Nr. 1 — 1 ters Tombolz Abend, s Mang. in Lud. rofessor dieinhalh theater listorisch Richar von der Aug der mäuser“ ten: dag Herbert -Ouper. Und die it jenem Sap, daz bramar- ener der studierte ahl, Wie Umstän- 'n Verdi Ind„Na. znsemble oll her- te Edith es Kolo⸗ ute Alle f Naxogꝶ Nusikali- Handler etin alf Uußszene ies Apol lem Lor- elt wꝛirch r Stimme lern, das ele Jaht gnet tt. lance ge. uerbaum trückun „Otello, t grohe mme den Ausdruc gte. Fh jungen 1, der i ente R. die Wok inhäuser an de ngsprobe äirde dh re), stall loch blie Rest: I bnishaft Jeberzel- —— uken. Pie, igene 0“, bendfeis leuer Me. drei EA r Def Iffat unf inn Seb 011“ unte orchesten ung: Ki, r. ä— sich nod zehen I, n. Es i hts Sym Fremde aden He. Tia, a5 t wolle n mit di m dan, ten Hell 2% fab 1 läßt, n Koh. ein pas tsräune! Peisess Tischen vornell aus. S. enkosfi * Schlig vor. V4. ih in die zie oft! vieder“ bendkle im Fra Vater“ wie eil „ er Wel es ist é noch b schen G.. Auf dl ung fol liegenden flerausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- aruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; stelly.: Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. weber: Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth; Kommunales: pr. Koch; Sport: K. Grein; Land: 0. Serr; Soziales: F. A. Simon; L' hafen: fl. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; stellv.: W. Kirches. Banken: südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Fr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 8-8. Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Hdibg. Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 BM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3, 25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2, 40 DM Porto. 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Wie ein Sprecher des Bundesfinanzmini- steriums mitteilte, wurde dabei der Weg sowohl individueller als auch linearer Zoll- senkungen gewählt. Für die sogenannten Marktordnungsprodukte wie Getreide, Frisch- fleisch und Zucker wird es keine Zollsen- kungen geben, ebenfalls nicht für Wein, Käse, Geflügel, Kartoffeln, Butter und Eier. umereien und anderer geniegbarer Schlacht- anfall, der bisher einen Zollsatz von 20% hatte, soll! indes zollfrei werden.(Einzel- heiten siehe Wirtschaftsteil.) Sämtlichen Zollsatzänderungen müssen zundestag und Bundesrat noch zustimmen. Bundeswirtschaftsminister Erhard hatte Zoll- senkungen gefordert, um Preissteigerungen guf bestimmten Gebieten entgegenzutreten. Die SPD-Bundestagsfraktion bezeichnete die Zollsenkungsbeschlüsse der Bundes- regierung als unzureichend. Das Programm Erhards sei damit„am Boden zerstört“ wor- den.„Da das Kabinett den Beschluß einstim- mig gefaßt hat, dürfte der Bundeswirt- schaftsminister mit seiner Zustimmung seine von Zeit zu Zeit gespielte Rolle eines Schutzengels der Verbraucher auch diesmal ausgespielt haben“, heißt es in der Erklä- rung, die von zuständigen Kreisen der SPD- Fraktion unmittelbar nach Verkündung der Kabinettsbeschlüsse abgegeben wurde. Problem Stationierungskosten (gn.- Eig. Ber.) Mit der Bitte, diese „Auhberst delikate“ Angelegenheit nicht zu vertiefen, wandte sich am Mittwoch der Paris wechselt Botschafter in Bonn aus Weitgehende diplomatische Veränderungen/ Pineau nach USA Paris.(dpa) Der französische Botschafter- posten in Bonn wird neu besetzt. Der jetzige Botschafter, Louis Joxe, soll Generalsekretär des französischen Außenministeriums wer- den und auf diesem Posten René Massigli ablösen, der die Altersgrenze erreicht hat. Nachfolger von Joxe in Bonn wird nach offi- zieller Darstellung der jetzige Botschafter in Washington, Couve de Murville. Die Ab- berufung von Joxe aus Bonn wurde am Mittwoch beschlossen, als die französische Regierung nach längerer Beratung einen großen Diplomatenschub billigte, den Außen- minister Pineau vorgeschlagen hat. Der bisherige Generalgouverneur für die überseeischen Gebiete und Hohe Rommissar in Französisch- Westafrika, Bernard Cornut- Gentille, wird französischer Botschafter bei den Vereinten Nationen und ständiger Ver- treter Frankreichs im Sicherheitsrat. Diesen Posten hatte bisher Botschafter Herve Alphand inne. Alphand soll nach den vor- Informationen Botschafter in Washington werden. ö Der Ministerrat billigte ferner die Er- nennung des Gesandten Jean Daridan, stell- vertretender Kobinettschef des Außenmini- sters, zum Leiter der politischen und wirt- schaftlichen Hauptabteilung des Außenamtes. Zum neuen Leiter der Personal- und Ver- Waltungs-Abteilung wurde der Gesandte Francois de Panafieu vorgesehen. Der bis- herige Leiter der politischen Abteilung, Olan de Margerie, wird Botschafter am Vatikan werden, wo Graf d'Ormesson in den Ruhestand trat. Eisenhower will Außer in Bonn, Washington und dem Vatikan werden auch noch andere Botschaf- terposten neu besetzt werden. Für Lissabon Wird der bisherige französische Botschafter in Brüssel J. Rivière genannt, für Brüssel der bisherige Leiter der Personal-Abteilung des Außenministeriums, R. Bousquet. Außenminister Pineau fliegt heute, Don- nerstag, zu einem etwa einwöchigen Besuch nach den USA, wo er Besprechungen mit der UNO und der amerikanischen Regierung haben wird. Gegenstand der New Lorker UNO- Besprechungen ist die Lage im Nahen Osten vor allem nach den Verhandlungen im Sicherheitsrat. Für die Besprechungen Pi- neaus mit der amerikanischen Regierung über weltpolitische Probleme sind der Mon- tag, Dienstag und Mittwoch kommender Woche vorgesehen,. Lebenslauf von Couve de Murville Der als neuer französischer Botschafter in Bonn genannte Maurice Couve de Murville ist 1907 geboren. Er schlug nach glänzend bestandenen Prüfungen die höhere Beamten- laufbahn im Finanzministerium ein, stieß 1943 zum französischen Befreiungskomitee in London und wechselte 1945 zur diplomati- schen Laufbahn über. Nach Kriegsende wurde er Vertreter der französischen Regie- rung in Rom und 1946 Leiter der politischen Abteilung im Außenministerium. 1950 wurde er zum Botschafter befördert und war Mis- sionschef in Kairo und bis jetzt Botschafter in Washington. Adenauer sehen Heute Besuch des Kanzlers im Krankenhaus/ Gespräche mit Dulles Washington.(dpa AP) Präsident Eisen- hower wird auf eigenen Wunsch den Bun- deskanzler, heute, Donnerstag, an seinem Krankenbett, empfangen. Wie der Sprecher des Weißen Hauses ankündigte, werden die Staatsmänmer eine Aussprache haben, bei der auch Außenminister Dulles zugegeen sein wird. Eisenhowers Genesung hat in- zwischen neue Fortschritte gemacht. Am Mittwoch konnte er wieder eine Reihe von Amtsgeschäften erledigen und zahlreiche Schriftstücke unterzeichnen. Bei den Verhandlungen zwischen Aden- auer und Dulles am Dienstagabend wurden die Wiedervereinigung Deutschlands, die so- Wetischen Abrüstungsvorschläge und die Möglichkeiten zur Stärkung der Atlantik- paktorganisation NATO) besprochen. Wie weiter mitgeteilt wurde, gab der Kanzler Dulles auch einen Bericht über seinen Be- such in Moskau, der zur Aufnahme diplo- matischer Beziehungen zwischen Bonn und Moskau führte. Vor Pressevertretern erklärte am Mitt- woch der Kanzler, er habe mit Dulles schließlich doch in allen Fragen Ueberein- stimmung erzielt. Als er gefragt wurde, worüber zunächst keine volle Uebereinstim- mung bestanden habe, sagte er, bei der komplizierten Eigenart aller Probleme wie zum Beispiel der Entwicklung in der Sowijet- union gebe es natürlich verschiedene Nuan- cen in der Bewertung. Hinsichtlich der NATO erklärte er, es erscheine notwendig, einen stärkeren Meinungsaustausch herzu- stellen und sich intensiver wirtschaftlichen und politischen Problemen zuzuwenden. Der Bundeskanzler hat dem Vorsitzenden des Bundes der vertriebenen Deutschen, Dr. Kather, von den USA aus mitgeteilt, daß die Aeußzerungen des ehemaligen amerikanischen Hohen Kommissars MecCloy, in denen er einen Verzicht auf einen Teil der deutschen Ostgebiete angeregt haben sollte,„falsch wiedergegeben“ worden seien. Dulles betonte— wie jetzt bekannt wird auf seiner Pressekonferenz am Dienstag, dag zwischen ihm und Präsident Eisenhower keine Meinungsverschiedenheiten über die Frage des„Neutralismus“ bestünden. Eisen- hower hatte in der vergangenen Woche ge- sagt, daß Neutralismus nicht Gleichgültig- keit gegenüber Recht und Unrecht, sondern vielmehr militärische Bündnislosigkeit be- deute. Gleichzeitig hatte Eisenhower darauf verwiesen, daß auch die USA in ihrer Ge- schichte rund 150 Jahre lang neutral gewesen seien. In seiner Rede am Samstag hatte Dulles, wie gemeldet, Neatralität als „unmoralisch und kurzsichtig“ verurteilt, falls nicht besondere Umstände vorlägen. Als Klassisches Beispiel einer Neutralität, die nicht unmoralisch und kurzsichtig sei, ver- wies nun Dulles auf die Schweiz. Leiter der politischen Abteilung des Auswär- tigen Amtes, Ministerialdirektor Grewe, im Auftrag des Bundeskabinetts an die Oeffent- lichkeit; dieser ungewöhnliche Schritt er- folgte in der Frage der umstrittenen Statio- nierungskosten. Grewe erbat dringend Zu- rückhaltung, da sonst„sehr großer Schaden“ entstehen könne. Es sei unmöglich, zur Stunde über den Stand der schwierigen Ver- handlungen zu berichten. Die Bundesregierung hat den Westmäch- tne neue Vorschläge übermittelt. Sie wartet zur Stunde auf Antwort. Von alliierter Seite rechnet man mit einem Verhandlungs- abschluß bis zum Wochenende, deutscher- seits ist man etwas skeptischer. Der eigent- liche Streitpunkt scheint im Augenblick das Problem der bezahlten Sach- und Werks- leistungen zu sein, deren Höhe in deutschen Finanzkreisen mit einer Milliarde Mark an- gegeben wird. Die Alliierten behaupten da- gegen, es handele sich nur um„etwas über 300 Millionen Mark“. 8 Professor Grewe betonte ausdrücklich, daß der neue Truppenvertrag, der zur Zeit zwischen der Bundesregierung und den drei Westmächten ausgearbeitet wird, keine Klausel über die Weiterzahlung von Statio- nierungskosten enthalten werde. Die deutsche Feststellung, daß es keinen rechtlichen An- spruch für die von alliierter Seite erhobenen Forderungen gebe, sei akzeptiert worden. Die Zahlungen— vorgesehen sind 1,4 Mil- liarden Mark— sollen vielmehr auf Grund der NATO-Abmachungen erfolgen. Ameri- kauner, Engländer und Franzosen wiesen dar- auf hin, daß in diesem Jahr der Verteidi- gungsbeitrag der Bundesrepublik unter der von den atlantischen Mächten vereinbarten Höhe bleibe. Um eine Angleichung an das Niveau der anderen Mächte herzustellen, soll Bonn für den alliierten Unterhalt zahlen. Verteidigungsminister Monckton teilte— wie dpa berichtet— im britischen Unterhaus mit, daß sich die britische Seite bei den Bonner Verhandlungen über die Stationie- rungskosten„weiterhin darum bemüht, mehr zu erhalten, als uns angeboten wird“. Monckton beantwortete eine Labour-An- frage, was die britisch-deutschen Kostenver- hendlungen noch aufhalte, nachdem bereits ein deutsch- amerikanisches Uebereinkom- men erzielt worden sei. Monckton sagte weiter, daß Großbritannien in der Moskauer Ankündigung einer Kürzung der sowjeti- schen Truppen in Deutschland um 30 000 Mann noch keine Veranlassung sehe, auch britische Truppen aus Deutschland abzu- ziehen. Europäische und internationale Probleme mußte Bundeskanzler Dr. Adendauer in Waskington wegen der Erkrankung Eisenhowers mit Außenminister Dulles allein besprecken. Die Stimmung war— Wie das Bild beweist— gut, und der Kanzler scheint zur Zufriedenheit von Dulles auch die letzte Trumpfkłarte seiner politischen Konzeption ausgespielt zu Raben. — PS: Bei der Geste Adenauers duf dem Bild xunm es sich aber auch um das Vorzeigen eines ganz harmlosen Papierchens nandeln! Bild: AP Wehner gab der„Prawda“ ein Interview Der SPD- Bundestagsabgeordnete begrüßt Moskaus Abrüstungs vorschläge Moskau.(AP/dpa) Der Vorsitzende des Gesamtdeutschen Ausschusses des Bundes- tages, Herbert Wehner(SPD), hat nach einer Meldung des Moskauer Rundfunks in einem Interview mit dem Bonner Korrespondenten der Moskauer Prawda“(Zentralorgan der Sowi 1 KP) die ju tel vorschläge des sowjetischen denten Bulganin als„sehr bedeutsamen Schritt“ begrüßt. In dem Interview, aus dem der Moskauer Rundfunk Auszüge brachte, soll Wehner erklärt haben:„Beweise des guten Willens sind wichtig zur Beseitigung und Ueberwindung des bestehenden Miß trauens in den internationalen Beziehungen.“ Bulganin habe seine Bemühungen wegen des Scheiterns der UNO-Abrüstungsbespre- chungen in London nicht aufgegeben, son- dern habe stattdessen versucht,„die Ver- handlungen für den Abschluß eines inter- Ren Kürzere Arbeitszeit in der Metallindustrie Einigung auf 45-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich Bremen.(AP) Die Arbeitgeber und die Gewerkschaften sind am Mittwoch in Bre- men übereingekommen, die wöchentliche Arbeitszeit in der Metallindustrie vom 1. Oktober an bei vollem Lohnausgleich von 48 auf 45 Stunden herabzusetzen. Die Vor- stände der beiden Tarifpartner, der Gesamt- verband der metallindustriellen Arbeit- geberverbände und die IG Metall, werden bis zum 23. Juni zu der Empfehlung der Verhandlungskommissionen, das entspre- chende Abkommen zu billigen, Stellung nehmen. Die Empfehlung wurde nach dreitägiger Verhandlung zwischen Vertretern der beiden Tarifpartner in Bremen ausgearbeitet. Nach Zustimmung der zuständigen Gremien der Tarifpartner wird das Abkommen bis zum 31. Dezember 1957 gültig sein. Nach Angaben der Verhandlungsdelega- tionen beträgt die Tariflohnerhöhung auf Grund des neuen Abkommens einschließlich des Lohnausgleichs für die Verkürzung der Arbeitszeit 8 Prozent. In einer gemein- samen Erklärung wird das Abkommen als ein bedeutender Schritt in der sozialpoliti- schen Entwicklung bezeichnet. Es diene dem Schutz und der Erhaltung der menschlichen Arbeitskraft. Beide Parteien seien sich dar- über einig, daß eine hohe Produktion eine der Voraussetzungen für den wirtschaft- lichen Fortschritt und einen hohen Lebens- standard sei. Arbeitgeber und Gewerkschaf- ten einigten sich außerdem darauf, Lohn- verhandlungen aufzunehmen, falls während der Dauer des Abkommens eine wesentliche Steigerung der Lebenshaltungskosten ein- treten sollte. Zwischen Gesfern und Morgen Die vorfristige Entlassung weiterer poli- tischer Gefangener aus den Haftanstalten der Sowjetzone kündigte am Mittwoch der stellvertretende Generalstaatsanwalt Bruno Haid für die nächsten Wochen an. 200 000 Mark bewilligte der Haushalts- ausschuß des Bündestages für Ausgaben bei der bevorstehenden Rückgliederung des Sagargebietes. In einem Weißbuch des Rheinhessen- bundes zum Volksbegehren in Rheinhessen werden der Landesregierung in Mainz und anderen amtlichen Stellen schwere Vorwürfe gemacht. Für die Ferienaktion Berliner Kinder hat das Bundesinnenministerium 400 000 Mark zur Verfügung gestellt. Bundeskanzler Adenauer wird im Zuge dieser Aktion zehn Berliner Kinder in Obhut nehmen. Auch die meisten Bundesminister werden die Betreu- ung Berliner Kinder übernehmen. Vor neuen Lohnforderungen der Gewerk- schaften warnte am Mittwoch in Frankfurt der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Fritz Berg. In der ge- genwärtigen Konjunktur entschieden die Lohnforderungen, ob die Konjunktur in einem gesunden Verhältnis anhalte oder nicht. Drei russisch- orthodoxe Theologen trafen am Mittwoch aus der Sowjetunion zu einem vierwöchigen Vorlesungsbesuch in der Bun- desrepublik ein. Der Besuch erfolgt im Rah- men eines Theologen-Austausches, der bei Besprechungen einer deutschen Theologen- gruppe und dem Patriarchen Alexius in der Sowjetunion vereinbart worden war. Gegen eine Wiederbewaffnung und gegen die Einführung einer allgemeinen Wehr- pflicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt sprach sich am Mittwoch der Verband deutscher Studentenschaften aus. Der Ring christlich- demokratischer Studenten hingegen trat er- neut für die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht ein. August Martin Euler, dem ehemals der FD und jetzt der Demokratischen Arbeits- gemeinschaft angehörenden Bundestagsab- geordneten, wurde am Mittwoch von seiten der SPD zum Vorwurf gemacht, für die Finanzierung des Wahlkampfes 1953 fast eine Million Mark vom Ausland angenom- men zu haben. Wissenschaftler der sieben Mitglieds- länder der Westeuropäischen Union sind am Mittwoch in London zu einer viertägigen Konferenz zusammengekommen, um Schutz- maßnahmen zu erörtern, die bei der fried- lichen Verwendung der Atomenergie not- wendig werden.(Siehe auch Seite 2.) Auf dem Prager KP-Kongreß teilte In- nenminister Barak mit, daß der tschechoslo- Waäkischen Wirtschaft im vergangenen Jahr durch„verbrecherische Tätigkeit“ Schäden von über 380 Millionen Kronen entstanden seien. Als Urheber der Sabotageakte bezeich- nete Barak„ehemalige ausbeutende Ele- mente und Dorfreiche“. g Ein britisches Gericht in Nicosia auf Zypern hat erneut ein Todesurteil gegen einen griechischen Einwohner ausgesprochen. Ein 23 Jahre alter Angestellter wurde für schuldig befunden, im vergangenen März auf zwei britische Soldaten geschossen zu haben. Drei britische Soldaten kamen am Dienstagabend in der Nähe von Limassol bei der Explosion einer elektrischen Mine ums Leben. Sieben andere Soldaten wurden verletzt. Zwei sowjetische Zerstörer trafen zur Ver- stärkung der ägyptischen Flotte im Hafen von Alexandrien ein. Aegypten hat dadurch, wie von unterrichteter Seite verlautet, die Aufrüstung seiner Kriegsmarine durch Käufe aus verschiedenen Ostblockstaaten abge- schlossen. Der letzte britische Soldat verließ am Mittwoch die Suezkanalzone. Etwa 4000 britische zivile Techniker bleiben jedoch im Suezkanalgebiet und unterstützen die ägyp- tischen Behörden bei der Unterhaltung der Anlagen. Jugoslawien hat Tunesien und Marokko als unabhängige Staaten anerkannt. Durch Erschießen hingerichtet wurde der militärische Führer des niedergeschlagenen Aufstandes in Argentinien, General Valle, wie in Buenos Aires amtlich bestätigt wurde. Syrien und die Volksrepublik China unterzeichneten in Damaskus ein Kultur- abkommen, das den Austausch von Delega- tionen und von Informationen zwischen beiden Ländern vorsieht. * nationalen Abrüstungsabkommens auf eine neue Grundlage zu stellen und zu beleben.“ Wehner fügte nach dem Bericht des Mos- kauer Senders hinzu:„Es bleibt den ande- ren Mächten nichts weiter übrig, als, durch entsprechende Maßnahmen zu beweisen, daß sie ebenfalls mit einer Verminder der Spannung in den internationalen Beziehun- gen rechnen.“ Def sowjetische Entschluß, die Streitkräfte um 1,2 Millionen Mann zu ver- ringern, werde den Abschluß eines inter- nationalen Abkommens sehr erleichtern, da er zeige, daß die Menschheit von der Furcht vor einem neuen vernichtenden Krieg und dem irrsinnigen Wettrüsten befreit werden könne. Die Verringerung der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland„könnte eine Zwischenzeitliche Maßnahme sein, die den Abschluß eines Sicherheitsabkommens er- leichtern würde. Solch eine Entwicklung Sollte begrüßt und im Interesse einer fried- lichen Lösung der deutschen Frage gefördert werden.“ Herbert Wehner erklärte im Pressedienst der SpD in einer Würdigung der Ereignisse des 17. Juni 1953, auf beiden Seiten der Zonengrenze müßten durch Tatsachen Schritte zur Annäherung der Teile Deutschlands unternommen werden. Heute genüge es nicht mehr, einander aufzurechnen, was jede Seite der. anderen vorzuwerfen habe. Wehner schreibt:„Muß die deutsche Politik nicht vor allem von dem Bestreben getragen sein, auch innerdeutsch eine Entspannung zu ver- wirklichen? Darf der Bundeskanzler unge- rügt im Ausland als Siegelbewahrer des Kalten Krieges und als Nerausforderer mit seiner Politik der starken Worte auftreten?“ Weiterhin erinnert Wehner daran, daß in den Strafanstalten der Sowjetzone noch Ge- kangene säßen, die wegen der Ereignisse am 17. Juni verurteilt worden seien,„Sollte es nicht an der Zeit sein, die Opfer einer Situation, von der Grotewohl selbst gesagt hat, sie sei das Ergebnis einer fehlerhaften Politik seiner eigenen Partei, zu begnadi- gen?“ Die Fürsorge für die Opfer des 17. Juni und ihre Angehörigen dürfe nicht nur Sache der„zuständigen“ Verwaltungsstellen sein.„Die Sorge um die Millionen, die 128 seits der Zonengrenze leben, muß so in uns brennen, daß sie zur handelnden Kraft in der politischen Arena wird.“ Verhandlungsangebot Algeriens über schwedische Zeitung Stockholm.(AP) Der Vorsitzende des al- gerischen Befreiungsrates, Ferhat Abbas, er- klärte in einem Interview mit der Stock- holmer Zeitung„Expressen“, Friedensver- handlungen mit Frankreich könnten unter gewissen Bedingungen sofort beginnen. Ab- bas entwickelte in einer Unterredung, die er in der Schweiz dem Pariser Korresponden- ten des schwedischen Blattes gewährte, fol- gendes Programm für die Bildung eines „freien Algerien“: 1. Anerkennung der Un- abhängigkeit des algerischen Volkes. 2. Bil- dung einer provisorischen Regierung in Al- gler unter Konsultation des Befreiungsrates. 3. Die Gleichberechtigung aller Bürger soll während einer Uebergangszeit durch eine internationale Kommission garantiert und Kontrolliert werden. 4. Allgemeine Wahlen unter internationaler Kontrolle. Nach den allgemeinen Wahlen sollen die gewählten Vertreter des algerischen Volkes in voller Freiheit eine Verfassung ausarbei- ten und ohne Druck ein Abkommen mit Frankreich schließen. Der Befehl des na- tionalen Befreiungsrates, den Kampf ein- zustellen, werde in ganz Algerien beachtet werden, erklärte Abbas. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 14. Juni 1956/ Nr. 185 — SRG mmm! Donnerstag, 14. Juni 1956 2 Pineau vor seiner Amerika-Reise Der französische Ministerrat hat dem großen diplomatischen„Verwechsele- das- Bäumchen!-Spiel zugestimmt, das Außen- minister Pineau vor seiner Abreise nach Washington, wo er Bundeskanzler Adenauer auf dem Fuß nachfolgt, perfekt machen Wollte. Nun wird also der bisherige Bot- schafter in Bonn, Joxe— von Hause aus Historiker und Gym Iprofessor— Gene- ralsekretär des Auhßenr isteriums. Sehr zum Unwillen der Männer der Karriere, die ihn Als Außenseiter betrachten. Auch zum Un- Willen der als Wortführer des älteren atlan- tischen Kurses bekannte Herren, wie Bot- schafter Alphand, der Vater der Europa- Armee, und der bisherige Generaldirektor der politischen Abteilung, De Margerie, von denen der eine in Washington bleiben und der andere gar nach Rom an den Vatikan verbannt wird. Nach Bonn kommt der bril- jante, noch verhältnismäßig junge derzeitige Vertreter in Washington, Couve De Murville. Für Amerika hat Pineau den Auftrag be- kommen, um Verständnis für die franzö- sische Nordafrika- Politik zu werben. Man möchte die Amerikaner verhindern, zu schnell Boschafter nach Marokko, besonders nach Tunis, zu senden, und man möchte sie dazu bewegen, gegen die Aufstellung der Algerienfrage auf der Tagesordnung der UNO- Vollversammlung einzutreten. Gleich- zeitig wird Pineau versuchen, bei den ame- rikanischen Staatsmännern seine These von der friedlichen Konkurrenz zwischen Ost und West anzubringen. Praktisch wird er bei denjenigen Persönlichkeiten, die Bundes- Kanzler Dr. Adenauer am wärmsten aufge- nommen haben, wie Staatssekretär Dulles, am wenigsten auf Billigung stoßen, während Umgekehrt diejenigen, die Adenauers Hal- tung als zu starr ansehen, gewissen Ge- danken von Pineau gegenüber sich geöffnet zeigen werden. Jedenfalls ist die amerika- nische Außenpolitik vor der Präsidenten- Wahl nicht in der Lage, zwischen diesen beiden Haltungen klare Optionen auszu- Sprechen und so wird Pineaus Reise vor Allem einen informatorischen Charakter Haben.. In Paris hat der Ministerrat auf außen- politischem Gebiet eine nicht unwichtige Entscheidung getroffen: Die Regierung wird den vor ungefähr einem Jahr von dem da- maligen Außenminister Pinay abgeschlosse- nen Vertrag mit dem Königreich Lybien, der die mung der seit Kriegsende durch franz ne Truppen besetzten lybischen Südprovinz Fezzen in der Wüste Sahara vorsah, bis auf weiteres dem Parlament nicht vorlegen, Die Unterstützung, die Lybien den algerischen Aufständischen gewährt, und die Strategische Bedeutung der Fezzan-Oasen im Südosten von Tunis erklären diese Schritte, die ohne Zweifel zu neuen Spannungen Falt der arabischen Welt führen werden. „Doch auf diesem Gebiet steht die Re- Slerung, und besonders Pineau, unter dem fortgesetzten Druck der Rechtsparteien, die ein scharfes Vorgehen gegen die arabischen Staaten fordern, worunter man sich aller- dings nichts Klares vorstellen kann. Pineau Sprach unlängst vom„Rasseln mit einem Holzsäbel“, ein Ausdruck, den ihm die Chauvinisten von der Rechten sehr übel ge- nommen haben. Der Außenminister genießt überhaupt bei den Rechtsparteien keinesweg. das freundliche Ansehen, das dort seinem Parteigenossen Lacoste dargebracht wird. Gegenüber Lybien hat sich nun das Kabinett zu einer scharfen Geste entschlossen und dies Wohl umso leichter, als es unter den gegen- wärtigen Umständen nur schwer möglich ge- Wesen wäre, die Mittel- und die Rechts- Parteien zur Zustimmung zu dem einst von rem eigenen Führer Pinay abgeschlossenen Vertrag zu bringen. J. Rovan Paris) Zu wenig Freiwillige Das vormalige Amt Blank und heutige Bundesverteidigungs ministerium hat bei sei- nen Berichten über den lawinenartigen An- stieg der Freiwilligen-Meldungen den Mund zu voll genommen. Langsam spricht sich Rerum, nach genauer Sichtung der Meldun- gen habe sich herausgestellt, daß von einer Lawine nicht die Rede sein könne und die Zahl, insbesondere der ungedienten Frei- Willigen, viel zu klein ist, um aus ihr eine Armee zu rekrutieren. Damit kommt ein neues Element in den Meinungsstreit darüber, ob wir die all- gemeine Wehrpflicht einführen oder ein Frei- Willigen-Heer schaffen sollen. Die Befürwor- ter des Freiwilligen-Heeres stehen plötzlich vor der Frage, ob sie nicht doch der Wehr- pflicht zustimmen miissen. Denn wer von der Notwendigkeit der Bundeswehr überzeugt isa und erkennt, daß sie allein aus Freiwilli- gen nicht rekrutiert werden kann, dem bleibt kaum eine andere Wahl, als die Wehr- Pflicht zu akzeptieren— auch dann, wenn er Sie innerlich ablehnt. Den Gegnern der Wehrpflicht wird das Schwer eingehen. Sie können noch ins Feld führen, daß eine wesentliche Verbesserung der Einstellungsbedingungen einen größeren Zugang an Freiwilligen herbeiführen würde. Vorab müßte aber die Frage beantwortet werden, wie groß die Bundeswehr überhaupt werden soll, Die Bundesregierung glaubt, sich in den internationalen Verhandlungen auf 500 000 Mann festgelegt zu haben; die Ver- echter des Freiwilligen- Heeres meinen, 150 000 Mann würden auch genügen. Dennoch bleibt es sehr fraglich, ob selbst bei größerem Anreiz 150 000 Freiwillige zu finden wären. Unter diesen Umständen empfiehlt es sieh, den Gedanken einer zwar grundsätzlich angenommenen, aber nur beschränkt aus- genutzten allgemeinen Wehrpflicht auf- Zugreifen. Das hieße: Der Bundestag billigt die allgemeine Wehrpflicht; aber er be- schließt eine Höchstzahl für die Stärke der Bundeswehr und schreibt ein Auslese- Ver- fahren vor, welches bewirkt, daß nur ein Teil des zum Wehrdienst anstehenden Jahr- gangs eingezogen wird. Das Ausleseverfah- ren könnte durch soziale Rücksichtnahmen und besonders hohe Anforderungen an die Gesundheit der Rekruten bestimmt sein. whe Es geht nicht ohne Wehrpflicht Die Freiwilligen-Meldungen reichen nicht aus/ Wie die Bonner Regierungsparteien die Situation sehen Bonn, 12. Juni Der einfache Staatsbürger steht vor einem schier unlösbaren Rätsel. Auf der einen Seite sieht er sich einer steigenden Flut von Abrüstungsgesprächen, Plänen und Vorschlägen gegenüber. Auf der anderen Seite erhebt die Bonner Koalition jetzt nachdrücklicher noch als zuvor— die Forderung nach baldiger Einführung der all- gemeinen Wehrpflicht. Für keinen Deutschen war es nach 1945, nach Niederlage, Kapi- tulation und Umerziehung, leicht, sich wieder von der Notwendigkeit des Waffenhandwerks überzeugen zu lassen. Gebranntes Kind scheut das Feuer. Nun stellen sich die Dinge plötzlich so dar, als könnten wir ohne Stahl- helm, ohne Bomber, Kanonen und Gewehr bestehen, oder besser: sie werden uns 80 dargestelllt. Eifrig ist man bemüht, eine friedliche Welt hervorzuzaubern, zu bewei- sen, daß die Zeiten des Kalten Krieges mit Stalin begraben wurden und die rote Morgen- sonne einer schöneren Zukunft sich im Osten erhebt. Wer hoffte nicht, wer träumte nicht gerne von einer besseren Welt? Aber gerade, weil wir— durch Erfahrungen gewitzigt — allzu volkigen Worten mißtrauen, stellen wir die Frage: Was wirkt an realen Tat- sachen hinter den Dingen? Wo ist eine Ent- sbannung, eine echte Milderung der Be- drohung eingetreten? Wenn die Sowjets behaupten, daß sie — aus welchen Gründen immer— 1-2 Mil- lionen Soldaten demobilisieren, klingt das imponierend. Aber, wer will das kontrollie- ren? Und wer will bestreiten, daß nach wie vor eine der mächtigsten Armeen, die je aufgebaut wurden, an den Westgrenzen des sowjetischen Machtbereichs mit Front gegen Europa bereitsteht? Die zahlreichen Panzer- divisionen wurden vom T 34 auf den moder- nen T 54, der mit einem lO-em-Geschütz versehen ist, umgerüstet. Die Artillerie er- fährt eine fortlaufende Ausstattung mit Selbstfahrlafetten für den Bewegungskrieg. Neben einigen neuen Geschütztypen wurden auch Atomgeschütze— ein 24-m-Mörser und eine 20, 3-em-Kanone— eingeführt. Die Luftwaffe, die über 20 000 Maschinen ver- fügt, von denen etwa 11 000 Jagdflugzeuge sind, erhält eine wesentliche Auffrischung durch schnelle, weitreichende Düsenjäger und Düsenbomber. Die russische U-Boot- Waffe, die von Fachleuten auf 400 Einheiten geschätzt wird, ist zur Zeit die größte Unter- Wasserstreitmacht der Welt. Nachrichten- experten behaupten, daß ungefähr 50 Pro- zent der sowjetischen Landstreitkräfte west- lich der Linie Leningrad Dnjepr stationiert sind. Sie werden verstärkt durch die Divi- slonen der Satelliten und der sowjetischen Besatzungszone. Diese wenigen Zahlen und Angaben, die sehr vorsichtig zusammengetragen wurden, zeigen, wie wenig wir Grund haben, uns Illusionen zu machen. Für uns Deutsche bleibt nach wie vor der Schutz der NATO- Mächte unverzichtbar. Wenn der Bundes- republik bislang eine einigermaßen konti- nuierliche und ruhige Entwicklung beschert War, dann wohl nicht zuletzt wegen der westlichen Sicherheitsgarantien und der amerikanischen Stützpunkte in Europa. Diese Feststellung legt aber die Verpflichtung auf, auch einen deutschen Anteil zur eigenen Sicherheit, und damit selbstverständlich auch zum Schutz der Partner, zu leisten. Das ist nicht nur, wie der Vorsitzende des Aus- schusses für Verteidigung, Richard Jaeger (CSO), im Bundestag sagte, eine moralische Verpflichtung und eine Angelegenheit des Grundsatzes von Treu und Glauben. Von 500 000 Mann wurde in London, in Paris, bei allen Vertragsverhandlungen, bei allen Be- ratungen im Bundestag, ausgegangen, Es Von Hugo Grüssen bleibt auch eine Folgerung der Vernunft, von der abzuweichen vernichtend wäre. Diese 500 000 Mann, und was dazu an Re- serven und bodenständigen Organisationen gehört, lassen sich nicht aus Freiwilligen rekrutieren. Schon jetzt ergeben sich Schwie- rigkeiten. Eine Armee aus alten Feldwebeln und Unteroffizieren gibt es nicht. Der Ver- such, Ungediente zu finden, wird immer schwieriger. Fast mit der Genauigkeit eines Seismographen, der die Bewegung der Erde registriet, verzeichnet die statistische Kurve der Freiwilligen-Meldungen im Verteidi- gungs ministerium die politischen Schwan- kungen. Das vielfältige Zögern, ein mannig- faltiges Mißtrauen, Gegensätze zwischen den Parteien, Schwierigkeiten im Bundesrat, innere Unsicherheit der politischen Konzep- tion und die Abrüstungspropaganda stimmen die jungen Menschen nachdenklich. Sie fragen sich, ob es morgen noch eine Armee geben wird oder ob es sinnvoll ist, in eine Sache einzusteigen, der so wenig Warm- herzigkeit und überzeugender Glaube ent- gegengebracht wird. In Kürze rechnet man mit dem Gut- achten, das der Bundestag bei Feldmarschall von Manstein, den Genealobersten Busse und Reinhard und General von Sixt anforderte. Militärische Fachleute zweifeln kaum daran, daß auch diese zum Zeugnis angerufenen Sachverständigen der Wehrpflicht eine Gasse bahnen müssen. Ob die SPD daraus Konse- quenzen ziehen wird, bleibt abzuwarten. Es ist schwierig und schlecht für ein Volk, wenn seine Lebensfragen, von deren Lösung alles Abhängen kann, in den Sog parteipolitischer Auseinandersetzungen oder eines erbitterten mpfes geraten. Das bedeutet, sowohl für die Beurteilung weltpolitischer Bewe- gungen und neuer Kristallisationen, wie auch für die genaue Umreißung eigener Möglich- keiten eine Fülle schwerster Hindernisse. Für diejenigen, die in solchen Zeiten regieren müssen, wiegt die Verantwortung dann dop- pelt. Wcii=a SchukEsSs-Gmbtft ö ö „So lange Ihr Kleiner nicht erwachsen ist, sind Sie in unserer Gesellschaft stationierungs- kostenpflichtig.“ 3 22 2 „Iswestija“ übt Kritik Moskau,(dpa). Unter der Ueberschritt „Um eine Sensation“ nimmt das sowijetische Regierungsorgan„Iswestija“ zu Aeußzerungen des Bundeskanzlers und des Bundesaufen. ministers über die sowietische Deutschland. politik Stellung. In dem mit„Beobachter unterzeichneten Artikel, in dem auch Fr. klärungen deutscher Politiker und Zeitungen angeführt werden, heißt es unter anderem „In Bonn versucht man die Politik des Kalten Krieges zu beleben... Auf diese Weise ver. 2 loren neuerlich der Bundeskanzler und der“ Außenminister von Brentano auf einer Pressekonferenz, bei der sie sich auf angeb- liche Nachrichten ihrer französischen Ver- handlungspartner in Luxemburg stützten, viele Worte darüber, daß die Sowjetunion gegen die Wiedervereinigung Deutschlands sei und daß— nach den Ausführungen von Brentanos— der Wunsch der Russen nach Entspannung nicht ernst zu nehmen wäre. Die gleichen Behauptungen finden sich auch in den Reden des Bundeskanzlers wieder, die er einige Tage darauf bei seiner Ankunft in Amerika machte.“ Um aus der Sackgasse herauszukommen. empfiehlt die„Isv ja“ der Bundesregie- rung eine biegsame Politik des friedlichen Verhandelns. Die gegenwärtige westdeutsche Politik gefalle weder dem deutschen Volke noch den anderen Völkern Europas. Djilas zieht abermals Unwillen auf sich Belgrad.(dpa). Die parteiamtliche jugo- slawische Zeitung„Borba“ beschuldigte „reaktionäre amerikanische Kreise“, während der Abwesenheit Titos eine Kampagne gegen Jugoslawien zu unternehmen. Den Anlaß zu dieser Stellungnahme gaben Artikel, die der frühere Vizepräsident Milovan Djilas in der „New Tork Times“ und in der„Paris Presse“ veröffentlicht hat.„Borba“ schreibt, daß es schon zur Gewohnheit geworden sei, Angriffe gegen die friedliche und un- Abhängige Politik Jugoslawiens zu richten, wenn Präsident Tito sich bemühe, die Freundschaft und die Zusammenarbeit mit anderen Nationen zu fördern. Nun habe Djilas wieder den dunklen Zielen einer anti jugoslawischen Kampagne seine helfende Hand gegeben. Wichtiger aber noch als Djilas, So schreibt„Boba“ sei der Sinn dieser organisierten Aktion, in der Djilas nur als blindes Werkzeug wirke. Durch Djilas Artikel werde offenkundig, daß dem Westen die Politik der Abwendung vom Kalten Krieg gefährlicher erscheint als Stalins Politik des Kalten Krieges. Atombomben-Versuche beeinflußten Wetter nicht Amerikanische und britische Experten berichten über Gefahr der Strahlungsschäden Washington, 13. Juni Die biologische Schädigung des mensch- lichen Organismus durch die bisherigen Ver- suche und Arbeiten mit Atomenergie, ein- schließlich der Atombombenversuche, kann nach einem Bericht des Forschungsrates der amerikanischen Akademie der Wissenschaf- ten„im Grunde als unbeträchtlich“ an- gesehem Werden. Der Bericht ist eine Zu- sammenfassung 95 nischen Forschergruppe durchgeführten Un- tersuchungen über die auswirkungen der radioaktiven Strahlung auf den Menschen und seine Umwelt. Danach hat sich bisher ergeben, daß die Probleme der Strahlungs- schädigung der Entwicklung einer welt- Weiten Atomenergie- Industrie nicht im Wege zu stehen brauchen, wenn man mit der not- wendigen Umsicht und Intelligenz zu Werke geht.. Mit der Entwicklung einer weltweiten Atomenergie- Industrie könnte die Gesamt- menge des radioaktiven Abfalls auf der Welt — 80 heißt es in dem Bericht— zu einer Strahlungsquelle werden, deren Energie- abgabe größer sein würde, als die in einem Atomkrieg. Allerdings würde man diese Revolte der Peronisten scheiterte Die Verschwörer erhielten nicht Buenos Aires, 12. Juni Der Aufstand gegen die argentinische Regierung brach in weniger als 24 Stunden zusammen, weil keine wichtigen Truppen einheiten zu den Verschwörern übergingen und das Volk nicht mitmachte. Selbst in der Zwölf Stunden lang von den Aufständischen beherrschten Pampas-Stadt Santa Rosa blieb ein Rundfunkaufruf an die Arbeiter, sich auf dem Marktplatz zu versammeln und be- waffnen zu lassen, unbeachtet. In La Plata, wo die heftigsten Kämpfe tobten und ein meuterndes Regiment von Flugzeugen bom- bardiert wurde, kapitulierten die Rebellen mach der Flucht ihres Anführers Oberst Cogorno. Sämtliche Verschwörer waren Peronisten. Sie setzten sich aus peronistischen Offizieren und Ex- Offizieren, peronistischen Unter- offizieren und Angehörigen der ehemals peronistisch gelenkten Gewerkschaft zusam- men, Die Oberleitung hatten die ehemaligen Generale Valle und Tanto. Ursprünglich war der Aufstand für den 4. Juni geplant, dem Tag, an dem Peron vor 13 Jahren durch einen Militärputsch an die Macht kam und vor zehn Jahren als ver- fassungsmäßig gewählter Präsident sein Amt antrat. Er sollte durch den Transport- streik Ende Mai vorbereitet werden. Dieser Streik, der das Verkehrswesen lahmlegen sollte, war jedoch durch energische Regie- rungsmaßnahmen nach kurzer Zeit unter- bunden worden. Besondere Wachsamkeit der Regierung für den peronistischen Feier- tag des 4. Juni, machten den Aufstand an diesem Tage unmöglich und verzögerten ihn um fast eine Woche. Der Aufstand setzte sich aus zahlreichen einzelnen Handstreichen zusammen. Als Hauptaktionen waren Ueberfälle auf das EKriegsarsenal, die Mechanikerschule und die Unteroffiziersschule in Buenos Aires sowie dlie Erhebungen in La Plata und Santa Rosa geplant. Dazu kamen eine Reihe weiterer Ueberfälle, so auf den Automobilklub in Buenos Aires, die Polizeiwachen in zwei Vororten der Hauptstadt, den Rundfunk- sender Rosario und— zur Beschaffung von Fahrzeugen— auf Omnibusdepots, Taxis und Privatautos. Bisher wurde nicht bekanntgegeben, wie- viel Verluste der Aufstand insgesamt gefor- genügend Zuzug aus der Armee dert hat. Mehr als 50 Offiziere, Soldaten und Zivilisten sind wie die argentinische Regierung bestätigte— standrechtlich er- schossen worden. Weitere Standgerichtsver- fahren wurden angekündigt. Bei einigen verhafteten Verschwörern fand man Listen mit den Namen von Hunderten von Per- sonen, die bei einem Sieg der Revolte„liqui- diert“ werden sollten. Politische Beobachter glauben, daß das energische Vorgehen der Regierung Aram- buru in diesem Fall die politische Position der Regierung stärken wird. Diese Beurtei- lung der Lage wird bestätigt durch die Solidaritätserklärungen zahlreicher führen- der Persönlichkeiten, die die konziliantere Haltung des unmittelbaren Nachfolgers Perons, General Lonardi, bisher eindeutig bevorzugten. Dr. C. H. Hillekamps(dpa) einer amerika- aktiver Strählung aut Strahlung irgendwie binden und unschädlich machen und sie nicht wie im KEriegsfalle freilassen. An diesem Beispiel werde die Größe des Problems deutlich, vor dem die in das Atomzeitalter eintretende Menschheit steht. Strahlungen von geringer Energie- größe könnten bereits schwere biologische Veränderungen hervorrufen. Das Problem der Auswirkungen radio- Organismus gliedert sich danach in zwei Gebiets: Die direkte Auswirkung der Strah⸗ lung auf den Menschen und die verschie- denen Möglichkeiten einer indirekten Aus- Wirkung durch die Strahlung in der Umwelt des Menschen. Unter den möglichen Auswirkungen auf den Organismus führt der Bericht u. a. die Verkürzung der Lebensdauer an. Die Ver- änderung der Umwelt durch radioaktive Strahlung bildet zur Zeit noch kein schwer- Wiegendes Problem. In wenigen Jahr- zehnten aber werde die Masse der radio- aktiven Abfallprodukte von den Atomkraft- anlagen eine gewaltige potentielle Quelle für eine radioaktive Verseuchung der Umwelt darstellen, für deren restlose Beseitigung und Ausschaltung die Menschheit Sorge tragen müsse. Der Bericht gibt folgende Richtlinien zum Schutz der Bevölkerung vor Strah- lungsschäden: 1. Das Maß der radioaktiven Strahlung dem der einzelne menschliche Organismus Während seines Lebens ausgesetzt War, sollte fortlaufend karteimäßig registriert Werden; 2. die Verwendung von Röntgenstrahlen in der Medizin sollte soweit eingeschränkt werden, wie es mit den medizinischen Er- fordernissen zu vereinbaren ist; 3. die„Durchsnittsexposition“ der Ge- schlechtszellen und Keimorgane des Men- schen gegenüber radioaktiven Strahlen sollte in der Zeit von der Keimbildung in der Schwangerschaft bis zum 30. Lebensjahr auf zehn Röntgen begrenzt bleiben; 4. die Zehn-Röntgen-Grenze sollte pe- riodisch einer erneuten Ueberprüfung unter- zogen werden, um die Exposition der Keim- organe auf der denkbar niedrigsten Schwelle zu halten; Sie wollen weiter marschieren Vor den Fenstern platschte der Regen trübe vom Nachthimmel. Drinnen saßen in dem klei- nen Raum einer Karlsruher Wirtschaft neun zehn gutbürgerliche Frauen und Männer. Ge- trennt von innen hatten sich sieben Rabauken am Tisch niedergelassen. Sie nahmen die mar- kanten Sätze in sich auf, die der Landesvor- sitzende der Deutschen Reichspartei aus Nord- rhein Westfalen innen zuwarf. Er sprach vom „deutschen Hera, von dem„ Germanen“ Aleman- der dem Großen, von dem Mann„aòs der Köl- ner Paffengasse, dem Vertreter der fünften Be- satzungsmacht, Adenauer“, von dem„Mörder der weißen Rasse, Churchill«, Beredt wie ein Gauschulungsredner beschwor er„die Genies, die wie Kometen in der Geschichte aufleuch- ten: Cromwell, Napoleon, Benito Mussolini, Adolf Hitler und Stalin“, Kein General von Ehre werde in die Blank- Armee eintreten unter einem Kanzler,„der die Eure des deut- schen Soldaten in der widerlichsten Weise be- gudelte“. Selhstverständlich musse man mit den Russen,„einer biologischen Macht mit den besten Soldaten“, verhandeln. Die bhernigen Worte des niedersüchsischen Reichspartei-Fuhrers wurden beifällig aufge- nommen.„Kamerad Rudi“ Krüger nannte sich. Maqor a. D., Ritterhreusträger und Oberschul- rat, Bruder eines niedersächsischen Erbhof bauern. Es wurden Mitgliedskarten an bei Parteigenossen ausgehändigt und mit der aus- druchlichen Verpflichtung„im alten Sinne wie früher treudeutsche Münnerbliche gewechselt. „Wir sind keine Neofaschisten“, meinte der stimmgewaltige Redner. Aber dann betonte 27, „die Nazis sitzen bei der CDU, bei uns sind die Nationalsozialisten“, und fügte nineu:„Der Silden ist amerikanisiert, diesmal kommt es aus dem Norden wie eine Volksbewegung. Bei uns stehen Remer, Ramceke, Rudel, Panzer- Meyer und Naumann. Die Stunde ist für diese Männer noch nicht gekommen, aber sie wird commen.“ Wäre nicht dieses falsche Kampfzeit- Pathos der lauten Rede so unglaublien lächerlich 9e. Wesen, man hätte weinen müssen über so viel Dummheit, die sich als brauner Bagillus breit machte. Draußen vor den Fenstern weinte der Himmel noch mehr. Ueber die Tatsache, daß nur zwei Dutzend Leute in den Genuß der alten Oßfenbarungen kam, tröstete man sich mit dem Bemerken hinweg, daß es„in Mün- chen auch einmal mit sieben angefangen hat“. Bundesanwalt Dr. Kohlhduas hat dieser Tage in seinem Plüdoher zum Fall des Danziger Gestapo- Chefs Venediger von der Vergeßlich- keit gesprochen, Seine Worte waren berechtigt, wie der Fall der Nationalsozialisten in der Deutschen Reichspartei zeigt, Sie wollen wei- ter marschieren bis alles in Scherben fällt -dt 5. die maximale ak kumulierte Strah- lungsdosis darf für die Geschlechtszellen eines Menschen bis zu seinem 30. Lebensjahr 50 Röntgen und bis zu seinem 40, Lebensjahr Weitere 350 Röntgen nicht überschreiten. In dem Bericht wird auf die Vermutun- gen eingegangen, daß die Wasserstoffbom- benversuche die Großwetterlage beeinfluß- ten. Der meteorologische Ausschuß der Un- tersuchungs kommission habe keine An- zeichen dafür entdecken können, daß das Klimacbisher durch Atom- oder Wasserstoff- bombenversuche beeinflußt worden sei. Die bisherigen Untersuchungsergebnisse reich- ten aus, um schon jetzt sagen zu können, daß auch die Fortsetzung der Versuche im bisherigen Maßstab keinen wesentlichen Einfluß auf das Wetter haben werde. Der im März von dem britischen Pre- mierminister Sir Anthony Eden eingesetzte Sonderausschuß des Britischen Medizini- schen Forschungsrates kam zu ganz ähn- lichen Ergebnissen. In seinem Bericht heißt es, daß die Menschheit beim gegenwärtigen Umfang der Wasserstoffbombenversuche noch keiner Gefahr ausgesetzt sei. Er emp- flehlt aber, überall dort, wo es möglich ist, die Menge der auf den menschlichen Körper einwirkenden radioaktiven Strahlung zu vermindern. Erst wenn die Zahl der Wasser- stoflbombenversuche vergrößert werde, heißt es in dem Bericht,„könnten wir inner- halb der Lebenszeit einiger jetzt Lebender ein Ausmaß(der Strahlung) erreichen, das bei einem geringen Teil der Bevölkerung un- günstige Auswirkungen verursachen kann,“ (dpa /A Grundsatzfragen stehen zwischen Peking und den USA Genf.(dpa) Die USA und die chinesische Volksrepublik sind jetzt bei ihren Botschaf- ter- Besprechungen in Genf bei den fernöst- lichen Grundsatzfragen angelangt, die eine weite Kluft zwischen beiden Ländern auf- reißen. Beide Seiten haben nunmehr Er- Klärungen veröffentlicht, in denen die Proble- matik der Verhandlungen zwischen den Botschaftern Alexis Johnson und Wang Ping Nan deutlich zum Ausdruck kommt. Die Streitfragen sind der Status von Formosa (Taiwan) und ein chinesisch- amerikanisches Außbenminister-Treffen, bei dem Peking seine Anerkennung und die Zustimmung der USA zu einer UNO- Mitgliedschaft erreichen will. Peking beansprucht nach wie vor, daß Formosa als Hoheitsgebiet der chinesischen Volksrepublik anerkannt wird, und fordert den Abzug aller amerikanischen Truppen. Die USA hingegen sehen die Insel als einen unabhängigen verbündeten Staat an. Sie haben mit der nationalchinesischen Regierung auf Formosa ein Verteidigungsbündnis und Teile der amerikanischen 7. Flotte sind in Häfen von Formosa stationiert. Peking sieht darin eine amerikanische Einmischung in innerchinesische Angelegenheiten. Der amerikanische Botschafter verlangt eine Garantie Pekings, daß es im Gebiet von Formosa keine Gewalt anwenden wird. Ruhiger Wahlverlauf in Holland Den Haag.(dpa) Holland wählte am Mitt- woch ein neues Abgeordnetenhaus. Ungefähr sechs Millionen wahlberechtigte und stimm- pflichtige Holländer gingen nach einer ersten nichtoffiziellen Uebersicht zu den Wahl- urnen. Das entspricht einer mehr als 90pro- zentigen Wahlbeteiligung. Die Wahlen ver- liefen ruhig und ohne Zwischenfälle. Die Re- Sierung reichte am Mittwoch der Königin gemäß den Verfassungs bestimmungen ihren Rücktritt ein. Die Königin ersuchte die Re- gierung, bis zur Ernennung eines neuen Ka- binetts im Amt zu bleiben. i 12 1 l f 0 b der 1 135/ I 1 Vas 80 Währer staunt le dochschwi lber unt sse„tro leg E 1 Grad in ſochgebir köhnlich e große rn verur Ueber ger Nacht gegenfälle lampshir en. Die Au paren E ersten Que gand. Wi litischen ſurden i pund(94 sche Getl 0534 11¹ egeben. 555 Der Krankens ſeiratete mann Jea Einsatz ir bas Ehep derlassen. 14 Mi! 055 den meistbesic en und Schloß vo lolgt vom Soziali. tionen 1 feichische! as dem sortminist für alkoh pruch er tragung ungen u rmen A Belgie. inzelhan ner. 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Juni 1956 MORGEN Seite 3 as sonst noch geschah. während die Norweger in diesen Tagen taunt lesen, daß Paris friert und daß im bochschwarzwald Schnee fiel, stöhnen sie eber unter einer für norwegische Verhält- tropischen Hitze“. Die Temperatur Wochenanfang stellenweise bis auf, im Schatten. Durch die Hitze hat im isse„ Grad ſochgebirge West-Norwegens eine unge- röhnlich starke Schneeschmelze eingesetzt, ſie große Ueberschwemmungen in den Tä- Lern verursachte. Ueber Mittel- und Südengland gingen in er Nacht zum Dienstag wolkenbruchartige gegenfälle nieder, die in Lymington in dempshire zu Ueberschwemmungen führ- en. 50 Die Ausgaben für Spirituosen und Tabak- ſaren erreichten in Großbritannien im asten Quartal des Jahres 1956 einen Rekord- and. Wie aus einer Veröffentlichung des ritischen statistischen Amtes hervorgeht, ſurden in diesem Zeitraum 81 Millionen pund(947,75 Millionen DMW) für alkoholi- che Getränke und 214 Millionen Pfund 3534 Milliarden D) für Tabakwaren aus- * Der„Engel von Dien-Bien-Phu“, die Krankenschwester Genevieve de Galard, leiratete in Paris den Fallschirmjägerhaupt- mann Jean de Heaume, den sie bei ihrem kinsatz in Indochina kennengelernt hatte. bas Ehepaar will sich in Madakaskar nie- derlassen. * 1,4 Millionen Menschen haben im Jahre 955 den Eiffelturm in Paris besucht. Die meistbesichtigten anderen Sehenswürdigkei- en und Museen Frankreichs waren das Schloß von Versailles und der Louvre, ge- gt vom Schloß Fontainebleau. . Sozialistische Jugend- und Sportorgani- ationen haben in letzter Zeit bei dem öster- leichischen Verkehrsminister Waldbrunner as dem für Radiofragen zuständigen Res- gortminister gegen die aufdringliche Reklame tür alkoholische Erzeugnisse im Radio Ein- pruch erhoben. Insbesondere hat die Ueber- tagung von großen sportlichen Veranstal- ungen unter dem Patronat von Alkohol- men Aufsehen erregt. * Belgien hat in Westeuropa die meisten Unzelhandelsgeschäfte, 35 auf 1000 Einwoh- ner. Das geht aus einer Zusammenstellung der Europäischen Wirtschaftskommission CCE) der Vereinten Nationen hervor. Die Bundesrepublik rangiert mit 12 Läden pro 1000 Bewohnern noch hinter Holland mit 19, frankreich mit 16, Dänemark mit 14 und Wie kamen die Gänse aufs Kapitol? Das Huhn kannte man schon im 3. Jahrtausend vor Christus/ Die Geschichte unseres Hausgeflügels Das Interesse an der vor geschichtlichen Tierwelt und an den mit der Domestikation einzelner Arten zusammenhängenden Fra- gen war bis vor kurzem noch gering. Nur selten wurde aus diesem Grunde bei syste- matischen Ausgrabungen vorgeschichtlicher Siedlungen auf die in den alten Abfallgru- ben zu Hunderten lagernden Tierknochen geachtet. In letzter Zeit sind jedoch die Fragen, wann und wo die verschiedenen Tiergattungen, die heute als Haustiere zu den ständigen Begleitern des Menschen zäh- len, zuerst gezähmt worden sind, mehr in den Vordergrund der prähistorischen und zoologischen Forschung getreten; eine Periode der fruchtbaren Zusammenarbeit beider Fachgebiete hat eingesetzt. Dr. O. F. Gan- dert, der seine mit Unterstützung der Deut- schen Forschungsgemeinschaft durchgeführ- ten Untersuchungen über die vorgeschicht- lichen Grundlagen unseres Hausgeflügels gerade abgeschlossen hat, gab die wesent- lichen Ergebnisse in einem Vortrage vor der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte bekannt. In den kälteren Regionen nördlich der Donau ist die Wild- oder Graugans behei- matet. Von ihr stammt unsere Hausgans ab. Unklar ist noch immer, wann die ersten Züchtungsversuchę gemacht worden sind. Aus der Steinzeit liegen bisher noch keine Beweise für das Vorhandensein der Haus- gans vor; wohl aber aus der Bronzezeit, aus dem Bereich der„Lausitzer Kultur“, die sich vor allem über Brandenburg, Sachsen und Schlesien erstreckte. Daß die Gans im Kult eine bedeutende Rolle gespielt hat, steht außer Zweifel. Gänsedarstellungen auf kul- tischen Geräten der Vorzeit sind keine Sel- tenheit. In diesen Rahmen paßt sich auch die aus römischer Feder stammende Nach- richt ein, daß bereits im 4. Jahrhundert vor Der germanische Ackerbau vor 2000 Jahren Bild aus zeitgenössischen römischen Schilderungen muß revidiert werden Bedeutsame Funde Eine der bedeutendsten vorgeschichtlichen Untersuchungen der letzten Zeit gilt der Bodenbewirtschaftung der Germanen vor rund 2000 Jahren, weil sich daraus wesent- liche Anhaltspunkte für den kulturellen Stand jener Epoche ergeben. Nach den Fun- den, die der Kieler Prähistoriker Professor Dr. Jankuhn in Angeln gemacht hat, muß das Bild revidiert werden, das von den zeit- genössischen römischen Schilderungen her- stammt. Danach führten die Germanen an- geblich eine sehr primitive Feldbewirtschaf- tung auf flüchtig gerodeten und nur vor- Schweden mit 13 Einzelhandelsgeschäften. * übergehend genutzten Ländereien durch. Diese Vorstellung mag für die Gebiete zu- Eine Gruppe von 437 Touristen aus der Sowjetunion traf mit dem Sowjietdampfer „Pobeda“ in Neapel ein. Die Gruppe besteht hauptsächlich aus Intellektuellen, Techni- kern, Künstlern und Journalisten. Die Rus- sen besuchten zuerst Pompeji. * Der italienischen Polizei ist es gelungen, in Genua sieben Bankräuber festzunehmen, die vor einem halben Jahr bei einem Ueber- fall auf die Bank von Novara Banknoten im Werte von 1,2 Millionen DM erbeuteten. Der größte Teil des geraubten Geldes konnte sichergestellt werden. * Nach dem Abzug der Besatzungstruppen bt der Ausländer- Reiseverkehr in Oester- teich stark angestiegen. Die Zahl der Aus- länder-Uebernachtungen erhöhte sich von 102 Millionen im Jahre 1954 auf 13,2 Mil- lonen 1955 und wird für das laufende Jahr auf über 15 Millionen geschätzt. 2* Sechs Kinder kamen in New Vork ums Leben, als sie bei einer Baustelle auf der Straße von Erdmassen verschüttet wurden. Die Kinder hatten sich einen Tunnel gebaut, der über ihnen zusammenstürzte. * Etwa 93 Prozent der rund sechs Millionen amerikanischen Farmen sind gegenwärtig elektrifiziert; 1936 Waren es nur elf Prozent. Diese Leistung ist umso bedeutender, als die große räumliche Ausdehnung der landwirt- schaftlichen Gebiete in den USA hemmend Wrkte. Die Durchführung des Elektrifi- Aenungsprogramms lag in den Händen spe- Meller Genossemschaf ben. Ein neues Beweisstück für die Eæistenz einer römischen Schiffs flotte auf dem Niederrhein Christus auf dem Kapitol zu Rom Gänse ge- halten wurden. Ueber die Gänsezucht bei den Germanen berichtet der römische Schrift- steller Plinius. Er spricht von römischen Le- gionären, die in den eroberten Germanen- dörfern„weiße Gänse“ eingefangen hätten; daraus geht einwandfrei hervor, daß die weiß gefiederte Hausgans auch den germani- schen Geflügelhof bevölkerte. Wenig wissen wir hingegen über die En- tenzucht in vorgeschichtlicher Zeit. Bei den Römern wurde sie bereits betrieben. Wie Weit aber ihre Ursprünge zurückreichen, ist Vorläufig noch unklar. Am besten sind wir über die vor- geschichtlichen Grundlagen unserer Haus- hühner unterrichtet. Ihr ursprüngliches Hei- matgebiet, in dem sie noch heute in freier Wildbahn leben, ist Vorderindien. Wie Ton- nachbildungen aus der Induskultur besagen, wurde dort das Huhn bereits im 3. Jahrtau- treflen, in denen die römische Invasion mit wandernden Germanenstämmen zusammen- traf. In dem germanischen Kernland Schles- Wwig-Holstein herrschten aber ganz andere Verhältnisse. Professor Jankuhn hat Felder- spuren aufgefunden, wonach das Ackerland einen bäuerlichen Besitz darstellte, der inten- siv bearbeitet und von Generation zu Gene- ration vererbt wurde. Da auf allen Flächen, die heute landwirt- schaftlich genutzt sind, die vor geschichtlichen Feldspuren verwischt wurden, konzentrierte sich die Untersuchung Professor Jankuhns und seiner Mitarbeiter auf jahrhundertealte Waldstücke. Dort lieg sich die germanische ist in diesen Tagen bei Lüttingen in der Nahe von Xanten gefunden worden. Beim Nies- baggern im Rhein kam ein 20 Kilo schweres bronzenes Balkenverkleidungsstücſe zum Vor- schein, das an seiner Stirnseite die Göttin Minerva in beinahe vollpluastischem Hockrelief zeigt. Das Brongestüch hat die Form eines rechteckigen Kastens und war ursprünglich auf einen Balken geschoben, der aus der Bordwand eines Schihfes kherausragte. Unser AP- Bild zeigt das wertvolle Fundstüch, neben dem zum Vergleich der Größe eine Streickholz- schachtel liegt. Das Wetter Aussichten bis Freitagabend: Wechselhaft mit Zwischenaufheiterungen aber immer noch schauerartige Regenfälle. Nur mäßig warm, Tagestemperaturen 18 bis 20 Grad, Frühtemperaturen 10 bis 12 Grad. Anfangs mäßiger südwestlicher, später Westlicher Wind. Sonnenaufgang: 4.18 Uhr, Sonnenuntergang: 20.34 Uhr. Wasserwärme am Mittwochfrüh: 17, Grad. send vor Christus gezogen. Weitab von die- sem Gebiet findet sich in Aegypten aus der Zeit um 1350 vor Christus ein Beleg für Hühnerhaltung; er stammt aus dem Grabe des Königs Tutench-amon. Dem Toten war ein Stein mitgegeben worden, der mit der farbigen Darstellung eines Hahnes ge- schmückt war. Es ist unzweifelhaft, daß sich das Haushuhn von Indien bis in den Mit- telmeerraum ausgebreitet hatte. Der Hahn, der auch sonst in vor geschichtlicher Zeit häufig nachgebildet worden ist, stand in sei- ner Eigenschaft als Frühaufsteher wahr- scheinlich mit dem Sonnenkult in Verbin- dung. Auch als Opfertier gewinnt er im Al- tertum an Bedeutung. Obwohl das Haus- huhn in römischer Zeit größer als heut- zutage war, legte es sehr kleine Eier, die denen des Wildhuhnes sehr ähnlich sahen. Diese Erkenntnis verdankt die Forschung dem glücklichen Umstand, daß sich in küsten- nahen Siedlungen des 1. und 2. Jahrhun- derts nach Christus Eier im feuchten Schlick gehalten haben. Die Hühnerzucht ist den Germanen nicht erst durch die Römer vermittelt worden; sie waren mit ihr schon früher vertraut. Cäsar berichtet, daß er bei seinem Eintreffen in Britannien auf keltischen Gehöften bereits Hühner angetroffen hat. Diese Nachricht findet durch die Bodenfunde Bestätigung. Aus den letzten sechs Jahrhunderten vor Christi Geburt liegen aus dem keltischen Bereich Süd- und Mitteldeutschlands so- wohl bildliche Darstellungen als auch Kno- chenfunde von Hühnern vor. Es steht daher heute außer Zweifel, daß das Haushuhn schon im 6. Jahrhundert vor Christus von den Etruskern in Italien an die nördlich der Alpen wohnenden Kelten weitergegeben worden ist, von denen es wiederum zu den Germanen gelangte. Vorhersage- Karte für 1e. 186-7 Uhr. Pegelstand am 13. Juni Rhein: Maxau 532(10); Mannheim 408 (13); Worms 328(13); Caub 312(9). Neckar: Plochingen 134(5); Gundels- heim 169(16); Mannheim 407(10). Aerzte-Streik? Hannover. Die Krankenhaus-Aerzte in Hannover wollen notfalls mit einem Streik durchsetzen, daß die Stadtverwaltung einen neuen Tarifvertrag mit ihrer Berufsvertre- tung, dem Marburger Bund, abschließt. Nach Mitteilung des Marburger Bundes stehen die Streik vorbereitungen kurz vor dem Ab- schluß. Die Bereitstellung eines Kampffonds ist beschlossen worden. Eine große Amahl angestellter Aerzte aus allen Städten Nie- dersachsens habe sich mit den in Hannover vorgesehenen Maßnahmen solidarisch er- klärt. Der Aktionsausschuß der Aerzte hat angekündigt, daß die„vordringliche ärztliche Versorgung der Patienten“ unter den Kampfnagnahmen nicht leiden soll. Beackerung in Form von Feldgrenzen fest- stellen, die sich teils als Terrassenstufen, teils als Wälle zwischen den einzelnen Aeckern zu erkennen geben. Auf diesen Feldgrenzen finden sich zahlreiche Topf- scherben, die unverkennbare Altersmarken aus der Zeit um Christi Geburt sind. Zwi- schen den Feldern stieß man auch auf Haus- anlagen und ferner auf merkwürdige Gru- ben, die gleichfalls durch Keramikscherben zu datieren sind. Von diesen Gruben ziehen sich Ausfahrten zu den nochmals bewirt⸗ schafteten Feldern. Die einzelnen Aecker sind ein bis zwei Morgen groß und waren sicherlich lange Zeit in Bearbeitung. Das zeigen zum Bei- spiel die an Hängen gelegenen Terrassen- äcker, die ursprünglich durch Gräben se- trennt waren, was sich im Profilschnitt er- kennen läßt. Durch das Pflügen am Hang wurden diese Gräben allmählich zugeschüt- tet, wobei die terrassenförmigen Abstufun- gen entstanden. Die Funde von Tonscherben an Feldergrenzen erklären sich wohl damit, daß die Bauernfamilien dort ihre Frühstücks- und Mittagspause abhielten, wobei sich die Scherbenreste ihrer Haushaltsgefäße all- mählich anhäuften. Die Erforschung dieser germanischen Bodenbewirtschaftung steht, wie Professor Jankuhn sagt, erst am Anfang. Sie wird sich zunächst auf ein größeres Gebiet in Hol- stein ausdehnen, wo sich schon bei flüchtiger Untersuchung im Sachsenwald ähnliche Feld- spuren zeigten. Zudem sind zahlreiche Spe- zialfragen zu lösen. Wie erklären sich zum Beispiel die eigentümlichen Gruben zwischen den Feldern, die sicherlich mit Wagen be- fahren wurden? Sie waren ursprünglich bis über zwei Meter tief mit einem Durchmes- ser von 40 Meter. Gleichartige Gruben in England und Dänemark wurden als„Mergel kuhlen“ erklärt, aus denen schon vor 2000 Jahren der kalkhaltige Lehm des Unter- grundes zur Bodenmelioration entnommen Wurde. Auffallend ist ferner die seltsame Anlage der germanischen Aecker auf den Südhängen und auf leichten Böden. Vielleicht deutet diese Anlage auf besondere klimatische Verhältnisse dieser Zeit hin, die die germanischen Bauern zwangen, die Be- wirtschaftung auf leichte Böden mit viel Sonnenstrahlung zu beschränken, um das Korn überhaupt zum Reifen zu bringen. Bierdeckel gilt als Urkunde Herne. Ein Bierdeckel, auf dem der Kell- ner mit Strichen oder anderen Zeichen die von dem Gast bestellten Getränke vermerkt hat, gilt als Urkunde und ist damit ein wich- tiges Dokument. Dies stellten Staatsanwalt und Richter am Dienstag in einer Verhand- jung vor dem Amtsgericht Herne fest. Ein Einwohner aus Herne hatte in einer Gast- stätte 20 Glas Bier getrunken und dann den Bierdeckel, der mit 20 Strichen gekennzeich- net war, verschwinden lassen. Als die Kell nerin kassieren wollte, behauptete er, be- reits bezahlt zu haben. Wegen Vernichtung einer Urkunde und versuchten Betruges er- hielt der Angeklagte zwei Wochen Gefäng- nis mit dreijähriger Bewährungsfrist. Abhöranlage ist keine Beleidigung Bremen. Seit langem stand ein Bremer Einwohner mit einer Mieterin in seinem Haus auf Kriegsfuß. Oft kam es zu heftigen Streitigkeiten, in deren Verlauf die Frau den Mann mehrfach schwer beleidigte. Sie hütete sich aber, dies in Gegenwart Dritter zu tun. So kam der Mann auf den Einfall, unter dem Wohnzimmer- Fußboden der Mieterin ohne deren Wissen eine Abböranlage einzubauen und ihre Gespräche auf Tonband aufzuneh- men. Eines Tages teilte er ihr dann mit, er habe ihre Aeußerungen„wunderbar aufs Tonband bekommen“. Stracks lief die Mie- terin zum Kadi und verklagte den„Lau- scher“ wegen Beleidigung. Ein Bremer Amts- gericht sprach den Mann frei. Das Gericht erklärte, das Abhören sei keine Beleidigung, weil es„im engsten Familienkreis zur Wahr- nehmung berechtigter Interessen“ des Ange- klagten und zu seiner Beweiserhebung ge- schehen sei. Es gibt kaum einen wichtigeren und ver- antwortungsvolleren Platz, für die Verstän- dügung, Zusammenarbeit und Freundschaft der Nationen zu wirken, als den des Lehrers, der den Kindern die Werte der Wahrheit und Gerechtigkeit bewußt machen soll. Einmal erwachsen, können und wollen oft die Men- schen nicht mehr ihre Vorurteile, falschen „Wahrheiten“ und Voreingenommenheiten ablegen. Der Lehrer jedoch hat die Möglich- keit, für eine bessere Zukunft zu arbeiten und die ablehnenden und falschen Vorstel- zungen über andere Völker gar nicht erst aufgommen zu lassen. Das erfordert Verant- * und Liebe zur Wahr- eit. Das Internationale Schulbuchinstitut an der Kant-Hochschule Braunschweig hat auf dem Gebiet des Geschichtsunterrichts in diesem Sinne Bedeutendes geleistet. Seine letzten Veröffentlichungen(alle im Albert- Uümbach-Verlag Braunschweig erschienen) behandeln vor allem die Beziehungen Deutschlands zu anderen Ländern. Sie enthalten Empfehlungen gemeinsamer istorikertagungen über die Beziehungen und Tatsachen zwischen den Ländern. Das Verhältnis Deutschlands zu England vor dem kisten Weltkrieg zurn Beispiel ist auch heute noch manchen Mißdeutungen ausgesetzt. Die Geschichtslehrer beider Nationen haben sich beit einiger Zeit um eine Klärung bemüht, ie der Sonderdruck„Deutschland und Eng- land 19041914“ zeigt. Der Abschluß der Entente“ mit Frankreich(1904) und mit dußland(1907), so stellten britische und westdeutsche Historiker fest, wurde fälschlich as„Einkreisung“ Deutschlands aufgefaßt. ſroßbritannien wollte vielmehr seine kolo- malen Differenzen mit Frankreich und einen Staatsbürger für die Einheit Europas tun Lehrer können für eine bessere Zukunft arbeiten Wahrheit im Geschichtsunterricht Interessenausgleich mit dem Zarenreich er- reichen, ohne damit ein Bündnis eingegangen zu sein. Niemals in der Geschichte ist nur ein einziger Faktor für den Ablauf der Ereig- nisse bestimmend gewesen. Die Historiker- Aussprachen, das beweist sich immer wieder. werfen Licht auf die Zusammenhänge, ohne deren Verstämdnis Einzeltatsachen nicht ge- würdigt werden können. Weiter sind zu nennen die Empfehlungen „Deutschland- Belgien 18301945, und„In- dien Deutschland“. Die, Geschichte Japans“ von Prof. A. Kopata ist auf Beschluß der Ersten japanisch- deutschen Historikerbespre- chung 1953 veröffentlicht worden. Die „Biographie der internationalen Schulbuch- arbeit“ gibt ein eindrucksvolles Bild der Be- mühungen zur historischen Wahrheit. Bei- spiele der Behandlung der deutschen Ge- schichte seit dem 19. Jahrhundert im euro- päischen Schulbüchern, meist französischen, elnglischen und italienischen, zeigt die Zu- sammenstellung„Wie andere uns sehen“. Sie Soll dazu beitragen, die Geschichtsauffassung und den Geist des Unterrichts bei anderen Nationen kennenzulernen und den histo- rischen Vorgang unvoreingenommen und möglichst umfassend zu betrachten. Das Werden Europas Holzforschung Eine Drei-Länder-Holztagung wird vom 21. bis 23. Juni in Baden-Baden veranstaltet. Beteiligt sind die Schweizer Arbeitsgemein- schaft für Holz, die Oesterreichische Gesell- schaft für Holzforschung und die Deutsche Gesellschaft für Holzforschung. Behandelt werden technische, wirtschaftliche und phy- siologische Probleme. „Unbekannte Freunde Europas“ Unter dem Motto„Wir suchen die un- bekannten Freunde Europas“ veranstaltet die Europäische Aktionsgemeinschaft einen Wettbewerb. Zu dem Thema„Was kann 2 sollen kurze Stellungnahmen eingesandt werden, die auf die Frage eingehen, ob man es den schon vorhandenen europäischen In- Sstitutionen oder den Regierungen überlassen kann, zu handeln oder ob und Wie ein An- stoß„von unten her“ für die europäische Sache notwendig sei. Als Preise winken ein Auto, ein Kabinen- Kleinwagen, mehrere Reisen ins Ausland, Reise-Artikel und Bücher. Einzelheiten über den Wettbewerb sind zu erfahren bei der„Europäischen Aktionsgemeinschaft E. V., Bonn, Noegge- rathstraße 35, Postschließfach 26“. Atomkommission für die Land- wirtschaft Eine europäische Studien kommission für land wirtschaftliche Atomforschung ist in Rom gegründet worden. Die Gründungsver- sammlung hat die Ernährungs- und Land- wirtschaftsorganisation FAO) der Vereinten Nationen einberufen. Erfahrungsaustausch „Die Anstrengungen von einzelnen Firmen Vereinigungen oder Regierungen reichen nicht aus, um der Industrie den vollen Nutzen des Erfahrungsaustausches über die mationalen Grenzen hinweg zugute kommen zu lassen“, Das erklärte der Direktor der Europaischen Produktivitätszentrale EPZ), R. Grégoire, auf der Produktionsausstellung und konferenz Ende Mai in London. Er hielt einen ausführlichen Vortrag über die Bedeutung und Arbeit der EPZ.„Eine inter- nationale Organisation ist erforderlich“, so führte Grégoire aus, um ständige Vergleiche aufzustellen zwischen den besten Methoden in allen Ländern sowie um die nationalen Bemühungen zu unterstützen und zu be- schleunigen“. Als ein Beispiel für die inter- nationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Produktivität nannte der EPZ- Direktor den jetzt ausgearbeiteten europaischen For- schungsplen für die Produktion und indu- strielle Verwendung der Atomenergie. Positive Einstellung zur Europa- Idee Jugend in eigener Sache/ Ihre In allen Ländern gewinnen die Jugend- bünde und organisationen für die außer- schulische Erziehumg und Freizeitgestaltung eine immer größere Bedeutung. Die Jugendbewegung hat ihren Ursprung im 19. Jahrhundert, als sich im Zuge der In- dustrialisierung und Technisierung eine Um- wälzung der gesellschaftlichen Struktur an- bahnte. Durch die Kriege ist diese Entwick- jung noch verstärkt und beschleunigt worden. Die Jugendverbände haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Jugend zusammenzu- führen, ihr sirmwolle Anregungen zu geben umd Interessen zu entwickeln. Daneben bilden sie, außerhalb der Schule und Berufser- ziehung, die jungen Menschen zu verant- wortungsvollen Staatsbürgern heran und wecken in ihnen das Gefühl der Zugehörig- keit zu einer Weltgemeinschaft. Sie über- nehmen auch die Vertretung gegenüber dem Staat, der Kirche, den Verbänden und inter- nationalen Organisationen. In Englamd und Skandinavien nehmen die Jugendorganisationen schon seit langem einen wichtigen Platz im Leben der Nation ein. In Großbritannien ist die Mammigfaltig- keit der Jugendgruppen und-klubs be- sonders ausgeprägt. In Dänemark sind etwa Verbände und Organisationen 60 Prozent aller Jugendlichen Mitglieder eimer oder mehrerer Orgamisationen. Es gibt Viele politische Jugendverbände. Norwegen, das 3 Mill. Einwohner zählt, hat 34 Jugend- organisationen verschiedenster Art. Sie werden vom Staat beraten und umterstützt. Interesse an internationalen Fragen sowie ein lebhafter Besuch der Volkshochschulen ist ein besonderes Kennzeichen der Jugend- bewegung in Finnland. In Holland haben alle politischen Parteien ihre Jugendgruppen. Die anderen Jugend- organisationen gehören, der Nationalen Ver- einigung der Jugendorganisationen an und arbeiten jusammen. Soziale Erziehung und Hebung des politischen Verantwortungsbe- wußtseins sind die wichtigsten Aufgaben der Jugendverbände in Westdeutschland. Die österreichischen Jugendorganisationen um- fassen nur 10—15 Prozent aller qugendlichen. Allen gemeinsam ist eine positive Einstellung zur Europa-Idee, die Beschäftigung mit Be- rufsfragen, Jugendliteratur, Musik und Film. Die framzösischen Organisationen zeigen deutlich die Tendenz, sich zum Anwalt der sozialen Belange der Jugend zu machen. Die ersten belgischen Jugendorganisationen ent- standen meist als politische Bewegungen. Heute haben auch sie ausgeprägt soziale Ziele. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 14. Juni 1956/ Nr. 1 Schwimmbad: Zu Tausenden waren die Mannheimer herbeigeströmt Hilfe für Berlin: Verzicht auf Flugreise Mannheimer spendete 4000 DM Am 4. Juni berichteten wir in einer kurzen Notiz, daß der Mannheimer Dreher Josef Kai- ser in der bundesdeutschen Fernseh- Lotterie „Chance Nr. 100 O00“— die zugunsten der bis- her mit beschämendem Erfolg angelaufenen Ferienaktion für Berliner Kinder gestartet Wurde— sagenhaftes Glück hatte: Sein Zah- Lungsabschnitt, der aus der Lostrommel ge- zogen wurde, verschaffte ihm einen Flug um die Welt für zwei Personen.„Eine feine Sacke“, werden viele, die das lasen, ein bißchen nei- disch gedacht Raben. Der Dreher Josef Kaiser ist oberschenkel- amputiert und Vater von sieben Kindern. Er verzichtet auf den Flug um die Welt und wird La e ee lte rußꝛ! ü OEHWOI-Hussig gibt schne u. gosundo Fuze 1.05, 1,80 u. Sprühfl. 2,890, auch eis Gehwol- Balsam d. fube! 20 dafür im Schwarzwald seinen Urlaub verbrin- gen. Den darüber hinausgehenden Betrag seines Gewinns— 4000 Marl.— kat er dem „Hilfswern Berlin“ zur Finanzierung von Ferienplätzen gestiftet. Er hatte schon vor seinem Gewinn dieser Organisation eine Geld- spende überwiesen. „Eine feine Sache“, könnte man jetzt wie- der sagen. Aber das, was der Dreher aus Neckarau getan hat, ist mehr. Er hat nämlich einer profitgierigen, egoistischen Welt, die bei jeder Gelegenheit von Hilfsbereitschaft, Näch- stenliebe und Idealen faselt und bei den mei- sten Gelegenheiten in der Prais versagt(siehe Hilswerk Berlin) bewiesen, daß es auf hlein- ster Plattform immer noch so etwas wie per- sönliche Opferbereitschaft gibt. Josef Kaiser wird unsere Worte voraus- sichtlich bescheiden ablehnen. Aber es mußte gesagt werden und es mußte geschrieben wer- den— denn ins Stammbuch namlich, die den Mund so oft voll nehmen und den Geldbeutel bittender Hilfs organisationen leer lassen. hwWb Termine VDL/AD RI: 14. Juni, 17.30 Uhr, Gewerbe- schule I, C6, Lichtbildervortrag von Dr. K. H. Walz, Edingen:„Tellerfedern“. CVI: 14. Juni, 20 Uhr, G4, 1-2, Clubabend unter dem Motto:„Buntes Allerlei aus unserer Musiktruhe“. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim Stadt und Land: Am 14. Juni, 17 bis 20 Uhr, Rathaus E5, Zimmer 3, Sprechstunde. Club„Graf Folke Bernadotte“(Internatio- naler Kreis): 14. Juni, 20 Uhr, Nietzsche- straße 10, Lichtbildervortrag von Direktor G. de Smit:„Afrika— heute“. Vertriebenen-Ausschuß der CDU: 14. Juni, keine Sprechstunde. Nächste Sprechstunde am 21. Juni. Wir gratulieren! Johann Friedrich Volz, Mannheim; Werftstraße 21, vollendet das 80. Lebensjahr. Die Kunst- und Turmspringer hatten es nicht leicht, ihre Bretter au erklimmen. Bilder(4): Steiger Großstadt und Kultur Vortrag von Dr. Andritz ky In einer gut besuchten Veranstaltung der Mannheimer Gedok im Deutsch-Amerikani- schen Institut legte der Kulturreferent der Stadt Mannheim, Dr. Christoph Andritzky, seine Auffassungen über die„Grundzüge der großstädtischen Kulturpolitik“ dar. Dr. Andritzky wiederholte damit einen Vortrag, den er zu Beginn des Jahres anläßlich einer Arbeitstagung großstädtischer Volkshoch- schulen im Rosengarten gehalten hatte(wir berichteten seinerzeit ausführlich darüber). Der Referent ging von den besonderen Vor- aussetzungen aus, die die Kulturpflege einer Großstadt im Gegensatz zur Kleinstadt mit ihren beschränkteren Bedürfnissen und Mit- teln bestimmen. Der privaten Initiative maß er für das Kulturleben einer Großstadt be- sondere Bedeutung zu. Es müsse das An- liegen jeder großstädtischen Kulturpolitik sein, so wenig wie möglich in die vielfälti- gen Aeußerungen des Kulturlebens einzu- greifen, mehr die Rolle eines Regulators zu spielen und da aufzutreten, Wwo Lücken sind oder aus wirtschaftlichen Gründen eine pri- vate Regelung nicht möglich ist(etwa bei der Unterhaltung von Theatern, Büchereien usw). Dr. Andritzky trat für eine intensive Pflege der Gegenwartskunst ein und sah außerdem in der Jugendarbeit eine beson- ders wichtige Aufgabe der großstädtischen Kulturpflege. tr- — ... auch die Tribünengegenseite war überfüllt Herzogenried-Schwimmbad eröffnet— ein Freudentag für die ganze Stadt: Selten nur wurden zwei Millionen so gut angelegt 10 000 Neckarstädter waren auf den Beinen/„Dieses Bad soll ein Anfang sein in einer Reihe von Sommerbädern“ Wolken hingen am Himmel und kein Sonnenstrahl ließ die grünen Kacheln der Schwimmbecken aufleuchten. Die Wasser- temperatur maß nur 16 Grad. Nein, Bade- Wetter war gestern keines. Dennoch war für die Neckarstadt ein großer Tag, und ihre Bewohner— Frauen und Männer aller Al- tersklassen, Jugendliche und Kinder— lie- Ben sich ihre Freude nicht verdrießen: Schon Stunden zuvor strömten sie zur Ein- weihung„ihres“ neuen Herzogenriedbades, so daß sie schließlich um 17 Uhr, als Bür- germeister Trumpfheller das Rednerpult un- ter dem Sprungturm erklomm, 8000 bis 10 000 Köpfe stark die ganze Badeanlage verstopften, ihre Ränge und Umrandungen überfüllten. Mit solchem Massenansturm war offliziel- lerseits offenbar nicht gerechnet worden, denn der Ordner waren wenige! So konnten von den Schwimmvorführungen, die die Feststunde umrahmten, einige Tausend nicht viel sehen. Die Kinder saßen und stan- den halt bis zum Beckenrand(die Erwach- senen auch), und die Desorganisation er- boste einen Schwimmwart sehr. Er gab dies über den Lautsprecher auch kund und àZzu wissen, aber außer ihm störte das Tohuwa- bohu kaum jemanden: Jedenfalls fiel nie- mand ins Wasser, kraxelten die Turmsprin- ger frohgemut(allerdings unter erheblichen Schwierigkeiten auf den Beuen Sprungturm und freute sich das ganze Volk. Dies— und nichts anderes— war für diesen Nachmit- tag die Hauptsache. Zu guter Letzt sahen wir auf der Bank der Ehrengäste zwischen den Stadtvätern Bürgermeister Trumpfheller sitzen, ein kleines Mädchen auf dem Schoß, das seinen Opa verloren hatte. Unser Bür- germeister(selbst Opa) spendete der Kleinen Trost.— Episode am Rande: Volkstümlich- keit war gestern Trumpf! * Wenn wir heute durch diese herrliche Anlage wandern— und von Wandern kann bei ihrer großzügigen Weitläufigkeit schon gesprochen werden—, dann ist es nachträg- lich ein wenig unvorstellbar, daß die 280 000 Einwohnerstadt Mannheim so lange auf sie Warten mußte. Dann ist es auch nachträglich kaum noch zu glaben, daß Kultur- und Sportreferat es dereinst einmal ausdrücklich verboten bekamen, Fin den nächsten drei Jahren über den Plan eines Schwimmbades zu reden“. Gewiß, zwei Millionen sind viel Geld. Man kann aber auch angesichts des Herzogenriedbades sagen:„Nur“ zwei Mil- lionen? Natürlich, Mannheim hat zu gewissen Zeiten Wichtigeres zu tun gehabt als Schwimmbäder zu bauen. Und wir wollen auch nachträglich mit niemanden rechten. Aber es mag notwendig sein zu sagen— von wegen der Volkstümlichkeit, die nicht nur an solchen Tagen Trumpf sein sollte,— daß zwei Millionen selten so gut angelegt worden sind wie in diesem Fall. * Erholungsort für die Bevölkerung, Er- tüchtigungs- und Erziehungsstätte für die Jugend! Bas ist schon etwas Und fürwahr, die Badefreuden der Mannheimer, der Be- wohner einer Stadt an zwei Flüssen, wurde mit der zunehmenden Verschmutzung von Rhein und Neckar in den letzten Jahren im- mer mehr getrübt. Bürgermeister Trumpf- heller hat das in seiner Festrede trefflich zum Fernfahrer bemühen sich um Disziplin Neue Maßnahmen der Arbeitsgemeinschaft Güterfernverkehr Das Thema„Gewerblicher Güterfernver- kehr“ ist in den letzten Jahren mehr oder weniger erregt diskutiert worden. Von den Fachleuten, die den Verkehr im Bundes- gebiet planen und gestalten, ebenso wie von Tausenden von Verkehrsteilnehmern. Und nicht minder auch von nur passiv Beteilig- ten, die sich über die Ruhestörung der lästigen„Fernlast- Brummer“ beschwerten. In der Oeffentlichkeit ist eine in manchem berechtigte Kritik laut, aber auch eine in manchem übertriebene Animosität gegen- über dem Güterfernverkehr spürbar gewor- den. Die Fernlastfahrer fühlen sich in vielem zu Unrecht angegriffen. Es steht auch außer Frage, daß sie von einigen gesetzlichen Be- stimmungen der letzteren Zeit hart getroffen wurden. Der Leiter der technischen Abteilung in der Arbeits gemeinschaft Güterfernverkehr im Bundesgebiet(AGF), Ernst Gerasch (Frankfurt, erläuterte bei einer Pressebe- sprechung im Mannheimer Autohof die Mag- nahmen, die innerhalb des Güterfernver: kehrsgewerbes eingeleitet wurden, damit die Sicherheit auf den Straßen erhöht und Störungen möglichst ausgeschaltet werden. Er wies auf die Aktion hin, die von der AGF auf den Autohöfen des Bundesgebietes mit Vorträgen über„Verkehrsdisziplin und Ver- kehrssicherheit“ durchgeführt wird.(Ernst Gerasch sprach am Dienstagabend auch vor Unternehmern und Fernlastfahrern im Mannheimer Autohof.) Und er schilderte die Lehrgänge, die von der Bundes-Zentral- genossenschaft Straßenverkehr in dem Spes- sartstädtchen Rieneck für Fernfahrer ein- gerichtet wurden. Mit den Lehrgängen soll„ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung des Verkehrs- Ablaufs und der Verkehrssicherheit geleistet werden.“ Verkehrspolizisten, Juristen, Fach-. leute der Fahrtschreiber- und Bremsen- industrie vermitteln dabei detaillierte Kennt- nisse über die Fahrdisziplin und die Psycho- logie im Verkehr. An den bisherigen Kursen nahmen Fernfahrer aus dem ganzen Bundes- gebiet teil. Besonders attraktiv sind die Lehrgänge dadurch geworden, daß den Teil- nehmern keinerlei Kosten entstehen: Die Kurskosten von jeweils 6000 DM tragen die Verbände des Güterfernverkehrs, und die Arbeitgeber zahlten bisher auch gerne den Wochenlohn für die Kurszeit aus. Nicht zu- letzt ist der Aufenthalt in Rieneck für die jeweils 40 bis 45 Männer auch ein gewisse Erholung in dem Sinne, daß sie einmal acht Tage hintereinander im selben Bett schlafen können. Ernst Gerasch führte eine neuartige sturmsichere Warnleuchte vor, die mit Die- selöl gefeuert wird und ein Fackellicht er- zeugt und nicht mit dem Schlußlicht ver- Wechselt werden kann. Die Industrie be- nötigte in immer stärkerem Maße ein schnelles Transportmittel, sagte Gerasch, das zeitraubende Umladungen überflüssig mache. Heute stünde oft für den Transport einer Ware weniger Zeit zur Verfügung als für die Vorbesprechungen, in denen sich Indu- strie- und Transportunternehmer über den Transportabschluß einigen. Das Güterverkehrsgewerbe dürfe nicht nach einigen ungezogenen Außenseitern be- urteilt werden, denn— das sage auch die Polizei— das Gros der Fahrer verhalte sich außerordentlich anständig. Hk 50 Jahre Tabakspezialgeschäft Jubiläum bei Hoog und Sohn Zigarrenspezialitäten, Schreibwaren und Zeitschriften, Flaschenwein und Annahme von Toto- Scheinen, das alles gibt es in einem Geschäft, das in diesen Tagen sein 50jähri- ges Bestehen feiert. Es wurde von H. Hoog als reines Tabakspezialgeschäft in der Schwetzinger Straße gegründet und 1922 von seinem Schwiegersohn August Claas über- nommen. 1943 wurde das Geschäft durch Bomben zerstört. Erst Jahre später, nach dem Krieg, konnte die Firma Hoog und Sohn am Lechleiterplatz 9 wiedereröffnen und ihr Warenangebot auch auf Zeitschriften und Wein erweitern. 0 Ausdruck gebracht, als er daran erinnerte, daß unser großes Strandbad in Zeiten schwe- rer Not und Arbeitslosigkeit oft die einzige Freude im Existenzkampf der Menschen jener Jahre war. Die Verschmutzung der Flüsse schreitet leider weiter fort(der Bür- germeister richtete deshalb einen eindring- lichen Appell an Bund und Land, für Gegen- maßnahmen Sorge zu tragen). Und weil dem 80 ist, ist„die Eröffnung dieses Bades nicht nur ein Freudentag für die 100 000 Menschen, die in seinem Zwei-Kilometer-Umkreis wohnen, sondern ein Freudentag für die ganze Stadt“, Allerdings, daß dieser Freudentag auch Forderungen nach sich ziehen wird, nahm der Bürgermeister gleich vorweg. Erfreulich sein Verständnis für diese Forderungen, als er sagte:„Nach dem Willen des Gemeinderates soll dieses Bad der An- fang sein von einer Reihe von Sommerbädern, auf die auch andere Stadtteile Anspruch er- heben. Es wird nicht leicht sein, diese Wün- sche zu befriedigen, aber als Endziel müssen sie anerkannt werden“. Der Bürgermeister würdigte auch die Marinheimer Schwimmvereine. Die mußten übrigens nicht fünf bis sechs, sondern rund 40 Jahre auf eine sportgerechte Groß-An- lage Warten.) Die laue 2 das 3 tonische Ses Si er Mdrriiee r W daf ee Becken, Wurde nämlich von jenen 100 000 BM errich⸗ tet, die einst Pfennigwelse auf allen Sport- plätzen— als Sportgroschen seligen An- gedenkens— gesammelt und dem Schwimm- badfonds zugeführt worden waren. Ein Ge- schenk des gesamten Mannheimer Sports an seine Disziplin Schwimmen. Abschließend dankte der Bürgermeister allen am Bau beteiligten Amtern: Dem Maschinen-, dem Gartenbau-, dem Hochbau- und dem Flefbauamt; und er dankte allen Firmen und ihren Arbeitern, die Hand angelegt hatten. * Dann ging das Sportprogramm über die Bühne bzw. durch das Wasser, wobei die meisten Besucher vom 100 m Kraul und 100 m Brust- und Rückenschwimmen nicht allzu viel sehen konnten. Das war aber nur Halb so schlimm. Und„Kanone“ Manfred Machill(deutsche Spitzenklasse im Kraulen), auf den man evtl. gespannt gewesen wäre, blieb ohnehin am Start hängen. Auch von den Wasserfiguren der Flamingos sah man nicht allzu viel. Entschädigung brachte das Kunst- und Turmspringen der Mannheimer Springerschule. Da war in die Luft zu gucken „Wirtschaftswunder steht uns erst bevor“ Professor Schachtschabel sprach über deutsches Währungswesen Daß uns in Kürze die Gründung einer Bundesnotenbank bevorsteht, daß der Noten- umlauf zur Zeit etwa 15 Milliarden Mark erreicht hat— von anfänglich 6,3 Milliarden — und daß das Wirtschaftsvolumen der Bun- desrepublik sich seit der Währungsreform verdoppelt hat, diese Tatsachen erfuhren Mitglieder und Gäste des Clubs„Graf Folke Bernadotte“ von Professor und Stadtrat Dr. Schachtschabel.„Das Währungswesen in der Bundesrepublik Deutschland“ hieß sein Vor- trag, in dem er die etwas trockene Materie anschaulich zu gestalten wußte. Beziehung zwischen Kunst und Mode Madame Krasillnikoff sprach beim Club berufstätiger Frauen Als Heinrich VIII. von England auf den Rat Cromwells Anna von Cleve heiraten Wollte, ließ er sich von Holbein ein Porträt der Dame malen, um sich die Brautschau zu ersparen. Holbein kleidete die plumpe, grob- knochige Anna auf seinem Bild in ein schmeichelndes Gewand, das ihre natürlichen Mängel verhüllte. Auf diese Empfehlung hin entschloß sich Heinrich zur Hochzeit. Als er Anna dann in Wirklichkeit sah, entsetzte er sich:„Ich habe eine flämische Stute gehei- ratet, nicht die Venus von Holbein“, und schickte die unglückliche Cleveländerin nach Hause. Cromwell mußte des Geschehen mit seinem Kopf bezahlen. Mit Anekdoten dieser Art würzte Madame Krasillnikoff von der Europa-Union Paris ihren Vortrag über„Kunst und Mode“, den sie im Club Berufstätiger Frauen hielt. An den Gemälden bekannter Maler zeichnete sie die Geschichte der Mode nach, von den Ge- wändern der Aegypter und Griechen bis zur Kleidung des 19. u. 20. Jahrhunderts. Raffael, Boticelli, Rembrandt, Dürer und Lucas Cra- nach, Watteau, Bouchet, David, Renoir und Toulose-Lautrec hatten sich ebenso sehr wie von der Eigenart ihrer Modelle auch von deren Kleidung inspirieren lassen und nicht nur die Menschen ihrer Zeit, sondern auch deren Habitus porträtiert. Oft haben auch die Maler eine neue Mode kreiert, wie etwa David, der auf den nach der französischen Revolution beliebten Allegorien nach dem Muster der Antike den„Vestalinnen-Look“ propagierte und in die Damenwelt getragen hatte. Goethe und Lord Byron dagegen waren für die träumerische, melancholische Note in der Gewandung ihrer Zeitgenossen verantwortlich. Madame Krasillnikoff schilderte diese Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Mode geistreich und amüsant und zeigte am Schluß ihres Vortrags abstrakte Frauenpor- träts Picassos mit der ironischen Frage:, Wer wird der Nachwelt wohl von unserer Mode berichten?“ ila und fast alle konnten sie sehen: Die ge. hechteten Auerbachs, die eineinhalb Salto gegen- und vorwärtsgehechtet, die Sprüng mit ganzer und halber Schraube, die erheb. liche Schwierigkeitgrade haben und un. erhörte Körperbeherrschung erfordern. Die erkrankte Meisterin Bärbel Urheh war leider nicht am Start. Von den Mang. heimer gefielen Doris Büttner, Ingeborg Busch und Dieter Jäger. Sonderbeifall et. rangen die zwei Kölmer Gäste, Dieter Schumm und Ottokar Stiasny, die sehr gute Klas vertraten. Abschluß war ein humoristische Springen vom Turm. Die Neckarstädtg rasten und quietschten— bei freiem. tritt— vor Vergnügen. Ab heute muß nu allerdings an der Kasse bezahlt werden H. Schneekloh Die Produktenbörse tagt im Börsens aal Am Montag, 25. Juni, 14 Uhr, findet in Börsensaal die ordentliche Mitgliederves sammlung der Mannheimer Produktenbos statt, anschließend daran die hälftigen F. neuerungswahlen zum Vorstand der Man. heimer Produktenbörse. Im Rahmen de Mitglieder versammlung wird Dir. Schlag. stedt von der Einfuhr- und Vorratsstel Frankfurt/ Main ein kurzes Referat übe aktuelle Fragen der Getreidewirtschaft hal ten. Gestern un Burger meister unter Bürgern: Vollestumlichkeit Trumpf(-heller). Der Redner ging vom formalen Aufbl des Bankwesens in der Bundesrepublik a Es gibt— den neun Bundesländern entspfe chend— neun Landeszentralbanken; an de Spitze steht die Bank deutscher Länder. D50 Währungspolitik bestimmt der Zentralban, rat, der sich aus dem Präsidium der Bam deutscher Länder und den Präsidenten de Landeszentralbanken zusammensetzt. An de Spitze des Zentralbankrates, der völlig. abhängig entscheidet, steht Geheimrat Vo Grundsatz bei den dem Zentralbankti zur Verfügung stehenden Mitteln zur Sicht rung der Währung— Erhöhung des Diskon, satzes, Erhöhung der Mindestreserven un die„offene Marktpolitik“— ist die Baland zwischen Produktivität und Geldumlauf, der Geldumlauf größer als die Produktivitd so kommt es zu einer Inflation; ist die Pl duktivität größer, zur Deflation. Professor Schachtschabel beschäftigte sd dann mit der Lohn-Preis-Spirale und meinde man sollte lieber von einer Preis-Lolſ. Spirale sprechen. Er erwähnte dabei eint Rede des Bundeswirtschaftsministers, d vor kurzem in Iserlohn gehalten wurde un auf der Professor Erhard feststellte, ob wol keine Lohnerhöhungen und keine Prei- erhöhungen auf den Weltrohstoffmärktel eingetreten seien, sei es zu Preissteigerung gekommen. Eine Gefahr sah Profess Schachtschabel in der Ausdehnung des Witt schaftsvolumens im Kulminationspunkt eine! Entwicklung, die reebran geen nad einem Anstieg einen Abstieg bringt. Dies Wellenbewegung auszugleichen sei jetzt di. Aufgabe. Professor Schachtschabel perle sich auf Fachleute, als er meinte:„Das deut, sche Wirtschaftswunder steht uns ers bevor.“ Schl Weitere Lokalnachrichten S. 6 Bundes Stutt. Gesellsc ten, Noh hat am aum Abs Gesellscl präsiden appelliei Abkomm Forschur sor Hahn. der Max mit Bef: Deutsche schaftlic! grobem sprocher gaden 8. den Ans anderen wachsen Bei der Ges 6A Eßlin persone schen E Kurve 2 leitung worden. mit unb und ein Mädcher sitzende. dert unc alter Le bruch, d Schädel auf über ren. Die 15 Meter Säcki Dunkel! dene 14. nicht ge polizei ergeben, bisher a ten. Der Verbrech bestehen wurde v bisher 3 benutzte Rheinufe durch d worden. die Leicl ertrunke neun T Karin E ahnliche der gleic Auch da schwund Rheinufe Leiche d E Stutt; Wischen und eine burg fan gericht e jährig. vergange mit eine bracht h kährliche Gefängn dem jun nachdem ständige die Tat dexter 2 Emm burg 0 Kenzing Immend aufgefur ist das P hat sich zogen. D geschlos; brechen eee Ar. 6/ Donnerstag, 14. Juni 1956 BUNDES.-LANDLER-SEITE Stuttgart. Der Präsident der Max-Planck- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaf- ten, Nobelpreisträger Prof. Dr. Otto Hahn, at am Mittwoch in einer Festversammlung zum Abschluß der 7. Hauptversammlung der Gesellschaft in Anwesenheit des Bundes- räsidenten erneut an die Bundesregierung appelliert, über den Rahmen des Königsteiner Abkommens hinaus Bundesmittel für die Forschung zur Verfügung zu stellen. Profes- zor Hahn gab eine Entschließung des Senats der Max-Planck- Gesellschaft bekannt, in der mit Befriedigung festgestellt wird, daß im beutschen Bundestag die Lage der wissen- gchaktlichen Forschung in Deutschland mit großem Interesse für deren Bedürfnisse be- sprochen worden sei. Der Umfang der Auf- gaden sei jedoch durch die Notwendigkeit, den Anschluß an den Stand der Forschung in anderen Ländern zu finden, erheblich ge- pachsen. Bei der Erläuterung des Jahresberichts der Gesellschaft wies Professor Hahn vor UMS CHAU IN 8ADEN-WURTTEMB ERG Die ge. In zwei Teile gerissen 5 Saltos] Eßlingen. Ein mit vier Personen besetztes Sprünge] personenauto aus Kirchheim/Teck ist zwi- e erheb.“ hen Eßlingen und Mettingen in einer und ug. Kurve gegen einen Mast der Obus-Strom- An leitung geprallt und in zwei Teile gerissen „ Urban] worden. Während der Lenker des Fahrzeugs n Man-] mit unbedeutenden Verletzungen davonkam Ingebonz] und ein neben ihm sitzendes 18jähriges eifall er.] Mädchen unverletzt blieb, wurden die hinten Schumm] sitzenden Mitfahrer auf die Straße geschleu- e Kldeg dert und sehr schwer verletzt. Ein 26 Jahre ristische alter Lehrer erlitt einen tödlichen Genick tädte bruch, der vierte Insasse des Wagens einen A tädte] schädelbruch. Der Unfall ist wahrscheinlich iem Ei auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzufüh- muß nin] ren. Die beiden Teile des Wagens lagen rden, 15 Meter voneinander entfernt. meekloll Ungelöstes Rätsel t Säckingen. Noch immer hat sich das Dunkel um die seit dem 4. Juni verschwun- dene 14jährige Karin Heidt aus Säckingen nicht gelichtet. Auf den Aufruf der Landes- polizei hin haben sich mancherlei Hinweise ergeben, die eingehend nachgeprüft wurden, bisher aber noch zu keinem Ergebnis führ- ten. Der Verdacht. das Mädchen könne einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein, bleibt bestehen. Seit Karin zu Hause vermißt wurde und die Fahndung begann, hat sich bisher als einziger Fingerzeig das von ihr benutzte Fahrrad im dichten Unterholz des Rheinufers gefunden. Es war offensichtlich durch das Gebüsch gezerrt und versenkt worden. Die Kriminalpolizei nimmt an, daß die Leiche des Mädchens, wenn es im Rhein ertrunken ist, vom Strom nach acht oder neun Tagen freigegeben wird. Der Fall Karin Heidt wird in Säckingen mit einem ähnlichen Vorkommnis vor 1% Jahren in der gleichen Gegend in Verbindung gebracht. Auch damals fand man das Rad eines ver- schwundenen 16jährigen Mädchens am Rheinufer. Neun Tage danach wurde die Leiche der Vermißten geländet. Ende einer Liebesromanze Stuttgart. Die tragische Liebesgeschichte Wischen einem 23 Jahre alten Hilfsarbeiter und einer 16jährigen Schülerin aus Ludwigs- burg fand jetzt vor dem Stuttgarter Schwur- gericht ein gerichtliches Nachspiel. Der heute jährige Arbeiter, der dem Mädchen in der vergangenen Neujahrsnacht aus Eifersucht mit einem Stilettmesser sechs Stiche beige- bracht hatte, wurde wegen vorsätzlicher ge- kährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht billigte dem jungen Mann mildernde Umstände zu, nachdem der gerichtsmedizinische Sachver- ständige erklärt hatte, daß der Angeklagte die Tat in einem Zustand erheblich vermin- X derter Zurechnungsfähigkeit begangen habe. findet in iederver. ctenbör igen Er. r Mang. men de Schlau. ratsgtell rat üben haft hal Aus dem Zug gestürzt Emmendingen. An der Bahnstrecke Frei- burg— Offenburg wurde in der Nähe von Kenzingen ein 17 Jahre altes Mädchen aus Iinmendingen, Kreis Donaueschingen, tot aufgefunden. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das Mädchen aus einem Zug gefallen und hat sich dabei tödliche Verletzungen zuge- 2 0gen. Die Ermittlungen sind noch nicht ab- W Aufba! Prof. Dr. Hahn:„Mehr Mittel für die Forschung“ Bundespräsident Heuss unterstützt Appell an den Bund/ Hauptversammlung der Max-Planck- Gesellschaft beendet etwa 1000 Tagungsteilnehmern und Gästen ausführlich auf die schwierige Lage der Wis- senschaftler und besonders des wissenschaft- lichen Nachwuchses hin, dessen Ausbildung mangelhaft und dessen wirtschaftliche Situa- tion schlecht sei. Es sei unerträglich, daß vor- handene Lehrstellen nicht besetzt würden und daß für Hunderte von Studenten nur ein Professor zur Verfügung stehe. Professor Hahn bedauerte, daß Deutschland angesichts der beispielhaften Entwicklung der Atom- Wissenschaft in der Welt auf diesem Gebiet mit seinen finanziellen Aufwendungen und mit der Zahl seiner Sachverständigen weit am Ende stehe. Es müsse viel geschehen, wenn der Anschluß an diese Wissenschaft und an ihre praktische Anwendung auf fried- lichem Gebiet erreicht werden solle. Ueber die experimentierende Wissenschaft dürfe jedoch nicht die Unterstützung der Geistes- wissenschaften vernachlässigt werden. Es gehe nicht allein darum, den Stand anderer Länder zu erreichen, sondern um die Erhal- tung eines eigenständigen Kulturerbes. Bundespräsident Theodor Heuss begrüßte die Resolution der Gesellschaft und erklärte, dieser Appell an den Bund scheine ihm rich- tig geformt zu sein, Auch er wünsche vom Bund Ergänzungsleistungen für die Forschung über den Rahmen des Königsteiner Abkom- mens hinaus. Zu den Auseinandersetzungen um die Kompetenzen zwischen Bund und Ländern für die Bewilligung von Mitteln für Wissenschaft und Forschung erklärte Profes- sor Heuss, diese„Zuständigkeitsfeldzüge“ müßten auf ein Minimum reduziert werden, denn sie seien unerfreulich. Die Bürokratie solle nicht ein Prestigebedürfnis befriedigen, sondern die besten Leistungen anstreben. Professor Dr. Werner Heisenberg, Göt- tingen, vertrat in seinem Festvortrag über „Die Physik der Elementarteilchen“ die An- sicht, daß die Forschung von einem theoreti- schen Verständnis dieser Gebilde noch weit entfernt sei. Es werde wohl noch mindestens ein Jahrzehnt vergehen, bis die Naturgesetze vollständig bekannt sind, die die Eigenschaf- ten und Wechselwirkungen dieser kleinsten Bausteine des Atomkerns und der Atomhülle bestimmen. An der Festversammlung im Gustav- Siegle-Haus, die vom Stuttgarter Kammer- orchester unter Leitung von Generalmusik- direktor Professor Karl Münchinger einge- leitet und beschlossen wurde, nahmen neben dem Bundespräsidenten und mehreren Mit- gliedern der baden-württembergischen Lan- desregierung zahlreiche bekannte Persönlich- keiten des öffentlichen Lebens teil. Nobelpreisträger Prof. Dr. Werner Hei- senberg(Göttingen) hatte am Vortage auf Fragen der Pressevertreter geantwortet, es Werde noch„lange Zeit“ vergehen, bis in der Bundesrepublik aus eigener Kraft errichtete Atom- Kraftwerke in Betrieb genommen Werden könnten. Ob die Max-Planck-Gesell- schaft sich an der Arbeit des entstehenden Karlsruher Reaktors beteiligen werde, sei noch nicht entschieden. Prof. Heisenberg selbst will frühestens im Herbst nächsten Jahres von Göttingen nach München über- siedeln, da seine dortige Wirkungsstätte nicht eher fertiggestellt sei. Rheinschnelldampfer gesunken Der eta 2000 Personen fassende Schnelldampfer„Mainz“ der Köln- Düsseldorfer Fakrgast- Hotte auf dem Rhein ist am 12. Juni 1956 nach einem Zusammenstoß mit dem Motor- gut erschiſf„Elise gesunken. Nur wenig Fahrgäste befanden sich an Bord, die alle gerettet werden konnten. Unser AP-Bild zeigt die nach dem Zusammenstoß bei Koblenz aus dem See Wasser ragenden Oberbauten der„Mains“. Um die Bunker des Westwalls Beseitigung aller Wallanlagen würde 27 Millionen DM kosten Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof hat am Mittwoch entschieden, daß die Bunker, Hök- ker-Hindernisse und Panzersperren des ehe- maligen Westwalles in das Finanzvermögen der Bundesrepublik übergegangen sind. Je- doch ist es der Bundesrepublik untersagt, durch Entschrottung der Bunker die wert- vollen Eisenteile daraus zu entnehmen und dabei die Aecker und Grundstücke zu be- schädigen, die privates Eigentum der dor- tigen Landwirte sind. 2 4 44* Die„Mainz“ wird geborgen Kapitän schilderte Hergang der Schiffshavarie bei Koblenz Koblenz. In Koblenz haben am Mittwoch Besprechungen zur Bergung des am Vortage nach einem Zusammenstoß mit dem Motor- schiff„Elise“ gesunkenen Passagier-Schnell- dampfers„Mainz“ begonnen. Wir berichteten bereits gestern darüber. Die Bergung muß nach Ansicht des Wasser- und Schiffahrts- amtes Koblenz schnell erfolgen, da das quer im Strom liegende, 500 Tonnen große Schiff ein erhebliches Hindernis darstellt und die Strömungsverhältnisse des an dieser Stelle etwa 330 Meter breiten Flusses beträchtlich verändert. Die schweren Schiffshebeböcke der Kob- lenzer Schiffahrtsdiretion laufen am Don- nerstag früh nach Straßburg aus, um ein dort gesunkenes Schiff zu heben, dessen Ber- gung bereits vorbereitet ist. Die Schiff- fahrtsdirektion glaubt, daß die mit der Ber- gung der„Mainz“ beauftragte Firma des- halb wahrscheinlich schwere Hebekräne in Holland anfordern muß. Es ist geplant, das gesunkene Schiff mit Schwimmkränen zu umgeben und dann langsam anzuheben. Erst dann will man die Schiffswände dichten und den Raddampfer zur Reparatur nach Köln abschleppen. Das einer Neckar-Reederei gehörende Motorschiff„Elise“ setzte seine Fahrt am Mittwoch fort, nachdem die Verhöre durch die Wasserschutzpolizei beendet waren. Wie die Wasserschutzpolizei mitteilte, soll ein 18jähriger Matrose bis kurz vor dem Zusam- menstoß das Ruder der„Elise“ geführt haben. Der Kapitän habe dann erst das Steuer übernommen. Nach dem Rheinschiffahrtsrecht kann auch ein Matrose das Steuer bedienen, wenn er noch nicht im Besitz des Schifferpatentes ist. Allerdings muß der Kapitän dabei die Aufsicht führen. Der Kapitän des untergegangenen Schnell- dampfers„Mainz“ schilderte am Mittwoch Einzelheiten:„Es ist alles unheimlich schnell gegangen“, sagte er. Das Motorgüterschiff „Elise“ habe den angekündigten Backbord- Kurs nicht gehalten, als er bereits Signale gegeben und das Aufdrehen der„Mainz“ angekündigt hatte. Der Rammstoß erfolgte seitlich unweit des Radkastens. Auf dem Tischen gefallen. Er habe jedoch sogleich die Größe der Gefahr erkannt, SOS-Signale durch Sirene und Glocke gegeben und den sinkenden Dampfer mit voller Maschinen- kraft auf das etwa einen Kilometer ent- kernte seichte Neuendorfer Ufer zugesteuert. Im gleichen Augenblick eilten auch schon kleinere Schiffe heran und legten sich längs- seits der„Mainz“. Die Fahrgäste waren inzwischen von der Besatzung aufgefordert worden, in die anderen Schiffe überzusteigen. Jeder habe in Ruhe die Anordnungen be- folgt. Als letzte verließen die Besatzungs- mitglieder das Schiff. Zu einer solchen Maßnahme, so erklärte der Bundesgerichtshof, fehlten die geordne- ten Rechtsverhältnisse zwischen der Bun- desrepublik und den Grundstückseigen- tümern. Das Deutsche Reich habe es an ent- sprechenden Rechtsgrundlagen, Eateignun- gen oder Verträgen öffentlich- rechtlicher Art mangeln lassen. Anlaß zu der Entscheidung war die Klage eines Grundstückeigentümers aus der Pfalz, der im ersten Rechtszug beim Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen den Schrotthändler erwirkt hatte, der im Auf- trage der Bundesrepublik die Bunker aus- schlachtete. Der Bundesgerichtshof hat nicht eritschieden, auf welchem Wege die Bunker entfernt werden sollen, und ob die Grund- stückseigentümer die Möglichkeit haben, auf dem Rechtsweg den Bund zur Beseitigung der Westwallbefestigungen und zur Wieder- herstellung des alten Kulturlandes zu zwin- gen Vor dem Oberlandesgericht hatte die Bundesregierung seinerzeit erklären lassen, sie anerkenne zwar den Anspruch des Klä- gers auf Beseitigung und Einebnung der Bunker, es fehle jedoch eine gesetzliche Grundlage. l Die Beseitigung eines Bunkers erfordert 80 O00 DM. In der Westwallzone schätzt man, daß die Beseitigung aller Wallanlagen rund 27 Millionen DM kosten würde. Auf Uransuche im Schwarzwald Geologisches Landesamt prüft Verwertbarkeit der Funde Freiburg. Nach dem jetzigen Stand der Kenntnisse gibt es im Schwarzwald lediglich auf Erzgängen bei Wittichen im Kinzigtal Wirtschaftlich verwertbare Uranerze, doch ermutige auch der beachtliche Urangehalt in einzelnen Zügen der alten Schiefer des süd- lichen Schwarzwaldes und in Phonolithen des Hegaus zu weiteren Untersuchungen. Diese Feststellung trifft der Leiter des Geo- logischen Landesamtes für Baden-Württem- berg, Professor Dr. Franz Kirchheimer, in einem Bericht über die Tätigkeit seiner Dienststelle. Es wird Ernst Karlsruhe. Mit den ersten Erd- und Bau- arbeiten für den Karlsruher Atommeiler soll Ende Juni, Anfang Juli in Karlsruhe begonnen werden. Wie dazu in Karlsruhe verlautet, rechnet man damit, daß noch im Juni der Geschäftsführer für die Kernreak- tor-Bau- und Betriebs-GmbH ernannt wird. Ueber seine Person ist noch nichts bekannt. Fest steht jedoch, daß der Geschäftsführer nach seiner Ernennung unverzüglich im Ein- vernehmen mit der„Atom- GmbH“ alle an- fallenden Bauarbeiten für den zu errichten- den Atommeiler vergeben wird. Das Ge- lände, auf dem der Reaktor gebaut wird, Nach dem Bericht, der in dem soeben in Freiburg erschienenen ersten Band der Jah- reshefte des Geologischen Landesamtes ver- öffentlicht wird, unterhält das Landesamt seit 1952 im Bereich der uranerzführenden Gänge des Kinzigtals einen kleinen Untersuchungs- betrieb, der dem Aufwältigen alter Gruben dient und 1953 mehrere Kernbohrungen niedergebracht hat. Auch andere Erz- und Minerallagerstätten des Schwarzwaldes wur- den dem Bericht zufolge in enger Zusam- menarbeit mit Bergbauunternehmungen des Landes bearbeitet. So ergab die petrographi- sche Untersuchung einer 1954 erschlossenen alten Kobaltgrube in Sulzburg geringe Mengen von Uranpecherz. Der Urangehalt der Sulzburger Aufschlüsse wird mit 0, 03 bis 0,3 Prozent angegeben. Die Untersuchung von Manganerzgängen bei Eisenbach im Schwarzwald ergab Urangehalte bis zu 0,1 Prozent. Mit dem Geigergerät wurden ferner in den alten Bergbaugebieten von Alpirsbach und Reinerzau, wo noch im 18. Jahrhundert Kobalt gefördert wurde, Uranvorkommen nachgewiesen. Das Geologische Landesamt hofft, daß die Uranuntersuchungen im Schwarzwald bis Ende des Jahres Aufschluß darüber geben, ob die Vorkommen als Rohmaterial für die Gewinnung von Atomenergie verwertbar BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Teure Isolierbandreste Landstuhl. Sehr erstaunt sind westpfäl- zische Handwerksmeister über den Urteils- spruch des Landstuhler Schöffenrichters, der in diesen Tagen einen Kraftfahrzeughand- Werker aus Landstuhl wegen Zoll- und Ab- gabenhinterziehung mit einer Geldstrafe von 60 Mark und einem Wertersatz von 100 Mark belegte. Söllten amerikanische Kunden in deutschen Autoreparaturwerkstätten Reste von Isolierband, Werkzeugteile oder gar ge- ringe Mengen Benzin zurücklassen, weil sie keinen Wert mehr auf diese Dinge legen, so hat der deutsche Werkstättenbesitzer nach den von dem Richter zitierten Bestimmun- gen diese Dinge unverzüglich dem nächsten Zollamt zur Verzollung anzumelden. Eine überraschende Kontrolle von Beamten des Hauptzollamtes Kaiserslautern in der Werk- statt des verurteilten Mechanikers hatte nämlich solche Dinge zutage gefördert. Sie lagen verstaubt und verschmutzt in einer Kiste in der Werkstatt und mußten nun auch noch von amtswegen eingezogen wer- den. 20 000 Mark unterschlagen Landstuhl. Rund 20 000 Mark hat ein 29 Jahre alter Lohnbuchhalter einer bei alli- ierten Baumaßnahmen im Raum Landstuhl- Ramstein eingesetzten Großbaufirma seit i 1954 unterschlagen. Wie die Gendarmerie mitteilte, sind die Falschbuchungen des in- zwischen festgenommenen Buchhalters durch einen Zufall aufgedeckt worden. Der 29 jährige, dessen Name noch nicht bekannt wurde, will diese 20 000 Mark für seinen Personenwagen und zur Einrichtung einer Wohnung verwendet haben. 9000 Unfälle in vier Monaten Mainz. In den ersten vier Monaten die- ses Jahres haben sich in Rheinland-Pfalz 9226 Straßenverkehrsunfälle ereignet, bei denen 193 Personen getötet und 4869 verletzt wurden. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ging die Zahl der getöteten Per- sonen um fünf zurück. Dagegen erhöhte sich die Unfallzahl um über sechs Prozent und die Zahl der Verletzten um über acht Pro- zent. Im April wurden 2542 Unfälle mit 55 geschlossen, doch wird nicht mit einem Ver- Schiff habe es kaum eine Erschütterung ge- ist bereits vermessen. Auch alle Bäume auf G 1 bplik aus brechen gerechnet. 5 geben, nicht einmal Geschirr sei von den dem Grundstück sind gefällt worden. sind. Todesopfern und 1626 Verletzten registriert. entspfe“/ 4 i 5 aj An de nder. D tr alba, märkten gerungel Professdl les Wirt. kt eine! ig nach gt. Dies jetzt d 1 berief Jas deug ins er 1% arsch dacisaa zue Hen SUN 222 1 neuen Muncdetii Seite 8 MANNHEIM Donnerstag, 14. Juni 1956/ Nr. 1 Aus dem Polizeibericht: Von Lokomotive angefahren Tödlicher Unfall Ein 62jähriger Rangierarbeiter aus Ketsch wurde auf dem Gelände des Mannheimer Rangierbahnhofes von einer Lokomotive angefahren und tödlich verletzt. Der Mann War im Dienst, wollte die Gleise überqueren und kam hinter einem stehenden Güter- wagen hervor, so daß ihn der Lokomotiv- Führer zu spät bemerkte. Der Verunglückte gab noch Lebenszeichen von sich, erlag je- doch seinen schweren Verletzungen auf dem Weg zum Krankenhaus. Hobelspäne brannten In den späten Abendstunden fingen aus noch unbekannter Ursache auf einem Ruinen- grundstück in der Goethestraße Hobelspäne Feuer. Es bestand die Gefahr, daß das Feuer auf in der Nähe liegendes Bauholz über- greifen könnte. Die Feuerwehr löschte den Brand. Kioskeinbrecher geschnappt Bei einer Personenkontrolle in Ludwigs- hafen flel ein Mann auf, der Zigaretten mehrerer Marken in der Tasche hatte. Er wurde vernommen und gestand, daß er in Mannheim einen Kiosk aufgebrochen und ausgeraubt hatte. Woher stammt der Scheck? Im Hauptbahnhof wurde ein 26jähriger Arbeiter von der Bahnpolizei festgenommen und der Kriminalpolizei übergeben. Der Mann hatte vor einiger Zeit einen gestoh- jenen Scheck über 50 Dollar bei einem Gastwirt in Zahlung gegeben. Er behauptet, den Scheck von einem zur Zeit im Landes- gefängnis sitzenden Bekannten erhalten zu haben. Die Geschichte bedarf noch der Auf- klärung. Acht leichte Unfälle Am Dienstag wurden von der Polizei acht Verkehrsunfälle aufgenommen. Es entstand nur geringer Sachschaden. Eine Person wurde leicht verletzt. Ochse wird aufgespießt d uf dem Paradeplatz Zum Richtfest am Theaterneubau am 28. Juni hat sich die Tombola-Leitung eine kuli- nmarische Ueberraschung ausgedacht: Ein gan- zer Ochse soll aufgespiegt werden und über Holzkohlenfeuer auf dem Paradeplatz ge- braten werden. Man hofft, daß der Braten- duft die Mannheimer aus der Breiten Straße und den Planken anlocken wird. Am Erlös für das gebratene Fleisch ist die Tombola beteiligt. Der erste Prämiengewinn, ein Lloyd- Personenwagen, der zugunsten der Tombola verfallen war. kommt jetzt in eine „Veberraschungsserie“ von 50 000 Losen. Da- mit erhöht sich die Gesamtlosenzahl auf 1 250 000. 0 Wohin gehen wir? Donnerstag, 14. Juni Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.15 Uhr: „Das Leben ist Traum“(Theatergemeinde Nrn. 15 000 bis 15 925). Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Wunschkonzert, 5. Symphonie von P. J. Tschaikowsky(auf Schallplatten). Filme: Planken: Die goldene Brücke“; Al- ster:„Die tätowierte Rose“; Capitol:„Eine Stadt geht durch die Hölle“; Palast:„Sizilia- nische Leidenschaft“, 9.50, 11.50, 22.20 Uhr: „Straße des Terrors“; Alhambra:„Frucht ohne Liebe“; Universum:„Kronprinz Rudolfs letzte Liebe“; Regierungsrat Böttcher: Es bedarf fundierter Beweise. Streitfall Großkraftwerk gegen Isolations AG Verwaltungsbeschwerde beim Regierungspräsidium soll schnell entschieden werden In unserer Ausgabe vom 30. Mai berich- teten wir über die Kontroverse zwischen dem Großkraftwerk und der Isolation-AG, die 47 Erkrankungen asthmatoider Art zum Gegenstand hat. Angeblich sollen die 47 An- gestellten des Großkraftwerks durch Ab- gase der sogenannten DD-Lacke krank ge- worden sein. Rechtsrat Demke hatte im Mai eine polizeiliche Verfügung gegen die Iso- lation AG erlassen, gegen die am 29. Mai von der Firma Verwaltungsbeschwerde beim Regierungspräsidiam Nordbaden in Karls- ruhe eingelegt wurde. Im folgenden schil- dern wir ergänzende Einzelheiten und neue Aspekte zu diesem umstrittenen Fall. Die Redaktion Seit einigen Tagen liegt die Verwaltungs- beschwerde der Isolation Ad beim Regie- rungspräsidium Nordbaden. Der zuständige Sachbearbeiter, Regierungsrat Meckenauer, wird— wie er telefonisch versicherte— alles daransetzen, um nach Studium der ein- gereichten umfangreichen Akten eine schnelle und gerechte Entscheidung zu tref- ken. Er wird die sich in den Kernpunkten widersprechenden Gutachten(für das Groß- kraftwerk Gewerbemedizinalrat Dr. Schür- mann, Wiesbaden; für die Isolation AG der Sachverständige der Bayer-Werke, Lever- kusen, Dr. Ehrlicher) gegeneinander abwägen müssen. Der Regierungsrat schon in Wochenfrist zu einem Entschluß kom- men. Wi Will Die Verwaltungsbeschwerde der Isolation AG stellt u. a. folgende Erwägungen an: 5 ihr Auftreten(der Erkrankungen) in dem vom Großkraftwerk angeführten Um- fang läßt unseres Erachtens den Schluß zu, daß die Ursache nicht Abgase der Isolation 4 sondern des Großkraftwerks selbst sind Zu dieser Annahme sagt Groß- kraftwerk- Jurist Dr. Höpp:„Wir können nachweisen, daß vor rund zehn Jahren(also lange vor dem Auftreten der sich 1953 erst- malig zeigenden Errkankungen, d. Red.) in unserem Werk I bereits die gleiche Menge Rauch erzeugt wurde!“ Dr. Höpp führt wei- ter aus:„Es sind Fehler im Hinblick auf Untersuchungsmethoden und darau ge- zogenen Schlußfolgerungen im Gutachten von Dr. Ehrlicher gemacht worden. Das ist verständlich, denn sonst sähe sich evtl. das Bayer-Werk einer Haftung für die Er- krankungen bei uns ausgesetzt.“ Als stich- haltigen Gegenbeweis zum Ehrlicher-Gut- achten verweist der Jurist auf eine kürzlich erschienene Broschüre des Bundesarbeits- ministeriums über MAK- Werte(„Maximale Arbeitsplatzkonzentration schädlicher Gase und Schwebestoffe“ 1955). Das ädliche Des mod ur 7(die giftigste Lackart der DD-Lacke) ist allerdings nicht darin auf- geführt; über Desmodur T existieren auch in den USA nur die MAK- Werte eines pri- vaten Laboratoriums. In der Broschüre eißt es u. a.:„MAK Werte sollen ständig überprüft und geändert werden.“ Di Fragen müssen sehr ernst genom- men werden. Professor Dr. Baader(Universi- tät Münster), ein Fachmann für Berufs- Krankheiten, hat kürzlich auf einer inter- nationalen Tagung in Saarbrücken die schäd- liche Wirkung von DD-Abgasen eingehend behandelt und von vier Todesfällen aus seiner Praxis berichtet. Mit dem notwendigen Ernst behandelt natürlich auch die Isolations- A den gesamten Fall. Eine Stellungnahme des Werkes werden wir voraussichtlich in der nächsten Nummer veröffentlichen kön- nen.) Gutachter Dr. Schürmann bezweifelt die Schlugfolgerungen Dr. Ehrlichers, vor allem Geshalb, weil Dr. E. aus Leverkusen nur an einem Tag in Mannheim eine Messung vorgenommen hat. Er äußerte:„Eine ein- Eine Million Iombola-Lose verkauft Wertvolle Gewinne: Von der Kordeluhr bis zum Breitschwanzpersianer In diesen Tagen wird, wie schon berich- tet, das millionste Los der Nationaltheater- Tombola auf dem Paradeplatz verkauft. In knapp sieben Wochen wurde dieses fabel- hafte Resultat erzielt. Der glückliche Los- käufer, der die Prämienschein- Nummer 1 000 000 vorweisen kann, erhält einen Preis, und zwar eine Sonderprämie in Form eines Einkaufgutscheines in Höhe von 100,— DM, den die Firma Engelhorn& Sturm zusätz- lich gestiftet hat. Der Gewinner muß sich deshalb am Gewinnausgabehaus der Thea- ter-Tombola melden.— Seit Veröffentlichung der letzten Liste wurden neben vielen Ge- winnen im Wert bis zu 100.— DM, 66 große Gewinne(Wert bis 685, DM) gezogen. Gewonnen wurde: eine Haendharmonika (685 Mark) von Frau Seiler, Rheinau, Re- laisstraße 85; eine Breitschwanzpersianer- jacke(650) Mark) von Fritz Nötzold, Heidel- berg, Röderweg 7; ein Wallaby-Pelzmantel (590 Mark) von Frau Göhring, Q 2,4; ein Elektro- Kühlschrank(448 Mark) von Heinz Sostmann, D 2,1; eine Couch(375 Mark) von Frau Heid, D 4, 5; ein Leseschrank(295 Mark) von Edmund Kirch, Frankenthal; ein Sessel (295 Mark) von Frau Schulz, L 6, 12; ein Polstersessel(240 Mark) von Hermann Ket- tenring, Ludwigshafen, Bayernstrage 61; eine Schaumgummi- Matratze(193 Marl) von Kurt Mäder, Ulmenweg 23; ein Kohlebade- ofen(132 Mark) von Frau Jahn, Neudet- tesau, Waldstraße 35; zwei Durchlauferhitzer (je 125 Mark) von Fritz Glattacker, Kabel- straße 17 und von Frau Volk, Neckarau, Eugen-Richter-Straße 6; ein Tafelservice (260 Mark) von H. Rieband, U 6, 9; eine Kordeluhr(105 Mark) von Gustav Lehnert, Neckargemünd, Ziegelhauser Straße 18; eine Kordeluhr(100 Mark) von Frau Heinrich, UG, 9; ein Badeofen(132 Mark) von Horst Rutkowski, Frankenthal, Veldenstraße 5; eine Schreibtischgarnitur(110 Mark) von Rosel Mayer, Ludwigshafen, Schwanen- straße 10; ein Kleid(138,50 Mark) von Hans Patenkirchner, Gartenfeldstraßge 3; ein Plat- tenspieler(189 Mark) von Frau Pfister, K 4, I; ein Anzugstoff(128 Mark) von Frau Heid, D 4, 5; eine Bettumrandung von Willi Seitz, Seckenheim, Kloppenheimer Straße 54; ein Kofferradio(150 Mark) von Frau Winkler, Humboldtstraße 9; ein Mantelstoff(100 Mark) von Hans Umstätter, Sandhofen, Gerns- heimer Straße 5; drei Einkaufsgutscheine über je 100 Mark von Frau Bornschein, Halle/Saale, von Georg Kruse Eschkopf- straße 1 und von Frau Wieland, Viernheim, Friedrichstraße 39. 20 Der Sängerchor Saarlouis wird mit etwa 80 Sängern am 11. und 12. August den Rheinauer Arbeiter-Sängerbund besuchen. Die Bevölkerung von Rheinau wird gebeten, für die Gäste kostenlose Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung zu stellen. An- meldungen an Willy Haag, Bruchsaler Straße 65. Am„Tag der deutschen Einheit“, am Sonntag, 17. Juni, sind alle öffentlichen Ge- bäude zu beflaggen. malige Luftmessung besagt nicht viel. An anderen Tagen kann die Abgase-Konzen- tration stärker sein. Die allergische Wirkung der Abgase von DD-Lacken ist zwar an- nehmbar, bedeutet aber eine RBagatellisie- rung, denn Desmodur T ist ein Blau- s Aure- Abkömmling. In Deutschland fand man es bisher leider nicht für nötig, MAK-Werte für Desmodur T festzustellen. Bei dem Pflanzenschutzmittel E 605 war es dasselbe. Erst als Vergiftungen, Morde und Selbstmorde auftraten, entschloß man sich zu Gegenmaßnahmen.“ Für die zuständige Aufsichtsbehörde er- geben sich neben der großen Verantwortung kür die Gesundheit der Betroffenen noch juristische Probleme, auf die besonders deut- lich in einem Bericht des Stutfgarter Regierungsrats im Arbeitsministerium, Bött- cher, an das Justizministerium von Baden- Württemberg hingewiesen wird. Hier heißt es U. à.:„Die Anwendung des Polizeirechts mit schwerwiegenden Maßnahmen(gemeint ist die von Rechtsrat Demke unter Umstän- den geforderte Schließung der Isolations- Lackabteilung) und die Einlage eines Straf- verfahrens wegen fahrlässiger Körperver- letzung bedürfen sorgfältiger fundierter Be- weise, wenn die Verwaltungsbehörde, Amt für öffentliche Ordnung und das Gewerbe- aufsichtsamt als Gutachter nicht Regreß- klagen gegenüberstehen wollen. Den Be- schwerdeführern steht es jederzeit frei, den Privatklageweg gegen die Isolation AG zu zu beschreiten.. Das bedeutet, daß die Aufsichtsbehörden eine Verantwortung für eine durchgreifende Maßnahme gegen die Isolations-Ad nicht übernehmen wollen. Was kann zur Abhilfe des leidigen Zustan- des getan werden? Die Isolation AG kündigt in ihrer Verwaltungsbeschwerde an, daß sie bereits Versuche zum Auswaschen der Ab- gase unternimmt, daß sie alle Abgase später zusammenführen und durch einen 60 Meter hohen Schornstein ablassen will. Kosten des Reinigungsverfahrens: 270 000 Mark. Mittler- weile hat sich eine Schweizer Firma gemeldet, die mittels Verbrennungskammern dureh mechanische Gasreinigung die DD-Lackgase verbrennen und damit unschädlich machen Will. Die Kosten dieses Verfahrens sind uns unbekannt. H-e Sportfest im Luisenpark fiel ins Wasser Die evangelische Jugend wird es am 23. und 24. Juni nachholen Die evangelische Jugend Mannheim zählt zu den großen Verbänden unserer Stadt und hat in Jugendpfarrer Fritz Lang einen Mann, der die Jungen und Mädel zu be- geistern versteht. Ein großes Fest sollte am letzten Wochenende das Bezirksjugendsport- fest auf dem Planetariums-Platz werden, doch das Wetter machte einen Strich durch die Rech- nung. Obwohl es in Sturzbächen regnete, hatten sich etwa 400 Jugendliche im alten Luisenpark versammelt. Angesichts der unter- Wasser stehenden Aschenbahn mußte das mit Spannung erwartete Sporttreffen Ab- geblasen werden. am Abend jedoch traf man sich im Ge- meindehaus der Lutherkirche. Dort sprach Sportjournalist Hans Hofmann von der „Jungen Stimme“(Stuttgart) über„Aktuelle Fragen des Sports“. In seinen interessanten Ausführungen bemerkte der Redner mit Be- dauern, daß im Gegensatz zu manchem anderen Land bei uns nur knapp vier Pro- zent der Jugendlichen aktiv Sport treiben. Es sei festgestellt worden, daß von den eee Prominenten- Glückwünsche: Gisela Holzinger ist aus der Mang neimer Schauspielschule ker vorgegangen und war am Nationaltheater von 1942 bis 58 engagiert. Herbert Maisch, der sie in Mann. eim gefördert kat, holte sie an die Städt. schen Buhnen Köln, wo sie heute erste Rollen inres Faches spielt. Frau Holzinger sandte an die Organisations. leitung der Tombola folgende Grüße und Wünsche:„Die schönste Iheaterstadt mit den idealsten Theater- Publikum wird immer Mannheim bleiben! Als echtes Mannheimer Kind liebte ich von Jugend kuf das National. peater. Dort empfing ich meine ersten, großen Theater- Eindrücke, auf seiner Bühne maeht ich die ersten Schritte als Schauspielerin, don verbrachte ich spater meine glücklichsten Theaterjahre und erfüllte den Traum meiner Kindheit: am Mannheimer Nationaltheater: viele, große klassische Rollen zu spielen, A die Jahre seit der Zerstörung dieses geliebte Hauses steht eine Fotografie davon auf mei. nem Schreibtisch und nichts wünsche ich meh, als eine baldige Fertigstellung eines neues, schönen Haduses. Gisela Holginger“ heutigen Jugendlichen etwa 50 Prozent an körperlichen Gebrechen leiden, von denen sich viele durch sportliche Betätigung in det frischen Luft vermeiden liegen. Vernünftig betriebene Leibesübungen sollten daher au breiter Ebene gefördert werden. Das müss schon in der Schule anfangen. Als muster, gültig stellte Hans Hofmann die Industrie stadt Gelsenkirchen beraus, wo man mi „Sportplätzen der offenen Türe“, bei denen Jungens von der Straße weg zur sportlicher Betätigung angehalten werden, recht pos tive Ergebnisse erreicht habe. Ziel sei nich die Spitzenleistung, vielmehr eine sportlich Betätigung, die die Lebensfreude hebe. B. dem Mangel an Sportplätzen appellierte an die Bereitwilligkeit der Sportvereine, aud der evangelischen Jugend ihre Anlagen d Verfügung zu stellen; zum Wohl der Jugend die durch Ausübung des Sports von viele Gefahrenherden ferngehalten werde. Der Vortrag fand dankbare Aufnahm Das Sportfest aber wird nun am 23. Un 24. Juni nachgeholt. 5 8 Sie bekommen ihren gewohnten VOX- Kaffee quch fi und fertig gemahlen. Das ist bequem för Sie undd hat gußerdem noch einen besonderen Vorteil: Der im Tropo- Verfahren gemahlene VOX- Kaffee ist durch seine spezielle Feinstkörnung viel ergiebiger und besonders gut zum Filtern geeignet. VOX, Kaffee gemahlen' gibt's immer rösffrisch, Wie Sie es von VOX gewohnt sind. So genießen Sie immer die ganze Fülle des natürlichen Kaffee- Aromas. INRAFFEE bei nervösem HMogen in Apoth og. o ON J. 50 Tiermarkt Schöne rote Langhaardackel, r Ver m Waldhof, Moosgasse 34. Trippel, Alphornstraße 21 alt, zu verkaufen.— Heidelberg, Römerstraße 50, Telefon 2 30 08 ietungen Gutmöbl. Zim. m. Bad(60, DM) so- fort an Dame zu verm. Schipper, Schuppen z. Unterst. v. El.-Auto od. dergl., 10, monatl. zu vermieten. 3 Mon. „ 5 nicht alles Gold was glänz So manches wird einem angeboten. gel Vogelsang DUFTe, dem charaktervollen Tabak börgt fast 100 jährige Erfahrung för die Güte dieser Mischung. 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Pferde das auf Rick zu ereignet Verweie Feue 5 In d. pia-Stäl Feuer a Pferden anstalt, Höhe h Feuerwy den det Stallgeb wolken ehe es einzufar Unte men un len her sich aue wurden pflockt. Brand die Sta Augenz schen schnaub Auf der Bre Auswir! fürchtet Aufregi vorüber beim J. machen EIN Uebe „Anf Nr. 135 r. 135/ Donnerstag, 14. Juni 1956 MORGEN 818. 8 Elf Teams beim Geländeritt ausgefallen: ene Die deulsche Hlannschafi hielt ihren zweiten Platz In der Einzelwertung schob sich August Luetke-Westhues nach fehlerlosem Ritt auf die zweite Stelle vor Der zweite und schwierigste Teil der Olympischen Viel- seitigkeitsprüfung der Geländeritt brachte der deutschen Equipe am Mittwoch bei den olympischen Reiterspielen einen weiteren Erfolg. Sie konnte ihren bei der Dressurprüfung in der Mannschaftswertung errungenen 2. Platz hinter Großbritannien halten und August Lütke-Westhues auf „Trux von Kamax“ schob sich nach einem prachtvollen Geländeritt, der mit 64,73 Gut- unkten belohnt wurde, in der Einzelwertung mit 64,87 Strafpunkten von der 24. auf die weite Stelle vor. Otto Rothe auf„Sissi“ plc W SO GKHMO NUN mußte dagegen Rothe kam mit„Sissi“ nach einem guten Rennbahngalopp auf der Geländestrecke zu insgesamt 80 Fehlern. 20 davon gab es für ein einmaliges Verweigern beim Einsprung in den„Ententeich“. Am letzten Hindernis kam„Sissi“ von den Beinen und zog sich durch einen Sturz noch einmal 60 Straf- punkte zu. Klaus Wagner erschien am kritischen Hindernis Nr. 22 ausgerechnet in dem Augenblick, als das später erschossene Pferd „Iller“ aus dem Graben gezogen werden sollte. Außerdem befand sich dort noch ein Schweizer Pferd, das verweigert hatte. Durch die Ansammlung der Pionier-Soldaten, die Hilfe leisteten, entstand eine unklare Situa- tion, die noch größer wurde, da das Hin- dernis noch nicht wieder vollständig her- gestellt war. Wagner hatte hier zwei Ver- Weigerungen und kam einmal aus dem Sat- tel. Allerdings wurde nach längerer Ver- handlung vom Schiedsgericht entschieden, daß der Reiter durch seine Schuld nur ein einmaliges Verweigern verursacht hatte. letzten Teilprüfung, dem Jagdspringen am Donnerstag, in der Einzelwertung an zweiter Stelle steht.„Trux“ ging im Gelände außer- ordentlich frisch und sicher. An dem berüch- tigten Hindernis Nr. 22 kam er ebenfalls in einem Augenblick an, als dort ein Pferd ge- stürzt war und ein anderes verweigert hatte. Dennoch nahm„Trux“ den schwierigsten aller Sprünge mühelos. Das Jagdspringen am Donnerstag wird nun über den Olympiasieg in dieser Prüfung entscheiden. Der Geländeritt stellte an Reiter und Pferde höchste Anforderungen. Der größte Teil des Geländes war völlig aufgeweicht und zum Teil regelrecht versumpft. Es gab daher auch zahlreiche Stürze, die nicht im- mer glimpflich endeten. Mit gebrochenem Bein vollendete ein Türke, sich in Schmerzen windend, den Ritt, um eine Disqualifikation seiner Mannschaft zu verhindern. Ein an- derer Türke mußte nach einem schweren Sturz im Wald von einem Hubschrauber mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus einen ersten Platz in der Einzelwertung an August Lütke-Westhues hingegen er- gebracht werden. Auch der Amerikaner den Schweden Petrus Kastenman auf ledigte die ganze Hindernisstrecke fehler- Burton erlitt bei einem Sturz eine leichte Mann-„uster“ Abgeben, der sein Strafpunktkonto frei und erreichte hier 43,78 Gutpunkte. Gehirnerschütterung, kletterte aber wieder gen und auk 46,53 Punkte reduzieren konnte. Otto Vorher hatte er schon auf der Rennbahn aufs Pferd und hielt bis zum Ende durch. Ein bis(945 n Mann. 2 Städdti. e Rollen aisationt. ße und mit den Rothe fiel mit 148,04 Strafpunkten auf den II. Platz zurück. Klaus Wagner konnte ein Grabenhindernis erst nach längerer Warte- zeit nehmen, da vor ihm ein Pferd gestürzt war und noch im Graben lag. Er wurde des- halb bis zur endgültigen Entscheidung mit 233 Strafpunkten belegt und steht an 23. Stelle. den dritten Platz in der Einzelwertung nimmt der Sowjetrusse Baklytschkin auf 20,95 Gutpunkte gesammelt, so daß er seine Position wesentlich verbesserte und vor der Rumäne brach sich drei Rippen und erlitt außerdem eine Schulterquetschung. Eine Aufgabe für Mathematiker: fflitita)„Zehnkampf des Neilsporis“ 11„Gimnast“ mit 76,65 Strafpunkten ein, ge- Die Ausrechnung ist ein Zahlenspiel zwischen Plus und Minus National] folgt von Weldon( roßbritannjen) auf Die Military, früher eine gute Erprobung in Helsinki der schwedische Sieger H. von n, großen] ilbarrve mit 85.48 Stratpunkten und dem der Offizierspferde— daher ihr Name—, Blixen-Finecke auf Jubal 28,33 Minuspunkte e mache] ßulsaren Krmoff auf„Euphoria“ mit 101,23 heute eine siebenteilige Konkurrenz als hatte. Die Ausfallquote ist relativ hoch; denn rin, don Strafpunkten. Krone der Reiterei, vergleichbar mit dem 1952 schieden bei 59 Reitern aus 21 Nationen Aelichsten Von den insgesamt 19 gestarteten Mann- Zehnkampf der Leichtathleten, müßte eigent-— in Stockholm 57 aus 19 Ländern, die alle n meien] Shakten haben nur acht die ersten beiden lich offiziell den Namen„Olympische Viel- Equipen entsandten— 25 Teilnehmer aus. zalthente:] Prütungen überstanden. In der Mannschafts- seitigkeitsprüfung“ führen. Denn eine aus- Nur hochklassige, ausdauernde, nervige elen Al wertung liegt Großbritannien mit 311,48 wendig zu reitende 12-Minuten-Dressurauf- Pferde mit sämtlichen guten Eigenschaften geliebten] Strakpunkten an erster Stelle, Deutschland gabe mit 31 Lektionen zum Auftakt, ein aus eines Elitepferdes und Reiter, die das Abe. auf ne.] mt wut kerl kundten und Ksnade mat fünt Teilstrecken über insgesamt 34 850 m des Reitens voll beherrschen, haben in der ich meien z dunkten Dahinter commen Hustralien zusammengesetzter Geländeritt am zweiten Military Aussicht auf Erfolg. Dazu ist eine DRch EINEN Srunz fast am Ende der Ouerfeldeinstrecke beim Geländeritt der s neuen] mit 578.48 Punkten, Italien mit 641,14 Punk- Tag— davon 3600 m mit zwölf Hindernissen jahrelange Ausbildung erforderlich. Vom Vielseitigkeitsprüfung mußte Otto Rothe auf„Sissi“ Strafpunkte einstecken und ver- ten. Argentimen mit 1 Punkten, die jn Rennbahngalopp und 7650 m mit 33 Hin- Himmel gefallene, plötzlich auftauchende lor seinen ersten Platz in der Einzelwertung.— Unser Bild: Otto Rothe auf„Sissi“ oleinher] Sowietunion pait 1032.33 Punkten und die dernissen querfeldein—, und das abschlie- Wunderpferde und reiter gibt es hier nicht! nimmt eines der 33 Hindernisse auf der 7650 Meter langen Strecke. AP- Foto zer ozent an n denen ig in det rnünftiz aher auf a8 müss muster dustrie man mi ei dener ortlichen cht pos sei nich portlich lebe. B- lierte e ine, aud agen d e Jugene 'n viele 8 ufnahm 23. Un K. rar küren. ieee, Frische 2 8 1.0 Schweiz mit 1260,90 Punkten. Gesprengt und damit disqualifiziert wur- den die Mannschaften Schwedens, Dänemarks, Bulgariens, Finnlands, Rumäniens, der Tür- kei, Portugals, Irlands, Spaniens und der Vereinigten Staaten. Die 34,850 km lange Geländestrecke er- wies sich wie erwartet als die schwere Prü- kung auf Herz und Nieren, als die sie von vornherein von den Fachleuten bezeichnet worden war. Die 7,650 km lange Querfeld- einstrecke brachte viele Ausfälle. Als großer „Ausscheidungssprung“ erwies sich diesmal das Hindernis Nr. 22, ein nach dem Muster des Döberitzer Rheingrabens gebauter Sprung. Hier war es erforderlich, daß die Pferde den richtigen Absprung fanden, um das auf der geraden Sohle stehende Klobige Rick zu überwinden, An diesem Hindernis ereigneten sich viele Stürze und zahlreiche Verweigerungen. Feuer in der Olympia-Reithalle Pferde nahmen keinen Schaden In der Reithalle der Stockholmer Olym- pla-Ställe brach am Mittwochnachmittag ein Feuer aus, Nach den ersten Berichten ist den Pferden jedoch nichts passiert. Die Trainier- anstalt, aus der die Flammen bis zu 30 m Höhe herausschossen, wurde zerstört. Der Feuerwehr gelang es jedoch, ein Uebergrei- len der Flammen auf die umliegenden Stallgebäude zu verhindern. In den Qualm- wolken rasten Dutzende von Pferden herum, ehe es den Stallknechten gelang, die Tiere einzufangen und an Bäumen anzubinden. Unter den Pferden, die wegen der Flam- men und des dichten Rauches aus den Stäl- len herausgeholt werden mußten, befanden Bende Jagdspringen bilden eine umfassende Erprobung für Pferd und Reiter. Die Ausrechnung ist ein Zahlenspiel zwischen Plus und Minus. In der einleiten- den Dressur gibt es maximal 396 Gutpunkte. Die Differenz zwischen ihnen und den tat- sächlich erzielten ergibt in Minuspunkten das Ergebnis. Darüber hinaus werden noch Minuspunkte für Verreiten oder Zeitüber- schreitung angekreidet. Beim Rennbahn- galopp erhält der Teilnehmer bei einer Ge- schwindigkeit von 600 bis 690 m in der Minute bis zu 36 und in der Querfeldein- strecke bei 450 bis 570 m bis zu 72 Gut- punkte. Schnelleres Reiten findet keine Be- rücksichtigung, wird aber die Mindestzeit überschritten, dann sibt es Strafpunkte. Diese Regel erstreckt sich auf alle Gelände- strecken und das abschliegende Jagdspringen. Minuspunkte erhält der Teilnehmer auch für Ungehorsam, Sturz von Reiter oder Pferd, Abwerfen von Hindernissen— jedoch nur im Jagdspringen— und Umreiten von Be- grenzungsflaggen. Bisher erreichten nur vier Starter in großen internationalen oder vorolympischen Militarys Pluspunkte als Endergebnis. So 1948 bei den Londoner Spielen der Franzose M. B. Chevalier auf Aiglonne, während 1952 Kaum glaublich— aber wahr: endlich mal wiedef ein deulsche: Jußball- Sieg Die verjüngte deutsche Mannschaft schlug vor 28 000 Zuschauern in Oslo Norwegens Vertretung mit 3:1(1:1) Toren Deutschlands verüngte Nationalelf be- siegte am Mittwoch im Osloer Ullevaal- Stadion vor 28000 Zuschauern Norwegen 3:1(1:). Torschützen waren Dybwad(18. Mi- nute), Schönhöfft(28.), Bäumler(47), und Biesinger(55. Minute). Ausgerechnet das 13. Spiel nach der Fußballweltmeisterschaft brachte der deutschen Elf an einem 13. nach einer langen Serie von Niederlagen endlich wieder einen Erfolg. Die Mannschaften stellten sich dem hol- ländischen Schiedsrichter Van der Meer: Norwegen: Hansen(Sparta Sarpsborg), Bakker(Asker), Falck(Viking), Legernes (Molde), Svenssen(Sandefjord), Hernes(Lyn Oslo), Kotte, Dybwad(beide Steinkjer), Sand- engen(Vestfodden), Kristiansen(Asker), Nilsen(Fredrikstad). Deutschland: Sawitzki(SV Sodingen), Erhard(SpVgg. Fürth), Juskowiak Fortuna Düsseldorf), Dörner(1. FC Köln), Wewers Zufriedene Gesichter bei den 800 Zuschauern: Waldhof-Siurm ließ keinen Wunsch offen Halbrechter Lehn vierfacher Torschütze/ Waldhof— Viernheim 7:1(3:1) Leichter als erwartet war die Aufgabe, die sich der SV Waldhof gestern abend mit lagen Holzschuhs und Bolleyers zu keinem Erfolg führten. Dennoch darf den Südhes- (Rot- Weis Essen), Mai(SpVgg. Fürth), Bäumler(Eintr. Frankfurh), Schröder(Wer- der Bremen), Biesinger(BC Augsburg), Pfaff (Eintr. Frankfurt), Schönhöfft(VIL Osna- brück). Schon nach wenigen Minuten fällt das dem Auge wohltuenden Kombinationsspiel der deutschen Mannschaft auf, das aber nutzlos bleibt, weil die norwegische Abwehr hart und energisch eingreift. Die norwe⸗ gische Mannschaft bevorzugt englisches Steilpaß- Spiel und kommt damit immer wieder überraschend und gefährlich vor das Tor. Ehe die ersten zehn Minuten vergangen sind, gibt es eine große Torchance für Nor- Wegen. Juskowiak und Wewers werden vom norwegischen Innensturm ausgespielt. Die Norweger sind schneller, aber ehe Dybwad zum Schuß kommt, kann Erhard mit einem verwegenen Rückzieher den Ball in die Feldmitte zurückbringen. Die Deutschen haben sich nach zehn Mi- nuten besser gefunden. Sie werden zeitweise überlegen, besitzen aber nicht die Energie und Schnelligkeit der norwegischen Mann- schaft. Mai begeht in der 12. Minute einen klaren Fehler, indem er den Ball unnötig nach innen spielt. Der deutsche Linksaußen Schönhöfft gefällt durch einige ausgezeich- nete Flankenläufe, allerdings macht sich bei Die zweite Halbzeit beginnt mit wesent- lich besseren Leistungen auf deutscher Seite. Schon in der 47. Minute heißt es 2:1 durch Bäumler, der für Torwart Hansen unhaltbar die deutsche Führung erzielt. Dieser Treffer gibt der deutschen Mannschaft Auftrieb. Es folgen spannende Szenen vor dem norwegi- schen Tor, während die Platzelf nur noch gelegentlich durchbricht. In der 55. Minute schießt Deutschland einen etwas umstritte- nen dritten Treffer. Biesinger ist auf der Iinken Seite durchgebrochen. Die Norweger reklamieren„abseits“ und der schwedische Linienrichter hebt seine Flagge hoch. Schiedsrichter van der Meer läßt Biesinger weiterlaufen, der am hilflosen Torwart vorbei zum 3:1 einschießt. lit diesem Vorsprung wächst die Leistung der deutschen Mannschaft. Norwegen ver- sucht einen Zwischenspurt, scheitert aber an der jetzt aufmerksamen deutschen Abwehr, aus der der Kölner Dörner herausragt. Die Kampfkraft der Platzelf läßt dann nach, während Deutschland leicht überlegen ist. Auf deutscher Seite gab es nur wenig Spieler, die von Beginn an eine gute Form zeigten und die neunzig Minuten lang durch- hielten. An erster Stelle ist der rechte Lau- fer Dörner zu nennen, der manche gefähr- liche Situation meisterte. Mittelläufer We⸗ ahrt sich auch die deutschen und britischen. Sie der Verpflichtung des badischen Amateur- sen bescheinigt werden, daß sie vor allem in ihm ein gewisser Mangel an Kombinations- Wers und auch Rechtsaußen Bäumler Spiel- wurden zunächst auf freiem Gelände ange- meisters Amicitia Viernheim zu einem der ersten Halbzeit im Mittelfeld eine min- spiel bemerkbar. ben vorzüglich, während Pfaff als Halblinker ven pot. Etwa eine Stunde, nachdem der Freundschaftsspiel gestellt hatte. Die Süd- destens gleichwertige Partie lieferten und In der 18. Minute fällt der Führungstref- Vor allem in der zweiten Halbzeit einen guten Brand gelöscht worden war, konnten sie in hessen brachten zwar eine schlagsichere die Niederlage etwas zu hoch ausfiel. fer für Norwegen nach klarem Fehler Sa- Eindruck hinterließ. Torwart Sowitzki be- 11 die Ställe zurückgebracht werden. Wie ein Verteidigung und eine guteingespielte Läu- Glanzstück der Waldhof-Elf war diesmal witzkis durch den Halbrechten Dybwad. Sanm unsicher, wurde aber später zuverlässig. etwas Augenzeuge berichtet, ließen sich die deut- ferreihe(der beste Mannschaftsteil der Elf) unbestritten die Angriffsreihe, die, wirksam Vorübergehend wirkt das deutsche Spiel Erhard und Juskowiak fanden sich nach schen Pferde ruhig hinausführen und mit, doch war ihr im Sturm die Spitze da- unterstützt von den Außzenläufern Cornelius etwas matt, aber die deutsche Mannschaft der Pause besser zurecht als vorher. Ein schnaubten nur etwas wegen des Qualms. durch genommen, daß sich Lipponer im Ver- und Kleber, ein bestechend schönes Kombi- kängt sich wieder, zeigt stellenweise gute stärkerer norwegischer Sturm hätte sie vor 772 Auf die Olympischen Reiterspiele wird lauf des Spiels immer mehr steigerte, nationsspiel zeigte, trotzdem aber— und das Kombinationen, erreicht aber keine große schwerere Aufgaben gestellt, Mai War zeit- der Brand nach offlzieller Mitteilung keine„eisern“ den Strafraum sauber hielt und wurde auf den leider nur spärlich besetzten Klasse. Es dauert zehn Minuten, bis der weilig im Abspiel schwach. im Angriff war F 1, 1 Auswirkungen haben. Es wird jedoch be- Viernheims Mittelstürmer Busch nicht von Rängen mit besonderer Genugtuung resi- Ausgleich für Deutschland zustandekommt: Schröder ein Kluger Dirigent, ohne sich aber — kürchtet, daß die mit dem Feuer verbundene der Seite wich. Dazu kam, daß das prächtig striert— das Schießen nicht vergaß. Den In der 28. Minute vollbringt Schröder auf vor dem Tor entscheidend zur Geltung 2u Aufregung an den Pferden nicht spurlos harmonierende Verteidigergespann Rößling/ Anfang machte schon in der dritten Minute Linksaußen eine Meisterleistung. Er zieht bringen. Biesinger kam gegen den Norweger vorübergegangen ist und daß sich dies heute Preis die Amicitia- Flügelstürmer W. Neff der Halbrechte Lehn— mit vier Treffern zwei norwegische Abwehrspieler auf sich, Svensen nicht richtig zur Geltung. Bei Schön- nes beim Jagdspringen der Military bemerkbar und Rhein ebenfalls nicht zur Entfaltung übrigens erfolgreichster Torschütze— als er, behält den Ball, täuscht, spielt ab zu Schön- hölft gefiel nach dem Wechsel seine Schnel⸗ machen wird. kommen ließen, so daß auch die besten Vor- gut fünf Meter von der Strafraumgrenze ent- höfft, der aus vollem Lauf zum Ausgleich ligkeit.— Norwegen hatte in Mittelläufer rad fernt, ein Mordsding“ losließ, nach dem sich einschließt. atz. den ven —— Amicitia-Torwart Klein vergeblich streckte. Ein Mißverständnis zwischen der Waldhöfer Verteidigung und Torwart Lennert ergab in Svensen seinen besten Spieler. Spiel ohne Höhepunkte auf dem Phönixplatz: nlschrin der 14. Minute durch Neffs. 5 a Rotherme Dazwischenfahren den Ausgleich, aber schon 6 11 12 90 1 1 1 5 1 5 zahl im Gegenzug stellte Cornelius, der als offen- N 10 2 K 4 E 5 EN Es 2 ANN 4 80 El Ee 1 5 siver Außenläufer ein enormes Arbeitspen- 0 sum absolvierte, mit Kopfball auf e Um den„MM“-Pokal: Phönix Mannheim— Germania Friedrichsfeld 1:1(0:0) f 20. 2 60 8 jeder her. f 5 5 2 05 8 N eee Es war nicht allzu viel, was den Zu- übergeben und erhält mit einer Großveran- . 0 3 hloß Waldhofs Halbrecht. 8 schauern gestern abend auf dem Phönixplatz staltung, die den sportlichen Rahmen Wwerkstät. ehn schlo aldhofs Halbrechter mi Denn e une 85 g a 8 5 l 1 en erer 8 K al Ole Gecdunssreihen nahmen der Einweihungsfeierlichkeiten bildet, ihre Imarbelte Nach der Pause spielte Bolleyer als Son- den gegnerischen Sturmreihen fast restlos„Feuertaufe“. Eine kombinferte Mannschaft garderobe Aerde cher Tennis auf den Poren des„die Luft weg“. Die Gäste hatten zudem in des SV Mannheim und des TSV 1846 mißt a. d. Vel. 8 1 a a Brümmer einen Torwart zur Stelle, der sei- dabei ihre Kräfte mit Schwimmern vom Sv linken Läufers, während Geiger in die Ver- 5 J 5. tte 150 teidligung arc„FC Strafraum souverän beherrschte, Den? Saarbrücken, BSC Pforzheim, 46 Karlsruhe, 1 nicht verhindern, daß der Waldhöfer Halb- Ven Heinlein aus nächster Nähe abgefeuer- Sc Offenbach und SV Nikar Heidelberg. Vor 1 e. re te ten Schuß konnte er allerdings nicht mehr eine harte Bewährungsprobe wird auch die f an der Strafraum-Grenze die gesamte Ver- derelcken Daß eber auen Friedrichsfeld aus Damenmannschaft des Vereins gestellt, die — teidigung der Amicitia umspielt, Torwart Senkel den Shane aum Nutzen zog ßei die Mannschaften von Tdi Neustadt. W „ ebenfalls erwähnt. Zweimal fanden die Halp- hmuti auch o groſ ——— Klein aus dem Tor gelockt, auch diesen ausgetrickst, zu Lehn gepaßt und der hatte keine Mühe, auf 4:1 zu erhöhen. Trotzdem resignierten die Viernheimer nicht. Unermüdlich versuchte Bolleyer den Sturm anzukurbeln, doch blieben die Mehr- zahl der Aktionen seiner Kameraden schon im Ansatz an der aufmerksamen Deckung stürmer das leere Tor des Gegners nicht. Das Führungstor des Gastgebers fiel in der 10. Minute der zweiten Hälfte auf ein- gangs geschilderte Weise. Friedrichsfelds Ausgleich erfolgte kaum eine Minute spä- ter. Die Verteidigung brachte den Ball nicht Speyer, Frankenthal, FT Heidelberg und TSV 1846 Mannheim zu einem Vergleichskampf eingeladen hat. Die SVM-„Flamingos“ er- gänzen das Programm. SVW hheute gegen Feudenheim Am Dienstag standen im Wettbewerb der rechtzeitig weg, und Hofmann überwand den Seniorenmannschaften nur zwei Begegnungen Phönixtorhũter durch entschlossenen Schuß. auf dem Spielprogramm des SG- Jubiläums- der Waldhöfer hängen. Das fünfte Tor fiel Bieres 1 Fußballturniers, Der VfB Gartenstadt be- 1 in der 59. Minute durch Rechtsaußen Hoh- Vergleichskampf beim SVM heuptete sich dabei mit 210 Toren gegen e mann und der gleiche Spieler überwand zur Einweihung des Stollwörth-Bades DK Sandhofen, und Rot-Weiß Rheinau. Klein in der 75. Minute zum sechsten Male, als er, von Lehn prächtig bedient, den Ball mit placiertem Schuß in die rechte obere Ecke jagte. Zwei Minuten später stellte Lehn den 7:1 Stand her. 1 Am Sonntag hat die Gemeinde des unterlag dem Sc Käfertal knapp mit 0.1. Schwimmwereins Mannheim ihren großen Seinen Höhepunkt erlebt das Turnier Tag: Die zum größten Teil mit eigenen Kräf- heute abend mit dem Freundschaftsspiel des ten erstellte neue Schwimmanlage am Stol- Sy Waldhof gegen den ASV Feudenheim. lenwörthweiner wird ihrer Bestimmung Spielbeginn: 18,30 Uhr. EIN UNFREIWILLICGES Bap nahm der Spanier Salgado Dominguez, als er beim Dieberspringen eines Wassergrabem beim Geländeritt der Military von seinem Pferd „Anfitrion“ abgeworfen wurde. AP-Foto Seite 8 MORGEN Wem der schnellste Wagen zu langsam ist.. „ Soll in Zukunft„Autobahnen der Luft“ benützen/ Ein Vorschlag Frankfurt. Einen Vorschlag, wie der eilige Industriekaufmann, dem auch der schnellste Wagen noch zu langsam ist, künftig auf Autobahnen der Luft“ mit kleinen Reise- flugzeugen ans Ziel kommen könnte, hat der Verband der Hersteller von Luftfahrt-Norm- teilen in Frankfurt am Montag veröffent- licht. Er läuft darauf hinaus, mindestens fünfzehn kleine Flugplätze an den zu den Großstädten der Bundesrepublik führenden Autobahnabfahrten anzulegen. Dort stellen die in der Umgebung ansässigen Unterneh- men ihre Flugzeuge ab, die vom Chef selbst oder seinem Chauffeur geflogen werden können. Man fährt mit dem Wagen dorthin, gibt dem Tankwart an, welchen Flughafen man anfliegen möchte und besteigt die Maschine. Leitlinie für den Flug ist immer die Auto- bahn, die rechtsseitig in einem der Höhe und Breite bestimmten Flugkanal beflogen wer- den muß. Das Ziel ist leicht zu erreichen, weil der Leitweg, die Autobahn, kaum ver- fehlt werden kann. Taxis oder Mietwagen stehen an der Autobahnausfahrt für die Fahrt ins Stadtzentrum bereit. Rückreise oder Weiterflug spielen sich in der gleichen Weise ab. Die Abfertigung der Maschinen erfolgt nach einem wenig zeitraubenden Verfahren, das mit der Flugsicherung abge- sprochen wird. Der Vorschlag ist bereits den Verkehrs- ministerien des Bundes und der Länder, den Großstädten, Luftfahrtbehörden und Ben- zingesellschaften unterbreitet worden. Von Triebwagen gerammt Celle. Zwischen Lachendorf und Beeden- bostel im Landkreis Celle wurde am Diens- tag ein Volkswagenbus auf einem unbe- schrankten Bahnübergang von einem Trieb- wagen gerammt. Ein zwölf jähriger Junge war sofort tot, ein eineinhalbjähriges Mäd- chen wurde lebensgefährlich, ein anderes Kind sowie der Fahrer des Busses wurden schwer verletzt. 5 130-Millionen-Etat Karlsruhe. Der Haushaltsplan 1956/57 der Stadt Karlsruhe, der ein Gesamtvolumen von nahezu 130 Mill. Mark erreicht, ist vom Stadtrat nach fünfstündiger Sitzung gegen eine Stimme angenommen worden. Der Etat schließt in Einnahmen und Ausgaben im ordentlichen Teil mit 95,3 Mill. Mark, im außerordentlichen Teil mit 33,6 Mill. Mark ab. Für den außerordentlichen Haushalt müssen Darlehen in Höhe von 23,8 Mill. Mark aufgenommen werden. Gleichzeitig nahm der Stadtrat den Erfolgsplan der Stadtwerke mit 64,9 Mill. Mark an. „Baumwollkönigin“ im Anmarsch Stuttgart. Die amerikanische„Baumwoll- königin 1956“, Mig Patricia Anne Cowden, wird Ende Juni zu einem zweiwöchigen Be- such in die Bundesrepublik kommen. Die junge Amerikanerin unternimmt zur Zeit als „Botschafterin der amerikanischen Baum- wolle“ eine Sechsmonatsreise durch die USA, die Bahama- Inseln, Kanada und Europa. In Deutschland wird sie die Städte Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Essen, Karls- ruhe, Stuttgart und München besuchen und dort in großen Kaufhäusern deutsche und amerikanische Baumwollmodelle vorführen. Außerdem wird die„Baumwollkönigin“ an die am Tage ihres jeweiligen Besuches ge- borenen Kinder Baby-Ausstattungen ver- teilen. Aus Heidelberg in Afrika Heidelberg. Heidelberg in Transvaal, eine der 25 Heidelberg- Siedlungen, die es in der Welt gibt, hat Heidelberg am Neckar für das Glück wunschschreiben gedankt, das Ober- bürgermeister Dr. Carl Neinhaus zum 90. Geburtstag der afrikanischen Schwesterge- meinde gesandt hatte. In dem Brief des Bürgermeisters Herbert Ostro war auch eine Schilderung des Festbanketts enthalten, welches das 90 Jahre alte Heidelberg für 100 Ehrengäste gab. Unter anderem nahmen die Bürgermeister von Johannesburg und 15 anderen Städten der Union daran teil. Gefängnisstrafe wegen freiwilligen Uberstunden Hamburg. Daß übermäßig viele freiwillige Ueberstunden den Chef ins Gefängnis brin- gen können, mußte ein Strickwaren-Fabri- kant aus Hamburg-Altona erleben. Seine Arbeiterinnen und Arbeiter hatten ihn vor Weihnachten gebeten, Ueberstunden machen zu dürfen, um möglichst viel Geld zu ver- dienen. Dabei kamen Arbeitszeiten bis zu 13½ Stunden täglich heraus. Obwohl die Ueberstunden freiwillig geleistet wurden, wurde der Fabrikant wegen Uebertretens der Arbeitszeitverordnung und des Gesetzes zum Schutze der Jugend zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Wenn er eine Buße von 1000 Mark zahlt, soll die Strafe aber zur Be- Währung ausgesetzt werden. In der Urteilsbegründung heißt es, daß der Chef eines Betriebes vernünftig sein müsse, wenn seine Belegschaftsmitglieder zur Unvernunft neigten. Im Bundesgebiet werde heute bis zum Umfallen gearbeitet, während gleichzeitig von den Gewerkschaften die 40-Stunden-Woche gefordert wird. Die mei- sten Arbeitnehmer dächten gar nicht daran, nur 40 Stunden in der Woche zu arbeiten. Mit der Gesundheit dürfe aber nicht Schind- luder getrieben werden. Mord auf der US-Soldat gestand seine Tat/ Raubüberfall geplant Wertheim. Der 19jährige amerikanische Soldat, der am Montagfrüh auf dem Main bei Wertheim einen 46jährigen Fährmann erstach, hat die Tat gestanden. Nach fünf- stündiger Vernehmung durch die amerikani- sche Kriminalpolizei in Würzburg hat er nach anfänglichem Leugnen am Dienstag zuge- geben, daß er bereits beim Verlassen der Kaserne am Sonntag entschlossen gewesen sei, einen Raubüberfall zu begehen. Im Laufe des Tages habe er dazu jedoch keine Ge- legenheit gefunden. Abends habe er in einem Wertheimer Gasthaus die Dunkelheit abge- Wartet und sei dann zur Mainfähre gegangen. Während der Ueberfahrt habe er von dem Fährmann Geld verlangt und ihn auf seine Weigerung hin erstochen. Dem um Filfe rufenden Mädchen, das mit ihm die Fähre benutzte, habe er einen Stich versetzt, um es zum Schweigen zu bringen. Danach habe er etwa zehn Mark aus der Fährkasse entnom- men und aus den Taschen des Fährmanns etwa 30 Mark und dessen Papiere geholt. Am Aus der Hessischen Nachbarschaft Unhold gerecht bestraft Frankfurt. Die Frankfurter Jugendschutz- kammer hat am Montag einen 42jährigen Kaufmann auf Frankfurt wegen schwerer Unzucht mit Kindern zu vier Jahren Zucht- haus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Der Angeklagte hatte die kleinen Mädchen in sein Auto gelockt und sich an ihnen ver- gangen. Das Gericht verfügte deshalb auch, daß dem Angeklagten der Führerschein auf Lebenszeit entzogen wird. Unüberlegter Schneid Gelnhausen. Ein 14jähriger Junge aus Meerholz, Kr. Gelnhausen, wurde das Opfer unüberlegten Schneids. Zusammen mit meh- reren Freunden hatte er eine Flasche ent- deckt, in der sich Salzsäure befand. Die Kin- der animierten ihren Freund, aus der Flasche zu trinken, wenn er kein Feigling sei. Der Junge trank aus der Flasche und erlitt da- bei so schwere innere Verbrennungen, daß er nach der Einlieferung in das Kreiskranken- haus Gelnhausen starb. Vier Juwelendiebe gefaßt Hanau. Vier Einbrecher, die in der Nacht zum 25. Mai aus dem Schaufenster eines Juweliergeschäftes in Gelnhausen Uhren und Schmuck im Werte von über 1000 Mark ge- stohlen hatten, wurden von der staatlichen Kriminalpolizei Hanau festgenommen. Die Einbrecher im Alter zwischenl9 und 30 Jah- ren, stammen aus Frankfurt und waren mit einem dort gestohlenen englischen Sport- Wagen nach Gelnhausen gefahren. Das Fahr- zeug wurde später völlig zertrümmert in der Nähe von Büdingen gefunden. Die Polizei kam der Bande auf die Spur, als in Frank- furt einer der Eiobrecher auf offener Straße zwei der in Gelnhausen gestohlenen Uhren zum Verkauf anbot. Ein Polizeibeamter beobachtete das Geschäft und konnte den Verkäufer festnehmen. Eifer wurde belohnt Frankfurt/ M. In drei Monaten hat der Zwölfjährige Gerd Nußbaumer aus Weil am Rhein 888 Tierschutzkalender 1956 vom Deutschen Tierschutzbund verkauft. Eine Flugreise nach Paris mit drei Tagen Aufent- Halt ist jetzt die Belohnung. Kranwagen blockierte Autobahn Darmstadt. Der Verkehr auf der Auto- bahn Frankfurt— Mannheim wurde vor- übergehend von einem umgestürzten, 16 m langen Turmdrehkran blockiert. Aus noch nicht geklärter Ursache geriet der Anhänger eines Lastwagens, auf dem der Kran nach Großfeuer im Bahnhof 30 Güterwagen ausgebrannt Rheine(Westfalen). In den frühen Mor- genstunden des Mittwoch entstand im Bahn- hofsgelände von Rheine(Westfalen) ein Großfeuer, bei dem ein Sachschaden von rund 200 00 DM. angerichtet wurde. Fünf Personen erlitten leichte Verletzungen. Aus noch ungeklärter Ursache geriet beim Ausrangieren eines Kesselwagens mit Butangas die Ladung in Brand. Durch die Explosion eines weiteren Kesselwagens ent- stend ein Großbrand, bei dem 30 Güter- wagen ausbrannten oder schwer beschädigt wurden. Drei Wohnhäuser in der Nähe des Bahngeländes wurden beschädigt. Neun Geleise mußten vorübergehend gesperrt werden, der Reisezugverkehr konnte jedoch Frankfurt gebracht werden sollte, in der Gemarkung Einhausen auf den Mittelstrei- ken und kippte um. Erst nach Einsatz einer schweren Zugmaschine konnte die Autobahn wieder freigemacht werden. Der entstandene Schaden wird auf 4000 Mark geschätzt. Panzer„auf leisen Sohlen“ Friedberg.„Auf leisen Schlen“ werden die amerikanischen Panzer in Zukunft durch die Wetterau fahren. Der Kommandeur der im Kreis Friedberg stationierten Einheiten der 3. amerikanischen Panzerdivision, Oberst Pugh, hat angeordnet, daß alle Panzer auf ihre Ketten dicke Gummirollen montieren müssen. Der deutsch freundliche Oberst hat außerdem befohlen, daß die mächtigen 50“ Tonnen-Panzer in geschlossenen Ortschaften nicht schneller als acht Kilometer pro Stunde fahren dürfen. Dabei müssen die Panzer einen Abstand von 50 Metern einhalten, da- mit sich keine Verkehrsstauungen bilden und die Panzer von Kraftfahrzeugen über- holt werden können. Großlogentag 1956 in der Paulskirche Frankfurt. Der Großlogentag 1956, bei dem sich alle in der vereinigten Großloge von Deutschland GL) verbundenen deut- schen Freimaurerlogen zusammenfinden, fin- det vom 20. bis 23. September in Frankfurt statt. Die Freimaurer- Korrespondenz kün- digte am Montag eine Kundgebung in der Paulskirche als Höhepunkt dieses Groglogen- tages an. Dort schlossen sich 1949 die bisher in neun Großlogen zersplitterten deutschen Freimaurer zu der VG zusammen, die heute 230 deutsche Logen mit mehr als 12 000 Mit- gliedern umfaßt. Die VGL ist von 118 Groß- fahrplanmäßig aufrecht erhalten werden, I des, Auslandes anerkannt. erhalten werden-! Jegen. des Hluslendes aner Donnerstag, 14. Juni 1956/ Nr. 18 — Fähre geklärt Ufer angelangt, sei er von der Fähre ge. sprungen und geflüchtet. Die durch einen Stich in die Leber per. letzte Hausgehilfin befindet sich inzwischen auher Lebensgefahr. Vor den Augen der Schüler München. Vor den Augen seiner Schüler stürzte der 34jährige Realschullehrer Paul Fiebig aus Beuel bei Bonn in den Blaubergen bei Miesbach in Oberbayern tödlich ab. Wie das Präsidium der bayerischen Landespolizel mitteilte, war der Lehrer, der mit Seiner Klasse eine Wanderung unternahm, auf einem Schneefeld ausgeglitten und in eine 70 Meter tiefe Schlucht gefallen. Von berühmten Leuten.. Lachen— auf Eis gelegt Ein Zufall führte kürzlich die seit langen Jahren intim miteinander verfeindeten amerikanischen Komiker Bing Crosby und Bob Hope in einer Abendgesellschaft zu- sammen. Um den peinlichen Eindruck die. ser frostigen Begegnutig zu übertönen, gab sich Bob Hope besondere Mühe und lieg ein Feuerwerk urkomischer Geschichten ab- brennen, so daß die Gäste aus dem Lachen nicht herauskamen. Nur Bing Crosby ver- 20g nicht eine Miene und blieb eiskalt. Auf dem Heimweg fragte ihn einer sel. ner Freunde:„Wie hast du das nur ange- stellt, daß du nicht gelacht hast? Diese Ge. schichten waren doch furchtbar komisch!“ „Natürlich waren sie ganz ausgezeich- net!“ entgegenete Bing.„Aber in seiner Ge- Senwart durfte ich mir doch nichts anmer- ken lassen. Ich warte, bis ich nach Hauze gekommen bin, und dann lache ich mich darüber tot!“ Rechenkünstler Aus der Zeit des Völkerbundes berichtet der spanische Akademiker Julio Casares in seinen Memoiren, daß er zusammen mit den Physikern Lorentz und Einstein einer Un- terkommission angehörte, die auf Grund eines Ratsbeschlusses sämtliche Gehälter ihres Stabs nach einem bestimmten Verhält- nissatz herabsetzen mußte. Die beiden Ge- lehrten begannen zu rechnen und erzielten völlig voneinander abweichende Resultate. Zuerst waren sie etwas verblüfft, dann lach- ten sie fröhlich und beschlossen, die Aufgabe einem Genfer Buchhalter zu übertragen, der das Problem dann in wenigen Minuten feh- lerfrei löste. Feinde auf dieser und jener Welt „Wir Aerzte haben nun einmal auf die- ser unvollkommenen Welt eine große Menge Feinde!“ bemerkte kürzlich eine Leuchte der Pariser Medizinischen Fakultät verbittert, als von den Mängeln der französischen Ge- setzgebung in Gesundheitsfragen die Rede War.„Aber im besseren Jenseits haben Sie noch mehr..“ warf der bekannte Anwalt Floriot ein. R 327 Oeaſhale ¶ appel bu. e. Jeder Gast wird es als nette Aufmerksamkeit empfinden, wenn Sie sich für die Bewirtung etwas Besonderes ausdenken. Bringen Sie doch ein- mal ein paar Häppchen am Spieß auf den Tisch! Einfach Schwarz- und Weißbrot in kleine Quadrate schneiden und aufeinanderlegen. Da- zwischen Schinken, Käse oder kalten Braten und oben drauf ein Radies- chen. Durch alles stecken Sie dann- von oben nach unten ein Holzstäbchen. Ehe Sie die Brote zer- teilen, bestreichen Sie sie sorgfältig bis zum Rand mit Rama, Sie wissen ja, daß Rama für delikate Häppchen einfach unentbehrlich ist. ks ist seht spät. Ins Beft, mein Sohn!“ An Mamas fand entschwebt er schon. Indes Papa behutsam. leicht om bad vorbef zur Küche schleicht, die abendliche einigung. beffeibt Mama mit Schwamm und Schwung bang sſeht sie staunend, was geschehn. a Dabei half Peil- im Hondumdtehn. — N vetkäbfe Einige Fernsehen wichtig- preisgünstig abzugeb. Rothermel, L 14, 13 am Ring. leicht beschäd. Kühlschränke Ladio- eck richig! Vorbildlicher Kundendienst. Kunststraße, O 7, 23 mit 7 Filialen 3fl. Gasherd mit Backofen„Roeder“, 40, zu verkaufen. Mhm., Rhein- dammstraße 9 part. IK²s. Korbkinderwagen preisw. abzugeb. beste handwerkl. 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Amend zu sich in die Ewigkeit abberufen. Ihr Leben war erfüllt von Selbstlosigkeit, Treue und Nächstenliebe. Mannheim- Neckarstadt, den 12. Juni 1956 Humboldtstraße 7 In tler ern für alle Angehörigen: Dr. Emil Horn Anton Horn, Assessor Anton Amend, Rosa Amend, Oberstudienrätin Beerdigung: Freitag, 15. Juni 1956, um 13.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Erstes Seelenamt: Freitag, 13. Juni 1956, um 6.30 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand nehmen zu wollen. Großkaufmann Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Schwä⸗ gerin und Tante, Frau Katharina Weber wwe. geb. Frisch ist heute im 83. Lebensjahr sanft entschlafen. Mannheim, den 13. Juni 1956 Meerwiesenstraße 36 (bisher K 3, 29) Franz Ritter u. Frau Frieda geb. Weber Ernst Schneider u. Frau Marie 2 geb. Weber mit Sohn Karlheinz Einäscherung: Freitag, 15. Juni, 14.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heim- gang unserer lieben Mutter, Frau 5 Marie Luger Wwe. 7 sagen wir unseren herzlichsten Dank. H m. KA Tert A1, den 13. Juni 195. Dürkheimer Straße 62 5 1 5 Im Namen der Hinterbliebenen: Hedwig Barth geb. Luger Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 14. Juni 1956 g Hauptfriedhof Zeit ieee yd d Engster, Katharina, Neustadter Straße 27. 11.30 Krematorium 5 Werner, Clara, Lange Rötterstraße 6 13.00 Friedhof Neckarau 5 Berlinghof, Georg, Casterfeld Weg I, Nr. 1 3 Keitel, Jakob, Neckarauer Waldweg obo Friedhof, Sandhofen i 3.„ Steffek, Anna, Danziger Baumgang 6s 114.00 Friedhof Rheinau Stejskal, Marie, Im Wirbel 11 14.00 2— Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr. , . 2 D n 1 Deutsches Druck- und Verlagshaus mbh Mannheim, H 2,3„Jelefon 30. Statt Karten Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die überaus schönen Kranz- u. Blumenspen- den beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Christina Dreißigacker geb. Roth sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Mannheim, den 14. Juni 1956 Große Merzelstrage 35 Die trauernden Hinterbliebenen TOD ES- ANZEIGEN für die f Ag Ausgabe Mont 50 e f des „Mannheimer Morgen“ 5 nehmen wir am Sonn- tag bis 18.00 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück- gebäude des Verlags am Marktplatz. . 4¹ nr Mann macht Augen, wenn Sie ihm 10 Zigoreften in 5 Minuten mit Efła-Hölsen stopfen und ihm vorrechnen, doß eine Filterzigorefte je nach ſabał nicht mehr als 3½ bis 5 Pf kostef. Er soll quf kein Vergnügen verzichten, aber quf den liebevollen, vernünfſigen Rat seiner Frau hören. i Gate füt mhm föhrt jeder obokhôndler 0 Stellengesuche 0 vertreter, 32, redegewandt, eigen. Pkw, sücht Vertretung. Angebote unter Nr. 03793 a. d. Verlag. Jung. Kraftfahrer, Führersch. Kl. III sucht sich zu verändern. Angeb. unter Nr. 03780 an den Verlag. Junger Angestellter su. 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Januar 1956; Gruppe B, Nr. 44 1 vom 23. März 1956. 5 Die Inhaber dieser Pfandscheine werden hiermit gebeten, ihre Ansprüche unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns— Ge- schäftsräume: C 7, 1-4— geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft loserklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird. 55 Mannheim, den 12. Juni 1956 5 a Städtisches Leihamt. Dann nehmen Sie zur Vor- beugung vorzeitiger Er- 0 auch Sie 1 1 müdungs- und Verschleiß- roher leben 2 erscheinungen und zur 8 Aktivierung der Leistungs- 5 1 fähigkeit Weizenkeim- u. 0 Knoblauchöl— jetzt ver- eint in den geruchireien Mlesterkrau Akliv-Napseln. Nutzen auch Sie diese „Jungbrunnen der Natur“, um gesunder, froher und „nkKtiver“ zu leben! i 1 5 2 55 r* Verlangen Sie KLOSTRER- FRAU AKTIV- KAPSELN in Apotheken und Dro- gerien. 48 Kapsem DM „Mit lebenswichtigen Vitaminen und Wirkstoffen. Mit dem MM an den schõnen Rhein am 17. Juni 1936 Erste stimmungsvolle Rheinfahr t nach Bacharach Eisenbahnfahrt bis Bingen. Nach dem Mit- tagessen Dampferfahrt an der Lorelei vor- bei bis in Höhe St. Goar/ St. Goarshausen u. zurück bis Bingen. In Bacharach Aufenthalt. Fahrpreis: Sonderzug bis Bingen und zurück ab Mannheim DM ab Heidelberg Db Dampfer fahrt Dx Fahrplan: Heidelberg ab Mannheim Hf ab Mannheim- Waldhof ab Bm! 4 Bingen„ „ NMannheim-Waldho rg an 20.32 Mannheim rtf a2 1.05 Helcdelbengs dn 28 Dampferfahrt ab Bingen. 13.30 Fahrkarten bis Bingen und Schiffskarten im Schalterraum des MANNHEIMER MORGEN am Marktplatz. Kite 10 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT yr. 135 13 1 Donnerstag, 14. Juni 1956/ Ne. 1h 0 Das Steuersenkungsprogramm des Bundesrates Schont die Länderein nahmen, opfert die des Bundes Der angekündigte Gesetzentwurf aller Bundesländer mit Ausnahme Berlins über den Wegfall des Notopfers Berlin liegt nun dem Bundesrat zur Beschlußfassung vor. Die Länder führen zur Begründung u. a. an, daß eine Senkung der Einkommensteuer, die zu zwei Drittel die Länder belasten würde, mit der Haushaltslage der Länder nur in be- schränktem Umfange zu vereinbaren wäre. Vor allem wäre eine an sich wünschenswerte Allgemeine Tarifsenkung in fühlbarem Aus- maß für die Länderhaushalte zur Zeit untragbar. Der Wegfall des Notopfers, dessen Tarif die untersten Einkommen relativ am stärk- sten und die höchsten Einkommen am nied- rigsten belaste, führe zu einer sozial gestaf- kelten Entlastung sämtlicher Einkommen. Die untersten Einkommen würden um rund 23 V. H., die hohen Einkommen um rund 7 v. H. der Einkommensteuer entlastet. Seine Beseitigung bedeute auch eine wesentliche steuerliche Vereinfachung, die nicht nur von den Finanzämtern, sondern auch von Arbeit- gebern und deren Lohnbüros begrüßt wer- den würde. Schließlich treffe der Wegfall des Notopfers als einer Bundessteuer den rich- tigen Steuergläubiger, nämlich den Bund. Der Entwurf des Bundesrates beschränkt sich auf die Beseitigung der Abgabe bei natürlichen Personen zum 1. Oktober 1956. Der durch den Wegfall des Notopfers ent- stehende Steuerausfall für den Bund wird mit rund einer Md. jährlich beziffert. Nach Ansicht der Landesfinanzminister biete ein solcher Steuerausfall noch genügend Spiel- raum, um daneben auch bei der Einkommen- steuer gewisse besonders dringlich soziale Maßnahmen zu treffen. Die Landesfinanz- minister schlagen dazu vor: 1. Erhöhung des tariflichen Freibetrages für Ehefrauen, 2. Erhöhung der Werbungskostenpauschale der Arbeitnehmer, 3. Einführung eines echten Arbeitnehmer- kreibetrages als Ausgleich für gewisse Be- nachteiligungen, die die Arbeitnehmer 2. Zt. bei den für sie geltenden besonderen Be- steuerungsmethoden erleiden, und 4. eine Herabsetzung der z. Zt. für die steuerbegünstigten Kapitalansammlungsver- träge geltenden Festlegungsfristen von sieben oder zehn Jahren im Interesse einer Be- lebung der Spartätigkeit. Zollsenkungen nicht milde Aber ziemlich gemildert Es gibt keinen Sieger im Krieg um die Zollsenkungen. Weder der Bundeswirt- schaftsminister— der eine durchgehende 30prozentige Zollsenkung in Aussicht ge- nommen hatte— noch die Verteidiger der jetzigen Zollsätze haben sich durchgesetzt. Das Bundeskabinett hat einstimmig eine neue, die 58. Zollverordnung verabschiedet. Diese Verordnung sieht vor, daß eine gestaf- kelte lineare Zollsenkung für Erzeugnisse der gewerblichen Wirtschaft eingeführt wird, die ab 1. Juli 1956 bis zum 31. Dezember 1957 gelten soll. Danach werden die Zollsätze) wie folgt gesenkt: bisherige Sätze um 1—16%¼ 20 ¼— 1½ 17—27% 25% Die wichtigste Bestimmung ist also, daß Zollsätze, die über 27 v. H. betragen auf 21 v. H. herabgesetzt werden. Es wird also künftig kein Zollsatz über 21 v. H. aus- machen. Beispiele: Senkung Erzeugnis bisheriger Zoll künftiger Zoll Oberbekleidung 20 0 15/ Meterware 16 ¼ 12 9% Strümpfe 22/ 16 ũ/ Nylonstrümpfe 17/ 12 9% Schuhe 14% 11 ⁵5 Lederwaren 15% 12 9% PkW bis 1100 kg 22% 16 9/0 schwere Wagen 30% 21 575 LkwW eüber 13 000 kg 15 ¾ 12/ Werkzeugmaschinen zollfrei Heizöl z0llfrei Ausgenommen sind die Zollsätze der Montanunion-Waren, sowie jener Waren, deren Zollsatz bereits durch vorhergehende Maßnahmen um 50 v. H. gesenkt worden sind. Auf dem Ernährungssektor mußte eine Liste einzehner Zollsenkungen ausgearbeitet Werden, da beispielsweise Getreide ohnehin bislang zollfrei war. Grundsätzlich sind von der künftigen Zollsenkung die sogenannten Marktordnungsgüter ausgenommen(Vieh, Fleisch, Butter u. a. Milchprodukte, Zucker). Dagegen werden die Zollsätze gesenkt ür von bisher auf künftig Fleischkonserven 22/ 16% Gemüsekonserven 35% 30 9% Innereien 20 958 zollfrei Fische:) 10 9/0 5% Seefische 5 9% 20llfrei Schweinespeck 26„½ 21% Schweinefett 21% 18„⁰ Lachskonserven 25 5/0 20% Heringskonserven 15/ 14% Ferner hat das Bundeskabinett im Um- laufverfahren auch die Verlängerung der Ende dieses Monats auslaufenden 54. Zoll- verordnung bis zum 31. Dezember 1957 be- schlossen(die individuellen Zollsenkungen kür rund 800 Positionen festgelegt hatte. Ferner um die 48. und 51. sogenannten konjukturpolitischen Zollverordnungen). Außerdem treten auch die neuen Kraftzoll- Sätze bereits am 1. Juli in Kraft, soweit die Zollsenkung laut 58. Verordnung die GAT T- Senkung überdeckt. Ein Sprecher des Bundesfinanzministe- riums bezeichnet die dem Bund durch diese Zollsenkungen entstehenden Ausfälle für den Rest des Haushaltsjahres auf 180 Mill. DM, auf ein ganzes Haushaltsjahr verteilt auf 200 Mill. DM. 7 ) jeweils berechnet vom Warenwert ) mit Ausnahme von Aalen und Karpfen. Der Zollsenkungssatz für Fische und Seefische gilt nur für die Zeit vom 1. August bis 1. Dezember eines jeden Jahres. FIATA und IRC gegen Seebohms Verordnungen (VD) Zwei internationale Organisationen des Verkehrswesens haben in jüngster Zeit auf ihren Kongressen energisch gegen die deutsche Stragenverkehrsgesetzgebung pro- testiert. Die Dachorganisation der Internatio- nalen Spediteurverbände, die FIATA, stellte auf ihrem Osloer Kongreß in einer Resolution fest, daß die abweichende Festsetzung der Kraftfahrzeugmaße und Gewichte durch die Deutsche Bundesregierung den Geist der Genfer Konvention verletze und eine schwere Schädigung für die europäische Wirtschaft darstelle. Die FIATA“ ersucht die angeschlos- senen Verbände, bei ihren Regierungen vor- Stellig zu werden, daß an den Bestimmungen der internationalen Abkommen festgehalten werde. In demselben Sinne hat die Internationale Straßenverkehrsunion, die IRU, auf ihrem Kongreß in Stockholm darauf hingewiesen, daß solche Maßnahmen nicht nur zur Er- höhung des Transportpreises für die Allge- meinheit führen, sondern auch die Existenz Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 ital. Lire 6,665 6,685 100 belg. Frances 8,391 9,411 100 franz. Francs 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,605 95,805 100 oll. Gulden 109,595 109,815 1 kanad. Dollar 4,262 4,272 1 engl. Pfund 11,68 11,70 100 schwed. Kronen 80,595 30,755 100 dan. Kronen 60,34 60,46 100 norw. Kronen 58,36 58,48 100 Schweizer Fr.(frei) 97,94 98,14 1 UD S-Dollar 4.1965 4,2065 10 NůUòlä-W.= 410, DM-O; 100 DUM-O= 25,9 DM-W der Fuhrunternehmen selbst bedrohen. Die IRU appelliert an die europäische Konferenz der Verkehrsminister und an die Wirt- schaftskommission für Europa(ECE) sie mögen nochmals die Notwendigkeit hervor- heben, jede neue Behinderung des Trans- ports auf der Straße zu vermeiden. Auf dem gleichen Kongreß erklärte der Schweizer Verkehrsfachmann und Ehrenpräsident der IRU, P. Schweizer, Europa sei zu klein ge- worden, als daß ein Land auf nationaler Ebene Maßnahmen ergreifen könnte, ohne den europaischen Verkehr zu stören und zu gefährden. Steuerliche Startgleichheit kür Geld-Institute (Hi.) Die Bundestagsfraktion der FDP hat einen Initiativgesetzentwurf fertiggestellt, der zum Ziel hat, die steuerliche Privilegie- rung der öffentlich- rechtlichen Kredit-Insti- tute im Sparverkehr gegenüber den privaten Instituten auszugleichen. Während nämlich die ersteren beim eigentlichen Sparverkehr von der Vermögens-, Gewerbe- und Körper- schaftssteuer befreit sind, unterliegen die Privatinstitute diesen Steuern. Der Entwurf ordert deshalb Startgleichheit zwischen bei- den Institutsformen. Doch soll die Steuer- freiheit der öffentlich- rechtlichen Kredit- institute nicht aufgehoben, sondern auch den privaten Kreditinstituten gewährt werden, weil eine solche Lösung dem Ziel einer neuen Aktivierung des Sparens am besten diene. Ein weiterer Initiativgesetzentwurf der FDP sieht vor, daß Unternehmen, die Be- triebsstätten in den sogenannten Förde- rungsgebieten errichten oder nach dort ver- lagern, Kurzfristig abschreiben können. Durch ein solches Gesetz wollen die Freien Demokraten die Arbeitslosenreserven in die- sen Gebieten mobilisieren und für Klein- bäuerliche Familien zusätzliche Beschäf- tigungs möglichkeiten schaffen. Außerdem will das Gesetz das regionale Förderungs- programm des Bundes unterstützen, nach dem Unternehmen, die solche Betriebsstät- ten in Sanierungsgebieten errichten, Kre- dite zu einem Zinssatz von 3,5 v. H. mit einer Laufzeit von 15 Jahren erhalten kön- nen. Der FDP-Entwurf sieht vor, daß solche Unternehmen von den Mitteln, die bis Ende 1957 für die Errichtung von Betriebsstätten eingesetzt werden, Sonderabschreibungen in Höhe von 33% v. H. bei Produktionsmitteln und von 10 v. H. bei Bauten jährlich vor- nehmen können. Scharfe Bauern-Kritik an Alterssicherungs- Vorschlägen Die„Deutsche Bauernschaft“ kritisierte den Regierungsentwurf über eine Alters- sicherung der Landwirte. Der Entwurf könne zwar ein zu begrüßender Diskussionsbeitrag sein, gehe aber von der falschen Voraus- setzung aus, daß die Versorgung der haupt- beruflich tätig gewesenen Landwirte im Alter mit Wohnung und Naturalien sicher- gestellt sei. Dies sei nicht der Fall. Die Ver- sorgung sei in den meisten Klein- und Mittelbetrieben nicht oder nur äußerst not- dürftig gegeben. Daher müsse der Altenteil zuschuß nicht 75, sondern 100 DM betragen. Eine einheitliche Beitragsleistung werde den Verhältnissen in der Landwirtschaft nicht gerecht. Die Deutsche Bauernschaft ist der Gesamtverband land wirtschaftlicher Fami- lienbetriebe. Auch der Deutsche Bauernverband wandte sich in seinem Pressedienst gegen übereilte Beschlüsse auf dem Gebiet der Altersversor- gung für die Landwirte. Zu dem jetzt von der Bundesregierung veröffentlichten Refe- rentenentwurf für ein Gesetz über die Alters- sicherung der Landwirte meint der Bauern- verband, daß es an sich begrüßenswert sei, Wenn auf diesem Gebiet vorwärts gedrängt werde. Unter Hinweis auf Initiativentwürfe, die von einzelnen Bundestagsfraktionen zu diesem Problem vorbereitet werden, fügt der Bauernverband aber hinzu, es scheine des Guten etwas zu viel, wenn sich nun ein Wettlauf auf diesem Gebiet entwickeln würde. Bei der Altersversorgung der Landwirte handle es sich um ein Problem, das gründ- licher Untersuchungen und Berechnungen bedürfe. Beschlüsse müßten gründlich aus- reifen. Nur so werde man Lösungen finden. die alle Beteiligten befriedigen und sich des- halb durch Jahrzehnte bewähren. Dem Be- rufsstand sei nicht damit gedient, daß aus Parteitaktischen Erwägungen heraus Be- schlüsse überstürzt werden. Bizerba-Krach infriedlicheren Bahnen (LSW) Das Arbeitsgericht Sigmaringen hat am 13. Juni im großen Sitzungssaal des Balinger Rathauses über den Antrag der In- dustriegewerkschaft Metall verhandelt, den Betriebsratsvorsitzenden der Balinger Waa- genfabrik Bizerba, Eugen Schlegel, hilfs- weise den I3köpfigen Gesamtbetriebsrat, wegen grober Pflichtverletzung abzusetzen. Der Vorwurf der Pflichtverletzung wurde vom Antragsteller vor allem damit begrün- det, daß der Betriebsrat die Vorschrift des Betriebsverfassungsgesetzes, mindestens alle Vierteljahre eine Betriebsversammlung ein- zuberufen, nicht eingehalten habe. Die Par- teien stimmten einem Vergleich zu, den der Vorsitzende des Arbeitsgerichts im Interesse der Wiederherstellung des Betriebs- und Arbeitsfriedens vorgeschlagen hatte. Danach löst sich der Betriebsrat freiwillig auf und tritt zum 30. Juni zurück. Bis 30. Juli wird ein neuer Wahlvorstand bestellt. Die Kosten des arbeitsgerichtlichen Verfahrens wurden gegenseitig aufgehoben. Anschauliche Beschreibung des Steuerlabyrinths Solange doppelt genommen wir d, kann nicht einmal gebremst werden Ein Unternehmen, das bei einem Umsatz von 1 Mill. DM Selbstkosten in der Höhe von 859 000 DM hat, erzielt— am Papier — einen Gewinn von 16,41 v. H. In Wirk- lichkeit wird dieser Ertrag gänzlich für Steuern verbraucht. Für eine Kapitalverzin- sung bleibt ebenso wenig übrig wie für die Existenzerhaltung des Unternehmers. Der Anteil des Fiskus an dem Bruttoertrag von 141 00 DM beträgt also 100 v. H. Gelänge es nicht, diesen Nullwert zu erreichen, d. h. verbietet die Marktlage einen Aufschlag von mindestens 16, v. H., dann tritt der be- rühmte Substanzverzehr ein. Das Unterneh- men muß seinen Vermögensbestand an- knabbern. Dr. Herm. C. M. Sturm(Fa. C. F. Boehringer & Soehne, Mannheim), der diese Rechnung an- läglich eines der in Stuttgart stattfindenden parlamentarischen Abende aufmachte, ging da- bei für den Einzelfall davon aus, daß ein ein- maliger Kapitalumschlag(Umsatz-Kapital) er- folge, die Körperschaftssteuer 45 v. H. betrüge und 30 v. H. für den ausgeschütteten Teil. Wei- ter wurden 300 v. H. Gewerbesteuerhebesatz in Anrechnung gebracht. Zwei Drittel der LAVA sind als nicht abzugsfähig behandelt worden. Wer eine 6prozentige Verzinsung errei- chen will, müßte einen Aufschlag auf die Selbstkosten einschließlich Versandkosten, Flemdkapital, Zinsen, Amortisation der An- lagen usw. von 35,8 v. H. erwirtschaften. Dem Fiskus fallen dann 77 v. H. des Brutto- ertrages zu. Es ergibt sich auf Grund der am 1. Ja- nuar 1956 gültigen Steuergesetze unter den obengenannten Voraussetzungen folgende Tabelle: Notwendiger Bruttoertrag für x-prozentige Ausschüttung auf das Kapital Kapital- Notwendiger verzinsung/ Brutto: Aufschlag Fiskalantell Ertrag à. Selbstkosten vom Bruttoertrag 0 141 317 16,4 100% 5 161 686 19,3 94⁰ 2 182 055 22,2 390% 3 202 424 25,4 85% 4 222 793 28,7 82% 5 243 162 32,1 79% 6 263 531 35,8 779 7 283 900 39,7 75% 8 304 269 43,7 74% 9 324 638 48,0 725 10 345 007 52,7 71% Das günstige Bilanzbild einiger— wer ist nicht versucht zu sagen glücklicherer— Betriebe und Wirtschaftszweige, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Verschul- dung der Privatwirtschaft ein erschrecken- des Ausmaß annahm, weil im Gleichschritt Efiektenbörse mit der vorstehend geschilderten Entwick- jung die Kapitalbildung verhindert wird. Deshalb, und nur aus diesem Grunde, tritt die gewerbliche Wirtschaft dafür ein, das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Verschuldung tragbarer zu gestalten. Uebri- gens hat sie mannigfaltigen Grund, sich über steuergesetzliche Verletzung des Grund- satzes von Recht und Billigkeit zu beklagen. Da ist z. B. die Frage der Umsatzsteuer, jener Steuer, von der behauptet wird, sie belaste nicht den unternehmerischen Er- trag, weil sie auf den Preis ab-, und somit an den Verbraucher weitergewälzt wird. Nun, das stimmt nur insoweit, als die Ver- braucher— zu ihrer Gemeinschaft gehören alle Selbständigen, Unternehmer und Ar- beitnehmer— die umsatzsteuerliche Preis- beeinflussung nicht empfindlich verspüren. Zweiter Fragenkreis: Die Lastenaus- gleichsabgabe. Von dieser Abgabe, die ja zu zahlen ist, nimmt das Finanzamt/(bei der Gewerbesteuer sogar /) der Abgabehöhe als Gewinn an. Es gehört Kühnheit zu die- ser Annahme, aber der Parlamentarier und sämtliche Finanzminister der Welt haben immer über ein großes Stück Unverfroren- heit verfügt. Deswegen hat wohl die Bun- desregierung in Verhandlungen mit der Montan-Union stets die Meinung vertreten, die Lastenausgleichsabgabe sei ein Kosten- bestandteil. Es erhebt sich hier nicht so sehr die Frage, ob einem Betrieb, der keinen Er- trag abwirft, die Vermögenssteuer- und Lastenausgleichszahlung noch zugemutet Werden kann, wie die Frage: Wenn sich keine Möglichkeit ergibt, das Aufkommen dieser Steuerarten durch Nachlaß zu schmà- lern, warum soll der Betrieb dann diese Ausgabe als Einkommen versteuern? Da liegt doch ein Widersinn drin, daß steuer- licher Aufwand als Ertrag gehandhabt wird. Um so gröherer Widersinn, als durch steuer- liche Abzugsfähigkeit das Aufkommen we- der der Vermögenssteuer noch der Lasten- ausgleichsabgaben verringert würde. Natürlich gibt es Betriebe, deren jähr- liche(Kapital-) Umschlagshäufigkeit größer ist Als in den vorhin genannten Beispielen. Was aber, wenn sie geringer ist,% z. B. wie bei Energieerzeugern, oder gar ½ioõo beim Hausbesitz? In diesen Fällen erhält der Fis- kus mehr als der Steuerzahler jemals ver- dienen kann. Schlüssig ergibt sich aus dem soeben Ge- sagten, daß rein rechnerisch die gegenwär- Mitgeteilt: Süddeutsche Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 13. Juni 1956 (Vo) Börsenverlauf: Zunehmende Zurückhaltung der Käufer. Bei ruhigem Geschäft ergaben sich überwiegend Kursabschläge bis zu zwei Punkten, namentlich in Montan- und I1G-Farben- werten. Vereinzelt mußten auch stärkere Einbußen in Kauf genommen werden. Auffallend war nach Aufhören der Interessenkäufe die weitere Abschwächung von Daimler um etwa 20 Punkte auf 325. Banken tendierten uneinheitlich, Bankenreste unter Bevorzugung von Dresdner Bank bis zu 1½ Punkte ansteigend. In festverzinslichen Werten löste die weitere Entspannung am Geldmarkt— in Frankfurt wurde Tagesgeld zu 5 v. H. angeboten— eine weitere Beruhigung aus. Die Kurs- veränderungen hielten sich zumeist in sehr engen Grenzen, verschiedene Industrieanleinen auf er- nöhter Basis gesucht. Aktlen 12. 6. 13 6. Aktlen 12 6. 13.6 Aktien 12.6. 13. 6 Harpener Bergbau 108. D AEG. 408 2075³ E 10 resdner Bk. 19 21 ESS 2% 203 Heiden Zement 274 274½ Rhein-Main Bank 100 100 BMW. 7 71 1— 2 110% 100 Reichsb.-Ant. Sa. 61%½ B 60½ Conti Gummi. 2276%¾ 274 5 12 7 Daimler-Benz: 350 332 Mannesmann 75 175 Montan · Dt. Erdöl! 168½% 107%[ Khn. Braunkohle 250 242 Nachfolger Degussa. 2245 243 Bheinelektra 105 T 105 Bergb. Neue Hoffg. 132 132 Demag 228% 230% RWW. 203 202 Ot. Edelstahl. 174 173 Dt. Linoleum 204 205%[ Sellwolft 12 112 ortm. Hörd. Aütt. 128 127½ Durlacher Hof 195 T 195 f[ Siemens& Halske 24 230%[Gelsenberg. 130% 120 Eichbaum-Werger 190 100 Südzucker 197 190 GHH Nürnberg 223 225 Enzinger Unlonh) f 182 T 18½[Ver. Stahlwerke) 1 5 Hoesch. 4% 144 k-Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 1% KFKlöckn.-RHumb. D. 209 207½ Ant.-Sch.) 33½ 33½[Badische Bank 1 195 Klöckner werke 157 150½ ASF. 190% 198%[Commerzbank)„„ 12 Pnönix Rheinrohr 157 1550½ Farbenf. Bayer 100 10% Commerz: Rhein. Röhrenw. 157 155½ barbwerke Hochst 50% 202 ½ u. Credit-Bank 207 20 Aheinst. Union. 57 150% Felten& Gulll. 22%½ 220 Deutsche Bank) flo, 20% Stahiw. Südweste. 170 170 Srün& Bilfinger 158 f 16 Süddeutsche Bank 200 200 rThyssenhütte„ 16% 163 ) RM- Werte tige Besteuerung einer alles zermalmenden Dampfwalze vergleichbar ist. Einer späteren Abhandlung sei das Eingehen auf die ein- zelnen Steuerarten vorbehalten. Hier gilt es nur noch mit ebenso bemerkenswerten, wie irreführenden Parolen des Bundesfinanz- ministers aufzuräumen. Schäffer meinte seit eh und je— und er denkt besonders jetzt s wiel daran— die Steuer müsse als Instrüment zur Lenkung der Konjunktur eingesetzt werden. Das ist ebenso verlockend wie falsch. Wenn Schäf- fer die Konjunktur bremsen wollte, dann dürfte er nicht zur gleichen Zeit behaupten, er könne aus aufwandspolitischen Gründen auf keinen Pfennig des Aufkommens ver- zichten. Mit jedem wirksamen Anziehen der Bremse würde er goch sein Steueraufkom- men vermindern. Ber Gedanke jedoch, mit Hilfe der Steuer die Kaufkraft abzuschöp- fen, gehört in die Vorstellungswelt der— Gott sei Dank— längst abgeschafften Zwangs wirtschaft. Dieser Weg wäre Abstieg in den Abgrund unerträglichen, wirtschaft- lichen Intervenismus(staatliche Eingriffe), der schließlich zum schärfsten Dirigismus (Lenkungswirtschaft) führen muß. Insbesondere dann, wenn die Wirtschafts- unternehmen dadurch des ihnen bitter nöti- gen Kapitals beraubt werden, das sie sich schließlich auf dem Kreditwege besorgen. Da- durch wird aber die— scheinbar nur— ab- geschöpfte Kaufkraft zur Hintertüre wieder Eingang finden in die Wirtschaft. Der Geld- überhang wird verewigt und der Finanz- minister zimmert den Deckel zum Sarge des Volkswohlstandes. Des Volkswohlstandes, der einem falsch verstandenen Staatsreichtum geopfert wor- den ist. F. O. Weber Raiffeisengenossenschaſten drehen den Spieß un und verteidigen ihre Der Deutsche Raiffeisentag 1956 in Karls- ruhe wurde mit der nicht öffentlichen) Mit- glieder versammlung am 13. Juni in der Stadt- Halle eröffnet. Generalanwalt Dr. Klusak gab vor mehr als zweitausend anwesenden Mitgliedern seinen Geschäftsbericht wie folgt: An der Auf wärtsentwicklung der Ge- samtwirtschaft im Berichtsjahr hat der Mit- telstand nicht in dem gleichen Maße teil- nehmen können wie die übrigen Gruppen. Das gilt besonders für die Landwirtschaft. Hier sind zwar die Verkaufserlöse um 622 Mill. DM angestiegen, es haben sich aber gleichzeitig die Betriebsausgaben um 1,26 Md. DM, also um das Doppelte erhöht. Die Entwicklung der Genossenschaften und ihrer Zusammenschlüsse sei jedoch zu- friedenstellend gewesen. Im Gegensatz zur Zahl der Genossenschaften, die als Folge einer Rationalisierung um 150 auf 23 067 zu- Tückgegangen ist, hat die Zahl der Mitglie- der weiter zugenommen. Sie betrug Ende 1955 3 560 000. Dr. Klusak ging dann auf die einzelnen Sachgebiete des Deutschen Raiffeisenver- bandes ein. In einem Ueberblick über die Lage in den verschiedenen Sparten des Deutschen Raiff- eisenverbandes sagte Dr. Klusak, daß bei den Kreditgenossenschaften die Gesamtein- lagen um 23 v. H. auf 3,7 Md. DM gestiegen seien. Die Spareianlagen hätten um 540 Mill. DM oder 26 v. H. des Gesamteinlagenbestan- des zugenommen, seien der mittelständischen Wirtschaft in Form von Krediten wieder zur Verfügung gestellt worden. Die Raiffeisen- dienst- Versicherungen hätten ihr Vermögen um rund 20 Mill. DM auf mehr als 122 Mill. DM erhöht. Auch die Tätigkeit der Waren- genossenschaften, der Molkereiwirtschaft, der Viehwirtschaft und der Obst- und Ge- — 22 Eintatle. Eintallle Merkte es die Hausfrau? (AP) Das Anziehen einiger Agrarpreise der Bundesrepublik, erklärte der Westfälisch, lippische Landwirtschaftsverband in Münster sei saisonbedingt und auf die Witterungse flüsse zurückzuführen. Die Gemüse-, B und Eierpreise seien bereits wieder rüe IA Eine andere Kommentierung als die Ueber schrift und die Beifügung des Wörtchen LUIII „hoffentlich“ verträgt diese Meldung nie „Hoffentlich“ kann aber nur dann gesagt wen den, wenn es sich um einen merklichen Rig, gang der Preise handeln sollte. Rank Ruth Le „Die gol e 1 24.00 U „DIE 12 Auf Brei Viel Schatten, wenig Licht J nden 50 sleht Handelskammer Stuttgag. Starke Bedenken gegen die vielfach Spätvors beobachtende„Industrieansiedlungswus e äußert die Industrie- und Handesskaum Stuttgart in ihrem jetzt vorliegenden Ja resbericht für 1955. Die von einzelnen G8 meinden versuchte„Industrieansiedlung un A121 jeden Preis“ wird dabei scharf abgelehg e Besonders von Gemeinden in den Förde— bezirken seien der Wirtschaft oft Zugeständ. nisse gemacht worden, die nicht zu vera Jelefon worten seien. So wollte eine Gemeinde eg Firma, auf deren Ansiedlung sie Wert legtz die Gewerbesteuer für zehn Jahre erlasa b Dies sei zwar gesetzlich nicht zulässig, Wert— aber„hintenherum“ doch immer wieder g. 1 macht, erklärte der Hauptgeschäfts füt der Stuttgarter Handelskammer. Die Erfah. rungen hätten immer wieder gezeigt, daß d meisten der durch derartige Versprechungi angelockten Betriebe nachher in Schwierig keiten geraten seien. Die Bürgermeistei] releton hätten sich aber in der letzten Zeit offeg bar auch durch die Kontrollmöglichkeltg der Kommunalaufsicht zunehmend Uebertreibungen auf diesem Gebiet abha, ten lassen. Im Tätigkeitsbericht der Kammer fühtt Hauptgeschäftsführer Dr. Günther Steg; aus, daß die Industrieproduktion im Stub garter Kammerbezirk 1955 um 20 v. gegenüber einem Landesdurchschnitt 0 17 v. H. gestiegen sei. Die Zahl der Arbeib f IL M plätze im Kammerbezirk habe sich ug zehn v. H. auf fast 140 000 Beschäftigte e höht. Die Kammer habe sich insbesondeg um sinnvolle Industrieansiedlungen außer halb der Kerngebiete bemüht, sich jedod Versuchen widersetzt, Industrien um jede Preis an bestimmte Orte zu ziehen. Als sen, sationell bezeichnete Dr. Steuer den Expo zuwachs von 25 v. H. bei einem Expor tante von 15 v. H. des Gesamtumsatzes. Der Kam merbezirk Stuttgart dürfte damit das höchst Ergebnis aller Kammerbezirke im Bunde, gebiet erreicht haben. 5 In der Mitgliederversammlung der Indi strie- und Handelskammer Stuttgart, die i diesem Jahr auf ihr hundertjähriges B stehen zurückblicken kann, wies Kammes präsident Dr. Erich Dörtenbach am 12, Ju nachdrücklich auf die gesteigerte Bedeutun der Selbstverwaltung in der Wirtschaft hi Er hoffe, sagte Dr. Dörtenbach, daß noch diesem Jahr das Bundesgesetz zur Verein heitlichung des Kammerrechts verabschiede werde, damit den Kammern in allen Lande teilen Baden- Württembergs ein einheitlich Rechtsstatus gegeben werden könne. Marktberichte vo m 13. Juni Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarh (VWD) Anfuhr gut, Absatz zufriedenstellen für Erdbeeren und Kirschen guter Qualität Les Nachfrage, dagegen gerisse Kirschen eine stan Preiseinbuße, ebenso Erdbeeren minderer d Das Si kTaszini- tägli lität(Reusraths), sonstiger Absatz normal. Es e LIn d zielten: Erdbeeren Ia 140—168, A 105130, B 80 i Telefon 100; Kirschen Ia 60-73, A 4058, B 30-40; K 0 salat Stück 3—9; Spinat 12; Spargel AI 143-4 R E A II 137-150, B 124—139, C 60-67; Rhabarber 10— 8 Gurken 350500 gr 4050, 500700 gr 3270; E Filmth sen 40; Weiß kohl 17; Wirsing 23; Blumenkohl Std Augarten 150-200 mm Durchm. 40—58, 200250 mm Durdm 7379, 250—300 mm 76—82, B-Ware 23—45; Koll, OI rabi Stück 40-55 mm 13-14, 5570 mm Durchm, K K 15—16; Karotten Bund 15. 0 85 elefo Weinheimer obst- und Gemüse- Großmarkt 2 (VWD) Etwas geringere Anfuhren als am Jon tage, normaler Absatz. Es wird wiederum dar hingewiesen, die Anlieferungszeiten genau el zuhalten. Es erzielten: Spargel AI 141—146, A 132—139, B 118-123, C 55—58; Erdbeeren Aus 140—161, A 100—139, B 60—99, C 40—58; Kirsch es A 40—60, B 30—38, C 20—28; Kopfsalat je Stück Weigkohl 14; Blumenkohl 2665. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 372,50 376,50 U Blei in Kabeln 141—142 DU Aluminium für Leitzwecke 240—242 DU 9 Westdeutscher Zinnpreis 904 D, c Daa gt 8 geleton 5 02 Existenz berechtigung 10 müsewirtschaft bezeichnete Dr. Klusak zufriedenstellend. Dr. Klusak wandte sich scharf gegen Bestrebungen einiger Handelsgruppen, Tätigkeit der Genossenschaften durch Herb führung einer einseitigen Reform des nossenschaftsrechts zu beeinträchtigen. wandte sich auch gegen den vom Bund wirtschaftsminister verteidigten Kartel gesetzentwurf. Klusak setzte sich dann m den Angriffen konkurrierender Wirtschafs gruppen aus dem Genossenschaftswesen ad einander, die in dem Vorwurf gipfelten, d. Genossenschaften betrieben eine ungesunt Expansion. 1 Es sei selbstverständlich, daß sich die U sätze der Genossenschaften wertmäßig erhöht hätten, weil die Preise gestiegen seien. Aud ein mengenmäßiger Zuwachs besagt für sid allein noch nichts. Es kommt auf das Gesam- volumen der betreffenden Sparte an. Aud wenn die genossenschaftlichen Umsätze nid nur absolut, sondern auch relativ zugenom men hätten, könnte dies in einer Freiel Marktwirtschaft niemals die Forderung all eine Beschränkung des Genossenschafts- Wesens rechtfertigen. Abgesehen davon abe ist schon die Behauptung an sich, daß di* genossenschaftliche Anteil ständig an wachse el objektiv unwahr. 1 Der Handel erstrebe ganz offensichtlidt— eine einseitige Bevorzugung auf Kosten de N(l. Et Genossenschaften. Dies ist ein typischer Aus-“ Age fluß des Pfründendenkens, wie es bei des] im verschiedensten Gelegenheiten immer wiedel Sd in Erscheinung tritt. Man glaube eine t 85 naturrechtlichen Anspruch auf bestimmt zeptlegt s ladet Positionen im Wirtschaftsleben und auf ei bestimmtes Ausmaß von Einnahmen haben. Alles andere würde als ungesund be. zeichnet und soll ausgerottet werden. MORGEN Seite 11 u 185/ Donnerstag, 14. Juni 1956 1 Nr.) Letzter Tagi Mun 15. 15, Tr. 10, 21 Un preise Ruth Leuwerik, Curd e Ana MRA 13.30, 160 14.30, 21 „FRUCHT OHNE LIEBE“ X Morgen:„stud. Helen Willfüer“ estfäl lische oldene Brücke“ ere er—— T. 44647. Letzter Tag Sein 8 Letz — Butter is rk NR NUR 14.30 u. 17.30; r rück 1.00 Uhr keine öffentl. Vorst. „DIE TATOWIERTE ROSE“& die Ueber 1 Am Meßpl., T. 5 11 86 Wörtchen An pl T0 l. 12, 18.30, 18, 21 Unr ing nic Eine Stadt geht dureh d. Hölle* sagt wer, 1* en Rigg 1. b. Telefon 8 02 76 1 las 11 10.00, 10.10, 20.20 518, well PFW! ͤ ͤ eder ge Heute, DONNERSTAG, 23.15 Uhr, endet in Form einer sogenannten Mitternachts- Premiere tür das künstlerische Personal des Mannheimer Nationaltheaters eine Sonder vor führung des am Freitag anlaufenden Centfox-Cinemascope-Films CARMEN JONES statt, zu der in beschränktem Umfang noch Eintrittskarten an der Abendkasse erhältl. sind. auf Breitwand ein prächt. Farb- 3 um voll Leidensch. u. Abent. icht Sizilianische Leidenschaft“ x Heute letzter Tag! att gar 14g. 9.50, 11.50 vorm. u. 22.20 elfach z Spätvorst. Der große Erfolg, U 1 ein unerhörter Kriminal- Film Msi S ISkammet 8 5 den Jah. Heute, nen e dlung ug abgelehnt, 1 Foue Ugeständ. a u vera, felefon 4.46 47 nde eile Vert legte g N erlag men werden.) Artskühtg ie Erfah. t, daß dh rechungeg chwiertg, zerme ist releton 4 46 47 eit offen mitt v; Arbei ILM THEATER AM MESS PLATZ— RUF 51186 HEUTE PREMIERE] Ein Film obne Konkurrenz, 5 weil er echt, wahr, einmalig und sensationell ist. Fekta Täglich: UNVER SUI 18.20, 3.00, 2030 Rud. Prack— Winnie Markus Christiane Hörbiger- Wessely Kronprinz Rudolfs letzte Liebe«- 1 4 03 96 DiE KATE RN 23530, 25.46, 45, 20.0 Dunkelroter Venusstern 51895. Jgd. ab 16 DiE KURB EL 14.20, 16 4 21 a 1. HöLLE 36 starke Nerven Donnerstag, 21 Vorstellung, NUR f. die Mitglieder der„Freunde der Gilde deutscher Filmkunst-Theater“: GEWAGTIES SPIEL („BREAK THE NEWS“) mit Maurice Chevalier, Regie: Renée Clair (Anmeldungen zur Mitgliedschaft können heute nur bis 19 Uhr im Theaterbüro entgegengenom- g heil. NLE- GHANT- AM DHE Das sind tatsächliche Begebenheiten, wie sie kein Autor faszinierender, packender und sensationeller hätte erfinden können.— Die Phenix-City-Story! 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 Uhr Jugendliche nicht zugelassen! x nicht jugendfrei! Uhr, 8. geschlossene Jack Buchanan AVS ENR GRIIZAE R SUCH DiE BESTE ab von MANNHELNA.LUDWICSHAFEN roße Schlußveranstaltung 20. Joni 1956, 20 Uhr im Musensaal des Rosengarten Mannheim Eintritt 2. 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Telefon 4 62 74 U Busse Walanosstr. 52 0 20 02 Kaufgesuche Lumpen Alteisen, Flaschen, Altpapier kauft laufend Julius Schneider, Mhm., Stiller Weg 16, Tel. 5 98 19. Prompte Abholung auch kleinster Mengen. Gebrauchte Reiseschreibmaschine auch reparaturbedürftig, gesucht. Angeb. unt. Nr. PS 47722 a., d. V. Engl. u. Franz. F Englisch. Fan Mawrizlei Spanisch- Russisch Deutsch für Ausländer Staatliche Abschlusprüfung Trimesterbeginn: Januar— Mai— September Aelteste staatl. anerkannte N u. Dolmetscherschule in HEIDELBERG ih.-Blum-Str. 14, Tel. 2 16 2 King's English by Tudor: Mh., B 3, 16 Vetsteige tungen folgende Pfandstücke: Einfam.-Haus, 4 Zim., Küche, Adr. einzus. unt. A 03831 im schöne Veranda u. Garten zu vk. VM, Bad, Mannheim, den 13. Juni 1956 Verl. Zwangs versteigerung. Die Allgem. steigert im Zwangsvollstreckungswege am Donnerstag, 14. Juni 1956, in ihrer Verwaltungsstelle Mannheim, Renzstraße 11-13, Vorhalle, 14.0% Uhr 3 Arbeitstische, 1 Hohner-Akkordeon„Student 1 gr. 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Zehn Tage, die in Paris so schnell nicht vergessen werden und die, im Gegensatz zum Vorjahr, wo der deutschsprachige Zyklus leider erst in der Ferienzeit einsetzte, diesmal in die beste Periode der Hauptsaison fielen. Der Höhepunkt war ohne Zweifel— und darüber ist sich auch die Kritik aus- nahmsweise einig— das kühne und voll m Polkatakt O'Caseys„Fresudenfever“ in Hannover Das deutsche Theater weiß wenig von Irland— von Flotows„Martha“ und der „letzten Rose“ einmal abgesehen. Wilde und Shaw waren Iren von Geburt, aber sie lebten in England, dem feindlichen Ausland der Iren, und was sie für das Theater schrieben, war spezifisch englisch. Trotz ge- legentlich durchblitzender irischer Spottlust, und dem leisen Hauch irischer Melancholie. Erst in jüngster Zeit haben unsere Bühnen einen Zipfel vom Wesen der Menschen auf der Grünen Insel eingefangen: mit Samuel Becketts„Warten auf Godot“ zunächst, mit Sean O' Caseys„Preispokal“ sodann. Nun wurde in Hannover desselben Autors „trauriges Stück im Polkatakt' mit dem Titel „Freudenfeuer“ für Deutschland erstaufge- führt. In einer durchaus bigotten irischen Klein- stadt soll dem Bischof, der zum erstenmal seit Jahren seinen Heimatort wiedersieht, mit einem Freudenfeuer unzüchtiger Schrif- ten und Bilder ein großer Empfang bereitet Werden. Wie die einzelnen Bewohner von dem bevorstehenden Besuch in Unruhe ver- Setzt werden, daraus leben die drei Akte der Komödie. Der Bischof selbst tritt nie auf. Schlugbilanz: Der Mord an einem jungen Mädchen, auf Selbstmord umgefälscht, die durch Diebstahl restlos vernichtete Existenz res Liebhabers, der herzlose Hinauswurf eines 90 jährigen Tagelöhners, das Zerbrechen einer Liebe zwischen reichem Mädchen und armem Bauarbeiter, der rettende Griff nach der Schnapsflasche bei einem eingebildeten Taugenichts und schließlich— um der Ge- rechtigkeit willen, die alles so herrlich re- Sieret— die Erhebung des Ortsgeistlichen zum Monsignore und die Verleihung des Adlelstitels an den Landjunker und Leute- Schinder. Viel derbe Komik wuchert da- ZwWischen, manch herbe Lyrik blüht verstohlen Alif. Es wäre ungerecht, dein 76 jährigen O' Casey vorzuhalten, daß William Saroyan Solche Figuren lebensvoller, Bert Brecht Solche Themen konsequenter, Christopher Fry solche Lyrik dichterischer und Samuel Beckett solche Komik sublimierter schreiben kanm. Sean O' Casey, in den Slums von Dub- Iin aufgewachsen, Führer einer national- irischen Arbeiterbewegung, dem englischen Standgericht nur durch Zufall entronnen, Will als wild gewachsene Naturbegabung ge- wertet werden. Nur so kann man dem alten irischen Kommunisten auch die politischen Bamalitäten verzeihen, die zuweilen unter- laufen. Einen Skandal wie bei der Berliner Erst- Aufführung von O'Caseys„Preispokal“ durch Fritz Kortner(vor drei Jahren) gab es in Hannover nicht. Dazu hatte die Gastregie Heinz Dietrich Kenters den vordergründigen Spaß der Geschichte zu wenig gedämpft, was das Publikum allerdings mit dankbarer Heiterkeit quittierte. Der vorzüglichen deutschen Uebersetzung von Elisabeth Freundlich wäre mit weniger direktem Aus- spielen, sozusagen aquarellistisch himge- tupften Bildern, von der Regie her mehr ge- gelungene Experiment des Bochumer Schau- spielhauses unter der Regie von Hans Schalla, Sartres aus allen Nähten plat- zendes historisch- politisch- philosophisches Stück„Der Teufel und der liebe Gott“ in deutscher Auffassung an seine Geburts- stätte zum Vergleich zurückzutragen(wir berichteten darüber schon kurz in unserer Ausgabe vom 8. Juni). Wenn das Resultat dieses Wagnisses den Erfolg der Pariser Uraufführung, die, fast auf den Tag, vor fünf Jahren stattgefunden hatte, weit in den Schatten stellt, so will das viel heißen, denn damals hatte noch Jouvet Regie ge- führt, Pierre Brasseur dem Landsknechts- hauptmann Goetz seine ganze schauspiele- rische Potenz gegeben, während so große Bühnenkünstler wie Jean Vilar und Maria Casarès als seine Gegenspieler figurierten Die deutsche Version wirkt straffer, die Uebertragung ist sprachlich vorzüglich, die Dialektik kommt messerscharf zum Vor- schein, eine Resonanz, eine zusätzliche Dimension gewissermaßen, scheint gegeben, die dem französischen Original abgeht,— und da das Stück bekanntlich in Worms zur Zeit der Bauernkriege spielt, ist man bei- nahe versucht, in Sartre einen„deutschen Autor“ zu sehen. Er war übrigens, ebenso wie Simone de Beauvoir, die eine rote chinesische Jacke trug, zu diesem denkwür- digen Abend gekommen und geizte nicht mit seinem Beifall. Ich habe ihn nachher gefragt, wie ihm das Spiel der Bochumer gefallen habe, und er sagte mir, gerade den zweiten Teil habe er noch nie so gut ge- sehen, vor allem dank Hans Messemer, den Goetz. Grundverschieden von dem voll- blütigen Brasseur, dem aber immer etwas Komödiantenhaftes bleibt, war dieser geniale Akteur, schmal, bleich und mit metallischer Stimme, eine Verkörperung dämonischer Kräfte, dessen faszinierender, ja delirieren- der, aber immer von Intelligenz beherrsch- ter Interpretierung, der Löwenanteil am Triumph gebührt. Das Maß seines Könnens hat Messemer schon am Vorabend als Mephisto im„Faust“ gezeigt, obwohl diese Aufführung trotz eini- ger geglückter Szenen hier doch vielerseits als ziemlich provmziell angesehen wurde. Daß aber das Bochumer Schauspielhaus vom Pariser„Théatre Antoine“, wo der„Teufel und der liebe Gott“ seinerzeit kreiert wor- den war, spontan zu einem vierzehntägigen Gastspiel eingeladen wurde(dem allerdings „Leonce und Lend“ letzte Neueinstudie- rung dieser Spielzeit brachte das Zimmerthea- ter Heidelberg Georg Buchners heiter iron sches, mãrchenhaftes Lust- spiel„Leonce und Lena“ in deer ganz auf feine. kammerspielartige Nuan- cen abgestellten Inszenie- rung von Gillis van Rap- Als pard heraus. Die Titel- rollen spielten mit sub- tiler Empfindsamfeit Ar- nold Richter und Susanne Rasp(unser Bild), den greisen König gab, groß- artig in Maske und Mi- mik, Gillis van Rappard. Die sehr schön ausgewo- gene Aufführung wurde bei der Premiere mit freundlichem Applaus auf- genommen. Foto: Meyer-Orth noch technische Schwierigkeiten entgegen- stehen) setzt diejenigen ins Unrecht, die deutscherseits glaubten, die Wahl Bochums für die Pariser Festspiele sei nicht reprä- sentativ genug gewesen. Der Auftritt des „Deutschen Theaters“ aus Ost-Berlin mit Schillers„Kabale und Liebe“ in der Regie von Wolfgang Langhoff, der selbst den Prä- sidenten von Walter spielte, hinterläßt eine nicht unbedingt bereichernde Erinnerung, aber es war ergreifend, den greisen Eduard von Winterstein die anklägerische Tirade des Kammerdieners an die Lady Milford vortragen zu hören. Und dann brachte das„Theater aus der Josefstadt“ die urbane und sensible im tiefsten Sinne des Wortes vornehme Kultur Hugo von Hofmannsthals mit dem Lustspiel „Der Schwierige“ auf die Bühne, in dem der Dichter, nach dem ersten Weltkrieg, der untergehenden Schicht alt- österreichischen Adels eine diskrete, nuancierte Huldigung erweist. So ist der Besuch der deutsch- sprachigen Theater bei den Pariser Fest- spielen, der mit Technik und Pathos be- gonnen hatte und in der existentialistischen Philosophie von Landsknechten gipfelte, die schon im Mittelalter Sartre gelesen zu haben schienen, dank dem Wiener Ensemble mit Anmut und Finesse zu Ende gegangen. Ein liebens würdiger Abschied auf leisen Sohlen. H. V R. Erlebtes Monnheim im Kontrapunkt Neue Afbeiten von Eberhard Doser in Heidelberg Vor Jahresfrist hatte der 1926 geborene Eberhard Doser in den Räumen des Mann- heimer Instituts für Erziehung und Unter- richt seine erste Kollektiv-Ausstellung ge- habt, die eine erfreulich starke Begabung zeigte, jedoch noch nicht recht erkennen lieg, in welche Richtung Doser fortan vorstoßen Wird. Jetzt zeigt er bei Else Rodrian in Heidelberg Flöck 75, geöffnet bis 24. Juni) eine Reihe von Oelbildern und Graphiken dus der letzten Zeit, die eine konsequente und selbständige Fortentwicklung erkennen lassen und in denen er zu neuartigen und fast durchweg eigenen Ausdrucksmöglich- keiten fand. Jene Variation über das Thema „Der Fischer und seine Frau“, die schon in Mannheim hing, bildete wohl den Ausgangs- punkt hierfür: zu einer malerischen Aus- ein andersetzung mit dem Raum- Zeit- Problem, die in ihren Ansätzen mit denen des Mannheimer Malers Franz Schömbs verwandt ist, sie aber dann doch auf dem Wege vom Außen zum Innen zu einer nur ihm eigenen Synthese führt. „Kontrapunkt: Erlebtes Mannheim“ heißt eines der eindrucksvollsten und zugleich typischsten Bilder von Doser. Er setzt das Bild des zerstörten Mannheim mit dem des wiedererstandenen zusammen, aber selbst mitten im Neuen will er die„Narbe“, die blieb, sehen lassen. Einen Rahmen, vielleicht den Rahmen der Erinnerung, trägt nur die linke Seite des Bildes, in dem die Vision des einstigen Mannheim umschlossen liegt, wäh- rend die rechte Seite, sozusagen die heutige, von einem alten zerbeulten Gasrohr und einem halbverkohlten Holzscheit umrahmt Wird. Ein Stück des Rahmens selber ist mag dort so etwas wie das unregelmäßige Wachstum der Stadt bedeuten. Das alles erinnert zunächst etwas an die Merzbilder des Dadaismus, aber es hat nichts von dem revolutionär-zerstörenden Zug jener Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Bei Doser wird eine Synthese daraus, voller Schmerz und Me- lancholie, aber auch wieder voll des Glau- bens an das Leben und an die Schönheit, die trotz aller Narben unzerstört sind. Und bei Doser hat auch all dies, so sehr das Bild zu- nächst der Erklärung bedarf, nichts zerebral Erklügeltes an sich, sondern es wirkt allein schon aus der Harmonie seiner Formen und dem geschlossenen inneren Rhythmus der Linien, die die Erfahrungen der Abstraktion verarbeitet haben und das Gegenständliche mit diesen verschmolzen. Doser reduziert auf die Urformen. Es gibt gegenstandsverbundene Graphiken von ihm, die den Körper zu Kreisen und Ellipsen auflösen und ihn gerade daraus klarer und wesenhafter hervortreten lassen, als es eine naturalistische Zeichnung vermag. Auch ein Oelbild wie„Vera Corinna“, seltsam ver- wandelte Erinnerung an die Künstlerin eines Mannheimer Nachtlokals, ist weit- gehend aus diesen Urformen von Kreis und Ellipse gebaut und erhält daraus eine wun- derbar anmutige Beschwingtheit. Eine Ge- fahr mag vielleicht darin liegen, wie weit Doser außerhalb des Malerischen liegende Mittel benützt. Das Bild„Eingespräch“ ist mit Bergschuhnägeln bepflastert und ver- wendet eine eingeraspelte Leinwand als be- sonderen Effekt. Mit Schuh- und Reißnägeln präsentiert sich auch das Bild„Instrumente“, das dazu auch noch mit Notenpapier beklebt Drehakt“ ist auf eine zersägte hölzerne Bett- stelle gemalt, deren geschwungener Rand gleichzeitig den Bildrahmen abgibt. Doser griff zu diesen Hilfsmitteln, da sie ihm das nächstliegende Billigste waren; es hätten jedoch ebenso gut andere Materialien sein können. Aber wie er sie arrangiert und ver- bindet, wie er selbst das absonderlichste Ger fs den ee Konzeption auf- nimmt und zu einer durch und durch har- monlischen Synthese verarbeitet, ist der Be- wunderung wert. Nur gegenüber dem Prunkstück der jetzigen Heidelberger Ausstellung, einem Triptychon mit mechanischer Bewegung, an dem der Künstler ein volles Jahr gearbeitet hat, werden doch erheblichere Reserven Wach. Es sind unregelmäßig geformte Ge- mäldestücke, die zu bizarren Formen aus- gesägt und wieder aneinander geleimt wur- den. Rechts unten ist ein kleinerer Einzel- teil auf einen alten Grammophon-Mechanis- mus gesetzt und kann mittels elektrischen Stromes in rotierende Bewegung gebracht werden. Doser sagt dazu, er hätte ein solches bewegtes Bild schon seit früher Jugend des ökteren im Traum gesehen; jedoch gewinnt man den Eindruck, daß dieser Jugendtraum seine Umsetzung in die Realität nicht ganz vertrug. Doch mag hier viel vom persön- lichen Empfinden des Betrachters abhängen, und einer, der eventuell selber einmal von kreisenden Bildteilen träumte, könnte eher den seelischen Zugang finden. Auf jeden Fall ist dies Bild trotzdem nicht nur als Kuriosum interessant, sondern es beweist das ernsthafte Ringen einer jungen Bega- — ſerausg eh ferlag, L rucke rei. chefredak stellv.: D. . Hertz-E peber; Fer Lokales: H „Viktoriq und ihr Husqr“ Operettenpremiere in Heidelberg Noch vor fünf Jahren war das Schicge Paul Abrahams, der 1933 auf der Höhe 8 nes Operetten-Ruhmes Deutschland Verl. sen mußte, völlig unbekannt. Inzwischeg Koch; ging eine Abraham- Renaissance durch de 5 80 Lande, seine Werke wurden verfilmt, d 3 5 Bühnen setzten ihn wieder auf den Spie. 3 plan. Und als bekannt wurde, daß der Ro stellv.:* ponist entgegen verschiedenen Gerüchte 1 noch lebt und wegen seines zerrüttet 3 Geistes in einer amerikanischen Anztzfl nein untergebracht war, fanden sich Freunde un A, Gönner, die den gebrochenen Mann Wiecer nach Deutschland, seiner zweiten Heimat(0— Ungarn wurde er 1892 geboren) z2urücche 1 Jahrg ten. qetzt lebt er in einer Hamburger Klit. wird aber bald nach München gebracht den, wWo man in einem Sanatorium versuche Will, die furchtbaren Folgen eines Zusen. menbruches zu mildern, an dem die ve gangenen Ereignisse in Deutschland geh K 2 2 nicht ganz unbeteiligt waren. Nun hat auch die Städtische Bühne Heidelberg noch einmal„Viktoria und ih 1 Husar“ hervorgeholt, neben der„Blume a Hawai“ und dem„Ball im Savoy“ die he. kannteste Operette Abrahams. Die Musk im Schlagerstil der zwanziger Jahre, zünde auch heute noch, und so liebenswürdig sent. mentale Lieder wie„Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände“ oder„Pardon, Ma. dam“ greifen gerade der reiferen Generatig erinnerungsschwer ans Herz. Die Heidelhe. ger gaben sich große Mühe, das leichte wet Präsid. chen den Augen und Ohren gefällig 3 Die Ge machen, und das ist ihnen wirklich gelungen hielte Die Geschichte von der Ungarin Viktoria 0h ben erst über den Umweg durch eine wen e Slückliche Ehe mit einem distinguierten 0e* SO. sandten ihren geliebten Husarenrittmeist ſerminde Stefan erhalten kann, hat Fritz Zehrer fu die Schre und mit Operettenglanz auf die Bühne g. zin an bracht. Vor allem wurden die Gelegenbelt 88e sch zu Balletteinlagen reichlich ausgenutat, u 0 1 da die Handlung geographisch recht weit zen, Sole. Sprünge von Japan nach Petersburg und wf de in Ge ter nach Budapest macht, tanzten sich d geendigü Klinken Balletteusen durch vielerlei zaubefelung T hafte Kostüme, die Gretel Scheid entwortg hektiekeit hatte, und sie versäumten es auch nicht, den Pexister Gehabe der Damenhalbwelt während di geit die“ ersten Inflationszeit kleine Parodien elle, ih. widmen. Als die Musik Paul Abrahams ff elegen. ausreichte, um die Sehnsucht nach Ballet R völlig zu befriedigen, half Kurt von Suül. Der anek, der beschwingt führende Dirigent d n Abends, mit einem selbst komponiert tete e Wahrleist Neben den altvertrauten Kräften du Verbindus Heidelberger Operettenbühne wie Fut Deutschle Richey, Helika Strauß, dem stets zuverläsi keit beze gen Buffo-Paar Friedl Schön und Han fehunger Fleck, neben Alfred Hanus als Husar un ad die Fritz Zehrer, der außer seiner Regietätige Dulles noch die Rolle des Gesandten übernommen den B. hatte, gab es ein Wiedersehen mit Solfzeiner R. Reschke(Kasse), die in der nächsten Spie 8 zeit wieder dem Heidelberger Ensemble g Ergebniss gehören wird. Ihre durchtrainierte, loch sichtlich Wa haben klärt, zu exfi Koexis verein tungen Am D ihrer Viktoria Erfolg und trugen wesentli dazu bei, daß die Neueinstudierung ein siert se fälliges Aussehen und begeisterten Beif 5 9 5 r groge ewann. 2 N. 8 Egon Treppma Intwick l 5 Zu de Kultur- Chronik den Frag Eine„Italienisch-Deutsche Opernakaden 1 ist auf Anregung der Bundesregierung in f da der sammenarbeit mit dem„Giovanni-Battis vorlage 2 Viotti-Musikinstitut“ in Vercelli ins Leben Werte bis rufen worden. Für deutsche Musikstudenſ Dulles 3 werden mit finanzieller Hilfe deutscher Ini über die strie-Kreise 20 Stipendien vergeben. einstimm Dem Freien Deutschen Hochstift des Fru und Han kurter Goethemuseums wird nach einem I Aufhebu, schluß des hessischen Kabinetts ein Zusduleinfuhrer von 25 000 Mark zum Ankauf des handschi lichen Nachlasses des Dichters Novalis! Verfügung gestellt. Der Preis für den Nach E der sich zur Zeit im Ausland befindet und allem die geistlichen Lieder, die Tagebüch N Novalis“ enthält, beträgt 00 ark. Dore Hoyer gastiert in einem„Abend u Saarb derner Tanzkunst“, den der Arbeitskreis I präsident: und Jugend in Zusammenarbeit mit der d 1 einigung Zeitgenössisches Geistesleben, Mam 8 Nl heim, veranstaltet, am Donnerstag, 14. Juf Saar D 20 Uhr, im Mozartsaal des Mannheimer Ros sagen de dient gewesen. Manfred Jenke mitten in die rechte Bildhälfte gesetzt und ist. Oder das Oelbild„Jola, der fließende bung um nur ihr eigene Formen. USE. gartens. biet nacl —(keordert 5 8 dakür eir Unter ihr schläft Braunschweig. Ein paar schwankt Bauschel geblendet und fühlt zu- stützt unmerklich ihren Arm beim Trinief tages Übe Das Herz fair. 22 on Käthe Lambert 12. Fortsetzung Sie hatte verständnislos geguckt, er griff ihr über den Tisch hinüber mit der Hand unter das Kinn— das Auto habe er für sie gekauft, er schenke es ihr, ja wirklich! Sie Wollte wissen, wieso, warum. Aber der Vater goß nur neuen Sekt ein, seine Augen lach- ten weiter, aber es war plötzlich ein ande- rer, fast böser Glanz darin. Und die Fröh- lichkeit war nicht mehr so ganz echt. Ihre Frage ließ er unbeantwortet „Ich hab' Sie jetzt zweimal gefragt, was Sie essen wollen.“ Herr Bauschel ist leicht beleidigt. Elisabeth sieht hoch, sie muß sich erst zurechtfinden. Bauschel läßt sich nicht lumpen, er be- ginnt mit einer Kraftbrühe à la reine und hört mit portugiesischem Salat auf. Er wönlt einen viel zu schweren Burgunder und will sogar Sekt zum Schluß, aber Elisabeth sagt energisch: dann müsse er den Sekt allein trinken, sie sei viel zu müde, und außer- dem sehe sie gar keine Veranlassung dazu. Bauschel hat rote Backen und kleine, schwimmende Aeuglein bekommen. Er spricht furchtbar viel durcheinander, Elisabeth hört gar nicht recht hin, der Burgunder hat ihr Kopfschmerzen gemacht, im Speisesaal ist es heiß geworden, es müßte jetzt sehr gut sein irgendwo auf freier Straße, im frischen Wind der sommerlichen Nacht und unter ihren Sternen. Elisabeth wartet nur den Augen- blick ab, der ihr das Aufstehen möglich machen soll. Alle Rechte durch Ullstein-Feubleton-Dienst Am Nebentisch zahlt jemand schon. Eli- Sabeth sieht flüchtig hin, gerade im gleichen Augenblick, als auch der ältere, gut gewach- sene Mann mit dem vollen silbrigen Haar über dem jugendlich straffen Gesicht sie an- sieht. Es sind nur zwei ganz kurze Blicke hinüber und herüber, ganz flüchtig und von ungefähr, dann steht der Herr auf, und Eli- sabeth sieht ihm nach, wie er zwischen Stüh- len und Tischen hin zur Glastür geht. „Sie werden mir nicht böse sein, wenn ich mich jetzt beurlaube“, unterbricht sie Bau- schels Redestrom,„wenn ich morgen früh fahren soll, muß ich ausgeschlafen haben“. Bauschel lacht ölig, seine Backen glänzen Wie poliert:„Wer saacht denn, det Se fahren soll'n Fräulein. Chauffeur? Se brauchen ja janich fahn, ich brauch ooch nich fah'n. Spaß, warum muß ick fah'n? Wir bleiben ein paar hübsche kleene Tage hier.“ Elisabeths Stuhl fährt hart zurück. Sie ist blaß geworden.„Sie entheben mich jeder weiteren Rücksichtnahme, Herr Bauschel“, sagt sie und wendet sich brüsk zur Tür. Hinter sich hört sie noch die verdatterten Einwendungen des Strumpfreisenden. Sie holt sich ihren Schlüssel vom Portier und läst sich hinauffahren. In ihrem Zimmer oben hat sie die Wahl zwischen Tränen oder einer Zigarette. Sie entschließt sich zur Zigarette, öffnet die Tür auf den durchlaufenden Balkon hinaus und raucht, den Rücken gegen das Holz gelehnt, mit langsamen Zügen. Wagen fahren noch, vom Bahnhof her hört man die Züge pfeifen, nicht weitab träumt der große Museumspark mit seinem Herzog- Anton-Ullrich-Museum, berühmt durch seine Gemäldesammlung, träumt in die Nacht hin- ein wie in hundert Sommernächte. Als Elisabeth mit ihrer Zigarette fertig ist, kann sie sich kaum entschließen, ins Zimmer zurückzugehen. Sie läßt die Tür offen und beginnt, sich im Dunkeln langsam auszuziehen. Mag sein, daß sie das Schließen einer Nebentür, die katzenleisen Schritte über den Balkon überhört hat. Sie hat nur plötzlich das Gefühl, sie sei nicht mehr allein im Zimmer. Dieses Gefühl kommt um einen Augenblick zu spät. Gustav Bauschels jäh zupackende Hände greifen schon nach ihrer Schulter. Ekel und Angst geben ihr die Kraft, sich loszureißgen. Sie tastet nach dem Lichtknopf, ohne ihn zu finden, stößt an die Nachttisch- lampe, daß sie klirrend herunterfällt, ver- sucht, die Tür zu erreichen Bauschel hat sich aufgerichtet. Um eine Spur ernüchtert, flüstert er beschwörend: „Regen Sie sich doch nicht so auf, haben Sie sich doch nicht so 5 „Hinaus!“ schreit Elisabeth und erschrick maßlos, als ihre Stimme keinen Ton her- geben will,„sofort hinaus oder ich rufe um Hilfe. ich schreie, hören Sie, ich schreie ganz laut!“ 3555 Bauschel rappelt sich hoch. Er stolpert über dem nächsten Stuhl, fährt fluchend wieder auf, und in der Raserei enttäuschter Wut macht er noch einmal ein paar tor- kelnde, tastende Schritte auf sie zu. Da schreit sie wirklich, laut und gellend nur ein einziges Mal, und hat im selben Augenblick den Lichtschalter gefunden. In der weißen Flut, die sich aus der Deckenschale über das Zimmer ergießt, gleich den Griff einer Faust im Genick. Diese Faust befördert den Reisenden der Firma Sohnesmann& Co. unwiderruflich und sehr unsanft auf den Balkon hinaus. Hinter ihm wird die Tür sofort und nach- drücklich verschlossen. „Entschuldigen Sie“, sagt der Besitzer der rettenden Faust und bringt seine Hemd- manschetten in Ordnung,„daß ich so ein- gedrungen bin. Aber Sie waren ja sowieso nicht mehr allein.“ Elisabeth lehnt an der anderen Tür. Ein nachträgliches Frösteln kriecht ihr an den Armen hoch bis über Hals und Brust. Mit einer hilflosen Bewegung greift sie seitwärts in die Luft und spürt, sie steht im Unter- kleid auf Strümpfen, mit zerwühltem Haar vor einem fremden Mann. Er macht ein paar Schritte ins Zimmer hinein und reicht ihr stillschweigend vom Stuhl ihre Leinenjacke. Stumm, hastig schlüpft Elisabeth hinein, erkennt trotz ihrer Aufregung: das ist der Herr vom Neben- tisch, der auffallende Herr mit dem elasti- schen Gang und den grauen Haaren. „Danke“, sagt sie und findet sich mit ihrer Stimme noch nicht ganz zurecht,„danke, es war so gut, daß Sie kamen!“ „Es war nicht ganz ein Zufall, ich beob- achtete den sauberen Kavalier von meiner Tür aus, als er sich hier hineinschlich und Sing ihm nach, als ich Sie schreien hörte. Durchgehende Balkone haben ihre schlech- ten und guten Seiten.“ „ES war furchtbar“, flüsterte Elisabeth und fällt auf einen Stuhl. Ein Weinkrampf schüttelte ihren ganzen Körper. Der Herr gießt etwas Wasser aus der Karaffe in ein Glas und schüttet ein kleines weiges Pulver hinein.„Es ist harmlos“, sagt er.„Ich habe es immer bei mir zur Beruhi- gung!“ Und er reicht ihr das Glas hin und „Im übrigen weinen Sie ruhig noch ein if vepublik chen weiter. Damit sich nichts festsetzt, Ii seitigen später versuchen Sie zu schlafen, Sie könnt zyischen das unbesorgt— bei zwei verschlossel] zu d Türen.“ Schneide Elisabeth sieht auf das Bett, auf die* regeln v wühlte Decke, sie schüttelt in Grauen 10 Schneide Ekel noch den Kopf.„Ich glaube, in dies ger Part. Zimmer werde ich nicht schlafen können iederb- „Doch, doch, Sie werden“, sagt der frem. Mann,„Sie sind doch ein mutiges Mädch* 2¹ Und wenn es Sie beruhigen sollte: ich ni ach drü mir meinen Sessel aus dem Zimmer d berlins Tune für setze mich draußen auf den Balkon. ES gar nicht kalt, und ich habe schon mand] Der 1 Sommernacht im Freien gesessen.“ a der Saar „Ach bitte, nein“, wehrt Elisabeth 1 deslande einem ersten Lächeln ab, das wäre ja u DS, 80 denkbar, nein, ich finde mich schon zurecd 0 ver: „Gnädiges Fräulein, nehmen Sie einm] zesgche an, Sie sind nicht in Braunschweig, in eine le 185 Hotel, sondern irgendwo in einem Bunz a low unter Wilden. Was ja nach Ihren Soc de 19 erlebten Erfahrungen nicht ganz aus di 9 58 Bereich des Möglichen zu streichen wal dich Sas Würden Sie da auch aus gesellschaftlich N 9 Rücksichten ablehnen, einen Wachhund uf Nachteil ihre Tür zu setzen?“ Schne Nun mußte Elisabeth doch lachen. Stef a es, während noch die letzten Tränen fn ung ihren Wangen stehen. 15 dener Der Mann vor ihr lächelt auch. Er E etwas wundervoll Beruhigendes, dies 5 Mann. 5 „Fällt Ihnen gar kein beserer Vergle“ ein?“ fragt sie. 5 Er zuckt die Schulter:„Ein Hund ist? ebenso treues wie edles Tier. Wenn er 8 dadurch nicht beleidigt fühlt in sein Rasse 5 S = 2 2 1555 Fortsetzung 100 temden derdin;