56/ Nr. — ferausgeber: Mannheimer Morgen A erlag, Druck: Mannheimer Groß- 8 ackerel. Verlagsleitung: H. Bauser. Nespräch ſhetredakteur: E. F. von Schilling; i 1 gellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: on Zeit A gertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. n, iibrigen der Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; i ſiules: B. Schneekloth; Kommunales: 0 Krisen„ Koch: sport: K. Grein; Land: den 180 ger; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: n trachtel 1 Eimpinskky; Chef v. D.: O. Gentner; 4e„ W. Kirches. Banken: Südd. N Kultur. x.: der Patiett bk, Rhein-Main Bank, Städt. Spark., mndheit e Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmtl. 9 en Schadel unnheim. Postscheck-Kto.: Karisruhe einschlieg. In. 8 016, Ludwigshafen/ Rh., Nr. 26 748. n Nachrufe 2 8 8 2 „„ e er. ee 31 e Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.): Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. 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Jahren 50 000 Menschen zum Opfer gefallen aste dem in der Bundesrepublik 12 000 Menschen bei dieler(ale eine Nach. per Zehnjahres-Plan, der vom Bundesver- Als Schal. gchrsministerium in Zusammenarbeit mit rmalerwets ſen zuständigen Stellen der Länder aus- Das eig erbeltet wurde, soll ein Straßzenneta schaf- 25 des Filz en, das den Anforderungen der wachsenden zisseure ds igtorisſerung mindestens für einen Zeit- lität unter aum von 20 Jahren gerecht werden soll. Selbstrer, Jpebohm teilte mit, das Grundstraßennetz Schwarz füt f er Bundesrepublik werde nach dem Aus- S. au, soweit es sich um Bundesfernstragen landelt, 16 500 Kilometer umfassen, und gar rund 12 000 Kilometer Bundesstraßen. plant ist der Um- und Ausbau von rund eichlich m0 Kllometer Bundesstraßen und der „ Manifest Jeubau von rund 960 Kilometer Autobahnen. gründlich bt dem Bau der neuen Strecken soll am ab“ Unselg April des nächsten Jahres begonnen Wer- schluß poittefeen. Zuvor müssen allerdings das Kabinett rage fell nd das Parlament Stellung nehmen. Vor hentlich von Immerhin del) die jun. ördert wur. ts Wäre! 30 und 40 rektor Hanz idersprüche Bonn. Die Verhandlungen über das Wahl- e Probleme getz für die nächste Bundestagswahl wur- lig verstanden am Mittwoch abgeschlossen. Obwohl 1 Meinungsverschiedenheiten in wichtigen Fschechennunkten bestehen blieben, kann damit ge- 1 rechnet werden, daß der Bundestag das 5 anlgesetz heute, Donnerstag, mit breiter 1725 175 13 ehrheit verabschiedet. Dies ist deswegen ein e uriosum, weil sowohl CDU/CSU als auch t 5 8 4 8 2 4 3 e SPD ein Wahlgesetz in der jetzt vorlie- K ren enden Form im Grunde ablehnen; das be- eutet, es wird ein Wahlgesetz verabschiedet, um überhaupt ein Wahlgesetz zu haben, nicht eber, weil es staatspolitisch für besonders gelungen gehalten wird. bas nunmehr ausgehandelte Wahlrecht fallt unter die Bezeichnung„personalisiertes 5 5 erhältniswahlrecht,. Es ist, von geringfügi- inzwische gen Ausnahmen abgesehen, beinahe dek- stration deſfungsgleich mit dem Wahlrecht von 1953. Ute nämliſein wichtigstes Merkmal: Jeder Wähler hat er Theate wei Stimmen, eine für den Kandidaten in nicht, waſeinem Wahlkreis, die zweite für die soge- paar Fckeſtannten Landeslisten der Parteien, so daß es maufschieb. neoretisch möglich ist, zwei verschiedenen vieren halt parteien seine Stimme zu geben. Die Sozial- emokraten lehnen die Zweitstimme ab, weil damit Manipulationen möglich seien. Wichtigste Streitfrage bleibt, ob die Ber- ner Bevölkerung an der nächsten Bundes- Adolf Spe. Agswahl beteiligt werden soll. Eine solche are alt. Del forderung war beinahe als unabdingbar von r bereits After SpD erhoben worden. Die Alliierten und men hats senso di i i 1 i 0 8 ind 8 zeine Haupt ense die Bundesregierung s der M hrige in de unbekannt o erschienel niger als en Werk in vurden de steller erb. nge zu seil Washington.(dpa) Präsident Eisenhower gab am Mittwoch auf seiner Pressekonfe- i in Washington zu verstehen, daß er erne wieder mit Richard Nixon zusammen n die Präsidentschaftswahlen im November ehen werde. Er sagte, er werde glücklich Lein, wenn Nixon auf dem gleichen„politi- chen Fahrschein“ stünde wie er. In politi- e nen Kreisen Washingtons wird diese Er- ar. Es af warung als deutlicher Hinweis auf den intes, bel Junsch Eisenhowers gewertet, daß Nixon antes, en den Republil iten Mal lungsreiche d publikanern zum zweiten Male 5„ür da a i iniert 8 Wurde el 10 S Amt des Vizepräsidenten nominie aster er vr man auf en nerkwürdig is vermein Is Leimrit e. t dem Alb Eisenhower erklärte den Pressevertre- begann 1 ern, er stehe Nixon sehr nahe. Wenn je- der zuers] wand versuchen sollte, einen Keil zwischen rutter zue Nix l 0 85 nfede fi en und ihn zu treiben, dann könne der- it gr ſeuige genau so gut versuchen, ihn, Eisen- er mit 0 a g uus undi he doe, seinem Bruder zu entfremden. Der 1 5 Dru fprszicdent fügte hinzu, daß er zu dieser dase nichts mehr sagen werde, bis der Vermählul depublikanische Parteikonvent zur Nominie- zung der Präsidentschaftskandidaten im Au- 1 dust zusammentritt. o fenbel⸗ Nixon als Wahlüberraschung ger Freuté] Die große Ueberraschung der ersten Vor- erchens wahl zu den amerikanischen Präsidenten- zina gahlen, die am Dienstag im Staate New Januar ampshire stattfand, war die hohe Stim- nenzahl, die der Vizepräsident Richard das Fenz Miron auf der republikanischen Liste er- Sekt hinalbeichte. Die Mehrzahl der republikanischen a8 Ein,; anler sprach sich dafür aus, daß Nixon laut in dt ieder als Kandidat für den Posten des n die klei Jizepräsidenten nominiert wird. Als Kandi- ir ihm stalt dat für den Präsidentenposten erhielt Eisen- abrücke wower wie erwartet eine überwältigende Mulde de] Mehrheit. liegen Auf der demokratischen Liste erhielt chwöre 1 enator Kefauver eine höhere Stimmenzahl sten, hat ie Adlai Stevenson, der jedoch nach Ansicht m allen 1 Mlitischer Beobachter in anderen Staaten ukaufen. Lägere Unterstützung finden wird. haus wü], Eisenhower erklärte in seiner Pressekon- 12 denz, er beabsichtige nicht, vom amerika- 1 Kongreß Sondervollmachten für den Bad Godesberg.(AP) Den Neu- und Ausbau von rund 13 000 Kilometern zundesstraßen und Autobahnen in den nächsten zehn Jahren mit einem Kostenauf- and von rund 35 Milliarden Mark kündigte Bundesverkehrsminister Seebohm am Mittwoch in Bad Godesberg an. Seebohm gab den Zehnjahresplan auf der dritten Ver- kehrssicherheits-Konferenz der Bundesrepublik bekannt, an der die Innen-, Ver- kehrs-, Finanz- und Justizminister der Länder bzw. ihre Vertreter sowie zahlreiche verkehrssachverständige teilnahmen. Im Mittelpunkt der Besprechung stand die frage, wie dem Tod auf der Straße Schach zu bieten ist, dem in den letzten fünf sind. Allein im vergangenen Jahr starben Unfällen im Straßenverkehr. allem muß dabei die Frage der Finanzierung geklärt werden. Nur rund 10 Milliarden Mark der Kosten sind bisher durch Haus- haltsmittel bzw. durch das Aufkommen aus dem Verkehrsfinanzgesetz gedeckt. Seebohm glaubt, daß die restlichen 25 Milliarden durch eine Zweckbindung der Mineralölsteuer und der Kraftfahrzeugsteuer aufgebracht werden könnten. Möglicherweise sollen auch Mittel aus dem Verteidigungshaushalt für den Aus- bau der Straßen herangezogen werden, wie Seebohm meinte, da die neuen Straßen einen hohen strategischen Wert für die Bundes- wehr haben würden. In erster Linie sollen die neuen Straßen aber den Verkehr ent- lasten und mit dazu beitragen, die Sicherheit im Straßenverkehr wieder herzustellen. Minister Seebohm und die Verkehrsmini- ster der Länder haben sich im weiteren Ver- eute wird das Wahlgesetz verabschiedet Bemühungen um einen Kompromiß in der Streitfrage Berlin Von unserer Bonner Redaktion nung, daß die Einbeziehung Berlins den Viermächte-Status der Stadt gefährden Würde. Am Mittwoch hat nun der Wahl- rechtsausschuß folgenden Kompromiß ver- einbart, der aber voi der SPD abgelehnt wurde: In einer Schlußbestimmung des Wahlgesetzes soll festgelegt werden, dab „bis auf weiteres“ wiederum das West- berliner Abgeordnetenhaus die Wahl der Berliner Vertreter besorgt, daß der Normal- fall die Mitwahl der Berliner Bevölkerung ist, zur Zeit aber zurückgestellt wird. Zwir schen der zweiten und der dritten Lesung des Gesetzes am heutigen Donnerstag soll einmal interfraktionell über die Formulie- rung dieser„Sperrklausel“ beraten werden, um den Sozialdemokraten ein„Ja“-Sagen zu erleichtern. Von seiten der CDU wurde noch einmal daran erinnert, daß man das Wahlrecht nicht allein tragen wolle, sondern Wert auf eine breite Mehrheit lege. Die hauptsächliche Ausein andersetzung heute im Bundestag wird also um die Ber- lin-Klausel, aber auch um die Zahl der Ab- geordneten gehen. Inzwischen liegt nämlich ein sozialdemokratischer Antrag vor, nicht 506, sondern nur 400 Mandate, wie im ersten Bundestag, zu vergeben. In der CDU/ CSU- Fraktion gibt es keine geschlossene Meinung darüber. Die kleineren Parteien befürwor- ten einen zahlenmäßig grogen Bundestag. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Bundes- tag den Beschluß des Wahlrechtsausschusses in dieser Frage revidiert. Eisenhower setzt sich für Nixon ein Er befürwortet die Kandidatur seines Vizepräsidenten Falll eines Kriegsausbruches im Nahen Osten zu fordern, wie sie zur Verteidigung von Formosa im Jahre 1954 gewährt worden waren. Die USA erwögen jedoch gegenwär- tig einen neuen Weg, um im Rahmen der UNO die Nahostfrage zu lösen.(Zu Nahost siehe auch Seite 2: Zwei Könige treffen sich). Autos sollen langsamer fahren Verkehrsminister wünschen Geschwindigkeits-Begrenzung/ Zehnjahres-Plan für Straßenbau lauf der Konferenz für eine Wiedereinfüh- rung von Höchstgeschwindigkeiten für Kraft- fahrzeuge ausgesprochen. Die Minister emp- fehlen, die Geschwindigkeit für alle Kraft- fahrzeuge innerhalb geschlossener Ortschaf- ten auf 50 bis 60 Kilometer je Stunde zu be- grenzen. Außerhalb geschlossener Ortschaf- ten soll die Höchstgeschwindigkeit für Per- sonenautos, Krafträder und kleine Lastwa- gen auf 80 Stundenkilometer begrenzt wer- den. Auf Autobahnen sollen für diese Fahr- zeuge keine Höchstgeschwindigkeiten gelten. Die Geschwindigkeit von Kraftomnibus- sen soll außerhalb geschlossener Ortschaften nicht mehr als 70 bis 80 Kilometer und die Geschwindigkeit von Lastkraftwagen über 2,5 Tonnen nicht mehr als 60 Kilometer be- tragen. Für schwere Lastkraftwagen soll die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 60 bis 80 Kilometer begrenzt werden. Die Empfehlung der Minister hat noch keine bindende Wirkung. Allgemeine Ge- schwindigkeitsbegrenzungen können nur durch Bundesgesetz wieder eingeführt wer- den. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen Wur- den seinerzeit auf Vorschlag der Länder- minister aufgehoben. Weitere Empfehlungen In einer Resolution unterbreiteten die Minister außerdem folgende Vorschläge zur Stärkung der Verkehrssicherheit: 1. Die Verkehrserziehung soll als Unterrichtsfach an den Schulen eingeführt und der Schüler- lotsendienst gefördert werden. 2. Den Län- dern wird empfohlen, moderne Geräte, wie Kamerawagen, zur Verkehrsüberwachung anzuschaffen. 3. Die Justizminister der Län- der werden gebeten, für eine Vereinheit- lichung der Verkehrsrechtsprechung Sorge zu tragen. 4. An die Automobilindustrie wird appelliert, die Kraftfahrzeuge im In- nern so auszugestalten, daß den Mitfahrern ein möglichst großes Maß an Sicherheit ge- Währleistet ist. 5. Die Herausgabe einer Verkehrsfibel und ihre Verteilung in den Schulen wird empfohlen. An den Unkosten soll sich die Industrie beteiligen. 6. Billigten die Verkehrsminister einstimmg den von Seebohm unterbreiteten Zehn- Jahres- Stra- genbauplan. Eine weitere Niederlage der deutschen Fußball-Nationalelf gab es am Mittwoch beim ersten Nachkriegsländerspiel gegen die Holländer. die im Düsseldorfer Rheinstadion eine taletisch ausgezeichnete Leistung boten und verdient mit 21 Toren gewannen. Beide Treffer der Gäste erzielte der Halblinke Lenstra(52. und 75. Minute). Das deutsche Gegentor schoß ebenfalls ein Holländer, nämlich Mittelläufer van der Hart, der einen Schuß von Rechtsaußen Klodt in der 79. Minute ins eigene Nets abfälschte. Unser Bild zeigt Klodt(links) mit Hollands Mittelläufer van der Hart im Kampf um den Ball.(Ausführlicher Bericht im Sportteil.) Foto: AP Eden: Wir hatten keine andere Wahl Zypern-Debatte im Unterhaus/ Eisenhower bietet Vermittlung an London.(AP/ dpa) Premierminister Eden hat am Mittwoch im Unterhaus die Deportie- rung des zypriotischen Erzbischofs Makarios und drei seiner engsten Mitarbeiter mit dem Hinweis verteidigt, Großbritannien sei keine andere Wahl geblieben. Der Erzbischof habe die Weiterführung der Verhandlungen mit im durch seine Weigerung unmöglich ge- macht, den Terrorakten auf der Insel Ein- halt zu gebieten. Am gleichen Tage hat Prä- sident Eisenhower Griechenland und Groß- Sie konnten zusammen nicht kommen Die FDP lehnt das Rückkehr-Angebot der Rebellen ab Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag wird heute darüber befinden, ob er einer Fraktionsbildung der 16 FDP- Rebellen unter dem Namen„Demo- Kratische Arbeitsgemeinschaft“ zustimmt. Die FDP unter Dr. Dehler und die SPD wer- den dagegen Einspruch erheben, CDU und Deutsche Partei wollen dafür stimmen. Da nur eine einfache Mehrheit notwendig ist, Wird es wahrscheinlich im Bundestag ab heute sechs Fraktionen geben. Am Mittwoch scheiterte eine vorläufig letzte Bemühung, die beiden FDP-Gruppen Wieder zusammenzubringen. Die Rebellen hatten— wie schon berichtet— an die FDP- Fraktion einen Brief geschrieben, in dem sie sich bereit erklärten, mit den Freien Demo- kraten wieder zusammenzugehen, wenn die Regierungskoalition fortgeführt würde, die Linie der FDP festgelegt werde und wenn ein Fraktionsvorstand gewählt werden könne, dem keine der exponierten Persön- lichkeiten beider Seiten angehören sollten. Dafür erklärten sich die Rebellen bereit, dag die vier Minister, die sämtlich aus der aus- geschiedenen Gruppe angehören, zurück- treten würden. Sie erbaten eine Stellung- nahme bis Mittwoch 17 Uhr. Die FDP-Fraktion unter Dr. Dehler de- pattierte das Angebot in einer mehrstün- digen Fraktionssitzung und ließ den Ant- wortbrief während einer Pressekonferenz, auf der Minister Preusker das Angebot der 16 ausgetretenen Abgeordneten erläuterte, aber erst nach 17 Uhr, überreichen. In dem Brief wird das Angebot zurückgewiesen, mit der Begründung, daß die FDP ihre politische Auffassung nicht geändert habe. Wegen der sachlich unrichtigen Darstellung und der ultimativen Form müsse man das Schreiben zurückweisen. Die FDP-Fraktion sei aber bereit, heißt es weiter in der Antwort, im Interesse des liberalen Gedankens Einzel- anträge auf Wiederaufnahme in die Frak- tion zur Abstimmung zu stellen. Minister Preusker erklärte auf die Frage, ob beabsichtigt sei, eine neue Partei zu grün- den, daß man mit allen geeigneten Mitteln darangehen werde, die von der„Demokra- tischen Arbeitsgemeinschaft“ verfolgte Linie zum Tragen zu bringen. Die nächsten Schritte würden aber davon abhängen, wie die FDP unter Dehler sich weiter entwickeln werde. Zwischen Gesfern und Morgen 226 weitere Aussiedler aus den polnisch verwalteten deutschen Ostgebieten trafen am Mittwoch in Friedland ein. 164 kamen aus dem Regierungsbezirk Kattowitz, die restlichen 62 aus dem Regierungsbezirk Oppeln. In der Hauptsache sind es ehemalige Einwohner der oberschlesischen Industrie- städte Beuthen, Gleiwitz, Hindenburg, Kattowitz, Oppeln und Ratibor mit den um- liegenden Landkreisen. Die Freilassung der von sowjetischen In- stanzen verurteilten Deutschen forderte das Kuratorium unteilbares Deutschland in einem Schreiben an den sowjetischen Bot- schafter Sorin. In dem Schreiben wird an- gesichts der Bemühungen von Botschafter Sorin um seine eigenen Landsleute ein ver- gleichbares Verfahren verlangt. Der Streik in der westfälischen holzver- arbeitenden Industrie ist beendet. Die 15 000 Streikenden nahmen in einer Ur- abstimmung den nach langwierigen Schlich- tungsverhandlungen abgeschlossenen neuen Tarifvertrag an, wonach die Ecklöhne für die rund 50 000 Arbeitnehmer der holzverarbei- tenden Industrie Westfalens rückwirkend vom 1. Februar bis zum 1. Oktober stufen- weise um 18 bis 20 Pfennig erhöht werden. Die Arbeitgeber kündigten als Folge der Lohnerhöhungen Preissteigerungen für Mö- bel an. Die Verhandlungen zwischen deutschen und alliierten Sachverständigen über die alliierte Forderung nach Weiter zahlung von Stationierungskosten für die alliierten Truppen in der Bundesrepublik über den 5. Mai hinaus haben am Mittwoch in Bonn begonnen. Der Kriegsopferausschuß des Bundes- tages hat am Mittwoch noch keine Be- schlüsse zur Verbesserung der Kriegsopfer- versorgung gefaßt. Die Beratungen werden am Montag fortgesetzt. In der Zwischenzeit soll eine Gegenüberstellung der Verbesse- rungsvorschläge angefertigt werden. Malenkow ist in Ostberlin auf dem Wege nach England, wo er an der Spitze einer De- legation von sowjetischen Energiefachleuten etwa eine Woche sich aufhalten wird, zwi- schengelandet. Der Minister für die sowjeti- schen Kraftwerke— was Malenkows augen- blicklicher Amtstitel ist— wird heute, Don- nerstag, in die britische Hauptstadt weiter- reisen. In Prag wurde der ehemalige französische Staatspräsident, Vincent Auriol, vom tsche- choslowakischen Staatspräsidenten, Zapo- tocky, empfangen. Auriol kam aus Moskau, wo er als Privatbesucher auch Unterredun- gen mit führenden Politikern hatte. Ministerpräsident Mollet wurde am Mitt- woch vom französischen Ministerrat wieder zur Stellung der Vertrauensfrage in der Na- tionalversammlung ermächtigt. Er will dies notfalls in Verbindung mit einem Gesetz- entwurf tun, der eine grundlegende Reform der Institutionen der französischen Ueber- seegebiete vorsieht.— Der britische Pre- mierminister Eden wird voraussichtlich An- fang April Mollet zu weiteren politischen Besprechungen in Paris aufsuchen. Mollet War am letzten Wochenende bei Eden in England. Das Vertrauen ausgesprochen hat am Mittwoch das italienische Abgeordnetenhaus Ministerpräsident Segni, indem es das neue Wahlgesetz mit 280 gegen 47 Stimmen billigte. In dem neuen Gesetz ist ein Proporzverfahren verankert, das auch den kleineren Parteien bei künftigen Wahlen die Chance einer Ver- tretung im Parlament gibt. Zur Unterstützung des Generalstreiks in Finnland hat die schwedische Transport- arbeiter- Gewerkschaft beschlossen, den Flugverkehr zwischen Stockholm und Hel- sinki lahmzulegen. Von dieser Maßnahme werden sehr groge Fluggesellschaften be- troffen. Die einzige Ausnahme bildet die PAA, die über eigenes Bodenpersonal verfügt. Einen Botschafter-Austausch haben die Sowjetunion und der Sudan beschlossen. Die sterblichen Ueberreste des in Moskau verstorbenen ersten Sekretärs der polnischen EP, Bolislawy Bierut, wurden am Mittwoch mit dem Flugzeug nach Warschau über- geführt. In der Nacht zum Mittwoch hielten Ministerpräsident Bulganin und andere so- Wjetischen Politiker an der Bahre Bierurts Ehrenwache. Die Moskauer Begräbnisdele- gation in Warschau wird Parteisekretär Chrustschow, der im Augenblick noch leicht erkrankt ist, führen. britannien die Vermittlung der USA im Zypern-EKonflikt angeboten, während das amerikanische Außenministerium auf eine Intervention Englands betonte, die Vereinig- ten Staaten würden für keine Seite Partei ergreifen. Eden erklärte zur Eröffnung der Zypern- Debatte, Großbritanniens Angebot, Zypern Selbstverwaltung zu gewähren, sei nach We Vor gültig. Jetzt gelte es jedoch zunächst, Ruhe und Ordnung wiederherzustelen. Es sei die Pflicht Großbritanniens, die strategischen Bedürfnisse des Westens sicherzustellen. Die Verpflichtungen im Rahmen des Atlantik- Paktes, des Bagdad-Paktes und der Drei- mächte-Nahost-Erklärung könnten micht ordnungsgemäß erfüllt werden, wenn Groß- britannien keinen uneingeschränkten Ge- brauch von Zypern machen könne. Eden begründete außerdem die Ansicht, daſßz der Fall Zypern nicht nur eine anglo- griechische Angelegenheit sei. Eine derartige Auffassung sei unrealistisch. Die strategi- sche Bedeutung Zyperns für die Türkei werde oft vergessen. In der Konvention, in der die Uebergabe Zyperns an Großhbritan- nien festgelegt wurde, habe Großbritannien Verpflichtungen der Türkei gegenüber zum Schutz gegen eine russische Expansion über- nommen und die Uebernahme Zyperns sei als Mittel zur Erfüllung dieser Verpflichtun- gen bezeichnet worden. Der linksgerichtete Labour- Abgeordnete Bevan beschuldigte dagegen die Regierung, die Verhandlungen mit Makarios voreilig ab- gebrochen zu haben. Er räumte ein, daß die Interessen Großbritanniens im Nahen Osten, vor allem an der Oelzufuhr, lebens- wichtig seien. Bevan warnte aber davor, „den Fluß des Oels durch eine Wiederbele- bung kolonialistischer Methoden unterbre- chen zu lassen“. Mehr Koordinierung for- derte er von den Amerikanern. Sie dürften im Nahen Osten nicht mit britischen Inter- essen spielen, um ihren eigenen zu dienen, so sagte er. Griechenland hat unterdessen, wie ge- meldet, die Vereinten Nationen ersucht, die Zypern-Frage auf die Tagesordnung der nächsten Vollversammlung zu setzen. Die britische Regierung bezeichnete dagegen in einer Gegenerklärung die Zypern-Frage als eine Angelegenheit, die nicht in die Zustän- digkeit der Vereinten Nationen falle. Im Zentrum von Nikosia, der Hauptstadt Zyperns, wurde am Mittwochmorgen ein britischer Polizeiwachtmeister von Zyprioten erschossen und ein Zzypriotischer Polizist schwer verletzt. Der Generalstreik auf der Insel, mit dem gegen die Deportation des Erzbischofs Makarios protestiert wird, dauerte auch am Mittwoch unverändert an. Erzbischof Makarios ist am Mittwoch- mittag an seinem Exilort, den Seychellen- Inseln im indischen Ozean, angekommen. Kohlenpreis-Freigabe vom Kabinett befürwortet Bonn.(Eig.-Ber.) Das Bundeskabinett, das am Mittwoch in fünfstündiger Beratung ge- meinsam mit den Leitern des Zentralbank- systems konjunkturpolitische Fragen beriet, begnügte sich mit der Feststellung, daß Ma- Bigung bei der weiteren Entfachung der wirtschaftlichen Entwicklung geboten sei. Weiter wurde im Zuge dieser Beratung der Bundeswirtschaftsminister beauftragt, bei der nächsten Ministerratssitzung der Mon- tan-Union, die für den 16. März vorgesehen ist, Freigabe des Ruhrkohlenpreises zu be- antragen. Schließlich stimmte das Bundes- kabimett dem deutsch- schwedischen Vermö- gensabkommen zu.(Vgl. auch Wirtschaftsteil der heutigen Ausgabe.) stellgeb. Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. e . FFV D. tt e e. N H Seite 2 MORGEN Kommentar Donnerstag, 15. März 1956 Soll Berlin mitwählen? Soll Berlin mitwählen oder nicht? Diese Frage hat sich zu einer neuen Klippe in der Bonner Wahlrechts-Diskussion entwickelt. Meinung prallt auf Meinung. Hier die For- derung des Bürgermeisters Suhr und der SPD: Westberlins Abgeordnete für den neuen Bundestag sollen direkt, also von der Bevölkerung gewählt und nicht— wie bis- her— nur vom Stadtparlament bestimmt Werden, sie sollen ferner Stimmrecht erhal- ten. Dort die These der drei Westmächte, der Sich die Bundesregierung und die CDU an- geschlossen hat: es erscheint nicht ratsam, Berlin den Bundesländern gleichzustellen und damit den Viermächte-Status der Stadt Zzu brechen. Beide Seiten haben für hre Ansichten gute Argumente, doch die kräftigeren liegen auf den ersten Blick bei den Befürwortern einer Mitwahl Berlins. Hat nicht der Osten den Viermächte-Status praktisch schon viele Male gebrochen? Ist es nicht ein Gebot der Stunde, die Verbundenheit mit Berlin er- neut und augenfällig zu dokumentieren? Gewig. Aber— und da liegt wohl des Pu- dels Kern— wem wäre mit einer direkten Bundestagswahl in Berlin geholfen: der tapferen„Insel im roten Meer“, der Bundes- republik, der Frage der Wiedervereinigung? Keinem von allen. Freilich ist der Viermächte-Status Ber- Iins eigentlich nur noch eine Fiktion. Im- merhin jedoch beruht auf dieser Fiktion die Verantwortung der Alliierten für die Stadt, ebenso wie auf der Fiktion des Pots- damer Abkommens ihre Verantwortung für Gesamtdeutschland. Die Bundesregierung wehrte sich mit gutem Grund dagegen, sie Aus dieser Verantwortung für die Wieder- vereinigung zu entlassen. Täte sie das jetzt für Berlin— was zwar dem Deutschland- Vertrag widerspräche, aber dennoch durch- Zusetzen wäre—, könnte der Schaden leicht größer sein als der Nutzen. Denn der Nutzen bestünde im Grunde nur aus einer Geste; es gibt auch ohne Di- rektwahl der 22 Berliner Abgeordneten ge- nügend Mittel und Wege, die Verbundenheit mit Berlin zu demonstrieren. Der Schaden aber könnte sehr handfeste Formen anneh- men, im besonderen für die Stadt selbst und m allgemeinen in bezug auf die Kompetenz der Westmächte für die Wiedervereinigung. Ueberdies scheint eine Vermehrung des Ge- wichts der Berliner Stimmen im Bundestag auch ohne gefahrenträchtiges Jonglidren mit dem Viermächte-Status möglich. Das ist keine Duckmäuserei vor dem Osten, als welche es gerne hingestellt wird, Sondern ein nüchternes Abwägen von Vor- und Nachteil. Gleichwohl kann der Streit sein Gutes haben: den Blick der Sieger- mächte erneut auf die Berliner und die deutsche Misere zu lenken. Und ein ge- schickes Bon könnte in dieser Richtung noch kräftig nachhelfen. Im übrigen: Die nächste Bundestagswalll ist im Herbst 1957 wd. Spaaks kühner Plan Der große Vorkämpfer für eine Vereini- gung unseres alten Kontinents, Belgiens Außenminister Paul Henry Spaak, hat mit der Proklamation seiner„kühnen Lösung“ einer Zollunion, die zu dem Gemeinsamen Markt für 150 Millionen Menschen hinfüh- ren soll, über Europa wieder die Fahne der Hoffnung aufgerichtet. Man darf nicht ver- schweigen, daß es die Fahne der letzten Hoffnung ist. Seit dem Neubeginn nach dem Kriege haben weitblickende westeuropäische Staats- männer eine Politik betrieben, deren Ziel die Gemeinschaft des Vereinigten Europas ist. Im ersten Anlauf wurde das Ziel nicht er- reicht. Der Versuch, im Zuge der durch den Korea- Schock ausgelösten und von militäri- schen Gesichtspunkten weitgehend bestimm- ten Sicherheitspolitik des Westens die Poli- tische Gemeinschaft zu erreichen, scheiterte mit der Ablehnung der Europäischen Ver- teicdigungsgemeinschaft(EVG) durch Frank- reichs Parlament. Spaaks programmatische Rede vor der Versammlung der Montan- Union stellt einen einleitenden Höhepunkt des zweiten Anlaufs dar, des Versuchs, die Europäische Gemeinschaft über die Wirt- schaftspolitik herbeizuführen. Kennzeichen der Europäischen Gemeinschaft, damit auch Kennzeichen des ersten wie des zweiten Versuchs, ist das übernationale Prinzip. So wie die Dinge liegen, wird es, wenn auch der Zweite Anlauf fehlschlagen sollte, einen drit- ten Versuch so bald nicht geben. Es wird nicht lange dauern, bis ein viel- stimmiger Chor der Gegner des Zollunion- Projektes erschallt. Und wie schon der Streit über die Europaische Atom- Gemeinschaft, so wird auch diese Auseinandersetzung in einem Zwielicht des halb Politischen— halb Wirtschaftspolitischen geführt werden. Der politischen Entscheidumg für eine Europäi- sche Gemeinschaft liegt die Integration im Sinne des übernationalen Prinzips zu Grunde, eine Auffassung, der auch alle Wirtschaftspolitiker beipflichten können, die wenigstens ein Mindestmaß an Planung und Lenkung so lange für notwendig halten, bis die verschiedenen Nationalwirtschaften hin- reichend zusammengewachsen sind. Aber diejenigen Wirtschaftspolitiker und vor allem Wirtschaftler, die den freien Wett- bewerb und die Marktwirtschaft zum ober- sten Gebot machen, bekämpfen das über- nationale Prinzip erbittert als„Dirigismus“ und tun damit ihr Mögliches, um der Inte- gration das Rückgrat zu brechen. Beide Gruppen können schwerwiegende Argumente ins Feld führen. Doch die Ver- einigung Europas ist im Grunde eine politi- sche Aufgabe. Es muß deshalb auch eine po- litische Entscheidung getroffen werden: für oder wider die übernationale Hoheitsgewalt. Der Vorwurf, man dürfe die Wirtschaft nicht der Politik unterwerfen, trifft nicht den Kern der Sache; denn wenn man auch der politischen Entscheidung ausweichen wollte, man würde sie dennoch fällen, nämlich ge- gen die Uebernationalität, gegen die Euro- päische Gemeinschaft, die ohne eine den Mitgliedsstaaten übergeordnete Souveräni- tät nicht denkbar ist. Wir stehen am Anfang des Kampfes um die Zollunion und den umfassenden gemein- samen Markt. Die Ausein andersetzung muß im klaren Wissen darum geführt werden, daß es letzten Endes für oder gegen die Ver- einigung Europas im Sinne einer wirtschaft- lichen und politischen Gemeinschaft geht. Whe Notiz zum Tage: Darauf kam noch keiner Die Bundesregierung teile nach seiner An- sicht nickt die Auffassung, daß der deutsch- SO etische Niekhtangriffspakt vom August 1939 noch Gültigkeit besitze, er- klärte ein Regierungssprecher am Mittwoch in Bonn. Der Stellvertreter des sowjetischen Bot- schafters Sorin, Botschaftsrat Kudriawzew, soll nach Pressemeldungen die Ansicht geäußert Raben, daß dieser Vertrag„mit dem deutschen Volk“ geschlossen und daher auch durch den Krieg nicht außer Kraft gesetzt worden sei. Diese Ansicht sei auch vom Kongreß der Kom- munistischen Partei in Moskau geteilt worden. Der Regierungssprecker sagte, die Frage des Weiterbestehens dieses Vertrages sei im Übri- gen auch gleickgültig, da die Bundesrepublik gewiß nicht die Absicht habe, die Sowjetunion anzugreifen.(AP) Lehrer wollen Schulleiter wählen In Hamburg wird über das Prinzip der Selbstverwaltung der Schulen diskutiert Hamburg, im März. Die Hamburger Bürgerschaft, das Stadt- barlament der Hansestadt, wird sich in sei- ner nächsten Sitzung mit einer Forderung von rund 8000 gewerkschaftlich organisier- ten Hamburger Lehrern befassen, die seit mehr als acht Jahren auf die Wiedereinfüh- rung eines Systems pochen, das ihnen in der Weimarer Zeit schon einmal zugestanden worden war. Mit Ausnahme von Thüringen und Sachsen, wo ähnliche Systeme gebilligt wurden, hat kein deutsches Land, keine deutsche Gemeinde ihren Lehrern jemals so viele Rechte eingeräumt, wie sie die Ham- burger Lehrer von 1922 bis 1933 hatten. Die Hamburger Lehrer verlangen die Wiedereinführung wirklicher demokratischer Selbstverwaltung der Schulen. Damals wählte sich das Kollegium jeder Schule sei- nen Schulleiter selbst auf Zeit. Er bekam keine Amtszulage und keinen Titel. Er war der erste unter Gleichen, dem sie sich frei- willig unterordneten. Er war nicht ihr Vor- gesetzter, er brauchte nicht einmal der beste „Lehrer“ seiner Schule zu sein; aber er mußte in besonderem Maße die Gabe der Das Gold des Atomzeitalters In der Bundesrepublik läuft eine bescheidene Uran- Produktion an Bonn, 14. März. Deutschland braucht Uran. Allein im er- sten Jahr nach Anlaufen des Atomreaktor- Bauprogrammes werden in der Bundesrepu- blik nach Schätzungen unterrichteter Kreise 25 Kilogramm angereichertes Uran be- nötigt. Sie müssen beschafft werden, wenn sich der Rückstand gegenüber den Atom- Großmächten nicht noch vergrößern soll. Uran, das Gold des Atomzeitalters, wird nicht über den Ladentisch verkauft. Obwohl es von einigen Ländern in beträchtlichem Umfang erzeugt wird, gibt es keine offi- ziellen Uran-Notierungen. Im atomaren Wettlauf der Großmächte hat besonders das sogenannte angereicherte Uran— es han- cbelt sich um Uran 238, das mit einem gerin- gen Prozentsatz Uran 235 angereichert ist einen sicherlich mehr politischen als mone- tären Wert erhalten. Sechs Kilogramm dieses angereicherten Urans simd der Bundesrepublik auf Grund des deutsch- amerikanischen Atomabkom- mens zugesichert worden. Nachdem die Ver- einigten Staaten vor kurzem 20 000 Kilo- gramm Uran für das nicht- kommunistische Ausland freigegeben haben, hofft man in Bonn, daß noch zusatzlich für die deutschen Reaktoren etwas abfallen wird. Die Bun- desrepublik ist für die nächste Zeit auf den Uranimport angewiesen. Sie verfügt praktisch über keinerlei Bestände an Uran- Metall. Der gesamte Vorrat von ohnedies nur wenigen Kilogramm wurde 1945 in Hechingen, wo ein nicht ganz ausgereifter deutscher Atombrenner stand, von den amerikanern als Kriegsbeute beschlag- nahmt. Heute steckt die Bundesrepublik in den Anfängen einer bescheidenen Uran-Erzeu- gung. Die bisher untersuchten Erzlager im Bundesgebiet würden zwar nach Ansicht von Fachleuten für die Produktion von 20 Tonnen Uranmetall ausreichen, sie sind jedoch nur schwachprozentig uranhaltig im Vergleich zu den wesentlich besseren Erzen in anderen Ländern. Außerdem ließe sich das Uran nur in einem längeren Zeitraum gewinnen. Schließlich würde der Ge- stehumgspreis des Urans in der Bundes- republik rund 700 bis 800 Mark pro Kilo betragen, während die Amerikaner das Kilo für 40 Dollar(etwa 170 Mark) angeboten haben. Wenn jetzt dennoch eine deutsche Uran- Produktion anläuft, dann vornehmlich, um angesichts der noch nicht im ausreichen- den Umfange sichergestellten Uran-Importe eine gewisse Gewähr für die Versorgung der deutschen Kernreaktoren zu schaffen. Für den Uranerz-Abbau in der Bundesrepu- blik kommen in Frage: 1. das Fichtel- gebirge, wo die Förderung bereits angelau- fen ist; dort sind uranhaltige Kupferoxyd- erze vorhanden, die in Granit eingebettet Sind; 2. die Abraumhalden der ehemaligen Kobalt-Silber- Vorkommen im Schwarzwald; 3. Hessen, wo bereits für ein nicht näher bezeichnetes Gebiet begrenzte Schürfrechte erteilt wurden. Uranerz ist im Spessart und einigen weiteren Landesteilen festgestellt worden. Für die Aufbereitung des Erzes haben bereits mehrere Industrie werke Vorkehrun- gen getroffen. Forschungen zur Gewinnung des für die Anreicherung wichtigen Urans 235 in Isotopen-Trennanlagen laufen in den physikalischen Instituten der Universitäten Bonn und Marburg. M. W. Hentschel(AP) Von unserem Korrespondenten Gert Kistenmacher Menschenführung besitzen, um die Gesamt- arbeit aller Lehrenden seiner Schule zu koordinieren. Diese echte demokratische Selbstverwaltung, behaupten die Lehrer heute, habe sich damals bestens bewährt. Der nationalsozialistische Staat Ham- burg setzte das Selbstverwaltungsgesetz 1933 außer Kraft. Schulleiter wurden aus- schließlich durch die Schulbehörde ernannt, und die Selbstverwaltung war durch staat- liche Einflußnahme fast vollständig einge- schränkt. Mit geringfügigen Verbesserun- gen ist dieses Gesetz auch heute noch gültig. Nun bemühen sich keineswegs nur die Lehrer um die Aenderung des national Sozialistischen Schulgesetzes. Auch die Schulbehörde und die vom Parlament er- nannte Schuldeputation sind bestrebt, ein Gesetz zu schaffen, das frei sein soll von nationalsozialistischen Tendenzen. Aller- dings scheiden sich die Geister in der Frage, was unter demokratischer Selbstverwaltung Wie die Lehrer sie wünschen, zu verstehen ist. Zwei Referentenentwürfe, die von der Hamburger Schulbehörde im Verlauf der letzten acht Jahre vorgelegt wurden, fanden nicht die Zustimmung der Hamburger Lehrer. Schließlich, nach zähem Ringen, wurde der Bürgerschaft der Entwurf eines Schulver- waltungsgesetzes vorgelegt, dem die Lehrer in den meisten Punkten zustimmten. Aber drei der insgesamt 47 Paragraphen fanden nicht ihre Billigung. Dort heißt es nämlich, daß die Schulbehörde einen Wahlausschug fordere, der aus dem zuständigen Schulrat und zwei Vertretern des Kollegiums be- stehen solle. Dieser Wahlausschuß hätte nachdem ein Vertreter des Elternrats ange- hört wurde, einen Wahlvorschlag für den künftigen Schulleiter von ein bis drei Per- sonen aufzustellen, wobei seine Beschlüsse einstimmig gefaßt werden müßten. Der Gesetzentwurf sieht vor, daß der Schulleiter eine„ruhegehaltsfähige Funktionszulage“ und eine besondere Amtsbezeichnung be- kommt. Nach einer Probezeit soll der Schul- leiter auf Lebenszeit(bis zur Pensionierung) bestellt werden. Die Lehrer machen geltend, daß„im auto- ritären Staat jede Arbeit, die in seinem Auf- trag erfolgt, also auch die der Lehrer, von der staatlichen Spitze gelenkt wird. In ihm hat eine Selbstverwaltung keinen Raum“. Es gehöre aber zum Wesen eines demokra-⸗ tischen Staates, durch gesetzlich verankerte Mitarbeit der Bevölkerung entscheidenden Einfluß auf die Verwaltung zuzupilligen. Das setzte voraus, daß Behörden und Selbst- verwaltungsorgane klar voneinander abge- Industrie gegen Mosel-Kanal „Weder wirtschaftlich noch im europäischen Sinne“ Düsseldorf, 14. März Die Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahlindustrie lehnte arm Blittwoch in Düssel- dorf eine Moselkamalisierünig ab. Das Ergeb- nis der Untersuchungen der deutsch-framzö- Süscheri Stüdlenkommission hnñabe gezeigt, daß die von der Kanalisierung erwartete Ver- kehrsleistung auch von der bestehenden Bahn bewältigt werden könme. Die Bahnlei- stung könne sogar mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand durch eine Elektrifizierung verdoppelt werden. Hinsichtlich der Wirt- schaftlichkeit eines Moselkanals sei zudem zu bedenken, daß bei voller Kostendeckung keine Verbilligung gegenüber den Bahntari- fen erwartet werden kann. Eine künstliche Verbilligung sei aber eine Subvention und verstoße gegen den Montan-Unions- Vertrag. Zwei Könige treffen sich Will Jordanien zwischen dem Irak und Kairo vermitteln? Bagdad, 14. März König Feissal vom Trak hat am Mittwoch die Hauptstadt seines Landes verlassen und ist Zur irakisch- jordanischen Grenze geflo- gen. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß Feissal vermutlich mit König Hussein von Jordanien zusammentreffen wird. Feissal wird von dem Kronprinzen Emir Abdull Illah und Ministerpräsident Nuri Es-Said begleitet. Die irakische Regierung hatte in- zwischen mitgeteilt, daß sie die Entlassung General John Glubb Paschas durch König Hussein billige und hoffe, daß alle arabi- schen Staatschefs die Einladung Husseins zu einer Konferenz in Amman annehmen wer- den. Ein Streitpunkt zwischen dem Irak und den meisten der anderen arabischen Staaten ist bekanntlich die irakische Mitgliedschaft in dem unter westlicher Protektion gegrün- deten Bagdad-Pakt. Politische Beobachter bringen das Tref- ken der beiden Haschemiten-Könige mit dem Bemühen des Irak in Zusammenhang, sich aus der Isolierung zu lösen, in die er durch die Unterzeichnung des Bagdad-Paktes ge- raten war. Ein ägyptischer Sprecher erklärte zu Wochenbeginn in Kairo, Ministerpräsi- dent Nasser sei bereit, sich mit dem Trak auszusöhnen, falls die irakische Regierung und die übrigen Mitgliedstaaten des Bagdad- Paktes alle Bemühungen einstellen, weitere Araberstaaten zum Beitritt zu dem Pakt zu bewegen. Aegypten sei dann bereit, den Bagdad-Pakt als eine interne irakische An- gelegenheit zu betrachten und das gute Ein- Vernehmen zwischen beiden Ländern wieder- herzustellen. Nasser kürchtet westlichen Kolonialismus Der ägyptische Ministerpräsident, Nasser, hat in einem am Dienstagabend von neunzig amerikanischen Sendern verbreiteten Fern- sehinterview erklärt, sein Land fürchte den westlichen„Kolonialismus“ mehr als die Möglichkeit einer sowjetischen Aggression oder Herrschaft. Man habe in Aegypten den „Kolonialismus“ noch frisch in Erinnerung. Nasser verteidigte die ägyptischen Waffen- käufe in der Tschechoslowakei und fügte hinzu, vom westlichen Standpunkt aus sei das einzige Mittel zur Verhinderung der- artiger Importe die Versorgung Aegyptens mit den Waffen, die es benötige. Nach seiner Ansicht hätten die Vereinigten Staaten den nationalen Bestrebungen Aegyptens nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet und überdies auch die Franzosen in Tunesien, Algerien und Marokko unterstützt. In demselben Programm wurden auch der israelische Ministerpräsident, Ben-Gu- rion, und sein Außenminister interviewt. Beide betonten die Entschlossenheit ihres Landes, notfalls in den Krieg zu ziehen, andererseits aber ihre Ueberzeugung, daß eine friedliche Regelung der Nahostprobleme auf dem Verhandlungswege zu erreichen sei. Der französische Außenminister, Pineau, hatte am Mittwoch eine längere Unterredung mit dem ägyptischen Ministerpräsidenten, Nasser, die nach den Worten Pineaus„sehr aufrichtig“ verlief. Der britische Außenminister, Selwryn Lloyd, beendete am Mittwoch seine kurzen Besuche in Ländern des Nahen Ostens mit dreistündigen Besprechungen mit dem liby- schen Ministerpräsidenten, Mustafa Ben Ha- lim, in Tripolis. Nach der Konferenz der Mächte des Südostasien-Paktes in Karachi hatte Lloyd politische Besprechungen in Bag- dad, Teheran, Ankara und Jerusalem. Die Wirtschaftsvereinigung betont, daß sie bisher bewußt davon abgesehen habe, durch eine öffentliche Stellungnahme in internationale pelitische Verhandlungen ein- zugreifen. Nachdem aber die französische Stahlindustrie ihren Standpunkt dargelegt Habe, sehe sich dieè Wirtschaktsvereiniglilg ebenfalls zu einer Stellungnahme veranlaßt. Dabei wird die Auffassung der französischen Stahlindustrie zurückgewiesen, Framkreich könne bei einer Ablebnung der Moselkanali- sierung vom Montan-Unions-Vertrag zurück- treten. Diese Ansicht sei irrig, da„unlösbare Bindungen auf 50 Jahre vorliegen, die einzu- halten die deutsche Eisen- und Stahlindustrie für selbstverständlich hält.“ In der Stellungnahme wird schließlich das Moselkanal- Projekt als ein Vorhaben unge- wöhnlichen Ausmaßes bezeichnet, das nicht nur auf Deutschland und Frankreich, sondern auch auf andere Mitgliedstaaten der Montan- Union weitreichende Auswirkungen haben müsse. Die Wirtschaftsvereinigung sei der Ansicht, daß das Projekt weder wirtschaft- lich ist noch im europaischen Sinne liege. Ein Investitionsauf wand von 800 bis 900 Millionen Mark sei angesichts der Kapitalarmut bei der europäischen Montan-Industrie nicht zu ver- amtworten. Ein Moselkanal bringe nur für die nahegelegenen lothringischen Hüttenwerke gewisse Vorteile mit sich. Dies bedeute aber eine Verschiebung der Wettbewerbsgrund- lagen zu Lasten der Ruhr, der Saar, Belgiens und Luxemburgs. Die Saarregierung hat dem Bundesaußen- minister ein Memorandum zugeleitet, in dem die Bedenken der Saar wirtschaft gegen eine Kanalisierung der Mosel dargelegt und be- gründet sind. In dem Memorandum wird ins- besondere auf erhebliche Schäden hingewie- sen, die die Saar wirtschaft gegenüber dem lothringischen Konkurrenzrevier erleiden müßte. Die Industrie- und Handelskammer des Sgargebietes hat den Bundeskanzler in einem Telegramm dringend gebeten, dafür zu sorgen, dag der Bau eines Moselkanals unterbleibt, weil die Saarwirtschaft sonst im Konkurrenzkampf gegen Lothringen unter- liegen müßte. dpa/ AP Inseln der Verbannung Auch das kleinste Fleckchen Erde an ent- legenster Stelle kann plötzlich berühmt wer- den und in samtlichen Sprachen der Völker durch alle Zeitungen der Welt gehen. Selbst ein so winziges Atoll wie das von Bikini hat Weltberühmthkeit erlangt, wenngleich auch eine traurige, ebenso wie das von Eniwetok. Aber wanrend der Inselbereich der Südsee, einst als Paradies auf Erden gefeiert, für Weltunter- gangsegperimente auserseken scheint, ist den Inseln des Indischen Ozeans offenbar ein anderes Schicksal bestimmmt. Irgenduie müssen sie sich wohl besonders gut als Verbannungsorte eignen. Daß es dort eta eine französische Insel Réunion gibt, er- fuhr man, wenn man es noch nicht wußte, erst durch den Berberfürsten Abd el Krim, den einst die Franzosen dort, weit vom marokkani- schen Schuß, in„Sicherheit“ gebracht hatten. Als ihm nach langen Jahren der Verbannung die bedingte Rückkehr nach Frankreich, in eine streng bewachte Villa der Riviera, gestattet wurde, ging er allerdings gegen jedes Pro- gramm im Suezkanal von Bord und zieht seit- dem von Kairo aus einige Fäden der nord- afrikanischen Politik. Reunion scheint seitdem aus der Mode ge- kommen zu sein, denn als die Franzosen 1933 des Sultans von Marokko überdrüssig waren, Wiesen sie inm das etwas westlicker gelegene Madagaskar als neue Heimstatt zu. Dort brauchte er aber auch längst nicht so lange auf seine Rüchreise zu warten, es dauerte nur zwei Jahre, bis man in dem ängstlich Verbann- ten plötzlich einen großen„Freund“ erkannte, der uberhaupt nicht ins Eæil, sondern auf den Thron gehörte. Und jetzt sind es die Seychellen, die über Nacht in das Scheinwerferlicht der Weltößfent- lichheit geruclet sind. Fruher, als es noch nicht so viele Spezielgebiete gab, kannte sie jeder Brief marłkensammler. Diese Seychellen, die neue Heimstatt des ungekrönten Königs von Zypern, sind eine feleine britische Besitzung, aus 92 Inselchen bestehend, insgesamt nur 400 Quadrat eilometer Landfläche umfassend und etwa 1700 Kilometer vom ostafrikanischen Ha- fen Mombassa entfernt. Aus ruhmreicheren Zeiten her heißt ihre Hauptstadt noch Victo- ria, und der Erzbischof Makarios wird wohl still in sich hineinlächeln, wenn er daran denkt. wem wohl der Sieg in seinem Kampf einst zur fallen wird. Die Kokospalmen, die er aus sei- nem Fenster heraus erblickt, werden ihn viel- leicht daran erinnern, daß Großbritannien jetæt auch ohne ihn auf Zypern, und nicht etwa nur dort, einige Nusse zu knachen haben wird.(real) Donnerstag, 15. März 1956/ Nr. g — Srenzt seien: Hie Behörde— hie Selbstyer Waltungsorgan. Die Frage: Rektor oder Schulleiter ist n Hamburg daher schon mehr eine politisch als eine pädagogische. Der vom Senat der Bürgerschaft vorgelegte Entwurf entschel. det sich klar für das Vorgesetztenverhältut Die Schulbehörde ist der Auffassung, dab bei der Berufung des Schulleiters ihr per. treter nicht überstimmt werden dürfe, Des. halb fordert sie Einstimmigkeit der Be. schlüsse des Wahlausschusses.„Was“, fragen Hamburgs Lehrer,„soll ein Behördenmit- glied, nämlich der Schulleiter, in einen Selbstverwaltungsorgan?“ Sie meinen, d Schulbehörde vergewaltige die Idee de Selbstverwaltung und mache sie zu einem Instrument der Lenkung. Von solchen Argumenten will die Schul behörde nichts wissen. Nach ihrer Meinung begibt sich ein Schulleiter, der sich in regel mäßigen Abständen zur Wahl stellen mus in eine Abhängigkeit von den Lehrern. Un seine Wiederwahl zu erreichen, würde er auch dort nachgeben, wo er sich nach seine: Ueberzeugung durchsetzen müßte. Es bestehe auch die Gefahr, daß tatkräftige, unterneb. mungsfreudige Schulleiter, weil sie auch un. bequem sein könnten, nicht wiedergewäll würden. Die Lebensaufgabe sein. Die Lehrer wenden dagegen ein, daß ein Schulleiter auf Lebenszeit leicht der Gefalt erliegt, die Aufgaben der Menschenführung zu vernachlässigen und sich bei seinen Ent- scheidungen auf das sichere Polster der lebenslänglichen Anstellung zu verlassen. Die Schulleitung sei kein Amt, sondern el auf Zeit begrenzter Auftrag. Auch über die Frage der Funktionszulage sind die Meinungen geteilt. Die Schulbehörde vertritt den Grundsatz aller Besoldungsord. nungen, daß höhere Verantwortung aud höher besoldet werden müsse. Die Lehrer. „Die Gewährung einer Funktionszulage kann leicht zu einem ungesunden Ehrgeiz führen, der in der Schulleitertätigkeit nicht ene besondere Aufgabe sieht, sondern die Mög- lichkeit einer besseren Besoldung.“ Außer- dem werde in der Oeffentlichkeit der Ein- druck erweckt, daß Verwaltungsarbeit höher eingeschätzt werde als die pädagogische. Hamburgs Lehrer betrachten sich n ihrem Kampf um die Selbstverwaltung der Schulen als Pioniere ihrer Kollegen im Bun. desgebiet, die durchweg alle kein Mitwir- kungsrecht bei der Ernennung des Schu leiters haben. Grotewohls Chefsekretärin wegen„Spionage“ hingerichtet Berlin.(Ap) Die Chefsekretärin de Sowjetzonen-Ministerpräsidenten Otto Gre. tewohl, die 44jährige Elli Barczatis(SLI Schulleitung müsse eie 3 0 251 as Das ſochzei gelly b. moges bestellt. er Hoc dere gran k einem entache Stellt. Nach chunge ngen, eur L rigen eapel Forderl Jörder en ge d gel Cas den Une gegeben bt noch Die zahäng mer-Or Faren waltung organis Cenk. E prage ichst v die gru Alf ers K. eus de einem I Mo Dem„ daß er befände mente Schillin Aungek! irklic erhofft polizei 88 bek gehofft stelle dollten. Ein antikor scher S gen arr. schweis Diensts Ballon, nkanis lassen chend. ist nach Informationen des Untersuchung ausschusses Freiheitlicher Juristen wegen angeblicher Spionage in einem Geheimpro zeß zum Tode verurteilt und inzwischen hi gerichtet worden. Dasselbe Schicksal eri der 51jährige Angestellte der Regierung Kanzlei, Karl Laurenz. Ml 8 Beide waren am 4. März 1955 vom Staat sicherheitsdienst verhaftet und am 3. Oktobe vom Obersten Gericht der Sowjetzone vel urteilt worden. Die von ihnen bei Präsiden Pieck eingereichten Gnadengesuche wurde von diesem abgelehnt, meldet der Untes suchungsausschuß. Danach wurden d Urteile durch das Fallbeil vollstreckt. EI Barczatis war seit 1. April 1950 Chefsekre, tärin der Regierungskanzlei des Minister präsidenten. Sie unterhielt auch private Bü. ziehungen zur Familie Grotewohl. Beschwerde-Ordnung für die neuen Soldaten Bonn.(AP) Das Bundeskabinett hat an Mittwoch den Entwurf einer Wehrbe— schwerdeordnung verabschiedet. Der En. Wurf geht jetzt an den Bundesrat. Ein Ver. treter des Bundesverteidigungsministerium erklärte hierzu, es sei das erstemal, daß 1. Deutschland eine militärische Beschwerde. ordnung gesetzlich verankert werde. Nach dem Entwurf hat der Soldat das Recht zur Beschwerde, wenn er glaubt, v0 Vorgesetzten oder Dienststellen der Bun deswehr unrichtig behandelt oder durd abtrieb Zu preise Ueber in Ger europa deutsch wegen und 1 Jugos!. Nur d mit 10 unter Nel teilung handel eine E passie! Ein Neusc Großrr und n. sind. 8 18 einem ums I. der v. kehrte Schluc pflichtwidriges Verhalten von Kameradel Verletzt zu sein. Die Beschwerde soll innerhel von zwei Wochen bei der zuständigen 7 oder beim unmittelbaren Vorgesetzten ein gereicht werden. Wird sie abgelehnt, kann sie bei der nächsthöheren Stelle wiederhol werden. Als dritte Instanz bleibt die Wei. disziplinaerkammer bzw. der Bundesministe für Verteidigung übrig. Jugoslawische Jugend muß linientreu erzogen werden Belgrad.(dpa) Führende jugoslawische Kommunisten setzten sich für eine Ver. Stärkung der Parteiarbeit und eine nach- drücklichere kommunistische Erziehung del Jugend ein. In der 6. Plenarsitzung des Zen, tralkomitees der kommunistischen Parte Jugoslawiens erklärte Staatspräsident Tito die jugoslawische Jugend müsse vor einer „Sintflut destruktiver westlicher Ideen un Einflüsse“ geschützt werden. Es sei die Aut gabe der Partei,„die jungen Menschen aus den Händen verschiedener reaktionäte Ueberbleibsel zu reißen“. Die jugoslawisch⸗ Demokratie unterscheide sich von den Wes lichen Demokratien und habe einen„wirklich sozialistischen Charakter“. 5 Der stellvertretende Ministerpräsiden Rankovic bezeichnete die beschleunigt Heranbildung eines marxistisch geschultel Funktionärkaders zur Führung des deb, logischen Kampfes als die vordringlich Aufgabe. Dulles besucht Südvietnam Saigon,(dpa) Der amerikanische Außel. minister Dulles traf am Mittwoch auf seins Südostasienreise in Saigon, der Hauptstad Südvietnams ein. Dulles erklärte bei sein Ankunft, das vietnamesische Volk habe unte? Führung seines Präsidenten, Ngo Dinh Diem große Fortschritte auf dem Wege zu einen starken und freien Lande gemacht. Die küft lichen Wahlen zu einer verfassunggebende Der F Schulk 5— Ma daß e man 5 In ganze t, di bilden 1948 J schaff. gung“. latern Exeki a/ resier Der D sung 20„. Sowie multur Da dälsch haben dem Ziel 0 Versammlung seien ein bedeutender Schen zur Entwicklung einer verfassungsmäßigef und repräsentativen Regierung. N die Id au Sch zial, 1 56/ Nr. c e Selbstper. leiter ist 1 e Politisch Senat der Hentschel. mverhältntz assung, dal rs ihr Ver. dürke. Dez. t der Be. Vas“, fragen hörden in einen neinen, die Idee der e zu einem die Schul. er Meinung ch in regel. tellen muß ehrern. Un Würde er nach seine: . Es bestehe „ Unterneh. zie auch un. edergewällh nüsse eine ein, daß ein der Gefabr henführung seinen Ent. volster det Verlassen sondern eig ctionszulag chulbehörde oldungsord. rtung auch Die Lehrer: zulage kann geiz führen, nicht eine n die Mög- 18.“ Auher⸗ it der Ein- irbeit höher ogische. n sich 1 valtung de: en im Bun- ein Mitwir⸗ des Schul. etärin chtet etärin de Otto Gro. zatis(SI ersuchung, MORGER Seite 3 vr. 63/ Donnerstag, 15. März 1956 1 Vas sonst noch gescha g. Das Fürstenhaus von Monaco hat für die bchzeit des Fürsten Rainer mit Grace elly bei französischen Porzellanfabrüken in moges Zwei Zz wWölfhundertteilige EBservices bestellt. Eines davon ist für das Frühstück er Hochzeitsgäste vor der Trauung und das dere für das große Festmahl im Anschluß gran bestimmt. Die Services werden aus Die amerikanische Luftwaffe hat beschlos- sen, die Zahl ihrer fliegenden Radar- stationen wesentlich zu vergrößern. Sie ver- gab den bisher größten Auftrag für WV-2 Radar-Super-Constellations an die Lock- einem Weißen Porzellan mit Goldrand in heed- Werke. Gleichzeitig wurden erstmals entacher moderner Linienführung her- Einzelheiten über jene Tag und Nacht vom Stellt. 2 Nordpol bis in die Tropen patrouillierenden Radar-Warnflugzeugen bekannt, die bei den Luftwaffen- Einheiten der USA die„Luft- zigeuner“ heißen, wohl, weil sie oft länger als 24 Stunden in der Luft sind und heute am Nordpol und morgen über den Azoren oder in der Südsee fliegen. Die besonders ausgestattete Super-Con- stellations haben eine Radar- Ausrüstung von sechs Tonnen Gewicht an Bord. Eine Maschine, die sich über Hamburg befindet, kann damit den ganzen Raum zwischen dänischer Grenze und Magdeburg, zwischen Greifswald und der holländischen Grenze kontrollieren. Ihre Haupfkennzeichen: der wuchtige panzerturmähnliche Aufbau auf der Rumpfoberseite. Jede Maschine hat 31 Mann an Bord— zwei komplette Besat- zungen, die sich auf den tagelangen Flügen ablösen. Betten, Aufenthaltsraum und Küche gehören selbstverständlich dazu. Alle Infor- mationen der Funkmeßgeräte über etwa ein- dringende feindliche Flugzeuge, Schiffe oder U-Boote oder auch über einen heranziehen- den Sturm werden in der Auswertezentrale des Flugzeuges registriert und mit Funk an die Bodenstationen weitergegeben. Unbeein- flußt von den Schwankungen der Welt- politik, von Erhöhung oder Verminderung der Spannung fliegen die„Luftzigeuner“ Tag und Nacht Patrouille; die USA wollen kein Risiko eingehen. 5 Sowjetische Wissenschaftler haben ein Mondfahrt-Projekt entwickelt, das nach ihrer Ansicht bereits beim jetzigen Stand der Raketentechnik zu verwirklichen ist. Nach mehrmonatigen intensiven Nachfor- chungen ist es der italienischen Polizei ge- ingen, den Mord an dem Nürnberger Inge- eur Ludwig Peterreins, der am 5. August rigen Jahres an der Landstraße Rom eapel bei einem Raubüberfall erschossen gorden War, aufzuklären und einen der wrder Zu verhaften. Der Festgenommene, en gewisser Ferdinando Caparco aus Teano el Caserta, hat die Tat bereits eingestan- den und den Namen seines Komplicen an- gegeben. Die Fahndung nach dem Mittäter noch im Gange. * Die Arbeitszeitverkürzung und die Va- hängigkeit der Arbeitgeber- und Arbeitneh- mer-Organisationen in 70 Mitgliedsstaaten garen die Themen der 131. Sitzung des Ver- ſaltungsrates der Internationalen Arbeits- ganisation GLO) vom 6. bis 10. März in Genf. Eine besondere Arbeitsgruppe soll die frage der Arbeitszeit prüfen und eine mög- hst weitgehende Uebereinstimmung über de grundsätzlichen Fragen erreichen. * Alfons Fohrafellner, der Mann, der„Hit- rs Kurierflugzeug' im vergangenen Jahr aus dem Attersee bergen lieg, wurde von enem Wiener Gericht wegen Betruges zu h Monaten schwerem Kerker verurteilt. dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, da er mit der Behauptung, in der Maschine befanden sich Goldbarren und Geheimdoku- mente von einer Reihe von Personen 135 000 Schilling(22 500 D) erschwindelt habe. Der Angeklagte gab vor Gericht an, daß er sich Fürklich Millionenschätze bei der Bergung erhofft habe, außerdem habe er der Staats- polizei ein unterirdisches Waffenlager der 88 bekanntgegeben und auf eine Belohnung geheimgehalten wurde, mußte sich mit den hohen Anforderungen befassen, die das Düsenflugzeug an den menschlichen Organis- mus stellt. Sie hat inzwischen die höhen- physiologischen Probleme so gut wie gelöst. Ein Propagandaballon mit Hunderten von zntikommunistischen Flugblättern in russi- scher Sprache ist auf einem Feld bei Lattri- gen am Rande des Bieler Sees in der West- gehofft, wenn an der von ihm bezeichneten 3 e Die luftmedizinishe Forschung der 5 1 amerikanischen Luftwaffe, die nach 1945 schweiz gefunden worden, gab die Polizei am Dienstag bekannt. Man vermutet, daß der Ballon, der offensichtlich von privater ame- likanischer Seite in Süddeutschland aufge- lassen wurde, bei der am Wochenende herr- schenden Nordostströmung nach Westen abtrieb. sten wegen Geheimpro. vischen hin icksal exit Regierung vom Sta m 3. Oktobe jetzone ver ei Präsiden che wurde der Untel burden d streckt. EI Chefsekre. s Minister. private Be. II. rung 1 lett hat am r Wehrbe⸗ Der Ent at. Ein Ver. ninisterium mal, daß i Zeschwerde. rde. Soldat das glaubt, vl der Bun- oder durd Kameraden ol innerhalb icigen Stel setzten ein. lehnt, kenn e Wiederhol t die Wehr. adesministe end erden goslawische eine Ver. eine nach ziehung del ng des Zen. hen Parte sident Tito e vor einer Ideen und sei die Auf. enschen db reaktionäre“ g0slawische n den west. en„wirklich terpräsider eschleunigt geschulten des ideb, r ordringliche tnam qche Außel. h auf seine Hauptstad e bei seine“ r habe une Dinh Diem, ge Zu eineſl it. Die kur“ inggebendel * Zu den Erhöhungen der Verbraucher- preise von 1953 bis Ende 1955 nennt eine Uebersicht des Internationalen Arbeitsamtes n Genf folgende Index-Zahlen für West- europa Ende 1955(1953 100): West- deutschland 104; Italien, Holland und Nor- wegen 106; Oesterreich, Schweden, Spanien und Dänemark 107; Großbritannien 110; Jugoslawien 113 und Griechenland sogar 124. Nur die Schweiz, Frankreich und Belgien mit 102 sowie Luxemburg mit 101 blieben unter dem Index der Bundesrepublik. * Neun Syrer, bei denen es sich nach Mit- teilung der Polizei um Tabakschmuggler handelte, sind mit ihren Eseln ertrunken, als 885 Brücke über den Alaasi-Fluß, die sie passierten, einstürzte. * Eine Einwohnerin von Sydney Mines Neuschottland) ist zum hundertsten Male Grogmutter geworden. Sie hat neun Söhne und neun Töchter, die sämtlich verheiratet ind. 87 ihrer Enkelkinder sind am Leben. * 18 afrikanische Schulkinder kamen bei einem Verkehrsunglück im Basuto-Land ums Leben. Der Omnibus, in dem die Kin- der von einer Sportveranstaltung zurück- kehrten, stürzte von der Straße in eine Schlucht in der Nähe der Ortschaft Maseru. Der Fahrer des Omnibusses und 47 andere Schulkinder wurden schwer verletzt. Der niedrige Druck in großen Höhen er- möglicht vor allem eine starke Ausdehnung der Darm- und Magengase, deren Volumen dann geradezu die Organe verlagern kann. Auch die Kapazität der Lunge vermindert sich bei niedrigem Druck, der außerdem einen Stickstoffüberschuß im Blut ver- ursacht. In einem physikalischen Prozeß kann sich der Stickstoff in Form von Bläs- chen im Körpergewebe lösen und in der Lunge anlagern. Ein solcher Stickstoff- überschuß, der die sogenannte Druckfall- krankheit hervorruft, gefährdet auch Tief- seetaucher und Kanalarbeiter. Der Pilot schützt sich vor der gefährlichen Krankheit, indem er etwa eine Stunde lang vor dem Start Sauerstoff atmet, um den Stickstoff aus den Körpergeweben zu vertreiben. Schutz vor niedrigem Druck bietet im Flugzeug vor allem die Druckkabine. Sie leistet allerdings, wie auf einer Vortrags- veranstaltung der Wissenschaftlichen Gesell- schaft für Luftfahrt in Frankfurt erwähnt wurde, nur einen gewissen Druckausgleich, der in großen Höhen unwirksam wird. Die Druckkabine kann den normalen Druck in Bodennähe nicht beliebig aufrechterhalten, da man das Material des Flugzeugrumpfes entsprechend verstärken müßte, außerdem die Hitze unerträglich würde. Zudem ist immer zu befürchten, daß die Kabine un- dicht wird und den Piloten plötzlich nied- rigstem Druck aussetzt. Einen solchen Drucksturz würde er in großen Höhen nicht überleben. Die während des Krieges gebräuchliche Uperdruckatmung— Sauerstoffatmung durch eine Gesichtsmaske— hat sich als unwirk- sam erwiesen, da sie die organischen Be- schwerden in Höhen von mehr als 12 500 m Initiator des Projekts ist Prof. V. S. Chlebzewitsch, eine Kapazität auf dem Ge- biet der Fernsteuerung. Er ging davon aus, daß bei den jetzt zur Verfügung stehenden Raketentreibstoffen ein Start von der Erd- oberfläche in den Raum aus und eine Rück- kehr etwa vom Mond noch größte Schwie- rigkeiten bieten. Er befürwortet deshalb ebenso wie Wernher von Braun erst den Start einer Raumstation, wobei nach dem sowjetischen Projekt eine unbemannte Ra- kete diese Raumstation sein soll, die als künstlicher Mond um die Erde kreist und deren Treibstoffvorrat für die eigentliche Mondfahrt durch unbemannte Tanker- Raketen ferngelenkt aufgefüllt wird. Dann fliegt die Rakete in 4% Tagen zum Mond, wird durch das Triebwerk gebremst und landet. Aus ihrem Innern wird ein mit zahlreichen Wissenschaftlichen Geräten ausgestattetes kleines Panzer fahrzeug freigegeben, das seine Entdeckungsfahrt antritt, alle Be- obachtungswerte zur Erde durchgibt und von dort gelenkt wird. Wenn es einen geeigneten Landeplatz gefunden hat, lenkt sein Peil strahl später kommende Versorgungs- und Treibstoffraketen dorthin. Erst wenn so die Voraussetzungen für eine Rückkehr einer bemannten Rakete vom Mond geschaffen sind, landen die ersten Menschen. Die sowjetischen Wissenschaftler sind überzeugt, daß Fernlenkung auf größte Ent- kernungen bereits möglich ist. Um alle Be- mühungen und Forschungen auf dem Ge- biete der Raumfahrt zu koordinieren, wurde bei der Sowrjetischen Akademie der Wissen- schaften in Moskau eine Sonderkommission geschaffen. 5 Die Umgebung unserer großen Flugplätze genießt heute eine nahzu dörfliche Stille im Vergleich zu dem, was uns in wenigen Jah- ren erwartet. Die ersten lärmenden Ungeheuer der Zivilluftfahrt werden die Maschinen Douglas nicht beseitigen und den Piloten auch nicht vor einem Drucksturz schützen kann. Die amerikanische Luftwaffe hat daher aus den Anzügen der Tiefseetaucher Druckanzüge für Höhenflüge entwickelt, in denen sich der Pilot wie ein Fabelwesen der Technik be- wegt. Ein unförmiges Gehäuse umschließt den Kopf, ein Gewirr von Kabeln und Luft- schläuchen bedeckt den Körper, nur Hände Luftzigeuner- Flüsternde Riesen- Ferngelenkt zum Mond Interessante Kleinigkeiten aus der Welt der Luftfahrt De- und Boeing 707 sowie die Comet-IV sein, Strahl- und später möglicherweise Raketentriebwerke verursachen einen Lärm. der einen physischen Schmerz bereitet. Bis etwa 1959/60 werden wir es allerdings„nur“ mit den leiseren Turboprop- und Kolben- motormaschinen zu tun haben. Die Turbinenpropeller-Maschinen werden noch Jahre hinaus eine wichtige Rolle in der Luftfahrt spielen. Zuverlässigkeit, Vibra- tionsfreiheit, sparsamer Treibstoffverbrauch sind ihre Trümpfe. Die viermotorige Vickers Viscount hat Großbritannien bisher fast eine halbe Milliarde DM allein an Devisen ge- bracht. Die Bristol Britannia, die sich bei ihren Probeflügen in Afrika den Namen„Der flüsternde Riese“ erwarb, wird in wenigen Monaten im Luftverkehr auftauchen. Die Bristolwerke bekundeten ihren Glauben an die Zukunft der Turboprop-Maschinen da- durch, daß sie an einer Langstrecken- Maschine dieser Art arbeiten, der Bristol- 187. Sie soll ebenso wie etwa die DC- 130 Passagiere befördern und wird ohne Zwischenlandung mit voller Nutzlast von Hamburg bis nach Los Angeles fliegen kön- nen. Im Gegensatz zu den kommenden Düsenpassagierflugzeugen wird die Bristol- 187 auf allen jetzt existierenden größeren Flughäfen starten und landen können. Für die kommenden Düsenverkehrsflugzeuge sind fast alle deutschen Flughäfen zu klein. * Nach den USA hat auch Großbritannien die Arbeiten an einem Atomtriebwerk für Flugzeuge aufgenommen. Rolls-Royce teilt mit, daß es umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten eingeleitet hat. Es wird angenommen, dag man in Groß- britannien in erster Linie daran denkt, die im Atomreaktor der Maschine erzeugten Wärmenergie durch flüssiges Metall auf das eigentliche Antriebsaggregat zu übertragen. Der Weltraum-Anzug ist bereits erprobt Ungefährdet Höhen bis 21 000 Meter erreichen/ Das Düsenflugzeug und der menschliche Organismus und Füße bleiben frei. Mit diesen Anzügen, die in den Unterdruckkammern amerika- nischer Laboratorien erprobt sind, kann der Pilot ungefährdet Höhen bis 21 000 m er- reichen und beim Ausfall einer Druckkabine auch den gefährlichsten Drucksturz über- leben. Mit ähnlichen Anzügen dürfte es dem Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Meist be- deckt, nur selten etwas auflockernd. Strich- weise unbedeutender Schneefall. Tagestem- peraturen in niederen Lagen wenige Grade über Null. Nachts leichter, in Auf lockerungs- gebieten mäßiger Frost. Schwacher Wind zwischen Nordost und Ost. Uebersicht: Das kräftige Hoch über Nord- westrußland bleibt nahezu unverändert. Durch eine kräftige Störung im Mittelmeer- raum kommt in größerer Höhe Warmluft über unser Gebiet, die an der kalten Luft auf gleitend Anlaß zu weiteren Schneefällen vor allem in Bayern gibt. Sonnenaufgang: 6.40 Uhr. Sonnenuntergang: 18.31 Uhr. orfersage- Katte för 18.3.1956 O vings tin Nordwind Ostwind wolkenlos 10 Km /Eh 20 KI ¹ heiter halb bedeckt Südwind O Westwind 2 SO KEM 40 Km h wolkig bedeckt V ARM FRONT KaLTF RON aa Soden iin der Höne AAA. . OKKLU SON — warme 2 kalte Luftströmung Schaber z Gewitter Niesein * Schnee Regen Nebel , Niederschlagsgebiet Luftdruck in Millibar. Temp. in C Grad i Hoch- 1 Tiefdruckgebiet Menschen gelingen, künftig den Weltraum zu erobern. Pegelstand vom 14. März Ein britisches Dusen flugzeug vom Typ„Faire Delta 2d stellte am Wochenende mit 1811.2 mjst einen neuen Gesckhwindigkeitsweltreord auf. Der Rekordſiug bedarf jedoch nock der offiziellen Anerkennung. Den bisherigen Weltrekord häült ein amerikanischer Düsenjäger- pilot mit 1318, 4 Kxm/st.— Unser dpa- Bild zeigt den schnittigen Dùsenjäger„Fare Deſta 20. Rhein: Maxau 414(42); Mannheim 281 (13); Worms 209(14); Caub 243(24). Neckar: Plochingen 150(3); Gundels- heim 205(unv.); Mannheim 298(15). Polizei spricht Lob aus Detmold. Die Landespolizeibehörde Det- mold hat eine öffentliche Belobigung für 25 Jungen in Dahlhausen(Kreis Höxter) ausgesprochen, die durch unerschrockenes Eingreifen einen Waldbrand verhüteten. Wenn Hundesteuer nicht bezahlt wird. Berlin. Ein Finanzamt ist berechtigt, bei rückständiger Hundesteuer die Tiere einzu- ziehen, sie zu versteigern oder über sie nach eigenem Belieben zu entscheiden, wenn die Versteigerung erfolglos bleibt. Dieses Urteil fällte das Oberverwaltungsgericht in Berlin. Es wies damit die Klage einer Hundefreun- din zurück, die die Steuern für ihre zehn Lieblinge nicht mehr bezahlen konnte und die Tiere aus religiösen Gründen nicht ab- schaffen wollte. Die Hundefreundin war bis vor das Oberverwaltungsgericht gegangen, da das Finanzamt sie wegen einer Hunde- steuerschuld von fast zweitausend Mark auf- gefordert hatte, die Tiere abzuschaffen. Not- falls müßten die Tiere eingezogen werden. Die Hundefreundin begründete ihre Weige- rung damit, daß es ihr der buddhistische Glaube verbiete, die Hunde zu töten oder einem ungewissen Schicksal zu überlassen. Es gebe sonst keinen Staat in Europa ein- schließlich Rußlands, sagte sie, in dem Tier- treunden die Hunde aus steuerlichen Grün- den weggenommen werden. Man redet so viel und gern über Europa, aß es niemand mehr auffällt, wie wenig man von Europa weiß. In den europäischen Ländern gibt es eine ganze Reihe von Verbänden, deren Ziel es bt, die Vereinigten Staaten von Europa zu büden. Die führenden Verbände haben sich 48 in Brüssel eine Dachorganisation ge- schaffen. Das ist die„Europäische Bewe- zung“. Die Europäische Bewegung hat einen Internationalen Rat, ein Internationales Vrekutivkomitee und in 14 demokratisch e Ländern Europas Nationale Räte. der Deutsche Rat der Europäischen Bewe- zung besteht seit 1949; ihm gehören rund 50 Mitglieder der europäischen Verbände owie die politischen, wirtschaftlichen und zulturellen Lebens an. Daneben besteht seit 1947 eine Euro- pälsche Parlamentarische Union. In ihr haben sich Regionalgruppen europäischer arlamentarier zusammengeschlossen, die ür die Bildung eines europäischen Staaten- undes eintreten. Diese Organisation ist auf Anregung Coudenhove-Calerghis, des Be- ründers der paneuropäischen Bewegung, ius Leben gerufen worden. Aber auch auf staatlicher Ebene ist es Zu usammenschlüssen gekommen. Durch ein Abkommen zwischen Belgien, Holland, luxemburg, Dänemark, Frankreich, Groß- ritannien, Irland, Italien, Norwegen und chweden wurde 1949 der Europa-Rat ge- ſchaffen. Griechenland, die Türkei, Island und die Bundesrepublik Deutschland traten em Europa-Rat später bei. Aufgabe und iel dieser europäischen Körperschaft 18t. die Ideale und Grundsatze des Abendlandes au schützen sowie den wirtschaftlichen und beialen Fortschritt der europäischen Länder 0 Jeder redet von Europa . Aber wer weiß wirkliehetwas davon? zu fördern. Der Europa-Rat hat seinen Sitz in Straßburg. Von den 132 Mitgliedern sei- ner Beratenden Versammlung sind 18 Deut- sche(einschließlich Saargebiet 21). Weiteres Organ des Europa-Rates ist das Minister- komitee, dem die Außenminister der betei- ligten Staaten angehören. Zum militärischen Beistand haben sich mehrere europäische Staaten innerhalb der Westeuropäischen Union verpflichtet. Dieser Pakt wurde 1948 zunächst zwischen Belgien, Holland, Luxemburg, Großbritannien und Frankreich geschlossen. 1954 traten auch Italien und die Bundesrepublik dem Pakt bei. Die Westeuropäische Union gilt für 50 Jahre. Die Europäische Verteidigungs- gemeinschaft(EVG) ist jedoch gescheitert. Belgien, Frankreich, Italien. Luxemburg, Holland und die Bundesrepublik wollten innerhalb dieser Verteidigungsgemeinschaft eine gemeinsame Streitmacht bilden. Der Plan stammte von Churchill, wurde in Frankreich ausgearbeitet, aber auch in Frankreich wieder zu Fall gebracht. Hingegen besteht eine Verteidigungs- gemeinschaft größeren Ausmaßes unter dem Nordatlantikpakt. Der Nordatlantikpakt ist nach seiner englischen Bezeichnung„North Atlantic Treaty Organization“ unter der Abkürzung NATO bekannt. Hier sind seit 1949 Belgien, Dänemark, Frankreich, Groß- pritannien, Island, Italien, Kanada, Luxem- burg, Holland, Norwegen, Portugal und die USA zur gemeinsamen Verteidigung ver- pflichtet. Seit 1952 gehören Griechenland und die Türkei und seit 1955 auch die Bun- desrepublik der NATO an. Als erste zwischenstaatliche europäische Organisation wurde nach dem Kriege die OEEC(Organization für European Econo- mic Cooperation) geschaffen. Die OEEC ist für die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu- ständig. Außer den Mitgliedsstaaten des Europa-Rates gehören der OEEC auch Oesterreich, Portugal und die Schweiz an. Ihre erste Aufgabe bestand darin, die Mar- shall-Hilfsgelder aus Amerika gerecht zu verteilen. Seit Abschluß der amerikanischen Hilfsaktion sieht sich die OEEC oder der Wirtschaftsrat, wie die Organisation jetzt vielfach genannt wird, der Aufgabe gegen- über, eine fruchtbare wirtschaftliche Zu- sammenarbeit in Westeuropa zu ermögli- chen. Dazu gehören u. a. die Erzeugungs- und Verbrauchsplanung sowie die Einfuhr- und Ausfuhrdisposition. Mit Hilfe dieses Instrumentes sollen die nationalen Wirt- sehaftssysteme schrittweise vereinigt und ein gemeinsamer Markt geschaffen werden. Ein gemeinsamer Markt ist bislang je- doch nur innerhlab der Europäischen Ge- meinschaft für Kohle und Stahl erreicht. Die in der Montan-Union zusammenge- schlossenen Staaten Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Holland und Deutsch- land haben hier auf gewisse wirtschaftliche Hoheitsrechte zugunsten der Gemeinschaft verzichtet. Uebernationales, kollegiales Exe- kutivorgan dieser Union ist die Hohe Be- hörde mit Sitz in Luxemburg. Was dort ver- kündet wird, ist nicht Empfehlung oder pro- grammatische Erklärung, sondern für die Mitgliedsstaaten Gesetz. Die seit 1953 praktisch arbeitende Ge- meinschaft für Kohle und Stahl hat trotz erheblicher Schwierigkeiten und Wider- stände beachtliche Fortschritte erzielt. Da- bei hat manche privat- und national wirt- schaftliche Einschränkung in Kauf genom- men werden müssen. Aber von Selbstbe- schränkungen und nationalen Verzichten zu- gunsten der Gemeinschaft— auch auf poli- tischer Ebene— wird letzten Endes die Existenz Europas abhängen. Das Werden Europas Ex POT tz un ahme Die stärkste Exportausweitung in Europa im Jahre 1955 hat die Wirtschaftsunion Bel- gien- Luxemburg aufzuweisen. Ihre Ausfuhr stieg um 20% gegenüber 1954 und erreichte 30,5 Mill. t im Werte von 139 Mill. Francs. Die Ausfuhr der Bundesrepublik nahm um 16% zu, die Frankreichs und Italiens um je 12 und die Großbritanniens um 8,5%. Verpackungswesen Ein Prüfungslaboratorium für neue Ver- packungen ist kürzlich in Stockholm errich- tet worden Es dient der wissenschaftlichen Forschung und praktischen Lösung von Ver- packungsproblemen. Besonders die Karton- Verpackung soll untersucht und erprobt wer- den. Mit ähnlichen Institutionen im Ausland will man eng zusammenarbeiten. Europarat tagt Die 8. Sitzungsperiode der Beratenden Versammlung des Europarats wird am 16. April in Straßburg eröffnet. Die Wieder- belebung der europäischen Integration, Fra- gen des europäischen Informationswesens, die Wirtschaftliche Entwicklung Südeuropas und die europäische Sozialordnung stehen U. à. auf der Tagesordnung. Der erste Teil der diesjährigen Tagung soll am 21. April abgeschlossen werden. DGB Vertreter lernen Frank- reich kennen Ein privates französisches Austausch- zentrum(„Cité Club“) veranstaltet vom Mai bis September in Paris I4tägige Kurse, um etwa insgesamt 1000 Gewerkschaftsvertre- tern, überwiegend Angestellte, Werkmeister und Techniker, mit Frankreich und seinen Problemen vertraut zu machen. Die Vorträge und Diskussionen behandeln die politischen. wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Fragen des Landes. Im Interesse eines bes- seren persönlichen Kontaktes umfassen die Kurse jeweils nur eine Gruppe von 35 Teil- nehmern. Diese großangelegte private Ini- tiative wird von der Kulturabteilung des französischen Außen ministeriums unterstützt. Die Aufenthaltskosten trägt der Deutsche Gewerkschaftsbund(DGB). Zueinander finden Vom 4. bis 11. April hält die NATO einen Schulungskurs für Truppen- Informations- offiziere aus allen Mitgliedsstaaten ab. Die Teilnehmer sollen in ihren Armeen zum besseren Verständnis der gemeinsamen Pro- bleme beitragen und die menschliche An- näherung zwischen den Soldaten der NATO- Truppen fördern. Industrie zusammenarbeit Die deutsch- französische Industriezusam- menarbeit zwischen den einzelnen Berufs- verbänden ist unverändert stark. Die Arbeit des gemischten Sonderausschusses der Unter- nehmerverbände ruht dagegen seit einigen Monaten. Immer zahlreicher entstehen deutsch- französische Konsortien für die Verwirklichung bestimmter Aufgaben, be- sonders für internationale Ausschreibungen. Als Musterbeispiel nennt man in Paris den Plan eines großen Wasserkraftwerkes in Rhodesien(Südafrika). Französische Fach- kräfte haben dafür Einzelheiten erarbeitef. Frankreich ist bekanntlich für Tiefbauarbei- ten besonders konkurrenzfähig Für die elektrische Einrichtung würde die franzö- sische Gruppe allerdings eine enge Zusam- menarbeit mit deutschen Firmen begrüßen. *, ee n e MANNHEIM Donnerstag, 15. März 1956/ Nr. g Gedränge beim Parken auf den Planken Lokalkommentar: Zwölf Mann„verteilen“ 224 Millionen Am Donnerstag berät der Verwaltungs- a usschuß des Stadtrats den Voranschlag für das am 1. April beginnende neue Rech- nungsjahr. Zwei Tage sind für diese Bera- tungen angesetzt; das Ergebnis wird am 26. und 27. März der Vollversammlung unterbreitet. Der Haushalt 1955 schließt(unter Be- rücksichtigung der beiden Nachtragshaus- Halte) mit etwa 129 Millionen ab. Der Haus- Halt 1956 wächst unter Einwirkung neuer Aufgaben und Ausgaben um etwa fünf bis sechs Millionen auf 135 Millionen. Auf Antrag des Einzelverbandes sollen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer (genau wie im Vorjahr) mit 33,6 Millionen veranschlagt werden. Eine Korrektur mit Riicksicht auf Mehreingänge im Rechnungs- jahr 1955 soll nicht erfolgen, Eingänge über e N Clean oſie nate fie. ROTBART diesen Ansatz hinaus den Steuerpflichtigen gutgeschrieben werden. Ob der Antrag an- genommen wird, steht aber noch nicht fest. Der Außerordentliche Haushaltsplan 1956, der enorme„Ueberhänge“ bereits aus Vor- jahren umgreift. ist infolge von Neuanfor- derungen, die sich aus dem Nachholbedarf der schwer getroffenen Stadt ergeben, auf über 88 Millionen gestiegen. Da der Schul- dendienst die laufende Rechnung bereits mit 12 Prozent der Ausgaben belastet, ist die Frage der Finanzierung weiterer Darlehen ein die Kräfte der Stadt übersteigendes Problem. Der Verwaltungsausschuß dürfte mit allen diesen Summen in den nächsten Tagen seine Sorgen haben. Erfahrungsgemäß hält sich die Vollver- sammlung lang bei nicht besonders wich- tigen Einzelheiten auf. Wenn man sich über die„pferdemäßig zum Aussterben verur- teilte Reiterstaffel“, über die Städtische Webschule und ähnliche Paradethemen die Köpfe heiß gestritten hat, gehen viele an- dere(und gewichtigere) Brocken rasch und auch glatt über die Bühne. Alle Menschen ermüden, auch Stadträte, Wenn verabschie- det ist, was der Verwaltungsausschuß vor- bereitet hat, atmen alle erleichtert auf. Aber dann ist der Rahmen festgelegt für die kommenden Dinge, und mancher, der im Lauf des Jahres geharnischt Stellung be- ziehen wollte gegen ein Projekt, mußte sei- nen wohlgestauten Redefluß durch den schlichten Hinweis unterbrechen lassen, daß mit dem Voranschlag auch das in. Rede stehende Vorhaben verabschiedet worden ist, so daß es sich nur noch um die Aus- führung im einzelnen handeln kann. Ver- abschiedungen des Haushaltsplans haben es Also in sich. Die Hauptarbeit geschieht im Verwal- tungsausschuß. Wenn in der Generaldebatte irgendeine Angelegenheit„klemmt“, pflegt Wohin gehen wir? Donnerstag, 15. Marz Theater: Nationaltheater 19.45 bis 22.45 Uhr: „Hochzeitsnacht im Paradies“(Miete P). Konzerte: Amerikaus 19.30 Uhr: Schall- platten- Wunschkonzert mit Werken von Richard Strauß. Filme: Planken:„San Salvatore“; Alster: „An einem Tag wie jeder andere“; Capitol: „Treffpunkt Hongkong“; Palast:„Razzia in Paris“; 9.30, 11.40 Uhr:„Wolkenstürmer“; 22.20 Uhr: Im Schlafsaal der großen Mädchen“; Alhambra:„Charleys Tante“; Universum:„Ihr Leibregiment“; Kamera:„Brandung der Lei- denschaft“; Kurbel: ‚Die Faust im Nacken“. sie die Bemerkung, daß man sich darüber um Verwaltungsausschuß durchaus einig ge- Worden war, wieder flott zu machen. In der Generaldebatte sind wohl auch schon Aenderungen vorgenommen worden; es handelte sich jeweils um ausgesprochen populäre Neuansätze; der Verwaltungsaus- schuß hätte sie natürlich auch vornehmen können, aber es macht sich besser, wenn sozusagen noch in letzter Stunde ein bereits gedruckter Entwurf geändert wird. Es stellt sich das beglückende Gefühl ein, der Ver- Waltung, diesem unersättlichen Moloch, etwas abgerungen zu haben. Wirksam werden kann aber die Vollver- sammlung, wenn Streichung der Getränke- steuer und wenn der bereits erwähnte An- trag des Einzelhandels gestellt wird, dessen Annahme die Stadtfinanzen um mehrere Millionen„erleichterte“, aber die Aufgaben- durchführung erschwerte. Solche Ueberlegungen könnten die Ant- Wort auf die Frage, ob Mannheim das System beibehalten oder auf Grund der neuen Gemeindeordnung zur Bürgeraus- schuß-Verfassung übergehen soll, etwas er- leichtern. Jetzt beraten elf Stadträte mit dem Vorsitzenden den riesigen Zahlenspiegel des Voranschlags. Bei Einführung der Bürger- ausschuß verfassung hätte ein 24köpfiger Gemeinderat sich damit zu befassen. Wahr- scheinlich würde es nicht leicht fallen, 24 Stadträte für eine das Gemeindeleben be- stimmende und dementsprechend anspruchs- volle Arbeit zu finden. Denn nur dann hat die Aenderung des Systems Sinn, wenn gute Kräfte sich an diese Arbeit machen. Mit einer Aufblähung wäre niemand ge- dient. Nach der Bürgerausschuß verfassung hätten wir 24 Stadträte und 48 Stadtver- ordnete, macht zusammen 72 Stadtväter, die in zwei Gremien tagen statt bisher 48 in einem. Glaubt jemand, daß zwischen Ge- meinderat und Bürgerausschuß größere Dif- ferenzen auftreten als heute zwischen Ver- waltungsausschuß und Vollversammlung? Derm nur dann, wenn echte Konflikte sach- lich ausgetragen werden, hat der Ueber- gang zu einem anderen Verfahren Zweck. Wenn durch ein anderes System einige Leute mehr in Zusammenhang mit öffent- lichen Angelegenheiten gebracht würden, dann hätte das manches für sich.. aber viel nicht. Wir haben noch etwas Zeit, aber all- mählich müssen die Entschlüsse reifen. Dr. F. W. Koch Morgen zwischen zehn und zwölf Uhr: e Miss Margit Nünke als„Aschenputtel“ Spaziergang durch die Innenstadt in cremefarbenem Popelinemantel/ Wer erkennt sie? „Schicken Sie doch diese„Staubtante“ einmal zu uns hinaus an den Industriehafen“, sagte uns eine Leserin gestern morgen per Telefon, nachdem sie unsere Reportage uber das rußspeiende Herschelbad und die Ankündigung des Besuchs von Margit Nünke ge- lesen hatte. Aber der Weg von Miß Germany 1955 durch Mannheims Innenstadt ist bereits festgelegt, Sie wird vormittags um zehn Uhr von der Kurpfalzbrücke„starten“ durch die Breite Straße schlendern, uber den Marktplatz zum Paradeplatz, von da durch die Planken bummeln und am Wasserturm in Richtung Bahnhof weitergehen. jedem, der sie erkennt(besonderes Merkmal: anspricht, ein kleines Geschenk überreichen. Der Spaziergang von Margit Nünke ist der Schlußpunkt einer Staubaktion, die der „Mannheimer Morgen“ in Zusammenarbeit mit einer großen deutschen IIlustrierten unternommen hat. Vor einem Fenster des MM- Gebäudes hing acht Tage lang ein Kon- trolltuch aus dem gleichen Material wie der Popelinemantel. Es wurde inzwischen schon verpackt und an das Laboratorium für Staubtechnik geschickt, wo es von Prof. Dr. Ing. Robert Meldau mikroskopisch untersucht wird. Sobald das wissenschaftliche Ergebnis vorliegt, werden wir es bekanntgeben. Da die gleiche Aktion auch in dreißig anderen Städten der Bundesrepublik lief. kann fest- gestellt werden, welche deutsche Stadt die „staubigste“ ist. wird sie und Unterwegs ein cremefarbener Popelinemantel) Warum eigentlich dieser Rummel? Weil das, was wir heute nur als lästige Unan- nehmlichkeit empfinden, in naher Zukunft schon zu einer ernsten Gefahr werden kann: In London wurde zum Beispiel festgestellt, daß in Zeiten dichten Nebels die Luft 4,46 Milligramm Staub und 1,34 Kubikzentimeter Schwefeldioxyd pro Kubikmeter enthielt. Ein Mensch schluckt in der Minute acht bis neun Liter Luft. Daraus erklärt sich wohl, daß in London in Nebelperioden die Sterb- lichkeitsziffer steigt. Bei uns ist es glücklicherweise noch nicht so schlimm. Aber die Gefahr„hängt in der Luft“. Sie quillt aus den Schornsteinen unse- rer Industriewerke(und des Herschelbades), aus den Auspuffrohren der Personen- und Ein neuer Parkplatz auf dem N-2-Quadrat Stadtplaner wollen Wunsch der Einzelhändler erfüllen „Wenn der Kundenstrom aus der Pfalz in Mannheim nicht aufgehalten wird, fließt er weiter— in Richtung Karlsruhe“, hieß es bei einer Besprechung der Einzelhändler aus der Oberstadt(Kunststraße, obere Breite Straße und Planken). Es wurde ein Projekt erörtert, das diesem„Festhalten des Kun- denstroms“ dienen soll: Die Firmeninhaber, die sich unter Vorsitz von Stadtrat Barber mit Vertretern des Stadtplanungsamtes und des Amts für öffentliche Ordnung trafen, Wünschen sich einen Parkplatz in N 2. Ihr Wunsch ist der Erfüllung nahe, denn auch die Stadtverwaltung ist an der Erweiterung der Park möglichkeiten in diesem Stadtgebiet interessiert und hat schon einige Grund- stücke des Quadrats aufgekauft. Die Pläne für den Parkplatz ausgearbeitet. Etwa zwei Drittel des Quadrats N 2(60 auf 90 Meter) sollen als Parkplatz angelegt und auch unterkellert werden, so daß ins- gesamt rund 350 Fahrzeuge dort Platz finden werden. Mit der Anlage kann jedoch erst Kleine Chronik Rentenzulagen werden ausgezahlt Unterschiedsbeträge nach dem Sonder- zulagegesetz bei Angestellten-, Invaliden- und Witwenrenten werden am 15, und 16, März ausgezahlt. Die Ernpfänger dieser Renten müssen bei der Märzzahlung einen vorgedruckten Rentenempfangsschein erhal- ten haben. Am 15. März werden bei den Angestelltenrenten die Nummern 1 000 000 bis 1069 999 und bei der Invaliden und Witwenrenten die Nummern 1 bis 6999 aus- gezahlt. Am 16. März werden die Endnum- mern ausgezahlt. Die Beträge müssen pünkt- lich bei den zuständigen Postämtern abge- holt werden. 05 Seltene Tiere Far bbildvortrag in Schönau „Mit der Leica auf Tier jagd“ war der Tier- fotograf Helmut Orth. In einem Vortrag, der von der Abendakademie und der Volkshoch- schule veranstaltet wird, berichtet er am 15. März um 20 Uhr in Mannheim- Schönau über seine Erlebnisse. Die Veranstaltung, die im Kino Mannheim- Schönau stattfindet, wird durch den gemischten Chor des Gesangver- eins Schönau umrahmt. Gesangverein Teutonia A. Langer Ehrenpräsident Jährlich ein Konzert zu veranstalten, das 95 jährige Bestehen würdig zu feiern, eine Konzertreise im Juni zu unternehmen und besonders fleißige Sänger zu ehren,— diese Beschlüsse faßte die Generalversammlung des Gesangverein Teutonia, Mannheim-Feu- denheim von 1862. In einer Diskussion begonnen werden, wenn die Post im Oktober aus dem Barackenbau in ihren Neubau um- ziehen wird. Dann will man das bisherige Postgebäude schnell abreißen, ehe sich eine städtische Dienststelle einnistet. Die fünfgeschossigen Gebäude, die auf der Kunststraßenseite des Quadrats und ihren Flanken stehen, sollen durch ein drei- geschossiges Haus mit der Fassade zu dem geplanten Parkplatz hin abgeschlossen wer- den, so daß die architektonische Harmonie der Anlage gewahrt wird. Da man damit rechnet, daß in N I, dem heutigen Hadefa- Block, später einmal ein öffentliches Ge- bäude entsteht, wäre der Parkplatz um so mehr gerechtfertigt. Die Einzelhändler im Oberstadtgebiet haben unter der Parkraumnot so zu leiden, daß sie sich sogar— allerdings nur recht schüchtern— Parkometer in den Seiten- straßen wünschen, damit ihnen die Liefer- wagen nicht mehr den Parkraum für die Kunden wegnehmen. ila der großen Stadt wurde festgestellt, daß die Sänger durch Probenbesuch und die Werbung neuer Kräfte bemüht sein sollen, die Arbeit ihres Vereins zu fördern. Der langjährige Vorsit- zende Adam Langer wurde zum Ehrenpräsi- denten ernannt, anschliegend der Vorstand neu gewählt. 23 Das Eisstadion bleibt weiterhin zum Eis- laufen geöffnet. Die Eislaufbegeisterten kön- nen sich dort bei Frühlingswetter vorerst noch tummeln. Filmspiegel Kamera:„Brandung der Leidenschaft“ Ein mexikanischer Film, der in Cannes preisgekrönt wurde. Ein Film der sparsam- sten Mittel: Dialoge fallen fast ganz weg. Ein Film, der allein von der Fotografie und der Darstellung lebt. Denn das Thema Frau zwischen zwei Männern— ist abge- griffen, wenn nicht schon banal. Das Milieu — eine zwielichtige mexikanische Siedlung, Verbrecher und Polizisten- ängstliche Dun- kelmänner— bietet zusätzliche Spannungs- effekte an, aber Regisseur Emilio Fernandez verzichtet auf reißerische Elemente, geht ihnen auch dort aus dem Weg, wo sie un- vermeidlich scheinen. Was bleibt, sind Ge- sichter, auf denen sich Konflikte spiegeln. Rossana Podeste ist eine großartige Schau- Spielerin. Das Drehbuch gestattet ihr nur we- nige Sätze— und doch zeigt sie echt und überzeugend den Wandel ihrer Leidenschaft. Crox Alvarado und Armando Silvestro sind ihre nicht ganz ebenbürtige, aber ebenfalls überragende Partner. Der vierte Hauptdar- steller ist das Meer, die Brandung, die Küste, von Kameramann Alex Philips in epischer Breite eingefangen. 11 Leicht, licht und farbenfroh in den Frühling Damenschneiderinnung ließ ihre Modelle im Musensaal paradieren Die Visitenkarte des Frühlings präsen- tierte gestern die Damenschneiderinnung im Musensaal des Rosengartens. Leicht und licht und farbenfroh waren die in Mannheim ent- standenen Modellschöpfungen und so recht geeignet, die Vorfreude auf die wärmere Jahreszeit zu steigern. Das klassische Ko- stüm mit phantasievollen Varianten stand naturgemäß im Mittelpunkt der Schau, der modischen Tendenz entsprechend war es meist von einem passenden Mantel, einer Dreivierteljacke oder sogar einem Cape er- gänzt. Der vollständige Anzug, Ton in Ton, der mehr und mehr zum Symbol der Eleganz geworden ist, wurde mehrfach in vollendeter Ausführung gezeigt. Wie überhaupt diese Modenschau der Schneidermeister und Schneidermeisterinnen überzeugend bewies, was man durch Maßarbeit an Präzision des Sitzes erreichen kann. Zahlreich waren auch die Mäntel, vom klassischen Completmantel über die aufge- griffene Dior-Idee bis zum artigen Schul- madchenmantel mit weißem Pikéekragen, wie Genevieve Fath ihn in den Mittelpunkt ihrer Kollektion stellte. Die sommerlichen Kombi- nationen von Kleid und Jacke waren eine Augenweide. Prinzeßlinie, etui-eng, winzig kleine Boleros, die gleich unter der Brust enden, und weite, schwingende Röcke, ge- legentlich mit einem sehr locker und weiblich wirkenden Luftanzug ergänzt. Die Meister der Damenschneiderinnung haben den Pari- sern einiges abgeguckt und bringen zu ihren Kostümen modische Blusen, weiße Spitzen- jabots und bezaubernde kleine Hüte, die man tief in die Stirn rückt. Faltenröcke sind aktuell und kleine Plissèe-Einsätze in Knie- höhe. Noch immer bildet das leuchtendrote Schneiderkostüm den Blickfang, wirklich in Mode aber sind die warmen, hellen Töne, die man neuerdings als„Wüstenfarben“ bezeich- net. Kontrastierende Futterstoffe und große Knopfreihen fallen auf. Der Schuh, der nach italienischem Vorbild vorn sehr spitz gewor- den ist, und der lange Handschuh zum Drei- viertelarm ergänzen das modische Bild. Zahl- reiche Mannheimer Firmen hatten zu der ge- lungenen Modenschau einen Beitrag gelei- Stet. i-tu Elegantes von„Elegante“ und Extravaganz en Warum sollte man nicht einmal die kon- servativen Regeln des modischen Kombi- nationsspiels durchbrechen und etwa zur dunkelblauen Popeline- Bluse einen rot-weiß gestreiften, permanent plissierten Rock tra- gen? Oder einen alarmierend roten Pope line-Mantel mit Swiss-Air-blauen Assecoires garnieren? Solche mutigen Zusammenstel- lungen zeigte der Mode-Salon Elegante im Cafè Knauer, Wo superschlanke Manne- quins kaffeetrinkenden Damen einen klei- nen Strauß erlesener Frühjahrs- und Som- mermodelle vorführten. Die tragbaren„kleinen“ Kleider und die sehr femininen Kostüme in hellen oder Pe- pita-Stoffen dominierten, die frauliche Li- nie, auch für größere Taillenweiten geeignet, war Trumpf. Dazwischen gab es kleine Ex- travaganzen wie zum Beispiel der grogkar- rierte schwarz-weiße Frühjahrsmantel aus weichem Wollstoff, bei dessen Anblick eine mollige Dame am Nebentisch verzückt die Kuchengabel fallen ließ, oder die eleganten Paletots, denen man in diesem Jahr große Beliebtheit wünscht. Beim modischen Bei- werk flel besonders der kapriziöse Schmuck auf(etwa ellenlange Ohrgehänge aus italie- nischer Keramik, mit Patina überzogen), der den schlichteren Modellen die originelle Note gab.— Die Conference hatte Fred Reyes übernommen. An der Schau waren beteiligt: Juwelier Braun, Handschuh-Eckert, A. und L. Limbeck Damenhüte),„Annelies“(Blu- sen und Pullover), Friseur Kocher und Phora. ila Unaussprechliches im Kaufhaus Hansa Es hat sich schon eingebürgert: in der Vielzahl der Frühjahrs- und Sommermode- schauen ist jeweils auch eine Miederschau zu finden. Dort werden unter Ausschluß vor allem, was den Titel„Mannsbild“ beanspru- chen könnte, Dinge gezeigt, von denen man nicht spricht. Gleich mehrere Ausgaben der Sophia Loren gehen lächelnd über den Lauf- steg, und die Damen im Parkett notieren eifrig. So war es allemal und so war es auch gestern. Felina zeigte im Kaufhaus Hansa, Was men unten drunter tragen muß, um gut proportioniert zu wirken und präsentierte Miederwaren für jede Figur. machen. Ob es innen gelingt, bleibt abzulbch Lastwagen. Im Stadtverkehr werden stand große Mengen von„Gummiabrieb“ und Asphaltstaub aufgewirbelt, die nach el. nung von Aerzten den Lungenkrebs fördern Der über der Stadt hängende Dunst filten das Sonnenlicht; er schluckt die ultraviolet, ten Strahlen, die das antirachitische Vita. min D im Körper erzeugen. Zur Zeit gibt es in der Bundesrepublik“ 74 staatliche, industrielle und private Ingli- tute, welche die Luftverunreinigung und ihrs Folgen untersuchen. Dem Bundestag liegen Gesetzentwürfe vor, die helfen sollen, q Problem zu lösen. Denn die Gewerbeord. nung und das Bürgerliche Gesetzbuch Sind! durch die industrielle Entwicklung überholt Die Hauptquellen der Luftverunreinigung sind sicher bei der Industrie zu suchen. Des. halb wurde dort bis jetzt am meisten dage. gen getan. Ein Elektrizitätswerk zum Bei. spiel, das tausend Tonnen Kohle pro Tag verfeuert, würde ohne Entstaubungsanlags täglich 100 Tonnen Staub, Ruß und Flug. sand—, das sind sieben volle Güterwagen in die Luft schicken. Elektrostatische oder mechanische Zyklonen-Entstauber(Wir be. richteten von ihrem Einbau in der Heiz. anlage des Ludwigshafener Hallenschwimm bades) verursachen jedoch sehr hohe Kosten Für eine Tageskapazität von 1000 Tonnen Kohle müssen drei Millionen Mark investiert werden. Professor Meldau schlägt vor, in den Hauptstraßen der Großstädte Riffelbleche zu legen und die auf den Boden sinkenden giftigen Kohlenoxydgase mit unterirdischen Ventilatoren abzusaugen. Eine durchgreifende Verbesserung lag sich auch beim besten Willen nicht von heute auf morgen erreichen. Dazu fehlt einfach dis nötige„Kleingeld“. Aber deswegen darf das Problem auch nicht auf die lange Bank ge- schoben werden, sonst wächst uns eines Ta- ges der Staub über den Kopf. Die Unter- suchung des Staubforschers Meldau und der Besuch von der jetzt als„Staubtante“ tät. gen Miß Germany 1955 werden dazu beitra. gen, daß wir etwas mehr darüber erfahren wWas bei uns in Mannheim in der Luft liegt Mat Im Ihron und Krone Fruhling und schöne Mädchen gehören 2. sammen. am Samstag ist es wieder so wel Bei der Wahl der„Miss Mannkeim 1956“ di fen sie aufblünen und sich entfalten. Sie wer den leichtſußgig uber den Laufsteg im Museß, saal trippeln und sich den bewundernden Bliccen der Mannheimer Bürger preisgeben, * Es gab Zeiten— und das ist noch nicht lange ker— da waren Misswahlen eine mis liche Sache, die von zweifelhaften Geschäfte machern ausgenutzt wurden. Heute liegen di Wahlen in der Hand, von Markenſirmen, d. einen Namen au verlieren nahen. Man dersten deshalb, daß sich die Veranstaſter ſetet he munen, ein seriöses Volksvergnugen daran ten, Fortschritte auf diesem Gebiet haben 8 jedoch gemacht. a * Die Annahmebedingungen verlangen ve den Bewerberinnen nicht nur gute Figur, ge pflegtes Aussehen, natürlichen Charme, d. müssen nicht nur mindestens 18 Jahre a völlig gesund sein und einen einwandfreie Lebenswandel führen, sie dürfen vielmen auch nicht verheiratet, verwitwet oder ge. schieden sein. Wer wollte es schließlich ber antworten, daß eine Mutter als Miss Germany nach Hollywood fahrt und ihre Familie in Stich läßt. * Aus Mannheim halten sich dreißig Mädchel für schön genug, um an dem Wettbewerb tel nehmen zu können. Nach bisherigen Erfaf. rungen wird wohl ein Drittel davon noch den Mut verlieren, aber dafür werden sicher zeft neue aufstehen und selbstbewußt am Freitag. abend in die Katakomben des Rosengarten (Bierkeller) steigen, um sich einem sachvel. ständigen Richterkollegium zur Vorwahl stellen. * Die letzte Entscheidung fällt am Samslag. abend das Publixum. Wird in diesem Jaht wieder eine Ludiwigskafenerin als Siege hervorgehen? Es gibt doch auch in Mannheim f schöne Mädchen Me 0 lle. Bild: Thoma Ein fesches Sommerkleid für das junge 1 chen: Prinzeßlinie mit hockgeꝛogener Tai Adlerfähre an der Holzstraße setzt wieder über. Das Fährschiff„Friede“, das die Hat straße und Dammstraße verbindet, fährt 1 Freitag wieder. Hochwasser und Eis hatte es lahmgelegt. Während der Wartezeit wurle es gründlich überholt.. Nr 956/ Nr. BUND ES-LANDER-SEITE Seite 3 — Nr. 63/ Donnerstag, F. März 1956 5 UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Dolmetscherinstitut bleibt Stuttgart. Der Ministerrat hat sich am den stan Dienstag dafür entschieden, das der Universi- drieb“ und tät Heidelberg angegliederte Dolmetscher- mach Mei. institut nicht an die Mannheimer Wirtschafts- abs fördern. Dunst filter. hochschule anzuschließen, sondern es in Hei- delberg zu belassen. 5 ultravi 7 80h 20 Millionen Mark Schaden Schorndorf. Der Landrat des Kreises desrepubixkk Waiblingen, Werner Bertheau, bezifferte am wate Insti- Dienstag den durch die letzte Hochwasser- ing und inte katastrophe im Remstal angerichteten Scha- estag liegen den nach den vorläufigen Feststellungen auf sollen, au] rund 20 Millionen Mark. ewerbeord- tabuch sind Neuntes Schuljahr ig überholt Stuttgart. Die Einführung eines freiwilli- unreinigug] zen neunten Schuljahres kann künftig in uchen. Dez. Baden- Württemberg auch von den Eltern be- isten dage. entragt werden. In einer Verordnung des zum Bei. Kultus ministeriums, die vom Ministerrat ge- le pro Jag] billigt wurde, werden die Gemeinden Ver- dungsanlag] pflichtet, an den Volksschulen Klassen für ein und Flug. neuntes Schuljahr einzurichten, wenn von den terwagen] Ultern für eine Klasse mindestens 30 Schüler atische oder er(Wir be. angemeldet werden. Die Eltern wiederum müssen sich bereit erklären, ihre Kinder der He. Während des ganzen Jahres in der Schule zu nschwi lassen. Die Kosten für das neunte Schuljahr 5 mim. 1 ohe Kost. werden vom Land und den Gemeinden ge- 000 Tonnen] tragen. k investiert Hotelbau endlich perfekt Freiburg. Nach mehrjährigen schwierigen Or, in den Verhandlungen wird im Frühjahr am Rott- Riffelbleche ecksplatz im Freiburger Stadtzentrum mit sinkenden] dem Bau eines großen Luxushotels begonnen, terirdischen] das den im Kriege zerstörten„Zähringer Hof“ ersetzen soll. Das Fehlen eines Hotels dieser serung lä] Klasse hatte sich in den vergangenen Jahren it von heute kür den Fremdenverkehr in Freiburg biswei- einfach ds] len als sehr nachteilig erwiesen. Das neue en darf das Großhotel mit 110 Betten soll 3,15 Millionen 8 Bank ge. Mark kosten. 51 Neuer Landesverratsprozeß lau und der Karlsruhe. Vor dem 6. Strafsenat des tante“ tat. Bundesgerichtshofes in Karlsruhe begann am jazu beitra-] Mittwoch ein Landesverratsprozeß gegen er erfahren] den 38 jährigen Angestellten Martin Spindler r Luft liegt aus Erfurt. Nach seinen Angaben hat Spind- Mat] ler, der in Erfurt unter anderem Leiter des Finanzamtes war, Anfang 1954 Beziehungen one zu einem Mitarbeiter des Staatssekretariats gehören u] kür Staatssicherheit in Ostberlin aufgenom- der so we] men und in dessen Auftrag mehrere Reisen n 1956“ dür, in die Bundesrepublik unternommen, um en. Sie wer, sich dort eine Stelle zu suchen. Obwohl er im Muse] für diese Reisen insgesamt 2910 Westmark wunderndef und 600 Ostmark bekam, sagte der Ange- preisgeben, klagte aus, habe er nie einen bestimmten 5 Auftrag erhalten. Auch einen Verpflich- „och nickt eine miß Geschäfte tungsschein habe er nicht unterschrieben. Vor seiner letzten Reise im Juni 1955 sei er in Ostberlin im Verschlüsseln von Nachrich- e liegen dds ten unterrichtet worden und mit präparier- nſirmen, dd tem Papier zur Uebermittlung von Geheim- Hat pense, berichten ausgestattet worden, Erst bei die- er ſetet de ser Schulung, behauptete Spindler, seien ihm b e die Wirklichen Zusammenhänge seiner Be- Oharme,. 8 Jahre al nwandfreien en vielmeß et oder ge. Nieglich ber. ziehungen zum Staatssekretariat klar gewor- den. Der Angeklagte wurde am 1. Juli 1955 in einer Gemeinde bei Offenbach verhaftet und befindet sich seit dieser Zeit in Unter- suchungshaft. Ausländerzentrum geplant Karlsruhe. Die Gründung eines Ausländer- zentrums, in dem die für eine gewisse Zeit im Bundesgebiet zur Ausbildung weilenden Ar- beitnehmer und Praktikanten anderer Natio- nen eine Heimstätte finden sollen, ist jetzt in e e losen worden. Die Betreuung e dieser Ausländerkreise wurde vom Auswär⸗ tigen Amt im Einvernehmen mit den Bundes- ig Mädchen ministerien für Wirtschaft und Arbeit der bewerb teil Carl-Duisberg- Gesellschaft übertragen. 5 In igen Erl. den Ausländerzentren sollen sich die auslän- on noch den dischen Praktikanten regelmäßig mit Deut- schen zu zwanglosen Gesprächen und zum sicher zeig 8 Meinungsaustausch zusammenfinden. am Freitag. , Die Störche kommen Pere 21 Freiburg. Trotz der immer noch strengen Witterung sind in den letzten Tagen die ersten Störche aus ihren Winterquartieren m Samstag. in Afrika in ihre Sommerheimat nach Ober- iesem Jaht ais Siegern n Mannheim Me junge Mil gener Tail Bild: Thom straße 8 s dlie Holz et, kährt e. 1 Eis hattel tezeit wurde . baden zurückgekehrt. Die erste Meldung von der Rückkehr von drei Störchen ging dem Museum für Naturkunde in Freiburg von der Gemeinde Niederhausen im Landkreis Emmendingen zu. Auf der Gemarkung Schlatt im Landkreis Freiburg hat ein Storch, der öfters zusammen mit einem Fischreiher gesehen wurde, überwintert, ohne Schaden zu nehmen. 5 nn Nur wenige Befragt wurden 216 inhaftierte Stuttgart. Der Justizminister von Baden- Württemberg, Dr. Wolfgang Haußmann, hat am Mittwoch in Stuttgart vor der Landes- pressekonferenz die Zahl der in Baden- Württemberg„in Gewahrsam“ befindlichen Staatsangehörigen aus den Ostblockstaaten mit 216 beziffert. 54 davon seien Russen, 94 Polen, 39 Tschechen, 25 Ungarn und 5 Rumà- nen. Es handele sich um Strafgefangene, Untersuchungsgefangene oder in Sicherungs- Verwahrung befindliche Personen. Bei einer Befragung hätten sich von den 216 Inhaftier- ten 50 für eine Rückkehr in ihre Heimat- länder ausgesprochen, davon 18 Russen. Unter denen, die nicht mehr zurückkehren wollten, befänden sich auch solche Gefangene. die lebenslängliche oder lange Freiheitsstra- wollen in ihre Heimat zurück Ausländer aus Ostblockstaaten fen verbüßten. Wie Dr. Haußmann erklärte, werde gegenwärtig„wohlwollend“ geprüft, ob nach den Vorschriften der Strafprozeß- ordnung eine Ausweisung oder Auslieferung der Verurteilten in Frage komme. Es han- dele sich hierbei um eine einheitliche Maß- nahme aller Länder der Bundesrepublik im Benehmen mit dem Bundesjustiz ministerium. Zwölf Strafgefangene unterständen aller- dings der alliierten Entscheidungsbefugnis, da sie von Militärgerichten verurteilt wor- den seien. 24 Gefangene wurden von deutschen Ge- richten verurteilt, darunter neun wegen Mordes zu lebenslänglichem Zuchthaus, drei wegen Raubes zu langen Zuchthausstrafen, die übrigen wegen Diebstahls und Betrugs zu Gefängnisstrafen. Zwei Schüsse in einer Barackensiedlung Polizist feuerte/ Oberstaatsanwaltschaft meint: Notwehr Wiesbaden: Zwei von einem Haupt- wachtmeister der Polizei in einer Baracken- siedlung am Wiesbadener Stadtrand abge- gebene Schüsse haben mehr als Staub auf- gewirbelt. Ein Mann wurde durch diese Schüsse schwer verletzt. Sein Zustand ist bedenklich. Die Bewohner der Siedlung, es soll sich dabei hauptsächlich um„fahrendes Volk“ handeln, sind so stark aufgebracht, daß man es vorzog, die dortige Polizeistation zu verstärken. Der Beamte war von Siedlungsbewoh- nern wegen einer Schlägerei alarmiert wor- den. Bei seinem Eintreffen war diese aller- dings schon beendet, doch hatte sich in der gleichen Baracke, in der sie sich abgespielt haben sollte, eine tätliche Auseinanderset- zung zwischen dem 45jährigen August Z. und seinem Sohn entwickelt, die der Be- amte zu schlichten versuchte. Die Oberstaatsanwaltschaft teilte hierzu mit: Als der Beamte eintrat, stand August Z. mit einem langen, feststehenden Messer in der Hand über seinem Sohn. Dieser lag Wie leblos am Boden. Auf die Aufforderung des Polizisten, das Messer aus der Hand zu legen, sei Z. und auch die umstehenden Zu- schauer aggresiv geworden. Die Warnung des Beamten„Ich schieße“ sei von Z. mit„Ich werfe mit dem Messer“ beantwortet worden. Daraufhin habe der Beamte auf den Arm des Z. gezielt, um ihn Den Hals aus der kampfunfähig zu machen, ihn jedoch in Hals und Schulterblatt getroffen. Als Z. wei- terhin sein Messer schwang, habe der Be- amte in der Annahme, den Arm verfehlt zu haben, zum zweiten Male gefeuert. Z. er- hielt einen Leberdurchschuß und brach zu- sammen.. Der Sohn 2's., von dem man nicht weiß, ob er von seinem Vater verletzt wurde, ist spurlos verschwunden. Wie verlautet, seien die an der Schlägerei beteiligten und auch zahlreiche andere Barackenbewohner unter Alkoholeinfluß gestanden. 8 Zum ersten Male in Deutschland Der mehr als eineinhalb Kilometer lange Horremer Eisenbahntunnel auf der Strecke Köln- Aachen mußte aus Gründen der Verkehrssickherheit aufgeschlitzt werden. Dabei galt es, mehr als vier Millionen Kubikmeter Erdreich abꝛzutragen. Der Transport der Erd- massen von der Baustelle in einen abgeteuften Braunkohlenschacht warf dabei ein beson- deres Problem auf. Trotz anfänglicher Bedenken setste man hierfür— und z⁊war zum ersten Male in Deutschland— Langstrecken-Transportbänder ein, die von den Phönim- Gummi werken geliefert wurden. Wäre die Transportbund- Anlage nicht zum Einsats ge- kommen, so hätte man zum Abtransport der Erdmassen täglich bis zu 50 Güterzüge be- laden müssen, das heißt, täglich wurden bis zu 23 000 Kubikmeter Erdreich uber eine Bandstrecke von 2,5 Kilometer Länge bewegt. Briefe werden elektronisch gesteuert Lichtstrahlen ertasten Bestimmungsort/ Bundespost rationalisiert Ulm. Die Bundespost strebt eine weit- gehende Automatisierung im Briefverteil- und Beförderungsdienst an. Nach Plänen, die auf einer Tagung der Abteilungsleiter für den Postbetrieb aller Oberpostdirektionen in Ulm bekannt gegeben wurden, soll künftig vom Absender auf dem Brief auch eine be- stimmte Leitzahl angegeben werden, die im Knotenpostamt in eine Punktkombination umgesetzt und auf die Anschriftenseite des Briefes aufgedruckt wird. Eine zweite Ma- schine tastet dann mit Lichtstrahlen die Schlinge gezogen Mörder Sadowski wird nicht hingerichtet/ Todesurteil umgewandelt Köln. Der im Jahr 1945 von einem briti- schen Militärgericht wegen Mordes an einem Deutschen zum Tode verurteilte ehemalige polnische Fremdarbeiter, Walter Sadowski, der einen Tag vor seiner Hinrichtung aus dem Kölner Gerichtsgefängnis Klingelpütz ausbrechen konnte, nach Kanada flüchtete, dort vor einigen Wochen gefaßt und am ver- Sangenen Sonntag nach Köln zurückgebracht worden ist, wird jetzt mit dem Leben davon- kommen. Wie die Kölner Justizpressestelle am Mitt- Woch mitteilt, hat der britische Botschafter in der Bundesrepublik, Hoyer-Millar, namens seiner Regierung der Empfehlung des ge- mäß den Ueberleitungsbestimmungen zum Deutschlandvertrag gebildeten deutsch-alli- ierten Gnadenausschusses zugestimmt, die ge- gen den jetzt 35 Jahre alten Mörder ver- hängte Todesstrafe in eine lebenslange Zuchthausstrafe umzuwandeln, Zugleich hat der britische Botschafter mitgeteilt, daß die Vollstreckung dieser Strafe den deutschen Justizbehörden übertragen worden ist. Walter Sadowski, der durch seine in ihren Umständen bis heute noch nicht geklärte Flucht 17 Stunden vor der Hinrichtung aus dem Kölner Gefängnis seinen Hals gerettet hat, hatte im Herbst 1945 in Grefrath(Kreis Bergheim) den Metzgermeister Josef Hens- gens erdrosselt, weil er seinem Verhältnis mit dessen Frau im Wege war. Die Leiche Hensgens wurde einige Wochen später in der Jauchegrube seines Anwesens aufgefunden. Der nach der Tat geflüchtete Pole wurde kurz darauf von der britischen Militärpolizei zum Tode verurteilt. Frau Hensgens, die an der Ausführung der Tat beteiligt war, trat vor dem Militärgericht als Kronzeugin gegen ihren Geliebten auf und blieb so nach briti- schem Recht straffrei. Auch sie wurde jedoch schließlich zur Rechenschaft gezogen. Im Oktober 1954 wurde sie vom Kölner Schwurgericht, das den Fall Hensgens neu aufgerollt hatte, wegen Mittäterschaft bei dem Mord an ihrem Ehemann zu lebenslangem Zuchthaus ver- urteilt. Bis zuletzt Hatte sie jedoch jede Be- teiligung an der Tat geleugnet. Punktkombination ab und besorgt durch eine elektronische Steuerung die Verteilung der Briefe auf die richtigen Kursfächer. Diese vollautomatische Verteilung soll die Durch- laufzeit der Briefe in den Abgangsämtern ganz erheblich herabsetzen. Außerdem wird es möglich, sogenannte Knotenämter einzu- richten, die den kleinen Postämtern die Ver- teilung abnehmen. Der Leiter der Tagung, Ministerialdirigent Dr. Seebass vom Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen erklärte, eine Rationalisierung sei besonders für die Post notwendig geworden, da sich in Industrie und Wirtschaft ein erheblicher Mangel an Fach- arbeitern ankündige. Dieser Mangel werde sich auf dem gesamten Arbeitsmarkt und da- mit auch auf die öffentliche Verwaltung aus- Wirken. Man werde es künftig nicht mehr vertreten können, Kräfte für Arbeiten ein- zusetzen, die durch technische Mittel oder organisatorische Umstellungen erledigt wer- den könnten. Die Tagung fand in Ulm statt. Diese Stadt besitzt die modernste Briefver- teilanlage der Bundesrepublik. Streit um Kronprinzenpalais beendet Vertrag zwischen Staat und Stadt Stuttgart/ Zügiger Aufbau der Innenstadt Stuttgart. Nach langjährigen, ergebnis- losen Bemühungen und Rechtsstreitigkeiten zwischen dem Staat und der Stadt Stuttgart wurde nunmehr zwischen beiden Seiten- vorbehaltlich der Zustimmung des Land- tages— ein Vertrag ausgearbeitet, der eine Gesamtbereinigung des immer wieder ver- Weder ttt Müller- Prozeß im Juni Kaiserslautern. Voraussichtlich am 18. Juni, zu Beginn der zweiten Schwurgerichtsperiode 1956 beim Landgericht in Kaiserslautern, wird ein noch zu benennendes Schwurgericht unter dem Vorsitz von Landgerichtsdirektor Kurt Lechner erneut gegen den des Gatten- mordes angeklagten 48 Jahre alten Otter- berger Zahnarzt Dr. Richard Müller verhan- deln. Bis zu diesem Zeitpunkt werden auch, nach Ansicht der Verteidigung, die vom al- ten Schwurgericht unter dem Vorsitz von Landgerichtspräsident Dr. Karl Matheis am 18. Februar gefaßten Entschlüsse, den An- geklagten auf seinen Geisteszustand unter- suchen und medizinische Obergutachten an- fertigen zu lassen, ausgeführt worden sein. Wie die Verteidigung mitteilte, haben sich das Evangelische Hilfswerk und eine Reihe größerer deutscher Industrieunterneh- men bereit erklärt, für die Berufsausbildung der drei Söhne des Angeklagten zu sorgen. zögerten Aufbaues der Stuttgarter Innen- stadt ermöglichen soll. Der Vertrag sieht den Wiederaufbau des Königsbaues, des Kleinen Hauses der Staats- theater, des Kunstgebäudes am Schloßplatz BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Fastnachtszug brachte Defizit Ludwigshafen. Der Ludwigshafener Fast- nachtszug 1956 hat mit einem Defizit von 5000 Mark für den Verkehrsverein abge- schlossen, wie Geschäftsführer Dr. Georg Böhn in einer abschließenden Zusammen- kunft des Fastnachtsausschusses mitteilte. Dr. Böhn führte das Defizit auf den infolge der großen Kälte geringeren Zustrom aus- wärtiger Zuschauer zurück. Dies habe einen schlechten Absatz von Plaketten und Zug- programmen zur Folge gehabt. Neuer Benzinhafen geplant Ludwigshafen. Zwischen dem Verkehrs- ministerium von Rheinland-Pfalz und der Stadt Ludwigshafen sind Verhandlungen über die Anlage eines neuen Benzin- und Petroleumhafens im Gange. Bei dem in Aus- sicht genommenen Gelände überschneiden sich jedoch die Wünsche von Verkehrsmini- sterium und Stadtverwaltung. Es handelt sich um den südlich von Ludwigshafen ge- legenen Kiefschen Weiher. Für das Hafen- amt wäre diese Lage zwar günstig, jedoch haben die Ludwigshafener Stadtplaner dieses Gebiet als Nah- Ausflugsziel für die Bevölke- rung vorgesehen. Die Stadtverwaltung schlägt daher die Anlage des Benzinhafens im Norden der Stadt beim Werksgelände der Badischen Anilin& Soda-Fabrik vor. Eine Entscheidung wurde bisher nicht getroffen. Salpeterdunst über Kaiserslautern Kaiserslautern. Aus noch ungeklärten Gründen sind am späten Dienstagabend im und den Austausch von für eine großzügige Verkehrsführung notwendigen Grundstücken innerhalb des Stadtkerns vor. Die am Schlog- platz gelegene Ruine des Kronprinzenpalais soll abgerissen und an ihrer Stelle ein Neu- bau errichtet werden, unter dem die Ver- kehrsquerachse unterirdisch hindurchgeführt werden soll. Der Aufbau der Innenstadt soll von jetzt an zügig und laufend durchgeführt werden. Man hofft, die wichtigsten Bauten und Verkehrsanlagen schon 1960 der Oeffentlich- keit übergeben zu können. Die gesamte Neu- bauplanung der Landeshauptstadt ist jedoch auf einen weit längeren Zeitraum berechnet. Sie wird schätzungsweise 200 bis 300 Mil- lionen Mark verschlingen. Giftmordprozeß begann Mainz. Unter starkem Andrang des Pu- blikums begann am Mittwoch vor dem Schwurgericht in Mainz der Prozeß gegen die 26jährige Hausangestellte Josefine Wer- felmann aus Mainz-Mombach, die wegen Mordes angeklagt ist. Lagerhof einer Kaiserslauterer Großhand- lung mehrere Flüssigkeitsbehälter mit Sal- petersäure geplatzt. Etwa 6000 Eiter ergossen sich über den Lagerhof. Die Verdunstung War so stark, daß sich über dem Stadtteil am Betzenberg ein übelriechender Dunstschleier entwickelte. Um gesundheitsschädigende Einflüsse zu vermeiden, ließ die Polizei über 150 Personen ihre Wohnungen räumen. Die Feuerwehr löschte die Salpeterlache mit Wasser ab, so daß gegen 24 Uhr die Gefahr für diesen Stadtteil beseitigt war und die ge- räumten Wohnungen nach und nach wieder betreten werden konnten. — E 0 * . 1 1 222 . g , * 5 9 . 668 2 l. r! 5 77 Se pc, 2 770 17 7 4. Len, e 8 8 5 e,. e 1 — 3 22ͤãĩ ĩͤ bbb a 1 „ 1 O. N Seite 6 MANNHEIM Donnerstag, 15. März 1956/ Nr, 63 Aus dem Polizeibericht: Pferd schlichtet Streit Das Ende einer Schlägerei Auf der Lampertheimer Straße kollidierte ein Käfertaler Landwirt, der mit seinem Fuhrwerk von der Straße abbog und auf einen Acker fahren wollte, mit einem Fahr- radfahrer, Der Radfahrer stürzte. Dann kam es zwischen ihm und dem Landwirt zu einem Wortwechsel, der in eine Schlägerei aus- artete, in deren Verlauf der Fuhrmann eben- Falls zu Boden neben sein Pferd stürzte. Das Pferd schlug aus und traf den Landwirt so unglücklich am linken Bein, daß er einen Unterschenkelbruch erlitt. Mit gefälschten Reisepässen Zwei Männer wurden im Hauptbahnhof kestgenommen. Einer von ihnen hatte auf verschiedenen Namen lautend gefälschte deutsche Reisepässe, belgische und deutsche Personalunterlagen. Außerdem trug er In- strumente bei sich, mit denen er wahrschein- lich die Fälschungen gemacht hat. Aus Brie- ten ergab sich der Verdacht, daß es sich um einen Heiratsschwindler handelt. Die Ermitt- lungen sind noch nicht abgeschlossen. Polizei— nicht Dein Lakai Ein 26jähriger Arbeiter, der wegen Trun- kenheit aus einem Lokal der Innenstadt ver- Wiesen worden war, erschien auf einer Poli- zeiwache und verlangte von den Beamten, daß sie seinen Mantel suchen sollten, den er xt/ Zum Abstuuben 2 8. von Möbeln, 4 ſören und e fensterruhmen in irgend einer Gastwirtschaft zurückgelas- sen hatte. Weil ihm die Polizei nicht zu Diensten war, wurde er bösartig und mußte vorübergehend festgenommen werden. Verunglückte Großmutter war gesund Ein 20jähriger wurde angezeigt, weil er sich 20 Mark erschwindelt hatte. Er schrieb einer ihm bekannten Frau einen Brief und teilte mit, seine bei ihm lebende Großmutter sei verunglückt und in Geldverlegenheit. Der Schwindel kam ans Tageslicht, als die Frau entdeckte, daß sich die Großmutter bester Gesundheit erfreute. Junge von Pkw angefahren Ein neunjähriger Junge lief beim Ueber- queren der Relaisstraße gegen einen nach Neckarau fahrenden Pkw. Er wurde zu Boden geschleudert. Im Krankenhaus wurde ein Bruch beider Unterschenkel und eine Ge- hirnerschütterung festgestellt. Außerdem er- litt er vermutlich innere, lebensgefährliche Verletzungen.— Ein ähnlicher Vorfall er- eignete sich in der Meerfeldstraße. Dort Wurde ein 18jähriges Mädchen von einem Pkw erfaßt und erlitt ebenfalls einen Unter- schenkelbruch und eine Kopfverletzung. Auf der Weinheimer Straße fuhr ein Pkwy gegen zwei Fußgänger, die einen Handwagen vor sich herschoben. Einer von ihnen, ein 16jähriger Junge, wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Papageien krankheit unter Kontrolle 75 Wellensittiche mußten in Mannheim getötet werden Bereits Anfang Januar wurde dem Staatlichen Gesundheitsamt in Mannheim der erste Fall von Papagelenkrankheit be- kannt. Dies teilte der Leiter des Gesund- heitsamtes, Medizinalrat Dr. Frank, jetzt mit Bis Anfang März waren weitere zwei Per- sonen, die mit kranken Wellensittichen aus dem Bestand eines Züchters in Berührung kamen, erkrankt. Drei andere wurden vor- sorglich unter ärztliche Aufsicht gestellt, nachdem bei ihnen der Verdacht einer An- steckung bestand. Inzwischen wurde die Ge- fahr einer weiteren Verbreitung der Krank- heit, die sich als schwere Grippe mit- Lun- genentzündung äußert, beseitigt. Medizinal- rat Dr. Frank machte darauf aufmerksam, daß die Papageienkrankheit, der früher noch bis zus40 Prozent der Erkrankten zum Opfer kielen, mit den modernen Arzneimitteln zu heilen Ist. An der Seuche, die völlig unabhängig von Ludwigshafen auftrat, ist wahrscheinlich eine zu sorglose Anwendung der gesetz- lichen Vorschriften mit schuld. Die Buch- kührung des betroffenen Züchters war nicht korrekt. Das erschwerte die Nachforschungen nach verkauften Wellensittichen, die als Virusträger in Frage kommen konnten. Nachdem vier Tiere zur Untersuchung an das Tropeninstitut in Hamburg eingeschickt worden waren und von dort ein Krankheits- befund gemeldet wurde, mußten 75 Sittiche getötet werden. Der Verlust für den Züchter ist beträchtlich. Die Tiere können einen Wert bis zu 100 Mark pro Stück haben. Neben Wellensittichen werden manchmal auch Tau- ben, Enten und andere Vögel von der Krank- heit befallen. Das Gesundheitsamt ver- sicherte jedoch, daß alle Vorsichtsmaßnah- men ergriffen wurden. Eine Gefahr besteht nicht mehr. Schie Dreistufenrock„Rondo“ Complet„Radar“ Modeschau im Kaufhaus Vetter: Duftige Gewänder und Hüte Blumenkörbchen baumelten von der Decke,„Los Surados“ stimmten eine zärtliche Melodie an und auf dem Laufsteg zeigte sich unter dem„Oh“ und„Ah“ des Publikums der stoffgewordene Frühling:„Rondo“, ein weißes, mit Rosenmuster bestreutes Kleid- chen mit viereckigem kleinen Ausschnitt und plissiertem Drei-Stufen-Rock, wippte auf schlanken Mannequinbeinen durch den Erfri- schungsraum des Kaufhauses Vetter, in dem 82255 den Sommer- Tüllüberwurf. Zierlich und beschwingt für abend: kleines Festkleid mit bis Freitag täglich Frühjahrs- und Sommer- modelle des Hauses zu bewundern sind. Es wurde eine Schau zusammengestellt, bei der alle Abteilungen des Kaufhauses zur Gel- tung kommen, bei der superschlanke Audry- Hepburn-Typen sich ebenso gründlich über den letzten Schrei von Frau Mode informie- ren können wie fülligere Damen des Mittel- alters über die tragbaren modischen Varian- ten. „Modisch ist, was gefällt“, scheint in die- sem Jahr die Devise zu heißen, denn neben strengen, schmalen Modellen von internatio- nalem Schnitt feiern die bunten Röcke des letzten Jahres ein farbenprächtiges Come- back, die Complets sind immer noch— oder schon wieder—„richtig“ und die Linien der Kleider, Kostüme und Mäntel sind auch alle schon mal dagewesen. Nur— man legt noch mehr Wert auf anspruchsvolle Stoffe, die Farbzusammenstellungen werden gedämpf- ter— und dabei nicht weniger interessant— und neben Hummerrot und Navy- blau sind die Gelbtöne, von Limone bis Bindfaden, Aktuell. Was man mit Farben alles„machen“ kann iUẽustrierte das Ensemble„Derby“ sehr ge- schmackvoll: ein Pepita-Tweed-Kostüm wird mit leuchtend gelber Weste kombiniert und wirkt mit schwarzen Assecoires modisch bis zum Rocksaum. Wesentlich zurückhaltender, aber nicht weniger elegant„Radar“: Ein schmales, weißes Complet mit schwarzen Streifen, sehr schlicht, sehr vornehm, mit an- geknöpfter Stola als einzigem Blickfang. Einé Mode, die zu Stahlbstonskelettbau und modernen Möbeln paßt. Mit den Betty-Bar- clay-Modellen aus Kalifornien hat die Schau besondere Anziehungspunkte für Teenager und sehr junge Damen. Wie gesagt— in der Kleiderlinie wenig Neues. Dafür aber— uff, diese Hüte. Gewig, es gibt schlichte Pomponkappen, recht kon- servative Topfhüte, aber daneben unbe- schreibliche Gebilde, die— das kommt auf die Trägerin an— ebenso extravagant wie lächerlich wirken können. Zu Ehren der Man- nequins: Bei der Modenschau wirkten alle, alle reizend. Als Gags kann man auch einige ungewöhnliche Herrenanzüge auffassen. Auf- fallende schwarzweiße Karos an den Sak- Kos, dem die Weste noch ein düsteres Licht auf- setzt. Die Annäherungsversuche, die Frau Mode gegenüber der Herrenwelt macht, sind noch etwas linkisch. Die Schau wird von Herbert Limbach (WDR Köln) sehr sympathisch angesagt und von Irma Wolf und Kurt Schneider Natio- naltheater) mit leichter Musik aufgelockert. il oder trübes Grau-in-Grau-Gemuster, Dr. Otto John gefängnisses vernommen. wird gegenwärtig hinter diesen Mauern des Mannheimer Landes- Der ehemalige Präsident des Bundes- verfassungssckutsamtes hatte gestern Besuch von Bundesrichter Kurt Weber, der vom Bundesgerichtsnof in Karlsruhe mit der Voruntersuchung beauftragt ist. Bundesrichter Weber erklärte, die Begleitumstände zum Verschwinden Dr. Johns aus Westberlin seien noch nicht restlos gehlärt. Es gebe sowohl für eine Entführung als auch für einen frei- willigen Uebertritt in die Sowjetzone konkrete Anhaltspunkte. Bild: Thomas Angst vor Dunkelheit strapazierte Wetter warte Gestern nachmittag verdunkelte sich von 15.10 bis 15.40 Uhr der Himmel ganz über- raschend. Das Telefon in der Wetter warte Mannheim klingelte pausenlos— rund 25mal in dieser halben Stunde. Am Apparat waren Frapen und Männer(die Frauen in der Mehrzahl), die sich bestürzt, besorgt und vielfach ängstlich danach erkundigten, was diese Dunkelheit am frühen Nachmittag zu bedeuten habe. Dr. von Kienle hatte alle Ueberredungskraft aufzuwenden, um die er- schreckten Mannheimer zu beruhigen. Ueber den Wetter-Fernschreiber teilte ihm sein Kollege aus Neustadt mit, daß aus Lud- wigshafen hysterische Anrufe gekommen selen, die auf eine Angstpsychose schließen liegen. Die Angst der Anrufer war völlig unbe- gründet. Eine westliche und eine nördliche Strömung prallten aufeinander; die nord- östliche setzte sich durch und erzeugte eine ungewöhnlich dichte und hochreichende(bis zu 6000 oder 7000 Meter!) Wolkenballung. Da um diese Zeit die Märzsonne bereits tief stand, wurde das Tageslicht stark einge- dämmt. Die Atmosphäre wurde trüb, die Menschen bekamen es mit der Angst zu tun. Dr. von Kienle führt diese überängstliche Reaktion darauf zurück, daß die Menschen heute wenig naturverbunden sind und in jeder ungewöhnlichen Wetteränderung eine Bedrohung erblicken. Zudem führten die er- zeugten Störungslinien zu biotropen Reizen auf Körper und Psyche„wetterfühliger“ Menschen. Ein Zeichen unserer nervösen Zeit? Viel- leicht. Die spontan einsetzende„Angst- psychose“ auf die„Verdunkelung“ läßt Rlickschlüsse auf die nervliche Konstitution vieler Leute zu. Für ein spöttisches Lächeln robusterer Naturen jedoch besteht kein An- 1aB. H- Termin-Kalender Arbeiter-Wohlfahrt: 15. März, 17 bis 19 Uhr, AOR- Gebäude, Renzstraße 11/13, Sprechstunde für Jugendliche; gleicher Tag, 17 bis 19 Uhr, AOR- Gebäude, Renzstraße 11/13, Sprechstunde für männliche, jugendliche SBZ-Flüchtlinge. Amerikahaus: 15. März, 20 Uhr, Farblicht- bilder-Vortrag:„Das Bauhaus, Idee und Wir- kung“, Spr.: Pr. Wolfgang Clasen, Stuttgart. Freireligiöser Frauenverein: 15. März, 20 Uhr, L. 10, 4-6, Vortrag:„Wohltäter der Menschheit“ von Frau Dr. Schlötermann. Arbeitskreis Film und Jugend: 15. März, 18.15 Uhr, Rex-Filmtheatef und 20.30 Uhr Alster-Lichtspiele der Film„Mandy“. BASF-Siedlergemeinschaft Rheinau: 15. März, 20 Uhr, Feierabendhaus, Frauenabend. Abendakademie- Veranstaltungen: 15. März, 20 Uhr, Neuostheim, Johann-Peter-Hebelschule, Vortrag:„100 km mit Velo und Bergschuh durch die Schweiz“;— gleicher Tag, 20 Uhr, Schönau,„Unser Kino“, mit der Leica auf Tierjagd, mit Helmut Orth. Freundeskreis der Waldorfschul- Pädagogik: 15. März, 20 Uhr, Kunsthalle, Vortrag:„Das künstlerische Element im deutschen Sprach- und Literaturgeschichts-Unterricht der Wal- dorfschule“ von Dr. Schuchardt, Marburg;— die für 16. März vorgesehene Arbeitsgemein- schaft über den„Lehrplan der Waldorfschule“ källt aus. CDU Mannheim: 15. März, 17 bis 19 Uhr, Sprechstunde für Vertriebene in N 5, 2. Verbaost(J/131er), Kreisverband Mannheim: 17. März, 16 Uhr, Wartburg-Hospiz, F 4, 7-0, auhßerordentliche Versammlung. 5 Wir gratulieren! Josef Sünder, Mannheim, Mainstr. 41, feiert seinen 75. Geburtstag. Wil- helmina Fath, Mannheim, wird 76 Jahre alt. Katharina Düster, Mannheim Feudenheim, Querstr. 6, vollendet ihr 81. Lebensjahr. Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein„peil“ Prospekt der Firma Deutsche Maizena-Werke GmbH, Hamburg, Berliner Tor, bei. Darum bemöht sich · mit leistungsstarkem Kraftstoff und zuverlässiger getreuung un den RHEIN pREUSSEN-Tanlestellen llans zan der gure Geist der Kraftfahrer. Lu dick Gewichts- 2 abnahme! den wo h schmeckenden El- Let 8 GLE 60Lb zu besonderer Leistung! Orig.-Packg. 2 DM in all. Apoth. u Drog. Ebus-Tee entschlackt den Kör- per, macht elastisch und verleiht krisches Aussehen! 0 Verkäufe 5 Aelt. 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Kaffee-Rösfterei f Unterricht J Im Namen des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung der MODEHAUS NEU GEBAUER GMBH i ˖ J Von der Reise zurück Mannheim Schule Dr. Martin e. 9 E 2, 4-5 am Paradeplatz, Tel. 3 22 51 2 2 8 2 K anntmac h 9 9 2 Sie können noch heute abend an Elisabeth Erisstede neuem Anfängerkurs teilnehmen. Fußspezialistin 5 Zahlungsauf forderung Sophienstr. 9/ Ecke Mollstr. 5 indes 1. Die Beiträge zur Kranken-, Invaliden-, Angestellten- u. Arbeitslosen- Engl. u. Franz.„Privat- Tel. 4 1 74. 2 Telefon 4 08 68 75 2 indes versicherung sind von den Betrieben, die die Beiträge nach dem wirk- 50 lichen Arbeitsverdienst berechnen(Selbstberechner), am dritten Tage 5 nach jeder Lohn- oder Gehaltszahlung zu entrichten. Diejenigen Be- 2 lichter triebe, die die Zahlung der Beiträge für den vergangenen Monat bis- O Een„ e geg ns gh 9 seien her nicht vorgenommen haben, werden höflich gebeten, die Beitrags- S l a In aufrichtiger Trauer geben wir von dem plötzlichen Ableben des hochverehrten Leiters entrichtung binnen einer Woche nachzuholen. Bei Zahlungsverzug ist Ans le frei.— 5 unseres Betriebes, Herrn die Kasse sonst gezwungen, einen einmaligen Säumniszuschlag von* im Ballsaal d A itia⸗ omas 1 2% der rückständigen Schuld zu erheben. 1 m Ballsaal der„Amicitia Wilh elm B Kessl 1 2. Die Beiträge für die Versicherungsberechtigten und Weiterversicher- Bis zur Eröffnung meiner Tanzschule am Kaiserring und bis zum 0 E ten sind monatlich im voraus zu entrichten und jeweils am ersten Beginn der Saison(August 1956) finden in der„Amicitia“ laufend 20 nord- Kenntnis. Aeten ana neee dle g. e ee e Send kaff e dae, ee e eine 3 5 3 5 igten un eiter versicherten, die den Beitrag für diesen Monat noc..„ ade c e dier obe sean, den deldlen gebeten, als entlang binnen Vegbn eas 1 kae Pelte, 1 fbi 750 v i„ 89 a 5 a 2 8. N 8 einer Woche nachzuholen. Beginn des 1. Kurses: Freitag, 16. März, 19.30 Uhr. ballung. 8 jederzeit galt, werden wir ihm in ehrendem Angedenken über den Die Mitgliedschaft Versicherungsberechtigter und Weiterversicherter Ab sofort sonntagsnachmittags von 14.00 bis 17.30 Uhr Vebungs- beits tief od hinaus bewahren. BS leber uu ane elle der erlischt, wenn sie zweimal nacheinander am Zahltage die Beiträge nicht stunden(Perfektion) und Weiterbildung in Variationen. einge- 8 8 entrichten. Mäßige Teilnahmegebühren! rüb, die MODEHAUS NEU GEBAUER GMBH Nach Ablauf der Frist von einer Woche ist die Kasse sonst gezwungen, Sonder-ommnibus der Tanzschule A. W. Back steht zur Verfügung: t zu tun Mannheim ohne weitere Mahnung die Zwangsvollstreckung anzuordnen. Abfahrt: 19.25 Uhr Kurpfalzbrücke, OEG-Bhf.(Olex- Tankstelle) 9 tliche Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim. gegenüber U-z-Schule.— Rückfahrt: ab„Amicitia“ 23.05 Uhr. Sstliche Interessenten jeder Altersstufe sind herzl. eingeladen. Bei Nicht- lenschen erreichen des Kurszieles kostenlose Teilnahme an weiterem Kurs. und in Vorherige Anmeldungen sind nicht erforderlich. 0 ing eine 5 80 Telefon-Auskunft:„Amicitia“ Nr. 4 34 58 0 die er- 9 4 U. Sie lernen Freitag: ens) S 8 0 von 19.30 bis 23.00 Uhr 5. ühliger“ 5 5 Vermietungen 2 de 5 A b it? Viel- Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, 2-Zim.-Wohng. m. Wohnkü. u. Bad 1 DD, 7 5(80 am), Neubau, Mhm.-Neckarst.,— „Angst. Schwiegermutter, Schwester und Tante, Frau gute Wohnl., geg. Bkz àb I. 4. 56 2 D g“ läßt verm. Angeb. u. P 07440 a. d. Verl. stitution 0 Möbl. Doppelzimmer m. Kochgeleg. 1 dan e. Franziska Stumpf aur ee. 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Wider alle Erwartungen der Mannheimer konnten sie dieses Spiel nicht einwand- frei für sich entscheiden, und mit 4.4 ist das Ergebnis für die Mannheimer nicht allzu befriedigend. Die etwa 2000 Zu- schauer sahen ein Spiel, in dem sich beide Mannschaften im Läuferischen und in der Stocktechnik die Waage hielten, die Nau- heimer aber einige Vorteile im Stellungs- Und im Zuspiel hatten. Es war nicht sehr befriedigend, was der MER und die Nauheimer im ersten Spiel- abschnitt dieses Freundschaftsspieles zeig- ten: Dem Spiel der Marmheimer fehlte jede Linie, die hineinzubringen Konecki vergeb- lich sich bemühte. Völlig außer Form schien „Patschek“ Lorenz zu sein, der weder einen Paß annehmen, noch zuspielen konnte; da- Für spielte er aber so auffällig Foul, daß er zwei Minuten„fing“, und noch dazu zu einem Zeitpunkt, als die Nauheimer ohnehin über- legen spielten. Der MERC war durch ein prächtiges Tor Lödermanns in Führung ge- gangen. Zuvor hatte Anson verschiedentlich hervorragend abgewehrt. Doch die Nauhei- mer spielten sich bald frei und Leo Barci- kowski erzielte den Ausgleich mit einem unhaltbaren Flachschuß. Was man im ersten Drittel bei beiden Marmschaften vermißte, War ein flüssiges Kombinationsspiel. Kaurn daß die Scheibe einmal über drei Spieler wanderte, meist wurden Einzelgänge ver- sucht, die aber an den starken Abwehrrei- hen scheiterten. Selbst Guttowski mußte kestsellen, daß an Dr. Eichler und Kovarik nur sehr schwer vorbeizukommen war. In der Drittelpause hatten die Zuschauer darm Gelegenheit sich zu erholen, als Kilius- Ningel ihre Olympiakür liefen, die nur ein Prädikat verdient: Meisterlich. 0 Zunächst sah es aus, als ob der MERC im zweiten Durchgang so schwach bliebe, wie im ersten, aber allmählich wurden Guttowski und Konecki„warmé, was sich äußerst wohl- tuend auf die Qualität des Spieles auswirkte. Lödermann und Schif gaben sich enorm viel Mühe. Durch ihre Einsatzfreude entstanden zahlreiche gefährliche Situationen, die je- doch von Anson zunächst souverän bereinigt wurden. Schneiders war es schließlich, der eine prächtige Vorlage Guttowskis zum 2:1 verwandelte. Die Nauheimer protestierten heftig gegen diesen Treffer und als der Tor- richter den Treffer bestätigte, versuchte Leo Barcikowski ihn durch„schlagende Be- weise“ vom Gegenteil zu überzeugen. Was die Schiedsrichter prompt mit einer zehn- minütigen Disziplinarstrafe ahndeten. Kurze Zeit später glichen die Nauheimer durch Jung aus. Ein wundervoller Alleingang Ko- neckis brachte dann doch noch den dritten Treffer und damit den Drittelgewinn. Dieser MERC— VfL Bad Nauheim 4:4 Spielabschnitt war wesentlich besser als der erste, ohne allerdings voll befriedigen zu können. Das letzte Drittel war spielerisch beileibe nicht überwältigend, aber es hatte wenigstens Spannung und Farbe. Wieder— wie in den letzten Spielen auch— mußten die Manmhei- mer kurz nach Drittelbeginn zwei Tore hin- nehmen(durch Brand und Ullrich), spielten aber in der Folge mit aller Energie auf den Ausgleich. Doch um den sah es gar nicht da- nach aus, um so weniger, als Guttowski zwei Minuten„sitzen“ mußte, da er versucht hatte, Ulrich mit dem Stock„ein Ohr wegzuoperie- ren“. Aber zu diesem Zeitpunkt schoß Berni Lödermann, der sein bestes Spiel in dieser Saison lieferte, den vielumjubelten Ausgleich. V. Schroeter Scholl und Huber in der 3. Runde Internationales Tennisturnier Cannes Schöne Erfolge für die deutschen Tennis- spieler Scholl und Huber gab es beim inter- nationalen Tennisturnier in Cannes. Peter Scholl besiegte den Australier John O'Brien in der zweiten Runde mit 9:7, 6:2 und Rupert Huber war mit 3:6, 6:3, 6:4 gegen den Kana- dier Paul Willey erfolgreich. Kurze Sportnotizen Der Weltergewichts-Boxkampf zwischen Ex- meister Kid Gavilan(Kuba) und dem Franzo- sen Germinal Ballarin in Paris ist nunmehr auf den 29. März neu angesetzt worden. Bereits zweimal mußte das Treffen wegen Erkrankung Gavilans abgesagt werden. In der Londoner Harringay-Arena gewann der Trinidad-Neger volande Pompey am Dienstagabend einen Zehn-Runden-Boxkampf gegen den amerikanischen Halbschwergewicht- ler Ward durch technischen K.o. in der siebten Runde und erkämpfte sich damit die Anwart- schaft auf einen Titelkampf gegen Halbschwer- gewichts- Weltmeister Archie Moore. Bei der gleichen Veranstaltung holte sich Ron Barton mit einem technischen K.o.-Sieg in der achten Runde über Albert Finch den im vorigen Jahr von Randy Turpin aufgegebenen britischen Halbschwergewichtsmeistertitel. Im Züricher Sechstagerennen führten am Mittwochmorgen bei der Neutralisation um 6 Uhr die Franzosen Senfftleben—Forlini mit 37 Punkten und einer Runde Vorsprung vor den Schweizern Plattner Pfenninger mit 91 und Roth— Bucher mit 72 Punkten. Auf dem dreizehnten Platz liegen Hans Preiskeit und sein Schweizer Partner Fritz Schär. 450 Sportler und 150 Offizielle will die So- Wjetunion nach Melbourne entsenden. „Mit Bedauern abgelehnt“ hat der sowieti- sche Gewichtheberverband die Reise von zehn russischen Hebern nach den USA, weil er mit den Einreisebedingungen der amerikanischen Behörden(u. a. Fingerabdrücke von den ein- zelnen Sportlern) nicht einverstanden ist. Im Juni vergangenen Jahres waren amerikanische Gewichtheber in Moskau zu Gast. Wer wird deutscher Eishockeymeister? Die Wü tel fallen in Bad Jölz Füssen gegen Rießersee: Duell zwischen zwei„Feindlichen Brüdern“ Zum zweiten Male in der Nachkriegszeit Wird die deutsche Eishockey- Meisterschaft in einem Entscheidungsspiel vergeben. Gewinnt der Sc Rießersee seinen achten Titel oder holt sich der EV Füssen seine fünfte deut- sche Meisterschaft? Bereits 1952 scheiterte Rießersee im Wiederholungsspiel in Mann- heim mit 4:6 an dem Krefelder EV. Die Rivalität der beiden bayrischen Klubs stand 1949, 1950 und 1953 immer im Vordergrund der Meisterschaftsspiele. In der letzten Sai- son aber wurde die Ausgeglichenheit unter- strichen: Punktegleich beendeten die beiden Titelanwärter die Oberligarunde, jedem ge- lang ein Sieg über den anderen 6:4 für Füssen und 5:2 für Rießersee) und jeder leistete sich eine Niederlage gegen einen anderen Gegner. Die Gesamt-Bilanz der Be- gegnungen zwischen beiden Klubs weist 51 SCR-Siege bei 10 Unentschieden und 31 Füssener Erfolgen auf. Mit dem 5:2 des SCR am 3. März in Gar- misch über Füssen schien die Meisterschaft zugunsten der Weiß-Blauen bereits entschie- den. Dann leistete der EC Bad Tölz mit einem fast sensationellen 7:3-Sieg in Gar- misch Schrittmacherdienste für Füssen. Nun steigt das Entscheidungsspiel in Bad Tölz. Dieses Treffen ohne Favoriten ist nicht nur ein Kampf alter Rivalen, sondern auch ein Duell zwischen zwei„feindlichen Brüdern“; denn Lorney Trottier coacht den SCR, sein Bruder Frank die Füssener. Die taktisch klügere Einstellung und— wie so oft schon in den Kämpfen zwischen beiden Mannschaften— das Glück werden entscheiden. Rießersee baut auf seine rou- tinierte Abwehr mit den Nationalspielern Hoffmann(Tor), Toni Biersack und Hans Huber. Besonders ehrgeizig wird Fritz Poitsch gegen seinen früheren Verein spie- len. Füssen vertraut seinen Sturmreihen mit den in der Nationalmannschaft bewährten Egen, Sepp, Trautwein und Unsin. Aber im mer schon taten sich die Stürmer der Gelb- Schwarzen gegen harte Abwehrreihen schwer, und noch immer hat der EV Füssen keine überragenden Torhüter. Die voraussichtlichen Mannschaften: EV Füssen: Bechler(Fischer); Beck, Egge- bauer; Huber, Ambros; Sepp, Egen, Traut- Wein; Guggemoos, Unsin, Pfefferle.— SC Rießersee: Hoffmann obelsberger); Huber, Biersack; Grüner; Andres, Poitsch, Günzrodt; Pittri, Fries, Breitsamer. —— Im letzten Durchgang um die Kegler-Klubmeisterschaft: „Jorluna“ belaupiele den ersten Platz 223 Im letzten Durchgang zur Kegler-Club- Meisterschaft konnte Fortuna ihren ersten Platz behaupten(6521 Holz) und vertritt zu- sammen mit Altrhein II(6462 H.) den Keg- jerverein bei den badischen Meisterschaften in Viernheim. Durch eine schwache Leistung mußte die Mannschaft„Durch die Mitte“ mit dem dritten Platz vorlieb nehmen. In der Einzelmeisterschaft der Männer nominierte der Verein Waldhöfer Kegler seinen beständigsten Spieler, Hermann Bar- czy kowski(Fortuna), der bei sechs Durch- gängen 1231 Holz erreichte. Außerdem star- tet Wilhelm Toni von den„Plattenputzern 1“ (1139 Holz). Die beiden Vereinsmannschaften setzen sich aus folgenden Keglern zusammen: 1. Mannschaft: Barczykowski(Fortuna), Wil- helm(Plattenputzer DJ), Etienne(Altrhein Y), Feuerbach Durch die Mitte), Keller(For- tung), Behres(Altrhein II). 2. Mannschaft: Zimmermann(Plattenputzer), Müller Plat- tenputzer), A. Blohmann(Altrhein D, E. Blohmann(Altrhein ID), Grimm(Altrhein I), Wieder(Altrhein II). Die Jugend stellt als Einzelmeister Karl Groß und Hans Fuchs ab. Für die Einzel- meisterschaft der Frauen qualiflzierten sich Margot Lippel(Rollendes Glück) mit 1111 Holz und Leni Hirschmann(Rollendes Glück) 1087 Holz. Die Keglerinnen Stumpf (Fortuna), Feil(Fortuna), Barczykowski (Fortuna), Getrost(Fortuna) vertreten mit den beiden Einzelstarterinnen den Verein in der Frauenmannschaft. M. S. Schwimmrekorde anerkannt Der Schwimmwart des Deutschen Schwimmverbandes, Dr. Gebhardt, Nürn- berg, bestätigte nach Ueberprüfung aller Unterlagen zwei neue deutsche Höchstlei- stungen als offiziell. Es sind dies die 11:14, 2 Minuten des SV Neptun Karlsruhe über vier- mal 200 m Schmettern und die viermal 100 m Schmettern der Frauen mit 5:45,1 Minuten (beide vom 25. Februar 1955 in Karlsruhe). Wiegand in der 8. Runde k. o. Schwergewichts- Europameister Francesco Cavicchi(Italjen) kam am Montagabend in Modena in der achten Runde eines Nicht- titelkampfes zu einem K. o.-Sieg über den luxemburgischen Meister Werner Wiegand. Der Europameister rig die Initiative gleich zu Beginn des Kampfes an sich und schickte seinen Gegner in der ersten und in der vier- ten Runde kurz zu Boden. In der fünften Runde raffte sich Wiegand dann zu blenden- den Gegenangriffen auf und hielt sich bis zu dem überraschenden Niederschlag in der ach- ten Runden ausgezeichnet. In der 52. Sekunde dieser Runde erwischte Cavicchi den Luxem- burger mit einem linken Haken zur Magen- und wird Waldhöfer Kegler mit„Altrhein II“ in Viernheim vertreten grube. Wiegand brach zusammen, blieb bis zum„aus“ auf der Matte und sprang un- mittelbar darauf erstaunlich frisch wieder suf die Beine. Das Publikum war mit dem Schlugßvorgang im Ring offenbar nicht ein- verstanden und stimmte ein wildes Pfeifkon. zert an. Europameister Cavicchi stand am Montag zum erstenmal seit mehreren Monaten wie- der im Ring. Im Mai wird er seinen Titel in Bologna gegen Heinz Neuhaus verteidigen. Mittelgewichtstitel vakant Hans Stretz(Berlin) hat nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft im Halbschwer. gewicht seinen Mittelgewichtstitel zur Ver- fügung gestellt, weil bestimmungsgemäß ein deutscher Berufsboxer stets nur im Besitze eines deutschen Meistertitels sein darf. Ueber die Nachfolgeschaft in der Mittelgewichts⸗ klasse bewarben sich beim Bund Deutscher Berufsboxer bisher Franz Szuezina(Bremen) Exmeister Peter Müllere(Köln), der von seiner Amerikareise zurückgekehrt ist, und Bubi Scholz(Berlin). Trotz der wenig befriedigenden Leistung im Kampf gegen Höpner will der BdBñ Hans Stretz als Herausforderer für einen Titel- kampf gegen Europameister Gerhard Hecht bei der Europäischen Boxunion anmelden. Zwei Niederlagen Friedrichsfelds Die Ergebnisse der Tischtennis- Punktspiele Nur einen Gästesieg gab es am Wochen- ende bei den sechs Punktspielen der Tisch- tennis- Verbandsliga und zwar behauptete sich der BC Buchen bei der zweiten Mann- schaft der TSG Heidelberg mit 9:3; die erste Garnitur der TSG hatte dagegen keine Mühe, sich gegen das gleiche Team mit 9:2 durch- zusetzen und holte auch gegen den Ty Viernheim mit 9:7 beide Punkte. Zwei Nie- derlagen meldet der FC Friedrichsfeld, der in Mosbach und mit seiner zweiten Mann- schaft beim Bezirksklassenvertreter SV 50 Ladenburg jeweils mit 6:9 abgefertigt wurde. Sandhofen behauptete sich auf eigener Platte gegen Seckenheim überraschend klar mit 9:4 und die TSG Plankstadt schlug TIC Weinheim 9:7. Weitere Ergebnisse: Bezirksklasse: Ein- tracht Plankstadt— TV Waldhof 4:9, Hok- kenbheim— Post SG 5:9; Gorxheim— MTG II 5:9. Kreisklasse: Sandhofen II— Wald- Hof III 9:0, Käfertal II- MTG IV 9:1, Wald- hof II— Seckenheim II 9:6, MTG III— Ka- fertal III 9:3, Straßenbahner-SV- Blumenau 9:3, Rhein-Neckar— Post Sd II 5:9. Frauen: TTC Weinheim II— Käfertal 1:7, TTC Wein- heim I— Heddesheim 7:0, SV Ladenburg gegen Post SG 3:7. Zum Frühstück zu Hause oder in der Arbeitspause, wenn Gäste unerwartet kommen immer kommt Nescafe zur rechten Zeit. So gonz noch Wunsch sie bestimmen immer wie stark Ihre Tasse Kaffee sein soll. Das ist angenehm. Sie bereiten immer nur so viel Nescafe, wie Sie gerade trinken möchten. Das ist partam. Sie können Nescafe gleich am Kaffee- 100 KaffkERNuss aus 1007 gOνAFFEE 50 herrlich praktisch Sie brauchen Nescafe nur in der Tasse mit heiſſem Wasser zu übergießen. Er löst sich augenblicklich auf. tisch zubereiten. Das ist einfach, zauber und geht zo Schnell. So wohlschmeccend Mit oder ohne Zucker... mit oder ohne Milch: der Wohlgeschmack einer so richtig guten Tasse Kaffee ist nicht zu übertreffen. Sie genießen alles. Nichts bleibt in der Tasse zurück. Auch kein Caffeesatz. Nescafe enthält nur die wertvollen, löslichen Bestandteile der Kaffeebohne. REINER BOHNENKAFFEE-EXIRAKT IMMER 1002 ECUE KAFFEEFRZUDE N ** CZ, D die neun Spiel viert die l Alter weite stehe lager 35˙32 Eir stadi stärk gen lische sitior D gen); Cort laute (1. F Fritz (Hart FC E H Wier Bred der Ven! (Fey Lens den! Begi! erst tions gelsp Ein s Stur! bald Tor, Her fer s Schu unge Szen Mitt sche 115 ertreten blieb bis rang un- h wieder mit dem nicht ein- Pfeifkon. n Montag aten wie“ n Titel in eidägen. Lant n Gewinn Ibschwer⸗ Zur Ver- gemäß ein m Besitze arf. Ueber gewichts⸗ Deutscher (Bremen) der von t ist, und Leistung 3dB Hans ien Titel- rd Hecht melden. hsfelds inktspiele Wochen- ler Tisch- ehauptete en Mann- die erste ine Mühe, 2 durch- den TV Wei Nie- sfeld, der n Mann- er SV 50 gt wurde. ner Platte klar mit Uug TIC sse: Ein- 4:9, Hok- — MTG II Wald- 1, Wald- II— Ka- Zlumenau Frauen: TC Wein- adenburg ö Fr. 63 Donnerstag, 18. MAZ 1956 MORGEN —— Wieder erlag Deutschland seinem Angsig Im 16. Fußball-Länderspiel gegen Holland: Endspurt kam zu spät/ Sturm zu umständlich/ Schlienz überragender Abwehrspieler/ Deutschland Hallam 1:2(0:0) Die gestrige Begegnung mit Holland war die erste nach einer Pause von kast neunzehn Jahren. Es war das sechzehnte Spiel gegen Holland und gleichzeitig das vierte in Düsseldorf. Unser letzter Sieg über die Niederlände hat bereits das stattliche Alter von 21 Jahren erreicht. Die Bilanz ist weiterhin negativ: Vier Siegen Deutschlands stehen bei sechs Unentschieden sechs Nieder- lagen gegenüber. Das Torverhältnis lautet 3532 kür Holland. Ein grauer Himmel hing über dem Rhein- stadion und der Schneefall wurde immer stärker, als sich die beiden Ländervertretun- gen gestern pünktlich um 15 Uhr dem eng- lischen Schiedsrichter Leafe in folgender Po- sition stellten: Deutschland: Herkenrath(Rot-Weiß Es- gen); Posipal(Hamburger SV), Juskowiak Fortuna Düsseldorf); Eckel(1. FC Kaisers- lautern), Schlienz(VfB Stuttgart), Schmidt (. FC Kaiserslautern); Klodt(Schalke 04), Fritz Walter(1. FC Kaiserslautern), Seeler Hamburger SV),(Waldner, VfB), Röhrig(I. ye Köln), Schäfer(1. FC Köln). Holland: De Munck(Fortuna Geleen); Wiersma(PSV Eindhoven), Kuys(NAC Breda); Notermans(Fortuna Geleen), van der Hart(Fortuna Geleen), Klaassens(VV Mit pUmng spielen heißt öberlegen sein Schuhfabrik R. Dassler Venlo); Appel Fortuna Geleen), Bosselaar Feyenoord Rotterdam), Koopal(VV Venlo), Lenstra(Sc Ehschede), Timmermeamns(ADO den Haag),(Clavan, den Haag). Die Taktik der Holländer war gleich nach Beginn zu durchschauen: Sie versuchten sich erst gar nicht in komplizierten Kombina- tionszügen, sondern setzten in steilem Flü- gelspiel ihre gefährlichen Außenstürmer ein. Ein solcher Zug nach halbrechts— die rechte Sturmseite der Holländer erwies sich auch bald als die stärkere— vor das deutsche Tor, doch Posipal konnte durch Rückgabe an Herkenrath klären. Im Gegenzug kam Schä- ler auf Halblinks gut durch, sein 25-Meter- Schuß erwies sich aber für de Munck als ungefährlich. Posipal setzte sich dann gut in Szene, umspielte drei Gegner, gab genau zur Mitte, der Ball wanderte über mehrere deut- sche Spieler zu Linksaußen Schaefer, dessen bos e Ae 1:2: Sonderberienht unseres Holländer sagten wir: ungeheuer schnelles Spiel, Sportredakteurs Das war der Start der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Jahre 1956 Eine verdiente Niederlage nach torloser Halbzeit gegen den„Angstgegner“ Holland, vor 60 000 Zuschauern(darunter etwa 10 000 Holländer) im Düsseldorfer Rhein- stadion. Sogar den deutschen Gegentreffer mußte ein Holländer erzielen. Es war der Unglücksrabe van der Hart, der durch ein Eigentor auf 2:1 verringerte, nach- dem Lenstra die beiden ersten Treffer geschossen hatte. Ein verdienter Sieg der Jawohl! Sie zeigten ein geradliniges, zweckmäßiges und wobei sie die englische Härte allerdings manchmal etwas übertrieben. Die deutsche Mannschaft dagegen hat maßlos enttäuscht. Ge- künstelt, verkrampft und behäbig wirkte ihr Spiel und die Torschüsse sind an einer Hand abzuzählen. Die Fußball-Nationalelf hat durch diese neue Niederlage mehr an Ansehen verloren, als sie bei einem Sieg hätte gewinnen können. Erfolg wäre als selbstverständlich gewertet worden. Er wurde auch allenthalben erwartet, obwohl bekannt war, daß die Holländer nicht zu unterschätzen sind. Nach Düsseldorf läßt es sich nun nicht mehr länger leugnen: Deutschland, das 1954 noch Weltmeister wurde, ist eine drittklassige Fußball-Nation geworden. Kuft Grein Ein Schuß an der Torlinie entlang jedoch ins Aus ging. Auf der Gegenseite stoppte einen Scharfschuß des holländischen Rechtsaußen Appel der Torpfosten und eine unplazierte Bombe von Lenstra konnte Herkenrath ge- rade noch zur Ecke abwehren. Die deutsche Verteidigung wurde dann etwas leichtsinnig. Bosselaar brach durch, konnte aber die Chance nicht nutzen. Der deutsche Sturm kombinierte viel zu eng, um die stabile Abwehr des Gegners aufreißen zu können. Uwe Seeler boten sich zweimal hintereinander gute Gelegenheiten, er aber überschaute die Situationen nicht. Obwohl die deutsche Elf später etwas mehr vom Spiel hatte, gewannen die Holländer durch ihr steiles, raumgreifendes Spiel immer Wieder an Boden. Fritz Walter erwischte eine Vorlage von Eckel, sein Schuß prallte aber an der vielbeinigen Abwehrmauer ab, gleich darauf konnte auch Seeler wieder in gün- stiger Position nichts ausrichten. Allzuoft schoß der deutsche Sturm in Strafraumnähe den Gegner an. Selten war ein schneller Flankenwechsel zu sehen. Wesentlich besser machten es in dieser Hinsicht die Holländer. Bei einem ihrer schnellen Wechsel kam der Ball zu dem athletischen Appel, dessen glas- harter Schuß nur ganz knapp das Ziel ver- fehlte. Einen weiteren gefährlichen Vorstoß machte Stopper Schlienz, der seiner Aufgabe mit Bravour gerecht wurde, zunichte: In höchster Not rettete er vor dem anstürmen- den Lenstra und gleich darauf stoppte er den wuchtigen und schnellen Appel. Seeler ging einem weiteren Abschlag nach, kam auch in Strafraum-Nähe an das Leder, wurde aber von vier Gegnern eingekreist. Die erste deutsche Ecke, von Klodt getreten, angelte sich de Munck. Bei neuem Angriff des deut- schen Sturmes kam Schäfer um Sekunden- bruchteile zu spät: de Munck warf sich ihm Entsetzt faßt sich„Unglücksrabe“ van der Hart, der einen Schuß Berni Klodts— für de Munck unerreichbar— ins eigene Netz lenkte, an den Kopf. Selbst das deutsche Fhrentor erzielte also ein Holländer. Trotzdem ist die Freude Schäfers(rechts) verständlich, der jubelnd die Arme Hochreißtt. Foto AP in den Schuß.„Zu schön“ war dann die Vor- lage für Schäfer, dessen Lauf zwar mit einem vollendeten Torschugß endete, doch der Schiedsrichter hatte seine klare Abseitsstel- lung gesehen. Fritz Walter bemühte sich immer wieder, durch genaue Vorlagen das Spiel anzukur- beln, den Zusammenhang herzustellen, aber vergebens: Der Sturm machte nun mal in Klein-Klein- Spiel und damit war dem ener- gischen Gegner nicht beizukommen. Auch die zweite Ecke Klodts kam schön herein, der Ball rutschte de Munck über die Finger- spitzen, aber die linke deutsche Sturmseite erfaßte die Situation nicht. Die deutsche Mannschaft spielte überlegen, es wollte und wollte aber nicht gelingen. Außerdem ver- sagten Seeler und Röhrig vor dem gegneri- schen Tor. Wenige Minuten vor Ablauf des ersten Durchganges warf sich Fritz Walter einem Querpaß entgegen, schoß aus der Luft, doch knapp verfehlte der Ball sein Ziel. Tor- los ging es in die Kabinen. Nach Wiederbeginn begannen die Hol- länder zunächst mit einem schnellen Angriff. Ueberall tauchte Lenstra auf. Er jagte einen seiner gefährlichen Flachschüsse von der Strafraumgrenze aus auf das deutsche Tor, doch Herkenrath war aufmerksam und be- grub das Leder unter sich. Beim Gegen- angriff wanderte der Ball von Mann zu Mann. Ob sich das deutsche Spiel jetzt durch- setzen würde? Ausgerechnet als sich unsere Mannschaft gefunden zu haben schien, fiel durch Lenstra in der 52. Minute der Füh- rungstreffer für die Holländer: Ein Flanken- ball von links sprang von Juskowiaks Fuß ab zu Lenstra, der drei Meter vor dem deut- schen Tor mühelos einlenkte. Hollands angeschlagener Linksaußen Timmermans wurde nun ausgetauscht. See- ler, der Unglücksrabe, drehte sich viel zu langsam bei einem ihm zugespielten Flankenball, und sein Schuß ging wieder einmal vorbei. Obwohl die Holländer jetzt etwas in die Defensive gedrängt Waren, wirkten ihre Angriffe gefährlicher. Da- Stimmen zum Spiel Se pp Herberger:„Die deutsche Mannschaft hat gut gekämpft. Sie hatte es sehr schwer, gegen die starke Abwehr der Hol- länder, die ich in ihrer gegenwärtigen Ver- fassung als eine der stärksten Europas be- zeichnen möchte. Ich bedauere immer wieder, daß ich in Deutschland nicht die Trainings- möglichkeiten kabe, wie sie z. B. mein Kollege Maq Merkl gerade vor diesem Spiel in aus- reichendem Maße besaß. Mar Merkl, Trainer der Folländer: „Bester Spieler meiner Mannschaft war Mittel- laufer van der Hart. Die Mannsckaft kat sich während des ganzen Spieles an seine Weisun- gen gehalten und taktisch richtig gespielt.“ Dr. Peceo Bauwens, DFB-Präsident: „Die Holländer haben das Treffen verdient ge- wonnen. Entscheidend war ihr unkompliziertes Spiel, im Gegensatz zu den Deutschen, deren Spiel viel zu eng lief, und sich in der Technik zu erschöpfen versuchte.“ Hans Huber, DFB- Vizepräsident:„Kein Kommentar.“ Frans de Munek:„Sie Raben gesehen, daß ich während des ganzen Spiels aum einen scharfen Schuß zu halten hatte. Ich war ent- tauscht von der deutschen Mannschaft. Sie hat sehr schlecht gespielt. Wir hätten mit einem Tor mehr gewinnen können.“ gegen war das deutsche Spiel ausgesprochen verkrampft. Auch Seeler wurde nach einer- Zusammenprall verletzt, für ihn stürmte der Stuttgarter Waldner, der aber ebenfalls nicht überzeugen konnte. 75 Minuten waren gespielt, als nach einer Ecke vor dem deutschen Tor ein kurzes Ge- plänkel entstand, Lenstra den Ball er- wischte und zum 0:2 einschoßg. Dieser ver- meidbare Treffer besiegelte die deutsche Niederlage. Zwar raffte sich unsere Elf auf, Angriff auf Angriff wurde auf das Tor der Holländer vorgetragen und einer dieser An- griffe, die meist von der rechten Sturmseite ausgingen, führte in der 79. Minute zum deutschen Gegentreffer: Klodt ließ im An- schluß auf einen Eckball einen scharfen Schuß los, der, von Mittelläufer van der Hart Abgefälscht, im Tor der Holländer landete. Wenig später bot sich Röhrig die Gelegen- heit zum Ausgleich, als er von Fritz Walter gut bedient worden war, doch statt den Ball zu stoppen, ihn direkt aufnahm, so daß auch diese Chance ungenützt blieb. So wie in den letzten Minuten hätte das deut- sche Spiel früher laufen müssen. Der End- Spurt, den ausschließlich die deutsche Elf diktierte, aber kam zu spät. Der Schlußpfiff des manchmal etwas zu großzügig leitenden Leafe ging unter im Jubel der holländischen ee, Sie stürmten das Spielfeld und trugen ihre Spieler auf den Schultern weg, während die deutschen Spieler mit hängenden Köpfen in die Kabineei gingen. der auf un- Torwart de Munck, et E vor dem Kölner Linksaußen Schäfer den Ball in Feld zuruckfuustet, wurde bei dem viel zu umständlichen und planlosen Angriffsspiel des deutschen Sturms vor keine schwere Aufgabe gestellt. Nur einmal mußte er in Düsseldorf hinter sich greifen: Als van der Hart einen Schuß Klodts so„geschickt“ abfälschte, daß der frühere Schlußmann des I. FC Köln den Ball nicht mehr erreicken konnte.(Spielszene aus dem Fußball-Länderkampf Deutschland gegen Holland 1.2.) Foto: AP Die deuische Elt im Spiegel de- Kritik Ueberragender Mann in der deutschen Abwehr war der Stuttgarter Robert Schlienz auf dem Stopper-Posten. Seine Energie- quelle scheint unerschöpflich. Auch Eckel bewältigte ein großes Pensum. Schmidt da- gegen, auf dessen Konto auch das erste Tor geht, war ein glatter Versager. Schon in den letzten Spielen tat er sich nicht beson- ders hervor. Warum er trotzdem wieder Be- rücksichtigung fand, bleibt unerklärlich. Auch die Verteidigung war nicht frei von Schwächen; Posipal(mit„Veilchen“-Auge) war allerdings wesentlich wirkungsvoller als der Düsseldorfer Juskowiak. Herken- rath im Tor wurde vor keine allzu schwere Aufgabe gestellt. Er ist an beiden Toren schuldlos. Eine überraschend starke Partie lieferte wieder Fritz Walter. Klar seine Kompromiglos Regie,, seine Ballverteilung. Erwähnenswert aber auch sein Eifer und Einsatz. Doch ohne die richtigen Nebenleute stand er auf ver- lorenem Posten. Ein Ausfall war der Ham- burger Uwe Seeler: In dieser Angriffs-Um- gebung, wie er sie in den bisherigen Län- derspielen noch nicht gehabt hat, fand er sich einfach nicht zurecht. Der Durchbruch zur internationalen Klasse ist ihm mißlun- gen. Klodt startete viele gute Flankenläufe, war aber nicht energisch genug. So blieben manche seiner Aktionen hängen. Seine technischen Fertigkeiten stellte der Schalker aber wieder unter Beweis. Schaefer, der beim Probespiel in Hamburg so gut ein- geschlagen hatte, erreichte seine damalige Form bei weitem nicht. Von seiner viel- gerühmten Explosivkraft keine Spur.. war etwas gefährlicher. in der Abwehr, unkompliziert aber äußerst produktiv in der Spielanlage, vor allem im deutschen Strafraum ungemein gefähr- lich waren die„langen Kerls“ der holländiscken Nationalmannsckaft, die gestern im Düssel- dorfer Rheinstadion verdient mit 2.1 Toren gewann. Unser Bild zeigt den Halblinken Röhrig, der gegen Außenlaufer Notermans und Stopper van der Hart wieder mal den Kürzeren zieht. Foto: AP DIE LIEB LINGSZIGARETTE VON MILLIONEN Wenn Millionen Raucher ihrer Overstolz dureh Generationen die Treue halten, so vill das etvas heißen. Diese Treue der Overstolz- Raucher ist der Lohn für die CQualitätstreue von Rauchens sie ist bekömmlich, mehr noch: Haus Neuerburg. Und das ist das Merkmal dieser Lieblings- zigarette von Millionen: sie erfreut nicht nur im Augenbliek des leiceht bekömmlich. . Seite 10 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Donnerstag, 15. März 1956/ Nr. g Kohlepreis freigeben Antrag der Bundesregierung Das Bundeskabinett beauftragte am 14. März Bundeswirtschaftsminister Erhard, im Ministerrat der Montan-Union zu bean- tragen, den Kohlenpreis im Ruhrkohlenberg- bau vom 1. April an freizugeben. Der Mini- Sterrat der Montan-Union wird darüber am 16. März entscheiden. Wie ein Regierungssprecher nach der Ka- binettssitzung erklärte, soll für den Ruhr- kohlenbergbau die gleiche Preisordnung des Montanvertrages gelten, wie er im Aachener, niedersächsischen und bayerischen Bergbau Sültig ist. Es ist beabsichtigt, daß sich die Kohle- Verkaufsorganisaton„GEORG“ und die In- dustriegewerkschaft Bergbau bei Preisverän- derungen rechtzeitig mit der Bundesregie- rung in Verbindung setzen. Die Bundesregie- rung ist der Ansicht, daß der Preis für die Tonne Steinkohle um nicht mehr als zwei DM anzusteigen braucht, da sie von sich aus ein umfassendes Hilfsprogramm für den Bahlenbergbau verwirklicht hat, daß die Er- FTagslage der Zechen wesentlich verbessert. Fachleute aus dem Kohlenbergbau sind Allerdings anderer Ansicht und bezeichnen die bisherigen Hilfsmaßnahmen als Pfläster- chen, die zulängliche Wirkung missen liegen. Drei Pfennig je Kopf für Studenten (Hi.) Der Haushaltsausschuß des Bundes- tages hat beschlossen, für die Studienstiftung des deutschen Volkes größere Mittel zu be- Willigen. Während bisher je Kopf der Be- Völkerung vom Bund und den Ländern je 1,75 Dpf für diese Studienstiftung aufge- bracht wurden, sollen es künftig drei Dpf sein, womit sich der Betrag aus Bund und Ländern von je 900 auf je 1600 Mill. erhöht. Diese Stiftung kommt Studenten zugute. Allerdings hat der Haushaltsausschuß seinen Entschluß insofern eingeschränkt, als die er- höhte Summe so lange gesperrt bleiben soll, bis auch die Länder sich diesem Vorschlag anschliehen. Außerdem hat der Haushaltsausschuß des Bundestages beschlossen, die Mittel für in der Bundesrepublik studierende Ausländer zu er- höhen, wobei diese Erhöhung vor allem Stu- dierenden aus den sogenannten unterent- Wickelten Gebieten zugute kommen soll. Gedämpfte Unzufriedenheit Mit Ferngas versorgung (VWD) Zur Energieversorgung während der letzten Kältewelle stellt der Verband der kommunalen Unternehmen der Orts- und Kreisstufe fest, daß es in der Ferngasversor- gung auf Grund der Kälteempfindlichkeit der Produktionsanlagen in den Zechenkoke- reien zu schwerwiegenden Ausfällen gekom- men sei,. Trotz aller Anstrengungen der HFerngasunternehmen, eine verantwortungs- volle Gaswirtschaft zu betreiben, könne eine derartige Situation, wie sie durch den plötz- ichen Kälteeinbruch und dem damit ver- bundenen Ausfall an Erzeugungskapazität Verursacht Worden sei, jederzeit wieder auf- sten Den kommunalen Ferngasbeziehern aber l empfehlen, noch stärker als bis- her eigene Anlagen zur Reserve- und Spit- zenerzeugung anzulegen. In diesem Zusam- menhang stellt der Verband fest, daß in den Tagen der höchsten Gefahr eine bedenkliche Desorganisation in der Lenkung der Fern- gasverteilung zutage getreten sei, die bei den kommunalen Abnehmergemeinden eine er- hebliche Unsicherheit ausgelöst habe. Düsseldorfer Attacke nun gegen Seebohm Plötzlich ist es ungewiß geworden, ob die Verordnung über Abmessungen und Ge- wWiehte von Lastkraftwagen in der Bundes- Tatssitzung am 16. März verabschiedet wird (gl. MM vom 9. März„Seebohms Sieg im Lkw- Streit“). Am 14. März wurde nämlich in Bonn bekannt, daß das Land Nordrhein- Westfalen Vertagung dieser Frage beantragt. Unser Bonner Hi.-RKorrespondent teilt uns dazu mit: Das Düsseldorfer Kabinett hat es nach In- formationen gegen fünf Stimmen der sozial- demokratischen Kabinettsmitglieder mit ebenfalls fünf Gegenstimmen der anderen Kabinettsmitglieder abgelehnt, Seebohms Vorschläge zu unterstützen und stattdessen vorläufig die Entscheidung zu vertagen. Obwohl die Fachausschüsse des Bundes- rates— wenn auch zum Teil mit knapper Stimmenmehrheit— beschlossen haben, die Vorlage des Bundesverkehrsministers zu unterstützen, so wird es auf Grund der neuen Ereignisse für offengehalten, ob der Bundes- rat bei der einmal zu fällenden Entscheidung den Bundesverkehrsminister in seinen Plä- nen unterstützen wird, die Gesamtlänge der Lastkraftwagen mit Anhängern künftig auf 14 Meter, die Antriebsachse auf acht Tonnen und das Gesamtgewicht eines Zuges auf 24 Tonnen zu beschränken. Kartoffelsorgen und Schweinemagen Auch nach dem 15. März 1956 würden Kartoffeleinfuhren nach Westdeutschland genehmigt sein. Staatssekretär Sonnemann vom Bundesernährungsministerium erklärte, daß diese Maßnahme deshalb getroffen wurde, um„allenfalls möglichen Versor- Sungsengpässen vorzubeugen“. Die übrigen Ausführungen des Staatssekretärs decken sich so ziemlich mit dem, was Dr. Sonne- mann bereits anläßlich des„Hamburger Kar- toffeltages 1956“ gesagt hat(vergl. MM vom 2. März 1956„Kauft Frau Sonnemann keine Kartoffeln?“). Der Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Kartoffelhandels e. V., Kin- scher, erklärte, die Kartoffelernte 1955 sei gegenüber den Vorjahren etwas abgesunken: Kartoffelernte 1935 Kartoffelernte 1954 22,8 Mill. Tonnen 25,3 Mill. Tonnen Gewiß, es wird bei einigermaßen unzu- kriedenstellender Bedarfsdeckung schwierig sein, den Absatz stockungsfrei in Gang zu bringen. Die vorhergehenden größeren Ern- ten seien— so sagte Kinscher— auf einen Rekordschweinebestand von 15,2 Mill. Stück gestoßen. Die Schweinehaltung sei jedoch im letzten Vierteljahr 1855 stark abgesunken, so daß keineswegs mit glattem Kartoffelabsatz gerechnet werden könne. Auf der anderen Seite habe die Bevölkerung aus Verknap- pungsbefürchtungen in den Herbstmonaten um 13 v. H. mehr Kartoffeln eingekauft als in der entsprechenden Vergleichszeit 1954. Dies, trotzdem sich der Speisekartoffelbedarf seit einigen Jahren bei etwa 109 kg je Kopf und Jahr stabilisiert habe. Die Vorräte der Landwirtschaft an Kar- toffeln würden sich aber auf etwa acht Mill. Tonnen belaufen. Da jedoch die Schweine- preise in nächster Zeit relativ hoch bleiben würden, könne zwar im Vergleich zu den Preisen der Frostperiode eine erhebliche Preissenkung erwartet werden. Das hieße nicht, man könne damit rechnen, daß die Speisekartoffelpreise auf den Stand des Vor- jahres herunter gingen, als der Erzeuger Weniger als 4,50 DM je 50 kg erhielt. Bundesregierung und Notenbank berieten Konjunkturpolitik Maß halten empfohlen, Machtringen begonnen Den vereinigten Abwehrkünsten der Bon- ner Regierungssprecher gegen journalisti- sche Neugier gelang ein Meisterstück. Fünf Stunden lang dauerte die Aussprache des Bundeskabinetts mit den Präsidenten des Zentralbankrates und des Direktoriums der Bank deutscher Länder, Dr. Karl Bernard und Geheimer Finanzrat Vocke. Obwohl ausdrücklich vorher bekanntgegeben wurde, daß die Frage der Diskontsatzerhöhung An- laß dieser Aussprache sein sollte, behauptete jetzt der Sprecher der Bundesregierung, die vom Zentralbankrat beschlossene Erhöhung des Diskontsatzes sei nicht erörtert wor- den. Bundeskabinett und die Vertreter der BdL stimmten in der Meinung überein, daß Zurückhaltung und Mäßigung auf wirt- schaftlichem Gebiet in der Bundesrepublik ein Gebot der Stunde sei. Wie ein Regie- rungssprecher nach der Konferenz mitteilte, sind beide Seiten für ein Maßhalten auf dem Gebiete der wirtschaftlichen Investitio- nen, der flnanziellen Ausgaben des Bundes und der Lohn- und Preisentwicklung in der Wirtschaft. So geschildert dürfte diese fünfstündige Bonner Kabinettsberatung größtenteils von Schweigen ausgefüllt gewesen sein. Es wäre dem Bundeskabinett zu empfehlen, die vor der Presse auftretenden Sprecher mit bes- seren Ausflüchten auszustatten. Oder Leute mit mehr Phantasie auszuwählen. Allerdings ein Bonbon hatte der Regie- rungssprecher zur Verfügung. Es sei aus- führlich das Angebot Schäffers behandelt worden, die nicht sofort benötigten Kassen- mittel des Bundes, die im Zentralbanken- system still gelegt sind, über die Geschäfts- banken dem Geldkreislauf für einen be- stimmten Zeitraum wieder zur Verfügung zu stellen. Wie es heißt, will Schäffer hierfür rund zwei Md. DM für die Dauer von zwei Jah- ren hergeben. Der Regierungssprecher teilte mit, daß über das Angebot Schäffers noch weitere Verhandlungen geführt werden soll- ten. Die BdL hat Schäffers Angebot bisher abgelehnt, weil sie eine weitere Ausdehnung des Kreditvolumens befürchtet, das sie durch die Diskonterhöhung gerade eindäm- men wollte. Außerdem äußerte sie Beden- ken gegen die kurze— eigentlich auch un- gewisse— Laufzeit solcher Mittel(vergl. MM vom 13. März„Entmachtung der No- tenbank verhindern“). Besonderes Augenmerk hat anscheinend das Kabinett der Frage des Einspruchs- rechtes der Bundesregierung gegen Mag- nahmen des Zentralbankrates gewidmet. Nach dem Gesetz über die Errichtung der Bd würde ein Einspruch der Bundesregie- rung Aussetzung der Beschlußfassung für Wermutstropfen in der Zuckersteuer Finanzausschuß überrundet Schäffers Vorschläge Der Finanzausschuß des Bundestages be- kaßte sich— wie unser Bonner Hi.-Korre- spondent meldet— mit der Regierungsvor- lage über die Zuckersteuersenkung. Das Ka- binett hatte seinerzeit beschlossen, die Zuk- kersteuer von bisherigen 26,50 DM auf 10,50 DM je Doppelzentner Zucker zu senken(vgl. MM vom 12. Januar„Kleine Zuckersteuer- Senkung“). Es sollte auf diese Weise ein Aus- gleich für die zur gleichen Zeit beschlossene Milchpreiserhöhung um 2 Pf je Liter herbei- geführt werden. In den Beratungen des bun- destäglichen Finanz ausschusses wurde auch ein von FDP und SPD gestellter Antrag auf gänzliche Abschaffung der Zuckersteuer be- handelt, d. h. abgelehnt. Die Mehrheit des Ausschusses rang sich jedoch zu der Meinung durch, daß die Zuk- kersteuer künftighin nur 10 DM je Doppel- zentner Zucker betragen solle. Die bei dieser Herabsetzung zusatzlich frei werdenden 0,50 DM sollten der Zuckerindustrie zur Be- streitung erhöhter Unkosten für Kohle, Löhne und Materialien zugute kommen. Berlinische Feuer- Versicherungs AG. 5 8% Dividende für 1954 Die Berlinische Feuer- Versicherungs- An- Stalt beruft zum 28. März eine Hauptversamm- lung ein, der die DM- Eröffnungsbilanz und die Abschlüsse für die ersten sechs DM-Jahre vor- Selegt werden. Die DM- Eröffnungsbilanz weist ein Eigen- Kapital von 4,30 Mill, DM aus. Die Aufteilung ist vorgesehen in 2,79(bisher 6.07 RM) einge- zähltes und 3,15(bisher 7,87 RM) nominelles Stammkapital, 0,31 Gesetzliche und 0,84 Freie Rücklage, Umstellung also 40 v. H. für den Nennwert der Aktien und 46 v. H. für das ein- Sezahlte Kapital. Aletiva DMB) 1934 die bei ruhigem Geschäft wieder eine einheitliche Linie vermissen ließ. 1 ö. Die Anstalt hat nach der Einbuße ihres Forderungen an die Aktionäre 0,360 0,360 Konnten Angebot und Nachfrage zumeist zu letzten Kursen ausgeglichen werden. Montane und nehmen. Der DIHT unterhält bereits seit län- ost- und mitteldeutschen und ihres Auslands- Grundbesitz 0.744 2,990 Bergbauaktien gaben im allgemeinen prozentbruchteilig nach, lediglich Deutsche Edelstahlwerke und gerem einen engen Kontakt mit der IHK Saar- geschäftes im Jahre 1949 auch noch ihr Stamm- Hxpoth. u. schuldscheinford. 0.221 2,330 Handelsunion mehrprozentig anziehend. IG-Farben-Nachfolger und IG-Farben-Liquis durch das prücken. eber lin verloren. Sie hat daraufhin u leichsforderungen 5,506 5,413 Fehlen größerer Auslandsaufträge leicht schwankend. Banken nach den letzten starken Steigerun- f 8 8 1 5 1 . eit Sitz in Münch i 5 Wertpapiere u. Beteiligungen 1,357 7,564 gen überwiegend rückläufig. Von Moforenaktien standen Daimler im Vordergrund, Elektro- und Akademie für wirtschaftliche Führungskräfte n Z Wei en Sitz in ünchen errich St, WO Banken und Kasse 0.321 3,328 Versorgungspapiere wenig verändert. Schering gaben durch das Nachlassen der Interessenkäufe(Ap) Die„Deutsche volks wirtschaftliche Ge- Sich jetzt die Hauptverwaltung befindet. Der Geschäftseinrichtung 0.089 0,513 um mehrere Punkte nach. Rentenmärkte sehr still und ohne größere Kursabweichungen nach 11„ 80 in Ba Wiederaufbau des Betriebes hat in den Jahren Forderungen 2,609 4,513 beiden Seiten Sellschakt e. V.“ wird am 16. März in 5 8 l 1 5 8 5 5 2 Harzburg eine„Akademie für die Führungs- bis 1951 zu bilanzmäßigen Verlusten geführt, a1 4 13.3. 14.3 8 8 8 5 8 die aber von 1952 an durch stèigende Ueber- 38154 Aktien 13. 3. 14 3. Aktien 13.3. 14.3 Aktien 3.. kräfte der Wirtschaft“ eröffnen. Die Akademie 8 8 1 5 8 Grundkapital 3.150 3.150 8011 a d 8 März in 1 8 8 5 0 2 2 oll, wie von der Gesellschaft am 13. Mär schüsse so getilgt werden konnten, daß erst Rücklagen 1.150 1.350 3 155 5 g 1 f 1 1 an! f 5 5 2 AEG 2185 219% Harpener Bergbau 10 110 Dresdner Bk.) 225 22 Braunschweig mitgeteilt wurde, eine Lehrstätte malig für 1954 ein ausweisfähiger Gewinn wertberichtigungen 0.299 0,214— 15 4 1 5 5 e 181 (0,26 Mill. DM) verblieben ist. Dabei erfuhr Ruhegeldrückstellungen 2.216 Mi 8%%%; ë Pf 1275 kür leitende Kräfte in der Wirtschaft des 3 der Versicherungsbestand eine erhebliche Aus- Versicherungstechnische EMW. 15 ˙ 101 esch) 43%, 5 desgebietes werden, deren Lehrstab rund 9 pf 1 aimler-Benz 23 5 91e 1 1 1 1 8 1 4 F 5 8 Dt. Erdöl 1 104 ½ 164[Rhn. Braunkohle 274 2755 Nachfolger nd Betriebspsychologen angehören. Freie Devisenkurse 1 815 11.187 27,031 Degus 277% 277½[ Rheinelektra 178 17⁰ Bergb. Neue Hoffg. 141 140 1 5 a a a Bene 2% 2 Sen 7% os Kaeleen. 0 Marktberichte 3 5 i 5 1. 1 Dt. Linoleum 259 250 Seiwolfltk 1 Dortm. Hörd. Hütt. 138 ¼ 139% vom 14. März 1— 1 3 72 22J3.ͤ ũ ĩðVL/ 8 Durlacher Hof 17%%% Siemens& Halske 241 18 Selsenberg 14% 14% Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt 100 französische Frenken 1.1903 1.1923 Eine Ausschüttung für die Jahre bis 1953 Fichbaum-Werger% 10 Südzucker 188 VV V(é) Anfuhr und Absat 1. Es erzielten: belzer Fra 5.645 95,843 entfällt infolge der Notwendigkeit, Verlust- Enzinger Union) 191 190 Ver. Stahlwerke! 5½ 5%[Hoesch 145%½ 155 3 g VVV 100 Schweizer Franken 95,645 95,845 1 85 18 Kelt, t&-Farben Liquis Zellstoff Waldhof 140½ 140% Klöckn.-Humb. D. 211 212 epfel Ia 35—50; K 25—35; B 1623; Feldsalat ge 100 e Gulden 2 21 23 vorträge zu tilgen. Im Jahre 1954 sind aus dem 115 Sch. 37 35% Bachtsene 20³ 20⁵ idetne r erke 165% 100 putzt N ungeputzt 90160; Spinat 40; rg dis 5 2135 5 1 1 1 bei 1 2 5. 4 5 1 1 1 5 35 807 e 117 11777 9 1 15„ e San„ 24% 213„ 3% nent üneinronr 10 ½ 108% Kwie em ee ee„„ 100 pe nen 46 0 80 zugeführt worden; es werden 8 v. H. Dividende parbenf. Bayer 214 213½% SCommerz- Rhein. Röhrenßw— Rote Rüben 5—7. 10 b 69.525 60645 Vorgeschlagen und außerdem ein Bonus von Farbwerke Höchst 213 212 u. Credit-Bank 220% 220% Rheinst Union 101 101½ NE-NMetalle 100 norwegische Kronen 59.535 39,655.. H. Dieser beteiligt die Aktionäre ein- Felten& Gui. 418 1085 Deutsche Bank) 21½ 1 Stahlw. südwestt. 1287 170% Elektrolyt-Kupter für Leitzweckee 504.50—509.30 Pbl 100 Schweizer Franken(fr.) 99,29 99,49 malig an Sondereinnahmen und soll sie für run& Bilfinger 160 Süddeutsche Bank 252½ 253 Thyssenhütte. 178%½% 179 Blei in Kabeln 145700146 00 P55 1 Us-Dollar 4.211 4,221 jahrelange Dividendenlosigkeit etwas ent- aluminium für Leitzwecke 240,00 242,00 P9l 10 DMW 420 DM-O; 100 DM-O= 25,26 DM-W. schädigen.„= RM- werte Westdeutscher Zinn-Preis 967,00 DI 3 weitung; an Beiträgen(1938 noch 10,30 Mill. RM) wurden in dem geschrumpften Geschäftsgebiet vereinnahmt. 1948/9 1950 1951 1952 1953 1934 Mill. DM 9,64 10,46 13,24 17,49 20,99 24,09 Aus den FErfolgsrechnungen sind zu erwähnen: in Mill. DM 1948/9 1950 1951 1952 1953 1954 Kapitalerträge 0,316 0,264 0,443 0,511 0,693 0,942 Schäden 5,539 5,519 7,255 9,757 12,089 13,238 Unkosten 2,976 3,342 3,795 4,688 5,720 6,697 Die Bilanzentwicklung zeigt folgendes Bild (in Mill. DM): Bundestagsabgeordneter Dr. Miessner (Mitglied des Finanzausschusses) erklärte dazu, daß die Zuckerfabriken zugleich in den Genuß einer sich auf 48 Pf je Doppelzentner belaufenden Umsatzsteuersenkung kämen. Da die Umsatzsteuer bei den Verarbeitern An dièe der Rübenkbsten. Verarbeitungs- spanne, Zuckersteuer angehängt wird, ver- mindert sich bei einer Zuckersteuersenkung um 16 DM die dreiprozentige Umsatzsteuer- belastung um 48 Pf(bei 16,50 DM Zucker- steuersenkung um 49½ Pf). Diese Steuererleichterung sei insbeson- dere für die Zuckerfabriken im norddeut- schen Raum notwendig, da dieselben keine Ueberschüsse mehr erzielten und die Gefahr von Steuerstundungsanträgen immer größer werde.(Mit anderen Worten: Zuckersteuer- Senkung zwecks reibungsloserer Abwicklung der Steuerzahlungen.) Der Finanzausschuß des Bundestages sprach sich bei dieser Gelegenheit fast ein- stimmig gegen die vom Bundesfinanzminister geplante Zusatzsteuer für Süßwaren aus(vgl. MM vom 4. Februar„Süßwaren-Sonder- steuer hat geringe Chancen“). Schäffer wollte nämlich die Süßwarenindustrie mit einer Zusatzsteuer belasten. Wegen Geringfügig keit der Zuckersteuersenkung bei Süßwaren mit geringem Zuckergehalt würde nämlich die Steuersenkung im Verbraucherpreis kei- nen Niederschlag finden. Efifektenbörse acht Tage zur Folge haben. Die Bundesregie- rung will ihre Auffassung in dieser Frage noch genau formulieren und der BdL mit- teilen. Der Sprecher betonte hierzu, daß sich die Diskussion nicht auf zurückliegende Ent- scheidungen des Zentralbankrates— etwa die letzte Erhöhung des Diskontsatzes bezogen habe, sondern lediglich im Hinblick auf künktige Entscheidungen geführt wor- den sei. Man einigte sich anscheinend vorläufig auf eine unverbindliche und auch höfliche Art. Den Bonner Journalisten wurde mit- geteilt, die Vertreter der BdL hätten es aus- drücklich begrüßt, daß sie zu dieser Sitzung des Bundeskabinetts gebeten worden seien. Der Sprecher teilte mit, diese gemeinsamen Besprechungen sollten wiederholt werden. Auch im kleineren Kreise sollten die schwe- benden wirtschaftspolitischen Fragen laufend erörtert werden. Sollte es doch stimmen, was gutinfor- mierte Kreise erfahren haben wollen? Näm- lich, dag Schäffer bei der letzten Zentral- bankratssitzung(am 7. März), bei der gegen seinen Willen die Diskontsatzerhöhung be- schlossen wurde. geäußert haben soll:„Nur gut, daß wir diese Erfahrungen jetzt machen; bei der Gestaltung des Notenbankgesetzes müssen Mittel eingebaut werden, die es uns ermöglichen, uns den Zentralbankrat zu unterordnen.“ Ein besonders Hellhöriger will wissen, dag die Diskontsatzerhöähung nicht erst am 7. März beschlossen wurde, sondern acht Tage zuvor. Einiges spricht dafür, denn zwei Zentralbankratssitzungen in so kurzer Folge fanden bisher noch nicht statt. Vielleicht hatte der Zentralbankrat die Wirksamkeit seines Beschlusses bis zur letzten Sitzung am 7. März ausgesetzt, um die an dieser Zusam- menkunft beteiligten Minister Erhard und Schäffer zu unterrichten. Wie dem auch immer sei, zweifellos hebt jetzt eigentlich erst das große Ringen um die Macht über die Währung an. F. O. Weber K URZ NAC Zellwolle weiter im Vormarsch (VWD) Mehr als ein Fünftel aller heute in der Bundesrepublik hergestellten Textil- erzeugnisse bestehen aus Zellwolle. Neben den Vereinigten Staaten und Japan zählt die Bun- desrepublik zu den größten Zellwollproduzen- ten der Welt. Einer der wichtigsten Abnehmer deutscher Zellwolle sind die Vereinigten Staa- ten, die 1955 etwa ein Fünftel ihrer gesamten Zellwolleinfuhren aus der Bundesrepublik be- zogen haben. Australien beschränkt den Verbrauch (VWD) Der australische Premierminister Menzies hat am 14. März eine starke Erhöhung der indirekten Besteuerung und andere Maß- nahmen zur Bekämpfung der Inflation be- kanntgegeben. Danach werden die Sollzinsen der Banken von 5 v. H. auf einen Durch- schnittssatz von 5½ v. H. erhöht, wobei der Höchstsatz bei 6 v. H. liegt. Die Habenzinsen für Termineinlagen sollen um 1 v. H. erhöht werden. Nach Auffassung Menzies' besteht aller Anlaß anzunehmen, daß auf Grund dieser Maß- nahmen das Ziel der Regierung, die australi- Mitgeteilt: Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Mannheim Frankfurt a. M., 14. März 1956 Börsenverlauf.(VWD) Kleine orders bestimmten weiterhin die Tendenz an den Aktienmärkten, In den Standardwerten eee Fintatle,. Cinſalle Verwaltungs- Vereinfachung zu einfach gemacht, könnte man das nenne Was einem beim Lesen des Inhalts verzeichnisgg einer einzigen Ausgabe des Bundesanzeigen nachhaltig auffällt: „Fünfte Anordnung zur Aenderung der zweiten Anordnung über den Eisenbahn- Güte. tarif; Vierte Anordnung zur Aenderung de dritten Anordnung über den Eisenbahn-Gütes. tarif; Dritte Anordnung zur Aenderung dg vierten Anordnung über den Eisenbahn-Gütez tarif; Dritte Anordnung zur Aenderung der fünften Anordnung über den Eisenbahn-Güten tarif; Fünfte Anordnung zur Aenderung der vierten Anordnung über den Reichskraftwageg. tarif; Vierte Anordnung zur Aenderung de zehnten Anordnung über den Reichskrat Wagentarif; Dritte Anordnung zur Aenderugz der zwölften Anordnung über den Reichskraß Wagentarif; Dritte Anordnung zur Aenderung der vierzehnten Anordnung über den Reiche Kkraftwagentarif sowie die Verordnung h Nr. 9/53 über eine zweite Aenderung der fünl. zehnten Anordnung über den Reichskraft wagentarif.“ Da erbrechen sich Parlamentarier und Ministerialbeumte jeder Gewichts- und Ge. hRaltsklasse ihre mehr oder minder gewichtigen Köpfe, wie die Verwaltung„entrümpelt“ e. den soll. So allerdings, so, daß stets neue unt zusätzliche Verwirrung geschaßſen wird, geßßt es bestimmt nicht. Stiefelle cker sind üble Menschen, die keinen Anspruch au Berufsordnung haben sollten. Aber Stiefel. butzer haben— pardon hatten— eine Berus. ordnung. Sie stammte aus dem Jakre 1923 und besaß Geltungshraft im vom Oberbürgermeiste. Hamburgs verwalteten Hoheitsgebiet. Jetzt fiel diese Verordnung der„Entrümpelung zun Opfer. Mithin ist den Hamburger Stiefel. putzern nicht mehr die Auflage gemacht,„ich anständiger, nicht aufdringlicher Umgangs- formen zu befleißigen, anständig und sauber gekleidet einherzugeken.“ Der Humburger Senat riß die Augen gew. tig auf, als anläßlich der„Entrümpelung“ kund und zu wissen getan wurde, daß es in de- Millionenstadt Hamburg derzeit nur 3 fi Worten: drei) Stiefelputzer gibt. Vielleicht lag's an der Berufsordnung. Die Hamburger überlegen jetzt, ob eine Berufsordnung jh Stiefeflecker diese unerwünschten Flemente auch ausrotten würde. Dr. Gerhard Frentzel 60 Jahre (dpa) Dr. Gerhard Frentzel, der Haupt. ge schäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelstages(DIHT), wird am 135. Mär 60 Jahre alt. Seine Arbeit stand, von einigen Jahren der Anwaltstätigkeit abgesehen, immer im Dienst an den deutschen Industrie- und Handelsammern. Dr. Frentzel wurde 1925 von dem damaliges Präsidenten Frans von Mendelssohn in den DIHT berufen. Im Frukjahr Ioas, als sich die Industrie- und Handelskammern auf der soge- nannten„bizonalen“ Ebene wieder zusammen- schließen honnten, uurde Dr. Frentzel zun Hauptge schäftsführer der damaligen„Arbeits. gemeinschaft der Industrie- und Handelskam. mern“ gewählt, die 1949 nach Errichtung den Bundesrepublik ihren alten Namen„Deutsches Industrie- und Handelstag“ wieder annahm, Dr. Frentzels besonderes Anliegen ist es, dit Zusammenarbeit der deutschen Industrie- uni Handelskummern mit den Kammern des Aus. landes zu festigen und zu erweitern. HRICHTEN sche Zahlungsbilanz bis zum 30. Juni diese, Jahres auszugleichen, erreicht werden kann. Die Verbrauchssteuererhöhung umfaßt unter anderem Likör, Zigaretten, Tabak, Zigarren und Treibstoff. Die Verkaufssteuer für Kraft- fahrzeuge wird auf 30 v. H. erhöht, was an- nähernd einer Verdoppelung gleichkommt. Die Körperschaftssteuer wird um ein Shilling je Pfund heraufgesetzt. Kreditbewirtschaftung in Großbritannien (VWD) Als weiteren Teil der von Großbri- tannien ergriffenen Maßnahmen gegen„un- nötige Ausgaben“ hat die britische Regierung die private Geldaufnahme einer schärferen Kontrolle unterworfen. Nach Mitteilung von Schatzkanzler Harold Macmillan müssen ab 14. März private Geldgesuche, die über 10 000 Pfund Sterling hinausgehen, unabhängig davon, ob der Betrag durch Ausgabe von Aktien oder durch Ausleihen aufgebracht wer- den soll, die Zustimmung des zuständigen Re- Sierungsausschusses für Kapitalaufnahmen ein- holen. Bisher mußte eine solche Zustimmung nur für Anträge auf 50 000 Pfund Sterling und mehr eingeholt werden. IHK Saarbrücken im DIHT (VWD) Industrie- und Handelstages hat auf einer Sit, zung in Köln beschlossen, die Industrie- un Handelskammer des Saarlandes in Saarbrül- ken auf Antrag als 81. Kammer in den Deul- schen Industrie- und Handelstag(DIH T) aufzu- 0 Geschäfts- Anzeigen Bade zu Hause! Badeeinrichtungen komplett von 255. Rothermel. Alte Kunden ohne An- zahlung, neue nach vereinbarung. DM an hei Vergessen Sie bitte nicht Seifen- Böck bis 6 t führt aus Darmträgheit Uhren- Reparaturen fachmännisch und preiswert. Z IMMER am Tattersall. Transporie bis 2 Tonnen. Telefon 5 28 73 Alles nur von untl ihre erfolgreiche naturgemäße Bekämpfung Ob zum Waschen oder Putzen B U C K benutzen. * Der Hauptausschuß des Deutschen lein-Tiauzporte Tel. 52510 u. 41797 nur in Qu 2. 13. Umzüge Beilfedern werden gereinigt Nah und Fern Lyncker. 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März von einigen ehen, imme: lustrie- und n damaligen nn in den als sich die uf der Soge. ausammen. rentzel zun 2„Arbeits. Jlandeiskum. ichtung det „„Deutschen er annahm, ist es, die Justrie- undd rn des Aus. In. Juni dieses den kann. mfaßt unter F, Zigarren für Kratt⸗ it, Was an- kommt. Die Shilling je nnien on Grohbri⸗ gegen„un- Regierung schärferen teilung von müssen ab die über unabhängig usgabe von bracht wer- indigen Re- ahmen ein- zustimmung terling und Deutschen Feiner Sit- ustrie- und Saarbrüß- den Deu HT) aufzu- ts seit län- IHK Saar- ingskräfte Aftliche Ge. 2 in Ba Führungs: Akademie 13. März in e Lehrstätle kt des Bun, b rund 0 Soziologen en. Großmarkt Es erzielten eldsalat ge- t 40; Karo, much 60-90, 0509,50 DM 0146,00 PU 0242,00 Dll 967,00 PI gen ur an, am Mannheim, nz- Pommes aße 34. 40— 2 80 3 e e 2225 2* 2* er N— 3* 8 3. N 5 e 5 3 8 MORGEN Seite 11 1 Katalog gratis! 5 8 Leistungsbeweise: Kelne Schaufenster, da 0 Erste urid älteste 8 2 kostensparende Verkaufsräume! 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Donnerstag, 20.435 Ur. Keine öffentliche Lorslellung: Der in CANNES u. BERLIN ausgezeichnete Film 0(A N 6 LE 2 8 1 8 Nur heute 20.30 Uhr- 18.00 nichtöffentl. Vorstellg. 15.30 Uhr letztmals:„Die Mädels vom Immenhof“ N Letzter Tag! 15.15, 17.50, pant edler 2 Die Darfünige Gräfin uf SUB 8 WAS S E R T URN N Die gepflegte und preiswerte Köche dazu das feine Eichbaum- Pilsner JAHRE POLSTERUN GEN AUTO-SATTLEREI HEINRICH SCHNEIDER MANNHEIM e Schwetzinger Straße 128% elefon 425 26 SchoNsEZZU GE nach Maos KABRIOTETT-VERDł--CkKkE 50 JAHRE Ein J.-BERNSTEIN-GASTSPIEL 25. Sonntag Ill un: NRotengarten-Husentaal 5 Großer Bunter Abend Wie ELFE EI OE Schnell erschienen, Konni. besen ſeſſen freffſien qienen Besonders sorgfältig gearbeitet Besucht das Finden Sie den SAUNABAD E. FEUD—EN HEIM ATE ERG eee Frauen: Mi. u. Frei. 13-20 Uhr Männer: Do. u. Sa. 13-20 Uhr Kunststopfen . Mnm.-Feudenheim, Hauptstr. 23 schnell, zuverlässig, preiswert. 2 WOLL-CORR, N 1(HADEFA) Wer kann gewinnt! 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Merkwürdigerweise blieb von früher her der Kitsch, wenn auch Sleichfalls Wandlungen unterworfen und Taffinjerter im Ausdruck als ehedem, wes- halb seine Entlarvung immer schwerer fällt. Wie aber, wenn der Kitsch metaphysisch Wird?(Realistisch aufgezäumtes modernes Heldenepos mit purpurner Untergangsstim- mung:„Das Opfer“). Dann beginnt die be- greifliche Unsicherheit nicht nur des gei- stigen Kleinbürgers: was ist hier noch, echt“ und wo beginnt der Selbstbetrug? Unsere Väter hatten es leichter. Sie lieb- ten Kolossalgemälde mit biblischen Szenen oder auch Bilder mit sinnenfrohen barocken Frauen, die in dünnen Schleiern trotz ihrer Fülle zu schweben schienen, andere juno- nische Damen sangen Wagner; der„Kampf um Rom“ des Felix Dahn, der„Liebes- traum“ von Franz Liszt sagten noch aus, daß das Leben trotz aller Bedrohnisse doch ganz ordentlich gefügt sei und sich mit Musik, Dichtung oder Malerei in einem abgerun- deten Pathos sublimieren lasse. Als die Anker rissen, als die Zwölftöner zu tönen begannen, die Lyriker ekstatisch wurden, statt weiterhin pathetisch zu sein oder gar ironisch— es bestehen mehr als nur graduelle Unterschiede zwischen Schil- lers„an Laura“ und der„Anna Blume“—, als das„Tafelbild“ alter Art im wesent- lichen durch abstrakte konstruktivistische Kompositionen abgelöst wurde und schließ- lich eine moralische und meist pragmatische Philosophie durch Leute wie Heidegger, Sartre und Toynbee, krachte das Gefüge auseinander, um sich anders neu zu bilden. Aber wie? Im neuen Beginn war die Erfin- dung— Schwarzpulver, Motor, Dynamit, Atomzertrümmerung—, und die Erfindung War Seelensprengung geworden. Es ist zu befürchten, daß viele Brocken noch im Ge- lände liegen. Weil die Geburtswehen dieses spannungs- reichen Jahrhunderts noch nicht überwun- den wurden— werden sie es je?—, domi- niert die Unsicherheit. Es weiß kaum noch jemand mit solchen Dingen wie„Erhaben- heit“,„mit silbrigem Mondschein übergos- sener See“,„Keuschheit“,„schlichte Einfalt“, „Fuß wanderung,„Hausmusik“ und„Nau- Sikaa am Strande“ etwas Ordentliches an- zufangen. Es fehlen, bis zum Ueberdruß Wurde es schon gesagt, die Gemeinsamkei- ten, in der Kunst, im Eros, der erotisch Wurde, in dem Erlebnis des Feierabends, dessen Begriff allein schon im Zeitalter der Kreislaufstörungen wie ein Anachronismus Wirkt, im Alltag, der ameisenhaft wurde, ohne daß sich die„Balkenträger“, die„Eier- leger“ oder die mercedesfahrenden„Raupen- töter“ etwas Nennenswertes zu sagen hät- ten. Es ist ein groteskes Phänomen, daß wir „Vermaßten“ und gleichzeitig in eine indi- viduelle Anonymität gestoßen wurden, die uns immer hilfloser macht. Dis Mertsckten unserer Tage sind grau- sam und verspielt. Sie drängen mit rück- sichtslosen Methoden unbequeme Konkur- renten zum Abgrund, betrügen ohne Gewis- sensbisse ihren Ehepartner, legen sich be- denkenlos nicht vorhandene Titel zu, neh- men Kredit auf, ohne ihn je zurückzahlen zu können und verkaufen ihre Säuglinge an gütige ältere Adoptiveltern. Andererseits freuen sie sich wie Kinder über bunte Fische, die in dem Aquarium einer Bar eine grün beleuchtete, stumme Existenz führen, sie lassen sich durch fröhliche Mädchen, die auf dem Titelblatt einer Illustrierten über eine Wiese springen, zu der Vorstellung an- regen, daß alles in bester Ordnung und Wohlgefügt sei:„Leben ist doch schön.“ Da- für spricht auch, daß an gewissen Türen oft nicht mehr einfach„Herren“ oder„Damen“ steht, sondern„Er“ und„Sie“, mit einem Hahn oder einer Henne aus Messing dar- über. Ist das kein Optimismus, sind wir nicht trotz aller schweren Erlebnisse„aufgeschlos- sen“ geblieben, haben wir nicht den Drang, tolerant zu sein?„Menschenskind, nu halten Se aber die Luft an, so stur sind wir ja gar nicht. Ick sage immer: Leben und leben lassen!“ Die verspielten Zeichen des modernen Lebens,„Er“ und„Sie“, eine Giraffe aus 7 Von Jan Herchenröder Bast, die neben dem Spiegel hinter der Theke eines Nachtlokals hängt, ein schwar- zer Kater, der zusammengerollt, aber betont attraktiv auf der Heizung eines Teppich- Seschäftes schläft, die koketten breiten Schleifchen der Herrenmode sind sympto- matisch als ein erfolgloser Protest gegen die drohenden Schatten. So verhielten sich schon die Eingeborenen des dunklen Kontinents, Wenn sie gegen die Dämonen ihre grinsen- den FHolzmasken aufsetzten:„Seht, wir nehmen euch nicht ernst!“ Auch„Er“ und „Sie“ ist eine Maske. Und wie steht es mit der Frauenmode? Früher galt als elegant, was dezent war. Heute gilt als chice, was„verrückt“ ist. Die mit Absicht ausgefransten Röcke junger Mädchen, die an der Riviera nach einem Millionär oder nach einem Manager Aus- schau halten, der sie zum Film bringen könnte, ihre angeknabberten, zerzausten Frisuren, ja sogar die farbigen lustigen Halstücher zum schwarzen Pulli gehören zu den verspielten Attributen der Zeit:„Wir haben wirklich keine Angst!“ Die haben sie freilich nicht in dem pri- mitiven Sinn, daß ihnen morgen eine Atom- bombe auf den Kopf fallen könnte, aber sie befürchten, vielleicht nicht„interessant“ zu sein und also von jungen und alten Millio- nären mißachtet zu werden, so daß ihnen nichts amderes mehr übrigbliebe, genau so in einer winzigen Wohnung an der Seite eines Normalbürgers leben und Grünkohl kochen zu müssen wie die Mehrzahl der jungen Mädchen in dieser Welt, die nicht in die Illustrierten kommen. Diese jungen Dinger träumen, nicht nur an der Riviera, sondern erst recht in den großen Städten, sie träu- men und sind zugleich verspielt und könn- ten allesamt Edelkitschromanen entnommen sein. Unser Dasein wird immer krauser und unwägbarer, also auch die Kunst, die sich im luftleeren Raum Zu verflüchtigen scheint. Ohne Bezüglichkeiten, ohne irgendein Ethos, ohne Mut zur Innerlichkeit, ohne Poesie wird das„Spiel“ immer flächiger und grau- samer. Wir, die Konsumenten, machen dieses Spiel einfach mit, obwohl vwrir nicht die Kar- ten mischen. Wir lächeln flüchtig, wenn wir in eine der Türen treten, auf denen„Er“ und„Sie“ steht. Wann werden wieder die Anker ge- Worfen? Barlachs „Armer Vetter“ in Berlin Das Berliner Schiller- theater brachte jetzt in einer Inszenierung von Hans Lietzau Ernst Bar- lachs Drama„Der arme Vetter“ neu heraus. Un- ser Bild zeigt eine Szene mit Wilkelm Borchert als Hans Iver(am Boden), Helga Roloff als Fräulein Isenbarn und Walter Franck als Sieben mark. Associated Press Photo Einer der letzten Klassiker der französischen Literatur Pariser Gedenkqausstellung zu Ehren von paul Valéry Der Einblick in das seelische Labora- torium, in die intime Werkstätte eines über- ragenden Geistes ist immer ein erregendes Erlebnis. In ihrer(mit größter Liebe und Sorgfalt zusammengetragenen) Valéry-Ge- denkschau, ist es der Pariser National- Bibliothek auf unvorstellbar fesselnde Weise gelungen, den Besucher in die Geheimkam- mer der schöpferischen Produktion eines der letzten Klassiker der französischen Litera- turgeschichte einzuführen. Valéry, der 1871 in Sete an der französischen Mittelmeerküste geboren ist, um kurz nach der Befreiung Frankreichs 1845, auf der Höhe seines Ruhms zu sterben, liegt auf jenem„Friedhof Blütige Geschichten „Cqvalleriq rusticona“ und„Der Bajazzo“ in der Städtischen Bühne Heidelberg Seit in den neunziger Jahren des vergan- genen Jahrhunderts Pietro Mascagnis„Ca- valleria rusticana“ und Ruggiero Leon- cavallos„Der Bejazzo“ unmittelbar auf- einander zum Welterfolg kamen, werden die beiden Kurzopern gleich untrennbaren Zwillingen zusammen auf der Bühne gezeigt. Sie haben ja auch viel Gemeinsamkeiten. In beiden Opern ersticht ein betrogener Mann den Liebhaber seiner Frau, beide spielen in einem von der musikalischen Schaubühne bisher wenig beachteten Milieu, unter einfachen Bauern und Gauklern. „Heut' schöpfet der Dichter kühn aus dem wirklichen Leben schaurige Wahrheit!“, läßt Leoncavallo, der für den„Bajazzo“ sein eigener Textdichter war, den Prologus vor dem Spiel singen. Das volle„wahre“ Leben auf die Bühne zu bringen, in die Tiefen der Volksseele und der Leidenschaften hinab- zusteigen, waren die Anliegen des italieni- schen Verismo, der auch noch in d' Albert, Kienzl, Giordano und zum Teil Puccini seine Repräsentanten fand und zu Paral- lelen mit den gleichzeitig entstehenden so- zialen Romanen Zolas und dem dichteri- schen Realismus Ibsens und Hauptmanns herausfordert. Die beiden schaurigen musikalischen Eifersuchtstragödien von Mascagni und Leoncavallo sieht man jetzt auf der Städti- schen Bühne Heidelberg in sorgsamen und ansprechenden Inszenierungen. Da gefallen gleich schon, bevor sich noch das Volks- treiben entfalten kann, die farbenfrohen südländischen Bühnenbilder, durch die Walter Weber viel Atmosphäre ausstrahlen läßt. Obgleich jede der Opern ein anderer Regisseur betreute(ür„Cavalleria rusti- cana“ zeichnet Wilhelm Hruschka, für„Ba- jazzo“ Heinrich Sauer verantwortlich), ist doch eine einheitliche Aufführungsebene gewahrt. Da geht es auf der Bühne hübsch munter, dabei trotz der vorgeschriebenen Leidenschaften nie zu turbulent, sondern Stets übersichtlich zu, und wenn die musik- dramatischen Ereignisse nicht gar so trau- rig wären, könnte man sagen, es wäre eine Freude, den Wohleinstudierten Eifersuchts- rasereien und blutigen Höhepunkten zuzu- sehen. Stimmliche Höhepunkte in beiden Auf- führungen boten einerseits Maria Hall und dann vor allem Alfred Hanus, der, wie man jetzt feststellen kann, mit seinen bisher ge- spielten Operetten-Helden keineswegs den Zenit seiner Tenor-Laufbahn erklommen hat. Hier als Canio, dem Komödiantenführer und„Bajazzo“, ist er meilenweit von den schimmernden und sanft säuselnden Fürst- lichkeiten der Operettenbübne entfernt, hier kanm er sich aussingen und ausspielen, und man entdeckt, daß Alfred Hanus eine äußerst modulationsfähige und dramatische Stimme besitzt, die er sicher und geschmack- voll einzusetzen weiß. Maria Hall sang die Santuzza in„Cavalleria rusticana“ und führte die Rolle mit ihrer großen und sehr geschmeidigen Sopranstimme zum Erfolg. Aber auch Jürgen Trautmann(Turiddu), Wilhelm Hruschka(Alfio und Tonio), Ro- semarie Pfützner(Lola), Dagmar Behrendt (Nedda), Kurt Richey(Beppo) und Heinz Peters(Silvio) waren zuverlässige Stützen der stilvollen Aufführungen, deren farbiges Bild durch das freudig unter Oswald Buch- holz musizierende Orchester abgerundet wurde. tr am Meer“ begraben, den er einst in un- vergegzlichen Versen besungen hat: „Composè d'or, de pierre et d'arbres sombres Où tant de marbre est tremblant sur tant d'ombres; La mer fidèle y fort sur mes tombeaux.“ Im Gleichgewicht seiner mediterranen Natur hat der formstrenge Poet, der in sei- ner Jugend ein Freund und Schüler Mal- larmé's war, hat der vom Rausch der Intel- ligenz besessene Denker, der prophetische Deuter der Zukunft und der Krise des Gei- stes, der raffinierte Künstler und der mon- däne Gesellschafter jene hellsichtige Syn- these phantasievoller Leidenschaft und ge- danklicher Disziplin gefunden, die seinem universellen Lebenswerk ihren fruchtbaren Sinn gibt. Wir können dieses Lebenswerk in den von unzähligen Skizzen und Aquarellen von eigener Hand begleiteten Entwürfen und Manuskripten verfolgen, von den ersten Versen des Dreizehnjährigen über die viel- seitigen künstlerischen, historischen und literarischen Studien(darunter auch einem Vortrag über Goethe zu dessen hundertstem Todestag) bis zu„Mein Faust“ der letzten Jahre. Zu den ergreifenden Erinnerungsstük- ken gehört, in einer Ecke der Ausstellung, der Kleine schlichte Rokoko- Schreibtisch, der von der Ehe bis zum Tod dem Dichter diente. Auf ihm hat er Dezennien hindurch jeden Morgen„zwischen der Stunde der Lampe und dem Sonnenaufgang“ das Logbuch sei- ner geistigen Argonautenfahrt bis zu den äußersten Grenzen des menschlichen Intel- Jekts und dem innersten Zentrum des La- byrinths seiner eigenen Seele aufgezeichnet. In der ganzen Literatur über Leonardo da Vinci gibt es kaum eine tiefschürfendere Studie, als Valéry's„Einführung in seine Methode. Er hat sie mit 23 Jahren geschrie- ben, kurz bevor er sich beim französischen Kriegs ministerium um eine Redaktorenstel- lung bewarb. Und wie kritisiert ihn der Korrektor seines Bewerbungsaufsatzes? Wir zitieren:„Der Kandidat hat einen vollkom- men nebelhaften Geist und wird nie zu einem Redakteur werden. Sein Platz ist an einer schlechten Zeitung. Er ist ein vulgärer Dekadentling, ein Paul Verlaine in Prosa, mit dem die Administration nichts anfangen kann.“ Schon dem Gymnasiasten wurde von seinen Lehrern„eine verzweifelnde Mittel- mäßigkeit“ und„ein trivialer Stil“ vorge- Worfen. Mit prophetischer Gabe waren diese Professoren wahrlich nicht gesegnet. Unter den Raritäten, die die Ausstellung zeigt, ist nicht nur der Briefwechsel mit Gide, mit Pierre Louys oder mit Rilke, der ihn übersetzt hat, zu sehen, sondern auch das der Oeffentlichkeit fast unbekannte Talent des Malers, Aquarellisten, Zeichners und Graphikers Paul Valéry. H. v. R. — Keine Barlach-Rendissqnce „Der arme Vetter“ in Berlin Woran immer es gelegen haben mag nach einer„Barlach- Renaissance“, die manch Kritiker herbeiwünschten und die ja auch Darmstadt versucht wird, sah das nicht aus „Der arme Vetter“ Ernst Barlachs wurde im Westberlinischen Schiller-Theater nicht eben freundlich empfangen. Einige Zuschauer sade ratlos, andere matt ergeben, einige empörte sich und pfiffen(am Abend der zweiten Auf. führung). Nur das trunkene Spießertreibeg in der ganz und gar nicht stilisierten nieder. deutschen Gaststube wirkte hier lebendig und begreiflich, ein Massenrausch von Srimmiger Komik und vorsätzlicher Banalität. Hingegen gingen die meisten Wechselreden ins Leere.“ Dieses Gemisch von persönlichem Glauben ui Menschenekel, von Höhensehnsucht und Hop auf die Welt klang seltsam weitschweifig un unscharf. Ist Barlach auf unseren Bühnen überholt hinter den radikaleren Lebensverächtern 2u. rückgeblieben? Sein Held, Hans Iver, füll sich als armer Verwandter Gottes eingesper und erniedrigt, für eine geheimnisvolle Schul bestraft. Daran leidet er, deshalb bringt et sich um. Das ist allles. Ist es nicht vielleich zu wenig für die Konsumenten von Sartre und Williams? Oder hat nur Hans Lietzau nicht ganz rich. tig imszeniert? Gewiß darf man von Fehl. besetzungen sprechen. Walter Franck spielt den platten Durchschnittsmenschen, den Materialisten Siebenmark, vor allem als in- telligenten Herrn. Er erzwingt— doch woll gegen die Absichten des Dichters— den Triumph der praktischen Vernunft. Wilhenn Borchert als Iver, der Gegner, bleibt zu dumpf und grau im der Verzweiflung. Den wilden bunten, aufsässigen Humor greift er nicht nt. Und die Frau zwischen den beiden Männen und Primzipien, irdische Braut des einen und Seelenschwester des anderen, wurde von Helga Roloff ausnehmend farblos dargestell Der Regisseur hat sich natürlich auch einige überlegt, manches vielleicht zu genau. Die Schauspieler stehen und gehen betont sym- bolisch. Jede Haltung, jede Gruppierung hat etwas zu bedeuten, das merkt man, wenn man auch nicht immer merkt, was damit wohl ge. meint sei. Und immerfort auf einen Sinn ge. Stoßen zu werden, den man dann doch nicht fassen kann, ist kaum erstrebenswert, am allerwenigsten im Theater. Christa Rotzol Kultur- Chronik Eine Holzschnitzarbeit aus der Pfarrkirdi von Großostheim im Landkreis Aschaffenburg „Die Beweinung Christi“, ist nach der Restau- rierung als ein Frühwerk von Tilman Riemen schneider identifiziert worden. Erst als jetzt Stoffauflagen, Gips und Farben entfernt wur. den, konnte der Direktor des Mainfränki schen Museums in Würzburg, Dr. von Freeden, die Plastik dem großen Schnitzmeister der deutschen Spätgotik zuschreiben. Die aus Lin- denholz geschnitzte figurenreiche und fast 20 zwei Dritteln lebensgroße Gruppe wurde nach dem Befund in den späten achtziger Jahren des 15. Jahrhunderts für das Grohostheimer Gotteshaus geschaffen. Die,, Beweinung Christi wird noch einige Tage in Würzburg ausge- stellt und kehrt dann in die Pfarrkirche Groh. ostheim zurück. Prof. Dr, Dr. Ludwig Justi, der General. direktor der Staatlichen Museen in Ostberlin feierte am Mittwoch seinen 80. Geburtstag Aus diesem Anlaß wurde ihm vom Sowiet⸗ zonenpräsidenten Wilhelm Pieck der Titel „Hervorragender Wissenschaftler des Volkes“ verliehen. Die Ellinger Freie Gruppe zeigt bis zun 2. April in den Räumen des Badischen Kunst- vereins Karlsruhe eine Anzahl von Gemälden und graphischen Arbeiten. Aus den zarten Bereichen der Frauenseele gewinnt Margareta Wührer-Jungbluth ihre Reflektionen vom Leben und Erleben, die sich in Novellen und Gedichten kristallisieren. Die Mannheimer Gedok veranstaltete jetzt in der Kunsthalle einen Leseabend bei dem Elisabetl Stieler aus Heidelberg(früher Nationaltheater Mannheim) ausgewählte Gedichte aus dem Zyklus„Licht der Liebe“, die Novelle„Der Aesthet“, die sich gegen übersteigerten Aesthe- tizismus wendet, und abschließend eine Hufno- reske vorlas. Professor Friedrich Wührer, der Konzertpianist und Klavierpädagoge an del Mannheimer Musikhochschule, umrahmte die Lesung aus den Werken seiner Gattin mit Klaviermusik von Schumann, Schubert und Brahms. lr Inga Weiss und Roger George, das Solo- länzerpaar des Mannheimer Nationaltheater gab im Kammermusiksaal der Hanauer Stadt- halle einen mit Beifall aufgenommenen Tanz- abend. I OSEEH HAT ES. An einem Taq wie jeder andere Copyright by S. Fischer Verlag 1 Sie tauchten aus den Wäldern auf, als der Morgen graute. Die Dämmerung war kalt und feucht, der Nebel stieg wolkig aus den Feldern. Sie waren zu dritt, ihre Anstalts- kleidung verschmolz mit dem gelblichen Herbstgrün. Sie hielten nur kurz an und musterten prüfend die Straße, die flach über dem flachen Land des Mittelwestens lag. Der eine gab ein Zeichen— es war der groge, schlanke, jung aussehende Mann, der den anderen beiden ein wenig voranschritt, den Kopf geneigt und die Schultern trotzig und fast triumphierend zurückgeworfen; sie be- gaben sich rasch, doch ohne zu laufen, hinter eine Schutzwand aus Bäumen und Unter- Holz, die in gleicher Richtung mit der Straße verlief. In sehr kurzer Zeit, ehe noch ein Lebewesen auf der Straße erschien, erreich- ten sie eine Farm. In der Nähe der Ställe trennte sich der eine von den beiden an- deren, ein schmächtiger junger Mann, noch jünger als der Hochgewachsene, aber ohne dessen sicheres Auftreten; er ging schnell zu der. neuen grauen Limousine, die dort ge- Parkt war, hob die Haube und begann an den Kabeln zu hantieren. Die beiden ande- ren begaben sich rasch und geräuschlos in den Stall. Hier stießen sie auf einen Farmer, einen etwa vierzigjährigen Mann im grauen Overall, der mit Eimer und Melkschemel ge- rade von einer Kuh zur anderen ging. Der Kleinere der beiden, nicht mehr jung, aber Stämmig, mit dem schwerfälligen vorüber- gebeugten Gang eines Bären, hob den Schaft einer Axt auf und ging über den stroh- bedeckten Zementboden. Ehe der erschrok- kene Farmer einen Schrei ausstogen konnte, fuhren die gewaltigen Arme plötzlich hoch, es gab einen häßlichen Laut, und der Far- mer fiel der Länge nach nieder. Dann hob der Schwerfällige nochmals den Schaft, aber der Lange hinderte ihn mit einer kurzen herrischen Geste, wie vorher auf der Land- straße. Er kniete neben dem Bewußtlosen, aber noch atmenden Farmer nieder und streifte ihm den Overall ab. Dann verließen sie den Stall und gingen zu dem jungen Burschen, der jetzt hinter dem Steuer des Wagens saß. Der Motor summte. Der Wagen glitt unbemerkt aus dem Farmhof, drehte nach Süden ab und verlor sich im dünner werdenden Nebel. Dies alles vollzog sich mit einem Mindest- maß von Anstrengung, ohne eine unnötige Bewegung, denkbar präzis und automatisch. Eine knappe halbe Stunde später er- reichte die Nachricht von diesem Ereignis die Stadt Indianapolis, zweiundsiebzig Mei- len weiter östlich. Fast unmittelbar darauf läutete das Telefon im Schlafzimmer eines kleinen, gepflegten Hauses in einer der neueren, aber anspruchslosen Vorstädte nordwestlich der Stadt. Ein sehniger junger Mann im grünge⸗ streiften Flanellpyjama drehte sich gähnend im Bett und faßte mit knappem Griff über Seine schlafende Frau hin nach dem Telefon. Er sprach kurz und horchte dann ebenso kurz.„Ich komme gleich“, sagte er. Nun Sanz wach geworden, legte er den Hörer auf und wendete sich zu der Frau im Bett. Sie hatte die Augen geöffnet, schnitt eine Fratze und streckte sich mit übertriebener Geste von Wohlbehagen und Zufriedenheit, um die Unruhe zu verbergen, die sie bei solchen Telefonanrufen immer empfand. Sie setzte sich auf und sah zu, wie der Mann in seinen dunklen Anzug stieg. Er war ungewöhnlich groß, etwa Anfang dreißig, mit auffallend dünnen Armen und Beinen, die nichts von den eisenharten Muskeln verrieten, die unter der Oberfläche lagen. Er redete, während er sich anzog. Er sprach lakonisch in seinem gedehnten Tonfall; aber an dem unwirschen Klang seiner Stimme spürte sie die Erregung, die er. zu unterdrücken versuchte. „Glenn Griffin, sein jüngerer Bruder und ein anderer Sträfling, ein Lebenslänglicher namens Robish“, sagte Jesse Webb.„Vor NMapp einer Stunde. Aus dem Staatsgefäng- nis in Terre Haute.“ Er befestigte seinen Revolver, gab dem Schulterriemen einen raschen Klaps, zog dann sein Jackett an, schlug es mit einer automatischen Bewegung zurück, so daß sein Polizei-Abzeichen einen Augenblick sichtbar wurde, ein matter Schimmer in der Dunkelheit.„Rasieren lasse ich mich in der Stadt, Kathie.“ „Und essen wirst du auch“, ermahnte sie mn; mit breitem, jungenhaften Grinsen Wandte er sich zum Bett.„Ich muß wohl, Kathleen Webb“, sagte er,„wenn du es willst!“ Doch schon beim Sprechen wurde sein Lächeln unsicher und erlosch; er bückte sich rasch, küßte sie und wollte zur Tür. Ihre Stimme hielt ihn fest.„Ist Glenn Griffin nicht der, den du—“. Sie brach ab, als er in der Tür stehenblieb. „Ja, der“, sagte er.„Er hat zwölf Jahre bekommen. Ich hoffe, er nimmt direkten Kurs auf seine alte Heimatstadt.“ Er rieb, Wie es seine Gewohnheit war, den Rücken seiner schmalen, mageren, geschickten Hand, und Kathleen erhob sich vom Bett. Sie ging mit ihm bis zur Haustür.„Aber Wäre das nicht das letzte, was er tun würde?“ fragte sie vernünftig, um ihn nicht merken zu lassen, daß sich ihr Herz dabei zusammenzog. Jesse Webb vom Polizeirevier des Bezirks Marion mußte die ganze Woche seinen Vor- gesetzten, Sheriff Masters, vertreten, der nach South-Carolina gefahren war, Wo er die Gelegenheit einer Sträflingsauslieferung zu einem Jagdausflug benutzte. Jesse wandte sich in der Haustür nochmals zu seiner Frau und erklärte ihr, warum er glaube oder Hoffe, daß Glenn Griffin nach Indianapolis Käme. Zunächst einmal, sagte er, muß man mit dem Nestinstinkt des Verbrechers rech- nen: seine Heimatstadt— selbst wenn sein Gesicht dort bekannt ist— gibt ihm die Illu- sion der Sicherheit. Er glaubt immer zu wis- sen, wo er sich verbergen kann, obwohl heute all solche Schlupflöcher bei Einbruch der Dunkelheit um und um gekrempelt wer- den. Dann lebt aber auch eine Frau da, He- len Lamar; sie ist mindestens fünfunddreißig, zehn Jahre älter als Glenn Griffin, aber wichtig für ihn. Und Jesse vermutet stark, daß sie das Geld hatte. Immer ist eine Frau dabei“, sagte Kathleen; nur zögernd ließ sie den schlan- ken Arm los, in dem die strammen Muskeln spielten. „Nicht immer, aber wenn eine dabei ist, hilft es uns. Wenn sie noch hier in Indiana- Polis Weilt, wette ich zwei zu eins, daß sie der Lockvogel ist, der uns direkt zu diesen drei—“. Er biß sich auf die Zunge, weil Kathleen den Polizeijargon', wie sie es nannte, nicht leiden konnte. Er brach ab, faßte ihr Kinn mit seiner Hand, küßte noch einmal ihre schlafwarmen Lippen, und schritt dann zu dem Wagen, der im Torweg geparkt War; er stellte sich beinahe bewußt auf die unyermeidlichen Worte ein, die von der Tür zu ihm kommen mußten. Sie kamen— ihr Klang schwebte in det frostigen, scharfen Luft:„Viel Glück, Lieb- ling!“ Er winkte, ohne zu lächeln, mit einer Hand, und fuhr mit der anderen den Wagen des Sheriffs rückwärts in die Strahe. In diesem Augenblick kreuzte die graue Limousine durch das Farmland, das hügelig zu werden begann. Glenn Griffin, der den verschossenen blauen Overall trug, war am Steuer, der ältere Mann saß neben ihm, sein ungeheurer massiger Kopf war zwischen die ständig hochgezogenen Schultern gesunken, 50 daß er fast ein Teil seines schwerfälligen Körpers zu sein schien. Der Jüngere, Glenns Bruder, lag ausgestreckt, mit tief gesenktem Kopf und geschlossenen Augen auf dem hin- teren Sitz. 5 Aber Hank Griffin schlief nicht. Er erin- nerte sich: wie sie langsam, platt an den Boden gedrückt, in der Dunkelheit über die hundert Meter lange Strecke gekrochen wa- ren, hinter sich die Mauern und die Schieß- türme; wie sie Hals über Kopf, keiner Hin- dernisse achtend, zu dritt durch die verhält- nismäßige Sicherheit der dunklen Wälder ge, türmt waren. Seine Brust war gepeitscht un zerkratzt, sein Hemd vorn zerrissen un leicht mit Blut verkrustet. Ueber seine Stirn lief ein tiefer Riß, der zu pochen anfing. Das Schlimmste aber war, daß ihn der Schüttel- rost packte. Jetzt, da sie außer Hörweite kreischender Sirenen waren, die beharrlich schrill und schauerlich an die hohen Mauern gellten, konnte er sich ihren Ton 80 genau Vorstellen, als ob er ihn tatsächlich hörte Sein ziemlich kurzer, straffer und sehr ju- gendlicher Körper bebte unter den Krämp- ken, die ihm durch Mark und Muskeln kro- chen, und er konnte nichts anderes dagegen tun, als mit zusammengebissenen Zähnen dazuliegen und zuzuhören, Wag Glenn und Heraus verlag, drucke Chefre. stellv. W. Her ſſeber; Lokale pr. K C. Serr H. Kin stellv.: bank, Bad. Kc kann he Fr. 80 U — 1. 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