8/ Nr. 1 — 135 dieses Jag. leldung bei ch Adteile r 3. Klasze du eigen. lasse abge. mehr gibt es sie noch Juni 188g Halter gest za“, 30 de. .„Ztbotere nicht, wei zang legt man auto. schwein. lig sauber e daß der ein Wenig b auch ge. s wäre 65 n, die nö. amten de. % müszen. ute so, dag ie benutzt, 2 sich auch n und gidt Harmonie sgemäß en Großvater gen diesen ute bei der „Dritter, ur bis zur cRützenball für meine eben ihren Unzheilvol. wendung ren Zigar. zeitleben Reiratete, erm Weig. ſceluhr be. Schwieger. Großeltern ur Reunion „ und Her. inclusive, s bis auf bahn war tern müt⸗ erständuis, ert wie ein chen. Die ie's sobbeit genes Mit. enlaufbahn chutzkellet en Wollte, en esbeiten en. Zu je- allexdings nicht aus. diesbeꝛig. Jensch auß, aupt micht, ahn oder Sind also sstufe vor- lecht, von e e ef nir in die. Ibstgewähnl⸗ TRronfolge. würde ich in Aufstieg aber dis ter gehen, mit einen ind da die von Men- upt nichts „dlich abet noch etiuus timmungen al sehen, Heinz Koat Universität im Preis- der Gan- österreichi⸗ im vergan- 5000 Schil⸗ —— timme u- t du die Lärm, di Türrahmen ht warten hier oben Kopf del legenheit tat, da se en Augen Türrahmen 3 sich die var natül der— unt ihn einen g 955 Eteil eine! wie Glenn n anlegle rechts, ein Erwartung Pistole Rückschlag öckene Ge. n, und ef bst siche! Augen. 8 Hier un Griffin varf. Che jetzt gilt und haet enug, den n langs nkte wall strahl el vellen db, einmal auf n donnern gendeinem 5 — 8 88 un Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; stellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: . Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber; Feuilleton: W. Gilles. K. Helnz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: 0, Serr; Soziales: F. A. Simon; L'hafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.; O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: südd. Bank, Rhein-Main Bank, städt. Spark. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck- Kto.; Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 8 Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Halpg. Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Mauuskripte keine Gewähr. eee II. Jahrgang/ Nr. 119/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 25. Mai 1956 * Erhard spricht von Rücktritt Schäffer auf gleicher Linie/ Zähes Ringen um ein Konjunktur-Programm der Regierung Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundeskanzler hatte die Regierung am Donnerstagabend zu einer Son- dersitzung einberufen. Auf dem Programm stand die Diskonterhöhung durch den Zen- tralbankrat und sonstige Konjunkturfragen. Nur Minister und Staatssekretäre durften an der Sitzung teilnehmen. Alle anderen Anwesenden, darunter auch der amtierende Bundespressechef, die sonst an den Sitzungen teilnahmen, wurden aus dem Saale ver- wiesen. Die Stimmung war ungewöhnlich scharf. Besonders die Bundesminister Erhard und Schäffer zeigten sich über Aeußerungen des Bundeskanzlers vor dem Bundesver- band der Deutschen Industrie in Köln erregt. Sie brachten zum Ausdruck, daß sie sich persönlich angegriffen und brüskiert fühlte n. Professor Erhard sagte vor Journalisten in Bonn, falls der Kanzler seine Aeußerung nicht abschwäche, sehe er— Erhard— sich gezwungen, zu demissionieren. Aehnliche Aeußerungen machte ein Sprecher des Bundes- finanzministeriums, der andeutete, die beiden Minister wollten den Parteivorstand der CDU/ CSU um baldigen Zusammentritt und eine rechtfertigende Aussprache bitten. Der Fraktionsvorstand der CDU/CSU, dem die beiden Bundesminister angehören, wird sich am kommenden Montag mit der ge- gamten Angelegenheit beschäftigen. Im Mittel- punkt soll die sachliche Seite der Maßnahmen des Zentralbankrates und die Probleme der Konjunkturentwicklung stehen. Ein Sprecher der CDU sagte, die Diskonterhöhung als Bremse der überhitzten Konjunktur sei eine sehr fragwürdige Angelegenheit. Abgesehen davon, daß die Kleineren auf der Strecke blieben und die Gröhberen kaum Schaden er- litten, sei zu befürchten, daß durch solche Schritte das Vertrauen in die Währung er- schüttert werden könnte. Bundeswirtschaftsminister Erhard ließ im Laufe des Donnerstagnachmittags noch einmal mitteilen, daß er und Bundesfinanz- minister Schäffer auf dem ausgearbeiteten Konjunkturprogramm bestehen, auch auf der 30 PTOZZzeEn tigen Zollsen kung, ge- gen die sich der Bundeskanzler ausgespro- chen hat. Was der Kanzler in Köln sagte (AP) Bundeskanzler Dr. Adenauer hat am späten Mittwochabend auf dem Treffen des Bundesverbandes der Deutschen Industrie in Köln dem Präsidenten dieses Verbandes, Fritz Berg, in einer Antwort auf dessen Kri- Vor neuer Lohnbewegung an der Ruhr 18 Metall will Tarife für metallverarbeitende Industrie kündigen Gelsenkirchen,(dpa) Die Große Tarif- kommission der Industriegewerkschaft Me- tall kür die metall verarbeitende Industrie Nordrhein- Westfalens beschloß am Donnerstag in Gelsenkirchen einstimmig, die Lohn- und Gehaltstarife für die über 600 000 Arbeiter und Angestellten dieses In- dustriezweiges zum 30. Juni zu kündigen. Die IG Metall will, wie verlautet, das Er- gebnis ihrer nächsten Besprechung mit den Arbeitgeber- Verbänden der Metallindustrie über die Frage der Arbeitszeitverkürzung am 28. Mai in Frankfurt abwarten, ehe sie hre neuen Forderungen bekanntgibt. Der Leiter der Tarifkommission, Paul Manowski, wies nach der Sitzung darauf bin, daß zu der Kündigung der Tarifver- träge noch die Zustimmung des Hauptvor- standes der Gewerkschaft erforderlich ist. Da der Beschluß aber einstimmig gefaßt worden ist, sei zu erwarten, daß der Hauptvorstand ihn billigen wird. Ausschlaggebend für den Beschluß seien die Arbeitszeit-Probleme und die beunruhigend steigenden Preise ge- wesen. Die Tarifkommission der 18 Metall für die eis enschaf fende Industrie Nord- cein-Westfalens, in der über 250 000 Ar- beitnehmer beschäftigt sind, wird am Sams- ag in Gelsenkirchen darüber beraten. ob die Tarife in diesem Industriezweig eben- falls zum 30. Juni gekündigt werden sollen. Die letzte Lohnerhöhung in der metall Lerarbeitenden Industrie Nordrhein-West⸗ kalens erfolgte am l. November vergangenen Jahres. Nach wochenlangen hartnäckigen Verhandlungen waren der Zeitlohn um 14 Pfennig je Stunde und der Akkordlohn um elf Pfennig erhöht worden. In der eisen- schaffenden Industrie erfolgten gleiche Lohnerhöhungen im Dezember. Europäische Gewerkschaftler für 40-Stunden- Woche schon jetzt Frankfurt.(dpa) Die dreitägige Jahres- versammlung der europäischen Regional- Organisation des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften ging am Donnerstag in Frankfurt zu Ende. Sie gipfelte in einem Bekenntnis zur europäischen Einheit, zu einem gemeinsamen Markt und einer Atom- gemeinschaft. In mehreren Resolutionen schlugen die Delegierten Vereinfachungen Und Verbesserungen für den wirtschaftlichen Zusammenschluß Europas vor. Die Ver- sammlung vertrat die Ansicht, daß es bereits jetzt möglich sei, die Vierzigstundenwoche auf fünf Wochentage verteilt in den euro- päischen Industrieländern einzuführen. Die Steigerung der Produktivität in Westeuropa erlaube eine kürzere Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, ohne die wirtschaftliche Ex- pansion zu behindern. Die Delegierten forderten die angeschlos- senen Gewerkschaften auf, bei den west- europäischen Regierungen die Aufnahme Spaniens in die europäischen Institutionen zu verhindern. Sie sei mit den demokrati- schen Auffassungen unvereinbar. Beziehungen zu Moskau intensivieren Die SPD fordert erneut Bonner Initiative in Fragen Wiedervereinigung Hamburg.(AP) Professor Carlo S eh mid Sp) forderte in Hamburg eine Intensivie- zung der diplomatischen Beziehungen zwi- schen Bonn und Moskau, da ohne sowjetische zustimmung keine Wieder vereinigung mög- lch sei. Deutschland müsse selbst aktiv werden und alles tun, um den Eisernen Vor- aug an so vielen Stellen wie nur irgend möglich zu durchlöchern. Dazu gehörten auch mermüdliche Verhandlungen mit den vier Crogmächten. Carlo Schmid forderte ferner direkte Verhandlungen mit dem Justizmini- ster der Sowjetzone über die Freilassung der politischen Gefangenen, sowie freie Wahlen in beiden Teilen Deutschlands, aus denen ein von den Regierungen unabhängiges Ver- handlungsgremium zur Vorbereitung der bedldervereinigung hervorgehen müsse. Vor- nsung sei jedoch, daß sich in der So- etzone alle politischen Parteien und in adde Punsles rel lik auch die Kommunisti- En e artei an den Wahlen beteiligen dürfe. ventuelles Verbot der KP in der Bun- esrepublik bezeichnete Schmid als poli- tische Torheit“. Kritik an Adenauer- Inverview 1 Wie berichtet— in einem„Time“ erview wiedergegebene Aeußerung des ke ndeskanzlers. daß er Chrustschow keiner- Antwort geben werde, wenn dieser zwei- ene Verhandlungen über die Wiederver- 10 ung anbieten würde, hat am Donners- 0 scharfe Kritik der SPD ausgelöst. In 125 Erklärung des SpD-Vorstandsmit- unte Fritz Heine heißt es, daß kein ver- 0 iger Deutscher Geheimverhandlungen 1 Bonn und Moskau unter Ausschal- latst Unserer westlichen Freunde wolle. a Dacllich sehe es jetzt nur um folgendes: deres deutsche Volk verlange von der Bun- er eslerung eigene Gedanken zur Wieder- ziemnisung; 2. die Bundesregierung müsse Jebereinstimmung mit den befreundeten eslerungen in Moskau den sowjetischen nddunkt zur Wiedervereinigung fest- en; 3, der Kontakt zur Sowietzonen- bevölkerung müsse durch konkrete Maß- nahmen verbessert und erleichtert werden. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Dr. Erich Mende, bezeichnete am Donnerstag eine Einigung der Groß- mächte über den künftigen militärischen Status Gesamtdeutschland als eine Vor- aussetzung für die Wiedervereinigung. tik an der Finanz- und Konjunkturpolitik der Bundesregierung für die Offenheit ge- dankt, mit der die Industrie ihre Auffassung zur konjunkturpolitischen Lage dargelegt habe. Der Kanzler wies jedoch darauf hin, daß die Bundesregierung an den Beschlüssen des Zentralbankrates über die Kreditrestrik- tionen unbeteiligt sei, da der Zentralbankrat gegenüber der Regierung souverän und we- der ihr noch dem Parlament verantwortlich Sei. Zwar könne er— Adenauer— sich ein definitives Urteil über die Einzelheiten der Beschlüsse des Zentralbankrates noch nicht bilden, doch sei er der Auffassung, daß der Konjunktur in der Bundesrepublik durch diese Beschlüsse„ein schwerer Schlag“ ver- setzt worden sei und„die Kleinen auf der Strecke bleiben werden“. Er sei darüber sehr betrübt und sei außerdem„nicht überzeugt, dal derartige Maßnahmen notwendig Waren und dadurch der gewollte Effekt erreicht Wird“. Adenauer kündigte in dieser Rede an, daß in der nächsten Kabinettssitzung(die am Donnerstagabend stattfand und über die wir oben berichten) die Bundesminister für Finanzen und für Wirtschaft, die an den Be- ratungen des Zentralbankrates teilnahmen, darüber Rechenschaft ablegen müßten, warum sie solche Maßnahmen gutgeheißen hätten. Dr. Adenauer betonte, daß die deut- sche Währung in keiner Weise gefährdet sei. (Siehe auch Seite 2 und Wirtschaftsteil.) Fritz Berg wiedergewählt Die Vertreter der 38 im Bundesverband der Deutschen Industrie zusammengeschlos- senen industriellen Spitzenverbände der Bundesrepublik und Westberlins haben am Donnerstag auf der siebenten ordentlichen Mitglieder versammlung des Bundesverban- des in Köln den bisherigen BDI-Präsiden- ten Fritz Berg(Altena/ Westfalen) einstim- mig wiedergewählt. Berg, der seit der Wie- dergründung des Bundesverbandes nach Kriegsende ununterbrochen an der Spitze des BDI steht, ist damit zum vierten Male in seinem Amt bestätigt worden. Ebenfalis einstimmig wiedergewählt wurden die bis- herigen Vizepräsidenten Dr. Kost, Dr. Menne, Dr. Möllenberg, Carl Neumann und Dr. Ro- denstock. Das aus 23 Mitgliedern bestehende BDI- Präsidium, aus dem vier Mitglieder ausgeschieden sind, wurde von der Mitglie- derversammlung durch Neuwahlen ergänzt. Der zurückgetretene Mendès-France nat am Donnerstag in Paris vor der Parlamentsfraktion seiner Partei, sozialen, die Beweggründe für seinen Rücktritt bekanntgegeben und erläutert. geordneten würdigten in einer Entschließung zwar„die Aufrichtigkeit des bisherigen Staatsministers und die Beständigłeit seiner verteidigt Rat“, sprachen aber gleichzeitig der Bild zeigt Mendeès- France links.(Siebe auch den Radikal- Die Ab- Bemühungen um die Politik, die er immer Regierung Mollet das Vertrauen aus. Unser Seite 2.) Bild: AF Mollet will eine Algerien-Debatte Algerische Nationalisten bitten Paris.(AP) Nach dem Rücktritt von Men- dés-France drängte Frankreichs Minister- präsident Mollet am Donnerstag auf eine baldige neue Algerien-Debatte in der Natio- nel versammlung, um, wie es in Kreisen der Sozialistischen Partei hieß, die„Fronten ein für allemal zu klären“. Mit der Forderung, die Debatte bereits heute, Freitag, beginnen zu lassen., ist Mollet allerdings nicht durch- gedrungen. Sie wird voraussichtlich erst am Dienstag und Mittwoch nächster Woche statt- finden. Der Rücktritt von Mendès-France hat in der Nationalversammlung nicht den von ihm gewünschten Eindruck gemacht. Eher war festzustellen, daß er die Position Mol- Prag lehnt jede Grenzrevision ab Ministerpräsident Sikory gab Pressekonferenz zu aktuellen Fragen Prag.(dpa) Der tschechoslowakische Mi- nisterpräsident, Siroky, wendte sich auf einer Pressekonferenz in Prag gegen jede Revision der tschechoslowakischen Grenze. Gleichzeitig wiederholte er das Angebot der Tschechoslowakei, diplomatische Beziehun- gen zur deutschen Bundesrepublik aufzu- nehmen. Er sagte weiter, die Lösung der deutschen Frage könne nur das Ergebnis ge- meinsamer Anstrengungen der Deutschen in beiden Teilen des Landes sein und dürfe nicht zur Bedingung für die Schaffung eines kollektiven Sicherheitssystems in Europa ge- macht werden. Im Zusammenhang mit seinem Hinweis auf die„Endgültigkeit“ der tschechoslowa- kischen Grenze sagte Siroky, man müsse be- dauern, daß Politiker in Westdeutschland über die Entwicklung in der Welt nicht im klaren seien, die eine internationale Entspannung und ein friedliches Zusammenleben der Völ- ker erfordere. Siroky beantwortete damit eine Frage im Zusammenhang mit der Rede von Bundesverkehrsminister Seebohm amm Pfingstsonntag in Nürnberg.(Erneute Stel- lungnahme des SPD-Abgeordneten Greve zu diesem Thema siehe Seite 2.) Zum Schicksal des 1951 aus Prag ver- bannten Erzbischofs Beran erklärte Siroky, Beran sei zwar nicht in Haft, aber er übe seine Funktionen nicht aus. Gleichzeitig be- tonte Siroky aber, daß in der Tschecho- Slowakei völlige Religionsfreiheit herrsche. Zu Beginn der Pressekonferenz hatte Siroky eine längere Erklärung über die Ziele des zweiten tschechoslowakischen Fünfjahresplanes verlesen, mit dem der Wirtschaftliche Vorsprung der kapitalisti- schen Lander— nach der Produktion pro Kopf der Bevölkerung gerechnet— bis 1960 eingeholt und überholt werden soll. Siroky teilte mit, daß die Tschechoslowakei mit Syrien über eine Erweiterung der Handels- beziehungen verhandle. Syrien sei auch an Militärmaterial interessiert, doch werde die Tschechoslowakei kein Militärmaterial lie- fern, das einer Aggression dienen soll. Zwischen Gesfern und Morgen Ueberraschend einberufen sind für den 1. Juni der Außenpolitische, der Gesamtdeut- sche, der Wirtschaftspolitische und der Ver- kehrs-Ausschuß des Bundestages. Sie sollen einen Tag vor dem Treffen des Bundeskanz- lers mit dem französischen Ministerpräsi- denten Mollet, den gesamten Komplex der deutsch- französischen Beziehungen erörtern. Das Ergebnis wird dem Bundeskanzler mit- gegeben werden. Die Parlamentarier wollen damit eine Verhandlungslinie festlegen und Sleichzeitig bestimmen, wieweit die deut- schen Verhandlungspartner notfalls nachge- ben können. Bundespräsident Heuss ist am Donners- tag von seinem zehntägigen Griechenland- Besuch mit einem Sonderzug nach Bonn zu- rückgekehrt. Er wird heute, Freitag, für fünf Tage nach Berlin fliegen, um der alten Reichshauptstadt seinen alljährlichen Besuch aAbzustatten und an der Eröffnung mehrerer Kongresse teilzunehmen. In Kraft getreten ist am Donnerstag das Gesetz zur Regelung der Staatsangehörig- keit der in der Bundesrepublik lebenden Oesterreicher. Nach dem Gesetz können Oesterreicher, die seit Kriegsende ununter- brochen in Deutschland leben, durch eine einfache Erklärung die deutsche Staatsan- gehörigkeit rückwirkend ab 1945 wieder- erwerben. Die Volkskammer der Sowjetzone ist für kommenden Montag und Dienstag nach Ostberlin einberufen worden. Nach einer ADN-Meldung steht auf der Tagesordnung unter anderem die Abgabe einer Regie- rungserklärung, deren Gegenstand nicht genannt ist. Von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch zu machen und die nach rechtsstaatlichen Grundsätzen in der Bundesrepublik verur- teilten Kommunisten zu amnestieren, hat die Vereinigung der Opfer des Stalinismus den Bundespräsidenten in einem Schreiben gebeten. In dem Schreiben der Vereinigung heißt es:„Eine solche großmütige Haltung können unseres Erachtens die verantwort- lichen Männer in der Sowjetzonenregierung nur mit der Freilassung aller dort festge- haltenen politischen Gefangenen beantwor- ten, wenn sie es wirklich ernst mit einer Abkehr vom Stalinismus meinen.“ Bundesaußenminister von Brentano traf zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Kopenhagen ein. Er wurde auf dem Flug- Platz vom dänischen Ministerpräsidenten und Außenminister H. C. Hansen empfangen. Guatemala, das mit Wirkung vom 1. Juni die Einfuhr deutscher Waren gesperrt hatte, hat den Vorschlag der deutschen Bundes- regierung angenommen, auf dem Verhand- lungswege wieder normale Beziehungen her- zustellen. Die königliche Familie in England ist, nach Meldungen aus London, nummehr eben- so Wie die britischen Regierungsmitglieder unter größeren Schutz gegen Attentatsver- suche zypriotischer Terroristen gestellt wor- den.— Der Präsident der Pan- Europa-Union, Graf Coudenhove-Calergi hat vorgeschlagen, Zypern die Unabhängigkeit unter der Ober- hoheit Griechenlands zu geben. Anschlie- Bend sollten Griechenland, die Türkei und Zypern der Westeuropàischen Union beitre- ten, die dann England mit der Verteidigung der Insel beauftragen sollte. Auf der Insel halten die Unruhen an. Es sind wieder Tote und Verletzte zu beklagen. Das griechische Königspaar wird auf Ein- ladung des französischen Staatspräsidenten vom 5. bis 8. Juni zu einem Staatsbesuch in Paris weilen. Frankreichs Parlament hat seit den Wah- len mit einer erneuten Entscheidung dem achten poujadistischen Abgeordneten das Mandat aberkannt. Zurückgetreten ist in Jordanien der Ge- neralstabschef der Arabischen Legion, Radi Innab, der Nachfolger von Glubb Pascha. Neuer Chef der Legion wurde Oberstleut- nant Ali Abu Nuwar. Die Ausweisung Sobolews, des sowjeti- schen UNO-Chef-Delegierten, und dessen ersten Sekretärs, Ekimow, aus den USA forderte der amerikanische Senats-Unteraus- schuß für die innere Sicherheit. Die beiden Sowqetrussen hätten unter Zwang und Ge- Walt sowjetische Matrosen, die in den USA Asyl gefunden hatten, zur Rückkehr in die Sowjetunion veranlagt. Ministerpräsident Nehru hat im indischen Unterhaus die Debatte über den zweiten Fünfjahresplan, der das Hauptgewicht auf die Entwicklung der Schwerindustrie, der Lahcwirtschaft und des Transportwesens legt, eröffnet. Jugoslawien um Vermittlung lets Verstärkt hat. Auch in den Reihen der Radikalsozialisten hat der Rücktritt von Mendeès-France zum Teil verstimmt und seine Stellung als stellvertretender Vorsit- zender der Partei geschwächt.(Siehe auch Seite 2.) Die algerischen Nationalisten hoffen auf eine Vermittlung Jugoslawiens in der Al- Serienfrage, wie aus Aeußerungen eines Vertreters des„Komitees für die Freiheit Nordafrikas“ hervorgeht, der in Belgrad eintraf. Der Abgesandte entwickelte den Gedanken einer gemeinsamen Vermitt- lungsaktion Jugoslawiens, eines Bündnis- partners der Franzosen— möglicherweise Italiens— und eines von der Arabischen Liga ausgewählten Landes. Ein aus Reprä- sentanten dieser Länder gebildeter Aus- schuß solle in Algerien die zur Befriedung notwendige Atmosphäre des Vertrauens schaffen. Mehrere hundert französische Reservisten, die nach Algerien verschifft werden sollen, haben am Donnerstag bei der Ausfahrt ihres Transportzuges aus Toulon gegen die Politik der Regierung Mollet protestiert. Sie zogen kurz hinter dem Bahnhof die Notbremse, brachten den Zug zum Stehen und schrien regierungsfeindliche Parolen. Sicherheits- Streitkräfte stellten die Ruhe wieder her. Danach setzte der Militärzug seine Fahrt nach Marseille fort. Nasser reist nach Peking zu noch unbestimmter Zeit Kairo.(Ap) Der ägyptische Ministerpra- sident, Nasser, hat eine Einladung zum Be- such der chinesischen Volksrepublik ange- nommen. Der Termin des Besuches ist noch nicht bekannt. Weiter wurde in Kairo be- stätigt, daß der ägyptische Armeeoberbe- fehlshaber, General Abdel Hakim Amer, eine Einladung des chinesischen Verteidigungs- ministeriums zur Entsendung einer Mission der drei Waffengattungen der ägyptischen Streitkräfte nach China angenommen habe. Das ägyptische Kabinett beschloß, in Pe- king eine Botschaft zu eröffnen. Außerdem wurde die Errichtung von Botschaften in Tunesien und Marokko beschlossen. Die neuen Botschafter sollen später ernannt werden. Weitere Schritte in Palästina? Die Sowjetunion ist bei der UNO in New Vork in die Beratungen darüber einbezogen worden, welche weiteren Schritte die Ver- einten Nationen nach der Friedensmission Hammarskjölds zur Sicherung des Friedens in Palästina unternehmen sollen. Weniger Landtags-Ausschüsse in Stuttgart Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die Aussprache über die am 30. Mai erfolgende Regierungs- erklärung der Landesregierung Baden- Württembergs wird, einem Beschluß des Aeltestenrats zufolge, am 13. Juni stattfin- den. Außerdem sprach sich der Aeltesten- rat für eine Verringerung der Zahl der Aus- schüsse bei gleichzeitig stärkerer Besetzung der meisten Ausschüsse aus. So sollen die Aufgaben des Wohnungsbauausschusses auf den Verwaltungsausschuß übergehen. Die Aufgaben des Vertriebenenausschusses wer den von einem 25köpfigen Sozialausschuß erledigt, in dem auch der bisherige sozial- politische Ausschuß aufgehen soll. Die bis- herigen Ausschüsse für Wirtschaft und Ver- kehr bzw. für Wasser und Energie werden zu einem Ausschuß zusammengefaßt. Weg fallen wird auch der bisherige Geschäfts- ordnungsausschug, dessen Aufgaben vom Ständigen Ausschuß miterledigt werden sol- len. MORGEHN Freitag, 25. Mai 1956 Lektion eines Staatsbesuches Ein ungewöhnlicher Empfang beantwortet durch eine ebenso ungewöhnliche Rede. Das ist Wohl der bedeutsamste Eindruck des Staatsbesuchs des indonesischen Staatspräsi- denten Sukarno in Was ington. Von Lady Eisenhower höchst freundschaftlich durch das Weiße Haus zum Staatsmahl geleitet, von Senator Nixon als der neue Washington begrüßt, lies sich der malayische Revolu- tionsführer keineswegs davon abhalten, in mer geharnischten Rede im Kongreß ameri- Kanischen Politikern höchst anschaulich den Marsch zu blasen. Er sprach von einem Nia- Sara von Dollars, der nichts als Bitterkeit und Enttäuschung hervorrufe, wenn sich die Staatsmänner nicht dazu bequemen wollten, die Quellen des Nationalismus in Asien und Akrika gründlicher zu studieren. Diese Worte hätten auch noch allgemeiner lauten können. Die Senatoren und Abgeordneten der beiden Häuser erstarrten darauf keineswegs zu Eis. Mit Jubel und mit Beifall hörten Sie Wohl dreiviertel Stunden lang dem gel- ben Manne zu. Das ist doch immerhin recht merkwürdig und könnte wohl von einem Stimmungsumschwung in den Staaten zeu- gen, Der„Anti- Kolonialismus“ ist zwar eine Staatsmaxime der USA dieser einst briti- schen Kolonie, die sich vor nunmehr hun- dertachtzig Jahren selbst von ihrem Joch befreite. Der„Neutralismus“ war es bisher um so weniger. Und Sukarno und sein Staat ist immerhin ein Neutralist, ein Mit- glied der Kolombo-Mächte und wurde daher in Amerika lange genug als Gespenst des Kommunismus oder doch der halben Ge- Vatterschaft des Teufels angeschwärzt. Und das, obwohl die Vereinigten Staaten unter der Roosevelt-Truman-Aera allerdings, der Geburt des indonesischen Staates sehr zum Leidwesen der Holländer Pate standen. Die Holländer horchten daher auch heute Wieder sehr verärgert auf alles, was da in Washington sich tat. Würde es der Dr. Achmed Sukarno fertig bringen, den Amerikanern mre Unterstützung in Sachen des noch im- mer nicht befreiten Niederländisch Neu- Guinea abzuschwätzen? Ganz unverhohlen nannten niederländische Rechtsstehende den- Staatsempfang in Washington eine„Ver- leugnung der westlichen Kultur“. Nun ist das Schlagwort von der„west- lichen Kultur“ ja leider schon bis zum Tot- Schlag herabgewürdigt worden und es macht Sieh schlecht im Mund von Leuten, die mit Westlicher Freiheit oft nur Börsenkurse von Kautschuk, Zinn und Baumwollfasern mei- nen, Doch daß die beiden Häuser der Ver- einigten Staaten einem Neutralisten Ovatio- nen bringen, ist eine neue Note in der gro- Ben Politik Deutlich genug sprach Suekarno doch davon, daß Asien keine Waffenhilfe Wünsche, die nur zu Abhängigkeit und neuem Kolonialismus führe, daß aber wirtschaft- liche und politische Hilfe jederzeit erwünscht und angenommen werde. Die Senatoren Konnten also nicht im Zweifel sein darüber, je ihm zugestimmt. Hofft man Af ckiese Weise den Russen endlich ihren Vorrang in Asien ablaufen zu können, nachdem sie bereits durch ihren Stalinskan- dal an Gesicht verloren haben? Der Zeit- punkt wäre nicht ganz ungünstig gewählt. Nur müßte eben das regierende Amerika, Wie ihm Sukarno deutlich unter die Nase rieb, viel viel dazulernen, Der Dollar ist der Güter höchstes nicht, und auch die „american way of life“ ist schlechterdings zum Export sehr ungeeignet. Die Russen sind da viel geschmeidiger, Sie geben sich nach außen anders als sie innen sind. Sie Konnten schon zu Voltairs Zeiten in Paris die besten Menschenfreunde spielen, wenn sie zu Hause auch die Knute schwangen. Die Rolle des Weltpolizisten, die Amerika heute spielt, ist eine undankbare Angelegenheit und bringt schlechten Lohn. In Asien jeden- folls erbrachte sie nur Mißerfolg. Sollte Washington die Lektion des hohen Staats- besuches tatsächlich begriffen haben? noch haben 8 Was wird aus Singapur? Die Verhandlungen zwischen London und der Delegation Singapurs sind an der Un- nachgiebigkeit des britischen Kolonialmini- sters gescheitert. Es wird erwartet, daß nun- mehr der bisherige gemäßigte Regierungs- chef Singapurs von seinen radikalen Part- nern überspielt wird. Der Sturm auf die fern- östliche Inselfestung Großbritanniens wird nächstens ebenso losbrechen wie auf Zypern. Um zu ermessen, was Singapur für das britische Reichsdenken bedeutet, muß man sich der Bestürzung erinnern, die sich der Engländer bemächtigte, als 1942 diese Fe- stung ohne Schwertstreich von den Japanern genommen wurde. Panik ist der einzige Ausdruck, diese Stimmung in London zu VDI SCHER OZ EAN 151 AUSTRALIEN Schildern. Heute besteht die Gefahr, daß diese Festung abermals ohne Schwertstreich in die Hand der roten Chinesen fällt. Die Insel wird nämlich zu achtzig Prozent von Chinesen bewohnt, die in ihren Geheimbün- den von Peking aus gelenkt werden, Gibt London der Insel die volle Selbstverwaltung, 80 hat sie wahrscheinlich schon morgen eine rote Regierung. Gibt sie die Selbstverwal- tung aber nicht, so steht sie morgen ebenso sicher vor dem Bürgerkrieg. Die Lage ist für Großbritannien unhaltbar geworden. Dies einzusehen und damit zu kapitulie- ren, kann einem britischen Staatsmann nur Schwer zugemutet werden, Freilich gibt es da das Musterbeispiel des Suezkanals und der Insel Ceylon, die schließlich nach vielem Zögern und manchem Blutvergießen doch geräumt wurden. Aber im gegenwärtigen Zeitpunkt ist keine englische Regierung ge- sonnen, den Auflösungsprozeß des Welt- reichs freiwillig fortzusetzen. Allerdings Wäre das Angebot, das die augenblickliche gemäßigte Regierung von Singapur machte, nämlich Selbstverwaltung unter britischer militärischer und außenpolitischer Kontrolle wohl einer äußersten Anstrengung des Ent- gegenkommens wert gewesen. Die Ableh- nung des Vermittlungsvorschlags der Bür- ger von Singapur kommt der Wahl der ex- tremen Auseinandersetzung gleich. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Großbritan- nien diese Auseinandersetzung verlieren, Wenn nicht doch noch Mittel und Möglich- keiten gefunden werden, den Krach auf die lange Bank zu schieben. Die Londoner Konferenz um Singapur endet vorerst also mit einem Mißerfolg und ist abermals ein Musterbeispiel dafür, wie Wenig koloniales Denken die nationalen Empfindlichkeiten der Asiaten zu verstehen vermag. Mit diesem Mißerfolg behält zwar Großbritannien noch eine Zeitlang einen strategischen Stützpunkt, verliert aber wei- terhin an wirtschaftlichem und politischem Kredit in Asien, und das ist schlimmer als nur der Verlust einer militärischen Basis. Großbritannien lebt nämlich heute von sei- nem Handel und nicht von seiner Armee. Die Empiredenker scheinen zu vergessen, daß das Commonwealth zum Unterschied vom Reich der Kaiserin Viktoria eine Schöpfung der friedlichen und zivilen Ver- einbarung ist und als solche nur bestehen kann. Churchills Entschluß, die Suezzone doch zu opfern, enthielt mehr Weisheit, als sich der heutige Kolonialminister träumen läßt. Vielleicht gelingt es Antony Eden als Churchills Schüler doch noch, ihm das klar zu machen. Dr. K. Ackermann Freitag, 28. Mai 1956/ Ny. 11 —ů—— Ä Das Knirschen der Kreditbremse Die Stellung des Zentralbankrates und seine Maßnahmen im Widerstreit der Meinungen Bonn, 24. Mai Das letzte Wort um das erneute scharfe Anziehen der Kreditbremse durch den Zen- tralbankrat dürfte noch längst nicht gefallen sein. Der alte Krieg um Währung und Geld mit den Schlachtrufen„Hie Zentralbankrat, hie Bundesregierung“ flammte erneut auf. Durch Geschick und Geschichte gewitzigt, sprachen sich nach 1948 die Gestalter der deutschen Politik— nicht zuletzt auch die Besatzungsmächte— gegen ein Wiederauf- leben der alten Reichsbank aus. Man forderte in unabhängiges und festeres Gremium als Hüterin der Währung. Vielfach wurde auch auf das Bankengesetz von 1939 verwiesen, das jede Gold- und Devisendeckung aufhob und dem Mißbrauch der Notenbank durch den Staat Tor und Türe öfknete. Aus solchen Er- fahrungen und Ueberlegungen heraus kam es zur Gründung eines„Dreizehn-Männer-Kol- legiums“, des sogenanten„Zentralbank- rates“, Seine Stellung war im Anfang recht schwierig. Sie wurde durch das Bestehen der„alliierten Bankkommission“ gestützt, Weil die Alliierten auch unpopuläre Wäh- rungsmabnahmen förderten. Versuche, sie durch ein Notenbankgesetz genauer zu defi- nieren, scheiterten bislang. Schäffer hatte schon im ersten Bundestag einen Entwurf eingebracht, der jedoch nicht mehr verab- schiedet wurde. Inzwischen ging die Feder- führung an das Bundeswirtschaftsministe- rium über. Eine Einigung über die verschie- denen Vorlagen war im Kabinett bis zur Stunde nicht möglich. Erhard und Schäffer Waren aber stets der Auffassung, daß die Selbständigkeit des Spitzengremiums, ob es Neue Saar- Wünsche Frankreichs Neben wirtschaftlichen auch noch kulturelle Zugeständnisse erwünscht Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 24. Mai Die Sachverständigen-Gespräche über die Saar und die Moselkanalisierung werden ab heute, Freitag, in Bonn fortgesetzt. Sie die- nen der Vorbereitung der weiteren Verhand- lungen zwischen den Staatssekretären Hall- stein und Faure, die am 30. Mai in Venedig aus Anlaß der Außenminister-Konferenz der Montan-Union zusammenkommen. Die ge- samte Thematik ist inzwischen so verdichtet, daß man hofft, auch in den entscheidenden und noch strittigen Fragen Bundeskanzler Dr. Adenauer und Ministerpräsident Mollet, die sich am 2. Juni in Luxemburg treffen, fertige Alternativlösungen vorlegen zu kön- nen. Auf beiden Seiten besteht der Wunsch, die Verhandlungen so abzuschließen, daß die politische Rückgliederung der Saar am 1. Ja- nmuar 1957 erfolgen kann. Die nunmehr noch offenen Fragen, deren Regelung vermutlich noch schwerwiegende Auseinandersetzungen bringen, sind das Warndt-Problem, die Moselkanalisierung und age war von der deutscher Benet e e punktes verlangt worden, daß zwei Groß- schächte vom Saarland her in den nächsten zehn Jahren abgebaut werden müssen, um einen Ausgleich für erschöpfte Saarberg- Werke zu erhalten. Die französische, sehr harte Haltung wurde damit begründet, eine Amortisation für die neuen Anlagen auf lothringischem Gebiet zu erhalten und da- Seite unter her bestimmte Kohlenmengen aus dem Warndt-Gebiet abbauen zu müssen. Die letzten deutschen Vorschläge, die in den Sachverständigen- Gesprächen eine Rolle Spielen dürften, zielen darauf ab, ein be- stimmtes Teilgebiet des Warndt der fran- 268ischen Ausbeute auf begrenzte Zeit noch freizugeben, wobei es den Franzosen über- lassen bleibt, ob sie nach ihrer bisherigen Oberflächlichen Abbaumethode vorgehen und weniger Tonnen abbauen oder sorgfälti- gere Methoden anwenden und mehr Kohle bergen, Von deutscher Seite sieht man im Warndtgebiet eine Art Lebensnerv des saar- ländischen Bergbaues und ist daher kaum zu Konzessionen bereit. Besondere Warnun- gen der Saarregierung in diesem Sinne wur- den von der Bundesregierung vollinhaltlich als Verhandlungsbasis übernommen. Obwohl sich im deutschen Bundestag keine zu schroffen Schwierigkeiten und Mei- der Rheinseitenkanal, Bezüglich der Warndt Fr d. Was der gelbe Staatschef meint. Und den- n e le nungsverschiedenheiten bezüglich des Mosel- kanals gezeigt haben, sind in den deutsch- französischen Verhandlungen immer noch Einzelfragen offen. Die Franzosen fordern, daß sich die Deutschen auch an den Kosten des Schiffahrtswesens beteiligen. Bisher war von deutscher Seite lediglich eine volle Uebernahme der aus der Elektrizitätsge- winnung resultierenden Lasten zugesagt. Hinsichtlich der Schiffahrtsgebühren besteht insofern eine Annäherung, daß derjenige, der den Kanal befährt, auch die Kosten tragen sollte. Bei der Festlegung der Ge- bühren werden sich auch die übrigen Montanstaaten zu Wort melden. Neben den wirtschaftlichen Zügeständ- nissen für eine politische Rückgliederung der Saar in die Bundesrepublik hat die franzö- sische Regierung neuerdings auch kulturelle Wünsche für eine Saarlösung geäußert. Bei diesen Wünschen handle es sich im einzelnen um den Fortbestand bestimmter Schulein- richtungen im Saarland. Es wird vorgeschla- Zösische Me bleiben. Von unserer Bonner Redaktion . nun Zentralbankrat heiße oder eine andere Form findet, nicht angetastet werden sollte. Rein formal hängt der Zentralbankrat, so- lange nicht das Gesetz über die Bundes- notenbank nach Art. 88 des Grundgesetzes geschaffen ist, in der Luft. Ein Uebergangs- gesetz, aus der Zeit des ersten Bundestages, räumt ihm jedoch auf dem monitären Sektor weiteste Möglichkeiten ein, die sehr sorgfäl- tig dosiert benützt werden sollten. An sich handelt es sich bei dem„Zentralbankrat“, der unter dem Vorsitz von Präsident Karl Bernard steht, um ein Kollegium von Fach- leuten. Es besteht aus dem Präsidenten, dem räsidenten des Direktoriums der BdlL und den Präsidenten der Landeszentralbanken. Drei entstammen der ehemaligen„Reichs bank“. Zwei der Räte sind studierte Voll Wirtschaftler, drei kommen aus dem priva- ten Bankwesen. Präsident Bernard und der Leiter der Landeszentralbank Nordrhein- Westfalens Waren eine zeitlang in der Mini- sterialbürokratie. Ein ehemaliger Anwalt und ein Industriejurist vervollständigen den Kreis, dem man eine hohe sachliche Qualifi- kation, was das Geld- und Kreditwesen an- betrifft, kaum absprechen kann. Seit einigen Monaten nehmen auch die Minister Erhard und Schäffer als Berater an den Sitzungen des Rates teil. Eine andere Frage ist die nach den Aus- Wirkungen der vom Zentralbankrat ergrif- fenen Maßnahmen im direkten politischen Bereich. Nicht von der Hand zu weisen bleibt, daß die nunmehr beschlossene Be- seitigung der Vorzugsstellung der Export- tratten für die Auhbenhandelswirtschaft schwierig werden kann. Der Bundeskanzler und einige führende CDU-Abgeordnete be- fürchten außerdem von der Diskonterhöhung Rückschläge gerade für die mittlere und kleinere Industrie, während umgekehrt der „Staatswirtschaft“, die sich aus Steuergel- dern finanziert, neue Chancen zufielen, die sich mit den Programmen der Parteipoliti- ker kaum decken. Eine dritte gewichtige Sorge verschärft die Migstimmung: Es wird befürchtet, der abrupt verkündete Beschluß von Frenkfurt werde nicht ohne psychologi- sche Rückwirkungen bleiben. Er verschärfe das Inflationsgerede und damit auch die Sor- gen des kleinen Mannes um seine kargen Spargroschen. Daß sich angesichts solcher Aspekte der Regierungschef zu Worte mel- det, empfindet er nicht nur als Recht, son- dern als seine Pflicht. Befürchtet er doch, daß so gewichtige Pläne, wie etwa die So- zialreform, unter die Räder der wirtschafts- politischen Diskussion geraten sollen. Ob es in der Schärfe und in dem Ton geschehen durfte, wie dies in Köln der Fall war, mag dahingestellt hleiben(siehe Seite 1 und Wirtschaftsteil). Jedenfalls muß man er- Warten, daß im Rahmen des Bundeskabinetts und in intensiven Gesprächen der für die Wirtschaftspolitik Zuständigen mit den Kreditpolitikern Für und Wider sorgfältig chkei- Schon vor eineiphalb Jahren schriebeder Kanzler deshalb an seinen Wirtschaftsmini- Mendès-France in der Isolation Der französische Minister verläßt schon zum zweiten Male ein Kabinett Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 24. Mai Der Rücktritt von Mendeés-Franee in Frankreich setzt praktisch der vor den Ja- nuar- Wahlen zustandegekommenen Allianz der Republikanischen Front ein Ende, in der sich hauptsächlich die bürgerlichen Radika- len unter Mendes-France und die Sozial- demokraten mit Guy Mollet zusammenge- kunden hatten und die eine Alternative zu den von den Kommunisten sehnlichst her- beigerufenen Volksfront sowie zu der von Edgar Faure praktizierten Allianz der linken und der rechten Mitte werden sollte. Aller- dings war die Republikanische Front von dem Augenblick an gescheitert, in dem die Sozialdemokraten über fast doppelt soviel Abgeordnete verfügten wie die Radikalen. Persönliche Spannungen hat es zwischen Mollet und Mendes-France seither dauernd gegeben. Dem einen war es unangenehm, Alex Möller greift zum dritten Male an Wunsch und Praxis der Wiedergutmachung in Baden- Württemberg Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart, 24. Mai Der bisherige Vorsitzende der SPD Frak- tion des Landtags von Baden- Württemberg, Dr. Alex Möller, greift nunmehr zum drit- tenmal nach seiner im Herbst 1955 erfolg- ten Rückkehr aus den USA die Wiedergut- machungsmethoden des Justizministeriums von Baden- Württemberg an. Erstmalig hatte Dr. Möller— in den USA darauf an- gesprochen— im vergangenen Jahr vor dem Landtag auf Einzelbeispiele einer nicht be- friedigenden Wiedergutmachungspraxis hin- gewiesen. Anfang April hatte er in einer Denkschrift erneut auf die unzureichende Abwicklung der Wiedergutmachung auf- merksam gemacht. Nunmehr ergänzt er die ihm bekanntgewordenen Fälle, die seiner Ansicht nach einer Wiederaufrollung und einer Aenderung der Entscheidung bedür- fen, in einer neuerlichen dem Justizmini- sterium zugeleiteten Denkschrift. Insgesamt Kritisiert Möller bisher 29 Wiedergut- machungsverfahren, deren Handhabung er scharf rügt. Nach den Feststellungen Möllers liegt einer der Hauptgründe für die unbefriedi- gende und schleppende Abwicklung der Wiedergutmachung in Baden- Württemberg darin, daß die Behörden nicht mit genü- gend ausgebildeten Kräften besetzt sind. Die Bearbeitung einzelner Verfahren liege zum Teil in den Händen von Personen, die bei der Kompliziertheit der Materie einfach nicht in der Lage seien, befriedigende Ent- scheidungen zu fällen, Sie vermöchten den Willen des Gesetzgebers oft nicht zu erken- nen und entschieden dann rein schematisch. Die Beweisnot, in der sich die verfolgten Antragsteller meistens befänden, führe in vielen Fällen zu dem Ergebnis, daß der Sachverhalt eine Beurteilung erfahre, als sei überhaupt kein Beweis erbracht wor- den. Solche Entscheidungen gewännen dann den Anschein einer prozessual korrekten Erledigung, während die Besonderheiten dieser Fälle in Wirklichkeit überhaupt nicht beachtet würden. Bei der Erkenntnis eines Verfolgungstatbestandes aber sei es Pflicht der Entschädigungsbehörde, den Antrag- stellern zu helfen und Beweislücken unter Berücksichtigung der allgemeinen bekannten Verfolgungsvorgänge während des Dritten Reiches zu schließen. Um hier eine wirksame Abhilfe zu schaf- fen, verlangt Dr. Möller, daß den Sachbear- beitern der Entschädigungsbehörden der Sinn des Bundesentschädigungsgesetzes und damit ihre große Verantwortung immer wie- der deutlich vor Augen geführt wird. Daß die Entschädigungsbehörden ihre Aufgaben nicht immer im Geiste des gestzgeberischen Willens sähen, werde aus den vielen Klagen darüber ersichtlich, daß ablehnungsreif er- scheinende Fälle zu eilig entschieden würden. Möller weist darauf hin, daß bei der Abtei- lung für Vermögensschäden des Badischen Landesamtes für Wiedergutmachung heute allein noch etwa 600 Anträge von über 75 jährigen Antragstellern unbearbeitet seien. Ein ungeheurer Arbeitsanfall müsse dort allein von drei Juristen erledigt werden Einem Bewerber aber sei kürzlich mitgeteilt worden, das Badische Landesamt für Wie- dergutmachung habe keinen Bedarf an Ju- risten, Möller folgert, es sei unumgänglich, daß in Baden Württemberg auch in organisa- torischer Hinsicht dieser personellen Unter- besetzung entgegengewirkt und alles getan werden müsse, um die Verfahren zu be- schleunigen. * stets an den auf ein Nebengleis abgescho- benen Konkurrenten erinnert zu werden, dem anderen mußte es auf die Dauer un- möglich werden, die Verantwortung für Ent- scheidungen mitzutragen, an deren Zu- standekommen und Durchführung man ihm keinen Anteil gestattete. Hätte Mendeès das ßen ministerium erhalten, wäre die Zu- sammenarbeit vielleicht glücklicher ge- worden. Nun ist es Mendeès-France nicht mebr möglich, die Algerien-Politik der sozial- demokratischen Regierungsmehrheit mitzu- machen, die sich in nichts von der unter- scheidet, die ein konservatives Kabinett hätte durchführen können. Mendes-France ist nicht gegen den Einsatz französischer Truppen in Algerien zwecks Wiederherstel- lung von Ruhe und Ordnung. Darin unter- scheidet er sich von den Kommunisten und vielen Intellektuellen der unabhängigen Linken. Er wirft sogar Mollet vor, auch auf militärischem Gebiet zu langsam und zu vorsichtig zu handeln. Im Gegensatz zu Mol- let und dessen Parteifreund, dem Algerien- Minister Lacoste, ist er jedoch der Ueber- zeugung, daß der Einsatz militärischer Mit- tel sich nur dann rechtfertigt, wenn man sich über die politischen Ziele, die man er- reichen will, klar ist, und wenn man diese dem Gegner klar zu erkennen gibt. Mendeès- France fürchtet auch, daß die schwache Re- glerung Mollet unter dem Druck der mut- terländischen Rechtsparteien und der Wort- kührer der europäischen Linkskolonisten in Algerien, sich in eine Lage treiben läßt, aus der heraus von einer politischen Zielsetzung des Krieges nicht mehr zu sprechen ist. Der Krieg wird dann zum Selbstzweck, und von der ursprünglichen Absicht, für die mo- hammedanischen und für die europäischen Algerier einen gemeinzamen Lebensraum im Rahmen der framösischen Union zu schaffen, bleibt dann nichts mehr übrig, ganz abgesehen davon, daß die lange Dauer des Konflikts ausländische Interventionen immer wahrscheinlicher macht. Durch seinen Rücktritt hat sich Mendeès- France wieder einmal, wie schon nach 1942, als er aus dem Kabinett von de Gaulle aus- schied, um nicht eine Wirtschaftspolitik mit- zumachen, die er verurteilt, bis auf weite- res in eine ziemlich isolierte Position be- geben. Seine alten radikalen Parteifreunde inn der Regierung hat Mendeèes-France selbst ersucht, ihm nicht nachzufolgen, um nicht die Verantwortung für eine Regierungskrise zu tragen. Abgesehen davon erträgt der rechte Flügel der Radikalen Partei die Füh- rung von Mendeès-France nur unwillig und die zu dieser Richtung gehörenden Minister bekennen sich in der Algerienfrage sowieso zu Mollets Politik.. In der Radikalen Partei wird der rechte Flügel deshalb nun versuchen, Mendeès-France auch aus der Parteiführung zu verdrängen, ster. Dieser gab angeblich lediglich vertrö. stende Antworten. Erhard wird jetzt vor- geworfen, sein Versuch, im direkten Zusam. menspiel mit Industrie, Handel, Gewerk. schaften und Verbraucher Druck auf die Preise auszuüben, sei, wie die Dinge im Augenblick aussähen, kein Erfolg beschie- den gewesen. Allerdings übersieht man pel diesem Vorwurf, daß die wesentlichen Preis. erhöhungen eigentlich unter das Ressort dez Ernährungsministers fallen. Die Preise füt Agrarerzeugnisse stiegen nämlich um Wölk Prozent an. Erhard wird schon starke Argu. mente finden müssen, wenn er seinen Res Sierungschef, seine Parteifreunde und die Oeffentlichkeit noch einmal davon über. zeugen will, daß„Einpendeln“ alles ist Manche glauben, daß dieses dem„grogen Zauberer“, wie Vizepräsident Etzel den Wirtschaftsminister einmal nannte, noch ge- lingen könnte. Politik der Realität nennt Greve seine umstrittenen Thesen München.(AP) Der SPD- Bundestagsap- geordnete Heinrich Greve, der vor kurzem mit seinen Aeußerungen über die Wieder- Vereinigungs-Politik in Kreisen der Heimat- vertriebenen stärkste Proteste auslöste, hat am Mittwoch seinen Standpunkt erläutert. Er betonte, die Forderung, daß Stettin Breslau und Königsberg wieder zu Deutsch- land kommen müßten, sei ein begründeter Rechtsanspruch.„Wenn ich aber sagen soll ob ich die Durchsetzung dieser Forderung heute für politisch möglich halte, und Welche Chancen ich ihr gebe, dann muß ich ofkken bekennen, daß es für mich vordring- lichere und aussichtsvollere politische Auf. gaben in der Gegenwart und für die nahe Zukunft auf dem Gebiete der Wiederver- einigung Deutschlands gibt“. Greve, der im Bayerischen Rundfunk sprach, sagte erneut, die Wieder vereinigung sei vorerst nur mög- lich zwischen der Bundesrepublik Deutsch- land und der sogenannten DDR. Wer dar- über hinaus heute etwas durchsetzen wolle, mache den 18 Millionen Menschen der Sowjetzone die Rückkehr in den gesamt- deutschen Staatsverband von vornherein unmöglich,„Wir Deutschen haben zu er- klären, daß das Sudetengebiet kein deut- sches, sondern tschechoslowakisches Staats- gebiet ist und bleiben soll, und daß wir auch keinerlei Ansprüche auf dieses Gebiet erheben“. Eine nüchterne Beurteilung der geschichtlichen Vorgänge dürfe nicht mit Unkenntnis der Geschichte verwechselt wer- den. Die Vertreibung sei und bleibe ein Un- recht, doch die Wiedervereinigung Deutsch- lands werde nicht durch„Deklamationen mit marschmusikalischer Umrahmung“ ge- fördert, sondern allein durch die offene Aussprache mit der Sowjetunion, Polen, Frankreich, England und den USA Nicht beschlagnahmt.. Unter der Post, die am Pfingstmontag auf demsSchreibtisch unserer Feuilleton-Reduktion kam, befand sich auch ein Brief der Staats- anwaltschaft Mannheim. Das heißt, es war ein Briefumschlag, in dem ein anderer Briefum- schlag stechte, ebenfalls an die Feuilleton: Redaktion des„Mannheimer Morgen“ adres- siert. Der war an der Seite aufgeschlitzt wor- den und später dann mit braunem Klebe: papier wieder zugeklebt. Beigefugt war ein schmuddeliger Papierabriß mit dem Stempel- aufdruck„Staatsanwaltschaft Mannheims und der handschriftlicgen Notiz„nicht beschlag⸗ nahmtæ. Absender des nicht beschlagnahm- ten“ Briefes war der Schriftsteller Oscar Kaiser aus Wasungen; der Briefinhalt bestand aus ein paar Manuskriptblättern mit humofri— gen Geschichtehen und Gedichten, kleinen Plaudereien uber Alltäglichbeiten, wie sie zum täglichen Brot des feuilletonistischen Teils jeder Zeitung gehören. Nun liegt Wasungen, wo der Schriftstelleſ Kaiser zu Hause ist, in Thüringen und Thu ringen nicht in der Bundesrepublil sondern in jenem anderen Teil Deutschlands, wo— wie man hufig belehrt wird— die Reckte der Burger nur auf dem Papier steken und die Gasse der Freiheit so eng ist, daß niemand nindurchommt. Das Auge des Gesetses ist dort allgegenwärtig und ſeeiner kann einen Schritt tun, der nicht genau beobachtet würde. Selbst. verständlich, daß in einem solchen Staals- wesen die Post überwacht wird und von, vorn nerein suspebet erscheint, was aus dem frei- heitlichen Westen kommt. Damit wir uns aber nicht verwirren: Manne neim liegt auf der anderen Seite, auf der freikeitlichen, und deshalb nehmen wir uns jetzt auch die Freiheit zu fragen, wie an den „Mannnkeimer Morgen“ adressierte Briefe zu! Staatsanwaltschaft kommen und welches Gesetz die Staatsanwaltschaft ermächtigt, diese Brieſe 2 Gen. Im Grundgesetz jedenfalls heißt es, „das Briefgeneimnis sowie das Post- und Fern- meldegeheimnis sind unverletzlich«, unc das stent doch hoffentlich bei uns nicht nur auf dem Papier. Man könnte es durchaus reigend unden, daf die Stadtsanwaltschaft meint, die Redakteuſe des„Mannheimer Morgen“ vor den Versuchun gen des Ostens schützen zu sollen, wenn man es nicht gleichzeitig als eine Bevormundung ansehen müßte, wie sie einem demokratischen Staatswesen nicht gut ansteht. Wir können schon mancherlei vertragen und sind auch mancherlei gewöhnt, so daß wir ganz 80 leicht den Anfechtungen selbst eines Herrn EKadisel (aus Wasungen, versteht sicht) nicht erliegen. Aber selbst verständlich sind wir alleumd Menschen— und ein Mensch ist ja wohl aueh der Herr Staatsanwalt, der unseren Brief auf gemacht hat. Wie, wenn er nach der Leletilſe der Feuilletons des Herrn Kaiser plötelic, seine Koffer pachte und gen Wasungen zöhe Es ist alles schon dagewesen! Aber lassen wir den Spaß beiseite: Wir wol ien unsere Post in Zukunft wieder selber auf, machen 01 * ps, Bei der Prozedur des Brieföffnens ist anscheinend die Briefmarke mit abgegangen worden. Da sie Bestandteil des„nicht ber schlagnahmten“ Briefes ist, würden wir es 70 richtig halten, wenn sie die Staatsunwaltsenaſ ihrer Sendung vom 19. Mai nachfolgen liebe. Wir sammeln hier nämlich auch Brief marge, * —— — Nr.! 85 Wat Die goge jüdisc lung stahl mutet tischer konnt. nomm vorbes Synag Ritual Teppi Fat Buddl 2500. Faster sirene künde bruch Religi nach einleit Im sind i Kinde worde desste die Be von erhöh rottur der b. abzus Würd, 15 wurde pinisc mit h geriet krank dem patro! Pilger Dr. Männ nische ten v 32 000 Be ſtalien deutsc rung Streck direkt und J Di britan über Millic pritis. der ziellet Ru eines Nords Mam daß d etwas rand ten ander andeb ten I nen reicht zeit Norde De keln Uma 2, N. Sentli, und: bei. Jugen Senat durch Di. entyyl pflicht. dische fahre natiol Wage sicher — Was 9 Be Auf s ihre! ersch. dung stätte für d dern Sein Tatsa der E wenig Zwinge Verzi Sie n reden auch Form der übers verst. Kür e gabe, alle 1 kürch Heili Nicht Gehe Zuhö Alles kruch tigke Manr Then fünf und r. 119 ertrö. t vor- usam. Werk. E die 3e im schie- in bei Preis. rt deg e für Wölk Argu. n Re- d die über⸗ . It. roßen den h ge. sen gsab- urzem jeder- imat- e, hat iutert. tettin, Utsch⸗ deter 1 Soll, erung Und ab ich lring- Auf- nahe erver- er im rneut, mög- utsch- dar- wolle, der samt- jerein u er- deut- taats- 3 wir rebiet g der mit wer- 1 Un- Itsch- ionen 0 ge- fene polen, l g auf Aletion, taats- ar ein efum- leton- adyes- Wor- clebe⸗ ein mpel· und chlag- aahm- Oscar stand mori-⸗ leinen 2 Sie ischen teller Thüu- ndern — wie e der d die mand t dort chritt elbst⸗ taals- vorn- frei- Hann- der „ uns n den e Zur vesetz Briefe ſt es, Fern- 1 das 1 auf n, daß teure chu man dung schen znnen auch leicht diser egen. zumal auch 5 aluf⸗ ture telich 2090 N wol⸗ auf- oi 8 ist ungen be; 8 für haft ließe. ten. * — Ar. 119/ Freitag, 25. Mai 1956 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah 27 75 i 5 Das Wetter Die Schändung der Düsseldorfer Syna- Das N ad ch en für al les h El 5 U ati Aussichten bis Samstagabend: Heute goge am 26. Februar, dem Vorabend des jüdischen Purimfestes, hat sich nach Mittei- jung der Polizei als reiner Einbruchsdieb- stahl und nicht, wie verschiedentlich ver- mutet worden war, als ein Delikt mit poli- tishen Motiven herausgestellt. Als Täter konnten drei Personen ermittelt und festge- nommen werden, die alle bereits mehrfach vorbestraft sind. Bei dem Einbruch in die Synagoge waren ihnen ein Geldbetrag, Ritualgegenstände aus Silber und mehrere Teppiche in die Hände gefallen. Fast eine Million der fünf Millionen Buddhisten Ceylons haben am Mittwoch den 2500. Todestag Buddhas in den Tempeln mit Fasten und Meditation begangen. Fabrik- sirenen, Tempelglocken und Trommelschläge gündeten schon am frühen Morgen den An- bruch des für die Anhänger des indischen Beligionsstifters so bedeutsamen Tages, der nach der Legende eine geistige Wiedergeburt einleiten soll. * Im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh sind in den letzten Monaten insgesamt 126 Kinder von Hyänen und Wölfen getötet worden, wie der Ministerpräsident des Bun- desstaates bekanntgab. Die Behörden haben die Belohnung für den Abschuß solcher Tiere von 10 auf 50 Rupien(9 auf 45 DM) erhöht. Größte Schwierigkeit bei der Aus- rottung der Landplage ist das Widerstreben der berufsmäßigen Jäger, Hyänen und Wölfe abzuschießen. Sie halten es für„unter ihrer Würde, solche feigen Bestien“ zu jagen. * 15 Personen kamen ums Leben und 20 würden schwer verletzt, als nahe der philip- pinischen Insel Leyte ein kleines Motorschiff mit hundert katholischen Pilgern in Brand geriet. Die Pilger waren zum größten Teil kranke Männer, Frauen und Kinder, die auf dem Weg zu dem Jahresfest des Schutz- patrons von Carigara waren. Zwölf der Pilger werden noch vermißt. * Drei mit Maschinenpistolen bewaffnete Manner überfielen eine Zweigstelle der spa- nischen Zentralbank in Barcelona. Sie konn- ten unerkannt mit 300 000 Peseten(etwa 32 000 DM) entkommen. * Bei dem am 3. Juni in Kraft tretenden ſtalienishen Sommerfahrplan interessiert deutsche Touristen besonders die Einfüh- rung durchgehender Kurswagen auf der Strecke Brenner Rom und die Schaffung direkter FD- Verbindungen Venedig Rom und Mailand- Neapel. 0 Die Zahl der Kino-Besucher in Groß- britannien ist im vergangenen Jahr gegen- über 1954 um rund 94 Millionen auf 1181 Millionen gesunken. In dem Bericht der britischen Handelskammer wird als einer der Gründe die Einführung des kommer- ziellen Fernsehens genannt. *. Russische Untersuchungen der Schichten eines Flusses auf der Taimyr-Halbinsel in Nordsibirien, aus denen 1949 eine gefrorene Mammutleiche zum Vorschein kam, zeigen, daß das Mammut in einem Klima lebte, das etwas wärmer War als heutzutage. Man tand als Blütenstaubkörner in den Schich- ten eingebettete Florenbestandteile unter anderem von Kiefer, Birke, Heidelbeere, die andeuteten, daß diese vom Wind eingewen⸗ ten Blütenstaubkörner von nicht allzufer- nen Waldgebieten stammen müssen. Danach reichte die Waldgrenze in Sibirien zur Leb- zeit des Mammuts wesentlich weiter nach Norden als heutzutage. * Der Handel mit pornographischen Arti- keln hat in den Vereinigten Staaten einen Umfang von jährlich 500 Millionen Dollar (2,1 Milliarden DM) erreicht und trägt we- sentlich zur Verderbung der Erwachsenen und zur Steigerung der Jugendkriminalität bei. Dies stellte ein Unterausschuß für Jugendkriminalität des amerikanischen Senats auf Grund einer im ganzen Lande durchgeführten Untersuchung fest. * Die belgische Kammer hat dem Gesetz- entwurf über die Einführung einer Haft- pflicht für Autofahrer zugestimmt. Auslän- dische Wagen dürfen nach Belgien nur ein- fahren, wenn der Fahrer im Besitz des inter- nationalen Versicherungsscheins ist oder den Wagen bei einer belgischen Gesellschaft ver- sichert hat. Amerikas Ehemänner haben keine Vierzigstundenwoche/ Selbst der Garten kann das Leben schwer machen Endlich ist es statistisch einwandfrei festgestellt: Ehemänner haben einen minde- stens genau so langen Arbeitstag wie ihre Frauen. Es ist nicht so, wie viele Haus- frauen oft behaupten, daß die Männer sich nach ihrer Arbeit im Büro oder der Fabrik auf die faule Haut legen könnten, während sie selber noch viele Stunden angestrengt arbeiten müßten. Die Vierzigstundenwoche des Ehemanns ist ein Märchen. Dies zu be- schwören sind zumindest diejenigen ameri- kanischen Ehemänner bereit, die ein Eigen- heim besitzen und das sind über die Hälfte aller amerikanischen Familienväter. Wie„This Week“, eine illustrierte Sonn- tagsbeilage vieler amerikanischer Zeitungen, berichtet, zeigen amtliche und private Sta- tistiken, daß der Eigenheimbesitzer neben seiner Berufsarbeit durchschnittlich noch zwischen 22 und 30 Stunden wöchentlich da- heim beschäftigt ist oder wird. Der Drang in die Vororte und damit zum eigenen Heim sowie die ständig stei- genden Löhne der Handwerker zwingen den Eigenheimbesitzer, selber Schlosser, Klemp- ner, Maurer, Gärtner, Zimmermann, Maler und Tischler zu spielen. Noch sein Groß- vater und sein Vater konnten es sich erlau- Nicht hart zuschlagen- meint Mrs. Dodge Gegen einen Dollar verabreicht sie eine gutgezielte Tracht Prügel „Altmodische Mutter wird Kinder ver- dreschen. In Ihrem oder meinem Heim. Viele zufriedene Kunden. Vertraulicher Dienst. Mrs. Francis Dodge, Postschließfach 108.“ Diese Anzeige erschien vor einiger Zeit in einer Zeitung in East Boothbay, im Staate Maine. Wer nun glaubt, Mrs. Dodge wollte sich nur einen schlechten Scherz erlauben, da das„Spanking“, das Verprügeln der Kin- der von den meisten amerikanischen Müt- tern als grundverkehrt und barbarisch be- trachtet wird, der irrt sich. Wenn sich eine kleine Tracht Prügel durchaus nicht vermei- den läßt, ziehen amerikanische Mütter es ge- wih vor, sich zu überwinden und sie selbst zu verabreichen. Dennoch— wer nun glaubt, Mrs. Dodge müsse eine besonders gewalttätige Frau sein, der ist auf dem Holzwege. Weder handelte es sich um einen Scherz, noch empfindet Mrs. Dogde besondere Freude daran, Kinder übers Knie zu legen. Sie ist lediglich der Ansicht, die Hälfte allen Aergers in der Welt sei dar- auf zurückzuführen, daß den Kindern nicht gelegentlich eine kleine Tracht Prügel ver- abreicht wird, wenn sie es verdient haben. Es ist nach Ansicht von Mrs. Dodge zumin- dest nur zum Besten der Kinder, die Tat- Der 6ꝛjanrige Postungestellte Eduard Kohler, ehemals Tambour- major der bayerischen Armee, übergab einer Abordnung des Elisa- beth College Combined Cadet Force aus Guernsey, 10 Trommeln. die Kohler im Jahre 1944 beim Reichsmusiſezugwettbewerb als er- sten Preis erhielt. Die Trommeln waren von den deutschen Truppen erbeutet worden. Im Garten des britischen Generalkonsuls in Mün- chen fand die UVebergabe statt(unser Keystone-Bild). Eduard Kohler zn der Uniform der Grenadiere, die 1770 unter Kurfürst Mai- milian III. von Bayern getragen wurde, überreicht dem Major Cur- tis die Trommeln. sache, daß sie unartig waren,„durch ein hal- bes Dutzend wohlgezielter Schläge mit der Hand(oder der Kleiderbürste) auf die Sitz- fläche“ zum Bewußtsein zu bringen. Man solle nicht hart zuschlagen, meint Mrs. Dodge, aber es solle ausreichen, um Tränen fließen zu lassen, Nach der Tracht Prügel gibt sie den Gezüchtigten stets ein Bonbon, um die Freundschaft wieder herzu- stellen. Für diesen kleinen Dienst berechnet Mrs. Dodge den Müttern gewöhnlich einen Dollar. Bei einigen Kindern wirkt eine ein- malige„Behandlung“ bereits Wunder, wäh- rend bei anderen die Prozedur einige Male wiederholt werden muß. Mrs. Dodge kam auf die Idee, ihre so seltsamen Dienste den geplagten Müttern an- zubieten, als sie verschiedene Mütter wäh- rend eines Treffens einer christlichen Orga- nisation klagen hörte, daß sie mit ihren Kin- dern nicht fertig werden.„Bringen Sie sie mir, und ich werde sie zurechtbiegen“, sagte sie— und es zeigte sich schon sehr bald, daß hre Behandlung erstaunlich erfolgreich war. Die Mütter können die Bestrafung ihrer Kin- der entweder selber überwachen oder sich einige Minuten zurückziehen. Mit dem Re- sultat waren bisher alle Mütter sehr zu- frieden. O. W. Reschke Motorboot durch das vertraut gemacht. ben, Reperaturen von Handwerkern ausfüh- ren zu lassen. Allein der Weg zur Woh- nung aber kostet heute gewöhnlich fünf Dollar, und jede Stunde, die der Handwer- ker in der Wohnung beschäftigt ist, kostet Ungefähr weitere fünf Dollar. Zwar soll es Leute geben, die diese Arbeit des Familien- oberhauptes als unterhaltsames„Hobby“ bezeichnen. Die geplagten Ehemänner hin- gegen stellen fest, daß diese Arbeit genau so wenig ein„Hobby“ für den Mann ist wie Bügeln, Staubsaugen, Aufwaschen usw. für die Hausfrau. Vielleicht findet der Mann noch Spaß da- ran, mit einem neuen Grasschneider zum erstenmal über den Rasen zu jagen. Die Wiederholung aber läßt den ursprünglichen Spaß sehr bald zu einer mühevollen Arbeit werden. Heute einen hausbesitzenden amerikani- schen Ehemann ohne Handwerkszeug Zzu finden, das ihm die Ausübung nicht nur eines, sondern vieler handwerklicher Berufe ermöglicht, ist genau so schwer, wie eine Hausfrau zu finden, die darauf besteht, daß der heimkehrende Ehemann zu Hause nichts Weiter tut als sich von der Büro- oder Fabrikarbeit auszuruhen. Die„Dos-it-your- Self“(Tue-es- selbst“) Industrie ist in den USA nicht ohne Grund zu einer der mäch- tigsten überhaupt geworden und macht jähr- lich Milliardengeschäfte. Der Durchschnittsehemann wäre wahr- scheinlich schon zufrieden, wenn er nichts weiter zu tun brauchte, als den Garten in Ordnung zu halten und die notwendigen Re- paraturen im Hause selber zu machen. Aber damit ist die Durchschnittsehefrau nicht ein- verstanden. Er muß ihr auch sonst noch helfen. 62 Prozent aller amerikanischen Ehe- männer helfen bei der Hausarbeit. Vielen von ihnen wird der ganze Aufwasch über- lassen. Jeder fünfte Ehemann wriird regel- mäßig zum Staubsaugen eingespannt. Zwei Prozent müssen überhaupt die ganze Haus- arbeit verrichten; dabei darf allerdings nicht vergessen werden, daß auch viele Frauen berufstätig sind. Im Kieler Seebad Düsternbrook sauste ein schnittiges, hellblaues Schwimmbecken. Junge Männer in grünen Trainingsanzügen mit dem DLRG Abzeichen blickten voller Interesse auf das wendige Fahrzeug, von dem 10 Eæemplare in diesem Jahr in Sckleswig-Holstein eingesetzt werden sollen. Das Boot ist 3 Meter lang, wiegt 40 leg und kann bis zu vier Menschen tragen. Der 6-PS.- Motor verleiht ihm eine Geschwindigkeit von über 40 em /st. Unser Keystone-Bild zeigt: Am Abschluß eines Lehrgangs„Gegen den nassen Tod“ wurden diese„Lebensretter“ mit dem Motorgleitretter rasch zunehmende Bewölkung, folgend Ge- witterregen. Am Samstag noch einzelne Schauer. Merkliche Abkühlung auf Tages- temperaturen um 15 Grad, am Samstag 15 bis 18 Grad. Frühtemperaturen zwischen 3 und 10 Grad. Unter starken Böen von Süd- west auf Nordwest drehender Wind. Uebersicht: Hinter einer kräftigen Stö- rung dringt sehr rasch polarmaritime Luft aus Nordwesten gegen das Festland vor. Sie wird heute unter verbreiteten Gewit⸗ tern bei uns einbrechen und folgend zu- nächst unbeständiges, dann wechselhaftes, erheblich kühleres Wetter bringen. Die Be- ruhigung dürfte sich frühestens zum Sonn- tag andeuten. Sonnenaufgang: 4.30 Uhr. Sonnenuntergang: 20.16 Uhr. Vorhersage-Karte För 28 122-2 Uhr . 4010 Pegelstand vom 24. Mai Rhein: Maxau 500(+ 11); Mannheim 343 (3); Worms 263(—11); Caub 251(=). Neckar: Plochingen 128(2); Gundels- heim 170(1); Mannheim 350(8). Kind im Bett ertrunken Detmold. In seinem Bettchen ertrank in Schwalenberg(Kreis Detmold) das elf Mo- nate alte Söhnchen eines Tischlermeisters. Wie die Polizei mitteilte, hatte sich in dem Zimmer ein Wasserrohr aus der Verschrau- bung gelöst. Das Wasser schoß wie eine Fontäne gegen die Zimmerdecke und floß von dort genau in das Kinderbett, das sich im Nu mit Wasser vollsaugte. Die im Nach- barzimmer schlafenden Eltern hatten das Aufbrechen der Rohrleitung nicht bemerkt. Als sie auf wachten, war das Kind tot. Neger schlug vier Frauen nieder Hamburg. In einem Tobsuchtsanfall stürzte sich in Hamburg ein 18 jähriger Neger mit einem Wetzstahl auf mehrere Frauen und verletzte drei Frauen und ein Mädchen so schwer, daß sie in ein Krankenhaus ge- bracht werden mußten. Anschließend ver- suchte er, eine Wohnung in Brand zu setzen. Als sich ein Radio- Streifenwagen der Polizei näherte, griff er die Beamten mit einem Brotmesser zn. Die Polizisten machten von der Schußwaffe Gebrauch und verletzten dabei den Tobenden, der vermutlich betrun- ken war. Gegen„Verstaatlichung“ der Krankenpflege Paderborn. Die katholischen Bischöfe werden Bestrebungen, die Krankenpflege im vollen Umfang zur Staatsaufgabe zu ma- chen, kompromißlos entgegentreten, erklärte der Präsident des deutschen Caritasverban- des, Prälat Alois Eckert, in Paderborn. Die Krankenpflege müsse ein Zweig kirchlicher Liebespflege bleiben. 750-Jahrfeier Dresdens Berlin. Die Stadt Dresden feiert in diesem Sommer das 750jährige Bestehen. Aus die- sem Anlaß sind zahlreiche Festveranstal- tungen vorgesehen, die am 2. Juni mit einer Festsitzung der Dresdener Stadtverordneten eröffnet werden. Am 3. Juni soll die neue stamdige Ausstellung der von der Sowiet- union zurückgegebenen Dresdener Gemälde im Semper-Bau eröffnet werden. Was wir hörten: Anregungen zum Nachdenken Bei seinen Bemühungen, die Wissenschaft aul sinnvolle Weise zu popularisieren und re Inhalte einem größeren Publikum zu erschließen, hat der Rundfunk in Verbin- dung mit Universitäten und Forschungs- stätten ein schönes Stück Arbeit geleistet, kür das nicht nur die Oeffentlichkeit, son- dern auch der Kreis der Experten dankbar sein sollte, der hier zu Wort kommt. Die Tatsache, daß sie bei ihren Hörern, außer der Bereitschaft, sich informieren zu lassen, wenig oder gar nichts voraussetzen dürfen, zwingt die Wissenschaftler weitgehend zum Verzicht auf die übliche Fachterminologie. Sie müssen schon ein klares, gutes Deutsch reden, wenn das, was sie zu sagen haben, auch„ankommen“ soll. Sie müssen Begriffe, Formeln, Definitionen aus dem Vokabular der Spezialisten in die Umgangssprache übersetzen. Sie müssen versuchen, das Un- Verständliche verständlich zu machen. Das ist ür einen Gelehrten keine ganz leichte Auf- gabe, aber eine nützliche Uebung. Wer vom Turm der Wissenschaft hinabsteigen und auf alle Esoterik verzichten kann, wer nicht be- fürchtet, ein nur für Adepten zugängliches Heiligtum zu profanieren, indem er auch Nichteinge weinten einen Blick in die letzten Geheimnisse des Kosmos gönnt, wird seine Zuhörer— auch wenn sie nicht auf Anhieb alles begreifen— zumindest zu einer der kruchtbarsten und menschenwürdigsten Tä- tiskeiten anregen: zum Nachdenken. Wenn man es freilich, wie Hans Hart- mann beim Südwestfunk, unternimmt, das hema„Was wissen wir von der Welt?“ in künk Viertelstundensendungen abzuhandeln und dabei jeweils einen aufs höchste kom- primierten Extrakt aus dem Gesamtwerk Max Plancks und Albert Einsteiris bietet, wird die Sache bedenklich. Die Frage nach der Einheit des physikalischen Weltbildes und dem Wesen des Lebens, nach Denken und Wirklichkeit, dem Sinn des Naturge- schehens, und nach den möglichen und not- wendigen Bedingungen des Erkennens, um- reißt einen gewaltigen Problemkomplex, der in dieser Konzentration nur eben angedeu- tet werden konnte und das Fassungsver- mögen des Laien überstieg. Außerdem sprach der Redner in offensichtlicher Zeitbedräng- nis so rasch, daß für das Nachdenken kaum eine Gelegenheit blieb. Falls diese Sende- reihe ein Schnellkursus in moderner Natur- philosophie sein sollte, war es eine Form der Popularisierung, mit der weder der Wis- senschaft noch den Hörern wesentlich ge- dient ist. Wie sehr der Erfolg wissenschaftlicher Sendungen von der richtigen Wahl der The- men und Mitarbeiter abhängt, zeigt das Pro- gramm des„Heidelberger Studios“(Süd- deutscher Rundfunk) unter Leitung von Jo- hannes Schlemmer. Die ständig wachsende Zahl begeisterter Zuschriften und die regel- mäßige Veröffentlichung dieser Vortrags- zyklen in einer Buchserie des Kröner-Ver- lages sind ein deutlicher Beweis für Wert und Wichtigkeit dieses Unternehmens, dem sich seit Jahren Wissenschaftler von inter- nationalem Rang zur Verfügung stellen. In der Heidelberger Sendereihe„Die Be- drohung unserer Gesundheit“ sprach Pro- fessor Dr. Karl Heinrich Bauer über Ver- kehrsunfälle und ihre Folgen. Als Chirurg der wie kein anderer die tragischen Aus- wirkungen der motorisierten Raserei sieht, weil Tag für Tag neue Opfer in die Klini- ken eingeliefert werden, zog Bauer eine Wahrhaft grauenerregende Bilanz: 1955 gab es in der Bundesrepublik 12 255 Verkehrs- tote und 350 000 Verletzte. In Heidelberg ist jedes siebente, in Frankfurt jedes vierte Bett mit einem dieser Unglücklichen belegt, die immer schwerere Organ- und Schädel- verletzungen aufweisen und, falls sie am Leben bleiben, oft nie mehr voll arbeitsfähig werden. Rechnet man die Behandlungs- kosten umd die Ausfälle in der Produktions- leistung zusammen, so macht das allein in Deutschland 2,5 Milliarden Mark pro Jahr. Besonders erschreckend ist der hohe Anteil der Fünfzehn- bis Fünfundzwanzigjährigen inn der Statistik des Verkehrstodes. Mit allem Nachdruck machte Professor Bauer seinen Zuhörern klar, daß jeder Motorisierte den Gesetzen der Physik und der Physiologie unterworfen, daß seine Reaktionssicherheit mangelhaft und das Tempo seiner Maschine der entscheidende Unfallfaktor bleibt. Der Mersch ist immer noch das Maß aller Dinge — ein Wort, über das man heute mehr als je nachdenken sollte.. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Vitamin C für Raucher (df) Um die unangenehmen Wirkungen des Nikotingenusses 2u vermindern, empfiehlt ein brisilianischer Wissenschaftler, C. Goyanna, auf Grund von zweijährigen Beobachtungen an 500 Personen, den Rauchern zusätzlich Vitamin C einzunehmen. Ofkenbar habe das Vitamin C eine Schutz- Wirkung gegenüber dem Nikotin. Werden mehr als 20 Zigaretten pro Tag geraucht, so hört die Vitamin-C-Ausscheidung im Harn auf. Bei einem Tagesverbrauch von 10 bis 20 Zigaretten ist die Ausscheidung verzögert; normal ist sie nur, wenn weniger als 10 Zigaretten am Tag geraucht werden. Gesicherte Flüssiggsas- Thermen Für die automatische Heiß wasserbereitung mit Flüssiggas ist jetzt ein weiterer tech- nischer Fortschritt erzielt worden. Die qun- kers& Co. GmbH, Wernau am Neckar, stellt hre Junkers-Thermen für Flüssiggas ab so- kort nur noch mit eingebauter thermoelektri- scher Zündsicherung her, die etwa dem Druckknopf- Sicherungsautomaten für den Strom vergleichbar ist. Die thermoelektrische Zündsicherung sichert den Anzündvorgang am Gasgerät, überwacht den Betrieb und sperrt die gesamte Gaszufuhr im Falle von Störungen ab. Damit ist 100prozentige Sicher- heit beim Gebrauch von Flüssiggaswasser- heizern gewährleistet. Die verbesserten Thermen, die auch mit einem Leistungswähler zur Regulierung der Warmwassertemperatur ausgestattet sind, lassen ich durch Niederdrücken des Druck- knopfes der thermoelektrischen Zündsiche- rung sowie durch Anzünden der Zündflamme in Betrieb setzen. Kran kheitsvorbeugung duroh Milch (Gdch) Ueber eine eigenartige neue Form der Vorbeugung gegen Infektionskrankhei- ten, die in Amerika zur Zeit erprobt wird, berichten die„Nachrichten für Chemie und Technik“. Man hat Kühen abgeschwächte Erreger verschiedener Krankheiten in die Euter injiziert. Im Organismus der Tiere werden dann Gegenstoffe gegen die Gifte der Bakterien, sogenannte Antikörper, ge- bildet, die schon 24 Stunden nach der In- jektion in der Milch der Kühe nachweisbar sind. Der Genuß dieser Antikörper enthal- tenden Milch soll Menschen und Tiere gegen die Krankheiten, deren Erreger den Kühen eingeimpft wurden, widerstandsfähig machen. Krankheitsvorbeuge durch Milch, das wäre eine ganz neue Form der Prophy- laxe, die die Impfung überflüssig machen könnte. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Hoffnungen, die man an diese Entwicklung zu knüpfen geneigt ist, sich bei näherer Nachprüfung verwirklichen lassen. Chemie der„kippen“ (G. Ch.) Die Reststückchen von Zigarren und Zigaretten, gemeinhin„Kippen“ genannt, haben auch nach der Rückkehr normaler Ver- hältnisse ihre praktische Bedeutung auf einem besonderen Gebiete beibehalten: in der For- schung. Die Forschung interessiert sich dafür, welche chemischen Substanzen im Rauch von Zigarren und Zigaretten enthalten sind und sich in den„Kippen“ anreichern. Sie Will feststellen, ob ein ursächlicher Zusammen- hang mit dem in letzter Zeit gehäuften Auf- treten von Lungenkrebs besteht. Bis heute kann diese Frage noch nicht beantwortet werden. Zwar hat man neuerdings, wie jetzt in„Angewandte Chemie“ mitgeteilt wird, in mehreren Kilogramm Zigarren-Kippen eini- ge Zehntausendstel Gramm einer Substanz gefunden, die im Tierversuch, in größeren Mengen angewandt, Krebs hervorzurufen vermag. Doch ist, auf die einzelne„Kippe“ berechnet, die gebildete Menge dieses Stoffes so gering, daß man davon kaum einen schad- lichen Einfluß zu befürchten braucht. Bemer- kenswerter weise haben die Chemiker inzwi- schen auch eine Möglichkeit gefunden, diesen Stoff noch unschädlich zu machen. Seite 4 Freitag, 25. Mai 1958/ Nr. 110 Lokalkommentar: „Die da oben machen ja „doeh, was sje wollen“ Eigentlich wäre die Beschlußfassung über die Frage, ob in Mannheim die Selbstverwal- tung die Form der Bürgerausschugverfassung Wählen oder bei der Gemeinderats verfassung bleiben soll, idealer Gegenstand für allge- meine Bürgerversammlungen gewesen. Man hätte bei dieser Gelegenheit„an alle“ appel“ eren und sie zur Bekundung ihres Interesses kür die Sorgen unseres Zusammenlebens ein- laden können. Vielleicht hätten viele, die auf- geschlossen sind, aber unsere öffentlichen Angelegenheiten in„fest geschlossenen Hän- den glauben, Anschluß an tätige Mitarbeit gefunden. So verkuhren viele Städte und Gemeinden in dieser Frage. In Mannheim beriet allein der Stadtrat darüber. Der Gesetzgeber hat es „der Gemeinde“ zur Entscheidung überlassen, Ob sie sich so oder so selbst verwalten will. Der Stadtrat repräsentierte also in dieser Stunde die Stadt Mannheim nach Form und Inhalt, Gesicht und Gewicht. Ein ganz kleines Publikum wohnte(außer Pressevertretern) dem entscheidenden Moment bei. Weder Stadtrat noch Bürgerausschuß können aber an Zugkraft mit dem Wasserturm konkurrie- ren. Der Wasserturm ist allerdings von 80 Massiver Sinnfälligkeit, daß die Frage nach der Arbeitsform der Selbstverwaltung dane- ben abstrakt anmutet. * Die Bedquemen haben sich allerdings mit dem Satz Die machen da oben ja doch, was sie wollen eine faule Ausrede geschaffen, mit der man sich auf die Dauer nicht drücken kann, Sie räumen auch damit„denen da oben“ etwas zu viel Macht und Verantwor- tung ein und begeben sich selbst der Möglich- keit, an der Gestaltung des Lebens unserer Stadt teilzuhaben. In quartalsweise auftre- tenden Anfällen von übermäßiger Beschei- denheit pflegt betont zu werden, wie eng der Spielraum für die Kräfte der Selbstverwal- tung geworden sei. Er umfaßt aber auch heute noch so viele Millionen DM, daß es sich lohnt, über ihre„richtige““ Verwendung mit zu befinden. Insbesondere sollten alle, die im Aufbau und im Leben unserer Stadt Wichtige Momente vermissen, mit sich selbst zu Rate gehen, bevor sie„die da oben machen ja doch, Was sie wollen“ knurren. Die da oben und ihre Wähler sind immerhin präsent“. Die da oben handeln außerdem nach bestem Wissen und Gewissen. Ob die Bürger hinge- gen alle nur an die eigenen Interessen ge- Tesselt, grundsätzlich desinteressiert oder nur vollkommen vertrauensvoll gegenüber den Gewählten sind, kann niemand genau wissen. Seit Jahren läßt sich mit der Konsolidierung der Verhältnisse zunehmende Aufgeschlos- senheit für öffentliche Anliegen feststellen. Es ist allerdings eine Aufgeschlossenheit, die mit sich selbst nicht viel anzufangen weiß und sich auch, wenn etwas nicht nach Wunsch geht, mit mimosenhafter Empfindlichkeit Wieder abschrecken läßt. Die Parteien mo- isieren diese Kräfte nicht! Die aufgeschlos- senen Bürs r hin wiederum haben nicht viel For mit den f sich, dag dem Stadtleben ein Kräftezustrom Worenthalter und versagt bleibt, den es bitfer nötig hätte. Die wiederholte Ankündigung, daß der Stadtrat über die Frage der Einfüh- rung des Bürgerausschusses Beschluß kassen Werde, hat diese Kräfte auch nicht auf den Plan gebracht. * Aus den Reihen der Stadträte erhob sich übrigens der Wunsch„nach einer etwas an- deren Gestaltung der Stadtratsarbeit“. Man fand den jetzigen Stadtrat„aufgespalten in fünf beschließende Ausschüsse“, die in einem Haupt- oder Finanzausschuß wieder zusammengefaßt werden sollten, weil oft keiner vom anderen genügend wisse.(Bür- germeister Trumpfheller:„Durch die Offen- Jagen kann sich jeder Stadtrat von der Arbeit der Ausschüsse überzeugen.“) Nachdem nun die Entscheidung zu Gunsten der Ratsverfas- sung gefallen ist, muß bis 1. Oktober 1956 eine neue Hauptsatzung für die Stadt Mann- Beim vorliegen, die auf die neue Gemeinde- oränung abzustimmen ist. Es erhoben sich Stimmen dafür, daß daraus nicht kurzerhand ein Referentenauftrag gemacht werden sollte. Ein Arbeitsausschuß soli mit Unterstützung der Referenten den Entwurf machen. Die Ini- tiative sollte also vom Stadtrat ausgehen. Ebenso sollte die Geschäftsordnung für den Stadtrat von der Selbstverwaltung das Ge- Präge empfangen. Sogar die Proportionen Zwischen Beigeordneten— Stadtdirektoren— Rekeratsleitern(Geschäftsverteilungsplan) sollten jetzt aus der Sicht der Selbstverwal- tung genauestens bestimmt werden, Es ist also keineswegs so, als ob man wunschlos glücklich wäre und sich nichts vorgenommen Hätte. Man hat am Mittwoch nach Pfingsten am Rande einer mit dicken Brocken gespick- ten teils öffentlichen, teils nichtöffentlichen Tagesordnung Vorhaben in Hülle und Fülle sehen lassen, die zwar Geist, aber wenigstens kein Geld kosten. 5 * Von wegen Geld: Der abwesende Stadt- kaämmerer bekam eins ausgewischt, weil er „wegen anderer großer Belastungen des städ- tischen Haushalts“ gewisse Gelder nicht be- schaffte, obwohl sie bereits bewilligt sind. Wenn Stadträte dagegen aufbegehren, daß dadurch eine andere Rangordnung der Ob- jekte eintritt, als die von ihnen gewollte, so sollte an diesem Aufbegehren der Wille des Stadtrats, die ihm zustehende Initiative in der Hand zu behalten, sehr positiv gewertet Werden,(Auch dann, wenn das verbriefte Recht an einem untauglichen Objekt gelten gemacht worden wäre.) 5 Am Programm für Sommer und Herbst kehlt es alsd nicht. Wie wird die Ausführung ausfallen? f. W. K. attelen. Der Eindruck verdichtet MANNHEIM Platz für 100 000 Zuschauer: Piloten von Weltruf auf 35 Maschinen Auf dem Flugplatz in Neuostheim wird der zweite Mannheimer Nachkriegsflugtag vorbereitet Die Männer, die am Rand des Neuost- heimer Flugplatzes die hellen Holzpfähle für eine Umzäunung einrammen, legen für einige Minuten Schaufel und Hammer beiseite. Sie schauen hinauf zum Himmel, wo drei Flug- zeuge brummend zum Tiefflug ansetzen. Auf deim Flugfeld liegen Reklamebanner ausge- breitet, deren Enden an Seilen zwischen zwei Masten festgebunden sind. Die drei Flug- zeuge preschen dicht über den Boden auf die Stangen zu,„Angelhaken“ hängen unten heraus. Ein Ruck, die Banner haben„ange- bissen“. Groß stehen die Buchstaben in der Luft:„Grohflugtag in Mannheim“. Die Flug- zeuge schrauben sich wieder hoch und ziehen ihre Kreise. Die Männer am Rand des Flug- feldes wuchten weiter Pfähle in den harten Grund * Der ganze Flugplatz wird bis zum Wo- chenende mit Maschendraht eingezäunt sein. Nicht nur provisorisch, sondern dauerhaft. Denn sicher wird— das hofft der Badisch- Pfälzische Luftfahrtverein bestimmt— nach dem Flugtag das Neuostheimer Feld als Lan- deplatz erster Ordnung zugelassen. Dann aber verlangt es die Sicherheit, daß nicht mehr jeder einfach kreuz und quer über den Platz laufen kann. Bis jetzt haben sich dort Rad-, Auto- und Motorradfahrer nach Her- zenslust bei Geländefahrten getummelt. Schon der jetzige Segelflugbetrieb mit Motor- winden verlangt eine Sicherheitseinzäunung. Ein Volkswagen mit allerlei elektrischer Ausrüstung hoppelt über das Flugfeld. Es sind Elektrotechniker von Siemens, die ge- rade die Aufstellung von 30 Masten mit 60 Lautsprechern vorbereiten. Eine ganz mo- derne Tonanlage soll am Sonntag jeden Zu- schauer über alle Einzelheiten der Vorfüh- rungen genau unterrichten. Auf der Flug- Piste, die sich parallel zur Autobahn hinzieht, machen einige Arbeiter den Maulwürfen das Leben sauer. Dieser Teil des Platzes, 150 Me- ter breit und 650 Meter lang, ist noch gut in Schuß. Er ist eben— bis auf die paar Maul- Wurfhaufen, die jetzt eingeebnet werden— und der Graswuchs ist dank des feuchten Winters gut.„Der Platz ist ein Juwel“ ver- Zugfele EL Lageplan zum Mannheimer Großflugtag Kunstflug mit Düsenjägern über der Stadt „MM.-Leser schreibt: Großartige Leistung, aber große Gefahr „Als erfahrener ehemaliger Flugzeugführer mit über zwei Millionen Flugkilometern habe ich mich über die Flugvorführungen des Turbo- Jägerschwarms mit vier Maschinen am Sams- tag gefreut. Es waren wirklich Könner, deren fliegerische Fähigkeiten auch nach den gezeig- ten Vorführungen über jeden Zweifel erhaben Sind.. Ist es aber notwendig, daß derartige Vor- Führungen über einer Großstant durchgeführt werden? Auch bei größter fliegerischer Erfah- rung bedeuten derartige Vorführungen im Ver- band immer eine Gefahr. Mehrfach wurden beim Hochziehen zum Looping im engsten Ver- bandsflug Wolkenfetzen durchstoßen. Hierbei kann auch den größten Könnern ein Zusam- menstoß passieren. Dieses bedeutet in jedem Fall einen Absturz von mindestens zwei Flug- zeugen; was es bedeutet, wenn sie in Häuser stürzen, kann jedermann leicht ausrechnen. Aehnliche Unfälle in jüngster Zeit im Aus- land sollten eine Warnung sein. Ich halte es für angebracht, daß das Amt für öffentliche Ordnung mit dem alliierten Luftwaffenober- kommando in Wiesbaden Fühlung aufnimmt, um eine Wiederholung zu vermeiden. Vermeid- bare Gefahren sollte man von vornherein aus- schalten, wo es nur möglich ist. Derartige Vorführungen können über unbe- wohntem Gelände ausgeführt werden, Die fest- gelegte Mindestflughöhe über bewohntem Ge- lande ist 400 m Es wurde an jenem Samstag in Höhen unter 50 m geflogen. Von der Ge- räuschbelästigung wollen wir gar nicht reden.“ A. Sch. 4 5 5 5 Anm. d Red.: Die amerikanischen Düsenjä- ger flogen im Rahmen ihres Army-Days. Da nicht ganz sicher war, ob die Vorführung statt- finden würde, konnte ste von den Zeitungen nicht verbindlich angekündigt werden. Wäre dies der Fall gewesen, Wäre wenigstens der „Schreck“ für die Mannheimer entfallen, Dem Leser A. Sch.,(dessen Brief für mehrere Zu- schriften gleichen Inhalts steht) kann man— auch was zu niedrige Flughöhe anbetrifft— nur recht geben. Ueber freiem Gelände hin- gegen, können solche Kunstflugvor führungen mit Düsenjägern, die von höchster Präzision sind, eine sportliche Delikatesse darstellen. In diesem Zusammenhang wäre es gut gewesen, wenn die amerikanischen Flieger sich entschlos- sen hätten, am 27. Mai beim Mannheimer Großflugtag mitzuwirken. Dann wären sie des Beifalls vieler Mannheimer sicher gewesen. D. Red. kündet stolz ein Mannheimer Flieger. Die Flugpiste wird mit Holzbarrieren und Wim- peln abgesperrt. Drei große Zuschauerräume werden Ab- geteilt. 100 000 Besucher sollen bequem un- tergebracht werden können. Das ist eine Riesenzahl. Da will das„Drum und Dran“ gut vorbereitet sein. Ein Teil des Flugplat- zes ist als Parkplatz abgeteilt, auf dem etwa 3000 Wagen abgestellt werden können und der von der Seckenheimer Landstraße her erreichbar ist. Wenn die Sonne scheint, wird es auch Durst geben. Drei Firmen für Alko- holfreie Getränke und eine Bierbrauerei er- hielten Verkaufskonzessionen. Fliegende Händler mit Bauchläden werden Süßigkei- ten und Erfrischungen anbieten und natür- lich werden auch Polizei, Feuerwehr, Tech- nische Nothilfe und Rotes Kreuz in Bereit- schaft sein. Der Vormarsch des 100 000-Mann-(und Frau-)Zuschauerheeres ist von den Strate- gen auf der Generalstabskarte schon festge- legt. Der große Herhaufen soll sich von der Seckenheimer Landstraße her auf den Haupteingang zuwälzen, Eine zweite, mar- schier freudige Gruppe wird den Flugplatz „umzingeln“ und sich auf dem Fußweg ent- lang der Autobahn hinter Opel-Kannen- berg vorbei) durch den Eingang auf der Rückseite des Flugplatzes auf das Zu- schauerfeld„B“ ergießen. Weitere Eingänge für den konzentrischen Sturmlauf der Zu- schauer befinden sich noch am Kreisweg 4 (in der Nähe der OEG- Haltestelle Neuost- heim) und durch die Flugplatzkaserne pa- rallel zur Autohofmauer. Die Kassierer, Ord- ner und Platzanweiser sind bereits enga- giert. Es sind zum größten Teil Studenten der Wirtschaftshoch- und Ingenieurschule, die sich an diesem Tag ein Taschengeld ver- dienen können. 4 In einem Büro in der angrenzenden Flug- platzkaserne, wo die Organisationsleitung für den Flugtag sitzt, klingelt das Telefon, werden Briefe diktiert, gehen Besucher aus und ein wie in einem Taubenschlag. Da muß noch gesorgt werden, daß die 3000 Sitzplätze richtig aufgestellt werden, daß die Ehren- gäste eingeladen werden, daß der Vorver- kauf klappt. Und dort liegen auch die An- meldungen für das reichhaltige Programm. Wie stets bei solchen Anlässen gibt es dabei in den letzten Minuten immer wieder Aende- rungen. Aber die Hauptattraktionen bleiben: Etwa 30 bis 35 Flugzeuge werden am Start sein. Eine richtige Typenschau berühmter Vor- und Nachkriegsmodelle wird zu sehen sein. Wer kennt nicht noch den sagenhaften „Klemm Tiefdecker 35“, die„Bücker 181“, den„Focke-Wulf Stieglitz“ oder gar den „Fieseler Storch“. Eingemottet waren einige dieser Maschinen, andere wurden vom Aus- land zurückgekauft. Es sind jedoch keine „Seelenverkäufer“, sondern alle überholt und tadellos in Schuß. Bei den neueren Kon- struktionen wird vor allem der amerikani- sche„Piper“ viel Interesse finden, Die Na- men der Piloten haben einen nicht weniger guten Klang, als die der Maschinen. Falder- baum mit seiner Hohen Schule des Segel- Kunstfluges, Albert Ruesch, der im Rücken- flug die gesamte Kette der Zentralalpen überquerte, und Elly Beinhorn, die mit dem Propeller ihrer Maschine aufgelassene Bal- lontrauben„abstechen“ wird. Es wird viel zu sehen und zu staunen geben bei diesem Programm, das drei Stun- den dauern soll. Die flugbegeisterten Mann- heimer werden auf den Beinen sein. Schließ- lich ist es ja der Neubeginn auf ihrem Flug- Platz. 5 Mac Neuer Vorschlag: Mondkugel auf den Friedensplatz Bürgerforum der CDU beschäftigte sich in der Schwetzinger Stadt mit Wasserturm und Bismarckstraße Unerschöpflichen Gesprächsstoff lieferte einem öffentlichen Forum der CDU am Mitt- woch in der Schwetzingerstadt der Wasser- turm. So ließ sich eine Pause, die entstand, weil die CDU- Stadträte Scherer, Kuhn, Bartsch und Dr. Bergdoldt von einer Stadt- ratssitzung nicht rechtzeitig abkommen konnten, leicht überbrücken. „Die Bürger, die sich an der Wasserturm- umfrage des„Mannheimer Morgen“ beteiligt haben, haben es sich vielleicht etwas zu leicht gemacht“, war eine Meinung.„Wer die Wasserturmausstellung aufmerksam ver- folgt hat, konnte auch feststellen, daß die Jugend für die modernen Entwürfe war“, eine andere.(Anm. der Red.: Irrtum! Mehr- zahl der jugendlichen Briefschreiber war für den alten Wasserturm.) Stadtrat Dr. Berg- doldt legte die Gesichtspunkte des Preisge- richts bei der Auswahl der Entwürfe dar, meinte aber, man sollte den alten Wasser- turm lassen wie er ist und irgendwo anders einen neuen bauen. Ein Vorschlag schien allen Teilnehmern zu gefallen: Dem alten Wasserturm einfach sein Dach wieder auf- setzen und eine modernen Entwurf— etwa die Mondkugel— auf dem Friedensplatz an der Autobahneinmündung bauen. Ebenso großes Interesse wie die Wasser- turmfrage fand bei den Bürgern der Schwet- Zingerstadt die Frage der Verlängerung der Bismarckstraße und die Auswirkung für die Bewohner der Merzelstrage. Stadtrat Kuhn, unterstützt von seinen Kollegen, versuchte das Problem„Durchbruch Bismarckstraße“ zu erläutern. Bereits in den zwanziger Jah- ren habe sich der Stadtrat unter Oberbür- germeister Kutzer mit dieser Frage beschäf- tigt. Wieder aufgegriffen wurden die Pläne später von Professor Schweizer. Ueber die notwendige Durchführung der Bismarckstraße gibt es auch heute keinen Zweifel. Stärkste Meinungsverschiedenhei- ten bestehen nur über die Frage, ob die Bahnlinie bei einer Verlängerung der Bis- marckstraße über Große Merzelstrage und Traitteurstraße zum Lindenhof hin unter- tunnelt oder überbrückt werden soll. Von einer Untertunnelung kommt man aber. im- mer mehr ab, nachdem die Gleise wegen der Elektrifizierung gesenkt werden sollen und die Bundesbahn überdies noch weitere Gleis- anlagen bauen will. Auch an eine Unter- führung der Bahn beim Bahnhof Neckarau wird gedacht. Auf Antrag der CDU-Fraktion wurde ein„Neuner-Ausschuß“ eingesetzt, der zur Klärung aller schwebenden Fragen bei- tragen soll. „Was wird mit den Bewohnern der Gro-— Ben Merzelstraße, wenn die Durchführung der Bismarckstraße kommt?“„‚Kuf jeden Fall darf ihnen kein wirtschaftlicher Nachteil entstehen“, war die Antwort der Stadtväter und Dr. Bergdoldt ergänzte, daß auch Um- zugskosten bei einer solchen Umquartierung von der Stadt getragen werden müßten. Die Fragen, die noch zur Diskussion ge- Stellt Wurden, beschäftigten sich schließlich immer wieder mit dem Problem des Be- bauungsplanes, der Umsiedlung und der ent- stehenden Unkosten. Schie. Feier für frischgebackene Bäckergesellen Festliche Lossprechung von 79 Lehrlingen im„Kanzlereck“ Im„Kanzlereck“ wurden dieser Tage 70 Bäckerlehrlinge und neun Lehrmädchen nach bestandener Gesellenprüfung in Anwesenheit von Innungsvorstand, Lehrmeistern, Eltern und Vertretern von Handwerkskammer und Gewerbeschule freigesprochen. Nach den Be- grüßungsworten Peter Bernauers, des Vor- sitzenden des Gesellenprüfungsausschusses, hielt Obermeister Gebhard Brugger die Fest- ansprache, in der er die Berufsaussichten im Bäckerhandwerk als sehr günstig beurteilte, den Mangel an Fachkräften erwähnte und mit aufmunternden Worten zu beruflicher und staatsbürgerlicher Weiterbildung schloß. Edwin Eberhart überbrachte die Glück Wünsche des Handwerkskammer- Präsidenten Robert Sieber; als Vertreter der Gewerbe- schule III sprach Fachlehrer Schardt, und Altgeselle Jost dankte im Namen der frisch- gebackenen Gesellen allen an der Berufsaus- bildung beteiligten Institutionen, Der zweite Vorsitzende des Silcherbundes, Feuerstein, verband mit seinen Glückwünschen die Bitte, neben der Tagesarbeit auch das Led nicht zu Vergessen. Nach altem Handwerksbrauch wurden dann Lehrlinge und Verkäuferinnen von Obermeister Brugger vor der 200 Jahre alten Zunftlade mit Handschlag losgesprochen und in den Gesellenstand erhoben. Für besonders gute Prükfungsleistungen konnten einige von innen mit Geschenken der Innung und Buch- preisen der Handwerkskammer ausgezeichnet werden.— Ein Chor des Silcherbundes unter Leitung von Musikdirektor Willi Bilz schuf einen würdigen Rahmen für die harmonische Feierstunde. E. E. Dr. med. Marie Steffan Eine der ersten Aerz tinnen Im 72. Lebensjahr starb Dr. med. Marie Steffan, die sich vor Jahrzehnten als eine der ersten Aerztinnen in Mannheim niederließ. Sie War die erste Schülerin, die am Mann- heimer Realgymnasium(Goetheschule) das Abitur abgelegt hat. Von ihren Studien- und Assistentenjahren in Heidelberg, Freiburg, München brachte sie eine hohe Berufsauf- fassung mit, der sie in ihrer vier Jahrzehnte währenden Praxi- Tätigkeit immer treu blieb. Dr. Steffan war aber nicht nur be- strebt, ihren Patienten in jeder Weise ärzt⸗ lich zu helfen, sie half— ohne Aufhebens vielen auch aus sozialer und seelischer Not. Persönliche Vornehmheit, Güte und Grog. zügigkeit erwarben ihr die Zuneigung vieler Menschen. Nun kam der Tod, den sie so oft mit allen Mitteln am Krankenbett bekämpft Hatte, zu ihr als Erlöser von langer, qual voller Krankheit, die ihr schon seit etwa einem Jahr die Ausübung ihres Berufes un- möglich gemacht hatte. Ihre zahlreichen Patienten werden ihr in Dankbarkeit und Zuneigung gedenken. rel Temperatursturz von 10 Grad nach Wär megewitter mit Hagel Gestern nachmittag gegen 15.50 Uhr ging über Mannheim ein kurzes, aber heftiges Wärmegewitter nieder, das strichweise Hagel mit sich brachte. Im Stadtgebiet waren die Hagelkörner bohnen-, in Waldhof etwa erbsengroßg. Der angerichtete Schaden wird nicht sehr hoch eingeschätzt. Die Queck- silbersäule fiel unmittelbar nach dem knapp halbstündigem Regen(fast zehn Liter auf den Quadratmeter) von 27 auf 17 Grad Cel- sius. Dem Gewitter ging eine drückende Schwüle voraus. H-e Sonntägliches Standkonzert a m Neckar Ein Konzert der Kapelle des Deutschen Musikerverbandes findet am kommenden Sonntag(27. Mai) um 10.30 Uhr am linken Neckarufer oberhalb der Kurpfalzbrücke statt. Die Leitung hat Kapellmeister Max Maurer. Die Veranstaltung fällt in die Reihe der von der Stadtverwaltung für das Som- merhalbjahr vorgesehenen Stand konzerte. o- Reizvoller Musensaal-Ball des Schülerparlaments Hyperbel, Ellipse und Parabel, der Dif- ferentialquotient, das Integral und andere integrierende Bestandteile des Unterrichts an den Oberstufen der Oberschulen Waren beurlaubt, als das Mannheimer Schülerparla- ment tanzfreudige Schülerinnen und Schüler zu einem festlichen Ball auf dem Musensaal- Parkett versammelt hatte. Gymnasiasten und Gymnasiastinnen beschäftigten sich stattdessen intensiv mit tänzerischer Gym- nastik. Sie nutzten mit Vergnügen und dem Astoria-Orchester die Gelegenheit, Kreise zu ziehen, ohne an die Kreisflächenformel den- ken zu müssen, Die auf der Tanzfläche vor- geführten Latein-(amerikanischen) Kennt- nisse in den Fächern Mambo, Tango und Rumba, gaben keinen Anlaß zu Versetzungs- sorgen. Bei den klassischen Tänzen zeigten sich die Damen und Herren Pennäler als gSaftelkeste Kenner ihrer„Klassikers, Und auch die moderne(Tanz) Kunst lehnten sie nicht„abstrakt“ ab. Tanzmeister Lamadé war ein anregender Maitre de plaisir, der von der Polonàse bis zum Kehraus das reiz- Volle gesellschaftliche Geschehen dirigierte. Schüler und Lehrer begrüßten die Möglich- keit, auch außerhalb des Schultags miteinan- der bekannt zu werden.* hk Aus dem Polizeibericht: Soldat beim Baden ertrunken Kleider fund am Neckarufer Auf dem Neckarvorland, unterhalb der Esso- Tankstelle, wurden in den Morgen- stunden von dem Kapitän eines Schiffes eine amerikanische Uniformjacke, eine Mütze, ein Binder, ein paar Schuhe und 22 Mark Bargeld gefunden. Die Militärpolizei stellte fest, daß die Bekleidungsstücke einem amerikanischen Soldaten gehörten, der wahr- scheinlich beim Baden im Neckar ertrunken ist. Don Juan mit Omas Geld 8 In den K-Quadraten sprach ein 16jähri⸗ ger Lehrling ein Mädchen an und zeigte ihm ein Bündel Geldscheine, 600 Mark wollte er ihr geben, wenn sie ihm einen Wunsch er fülle. Weiter kam er nicht, weil sich die Polizei einmischte und sich für die Her- kunft des Geldes interessierte. Der, junge Manm hatte das Geld aus der Geldkassette seiner Großmutter genommen. Auf der Polizeiwache gestand er es ein. Kioskeinbrecher gestellt 5 Zwei junge Leute, die einen ziemlich verwahrlosten Eindruck machten, wurden von einer Funkstreife zwischen Jungbusch- und Kurpfalzbrücke kontrolliert. Eine Kör- perliche Durchsuchung förderte Waren zu- tage, die nur aus einem Diebstahl herrüh- ren konnten. Die beiden gaben dann au zu, daß sie in der Nacht zuvor einen Kiosk an der Wormser Rheinbrücke aufgebrochen und ausgeraubt hatten. Nachtfahrt auf gestohlenem Moped Auf der Hauptstraße in Seckenheim wurde gegen ein Uhr ein 15jähriger Moped- fahrer kontrolliert. Der Junge, der in Hei- delberg beschäftigt ist, war am Tag zuvor nicht an seiner Arbeitsstelle gewesen un als vermißt gemeldet worden. Er hatte ein Moped gestohlen und damit seine Nachl- fahrt unternommen. 5 Alter Mann paßte nicht auf Ein 75 jähriger Rentner, der am Abend die Mittelstraße in Höhe der Bürgermeister Fuchs-Strae iiberqueren wolte, pape nicht auf und lief gegen einen in Richtung E-Werk fahrenden Motorroller. DFN DH OTO PORSI ö ist bis 30. Mai in Mannheim auf dem Meſfplatz Farb-Lichtbilder-Vorträge: Kostenlose Farbfilm-Matinee: Eintritt frei für jedermann. Beginn 20 Uhr. Thema:„Fang das Leben farbig ein“ am 25., 26. und 29. Mai in der Wirtschaftshochschule im Schloß hter Flügel am 28. und 30, Mai im Wartburg-Hospiz, F 4, 7-9 5. Vorführung des PHOTO- PORST. Farbfilms„Höhepunkte“ mit Willi Reichert, Irene Skorik und viele andere mit neuester Wochenschau und Beiprogramm am Sonntag, 27. Mai im Lichtspielhaus Müller, Mittelstr. 41. Vorstellungsbeginn: 10% u. 11 Uhr Eintritt frei. Eintrittskarten am Ausstellungs wagen(auf dem Mefßplati . * cha N ten der! heim Von Bahr den Trün stanc Verf. Kubi dert, Inne: drei Der! merge mög! Back 42⁰⁰0 Tonr Men, ken Bunt D erh! menz gelsp samsn wert wenc Spit⸗ zur! kens Wa 1 mers men: tung lande D Städt Desh Gese in 1 33. de zes“. stimi besei stück Auch Lust: wen stück Durc die ber Der mein seitig Bese Antr nach 5 Som: Betr. lichk mite. der f tige Aust dlan- ciale Stoch alle durc 80 v 110 n Iarie der ließ. ann- das und durg, auf- ante treu be- ärzt⸗ 8— Not. trog- vieler mit mpft qual- etwa s Un- ichen und rei ö agel ging ktiges Lagel n die etwa wird Ueck· app Auf Cel⸗- dende H-e schen enden inken rücke Max Reihe Som- e. O- Dit ndere richts Waren parla- chüler Nsdal- iasten sich Gym- 1 dem 18e zu den- Vor- Lennt⸗ o und zungs⸗ eigten er als nd en sie amadé r, der 8 Teiz- gierte, 5glich⸗ einan- Hk ken fer b der orgen⸗ chiffes eine ind 22 polizei einem Wahr- unken jähri⸗ te ihm Ute er ch er· ch die Her- junge a88ette Edler emlich yurden busch e kör- an Zu- errüh· 1 auch Kiosk rochen EA heim ſoped- n Hei- Zuvor n und tte ein Nacht- Abend eister⸗ paß te chtung eee. 12 ramm platz Nr. 119/ Freitag, 25. Mai 1956 MANNHEIM Seite bg Nach 3,9 Millionen Kubikmetern: „Schuttvorrat“ in der Innenstadt geht zur Neige Kostenlose Trümmerbeseitigung muß vom Eigentümer bis 30. September beantragt werden Neben Hamburg war Mannheim im letz- ten Krieg die meist angegriffene Stadt. Als der Krieg zu Ende war, gab es in der Mann- heimer Innenstadt kein ganzes Haus mehr. Von 1945 bis zum Mai 1949 fuhr eine kleine Bahn durch Mannheim und transportierte den Schutt weg. Als die„Gesellschaft zur grümmerbeseitigung“ 1947 gegründet wurde, stand ihr nur ein einziger Lastwagen zur Verfügung. Inzwischen wurden 3,9 Millionen Kubikmeter Trümmer aus der Stadt beför- dert, eine Menge, die ausreichen würde, die Innenstadt innerhalb des Ringes mit einer drei Meter hohen Schuttschicht zu bedecken. Der Schutt der etwa 5000 bearbeiteten Trüm- mergrundstücke wurde, soweit das noch möglich war, ausgenutzt. Fünfzig Millionen Backsteine— sie wurden für den Bau von 4200 neuer Wohnungen verwendet, 17 000 Tonnen Stahl, Eisen und Schrott— eine Menge, die zum Bau von sieben Rheinbrük- ken ausreichen würde— und 80 Tonnen Buntmetall wurden geborgen. Die Aufbereitungsanlage im Schloßgarten erhält etwa 15% der anfallenden Trümmer- menge. Aus den Backsteinbrocken wird Zie- gelsplitt hergestellt, der, mit Schüttbeton zu- sammen verarbeitet, ein außerordentlich Wertvolles Baumaterial ergibt, in dessen Ver- wendung Mannheim im Bundesgebiet an der Spitze steht. Andere Trümmerreste werden zur Herstellung von Hohlblocksteinen, Bek- kensteinen und Wandplatten gebraucht. Et- wa 10 000 Wohnungen wurden so aus Trüm- merschutt wieder aufgebaut. Große Schutt- mengen werden außerdem für die Aufschüt- tung von Straßendämmen und Industriege- lande benötigt. Die Trümmerbeseitigung in den deutschen Städten soll zu einem Abschluß kommen. Deshalb wurden durch ein neu erlassenes Gesetz(, Feuerwehrgesetz“), das am 1. März in Kraft trat, die Paragraphen 30 bis 33 des„Württemberg- badischen Aufbaugeset- zes“ von 1948 aufgehoben. Damals wurde be- stimmt: Die Gemeinden sind zur Trümmer- beseitigung verpflichtet, wenn der Grund- stückseigentümer nicht selbst dafür sorgt. Auch auf die Beseitigung gefahrdrohender Zustände fanden diese Bestimmungen An- wendung. In Zukunft nun hat der Grund- stückseigentümer nur dann ein Recht auf Durchführung der Trümmerbeseitigung durch die Gemeinde, wenn er bis zum 30. Septem- per dieses Jahres einen Antrag gestellt hat. Der Antrag ist an das Sekretariat der„Ge- meinnützigen Gesellschaft für Trümmerbe- seitigung und Verwertung“ zu richten. Die Beseitigung der Trümmer kann, wenn ein Antrag rechtzeitig einging, dann auch noch nach dem 30. September erfolgen. Bei einer Pressebesprechung der Gesell- schaft wurde besonders betont, daß es im Interesse der Eigentümer von Ruinengrund- stücken läge, zu prüfen, ob noch irgendwelche Arbeiten ausgeführt werden müssen. Als „Trümmer“ gelten dabei nicht nur Schutt- massen, sondern auch Ruinenteile, die bei einem Wiederaufbau des Hauses abgetragen werden müßten. Oberbaurat Wegerle stellte in seinen Erläuterungen fest, daß sich sauber geräumte Grundstücke erfahrungsgemäß stets am besten verkaufen lassen, da Ruinen- teile einen Neuaufbau in Planung und Aus- führung nur behinderten und verteuerten. Hauseigentümer sollten aber nicht glau- ben, so wurde weiter ausgeführt, daß die Verwertung ihres Ruinengrundstückes die Enttrümmerungskosten aufwiegen würde. Der Reinerlös der Gesellschaft beträgt nur 15 Prozent der Gesamtausgaben in Höhe von 2 Milionen Mark. Der Staat leistet einen Zu- schuß von 85 Prozent. Etwa zwei- bis dreihunderttausend Kubik- meter Schutt sind in Manheim noch zu be- seitigen. Es wird von den Grundstückseigen- tümern und ihren rechtzeitig gestellten An- trägen abhängen, ob das mit staatlichen Mit- teln oder Privatgeldern geschieht. Schie. Parkraum, Beleuchtung und Erbsen mitSpeck Die drei Mannheimer Campingplätze erwarten die„Nomaden“ Sommerzeit— Campingzeit. Wenn bald nachts linde Lüfte wehen, wenn die Mücken stechen und die Urlauber zu tausenden ihre Koffer, Rucksäcke und Reiset ischen packen, dann werden auch die Zelte entmottet, auf Wasserdichtheit untersucht und ins Auto ge- Packt, ans Motorrad geschnallt oder aufs Fahrrad geschnürt. Reiseziel: Campingplätze vom Nordkap bis in die große Zehe des ita- lienischen Stiefels. Mittendrin haben die Kreuz- und Querfahrer Gelegenheit, in Mannheim Station zu machen. Drei Cam- pingplätze stehen im„Internationalen Cam- pingführer“ verzeichnet. Der Zeltplatz am Mannheimer Strandbad bietet von Jahr zu Jahr mehr Komfort. Jetzt erleuchten nachts elektrische Lampen den wichtigen Weg zu den Duschanlagen(200 Me- ter) und zu den Toiletten(400 Meter). Für die Zeltler sind keine eigenen Bedürfnisanlagen erstellt worden, da die vorhandenen des Strandbads auch nachts ihrem Zweck dienen. Auch die Duschanlagen sind alt, doch ist ge- plant, ihnen eine Umhüllung in Form bunter Markisen zu geben.„Campinisten“ mit Auto und Wohnwagen haben neuerdings einen di- rekten Zufahrtsweg zum Campingplatz am Strandbad. Parkplätze für die Wagen sind kostenfrei. Die neuzeitlichen Urlaubsnomaden befol- gen eigene Regeln. Im Wirtshaus zu essen ist verpönt. Lieber nehmen sie die Last einer ständig ausgehenden Feuerstelle auf sich, wenn nicht schnelle Handkocher diese Funk- tion übernehmen. Wer im Auto reist, kann sich den Kofferraum mit erlesenen Konser- ven und Campingbedarf vollpacken. Motor- radler und Radfahrer müssen sich an Ort und Stelle mit Nahrungsmitteln eindecken. Aber Was braucht ein Zeltler nicht sonst noch alles: Brennspiritus, Sicherheitsnadeln, Zeltleinen, Die Semesterferien im Ausland verbringen WH- Studenten gehen als Wirtschaftspraktikanten in fremde Betriebe Fünfundzwanzig Studenten der Wirt- schaftshochschule Mannheim werden ihre Sommer- Semesterferien in ausländischen Betrieben verbringen. Diese glänzende Mög- lichkeit verdanken sie dem AIESEC-Kom- mitee ihres Studentenausschusses, dem Mannheimer Arbeitsamt und ganz besonders der heimischen Wirtschaft, die das weitsich- tige Vorhaben durch die Bereitstellung von Austausch-Gegenplätzen unterstützte. Die Association Internationale des Etu- diants en Science Economique et Commer- ciales(AIESEC) wurde 1948 von studen- tischen Vertretern aus sieben Ländern in Stockholm gegründet. Sie umfaßt nunmehr alle westeuropäischen Länder, vertreten durch ihre Nationalkomitees, und hat rund 90 Volks“ und betriebs wirtschaftliche Fach- gruppen, Handels- und Wirtschaftshoch- Wohin gehen wir? Freitag. 25. Mai Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Turandot“ und„Giselle“(Miete F, Th.-G. Gr. F, freier Verkauf); Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.15 Uhr:„Die Zähmung der Wider- spenstigen“(Theatergemeinde). Konzert: Deutsch- Amerikanisches Institut 20.00 Uhr: Melodien vom Broadway. Filme: Planken:„Nur Du allein“; Alster: „Die tätowierte Rose“; Capitol:„Gegen alle Gewalten“, 23.00 Uhr:„Taza, Sohn des Co- chise“; Palast:„Tarantula“, 22.20 Uhr:„Lohn der Sünde“; Alhambra:„Nacht der Entschei- dung“; Universum:„Urlaub auf Ehrenwort“; Kamera:„Frine, Sklavin der Liebe“; Kurbel: „Ich und meine Schwiegersöhne“; Deutsch-Ame- rikanisches Institut 16.00, 18.00 Uhr:„Der Krab- benfischer“. schulen als Einzelmitglieder. Die unabhän- gige und überparteiliche studentische Or- ganisation will freundschaftliche Beziehun- gen unter ihren Mitgliedern herstellen und damit eine internationale Gesinnung för- dern. Ein hauptsächliches Mittel dazu sieht die AIESEC im Austausch von Wirtschafts- Praktikanten innerhalb der Mitgliedstaaten. Durchschnittlich zwei bis drei Monate ver- bringen die Praktikanten von Juli bis Ok- tober im Ausland, wobei ihnen Gelegenheit gegeben ist, von den Wirtschaftsbedingungen und Marktgewohnheiten des fremden Lan- des einen Eindruck zu bekommen. Der in englischer Sprache erschienene „General Report“ nennt für 1955 1144 Aus- tauschabkommen, d. h. 2228 ausgetauschte Studenten im Durchschnittsalter von 22 Jah- ren und bei einer Bezahlung von etwa 280 DM im Monat seitens der Firmen. Die Bundesrepublik hatte beim diesjährigen Kongreß in Paris mit 260 Plätzen hinter Frankreich(300 Plätze) das größte Angebot. Die Wirtschaftshochschule Mannheim, die sich der Unterstützung durch das Arbeits- amt erfreut, liegt mit ihrem Anteil an der deutschen Quote seit dem Beginn ihrer Mit- gliedschaft stets über dem Durchschnitt. Die heimische Wirtschaft weiß also die modernen Wege in der Ausbildung der Be- triebswirte zu beurteilen und hat dies auch zu erkennen gegeben bei der im letzten Sommer von der Hochschule und der Indu- strie- und Handelskammer gestarteten, Stu- denten-Ferienausbildungsarbeit“, die wegen ihres Umfanges und Erfolges als„Mannhei- mer System“ schon einen Namen bekommen hat. mu- Heringe, Sonnenöl und Mückentod! Aber das kann er im Strandbad-Camping-Bedarf-Ki- osk bekommen. Die beiden anderen Zeltplätze liegen bei Neuostheim an der Feudenheimer Fähre und bei Dehus auf der Friesenheimer Insel. Dort gibt es drei Wasserzapfstellen und eine Du- sche unter freiem Himel. Die große Laterne leuchtet bis etwa Mitternacht für späte Cam- pingfreunde. Die Toilette ist im Gasthof De- hus. Es sind nur wenige Schritte dorthin. Auf der Friesenheimer Insel haben jetzt bis zu 50 Zelte Platz, nachdem die Wiese erweitert wurde. Auch die sanitären Anlagen in Neu- ostheim sind verbessert worden. Ein Tip für sonnen- und naturhungrige Mannheimer, deren Geldbeutel schmal und deren Urlaubszeit bemessen ist: Sandhöfer können auf dem Campingplatz am Strandbad lagern, Lindenhöfer oder Ludwigshafener auf der Friesenheimer Insel. Die Romantik des Zeltens ist in jedem Fall garantiert, wenn auch nur wenige Kilometer zwischen Woh- nung und Lagerplatz liegen. H-e In eleganter Paraphrase Mit melodiegeschultem Ohr. Stõßt vor dem Publikum der Straße Der Opa vehement ins Rohr. Die Kinder sind verklärt zugegen Und lassen ihre Roller stehn. Laßt Leute, einen Groschenregen Vom Küchenfenster niedergekn! Max Nix/ Bild: Jacob Kleine Chronik der großen Stadt Musikalquiz mit„Gut Klang“ a uf dem Paradeplatz Am Samstag um 15.30 Uhr wird der Hand- harmonika-Klub„Gut Klang“ Feudenheim ein großes Konzert zugunsten der National- theater-Tombola auf dem Podium des Pa- radeplatzes veranstalten. Unter Leitung ihres Dirigenten Ludwig Nagler stellen sich die Mitglieder der durch viele Konzerte be- kannten Kapelle kostenlos in den Dienst der guten Sache. Eine besondere Ueberraschung wird durch eine Musikal-Quiz-Einlage ge- boten, bei der die achtjährige Clarissa Maeder auf der Hammond-Orgel einige Konzert- stücke spielen wird, wobei die Zuhörer raten sollen, um welche Stücke es sich handelt. Für die richtigen Lösungen sind eine Anzahl Preise ausgesetzt, die an Ort und Stelle aus- gegeben werden. 0 Junge Naturfreunde im Schwarzwald erfolgreich Bei dem Treffen der badischen Natur- kreundejugend, das über die Pfingstfeièrtage in Gernsbach im Schwarzwald stattfand, konnte die Mannheimer Jugendgruppe den ersten Preis Wanderwimpel) mit dem Anti- kriegsstück des bekannten Dichters Wolf- gang Borchert„Sag nein zum Krieg“ gewin- nen. Auch die Volkstanzgruppe erhielt gro- Ben Beifall.—0— USAREUR-Prison bleibt im Schloß Eine Ruine, in deren öden Fensterhöhlen das Grauen wohnt, ist immer noch der Mit- teltrakt des Westflügels des Mannheimer Schlosses. Schuld daran ist vor allem das amerikanische Militärgefängnis, das in die- sem Schloßteil untergebracht ist. Trotz der schon jahrelangen Verhandlungen, in die sich auch die Stuttgarter Landesregierung als Eigentümerin des Schlosses einschaltete, besteht keine Aussicht, daß das„OUSAREUR- PRI SON“ verlegt wird. Der amerikanische Oberstleutnant Clyde T. Sutton, zuständig für beschlagnahmte Grundstücke in Nord- baden, erklärte sogar neuerdings, es be- stehe kein Plan und keine Absicht, das Ge- kängnis zu verlegen. J Von deutscher Seite wird nun versucht, wenigstens eine Verlegung des Zuganges zum Gefängnis zur Schloßgartenseite hin, gegenüber dem Eisstadion, zu erreichen Dann könnte im Westflügel endlich die Tor- bogendurchfahrt geschaffen und der Trakt aufgebaut werden, in dem das Notariat und Grundbuchamt dringend notwendige Raume erhalten und ein Gefängnis für Unter- suchungsgefangene der deutschen Justiz ein- gerichtet werden soll. Hecken abbrennen verboten sagt Naturschutz verordnung Nach 8 14 Abs. 1 der Verordnung zum Schutz der wildwachsenden Pflanzen und der nicht-jagdbaren wildlebenden Tiere(Natur- schutzverordnung) ist es für die Zeit vom 15. März bis 30. September verboten, in der freien Natur Hecken, Gebüsche und lebende Zäune zu roden, abzuschneiden oder abzu- brennen; die Bodendecke auf Wiesen, Feld- rainen, ungenutztem Gelände, an Hängen und Hecken abzubrennen und Rohr- und Schilf bestände zu beseitigen. Zuwiderhand- lungen gegen die Vorschriften der Natur- schutzverordnung werden nach 8 30 dieser Verordnung geahndet. Das Kreisjagdemt Mannheim weist deshalb nochmals auf diese Vorschriften hin. 0 Ueber die Sowjetzone berichtet ein Seminar „Die andere Welt“ ist ein Seminar des Deutsch- Amerikanischen Institutes über- schrieben, das sich mit der Ideologie und Praxis in der Sowjetzone beschäftigen wird. Professor Dr. Dr. Hans Köhler von der kreien Universität Berlin wird in fünf Vor- trägen am Samstag, dem 2. Juni, und Sonn- tag, dem 3. Juni, zu den Themen„Von Hegel bis Stalin“(Samstag 17 Uhr),„Das Bild des Menschen und seine Umformung im Sowjet- bereich“(Samstag 20 Uhr),„Staat, Recht und Wirtschaft in, der sowjetischen Welt“(Sonn- tag 11 Uhr),„Erziehung und Religion im Sowjetbereich“(Sonntag 14 Uhr) und, Unsere Verantwortung für 18 Millionen Deutsche“ (Sonntag 17 Uhr) Stellung nehmen. Persön- liche oder telefonische Bestellung von Teil- nehmerkarten ist notwendig. 0 Ungepflegte Reihengräber a uf den Friedhöfen „Die große Zahl der ungepflegten Reihen- gräber beeinflußt die Würde und das Ge- samtbild der Mannheimer Friedhöfe nach- teilig.“ Diese Auffassung vertritt die Fried- hofsver waltung, die in einer amtlichen No- tiz mitteilt, dieser Zustand könne nicht mehr geduldet werden. Gemäß S 18 der Friedhofs- und Bestattungsordnung fordert die Verwaltung dęshalb die betroffenen An- gehörigen öffentlich auf, für Instandsetzung S. der Gräber zu sorgen. Es heißt abschließend: „Wir weisen besonders darauf hin, daß Reihengräber, welche künftig erkennen las- sen, daß sie seit längerer Zeit verwahrlost sind, eingeebnet werden können. Vorhandene Denkmäler und Grabeinfassungen werden bis zum Ende der Ruhezeit des Gräberfeldes belassen, wenn der bauliche Zustand dies zuläßt.“ Rotes Kreuz Suchdienst: Gesucht wird Elektriker Karl Brand aus Mannheim, der im November 1947 im Lager Magnitogorsk Nr. 102/35 war. Nachrichten erbeten an die Kreisnachforschungsstelle Mannheim, L 2, Nr. 11-13, Zimmer 102. Termine Katholisches Bildungswerk: 25. Mai, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Vortrag von Prof. P. Pr. Lotz, Pullach:„Angst und Geborgenheit“. Fotografische Gesellschaft: 25. Mai, „Rheinhof“, 20 Uhr, Foto-Forum. TV„Die Naturfreunde“ Mannheim: 25. Mai, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Monatsversamm- lung mit Vortrag:„Die neue Straßenverkehrs- ordnung“. Arbeiter-Wohlfahrt: 25. Mai, 18 bis 20 Uhr, Renzstraße 11/13, heilpädagogische Beratungs- stunde Psychagogin A. Kantzke und Sprechstunde für weibliche, jugendliche SBZ- Flüchtlinge— Sozialbetreuerin E. Hering.— Gleicher Tag, gleiche Zeit, K 1, 17a, Sprech- stunde für männliche, jugendliche SBZ-Flücht⸗ linge. „Die Sorge um den Menschen“, pasteral- medizinische Vortragsreihe: 25. Mai,„Die see lischen Ursachen der Krankheiten“, Spr. Dr. med. H. Hessenbruch;— 28. Mai,„Die auf- bauenden und zerstörenden Kräfte der Men- schenseele“, Spr. C. Stegmann;— 30. Mai, Die Seelenpflege als Zukunftsaufgabe— vom Arzt her gesehen“, Spr. Dr. med. Hessenbruch;— 1. Juni,„Die Seelenpflege als Zukunftsaufgabe vom Seelsorger her gesehen“, Spr. K. A. Keil. Sämtliche Vorträge im Goethesaal, Rathenau straße 5, 20 Uhr. Veranstalter: Christengemein- schaft. Wir gratulieren! Johann Haag, Mannheim- Hotel Käfertal, Reiherstraße 27, wird 72 Jahre alt. Anna Baust, Mannheim, Zellerstraße 60, be- geht den 75. Geburtstag. Elise Friedrich, Mann- heim-Feudenheim, Talstraße 86, vollendet das 93. Lebensjahr. Gut wie in den besten Tagen iennnun Wass e Die Tradition des guten Geschmacks hat die Kurmark so beliebt gemacht. Jetzt bietet sie sich auch mit Filter an für diejenigen, die eine Filter- Cigarette bevorzugen. Das Aroma der Kurmark aber bleibt: fein- mild 1 b eee; eee. Seite 6 BUND ES-LANDER-SEITE Freitag, 25. Mai 1956/ Nr. 119 Arzneimittelschwindel soll unterbunden werden Hausierhandel stark eingeschränkt/ Apotheker wünschen noch strengere Maßnahmen Bonn. Zum Schutz der Bevölkerung vor gefälschten Arzneimitteln wird der Vertrieb Von Medikamenten im Reisegewerbe jetzt Senerell untersagt. Das Verbot ist in dem Regierungsentwurf für ein viertes Bundes- gesetz zur Aenderung der Gewerbeordnung enthalten, der bereits vom Bundesrat bera- ten wurde und in Kürze vom Kabinett dem Bundestag zur Beschlußfassung vorgeleg wird. Der Arzneimittelschwindel nimmt, wie zahlreiche Gerichtsverhandlungen in allen Teilen des Bundesgebietes beweisen, immer größere Ausmaße an. Die vornehmlich im Hausierhandel angebotenen„‚Wundermedi- zinen“ gefährden nach Feststellungen der Aerzte und der Gerichte in vielen Fällen die Gesundheit der Patienten, anstatt Lin- derung zu bringen. Der erste Bundestag hatte daher schon 1953 die Bundesregierung ersucht, ein Gesetz zur Aenderung der Ge: Werbeordnung vorzulegen, das den Inter- essen der Allgemeinheit entspricht. In den aragraphen 56 und 56a der Gewerbeord- sind die im Reisegewerbe verbotenen Tätigkeiten aufgeführt. Neben zahlreichen anderen Aenderungen bringt das Gesetz auch eine Neufassung dieser beiden Para- graphen. Das„Feilbieten“ von Arzneien im Hau- sierhandel war bisher schon nicht zulässig. Das heißt, der Hausierer durfte keine Arz- neien mit sich führen und sie an den Türen direkt verkaufen. Gestattet war aber die Eutgegennahme von Bestellungen, die dann UMS CHAU IN BADEN. WURTTEM BERG Reform des Jura-Studiums? Heidelberg. Der Rechtslehrer Prof. Dr. gang Kunkel regte in Heidelberg vor dem„Apbeitskreis für Fragen der juristi- Ausbildung“ an, die Studienzeit für isten von sechs auf acht Semester zu er- nähen und dafür den Vorbereitungsdienst zu Verkürzen. In keinem Lande sei eine 80 lange Vorbereitungszeit üblich wie in Deutschland. Zu erwägen sei auch eine An- lehnung an das Vorbild der romanischen Länder, die eine genaue Ueberwachung und Festlegung des juristischen Studiums mit Prüfungen zum Jahresabschluß vorsehen. Die heutige akademische Jugend, sagte Prof. Kunkel, verfüge über viel Sachwissen, aber wenig Fähigkeit zu selbständigem Denken. Dies sel auch auf Mängel des Ausbildungs- systems zurückzuführen. Der Wissens- und Examenstoff habe sich im Vergleich zu frü- her erheblich vergrößert, nur sei bis jetzt noch niemand auf den Gedanken gekom- men, auch die Ausbildungszeit entsprechend abzuändern. An der Tagung des Arbeits- kreises nehmen u. a. der Präsident des Bun- desverfassungsgerichtes, Dr. Joseph Wintrich, der Präsident des Bundesgerichtshofes, Dr. Hermann Weinkauff, der Schulsenator der Stadt Hamburg, Dr. Hans Wenke, und Ver- treter der juristischen Berufsorganisationen, chen Fakultäten der Bundes- ik, der Landesjustizverwaltungen und des Bundes justizministeriums teil. Zwei eigensinnige Güterwagen Singen/ Hohentwiel. Im Bahnhof Wel- schingen bei Singen setzten sich Zwei leere Güterwagen in Bewegung und rollten auf der leicht abfallenden Strecke in Richtung Singen auf einen von dort herannahenden Personenzug zu. Bei der Durchfahrt im Bahnhof Mühlhausen versuchten Bahnbe- amte vergeblich, die beiden Wagen durch Vorlegen von Bremsklötzen zu stoppen. In- Zwischen war der entgegenkommende Per- sonenzug zum Halten gebracht worden, doch blieb keine Zeit mehr, die Fahrgäste aus- Steigen zu lassen. Der Anprall der heran- rollenden Güterwagen war jedoch nicht sehr Stark, Einer der Wagen wurde aus den Schienen geworfen und der Lokomotive wurde ein Puffer abgerissen. Messefreuden für Waisenkinder Heidelberg. Rund 500 Heidelberger Wai- senkinder konnten auf dem Heidelberger Volksfest nach Herzenslust Bratwurst essen, auf Blechtrompeten blasen und Achterbahn und Karussell fahren. Die Heidelberger Schausteller hatten die Kinder zu einem Gratis-Nachmittag eingeladen. Großmutter tötete Enkelkind Bruchsal. Eine 50 Jahre alte Frau aus Bruchsal hat vor dem Untersuchungsrichfer zugegeben, das wenige Tage alte uneheliche Kind ihrer Tochter getötet zu haben. Sie hatte den Säugling mit dem Gesicht nach unten in den Kinderwagen gelegt, worauf er nach kurzer Zeit erstickte. Nach länge rem Leugnen— sie gab zunächst vor., das Kind sei vom Tisch gefallen— legte die Frau ein volles Geständnis ab. Ab 4. Juni elektrisch Karlsruhe. Der elektrische Betrieb auf der Strecke Freiburg Offenburg wird nach einer Mitteilung der Bundesbahndirektion Karlsruhe planmäßig mit der Einführung des neuen Sommerfahrplans am 4. Juni auf- genommen. Die Eröffnungsfahrt findet be- reits am 3. Juni statt. Ursprünglich war mit einer Verzögerung der Inbetriebnahme durch den Einsturz einer Brücke in Offenburg gerechnet worden. Durch besondere Vor- richtungen ist inzwischen ermöglicht wor- den, daß der elektrische Betrieb ohne Beein- trächtigung des Wiederaufbaues der Brücke aufgenommen werden kann. im allgemeinen per Post ausgeführt wur- den. Dieses„Aufsuchen von Bestellungen“ wird nun auch verboten. Es darf also künf- tig niemand mehr Arzneien im Reiseverkehr an der Haustür direkt verkaufen noch Be- stellungen auf irgendwelche Medikamente entgegennehmen. Zugelassen im Reisegewerbe bleiben„mit ihren verkehrsüblichen deutschen Namen be- zeichnete, dem freien Verkehr überlassene und in ihrer Wirkung allgemein bekannte Pflanzen, Pfanzenteile und Pflanzensäfte in fabrikmäßiger Packung, dem freien Verkehr überlassene Mineralwässer, Heilwässer und Meerwässer sowie deren Salze.“ Das Reisegewerbe kann daher weiterhin Tees feilbieten und Bestellungen darauf ent- gegennehmen. Die Bundesregierung ist der Ansicht, daß diese Erzeugnisse nach mensch- lichem Ermessen keinen Schaden anrichten können. Von den Apothekern wird diese Meinung jedoch nicht geteilt. Sie sind der Auffassung, daß die vorgesehenen Einschränkungen nicht ausreichen, um Betrügereien zu unterbinden. Es gebe Firmen, die angebliche„Lebens- ellxiere“ aus Pflanzen herstellten und sie durch Hausierer zu weit überhöhten Preisen an den Mann brächten. Gegen diesen„Arz- neimittelschwindel“ biete auch die neue Vor- schrift noch keinen Schutz. Man müsse daher erwarten, daß das angekündigte Arzneimit- telgesetz mit seinen Bestimmungen über die Herstellung von Arzneien hier endgültig Ab- hilfe schaffe. Aus gesundheitspolitischen Gründen wird kerner bisher nur für Bruchbänder geltende Vertriebsverbot im Reisegewerbe auf medi- zinische Leibbinden, medizinische Bandagen, Brillen und Augengläser(mit Ausnahme von Schutzbrillen) ausgedehnt. Auch das Feilbie- ten und Aufsuchen von Bestellungen auf ra- dioaktive Stoffe in jeder Verwendungsform und auf elektromedizinische Geräte wird un- tersagt. Auf dem Gebiet der gewerbsmäßigen Verwertung natürlicher und künstlicher Stoffe und elektrischer Energie haben sich nach Mitteilung der Bundesregierung in letz- ter Zeit mehrere Firmen in einer Weise be- tätigt, die zu Strafverfahren geführt habe. Ein Vertriebsverbot für das Reisegewerbe sei daher notwendig zur Verhinderung von Betrügereien und gesundheitlichen Schäden. Zu den für das Reisegewerbe verbotenen elektromedizinischen Geräten gehören Ge- Fäte zur Erzeugung jonisierender Strahlen, elektrischer Spannungen oder Kraftfelder und Ultraschallerzeuger. Dagegen können Höhensonnen, Geräte mit unmittelbarer Wärmewirkung, wie Heizul Heißluft- Kästen und Rotlichtlampen, Niederfrequenz- geräte und Hörgeräte weiterhin im Reise- gewerbe vertrieben werden. Auch der Vertrieb von Giften und gikt- haltigen Waren wird für das Reise sen, verboten. Zugelassen bleibt je das Auf- suchen von Bestellungen auf Pflanzenschutz- mittel, Schädlingsbekämpfungsmittel sowie auf Holzschutzmittel, für die nach baurecht- lichen Vorschriften ein Prükbescheid mit Prüfzeichen erteilt worden ist. Die Bundesregierung begründet diese Ausnahmen damit, daß die Verkaufskräfte der auf diesem Fachgebiet tätigen Versand- kirmen ausreichend geschult seien, um die Käufer beraten zu kö n. Schließlich be- stehe auch ein allgemeines Interesse daran, daß die Besitzer von Obstgärten nicht durch unnötige Vertriebsbeschränkungen bei der Durchführung von Schädlingsbekämpkfungs- maßnahmen behindert n. Zu den zu- gelassenen Schädlingsbekämpfungsmitteln gehören nicht Mittel gegen Schmarotzer an Tieren. rere eee Mühle im Lahntal Dieser freundliche Anblick bietet sich dem Beschauer am Ufer der Lahn gegenüber dem Dorfe Argenstein, dessen Fachwerhkbauten verträumt durch die Bdume der Obstgärten lugen. Ein einfaches Stauwehr liefert den nötigen Wasserdruck für das Mühlenrad. Alle Rohre und Pumpen sind bestellt Bodensee-Fernwasserleitung wird Ende 1957 fertig/ 200 Millionen Kosten Stuttgart. Die Bodensee-Fernwasser- leitung wird, sofern sich die wirtschaftliche Situation nicht ändert, wie geplant Ende 1957 fertiggestellt sein, Alle Rohre und Pumpen sind bestellt. Nach einem Lieferprogramm werden von den 40 000 Tonnen Rohren, die das Projekt erfordert, die letzten 700 Tonnen im August nächsten Jahres geliefert. Dies wurde in Stuttgart auf der vierten Ver- Resignation nach anfänglicher Begeisterung? Europäische Erzieher für internationalen Austausch Heidelberg. Einen stärkeren internatio- nalen Austausch von Schülern, Lehrern und Schülergruppen forderte der Vorsitzende der Kreisgruppe Heidelberg der Europaunion, Professor Dr. Durand, am Mittwoch in Hei- delberg vor deutschen, holländischen und französischen Erziehern, Die Jugend und die Oeffentlichkeit müsse mehr als bisher über die Notwendigkeit eines geeinten Europas aufgeklärt werden. Professor Durand sprach auf einer internationalen Tagung, welche die Europaunion— wie wir bereits am 22. Mai 1956 meldeten— vom 21. bis 23. Maj in Heidelberg für Pädagogen veranstaltet Hat. Die Konferenz, an der 30 Erzieher aus Heidelberg, ein Vertreter des Generalsekre- tariats der Europeunion in Bonn sowie 25 französische und holländische Erzieher teilnahmen, befaßte sich vor allem mit der Frage, wie die Jugend für den Gedanken der europäischen Einheit gewonnen werden kann. Die deutsche Jugend habe— dieser Ansicht waren die deutschen Teilnehmer— nach einem anfänglichen Sturm der Begei- sterung vielfach resigniert, U. a, wurde nach holländischem Vorbild eine regelmäßige „Europastunde“ im Stundenplan der Schulen vorgeschlagen, in der die Schüler mit der europäischen Idee vertraut gemacht werden sollen. In Holland genießen diese Bestrebun- gen seit 1954 die volle Unterstützung des Unterrichts ministeriums. Ubereinstimmend wurde bedauert, daß die Schulverwaltungen häufig dem Anliegen der Europaunion noch zu wenig entgegen kämen. Okt müßten die Lehrer Unterneh- mungen für eine bessere europäische Ver- ständigung aus der eigenen Tasche bezahlen. Tragischer Irrtum ... oder mangelnde Sorgfalt/ Prozeß Hanau. Vor der Großen Strafkammer des Hanauer Landgerichts hat am Mittwoch der Prozeß gegen den Frankfurter Polizeipräsi- denten Dr. Gerhard Littmann begonnen, den die Anklage der fahrlässigen Tötung des 49 Jahre alten Spenglermeisters Wilhelm Meyer aus Michelstadt im Odenwald be- schuldigt. Die Staatsanwaltschaft macht Dr. Littmann zum Vorwurf, daß er bei„Anwen- dung der notwendigen Sorgfalt“ am Nach- Regen wird auf Radioaktivität untersucht Schädigungen vorläufig noch nicht nachgewiesen München. In Bayern werden jetzt die Niederschläge auf etwaige Radioaktivität Untersucht. Landwirtschaftsminister Dr. Jo- sef Baumgartner gab im Parlament bekannt, daß München im Mai, Juni und Dezember vergangenen Jahres„schwere radioaktive Regen“ gehabt habe. Die damaligen Mengen selen nicht ungefährlich gewesen. Es sei festgestellt worden, daß in der Fotografle erhebliche Störungen zu verzeichnen waren. Nach Baümgartners Ansicht reichen die bisherigen wis senschaftlichen Untersuchun- gen der Universität München über die Aus- Wirkungen radioaktiver Niederschläge noch nicht aus, um die Frage zu beantworten, ob eine radioaktive Verseuchung zum Schaden der bayerischen Landwirtschaft festzustel- len ist. Wie der Minister ausführte, gibt es Aus der „Kühlschränke“ aus der Bronzezeit Limburg. Bei Ausgrabungen auf dem Friedhof in Dietkirchen wurden Kellergruben freigelegt, die von Menschen aus der Bronze- und Eisenzeit unter oder neben ihren Häu- sern angelegt worden sind. Vor rund 3000 Jahren dienten sie vermutlich als„Kühl- schränke“. 5 13 Kirchendiebstähle zugegeben Frankfurt, Die Ermittlungen gegen zwei Vertreter, die beschuldigt werden, in Hessen und Bayern Kunstgegenstände aus Kirchen gestohlen zu haben, sind fortgeschritten. Wie die Polizei mitteilte, haben die beiden drei- zehn Diebstähle zugegeben. An Hand der sichergestellten Gegenstände seien jedoch bisher etwa 30 Diebstähle festgestellt wor- den. Allein bei einem Antiquitätenhändler in Wiesbaden seien 25 gestohlene Leuchter und neun gestohlene Plastiken gefunden wor- bisher über das Verhalten des radioaktiven Regens im Boden zwei Meinungen. Erstens: Die radioaktiven Niederschläge versickern im Boden und werden damit un- schädlich. Zweitens: Der radioaktive Staub bleibt an der Oberfläche haften und wirkt schädlich. Es wäre dann denkbar, daß mit dem Futter über das Vieh die Milch be- einflußt wird. Diese Fragen sind aber noch nicht geklärt. Da die Wissenschaft sehr intensiv arbei- tet, könne schon heute jede Atombomben- explosion und auch die Art der Bombe durch Untersuchungen der Niederschläge festge- stellt werden. Das erste Untersuchungsergeb- nis des Physikalischen Instituts der Uni- versität München soll in einigen Wochen be- kanntgegeben werden. bands versammlung des Zweckverbands Bodensee- Wasserversorgung mitgeteilt. Nach dem von der Versammlung festge- stellten Wirtschaftsplan 1956 werden in die- sem Jahr für Bau- und Planungsarbeiten rund 80 Millionen Mark ausgegeben. Die ge- samten Kosten für die Bodensee- Wasserver- sorgung wurden nach dem Preisstand von Ende 1955 auf 200 Millionen Mark berech- net. Ursprünglich wurde das Projekt mit 170 Millionen Mark veranschlagt. Die 80 Millio- nen Mark Bau- und Planungskosten für das Jahr 1956 werden vor allem durch Dar- lehen und die Eigenvermögensumlage auf- gebracht. Ferner rechnet der Zweckverband damit, daß noch in diesem Jahr als erste Rate der Finanzhilfe des Landes 20 Mil- lionen Mark gewährt werden. Der Verband hat einen staatlichen Zuschuß in Höhe von einem Drittel der gesamten Baukosten be- antragt. Die Entscheidung von Regierung und Parlament steht noch aus. Der Vor- sitzende des Zweckverbandes, der Stuttgar- ter Oberbürgermeister Dr. Arnulf Klett, bat Regierung und Volksvertretung, die Mittel möglichst bald bereitzustellen. gegen Frankfurter Polizeipräsidenten mittag des 11. Juli vergangenen Jahres auf der Bundesstraße 45 bei Michelstadt einen Zusammenstoß mit dem aus einer Seiten- straße einbiegenden Mopedfahrer Meyer hätte verhindern können. Meyer erlitt 80 schwere Verletzungen, daß er am nächsten Tag im Rrankenhaus starb, ohne das Be- wuüßtsein wiedererlangt zu haben. Dr. Littmann verteidigte sich vor Gericht damit, daß ihm der von rechts kommende Mopedfahrer durch Verringerung seiner Ge schwindigkeit bis auf wenige Kilometer zu verstehen gegeben habe, daß er das auf der Nebenstraße stehende Vorfahrtsschild be- achten werde. Ils dieser dann doch im Schrittempo den weißen Trennstrich über- fahren habe, habe er 80 Meter von der Kreu- zung entfernt sofort mit dem Bremsen be- gonnen, um Meyer über die Straße zu las- sen. Gegen alles Erwarten sei ihm dann der Mopedfahrer auf der äußersten rechten Fahrbahn entgegengekommen, woraus er geschlossen habe, daß dieser nun erst hinter seinem Wagen auf die andere Fahrbahnseite wechseln Wolle. Trotzdem habe er weiter gebremst und seinen Wagen auf die Mitte der Straße gesteuert. Als dann der Moped- fahrer 25 Meter vor seinem Wagen plötzlich doch noch auf die andere Straßenseite abge- bogen sei, habe er die Bremsung so ver- stärkt, daß seine Räder blockiert hätten. Etwa 12 Meter nach dem Zusammenstoß sei sein Wagen, dessen Geschwindigkeit etwa 80 km/st betragen habe, zum Stehen ge- kommen. Hessischen Nachbarschaft den. Die letzten Angaben, die schließlich zur Festnahme der beiden führten, machten zwei Frauen in Erlenbach(Unterfranken). Bei dem Versuch, aus der dortigen Kirche eine Statue zu stehlen, machten die beiden sich verdächtig. Die Frauen notierten sich die Kennzeichen des Personenwagens. Röntgen untersuchungen für Lehrer Wiesbaden. Regelmäßige Röntgenunter- suchungen der Lehrer, Schulaufsichtsbeam- ten und anderen Schulbediensteten, die mit den Schülern unmittelbar in Berührung kommen, bezeichnete der hessische Minister für Erziehung und Volksbildung in einem Erlaß als notwendig. Die Verantwortung, die alle Erzieher und Schulaufsichtsbehörden für die ihnen anvertrauten Schüler tragen, gebiete, daß jede Möglichkeit frühzeitigen Erkennens einer Lungentuberkulose ausge- nutzt werde. Blutige Eifersuchtsszene Darmstadt. Eine blutige Eifersuchtsszene ereignete sich in dem Darmstädter Vorort Eberstadt. Ein 39 Jahre alter Metzger stach mit einem langen Küchenmesser mehrmals auf seine schlafende Frau ein, die schwere Stichverletzungen am Kopf, Hals und an der Schulter erlitt. Nach der Tat schnitt sich der Metzger die Pulsadern auf. Als ihm auf der Treppe sein Schwiegervater entgegentrat, drohte er mit dem Küchenmesser und rief: Keinen Schritt weiter, sonst mache ich auch dich tot. Nur mit der Unterhose bekleidet erschien der Metzger wenige Minuten später plutüberströmt auf der Polizei und erzählte, er habe seine Frau getötet. Der Haftrichter in Darmstadt hat den Metzger zur Beob- achtung in eine Heil- und Pflegeanstalt ein- gewiesen. Die Frau wurde ins Krankenhaus 5 und befindet sich außer Lebensge- ahr. 5 dpa-Bild BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Krebsangst Ludwigshafen. Aus Furcht vor einem unheilbaren Leiden hat sich eine 40jährige Einwohnerin Ludwigshafens das Leben ge- nommen. Wie sich nachträglich herausstellte, hatte die Frau keinen Grund zur Angst. Die Selbstmörderin nahm an, daß sie ein Krebs. leiden habe und vergiftete sich nach dieser falschen Erkenntnis mit Leuchtgas. Nach Mit. teilung des Arztes, bei dem die Frau wegen Magenbeschwerden in Behandlung War, gab es aber keinerlei Anhaltspunkte für Krebs bei ihr. Protest gegen Ausschreitungen Mainz. Der Ministerpräsident von Rhein- land-Pfalz, Dr. Peter Altmeier, hat sich we⸗ gen der„erschreckenden Häufung“ von Ueberfällen amerikanischer Soldaten auf Taxifahrer, der Mißghandlungen harmloser Passanten und des vielfach beobachteten un- gebührlichen Verhaltens von Angehörigen der US-Streitkräfte in Gaststätten beim Be- fehlshaber der amerikanischen Streitkräfte in Kaiserslautern, Generalmajor EIVwyn D. Post, beschwert. Generalmajor Post hat be- reits auf das Schreiben geantwortet und be- stätigt, daß auch ihm diese Zwischenfälle nicht entgangen seien. Er werde unter kei- nen Umständen weitere Pisziplinarverstöse der ihm unterstellten Truppen dulden, Es seien Maßnahmen getroffen worden, von denen er sich in Zukunft eine Besserung verspreche. Bei der Verfolgung von Diszi- plinarverstöße werde man keine Milde walten lassen. Die deutsche Oeffentlichkeit könne versichert sein, daß alle Zwischen- fellle eingehend untersucht und die Schuldi- gen gebührend bestraft würden. Wenn die gerichtlichen und disziplinarischen Strafen nicht allgemein bekannt würden, so sei das kein Anlaß zu der Annahme, daß man die Ausschreitungen amerikanischer Soldaten nicht mit aller Schärfe ahnde. Gegen Omnibus geschleudert Kaiserslautern. Von den Hinterrädern eines vollbesetzten Omnibusses wurde ein 23jähriger Hilfsarbeiter in Kaiserslautem überrollt, Der Verunglückte starb kurz nach dem Unfall. Er hatte als Soziusfahrer auf dem Motorrad eines 22 jährigen gesessen, der durch überhohe Geschwindigkeit mit dem Kraftrad aus einer Kurve gegen den Omni- bus geschleudert worden war. Der Motorrad- kahrer wurde schwer verletzt. „Maikäferschlacht“ ist geschlagen Sondernheim. Die„Maikäferschlacht“ des Landespflanzenschutzamtes von Rheinland- Pfalz, die seit Anfang Mai zu Wasser, 2u Lande und in der Luft in 123 Gemeinden der Vorderpfalz mit einem Kostenaufwand von rund 500 000 Mark geführt wurde, ist jetzt abgeschlossen worden. Die Aktion wurde durch die wechselhafte Witterung er- schwert. Die Fachleute glauben, daß eine größere Bekämpfung der Maikäferplage in Rheinland-Pfalz in den kommenden Jahren kaum zu umgehen ist. Bei der Bekämpfungs- aktion in der Pfalz sind innerhalb von 1 Tagen 265 Tonnen Giftstaub verbraucht worden, mit denen 600 Kilometer Waldran- der 300 Kilometer Hecken und Gebüsch und rund 890 000 Obstbume bespritzt wurden. Neben zwei Spezialhubschraubern wurden dabei 30 motorisierte Zerstäuber, sieben kombinierte Spritz- und Sprühgeräte und 60 tragbare Kleinzerstäuber eingesetzt. Bestrafter Leichtsinn Neuwied. Das Neuwieder Schöffengericht hat einen Lastwagenfahrer zu fünf Monaten Gefängnis und Führerscheinentzug für ein Jahr verurteilt. Der Angeklagte hatte durch seine leichtsinnige Fahrweise am 31. Dezem, ber 1955 einen schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 256 bei Rengsdorf Kres Neuwied) verursacht, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen und sieben weitere Ver- letzt wurden. Der Fahrer wurde vom richt für schuldig befunden, durch sein Ver- halten den Anhänger seines Lastzugs in Schleudern gebracht zu haben. Dabei wurde einem entgegenkommenden Lastzug die Iimke Seite völlig aufgerissen. Normalftube Große ſube 1.40 PA L MOLIIVE-RASIERCREME schont lhre Haut und pflegt sie zugleich Nr. 11 — Ein und 2 nung riums (und! der Un lar(Kr in eine maßen unter be Vierzig Wochen stunde II DM Wie erklärt noch ei es Sei e erhaltu Lebens und m dies se Dingen typisch entsage Der wendig Notwer rium e War b standal Kalifor akzepti lage. I. die G Fortsch nischen komme Einkom lich un Das alle Ar eee 2 schre davol IISS wege Wirk In Ap Henke Mark Schwal verkat Som aue Teilze ä— 1 auch f Dr. me bär E Sun — 11 en id nem hrige ge- ellte, „ Die rebs. lieser Mit- regen „gab Trebs l hein⸗ We- von auf Uoser n un- rigen n Be- räkte n D. t be⸗ d be- Afälle kei- Stöße 1. ES von rung Oiszi- Milde keit chen- zuldi- n die rafen 1 das n die daten adern e ein utern nach r auf , der dem )mni- rrad- en t“ des land- r, zu inden wand e, ist Ktion 18 er- eine ge in ahren ungs- n 14 aucht drän- 1 und rden. urden eben und t. ericht naten r ein durch zem II Auf Kreis schen MORGEN Seite Nr. 119 Freitag, 25. Mai 1956 . Ein amerikanischer Arbeiter mit Frau und Zwei Kindern muß, Wie eine Berech- nung des amerikanischen Arbeitsministe- riums ergab, jährlich wenigstens 4300 Dollar (rund 18 000 DW) und nach einer Berechnung der Universität Kaliforniens sogar 5465 Dol- lar(Knapp 23 O00 O DM) verdienen, wenn er in einer Durchschnittsstadt auch nur einiger maßen anständig leben will. Bei einer un- unterbrochenen Beschäftigung und einer Vierzigstunden-Woche würde dies einem Wochenlohn von 85 bis 105 Dollar und einem Stundenlohn von 2,07 bis 2,63 Dollar(9 bis II DW entsprechen. Wie die Gewerkschaft AFL-CIO hierzu erklärt, wäre dies weder ein besonders hohes noch ein besonders ideales Einkommen, denn es sei ein Absolutes Minimum zur Aufrecht- erhaltung eines bescheidenen amerikanischen Lebensstandards. Viele Familien könnten und müssen mit weniger auskommen, aber dies sei nur möglich, wenn sie verschiedenen Dingen, die für das Leben in den USA als bisch und notwendig empfunden werden, entsagen. Der von der Regierung errechnete not- wendige Jahresverdienst berücksichtige viele Notwendigkeiten nicht, obwohl das Ministe- um erklärt, die Summe garantiere einen war bescheidenen, aber genügenden Lebens- standard. Die Berechnungen der Universität Kaliforniens hingegen hätten den„allgemein akzeptierten Lebensstandard“ zur Grund- lage. In den letzten Jahren seien zwar, wie die Gewerkschaft feststellt, beträchtliche Fortschritte erzielt worden, dem amerika- nischen Arbeiter ein genügend hohes Ein- kommen zu sichern, aber trotzdem liege das Einkommen vieler Arbeiter noch beträcht- lich unter dem genannten Minimum. Das Argument einiger Unternehmer, nicht alle Arbeiter hätten ja eine Frau und zwei Kinder und könnten daher durchaus mit einem geringeren Lohn auskommen, betrach- ten die Gewerkschaften als nicht stichhaltig. Da es um einen Durchschnittslohn gehe, müsse man auch einen Durchschnittsarbeiter nehmen— und dieser habe in den USA eben eine Frau und zwei Kinder. Auf jeden Fall sollten die Löhne immer hoch genug sein, um eine Frau und zwei Kinder unter- halten zu können, ob die Familie tatsächlich schon bestehe oder nicht. Es sollte auch nicht notwendig sein, daß die Frau durch Arbeit außerhalb des Hauses dazu beitrage, den notwendigen Lebensstandard zu erreichen. Wenn zwei Mitglieder der Familie arbeiten, sollten sie einen entsprechend höheren Lebensstandard geniegen dürfen. Die Berechnung des Arbeitsministeriums für einen„bescheidenen, aber genügenden“ Lebensstandard werde den heutigen Not- wendigkeiten nicht mehr gerecht. In einem bescheidenen und ausreichenden Lebens- standard müsse natürlich auch das Auto und das Eigenheim einbezogen werden. Die Gewerkschaft kritisiert, daß die Re- gierungs berechnung einer vierköpfigen Familie pro Tag nur zwei Liter Milch und nicht einmal ganze vier Eier zugestehe. Wei- terhin sei in der Berechnung des Ministe- riums in der Woche nur billigeres Fleisch und lediglich sonntags einen Braten oder ein Huhn zugrundegelegt. Für Eiskrem, Bier und Schokolade sei eine sehr geringe Summe eingesetzt worden. Bei der Berechnung der Ausgaben für Kleidung, Wohnungsausstat- tung usw. sei das Ministerium von der Vor- aussetzung ausgegangen, daß jede Familie schon genügend habe. Nur alle drei bis vier Jahre könnte der Arbeiter mit seiner Familie einen Urlaub außerhalb des Hauses verbrin- gen. Nach der Regierungsberechnung sei der Familie nur ein kleiner Rundfunkapparat, eine Tageszeitung, ein Magazin und der Be- 13000 Mark im Jahr als Mindesteinkommen Auto und Eigenheim sollen zum bescheidenen Lebensstandard des Amerikaners gehören such eines Kinos alle drei Wochen für Mann, Frau und Tochter und alle zwei Wochen für den Sohn zugestanden. Ein Telefon sei nicht für notwendig gehalten worden, man habe lediglich drei Stadtgespräche pro Woche ein- gesetzt. Für die Lebensversicherung seien ganze 85 Dollar jährlich berechnet; nicht ein Cent für das Sparen. Die Berechnungen der Universität von Kalifornien werden als etwas realistischer bezeichnet, da sie von dem„allgemein akzep- tierten Lebensstandard“ ausgehen. Allgemein Akzeptiert sei die Summe der Güter und Dienste, die die öffentliche Meinung als not- wendig für die Gesundheit und ein einiger maßen anständiges Leben betrachtet. Aber sonst werden diese Berechnungen von der Gewerkschaft als außerordentlich bescheiden betrachtet. In den Fahrkosten ist ein ge- brauchter Wagen, für den 630 Dollar bezahlt wurden und der alle vier Jahre durch einen anderen ersetzt wird, eingeschlossen. Fernseher-Leihgeschäft sehr problematisch EKonkurswelle in Italien und England/ Anspruchsvolle„Leihfernseher“ Nachdem dieser Tage das größte Fernseh- geräte-Verleihgeschäft Italiens in Rom das Konkursverfahren beantragen mußte, scheint diese neue Sparte eines anfangs recht lukrativ erscheinenden Handels immer problemati- scher zu werden. Seit Bestehen des Fern- sehens in Italien mußten nicht weniger als 42 Fernseherleihgeschäfte wieder schließen. Aehnlich liegen die Verhältnisse in Groß- britannien, wo 22 Fernsehgeräteverleiher Konkurs gemacht haben. In Italien sind 67,5 Prozent aller Fern- sehkunden„Leihfernseher“, in England 32,8 Prozent und in Frankreich 28 Prozent. Infolge der hoben Gerätepreise und der relativ niedrigen Einkommen können nur die wenig- sten Italiener ein Gerät bar kaufen, und so entwickelte sich Italien zum Blüteland des Leihfernsehens. Wirtschaftlich erwies sich dieses Geschäft jedoch als sehr zweischneidig. Die Leihgebühr für das billigste Gerät be- trägt in Italien zumeist 150 Lire(etwa 10 Mark) monatlich. Nach einem halben Be- triebsjahr hat sich der Wert des Feruseh- empfängers jedoch infolge der natürlichen Abnutzung bereits um mehr als 1500 Lire verringert, während sein Verleih nur 900 Lire eingebracht hat. Da ständig modernere Geräte auf den Markt kommen, wird der Wertschwund bei einem billigen Gerät nach nur einem Jahr in Fachkreisen mit etwa 20 Prozent des Anschaffungspreises angegeben. Das alles würde das Fernsehgeräte-Ver- leihgeschäft jedoch noch nicht zum Scheitern bringen, wenn die Leute, die sich die Geräte leihen, sie konstant einige Jahre hindurch behielten. Das ist aber meist nicht der Fall: Die meisten Italiener geben ihr Serät nach drei bis fünf Monaten zurück. Die Engländer kündigen den Leihvertrag nach durchschnitt- lich einem halben Jahr. Verträge mit lang- kristigen Kündigungsklauseln konnten nicht eingeführt werden— die Kunden lehnen sie ab. Der monatliche Rückfluß an Leihfernseh- geräten betrug 1955 in Italien durchschnitt- lich 41 450 Apparate, in England 20 810. In beiden Ländern wurden 1955 etwa 15 Prozent weniger Leihgeräte ausgegeben als im Vor- jahr, und die Leihpreise stiegen um 20 Pro- zent. Aber das Wesentliche ist: Nie ist ein Leihkunde bereit, ein Gerät der vor jährigen Produktion abzunehmen. So häufen sich die alten Geräte bei den Verleihern. Diese müs- sen bei den Fabriken neue bestellen, um im Geschäft zu bleiben. Von berühmten Leuten Kräftige Stimme Der italienische Tenor Benjamino Gigli hatte eines Abends in der New Vorker Metropolitan Opera einen rauschenden Tri- umph gefeiert, als er beim Verlassen des Theaters von einer älteren Dame angespro- chen wurde:„Sind Sie Mister Gigli?“ Der Sänger bejahte und zückte bereits seinen Füllfederhalter, da er es mit einer der üblichen Autogrammjägerinnen zu tun zu haben glaubte. „Nein, nicht das“, seufzte da die Dame. „Ich möchte Sie um eine andere Gefälligkeit bitten. Sie haben doch eine so kräftige Stimme. Und ich kann und kann meinen Chauffeur nicht finden. Würden Sie nicht bitte so liebenswürdig sein und zwei- oder dreimal mit voller Kraft Hello, Joe Watson“ rufen?“ 5 Gern erfüllte Gigli“ diesen Wunsch, und siehe da, wenige Sekunden später kam Joe Watson mit dem Straßenkreuzer der Dame vorgefahren. Erröten „Haben Sie schon einmal überlegt, daß der Mensch das einzige Lebewesen ist, das errötet?“, wurde William Faulkner gefragt. „Gewiß“, antwortete der Dichter,„und ich habe mir auch überlegt, warum: Weil er als einziges Lebewesen Anlaß dazu hat!“ Das uralte Dilemma Arthur Schopenhauer war einmal bei einer Familie zu Gast, die schon erwachsene Kinder hatte. Da die Hausfrau das Gespräch immer wieder auf die Bräute der Söhne und die Verehrer der Töchter richtete, bemerkte der Philosoph schließlich:„Das ist ein ur- altes Dilemma: Die Mütter hoffen immer, daß ihre Töchter einen besseren Mann be- kommen als sie selbst. Aber ebenso fest sind sie davon überzeugt, daß ihre Söhne nie eine so gute Frau bekommen werden wie ihr Vater!“ Die unserer Zeit Nervöse Beschwerden b Magen— nehmen schreckend zu. Schützen Sie sich rechtze Vetkäb fe Unrust macht vor keinem halt. vor allem von Herz und davor: mit dem echten KLOSTERFRAU ME- IISSEN GEIST. Seit über 130 Jahren wird er wegen seiner ausgleichenden, beruhigenden Wirkung auf Herz, Magen, Nerven gelobt. l In Apoth. u. Drog. Nur in blauer Packung mit 3 Nonnen. penken Sie an Aktiv-puder 2. Baby-, Körper- u. Fußpflege. Kinder-Korbwagen, Matratze, preisg. Wachter, Mhm.-Rheinau, feld, Minneburgstraße 53 — er- itig Bettcouch 99,—, Möbel-Binzenhöfer, Sessel, Endres, L 8, 4. 1-PS-Motor Siemens, 195, Harken- Klavier schwarz, sehr schöner Klang, verkaufen. Tel. 4 14 81. Sommerliche Kleider 2zu Beil Elektro-, Ga auch für stärkere Damen 7 vom Herdkauf leicht gemacht! Anschaffung eines neuen Herdes nehmen wir Ihr altes Gerät 2. Höchstpreis in Zahlg. HERDHAUS ScHINDLER 7, 11, Kaiserring, Tel. 5 18 87 Backensessel, neuw., nur 180, Zz. vk. Angeb. unt. Nr. 02400 an den Verl. Einige preiswerte Oelgemälde, gold. He.-Schlagwerk-Uhr zu verkaufen. Mannheim, 8 2, 1, 1 Tr., re. neuwertig zu verkaufen. Caster- Gebr. Küche 2. verk. Witt, G 7, 29 Restposten Schuhe günstig zu verk. Angeb. unt. P 02382 an den Verl. 29,.— DM. Kaiserring Kleiderschränke ab 109,.— DM. Möbel-Binzenhöfer, Kaiserring Guterh. Kinderwagen, Stubenwagen u. Laufgitter günst. zu verkaufen. Auffüllmaterial(ca. 2000 cbm) sofort abzugeben. Tel. 3 13 85 und Groß- sachsen Oberflockenbach 2 85. 1400 Touren, 220 Volt, billig zu verk. Tel. 1 Küchenbüfett 200 cm, Esche imit. H. Baumann, Mhm., Qu 5, 4. Guterh. weiß. Herd billig zu verk. ab 18 Uhr, Weber, Draisstr, 32. Loewe„venus“, Mod. 56, weg. Aus- wanderung prsg abzugeb., ab 17 Uhr, Becher, Ulmenweg 23 mit 722 12. tägl. s- U. Kohlenherde SplkGkL in Riesenauswahl Spezialhaus Jost. S 2. 4 T EXTILHAUS mit gut. Bezug Seeberger, Debnelbenteoueh Mannh,, S3, 15 Ibach, mod. K Wir geben ab ein modernes neuwert., An Mohmiimmer Zahlungserlei DM, für 1800, DM zu verkaufen. Angeb. unt. Nr. P 42011 a, d. Verl. leinklavier bequemen Raten schaffungspreis 2650, chtg.(500, Anzahlg.) Schreibmaschinen Rechen- u. Addier- u. nesrautlage Il, Maschinen neu und gebraucht, auch in S Mannheim, N 3, 10 ö(Rüster) erstkl. verarb., zurückgenom. aus gt. Hause, bestehend aus: Aulanlagen mod. Formen in allen Preislagen. Jost. S 2, 4 1 Büfett(20 em), 1 Kredenz, Ihr Gewinn ist jeder unver- bindliche Besuch bei uns 1 Auszugtisch, 6 Rohr- 900 8 * Rückenstühle für nur DM Badeeinrichtungen in gr. Auswahl, Alois Baumann, Lange Rötterstr. 52 Gebr. Nähmaschinen mit Garantie, ab 45.— DM. Nähmaschinen-stucky. Mhm., G 7, 15 Eleg. Sommermäntel u. Kostüme schon für 59, u, 69, DM. Mäntel und Kostüme im Modellcharakter zu außzerordtl. niedrigen Preisen. Qualität, Gabardineröcke, beste zum Sonderpreis von 13,95 Schicke Sommerkleider Gäckchen- in eppelbosen Ausw. von großer Koffer, roch. H. eigene Herstellung, in allen Farben. seeberger, 83, 13 kleider) in groß. Auswahl. Federl. Importdecken, 2 Stück im großen nur 51,90 DM kompl. MARMUIS& Co., Hauptbahnhof, Westflügel, Seiteneing. Tel. 4 05 50. DM. Größtes Spez Jetzt auch C Teilzahlung bis 24 Monatsraten MHleiderschränke Schlafzimmer. Möbel Streit, Mannheim, B 6, 1, an der Sternwarte. kein Laden. Möbelhaus iallager Baden/ Pfalz. Mhm., H 2, 6-7 ouches, Wohnmöbel. Wohnschränke praktisch. modern, Größe 160 bis 250 em. Eiche. Nußbaum, Macoreè FRIESS» Das modisch auch für Kinder Dr. med. Schütz& Polle, 0 6, 8. baff. Mahmaschinen& 1. 7 Tartenschlauche cArRI, Textilhaus 94 Sporthemd FMA NN HEIN S 25 immer und in großer Auswahl! 2 SIA SIN STRUMENTE MUS t(K-BLATZ 828 V Krawatten % Arm, vom am Marktplatz * Mannheim, H 7, 37 Gabardinehosen, Popelinehemden, NMERKUTIES-TETIIT Ludwigshafen, Bismarckstraße 77. Dein Suma preiswert Gummi- Kopf, J 2, 3 bee perlon, l. Wahl ob r LEIstruNeSsEWEISE: . und so f 15 Jahre Federkern-Garantie nden Sie uns: Strumpfautomat bel acht Qu 1. 17/18. Ecke Freßgasse 95 kek · boppelbettcouch otkoRkEs a ohne Tisch mit eingearbeit. Eckpolsterteil Modell K. DM 454. Modell B. 8 DM 474.— Polster- Michter ScHL OSS UE eehte 5 Kaufgesuche 0 2 1 4 8 dufernaltene Ladeneinpqtung ele voie 2 1 zu kaufen gesucht. Angebote un- ter PS 42188 an den Verlag. 2 2 sucht. Telefon 7 21 94 Da.-Fahrrad zu kf. gesucht. Mauer 2 Polstermöbel Werkstätten Mhm., I. 8, 13 F Gebr. Kofferradio m. Netzanschluß Z. Kf. ges. Ang. u. Nr. 02444 a. d. V. Gebr. Kleiderschrank zu kaufen ge- angebote unt. Nr. 02418 a. d. Verl. Preis- Telefon 5 22 10 ane Schaufenster, aber ko- ensparende Verkaufsräume Teppiche. Dur Wir liefern auch Kleinmöbel, Wohnzimmerschränke und chgeh. geöffnet. Teilzahlung! 8 Straße 5, Tel. 0 Sofort Bargeld für Altpapier, Lumpen, Alteisen usw. A. Hoffmann, Sandhofen, Petersauer 5 6133.— Sofortige Abholung auch kleinster Mengen! VON HOCH STER REINHEII Ein neuer Beitrag aur Verfeinerung des Rauchgenusses RE EMT SMA ERNTE 23 ESR Seite 8 MORGEN Freitag, 25. Mai 1956/ Nr. 116 Elfmeier-Jor einzige Ausbeute 1. FC Nürnberg— Vvörös Lobogo 2:1 Der 1. Fe Nürnberg besiegte am Mittwoch- Abend in einem Freundschaftsspiel vor rund 30 000 Zuschauern die ungarische Fußball- mannschaft Vörös Lobogo Budapest über- raschend mit 2:1(2:1) Toren. Die ungarischen Gsste, die noch in München und Frankfurt spielen werden, konnten zwar bereits in der 16. Minute durch den linken Verteidiger Lantos, der einen Handelfmeter zum 1:0 ver- wandelte, in Führung gehen, aber schon in der 19. Minute gelang Rechtsaußen Schmidt der Ausgleich. Mittelstürmer Glomb erzielte in der 32. Minute das zweite Tor für Nürn- berg. Obwohl die ungarische Mannschaft durch ihr technisches Können und ihr aus- gezeichnetes Feldspiel vor allem zu Beginn des Spieles weit überlegen schien, gelang es dem 1. FC Nürnberg nach einer anfänglichen Nervosität, das Spiel völlig zu beherrschen. Zum Schluß war die deutsche Mannschaft dem dritten Tor näher als die Ungarn dem zweiten. Manchester ohne Niederlage Sterkrade— Manchester City 0:6(0:2) Vor 12 000 Zuschauern besiegte der briti- sche Pokalgewinner Manchester City am Mittwochabend in Oberhausen die Amateur- igamannschaft von Sterkrade sicher mit 6:0 (20) und blieb damit nach sechs Spielen während seiner Deutschlandtournee ohne Niederlage. Die Fußballmannschaft von Botafogo Brasilien) stellte sich am Mittwoch beim Vorjährigen deutschen Meister Rot-Weiß Essen vor und gewann vor 14 000 Zuschauern verdient 4:3, nachdem sie bei Halbzeit 3.1 geführt hatte und dann noch den Ausgleich der ersatzgeschwächten Essener hatte hin- nehmen müssen. Die Südamerikaner zeigten ein technisch gepflegtes und meist überlege- nes Spiel. Bei Rot-Weiß fungierte der Duis- burger Stopper Koll als Ersatz für den im Berlin-Aufgebot nominierten Wewers. Schweizer Engländer Eine Ueberraschung, die viele Fußball- anhänger verstimmte, ergab sich im An- schluß an ein Gastspiel der englischen Mann- schaft Hayes FC London in Lörrach. Die als starke Amateurelf mit bekannten Spielern angekündigte britische Fußballmannschaft gewann ein Revanchespiel gegen den FV Lör- rach 5:2, nachdem sie ihr erstes Treffen vor einem Jahr in Lörrach verloren hatte. Nach Abschluß der Partie stellte sich heraus, daß nur die halbe britische Mannschaft aus Eng- ländern bestand. Fünf der„englischen“ Spie- ler waren Fußballer aus Basel, die von der britischen Mannschaft für das Spiel in Lör- rach„angeheuert“ worden waren. Trotzdem war die britische Mannschaft zu Beginn des Spiels in Originalbesetzung bekanntgegeben worden. Das Täuschungsmanöver der Eng- länder wurde erst nach Spielende bekannt, als einer der„angeheuerten“ Schweizer Spieler im Duschraum sich unbelauscht glaubte und zu einem Landsmann sagte:„Du, i glaub, sie haen nit gmerkt“. Deutsche Nationalelf ohne Jupp Posipal: terberget will in Berlin kein Risiko eingehen Retter(Stuttgart) auf dem rechten Verteidigungs posten Wewers als Stopper DFB- Trainer Herberger gab nach dem leichten Abschlußtraining am Donnerstag- mittag die deutsche Fußballnationalelf be- kannt, die am Samstag im Berliner Olympia- stadion gegen England spielen wird: Her- kenrath(Rot-Weiß Essen); Retter(VfB Stutt- gart), Juskowiak(Fortuna Düsseldorf); Schlienz(fg Stuttgart), Wevers(Rot-Weig Essen), Mai(Spielvereinigung Fürth); Wald- ner(VfB Stuttgart), Morlock(1. FC Nürn- berg), Ottmar Walter, Fritz Walter(beide 1. Fe Kaiserslautern), Pfaff(Eintracht Frankfurt). Reserven: Kubsch(Pirmasens), Posipal(HamburgerSV), Schmidt(1. FC Kai- serslautern), Schäfer(1. FC Köln). Herberger motivierte die Aufstellung der deutschen Elf in einer Pressebesprechung un- Im Wildparkstadion mittelbar nach dem Training mit der Fest- stellung, daß er nur völlig in Ordnung be- findliche Spieler gegen England einsetzen könne. Es sei nur das Auswechseln eines Feldspielers bis zur 44. Minute und des Tor- mannes(bei Verletzung) für die gesamte Spielzeit vereinbart worden. „Ich hätte gern eine stärkere Mannschaft aufgestellt“, sagte der Bundestrainer,„Aber leider fallen eine Anzahl guter Spieler wegen Verletzungen aus. So mußte ich auf Liebrich und Rahn, sowie Eckel von vorn- herein verzichten. Posipal leidet ebenfalls noch an einer Verletzung, die zwer völlig ausgeheilt scheint, aber das Risiko ist doch zu groß, da wir nur einen Feldspieler aus- wechseln können.“ gegen Hannover 96: ann KSC Führung in Gruppe I ausbauen! Hamburger„Vorstellung“ des Berliner Meisters Viktoria 89 warnt Borussia In den beiden Begegnungen, die für Sonn- tag auf dem Terminplan der Endrunden- spiele zur deutschen Fußball meisterschaft stehen, haben der Karlsruher Sc(gegen Hannover 96) und Borussia Dortmund(gegen Berlins Meister Viktoria 89) den Vorteil des eigenen Platzes. Es ist also zu erwarten, daß der westdeutsche Meister in Gruppe II vor dem Hamburger SV die Führung über- nimmt, während Süddeutschlands Titelträ- ger seine Spitzenstellung in Gruppe I aus- baut. Die Wochentag-Spiele 1. FC Kaisers- lautern— Karlsruher Sc und Borussia Dort- mund— Hamburger SV dürften dann zu einer vorläufigen Klärung beitragen, obwohl viel darauf hindeutet, daß sich die Ent- scheidungen bis weit in die Rückspielrunde hinein verzögern werden. Die Meisterschaftsspiele und mehr noch die Endrunden-Begegnungen mit dem 1. FC Kaiserslautern beweisen, daß Hannover 96 diesmal bei weitem nicht so stark ist wie im Meisterschafts jahr 1954. Der KSC kann sich auf eine zuverlässige Deckung stützen, aber die Elf hat auch Stürmer, die ihr Handwerk verstehen. Wenn im weiteren Verlauf der Endrunde auch der Luxemburger Kohn wieder mitmachen kann, dürfte sich die Durchschlagskraft der KSC-Angriffsreihe weiter erhöhen. Hannover 96 wird sich, ebenso wie gegen die„Roten Teufel“ vor- wiegend auf Abwehrspiel einstellen; aber das allein dürfte im Wildparkstadion nicht ausreichen, um für eine Ueberraschung sor- gen zu können. 8 Borussia Dortmund gewann sein erstes Spiel beim VfB Stuttgart sehr sicher. Die Mannschaft bewies ihre Abwehrstärke, mehr aber noch die Fähigkeit, über Schlebrowski und Bracht das Mittelfeld klar zu beherr- schen. Daß es Kuhley als Mittelläufer des Berliner Meisters ebenso wie VfB-Kapitän Robert Schlienz gelingt, Borussias gefürch- teten Torjäger Kelbassa auszuschalten, ist kaum anzunehmen; damit könnte Borussias Angriff erheblich an Stärke gewinnen. Vik- toria 89 hat jedoch beim HSV groß aufge- spielt, so daß das 1:5 ein irreguläres Ergeb- nis darstellt. Die Hamburger Vorstellung mahnt den Weltmeister, den Gegner nicht zu leicht zu nehmen. Am Sonntag fällt B. Elf doch ohne„Teddy“ Laumann Herberger erklärte auf Fragen, daß Fritz Walter von einer Muskelzerrung völlig wie- derhergestellt sei. Es fiel jedoch auf, daß der Ehrenspielführer der deutschen Elf beim Abschlußtraining fehlte. Herberger sagte, Fritz Walter sei noch zu einer Massagebe- handlung geschickt worden. Ueber die Besetzung des linken Sturm- flügels mit Pfaff sagte Herberger:„Ich hatte auch noch die Möglichkeit, Schäfer einzuset- zen, aber wir haben uns entschlossen, Pfaff den Vorzug zu gebn, der sich mit Fritz Wal- ter besonders gut versteht. Außerdem weiß ich noch nicht, in welcher Verfassung sich Schäfer befindet, der erst heute nachmittag in Berlin eintreffen wird. Wir werden auf alle Fälle mit der Mannschaft, wie ich sie nominiert habe, das Spiel gegen England beginnen.“ „Es wird ein sehr kampfreiches Spiel werden, wobei unsere Elf besonders auf die englische Läuferreihe achtgeben muß, die mich beim Länderspiel gegen Brasilien be- sonders beeindruckt hat“, erklärte Her- berger.— Die letzten zwei Tage vor dem Spiel wird die deutsche Mannschaft als Ruhepause benutzen. Die deutsche B-Fußballmannschaft spielt heute im Berliner Poststadion gegen die Ber- liner Stadtelf in folgender Besetzung: Peter (Holstein Kieh; Harpers(Sodingen), Laband (Hamburger Sportverein); Szymaniak(SV Wuppertah, Hesse(Westfalia Herne), Dörner (1. FC Köln); Bäumler(Eintracht Frankfurb), Neuschäfer(Viktoria Aschaffenburg), Biesin- ger(BC Augsburg), Schröder(Werder Bre- men), Schönhöfft(VfL Osnabrück). die Entscheidung: De/ Siege von leilbonn zeig. auf Hessen-Meister Neu-Isenburg genügt bereits ein Punkt zur„Süddeutschen“ Wer geglaubt hatte, daß Bayerns Meister VfB Bayreuth die dominierende Rolle bei Aufstiegsspielen zur zweiten Liga Süd über- nehmen würde, sah sich gründlich getäuscht. Die Bayreuther haben nach dem 1:3 bei der Amicitia Viernheim ihre Chancen bereits verspielt, während Hessens Meisterelf, die Spielvereinigung Neu-Isenburg bisher unge- schlagen blieb und den Aufstieg in die zweite Liga bereits geschafft hat. Damit konnte sich ein traditionsreicher Verein, dessen Blütezeit die zwanziger und dreißiger Jahre waren, wieder in den Vordergrund schieben. Die „Main-Fürther“ gehörten früher zu den tech- nisch gut beschlagenen Mannschaften. Nach langer Pause machten sie erstmals im Jahre 1954 wieder von sich reden, als sie im End- spiel um die deutsche Amateurmeisterschaft einzogen, dabei aber vom TSV Hüls mit 1:6 geschlagen wurden. Natürlich geben sich die Spieler um Mit- telstürmer Müller mit dem Aufstieg nicht zufrieden. Am Sonntag werden sie versuchen, beim VfB Bayreuth wenigstens einen Punkt den- zu holen und damit auch die süddeutsche Amateur meisterschaft zu erringen, die Zzu den Spielen um die„Deutsche“ berechtigt. Ob Badens Meister Amleitia Viernheim oder der württembergische Vertreter, VfR Heilbronn, die Spielvereinigung Neu-Isen- burg in die zweite Liga begleiten, wird am Sonntag in Heilbronn entschieden. Man ist trotz der hinlänglich bekannten Heimstärke des VfR nach den prächtigen Leistungen der Amicitia am Vorsonntag geneigt, den Südhes- sen auch in Heilbronn eine Chance einzuräu- men. Sollte Neu-Isenburg in Bayreuth unter- liegen, dann käme der Sieger von Heilbronn zu einem entscheidenden Spiel um die„Süd- deutsche“. Nur als Punktelieferant agierte in diesem Jahre der südbadische Meister FC Villingen, der die Runde bereits beendet hat. Die Schwarzwälder verloren alle vier Spiele und mußten 17 Tore einstecken, während der Sturm nur viermal erfolgreich war. —— Start zur Rückrunde bei den Aufstiegskämpfen der Ringer In der vierten Runde um den Aufstieg zur nordbadischen Ringer-Oberliga Werden am Samstagabend die ersten Rückkämpfe ausgetragen. Die interessanteste Begegnung „steigt“ dabei in Karlsruhe, wo die beiden punktgleich führenden Mannschaften SpVgg Germania Karlsruhe und KSV Kirrlach aufeinandertreffen. Zwar gewann Kirrlach den Vorkampf sicher mit 6:2 Punkten, ze. doch ist Karlsruhe durchaus in der Lage auf eigener Matte den Spieß umzudrehen Eine Punkteteilung käme für die Sd Kirch- heim sehr gelegen; gelingt nämlich den Heidelberger Vorstädtern am Samstag ein doppelter Punktegewinn beim Kampf gegen den ASV Lampertheim, dann haben sie wie- der zur Spitze aufgeschlossen. Lampertheim ist allerdings ein unberechenbarer Gegner, Zwar gab es auswärts für die Südhessen in Karlsruhe(3:5) und Kirrlich(1:7) zwei Nie- derlagen, aber die 4:4-Punkteteilung auf Lampertheimer Matte dürfte der Sd Kirch- heim wohl noch gut in Erinnerung sein. „Potz“ schlug Reg Harris Einen dreifachen Erfolg verzeichneten deutsche Berufsfahrer am Mittwoch bei einer Radsport-Veranstaltung in Man- chester. Werner Potzernheim schlug den frü- heren englischen Weltmeister Reg Harris in einem Fliegerrennen über 1000 m mit einer Radlänge, Heinz Bohlke gewann den 3500-m. Lauf und eine deutsche Mannschaft gewann das 4000-m-Verfolgungsrennen in 4.576 Minuten. Fantini behauptet die Führung Die Teilnehmer an der Italien-Radrund-“ kahrt hatten am Mittwoch nach der 228-RKm-⸗ Fahrt von Mantua nach Rimini noch ein Stafettenrennen auf einer I3-km- Rund- strecke in San Marino zu absolvieren. Die schnellste Zeit erzielte herbei der Holländer Nolten mit 20:55 Minuten(Stundenmittel 37.290 km) vor dem Spanier Bahamontes (20:57 Minuten) und dem Franzosen Dotto (21:03 Minuten). In der Gesamtwertung be- hauptete Fantini(Italien) die Führung mit 30 Sekunden Vorsprung vor Astrua, Falla- rini(59 Sekunden), Moser(1:23 Minuten) und Clerici(1:24). Kunstspringer-Elite im Tullabad Nach den guten Erfolgen der Badischen Springertage in den letzten Jahren hat der Badische Schwimm-Verband zum Abschluß der Hallensaison für das Wochenende erst. mals einen Springertag für alle süddeutschen Landesverbände nach Karlsruhe ausgeschrie- ben. Mit Ausnahme des deutschen Hallen- meisters Franz Reichmann(Kornwestheim) und den bayrischen Springern ist dabei alles vertreten, was im Lager der Springer Rang und Namen hat. Insgesamt sind von 16 Ver- einen 35 Meldungen für die Leistungsklassen des Kunstspringens und des Turmspringens abgegeben worden. Bei der weiblichen Ju- gend kommt es dabei schon zum viertenmal in diesem Jahr zum Aufeinandertreffen der besten deutschen Springerinnen Susanne Richter(SV Gmünd) und Bärbel Urban (TSV 46 Mannheim). 5 vr. 119/ 1 20 Eine! Handball feldhand planst 11 fete 8 reiten d herigen! l phönis Wenn dlesem S die Platz men, dab ſätten ke war, ist perteidig! ückzufüh d zu U eine sch Auf d re techr durch ein anon au verteidigt zuszunüt⸗ Halbzeit as Libb iter K 01 zum 2.0. Die 80! I zeigt ys einm um Geg! gende Kor nnter I. lühe, d. Aingen. Seg Am ko Mannhein ate Nac deeler-Ve dause, di- des gesaln kauses, is portliche: ane Reg⸗ de Regat lesegelt u Des Hau ſereinigu preis„ ichnellste llt. Du Vereine ai chen die Lreignis 2 4 Overat — Sauberes, kräftiges 1 Nach lang 1 f Star 1 5 STATT KARTEN ener Ja! ach langem schwerem Leiden verstarb heute meine liebe Frau Statt Karten Lehrmädchen 5 Soden vol 2 1 1 5 3 5 5 ener E Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme durch Wort, 1 8 J Kat hari na K ram er Schrift und en beim Heimgang unserer lieben für Metzgereibetriep ber sofort R O 8 E RT 1 A N 8 1 C K 5 E R Operath e a 5 Entschlafenen, Fräulein oder später gesucht. 5 ene Norc Mh m. Feudenheim, den 24. Mai 1956 Angeb. unt. P 42189 a. d. Verl. G ERT RVP 2 VAN SICKLER And die Eberbacher Straße 44 El 0 · f W 2„ ae 5 Trauer: Se re E elmer Tagesfrau GEB. STECHHR 3 Karl Kramer 5 und Angehörige sagen wir herzlichen Denk. 4. Geschäftshaushalt gesucht. Gute GEBEN IHR VERMNHL UNA BEKANNT, bruppe N Besonders danken 8 Herrn. 25 n 95 den Kost, guter Lohn. Vorzust. ab 19 Aterbreit Beerdigung: Samstag, 26. Mai 1956, 11 Uhr, Friedhof F hei Schwestern sowie den Herren gerzten des Biskontsensrer⸗ Uhr.„Schwartz-storchen-stübl“ 0 0 5 5 5 eee kenhauses, der Direktion der Firma BBC, dem Betriebsrat, Mannheim, Beilstraße 14. a N A N NN H E I M(GERMANTASTR. 80, DEN 26. MA 1936 dahorgar Herrn Prokurist Köckritz, ebenso— Arbeitskolleginnen und ad dure kollegen für d ende Gedenken.: 10. LARIA-— 8 I.— NHOH Kiztlich kollegen für das ehren Mädchen für Metzgerei(kl. Haush)), RAUUNG: 10.30 Uhr MARIA-HILF-KIRCHE MHM.-ALMENH un F Mhm. Sandhofen, Scharhoferstraße 24 evtl. Mith. 1. Lad. od. Frau einige 3 1 Laus 8 Stunden tägl. ges. Guter Lohn. ümmüng i Rabelt, tenfeldstraße 11 a 7 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die Geschrwister. W e 25 8* 708 vlelen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer und Angehörige Unabhängige Frau für Hausarbeit N bili Jordrheir lieben Mutter, Frau und Wirtschaft bei guter Bezah- ſm Mm O en ga-Teilu lung gesucht. Vorzustellen ab 17 Nan posit Uhr. Gaststätte Kramer, H 4, 22, 0 5 Elisabeth Gromer Teleten 215 e geb. wol Haushalthilfe stundenweise gesucht. 2 n d. Angeb. unt. 02394 an den Verlag. 5 sagen wir unseren tiefempfundenen Dank. Stellenen 9e bote a 75 1 N Vobei der Lehrmädchen m. Schreibmaschinen- bomunt f Besonderen Dank Herrn Vikar Landes für die trostreichen kenntnissen bevorz., sof. gesucht. lkelg 1 Worte, den Hausbewohnern sowie all denen, die unserer lie- Autohaus Karl Schmoll, T 6, 28-24 175 3 1 den Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Suche tücht., ehrl., solide Stütze als 1 od. 2-Familien-Haus verwendbar, in schöner answechs Mädel, od, Kollegin, od. Haustoch- ruhiger Lage mit großem Garten und Garage oplele) ei Mh m. Neckarau, den 25. Mal 1956 8 ter, geeign. Pers. z. Bedienen b18 zur Angelstraße 128 a als Ersatz d. jüng. erkrankten zu verkaufen. Wenkalls F V Näheres durch IIIOBEAENUnO HIER, ih fande e ee Weltunt h gebole m., Bild, Kiter, Reilg, Post Mannheim, O 7, 12, Tel. 5 31 41 ecspiel“ .„„„ 85 annheim 2. Hedi Gromer efunfernepmen lagerkarte 005 Bahnpost, Mannheim 5. fate 1 eben une sucht für Zweigniederlassung in Mannheim Bauplatz über 8300 am in schönst. 3 5 2 8 CCC. KK u. sonn. Lage in Weinheim(Wein- en eine gewandte, an selbständiges Arbeiten 7 3 verkaufen. Angeb. Freie Berufe Ntrend unter P 02406 an den Verlag. 1 Statt Karten gewohnte ort. 7— 80 st. 2 0 5 ausge Es ist uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise herz- 0 N 1s 3 8 h wmmun! licher Anteilnahme, die überaus zahlreichen Kranz. und Steno 285 Sekretd N N Jüt 2 detun9 vetmietun 9en esl 7 gehen 1 Blumenspenden und all denen unseren innissten Dank zu Wan nukungsm sagen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn 1 15 0 1 0 7 6 1 1 4 4 Zimmer für Herrn 5 0 K 8* für Chefbüro. Damen, nicht unter 25 Jahren, 2-Bett- Zhepaare, T. 518 Tl 5 3.2 EIL 5 1 D ege 9 5 SK Ar C Umann die glauben, entsprechenden Anforderungen 7 Erste Fachkräfte r 8¹ l 1 8— Voranmeldungen erbeten Frag das letzte Geleit gaben. gewachsen zu sein, wollen ihre Bewerbungen PHORA SPEZIAl A. immer- Mohnung. 0 volLLMER Koamefiele aulauf 2 1* 91 8810 Au ein 22. Insbesondere gilt unser Dank der Geschäftsführung und Be- unter Nr. P 42190 an den Verlag einreichen. 8* 30 4. Oberg. an LAGd-Ber. zu verm. 0 7, 4(Eckhaus) Tel. 3 10 0/[Kson ha legschaft der Firma Anton Hauser sowie Herrn Pfarrer Walter Angabe v. Beruf, Pers.- u. Punktz.— A Worte, ferner den Bewohnern von ein leistungsfähiges Prismenglas erford. Angeb. unt. 02397 a. d. V. n 4 5 8. Und vergüteter ö D Mh m. Waldhof, den 25. Mai 1936 b 5 Sep. Leerzim. Stadtmitte, eig. WC, Zäher Wille 16 mit Etui nur. 115, Miete einschl. Zentr.-Hzg. 63, DM, 8 2 d ver k hr Im Namen aller Angehörigen: Anzahlung:„„ 3 945,— 1 2u ee An- 5 Frau Lina Schumann Monatsrate ab: 10. sebote unt. Nr. 02464 an den Verl. 2000— bis 2500.— Pp kurzer Möbl. Zimmer durch Fischer, 8 3. 2. hoh. Zins von Staatspeatet g. 5 Lebenszeit zu leihen gesucht, 115 Sch 5 9 8 An 0 Leere u. möbl. Zim. u. Wonnungen Sebote unt. L 0313 an den N SC men c Q fer! N a N ö m., Bkz Ifd. zu verm. u. zu miet Auf Bestattungen in Mannheim Freitag, 25. Mai 1956 Hauptfriedhof Huber, Anna, Kirchenstraße 10 Schweibold, Marie, U 5,: Zickendraht, Elis. Nadlerstraße 23. Eisinger, Werner, J 4a, Krematorium Schmidt, Herbert, Werderstraße 14 Egner, Wilhelmine, Laurentiusstraße 27. Friedhof Feudenheim Schäfer, Erwin, Löwenstraße 17 Friedhof Wallstadt Buchholz, Friedolin, Gewann Mittelstimpel (vom Friedhof aus) Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Ohne Gewähr Mannheims großzes Speziulhaus für DHOIEKIN e RAe o 7.s I νπμενπ tel. 5 24 46 far Srößte Auswahl von Agfa bis Teiss Kamera- Iausch Sämtliche Fotoarbeiten schnell und erstklassig zum 1. Juli oder früher für unsere Rechnungs- abteilung gesucht.(Torpedo-Buchungs maschinen). Bewerbungen mit Zeugnisabschriften und Lichtbild unter Nr. P 42185 an den Verlag erbeten. Zeit 9.30 10.00 10,30 13.00 Tankstellen-Helfer mit allen vork. Arb. vertraut, sof. gesucht. Adresse einzusehen unter A 02477 im Verlag. Lauffungen gesucht. Bäckerei Metzger, qu 3, 8, Telefon 4 39 25. Zwei selbständige engler l. ltalateue sofort gesucht. Alois Baumann, Lange Rötterstr. 52. Tel. 5 22 21 13.30 20 14.00 Stellengesvche 4 Wer bietet jung. Schriftsetzer Aus- bildung u. Arbeit an Linotype? Angeb. unt. Nr. 02396 an den Verl. 14.00 penslonlerter Buchhalter halbtags sofort gesucht. Angeb. unt. P 42186 a. d. Verlag. 15.00 Buchhalter bis 25 J., für Großhand- lung gesucht. Angeb. m. Gehalts- anspr. unt. Nr. PS 42184 a, d. Verl. Saub. Stundenfrau f. 2x* wöchtl. ges. Otto-Beck-Straße 10, part. Stadt Mannheim Rentner für leichte Holzarbeiten gesucht. Ang. u. PS 42183 a. d. V. ges., auch für Amerikaner, durch Immob. Jos. Huber vorm. Grabler, Augusta-Anlage 19 part. links Tel, 4 33 70. Nähe Wasserturm. Zimmer 500/35. Leer Fischer, T. 3 15 71 8 3. 2 0 Geschäfte ö Tücht. Gastst.-Hotel-Küchenfach- mann, selbst. sucht Nebenbetrieb jed. Art, auch Teilhaber, Post- lagerkarte 005 Bahnpost, Mhm. 0 Beteiligungen Wer möchte bis zu 300 DM(Selbst- geb., ohne tät. Beteil.) gut u. sich. anlegen? Ang. u. Nr. 02423 a. d. V. Untertieht King's English by Tudor: n ve — Geschulte Fachkrätte zur Ausarbeitung mrer 4d zeigen stehen zur Verfugunt Verlangen Sie unverbindlichen vertreterbesuch. sie epsfes Zeit. Arbeit und osten NTT — Anzeigendbſeilung Jr. 11 ger ukstieg werden Kämpfe egnung beiden SpVgg Cirrlach Lirrlach ben, Je r Lage, drehen. Kirch- ch den tag ein E gegen sie wie ertheim Gegner. ssen in ei Nie. ng aul Kirch- ein. 18 ichneten och bei Man- den frü⸗ arris in nit einer 3500-m. gewann 4.576 rung adrund- 228-Kkm- joch ein n-Rund- ren. Die olländer enmittel amontes n Dotto ung be⸗ ung mit „ Falla- ten) und Ilabad adischen hat der Abschluß de erst- eutschen Zeschrie- Hallen- estheim) bei alles er Rang 16 Ver- Sklassen pringens hen Ju- ertenmal fen der Susanne Urban ner ö lege te 3 119/ Freitag, 25. Mai 1950 8 MORGEN Seite 9 Am Sonntag im Bremer Weser-Stadion: ine Delikatesse wird am Sonntag den Handballfreunden in Bremen geboten. Der geldhandball- Weltmeister Deutschland em- nlangt im Weserstadion den Hallen-Welt- 75 Schweden. Die beiden Länder be- 0 reiten dabei ihre achte Begegnung. Die bis- ſerigen sieben Spiele endeten jeweils mit „ 2 2 Elf Ecken, aber kein Tor! phönix Mannheim— BSC Oppau 0:2 Wenn man sich vor Augen hält, daß bei gesem Spiel das Eckenverhältnis 11:2 für die Platzherren lautete, sollte man anneh- gen, daß die Mannheimer auch zu Toren ſatten kommen müssen. Daß dem nicht so ver, ist auf die harte und schlagsichere ſerteidigung des Südwest-Zweiligisten zu- ückzuführen, die gegen den umständlichen ud zu unentschlossenen Phönix-Sturm vor gene schwere Aufgabe gestellt war. Auf der Gegenseite drückten die Gäste re technische Ueberlegenheit bis zur Pause aurch einen Treffer von Mittelstürmer Col- non aus, der ein Mißverständnis zwischen ſerteidigung und Torwart Libbach geschickt aaszunützen verstand. Mitte der zweiten Halbzeit verwandelte der gleiche Spieler, is lübbach den Ball nicht rechtzeitig unter Kontrolle gebracht hatte, entschlossen zum 210. Die sonst so sichere Deckung der Phönix- I zeigte diesmal erhebliche Schwächen, s einmal auf die mangelnde Einstellung um Gegner und zum andern auf ungenü- gende Kondition zurückzuführen ist. Schieds- nchter Mende(Neulußheim) hatte Keine une, das Spiel gut über die Zeit zu bringen. Segelregatta am Altrhein am kommenden Sonntag findet auf dem annheimer Altrhein vor der Bastion die eute Nachkriegsregatta der Mannheimer egler-Vereinigung statt. Nach 17jähriger Muse, die bedingt war durch den Verlust des gesamten Bootsbestandes und des Boots- kauses, ist es nunmehr endlich gelungen, die portlichen Voraussetzungen zu schaffen, um ane Regatta sportgerecht zu veranstalten. de Regatta wird in zwei Durchfahrten ab- egelt und zwar um 9 Uhr und um 14 Uhr. bes Hauptereignis ist der von der Segler- ſereinigung gestiftete Herausforderungs- hreis„Mannheimer Altrhein“, den das ichnellste Boot der gesamten Wettfahrt er- llt. Durch die Beteiligung befreundeter ſereine aus Heidelberg und Worms verspre- den die Wettkämpfe ein schönes sportliches Heignis zu geben. DEV-Jahr deutschen Siegen; das Torverhältnis lautet 125:55. Während Deutschland seit der Errin- Sung des Welttitels in vergangenen Jahr zwei Spiele gegen Oesterreich(20:9) und gegen Portugal(22:7) bestritt, ist die Partie in Bre- men für die Schweden die erste nach dem Welt-Championat. Die deutsche Bilanz aller Länderspiele lautet: 75 Spiele, 72 Siege, drei Niederlagen bei 1296:514 Tore, dagegen ver- zeichnet Schweden in 55 Länderspielen 30 Siege und 25 Niederlagen bei 568:476 Toren. Zuletzt standen sich beide Länder im Au- gust 1954 in Augsburg gegenüber, wobei die eutsche Elf zu einem 15:9-Sieg kam. Dabei mußte der schwedische Schlußmann Pelle Svensson allein vier Treffer von Hein Dah- linger passieren lassen. Das war keine Schan- de, denn immerhin ist Dahlinger nach Bern- hard Kempa(99) mit 98 Toren der erfolg- reichste Torjäger. Nun will Hein Dahlinger, der bisher 19 Feld-Länderspiele bestritt, in Bremen sein 100-Tore-qubiläum feiern. Dem Virtuosen Techniker, der für seine Ballannah- me mit einer Hand sowie verblüffende Fricks von allen Abwehrleuten gefürchtet ist, drückt die deutsche Handballgemeinde die Daumen, daß sein Jubiläum Wirklichkeit wird. Beide Nationen haben sich auf das Spiel gründlich vorbereitet. DHB- Bundestrainer Werner Vick und Spielwart Paul Kosmalla haben unter 14 Spielern zu wählen, doch ist mit folgendem deutschen Aufgebot zu rech- nen: Singer(Polizei Hamburg); Schwope (Wolfsburg), Kresse Dankersen); Ruff(Lud- wigshafen), Günnemann(Lintfort), Tiemann (Leverkusen); Singer(Göppingen), Hermann Will(Mühlheim), Robert Will(Leverkusen), Dahlinger(Kiel), Schwenker(Habenhausen). Bis auf Torwart Singer, Schwenker, Günne- mann ist dies dieselbe Mannschaft, die Ende April in Hannover gegen Portugal siegreich War. Die jungen Spieler haben sich dabei be- stens bewährt und man darf sicher sein, daß sie sich gegen die weitaus besseren Schweden ebenfalls gut schlagen werden. Bei einem der letzten Spiele gegen die Nordländer meinte ein deutscher Stürmer, daß er„in einem großen Wald mit schlanken Bäumen“ zu stehen glaube, wenn er der schwedischen Abwehr gegenüberstehe. Dieser Ausspruch ist gar nicht verwunderlich, denn durchschnittlich weisen die Schweden eine Gröhe von etwa 1,90 m auf. Uebrigens ha- ben die Nordländer darauf bestanden, dag nach internationalen Spielregeln, also nicht mit dreigeteiltem Feld, im Weserstadion ge- spielt wird. Eines haben sie allerdings auf- gegeben, und das ist das von ihnen einmal eingeführte Betonsystem. Sie wollen wieder estagung: kisliocken- Oberliga Der Deutsche Eissport-Verband steht auf tener Jahrestagung am Wochenende in Bad doden vor einer einschneidenden Aenderung ener Eishockey- Politik. Obmann Willi veratn wird seinen Plan, die Oberliga in ene Nord- und eine Südgruppe aufzuteilen ind die Endrunde zur Ermittlung des Mei- ders unter Teilnahme der drei Ersten der bruppe Süd sowie der beiden Ersten der druppe Nord auszutragen, dem Verbandstag unterbreiten. Dieser Vorschlag, im offiziellen kachorgen„Der Eissport“ heftig diskutiert d durch die Aufstockung der Oberliga ktlien als Mittel zur Hebung des Spiel- deaus gedacht, hat alle Aussichten. Zu- ümmüng zu finden. Die beiden stimmstärk- Jen verbände Bayern(3 Stimmen) und ſordrhein/ Westfalen(2) bejahen die Ober- ga- Teilung, und auch Berlin(i) steht dem Nan positiv gegenüber, da man sich dadurch enen Platz in der Nordgruppe ausrechnet. Allein 16 Anträge liegen vor. Die wich- sten befassen sich mit Eishockey-Fragen, Jobe der gravierendste Antrag vom Westen aommt, der für eine Neufassung des Ar- ſels 17 der Wettkampfordnung bei Ver- auswechsel ein Jahr Sperre für Oberliga- Spiele) eintritt und sich für eine Lockerung is zur vollständigen Aufhebung einsetzt. denfalls aus Nordrhein/ Westfalen kommt dle Forderung, den„Berliner Beschluß“, Ju- Lendspieler unbeschränkt in Seniorenmann- chatten mitwirken zu lassen, wieder aufzu- den und ihnen grundsätzlich vor Erreichen es Seniorenalters die Teilnahme an Spielen Seniorenmannschaften zu verbieten. Jehrend dieser Antrag auf Widerstand des dens stoßen könnte, hat die Forderung des flelausschusses größte Aussichten auf Zu- Uünmung, harte Strafen für sportliche Ver- kauen auf dem Eise ohme Einsatz von Be- ngsmitteln durch den Bestraften zu ver- gen. Ein großer Disput ist im Kunstlauf in in zwei Stuppen! Opersths Plan dürfte Zustimmung finden/ Maßnahmen gegen Auswüchse internationale Schaulaufen ausgerichtet. Da- gegen wenden sich die Anträge Nordrhein- Westfalens und des Linde-Stadions Nürn- berg. Der DEV könne nur für Deutsche Titel- kämpfe, Europa- und Weltmeisterschaften Als Veranstalter auftreten, alle anderen Ver- anstaltungen seien Angelegenheiten der Ver- eine, so folgert man in Nordrhein- Westfalen, das im Prinzip auch von Bayern unterstützt Wird. In Bayern wird darauf hingewiesen, daß die primäre Aufgabe des DEV auf dem Gebiete der Betreuung der Vereine liege. Die Satzungen des Deutschen Eissport- Verbandes stammen noch aus der Be- satzungszeit. Damals war unter manchem Kompromiß aus der DAGE Deutsche Ar- beitsgemeinschaft Eissport) der heutige Dachverband gebildet worden. Aus jener Zeit haften den DEV- Satzungen noch manche Mängel an, die eine Kommission auf Grund eines Beschlusses der Füssener Herbsttagung auszumerzen versuchte. Die Zielsetzung, Konzentration in allen Sparten, bringt als Aenderungsvorschlag entsprechend den internationalen Gepflogenheiten die Ab- schaffung der selbständigen Sparte„Eis- schnellauf“ und die Verkleinerung des DEV- Vorstandes unter gleichzeitiger Einführung des geschäftsführenden Vorstandes. Parallel dazu laufen, unabhängig und aus anderen Beweggründen, Anträge auf genaue Abgren- zung des Arbeitsbereiches des Jugendobman- nes, während dieser selbst mit einem in fünf Punkten fixierten Antrag auf Eigenständig- keit der Jugend im Rahmen des DEV hin- zielt. Diese Auszüge aus einer umfangreichen Arbeitstagung über zwei Haupttage und einem zusätzlichen Kommissionssitzungstag zeigen die Vielfalt der zur Entscheidung stehenden Probleme dieser Sportart auf, die mit ihren rund 19 000 Aktiven nur einen Lum achten fflale gegen Lehwedlens„lange leert“ Deutsche Handball-Elf gegenüber Hannover nur wenig verändert/ Schießt Dahlinger sein 100. Tor? offensiv operieren und diese Tatsache ver- spricht ein schönes Spiel. Die Nordländer dürften folgende Elf aufbieten: Rune Nilsson; Olsson, Zachrisson; Hans Olsson, Lars Olsson, Rönnedahl; Andersson, Danielson, Nilsson, Jönsson. Lorentzon. Porsche-Erfolge in USA Bei den nationalen amerikanischen Sport- Wagen-Rennen in Cumberland wurden in der Serienwagenklasse bis 1500 mit einem Schnitt von 62,5 Meilen durch Underwood und Tacher(beide Porsche- Carrera) die, ersten Plätze belegt. Im Hauptrennen kam Meafee(Porsche Spyder) als Zweiter hinter dem siegreichen Hansgen D-Jaguar) mit nur 23 Séekunden Rückstand ein. Vierter Platz für S. Blaul Das Ludwigsburger Reitturnier(CHI, das seine Höhepunkte am Samstag und Sonntag in einem Sa- bzw e Sb- Springen haben wird, wurde am Donnerstag vor einigen tausend Zuschauern unter besten Bedingungen er- öflnet. Das einleitende Jagdspringen der Klasse L für Amateure, die noch nie in einem Jagdspringen dieser Klasse gesiegt hatten, gewann Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont auf„Kornblume“ mit null Fehlern/ 59,2 Sekunden von Gustav Lange, Freiburg, auf„Derby“ mit null/64 und Anneliese Ha- ger(Nürnberg) auf„Jupiter“ null/65. Sigrid Blaul(Oggersheim) auf„Gabriela“ belegte mit null/ 67 den vierten Platz. Diese Reiter bewältigten den 500 Meter langen Parcours, bei dem es um den Preis der Stadt Stuttgart ging und 13 Sprünge zu absolvieren waren, fehlerfrei. Schwimmfest der Wasserpolizei Die Wasserschutzpolizei Baden-Württem- berg veranstaltet als Abschluß ihrer Win- ter ausbildung im Schwimmen und Retten am Montag, 28. Mai, im Herschelbad ein Schwimmfest. Beginn der Wettkämpfe 12.30 Uhr. Das Programm: Mannschaftsrettungs- mehrkampf, bestehend aus 50 m Kleider- schwimmen, 50 m Retten, 25 m Strecken- tauchen, Tieftauchen nach zwei Objekten und Kleidersprung vom 3-m-Brett mit an- schliebendem Entkleiden im Wasser; 50 m Kraul und 50 m Brustschwimmen, 3xö5O-m- Lagenstaffel, Tauziehen im Wasser und Wasserball. Bei den badischen Meisterschaften: Hebe 40 Boxe spekulieren auf die Jiiet Stattliches Mannheimer Aufgebot/ Endkämpfe am Sonntag im Musensaal Im Lager der Mannheimer Boxer geht es, nachdem die Waldhof-Staffel am vergan- genen Samstag den vielversprechenden An- fang machte, in den kommenden Wochen Schlag auf Schlag. Als nächste Großveran- staltung stehen am Wochenende die badi- schen Meisterschaften auf dem Programm, deren Vor- und Zwischenrunde am Samstag. 19 Uhr, in der Weinheimer Stadthalle über die Bühne gehen, während der Musensaal des Rosengartens am Sonntagnachmittag(ab 16 Uhr) wieder Schauplatz der Endkämpfe Sein Wird. Der KSV 84 bereitet unterdessen seinen Heimkampf gegen die sieggewohnte Staffel des BC Völklingen(Saar) vor, gegen die es die Scharte einer deutlichen Abfuhr beim Vorkampf auszuwetzen gilt. Wie begehrt die Titel eines badischen Meisters sind, geht aus der Tatsache hervor, daß sich auch in diesem Jahre wieder 43 Se- nioren in die Eiste von Sportwart Herbert Wenzel eingetragen haben. Dazu kommt noch ein gutes Dutzend Junioren, so daß in Weinheim etwa 25 Kämpfe ausgetragen wer- den müssen, um die Spreu vom Weizen zu sondern, das heißt, die Endkampfteilnehmer zu ermitteln. Die Mannheimer Boxstaffeln(KSV 84, SV Waldhof, VfR und BC 55) sind durch ein stattliches Aufgebot aussichtsreicher Kämpfer vertreten. Allen voran natürlich Europamei- ster Edgar Basel und seine Waldhöfer Staf- felkameraden Hans I, Roth, Nemeth, Dluzak und Ulli Ritter. Vom KSV trugen sich Ger- lis, Bierbauer, Keller, unnd, als Favorit für den Halbmittelgewichts Titel, Willi Klahm in die Meldeliste ein. Gespannt darf man sein, wie sich der junge Hartnagel(BC 55 Wald- hof) im Federgewicht gegen so erfahrene Boxer wie Hertlein(Schwetzingen), Niko- lasch(Mingolsheim) und Grauli Polizei- Sport-Verein Karlsruhe) aus der Affäre zu ziehen versteht. Während eine Voraussage für die Ge- wichtsklassen bis hinauf zum Weltergewicht bei der technischen und kämpferischen Aus- geglichenheit der Teilnehmer kaum möglich ist, sind die Fronten in den oberen Ge- wWichtsklassen ziemlich klar abgegrenzt: Irn Halbmittelgewicht tippen wir auf Willi RKlahm und Dluzak als Endkampf-Partner (Falls das Los die beiden nicht schon in der Vorrunde zusammenführt); im Mittelgewicht ist Weinheims prächtiger Distanzboxer Schwab ohne ernsthafte Konkurrenz und im Halbschwergewicht gilt Helmut Pfirrmann gegen Fuchs(Mingolsheim) oder Funk PSV Karlsruhe) als Favorit. Im Schwergewicht schließlich sollte sich Ulli Ritter nach seiner prächtigen Leistung beim Vergleichskampf gegen Augsburg auf Grund seiner tech- nischen Vorteile gegen den schlagstarken Mingolsheimer Weiß durchsetzen können. i- Handball- Bezirksklasse: Harterkämpfter lahn-Erfolg Von den fünf für die Pfingstfeiertage an- gesetzten Spielen wurden nur zwei ausge- tragen. 62 Weinheim gastierte in Seckenheim und unterlag der Jahn-Elf nur knapp mit 526. Erst nach einer Viertelstunde kam Seckenheim zum ersten Erfolg, den aber die Gäste postwendend ausglichen. Allmählich erzielten die Platzherren im Feld leichte Vorteile, und Trautmann im Weinheimer Tor mußte alle Register seines Könnens zie- hen, um Treffer des Gegners zunächst zu verhindern. Denoch kam Seckenheim zu einer 3:1 und später zur 6:3-Führung, die aber die eifrig kämpfenden Gäste noch auf 5:6 verkürzen konnten. Die S Hohensachsen leistete sich wieder einmal einen Seitensprung. Die Niederlage überraschte weniger, als die lustlose Spiel- weise, die die Elf auf dem Naturinplatz zeigte. Schon bei Halbzeit führte 09 Wein- heim mit 3:1 und stellte die Partie bis zum Schlußgpfiff auf 6:2. Finalpartnerinnen ermittelt Bei den internationalen Tennismeister- schaften von Frankreich gelang der Titelver- teidigerin Angela Mortimer(England) als erster der Eintritt in die Schlußrunde des Dameneinzels durch einen 6:4, 6:3-Sieg über die Ungarin Suzy Koermoeczi. Die Englän- derin hatte etwas mehr Mühe mit der unga- rischen Meisterin als es das Ergebnis be- sagt. Auf der anderen Seite gelangte die Amerikanerin Althea Gibson erst nach har- tem Kampf gegen die Engländerin Angela Buxton mit 2:6, 6:0, 6:4 ins Finale. Das italienische Davispokaldoppel Pie- trangeli/Sirola wurde überraschend von dem amerikanisch- australischen Paar Perry/ Candy mit 6:3, 5:7, 6:4, 6:4 geschlagen. H. P. Müller macht Versuche Am 29. Mai werden die NSU-Werke mit einem stromlinienförmigen Einspurfahrzeug, das auf die Baummschen Bauprinzipien zu- rückgeht, eine 500-km-Versuchsfahrt auf dem Hockenheimring durchführen. Am Steuer der Maschine wird Weltmeister H. P. Müller sitzen. Mit der Versuchsfahrt soll! erwiesen werden, wie sparsam ein Kraftfahrzeug sein kann, wenn es eine strömungsförmige Karosserie besitzt. Da ein ähnliches Fahrzeug bei den Weltrekord fahrten auf dem Salzsee in Utah eingesetzt wird, dürfte diese Fahrt zugleich eine letzte Generalprobe für die geplanten Weltrekord- fahrten bedeuten. Auf der Friesenheimer Radrennbahn: Zwei Punlete gaben den Ausschlag Mannheim beim Städtevergleichskampf nur knapp vor Frankfurter Auswahl Am Mittwochabend erhielt Mannheim beim Amateur-Städtevergleichskampf ge- gen Frankfurt und Ludwigshafen àuf der Friesenheimer Radrennbahn die erste Rech- nung dafür, daß eine Mannschaft, der noch immer eine eigene Bahn fehlt, ohne aus- reichendes Training schickt Wurde, der Hur noch dadurch zu ge“ winnen war, daß Rudi Altig sein unge- heures Stehvermögen einsetzte und die Frankfurter im Verfolgungs- und im Punkte- fahren auslaugte. Ganz eindeutig trat zutage, daß die Mannheimer wohl über Ausdauer und Härte Leichtathletik-Vergleichskampf bei BSG Erfurt: llürdenspinis sichere Beule von Nichte: Junge MTG-Mannschaft siegte im Gesamtergebnis mit 28 403:25 938 Punkten Ueber Pfingsten starteten die Leicht- athleten der MG in Erfurt gegen die BSG- Motor-Nord zu einem Vergleichskampf in der Sonderklasse der Deutschen Mann- schafts meisterschaft. Das sehr junge Team hinterließ bei ihrem ersten Sonderklassever- such einen guten Eindruck und siegte in der Gesamtwertung mit beachtlichen 28 403 Punk- ten gegenüber 25 938 der Motor-Nord. Erfolg- reichster Teilnehmer war der 20jährige Det- lef Richter(MTG). Er siegte zunächst im Hochsprung mit 1,70 m, wobei seine Vereins- kameraden Thiel ebenfalls mit 1,70 m und Jung mit 1,65 m vor den Erfurtern die näch- sten Plätze belegten. Richter belegte zwar im Weitsprung mit 6,16 m hinter Epp(MTG) 6,21 m nur den zweiten Platz, schaffte dafür aber über 110 m Hürden in 16,4 Sek. und über 400 m Hürden in 60,5 Sek. zwei weitere Siege. Im Hoch- und Weitsprung sowie im Ku- gelstoßen belegten die Mannheimer jeweils die drei ersten Plätze, was nicht zuletzt auf die intensive Breitenarbeit von Sportlehrer Gustav Weinkötz zurückzuführen ist. Die ersten Plätze in den Sprints wurden beten Frage der Ausrichtung internationaler Bruchteil der wirklich dem Eissport alljähr- eine Beute der Gastgeber; auch über 1500 m tiksalon chaulaufen entstanden. In der vergangenen lich nachgehenden Läufer und Läuferinnen Sing als Erster ein Erfurter über die Ziel- J. 3 10 00 Keen hat der DEV offlziell als Veranstalter repräsentiert. linie. Gute 4:05,6 Min. wurden für Klein ge- — g ö h e mn 92 Venn Schaumstoff- Auflage — 650 Schlafzimmer 6-teilig ab DM 335. Bettzubehör. h. 5 500 Wohnzimmer 6-teilig ab DM 386. 1200 Teppiche 310 Köchenschränke/ Böfetts ab DM 195. 300 Brücken räſte ö 2100 polstermöbel Gardinen rer an Sönstige Teilzahlungsbe dingungen- lieferung frei Haus ertugungz indltenen 8 9 ö in Karoheſtung auf federkern gepolstert, Bettkasten 11 198.— Kluppcouch tzequeme liegeſſäche durch Umkluppen cu. 200* 90 em 5 ng PIRMASENS PFORZHELIN KARLSRUHE N ANNHE IN — Alleestraße 35/37 Istliche 46 Kaiserstruße 229 An den Plunken 0 2 4 Schaufenster * Verkuutslager 18 Schaufenster 70 Schaufenster messen. Die Mrler Wickersheimer(4:07, 8) und Leger(4:08, 8) belegten die nächsten Plätze. Ueber 5000 m siegte Wickersheimer (Mc) unangefochten vor seinem Vereins- kameraden Gülch. Die Ergebnisse: 100 m; 1. Lauf: 1. Uhlig (Motor Nord) 11,6; 2. Lauf: 1. Gaudig(MTG) 11,7; 1500 m: 1. Klein(Motor Nord) 4:05, 6; Kugelstoßen: 1. Zimmermann(MTC) 12,30 m; 1000 m, männl. Jugend: 1. Heyck(Motor Nord) 2:57, 4; Speerwurf: 1. Krause(Motor Nord) 53,78 m; Hochsprung: 1. Richter(MTC) 1,70 m; Weitsprung: 1. Epp(MTC) 6,21 m; 400 m; 1. Lauf: 1. Müller(Motor Nord) 52,9; 2. Lauf: 1. Uhlig(Motor Nord); 110 m Hürden, 1. Lauf: 1. Richter(MTC) 16,4; 2. Lauf: 1. Müller(MTC) 19,5; 400 m Hürden, 1. Lauf: 1. Richter(MTC) 60,5; 2. Lauf: 1. Leger MTG) 61,6; Diskuswurf: 1. Heiselbetz MTC) 36,46 m; 200 m, 1. Lauf: 1. Dietrich(Motor Nord) 24,1; 2. Lauf: 1. Haffelder MTC) 24,6; 3. Lauf: 1. Kleinschmidt(Motor Nord) 25,7; 5000 m: 1. Wickersheimer(MTC) 15:58,4; Stabhoch- sprung: 1. Müller(MTC) 3,20 m; Hammer- Wurf: 1. Köhler(Motor Nord) 44,94 m; 800- m-Lauf: 1. Klein(Motor Nord) 2:01, 2; Drei- sprung: 1. Richter(MTC) 12,43; 4& 100-m- Staffel: 1. Motor Nord, I. Mannschaft 46, 1; 756 Punkte. 25 000 qm Ausstellungs- und Lagerrũume Riesige Auswahl in allen Preislagen in einen Kampf se- — sie holen sich diese auf der Straße— aber über keinen Flieger verfügen. In allen vier Läufen über 1000 m kamen sie hinter den Frankfurtern ein; Gschwind sogar noch hinter dem Ludwigshafener Diehl. Ohne Weiteres ist Rudi befähigt, einen Spurt über eine Runde anzuziehen, aber im Zęitſa das intensives Training Bahn) voraussetzt, hatte er nur die gleiche Zeit wie Hoecker, beide eine Zehntelsekunde hinter den Frankfurtern. Nach diesen beiden Rennen hätte kein Mensch mehr für die Mannheimer auch nur noch einen Pfifferling gesetzt. Frank- kurt 24, Mannheim 16, Ludwigshafen 8 Pkt.“) Aber im Verfolgungsfahren trumpften die Mannheimer auf. Rudi Altig diktierte Na- Wratil, Gschwind und Krimme das Tempo. Er legte vor auf Biegen und Brechen. Und dann der 40jährige Krimme, der für den noch nicht wiederhergestellten Willi Altig einspringen mußte: In diesem Mann lodert noch Feuer! Bei den Ludwigshafenern bestimmte Hoecker: Sie hielten den Abstand zu Mann- heim und rückten den Frankfurtern aus, denen Rudi bald im Nacken saß. Nun stan- den Mannheim und Frankfurt in der Ge- samtwertung punktgleich. Zirbel, Walter, Gierga und Calzaferri wußten, was auf dem Spiel stand. Im letzten Rennen, Punktefahren über 20 Runden, konzentrier- ten sie sich auf die Wertungen. Nach den ersten zwei führten sie mit 14 Punkten vor Mannheim und Ludwigshafen mit je vier Punkten. Doch darin ging die Rechnung im Mannheimer Lager doch noch auf: Rudi Altig jagte davon. Hoecker kam im aus- schlaggebenden Moment stets als zweiter übers Band, eine willʒkommene Unterstüt- zung für die Mannheimer. Und Krimme hatte den richtigen Moment abgepaßt und schnappte zwei Punkte für Mannheim. Sie trugen letzten Endes dazu bei, daß Mann- heim diese Disziplin punktgleich mit den Frankfurtern beendete. Durch Rudis Sieg in der letzten Wertung erhielten sie sogar die Spitzenpunkte dieses Laufes für das Ge- samtklassement und hatten somit Frankfurt um vier Punkte geschlagen] Der S0 Käfertal hält am Samstag im„Lö- wen“, Obere Riedstraße 23, seine ordentliche Generalversammlung ab. Beginn: 20 Uhr. Seite 10 Das„Unbekannte“ in der Kunst Zur Willi-Baumeister- Ausstellung in Honnover Der große Stuttgarter Maler Willi Bau- meister, der am 31. August vergangenen Jahres plötzlich an seiner Staffelei starb, war auch ein bedeutender Kunsttheoretiker, der die Künstler der Gegenwart immer wieder zur Auseinandersetzung zwingt. Vor Allem hat ihn das Problem des„Unbekann- ten“ in der Kunst beschäftigt, das er in einem Brief an Malrau wie folgt definierte: „Während der künstlerischen Tätigkeit weicht der Künstler unmerklich von seinem vorgefaßten Ziel ab, und ich habe dies den „schöpferischen Winkel“ genannt. Nur, da- durch landet er mit seinem beendigten Werk im Unbekannten. Er macht dadurch vordem ganz Unbekanntes zum Bekannten. Derselbe Vorgang herrscht auch bei den Entdeckern und Erfindern der Wissenschaft. Da das Unbekannte völlig unbekannt ist, kann es nicht als Ziel angestrebt werden, obschon zu Beginn jeder Art von Arbeit ein Ziel vor- Handen ist. Dieses vorgefaßte Ziel erweist sich später rückblickend als Anreiz und Scheinziel.“ Es ist nützlich, sich diesen Vorgang, der gewiß nicht nur für Baumeister verbindlich ist, vor Augen zu halten, wenn man sich der Auslese seines Lebenswerks— von 1912 bis 1955— in einer Breite gegenübersieht, die noch die vorjährige Stuttgarter Gedächtnis- schau übertrifft. Die Kestner-Gesellschaft in Hannover macht es mit insgesamt 76 Wer- ken, darunter den berühmten Mauerbildern, den Montaru- und Monturi- Serien, den Sportbildern, metaphysischen Landschaften und den letzten, chinesische Schriftzeichen verarbeitenden Reliefs und Plastiken, dem Besucher keineswegs bequem, Kontakte zu gewinnen. Hier tut sich vor ihm eine schein bar entzauberte, strenge und irgendwie kühle, aus dem Geist des technischen Zeit- alters geborene Welt auf, eine Welt der reinen Formen, die in ihrem erstaunlichen schöpferischen Reichtum allein den„Inhalt“ darstellen. Mag dieser Konstruktivismus da und dort an Schlemmer und Léger erinnern, die Baumeister freundschaftlich und im Geiste verbunden waren, so ist doch die Suggestionskraft der formalen Sprache des Schwaben unwiderstehlicher. Er fand und Kultur-Chronik „Das letzte Jahr“ heißt der Bericht Erika Manns über das letzte Lebensjahr ihres Va- ters Thomas Mann, der soeben im S.-Fischer- Verlag, Frankfurt“ Main, erscheint. Thomas Manns Stuttgarter Rede über Schiller, die der 80 jährige Dichter wenige Monate vor seinem Tode hielt, kam als Langspielplatte heraus. Der Kulturphilosoph und Schriftsteller Ru- dolf Pannwitz wird am 27. Mai 75 Jahre alt. Nach Studienjahren in Marburg und Berlin und jahrelanger Erziehertätigkeit begründete er mit Otto zur Linde die Zeitschrift„Cha- ron“. Enge Beziehungen hatte er zu dem Kreis um Stefan George, zu Hofmannsthal, Theodor Däubler, Alfred Mombert und Husserl, In den Bewegungen zur Kulturreform am Beginn die- ses Jahrhunderts suchte er von einer Erneue- rung der Erziehung aus die Ideale einer neuen Kultur zu verwirklichen. 1921 siedelte er nach Dalmatien über, seit 1948 lebt er in der Schweiz. Rudolf Pannwitz vereinigt in seinem vielschichtigen Werk Dichtung, Metaphysik, Kulturphilosophie und Pädagogik. Eine Er- neuerung des Menschen und der europäischen Neu für Sie: VI ist ok= es löst Feſt und gröbsten Schmutz Wie von selbst. Schluß mit dem aristrengenden Schevern; spielend leicht wird alles blitzblank durch die erstaunliche Reinigungskraff von VIM- aktiv. 2 Glanz im Nu- nimm VI dazu! 10758 He. VIM-aktiy reinigt alles, das Sröbste Wie das Feinste, im Handumdrehen und schonend Holz und Metall ebenso Wie Kacheln und Emaille. 2 Normoldose 40 pf Große Dose Bh Pf MORGEN Freitag, 25. Mai 1936/ Nr. 1 Fr. 119 — erfand immer neue, faszinierende Bin- 0: 9 5 8 i dungen, Ordnungen und Gewichtsvertei- Prager q Hondq F edter In Er IN lungen und kam in seinen späteren Jahren 5 0 1 2 auch farbig zu den delikatesten Wirkungen, Smetanas„Dalibor“, DVoraks„RUs alk“ und Suchens„Ktrutnava Loh die 8 von 5 0 1 5 Das Nationaltheater Prag gastierte dieser als„Dalibor“. Die Partitur atmet echte Mär. en 82 850 835 5 abges 8 nb- Tage in der ostberliner Komischen Oper chenstimmung, melodische Fülle und Spang. verkcsch 9 e 5 8 nümend 8 58 mit drei bei uns kaum gespielten tschechi- Kraft. Inszenierung, Darstellungsstil Und stand Der geistige Raum seiner sich nie wieder- schen Opern, mit Smetanas„Dalibor“, Dvo- Dekorationen waren, wie nach den Erfah- empfohl holenden Kunst bemächtigte sich vor allem raks., Rusalka“ und Eugen Suchons„Krut- rungen des„Dalibor“ zu erwarten,„antigen Afrikas und seiner frühen Kulturen sowie nava“. Der erste Abend Oalibor) war in Aber wieder entschädigten die Stimmen e Ostasiens. Er suchte nach neuen Werbemös- mancher Hinsicht bestürzend, denn soviel Eduard Haken(Wassermann), ei dem wi 8 ö 5 8 185„ 8 f 8 0 n grog. stunden: lichkeiten, nach einer plastischen Belebung wohlkonserviertes Hoftheater hatte man artiger Bassist, Ivo Zidek(Prinz), ein kul- U Wunden der Mauer. Er war, alles in allem, ein nicht erwartet, und das Haus, in dem Fel- tivierter Tenor, und Milada Subrtova(u- f Sucher, dessen bildende Zeugungskraft auch senstein nun seit Jahren modernes Musik- salka) ein ergiebiger, wWohlklingender erden. in der Isolierung von 1933 ab sich zu keinem theater macht, schien für Stunden sein ver- Sopran. Am Pult saß Zdenek Chalabala, eig 5 5 Zugeständnis bereit fand. Bis in sein Todes- trautes Gesicht eingebüßt zu haben. Natu- wunderbarer Musiker, wie man ihn jedem ande jahr spürt man kein Nachlassen der Kräfte, ralistische Bühnenbilder, steifer Kostüm- einzelnen Opernhaus Berlins wünschte.— gemeine die noch lange in die Zukunft wirken wers pomp, konventionelles Arrangement statt Er wurde mit dem Orchester besonders ge. 5 8 den. W. Sch. Personenführung, Arien singende Stars feiert. 5 8 (Felsensteins boshafte Bezeichnung„Vokal- Die Begegnung mit Suchons„Krutnays“ e Idiotie“ flel einem plötzlich ein), das waren wurde dann zum eigentlichen Erlebnis den. 8 Ueberraschungen, die man erst einmal ver- tschechischen Gastspiels. Diese Geschichte 85 8 8 8 dauen mußte.„Dalibor“, 1868 zur Grund- aus dem Slowakischen(ein Bauernbursche 8 . e der individuellen schöpfe- steinlegung des Prager Nationaltheaters zum ermordet den Liebhaber Krutnavas, um de] gegen 5 Machte Seelenkratte von den überlagerten erstenmal gespielt, wurde im Laufe der heiraten zu können. Aber sein schlechte?!? chten der Tradition, des Staates und der 5 8 5 18 1 ö Hiesl 5 eil. Gesellschaft und die Bemühungen um ein Jahre zu einem National- und Freiheitssym- Gewissen treibt ihn schließlich dazu, die neues, ursprüngliches Verhältnis zum Leben bol für das tschechische Volk, eine Volks- Tat zu bekennem), ist zu einem dramatur- sind die grundlegenden Ziele seiner Gedan- oper also, wie sie für uns Deutsche der gisch wohlgefügten und menschlich glaub- kenwelt. Er entwickelte sie, vornehmlich in„Freischütz“ oder die„Meistersinger“ sind. würdigen Textbuch verarbeitet und Suchon 5 5 kulturphilosophischer Sicht, in der„Krise der Der sprachunkundige Ausländer versucht schuf, aus dem nahrhaften Grund der Fo- e 1 Kultur(1917) dem„Kosmos sich— notgedrungen— an die Musik zu Klore schöpfend, eine kraftvolle, durchaus Hochsch 1 1 8 N Eidos, Bios“(1930) halten, und die macht in ihrer Wagner-Ab- eigenständige, wenn auch keineswegs radl] ch der Friede“ N enen Saen dor hängigkeit, ihrem Mangel an prägnanten kale Musik. Hinreigend sind die Tanzlieder der 105 Eine Rembrandt-Ausstfellung aus Anlaß des Einfällen eben doch nicht recht satt. Ein Fest für Chor, voll Ausdruck und Charakteristi 15 2 350. Geburtstages des Malers wird am kom- aber sind die Stimmen und das Orchester. die Solopartien. Diesmal Waren auch Men. 05 1 8 menden Sonntag in Anwesenheit von Bundes- Marie Podvalovà, die die Milada sang(eine schendarsteller auf der Bühne. Im Gedächt. Lextilse präsident Theodor Heuss im Westberliner Mu- tschechische Leonore, die, als Knabe verklei- nis behalten wird man den packenden alten 5 seum in Dahlem eröffnet. det, den Helden Dalibor aus dem Kerker zu Stelina Vladimir Jedenactiks und die rüh- auer Po „Melodien vom Broadway“ ist ein Abend im befreien sucht) hat großes stimmliches For- rende Krutnava der Drahomira Tikalopa,] für den Deutsch-Amerikanischen Instituf, Mannheim, mat, das sich an jeder weltstädtischen Bühne So wurde es zum Schluß noch ein ganz gro. zeblante 5 5 82 3 25. Mai, 20 Uhr, behaupten könnte. Das Orchester spielte un- ger Erfolg für die tschechischen Gäste, au Kößtent Porbeb Rogg ers C ter Jaroslav Krombhole wahrhaft berückend. dem das Werk, das übrigens die Berlinet ieh Kor mit: Hans Neugebauer Bariton) und Jürgen Dvoraks Märchenoper„Rusalka“(der Staatsoper in ihren Spielplan aufnimmt, be. un Overdyck(Flüge). Undinen-Stoff) ist musikalisch weit reicher deutenden Anteil hatte. G. Pliquett 1115 45 sident de sek IIler! 5 n 25 geäußert Krattfahrzeuge. 5* Ist Eheglück Zufall? egeutu — 8 1 2 a ver kaut 0 2 Des Wäre nicht gut.- Glück Will erkãmpſt br 2 Lloyd-Vorfünhrwag., 400 u. 600 cem,* sein, gedenken Sie deshalb, daß Mödig- 15 t Ganzstahl, neuwertig, m. Garant. keit, Uolust und hͤofiger Stimmungswech⸗ ullert! sowie viele gebr. Kleinwagen ab se] Feinde ſeder glücklichen Ehe sind. Ma- 500,— Du und Motorräder. ver-. chen sie FRAU ENS OLD 20 Ihrem Ver- 1 Kauf auf Teilzahlung.— Lloyd- 5, böndeten. Frauengold schenkt neben Vertragshändler Dipl.-Ingenieur Lebensmut, Frauengold festigt Ihr Fheglöckl Bandenburg im Autohaus Wenk, Heidelberg, Bergheimer Straße 88, AP) Tel. Heidelberg 2 20 54.„ Union h Renault 4 CV, 32, günst. zu verk. N Anternel Anzusehen ab 18 Uhr: Mannheim, blübst auf keichs u. Untermüflaustraße 90, 3 St. re. 8 5 2 1 81 1 gedroht, „„„„ ond für den strapozierten Menschen unserer Zeil Heul hat er's ollig! 8 7 von 0.45 Rat, Gehirn- Funkfionstanikum, Slut-· u. Neryenndmun N 7 DN Type F 5 5 700 2 ee 8 8 5 Klarer fall, da stehen die apps- ö Abend i e e, mſichen MAC KA. Geld- Fler- zur Fin zu verk.— Skoda- Vertretung, nudeln quf dem Tisch. Was es rer A Mannheim, Rheinhäuserstr. 25, auch dazu gibt fleisch, Gembse hörde e Telefon 4 49 68. 7 RSWwãa I AUTO-UERTIEIH Obst oder köse- die schmecken bergwer 11 0 immef! ver ita 8 neueste Modelle 1 8 5 EExport-Modell, Bi. 55, 54, 53 BENZ IM 36 1 Sold. eee Lire(l“ 8 8 8 8 8 55 8 85 75 Hull Aen. Ges Samba- Busse Kombi und 0 a 79. Kohlenb AN ö Schwind. T 6. 17. Tel. 428 10 60000 1 N, neun — a MSCC Aa A- USESEC Ab mit Garantle und Finanzierung. Autoverleih, Waldhofstraße 80, ſann Ul Verkaufshalle gebr. VW] F dahme Heidelberg, Bergheimer Str. 159 miger U Champion, 400 cem, gebr., 3 88 Autobahn rechts). V. fek. Auloveriein 765 15 5 5 3 3 8 DM 1850. Besichtig. auch sonnt. Tel. 2 58 05. Brico, Kä.-Süd, Ruß. Bogenstr. 6„Seh Goggo- Roller, Bj. 53, 200 cm Pkw, walter 1 kahrberett DM 360.— UW-Zusse L 10, 16 44039 8 Goggo, 200 cem, neu, nur VW-Bus, W. Kramer, H 4, 22, T. 22180 zonenha 500 K) DM 1680.— r Riesenacker& Romich Autoverleih ScHMlob f KE v 5 1 nach eir Augartenstr. 8, Telefon 438 37 Rekord u. VW-EHxp. 56 ersteigetungen süd weste Rheinhäuserstrage 51 l. 100 00 1050 bis Autoverleih, Ferienfahrt. Tel. 3 07 25 150 cem und 200 cem VW.-Bu len. Nac Bus u. PKW M 12, Tel. 3 20 02 8 5 pfänderversteigerung eneust⸗ 99 Auro„VE RLEIN Am Dienstag, dem 29. Mal 1956, In Wert A covpel Kapitän u. Rekord, ab, 9,30 Unt, versteigere ic. Vert vo 548 Mercedes 180 u. VW-Bus, öktentlich in»Zänringer ud. sitze im e. port und Standard] Ven, haannheim, e des Fra Manheim Straße 103, verfallene Pfänder H 2. 36 fel, 32381] Lem Leinhaus Karl Rudolf zac] mehr al; Mannheim, K 2, 22. e Inkraftt 32 werden: Bekleidung, sche 8 . 5 Autoverleih Büchner Schuhe, Uhren und Schmuet, 5 Gebr. Isabella zu kaufen gesucht. Rheinhäuserstr. 14 Tel. 40284 Fahrräder, Radios u. a. m. Au: 7 läut Angeb. u. Nr. PS 42302 à. d. Verl. 55 Berdem 1 Moped, Marke Capri. ab ein. vw Export, bis 20 000 km, von Pri-„ 1 Stunde vor Be. dütten vat geg. bar zu kf. gesucht. An- 2 8 ritte on 50, ab Werk gebote unt. Nr. 02413 à. d. Verlag. Auto-Radio Herm. K ö nig, verstelgerer, 11 7 58 vf pon brbaet 86. ber G echo tür BMW-Isetta, 248. DR Weinheim, Wilhelmstraße“ 1 2. kf. ges. Ang. u. Nr. 02426 a. d. V. 7 Os weile ots renner tolter run sraor udn iu 5 Mannheim, Verschaffeltstr. 8-10, Im 3. Zweisitzes kFlekteischer Anlessee Motorrad- Verlein Telefon 3 05 79 3 0 slerter 5 f— 1 1 das Räder Dopgelschwingrahmes Rheinhäuserstr. 51-53, Tel. 4 25 34. Ve 18e hie dene ae 2 2 aufgehol Zeiss& Schwärzel aufo- u. MOded-Verfein auto- Flach wee eee eee Betten- Flieger, U 4, 20, Tel.. 0 6 7, 20-22, Mannheim, Ruf 3 22 34. Neckarauer Str. 211-219. Fel. 4 13 68 Uto- Flachs 8 mel 3 T. ini. Moped · Verleih · mb e Gren mut wengi 2. Je hel lea Brela 200, BI, dds, privat zu verk. in allen stadttellen. Tel. 4 84 46. 46s. Ange. unt Wen 8.. kin Hendschel, Brahmsstraße 6 3 8 Selbstfanrer rstigu Sachs-Moped, neu, im Auftrage m. Autoverleih Hick, Dalbergstraße 7, 5 5 0 Hnanz- Nachlaß zu verkaufen. Steinbach, Telefon 3 22 67 und 7 6187 VW-Exp. m. Schiebed. u. Radio zur Zeit Seckenheimer Straße 34. 1 barere VW-Bus, Vw, Caravan. Tel. 5 98 46. ae 5 4 das pish Lambretta-Roller. NSU-Maex gut erhalten, preiswert zu verk. GUTIJAHR Augartenstraße 99 Vertrag günst. abzugeben. Angeb. Naturreiner unt. PL 62 an den Verlag. 1 2 lian gen Aelrolwein S Kleinwagen brenzwe 5 jetzt auch mit(frankreich) samtig. vollmundig SW . Sonnendach 5 renew sofort lieferbar von. iterfſasche ohne Glas En- une Mark ah NSU-GU Tann ben Augartenstr. 9/99, Tel. 43362 Motorroller werd. i. Zhig. gen. AE ss ERSC II 10,2245, Steuer 29,—, Versicherung 50. von Messerschmitt- Spezialist 908 Lenaustraße 43 (Nähe Lg. Rötterstr.) e eboulrase im- 2g eme Billig, zuverlässig und schnell Benutzen Sie unsere Expreßgut- Annahmestellen bei den Bahnhöfen und unsere Expreßgut-Stadtannahmestelle in N 1, 18 Deutsche Bundesbahn Werkvertretung: Friedmann& Seumer angefün Büroeinrichtungen a M7, 3 Mannheim 75 Telefon 4 49 50 u. 30 Freitag, 28. Mal 19356 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Für Ueberstunden Lohn zuschlag und Freizeit (apa) Die Internationale Keramik-Ge- Ferkschafts konferenz in Heidelberg hat den ständigen Gewerkschaftsorganisationen mpfohlen, für einen bezahlten Jahresurlaub von mindestens 18 Arbeitstagen und für ein Asätzliches Urlaubsgeld einzutreten. Außer- em Wurde eine Beschränkung der Ueber- gtundenarbeit gefordert. Ueberstunden soll- den grundsätzlich durch Freizeit entschädigt werden, Als UVeberstundenzuschläge wurden für Wochentage 50 v. H., für das Wochen- ende 100 v. H. und für gesetzliche und all- gemeine Feiertage 200 v. H. angeregt. Die Internationale Keramik-Konferenz, die am 23. Mai zu Ende ging, wurde von der laternationalen Föderation von Industrie- Gewerkschaften und Fabrikarbeiterverbän- en Veranstaltet. An ihr nahmen 40 Ge- erkschaftsdelegierte aus Oesterreich, der chweiz, Belgien, Dänemark, Holland, Nor- egen, Schweden und der Bundesrepublik Blasse Angst vor hohen Zöllen D) Gegen den Vorwurf, den Weg einer Hochschutzzollpolitik zu beschreiten, wandte zich der Vizepräsident des Fachverbandes er Textilindustrie Oesterreichs, Direktor ſudolf Seidl. Wie Direktor Seidl ausführte, et die zweite Zolltarifnovelle hinsichtlich des extilsektors, aber auch für die meisten anderen Wirtschaftssparten, für rund 80 v. H. aller Positionen schon in etwa verbindlich ür den neuen endgültigen Zolltarif, d. h. im geplanten Zolltarif werden diese Positionen glößtenteils kast unverändert, teils mit klei- en Korrekturen, übernomen werden. Besorgnisse hinsichtlich der angekündig- 5 en Umstellung des österreichischen Zoll- riks auf das Wertzollsystem hatte der Prä- dent des deutschen Textileinzelhandels, Jo- bel Ilerhaus, auf der gleichen Veranstaltung geäußert. Das Problem gewinnt dadurch an gedeutung, daß gerade jetzt in Deutschland lane für eine weitere Liberalisierung der Unfuhr durch Zollsenkungsmaßnahmen dis- utiert werden. 1 Pliquet Der Abgaben- Pranger der Hohen Behörde AP) Die Hohe Behörde der Montan- on hat neun kleine Kohle- und Stahl- ternehmen der Bundesrepublik, Frank- eichs und Italiens mit Konventionalstrafen roht, falls sie die rückständige Umlage Jon 0.45 V. H. ihrer Produktion nicht um- chend zahlten. Die allgemeine Umlage wird r Finanzierung der Hohen Behörde und rer Arbeit verwendet. Wie die Hohe Be- rde erklärt, sind drei deutsche Kohlen- bergwerke mit 252 00 DM im Rückstand, Vier italienische Stahlwerke mit 21 Mill. Lire(140 0% Dx) und zwei französische Fohlenbergwerke mit 3,9 Mill. Francs 0% DW) Die Hohe Behörde ist zur Ver- 5 uüngung von solchen Strafen berechtigt und ann über die Regierungen eine Beschlag- fame von Vermögenswerten zahlungssäu- er Unternehmen zu erwirken versuchen. ung unemheituch Inferzonenhande! 0 Die Umsatzentwicklung im Inter- zonenhandel zwischen Baden- Württemberg und dem Währungsgebiet der Ostmark ist nach einer Untersuchung des Instituts für Füdwestdeutsche Wirtschaftsforschung von 0 bis 1955 ziemlich ungleichmäßig verlau- „Nach einem verhältnismäßig hohen Wa- engustausch im Jahre 1950— Lieferungen Mal 1050, J im Wert von 14,9 Mill. DM und Bezüge im zere ich] Vert von 29,7 Mill. DM— gingen die Um- n Latze im folgenden Jahr nach dem Auslaufen Pander J des Frankfurter Abkommens von 1949 um dolf Ke, mehr als zwei Drittel zurück. Auch nach dem e Iakrafttreten des Berliner Abkommens im W deptember 1951 blieb der Warenverkehr m, A0 kläufig. Eine Steigerung trat erst von 1954 te Capri. ab ein, 1955 waren die Lieferungen Baden- vor Be. irttembergs in die Sowjetzone um ein 1 rittel höher als 1950, wogegen die Bezüge 28e 7 g 0 28 noch um etwa ein Sechstel hinter den dama- ligen zurückblieben. An den Lieferungen des Jahres 1955 im Gesamtwert von 20,5 Mill. DM war entsprechend der wirtschaftlichen Struktur des Landes der Maschinenbau mit rund einem Viertel der Lieferungen am stärksten beteiligt. Er stand auch bei den Be- zügen im Gesamtwert von 25 Mill. DM, mit einem Drittel an der Spitze. Ein Vergleich mit den übrigen Bundes- ländern zeigt, daß Baden-Württemberg am Interzonenhandel verhältnismäßig schwach beteiligt ist. Von 1950 bis 1955 lag der Anteil Südwestdeutschlands bei den Lieferungen zwischen 2 und 4 v. H., bei den Bezügen zwischen 4 und 7 v. H. 1955 stand Baden- Württemberg bei den Lieferungen wie bei den Bezügen an sechster Stelle unter den Bundesländern. Entmutigende Aussichten für Australiens Wirtschaft (VWD) In einem von Premierminister Robert Menzies dem australischen Reprä- sentantenhaus übergebenen Weißbuch wird mit einer möglichen Verschärfung der australischen Wirtschaftsprobleme gerech- net. Es drohe, so heißt es, eine beträchtliche Verringerung der Einfuhren, was schwierige Anpassungsprobleme in der australischen Wirtschaft heraufbeschwöre. In gewisser Hinsicht seien die Zukunftsaussichten der australischen Wirtschaft alles andere als er- mutigend. Um höhere Importe bezahlen zu können, müsse man die Ausfuhr steigern und mehr ausländisches Kapital ins Land zu ziehen versuchen. In dem Weißbuch wird die Ansicht vertreten, daß einige Zeit ver- gehen werde, bevor die im Monat März ge- troffenen anti- inflationistischen Maßnahmen, einschließlich der Heraufsetzung des Dis- kontsatzes und der Erhöhung der indirekten Besteuerung, voll wirksam würden. Die australische Devisenlage habe sich, so wird betont, seit 1950/52, als Importstei- gerungen die damals herrschende beträcht- liche Inlandsnachfrage decken halfen, grund- legend geändert. Damals sei nämlich dem Wachstum der Einfuhren ein Exportboom vorausgegangen, der die australischen De- visenreserven habe außerordentlich an- schwellen lassen. Gegenwärtig jedoch könne dem Druck der Inlandsnachfrage auf diese Weise nicht begegnet werden, wenn nicht eine grundlegende, für Australien günstige Aenderung der Situation auf den Weltmärk- ten eintrete. Statt Sparsamkeit mit Geldern, Aufwand mit Tönen Unbelehrbare, die nicht hören wollen, läßt es der Diskont fühlen „Kann der Bundeskanzler eine geschlos- sene Rücktrittserklärung der Minister Er- hard, Schäffer und des Direktoriumspràsi- denten der Bank deutscher Länder, Geheim- rat Vocke, riskieren?“ Das war die erste Frage, die sich die— im Kölner Gürzenich versammelten— etwa 800 westdeutschen In- dustriellen vorlegten, als Dr. Adenauer zu ihnen anläßlich der Jahreshauptversamm- lung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie sprach. Dr. Adenauer hatte nämlich— an anderer Stelle dieses Blattes wird darüber ausführlich berichtet— die Folgen der Diskontsatzerhö- hung in tiefster Schwärze malend nicht nur gesagt a) der Konjunktur sei ein Schlag versetzt worden; b) das kleine und mittelständische Unter- nehmertum würde am Härtesten betroffen. Nein, der Bundeskanzler erklärte auch, die beiden Minister würden bei der— für den Abend des 24. Mai anberaumten— Ka- binettsitzung zur Rechenschaft„gezogen wer- den“ dafür, was sie bei der Zentralbankrats- sitzung vom 18. Mai vorgeschlagen und Was sie gebilligt haben.„Zur Rechenschaft ge- zogen“ werden oder„Rechenschaft ablegen“, um diese beiden„Zungenschläge“ geht augen- blicklich der Streit über den unser Bonner En- Korrespondent folgendes berichtet: „Mehr und mehr werden Tonbänder zum verpönten Requisit der Politik. Letztes Streitobjekt ist die Aufnahme, die von der Rede des Bundeskanzlers vor dem Bundes- verband der Deutschen Industrie im Kölner Gürzenich am Mittwochabend gemacht wurde. Donnerstagvormittag klingelten bei den Rundfunkleuten, in deren Besitz sich das wertvolle Stück befindet, ununterbrochen die Telefone. Das Kanzleramt empfand die Ankündigung Dr. Adenauers, er beabsichtige die Minister/ Erhard und Schäffer zur Rechen- schaft zu ziehen“, nachträglich offenbar zu hart. Sie sei in der Erregung des Augenblicks herausgerutscht und im Zorn über das selbst- ständige Vorgehen des Zentralbankrates. Während die Verhandlungen um das Ton- band noch hin und her gingen, tauchte. im Rundfunkstudie, Zigarrenbewehrt Wie eh nad Jeh, Prof. Erhard auf, und ließ sich die Ausführungen seines für die Politik verant- wortlichen Regierungschefs vorspielen. Be- sonders die Formulierung zur Rechenschaft ziehen! wurde eifrig notiert und als Rüstzeug zur abendlichen Kabinettssitzung mitgenom- men. Schwere Auseinandersetzungen sind unvermeidlich! kommentierte Staatssekretär a. D. und CDU-Vorstandsmitglied Dr. Otto Lenz.“ 5 Zurück zu den betretenen fragenden Blicken, die sich Dr. Adenauers Zuhörer im Gürzenich zuwarfen. Daß sich der sonst so beherrschte und kühl überlegende Bundes- kanzler von Anwallungen des Zornes hin- reißen ließ, bezweifelte jedermann. Eher glaubten Hellhörige, Dr. Adenauer halte so eine Art„Vorwahlkampfrede“ Insgeheim sei er von der Unumgänglichkeit der Zen- K URZ NACHRICHTEN 7255 Im Journal Officiel ist eine Liste liberali- lerter Waren veröffentlicht, für welche die temporäre Ausgleichsabgabe herabgesetzt oder zulsehoben Wird. Für die meisten dieser Wa- den wird die Abgabe von 15 auf 11 v. H. bzw. an 10 oder 11 auf 7 v. H. gesenkt. Für einige Akikel wird sie von 15 auf 10 v. H. ermäßigt. zu pachten ute Importgüter werden ganz von der Aus- 3. d. Vell. bleichsabgabe befreit. ä Eine Kürzung der bestehenden Exportver- Fünstigungen wird in Kürze erwartet. Das und Wirtschaftsministerium arbeitet Zeit an einer für das Ausland annehm- eren Formel für die Exportförderung als erige System. 5 rbereinigungs- und Siedlungskredite a) Der Haushaltsausschuß des Bundes- At. am 24. Mai bei den Beratungen über tat des Bundesernährungs ministeriums tts! für die Flurbereinigung in der Bun- bublik bewilligt, Es handelt sich um ins- MIII. DM, die als Darlehen und Zu- gewährt werden. ligt Wurde ferner ein Betrag von Min Dur für die ländliche Siedlüng. Der Zaushaltsausschuß beschloß schließlich, den ermerk für die Zuschüsse zur, Kultivie- des Emslandes in Höne von 34 Mill. DM zuheben. Heber diese Mittel kann also frei ü werden, sobald der Haushalt vom Par- nt verabschiedet ist. N Mwaxenabkommen bewährt sich CS wW)U Im Rahmen des deutsch- französischen Warenabkommens sind im Jahre 1955 unc Ausfuhren in Höhe von 11,2 Millionen N abgewickelt worden. Der nach dem Kriege . krüheren französischen Besatzungszone gekünrte und später zwischen Bonn und vertraglich festgelegte Grenzwarenver- r ibt der Wirtschaft der französischen ſtenzdepartements und der Grenzländer Ba- „ fürttemberg und Rheinland-Pfalz die lichkeit, neben dem allgemeinen deutsch- gaſischen Warenaustausch zu besonderen ansungen einen begrenzten Warenaustausch en beiderseitigen Grenzgebieten zu pflegen. elanstürmende Stahlkonjunktur 5) Die amerikanische Stahlproduktion soll esem Jahr nach Ansicht von Fachleuten 7 Stahlwirtschaft voraussichtlich wieder n Lorjahresrekord von 117 Mill. t erreichen. Jülbeschäktigunssstütze in USA ab) pas amerikanische Arbeitsministerium bab am 24 Mai 0 5 Fate Mai bekannt, daß die Zahl der Be 5 15 n in allen Teilen der Vereinigten alen, ausgenommen in den Automobilzentren, im Ansteigen begriffen sei. Für Detroit, Flint, South Bend und Kenosha, die vier Städte mit der größten Zahl von Automobilfabriken, sind inzwischen wegen der umfangreichen Entlas- sungen von Arbeitern wirtschaftliche Förde- rungsmaßnahmen der Regierung vorgesehen worden. Wann wird deutsches Eigentum frei? (AP) Die in Argentinien während des Krie- ges beschlagnahmten italienischen Vermögens- werte sind nach der Meldung des argentini- schen Außen ministeriums am 23. Mai freigege- ben worden. a Kolumbien-Abkommen verlängert (VWD) Das deutsch-kolumbianische Handels- abkommen, das ursprünglich von kolumbiani- scher Seite gekündigt worden war, ist durch einen Notenwechsel zwischen der Bundesregie- run und der kolumbianischen Reglerung um ein weiteres halbes Jahr bis zum 26. Dezem- ber 1956 verlängert worden. Genehmigte Montan- Zusammenschlüsse (VWD) Die Hohe Behörde genehmigte am 23. Mai zwei Anträge deutscher Unternehmen auf Zusammenschluß oder Zusammenarbeit im Rahmen von Artikel 66 des Montan- Vertrages. Allgemein wird angenommen, daß es sich hier- bei um die Interessengemeinschaft zwischen der August-Thyssen-Hütte und der Niederrheini- schen Hütte sowie um den Erwerb der Ham- burger Howaldtswerke durch eine Gruppe un- ter Führung der Dortmund-Hörder Hütten- Union handelt. J. M. Voith übernahm Kaus-Paket Die Hauptversammlung der Deutschen Ef- keeten- und Wechsel-Bank am 24. Mai in Frank- furt/ M. genehmigte antragsgemäß den Ab- schluß für 1955 mit 9(8) v. H. Dividende. Der bisherige Großaktionär, W. Kaus(mit 40 v. N.), hat das Aktienpaket inzwischen verkauft. Neuer Großaktionär mit einem Anteil von 26 V. H. ist die Maschinenfabrik J. M. Voith GmbH, Hbi- denheim/ Brenz, deren Direktor Hugo Rupf an Stelle von Dr. Wilhelm Bötzkes(Industrie- kreditbank, Düsseldorf) neu in den Aufsichts- rat gewählt wurde. Teure UdssR-Touristik 5 8 (AP) Die belgische Luftverkehrsgesellschaft Sabena wird in der Zeit von Mitte Juni bis Anfang September in Zusammenarbeit mit der sowjetischen Aeroflot acht I18tägige Gesell- schaftsreisen nach der Sowjetunion veranstal- ten. Die Rundreise, die einen Aufenthalt von acht Tagen in der Sovjetunion einschließt, kostet 1750 Dollar(7350 DM). 1 3 tralbankratsmaßnahmen überzeugt; er wolle dies jedoch— in dem jedem Politiker eige- nem Wunsch, ja nicht unpopulär zu wer- den— nicht zugestehen, und rede wider bessere Ueberzeugung— zum Fenster hin- Aus. „Was glauben Sie wohl, wie am Tage nach einem geschlossenen Rücktritt Erhards, Schäffers und Vockes die DM in Zürich notiert?“ spöttelte ein im Gürzenich an- Wwesender Bankier.— Noch spöttischer er- widerte ihm ein Industrieller:„Wahrschein- lich überhaupt nicht“. 5 Egal, ob falscher Zungenschlag, Entglei- sung in Zornesanwallung. Egal, ob„Rechen- schaft ablegen“ oder„zur Rechenschaft zu ziehen“, bedauerlich bleibt, daß der Chef der Regierung anscheinend noch immer nicht gewillt ist, aus der Notenbankmaß- nahme, die diese Diskonterhöhung darstellt, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Just dasselbe, was Dr. Adenauer als Folge der Diskonterhöhung jetzt voraus- sagte, just dasselbe wurde nämlich— war- nend vor und in betrübter Betrachtung nach dem Zentralbankratsbeschluß vom 18. Mai — von Kennern und Könnern der Wirtschaft prophezeit. Prophezeit und dazu angemerkt: „Wollen die Unbelehrbaren nicht hören, darm müssen sie eben fühlen, daß es S0 nicht weitergeht. Dem Zentralbankrat bleibe Keine andere Wahl, solange die Ausgabe- freudigkeit der Parlamentarier und der Re- gierung andauere. Die Reaktion der Politiker auf die War- nungen, die vor der Diskonterhöhung laut wurden, war geradezu grotesk, wenn nicht tragikomisch. Man setzte sich in einem so- genannten„Kuchenausschuß“ zusammen und beriet frisch, fromm, fröhlich und frei(von Allen Skrupeln darüber, woher das Geld eigentlich stamme, wie die in Fritz Schaf- fers sich zum Juliusturm anstauenden Schätze verteilt werden sollten. Da war keine Sozialreform großzügig genug. Auf gezielte Steuersenkungen legte jedermann großen Wert.„Gezielt“ sollten sie sein und doch vom Streuungseffekt einer Maschinen- pistole, damit kein Teil der Bevölkerung zu Unrecht benachteiligt würde, Daß eine all- gemeine oder wie ein moderner Fach- ausdruck sagt„lineare!—, Steuersenkun ohtie jegliches„Zielen“ besser wäre, wollten nur die ganz Einsichtigen zugestehen. Die Mitglieder des„Kuchenausschusses“ — an dessen Entstehung der Bundeskanzler gar nicht unschuldig sein soll— wurden sich dabei gar nicht bewußt, daß sie über einen „Kuchen“ verfügten, verfügen wollten, den sie selbst nicht gebacken hatten. Nicht einmal das Rezept zu seiner Entstehung haben sie geliefert. Es sei denn, die von ihnen, und vom Regierungschef mitverantwortete Steu- erpolitik würde als solches Rezept angesehen werden. 5 Wie entstand denn eigentlich der jetzt zur Verteilung anreizende„Kuchen“? Nun, man hat klein und groß, man hat die mittelstän- dische Wirtschaft und das Bauerntum, Selb- ständige und Lohnempfänger, einer enormen Besteuerung unterworfen. Einer Besteuerung, die— fachmännisch ausgedrückt: konfiska- torisch— enteignend wirkte. Und nun wollte man großzügig Rückgabe„gewähren.“ Eine Rückgabe, deren es vielleicht gar nicht bedurft hätte, wenn nicht vorher be- reits„genommen“ worden wäre. Genommen unter dem Motto,„der Staat braucht Geld“; genommen unter dem Motto, es müsse dies oder jenes gebaut, dies oder jenes errichtet, dies oder das angeschafft werden. Zum Schluß blieb ein Juliusturm mit rund 8 Md. DM übrig. Seit Jahren, ja eigentlich seit Bestehen der Bundesrepublik, wurde dem Bundes- kanzler erklärt, die von der Bundesregie- rung betriebene Steuerpolitik führe in eine Sackgasse. Er hat alle Warnungen, alle Hin- weise achtlos übergangen. Jetzt empfindet er es als unbequem, die Rechnung präsen- tiert zu bekommen. Die Rechnung des Zen- tralbankrates, der übrigens ebenfalls schon wiederholt gewarnt und gemahnt hat. Was nun? Die westdeutsche Währung ist stabiler denn je. Der Zahlungsmittelumlauf ist nicht überhöht. Er beträgt rund 13,5 Md. DM und ist mit Gold- und Devisenreserven Eiiektenbörse Mitgeteilt: Absatz, in etwa gleicher Höhe gedeckt. Das Preis- niveau ist etwas überhöht, weil den Agrar- Politikern politische Zugeständnisse gemacht worden sind, die eine Erhöhung der Agrar- Preise um 12 Prozent nach sich zogen. Eine nennenswerte Arbeitslosigkeit besteht nicht. Das sind die positiven Kennzeichen der gegenwärtigen Wirtschaftslage. Dazu kommt, daß der Staat— noch nicht— mehr aus- gibt als er Steuern einnimmt, im Gegenteil, er nimmt sogar mehr ein, als ausgegeben Wird. Aber dieser Staat will ja stets mehr aus- geben. Sei es unter dem Titel des„steigen- gen Staatsbedarfes, sei es unter dem Titel der zuschußbedürftigen Sozialreform, oder der Wiederaufrüstung, sei es unter dem Titel des Ausbaues der provisorischen Bundes- hauptstadt oder— weil„gezielter“, wir- kungsloser— Steuerbegünstigungen. Das geht nun einmal nicht. Der Zentral- bankrat sieht— nicht in jedem einzelnen dieser Projekte, sondern in ihrer zusammen- geballten Wucht— eine Währungsgefähr- dung und schiebt mit der Zinsverteuerung einen Riegel vor. Einen Riegel, der die Re- gierung zur Sparsamkeit zwingen soll. Gut, daß dies der Zentralbankrat tun kann. Daß er noch die Souveränität hat, abzuriegeln, bevor die Währung in Gefahr gebracht wird. Ein Lob übrigens auch den beiden Bundes- ministern Erhard und Schäffer, die beratend an der Zentralbankratssitzung teilnahmen und nicht widersprachen. Der Bundeskanzler aber„lege sich selbst Rechenschaft“ darüber ab(er kann es auch „sich selbst zur Rechenschaft ziehen“ nen- nen), ob nicht hier und dort zuviel verspro- chen wird und wurde, ob nicht hier und dort, der Popularität halber,. Zugeständnisse ge- macht worden sind, die einfach unerfüllbar bleiben, weil kein einzelner, kein Volk und keine Volkswirtschaft mehr ausgeben kann, Als der fleißigen Hände, der fähigen Geister Arbeit erbringt. 0 Sparsamkeit heißt das Zauberwort. das alle, aber auch alle, harten Worte und Töne überflüssig macht. Sparsamkeit im Ausgeben und auch im Einnehmen. Eine kurze Meldung gibt vielleicht Auf- Schluß darüber, Was gemacht werden sollte; Nis gesamten Steuereinnahmen ges Und der Länder betrugen im Apri vorläufigen Berechnungen rund 2,56 Milliar- den DM. Das sind rund 245 Millionen DM oder 10,5 Prozent mehr als im April 1955. Nun Herr Bundéskanzler, nun Herr Bun- desfinanzminister! Ziehen Sie doch aus die- sen Tatsachen die Konsequenzen. Normali- sieren Sie doch endlich die Steuergesetz- gebung. Bitte keine Ausflüchte von wegen „zuerst Steuervereinfachung, dann Steuer- senkung“. Das ist bloße Hinhalterei. Sind die Steuern niedrig, den Verhältnissen an- gepaßt, dann wirken sie sich auch verein- facht aus. Möglich, daß ein Politiker vom Format Konrad Adenauers— trotz geringen Einfüh- lungsvermögens in wirtschaftliche Gegeben- heiten— alle diese Zusammenhänge klar sieht. Möglich, daß er mit harten Tönen nur des Bundeswirtschaftsministers Erfolge her- Absetzen Wollte. Es pfeifen ja bereits die Spatzen von allen Dächern Bonns, daß es dem Bundeskanzler gar nicht angenehm war, von seinem Bundeswirtschaftsminister zu Hören zu bekommen,„den Bundestagswahl- kampf des Jahres 1954, den habe ich gewon- nen, ich mit meiner Wirtschaftspolitik“. F. O. Weber 045 Sfb kN- EPAcK 1051.56 e — 5 obteſ Rechungs: jahre: 1.4. His 3.3. Das Steueraufkommen von Bund und Ländern war im apgelaufenen Rechnungsjahr 1955/56 (1. April 1955 bis 31. März 1956) höher, als die offiziellen Vorausschätzungen im Herbst 1954 annahmen. Trotz der Steuersenkun- gen, die im Januar 1983 in Kraft traten, erhöhten sich die Einnahmen aus den Einkommensteuern noch um 200 Mill. DM gegenüber dem Vorjahre, Während die Umsatzsteuer infolge des unerwar- teten Konjunkturauftriebes 1,3 Md. DM mehr und die Verbrauchssteuern und Zölle 1,3 Md. DM mehr erbrachten. In die Kassen des Bundes und der Länder flossen 1955 genau 30 v. H. mehr Steuern als im Jahre 1951. Für das laufende Haus- haltssahr erwartet die Bank deutscher Länder allerdings nicht, daß sich der Bundesfinananini- ster wieder um Milliardenbeträge zu seinen Gun- sten verschätzt hat. Globus Brasilien braucht Kapital Wir sollen borgen 8 Brasilien ist an westdeutschem Kapital nach wie vor außerordentlich interessiert, erklärte der Präsident der Staatsbahnen in 5 Minas Gerais, Dr. Joao Kubitschek de Fi- gueiredo, auf einem Empfang der Deutsch- Ibero- Amerikanischen Gesellschaft in Frank- furt. Besonderes Interesse bestehe für In- vestitionen auf den Gebieten des Transport- wesens, des Straßenbaues, der Eisen- und Stahlindustrie, der Elektrizitätswirtschaft und der chemischen Industrie. Brasilien biete für solche Investitionen, für die Ga- rantien des Rücktransfers gegeben werden, die besten Bedingungen, nämlich billige Ar- beitskräfte und ausreichende Energiequellen. Eine gewisse Bereitschaft der westdeutschen Wirtschaft, in Zukunft ihre Investitionen in Brasilien zu intensivieren, sei unverkennbar. Der Präsident der Industrievereinigung von Minas Gerais, Dr. Lidio Lunardi, wies in diesem Zusammenhang auf die steigende Bedeutung des Handels mit Brasilien in der Phase der intensiven Industrialisierling, in die Brasilien jetzt eingetreten sei, hin. Kubitschek und Lunardi gehören der brasilianischen Wirtschaftsdelegation an, die sich auf Einladung des Auswärtigen Amtes seit Anfang Mai in der Bundesrepublik auf- hielt.. e, 5 . 58 2 85 0 Iranisches Einfuhrv WUrde erleichtert 5 (VWD) Das neue iranische Einfuhrverfal ren für das Jahr vom 22. März 1956 bi 21. März 1957 sieht gegenüber dem b 1 gen Verfahren bedeutende Erleichterung vor. Es gibt künftig nur noch eine einzi Warenkategorie, und Einfuhrdevisen werden zu einem einheitlichen Devisenkurs abgerech- net. Unterschieden wird nur noch zwischen wichtigen(essentials) und unwichti (nonessentials) Einfuhren. Diese Einteilun hat jedoch nur die Bedeutung, daß „essentials“ Devisen auf jeden Fall Bank Melli Iran bis zum Gesamtbetr. müssen, während für die„nonessentials visen nur nach Maßgabe der Devisenlage und innerhalb der Kontingente bereitgestellt werden. Um nicht Gefahr zu laufen, i 5 Kontingent bis zum Eintreffen der Iran erschöpft ist und die Einfuhrgenehmi- gung deshalb versagt wird, kann der irani. sche Importeur gegen Hinterlegung von zehn Prozent des Warenwerts das Kontingent in der gewünschten Höhe blockieren lassen. Marktberichte vom 24 M! Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Preise in DM je kg(Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3.904,15(44,15); Rind 4,00 4,15(4,004, 15); Kuh 2,90—3,50(2,903,550); Bullen 3.90—4,05(3,90—4, 10); Schweine 3,40—3,50(3.30 bis 3,40); Kalb 4, 405,20(4,605, 30); Hammel 3,60 bis 3,80(—); Marktverlauf ruhig. Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 91(in der Vorwoche 110) Fer- kel. Preise für Ferkel bis 6 Wochen alt 58-64 DM (60 DMW); über 6 Wochen alt 66-72 DM(65-78 DM) je Stück. Marktverlauf: langsam, Ueberstand. Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr zufriedenstellender vereinzelt Ueberstände. Es erzielten: Rhein-Main Bank AG in Mannheim Mannheim 0 Frankfurt a. M., 24. Mai 1956 Börsenverlauf.(VWD) Die etwas freundlichere Stimmung des Vortages behauptet. Einige Spezial- Werte erzielten Kursbesserungen bis zu 3 Punkten. Darunter am Montanmarkt Klöckner Werke, Hüttenwerk Oberhausen, vorübergehend Phönix Rheinrohr und Mannesmann. Gußstahlwerk Witten gaben um etwa 15 Punkte nach. I8-Farbennachfolger bei unterschiedlicher Umsatztätigkeit nicht Sanz einheitlich. Banken im Rahmen der Allgemeintendenz teils bis zu 3 Punkten höher im Han- del, Elektropapiere auf vorsichtige Rückkäufe seitens des Auslandes mehrprozentig erhöht. Wäh- rend öffentliche Anleihen im allgemeinen zu letzten Kursen Aufnahme fanden, blieben Pfandbrieſe und Industrieobligationen zu weiter weichenden Kursen angeboten. Aktien 23.5. 24 5 Ak tlen 23 5 24. 5. Aktien 23.5. 24. 5 Harpener Bergbau Heidelb. Zement Hoesch) Elo Mannesmann 167 Rhn. Braunkohle 245 Rheinelektra 2 RN 202 Seiwolft 190 f Siemens& Halske 108 Südzucker 180 Ver. Stahlwerke) Zellstoff Waldhof 3%,ç¼ Badische Banz 208 Commerzbank) 200% Commerz- 214 228 161 ½ AEG BBW BN W Conti Gummi Oaimler-Benz Dt. Erdöl! Degussa Demag Dt. Linoleum Durlacher Hof Eichbaum-Werge Enzinger Union) (G-Farben Liquis Ant.-Sch.) BAS HH Farbenf. Bayer Farbwerke Höchst Felten& Guill. 220 Irün& Bilfinger n RM-werte 207 200 180 27⁰ 370 404% 241/ 234 202 199 T 198 180 200 202 181½ 278 372 u. Credit-Bank Deutsche Bank) Süddeutsche Bank 114 278 144 112% 108 160 202 113 240% Dresdner Bk.) Rhein-Main Bank Reichsb.-Ant Sa. 112 275 145 113¼ 171 ½ 160 201% 1135 240% 198 19 20⁰ 59 0% Monta- 5 Nachfolger Bergb. Neue Hoffg. Dt. Edelstahl! Bortm. Hörd. Hütt. Gelsenberg GHH Nürnderg Bosse! Klöckn.-Humb. D. Klöcknerwerke Phönix Rheinrohr Rhein. Röhrenw Rheinst. Union Stahlw. Südwestf. Thyssenhütte 3595 Erbsen ital. 5060; Salatgurken Stück 90—11 6 Bund ö ar- ber 12—18; Lattich 30-40; Kopfsalat deutsch 1424 Schnittlauch 10—12; Sellerie Stück 30-70; dto, Ge wichtsware 6080; Spargel 1 15 35 III 105—120; IV 80— 90; Spinat 10—15; Tomaten hol 200—220; Frühwirsing 2035; Zwiebeln 3036 Aepfel 2550; dto, ausl. 4060; Apfelsinen Blut 7 bis 78; dto. Jaffa 5055; Bananen 19-20; Zitronen Kiste 3438; Stück 15—18. 5 8 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Große Anfuhr, Absatz zufriedenstellend, Kopfsalat gut gefragt. Spargelanlieferungen in- folge Trockenheit und Wind geringer, Preise an- ziehend. Es erzielten: Winterkopfsalat Stück 20 bis 250 8 1112; dto. 250-300 g 12—14; Somm Kopfsalat 200250 f 1112; 250300 g 12—14; Som- merspinat 7—10; Rhabarber 9—10; Hausgurke Stück 350500 8 60—75; 500700 830-90; Treib blumenkohl Stück 70-100; Freiland- Blumenkohl 4 bis 65; Kohlrabi Stück 25— 28; Möhren 18; Lauch 25 125 125 7 A 141149; A II 126—133; B 114 bis Weinneimer Obst- und Gemüse- Gronmarkt () Anfuhr in Spargel etwas verringer flotter Absatz, heute erstmalig geringe Menge Freiland-Erdbeeren am Markt. Es erzielten: 8 gel A 1 134141; A II 128—128; B 106109; C 6269 Erdbeeren Freiland 300; Erdbeeren Treibhaus 450 NE-Metalle 160; II 1 e Elektrolyt-Kupfer f Blei in Kabeln Aluminium für Leitzwecke Westdeutscher Zinn-Preis Freie Devisenkurse Geld Brief 6,665 6,685 8,389 8,409 1.1901 1.1921 95,505 95,705 109,725 109,945 4,2485 4,2535 11,712 11.732 980,645 80,905 1000 italienische Lire 100 belgische Frances 100 französische Frenes 100 Schweizer Franken 100 holländische Gulden 1 Kanadischer Dollar 1 englisches Pfund 100 schwedische Kronen 100 dänische Kronen 60,33 60,45 100 norwegische Kronen 56,52 55,64 100 Schweizer Franken(Fr.) 98,08 98,238 1 US-Dollar f 4,2045 4,2145 10% DMW= 417,50 DM-O; 100 DM-O= 235,4 DM-W um 3 Md. DM Seite 12 MORGEN Freitag, 25. Mai 1956/ Nr. 11 177. df ̃ñ̃ d ĩ 4 eee e EN KEN ret. 20 HEUTE PREMIERE 13, 15, 17, 19, 21 Uhr Amerika spricht von einer sensationellen Neuentdeckung und meint— Cornell Borchers in ihrem 1. Hollywood-Film VORVERKAU FA 1025 omnes er bsc ger Suben Die Geschichte einer großen Liebe und eines verhängnis- vollen Irrtums. Nucl Sie werden sich der Weltmeinung anschließen: GRETA GARBO und INGRID BERGMAN haben in der Deutschen CORNELL BORCHERS eine würdige Nach- folgerin gefunden! SONNTAG vorm. 11.00 Uhr nochmals Das musikalische Farbfilm- Ereignis wellberübunte Ober Meclame Butterfly weltberühmte Oper SAMSTAG 23.15 Uhr Spätvorstellung i dem perbfim Ilß TO CHe Lear Mata Hari in dem Farbfilm Ein Welterfolg in Spannung, Exotik und Erotik präsentiert auf Breitwand: Die größte Sensation des Jahres. Das Kolossalste Ungeheuer, das je auf der Leinwand gebracht wurde. Versäumen Sie J b, Meite Strage Telefon 3 02 76 . Aufsehen erregt hat. Urs ö He Mang ee ie Wenn der Mensch über ein ge- schaffenes Werk die Kontrolle verliert. 13.50. 16.00. 18.10. 20.20 Täglich 1 22.20 Spätvorstellung.- Breitwand- Erstaufführung, der spannungsgeladene Sitten- Kriminalfilm Paris in seiner triebhaften Erotik, mit seinen dunklen Häusern und düsteren Gassen. Herta Feiler, Claus Holm, Theo Lingen u. v. a. sehen Sie in dem unterhaltenden Farbfilm Wenn die Nlpenrosen hlüh'n 8 77 10— Beg.: 15.45, 17.45 u. 20 Uhr. Sa. Spätvst. 22 Uhr Telefon 3 21 49 diesen Film nicht, der überall in der Welt 1500 1.50. 20.10 Lebe, Brot und Eifersucht Freit. 22.30:„MENSCHENRAUBE IN SINGAPUR“ PANRK-Theater LIndenhof Die Wendung im leben eines Manne; der seiner Liebe sicher War carl Raddatz- Hilde Krahl- Albert Lieven Ernst Schröder Gisele Tantau- Harry Meyen Hervorragende Darsteller in einem neuen deutschen Telefon 5 00 50 Jgd. ab 10 J. zugel. SAMSTAG 23.5 Uhr— 5. Wiederholung Pariser Revuen- Schöne Frauen Striptease in PARISER NACHTE mit den rassigsten Pariser Revuestars. SONNTAG 11.00 Uhr— 3. Wiederholung Ein Farbfilm aus dem Ferzen Afrikas. SMKASENGA- Mörder des Dschungels Im Beiprogramm: Ein überwältigendes Erlebnis:„Billy Graham“ Vorvk. 13.00, Sa., So. 11.00 Jugend ab 16 Jahre Telefon 5 00 51 15,30 18.00 20.30- fa.-50. 13.30 Ein Hohelied menschlicher Bewährung! Claus Biederstaedt Eve- Ingeborg Scholz Gisela von Collande— Paul Esser Karl John- Hans quest- Rudolf Vogel Rainer Penkert Helen Vita Elfie Pertramer Fritz Wagner Regie: Wolfgang Liebeneiner Ein Film voll Sehnsucht und Glück, Pflichterfüllung und Humor. + Ein junger Leutnant gibt seinen Männern vorschrifts- widrig Urlaub auf Ehren- Wort. Was machen Männer nach jahrelanger Abwesenheit von der 5 1 Stunden? Sehuld und Lu hne! Ein grandioses, schonungsloses u. realistisches Sittenbild aus Griechenland! El. ENA KL EUS PIERRE CRESSO V Ein Triumph der Schönheit über menschliche Gemeinheiten! Telef. 4 03 96 Jugendverbot 1400, 160 E 20³⁰ in verlängerter Erstaufföhrung! 2. Moche in Hannheim Ein Rendezvous der großen Stimmungskanonen Grethe Wejser Walter Giller Rudolf Plaite Oskar Sime Bibi Johns Ingrid Lutz paul Henckels Kai fischer und ly Buhlan f Bu 1450 1630 eU REEI 18.4 2100 Ein Brillont- Feuerwerk zöündender Sitüqtions- Komik! Synkonen Schlager Schwiegermöter Regie: Georg Jacoby Musik: Michgel Jary . Unser 1 Kultur film l 5 2 Die gröne 22 Insel Kasse ab 14.00 Tel. 5 18 95 Jogendverbot Telefon 3 13 90 Ab morgen:„IONTERNEHMEN SCHLAFSACK“ 8.30 d Die 6 Farbfilm-Revue auf glitzerndem Eis Simphonie in Gold Germaine Damar— Joachim Fuchsberger und die weltbekannte„Wiener Eisrevue“ Sonnt. 14.00 Uhr:„DER ROTE REITER“ Farbf.) 20.45 Uhr, Sonntag auch 16.15 Uhr LUXOR Zeppelinstr. 23 Deifere Deransfallungs-Anæreiqgen finden Sie quf Seife 13 III e FleEm-Jneceten 11 111% 111 1 14 lll LD 2 ig als Triumph der Schauspielkunst C ANNA MAGNANI („beste Schauspielerin des Jahres“) BURT LANCASTER Die tätowierte Rose THE ROSE TATTOO) 7 nach Tennessee Williams gleichnamigem Bühnenwerk mit MARISA PAVAN BEN COOPER VIRGINIA GRET Regie: DANIEL MANN Preisgekrönt mit 4 Oscars Deutsches Prädikat:„wertvoll“ Ein ergreifendes Filmwerk um ein Frauenschidssal Täglich nur 3 Vorstellungen: 14.30, 17.30 und 20.30 Uhr (Telefon 4 46 4% ö Der tungs K. W. REA SAAL. 3 FE. Sal. III WA 19.30, 80. 3. — Telef — IN Feud Telefc 3 Film freud Telef 0 41 Telef FE Nee Telefe in let Telefc Im SON DERZTYKLVUsSs Gusammen mit Filmclub): Samstagnacht 23.00 Uhr und Sonntagvormittag 11.00 Uhr Wenn man die Schule schwänzt (L' ecole buissonniére) mit Bernard Blier— Juliette Faber (Originalfassung mit deutschen Untertiteln) AD. Ah Telefo (Taza, Sehn des cochise DAs eint MascOPE-TuEATER A7 nEsSplATZ Nuf 31186 Ein Film der harten Kontraste und der mitreiß. Spannung! Ein Farbfilm in kalle tl id A THobsAAb Atlks) Die abenteuerliche Geschichte eines Mannes, der außer- halb des Gesetzes leben wollte. 0 Ein packender Reisser der Sonderklasse! Täglich: 14% 162 19 21e Uhr Jugendliche nicht zugelassen— FREITAG, SAMSTAG 23.00 Uhr, SoNNTAG 14.00 Uhr ROCK HUpsoN in dem Abenteurer- Farbfilm FIM TEEAT TI AD KSK Tel EON 43310 LHS HEK HAUs MITTETSTN ATN Telkfon 511686 rk Douglas in Heute letztm.: Ki SEUs 8 DI FAHRTEN des DX an Ab Sa.: Der gr. Familienrom, m. Dieter Borsche, Nadja Tiller DiE BARRN Der Untergang ein, alt. 1 15.30, 18.00, 20.30. Präd. Wer Lilli Palmer— Curd Jürgens in dem erregenden Spitzenfim TEUFEL IM SEID E Die Machtprobe einer Liebe! Täglich: 16.00, 18.15, 20.30 Uhr 1 KA F Telefe — er Sonnt⸗ Abfah Mann! Dienst Abfah Mhm. Donne Abfah Mhm, Donne Abfah Mhm.- Ern eee, — Nr. 10 ä u 119/ Freitag, 25. Mai 1956 MORGEN Selte 18 Menu? G, uffürston- Hu Jungbuschstr. 8. Telefon 5 35 44 Waldhof. Ruf 5 93 01] Gartenst. Ruf 3 93 01 2 Tägl. 18.00 und 20.30 Tägl. 18.30 und 20.43 Asa Sonnt. auch 15.43 Uhr Sonnt. auch 16.13 Uhr 1 Kaiser ö Jugendl. zugelassen! Jugendl. zugelassen! Patgage Tägl. geöftnet von 19 bis 3 Uhr Friedrich Musik im Blut Andre u. Ursula Weine Gunten dam f alan E. Sa. 250 WIIdwest Farben Ife Süden el 5 Köche U Küöch 8 10 1 f 2 Ur 0 Seschäfts-Anzeigen. 75 nah und fern Umzüge auch Beiladungen aal au 1345 Jugenddst. MU F IIERPFADEN EMInAI te lenngardt, Beppe Brem, Cart Regnfer WA ILD HOF Ernst Waldow, Franz Muxeneder, Jupp Hussels: 8 8 Tage KO MBI- REIS E un en b Unternehmen Schlafsack Kunareie in. eli. autetu,: Helvetia Weder 8 9205 Rundreise im Reise- Autobus: Telefon 5 38 49, 5 22 82. 80, à. 16.15 Uhr Fr. Sa. 22.45 Uhr Randeipn scott Dieser Mann wels zuviel vom Alltag Dienen Se e de., fie inardt. Bucmneltung 8 Von Fr. bis Mont., je 18.48 u. 21(So., auch 16.30) 27 — 0 5 Neueinrichtung und Einlernung.* A +¹— re un d L Su 1 1 Kukenthalt mit Verlängerungs- 308. Fischer. Friedrich-Karl-str 14 Erhältlich in allen einschlägigen Geschäften mit Elis. Müller— lwan Desn O 7, 11 am Wasserturm möglichkeit. 1 f 2 5 9 F 1, 5 am Marktplatz Gesamtpreis ab bu 201. Alleinvertrieb: WILHETIM MUTLIR. Mannheim Telefon 4 44 00 8 t t 29.00 Uhr. Vor Gott und den Mensehen mit A. Weisgerber, H. Söhnker, Vikt, de Kowa NUR Sonntag, 14.30: Kinder-Märchen: Der Flaschenteufel Freit. 20.00, Samst. u. Sonnt. 17.30 u. 20.00 Uhr Io N ir Leibregiment. relefon 7 17 29 Die große Liebe eines königlichen Herzens. FEr.— S0. je 22.15:„Vier bleiben auf der Strecke“ Sa. u. So. je 15:„Die Abenteuer d. Wundermaus“ anne e e, W feudenhelm Fr., Sa. U. S0. 22.18, Sg. U. 80. auch 15.00 Uhr; Telefon 7 18 37„Drei aus Texas“, Abent.-Farbflim auf Breitw. Joe Stöckel, Lucie Englisch, Gunther Philipp re 5 IA in Oberbayern d täglich 20.30 Uhr, Samstag und Sonntag auch 18.00 und 20.30 Uhr. Er 40 0 nenn Fr. u. Sa. 22.30 Uhr Spätvst. Telefon 4 81 92 7 7 7 5 B. 1 VERA CRUZ FER RV%. 1 u. 20 Unternehmen Schlafsack Neckarau Der große deutsche Film nach dem Stern-Roman Fr. u. Sa. 22.30 Uhr:; J 801 releton 4 316 R.-Scott-Farbfum Dieser Mann weiß zuviel Fps Tägl. 20,30 Uhr, Samst, u. Sonnt. auch 18.00 Uhr can DIE WII DE AUS IE Telefon 4 85 65 858 0 220 Uhr Spftvorst Das goldene Schwert 1 1 tag 100110* 105 menos Die Mühle im Hafenstraße 11 Jelefon-Sommel- Nr. 5 41 65 Hühischramee in großer Auswenhl — Markenfaubrikute— Teilzahlung aguf Wunsch relefon 3 98 88 Burda Druck und Verlag Offenburg Bad.-Pfülz. Iufrfuhrt-Verein ee eee nb CV b N 0 8 8 FLU I 6 dah-Ianune 28 8 a Pag bilder Flucpiarz MANNMREIM-NEUosTEIn sofort zum Mitnehmen Es starten Woolworth, Mannheim Albert Falderhaum, Hamburg Deutscher Kunsfffogmeister im Motor- und Segelflug Schnelltransporte Tel. 5 28 b. 5 Pf ff Albert Ruesch, Zürich N AN 7 N Adolf E er bab. 7, 4 Schwelzer Kunstflugmelster mit Brut vernichtet 100% ig „Patrouille de Stampe“, frankreich in 83 Stunden ohne Verklebung. 4 Flieger- Asse im Verbands · Kunstflug Hafenstraße 4 Jüddeutsche Kundenkreditbonk Car Mars en, Nasse! LEHMANN Telef. 3 19 41 VVVVV m n Hohe Schule des Segel-Kunstfluges Mannheim, P 5, 1-4 EIIy Beinhorn, freiburg die berühmte deutsche Sportfſiegerin N von 2 2 2 3 8 5 2 72 . EIT TRANS PS RTE Theuwissen. Telefon 5 14 62 Vpma Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hiermit zu der am 5 5 N Donnerstag, dem 21. Juni 1958, 11.30 Uhr sche ni, 7 2 4 im Zimmer 47 der Industrie- u. Handelskammer, Mannheim, L I, 2, Fallsehitmsprönge:(isl Schwwob, ingeistoch Thee Knorr, Mönchen Heinz Girnm, Neckar- gemünd. ludwig Maiberger, Mannheim n stattfindenden Aeleion 4 82 7 2 8 3 6 5 185 75 5 9 2 55 1170 eee e ee NON 0 9 lich 1 N 8 5* wälder Tal nner aufnahme). Typen-Vorführungen. Rundflüge 1 or ent 5 en cuptversaumm ung 5 2 2 a 2 Porkmôglichkeſt quf dem flogplatz- g 5 eingeladen. Anfang: Freit. u. Samst. 18.18 u. 20.30 Uhr, gelände, Anfahrt Seckenheimer Land- Sonntag, 16.00, 18.15 u. 20.30, Montag 20.00 Uhr 9 27 oi straße. 75 5 an„„ 2„ des 0 5 5 onnta„Ml 5 1 4 175 3 immrechts— je 100.— tien gewähren eine imme— Sptvst.: Fr.— S0, Jeweils 22.45 U. So. 14.00 Jgdvst. 0 siecnern Sie, zich rechtzeitig Eintritts. 9 1 sind dieſenigen Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien gemäß 5 18 2 33¹ Jun 2 N 7 E N 13.30 Uhr korten im Verkehrsverein und bei Zen. 2 Hederareini Uf 0 der Satzung bis spätestens 13. Juni d. J. u. a. bei folgenden Stellen N 3 I N 44 D 2 N*. N 5„„ Lod- Desinfizieren mit der modernsten 3 und bis zur Beendigung der Hauptversammlung i 5„ 1. 8 ort belassen: Fei ee 18 Anlage in ihrem Beisein. 1 „Wo der Wind stirbt“ 5. 5 5 f eim: 5 KN FE RTAI Von DEN SIN TFL UT Abenteuer- Farbfilm Schüler—.50 Belttedern Itelt 4. ee Mannheim Teleton 7 66 s ab morgen: 18.00 Uhr Jugend, 1.30 u. 21.00 Uhr Aeairgtzen aufarbeiten Süddeutsche Bank Ad Filiale Mannheim 5 0 5 e eee e 10 e 5 euer 4 70 in Heidelberg: g 5 DI NERIN VON T. KATHREIN“ 5 Seeberger, 8 3, 15, Telefon 437 70 — en 15 02 Wird kostenlos abgeholt u. gebracht 3 Zweigstelle der Gesellschaft J D d 5 8 N 5 75 in Karlsruhe:. + A H R PLAN 1935 6 Bitte ausschneiden!. Badische Bank 5 2 25 5 in Stuttgart: 5 6 5 1 RNiotorschlff A 1 1C 1114 Niederlassung der Gesellschaft ** Abfahrt jeweils Wasserturm! Abfahrtstelle: Kurpfalzbrücke f 8 5 lung! Sonntag, 27. 5. 56 F I U Jeden Samstag nach: Weitere Angaben sind der Bekanntmachung im Bundesanzeiger 5 Abfahrt: 13.30 Uhr pfalz a 7 Fahrpreis: 4,50 DM Sonntag NECKARSTEINA CH öber vom 25. Mai d. J. zu entnehmen. Mannheim- Speyer- Neustadt- Frankenstein- Kallstadt- Mannheim Montag HEIDELBERG Mannheim, den 25. Mai 1956 Dienstag, 29. 5. 56 Od Act Art 5 Donnerstag Der Vorstand Abfahrt: 13.30 Uhr SnWa 8 Fahrpreis: 4, 50 DM Freitag Abfahrt 9.00 Uhr, Rückkunft 20.30 Uhr Mhm.-Mörlenbach-Lindenfels- Grasellenbach- Siedelsbrunm- Mhm. Fahrpreis hin u. zur. DM 3,50— Kinder bis 14 Jahre halbe Preise. Donnerstag, 21. C. 56 3— Tagesfahrt— Jeden MITTWOCH nach d U d F S iN ö nech der Küch. 8 een Rheinfahrt e Abfahrt 3.30, Rückkunft 22 Uhr, Fahrpreis hin u. zurück 3,30 Dl. beim Radios nder f AN, m.-Worms-Alzey-Kreuznach-Münster-Bingen-Oppenheim- 5 Karten im Vorverkauf: Mhm.: Verkehrsverein N 1, 1, Tel. 329 61/62 g 3 Sonntag, den 27. Mai, 19.00 Uhr Donnerstag, 31. 5. 36 Wis ertalfahrt— Tagesfahrt Ludwigshafen: Reisebüro Kohler, Kaiser-Wilh.-Str. 31, Tel. 6 33 40 f ſce-Werkst 5 r nee Darmstadt-Wiesbaden-Lorch-Aßmannshausen-*. 525 5 0 E Omnibusverkehr, Mannheim 4 5 ö Ernst Schäfer Lange Rötterstraße 110- Telefon 5 33 62„Boogiel-städtekampf Luhafen— Mhm.(schöne Preise). Bek anntmac hon gen Leitung: Tanzlehrer A. W. Back LIMELHIGRHT-cOMBO Oeffentliche Ausschreibung. a g ö K 5 Die Arbeiten zur Herstellung von 1d. 292 Ifd. m Straßenkanäle verschie-. 5 5 4 dener Lichtweiten mit 6 Einsteigschächten in der Verbindungsstraße 2 . 5 zwischen Seckenheimer Landstraße und Mühlfeld Weg II und Kanal- Carl ner 5 5 5 g 1 2 g teilstrecke in Mühlfeld Weg II in Mannheim-Neuostheim, sollen in cdder Schneider öffentlicher Ausschreibung vergeben werden. eleganter Herren- und Domeg- Moden 5 5 Eröffnungstermin: Dienstag, den 5. Juni 1956, vorm. 10 Unr, beim pflegt und erneveit hre Garderobe 2 74 Städt. Tiefbauamt— Technische Verwaltung— K 7, Zimmer 316. 3 0 7 2 Vordrucke sind bei unserer Abtellung Neubau, K 7, Zimmer 420 er- IL Lange Rötterstr. 34, Tel. 5348 2056 hältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt wird. ee Mannheim, den 24. Mal 1956 f U 1 1 5 städt. dmaun. Mietgesuche ö 5 1 1 10 El U 0 1 vetstei ann Berufstätige, ruhige Dame f 1110 5 sucht z. 1. Juni 1956 od. später W e 8 4 I U fue ü f 0 10 Un 05 Ifen f Konkurs versteigerung. Samstag, den 26. Mai 19386, 9.00 Uhr, versteigere gutmöbliertes 5 7 8 de er cee U 85 ich in Lützelsachsen a. d. B., Sommergasse 37, im Auftrage des Kon- 1 kursverwalters meistbietend gegen bare Zahlung 1 kpl., Schlafzimmer, Sonniges Zimmer wertvolle, Wohlschmeckende u. preiswerte Brotaufstriche g verschiedene Teppiche und Polstermöbel, Kleiderschränke und Hausrat i . aller Art, 1 Klavier, 1 Gewehrschrank, Rehgeweihe, Keiler waffen, Oststadt bevorzugt. 8 Eeilerkopt, 1 elektr. Bügelmaschine. kungen ele Plaumen FFVVVVVVTTTT 5 1. Marmelaue 00 Honfftre 90 5 1 5 5 5 7 „ 0 g o. Gl. DM 450 g O. Gl. DM 5 55. Wennsie dieses Bild kabger Stächele: Aprikosen 3. bis 4-Zim.-Wohnung 1 mit Bad, Zubehör, Zentralhzg., in Ihrer Zeitung sehen, erinnern Sie sich an die ö Almenhof, Lindenhof oder In- 1 f 71 1 g Marmelade 8 90 Honffture 5 99 nenstadt zum baldigen Einzug. ee 5 Selegenheit, dle Wir lhnen . 480 f 0. Gl. DMW 5„450 g 0. Gl. DM 5 0 Angeb. unt. PS 42187 a, d. Verl. Während det hoffentlich bald vorübergehenden Zeit des Baues bieten kö 7 Staatl. Angestellter(beinamputiert) 25 bieten 5 sucht Neckarst.-Ost möbl. Zimmer. sse! nber. Johannisbeer Himpaer 5 Marmelade 5 90 Honſature E unt. r. dete an den Fels, eee ee 450 fg o. Gl. DM 3. 450 g 0. Gl. DM, 3 05 beschäcligte Möbel geben wir r nag. Anrinogen Johannisbeer Suche Fischer. Fel. 546 71 8 3.2 zu Soncöefpreisen ob. Separ. Büroraum Nähe Wasserturm. ges. Angeb. u. Nr. 02416 à. d. Verl. Es hat sich schon herumgesprochen, daß mon 8 E 5 5 975 ö 96 0 6 0 N 0 0 1 a1 0 0 n Besuch des vaude Budlen-Buden uche 6 Dae nicht versdumen sollte, JETZT zu frefzger 20 gehen äßchen 5 5 f 5 got Marmelade„0 dels 105 450 f o. Gl. DM. 450 g o. Gl. DM —. Herrliche Bäder- und Kuranlagen. FC Mobel von Frefzger sind Vantog schung 5 Hochland schu. Wanderung in die Umgebun g... N 125 g DM EM 00 8 Angeb. unt. Nr. 02412 an den Verl. pfkEISWRT. fORMSC HM. kEDlxkeEN b 8 i st.„ Kinderl., su, 2 Zl., bauma ischung. 25 6 D E, pahrpreis ab Mannheim.. 4,50 PDR e nn Dazu eg SFE uufüf HATE NMKAUF Bkz. Angeb. unt. 02343 a, d. Verl. 2 30 Elle Mischung 2 99 N 33CCCCCCßT In Oststadt od. Nahe sucht Lehrerin 125 f Dr E, 5 7 las in„ Fahrplan: 8 5 4 e 8 ö 4 . SEIT in en maden ee ane 5 6.57 Uhr ab Mannheim 4 an 21.03 Unr e in 1 8 5 Nad Wer 5 1 R 5 7 2 e 2 R roman 18EIT/ i 8 7.21 Uhr ab Heidelberg an 20.39 Uhr FFT N Ar ö N ee 8 9.10 Uhr an/ Baden-Baden ab 19.00 Uhr 2 El Wennung, eig. Küche, Bad, udbeltabeit ende kfletlektes ssh 1 65 1850 N 8 N. Koat le an nge weiete 3 ft musrart Kants tune MAuNHEH srunszxr xos TuT amſle 13 7 5 rahrkarten in der Schalterhalle des„ANNE R eint, zucnt leer od mer vetkeetsbevs: Mengbeln, 0 6, vertv.— 7 MORGEN“ am Marktplatz. Zim. Angeb. unt. 02479 a, d. Verl. Wie fokren oveh gute Fremdetzeugaisse -Wohng. mit Bkz e 1-2-Zl. ht a. Tischer S 3, 2— 1 Zeichner des 19. Jahrhunderts Staphik qus Mannheimer Konsthallen-Besitz im Sqarlandmuseum Sqgarbrücken Von Zeit zu Zeit nur kann die Städtische Kunsthalle Mannheim all die Schätze ihrer graphischen Sammlung zeigen, die sonst des immer drückender werdenden Raumman- gels wegen magaziniert bleiben müssen. Im Heidelberger Kunstverein war vor einiger Zeit einmal eine größere Auswahl dieser Mannheimer Graphik zu sehen, und jetzt hat das Saarlandmuseum in Saarbrücken eine Ausstellung„Zeichner des 19. Jahrhunderts“ eröffnet(bis 3. Juni), die aus 182 Blättern von 56 Künstlern besteht und ausnahms- 10 nur Eigentum der Mannheimer Kunsthalle umfaßt. Man hat im einzel- nen den Rahmen natürlich ein klein wenig Weiter fassen müssen, als es streng ge- nommen die räumliche Begrenzung zwischen 1800 und 1900 erlaubt, und der Titel„Von der Klassik zum Impressionismus“ würde viel- leicht treffender sein. Es ist, wie Direktor Bornschein vom Saarlandmuseum sagte, eine der am meisten beachteten Ausstellungen seines Hauses geworden, und sie setzt die Zusammenarbeit des Saarlandmuseums mit den umliegenden Galerien wie Straßburg, Luxemburg und Trier nun auch zum ersten mal ostwärts über den Rhein fort. Man hat in Saarbrücken einige Eigen- heiten der Mannheimer Sammlung getreu- lich bewahrt. Da sich beim Sichten des Ma- terials herausstellte, daß Caspar David Fried- rich und der Heidelberger Bernhard Fries in überraschend großer Anzahl vertreten sind, Hat man hier die Gelegenheit wahrgenom- men, auch das Werk dieser Künstler als größere Gruppe zu zeigen. Bei den Kleinmei- stern wurde die Auswahl so getroffen, daß bei etwa gleichwertigen dann doch die den Vorzug hatten, die in besonderer Weise mit dem oberrheinisch- pfälzischen Raum ver- bunden gewesen sind. Und innerhalb des Oeuvres der weithin bekannten Namen wurde versucht, hier jeweils eine etwas un- bekanntere Seite ihres Schaffens in den Vordergrund treten zu lassen. Wenn fast am Ende der Ausstellung ein Blatt„Siena“ von Hans Thoma hängt, das fast wie eine Gra- phik von Purrmann wirkt, werden auf diese Weise auch noch überraschende Querverbin- gen und Nachfolgerschaften offenbar. Bei einem einmaligen Rundgang ist der Reichtum dieser graphischen Kunst aus Mannheimer Besitz kaum aufzunehmen. Bei Johann Heinrich Füßli, dem schweizerischen Originalgenie des Sturm und Dranges, von dem Lavater an Herder schrieb„Sein Blick ist Blitz, sein Wort Wetter“, beginnt die Reihe, und mit der„Heroischen Landschaft“ von Friedrich Preller d. K., den vor einigen Jahren eine ihm gewidmete Heidelberger Ausstellung wiederentdeckte, wird das klas- Sizistische Thema in voller Reinheit ange- schlagen. Josef Anton Koch(„Ruinen mit Mönchszug“), Franz Kobell mit reizenden Porträtzeichnungen, Moritz von Schwind, Ludwig Richter(mit einem Aquarell„Teu- felsmauer“) und der nur wenig bekannte Theodor Verhas aus Schwetzingen(mit einer Feder zeichnung„Heidelberg) schließen sich an. Doch allein schon die 15 Blätter von Ca- spar David Friedrich, allen seinen Schaffens- Perioden entnommen, wären die Reise nach Saarbrücken wert gewesen; eine 1806 ent- standene Zeichnung, Strandpartie bei Greifs- wald“ weist in ihrer Vereinsamung am Rande des großen Nichts, das sich in der leeren Endlosigkeit des Meeres verkörpert, über- raschend zu heutigen literarischen Lebens- gefühlen hinüber. Mit dem liebenswerten Darmstädter August Lucas, den man vornehmlich mit sei- nen aus dem Geist der Spätromantik er- fühlten Landschaften kennt, führt diese Aus- stellung in das Biedermeierlichere hinein; Lucas ist hier mit der behutsam charakte- risierenden Porträtzeichnung von Peter Cor- nelius vertreten. Von Cornelius selber wer- den mehrere kraftvoll gezeichnete weibliche Akte gezeigt. Aus dem Kreis der Nazarener treten noch Overbeck mit einer„Heiligen Nacht“, sowie Schnorr von Carolsfeld mit der stimmungsvollen Landschaft„Petersdorf“ und— bei dem so strenggläubigen Bibel- IIlustrator fast etwas verwunderlich— recht weltlich gesehenen Halbakten hervor. Von Spitzweg ist eine bissig- satirische Zeichnung„Spießbürger, Mutter und Kind“ gehängt, und eine kleine Landschaft „Zachau“ wiederum zeigt den unbekannte- ren Spitzweg, der als Künstler vielleicht in diesem Genre nicht nur reiner, sondern auch bedeutender war. Von Christian Mor- genstern, dem schon auf den Impressionis- mus hinweisenden Landschafter, dem Groß- vater des Dichters, findet sich eine aquarel- lierte Zeichnung„Gebirgslandschaft Tirol“. Der 1801 in Heidelberg geborene Daniel Fohr, nicht mit dem so frühvollendeten Heidel- berger Karl Philipp Fohr zu verwechseln, gehört mit einer aquarellierten Gebirgsland- schaft auch in die Nähe. Und der 1847 ge- borene Karlsruher Albert Lang, dessen To- desdatum sich in Saarbrücken nicht feststel- len ließ und das wir hier als 1. Dezember 1933 in München ergänzen wollen, führt mit seinem Aquarell„Odenwaldlandschaft“ schon zu Hans Thoma hin. Hans Thoma(ganz unthomaisch seine Fe- derzeichnung„Dürres Laub“ von 1871), Trüb- ner aus Heidelberg, Feuerbach aus Speyer, Marées, Leibl und der hier ganz unfrideri- zianisch als dem Sozialen aufgeschlossener Realist hervortretende Menzel bilden auch hier wieder den Höhepunkt des 19. Jahrhun- derts. Und in breiter Fülle schließen Lieber mann lein faszinierendes Blatt„Dünen“, Lovis Corinth mit der fast jagenden Dyna- mik seines Blattes„Potiphars Weib“ und vie- len anderen Meisterwerken und schließlich der nun einmal unumgängliche Slevogt mit seinen Blättern zu Mozarts„Zauberflöte“ sich Als der Durchbruch des deutschen Impressio- nismus und der künstlerischen Moderne an. Es ist zur Zeit ein weiter und noch immer mit Grenzkontrollen beschwerter Weg nach Saarbrücken. Gerade darum möchte man wünschen, daß diese künstlerisch so überaus bedeutsame Schau in dieser für Saarbrücken getroffenen vorzüglichen Auswahl doch noch in Mannheim und den Mannheimern zu- gänglich gemacht werden könnte. Ulrich Seelmann-Eggebert MORGEN Sefonzter„Wästling“ In der Münchner Staats- oper wurde jetzt zum er- sten Male für Deutschland das Ballett„Ine Rake's Progress“ aufgeführt, das seit vielen Jahren ⁊um ständigen Repertoire des Londoner Sadler Wells- Ballet gehört. Das von Peggy van Praagk choreo- graphisch einstudierte Werk(zu dem Gavin Gor- don die Musik geschrie- den hatte) fand mit Heino Hallhuber und Natascha Trofmoua in den Haupt- rollen reichen Applaus. Unser Bild zeigt aus der Aufführung eine Szene mit Heino Hallhuber und Inge Bertl. Foto: Felicitas Erst die Seele, donn der Smoking Deutsche Erstcofführung von Alejondro Casonds„Das dritte Wort“ Während der Das Publikum im Ruhrgebiet hat inner- halb eines guten Jahres bereits französische, amerikanische, belgische und andere Kultur- wochen überlebt, und augenblicklich genießt es in Dortmund die Vorzüge einer ähn- lichen Veranstaltungsreihe, die Spanien ge- widmet ist. Allmählich aber hat es wohl doch getiug von solchen Zyklen, denn wenn die Theater(von den Museen sei im Augen- blick gar nicht gesprochen) so„in die Wochen“ kommen, ergibt sich fast immer die nämliche Kalamität: außer einigen aus dem Repertoire übernommenen Stücken— mit schöner Regelmäßigkeit tauchten seit Sai- sonbeginn im Hinblick auf„die Woche“ Werke aus dem entsprechenden Land im Spielplan auf— soll ja möglichst die Attrak- tion einer deutschen Erstaufführung oder gar Uraufführung geboten werden. Natür- lich kommt nur ein Autor aus dem Land in Betracht, dem dieses Mal„die Woche“ gilt. Verständlich, daß sich nicht immer das Passende finden läßt. Aber das gibt keine Theaterleitung gern zu: man liefe Gefahr, „die Woche“ absagen zu müssen, und das Wäre ein Prestigeverlust. Außerdem kämen keine auswärtigen Kritiker ins Haus, und man möchte doch so gern auch einmal„über- örtlich“ etwas über sich in der Zeitung lesen Also greift man zum Strohhalm— will sagen: irgendein Stück wird ohne Rücksicht auf seine Qualität als deutsche Erstauffüh- rung und damit Höhepunkt der Kulturwoche herausgebracht. Einzige Bedingung: der Autor muß im richtigen Land beheimatet sein. Das ist kürzlich, wie berichtet, erst mit „Herrn Smorzick“ so geschehen, der„aus dem Totenland“ zur belgischen Woche nach Gelsenkirchen kam, und jetzt, während des Pfingstfestes, wiederholte sich dasselbe in Dortmund: in der spanischen Theater woche wurde erstmals in Deutschland„Das dritte Wort“ von Alejandro Casona gesprochen. Von jenem Casona, der mit seinen„aufrecht sterbenden Bäumen“ und dem„Boot ohne Fischer“ etwas sentimentale, aber ganz nette Beiträge fürs Gebrauchstheater geliefert hat. Dieses Mal aber hätte Hans Schlegel bes- ser auf das Uebersetzen verzichtet: von sol- chem Kitsch wie im„Dritten Wort“ gibt es hierzulande, vor allem auf der Leinwand und in Heftromanen, schon viel zu viel. Casonas„Komödie“ nämlich berichtet von einem tumben Tor, der wild und ohne Ahnung von ABC und Einmaleins bis zu seinem vierundzwanzigsten Jahr in den Ber- gen aufgewachsen ist. Er landet bei zwei Altjüngferlichen Tanten(deren eine zwar acht Tage lang verheiratet war, aber apar- terweise„unberührt“ blieb). Nach drei ver- geblichen Versuchen mit Hauslehrern, enga- gieren sie nun eine junge Erzieherin. Ihr ge- lingt es natürlich, dem bockigen Jüngling Lesen, Schreiben, Buchführung und einiges andere beizubringen. Sie lernt dafür von ihm, wie man Forellen mit der Hand fätigt. Auch kann er ihr sagen, was Tod und Gott sind: das Verenden seines kleinen Spieige- Fährten im Wald, eines Rehes, ließ ihn den Begriff„Tod“ verstehen, und Gott offen- barte sich ihm im Gewitter. Aber das dritte Wort, das im Menschenleben entscheidend ist, muß ihm seine Lehrerin beibringen: „Liebe“. Sie tut es so gründlich, daß sie ihrem Schüler nach sechs Monaten gesteht. sie bekomme ein Kind, und damit lösen sich alle zwischendurch noch aufgetauchten Schwierigkeiten in eitel Wonne auf. Der junge Wildling erscheint sogar zu diesem Schluß im Smoking und besteht damit eine Art Examen: die Tanten hatten nämlich ge- fordert, daß„erst die Seele geformt“ werden miisse, der Smoking könne später kommen. Walter Grüntzig als Gastregisseur von spanischen Kulturwoche in Dortmund den Essener Ruhr- Kammerspielen lieg sich zu der schönen Geschichte in drei Akten noch viele zeitraubende Sentimentalitäten einfallen. Nur ein Gutes hatte der Abend: Wolfgang Grönebaum gab den jungen Wil- den echt und glaubhaft— vielleicht wäre hier einmal ein Siegismund- Darsteller. (Autor Casona übrigens unterließ es nicht, im Programmheft mitzuteilen, daß er beim Schreiben seines„dritten Wortes“ immer wieder an Calderons„Leben, ein Traum“ gedacht habe.) Aus dem Repertoire übernahm man in die„Woche spanischen Theaters“ Lorcas „Bernarda Albas Haus“ in einer stilistisch verfehlten Inszenierung Ida Ehres als Gast aus Hamburg, Vallejos hübsche, hier an- jäßglich der deutschen Erstaufführung vor einigen Monaten ausführlich besprochene „Geschichte einer Treppe“, Lopes„Kluge Närrin“, Calderons„Dame Kobold“(beide Iniszenierungen landeten beim allzu hand- kesten Ulk) und einen Menuel-de-Falla- Abend mit drei Operneinaktern. Eine Buch- ausstellung und einige Vorträge ergänzen das etwas schiefe Spanienbild, das man in Dortmund zeigt. Sonja Luyken Segen den„Gostier-Unfug“ professor Carl Ebert über die kritische Die Bekanntgabe seines Repertoire- Entwurfes“ benutzte der Intendant der Westberliner Städtischen Oper, Professor Carl Ebert, um einige Bemerkungen über die Situation des Theaters zu machen. Den „Gastier-Unfug“ nannte er die größte Ge- fahr für das gegenwärtige Operntheater. Das Flugzeug, die Festspiele aller Orten und die hohen Abendgagen verleiteten die Stars unter den Sängern zu ständigen Rei- sen und machten jede Arbeit im Ensemble sowie gründliche Proben unmöglich. Die Situation sei besorgniserregend. Professor Ebert will erneut, wie schon vor zwei Jah- ren kurz nach Antritt seines Berliner In- tendantenpostens, die führenden Opern- intendanten des Bundesgebietes zu einem Erfahrungsaustausch über dieses ernste Problem nach Berlin einladen. Die Entwick- lung führe weg vom Ensemble-Theater, das bisher immer Deutschlands Eigenart und Größe ausgemacht habe, zum„stagione Theater“ und einer Herrschaft der Spezia- listen! Gerade der Erfolg der Westberliner Städtischen Oper mit dem Mozart-Gastspiel in Paris sei der„sichtbaren Demonstration Sitogtion der deutschen Operntheqter einer Ensembleleistung“ zu verdanken ge- wesen. Das Unwesen des reisenden Künst- lers erschwere auch die Suche nach einem Generaldirektor, den die Oper bis heute noch nicht hat. Er müsse dem Institut das ganze Jahr hindurch zur Verfügung stehen, wenn auch gelegentlich Gastspiele im In- und Auslamd durchaus zu vertreten seien. Als Gastdirigenten sollen an der Westber- liner Oper in der nächsten Spielzeit unter anderem Sawallisch, Keilberth und Kempe zu hören sein. Die Oper„König Hirsch“ von Hans- Wer- ner Henze, zu der Heinz von Cramer nach Gozzis gleichnamiger Komödie das Libretto geschrieben hat, wird in der Westberliner Städtischen Oper zu den Berliner Fest- wochen im Herbst 1956 uraufgeführt wer- den. Wie Professor Ebert weiter mitteilte, Wird die Berliner Erstaufführung von Boris Blachers in Wien uraufgeführtem Othello- Ballett„Der Mohr von Venedig“ in der Choreographie von Tatjana Gsovsky an einem Abend zusammen mit dem zweiten Akt von Tschaikowskys„Schwanensee“ in dieser Spielzeit stattfinden. dpa den ist und in der Tradition der„Mannhei⸗ Festspiele: den Umkreis zu zeichnen, in dem der Genius Mozarts gedeihen konnte. schien nun das Konzert für Violoncello und Freitag, 25. Mai 1956/ Nr. 119 . Ausgegrabene Schätze Die erste Serenade in Schwetzingen Wieder hat Eugen Bodart, der rührige Dirigent des Kurpfälzischen Kammerorche. sters, aus alten Bibliotheken Handschriften ausgegraben und sie für die„Serenaden“ der Schwetzinger Festspiele eingerichtet. Und wieder sind manche vergessene Kost. barkeiten dabei, von Musikern geschrieben die zum Teil heute keiner mehr kennt. 8 dem Verfasser einer der Orchesterstücke die Eugen Bodart nun in seinem ersten Ron zert vorstellte, ist Sar nur der Familienname „Lausenmayer“ bekannt, und sonst nichts weder Vorname noch irgendwelche biogra⸗ phische Angaben. Das ist eigentlich schade, denn gerade diese Sinfonie in C-Dur war eines der lie. benswertesten Werke, die man auf jenem Serenadenabend hören konnte. Eine Musik die aus dem Geist der Mozart-Zeit entstan- mer Schule“ und ihren parallelen Bewegun gen in Berlin und Wien steht. Die Sinfonie gibt sich locker, leicht und liebenswürdig herzlich und springlebendig, und ihre Neu- aufführung war damit recht ein Beitrag zu dem Anliegen der diesjährigen Schwetzinger Von diesem Blickpunkt aus betrachtet, Orchester von Franz Danzi nicht ganz in diesen Rahmen und auch nicht in die Reihe der leichtlebigen und unbeschwerten Kon- zertstücke der Serenade zu passen. Zwar wurde Danzi in Mannheim geboren, als Sohn? eines italienischen Cellisten, der dem Mann- heimer Orchester angehörte, zwar lernte er bei Abbé Vogler und trat auch später in die nach München verlegte Hofkapelle ein, Sein Cello-Konzert aber atmet nicht mehr den Geist tändelnder Rokoko-Musik. Die düste- ren Paukenschläge, die den ersten Satz be- gleiten, der dicke und mächtige Klangappa- rat, virtuose Elemente im Soloinstrument, die nicht immer zwingend sind und beson- ders im letzten Satz in reine Fingergeläu- figkeits- Uebungen auszugleiten scheinen, zeigen einen Komponisten, auf den die ge- gensätzlichsten Eindrücke der Hochklassik und der anhebenden musikalischen Roman- tik eingestürmt sind— und das nicht sehr zu seinem Vorteil. Unbestritten aber bleibt hm das Verdienst, zum Werden des jungen Carl Maria von Weber beigetragen zu haben, dem Danzi in Stuttgart begegnete. Mit dem Cello-Konzert konnte sich der Solist des“ Abends, Henri Honegger(Genf), einen schö- nen Erfolg erspielen. Echte„Mannheimer“ Musik war dann wieder eine Sinfonie von Heinrich Joseph Riegel, der heute nahezu unbekannt ist. Er wurde 1741 in Wertheim am Main geboren und soll bei Franz Xaver Richter gelernt haben. Seine Musik ist heiter und lebendig, auch sanft und schmelzend und hat in der von Eugen Bodart vorgestellten Sinfonie einen festlichen Grundzug. Schließlich hörte man noch eine Partita für Streichorchester von dem bewährten Ignaz Holzbauer, der sich auch hier, wie immer, mit seiner lieb- lichen, stets optimistischen, noch leicht von barocken Stilresten durchsetzten Musik als ein würdiger Vertreter der Vorklassik er- Wies. Das Kurpfälzische Kammerorchester, das in diesem Jahr in dem neu hergerichteten Tanzsaal im linken Zirkelbau des Schwe- zinger Schlosses musiziert, bot diese Werke mit gewohnter Akkuratesse und Noblesse, Eugen Bodart sorgte für klanglichen Aus- gleich, modellierte die dynamischen Gegen- sätze sehr behutsam, straffte die Tempi und zeigte somit seine ausgegrabenen Schätze im besten Licht. tl „Till Eulenspiegel“, ein heiteres Schauspiel von Carl Mandelarzt, eröffnete als Urauftül- rung die Freilichtspiele Bentheim, die jetzt in der 33. Spielzeit stehen. Der Bentheimer Inten- dant Wilhelm Michael Mund hatte das Stück inszeniert. Das Bühnenbild schuf Rudolf Wieb. z0rek. Mit den 37 Hauptdarstellern wirken etwa 150 Menschen in dem Spiel mit. Mandel arzt zeichnete seinen Till bewußt nicht a derben Narren und Spaßmacher, der andere Aerger oder zum Lachen bringen will, sondern als einen Spaßvogel, dem es darum geht, den Bedrängten zu helfen und menschlichen Hoch. mut und Unzulänglichkeit anzuprangern, Das Stück faßt eine Reihe von Eulenspiegel-Strei- chen lose zusammen. 4 (Siehe auch Seite 10) * 1 JOSEPH HAT ES. An einem Tag wie jeder andere Copyright by S. Fischer Verlag 56. Fortsetzung Der Grund für diese Armahme fiel Chuck Aber erst ein, als er merkte, daß er sich an die Wand klammerte, hörte, wie sein eigener Revolver auf den Boden aufschlug, und erst jetzt und mit Erstaunen den Auf- Prall der Kugel gegen seine Brust spürte. zunächst fühlte er keinen Schmerz, selbst Als die erste Welle der Dunkelheit über ihn hereinbrach, aber er wußte, daß der Schmerz kommen würde. Der Schmerz kam immer. Selbst dann, als er hinter der Tür zusam- menbrach, ein wenig verwundert über die Nässe an seiner Brust, wußte er, was nun geschehen würde, wußte, daß der große Kerl jetzt ins Zimmer treten und sein Werk vollenden würde. Aber dies schien nicht S0 Wichtig. Es war wirklich sonderbar. Es gab 80 viel Wichtigeres. Er hatte versagt. Er hafte den großen Kerl nicht einmal gestreift. Alles war schief gegangen— und durch seine Schuld. Dann hörte er wie ein Echo aus der Ferne etwas, was er für hinuntersteigende Schritte hielt. Aber das war nicht möglich, das konnte er nicht glauben. Und nun kam das Brennen— er hatte es gewußt— und machte sein Hirn leer, zwang ihn, sich auf das serigende Feuer tief in seinem Innern zu konzentrieren, bis die schwarze Welle über ihm zusammen- schlug und ihn nach unten trug. Mit wütendem Knurren stürzte Robish die Treppe hinunter— er stolperte über Glenn Griffin, fiel aber nicht. In der Diele machte er halt. Seine grüngelben Augen waren wild. Dan Hilliard wartete, jetzt restlos verzwei- felt, denn er wußte, daß er zwar vor ein paar Sekunden Eleanor gerettet hatte, dag Robish ihn aber umbringen würde, und daß Ralphie noch immer oben war. Als Glenn Griffin die Treppe hinaufge- stürmt war, um Robishs Angriffen auf die Schlafzimmertür ein Ende zu machen, hatte Dan Hilliard seine Chance gesehen— viel- leicht die einzige, die ihm geblieben war, Und er hatte die Haustür aufgeschlossen und geöffnet und Eleanor wortlos hinausgescho- ben. Sie war noch nicht ganz draußen, Als oben die drei Schüsse knallten, und sie wWwar unwillkürlich stehengeblieben und hatte nur das Wort„Ralphiel“ geflüstert. Dan hatte ihr im donnernden Echo der Schüsse zuge- schrien:„Es ist nicht Ralphie! Es ist nicht Ralphie! Lauf zu!“ Die Versicherung Klang so Wild, dag Eleanor wirklich lief, aber als Dan selbst die Tür schloß und sich der Treppe zuwandte, war er überzeugt, daß einer dieser drei Schüsse da oben seinen Sohn getötet hatte. Der Anblick Glenn Grif- kins, der langsam auf der Treppe niedersank, hatte ihn aufgehalten, in der Diele festge- halten; er wartete, die Gestalt die Stufen hinunterrutschen zu sehen, aber statt dessen trat Robish über den gefallenen Mann und kam stolpernd und fluchend ruck weise herak Wie ein riesiger, tollgewordener Bär. Endlich verstand Dan ein paar Worte von dem, was Robish vor sich hin knurrte: „. Schweinehund, gerissener. hat die Blauen geholt.. uns verpfiffen... dreckiger Hund Dan horchte, die Augen auf dem Revol- ver, den Robish gepackt hatte. Er verstand die Worte nicht. Was hatte die Polizei mit dem zu tun, was oben geschah? Dann hörte er— wie ein elektrischer Schlag zuckte es ihm durch den ganzen Körper— von oben eine Stimme, eine tastende, aber unverletzte Stimme, aus der kein Schmerz klang:„Vater? Vater?“ „Bleib dort, Ralphie“, rief Dan.„Es ist schon gut!“ „Schon gut“, wiederholte Robishs Stimme Hohl, aber er bewegte sich nicht; er schien nicht zu wissen, wðie er sich bewegen sollte. „Du hast die Blauen reingeschmuggelt—“ Die Worte schienen ihm den fehlenden An- stoß zu geben; Dan sah den Gedanken in dem Mann aufwärtssickern und endlich bis in die glasigen Augen steigen. Robish stürzte zur Haustür, rig sie unbesonnen auf, von Furcht und Wut getrieben.„Sind noch mehr von euch draußen?“ schrie er in die kalte Luft.„Einen von euch hab' ich oben erledigt. Wer will der Nächste sein?“ Als Dan den Mann in der halboffenen Tür sah, blind gegen Eleanors Abwesenheit, sinnlos vor Angst, schlich er sich näher, langsam und lautlos, „Noch welche von euch draußen?“ schrie Robish als Echo seiner ersten Worte, da keine Antwort kam.„Ich hab' immer noch Hilliard und den Bengel. Sie leben noch!“ Diese Worte weckten in Dan Hilliard die- zelbe wilde atavistische Wut, die ihn am ersten Abend dazu getrieben hatte, Robish niederzuschlagen— aber jetzt war sein Instinkt schärfer, durch Vorsicht und Den- ken beherrscht. Er stand dicht hinter dem Rücken des Mannes. Und ehe Robish nochmals rufen konnte, griff er nach der Tür— seine Finger nur zollweit von Robishs schwerem Atem ent- fernt— riß sie auf, stieß seine Schulter krachend in Robishs Rücken, sprang zurück, hob den Fuß und trat mit aller Wucht in das Rückgrat des Mannes. Seine ganze ge- ballte Wut war in diesem Fuß tritt, und der massige Körper flog über die Veranda — zuerst ein paar taumelnde Schritte, dann sauste er kopfüber die Stufen hinunter ins Gras. Robish rollte sich herum, als er unten lag, und hob den Revolver. Der Knall don- nerte die Straße entlang, aber die Kugel grub sich in das feste Holz der geschlossenen Tür, die Dan Hilliard zugeworfen hatte und jetzt von innen verschloß. Dan wandte sich von der Tür ab, und als er anfing, die Treppe hinaufzusteigen, mit lose hängenden Armen, aber mit einem gefurchten Gesicht, das hart war wie eine Faust, erwartete er draußen das Sperrfeuer der Polizei zu hören. Er war erstaunt, daß kein Laut von draußen kam. Doch auf der halben Treppe blieb er stehen, wie vom Blitz getroffen: Glenn Griffin lag nicht mehr auf der Treppe. Jesse Webb hing an der Leiter, die gegen die Vorderseite des Wallingschen Hauses gelehnt war, er erstarrte förmlich, als er eine Frau aus der Tür des Hilliardhauses kom- men sah— dann hob er unwillig die Hand, um das Zeichen zu geben, das die Männer unten erwarteten. Aber die Frau war allein und zögerte einen Augenblick auf den Stu- ken. Jesse brachte die Hand nicht herunter zu dem verabredeten Zeichen. Dann kam eine Sekunde der Spannung, und dann krachten drei Schüsse; sie folgten blitz- schnell aufeinander, gedämpft durch die um- schließenden Mauern, doch sogar aus dieser Entfernung klar zu unterscheiden. Jesse erinnerte sich seiner Zusage: Wenn geschos. sen wird, kommen wir ins Haus. Aber dann sah er, wie die Frau sich vom Hause abwen⸗ dete und zu laufen anfing, und gerade des die Verzweiflung in ihrem Rückzug in des Schutz der Bäume, hemmte seine Hand. Seine langen Finger zuckten krampfhaft, wenn elt an sein Gewehr dachte. Warum nicht? Warum nicht jetat! Noch wartete er auf eine Antwort. Sie kam kurz darauf, nach ein paar Sekundel die Jesse Webb wie eine Ewigkeit erschien ein hohles Gebrüll aus der Richtung 85 Hilliards Haustür. Die Worte konnte, 3 nicht verstehen, aber er kannte den 1 K dies war der wütende, tobende Trotz 1 Mannes in der Falle. Er wußte nicht, gallen diese Worte— wie sie auch lauteten— Frau oder der Polizei im Walde? Er hatte keine Zeit, den Bericht darübe abzuwarten, was der Mensch dort Wie. feraus verlag, drucker chefrec stellv.: W. Her weber; Lokale: Dr. K. 0. Serr H. Kim Stellv.: Bank, Bad. Ko C Mannhe Nr. 80 0 — 11. Jah S 1 fort. pra ten. scha (Ad. men sein sein fer and klär Der eine sitzend Süddet War. 2 in dem ein un; zweiten interne Die am De politisc hin ein bot sie Meinur licher, Schärfe Kanzle Mitarb verzich drehte stündig Bundes tet, in 0 Ber eine m Kür di, Ostbloc Ziell ne Delega Wirtsck europa Stellve! leitet. 1 Auf lässige Koordi erstma jahres- ren vr die Ex einzeln andere tigen gatione Wirtsck Von de genen ter hei diniert Ir Ber eine P die Be jetzt wird. stehen Beschl. enz gen, d. ten. D täglich unters, werder Ihre Zeit 3 Abgeo Arkste Front ren he gliedel und 8 Gemei gurch Steller den, I in de „bewu Bulle gebrüllt hatte, denn schon stürzte 0 stämmiger Mann mit großem Kopf als 106 Haustür, als sei er von hinten 1 geschleudert worden. Er fiel strampelnd 200 den Rasen, und nun griff Jesse 1 9 seiner Waffe. Doch in der Sekunde, 1 sich umwandte, hörte er einen 1 5 0 Schuß, diesmal nicht gedämpft, und um; sein Gewehr nahm und über die en hinweg zielte, sah er das schwarze G. i in der Hand des Mannes. Er brachte 15 genau in die Mitte des Zielfernrohres 9 folgte ihm mühelos und schnell, faulen Mensch sich schwerfällig aufrafffe, 20 14 45 versuchte— aber er hinkte ein a 5 habe er ein verletztes Bein— und u inn blauen Limousine ging. Jetzt hatte 5 Es war Robish, und er hatte inn! 1 0* Fortsetzung die Ri Wahlb ermun sieren, Streite allerdi Sein, Durch.