6 ˙ Nr. 12 eenausseber: Mannheimer Morgen lena, Druck: Mannheimer Groß- cke rel. Verlagsleitung: B. Bauser. cbetredakteur: E. F. von Schilling; gell: Dr. K. Ackermann; Politik: 10 Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. e, l geder; Feuilleton: W. Gilles. K. Heinz; „ Trebitzeh larales: H. Senneekloth; Kommunales: b Koch; Sport: K. Grein; Land: B Shas Ser: Soziales: F. A. Simon; L'hafen: ertrug. 15 V Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; bekannt de end.: W. EKirches. Banken: südd. Mannheimer Geschäftsstellen: Mannheim, k l, 6-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pt Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pt Zu- stellgeb. Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2,40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,25 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. ellen uk, Rhein-Main Bank, städt. Spark. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bel Nicht- achelnt V erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- Dramen 15 Being. Postscheck-Eto.: Karlsruhe 2 2 2— walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für e 1 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz unverlangzte Manuskripte keine Gewähr. 1 Geliebte“ ab Trebitze f r er me f 80— Nr. 128/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 6. Juni 1956 schilderte e—— ae örderer der die Beetho. t, ist in 2ü. den. Bode 2 0— n e Km proml Osung In Xembur den gröhte 85 ehört. bias Das Saargebiet wird am 1. Januar 1957 dem deutschen Staatsverband wieder eingegliedert Dienstag in birndlutu Luxemburg.(Ap) Das Saarland wird am 1. Januar 1957 wieder ein Teil lionen Tonnen gegen Bezahlung in französi- . A beutschland. Das ist das Hauptergebnis der deutsch- französischen Besprechungen scher Währung. Im 1990 p0. Wischen Bundeskanzler Adenauer und dem französischen Ministerpräsidenten, Mollet 4. Ueber den Bau eines Moselkanals ige. träum] in Luxemburg. Weiter ergab sich eine volle Einigung über die Direktiven an die wurde ebenfalls Einigung erzielt. Die Bau- Reise dura Sachverständigen, deren Aufgabe jetzt die Ausarbeitung des endgültigen Saar- kosten von 550 Millionen Mark werden zu 1 50 vertrages ist. 250 Millionen von Frankreich und zu 300 Mil- erken stell 5 5. one 5 8 lik g ö 5 Kathollcte Die Direktiven enthalten nach deutscher 3. Die französische Kohlenausbeute im 98 e härstellung folgende Punkte: ieder gener J, politische Rückkehr des Saargebietes 115 800 den deutschen Staatsverband zum 1. Ja- Samstag u Mr 1957. ten Niene 2 Die wirtschaftliche ULebergangsperiode, me der die französischen Wirtschaftsrechte an er Saar in mehr oder weniger großem Um- 1 Dan auge erhalten bleiben, dauert bis zum e Konzer Dezember 1959. Für das Warndt-Gebiet es Norpegſet eine Uebergangsperiode von fünf Jahren Zoslawischegſrgesehen. daters Darm. jener Fes, r in der bis gen. minister 9. jener Burg kalls sie Bonn.(F. O. W.-Eig.-Ber.) Fieberhaft wird e Bonn konjunkturbeeinflussend geplant. n. Die Stellabrend sich das Wirtschatfskabinett Antwort aul gundsatzlichl über die Zollsenkung einigte, e Resolutoterwarken die entsprechenden Ausschüsse der Unterer CDU/CSU das von ihnen bereits ae georner mit Experten und Koalitionspartnern er Krit in Schutz 2 die Mitglie⸗ nigten sich auf eine durchgehende Sen- die Angritg zung der Einkommen- und Lohnsteuer. Diese g, Uunsachldenkung soll bei den unteren Einkommen eichs gerichhenn Prozent betragen und bei den oberen he ihm nicht einer Steuerherabsetzung um fünf Pro- 1 der Pres⸗ attsteih. N Das ist natürlich etwas anderes, als die aſrsprünglichen„gezielten“ Steuersenkungs- Hane, die allseits auf erhebliche Kritik liehen. Die zweite Bonner Ueberraschung ist das eben worden ist. Es besagt, das Wirtschafts- abinett habe„in den Grundzügen eine Eini- gung über den Inhalt einer Zollsenkungsvor- ge erzielt, die nach Genehmigung durch es Bundeskabineft zu Beginn der nächsten ſoche den gesetzgebenden Körperschaften r Kompon ſugeleitet wird“, in eingeweihten Kreisen jedoch verlautet, as Märtschaftskabinett würde am 6. Juni er Zwoölfter lochmals zusammentreten, um die„übrigen esterreichaffunkte“ des Konjunkturprogrammes zu be- dt-Tssersteſtandeln. Dieses Programm solle dann— in ener Gesamtheit— dem Bundeskabinett er und me lischer Koh Wählte ai n Piano-If 0 st endet 10 10 n 5 zu Beschlußfassung vorgelegt werden. zen Insze Wie wür— aus dem Bundesernährungs- und Gere ſnusterium nahestehenden Kreisen— er- 1 Ehren, ist auch vorgesehen, eine Reihe von den rarprodukten in die Zollsenkung einzu- cdaltten beneken. Malzgeblich für diese Entschei- eim als fl, ansässl 2 haussaal 10 10 4. a, Ace] Flugblätter gegen den Gouverneur 5 London.(AP/ dpa) Die griechisch-zyprio- Mannheim, böche Terrororganisation EOKA bat am ebenfalls Dienstag den ersten Beweis ihrer Anwesen r Verkith leit in Großbritannien gegeben, wo der werneur von Zypern, Sir Jobhm Harding, ar Zeit unter schärfstem bewaffneten Poli- eischutz zu Verhandlungen mit der briti- den Regierung über das Schicksal der Mit- a emeerinsel weilt. Aus einem Auto, das in sender Fahrt durch die Straßen der In- lstriestadt Manchester fuhr und noch ge- ducht wird, wurden Flugblätter geworfen. in 8 denen Harding der Tod angedroht wird. Die kt zum Jen usdlätter trugen einen nicht fehlerfreien Verständblert in vervielfältigter Maschinenschrift und eiu waren unterzeichnet:„Dianos, Unteraus- grund die ug kür die Befreiung Zyperns, Großbri- scheiden b temien, EOK A.“ 1 Die britische Polizei hat Informationen 5, hatte 6 kalten, nach denen mehrere EOKA-Mit- e Tante leder nach Großbritannien eingeschlüpft setzte c dle Harding zur Strecke bringen sollen, liches Ain so die von ihm verhängten Todesurteile Vangen e esen Zyprische Patrioten zu rächen, Har- t anhel ang hat in London bisher mit Kolonial- dethchen umster Lennox Boyd, Kriegsminister Head ſchte. aud Premierminister Eden verhandelt. ee Denn britischen Unterhaus kam es am 15. eule acta zu einer kurzen Kontroverse über bens 105 18 Secbichsall der beiden britischen Solda- e 0. die nach Angaben der griechischen 8 sein a erstandsorganisation„EORK AH als Ver- . 10, f. 5 dung für die Hinrichtung von zwei zyprio- Bakkorch bechen Aufstamdischen gehängt worden sind. n Labourabgeordmeter warf der Regierung als Fiel fe die sebe über das Schicksal der beiden it. küaten keine Auskunft, weil sie ungün- aibe ich“ 0 u Auswirkungen auf die öffentliche Mei- Us,„ich m0* m Großbritannien befürchte. Kriegs- orgen, Bets r Anthony Head wies diesen Vorwurf 1 chieden zurück und erklärte, er habe babel, zauerlei diesbezügliche Informationen aus 0 ct 5d 0 Einer Quelle erhalten. Die von briti- 4 stef, a0 Seite angestellten Nachforschungen — D 08. jedoch ergeben, daß die von der men u Ka herausgegebene Mitteilung„die Ohne Ce schen falsch darstellt“. In Regierungs- önnen. Abet 5 sen nimmt man an, daß der von der La- mmer bueeneite erhobene Vorwurf den Auftakt für um a e r aeuen Angriff auf die Zypern-Politik zetzung niir Resierung Eden bildet. Warndt-Gebiet wird auf 66 Millionen Ton- nen beschränkt. Davon sollen 20 Millionen Tonnen innerhalb der ersten fünf Jahre aus dem Nordostfeld gefördert werden. Nach diesen fünf Jahren gibt Frankreich das Nordostfeld auf. Aus dem Südwestfeld kann Frankreich innerhalb der nächsten 20 Jahre 46 Millionen Tonnen fördern. Nach diesen 20 Jahren wird auch das Südwestfeld von Frankreich aufgegeben. Zusätzlich erhält Frankreich allerdings noch Lieferungen an Saarkohle in einer Gesamthöhe von 24 Mil- Konjunktur-Programm zeichnet sich ab Zoll- und Steuersenkungen rücken in greifbare Nähe dung war der Umstand, daß Getreide ohne- hin keiner Zollbelastung unterliegt; Milch und Milchprodukte jedoch von der Zollsen- kung verschont bleiben sollen. Allmählich sickert auch durch, daß die Vorschläge des Wirtschaftskabinettes auf eine— zwischen 20 und 35 Prozent gestaf- felte— im Schnitt 30 Prozent ausmachende Zollsenkung hinauslaufen. Diese Staffelung Soll wohl den Betroffenen die Angelegenheit etwas schmackhafter machen. Anscheinend traf diese Kompromiglösung beim Bundes- ernährungsminister auf Verständnis. Lübke hat auf der am 5. umi abgehaltenen Früh- jahrsmitglieder versammlung des Deutschen Bauernverbandes jede lineare Zollsenkung um 30 Prozent namens der Landwirtschaft abgelehnt und erklärt, man dürfe das Ver- ständnis der Bauernschaft nicht überfordern. All dieses fieberhafte Tun und Treiben in Bonn spielt sich unter dem Getôse sehr intensiver Begleitmusik ab. Da fordert der Deutsche Industrie- und Handelstag von der Bundesregierung, sie möge endlich ihre Wirtschaftspolitischen Maßnahmen koordi- nieren, damit die diskontpolitischen Ein- griffe der Bank deutscher Länder zurück- gepfiffen werden könnten. Der Deutsche Bauernverband schlägt in eine ähnliche Kerbe und verweist darauf, daß Zinsverbil- ligungsaktionen der Bundesregierung sinn- los blieben, wenn die Notenbank zu gegen- teiligen Maßnahmen greifen müsse. Der DGB- Vorstand spricht auch eine harte Sprache. Er wirft der Bundesregie- rung vor,„sich dem ständigen Druck einsei- tiger Interessen“ zu beugen. Der DGB be- steht auf drastischer Zollsenkung und ver- wahrt sich bei dieser Gelegenheit nochmals gegen die Behauptung, die gegenwärtige Preisbewegung sei auf die durchgeführten Lohnerhöhungen zurückzuführen. larding in England mit dem Tode bedroht von Zypern flogen in Manchester Die Europäische Menschenrechts-Kom- mission in Straßburg wird in Kürze einen Unterausschuß ernenmen, der darüber ent- scheiden soll, ob die griechische Zypern- Beschwerde formell untersucht werden soll. Nach einer sechstägigen Sitzung hatte die Kommission am Wochenende mitgeteilt, daß die griechische Beschwerde gegen Groß- britannien„zulässig“ sei. Der Unterausschuß Soll sich aus sieben führenden europaischen Arrwälten zusammensetzen. die rheinische- westfälischen Elektrizitäts- Werke, die dafür das Recht zur Ausnutzung der Wasserkräfte erhalten. 5. Französischerseits wurde zugesagt, den Rheinseitenkanal in Schlingen zu bauen, um eine zu starke Senkung des Wasserspiegels im Rhein zu vermeiden. 6. Die Bank deutscher Länder und die Banque de France sollen den beiden Regie- rungen Vorschläge über die Währungsfrage im Saargebiet unterbreiten. Bei den Saarverhandlungen ergaben sich, nachdem sich die Regierungschefs bereits ge- einigt und dies auch der Presse mitgeteilt hatten, nach Mitternacht bei der Ausarbei- tung von Einzelheiten plötzliche Schwierig- keiten, die zu einer dramatischen Entwick- lung führten. Als deutsche Sachverständige dabei auf Punkte zurückkamen, die die fran- z6sische Seite durch die Verhandlungen der Regierungschefs als bereits geklärt ansah, sprang Ministerpräsident Mollet plötzlich auf und verließ den Verhandlungssaal. In Allgemeiner Verwirrung wurden die Be- sprechungen unterbrochen. Außenminister von Brentano eilte zu Bundeskanzler Aden- auer, der sich bereits zurückgezogen hatte und berichtete über den Zwischenfall. Der Bundeskanzler beauftragte von Brentano, so- fort Ministerpräsident Mollet in der fran- z6sischen Botschaft aufzusuchen und klar- zustellen, daß sich die deutsche Seite nach wie vor an die zwischen den Regierungs- chefs abgesprochenen Bedingungen halte. Bei der Unterrichtung des Kanzlers durch Mollet über die französisch- sowjetischen Be- sprechungen in Moskau erklärte Mollet, es sei ihm von sowaetischer Seite klar bedeutet worden, daß die Sowjetunion auch um den Preis der Neutralisierung Deutschlands nicht bereit sei, der Wieder vereinigung zu- zustimmen. Ein neutralisiertes Gesamt- deutschland sei für die Sowjetunion„un- interessant“, da Moskau es für wünschens- werter halte, daß die 18 Millionen Deutschen in der Sowjetzone durch enge Bande an die Sowjetunion gefesselt seien, als 70 Millionen Deutsche zu neutralisieren. Aus diesen Grün- den sei die Sowjetunion zur Zeit an der Wiedervereinigung nicht interessiert und halte auch diesbezügliche Verhandlungen für nutzlos.(Siehe auch Seite 2). Einen Bummel durch Moskaus Straßen unternahm am ersten Tag seines Staatsbesuches in der Sougetunion der jugoslawische Staatschef, Tito. Tausende von Moskauer Bürgern sahen Tito(links) an der Seite seiner Gemahlin sowie Chrustschous und Bulganins(rechts) in elegantem grauen Anzug und ebenso elegantem Sommerhut einhergehen. Zum Abschluß des Bummels scheute der jugo- slatoiscke Gast nicht davor zurüch, mit seiner sowjetischen Begleitung sogar eine Eis- diele zu besuchen. Funk-Bild: AP Mollets Regierung weiter gesichert Die Kommunisten entschieden sich für Stimmenthaltung im Parlament Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris. Die Entscheidung des Zentral- komitees der Kommunistischen Partei Frank- reichs, das am Dienstag zusammen mit der Kammerfraktion getagt hat, sich bei der Ab- stimmung über die von Guy Mollet gestellte Vertrauensfrage der Stimme zu enthalten, sicherte dem Kabinet Mollet eine, wenn auch nicht sehr breite, so doch durchaus genügende Mehrheit. Die Stimmenthaltung der Kommu- nisten rückte die Achse der Regierungsmehr- heit etwas der Mitte zu, doch ist anzunehmen, daß bei anderen Gelegenheiten, wenn nicht die Algerien-Politik in Frage gestellt ist, die Kommunisten der Regierung auch wieder Kulissendonner wegen der Wehrpflicht SPD droht mit ihrem Auszug aus dem Verteidigungsausschuß 5 von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Beziehungen zwischen den Christlichen Demokraten und der SpD wer- den wieder einmal durch den Streit um ein, Wehrgesetz belastet. Im Aeltestenrat des Bundestags konnte am Dienstag erneut keine Einigkeit über den Vorschlag der CD/ CSU erzielt werden, das Wehrpflichtgesetz am 19. und 21. Juni in zweiter und dritter Lesung zu verabschieden. Die SPD hat an- gekündigt, daß sie sich an den Beratungen des Verteidigungsausschusses über das Wehr- pflichtgesetz in der Woche vom 11. bis 16. Juni nicht beteiligen wolle. Es würd fer- ner in Bonn mit der Möglichkeit gerechnet, daß die Sozialdemokraten auch an den Be- ratumgen des Plenums nicht teilnehmen werden. In Kreisen der CDU/CSU wird als Grund für die sozialdemokratische Haltung ange- nommen, die SpD wolle sich wegen ihres Parteitages im Juli jedweder Stellungnahme möglichst entziehen. Der Fraktions vorstand der CDU/CSU hat den Beschluß gefaßt. das Wehrpflichtgesetz unter allen Umständen zu verabschieden, selbst dann, wenn die SPD ihwe Ankündigung wahrmachen sollte. Dennoch hat man in Bonn die Hoffnung, diesen gordischen Knoten entwirren zu können, weil der Vorsitzende des Vertei- digungsausschusses, Jäger, dem es gelungen war, eime gut funktionierende Zusammen- arbeit zwischen Opposition und Koalition im Ausschuß zu erreichen, erst am Dienstag von einer längeren Reise in die Bundeshauptstadt zurückgekehrt ist. Zwischen Gesfern und Morgen Die Verfassungsmedaille in Gold des Lan- des Baden- Württemberg überreichte Mini- sterpräsident Dr. Gebhard Müller dem bis- herigen Innenminister Fritz Ulrich. Ulrich hatte es entschieden abgelehnt, einen Orden in Empfang zu nehmen. Die Medaille zählt offenbar nicht zu den landesüblichen Orden. Der Verteidigungsetat für 1956 wurde vom Haushaltsausschuß des Bundestags gegen die Stimmen der SPD auf 8,7 Milliarden festge- legt. Im Rahmen des Verteidigungsetats wur- den auch die Versorgungsansätze für Wehr- machtsbedienstete erhöht. Eine Studienreise nach Rotchina, die etwa acht Wochen dauern soll, wird der. FDP- Bundestagsabgeordnete Hermann Schwann em 24. Juli antreten. Auf dem Rückflug will Schwann auch Moskau besuchen. Die Reise unternehme er, so erklärte Schwann, aus eigener Initiative und auf eigene Kosten. Die erhöhten Grundrenten für Kriegsop- fer werden nach einer Mitteilung des Bun- desarbeits ministeriums erstmalig im August ausgezahlt. Mit der erhöhten Augustrente wird gleichzeitig der Mehrbetrag für die Monate April bis Juli 1956 nachgezahlt. Nordrhein-Westfalen wird einen briti- schen Atomforschungs-Reaktor erhalten. Der Reaktor wurde vom Wirtschafts- und Ver- kehrs ministerium in Düsseldorf bei einer britischen Firma bestellt. Vier Minenräumboote wurden vom Kom- mandeur der amerikanischen Marine in Deutschland an die Bundesmarine überge- ben. Die Räumboote sind Einheiten der frü- heren deutschen Kriegsmarine, die nach Kriegsende den Westmächten anheimgefallen Waren. Wohnungsbauminister Preusker erklärte vor Pressevertretern, er sei nicht geneigt, den Vorsitz der neuen„Freien Volkspartei“ zu übernehmen, die ihren Gründungspartei- tag am 23. und 24. Juni in Bochum abhält. Amerikanische Regierungskreise ziehen aus dem vom Washingtoner Außenmini- sterium veröffentlichten Text der Rede, die Chrustschow auf einer Geheimsitzung des Moskauer Parteikongresses im Februar hielt. daß man vielleicht doch àn einem natürlichen Ende Stalins zweifeln könne. Chrustschows Schilderungen der Persönlichkeit Stalins seien so erschreckend, daß für die heutigen Kreml-Machthaber der Entschluß nahegele- gen haben könnte, sich Stalins gewaltsam zu entledigen. Der UNO- Sicherheitsrat nahm einstimmig eine britische Entschließung an, wonach UNO- Generalsekretär Hammarskjöld wei- terhin als Vermittler zwischen Israel und den Araber- Staaten zur Verfügung stehen soll. Ein Satz der Entschließung, der eine friedliche Lösung des Palästina-Konflikts „auf einer für beide Seiten annehmbaren Grundlage“ gefordert hatte, war auf Drän- gen der arabischen Delegierten und mit Unterstützung der sowjetischen Seite ge- strichen worden. Fast 28 000 Personen sind in Polen auf Grund des Amnestiegesetzes vom 27. April aus den Strafanstalten entlassen worden, meldet die polnische Nachrichten-Agentur PAP. Die Amnestie fand durch Freilassung oder Strafverkürzung insgesamt auf 36 000 Personen Anwendung und ist jetzt ab- geschlossen worden. UNO- Generalsekretär Hammarskjöld wird am 24. Juni nach Moskau reisen, um mit Bul- ganin, Chrustschow und Schepilow über Mag- nahmen zur Aufrechterhaltung des Welt- kriedens zu verhandeln. Anschließend be- sucht Hammarskjöld die Hauptstädte der Ostblock-Staaten. Der Erzbischof von Mailand, Giovanni Battista Montini, hat in einer Ansprache er- klärt, Papst Pius XII. befürworte eine um- fassendere Beteiligung der Katholischen Kirche am internationalen Organisationen we zum Beispiel an den Vereinten Natio- nen. Der Erzbischof wies darauf hin, daß die Rolle der Kirche in Weltorganisationen im allgemeinen diejenige eines Beobachters sein müsse. Aber auch das sei schon eine beträchtliche Modifizierung der Haltung, die se früher in dieser Angelegenheit einge- nommen habe. Zurückgetreten ist der Ministerpräsident von Burma, U Nu. Zu seinem Nachfolger hat er den ehemaligen Verteidigungsminister und Vizepräsidenten der Freiheitsliga, U Ba Swe, ernemmt. U Nu will sich nunmehr der Reorganisation seiner Partei, der Freiheits- liga, besonders widmen. ihre Unterstützung zukommen lassen wollen. Ihre Stimmenthaltung zeigt deutlich, daß sie fest entschlossen sind, die Sozialisten nicht dus ihrer„brüderlichen“ Umklammerung zu entlassen. Die Abstimmung über die Verträge mit Marokko, die in der nächsten Zeit er- folgen soll, wird ihnen dazu eine neue Ge- legenheit geben, da die Rechtsparteien sich den Marokko-Verträgen gegenüber weiterhin ab- lehnend und negativ verhalten. Der französische Außenminister, Pineau, empfing am Dienstag den indischen UNO- Delegierten, Krischna Menon, um mit ihm Ministerpräsident Nehrus Vorschläge, zur Lösung der Algerien-Krise durchzuspre- chen. Wie Pineau nach dieser Unterredung mitteilte, kamen die beiden Gesprächspart- ner nicht zu praktischen Schlußfolgerungen, doch erhielten sie besseren Einblick in die beiderseitigen Standpunkte. Bilanz des algerischen Aufstandes Seit Beginn der Erhebung in Algerien An- fang November 1954 haben die Aufständi- schen schätzungsweise mehr als 10 500 Tote, kast 4000 Gefangene und rund 770 Verwun⸗ dete verloren. Die Verluste der französischen Sicherheitsstreitkräfte werden auf fast 1100 Tote, 2370 Verwundete und etwa 600 Ver- mißte beziffert. Außerdem sind 225 europa- ische und 1760 arabische Zivilisten ums Leben gekommen. 74 Europàer und 590 Mos- lems werden noch vermißt. Bei den Saube- rungsaktionen in einem Gebirgsgebiet süd- östlich von Algier haben die französischen Truppen den Aufständischen in den letzten Tagen ein Gebiet von etwa 200 Quadratfkilo- meter entrissen. Bei dieser bisher größten Operation verloren die Aufständischen etwa 400 Tote. Staatsbesuche in Paris und Amsterdam Paris.(AP) König Paul und Rönigin Friederike von Griechenland trafen am Dienstagvormittag zu ihrem viertägigen Staatsbesuch in Frankreich ein und wurden auf dem festlich geschmückten Bahnhof am Bois de Boulogne von Staatspräsident Coty begrüßt. Am Abend gab die französische Regierung zu Ehren des griechischen Kö- nigspaares im Elysee-Palast ein Essen, In seiner Tischrede Sing König Paul auf das Zypern-Problem ein und unterstrich dabei die unerschütterliche Entschlosenheit des griechischen Volks, die„Brüder auf Zypern Amen flachimeldung Die Nationalversammlung hat der Regierung Mollet in der Nacht zum Mitt woch das Vertrauen ausgesprochen. nme gegen alle Widerstände und mit allen, zur Verfügung stehenden gesetzlichen Mitteln“ zu unterstützen. In einem niederländischen Regierungs- flugzeug, das von zwölf Düsenjägern eskor- tiert wurde, trafen auch am Dienstagvor- mittag Großherzogin Charlotte und ihr Gatte Prinz Felix von Luxemburg zu einem viertägigen offiziellen Besuch in der nie- derländischen Hauptstadt Amsterdam ein. Am Dienstag, Seite 2 MoRGEN Mittwoch, 6. Juni 1956 Nr. 1 Komme Mittwoch, 6. Juni 1956 Der Preis ist nicht zu hoch Wer es ehrlich meint mit einer Aus- söbmung und Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik und Frankreich, der wird die Luxemburger Vereinbarungen mit einem Aufatmen zur Kenntnis genommen haben. Der Bundeskanzler und der französische Ministerpräsident Mollet haben endlich einen Schlußstrich unter den jahrelangen Saar-Streit gezogen. Lange, zu lange, hat an der Saar das zweifelhafte Recht des Sie- gers geherrscht, zu lange wurde die Demo- Kkratie als Mäntelchen für unfreiheitliche Zustände mißbraucht; aber schließlich hat doch die Demokratie über die angemaßte Macht gesiegt: das demokratische Selbst- bestimmungsrecht der Saarländer hat am 23. Oktober 1955 den Streit zwischen der Bundesrepublik und Frankreich entschie- den. In Luxemburg haben nun die Bonner und die Pariser Regierung die praktischen Folgerungen aus dieser Tatsache gezogen. Das Ergebnis ist ein Kompromiß, der bei- den Seiten Härten bringt, den Franzosen wie den Deutschen. Doch es gibt eine be- rüfene Stelle, darüber zu urteilen, ob die Härten für uns zu groß sind. Das ist die Saar-Regierung. Und die Saar-Regierung hat den Luxenmburger Vereinbarungen Zu- gestimmt. Natürlich haben sich bereits Kritiker zu Wort gemeldet. Sie sagen, der Preis, den Adenauer zahlen wolle, sei zu hoch. Sie körmnen des Beifalls all derer sicher sein, die ohnehin meinen, wern es sich um Frankreich handele, sei jeder Preis zu hoch; denn mit den Franzosen sei nun mal keine vernünftige Politik zu machen. Wer von solchen Vorurteilen ausgeht, übersieht, daß die Beendigung des Saar- Streites mit Hilfe der Pariser Regierung doch eine ganz ver- nünftige Politik ist. Wie hoch ist überhaupt der Preis, den Wir dafür zahlen müssen, daß die Saar am 1. Januar 1957 nach Deutschland zurück- kehrt? Zunächst interessiert da die Warndt- Regelung. Die Kritiker rügen: Frankreich hat seinen Anspruch auf 90 Millionen Ton- nen Warndt-Kohle durchgesetzt. Das stimmt. Aber man muß auch dazu sagen, dag die Saarländer selbst bereit waren, den Fremzosen einen Abbau bis zu 65 Millionen Tonnen zuzubilligen. Nach dem Luxembur- ger Abkommen wird Frankreich nun 66 Mil- lionen Tonnen Warndt-Kohle abbauen kön- men. Die restlichen 24 Millionen Tonnen da- gegen werden die Saarländer abbauen und den Franzosen zum Selbstkostenpreis ver- kaufen. Damit ihnen kein Verlust entsteht, zählt die Bundesregierung den Ausgleich- betrag zum normalen Verkaufspreis. Für Saarbrücken bedeuten diese 24 Millionen Tonnen Kchle also einen im voraus ge- sicherten Absatz, weil die Bundesregierung den geschäftlichen Ausfall ja erstattet. Da- mit ist weder dem Saarland, noch der Bun- desrepublik Untragbares zugemutet worden. Was den Moselkanal betrifft, so Waren sich Bundesregierung, Bundestag und Saer- Regierung bereits vor Luxemburg einig se- wesen, daß an ihm die Rückkehr der Saar nach Deutschland nicht scheitern solle. Das heißt: man hatte sich mit seinem Bau ab- gelumden. Interessierte Wirtschaftskreise und kämpferische Naturliebhaber sind da- gegen schon Sturm gelaufen und werden das vielleicht auch weiter tun. Das Andert aber nichts daran, daß des Kanzlers Ja in dieser Frage eine politische Entschei- dung von letzten Endes europäischem Aus- maß ermöglicht hat, deren Tragweite weit- aus größere Bedeutung zukommt als dem Bau des Moselkanals. Bleibt noch der Rhein- seitenkanal. Lassen wir hier Ministerpräsi- dent Gebhard Müller als den Chef der be- troffenen Landesregierung sprechen; er ver- sicherte, das schwierige Problem sei be- kriedigend gelöst worden. Ist der Preis also wirklich zu hoch? Er ist es nicht, wenn man bedenkt, welche positiven Auswirkungen die Klärung des weitere: Schicksals des Saargebietes zeitigen wird. Das wirtschaftliche und politische Leben an der Saar war durch den Schwebezustand er- heblich gehernmt worden. Das ist nun vorbei, neue Initiativen können sich wirkungsvoll elitfalten. Und die Bundesrepublik verliert das in vieler Hinsicht belastende Wiederver- einigungsproblem im Westen, sie gewinnt da- durch eine freiere Position für das Wieder- vereinigungsproblem im Osten. Von unschätz- barem Wert ist für die deutsche und die euro- päische Politik, daß nunmehr das deutsch- Französische Verhältnis als von Grund auf bereinigt angesehen werden kann. Alle diese offensichtlichen Vorteile sollten nicht zer- redet werden durch eine Kritik, die nicht be- greifen will, daß demokratische Staatskunst die Runst des Kompromisses ist, die neben der Fähigkeit des Nehmens auch diejenige des Gebens verlangt. Wilfried Hertz-Eichenrode Adenauers Programm für seine Amerika-Reise Washington.(dpa) Nach Angaben der Deutschen Botschaft in Washington wird Bundeskanzler Dr. Adenauer am 9. Juni in New Vork zu seinem achttägigen Besuch in den USA erwartet. Nach einem in privatem Kreis verbrachten Wochenende trifft er am Sonntagabend in New Haven im Staaten Connecticut ein, wWwo er Ehrengast bei einem von Rektor der Universität gegenen Essen sein wird, Am Montagmorgen wird Adenauer die Ehrendoktorwürde der Universität erhal- ten und anschließend bei einem Essen vor dem Kollegium der Universität sprechen. 12. Juni. werden Adenauer und Staatssekretär Hallstein in Washington Besprechungen mit Außenminister Dulles haben. Am Mittwochvormittag empfängt Präsident Eisenhower den Bundeskanzler. Am gleichen Abend findet eine allgemeine Pressekonferenz statt. Anschließend gibt Dr. Adenauer in der Deutschen Botschaft ein Essen für die führenden politischen Persön- lichkeiten Washingtons. Am Donnerstag fliegt der Bundeskanzler nach New Vork, wWo er bei einem Essen des Amerikanischen Rats für Außenpolitik eine Rede halten wird und am Freitag nach Chikago, wo er mittags Gast des Clubs der leitenden Angestellten Ist. Am Abend wird er in Milwaukee die Ehrendoktorwürde der Marquette-Univer- nität erhalten. Saarkabinett für Luxemburger Beschlüsse Die Lösung der Warndt-Frage wurde im allgemeinen Interesse in Kauf genommen Saarbrücken, 3. Juni Die in Luxemburg zwischen Bundes- kanzler Adenauer und dem französischen Ministerpräsidenten, Mollet, zur Saar-Frage gefaßten Beschlüsse sind bereits am Diens- tag vom saarländischen Kabinett einstimmig gutgeheiben worden. Die Zustimmung gilt auch für die Abmachungen in der Frage der Warndt-Kchle, die erheblich von den saar- ländischen Ausgangsforderungen abweichen. Im Anschluß an die mehrstündige Kabinett- sitzung begründete Finanzminister Blind, der Leiter der saarländischen Delegation bei den Luxemburger Verhandlungen, die Zu- stimmung der Saarregierung damit, daß durch ein Scheitern der Verhandlungen in der Warndt-Frage alle übrigen bereits ge- trofkenen Abmachungen hinfällig geworden und der Abschluß eines Saar-Vertrages„in weite Ferne gerückt“ wären. Ebenso wie aus den Ausführungen Blinds Sing auch aus den Stellungnahmen anderer maßgeblicher Politiker hervor, daß die in Luxemburg getroffenen Vereinbarungen an der Saar als„tragbar“ hingenommen wer- den. Eine gewisse Genugtuung besteht darüber, daß die nun endgültig vereinbarten Termine für die politische Rückkehr der Saar am 1. Januar 1957 und für die wirtschaftliche Rückgliederung am 31. Dezember 1959 nahezu den saarländischen Ausgangsforderungen entsprechen. Als weitere Vorteile, die die Zugeständnisse in der Warndt-Frage recht- fertigen, werden in Saarbrücken unter an- derem genannt: Die vorgesehenen Möglich- keiten zu einem Kapitaltransfer an die Saar und die zollfreie Ausfuhr saarländischer Waren in die Bundesrepublik während der wirtschaftlichen Uebergangsperiode. Außer- dem ist vorgesehen, daß die Verwaltung der Saar-Bergwerke sechs Monate nach Ab- schluß des Saar- Vertrages in deutsche Hände übergehen soll. Alle Stellungnahmen befaßten sich natür- lich vor allem mit dem vereinbarten Kompro- miß in der Frage der Warndt-Kohle. Dabei ist man sich darüber klar, dag Frankreich seine Forderungen nach weiteren 90 Millio- nen Tonnen Kohle nun doch durchgesetzt hat. Als eine gewisse Erleichterung wird aller- dings die Abmachung empfunden, daß die französischen Gruben selbst nur noch 66 Mil- lionen Tonnen abbauen werden, während 24 Millionen Tonnen zum Gestehungspreis an Frankreich geliefert und der Fehlbetrag bis zum Verkaufspreis durch Ausgleichszahlun- Won unserem Korresdondenten Wolfgang Feucht gen der Bundesrepublik gedeckt werden sol- len. Es wird als entscheidend“ bezeichnet, daß in fünf Jahren mit er eigenen saarlän- dischen Kohlenförderung im Warndt begon- nen werden könne. In der Pressekor des Ministerrates sagte Finanzminister Blind, der Bau der eigener ländischen Schacht- anlagen im Warndt sei nicht nur gesichert, sondern er werde sehr bald in Angriff ge- nommen werden, damit die Saar die Liefe- rung der 24 Millionen Tonnen Kohle an Frankreich fristgerecht durchführen könne. Der Bund habe mit der Vereinbarung über diese Lieferung die Verpflichtung übernom- men, die Anlage der saarländischen Förder- einrichtungen zu unterstützen. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung herrschte in Saarbrücken die Ansicht, daß nach der Grundsatzvereinbarung zwischen den Regierungschefs nun auch die noch offe- nen Fr bald geklärt werden könnten. So sagte Staatskommissar Schwerdtner, eine Einigung über die bisher noch umstrittenen Modalitäten der Währungsumstellung an der Saar sei bisher aus Mangel an brauchbaren Unterlagen gescheitert. Mit Hilfe der ange- forderten Gutachten der Bank deutscher Länder und der französischen Staatsbank werde sich auch dieses Problem leichter lösen lassen. Großer Dienst an der Sache Europas Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 5. Juni Bundeskanzler Adenauer erklärte am Dienstag vor Vertretern der in- und aus- ländischen Presse zu den Luxemburger Ver- einbarungen, daß nunmehr die Gegensätze zwischen Deutschland und Frankreich, die die beiderseitige Politik belastet hätten, aus der Welt geschaffen seien An die euro- päischen Aufgaben könne man jetzt mit se- stärkter Kraft herangehen. Der Kanzler erklärte weiter, besonders wichtig seien d Vereinbarungen über die Warndt-Kohle. Sie bedeuteten, daß eine zukünftige Generation von saarländischen Bergleut Arbeit und Brot erhalten werde, wenn die übrigen Gru- ben erschöpft seien. Der Kanzler meinte schließlich, daß die beiderseitigen Unter- händler nach Abschluß der Besprechungen der Ansicht gewesen seien, daß man der europäischen Sache und damit auch der Sache des Friedens einen grogen Dienst er- Wiesen habe.* Von den Oppositionsparteien äußert sich am positivsten die SPD. Sie würde es be- grühen, heißt es in einer Verlautbarung, wenn das Luxemburger Gespräch zwischen Mollet und Adenauer sehr bald zur Vorlage eines Vertrages führen würde, der die Saar ab 1. Januar 1957 wieder nach Deutschland 2Urückgliedere. Wenn es aber zu einer be- friedigenden Regelung der Saar-Frage kom- men sollte, so ist das, nach Ansicht der SPD, in erster Linie der Haltung der deutschen Bevölkerung an der Saar, dem Kampf der deutschen Saarparteien und dem unermüd- lichen Eintreten jener Parteien im Bundes- tag zu verdanken, die das Saarstatut abge- Jehnt haben. Strauß beansprucht keine Planungsgewalt Sein Atom-Ministerium hat einen Etatbedarf von 435 Millionen Mark Von unserem Korrespondenten Dr. Himpele Bonn, 5. Juni Das Bundeskabinett wird sich Ende die- Ses oder Anfang nächsten Monats mit dem ersten Atomgesetz der Bundesrepublik be- fassen. Der Bundesmiflister für Atömfragen, Strauß, hofft, daß der Bundesrat das Gesetz im ersten Durchgang noch vor den Parla- mentsferien beraten und daß es noch zur ersten Lesung im Bundestag kommen werde. Das Gesetz, dessen Beratung im Bundes- tag mehrere Monate dauern dürfte, wird nach seiner Verabschiedung einige wichtige Rechtsverordnungen nach sich ziehen. Als die bedeutendsten davon nannte Strauß die- jenigen über Strahlenschutz, ferner über den Bau und Betrieb von genehmigungs- pflichtigen Anlagen, sowie über das Haf- tungs- und Versicherungsrecht. Weitere vier Rechtsverordnungen würden diesen dann noch folgen. 5 Der Haushalt des Atomministers beträgt in Einnahmen und Ausgaben im Jahr 1956/57 rund 45 Millionen Mark. Davon sind 1.5 Millionen Mark Verwaltungskosten, al- lerdings unter Einschluß der Arbeiten von Fachkommissionen, während 43,5 Millionen Mark für die unmittelbare Förderung von Wissenschaft und Technik auf dem Atom- gebiet zur Verfügung stehen. Dazu kommen noch Ländermittel von zusammen rund 20 Millionen Mark. Zu der Frage, ob auf dem Gebiete des Reaktorbaues öffentliche Ausschreibungen geplant seien, erklärte Strauß, die Zahl der Firmen, die Forschungsreaktoren bauen würden, sei sehr begrenzt. Als Käufer wür- den die einzelnen Länder auftreten, Etwa 60 Prozent des Materials eines Reaktors könnten in der Bundesrepublik hergestellt werden, die entscheidenden 40 Prozent müß- ten jedoch auf dem Importwege beschafft werden. Auf Grund der Erfahrungen seiner Gilt Hindenburgs Unterschrift Amerikareise hält Strauß für den besten Weg, Aufträge an deutsche Firmen mit der Kuflage zu verbinden, bestimmte Teile an Amerikanische Firmen weiter zu vergeben. Beim Bal von Mittleren Großkraftwerken milsse alles auf die wirtschaftliche Rentabi- lität abgestellt werden. 4 Der Bau einer gröberen Isotopen-Tren- nungsanlage, von denen die Vereinigten taaten drei besitzen, sei nicht geplant, ein- mal, weil eine solche Anlage 800 Millionen Dollar kostet, zum anderen, weil sie 15 bis 17 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr erfordere. Die Aufstellung einer solchen Anlage sei nur im Euratom- oder OEEC- Rahmen möglich, wobei der Standort strate- gisch sicher und die Stromkontinuität ge- währleistet sein müsse.. In den nächsten fünf bis sieben Jahren sollen nach Strauß mit Hilfe der Industrie konkurrenzfähige Atomkraftwerke als„Pro- totypen“ gebaut werden, wobei die Konzes- sionierung durch die oberste Landesbebörde erfolge. Die Atom- Konzession aber könne nur mit Genehmigung des Atomministers gegeben werden. Diesbezügliche Pläne be- stünden seitens der Rheinisch- Westfälischen Elektrizitätswerke(RWE) für Nordrhein- Westfalen und des Bayernwerkes für Bayern. Da die Genehmigung des Atomministers nur vom Nachweis der Sicherheits- und Kon- trollmaßnahmen abhängig gemacht werde, nicht aber etwa vom Energie-Nützlichkeits- grad, werde damit klargelegt, daß das Atom- ministerium in Bonn das Energieversor- gungsprogramm nicht beeinflussen wolle. Er, Strauß, wünsche keine irgendwie gear- tete„volks wirtschaftliche Planung“ des Atomministers. Entsprechend sei im euro- päischen Rahmen für Euratom auch keine Planungsgewalt über die europäischen Ein- zelwirtschaften vorgesehen.. Rededuell zwischen Hallstein und Arndt am zweiten Tage der Karlsruhe, 5. Juni Vor dem Bundesverfassungsgericht prall- ten am Dienstag bei der Frage, ob das Reichskondordat vom 20. Juli 1933 gültig zu- standegekommen sei, die Meinungen der Parteien beftig aufeinander. Staatssekretär Professor Hallstein bejahte die Frage obne Einschränkung, während der Bundestags- Abgeordnete Dr. Arndt für die Antragsgeg- ner mit Ueberzeugung erklärte, dag dem Reichskonkordat die Zustimmung des Reichstages gefehlt habe, und daß schon das Ermächtigungsgesetz vom März 1933 ver- fassungs- und rechtswidrig zustandegekom- men sei. Die vorausgegangenen Wahlen seien Terrorwahlen der Nationalsozialisten gewesen, da sich demokratische Politiker nur unter Gefahr für Leib und Leben an innen hätten beteiligen können. Arndt fragte, ob man„jenes Gremium, das in der Kroll-Oper von den National- Sozialisten zugelassen War, als einen be- schluß fähigen Reichstag bezeichnen kann“. Es habe sich nur mehr um ein verfassungs- widriges Rumpfparlament gehandelt, da die Kommunisten ausgeschlossen und demo- kratische Politiker in Haft gewesen seien. Auch die Zentrumsfraktion sei sich der Un- freiheit und Gegenstandslosigkeit ihrer Ent- scheidung bewußt gewesen. Wenn behauptet werde, daß das Ermäch- tigungsgesetz legal zustandegekommen sei, so werde hier von der Bundesregierung Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt ohne Rücksicht auf die Rechtswerte argu- mentiert. Tatsächlich sei das Ermächtigungs- gesetz unter allen Gesichtspunkten null und nichtig, denn sein Sinn sei gewesen, in Deutschland mit den Menschen- und den Bürgerrechten aufzuräumen. Dem Reichs- konkordat aber habe die nach der Weima- rer Verfassung notwendige Zustimmung des Reichstages gefehlt, es könne daher nicht als gültig betrachtet werden. Staatssekretär Hallstein hatte argumen- tiert, daß das Reichskonkordat die Zustim- mung des Reichstages auf Grund des Er- mächtigungsgesetzes nicht mehr gebraucht habe, und daß nicht Hitler, sondern der Reichspräsident von Hindenburg das Reichs- konkordat abgeschlossen und unterzeichnet habe. Ich glaube, es ist nicht notwendig, über die Gültigkeit des Ermächtigungs- gesetzes zu sprechen“, sagte Hallstein,„denn alle Gerichte gehen von seiner Wirksamkeit aus“, wobei es gleichgültig sei, ob man von der These über die normative Kraft des faktischen Revolutionsrechts ausgehe. Aber auch wenn das Ermächtigungsgesetz un- wirksam sei, würde das für die völker- rechtliche Frage unerheblich sein, und außerdem habe der Heilige Stuhl 1933 einen solchen Mangel im innerdeutschen Staats- recht nicht erkennen können. Der Vorwurf, der Reichstag habe nicht zugestimmt, sei nur dann von Bedeutung, Die Freien emokraten erklärten, die Aussicht, dag die Saar bis zum Jahresende der Bundesrepublik beitritt, werde über- schattet von dem kompromiglosen Festhal- ten Frankreichs am langfristigen Abbau der Warndt- Kohle. Das sei eine unerwartet harte Becdimgung, die zu Lasten der Saar Der BHE schreibt: Die politische Rück- kehr der Saar wird begrüßt und als Erfolg der Haltung der Saarbevölkerung bei der Abstimmung über das Saarstatut gewertet. Gebhard Müller ist dankbar Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller Außgerte sich in Stuttgart vor der Landes- pressekonferenz befriedigt über die in Luxemb erzielte Vereinbarung in der Frage des Rheinseitenkanals. Das Land sei dem Bundeskanzler zu großem Dank für clesen in äußerst schwierigen Verhandlun- gen erreichten Erfolg verpflichtet, der nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. Paris ist befriedigt 5 Faris, 5. Juni. Der Abschluß des deutsch- französischen Abkommens über die Saar ist in der Pariser politisch interessierten Oeffentlichkeit mit Befriedigung und Erleichterung aufgenom- men worden. Zu lange(seit fast zehn Jah- ren) hat die Saar-Frage die deutsch-fran- 268ischen Beziehungen belastet. Nun hat man den Eindruck, daß dieses Hindernis endgültig'aus dem Raum einer gemeinsamen deutsch- französischen Entwicklung entfernt ist. Man hat hier weiterhin den Eindruck, daß für die unvermeidlich gewordene Rück- kehr der Saar an die Bundesrepublik ein vernünftiger Preis gezahlt worden ist, der die französischen wirtschaftlichen Belange garantiert. Weiterhin ist man hier der Mei- nung, daß der bezahlte Preis die Stellung der Bundesregierung gegenüber der eige- nen öffentlichen Meinung nicht allzu schwer belastet, so daß mit dem Abkommen wirk- lich der größte Zankapfel aus dem deutsch- kranzösischen Verhältnis beseitigt ist. Nun gibt Es zwischen Deutschland ung Frank- reich kein, akutes Problem mehr, das ein Zusammengehen auf breiter Linie auf dem Gebiet der allgemeinen Außenpolitik sowohl wie au dem europäischen Gebiet hemmen könnte. Jos. Rovan „Anmaßend und ungewöhnlich brutal“ Bonner Echo auf Chrustschows Erklärung zur Wiedervereinigung Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 5. Juni Bundeskanzler Dr. Adenauer kündigte am Dienstag an, daß sich das Bundeskabinett sehr bald mit der Frage der Wiedervereini- gung befassen werde, und daß die Bundes- regierung nach wie vor beabsichtige, den deutschen Standpunkt in dieser Frage der sowjetischen Regierung in Moskau darzule- gen! Gleichzeitig wandte sich der Kanzler auf das schärfste gegen die ihm von dem französischen Ministerpräsidenten Mollet in Luxemburg übermittelte Außerung des sowjetischen Parteisekretärs Chrugtschow, der seinen französischen Besuchern gegen- über erklärt hatte, siebzehn Millionen Deutsche in russischer Hand selen ihm lieber, als ein wiedervereinigtes neutrales Deutsch- land. Der Bundeskanzler bezeichnete die Aeußerung des sowjetischen Parteiführers als„anmahßend und ungewöhnlich brutal.“ Der Bundeskanzler deutete an, daß man in den nächsten Tagen auch mit den west- chen Botschaftern über diese Aeuberung sprechen werde. Er meinte, sie würde für manche Politiker sehr heilsam zu hören sein, denn sie zeige, daß die Bundesrepu- heute noch? Konkordatsverhandlung wenn man meint, ein frei gewähltes deut- sches Parlament würde dem Reichskonkor- dat nicht zugestimmt haben. Tatsächlich aber seien die vorbereitenden Schritte für den Abschluß eines Konkordats nicht nach der Machtübernahme aufgenommen, sondern fortgeführt worden. Es sei bedeutsam, daß die Außenminister der Weimarer Republik das Konkordat mit Rücksicht auf die deut- schen Grenzgebiete in Ost und West ange- strebt hätten, um eine engere kulturelle Struktur mit dem Reichsinnern zu schaf- fen. Die Tatsache, dag der Heilige Stuhl mach 1945 die Fortgeltung des Reichskon- kordats in den Grenzen von 1937 anerkannt hat, habe die kulturelle Separierung des Saargebietes und der Ostgebiete verhindert. „Das Reichskonkordat ist eine der mäch- tigsten gesamtdeutschen Klammern“, sagte Hallstein. Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag zwei Anträgen des Bundestagsab- geordneten Dr. Arndt stattgegeben und die Bundesregierung ersucht, sie möge ihren Schriftwechsel mit dem Heiligen Stuhl so- wie den Kabinettsbeschluß über den Klage- antrag zum Konkordatsstreit bis Donners- tag vorlegen. Arndt hatté den Verdacht ge- äuhert, daß die Bundesregierung bei den Verhandlungen mit Rom nicht die Inter- essen der Länder berücksichtigt habe, und daß ein ordentlicher Beschluß des gesamten Bundeskabinetts zur Klage nicht vorliege. Hilfe für Kriegssachgeschädig 5 . 128 beantragt die CDU/ CSU-Fraktion Bonn.(AP) Die CDV/ CSU-Fraktion bath Bundestag eine Reihe von Anträgen zur Bez. serung der Lage von Kriegssachgeschädi 1 und Evakuierten eingebracht. Darin wird ah Bundesregierung unter anderem ersucht, d Kkriegssachgeschädigten gewerblichen Mitte, stand und den nicht lastenausgleichberechg ten Evakuierten im Rechnungsjahr 1956 mi. destens 30 Millionen Mark als langfriste Darlehen zur Verfügung zu stellen. Die 15 tel, die aus Rückflüssen des ERP- Sonderhez mögens oder sonstigen Quellen über 4 Lastenausgleichsbank zu bevorzugten 5. dimgungen bereitgestellt werden sollen, eie für Investionszwecke, insbesondere zur I, dernisierung und Rationalisierung, vorge⸗ sehen. Die Bundesregierung soll ferner prüten in wieweit die„ungerechtfertigte zusätzlich Bädigten 55. Belastung“ der chgesc elung der Gewerbe. triebe bei der N 3 zurechnung der Zineen steuer, die durch Hin für Dauerschulden zum Gewerbeertrag en, stehe, behoben werden könne. Weiterhin wird die Bundesregierung ef sucht, dem Bundestag bis zum 31. Augq darüber zu berichten, wie die für die heimat vertriebene Wirtschaft vorgesehenen Steue Vergünstigungen nach dem Grundsatz d% Gleichberechtigung aller Geschädigten gag pen auch auf Kkriegssachgeschädigt mittelständische Wirtschaft ausgedehnt ves den sollen. Außerdem soll die Bundesreg rung berichten, wie der Grundsatz der Gleich berechtigung aller Geschädigtengruppen der Lastenausgleichsbank gewährleistet wer. den könne. 1 die Offizielle Gespräche mit Tito begannen im Kreml Moskau.(dpa) Bei den offiziellen sog tisch- jugoslawischen Besprechungen wur am Dienstagvormittag im Moskaus Kreml die Weitèerentwicklung der sowie tisch- jugoslawischen Beziehungen u „Wichtige internationale Probleme“ erörteg an denen beide Länder interessiert sind einer amtlichen Bekanntmachung über de Verhandlungen heißt es:„Die Verhandln gen verliefen in einer herzlichen und frenud schaftlichen Atmosphäre und in einem Geis der Aufrichtigkeit und des vollen Verste hens.“ Von sowjetischer Seite nahmen a den Besprechungen unter anderen Bulg nin, Chrustschow, neue Außenminister, Schepilow, teil. Aud Molotow war zugegen. Außer Tito gehöre der jugoslawischen Delegation der stellher tretende Ministerpräsident Kardelj Außenminister Popovic an. Der Sowietbotschafter in Ron, Bogomolowꝛ, reiste in der Nacht zum Diens tag überraschend nach Moskau ab. Fi Funktionär der Botschaft erklärte dazu, B. gomolow habe seit über zwei Jahren keit Ferien gehabt und wolle sich für sechs 0 acht Wochen erholen. In diplomatische Kreisen Roms glaubt man, daß Bogom low vom neuen Außenminister, Schepilo zur Konsultation— sei es Allgemeiner sel es im Zusammenhang mit der gepla ten Einladung des itallenischen Regierung ehefs und seines Außenministers nach ig kau— in die sowjetische Hauptstadt. rufen wurde. blik gegenüber den Russen nichts mache könne, wenn selbst die Franzosen eilt solche Antwort bekämen. Es sel ein Fell der deutschen Politik gewesen, zu sac Woroschiloẽw und 000 Wie i! mal in Me umptom die Bras uberord en, die war 83 ſemilie, ber Mut son eine och in Uinstufur Inmündi genzen“ lieb ihr gubnis Frasilian och ein dem Ma! ung üb geselligk allein, w. num au Die S ach für der Ehe chne Zei gar ausz! gab es Ks sie es be mer S jeher err leit war silianerin es besta enn er deckte, si gchickte der Qual Der A Sprichwe Lektüre Georg- erschiene ist so an und leich am liebs Kochlöff. küchen v Die Behe dab zwis gewaltige hier wie komme, stens vo Maria D das Buck Reichhal! Einteilur ben nah für Lese mine une sorge kü! schenk v junge Eh den Mag Ein, traut De mit Sha wird Na und„se Löwenza sprüngli⸗ zutaten daß man bereit sei, alles für die Wiede“ vereinigung zu tun, weil die Russen dend auch immer mehr fordern würden. Die Bh desrepublik bleibe dabei, ihr Vertrauen die Westmächte zu setzen, die nicht rad lasseti sollten, die Russen auf die deutsch Wiedervereinigung zu drängen. Auch Außer minister von Brentano erklärte, die rad kale und brutale Chrustschow-Aeufferit lasse ihn nicht an eine ernsthafte Enspel nung glauben. Auf die Möglichkeit der Aufnahme di matischer Beziehungen zu den Ostplockste ten angesprochen, die Bundesminister 0 Merkatz vor einigen Tagen als vortellhe bezeichnet hatte, erklärte der Bundeskau Modet —— Die P in den P der hoch modische Wiederge Zander dienen. bei der drapierte ler, daß man sich darüber ebenfalls im U Schleifer den ede od binett unterhalten werde,„Ich werde Herrn von Merkatz sagen, daß Mitel des Kabinetts in wichtigen politischen 0 wirtschaftspolitischen Fragen nicht plant Meinungen produzieren dürfen. Es gibt 0 Beschlüsse des Kabinetts und denen hebe sich die Minister zu fügen. Das Durchen ander, wie es War, wird aufhören“, 89 der Bundeskanzler. Der SpD-Bundestagsabgeordnete 9 Vorsitzende des Bundestags ausschusses 1 gesamtdeutsche Fragen, Herbert Wehe äußerte in einer vom parlamentarisch- pol, schen Pressedienst verbreiteten re Bemerkungen Chrustschows, daß unter N gegenwärtigen Umständen die Wiederde einigung nicht möglich sei, sollten die 71 desregierung veranlassen,„endlich mit 7 kau zu sprechen, um festzustellen ug welchen Umständen die Sowjetregiel Verhandlungen über die Wiedervereimg Deutschlands in gesicherter Freiheit möglich halten würde.“ Abendm bundene bute die denen B Nipsbane Abschlul drapierte brusthöl dommerl Ausschn die neue ommen zur Gelt bänder, tonung — Juger ankarpit mer def Stationierungskosten werden vorläufig weitergezahlt London.(AP) Das vorläufige Abkom. über die weitere Zahlung von Statio, bt. Der gleichen Larnitur Festl! g Leinen durch rungskosten für die britischen rrucpen een der Bundesrepublik Deutschland. 1 Ende Mai befristet war. ist nach A diplomatischer Kreise um einen Monat 1 längert worden. Verhandlungen bee tere deutsche Leistungen an die auf d, schem Boden befindlichen Na Hod werden in Bonn geführt. Die Ver Staaten von Amerika, Großbritannien Leldenk Elega ug mi Frankreich haben vorgeschlagen, d 57/1 Millionen Dollar für die nächsten 25 1 Monate, gegenüber 760 Millionen Do Bur. dem ersten Jahr der Souveränität der 77 desrepubik Deutschand, an Stationieru kosten zu begnügen. 5 Roger E ine k Aodell dem rot Vall get 6/ Nr. 11 chain hädigt u 128/ Mittwoch, 6. Juni 1956 aktion— tion hat h en zur Bez m Wird c sucht, nen Mitte, Hberechtg. r 1950 me pie in allen südamerikanischen Ländern, Lanefretel mal in denjenigen, die lange das koloniale n. Die mptom des Frauenmangels aufwiesen, war Sonderpe bie Brasilianerin bis in die jüngste Zeit einer über a uberordentlichen Sittenstrenge unterwor- usten De. en, die geradezu an Orientalismus grenzte. ollen, geiz war galt sie als ethisches Oberhaupt der 1 gemilie, so daß man bei der Vorzugsstellung ns. Forge der Mutter unterm Kreuz des Südens fast on einem Matriarchat sprechen konnte, ner prüten och in Wirklichkeit war ihre rechtliche zusätelleg zustukung die der Unselbständigkeit, ja der digten e ünmündigkeit. Außerhalb der Familien- Seperdeſ enzen sich als Eigenwesen zu präsentieren, der Am dieb ihr weitgehend versagt Ohne die Er- ertrag ent gubnis des Mannes durfte die verheiratete zrasilianerin weder eine Arbeit annehmen, och ein Geschäft oder Bankkonto eröffnen. em Mann allein oblag auch die Entschei- ung über die Erziehung der Kinder. Bei geselligkeit unterhielten sich die Männer lein, während sich ihre Frauen im Neben- um aufhielten. gierung et 31. Augig die heim nen Steuer indsatz di digtengrup⸗ geschädige dehnt wies undesreg der Gleich. gruppen leistet ez. 0 Die Strenge der Anschauungen machte ich für die Brasilianerin indessen schon vor der Ehe bermerkbar. Mit einem Cavalleiro hne Zeugen Konversation zu treiben oder gar auszugehen, galt als unziemlich. Darum gab es kaum ein näheres Sich- Kennenlernen, pie es bei uns gemeinsame Pflicht, gemein- mer Sport, gemeinsames Vergnügen seit cher ermöglichen. Die tadellose Vergangen- geit war das höchste Gut, das die Bra- zlianerin mit in die Ehe brachte. Denn agen ppl es bestand die Gefahr, daß ihr Eheherr, Moskau penn er nach der Trauung einen Makel ent- der sopfe deckte, sie unverziiglich ihren Eltern zurück- ingen un schickte— wie ein Kaufmann, der sich in e“ erörtern der Qualität der erstandenen Ware betrogen ert sind g über di Terhandlun und freund einem dess Der Appetit kommt beim Essen, sagt das len Verte gprichwort. Aehnlich geht es einem bei der nahmen el lektüre eines neuen Kochbuches, das im ren Bulgz georg Westermann- Verlag, Braunschweig, und aeg erschienen ist. Das„Bunte Buch vom Kochen“ teil. Auch t so ansprechend aufgemacht, so amüsant ic gehöreh und leicht verständlich geschrieben, daß man er steller] am liebsten gleich nach Küchenschürze und ardelj da Kochlöffel griffe, um die kleinen Kniffe und küchen weisheiten in die Praxis umzusetzen. Die Behauptung der Meister der Kochkunst, dal zwischen Filetsteak und Filetsteak ein gewaltiger Unterschied bestehe, und daß es hier wie überall auf die Zubereitung an- komme, wird in dem neuen Kochbuch be- stens vor Augen geführt. Herta Brockob, Maria Dornow und Martha Schütte haben das Buch zusammengestellt, das sich durch Reichhaltigkeit, Sorgfalt und vorzügliche Einteilung und Illustration auszeichnet. Ne- ben nahezu 800 Rezepten blieb noch Platz far Lesestoff und Erläuterungen über Vita- mine und Nährwerte, über Eiweiß und„Vor- sorge kßür den Winter“.— Ein prächtiges Ge- schenk und„Wink mit dem Zaunpfahl“ für junge Ehemänner, bei denen die Liebe durch den Magen geht. he reml en sowfe in Rom zum Diens u Ab. Pin e dazu, B0. ahren Kein ir sechs b jomatische 6 Bogom Schepilos meiner Ger geplaß Regierung S Hach gs ptstadt tal“ ung Ein„Heiteres Rohkostbrevier“ hat Ro- traut Degner zusammengestellt. Sie hält es mit Shakespeare, der irgendwo sagte: Es ird Natur durch keine Art gebessert— und„serviert“ Kohlrabi und Blumenkohl, ts mache 2 Löwenzahn und Erdbeeren in ihrer ur- 5 8905 prünglichen Form, nur mit einigen guten „eee Lutaten bereichert zum Salat. Borretsch und die Wiede ssen dal n. Die Bnzlodetips aus Paris: trauen nicht nach Jie deutsch Luch Außen e, die rd -Beufleru, Die Empirelinie spielt eine große Rolle te Entspar in den Pariser Sommerkollektionen, und mit der hochgerückten Taille sind viele charmante 5 modische Details des vorigen Jahrhunderts ahme 17 diedergekehrt. In erster Linie sind es eee Bänder und Schleifen, die dem neuen Stil ee denen. Von winzigen sportlichen Schleifen Vor 101 bei der Tagesmode bis zu anspruchsvoll zundes* brapierten Samt-, Duchesse- und Organza- Alls 5 1 dchleiken mit wehenden Schalenden in der Alitebeieſ übenamodde begleiten eine Vielzahl, ge- . 5 015 bundener Schleifen als liebenswürdige Attri- 1055 Jan bute die Frau von morgens bis abends. 15 ibi ln um Morgen mildert eine kleine weiße 8 nabe] Abs-Schleife die Strenge eines hochgeschlos- s Durchen 9 80 Bolero-Kleides. An einem schmalen ren“, Se bepand bildet ein keckes Schleifchen den 1 Abschluß einer Ausschnitt-Weste, oder ein kapierter Schalkragen am Tailleur wird in anete mi dustnöne zur Schleife gebunden. Bei den chusses fl zommerlichen Tageskleidern gibt es viele rt Wente dusschnittlösungen, die durch eine Schleife risch-polli de neue graziöse Note erhalten. Am besten FErklärum] bamen die Schleifen in der Abendmode 3 Unter dJ ur Geltung. Hier sind es Seide- und Samt- Wiederve“ Aer, die knapp unter der Brust zur Be- en die Buß nung der Empirelinie gebunden sind,; ch mit 91—— a ellen, un 5 jetregter, Zu den Skizzen wereinigeg(von oben nach unten) yoihei 0 3 5 1* reiheit 9 zugendliches Kleid aus Nylon rayé mit anerbigem Duchesseband im Rock, das 20 mer dekorativen Schleife seitlich gebunden ten 15 Der kleine Stehkragen ist aus dem ichen Duchessematerial wie die Band- zahlt f bernitur. Modell: Nina Ricci, Paris Abkkomme lebtestlicnes Sommerkleid aus bekurbeltem 1 Station. gemen mit aparter Ausschnittlösung, die Truppen d det eine weiße Ripsblende mit Schleife 1d, das be ont wird. Modell: Balmain, Paris 1 I litteilun 1 Eine weiße Schleifengarnitur im spitzen Monat dei] usschnitt und die entsprechende Saum- über aa audnune markieren die Schnittlinien des e auf del, en Boleros am etui-engen marineblauen Sou eidenkleid. Modell: Nina Ricci, Paris e Hegantes Sommermodell aus rotem Shan- tannien i uns wit einem breiten weißen Mieder mit n, sich ie kroßer sten wil Fransenschärpe. Die Taille wird durch sro ler u loc Kleine kecke Schleife betont. Das 1 3 Bun- en ergänzt ein weißer Kaftan, der mit ät d. unk l roten Shantung des Kleides wirkungs- tionie seküttert ist. Modell: Nina Ricci, Paris Zeichnung MK-Drubba wähnt. Die Heirat war in diesem Falle null und nichtig. Es geschah nicht selten, daß ein Brasili- aner seine Frau kurz nach der Hochzeit niederschoß, weil diese ihm ihre Vergangen- heit verschwiegen hatte. Die Raserei des Betrogenen wurde von der Oeffentlichkeit verstanden; er hatte nur mit einer geringen Strafe zu rechnen oder ging sogar frei aus. Sonst aber hatte die Brasilianerin, und das gilt noch heute, in der Ehe kaum mit ernstlichen äußeren Konflikten zu rechnen. Denn die Ehe ist unauflöslich: in Brasilien gibt es, wie in vielen südlichen Ländern, keine Scheidung. Im allgemeinen jedoch verläuft die eheliche Gemeinschaft ohne Allzugroße Zwischenfälle. Die Windstärke der Gefühle läßt merklich nach, man lebt nach der strengen Konvention, und während sich der Mann dem Geschäft, Sport oder Spiel widmet, erschöpft sich die Kraft der Frau (und auch ihr Interesse) im Bereich der meist vielköpfigen Kinderschar, von der sie tyrannisiert wird. Kinder sind in Brasilien kleine Majestäten. Die Abgeschlossenheit der brasilianischen Frau, die Beschränkung auf die Stelle als Mutter und Geliebte— und beides oft nicht mehr als Sklavin— hat nun in den letzten Jahren eine merkliche Lockerung erfahren. Der wesentliche Grund hierin liegt im re- volutionären Wandel des tropischen Groß- reiches von einem halbkolonialen Kaffee- staat zu einer Industriemacht. Damit ver- knüpft war ein steigender Bedarf an männ- lichen und vor allem auch weiblichen Arbeitskräften. Zumal die Textilfabriken, die den größten Teil der bisherigen brasilia- nischen Industrie kapazität darstellen, ver- Das interessiert die Frau Joghurt, Brunnenkresse und Dill spielen da- bei eine gewichtige Rolle. Das heitere Büch- lein, erschienen im Ehrenwirth-Verlag, Mün- chen, ist ansprechend aufgemacht und von C. Arnold mit originellen Illustrationen ver- sehen. i-tu Zur neuen Präsidentin des Deutschen Hausfrauenbundes wurde von 300 Delegier- ten Frau Lotte Uckermann(Herford) gewählt. Die bisherige Präsidentin Frau Fini Pfannes (Frankfurt) natte eine Wiederwahl abge- lehnt. Die Hausfrauen erklärten in einer Resolution, daß sie die Zollsenkungspolitik des Bundeswirtschaftsministers sowie alle anderen Maßnahmen unterstützten, durch die die Preise gesenkt werden. * In Nordrhein- Westfalen hat man jetzt Vorgeschlagen, den Schulunterricht in den Städten später beginnen zu lassen, damit die Kinder nicht in den Hauptberufsverkehr geraten. Dadurch würden erstens die Ver- kehrsmittel entlastet und zweitens die Ge- fahren für die Kinder stark herabgesetzt. * Testversuche an einer Mädchenober- schule in Westdeutschland haben ergeben, daß von 120 Anwärterinnen für die höhere Schule, bei der Aufgabe, den Verlauf eines Sonntags zeichnerisch wiederzugeben, 90 Prozent der Mädchen ein allein spielendes Kind zeichneten. Nur drei Kinder schilder- ten ein Erlebnis, an dem auch die Eltern teilnahmen. Schleifen vom Morgen bis Abend Samt- und Seidenbänder betonen die modische Linie weiche Brustdrapierungen aus mehrfarbig Abschattiertem Organza haben Schleifen als Abschluß oder breite Duchesse- Schleifen am Rückendekolleté fließen in langen Schal- enden bis zum Boden. Viele hübsche Ideen, viele Möglichkeiten, dem neuen oder auch nicht mehr ganz neuen Kleid eine besonders charmante Note zu geben. MR-cd Brasiliens Frauen im Aufbruch Abkehr vom Orientalismus/ Stewardeß und Museumsdirektorin in Rio langten nach der geschulten Facharbeiterin. Die Werklöhne überstiegen weit die Löhne der Näherinnen und Hausgehilfinnen, so daß diese— bisher fast einziges Berufsprivileg der Frau langsam zu Mangelberufen werden. Neben der überstürzten Industrialisierung, die mit dem zweiten Weltkrieg einsetzte, ist aber auch den Bemühungen einer verdienst- vollen Frau, der Brasilianerin Berta Lutz, die Emanzipierung ihrer Geschlechtsgenos- sinnen zu verdanken. Nach nordamerika- nischem Vorbild rief sie die erste Frauen- organisation des tropischen Großreiches ins Leben und erstritt kurz vor der Diktatur Vargas für die brasilianische Frau das Wahl- recht— nach südamerikanischer Auffassung ein revolutionärer Akt. In der Verfassung des Jahres 1946 wurde als unumstößlicher Grundsatz die Gleichheit der Religionen, der Hautfarben— und der Geschlechter verkün- det. Fortschrittliche Frauen, unter ihnen Maria Sabina de Albuquerque, setzten das Werk der Mündigmachung der Brasileira erfolgreich fort. Während es vor wenigen Jahren noch als Unschicklich galt, wenn eine Frau sich in der Oeffentlichkeit zur Schau stellte(das ging soweit, daß Schauspielerinnen von Rang in gesellschaftlicher Hinsicht schlichten Bürger- mädchen den Vortritt lassen mußten), er- obern sich nunmehr brasilianische Frauen ohne Schmälerung ihres sozialen Ranges Wichtige Positionen in Theater, Kunst und Sport. Die Filmschauspielerin Vanja Orico (durch„O Cangaceiro“ brühmt geworden), die Sängerin Bidu Sayao, die Pianistin Ame- lia de Rezente Martins, die Bildhauerin Car- Iota Nascimento Costa genießen heute hohes Ansehen. Ja, dem Museum der schönen Künste in Rio steht zum ersten Male eine Frau vor: Georgia de Albuquerque. Auch Brasilianerinnen im weißen Fliegerdreß sind keine Seltenheit mehr: Anesia Pinheiro und Adda Rogato. Die Olympiameisterin im Brustschwimmen Maria Lenk ist Brasilia- nerin. Und die stets wachsenden Fluglinien (Brasilien verfügt über das dichteste Netz der Welt) stellen Frauen als Stewardessen ein. Der Aufbruch der Brasilianerin aus der orientalischen Unselbständigkeit ist in vollem Gange. Dr. G. Faber Für die Hausfrau notiert: Seite 3 Start in den Sommer! Modell: Horn, Foto: MK Frische Speisen- auch ohne Kiihlschrank Kleine Kühltricks schützen vor Verlusten Auch im Jahre 1956 verfügt bei weitem noch nicht jeder über einen Haushalt- Kühlschrank. In diesen Haushalten wird im Sommer das Frischhalten von Lebensmit- teln zu einem Problem. Will sich die spar- same Hausfrau vor Verlusten schützen, denn muß sie einige„Kühltricks“ kennen und darüber hinaus ihre Einkäufe so tätigen, daß eine lange Aufbewahrungszeit entfällt. Gewiß, jede erfahrene Hausfrau wehrt sich gegen den Einkauf in kleinen und kleinsten Mengen, da ein derartiger Einkauf unren- tabel ist, doch im Sommer wird die Haus- frau, die keinen Kühlschrank besitzt, nicht darum herum kommen, nur kleine Mengen an verderblichen Lebensmitteln einzukau- fen. Das gilt vor allem für die Butter und die Margarine, ferner für normale Wurst- sorten und für Fleisch. Auch Hackfleisch, Bratwurst und Fisch müssen nach Möglich- keit noch am Tage des Einkaufs verarbeitet und gegessen werden. Auch Gemüse halten sich im Sommer nicht sehr lange. Blatt- gemüse und Salate verwelken rasch, etwas länger halten sich Kohl, Mohrrüben und Gurken. Nicht die Wärme allein ist es, die Le- bensmittel rasch verderben läßt. Auch das Licht spielt bei diesem Vorgang eine ge- wichtige Rolle. Licht und Wärme zersetzen die Fette, bringen das Gemüse zum Wel- ken und beschleunigen die Fäulnis und Schimmelbildung. Fette sind um so anfäl- liger, je wasserhaltiger sie sind. Wasser beschleunigt also das Verderben— doch es nilft auch gleichzeitig, Lebensmittel frisch zu halten. Mit etwas Mühe und Ueber- legung kann sich nämlich die Hausfrau einen„Wasserkühlschrank“ basteln, der zwar nicht so gut kühlt wie ein richtiger Kühlschrank. der aber doch dazu beiträgt, Lebensmittel für Stunden, ja sogar für einige Tage, frisch zu erhalten.. Als erstes braucht sie für diesen„Was- serkühlschrank“ einen großen Topf aus Kupfer oder Aluminium, in dem sie die Lebensmittelvorräte unterbringen kann. Dann eine Kasserolle(ein Waschbecken tut es zur Not auch), die so groß sein muß, daß der Topf mit den Lebensmitteln darin Platz hat, und zwar so, daß zwischen Topf mit Lebensmitteln und Kasserolle noch zehn Zentimeter Zwischenraum ist. Den Topf stellt man in der Kasserolle auf einen Rost oder zwei halbe Ziegelsteine. Wichtig ist, daß das Wasser, mit dem die Kasserolle aufgefüllt wird, den Topf mit den Lebens- mitteln auch unten umspült. Der Topf selbst sollte ungefähr bis zu einem Drittel im Wasser stehen. Ueber den Topf mit den Lebensmitteln gibt man ein saugfähiges Frottétuch, und zwar so, daß der Topf ganz bedeckt wird und einige Zipfel des Tuches in das Wasser in der Kasserolle hängen. Diesen„Wasserkühlschrank“ stellt man an einem schattingen, aber zugigen Ort auf. Das Tuch saugt nun Wasser an und gibt se durch Verdunstung wieder ab. Dieser Vor- gang erzeugt Verdunstungskälte und diese Verdunstungskälte kühlt die Speisen im Topf. Will man für kurze Zeit sehr viel tie- fere Temperaturen erzeugen, dann kann die Chemie mitten im Sommer dazu verhelfen. Man braucht dazu nur zwei Töpfe, die so ineinanderpassen, daß zwischen innerem und äußerem Topf einige Zentimeter Zwi- schenraum verbleiben. Der äußere Topf sollte aus Steingut oder Porzellan sein, der innere Topf aus Aluminium oder Kupfer. In einer Drogerie besorgt man sich soge- nannte„Kühlsalze“, und zwar am besten tolgende Mischung: 25 Gramm Salpeter, 150 Gramm Kaliumchlorid, 75 Gramm Sal- miakgeist. Diese Mischung gibt man zwischen inneres und äußeres Gefäß. Im inneren Gefaàßg hat man bereits das ver- staut, was stark gekühlt werden soll. Dann gibt man ungefähr ein Viertelliter Wasser auf die Kältemischung. Sie erzeugt in kur- zer Zeit einige Grade unter Null und es dauert ungefähr eine Stunde, bis der Tem- peraturausgleich mit der Außenluft wieder hergestellt ist. Nach Gebrauch wird die L6- sung, die weder giftig ist, noch die Gefäße verdirbt, weggeschüttet, da sie nicht mehr zu verwenden ist. Für den normalen Haushalt im Sommer sollte sich die Hausfrau noch merken: Fleisch, das man nicht sofort verarbeiten kann, darf nicht gewaschen werden. Den Sonntagsbraten brät man schon am Sams- tag an, weil er sich dann besser hält. Man kügt aber noch nicht das Suppengrün zu, da es leicht säuert. Auch Gemüse sàuert in ge- kochtem Zustand sehr leicht. Milch sollte man sofort pasteurisieren. Dazu wird sie abgekocht, abgekühlt in lau- kendem Wasser und verschlossen, solange sie noch heiß ist. Gemüse, Obst und Brot kann man für einige Stunden in Plastik- oder Nylonbeuteln frisch halten. Hat man die Lebensmittel darin untergebracht, preßt man die Luft heraus und verschließt dann die Beutel mit einer Klammer. Frisches Fleisch kann man zwischen trockenen Salat- blättern einige Stunden lang frisch halten. Noch besser wirken Tongefäße, die mit feuchten Tüchern umwickelt werden, weil hier wieder die Verdunstungskälte wirk- sam wird. Werden die Lebensmittel im küh- len Keller untergebracht, ist es ratsam, sie mit durchsichtigen Kunststoffhauben oder mit feinmaschigem Drahtgitter zu bedecken. Das gleiche gilt auch für Speisen in der Speisekammer. Barbara Bender Der Jeufel im Nähkästchen Ein Geschenk wird zum kleinen Tyrannen/ Von Gitta von Cetto Schon frühzeitig kommt der Mensch mit dem Nähkästchen in Berührung. Im zarten Kindesalter kriecht er auf Händen und Füßen an dieses Ding heran, reißt es vom Tisch und kostet von den verbotenen Früch- ten, die bekanntlich die süßesten sind. Da jede vernünftige Mutter weiß, daß der über- mäßige Genuß von Hosenknöpfen, Finger- hüten und Stecknadeln für ihr Kind schad lich ist, wird sie ihm das Nähkästchen ent- reißen, den Kindermund gewaltsam öffnen und etwa in den Backen verborgene Näh- Utensilien mit dem Zeigefiager herausholen. Vom dritten Lebensjahr an teilen sich ge- wöhnlich die Neigungen bei Buben und Mädchen. Die Buben bevorzugen es, mit dem Hammer Lesebrillen und Armbanduhren zu zertrümmern und mit der Beißzange elek- trische Litzen aus der Wand zu reißen, wäh- rend die kleinen Mädchen bereits die ersten Merkmale typisch weiblicher und mütter licher Eigenschaften zeigen. Sie lieben und verhauen ihre Puppen, backen mit knapp- sten Mitteln, mit Dreck gewissermaßen, die herrlichsten Kuchen und nähen Stoffreste mit Nadel und Faden zusammen. Dies ist die Zeit, da wohlmeinende Eltern ihrem Töchterchen den ersten kleinen Nähkasten oder ein Nähkörbchen auf den Geburtstags- tisch stellen. Das Tragödchen nimmt seinen Anfang! Die Rolle, die das Nähkästchen im Leben des kleinen Mädchens spielt, ist nicht ein- wandfrei, denn das zierliche Ding, in dem Fader, Schere, Druckknöpfe, Nadeln, Fin- gerhut und Stopfei in heuchlerischer Fried- kertigkeit und Ordnung nebeneinander pran- gen, wird alsbald zu erzieherischen Zwecken mißbraucht.„Geh' und ordne dein Näh- Kästchen“, heißt es zur Strafe, wenn das Kleine Mädchen mit dem Finger im Rosinen- kuchen oder im Polsterstuhl oder gar in der Nase gebohrt hat. Und das kleine Mädchen beginnt das, was es zu lieben glaubte, zu hassen. Es ahnt jedoch noch nicht, daß es sein Leben lang an ein Nähkästchen, das nicht in Ordnung ist, gefesselt sein wird. Nähkästchen nämlich, die hinter ihrer Biedermanns-Visage ihr destruktives Wesen verbergen, sind nie in Ordnung. Sie haben den Teufel im Leib. Wie viele Stunden ver- bringen wir Frauen mit dem Ordnen unse- rer Nähkästchen! Aneinandergereiht ergäbe es viele Tage, Wochen oder gar Monate, die wir geduldig dasitzen, um die chaotischen Zustände in unseren Nähkästchen zu be- kämpfen. Die braune Stopfwolle ist eine innige Verbindung mit dem schwarzen Lei- nenfaden eingegangen, das aus trotziger Sparsamkeit aufgehobene fingerlange Stück Gummiband hat sich in zZartblaue Seiden fäden eingepuppt, durch zwanzig Nadelöhre ziehen sich zwanzig verschiedene Faden- restchen, und obwohl Knöpfe in einem offi- ziellen Auffanglager, in der sogenannten Enopfschachtel, gesammelt und gesichtet werden, breiten sie sich in ihrer Vielzahl und Buntheit über das ganze Gebiet des Nähkästchens aus. Mit dem ersten Griff, den man in diese Wirrnis hineintut, bekommt man eine Rasierklinge zu fassen, die eigent- lich nicht dem Zweck dienen sollte, den Daumen von der Hand, sondern Stoff von Stokk zu trennen. Haken und Oesen haben sich ins Stickgarn verkrallt, der Widerhaken einer Häkelnadel hat den Stern mit roter Nähseide durchbohrt, und der Fingerhut hat sich wieder mal aus dem Staub gemacht. Nähkästchen werden mindestens alle acht Wochen von Frauen, die den Mut nicht sin- ken lassen, tadellos geordnet, durchschnitt- lich werden je Jahr drei bis vier neue Fin- gerhüte angeschafft und verloren, und der Normalverbrauch von Nähnadeln beträgt etwa ein Dutzend in der Saison. Wo die Ordnung, wo die Fingerhüte und Nähnadein hingelangen, weiß nur der Teufel, der in jedem Nähkästchen nistet. Er weiß auch, warum man unter den unendlichen Schat- tierungen von Nähseide niemals diejenige findet, die man braucht, warum unter drei- hundert gehorteten Knöpfen sich nicht einer findet, der zu der grauen Jacke paßt, und er weiß, was der kleine, namenlose Schlüs- sel, das Zehnpfennigstück, der Bleistift- stummel und der abgebrochene Henkel einer Kaffeetasse in einem Nähkästchen zu suchen haben. Frauen, deren Nähkästchen stets in Ordnung, so in Ordnung ist, daß es jederzeit einer Inspektion standhalten könnte, sind mir unheimlich. Sie stehen mit dem Teufel im Bunde. ———— Seite 4 MANNHEIM Lokalkommentar: Gerechtigkeit schielt nicht nach der Hautfarbe In dieser Zeitung wurden schon sehr oft strenge Maßnahmen— auch gerichtliche— gegen jene Soldaten der US-Armee gefor- dert, die nicht verstehen wollen, daß das Kriegsende über zenn Jahre zurückliegt und man sich auf den Straßen eines Gastlandes nicht benehmen darf wie ein schauspielen- der Bösewicht in einem Wildwest-Film. In dieser Zeitung wurde über Strafen be- richtet— harte, sehr harte Strafen—, die US-Militärgerichte gegen ihre eigenen Landsleute verhängten, weil sie gegen das Gesetz verstießen. Es waren Urteile, die von der Bevölkerung beifällig aufgenommen Wurden. Urteile, die bewiesen, daß es den höchsten amerikanischen Stellen ernst ist mit der Verständigung; Urteile. die bewie- sen, daß die Spitzen der amerikanischen Armee in Deutschland scharfe Gegner jeg- licher Soldatenentgleisung sind. Ein guter Gerechtigkeitssinn erfordert es, dies alles zu bestätigen. Der gleiche Ge- rechtigkeitsinn aber verlangt, darauf hin- zuweisen, daß es nicht in unserem, das heißt deutschem Interesse liegen kann, wenn solche Urteile den Beigeschmack be- kommen,„aus Gefälligkeit“(gegenüber der deutschen Bevölkerung) gesprochen worden zu sein. Die Gerechtigkeit darf nicht schielen— nicht nach einer Partei, nicht nach einem Prozeßbeteiligten, nicht nach einem Volk.. Und auch nicht nach einer Hautfarbe! Der Fall des farbigen US-Soldaten Earl J. Moses ist heikel. Der Korporal wurde von einem Mannheimer Militärgericht(gl. unseren Artikel Ein Student beleidigte einen farbigen Soldaten“) hart bestraft. Er muß 2500 Mark Buße zahlen, weil er einen deutschen Bürger geschlagen und getreten Dat.— Aber— dieser Student hatte den Neger zuvor in gemeinster Weise wegen seltier Hautfarbe provoziert. Dieser Herr Student fühlt sich— nach seinen eigenen Worten—„nicht wohl, wenn alles voller Neger sitzt. Aber dieser Herr Student ist dessen ungeachtet in ein Lokal gegangen, von dem er wußte, daß viele farbige Sol- daten in ihm verkehren. Warum nur? Warum. 8 Der deutsche Student Georg L. hat sich auch darüber mokiert, daß sich ein deutsches Mädchen in Begleitung des farbigen Sol- daten befand. Ueber solche Paare mokieren sich viele Leute. Manche besitzen das hier- für nötige Unterscheidungsvermögen. Manche besitzen es nicht. Der Student Georg L. dürfte der letzteren Gruppe zuzurechnen sein. Reden wir nicht von den Zeiten, in denen es Mädels gab, die farbige Freund- schaften nur wegen der begehrten PX- Waren anknüpften. Ein geschlagenes Volk zeigt immer Schwäche erscheinungen. Des- halb ist— davon sind wir überzeugt— die sogenannte deutsche Frau nicht schlechter Als eine andere. Und damals geschahen noch ganz andere Dinge, von denen wohl heute Desser geschwiegen wird. Die Beteiligten Wissen es noch, auch wenn sie heute allzu oft in den Chor der Moralisten und chauvi- nistischen Rassendiskriminierer einstimmen. * Gew, wir kennen die Soldaten, die mit Dirnen von Lokal zu Lokal ziehen. Aber wir kennen auch die anderen Beispiele. Wie ist es mit jenen farbigen Soldaten, die lange bevor es eine gesetzliche Grundlage gab, für ihre Kinder in Deutschland gesorgt haben— oft rührend gesorgt haben? Wir kennen auch einen farbigen Studenten, der in Mannheim mit seiner deutschen Frau lebt. Wo anfänglich Mißtrauen herrschte, fliegen heute muntere Zurufe— von Nachbar zu Nachbar— über die Vorgärten hinweg. Das Unterscheidungsvermögen— wir sagten es bereits— spielt eine Rolle. * Und wer nun dieses Unterscheidungsver- mögen nicht hat, dem kann immer noch nicht das Recht eingeräumt werden, eine Rasse zu diskriminieren. Deshalb zurück zu Korporal Earl J. Moses und seiner Verlobten, die er bereits seit einem Jahr kennt. Wer will sich zum Richter darüber aufwerfen, ob das Verhältnis zwischen diesen beiden Menschen verschiedener Hautfarbe sauber ist oder nicht? Dem„sauberen“ deutschen Studenten Georg L. aber möchten wir in sein Stamm- buch schreiben: Nicht Earl E. Moses hat das Ansehen der US-Armee herabgesetzt. Wohl Aber haben Sie das Ansehen der Studenten- schaft und unseres Volkes herabgesetzt— unseres Volkes, das vor elf Jahren aus einem bösen Traum erwachen mußte, dem sechs Millionen anderer Rasse zum Opfer gefallen sind. 0 Für uns sind Gesinnungen nicht von der Hautfarbe abhängig. Deshalb erlauben wir uns, auch dem hohen US-Militärgerichtshof einen Rat für künftige Fälle mit auf den Weg zu geben. Es gibt in gewissen Staaten Amerikas eine Gepflogenheit, die lautet: Der Farbige hat grundsätzlich unrecht. Die gleiche Gepflogenheit nach Deutschland Übertragen, kann einer echten Verständi- gung auf keinen Fall gut tun.-kloth Weitere Freigaben. Im Rahmen des deutsch- amerikanischen Wohnungsaustausch- programmes wurden in Feudenheim, Am Aubuckel, zwei und an der Ecke Aubuckel/ Ziethenstraße ein Gelände freigegeben. 1956 oder 19652— Wurde eine Jahreszahl falsch gelesen? Plan Gewerbeschulzentrum in der Sackgasse? Die genauen Ausrechnungen für das Bauvorhaben auf dem Weißen Sand ergaben viel höhere Summen Das Gewerbeschulzentrum— vier Schul- häuser, dazu die erforderlichen Werkstätten diese großzügige Planung sollte viele Schulnöte beheben und Mannheim wieder in die erste Reihe der schulfreundlichen Städte bringen. Was die Kosten anbelangt, so wurde im Frühjahr 1954 von 24 Millionen gesprochen, verteilt über acht Jahre. Unsere Gewerbeschulen sind zwar verhältnismäßig ganz gut untergebracht, aber die Werkstät- ten lassen zu wünschen übrig. Die„ganz gute“ Unterbringung täuscht leicht darüber hinweg, daß die Schulen ihr Programm teil- weise halbieren mußten. Die gesetzlich vor- gesehenen zehn Wochenstunden können nicht kür alle Zweige gegeben werden: Das ge- plante Schulzentrum sollte dem enormen Raumbedarf für die gewerbliche Schulung der Jugend abhelfen. Die frei werdenden Schulgebäude aber sollten endlich Ersatz schaffen für den Raumbedarf der höheren Schulen, die vier Gebäude eingebüßt haben(Realgymnasium, Liselotteschule, Hans-Thoma- Schule, Ober- schule Feudenheim). Ein Anreiz für das Vor- gehen in dieser Richtung schien durch ge- wisse„Erstattungsmöglichkeiten“ gegeben. Während sich an einem Schulgebäude das Land normalerweise mit etwa 15 Prozent be- teiligt, erhoffte man sich für die Gewerbe- schulen aus verschiedenen Quellen Erstat- tungen in Höhe von etwa 45 Prozent der Kosten. Was das für die beengte Mannheimer Situation bedeutet hätte, ist sonnenklar. Im Frühjahr 1955 brachten die Ergebnisse des Wettbewerbs das Anliegen einen Schritt weiter. Die Kosten wurden damals auf 26 Millionen geschätzt. Ein Jahr später prä- sentiert sich alles in einem ganz anderen Licht: Mit 26 Millionen kann das Baupro- gramm— vier Schulen, Werkstätten, Gym- nastikhalle, Verwaltungsbau— nicht ausge- führt werden. Die genaue Durchrechnung des ersten Bauabschnitts ergab, daß man den Ueberlegungen eine sehr rohe Schätzung zu Grunde gelegt hatte. Dazu sind höhere Löhne und Preise und schließlich die Verteuerun- gen der Leihgelder gekommen, Nächst dem viel zu freundlich geschätzten Kostenrahmen war die Auskunft, daß mit Erstattungen in der angenommenen Höhe nicht zu rechnen ist, die nächste peinliche Ueberraschung. Solche Subsidien für Gewerbeschulbauten hat es einmal gegeben. Inzwischen sind aber die Geldquellen trocken gelegt worden. Zu- letzt durch konjunktur- politische Maßnah- men der Bundesregierung. Wie damals(als Minister Erhard seinen Appell an alle rich- tete, große Bauvorhaben zurückzustellen) an dieser Stelle vorausgesagt wurde, haben diese(vernünftigen und notwendigen) Maß- nahmen den Schulbau getroffen als den „Punkt des geringsten Widerstands“. Wenn die Regierung Vernunft predigt, will nie- mand zu den„Dummen“ gehören, die sich freiwillig ihrem Appell anbequemen, aber den Behörden auf der untersten Stufe kann durch Trockenlegen der Geldquellen die Luft abgestellt werden. Eine Stadt kommt dann mit ihren Geldern nur halb so weit und sie braucht doppelt so lang bis zum Ziel. Trau- rig ist dabei nur, daß auch im zweiten Jahr- zehnt nach dem Zusammenbruch die Kinder wieder die Leidtragenden sein sollen. Die veränderte Sachlage zwingt zu Ueber- legungen. Es ist nicht damit getan, daß ge- gebenenfalls das Gewerbeschulzentrum ein paar Jahre später fertig wird und mehr kostet. Die höheren Schulen warten auf die freiwerdenden Räume. Für Ostern 1956 war die Beseitigung des Schichtunterrichts ver- sprochen worden. Jetzt sieht es so aus, als ob die Jahreszahl 1965 falsch gelesen und ausgesprochen wurde.) Kann das Ziel, Beseitigung des Schicht- Unterrichts, schneller erreicht werden? Es trifft sich gut, daß sich im Landtagswahl- kampf alle Parteien verschworen haben, auf dem schnellsten Weg damit aufzuräumen. Wenn sie sich nach dem Wahlkampf nicht mehr so gern und genau daran erinnern sollten, so könnten die Eltern nachhelfen. Die einmal vorhanden gewesenen Ober- schulen müßten gebaut werden, wenn sich das Gewerbeschulzentrum in absehbarer Zeit nicht realisieren läßt. Es hätte wenig Eine neue Heimat für SBZ Jugend Arbeiterwohlfahrt eröffnete in K 1 ein„Heim für westliches Klima“ In einer schlichten Feier übergab gestern die Mannheimer Arbeiterwohlfahrt ein Heim seiner Bestimmung, das männliche Jugend- liche aus der Sowjetzone aufnehmen wird. Sauber und freundlich sind die Räume im Rückgebäude des derzeitigen Nationalthea- ters(in K 1, 17a), in denen zunächst zwölf zunge Männer beherbergt werden können. Die Arbeiterwohlfahrt beabsichtigt— nach der Uebersiedlung der noch im Hause unter- gebrachten Teile des Theaters an die neue Wirkungsstätte— ihrem Heim weitere Rätufrte anzugliedern. e Das Heim ist nicht zum Daueraufenthalt bestimmt. Es soll eine Unterkunfts- und Betreuungsstelle sein, in der sich die aus der Zone kommenden jungen Leute an das „Westliche Klima“ gewöhnen können. Sie sollen hier Menschen vorfinden, die ihnen bel der Bewältigung ihrer vielfältigen Sor- gen solange zur Seite stehen, bis sie festen Boden unter den Füßen haben, Die Arbei- terwohlfahrt wWill verhindern, daß die Ju- gendlichen in schlechten oder teuren Unter- künften leben müssen oder daß sie— fast alle kommen ohne Eltern in den Westen— in schlechte Gesellschaft geraten. Drei Vertreter der Arbeiter wohlfahrt— Ernst Bormann, Peter Weiler und Edith Hering— werden einander in der Betreuung Aus Suomi der Jugendlichen ablösen. In einem großen Gemeinschaftsraum, einem Waschraum, einem Schlafraum und einer Kaffeeküche findet der Neuankömmling die notwendigen Dinge vor, die ihn in den ersten Wochen seines Hierseins der schlimmsten Sorgen entheben. Ein Fernsehgerät will darüber hinaus der Unterhaltung und— beispielsweise beim Internationalen Frühschoppen— vielleicht auch der Anregung eines zwanglosen politi- schen Gesprächs dienen. Zu dem Heim ge- hört ein Sprechzimmer, in dem die Arbeiter- Wohlfahrt künftig re Sprechstunden für de SBZ- Jugendlichen durchführen Will. Bel einem Rundgang durch die renovier- ten Räume zeigten sich die Vertreter des Sozialreferates, des Jugend-, Wohlfahrts- und Arbeitsamtes und die Betreuer der SBZ. Stadtgruppen sehr angetan von dem in K 1, 17a, erreichten Ergebnis in der Be- treuungsarbeit. Stadtrat Fritz Esser nannte als Nahziel der zu leistenden Arbeit„die Be- endigung des Aufnahmelager-Daseins, dem die jungen Menschen ausgesetzt sind“, und als Fernziel„die Eingliederung aller Jugend- lichen in unsere Lebensgemeinschaft“. Stadt- direktor Schell wünschte den künftigen Heimbewohnern, daß sie in den schönen Räumen eine Heimat und jene Anlehnung fänden mögen, derer sie bis zu ihrem Selb- stäündägwerden bedürfen. Hk 3 wie die Finnen selbst ihr Land nennen— kamen gestern 14 Spar- kassendirektoren nach Mannheim. Der Mannheimer Sparkasse, die als eine der modernsten im Bundesgebiet gilt, statteten sie einen Besuch ab. Unser Bild zeigt Sparkussendirektor Krumme, der den finnischen Gästen eine Hollerith-Mauschine erklärt. Bild: Steiger Sinn, einen Abschnitt zu bauen und die Fort- setzung auf die lange Bank zu schieben. Schließlich wird Am Weißen Sand ein wert- Voller Platz beansprucht, für den kost- spieliger Ersatz zu schaffen ist. Wenn in ab- sehbaren Zeiten nur ein erster Bauabschnitt erstellt werden kann, ist zu prüfen, ob der Weg über zwei zu errichtende Oberschulen nicht rascher zu einem Ziel führt. Geide kosten zusammen kaum mehr als das, was für den ersten Bauabschnitt Am Weißen Sand bisher bewilligt wurde.) Wenn allerdings der Raumbedarf der Oberschulen gedeckt wäre, entflele noch ein treibendes Moment mehr für den Bau des Gewerbeschulzentrums. Das andere ist mit dem Fortfall der Erstattungen kortgefallen. Der Stadtrat will sich in einer Sonder- sitzung mit diesem bitteren Sachverhalt be- schäftigen. Schöner wäre es, wenn der Stadt- rat ein neues Gebäude übergeben könnte. Seine Bewilligungsfreudigkeit bei den Etat- beratungen genügte nicht, einen Silber- streifen am Horizont der Schulnot auf- leuchten zu lassen. f. W. K. Telefonkunden stehen im„Schaufenster“ Neue Telefonhäuschen mit großen „Bitte kurz fassen!“, diese Mahnung wird wohl in Zukunft in den öffentlichen Fern- sprechzellen kaum noch nötig sein. Ihre Wände bestehen nämlich aus einer einzigen Scheibe Klarglas und der Telefonkunde tele- koniert wie im Schaufenster. Die in Schlange Wartenden werden nicht mehr herumzu- rätseln brauchen, was„der da drinnen“ so lange macht, sie sehen es und können ihre vorwurfsvollen und mahnenden Blicke hin- einschleudern. Jetzt rückten die Monteure des Tele- grafenbauamtes dem öffentlichen Telefon- häuschen auf dem Marktplatz in G1 auf den Milchglaspelz, demontierten es und setz- ten dafür eines der neuen durchsichtigen. Gefällig und modern sieht es aus. Eine Schwingtür mit festem Griff ist daran und durch einen Automat, der die Quecksilber- dampflampe bei Einbruch der Dunkelheit ein- und morgens ausschaltet, ist es wäh- rend der ganzen Nacht erleuchtet. Man hofft, daß diese durchsichtigen Häuschen nicht mehr so verunreinigt werden, wie es bei den alten leider immer wieder festgestellt wer- den mußte. Das Telefonhäuschen am Markt- platz erfreut sich eines so regen Besuchs, daß die Post dort noch ein zweites aufstel- len möchte— wenn die Stadtverwaltung die Genehmigung dazu gibt. Ein weiteres moder- Ehrung für drei Betriebs wirtschaftler Wirtschafts hochschule nahm drei Büsten in ihre Obhut Mit sicherem Bogenstrich musizierte das Collegium Musicum unter der Leitung von Professor R. Lauschmann. Die Abteilung für Betriebswirtschaft der Wirtschaftshochschule hatte zu einer Feierstunde in die Aula gela- den. Drei bedeutende Männer aus der ersten Generation der Betriebswirtschaftslehre wa- ren durch die Stiftung von Büsten geehrt worden: Heinrich Nick Iis ch, ehemals Pro- fessor der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftshochschule Berlin und von 1911 bis 1921 Professor an der ehemaligen Han- delshochschule Mannheim; Eugen Schma- lenbach, ehemals Professor der Betriebs- wirtschaftslehre an der Universität Köln und Fritz Schmidt, ehemals Professor der Be- triebswirtschaftslehre an der Universität Frankfurt am Main, Ehrendoktor der ehe- maligen Handelshochschule Mannheim. Alle drei Professoren sind nach dem Krieg ver- storben. Dekan Fritz Henzel bezeichnete die drei Betriebswirtschaftler als Dreigestirn, das als Wegbereiter der Betriebswirtschaftslehre be- kannt wurde. Schüler und Freunde von ihnen Mittwoch, 6. Juni 1956/ Nr. 1 Nr. 12 — ——— Bundespost wechselt„Häuser“ aus Bild: Thomas Klarscheiben werden aufgestellt nes Häuschen wurde bereits am Tattersal und vor der Luzenbergschule aufgestellt. Im Stadtgebiet gibt es zur Zeit etwa 40 öffentliche Fernsprechhäuschen. 17 weitere sollen im Laufe des Jahres noch aufgestellt werden. Nicht nur die Innenstadt, auch die Vororte werden„versorgt“, Vorgesehen sind Telefonhäuschen an der Rheinstraße vor EJ am Gockelsmarkt, in Rheinau auf dem Karlsplatz und Ecke Relaisstraßze/ Heuweg auf dem Waldhof Ecke Gartenfeldweg/ Hum. boldtstraße, in Käfertal vor dem Zweigpost- amt, in Friedrichsfeld vor dem Schulhaus in Sandhofen auf der Bartholomäusstraße, Ecke Speckweg/ Guter Fortschritt, in Secken- heim auf der Zäbringer Straße und in der Unteren Mühlaustraße. Außerdem werden die Münzfernsprecher in Gaststätten und Kaufhäusern ständig ver- mehrt. Ein neues Fernsprechhäuschen mit Montage kostet rund 1500 Mark. Das macht sich nur bei einigen gut frequentierten in der Innenstadt in etwa drei Jahren bezahlt Die übrigen werden von der Post als Kun- dendienst für das Publikum unterhalten. Int Fernziel ist— vielleicht ist es schon im nächsten Jahre so weit—, daß von den Münzapparaten aus auch Ferngespräche ge- führt werden können. Mae stifteten die Büsten, die nunmehr in die Ob- hut der Mannheimer Wirtschaftshochschule gekommen sind. Der Frankfurter Universitätsprofessor Karl Hax sprach im Auftrag der„Schmalen- bach- Gesellschaft zur Förderung der be- triebs wirtschaftlichen Forschung“ über Ver- dienste und Persönlichkeit der drei Profes- soren, die trotz ihrer Verschiedenartigkeit eine einheitliche Grundauffassung vertreten haben: Nicht die Rentabilität, sondern die gemeinnützige Wirtschaftlichkeit erkannten sie als ihr Ziel. Besondere Ehrungen wurden Fri Schmidt durch Professor August Marx uni Heinrich Nicklisch durch Professor Curt San- dig zuteil. Mit warmherzigen Worten zeichne. ten die Hochschullehrer das berufliche und menschliche Bild der Betriebswirtschaftler noch einmal nach. Abschließend sprach der Rektor der Wirtschaftshochschule, Magnifl⸗ zenz Professor Dr. F. J. Brecht über die historische Bedeutung von Büsten, die au dem sakralen Kunst-Bereich stammen. H-? Aus dem Polizeibericht: Mit Geld für Kohlenrechnung von Ludwigsburg nach Mannheim Ein elfjähriger Junge wurde in den spä- ten Abendstunden auf der Rheinpromenade von einem Spaziergänger aufgegriffen. Er brachte den Jungen zur Polizei, die fest- stellte, daß der kleine Mann zu Hause in Ludwigsburg ausgerissen war. Er war mit 20 Mark von daheim fortgeschickt worden, um die Kohlenrechnung zu bezahlen. Statt zum Kchlenhändler war er jedoch zum Bahnhof spaziert, hatte sich eine Fahrkarte gekauft und war nach Mannheim gefahren. Teure Brille— ungedeckter Scheck Eine Brille im Wert von 71 Mark kaufte ein Mann in einem Optikergeschäft in der Innenstadt. Er bezahlte mit einem Scheck über 100 Mark und lieg sich 29 Mark in bar herausgeben. Die Bank löste jedoch den Scheck nicht ein. Der Optiker hat deshalb den Mann wegen Betrugs angezeigt. Schmerzen vorgetäuscht Auf einer Bank am Theodor-Kutzer- Ufer wurde mitten in der Nacht ein 51jäh- riger Mann angetroffen, der über starke Schmerzen klagte. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, weil man es für mög- lich hielt, daß er einen Selbstmordversuch unternommen hatte, Im Krankenhaus wur- 1 0 den aber weder Verletzungen festgestell die sich der Mann bei einem Sturz Zugeo- gen haben wollte, noch andere Krankheits- symptome gefunden. Vielleicht Mann, der sich schon seit einigen Wochen mittellos herumtreibt, die Schmerzen nur vorgetäuscht, um ins Krankenhaus auf- genommen zu werden. Wohin gehen wir? Mittwoch, 6. Juni Theater: Nationaltheater 11.00 bis 13,0 Uhr „Die Entführung aus dem Serail“(Schüler“ Vorstellung); 20.00 bis 22.45 Uhr:„Turandot“ „Giselle“(Miete M, freier Verkauf). Filme: Planken:„Die goldene Brücke“ Alster:„Die tätowierte Rose“; Capitol:. piters Liebling“; Palast:„Des Königs leb“ 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Alarm im Pazifik“; Al hambra:„Die Wirtin an der Lahn“; Unſver sum:„Eine Frau für schwache Stunden“; Kö. mera:„Das Schiff der gefährlichen Männer, Kurbel:„Pat und Patachon auf Abenteuer, Deutsch-Amerlkanisches Institut 16.00, 1600 Uhr:„Die Schwammtaucher“. 10 Städt. Institut für Erziehung und Unterricht 6. Juni, 20 Uhr, Zimmer 109 der Industrie- 10 Handelskammer, L I, 2, Vortrag von Mig J.. Wright über„Background of the Modern Ens hat der — ish Novel“. 4 LLL UpER SHEII ns eipuie enein- Penrol- Cemigch m IIC deutsc führte zu Une Fall.“ den Z. Na res, 88 lich be Am lich m runge Kraft, Presse Wesen beim sener ein Si fahr 2 stritte segens Groſßzs und g höhen Kraftl negier nach e das H eine aus 6 durch; Kopf dieser Fahre Ueber Doppe lassen Rücks wie 8 kernul Die Brüss tren 1 sten sofern strom gelten mäßig Ursac 11 Nr. 10 aus d: Thomag 15 ter IIt Tattersall estellt. etwa 40 J Weitere lufgestellt auch die ehen sind e vor EJ, auf dem „Heuweg veg/ Hum. weigpost⸗ s chulhaus, ausstrahe, n Secken⸗ nd in der nsprecher indig ver- chen mit Das macht tierten in n bezahlt als Kun- zalten. Ihr schon im von den räche ge- Mae T n die Ob- zochschule s professor schmalen- der be- über Ver. di Profes. nartigkeit vertreten ndern die erkannten n Fritt Marx und Curt San. N n zeichne- liche und etschaffler prach der Magnifl- über die „ die aus nen. He rdversuch aus Wur- stgestellt 2 Zugeꝛo- rankheits⸗ hat der n Wochen rzen nut aus auf- 13.30 Uhr (Schüller. Turandot Brücke penteuer 6.00, 18. Unterricht. istrie- un Mig J. 7 dern Ens — Nr. 128 Mittwoch, 6. Juni 1956 MANNHEIM Seite 3 ae 2500 DM Buße für eine provozierte Schlägerei: Student beleidigte einen farbigen Soldaten Verhandlung vor dem Militärgericht„In einem guten Restaurant hätte ich es nicht gesagt“ Der Raum in der Sullivan-Kaserne war nüchtern, wie es nun einmal Amtsstuben an sich haben. Vier amerikanische Armee-Offi- ziere bildeten den Gerichtshof; Vorsitzender war ein farbiger Hauptmann. Zwei Leut- nants vertraten die öffentliche Anklage, drei Leutnants die Verteidigung. Zwischen ihnen gal ergeben und bescheiden ein farbiger US- Korporal, angeklagt in zwei Punkten: Schlä- gerei mit einem Deutschen und unehrenhaf- ſes Verhalten als Angehöriger der US-Ar- mee. Der Korporal heißt Earl J. Moses, 26 Jahre alt, geschieden und Vater zweier Kin- der. Seit zwei Jahren ist Moses in Deutsch- land; seit einem Jahr ist er mit einem deut- schen Mädchen fest befreundet. Seit einem Jahr auch verkehrt Moses regelmäßig(meist einmal in der Woche) in einem Lokal in der Schwetzinger Straße, wo sich in der Haupt- sache farbige Soldaten aufhalten. Korporal Earl J. Moses war angeklagt, den deutschen Studenten Georg L. geschla- gen, getreten und verletzt zu haben. Sachlich . TASAN E en Sie ren Drogisten N der lebensmineſhändler! 5 O 0 und leidenschaftslos begann die umständ- liche Verhandlung. Bis auf den rhetorisch glänzend disponierten Verteidiger waren alle Mitglieder des Militärgerichts Laien im Rechtswesen. Daher wälzten sie ständig die US- Dienstvorschrift für Militärgerichts- verfahren. Es ging anders zu als bei einem deutschen Gericht. Der öffentliche Ankläger führte die Verhandlung. Das Gericht hörte zu und bildete sich seine Meinung über den Fall. Ankläger und Verteidiger nahmen je- den Zeugen ins Kreuzverhör. Nach Mitternacht, am 6. April dieses Jah- res, sahen Moses und seine Freundin fried- lich bei Gin und Coca Cola. Moses war nüch- tern. Da kam der Student Georg L. mit sei- nem Freund herein. Kaum hatte er sich hin- gesetzt, begann er laut alle Anwesenden zu provozieren:„Deutsche Mädchen sollten sich schämen, mit Niggern zu gehen.“—„Ist so eine Schweinerei möglich?“—„Haben wir deutschen Soldaten gekämpft, damit Ihr gemeint waren die Mädchen) mit Niggern geht?“ Moses fragte seine Freundin, was der Rufer sagte. Sie übersetzte. Während dieser Redensarten blickte L. mehrmals zu Moses hinüber. Moses blieb immer noch ruhig. Der farbige Korporal und das Mädchen verließen sofort das Lokal und gingen auf die Straße. Dort beratschlagten sie, was sie noch tun wollten. Georg L. und sein Freund kamen wenig später dazu. Plötzlich lagen sich L. und Moses in den Haaren. Die Schlä- gerei dauerte nur wenige Minuten. Dann stellte sich Moses freiwillig der Militär- polizei, während Georg L. im Krankenhaus (er war dorthin zu Fuß gelaufen) behandelt wurde. Die Prügelei war ihm nicht gut be- kommen. Wer zuerst geschlagen hatte, war nicht mehr festzustellen, denn alle Zeugen hatten etwas anderes gesehen. Aber alle be- zeugten, daß der Student betrunken und streitsüchtig war. Mit minutiöser Genauigkeit rekonstruier- ten Ankläger und Verteidiger das unselige Geschehen. Student Georg L. machte als Zeuge geltend, er habe nur ganz allgemein gesprochen, als er seine rassendiskriminie- renden Anwürfe aussprach:„In einem guten Restaurant hätte ich so etwas nicht gesagt, aber in dieser Atmosphäre.. Und:„Ich fühle mich nicht wohl, wenn alles voller Ne- ger sitzt“, meinte er vage. Ansonsten habe er nichts besonderes gegen Farbige einzu- wenden. Georg L. und sein Freund verwickelten sich beim Kreuzverhör in Widersprüche. Die Wirtin des Lokals sagte aus, Moses sei stets ein stiller, ruhiger Kunde gewesen, der sich nie betrunken habe.„Der L. dagegen war ausgesprochen bösartig. Er markierte den starken Mann!“ Die Verteidigung hatte meh- rere Soldaten— darunter auch weiße aufgeboten, die alle bezeugten, Moses sei nie Appell an Links fahrer und Hupenhelden „Sie fahren mit Gas und Hupe, statt mit Kopf und Bremse“ Nachstehend veröffentlichen wir einen Diskussionsbeitrag des Bezirksverbandes „Kurpfalz“ der deutschen DKRW- Clubs zum Hupverbot beim Ueberholen, das mit an- deren Aenderungen der Straßenverkehrs- ordnung am 1. Mai in Kraft getreten ist. D. Red. Am 1. Mai dieses Jahres traten bekannt- lich mehrere neue Vorschriften bzw. Aende- rungen der Straßenverkehrsordnung in Kraft, die dankenswerterweise von der Presse gut sichtbar publiziert wurden. Eine wesentliche Neuerung stell“ das„Hupverbot beim Ueberholvorgang innerhalb geschlos- sener Ortschaften“ dar, wonach praktisch ein Signalgeben nur noch bei akuter Ge- fahr zulässig ist. Unter dem Wust von um- strittenen Verkehrsgesetzen wäre diese segensreiche Verordnung dazu angetan, den Großstadtlärm bedeutend zu vermindern und gleichzeitig die Fahr-Disziplin zu er- höhen, wenn— ja wenn ein großer Teil der Kraftfahrer nicht einfach dieses Verbot negieren würde. Sechs Wochen Beobachtung nach dem Inkrafttreten zeigen klar auf, daß das Hupen kaum nachgelassen hat, und daß eine große Schar von Fahrern(vorwiegend aus dem Pkw-Lager) nach wie vor mit durchgetretenem Gaspedal und Hupe statt Kopf und Bremse fährt. Leider ist die Zahl dieser rücksichtslosen und damit schlechten Fahrer durchaus nicht klein, und zu allem Veberfluß haben sich diese Leute meist noch Doppelklang- oder Starktonhörner einbauen lassen. mit denen sie sich die Straßen ohne Rücksicht auf Tages- oder Nachtzeiten so- wie Sonn- und Feiertage auf weite Ent- kernung freifegen. Diese Helden der Hupe würden in Brüssel, Paris und ähnlichen Verkehrszen- tren mit Hupverbot kläglich an der äußer- sten rechten Straßenseite entlangschleichen, sofern sie sich überhaupt in den Verkehrs- strom hineingewagt hätten. Wir Deutschen zelten im internationalen Verkehr als mäßige und undisziplinierte Fahrer, deren Ursachen hier mangels Raumes nicht erläu- tert werden können, deren Tatsache aber leider unbestritten ist. Wenn sich nicht endlich die Erkenntnis durchsetzt, daß die Bestimmungen der Stvo zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer ge- schaffen werden und ausnahmslos für alle Fahrer gelten, sollte man die notorischen Sünder zum Verkehrsunterricht zitieren, Was nützlicher und wirkungsvoller ist als 2 DM Gebühren, die diese Herren mit einem müden Lächeln bezahlen. Es wäre wünschenswert, wenn der an- gesprochene Personenkreis(kenntlich auch als Dauer-Linksfahrer) diesen Appell zum Anlaß nehmen würde, die alten und die neuen Verkehrsvorschriften eingehendst durchzulesen; es ist erstaunlich, wieviel negatives Wissen, das irgendwie und irgend- wo eines Tages für sich und andere teuer wird, dabei offenbar wünde. Zu positiven Erkenntnissen auf dem Sektor Kraftfahren verhilft gern und unverbindlich DRK W- Klub, Bezirksverband„Kurpfalz“. E G ge. M, Gef Aussic, 8 Auf dem Bild die alte Dame (Katja Kaffeesatz ihr Name) Weissagt mit behaartem Kinn Gerda einen Großgewinn. zornig, immer hätten sie ihn ruhig und be- scheiden erlebt. Schließlich wurde Earl J. Moses in eigener Sache gehört:„Ich hatte den Eindruck, daß L. mich wegen seiner rassischen Einstellung PpTOVOZzieren wollte und bedrohte Der Vorsitzende des Militärgerichts wollte Wissen, warum Moses nicht geflohen sei, um dem Streit auszuweichen. Ein Soldat müsse immer vor Augen haben, daß er die US-Armee repräàsentiere. Der Verteidiger entgegnete, das Gesetz verlange nicht, daß ein Angegriffener fliehe. Moses habe nichts getan, um das Ansehen der US-Armee herabzusetzen. Der Ankläger war gegentei- liger Auffassung. Nach kurzer Beratung fällte das Gericht den Spruch:„Schuldig in zwei Punkten!“ Der Verteidiger bat im Namen von Moses um ein mildes Urteil. Der Angeklagte be- ziehe einen Sold von 170 Dollar im Monat. Davon schicke er freiwillig monatlich 60 Dollar nach den USA für seine Kinder. Eine Degradierung beraube ihn der Möglich- keit, weiter so gut für seine Kinder zu sor- gen. Das Militärgericht sah auch hiervon ab, erlegte ihm aber eine Geldbuße von 600 Dol- lar(rund 2500 Mark) auf, zahlbar in Raten zu 100 Dollar monatlich. Einer der drei Verteidiger sagte zum Schluß:„Der Schuldspruch ist ungerecht, denn Moses wurde provoziert. Dieser deut- sche Student ist ein unangenehmer Ty P... Die dabeistehenden Zuhörer— Offiziere und Soldaten— nickten zustim- mend mit dem Kopf. H-e Termine Kolpingsfamilie und alle Angehörige der Unteren Pfarrei: 6. Juni, 20 Uhr, Kolpinghaus, Lichtbildervortrag. Es spricht ein Franziska- nerpater, der auf dem Weg nach Japan ist. HOH, Hauptarbeitsgemeinschaft der Organi- sationen der Heimatvertriebenen, Kreiskom- mission Mannheim: 6. Juni, 17.30 bis 19 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. Abendakademie: 6. Juni, 20 Uhr, Volks- bücherei, U 3, 1, Vortrag von Dieter Sinn:„Die philosophischen Systeme des 18. Jahrhunderts“. Club„Graf Folke Bernadotte“(Kadetten- gruppe): 6. Juni Orgelbesichtigung und Turm- besteigung; Treffpunkt 18.30 Uhr, Nietzsche- straße 10. Badischer Sportbund: Im Rahmen der Ju- gend-Sport-Werbe woche Mannheim-Ludwigs- hafen am 6. Juni, 18 Uhr, Leichtathletik auf dem Platz der MTG an der Sellweide, 19 Uhr Rudern zwischen Amicitia-Bootshaus und Kur- pfalz.-Brücke, 19 Uhr A-Jugend-Fußball auf dem VfL-Platz Neckarau. KKV„Columbus“: 6. Juni. 20 Uhr, C 2, 16 bis 18, Vortrag von Professor Dr. Arthur Mayer:„Das Problem der Gleichberechtigung“; anschließend Diskussion. DHV: 6. Juni, 20 Uhr,„Kanzlereck“, 8 6, 20, Filmabend. Sängerbund 1873/ Gesangverein Teutonia 1862: Beide Vereine veranstalten zusammen ein Konzert am 9. Juni, 20 Uhr, im„Löwen“, Ka- fertal, Obere Riedstraße 23, und um 10. Juni, 16 Uhr, in der Turnhalle Feudenheimschule. Ring politischer Jugend: 9. Juni Besichti- gung des Mannheimer Großkraftwerkes. Ab- fahrt mit Sonderwagen 14.30 Uhr, Hauptein- gang Straßenbahndepot Collinistraße. Wir gratulieren! Christian Storch, Mann- heim- Käfertal, Habichtstraße 34. wird 75 Jahre alt. Anton Oesterle, Mannheim, Mittelstr. 33, begeht den 79. Geburtstag. Das 80. Lebensjahr vollenden Heinrich Schreiber, Mannheim, Stolzestraße 6, und Karl Schwarz. Mannheim- Käfertal-Süd, Königsbacher Straße 13(früher J 5. 0). Kleiner Knigge fur die„Eiszeit“. Der Kenner wählt Zitrone, löffelt sein Eis und geht Hochkonjunktur für jene fcleinen Läden und Stände, die, sofern es sommert oder nach- sommert, wie aus der Erde geschossene Pilze dasteken. Ergo auch Hochbetrieb im Umkreis dieser kühlen Stätten. Und dock waltet ein ungesckriebenes Gesetz dort, so daß keiner den andern aus der Reihe der hitzemuden Leute zu vertreiben braucht, wie man es mitunter mit Basiliskenblic bei anderen Ansammlun- gen tut. Jeder löffelt artig sein Eis und— geht. Wer hält sich im Wirtshaus auf, um dort lediglich sein Bier hinabꝛzugießen? Kein ſcul- tivierter Zeitgenosse! Im Gegenteil, er möchte da mit ebenso wenig informierten Menschen über Politik sprechen, den Ministern eins aus- wischen oder aber etuas fur seine Bildung tun und hintereinander fünf Stunden hindurch Scat oder Tarock spielen. Einer jedoch, der sich ins Café schleicht, will dort, während er das schwärzliche Getränk schlürft, Zeitungen durchstõbern oder andern beim Lösen der Kreuzworträtsel helfen, sofern sie halbwegs ansehbar sind, die andern. Beim Eisessen ist es grundlegend anders: es geschieht mit Inbrunst, Andacht, Fanatis- mus, je nack Veranlagung. Die wenigten unter- halten sich. Sie löffeln. Niemand liest Zeitung. denn es hüͤngt keine da und das Eis würde auch beim Lesen eines artikels schmelzen. Oh, es gibt Kenner, große Kenner der Ma- terie!l Sie sind unter den Stammgästen zu suchen. Mit unumstößlicher Sicherheit stellen sie fest, daß das Aroma des Erdbeereises gegen gestern nachgelassen hat. Mit mißbilli- genden Blicken ãugen Sie zum Nachbar hin- über, der sich unbegreiflicherweise„Schoko- lade“ mit„Himbeer“ bestellt kat, was einem Aromenkrieg gleichkommt. Stilwidrigkeit eines Gaumenlehrlings! Der Kenner wählt an be- sonders heißen Tagen„Zitrone“, allenthalben „Himbeer“, während sich der blutige Laie mit „Vanille“ begnügt;„Zitrone“ dagegen rinnt, am leichtesten zerſſießend, wunderbar kühl uber die tastende Zunge. Eisessen vollzieht sich ohne Zeremoniell, rasch, unkompliziert, in jeder Kostümierung. Sofern man fertig ist, befiehlt einem jenes ungeschriebene Gesetz, zu gehen und den Platz dem nächsten Löffler freirumackhen.— Nach langen Wocken oder Monden. wenn dann die Sonne allmählich Urlaub nimmt, verschwin- den die einladenden Plakate„Heute Eisl“, und in den Wintermonaten wandern wir an diesen Stätten der Erinnerung vorbei. xopfschutteind, fröstelnd:„Wie connte ich damals fünf Por- tionen Zitroneneis.“ O. F. H. komplizierten Leit- Blick auf die Leinwand Capitol:„Jupiters Liebling“ Nachdem Hannibal mit seinen Elefanten Spanien und Sagunt erobert und die Alpen überquert hatte, stand er vor Rom. Und nach einiger Zeit zog er unverrichteter Dinge wie- der ab. Was hatte Hannibal vor Rom getan? Hollywood ging der Frage auf den Grund und beantwortete sie nicht mit einem Super- Mammut-Film voll klassischer Phrasen und überseeischen Schinkens, sondern mit einem Gerda sagt sich froh gewandelt, Der Gewinn, um den sich's handelt, Kann— so fällt ihr plötzlich ein— Nur ein Tombola-Los sein! Nach dem blitzesschnell erfaßten Glüchesgriff in den vollen Kasten Gibt ein Kühlschrank Gerda reckt: Katjas Ratschlag war nickt schlecht! Lustspiel. Es ist zwar keine Satire, aber doch ein munteres Stückchen filmischer Operette, dem das Thema hübsche witzige Stichworte gibt. Hannibals Krieger versprechen in einem rhythmischen Song, alle Römer zu killen, Hannibal selbst Howard Keel) singt im Mondschein vor Roms Toren der Geliebten des römischen Diktators ein Liebeslied, und Amypytis, die Verlobte des römischen Kaisers (Esther Williams), schwimmt unter und über Wasser ihren Verfolgern aus Karthago da- von. Der historische Schabernack wurde von George Sidney mit leichter Hand inszeniert, seine Darsteller(George Sanders als Fabius Maximus an der Spitze) nehmen die Sache so leicht, wie sie genommen sein will. ila Kurbel:„Pat und Patachon auf Abenteuer“ Wer kennt noch den Langen und den Dicken? Wer entsinnt sich noch der hand- festen Späße Pat und Patachons aus der seligen Stummfilmzeit? Hier erstehen sie noch einmal neu, mit unterlegtem, knap- bem Kommentar. Ihre hinreißende Komik ist zwar auf Klamauk abgestellt, aber sie erfüllt den Zuschauer mit Vergnügen, weil sie stets dem edlen Zweck dient. Fünfund- zwanzig Jahre ist das her, und heute wie damals ergötzt sich die Jugend an diesen unvergeßlichen Filmelowmns. Sie sind das klassische Duett, das konzentrische Angriffe aufs Zwerchfell führt. Viel kopiert, nie er- reicht H-e Gut wie in den besten Tagen 1 eee 0 601. Die Tradition des guten Geschmacks hat die Kurmark so beliebt gemacht. Jett bietet sie sich auch mit Filter an für diejenigen, die eine Filter-Cigarette bevorzugen. Das Aroma der Kurmark aber bleibt: fein-mild 1 3 aucli mit filter Seite 8 BUNDES-LANDER.-SEITE Mittwoch, 6. Juni 1956/ Nr. 128 Der dicke Bauch und das Schreibtischherz Den Krankheiten des Alters in der Jugend vorbeugen/ Der Aerztekongreß in Freudenstadt Freudenstadt. Zu den Erkenntnissen der modernen Medizin kann es zuweilen auch Sehören, daß man Weisheiten der Groß- Väter wieder ausgräbt und neu belebt. Das hat der V. Internationale Kongreß für pro- Phylaktische Medizin gezeigt, der dieser Tage in Freudenstadt abgehalten wurde. Was sich einst in jahrhunderte- und jahr- tausendelanger Erfahrung als richtig be- Währte, ohne in seinen kausalen Zusammen- Hängen erkannt worden zu sein, wird durch die modernen Methoden durchleuchtet und verstanden. Wie zum Beispiel in China heute die alte chinesische Medizin, eine Mischung Aus Volksweisheit und Aberglauben, mit der Westlichen vor einen Wagen gespannt wird, indem man versucht, das Alte durch das Neue zu begründen, so sprach man auch in Freudenstadt, im Zusammenhang mit der Manager-Krenkheit und den immer weiter um sich greifenden Herzkrankheiten, vom Mittagsschläfchen des Großvaters oder sei- nem Spaziergang, den er nachmittags zu machen pflegte. Einmal am Tag wenigstens müsse der Mensch durch Bewegung ins Schwitzen kommen, sagte Dr. Pierach aus Bad Nauheim in seinem Vortrag über die „Kreislaufprophylaxe beim alternden Men- schen“. Das probateste Mittel aber Pathosklerose sei fettarme Kost. Wenn auch das Altern an sich kein pathologischer, son- dern ein gesetzlicher Ablauf ist, so unter- legen doch gewisse Menschen früher als andere einer Pathosklerose. Dies sind die Dicken. In Amerika ist das, wie Dr. Pierach sagte, sehr richtig von den Lebensversiche- rungsgesellschaften begriffen worden: je mehr einer wiegt, desto höher siad die zu zahlenden Prämien. Der Erfolg blieb nicht Aus: die Dicken Amerikas magerten ab, und die Herzkrankheiten gingen stark zurück. Ueberdurchschnittlicher Fettverbrauch, Wie heute in der Bundesrepublik, hat un- weigerlich eine Ausbreitung der Herzkrank- heiten zur Folge. In dieselbe Richtung wei- sen die mageren Jahre nach dem zweiten UMS CHAU IN BAD EN-WOURTTEM BERG Passanten weinten Heidelberg. Auf einer Heidelberger Aus- kallstraße hat ein Lastwagen unbekannter Herkunft größere Mengen Salpetersäure verloren. Die penetranten Säuredämpfe hat- ten zur Folge, daß die Straße nur tränenden Auges passiert werden konnte. Weinende Passanten riefen schließlich die Feuerwehr herbei, die die Straße abspritzte, um das Aer- gernis zu beseitigen. Würste ohne Gesetz Göppingen. Mit der Begründung, daß es keine gesetzlichen Vorschriften über die Zu- sammensetzung von Würsten gebe, sprach das Amtsgericht in Göppingen einen Metz- germeister frei, der eines Vergehens gegen das Lebensmittelgesetz angeklagt war. Dem Metzger war vorgeworfen worden, er habe eine gekochte Mettwurst erzeugt, die bis zu 74 Prozent Fett enthielt, obwohl die Landes- inmung in einem Rundschreiben angeregt hatte, den Fettgehalt nie über 60 Prozent ansteigen zu lassen. Ein Sachverständiger des Chemischen Landesuntersuchungsamtes Stuttgart erklärte vor Gericht, der Metzger- meister habe sich zwar keiner Verfälschung schuldig gemacht, aber die Käufer irre- geführt. In Württemberg sei die Mettwurst eine Fleisch- und nicht eine Fettwurst. Das Landesuntersuchungsamt habe unter 183 Mettwurstsorten, die im Laufe der letzten Zeit kontrolliert wurden, nur eine einzige mit einem Fettgehalt von mehr als 50 Pro- zent gefunden. Der Landesinnungsmeister der Metzger erklärte als Sachverständiger, es sei Zwar richtig, daß die Innung einen Fett- gehalt von höchstens 60 Prozent empfohlen habe, tatsächlich seien aber schon bis zu 81 Prozent Fettgehalt in Mettwürsten fest- gestellt worden. Der angeklagte Metzger- meister verteidigte sich damit, daß er die hannoversche Fettmettwurst schon seit dem Jahre 1927 herstelle, ohne daß sie bisher be- anstandet worden sei. „Elefant müßte man sein“ dachte unser Fotograf, als er gerade in eine Straße von Baden-Baden einbiegen wollte. Für Ortsfremde ist dieses Rätsel wirhlich unlösbar. Nur die Einkeimischen wissen, daß der Schrei- ber dieses Schildes gemeint kat, die Fahrt sei „Gasthaus zum Keystone-Bild frei für Anlieger bis zum Elefanten“. gegen die, Krieg:„Man fiel um vor Schwäche, aber das Herz war gesund!“ Wissenschaftliche Unter- suchungen in sowietischen Dystrophiker- Lagern haben ergeben, daß sogar über 60jährige Gefangene noch— oder wieder — jugendliche Gefäße hatten. Pierach be- stritt natürlich nicht, daß dabei auch hormo- nale und angeborene Gründe mitspielen können. Bei der Frau zum Beispiel ver- schiebt sich gegenüber dem Mann das Altern der Gefäße um zehn Jahre, während es sich bei einer sterilisierten Frau dem Manne weitgehend angleicht. Der Vortragende gab in der Diskussion auch zu, dag Fett nicht unbedingt gleich Fett ist, sondern dag zum Beispiel proteinreiches Fett weniger oder kaum schade. Will man sich infolgedessen darum be- mühen, den dicken Bauch zu reduzieren, der das„Schreibtischherz“ einzwängt, verschiebt und fortgesetzt ärgert“, so soll man sich allerdings drei Monate zur Umgewönnung auf fettarme Kost Zeit lassen, eine Frist, die der Körper braucht, bis der Entzug der guten Bratensoße nicht mehr weh tut. Wei- tere Mittel, das Herz des alternden Men- schen gesund zu erhalten, sah Pierach in der Sauna und in Bäder-Kuren, in gutem, Das„Strafporto“ unter Umständen durch ein harmloses Mittel zu förderndem Schlaf und in der Vermei- dung jeder körperlichen„Spitzenleistung“, ohne daß dabei der alternde Mensch zu einem„Zaungast des Lebens“ werden soll. Man darf allerdings nicht erst an die Alterskrankheiten denken, wenn sie sich bemerkbar machen. Sie sammeln sich in Jahrzehnten unbemerkt und unbeachtet an und brechen dann plötzlich hervor. Deshalb muß ihre Vermeidung in der Jugend ge- schehen, wie der Jenaer Sozialhygieniker Neubert betonte. Im zweiten und dritten Lebensjahrzehnt wird über das sechste und siebente entschieden. Das Schwierigste an dieser Erkenntnis ist, sie einem Jugendlichen klarmachen zu wollen, dem scheinbar auch Exzesse nichts anhaben können. Die Prophylaxe der Gerontologie wird heute ein immer dringenderes Problem; im Blick auf die gesteigerte Lebenserwartung, mit welcher der Mensch dank der modernen Hygiene und Medizin rechnen kann, darf man sich nicht täuschen lassen: die Vitalität und die Gesundheit haben keineswegs zu- genommen. Ihre Bewahrung durch eine ver- nünftige Lebensweise ist deshalb um 0 mehr geboten. df. zahlt der Staat Ein teurer Brief/ Sowjetzonenflüchtling erhält Schadenersatz Karlsruhe. Ein Brief, den die frühere Dienststelle Blank einem aus der Sowietzone geflüchteten Zahnarzt an dessen Ostberliner Adresse geschickt hat, wird die Bundesrepu- plik nach einer Entscheidung des Bundesge- richtshofs mehrere tausend Mark Schaden- ersatz kosten. Der Zahnarzt hatte sich um Einstellung in den Sanitätsdienst der Europarmee be- worben und in seiner Bewerbung ausdrück- lich darum gebeten, ihm etwaige Nachricht aus Sicherheitsgründen an eine Westberliner Deckadresse zu senden. Ein Zwischenbescheid der Dienststelle Blank wurde aber versehent- lich nicht an die Deckadresse, sondern mit voller Absenderbezeichnung an die Ostber- liner Anschrift des Zahnarztes geschickt. Un- mittelbar nach Empfang des Schreibens war der Arzt unter Zurücklassung seiner Praxis- einrichtung nach Westberlin geflohen. In sei- ner Schadenersatzklage gegen den Bund machte er geltend, daß der Brief der Dienst- stelle Blank vom 14. Oktober 1954 erst am 21. Oktober bei ihm eingetroffen sei. Er habe deshalb damit rechnen müssen, daß das Schreiben durch die Hände des Staatssichef- heitsdienstes gegangen sei und sich sofort nach Westberlin abgesetzt. Zudem sei er auch von einem Patienten gewarnt worden. Seine Flucht sei durch amtspflichtwidriges Verhal- ten der Absender des Briefes schuldhaft ver- ursacht worden. 1 e ee Der Bundesgerichtshof hat den Ersatz- anspruch des Arztes für die verlorene Praxis- einrichtung in Höhe von 7500 Mark und für den Verdienstausfall dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt, unabhängig von der Frage, ob die Dienststelle Blank verpflichtet 4 bringen. e* war, Bewerbern einen Bescheid zu geben, hätte sie in jedem Fall die Pflicht gehabt, sich So zu verhalten, daß die Bewerber keinen Schaden erlitten. Zudem habe eine Dienstan- weisung bestanden, keine Briefe in die So- Wjetzone zu senden. Gegen diese Vorschrift habe schon die Schreibkraft verstoßen. Auch der zuständige Sachbearbeiter habe zumin- dest im vorliegenden Fall seiner Aufsichts- und Kontrollpflicht nicht genügt und damit schuldhaft seine Amtspflicht verletzt. Für schuldhafte Pflichtverletzungen in Ausübung eines öffentlichen Amtes habe aber nach bür- gerlichem Recht in Verbindung mit Artikel 34 des Grundgesetzes der Dienstherr, hier also die Bundesrepublik, zu haften. Technik in künstlerischer Perspektive Ein Symbol für unser Zeitalter der Technik schuf ein Freund der Kamerad mit dieser Aufnahme eines Sendemastes des Norddeutschen Rundfunks in Billwärder Moorfleth bei Hamburg. Nur ein geübtes Auge vermag Perspektiven wie diese zu erkennen, die ein un- prosdisches, landschaftsfremdes Stahlgebilde in poesievolle Formen au leiden vermögen. Kunstvolle Fotografie brachte die tote Materie zum Sprechen. „Fremde Iante“ entführte dreijähriges Kind Spielgefährten schöpften Verdacht/ Täterin kam nicht weit Köln. Bereits nach 30stündiger ange- strengter Fahndung ist es der Kölner Kri- minalpolizei in Zusammenarbeit mit den Po- lizeidienststellen des Ruhrgebietes am Mon- tagabend gelungen, einen aufsehenerregen- den Kindesentführungsfall in Köln aufzu- klären, die Täterin in Mülheim-Ruhr fest- zunehmen und ihr Opfer— ein dreijähriges Mädchen— seinen verzweifelten Eltern in Brühl-Badorf(Landkreis Köln) zurückzu- Wie die Kölner Kriminalpolizei mitteilte, hatte die 20jährige Täterin, die vorgab, bei Düsseldorf einen Autounfall erlitten und „per Anhalter“ nach Köln gekommen zu sein, am Wochenende in einem Kölner Lokal mit den vorübergehend in der Domstadt Polizeipräsident wurde freigesprochen Gericht: Fehlreaktion Dr. Littmanns in diesem Fall nicht strafbar Hanau. Der Frankfurter Polizeipräsident Dr. Gerhard Littmann ist nach viertägiger Verhandlung von der Großen Strafkammer des Landgerichts Hanau von der Anklage der fahrlässigen Tötung eines Mopedfahrers freigesprochen worden. Bereits nach Ab- schluß der Ermittlungen hatte es die zu- ständige Darmstädter Strafkammer mangels hinreichenden Schuldverdachtes abgelehnt, das Hauptverfahren gegen den Polizeipräsi- denten zu eröffnen. Auf die Beschwerde der Staatsanwaltschaft hin eröffnete daraufhin das Frankfurter Oberlandesgericht die Ver- handlung in Hanau, weil hinreichender Ver- dacht bestehe, dag Littmann durch sofor- tiges Bremsen und langsameres Fahren den Unfall hätte vermeiden können. Nach den Feststellungen der Hanauer Strafkammer war am 11. Juli vergangenen Jahres bei Michelstadt im Odenwald der aus einer Nebenstraße kommende 48 Jahre alte Mopedfahrer Wilhelm Meyer in„unver- ständlicher Weise“ unter Mißachtung der Vorfahrt von rechts in die Bundesstraße 45, eingebogen, als sich der mit 80 bis 85 km /st Geschwindigkeit nähernde Wagen des Po- lizeipräsidenten nur noch 55 bis 60 Meter von der Straßeneinmündung befand. Nach den Sachverständigengutachten kätte auch dann ein Zusammenstoß nicht vermieden Werden können, wenn der am Steuer sit- zende Polizeipräsident sofort stark ge- bremst hätte. Er hätte jedoch nach den wei- teren Feststellungen des Gerichts den Mopedfahrer ungefährdet passieren lassen können, wenn er ihm nicht nach links aus- gewichen wäre, und die rechte Fahrbahn- Aus der Zwei nächtliche Ueberfälle Hanau. Zwei Ueberfälle ereigneten sich in Hanau und Umgebung. Im Hanauer Ka- sernenviertel fielen amerikanische Soldaten, die mit einem Personenwagen offensichtlich auf der Suche nach weiblicher Gesellschaft waren, über ein Ehepaar her, das spazieren ing. Während die Frau in einen Hausgang flüchten konnte, schlugen die Soldaten den Mann nieder. Anschließend flüchteten sie. In Groß-Auheim fanden Spaziergänger in der gleichen Nacht in der Nähe des Sport- platzes einen Mann blutend und bewußtlos auf. Der Ueberfallene berichtete, eine Bande Jugendlicher habe ihn vom Moped gezerrt und ihm anschließend das Fahrzeug wegge⸗ nommen. Blütenfest endete mit Großbrand „Fulda. Ein vorzeitiges Ende nahm ein ländliches Blütenfest in Steinau, Landkreis Fulda. Kurz vor Mitternacht wurden die etwa 250 Teilnehmer durch Feueralarm aus seite eingehalten hätte. Eine Fehlreaktion könne jedoch nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes einem Kraftfahrer nicht zur Schuld angerechnet werden, wenn er plötzlich unverschuldet in eine gefährliche Situation gebracht werde. Grundsätzlich könne der die Hauptstraße benutzende Kraftfahrer darauf vertrauen, daß seine Vorfahrt beachtet werde. Der Staatsanwalt hatte an Stelle einer Gefängnistrafe von einem Monat wegen fahrlässiger Tötung eine Geldstrafe von 500 DM gefordert, weil Dr. Littmann nicht die rechte Fahrbahn habe verlassen dürfen und darin eine Fahrlässigkeit zu erblicken sei. weilenden Eltern der dreijährigen Margarete Bekanntschaft geschlossen und dabei den Plan gefaßt, das Kind mit dem blonden Lockenköpfchen zu entführen. Während die Kleine in der Nähe des Hauses spielte, trank die„Anhalterin“ bei ihren Gastgebern Kaffee, verabschiedete sich dann am Sonn- tagvormittag mit Dankesworten und ver- Wirklichte ihr Vorhaben: vor dem Hause fand sie die kleine Margarete, riß sie an sich Und lief mit dem Kind auf dem Arm davon. Den Spielkameraden der Kleinen, die den Zwischenfall beobachtet hatten, kam jedoch das plötzliche Eingreifen und die Flucht der „fremden Tante“ mit dem Kind unheimlich vor, und so wurde die einige Zeit später zur Vermißtensuche alarmierte Kriminalpolizei auf die richtige Spur gelenkt: eine genaue Beschreibung der entführten kleinen Mar- garete in ihrem rosa Pulli, dem rosa Kleid- chen und der blauen Strickjacke ging sofort zusammen mit den Angaben über die mut- maßliche Entführerin per Funk an alle Po- lizeistationen der umliegenden Bezirke: Wahrscheinlich, so hieß es, sei die Frau mit dem geraubten Kind inzwischen— wieder per Anhalter— weiter gereist, da sie über keine Geldmittel verfüge. Am Montagabend führte die polizeiliche Suche zum Erfolg, und den Eltern konnte die erlösende Nachricht gegeben werden: „Kind gefunden und unversehrt.“ Die Ent- führerin war zusammen mit der Dreijährigen in Mülheim-Ruhr gesichtet und dann in polizeilichen Gewahrsam genommen worden. Ueber die Motive, die die 20jährige zu ihrer Tat getrieben haben, konnte die Po- lizei noch keine Angaben machen. Muß Kasseler Stadtteil evakuiert werden? 36-Zentner-Mine freigelegt/ Sprengmeister vor schwieriger Aufgabe Kassel. Eine 36- Zentner- Sprengbombe wurde am Montag bei Aufräumungsarbeiten in Kassel-Wehlheiden freigelegt. Da sich herausstellte, daß es sich um eine Spezial- bombe handelt, mußte ein Sprengmeister aus Wiesbaden angefordert werden, der un- tersuchen soll, ob der Fund an Ort und Stelle gesprengt werden kann. Zentimeter um Zentimeter arbeiteten sich am Dienstagvormittag der Leiter der Sprengaktion im hessischen Innenministe- rium, Adolf Wenig(Wiesbaden) und Spreng- ingenieur Norbert Aßmann(Kassel) an eine in fünf Meter Tiefe in Schlamm und Grund- wasser an der Leibnizstraße in Kassel- Wehlheiden liegende englische 36-Zentner- Luftmine mit 28 Zentnern hochexplosiven Sprengstoffs heran. Von der Lage der drei Zünder wird es abhängen, ob Kassels Poli- zeipräsident eine Evakuierung des bedrohten Stadttels anordnen wird. Muß die Bombe herumgedreht werden, dann werden vor- aussichtlich mehrere tausend Bewohner der nächsten Umgebung vorübergehend ihre Woh- nungen zu räumen haben. Ein Kranwagen der belgischen Armee steht bereit, die schwere Bombe nach der Entschärfung zum Abtransport hochzuhie- ven. Man nimmt an, daß die Mine bereits ZzW6If Jahre in der Erde steckt. Fachleute halten sie aber für unvermindert gefährlich. Eine Detonation würde große Zerstörungen zur Folge haben. Hessischen Nachbarschaft ihrem Vergnügen aufgeschreckt. Die Wirt- schaftsgebäude und die Stallungen der Gast- wirtschaft, in der die Feier stattfand, stan- den im Nu in hellen Flammen und brann- ten völlig nieder. Die Höhe des Schadens wird auf mehr als 30 000 Mark geschätzt. Menschen wurden nicht verletzt. Die Brand- ursache ist noch nicht ermittelt. Unglaubliche Grabschändungen Offenbach. Unbekannte Täter begingen auf dem neuen Friedhof in Offenbach un- glaubliche Grabschändungen. Die Uebeltäter warfen weit über 100 Grabsteine um und zerstörten sie zum Teil auch noch mutwillig. Närrische Manöver Wiesbaden. Karnevalistische Garden aus Wiesbaden, Mainz, Frankfurt, Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer, Wörstadt und Rüs- selsheim lieferten sich am Sonntag bei einem Frühjahrsmanöver der„großen Husaren“ auf der Maaraue vor Kostheim bei Mainz erbit- terte Gefechte, bei denen Motorboote, aus Sektflaschenattrappen gebaute„Geschütze“ und„Handfeuerwaffen“ mit Knallkörpern zum Einsatz kamen. Im Kampf gegen Mucker und Philister machten die Gardisten zahl- reiche Gefangene, die in ein Gefangenenlager gesperrt und anschliehend als neue Rekruten auf die Narrenfahne vereidigt wurden. Die Gardisten trugen dabei bunte Manövermüt- zen. Raubüberfall auf Autofahrer Frankfurt. Drei Unbekannte zwangen einen Kraftwagen in Frankfurt zum An- halten. In dem Wagen saßen vier Mitglie- der des Rödelheimer Gesangvereines, die die Kasse mit den Tageseinnahmen vom Festplatz geholt hatten. Als zwei der In- sassen ausstiegen, wurden sie von den Räu- bern niedergeschlagen. Ebenso erging es den anderen. Als die Ueberfallenen um Filfe riefen, flüchteten die Täter und ließen die Beute im Stich. dpa-Bild BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Eine Lastwagenladung Munition Pirmasens. Eine Lastwagenladung voll Munition aus dem letzten Krieg wurde am Dienstag bei Baggerarbeiten für die Pipe- Line in der Nähe von Münchweiler(Land- kreis Pirmasens) ausgegraben. Bei der Muni- tion handelt es sich hauptsächlich um Flak- und Gewehrgranaten. Die Bauarbeiten wur- den bis zur Beseitigung der Munition durch ein Sprengkommando der Landesregierung eingestellt„50 Bereits nach zehn Minuten Kusel. Zehn Minuten nachdem er sein neues Motorrad beim Kraftfahrzeughändlet abgeholt hatte, ist ein 25jähriger auf der Straße von Schönenberg nach Brücken ver- unglückt. Nach dem Polizeibericht fuhr er mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Kurve, wurde aus der Fahrbahn getragen und stürzte so schwer, daß er mit lebens- gefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus Kusel eingeliefert werden mußte. Die neue Maschine wurde schwer beschädigt. Sieben Wochen bewußtlos Kaiserslautern. Ohne sein Bewußtsein wiedererlangt zu haben, ist jetzt ein 24 Jahre Alter Kraftfahrer im Kaiserslauterner Kran- kenhaus gestorben, in das er in den Morgen- stunden des 15. April eingeliefert worden war. Er hatte nach einem Wirtshausbesuch eine Auseinandersetzung mit drei Männern und zwei Frauen, in deren Verlauf er nie- dergeschlagen wurde. Wie es zu der folgen- schweren Schlägerei kam, konnte noch nicht geklärt werden. Die fünf hatten den Be. wußtlosen seinerzeit mehrere Meter weit weggeschleppt, um den Tatverdacht von sich abzulenken. Bereits damals hatten die Aerfte im Kaiserslauterner Krankenhaus den Zu- stand des 24jährigen als hoffnungslos be- zeichnet. Die vier Stunden nach seinem Auf- finden von der Kriminalpolizei festsenom- menen fünf Personen sind noch in Haft. Die Männer haben angegeben, damals 80 be- trunken gewesen zu sein, daß sie sich an nichts mehr erinnern könnten. Erst sichern, dann bauen Stuttgart. Ein Bauunfall in der Werä- straße in Stuttgart, bei dem zwei Kinder Verletzt worden waren, hatte am Montag ein Nachspiel vor dem Stuttgarter Schöl, fengericht. Ein Maurerpolier aus Stuttgart wurde wegen Baugefährdung in Tateinheit mit zwei Vergehen der fahrlässigen Körper, verletzung zu neun Wochen Gefängnis un 200 Mark Geldbuße, ein mitangeklagtef Zimmermann wegen derselben Delikte 20 sechs Wochen Gefängnis und einer Geld- buße von 60 Merk verurteilt. Für beide Au- geklagte wurde der Vollzug der Gefängnis: strafe zur Bewährung ausgesetzt. Die beiden Angeklagten hatten an einem Neubau einen Aufzug versetzt und dabel nach den Feststellungen des Gerichts die notwendigen Sicherungsmaßnahmen Unter- lassen. Aus noch immer ungeklärter Ursache löste sich plötzlich der Tragbalken des All- zuges und stürzte auf die Straße, 0 er die beiden spielenden Kinder verletzte. Einem der Jungen wurde die Schädeldecke eingeschlagen. Er wird wohl zeitlebens 4 den Folgen einer Hirnverletzung leiden, dis er dabei davontrug. In der Urteilsbegründung sagte das 505 richt, die beiden Angeklagten seien 28 einer milden Strafe würdig, doch sei es if. Hinblick auf die Hochkonjunktur im Bai gewerbe grundsätzlich angezeigt, in 80 Fällen Gefängnisstrafen auszusprechen, ben mit sollten andere Bauarbeiter angehelte“ werden, nicht„auf Zeit“ zu arbeiten, 150 dern Sicherheit über alles gehen au lassen. 1 5 — lchen F hat die 0 angeric Die L. wurde deckt, dischen denen Präs nistisch Mailan- schen„ den. IL Clatzké mitgliec ehrten den 30 gen sei! zen-Chs Kinder Säm — insg. ferenz gekaßt, erschier Spanisc Bände gebrach Die del aus zusamsr den Z. Hütte d war, is reits vo anderer 27 Jahl Sirnau dels vrt von wo wird. 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Juni 1956 MORGEN Seite 7 Was sonst noch geschah. Der kanadische Abgeordnete John E. Clark, auf dessen einsamer Farm in Erskine (Alberta) Nachbarn am Sonntag die ganze Familie— seine Frau und ihre vier Kinder — den Farmhelfer und einen Besucher er- schossen auffanden, wurde im Laufe des Montag etwa 600 Meter von dem Farmhaus entfernt ebenfalls tot aufgefunden. Nach Darstellung der Polizei hat Clark um die Frühstückszeit das Blutbad in seinem Haus J angerichtet und sich dann selbst erschossen. Die Leiche des 41jährigen Abgeordneten wurde von einem Polizeiflugzeug aus ent- deckt, das bei der Großfahndung der kana- dischen Polizei nach dem spurlos verschwun- denen Clark eingesetzt worden war. Präsident Eisenhower und der kommu- nistische Parteisekretär Chrustschow sind in Mailand zu Ehrenmitgliedern des italieni- schen„Bundes der Glatzköpfe“ ernannt wor- den. Der Vorsitzende des rund tausend Glatzköpfe zählenden Bundes will die Ehren- mitgliedskarten in Kürze an die beiden Ge- ehrten abschicken, Der Bund erklärte ferner den 30 Jahre alten Giovanni Trombotto we- gen seiner„prachtvollen Glatze“ zum„Glat- zꝛcen-Champion 19564. Der Titelhalter hat drei Rinder und noch etwa ebenso viele Haare. * Sämtliche Vorträge und Diskussionsreden insgesamt 1050— der Genfer Atom-Kon- ferenz sind in 16 dicken Bänden zusammen- gekaßt, deren englische Ausgabe vollzählig erschienen ist. In Französisch, Russisch und Spanisch sollen die je 600 Seiten starken Bände noch im Laufe dieses Jahres heraus- gebracht werden. * Die Leiche des 52 Jahre alten Otto Zin- del aus Eglingen- Sirnau, der am 18. April zusammen mit sieben anderen Touristen in den Zillertaler Alpen bei der Berliner Hütte durch eine Lawine verschüttet worden war, ist am Montag gefunden worden. Be- reits vor einigen Tagen war zusammen mit anderen Opfern des Unglücks die Leiche des 27 Jahre alten Gustav Taxis aus Eglingen- Sirnau aufgefunden worden. Die Leiche Zin- dels wurde vorerst nach Gienzling gebracht, von wo aus sie nach Eglingen übergeführt wird. * Beim Beladen eines nach Haifa bestimm- ten Frachters löste sich im Hafen von Genua eine Kiste aus dem Ladenetz und zerbrach. Statt der Strohhüte, die laut Aufschrift darin sein sollten, rollten einige Stahlhelme amerikanischen Typs heraus. Die Hafen- polizei beschlagnahmte daraufhin die ge- samte aus 27 Kisten bestehende Ladung, da sie einen Waffenschmuggel vermutet. Einige der Kisten waren mit der Aufschrift„Zer- brechlich“ versehen. Das Schiff gehört einer israelischen Gesellschaft. * Ein zwei Meter langer und mehrere Zentner schwerer römischer Bleianker aus der Zeit des Kaisers Augustus wurde nach achtstündiger mühsamer Bergungsarbeit von drei Unterwasserjägern aus Turin im Golk von Alassio(italienische Riviera) bei der Insel! Gallinari geborgen. Es ist der erste Fund dieser Art in jatlienischen Gewässern. * Die Bevölkerung der Irischen Republik ist seit 1951 um fast 66 000 Personen zurück- gegangen. In Irland leben nach letzten Er- mittlungen nur noch 2,89 Millionen Men- schen. Dies ist der bisher niedrigste Stand aller Zählungen in der Republik. Der Haupt- grund für den Rückgang ist die zunehmende Auswanderung. * Auch die britische Eisenbahn hat die dritte Klasse zur zweiten Klasse erhoben. Die Fahrpreise bleiben die gleichen. * Ein Dieb, der dem poliogelähmten Carlo Sörensen in Kopenhagen vier Ratten stahl, hat diesen vermutlich für ein Jahr um seinen Verdienst gebracht. Sörensen lebte davon, daß er seine Ratten Kunsstücke vorführen ließ. Er hatte ein Jahr gebraucht, sie auszu- bilden. * Fünf italienische Rennpferde sind ertrunken, als der Lastwagen, der sie nach Nom bringen sollte, eine Böschung hinab in 0 Ist der Röhrstock heute entbehrlich? Haben die Lehrer zu wenig Rückendeckung?„Den Lehrerberuf wieder erstrebenswert machen“ fordern Lehrer Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Leh- rerverbände forderte kürzlich die Kultus- ministerien der Länder auf, den Lehrerberuf „durch Schutz gegen Ungerechtfertigte An- griffe in der Oeffentlichkeit und gegen un- sachliche und verantwortungslose Kritik“ Wieder erstrebenswert zu machen. Immer wieder haben sich die Gerichte mit Klagen gegen Lehrer zu beschäftigen, die zum Rohrstock griffen, wenn andere Er- ziehungsmüttel versagten; nicht immer gibt das Urteil den klagenden Eltern recht: Fast neun Seiten lang ist die Urteilsbegründung, mit der das Schleswig- Holsteinische Ober- landesgericht die Revision der Staatsanwalt⸗ schaft gegen ein Urteil des Amtsgerichts Lübeck zurückwies. Dreiundvierzig Jahre alt, verheiratet und Mutter zweier Kinder ist die Volksschul- lehrerin aus Lübeck, die damit auch in zweiter Instanz von der Anklage der Körper- verletzung freigesprochen wurde. Ostern 1955 hatte sie eine zweite Klasse über- nommen; von den dreiunddreigig Schülern und Schülerinnen hatten sechszehn in ihrem Zeugnis Bemerkungen über schlechtes Be- tragen. Als die Bemühungen der Lehrerin, die Kinder zu Ruhe und Aufmerksamkeit zu bewegen, erfolglos blieben, begann sse im Mai 1955, besonders Ungehorsame durch „leichte Schläge mit einem dünnen Rohr- stock“ zu bestrafen. Sie schlug dabei ent- weder auf die Innenfläche der Hand oder auf den Oberarm. Ein Elternpaar zeigte die Lehrerin an, nicht nur wegen der Züchtigung des eigenen sondern auch eines anderen Kindes, dessen Eltern selbst keine Ameige erstatteten. 2 Das Amtsgericht Lübeck sprach die An- geklagte am 1. Oktober 1955 frei. Der Straf- senat des Oberlandesgerichts ging in der Re- visionsverhandlung bis in die kleinsten Ein- zelheiten: Ein Schüler sprach trotz vorheriger Verwarnung während eines Diktats mehrfach mit seinem Hintermann. Die Lehrerin schloß sein Heft und gab ihm mit dem Rohrstock einen Schlag auf den Arm. Nach drei Tagen In aller Welt Nicht nur im Westen, auch im In Deutschland nennt man sie„Halb- starke“. In England heißen sie„Teddy Boys“. Die Sowjetunion kennt sie als„Stil- jags“, Ungarn bezeichnet sie als„Spivs“. In Südamerika sind es die„Patotas“ und in Japan die„Apuray“. Sie sind das große Problem der Jugend- erziehung in der ganzen Welt seit dem Ende des zweiten Krieges: Die jungen Burschen, die sich nur in der Masse wohl fühlen, die Mädchen in den zu engen Pullovern, knapp- sitzenden Hosen, langen Haaren und mit dem falschen Madonnengesicht. Sie sind meist nicht eigentlich kriminell, nur gedankenlos, roh und egoistisch. Row dies, Vandalen, von denen mancher es auch mit dem Mein und Dein nicht so genau nimmt. Mit dem Herumstehen an den Ecken, dem Johlen und dem Belästigen der Passanten fängt es an. Und manchmal stellte die Mutter des Jungen einen läng- lichen blauen Fleck auf dessen Oberarm fest. Der Junge klagte über Schmerzen und bat unter Tränen, ihn an dieser Stelle nicht zu Waschen. Das Amtsgericht hielt es für mög- lich, daß der Junge„ungewöhnlich zimper- lich“ sei. Der zweite Fall: Eine Schülerin, die auch sonst zur Widersetzlichkeit neigte, stand im Gegensatz zu dem 80 gewohnten Brauch am Schluß ener Unterrichtsstunde nicht wie alle anderen zum Abschiedsgruß auf. Eine Aufforderung der Lehrerin lies sie unbe- achtet. Als die Lehrerin das Mädchen nach vorn rief und verlangte, sie solle ihr die offene Handfläche entgegenhalten, ballte Aus dem Tierreich Haben Sie wirklich gewußt, daß. . Stiere keineswegs auf die rote Farbe besonders empfindlich reagieren? Ebenso wie die meisten Säugetiere(mit Ausnahme der Affen) können sie überhaupt keine Farben unterscheiden und sehen nur Schwarz und Weiß. Im Gegensatz dazu sehen die meisten Vögel Rot, Grün und Gelb, während sie(mit Ausnahmen der Eulen) Blau und Violett nicht wahrnehmen. Bienen und Ameisen können sogar das dem menschlichen Auge nicht zugängliche Ultraviolett auffassen, Während Rot ihnen nur als Grau oder Schwarz erscheint. einige Tiere imstande sind, ihre Krankheiten oder Verletzungen selbst sach- gemäß zu heilen? Man hat Schnepfen be- obachtet, die ihr gebrochenes Bein in Schlamm steckten, der dann festtrocknete und nach Art einer Schiene oder eines Gips- verbands das Glied zusammenzhielt, bis es heilte. Füchse kennen gewisse Heilkräuter, die dem Menschen nicht bekannt sind. um sich von Schlangenbissen zu kurieren; und Eichhörnchen befolgen eine Grundregel der Hygiene, indem sie jeden Morgen ihre Schlafstelle gründlich lüften. das Kind die Hand zur Faust. Um die Autorität zu wahren, zog die Lehrerin das Mädchen an sich heran, Sie wollte sie auf eine andere Art züchtigen. Das Kind ließ sich schreiend zu Boden fallen. Die Lehrerin hob es auf und befahl ihm, sich zu bücken. Das Kind machte sich steif und blieb bewußt aufrecht stehen. Um sich nicht vor der ganzen der Widersetzlichkeit der Schülerin 1 zu müssen, gab die Lehrerin ihr jetzt mit dem Rchrstock einige Schläge auf das Gesa. Wo sind die Mittel, sich bei solchen Kindern durchzusetzen, wenn der Rohrstock fehlt, fragte die Lehre„Wir Lehrer sollen e arten mit einer Glasscherbe Umgraben“, sagte ein jung Landschul- jehrer in diesen Tagen auf einer Diskussions- tagung mit Landt eten in Bad Idesloe.„Lehrer sind vogelfrei und haben keine Rückendeckung, weil die Gesetze viel zu lasch sind.“ Er erhielt von senen Kol- legen bege rten B II.„Der Rohrstock ist noch nicht entbehrlich“, erklärte der Leiter der Rechtsschutzabteilung der Ge- werkschaft Erziehung und Wissenschaft, Rektor Peter Peetz. Hamburg auf der gleichen Veranst Z. Der Rohrstock Schütze die en“ Kinder davor, daß die„schwierigen“ Mit. recht auf Erziehung und Au Schule stören. schüler ihr An- ildung in der Das Oberlandesgericht Schleswig stellt in Seinem Urteil fest: Dem Recht und der Pflicht des Volksschullehrers zur Erziehung folgt unmittelbar die Berechtigung zur kör- Perlichen Züchtigung der Kinder. Dieses Züchtigungsrecht bedeutet für Lehrer das gleiche wie für Eltern: die Anwendung„An- gemessener Zuchtmittel“. Dab verstößt diese maßvolle körperliche Züchtigung in der Schule auch nicht gegen die im Grund- Sesetz garantierte Unamtastbarkeit der Per- Son. Die Feststellungegn des Tatrichters hätten ergeben, daß es sich um sehr milde Züchtigungen gehandelt habe, die sich zweifellos im Rahmen einer maßvollen und vernünftigen Schulzucht hielten. R. Borchers klagt man über die„Halbstarken“ Osten sind sie zu einer Plage der menschlichen Gesellschaft geworden endet es dann mit und Mord. Sie sind zu einer Plage der menschlichen Gesellschaft geworden. Nicht nur im Westen, sondern auch jenseits des Eisernen Vorhan- ges, obwohl dort das fehlt, was viele Jugendfürsorger als Ursache der Verwilde- rung ansehen wollen: Der Wild-West- und Gangsterfilm, die Comic Stripes, die Maga- zine und Illustrierten mit ihrer Scheinwelt. Das Bild, das diese Halbstarken bieten, ist überall dasselbe: in Argentinien wie in der Sowjetunion, in Oesterreich wie in Groß- britannien, in Indien wie in Bulgarien, in der Tschechoslowakei wie in Rumänien und Polen, in N II en 1 7 Deutschlands. Nur Frankreich und Brasilien konnten im vergangenen Jahr berichten, daß die Jugendkriminalität zurückgegangen sei und die Halbstarken kein großes Pro- blem mehr bildeten. 8 schweren Verbrechen Wie in beiden Teilen Schulfernsehen in Frankreich fest verankert Programmserie für höheren In keinem anderen europaischen Lande hat das Schulfernsehen so festen Fuß ge- faßt wie in Frankreich, wo es bereits im Jahre 1945 mit einer wöchentlichen Sende- stunde aufgenommen wurde. 1951 wurde sein Programm auf zwei und 1954 auf vier Wochenstunden erweitert, die sich auf die Primär- und Sekundärschulen sowie auf die technischen Fortbildungsschulen verteilen. An der Programmgestaltung haben im Jahr 1954/5 neben ca. 200 Mitgliedern der Lehrkörper zahlreiche Fachleute aus ande- ren Gebieten mitgewirkt: Forscher, Akade- mie-Mitglieder, Musiker, Schauspieler und Sportler. 1800 Filme wurden überprüft und Unterricht wird vorbereitet Unterrichtsanstalten nicht bekannt ist, da die Aufstellung von Empfangsgeräten den jokalen Behörden überlassen ist, so haben bisher über 300 Schulen regelmäßig ihre Kritik und Vorschläge für die Programm- gestaltung der Zentralstelle übermittelt. Die Sendungen des Jahres 1956 bemühen sich vor allem um die Unterstützung vereinzelt lie- gender Landschulen. Aber auch eine Programmserie für den höheren Unterricht befindet sich in Vorbe- reitung und soll in Form eines Austauschs zwischen den Universitäten von Paris und der Provinz durchgeführt werden. Auf eine enge Zusammenarbeit mut dem Schulfunk Auf drei Kontinenten wird das Bild der Großstadtstraßen durch diese Jugendlichen beeinflußt. In dicken Trauben hängen sie an den Straßenecken herum, vor den Kinos, in den öffentlichen Anlagen. Die enge Cordhose ist vielfach ihr„Vereinsabzei- chen“. Grelle, buntfarbige Hemden gehören dazu, verwegene Haartollen und entspre- chendes Gehabe. In Oesterreich hatte die Polizei zu be- richten, daß von Jugendlichen begangene Sexualverbrechen gegenüber der Vorkriegs- zeit um 900 Prozent angestiegen sind. Die Halbstarken seien in Wien bereits eine ionale Gefehr“ In ihrem pPöbhbelhaften U Sc 1 r nichts zurück. In Ungarn beklagte die Gewerkschafts- zeitung„Nepszava“, dag„dekadente“ gu- gendgruppen die öffentliche Sicherheit und die allgemeine Moral bedrohten. Die Zahl der Diebstähle Jugendlicher habe erschrek- kend zugenommen. Die polnische kommunistische Jugend- organisation mußte zugeben, daß vor allem die Jugend auf den Kolchos wirtschaften große Sorge mache. Alkoholexzesse, sexuelle Ausschreitungen und vorsätzliche Beschädi- gung von Staatseigentum seien an der Tagesordnung. In Japan hat die Zahl der jugendlichen Kriminellen seit dem Kriege um 500 Pro- zent zugenommen, wiederholt kam es zu regelrechten Straßenschlachten zwischen einzelnen Banden von FHalbstarken, bei denen es aber nicht wie in Amerika zum Beispiel um die Mädchen, sondern um die „Ehre“ ging. Die Sowjetunion nennt ihre Halbstarken die Stiljags, abgeleitet davon, daß diese Jugendlichen ihren„eigenen Stil“ leben wollen. Trunksucht und sexuelle Ausschrei- ten sie vo Das Wetter Aussichten bis Donnerstagabend: Heute teils wolkig, teils heiter, höchstens verein- zelt etwas schauerartiger Regen. Tages- temperaturen 22 bis 24 Grad, in der Nachit zum Donnerstag zeitweise aufklarend. Tiefst- temperaturen 14 bis 16 Grad. Am Donners- tag meist stärker bewölkt mit strichweise gewittrigen Schauern, warm und schwül. Tagestemperaturen 20 bis 22 Grad. Meist nur mäßiger, zwischendurch etwas auffri⸗ schender Wind zwischen Südwest und West. Uebersicht: Das Tief über Schottland zieht langsam nach Nordosten. In der durch- gehenden Südwestströmung an seiner Süd- seite ziehen einzelne bei uns abgeschwächte Störungen nach Nordosten. Sonnenaufgang: 4.21 Uhr. Sonnenuntergang: 20.29 Uhr. Wasserwärme am Dienstagfrüh: 17 Grad. Vorhersage-Harte 15 för 6.1587 Uhr. 1 N W. N ste dcheſm 1019 Rhein: (—7); Worms 298(1); Caub 270(unv.). Maxau 517(9); Mannheim 377 Neckar: Plochingen 131(-): heim 174(—2); Mannheim 376(9). Gundels- Raffinierter Einbruch Nürnberg. Die Nürnberger Polizei fahndet nach einem Juwelendieb, dem es gelang, aus dem dreifach gesicherten Fenster eines Nürnberger Juwelengeschäftes Schmuck im Werte von mehreren 10 00 DM zu stehlen. Der Dieb stellte sich dabei so geschickt an, daß die hochempfindlichen elektrischen und mechanischen Alarmanlagen nicht anschlu- gen. Die Polizei glaubt, festgestellt zu haben, wie es dem Täter gelang, den Einbruch aus- zuführen. Sie weigert sich aber, die Methode bekanntzugeben, da, wie sie erklärte,„sonst kein Juwelengeschäft in Deutschland mehr sicher ist.“ Felix Graf Luckner 75 Jahre alt Hamburg. Felix Graf Luckner, Seefahrer, Schriftsteller und Botschafter des guten Wil lens, vollendet am 9. Juni das 75. Lebens- jahr. Weltbekannt wurde Luckner, der schon als 13jähriger zur See ging, im ersten Welt⸗ krieg durch seine Kaperfahrt mit dem 4000 Tonnen großen Schiff„Seeadler“. Nach dem ersten Weltkrieg führten ihn Vortragsreisen, de er größtenteils mit eigenen Jachten unternahm, in fast alle Teile der Welt. Die Weigerung, auf die ihm verliehenen Ehren- bürgerschaften amerikanischer Städte zu verzichten, trug ihm während der national sozialistischen Zeit polizeiliche Uber wachung ein. Zu Ende des zweiten Weltkrieges war es seiner Vermittlung zu danken, daß die Stadt Halle, sein damaliger Wohnsitz, kampflos an die Amerikaner übergehen wurde. 1953 verlieh ihm der Bundespräsident das Große Verdienstkreuz des Bundes- verdienstordens. Seit Ende des zweiten Welt- Krieges hat der gebürtige Dresdener seinen ständigen Wohnsitz in Malmö(Schweden). Noch alte Höchstgeschwindigkeiten Berlin. Die angekündägte Erhöhung der Geschwindigkeitsgrenzen auf den Auto- bahnen in der Sowjetzone ist noch nicht in Kraft getreten. Nach Angaben der Sowiet- zonen-Kontrollorgane soll aber mit dem einen Entwässerungskanal stürzte. Die 265 gesendet. Wenn auch eine genaue Zahl und der Filmstelle des Erziehungsministe- tungen rangieren bei ihnen an erster Inkrafttreten der höheren Geschwindigkeits- Pferde sollten an Trabrennen teilnenmmen. der ans Schulfernsehen angeschlossenen riums würd großer Wert gelegt. Stelle. Watson Sims grenzen in Kürze zu rechnen sein. — GLUCK ist: auf der Reise des Lebens immer einen Fenster latz zu haben! (Möglichst im Raucherabteill) Oberall in der Welt, in jedem Lande, wetteifern die Modeschõpfer um die Gunst der Frau, als der reizvollen Vertreterin jugendlichen Charmes und lebensfroher Anmut. Heute bietet lhnen Cs A bezaubernde Beispiele aus dem Modeschaffen Amerikas Kleider von roffiniertem Schnitt, Kleider in lebensfrohen Dessins, Kleider mit bestechend jugendlichem Gesicht ond aſſe Kleider zu den bekannt niedrigen CS A-Barkqaufpreisen. Aus einer reſchhaltigen ASW HI zwei besonders reizende Formen Elegantes Nylon- Kleid in entzückenden Dessins, gouf Taft mit Petticoat... nur Betont jugendliches Voile · Kleid mit Flocktupfen, quf Taft verarbeitet Sportliches Cotton- Kleid in neuartigem Prägemuster, mit großen Jaschen und schwingendem Rock.. nur nör BRENNINKM EVER, SIN CHAROTTEN BURG. SIN. NEUCOUUN. OCH SREAUNScHW ES. SREMaH. DORO N., doss EOF. buiss UH, ESSEN. FRANKFURT. HAGEN NHAMSU RS HSG-AUHONMA- HSG SARM BEE. HANNOVER. KARLSRUHE. GUN. MANNMHEM M. St AbSACH MD.D. W.-R ARE N- M. ELBERF FELD. ME S BADEN Die A m Mons gen zur m Septe eichten ſetrug, 8 Die 2 Ingerte 53 054, 0 Die 2 zundesle gärksten mmer d peisen E Nieders 11 102 013 Nordrh. Hessen schlesv Rheinla Hambu Baden- Bremen Erstm ieder d der Män gellunge und Fors m Gas bie gute und Fors zundfun des Nah. de Kam heb die absinken Ve Kart. (dpa) bren Zw. bas Mür für schul ſerbot 8 . V. 56 v 0 und dritter A kreigespr var eine und Brö em 14. ardentlie kergenos hatten. I dige Prei . Schne kämpfe men auf borderte und Har daß die nanmen erträglic Setzung bei eine Tinanzpe dei un ti auss Akkentlie mehr al verküge, gabentät bildung Der 1 killung weislich: 1. ES Drossel n Bund im Bere 2. lineare benkurig 1 8 — 1000 f 100 100 4 100 8 100 1 10 100 8 100 0 100 8 0 11 128 Mittwoch, 6. Juni 1956 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Rekord-Tiefstand der Arbeitslosigkeit Die Arbeitslosenzahl ist im Bundesgebiet In Monat Mai um 96118 auf 538 811 Perso- . gen zurückgegangen. Sie hat sich damit dem Im September vergangenen Jahres bisher er- leichten niedrigsten Stand, der rund 495 000 ſſetrug, stark genähert.. Die Zahl der Arbeitslosen Männer ver- gerte sich um 64876 und beträgt jetzt 5 054, die der Frauen um 31242 auf 285 757. Die Zahl der Arbeitslosen nahm in allen Jzundesländern ab, dabei mit 34817 am ſcärksten in Bayern, das mit 131 063 noch ſumer die höchste Arbeitslosenzahl aufzu- eisen hat. Es folgen Niedersachsen mit einem Rückgang um 19 737 ur 112 012. Nordrhein-Westfalen 12 011 auf 91 931 Hessen 7 352 auf 43 459 Schleswig-Holstein 6791 auf 63 341 Rheinland-Pfalz 5 193 auf 16 994 Hamburg 4 466 auf 40 830 Baden- Württemberg 4 261 auf 27 380 Bremen 1 490 auf 11 801. Erstmals in diesem Jahre übertrifft damit ieder die Zahl der arbeitslosen Frauen die er Männer, die vor allem durch die Ein- gellungen in der Bauwirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft, der Metallindustrie und in Gaststättengewerbe stark zurückging. bie gute Beschäftigungslage in der Land- und Forstwirtschaft, der Metallindustrie, der zundfunkindustrie, der Textilwirtschaft und des Nahrungsmittelgewerbes, bedingt durch dle Kampagne in den Konservenfabriken, leb die Zahl der arbeitslosen Frauen stark absinken. Verbotener Semmelkrieg Kartellabsprache unterstellt (dpa) Im Münchener„semmelkrieg“ ver- Ipren zwei Bäckermeister das erste Gefecht. das Münchener Amtsgericht hielt die beiden ur schuldig, gegen das noch geltende Kartell Jerbot nach dem alliierten Militärgesetz 1 Dik V0 9ον Hε SνẽKn; 7955 50 1 5 10 2 Non 5G. 5 IAN 12 2 8 15 22 F ns 1 5 norske 0 0 5 105 15 1 8 3 ¹νο⁰ 5 5 794 1700 1 . 56 verstoßen zu haben. Sie wurden zu bo und 500 Mark Geldstrafe verurteilt. Ein dritter Angeklagter wurde mangels Beweises treigesprochen. Der Anlaß zu diesem Prozeß par eine schlagartige Preiserhöhung für Brot und Brötchen, die einige Münchener Bäcker Jem 14. Mai d. J. kurz nach einer auher- ardentlichen Generalversammlung der Bäk- bergenossenschaft in München vorgenommen batten. Das Gericht sah darin eine unzuläs- dige Preisabsprache. Bundesregierung Soll handeln Schnellste Beendigung der Meinungs- kämpfe über die einzuschlagenden Maßnah- men auf dem Gebiete der Konjukturpolitik borderte am 5. Juni der Deutsche Industrie- und Handelstag(DIH T). Es sei zwar nötig, daß die Notenbank ihre Restriktionsmaß- nahmen ODiskonterhöhung) wieder auf ein erträgliches Maß zurückführe, aber Voraus- detzung der Erfüllung dieser Notwendigkeit bei eine koordinierte Wirtschafts- und Tinanzpolitix der Bundesregierung. Dies zei um so notwendiger, als die Kreditpoli- ic ausschließlich die Wirtschaft treffe, die alfentliche Hand Aber, die bereits jetzt über mehr als ein Drittel des Sozialproduktes berfüge, in ihrer Investitions- und Aus- Labentätigkeit sowie in ihrer Vermögens- bildung unberührt bleibe. küllung folgender Forderungen für unab- weislich: J. Es müßten sofortige Maßnahmen zur Drosselung der Ausgaben und Investitionen in Bund, Ländern und Gemeinden vor allem m Bereich des Bausektors einsetzen. 2. Der Steuerdruck müsse durch eine meare zehnprozentige Einkommensteuer- benkung unter Anpassung der Körper- schaktssteuer abgebaut werden. Es müsse — Der DIE hält daher die kurzfristige Er- Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italienische Lire 6,664 6,684 100 belgische Francs 8,389 3,409 100 französische Frances 1.1900 1,1920 100 Schweizer Franken 95,57 95,77 100 holländische Gulden 109,61 109,83 1 kanadischer Dollar 4,239 4,249 J englisches Pfund 11,692 11,712 100 schwedische Kronen 80,58 30,74 100 dänische Kronen 60,30 60,42 100 norwegische Kronen 58,435 58,555 100 Schweizer Franken(fr.) 97,93 99,13 1 Us. Dollar 4,197 4,207 vermieden werden, daß die gewerbliche Wirtschaft durch eine steuerliche Ueber- lastung zu immer neuen Kreditaufnahmen gedrängt werde. Sie müsse vielmehr die Möglichkeit zur Bildung von Eigenkapital erhalten. 3. Eine weitere Verzerrung des Wirt- schaftsgefüges durch Zersplitterung der Finanz- und Steuerpolitix müsse unter- bleiben. 4. Die Einfuhr müsse durch weitere Liberalisierung und Zollsenkung unter Ein- schluß der land wirtschaftlichen Einfuhren gefördert werden. Die Durchführung dieser Maßnahmen ist nach Auffassung des DIHT notwendig, um die Kaufkraft der DM zu erhalten und die Spartätigkeit zu fördern. Ichatzwechsel noch teurer (ck) Die Bank deutscher Länder hat mit Wirkung vom 5. Juni 1956 die Abgabesätze für Geldmarktpapiere wie folgt erhöht: Schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn bisher jetzt Laufzeit 60 bis 90 Tage 5¼ 5/8 Laufzeit 30 bis 59 Tage 578 5 Unverzinsliche Schatzanweisungen des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost. Laufzeit ½ Jahr 5/0 6 Laufzeit 1 Jahr 6 67 Laufzeit 1½ Jahre 660 66 Laufzeit 2 Jahre 60 6% Vorratsstellenwechsel Laufzeit 60 bis 90 Tage 5/ 55% Laufzeit 30 bis 59 Tage 5/8 5/2 Brown, Boveri& Cie Kapitalerhöhung ohne Expansions absicht In der Hauptversammlung der Brown, Boveri& Cie Aktiengesellschaft Mannheim vom 5. Juni, unter. Leitung des Aufsichts- ratsvorsitzenden, Dr.-Ing. h. c. Theodor Boveri, wurde der Abschluß für das Ge- schäftsjahr 1955(vergl. MM vom 26. Mai) vorgelegt und die Ausschüttung einer 10pro- zentigen Dividende, ferner die vorgeschla- gene Erhöhung des Grundkapitals um 9 Mill. DM auf 54 Mill. DM beschlossen. Dazu erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Dr.-Ing. h. c. Theodor Boveri, die Unternehmenslei- tung habe nicht die Absicht, eine große Aus- Weitung der Betriebe anzustreben; dies wäre nicht am Platze. Es hätten sich jedoch— besonders im Groß maschinenbau be- stimmte Bedürfnisse gezeigt, die Werks- anlagen zu vervollkommnen und zu ver- bessern(Gasturbinenherstellung). Es drehe sich nicht nur um reine Kapazitätsfragen. Für die Bewältigung bestimmter Schwer- gewichte seien z. B. bestimmte Hebevorrich- tungen nötig. Die neuen, ab 1. Juli 1956 dividenden- berechtigten Aktien werden nach Abschluß der notwendigen Formalitäten den Aktionä- ren von einem Bankenkonsortium unter Führung der Rhein-Main Bank, Frankfurt Main, im Verhältnis 5:1 zum Kurse von 120 Prozent angeboten. An Stelle Dr. Ernst Speisers, der sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrates zur Ver- fügung gestellt hat. wurde Dipl.-Ing. Werner Salvisberg(Heidelberg) der mit dieser Wahl aus dem Mannheimer BBC- Vorstand ausscheidet— zum Mitglied des Aufsichts- rates gewählt. Dr. Gustav Kolb, Vertreter der Arbeitnehmerschaft, hat sein Aufsichts- rats-Mandat niedergelegt. In seinen Schlugworten führte der Auf- sichtsratsvorsitzende Dr. Boveri aus, das Geschäftsjahr 1956 habe sich bis jetzt günstig entwickelt. Es bestünde— wenn keine uner- Warteten Rückschläge einträten— berech- tigte Hoffnung auf einen mindestens ebenso günstigen Abschluß. Grün& Bilfinger AG Mannheim HV VOII Optimismus Die Hauptversammlung der Grün& Bil- finger Aktiengesellschaft, Mannheim, am 5. Juni genehmigte den Abschluß für das Geschäftsjahr 1955(vergl. MM vom 29. Mai) und beschloß antragsgemäß eine sieben- prozentige Dividende(i V. 6 v. H.) zu vertei- len. Ferner wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital von gegenwärtig 4,41 Mill. DM(etwas mehr als ein Viertel davon be- findet sich im Besitze der Familie Bilfinger) bis zum Gesamtbetrag von 6 615 000 DM, also um 2 205 000 DM durch Ausgabe von neuen Aktien gegen Einlagen zu erhöhen(geneh- migtes Kapital) und im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat die Bedingungen der Aktienausgabe festzusetzen. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre soll nicht ausge- schlossen werden. Dazu gehört auch die Festlegung des Ausgabekurses. Dieser Be- schluß deutet darauf hin, daß das Unterneh- men durch Einbringung von Sacheinlagen seinen Wirkungsgrad auszubauen bestrebt ist. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Di- rektor Carl Goetz, Margarethenhöhe bei Königswinter, sagte, die Gesellschaft hoffe, für das laufende Geschäftsjahr eine auf 8 v. H. erhöhte Dividende verteilen zu können. Durchgehende Steuersenkung, der Weisheit letzter Schluß Die Not mit dem Berliner Notopfer Die Steuersenkungspläne können doch noch nicht als endgültig bezeichnet werden. Zwar sind die Vorschläge der Sachverstän- digen der Bonner Koalition für das Steuer- senkungsprogramm am 4. Juni in Gegen- wart von Bundesfinanzminister Schäffer endgültig formuliert worden. Es zeigte sich jedoch im Laufe des 5. Juni, daß von meh- reren maßgeblichen Seiten noch wesentliche Aenderungsvorschläge kamen. Das Programm, dessen Grundzüge in der Ausgabe vom 30. Mai 1956 veröffentlicht wurden, sieht im einzelnen folgendes vor: a) Senkung der Einkommensteuer bei Jahreseinkommen bis zu 25 O00 DM um 10 v. H. und Ermähigung des Steuernach- lasses in Stufen von 2 500 DM um 1 v. H., auslaufend bei 50 000 DM Jahreseinkommen. b) Senkung der Umsatzsteuer für Jahres- umsätze bis 36 000 DM von 4 auf 3 V. H., soweit der Gesamtumsatz 250 O00 DM im Jahr nicht übersteigt. e) Buchführende Gewerbebetriebe mit einem Jahresgewinn bis zu 15 000 DM sollen pis zu 3000 DM jährlich steuerlich absetzen können, wenn sie diesen Betrag im Betriebe für Investitionen verwenden. d) Nieht buchführende Gewerbes sollen Investitionen an beweg! 155 schaftsgütern, gewerblichen Räumen And Ladeneinrichtungen bis zu 1 200 DM im Jahr steuerfrei belassen können. e) Der Freibetrag für die Ehefrau soll von 250 auf 1 130 DM im Jahr heraufge- setzt werden, soweit es sich um Hausfrauen mit einem oder mehreren minderjährigen Kindern oder um Ehefrauen handelt, die im Betrieb des Mannes mithelfen. 5 f) Der Steuerfreibetrag für das zweite Kind soll von 720 auf 1 080 DM jährlich er- höht werden. 5 g) Die Werbungskosten-Pauschale für Ar- peitnehmer soll um jährlich 250 DM herauf- gesetzt werden. e 85 5 h) Die Abschreibungsvorteile für vertrie· bene und politisch Verfolgte sollen für zwei Jahre verlängert werden. 5 j) Gesetzliche oder tarifliche Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit sollen steuerfrei bleiben, wenn der Arbeits- john 9 000 statt bisher 7 200 DM nicht über- 3 größten Ueberraschung aller Beobach- ter und Beteiligten hat die CDU/ CSU-Bun- destagsfraktion 1 5. Juni diesen Vorschlag umgeworfen un State e mit Mehrheit beschlossen, nun doch für eine durchgehende Senkung der Einkommen- und Lohnsteuer einzutreten. Diese Senkung soll bei den unteren Einkom- men 10 v. H. betragen und bei den oberen mit einer Steuerherabsetzung um e enden, wobei gleichzeitig der Einkommen- steuerplafond von 55 auf 52 v. 815 herabge- setzt werden soll. Entsprechende Gespräche mit den Koalitionspartnern und dem Bun- desfinanzministerium sollen noch stattfin- Gerguigentlien der Umsatzsteuer soll grund- sätzlich an einer Herabsetzung von 4 auf 3 v. H. festgehalten werden, wobei jedoch noch nicht feststeht, ob für Jahresumsätze bis 24 000 oder 36 000 DM. Der 8 10a des Einkommensteuergesetzes Soll dahingehend wieder eingeführt werden, daß bei einem Gewinn bis zu 15 000 PM 50 v. H. des Jahresreingewinnes Höch stens jedoch 3000 DPM steuerlich Absetz- bar sein sollen, Außerdem sollen die Spar- vertragsfristen von jetzt zehn und sieben Jahren auf gemeinsam fünf Jahre verkürzt werden. Dafür fällt in den Vorschlägen der Koalition die bisher vorgesehene Möglich- keit fort, daß alle Steuerzahler 7,5 v. H. ihres Einkommens oder ihrer Gewinne sollten steuerfrei lassen können, wenn sie 15 v. H. davon für fünf Jahre als Spargelder fest- legten. Nicht buchführende Gewerbebetriebe mit einem Einkommen bis zu 9000 DM, so ist jetzt beabsichtigt, sollen durch Rechtsver- ordnung bis zu 1250 DM jährlich als Son- in den Abendstunden des derausgaben absetzen können. Ferner sind die bisherigen Vorschläge eines Freibetrages für die Ehefrau jetzt dahin abgeändert wor- den, daß für alle Ehefrauen— nicht also Wie bis jetzt vorgesehen, nur für Hausfrauen mit einem oder mehreren minderjährigen Kindern, oder für solche Ehefrauen, die im Betrieb ihres Mannes mithelfen— ein zu- sätzlicher Freibetrag von 250 DM gewährt Werden soll, soweit keine getrennte Veran- lagung vorgeschrieben ist. Die Erhöhung des Freibetrages für das zweite Kind von 720 auf 1080 DM im Jahr ist dagegen unver- andert übernommen worden. Schäffer hatte an der Fraktionssitzung nicht teilgenommen. Er war zur gleichen Zeit im Wirtschaftskabinett der Bundesregie- rung, um die Zollsenkungspläne seines Kol- legen Erhard vom Wirtschaftsressort zu un- terstützen. Staatssekretar Hartmann vom Bundes- finanz ministerium wies wiederholt darauf hin, daß für Bund und Länder Steueraus- källe entstünden, die nicht ausgeglichen wer- den könnten, wenn die Vorschläge der Frak- tionsmehrheit verwirklicht werden. Dennoch Talgte die Fraktionsmehrheit den Vorschlä- Sen ihrer Arbeitskreise für Wirtschaftspoli- kik und kür Steuer- und Finanefragen, die sich am Vortage gemeinsam für eine allge- meine Tarifsenkung ausgesprochen hatten. Damit ist allerdings die Steuerdiskussion noch nicht zu Ende, denn der badisch-würt⸗ tembergische Ministerpräsident, Pr. Geb- hard Müller, kündigte vor der Landespresse- konferenz in Stuttgart einen Initiativgesetz- entwurf des Bundesrates zur Steuersenkung All. Demnach dürfte feststehen, daß der Bun- desrat auf seiner Sitzung am 15. Juni aller Wahrscheinlichkeit nach einen Ini tiativ- gesetzentwurf über die Beseitigung des Not- opfers Berlin einbringen und verabschieden Wird. Dies würde bedeuten, daß damit die Einkommensteuer für die kleinen Einkom- men bis zu 23 v. H. gesenkt werden, für die oberen Einkommen mit einer Senkung von sieben v. H. auslaufen würde. Diese Maß- nahme würde den Bundesfimanzminister 1,2 Md. DM kosten und den Selbständigen Lohn- und Gehaltsempfängern Wirtschaftsunternehmen 250 Mill. DM einbringen. Dieser Ausgabenausfall würde sich auf eine Md. DM ermäßigen, wenn für die Körperschaften das Notopfer bestehen bliebe. Dafür spricht nach Meinung zustän- e des Bundesrates, daß die Kör- Gen Vorteil des gespaltenen Sat- euer genießen. 8e H Gewinn werden bekanntlich 30 statt 45 v. H. des Körper- schaftssteuersatzes erhoben.) 5 440 Mill. D 560 Mill. DM KURZ NACHRICHTEN Schatten des Wirtschaftswunders über Pirmasens (LRP) Die Situation in der pfälzischen Schuhindustrie hat sich weiter verschlechtert. Wie die Arbeitsverwaltung in Pirmasens am 5. Juni mitteilte, hat die Kurzarbeit infolge des niedrigen Auftragseingangs empfindlich zugenommen. Anfang des Monats waren bei der Verwaltung 3577 Kurzarbeiter aus rund 90 Betrieben gemeldet, weitere Betriebe hatten noch Kurzarbeit angekündigt. Der größte Teil der Pirmasenser Schuhindustrie wird voraus- sichtlich noch im Juni Betriebsferien einlegen, um auf diese Weise den immer noch anhal- tenden Auftragsmangel zu überbrücken. Nach Ansicht von Fachleuten besteht jedoch berech- tigte Hoffnung, daß nach Ablauf der Betriebs- ferien wieder zur Vollbeschäftigung über- gegangen werden kann. Onassis will schwer hinaus. (VWD) Vertreter des Reeders A. S. Onassis verhandeln gegenwärtig mit der Us- Schiff- fahrtsverwaltung über den Bau eines 100 000- DWT-Tankers, der unter amerikanischer Flagge fahren soll. Der Tanker würde das größte Frachtschiff der Welt sein. Polens Werftindustrie will werben (VWD) Polen will sich auf der bevorstehen- den Posener Messe(17. Juni bis 1. Juli 1956) als Ausfuhrland für Fluß- und Seeschiffe präsen- tieren, meldet die polnische Nachrichtenagen- tur. Polen bietet unter anderem Motorschiffe von 1000 DWT mit einer Geschwindigkeit von 11,5 Knoten und Oelbrenner von 5000 und 3200 DWT mit 13 Knoten Geschwindigkeit zur Ausfuhr an. Die Lieferfristen werden mit zehn und zwölf Monaten angegeben. Dividenden- Ausschüttung Brauerei Binding AG, Frankfurt/ M.- 9%(HV 4. 6.) i. V. 8%. Dividenden- Vorschläge Theuringer Gasgesellschaft, Köln— 12 0 Essener Steinkohlenbergwerke AG, Essen 5% (HV 27. 7.). 5%(Hv Marktberichte vo m 5. Juni Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt N (VWD) Reichliche Anfuhren, langsam nach- gebende Preise, vor allem bei Frühobst. Ueber- stand bei Spinat, Salat, Rettichen und Kohlrabi. Es erzielten: Blumenkohl deutsch 50110; Bohnen ital. 65; Erbsen ital. 60; Salatgurken Stück 70 bis 110; Karotten 35—45; Kartoffeln alt 11; neu Korb 13—17; Kohlrabi Stück 12—20; Lauch 50; Meerret- tich 70—80; Möhren ausl. 40—60; Petersilie Bd. 10 bis 12; Radieschen Bd. 910; Rettiche Stück 10 vis 20; Bd. 15—60; Rhabarber 16-20; Kopfsalat Stück 1020; Schnittlauch 810; Spargel 1 135—145; II 125 bis 130; III 110—115; IV 80—90; Spinat 1012; Toma- ten holl. 130; dto. ausl. 90120; Frühweißkohl 30; Frühwirsing 23—28; Zwiebeln ausl. 22—26; Aepfel ausl. 55—75; Orangen 5580; Bananen Kiste 1920; Erdbeeren deutsch 140—150: dto, ausl. 90110; Kirschen deutsch 80-90; dto. ausl. 50-60; Grape- fruit Stück 70; Zitronen Kiste 34-38; dto. Stück 15 bis 18. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhren in Erdbeeren verstärkt. Ab- satz mittelmäßig, Preise rückläufig. Für Kirschen gute Nachfrage, ebenso für Blumenkohl, sonstiger Absatz normal. Es erzielten: Freilanderdbeeren Ia (in Schalen) 125—155; A 100—125; B 60-80; Indu- strieware 50; Kirschen 58-75; Kopfsalat Stück 6—9; Spinat 5—8; Spargel A 128133; K II 117129; B 105 bis 112; C 50—58; Rhabarber 10—12; Gurken Stück 350400 g 42—50; 500700 g 53—70; Weißkohl 2123; Wirsing 18; Blumenkohl Freiland Stück 150 bis 200 mm Durchmesser 20-32; 200-250 mm 37—55; 250-300 mm 60-63; B 1012; Kohlrabi Stück A 10 bis 12; B 9—10. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VêWD) Gute Nachfrage nach Kirschen, bei Erd- beeren abfallende Preise. Es erzielten: Spargel AI 125—127; K II 115122; B 102106; C 4755; Erd- beeren Auslese 105125; A 90139; B 53-69; Kir- schen A 70—79; B 55-69. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 359,25—363, 23 DM Blei in Kabeln 133,00—134,00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00 242,00 PM Westdeutscher Zinn-Preis 898,00 DM Effektenbörse 8 EZU-Guthaben steigt unaufhörlich (ck) Die Abrechnung der Europaischen Zahlungs-Union(EZ U) für Mai 1956 schloß nach Mitteilung der Bank deutscher Länder mit einem deutschen Ueberschuß von 86,2 Mill. Dollar etwa 362 Mill. DM(April 60,5 Mill. Dollar etwa 254,1 Mill. DMW) ab. Der Ueberschuß wird zu einem Viertel durch Gutschrift bei der EZ U und zu drei Viertel durch Gold- bzw. Dollarzahlung an die Bun- desrepublik ausgeglichen. Unter Berücksichtigung der fälligen Ratenzahlungen aus den Konsolidierungs- vereinbarungen mit Dänemark und Frank- reich im Gegenwert von insgesamt 1,1 Mil- lionen Dollar ergibt sich per Ende Mai 1956 ein Guthaben in der Bundesrepublik bei der EZ U von 595,5 Mill. Dollar( 2,501 Md. DM) gegenüber 575,1 Mill. Dollar. Md. DM) am Ende des Vormonats. Direktor Adolf Klein 65 Jahre Direktor Adolf Klein(Mohr& Federhaff AG, Mannheim), Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Mannheim, feiert am 6. Juni seinen 65. Geburtstag. Kein Wirtschaftsführer, kein Industrie xapi- tän, wie er in Romanen geschildert wird, der mit durchdringendem Blick und sofort die richtigen, wenn auch karten Entscheidungen fällt, mit Millionenbeträgen jongliert und mit dem Schicksal von Tausenden von Arbeitern. Nein, das alles stellt Adolf Klein nicht dar. Ein aufrechter Mann feiert seinen 65. Geburts- tag. Ein Mensch, dem weder Geschäft noch Politik das Herz verdurb, der bescheiden, wenn auch unbeirrbar seines Weges wandelt und mit instinſetiver Sickerkeit stets das Rich- tige trißft und danach handelt. Das Richtige für die Menschen, mit denen er in Berührung kommt, das Ricktige für das Geschüft, das er leitet. Adolf Klein diente von der Pibe an. In- mitten des Kohlenpotts— in Essen— ward er im Jakre 1891 geboren, besuchte das Real- gymnasium und wurde nach Ablegung des Abiturs— Soldat. Erst dann begann seine kauf mannische Laufbahn, und zwar in der Ma- schinenfabrik Jaeger, Duisburg, als Maschi- nenschreiber. Weiterer Lebenslauf im Tele- grammstil:. 1924 Prokura, 1925 Geschäftsführer daselbst; 1926 wurde das Unternehmen von der DEMAG aufgekauft; Februar 1927 Uebernahme als 1. Vor- standsmitglied die Leitung der Carlshütte AG, Waldenburg- Altwasser(Niederschlesien) im Auf- trag der DEMAG; nach Veräußerung dieses Werkes durch die DEMAd Anfang 1935 Rückkehr zur DEMAG als Abteilungsdirektor; 1. Januar 1938 Uebernahme der Leitung der Mannheimer Maschi- nenfabrik Mohr& Federmaff AG, Mannheim, als 1. Vorstandsmitglied. Für die Mannheimer Wirtschaft erlangte Direktor Adolf Klein ganz besondere Bedeu- tung, als inn— am 15. Februar 1946— der Prãsident der Landesverwaltung Baden zum stellvertretenden Präsidenten der neugegrün- deten IH K-Mannhkeim berief. In der Beirats- sitzung vom 2. Dezember 1946 wurde Klein zum Vizepräsidenten der Kammer gewählt. Diese Wahl ist in den Jahren 1947, 1949, 1952 und 1955 wiederholt worden. Ueber die Grenzen der Stadt, des Landes und des Staates hinaus ist Adolf Kleins! bekannt, wird diese Persönlichkeit gesckätst; nicht nur in engeren Fachhreisen, sondern der gesamten Wirtschaft. Und so nimmt es nicht Wunder, daß Direhtor Klein mit beacht- lich viel Ehrenämtern beladen wurde. Er ist: Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Baden-Würt⸗ temberg, Stuttgart(seit Gründung Oktober 1947); Mitglied des Hauptausschusses im Verband Württ. Bad. Metallindustrieller, Stuttgart(seit Gründung 1947); Mitglied des Kreditausschusses des Deut- schen Industrie- und Handelstages, Bonn(seit 15. Juli 1949); Beiratsmitglied des Sozialrechtlichen Landesverbandes der Industrie für Baden-Würt⸗ temberg, Stuttgart(seit 1952); Vorstandsmitgliet des Landesverbandes der Industrie von Baden- Württemberg, Stuttgart(seit Mai 1951); Mitglied des Hauptvorstandes des Vereins Deutscher Ma- schinenbauanstalten e. V., Frankfurt am Main (seit 4. September 1949); Stellv. Vorsitzender der Landesgruppe Baden- Württemberg des Vereins Deutscher Maschinenbau- Anstalten, Stuttgart(seit 1950); Vorsitzender der Fachgemeinschaft Hebe- zeuge und Fördermittel im VDMA, Püsseldorf- Oberkassel(seit Februar 1950); Leiter der Fach- abteilung Krane in der Fachgemeinschaft Hebe- zeuge und Fördermittel im VDM, Düsseldorf (seit Februar 1950); Mitglied des Ausschusses öffentliches Auftragswesen im Bundesverband der Deutschen Industrie, Köln(seit Juli 1950). Doch wie gesagt, ier handelt es sick nicht um den Typ des Wirtschaftsführers, den land- laufige Romanschilderung darstellt, sondern um einen einfachen, recht bescheidenen Mann, der es— ungewollt— versteht, sich die Sym- pathien aller, die mit ihm zusammenkommen, au erwerben. 5 Mätgeteilt: Süddeutsche Bank A G. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 5. Juni 1956 Börsenverlauf.(VWD) Dis Kurse gaben allgemein weiter nach. Nach Erledigung der ersten Verkaufsaufträge wurde die Haltung widerstandsfähiger, wovon namentlich Montanwerte profitier- ten. IG-Farbennachfolge gesellschaften verzeichneten unterschiedliche Kursverluste. Qassellg setzten ihre stärkere Abwärtsbewegung der letzten Tage fort. Tarifwerte und Bankaktien bei ruhigem Ge- schäft uneinheitlich, wobei sich die Schwankungen in engen Grenzen hielten. Maschinen- und Mo- torenwerte fanden im allgemeinen zu Vortagsschlußkursen Aufnahme. Festverzinsliche Papiere gaben durch die immer noch starke Anspannung am Geldmarkt allgemein weiter leicht nach Pfand- briefe fanden nur auf ermäßigter Basis zögernd Aufnahme, Industrieobligationen und öffentliche Anleihen dagegen etwas widerstandsfähiger. * Aktlen 4. 6. 5 6. Aktien 46 5. 6 Aktlen 4. 6. 5. 6. . AE 208½ 207 karpener Bergbau 112 110 Dresdner Bk. n 10 18½% SSS„ 0 FCC 272 Rhein-Main Bank 200 1095 5 EMW 74 171 Hoesch) 47% 144%½ KReichsb.-Ant. Sa. 62½ 63 Conti Gummi. 272 270 Lanz 112½ 111½ Daimler-Benz. 373 372 Mannesmann. 174½ 174¾ Montan: Dt. Erde!. 165 166 Ehn. Braunkohle— Nachfolger Degussa 244½ 246 Rheinelektre 100 1608 Bergb. Neue Hoffg. Demag 238 255% RNW NR. 4203%½ 202% Pt. Edelstahl 85 101 155 Dt. Linoleum 204% 20% Sewon e., 10% 7% Sortm. Hôrd. Rütt. 128% 1280 Durlacher Hoff Jes f 10 T Siemens& Halske 22% 408% Gelsenberg 132 1320 Eichbaum-Werger 200% 199% Südzucker. 198 197 GHH Nürnberg 224 223 5 Enzinger Union) 178 178[Ver. Stahlwerke) 3 8285 Hoesn. 4 147½ 14% 8-Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 136 136 Klöckn. Humb. D. 200 207% Ant.-Sch.) 33½ 33½% Badische Banz 195 195 EKlöcknerwerke 156 5 V 100% Commerzbank) 11½ 11% Phönix Rheinrohr 156 warbenf. Bayer 200% 199 Commerz- Rhein. Röhrenw. Farbwerke Höchst 210% 201 u. Credit-Bank 204%½ 205½ Rheinst. Union Felten& Guill. 217 215[ Deutsche Bank) 18½ 18% Stahlw. Südwestf. 169 zrün& Bilfinger 101½ 101% Süddeutsche Bank 201 20¹ Thyssenhütte,. 108 n RM-Werte a 2 ,. 2 2 5 4 4 . F Seite 10 MORGEN Mittwoch, 6. Juni 1936/ Nr. 10 Regatta-Spritzer Der Regatta-Verein bericktigt: 56 Vereine, 233 Boote und 910 Ruderer gehen am Samstag und Sonntag im Mühlauhafen an den Start. RK Worms, Düsseldorf, Rüsselsheim, Kon- stanz und Radolfzell sind nock dazu gekommen. * Die starke Besetzung der kleinen Boots- gattungen im Olympiajahr ist auffallend. Der II. Senior- Doppelzweier weist für den Sams- tag nicht weniger als elf Meldungen auf, der I. Senior-Einer acht, und der Junior-Einer sogar zwölf. Wien, Zürich und Berlin sind im Junior-Einer vertreten, während im Senior- Einer Koblenz, Saarbrücken, Linz, Wien, Wert- Reim, Gießen, Dresden und Konstanz die Sbuller stellen. 4 In keiner der 50 Konkurrenzen treßhen alle Mannnkeimer Vereine aufeinander. Nur im II. Junior-Vierer steken die„Baden“, LRV. „Club“ und Rheinau auf den ersten Plätzen. Ob einer von innen auch im Ziel auf Platz 1 erscheint, ist bei insgesamt zehn Bewerbern nicht gang sicker. * Seckhsboote-Start und sechs Achter in der Junior-Klasse!„Vorwärts“ Berlin, RG Trier, Rennge meinschaft„Club“ /LRV,„Baden“, RG Rheinau und Ulmer„Donau“ gehen in dieser Reikenfolge auf die Strecke. Im abschließen- den Senior-Ackter wollen es der„Club“ und die Giegener RG mit dem Berliner„Vorwärts“ aufnehmen. 4 Der Re Thalwil, ein Zürcher Vorortverein mit einer Handvoll Mitglieder hat es diesmal auf den Sieg im I. Senior-Vierer o. St. ab- gesehen. Für den ersten Tag haben neben den Thalwilern„Vorwärts“ Berlin, R Hei- delberg, Chemie Falle-Leund und„Einheit“ Berlin und am zweiten Tag„Amicitia“, Thal- wil, RG Heidelberg, Halle-Leund und„Ein- heit“ Berlin gemeldet. Das wird kartnäckige Rennen absetzen. * Der I. Senior- Doppelzweier für Frauen wird nur von der Ostzone, und zwar von Leipzig, Berlin und FHalle-Leund, sowie von Oester- reich(EK und RGV Donau Linz) bestritten. * Fahrkarten für Melbourne werden in Mann- Reim noch nicht vergeben. Höchstens Bahn- steigxarten und die nur im Vierer mit undd ohne Steuermann.-t. Sepp Stalder in Mannheim Im Rahmen seiner 110-Jahrfeier veran- staltet der TSV 46 am 16. Juni in seiner Turnhalle in der Stresemannstraße einen Kuristturn wettkampf gegen den Bürgerturn- verein Luzern, dessen Mannschaft zu den besten Vereinsriegen der Welt gehört. Mit dem Bürgerturnverein Luzern kommt auch Sepp Stalder, der bereits zweimal nach dem Krieg in Mannheim sein einzigartiges Kön- nen gezeigt hat. Da nur eine beschränkte Zahl von Zuschauern zugelassen werden kann, werden die interessierten Vereine ge- beten, umgehend ihre Karten- Bestellungen aufzugeben. Als Gegner der Luzerner Riege tritt eine kombinierte Mannschaft des TSV 46 und des Rastatter Turnvereins an. Auch Italien im Semifinale Die italienische Daviscupmannschaft kam ain Mortag in Bologna in der dritten Runde der Europazone zu einem 4:1-Sieg über Da- nemark und sicherte sich damit die Teil- nahme am Semifinale. Die Italiener werden nunmehr auf die französische Manschaft treffen, die Deutschland ebenfalls mit 4.1 zum Ausscheiden zwang. Bie Begegnung in Bologna endete mit einem überraschenden 816, 6:4, 4:6, 2:6 6:4-Erfolg des Italieners Pietrangeli über Kurt Nielsen. Cavicchi ausgepfiffen Der Dortmunder Schwergewichtsboxer Hans Friedrich besiegte am Montag in einem Zehn-Runden-Kampf in Bologna Europa- meister Francesco Cavicchi nach Punkten. Caviechi, der gegen den Dortmunder bereits zweimal unentschieden geboxt hat, bot eine wenig meisterliche Leistung. Die knapp 5000 Zuschauer pfiffen wiederholt, wenn sich Ca- viechi in die Defensive zurückzog. Nur in den letzten beiden Runden ging der Europamei- ster etwas aus sich heraus. Schalkes Chancen in Gruppe I gestiegen: fuß Nechenschiebe: den Gtuppensieg ermilleln? Dortmund genügt am Rothenbaum schon ein Unentschieden für Mit dem vierten Spieltag sind bisher 15 Treffen der deutschen Fußballmeister- schaft ausgetragen worden. Die 16. Begeg- nung wird mit Hannover 96— Schalke 04 heute nachgeholt. In keinem der vorher- gehenden Jahre löste die Endrunde so großes Interesse aus. Kein Wunder— denn außer Borussia Dortmund trugen alle Teilnehmer bereits den deutschen Meistertitel. Sie alle stehen, teilweise schon seit Jahrzehnten, im Blickpunkt des deutschen Fußball- Ge- schehens. Die offiziellen Zuschauerzahlen liegen noch nicht von allen Spielen vor. Man kann also nur vorsichtige Schätzungen wagen. Da- bei kommt man, auch wenn die üblichen Ueberschätzungen durch Abstriche ausgegli- chen werden, auf rund 700 C00 zahlende Zu- schauer, allerdings für 16 Spiele, da der Rah- men der abgebrochenen Begegnung Han- over 96— Schalke 04 in dieser Zahl ent- halten ist. Ueberraschend hoch ist auch die Toraus- beute mit 58 bisher erzielten Treffern, zu denen noch das eine Tor kommt, das Schalke 04 am 31. Mai in Hannver erzielte, das aber in der Tabelle nicht auftaucht, weil das Treffen vorzeitig abgebrochen wurde und entsprechend wiederholt wird. Wenn man vor einer Woche noch geneigt War, an eine vorzeitige Entscheidung und ein sicheres Endspiel Dortmund— Karlsruhe zu glauben, so hat sich die Situation zumindest in der Gruppe I inzwischen doch wesentlich verändert. Der Karlsruher Sc hat Heimspiele gegen den 1. FC Kaiserslautern und Schalke 04 vor sich. Wäre nicht das 0:0 gegen Hannover 96 in Karlsruhe, mehr aber noch die bedenk- liche 0:2-Niederlage in Hannover, so könnte man ohne weiteres ein erfolgreiches Ab- schneiden erwarten. So aber ist ein anderer Ausgang möglich, zumal der KSC vielleicht noch weitere Punkte einbüßt. Das aber wäre „Einzig dastehender Tiefstand“: Scharfe Kili am Puskas- Jeam Ungarns Presse macht Trainer Sebes für Brüsseler Niederlage verantwortlich Der vom gleichen Mißgeschick wie Deutschland verfolgte Vize-Weltmeister Un- garn steht nach seiner dritten Fußball-Nie- derlage des Jahres(gegen die Türkei 1:3, CSR 2:4, Belgien 4:5) im Mittelpunkt hef- tiger Kritik. Für die Niederlage in Brüssel macht die ungarische Presse am Montag ein- deutig den Leiter der staatlichen Sportkom- mission Gusztav Sebes verantwortlich. Von anderer Seite wird der Ersatz überalteter Nationalspieler verlangt. So erklärte Sportredakteur Karoly Mol- nar am Montag über Radio Budapest unter anderem:„Nach dem schlechten Start un- serer Fußball-Nationalelf zu Jahresbeginn waren wir geneigt zu hoffen, daß die schlech- ten Ergebnisse gegen die Türkei(1:3) und Jugoslawien(2:2) nur eine vorübergehende Entgleisung bleiben würden. Davon kann man jedoch nach der gestrigen 4:5-Nieder- lage nicht mehr sprechen. Schwere Mängel führten vielmehr zu einem einzig dastehen- den Tiefstand. Wir haben uns nach der Nie- derlage gegen die Bundesrepublik Deutsch- land in der Welt meisterschaft damit ge- tröstet, daß dieses Ergebnis irregulär sei, da die Deutschen später laufend Niederlagen nach ihrem Tütelgewinn hinnehmen mußten. Heute wissen wir, was es heißt, an die Tra- dition nicht anknüpfen zu können. Der hypnotische Zauber der Namen un- serer Spitzenspieler ist im Ausland bereits gebrochen. Boszik und Puskas werden von Unbekannten Spielern glatt an die Wand gespielt. Nur zu Hause haftet ähnen der Nimbus der Unfehlbarkeit noch an. Nach den schwachen Leistungen der letzten Wo- chen haben sich die Manmschaftsbetreuer be- Harrlich geweigert, jene Spieler, die bereits ihren spielerischen Höhepunkt überschritten haben, aus der Manmschaft zu nehmen. Man muß daher rigoros mit der bisherigen Per- sonenpolitik großer Namen ein Ende machen und den Mut aufbringen, die über- alterten Spieler aus der Elf zu entfernen. Das Wichtigste sollte nun sein, die noch aus- stehenden Spiele nicht unbedingt gewinnen zu wollen, sondern endlich jene Kräfte in die Mannschaft zu stellen, die befähigt sind, die alten Kämpfer würdig zu ersetzen.“ EV 03 Turniersieger Die große Ueberraschung beim zweiten Dr. Carl-Benz-Gedächtnisturnier in Laden- burg, zu dem der FV 03 als ausrichtender Verein 16 Mannschaften des Kreise Mann- heim eingeladen hatte, war das Abschneiden des B-Klassenmeisters Union Mannheim, die nach großartigen Leistungen in der Vor- und Zwischenrunde bis ins Endspiel vorgedrun- gen war, und hier am Montagabend auf den FV 03 traf. Wer geglaubt hatte, der Tabel- lenzweite der zweiten Amateurliga würde mit den Gästen aus Mannheim leichtes Spiel haben, sah sich gründlich getäuscht. Vom Anspiel weg bot Union vor allem im Mittel- feld eine gleichwertige Partie, mußte zwar in der 23. Minute den Führungstreffer der Ladenburger durch Klumb hinnehmen, zog aber immer wieder gefährliche Angriffe auf, die eine Minute vor der Pause durch den Rechtsaußen auch zum verdienten Ausgleich führten. Nach der Pause war das erneute Füh- rungstor Ladenburss durch Heinz Maier (65. Minute) den Gästen ein Ansporn, voll aus sich herauszugehen. Mit weiten Vorlagen schickte die Läuferreihe ihre Vordermänner auf die Reise, doch erwies sich der Sturm am Strafraum als zu harmlos, um die sichere Abwehr der Platzherren überwinden zu können. Insgesamt gesehen ein tembera- mentvolles, technisch hochstehendes Spiel, das den FV 03 vör 600 Zuschauern als glück- licher Sieger sah. Der Wanderpreis der Stadt blieb damit in Ladenburg, whrend die Gäste den Wanderpreis einer Pforzheimer Firma nach Mannheim entführten. WEST. S Uo-elock den Einzug ins Endspiel die Chance für die Mannschaft, die aus den beiden Spielen Hannover— Schalke(in Han- nover und Gelsenkirchen) vier Punkte er- zielen kann. Wer weiß, ob sich nicht in die- ser Gruppe die Entscheidung tatsächlich bis zum letzten Spieltag verzögert oder gar noch der Rechenschieber den Ausschlag seben ug. In Gruppe II ist Borussia Dortmund nur noch von einem Verein auszustechen: Dem Hamburger SV, der in Dortmund 0:5 ver- lor, in Stuttgart mit einem 4:2 überreschte und nun am 10. Juni Gastgeber des West- meisters ist. Bei dem großartigen Torver- hältnis von 14:1 würde den Dortmundern schon ein Punkt genügen, denn dann könnte selbst eine Niederlage im letzten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart den Weg ins End- spiel nicht mehr verhindern. Sieben Meister stehen in den Endspielen 1956. Die achte Mannschaft, Borussia Dort- mund, hat eine gute Chance, diesmal das große Ziel zu erreichen, das sie im Jahre 1949 in Stuttgart(mit 2:3 gegen den VfR Mannheim) recht unglücklich verpaßte. Da- mit wäre— wenn auch gewissermaßen erst nachträglich— ein neuer Rekord aufgestellt, denn acht Meister als Teilnehmer einer ent- scheidenden Runde bildeten für deutsche Verhältnisse eine einmalige Besetzung: Trotz der Stuttgarter Endspielteilnahme im Jahre 1949 dürfte die Chance für Borussia Dort- mund noch nie so günstig gewesen sein wie in dieser Saison. SG-Jubiläumsturnier Das Fußball- Jubiläumsturnier bei der Sportgemeinschaft Mannheim wird heute auf der Sellweiden-Anlage mit folgenden Be- gegnungen fortgesetzt: Seniorenmannschaf- ten Gruppe I: SV Rohrhof— Se Neckar- stadt(18.30 Uhr); Käfertal— SV Waldhof Amateure(18.30 Uhr).— Gruppe II: DIK Samdhofen— TSV Neckarau(18.30 Uhr); VfB Gartenstadt— Polizei SV(18.30 Uhr). — Der Spielplan für morgen, Donnerstag: Jugend 07 Mannheim— Amicitia Viernheim; ASV Feudenheim— SV Waldhof; SV Rohr- hof- SV Käfertal; Straßenbahner SV-Post- Sportverein(alle 18.30 Uhr). Die Ergebnisse der letzten Spiele: Jugend: SV Waldhof— SC Käfertal 2:4; 07 Mann- heim— Phönix Mannheim 0:1; ASV Feuden- heim— Fortuna Schönau 5:2; TSV Neckarau — VfB Gartenstadt 2:5.— Senioren: Rot- Weiß Rheinau— Sc Neckarstadt 4:0; SV Waldhof(Amat.)— ASV Schönau 2:2; For- tung Schönau— TSV Neckarau 3:1. 1.2. O0: DER„MORGEN,-O e eee ee ee tete Funde] Gastverein 8 1 Karlsruher 80 00 2/2 1 11 20/ 12 1 1. FG Kaisersl.“ 1 2 1 0 2 1 2 Hamburger SV 0 0 1/0 211 01/111 Bor. Dortmund 0 2 1 0 2 1 3 Schalke 04 112711 0 1 01/211 Hannover 96 1 U 1 1 0 1 4 in stuttgart 0 2 2/ 1 0 02 0 2/ 1 2 0 Vikt. 89 Berlin 1 0 1 1 0 1 5 Alem. Aachen 0 1 1/1 21 0 0% 2 2 Tus Neuendorf 1 I I I 1 1 6 xt. Aschaffenb. 1 I 2/1 21[1 1 0/ 1 2 2 Eintr. Frankfurt 1 1 0 1 1 0 7 FR Pirmasens 0 1 1/2 2 00 1 1/0 2 0 Arm. Hannover 1 0 0 1 0 1 FSV Frankfurt I I I/ 1112 11/2 20 sv Sodingen 1 1 1 0 0 1 9 B. Neunkirchen 1 12/2211 20/2 2 1 Werder Bremen 1 0 0 1 0 1 10 Pr. Dellbrück 2 2 0/2 2 20 2 2/111 Eintr. Kreuzn. 0 2 1 1 0 1 II Göttingen 05 0 1 1/1 21112/1121 spves Fürth 1 2 1 0 2 1 12 Tasmania Berlin 0 1 0/1 2 111 1/071 1 Meidericher SV 0 1 0 1 1 0 13 Vin Frankenthal 1 1 2/ 0 1 20 1 2/2 21 B. N-Giadbach I I I I I I 14[ Vfl. Osnabrück 1 1 2/2 2 12 2 2/ 1 2 2 Saar 05 Saarbr. 1 0 1 1 1 1 a) Tip nach der MM- Tabelle b) Erich Retter, VfB Stuttgart c) Reportertip In Sachen Spielabbruch: Kein Spruchkammer-Urtei Trotz dreistündiger Verhandlungsdaug kam die Spruchkammer des Süddeutsche Fußball- Verbandes, die gestern wegen 00 Vorkommnisse beim entscheidenden Spie um den Aufstieg zur zweiten Liga Süd Ml. schen VfR Heilbronn und Amicitia Vier. heim in Karlsruhe tagte, zu keinem U Die betroffenen Parteien, sowie Schiedsrich. ter Sparring aus Kassel schilderten de Kammer unter Vorsitz von Regierung direktor Geppert lediglich noch einmal de Umstände, die zum Spie abbruch zührteg Jen. Das Urteil soll den Vereinen schriftlich zu. gestellt werden. Lingnau bester Kugelstoßer Bei den internationalen leichtathletischeg Wettkämpfen am Montag in Helsinki kam der Hannoveraner Hermann Lingnau unter den deutschen Teilnehmern als einziger 3 einem Sieg im Kugelstoßen mit der ausge. zeichneten Weite von 16,51 m, während der Finne Koivisto mit 16,04 m Zweiter wurd Der Düsseldorfer Mittelstreckler Rolf Lamer versuchte sich diesmal über 5000 m und kan in einer starken internationalen Konkurren mit 14:15,0 Minuten auf den vierten Pla Badens Hockey-Aufgebot zum Vergleichskampf gegen Rheinland-Pfauf Der Badische Hockey- Verband trägt au kommenden Sonntag auf dem Platz des 78 46 im Oberen Luisenpark einen Vergleichs. kampf gegen den Hockey-Verband Rheit. land-Pfalz aus, zu dem er folgende Mann- schaften aufgestellt hat: I. Herren! Winkler(HCT); Liedke(H CH), Jehle(HAHA Wollthan(Tsd), Hamann(HCE), Seufert 1 (HTW); Sommer(HTV), Crusius(H CH), Gren lich(TSV 46), Rummer, Riehl(beide 780 70 — Junioren: Winnewisser(T8 0 Seitz(KSC), Schell(TSV 460; Dall(fn Tessmar(HCH), Weiss II(VIR); Geyer(VI Schütz(HCA), Schmitting(TSC), Müllel (HCL), Elesser(HTV). Ersatz: Hauck(T 46), Berlinghof(HTV).— Damen: L. Staab Keller(beide TSV 46), Brandt; Jehle(bee HCI), Günther(VfR), Dürr(TSG 70% Staab(TSV 46), Peter(HCT), Hering(18 46), Stey(VfR), Nehring(TSV 46).— Alt Herren: Schäfer(MTG); Berger- Weg. rauch(HCE), Keller(TSV); Berthold(MTG) Dr. Kulzinger(VfR, Weidner(TSG); Fran H. Peter(beide HCH), App(TSG), 1 (VfR), Düring(HCE).— Nachwuchs Hagel(KS), Heim(KS)), Friedes(TS0, Busch(HTV), Dieterle(HCH), Kolneh (KSC); Dingeldein(Mr), Koch, Weiss(beide VfR), Gailfuss(TSG), Winkler(TSV 46), Die Spiele beginnen Sonntagvormittag 8.80 Uhr. A-Jugend gegen Ludwigshafen Im Rahmen der Mannheim-Ludwig hafener Jugend- Sportwerbewoche Stelen sich heute abend, 18 Uhr, die A-Jugend“ Auswahlmannschaften beider Städte a Die Die V erwettke eitsprüf gewerbe v ringen Die D ſendiger feiterver geren 31 luten er! c auf de den nd Galo det de n Mittv ne Pal mnächst u 30 Mi Klopp ü fuünderni, von 10 ſerfügun einritt ük nissen bi eiten— Cutpunk det ei ür die se dach der stadion s dem Platz des VII. Neckarau gegenüber. Die Mannschaften: Mannheim: WI (VII); Arnold(VI), Tiefenbach(VfL); Reul Knecht(f), Vögele(VfR); Schötz e Antoni Neckarstadt), Siemeth(Rheinau Weinkecht, Wichmann(UIfR). Lud wigg 00 1 hafen: Mitländer(Oggersheim), Plat (Oggersheim), Grutsch(Phönix); Klen Klett, Hahn(Phöniz), Schips(höng Kraft(Tura), Butz(Hochfeld), Huber, Maße (Heide Oggersheim). Kommt SVW ins Endspiel! Heute abend, 18.30 Uhr, fällt bei der N. gegnung SV Waldhof— BSC Oppau auf den Phönixplatz hmter der/ Uhlandschule die En,. scheidung darüber, wer ins Endspiel de Mannheim- Ludwigshafener Pokalrunde el zieht. Den Waldhöfern gelatig es, sich durd einen harterkämpften 3:2-Hrfolg über Ge Tabellenspitze ihrer Gruppe zu setzen, dod der Melit, er gehö⸗ schaft, di Hilfe för Ih. ſeldet sic llennen, s gefühl od, nd diese ihren. D. mania Friedrichsfeld mit 4:0 Pumkten an 35 ist ihnen der Südwest-Zweitligist mit 3 Pumkten dicht auf den Fersen. Mam dart en sparmendes Spiel und die Blau- Schwarte als knappe Sieger erwarten. dperirte M ben rasch F bezeitigen iberschußz, Aagenschl, 7 Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Herr f Jakob Wirth ist im Alter von 70 Jahren für immer won uns gegangen. Mhm.- Neckarau, den 4. Juni 1956 Rosenstraße 76 In stiller Trauer: Anna Wirth geb. Schmitt Familie Artur Wirth Beerdigung: Donnerstag, den 7. Juni 1956, 13 Uhr, im Friedhof Neckarau. Nach kurzer schwerer Krankheit verschied unser vater, Groß- vater und Urgroßvater, Herr Wilhelm Ahl im Alter von 81 Jahren. Mm. Neckarau, den 5. Juni 1988 Morchfeldstraßge 80 Die trauernden Hinterbliebenen: Wilhelm Ahl Anna Kugelmann geb. Ahl und Anverwandte Feuerbestattung: Donnerstag, den 7. Juni 1986, 14.30 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Der Herr über Leben und Tod nahm heute im Alter von 81 Jahren meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Groß- mutter und Urgrogmutter, Frau Anna Seitz geb. Horn nach kurzer Krankheit, versehen mit den heiligen Sterbesakra- menten, zu sich in die Ewigkeit. 8 Mannheim, den 53. Juni 1936 Rheinhäuserstraße 66 In tlefer Trauer: Hermann Seitz und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, 7. Juni 1986, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Wir danken von Herzen all denen, die unserem lieben Entschlafenen Karlheinz Graff dle letzte Ehre erwiesen haben. Besonders danken wir Herrn Vikar Schendel für seine trostreichen Worte sowie für alle Kranz- und Blumen- spenden. Mannheim, den 4. Juni 1956 Weylstraße 37 Karl Graff u. Frau nebst Angehörigen Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden sowie all denen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn Adolf Hornung das letzte Geleit gaben, sagen wir unseren innigsten Dank. Mh m. Feudenhelim, den 4. Junt 1956 Llebfrauenstraße 13 Elise Hornung geb. Hehn Marta Gerth geb. Hornung u. Tochter Ursula Karl Rösch u. Frau Johanna geb. Hornung Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 6. Juni 1956 Hauptfriedhof Zeit „„. Mandel, Cornelius, Am Friedholtft 10.00 Haffner, Wilhelm, Zeppelinstraße 3 10.30 Seeber, Luise, Schwetzinger Straße 1433 11.00 Stärk, Karl, Lindenhoetstraße 23 11.30 Weber, Frieda, Waldhofstrage 160 2 13.00 Kremator lum Hofmann, Anton, Dalbergstraße 0 13.30 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim ohne Gewähr Für alle ũwohltuenden Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort, Schrift u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mut- ter, Frau Sophie Biendl geb. Schmötzer verw. Benzinger sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Mannheim, den 6. Juni 1986 Uimenweg 23 Frau Frieda Schneider g geb. Benzinger Dlakonisse Liesel Benzinger Statt Karten Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang mei- nes lieben Gatten, Herrn Friedrich Schwarz sagen wir allen unseren tlefge- fühlten Dank. Mhm.- Neckarau, den 6. Juni 1936 Luisenstraße 61 Emma Schwarz und Kind Brigitte TOD EsS- ANZEIGEN für die Montag- Ausgabe des „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonn- tag bis 18.00 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück- gebäude des Verlags am Marktplatz. f NAnzei Foce duese Kue. ANZelgen- Annahmestellen: samkeiten u. Geschenke danken Wir hiermit allen herzlichst. Mhm.-Feudenheim Brunnenpfad 44 Hier können Sie Anzeigen 2 Hermann seegert Original-faritpreisen aufgeben: und Frau Anna Brent traßze 49 Wenn 5 Neckareu: Anito Groß, vormoſs Bade- u. Morgenmäntel Göppinger, Fischerstruße 3 kheinau: Chr. Groll, Inh. Iosle Durler, Dänischer Tisch 2 Neckarstaclt: Hans Portenkirchner, Waldhofstraße Neckarstadt-Ost: Heinz Baumann, Friedrich- Ehert· Straße 46 Waldhof: Ad. Heim, Oppauer Str. Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 323.80 Schöngusledlung! Gertrod Kremer, Kattowitzer Zeile I8 Wäsche- Spee N 3, 12 Kunststraße N 3, 12 eee . opfil-Pieultne- Stastl. gepr. 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MORGEN h:. rt 1 Olympische Reiterspiele in Stockholm:— 1 tei N. 9— 22 1 lungsdag 77 1 1 5 ter U 116 6 Zeitplan fur Stochholm zadeutsch 41 U 4. + ef EF Ee ewe 5 wegen aer 5 5 Sonntag. 10. Juni nden sy Die Chance der deutschen Vertretung liegt in der Mannschaftswertung 14 Uhr: Eröffnungsfeier a Süd pi. 7 5 itia lien Die Wettbewerbe der Olympischen Rei- Von der deutschen Military-Mannschaf, Montag, 11. Juni nem U N erwettkämpfe Werden mit der Vielseitig- die 1952 in Helsinki die Goldmedaille knapp 9 Uhr: Dress rür ng(Military) zchiedsxſck. feitsprükung(Military) eröffnet. Die Reiter verpaßte und auf den zweiten Platz kam,„ ĩð ðͤK lerten gel ben an drei verschiedenen Tagen das sind Klaus Wagner(Linden bei Wolfenbüttel) Dienstag, 12. Juni tegierun„ erd in einer Dressurprüfung, einem Ge- und Otto Rothe(Warendorf) wieder mit von einmal de inderitt und einem Jagdspringen vorzustel- der Partie. Wagner reitet seine eigene Stute ch führten Jen. Bei der hohen Teinehmerzahl— 57 Rei- Prinzeß, während Rothe auf Sissi im Sattel riftlich z. fer aus 19 Nationen zleht sich die am ist. Die Mannschaft wird durch August lontagmorgen beginnende Dressurprüfung Lütke-Westhues(Westbevern), den älteren ber zwei Tage hin. Am Mittwoch steht der Bruder des Springreiters Alfons, vervoll- Stoßer ſbeländeritt auf dem Programm. Der Wett- ständigt. Er reitet die eigene Schwalbe oder atblettche R mit dem Jagd- den 1952 von Rothe gerittenen Trux. Die lsinki han pring 5 5 Chancen der deutschen Vertretung liegen in nau unter“ Die b 5 5 15 5 erster Linie im Mannschaftswettbewerb. einziger ulendigen Vortrag einer vom Internationalen 1 17 15 der 1 ſeiterverband(FEI) festgelegten Aufgabe, tet n n 2 8 ährend derlteren 31 Lektionen innerhalb von 2 W6If Mi- Shen Reer tteä ke Die i 1 e iter wurdz, Vuten erledigt sein müssen. Hierbei kommt 9255 5 e 1 n. e überseeischen Tolf Lamer is auf den absoluten Gehorsam des Pferdes Länder(Argentinien, Kanada und die USA) m und kan J den drei Grundgangarten Schritt, Trab sind schwer zu beurteilen, so daß die all- Fonkurrem nd Galopp af! Den Kernpunkt der Military gemeine Vermutung dabingeht, daß die orten Platzſ ildet der Geländeritt über 34,850 Kilometer europaischen Nationen das Ende unter sich m Mittwoch. Die einzelnen Abschnitte sind ausmachen werden. Neben Schweden und jebot fine Pause hintereinander zurückzulegen, Großbritannien sind Frankreich und die Sowjetunion zu beachten. Wenn die deut- schen Militaryreiter auch nicht das Pech 1 achst die Wegestrecke I über 7200 Meter nland-Pfah u 30 Minuten. Dann folgt der Rennbabn- hatten, wie die Springreiter Startnummer 1 zu ziehen, so liegen sie doch mit Start- d trägt anf salopp über 3600 Meter mit etwa zwölf itz des Töyfündernissen. Für die folgende Wegestrecke nummer 4 vor allen anderen ernsthaften Konkurrenten in der Mannschaftswertung. 9 Uhr: Dressurprüfung(Military) Mittwoch, 13. Juni Geländeritt(Military) 1 Vorführung des Cadre Noir der französischen Reitschule Saumur AUGUST 7 Uhr: LUTKE-WESTHUEsS 20 Uhr: geht mit„Schwalbe“ und„Trux“ in die große Vielseitiskeitsprüfung, 15 Uhr mit der die olympischen Reiter wettbewerbe er- 5 öftnet werden. Am 11. Freitag, 15. Juni 4 und 12. Juni bestreiten 9 Uhr: Große Dressurprüfung, die Military-Reiter die Dressurprüfung, am 13. 9 Uhr Juni wird der Gelände- ritt ausgetragen und einen Tag später fällt die Entscheidung im ab- 9 Uhr: schließenden Jagdsprin- 16 Uhr: gen. Unser Bild zeigt Lütke- Westhues auf „Schwalbe“. dpa-Bild Donnerstag, 14. Juni : Jagdspringen Military), anschließend Siegerehrung Samstag, 16. Juni : Große Dressurprüfung. anschließend Siegerehrung Sonntag, 17. Juni Jagdspringen, erster Umlauf Jagspringen, zweiter Umlauf, anschließend Siegerehrung und Schluß feier. — 1 Vergleichs I von 14 400 Metern steht eine Stunde zur and Rhein- Verfügung. Der sich anschließende Querfeld- nde Mann. ſenritt über 7650 Meter mit etwa 33 Hinder- Herren liessen bietet Gelegenheit, durch schnelleres ehle HTI eiten— ebenso wie auf der Rennbahn— Seufert I butpunkte herauszuholen. Den Beschluß ICB), Gren üldet eine 2000 Meter lange flache Strecke, de 780 Ji ür die sechs Minuten zur Verfügung stehen. (T88 19 dach dem Jagdspringen am Donnerstag im Dall(vf gtadion steht die endgültige Placierung fest. teyer(f“, Damen-Equipe für die Dressur: Steckbriefe de- Ama⁊onen und Sptingteite- ), Müll Thiedemann startet auf dem gewinnreichsten deutschen Pferd„Meteor“ Lauck(T8 7 1. L. 80 Dressur Springreiter ehle(beide Liselott Linsenhoff: Die 28 jährige Alfons Lütke- Westhues: Der 80 70) J. Fabrikanten-Tochter aus Frankfurt, die mit 26jährige Landwirt aus Westbevern, jünge- ring(8 einem Architekten verheiratet ist, gilt als rer Bruder des Military-Reitérs August, i die Stärkste der drei für Deutschland star- wurde vom Olympia- Komitee für Reiterei 118 Gre, tenden Dressurreiterinnen. Frau Linsenhoff, ausgebildet. Sein Lehrmeister war H. G. 8005 Prall Tochter des Vollblutzüchters A. Schindling, Winkler. Vielleicht ist Alfons Lütke- West- „Hoffman ist eine Schülerin von Otto Lörke. Sie wird hues mit der Stute„Ala“ der Schlüssel beim h Wuchs! mit dem Westfalen„Adular“ antreten, der Kampf um den Nationen-Preis. e 9 in Helsinki von H. Pollay geritten Fritz Thiedemann: Der 38jàhrige Veiss(beide e Landwirt aus Elmshorn und Miterbe eines SV 40), Die Anneliese Küppers: Die große seit 500 Jahren im Familienbesitz befind- g 8.30 Uhr, Jshafen n-Ludwigs- he Stehen schlanke Blondine aus Duisburg arbeitet in der Gutsverwaltung ihres Vaters. Sie ent- deckte schon mit 7 Jahren ihre Liebe zum Reitsport, doch wandte sie sich erst als 22jährige der Dressur zu. Fräulein Küppers wird in Stockholm auf der Westfälin„Afri- lichen Bauernhofes, hat in der Nachkriegs- zeit zahlreiche Erfolge errungen, u. a. zwei Bronzemedaillen beim Olympia 1952 in Hel- sinki, zweiter Platz in der Springreiter-Welt- meisterschaft 1953 in Paris und Sieg im eng- lischen Königspokal 1955. Sein 13jähriger A-Jugend. Städte al ka“, mit der sie schon lange eingespielt ist, Holsteiner„Meteor“ ist das gewinnreichste genüber. antreten.„Afrika“ hat Olympia-Erfahrung, deutsche. Pferd.. im: 0 denn 1952 wurde sie von Baronesse Ida von 11 8 f 5 1 „ Nagel vorgeführt. i ee e den Laus wacxn steht zum zweiten Male in der Britttarv-Euuine. Schon in Het. N Han* 1 Die 3113 88 2 85 11 5 1355 3 9 55 unlicher sinki gehörte er zu der Mannschaft, die eine Silbermedaille errang. Er wurde damals 1 5 a nnelore Weygand: je 31jäh- am 24. Juli 30 Jahre alt. Seine erstaunlichen g. g g wit 5 ee 1 er zu einem guten Teil Fünfter auf seinem eigenen Pferd„Dachs“, das er einst von Zigeunern im Tausch- Jud wg g rr ROTHE aus Warendorf startet bei im), Plat der Melitary in Stockholm auf„Sissi“. Auch ), Klehſer gehörte zur deutschen Military-Mann- (Phöniz wer, Maye Schaft, die 1952 eine Silbermedaille gewann. dpa-Blid rige Düsseldorferin hat mehrfach das Cham- pionat der Dressurreiterinnen errungen, zu- letzt 1954. Sie ist eine Schülerin von Willi Schultheiß. Ihr Pferd, der Vollblüter„Chro- nist“, wurde beim Olympia 1952 noch von Fritz Thiedemann geritten. Erfolge verdankt seiner elfjährigen braunen Stute„Halla“, mit der er in Madrid und Aachen zweifacher Weltmeister wurde. Beruflich ist Winkler freier Mitarbeiter der Werbeabteilung der IG-Farbenwerke. geschäft erstand. Diesmal will er mit der ebenfalls von mm selbst vorbereiteten „Prinzeß“ oder mit„Hubertus“(beide zwölfjährig) sein Glück versuchen. Unser Bild zeigt Wagner während eines Sprunges auf„Frinzeß“ bei der letzten Prüfung in Hannover. dpa- Bild spiel? Kinderkorbwagen, neuw., 50.-, Wa- 2 bei der R. flilfe 8 Sengarnit. erlon, rosa), 10,—, z. v. Au auf den för ihren Ma en 6 20 8 Kolb, Kä-Süd, Mannheim. Str. 131 ale die Pn 9 A A, Kinderwagen m. Matr. billig abzu- ndspiel def eldet sich ihr Magen mit Sod- runde el hennen, saurem Aufstoßen, Völle- 1 8 Sich durch güünl oder Magendrücken, dann über Ger- Iind diese Beschwerden meistens auf geben. Holler, Käfertaler Str. 32. Lederjacke u. Breecheshose, Sozius, preiswert abzugeben. Käfertal, Gewerbstraße 22, ab 18 Uhr. Kten an dis derschüssige Magensäure zurückzu- e 0 zu verkaufen. setzen, declfhren, Das bewährte Arzneimittel S VVV ist mit Zi herirte Magnesia bringt Ihrem Ma- 5 Wouter m wonnche uu. am darf en gen rasch Hilfe: Schon 2-3 Tabletten -Schwarzel beeeitigen unmittelbar den Säure- bberschuß, beruhigen die entzündete „ derschleimbaur und fördern die ſerdauung. 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P 45933 an den Verl. ,, deutsches Druck- und Verlagshaus ömbff Mannheim, H 2,3 Telefon 3107] 1 ö Seite 14 MORGEN Mittwoch, 6. Juni 1986/ Nr. 128 Revolution gegen die Moderne Erste Westdeutsche Ausstellung Mexikanische Graphik“ in der Kunsthalle Mannheim Als sich 1910 das mexikanische Volk gegen seinen Diktator Porfirio Diaz erhob, hat auch ein großer Teil der Künstlerschaft aktiv an den Kämpfen teilgenommen. David Alfaro Siqueiros und Jose Clemente Orozeo, die beiden Altmeister der mexikanischen Kunst unseres Jahrhunderts, damals noch im Jüng- Ungsalter, standen an der Spitze der sich Über fast ein Wzehnt hinziehenden Auf- stände, und zuletzt hatten sie auch die Vor- herrschaft europäischer Direktoren an den Kunstschulen gebrochen. Parallel zu den Politischen Bestrebungen lief damals die Künstlerische Richtung des sogenannten moviemento“, die eine von allen euro- päischen Einflüssen freie mexikanische Kunst zu schaffen bestrebt war und nicht nur im Motiv auf das Volk, auf das Leben und Leiden und Sterben der Indios, zurück- Sing, sondern auch in der Formsprache an die Folklore der Indios und Mestizen an- knüpfte. Eine monumental-lineare Stilisie- rung, eine leidenschaftliche Ausdruckskraft und zugleich eine radikale politische Ten- denz sind die wesentlichsten Merkmale die- ser zeitgenössischen mexikanischen Kunst. Als Leihgabe der im Sowjietsektor Ber- Uns beheimateten Deutschen Akademie der Künste ist jetzt eine Ausstellung„Mexika- nische Graphik“ nach Westdeutschland ge- kommen. die als erster Station in der Städtischen Kunsthalle Mannheims gezeigt Wird(bis 1. Juli). Doch trotz der Herkunft dieser Blätter und trotz einiger naheliegen- der Parallelen hat dieser sozialkritische Realismus der Mexikaner, der von einem archaischen Pathos ercüllt ist, nichts mit dem Simplifizierenden„sozialistischen Realismus“ Koltur-Chronik Den Großen Preis Königin Elisabeths von Belgien, der mit 12 500 DM dotiert ist, und sine goldene Medaille errang der russische Pianist Wladimir Askenazy bei dem Interna- tionalen Musikwettbewerb für junge Künstler in Brüssel, an dem 70 Nachwuchspianisten aus aller Welt teilnahmen. Der Göttinger Intendant Heinz Hilpert hat seinen Vertrag mit dem Deutschen Theater in Göttingen bis 1960 verlängert. Hilpert hatte im Januar in einer Göttinger Tageszeitung als Antwort auf einen Leserbrief bekanntgegeben, daß er das Theater am 14. August 1957 ver- lassen wolle. Diese Bekanntgabe hatte seiner- seit in Göttingen heftige Diskussionen aus- gelöst. Wie der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Göttinger Deutschen-Theater-GmbH, Felix Kraft, ergänzend mitteilte, habe es sich bei den „Unklarheiten“ über ein Verbleiben Hilperts um die Frage einer Pensionsregelung für den Intendanten gehandelt, die inzwischen jedoch vom Rat der Stadt mit grober Mehrheit be- schlossen worden sei. Der Kölner Theaterneubau an der Glocken- Sasse im Herzen der Stadt soll nach Mittei- lung des Generalintendanten der Städtischen Bühnen, Herber! Maisch, im Mai nächsten Jahres mit Webers„Oberon“ eröffnet werden. Das neue Große Haus“, dem später ein„Klei- nes Haus“(Schauspielhaus) angefügt werden Soll, wird rund 20 lionen Mark kosten. Es Wird 1400 Sitzplätze aufweisen, davon 900 im Parkett, die übrigen in 24 Logen. Für 620 Fahr- zeuge werden Parkplätze geschaffen. Der Roh- bau des Theaters wurde in diesen Tagen voll- endet. Die Staufener Musikwochen, die in diesem Jahr schon zum achtenmal durchgeführt wer- den, haben zunehmend Musikfreunde aus In- und, Ausland nach Staufen im Breisgau (südl. Schwarzwald) geführt. Den Initiatoren des kleinen Festivals kommt es darauf an, junge Musiker und Musikstudenten, die Uber- durchschnittliches leisten, zusammenzuführen zu einem Musizieren mit bekannten Berufs- musikern und ihnen Gelegenheit zu solistischen Aufgaben und zum Mitspielen in einem Kam- mermusikensemble zu geben. Das Duis-Quar- tett kür alte Musik mit alten Instrumenten hat diesmal— vom 27. Juli bis 6. August— das Programm in der Hauptsache Mozart gewidmet, nachdem es in den vergangenen Jahren alte italienische, niederländische und englische Musik geboten hatte. Von Fritz Theil, dem in Landau ansässigen Komponisten und Dirigenten, kommen am Donnerstag, 7. Juni, 10.45 Uhe, im ersten Pro- gramm des Süddeutschen Rundfunks Zwei Stimmungsbilder“ für Violine und Klavier zur Sendung. Ausführende sind: Dr. Günther Kehr, Violine, am Flügel der Komponist. Diese Kom- positionen werden am 15. Juni vom Südwestfunk mit Dr. Kehr als Solist und dem Südwestfunk- Orchester, Leitung: der Komponist, ebenfalls auf Tonband genommen. Fritz Theils Violinkon- zert in drei Sätzen mit Orchester, das bereits in Magdeburg, Hamburg, Berlin, Leipzig-Funk und Gewandhaus, Altenburg in Thüringen und Frankfurt a. M. zur Aufführung kam, wird am 28. Juni vom Süddeutschen Rundfunk auf Ton- band genommen. der Sowjet- Funktionäre gemeinsam. Schon die spanischen Eroberer hatten das Stand- bild eines Standartenträgers, den sie an der Treppe des aztekischen Tempels von Tenoch- titlan fanden, als den ‚indio triste“, den traurigen Indianer, bezeichnet, und mit dem Sleichen melancholischen Ausdruck und in der gleichen Formsprache erscheint ein sol- cher„indio triste“ auf fast jedem dieser heu- tigen graphischen Blätter. Die mexikanische Kunst-Revolution ist wahrhaft eine Revolu- tion gegen die westliche Moderne gewesen, auch wenn Orozeo manchen Formen Picassos verwandt ist und bei Siqueiros gewisse sur- realistische Elemente aufgetaucht waren. Von Orozceo(1883—1949)), der am stärksten auf die aztekischen Traditionen zurückgriff und ohne den die heutige mexikanische Kunst nicht zu denken wäre, zeigt diese Ausstellung leider nichts. Aber Siqueiros ist mit einem 1930 entstandenen Litho„Hok- kende Frau“ vertreten, und auch Diego Rivera(1886 geboren) ist mit dem Litho „Der Bauernführer Emiliano Zapata“ aus dem Jahre 1932 dabei. Die dreißiger Jahre erscheinen auch noch mit dem Werk der emigrierten Amerikanerin Elizabeth Catlett, deren Litho„Lektion“ von 1935 datiert ist, Während ihre Linolschnitte„Was wir ver- teidigen müssen“(1954) und„Indianer“ (1956) schon zu den positiveren Aspekten von heute weisen. Auch Pablo O' Higgins (1905 in Salt Lake City geboren) ist amerika- nischer Emigrant, und gerade er könnte mit seinem Litho„Der Bürgermeister von Huilulco“ noch am ehesten gewisse ältere spanische Einflüsse verraten. Die Mehrzahl unter den bedeutsameren Künstlern dieser Ausstellung gehört zu der mittleren Generation. Leopoldo Mendez(1903 in Mexiko-City geboren) hat mit gleich fünf Blättern den nicht nur zahlenmäßig gewich- tigsten Anteil; seine(undatierten) Linol- schnitte„EFrhängte Revolutionäre“,„Hahnen- kampf“ oder„Junger Indianer aus Chiapas“ lassen selbst hinter dem politischen Auf- schrei noch das virtuose Spiel mit den künst- lerischen Möglichkeiten erkennen. Alfredo Zalce(1909 geboren) mit drei Lithos, Everardo Ramirez(1906 geboren) mit vier klein- Ostrowskijs„Wald“ im Mannheimer Nafionaltheqter Eine Szene mit Hilde Willer(Raissa) und Erick Musil Donkichotoub) aus der Mannheimer Erstaufführung von Aleander Nikolajewitsch großem Beifall aufgenommen wurde. kormatigen Linolschnitten, schließlich auch die junge Andreina Gomez(1926 geboren) mit ihrem faszinierenden Linolschnitt„Der Feldarbeiter“ geben wirkungsvolle Zeugnisse dieser aus den volksmäßigen Urquellen er- neuerten mexikanischen Kunst. Mag bei dem etwas plakathaften Appell ihrer antimilitari- stischen„Einberufung zum Kriegsdienst“ von Fanny Rabel für uns vielleicht etwas von der Erinnerung an Käthe Kollwitz lebendig Werden, so zeigt die gleiche Künstlerin dann doch wieder bei ihrem Litho„Im Tal von Mezquital“, in welche Tiefe des Bewußtseins doch wohl die altmexikanischen Vorbilder wirken. Der Holzschnitt„Die Nacht der Ostrouskijs Komödie„Wald“, die mit Aufnahme: Adolf Falk Toten“ von Gabriel Fernandez Ledesma hat nichts mehr von dem goyahaften Zug der „Calaveras“ eines Guadelupe Posada, so sehr auch das Bleibende am Schaffen Posadas den heutigen jungen Künstlern gleichsam in das Blut überging; sondern hier ist die schlicht- naive Versunkenheit der indianischen Seele, die das Christentum ohne jeden Bruch mit der ererbten Folklore vermählte, in einer Form ausgedrückt, die bis an die Linienführung der olmekischen Plastik denken läßt und dies Archaische dann doch sofort wieder in einer Bildgliederung ver- wandelte, die in jenem neuen mexikanischen Sinne„modern“ ist. SE m Urwald der russischen Seele Ostrowskijs„Wald“ im Mannheimer Nationdlthecter Alexander Nikolajewitsch Ostrowskij, von dessen zahlreichen Stücken einer gan- zen Reihe auf den deutschen Nachkriegs- bühnen Asylrecht eingeräumt wurde, ge- hörte in der zweiten Hälfte des vergange- nen Jahrhunderts zu den meistgespielten Bühnenautoren Rußlands, ja, er wird neben Gogol und Alexander Gribojedow(„Ver- stand schafft Leiden“) zu den Schöpfern des dramatischen Theaters in Rußland gezählt. Wie Gribojedow und Gogol schildert er die Gesellschaft seiner Zeit, ohne Beschönigung. und ohne moralische Ambitionen jenseits von Gut und Böse, allerdings aber mit bei- Bender Ironie und in bis zur Groteske ge- Steigerter Karikatur. Besonders dem Adel, aber auch den Beamten und dem neureichen Bürgertum werden nicht gerade schmeichel- hafte Spiegelbilder vorgehalten, und die Armen, die sich nach der Decke zu strek- ken versuchen und den Großen nur mit krummem Buckel begegnen, bekommen auch ihr Teil ab. * Im symbolischen„Wald“, den das Mann- beimer Nationaltheater jetzt in einer Gast- inszenierung von Franz Reichert(man er- innert sich mit einiger Beklemmung seiner Regie in Raimunds„Alpenkönig und Men- schenfeind“) zum ersten Male vorstellte, ist es nicht anders. Im Mittelpunkt steht die Raissa, eine reiche Gutsbesitzerin, die ihrer Umwelt mit einigem Erfolg das Leben einer wohltätigen Moralistin vorheuchelt und in Wirklichkeit eine lebensgierige Egoistin ist, die einen relegierten Gymnasiasten in ihre Liebesschaukel lockt. Daneben gibt es einen Arrivierten Holzhändler, der weder lesen noch schreiben kann, aber ein skrupelloser Geschäftemacher ist und der dem Sohn die Braut ohne Mitgift verweigert. Da ist die Dienerin, die die anderen bespitzelt, um sich Liebkind zu machen bei der Herrin, der Nachbar, der ihr schmeichelt, und der an- dere, der ihr Grobheiten sagt. Da ist die arme Nichte Aksuscha, die ihrer unerfüll- ten Liebe wegen ins Wasser will, aber doch schnell sich bereit findet, die Liebhaberin einer Schauspielertruppe zu werden, ja, und da ist dieser vagabundierende Heldenspieler Donkichotow, hinter dessen pathetisch auf- gewölbtem Brustkorb das unergründliche 8 russische Herz in wilden Schlägen pocht, und sein Zunftgenosse Fortunatow, ein Spaßmacher Shakespearscher Prägung und mit der Lebensweisheit Sancho Pansas. Die- ser Donkichotow, der verachtete Komödiant, der Habenichts, Aufschneider und hohl- tönende Bramarbaseur, ist dazu ausersehen, der ganzen Bande in einer wild heraus- geschleuderten Anklage die Leviten zu lesen, und es ist ein grimmiger Witz Ostrowskijs, daß auch dieser Ausbruch, der einzig echte di Mannes(wie man glaubt), sich als Theater entpuppt. Als die Erstarrten, in nichts gebessert, nach der Polizei ruten, hält er ihnen das Textbuch der„Räuber“ unter die Nase, aus dem er soeben Karls Monolog zitiert hat. ** Franz Reichert bemühte sich, die Symbol- gehalte des„Wald“(er wucherte in Kurt Halleggers düsterem Bühnenbild, bis in den Salon der Raissa hinein, wo er Stück um Stück verkauft wird), die unentwirrbare Verstrickung der Menschen in der Düsternis ihrer Leidenschaften und Schwächen deut- lich zu machen und fand den verschiedenen Ebenen der Komödie gemäße Abstufungen. Allerdings lag der Schwerpunkt der sehr lebendigen Aufführung nicht bei der Raissa, die Hilde Willer mit allzu hoheitsvoller Eiseskälte ausstattete, so daß für die dümm- liche Aufgeplustertheit der liebestollen Henne, die Ostrowskij wohl im Sinn hatte, zu wenig Platz blieb, sondern bei Erich Musil, der den Wanderkomödianten liebe- voll ironisierte; er schöpfte wahrlich aus dem Vollen und bezauberte mit der entzük- kenden Persiflage eines Schmierentragöden. Farbige Typen gelangen Karl Marx, der wie eine mumifizierte Kreuzung zwischen Nußgß- knacker und Feldmarschall anzusehen war, Walter Kiesler, der dem seelenvollen Holz- händler einen patriarchalischen Bart umge- 8S88 hängt hatte, und auch Karl-Heinz Martell, der in der Rolle des dummdreisten Neffen schönen Mut zu blasser Unscheinbarkeit ver- riet. Wohl zu schäfchenhaft war das Liebes- paar Pjotr(Franz Josef Steffens) und Aksuscha(Aldona Ehret) geraten; zum min- desten Aksuscha sollte einige Züge leiser Ironie erkennen lassen, so rein, lieblich und mild, wie sie vorgab, ist sie ja gar nicht. *. Das Mannheimer Publikum freundete sich schnell mit Ostrowskijs bitterem Hu- mor an und folgte der hübschen Auffüh- rung in blendender Laune. Es gab herz- lichen Beifall, insbesondere für Erich Musil, dem aber auch zweifellos der Löwenanteil am Erfolg dieses Abends zukommt. WSI. Mosik aus Das Stottgarter Kommerorchester Das zweite Konzert des Stuttgarter Kam- merorchester unter Karl Münchinger im Schwetzinger Rokokotheater stand im ein- heitlichen Zeichen wertvoller Instrumental- musik des 17. und 18. Jahrhunderts. In wohl- ausgewogenem Ebenmaß des Vortrages be- gannen die Stuttgarter mit einer von leiser Melancholie überhauchten klangschönen g-Moll-Chaconne für Streicher des bedeu- tenden Engländers Henry Purcell, dem selbst Georg Friedrich Händel einiges verdankt, aus dessen Concerto-grosso-Reihe(op. 6) Karl Münchinger das zehnte Konzert in d-Moll ausgewählt hatte. Es ist zwar(ab- gesehen von dem sehr gefälligen letzten Allegro) in seiner Gesamtwirkung nicht sehr attraktiv, bleibt an innerem Wert gegenüber etwa dem zweiten, dem fünften oder gar dem berühmten sechsten Konzert in g-Moll erheblich zurück. Ungeachtet der beschwing⸗ ten elastischen Wiedergabe wurde es mühe- los ausgestochen von dem ebenfalls in d-Moll stehenden subtilen Concerto grosso für zwei Violinen, Solocello und Streichorchester von Antonio Vivaldi und dem in lebendiger Far- bigkeit bezaubernd sich entfaltenden vier- „Dantons Tod“ Rodolf Meyers Abschiedsinszenierung Dr. Rudolf Meyer, der nach siebenjähriger Das Herz fre. u., 7 ne Lambert 5. Fortsetzung * Die Ente kann nicht antworten. Sie paddelt mit dem behäbigen Gang sehr dicker Leute zum Tank, um einen Lastwagen zu bedienen. Es dauert eine Weile, bis sie zu Elisabeth zurück kann.„Is das nu nischt mit der Zeitungsschreiberei?“ Elisabeth zuckt die Achseln.„Ja, aber etwas muß ich anfangen! Es ist ein Jammer, daß ich nichts gelernt habe!“ „Du hast jenuch jelernt, nur nischt, um davon zu leben. Du bist eben ne höhere Tochter, du jehörst in n Luxusauto und in ne Luxusvilla, mitm Diener hinten und vorn, einem kleenen Hundepintscher und'm Fernsehapparat.“ Elisabeth muß lachen.„Seh ich so aus?“ Max Wollkirchers Blick schätzt sie ab von oben bis unten.„Nee“, brummt er unzufrie- den, so wieder ooch nich! Weeste, du hast Senfach det Pech, zu hübsch zu sind.“ „Ich bin ja gar nicht hübsch“, widerspricht Elisabeth. „Sehr hübsch!“ beharrt Wollkircher und muß dann in die Wellblechhütte, weil das Telefon dort klingelt. Elisabeth drückt ihre Zigarette aus und steigt wieder in den Wagen. Mit einer eleganten Wendung kurvt Sie um die Tanksäulen herum— und fährt fast auf einen Zweisitzer, der es auch sehr eilig hat. Die Wagen stoppen. Nur eine Hand- spanne trennt die beiden Stoßstangen. Der Mann drüben am Steuer schüttelt nur den Kopf. Der neben ihm lacht ein bißchen. Dieses Lachen regt Elisabeth auf, mehr noch Alle Rechte durch Ullstein-Feuilleton-Dienst das Kopfschütteln, Sie klettert aus ihrem Wagen und sieht ihn sich ostentativ von außen an. Er hat noch keine Schramme. „Auch wohl erst eben den Führerschein gekriegt?“ brummt sie mit einem Blick zu dem Herrn am Steuer hin. Aber der sitzt Plötzlich wie versteinert da, ein ungläubiges Staunen im Gesicht. Es ist ein gutgeschnit- tenes, kräftiges Gesicht, mit starkem Kinn und dunklen Brauen, die sich über der Nasen wurzel zusammenschließen. Was hat er denn? denkt Elisabeth. Warum stiert er meine Kiste denn so an? Hat er doch Was angerichtet? Argwöhnisch begutachtet Sle die eigene Kühlerhaube nochmals. „Verzeihen Sie“, sagt der Herr am Steuer, und es ist, als spräche er über Elisabeth hinaus,„ist das Ihr Wagen?“ Und steigt schon selber aus, kommt mit Schritten, die Wie befohlen aussehen, zum roten Wagen und bleibt davor stehen. Er streckt die Hand Aus, und die Hand streicht zweimal leise, selbstvergessen über die Kühlerhaube, es ist eine Liebkosung wie über einen geliebten Gegenstand. Elisabeth guckt fassungslos hin. „Sd?“ sagt der Fremde zu dem kleinen Auto,„so ist das 3180 jetzt mit dir? Mein lieber, kleiner, roter Teufel! Sieh mal an Er ist verrückt, denkt Elisabeth, entschie- den ist etwas mit ihm los, und was will er eigentlich von meinem Wagen? „Läuft er noch gut?“ fragt der Fremde, und fast lächelt er ein bißchen.„Läuft er Ihnen denn nicht weg?“ „Nicht dag ich wüßte.. aber, bitte, möch- ten Sie mir nicht vielleicht erklären“ Dem Fremden fliegt ein Schatten über das Gesicht.„Da ist gar nichts zu erklären, ver- zeihen Sie“, antwortet er und geht mit einem verknüffenen Gesicht zu seinem Freund zurück. Sie grüßen beide, und dann startet der Fremde und rollt davon, ohne ein Wort zu sagen, ohne sich nur einmal umzusehen. Hinter Elisabeth steht Max Wollkircher. „Kennst du den?“ fragt sie. 5 Der Dicke hält die Hand über die Augen und sieht dem Wagen nach.- „Ein unglaublicher Mensch!“ stellt Eli- sabeth kopfschüttelnd fest.„Und fahren kann er auch nicht.“ „Nee, fahren kann der nich!“ grinst Max Wollkircher.„Du hast ne Ahnung!“ „Und mit meinem Wagen tat er, als ob's der seine wär!“ Der Dicke sieht Elisabeth mit einem merk- würdigen Blick an:„Das W⁸ãmr der Egwind“, sagt er langsam,„der Rennhase!“ Dunkel taucht der Name vor Elisabeth auf. Irgendwo, irgendwann hat sie ihn ein- mal gehört. Aber keine Ahnung mehr heute, Wo und wann. „Keine Bahn war vor dem sicher— bis der Momang kam! Bös gestürzt, kleinen Enacks seither. Aber ein patenter Kerl. Der Wird noch mal, der Egwind.“ „Etwas Aehnliches habe ich doch heute schon einmal gehört“, überlegt Elisabeth. War's nicht aber das wirst du ja nicht Wissen.“ f f „Nee, sagt die Ente undurchdringlich,„ick Wee nischt!“ „Aber wieso karmte er meinen Wagen? Er sprach geradezu mit ihm!“ „Grübel nich, Lisbethchen, lieber komm rin mit mir, ick hab da wat für dich!“ Elisabeth Wirft einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr.„Lieber Enterich, in einer halben Stunde muß ich im Theater sein!“ „Also denn paß mal uff: n Wagen haste. Fahren kannste ooch. qeld mußte haben, ohne Jeld jeth et eben nich, willste für mich, det heeßt for dir, mietfahr'n?“ „Bitte, was?“ fragt Elisabeth und streckt den Kopf vor. „Et jibt doch Leute, die Auto fahren müs- sen und nich können, vastehste det? Und denn brauchen die son Wagen uffn paar Stunden oder paar Tage— mit Schofför. Ick hätten Wagen da, aber ick kann doch nich Wech, det siehten kleener Maulwurf in, wenn er ooch blind is. Also det wären Fall for dir, Lispethchen, und det bringt wat in, und man kommt rum und lernt die Leute kennen und det is fürn Menschen, der for die Zei- tung schreibt, nich mal obne— denk ick mir so.“ „Du“, springt Elisabeth auf,„‚du, das körmte. es könnte, sag' ich, tatsächlich gehen! Herrgott nochmal! Das ist sogar ein Gedanke.“ „Du überschläfst et, Lisbethchen, du weeht, der Maxe Wollkircher is immer für dich da!“ Elisabeth streichelt den braunbehaarten, ölverschmierten Arm unter dem aufgerollten Hemdärmel.„Guter alter Enterich, wir spre- chen noch über deine Idee. Ich glaube, sie ist sogar großhartig, wundervoll ist sie!“ Die Tatze drückt zu. Sie drückt Elisabeths Hand fest zusammen. Aber er läßt sich's micht nehmen, ihr erst noch einmal Benzin in den Tank zu pumpen, es geht natürlich auf seine Rechnung mit dem Ledertuch fährt er noch einmal über den roten Lack, und er hat ein kleines verschmitztes Grienen dabei, als falle ihm etwas ein, das er bestimmt nicht sagen wird. „Onkel Max“, fragt Elisabeth plötzlich, „du wirst es doch wissen, nun sag's mir doch schon einmal: von wem hat Vater den Wagen gekauft?“ gerausg el perlag, l druckerel. chefredak stellv.: D ſſ. Hertz- Intendanten-Tätigkeit an der Städtischen lokales: E Bühne Heidelberg jetzt nach Kiel über. Koch siedelt, verabschiedete sich vom Heidelberger ie Serr; S. Theaterpublikum mit einer farbigen In- I Eimpin zenierung des Revolutionsschauspiels„Dan: Ptellv.: tons Tod“ des 21jährigen Georg Büchner Pank, Rh. Dr. Meyer mußte dazu fast sein gesamtez fad. Som. Schauspielensemble aufbieten: Büchners n „dramatische Bilder aus der Zeit der Schrek,., 80 9 kensherrschaft“ erfordern einen umfänglichen Apparat. Um so berechtigt dieser genialische Wurf des jungen Darmstädters am Abschluß 17 5 eines siebenjährigen Bemühens stehen. 1278 konnte, mischte sich im Verlaufe des Abends doch ein gewisses Bedauern über die Wahl des Stückes in eine Anzahl guter Eindrücke, die man empfing. Seien wir ehrlich: der Griff war ein bißchen zu hoch. Für den „Danton“ braucht es mehr, als man in Heidel- berg zur Verfügung hat. Zudem hat Dr. Meyer das Drama breit und bis ins Detail des mitunter recht opern- haft wirkenden Revolutionstribunals histo- B 0 risch- realistisch angelegt. Daß ihm dabei die utma⸗ leisen, herb- poetischen Szenen am besten 81 Kein gelangen, spricht für die liebevolle Hand, 5 10 mit der er gearbeitet hat: nur wo sich das ie Laute, Polternde, Stampfende gegenseitig n nicht die Wirkung wegnimmt, die auch den Der Höhepunkten der beiden großen Reden üolgende Robespierres und Dantons manche Wirkung hadigu- nahm, blühte in der Enge manchmal jener and dure unvergleichliche, immer wieder an Shake. uf Ent speare gemahnende Zauber auf, dessen zererblic Feueratem— nicht zuletzt durch selbst. gesentlic erlebte Schreckensherrschaften— uns heute er, der nach wie vor versengt. zung ein Das Ensemble war überfordert, und Wal. icht auf ter Prüssings Danton wuchs erst langsam feuf Entse im Verlaufe der drei Stunden zu einer run- Der den, wenngleich wenig konturierten Leistung nachung der finstere Robespierre Franz Rückers ver- fegierun, strömte allzu unnuancierte(und unhistorisch Hallen at greisenhafte) Eiseskälte, Karl Heinz Pieges J Milli Camille hatte die gleiche lodernde Leiden- Bundesre schaft, die in Günther Erich Martsch St. Just erbesse im Negativen erstarrte. Ursula Dinkgraefe Vermöge brachte, wenn auch auf Büchners Spuren, fnanzmi ihre Lucile zu stark in die Nähe der Ophelia, chadigu. fraulich und überlegen gab Irene Laett die azußerhal Julie. Blieb die Marion Ingeborg Heidens zu Bei der kraftlos, so charakterisierte Kurt Peter Bitt. grenze ler seinen Simon aus dem Vollen— eine der erden. volkhaften Figuren, die ihm beinahe noch gung bis mehr liegen als seine Operettengestalten, Es Sprec ist unmöglich, alle Beteiligten aufzuzählen, trotz ma die in Heinz Lahayes düster gehaltenen, unheilschwangeren Bühnenbildern einer Dichtung lebendiges Leben zu verleihen suchten. Gen Vom„Egmont“, mit dem die Spielzeit 1949/50 begann, bis zu„Dantons Tod“, mit Hann der die Saison 1955/56 endete, war es ein vorschne ereignisreicher Weg. Das Verdienst Dr. der Bege Meyers ist es, die Städtische Bühne mit gro- Leiter d gem Geschick allen Drohungen entrissen zu kirche B. haben und sie seinem Nachfolger gesicherter Münche als zuvor in die Hände legen zu können. Synode e Dieser Leistung galt der Dank des Abends, schen Ki den das ausverkaufte Haus mit unzähligen heilsame Vorhängen feierte. 2 allein ir Die Un 2 ihrer e alter Zeit wrmsch. geeignet gastierte im Schwetzinger Schloß Teststell 197 sätzigen G-Dur-Concertino von Giovanni 1 Battista Pergolesi, den beiden hervorragen- chkeit den Meistern der italienischen Instrumental- häre musik des 18. Jahrhunderts. Die stark bens lels Applaudierte Vivaldi- Komposition bestach gl 99161 in ihrer Wiedergabe vor allem durch dis I effer in aufs feinste ausbalancierte musikalische 1 Spannungsverhältnis zwischen dem solisti- 9d 11 schen Terzett(Werner Krotzinger und(werden Adolphe Mandeau, Violine, und Siegfried e Barchet, Cello) und dem„Grosso“. e Als Ausklang spielte das Kammerorchester er Kat! die dritte Suite der von Ottorino Respighi eins nach Lauten-Sätzen des 16. und 17. Jaht- Schrikt. hunderts für Streichorchester bearbeiteten ell 85 „Antiche Danze ed Arie“, Eine fein nerviges ln Musik voll zarter Reflexionen, dabei sehr 5 K0 kunstvoll mit apartem Geschmack und ein- 5 kühliger Reizsamkeit des Empfindens gestal- tet. Den Zuhörern bereitete der klangliche 80 Glanz der Suite und ihre vollendete Wieder- gabe ersichtliches Wohlgefallen. Mit einer als Zugabe gebotenen Bachfuge verabschiedeten sich Karl Münchinger und die Seinen vom paris beifallsfreudigen Schwetzinger Festspiel(dat am publikum. C. O.. Fationa mit se 5 ogr. „Steig, ein Lispethchen, du mußt hier galt wech!“ Und er kann es nicht einmal vor iht dtattfnd verbergen, sein sichtlich befreites Gesicht, 1 5 als jetzt ausgerechnet ein großer graugrüner wird 5 Tourenwagen ahrollt. kündigt, Vor das bereits geschlossene Kassen- 9 kenster ist das Schild„Ausverkauft“ ge, t be schoben, und ein junger Mann im hellen] ammlu Mantel steht davor und bewegt unschlüsss 955 Re einen Geldschein in der Hand. Heller Mane“ steuern die Sportmütze, das Gesicht mit den starken] eendige Brauen und dem kräftigen Kinn. das hat J abgeleh sie doch alles erst eben gesehen? Herrgott, der Nat das ist er ja wieder, der Mann, der nicht U Das P fahren kann und ein Rennhase sein soll, der J fagaben sich fast das Genick brach. Inthaltt „Sie hätten schneller fahren müssen, dann Is pest. Wäre vielleicht noch ein Platz dagewesen] und No ruft Elisabeth ihn spöttisch an. ie Reg Er sieht schnell auf, kneift die Augenlider die wis ein wenig zusammen und lacht Elisaben ner und vergnügt an:„Ach— das Fräulein, das den ehemal! Teufel fährt!“ der Un „Bitte, was?“ fragt Elisabeth. e mighbilli Der junge Mann lacht noch einmal, diese? J wänlter Mal ganz laut. Und danm sagt er überlege elt „Nun, ist Ihr Wagen denn nicht rot? Und fahren tun Sie ihn wahrscheinlich wie del Ne Teufel!“ 1 Im Es klingt verdammt nach einer Schne nächste gefundenen Ausrede. Das zweite Kline eine 9 zeichen schrillt, im Vorraum ist kein Mensch Fr 19 mehr außer ihnen. 4%] nach 5 „Sie wollten einen Platz für heute abend, Hubsch „Ja, aber es muß auch schließlich nich 5 Sein.“ f 5 Ich habe zwei Plätze. Streng sachlich: ich 3 kann doch bloß auf einem sitzen. Wenn Sie 5 80 den anderen. 2“ 85 „Darf ich fragen. 2“ 1 Aar; „Ach, fragen Sie nachher! Es fängt sec den ve an. Kommen Sie entweder— oder ich 1 e allein.“ Fortsetzung 0s schlo