e im ein Gerd und dem eine 1 ichen twas weil eben es A t cu¹ ein rauf- tigen „Die An- Kt in e, ist chen Zeit- hkeit Ge- nun- , das eiten eine Er- sei- das A ge- nicht stand hnen ver- der Auf- aufs ceum , die ücht- n die „ Als sich t er- ihres Hilfe. id es gen- „die rfah- sein land- rein Ur- der des- daß st zu Sser- aters lub tigen t der dert, ozen- toten TkIA- und das 1 das cliche rung. sich alen- Ab- ionen nicht dern zog, ennt: Be- eben, Theo ge- Diano All- atha- von sent- dem 1 des Wgi. er in adio- zei- sich. hab' ken- rmen chen; recht außer 1 ein den 5öhn- rtete. S der arum sein 8 rufen elfen ter- auf einer agen 1 die Jesse il er klei- Jesse Be- rson alter erlich d er Men- sich's olgt) Herausgeber: Mannheimer Verlag, Druck: Mannheimer Groß druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser Chefredakteur: E. F. von Schilling; Stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: w. Gilles. K. Heinz;: Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.; O. Gentner: Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, städt. Spark., Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Pestscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) Rh., Nr. 26 743. Morgen Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6. Tel.-Sa.-Nx. 4 41 81 u. 4 12 45; Heidel- bers, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. au. 54 Pf Zu- stellgeb, Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2, 0 DM Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreististe Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für un verlangte Manuskripte keine Gewähr. 11. Jahrgang/ Nr. 85/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim. am Marktplatz Donnerstag, 12. April 1956 Generalangriff auf die Wehrpflicht SPD und FDP sprechen sich im Gegensatz zum Kabinett für ein Beruisheer aus Von unserer Bonner Redaktion Bon n. Der Meinungsstreit über die Wehrpflicht ist am Mittwoch wieder in den Vordergrund der innenpolitischen Auseinandersetzung gerückt. Das Bundeskabinett befaßte sich zum zweiten Male mit dem Entwurf des Wehrpflichtgesetzes im Zusam- menhang mit den Aenderungswünschen des Bundesrates und sprach sich erneut grundsätzlich für die Wehrpflicht und für eine achtzehnmonatige Dienstzeit aus. Zwei Parteien, die SpD und die FDP, sind zum Generalangriff gegen die Wehrpflicht über- gegangen und haben ein Berufsheer gefordert. Dagegen brach ein Sprecher der CDl/ CSU-Fraktion eine Lanze für die allgemeine Wehrpflicht. Der Bundesrat hatte Ende März bei der Beratung des Wehrpflichtgesetz-Entwurfes die Herabsetzung der Dienstzeit von achtzehn auf zwölf Monate beschlossen. Das Kabinett betonte gestern demgegenüber, man müsse auf einer Wehrpflicht mit einer Dienstzeit von 18 Monaten beharren, weil bei einer ge- ringeren Zeit die Ausbildungsziele nicht er- reicht würden. Auch bestehe die Gefahr, daß andere Länder diesem Beispiel folgen und ebenfalls die einjährige Dienstzeit einfüh- ren könnten. Im Gegensatz zum Bundesrat vertrat das Kabinett die Auffassung, Grenz- schutzbeamte und Bereitschaftspolizisten miißten einen regulären Wehrdienst ab- leisten, auch wenn sie schon. zwei Jahre ihren Organisationen angehörten. Würde man sie ausnehmen, dann wäre der Grund- satz der allgemeinen Wehrpflicht durch- brochen. Der Generalangriff gegen die allgemeine Wehrpflicht wurde von den Sozialdemokra- Bonn will kein Statist sein Brentano zum Problem Wieder vereinigung und Abrüstung Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundesaußenminister Dr. von Brentano kündigte am Mittwoch an, die Bundesregierung werde sich nicht mit der Rolle des Statisten in der Frage der deut- schen Wiedervereinigung begnügen, sondern auf allen Wegen, die ihr zur Verfügung stehen, aktiv werden. Der Außenminister, der vor der CDU/ CSU-Fraktion über die Konferenz in Ascona sprach, setzte sich mit der Londoner Abrüstungskonferenz, dem In- tervieww Mollets, aber auch mit gewissen Aeuberungen deutscher Politiker, darunter denen des saarländischen Landtagspräsiden- ten Schneider, auseinander. „Jede Abrüstung paßt besser in mein Konzept, als jede Aufrüstung, aber jede Ab- rüstung, die von der Teilung Deutschlands ausgeht, ist für uns unannehmpar“, betonte Brentano. In dieser Auffassung gebe es Zwi- schen ihm und dem Bundeskanzler keinerlei Meinungsverschiedenheiten. Der Minister dementierte, daß im Auswärtigen Amt ein Abrüstungsplan ausgearbeitet worden sei, der sich von den Vorschlägen Dr. Adenauers unterscheide. Auch in der Bundeskanzlei sei kein derartiger Plan erstellt worden. Brentano sagte weiter, es sei der Bun- desregierung niemals eine Freude gewesen, Truppen aufstellen zu müssen. Komme ein brauchbarer Abrüstungsvorschlag zum Zuge, dann stimme man ihm mit Freuden zu, wenn er nicht in seiner Konsequenz die Teilung Deutschlands auf vorübergehende oder unabsehbare Zeit bedeute. Großen Wert legte der Außenminister auf die Betonung der deutschen Auffassung vom Ausmaß der Vertrags-Lovyalität. Die Bundes- republik sei bereit, alle bernommenen Verpflichtungen voll zu erfüllen. Hinsicht lich der Haltung der SPD bedauerte von Brentano, daß sich die Opposition seinem Standpunkt nicht anschließen konnte. Ihre Kritik widerspreche ihrer bisherigen Hal- tung. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß es auch weiterhin Prinzip der SpD bleiben werde, es dürfe keine Vereinbarung in der Welt auf Kosten vitaler deutscher Inter- essen geben. In diesem Zusammenhang wies Brentano die Aeußerungen des saarländi- schen Landtagspräsidenten Schneider DPS), man solle jede deutsche Aufrüstung zurückstellen und unverzüglich direkte Ver- handlungen mit den Sowjets über die Wie- dervereinigung aufnehmen, als unverant- Wortlich zurück. Es sei erschreckend, dag große Parteien Leute herausstellen, die so etwas sagen könnten. Adenauer trifft Mollet und Eisenhower (AP). Bundeskanzler Adenauer und der Französische Ministerpräsident Mollet werden Ende Mai zusammentreffen. Die Konferenz der beiden Regierungschefs war Ursprünglich kür Mitte oder Ende April geplant, doch machen die bereits von Dr. Adenauer und Mollet eingegangenen Verpflichtungen ein Treffen zu diesem Zeitpunkt unmöglich. Es Wurde vereinbart, daß bis zu dem Treffen der beiden Regierungschefs deutsch- franzö- sische Gespräche auf„niederer Ebene“ erfol- gen. 5 Das Weiße Haus gab am Mittwoch be- kannt, daß Bundeskanzler Adenauer am 12. und 13. Juni Gast Präsident Eisenhowers sein wird. Der Bundeskanzler wird am 11. Juni die Ehrendoktorwürde der Universität Vale erhalten und anschließend auf Einladung Eisenhowers für zwei Tage nach Washington kommen. Entscheidender Seitensprung Ceylons Endgültiges Wahlergebnis eine schwere Schlappe für Kotelawala Colombo.(AP) Die Parlamentswahlen auf Ceylon sind mit einem bedeutenden Sieg der Vereinigten Volksfront“ unter Solomon Bandaranaike zu Ende gegangen. Die Volks- kront zieht mit 51 Abgeordneten in das 101 Mitglieder zählende neue Parlament ein und Verfügt damit über die absolute Mehrheit. Sie kann außerdem sechs weitere Abgeord- nete für„nicht vertretene Interessen“ be- nennen. Der Sieg der Volksfront dürfte eine wesentliche politische Machtverschiebung in Südostasien mit sich bringen, da Bandara- nake nicht nur ein Gegner des Südostasien- daktes ist, sondern auch die Aufgabe der britischen Stützpunkte auf Ceylon wünscht. Die westlich und antikommunistisch ein- gestellte Vereinigte Nationalpartei des bis- herigen Ministerpräsidenten Kotelawala hat eine beträchtliche Niederlage erlitten. Wäh- rend sie bisher über 54 Sitze im Parlament verfügte, zieht sie in die neue gesetzgebende Körperschaft nur noch mit acht Abgeord- neten ein. Die weiteren Sitze verteilen sich auf fünf weitere Parteien. Kotelawala hat noch am Mittwoch Gene- ralgouverneur Sir Oliver Goonetilleke sei- nen Rücktritt eingereicht. Er teilte mit, daß er den Generalgouverneur ersucht habe, Bandaranaike mit der Bildung einer neuen Hegierung zu beauftragen. Kotelawala er- klärte, er hinterlasse eine stabile Finanz- lage.(Siehe auch Kommentar.) Indochina- Besprechungen zwischen England und der Sowjetunion London.(AP) In der britischen Haupt- stadt begannen am Mittwoch die britisch- Sowjetischen Indochina- Verhandlungen, bei denen Großbritannien durch Staatsminister Tord Reading und die Sowjetunion durch den stellvertretenden Außenminister Gro- myko vertreten ist. Hauptgegenstand der erhandlungen sind die im Genfer Waffen- dtillstandsabkommen vorgeschriebenen ge- amtvietnamesischen Wahlen, die spätestens m Sommer dieses Jahres stattfinden sollten. gur Lösung der Indochina-Frage hat der indische Sonderbotschafter Krischna Menon urz vor Beginn der britisch-sowijetischen Sesprechungen den Vertretern beider Län- der einen indischen Kompromißplan zu- Sehen lassen. Für französischen Vorschlag (dpa) Grobpritannien unterstützt bei den Londoner Abrüstungsverhandlungen den Plan des französischen Delegationschefs, Moch, eine Synthese der bisher vorgelegten Abrüstungspläne auszuarbeiten. Nach der Anregung Mochs, die vom sowjetischen De- legationschef Gromyko abgelehnt worden ist, sollten die Punkte der Uebereinstim- mung und der Meinungsverschiedenheiten in den verschiedenen Plänen festgestellt werden. eröffnet. ten eröffnet. Der Sicherheitsausschuß der SPD hat dem Parteivorstand der SPD emp- kohlen, den Aufbau eines stehenden Heeres auf der Grundlage der allgemeinen Wehr- pflicht abzulehnen und die Bemühungen an die Stelle der großen Wehrpflichtarmee eine kleinere Freiwilligentruppe zu setzen, zu unterstützen. Die Begründungen für diesen Entscheid sind vorwiegend außenpolitischer Natur: 1. bei einer fortdauernden Teilung Deutschlands vergrößere ein stehendes Heer die Entfremdung zwischen Mittel- und West- deutschland; 2. für den Fall eines militärischen Kon- fliktes könne der Bundeswehr nur die Auf- gabe zukommen, als militärisches Gegenge- wicht zu den Streitkräften der Sowjetzone zu wirken. Ein wirksamer Schutz der Hei- mat sei auch durch ein stehendes Heer von 500 000 Mann im Ernstfalle nicht möglich. Weiter sagen die Sozialdemokraten, der heutige Stand der Technik erfordere einen hohen Prozentsatz freiwillig längerdienen- der Soldaten. Außerdem sollte die Aufrü- stung der Bundesrepublik nicht über das Maß hinaus betrieben werden, das Deutsch- jand nach dem Stand der Abrüstungsdis- kussion voraussichtlich zugestanden werden würde. Schließlich ist es nach Ansicht der Sozialdemokraten auf Grund der Befugnisse des Parlaments möglich, jede Form einer Armee der Kontrolle zu unterwerfen. Die Dienstzeit eines Teiles der Freiwilligen könne so bemessen werden, daß für Reser- ven vorgesorgt sei. In der Erklärung des SPD- Sicherheits- ausschusses heißt es abschließend:„Die Wie- dervereinigung Deutschlands wird sich nur im Zuge der Schaffung eines allgemeinen Systems kollektiver Sicherheit verwirklichen lassen. Das dabei entstehende Vertrags- system wird die Funktionen bestimmen, die Deutschland zur Verteidigung der eigenen Freiheit und der Freiheit seiner Vertrags- Partner im Falle eines. Angriffes zu überneh- men haben wird. Welcher Art diese Ver- pflichtungen sein werden, läßt sich heute nicht sagen. Der Sicherheitsausschuß der Sozlaldemokratischen Partei ist der Mei- (Fortsetzung Seite 2) Derartige Szenen militärischer Untersuchungen an„sichergestellten“ Zivilisten gehören auf der Insel Zypern zur Zeit zum Alltagsbild. „Waßhen kontrolle“ nennt man so etwas in der militärischen Fachsprache. Diejenigen, die Wirlelich verbotenerweise Waßfſen besitzen, werden bei solcken Aktionen jedoch nur selten gefunden. Vorgestern wurde wieder ein britischer Kraftwagen-Geleitzug aus dem Hinter- Ralt beschossen und dabei ein Sergeant getötet. Bild: Keystone Dr. Neinhaus bleibt Landtags- Präsident Erste Sitzung des neuen Landesparlaments von Baden- Württemberg Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die am 4. März gewählten 120 Abgeordneten des neuen Landtags von Ba- den- Württemberg traten am Mittwoch in Stuttgart vollzählig zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Sie wählten auf Vorschlag der CDU den bisherigen Landtagspräsidenten und Oberbürgermeister von Heidelberg, Dr. Carl Neinhaus, auch für die zweite Legis- laturperiode zum Präsidenten. Vizepräsiden- ten des Landtags wurden Rudolf Gehring (SPD, Stuttgart) und Dr. Peter Branden- burg FDP/DVP, Pforzheim). Außerdem Wurden der Aeltestenrat, der Vorstand, die Schriftführer und der Wahlprüfungsaus- Hammarskjöld verhandelt mit Nasser Israel meldet eine gewisse Entspannung an der Grenze Kairo.(AP) Der Generalsekretär der Ver- einten Nationen, Hammarskjöld, hat am Mittwoch seine Gespräche mit den Regie- rungschefs der Nahost-Staaten, in denen er auf eine Entspannung der Lage drängen will, mit einer Unterredung mit dem àgyp- tischen Minister präsidenten, Nasser, in Kairo Hammarskjôld konferierte eine Stunde und 15 Minuten mit Nasser, lehnte es jedoch nach der Konferenz ab, nähere Ein- zelheiten über seine Gespräche mitzuteilen. An der Unterredung nahmen der ägyptische Außenminister, Fauzi, und der Chef der UNO-Waffenstillstandskommission in Palä- stina, General Burns, teil. Hammarskjöld äußerte, er werde aller Voraussicht nach er- neut mit Nasser zusammentreffen. Unterdessen hat die israelische Armee bekanntgegeben, daß sich die Lage an den Grenzen etwas entspannt hat. In der Nacht zum Mittwoch seien jedoch erneut arabi- sche Patrouillen aus Jordanien und aus dem Gaza-Streifen auf israelisches Gebiet vorge- drungen und hätten israelische Einrichtun- gen unter Feuer genommen. Verluste seien auf israelischer Seite nicht zu beklagen. Die Aktionen der ägyptischen Kommandoeinhei- ten schienen vorerst eingestellt worden zu sein. Auf einer Sitzung der Wirtschaftskom- mission der Vereinten Nationen für Europa in Genf hat Israel am Mittwoch gegen die arabische Wirtschaftsblockade und gegen den Druck, den die arabischen Staaten auf europäische Firmen ausübten, die mit Israel Handel treiben, protestiert. Dieses Vorgehen stehe im Widerspruch zur Charta der Ver- einten Nationen. Es sei bedauerlich, daß einige europäische Staaten diesem arabischen Druck nachgäben. Ein Sprecher des britischen Außenmini- steriums hat unterdessen erklärt, daß sich die britische Einstellung gegenüber der Drei- mächte-Erklärung des Jahres 1950 nicht ge- ändert habe. In dieser Erklärung hatten sich die drei Westmächte verpflichtet, den Frie- den im Nahen Osten zu garantieren. Adlai Stevenson warf in einer Wahlrede der Regierung Eisenhower vor, sie habe die USA durch ihre Nahost-Politik an den Rand des Krieges gebracht. Er verlange, daß Ame- rika Israel durch Waffenlieferungen unter- stütze, um einen Krieg in Palästina zu ver- hindern. Die Erklärung Eisenhowers, daß Amerika sich jeder Aggression im Nahen Osten widersetzen werde, sei sehr enttäu- chend. Zischen Gesfern und Morgen Einen„Appell in letzter Stunde“ haben die Spitzenverbände des gewerblichen Mittel- standes anläßlich der für Donnerstag nächster Woche vorgesehenen Steuerdebatte an den Bundestag gerichtet und darin eine fühlbare steuerliche Entlastung der kleinen und mitt- jeren Gewerbe- Betriebe gefordert. Die SPD in der Bundesrepublik lehnt die von der sowjetzonalen SED-Führung ge- Wünechte„Aktionseinheit“ als einen Versuch ab, die SPD unter das Kommando der SED- Führung zu bringen, erklärte der SPD- Bundestagsabgeordnete Herbert Wehner im Westdeutschen Rundfunk. Die SpD halte es „für ihre vornehmste Pflicht, ihre Unabhän- gigkeit zu bewahren, ihre eigenen Entschei- dungen frei zu fällen und einen demokrati- schen Weg zum Sozialismus zu gehen, zu einem Sozialismus, in dem die Demokratie ein unantastbares Element der öffentlichen Ordnung ist und bleibt.“ Das im Kriege zerstörte Leine-Schloß in Hannover wird nach einem Beschluß des niedersächsischen Landtags als Landtagsge- bäude wieder aufgebaut. Eine Loyalitäts-Erklärung der Kirche zur DDR, zu ihrer Verfassung und ihrer Gesetz- gebung forderte der Vorsitzende der Sowiet- zonen-CDU und stellvertretende Minister- Präsädent, Otto Nuschke, auf einer Haupt- Vorstandstagung seiner Partei. Nach seiner Auffassung wäre eine solche Erklärung eine brauchbare Grundlage für die Regelung jeder einzelnen Frage im Bereich der kirchlich- staatlichen Beziehungen. Nuschke begründete diese Forderung mit dem Vorwurf, die kirch- lichen Handlungen ständen im politischen Zwielicht. Die Entschädigung für Flüchtlinge, die aus politischen Gründen außerhalb der Bundes- republik und Westberlins eine Haftstrafe verbüßt haben, soll verbessert werden. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine ent- sprechende Novelle zum Häftlingsentschädi- gungsgesetz verabschiedet. Das Kuratorium unteilbares Deutschland forderte am Mittwoch erneut, die Verein- ten Nationen sollten sich nicht nur mit der Abrüstung, sondern auch mit der deutschen Frage befassen, um die Ursachen der inter- nationalen Spannung zu beseitigen. Ueber Euratom und die Schaffung eines gemeinsamen Marktes werden auf einer am 3. Mai in Paris beginnenden Sitzung die Außenminister erneut beraten. Der weißrussische Polizeichef Lawrentij F. Zanow ist nach einer Zeitungsmeldung abgesetzt worden. Es sind weder Einzelhei- ten über die Zanow zur Last gelegten Ver- kehlungen noch über eine Bestrafung be- kannt. Zanow wird in der Nachricht mit dem inzwischen hingerichteten früheren Innen- minister und Sicherheitschef Berija in Zu- der Montan-Union-Staaten sammenhang gebracht. Der sowjetische Minister für die Baumaterialindustrie, P. A. Judin, ist am Dienstag 53jährig gestorben. Er war Kandidat für das Zentralkomitee der sowjetischen KP seit 1952. In einem Interview in der Wochenzeit- schrift„Jours de France“ erklärte Frank- reichs Ministerpräsident, Guy Mollet:„Es handelt sich nicht darum, in Algerien Krieg zu führen. Es gibt keine militärische Lö- sung des Algerien-Problems sondern nur eine politische, wirtschaftliche und soziale“. „General Tanganyika“, einer der letzten drei Führer der Mau-Mau-Rebellen in Ke- nia, ist wieder in Gefangenschaft geraten. Er War bereits vor zwei Jahren einmal ge- fangengenommen worden, gelangte jedoch durch einen Trick wieder in die Freiheit. Eine sowaetische Einladung zu einem Be- such in Moskau hat der indonesische Staats- präsident, Sukarno, am Mittwoch angenom- men. Ein Termin der Reise ist nock nicht be- kannt. Ein schwerer Sturm, ein Zyklon, suchte den Norden der portugiesischen Kolonie Mozambique an der Ostküste Südafrikas heim. Die Stadt Memba ist von der Gewalt des Sturmes dem Erdboden gleichgemacht worden. Kartenhäusern gleich stürzten die Behausungen der Menschen zusammen. Es wird mit einigen Hundert Todesopfern ge- rechnet. schuß gewählt. Der Sitzung gingen feierliche Gottesdienste in Stuttgarter Kirchen voraus. Die Sitzordnung hat sich durch das Aus- scheiden der 4 Kommunisten und durch den Zuwachs von 6 CDU-Abgeordneten etwas verändert. Die CDU füllt mit 56 Abgeord- neten jetzt fast die ganze rechte Saalhälfte bis zur Mitte. In der Mitte sitzen die 21 Fp/ DVP- Abgeordneten, links die 36 SPP-Abge⸗ ordneten und auf der äußersten Einken die 7 Abgeordneten des BHE. Die quer vor den Abgeordnetenreihen stehende Regierungs- bank war noch unbesetzt. Die Geschäftsfüh- renden Minister nahmen bei ihren Fraktio- nen Platz. Als Ehrengäste begrüßte der Al- terspräsident Adolf Kühn besonders die Vertreter der Kirchen. Landtagspräsident Dr. Neinhaus bat die Abgeordneten, ihn in seinem Amte weiter zu unterstützen, das er wie bisher unpar- teiisch zu führen versprach. Er erinnerte an die allen Parteien gemeinsame Aufgabe der Abwehr aller totalitären Kräfte. Der neue Landtag, der noch wesentliche Aufbau-Ar- beiten für das junge Bundesland zu leisten habe, müsse es sich mehr als bisher an- gelegen sein lassen, der Bevölkerung Bedeu- tung und Leistungswillen des Landtags vor Augen zu führen. Es gelte, in der Bevöl- kerung das Vertrauen zur parlamentari- schen Demokratie zu mehren und zu ver- tiefen. Dazu sei auch eine weitere Aktivie- rung der Zusammenarbeit mit Presse und Rundfunk, eine straffere Arbeitsweise des Parlaments und lebendigere Diskussionen in den Plendrsitzungen erforderlich. Alterspräsident Kühn verband mit der Hoffnung auf eine erfolgreiche Legislatur- periode den Wunsch, daß das neue Land- tagsgebäude noch von diesem Landtag be- zogen werden könne.. In der nächsten Sitzung des Landtags, deren Termin noch aussteht, wird die Lan- desregierung vereidigt werden. Am Mift⸗ wWochabend wurden die Koalitionsgespräche zwischen den Vertretern der Parteien fort- gesetzt. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß sich die Verhandlungspartner bemühen, die künftige Landesregierung personell zu Verringern. Ob das auf Kosten der Teil- nahme dieser oder jener Partei an der Re- gierung geschehen wird, ist noch nicht zu übersehen. 5 Renten-Erhöhung für Kriegsopfer vom Ausschuß beschlossen Bonn.(AP) Der Kriegsopferausschuß des Bundestages hat am Mittwoch erste Ent- scheidungen zur Verbesserung der Kriegs- Opferversorgung getroffen und dabei die Er- höhung der Grund- und Ausgleichsrenten sowie del Witwenrenten nach den Vorschlä- gen der CDU/CSU beschlossen. Die weiter- gehenden Anträge der SPD und des BHE wurden mit neun gegen sieben Stimmen ab- gelehnt. Nach den Beschlüssen des Ausschusses, die noch vom Plenum des Bundestages bestätigt werden müssen, sollen die Grundrenten 25 Mark bei 30prozentiger Erwerbsminde- rung, bis zu 120 Mark bei Erwerbsunfähig⸗ keit betragen.(Sie bewegen sich jetzt Zwi- schen 18 und 97 Mark.) Die Ausgleichs- renten, die jetzt zwischen 52 Mark bei 50prozentiger Erwerbsminderung und 120 Mark bei Erwerbsunfähigkeit liegen, sollen auf 70 bis 160 Mark heraufgesetzt werden. Die Renten für Witwen bis zum 40. Le- bensjahr sollen künftig 30 Mark(bisher 24 Mark) und für ältere Witwen 55 Mark (bisher 48 Mark) betragen, Die volle Aus- gleichsrente für Witwen soll von jetzt 70 auf 95 Mark erhöht werden. Ferner beschloß der Ausschuß u. a. eine Erhöhung der Pflege- zulagen. 8 Seite 2 8 MORGEN Donnerstag, 12. April 1956 Nr. 88 Donnerstag, 12. April 1956 Partnerschaft „Keine Vereinbarungen über die Ab- rüstung können auf Kosten Deutschlands getroffen werden.“ In der Reihenfolge Börten die Wiedervereinigung und die euro- päische Sicherheit wenigstens neben, wenn nicht vor die Abrüstung. Das sind entschei- dende Sätze aus dem Bericht, den der Bun- desaußenminister am Mittwochabend der Se S D/ SU-Bundestagsfraktion gab. Diese Satze müssen als das Ergebnis des Ge- sprächs, das Bundeskanzler Adenauer mit seinen außenpolitischen Beratern in Ascona geführt hat, verstanden werden. Die Bundesregierung hält also an ihrem Grundsatz von der unlöslichen Koppelung der Abrüstungsfrage mit dem Problem der Wiedervereinigung trotz, oder sogar wegen des Mollet- Interviews fest. Etwas anderes war im Grunde genommen auch nicht zu er- Warten; denn es kann nicht Sache der Bun- desregierung sein, irgendetwas zu tun, was die Westmächte aus der vertraglich besie- gelten Partnerschaft, die auch die Politik der Wiedervereinigung einschließt, entließe. Dine andere Frage ist es, wieviel Kredit diese Partnerschaft gerade hinsichtlich der Ehrlichkeit in der Wiedervereinigungspolitik heute noch in Deutschland genießt. Das Interview, in dem Mollet die Wieder- vereinigung der Abrüstung nachordnete, hat erheblich dazu beigetragen, diesen Kredit herabzusetzen. Es wird in der Bevölkerung Weithin als unrealistisch empfunden, zu er- Warten, daß die Großmächte ihr Weltpoliti- sches Hauptinteresse— die Abrüstung unerfüllt lassen würden, wenn sie sich selbst vor die Alternative stellten: Entweder Ab- rüstung ohne parallel laufende Wiederver- einigung, oder aber gar keine Abrüstung. Es Klafft ein Graben zwischen dem Beharren der offiziellen Reglerungspolitik auf dem einmal eingenommenen Standpunkt und der den politische Taktik oder Strategie nicht ge- in der Bevölkerung breit macht. In dieser Situation kann es nicht genü- gen, wenn die Bundesregierung immer wie- der die westliche Partnerschaft beschwört. Sie setzt sich damit nur dem Vorwurf der Phantasielosigkeit aus. Eine Partnerschaft, die sich schwer auf Krücken schleppt(siehe Nahost), überzeugt nicht sehr. Brentano hat entschlossene Initiativen der Bundesregie- rung angekündigt. Das ist gut, denn Passivi- tät wäre jetzt nicht nur nach außen, son- d n auch nach innen falsch. Doch wenn die 0 t dazu führen, glaubhafte Band Sul ichten, darm wird ihr Ergebnis nur das Anwachseri des jetzt schon feststell- baren Mißvergnügens in der Bevölkerung sein— eines Migvergnügens, das nichts 5 anderes ist, als Zweifel an der Richtigkeit . der otkisiellen Konzeption. we 1 Linksruck in Ceylon Ceylon, die der Südspitze der Indischen 8 vorgelagerte und 1948 von den Eng- ländern mit der Souveränität ausgezeichnete Insel, hat eine in ihrem Ergebnis bemer- kenswerte Parlamentswahl beendet. Man kann— gemessen an dem Ausmaß der Um- gruppierung im Parlament— sogar von einer Sensation sprechen. Denn die Partei des bisher fegierenden Ministerpräsidenten, ir John Kotelawala, die im abgelösten Par- lament 54 von 101 Sitzen einnahm, ist im neuen Parlament nur noch mit acht Stim- men vertreten. Dagegen erhielt nun die ereinigte Volksfront“ des neuen Mini- terpräsidentem Solomon Bandaranaike, mit 1 Sitzen die absolute Mehrheit. Bandaranaike. der neue Mann am Ruder Ceylons, ein Kommilitone Edens aus kord, ist Sozialist. Für die Wahlen hatte mit allen Linksgruppen bis zu den Trotz- Kisten, die mit 14 Sitzen zweitstärkste Partei wurden, eine Koalition gebildet. Ob dieses Bündnis nun weiter erhalten bleibt, muß ch erweisen, doch ist anzunehmen, daß andaranaike dies anstrebt. Mit der innen- politischen Wahlparole, die Regierung Kote- lawala sei für Preissteigerungen beim olksnahrungsmittel Reis verantwortlich, Sewann er die Gunst weiter Kreise. Doch Von internationaler Bedeutung ist der außenpolitische Kurswechsel, dem Ceylon unter der Führung Bandaranaikes unter- worfen ist: Kotelawalas eindeutig dem Westen verschriebene Außenpolitik wird ab- gelöst durch eine Politik der Neutralisie- 5 und Ablehnung jeglicher militärischer Mackrtblöcke, ganz wie der große Nachbar ehru es für gut hält. Unter den fünf, durch en Colombo-Pakt verbundenen Staaten— Indien, Indonesien, Burma, Ceylon und Pakistan— ist jetzt nur noch Pakistan dem sten treu ergeben. Als vor einem Jahr auf der Bandung- Konferenz der geschla- ene Ministerpräsident Kotelawala, der an- Ahlich einer England-Reise auch einmal den undeskanzler in Bonn besuchte, mit größ- m Eifer kommunistischen Tendenzen ent- Zegentrat, erschien Ceylon im westlichen bild noch als absolut sicherer Hort. Heute sollte der. Westen das Wahlergeb- us in Ceylon nicht nur auf die Reiskam- . zurückführen, sondern die größere itwieklung nicht unterschätzen, die unter Einflug Nehrus und der Friedens- ensve von Moskau steht. Hauptleid- 585 ist auch hier wieder 8 Eng- und Votten⸗ punkte Bandaranaike Kündigen und dessen Krone er das Land als Republik slösen will und dessen wirtschaftlicher luß stark eingedammt werden soll. Doch Fall kann Eden kaum etwas dafür. bundenen emotionellen Beurteilung, die sich cher Solidarität mit Deutsch- 0 Abrüstung: Zwei Fliegen mit einer Klappe Ostblock-Staaten planen Arbeitsdienst-Einheiten, die schnell in militärische Verbände umgewandelt werden können Berlin, im April In Ostberlin hat man sich, ebenso wie in Moskau, außerordentlich über die letzten Vorschläge des französischen Ministerpräsi- denten, Mollet zur Abrüstungsfrage gefreut. Und als einen Beweis der Sympathie mit der gegenwärtigen Pariser Ideenführung arbeitet gegenwärtig das DDR- Kabinett eigene Vorschläge aus als„Beitrag einer deutschen Abrüstung“. Kernstück dieser bereits 1952 entwickelten und nunmehr zur Ueberarbeitung anstehenden Vorschläge soll es sein, die„Nationale Volksarmee“ der DDR„freiwillig“ auf 150 000 Mann zu be- schränken, wenn die westdeutsche Bundes- Wehr sich diese Sperrgrenze ebenfalls zu eigen macht. Auch andere zum Ostblock ge- hörende Staaten beabsichtigen— nach In- kormationen aus zuverlässigen diplomati- scher Quelle— solche Angebote der„frei- willigen Beschränkung“ den Westmächten zu machen, wenn diese auf die sowjetischen Abrüstungsvorschläge eingehen. In der be- währten östlichen Taktik werden diese An- gebote für einen kritischen Moment in den in London laufenden Verhandlungen auf- gehoben, um ihre Wirkung zu verstärken. Wenn man von der auch von amerikani- schen und anderen westlichen Beobachtern geäußerten Annahme ausgeht., daß der öst- liche Block zumindest die nächsten zehn oder zwanzig Jahre keine militärischen Ver- Wicklungen einzugehen bereit ist, dann fin- det man schnell zu der Tatsache, daß die Oststaaten sich vom Ballast der Rüstungs- lasten erleichtern wollen. Dies soll ge- schehen zugunsten einer wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung dieser Staaten— und auf der Basis des Status quo. Allein im Falle der DDR lassen sich dafür zahlreiche Einzelbeweise antreten. Die Ostberliner Regierung verfügt gegen- wärtig über rund 120 000 Mann in der Ka- sernierten Volkspolizei und den ersten Ein- heiten der„Volksarmee“, sowie über etwa 20 000 Mann in der Grenzpolizei und den Einsatzbereitschaften. Schon die Unterhal- tung dieser Einheiten drückt schwer auf den Staatssäckel.) Wenn nun noch im vorge- sehenen Tempo die Ausrüstung mit moder- nen Waffen erfolgen soll, dann wird der Etat noch einmal mit rund 4,2 Milliarden Hark jährlich belastet; denn in der Luft- Waffe will die DDR stets ein„Gleich- gewicht“ zur Bundesrepublik halten. Und für den Anfang will man hier sogar einen Vorsprung herausholen. Diese ehrgeizigen Absichten bedingen aber eine Drosselung der Industrieinvestitionen und der flüssigen Staatskredite. Gerade sie aber braucht man für die hochgesteckten wirtschaftlichen Ziele. In den anderen Ostblockländern sieht es ähnlich aus, wenn auch dort im Durchschnftt die Zahl der Streitkräfte zwischen 600 000 und 750 000 liegt. Für sie ist die Abrüstung noch wesentlich lukrativer, denn sie würden bei einem Weltmächte-Abkommen ihre Streitkräfte etwa auf je 200 000 bis 250 000 lann herabsetzen können. In diesem Zusam- menhang ist eine Information aus östlichen Diplomatenkreisen interessant, nach der die restlichen Soldaten nicht nach Hause ge- schickt werden sollen oder die Dienstzeit wesentlich verkürzt werden soll; man hat sich etwas ausgedacht, was gegenwärtig mit Erfolg in der Tschechoslowakei bereits prak- tiziert wird. Dort werden jährlich 100 000— zur Ern- tezeit rast das Doppelte— Soldaten zu Zivi- len Arbeiten herangezogen. In Uniformen arbeiten sie an Bauvorhaben, in Kohlen- gruben, auf den Feldern, bei Straßenbauten und als Einsatzkommandos in Schwerpunkt- und„Engpaß-Betrieben“. Diese Art des Ein- satzes ist bei den tschechischen Soldaten sehr beliebt, weil sie auf ein Sparkonto die zivi- len Löhne eingezahlt erhalten, über das sie nach Ende der Dienstzeit verfügen können. Außerdem erhalten sie den Sold weiter. Im Sinne dieses tschechischen Beispiels wollen auch die anderen östlichen Staaten nach Abschluß eines Abrüstungsabkommens in vermehrtem Umfange die wehrpflichtigen Jahrgänge so einteilen, daß nur die tech- nischen Waffengattungen die volle Ableistung der Militärzeit erfordern, die anderen Sol- daten aber nach einer gewissen Grundaus- bildung in einer Art Arbeitsdienst ihren Wehrdienst ableisten. Das würde dann nicht mehr unter dem Kommando der Armee, son- dern unter dem einer besonderen Organisa- ton geschehen. Man hofft, so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: im Falle eines Falles brauchte man bei einer Mobilisierung nicht drei Tage, sondern könnte in 24 Stunden die Arbeitsdiensteinheiten in Militärverbände umwandeln; außerdem hätte man in Frie- denszeiten ein großes Kontingent an Arbeits- kräften für Schwerpunktaufgaben zur Ver- fügung. W. M. Beutel(real) In der Münchener Koalition rumort es Kultusminister und Finanzminister sind heftigen Angriffen ausgesetzt von unserem Korrespondenten Hans-Joachim Deckert München, 11. April Die bayerische Regierungskoalition hat saure Wochen zu überstehen. Nach einem Jahr der Einmütigkeit wird jetzt zum ersten- mal in aller Offenheit die Umbesetzung von Ministerposten diskutiert. Es läßt sich un- schwer voraussagen, daß das zweite Koali- tionsjahr für die politische Wirksamkeit des seinerzeit überschwenglich propagierten„so- zialliberalen Gedankens“ Wird. Den 5 Angriffen ist der partei- lose(von der Bayernpartei nominierte) Kul- tusminister Professor August Rucker aus- gesetzt. Rucker, als hervorragender Fach- mann der Architektur bekannt, hat jene Energie, die ihn während der Zeit seines Rektorats der Technischen Hochschule Mün- chen aus zeichnete, als Politiker vermissen lassen. Weder ist es ihm gelungen, sich im Parlament einen Anhang zu schaffen, noch hat er sich gegen seine Ministerialbürokratie durchgesetzt. Die SPD hat ihm nun offen den Fehde- handschuh hingeworfen. Vor einem Massen- Aufgebot von fast hundert Journalisten er- klärte der bayerische SPD-Vorsitzende Wal- demar von Knöringen in Gegenwart des be- drückt schweigenden Rucker„offen, nach zwei Glas Bier und im vollen Bewußtsein“, „Schafft wieder Ordnung im Schulwesen“ Notruf westdeutscher Lehrer an Von Anse rem e ene Ernst 8 s Haun beg im Aprif Das Kartell der niedersächsischen Leh- rer verbände, dem über 16 000 Pädagogen angehören, hat in Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftlern, Politikern und Lehrern des Bundesgebietes eine Denk- schrift mit zwölf Elementarforderungen für eine Reorganisation des Volksschulwesens ausgearbeitet und den Parlamenten und Regierungen des Bundes und der Länder überreicht. Diese Denkschrift? beginnt mit den Worten:„Es ist fünf Minuten vor zwölf! Schafft wieder Ordnung im Schulwesen!“ Die Pädagogen sprechen von einer schon in Umrissen erkennbaren katastrophen- ähnlichen Krise, die langsam auf uns zu- komme und die mit dem Mangel an Leh- rern zusammenhänge. Die Regierungen könnten mit Engelszungen locken, schon seit Jahren gelänge es nicht mehr, genügend junge Menschen für den Schuldienst zu ge- winnen. Man müsse daher immer mehr auf Pensionäre zurückgreifen. Doch solche Not- lösungen Könnten die Gefahr nicht bannen, zumal da der Nachwuchs an Lehrkräften schon bis zu 80 Prozent(an einigen Päda- gogischen Hochschulen) aus Frauen bestehe, von denen die meisten aus dem Schuldienst ausscheiden, wenn sie heiraten. Um die ärg- sten Schwierigkeiten zu beheben, würde be- reits erwogen, zu Ostern 1957 ausnahms- weise keine Kinder in die Volksschule auf- zunehmen, also den Beginn der Schulpflicht für einen ganzen Jahrgang um zwölf Mo- nate hinauszuzögern. Als einen Notstand von nicht minder großer Bedeutung bezeichnen die Lehrer die allgemeinen Verhältnisse an den Volks- schulen. Genau genommen würden die Kin- der bei einer achtjährigen Schulpflicht weniger als sieben Jahre Unterricht erhal- die Parlamente und Regierungen Kir ten Stunde in Rechnung stelle Das Bade dazu beigetragen, das Niveau des Wissens bei den Schulabgängern zu senken. Hinzu komme die übertriebene Vorliebe vieler Eltern für weiterführende Schulen, wodurch die oberen Volksschulklassen in ihrer gei- stigen Qualität starke Einbußen erlitten. Zu diesem Fragenkomplex gehörten außerdem noch die demoralisierende und gesundheits- schädigende Wirkung des Schichtunterrich- tes, und die zu hohe Belegung der Klassen. Schließlich behandeln die Lehrer in der Denkschrift ihre eigene Situation und kom- men dabei zu dem Ergebnis, daß man von ihnen fast unmögliche Leistungen verlange. Wenn ein Lehrer 50 und mehr Kinder unter- richten und beaufsichtigen müsse, obwohl die wissenschaftlich errechnete Arbeitsgrenze bei etwa 20 Kindern liege, dann leide eben die Qualität des Unterrichtes. Ganz abge- sehen davon herrsche in einer so überbeleg- ten Klasse— und die wären im Bundes- gebiet in der Mehrzahl— ein rauherer Ton, als er in einem kleineren Kreise je aufkom- men könnte, In diesem Zusammenhafig Plädiert die Denkschrift für die Einführung des neunten Schuljahres. Wer heute mit 14 Jahren die Schule verlassen müsse, um in das Erwerbsleben einzutreten, sei dazu einfach zu jung und unerfahren. Außerdem wisse er zu wenig. Und die Wirtschaft wolle etwas reifere Anfänger. Diese und andere Gründe sprächen für die Einführung des neunten Schuljahres, obwohl es nicht einmal für die achtklassige Schule genügend Lehrer gäbe. Alle diese Ueberlegungen würden eben immer wieder die Grundforderung unterstreichen, den Beruf des Lehrer so be- gehrenswert zu machen, daß sich dadurch die Nachwuchssorgen von selbst erledigen. Kambodscha am Scheidewege Schließt sich dieser Indochina-Staat dem kommunistischen Lager an? Von unserem Korrespondenten Christian Roll Phnom Penh, im April In Phnom Penh ist der Premierminister von Kambodscha, Prinz Sihanuk, mit seinem Kabinett zurückgetreten. Der Prinz, der zu- gunsten seines Vaters vom Throne zurück- getreten war, um sich gänzlich der Politik widmen zu können, gab als Grund den Druck an, den die Nachbarländer Thailand und Südvietnam auf Kambodscha auszuüben versuchten. Denn seitdem Prinz Sihanuk aus Peking zurückgekehrt ist, wo er mit der Chinesischen Volksrepublik einen Freund- schaftsvertrag abschloß, hat die Verstim- mung im benachbarten Thailand und Süd- vietnam über die politischen Manöver des Prinzen zugenommen. auch die Befürchtung, er werde sein Land schrittweise in das kom- munistische Lager führen, womit Thailand und Südvietnam einer kommunistischen In- kiltration in einem stärkeren Maße als bis- er ausgesetz wären. Es war aber nicht ge- rade angebracht, gegen Kambodscha solche Maßnahmen wie die Schließung der Grenzen und wirtschaftlichen Boykott zu ergreifen, die dem kleinen Lande, wenn es einer völli- gen Isolierung entgehen will, gar keine andere Möglichkeit lassen, als sich dem kom- munistischen Block anzuschließen. Prinz Sihanuk hat wiederholt erklärt, daß 5 N Kambodscha ar nichts anderes Übrig bleibe, als der Koexistenz zu vertrauen und einen„neutralistischen“ Kurs zu steuern. Kambodscha hat infolgedessen auch, wie Laos, auf den Schutz der SEATO verzichtet. Während seines Besuches in Peking führte Prinz Sihanuk auch Gespräche mit Vertre- tern der Sowjetunion, in denen hauptsäch- lich über die Aufnahme diplomatischer Be- ziehungen und den Abschluß eines gegensei- tigen Handelsvertrages verhandelt wurde. Und im Juli dieses Jahres wird der chinesi- sche Premierminister Tschou En-lai Kam- bodscha einen Besuch abstatten. Kambod- scha könnte eines Tages sehr wohl ins kom- munistische Lager gezogen werden, zumal da die Oppositionspartei, die„Parti Democra- tique“ entschieden pro- kommunistischer und Iinksgerichteter ist als Prinz Sihanouks „Mouvement Soeialiste Populaire“. Der We- sten ist an diesen Tatsachen nicht ganz schuldlos. Gerade in Kambodscha hat die Asienpolitik der USA, die sich auf eine lei- der undiskrete und recht ungeschickte Weise in die Angelegenheiten des Landes zu mi- schen versuchte, ein Fiasko erlitten, zu dem nunmehr noch die Schritte Thailands und Südvietnams, gegen Kambodscha die Blok- kade zu verhängen, das ihrige beigetragen haben. entscheidend sein e das Kultusministerium werde in seiner heu- tigen Konstruktion der Lösung seiner Pro- bleme nicht gerecht. In diesem Hause habe sich„ein Jahrhunderte alter Geist etabliert“, und Rucker sehe sich Versteinerungen ge- genüber, die Dr. Hundhammer errichtet habe. Knöringen ließ wissen, der Kultusminister könne nur dann auf Unterstützung rechnen, „wenn er den Mut hat durchzugreifen“. Der Vorsitzende des Koalitions ausschusses, Dr. Walter Becher(BHE), ergänzte, man dürfe Rucker zwar nicht zum Sündenbock für un- verschuldete Entwicklungen machen, man Sei aber entschlossen, ihm— wie jedem Ka- binettsmitglied— mit der Pistole zu kom- men, wenn es notwendig ist“ Auch über dem bayerischen Finanzmini- sterium drohen Gewitterwolken. Dort hat der Minister Friedrich Zietsch(SPD) seit Jahren ein sehr eigenwilliges Regiment geführt, das ihm bei seiner Parteiführung wenig Sympa- thie einbrachte. Ihm werden Unterlassungs- sünden in dem Steuerbetrugsfall def in Mün- chen ansässigen Leitung des Georg-Hirsch- Konzerns vorgeworfen. Vor wenigen Tagen teilte der bayerische Landesvorsitzende des DGB, Max Wönner, mit, er habe Zietsch zu diesem Thema einen Brief mit„einigen Un- freundlichkeiten“ geschrieben und außerdem die SPD- Landesleitung und den Minister- präsidenten über belastendes Material unter- richtet. Ob diese Dinge Zietschs Position ge- fährden können, ist fraglich. Aber es ist kein Geheimnis, daß maßgebende Kreise in seiner eigenen Partei einen anderen, weniger eigen- sinnigen Finanzminister lieber sehen würden. Wenn sie nur einen geeigneten Bewerber be- Ros e macht Schwierigkeiten. Der von ihm gestellte Ar- beitsminister Walter Stain hat mit seinem Rücktritt gedroht, wenn der als vertriebenen- feindlich geltende, aber bei gewissen Kreisen der SPD und der Bayernpartei nicht ungern gesehene Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, Walter von Cube, zum Intendan- ten des Senders(als Nachfolger des verstor- benen Rudolf von Scholte) gewählt 1 sollte. Generalangriff auf die Wehrpflicht (Fortsetzung von Seite 1) nung, daß es am sinnvollsten wäre, auch demm auf ein großes stehendes Wehrpflicht- heer zu verzichten und statt seiner eine auf der Grundlage der Freiwilligkeit geschaffene Truppe aufzustellen und die Heimatvertei- digung im weitesten Sinne durch eine auf Dienstpflicht beruhende Miliz zu ergänzen,“ Ueberraschend kam die Erklärung der FDP. Der stellvertretende Fraktionsvorsit- zende Mende sagte entgegen früheren Aeu- Berungen, das Wehrpflichtgesetz müsse zu- rück gestellt werden. Man solle ein Berufs- heer schaffen. Mende nennt als Gründe die Abrüstungsverhandlungen, die Aeußerungen des französischen Ministerpräsidenten Mollet und die psychologischen Schwierigkeiten in der Bundesrepublik selbst bei der Wieder- bewaffnung. Es habe auch keinen Sinn, er- klärte Mende, daß sich die Bundesrepublik auf eine Wehrpflicht von zwölf Monaten kestnageln lasse. Angesichts der Gefahr, daß sich die Großmächte auf der Basis des Sta- tus quo einigten, dürfe man die Spaltung Deutschlands nicht verschärfen. Eine Ver- schärfung würde aber durch das Wehrpflicht- gesetz, die Wehrverfassung und die Wehr- überwachung eintreten. Nach Mendes Ansicht ist nicht damit zu rechnen, daß der Bundes- Parteitag der FDP am 20, April dem Wehr- Pflichtgesetz seine Zustimmung geben wird. Der CDU-Abgeordnete Kliesing, Mit- glied des Verteidigungsausschusses, machte am Mittwochabend geltend, bei der allge- meinen Wehrpflicht würde der Personal- bestand der Bundeswehr nur ein Prozent der Bevölkerung betragen. Es müsse nach- denklich stimmen, daß trotz des atomaren Gleichgewichts zwischen Ost und West nicht nur die westlichen Demokratien, sondern auch die Ostblockstaaten an der Wehr- pflicht festhielten. Bei der Heimatvertei- digung komme man nicht allein mit hoch- qualifizierten Militärtechnikern weiter, man benötige vielmehr ein wohlüberlegtes Aus- bildungssystem auf der Grundlage der all- gemeinen Wehrpflicht. Innerhalb der CDU/CSU besteht die Ab- sicht, die erste Lesung des Wehrpflicht⸗ gesetzes im Bundestag am 3. Mai abzu- halten. Ordensgesetz wurde vom Bundeskabinett verabschiedet Bonn(AP), Etwa 30 Millionen deutsche Orden und Ehrenzeichen, die im zweiten Weltkrieg verliehen wurden, sollen wieder getragen werden können. Die nationalsozia- listischen Embleme müssen jedoch zuvor ent- fernt werden, Diese Bestimmungen enthält der Entwurf eines Ordensgesetzes, der am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet wurde. Das Gesetz muß erst noch vom Par- lament beschlossen werden. Der Gesetzentwurf hält sich im wesent- lichen an die Empfehlungen der Ordenskom- mission, die 1953 ͤ auf Anregung von Bundes- präsident Heuss gebildet worden war. Dem Ausschuß hatten unter anderen Reichswehr- minister à. D. Dr. Gegler, Generalfeldmar- schall a. D. von Kesselring, General a. D. von Manteuffel(FDP), Bundestagsabgeord- neter Pohle(SPD) und Vertreter der Kriegs- opferverbände angehört. Die Kommission kam in ihrem Gutachten zu dem Schluß:„Die Kriegs- und Tapferkeitsauszeichnungen sind und bleiben ehrwürdig“, Das Tragen der Orden müsse daher wieder gestattet werden. Hiermit würde ein weiterer Schritt zur Gleichberechtigung des deutschen Volkes und zur Beseitigung der noch in dieser Hinsicht auf dem deutschen Soldaten liegenden Diffa- mierung getan. Moskau-Reisen mit mageren Ergebnissen Ein Höhepunkt der sowjetischen Freundschaftsoffensive in Skandinavien Von unserem Kortfespondenten Walter Hanf a Der schwedische Ministerpräsident, Er- lander, ist am Mittwoch von seinem zwei- wöchigen Besuch in der Sowjetunion nach Stockholm zurückgekehrt. Er gab bei seiner Ankunft auf dem Flughafen bekannt, daß seine Regierung erwäge, den sowjetischen Ministerpräsidenten Bulganin und Partei- sekretär Chrustschow zu einem Gegen- besuch in Schweden einzuladen.(AP) Stockholm, im April Im Laufe eines Monats fuhren die Mini- sterpräsidenten von Norwegen, Dänemark und Schweden in die sowjetische Metro- Pole, um auf Einladung der kommunisti- schen Führer„kruchtbare Gespräche über gsemeinsame Probleme“ abzuhalten. Die Kommuniquès, die als eine Art politischer Nachruf das üppige Festgepräge in der rus- sischen Hauptstadt abschlossen, fielen aber ziemlich dünn aus. Nach der Rückkehr des schwedischen Minister präsidenten Erlander fragte die größte Tageszeitung des Landes „Dagens Nyheter“ ziemlich ungehalten nach dem Sinn solcher Reisen. Die Zeitung meinte, daß die Sowjets doch nur das eine Ziel im Auge hätten, einen Keil zwischen die nordischen Staaten und die großen Demokratien des Westens zu treiben, von denen unser Schicksal abhängt“. Dieser Kommentar ist eine klare Absage an die sowjetische Freundschaftsoffensive, die der Norden seit ungefähr einem Jahr über sich ergehen lassen muß.„Die Ruhe des Nordens“ war ein hohes Ziel der inter- nationalen Politik des 18. Jahrhunderts; für die Sowjetunion der Gegenwart wurde die Neutralisierung und Isolierung Skandina- viens geradezu eine lebenswichtige Frage. Im Norden reicht der militärische Einfluß- bereich der NATO unmittelbar an die sowjetische Staatsgrenze heran und die nordnorwegische Flugbasen stören die So- Wiets erheblich. Mit der vorzeitigen Rück- gabe des finnischen Porkkala-Gebietes leite- ten sie den psychologischen Frontalangriff guf die Nordflanke der NATO ein, mit den Einladungen der skandinavischen Staats- männer und dem angekündigten Gegen- besuch erreichte ihr Liebeswerben um den Norden einen vorläufigen Höhepunkt. Die Nordländer, von Natur mit einer Skepsis gegen alles falsche Pathos ausgerü- stet, ließen sich keineswegs einwickeln. Sie zogen vielmehr das Fazit der Reisen und würdigten die Kommuniqués mit recht ab- fälligen Betrachtungen. So vermerkt das an- gesehene„Svenska Dagbladet“, daß nichts gesagt wurde zu den„brennenden und wich- tigen Fragen, wie die Territorialgrenzen in der Ostsee und die Catalina-Affäre“— eine großangelegte Spionageaffäre. Eine andere Zeitung schreibt, daß der Pomp bei der Un- terzeichnung des schwedisch- sowjetischen Kommuniquèés in groteskem Gegensatz zu den Fakten des Inhalts stehe. Die einzelnen Protokolle der verschiede- nen Besucher ähneln einander sehr. Sowohl den Dänen als auch den Schweden wurden Kompensationen für verlorenes Vermögen in den baltischen Staaten versprochen, einige Dutzend Skandinavier, die in der UdSSR zu- rückgehalten werden, sollen die Erlaubni: zur Rückkehr in ihre Heimat erhalten, und die Handelsbeziehungen zwischen den nor- dischen Staaten und der Sowjetunion wer- den intensiviert. Den größten Teil der Kom- muniqués nehmen allerdings die sogenann- ten„kulturellen und wissenschaftlichen- Kon- takte“ ein. Der Aerger der schwedischen Journali- sten entzündete sich an einer Frage, die der schwedische Ministerpräsident nach ihrer Meinung nur ungenügend behandelt habe. Seit elf Jahren ist der schwedische Diplomat Raoul Wallenberg verschwunden. Wallen- berg arbeitete bel: Kriegsende im diplomati- schen Dienst in Budapest und führte dort eine Untergrundbewegung, die einer großen Anzahl von tschechischen Juden zur Flucht vor den Deutschen verhalf. Als die sowjeti- schen Truppen Budapest eroberten, wurde der schwedische Diplomat freundlich von ihnen aufgenommen. Aber einen Tag später war er spurlos verschwunden., Immer wie- der tauchten in Schweden Gerüchte auf, daß Wallenberg in sowjetischer Gefangenschaft lebe, daß er Kontakt mit deutschen Kriegs- gefangenen gehabt habe, die seine Grüße nach Schweden brachten. Während der Nach- Kriegszeit wurde Wallenberg Schwedens Volksheld und ein Vorbild für humanistische Verdienste. Hätte Erlander in Moskau das Rätsel um den verschwundenen Diplomaten gelöst, so wäre ihm das zweifellos als größ- ter Erfolg angerechnet worden, Aber die so- Wietischen Politiker zuckten die Achseln auf Erlanders Frage nach Wallenberg. Sie ver- sprachen allerdings, den mysteriösen Fall genau zu prüfen. Der schwedischen Presse genügte die sowjetische Versicherung nicht, und in politischen Kreisen Stockholms ging nach Erlanders Rückkehr das boshafte Bon- mot um:„Ein einziger Wallenberg hätte dem Tage Erlander zumindest ebensoviel genützt, Wie 9000 Kriegsgefangene dem Fonrad Adenauer“, 1 Korrespondenten- Berichte Seite 11 5 Al Unte unte Mon Sum ken Mar Serg gel! nich. der Verv veri! daß Stra. mer Stra. Mar erkle Dien thev Unte De Nat ming auf. d Mänt word fort zister Uebe De Stadt Fürst dem lich Kelly Di der Vork ware getre erzwi sich 0 gänge Ange De A. Ol daß 5 zeuge diesel bereit sicht, Bomb Jagd „Him artige „tran bar. De der i haber setzte tät dle Fisch- Feuel Mi ExpE Freur Mosk. die schen Heim vom! bezei De das d noch sollen verhi Mens Minis Sand! einen nahm siche: M sucht pol 2 Planu arktis einem kahrt! sollen Mann Mens. gen S. e De Europ Stahl Besch schäft ter an Verpf der ir men 1 die schrär ter Kc angeh beseit Begri! gen u nung schlie und N halb bindu De Facha besch' Monte heitlic halter noch nahm Ein R ist ge. kür je blik Franßk Niede eines beitsp den Nr. Nr. 85 Donnerstag, 12. April 1956 MORGEN Seite 3 „ Auch pflicht me auf laffene Vertei- ne auf inzen.“ ag der Vorsit- n Aeu- se Zu- Zerufs- ide die rungen Mollet iten in Vieder- an, er- publik onaten ar, daß 2s Sta- baltung Ve pflicht- Wehr- Ansicht undes- Wehr- wird. Mit- machte allge- rsonal- b rozent nach- maren t nicht ondern Wehr- vertei- hoch- „ man S Aus- er all- ie Ab- licht- abzu- niedet utsche weiten wieder Isozia- or ent- enthält ler am iedet n Par- esent- is Kom- undes- Dem wehr dmar- A. D. geord- riegs- aission 3:„Die n sind n der erden. tt Zur es und insicht Diffa- en en — eine andere r Un- ischen Zz Zu hiede- wohl urden gen in einige R zu- zubnis „ und nor- wer- Kom- nann- Kon- irnali- 1e der ihrer habe. lomat allen- D mati- dort großen Flucht Wjeti⸗ wurde von später resse nicht, Sing Bon- dem nützt, onrad Was sonst noch geschah. Amerikanische Marineoffiziere haben eine Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, unter welchen Umständen in der Nacht zum Montag 6 Rekruten bei einem Marsch durch Sumpfgelände im Staat Süd-Carolina ertrun- ken sind. In einer amtlichen Erklärung des Marinekorps-Hauptquartiers heißt Es, dler Sergeant habe seine 75 Mann in ein Sumpf- gelände geführt, obwohl er„mit dem Gelände nicht völlig vertraut war“. Beim Fehlen je- der Beleuchtung und bei der entstehenden Verwirrung hätten sich mehrere Rekruten verirrt. Am Montag war berichtet worden, daß der Sergeant für seine Abteilung einen Strafmarsch angesetzt habe. Marschteilneh- mer dementierten diese Berichte über eine Strafmaßnahme. Der Kommandant des Marine-Ausbildungslagers von Parris Island erklärte, der Marsch sei nicht auf dem Dienstplan angesetzt gewesen. Sergeant Mat- thew MekKkeon steht bis zum Abschluß der Untersuchung unter strengem Arrest. * Der farbige amerikanische Kapellmeister Nat King Cole ist bei einem Konzert in Bir- mingham im Staate Alabama, während er auf der Bühne sang, von einer Gruppe weißer Männer angegriffen und niedergeschlagen worden. King Cole blieb unverletzt. Die so- fort von den Saaltüren herbeieilenden Poli- zisten konnten drei oder vier der an dem Ueberfall Beteiligten festnehmen. * Der Tierschutzverein der Niederländischen Stadt Haarlem hat ein Telegramm an den Fürsten Rainier von Monaco gerichtet, in dem er gegen die Absicht protestiert, anläg- lich der Hochzeit des Monarchen mit Grace Kelly ein Taubenschießgen zu veranstalten. * Die Eröffnung des größten Kaufhauses der Welt, des Neubaus von Macy's in Ney Lork, war kein voller Erfolg: um Mitternacht waren die 6000 Angestellten in den Streik getreten, um einen neuen Tarifvertrag zu erzwingen. Nur etwa 50 Kunden drängten sich durch die 2500 Streikposten vor den Ein- gängen hindurch und wurden von leitenden Angestellten bedient. * Der amerikanische Flugzeugingenieur Lee A. Ohlinger hat in New Vork vorausgesagt, daß mit Atomkraft angetriebene Militärflug- zeuge innerhalb von drei und Zivilflugzeuge dieser Art innerhalb von zehn Jahren flug- bereit sein dürften. Er vertrat ferner die An- sicht, man werde einen riesigen Atom- Bomber konstruieren, der etwa sechs schnelle Jagdmaschinen befördern und sich mithin als „Himmelslokomotive“ betätigen könne. Der- artige„Lokomotiven“ seien auch für einen „trans kontinentalen Pendeldienst“ brauch- bar. * Der belgische Fischkutter„Wilhelmina“, der in britischen Hoheitsgewässern gefischt haben soll und aufgebracht worden war, setzte nach Angaben der britischen Admirali- tät den an Bord gegangenen Matrosen eines Fischereischutzbootes kurzerhand auf einem Feuerschiff aus und suchte das Weite. * Mitglieder der sowjetischen Antarktis- Expedition haben sich fernmüdlich mit Freunden in Moskau unterhalten, wie der Moskauer Rundfunk berichtete. Damit sei die erste Funkfernsprechverbindung zwi- schen den Expeditionsteilnehmern und ihrer Heimat hergestellt. Die Verständigung wird vom Moskauer Sender als„vollständig klar“ bezeichnet. * Das Unterhaus verabschiedete ein Gesetz, das die Einführung von„rauchlosen Zonen“ noch in diesem Jahr vorsieht. Diese Zonen sollen das Aufkommen des tödlichen Nebels verhindern, dem im Januar wieder 1000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Der Minister für den Wohnungsbau, Duncan Sandys, versprach, dem Parlament jährlich einen Bericht über die Entwicklung der Maß- nahmen zu erstatten, die eine„reine Luft“ sichern sollen. * Mitte Oktober soll zum erstenmal ver- sucht werden, mit einem Flugzeug am Süd- pol zu landen, wie der Operations- und Planungsoffizier der amerikanischen Ant- arktisflotille, Kapitän zur See Cordiner, auf einem Empfang der amerikanischen Luft- kahrtindustrie bekanntgab. Marineflugzeuge sollen am 15. Oktober oder kurz danach 16 Mann am Südpol absetzen, die als erste Menschen einen Winter am Südpol verbrin- gen sollen. Der Bildersturm auf der Reeperbahn in St. Pauli „Nackte Tatsachen“ gegen Paragraphen/ Weltstadt-Hafen im Blickpunkt/ Muß man hier Konzessionen machen? Der Prozeß um die„nackten Tatsachen“ die Hamburgs Gastwirte im Vergnügungs- zentrum St. Pauli Abend für Abend in ihre Schaukästen heften, um das Publikum an- zulocken, hat keine Klarheit darüber ge- bracht, was unzüchtig ist oder nicht. Die Gastwirte und mit ihnen die Hamburger hat- ten gehofft, daß der gegen Heinrich Jung. den Besitzer des Amüsierlokals„Hamburger Kindl“ an der Reeperbahn durchgeführte Musterprozeß ihnen endlich eindeutig sagen Würde, was und wieviel die auf den Fotos abgebildeten Schönheitstänzerinnen anhaben müssen, um nicht beanstandet zu werden. Heinrich Jung wurde auf Kosten der Staatskasse freigesprochen, weil sich vor Ge- richt herausgestellt hatte, dag selbst die Sachwerständigen nicht wußten, ob es un- sittlich ist, wenn Damen, die nicht viel mehr als einen Ring am Finger haben, nach 20 Uhr öffentlich als Foto in die Schaukästen gehängt werden. Anlaß dieses Prozesses war der in die Wechselvolle Geschichte St. Paulis eingegan- gene„Bildersturmé“, mit dem die Polizei schlagartig über 400 Fotos von Schönen ohne Scham aus den Schaukästen der Großen Freiheit und der Reeperbahn beschlag- nahmte, ohne die Gastwirte vorher aufzufor- dern, diese Bilder zu entfernen oder zu ver- hüllen Wer in den letzten Wochen über die Reeperbahn oder die Große Freiheit bum- melte, hörte die wie Generale betreßten Portiers der Lokale ausrufen:„Beschlag- nahmt wurden nur die Fotos, nicht aber die Darsteller unserer Schau!“ Oder:, Der Staats- anwalt hatte das Wort, nackte Bilder mug ten fort!“ Ahnliche auf die Hamburger Justiz ge- münzte Ausrufe waren auch vor der, Piraten- 2 Auf der Reeperbahn diele“, der„Jungmühle“, dem„Hippodrom“, dem„Nachtfalter“ und anderen Lokalen zu hören, deren lockende Namen in grellbunter Neonschrift von den Fassaden der Großen Freiheit leuchten. Für eine Straße dieses Genres, in der sich das schillernde Nacht- leben der Millionenstadt konzentriert, in der alle Sprachen der Erde durcheinander schwir- ren, sind solche Ausrufe ungewohnt, fast befremdend. Sie hatten jedoch einen nüchternen juristischen Hintergrund. Drei Anklage schriften und elf Strafbefehle über je 100. Mark beendeten einen Zustand, der den Wir- ten St. Paulis volle Kassen garantierte. den aber Richter und Staatsanwälte als„Abgrund der Verworfenheit“ kennzeichneten. Nach einem Stillschweigenden Ueber- einkommen mit der Hamburger Polizei Waren die unbekleideten Damen am Tage züchtig verhüllt. Erst nach 20 Uhr wurden sie den Blicken der St.-Pauli-Bummler frei- gegeben. Nach dem„Bildersturm von St. Pauli“ allerdings waren die Unbekleide- ten sittsam verdeckt und von jeglichem öffentlichen Interesse befreit. Keiner starrte mehr in die Schaukästen, und die Portiers mußten sich doppelt anstrengen, wollten sie die Lokale voll bekommen. Die überraschende Beschlagnahme-Aktion der Hamburger Polizei war für die St.-Pauli- Wirte umso überraschender, als das still- schweigende Uebereinkommen mit der Ham- burger Polizei schon seit dem Jahre 1948 be- steht Auch als das„Gesetz über die Ver- breitung jugendgefährdender Schriften“ im Jahre 1953 vom Bundestag verabschiedet Wurde, nahm niemand Anstoß an der öffent- lichen Zurschaustellung spärlich oder gar nicht bekleideter junger Darmen. Aufnahme: Conti-Press „Auf St. Pauli dulden wir viele Dinge“, argumentierte die Polizei,„die in anderen Stadtteilen Hamburgs verboten sind. Immer Wieder haben wir beide Augen zugedrückt, weil St. Pauli auf Fremde angewiesen ist und diese jene Attraktionen erwarten, die ihnen beispielsweise auch in Paris oder Marseille geboten werden. Aber hier ist Wirklich die Grenze aller Duldung über- schritten worden. Die Lokalinhaber über- boten sich gegenseitig immer mehr mit Fan- ziehenden“ Bildern ausgezogener Weiblich- keiten, die geeignet sind, Jugendliche in ihrer sittlichen Entwicklung schwer zu gefährden.“ Auf allerhand gefaßt, begaben sich eines Tages Richter und Staatsanwälte in die Stät- ten der Verlockung. Im Lokal„Bikini“ folg- ten sie aufmerksam einer als„scharf gemixt“ angekündigten„Nackt-Revue in sieben Bil- dern“, deren erstes Bild um 20.30 Uhr mit der lustvollen Witwe— nach Motiven der Operette„Die lustige Witwe“ begann und gegen 4 Uhr morgens mit den„Sex-Bomben des Südseeprinzen“ und einer„bunten Folge reizvoller Szenen“ unter dem Titel Es dreht sich alles um das Bett“ endete. Die Juristen waren sich darüber einig, daß so viel ge- ballte körperliche Freizügigkeit innerhalb der für Jugendliche sowieso gesperrten Lo- kale nicht zu beanstanden sei. Die Aushang- kästen an den Fassaden hingegen fanden keine Gnade vor der Staatsanwälten.„Das geht zu weit entschieden sie und lösten den„Bilder- sturm von St. Pauli“ aus. Die Unverhüllten wurden beschlagnahmt. Die Meinungen über diese in einer Hafen- Weltstadt überraschende Aktion mit ihren Folgen sind geteilt. St. Pauli ist gewiß ein Ort für minderjährige Insassen eines Mäd- chenpensionats. Ebenso einleuchtend ist, daß für ein Vergnügungsviertel internationalen Gepräges, zumal es mit einem Hafen gekop- pelt ist, gewisse Konzessionen gemacht wer- den müssen. Die Wirte der Großen Freiheit bestreiten energisch, daß die Fotos im Laufe der Zeit immer freigiebiger die Körper- formen der Damen zur Schau gestellt hätten. „Mehr als nackt geht nicht!“ meint Wilhelm Heinrich Bartels, Besitzer des„Bikini“, der „Jungmühle“ und des„Hippodroms“, der von seinen Kollegen als„König von St. Pauli“ bezeichnet wird.„Die Jugend von heute denkt viel zu realistisch und vernünftig, als daß sie sich von solch plumper Erotik be- einflussen läßt.“ Gastronom Bartels, jeder Zoll ein Märtyrer der Bilder verfolgung auf St. Pauli, fragt erbittert. ob man denn St. Pauli mit aller Gewalt ruinieren wolle.„Ich allein“ gesteht er freimütig,„führe monatlich über 30 000 Mark Steuern an den Staat ab.“ Gegen Nackeduhnien, Abessinien und andere paradiesische Aufenthaltsorte an der See schreite niemand ein. Ganze Schulklassen würden in die zur Zeit in Hamburg laufende Picasso-Ausstellung geführt, wo der Meister zahlreiche Werke zeige, die in ihrer Darstel- lung grob-sinnliche Momente aufwiesen. Das ist natürlich ein problematisches Argument. Dem Staatsanwalt Dr. Klöckner. der Mitglied des„Cartellverband der katho- lischen deutschen Studenten verbindungen“ ist, und der als qugendstaatsanwalt den Bil- dersturm auslöste, geht es darum, die sitt- liche Verrohung“ der Jugendlichen einzudäm- men. Er stützt sich in seiner Anklage gegen die anderen St.-Pauli-Wirte wird noch verhandelt werden— auch auf ein Urteil des Bundesgerichtshofes vom Juli vergangenen Jahres, worin klar festgelegt worden war, unter welchen Voraussetzungen Jugendliche sittlich schwer gefährdet werden könnten. Die Gefahr sei auch in St. Pauli gegeben Sewesen, meint Dr. Klöckner, weil dieser Stadtteil gleichzeitig Wohnort sei und dem- nach von zahlreichen Kindern bewohnt werde, denen das Betreten der Straßen auch nach 20 Uhr nicht verwehrt werden könne. Allerdings weiß auch Staatsanwalt Klöckner keine Antwort auf die Frage, wieso ihm diese Erkenntnis erst jetzt gekommen ist. In der Straße der bunten Lichtreklamen und des unsichtbaren Lasters ist das Augen- merk der Lokalinhaber natürlich in erster Linie auf das Geschäft gerichtet. Die ersten Reaktionen auf den Bildersturm erlebten die stämmigen Portiers vor den Lokalen. Sie er- zählen. daß das Geschäft schon nachgelassen habe.„Die Hinweise unserer Portiers, daß sich nur äußerlich das Blatt gewendet habe. im Innern aber die Tänzerinnen nach wie vor ohne Feigenblatt tanzen, nützt gar nichts“, jammert Bartels.„Die Leute wollen erst die Speisekarte sehen und wissen, was geboten wird.“ Gert Kistenmacher Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Heute auf- geheitert und im wesentlichen trocken. Tagestemperaturen zwischen 15 und 18 Grad. In der Nacht klar. Temperaturabfall bis nahe 0, örtlich Bodenfrost. In ungün- stigen Lagen auch leichter Frost. Morgen Bewölkungszunahme und nicht ganz regen- sicher. Keine Aenderung der Tagestempe- raturen. Schwacher, in Richtung wechseln der Wind. Uebersicht: Zwischen dem Südeuropa- hoch und dem nach Osten wandernden Hoch des isländischen Raumes verstärkt sich eine Brücke, an deren Ostflanke Meereskaltluft bis zu den Alpen vorstößt. Diese steht aber im westdeutschen Raum unter Hochdruckeinfluß und wird wenig Wetter wirksam. Nach kurzer Beruhigung werden sich Störungen aus Südwesten be- merkbar machen. Das wechselnde, von schwächeren Aktionszentren bestimmte Wet ter hält somit an. Sonnenaufgang: 5.40 Uhr. Sonnenuntergang: 19.14 Uhr. Vorhersage- Horte för 12.8.1257 Uht 1020 a Pegelstand vom 11. April Rhein: Maxau 390(3); Mannheim 233 (2); Worms 159(4); Caub 174(—3). Neckar: Plochingen 125(1); Gundels- heim 167(3); Mannheim 240(+ 1). Millionenskandal Düsseldorf. In Düsseldorf begann der Prozeß um den Millionenskandal beim Düs- Seldorfer Landesausgleichsamt. Dem 37 Jahre alten ehemaligen Referenten beim Landes- ausgleichsamt, Willi Hintze, wird vor- geworfen, über eine Million Mark Landes- ausgleichsmittel für Aufbau- und Arbeits- platzdarlehen während der Zeit von 1952 bis 1955 an nichtberechtigte Personen bewilligt zu haben. Als Gegenleistung soll Hintze von zwei mitangeklagten Kaufleute einen Volkswagen und einen Fotoappart bekom- men haben. Neben Hintze steht ein ehe- maliger Verwaltungsangestellter beim Lan- desausgleichsamt vor Gericht. Die Angeklag- ten bestreiten die ihnen zur Last gelegten Taten. Großfeuer Würzburg. Durch Funkenflug entstand auf dem Lagerplatz der Deutschen Asphalt- AG. in der Nähe des Würzburger Rangier- bahnhofes ein Großfeuer, bei dem Lager- gebäude, Asphaltonnen und Maschinen zum Teil vernichtet wurden. Man rechnet mit einem Sachschaden von rund 100 000 PN. Die am Lagerplatz vorbeiführende Bundes- straße 27 mußte während des Brandes fast zwei Stunden lang für den Verkehr gesperrt werden. Deutsches Schiff in Seenot Hamburg. Das deutsche Schiff„Maria Schröder“(1 906 BRT) ist im Roten Meer an der Ostküste der Halbinsel Sinai auf Felsen gelaufen und Leck geschlagen worden. Dies gab in der Nacht zum Mittwoch die griechi- sche Küstenfunkstelle„Athen Radio“ be- kannt. Das Schiff funkte:„Sind dabei, Be- 5 zu retten.. Um Beistand wird ge- Sinn Die Montan-Union-Arbeitskarte kommt Sie bringt Freizügigkeit Den Parlamenten der Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl liegen Ratifikationsgesetze zu einem Beschluß vor, der als erster Schritt zur Be- schäftigungsfreiheit der Montan-Facharbei- ter anzusehen ist. Dieser Beschluß erfüllt die Verpflichtungen, die die Montan-Union-Län- der in Artikel 69 ihres Vertrages übernom- men haben. Sie beschlossen damals, jede auf die Staatsangehörigkeit gegründete Be- schränkung bei der Beschäftigung anerkann- ter Kohle- und Stahlfacharbeiter, die Staats- angehörige eines Mitgliedsstaates sind, zu beseitigen. Sie sollten ferner gemeinsame Begriffsbestimmungen für die Fachrichtun- gen und die Bedingungen für die Zuerken- nung der Facharbeiterschaft aufstellen und schließlich prüfen, auf welche Weise Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt inner- halb der Gemeinschaft miteinander in Ver- bindung gebracht werden können. Der Beschluß, der gegenwärtig auch die Fachausschüsse des Deutschen Bundestages beschäftigt, sieht vor, daß die anerkannten Montan-Facharbeiter auf Antrag eine ein- heitliche Arbeitskarte der Montan-Union er- halten sollen. Diese Arbeitskarte soll aber noch nicht obne weiteres zur Arbeitsauf- nahme in den Mitgliedstaaten berechtigen. Ein Regulativ für die Wanderungsbewegung ist geschaffen worden: der Beschluß gilt nur für jene Arbeitskräfte in der Bundesrepu- blik Deutschland, dem Saargebiet, Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden, die von der Arbeitsbehörde eines anderen Mitgliedstaates auf einen Ar- beitsplatz in diesem Staate vermittelt wer- den oder die von einem auswärtigen Arbeit- in sechs Ländern geber unmittelbar ein schriftliches Angebot erhalten haben. Auf diese Weise ist für die Zusammenführung von Stellenangeboten und Arbeitsgesuchen gesorgt. Da die Betriebssicherheit in den Montan- industrien, namentlich aber im Bergbau, be- sonders hohe Anforderungen an die einzelne Arbeitskraft stellt, wurde bestimmt, daß die „Facharbeitereigenschaft“ eines ausländi- schen Arbeiters nach jenen Richtlinien beur- teilt wird, die auch für inländische Arbeiter gelten. Der Arbeitgeber darf also eine ange- Worbene Arbeitskraft erst einmal probe- weise einstellen und nach ihren Leistungen tariflich entlohnen. Im Bergbau z. B. könnte die Beschäftigung als Hauer von der Ab- legung einer Hauerprüfung abhängig ge- macht werden. Die Arbeitskarte soll dem ausländischen Montanarbeiter die sonst notwendige Ar- beitserlaubnis und seinem Arbeitgeber die Beschäftigungsgenehmigung ersetzen. Sie wird jedoch keinen Paßersatz darstellen, sondern nur vom Visum befreien. Die Erfah- rungen der Länder mit starker Ausländer- beschäftigung— wie zum Beispiel Frank- reich und Belgien, wo viele Italiener arbei- ten— ließen eine für Kohle und Stahl ge- trennte Ausstellung der Montanarbeitskar- ten ratsam erscheinen. Um aber jedem Lande einen gewissen Spielraum zu lassen, ist vor- gesehen, daß auf diese Trennung zwischen dem Kohle- und dem Stahlsektor verzichtet Werden kann, wenn es die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in einem Lande gestatten. Wenn aber ein Inhaber der Arbeitskarte im Aufnahmeland seinen Arbeitsplatz in der Kohle- und Stahlindustrie verliert oder frei- willig aufgibt und in einem anderen Wirt- schaftsbereich Arbeit sucht, unterliegt er automatisch wieder den Rechts vorschriften, die sonst für die Ausländerbeschäftigung gelten. Mit dieser Bestimmung will man einer unerwünschten Abwanderung von Ar- beitskräften vorbeugen. Niemand kann also die Arbeitsaufnahme in einer der Montan- industrien als Sprungbrett für eine Tätigkeit in einem anderen Beruf benutzen. Anderer- seits genießt der längere Zeit im Ausland arbeitende Montanfacharbeiter die Rechte, die sich nach den Vorschriften des Gastlandes oder auf Grund internationaler Vereinbarun- gen an eine längere Beschäftigung im Lande knüpfen. In einer ersten Liste der Montan- unionsbehörde sind 28 Facharbeiterberufe der Untertagebetriebe, der Kohlen- und Erz- gruben, sowie 23 Facharbeiterberufe der Stahlindustrie aufgeführt, die Anspruch auf die Freizügigkeit haben sollen. Das Werden Europas Produktion Frankreichs Industrieproduktion ist von 1954 auf 1955 stärker angewachsen als in den vorangegangenen Jahren; sie nahm um 10 Prozent zu. Damit beträgt der Anstieg der industriellen Erzeugung seit 1938 in Frankreich ebenso wie in der Bundesrepu- blik 69 Prozent. Westeuropa— von oben pPhotographiert In diesen Tagen haben Erkundungsflug- zeuge der Nordatlantikpakt- Organisation (NATO) eine wichtige Aktion abgeschlossen: Von der Ostsee bis zum Mittelmeer ist der westeuropäische Raum jetzt durch ein dich- tes Netz von Luftbildaufnahmen restlos er- faßt. Ein Abkommen innerhalb der NATO hat dieses Sonderunternehmen möglich ge- macht, das in der Hauptsache mit englischen Maschinen durchgeführt worden ist. Ausländerkurse der Univisität Rennes In Saint Malo(Bretagne) veranstaltet die Universität Rennes Ferienkurse vom 16. Juli bis 11. August dieses Jahres, und zwar für Schüler, Studenten und Gymnasiallehrer aus dem Ausland, die sich besonders mit dem Studium oder dem Unterricht der fran- zösischen Sprache befassen. Die Erlangung eines besonderen Diploms ist möglich. Die Teilnehmer können auf Wunsch in Familien, Pensionen, Hotels oder Zeltlagern unterge- bracht werden. Das Programm sieht auch zahlreiche Ausflüge vor. Nähere Auskünfte erteilt Monsieur Vincent, Secretaire des cours de vacances, College de Saint-Servan (Vilaine). NATO- Fragen Die Rotary-Klubs in Dänemark werden künftig bei ihren Zusammenkünften auch NATO- Angelegenheiten behandeln. Das teilt ein Vertreter der dänischen„Gesellschaft für den Atlantikpakt und die Demokratie“ mit, die mit den Klubs eine solche Absprache getroffen hat. 5. deutsch- britisches Hochschultreffen Zum 5. Male wurde im März in Königs winter/ Rhein die jährliche deutsch- britisch, Hochschulkonferenz veranstaltet. Ueber das Thema„Die Universitäten und die moderne Gesellschaft“ diskutieren Vertreter der Uni- versitäten, Hochschulen, Ministerien, Wirt- schaftskreise, akademische Verbände, For- schungsstätten und des öffentlichen Lebens beider Länder. Die Tagung diente dem Mei- nungs- und Erfahrungsaustausch. Veranstal- ter war die Kulturabteilung der Britischen Botschaft in Bad Godesberg in Verbindung mit der Westdeutschen Rektorenkonferenz. Englische und deutsche Teilnehmer hielten Referate, die das Konferenzthema von allen Seiten beleuchteten. Sehr interessant war das Referat von Prof. Vick über die Wechsel- beziehungen zwischen Universität und In- dustrie. Vick konnte dabei über die guten Erfahrungen in England berichten. Ferien- kurse, Austausch von Informationen, For- schungsfinanzierung durch die Wirtschaft und paritätisch zusammengesetzte Verbände nannte er als Beispiele eines engen Kon- taktes zwischen den Universitäten und In- dustriebetrieben. Theater gespräch „Das europäische Theater in der geistigen Situation der Zeit“ ist das Thema der 6. Jahres versammlung des Bundes der Theater- gemeinden vom 4. bis 6. Mai in Trier. Per- sönlichkeiten des europäischen Theater- lebens werden dazu Stellung nehmn. Da- neben sind Aufführungen des Trierer Thea ters und ausländischer Ensembles vorge- sehen. Landwärtschaftsberatung „Methoden und Programme im landwirt- schaftlichen Beratungswesen“ ist das Thema eines europäischen Seminars, das vom 10. Juli bis 4. August in der hol ändischen Landwirtschaftsbochschule Wageningen ab- gehalten wird. Mitarbeiter des Verbandes der Europäischen Landwirtschaft(CEA) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorga- nisation FAO) der Vereinten Nationen sind als Referenten vorgesehen. Seite 4 MANNHEIM Grün& Bilfinger, Mannheim: Eine Weltfirma feiert ihr 75. Jubiläum Vom Bau der Friedrichsbrücke zu Großbaustellen in aller Welt/ Gratulationscour im Rosengarten 3 i i i Wer in den Jahren zwischen den zwei Weltkriegen durch die Welt reiste und an den großen Brückenbauten, Talsperren, Hafenbauten, Staudammen und Tunnelbauten vor- uber kam, sak immer wieder ein großes Schild stehen:„Grün& Bilfinger, Mannheim“. Und wer heute reist, trifft diese Schilder wieder in ganz Europa. Diese Firma— eine Weltfirma— deren Geltung und Bedeutung sowohl in guten als auch in schweren Zeiten immer unbestritten war, feiert dieser Tage das 75jäkrige Bestehen, ein Fest, dessen Stichtag im vergangenen Herbst war, das jedoch verschoben wenden mußte. Zahlreiche festlich gestimmte Gäste aus dem Bereich der Mannheimer Wirtschaft ver- sammelten sick im Weineimmer des Rosengartens, um ihre Glückwünsche 2 über- bringen. Dr.-Ing. Wilhelm Bilfinger und Dr. Fritz Bilfinger— die Generation nach den Grün- dern— und die Vorstandmitglieder der AG N nahmen sie entgegen. Sie mündeten— wie die Worte Dr. Wilhelm Bilfingers— in die Hoffnung und Zuversicht, daß die nächsten 25 Jahre genau so erfolgreich bestanden wer- den wie die vorangegangenen 75 Jahre. Vorstandsmitglied Dr. Werner Bansen be- grüßte die Gäste. Anschließend sprach Dr. Wilhelm Bilfinger über den schöpferischen und unternehmerischen Geist, der die Firma allzeit beseelt habe und der entscheidend dazu beitrug, daß die Krisen um 1905, nach dem ersten Weltkrieg sowie in Kriegs- und schweren Nachkriegsjahren immer glänzend gemeistert wurden. Dr. Bilfinger hob vor 8 Talsperre Cruz del Eje in Argentinien, erbaut von Grün& Bilfinger. 860 Meter lang und 40 Meter hoch ist die im Bild zu sehende Rundkopf mauer. Bild:-O- allem die Leistungen der Mitarbeiter des Weltunternehmens, dem allzeit bedeutende Techniker, Ingenieure und Baufachleute an- gehörten, besonders hervor: Er dankte auch den Auftraggebern für das Vertrauen, das sie immer in die Firma setzten. Das Unterneh- men werde stets bestrebt sein, solches Ver- trauen durch vorbildliche Arbeitsleistung zu rechtfertigen. Aus der großen Schar der Gra- tulanten nennen wir Direktor Klein CHF), der darauf hinwies, daß die Firma nicht nur viele Brücken und Bauten in aller Welt und in Mannheim errichtet habe; ihre leitenden Persönlichkeiten haben sich auch im Beirat der Handelskammer an der Lösung wirt- schaftspolitischer Probleme des Rhein-Nek- Heimkehrerverband Der bisherige Vorstand wurde in der Die 1500 Mitglieder des Mannheimer Kreisverbands der Heimkehrer können sich rühmen, dem finanziell gesündesten Verband in Baden- Württemberg anzugehören. Diese erfreuliche Tatsache gab Kreisvorsitzender H. Westermann bei der Generalversammlung seiner Organisation in der„Landkutsche“ bekannt. Aus seinem Jahresbericht ging her- vor, daß sich der Verband wieder stabilisiert hat und mit allen Behörden, hauptsächlich mit der Stadtverwaltung, ausgezeichnet zu- sammenarbeitet. Rund 45 Strechstunden wöchentlich sind nötig, um die Mitglieder in Allen Rechtsfragen zu beraten. g Der Kreisvorsitzende, der unter den Gästen auch den Landesgeschäftsführer Hans Scholz und Vertreter der Verbände aus der Nachbarschaft begrüßt hatte, überreichte ab- schließend H. König die Ernennungsurkunde zum Ehrenmitglied. H. König, der bis vor drei Jahren den Verband als Vorsitzender geleitet hatte, schilderte die Arbeit in der Heimkehrerorganisation während seiner Amtszeit und ermahnte seine Zuhörer, über den materiellen Belangen Kameradschaft und Zusammengehörigkeit nicht zu ver- gessen. 5 Institut für Welthandel beginnt neue Lehr kurse Wer im kaufmännischen Beruf voran- kommen will, muß sich im klaren darüber sein, daß die betriebliche Ausbildung allein nicht ausreicht, um vorwärtszuschreiten. Dies ist ein Leitgedanke des„Instituts für Welt- handel und rationelle Büroarbeit“ in Mann- heim, Im praxisnahen Unterricht vermittelt das Institut gründliches kaufmännisches Be- rufswissen für Anfänger, Fortgeschrittene und Sekretärinnen. Die Lehrgemeinschaften beginnen am 16. April; sie sind für jeder- mann zugänglich. Auf dem Programm des Frühjahrstrimesters stehen Lehrgänge in Stenografle, Maschinenschreiben, Buchhal- tung und Sprachen. Außerdem besteht ein Seminar für fremdsprachliche Stenotypistin- nen und Auslandskorrespondenten und eine Lehrgemeinschaft für Einkaufs-, Verkaufs- und Werbepsychologie. Besonders hervorzu- heben sind noch zehn Kurse, die für Ent- laßschüler der Volksschulen elementares kaufmännisches Wissen für Anfänger ver- mitteln. Weitere Auskünfte erteilt das Se- kretariat des Instituts(Stresemannstraße 5 reich- — kar-Raumes beteiligt. Eine pergamentene Ehrenurkunde der Kammer überreichte Dr. Klein als Zeichen der Anerkennung. Für die technisch-wissenschaftlichen Verbände gra- tulierte Direktor Kranz, der das fortschritt- liche wissenschaftliche Streben des Unterneh- mens lobend hervorhob(Grün& Bilfinger haben sich beispielsweise bedeutende Ver- dienste um die Entwicklung moderner Spann- beton-Bauten erworben). Für Mannheim überbrachte Stadtbaudirektor Borelly Glück- wünsche; die Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und dem städtischen Baurefe- rat nannte er vorbildlich. Weitere Gratulan- ten: Baudirektor Dr. Santo(BASF), Dr. Wahl (Bauverwaltung Rheinland-Pfalz) und Dipl.- Ing. Grimmig(Wirtschaftsverband Bauindu- strie von Nordbaden). Das Mannheimer Weltunternehmen hat im vergangenen Herbst zum Stichtag des Jubi- läums einen ausgezeichneten Wort- und Bild- band„75 Jahre Grün& Bilfinger“ herausge- geben. In ihm ist die bewegte, aber immer aukwärts strebende geschichtliche Entwick- lung des Unternehmens dargestellt: Es war ein weiter Weg von der Tätigkeit der Gebrüder Bernatz in Speyer, die im Jahre 1880 mit dem Festungsbaumeister Weis das Unternehmen Weis& Bernatz gründe- ten, bis zum Untergrundbabhnbau in Berlin, Athen und Buenos Aires, bis zum Bau der erweiterten Hafenanlagen von Suez oder bis zum Bau der gewaltigen Beltbrücke in Dä- nemark durch die Firma Grün& Bilfinger. 1883 kamen Weis& Bernatz nach Mannheim. Drei Jahre später trat der damals 38jährige, ungewöhnlich begabte Ingenieur August Grün in das Unternehmen ein, das fortan Bernatz& Grün firmierte. Schon das junge Unternehmen genoß einen ausgezeichneten Ruf auf den Spezial- gebieten des Brücken- und Hafenbaues, sowie der Fluß korrektur. Diese Entwicklungsrich- tung verstärkte sich noch, als zu Beginn der 90er Jahre Regierungsbaumeister Paul Bil- finger— Sohn eines technisch versierten Regierungsbauführers— in die Firma ein- trat. Die Bekanntschaft dieser Techniker rührte vom Bau der Mannheimer Friedrichs- brücke her. Ab 1. Juni 1892 hieß der Betrieb Grün& Bilfinger und hatte seinen Hauptsitz in- der Akademiestraße, wo er auch heute nach totaler Kriegszerstörung.— wieder auf- gebaut ist. In den folgenden 60 Jahren wurde der Name des Hauses weltbekannt. Der Chronist Wein gar nicht, ob es am gesamten Verlauf des Rheines auf deutschem Gepiet eine be- deutende Brückenkonstruktion gibt, an der Grün& Bilfinger nicht mitbeteiligt waren. Welche berühmten Bauten und Großbauten soll man besonders hervorheben?—: Die zweistöckige Drehbrücke bei Königsberg, die Elbstraßenbrücke von Magdeburg, den Bau der ungarischen Donau-Eipeltalbahn, den Bau vieler Landungsbrücken in Afrika, den Hafenbau bei Speyer und Neuß, Deutschlands größte Stahlbeton-Bogenbrücke bei Jena(über das Teufelstal hinweg) oder die Kühlhäuser, Brücken, Sperrmauern und Krafthäuser in Uruguay, Paraguay, Schwe- den, Finnland, Griechenland, Frankreich oder Polen? Alle diese Objekte und viele hundert an- dere in Aller Welt sind Zeugen der Tüchtig- keit und Ingenieurkunst des Unternehmens, das mitunter bis zu 600 Angestellte und 7000 Arbeiter beschäftigte. Gesund und leistungs- stark— auch auf sozialem Gebiet vorbildlich — steuert die Firma nun auf ihr hundert- Stes. Jubiläum zu. Kloth Post zahlt monatlich 25000 Renten aus Allgemeine Haus-Zustellung würde 30 000 neue Geldbriefträger im Bundesgebiet erfordern Es War am Ende des Monats: In die Linie 1 steigt am Hauptbahnhof eine alte Frau, 81 Jahre, zitternd und gebrechlich. Wo- hin sie will? Zum Postamt, die Rente ab- holen. Allgemeines Murren wird im Wagen laut: Muß das sein? Kann man den alten Rentnern ihre paar Pfennige nicht durch den Geldbriefträger zustellen lassen und ihnen das Schlangestehen vor den Rentenschaltern der Postämter ersparen? Ob es auf den Mannheimer Postämtern an den Zahltagen wirklich Schlangen vor den Schaltern gibt?— Ein Rundgang über- zeugte uns, daß der Andrang mitunter nicht größer war, als vor jedem Brfefmarkenschal- ter in der Hauptgeschäftszeit. Im Postamt Neckarstadt stehen für die Auszahlung an zwei Tagen fünf und an weiteren zwei Ta- gen sechs Schalter zur Verfügung. Im Post- amt neun in der Weberstraße, wo die Renten für die Oststadt und die Schwetzingerstadt Junge Franzosen kamen zur„Jungen Union“ Mannheimer Gegenbesuch im Sommer/ Diskussion um Europa Wie schon berichtet, waren 13 junge Fran- zosen aus Lille in der Oster woche Gäste der Jungen Union in Mannheim. Fast alle Fran- zosen waren Studenten und Mitglieder der Nouvelles Equipes Internationales Union des Democrates Chrétiens. In einem vielseitigen Programm, an dem auch Mitglieder der Jungen Union teilnahmen, wechselten Be- sichtigungen und Ausflüge mit Diskussionen. An zwei Vormittagen fand eine Führung durch die Betriebe von Mercedes Benz und ist finanziell gesund Generalversammlung wiedergewählt In einem Referat über die Verbands- Arbeit sagte Landesgeschäftsführer Scholz, daß auch den noch nicht amnestierten Spat- heimkehrern das Heimkehrergeld ausgezahlt werden müsse. Er kritisierte die Verzöge- rung der Heimkehrerhilfe(Existenzdar- jehen), von der fünf Millionen Mark vom Bund nicht ausgegeben werden könnten, da keine Ausführungsbestimmungen für die Länder vorhanden seien. Abschließend wählten die Heimkehrer ihren bisherigen Kreisvorstand mit FH. Westermann als erstem Vorsitzenden, Dr. Karl Müller als Stellvertreter, H. Baum- gärtner als Kassierer und H. Scherer als Schriftführer wieder. 11a Lariz statt. Die jurigen Franzosen, die selbst aus einer Industriestadt stammen, brachten dafür besonderes Interesse mit. Ein Besuch des Heidelberger Schlosses, des Schwetzinger Schlosses, eine Fahrt ins Neckartal, ein Besuch der Mannheimer Kunsthalle und einer Theatervorstellung halfen die ersten freundschaftlichen Be- ziehungen knüpfen. Und dann diskutierte man ernsthaft und voll Eifer manchmal bis in den frühen Morgen hinein. Beide Seiten waren an der Vereinigung Europas interes- siert, aber man sprach auch offen über die Vielen Hindernisse auf diesem Wege. Die Franzosen erwähnten vor allem den wirt- schaftlichen Konkurrenzkampf zwischen den beiden Völkern, Die Deutschen sahen das Hindernis in der unsicheren innenpolitischen Lage Frankreichs. Deutschland habe dadurch keinen zuverlässigen Verhandlungspartner. Die Stadtverwaltung Mannheim begrüßte die jungen Gäste aus Lille sehr herzlich und lud zu Abendessen und Umtrunk ein. Dabei fand der Leiter der französischen Gruppe, Michel Dubois, herzliche Worte des Dankes für die Gastgeber und für die Stadt Mann- heim, deren Wirtschaftskraft und Strebsam- keit ihn tief beeindruckt habe. Im Sommer soll ein Gegenbesuch der Jungen Union in Lille stattfinden. Beide Seiten meinten, daß diese freundschaftlichen Beziehungen ihr bester Beitrag zur Ver- einigung Europas sei. E. M. Der Bischof von Speyer dem Schutze Gottes anvertraute, zogen dlie segnete gestern in Speyer den Circus Sdyrrasan: Während der Bischof betete und den neuen Zurkus Artisten in ihren malerischen Kostümen in langer Prozession an Nieren und knienden Menschen vorbei. In einer Ansprache betonte der Bischof, daß die Kirche die Arbeit der Artisten anerkenne. Es gelte, die Sensationslust des Publikums zu bändigen und es dazu zu erziehen, daß es von Artisen nur Menschen- würdiges verlange. Der festliche Tag wurde mit einer Messe eingeleitet. Am Nachmittag wohnte der Bischof einer Vorstellung bei. Nach einem gemeinsamen Imbiß ließ sich der Bischof die Artisten einzeln vorstellen. Unser Bild zeigt Dr. Isidor Markus Emanuel im Gespräch mit dem Cloumn Galetti. Bild: KO/Li bei rucke, die Grün& Bilfinger in den dreißiger Jahren er- einer Spannweite von 138 Metern schwingt sie sich in einer Hche bis zu 52 Meter über das Tal hinweg. Inr Bau stellte besondere Anforderungen an die Ingenieur- Uber das Teufelsta bauten. Mit Kunst. Schlangen vor den Schaltern? Sezahlt werden, sind es zwei Schalter, im Lindenhof und im Almenhof je einer und im Postamt zwei(für Innenstadt und qungbusch) drei Schalter an sechs Tagen. Wie uns der zuständige Abteilungsleiter sagte, werden an diesen Schaltern rund 25000 Rentenempfänger abgefertigt. Im Durchschnitt Zahlt ein Postbeamter während der acht Stunden Zahlzeit pro Tag 500 Ren- tenbeträge aus. Kommt es vor den Schaltern zu Stauungen, so sind daran vor allem zwei Dinge schuld: Einmal gibt es Rentner, die sich in größeren Gruppen treffen und dann ihr Geld gemeinsam abholen., Das führt zu bestimmten Zeiten zu einem„Stoßgeschäft“, wie wir es bei unserem Rundgang selbst beobachten konnten. Zum anderen werden die Abholzeiten, die den Rentnern durch Presse und durch Aushänge in den Post- ämtern bekannt gegeben werden, oft nicht eingehalten. Da die Post verschiedene Ren- ten, die verschieden verbucht und abgerech- net werden müssen, auszahlt,„erzeugen“ Rentner, die kommen, wann es ihnen paßt, Schlangen. Diese Unregelmäßigkeiten in der Abholung gehen so weit, daß sich die Post mitunter genötigt sieht, durch besondere Rundschreiben die Rentner zu bitten, doch ihr Geld zum richtigen Termin abzuholen. Der Einwand, die Post könnte die Renten durch Geldbriefträger zustellen lassen, über- sieht die damit verbundenen Schwierigkeiten. Bei einer solchen Regelung müßten im Bun- desgebiet etwa 30 000 neue Geldbriefträger eingestellt werden. Trotzdem wurde für alte und gebrechliche Personen eine Postzustel- lung, die gebührenfrei ist, bereits eingeführt. Eine Bescheinigung der Meldebehörde, die mit einem formlosen Antrag an die Renten- stelle des Postamtes gerichtet wird, genügt für die Geldzustellung in die Wohnung. Das Geld wird auch dann gebracht, wenn der Rentenempfänger, der sein Geld selbst nicht „Zeitgenössische“ Jugendveranstaltungen Arbeitskreis Film und Jugend soll Leerlauf ankurbeln helfen Sich mehr um die Jugend kümmern, will die„Vereinigung für zeitgenössisches Gei- stesleben“, um den ‚ eingetretenen Leer- lauf“ etwas anzukurbeln. Zu diesem Zweck soll der„Arbeitskreis Film und Jugend“ herangezogen werden, der mit seinen 1500 Mitgliedern eine beachtliche Breitenwir- kung verspricht. Dies war der Inhalt einer Pressebesprechung, zu der Professor Richard Laugs, der Leiter der Musikhochschule, und Siegbert Maier-Borst, Organisator des Arbeitskreises, eingeladen hatten. In der Praxis wird sich die„Vereinigung“ mit dem„Arbeitskreis“ so beschäftigen, daß den Jugendlichen in den Alster-Lichtspielen statt eines Spielfilms jeweils eine„zeit- genössische“ Veranstaltung geboten wird. Am 19. April spricht Joachim E. Berendt über„Jazzmusik— Ihr Wesen und ihre Geschichte“; im Juni soll ein Tanzabend mit Dore Hoyer folgen. Im Herbst ist ein Vor- trag über bildende Kunst und Malerei ge- plant, der einen Monat später durch ein Konzert mit moderner Kammermusik ergänzt wird. Die Vortragsreihe wird von der Stadtverwaltung finanziert. Wie im Vorjahr soll die Jugend durch den Arbeitskreis am offiziellen Programm der fünften Mannheimer Kultur- und Doku- mentar-Filmwoche teilnehmen. Nach der Der Lebensraum Mannheim-Ludwigshafens Das neueste Mannheimer Heft Das soeben erschienene Mannheimer Heft (Jahrgang 1956, Nummer I) befaßt sich mit dem Lebensraum, in den das Industriezen- trum Mannheim-Ludwigshafen gebettet ist. Den Geist dieses Lebensraums spricht Florian Waldecks knapper Beitrag aus(und an), der einige Reminiszenzen zum Anlaß nimmt. mitten ins gegenwärtige Leben hineinzugrei- ken. Er zitiert das erschütternde Wort„Nach dem Zerfall der Kurpfalz sank die Pfalz, von ihrem Kulturkreis abgespalten, zur Provinz herab. Sie hatte ihre geistigen Zentren Hei- delberg und Mannheim verloren.“(Es ließe sich auch noch fragen, was diese Zentren selbst durch die Amputation verloren haben mögen,) Professor Dr. Heimerich, Studienrat Jena führt Deutschlands größte Stahlbeton- Bogen- 0 f in Empfang nehmen kann, in einem Haus- halt lebt, in dem alle Personen berufstätig sind. Außerdem ist eine Ueberweisung der Rente auf ein Bankkonto von Angehörigen (auch auf ein eigenes) möglich. Die Post hat aber bereits die Erfahrung gemacht, dag Renten vom Geldbriefträger bis zu dreimal vergeblich zugestellt wurden, weil niemand anzutreffen war. f Eine Vermehrung der Auszahlungstage wird als nicht sehr erfolgversprechend an- gesehen. Außerdem wird, sobald die geplan- ten 14 Rentenschalter im Postneubau eröff. net werden können, auch das letzte Anzei- chen einer„Schlange“ verschwinden, meint die Post. In Sachen OB-Wahl Berufungsverhandlung a m 29. Mai, 10 Uhr Der Dritte(Karlsruher) Senat des Ver- waltungsgerichtshofes von Baden- Württem. bers Eräsident: Dr. schön) hat als Termit für die Berufungsverhandlung in Sachen Mannheimer Oberbürgermeisterwahl den 29. Mai, 10 Uhr, festgelegt. Der Senat tagt im Hause Nördliche Hildapromenade 1. Der Verwaltungsgerichtshof hat darüber zu ent- scheiden, ob das vom Verwaltungsgericht Karlsruhe am 23. Februar 1956 gefällte Urteil zu Recht besteht, oder ob die am 24. November 1955 ergangene Entscheidung des nordbadischen Regierungspräsidiums zutrifft, in der die Wahl Dr. Hans Reschkes zum Mannheimer Oberbürgermeister für gültig erklärt wurde. festlichen Eröffnungsvorstellung am 7. Mai folgt am 9. Mai Mag Kahn- Ackermann über„Moral Unmoral, Darf man im Film allèes darstel- len?“ in der Kunsthalle. e 10.000 Jugendliche haben in der ersten Spielreihe 1956, durch den„Arbeitskreis Film und Jugend“ folgende Filme gesehen: „Die seltsamen Wege des Pater Brown“, „Unsterblicher Mozart“,„Lichter der Groß- 3018 1875 ALTER MEIN BRAND stadt“,„Der Mantel“,„Mandy“,„Der Tod des Handlungsreisenden“. In der zweiten Spielreihe— bis zu den großen Schul- ferien— laufen folgende Filme:„Sein größ- ter Bluff“.„Der Dreckspatz und die Köni- gin“,„Lili“,„Besiegter Hag“„Reporter des Satans“ und„Romeo und Julia“. Wie nach der ersten Spielreihe beendet ein Diskus- sionsabend die Filmserie.. H-e enthält eine wertvolle Chronik Kurt Baumann und Professor Dr. Hermann Aubin nähern sich mit geschichtlichem und geopolitishem Rüstzeug entscheidenden Problemen. Sie werden von Heimerich 80 formuliert:„Für Mannheim stellen die jetat in Gang gekommenen Bemühungen um eine Neugliederung des mittel westdeutschen Rau- mes eine letzte Chance dar, im Rahmen eines föderativen Staatsaufbaues auf den richtigen Platz gestellt zu werden.“ Wenn sie nicht zum Ziele führen, könne eine vernünftige Gebietsgliederung nur von einem deutschen Einheitsstaat erwartet werden. Das reichhal- tige und gut bebilderte Heft hat es also„in sich“. Seine wertvolle„Mannheimer Chronik“ schließt mit dem 31. Dezember 1955 5 f. W. k. 9 ö ein Diskussionsabend mit Nr. Schie, Gott f. 8 Nr. 88 gen- . ere S8 Zu leur 0 Haus- ufstätig ing der hörigen ost Bat t. dag dreimal iemand gstage nd an- geplan- eröff⸗ Anzei- meint Schie, 2 s Ver. irttem. rermii Sachen 1 den at tagt 1. Der u ent- gericht efällte ie am eidung idiums schkes r für en 7. Mai ad mit a1 arstelr ersten tskreis sehen: row“, Groß- Weiten Schul- größ- Köni⸗ er des e nach Diskus- H-e ens rmann m und lenden ich 80 e jetat m eine Rau- n eines tigen nicht inftige tschen ichhal- Is„in ronik 55 àb. f. w. K. Nr. 85/ Donnerstag, 12. April 1956 MANNHEIM Seite 5 Künstlerischer Dienst an kranken Füßen: Handwerkliches Können und medizinisches Wissen Der moderne Orthopädie- Schuhmacher ist kein„Krüppelschuster“ mehr/ Seltener und hilfreicher Mangelberuf Auf einem Stuhl im Geschäftszimmer der Neben dieser sehr lebendigen Demon- Mannheimer Handwerkskammer saß eine stration eines künstlerischen Handwerks, das alte Dame, deren Beine in dünnen, schwar- zen Stiefelschäften staken, und nippte an einem Glas Wermut. Sie war als lebendiges „Modell“ für die Kunst der zwölf im Kam- merbezirk Mannheim arbeitenden Orthopä- die-Schuhmachermeister erschienen: Durch eine Infektion während eines Kindbettfle- bers verlor sie vor Jahrzehnten den linken Fuß. Das Fersenbein wurde im sogenannten „Pirogoff-Stumpf“ auf das Schienbein auf- gesetzt. Dann mußte Frau L. einen schweren Stützapparat tragen, bis ihr ein Meister des Orthopädie- Schuhmacherhandwerks einen Spezialschuh konstruierte, in dem der Stumpf gut gepolstert ruhen kann und der ihr ein nahezu einwandfreies Gehen ermöglicht. Prominenten- Glückwünsche: Der junge österreichische Komponist Gott- fried von Einem, einer der erfolgreichsten Opernscköpfer unserer Zeit, ist dem Mann- heimer Publikum von der Aufführung seines Werkes„Der Prozeß“ in Erinnerung. Am 7. April wurde in Anwesenheit des Komponi- sten sein Ballett„Prinzessin Turandot“ in Mannheim mit großem Erfolg aufgeführt. Gottfried von Einem schreibt an die Organi- zationsleitung der Theater- Tombola: „Das Mannheimer Nationaltheater ist eines der ältesten und berühmtesten deutschen Thea- ter, es ist ein Institut, in dem trotz der bitte- ren rschwerungen durch die Behelfsbühne zublime, eunstlerische Arbeit geleistet wird. Ungeduldig erwarte jen die Beendigung des Meater-Neubaues und wünsche deshalb der Tombola, die diesem schönen Zweck dienen soll, vollen Erfolg. Gottfried u. Einem, Wien 1956.“ auf das engste mit der Medizin zusammen- arbeiten muß und vielen Menschen geholfen hat, durch körperliche Mängel hervorgeru- fene Minderwertigkeitskomplexe zu über- winden und wieder froh zu werden, standen Schuhe in allen Größen, Formen und Far- ben; lagen klobige Holzformen, Einlagen aus Kunststoff und Leder, Abdrücke deformier- ter, mißgestalteter und unvollständiger Füße. Sie zeigten, was ein Handwerk heute ver- mag, das sich vom„Krüppelschuster“ der Jahrhundertwende zu einer Art praktischer Fußmedizin entwickelt hat und das zwei Wetlkriege, Verkehrsunfälle und Betriebs- schäden zu einer erschütternden Vollkom- menheit trieben. Die Ausbildungszeit für diesen Zweig braucht viel Zeit und viel Geld. Er ist ein typischer„Mangelberuf“: Bei den rund 350„normalen“ Mannheimer Schuh- macherbetrieben gibt es zur Zeit ganze zwei Lehrlinge, bei den Orthopädie-Schuhmachern keinen Die Meisterprüfung als Schuhmacher ist erste Bedingung für die Spezialisierung. Fünf Jahre Praxis und ein halbes Ausbil- dungsjahr an einer der drei bundesdeut- schen Fachschulen in Frankfurt, Stuttgart oder Göttingen sind dann notwendig für die Zusatzprüfung als Orthopädie- Schuhmacher- meister, in der die medizinische Theorie ge- nau so wichtig genommen wird, wie die handwerklich- praktische Seite. Ständige Weiterbildung und ein enger Kontakt mit den Krankenkassen und Versorgungsämtern sind weitere Voraussetzungen für eine Ar- beit, die nicht nur viel Wissen und Können Verlangt, sondern auch viel Idealismus vor- aussetzt. Der Orthopädie- Schuhmacher von heute arbeitet seine biegsamen,„gehbeweglichen“ Einlagen in die fertig gekauften Schuhe sei- ner Kunden ein; er stellt— bei zum Teil amputierten Füßen— Schlenrollen her, die die Belastung gleichmäßig verteilen; er formt nach Gipsabdrücken den Schuh, der den richtigen Halt gibt. Oft kommen die Kun- Modedevise: Chic, den— die dann schon Patienten sind— mit den verkrüppelten oder verkrampften Zehen, mit den durch schlechtes Schuhwerk völlig „aus den Fugen geratenen“ Füßen, erst in letzter Minute— meist hilft dann nur noch der orthopädische Schuh. Es war ein weiter Weg von den unför- migen Klumpfüßen der dreißiger Jahre, mit denen sich die Gehbehinderten mühsam hin- kend vorwärtsschleppten, bis zum orthopä- dischen Maßschuh von heute. Auch diese Schuhe haben eine moderne Form: Ein ele- ganter grauer Sportschuh mit Kreppsohle verdeckt vollkommen den durch einen Un- Slücksfall um vier Zentimeter verkürzten Fuß eines jungen Mädchens; der Kriegsver- sehrte, dessen Füße im russischen Winter er foren, kann über seinem geschnürten„In- nenschuh“ normale Halbschuhe tragen. Men- schen, die früher unter diesen Fehlern furchtbar und oft bis zur Melancholie litten, fallen nicht mehr auf, gehören wieder da- 1 Aber nicht nur die Folgen der Kriege gaben diesem Handwerk zu tun. Die Fälle von spinaler Kinderlähmung, die den Ortho- pädie- Schuhmacher brauchen, sind Legion, das harte Asphaltpflaster der Großstädte und die Degenerationserscheinungen an den Geh- Werkzeugen des autofahrenden Bundesbür- gers machen handwerkliche Hilfe notwendig. Spreiz-, Senk-, Knick- und Plattfüße sind an der Tagesordnung. Deshalb veranstalten wir Fußgesundheitswochen, empfehlen vor- beugende Behandlung, warten dann doch, bis es zu spät ist— und dann kann nur noch der Orthopädie-Schuhmacher helfen, der Fußmediziner der Praxis, dessen verantwor- tungsvoller Arbeit gegenüber der Luxus des Maßschuhs völlig in den Hintergrund getreten ist: Zu 98 Prozent sind die Schuh- machereien heute reine Reparaturbetriebe geworden. Früher hieß es schlicht und einfach: „Das ist halt ein Krüppel!“ Heute bemüht sich ein junges Handwerk, die Hinkenden Wieder gehen zu machen und das Odium des körperlichen Mangels von ihnen zu neh- men. hwWb aber erschwinglich Mannheim blätterte im Constanze-Märchenbuch der Mode Mannheim hatte in dieser Woche ein mo- disches Ereignis besonderer Art: Das Con- stanze- Märchenbuch der Mode, den Mann- heimerinnen längst ein Begriff, wurde mit viel Applaus im Café Kossenhaschen aufge- blättert. Mannequins auf bpleistiftdünnen Absätzen, mit Taillenweite 54 und heftig blau oder goldgelb getönten Locken para- dierten in Baumwolle, Wolle, Samt und Seide und führten Seite für Seite des modi- schen Märchenbuches für 1956 vor. Das Lieb- lingsmodell aus dem Schnittmusterheft und der heimliche Wunschtraum aus der Berliner Kollektion ließen sich hier gleichermaßen finden.. Neben den Constanze-Modellen hatte das Mannheimer Haus Holecek einen wesent- Termin-Kalender Arbeiter-Wohlfahrt: 12. April, 17 bis 19 Uhr, Sprechstunde für Jugendliche— Stadtrat Fritz Esser.— Heilpädagogische Beratungsstunde Psychagogin A. Kantzke 13. April, 18 bis 20 Uhr.— Sprechstunde für weibliche, jugend- liche SBZ-Flüchtlinge— Sozialbetreuerin E. Hering— 13. April, 18 bis 20 Uhr.— Sämt- liche Sprech- und Beratungsstunden im Ge- bäude AOK, Renzstraße 11-13. Abendakademie- Veranstaltungen am 12. April: Apollo-Lichtspiele, Rheinau, 20 Uhr, Vortrag von Dr. Faber, Karlsruhe:„Brasilien, Land der Kontraste“.„Unser Kino“, Schönau, 20 Uhr, Mozart-Gedenkstunde und Konzert. „Kirche, Staat und Gesellschaft in USA“, Vortrag von Oberjustizrat Dr. Gerhard Weng, Tübingen, 12. April, 20 Uhr, Deutsch-Ameri- kanisches Institut. Olub„Graf Folke Bernadotte“(Ausländer- kreis): 12. April, 20 Uhr, Nietzschestrage 10, Unterhaltungsabend. Vertriebenen-Ausschuß der CDU: 12. April, 17 bis 18 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für Hei- matvertriebene und Sowjetzonenflüchtlinge. CVJM: 12. April, 20 Uhr, G 4. 1-2, Dichter- lesung mit Hans Lipinsky, Gottersdorf. 14. April, 20 Uhr, gleicher Ort, Film:„Gott braucht Menschen“.— 15. bis 22. April: Geist- liche Woche(jeweils 19.30 Uhr, Christuskirche). Näh- Grundkurs im Fröbelseminar: Vorbe- sprechung, 12. April, 18 Uhr, Pröbelseminar, Lindenhofplatz. „Paris die Lichterstadt“, Filmvortrag von H. Hoffmann, 12. April, 20 Uhr, Wirtschafts- hochschule. Veranstalter: Hapag-Lloyd-Reise- büro. DGB, Abt. Schulung und Bildung: 12. April, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Abschlußabend der Winterschulung 1955/56. Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz: 12. April, 20 Uhr, Kunst- halle, Vortrag von Dr. Gustaf Jacob über „Oberbürgermeister Otto Beck und der Auf- stieg Mannheims zur Großstadt“. Wir gratulieren! Peter Krämer, Mannheim, Riedfeldstraße 93(früher Neckarau, Luisen- straße 48) wird 73 Jahre alt. lichen Anteil an dieser ebenso gehaltvollen Wie gelungenen Schau. Deutlich zeichnete sich die Mode 1956 ab: die Prinzeßlinie, das durchgehend geschnittene Kleid im Empire- stil, ist eindeutig Trumpf. Dort, wo eine Fülle von Stoff einen weiten Bogen ergab, ist der steife Petticoat, der modische Unter- rock, unerläßlich. Er gibt diesen liebenswür- digen Kleidern den letzten Schliff. Aber auch das körperenge Prinzeßkleid ist modisch, und besonders aktuell immer wieder das som- merlich leichte Complet. Der Zug zum Prak- tischen, zum Kleidungsstück, das mehreren Zwecken dienen kann, zeigte sich auch in dieser reichhaltigen Schau. Viel Wert wurde auf wirkungsvolle Cocktailkleider gelegt, während das große Abendkleid mit Dekol- ljeté, das nur so selten getragen werden kann, immer mehr in den Hintergrund tritt. Aktuelle Stoffe: für Mäatel Shetland und leichter Mohair, für Kostüme feine Kamm- garne und Tropicals— Seide, Leinen und phantasievoll bedruckte Baumwolle für die Kleider. Den Modellen von Käthe Holecek stand das Haus Kunze mit seinen effektvollen Pelzjacken und Mänteln richt nach. Ozelot- paletot und Dreivierteljacke aus Naturpersia- ner liefen einander den Rang ab. Dekorative Stoffe, die zu Kleidern gesteckt wurden, lie- ferten Ciolina und Kübler, Sport- und Her- renkleidung steuerte das Haus Hiss bei. Für die modische Behütung sorgte Margarete Gramlich, für die eleganten Frisuren zeich- nete der Salon Hans Kocher verantwortlich. Modeschmuck von Juwelier Braun, Leder- waren von Leonhard Weber, Schirme von Lenzen und Roeckl- Handschuhe ergaben die modische Ergänzung. Am Mikrofon: Carl August Richter. i-tu Zwei Kranriesen die durch eine Traverse verbunden, zusammen 250 Tonnen schwer sind und insgesamt 300 Tonnen neben önnen, wurden von der Firma Mohr& Federhaff an das Kũfertaler Werk der BBC geliefert und dort montiert. Der Doppel,eran hat eine Spannweite von 30 Metern und eine Hubhöhe von 16, Metern. Ein Hilfsnubwerk von 32 Tonnen Hebekraft ist für„kleinere“ Leistungen vorgesehen. Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Männer prügelten sich Frauen schimpften dazu Eine Familienprügelei zu vier Händen begannen zwei Männer auf dem Waldhof mit einem Wortwechsel. Dann griff der eine zu einem Stück Eisen, schlug damit seinen Widersacher und verletzte ihn über dem lin- ken Auge. Der Getroffene wehrte sich mit einem abgebrochenen Spatenstiel und drosch so hart auf den Angreifer ein, daß dieser mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus ge- bracht werden mußte. Während die beiden Ehemänner ihre Händel mit„Behelfswaffen“ austrugen, kamen sich die Ehefrauen mit blanken Fäusten ins Gehege. Dazu schimpf- ten sie kräftig. „Hände hoch!“ am helllichten Tag Gegen 15 Uhr erschien auf der Polizei- wache im Jungbusch ein auswärtiger, 30jäh- riger Kraftfahrer und erzählte den Beam- ten, er sei kurz vorher von einem jungen Mann in einer Wirtschaft aufgefordert wor- den, mit nach draußen zu kommen. Auf der Straße sei ihm befohlen worden, die Hände hochzunehmen, sonst werde er niedergesto- chen. Aus Furcht habe er gehorcht. Nach der Durchsuchung hätten ihm aus der Brieftasche 70 Mark und der Autoschlüssel gefehlt. Die Polizei nahm den angeblichen Täter— der gerade in einem Taxi wegfahren wollte noch rechtzeitig fest. Die Ermittlungen wer- „ ob der Kraftfahrer die Wahrheit sagte. Sack mit Klosettschüssel Einen Sack mit einer neuen Klosettschüs- sel fand ein Käfertaler Transportunterneh- mer in den späten Abendstunden auf seinem Hof, als er zusammen mit seinem Kraftfah- rer nach Hause ging. Die Schüssel ist ver- mutlich aus einem benachbarten Neubau ge- stohlen worden. Am Lastwagenanhänger lehnte ein fremdes Herrenfahrrad; daraufhin suchten die beiden das Gelände ab. Plötzlich Sprang aus dem Hühnerstall ein junger Mann, der sofort über die Felder in Rich- tung Feudenheim floh. Auf der Flucht verlor der Verfolgte eine Aktentasche mit Ruck- sack. Der vermutliche Hühnerdieb konnte in der Dunkelheit nicht mehr gefangen wer⸗ den. Uhrendiebe entlarvt Kürzlich wurde von einem nächtlichen Einbruch in der Gartenstadt berichtet, Wo dus einem Schaufenster Uhren und andere Gegenstände gestohlen wurden. Die Krimi- nalpolizei ermittelte die Täter und nahm sie fest: Es sind zwei Jugendliche vom Waldhof. Einen Teil des Schmucks hatten sie bei sich, den größeren Teil hatten sie in einer Blech- kassette versteckt. Außer einigen Armband- Uhren wurde die Beute sichergestellt und dem Eigentümer zurückgegeben. Bei einem der Täter fand die Polizei zu Hause ein eben- falls vor mehreren Monaten gestohlenes Herrenfahrrad. 7 Gefährliche Unfälle Auf der Einmündung Friedrich-Ebert-/ Uhlandstraße fuhr ein in Richtung Brücke fahrendes Personenauto einen 78jährigen Rentner an und verletzte ihn schwere Ein amerikanischer Jeep prallte an der Kreuzung Aubuckel/ Hauptstraße in Feudenheim mit einem Motorrad zusammen, dessen Fahrer schwer am Unterschenkel verletzt wurde. Auf der Friedrichsfelder Straße löste sich ein Anhänger vom Lastwagen, stieß auf einen parkenden Lkw und wurde gegen eine Haus- Wand geschleudert.— Einen Unterarmbruch erlitt ein Motorradfahrer, als er an der Ein- mündung Niederfeld Neckarauer Straße mit einem Auto zusammenstieg, das die Vor- fahrt nicht beachtet hatte. Wohin gehen wir? Donnerstag, 12. April Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.15 Uhr: „Das Leben ist Traum“(Miete G, Th.-G. Gr. G, freier Verkauf); Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.30 Uhr:„Albert Herring“(Miete D, Gr. II, freier Verkauf). 5 Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Schallplatten-Konzert. Filme: Planken:„Lola Montez“; Alster: „Alle Herrlichkeit auf Erden“; Capitol:„Tem- pel der Versuchung“; Palast:„Der silberne Kelch“; 22.20 Uhr:„Kampf am roten Fluß“; Alhambra:„Bonjour Kathrin“; Universum: „André und Ursula“; Kamera:„Menschenraub in Singapur“; Kurbel:„Wenn der Vater mit dem Sohne“. DEUTSCHE KUFF NWscnudgss 8166 eee . U 0 AKEL UN 18356 0 0 1 ö f VVV Ae Fiſſſſſſſſſſſſſſſißſ ee I 1110 1 2 15 5 NN N N N A 8 1 O R 1 F Kauffahrteisegler vermittelten noch zur Zeit von Johann Jakob As TOR den tausch mit Ubersce Der Ruf der ASTOR, dieser Cigarette im Königsformat, beruht auf der überlegenen Güte der Tabalmischung. Hiren vollkommenen Genuß sichert das Mundstuck aus Naturkorł. Die ASTOR repräsentiert echte Rauchilultur. Eaus Null ie, goil, IV XKQNIGS FORMAT MIT KORKMUNDSTUCK A H A M B U R einzigen Nachrichten. U Seite 6 BUND ES ILIXN DER. SEIIE Donnerstag, 12. April 1956/ Nr. 88 Bundesrepublikaner leiden an„Freßsucht“ „„ erklärten Teilnehmer am Wiesbadener Internistenkongreß/ Milliarden Ruß teilchen in der Raucherlunge Wiesbaden. Der Tabakrauch ist ein Aerosol, in dem sich pro Zug einige Mil- liarden Rußteilchen kleinsten Durchmessers befinden, teilte der Dresdner Internist F Lickint auf dem 62. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin mit, der am Montag in Wiesbaden begann. Diese Rußteil- chen würden sich in den einzelnen Bron- chialabschnitten in verschiedener Dichte nie- derschlagen und führten nicht zuletzt zu der leidigen Raucherbronchitis, landläufig Rau- UMS CHAU IN BADEN-WOURTTEM BERG Prof. Dr. Poppen gestorben Heidelberg. Der Gründer und Leiter des Kirchen musikalischen Instituts der Evange- lischen Landeskirche in Heidelberg, Prof. D. Dr. h. c. Hermann Meinhard Poppen, ist in Heidelberg im Alter von 71 Jahren gestor- ben, Mit ihm verliert die Kirchenmusik einen Künstler von hohem Rang und einen bedeu- tenden Wissenschaftler. Prof. Poppen, der Ehrenbürger der Universität Heidelberg war. dirigierte 36 Jahre lang den Heidelberg Bachverein, der im letzten Jahr sein 70jah- riges Bestehen feierte. Verspätete Baumblüte Weinheim. An der Bergstraße, der wärm- sten Gegend Deutschlands, blühen die Bäume immer noch nicht. In den letzten Jahren setzte die Baumblüte stets Anfang bis Mitte April ein. Die diesjährige Verspätung ist auf den Ausfall einiger Obstsorten zurückzufüh- ren. Pfirsich-, Mandel- und Aprikosenbäume, die als erste in Blüte stehen müßten, haben stark unter dem Frost gelitten. Die Schäden Waren zum Teil so stark, daß kaum noch mit einer Blüte dieser Obstbäume zu rechnen ist. Die übrigen Obstsorten blühen erst in etwa zwei bis drei Wochen. „Verschuldung nicht übermäßig“ Karlsruhe. Von einer starken Verschul- dung der Stadt Karlsruhe könne nicht ge- sprochen werden, erklärte Oberbürgermeister Günther Klotz in einer internen SPD-Ver- treterversammlung des Stadtkreises. Die ehe- malige Verwaltungsstadt sei in den letzten Jahren zu eine mwichtigen Industriezentrum am Oberrhein geworden. 350 Millionen Mark an Werten, die zum Teil erst in den letzten Jahren zu einem wichtigen Industriezentrum Kreditverpflichtungen von 100 Millionen ge- genüber. In seinen weiteren Ausführungen nahm der Oberbürgermeister zu dem Karls- ruher Atomreaktor Stellung, der voraussicht- lich 40 bis 50 Millionen Mark kosten werde. Er kritisierte die Haltung des Bundes bei der Zuweisung finanzieller Mittel, die im Gegen- Satz zu anderen Ländern zu gering seien. Frankreich setze für die Atomforschung jähr- lich über 300 Millionen Mark ein. 24 Millionen für neue Schulräume Karlsruhe. Die Stadt Karlsruhe hat nach dem Krieg auf dem Gebiet des Schulhaus- neubaues Vorbildliches geleistet. Von den insgesamt 1019 Klassenzimmern, in denen vor dem Krieg unterrichtet worden war, wa- ren bei Kriegsschluß nur noch 396 übrig- geblieben. Die Stadt intensivierte den Schul- hausneubau und erstellte inzwischen 1150 neue Schulräume. Für die Errichtung dieser Räume nach dem Kriege bewilligte die Stadt mach der Währungsreform 24 Millionen Mark. Weitere 20 Millionen Mark wurden kür andere Aufwendungen für Schulen, Ein- richtung von Klassenzimmern usw., ausgege- ben. Der neue Haushaltsplan der Stadt sieht eine Reihe weiterer Schulhausbauten vor. Brückenneubau zusammengebrochen Offenburg. Die fast fertiggestellte Union- brücke in Offenburg, eine neue Straßen- brücke über die Rheintalbahn, ist am Mitt- Wochnachmittag plötzlich zusammengebro- chen. Der gesamte Zugverkehr von Offen- burg in Richtung Freiburg und Villingen wurde lahmgelegt. Obwohl an der Baustelle Hochbetrieb herrschte, wurde nur ein Arbei- ter leicht verletzt. Nach vorsichtigen Schät- zungen beläuft sich der Schaden auf minde- stens eine halbe Million Mark. Die Brücke stürzte zusammen, als das letzte Viertel der zwölf Meter breiten Fahrbahn betoniert wer- den sollte. In Sekundenschnelle bogen sich die 770 Eisenspannglieder unter der Last des Betons durch. Das Holzgerüst, dessen Kon- struktion offenbar falsch berechnet worden War, brach zusammen. Die für die Elektrifi- zierung bereits befestigten Fahrdrähte wur- den durch die Brückenteile heruntergerissen. Ueber 4000 Neubauten Stuttgart. Ueber 283 Millionen Mark be- trägt die Bausumme aller beim Baurechtsamt der Stadt Stuttgart im Jahre 1955 zur Ge- nehmigung eingereichten Baugesuche. Dieser Betrag liegt um 12,7 Millionen Mark niedri- ger als die der Gesuche im Jahre 1954. Die Zahl der Neubauten ist gegenüber 1954 um 65 auf 4069 zurückgegangen. Dies geht aus einem Bericht hervor, der am Mittwoch von der technischen Abteilung des Gemeinderats erstattet wurde. 1608 Gesuche konnten im letzten Jahr nicht bearbeitet werden. Scheckbetrüger festgenommen Lörrach. Die Kriminalpolizei verhaftete einen 26 Jahre alten Gelegenheitsarbeiter aus Lörrach wegen umfangreicher Scheck- betrügereien. Der Verhaftete, der bereits mehrfach wegen Betrugs vorbestraft ist, hatte sich mit einer Einzahlung von nur 10 Mark bei einem Lörracher Bankinstitut ein Konto eröffnen lassen und damit die Aushändigung eines Sckeckheftes erreicht. Innerhalb von kurzer Zeit stellte er Schecks über eine Gesamtsumme von faßt 3000 Mark aus, obwohl keinerlei Deckung vorhanden War. Mißtrauischen Geschäftsleuten gegen- über erklärte er, daß auf seinem Konto eine Erbschaft in Höhe von 54 000 Mark stehe. Als er in einem Gasthaus eine Zeche von 190 Mark ebenfalls mit einem Scheck begleichen wollte, schöpfte der Wirt Verdacht und zog telefonisch Erkundigungen in Lörrach ein, die schließlich zur Festnahme des Betrügers führten. cherhusten genannt. Neben dem gasförmi- gen Anteil des Tabakrauches seien auch die beim Verbrennungsprozeß freigewordenen Teerstoffe als häufige Krankheitsursachen erkannt worden. Lickint, der über die Be- ziehungen zwischen Raucherbronchitis und Bronchialkrebs sprach, verwies auf eigene Analysen, wonach sich in den Teerstoffen aller deutschen, orientalischen, überseeischen und russischen Tabake einwandfrei Wirk- stoffe erwiesen hätten, die krebsartige Wucherungen erzeugten. Es sei aber bis jetzt noch nicht möglich, nach der Intensität des Raucherhustens mit Sicherheit auf eventuel- len Bronchialkrebs zu schließen, Ein Zusam- menhang zwischen Raucherbronchitis und Lungenkrebs sei mit Sicherheit nicht er- wiesen. Lickint und andere Diskussionsred- ner warnten aber die Kettenraucher, da der fortdauernde Tabakgenuß auch das Gefäß- system angreife. Alle Korpulenten können künftig zur schlanken Linie zurückfinden, ohne dabei hungern zu müssen. Dies verspricht ihnen eine neue Entfettungsmethode, die von den Wissenschaftlern begutachtet, für wirksam und unschädlich erklärt worden ist. Das lästige Hungergefühl werde dabei ausge- schaltet. Der Direktor des Instituts für Bio- chemie der Vitalstoffe und Ernährung, Pro- fessor Dr. H. A. Schweigart, berichtete von seinen Versuchen. Nach Einnahme des neuen aus Algen gewonnenen Mittels könne man vor einem duftenden Braten sitzen, ohne den geringsten Appetit zu spüren. Die Eßlust werde völlig befriedigt, weil der Magen praktisch betrogen werde. Vor der Mahl- zeit, die man überspringen will, mischt man das Mittel in Pulverform mit Wasser zu einem nach Zitrone schmeckenden Getränk. Im Magen verdickt es sich dann zu einer Art Gelee. Die„Mahlzeit im Wasserglas“ wurde be- reits klinisch erpropt. Der Direktor der thüringischen Universitätskliniken, Profes- sor Dr. H. Kleinsorg(Jena) berichtete von der erfolgreichen Anwendung bei Patienten, denen das Hungern verordnet worden sei. Durch die Beseitigung des Hungergefühls könnten Diät- und Hungerkuren von den Patienten besser durchgehalten werden. Professor Dr. F. von Bormann vom Me- dizinischen Diagnostischen Institut in Bad Nauheim wandte sich besonders gegen die „Freßsucht“ der Bundesrepublikaner. Das überflüssige Körpergewicht sei bei vielen Dicken eine ernste Gefahr für das Herz oder den Kreislauf. Vor allem gelte es die „gemeine Bestie Abendessen“ zu bekämpfen. Weil vor allem die abendliche Mahlzeit schuld an der Korpulenz sei. Auch Profes- sor Schweigart warnte vor dem„Zuviel- Essen“, sprach sich jedoch gegen sogenannte Totalkuren mit sehr wenig Fett zur Ab- magerung über mehrere Wochen aus. Diese Kuren seien nicht immer ungefährlich. Im allgemeinen könne man heute im Bundes- gebiet von einer„Süchtigkeit des Essens“ sprechen. 1 „Vi Massenimpfungen gegen die Kin- derlähmung wird vorläufig dringend abge- raten“, heißt es in einer Mitteilung des wis- senschaftlichen Beirats des Bundesgesund- „Jugend von heute heitsamtes, die in der zum Wiesbadener Kongreß herausgegebenen Sondernummer der„Münchener Medizinischen Wochen- schrift“ veröffentlicht wurde. „Der im Jahre 1954 in den USA durch- geführte Grohßversuch hat weder die Wirk- samkeit noch die Unschädlichkeit der damals verwendeten Impfstoffe erwiesen“, wird in der Zusammenfassung des Gutachtens be- tont. Die Impfzwischenfälle des Jahres 1955 in den USA könnten nicht ausschließlich auf das Versagen einer Herstellerfirma zurück- geführt werden. Ueber die Schutzwirkung des von den Behringwerken hergestellten Impfstoffes sei nichts bekannt. Bisher fehle jeder Beweis für die Richtigkeit der Be- hauptung des Herstellers, daß der Zusatz von Aluminium-Hydroxyd einen zusätz- lichen Sicherheitsfaktor darstelle. Es müsse Aber von diesem Impfstoff wie von jedem anderen die absolute Sicherheit verlangt werden, daß der Geimpfte seine Umgebung nicht gefährden könne. Die Entwicklung der Kinderlähmungsimpfstoffe befinde sich noch „im Stadium der Entwicklung“, Trotz der Bedenken raten die Wissen- schaftler von der Freigabe des Impfstoffes für Einzelimpfungen nicht ab. Die freiwil- ige Einzelimpfung erscheine aber erst ver- antwortbar, wenn Eltern und Aerzte über die Gefahren der Impfung rückhaltlos auf- geklärt würden und eine ausreichende Ueberwachung der Impflinge und ihrer Um- gebung sichergestellt werde. 42„Stifte“ der Deutschen Lufthansa begonnen. 26 werden in Flugzeug- und Motorenwartung, die übrigen 16 in Elektro- und Instrumententechni ausgebildet. Einer haben dieser Tage in neun monatigen Grundausbildung folgt die dreiährige Lehrzeit auf der Werft. großen Anzahl der Bewerber kat sich die Lufthansa herausgesucht, aerten Vachuuchs zu sichern Weltenbummler im eigenen Heim Im Bundesgebiet sind rund viertausend Amateurfunker registriert Landau. Weltenbummler im eigenen Heim, so könnte man die Funkamateure nennen, deren Stimme oder Morse-Code täg- lich über die Aetherbrücke in die Welt hin- aus klingt. Fern allen gewerblichen und poli- tischen Zielen reiten sie ihr Steckenpferd aus Liebe zur Bastelei. Die eigene Sende- und Empfangsstation läßt selbst die größten Entfernungen vergessen, wenn die Morse- zeichen oder die Stimmen der Amateur- freunde aus Asien, Afrika, aus New Vork, San Franzisko, Sao Paulo oder Murmansk, von der Waldeinsamkeit Kanadas oder aus Australien antworten. Annähernd 300 000 Amateurfunker in aller Welt, rund 4000 im Bundesgebiet und etwa 180 in Rheinland- Pfalz begeben sich täglich auf einen„Funk- weltbummel“ durch den Aether, auf die Suche nach neuen Freunden, mit dem Ziel, ihre technische Bastelei immer weiter zu ver- vollkommnen. DL 6 DK ist das Kennzeichen eines pfäl- zischen Amateurfunkers, dessen Station direkt unterm Dach eines Häuschens am Rande des Haardt-Gebirges täglich ihren Ruf in den Aether sendet:„C 40, allgemei- ner Anruf von DL 6 DK auf dem Vierzig- meterband. CG 40, allgemeiner Anruf auf,„ erer Aug dem internatienalen e Ruf- buch, in dem alle lizenzlerten Kmateurfun- ker der Welt mit ihrem Rufzeichen und ährey Heimatanschrift registriert sind, ist dann für den Empfänger ersichtlich, daß es sich bei im Zahlenspiegel Kriminalität in Stuttgart nicht höher als auf dem flachen Lande Stuttgart. Die Jugendkriminalität ist in der Großstadt Stuttgart keineswegs größer Als etwa auf dem Lande., Sie liegt, wie die Kriminalstatistik für das letzte Jahr Zeigt, sogar unter dem Landesdurchschnitt. In Stuttgart waren im letzten Jahr 5,6 Prozent aller Uebeltäter 14- bis 18jährige, im ganzen Land Baden- Württemberg dagegen betrug der Anteil der Jugendlichen am Personen- kreis, mit dem sich die Polizei befassen mußte, 7,2 Prozent. Die 18 bis 21jährigen stellten in Stuttgart 9,7 Prozent aller Gesetz- übertreter, im ganzen Land 9,8 Prozent. Le- diglich die Kinderkriminalität lag in Stutt- gart mit 2,7 Prozent geringfügig über dem Landesdurchschnitt(2 Prozent). Insgesamt hat die Stuttgarter Kriminal- polizei im letzten Jahr 15 186 Täter ermittelt und damit zu 70 Prozent die ihr bekannt- gewordenen Vergehen aufgeklärt. Gegen- Über dem Vorjahr haben wesentlich zuge- nommen die Diebstähle von Kraftfahrzeu- gen von 268 auf 483, die Körperverletzun- gen von 1461 auf 1640 und die Sittlichkeits- vergehen von 1213 auf 1297 Fälle. Die Polizei beobachtete, daß sich in den Wochen vor Weihnachten die Raubüberfälle häuften. Sie erklärt dies„aus dem Hang zum ungezügelten Genußleben“, der in den Wochen vor Weihnachten durch die reichen Auslagen der Geschäfte angestachelt werde. Gegen die Straßendirnen wurde im letzten Jahr besonders scharf vorgegangen. Von ihnen wurden 246(im Jahr zuvor 137) der Staatsanwaltschaft angezeigt. Nach Ansicht der Polizei wäre das Dirnenunwesen in Stuttgart leichter einzudämmen, wenn die Gerichte strengere Urteile aussprechen und auch häufiger Einweisungen in die Arbeits- häuser anordnen würden. Nach Beobachtung der Polizei sind 20 Prozent der„Bahnhofs- streuner“ Frauen. 5 Die Statistik der Stuttgarter Kriminal- polizei zählt ferner vier Morde, neun Mord- versuche und eine Kindstötung Auf. Bel drei der vier Morde handelt es sich um soge- nannte Doppelselbstmorde, bei denen etwa der Mann erst die Frau und dann sich selbst tötete. 344 Männer und Frauen haben im letzten Jahr in Stuttgart Selbstmord verübt oder versucht, aus dem Leben zu scheiden. Die meisten der Lebensmüden litten an un- heilbaren Krankheiten oder an Schwermut. DL 6 DK um eine deutsche Station handelt. Jede Verbindung, die der Funkamateur Zu- standebringt, wird im Funktagebuch festge- halten, gewissermaßen als„Marschroute“ für den Weltenbummel. Als Beweis eines 80 registrierten Gespräches, das von Erdteil zu Erdteil geführt wird, schicken sich die Ge- Sprächspartner sogenannte 88L- Karten. Diese Dokumente in Postkartengröße sind die Trophäen des Amateurfunkers. Wenn man das Heiligtum eines Amateur- kunkers betritt, so grüßen von den Wänden die bunten GQSL-Karten wie ein surrealisti- sches Gemälde, Bei DL 6 DK hängen Grüße aus Kalifornien, Australien, Buenos Aires, Sibirien, aus Jerusalem, Neuseeland und Moskau. Die Geschichte des Amateurfunks begann mit den Anfängen der Funkerei. Die Funk- amateure waren es, die 1923 auf den damals noch für unbrauchbar gehaltenen„kurzen Wellen“ den Atlantik überbrückten. Seit 1908 arbeitete man an der Entwicklung der draht- losen Nachrichtenübermittlung. In Amerika, das heute mit rund 80 000 die größte Ama- teurfunkgemeinde der Welt besitzt, wurde 1914 die erste Vereinigung der Funkamateure gegründet. Nach dem ersten Weltkrieg folgte dennfimit fr anqderen Landern duch Deutschilapd. Man gründete Amateur- Radio- Klubs, die 1925 Untgrieme intermgtionalen Dachorgani- sation zusammengefaßt wurden. Die Verbände des Deutschen Amateur- Radio- Klubs mit seiner Zentrale in Kiel wahren im Bundesgebiet die Interessen jhrer Mitglieder. Die Sendegenehmigung erteilt die Bundespost. Zuvor aber ist eine Prüfung notwendig, in der der Beweis für grund- legende Kenntnisse in Elektro- und Hoch- frequenztechnik, Empfangs- und Sendetech- nik, Betriebstechnik und über im Funkver- kehr geltende Gesetze angetreten werden muß. Dann erst gibt es die Lizenzurkunde mit eigenem Rufzeichen für das internatio- male„Callbook“. Selbst verständlich können die Amateur- funker nicht auf jeder beliebigen Welle durch den Aether,„schaukeln“. In West- deutschland ist das 10-, 15-, 20, 40, 60 und 80-Meter-Band für die Funkamateure freigegeben. Dabei ist es streng untersagt, Nachrichten an Dritte weiterzuleiten. Nur in Katastrophénfällen dürfen sie Hilfe rufen und vermitteln. Attentäter wollten Bahnpolizisten werden Anschlag auf Bundesbahn- Triebwagen bei Gifhorn aufgeklärt Braunschweig, Der am 28. Februar ver- haftete Bundesbahnarbeiter Konrad Sch. hat das Eisenbahnattentat bei Gifhorn am 18. Januar, bei dem ein Triebwagen der Bundesbahn durch Lockerung der Schienen zum Entgleisen gebracht wurde, nicht selbst begangen, sondern war nur der geistige Ur- heber hierzu. Als den eigentlichen Täter hat die zur Aufklärung der zwanzig Eisen- bahnattentate im Raum Braunschweig ein- gesetzte Sonderkommission der Kriminal- Polizei bereits am 14. März den 23 Jahre alten Bundesbahnarbeiter Heinz B. aus Loh- feld bei Porta festgenommen. Wie der Leiter der Sonderkommission, Hauptkommissar Rußler, in Braunschweig mitteilte, hat B. zugegeben, die Schrauben der Schienenbefestigung gelöst zu haben. Beide waren beauftragt, als Angehörige eines Bauzuges der Bundesbahn in der frag- lichen Nacht die Werkzeugkisten zu be- Wachen. Als Motiv für die Tat gaben beide an, sie hätten ihrer Bewerbung bei der Bahnpolizei durch ein neues Attentat mehr Nachdruck verleihen wollen und sich ge- dacht, je mehr Anschläge passierten, um so gröger werde der Bedarf an Polizisten und um so günstiger seien ihre Einstellungsmög- lichkeiten. Konrad Sch. hat nach Angaben der Son- derkommission sein Geständnis mit der vol- len Schuldübernahme damit begründet, daß er B., der verheiratet ist und zwei Kinder hat, vor den Folgen schützen wollte. Hauptkommissar Rußler betonte, zwar seien beide Täter vor vier bzw. zwei Jahren aus der Sowjetzone gekommen, doch lägen keine Anhaltspunkte dafür vor, daß die Tat aus politischen Gründen begangen worden Sei. Aus der Hessischen acbar schaf Verkehrswacht in Nöten Darmstadt. Vor einer schwierigen Auf- gabe steht die Darmstädter Verkehrswacht, die zum Auftakt einer Verkehrssicherheits- woche den ältesten Kraftfahrer in Südhessen für unkfallfreies Fahren auszeichnen will und als Beweis die Vorlage des Führerscheins verlangt: Aus Wolfsgarten bei Langen hat sie nämlich von Georg Laun folgendes Schrei- ben erhalten:„Ich fuhr schon 1899 bei der Firma Opel, als es noch gar keine Führer- scheine gab.“ Rückfällige Bandendiebin Hanau. Auf Textilien und Pelzmäntel hatte es die 29 Jahre alte Martha D. aus Voitsberg in Oesterreich abgesehen, die von der Großen Hanauer Strafkammer wegen Rückfalldiebstahls zu einem Jahr sechs Mo- naten Zuchthaus verurteilt und unter Poli- zelaufsicht gestellt wurde, Sie hatte im Fe- bruar dieses Jahres nachts mit einem Stein das Schaufenster eines Hanauer Textilge- schäftes eingeworfen und zwei Cocktailklei- der im Werte von 400 Mark gestohlen. Bei einer Haussuchung fand man bei ihr auch einen wertvollen Persianermantel, der schon 1954 bei einem Schaufenstereinbruch in Ha- nau gestohlen worden war. Die Angeklagte ist mehrfach vorbestraft. Wegen Teilnahme an Bandeneinbrüchen im Jahre 1947 hatte sie in Wien sechs Jahre schweren Kerker erhalten. Messerstiche kosteten sieben Monate Darmstadt. Weil er während eines Streits vor einem Darmstadter Nachtlokal zwei ame- rikanischen Soldaten mit einem Messer Stich- verletzungen beigebracht hatte, verurteilte eine Strafkammer beim Landgericht Darm- stadt den 24 Jahre alten arbeitslosen italieni- schen Staatsangebörigen Alfred Malloli, zu sieben Monaten Gefängnis. Die 27 Jahre alte Schwester des Italieners, die während der zu Haben. In Frankfurt Auseinandersetzung einem Soldaten mit den Fingernägeln das Gesicht zerkratzte, erhielt drei Monate Gefängnis. Der Streit war von einem dritten amerikanischen Soldaten, der von seiner Einheit def ertiert war, vom Zaune gebrochen worden. Wegen Bauschwindels vor Gericht Frankfurt. Mehrere Wochen sind für die Verhandlungen vor der vierten Großen Frankfurter Strafkammer gegen einen 55 Jahre alten Ingenieur aus Nassau an der Lahn angesetzt, der beschuldigt wird, in den Jahren 1949 und 1950 in 15 Fällen Bauinter- essenten, Banken und Geschäftsleute um ins- gesamt eine halbe Million Mark geschädigt Wiesbaden, Bad Nauheim und Lindenfels i. O. soll er Bau- lustige um Beträge von jeweils mehr als 50 000 Mark geprellt haben. Außerdem hat er sich wegen Scheck- und Wecktelbetruses 2u Lerknkzor ten. Hamburg ihre Lehrzeit Aus der um sich einen qualifi- Bild: Keystone BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Gemeinsam gegen den Verkehrstod Pirmasens. Die Pirmasenser Verkehrs- Wacht, die Polizei und Vertreter der in Pir- masens stationierten amerikanischen Trup- pen haben beschlossen, die Verkehrssicher- heitswoche vom 18. bis 25. April gemeinsam zu gestalten. Die Amerikaner wollen im Stadt- und Landkreis Pirmasens an 23 Stel- zen, an denen sich im Vorjahr schwere Ver- kehrsunfälle ereignet haben, eine deutlich sichtbare weiße Hand auf rotem Grund auf die Fahrbahn malen lassen, um damit die Verkehrsteilnehmer vor Gefahrenstellen zu warnen oder sie daran zu erinnern, daß hier Leichtsinn zu Unglücken führte. Weiterhin wurde vereinbart, auf mehreren amerikani- schen Tiefladern deutsche und amerikanische Fahrzeuge, die bei Unfällen erheblich oder total beschädigt wurden, als abschreckende Beispiele durch Pirmasens zu fahren oder auf Plätzen aufzustellen, Von amerikanischer Seite wurde außerdem zugesichert, alle Ar- meefahrzeuge mit Verkehrsschildern auszu- statten, auf denen in deutscher und engli- scher Sprache zu vernünftigem Fahren auf- gefordert wird. Von deutscher Seite wurde mitgteilt, daß in der Verkehrssicherheits- woche in Pirmasens mit Mopedfahrlehrgän, gen begonnen werden 80ll. Falsch verstandene Kameradschaft Mainz. Wegen umfangreicher Quecksilber- diebstähle verurteilte das Mainzer Schöffen- gericht drei Arbeiter zu empfindlichen Ge: fkängnis- und Geldstrafen. Die Angeklagten hatten im Kraftwerk auf der Ingelheimer Aue in Mainz etwa 60 kg Quecksilber ent- wendet. Das wertvolle Metall war für Ther- mostate und andere Apparate bestimmt und wurde in Stahl- und Tonflaschen aufbe- Wahrt. Als Beweggrund für ihre Tat gaben die Verurteilten an, daß sich einer von ihnen infolge Krankheit in der Familie in Geld schwierigkeiten befunden habe. Sie hät- ten daher dem Arbeitskameraden aus Mit- gefühl für seine Notlage eine„Nebenein- nahme“ verschaffen wollen. Hohe Geldstrafe für Weinpantscher Bad Kreuznach. Wie man aus kleinen Naheweinen liebliche Liebfrauenmilch und 6072 Liter„Niersteiner Tafelberg“ und „Niersteiner Domtal“ machen kann, hatte das Schöffengericht Bad Kreuznach in einem Prozeß gegen einen Weingroßhändler aus Windesheim bei Bad Kreuznach zu unter- suchen, Die Firma war in sieben Punkten wegen Vergehens gegen das Weingesetz an- geklagt. Eines der Weinumwandlungsverfah- ren: ren Naheweins, setze je Halbstück drei Pfund unvergorenen Zucker zu und fertig ist die entsprechende Stückzahl Liebfrauen milch“. Noch einfacher wurde Hoddesheimer Wein zu Niersteiner Domtal gemacht:„Eine entsprechende falsche Eintragung in das Kel- lerbuch genügte und das andere Etikett konnte auf die Flaschen geklebt werden“. Das Gericht hatte für die Mixturen des An- geklagten kein Verständnis und verurtette ihn zu 12 500 Mark Geldstrafe. Mildere Strafe für Brudermörder Bad Kreuznach. Wegen Körperverletzung mit Todesfolge wurde in einer Revisions- verhandlung des Schwurgerichts Bad Kreuz- nach der 25 Jahre alte Walter R. aus Hed- desheim im Kreis Kreuznach zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Angeklagte hatte im März 1954 zusammen mit seinem 64jäh- rigen Vater seinen Bruder Anton mißhan- delt und alleine diese Mißhandlungen 80 lange fortgesetzt, bis Anton tot war. Am 21. Dezember 1954 hatte das Schwurgericht Bad Kreuznach den Angeklagten zu se Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrver- lust verurteilt, Der Vater wurde damals mit zwei Jahren Gefängnis bestraft. Die von der Verteidigung eingelegte Revision hatte einen Teilerfolg, da das Urteil im Strafausspruch herabgemindert wurde. Das Schwurgericht billigte R. in der Revisions- Verhandlung den Paragraphen 51 zu. Acht Wald- und Flächenbrände Kaiserslautern. Acht Wald- oder Flä- chenbrände zwangen am Dienstag acht Stunden lang die Kaiserslauterer Berufs- und die Freiwillige Feuerwehr zu ununter- brochenem Einsatz. In drei Fällen wurden sechsjährige Kulturen vernichtet. Wie die Feuerwehr mitteilte, wären Funkenflug und achtlos aus vorbeifahrenden Autos weg- geworfene Zigarettenstummel in allen Fäl- len die Brandursache. Per Schaden ist er- heblich. * 25 „Man nehme einige Halbstück geringe 7 Post der sein liche son nah! Zuse Wien Wor. Z We. Zwei eine und stun hat trad lung liche Sorg die stätt zerst Anle diese wen. ein Plat- des abge 410 9 WII — WIN 8 Nr. 88 und Ziner der alifi⸗ stone 2 stod kehrs- n Pir- Trup- sicher- ꝛinsam en im 3 Stel- 2 Ver- eutlich ad auf nit die len zu 3 hier terhin ikani- mische oder kende oder lischer le Ar- auszu- engli- n auf- Wurde cheits- argän- haft silber- öfen n Ge: lagten eimer r ent- Ther- at und aufbe- gaben von ilie in e hät- Mit- enein- cher leinen 1 und und hatte einem raus ter- nkten z an- rfah- binge- drei kertig auen eimer „Eine s Kel- ſtikett den“, S Au- tete ler tzung sions- reuz- Hed- ahren hatte 4jaäh-⸗ zhan- en 80 Am ericht Sechs V zmals Die vision 1 im Das zions- e Flä- acht rufs- nter⸗ irden und Weg- Fäl- t er: Nr. 85/ Donnerstag, 12. April 1958 MORGEN Seite 7 Nicht am Boden zerstört Wurde der ehemalige Schwergewichtsmeister und jetzige Catcher, Joe Louis, bei einem Frei- ö stilringkampf in Miami Beach. Dem hier noch„angenagelten“ Braunen Bomber gelang es nach wenigen Sekunden, sich aus dem Griff seines Gegners Charro Aztec zu lösen und ihn zu besiegen. AP-Bild Generalversammlung der Postsportler: Auch bei Pogfſtists die leidige Platettage Zahl der Mitglieder auf über 700 angewachsen/ Vorstand wiedergewählt In der Mitglieder-Hauptversammlung der Post-Sport- Gemeinschaft Mannheim konnte der 1. Vorsitzende Helmut Zimmermann in seinem Jahresbericht nicht nur auf die statt- liche Mitgliederzahl von über 700 hinweisen, sondern auch feststellen, daß mit der Auf- nahme des Faustballsports nunmehr alle Zusagen erfüllt worden sind, die bei der Wiedergründung im Jahre 1953 gegeben worden waren. Der Verein besitzt heute je zwei Funball- Senioren- und Jugendteams, zwei Tischtennis-Herrenmannschaften sowie eine Damenmannschaft, eine Handbpallelf und eine Kegler- Verbandsmannschaft. Lei- stungsmähßig in den Vordergrund geschoben hat sich bereits wieder— man könnte sagen traditionsgemäß— die Leichtathletik-Abtei- lung, die in der vergangenen Saison beacht- liche Erfolge erringen konnte. Erhebliche Sorge bereitet der Vereinsleitung dagegen die Platzfrage. Die ausgezeichnete Sport- stätte am Neckarplatt, durch Kriegsschäden zerstört, ist nach dem Krieg mit Kleingarten- Anlagen belegt worden. Der Verein würde diesen Verlust schließlich verschmerzen, wenn ihm die Stadt Mannheim wenigstens ein entsprechendes Gelände für eine neue Platzanlage zuweisen würde. Zwei Anträge des Vereins sind in den qahren 1954 und 1955 abgelehnt worden. Das stete Anwachsen der Zahl der Aktiven erfordert unbedingt einen eigenen Sportplatz. Vorstand und Mitglieder der PSG M hoffen, daß die von der Stadt z⁊u- gesagte nochmalige Ueberprüfung der Ange- legenheit bald ein positives Ergebnis bringt. Letzten Endes sollte die Initiative eines Ver- eins, der den Ruf der Sportstadt Mannheim in der Vergangenheit gewahrt hat und sich heute Schritt für Schritt wieder nach vorne kämpft, belohnt werden. Durch Neuschaf- fung eines Sportplatzes durch die PSGM wür- den auch die Schwierigkeiten bei der Ver- gabe der städtischen Mietplätze verringert. Dem Vorstand wurde einstimmig Entla- stung erteilt. Die Neuwahlen bestätigten den ersten Vorsitzenden, Helmut Zimmermann, ebenso Heinz Müller als Geschäftsführer und 2 Weiten Vorsitzenden, Johann Ammann als dritten Vorsitzenden. Joachim Mainzer— erster Kassier, Otto Hotter— Sportwart, Ludwig Stegmüller— Jugendwart, Herbert Abend— Frauenwart, Elisabeth Diehle Zweite Geschäftsführerin, und Kurt Lam- precht— zweiter Kassier wurden gleichfalls wiedergewählt. Für die auf eigenen Wunsch zurückgetretenen Richard Nolte und Elisa- beth Richter wurden Hubert Kinzer als Pres- sewart und Gretel Glatz als Beisitzerin ge- wonnen. Sie stach an Popularität sogar Gina und Sofia aus: Lignorina Paola- das wandelnde Fußball- Nechio Wie die 18jährige Abiturientin im italienischen Fernseh-Quiz Italien baut zur Zeit in Florenz eine Fuß- ball- Hochschule. Als Lehrkraft für diese „Universität des runden Leders“ wäre Sig- norina Paola Bolognani eine Attraktion. Diese erst 18jährige Abiturientin aus Por- denone in Venezien hielt wochenlang ganz Italien in Atem. Das blonde, hübsche Girl stand nicht etwa im Mittelpunkt einer Schö- heitskonkurrenz, in der die gut gebaute Paola mit 1.64 m Größe, 106 Pfund Körper- gewicht und 56 em Taillenweite gewiß gut abschneiden würde, nein, sie war der Star der Fernseh-Sendung„Mach Schluß.. oder verdopple“. Es handelt sich dabei um ein Quiz, der so populär geworden ist, daß selbst Theater und Kinos ihre Vorstellungen ver- legen müssen, weil alles vor die Bildschirme rennt. Quiz-Meister Mike Bongiorno läßt da- bei seine„Schüler“ das Thema, über das sie ausgefragt werden wollen, selbst wählen. Kürzlich erschien nun die jugendliche Heldin im Fernseh- Studio und bat darum, ihr Fußballwissen an den Mann bringen zu dürfen. Signor Bongiorno und die Zu- schauer vor den Fernsehschirmen schüttelten erstaunt den Kopf. Wie sollte sich ausge- rechnet ein Backfisch mit Fragen des Fuß- ballsports beschäftigt haben, noch dazu in einer Zeit, in der sie sich auf ihr Abitur vor- bereitete? Als die Blondine aber nachein- ander schlagfertig heraussprudelte, wer 1927 das Tor von Lazia Rom hütete, und vrie die elf Spieler hießen, die 1931 für Juventus Tu- rin die Meisterschaft eroberten, da kamen die Zuseher aus dem Staunen nicht mehr heraus. Als Lohn durfte Paola einen Betrag von 8750 Mark in Empfang nehmen. Wird die„Fußball- Professorin“ auch zur nächsten Runde noch antreten? Diese Frage beschäftigte ganz Italien. Man schloß Wetten darauf ab und machte mittlerweile der Sig- norina Angebote, ihren Namen für die Re- klame von Schönheitsmitteln her zugeben, an Festen teilzunehmen usw. Nicht weniger als 20 000 Fernseh-Narren schrieben an Paola, gaben ihr gute Ratschläge und machten ihr sogar Heiratsanträge. Nun, Paola kniff nicht, trat erneut in eine verschlossene Glaskabine, auf die die Fernsehkameras eingestellt wa- ren. Wieder bereiteten ihr die gestellten Fragen keine besonderen Schwierigkeiten, so daß ihr Gewinn nun schon auf 17 000 Mark gestiegen war. Wagt Paola auch die dritte Runde? Viel- leicht hätte der neue Star Italiens, der in diesen Wochen an Popularität sogar Gina Lollobrigida und Sofia Loren ausstach, gern Schluß gemacht und den bisher gewonne- nen Preis nicht erneut aufs Spiel gesetzt. Aber das liebe Publikum und ihre fanati- schen Anhänger ließen ihr keine andere Wahl, sie mußte sich erneut stellen. Und dies, obwohl sie sich denken konnte, daß beim drittenmal die Fragen noch viel schwie- riger würden. Wieder saßen Hunderttausende vor den Bildschirmen, um den dramatischen Kampf der blonden Paola in der verglasten Kabine zu verfolgen. Die erste Frage, die Mike Bongiorno stellte, lautete folgendermaßen: Italien ist nicht nur 1954 bei der Weltmeisterschaft von der Schweizer Nationalmannschaft aus dem Rennen geworfen worden, sondern auch schon in einem anderen Länderturnier. Wann War das?“ Prompt kam die Antwort:„Bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris.“ Die zweite Quiz-Frage lautete:„Im Jahre 1913 hat Italien nacheinander gegen Belgien 1:0 und gegen Oesterreich 0:2 gespielt. In bei- den Kämpfen stand ein Mittelstürmer in der squadra azzurra, der den gleichen Namen trug, aber doch nicht derselbe war. Wer war es?“ Man sah im Fernsehgerät, wie die ein- gesperrte Paola an den Kopf griff und scharf nachdachte. Aber es schien vergeblich. Es vergingen 30 Sekunden, 40 Sekunden, 50 Se- kunden... Da, kurz bevor der Minuten-Gong 35 000 Mark gewann ertönte, murmelte Signorina Paola ganz leise, aber durch das Mikrophon doch gut vernehmbar, den Namen„Fresia“. Tatsäch- lich standen zwei Fresias, die nicht einmal Brüder waren, 1913 im Team der Azurri. Und nun kam noch die dritte und letzte Frage. Sie lautete:„Bologna hat 1936 und 1937 nacheinander die italienische Meister- schaft errungen. Welche Läuferreihe wurde dabei eingesetzt?“ Wer nun geglaubt hatte, daß die Abiturientin scheitern würde, sah sich getäuscht. Ohne eine Sekunde zu 26 gern kam die Antwort:„Montesanto, An- dreolo, Corsi“. Damit hatte Paola gewonnen. Sie erhielt bare 35 000 Mark ausbezahlt. Nun werden die Heiratsangebote für„Miß Fußball“ gewiß kein Ende mehr nehmen Oberliga-Vergleichsrunde vom 13. Mai— 12. August: Länderspiel gegen Frankreich erst 1958 Türkei-Termine der„Olympia-Fußball Die Vergleichsrunde der deutschen Fuß- ball-Oberligavereine, die zur Ueberbrückung der punktspiellosen Zeit ausgetragen wird, beginnt am 13. Mai und soll bis 12. August beendet sein. Zur Fortführung des Totos wird auch der bisher spielfreie Monat Juli mit einbezogen, doch werden die Vereine wech- selweise ihre vierwöchige Spielruhe einhal- ten. An der Oberliga-Vergleichsrunde neh- men je vierzehn Mannschaften aus Süd- und Westdeutschland, je 12 Mannschaften aus Nord- und Südwestdeutschland sowie acht Berliner Vereine teil. Die sechzig Mann- schaften werden in zehn Sechser-Gruppen Vor- und Rückspiele bestreiten. Den Grup- pensiegern und zweiten winken Prämien von zweitausend bzw. eintausend Mark. Das siebte Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich soll auf Vor- schlag des DFB erst 1958 ausgetragen wer- den, da das Spielprogramm der deutschen Mannschaft keinen früheren Termin vor- sieht. Zum letzten Male standen sich Deutschland und Frankreich im Oktober 1954 in Hannover(1:3) gegenüber. Der türkische Fußballverband hat sich damit einverstanden erklärt, die beiden Ausscheidungsspiele gegen Deutschlands Amateurmannschaft, die über die Teilnahme an dem Olympischen Fußball-Turnier ent- scheiden, am 6. und 20. Juni auszutragen. Im Rahmen der Olympia- Vorbereitung spielt die deutsche Amateur-Auswahlmann- schaft am 9. Mai in Basel gegen die Schwei- zer B-Nationalmannschaft. Die deutsche Vertretung wird erst nach den Spielen der A- und B-Mannschaften am 18. April in Bottrop, und nach dem Uebungsspiel gegen die B- Mannschaft am 25. April in Essen auf- gestellt. Um den Nachwuchs für die National- mannschaft zu fördern, finden in nächster Zeit eine größere Anzahl von Spielen der B- Mannschaft statt. Am 25. April, vor deim Uebungsspiel der A-Mannschaft in Essen er“ geändert/ B-Auswahl- Amateure gegen Rot-Weiß Essen, wird eine B-Mann- schaft im Vorspiel gegen die deutsche Ama- teurauswahl antreten. Am 25. Mai, einen Tag vor dem Länderspiel gegen England, wird in Berlin die deutsche B-Auswahl gegen die dortige Stadtmannschaft spielen. Für den 31. Mai ist in Barcelona das Rück- spiel der deutschen B-Mannschaft gegen Spanien vorgesehen. Abendschwimmfest des TSV 46 Zu einem Kräftemessen am kommenden Samstag, 19.30 Uhr, im Mannheimer Her- schelbad, hat die rührige Schwimmabteilung des TSV 46 Mannheim die Mannschaften der TSG Neustadt, der freien Turnerschaft Heidelberg, des Schwimmvereins Franken- thal und des Volkstümlichen Wassersports Mannheim eingeladen. In Staffel- und Ein- zelkämpfen werden die Sieger ermittelt. Während Neustadt und Heidelberg sich mit ihren Herren- und Damenmannschaften dem Veranstalter zum Vergleich stellen, startet der VWM nur mit einer Herren- und der SV Frankenthal nur mit einer Damenmannschaft. Mit Neustadt dürfte einer der stärksten Vereine aus Rheinland Pfalz am Start sein. Der SV Frankenthal, der durch seine Schwimmerin Thieme, die deutsche Meisterin wurde, viel von sich reden machte, startet zwar als krasser Außenseiter, sollte aber gerade bei den Damen- Wettkämpfen nicht unterschätzt werden. Dem Veranstalter ist es gelungen, Mannschaften an den Start zu bringen, die besonders durch ihre Breitenarbeit bei der Jugend in letzter Zeit recht schöne Erfolge erzielten. Daß im Rahmen des Programms die Kunstspringer und-springerinnen des TSV 46 auftreten werden, ist selbstver- ständlich. Auch die süddeutsche Doppelmei- sterin, Bärbel Urban ist erstmels, nach Zusheilung einer Fußverletzung wiede am Start. e Weitere Sportnachrichten Seite 8 410 Wo Ponzerwachs die Böden schöfzt, im Fröhjahrsglonz die Wohnung Echöltlich in Ihrem fochgeschofl. E— 2 e G blitzt! Sparen Sie — 1 einen Extraw-eg Sie können sich darauf verlassen: Frisch wie jede Ware— erhalten Sie auch die gute Gilde Gold von Ihrem Fleischermeister. Uberzeugen Sie sich einmal von dem Wohl- geschmack. Diese Delikateß- Margarine ist aus erlesenen Fetten und pflanzlichen Glen hergestellt. Hier haben Sie etwas extra Gutes und sparen einen Extra-Weg. Gilde So man erkennt sie am guten Geschmack. Stets frisch bel Ihrem Fleischermeister 8 Reinlecithin Bekanntmachungen ö * 8888 49 v¹=́ e d 8 8 8 8 8 8 Der am 20. 12. 1892 in Kalinki Krs. Surasch, Rußland geborene und zu- letzt in Mannheim, in der Zeit von 1927 bis 19286 wohnhaft gewesene Ignaz Kulikow, Heizer, verschleppt), wird hiermit gem. 8 9, Abs. 3a des Verschollenheitsrechts vom 15. 1. 1951(BGBl. I S. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. Dezember 1947, 24 Uhr, Lestgestellt. Mannheim, den 23. März 1956 vermißt 1937 in Rußland(durch die NRWẽH 59 fk.) für tot erklärt. Amtsgericht Mannheim. vergeben werden. Umfang der Leistung: Oeffentliche Ausschreibung. Die Arbeiten zur Herstellung des Dahlien- Weges und der Walkürenstraße zwischen Haselweg und Neueichwald- straße in der Gartenstadt Waldhof sollen in öffentlicher Ausschreibung 1550 am Unterbauschle 500 lfd. m Rinne 410 t Abraumschüttung 1550 am Schotter-Einstreudecke und Eröffnungstermin: Dienstag, den 17. April 1956, vorm. 10 Uhr, beim Städt. Tiefbauamt— Technische Verwaltung— K 7. Vordrucke sind bei unserer Abteilung Straßenbau, K 7, Zimmer 325 erhältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt wird. Mannheim, den 11. April 1956 Asphaltfeinbetonbelag. Zimmer 316. Städt. Tiefbauamt. Aufgebot von Pfandscheinen. Es wurde der Antrag gestellt, folgende Pfandscheine des Städt. Leihamts Mannheim, welche angeblich ab- handen gekommen sind, nach 8 21 der Leihamtssatzungen ungültig zu erklären: Gruppe A Nr. 33 332 vom 18. August 1955; Gruppe A Nr. 54 562 vom 22. September 1935; Gruppe B Nr. 40 995 vom 11. Februar 1956; Gruppe B Nr. 41 272 vom 15. Februar 1956. Die Inhaber dieser Pfandscheine werden hiermit gebeten, ihre An- sprüche unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns— Geschäftsräume C 7, 1-4— geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft- loserklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird. Mannheim, den 10. April 1956 Städt. Leihamt. Placierungs- Vorschriften wonach Anzeigen in einer bestimmten Ausgabe oder an einem bestimmten Platz erscheinen sollen. können von uns nur als Wunsch. dingung entgegengenommen werden. nicht als Be- AHA BLEND immer Frisch Naturrein * Beachten Sie die gleichmäßig goldbraune Farbe von Fla Fla“, wie sie der Raucher von der naturreinen Cigarette gewohnt ist. 9 8 8 N 0 *„ 55 5 7. 5 d 8 8 8 85 5 8 8 55.. 225 5 5* * 8 85 29 255 2 22 888 25 8 2 8 E 3 8 2 55 22 7 8 8 8 F n 2 255 8 8 8 85 2525 8 8 n 8 2255 8 8 885 8 8 58 2 8 8 8 8 25 e 85 80 8 9 1— 5 2 8 W 5 5 255 5 0 2 J 2 ur e en ee NOR DM 1 Cigaretten- Shag nach holländisch indischer Art ) 54856 2 CCC 5. N** 1 Seite 8 MORGEN Donnerstag, 12. April 1956/ Nr. 85 Nr. s 9 Einzelmeisterschaften der Kegler: legen an Ganz, dem ebenso sicher sein Klub- Bereits klare Favoriten— aber auch: 0 ſſ— Deei neue Meiste: Bei den Frauen schaffte Luise In drei Disziplinen wurden am Sonntag auf Asphalt die Einzeltitel vergeben. Da sich im Verlauf der bisherigen Runden in sämt- lichen Konkurrenzen eine Klärung an der Spitze angebahnt hatte, gab es in der letz- ten Runde hauptsächlich Positionskämpfe. Vier We ttitel für lapan Tischtennis- Weltmeister imm Herrendoppel wurden die Japaner Ichiro Ogimura/ Loshio Tomita, die im Finale die Titelverteidiger Ivan Andreadis/ Ladislav Stipek(Tschecho- Slowakei) überraschend in drei Sätzen mit 21:13, 21:10, 21:10 entthronten. Ogimura und Tomita, die Einzel weltmeister der beiden letzten Jahre, zeigten sich den beiden Tsche- choslowaken, die überhaupt nicht im Bilde Waren, in jeder Hinsicht überlegen. Im anschließenden Finale des Damen- einzels gab es ebenfalls einen japanischen Sieg, als sich Tomi Okawa über ihre Lands- männin Kliko Watanabe mit 21:15, 13:21, 2321, 9:21, 21:16 hinwegsetzte. Im Herreneinzel eroberte sich Ichiro Ogi- mura, Weltmeister von 1954, den Titel von seinem Landsmann Toshiaki Tanaka zu- rück, der im Vorjahr in Utrecht bester war. Ogimura hatte mit seinem Kommilitonen viel Schwierigkeiten, setzte sich aber schließ- lich doch in fünf Sätzen mit 21:13, 22:24, 21:18, 18:21, 21:13 durch und holte sich nach seinem Sieg(im Herrendoppel mit Tomita) den zweiten Titel in Tokio. Die Rumänen Angelica Rozeanu/Ella Zel- ler verteidigten ihren im Vorjahre in Ut- recht erworbenen Weltmeistertitel im Da- mendoppel erfolgreich, in dem sie die Japa- nerinnen Kliko Watanabe/ Fukie Eguchi in fünf Sätzen mit 21:14, 14:21, 15:21, 21:19, 21:9 schlugen. Angelica Rozeanu erwarb damis ihren zwölften Weltmeistertitel, nach- dem sie zuvor allein sechsmal Meisterin im Dameneinzel war. Den Weltmeistertitel im gemischten Dop- del entführten überraschend Leah Neuber- ger/ Erwin Klein(US), die sich über die favorisierten Ann Haydon/ivan Andreadis (Sroßbritarmien/ Tschechoslowakei) mit 21:18, 17:21, 21:18, 17:21, 21:14 himwegsetzten. stellen schon fes Leute wieder den ersten Platz Bei den Frauen endete wieder einmal Mannheims erfolgreichste Keglerin, Frau Luise Leute, auf dem 1. Platz. Ihr Sieg stand schon nach der 5. Runde fest, da der bis da- hin durch ausgezeichnete Leistungen heraus- Sespielte Vorsprung von 74 Holz nicht mehr einzuholen war. Titelverteidigerin Gisela Ritzmann mußte sich diesmal mit dem 2. Platz begnügen. Sie war vor allem in den ersten Runden etwas schwächer, so daß die Tagesbestleistung des Sonntags mit 405 Holz nur die Sicherung des 2. Platzes bedeutete. Die Jugend-Entscheidung hätte beinahe eine Ueberraschung gebracht. Hier lag vor Beginn der Schlußrunde Rolf Spatz mit 53 Holz vor seinem nächsten Verfolger, so daß sein Sieg kaum gefährdet schien, Ein schwacher Tag mit nur 366 Holz und eine Ausgezeichnete Leistung von Herzog, der 413 Holz erzielte, ließen den Vorsprung jedoch auf sechs Holz zusammenschmelzen, so daß Spatz gerade noch das Ziel als Erster er- reichte. Der Titel bei den Senioren ging über- kamerad Fränzinger auf dem 2. Platz folgte. Mit 2372 Holz erreichte Ganz auch das beste Ergebnis der drei Konkurenzen, dicht gefolgt von Frau Leute, die nur vier Holz zurück- blieb und zusammen mit Gisela Ritzmann eine für das„schwache“ Geschlecht höchst achtbare Placierung erzielte. Ergebnisse der Einzelmeisterschaften: Frauen: 1. Leute(Teutonia) 2368 Holz, 2. Ritzmann Rollendes Glück) 2324, 3. Hahm (Kurpfalz) 2240, 4. Horlacher(R. G.) 2234, 5. Ez(R. G.) 2227. 6. Raque(Ku) 2162. Senioren: 1. Ganz(Goldene 7) 2372, 2. Fränzinger(Gold. 7) 2257, 3. Schneckenber- ger(Um e Hoor) 2199, 4. Behle(Edelweiß) 2172, 5. Friedebach(Rhein-Neckar) 2115. Jugend: 1. Rolf Spatz(Kurpfalz) 2246 Holz, 2. Herzog(Ku) 2240, 3. Faul jr. Deut- sche Eiche) 2166, 4. Reichart(Ku) 2149, 5. H. Ripp(Ku) 2068. Als erster Mannheimer Kegler konnte sich Georg Ripp(Kurpfalz) mit 1102 Holz für 200 Kugeln das goldene Sportabzeichen der Kegler holen. Diese Leistung gewinnt an Be- deutung, wenn man bedenkt, daß Sport- abzeichen nur auf Bahnen errungen werden können, die neu gelegt und noch nicht be- spielt wurden, so daß die Spieler keine Ge- legenheit hatten, vorher die Tücken der Bahn kennen zu lernen. Bei den Mannheimer Kanuten: 8 Waldlauf unc Anpaddeln Am Sonntagvormittag beschließen die Mannheimer Kanuten die Wintersaison mit dem Waldlauf, für den nahezu alle Vereine re Meldungen abgegeben haben. Das Pro- gramm gliedert sich in sieben nach Alters- stufen unterteilte Läufer von 1000 m der Altersklassen bis zur 5000-m-Strecke im Hauptlauf der Aktiven. Start und Ziel be- kindet sich beim Bootshaus der Paddel- gesellschaft an der Rheinpromenade; die Strecke führt zum Bellenkrabben im Wald- park und zurück. Es gibt sowohl Einzel- als auch Mannschaftswertungen, wobei jeweils die drei ersten Läufer eines Vereins als Mannschaft gewertet werden. Mit der Durchführung des Waldlaufs wurde wiederum die Paddelgesellschaft und ihr rühriger Vorsitzender Adalbert Schöpfe beauftragt, der mit einem Teilnehmerfeld von über 50 Läufern rechnet. Beginn des Waldlaufprogramms am Sonntagvormittag um 10 Uhr; Start zum Hauptlauf voraus- sichtlich gegen 11 Uhr. Am selben Tag, an dem die Winter- arbeit mit dem Waldlauf ihren Abschluß findet, wird auch die neue Saison auf dem Wasser mit dem traditionellen Anpaddeln eröffnet. Die Mannheimer Kanuvereine MRC, PGM, WSV Sandhofen und die S6 Neckarau bringen am Sonntagmittag noch ihre Boote aufs Wasser, während MRG, VW, KSC Neckarau und WSV Brühl am 22. April nachziehen. l Im Rahmen der Sportwerbewoche aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens des Ba- dischen Sportbundes veranstalten die Mann- heimer Kanuvereine am Sonntag, 6. Mai, eine interne Regatta zwischen Ebert- und Kurpfalzbrücke. Es sind Starts im Einer-, Zweier- und Viererkajak sowie im Zehner- Kanadier vorgesehen. Dichte Spitzen in de- ſelandemeisierscha! Werner Haas und seine Markengefährten behaupteten ihre Position Bereits nach zwei Läufen zur deutschen Geländemeisterschaft und obwohl die für die genauen Punktzahlen notwendigen Er- gebnisse der Sonderprüfungen bei der „Schweren Schwäbischen“ noch ausstehen. Sibt es keine Zweifel darüber, daß trotz des einen oder anderen Favoriten in den meisten der sieben Klassen dichte Spitzengruppen vorn liegen. Dabei kann sich infolge der hohen Punktzahlen und differenzen(300 für Gold, 200 für Silber, 100 für Bronze, von 70 Punkten abwärts für die besten Zeiten in der Sonderprüfung) das Bild jedoch in jeder Prüfung schlagartig ändern,. So schob sich bei den 125ern Wagenschieber(NSC) mit über 200 Punkte Vorsprung an die Spitze, Während der bisherige„Tabellenführer“ Wienands(NSU) auf den vierten Platz zu- rückfiel. Noch krasser ist der Abfall bei den 175-c j n·-Maschinen, wo beispielsweise der bisherige Zwölfte Aukthun(Maico) auf den vierten Rang vorstieß, während Fischer(Ar- die) vom ersten auf den 14. Platz zurückfiel! Während Werner Haas auf NSU(250 cem), seine Markengefährten Sautter/ Piwon in der gleichen Gespannklasse ihre Position behaup- teten, fiel Westphal bei den 350 ern hinter Meister Strohe(Triumph) auf den zweiten Platz zurück, wo er über 250 Punkte weniger aufweist. Solomaschinen: bis 125 cm: Wagenschie- ber(NSU) 738, Niedermann(NSU) 531, Schneider DKW) 529 P...; bis 175 cem: Specht(Ardie) 736, Brösamle Hercules) 732, Kämper 728, Aukthun(beide Maico) 722, Brandenstein 717, Stumpf(beide Triumph) 716. bis 250 cem: Werner Haas(NSU) 740, v. Zitzewitz(Maico), Sensburg DKW) je 731, Schiek(Maico), Heßler(Zündapp) je über 600 P..; bis 350 cem: Strohe(Triumph) 738, Westphal(NSU) 370, H. Mayer(Victoria), Fennel(Horex) 367, Diefenbach(Triumph) 366.— Gespanne bis 250 cem: Sautter/ Piwon 740, Marnet/ Beck 736. Schach Dürkes über 500, Kelle/ Stotz über 500, Ullmer/ Pfeffer, Poensgen/ Tillmann(alle NSU) beide über 400 P....; bis 350 cem: Tegge/ Greul, Ebert/ Bauer(beide Victoria) je 539, Lang/ Hamer (Triumph) über 500 P..,; über 350 cem: Kritter/ Kreuzer 539, Käser/ Maurer 435, Grenz Schilling über 388, Hohm/ Buhr 16 Köttgen/ Schleich(alle Zündapp) 167 Punkt Mit Sonderzug nach Stuttgart Die Abfahrtszeit des Sonderzuges zum Spiel des VfR Mannheim gegen den VIB ist nun endgültig auf Sonntag, 11.30 Uhr, ab Mannheim/ Hauptbahnhof festgelegt. Ab- fahrt ab Neckarau 66.36 ab Rheinau 11.43 Uhr, ab Schwetzingen 11.49 Uhr und ab Hockenheim 11.58 Uhr. Ankunft in Bad Cannstatt 13.57 Uhr, Rückfahrt 18.20 Uhr ab Cannstatt. Außerdem werden einige Omnibusse eingesetzt. Nähere Auskunft gibt die Geschäftsstelle des VfR. Eintritts- karten für das Neckarstadion im vorver- kauf bei der VfR- Geschäftsstelle, im Zigar- rengeschäft de la Vigne und bei Schleicher am Tattersall. Berlin-fahrt des MERC Nach Saison- Schluß hat die Eishockey- Mannschaft des MERC noch eine Einladung nach Ost-Berlin erreicht. Vom 13. bis 15. April wird in der Berliner Werner Seelenbinder-Halle ein Eishockey-Turnier ausgetragen, an dem außer dem MERC noch der finnische Meister JFK Helsingfors und Se Einheit Berlin beteiligt sind. Der MERC steht vor einer schweren Auf- gabe. Wie üblich, werden wohl keine Vereinsmannschaften, sondern Auswahl- mannschaften, die meistens mit dem National-Team identisch sind, als Gegner gestellt. Dazu kommt noch, daß einige Mannheimer Spieler, darunter auch Ko- necki, die Reise nicht mitmachen können. Archie Moore setzt Ko-Serie fort Der Weltmeister im Halbschwergewicht, Archie Moore(USA) besiegte in Richmond mit seinem Landsmann Willy Bean einen weiteren Gegner in der fünften Runde durch technischen K. o. Moore, der sich energisch auf seine Titelverteidigung gegen Volande Pompey(Trinidad) am 5. Juni in London vorbereitet, schickte seinen Geg- ner mehrfach zu Boden, ehe der Ringrichter das urigleiche Treffen abbrach. 0 Verkäufe Guterhalt. Knabenfahrrad preisw. zu verk. Jäger, Augartenstraße 107 Gebr. Klavier, Preis 250,- DM sof. zu verkaufen.— Adresse einzus. unter A 09340 im Verlag. Bücher, neu, für Sexta Tullagymn. Preisgünstig abzugeben. v. Riel, Eichelsheimerstraße 3, ab 19 Uhr. Paddelboot(Zweisitzer) kaufen. Tel. 4 46 08. Gebr. Möbel verkauft Heck, G 2, 22. g Kohle- Ofen, Kofle-Herd(P. Dauer- br.) neuw., Gasherd zu verk. Be- sichtigung ab 16.00 Uhr: Müller, Ludwigshafen, Rottstraße 38. Guterh. Kinderwagen für 40,- zu vk. 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Priesterjahr und im Alter von 55 Jahren, wohlvorbereitet durch sein 3 Katharina Klebowski en VfB priesterliches Wirken und Leiden aus der Arbeit in seinem Weinberg, zu sich ö Beerdigung: Freitag, 13. April, 15 „ genommen. ue Uhr Haupttriednof ihm. 8 Wir haben för Sie au 11.43 Wir bitten die Hochw. Mitbrüder und die Gläubigen um ihr Gedenken beim und ab hl. Opfer und um ihr Gebet. 8 2 grohe Fabrikpesten in Bad 3.20 Uhr Mhm.- Neckarau, den 10. April 1956 15 3 v 1 T che, Brück Vorlag A In Osterlicher Hoffnuns: eppiene, Brucken, f O lagen Vorver- Für das Stadtdekanat Mannheim: Für das Pfarramt: 1 KI 5 F 57 al n Zigar- Geistl. Rat, O. M. Schmitt, Stadtdekan W. Wellinger, Kaplan mit einen 2 E Ern ele Für den Stiftungsrat: L. Bopp, Kaplan 3 5 J. Schlund Für die Angehörigen: SRoer m Billig eingekauft. 5 0 5. Maria Ell 0 hockey. U 22 A 2 mladun Totenoffizium und Seelenamt: Freitag, den 13. April 1986, um 9 Uhr, St. Jakobus, 13. 55—— Beerdigung in Mhm.-Neckarau. 15 5 1 e Srapaꝛieriähige Tourney-Jeppiche Werner- Turnier 5 1 1 mit festem Rücken, Persermuster in allen Farben, mit Fransen RC noch 5 1. 5 1 ors und 1 60/20 m 70/160 m 140/210 m 2 kdelbusch 112 228 49 5 elbuschrosen— uswahl- 3—„ t dem FFF 5 170/50 em 180/280 cm 190/00 em Gegner 5 i ot, Mönchwörthstr 75. Tel. 40813. 5. 15 1 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere liebe Mutter, 8 5 9.* 89. 2 98. nnen. Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Daunendecken 5 10 Anna Rene era Hochflorige Doppel- Tournay-Jeppiche gewicht, chmond„ Mannheim, Marktplatz, Tel. 3 38 27 vollkommen durchgewebt, in 100% la Wolle mit Fransen einen 5 Runde 5 NN 90/70 em 190/00 m 240/850 em er sich im Alter von 72 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in die Ewigkeit abzurufen. 5 Kosmetik-Wagner. f Segen f Mannheim, Friedrichsplatz 1 5 49. 198 2 298. 1 Mum Neckarau, den 12. April 19566 5 Telefon 4 02 97 5 2 n Ges Friedrichstraße 4 sie sehen vorteilhafter aus, grichter 5 wenn sie sich Ihr Gesicht In tiefer Trauer: Peter Remp Elsa Orth geb. Remp u. Kinder Familie Willi Remp FEET Familie Kurt Remp 8 Die modischen Ferren- socken l Dr. Walter Schüle 5 von Günter Remp u. Frau Eleonore.* enden- Hl; N 8 9 2, 4(preßgasse) * g Ae Beerdigung: Freitag, den 13. April 1956, 14 Uhr, im Friedhof Neckarau. regelmäßig pflegen lassen. 1 5 Annahme ven Warenkreditscheinen Matratzen zg angeferd Der Herr über Leben und Tod hat meinen lieben, tresergenden TE PPIcRHE Nan SEITEN WASchE 5 1 e Mann. unseren lieben Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwaser 5 0 5 Heute wurde nach langer schwerer Krankheit mein und onkel, Herrn 8 lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Groß- 1 wer ana ce— dunn segen. see KHRANMNTJE Pl 6e. us., 3-4 Bundesbahninspektor 1. R. 9 922 im 68. Lebensjahr in die Ewigkeit ab fen. Gottfried Fürst Mannheim, 881 W 8. 5 In tiefem Schmerz: Anna Aneder geb. Doll HA MDH HANNOVER. MANNTIEIM. KIEI. AlroNMA. Lus ECK. schiEs WISO. TIMMENDO REER SrRAN D Steuersekretär a. D. Alfred Aneder u. Frau Gisela geb, Planer 5. und Anverwandte. 2 im Alter von 77 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. Beerdigung: Freitag, 18. April 1053, 10.20 Uhr, auptrrledhef Dm. Anzeigen- ee, Mannheim, den 11. April 1956 ne en e e Annahmestellen: * b In stiller Trauer: d Hier können Sie Anzeigen z0 9 Frau Maria Fürst geb. Nellinger wrafn kürter Frankhatt entschlietf im Alter von nahezu 78 Jahren Original-Toritpreisen aufgeben; Die vermählung unserer 05 e eil L. WVri ght . 3 173 meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma 5 Tochter Rut hilt mit Herr. 5 1 3 2 720 5 3 Luise 979 Fürst r ö 5— e 1 8FFZ3;3 T 15 5 Brentanostraße 1 5. 1 10 Frau Alma Schäfer geb, Fürst Susanna Künzler 5 a Wir uns anzuzeigen. Ruthilt Wright 1 8 4 585 b. Neckardu: Anite Groß, vormals geb. Krapp Willi Zanussi u. Frau Elisabeth geb. Fürst geb. Krämer 5 5 Dipl.-Ing. Karl Krapp und 3 Enkelkinder Nestes„ helm, den 11. April 1086 e und Frau Lulu Vermute 4 Neckarstraße 27 In stiller Trauer: Sheingu: Chr. Groll, Inn. Luzie . 4 ii 8 5 Dourler, Dänischer Tisch 21 N. Johann Künzler u. Angehörige. 1 1 m 13. April 1936, um 14 Uhr, im Haupt- 5 5 — e 5 5 Beerdigung: Freitag, den 13. April 1586, 14.00 Uhr, im Friedhof Neckerstadt: Hans portenkirchner, Mannheim, den 14. Apr 1986 N 5 5 Woldhofstraße! Paul-Martin-Ufer 31 8 2, 4 Neckarstadt-Ost: Heinz Baumann, Friedrich- Ebert- Straße 46 0 5 8 Waldhof: Ad. Heim, Oppaver Str. 28 7 2— 1 f Für die anläßglich unseres Meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwie- f Sandhofen: Kirsch, Sondh. Str. 328-325 ns Für die Aufmerksamkeiten 1 0 m 1 25. jähr. Geschäftsjubiläums 3 germutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Belm Helmgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn eee e, e)) nen kerzen den r Tante, Frau Kottowitzer Zeile 18 e herzlichst Eli b th E K. Georg Klempp wünsche und Aufmerksam- Srzlichst. ler 0 88 E C Feudenhelm: Gertrude Boyer, 3 1 e Mhm.-Gartenstadt, 12. April 1956 i geb. Betz durtten wir vielfache aufrichtige Anteilnahme erfahren. Wir Hauptstraße 6?(Schorpp-Fiſſole] recht herzlich. Waldstraße 25 7 8 ist am 10. April nach langer schwerer Krankheit im segen hierfür unseren herzlichsten Pank. latertal: Jekob Geiger, Hoſtepune An Me Oln Hans Kron und Frau 69 Alter von 89 Jahren sanft entschlafen. Mannheim, den 12. April 1836 kätfertal-sbd: Albert Ble, 2. 9 1 N Obere Clignetstraße 16 Dürkheimer Straße 11 — 55 1, den 12. 11 1956 5 VVV Frieda Klempp und Kinder . Seckenheim: Wilhelm Hartmann, ö In stiller Trauer: Hauptstroße 80 n Wilhelm Eck 1 Hermann Eck u. Frau Elsa a Friedrichsfeld: Valentin Ihrig, Jede Hausfrau . Fritz Eck u. Frau Lydia Hagenqber Straße 22 Weiß . Christa Ek 5 5( ladenburg- Neckarhausen: Hans Schmieg, 145 und 4 Enkelkinder Statt Karten Ladenburg, Sievertstroße 3 Bescheid: a N Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns.. 5 lage Veraigung: reitag, 18. Aprh 068, 1000 Unr, Friechof Käfertal beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau bempertheim: Emrich& Lindner Pre spart Arbeit, 5 Kaiserstraße l? 5 haltge⸗ a a Geld und Zeit! ruflich. Ursula König lorsch: rich korn, am orkipletz 8 5 ützung Angeb. durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden sowie durch das Schriesheim; Georg Kknäpple, 3 28 Pf erlag. 5 letzte Geleit zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herz- ladenburger Str. 32, Tel. 309 lichsten Dank aus. Bestattungen in Mannheim e Heidelberg: Heidelberger lageblaft, Donnerstag, 12. April 1956 Mhm.- Waldhof, den 12. April 1956 grunnengasse 1824 zucker Hauptfriedhof Zeit Schlossergasse 5 8 Hel Ae n 1 Selbst- 1 eidlbg.-Rohrboch: Fritz;ollmeyer, Prog. Wreegedca rz. l nein 65„ n König und alle Angehörigen Forlsroher Straße 5 Weni 5 estgard, Hedwig, Karl-Mathy-strage.. 7 Muth, Marie, U 1, 24 a 1100 1 Sulger Stau tal Essert, Edmund, Schafweide 73 5 Sem Wer. Etter, Erich, Verschaffeltstraße 2% 11.30 ö MG RUEEN 8 haben Sie in ihrer Wohnung 0 tung Nuß, Wendelin, Mainstraßze 9 14.00 9. 1 1„„ EFCVVVVV VV 9 n 8 5 f N 5 1 75 a Sie BO DOSAN- Farbglanzwachs 4 aum Krematorium 8. nter. 15. 1 35&ꝙ;!i a— 0 tür die nedereheg 1 nerahcher asc drum Heimgang verwenden. Es öberzieht den Holz- N ö 8 5 8* 5 9 8 enen ate: Eels, errn a 5 5 3 8 2 5 1 Klinger, Bernd 8g strebe 5 1500 e e Tietmarkt BuDdsAN boden mit einer lackõhnlichen Schicht, „ Scharrer, Bernhard, Spelzenstraße.„. 2 f 5 2 1 1 — Germann, Philipp, Kleine Wallstattstrage 14. 158.30 Heinrich Mün ch 5 die die Staubbildung verhindert. Das N Friedhof Käfertal Küren und lunghennen Ferbglonzwechs Holz ist nicht mehr rauh undd rissig. Leykamm, Georg, Waldhof, Alte Frankfurter Str. 8 14.00 tagen wir unteren innigsten Hank. 1 VF Mm.: Storchen-Drog. L. Bitzer Hriedrichsg.: Stadt-Drog. H. Abt Friedhof Feudenheim Mn m.-Feudenhelm, den 12. April 1986 bx gibt aß.. KRalser, Rheinau, 3 8 5 N N Künzler, Susanna, Neckarstraße 77. 1134.00 Zlethenstraße 57 0 am Friedhof. Lind.: Windeck-Drog. H. Hübner Seckenheim: Farbenhaus Koger f . Maria Krapf geb, Münch 5 Alm.: Niederfeld-Drog. Krüger Waldhof: Drog. R. Birnbrauer N Mitgeteut von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim. Karl Krapf Ag. Boxerhündin, schön., intell, Tier, Feud.: Drog. Oskar Christ Foto-Drog. Augstein 9 Ohne Gewähr 4 Mon., Ia. Stammb., umständeh. Schriesheim: Bergstraße- Drogerie Mack 1 zu verk. Ganter, Gerwigstr. 10 85 Donnerstag, 12. April 1956/ Nr. 88 Gewerbeordnung Wir d geändert (Bi). Das Bundeskabinett hat ein viertes Gesetz zur Aenderung der Gewerbeordnung Verabschiedet, das nun noch den Bundesrat und Bundestag passieren muß. Das Gesetz regelt insbesondere die Fälle von nachträg- 1 lichen Gewerbeuntersagungen und faßt einige Vorschriften der bisherigen Gewerbeordnung neu. Danach ist der Beginn einer Gewerbetätig- keit von beschränkenden Vorschriften zwar Srundsätzlich frei, was der wirtschaftspoliti- schen Linie der Bundesregierung voll ent- spricht. Doch ist bei einem Mißbrauch dieser kreien Betätigung ein Eingriff des Staates möglich, um schädliche und unlautere Perso- nen nachträglich auszumerzen. So werden Gewerbetreibende als unzuverlässig ange- sehen, wenn sie wegen Betrugs, Diebstahls, FHehlerei, Unterschlagung oder Wucher, oder auch wegen Verstoßes gegen das Gesetz ge- Sen unlauteren Wettbewerb rechtskräftig verurteilt worden sind. Die Unzuverlässigkeit muß aber so schwerwiegend sein, daß bei Ausübung des Gewerbes eine Gefährdung der Allgemeinheit oder der öffentlichen Ord- nung oder dez im Betrieb Beschäftigten zu erwarten ist. Ih diesen Fällen kann die Aus- bung des Gewerbes ganz oder auf Zeit untersagt werden. Einem solchen Gewerbe- treibenden ist aber die Wiederausübung zu gestatten, wenn eine Gefährdung im genann- ten Sinne nicht mehr zu befürchten ist. * Das Gesetz vereinfacht ferner das Ge- Werbescheinsystem für das ambulante Ge- Werde und setzt an die Stelle der vielfachen Ausweispapiere eine einheitliche Reise- gewerbekarte. Bei Hausierern ist jedoch nach unerläglich. Das Gesetz befreit außerdem Handelsvertreter und Handelsreisende sowie in eigener Person für das Geschäft Reisende von der bisherigen Ausweispflicht. Bestürzt und enttäuscht sind die Arbeitgeber Dr. Hans-Constantin Paulssen, der Vor- sitzende der Deutschen Arbeitgeberver- bände(BDA) ist bestürzt und enttäuscht. Das ging aus dem Vortrag hervor, den Paulssen am 10. April bei der diesjäh- rigen Mitglieder versammlung des Verban- des Württ.-Bad. Metallindustrieller in Stutt- gart über die sozialpolitische Gegenwarts- lage hielt. 8. e Enttäuscht ist Paulssen, weil die DPGB- Spitze am 4. April in Königstein(Vergl. MM vom 7. April„Getöse verkürzt nicht die Ar- beitszeit“) die Frage der Arbeitszeitver- Kkürzung nicht mehr von der gesamtwirt- Schaftlichen Leistungssteigerung Groduk- tivitätsentwicklung) abhängig macht. Außer- dem wünscht der DGB, die Verhandlungen über die Arbeitszeitverkürzung mögen nicht mehr— wie bisher— zum Zwecke der Aufstellung allgemeiner Grundsätze Zwi- schen dem DGB und der BDA auf Bundes- ebene geführt werden. Die Gewerkschaften v vielmehr diese Verhandlungen zu W. Ifidüstriegewerkschaften zu verlagern. Der BDA-Vorsitzende gab gleichzeitig zu bedenken, dag von einer mangelnden Klärung der volks wirtschaftlichen Fragen in Zusammenhang mit den Arbeitszeit-, Lohn-, und Preisproblemen zwischen den selbstverant wortlichen Sozialpartnern schließlich nur solche Mächte Nutzen haben Würden, die an einer Störung unseres wirt- schaftlichen und sozialen Lebens politisch interessiert seien.* Die Einstellung der Arbeitgeber zu den von ihnen dem DGB schon Anfang Januar dieses Jahres als Gesprächsgrundlage unter- breiteten Vorschlägen bleibe unverändert, sagte Dr. Paulssen, da diese auf fundamen- talen volks wirtschaftlichen Erkenntnissen beruhten. Im wesentlichen sei damit ein grundsätzliches Bekenntnis zur Verkür- zung der Arbeitszeit und der Erhöhung der realen Kaufkraft als gemeisname sozial- politische Ziele abgelegt(vgl. MM vom 4. April„Arbeitgeber wünschen wohltempe- rierte Arbeitszeitverkürzung“). Diese Grundsätze ließen— unvoreinge- nommen und ohne Mißtrauen gesehen die Bereitschaft der Arbeitgeber zu einer kortschrittlichen Lösung der Arbeitszeitfrage erkennen. Sie seien eine gute Basis für die 25 * Kreditanstalt für Wiederaufbau () Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat ihr am 31. Dezember beendetes siebentes Ge- schäftsjahr mit einer Bilanzsumme von rund 5,1 Md. DM abgeschlossen. Wie aus dem Ge- schäftsbericht hervorgeht, erreichte das Inve- 5 onskreditgeschäft mit der Zusage neuer in Höhe von 961 Mill. DM. l(einschlieg- 0 7 Mill. DM Treuhandgeschäfte) einen Um- ang von nahezu einer Md. DM. Seit Gründung r Bank bis zum 31. Dezember 1955 haben sich mit die Ausleihungen an die Wirtschaft auf rund 7,2 Md. DM erhöht. Die Auszahlungen von Investitionskrediten waren mit 874 Mill. DM wesentlich höher als „ da die Mittel aus dem Wirtschaftsförde- ungsprogramm 1954 zum größten Teil erst im gelaufenen Jahr ausgeliehen werden konn- Die Kredite dienten in erster Linie der malisierung und Modernisierung. Von den inzelnen Wirtschaftszweigen erhielten die rundstoffindustrien im Berichtsjahr neue Kreditzusagen in Höhe von 585,6 Mill. DM; jexvon entfielen auf den Kohlenbergbau 267,5 Mill. DM. Dem Kohlenbergbau hat damit die Kreditanstalt seit Aufnahme ihrer Tätigkeit im ſahre 1947 einen Kreditbetrag zur Verfügung gestellt, der die Milliardengrenze überschreitet. her Eisen- und Stahlindustrie wurden Kredit- zusagen in Höhe von 182,5 Mill. DM erteilt. ue Kreditzusagen wurden gegeben an: . Mill. DM erarbeitende Industrie und Handel 158,9 Landwirtschaft, Ernährung und Senußzmittel 53,9 Allgemeinen sozialen Wohnungsbau 17,4 verkehr 67,9 Das Institut hat sich im Berichtsjahr auch tmalig an der Finanzierung langfristiger Ausfuhrgeschäfte beteiligt. Durch Beschaffung ntsprechender Refnanzierungsmöglichkeiten und durch Entwicklung geeigneter Kreditfor- men sind dabei in Zusammenarbeit mit den be- elligten Hausbanken Grundlagen für ein Sy- tem der langfristigen Exportfinanzierung ge- chaffen worden, für die bisher ein spezieller inanzierungsträger fehlte. Die Tätigkeit der sfuhrkredit AG, die ihre Kredite mit Lauf- ten bis zu vier Jahren gewährt, wird auf Weise für den Bereich von Geschäften bei denen längere Laufzeiten zugestan- len müssen. Für diese Zwecke wurde dem Gesetz eine Prüfung auf Zuverlässigkeit zelnen Facharbeitgeberverbänden, Fortsetzung der Verhandlungen. Um so un- verständlicher müsse die negative Haltung der Gewerkschaften erscheinen, Dr. Paulssen verwies unter dem Beifall der Mitglieder darauf, daß die Einstellung der Arbeitgeberschaft zu diesen Grunderkennt- nissen die gleiche bleiben werde, auch wenn die einzelnen Tarifpartner auf der fachlichen Ebene weiterverhandeln sollten. Wenn aller- dings der Versuch zu einer gemeinsamen, auf die Lebensinteressen der Gesamtheit Rücksicht nehmenden Lösung zwischen den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitneh- mer mihßlinge, so werde sich unter Umstän- den der Staat zur Wahrung der ihm anver- trauten Lebensinteressen der Allgemeinheit einschalten müssen. Die Entwicklung in Dänemark, wo aus gleichem Anlaß das Par- lament in die Ausein andersetzung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden eingegriffen hat, zeige die staatspolitische Bedeutung dieser Frage. Das sei jedoch ein Vorgang, der mit der Bankrotterklärung „ demokratischer Verhandlungs- und Selbst- verwaltungsprinzipien seitens der Sozial- partner gleichbedeutend wäre. Aus der Verantwortung für die Erhaltung der Kaufkraft unseres Geldes und für die Sicherung einer für die Lebenshaltung unse- res Volkes unentbehrlichen Produktion müß- ten die Arbeitgeber, so betonte Dr. Paulssen Abschließend, bei aller Bereitschaft zur Fort- setzung sachlicher Verhandlungen mit den Gewerkschaften mit aller Entschiedenheit auf der Einhaltung der von ihm dargeleg- ten volks wirtschaftlichen Grundsätze bei der weiteren Behandlung dieser Fragen be- harren. INDUSTRIE. UND HANDELSBLA Tr Erfolgreiche Beschwerde gegen Milchförderungsfonds (Bi.) Auf die Beschwerde des Zentralver- bandes des Butter- und Fettwarengroßhan- dels E. V. in Bonn gegen den sogenannten Milchförderungsfonds in Hamburg hat das Bundeswirtschaftsministerium jetzt auf Grund von Feststellungen des Senators für Wirtschaft und Verkehr in Hamburg mitge- teilt, daß sowohl in der Art der Beitrags- erhebung wie auch in der Verwendung des Fonds ein Verstoß gegen geltendes Wirt- schaftsrecht, insbesondere gegen die alliier- ten Kartellbestimmungen, deren Ausführung in die Zuständigkeit des Bundeswirtschafts- ministers übergegangen ist, gesehen werden müsse. Die für den Fonds aufgestellten Richt- linien ließen vermuten, daß mit der Vor- ratshaltung berufsständische Interessen ver- kolgt werden mit dem Ziel, monopolartige Positionen zu schaffen und den Wettbewerb auf Kosten der Allgemeinheit einzuschrän- ken. Insbesondere übt die Vorratshaltung des Fonds einen einseitigen Einfluß auf die Markt- und Preis verhältnisse aus. Jede grö- Bere Marktentnahme verhindere ein Absin- ken der Butterpreise in Zeiten reichlichen Angebotes. Die Richtlinien des Fonds ziel- ten unter anderem darauf ab, daß die Milch-, Fett-, Eierkontor GmbH. und die Molkerei- zentralen eine bestimmte Preispolitik durch- setzen sollen. In diesem Zusammenwirken zwischen dem Kuratorium des Fonds und dem Kontor und seinen angeschlossenen Ab- satzzentralen, wird eine Förderung verbote- mer monopolitischer Kontrollen im Sinne der Kartellgesetzgebung gesehen. 8 Der Fonds beschränke die Wettbewerbs- fähigkeit des privaten Großhandels, da der Fonds das Kontor in die Lage versetze, beim Einkauf höhere Preise zu bezahlen und dem Kontor auch das Risiko der Lagerhaltung ab- nehme. Selbst der staatlichen Einfuhr- und Vorratsstelle könne es dadurch unmöglich ge- macht werden, Inlandsbutter aufzunehmen Wenn auch der Fonds aus freiwilligen Beiträgen der Milcherzeugungen gebildet werde, so könne sich der einzelne Erzeuger einer Beitragszahlung nur durch ausdrück- lichen Widerspruch gegen die bereits erfolgte Einbehaltung eines Teils des ihm zustehen- den Milchgeldes entziehen. Der Bundeswirtschaftsminister erwägt deshalb, die Streichung desjenigen Teils der Richtlinien des Fonds zu verlangen, der gegen die geltende Kartellgesetzgebung verstößt. Der Starke soll den Schwächeren stützen (ma) Auf einer Kundgebung des Landes- verbandes des rheinland- pfälzischen Ein- zelhandels erklärte der FHauptgeschäfts- kührer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels, Effer, im Bundestag seien zur Zeit Beratungen im Gange, ein Gesetz zu schaffen, nach dem die großen Einzel- handelsfilialbetriebe mit einem Umsatz über 20 Mill. DM ein Jahr lang ein Prozent ihres Umsatzes für einen Investitionsfonds abfüh- ren sollen. Diese Gelder sollen für die Kre- ditbeschaffung den kleineren Einzelhandels- unternehmen zur Verfügung gestellt wer- den. Der Hauptgeschäftsführer rechnet mit einem Aufkommen von 120 bis 150 Mill. DM. Bauer und Städter wollen besser leben a ber es fehlt an Bereitschaft zur Verständigung Fast im gleichen Tempo und Ausmaß. in dem sich die Lebens- und Arbeitsbedingun- Sen verbessern, in dem sich Anzeichen des Wachsenden Volkswohlstandes bemerkbar machen, wächst die Unzufriedenheit der An- gehörigen verschiedener Berufs- und Wirt- schaftszweige. Das hängt nicht nur damit zusammen, daß zu den äußerlichen Anzeichen des wachsen- den Volkswohlstandes der Mercedes 300 auf der Seite der Begüterten und der Kabinen- roller bei weniger Glücklichen gehört. Auch der Umstand, daß nebenher noch ein ganzes Heer von Fußgängern und Straßenbahn- fahrern nachweisbar ist, macht diese Unzu- friedenheit nicht allein aus. Daß es dem einen sehr gut geht, dem anderen zwar etwas besser, aber weniger gut und dem drütten schließlich mittelmäßig— wenn auch hin- reichend lebenswürdig— ist nicht Quell des Migbehagens, das als Unzufriedenheit an- gesprochen wird. Es ist vielmehr die verlorene Uebersicht über die eigene Leistung, die Leistung der anderen und die auf jeden entfallende Ent- lohnung. Das land wirtschaftliche Beispiel er- hellt diese verlorene Uebersicht ganz deut- lich, stellt aber auch gleichzeitig dar, warum mangelnde Uebersichtlichkeit zu Mißtrauen, zur Verdächtigung führt.—— 5 5 1. Beispiel: Mit jeder Maschine, die auf den Hof kommt, verstärkt sich die wirtschaft- liche Verflechtung zwischen Industrie und Landwirtschaft. Ein großer Teil des physischen Arbeitsprozesses des Bauern wird in die Fa- brik verlagert: 1800 benötigte man zur Ernte eines Ars Weizens mit der Sichel eine Stunde, 1900 mit pferdegezogenem Mähgerät drei Minu- ten, heute mit Mähdrescher noch 35 Sekunden. 2. Beispiel: In den geschlossenen Familien- betrieben, in denen als ständige Arbeitskräfte nur Familienangehörige mitarbeiten, werden durchschnittlich rund 76 v. H. der Arbeiten für die Rindviehhaltung von weiblichen Ar- beitskräften übernommen. In den erweiterten Familienbetrieben hingegen, in denen außer den Familienangehörigen noch ein bis drei ständige familienfremde Arbeitskräfte mit- arbeiten, verrichten die weiblichen Arbeits- kräfte durchschnittlich nur rund 23 v. H. der Arbeiten im Rindviehstall. Vergleicht man— auf Grund von Angaben aus einer Untersuchung in 20 Betrieben eines niederrheinischen Kreises den Jahres- arbeitsaufwand für Melken und Milchbehand- lung je Milchkuh, so ergibt sich ein Durch- schnitt von 162 Stunden, bei einer Schwan- » Kkungsbreite von 101 bis 276 Stunden. Am stärksten wirkt sich jedoch der Ein- Satz der Melkmaschine auf den jährlichen Ar- beitsauf wand je Milchkuh aus. In sieben der untersuchten Betriebe ist dieses Gerät vor- handen. Hier ergibt sich ein durchschnitt- BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN ein Plafond in Höhe von 483 Mill. DM zur Ver- fügung gestellt, von dem am Ende des Jahres 1955 355 Mill. DM in Anspruch genommen wur- den. In der Gewinn- und Verlustrechnung der Kreditanstalt werden die Erträge für das Ge- schäftsjahr 1955 mit 21,05 Mill. DM ausgewie- sen. Diesen stehen Aufwendungen in Höhe von 4,1 Mill. DM gegenüber. Der verbleibende Rein- gewinn von 16,95 Mill. DM wird bestimmungs- gemäß der gesetzlichen Rücklage zugeführt, die sich damit auf 97,94 Mill. DM stellt. Kapitalerhöhung bei Mannesmann beschlossen (AP) Auf einer außerordentlichen Hauptver- sammlung der Mannesmann-Aktiengesellschaft in Düsseldorf ist am 11. April mit großer Mehr- heit eine Erhöhung des Aktienkapitals der Ge- sellschaft um 90 Mill. DM auf 410 Mill. DM be- schlossen worden. Die neuen Aktien sollen den Aktionären und Gläubigern der Wandelschuld- verschreibung im Verhältnis 4:1 zu einem Kurs von 110 v. H. des Nennwerts angeboten werden. Generaldirektor Wilhelm Zanger wies dar- auf hin, daß die Kapitalerhöhung zur Finan- zierung von Investitionen diene. Das Gesamt- kapital werde sich auf längere Sicht auf Grund der Inlandswandelenleihe von 40 Mill. DM auf 450 Mill. DM belaufen. Für das abgelaufene Ge- schäftsjahr soll eine Dividende von 8 v. H. ge- zahlt werden. Concentra-Fonds-Bildung (ck) Die Concentra, die von der Dresdner Bank-Nachfolgegesellschaft gegründete deut- sche Investmentgesellschaft hat den ersten Fonds gebildet. Seit Auflegung hatte eine starke Nachfrage eingesetzt und brachte die Placierung nennenswerter Beträge. Die In- vestment-Certifikate sind in ihrer Größenord- nung derartig sortiert, daß ein Stück nicht viel mehr als 100 DM kostet. Gleichzeitig wird eine optimale Streuung und Verteilung des Risikos erzielt. So sind im Concentra-Fonds beispiels- weise enthalten AEG, Conti-Gummi, Degussa, Daimler-Benz, BASF, Deutsche Erdöl, Bayer- Leverkusen, Gelsenkirchener Bergwerks-AG, Heidelberger Zement, Höchster Farben, Lah- meyer, Kloeckner-Humboldt-Deutz, Lindes Eis, Zellstoff Waldhof, Metallgesellschaft, RWE, Siemens, Südzucker und Wintershall. Es han- delt sich also ausnahmslos um Spitzenwerte. 1 5 licher Arbeitsaufwand von 124 Stunden je Milchkuh und Jahr gegenüber dem Mittelwert von 183 Stunden je Kuh und Jahr aus den 13 Betrieben ohne Melkmaschine. Nun sage niemand, diese Arbeitsleistung sei 100prozentig eingespart worden. So lie- gen die Dinge wieder einmal nicht. Es hat nämlich zu einem großen Teil eine Verlage- rung der Arbeitsleistung und somit auch der für die Arbeit aufgebrachten Zeit in die Be- triebe stattgefunden, schaftliche Maschinen erzeugt, repariert, be- treut usw. werden. Zug um Zug wandern aber damit Arbeitskräfte vom Lande in die Fabriken, Reparaturwerkstätten, Kunden- dienstbetreuungsstellen ab. Wenn von Land- flucht die Rede ist, so stimmt das. Hinsicht- lich der Auswirkungen der Landflucht herrscht aber keine Uebersicht darüber, wie- weit es der Bauernschaft heute noch mög- lich wäre, Arbeitskräfte— die ja indes ab- wanderten— in der Landwirtschaft zu be- schäftigen. Im großen Ganzen gesehen werden sich Schwankungen ergeben. Abwechselnd wer- den zuviel Landarbeiter abwandern(so daß echter Kräftemangel in der Landwirtschaft eintritt); einmal wird— infolge fortschrei- tender Technisierung der Landwirtschaft— das Angebot an land wirtschaftlichen Ar- beitskräften die Nachfrage überwiegen. Das ist nur eine Seite der Unzufrieden heit hervorrufenden agrarpolitischen und land wirtschaftlichen Problematik. Der weit- aus schwierigere Teil dieser Problematik liegt in der Einkommensverschiebung. Na- türlich hat die Verbesserung der Arbeits- bedingungen(es wurde hier von Verlage- rung gesprochen) es nötig gemacht, einen Teil der land wirtschaftlichen Nutzeinkom- men den neuen Zulieferern der Landwirt- schaft, den Fabriken und deren Arbeitern zukommen zu lassen. Der im ersten Beispiel angeführte Bauer konnte einzig und allein Anspruch auf das Einkommen für das mit Sichel oder Sense geerntete, mit der Hand gesäte Getreide erheben. Benützt er jetzt einen Satz von Maschinen, dann muß er einen Teil des durch Ernte erzielten Ein- kommens kapitalmäßig einsetzen, denn die Maschinenanschaffung will verzinst sein, will sich bezahlt machen(amortisiert, wie es so schön und für einfache Leute unver- ständlich in der Fachsprache heißt). Mit welchen Gröhenordnungen hier zu rechnen ist, geht aus folgendem Ueberblick über den Einsatz von land wirtschaftlichen Schleppern hervor: Die Gesamtzahl der in land wirtschaftlichen Betrieben eingesetzten Schlepper betrug Ende 1954 rund 348 000 Stück. Nach einer in „Wirtschaft und Statistik“(März 1956) wie- dergegebenen Ermittlung entfielen auf die einzelnen Betriebsgrößenklassen folgende Schlepperzahlen: Betriebsgröße Stückzahl unter 5 ha 39 000 5—10 ha 32 000 10—20 ha 111 000 20—50 ha 90 000 über 50 ha 26 000 Bei einem Vergleich mit den Schlepper- beständen der einzelnen Betriebsgrößen- klassen im Jahre 1949 ergibt sich, daß sich Effektenbörse in denen landwirt- der Schlepper vor allem in den kleinen und mittleren Betrieben in den letzten 5 Jahren durchgesetzt hat. Wenn man den Schlepper- bestand 1949 100 setzt, so beträgt die Zunahme für die einzelnen Betriebsgrößen- klassen: Betriebsgröße Zunahme unter 5 ha— 754 5—10 ha 1057 10—20 ha 691 20—50 ha— 227 über 50 ha 170 Das Schwergewicht in der Mechanisierung land wirtschaftlicher Betriebe lag im genann- ten Zeitraum eindeutig bei den Betrieben bis zu 20 ha. Die größeren Betriebe waren 1949 bereits weitgehend mit Schleppern ausge- rüstet, womit sich die geringere Zunahme erklärt. 5 Es liegt somit klar auf der Hand, daß die Technisierung der Landwirtschaft gegen wär tig gerade die kapitalschwachen, weil kleine- ren Betriebe schmerzhaft trifft. Es bedeutet schon für den kleinen Landwirt eine echte Sorge, das erforderliche Geld zu beschaffen — und auch zu verdienen. Verdient muß es aber werden, selbst wenn noch so viel Kre- dite zur Verfügung stünden, denn geschenkt würd nichts auf dieser Welt, am wenigsten Werden landwrürtschaftliche Maschinen ver: schenkt. 858 28 885**. Irnmerhin hat die Landwirtschaft ihre Nahrungsmitteler zeugung, die 1949 72 v. H. des Vorkriegswertes betrug, bis 1954/55 auf 121 v. H. steigern können. Gleichzeitig stieg die Höhe der Einkäufe der Landwirtschaft an Hamdelsdünger von 1935/38 bis 1954/55 um h knapp 200 v. H., bei Maschinen um rund 320 v. H., bei Zukauffuttermitteln um rund 250 v. H. Ein Beweis, daß der jetzt beschrittene Weg eigentlich der richtige ist und nicht ver- lassen werden dürfte. Was von Schaden ist, Was korrekturbedürftig ist, bleibt das Ver- hältnis der Landwirtschaft zur Industrie. Es muß eine klare Uebersicht über die Einkom- mens- umd Arbeits- bzw. Leistungsverlage- rung geschaffen werden, denn in einem Punkte hat sich doch alles mächtig gewandelt. Wer bisher die Industrie, d. h. die städtische Bevölkerung der Bauern große Abnehmer schaft, so wurde die Stadt, d. h. die Industrie zum Großlieferanten der Landwirtschaft. Aus dieser gegenseitigen Verflechtung müßte sich eine Verständigung anbahnen. Nicht auf Politischem Wege. Gott behüte, dann wird die Sache garantiert schief gehen. Verständi- Sung von Partner zu Partner. F. O. Weber Freier Dollar-Kurs in Chile (VWD) Die Einführung des freien Dollar- Kurses in Chile ist am 11. April im Amtsblatt „Diario Oficial“ verkündet worden. Die Neu- regelung der Wareneinfuhr hat Präsident Iba- nez am 10. April unterzeichnet. Die Importliste enthält etwa 1000 Artikel, deren Einfuhr grund- sätzlich frei sein, jedoch je nach Notwendigkeit durch Garantiehinterlegung beeinflußt werden 80ll. Eiersubventionierung als Gesetz verkündet (dpa) Die Bundesregierung hat am 11. April das Gesetz zur Förderung der deutschen Eier- wirtschaft verkündet. Nach dem Gesetz wird Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 11. April Börsenverlauf.(vp) Der Ordereingang hielt sich trotz der am Geldmarkt eingetretenen Er- leichterung in engen Grenzen. Die Erklärung Präsident Nahen Osten entgegenzutreten, wirkte beruhigend und die mentsgesellschaften nahmen weiterhin vorsichtige Auswahlkäufe vor, Eisenhowers, jeder Aggression im Bankenkundschaft sowie die Invest- während das Ausland auf Grund der schwachen New Lorker Tendenz verschiedentlich zu Glattstellungen schritt. Die Um- Sätze und die Kursveränderungen hielten sich in sehr engen Grenzen, wobel kleinere Abschläge überwogen. Banken setzten unter Bevorzugung von Commerz- Aufwärtsbewegung fort. und Pisconto-Bank zumeist ihre Die Bezugsrechte der Dresdner Banknachfolger mußten auf erhöhter Basis erneut zugeteilt werden. In Bergbau- Aktien und I8-Farben- Nachfolgern konnten Angebot und Nachfrage zumeist ausgeglichen werden, nur vereinzelt ergaben sich hier Kursschwankungen bis zu 1 Punkt nach peiden Seiten. Motorenwerte erzielten zumeist gut behauptete Kurse, stärkere Nachfrage bestand für Buderus. Von Spezialpapieren unterlagen Feldmühle und Schering größeren Kursschwankungen. Rentenmärkte bei ruhigem Geschäft Aktlen 10. 4. 11.4. wenig verändert. Ak tlen 10. 4. 11.4 Aktien 10 4 1% A 220 Harpener Bergbau 11½ io Dresdner Bk.. 150 16 SDS 20 271 Heide Zement 258½ 268 fhein-Mam Bank 28 200 BN 7 17⁰ Hosch) 150 1 Reichsb.-Ant Sa. 36 57 Conti Gummi 276 277 Lanz— 4411 120 Daimler-Benz 300 05 30 Mannesmann 184 183 Montag · Dt. Erdöl 107½& 167% Enn. Braunkohle 271 272 Nachfolger Degussa 244 243½ RBheinelektra 174 172 Bergb. Neue Hoffg. 1 3 Bemas„.%, e,„% De dels é 185/½ 186“ Dt, Lincleum% 2%, Sewon s is Hortm Hörd Rütt. 1 1395 Durlacher Hof 180 180 1[ Siemens& Halske] 255 257% Selsenberg 144=, 144% Eichbaum-Werger 213½ 213%[Südzucker 090 191 GHH Nürnberg 221 5 224 Enzinger Unſonhy 190 190 Ler. Stahlwerke)% 5% Hoesch 0 154 G-Farben Liduis Zellstoff Waldhof 147 140% Klöckn.-Humb. D. 221 222 Ant.-Sch.) 305/ 30½ Badische Bank 207 207 Klöcknerwerke 108 108 BASF 21 218 Sommerzbankh) 10% 10% Phönix Rheinrohr 160% 169% Farbenf. Bayer 222 223[ Commerz- Rhein. Röhrenw Farbwerke Höchst] 220 225 ½ u. Credit-Bank] 230 230 Rheinst Union 100 157 Felten& Gulll. 217 218 Deutsche Bank) 15 ½ 10 Stahlw sudwestf. 183 183¼ zrün& Bilfinger 101%½ 10%½ J Süddeutsche Bank 255 257 180 179/ 5 Rua- werte rhyssenhütte weise auch von der Bundesrepublik ver- K URZNACEBRICHTEN allen Geflügelhaltern für jedes Hühnerei eine putzt 100140; Spinat 3540; Möhren 12; Knollen- Blei in Kabeln Rings um den Lanzturm herrscht Voll beschäftigung (Tex) Die Heinrich Lanz AG, Mannheim gehört zweifellos zu den Betrieben, die in det gegenwärtigen Wirtschaftslage größten An. strengungen ausgesetzt werden. Ausschlag gebend ist das Bestreben der Bauernschaft, den stets drückender werdenden Mangel an Arbeitskräften zu überwinden und gleich- zeitig die Lebens- und Arbeitsbedingungen des Landvolkes zu verbessern. Während noch 1948/49 monatlich einige Schlepper aus den Betrieben der Lanz AG an den Verbraucher gingen, beläuft sich heute die monatliche Herstellungsziffer auf rund 1800 Schlepper (verschiedener Arten und Größen): Lanz-Schlepper-Zulassung im Bundesgebiet Jahr Stück. 1952 5 738 100 1955 10 858 190 Im Exportgeschäft— rund ½ der Lanz- Produktion geht ins Ausland— zeichnen sich jedoch die allgemein den Welthandel beein- flussenden handels- und wirtschaftspoliti. schen Eigenheiten ab. So wird in Brasilien daran gedacht, auf einem von der Firma Fried. Krupp(Essen) erworbenen Gelände eine Schlepperfabrik zu errichten. Nach vor- übergehender Schleppermontage aus Halb- fabrikaten, die Lanz, Mannheim, liefern Würde, soll eine komplette Schlepperfabrik entstehen, die ogar den Eigenbedarf an Ein- baumotoren decken könnte. Aus Chile kam dieser Tage ein Auftrag, Schlepper im Werte von 500 000 US-Dollar(rund 2 Mill. DM) her. ein. Dieser Auftrag ging hälftig an die MAN. Werke(Maschinenfabrik Augsburg Nürn- berg) und an die Lanz AG. Die damit ver- bundene Kreditgewährung wurde von den beiden deutschen Firmen übernommen. Das Ostgeschäft ist nur theoretisch viel- versprechend. In der Praxis schaut dabei nicht viel heraus. Mit vieler Mühe und Not kann z. B. die Bezahlung des Messekontin- gents erreicht werden. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dag das Exportgeschäft— je nachdem, um wel- ches Abnehmerland es sich handelt— ver- schiedene Wege beschreitet. Während ein Teil der südamerikanischen Abnehmer seine Bezüge darauf abstellt, die Industrialisierung im eigenen Lande anzutreiben, bestehen wieder andere Abnehmer auf langfristige und keineswegs geringfügige Kreditgewäh⸗ rung..: Leicht vorstellbar, daß diese Unterschied. f lichkeit der Geschäftsbedingungen zur Voll- beschäftigung bei Lanz AG ziemlich viel bei- trägt. Spötter mögen immerhin sagen, es handle sich allerdings hier um eine von au hen erzwungene zusätzliche Beschäftigung, deren wirtschaftliche Belastung den Ertrags- Wert vermindere. Aber gerade deswegen ist es verdienstvoll, daß die Lanz Ad im Inter- esse der Erhaltung von Arbeitsmöglichkeiten und der Schaffung von Arbeitsplätzen keine Schwierigkeiten scheut, im Geschäft zu blei- ben, ins Geschäft zu kommen. Nicht zu ver- gessen, daß Lanz vor nicht allzu langer Zeit 6000 Personen(zeitweilig in Kurzarbeit) be- schäftigte und daß heute rund 9000 Personen vollbeschäftigt werden. Deutsche Beteiligung a n NAT O-Auf trägen vorgesehen (VWD) Auf Grund besonderer Verein- barungen werden in absehbarer Zeit auch deutsche Unternehmen die Möglichkeit aben, sich an Ausschreibungen über NATO-Aufträge zu beteiligen, die von Mit- gliedstaaten der NATO, später möglicher- geben werden. Nach den NATO- Bestimmungen setzt die Beteiligung deutscher Unternehmen voraus, daß die Bundesregierung diese den Dienst- stellen der NATO bzw. den Regierungen der Mitglieds- und Gaststaaten namhaft macht. Unternehmen, die in die Liste der Firmen aufgenommen werden wollen, die für eine Beteiligung an Ausschreibungen über NATO- Aufträge berechtigt sind, müssen entspre- chende Formblätter bei dem für den Haupt- sitz der Unternehmen Zuständigen Minister bzw. Senator für Wirtschaft des Landes an- fordern. Die ausgefüllten Formblätter müs- sen bei diesen wieder eingereicht werden. Auskünfte über das Verfahren im einzel- nen erteilen die Landwirtschaftsministerien sowie die Fachverbände. Subvention bis zu drei Ppf als Ausgleich dafür gewährt, daß in der Bundesrepublik die Futter- getreidepreise über den Weltmarktpreisen lie- gen. Die Subvention wird den Geflügelhaltern auf Antrag in Form eines Ausgleichsbetrages ausgezahlt. Die Höhe des Ausgleichs wird vom Bundesernährungsminister bis zu der Höchst- Srenze von drei PDpf festgesetzt. Das Gesetz tritt rückwirkend am 1. April in Kraft. Selbstverwaltungsorgane der Bundesanstalt (dpa) Die vor kurzem neugewählten Selbst- verwaltungsorgane der Bundesanstalt für Ar- beitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, Verwaltungsrat und Vorstand, hielten àm 11. April in Bonn unter Vorsitz von Bundes- arbeitsminister Anton Storch ihre konstituie- rende Sitzung ab. Zum Vorsitzenden des Ver- waltungsrats wurde Direktor Hans A. Wieacker (Essen), zu seinem Stellvertreter Hermann Beermann(Hannover) gewählt. Vorsitzender des Vorstandes wurde der Bundestagsabgeord- nete Willi Richter Frankfurt), stellvertreten- der Vorsitzender Pr. Gerhard Erdmann(Köln), Marktberichte vom 11. Apr il Handschuhsheimer obst- und Gemüse- Großmarkt (Wo) Anfuhr und Absatz gut. Es erzielten: Treibhauskopfsalat 150—200 g 45—50; 200250 8 3565; Feldsalat geputzt 160-190; dto. unge- sellerie A 35—40; B 28—32; Porree A 30-35; B 25 bis 30; Rettiche Stück 20; dto. Bund 50; Radies- chen Bd. 37-42. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 466,25—471,25 PM. 143,00—144, 00 DN Aluminium für Leitzwecke 240,00 242,00 DN, Westdeutscher Zinn-Preis 942,0 DR Freie Devisenkurse a Geld Brief 1000 italienische Lire 6,67 6,69 100 belgische Francs 8,39 8,41 100 französische Frances 1,1902 1,1922 100 Schweizer Franken 100 holländische Gulden 1 kanadischer Dollar 95,575 95,775 110,025 110,245 4,2195 4,2295 1 englisches Pfund 11,725 11,745 100 schwedische Kronen 80,64 30,80 100 dänische Kronen 60,525 60,645 100 norwegische Kronen 56,575 56,695 100 Schweizer Franken(fr.) 98,26 98,46 1 US-Dollar 4,21 4.22 im Jahresdurchschnitt 100 Dua-W 2 417,50 Dhd-O; 100 DRT-O= 25,43 DRl- W. I. könr brec Wie dort laute Syrie Israc seits D nicht Euro dat i siert. nicht genũ Ausk setzt 15 rasch mal 1916 pen auch ven geno. trupb Ause ware len Ame den Wohl einge sie d. volle. 40 Nach britis Führ Weit, len.! Muni spars letzte zehn I Di Span häng! Regie ver fo Jussu Verh: nen Er lie plom: schen Einla An. II werte nicht seitig und ste ge zum tekto: scher menh gefüh seinel ken, bindu reich rokke einne Heer und ralka. höher franz hört, kanis Eu ren f pälsch dienst Stock Rope: eine würde Weit mit r abseh Be Europ Postv allem Keuße tages Waltu renor- Im ve Deuts Italie: und um i tausch schen 268180 heitli, euro Die 1 Paris S0 neigu Europ Diese Srünc 8 nheim in der en An- schlag- schaft, igel an gleich- gungen schnitt us den aucher latliche Uepper ebiet Lanz- en sich beein- spoliti- asilien Firma elände m vor- Halb- liefern fabrik m Ein- e kam Werte I her- MAN. 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Israel verfügt über 250 000 Soldaten, die ab- seits stehende Türkei über 450 000. Diese Zahlen trügen jedoch. Sie stellen nicht das militärische Potential dar, das sie in Europa bedeuten würden. Der arabische Sol- dat ist zum Beispiel der modernen, mechani- sierten Kriegführung ausbildungsmäßig noch nicht gewachsen. Intelligenz ohne Schulung genügt nicht. Alte englische und französische Ausbildungsvorschriften sind noch nicht er- setzt. 1 Ueber die kleineren Armeen kann man rasch hin weggehen. Sie würden nicht ein- mal für eine Kriegführung im Maßstab von 1916 als gut gelten. Die libanesischen Trup- pen sind bessere Gendarmeriekräfte, aber auch die syrischen sind nicht nach operati- ven Gesichtspunkten gegliedert. Im Grunde genommen sind es Grenzwachen und Polizei- truppen, die vor allem bei innenpolitischen Auseinandersetzungen maßgeblich beteiligt waren. Die saudi- arabischen Verbände stel- len Fragmente einer Armee dar. Die von Amerika gelieferten 18 mittleren Panzer wer- den vorläufig von König Sauds Soldaten wohl kaum mit großem taktischem Geschick eingesetzt werden können. Immerhin dienen sie dem König bei Militärparaden zur effekt- vollen Demonstration seiner Macht. Jordaniens Legion wird ernst genommen. Nachdem jedoch auch die 13 letzten höheren britischen Offlziere abberufen sind, fehlt die Führung. Die Jordanier sind noch nicht so weit, genug moderne Stabsoffiziere zu stel- len. Die Ausstattung mit Gerät, Waffen und Munition ist von den Engländern bewußt sparsam und einfach gehalten. Gerade im letzten Augenblick noch sind von England zehn Vampire-Düsenjäger als Grundstock Intelligenz ohne Schulung genügt nicht Die Armeen des Nahen Ostens und ihre Schlagkraft/ Israel verfügt über die beste technische Ausrüstung einer Luftwaffe geliefert worden. Aber wer soll sie fliegen? Im Februar hat die Regie- rung beschlossen, das kulturelle Niveau der Legion zu heben. Das ist hier in allen Ar- meen nötig. In den Schulen wird Schießen zum Hauptfach erklärt. Irak hat einen Be- trag von fast zwei Millionen Mark gestiftet, der Jordanien für die Ausstattung von Miliz verbänden zur Verfügung stehen soll. In Bag- dad selbst behauptet man, bald die dritte Division aufgestellt zu haben und noch eine vierte aufzubauen. Aber natürlich sind es nicht Verbände nach europäischen Vorstel- lungen. 8 Aegypten stellt die wichtigste arabische Militärmacht dar. Aber sie wird zur Zeit umorganisiert, ist also, abgesehen von ande- ren Mängeln der Bewaffnung, Offiziers- ausbildung und der technischen Rückständig- keit, in ihrer Schlagkraft stark beeinträch- tigt. Ziel ist die Kampfgruppe als operative Einheit mit drei Infanteriebataillonen, Nach- richten-, Pionier-, Panzer-Abteilungen. Zur aktiven Armee zählen etwa 3000 Offiziere und 70 000 Mann, das andere sind Miliz- einheiten bescheidenen Wertes, Dazu gehören rund 15 000 Mann für Luftschutzaufgaben, davon wieder über 8000 im Luftnachrichten- (warn) dienst. Als tschechische Touristen ge- tarnt, scheinen etwa 200 sowjetische Offiziere Instruktionsaufgaben übernommen zu haben. Das empört die Engländer besonders, die eben eines der letzten Lager— Moascar— in der Suezzone übergeben haben. Die Aegypter verstärken mit den englischen Militäranlagen ihr Potential enorm, da die Werkstätten Panzer-, Kraftwagen- und Flugzeugrepara- turen(auch Düsentriebwerke) erlauben. 43 Centurion-Panzer haben sie auch über- nommen. In Sowjetlagern bei Gdingen be- finden sich etwa 200 ägyptische Offiziere, auf den tschechischen Truppenübungsplätzen Malatza und Wischau 310. Wenn auch genaue Zahlen verschleiert werden, so ist auf ver- schiendenen Wegen— von der Ostsee aus, auf dem Bahn-Transitweg über Oesterreich/ Frankreich fühlt sich nicht überrundet Franco gilt in Paris als Nachzügler in der Marokko-Politik Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 11. April Die Reise des Sultans von Marokko nach Spanien und die Anerkennung der Unab- hängigkeit und Einheit Marokkos durch die Regierung Franco sind in Paris aufmerksam verfolgt worden. Sultan Mohammed Ben Jussuf hat während seiner Reise und den Verhandlungen die in Frankreich getroffe- nen Uebereinkommen ostentativ respektiert. Er ließ sich außerdem von französischen Pi- plomaten begleiten, empfing den französi- schen Botschafter in Madrid und nahm eine Einladung zum Nachtmahl in der Botschaft an. In Paris wird überdies sehr positiv ge- wertet, daß der Sultan Spanien gegenüber nicht die gleichen Verpflichtungen zur gegen- seitigen Abhängigkeit in außenpolitischen und wehrpolitischen Fragen einging, wie er sie gegenüber Frankreich angenommen hat, Zum ersten Male seit Errichtung des Pro- tektorats ver 50 Jahren hat ein märokkani- scher Herrscher aus eigener Machtvollkom- menheit eine außenpolitische Verhandlung geführt, und es kann Marokkos Stellung in seinen Beziehungen zu Frankreich nur stär- ken, wenn es ebenfalls ausgezeichnete Ver- bindung zu Spanien aufrechterhält. Frank- reich wird zwar beim Aufbau der neuen ma- rokkanischen Armee eine führende Stellung einnehmen, doch gibt es auch im spanischen Heer zahlreiche marokkanische Offiziere, und einer von ihnen, augenblicklich Gene- ralkapitän der Kanarischen Inseln, ist sogar höher im Rang als General Kittani, der im französischen Heer gedient hat und, wie man hört, als Oberkommandierender der marok- kanischen Streitkräfte vorgesehen sein soll. Der Sultan, der wie alle arabischen Herr- scher, eine schwierige Rolle zu spielen hat, wenn er sein Land unter Beibehaltung und voller Ausnutzung seiner eigenen religiösen Vorrangstellung in einen modernen, westlich orjentierten Staat verwandeln will, hat nach dem Aufenthalt in Madrid die alten Haupt- städte des arabisch- marokkanischen Reichs in Südspanien, Toledo, Cordoba, Sevilla und Granada besucht. Er hat ebenfalls seine Ab- sicht kundgetan, baldmöglichst die Pilger- kahrt nach Mekka anzutreten. Als traditiona- Ustischer, religiöser Autokrat ist er der Sym- pathie des spanischen Diktators gewiß. Diese kanm ihm in seinen Beziehungen zu den vor- Wärtsdrängenden, revolutionären Kräften auf dem linken Flügel der nationalen Freiheits- Die Post als S Die Europäische Postunion auf Bonn, im April Europaische Briefmarken, Inlandsgebüh- ren für den ganzen Kontinent, ein euro- päischer Postscheck- und Postsparkassen- dienst, telefonischer Selbstwähldienst von Stockholm nach Madrid und von Athen nach Kopenhagen— das sind einige der Ziele, die eine uropäische Postunjon realisieren würde. Die Vorbereitungen dafür sind 80 weit gediehen, daß man vielleicht sogar da- mit rechnen kann, ihre Verwirklichung in absehbarer Zeit zu erleben. Bereits im Jahre 1951 befürwortete der Europarat die Gründung eines europzischen Postvereins. In Deutschland schloß sich vor allem die Wirtschaft durch entsprechende Aeuſberungen des Industrie- und Handels- ges diesen Plänen an. Auch die Postver- waltung bejahte die Anpassung der Gebüh- zenordnung an größere Wirtschaftsräume. Im vergangenen Jahr kamen Vertreter der Deutschen Bundesrepublik, Großbritanniens, Italiens, der Beneluxstaaten, Frankreichs und des Saargebietes in Paris zusammen, um über die Vereinfachung des Postaus- tauschs und die Einrichtung eines europäi- schen Luftpostdienstes zu beraten, Der fran- zösische Postminister schlug vor, eine ein- heitliche Briefmarke zu schaffen, die in allen Luropäischen Ländern Gültigkeit haben soll. Die Verhandlungen werden gegenwärtig in aris weitergeführt. Somit hat Frankreich offenbar seine Ab- neigung überwunden, die es zeitweilig der uropäischen Postunion entgegenbrachte. Diese Abneigung indessen war nicht unbe- Sründet. Es ist nämlich errechnet worden, partei Istidlal nicht unbeträchtliche Dienste leisten. Spanien wünscht sich bestimmt auf seiner Südflanke keine revolutionäre, radi- Kale Republik, wie auch Amerika mit seinen wichtigen Flugzeug- Stützpunkten in Ma- rokko dort Ruhe und Ordnung wünschen muß. Gerade in diesen Tagen ist— bedeut- Sames Anzeichen— das gesamte marokkani- sche Personal der amerikanischen Stütz- punkte in Streik getreten. In einigen Tagen werden die französisch- marokkanischen Verhandlungen über die Einzelheiten des in Paris kürzlich in seinen großen Zügen festgelegten Abkommens an- laufen. Danm wird sich zeigen, wie weit Ma- rokko bereits ein autonomer Faktor in der internationalen Politik geworden ist. Wenn die Verschlimmerung der Zustände in Alge- gerien nicht auch in Marokko nachteilige Fol- gen zeitigt, kann Fränßersien allercktings Bek. fen, aus der großzügigen Anerkennung der marokkanischen Unabhängigkeit bedeufen- des moralisches und politisches Kapital zu schlagen. 15 Buenos Aires, im April Eine neue Verhaftungswelle geht über Argentinien. Es handelt sich dabei schon längst nicht mehr um die Anhänger des gestürzten Diktators Perôn, sondern um seine erbittersten Feinde, die sich im ver- gangenen September gegen ihn erhoben, um demokratische Offiziere des argentini- schen Heeres, die als Anhänger des kürzlich verstorbenen katholischen Revolutionsfüh- rers General Lonardi nicht mit dem augen- blicklichen Linkskurs der Regierung Aram- buru-Rojas einverstanden sind. An der Spitze der Opfer der jüngsten Gewaltmaß- nahmen stehen die Generale Eduardo Seno- rans und Justo Leon Bengoa, die engsten Vertrauten Lonardis. Der eine wurde in die Militärstrafanstalt von Campo de Mayo ein- geliefert, der andere mit Frau und vier Kin- dern in die unwirtlichen Regionen Pata- goniens deportiert. General Senorans hielt bei Lonardis Be- erdigung eine aufsehenerregende Rede, durch chrittmacher dem Wege zur Verwirklichung daß die Beseitigung der Auslandsgebühren im innereuropäischen Verkehr Frankreichs einen Einnahmeausfall im Werte von rund 22 Millionen DM jährlich bringen würde. Die Bundesrepublik würde 13 Millionen, Oester- reich sechs Millionen und Belgien acht Mil- lionen einbüßen.. Andererseits wird nach Verwirklichung der Europäischen Postunion mit erhöhter In- anspruchnahme der Post- und Fernmelde- einrichtungen gerechnet. Dadurch ergäbe sich auf längere Sicht ein Ausgleich. Auch auf dem Personalsektor bietet die Europaische Postunion mancherlei Fort- schrittsmöglichkeiten, und nicht zuletzt würde die europäische Zusammenarbeit in Funk und Fernsehen von einem solchen Zusam- menschluß profitieren. Beträchtliche Zeit- ersparnis verspricht man sich von der Er- richtung eines europäischen Luftpostdienstes. Ueber die materiellen Verbesserungen hinaus darf auch die günstige psychologi- sche Wirkung der Europäischen Postunion, wie sie etwa in der gemeinsamen Marke ihren Ausdruck fände, nicht unterschätzt werden. Zweifellos werde das Zusammen- gehörigkeitsgefühl gestärkt werden. Auch die übrigen Ziele der Postunion: Einführung eines internationalen Reise-, Post- und Bankschecks, verstärkte technische Zusam- menarbeit in Forschung und Praxis, sowie Aufstellung eines gemeinschaftlichen Inve- stitionsprogramms zur Erleichterung ge- meinsamer Arbeiten hätten zweifellos gute Auswirkungen auf die Verbreitung des Europagedankens. T. D. Argentinien kommt nicht zur Ruhe Die Regierung Aramburu verfolgt die Anhänger Lonardis 2 Von unserem Mitarbeiter Wilfried v. Oven gen und unschuldigen Funktionären des Re- Argentiniens, einen Dankesbrief an General Mig wirtschaft MORGEN Jugoslawien, über Donau/ Dardanellen doch erhebliches, wenn auch etwas buntes Material nach Aegypten gelangt. Nach ver- antwortungsbewußten Maßstäben dauert es trotzdem mindestens noch drei Jahre, bis die ägyptische Armee halbwegs für einen mo- dernen Krieg gerüstet ist. Israel hat seine Militärdienstzeit auf deieinhalb Jahre erhöht. Die aktive Armee kann mit Hilfe der Reservisten rasch auf eine Viertelmillion gebracht werden. Die technische Ausrüstung ist in jedem Fall der Aller aufgezählten Armeen überlegen(dtd) Friedenspakt für Asien schlägt die„Prawda“ vor Moskau.(AP) Einen kollektiven Friedens- pakt für Asien an Stelle der Militärblöcke hat das Organ der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, die„Prawda“, am Mitt- woch gefordert. Das Blatt, dessen Forderung das Vorspiel für einen entsprechenden Schritt der Moskauer Regierung sein könnte, meint, der„leidenschaftliche Wunsch“ nach Frieden sei bei weitem nicht genug. Man könne den Frieden nur erhalten und konso- lidieren, wenn„ein Aggressor, der versucht, einen Kriegsbrand zu entfachen, sicher weiß, daß das Land, das er sich als Opfer aus- sucht, nicht allein dasteht. Kollektive Sicher- heit ist erforderlich“. Die im Juni 1955 von Indien und dem kommunistischen China unterbreiteten Vor- schläge für ein Kollektivabkommen in Asien könnten nach Ansicht der„Prawda“ mit Abrüstung und kollektiver Sicherheit in Europa verknüpft werden, um„den Weg. für einen stabilen und dauerhaften Frieden in der ganzen Welt zu bereiten“. Diplomatische Beziehungen Zu Israel noch nicht akut Bonn.(dpa) Weder die Bundesrepublik noch Isreal haben die Absicht, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Dies erklärte am Mittwoch ein Regierungssprecher vor Pressevertretern, als er einen Ueberblick über den Ablauf der deutschen Botschafter- konferenz in Istanbul gab. Auf eine ent- sprechende Zusatzfrage meinte er, er habe nicht davon gesprochen, ob die beiden Län- der an einem solchen Schritt interessiert oder nicht interessiert seien, sondern er habe lediglich den Ausdruck„Absicht“ ge- Wählt. Britische Protestnote an Saudi-Arabien London.(AP) Die britische Regierung hat die königliche Regierung von Saudi-Arabien in einer Protestnote eines umfangreichen Waffenschmuggels über die dem britischen Protektorat Aden beschul- digt. In der Note wird festgestellt, daß Last- wagen aus Saudi-Arabien zu nächtlicher Stunde mit Handfeuerwaffen und Munition bei den halbwilden Beduinenstammen von West-Aden einträfen, die zum Aufstand ge- gen die britische Schutzmacht angestachelt würden. Kreise des britischen Kolonialmini- steriums haben dazu privat mitgeteilt, daß unter den àus Saudi-Arabien angelieferten Waffen Karabiner amerikanischen und europäischen Ursprungs seien. Die saudi- arabische Botschaft in London hat die briti- schen Beschuldigungen in Abrede gestellt. die sein Name plötzlich die Runde durch ganz Argentinien machte, obwohl die gleich- geschaltete Presse des Landes den Text sei- ner Ansprache verschwieg. In einem Augen- blick, da die Meinungsfreiheit in Argen- tinien mit Methoden beeinträchtigt wird, die kaum weniger verwerflich sind als die Ferons, hatte General Senorans den Mut, die tragischen Hintergründe des Falles Lonardi öffentlich zu nennen und die dafür Verantwortlichen anzuklagen. Am offenen Grabe Lonardis standen neben seinen An- gehörigen, Kameraden, Freunden und einer vieltausendköpfigen Menge auch die jetzt Regierenden, General Aramburu und Admiral Rojas. Um den Schein zu wahren und die aufgebrachte Bevölkerung zu beruhigen, hatten sie persönlich an dem Staatsbegräb- nis des Mannes teilgenommen, dessen plötz- licher Tod für sie wie ein Geschenk des Himmels gekommen war Und da bekamen sie aus dem Mund des Generals Senorans zu hören, daß Lonardi ein Opfer seiner Anstän- digkeit und der Intrigen niederträchtiger Verleumder und Verräter geworden sei. Jeder der Anwesenden wußte, daß es so ge- Wesen war. Aber niemand hatte es bisher auszusprechen gewagt, noch dazu in Gegen- Wart der beiden Personen, die jetzt die höchste Gewalt in Händen halten und sie so nachdrücklich zu gebrauchen wissen. Kurz nach dem Begräbnis wurde General Senorans verhaftet. Die Oeffentlichkeit er- fuhr davon erst, nachdem die Regierung die Aufdeckung eines angeblich peronistischen Komplotts in Mendoza bekanntgegeben hatte. Sie gab selbst die Bedeutungslosigkeit der Verschwörung zu, hatte aber damit den Vor- wand für neue Gewaltmaßnahmen gegen die unerwünschte christlich nationale Opposition. General Bengoa, der seinen Freund Lo- nardi nach dessen Rückkehr aus den USA nicht mehr wiedergesehen hatte, und der nicht einmal an seiner Beisetzung teinehmen konnte, weil man ihn kurz vor Lonardis Heimkehr eingesperrt hatte, wurde samt sei- ner Familie nach Patagonien deportiert, des- sen Trostlosigkeit er in Zukunft mit zahl- reichen Waffenkameraden und den schuldi- gimes zu teilen hat, das er zusammen mit General Lonardi stürzte. f Ein Sohn Lonardis aber veröffentlichte in„La Prensa“, einer der wenigen noch nicht von der Regierung kontrollierten Zeitungen Senorans, in welchem er feststellt, Senorans habe mit seiner Grabrede der Bevölkerung und vor allem den Soldaten des Landes aus“ der Seele gesprochen. Der Anstand, der mit Lonardis Revolution über totalitäre Willkür, und Gottlosigkeit siegte, scheint in Argentinien auch nach Lonardis Tod noch so lebendig zu sein wie die Hoff- Grenze nach nung, daß er sich endlich durchsetzt. wegen Umbau sehördlich genehmigt. Leiter Jag: Samstag, den 14. April 1956 5 1 5 Im Zuge unseres großzügigen Umbaues werden unsere Hüuser um Gockelsmurkt abgerissen und neu erstellt. Wirverlieren wührend der Bauzeit 1800 qm fläche. Deshalb mössen wir rusch räumen une große Preisnuchlässe gewähren. lussen Sie sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen und wahren Sie hren Zahlungserleichterung durch Süddeutsche Kundenkreditbank, und Badische Beamtenbank. Kreditbüro im Hause., , 2 , Die gesamten großen Warenbeständde (mit Ausnahme weniger Maorkencrtikel) reduziert. Sie kõnnen selbst pröfen, Wos Sie dobei sporen MANN HEA Os t. 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Franz.„Privat“ Tel. 4 31 T.. 4 Seite 14 MORGEN Liebe Freunde, ich wohne jetzt ein halbes Jahr hier in München im Künstlerviertel Schwabing, wo ich hingezogen bin, damit ich ein echter Dichter werde, und da greife ich zur Feder und schreibe, wie es hier ist, und ich schreibe es Euch durch die Zeitung, um Porto zu sparen, denn als Künstler muß man arg rechnen mit dem Geld. Schön ist es hier und ein gutes Klima, aber viel Aerger gibt es, weil die Schwa- binger verlangen, daß man als Zimmerherr für eine winzige Kammer gleich die ganze Wohnungsmiete bezahlt, und dann schikanie- ren sie einen, weil in ihren Augen alle, die schneller reden als sie, Preußen sind, und Weil wir sagen, daß die Preußen München schon längst erobert haben. Das ist wahr, besonders in den kulturellen Bereichen, aber sie wollen es nicht glauben. Arg- Wönnisch sind sie und schließen die Fuß- Abstreifer in den Treppefhäusern und vor den Wohnungstüren mit Vorhängeschlössern am Boden fest, und jeder hat ein Fahrrad mit Dreigangschaltung, und am schlimmsten ist es im Englischen Garten, wo die jungen Burschen darauf herumsausen. Aber sonst sind sie freundlich zu uns, die Münchner, und es gibt keine Raufereien, auch wenn sie uns in den Gasthäusern nur Knödel geben und keine Kartoffeln, weil sie sagen, das sei Schweinefutter. Nur die Brief- träger sind grantig, denn unten in den Häu- sern sind keine Briefkästen, und sie müssen jeden Tag dreimal hochsteigen bis zum vier- ten Stock und noch höher, wenn die Häuser höher sind Aber niemand ändert etwas daran, weil die Münchner für Tradition sind, und am liebsten hätten sie ihren König Lud- Wig wieder und keinen Adenauer und wären Für sich und nicht in der Bundesrepublik, und das macht hauptsächlich die Bayern- Partei. 5 Manches in Schwabing ist anders als bei uns. So werden die Studenten hier beispiels- Weise alle mit„Herr Doktor“ angeredet und Auch, wer mit einem Doktor nah oder weit- läufig verwandt ist, und die werden in den Geschäften immer zuerst bedient, obwohl das unsozial ist. Dabei ist der Thomas Wim mer, der Oberbürgermeister, ein Sozialdemo- Kkrat, was auch die meisten Münchner sind. Und jeder hat hier einen Titel: der steht an der Wohnungstür und in der Todes- anzeige, und ich wohne bei einer Bundes- bahnobersekretärswitwe im Ruhestand. Aber darum kümmere ich mich nicht als Künst- 88 weil ich der Kunst diene, auch ohne Es ist ein hartes Leben manchmal und es hat mich verändert, daß Ihr mich nicht Wiedererkennt, wenn Ihr herkommt, so an- ders sehe ich aus mit Samthosen und Ringel- socken und Wildlederschuhen und einer Jacke, die ganz farbig ist; und auch seelisch und geistig bin ich verwandelt, weil das das Künstlerleben macht. Viermal in der Woche halten wir Dichter- lesungen, aber die sind immer ganz leer, und da müssen wir uns bemühen. um die geistige Förderung und beim Wohlfahrtsamt und da- mit haben wir soviel zu tun, daß wir kaum Schreiben kommen, was ja auch ein Nachtel ist. Die Zeitungen und die Verleger And die Literaturbonzen, von denen alles ge- druckt wird, wollen nämlich nichts von uns Wissen, weil wir der Nachwuchs sind und sie Angst haben, daß wir eines Tages kom- men und die Bestseller schreiben, und sie dann nichts mehr verdienen und auch 80 Wenig Geld haben wie wir. 5 Ueberall reden und schreiben sie, daß sie neue Genies brauchen, aber wenn wir ihnen dann zeigen, was wir geschrieben haben, danm sagen sie, das sei miserabel und nicht Srammatikalisch richtig, und schmeißen uns raus, und niemand druckt es. Nur weil Wir anders schreiben als die anderen, die viel Geld verdienen. Dabei haben viele von uns zwanzig Semester Literatur wissenschaft stu- iert, und viele sind schon über vierzig und stuclieren immer noch, weil sie noch klüger werden wollen, als sie schon sind, aber das schätzen die Literaturbonzen nicht. Doch uns macht das nichts aus, weil wir wissen, wer Wir sind, und wenn sie zu uns sagen, wir sollen aufhören zu dichten, dann dichten Wir erst recht, und wir treffen uns dann un- ter uns, und jeder liest vor, was er gedichtet hat, und dann sagen wir alle, das sei groß- artig, und machen uns gegenseitig Mut, weil man den braucht für das harte Künstler- leben. Auch mit Mädchen ist es hier schlecht, denn sie sind alle materialistisch und lachen uns aus, weil wir keinen Sekt spendieren Literaturbrief qus Schwabing/ Ven efsSpene können, nur Brauselimonade, und junge Dich- terinnen gibt es fast keine. Die Dichterinnen aber, die in unseren Dichtervereinen sind, sind schon alle über vierzig oder fünfzig. Viele sind vornehme Baroninnen oder an- derswie adlig und die meisten sind unglück- lich verheiratet oder geschieden und haben Schweres hinter sich mit Männern und wol- len von der Liebe nichts mehr wissen. Aber sie schreiben darüber in Gedichten, die schön sind, aber auch die veröffentlicht niemand. weil sie einen Sinn haben, und weil man heutzutage nur die Gedichte druckt, die kein Gefühl haben oder nur aus Fremdwörtern bestehen und an denen man herumrätseln muß wie an Picasso, den auch kein Mensch versteht. Nur sagen alle, sie verstehen ihn, Weil sie befürchten, man hielte sie sonst für dumm, und das wollen sie nicht. Nein, schön ist es hier nicht mit der Liebe, und viele von uns sagen: Wenn wir einmal fett, reich und berühmt sind, dann kommen die Mäd- chen bestimmt in Scharen gelaufen, aber dann pfeifen wir auf sie! Das ist auch meine Meinung, denn die anderen Künstler und ich Wollen hauptsächlich wegen unserer Persön- lichkeit geliebt werden, aber so etwas gibt es bei uns hier nicht Ihr seht, daß das Künstlerleben gar nicht so rosig ist, und wenn man nicht gedruckt wird und kein Geld dafür bekommt, schon gar nicht. Aber wir halten durch und blei- ben aktiv, und schön ist ja, daß man wenig- stens weiß, daß es den anderen Nachwuchs- dichtern auch nicht besser geht, und das tröstet einen denn ab und zu ein bißchen. Ganz besonders Euren Kuno. Ernst Robert Curtius Wird 70 Jahre Der Romanist und Litera- turhistoriker feiert am 14 April in Bonn seinen 70. Geburtstag. Curtius gilt als einer der Vorkämpfer europaischen Denkens; be- sonders für die geistesge- schichtliche Entdeckung Frankreichs im deutschen Sprachraum hat er, der geborene Elsässer, Außer- ordentliches geleistet. Alle seine Schriften, seien es seine Veröffentlichungen über Balzac und Proust, seine„Einfükrung in die französische Kultur“ oder andere, geben davon Zeug- nis. Sein Wer hat ihm in Europa wie in Ameriko Viele Ehrungen einge- bracht, darunter die Frie- denshlasse des Pour le Mé- rite. Vor zwei Jahren wur de ihm die Ehrendoktor- würde der Sorbonne ver- liehen. Foto: dpa poetisch- meloncholische Visionen Zür großen Werner-Silles- Ausstellung bei Sönther Franke Werner Gilles ist einer der eigenwillig- sten Maler unserer deutschen Gegenwart. Von Hause aus mit einer sehr reichen, visuellen Phantasie begabt, die im Märchen und in der Traumwelt beheimatet ist, schafft er Gestalten und Konfigurationen, in wel- chen schon das Thema selbst der Realität entrückt ist. Und wo er sich die tatsächlich vorhandene Landschaft zum Vorwurf nimmt, transponiert er sie in jene starkfarbige Sphäre schattenlos aneinandergebauter Erd- formationen, deren Räumlichkeit nur dann klar wird, wenn man von weitem darauf blickt, während das Bild als solches eine in sich abgeschlossene, dekorativ- flächige Ein- heit darstellt. Die Ausstellung von Werken des Künst- lers, die zur Zeit bei Günther Franke in der Aeußeren Prinzregentenstraße zu München gezeigt wird, ist deshalb von besonderem Interesse, weil neben Arbeiten aus jüngster Zeit auch eine Anzahl von Gemälden aus dem Ende der zwanziger Jahre gezeigt wer- den. Man kann sich also ein Bild machen nicht nur von dem Weg, den der Künstler zurückgelegt hat, sondern auch von den Quellen, die am Anfang dieses Weges lie- Sen. Gilles hat sich seine heutige Formen- sprache frei geschaffen; in bewußter Ab- wendung von den Vorbildern und Anregern, die ihn leiteten, als er nach den Ausdrucks- möglichkeiten suchte, die Visionen jenseits der Wirklichkeit auf die Bildfläche zu bannen ver möchten. Heute kennen wir bei Gilles jene Aufteilung des Bildganzen in scharf von einander abgegrenzte, farbige Flächen. die häufig dadurch belebt werden, daß ein ornamentales oder auch ein formbezeich- nendes Liniengefüge in gleichfalls farbigem Auftrag darüber gelegt wird. In jenen frü- heren Bildern ist von dieser Technik nichts zu finden, auch nicht die leiseste Andeu- tung des Kommenden. Die Malweise reflek- tiert die dunkel- flockige, fast düstere Manier, wie sie etwa der frühe Kokoschka zeigt; die Abkehr von perspektivischer Richtigkeit, die den Expressionisten jener Zeit gemeinsam ist, zusammen mit gewissen, rigorosen Ver- einfachungen in der Behandlung mensch- licher Figur. Ein einziges Bild dieser Zeit, I!Karus' be- nannt, ist auf kräftige, einfache Farben ge- stellt. Und dieses Bild nun weist sowohl in der Komposition wie im thematischen Vor- wurf auf den wichtigsten Einfluß hin, den Gilles verarbeitet hat: auf Mare Chagall, den großen Märchenerzähler aus dem russi- schen Ghetto, der in Paris den Mut zu sich Selbst fand. Hier liegt eine tief innere Ver- Wandtschaft vor, die weit über die Zusam- menhänge hinausgeht, welche sich aus for- malen Tendenzen ergeben. Chagall hatte die Naivität, die Geschichten seiner Heimat oder seiner eigenen Phantasie kommentarlos zu erzählen, und die suggestive Harmlosig- keit eines monumentalen Bilderbogenstils stand ihm wohl an. Phantasie und Form- gefühl bei Gilles sind differenzierter, und zugleich weniger elementar. Seine poetisch- melancholischen Visionen verlangten nach noch größerer Freiheit von der alltäglichen Erfahrung. Wenn bei Chagall eine Kuh durch den Himmel fliegt, so findet man das natürlich; wenn beim frühen Gilles ein kindlich-plumper Junge mit Flügeln hori- zontal am oberen Rande des Bildes ange- bracht wird, ist man befremdet, auch wenn das Bild, Ikarus' heißt. Oder gerade deshalb. Aber wenn der späte Gilles Schrecken und Wonnen der Pubertät darstellt— es ist in Mönchen eines der schönsten Bilder der Ausstellung wenn die Gestalten reine Phantasie- gebilde sind, nur durch die Andeutung von Physiognomie gekennzeichnet, durch Schwung und Kurvatur des Umrisses, der nicht Form bezeichnet sondern Bewegung darstellt, dem Figürlichen angenähert— 80 ist in der Tat eine neue Ausdruckswelt ge- öffnet. Freilich: die poetische Vision“, die zugrunde liegt, ist derart kompliziert und komplex, daß dem Beschauer ähnlich wie bei Paul Klee, eine Hilfe zum Verständnis gegeben werden muß: Ohne den Titel des Blattes zu kennen, kommt man über einen reim formal- ästhetischen Genuß nicht hinaus. Damit aber rührt man an ein Problem, das der gesamten modernen Kunst gestellt ist. Susanne Carwin Moderne Kirchenorchitektur Vortrag und Ausstellung im Deutsch- Amerikanischen institut, Mannheim In Köln wurden seit Kriegsende genau soviel Gotteshäuser erbaut, wie früher in drei Generationen. Diese Hast, die Unge- naues und Flüchtigkeiten mit sich bringt, ist jedoch dem Kirchenbau abhold. In den ver- garigenen Jahrhunderten wurgen zwar auch nur wenige Werke von auserlesener Schön- heit geschaffen, doch die Mehrzahl der Ge- bäude war mindestens gutes Mittelmaß. Da- gegen wurden seit 1918 höchstens 30 Kirchen in der Welt errichtet, die wirklich beach- tens wert sind. Diese Ansicht vertritt jeden- falls Professor Rudolf Steinbach von der Techmischen Hochschule in Aachen, der in- nerhalb der Veranstaltung„Die Kirche in Amerika“ über„Neuzeitliche Kirchenarchi- tektur“ im Deutsch- Amerikanischen Institut in Mannheim sprach. Der Kirchenbau zeige — wie vieles heute— eine Fülle von Einfäl- len. Dieser Einfallsreichtum sei jedoch eine üble Sache, jede rasche Eingebung werde verwirklicht, niemand nehme sich mehr die Zeit und Mühe, den Einfall zur Idee zurück- zukristallisieren. Die Aegypter, so fuhr Pro- fessor Steinbach fort, benötigten 2500 Jahre, um ihre Pyramiden zu entwickeln, die Grie- chen schufen nach jahrhundertelangem Be- mühen ihre Tempel, den gotischen Kathe- dralen liegt eine Idee zugrunde. Und auch unsere wenigen guten zeitgenössischen Archi- tekten— wie etwa Mies van der Rohe oder Le Corbusier— würden ihre Lebensaufgabe in der Vervollkommnung eines einzigen Typs sehen. Eine Kirche, meinte der Redner, sei kein Zweckbau. Man könne sie nicht nach ihren Funktionen bauen. Das„Credo“ in der katho- lischen Messe habe zum Beispiel keine Funk- tion, und doch verlange es geradezu einen hohen Raum. In dieser Zeit, da es nicht all- gemein ist, von Gott zu sprechen, übersehe man oft, daß eine Kirche ein Gotteshaus ist. — Steinbach, dem es weniger darauf ankam, das Thema zu erschöpfen und auszudeuten, Als seine Zuhörer an die verschiedenen Pro- bleme heranzuführen, verdeutlichte seine Ausführungen durch einige charakteristische Lichtbilder: unter anderem die Fronleich- namskirche in Aachen, deren 22 Meter hohes Schiff erklärt, was mit dem Raum für das „Credo“ gemeint ist, und die„Kirche am Meer“, die dort entsteht, wWwo einst die Pilger- väter zum erstenmal auf amerikanischem Boden ein Dankgebet sprachen. Um diesen Augenblick der Andacht zu versinnpildlichen, schuf der Architekt ein beinahe gläsernes Gotteshaus, das ohne alle Schwere über der Erde zu schweben scheint. Zu dieser Reihe„Die Kirche in Amerika“ zeigt das Deutsch- Amerikanische Institut eine Bildtafel- Ausstellung. Hier werden die zahlreichen Baustile amerikanischer Kirchen wiedergegeben. Dabei tritt immer der Ein- fluß des jeweiligen Heimatlandes der Er- bauer deutlich hervor. Neben klassizistischen. „typisch“ amerikanischen Kirchen gibt es romanische und gotische Bauwerke, Mor- monentempel, Moscheen und Synagogen. In- teressant sind auch hier die zeitgenössischen Konstruktionen, in deren Zahl von der„Kir- chenfabrik“ bis zu einem Bethaus, bei dem selbst in der Neigung des Daches noch die Geste des Gebets nachempfunden wird, alle Nuancen zu finden sind. Weitere Tafeln sol- len den Betrachter über das Ausmaß der praktischen seelsorgerischen Tätigkeit der amerikanischen Kirchen und die geübte Glaubensfreiheit informieren. Sn, Z. h Cellist Pierre Fournier Sinfoniekonzert in Ludwigshafen Gefeierter Mittelpunkt des sechsten Lud. wigshafener Sinfoniekonzertes im BASF. Felerabendhaus war der französische Cellist Pierre Fournier, der mit dem Pfalzorchester unter Karl Rucht das Cello-Konzert von An- ton Dvorak spielte. Es entwickelte sich dabei zwischen Solist und Orchester ein begei- sterndes Musizieren, das den zutiefst roman- tischen Gehalt des Konzertes ausschöpfte, ohne in ein substanzloses Schwärmen abzu- gleiten. Pierre Fournier hielt seine frappie- rende Technik hinter einer sorgsamen und peinlich genauen Gestaltung zurück, und mit einer in jeder Situation edlen und abgewo- genen Tongebung vermittelte er das Dvorak. Konzert beherrscht, aber doch mit Wärme, einfach, aber mit innerem Reichtum. Das Pfalzorchester erwies sich als aufmerksamer Mitgestalter, verband sich organisch mit dem Cello-Part und sicherte damit den künst- lerischen Erfolg der Aufführung. Einleitend hatte Karl Rucht die Orchester. Variationen über ein Thema Paganinis von Boris Blacher aus dem Jahre 1947 vorgestellt. Es ist ein kühnes Werk, das sich in sechzehn Variationen weniger dem vorausgeschickten melodischen Thema anlehnt als vielmehr ein Spiel mit den Mitteln und Möglichkeiten von Klangfarben, Rhythmen und konzessions- losen Tonverbindungen bietet. Extrem mit- einander abwechselnde Tempi, viele Pizzi- kati der Streicher'und virtuose Solopassagen einzelner Instrumente, ungewöhnliche Takte (künfachtel und siebenachtel) sind auffallende Elemente dieser frischen und gefälligen Mu- sik. Das Pfalzorchester brachte die Kompo- sition weitgehend konzentriert zur Auf füh- rung, wobei sich Karl Rucht wieder als ruhi. ger, überlegen das instrumentale Getümmel“ lenkender Dirigent erwies. Es ist sicher nicht abwegig, von Blachers Variationen aus eine Verbindung zu Rimsky- Korssakows romantischer Suite„Schehera- zade“ herzustellen. Auch Rimsky-Korssakow spielt hier mit den musikalischen Mitteln, Wobei ihm das„Thema“, die Märchenwelt aus 1001 Nacht, nur als Vorwand für eine Komposition dient, an der sich Vitalität und musikantische Frische auslassen können. Karl Rucht und das Pfalzorchester gestal- teten dieses Bekenntnis zur Welt des Un- Wirklichen in seiner bunten und berauschen- den Fülle und rundéten mit ihrer atmosphä- rischen Wiedergabe das erlebnisreiche Kon- zert ab.-tr- Sepflegtes KIqvierspiel Irmgard Weiss spielte in der Kunsthalle Irmgard Weiss, Heidelberg, spielte in einem Konzert der Mannheimer Gedok in der Kunsthalle und erwies sich dabei als eine Pianistin von feiner Kultur und starker Aus- strahlungskraft. Ihre Wiedergabe der Sonate h-Moll von Frédéric Chopin, mit der sie ihren Klavierabend beschloß, sei vorweg er- Wähnt, weil die Künstlerin an diesem Werk ihre Natur und ihr Können am glücklichsten zur Geltung bringen konnte. Das Werk ist ja, genau genommen, mehr eine Aneinander- reihung einzelner selbständiger Klavier- stücke als eine aus innerer Gesetzmäßigkeit gewachsene„Sonate“. Im Spiel von Irmgard Welss flackerte das formsprengende und un- stete Temperament Chopins ebenfalls auf, wurde aber wiederum gebändigt durch ein ausgeprägtes Stilbewußtsein, das überhaupt bei ihr auf romantische Kompositionen am besten anzusprechen scheint. So leuchteten die„Davidsbündlertänze“ von Schumann, jenes für Pianist und Publikum gleicher- Weise strapaziöse Werk voller schwärme⸗ rischer Endlosigkeit, in seiner vielgestaltigen Stimmungswelt auf, die zwischen Sehnsucht und Rastlosigkeit pendelt. Auch den Varia- tionen Beethovens, die am Beginn des Kla- vierabends standen, wurde Irmgard Weiss gerecht, wenn auch nicht mit derselben Kon- zentration wie bei den Romantikern. Nur in die Klangwelt Debussys vermochte sich die Pianistin nicht eigentlich einzuordnen. Seine „Reflets dans l'eau“ erklangen mehr auf- gewühlt als poetisch, tendierten mehr nach Liszt als nach jenem zartesten Vertreter der neueren Klavierliteratur. Dankbar nahm man die Begegnung mit drei Préludes des Wenig bekannten Franzosen Roger Ducasse auf, der unter Fauré studierte und seine romantische Tonsprache mit impressionisti- scher Farbigkeit mischt. tr-⸗ Mit Jean Anouilhs„Leocadia“ gastiert das Theater der Stadt Baden-Baden am Freitag, 525 April, 20 Uhr, im Pfalzbaufestsaal Ludwigs- afen. JösEPEE HAV ES: 3 An einem Tag wie jeder andere Copyright by S. Fischer Verlag 22 Fortsetzung Aber dann begriff er plötzlich: Wenn jetzt etwas passierte, dann passierte es ihm Selbst. Sein Atem kam stoßweise und der Arthritisschmerz big geradezu in sein rech- tes Knie. In der dämmerigen Kabine des Wagens, hinter dem gleichmäßigen Hin und Her der Scheibenwischer hörte Mr. Patter- son einen sonderbaren Ton: der Mann neben ihm summte leise eine Art verwischter Me- lodie, aber es klang eine steigende Erregung darin, ein Vorgefühl, das ihm Vergnügen bereitete. Mr. Patterson erriet sogar die Be- deutung dieser Erregung. 5 N Er schauderte nicht. Er verlor nicht den Kopf. Er machte schweigend einen Plan. Landstraße. Er preßte mit seinem linken Ellbogen sein Gewicht— aber sehr ruhig und vorsichtig— herunter auf die Tür- klinke. Um das Schnappen zu übertönen, sprach er im gleichen Takt und mit lauter Stimme:„Mister, ich schwöre zu Gott, daß ich keinem Menschen ein Wort sagen werde! Ich bin ein alter Mann. Ich habe Ihnen nichts zuleide getan“ Der Mann neben ihm lachte. Warum st du nicht gleich auf die Knie und be- he. Jack?“ Patterson hatte jene Worte ungern ausgesprochen, aber sie schienen ihm genau das zu sein, was ein Mensch unter Umstän- sagen mochte. Jetz, war die Tür offen. Vor sich sah er zwei blaue Gasolinpumpen Jetzt waren sie östlich der Stadt auf einer Augenblick, der Auch eine verwitterte, mit Brettern ver- schalte Tankstation war da. Er maß sorgsam die Entfernung und bezwang sich, nicht so tief Atem zu holen, wie es seine brennenden Lungen verlangten. Mr. Patterson wartet, bis er fast auf der Höhe der Pumpen war, dann schlug er mit einer einzigen Bewegung, auf die sich sein ganzer altersschwacher Körper konzen- trierte, das Steuerrad nach rechts, trat scharf auf den Gashebel und ließ sich aus dem Wagen fallen, genau als der Kühler an die Benzinpumpe stieß. Er schlug auf den Kies und rollte sich weiter, die Steifheit seines rechten Beines vergessend; in seinen Ohren dröhnte das metallische Krachen über und hinter ihm. Tief gebückt lief er auf das Ge- bäude zu, der Regen schlug ihm kalt und wohltuend ins Gesicht— aber warum kam nun keine Explosion, keine aufspringende Flamme? Er war zwei Schritte vor der verwitterten Holzbaracke, als ihn die erste Kugel traf. Er höfte den krachenden, ohrenbetäuben- den Knall. Er wußte, daß er getroffen war. Er sah im Geiste förmlich den grogen plum- pen Mann dahinten, wie er breitbeinig da- stand und sorgfältig zielte. Aber es über- raschte Mr. Patterson— in dem einzigen ihm zum Staunen oder irgendeinem andern Gefühl noch blieb—, daß die Kugel nicht brannte und schmerzte. ES war eher wie ein lähmender, aber schmerzloser Schlag gegen seinen Rücken. Die zweite Kugel fühlte er nicht mehr, die dritte auch nicht. 5 Niemand als der Mörder und der Ermor- dete hatte diese Schüsse gehört, und deshalb verging fast eine Stunde, ehe der Bericht von dem Mord, den man für einen Unfall hielt, zu Vize-Sheriff Jesse Webb gelangte. Er fragte durch den Radioapparat seines Wagens nach weiteren Tatsachen, erfuhr aber nur sehr wenig— nur daß der Fahrer anscheinend die Herrschaft über den Wagen verloren hatte, gerade vor der alten, ver- lassenen Tankstelle; der Wagen war in die Pumpe gefahren, die nicht mehr in Gebrauch War. Es hatte keine Explosion gegeben. Der Körper des Fahrers war offenbar hinausge- schleudert worden. Bis jetzt war er nicht identifiziert, noch war kein Polizeibeamter an der Unfallstelle gewesen. Vielleicht lohnte es sich gar nicht für Jesse Webb, durch die ganze Stadt zu fahren, um per- sönlich Nachforschungen anzustellen. Doch da sich Jesse gerade erfolglos durch die wichtigen Nummern auf seiner Telefon- liste durchgearbeitet hatte, war er zögernd zu dem Schluß gekommen, daß Helen Lamar in der vergangenen Nacht nicht von Colum- bus, Ohio, aus nach Indianapolis telefoniert haben konnte. Noch zögernder schloß er, dag Griffin weder in der Stadt noch in der Nähe Sei. 1 In seinem Büro wurde Dan FHilliard von zu Hause angerufen. Er horchte mit finste- rem Gesicht, und die Kälte kroch ihm die Beine hinauf. Dann sagte er:„Wie kann ich das tun, Ellie? Das Geld sollte in einer knappen Stunde hier sein. Es ist fast zwei hr. Wieder hörte er zu, diesmal hatte er das Telefon so fest gefaßt, daß ein krampfhaf- ter Schmerz durch die geballten Armmuskeln bis in seine Schulter schoß. Er fluchte, ohne zu wissen, daß er gesprochen hatte. Er, konnte nicht glauben, was ihm seine Frau 5 erzählte. Was sie sagte, war so unglaublich, daß es wie ein Schlag auf seine angespann- ten Nerven flel. Er hatte zu qualvolle Stun- den darauf gewartet, daß es endlich 2.45 würde. 5 „Du wirst es tun, nicht wahr?“ sagte seine Frau eindringlich. „Ich werde Cindy sofort abholen.“ Aber als er das Telefon zurückstellte und aufstand, wußte Dan Hilliard nicht, was ge- schehen war, und warum ihm Glenn Griffin durch seine Frau befehlen lieg, diesen näch- sten Schritt zu tun. Es hatte doch alles kei- nen Sinn— aber was ihn jetzt in solch bit- tere, erstickende Wut versetzte, war die Er- kenntnis, daß man ihn überlistet hatte. Das Geld kam heute gar nicht. Griffin hatte das längst gewußt. Das Geld war erst heute zur Post gegeben worden, nachdem Griffin gestern nacht mit der Frau telefoniert hatte. Es konnte erst morgen ankommen und aus- getragen werden. Glenn Griffin hatte ge- logen, um ihn aus dem Haus zu schaffen, damit der Tag so aussähe wie alle andern Tage, ohne besondere Zwischenfälle. Nun aber war etwas vorgefallen. Dan mochte nicht nachdenken, was es war. In einer halben Stunde sollte er mit Cindy auf einem Platz vor den Läden parken, die das Geschäftsviertel der entlegenen östlichen Stadt bildeten. Das war alles, was er wußte. Weiter nichts. Warum sie dort sein, auf wen sie warten sollten, was geschehen würde darüber hatte Glenn Griffin nichts gesagt. Und sehr wahrscheinlich wußte es auch Eleanor nicht, oder er hatte ihr verboten, am Telefon etwas darüber zu sagen. Im Personalaufzug drückte Dan auf einen Knopf und lehnte seine brennende Stirn gegen das kalte Metallgitter. Man kann einen Menschen nur bis zu einer gewissen Grenze treiben, sagte er in Gedanken war- nend zu Glenn Griffin. Mehr kann ein * Mensch nicht ertragen. Kein Mensch. Kein Mensch auf der Welt. Jetzt näherte er sich jener Grenze, und das wußte er— doch ohne sich darüber klar zu sein, was hinter dieser Grenze war. Doch als er den Hut ins Gesicht zog und die Schultern reckte, ehe er die Abgeschlossenheit des Fahrstubls ver- ließ, war ihm vollkommen bewußt, daß et die Grenze— den Rand des Abgrunds nicht überschreiten würde. Wenn er diesen letzten Schritt tat, war alles, Was er bisher getan, alles, was die andern erlitten hatten, vergebliche Mühe gewesen. Jedoch wenn er auf ihr Spiel einging, gleichviel was es jetzt War. dann hatte er eine, wenn auch geringe Chance. So einfach ist es also, sagte er sich 77 Denke daran! Er trat aus dem Fahr- Stuhl. Zur gleichen Zeit stand auch Robish in einem kleinen Gehäuse, das er nicht ver- lassen durfte. Zwar keuchte er nicht mehr, den ersten tierischen Schrecken hatte er hin; ter sich. Vor einer Weile, als er durch das Dickicht des Waldes gebrochen war nachdem er begriffen hatte, daß der Wagen nicht star- tete und er zu Fuß gehen mußte), da hatte er Angst gehabt. Klar. Richtige Angst. Aber Auch eine Stinkwut. Am meisten auf den ge- rissenen alten Burschen. Der sich eingebildet hatte, er könne Robish reinlegen! Wenn er jetzt. an den Alten dachte, lief eine ange- nehme Wärme durch seinen plumpen Körper, der im Wald bis auf die Haut naß geworden War. Wie der Alte versucht hatte, zu lau- fen... wie ein Stock! Und wie er dann stil- stand und den Kies mit dem Fuß aufscharrte und die knochigen kleinen Arme in die Luft Warf, und wie er dann hinschlug, als Robish die beiden anderen Kugeln in den zuckenden Körper jagte. Bei dieser Erinnerung mußte Robish lachen. So würde es ihnen allen Sehen, diesen neunmal weisen Hunden! „ (Fortsetzung folg! Her Ver dru- Che Stel W. Web Lok Dr. 0. S Stel! Ban! Bad. Man Nr. . E. 2 8 des 2u t. Frab Der die und Abge mini Nam rung tag 1. Schr ner der Auss eiger mier mira 8 der SPD Vert Dem Regi sechs Sstim. Die Vere. 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