten diesen Austausch als einen Modellfall für andere verwandte Regionen Frankreichs und Deutschlands, die nach ihrer Auffassung ähnliche Bezie- hungen aufnehmen sollten. Spontan haben sich in Burgund auch — als man die neue Situation und ihre ent- scheidende Bedeutung erkannte Aus- schüsse gebildet, um den Austausch in Zu- kunft in eigener Initiative zu fördern und möglichst vielen Interessenten die Teil- nahme zu ermöglichen. Dabei spielt vor allem der Gedanke eine Rolle, daß man den Austausch nicht auf jene Gruppen und Ge- biete beschränken sollte, wo er bereits aus- gezeichnet funktioniert und sich längst der „amtlichen“ Betreuung entzogen hat, wie beispielsweise bei den Rotariern oder den Universitäten von Mainz und Dijon. Praktisch liegt die Entscheidung über die Zukunft des Programms bei der Bevölke- rung— aber auch bei den Verwaltungs- instanzen— in Rheinland-Pfalz. Den deut- schen Journalisten war es peinlich, bei ihrer Informationsreise immer wieder hören zu müssen, daß Bürgermeister und andere Ver- waältungsstellen von Rheinland-Pfalz Aus- tausch- und Partnerschafts vorschläge sowie Einladungen französischer Bürgermeister, Behörden und Organisationen einfach nicht beantworten. Ist dies ein Beweis dafür, daß hier- zulande der Austausch nicht mehr inter- esslert oder nur Nachlässigkeit und Un- höflichkeit? Vielleicht wird es besser, wenn jetzt auch in Rheinland-Pfalz Verbindungs- ausschüsse für den Austausch entstehen, Wofür Vorbereitungen bereits angelaufen sind. 8 Operation unter Umständen zumutbar Interessanter Gerichtsentscheid Auch der Versicherte hat Pflichten Darmstadt. Der Unfallsenat beim Landes- Sozialgericht in Darmstadt hat in einem Ur- teil von grundsätzlicher Bedeutung festge- stellt, daß nach dem Grundgesetz zwar nie- mand eine Operation wider seinen Willen dulden müsse, doch sei eine solche unter be- stimmten Umständen durchaus zumutbar. In einem derartigen Falle könne einem Un- fallversicherten wenn mer auf die Folgen sei- ner Weigerung hingewiesen wurde, die Un- kallentschädigung entzogen werden. Der Unfallsenat wies die Klage eines An- gestellten gegen eine Berufsgenossenschaft auf Weiterzahlung der Entschädigung ab. Der Angestellte hatte sich bei einem Be- triebsunfall eine Augenverletzung zugezogen. Als die Sehfähigkeit immer mehr zurückging, Gewichtiges Elektronengehirn eingetroffen Elektronische Rechenzentren sollen auch in Deutschland hergestellt werden Stuttgart. Auf dem Stuttgarter Flughafen Echterdingen ist ein über 2,5 Tonnen schweres „Elektronengehirn“ aus New Lork eingetrof- fen, das das Kernstück eines elektronischen Rechenzentrums der Internationalen Büro- maschinengesellschaft CBM) in Stuttgart bilden wird. Diese neue Großgrechenanlage wird der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Technik und den Behörden für wissenschaft- liche, betriebs wirtschaftliche, technische und statistische Berechnungen zur Verfügung stehen. Das Elektronengehirn, ein Magnettrom- melrechner, kann in Verbindung mit der Rechenzentrale von allen interessierten Kreisen tage- und stundenweise benutzt werden. Besonders bemerkenswert an dem vielseitig verwendbaren Magnettrommel- rechner ist seine Fähigkeit, die Richtigkeit der von ihm errechneten Ergebnisse auto- matisch zu kontrollieren. Das Gerät besitzt ein„Gedächtnis“ in Form einer Magnet- trommel, die 20 000 Ziffern speichern kann und mit einer Geschwindigkeit von 12 500 Umdrehungen in der Minute rotiert, so daß auf jede der gespeicherten Angaben in weni- ger als Dreitausendstelsekunden für die Aus- führung der Berechnungen zurückgegriffen werden kann. Auf diese Weise können in einer Sekunde 100 Multiplikationen oder 200 Additionen, 200 Subtraktionen oder 50 Divisonen mit jeweils zehnstelligen Zah- len vorgenommen werden. Aus der Der Fliegerschule droht Konkurs Darmstadt. Der ersten„Fliegertechnischen Schule“ im Bundesgebiet in Egelsbach bei Darmstadt, die überwiegend aus öffentlichen Mitteln errichtet wird, droht kurz vor der Fertigstellung ein Konkursverfahren. Der Präsident des hessischen Luftfahrtverbandes, Dr. Walter Kopp, gab auf einer Pressekonfe- renz in Egelsbach zu Gerüchten über die Finanzlage der Schule bekannt, er habe nur noch eine Frist von zehn Tagen bis zur Auf- nahme von Konkurs- oder Vergleichsver- handlungen. Sollte es dazu kommen, 80 werde das Projekt, in das bisher 660 000 Mark investiert wurden, der Sportfliegerei in Hes- sen endgültig verloren gehen. Dr. Kopp äußerte die Befürchtung, daß die noch aus- stehende Entscheidung des hessischen Kabi- netts über Möglichkeiten zur Erhaltung der Schule zu spät kommen Könnte. Freispruch für Messerstecher Frankfurt. Von der Anklage der gefähr- lichen Körperverletzung hat ein Frankfurter Derartige Elektronengehirne sollen noch im Laufe dieses Jahres auch in Deutschland hergestellt werden, Die bisher vorhandenen Anlagen waren noch von der Muttergesell- schaft der IBM in New Vork gefertigt wor- den. Wie mitgeteilt wurde, sind bereits Vor- bereitungen getroffen, die Produktion der Magnettrommelrechner in den Werken Böb- lingen, Sindelfingen und Berlin aufzunehmen. Aus dem In- und Ausland liegen bereits zahlreiche Bestellungen vor. wurde der Angestellte auf Grund eines Gut- achtens der Universtätsaugenklinik in Frank- kurt aufgefordert, einen operativen Eingriff vornehmen zu lassen. Das Gutachten garan- tierte dafür, daß die Operation, soweit vor- aussehbar, risikolos und beinahe schmerzlos sel. Da der Angestellte dennoch nicht ein- willigte, erklärte ihm die Berufsgenossen- schaft, wenn er weiterhin auf seiner Wei- gerung beharre, werde seine Entschädigung zunächst für drei Jahre abgelehnt. In der Begründung der Klageabweisung stellte der Unfallsenat fest, daß eine Opera- tion zumutbar sei, wenn mit hinreichender Sicherheit Aussicht auf Besserung, keine Ge- fahr und auch nicht die Möglichkeit großer Schmerzen bestehe. Die Berufsversicherung könne beanspruchen, daß auch der Ver- sicherte alles unternehme, um den entstan- denen Schaden zu verringern. Ein Einwand des Klägers, er müsse nach einer Operation eine Brille tragen, die sein Aeußeres entstellen würde, wurde vom Lan- dessozialgericht zurückgewiesen. Die Richter vertraten die Auffassung, daß eine Brille „nach vernünftiger Ansicht“ nicht entstellt. Auch der Einwand des Klägers, er sei nicht davon überzeugt, daß die Operation völlig schmerzfrei sei, wurde zurückgewiesen. Das Gericht wies demgegenüber darauf hin, daß eine schmerzfreie Operation trotz des hohen Standes der Wissenschaft nur in sehr selte- nen Fällen gelinge,. Daraus folge aber, dag der Versicherte ein geringfügiges Maß von Schmerzen in Kauf nehmen müsse. Neue Bildungspläne in Hessen Abkehr vom Fächersystem zugunsten eines organischen Gesamtbilds Wiesbaden. In Hessen wird von Ostern an der Unterricht an den allgemeinbildenden Schulen versuchsweise auf eine neue Grund- lage gestellt. Der hessische Kultusminister Arno Hennig(SPD) gab in Wiesbaden die seit langem erwarteten neuen Bildungspläne bekannt, die auf dem Verordnungswege in Kraft gesetzt werden. Grundsätzlich will man dabei das bis- herige Fächersystem in den Schulen abschaf- ken und an seine Stelle einen stofflich ge- schlossenen Unterricht setzen. So soll zum Beispiel ein Thema in allen einschlägigen Fächern zu gleicher Zeit behandelt werden, um den jungen Menschen ein Gesamtbild zu vermitteln. Großer Wert wird vor allem in den Oberstufen der Volks-, Mittel- und höheren Schulen auf die Bildung von Ar- beitsgemeinschaften gelegt. Deshalb wurde der Stundenplan zugunsten dieser Arbeits- gemeinschaften wesentlich verkürzt. Das Ziel der Bildungspläne ist nicht nur die stoffliche Kürzung und damit eine Ent- lastung der Kinder, Eltern und Erzieher, sondern ein organisches Zusammenwachsen des gesamten Unterrichts. Nach einer Probe- zeit von einem Jahr sollen die Bildungspläne erneut überarbeitet werden, um eventuelle Mängel zu beseitigen. Hessen ist damit das erste Land in der Bundesrepublik, das seine schulische Erziehung auf eine neue Grund- lage stellt. Hessischen Nachbar schaf Schöffengericht den 37 Jahre alten Weber Mohammed Mike aus Aegypten freigespro- chen, der bei einem Streit einem 27jährigen Maurer sein Taschenmesser in den Hals ge- stochen hatte. Das Gericht war der Auffas- sung, daß der Angeklagte„in Furcht und Schrecken die Notwehr überschritten“ habe. Rassehunde- Ausstellung verlegt Darmstadt. Die Internationale Rasse- hunde-Ausstellung in Darmstadt ist vom 11. März 1956 auf den 2. April(Ostermontag) verlegt worden. Trotz der guten Meldezahl — es sind bisher rund 500 Hunde, darunter zahlreiche Tiere aus der Schweiz, Frankreich, Holland und aus der sowjetisch besetzten Zone Deutschland gemeldet— hat sich die Ausstellungsleitung wegen des schlechten Wetters zu diesem Schritt entschlossen. Diese Ausstellung wird ein besonderes Ereignis werden, weil hier äußerst seltene Hunde ge- zeigt werden. Zum Beispiel wird das einzige in Deutschland lebende Paar Brüsseler Zwerggriffons ausgestellt werden, von denen allein der Rüde einen Wert von etwa 7000 Mark hat. Ebenfalls werden einige Exem- plare aus der Rasse Dandie-Dinmont-Terrier ausgestellt, die selten auf Ausstellungen zu sehen sind. 300 000 Mark Sachschaden Niedernhausen. Auf der Autobahn Frank- kurt Köln überfuhren in der Nähe der Theißbachtalbrücke bei Niedernhausen zwei in Richtung Frankfurt fahrende Lastzüge den Grünstreifen und stießen auf der Gegen- fahrbahn mit zwei anderen Lastzügen zu- sammen. Drei der Züge flelen dabei um und blockierten den Verkehr. Von den Fahrern wurden nur zwei leicht verletzt. Der Sach- schaden wird auf 300 000 Mark geschätzt. Alle vier Lastzüge wurden schwer beschädigt. Die aus Zeitungspapierrollen, Fellen und Häuten bestehenden Ladungen wurden auf die Fahrbahn geschleudert. Drei der Last- züge kamen aus Württemberg, einer aus Wuppertal. eee BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Todesurteil für Papageien Ludwigshafen. In Köln wurde bei einer Patientin eine Lungenentzündung festge- stellt, die eindeutig durch den Virus der Papageienkrankheit hervorgerufen war, Da der kranke Sittich von einem Ludwigshafe- ner Händler stammte, wurden genaue Unter. suchungen eingeleitet, die jetzt abgeschlossen wurden: Ein Großteil seiner 500 Tierchen ist krank, alle müssen getötet, die Käfige des- inflziert werden. Zwar erhält der Vogellieb- haber eine flnanzielle Entschädigung, aber sle deckt den großen Verlust nicht. Von der Trauer um die Tiere, deren Züchtung er 0 vom Vater übernahm, ganz zu schweigen. Müll reist in die Schweiz Ludwigshafen. Die Stadt Ludwigshafen und die Industrie werden im März gemein- sam hundert Tonnen Müll in acht Spezial- behälter-Waggons der Bundesbahn zur Untersuchung in die modernste europäische Müllverbrennungsanlage in Bern schicken. Dort soll untersucht werden, wieviel Wärme. einheiten der Ludwigshafener Müll enthält, in welchem Umfang bei der Verbrennung der Zusatz von Brennstoffen erforderlich ist, ob die bei der Verbrennung gewonnene Wärme wirtschaftlich genutzt werden kann und wie hoch der Anteil der Flugasche ist. N Außerdem werden Rauchgas- und Schlacken. analysen angestellt. Die Stadt Ludwigshafen hat sich in Gemeinschaft mit der Industrie deshalb zu diesem Versuch entschlossen, weil die Müllbeseitigung in Ludwigshafen immer problematischer wird, so daß zusam- men mit anderen Städten der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar der Bau einer Müllverwertungs- und Verbrennungs- anlage erwogen wird. In Ludwigshafen fallen jährlich je 65 000 Kubikmeter Haus- und Industrie-Müll an. Es stehen aber nur noch zwei Plätze zur Verfügung, an denen der Müll abgelagert werden kann. Als mög- lichen Standort für eine Müllverwertungs- und Verbrennungsemlage der Städte im Rhein-Neckar-Raum wurde ein Platz am Rhein ausgesucht. In Sachen„Abhörzentrale“ Landau. Die von den französischen Streit- kräften nach 1945 bei der pfälzischen Ober- postdirektion in Neustadt an der Weinstraße geschaffene Abhörzentrale für den Fern- sprechdienst sei nach der Uebertragung der Souveränität an die Bundesrepublik im Mai 1955 ncht mehr von französischem Personal penutzt worden, teilte der Leiter des Ver- pindungsstabes bei der 5. französischen Pan- zerdivision in Landau, Oberst Stöber, mit, Wie von der pfälzischen Oberpostdirektion hierzu mitgeteilt wurde, sind die Einrichtun- gen zum Abhören von Ferngesprächen Wohl noch vorhanden, jedoch auch von deutscher Seite nicht benutzt worden, zumal hierfür jede gesetzliche Regelung fehlt. Fachleute sind der Auffassung, daß die Abhöreinrich. tung eventuell vom Verfassungsschutzamt für besondere Ueberprüfungen übernommen werden wird. Eigener Fernseh-Sender Ramstein. Spätestens in einem halben Jahr werden die in Landstuhl, Ramstein und Sembach stationierten amerikanischen Fliegereinheiten und ihre Familien in den Wohnsiedlungen der Westpfalz ein eigenes Fernsehprogramm empfangen können. Mit dem Bau des in der Nähe von Ramstein ge- planten Fernsehsenders, der auf dem Ultra- Kurzwellen-Bereich arbeitet, soll sofort be- gonnen werden, wie aus dem Hauptquartier des 12. amerikanischen Fliegerkorps bekannt wurde, wenn die zur Zeit laufenden Ver- handlungen mit der deutschen Postverwal- tung abgeschlossen sind. Man rechnet da- mit, daß dies in spätestens drei Wochen der Fall sein wird. Wie vom Fliegerkorps noch ö mitgeteilt wurde, werden deutsche Geräte die Sendungen des luftwaffeneigenen Fern- sehstudios vorerst nicht empfangen können. Zoll für Gebetbücher verlangt Trier. Ein an der deutsch-saarländischen Grenze beim Grenzübertritt Britten ein- gesetzter französischer Zöllner hat an einem der letzten Tage zwei Reisende aus dem Saargebiet einer Visftation unterzogen un ihnen zwei neue Gebetbücher abgenommen. Dies begründete der französische Beamte damit, die Bücher seien als neue Ware an- 2. zusehen und müßten deshalb verzollt wer- 0 den. Die Abfertigung könne jedoch erst ann anderen Tag erfolgen, da die„Zollstunde bereits überschritten sei. Die beiden Saal- länder waren gezwungen, ohne die Gebet, pücher in ihre Heimat weiterzureisen un sie erst am nächsten Tag an der Grenz- übergangsstelle abzuholen. f Radio- Isotopen-Kursus wurde in Aachen eröffnet Aachen. Weit über 100 Atomphysiker Chemiker und Techniker aus Deutschlan und Großbritannien nehmen an einem fünt tägigen Radio-Isotopen-Kursus teil, der àm Dienstag unter Leitung von Prof. ter Fuchs an der Technischen Hochschule Aachen eröffnet wurde. N In einem Fachreferat wies Dr. J. L. Put. men(Harwell, England) bei der Eröffnuns auf die großen Möglichkeiten hin, die sid der Forschung durch die Verwendung radio“ aktiver Isotope als Indikatoren vor allem i der Chemie und der Biochemie eröffnet haben. Diese Technik, bei der chemische Elemente und Verbindungen auf Grund det von ihnen ausgehenden radioaktiven Strab. lung verfolgt werden können, gelte zum Beispiel als einzig verläßliche Methode Sandbewegungen auf dem Meeresboden 1 beobachten. Umfangreiche Messungen in det Themse-Mündung und an verschiedenen Stellen der Weltmeere hätten das gezeigt. Auf der Tagung wird ein anderer Fol. scher aus Harwell, Dr. Eastwood, über„Di Erzeugung und Verfügbarkeit von Isotopel aus Reaktoren“ sprechen. Vorträge von Wö senschaftlern aus Gießen, Erlangen, Frank- kurt a. M., Düsseldorf, Leverkusen un Aachen beschäftigen sich mit dem Aufbal der Funktion und der Verwendung vol Züählrohren und Strahlungsmessern, mit dem Strahlenschutz und mit der Einrichtung von Radio-Isootpen-Laboratorien.. N 4 — Dr. Wal. 0 in . reh 5 Seite 7 Nr. N*.%/ Donnerstag, 8. März 1956 MORGEN 5 eee 4.1-Sieg der DFB-Auswahl in Homburg: Kurze Sport-Notizen 2 J dd 66 4 7. dt 6 1 g. 50 Walter Schlüter liegt 1 en a 1 N dem ersten Tag der für die Europameister- schaft der Tourenwagen zählenden Rallye des 1 99 e 9 42 ann 44 0 Es E Arme britischen„Royal Automobile 1 i 3 f f 22 f 1 5 Straf kten noch gut im Rennen. Der Kre- el Zwanzig Minuten lang zeigten Herbergers Schützlinge Spitzen-Fußball/ Meyer enttäuschte/ Deutschland— Saar 4:1 felder Pivall hat 127 Punkte. Die 200 Wagen kestge. 1 55 A 5 5 2 1 fuhren am Mittwoch durch Südengland nach rus der Viele der 20 000 Zuschauer, die sich am Jetzt hätte es in der deutschen Mann- Das Ergebnis wäre höher ausgefallen, wenn Hastings, wo die Teilnehmer nach 32 Stunden War. Da Mittwochnachmittag im Homburger Wald- schaft eigentlich besser klappen müssen. die DFB- Stürmer nun weniger„gespielt“ Fahrt die erste 12stündige Rast einlegten. 18 8e stadion vom fünften Auswahlspiel Saarland Aber das Gegenteil war der Fall: Die Ab- und mehr, vor allem früher geschossen 69 Nationen haben bisher ihre Teilnahme an e Unter- 4 gegen DFB-Auswahl eine besondere Fuß- wehr wurde immer nervöser, nur Juskowiak hätten. den Olympischen Sommerspielen 1956 in Mel- chlossen ball-Delikatesse versprochen hatten, wollten und Torhüter Herkenrath behielten die Wie schon in Hamburg war der kleine bourne zugesagt. Durch die Zusage Ungarns ist chen ist kurz nach der Pause bereits den Heimweg Ruhe und Spielübersicht, so daß die stark„Teddy“ Laumann die große Ueberraschung. die Teilnehmerzahl von Helsinki 1952 erreicht ige des- antreten. Bis dahin konnte man diesem drängenden Saar-Stürmer zunächst nicht Neben Berni Klodt, der seine alte Form wie- worden. ee e von 14 eingeladenen ogellieb- Spiel, das die Reihe der in Hamburg begon- zum Erfolg kamen. In der 30. Minute mußte der erreicht zu haben schien, war er zweifel- Nationen steht noch aus. ng, aber nenen Auswahl- und Trainingsspiele fort- Torhüter Herkenrath dann aber doch den los der beste Stürmer auf dem Feld. Ge- Dreifache sowjetische Eisschnellaufmeisterin Von d setzte, kaum Oberliga-Niveau zuerkennen. Ball aus dem Netz holen: Sandmann brachte schickt baute er aus der Abwehr heraus auf, wurde am, Pisgstatf in Swerclowan die 0 tung er* Dann allerdings„riß der Faden“: Plötzlich ihn nicht rechtzeitig aus der Gefahrenzone, fädelte immer neue Angriffe ein und spielte 1 8 7 5 Me ie eigen Spielte die DFB-Auswahl, die noch in der so daß Martin vor das Tor flanken und Alt- so intelligent, wie wir es selten von ihm in zewann über 1000 m in 1539.4 Minuten, üde 1 Pause auf einigen Posten von Bundestrainer* haltb inkö 1 1 gewann über 1000 m in 1.39, inuten,* Herb 8 5 1 1 mayer unhaltbar einköpfen konnte. seiner Vereinsmannschaft gesehen haben. 3000 m in 58:23,5 Minuten und verwies in der i 5 1 3 8h esetzt worden war, 20 Minu- Nach der Pause änderte sich das Bild: Dagegen enttäuschte Gtti Meyer stark: In Gesamtwertung(Vierkampf) mit 206: 0,16 Punk- igshafen en lang Spitzen-Fußball, wie ihn bisher Durch Robert Schlienz, der nun den rechten Auswahlspielen scheint er das Selbst- ten überraschend die Weltmeisterin Sofia Kon- gemein- 1 75 8 keine deutsche Mannschaft im Läuferposten übernahm, kam Schwung in vertrauen zu verlieren. Sein Paß, der zum dakowa(207,533) auf den zweiten Platz. Spell. g 15 15 jet zu zeigen vermochte. Aus dem den deutschen Sturm, und da Laumann im- ersten Tor führte, war die einzige wirklich Mit einer Geldstrafe von 130 DM wurde der hn aur 5„ kür den Klodt(12. Minute) mer mehr zum Dirigenten des DFB-Angrif- gute Leistung des Mannheimers, der nach südwestdeutsche Oberligaverein FV Engers e e! schicken. Zu einem 4.-Sie kam die deutsche Minuten 1 5 Tore 01 Schlienz(57.) und e 1 5 3 2858 wurde.. 5 8 gung des Punktspiels gegen Eintracht Kreuz- Wärme 8 ö 9 Nationammann- Neuschäfer(60. und 67. Minute) ein siche- e 1 5 0 1 155 1 8 El- Für eine Nominierung in der Nationalelf nach zu ermöglichen. Der Antrag der Eintracht enthält, schaft, die gestern in Homburg im Rahmen res 4.1. 1. Akte, Wurde dle Saar- gegen Holland drängen sich vier Namen auf: Kreuznach, ihr die beiden Punkte aus dem am brennung rer Vorbereitungen für das Länderspiel ge- f mehr und mehr ausgespielt. In der 57. Robert Schlienz, der trotz seines Alters eine 19. Februar ausgefallenen Treffen mit 010 gut- erlich ist gen Holland auf eine Auswahl des Sadurlandes In der ersten Halbzeit wußte man wirk- Minute lief Schlienz durch und schoß aus 15 hervorragende Läuferpartie lieferte, der zuschreiben, wurde abgelehnt. wonnene traf. Unser Bild zeigt den Mannkeimer Mittel- lich nicht, ob die vielen Pfiffe der enttäusch- Metern unhaltbar ein, zwei Minuten später harte, aber sehr geschickte Verteidiger Jus- Bei den Tischtennis: Weltmeisterschaften im en kann mer Meter, den Mittelläufer Momber ver- ten Zuschauer mehr der harten Spielweise erhöhte Neuschäfer Auf Vorlage Termaths kowiak, Berni Klodt, der an seine Bestform kommenden Monat in Tokio wird Deutschlands Achte lt r bremen VLerguent Foto: Gayer der deutschen Abwehr, oder dem unproduk- auf 3:1 und in der 67. Minute dribpelte Lau- zumindest wieder herangekommen ist und Herrenmannschaft bei den Kämpfen um den N 90. 5 tiven, ja fast primitiven Spiel der deutschen mann über das ganze Feld, bediente den sowohl Rechts- als auch Linksaußen spielen. 3 D 3 isa 1. FCK gegen partizan Belgrad Mannschaft gelten sollten. Nur ganz selten mitgelaufenen Neuschäfer und es stand 4:1. könnte, und Neuschäfer. Auch Laumann e alltreten. 15 eee II sind unter Industrie. 5, Lelang den DFB-Stürmern eine gute Kom- gürkte für größere Aufgaben vormerkt sein. anderem die USA, die CSR und Großbritannien en! Der 1. FC Kaiserslautern erwartet wäh- bination; eine allerdings führte in der Dagegen enttäuschten neben Otti Meyer vor vertreten. Insgesamt nehmen Mannschaften aus 1 1 rend der Oster feiertage den mehrmaligen 12. Minute zum Führungstreffer:„Teddy“ MERT-NRückspiel gegen Cortina allem die beiden Außenläufer Erhardt und 18 Ländern teil. Bei den Damen wird nur in 1 jugoslawischen Meister Partizan Belgrad zu Laumann hatte Meyer geschickt angespielt, Grewer, während die restlichen von Her- einer Gruppe gespielt. Die stärksten Vertre- 1 einem Fußballfreundschaftsspiel. Die qugo- der Mannheimer Sturmführer hob den Ball Mit„schwerstem Geschütz“ fahren die berger eingesetzten Spieler über Durch- 1 dürften 1 dem Titelverteidiger d 1 slawen, die mit mehreren Nationalspielern über den hinzustürzenden Verteidiger Puff Italiener heute abend beim Eishockeyspiel schnittsleistungen nicht hinauskamen. In i Japan, unund uad er Bau antreten, zählen zur europäischen Spitzen- und Berni Klodt schoß flach und unhaltbar in gegen den MERC auf. Außer der italo-kana- der Saar-Auswahl beeindruckten Rechts- 1 ennungs. klasse die kurze Torecke ein 1 15 5 f 5 außen Siedl 481 1 8 5 Arsenal gewann im Punktspiel der eng- 8 5 e ein. dischen Verteidigung Tucci/ Montemurro sind ben Siedl und der linke Läufer Clemens; lischen Fußballmeisterschaft am Dienstag ge- 8 zwei komplette Stürmerreihen der italieni- 5 20 5 5 Saar- gen Preston Northend mit 3:2 Toren. 5 Hal f iel: schen Olympia-Mannschaft mit Da Rin— Schen Fufball-Verbandes an den DFB Eine A BI inisch Amateurboxer 5 A CCC Macchietto— Oberhammer und Tomei— federzeit in einer deutschen Auswahl spie- schlug am Dienstagabend inn Stockholm eine Al f 4 5 Furlani— Crotti zur Stelle Trotz dieser len. Kurt Grein schwedische Vertretung mit 12:8 Punkten. roßen Namen ist man beim MERC, bei dem e opner muß all carte setzen 8 e aädte im 0 Her 45 4 25 42⁰⁴ eine ar E Se en 11 1 i. In der vierten Runde der Kegler-Einzelmeisterschaften: 0 ö 42 8 8 5 N 5 0 218 5 zuversichtlich.— W 7 Bessere Kondition spricht für 5 Jahre jüngeren Mittelgewichtsmeister Stretz Die Aufstellungen: ME RC: Wargenau;. 5 b Guttowskei, Schoor, Kartal, Burkhardt, Schei- J 6 11 5 6 11 7 2 le ee 8. 9 1155 5 N. W fel; Konecki, Schneiders, Lödermann, Schif, ages 2E Eis ang 70 2 6 1 0 4 ittelgewichtsmeister Hans Stre erlin) schwer sein wird, weiter im Geschäft zu Schumacher, Tessarek, Lorenz.— Cortina: z 5 8 1 i en Streit. stehen sich morgen abend im Berliner Sport- bleiben. Stretz der sich gegen den fran- Alvera; Tucci, Montemurro, Alberti, Gas- Ziegler schob sich vor Schuler und Leute in der Gesamtwertung an die Spitze en Ober- palast im Kampf um den deutschen Meister- zösischen Europameister Humez im Januar in pari, Cella; Da Rin 1— Macchietto— Ober- In der vierten Runde der Kegler-Einzel Ergebnisse der vierte.: ei tel 1 1 1 g 8 5 5. 8. 5 5 mn Runde: Hahn 426, einstraße titel im Halbschwergewicht gegenüber, der bester Form vorstellte, dürfte außerdem hammer, Tomei— Furlani— Crotti, Da meisterschaften gab es bei den Männern, Ziegler 423, Heim 420, Schneider 408, Vogel en Fern- von Gerhard Hecht nach seinem Sieg über gegen Höpner die bessere Kondition mit- Rin II, Frison. Damen und bei der Jugend Führungs- 408, F. Spatz 405, Blum 403 Ziemer 401 5 Sung der Neuhaus im Schwergewichts Titelkampf bringen, weil für ihn diesmal das kKräfte- 8 wechsel. Lediglich Ganz, der Spitzenreiter Stanck nen der vierten R Ziegler K im Mai niedergelegt wurde. Stretz ist Mittelgewichts⸗ zehrende„Gewichtemachen“ Wegkällt. Bootshauser weiterung geplant bei den Senioren, konnte sich weiter in(„Deutsche Eiche“) 1620, Schuler(, Goldene 7% Personal meister, kann aber neuerdings das Limit Eine Prognose ist jedoch nicht leicht zu 5 Front behaupten und sei Tül d 1 16 00 5 j. 1 g 9 j ich 3 Generalversammlung der Paddelgesellschaft seine führende Posi- 1609, Leute(„Goldene 7“) 1590, Blum(„Kur- des Ver- nicht mehr bringen und versucht sich jetzt stellen. Beide Kämpfer bereiteten sich äußerst h tion sogar noch weiter ausbauen. Es gab pfalz.) 1580, Karle(„Alte Bremser“) 1556 hen Pan- in der nächsthöheren Gewichtsklasse, deren gründlich auf die zu erwartende„Schlacht“ In der erfreulich kurzen Generalversamm- durchweg sehr gute Leistungen; Hahn(426 Hahn Goldene 750 1553 Vogel(Sudkabel) ber, mit. jährige Geschichte reich an dramatischen vor, beide sind ehrgeizig und beide haben lung der Paddelgesellschaft Mannheim gab Holz), Ziegler(423), Rolf Spatz(423), Heim 1549, 1(Kurpfalz) 1548 F. Spatz(„Kur- direktion Auseinandersetzungen ist. Die besondere auch„Dampf“ in den Fäusten. Das schnellere es um die geplante Bootshauser weiterung die(420) und Luise Leute(419) erzielten diesmal pfalz“) 1544, Obert Südkabel) 1539 5 nrichtun- Härte dieser Kämpfe läßt sich schon rein Reaktionsvermögen in kritischen Kampf- längste Diskussion. Noch in diesem Jahr soll die besten Resultate. Bei den Frauen hat sich in der vierten hen wohl zahlenmäßig beweisen: Von den 46 Meister- momenten könnte den Ausgang entscheiden. das Projekt verwirklicht werden.. 5 1 J i Rund j 44 3 8 5 5 J 5. 5 Bei den Männern ging es in der vierten Runde Luise Leute mit klarem Vorsprung deutscher schaftstreffen wurde fast die Hälfte, nämlich Das interessante, vier deutsch- belgische Der Vorstandsbericht streifte auch die Runde darum sich eine Ausgangsposition an die Spitze gesetzt, da ihre 419 Holz von 1 hierfür 22 durch k. o. entschieden. Unter den 17 bis- Begegnungen umfassende Rahmenprogramm sportlichen Erfolge der Paddelgesellschaft in flir den Endkampf 1 Es 1 Adabet Reiner ihrer Ren SrrGUCHNCU“it Fachleute herigen Titel-Inhabern befinden sich die bringt zwei Kämpfe der höchsten Gewichts- der zurückliegenden Saison, die einen fünften auch starke Veränderungen in der Tabelle, den. Sowohl Horlacher(373), als auch Hahn 5reinrich⸗ Namen der besten deutschen Berufsboxer, klasse. Der Dortmunder Hans Friedrich hat Platz unter der badischen Elite und bei den in der auf den Mittelplätzen mit Karle, und Ritzmann dhe 370) folgten erst mit wei⸗ schutzeſnt wie Paul Samson-Körner, Max Schmeling, es nach seinem Punkterfolg über den Mannheimer Kanuvereinen sogar den zwei- Hahn, Vogel, Heim und Titelverteidiger tem Abstand. nommen fein Müller, Adolf Witt, Adolf Heuser, Amerikaner Rex Layne mit dem belgischen ten Platz einbrachten. Herausragende Leistung Spatz neue Namen auftauchten. Tages- Ebenso Klar ist der Vorsprung von Ganz Richard Vogt, Willi Höpner und Gerhard Meister Robert Eugene zu tun, während des- War die Erringung des badischen Meister- pestleistung erzielte der Deutsche Exmeister bei den Senioren, der mit 407 Holz seinen Hecht. sen Landsmann, der belgische Amateur- titels im Vierer-Kajak über 10 Kilometer. Hahn mit 426 Folz, die m den 6. Platz ein- Abstand von Fränzinger(384) weiter aus- * Der Hamburger Rechtsausleger Willi meister von 1954, Max Marsille, gegen den Bei den erfreulichen Kassenverhältnissen brachten. Die Tabellenführung mußte Schu- bauen konnte. e n halben Höpner, der bereits siebenmal im Meister- Hamburger Uwe Janssen durch die Seile flel es der Versammlung nicht schwer, den ler erstmals abgeben, da er nur auf 378 Holz stein und schaftskampf stand und vor fünf Jahren zum klettern wird. Weltergewichtsmeister Günter Etat für Renn- und Wanderfahrten in diesem kam, während sich der bisherige Dritt- West-Süd- Block(endgültige Gewinnquoten): kanischen ersten Male die Krone errang, steht in Berlin Hase(Berlin) boxt gegen Edgar Delannoit Jahr zu genehmigen. placierte Ziegler mit 423 Holz en ihm vor- Zwölferwette: 1. R.(9 richtige): 371,20 PM; 2. n i. egen seinen um fünf Jahre jüngeren Kon- und der Hamburger Mittelgewichtler Erich Die Neuwahlen des Vorstandes brachten beischob und jet i Rang: 21,60 DM; 3. R.: 2,85 DM. Zehnerwette n in den geg 8 1 N. 8 8 6 jetzt den ersten Rang ein- N a eigenes kurrenten vor einer schwierigen Aufgabe. Er Walter, der mit Stretz fleißig trainierte, hofft folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender A. Schöpfe; nimmt. Schulers Vorsprung aus den drei 3 N. G Kientise): 211,5 Pha; 2. R.: 14,10 DRB men. Mit! geht auch das größere Risiko ein, denn Stretz gegen den belgischen Exmeister André de 2. Vorsitzender R. Voß; Kassier Fr. Wächter; vorausgegangenen Runden genügten ihm je- 5 aN 155 hlwette im W. 5 stein ge:. bleibt für den Fall einer Niederlage immer Keersgieter seinen Rekord weiter verbessern Schriftführer K. Winzenried; Jugend- und doch noch für den 2. Platz, nur elf Holz hin- tendgültige e 15 7 m Ultra-] noch der Besitz des Mittelgewichtstitels, zu können. Sportwart E. Schäfer. ter Ziegler. 3653,20 DR; 2. R.: 39,75 DPM; 3. R.;: 3,50 PM. ofort be-. vtquartier s bekannt. 5 8 ell 8 Gewichts- den Ver- 5 vet läufe i Zu le abnahme! stverwal· 8 a e ens eden Eblg-Teg net da-. 5 den wohl schmeckenden 5 chen der Kinderkorbwag. m. Matr., w. Kin- EI Orig.-Packg. 2 DM in all. Apoth. u. ochen derbett, alles gut erh., Sitzbadew. IL Drog. Ehus-Tee entschlackt den Kör- orps noch u. Volksbadewanne zu verkaufen. per, macht elastisch und verleiht de Geräte Augartenstraßge 15, 2 Fr. Iks. krisches Aussehen! N- 8 Gasherd, gut. Zust., preisg. abzugeb. 1 Ju lp reisfagen in f Lene Rötterstrane 77, parte, ls. C 5 K.-Sport„Suiky“ zu verk. 20, 1 80 0 Ov-ESsche f ange Frfedriet-TBert- trage 27 Grobrs dio„sclnus an Elfenbein 5 8 m. Band- u. Schallplattengerät, 70 zum P 650, b. 88 andischen Kirschbaum Mehrere gebr. Gut frisiert 8 e 183855 N tten ein) 0 0 Baracken. 1 f 1 3. e e einem 0 80 U 1 9 1 us. 5 m V. a Hallen u. 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(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz geregelt werden. (2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemein- nen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht. Wer aus Gewis- Sensgründen den Kriegsdienst mit der Waffe verweigert, kann zu einem Ersatz- dienst verpflichtet werden. Die Dauer des Ersatzdienstes darf die Dauer des Wehr- dienstes nicht übersteigen. Das nähere regelt ein Gesetz, das die Freiheit der Gewissensentscheidung nicht beeinträchti- gen darf und auch eine Möglichkeit des Ersatzdienstes vorsehen muß, die in kei- nem Zusammenhang mit den Verbänden der Streitkräfte steht. (3) Frauen dürfen nicht zu einer Dienstleistung im Verband der Streitkräfte durch Gesetz verpflichtet werden. Zu einem Dienst mit der Waffe dürfen sie in keinem Falle verwendet werden. ( Zwangsarbeit ist nur bei einer ge- richtlich angeordneten Freiheitsentzię- hung zulässig.“ Nach Artikel 17 wird folgender Ar- tikel 17a eingefügt. „Artikel 17 a () Gesetze über Wehrdienst und Er- Satzdienst können bestimmen, daß für die Angehörigen der Streitkräfte und des Ersatzdienstes während der Zeit des Wehr- oder Ersatzdienstes das Grund- recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten (Art. 5, Abs. 1, Satz 1, erster Halbsatz), das Grundrecht der Versammlungsfrei- heit(Art. 8) und das Petitionsrecht (Art. 17), soweit es das Recht gewährt, Bitten oder Beschwerden in Gemeinschaft mit anderen vorzubringen, eingeschränkt werden. (2) Gesetze, die der Verteidigung, ein- schließlich des Schnitzes der Zivilbevölke- rung, dienen, können bestimmen, daß die Grundrechte der Freizügigkeit(Artikel 11) und der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13) eingeschränkt werden.“ 2 tikel 36 erhält folgende Fassung: Bei den obersten Bundesbehörden d Beamte aus allen Ländern in ange- messenem Verhältnis zu verwenden. Die bei den übrigen Bundesbehörden be- schäftigten Personen sollen in der Regel aus dem Lande genommen werden, in dem sie tätig sind. (2) Die Wehrgesetze haben auch die Gliederung des Bundes in Läader und mre besonderen landsmannschaftlichen Verhaltnisse zu berücksichtigen.“ Vorschriften als Artikel tikel 87 b eingefügt: 5. Nach Artikel 45 werden folgende Vorschriften als Artikel 45a und Ar- tikel 45 b eingefügt. „Artikel 45a. (1) Der Bundestag bestellt einen Aus- schuß für Auswärtige Angelegenheiten und einen Ausschuß für Verteidigung. Die bei- den Ausschüsse werden auch zwischen zwei Wahlperioden tätig. (2) Der Ausschuß für Verteidigung hat auch die Rechte eines Untersuchungsaus- schusses. Auf Antrag eines Viertels seiner Mitglieder hat er die Pflicht, eine Ange- legenheit zum Gegenstand seiner Unter- suchung zu machen. (3) Artikel 44, Absatz 1, findet auf dem Gebiet der Verteidigung keine Anwendung. Artikel 45b. Zum Schutz der Grundrechte und als Hilfsorgan des Bundestages bei der Aus- übung der parlamentarischen Kontrolle wird ein Wehrbeauftragter des Bundes- tages berufen. Das nähere regelt ein Bun- desgesetz.“ 6. Artikel 49 erhält folgende Fassung: „Artikel 49. Für die Mitglieder des Präsidiums, des Ständigen Ausschusses, des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten und des Ausschusses für Verteidigung sowie für deren erste Stellvertreter gelten die Arti- kel 46, 47 und die Absätze 2 und 3 des Artikels 48 auch für die Zeit zwischen zwei Wahlperioden.“ 7. Nach Artikel 59 wird folgender Artikel 59 a eingefügt: „Artikel 59a. (1) Die Feststellung, daß der Verteidi- gungsfall eingetreten ist, trifft der Bun- destag. Sein Beschluß wird vom Bundes- präsidenten verkündet. (2) Stehen dem Zusammentritt des Bundestages unüberwindliche Hindernisse entgegen, so kann bei Gefahr im Verzug der Bundespräsident mit Gegenzeichnung des Bundeskanzlers diese Feststellung tref- fen und verkünden. Der Bundespräsident soll zuvor die Präsidenten des Bundes- tages und des Bundesrates hören. (3) Der Bundespräsident darf völker- rechtliche Erklärungen über das Bestehen des Verteidigungsfalles erst nach Verkün- digung abgeben. () Ueber den Friedensschluß wird durch Bundesgesetz entschieden.“ 8. Artikel 60, Absatz 1, erhält fol- gende Fassung: „() Der Bundespräsident ernennt und entläßt die Bundesrichter, die Bundes- beamten, die Offiziere und Unteroffiziere, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt iSt. 9. Nach Artikel 65 wird folgender Artikel 65 a eingefügt: „Artikel 65a. (1) Der Bundesminister für Verteidi- gung hat die Befehls- und Kommando- gewalt über die Streitkräfte. (2) Mit der Verkündung des Verteidi- gungsfalles geht die Befehls- und Kom- andogewalt auf den Bundeskanzler über.“ 10. Nach Artikel 87 werden folgende 8 7 a und Ar- „Artikel 87a. Die zahlenmäßige Stärke der vom Bunde zur Verteidigung aufgestellten Streitkräfte und die Grundzüge ihrer Or- ganisation müssen sich aus dem Haus- haltsplan ergeben. Artikel 87b. (J) Die Bundeswehrverwaltung wird in bundeseigener Verwaltung mit eigenem Verwaltungsunterbau geführt. Sie dient den Aufgaben des Personalwesens und der unmittelbaren Deckung des Sachbe- darfs der Streitkräfte. Aufgaben der Be- schädigtenversorgung und des Bauwesens können der Bundeswehrverwaltung nur durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, übertragen wer- den. Der Zustimmung des Bundesrates be- dürfen ferner Gesetze, soweit sie die Bun- deswehrverwaltung zu Eingriffen in Rechte Dritter ermächtigen. Das gilt nicht für Gesetze auf dem Gebiete des Personal- Wesens. (2) Im übrigen können Bundesgesetze, die der Verteidigung, einschließlich des Wehrersatzwesens und des Schutzes der Zivilbevölkerung dienen, mit Zustimmung des Bundesrates bestimmen, daß sie ganz oder teilweise in bundeseigener Verwal- tung mit eigenem Verwaltungsunterbau oder von den Ländern im Auftrage des Bundes ausgeführt werden. Werden solche Gesetze von den Ländern im Auftrage des Bundes ausgeführt, so können sie mit Zustimmung des Bundesrates bestimmen, daß die der Bundesregierung und den zu- ständigen obersten Bundesbehörden auf Grund des Artikels 85 zustehenden Befug- nisse ganz oder teilweise Bundesoberbe- hörden übertragen werden. Dabei kann bestimmt werden, daß diese Behörden beim Erlaß allgemeiner Verwaltungsvor- schriften gemäß Artikel 85, Absatz 2, Satz 1, nicht der Zustimmung des Bundes- rates bedürfen.“ 11. Artikel 96, Absatz 3, erhält fol- gende Fassung: „(3) Der Bund kann für Dienststrafver- fahren gegen Bundesbeamte und Bundes- richter Bundesdienststrafgerichte, sowie für Dienststrafverfahren gegen Soldaten und für Verfahren über Beschwerden von Soldaten Bundesdienstgerichte errichten.“ 12. Nach Artikel 96 wird folgender Artikel 96 a eingefügt: „Artikel 963. (1) Der Bund kann Wehrstrafgerichte Tür die Streitkräfte als Bundesgerichte er- richten. Sie können die Strafbarkeit nur im Verteidigungsfalle sowie über Ange- hörige der Streitkräfte ausüben, die in das Ausland entsandt oder an Bord von Kriegsschiffen eingeschifft sind. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz. (2) Die Wehrstrafgerichte gehören zum Geschäftsbereich des Bundesjustizmini- Sters. Ihre hauptamtlichen Richter müssen die Fähigkeit zum Richteramt haben. (3) Oberes Bundesgericht für die Wehr- strafgerichte ist der Bundesgerichtshof.“ 13. Artikel 137, Absatz 1, erhält fol- gende Fassung: 5 „(1) Die Wählbarkeit von Beamten, An- gestellten des öffentlichen Dienstes, Be- rufssoldaten, freiwilligen Soldaten auf Zeit und Richtern im Bund, in den Ländern und den Gemeinden kann gesetzlich be- schränkt werden.“ 14. Artikel 143 „Artikel 143. Die Voraussetzungen, unter denen es Zulässig wird, die Streitkräfte im Falle eines inneren Notstamdes in Anspruch zu nehmen, können nur durch ein Gesetz geregelt werden, das die Erfordernisse des Artikels 79 erfüllt.“ Artikel II Dieses Gesetz tritt am Tage nach seiner Verkündung in Kraft. Eisenhowers Brief an Bulganin Washington, im März Der Brief Präsident Eisenhowers vom 1. März an Ministerpräsident Bulganin(siehe MM vom 7. März, Seite 1) hat folgenden Wortlaut: „Entsprechend meiner Botschaft vom 11. Oktober an Sie habe ich jetzt hren Brief vom 19. September gründlich geprüft, dessen Inhalt sich mit der Schaffung eines annehm- baren Abrüstungssystems befaßt, wie wir es in Genf erörterten. Ich habe mit Befriedigung festgestellt, daß Sie der Wichtigkeit der Schaffung gemein- samer Sicherungen gegen Ueberraschungs- angriffe und der Erwünschtheit gegenseitiger Rüstungsbeschränkungen zustimmen. Sie haben mir den aufrichtigen Wunsch Zu- geschrieben, eine Möglichkeit zur Lösung des wichtigen Problems der internationalen Kon- trolle und Inspektion zu finden. Sie äußern jedoch, was meinen Genfer Vorschlag anbetrifft, anscheinend eine Reihe von Zweifeln. Sie fragen, ob die Annahme meines Vorschlages zu einer Rüstungs- beschränkung führen würde und bezweifeln dies. Sie weisen darauf hin, daß es notwendig sei, die Inspektion auch auf andere Länder auszudehnen. Sie schneiden einige Punkte an, die mit den Atomwaffen zusammenhänge Ich bin zuversichtlich, daß die Annahme meines Genfer Vorschlages, kombiniert mit Ihrem Vorschlag, der, um die Gefahr von Ueberraschungsangriffen zu vermindern, auch Inspektionsgruppen auf der Erde vorsieht, tatsächlich zu einer Rüstungsbeschränkung, zu einer Minderung der Spannungen und zu einer Verbesserung der Aussichten auf einen dauerhaften Frieden führen wird. Die Ver- einigten Staaten sind fest entschlossen, diese Ziele zu erreichen. Mein Vertreter im Unter- ausschuß der Abrüstungskommission der Ver- einten Nationen ist bereit, bei der Entwick- lung eines Programmes mitzuarbeiten, dag diesen Vorschlag durch entsprechende Maß- nahmen unserer Regierungen in die Tat um- setzen kann. 5 „Nach meiner Auffassung müssen unsere Bemühungen insbesondere darauf gerichtet werden, die nukleare Bedrohung unter Kon- trolle zu bringen. Als bedeutsamen Schritt zu diesem Ziel und unter der Annahme, daß unser Luft- und Bodeninspektionssystem zufriedenstellend arbeitet, würden die Ver- einigten Staaten bereit sein, mit anderen Nationen passende und gesicherte Abkom- men zu treffen, damit die künftige Produk- tion von spaltbaren Materialen nirgendwo auf der Welt weiter für die Vergrößerung der Lager von Explosivwaffen benutzt wer- den kann.“ „Damit könnte mein Vorschlag vom 8. Dezember 1953 verbunden werden, jetzt und weiterhin gemeinsam Beiträge aus den vorhandenen Lagern von normalem Uran und spaltbaren Materialien an eine inter- nationale Atombehörde zu leisten. Diese Maßnahmen würden, wenn sie in angemes- sener Weise verwirklicht würden, die gegen- wärtige Tendenz zu einer ständigen Ver- größerung der weltumfassenden Kernwaffen umkehren. Meine Hoffnung ist es, daß die Produktion alle spaltbaren Materialien über- All auf der Welt schließlich ohne Ausnahme friedlichen Zwecken dienen wird.“ „Ich bin mir der Schwierigkeiten in die- sem Punkte bewußt, die in den Verschlägen Ihrer Regierung vom 10. Mai 1955 aufgezeigt wurden, und die aus den Möglichkeiten ent- stehen, sich der internationalen Kontrolle zu entziehen und die geheime Herstellung von Atom- und Wasserstoffwaffen aufzunehmen. Die Risiken, die bei der Erlangung der Kon- trolle auftreten, machen es jedoch unum- gänglich nötig, die damit verbundenen Schwierigkeiten zu überwinden und ein Wirkungsvolles System von Sicherungen 26 entwickeln und aufzustellen. Bei echten Be. mühungen auf beiden Seiten, glaube ich zu- versichtlich, können wir bei diesem Streben Erfolg haben.“ „Im allgemeinen bin ich der Meinung, daß die Abrüstung hauptsächlich, wenn auch nicht ausschließlich, auf dem Wege der Ver- ringerung der Rüstungen und nicht der Mannschaftsstärke angestrebt werden sollte. Die ersteren sind besser einer Uperwachung, Regulierung und Kontrolle unterzuordnen als die letzteren. Bei dem gegenwärtigen Stande der inter- nationalen Situation und insbesondere dem Nichtvorhandensein echten Friedens im Fernen Osten, sehe ich voraus, daß es schwie- rig sein wird, sich zur gegenwärtigen Zeit auf Einschränkungen des allgemeinen Stan- des der Streitkräfte zu einigen. Es Sollte aber immerhin möglich sein, sich jetzt über Mahnahmen zu einigen, die eine stabilisie- rende Wirkung haben und sich auf die Kon- trolle und Begrenzung von hauptsächlichen Rüstungsarten unter entsprechenden Siche- rungen beziehen. Diese Maßnahmen werden ein wesentlicher Teil des umfassenden Sy- stems seéin, das für die Sicherheit der be- teiligten Staaten erforderlich ist.“ Wenn die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion zusammen mit ihren Gefährten im Unterausschuß— Großbritannien, Frank- reich und Kanada— zu einer grundsätzlichen Einigung kommen können, so werden, wie ich fest überzeugt bin, andere Länder sich an dieser Einigung beteiligen wollen, die sie als eine für den Weltfrieden günstige Entwick- lung ansehen werden. Mit dem Einverständ- nis der anderen betroffenen Länder werden dann die Vereinigten Staaten den Wunsch nach Ausdehnung des vereinbarten Kontroll- systems auf Streitkräfte und Einrichtungen aubern, die wir beide außerhalb unserer Grenzen unterhalten. Während der ersten Phasen eines solchen Programms werden sowohl die Sowjetunion wie die Vereinigten Staaten eine erhebliche militärische Stärke einschließlich eines Atomwaffenvorrates haben. Ich wünsche klar zu stellen, daß die Vereinigten Staaten wei- terhin diese Stärke behalten würden, nicht zum Zwecke einer Aggression und nicht aus engherzigen nationalen Gründen, sondern als Beitrag für die Aufrechterhaltung der Stabilität in dieser Umstellungszeit. Ich begrüße die Andeutung, daß auch Sie dieser Frage, die für unsere beiden Völker ebenso wie für die anderen Völker der Welt von größter Wichtigkeit ist, Ihr besonderes Augenmerk schenken. Ich darf Ihnen und dem Volk Ihres Landes versichern, daß das Ziel der Vereinigten Staaten nach wie vor ein gerechter und dauerhafter Frieden ist. Ich hoffe, daß die bevorstehende Sitzung des Unterausschusses der Abrüstungskom- mission einen wirklichen Fortschritt auf dem Weg zu diesem Ziel bringen wird. Ich möchte diese Gelegenheit auch he- nutzen, um den Empfang Ihres Schreibens vom 1. Februar zu bestätigen, das meinen Brief vom 28. Januar beantwortet. Meine Ansichten bleiben im allgemeinen die glei- chen, die ich in diesem Brief zum Ausdruck brachte. Ich werde aber diese Frage weiter- hin prüfen, um zu sehen, ob wir beide hierin neue nützliche Schritte unternehmen können. Ich werde mich wahrscheinlich später mit Ihnen darüber wieder in Verbindung setzen“ (AP) FÜr je de Tageszeit u. jeden Geschmack die richtige Sorte. Die preiswerte Gudlltät am Frelfag: . 2 Südland-Werbe-Kaffee 1288 8 Kröftig, ergiebig, köstlich In allen Preislagen àb 1.70 DM taglich röstfrische Qualitätskaffees Hal luuclclu b 3. 8-9 u. J l. 5 FEC TTT Freßgasse Kaffee-Rösterei Kraftfahrzeuge Telefon 4 23 02 age Notgen. a aden umständehalber DKW, HOBBEV- wenig gefahren(2300 km), Preiswert abzugeben.— Angebote unt. P 19065 an den Verlag. 1 10 (Allrad) Fabrikat: Daimler-Benz Telefon 424 81 Breite Straße 4½-t-Kipper 4 Stück, neuwertig, Zz u verkaufen. Vertrags-Händler Verkauf 5 ERPOrt F Zimmermann, Ulmenweg 52. OpPEI-REKORD mit Sonnendach in neuwertig. 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März 1956/ Nr. 07 Notizen über Bücher Gertrud von Le Fort:„Die Frau des Pilatus“, Novelle.(Insel-Verlag, Wiesbaden)—, Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben“— mit diesen Worten des christ- lichen Glaubensbekenntnisses ist der römische Landpfleger in Judäa, dessen Name sonst seit bald zwei Jahrtausenden vergessen wäre, für immer in das Bewußtsein der Menschheit ein- gegangen. Und nach dem Evangelismus des Matthäus, Kapitel 27, Vers 19, hatte die Frau des Pilatus ihren Mann sogar noch auf Grund eines Traumes vor jenem Bluturteil an Jesus gewarnt. Sie war im Traum angstvoll durch eine unendliche Reihe sich ständig wandelnder Räume gejagt, durch Katakomben, Basiliken, romanische Kirchen, gotische Kathedralen und Renaissance-Dome, und überall hallte ihr das „gelitten unter Pontius Pilatus“ in die Ohren. Eine griechische Sklavin ist es, aus deren fin- gierten Briefen nun die Dichterin Gertrud won Le Fort den weiteren Lebensweg von Claudia ent- stehen läßt, der Frau des Pilatus, die von dem „Ausdruck eines unbegrenzten, geradezu un- kaßlichen Erbarmens“ auf dem Antlitz jenes Mannes angerührt war und zuletzt als Blut- zeugin dieses„ganz Anderen“ starb. Es ist eine Novelle von fast klassischer Formstrenge, vielleicht die überhaupt beste der Dichterin. SE. Otto Bartning:„Erde Geliebte“. Spätes Tage- buch einer frühen Reise(Classen Verlag Ham- burg). Nachdem der Baumeister Otto Bartning, der heute, 72jährig, in Neckarsteinach Wohnt, Kirchen und Häuser, Heime und Kliniken er- richtet hatte, baute er in seinem siebten Lebensjahrzehnt an dem Märchen seiner Ju- gend. Bereits 1947 erschien im Insel-Verlag unter dem Titel„Erdball“ der erste Teil eines Lebensberichtes, den er inzwischen weiterge- sponnen hat, auf 800 Seiten anwachsen ließ und unter dem neuen Titel„Erde Geliebte“ heraus- gab. Zum Abschluß der Gymnasialstudien er- möglichte der Vater, ein Hamburger Großkauf- mann, dem zwanzigjährigen Sohn eine Welt- reise. Mit Segelschiff und Dampfer fuhr der Junge um Kap Hoorn(der Panama- Kanal existierte noch nicht) und an der Westküste Süd- und Nordamerikas entlang, dann hinüber nach Japan und China, durch das Rote Meer und den Suez-Kanal nach Marseille und von dort wieder nach Hause. Nun, das ist nichts Außergewöhnliches, es gibt unzählig viele Weltreisende und Bummler, von denen manche ihre Erlebnisse auf dem Papier festhielten. Was aber Otto Bartning 50 Jahre nach dieser Wanderschaft nieder geschrieben hat, ist so ganz verschieden von den üblichen Erlebnis- und Reisebüchern. Entstanden ist vielmehr das Bekenntnisbuch eines Menschen, der die Welt und den Stoff, aus dem der Erdball besteht, ertastet und erfühlt hat, der mit einem sechsten Sinn das Mysterium des Raumes ergründet hat und es als seine Lebensaufgabe ansah, diesen Raum zu bändigen, zu umschließen und zu gliedern, durch Material, das wiederum der Erde entstammt. Otto Bartning schmeckt den Wind und das Meer die Segeltaue und den Bug der Schiffe, er senkt sich in das Erleben und streift die Erschütterung dann doch wieder ab, um dem Wesentlichen Raum zu geben: Dem Ergründen des Lebens, des Menschen, des Schöpfungsgeheimnisses. Aus jeder Schilde- rung wird die Zwiesprache mit dem Sein spür- bar, ganz gleich, ob er die elementaren Mächte eines Seesturmes beschwört, ob er von seiner Tätigkeit als Lamahirt in den Cordilleren er- zählt oder von der Begegnung mit einem Blumenmädchen in San Franzisko. Otto Bart- ning bedient sich einer bildhaften, aber auch unruhigen und aufrührenden Sprache und geht oft in rhythmische Prosa über, wenn er seine Aussagen erlebnisnahe gestalten will: „Sternfunkelnde Nacht. Hinträumende Tänze- rin; taumelndes Schiff im hohen, leeren, ster- nenfunkelnden Saal. Ein Schrei gellt auf, vom FHinterschiff ein wilder Schrei. Aus dunklen Winkeln, aus ge- rollten Tauen springt es auf und rennt und schreit: Ein Hai, ein Hai!“ Man wird an Rilke erinnert, auch da, wo Bartning von den stickigen Kojen der Seeleute spricht, in denen die Männer im Schlaf ver- sunken liegen,„die Gesichter aufgeblättert wie zerlesene Bücher“, Rilke, der in den„Aufzeich- nungen des Malte Laurids Brigge“ die übel- riechenden Pariser Gassen schildert, hat in einem Lesesaal der Bibliothèeque Nationale die gleiche Assoziation von Büchern und schlafen- den Menschen:„Es sind viele Leute im Saal, aber man spürt sie nicht. Sie sind in den Bü- chern. Manchmal bewegen sie sich in den Blät- tern, wie Menschen, die schlafen und sich um- wenden zwisen zwei Träumen.“ Ein ganzes erlebtes Leben war notwendig, das Einatmen von Welt, von Kunst und Kultur, um dieses Buch einer Jugendreise zu schreiben, um das Erlebnis edel und gültig und überzeitlich zu reflektieren. Es ist so, als habe sich Otto Bart- ning von drängenden und übermächtig auf- steigenden Eindrücken und Gedanken befreien wollen, als habe er im Alter noch sein Wesen in die vielen Buchseiten verschließen wollen, wie er schon als Knabe sich erst dann vom Tage erlöst fühlte, wenn er nach vollbrachtem Spiel die Holzsteinchen wieder sauber und sorgfältig in ihren Baukasten einordnete. 11 Dr. Friedrich Wilhelm Weber:„Priester Kunrad“, kulturhistorische Bilder aus der Spätgotik.(Verlag Wilhelm Burger, Mannheim) — In dem kleinen badischen Städtchen Mos- bach spielt dieser Roman, der das menschliche, zeistige und religiöse Leben des 15. Jahrhun- derts mit bemerkenswerter kulturhistorischer Treue und in spannender, mitreißender Ver- dichtung zeichnet. Jene dunkle Zeit der Kirche, deren Fehler und Verirrungen auch von katho- lischer Seite heute in voller Offenheit zugege- ben werden, hat der protestantische Pfarrer Weber(Mannheim) dabei ohne jede Einseitig- keit oder Uebertreibung geschildert; er hat sich sogar tief in die sakralen Riten des Katholizis- mus eingefühlt und weiß die Messe oder die Erteilung der Sakramente mit gläubigem Her- zen nachzuempfinden. Jener Priester Kunrad, von dem es seinen Titel hat, war durch unheil- volle Fügung am Tod seines Bruders schuldig geworden. Er tritt darauf in den geistlichen Stand ein, und auch seine geliebte Jugend- gespielin Hildegard, die er einmal zu ehelichen gedachte, nimmt darauf den Schleier. In Hei- delberg studiert Kunrad fünf Jahre lang Theo- logie, setzt sich mit der thomistischen, der ocea- mistischen und zuletzt der scholastischen Philo- sophie auseinander(wie Pfarrer Weber hier in wenigen Sätzen deren Grundlehren allgemein- verständlich zu erläutern weiß, scheint beson- ders gelungen), und nach weiten Pilgerfahrten, die ihn bis in die Einsiedelei des heiligen Nik- las von Flüe führten, wird er auf die Prediger- stelle von St. Julianen in seiner Heimatstadt Mosbach berufen. Vielleicht mag Pfarrer Weber hier das Wirken Kunrads schon als eine Vor- stuke der Reformation empfinden, aber sein „Kampf gegen die Zerstörer des Christkönigs- willens“ unterscheidet sich letztlich doch nicht von dem, was damals vielfach gerade die besten der katholischen Geistlichkeit dachten und lehrten. Als Kunrad auch gegen den Hexen- wahn Stellung bezog, als er einen vom Pogrom bedrohten Juden bekehrte und taufte und da- mit seinen Verfolgern entzog, wird er von der Feme verurteilt. Seine Jugendgeliebte, die in- zwischen zur Priorin von Billigheim aufgestie- gene Hildegard, ruft ihn zu sich, um ihn zu warnen, doch auf der Rückreise trifft ihn hin- terrücks der Stahl seines Judas. Hier wird der geistliche Sinn des Romans offenbar: den Kal- Varienweg eines Priesters zu zeigen, der auf seine Weise die Nachfolge Christi antritt. Die schlichte und bilderreiche Sprache Webers fin- det in zahlreichen Abbildungen nach histori- schen Bauten und Kunstwerken eine schöne Ergänzung. Man legt das Buch nicht ohne Er- griffkenheit aus der Hand. SE. „Goldmanns Gelbe Taschenbücher“(im Wil- helm Goldmann Verlag, München) liegen in diesen Tagen wieder in einer aus Ernstem und Heiterem, aus der Literatur des Auslandes und der deutschsprachigen Prosa reizvoll gemischten Serie vor. Daraus sei als erstes Giovanni Boe- caccios Novellen-Sammlung„Das Decameron“ genannt, das unsterbliche Kompendium hu- morig-frivoler Liebesgeschichten. Als ein„Buch für Eheleute und alle, die es werden wollen“ kennzeichnet André Maurois seine liebenswerte (und in elf Sprachen übersetzte)„Schule für Eheglück“, in der unter vielen anderen die folgende Sentenz zu finden ist:„Die Ehe ist ein Glücksspiel, das jeden Morgen neu gewon- nen werden muß“, Mit Schnurren, Schwänken und Anekdoten ist die Sammlung„Das Buch des Lachens“ gespickt, die Wilhelm von Scholz herausgegeben hat. Im biedermeierlichen Ber- lin setzt der Roman„Spreemann& Co“ von Alice Berend an, der eine Familiengeschichte durch drei Generationen bis zur Jahrhundert- wende aufblättert. Nach England wiederum, in ein kleinstädtisches Krankenhaus nahe bei London, führt der Roman„Schwester Dickens“, den Monica Dickens, eine Urenkelin von Char- les Dickens, schrieb und in dem sie eigenes Erleben widerspiegelt. Auch Louise A. Stine- torf mischt Erfahrungen, die sie selbst machen konnte, mit Fabeln und Ueberlieferungen in dem Buch„Aerztin im Urwald“, das auf einer Missionsstation in Belgisch-Kongo spielt. Von Francois Mauriac gibt es in dieser Taschen- buch-Reihe jetzt den in den Weinstädten des französischen Südens angesiedelten Roman„In diesen Kreisen“, zu dem Werner Labbé 18 Zeichnungen beigesteuert hat. Dazu einen Aus- Wahlband von Guy de Maupassant,„Die schön- sten Novellen“ überschrieben, der die Phantasie und Erlebnisfülle des französischen Dichters wieder einmal offenbar macht. Aus der klas- sischen russischen Literatur wird, als Doppel- band, Dostojewskijs großer, meisterlicher Roman„Der Idiot“ vorgelegt und dazu, in einem Bändchen, die beiden Erzählungen Alexander Puschkins„Die Hauptmannstochter“ und„Pique Dame“. Eine neue Klassiker-Reihe wird mit Heinrich Heines„Buch der Lieder“ eröffnet, das gerade rechtzeitig zum Gedenken an den vor einhundert Jahren gestorbenen Dichter erscheint. hz. 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Wegen zahlreicher Ueberschmei- dungen mit dem Wasserhaushaltsgesetz konnte über die anderen Gesetze noch immer keine Einigkeit erzielt werden. Meinungs- verschiedenheiten bestehen vor allem über die Finanzierung der in einem Zeitraum von zehn Jahren durch dieses Gesetz vorgeschrie- benen wasser wirtschaftlichen Um-, Erweite- rungs- und Neubauten Der Bundesfinanz- minister will keine Bundesmittel zur Ver- fügung stellen. Er vertritt die Ansicht, daß die Länder und Kommunen für die Finan- zlerung zustämdig seien. Demgegenüber wird von den anderen Ressorts die Meinung vertreten, daß der Bund auch finanzielle Hilfen leisten müsse, wenn er für die Errichtung der wasserwirt- schaftlichen Anlagen befristete Auflagen er- teilt. Nach wie vor stößt das Bestreben des Bundesverkehrsministers, auch die Wasser- gütewirtschaft als Aufgabe der Bundeswas- gerstragen- Verwaltung zu betrachten, auf den Widerstand von seiten der Länder, der Wirtschaft und Kreisen des Bundestages. Diese Pläne werden vor allem deswegen ab- gelehnt, weil sie eine un zweckmäßige Be- hördenzersplitterung bei der Erteilung was- serrechtlicher Befugnisse bedeuten würden. Mehr als Schuß vor den Bug Neuerliche Diskonter höhung Die jahreszeitliche Abschwächung der Konjunktur hat den drohenden kredit- politischen Zugriff der Notenbank leicht ver- gessen gemacht. Als unerhörter Rufer in der Wüste predigte der Notenbankpräsident, wiesen die Monatsberichte der Bank deut- scher Länder darauf hin, daß mangelnder Preisdisziplin— besser gesagt mangelnder Selbstkontrolle— bei wirtschaftlichem Han- deln mit etwaiger Diskontsatzerhöhung ent- gegengewirkt werden müsse. Wer nicht hören will, muß fühlen. Auch für Politiker, die mit begreiflicher Groß- zügigkeft Ausgabemittel zu bewilligen geneigt sind, die sie selbst nicht aufbrachten, weil diese Gelder von Steuerzahlern stammen, gilt dieses Gesetz. Der Diskontsatz ist erhöht worden, und zwar seit dem 3. August 1955 zum zweiten Male in folgender Weise: am 3. 8. 1935 ab g. 3. 1936 . V. H. Diskontsatz 30 4 Lombardsatz 475 5 Diskontsatz f. Schatzwechsel 3 4 7⸗ Das beste Mittel, den Leuten Sparsamkeit beizubringen und Bescheidung hinsichtlich von Einkommensforderungen, die lediglich untek spannung des Kreditwesens erfüllt werdet Können, ist die Verteuerung des Kredits. 5 Nun ist ein Prozent Diskonterhöhung noch lange keine Deflation, Diese zweite Diskont- satzerhöhung ist jedoch mehr als ein Schuß vor den Bug in der Wirtschaft, denn hier wird die Pumpfreudigkeit bereits getroffen, während die Diskontsatzerhöhung vom 9. August 1955 sie nur in vorübergehendes Zagen zu versetzen vermochte. Natürlich wird jetzt ein großes Geschrei anheben ob der schematisierenden Unge- rechtigkeit, die diese Maßnahme auslöste. Welchem Wirtschaftszweig geht es denn 80 gut, daß er zusätzliche Belastungen in Form erhöhter Kreditkosten tragen kann? Da wird wieder einmal um Ausnahmebestimmungen gebeten und allerhand Unfug geredet werden. Unfug? Ja ist es eigentlich wirklich Un- ug, wðas die unmittelbar Betroffenen dann sagen Werden? Wir wissen nicht, wie die Zentralbankratssitzung verlief, was in ihrem Verlaufe gesagt wurde. Aber wir wisseng daß sowohl der Bundesfmanzminister als auch der Bundes wirtschaftsminister daran teil- nahmen. Besonders ersterer hätte Gelegen- Freie Devisenkurse vom 7. Mär z Geld Brief 1000 ital. Lare 6,666 6,686 100 belg. Franes 8,393 8,413 100 franz. Francs 1,1907 1,1927 100 Schweizer Franken 95,61 95,91 100 holl. Gulden 110,04 110,26 1 kanad. Dollar 4,219 4,229 1 engl. Pfund 11,70 11,72 100 schwed. Kronen 60,55 80,71 100 dan. Kronen 60,47 60,59 100 norw. Kronen 53,47 58,59 100 Schweizer Fr.(fre) 93,29 98,46 1 Us-Dollar 4,2110 4,2210 100 DM-W= 430, DM-O; 100 DM-O= 24, DMW heit gehabt, sein Gewissen zu erforschen, etwa in der Richtung: Bin ich— den zwar die Diskontsatzerhöhung nicht trifft— nicht der eigentlich Schuldige an einer Entwick- lung, die solche Maßnahmen erheischt? Habe ich nicht durch steuerpolitische Engherzig- keit und Ueberforderungen Entwicklungen ausgelöst, die bereits auf die Preisbildung und somit auf das ganze Wirtschaftsgeschehen abträglichen Einfluß nahmen? Der so sehr selbstbewußte Bundesfinanz- minister wird wohl kaum von solchen Ge- danken bewegt gewesen sein. Er rühmt sich doch, mit der Anhäufung seines Juliusturms, mit der Sammlung von Kassenüberschüssen eine Art von Wirtschaftsbremse geschaffen zu haben. Es gibt Leute, die es ihm glauben. Andere wieder sagen, er habe so hart ge- bremst, daß dabei die Bremsbeläge kaputt Singen und die Bremswirkung verfehlt wurde. Der Bundeswirtschaftsminister allerdings erklärte unserem Frankfurter ck.-Korre- spondenten, die Diskonterhöhung sei eine Folge der Geldmarktentwicklung. Es sei aber nicht so, betonte er, daß sich die Notenbank ins Schlepptau des Geldmarktes nehmen lasse, sondern erst dann zu Entscheidungen dränge, wenn sie den Zeitpunkt als richtig erachte. Das widerspricht nicht, bestätigt aber auch nicht die oben aufgestellten The- sen des Kommentators. F. O. Weber Verständliche Wünsche des Handwerks (VWD) Auf die Benachteiligung des deut- schen Handwerks gegenüber der Großwirt- schaft in steuerlicher Hinsicht und bei der Vergabe öffentlicher Aufträge wies der Zen- tralverband des Deutschen Handwerks auf einer Pressekonferenz in Bonn hin. Die Ab- gabenlast für das Handwerk, so wurde be- tont, sei drückend geworden, weil der In- vestitionsbestand und die Eigenkapitaldecke Zzu gering seien. Der Hebel zur Steigerung der unterschiedlichen Ertragslage des deut- schen Handwerks liege in der Senkung der öffentlichen Abgabenlast. Der scharfe Wett- bewerb, die wachsenden Anforderungen der Kundschaft und der Zwang zur Rationalisie- rung und Vorfinanzierung machten eine Ab- Wälzung der Steuerlast auf die Preise un- möglich. Insbesondere erwartet das Handwerk eine großzügigere Regelung der Ehegatten- besteuerung unter angemessener steuerlicher Berücksichtigung der im Betrieb ihres Man- nes mithelfenden Ehefrau durch das be- grenzte Splitting, sowie eine weitere Sen- kung der Einkommensteuertarife, insbeson- dere für die mittleren Einkommen. Bei der Gewerbesteuer werde als Sofortmaßgnahme zumindest die Anpassung der Gewerbe- ertragsstufen für die Anwendung der Steuer- mehzahlen bei der Gewerbeertragssteuer an dem veränderten Geldwert sowie die Her- Aufsetzung der Freigrenze bei der Gewerbe- kapitalsteuer verlangt. Auf dem Gebiete der Umsatzsteuer wird eine planmäßige Senkung des allgemeinen Satzes vorab auf drei v. H. für die ersten 100 000 DM Jahresumsatz, sowie Steuerfrei- heit für die„inneren Umsätze“ von Arbeits- gemeinschaften zur gemeinsamen Durchfüh- Tung von größeren Aufträgen gefordert. Zur Beteiligung des Handwerks an den Verteidigungsaufträgen wird erklärt, daß dem Handwerk mindestens 30 v. H. der Ge- samtaufträge zufließen müßten, da es ja nur für eine Auftragsbeteiligung am sogenannten weichen Gerät in Frage komme. Zuckerpreis verordnung endlich am Wege (VD) Das Bundeskabinett hat dem Bundesrat eine Aenderungsverordnung zur Zuckerpreisverordnung zur Zustimmung zu- geleitet. Danach werden im Einvernehmen mit dem Bundeswirtschaftsministerium die Verkaufspreise des Einzelhandels für die Grundsorte auf 1,16 DM je kg netto lose aus- gewogen, für Sandzucker auf 1,18 DM, für Kristallraffinade auf 1,20 DM und für ge- mahlene Raffinade auf 1,20 DM je kg fest- gelegt. Spekulative Kombinationen um 16-Farben-Werte treiben„Liquis“-Kurse in die Höhe Als Verwirrung der Begriffe kann nur die in jüngster Zeit die Börsengespräche aufgeregt erfüllende Kurssteigerung der 18 Farbenliquis bezeichnet werden. Unter„Liquis“ versteht man Liquida- tionsanteilscheine der ehemaligen IG-Far- benindustrie. Bei der durch alliierte Gesetz- gebung erfolgten Entflechtung der IG-Farben wurden ab 1. Januar 1952 aus dem Konzern zwölf selbständige Firmen„ausgegründet“, von denen die wichtigsten 1. Farbenfabrik Bayer AG, Leverkusen, 2. Badische Anilin- und Soda-Fabrik-AG Ludwigshafen, 3. Farbwerke Hoechst AG. 4. Casella Farbenwerke Mainkur AG sind. Ausgegründet heißt, es wurden diese Firmen zu selbständigen Nachfolgegesell- schaften der IG erklärt. Der Rest des IG- Farben vermögens wurde als Liquidations- masse abgespaltet. Daher rührt die Bezeich- nung„Liquis“. Zusätzlich zu den Aktien der Nachfolge gesellschaften wurden Liquida- tionsscheine ausgestellt, die auf denselben Nennbetrag wie die IG-Aktien lauteten. Im Laufe der Zeit bemühten sich die drei größten Nachfolgegesellschaften, die Casella- Aktien, die ähnlich wie die Aktien anderer Nachfolgegesellschaften an die Aktionäre abgegeben wurden, am freien Markt zu er- werben, was den Kurs bis zu 600 v. H. her- aufsetzte. Einzig und allein die Ausgründung der Chemische Werke Hüls GmbH. wurde bis zum Vorliegen bestimmter Voraussetzungen aufgeschoben. Die IG- Farbenindustrie(in Liquidation) War mit 74 v. H. an diesem Unternehmen betsiligt; 26 v. H. des Grind Kapitals besalz die Hibernia. Vor der Aus- gründung müßte die IG-Farben i. Li. 24 U FH. des Hüls- Grundkapitals an die Kohlen- verwertungs-GmbfH. abtreten. Der Erlös aus dieser Veräußerung und die restlichen 50 V. H. des Hüls-Kapitals gehören also nach wie vor in den Status der IG-Liquidations- masse, die neben anderen bedeutenden Ver- mögenswerten auch umfangreiches Grund- stücksvermögen beinhaltet(u. a, das in- zwischen veräußerte I8-Hochhaus in Frank- kurt). Schließlich sind in der Liquidations- masse— Weil der Verfügung entzogen mit Erinnerungsposten(eine DW) die in der IG-Bilanz enthaltenen Ost-Besitzungen ver- bucht.(hr Wert wurde mit 2,8 Md. RM ver- anschlagt.) Auf der einen Seite sollen aus der Liqui- dationsmasse aber zuvörderst 135 Mill. DM an die drei großen IG-Nachfolger gezahlt werden. Es handelt sich um eine Auflage, die im Darlehenswege bereits zum über- wiegenden Teil praktisch erfüllt ist. Erst dann— und selbstverständlich nach Be- streitung sämtlicher an die ehemalige 18 bestehenden berechtigten Forderungen— können die„Liquis“-Inhaber mit einer Bar- ausschüttung aus der Liquidationsmasse rechnen. Außerdem besteht die Auflage, daß den ehemaligen IG-Aktionären in Form von Aktienausschüttung der Gegenwert der ur- sprünglich 7aprozentigen Beteiligung an der Chemische Werke Hüls GmbH. übertragen Würd. Die Schätzungen des Jahres 1952/53 berechneten diesen Aktionärs anspruch auf 60 bis 65 DM je nominale RM 1000 18-Farben- Aktie. Nun ist— wie bereits eingangs ange- deutet— in„Liquis“ eine bewegte Kurs- entwicklung eingetreten. Dieses— die Rest- masse des IG-Farbenkonzerns repräsen- tierende— Papier verharrte längere Zeit bei dem Kurs von 34½ v. H. und stieg inner- halb der letzten Woche um fast vier Punkte. Die Entwicklung ist überraschend, denn bis- lang stieg der„Liquis“-Kurs nur im Zu- sammenhang mit Hoffnungen auf eine Wieder vereinigung und die damit zu erwar- tende Zugänglichkeit der Ostvermögen. Ursache dieser Kursentwicklung ist das ofkenkundig gewordene Begehren der drei großzen Nachfolger, die Hüls-Werke- Aktien nicht dem freien Markt zu überantworten, sondern vorher in den Portefeuilles von Hoechst, Leverkusen und Ludwigshafen ab- zufangen. Findige Köpfe— der Bremer Kaufmann Hermann D. Krages)) gehört dazu — haben nun herausgetüftelt, daß den An- teilseignern für die in den„Liquis“ enthal- tenen Hüls-Aktien Aktien der drei grogen IG-Farben nachfolger angeboten werden könnten. Irgendwer nimmt an— und die Börsenkulisse schenkt ihm weitgehend Glau- ben— daß auf den Hüls-Anteil, dessen Bewertung auf 60 bis 65 DM geschätzt wird — nominell 120 DM Nachfolge-Aktien ge- Währt werden. Das entspräche einem theo- retischen Umstellungsverhältnis 1 RM= 2 D-Mark. In der Praxis müßte jedoch dabei berücksichtigt werden, daß die Aktien der drei großen IG-Nachfolger gegenwärtig mit mehr als 200 notieren. Die Hüls-Aktionäre bekämen also auf diese Weise für ihre Hüls- Anteile IG-Nachfolge-Aktien im Kurswert von mehr als 240 DM. Mit anderen Worten gesagt, die Spekulation rechnet mit 400%iger Bewertung der Hüls- Anteile. Was Wunder, daß Herren vom Schlage— Werm auch nicht gleich vom Format— Kra- es Rier Morgenluft wittern und— lustvoll kKaufend— den Liduis-Kurs in die Höhe treiben. ) Krages ist aus seinen umstrittenen Aktionen und Spekulationen mit Erin- und GBAG-Aktien bekannt geworden(vgl. MM“ vom 16. und und 24. 12. 1955, 10. 1. und 17. 2. 1956). 5 Effiektenbörse Daß diese Rechnung nicht aufgehen kann, müßten jedoch alle diejenigen einsehen, die sich die noch immer verbindliche oben er- wähnte Entflechtungsauflage vergegenwär- tigen, daß die Hüls-Aktien unmittelbar an die IG-Aktionäre auszuschütten sind. Eine gewisse Höherbewertung vertragen jedoch die„Liquis“ aus einem anderen Grunde, Im Zusammenhang mit dem soge- nannten Wollheim-Prozeß(Sklavenarbeiter- Prozeß) wurden als eventuell fällig werdende Forderung Rückstellungen in der Höhe von 70 Mill. DM in die Bilanz eingebaut. Der Wollheim-Prozeß scheint sich jedoch im Ver- gleichswege seinem Ende zuzuneigen, wobei nur ein Bruchteil dieser Rückstellungen(es wird von 20 Mill. DM gesprochen) aufge- braucht würde. Tex Nicht bloß für ein Butterbrot Gemeinnützigkeitsbauten verkaufen (Hi.) Das Bundes ministerium für Woh- nungsbau stellt seit längerem Ueberlegungen an, in welcher Weise das in vielen Punkten überholte Gemeinnützigkeitsrecht im Woh- nungswesen geändert werden kann. Das Gemeinnützigkeitsrecht ist im wesentlichen in dem Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz vom 29. Februar 1940 und in der Durch- kührungsverordnung vom 23. Juli 1940 ver- ankert. Das Wohnungsbauministerium ist zunächst an die Aenderung der Durch- führungs verordnung gegangen. Hierüber haben bereits Besprechungen mit den Bun- desressorts und den Ländern stattgefunden, wobei sich viele Ergänzungswünsche ergaben, die ine völlige Neubearbeitung des Verord- nungsentwul ls erfordern. Es wird aber damit gerechnet, daß der neue Entwurf in Kürze den interessierten Organisationen zur Stellungnahme zugeleitet werden kann. Vor allem ist eine Auflockerung der starren Bindungen hinsichtlich der Ver- Außerungspreise für Wohngebäude beabsich- tigt. Nach dem bisherigen Recht durfte das Wohnungsunternehmen bei der Veräußerung nur den Selbstkostenpreis berechnen. Aeltere Bauten müssen danach bei strenger Aus- legung der Vorschriften„für ein Butterbrot“ veräußert werden, was die gemeinnützigen Wohnungsunternehmen zu starker Zurück- haltung bei Veräußerungen veranlaßt. Mit der neuen Verordnung sollen derartige Hemmnisse bei der Bildung von Kleineigen- tum beseitigt werden. Treuhandlösung kür Investment- Gesellschaften (VWD)— Der Deutsche Industrie- und Handelstag(DIHT) hat dem Bundesminister kür Wirtschaft und Justiz eine gesetzliche Regelung der Kapitalanlagegesellschaften die sog. Treuhandlösung vorgeschlagen, die der Miteigentumslösung vorgezogen wird, Weil sie ohne weiteres auf die verschiedenen Werte der Investmentfonds anwendbar sei. Im Interesse der Uebersichtlichkeit und Vertrauenswerbung für den Invenstment- gedanken sollten nach Ansicht des DIHT Kapitalanlagegesellschaften nur von ju- ristisch selbständigen Unternehmen be- trieben werden. K URZ NACHRICHTEN Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft hat die für das Schiffahrtsgewerbe geltenden Tarif- verträge gekündigt und die Reederorganisatio- 5— um Aufnahme von Tarifverhandlungen ge- eten. Kredithilfe für Berlin (VWD) Die Bundesregierung hat dem Bun- destag den Entwurf eines Gesetzes über eine Kredithilfe für das Land Berlin zur Beschluß fassung zugeleitet. Der Entwurf sieht vor, daß der Bund dem Land Berlin bis zum Eingang des Erlöses einer vom Land Berlin zur Finan- zlerung des sozialen Wohnungsbaues des Rechnungsjahres 1955 aufzunehmenden Anleihe, längstens bis zum 31. Dezember 1956, ein Dar- jehen in Höhe von 120 Mill. DM gewährt. Das Darlehen ist mit dem Zinssatz zu verzinsen, den der Bund für Kassenkredite bei der Bank deutscher Länder zu zahlen hat. Der Bundes- kinenzminister wird ermächtigt, für die vom Land Berlin auf zunehmende Anleihe in Höhe von 120 Mill. DM eine Bürgschaft oder sonstige Gewährleistung zu übernehmen. Zuwachsrate beim Handwerk 13 Prozent (LSW) Das Handwerk in Baden-Württem- berg hat mit nahezu allen Zweigen an der Mitgeteilt: Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannheim Frankfurt a. M., 7. März 1956 (VW) Börsenverlauf! Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hielten sich die Umsätze an den Aktienmärkten weiterhin in engen Grenzen, Bei uneinheitlicher Grundtendenz machte sich jedoch gegenüber dem Vortag trotz der Ungewißheit über die Entscheidung des Zentralbankrates in der Piskontfrage eine gewisse Widerstandsfänigkeit bemerkbar, Am Montanmarkt konnten Angebot und Nachfrage zumeist zu letzten Kursen ausgeglichen werden. Lediglich die Werte der Rheinstahlgruppe gaben mehrprozentig nach. Größere Umsätze zu kast unveränderten Kursen verzeichneten Gel- senkirchener Bergwerk. IG-Farben-Nachfolger unter Schwankungen gut behauptet, IGFarben-Liduis pruchteilig erhöhf. Am Metall- ind Maschinenmarkt standen Rheinmetall-Borsig im Vordergrund des Geschehens. Motorensktien bis zu zwei Punkten nach beiden seiten schwankend, Daimler da- bei anziehend. Elektropapiere wenig verändert, Versorgungswerte dagegen allgemein rückläufig. Benken zumeist unverändert, Deutsche Bank- Nachfolger eher etwas fester. Rentenmärkte sehr still, Industrie- und öffentliche Anleihen auf Geldheschaffungsverkäufe zum bevorstehenden Steuer- termin vereinzelt bis zu einem halben Punkt gedrückt. )= RM-Werte Aktien 6. 3. 7.0 Aktien 6.3. 172 Aktlen„ 0 0 2185 Harpener Bergbau 119. 110 Dresdner Bk.) 21 21 ½ BSS 2935 2 Keldelb Zement. 257„ 2% Fhein-Mam Benk 280 250 o 161%[ ſei½ Hoesch) 134½ 135 Reichsb.-Ant. 8a. 358½ 50 Conti Gummi 201½ 202% Lanz—V J 123%, 122 50 Daimler-Benz 332 331 Mannesmann 183 183¼ ont an · Ot. Erde 105d 165 Rhn. Braunkohle 274— Nachfolger Degussa 270% 27%[ Rheinelektrs 175 175 Zergb. Neue Hoffg. 4% 139 Bemegs 242 RW Wm 209% 208 Dt. Edelstahl 187 187 Dt. Linoleum 203 203 Sellwolft 117 118 Dortm. Hörd. Hütt. 13% 139 Durlacher Hof 177 130 Slemens& Halske 24% 2 Selsenderg 154 15⁴ Eichbaum-Werger 207% 209%[Südzucker 189 188 ½ GHH Nürnberg 213 212 Enzinger Unlon) 103 192 Ver. Stahlwerke) 3% 5%½% Hoesg 154%½ 155 t-Farben Liquis Zellstoff Waldhof 137 1a Flöckn.-Humb. D. 213 211 Ant.-Sch.) 38 37%[Badische Bank 20⁵ 205⁵ Klöckner werke 162 /. 162% BASF Tr. 200% 210%[ Sommerzbank) 14 14 Phönix Rheinronr 168 169 Farbenf. Bayer 212% 212%[Commerz Rhein. Röhrenw.— Farbwerke Höchst 211 212 u. Credit-Bank 219% 219% Bheinst. Union 163 162 Felten& Guill. 213 T 2ʃ5 Deutsche Bank) 20 21 Stahlw. Südwestt, 173 ¼ 173½¼ Srün& Bilfinger 100 100 Süddeutsche Bank 240%½ 241 Thyssenhütte 79% 177½ günstigen Wirtschaftsentwicklung des vergan- genen Jahres teilgenommen. Nach einer Mit- teilung der Arbeitsgemeinschaft der Hand- werkskammern lag die Zuwachsrate der Pro- duktion gegenüber 1954 bei rund 13 v. H,, während sie bei der Industrie 17,4 v. H.(im Bundesdurchschnitt 16 v. H.) betrug. Auch der Export des Handwerks konnte gesteigert wer- den. Vor allem die Erzeugnisse der Werkzeug- bauer waren in vielen Ländern gefragt. Die Zahl der Handwerksbetriebe ging im Laufe des vergangenen Jahres um 4041 Betriebe, seit der letzten Handwerkszählungs im Jahr 1949 um 4966, auf 143 186 zurück. Die Beschäftigtenzahl erhöhte sich dagegen seit 1949 um rund 40 v. H. und liegt heute einschließlich der Betriebsinha- ber bei etwa 675 000. Textilindustrie fühlt sich bedroht Watt (VoD) Der Hauptausschuß des Gesamtver- bandes der Textilindustfie erörterte am 1. unk 2. März in Bad Homburg, wie Gesamttextil erst jetzt mitteilt, Möglichkeiten einer weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit auf dem Textilgebiet im Rahmen der OEEC. In seinem der Sitzung vorgelegten Jahresbericht betont das Textilkomitee der OEEC die Notwendig- keit, einen gemeinsamen europäischen Markt zu schaffen. Der Hauptausschuß will einen Sach- verständigenkreis bilden, der die Auswirkun- gen eines gemeinsamen Marktes auf die deut- sche Textil- Industrie untersuchen und ent- sprechende Vorschläge für die kommenden Beratungen der Brüsseler Sachverständigen- Kommission ausarbeiten soll. Der OEEC- Bericht unterstreicht ferner die Bedrohung durch die asiatische Konkurrenz, insbesondere durch Japan, als eine gemeinsame Gefahr für alle europäischen Textilländer. Kohleliefervertrag mit CSR (VWD) Anfang März wurde in Prag ein Importvertrag zwischen der Tschechoslowakei und der Bundesrepublik über die Lieferung von mindestens 950 000 t tschechischer Kohle Braunkohle, Steinkohle, Schwelkoks— abge- schlossen. In dem Ende Januar in Prag unter- zelchnkten deutsch-tschechoslowakischen Waren- protokoll war für 1956 der Bezug von CSR- Kohle im Werte von 6,8 Mill. Dollar vereinbart worden. Marktberichte vom 7. Mär z Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (oop) Anfuhr gut, Absatz gut. Es erzielten: Zepfel 1a 8050, K 25—35, B 16—23; Feldsalat ge- putzt 165—180, ungeputzt 110140; Spinat 60; Grün- Kohl 20; Karotten 1213; Lauch 60; Zwiebeln 40, Petersilie 16; Schnittlauch 710. NE-Metalle Klektrolyt-RKupfer für Leitzwecke 516,50—521,50 DM 148—149 DM 240242 DM 962 DM Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis i Reinlecithin erte V. 4 e 211 placflerungs- Vorschriften uns nur als Wunsch, nicht als dingung entgegengenommen werden. wonach Anzeigen in einer bestimmten Ausgabe oder an einem bestimmten Platz erscheinen sollen, können von ee Wo Panzerwachs die Böden schützt, im Fröhjahrsglonz die Wohnung blitzt! Erhöltlich in ihrem fachgeschaff, Vor mehr als sechs Jahren saß sie vor ihren Riehtern— clie junge, schöne Margarethe Wolsiffer, angeklagt, ihren Mann, einen reichen Apotheker aus Neustaclt, durch Gift ermordet zu haben. Wie Zahnarzt Dr. Müller bestritt sie ihre Schuld. Und auch ihr wurden ein lok- kerer lebenswandlel und selbstherrliche Sachverstän- cligen- Gutachten zum Verhängnis. Zu lebensläng- anwalt gegenwärtig ver- sucht, das Verfahren noch einmal aufzurollen. lesen Sie diesen Bericht In der neuen lichem Zuchthaus verurtelit, appelliert sle an die Welt: Gerechtigkelt flir mich und meine Kinderl Dr. jur. Eber- mayer schildert, wie und warum ein bekannter Rechts- . Seite 12 MORGEN Donnerstag, 8. März 1956/ Nr Wer vermißt einen Beftpfosten? von Klaus Mampel! Die Zeit bringt es mit sich, daß man heutzutage öfter umzieht als ehemals. Wir ziehen sozusagen dauernd um. Entweder haben wir noch nicht vollständig ausgepackt, oder wir packen schon wieder ein. Dieses Nomadentum ist offenbar modern. Ich merke den zigeunerhaften Zustand besonders an meinem Schreibtisch, dessen Inhalt sich fortwährend ändert. Ich kann nicht mehr reflexartig nach einer bestimm- ten Schublade langen, wenn ich Brief- umschläge brauche; denn in dem hierfür be- stimmten Ort befinden sich unversehens Taschentücher. Es ist klar, daß man einen Schreibtisch vollkommen ausräumt, wenn man umzieht, und den ganzen Inhalt in Kisten verstaut, beziehungsweise in einer Kiste. Sonderbarer- Weise läßt sich nämlich der Inhalt sogar eines großen Kleiderschrankes auf kleinsten Raum Zzusammendrängen. Dergleichen lernt man nur, wenn man umzieht. Jedenfalls steht also einen Tag vor dem Umzug mein Schreibtisch leer. Nun sträuben sich aber in den letzten Stunden vor dem Umzug auf einmal alle Kisten gegen weitere Fütterung; sie sind völlig gesättigt, leiden zum Teil an Verstop- kung, und einer Kiste, die auch nur einen halben Meter von einer anderen herunter- stürzte, ist sofort der Bauch geplatzt. wobei Vertrauensvckuum Um die Nachfolge Dr. Karl Böhms Ob Dr. Karl Böhm, über dessen Rücktritt vom Posten des Wiener Staatsoperndirektors Wir gestern ausführlich berichteten, nach sei- nem Ausscheiden der Wiener Oper weiter Als Dirigent erhalten bleibt, erscheint mehr Als fraglich. In einer jetzt von ihm ver- öffentlichten Erklärung zu seinem Schritt berührt er diese Frage überhaupt nicht, son- dern stellt nur fest, daß von seinen Mit- Arbeitern in der Operndirektion nichts unter- nommen wurde, um den Angriffen gegen ihn entgegenzutreten.„Dieses Vertrauens- vakuum“, so sagt Böhm,„hat jede frucht- bringende Zusammenarbeit unmöglich ge- Macht. Die einzigen, die zu mir hielten und mir spontan ihr Vertrauen aussprachen, wa- ren die Wiener Philharmoniker.“ Dr. Böhm betont ferner, daß die Vorfälle anläßlich der „Fidelio“-Aufführung am 1. März den letz- ten Grund zu seiner Entscheidung lieferten. Er war, wie berichtet wurde, nach seinem ersten Wiedererscheinen am Pult nach seiner Rückkehr von einer Gastspielreise in den Vereinigten Staaten von einem Teil des Pu- likums ausgepfiffen worden. „Die Erfahrungen der letzten Tage“, so heißt es abschließend in der Erklärung Böhnns, haben mich erkennen lassen, daß ich einerseits kein Verständnis für meine Auffassung über die Führung eines Hauses vom Range der Wiener Oper finde, und daß ich andererseits keinen Rückhalt bei meinen engsten Mitarbeitern habe.“ In Wiener Musikkreisen wird im Zusam- menhang mit dem Rücktritt des Operndirek- tors darauf hingewiesen, daß man die Be- Setzung dieses Postens mit einem Dirigenten nie für besonders glücklich gehalten habe, da ein Musiker logischerweise immer das Pult der Arbeit am Schreibtisch vorziehen Werde. Man habe allerdings im Falle Böhms geglaubt, daß seine außerordentlich hohen Bezüge, die ein Mehrfaches des Gehaltes des sterreichischen Bundespräsidenten betragen, inn für den Ausfall von Gastspielreisen ent- schädigen würden. Die Wiener Zeitungen halten mit ihrem Unwillen über Dr. Böhm nicht zurück.„Die Presse“ fragt, ob es mit der Kunst und den Künstlern wirklich so weit gekommen sei, „daß nurmehr die materielle Erwägung, nur- mehr das Geldverdienen und Geldraffen gilt?“ und meint, die einzigartige Stellung an der Wiener Oper stelle Aufgaben, wie sie „ein warmfühlendes Musikerherz nicht schö- ner, lockender und faszinierender wünschen kamm.“ Ueber die Nachfolge Dr. Böhms werden in Wien viele Mutmaßungen laut. Die Na- men weltbekannter Dirigenten, wie Knap- pertsbusch, Cluytens oder Joseph Krips wer- den ventiliert und auch der Name Herbert von Karajan ist schon aufgetaucht. Es be- steht aber auf Grund der jüngsten Erfah- rungen auch durchaus die Möglichkeit, daß man von einem Künstler absieht und einen Theater fachmann wählt, der der Oper im Gegensatz zu einem Dirigenten-Direktor ställdig zur Verfügung stehen würde. Mit Recht befürchtet man, vom Regen in die Traufe zu kommen. Ap. ihre Eingeweide, bestehend aus Federbetten, aus der Kklaffenden Wunde quollen. Es bleibt zum Schluß nichts anderes übrig, als die aus- Seräumten Möbelstücke wieder einzuräumen. Jetzt werden geschwind Kopfkissen in die Schublade des Schreibtisches gestopft, Bücher in den Kleiderschrank, Kleider in den Bücherschrank, Briefe ins Büffet, kurz alle Möbel sind wieder so voll wie vor dem Aus- räumen, nur mit etwas anderem. Beim neuerlichen Aus- und Einräumen in der frisch bezogenen Wohnung stellt man dann fest, daß alles fehlt, was man gerade braucht. Gewiß, es kann nicht verloren sein; man hat das unbedingte Vertrauen, daß es irgendwo irgendwann irgendwie wieder auf- tauchen wird. Aber vorläufig finde ich in den Schubladen meines Schreibtisches zwar Besteck und Servietten, auch Erbsen, die überall herumgerollt sind, zum Teil mit Ho- nig aus einem umgefallenen Honigtopf ver- klebt, sowie mit Mehl aus einer geplatzten Mehltüte bestäubt und zu einem Teig ver- Kleistert, nur meine Papiere finde ich nicht. Logischerweise müßten die in den Küchen- schrank geraten sein. Doch kommt einem beim Umzug nicht nur mancherlei abhanden, es kommt auch einiges hinzu. Zum Beispiel fanden wir einen Bettpfosten, ganz allein, ohne dazugehöriges Bett. Auch wir haben ein Bett, zu welchem dieser Bettpfosten gehören könnte, niemals besessen, und ich möchte diese Gelegenheit benützen, bei den Lesern anzufragen: Ver- mißt jemand einen Bettpfosten? Wenn sich nicht bald jemand meldet. ist der Bettpfosten verloren; denn wir ziehen demnächst wieder um, und danach wird er, wie so manches andere, wieder unauffindbar Sein. Allerdings ist es möglich, daß sich im Laufe der Umzüge ein dazugehöriges Bett auch noch zusammenläppert. Therese Hössle-Seichl: Emmausjönger Ausschnitt aus einer email- lierten Tabernakelplatte der Münchener Künstlerin Therese Hö e-Seidl aus der Ausstellung„Arte Li- turgica in Germania“, die gegenwärtig im Lateran- museum in Rom geneigt wird. Einen ausführlichen Bericht über die Ausstel- lung veröffentlichten wir am 23. Februar unter der Uebersckrift„Moderne li- turgische Kunst in Rom. Aus dem Katalog(Verlag Schnell& Steiner) Tragikomödie um ein Denkmal In einem Berliner Atelier wartet Ernst Thälmann seit sechs Jahren Menschlichen und künstlerischen Unzu- länglichkeiten ist es zu danken, daß der viel- geprüften Kulturstadt Berlin ein neues Musterexemplar volksdemokratischer Bau- kunst bis jetzt erspart geblieben ist. Denn die mehr als fünf Jahre zurückliegenden lane der SED, dem nachträglich zum Natio- nalheros hochgelobten ersten Vorsitzenden der KPD, Ernst Thälmann, auf dem Wil- helmplatz vor den Trümmern der ehemali- gen Reichskanzlei ein Monumentaldenkmal zu errichten, sind bislang im Stadium der Planung stecken geblieben. Als die Kulturabteilung des SED-Zentral- komitees 1950 einige ostdeutsche Bildhauer aufforderte, Entwürfe für ein 29 Meter hohes Thälmann-Denkmal einzureichen, gab es selbst in der Ostberliner Akademie ein allgemeines Kopfschütteln. Verschiedene namhafte Bildhauer— so Gustav Seitz, Fritz Krämer und Walter Arnold— stritten rund- weg die Möglichkeit ab, ein Zwei-Flügel- Denkmal von den geforderten überdimen- sionalen Ausmaßen(Sockelhöhe 9 Meter, Standbildhöhe 20 Meter) zu schaffen, ohne dabei in die Gefilde eines sozialistisch-rea- Ustischen Monumentalkitsches abzurutschen. Zwei Bildhauer glaubten schließlich, den Auftrag annehmen zu können: René Graetz und Ruthild Hahne. Während Graetz als solider Könner auch bei neutralen Kunst- sachverständigen ein gewisses Ansehen ge- nieht, hatte Ruthild Hahne lediglich die Pro- tektion Grotewohls und ihre Linientreue ins Treffen zu führen. Allerdings hatte diese Linientreue sie nicht daran gehindert, in den Jahren 1945 und 1946 Kinder von Besat- zungs- Amerikanern zu konterfeien und die so entstandenen Porträtbüsten ihren Partei- genossen unter der Firmierung„Junge Pio- niere“ anzubieten. Auch verschmähte sie es nicht, noch bis 1951 in Westberlin Arbeits- losenunterstützung zu beziehen, obwohl sie in Ostberlin monatlich 2000 Mark erhielt, einen vom Staat gestellten Wagen fuhr und mietfrei in einem der sogenannten Intelli- genzhäuser wohnte. Jeder von den beiden Bildhauern begann nun, an dem ihm zugesprochenen Denkmal- Flügel zu arbeiten. Der gemeinsamen ideo- logischen Basis entsprach jedoch keine ge- meinsame menschliche. Ueberdies wurden die Streitigkeiten von allerhöchster Seite noch geschürt. Wenn Jury-Mitglied Ulbricht das Gemeinschaftsatelier betrat, kritisierte er den Denkmal- Flügel, den das Grotewohl- Protegé Hahne bearbeitete; kam Grotewohl, dann bemängelte er Einzelheiten des Graetz- Flügels. Zum offenen Ausbruch des Streites kam es, als die Modelle beider Flügel fertig- gestellt waren: denn wer sollte nun das eigentliche Thälmann- Standbild schaffen? Nach langem Hin und Her einigte man sich auf eine salomonische, wenn auch ideologisch anfechtbare Lösung. Man beschloß, dem sozialistischen Helden eine symbolische Frauenfigur beizugeben. Damit hatte jeder der beiden Künstler sein eigenes Standbild zugesprochen erhalten. Doch nach weiteren eineinhalb Jahren angestrengter Arbeit schlug Graetz plötzlich das künstlerische Gewissen. Mit der Begrün- dung, daß kein deutscher Bildhauer eine„so monumentale Aufgabe“ zu lösen imstande sei, trat er von dem Projekt zurück. Seiner Kollegin blieb solche Einsicht fremd. Sie be- schloß, das Werk allein weiterzuführen. Ihre Erleichterung darüber, daß der männliche Konkurrent ausgeschieden War, tat sich quf seine Vollendung schon zwei Tage später kund: sie ließ die Türschlösser des Gemeinschaftsateliers än- dern, so daß Graetz den Raum nicht mehr betreten konnte. Zweieinhalb Jahre bastelte Ruthild Hahne allein an dem Entwurf und den geforderten 65() Nebenfiguren herum, dann schlug auch ihr die Stunde. Die staatlichen Auftraggeber wurden ungeduldig und schickten ihr An- kang 1954 eine Kommission ins Atelier. Nach eingehender Besichtigung des Habhne-Ent- wurfs zogen sie vergrämt ab. Sie hatten wie- der einmal einsehen müssen, daß künstleri- sche Begabung durch Linientreue nicht zu ersetzen ist. Der Auftrag wurde der Bild- hauerin Hahne entzogen und Anfang 1955 an Paul Gruson weitergegeben. Gruson ist während des Dritten Reiches als Schöpfer vieler Horst-Wessel-Büsten und-Denkmäler bekannt geworden. So steht zu erwarten, daß er zur Abwechslung nicht an den künst- lerischen, wohl aber an den ideologischen Problemen seines Auftrags scheitern wird. e Werke von 153 deutschen Könsflern Hannoversche Fröhjchtscusstellung nach Altersgruppen geordnet Zeichnen sich bestimmte Maler-Genera- tionen durch eine gemeinsame Sprache aus? Wie weit schlagen sich Zeit-Schicksale und Erlebnisse verbindlich in der Kunst nieder? Ist die innere Zusammengehörig- keit gewisser Altersgruppen auch aus grö- Berer Distanz immer klar erkennbar? Auf diese und andere Fragen versucht die 117. Frühjahrsausstellung des Kunstvereins Han- nover, die zum zweiten Male die Geburts- jahrgänge(statt wie bisher die Stile) zusam- menzufassen und zu konfrontieren sich bemühte, nicht immer eine eindeutige und befiedigende Antwort zu geben. Daß die neue Ordnung aber auch neue Perspektiven und Vergleichsmöglichkeiten zutage fördert und die künstlerischen Funktionen in einer zeitlich begrenzten Welt zur Diskussion stellt, ist ein entschiedenes Plus dieser sehr lebendigen Schau von 153 Künstlern(dar- unter 43 aus Berlin und Mitteldeutschland) mit insgesamt 255 Werken der Malerei. Graphik und Plastik unter 875 aus allen Teilen Deutschlands eingesandten. Verfolgt man den wechselvollen, in diesem Falle typisch deutschen Weg von den heute etwa 25 jährigen(Rolf Heym, Dietmar Lemcke, Helmut und Luitgard Müller, Karl Opper- mann, Stephan Stolze) zurück bis zu den 70 bis 80jährigen Senioren Hans Purr- mann, Max Ackermann, Otto Hitzberger oder Otto Ritschl, so schneiden die Alten keineswegs schlecht ab. Alles, was heute gemalt, gezeichnet oder geschnitzt wird, scheint schon vorweggenommen, vormals avantgardistisch erkämpft und durchstan- den. Und doch wird dieser Eindruck wieder fragwürdig angesichts der unbeirrbaren Be- mühungen etwa der 30 bis 40 jährigen während der Nachwuchs verständlicher weise noch auf die Lehrer, die hohen Vorbilder blickt. Im übrigen herrschen innerhalb der einzelnen Generationsgruppen viele gegen- sätzliche Richtungen“, und manches Gemein- same zeigt sich zwischen weit auseinander- liegenden Jahrgängen. Die starke, die Na- turbegabung setzt sich aller Ungunst der Zeit zum Trotz durch. Das gilt auch für die reich vertretene, nach dem gleichen Grund- satz eingeordnete Plastik. Die interessante und außerordentlich anregende Ausstellung im Künstlerhaus ist bis 15. April geöffnet. Werner Schumann — Ein Spiel mit Heine-Texten Uraufführung in Düsseldorf Das Düsseldorfer Kellertheater„Schau- spielstudio“ kündigte als Uraufführung an- „Es ist eine alte Geschichte; ein Spiel in fünf Szenen um Kaiserin Elisabeth und Heinrich Heine von Ruth Pera“. Der Refe- rent fürchtete einen Bühnenabzug des Ton- fihm-Klischees, bei dem die fälligen„Geistes. und Kunstheroen“, sobald die„Inspiration“ in Gestalt einer weißen Taube über sie kommt, wie irre: unsterbliche Meisterwerke in die Luft pinseln, komponieren, deklamie- ren oder auf Packpapier festhalten. So Was zieht immer, obwohl es scheußlich ist und damm auch noch für gewöhnlich von einem bärtigen Wahrsager begutachtet wird, der dem Helden eine tolle Zukunft prophezeit. Kunststück... hundert und mehr Jahre spä- ter kann sich keiner mehr blamieren, der 80 tut, als hätte er die Vorsehung gepachtet. Nichts von alledem bei Frau Pera, die schlicht, nämlich mit Geschmack und Liebe, ein paar kleine Dialoge schrieb und insze- nierte, nur um den Dichter zu Worte kom- men zu lassen. Das geschieht in einer Abend- gesellschaft der österreichischen Herrscherin, Die ermuntert junge Leute ihres Hofes, aus dem Buche Le Grand und aus den Gedich- ten etwas vorzulesen, und eine Sängerin, Schumann- Vertonungen von Heine-Liedern vorzutragen. Sie taten das alle ganz einfach und deshalb überzeugend, weil es wie in einem privaten Zirkel von Leuten wirkte, die noch Zeit und Sinn für so etwas haben. Zwei Paare unter den Beteiligten erleben gleichsam am Rande die alte Geschichte vom Jüngling, dessen Mädchen einen andern er- wählt hat. Doch bricht ihnen nicht das Herz entzwei. Auch das ging unsentimental über das Bühnchen. Hübsch war es, daß eine Gegenstimme gegen Heine, die dann über- zeugt schien, noch Gesprächsfarbe gab; das beste: der Jubilar wurde nur mit seinen Werken bemüht. Berichtet wird über dieses Unternehmen, weil es einen Weg zeigt, vor allem jüngere Menschen mit Heinrich Heine bekannt zu machen, durch den hier legitimen Umweg über eine Beschäftigung von Auge und Ohr. Dabei ließe sich der Kern des Spieles, das Vortragsprogramm sinnvoll erweitern. Günter Schab Wovon die Menschen leben Eine Oper von Bohuslav Martino Das rührige Regensburger Stadttheater hat Bohuslav Martinus Oper„Wovon die Menschen leben“ zur Uraufführung gebracht. Hinter diesem Readers Digest-Titel steckt eine Tolstoische Novelle, die ziemlich ron für die Bühne adaptiert wurde. Es ist die Geschichte des armen russischen Schusters Avdeitsch, der die Welt nur aus der Stiefel- perspektive kennt, weil er aus seinem Keller bloß die Stiefel seiner Mitmenschen sieht. In dieser Trostlosigkeit findet er Trost bei Gott, der sich ihm im Traum ankündigt, jedoch nicht selbst erscheint, sondern drei arme Teufel schickt, deren sich Avdeitsch, weil gottesfürchtig und überhaupt ein guter Kerl, rührend annimmt. Martinu nennt sein Opus„Pastoral Oper“, kann aber trotz dieser 0 schönen Bezeichnung nicht über den Man- gel an Dramatik der Handlung hinwegtan: schen, die von einem Sprecher und einem kleinen Chor kommentiert wird. Martinus Musik ist Fbarbig, rhythmisch interessant und besonders in den Holzbläsern böhmisch terzenselig; bisweilen voll religiöser Stärke ist sie ohne dramatische Kraft. Eberhard Kuhlmanns Regie im Clair-Obscure-Spiel und Jo Lindingers Bühnenbild, das in ein kaltes unbarmherziges Straßenbild die von Güte durchwärmte Schusterstube projiziert, sind auf mystische Realität abgestimmt. Den Schuster Avdeitsch sang Paul Werder mit Wärme und Glaubensstärke. Alexander Paulmüller führte Orchester, Chor und Soli. sten mit sicherer Hand und musikalischer Vitalität durch die Fährnisse der Urauffüb- rung. A. M. Koltur-Chronik Eine neue Zimmergalerie, Werke bildender Künstler bemühen will, er- öknet Inge Ahlers am Freitag, 9. März, 20 Uhr, in Mannheim, P 3, 8, mit Gemälden von Otto Ritschl. Der Künstler wird zu Beginn der Aus- stellung selbst zu seinem Werk sprechen. Von Ursula Ludwig-Krebs zeigt der Heidel- berger Kunstverein in der Gartenhalle des Kurpfälzischen Museums ab Sonntag, 11. März die sich um die — (bis einschließlich 1. April) Oelgemälde, Aqua- relle und Graphik. Zur Eröffnung am Sonntag 11 Uhr, spricht Dr. Städtischen Kunsthalle Mannheim. B BETBT MAT URIAH UNTEN Ua porträt einer kleinen Stadt von Horst Biernath Copyrlo ht 1735 by Franz Schneeklutb Verlag, darmstadt 61. Fortsetzung Lothar Lockner strählte sich die Haare mit beiden Händen zurück, er pregte sie mit solchem Nachdruck gegen den Schädel nac hinten, daß sich seine Stirnhaut straff wie ein Trommelfell spannte. „Wissen Sie etwas über den Inhalt der Unterredung zwischen Ihrem Sohn und Herrn van Dorn?“ „Ja, denn wir ließen ihn doch zu uns kommen, als es Mitternacht wurde— und mein Sohn noch immer nicht daheim war.“ Lothar Lockner sah ihr gespannt und er- regt ins Gesicht. „Nun,— er hat sich erboten, Johanna zu heiraten, dieses Mal unter Verzicht auf jede Mitgift. Und er sagte mir, er hätte meinen Sohn gebeten, ihm eine Chance zu geben, alles an Johanna gutzumachen, was er ihr angetan hat. Und er sagte mir weiter, mein Sohn hätte ihm Johannes Anschrift nicht gegeben, aber er hätte ihm versprochen, Johanna sofort anzurufen und ihr die Ent- scheidung zu überlassen“ „Glauben Sie das?“ fragte er heftig. „Wie er es erzählte, klang es nicht un- glaubwürdig. Aber was weiß man schon, o es die Wahrheit war oder nicht..“ „Wo hält er sich zur Zeit auf?“ „Er sagte uns, er werde so lange im Lamm. bleiben, bis mein Sohn wieder da- heim ist. Oder meinen Sie, daß er einen Grund hat, sich aus dem Staube zu machen?“ Lothar Locker zündete sich eine Ziga- rette an. Er war so sehr in Gedanken, daß er vergaß, die alte Dame um Erlaubnis zu fragen. Unter anderen Umständen hätte sie ihn gewiß zurechtgewiesen, aber sie hatte Selber eine Anregung nötig und holte aus der Tasche des raschelnden Unterrockes die Tabaksdose hervor und schüttete sich aus dem silbernen Stiefelchen eine Prise auf den Daumennagel. „Ich karin diese Frage nicht beantwor- ten“, sagte er schließlich;„aber wir werden darauf eine Antwort bekommen.— Auch, Wenn dieser Mann mit dem Verschwinden Ihres Sohnes nichts zu tun haben sollte, wird er es nicht verschweigen können, daß er der letzte gewesen ist, der mit Ihrem Sohm gesprochen hat.— Erlauben Sie mir noch eine andere Frage: haben Sie Jo in- zwischen gesprochen und ihr erzählt, was hier geschehen ist?“ „Natürlich nicht! Es genügt, wenn wir uns Sorgen machen!“ Er nickte ihr fast dankbar zu. „Verdammt noch einmal“, sagte er nach einer Weile, es muß doch festzustellen sein, wann Herr Klapfenberg das Lamm betre- ten und wann er es verlassen hat! Zwischen acht und neun ist dort doch der Haupt- betrieb. Irgend jemand muß ihn doch ge- schen haben!“ „Kein Mensch, wenn er den Hinterein- gang benutzt hat.“ „Sie haben recht,— daran habe ich nicht gedacht. Und es ist sogar ziemlich wahr- scheinlich, daß er den Hintereingang benutzt Hat, „Was werden Sie nun darüber schrei- ben?“ fragte sie mißtrauisch und schob ihm einen Blumenuntersatz als Aschbecher hin- über. „Vorläufig nichts“, antwortete er ihr, „und außerdem kommt die Zeitung erst mor- gen heraus. Bis dahin werden wir hoffent- lich mehr wissen. Ich hoffe von Herzen, daß es keine unangenehme Nachricht ist.“— Er erhob sich von seinem Stuhl und griff nach seinem Hut:„Vielleicht interessiert es Sie, daß ich nach vier Tagen meinen Urlaub an- trete. Ich habe nämlich die Absicht, ihn wenigstens zu einem Teil in Aidenried zu verbringen „Wirklich? fragte sie nicht sehr über- rascht,„nun, das finde ich nett von Ihnen, junger Mann.— Kommen Sie doch noch ein- mal bei mir vorbei, bevor Sie abfahren. Ich habe da ein kleines Packer! für das Kind fertig gemacht— ich meine, für das Baby.. Sie erhob sich ebenfalls und streckte ihm die Hand entgegen, dünne, zarte Finger mit einer zerknitterten, von grogen bräunlichen Flecken übersäten Haut. „Ich fürchte, daß ich meinen Sohn nicht lebend wiedersehen werde“, sagte sie und legte ihre Hand für einen Augenblick auf Lothar Lockners Arm,„Faber ich werde dafür sorgen, daß Johanna nichts davon erfährt,— jedenfalls nicht eher, als bis sie auch eine schlechte Nachricht ohne Schaden vertragen kann. Haben Sie mich verstanden, junger Freund?“ „Sie können sich auf mich verlassen!“ sagte er leise und beugte sich über ihre kleine, welke Hand. Er verließ ihre Woh- nung und das Klapfenberg'sche Haus und ging quer über den sogenannten Kleinen Markt zum Magistratsgebäude hinüber, in dessen Erdgeschoß die Polizei untergebracht War. Auf seine Frage nach Ober wachtmeister Nirschl deutete der Polizeisekretär Grün- Würmer auf die Tür des Nebenzimmers, eines kleinen Raumes, in dem die Vernehmungen stattfanden. „Der Armtsgerichtsrat Schnappinger ist auch drin!“ flüsterte Herr Grünwürmer Lothar Lockner zu,„und wissen's, wen sie grad in der Reign haben?“ „Na, wen denn, Herr Sekretär?“ „Einen gewissen van Dorn— Alfred van Dorn. Bei ihm ist der alte Herr Klapfenberg gestern abend nämlich zuletzt gesehen wor- den. Im„Lamm' beim Pflanz, wo der van Dorn ein Zimmer genommen und die Nacht logiert hat!“ 5 „Da schau her! Wie habt ihr das heraus- bekommen?“ „Die Beschließerin vom Pflanz war bier und hat ausgesagt, daß sie den Herrn Klap- fenberg gestern abend gegen halb neun oben im Hotel gesehen hat, wie er in das Zimmer von dem Herrn van Dorn gegangen ist. Und sie hat gemeint, sie müßte sich schon sehr täuschen, wenn dieser Herr van Dorn es nicht mal mit dem Klapfenberg Hannerl ge- habt hat. Aber ich hab nix gesagt, gel?“ „Nichts, was ich nicht schon gewußt habe, Herr Grünwürmer!“ beruhigte ihn Lothar Lockner und streckte ihm seine Zigaretten packung hin, aus der sich Herr Grünwürmer mit einem„Ich bin so frei- bediente. Er ge- stattete es Lothar Lockner selbstverständlich,. Platz zu nehmen und auf Herrn Nirschl zu Warten. Lockner wählte einen Stuhl neben der Tür zum Vernehmungszimmer, aber ob- wohl er die Ohren spitzte, vernahm er nur, daß es drinnen zuweilen ziemlich laut und hitzig zuging; mehr als ein paar aus dem Zu- sammenhang gerissene Worte konnte er nicht verstehen. Aber er brauchte auch nicht lange zu warten. Nach wenigen Minuten wurde die Tür heftig aufgerissen und Herr van Dorn schoß bleich und sehr erregt aus dem Vernehmungszimmer heraus. „Das werden Sie sich überlegen, 50 Amtsgerichtsrat“, hörte Lothar Lockner ihn auf der Schwelle rufen,„ob Sie diese un. erhörten Verdächtigungen auch in Gegenwart meines Anwalts wiederholen werden!“ „Mäßzigen Sie sich, Herr van Dorn!“ sagte der Amtsgerichtsrat warnend, ,ich führe meine Vernehmungen nach meinem Ermes. sen durch und kann das, was ich gesagt habe, jederzeit verantworten! Jedenfalls ver- lassen Sie Aldenberg nicht eher, als bis Sie von mir dazu die Erlaubnis erhalten. Das ist ein Entgegenkommen von mir, haben Sie verstanden? Und wenn Ihnen das nicht paßt, nehme ich Sie in Untersuchungshaft. Gründe dafür habe ich in reichlichem Maße!“ Herr van Porn schlug die Tür hinter sich zu und stob davon. Nach einer Kleinen Weile kam Amtsgerichtsrat Schnappinger in Be, gleitung von Polizeioberwachtmeister Nirschl Heinz Fuchs von der aus dem Vernehmungszimmer heraus. Lothar Lockner erhob sich und zauberte einen No- tizblock aus seiner Manteltasche. 1 „Guten Morgen, Herr Amtsgerichtsrat. „Lieber Gott, die Presse!“ seufzte der Un- tersuchungsrichter und hob beide Hände nein, lieber Herr Lockner, Sie dürfen nichts fragen. Und wenn Sie etwas gehört haben Sollten, dann haben Sie besser nichts gehör Ich weiß von nichts. Wiedersehn, mein Lie- ber, ich habe es ziemlich eilig...“ 5 „Der geht heut nicht zum Angeln sagte Herr Nirschl, als der Amtsrichter ab- gerauscht war, er fuhr sich mit dem Zeige, finger quer unter der Nase dahin un grinste,„die Würmer hat nämlich der Hert van Dorn in der Nase, verstehn's?“ „Was war denn eigentlich los?“ „Was soll schon losgewesen sein? Del Schnappinger hat dem Porn auf der Brus gekniet und ist wieder runter gestiegen „Ich bekam nur noch den Schluß mit. 100 Fortsetzung folsths 4 Vreltu Verla! druck, cher. stellv. W. He Webel Lokal. Dr. 1 0. Ser H. KI. Stellv. Bank, Bad. K Mann! Nr. 80 II. Je Sit⸗ In brit Nal mä run Sei par Ber Isr: schar: und s Seite zum Seite Länd. vor 1 eintre merk. Club! von! Lo Eden einer Ka minis pakt- tag ir den, zur V chend dards Lage nomm Kore schaff beitse Par stand druck Natio nung vollm um 8 akrike seitig Kami schon ständ Nach schen Land alger habel einha wisse berei eigen Wö Berie Meld fällel Aufs metz tärbe übrig höfe ment Feue Siche risch aus, Sold. Wurce A beide herst gleic längs Guy Schlt