Fr. 1 erausgeber: Mannheimer Morgen lag, Druck: Mannheimer Groß- uckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredakteur: E. F. von Schilling; ttellv.: Dr. K. Ackermann; Politik: 1 Hertz-Eichenrode; Wirtschaft: F. O. eber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; okales: H. Schneekloth; Kommunales: „Koch; Sport: K. Grein; Land: Serr; Soziales: F. A. Simon; Lhafen: Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; gtellyv.: W. Kirches. Banken: Südd. bank, Rhein-Main Bank, städt. Spark. gad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. annheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe 1. 30 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unqbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6 Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,25 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 55 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2, 40 DM Porto. Bei Abholung im Verlag 9 8 185 oder in den Abholstellen 3,25 DR. Er- 9 scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit giit 23 Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. 5 Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- 1 erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- 85 walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. N 1 1. Jahrgang/ Nr. 146/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 27. Juni 1956 Senats das Wort. Mit großer Spannung wurde in Hamburg die Aussprache über den von der SPD am 6, Juni gestellten Mißtrauensantrag gegen ie sieben CDU- Senatoren und die darauf ſolgende, für Dienstagabend vorgesehene ge- leime Abstimmung erwartet. Wie ausführ- ch berichtet, benötigt die sozialdemokrati- sche Opposition, die im Hamburger Parla- ent mit 58 Sitzen gegen 62 der Blockpar- Lien(CDU, FDP und DP) vertreten ist, nur kei Stimmen aus einem parteifremden La- ger, um ihren Mißtrauensantrag durchzu- bringen. In diesem Falle wäre der Hambur- er Senat gestürzt. Die drei Stimmen würden erner ausreichen, um auch die Mehrheits- afFfaels 9 von Bonn.(AP) In der Konjunkturdebatte des zundestages wurden am Dienstag die von gen der Bundesregierung vorgeschlagenen Maß- 8 ahmen zum Ausgleich von Angebot und Freund. fachfrage und damit zu einer Stabilerhaltung nen az der Preise von den Sprechern der Koalition zur War, begrüßt, von der Opposition dagegen als völ- urg des ig unzureichend scharf kritisiert. Der De- kt über batte lagen die am vergangenen Freitag von etè, Und Zundeswirtschaftsminister Erhard Ab- 4 Er- gegebene Regierungserklärung und Großen t des nkragen der SPD und der FDP zur Kon- n unkturlage zugrunde. 11 Ver. Ebenso wie die Bundesregierung vertrat Wa eine der CDU-Abgeordnete Dr. Hellwig, der die sich der Debatte mit einer etwa zweistündigen Rede ken ver- elöktnete, die Auffassung, daß die Preise im Alf enen und ganzen nicht erheblich gestiegen eien. Im en könne eine Anpassung der kreise an gestiegene Kosten in der Hoch- korrjunktur mit dazu benutzt werden, die emaliger Nachfrage zu dämpfen. Nachdrücklich warnte tor der der CDU-Abgeordnete vor einer Arbeitszeit- Dresden, gerkürzung auf denjenigen Gebieten, die lers eich auf die Gesamtwirtschaft auswirken. Er Wunsch erwähnte besonders den Bergbau. ten Der SPD-Abgeordnete Dr. Deist stellte Aten aß gem Regierungsprogramm die Vorschläge der us Feind, Sozialdemokraten gegenüber. Er kritisierte besonders, daß alle Wichtigen Agrarzölle, um Beispiel die Zölle für Butter, Fette, Atzpunkt ier und Käse, nicht gesenkt werden, obwohl iegen, in die land wirtschaftlichen Erzeugerpreise im auch vor Laufe des letzten Jahres um rund 14 Pro- I. Es be- zent gestiegen seien. n Seiten In diesem Zusammenhang wies der SPD- enseilige Abgeordnete die Erklärung der Bundes- 15 gleiche ſtegierung und der CDU, daß die Preise nur Allie und merheblich gestiegen und angesichts einer lig, und größeren Erhöhung des Lohneinkommens zwischen noch durchaus tragbar seien, entschieden zu- Kunst Dresden aden S0. Der Ab-“ ftnungen rung von Abschluß der Verhandlungen in Bukarest.(dpa) Die Gespräche zwischen Tito, der aus Moskau nach Bukarest kam, und Persönlichkeiten der rumänischen Regie- kung wurden beendet. Tito lud die rumä- nische Regierung ein, eine Delegation zu einem offiziellen Besuch in Jugoslawien zu entsenden. In einem Schlußkommuniqué bekennen zich beide Staaten zu den Grundsätzen der NO-Charta und setzen sich für eine Er- heiterung der UNO durch Zulassung neuer Mitglieder, unter ihnen auch Rumäniens, ein. die beiden Regierungen betonen ihre Ueber- Hlossenes instimmung hinsichtlich der Abrüstung und e er aut der Kechtung der Massenzerstörungs waffen. auf der die setzen sich für die Abschaffung Künst- eine Ver ücher Handelsschranken für die Erweiterung Tasse u. des kulturellen Austausches und eine Politik gt gläsem der aktiven Koexistenz ein. 5 Zu den Beziehungen zwischen Jugoslawien und Rumänien wird betont, daß beide Regie- kungen mit Befriedigung die Verbesserungen ihrer ernstlich gestörten Beziehungen fest- Sicher; gestellt haben. Durch entsprechende Ab- 1 tothe machungen wurde an der jugoslawisch-rumä.- Kar to 100 nischen Grenze wieder eine normale Lage schon! geschaffen. Beide Regierungen bekennen sich fur wirtschaftlichen Zusammenarbeit und er Uebel, fündigen den Abschluß eines langfristigen it großen RHandelsabkommens an. Die führenden Vertreter der kommunisti- laube ich, schen Parteien Jugoslawiens und Rumäniens mit dem lereinbarten die Entwicklung von Kontakten erden sich und„kameradschaftliche Zusammenarbeit nen kön. wischen den beiden Parteien“. e, der S Zum Abschluß seines Besuches sprach Tito päter hin, vor 400 000 Versammlungsteilnehmern auf ht sehell dem„Platz des Sieges“. Er erinnerte an den ie hatte semeinsamen Kampf der Völker Rumäniens t. sie war und Jugoslawiens für die Unabhängigkeit Zarte und rer Länder- und sagte, bei seinen Buka- n äußers bester Gesprächen sei beschlossen worden, echt nach das vergangene zu vergessen. As. glaube Kontrolle ausländischer Pressevertreter 3 N Das jugoslawische Abgeordnetenhaus ver- geände 9 abschiedete ein Gesetz, das die Tätigkeit von 5 Ausländern unterbinden soll, die sich fälsch- ung folel ch als Pressevertreter ausgeben, und soll ver Gille 2—, er Tasse ein feine“ Zählt der ange, mit 1 Siel Daß 1 Wir ge- Oy ander cht wall a Namen Hart auf hart in Hamburg Tumultartige Szenen beim Versuch der SPD, den Block-Senat zu stürzen Von unserem Korrespondenten Gert Kistenmacher Ha m b urg In der Hamburger Bürgerschaft, dem Parlament der Hansestadt, kam es am Dienstagabend im Verlauf der Debatte über den sozialdemokratischen Miß- trauensantrag gegen die sieben CDU- Senatoren des Hamburger Senats zu tumult- artigen Szenen. Der Präsident der Bürgerschaft, Schönfelder(SPD), entzog dem Re- gierenden Bürgermeister, Dr. Sieveking(CDU), bei einer Erklärung des Hamburger * verhältnisse im Bundesrat— von 21 zu 17 pro Adenauer in 20 zu 18 pro Opposition zu verändern. Die SPD erwartete offenbar, daß einige Abgeordnete der Deutschen Partei, die schon vor Wochen geheime Koalitionsverhandlun- gen mit ihr geführt hatten, im letzten Augen- blick doch noch auf ihre Seite umschwenken würden; obwohl es dem Bundesratspräsi- denten und zweiten Vorsitzenden der Deut- schen Partei, Minister von Merkatz, eine Woche vorher gelungen war, wenigstens nach außen hin die Risse in der CDU/FDP/ PDP- Koalition zu kitten und seine DP-Partei- freunde wieder auf den„rechten Weg“! zu bringen. SPD verwirft Erhards Programm Der Bundestag debattiert über die Konjunkturpolitik rück. Entgegen der Behauptung der Regie- rung führte die Preisentwicklung der letzten Zeit, besonders die gestiegenen Lebens- haltungskosten, zu einer langsamen, aber stetigen Aushöhlung der Kaufkraft. Als Hauptpunkte eines umfassenden, Wirklich wirksamen Ronjunkturprogramms nannte Deist: 2 1. Eine radikale Erleichterung der Ein- fuhr durch eine allgemeine Zollsenkung von mindestens 40 Prozent. Hierin müßten auch die Agrarzölle einbezogen werden. Die land- Wirtschaftliche Marktordnung sei 80 zu handhaben, daß sie nicht nur den Bauern diene, sondern auch auf die Interessen der Verbraucher Rücksicht nehme; 5 2. die Preise für Kaffee, Zucker und Salz müßten durch der Verbrauchssteuern und 2601 werden; 3. Markenartikelpreise und Kartellpreise seien zu überprüfen; 4. Alle Steuererleichterungen, die zu einer Vergrößerung des Unternehmereinkommens und damit zu höheren Investitionen führen, seien zu beseitigen; 5. da die Rüstungs wirtschaft die gesunde Weiterentwicklung aufs schwerste bedrohe, müsse gründlich untersucht werden, ob nicht der größte Teil der vorgesehenen Rüstungs- maßnahmen schon deshalb zurückgestellt werden sollte, weil er zu weiteren Preis- erhöhungen und damit zur weiteren Aus- höhlung der Kaufkraft führe; 6. durch die Aufstellung einer volkswirt- schaftlichen Gesamtrechnung solle ein aus- reichender Ueberblick über die wirtschaft- lichen Zusammenhänge geschaffen werden. Auf Grund dieser Gesamtrechnung sollten die wirtschaftspolitischen Maßnahmen er- griffen werden. Tee, Kakao, SSSSitlS une 12 Seser Kt Tito: Das Vergangene vergessen Rumäniens Hauptstadt Bukarest jene Jugoslawen kontrollieren, die sich im Lande als Mitarbeiter ausländischer Agen- turen oder Zeitungen betätigen. Ausländi- schen Presseunternehmungen ist es künftig verboten, jugoslawische Zeitungen mit Nach- richten über jugoslawische Vorgänge zu be- liefern. ent Bevor es jedoch am Dienstagabend zur Abstimmung kommen konnte, beantragte die SPD, den Punkt 58 der Tagesordnung, der den Bericht des parlamentarischen Unter- suchungsausschusses über die Affäre des Hamburger Kriminaldirektors Breuer behan- delte, noch vor der Abstimmung des Mißg- trauensantrages zu behandeln, da dieser Be- richt in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Mißtrauensantrag stünde. Mit den Stim- men der CDU wurde der Antrag abgelehnt. Hamburgs erster Bürgermeister, Dr. Kurt Sieveking(CDU), meldete sich sodann zum Wort, um eine Erklärung des Senats zum Migßtrauensantrag der SpD zu verlesen. Sie- veking schilderte zunächst die Erfolge des bürgerlichen Block-Senats in der hambur- gischen Verwaltung und auf anderen Gebie- ten des öffentlichen Lebens. Er nahm dann zu den Maßnahmen der SpD Stellung und er- klärte, die SpD habe ihren Mißtrauensantrag lediglich unter dem Gesichtspunkt gestellt, die Stimmenverhältnisse im Bundesrat zu verändern. Die Hamburger SPD könne es nicht mit ansehen, daß andere auch einmal an der Regierung seien; und die Hamburger SPD habe nun gesehen, daß die Ergebnisse der Arbeit des bürgerlichen Hamburger Senats sich mehr und mehr zeigten. Die SPD wolle die Früchte nun nicht reifen lassen. Nach diesen Worten kam es zu den er- sten tumultartigen Szenen. Sieveking wurde mehrmals niedergeschrien. Er verlangte vom Präsidenten der Hamburger Bürger- schaft, Schönfelder, daß er als erster Bür- germeister von Abgeordneten der SPD ͤ nicht Niedergeschrien würde. Sieveking übte so- dann weiter heftige Kritik an dem Mißg- trauensantrag der SpD und erklärte, die Methoden in diesem Falle seien geeignet, die Autorität des Staates und seiner Einrichtun- gen zu untergraben. Die SPD verließ nach diesen Worten unter heftigem Protest und lautem Schreien demonstrativ den Saal. Der Präsident der Bürgerschaft, Schö eder, mit sichtbarer Erregung seinen er- sten Bürgermeister das Wort mit dem Hin- Weis auf die Geschäftsordnung und Verfas- sung der Hansestadt, die solche vom Thema abweichenden rein parteipolitischen Aeuße- rungen nicht gestatte. Die Sitzung der Ham- burger Bürgerschaft war damit gesprengt. Der Aeltestenrat bemühte sich in den spä- ten Abendstunden, eine Einigung zu finden. Einen äußerst imposanten Anblick bietet der britische Flugzeugträger„Ocean, der an der Ueberseebrucke in Humburg vor der eindruchsvoll profilierten Kulisse der Hansestadt zu einem mehrtägigen Besuch vor Anker ging. Das Gesamtgewicht des Flugzeugträgers beträgt 13 000 Tonnen. Wieder Geschwindigkeits-Begrenzung Bundesregierung ersucht um Vollmacht dazu/ Einzelheiten noch offen Von unserer Bonner Redaktion ständig steigenden Unfallziffern für eine Begrenzung ausgesprochen hatte. Seebohm meinte dazu, man miisse jeden Weg beschreiten, um diese Bonn. Nach einem Kabinettsbeschluß vom Dienstag wird die Bundesregierung den Bundestag und Bundesrat um die Ermächti- gung ersuchen, durch Rechtsverordnungen Wieder Geschwindigkeits- Begrenzungen ein- führen zu können. Wie Verkehrsminister Seebohm ergänzend erklärte, ist an eine generelle Herabsetzung der Geschwindig- Keitsgrenze nur in den Ortschaften gedacht wobei noch nicht entschieden ist, ob diese Obergrenze bei 50 oder 60 km /st liegen soll. Der Minister Wollte noch keine Angaben darüber machen, ob auch die Autobahnen einbezogen werden sollen, Die Bundesregierung hat damit einem Antrag der Verkehrssicherheitskonferenz der Länder entsprochen, die sich wegen der Wer wird in Island regieren? Die Wahlen brachten kaum Verschiebungen im Parlament Reykjavik.(dpa AP) Die„Unabhängig- keitspartei“ des isländischen Ministerpräsi- denten Thors, die für eine weitere Stationle- rung amerikanischer Truppen aus Island eingetreten ist, hat bei den Wahlen am vergangenen Sonntag zwei Mandate verloren, plieb aber stärkste Partei im isländischen Parlament(Althing). Nach dem— bisher inoffiziellen— Endergebnis verteilen sich die 52 Parlamentssitze wie folgt(in Klam- mern die bisherigen Mandatszahlen): Un- abhängigkeitspartei: 19(21), Fortschritts- partei: 17(16), Sozialdemokraten: 8(5), Kommunistischer„Volksbund“: 8(8). Die übrigen Gruppen konnten keine Mandate erringen. 5 Die bisherige Regierungskoalition war von der Unabhängigkeitspartei und der Fort- schrittspartei gebildet worden. Auf Antrag der Fortschrittspartei beschloß das Althing vor der Wahl, eine Revision des Vertei- digungspaktes mit den USA zu fordern, der die Stationierung von amerikanischen Trup- pen auf dem wichtigten Flugstützpunkt Keflavik ermöglicht. Diese Frage wurde zu einem Hauptstreitpunkt bei den Wahlen. Beide Eoalitionspartner haben sich jedoch für ein Verbleiben Islands in der NATO ausgesprochen. Es wird erwartet, daß Staatspräsident Asgeir Asgeirsson zunächst die Fortschritts- partei beauftragen wird, zusammen mit den Sozialdemokraten die Regierung zu bilden. Da eine solche Regierung jedoch auf die Unterstützung der Kommunisten angewiesen wäre, soll, wie verlautet, die Fortschritts- partei bereit sein, mit der Unabhängigkeits- partei einen Kompromiß in der Frage der amerikanischen Stützpunkte abzuschließen. Sie wolle für die Beibehaltung der Stütz- punkte eintreten, wenn Amerika sich ver- Pflichte, die zur Zeit etwa 4000 Mann starke Besatzung zu vermindern und für alle zur Versorgung der Truppen eingeführten Gü- ter den isländischen Einfuhrzoll zu zahlen. Zwiscen Gesfern und Morgen Die Regierung in Stuttgart hat beschlos- sen, für die Berliner Kinderverschickungs- aktion 50 000 DM zur Verfügung zu stellen. Außerdem trägt das Land die Kosten, die für mach Baden- Württemberg kommende Kinder aus Berlin durch Transport und Organisa- tion entstehen. Arbeitsminister Hohlwegler äußerte dazu, er zweifle nicht daran, daß sich der Landtag einem ihm vorliegenden An- trage anschliegen und die Summe auf 100 000 DM erhöhen werde.— Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeit- geber verbände, Dr. Paulssen, richtete an alle Unternehmer und Arbeitgeberverbände den Appell, Westberliner Kinder in Familien aufzunehmen oder für sie Ferienfreiplätze in Heimen zu finanzieren. Im Hochverratsprozeß gegen Spitzen- funktionäre der westdeutschen KPD vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe verweiger- ten die Angeklagten am Dienstag jede Aus- sage, weil ihr Antrag, vier Richter für be- fangen zu erklären, als unbegründet ab- gelehnt wurde. Das Schuljahr in Bayern wird weiterhin im Herbst beginnen. bayerischen Landtages lehnte àm Dienstag nach heftiger Debatte einen Gesetzentwurf ab, nach dem das Schuljahr entsprechend der Regelung in allen anderen Bundesländern im Frühjahr beginnen sollte. Eine verstärkte kommunistische Infil- tration sowie eine starke Zunahme national- sozialistischer und nationalbolschewistischer Die Mehrheit des Propaganda wurde nach Mitteilung des bayerischen Innenministers Geislhöringer (Bayern-Partei) in Bayern beobachtet. Der CDU-Bundestagsfraktion beigetreten ist der frühere Finanzexperte der FDP, Well- hausen, der sich zusammen mit 15 anderen Abgeordneten von der Partei getrennt hatte. — Die Fraktion der demokratischen Arbeits- gemeinschaft hat mitgeteilt, daß sie ab sofort die Bezeichnung„Fraktion der Freien Volks- partei“ führen wird. Dieser Fraktion gehören die 15 ehemaligen FDP- Abgeordneten an. Der sowietischen Touristengruppe, die in Wiesbaden eintraf, hat die Ortsstelle des Heimkehrerverbandes eine Bittschrift über- reicht, in der die sowjetische Regierung er- sucht wird, alle noch in der Sowjetunion be- findlichen Deutschen heimkehren zu lassen und die Namen der verstorbenen Kriegs- gefangenen mitzuteilen. Auf dem Grenzbahnhof Büchen ist wieder- um ein Umsiedlertransport mit 33 Männern, 136 Frauen und 39 Kindern aus den polnisch verwalteten Ostgebieten sowie drei Spät- heimkehrern aus Polen eingetroffen. Vor einem jugoslawischen Bezirksgericht begann ein Prozeß gegen 17 Angehörige der albanischen Minderheit in Jugoslawien, die beschuldigt werden, durch eine Untergrund- bewegung einen„gewaltsamen Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsord- mung Jugoslawiens“ geplant zu haben. Schatzkanzler MacMillan kündigte im Unterhaus eine Kürzung der britischen Ver- teidigungsausgaben um 50 Millionen Pfund (über eine halbe Milliarde Mark) an. Der Abstrich erfolgt mit dem Ziel, insgesamt 100 Millionen Pfund an Regierungsausgaben im laufenden Haushaltsjahr einzusparen. Das jordanische Abgeordnetenhaus wurde durch ein königliches Dekret aufgelöst. In der letzten Zeit war es öfter zu Meinungs- verschiedenheiten zwischen Regierung und Parlament gekommen.. 20 Prachträume im Kreml bewohnen Kaiserin Soraya und der Schah von Persien, die am Dienstag von Staatspräsident Woro- schilow zu einem Frühstück eingeladen waren. In Beirut, der Hauptstadt des Libanon, traf der sowjetische Außenminister Schepi- Io, ein und nahm seine Verhandlungen mit den libanesischen Staatsmännern auf. Eine Freundschaftsbotschaft richtete der ägyptische Staatschef, Nasser, an Groß- britannien. Darin heißt es, nach der Errin- Sung seiner Unabhängigkeit will Aegypten die freundschaftliche Zusammenarbeit mit England beibehalten und weiter vertiefen. Präsident Eisenhower wird trotz seiner Krankheit für die Präsidentenwahl kandi- dieren, erklärte der republikanische Frak- tionsführer im USA- Senat, Knowland. Der oberste Richter der Volksrepublik China hat im chinesischen Parlament eine Revision von Strafen für politische Gegner des Regimes angekündigt, die im vergange- nen Jahr ungebührlich hart bestraft worden seien. a 3 lediglich die Ortspolizei-Behörden das Recht, Bild: AF der Pkw-Geschwindigkeiten Ziffer zu vermindern. Im Augenblick hätten für einzelne Straßen die Geschwindigkeit zu begrenzen. Dies reiche jedoch nicht aus und vermehre außerdem den Schilderwald. Wie Seebohm weiter mitteilte, ist die Unfall- ziffer nach Aufhebung der Geschwindigkeits- begrenzung um etwa 200 Prozent gestiegen. Schäffer muß bleiben sagt Adenauer bei Aussprache mit CSU Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Nach einer vierstün- digen Zusammenkunft zwischen Vertreter der CSU und dem Bundeskanzler wurde am späten Dienstagabend eine Verlautbarung herausgegeben, die folgenden Wortlaut ha „Zwischen dem Bundeskanzler und der CSU wurde in kleinem Kreise eine Besprechun, geführt, bei der die im Kabinett entstan- denen Meinungsverschiedenheiten besproche wurden. Der Bundeskanzler gab dabei seiner Meinung Ausdruck, daß das Verbleiben des Ministers Fritz Schäffers im Amt notwendig sei. Im Zusammenhang damit wurden meh- rere aktuelle innenpolitische Fragen von besonderer Bedeutung besprochen, wozu vo der CSU Vorschläge unterbreitet wurden. Die Besprechungen werden in der nächsten Woche fortgesetzt.“ 5 Diese Aussprache war notwendig gewor- den, nachdem es besonders in der Frage der Stationierungskosten-Zahlungen zu Diffe- renzen zwischen Schäffer und Adenauer ge- kommen war. Wie wir ergänzend erfahren, haben die Besprechungen noch nicht zu einer vollen Uebereinstimmung geführt. Bei der angekündigten Zusammenkunft in der kom- menden Woche sollen auch die anderen EKoalitionspartner, DP und FVP, beteiligt Werden. 5 Euratom- Konferenz in Brüssel— WEU-Ausschuß in London Brüssel.(AP/ dpa) Regierungsbeauftragte der sechs Montanstaaten haben in Brüssel neue Beratungen über die Bildung ein europäischen Atomgemeinschaft uratom) und eines gemeinsamen Marktes aufgenom- men. Auf der ersten Arbeitssitzung wurde unter dem Vorsitz des belgischen Außenmini- sters, Spaak, beschlossen, je einen Arbeits- Ausschuß für das Euratom und den gemein- samen Markt zu bilden, die die grunds. lichen Fragen für einen Vertragsentwurf prüfen und klären sollen. Ein Redaktions- ausschuß soll die endgültigen Formulierun- gen der Entwürfe vornehmen. Den Arbeits- ausschüssen wurde zunächst eine Frist b. zum 27. Juli gegeben, um ihre Beratungen abzuschließen. Siehe auch Kommentar.) Der parlamentarische Ausschuß der west- europaischen Union für Verteidigungs- und Rüstungsfragen trat zu zweitägigen Bespre- chungen in London zusammen. Die drei deut schen Vertreter sind die Abgeordneten Erler (SPP), Gerns CDU) und Reif FDP). Haupt- thema der Tagung sind zwei Berichte, von denen der erste Fragen der Waffenstandar- dislerung, der gemeinsamen Produktion und der Rüstungskontrolle behandelt. Der zweite befaßt sich mit den möglichen Beziehungen zwischen der Westeuropäischen Union und der vorgesehenen Euratom-Gemeinschaft. Seite 2 MORGEN Mittwoch, 27. Juni 1956/ Nr. 146 Mittwoch, 27. Juni 1956 Euratom in Gefahr Die französische Delegation hat am Diens- tag in Brüssel an der Eröffnungssitzung der Konferenz der sechs Montanunion-Staaten teilgenommen, die nun mehrere Wochen lang über die Zukunft des Gemeinsamen Markts und der europäischen Atombehörde beraten Wird. Die Frage des Gemeinsamen Marktes Wird in Paris bis auf weiteres nicht beson- ders in den Vordergrund gestellt, weil zwar die französische Regierung das Prinzip eines solchen Marktes angenommen hat, seine Ver- Wirklichung aber derartigen Bedingungen unterwirft, daß praktisch für längere Zeit nichts Positives auf diesem Gebiet zu erwar- ten ist. Als um so schwerwiegender wird in Paris die Angelegenheit der gemeinsamen Atom- behörde behandelt. In der Tat kann es leicht möglich sein, daß sich an dieser Frage in Frankreich wieder dieselben Leidenschaften entfachen, die im Jahre 1954 das Land und ganz Europa in eine schwere Krise gebracht haben. Es herrscht keineswegs Einheitlich- keit innerhalb der französischen Regierung und noch weniger im Parlament über die im Zusammenhang mit dem Euratom-Komplex auftauchenden Probleme. Im großen und ganzen kann man sagen, daß diejenigen Politischen Kräfte, die bis 1954 für die EVG eintraten, nun Parteigänger des Euratom- Projektes sind. Es handelt sich dabei um die katholische Volkspartei(MRP), einen Teil der Radikalen, einen Teil der Sozialdemo- kKkraten und einen Teil der konservativen Un- abhängigen. Gegen das Euratom-Projekt sind aus ganz ähnlichen Gründen wie einst mals gegen die EVG die Kommunisten, die Gaullisten, ein Teil der Radikalen, ein Teil der Unabhängigen, ein Teil der Sozialisten und nun auch die früher noch nicht im Parla- ment vertretene neue Gruppe der Pouja- disten. Das heißt also, daß praktisch die Mehrheit des Parlaments gegen das gegen- Wärtige Euratom-Projekt eintritt. Vielleicht ist es nicht so sehr die Perspek- tive einer neuen übernationalen Behörde, die diese Mehrheit gegen Euratom auf den Plan ruft, als der Beschluß, der in den vorläufigen Projekt, das der belgische Außenminister Spaak ausgearbeitet hatte und das dessen Namen trägt, flguriert, bis auf weiteres, wenn nicht überhaupt auf alle Zeit, den Bau von Atomwaffen aus der Aktivität der Euratom Auszuschließen. Die gesamte französische Rechte und ein großer Teil der Mitte und sogar der Linksparteien sind nicht bereit, auf das Attribut der äußeren nationalen Souve- ränität zu verzichten, das unter dem Schlag- wort Atomwaffen läuft. Ob Frankreich tat- sächlich in der Lage ist, jemals auf dem Ge- biet der Atomwaffen mit den Großmächten zu konkurrieren sei hier dahingestellt. Die Kommunisten treten gleichzeitig gegen die Konstruktion von Atomwaffen und gegen die Supranationale Behörde auf, die in dem Eu- ratom- Projekt vorgesehen ist. Die Regierung selbst ist gespalten, da der größte Teil der sozialdemokratischen Minister für das Euratom-Projekt ist, während die radikalen und die gaullistischen Minister da- gegen sind. Guy Mollet hat die Absicht, an- läglich einer großen Debatte am 5. und 6. Juli der Nationalversamlung eine prinzipielle Zu- stimmung zu Euratom abzuzwingen. Ohne Zweifel wird er nicht davor zurückschrecken, auch zu diesem Problem die Vertrauensfrage zu stellen, falls er dazu die Ermächtigung er- Hält. Allerdings kann die Regierung dabei zusammenbrechen. Auch wenn Euratom vom Parlament im Prinzip gebilligt würde, müßte Weiterhin befürchtet werden, daß eine ähn- liche Entwicklung wie die, die von der EVG durchlaufen wurde, am Schluß die prinzi- Pielle Zustimmung der Nationalversammlung in eine faktische Ablehnung verwandelt. Joseph Rovan(Paris) Sprüche In Moskau ging's wieder hoch her. Was zu des bösen Stalins Zeiten kaum denkbar War, ist seinen Nachfolgern Spielregel diplo- matisch- festlichen Umgangstones: grohe Empfänge, Cocktail-Parties und Galavor- Stellungen der Theater. Die Ulanowa tanzt. Krimsekt fließt in Strömen. Und bei Wodka und Kaviar läßt sich's gut sein, lassen sich — derart„geistig“ inspiriert— die leidigen Weltprobleme aus einer anderen, gewisser- maßen höheren Sicht betrachten. Und je höher die Sicht, je fortgeschrittener die Stümmung, um so lockerer wird die Zunge und Worte fließen über Chrustschows und Bulganins Lippen, die fürwahr erstaunlich Sind, die, nun ja: in anderer Stimmung und bei anderen Gelegenheiten so ganz anders Klingen, viel weniger freundlich und völker- Versöhnlich. Die amerikanischen Gäste— darunter Luftwaffen- Oberbefehlshaber Twining trinken nicht mit auf das Wohl Rotchinas? Aber ich bitte Sie, das macht doch gar nichts. Wo sich doch die Waffenbrüderschaft des letzten Krieges so glänzend bewährt hat! Aber jetzt, das Wettrüsten? Nicht so tragisch nehmen, meint— sein Glas zum Toast auf die sowietisch- amerikanische Freundschaft erhebend— Nikita Chrustschow:„Manch- mal hat auf einem Gebiet Amerika die Führung, machmal die Sowjetunion, das andert sich von Zeit zu Zeit. Deshalb ist es sinnlos, zu fragen, wer vorne liegt. Wir wollen uns nicht mit unseren Erfolgen prüsten, weil wir glauben, daß die Ameri- kaner auch das besitzen, was wir haben, und auch die Engländer und vielleicht auch die Franzosen.“ Und Eisenhower hat doch wirk- lich die besten Absichten; ein Jammer, daß man das von einem seiner engsten Mitarbei- ter nicht sagen kann. Im übrigen ist, nicht Wahr? die Frage der Einigung nur eine Frage der Geduld. Wissen Sie was: Lassen Sie uns einen Wettbewerb machen in Geduld! Tusch, noch ein Toast, der siebenundzwanzigste, Prost! Schade, nur Trinksprüche. Ihr sachlicher Wert ist nicht hoch zu veranschlagen, ge- messen an den Sprüchen, die keine Trink- Sprüche sind. Doch, vielleicht, wenn auch am Tisch offizieller Verhandlungen Alkoholika gereicht würden.„Meine Herren, auf die Einigung!“ Prost. W Ad. Adenauers Urteil über die Sowjetpolitik Der Kanzler begründet, weshalb er direkte Verhandlungen mit Moskau ablehnt Bonn, 26. Juni. Bundeskanzler Dr. Adenauer begründete am Dienstag eingehend, warum er direkte Verhandlungen mit der sowzetischen Regierung über die Wieder vereinigung ablehnt. In einem Interview mit dem Bonner Korrespondenten der amerikanischen Nach- richtenagentur INS vertrat er die Auffassung, daß es falsch wäre, die Frage der Wie- dervereinigung lediglich als eine nationale Der Bundeskanzler beharrte darauf, daß die Wiedervereinigung„auf der Ebene der Großen Vier“ diskutiert werden müsse. Er lehnte auch den Vorschlag ab, selbst die Sowjets aufzufordern, freie Wahlen in der Sowjetzone als eine„qualifizierte Vorbe- dingung“ für gesamtdeutsche Gespräche und für gesamtdeutsche Wahlen zu gestatten, wobei durch diese Wahlen in der DDR das gegenwärtige stalinistische Regime durch eine für Verhandlungen akzeptablere neue kommunistische Regierung ersetzt werden würde. Adenauer sagte:„Die Russen werden nicht Nein sagen, sondern wieder Rückfragen stellen und mit uns verhandeln. Und wenn man bei uns verhandelt, dann gehen in Amerika und in England und Frankreich die Positionen verloren. Da würde man sofort glauben, aha, jetzt fangen sie an, das ist nun der Anfang. Und deswegen werde ich nicht mit Rußland allein verhandeln, sondern nur mit den vier Mächten zusammen.“ Der Bundeskanzler vertrat die Auffassung, daß die Sowjets mit langfristigen Entwick- lungen in Westeuropa zu ihren Gunsten rech- nen. Sie hofften, daß es eines Tages in Italien und Frankreich zu Volksfront-Regierungen kommen werde, daß die Bundesrepublik weiter unterminiert werden könne und daß sie dann—„sagen wir das offen: wenn ich heute oder morgen nicht mehr bin, worauf sie bestimmt hoffen“—, Westdeutschland er- obern, ohne daß ein Tropfen Blut fiele. Mit der Eroberung Westdeutschlands würden die Sowiets, was das Kriegspotential betrifft, auf der gleichen Höhe sein, wie die USA. Aden- auer äußerte die Ueber zeugung, daß dann die Sowjetunion aggressiv werden würde:„Dann wird sie darauf bestehen, daß die Vereinigten Staaten Europa räumen und sich zurück- ziehen“. Der Bundeskanzler äußerte die Ansicht, daß man in den USA nicht an einen wirk- lichen Kurswechsel der Sowjetregierung glaube. Die Bevölkerung und die Regierung der USA würden auf das„falsche Lächeln“ der Sowjets nicht hereinfallen. Nach Ansicht des Bundeskanzlers wird in der amerika- nischen Haltung keine Aenderung eintreten, auch wenn die Demokraten die Wahlen im November gewinnen sollten. Es sei sogar deutsche Angelegenheit zu betrachten. Wahrscheinlich, daß die Demokraten gegen- über der Sowietunion einen härteren Kurs einschlagen würden. Der ehemalige Präsident Truman und der demokratische Gouverneur von New Vork, Averall Harriman, hätten ihm wähernd seines Amerika-Besuches aus- drücklich versichert, daß sich die Europa- Politik der Vereinigten Staaten bei einem demokratischen Wahlsieg nicht ändern würde. Nach Ansicht des Bundeskanzlers ist die Bevölkerung der Sowjetzonenrepublik 80 eingeschüchtert, daß sie ohne eine wirkliche internationale Kontrolle und ohne die Ge- wißgheit, daß sie— wie die Wahlen auch qusfallen— nicht mehr unter das jetzige Re- gime zurückkommen, nicht abzustimmen Wagt. Die Menschen in der Sowjetzone wünschten einen scharfen Kurs gegenüber den Sowjets. Sie hätten dabei vollkommen recht.„Wenn man dem Russen die Wahr- heit sagt, mag er schimpfen, aber er hat Re- spekt; wenn man dem Russen schmeichelt oder ihm nicht die Wahrheit sagt, betrach- tet er das nur als ein Zeichen der Schwäche.“ micht.“ Adenauer vertrat die Auffassung, daß es bei alledem im Grunde genommen um eine Auseinandersetzung zwischen den Vereinig- ten Staaten und Deutschland gehe.„Alles andere spielt gar keine Rolle, vielleicht spä- ter einmal China, aber vielleicht, jetzt Er fügte hinzu:„Sowjetrußland fürchtet die Vereinigten Staaten, das weiß ich ganz bestimmt. Und nun will Sowjet- rußland Westeuropa in seine Hand bekom- men, und es benutzt dazu alle Hebel, die ihm zur Verfügung stehen. Der Bundeskanzler setzte sich dafür ein, daß die NATO- Mitgliedstaaten in den wich- tigen außenpolitischen Dingen„gegenüber dem gemeinsamen Gegner“ ihre Stand- punkte aufeinander abstimmen und wandte sich gegen eine„einseitige Militärpolitik“. Er sagte:„Das Militärische muß bestehen bleiben, denn die Russen würden sofort, wenn der militärische Pakt geringwertiger würde, militärischen Druck ausüben, aber Weil man die politischen, die gemeinsamen politischen Ideen bei der NATO nicht be- rücksichtigt hat, ist die NATO schwach ge- worden. Ich bin der Auffassung, ein mili- tärisches Bündnis gegen einen gemeinsamen Gegner bleibt überhaupt nicht bestehen ohne eine politische Koordinierung gegenüber demselben gemeinsamen Gegner, sonst wird es schwach und källt auseinander.“(dpa) Vor der außenpolitischen Debatte Koalition: Experimente vermeiden/ Opposition: aktiv werden Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 27. Juni. Bonn bereitet die außenpolitsche Debatte vor. Am Dienstag beriet das Bundeskabinett die Regierungserklärung, die Außenminister von Brentano am Donnerstag im Plenum Abgeben wird. Die Grundgedanken wurden vom Kabinett einstimmig gebilligt. Auch in den Vorständen der Fraktionen, in den Ar- beitskreisen und innerhalb der Bundestags- fraktionen spielten die Probleme der Außen- politik am Montag und Dienstag eine wesent- liche Rolle. Im Mittelpunkt der Aussprache des Bun- destages wird die Frage nach der Beurtei- lung der internationalen Lage stehen. Wäh- rend die Fraktionen der Regierungskoalition es für dringend erforderlich halten, Experi- mente zu vermeiden, und nur im Rahmen der Westmächte und nach Absprache mit den Westmächten aktiv zu werden, dürften sich „Werner Helfen ist wieder einzustellen“ Der fristlos entlassene Polizeichef von Offenburg wurde rehabilitiert Stuttgart, 26. Juni Der im vergangenen Februar fristlos ent- lassene Polizeichef von Offenburg, Ober- kommissar Werner Helfen, ist jetzt vom baden-württembergischen Innenministerium wieder in seine vollen Beamtenrechte ein- gesetzt Worden. Das Innenministerium hat dem Regierungspräsidenten in Freiburg mit- geteilt, daß die Nichtigkeitserklärung des Beamtenverhältnisses als gegenstandlos zu betrachten und Oberkommissar Helfen im Staatsdienst wieder zu verwenden sei. Das Innenministerium hatte Ober- kommissar Helfen entlassen, weil er im letz- ten Krieg wegen schwerer Wehrmittel- beschädigung zum Tode verurteilt worden War. Das Urteil eines Feldgerichtes, das spä- ter in eine zehnjährige Zuchthausstrafe umgewandelt wurde, war dem Innen- ministerium durch ein Gnadenerlaß des Bun- desjustizministers vom 6. Dezember vorigen Jahres bekannt geworden. Der Gnadenerweis, der Helfen den noch nicht verbüßten Rest seiner Zuchthausstrafe erließ und auch die durch die Verurteilung bewirkte Unfähig- keit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf- hob, wirkte aber nicht in die Vergangenheit zurück, wie es in der damaligen Stellung- nahme des Innenministeriums hieß. So hätte nach den Vorschriften des deutschen Be- amtengesetzes die Nichtigkeit des Beamten- Verhältnisses festgestellt werden müssen. Nach seiner fristlosen Entlassung hätte Helfen nur unter Verlust seiner Dienst- und Pensionsansprüche wieder in den Staats- dienst eintreten können, da er zur Zeit sei- ner Einstellung wegen des kriegsgerichtli- chen Urteils nicht fähig war, ein öffentliches Amt zu bekleiden. Der Fall Helfen hatte in der Oeffentlich- keit großes Aufsehen erregt, zumal da be- kannt geworden war, daß das Landgericht Offenburg und die Oberlandesgerichte Frei- burg und Karlsruhe im Rahmen eines Ver- fahrens zur Bereinigung nationalsozialisti- scher Strafjustiz das Kriegsgerichtsurteil ge- gen Helfen nicht aufgehoben und auch Wiedergutmachungsgerichte einen Wieder- Die KP-Kritik an In Oesterreich will man Aufklärung Wien, 26. Juni Die österreichische KP schreibt in ihrem Zentralorgan„Osterreichische Volksstimme“ am Dienstag:„Mit Leidenschaft und tiefem Ernst diskutieren die Kommunisten die Aus- Wirkungen und Folgen des Personenkults, und suchen die Gründe, wieso es in einem sozialistischen Staat zu so schweren Fehlern kommen konnte. Denn diese Frage wurde Auf dem 20. Parteitag der KP der Sowiet- union noch nicht völlig geklärt. Wir öster- reichischen Kommunisten sind der Meinung, daß die bereits vor dem 20. Parteitag durch- geführten und auf dem Parteitag beschlos- senen Maßnahmen fortgesetzt werden müs- sen, damit für alle Zeiten feste Garantien geschaffen werden, um solche dem Wesen des Sozialismus zutiefst fremde Erscheinun- gen für immer zu verhindern.“ Gleichzeitig bemängelte die österreichische KP, daß„un- kontrollierbare Details“ aus der Chrust- schow-Rede in der„gegnerischen Presse“ veröffentlicht worden seien. Das Politbüro babe deshalb die sowjetische KP schon vor einiger Zeit um das Original der Rede gebeten. Der Selbstkritik mehrerer kommunisti- scher Parteien im Zusammenhang mit der Verurteilung Stalins durch Chrustschow haben sich nun auch die belgischen Kom- munisten angeschlossen. Das belgische Zen- gutmachungsantrag des Polizeikommissars rechtskräftig abgelehnt hätten, weil er als Führer einer Truppe Gewehre vernichten lieg, deren Läufe vorne abgesägt waren. Die Verwendung dieser Waffen ist völkerrecht- lich verboten 5 5 Die jétzige Wiedereinsetzung Helfens in seine früheren Beamtenrechte stützt das Innenministerium auf eifle Zzweitén Una denerweis des Bundesjustizministers, der die beamtenrechtlichen Folgen aufhob, die sich aus dem ersten„nicht weit genug zurück- reichenden Gnadenerlaß“ ergaben. Der nach Helfens Entlassung verwaiste Posten des Offenburger Polizeichefs ist in- zwischen neu besetzt worden. Die zustän- digen Stellen in Freiburg konnten am Diens- tag noch nicht sagen, an welchem Platz Oberkommissar Helfen wieder verwendet wird.(dpa) SPD- und FDP-Opposition in der Forderung finden, sobald wie möglich neue Wiederver- einigungs- Initiativen zu entfalten. Eine Note an die vier Großmächte zu entsenden; die Forderung, der deutsche Botschafter in Mos- kau, Haas, müsse mit Präzisierten Fragen zur Regierung der UdSSR geschickt werden; das Verlangen, den sowietischen Botschafter Sorin stärker einzuschalten als bislang und schließlich die Erwägung, ob man mit Pan- kow sprechen kann, dürften in der Debatte beherrschende Punkte sein. Es wird mit einem grogen Redner-Aufge- bot aller Fraktionen gerechnet. Die CDU/CSU nannte die Abgeordneten Kiesinger, Furler, Lemmern, Lenz, v. Manteuffel-Szöge, Müller- Hermann und Majonica. Von der SPD wurde bisher nur der Vorsitzende Erich Ollenhauer erwähnt. Die Fraktion will sich erst nach Abgabe der Regierungserklärung über ihre Weiteren Sprecher schlüssig werden. Mit Spannung erwartet man die Ausführungen des FDP- Vorsitzenden Dr. Dehler, der in Berlin die Möglichkeit eines Gespräches Bonn-Pankow in Erwägung zog. Im Zusammenhang mit der außerpoliti- schen Debatte stößt ein Artikel auf Interesse, den der Abgeordnete Müller-Hermann(CDU) nach seiner Rückkehr aus den USA im „Deutschland-Union-Dienst“ veröffentlichte. Darin schreibt er:„Wir müssen damit rech- nen, daß die Offensive des Lächelns, die von den Sowjets seit einigen Monaten betrieben Wird, bei einer geschickten und systemati- schen Fortsetzung die öffentliche Meinung der USA stark beeinflussen und mit der Zeit die von den Sowjets gewünschte Wirkung ausüben wird, das heißt, die Amerikaner an eine echte Kursänderung der sowjetischen Politik glauben zu lassen.“ Müller-Hermann meint, mehr und mehr setze sich in den USA der Eindruck durch, daß offensichtlich auf den bisher stabilsten und zuverlässigsten Partner in Europa, die Bundesrepublik, auf die Dauer kein unbedingter Verlaß sei. Fünf neue Männer im Wiener Kabinett Wiederkehr der schwarz-roten Koalition/ Das Parlament will aktiver werden Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Wien, im Juni Sechs Wochen nach der Wahl vom 13. Mai hat Oesterreich wieder eine Regierung. Nach schwierigen Verhandlungen zwischen Volks- Partei und Sozialisten kann der designierte Bundeskanzler Raab dem Bundespräsiden- ten eine Kabinettsliste vorlegen, die sich von der bisherigen nur wenig unterscheidet. Zehn Regierungsmitgliedern der Volkspartei Werden acht der Sozialisten gegenüberstehen. Seit 1938 wird Oesterreich erstmals wieder ein Verteidigungsministerium haben, das mit dem bisherigen Staatsekretär für Inneres, Ferdinand Graf, besetzt wird. Der neue Minister gilt als Todfeind der Kommunisten; er befürwortet eine möglichst enge Anleh- mung an den Westen und macht sich auch über die Möglichkeiten der österreichischen Neutralität keine Illusionen. Als„Aufpasser“ haben die Sozialisten Graf einen Staatsekre- Moskau nimmt zu Französische Delegation zum Kreml tralkomitee begrüßt vor allem die Außerun- gen Togliattis als bedeutende Beiträge zur Aussprache über die Geheimrede Chrust- schows. 2 Der Führer der italienischen Kommuni- sten, Togliatti, proklamierte in einer Rede vor dem Zentralkomitee der italienischen KP, die erst 24 Stunden später veröffentlicht wurde, einen eigenen„italienischen Weg zum Sozialismus“. Togliatti versicherte, die Ent- Wicklung in der Sowjetunion sei keineswegs das Vorbild für alle anderen Länder in der Welt.„‚Wir müssen weiter nach unserem eigenen Weg suchen und diesen Weg be- schreiten.“ Togliatti gab keine eingehende Definition seiner Vorstellungen von diesem Weg, versicherte aber, man dürfe nicht nur mit parlamentarischen Mitteln arbeiten. Eine Delegation des Zentralkomitees der KP Frankreichs ist nach Moskau gereist, um dort die Probleme zu erörtern, die durch Chrustschows Kritik an Stalin entstanden sind. Die kommunistische Partei der USA for- derte in einer parteiamtlichen Verlautbarung eine Revision ihres Verhältnisses zur sowie- tischen kommunistischen Partei. Sie bezeich- net sich als eine ‚unabhängige marxistische Partei“ und trat für das Recht und die Pflicht der Marxisten aller Länder ein, die Theorie oder Praxis der Marxisten eines jeden ande- ren Landes zu kritisieren.(dpa) tär in der Person des früheren Hauptmanns im deutschen Generalstab, Dr. Stefani, bei- gegeben. Dieser ist politisch noch nicht her- Vvorgetreten. Von Wichtigkeit ist die Nominierung des Universitätsprofessors Dr. Franz Gschnitzer (GVP) zum Staatssekretär im Außenmini- sterium. Damit wird eine Forderung der Tiroler teilweise erfüllt, die kategorisch die Ersetzung des Außenministers Figl durch Dr. Gschnitzer gefordert hatten. Nun ist Figl zwar auf seinem Posten geblieben, doch er- Wartet man, daß er zu Jahresende aus dem Kabinett ausscheidet. Der neue Staatssekretär War einer der ersten, die sich nach Kriegs- ende einer Absonderung Oesterreichs vom deutschen Kulturraum widersetzten. Sein besonderes Augenmerk gilt der Einhaltung des Pariser Abkommens über Südtirol; seine Ernennung wird deshalb in Rom wenig Freude auslösen. Als neuer Justizminister tritt der sozia- listische Abgeordnete Dr. PTschadek ins Kabinett ein. Er hat diesen Posten schon einmal bekleidet. Die Ernennung des sozia- listischen Abgeordneten Weikhart zum Staatssekretär im Handelsministerium darf man als Zugeständnis der Parteiführung an den linken Flügel betrachten, der einer Teilnahme an der Regierung sehr kühl, teil- Weise sogar ablehnend gegenüberstand. Schließlich hat die Volkspartei noch ein Staatssekretariat im Innenministerium er- halten und dieses mit dem Abgeordneten Grubhofer besetzt. Raab kam damit einem Wunsch des Landes Vorarlberg nach, das eine Vertretung im Kabinett verlangt hatte. Obwohl die Ministerliste schon feststeht und von den beiden Parteiführungen bereits gebilligt wurde, ist man sich über das Pro- 4 der Regierung noch nicht restlos im Aren. Die Verhandlungen gehen auch um eine Aktivierung der parlamentarischen Arbeit. Bisher spielte der Nationalrat eine unter- geordnete Rolle, denn die Abgeordneten hatten praktisch keine Möglichkeit, einen Gesetzentwurf ohne Zustimmung des Mini- sters abzuändern oder gar eine Regierungs- vorlage zu verwerfen. Der sogenannte Koali- tionspakt, der bei Bildung jeder Regierung Abgeschlossen wurde, verhinderte dies und machte die parlamentarischen Arbeiten zu einer Formalität. Jetzt wollen sich die Ab- geordneten aber ihre vielfach bespöttelte Rolle nicht mehr gefallen lassen. Bundesrat nach Berlin sagt Kuratorium Unteilbares Deutschland Bonn.(gn.— Eig. Ber.) Starkes Aufsehen erregte der Vorschlag des Kuratoriums „Unteilbe Dev nd“, der Bundesrat solle Plenarsitzungen künftig in Berlin abhalten. Am Dienstag beschloß der Aktionsausschuß des Kuratoriums, dem Vertreter sämtlicher Parteien angehören, ein entsprechendes Schreiben, das an den Bun- deskanzler, den Minister für gesamtdeutsche Fragen, den Bundesratsminister, an die Minister präsidenten der Länder und die Vor- stände der Parteien gerichtet ist. Der Ab- fassung des Briefes ging eine lebhafte Er- örterung der Möglichkeiten, der Vor- und Nachteile einer Verlagerung des Sitzes des Bundesrates nach Berlin voraus. Stellungnahmen der angeschriebenen Per- Sönlichkeiten und Gruppen liegen noch nicht vor. Man erwartet eine lebhafte Aussprache. Mitglieder des Aktionsausschusses des Kuratoriums meinen, es werde sich keine Partei und kein Länderchef gegen einen sol- chen Schritt stellen. Denn er dokumentiere den ernsthaften Willen der Bundesregierung Und aller für die Politik Verantwortlichen, die Ueberwindung der Spaltung ernsthaft zu wollen. Auch für die Bevölkerung der Sowjetzone werde eine Verlegung der Plenarsitzungen des Bundesrates nach Ber- lin neue Rückenstärkung bedeuten. Aus- schuß-Sitzungen und Verwaltungsarbeit des Bundesrates sollen weiterhin in Bonn statt- finden. Verfassungsrichter soll Bundespräsident bestimmen können Stuttgart,(LS W). Das neue Verfahren für die Wahl der Bundesverfassungsrichter, bei einem Beirat vorgeschlagene einfache Mehrheit im Bundestags be- dem von Kandidaten durch Richter wahlausschuß des stimmt werden können, hält der Tübinger Staatsrechtler, Professor Dr. Theodor Eschen- burg, für äußerst bedenklich, Er sieht darin die Gefahr, daß die jeweiligen Regierungs- parteien einseitig Einfluß auf die Zusammen- setzung des Bundesverfassungsgerichts neh- men., Eschenburg schlug zwei andere Mög- lichkeiten der Wahl der Verfassungsrichter Vor, bei denen dem Bundespräsidenten die jetzte Entscheidung zufiele. Der Bundes- präsident sollte unter drei oder fünf Kan- didaten, die das Bundesverfassungsgericht vorschlägt, dann einen Richter bestimmen und ihn ohne Gegenzeichnung des Justiz- ministers ernennen, wenn sich im parlamen- tarischen Richterwahlausschuß keine quali- Flzierte Mehrheit findet. Nach Eschenburgs zweitem Vorschlag sollten bei einem Nicht- zustandekommen der qualifizierten Mehrheit auf die Auswahl-Liste für den Bundes- präsidenten auch noch die Namen der drei Kandidaten gesetzt werden, die im Richter- wahlausschuß die meisten Stimmen erhalten haben. Eschenburg ist der Auffassung, daß auf keinen Fall Verfassungsrichter durch einfache Mehrheit gewählt werden dürften, Entschädigung für NS-Opfer fordern acht westeuropäische Staaten Bonn.(AF) Acht westeurophische Haben in einem gemeinsamen diplomatise Schritt in Bonn um Entschädigung füt ihre Staats angehörigen nachgesucht, die Während des Krieges in Konzentrationslagern in- haftiert gewesen oder auf andere Weise vom Nationalsozialismus geschädigt worden waren. Wie verlautet, haben Großbritannien, Frank- reich, Belgien, Holland, Luxemburg, Nor- wegen, Dänemark und Griechenland in ge- trennten Noten, die in der vergangenen Woche überreicht wurden, die Bundesregie- rung darauf aufmerksam gemacht, daß das vor kurzem vom Bundestag verabschiedete Gesetz über Entschädigung von Opfern des Nationalsozialismus keine Entschädigung für Ausländer vorsehe. Das Gesetz regele nur die Ansprüche von Nazi-Opfern, die im Jahre 1937 die deutsche Staatsangehörigkeit be- sessen haben. Aus diesem Grunde könnten die oben genannten Länder die Entschä- digungsfrage noch nicht als abgeschlossen betrachten. Sukarnos Besuch festigte die Freundschaftsbande Bonn.(dpa) Der indonesische Staatspräsi- dent Sükarno hat am Dienstag seinen neun- tägigen Staatsbesuch in der Bundesrepublik beendet. Er ist nach Zürich weitergeflogen. In einer Pressekonferenz hatte sich Sukarno für die baldige Wiedervereinigung Deutschlands ausgesprochen und die Spaltung als ein Un: recht bezeichnet. Sukarno hatte auch einen Appell an die deutsche Wirtschaft gerichtet, beim Aufbau Indonesiens mitzuhelfen. In einem später veröffentlichten Abschlußkom- muniquè wurde die herzliche Atmosphäre betont, in der die Gespräche Sukarnos mit Bundespräsident Heuss, Bundeskanzler Adenauer und Außenminister von Brentano geführt worden seien. Zwischen der Bundes- republik und Indonesien ist, wie in dem EKommunique mitgeteilt wird, vereinbart worden, die zwischen beiden Staaten be- stehende gute Zusammenarbeit weiter aus- zubauen. Es wurde festgestellt, daß die tra- ditionelle Freundschaft zwischen beiden Staaten gefestigt worden sei. Frankreich und Tunesien führen neue Verhandlungen Paris,(dpa/ AP). Ministerpräsident Mollet und der tunesische Regierungschef, Bour- guiba, eröffneten in Paris eine französisch- tunesische Konferenz, die Einzelheiten def Zusammenarbeit auf militärischem un diplomatischem Gebiet regeln soll. Die Kon- ferenz ist die dritte Phase der französisch- tunesischen Verhandlungen und soll mit der Unterzeichnung eines Freundschafts- und Beistandpaktes abgeschlossen werden. 5 Der französische Nachtragshaushalt für 162 Milliarden Francs(rund zwei Milliarden Mark) wurde in der 20. abstimmung, seit Mollet regiert, mit 323 gegen 80 Stimmen von der Nationalversamm- gleich lung angenommen. Mollet stellte wieder zwei Vertrauensfragen im Zusam- menhang mit dem nationalen Altersfonds. Der Sicherheitsrat der UNO hat einen soWjetischen Antrag, die Erörterung der Lage in Algerien auf unbestimmte Zeit 2 vertagen, abgelehnt. Ueber die Frage, ob die Algerien-Frage überhaupt auf seine Tages- ordnung kommen soll, hat der Sicherheitsrat jedoch noch nicht endgültig entschieden. Vertrauens? Se geh zu Gn Wenn Wochen zalte“ une 20jährige tänstochte der Han endwo fr en de Verb Schiffen Augenbli in Bremeé auch Fra werden. nicht sehr ten, daß werden. I Erfahrun, sicht ist, stellungei und dag Geselligk keinesfall ist man n wenig Ge Frau 1 reits seit nicht ein Mann get offizier Hamburg So bewar Funkerin Seebohm wollte sie wurde si einem 16 gelang i einem inc Mann fu! eines Cle. nungen, nungen 2 „Natü nicht gan man mu verschaff. über klar seur, Kin Achten einem„A nach den kann do. Funkerin suchen v dicht nur 1 Frau Kol S0 Die F das Fege der Seele Frauei dagen sie Die F recht. 1956 mit zusätzlichen Ausgaben in Höhe von Nur 2 ihr Alte Die V einen Me Sohn. Eine machen: Krach. Der b Tleid se and chen ums erat im der dem „Sein Bun- tsche die Vor- Ab- Er- den n für „ bei gene be- inger en- darin ings- men- neh- Mög- chter a die ades- Kan- dricht amen A8tiz- men- ſuali- burgs licht- heit des- drei ter- alten daß Jurch ten. ET en 555 Seen ihre welld in⸗ vom raren. rank- Nor- n ge- genen egie- 3 dag edete n des g für nur Jahre be- anten schä- ossen räsi- ꝛeun- Ublik en. In 10 für lands 1 Un- einen chtet, n. In kom- phäre arnos mzler ntano ndes- dem nbart 1 be- aus- 2 tra- eiden Mollet Bour- sisch- a der Und Kon- sisch- it der und t kür ve von arden uens- t 323 amm- gleich 18a m- konds. einen 5 7 der eit 2d b die ages- itsrat den. f der Seele. Fr. 146/ Mittwoch, 27. Juni 1956 — zu können. Wenn alles gut geht, werden in wenigen Wochen die 32jährige Frau Gerda Kolbe, „alte“ und anerkannte Seefahrerin, und die 20jährige Ursula Buschen, seeverliebte Kapi- tänstochter, das Seefunk-Sonderzeugnis in der Handtasche haben und in Zukunft co aut den Weltmeeren die Morsetaste in guten und bösen Stunden bedienen, damit die Verbindung des Schiffes zu anderen Schiffen und zu den Häfen nicht abreißt. Im Augenblick drücken sie noch die Schulbänke in Bremerhavens Seefahrtsschule, wo nun auch Frauen als Seefunkerinnen ausgebildet Werden. Noch freilich sind die Reedereien nicht sehr frauenfreundlich, denn sie befürch- ten, daß Frauen Unruhe an Bord bringen werden. Frau Gerda hat jedoch ganz andere Erfahrungen gemacht, wenn sie auch der An- sicht ist, daß man keine romantischen Vor- stellungen mit der Seefahrt verbinden soll und daß vor allem für Mädchen, die ohne Geselligkeit nicht auskommen, die Seefahrt keinesfalls das Richtige ist. Auf einem Schiff ist man nämlich meistens sehr allein und hat wenig Gelegenheit zu Gesprächen. Frau Kolbe muß das wissen. Sie fährt be- reits seit etlichen Jahren, denn sie wollte nicht einsehen, daß sie dauernd von ihrem Mann getrennt leben sollte, weil er Schiffs- offizier war. Außerdem hatte sie als echte Hamburgerin eine Leidenschaft für die See. So bewarb sie sich 1950 kurz entschlossen als Funkerin. Aber ihr Schreiben an Minister Seebohm hatte damals keinen Erfolg. Man Wollte sie in diesem Posten nicht haben, so wurde sie Stewardeß auf einem„Schweden“, einem 16 000-BRT-Tanker. Und eines Tages gelang ihr die„Wiedervereinigung“. Auf einem indonesischen Pilgerschiff, auf dem ihr Mam fuhr, bekam Frau Kolbe die Stellung eines Clerks, der für die Verpflegungsberech- nungen, die Reiseberichte und die Abrech- nungen zuständig ist. „Natürlich ist es für eine Frau zunächst nicht ganz leicht an Bord“, sagte Frau Kolbe, man muß sich Kameradschaft und Achtung verschaffen, aber man muß sich auch dar- über klar sein, dag man wochenlang auf Fri- eur, Kino, Zeitungen und ähnliches zu ver- Achten hat.“ Jetzt fährt Herr Kolbe auf einem„Amerikaner“, der Erz von Venezuela nach den USA bringt, und auch Frau Kolbe kann dort nach Abschluß der Schulzeit als Funkerin unterkommen.„Aber Vielleicht suchen wir uns auch ein anderes Schiff, das picht nur immer dieselbe Route fährt“, meint Frau Kolbe, deren 14jähriger Sohn die Mutti So sind die Frauen] Die Frauen sind das Paradies der Augen, das Fegefeuer des Geldbeutels und die Hölle 5 Spanisch * Frauen sagen immer die Wahrheit, aber sie zagen sie niemals gans. Toskanisch * anderthalbmal Französisch Die Frauen haben immer recht. * Wur zwei Dinge behält die Frau für sick: ihr Alter und was sie nicht weiß. Bulgarisch * 8 Die Weisen sagen: Suche für deine Tochter einen Mann, aber sucke keine Frau filr deinen Sohn. Arabisch 5* Eine Frau kann drei Dinge aus nichts macken: Einen Salat, einen Hut und einen Krach. Englisch * Der beste Anzug eines Mannes ist das neue Tleid seiner Frau. Französisch Ste gehen keute nock einmal in die Schule, um morgen als Funkerinnen zur See fahren Foto: conti- press Ein Wunschtraum wird Wirklichkeit Bald fahren die ersten Funkerinnen über die sieben Meere nicht gerade oft zu sehen bekommt.„Am Schönsten war es bisher auf dem„Indonesier“, fährt sie fort,„das Schiff lag oft wochenlang im Hafen, dann konnten wir auf Celebes oder Java große Landausflüge machen.“ Der Lehrgang auf der Schule dauert ein Halbes Jahr. Bei der Aufnahme muß man mindestens 18 Jahre rauen wahrscheinlich demnächst sogar 21) alt sein, 40 Morsezeichen in der Minute aufnehmen können, englische Sprachkenntnisse haben, in Geographie be- schlagen sein und étwas von Elektrotechnik Wissen. Nach Schluß des Lehrgangs wird dann die Prüfung für das Seefunk-Sonder- zeugnis abgelegt, bei der man 100 Zeichen in der Minute fehlerfrei geben und hören muß. Außerdem muß man auch sonst über allerlei Wissen verfügen, das für eine Funkerin Wich- tig ist. Im Augenblick können sich die See- fahrtsschulen vor Bewerberinnen kaum ret- ten, aber allzu oft fehlen bei den Mädchen die nötigen Voraussetzungen, um den sicherlich interessanten Beruf einer Seefunkerin ein- mal ausüben zu können. G. H. Seite 9 Wie im Märchen vom„Fischer und sin Fru“ Es ist nicht alles Gold, was glänzt/„Komfort“ als Gradmesser für den Lebensstandard? Es ist oft wie im Märchen vom„Fischer und sin Fru“— zuerst wollte das Ehepaar nur ein bescheidenes Häuschen, dann ist innen ein Königreich nicht gut genug. Zuerst erschien Müllers der neue Geschirrschrank als letzte Vollendung ihrer Wohnlichkeit, nun liebäugeln sie mit der modernen Haus- bar und überschlagen heimlich ihre Finan- zen, ob sich zu den übrigen auch noch diese Rate bewältigen läßt. Verständlich: man möchte nach Möglichkeit recht komfortabel leben, bildet doch dieser„Eomfort“ für die Umwelt den Gradmesser des Lebensstan- dards. Und eben jener vielzitierte, meist ge- priesene, mitunter verdammte Lebensstan- dard wird in fast allen Familien von der Frau bestimmt. Hätte Sokrates, als er über den Markt ging, sein Eheweib mitgenommen, wäre Woh! angesichts der zahlreichen Wünsche Kan- thippes der weise Ausspruch:„Wie vieles gibt es doch, was ich nicht nötig habe“, unterblieben. Vielleicht starten auch heute noch einige Männer von so hoher Warte ähnliche philosophische Betrachtungen Frauen fällt beim Anblick gut gefüllter Schaufensterauslagen nur ein, was ihnen alles fehlt. Leere Portemonnaies sind nicht zum Resignieren da, sie beflügeln die Phan- tasie auf der Suche nach neuen Möglichkei- ten. Dieses Spiel ist reizvoll, spannend und immer aktuell. Mögen Löhne und Gehälter steigen— noch flinker sind die Ansprüche. Leider füllt sich aber keine Haushalt- kasse automatisch nach, deshalb muß an anderen Enden gespart werden. Allmählich treten dabei einige„Systeme“ deutlich her- vor.— Meiers haben die Hungerjahre in schlechtester Erinnerung.„Hauptsache etwas Ordentliches zu essen“, lautet ihre Familien- parole. Auf den Tisch darf nur das Beste kommen. Dafür nimmt man es in der Klei- dung nicht so genau und bringt Kostüm, Mantel und Anzug auch in diesem Jahr wie- der zur Reinigung. Das könnte Lehmanns nicht passieren. Wer wissen will, was„man“ trägt, schaut auf sie. Bis zu Tasche, Handschuhen, Schal, Hut und Schirm ist alles harmonisch auf- einander abgestimmt— fürwahr, ein er- kreulicher Anblick! Weit weniger üppig sieht es Allerdings in der Speisekammer aus. Der außerst bescheidene Brotkorb hängt reich- lich hoch— wo soll schließlich alles her- kommen?— Ewig krumm liegen auch die vergnügten Schmidts. Ihre große Leiden- schaft ist das Reisen. Nicht nur während der Ferien, nein, zu allen Feiertagen geht es möglichst weit hinaus. Tapfer entbehren und sparen sie, verkneifen sich das Rauchen und den Kinobesuch. Und so wird manchenorts auf vieles ver- zichtet, um sich etliches leisten zu können. Bleibt hier das Ideal die vollkommene Woh- nung mit Anbauküche, Plattenspieler und Fernsehapparat, hausen dort die Nachbarn zufrieden zwischen ältesten Möbeln, brau- chen nur eine bescheidene Schlafstätte, da- mit das geliebte Auto nicht abgeschafft wer- den muß. Begegnen Geschmack und Neigung einander, mag diese Art der Ehegestaltung recht vergnüglich sein— wenigstens für eine Weile. Ob auf die Dauer..? Auffallend häufig wird gerade in letzter Zeit der hohe, ständig wachsende Lebensstandard einer herben Kritik unterzogen. In der Frage: „Wann können wir uns was Neues leisten?“ erschöpft sich manchmal das Sanze Fami- lienleben. Niemals umgab uns eine derartige Waren- fülle, die täglich andere Wünsche weckt. So wenig man immer wieder den Ehrgeiz an- stacheln und durch ihn das immer größere Einkommen ins Treffen führen kann, genau so wenig läßt sich etwa auf„Bedürfnislosig- keit“ umschalten. Schlicht und einfach ge- sagt: es kommt darauf an, unter verschwen- derischen Möglichkeiten eine sinnvolle, ver- nünftige Auswahl zu treffen. Hier liegt eine echte, wichtige Aufgabe der Frau unserer Zeit. Sie entscheidet bei Auswahl der Dinge für den Alltagsbedarf, ob neben Zweckmäßigkeit auch Schönheit und Geschmack ein Wörtchen mitreden dür- den, von ihrem Geschick hängt es ab, ob der gefüllte Geldbeutel nur die Oberfläch- lichkeit fördert oder zu einem neuen Le- Für die Hausfrau notiert: pensstil führt. Dann umschließt er neben den materiellen auch geistige Ansprüche. Allein geht ein Mann selten ins Thęater, Konzert oder zu Vorträgen, liest besondere Bücher oder treibt Hausmusik, wenn es seine „bessere Hälfte“ nicht nachdrücklich anregt. Den augenblicklichen hohen Lebensstan- dard erfreut zu bejahen, kostet wenig Uber- Windung. Doch er muß geistig verarbeitet werden. Soll sich der einzelne aus reinem Zweckdenken lösen, müssem Takt, Höflich- keit, Anstand und Toleranz wesentlich höher im Kurse steigen. Einige mutige Frauen be- mühen sich zuversichtlich. Sie brauchen Ver- stärkung. Hilde Grundschöttel Fälscher beeinträchtigen den Speisezettel Wer für„echt“ bezahlt, will keinen„Ersatz Als kürzlich eine große ausländische Zei- tung darauf hinwies, beim Einkauf deutscher Lebensmittel sehr kritisch zu sein, weil es an der nötigen Hygiene fehle, da herrschte in den betroffenen Kreisen helle Empörung. „Die Heimat der großen Hygieniker muß solchen Unterstellungen energisch entgegen- treten!“ antworteten sie zornig und rech- neten sich bereits den Verlust an blanken Fremdenverkehrsdollars aus. Doch über Nacht verstummten die geharnischten Pro- teste. Eine deutsche Presse-Agentur hatte in die Welt gefunkt:„Von vierzehn an einem Tage entnommenen Speiseproben in Nord- rhein-Westfalen mußten zehn nach dem Lebensmittelgesetz beanstandet werden. Von sieben Fleischproben waren drei nicht in Ordnung. Bei 809 Milchproben gab es 462 Beanstandungen. Von 64 Branntwein- und Likörproben hatten 37 einen zu niedrigen Alkchlgehalt. Von 245 Kaffee- und Kaffee- ersatz-Proben genügten 151 nicht den Be- stimmungen des Lebensmittelgesetzes.“ Ein ganzes Heer von Lebensmittelchemi- kern ist in der Bundesrepublik immerzu unterwegs, um unser„täglich Brot“ unter die Lupe zu nehmen. Doch diese Polizei unserer Ernährung kann einfach nicht über- all sein, sie muß sich darauf beschränken, häufig und unerwartet Stichproben ⁊zu machen.„Unsere Hausfrauen müssen wach- samer werden, kritischer beim Kaufen sein. Gemeinsam werden wir es dann schon schaffen.“ Das ist die Meinung der viel- geplagten Lebensmittelprüfer. Um den Haus- frauen den Blick für diese Dinge zu schärfen, hier einige interessante Zahlen aus dem „Geheimfach“ der Nahrungsmittelprüfämter: Bei den Beanstandungen rangierten Mayo- naisen mit 37 Prozent an erster Stelle. Dann folgen Branntweine mit 29 Prozent. Am saubersten und qualitativ zuverlässigsten liegt die Milch. Im Labor ist nämlich schnell dahinter zukommen, ob ein Panscher am Werk war. Zunächst wird das spezifische Gewicht bestimmt. Angenommen, es sei ver- hältnismäßig gering. Da gibt es zwei Mög- lichkeiten: entweder ist die Milch stark ver- wässert— oder sie ist besonders reich an Fett. Ein gewaltiger Unterschied! Darum schließt sich eine Zentrifugenprobe an. Der Milch wird Schwefelsäure mit Amyl-Alkohol zugesetzt— dann sondert sich beim Zentri- kugieren das Fett ab. Die Menge ist im Reagenzglas sofort erkennbar. Damit ist der Fall geklärt. Besonders scharf müssen die Prüfer bei den geheimnisvollen guten Sachen aus der Tüte aufpassen. Backhilfsmittel, Pu dings Diadem, Halsband und goldene Schuh Die Etrusker liebten den Schmuck/ Zur Ausstellung in Köln In Köln läuft zur Zeit die große Ausstellung„Kunst und Leben der Erfolg vorher in Mailand, Zürich, Paris, Den Haag und mit geradezu sensationellem Etrusker“, die Oslo gezeigt wurde und die nun bis zum 15. Juli auch in Deutschland zu sehen ist. Diese schau— über die wir seinerzeit aus Zürich ausführlich berichteten— erhellt auf das Eindrucksvollste, daß die Schöpfer dieser Plastiken und Malereien, der bron- zenen Geräte, der bemalten und glasierten Gefäße und der wundervollen Gold- schmuckstücke einem Volk von hoher Kultur angehörten. Viele Einzelheiten über die durchaus verfeinerten Lebensformen dieses in vielem bis heute rätselvollen Volkes — so zum Beispiel über die Frauentracht kann man den bildlichen Darstellungen entnehmen. Der Schuh scheint für die Etrusker bei- nahe das wichtigste Kleidungsstück gewesen zu sein. Auf den Darstellungen der Spiegel trägt die Liebesgöttin Lasa meist nur Diadem, Halsband und Schuhe. Und diese Schuhe bringen in das modische Bild eine sehr kapri- ziöse Note, denn es sind Schnabelschuhe von farbigem und vergoldetem Leder mit aufge- pogenen langen Spitzen, an der Ferse sind sie hoch hinaufgezogen und stehen dort wie- derum in einer Spitze vom Bein ab. Dies nun korrespondiert mit den vom Ellbogen spitz abstehenden engen Aermeln, und von den überlangen, gebogenen, enggeschlossenen Händen der Tänzerinnen wird die gleiche Be- wegung zum viertenmel aufgenommen, 80 daß dies wiederholte Stechen nach außen der Gestalt einen sehr interessanten Umrig gibt. Im aligemeinen ist der Etrusker sehr sorg- kältig gekleidet gewesen, und überraschend ist die Vielfältigkeit der Modeschöpfungen, die vor allem in der Frauentracht weit über das hinausgeht, was wir von anderen Völkern der Antike, abgesehen vielleicht von den Kre- tern, gewohnt sind. Die etruskische Frauen- tracht hat teils großen Stil, teils ist sie das Verspielteste, was je in der Antike getragen worden ist. Der Schal ist dabei so Wichtig, daß auf Grabeippen aus Chiusi sogar Sein Verkauf im Laden dargestellt ist. Meist reicht er gerade über den Rücken, darunter trägt man in der älteren Zeit ein weichfallendes knöchellanges Gewand, das vorn zu Tüten falten gerafft sein kann. Bei sehr gut angezo- genen Frauen aber reicht die äußere Run- dung fast bis zum Saum des Gewandes herab, die Zipfel sind dann über Schulter und Brust in breiten Falten zusammengelegt. Seltener wird ein cape- artiger glatter Kragen getra- gen, der bis zur Mitte des Oberarmes reicht Oder der kleine jonische Mantel mit dem um- geschlagenen Rand. Das Gewand ist so weit geschnitten, daß es mit der Linken gefaßt und, ganz wie Sappho es verlangt, zierlich an die Knöchel gerafft werden kann; es ist mit Punkten und Rosetten besät und hat die er- wähnten engen Aermel. Diese Aermel gibt man auch einem Spenzer, der seitlich mit ausgearbeiteter Rundung über die Hüften reicht und zu einem geradegeschnittenen Rock mit drei Quetschfalten in der Mittelbahn Die Blumenträgerin; etruskische Brongzestatue dus dem 6. Jahrhundert v. Chr. — getragen wird,— ein Schnitt, der die Schlankheit der Trägerin auf das Anmutigste betont. Zum Tanz wiederum sind weite, in der Taille rund zusammengezogene oder glockig geschnittene Röcke beliebt, die in hellem Stoff einem glatten Mieder angear- beitet werden. Hauchdünner Flor, der den Körper durchscheinen läßt, ist bei professio- nellen Tänzerinnen ebenso beliebt wie star- rer Stoff, der für ältere Frauen zum langen, weitschwingenden Mantel für den Kultreigen verarbeitet wird. Als Kopfbedeckung gehört zum Anzug der Etruskerin unbedingt der Tutulus, eine hohe Mütze, die oben einmal runder, einmal spitzer zuläuft und von der meist ein Schleier bis auf die Fersen herabfällt. Dieser Schleier spielt auch ohne Tutulus eine große Rolle. in der Spätzeit, als die einheimische Tracht vielfach von der einförmigeren griechischen verdrängt wurde. Er wird dann an einem Diadem befestigt und ist immer ein Mittel, den reichen Schmuck am Arm sehen zu las- sen, wenn man ihn halb vors Gesicht Zieht. Das Haar wird unter ihm gescheitelt und mit dem Brenneisen gewellt getragen, fehlt er, so faßt man das hinten eingerollte Haar mit einer Binde zusammen, vorn liegt ein Kranz, vor den Ohren bauschen sich ein paar Locken, unter denen die Ohrgehänge her vorkommen. Es gibt auch Hauben aus dünnem Stoff, die das ganze Haar einhüllen und mit gekreuz- ten Bändern umwickelt sind. Ringe, Hals- ketten, Armbänder, schwere Gürtel fehlen noch weniger als beim Manne; Schmuck hat der Etrusker ganz allgemein geliebt. In der Hand hält die Frau ihren blattförmigen Fü- cher, liegt sie beim Mahle, so weht ihr die Dienerin mit einem halbkreisförmigen Fä- cher, vielleicht aus Federn, mit langem Griff, Kühlung zu. Die Toilettenkästchen aus Bronze in runder oder ovaler Form oder aus Holz in Gestalt liegender Enten enthalten noch heute die zur Vollendung des Anzugs nötigen Wohlgerüche, die Salben und die grüne Malachitpaste. Sogar bei den Griechen waren die etruskischen Frauen berühmt we- gen ihrer Schönheit und auch wegen ihrer Toilettenkünste; das geht sogar aus dem ge- hässigen Bericht Theopomps über die laxen Sitten der Etruskerinnen hervor. Nahmen Sie doch nicht nur an den Banketten teil und tranken gern Wein, sondern sie trieben auch mit den Männern zusammen Gymnastik und gingen— sogar ins Theater. asbl. * 47 und kochfertige Suppen fallen im Labora- torium zu 30 Prozent durch die Prüfung. Die „Schneekocher“ geben den„Schnellverdie- nern“ die größte Chance, billig zu Geld zu kommen. Weichkäse in Staniol verpackt, ist bei Hausfrauen und Junggesellen gleich be- liebt: Er läßt sich so schön strecken, außer- dem hält er sich fast unbegrenzt frisch. Die Vorliebe für den praktischen Weichkäse brachte manchem Produzenten viel zu Un- recht verdientes Geld ein. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Behörden Oromung ge- schaffen hatten. Mehr als ein Fünftel der Weichkäseproben führten Aufschriften, die ihrem Inhalt nicht entsprachen. Ein dunkles Kapitel ist auch die Mar- melade auf dem Frühstückstisch— nicht nur, weil sie frischgeputzte Zähne unangenehm bläulich färbt. Sie wird überhaupt mit erstaunlichen Preis- und Qualitätsunter- schieden hergestellt. Die Lebensmittelchemi- ker stellten bis zu 33 Prozent Beanstandun- gen fest. Grund: unzulässige Zusammen- setzung. Sind auch diese Fälschungen nicht lebens- gefährlich, so ist aber eines sicher: Wer für „echt“ bezahlt, will keinen„Ersatz“ haben. Er will für Zimt— keinen„Zimt“. Künst- licher Zimt sieht wesentlich dunkler aus als echter. Aber er riecht genau so. Man gewinnt ihn aus gemahlenen Bucheckernschalen. Und das nötige Aroma liefert die Chemie. Manche Fälscher schrecken nicht davor zurück, das Leben ihrer Mitmenschen aufs Spiel zu setzen: Als vor kurzem in einer deutschen Großstadt mehrere Personen nach dem Genuß von Tee-Ersatz erkrankten, Konnte es sich nach dem Krankheitsbild nur um ein Gift handel, das nicht im Kräuter- tee, wohl aber im Stechapfel vorkommt. Und richtig: Unter dem Mikroskop wurde Zwi- schen den Kräutern Stech-Apfel-Staub ent- deckt. Der Fall konnte der Polizei übergeben werden. Harmloser ist der Schwindel mit „echtem“ Tee. Man ist erstaunt, daß der Tee„nichts hergibt“. Kein Wunder: er ist schon einmal gebraucht worden. Dann hatte man ihn einfach getrocknet und zum zweiten Male in den Handel gebracht! KHF Gute Lips Fische sollten auch in der heißen Jahres- zeit nicht auf dem Speiseplan fehlen. Jeder Fisch bleibt frisch, wenn man ihn in Essig getränkte Tücher schlägt und an einem küh- len Ort aufbewahrt. * Zitronenschalen sollte man nie fortwerfen. Außer zum Reinigen für stark beschmutzte Hände und zum Herstellen von Zitronat für den Winter, kann man Zitronenschalen auch zum Reinigen von Glassachen verwenden, die kristallklar werden. Schnittblumen halten sich viel länger, wenn man das Blumenwasser täglich erneu- ert und etwas Salz und Salmiakgeist beigibt. * Wasserflecken auf den Möbeln lassen sich durch Abreiben mit Petroleum entfernen, ohne daß die Politur leidet. * „Malerflecke“(meist Kalk- und Farb- lecke) auf dem Fußboden entfernt man am schnellsten mit verdünntem Essigwasser. Am Rande notiert Was ist nun eigentlich mit dem Tarifvertrag für die Hdusgehilfin? Gilt er, oder gilt er nicht?— Die junge Frau, die zu Hause eine Hilfe kat, weil sie tugsüber berufstätig ist und jemand sich um ihr kleines Kind kümmern muß, weiß selber nicht Bescheid. Noch weniger weiß es die Hausgehihfin. Muß sie nun., darf sie nun 5 Der Mantel tarifvertrag für Hausgehilfinnen, der im vorigen Jahr zwischen dem Deutschen Hausfrauenbund und der Gewerkschaft abge- schlossen wurde, gilt nicht. Er trat zwar am 1. September 1955 in Kraft, eke er aber für allgemein verbindlich erklärt werden konnte, lief die in solchen Fällen nötige Zahl von Ein- sprüchen(von Hausfrauen und Behörden) ein und neue Verhandlungen wurden nötig. Kürz- lick wurde nun vom Taxrifausschuß des Bundes- arbeits ministeriums dieser Tarif als nicht ver- bindlich abgelehnt. Endergebnis: es bleibt den Hausfrauen überlassen, ob sie ihren Hausge- hilinnen geregelte Arbeitszeit(der Tarif- vrtrag san die 48. Stunden- Wocke vor), geregel- ten Lohn, Urlaub und einen freien Tag wöckentlich zugestenen will. Aber es bleibt auch der Hausgehilfin überlassen, sich einen Arbeitsplatz zu suchen, wo diese Angelegen- heiten geregelt sind. Es gibt 700 000 Haus- gekilfinnen im Bundesgebiet(mehr als Berg- arbeiter im Steinkoklenbergbau) aber immer noch 30 000 oder sogar 40 000 zu wenig. Die Gewerkschaft wußte krasse Zahlen zu nennen: 16 Arbeitsstunden täglich, Nettolöhne von 15 bis 20 DM monatlich. Und das Eætrem nach der anderen Seite: Ueber 120 DM monatlich bei freier Kost und Wohnung, Ein- zelzimmer mit Radio und Teilnahme an der sommerlichen Autoreise nach Italien i-tu MANNHEIM Mittwoch, 27. Juni 1936/ Nr. 14 Mehrheit des Stadtrates meinte zum Schulproblem: Der Angelpunkt heißt Gewerbeschulzentrum Nach vierstündigen Debatten wurde Teilausführung des ersten Bauabschnittes mit sechs Millionen DM beschlossen Es dleibt bei dem Bau des geplanten großen Gewerbeschulzentrums in Mannheim auf dem Weißen Sand, das etwa 35 bis 40 Millionen DM kosten wird und für dessen Bauzeit ursprünglich acht Jahre vorgesehen waren, jetzt aber rund zwölf Jahre ver- anscklagt wurden. Gestern nachmittag beschloß der Stadtrat gegen fünf Stimmen die Erstellung des Unterrichtsgebäudes„Bau“ innerhalb des ersten Bauabschnittes mit einem Gesamtkostenaufwand von sechs Millionen DM. Der gesamte erste Bauabschnitt — vou ͤ noch das Unterrichtsgebäude„Allgemein“, Werkstattgebäude, Holzlager, Um- kleide-, Sport- und Außenanlagen gehören, wird voraussichtlich 17 bis 17,5 Mitlionen kosten. Für die weitere Bearbeitung der hierfür notwendigen Pläne wurden 250 000 DM bewilligt.— Gegenüber diesem vier Stunden lang diskutierten Bauvorhaben wurde für die einstimmige Zustimmung zur Kerschensteiner-Schule Schönau(2. Abschnitt) und zum Neubau einer Schule auf dem Pfingstberg(I. Abschnitt) nur wenige Minuten benötigt. Angelpunkt der zahlreichen Diskussionen war immer wieder die Kardinalfrage: Wie kann der Schichtunterricht an Mannheims Schulen so schnell wie möglich abgebaut wer- den? Wie kann so schnell wie möglich Er- leichterung des Lebens für alle Schulkate- gorien erzielt werden? Die Mehrheit aller Redner— es sprachen die Stadträte Schacht- schabel, Henning, Kuhn, Duttlinger, Schwei- zer, Locherer, Mayer, Heckl, Starke, Selzer, Fischer, Martini, Langendorf, ferner Bei- geordneter Krause und Bürgermeister Trumpfheller— die Mehrheit der Genann- ten also unterstützte die Argumente der Ver- Waltungsvorlage, derzufolge durch die Erstel- jung des Unterrichtsgebäudes„Bau“ die Ge- Werbeschule II(Mollschule) frei wird, in die dann— nach entsprechender Ueberholung das Liselotte-Gymnasium einziehen kann. Die Ausführungen aller Stadträte bezeug- ten— obwohl in zahlreichen Wiederholungen Fünfzig Berliner Ferienkinder Gäste Mannheims SPD-, CDU- und FDP-Fraktion haben gestern zu Beginn der Stadtratssitzung einen Initiativantrag vorgelegt, demzufolge die Stadt Mannheim 50 Freiplätze für Berliner Ferienkinder genehmigen soll. Die Kinder verbringen ihre Ferien in den Lagern der örtlichen Erholungsfürsorge(jeweils 30 Tage im Odenwald oder Schwarzwald). Der Kostenaufwand beträgt 5000 DM. Bürger- meister Trumpfheller kommentierte: Leider haben die Aufrufe des Hilfswerkes Berlin in diesem Jahr nicht das wünschenswerte Echo in der Oeffentlichkeit gefunden. Dessen un- geachtet sollte die Stadt Mannheim eine gute Tat vollbringen. Abstimmungsergebnis: Ein- stimmige Annahme. Bemerkenswert: Auch die KpD-Fraktion war mit von der Se -Klot immer wieder dasselbe gesagt wurde— doch die Sorgfalt, die das Gemeindeparlament schulischen Fragen angedeihen läßt. Dennoch War zeitweilig das groge Unbehagen, das das gigantische Projekt Gewerbeschulzentrum vielen Stadtvätern bereitet, in den Diskus- sionen stark spürbar. Dr. Martini(CDV) faßte es mit trefflichen Worten, als er ausführte: „Dieses Unbehagen kommt von der Furcht vor unserem eigenen Mut, den wir vor zwei Jahren hatten, als wir das Projekt mit der Wettbewerbsausschreibung in Szene setzten. Und nun rollt die große Zahl(35 bis 40 Mil- lionen) auf uns zu“. Dieser Stadtrat aus der jüngeren Garnitur meinte aber, man müsse die Kosten für das Gesamtschulbau-Pro- gramm Mannheims in den nächsten 15 J ah- ren ins Auge fassen, und das seien nun ein- mal 60 bis 70 Millionen, gleichgültig, wWie die Einzelbeträge und Einzelprojekte hin und hergeschoben würden. Bittere Pille gut verpackt In eine hübsche(und umfangreiche) Ver- packung kleidete erster SPD-Sprecher Pro- Tressor Schachtschabel die bittere Pille für den bürgerlichen Anhang seiner Partei, daß auch seine Fraktion dem sofortigen Bau eines eigenen Gebäudes für die Liselotte- schule nicht zustimmen könne. Nach aus- kührlichen Darlegungen der gedrückten Situation des Kapitalmarktes forderte er „Entscheidung zu aktiver Kulturpolitik“. Die SPD übersehe keinesfalls die Sorgen an- derer; und das Liselotte-Schulproblem liege ir so nahe am Herzen wie das Gewerbe- Schulzentrum. Stadtrat Henning rekapitu- Berte anschliegend die zahlreichen Mann- heimer Denkschriften über den Schul- Wie- deraufbau und stellte fest, daß der Liselotte- schule bereits im Programm 1952 die Erfül- lung zahlreicher Wünsche versprochen wor- den sei, schwenkte aber dann ebenfalls auf die allgemeine Linie ein, als er sagte, es sei sinnlos, jetzt seit zwei Jahre gefaßte Stadt- ratsbeschlüsse— Beschlüsse, die in Hinsicht auf das Gewerbeschulzentrum im wesent- lichen einmütig gefaßt wurden— in die Schublade zu legen und an den Bau einer neuen Liselotteschule zu gehen. Schneller Bau des ersten Abschnittes Gewerbeschul- zentrum müsse die Lösung heißen und(die- Ser Zusatzvorschlag ging leider an den all- gemeinen Debatten unter): Anbau- Pavillons an die Mollschule(an Stelle einer Turnhalle) zur Entlastung für die höheren Schulen! Stadtrat Kuhn wollte Taten sehen an Stelle von Plänen. Und weil er Pläne nicht mehr sehen will, wollte er die 250 000 DM für die weitere architektonische und sta- tische Bearbeitung des Gewerbeschulzen- trums gestrichen wissen. Das ging aber wie sich später herausstellte nicht. 400 000 DM hat die Stadtverwaltung an die beauftragten Architektenbüros zu zahlen (It. Vertrag). 150 000 sind bezahlt— die 250 000 müssen zwangsläufig folgen. Kuhn zog vor der Abstimmung seinen Antrag wieder zurück. Die Ausführungen von zwei Stadtvätern verdienen es, als eigenwillige Stellungnah- men festgehalten zu werden. Dr. Bergdolt (CDU) fragte: Was ist leichter, drei Millionen für eine neue Liselotteschule zu beschaffen oder sechs Millionen(später anwachsend auf 17,5 Millionen) für den ersten Bauab- Schnitt des Gewerbeschulzentrums? Er ver- wies ausdrücklich auf den Satz in der Ver- waltungsvorlage, der für das Gewerbeschul- zentrum besagt:„Der Betrag von.. wird bereitgestellt, sobald es die Lage am Kapi- talmarkt zuläßt.“(Wann der schwierige Kapitalmarkt dies vielleicht zulassen werde, — diese Frage hat dem anwesenden Stadt- kämmerer Dr. Spuler niemand gestellt und er hätte sie wohl auch nicht beantworten kön- nen, wäre sie ihm gestellt worden) Der zweite noch schärfere„Outsider“ die- ser Stadtratsdebatte war K. Mayer(SPD), der einzige unter den Stadtvätern, der seine Zustimmung zum Gewerbeschulzentrum widerrief(und dabei eine seiner besten Re- den hielt). Sechs Millionen geben den Start- schuß, sagte Mayer für einen Aufwand von 35 bis 40 Millionen. Soll das Projekt in zehn Jahren bewältigt werden, müssen rund vier Millionen(wahrscheinlich mehr) alljährlich eingesetzt werden. Dies aber werde nicht möglich sein:„Denn andere Millionen-Be- lastungen Brücken- und Verkehrswesen usw.) Tollen gleichzeitig auf uns zu.“ Außer- dem werde die fortschreitende Technisierung in Industrie und Gewerbe zwangsläufig Neuerungen und Aenderungen im Gewerbe- schulwesen mit sich bringen. Es bestehe so- mit die Gefahr, daß das Gewerbeschulzen- trum— wird das Geld aufgebracht— zwar in 15 Jehren vollendet sei, aber dann bereits nicht mehr modernen Gesichtspunkten ent- spreche. Ausweg: Zuerst Bau einer Liselotte- schule(Mayers Vorschlag: auf dem Grund- stück B 3, altes Nationaltheater); dann ab 1957 freie Hand für ein Gewerbeschulprojekt. Auch Stadtrat Bergdolt hatte zuvor ein „Schreckgespenst“ an die Wand gemalt: „Wehe, wenn wir den ersten Bauabschnitt Gewerbeschulzentrum vollenden, aber dann nicht weiterbauen können. Als ewige An- klage für undurchdachte Planung würde das Stückwerk auf dem Weißen Sand stehen.“ Gegenliebe fanden die beiden„Outsider“ nicht. Im Gegenteil, es wurde forcierter vor- getragen, daß das Schichtunterrichtsproblem a1 1 e Schulgattungen, auch die Gewerbe- schulen, stark belaste. Ja gerade an den Gewerbeschulen herrschen durch die Raum- not noch Zustände(fünf statt zehn Wochen- stunden für gewisse Klassen), die es an anderen Schulen längst nicht mehr gibt. Und für Mannheim als Stadt der Industrie und der gewerblichen Wirtschaft habe letzt- lich die Frage einer guten gewerblichen Schulbildung einen gewissen Vorrang. Der erste Finanzierungsplan war eine Illusion Nach einem wohlabgewogenen Bericht des Beigeordneten Krause, der noch einmal alle Schwierigkeiten zusammenfagte, sprach Bürgermeister Trumpfheller. Auch er war für das Gewerbeschulzentrum. Allerdings gab er einen Fehler des Stadtparlaments freimütig zu:„Unser erster Finanzplan war nicht real. Er war eine Illusion. Neun Mil- lionen Zuschüsse wurden für den ersten Bauabschnitt veranschlagt. Die kommen nie. An der Illusion haben wir jetzt zu nagen.“ Noch einmal das Abstimmungsergebnis: Von 45 anwesenden Stadträten waren 39 dafür; fünf dagegen Mayer(SPD), Dr. Berg- dolt(CDU), Dr. Kissel(CDU), Kaiser(CDU), Helmle(parteilos, früher BH); Enthaltun- gen: eine(Stadträtin Scherer, CDU). * Dieser General- Schul- und Gewerbeschul- debatte waren zwei dringend erforderliche Genehmügungen für Volksschulen voraus- gegangen. Der Kerschensteiner-Schule in mit vier Klassenräumen an der Südseite des bestehenden Gebäudes angegliedert. Die Mittel(400 000 DM) sind vom Finanzreferat Jugendsportfeste der für 1956 bereitgestellt. Die Schönauer dür- ken sich also freuen. Nicht ganz so groß wird die Freude auf dem Pfinmgstberg sein, der schon lange versprochene Schulbau für diese Siedlung wurde zwar(500 O00 DMW) genehmigt— es wird ebenfalls ein Pavillon- bau mit vier Klassenzimmern, einem Hand- arbeitsraum und entsprechenden Neben- räumen sein— jedoch enthält auch diese Vorlage den ominösen Satz:„‚Die Mittel werden vom Finanzreferat auf Antrag be- reitgestellt, sobald die Lage am Kapital- markt die Beschaffumg ermöglicht.“ Dazu meinte SPD- Fraktionschef Fischer: „Am Freitag ist auf dem Pfingstberg in Sachen Schulneubau Bürgerforum. Wir kön- men nicht hinaus und die Pfingstberger wie- der vertrösten.“ H. Schneekloth * Der Stadtrat erledigte in seiner gestrigen Sitzung mehrere Routine-Tagesordnungspunkte (Bildung verschiedener Ausschlüsse, Vorschläge für den Aufsichtsrat der GBG, Betriebsordnun für das Sommerbad Neckarstadt), UBer die 9 1 in der nächsten Ausgabe berichten. Der strapa- ziösen öffentlichen, schloß sich in den Abend- stunden noch eine nichtöffentliche Sitzung an. beiden Konfessionen Gute Leistungen bei der evangelischen und katholischen Jugend Bei strahlendem Wetter holte am Wochen- ende die evangelische Jugend Mannheims ihr vor zwei Wochen ins Wasser gefallene Bezirkssportfest auf dem Planetariumsplatz nach. Jugendpfarrer Fritz Lang begrüßte am Samstag über 400 Teilnehmer mit ihren Bannern, und dann begann— unter der Leitung von Studienrat Wilhelm Böttcher — der Wettkampf in den leichtathletischen Disziplinen, zu denen noch neun Fußball-, zwei Fausball- und fünf Handballspiele kamen. Nach einem festlichen Aufmarsch am Sonntag erfolgte der Start zu den Ent- scheidungskämpfen. Im Mannschaftsdrei- kampf siegten in den verschiedenen Alters- klassen die Vertreter der Johanniskirche, der Markuskirche und der Gnadenkirche. Die AxICOO-Meter-Staffel und die Eichen- kreuzstaffel fielen ebenfalls an die Johannis- kirche. Die organisatorisch musterhafte Ver- anstaltung klang mit der Siegerehrung aus. * Das Dekanatssportfest des Bundes der deutschen katholischen Jugend Mannheim im Stadion zeigte am Sonntag den gleichen erfreulichen Verlauf: Hundert Teilnehmer der A- und B-Jugend sowie der Senioren trafen sich in den Leichtathletikwettbewer- ben und im Dreikampf. am Nachmittag wickelten sich die Wettkämpfe von etwa 300 Jungscharbuben aus 25 Mannheimer Pfarreien ab, die fair und mit jugendlicher Begeisterung um den Jungscharsportschild des Bundes stritten. DYK- Vorsitzender Paul Müller nahm die Siegerehrung vor und sprach den Teilnehmern Mut zu, denen es diesmal nicht zum ersten Platz gereicht Hatte. kr Mannheim Hbf: Alte Bahnsteighalle wird erneuert Bild: Jacob Wer hat recht? Zwei amtliche Versionen zu einem tödlichen Unfall Am 7. Juni ereignete sich im Mannheimer Hauptbahnhof ein bedauerlicher Unglücks- Fall, der tödlich verlief. Unsere dem Polizei- bericht entnommene Meldung lautete da- mals:„Beim Einlaufen eines Zuges im Mann- heimer Hauptbahnhof verunglückte eine 15“ jährige Schülerin aus Lampertheim tödlich. Es wurde bis jetzt noch nicht geklärt, ob das junge Mädchen aus dem noch fahrenden Zug abspringen wollte oder ob sich die Tür öffnete und es hinausgestürzt ist. * Zu dieser Meldung stellte das Bundesbahn- Betriebsamt II(Mannheim) am 20. Juni Be- richtigungsantrag. Ein Ansinnen, dem die Re- daktion nicht nachkam, da sie für die Berich- tigung von Polizeimeldungen nicht zuständig sein kann. Wir veröffentlichten lediglich in einer weiteren Meldung folgenden Satz:„Wie die Bundesbahn hierzu ergänzend mitteilt, lag kein Defekt an der Wagentür vor, son- dern eine Fahrlässigkeit der Schülerin, die vom fahrenden Zug abgesprungen war...“ * Diese Meldung brachte die Angehörigen der Verunglückten auf den Plan, die behaup- ten, die Angaben der Bundesbahn seien un- richtig. Es ist nun wiederum nicht Angele- genheit der Redaktion, eine amtliche Bundes- pahnmeldung zu berichtigen). Wir haben, um die Berichterstattung nun endgültig abzu- schließen, die die Voruntersuchung führende Kriminalpolizei befragt. Die Kriminalpolizei steht auf dem Standpunkt, daß die Schülerin nicht aus dem fahrenden Zug gesprungen ist, sondern einem Unfall zum Opfer flel. Sie stützt diese Auffassung auf ihre Ermittlun- gen und eine Zeugenaussage. Die weitere Klärung der Angelegenheit ist Prozeß- nicht Pressesache.„MM“ Ab Mittwoch, 17 Uhr: Endspurt mit 110000 DM Gewinnen Dreitägiges Volksfest/ Komplette Wohnungseinrichtung Lospreis: 1 DM Letzte Meldung aus dem Tombola-Haupt- quartier in der Tullastraße, wo zwischen schrillen Telefonen, gestapelten Wiederauf- bau-Banknoten und Papierbergen frische Lose der letzten Vorbereitungen für den ent- scheidenden Großangriff zum„Marsch auf den Paradeplatz“ abgeschlossen wurden:„Ab Mittwoch, 17 Uhr, beginnt der Schlußver- kauf mit den sagenhaften Gewinnen der letzten Doppel-Seriel Gewinne für mehr als 110000 Mark suchen ihre Glückskinder! Diese Serie liegt im Wert 300% über der gesetzlich festgelegten Mindest-Gewinnaus- schüttung! Praktisch gewinnt jedes vierte Los!(Man muß nur immer ein viertes zle- hen.) Kostenpunkt in diesem Höhepunkt der Nationaltheater- Tombola: Pro Los eine Mark. Dafür gibt es Musiktruhen, Wasch- maschinen, Fernsehgeräte, Kühlschränke, Elektroherde, Plattenspieler, Flugreisen und 95 Einkaufsgutscheine im Wert von 50 bis 250 Mark. Das„billigste Kaufhaus der Welt“ — wie sich die Tombola nennt— wirft jetzt seine grogen Schlager für eine Mark auf den Markt. Die Krone aller Gewinne aber ist der Prämiengewinn dieser Serie: Auslosung einer kompletten Dreizimmer- Wohnungs- einrichtung, Dielengarnitur und eine moderne Anbauküche sind in den Eckfenstern der Spenderfirma Möbel-Boehme in N 5 aus- gestellt. 00 9 e 9 5 g U 0 de N* 3 6Z—J— c„ Die Hunde schnuppern in die Luft Und stau'n sich auf den Straßen: Es zieht ein wunderbarer Duft Durch ikre feinen Nasen. Der Schutzmann bei der Tombola Riecht ahnungsvoll den Braten; Er steht der Sache ziemlich nuk— Mehr wird noch nicht verraten. Der Mensch, der Lose kauft, weiß bald Was sich hier vorbereitet, Und was— in bulliger Gestalt— Den feinen Duft verbreitet Der Verkauf der großen Schluß-Serie beginnt am Tag vor dem Richtfest— also am Mittwoch— auf dem Goetheplatz. Um dieses Ereignis auch volkstümlich zu unter mauern und zu unterspülen, veranstaltet die Tombolaleitung das bereits angekündigte dre tägige Volksfest auf dem Paradeplatz. Im Mit- telpunkt rotiert auf einem Spezialgerüst ein 2 Wölf Zentner schwerer Ochse, der am Frei- tag— nach einem vorbereitenden Stand- konzert der Mannheimer Straßenbahner- kapelle unter Leitung von Dirigent Huber TasanE der Fomilien-Nährfreihk. Schmeckt herrlich, gib! Kreft und knergie in Unserer gehelzten Zeit! — punkt 16 Uhr angeschnitten wird und her- nach stückweise verspeist werden kann. Dazu sprudelt munter— wie bereits gemel- det— ein kühler Bierbrunnen. Um 20 Uhr beginnt ein buntes Unterhaltungsprogramm mit dem Tanzorchester Soprani(H. Dec) dem Pfälzer Sänger Kurt Dehn, den„funf frohen Pfälzern“,„Les Pedros“ und den Mannheimer Lokalhumoristen Maurer-Zleg- ler. am Samstagnachmittag wird, umrahm von Ballett-Vorführungen des National- theaters, wieder musikalisch preisgeraten und abends spielen die„Rhythmik-Stars (Einlage: die„Vier Musikas“). Der Sonntag beschließt die„drei tollen Tage“ mit einem Standkonzert des Deutschen Musikerver- bandes(11 Uhr) und einer weiteren Ver- anstaltung am Nachmittag, über deren Pro- gramm noch berichtet wird. Auch dazu dreht sich ein aufgespießter Ochse, plätschert die Bierquelle und leuchtet der mit den Lichterketten der Weihnachts- werbung festlich illuminierte Paradeplatz Wenn von Freitag bis Sonntag— wir Ein ja 80 bescheiden geworden— auch noch die Sonne ein bißchen leuchtet, könnte der End- spurt der Tombola für alle Beteiligten 2 einem löblichen und heiteren Ziele f HW — smlücho: 7CWWW7yy%%G%yö Das nei gen Me V Reiche! abend im die Stirn mitglieder eins, die turnusgen der Gastw sen Stelle tritt— ir Erster Vo. zürgerme Worten zur orden schienener Vorsitzene meister K Uhli und ESSO le becker un Direkte läuterte! rechnung und gesta städtischen darin gef Damit gültige Dr. Kulzi! nenten El germeistel — Gescha Pa Hollyv lamg Doro und in d. zum x- ter Sexappeal K-ten Mal palmenha in ihrem Erotik un katastrop! sionierte ten, Affen den Film Tarzaniad in Potenz typischer eee eee. tteilt, son- V die rigen naup- n un- gele- ndes- n, um abzu- rende Nr. 146/ Mittwoch, 27. Juni 1956 MANNHEIM Seite 3 e olizei ilerin ingen l. Sie ttlun- eit ist MM. M Serie A180 . Um inter et die drei n Mit- ist ein Frei- ztand- hner- Huber d her- gemel- 0 Uhr gramm Deck) 1 den -Zleg· ahm! tional- zraten, Stars“ onntag einem erver- Ver- Pro- dieter uchtet vachts- eplata, r Bind ch dle End- ten 2 ühren, HwWb Reicher Lorbeer senkte sich am Montag- abend im Weinzimmer des Rosengartens auf die Stirnen von Vorstands- und Beirats- mitgliedern des Mannheimer Verkehrsver- eins, die einstimmig— mit Ausnahme des turnusgemäß ausscheidenden Vorsitzenden der Gastwirte-Innung, Karl Spingler, an des- sen Stelle H. Meisinger vom Augusta-Hotel tritt— in ihren Aemtern bestätigt wurden. Erster Vorsitzender Dr. Adolf Kulzinger, von Bürgermeister Trumpfheller mit ehrenden Worten bedacht, gab das Lob an seine zur ordentlichen Mitgliederversammlung er- schienenen Kollegen weiter: An den zweiten Vorsitzenden Georg Schaefer, den Schatz- meister Karl Barber, den Schriftführer Dr. Puli und die Beisitzer Wilhelm Braun, Pro- Esso le Coutre, Beigeordneter Dr. Fehsen- becker und Oberverwaltungsrat Dr. Hahn. Direktor Krumme von der Sparkasse er- lauterte Bilanz und Gewinn- und Verlust- rechnung für das abgelaufene Geschäftsjahr und gestand freudig, daß auch die Leute des städtischen Rechnungsprüfungsamtes,„nichts darin gefunden hätten“. Damit war die wieder für drei Jahre gültige Wahl vollzogen. Zuvor hatte nach Dr. Kulzinger, der unter den vielen Promi- nenten Ehrenbürger Dr. Waldeck und Bür- germeister Trumpfheller besonders begrüßte — Geschäftsführer Dr. Vogel einen kurzen Filmspiegel Palast:„Hölle der Südsee“ Hollywood serviert anderthalb Stunden lang Dorothy Lamour. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft. In Früh- und Abendrot. zum x-ten Male leuchtet ihr melancholischer Sexappeal in der Südsee-Einsamkeit. Zum Kten Male weint sie sentimentale Lieder in palmenhainen, schimmern FHübiskusblüten in ihrem Haar. Zum x-ten Male bringt sie Erotik und Exotik auf einen Nenner. Natur- katastrophen urweltlichen Ausmaßes, pas- sionierte Perlensucher, Schiffbrüchige, Pira- den, Afken und Trumkenbolde ergänzen die- den Film zu einer Robinsonade und Tarzanlade kolossalen Stils. Das ist Kintopp in Potenzen und— zum x-ten Male— ein typischer Sommerfilm. hk Das neue Altarblatt„Die Anbetung der Heiligen Drei Könige“ malte Professor Adam Bres- gen nach dem Originalgemälde von Giovanni Battista Nepolo aus dem Jahre 1753. Mehrzweckhalle: Vordringliches Projekt Vorstand des Verkehrsvereins wurde einstimmig wiedergewählt Geschäftsbericht erstattet, seit dem 1. April 1956 einen weiteren Zuwachs um 20 Mit- glieder bekanntgegeben und die Zahl der Uebernachtungen während der V. Kultur- und Dokumentarfilmwoche mit rund 400 rühmend erwähnt. Neben den geplanten Großveranstaltungen im Mannheimer Jubiläumsjahr freute sich Dr. Vogel besonders über die mit der Er- öffnung des„Mannheimer Hofes“ nun er- reichte Zahl von 1700 Hotelbetten.„Mann- heim wird zur Touristenstadt“, frohlockte er, monierte aber auch— mit einem liebe Voll- traurigen Seitenblick zum Bürgermeister — die längst fällige, aber noch nicht einmal in der Planung fertige Mehrzweckhalle. Der Bürgermeister dankte dem Verkehrs- Verein für die im Interesse der Stadt ge- leistete Arbeit, die das frühere Ansehen dieser Organisation in und außerhalb der Stadt längst zurückgewonnen habe.„Die dringend notwendige Mehrzweckhalle für Industrie, Sport und Kultur ist eines unserer Wichtigsten Projekte“, sagte er und setzte seine Hoffnungen auf den Wettbewerb, der im Jubiläumsjahr ausgeschrieben werden und den Gemeinderat zur Inangriffnahme ermutigen soll. Beim Punkt„Verschiedenes“ meldete sich Beirat Wilhelm Braun mit der ihm am Herz liegenden Kardinalfrage:„Wo kriegen wir die Autos unter?“(Zwischenruf Stadtrat Barber:„Achtung, jetzt kummt's Neckar- vorland!“), Stadtbaudirektor Urban führte die Reichsgaragen-Ordnung ins Feld und entschied sich— in der Kostenfrage— für Parkhochhäuser, nachdem ein ebenerdiger Abstellplatz in der Innenstadt je Auto etwa 6000 Mark kosten würde. Dr. Waldeck:„Was nützt mich, was in der Garagenordnung steht— der praktische Verstand ist wichtiger. Die Stadt muß das in die Hand nehmen.“ An der lebhaften Diskussion beteiligten sich Stadtrat Henning, Stadtrat Barber, Stadtbaudirektor Borelly, Wilhelm Braun und Bürgermeister Trumpfheller, der das Problem als eine Aufgabe der Stadt un d Oeffentlichkeit definierte. Man fand zwar keine Lösung, aber man war sich immerhin einig, daß das Problem gelöst werden muß. hwWb Einweihung und Festgottesdienst am 1. Juli: Alte Schloßkirche erstrahlt in neuem Glanz Ein Musterbeispiel für eine wohlerwogene und sorgfältige Denkmalspflege Die wiedererstandene Schloßkirche wird am 1. Juli von der Staatsregierung der Alt- Katholischen Kirchengemeinde Mannheim übergeben und anschließend konsekriert. Das Rettungswerk am Mannheimer Schloß ist damit einen bedeutenden Schritt weiter gediehen. Vor einem Jahr wurde mit dem Ostflügel des Schlosses auch der Bibliotheksbau fer- tig, der jetzt als Aula genutzt wird. Die Schlohkirche, das„Gegenstück“, stellte ganz andere Aufgaben. Während beim Biblio- theksbau der alte Rahmen beibehalten, die Inneneinteilung für einen neuen Verwen- dungszweck geändert wurde, war die Schloßkirche, von einigen zweckmäßigen Aenderungen abgesehen, zu restaurieren. Das erwies sich als ein im Detail ungemein schwieriges Unterfangen, weil für ein ge- treuliches Kopieren die Unterlagen fehlten, so daß es in einem eminenten Maße auf Einfühlung ankam, auf Ausnutzen der ver- bliebenen Reste und kongeniales Interpolie- ren überall da, wo Reste und Unterlagen versagten. Der lichtdurchflutete Innenraum ist auf die altbekannten Farbenklänge gestimmt. Für die mannigfaltigen Stuckierungen haben sich— entgegen allen Befürchtungen— Meisterhände gefunden, die allen handwerk- lichen Schwierigkeiten gewachsen Waren. Kunstmaler Carolus Vocke hat das 224 Qua- dratmeter große Deckengemälde des Cosmas Damian Asam durch eine Tempera-Malerei ersetzt, die die alte Thematik beibehielt und sich der Kompositionsprinzipien, der For- mensprache und der Palette des Barock- meisters weitgehend anpaßte, sich aber auch weitgehend darauf einlassen mußte, durch Studium und Einfühlung die Ausdrucks- gebärde Asams zu treffen und etwas zu schaffen, das im gleichen Rhythmus schwingt und den ganzen Innenraum zum Schwingen bringt. Klang und Gebärde stimmen mit dem Raumgefüge überein, das von den neun hohen Fenstern und den hellroten Marmorpilastern Gliederung und Gepräge empfängt. Die Beibehaltung der Farbenskala hätte sich vielleicht auch mit anderen figür- lichen Kompositionen vertragen. Mit wel- cher Kühnheit wurden in der Entstehungs- zeit der Schloßkirche gotische Gotteshäuser „barockisiert“. In der Münchener Frauen- kirche waren jüngst mutige Entwürfe für Aus dem Polizeibericht: Papa muß bezahlen Weil Sohn forsch fuhr Im Käfertaler Wald, vor dem Karlstern, stieg ein amerikanischer Wagen gegen einen Baum. Der Fahrer war ein 16 jähriger ame- rikanischer Junge, der sich in den Wagen seines Vaters gesetzt hatte. Er fuhr 80 forsch, daß er in einer Kurve von der Fahr- bahn abkam. Die linke Seite des Wagens wurde aufgerissen. Es entstand ein Sach- schaden von etwa 2100 Mark. Von Zehn-Kilo-Stein am Kopf getroffen Auf einer Baustelle in Neuostheim wurde ein in der Nähe des Lastenaufzuges arbei- tender 37 jähriger Mann von einem aus etwa acht Meter Höhe herunterfallenden Stein am Kopf getroffen. Der Stein hatte ein Ge- wicht von zehn Kilogramm. Der Verun- glückte brach bewußtlos zusammen. Im Krankenhaus wurde ein lebensgefährlicher doppelter Schadelbruch und eine schwere Gehirnerschütterung festgestellt. Raffinierter Betrug Zum Preis von 75 Mark wollte eine Frau — ihrem Aussehen nach war es wahrschein- lich eine Ausländerin— vier Angoraschlaf- decken verkaufen. Sie hatte mit ihrer Ware, die in einem Koffer verpackt war, an einer Abschlußtür in Neckarau vorgesprochen. Der Handel, an dem sich noch eine zweite Hausbewohnerin beteiligte, begann. Man wurde sich einig, daß die vier Schlafdecken samt Koffer 45 Mark kosten sollten, Die zwei Fäuferinnen gaben zwei gebrauchte Damenkleider in Zahlung. Sie prüften auch den Inhalt des Koffers nach und waren überzeugt, daß es sich um vier Decken han- 1 Blick auf die der Fensterfront gegenüberlie- gende Wand und die Orgelempore durch das kunst geschmiedete Gitter am Hochaltar. delte. Tatsächlich waren es jedoch nur zwei Decken, die so geschickt zusammengelegt waren, daß sie wie vier aussahen. Das stell- ten die Frauen jedoch erst fest, als die Be- trügerin über alle Berge war. Selbstmordversuch im Käfertaler Wald Im Käfertaler Wald, in der Nähe des Karlstern, brachte sich ein 32jähriger Mann all beiden Handgelenken je zwei tiefe Schnitte mit einem Rasiermesser bei. Dann schluckte er noch Tabletten. Der Unglück⸗ liche, der unter seelischen Depressionen leidet, wurde noch rechtzeitig gefunden, So daß er wahrscheinlich noch einmal mit dem Leben davonkommen wird. Auto- und Motorraddiebe sehr aktiv In den letzten zwei Monaten machten Auto- und Motorraddiebe den Mannheimer Stadtbereich besonders unsicher. Ein Teil der gestohlenen Fahrzeuge wurde dank in- tensiver polizeilicher Bemühungen den Die- ben wieder abgejagt. 30 Motorräder und 14 Personenkraftwagen wurden den Eigen- tümern zurückgegeben. An achtjährigem Mädchen vergangen Auf dem Lindenhof hatte ein 18jähriger Bauhilfsarbeiter nach Arbeitsschluß ein in der Nähe spielendes achtjähriges Mädchen in eine Bauhütte gelockt und sich an ihm vergangen. Das Kind konnte sich schließ- lich losreißen und fortlaufen. Die Kriminal- polizei nahm den jugendlichen Täter fest. Einbruch durch's Klosett Auf dem Waldhof hängten unbekannte Diebe ein Klosett-Fenster aus und gelang- ten so in eine Gastwirtschaft. Tabakwaren, neun Pfund Wurst, sechs Flaschen Wein und Bargeld ließen sie mitgehen.— Bei einem Einbruch in der Innenstadt stahl ein Dieb aus einem Lokal 360 Mark Bargeld. Herrenlose Schuhe gefunden In einem Gartengrundstück in Neckarau wurden drei Paar braune Herrenhalb- schuhe mit Kreppsohlen gefunden. Wahr- scheinlich stammen die Schuhe aus Dieb- stählen, die in der letzten Zeit in Neckarau verübt wurden. Der Eigentümer wird ge- beten, sich mit der Polizei in Verbindung Zu setzen. Termine Abendakademie: 27. Juni, 20 Uhr, Volks- bücherei, U 3, 1, Vortrag von Dr. Ott, Heidel- berg:„Die französische Literatur des 18. Jahr- hunderts“. Club„Graf Folke Bernadotte“(Kadetten- gruppe): 27. Juni, 18.30 Uhr, Nietzschestraße 10, Unterhaltungsabend. Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 27. Juni, 20 Uhr, Kolpinghaus, Vorbereitungsabend zum kommenden Sonntag(auch für Gruppe Alt- Kolping). Wir gratulieren! Die frühere Zeitungsträge- rin Susanne Höfling, Mannheim, J 2, 4, wird 79 Jahre alt. Fritz Heckmann, Mhm.-Käfertal, Morgenröte 31, begeht ebenfalls den 79. Ge- burtstag. Die Eheleute Josef Bissantz und Rosa geb. Zorn, Mhm.-Waldhof, Waldstraße 42, haben silberne Hochzeit. Johann Hering, Mhm.-Käfer- tal, Reiherstraße 26, z. Z. Heinrich-Lanz-Kran- kenhaus, vollendet das 74. Lebensjahr. eine zeitgenössische Innengestaltung zu sehen, die überraschend in den Rahmen des alten Bauwerks paßten. Im großen und gan- zen genen wir aber lieber auf Numero Sicher und wiederholen getreulich das the- matische Material, lassen allenfalls Spiel- raum für nicht gar zu freie Variationen, be- sonders dann, wenn die Dokumentation des Gewesenen Lücken aufweist. Diesen Lücken also verdanken viele Wiederholungen und Variationen ihre Lebendigkeit, die einer trockenen Kopie versagt bliebe. Chor und Orgelempore wurden in einem sehr maßvollen Geiste neu gestaltet. Die dern l, Abfln-Lerstäbber Veränderungen sind so sinngemäß, daß sie nur„Historikern“ auffallen werden, die ein deutliches Erinnerungsbild mit dem jetzigen Bestand vergleichen können. Entwurf und Bauleitung lagen bei Ober- regierungsbaurat Hans Wingler und Regie- rungsbaurat Throm in bewährten Händen. Architekt Lothar Wolff hat sich mit höch⸗ ster Genauigkeit an den historischen Be- stand, soweit noch vorhanden, gehalten und aus dem Geist der Gesamtanlage alle Teile entwickelt, die ohne verläßliches Vorbild waren oder geändert werden sollten. Die Mannheimer können mit den Ergebnissen dieser Wohlerwogenen Denkmalspflege zu- frieden sein und den Wiederbeginn eines Bauwerkes begrüßen, das im Giebelfeld sel- ner Fassade Paul Egells eindrucksvolle Glo- rifikation der Allerheiligsten Dreifaltigkeit in unverwelklicher Frische zeigt. F. W. k. Die Sckloß kirche empfängt durch neun schlange Rohe Fenster und ebenso viele Oberlichter sehr viel Licht. Die abweckslungsreicke feine Stuche- arbeit konnte uiederkergestellt werden. Orgel- empore und Orgel sind ein Gewinn der Er- neuerung. Bilder(3): Steiger Wohin gehen wir? Mittwoch, 27. Juni Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Hochzeitsnacht im Paradies“(Miete G, Th.-G. Gruppe G, freier Verkauf). Filme: Planken:„Lügen haben hübsche Beine“; Alster:„Carmen Jones“; Capitol:„Ge- fangene des Stroms“; Palast:„Hölle der Süd- see“, 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Lohn der Sünde“; Alhambra:„Liebe, die den Kopf verliert“; Universum:„Ferien in Tirol“; Kamera:„EI Alamein“; Kurbel:„Des Teufels General“; Deutsch- Amerikanisches Institut 16.00 und 18.00 Uhr:„Pepi Columbus“. 3 — 2 2 8 nden gg Nuneeenschllſche 8 e, wech ef Sarscmahi Ern 12 ca FZ NEN . 4 Venen 8 termſpeng, Wanne 2— — g. 5 1 83 PF UU Die Spezioſmĩschung dieser Zigarette erhält dorch den Filter ihre allerletzte Feinheſt und Reinheit. Der Filter selbst ist jenes, Dir zuſiebe“, dos der /Batschari- Filter so viele Freunde gewonnen hat. Seite 8 BUNDES-LANDER-SETTE Mittwoch, 27. Juni 1956/ Nr. 146 Zwei Ministerien befassen sich mit Hexen wahn Hunderte von Fällen gaben Veranlassung zur Ueberprüfung/ Mittelalterlicher Irrglaube fordert heute noch Opfer Braunschweig. In Oldenstadt bei Uelzen wurde eine 30 jährige Frau zu einer Geld- strafe von 50 Mark verurteilt, weil sie einen 83 jährigen Rentner beschuldigt hatte, er habe ihre Schweine„totgehext“. In Hamers- torf hatte eine 68 Jahre alte Frau das Töch- terchen einer Nachbarin beaufsichtigt. Das Kind bekam bald darauf Pickel. Seitdem galt die alte Frau als„Hexe“, wurde verfolgt und belästigt und bis zu Selbstmordabsichten ge- trieben. In Meine bei Braunschweig brach- ten zwei Frauen durch Aushang am Schwar- zen Brett der Einwohnerschaft zur Kenntnis, daß Frau X. nicht mit dem Teufel im Bunde stehe und keine Hexe sei. Der Schiedsmann hatte sie dazu verurteilt. Ein Bauer aus Neu- jandmoor stand vor Gericht, weil er eine Nachbarin mit Steinen beworfen hatte, die seiner Meinung nach seine an Tbe gestor- bene Tochter totgehext habe. Der Richter Sagte:„Ich bin überzeugt, daß 90 v. H. der Menschen in den niedersächsischen Moor- gebieten noch an Hexen und Zauberei glau- ben.“ Das sind nur vier von Hunderten von Fällen, die dem niedersächsischen Sozial- ministerium vorliegen und es veranlaßt haben, Verbreitung, Folgen und Möglichkei- ten der Bekämpfung des Hexenglaubens mer gründlichen Prüfung zu unterziehen. Erstaunliche leistung Burger-Stumpen zu 10 Pf jetzt Deckblatt und Einlage mildeste Import- Uebersee- Tabake. Aus beständigem Fortschritt heraus wurde Burger zum meistgerauchten Stumpen Deutschlands. »Anzeige Es ist das erste Mal, daß das Ministerium eines Bundeslandes von dem Bestehen des Hexenglaubens Notiz nimmt und eine der- artige Untersuchung einleitet. Um so be- merkenswerter ist es, daß sich auch das Bundesjustizministerium mit diesem Problem UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMBERG Sieger: Stuttgarter Girokasse Karlsruhe. Im Schadensersatzprozeß der Städtischen Girokasse Stuttgart hat der Dritte Zivilsenat des Bundesgerichtshofes das Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart vom November 1954 bestätigt, durch das der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Arnulf Klett, Bürgermeister Josef Hirn, die Mit- glieder des Verwaltungsrates der Girokasse Karl Schmid und Hans Wachmeier sowie die beiden früheren Girokassendirektoren Ru- dolf Lämmle und Märtin Richter als Ge- samtschuldner zur Zahlung eines Schaden- ersatzes in Höhe von 400 000 Mark ver. urteilt worden waren. a „Kurzschluß“ mild bestraft Karlsruhe. Eine„Kurzschlußhandlung“ billigte das Karlsruher Schöffengericht einem 25 Jahre alten Schreiner aus Wöschbach zu, der am 31. März d. J. in Karlsruhe seine 17 Jahre alte Freundin aus Eifersucht durch sieben Messerstiche schwer verletzt hatte. Der Angeklagte kam daher mit sechs Mo- naten Gefängnis mit Bewährungsfrist, und 250 Mark Geldstrafe davon. Besorgt über radioaktiven Regen Stuttgart. Der badisch- württembergische Arbeitminister Ermin Hohlwegler zeigte sich in Stuttgart vor der Landes pressekonferenz besorgt über die Meldungen von angeblich radioaktivem Regen in Bayern. Die Bevöl- kerung in Baden- Württemberg sei über diese Nachricht hellhörig geworden. Die Stuttgarter Landesregierung habe die Pflicht, Untersuchungen in dieser Richtung anstel- len zu lassen. EKindermörderin verurteilt Stuttgart. Die 35 Jahre alte Hausfrau Anneliese Studenmaier aus Eßlingen, die in der Zeit von Juni 1948 bis August 1955 ein uneheliches Kind und drei eheliche Kinder unmittelbar nach der Geburt getötet hatte, ist vom Stuttgarter Schwurgericht wegen dreier Verbrechen des Mordes zu dreimal jebenslznglich Zuchthaus ünd wegen eines Verbrechen der Kindestötung zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Die bürger- chen Ehrenrechte wurden ihr auf Lebens- zeit aberkannt. 113,8 Millionen für Elektrifizierung Stuttgart. Die Landesregierung von Ba- den- Württemberg hat das Innen- und das Firianz ministerium vorbehaltlich der Zustim- mung des Landtags ermächtigt, ein weiteres Abkommen mit der Bundesbahn abzuschlie- gen, durch das die Finanzierung für die Fortführung der Elektrifizierung folgender Bundesbahnstrecken gesichert werden soll: Karlsruhe— Bruchsal, Karlsruhe— Mühl- acker, Karlsruhe— Grabenneudorf— Mann- heim, Bietigheim— Heilbronn Jagstfeld und Bruchsal— Grabenneudorf. Für die notwendigen Arbeiten stellt das Land fol- gende Darlehensbeträge zur Verfügung: In den Rechnungsjahren 1957//58/59 je 30 Mill. DM und im Jahre 1960 23,8 Mill. D, insge- samt als 113,8 Mill. DM. Der Gesetzentwurf wurde dem Landtag zugeleitet. Die Regie- rung hofft, daß nach seiner Genehmigung sofort mit den Arbeiten an den Bahnstrek- ken begonnen werden kann. Glasfachschule eröffnet Wertheim. Gestern wurde die Bundes- fachschule für Glasinstrumententechnik in Wertheim offiziell eröffnet. Vor Vertretern des Wirtschaftsministeriums, des Landes- gewerbeamts, des Operschulamts, der Indu- Strie- und Handelskammer Heidelberg und des Gewerbeaufsichtsamtes Mannheim sprach Landrat Schwan über die wirtschaftliche Be- deutung dieser Schule für Wertheim und den Landkreis Tauberbischofsheim, die sich im- mer mehr zu einem Zentrum der deutschen Glasindustrie entwickeln. Eine Tatsache, die den Bau dieser Schule in Wertheim recht- Krtigte. 1 befaßt. Nach einer Mitteilung des Ministe- riums soll die Frage der Notwendigkeit der Einführung von Straf vorschriften gegen die Ausbeutung des Aberglaubens im Rahmen der Arbeit an der großen Strafrechtsreform eingehend geprüft werden. Eine nichtamtliche Statistik zählte in der Lüneburger Heide 231 Frauen, die als Hexen gelten. Dabei handelt es sich in der Regel um alte Tagelöhnerfrauen oder auch Män- ner, die meist selbst nicht wissen, wie sie in den furchtbaren Verdacht geraten sind. Der Volkstumsforscher Dr. Sauerbrey stellte in dem gleichen Bezirk 81 Hexenbannerin- nen fest, Frauen, die für eine„Enthexung“ Honorare bis zu 50, ja 200 Mark nehmen. Diese Frauen und ihre männlichen Kollegen, nen- nen sich gern Hellseher, Gesundbeter, Wahr- sager, Kartenleger usw. und verdächtigen berufsmäßig Frauen und Männer der Zau- berei, überlassen sie der Volksjustiz und säen Haß und Feindschaft in der Bevölke- rung. Nach Ansicht des Hamburger Hexen- forschers Kruse ist der Hexenwahn jedoch in den andern Ländern der Bundesrepublik nicht schwächer verbreitet. Er erklärt:„Jedes Jahr geben Statistiken der Bundesrepublik bekannt, wieviele Menschen einer körper- lichen Epidemie zum Opfer fallen. Aber keine Statistik meldet, wieviele Tote, Krüp- pel, Wahnsinnige, Kranke der neuzeitliche Hexenwahn fordert und wieviele Sittlich- keitsverbrechen, Tierquälereien, Grab- und Leichenschändungen dieser Irrglaube jähr- lich hervorruft. Nach Kruses Ansicht gehören aber nicht die Abergläubischen und Hexenbanner vor die Schranken des Gerichts, sondern Staat und Wissenschaft, die den Hexenwahn seit der Aufhebung der Hexenverbrennungen vor 200 Jahren bis heute geduldet hätten. Er richtet Dr. Gerhard Weise i Eine Formel für alle Dinge Professor Heisenberg erörterte die Situation der modernen Physik Lindau. Die experimentellen und theore- tischen Untersuchungen über die kleinsten Teile der Materie, aus denen die Atome und damit die ganze Welt zusammengesetzt ist, sind neuerdings in ein entscheidendes Sta- dium getreten. Man hat in den letzten Jah- ren außer den bekannten atomaren Teilchen wie Elektron, Proton und Neutron noch un- gefähr 25 andere Teilchen entdeckt. Das Leben dieser Teilchen dauert allerdings meist nur eine hundertmillionstel Sekunde. Auf der 6. Nobelpreisträger-Tagung in Lindau erörterten am Dienstag Professor Heisenberg und Professor Yukawa diese Situation. Heisenberg sagte: Wir befinden uns mit der modernen Physik vielleicht in einer ähnlichen Situation wie einst die klas- sische Physik, als man erkannte, daß die verschiedenen Elemente, die in der Natur vorkommen, alle aus den gleichen Baustei- nen zusammengesetzt sind und nur die ver- schiedene Zahl der Bausteine die Unter- schiede der Elemente begründet. Aehnlich scheint es auch heute zu sein. Wir kennen viele Atompartikel, aber wir sollten, meinte Heisenberg, unser Interesse vielleicht nicht so sehr auf die Untersuchung und Beschrei- bung dieser Teilchen konzentrieren, sondern vülmehr versuchen, sie alle als Ausdruck oder Zustandsform der Grundsubstanz, eben der Materie, anzusehen. Wenn es uns ge- länge, eine mathematische Formel zu ent- Wickeln, die Aussagen Über alle diese ver- schiedenen atomaren Teilchen zuläßt, dann wären wir am Ziel aller Physik. Dann hät- ten wir die Formel für die Materie und alle Teilchen wären nur Zustände in denen sich die Materie manifestiert. Professor Vukawa auberte sich in ähnlicher Weise. Daß sich die Natur eines Tages auf eine solche Einheitsformel bringen läßt, das ist der feste Glaube aller Physiker. Bl. Wissenschaft läßt sich popularisieren eee Die„Mainz“ ragt bereits aus dem Wasser Die Bergung des am 12. Juni nach einem Zusammenstoß mit dem Motorschiff„Elise“ ge- sunkenen Personendumpfers„Mainz“ unterhalb von Ehrenbreitstein geht ihrem Höhe- punhet entgegen. Die beiden 200-Tonnen-Hebeböcke einer holländischen Bergungsgesell- schaft konnten trotz des hohen Rkeinwasserstandes und der starken Strömung die ge- sunkene„Mainz“ so weit heben, daß ihre Dechaufbauten über dem Rheinspiegel zu sehen sind. Die eigentliche Bergung, zu der noch zwei weitere deutsche 150-Tonnen- Hebeböche hinzugezogen werden, soll in einigen Tagen beginnen. Unser dpa-Bild zeigt die„Mains“ zwischen den Bergungsschihen, an den Hebetrossen hängend. BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Bessere Ausbildung der Arbeiter durch interessante Literatur Hannover. Je komplizierter die Technik werde, um so allgemeinverständlicher müsse man sie in Wort und Schrift erklären, ver- langte der Rektor der Technischen Hoch- schule Hannover, Professor Hans Schön- feld. Vor allem sei es nun auch an der Zeit in der breiten Oeffentlichkeit technische Pro- bleme zu erörtern, damit im Volke das Interesse für die Technik wach bleibt und aktiv wird. Denn die Volkswirtschaft brauche immer mehr den vielseitig ausgebildeten Ar- beiter mit einem hochentwickelten Sinn für alle Fragen, die etwas mit der Technik zu Dr. Müller will eine Erklärung abgeben Gericht versuchte Widersprüche Kaiserslautern. Am siebten Tag der zwei- ten Hauptverhandlung wurde vor dem Schwurgericht in Kaiserslautern das erste technische Gutachten erstattet. Dabei kam Diplom-Ingenieur Külz zu der Schluß folgerung, daß sich Frau Müller bereits bei Brandausbruch auf der rechten Seite des Führersitzes befunden haben müsse. Wenn sle zu diesem Zeitpunkt noch handlungs- fähig gewesen wäre, hätte sie sich lediglich durch die leicht geöffnete linke Wagentür ins Freie zu rollen brauchen, um sich zu retten. Zu Beginn der Verhandlung waren ein Freund sowie eine Bekannte des Angeklag- ten vernommen worden. Beiden hatte Dr. Müller am Morgen nach dem Autobrand seine inzwischen teilweise widerrufene Dar- stellung von den Vorgängen auf der Otter- berger Landstraße gegeben. Seinem Freund hatte er erklärt, daß seine Frau den vor dem Beifahrersitz stehenden Kanister mit Katalyt- benzin bei der Suche nach einem verlorenen Ring nach links gestellt haben müsse. Der Gerichts vorsitzende machte Dr. Müller dar- auf aufmerksam, daß er zu diesem Zeitpunkt vol der Stellung des Kanisters im hell bren- nenden Wagen noch nichts gewußt haben könnte,„Ihre Kombinationsgabe in allen Ehren“, sagte Oberlandesgerichtsrat Hans Müller zu dem Angeklagten,„aber in diesem Punkte kommt sie mir etwas zu prophetisch vor.“ Staatsanwalt Schneider bemerkte, es sei ihm unverständlich, wie der Angeklagte selbst seinen besten Freunden immer wieder „kaustdicke Lügen“ auftischen konnte. Dr. Müller verwahrte sich gegen das Wort „Lügen“ und erklärte, er wünsche den Staatsanwalt nicht in seine damalige Situation. Der Gerichts vorsitzende stellte anschließend Dr. Müller verschiedene Fragen, um— wie er sagte— die Widersprüche und Unrichtig- keiten in den Aussagen und im Verhalten des Angeklagten zu klären. Dabei kündigte Dr. Müller an, er werde nach Erstattung der Sachverständigen-Gutachten eine Erklärung abgeben. Der Vorsitzende fragte ihn darauf- hin erstaunt, weshalb er das nicht schon Freier Meinungsaustausch über alle Grenzen und Unrichtigkeiten zu klären jetzt tun könne. Das Verhalten des An- geklagten in der gegenwärtigen Verhandlung erscheine ihm ebenso rätselhaft wie eine Reihe von Reaktionen Dr. Müllers unmittel- bar nach dem Autobrand s dem Autob und während der heute über 3000 Stugier jext in di TTCCCCCTTTTTVTTTVVVTTTTTTTTTTTTTTTT Der Gerichtsarzt Dr. Petersohn sagte aus, er habe in den teilweise gut erhaltenen Organen der Leiche Frau Müllers noch Reste von Blut festgestellt. Der Heidelberger Pathologe Dr. Randerath vertrat dagegen die Ansicht, daß bei derartig schweren Ver- brennungen, wie sie die Leiche aufgewiesen habe, auch der letzte Tropfen Blut geronnen sein müsse. Dr. Petersohn sagte weiter aus, nach den Schilderungen des Angeklagten über die Rettungsversuche am brennenden Auto sei ihm aufgefallen, daß an Dr. Müllers Augen- brauen nicht die geringste Spur einer Ver- sengung habe festgestellt werden können. „Weil sie uns quälte und schlug. Zwei Schwestern stehen wegen Muttermordes vor einem Lübecker Gericht Lübeck. Vor dem Lübecker Schwurgericht begann der Prozeß gegen die Schwestern Erika und Valentine Birnbach. Sie werden beschuldigt, am 23. November 1947 ihre Mutter, die 59 Jahre alte Wäschereibesitze- rin Martha Birnbach, in Eutin gemeinsam heimtückisch getötet zu haben. Die 31 Jahre alte Erika und ihre 27jährige Schwester gaben die Tat zu, schilderten den Hergang jedoch widersprechend und ohne Gefühlsregung. Jede der beiden will den eigentlichen Mord selbst begangen haben. Als Motiv geben beide an, ihre Mutter ge- haßt zu haben,„weil sie uns quälte, ständig um Kleinigkeiten zankte und uns schlug“. Erika erklärte, sie habe ihre schlafende Mut- ter mit einem Kissen erstickt. Dann hätten sie gemeinsam die Leiche in die Küche ge- tragen, und an einem Schürzenband aufge- hängt. Als das Band riß, alarmierten die Schwestern die Nachbarn. Der Arzt und die tun haben. Deshalb dürfe man es nicht ver- Unmenschlicher Kraftfahrer vor Gericht säumen, besonders die Arbeiterschaft mit Alzey. Zu 1% Jahren Gefängnis und Füh- wissenschaftlich korrekt und doch spannend rerscheinentzug auf Lebenszeit verurteilte und lesenswert geschriebener Literatür aus das Alzeyer Schöffengericht den 24 Jahre dem Reiche. der Technik zu versorgen. alten Kraftfahrer Heinz Jürgen Holzer aus er Rektor, ein international bekannter Sprendlingen. Der Angeklagte hatte am Hochfrequenztechniker, wandte sich damit 17. März 1956 in angetrunkenem Zustand mit gegen die in Deutschland vorherrschende seinem Lastzug auf der Landstraße bei Par- Ansicht, Fragen wissenschaftlicher Art wür- tenheim zwei auf der Fahrbahn gehende den sich nicht popularisieren lassen. Nach Mädchen erfaßt. Dabei zog sich ein 19 ähn- Schönfelds Meinung, die sich auf Erfahrun- riges Mädchen so schwere Verletzungen au. gen im In- und Auslande stützt, sei sehr oft daß sie auf der Stelle starb. Während die gerade das Gegenteil der Fall. Ein Wissen- andere mit schweren Verletzungen, an denen schaftler, der es verstände auch schwierige sie heute noch leidet, ins Krankenhaus kam. Dinge einfach zu erklären, gewine einmal an Holzer versuchte, ohne sich um die Schwer- Einfluß und Ansehen. Zum anderen mache verletzten zu kümmern, seinen Lastzug zu er sich volks wirtschaftlich verdient, weil er wenden, um zu entfliehen. indirekt zur besseren Ausbildung der Arbei- 5 terschaft beitrage. Es sei nämlich sehr be- Unfug mit Uebungshandgranaten denklich, wenn die Wissenschaften bewußt Kaiserslautern. Ein in Kaiserslautern sta- auf die Breitenwirkung ihrer Erkenntnisse tionierter 19 Jahre alter französischer Soldat verzichten und dafür nur Kapazitäten für warf in der Nacht zum Dienstag nacheinander engbegrenzte Spezialfächer heranbilden. in ein Café und ein Hotel je eine Uebungs- Die Technische Hochschule Hannover mit handgranate, die, ohne Sachschaden anzurich- heut 1 8 8 sede ir e fete ber eh eee sen Tagen ihr le Angestellten des Hotels verfolgt und gestellt, Festlichkeiten dazu nimmt sie auch zum Au Darauf zog der Soldat ein feststehendas Mes laß auf die engen Verbindungen zu allen ser aus der Tasche und brachte den beiden Bevölkerungsschichten hinzuweisen und diese Verfolgern schwere Verletzungen bei, um Kontakte weiter zu pflegen. Die im Kriege dann erneut zu flüchten. Er konnte aber im stark zerstörte Hochschule wurde nicht zu- Keller eines Baugrundstücks später von einer letzt durch öffentliche Spenden wieder auf- Funkstreife gestellt und der französischen gebaut, wðwas sie in die Lage versetzte auch Gendarmerie übergeben werden. größere und finanziell lohnendere For- g schungsaufträge der Wirtschaft durchzufüh- ren. Der heutige wissenschaftliche Radius i 8 „ F 3 Ge- am Dienstag ein Nachspiel zum Bankraub in 5 5 8 155 ie neu- der Wechselstube der Rhein-Main-Bank am 5 im Bundesgebiet einmalige deutsch-saarländischen Grenzübergang Vo- „Fakultät für Gartenbau und Landeskultur“. gelbach. Wegen Hehlerei verurteilte die Kam- mer die 27jährige Freundin des Bankräubers Nachspiel zum Bankraub 7 Zepf, Inge Massulik, und den gleichaltrigen Hilfsarbeiter August Ertel aus Pirmasens zu je sechs Monaten Gefängnis. Die Verurteilte war angeklagt, dem bereits kürzlich von der- haus verurteilten Kurt Zepf aus Pirmasens Polizei konstatierten Selbstmord. Erika Birn- nach dem Bankraub in ihrer Wohnung auf- bach wurde im März 1955 verhaftet, nach- genommen zu haben. Sie und der Hilfs. dem sie einer Freundin von dem Mord er- ärbeiter Ertel hatten sich mit dem erbeuteten zählt hatte. Geld des Bankräubers außerdem neu ein- 1 5 a kleiden lassen. Der Hilfsarbeiter war an- Der Sachverständige bezeichnete Erika schließend gemeinsam mit Zepf nach Luxem- als intelligent, aber gehemmt, ihre Schwester burg geflohen. ols unausgeglichen und unreif. Er empfahl, Valentine, die zur Zeit der Tat gerade 18 Jahre alt war, als Heranwachsende zu beur- teilen. Die Mädchen hätten keine echte Bin- dung zur Mutter gehabt und sich in die Tat „hineingesteigert“. In die Luft gegangen ohne Erlaubnis Wiesbaden. Eine Stunde lang kam der zivile und militärische Flugbetrieb über dem Das Schwurgericht hörte 18 Zeugen. Die Rhein-Main-Gebiet zum Erliegen, weil ein älteste Schwester der beiden Angeklagten, 25jähriger Amerikaner vom Bodenpersonal Ursula Fehr, bezeichnete die Jugend der der Luftwaffe ohne Erlaubnis eine zwei- Mädchen als Martyrium. Die Mutter habe motorige C 47 auf dem Flughafen Wiesbaden, sie oft geschlagen und dafür Haß geerntet. Erbenheim entführt hatte und damit die Luft Die meisten anderen Zeugen schilderten die unsicher machte. Thomas H. Smith, Monteur Wäschereibesitzerin dagegen als fleißig und bei einer Wetterstaffel, prüfte am Morgen Hilfsbereit. gegen acht Uhr wWie gewöhnlich die Motoren eines Flugzeuges, das er startbereit zu machen hatte. Von der Flugleitung forderte er plötz- lich über Sprechfunk Starterlaubnis an, die ihm jedoch verweigert wurde, weil dort kein Flugauftrag vorlag. So rollte er einfach ohne Jahreskongreß der Internationalen Elektrotechnischen Kommission zum erstenmal seit 1913 wieder in Deutschland Flugerlaubnis zur Startbahn und startete München. Eine Tagung von mehr als 1000 Delegierten aus 26 Ländern der ganzen Welt verläuft selten in so stiller Zurückgezogen- heit, wie es bei der Tagung der„Internatio- nalen elektrotechnischen Kommission“(IEC) der Fall ist, deren Jahreskongreß am Diens- tag in München begann. Bei dieser Zusam- menkunft gibt es 14 Tage lang keine Fest- reden und keinen Fahnenschmuck, ja noch nicht einmal einen einzigen Fachvortrag. Stattdessen werden in 150 Ausschußsitzun- gen gemäß den seit 1906 praktisch unverän- derten Statuten im freien internationalen Meinungsaustausch elektrotechnische Nor- men und Regeln ausgearbeitet, die einheit- liche Begriffe, Maßeinheiten, Prüfverfahren für elektrotechnische Werkstoffe und Geräte und auch technische Lieferbedingungen zum Ziele haben. Dem Laien fällt es schwer, mit den hier besprochenen Fachthemen eine konkrete Vorstellung zu verbinden, doch hat die Ar- beit der IEC für den internationalen Elek- tromarkt eine außerordentliche Bedeutung und dient der wirksamen Hebung des Lebensstandards. Auf diesem Gebiet gedeiht die internationale Zusammenarbeit seit Jahrzehnten reibungslos, Auch die Anwesen heit von Delegierten aus Sowjetrubland und den Ostblockstaaten sowie eines sowjetischen Botschaftssekretärs aus Bonn wird keines- Wegs als ungewöhnlich empfunden. Der Gedanke der IEC ergab sich aus der — heute noch bestehenden— Notwendigkeit zu einer allgemeinen technischen Normung. Die Anregung zu ihrer Gründung erfolgte anläßlich des Internationalen Elektrizitäts- kongresses in St. Louis(US), worauf im folgenden Jahr die Gründung und 1906 in London die konstituierende Sitzung unter Vorsitz von Alexander Siemens stattfand. Seither hat sich der Aufgabenbereich der IEC ständig erweitert. Neben der Frage der Normierung werden in über 40 technischen Ausschüssen und ebensovielen Unter-Aus- schüssen alle aktuellen Fragen der Elektro- technik einschließlich der neuesten An- wendungsgebiete behandelt. Auch mit der Atomenergie wird sich die IEC in Anbetracht der raschen Zunahme des Energiebedarfs bald zu befassen haben. Der Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt be- Aus dem Kreis anerkannter Wissen- kam sofort Start- und Anflugverbot für alle schaftler und Fachleute wird in dreijährigem Verkehrsflugzeuge. Zyklus der Präsident gewählt. Zur Zeit steht, Unterdessen stellte ein Fluglehrer don Dr. Perey Dunsheatn(Großbritannien) an Wiesbadener Militargiushaben Funkverbin⸗ der Spitze der IEC. Die Geschäftsstelle be- 1 8 dem allein fliegenden Soldaten ne. „ 5 5 8 Als er ihm klargemacht hatte, daß es das findet sich in Genf, in der Nähe des Gebäude 0 3 0 f . 5 des beste wäre, umzukehren, setzte der Ausreißer der Vereinten Nationen, und steht unter der die entführte Maschine„noch ganz manier- Leitung des Franzosen Louis Ruppert. Nach- lich“, wie die Luftwaffe mitteilte, wieder in dem die Bundesrepublik seit vier Jahren Wiesbaden auf die Landebahn. Dann mußte gleichberechtigt mitarbeitet, wurde der deut- er sich— wie es heißt zur Beobachtung— ins schen Vertretung in diesem Jahr zum ersten- Militärkrankenhaus bringen lassen. mal seit 1913 die Auszeichnung zuteil, die 757 4 f „ 5 ahre Gefängnis VVV Frankfurt. Wegen ae zum Totschlag München ist für die Elektrotechniker ein und zum versuchten Totschlag verurteilte Ort von historischer Bedeutung. Joseph das Frankfurter Schwurgericht den 50 Jahre Fraunhofer, Carl von Linde, Justus von Lie- alten Kaufmann Adolf Rocks aus Bad Hom- big, Adolf von Baeyer, Oskar von Miller, burg nach mehrtägiger Verhandlung 2 Max von Laue, Arnold Sommerfeld, Konrad sieben Jahren Gefängnis. Die bürgerlichen Röntgen haben mit ihren Leistungen die Be- Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer von deutung dieser Stadt für die Naturwissen- drei Jahren aberkannt. Die Anklage hatte schaft begründet und fortgeführt. Aber auch auf Mord an seinen beiden sieben- und neun- die erste elektrische Kraftübertragung fand jährigen Jungen Thomas und Stefan und 1882 auf der Strecke von München nach Mies- Mordversuchs an seiner zehn Jahre alten bach statt. H. J. Deckert Tochter EVa Maria gelautet. selben Strafkammer zu sieben Jahren Zucht- f Nr. 146% 2 Scl Die Deutschen denspieler drauf und Deutschen chen: Die Begegnun, hausen ur sollten ur: der antret Feldhandb innerte m Saison be mutet jet⸗ am Samst ten Kämp zur entse „Deutsche lung der punktspie herigen E. was mit d teuren ve test, den Badischen kurzfristie gelegt hat gungsortes frieden, 8. mit dem den Wuns süd westst Wie wir bund an s seinem Pl. mittag, 16 gen, nicht Es wür protest de zöge und innerhalb Ob sicb vermeiden 67 Aber Es ver ungen be desliga- M alles pre ausrichten mit der beginns at gen Zeitp. Meister d der Titel gzechs Heb Heidelber reizlos W. brachten Karlsruhe o daß s berberech Wie sc lieferten Gastgeber Titel. Den heimer ge 9 0 Kos Mannh. N Beseiltigu U — 4 Nähere vormit Wilhe Milch- 5 5 2 1 * e 200 r. 146/ Mittwoch, 27. Juni 1956 MORGEN Seite 7 Schlechte Beispiele Die unsinnige Termingestaltung des Deutschen Fußball-Bundes bei den Endrun- denspielen zur deutschen Meisterschaft ist drauf und dran, beim„kleineren Bruder“, dem Deutschen Handball-Bund, Schule zu ma- chen: Die Sieger aus den Vorschlußrunden- Begegnungen des Vorsonntags, Sd Leuters- hausen und Westmeister Bayer Leverkusen, sollten ursprünglich am 15. Juli gegeneinan- der antreten, um den deutschen Meister im Feldhandball zu ermitteln. Inzwischen er- innerte man sich aber anscheinend, daß die Saison bereits Ende Juni zu Ende geht und mutet jetzt den beiden Vereinen zu, bereits am Samstag, also sechs Tage nach den har- ten Kämpfen um den Einzug ins Finale, zur entscheidenden Begegnung um die Deutsche“ anzutreten. Wer die zur Ermitt- zung der regionalen Meister notwendigen punktspiele und die Nervenproben der bis- herigen Endrundenkämpfe miterlebte, weiß, was mit dieser Maßnahme von echten Ama- teuren verlangt wird, und versteht den Pro- test, den die Sd Leutershausen über den Fzadischen Handball- Verband wegen der kurzfristigen Vorverlegung beim DHB ein- gelegt hat. Auch mit der Wahl des Austra- gungsortes(Wuppertal) ist die SG nicht zu- frieden, sondern äußerte im Einvernehmen mit gem Süddeutschen Handball-Verband den Wunsch, das Finale im Ludwigshafener Südweststadion auszutragen. Trotzdem hält, wie wir erfahren, der Deutsche Handball- bund an seinem Beschluß fest und geht von seinem Plan, das Endspiel am Samstagnach- mittag, 16.15 Uhr, in Wuppertal auszutra- gen, nicht ab. Es würde uns nicht wundern, wenn der protest der Sd Leutershausen weitere Kreise zöge und zu einer ernsthaften Kontroverse innerhalb des DHB führen würde. Ob sich das bei etwas gutem Willen nicht vermeiden ließe? 1 über dem neuen Fußballmeister, * Sogar der Bahnhof-Ansager ließ sich von der Begeisterung anstecken: „Miet Dortmund- Siadi des Jußballmeisiess“ KSC-Torwart Fischer: Es hätte kaum toller sein können, wenn wir Meister geworden wären Getragen von der Begeisterung unzähliger Anhänger, wurden Borussia Dortmund, Karlsruher Sc, SpVgg. Neu-Isenburg und VfB Speldorf am Montagnachmittag und abend in ihrer Heimat empfangen. Nicht nur sondern auch über dem tapferen Verlierer, dem Ama- teurtitelträger, den ein Fackelzug empfing, und die so unglücklich unterlegenen Spel- dorfer brach der Jubel zusammen. Es mag dabei wohl manchem auch in vielen Fußball- schlachten erprobten Spieler nicht leicht ge- wesen sein, bei diesen Beweisen offenkundi- gen Freuens und echten Zugehörigkeits- gefühls die Fassung zu wahren. Besonders hohe Wellen schlug die Freude naturgemäß in Dortmund. Die Mannschaft war mit ihren Begleitern bis Hannover geflogen und traf um 18.52 Uhr in zwei Sonderwagen ein, die in der niedersächsischen Hauptstadt an den planmäßigen Zug gehängt wurden. Vor dem Hauptbahnhof hatte man die beiden Waggons abgehängt und brachte sie auf einen separa- ten Bahnsteig, wo die Vertreter der Stadt mit Ober bürgermeister Keuning an der Spitze, etwa 50 Verwandte und Sportführer sowie die erste Jugendmannschaft des BVB mit Blumensträußen die erste Begrüßungswelle bildeten. Der erste gewaltige Jubel brandete auf, als Ady Preißler mit dem Silbernen Ehren- teller zum gegenüberlilegenden Bahnsteig winkte, wo sich bereits Tausende von Men- schen drängten. Allerdings nur ein kleiner Vorgeschmack dessen, was sich dann vor dem Bahnhof und in den Straßen der Stadt tat. Hunderttausende waren erschienen, als die Spieler unter Vorantritt einer Musikkapelle in einem wahren Triumphzug zunächst zum Borsigplatz, der Heimat Borussia, und an- schließend zur offlziellen Begrüßung durch den„OB“ zum Neuen Stadthaus geführt wurden. Der Jubel wollte kein Ende nehmen und stieg immer wieder zu unvorstellbarer Lautstärke an, wenn der Spielführer die Meisterschafts-Trophäe zeigte. Die Begeisterung hatte sogar vor den Be- amten nicht halt gemacht; denn die sonst so nüchterne Bahnsteig-Ansage war ab Sonntag- nachmittag durch die Ankündigung ersetzt worden:„Hier Dortmund— hier die Stadt Die Budings ausgeschieden Bei völliger Windstille und wolkenlosem Himmel nahmen die Spiele des Wimbledon Turniers am Dienstag ihren Fortgang mit den Begegnungen im Dameneinzel und im Herrendoppel. Die viermalige Wimbledon- Siegerin Louise Brough(USA) eröffnete als erstgesetzte den Reigen gegen die junge Süd- Akrikanerin Jean Forbes und gewann im Handumdrehen mit 6:0, 6:0. Auch die Englän- derin Shirley Bloomer machte mit ihrer Landsmännin Jean Knight wenig Umstände und fertigte sie mit dem gleichen Resultat ab. Für die deutschen Damen gab es die erste Enttäuschung, denn Ilse Buding, die jüngere Schwester der neuen deutschen Mei- sterin Edda, mußte bereits in der ersten Runde gegen Arm Shilcock England) mit 3:6, 2:6 die Segel streichen. Auch Edda Buding, die in der ersten Runde gegen die Favoritin des deutschen Fußballmeisters!“ Schsu- fenster, Häuser, selbst die Wagen waren mit Fahnen und Wimpeln in den Borussia-Far- ben geschmückt. Als gute Sportler ließen sich die Karls- ruher durch die Niederlage nicht entmutigen, aber auch ihre Anhänger ließen nicht die Köpfe hängen, sondern feierten ihren Vize- meister herzlich, der ja mit dem Pokalfinale am 5. August gegen den Hamburger SV sogar das zweite DFB-Endspiel erreichte. Die Ex- pedition traf um 20.11 Uhr mit dem Helvetia- Express in ihrem Heimatort ein, nachdem sie von Berlin bis Frankfurt geflogen war. Be- reits auf dem Bahnsteig begrüßte der Sport- dezernent der Stadt Karlsruhe, Bürger- meister Dr. Emil Gutenkunst, die Spieler und ihre Begleiter und überreichte Spielführer Walter Baureis einen großen Blumenstrauß. Unter nicht abreißenden„KSC,-Rufen setzte sich die Autokolonne vom Bahnhof nach der Schwarzwaldhalle in Bewegung. Voraus 20g der Brettener Trachtenzug in seiner traditio- nellen blau-weißen Kleidung. Die Straßen waren mit Menschen dicht besetzt, die blau- weiße Fahnen schwenkten und mit Trom- meln die Spieler begrüßten. Vor der Schwarz- waldhalle begrüßten viele tausend Fans „ihren“ KSC mit großem Jubel, der seinen Höhepunkt erreichte, als Spieler und Be- treuer die Schwarzwaldhalle betraten, wo ein offizieller Empfang durch die Stadtverwal- tung stattfand. Die Spieler waren von diesem unerwarteten Empfang sichtlich gerührt, und Torwart Rudi Fischer meinte, daß es kaum toller hätte hergehen können, wenn der RSC deutscher Meister geworden wäre. pokal-Endspiel in Karlsfune? Das Endspiel um den DFB-Vereinspokal zwischen den regionalen Meistern von Süd und Nord, Karlsruher Sc und Hamburger SV, kindet— wie der DFB- Spielausschuß entschied— am 5. August statt. Allerdings steht für das Finale, in dem der deutsche Vizemeister Karlsruher Sc die Trophäe zu verteidigen hat, der Austragungsort noch nicht fest. Ursprünglich hatten beide End- spielteilnehmer für den 5. August in Karls- ruhe ein Freundschaftsspiel vereinbart. Ob sich der HSV nunmehr bereit erklärt, im Karlsruher Wildpark-Stadion das Finale zu bestreiten, muß noch geklärt werden. Das Stuttgarter Neckarstadion, das ursprünglich in Betracht gezogen wurde, steht wegen des Arsenal-Gastspiels am 4. August nicht zur Verfügung. Endspiel um den„MM“-Pokal Heute abend geht es„um die Wurst“: Auf dem Phönixplatz hinter der Uhland- schule treffen die Liga-Elf des SV Waldhof und der ASV Feudenheim im Endspiel um den Preis des„Mannheimer Morgen“ auf- einander. Der Ehrgeiz des Amateurligisten auf der einen, die Kampfkraft und Technik auf der anderen Seite bieten die Gewähr dafür, daß die Zuschauer, gleichgitig, mit welchem Resultat das Spiel endet, auf ihre Kosten kommen. Anstoß: 18.30 Uhr. TV Edingen Turniersieger Das Handballturnier in Neckarhausen ge- wann bei den Männern jer TV Edingen, der sich im Endspiel gegen den TV Friedrichsfeld behauptete. Bei den Frauen holte sich VfR nach Siegen über TV Kochendorf und VfL Neckarau und einem Unentschieden gegen den SV Waldhof den Ehrenpreis der Ge- meinde. Die Frauen der SpVgg. Sandhofen gastierten in Frankfurt, unterlagen allerdings im Endspiel Vorwärts Bockenheim mit 1.3. .. Althea Gibson antrat, unterlag nach tapfe- WEST. sUoesteck Gesamtleistung des Mannheimers: 740 Pfund! rem Kampf 4:6, 2.6. Erika Vollmer hatte 8 eee 1.2 O: DER, MORGEN 1010 197 it 1 U K 2 5 Jil U länderin H. Brock 6:1, 6:1 zu schlagen. U L — In Doppel der Herren fertigten die als 10 El 5 Cera 1 eee Zum e erste gesetzten Australier Rosewall/Hoad, Nr Platzuerein Legit ange, Le hein aum. Castverein 2 b 0 rie 0 1 4 i 5 b die zum ersten Male seit 1953 wieder zusam- a en. Aber Vizemeister Schwetzingen steigt in die Gewichtheber-Oberliga auf ler Helen fee; 108 echmell die Rena: I eden Tandersplel in Sto eim Deutscha; teilte Es verlief am Sonntagabend in Schwet- des KSV-Nachwuchstalents Günter Heil, der 2 5 5/ Wille; 55 5 55 522 8 2[FR Pirmasens I 0 1/ 2 U 21 0 0/2 12 Alem. Aachen I I U 1 1 0 fahre zingen bei den Endkämpfen um die Lan- 740(250, 210, 280) Pfund zur Hochstrecke Peter Scholl Deutschland) scheiterte be- 5 aus sesliga-Meisterschaft im Gewichtheben nicht brachte. Die Mannheimer verloren in keiner 13 555 der 1 5 5 5 3 kt. Aschaffenb. 2 11/2 1 20 0 2/ 2 0 2 Tus Neuendorf 1 1 11 11 am zlles programmgemäß; einmal hatte der der drei Disziplinen und holten sich mit Amerikaner Ton Vincent. Der Duisburger 4 Arm. Hannover 1 1 1/ 0 0 01 01/2 2 1 Eintr. Frankfurt 1 1 1 1 1 1 mit ausrichtende Verein, der AVI Schwetzingen, insgesamt 3745 Pfund den nordbadischen setzte sich nach dem Verlust der ersten bei- 5 Par- mit der Festlegung des Veranstaltungs- Landesliga-Meistertitel. AV I Schwetzingen 88 3 8 7 5 FSV Frankfurt 1 1 0% 1102 21/2 0 2 B. M.-Gladbach 1 1 1 1 11 ende beginns auf 8 Uhr einen denkbar ungünsti- brachte es auf 3715, die Spygg Germania sich dann aber doch 6.3, 63, 116. 46, 6˙3 8e. 6 15 3. 1 Westfalia Herne 1 11/2 0 2111/10 2 BOC Augsburg 1 2 0 2 1 9a. gen Zeitpunkt gewählt, zum andern trat der Karlsrune auf 3245 Pfund. Der Meistertitel schlagen geben. Dagegen setzte sich der 1 2 8 0 n zu, leister der Gruppe Heidelberg und Favorit berechtigt zum Aufstieg in die Oberliga, doch Pulsburger Franz Feldbausch gegen den 7B. Neunkirchen 2 0 0%2 12112%/ 0 2 2 SV Sodingen 0 1 11 11 die er Titelkämpfe, Sd Kirchheim, mit nur ist diese Regelung ungültig, wenn er an eine Engländer Ford mit 7.5, 5.7. 6.0, 68, 6˙2 8 1860 München I I I/ 2 2 1111/1 1 1 Nieidericher SS 2 1 0 1 0 0 enen ſechs Hebern an, so daß die Teilnahme der Reservemannschaft fällt. Damit ist der dies- durch.— 8 kam, ffeidelberger Vorstädter von vornherein jährige Zweite in Nordbadens höchster Ge- Toto-Quotel 9 Eintr. Kreuzn. 2 2 1/1 2 22 0 1/ 2 0 0 Bremerhaven 93 0 1 1 2 2 0 Wer- reizlos war. Um das Maß voll zu machen, wichtheberklasse startberechtigt. Nord-Süd- Block. Elfer-Wette, 1. R.: 9 4% DM; 10 78 8 5 e zu brachten die Heber der Spygg Germania SRC Viernheim, die Ringerstaftel, die 2. N., 547,50 Dit; 3. R. 45,60 Pil. Neuner-Wette. 10.65 Saarbrücken 2 1 2/2 1111/2 21 B. Leverkusen 0 0 1 2 20 Karlsruhe als Mannschaft nicht das Limit, innerhalb Nordbadens wohl die meisten 1 58 8. 15. 1 5 11 Göttingen 05 101% 1222 01/2 12 VfL Osnabrück 1 0 1 1 11 so daß sie nur außer Konkurrenz start- Freundschaftskämpfe austrägt, war am echser-Funktwette. 1.. unkte):* 1 n berberechtigt waren. Wochenende Gast und Gegner des AV Nak- 2. R.: 31,30 PDR; 3. R.: 4,10 PM. 2. Wolfsburg 21 1 /1 0 220 2/222 Freiburger PO 11 11 11 10 0 5 9 5 5 C 1 e 4 2u 1 Beilagenhinwels 13 Pr. Dellbrück 0 1 1/2 2 21 0 0% 2 2 2 Spandauer SV I 1 11 11 oldat lieferten si und die Staffel des besten der rheinhessischen Landesliga zählt. inem Tell unserer heutigen Ausgabe liegt mder Gastgebers ein spannendes Duell um den Die Viernheimer waren jedoch prächtig auf- n Württemnberg-Radlachen Totes 4 I Werd. Bremen 2 01/1002 01/1 21 YR Frankenth. 2 1 11 10 ings- Iitel. Den Ausschlag für den Sieg der Mann- gelegt, zogen alle Register ihres Könnens im Weste Süd- Block kür den 49. Wettbewerb vom a) Tip nach der MM.- Tabelle b) Rudi de la Vigne, VfR Mannheim e) Reportertip rich- heimer gab dabei die überragende Leistung und blieben verdient mit 5:3 Punkten Sieger. 30. Juni/ 1. Juli 1956 bei. 99155 0 1 15 18 eiden n 5 0 8 m Fahrrad, guter Leu- Verkaufshilfe F g 8 1 Be Famillen- Nachtliehten Wir stellen laufend ein: mund, Dauerstellg. f. Nachtwach- für sutsehenden Klos gesucht. tele Betufe j Adr. ei h. unt. A 04716 V er im. dienst gesucht. Guter Lohn. Be- een. unt 2 4 i g vorzugt werden ehem. Beamte u. 0 S 5 9 a Angestellte. Mhm.-Stadt- u. Land- junges Mädchen oder Ig. Mann e 17 8 schen min- u euerungsmaurer gebiete.) Angebote mit den- Abl.] perfekt in Buchhaltung u. Masch. EE g WIR HABEN UNS VERMAEKHLT: 2 Unterlagen u. Bp 50756 a. d. Verl.] schreiben(abgeschl. Handelsschule) 5 zum 1. Juli 1956 oder später in uf tik 7 kleineren Betrieb nach Viernheim Büfettkraft aeucht. esucht. Angeb. u. F 52247 u. d. 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Das Bundespostministerium emp- flehlt den Rundfunkteilnehmern, deren UK W- Empfänger den Fernsehempfang stören, sich von der für ihren Wohnbezirk zuständigen Funkstörungsmeßstelle beraten zu lassen. Die Stelle, die mittels unfrankierter Post- karte oder Fernsprecher zu erreichen sei, Werde immer die technisch- wirtschaftlich günstigste Störungsbeseitigung empfehlen. Das Ministerium wies in diesem Zuammen- Hang darauf hin, daß die mit der größer werdenden Zahl der Fernsehempfänger in zunehmendem Maße auftretenden Störungen des Fernsehempfangs häufig von UK W- Ton- rundfunkempfängern der Baujahre 1952 und Alter herrühren. Die Post habe es zusammen mi der Industrie, dem Fachhandel, dem Fachhandwerk und den Rundfunkanstalten unternommen, an der Beseitigung der Schwierigkeiten mitzuwirken. Drei Taxi- Banditen verhaftet Köln. Nach mehr als zwölf wöchigen schwierigen Fahndungsarbeiten hat die Köl- ner Kriminalpolizei die Verhaftung von drei jungen Banditen bekanntgegeben, die im Morgengrauen des Karsamstags einen Kölner Taxifahrer überfallen und ausgeraubt hat- ten und anschliebend mit dem Kraftwagen des auf freier Strecke„abgesetzten“ Taxi- Fahrers geflüchtet waren. Die drei Täter im Alter von 20, 22 und 23 Jahren, die aus Köln bzw. Wesseling stammen und sämtlich vorbe- straft sind, hatten damals allerdings nur 20 DM erbeutet, nachdem einer von ihnen Während der Fahrt plötzlich dem ahnungs- losen Taxifahrer von hinten ein Messer ge- gen den Rücken gedrückt und„Geld her, Sonst knallt's“ gerufen hatte. Der danach in der Nähe der Rodenkirchener Autobahn- brücke zum Aussteigen gezwungene Ueber- Fallene hatte zwar so schnell wie möglich die Polizei alarmiert, doch war deren Jagd nach den Taxibanditen ergebnislos geblieben. Die meisten Unfälle in Großstädten Stuttgart. Während im gesamten Bundes- gebiet die Verkehrsunfälle zwischen 1953 und 1955 um 27 Prozent zunahmen, beträgt der entsprechende Zuwachs in den Großstäd- ten 31 Prozent. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden, das diese Untersuchungen durchführte, hat außerdem festgestellt, dag, je größer die Stadt, desto höher die Unfall- quote ist. Dazu einige Zahlen: In den 47 ein- bezogenen Großstädten ereigneten sich im Jahre 1953 40,2 Prozent und 1955 41,2 Pro- zent aller im Bundesgebiet registrierten Un- fälle. Im Durchschnitt entfielen 1955 hierbei auf jede Großstadt etwa 5000 Unfälle. Dabei ist wiederum eine starke Abstufung nach der Einwohnerzahl festzustellen. Es ereig- neten sich je Stadt mit 500 000 und mehr Einwohnern 14 160 Unfälle, mit 300 000 bis 500 000 Einwohnern 4990 Unfälle, mit 150 000 bis 300 000 Einwohnern 3090 Unfälle, mit 120 000 bis 150 000 Einwohnern 2020 Unfälle und mik 100 bod bis 120 000 Einwohnern 1480 Unfälle. Von den insgesamt 80 900 Straßen- verkehrsunfällen in Baden- Württemberg im Jahre 1955 ereigneten sich 23 425 in den fünf Verbrechen sollen sich immer weniger lohnen Die„Interpol“, in der 56 Staaten zusammenarbeiten, tagte in Wien Gibt es internationale Banden von Zu- hältern und Mädchenhändlern? Feststellun- gen aus französischer Quelle schienen darauf hinzudeuten. Aber Kriminalisten aus aller Welt, die in Wien zur 25. Generalversamm- lung der als„Interpol“ bekannten Interna- tionalen kriminalpolizeilichen Kommission (C. I. P. C.) zusammengekommen waren, beant- Worteten diese Frage mit Nein. Immerhin halten sie dieses Problem, das die Oeffent- lichkeit vieler Länder beunruhigt, damit nicht für abgetan. Die„Interpol“ wird eine groß- angelegte Untersuchung durchführen: das Auge des Gesetzes bleibt wachsam. Viel größere Sorgen haben die Krimina- listen mit anderen gefährlichen Banden: den internationalen Rauschgifthändlern zum Bei- spiel. Diese Verbrecher, meist auf Rauschgift spezialisiert, ohne dabei gelegentlich ein an- deres Schmuggelgeschäft zu verschmähen, Sind gut ausgerüstet und organisiert. Einem über die Grenzen hinweg organi- sierten Verbrechertum muß auch eine mit im- mer größerer Schlagkraft arbeitende Orga- nisation zur Bekämpfung der Verbrecher gegenüberstehen. Die vor 33 Jahren auf An- regung des damaligen Wiener Polizeipräsi- denten Dr. Schober gegründete Organisation zur überstaatlichen Bekämpfung des Verbre- chertums, deren Funkabkürzung„Interpol“ zu einem von allen Verbrechern gefürchteten Begriff geworden ist, benutzte daher ihre Wiener Tagung zu einer grundlegenden Sta- tutenänderung, die äußerlich durch die neue Bezeichnung„Internationale kriminalpolizei- liche Organisation“(O. I. P. Z.) zum Ausdruck kommt. Das sachliche Ergebnis der Tagung: es wurde eine Organisation geschaffen, wel- che die neue„Interpol“ mit den charakteristi- schen Zügen einer internationalen Admini- strative ausstattet. Künftig wird die„Inter- pol“ nicht mehr nur die gegenseitige Unter- stützung der einzelnen nationalen Kriminal- polizeibehörden fördern, sondern selbst wirk- same internationale Einrichtungen zur Be- kämpfung des Verbrechertums schaffen. je stark ist der Feind, gegen den die Kriminalisten ihre Zusammenarbeit jetzt ge- festigt und erweitert haben? Seine Zahl wird auf über 200 000 geschätzt. 200 000 Verbrecher also, die nicht nur der Po- lizei ihrer Heimat zu tun geben, sondern auch mit verschiedenen Graden der Wahr- scheinlichkeit— über die Grenzen hinweg operieren und daher als„internationale Ver- precher“ klassifiziert werden. Wie der langjährige Generalsekretär der „Interpol“, Marcel Sicot, in Wien feststellte, ergibt sich diese Zahl aus folgender Zusam- menstellung(Stand vom 1. Januar 1956): 184 025 sind möglicherweise internationale Verbrecher, 35 267 sind wahrscheinlich internationale Verbrecher, 11 888 sind zweifellos internationale Ver- brecher. Die„Interpol“ kann stolz darauf hinweisen, daß sie stets in der Lage war, die großen in- ternational arbeitenden Gangsterbanden un- schädlich zu machen. Nach den Feststellungen Marcel Sicots verlagert sich die internationale Kriminalität dauernd. Sie nimmt immer neue, den sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen ange- paßte Formen an. Reiseschecks und Diaman- ten traten zum Beispiel an die Stelle von Tanz auf dem Vulkan Neugierige Fremde strömen auf die„Kirscheninsel“— die Bewohner fliehen „Man braucht nicht nach Bikini zu fahren, Sukarajima explodiert ebenso schön“, sagte ein Amerikaner, der eben von Kagoshima auf Japans Südinsel Kyushu zurückkehrte. „Das ist unvergeßlich— und genau so Wie der Rauchpilz der Atombombe!“ Seit Wochen sind die Züge und die Schiffe überfüllt von Neugierigen, die gerne Zeuge sein wollen, wenn eine Insel in die Luft fliegt. Außerdem ist die Bucht von Kago- shima(eine Großstadt von mehr als 300 000 Einwohnern) ein wunderschönes Fleckchen Erde. Neapel des Ostens nennen es die Tou- risten. Auf der Insel Sakurajima—„Kirschen- insel“— rauchen drei Vulkane. Es gibt dort 50 Heißquellen und vier Hotels mit lachen- den Bade-Mädchen, und das Leben ist dort wie einst im Paradies.— Aber dieses Para- dies, in dem Reben und herrliche Früchte und in ganz Japan berühmte Gemüse wuchern, liegt auf einer Hölle. Von Zeit zu Zeit kommen die Höllengeister brüllend und feuerspeiend ans Tageslicht, und dann herrscht dort trostlose Verwüstung, wie etwa 1914, als die Spitze der Bergkette in die Luft flog und der Lavastrom einen testen Damm zur Halbinsel Okuma bildete. Drei Dörfer sind damals verschüttet und vernich- tet worden und man spürte den Erdstoß bis nach Tokio, 1000 Kilometer entfernt. Aber die Einwohner kehrten zurück und bald ernteten sie wieder Orangen von 30 bis 35 em Durchmesser und„Daikon“(ein rettich- artiges Gemüse) bis zu 30 Kilogramm schwer. Und deshalb kehrten sie auch 1946 auf die Insel zurück— nach der letzten großen „Explosion“, die Fischerboote noch in 300 Kilometer Entfernung mit Aschenregen be- deckte. Seit einem halben Jahr sind die Vulkane der Kirscheninsel wieder in Tätigkeit. Eine Eruption sandte eine Feuer- und Rauch- wolke 5000 Meter hoch, und sie wechselte siebenmal die Farben. Die Seismologen und die„ältesten Leute“ stimmten überein, daß jetzt wieder ein verheerender Ausbruch be- vorstehe. Die meisten Einwohner machten sich fluchtbereit, die Behörden stellten 60 Boote zur Verfügung, und dann kamen drei schwere Explosionen mit Feuerströmen und einem Erdstoß, der das sicherste Anzeichen bevorstehenden Unheils bedeutet. 10 000 flüchteten, aber die andern blieben. Denn es hatte ein Touristenstrom eingesetzt, die ge- räumten Häuser verwandelten sich in Her- bergen— und während die Einwohner um ihr Hab und Gut bangten, vergnügten sich tausende fremder Besucher in den Hotels und das Leben war mehr als fröhlicc fk Jetzt haben nun die BeHörden eingegrif- ken. Zum zweiten Male bebte die Erde und nun erschien es höchste Zeit, diesem Tanz auf dem Vulkan ein Ende zu machen. Banknoten und Zigaretten. Seit 1954 herrscht im Diamantenschmugel Hochkonjunktur. Eine besondere Klasse über die Grenzen hin- weg operierender Verbrecher sind die inter- nationalen Zechpreller. Spielend verlegen sie ihr Arbeitsfeld von einem Land ins andere, und oft genug wird ihre Verfolgung dadurch erschwert, daß Hotels, um ihren Ruf nicht zu gefährden, auf eine Anzeige verzichten. Die„Interpol“, in der 56 Staaten zusam- menarbeiten, behält, wie wir schon mitgeteilt haben, ihren Sitz in Paris. Ihre leitenden Organe wurden nach dem von den Vereinten Nationen entwickelten Regionalprinzip ge- Wählt. In diesen Organen sind Vertreter aus Europa, Amerika und aus dem afrikanisch- asiatischen Block tätig. Da der bisherige Prä- sident, der Belgier Louwage, eine Wieder- wahl ablehnte, wurde der Portugiese Loureco zum neuen Präsidenten der„Interpol“ ge- wählt. Der Generalsekretär Sicot wurde auf weitere fünf Jahre in seiner Funktion be- stätigt. Was sonst noch geschah.. Ein Mitglied der amerikanischen Atom- energiekommission, Jesse C. Johnson, er- klärte in Denver, die Uranerzproduktion der Vereinigten Staaten belaufe sich auf an- nähernd drei Millionen Tonnen jährlich. Naca den jetzigen Plänen solle sie im Laufe der Zeit auf fünf bis sechs Millionen Tonnen jährlich gesteigert werden. * In Port Elizabeth(Südafrika) wurde ein „Hotel“ eröffnet, das seinen Gästen„die beste Unterbringung im Süden Afrikas“ verspricht. Es nimmt allerdings nur vierbeinige Gäste auf, und zwar Katzen. Drei Katzen bewohnen jeweils ein Zimmer. Das Katzenhotel stent Katzenfréunden zur Verfügung, die verreisen wollen und ihre vierbeinigen Lieblinge in Pension geben möchten. * Seit dem Uebergang der Lufthoheit im Bundesgebiet auf die Bundesregierung sind beim Luftfahrtbundesamt in Braunschweig 282 Flugzeuge von deutschen Haltern re- gistriert worden. Die Maschinen verteilen sich auf Flugsportvereine(170), Lufthansa (17), Luftfahrtunternehmen für Bedarfsver- kehr(60) und auf Privathalter(35). Zur Zeit befindet sich im Bundesgebiet ein„Zeppelin“ im Bau(in Augsburg), der 6000 Kubikmeter Inhalt haben wird. * Eine Fachkommission der deutschen Atomkommission empfahl in Bonn, die Pro- spektierung und den Abbau eigener Uranvor- kommen zur Gewinnung von Uranmetall in der Bundesrepublik voranzutreiben. Wie das Atomministerium ferner mitteilte, berichte- ten Bundesminister Strauß und Professor Haxel(Universität Heidelberg) der Fachkom- mission über Ergebnisse und Erfahrungen ihrer Amerikareise. Abschlieghend wurde ein Bericht über den Stand der Beratungen des Sonderausschusses„Kernenergie“ des Euro- päischen Wirtschaftsrats(OEEC) erstattet. Hier steht im Mittelpunkt die Schaffung einer „Europaischen Atomenergie- Agentur“ und die Errichtung gemeinsamer Anlagen für die Isotopentrennung, für die Produktion Schweren Wassers, für die Aufarbeitung von ausgestrahlten Kernbrennstoffen und für die Entwicklung von Prototypen für Leistungs- Das Wetter Aussichten bis Donnerstagabend: Meist wolkig bis bedeckt, nur selten etwas auf- lockernd, strichweise geringer Regen oder einzelne Schauer. Frühtemperaturen um 10 Grad, nachmittags zwischen 15 bis 18 Grad, mäßiger Wind zwischen West und Nordwest. Sonnenaufgang: 4.21 Uhr, Sonnenuntergang: 20.37 Uhr. Wasserwärme am Dienstagfrüh: 16,5 Grad. Vorhersage-HKarte för 22.1086- 2 Uhr. 90 lloperegde N 8 es :Ppforluff Ke 5 88 8 101 35* 85 5 8 0 9 e 0 Selin 162 en 2 4 e 5 0 ſonnheim .— Pegelstand vom 26. Juni Rhein: Maxau 527(9); Mannheim 400 (15); Worms 323(9); Caub 296(unv.). Neckar: Plochingen 144(7); Gundels- heim 190(4); Mannheim 397(13). Nr. 146/ Y N Zum„Siebenschläfer“ Hamburg. Trübe Aussichten bestehen zum „Siebenschläfer“: Die Meteorologen sagen für heute, Mittwoch, veränderlichse Wetter mit Schauerneigung voraus. Wenn der Volks- glaube stimmt, umd die beiden letzten Jahre gaben ihm recht, dann müßte das wechsel- hafte Wetter die nächsten sieben Tage und sieben Wochen anhalten. Die Wettersachver- ständigen glauben nicht ganz daran, weil mehrere Kalenderreformen den Zeitpunkt des„Lostages“ sicher verschoben haben. Nach ihren Aufzeichnungen besteht zwar an diesem Tag— in Norddeutschland ist es der 27. Juni, im Süden der Paulstag am 29. Juni — eine besondere Regenneigung, doch blieb die Niederschlagshäufigkeit danach gleich, unabhängig davon, ob es am„Sieben- schläfer“ regnete oder nicht. Rebenblüte verzögert Bonn. Das seit mehreren Wochen anhal- tende Schlechtwetter hat in den Weinbau- gebieten an Rhein, Mosel und Saar die Rebenblüte verzögert. Wie ein Sprecher des Weinfachhandels in Bonm erklärte, wird die bereits für vergangene Woche erwartete Rebenblüte nun etwa acht Tage später ein- treten. Nach den beim Weinfachhandel vor- liegenden Berichten haben die kalten Nächte am Weinbau doch größeren Schaden verug sacht, als zuerst angenommen wurde. Besofl- ders die Weinberge in Rheinhessen und in der Pfalz wurden von dem Frost betroffen. Dagegen melden die Winzer an der Mosel Großstädten des Landes, das sind 29 Prozent. bauten ihre Häuser aus Lava- Blöcken. Und W. Crome reaktoren. keinerlei Schäden. Autoverleih Hick, e T. Deren 1 Telefon 3 22 67 und 7 618 K f d ufges uche 65 5 Krafttohtrzeuge Caravan vW• VW-Bus U 5, 22, II. K HE-FINANZIERUN GEN NEU UNO GEBRAUCH verm. 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Er war Mitbegründer unserer Genossenschaft und führte während 25 Jahren den Vorsitz im Aufsichtsrat unserer Genossenschaft. wicklung unserer Genossenschaft beigetragen. Sein Geist und sein Wirken wird in der Genossenschaft weiterleben, und wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. 16755 Mank he den. Jm 1066 Verwaltung, Mitglieder und Mitarbeiter der REWE Lebensmittel- Großhandel EGmbH Mannheim, B 7, 4* 5 statt Karten Für die Liebe und Verehrung, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn 1 0 1 Anton Amend bei seinem Heimgang durch Wort, Schrift, Blumen- und Kranzspenden bezeugt wurden, sowie für die erwiesene letzte Ehre und innige Anteil- nahme bei dem schmerzlichen Verlust, sagen wir allen auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank, auch im Namen aller Angehörigen. Mannheim„den 26. Juni 1956 Elfenstraße 27 Frau Rosa Amend Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgange meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwiegervaters, Großvaters und Nlartin Reitlinger sage ich herzlichen Dank. Besonders danke ich für die reichen Blumen- und Kranzspenden und Herrn Pfarrer Kampp für die tröstlichen Worte. Heidelberg, den 27. Juni 1956 Im Namen aller Angehörigen: Frau Emma Reitlinger Gott der Herr hat unsere liebe, gute Mutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 2 Auguste Weis geb. Krastel wohl vorbereitet zu sich in die Ewigkeit gerufen. Ihr Leben war Liebe und Aufopferung. Mannheim, den 25. Juni 1956 Mönchwörthstragße 201 In stiller Trauer: Walter Weis u. Frau Erna Maria Georg Fischer u. Frau Elfriede Enkelkind Norbert geb. Weis und Anverwandte Beerdigung: Donnerstag, 28. Juni, 13.30 Uhr Hauptfriedhof Mh. 1. Seelenamt: Donnerstag, 28. Juni, 6.30 Uhr in der Pfarrkirche Plötzlich und unerwartet verschied heute mein lieber Mann, unser Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager, Onkel und Urgroßvater, Herr Franz Otto Hefner im Alter von 86 Jahren. Mhm.- Waldhof, den 26. Juni 1956 Wachtstraße 22 In stiller Trauer: Frau Luise Hefner geb. Bach nebst Kindern und Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, 28. Juni, 13.30 Uhr Friedhof Käfertal. Nach langer schwerer Krankheit wurde am 286. Juni 1956 mein lieber Mann, unser Vater, Schwiegervater, Opa und Bruder, Herr August Bieber im Alter von 57 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Mannheim, den 27. Juni 1956 Traitteurstraße 38 In tiefer Trauer: Anna Bieber Familie Rudolf Bieber Familie Hannelore Dabrowa (Australien) Enkel und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, 28. Juni, 14.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Statt Karten Für die vielen aufrichtigen Beweise herzlicher Anteil- nahme durch Wort, Schrift und Gesang, Kranz- und Blu- menspenden beim Heimgang meines geliebten Mannes und Vaters, Herrn Heinrich Kramm sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Kaplan Vogel für seine trostreichen Worte am Grabe sowie der Firma Daimler-Benz, seinen Arbeitskollegen und dem Betriebsrat, dem Kegelclub„Alle Neune“, dem Sportverein Wallstadt, dem Gesangverein„Deutsche Ein- heit“ und allen denen, die unserem lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mhm.-Feudenheim, den 27. Juni 1956 Gasthaus„Zum Löwen“ Die trauernden Hinterbliebenen: Adelheid Kramm und Kind Für die große Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, August Reder sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank der Bundesbahn, seinen ehem. Kollegen, den Pensionären, den Sängern, der Bundesbahn- Gewerkschaft, der Spp, Ortsgruppe Lindenhof, dem Kleingarten- Verein Mannhelm- süd, den Hausbewohnern für die ehrenden Nach- rufe und Kranzniederlegungen, den Herren Aerzten und Schwestern des Städt. Krankenhauses, Abt. Ch 2, für ihre aufopfernde Pflege. Herzlichen Dank allen, die dem lieben Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 27. Juni 1956 Eichelsheimerstraße 49 Die trauernden Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heim- gang unserer lieben Entschlafenen, Frau Margareta Rolli geb. Fath sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Weber und Herrn Pr. Perleberg, der Marienschwester Maternſtas, den Nachbarn und all denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mh H. Gartenstadt, den 26. Juni 1936 Waldfrieden 79 5 Im Namen aller Angehörigen: Maria Mohr Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die Blumen- und Kranzspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau 5 Agnes Schneider geb. Müller sdgen Wir allen ein herzliches„Vergelt's Gott“. Mannheim, den 27, Juni 1938 Mönchwörthstraße 118 Die trauernden Hinterbliebenen statt Karten Allen, die unserer lieben Verewigten, Frau Juliana Martin das letzte Geleit gaben und für sie beteten, insbesondere unserem H. H. Stadtpfarrer Nikolaus, den Vereinen der Oberen- und Herz- Jesu-Pfarrei sowie den Freunden und Bekannten, die uns durch zahlreiche Kränze, Blumen und Worte ihr Mitgefühl bekundeten, sagen wir innigsten Dank. Mannheim, den 27. Juni 1956 1 Ernst Martin und Angehörige 9 Baugrundstück, ca. 400500 am, in 2- bis 3-Fam.-Haus 5 5 Mietwohn- oder Geschäfts- 2 8 2 N mit Bäckerei oder Metzgerei 8 2 2 3. Fam.-Haus und Schrift sowie die überaus Philipp dem ihn behandelnden Arzt H liebevolle und aufopfernde P dem Betriebsrat und seinen der Ver. Armaturen-Ges. mbH letzte Geleit gaben. Mannheim, den 27. Juni Seckenheimer Straße 43 Statt Karten lieben Entschlafenen, Herrn Dank Herrn Pfarrer dem KSV 1884 Mhm., den alten letzte Ehre erwiesen haben. Elfenstraße 13a Statt Karten Es ist uns ein Herzensbedürfnis, Entschlafenen, Herrn das letzte Geleit gaben. und Belegschaft der Firma Bopp dtsch. Landsmannschaft, Germaniastraße 56 Frau Hauptfriedhof Rudolf, Anna, Verschaffelt Krematorium Friedhof Käfertal Martin, Elisabet, Wormser Ohne G Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort spenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Staudt für seine trostreichen Worte, den beiden Gemeindeschwestern der Friedenskirche für ihre bewohnern und allen, die dem lieben Verstorbenen das Die trauernden Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herzl. Anteinahme sowie die überaus schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres Adolf Hofmann sagen wir hiermit unseren herzlichen Pank. Ganz besonderen Heinzelmann für seine trostr. Worte, sowie der Firma und Belegschaft von Raab Karcher Mhm., ehrende Gedenken und all denen, die dem Verstorbenen die Mannheim, den 26. Juni 1936 licher Anteilnahme, die vielen Kranz- und Blumenspenden und all denen unseren innigsten Dank zu sagen, die unserem lieben Walter Ullmann Insbesondere gilt unser 5 Kaplan Bopp, dem HAch.-Lanz-Krankenhaus, der Betriebsführung den Hausbewohnern, dem Reichsbund und Bund der Kath. Jugend Neckarau für ihre trostr. Worte. Mh m. Neckarau, den 27. Juni 1956 Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 27. Juni 1956 5 Schurk, Georg, Kleinfeldstraße 2232 Lebkücher, Marla, Lu.-Rheingönheim, Sternstr. 1 M²itgeteilt von der Friedhofver waltung der Stadt Mannheim schönen Kranz- u. Blumen- Stein errn Dr. Reinhard Schwarz, flege, der Geschäftsleitung. ehemaligen Arbeitskollegen Mannheim sowie den Haus- 1956 Mannheimer Athleten für das Familie Karl Hofmann Feuerbachstraße 38 Familie Gustav Hofmann Käfertaler Straße 194a für die vielen Beweise herz- Dank Herrn & Reuther sowie der Sudeten- Wally Ullmann und Kinder Zeit 11.00 Stra 8 13.00 Straße 5 13.00 e WA hr trocknend, lend, ist er Vor allem Aktiv- Puder — ein Puder für die ganze Familiel Aut. pflege genau so wohltuend wie in der vor. bildlichen Körper- und Fußpilegel i Immobilien geruchbindend und wundhei- in der Säuglings- und Kinder“ aber bei Hautschä- in Mannheim mit naheliegendem davon 500 am übe Büroräume) zu ve Angebote unter Nr. Industrie- Gelände. 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Juli 195 6, 11.00 Uhr im Gäàstehaus der Gutehoffnungshütte zu Ober- hausen- Sterkrade, Steinbrinkstraße 192, statt. Einzelheiten über die Tagesordnung und die Ausübung des Stimmrechts bitten wir der Veröffentlichung im Bundesanzeiger vom 26. Juni 1956 zu entnehmen. Oberhausen(Rheinl), im Juni 1958 Die nächste or dent Der Vorstand WANZEN mit Brut vernichtet 100%ig in 8 Stunden ohne Verklebung AurE RA Tel. 3 18 12 geden Mittwoch bügeln wir auf der „Siemens“ Heim- Bügelmaschine. Rothermel, L 14, 13-14, am Ring. am Mittwoch, 27. Juni 1950 von 15.30 bis 16.30 Uhr Wir zeigen das, Neueste“ für Camping, Reise u. Bad e- eee 2 die image von 1 Kommanditisten ist erhönt; Handelsregister Amtsgericht Mannheim Für die Angaben in() keine Gewähr! Neueintragungen: A 3311— 19. 6. 1936 Alfred Kunz& Sohn— Spedition— Möbeltrans- vort— Lagerung in Mannheim(J 6, 9) Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Mai 1956 begonnen. Persönlich haftende Gesell- schafter sind: Alfred Kunz, Spediteur in Mannheim und Günter Ger- hard Kunz, Kaufmann in Mannheim. A 3312— 21. 6. 1956 Pelz-Will OHG in Mannheim(Einzelhandel mit Pelzen sowie Kürschnereibetrieb, S 1, 1). Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Januar 1956 begonnen. Persönlich haftende Gesellschafter sind: Heinrich Will, Kaufmann in Mannheim und Hilda Will geb. Beckenbach, Kaufmann in Mannheim. A 3313— 22. 6. 1956 Otto P. Bügler in Mannheim Umport und Groß- handel mit Wein, T 6, 35). Inhaber ist Otto Paul Bügler, Kaufmann in Mannheim. A 3314— 22. 6. 1956 Georg Baus KG in Schriesheim Censter- und Türenfabrikation, Holzverarbeitung und Eisenhandel, Schmale Seite 30). Kommanditgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 22. Juni 1956 begonnen. Persönlich haftender Gesellschafter ist Georg Baus, Glasermeister in Schriesheim. 1 Kommanditist ist vorhanden. Heinz Baus in Schriesheim nat Prokura. B 1006.— 18. 6. 1956 Georg Jacob Speiseölgroßbetrieb Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Seckenheimer Straße 62-64). Der Gesellschaftsvertrag ist am 17. Mai und 13. Juni 1956 abgeschlossen. Gegenstand des Unternehmens ist: Die Fortführung der unter der Firma Georg Jacob in Mannheim betriebenen Oelgroßhandlung. Das Stamm- kapital beträgt 50 000,— DM. Geschäftsführer ist: Hans Becht, Kaufmann in Frankfurt/ Main-Heddernheim. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer gemeinschaftlich oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuri- sten vertreten. Durch Gesellschafterbeschluß kann einem einzelnen Ge- schäftsführer die Befugnis zur Alleinvertretung gewährt werden. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Der Gesellschafter Hans Becht, Kaufmann in Frankfurt/ Main-Heddernheim leistet seine Stammeinlage als Sacheinlage, indem er das Geschäftsvermögen der Firma Georg Jacob nach dem Status vom 2. Mai 1956 jedoch ohne Verbindlichkeiten und Außenstände des früheren Inhabers der Firma Georg Jacob mit dem Recht der Fortführung der bisherigen Firma mit der vereinbarten Aenderung einbringt. Hiervon werden 49 000,— DM als Stammkapital eingebracht.— Oeffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Bundesanzeiger. Veränderungen: A 106— 13. 6. 1956 Michael Blaeß in Ladenburg(Gem.-Warengeschäft, Hauptstraße 19). Johann Georg Adrian Blaeg ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige persönlich naffende Gesellschafter Friedrich Wilhelm Rühling, Kaufmann in Laden- burg ist alleiniger Inhaber der Firma. A 777— 19. 6. 1936 Erhard Richter Kommanditgesellschaft in Mannheim (Mühlenstraßge 8-10). Die Einlage von 2 Kommanditisten ist herabgesetzt, 1 Kommanditist ist ein- getreten. A 1334— 22. 6. 1956 Jakob Bölinger in Mannheim(0 7, 14). Heinz Jurich in Mannheim und Johann Mania in Mannheim- Waldhof haben Gesamtprokura. Sie sind jeder mit einem anderen Prokuristen ver- tretungsberechtigt. A 2110— 18. 6. 1936 Buch- und Zeitschriften-Groß vertrieb Schmitt Kommanditgesellschaft in Mannheim(T 6, 3-9). 1 Kommanditist ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. In Sonderrechtsnachfolge ist 1 Kom- manditist eingetreten mit einer von Reichsmark auf Deutsche Mark umgestellten Einlage. Die Prokura von Otto Schellenberg ist erloschen. A 2624— 20. 6. 1936 Verlag Robert P. Thiesen Kommanditgesellschaft in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Bad Dürkheim. Der per- sönlich haftende Gesellschafter Robert P. Thiesen ist aus der Gesell- schaft ausgeschieden. 1 Kommanditist ist ausgeschieden. Johanna Thie- sen geb. van Eßen in Bad Dürkheim ist als persönlich haftende Ge- sellschafterin in die Gesellschaft eingetreten. Die Einlagen von 2 Kom- manditisten sind umgestellt auf Deutsche Mark. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Ludwigs- hafen a. Rh. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 28 und 38 bekanntgemacht. A 2664— 20. 6. 1956 Herm. Streubel kKommanditgesellschaft Zweignie- derlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Berlin. Herbert Gottschling in Köln und Ernst Falbrede in Köln haben für die Zweigniederlassung Mannheim Gesamtprokura. Sie sind jeder mit einem persönlich haftenden Gesellschafter oder mit einem anderen Prokuristen vertretungsberechtigt. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Charlotten- burg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 82 bekanntgemacht. A 2953— 21. 6. 1936 Manfred Kühner Elegante Schuhwaren in Mann- heim(R 1, 14a). Inhaber ist Lina Geutner geb. Teutsch, Kaufmann in Mannheim. Die Prokura von Jlse Kühner geb. Geutner besteht fort. A 3122— 20. 6. 1956 Gießerei und Modellbau Rudolf Weckert in Mann- neim-Rheinau. Die Niederlassung ist nach Ladenburg verlegt.(Ge- schäftslokal: Industriestraße 48). B 1 19. 6. 1936 Beamten-Weohnungsgesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(L 5, 5). Der Geschäftsführer Dr. Aloysius August Buschmann führt nun die Berufsbezeichnung DIRERKTOR. Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen hat Gertrud Trick geb. Heim in Ziegelhausen. B 16— 19. 6. 1956 Grün& Bilfinger Aktiengesellschaft in Mannheim (Akademiestraße 2-8). Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 5. Funi 1956 wurde die Satzung in 8 4(Grundkapital und Aktien) durch Anfügen eines Absatzes 3 ergänzt. Der Vorstand ist ermächtigt, inner- halb von fünf Jahren, gerechnet vom Tage der Eintragung der Satzungs- änderung an, das Grundkapital um bis zu 2 205 000,— DM durch Aus- gabe neuer Aktien gegen Geld- oder Sacheinlagen zu erhöhen(Geneh- migtes Kapita). Gesamtprokura mit einem Vorstandsmitglied oder einem Prokuristen haben Dipl.-Ing. Emil Gässler, Köln/Rh., Dr.-Ing. Max Gosslar, Eberbach Neckar, Edwin Hilbert, Mannheim, Dipl.-Ing. Wilhelm Klöckner, Mannheim und Dr. Ing. Helmut Walter, Mannheim. B 17— 19. 6. 1956 Brown, Boveri& Cie Aktiengesellschaft in Mannheim (Kätertah. Gesamtprokura mit einem Vorstandsmitglied oder einem an- deren Prokuristen haben Dipl.-Ing. Franz Peter, Dr.-Ing. Ernst Ludwig, Dr. rer. pol. Kurt Bender, Dr.-Ing. Walter Padberg, Dr.Ing. Helmut Anschütz und Dipl.-Ing. Richard Bilsing, alle in Mannheim. B 97— 22. 6. 1956 Klöckner Eisenhandel Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim ndustriehafen). Die Prokura von Wilhelm Bech- told ist erloschen. Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen hat Hans Pracht in Mannheim. B 136— 22. 6. 1956 Mechler& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(jetzt: Neckargemünch. Karl Nagel ist nicht mehr Geschäftsführer. Die Prokuren von Erwin Klopper und Hans Adam sind erloschen. 259— 22. 6. 1956 Reis& Co. Aktiengesellschaft in Mannheim-Fried- richsfeld. Philipp Gross ist nicht mehr Vorstandsmit lied. Erhard Würstlein, Kaufmann in Reutlingen ist zum Vorstandsmitglied bestellt. B 304— 22. 6. 1956 Reis Textil Aktiengesellschaft in Mannheim-Fried- richsfeld. Philipp Gross ist nicht mehr Vorstandsmitglied. Erhard Würstlein, Kaufmann in Reutlingen ist zum Vorstandsmitglied bestellt. B 870— 19. 6. 1956 Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft in Mannheim in MANNHEIM, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Frankfurt a. M. unter der Firma Rhein-Main Bank Aktiengesellschaft. Gesamtprokura mit einem Vorstandsmitglied oder einem Prokuristen hat Günther Lang- hoff, Frankfurt a. M. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt A. M. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 102/56 bekanntge- macht. B 907— 19. 6. 1956 Malag Mannheimer Sammelladegemeinschaft Ge- sellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Güterhallenstrage 15). Die Prokura von Hans Ohl ist erloschen. Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer hat Georg Isselhard, Worms. Erlos chen: A 675— 18. 6. 1936 Georg Jacob in Mannheim(Seckenheimer Str. 62-64). Das Handelsgeschäft mit dem Firmenrecht ist als Sacheinlage in die neu errichtete„Georg Jacob Speiseölgroßvertrieb Gesellschaft mit be- schränkter Haftung“ in Mannheim eingebracht worden. Die Uebernahme der Verbindlichkeiten und Außenstände des früheren Inhabers der Firma Georg Jacob ist ausgeschlossen. A 1650— 19. 6. 1956 Blumenhaus Tattersall Margaretha Klinkenberg in Mannheim. Die Firma ist erloschen. A 1984— 22. 6. 1936 Neuberger& Co. in Mannheim. Der Sitz ist nach Heidelberg verlegt. BB 636— 22, 6. 1956 Ladenburger Deckenbau Gesellschaft mit beschränk- ter Haftung in Ladenburg. Oswald Markwardt, Ingenieur in heim ist zum Liquidator bestellt. Die Firma ist erloschen. Druckstellen mit Fichtennadelzusatz Ludwigshafen d. Rh. Juß pflege Besonders ausgebildetes Fachpersonal beseitigt Ihnen schmerzlos mit neu- zeitlichen Instrumenten Höhnerqugen- Schwielen Holznägel eingewachsene Nägel usw. 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Juli werden Arbeitgeber und Ar- mehmer des Druckereiwesens vor dem tralen Schiedsgericht versuchen, ihre streitigkeiten auszutragen. Die For- zungen der Gewerkschaft streben eine schnittliche Heraufsetzung des Lohnes 116 v. H. an, Begründung: Die Löhne in g anderen Industriezweigen seien den kern davongeeilt; die Buchdrucker hät- ihren Platz in der Spitzengruppe ein- Bt; eine Teuerungswelle habe eingesetzt, Arbeitnehmeranteil am Sozialprodukt sse erhöht werden. Da die Arbeitnehmer at mitbestimmen könnten, weil im Be- chsverfassungsgesetz bestimmte Aus- ameregelungen für Druckereien vor- ehen seien, habe die Gewerkschaft kei- Einblick in die Kostenstruktur und Zah- —+ Hskahigkeit der Betriebe. —— Nach den Vorstellungen der Gewerkschaft en die Löhne im einzelnen u. a. wie folgt jöht werden: bisher DM künftig DM facharbeiter 1,87 2,19 Korrektor 2,02 2,37 Maschinensetzer 2,25 2,63 Fachhilfsarbeiter 1,59 1,86 Diese Lohnauseinandersetzungen began- eigentlich am 18. Juni 1956 zwischen ger 30köpfigen Tarifkommission der IG uek und Papier und der sieben Mann star- n Vertretung der Arbeitgeber. Die Ver- adlungen waren hart und heiß. 26 Diskus- unsredner griffen ein. Die Arbeitgeber be- chneten die Gewerkschaftsforderung— im ablick auf die wirtschaftliche Lage der ckereien— als undiskutabel. Die Ge- Akschaften baten darauf um einen Gegen- schlag. Die Arbeitnehmer konnten oder ten keinen machen; sie wiesen jedoch auf hin, daß weder die Entwicklung der enshaltungskosten noch die Lohnrelatio- 1 der verschiedenen Industriezweige die geblich überhöhten Forderungen der IG ek und Papier rechtfertigten. ine Einigung kam nicht zustande. Es rde das zentrale Schiedsgericht angerufen, vorige Woche unter einem unpartei- en Vorsitzenden(Senatspräsident Bring- zun) in Frankfurt tagte. Aber auch bei die- neun Stunden währenden Verhandlung m kein greifbares Ergebnis zustande. Wird am 9. Juli zu erzielen sein? Lebte Meldung: Eintausend Angehörige graphischen Gewerbes erklärten sich am mstagabend auf einer überfüllten Mitglie- versammlung der IG Druck und Papier in tgart bereit, ihren Lohnforderungen not- durch Kampfmaßnahmen Nachdruck zu leinen. Der Vorsitzende der Gewerk- galt, Heinrich Kane, acts, wenn alle 5 lä ausgeschöpft gdigenden Entscheidung komme, müßten Kschaftliche Machtmüttel Sprechen. Er gdligte am, daß seine Gewerkschaft den erwartenden Schiedsspruch möglicher- se der Mitgliederschaft zur Urabstim- ing vorlegen werde. Pünktchen 44-Stunden-Woche del Mannheim e e Mühlen den Mannheim-Heidelberger pzmühlen und der zuständigen Gewerk- 3, That wurde ein neuer Lohntarif abgeschlos- der rückwirkend ab 1. März 1956 in Kraft t. Bei diesem Abkommen wird der bis- richten ge Tarif um 11 bzw. 10 Pfennig je Stunde böht. Der Spitzenlohn beträgt demnach 18 DM je Stunde. kosten- zußgerdem wurde vereinbart, ab Beginn % Du nächsten Jahres die 44-Stundenwoche bei em Lohnausgleich einzuführen, indem der ndenlohn bei den Großmühlen(in der tze) auf 2,24 DM erhöht wird. Seebohms Maße kosten maßlos viel Geld Die Arbeitsgemeinschaft Güterfernverkehr eten. f) hat eine repräsentative Erhebung f dem Stand von April 1956 durchgeführt, die Auswirkungen der Neuregelung der — e und Gewichte für Lastkraftwagen zu sehen. Die Erhebung habe u. a. eindeu- ergeben, daß der gewerbliche Güter- werkehr seiner Struktur nach mittel- ſadisches Gewerbe ist. — die Erhebungen ergaben, daß finanzielle „pklichtungen in Höhe von 33,4 v. H. des Ig igen Marktwertes auf den Fahrzeugen den. Nun sollen aber ab 1. Mai 1957 alle 2 zeuge ausscheiden, deren Verhältnis bei v kahrzeug und Anhänger nicht der Ge- 3 atskormel 1:1 entspricht. Der gewerbliche aur den lerverkehr verlöre also— so behauptet ges. AGF— 24,9 v. H. seiner Nutzlastkapazi- lastverminderung seien 86,2 v. H. aller Last- züge betroffen. Die AGF fragt, wie man sich die Auflösung der noch anhängigen Kredite denke und woher die Unternehmer des Güter fernverkehrs die Mittel für die Neu- anschaffungen nehmen sollen. Dies sei ein Buch mit sieben Siegeln. Jahresmitgliederversammlung Mannheimer Produktènbörse Die am 26. Juni abgehaltene ordentliche Mitgliederversammlung der Mannheimer Produktenbörse genehmigte den Tätigkeits- bericht, sowie die Gewinn- und Verlustrech- nung für die abgelaufene Geschäftsperiode und genehmigte den Haushaltsplan für das Jahr 1957. Vorstand und Rechnungskommis- sion wurde einstimmig die Entlastung er- teilt, die Rechnungskommission in bisheri- ger Zusammensetzung wiedergewählt. An Stelle des als Festredner angekündig- ten, jedoch verhinderten Leiters der Ein- fuhr- und Vorratsstelle, Schlanstedt, berich- tete der Vorsitzende der Mannheimer Pro- duktenbörse, Robert Margulies(MdB), über Aktuelle Fragen der Getreidewirtschaft. Margulies teilte außerdem mit, daß die langwierigen Beratungen der deutsch-fran- zösischen Börsenkommission unter Führung der Mannheimer Produktenbörse alsbald be- endigt sein dürften und daß bis zum Herbst deutsch- französische Getreidekontrakte zur Verfügung stehen werden, was eine erheb- liche Verbesserung des Getreideverkehrs zwischen Deutschland und Frankreich her- beiführen wird. Der Geschäftsführer der Produktenbörse, Dr. Buss, berichtete schließ- lich über das Vorhaben, auch in diesem Herbst wieder einen kaufmännischen Nach- wuchskurs durchzuführen, wobei die Frage der Handelsgebräuche und Schiedsgerichts- barkeit in den Vordergrund gestellt wer- den soll. Die im Anschluß an die Mitgliederver- sammlung durchgeführte hälftige Erneue- rungswahl des Vorstandes ergab, daß die ausscheidenden Mitglieder Jakob Graff, Heidelberg; Karl Grimm, Blankenloch; A. Hofmann, Straßenheimerhof(Vertreter der Landwirtschaft); Karl Kramer, Mannheim (Vertreter der Verbraucher); Gottfried Schlichting, Grünstadt; Otto Schock, Mann- heim, einstimmig wiedergewählt wurden. Bei dieser Gelegenheit wurde eines sel- tenen Jubiläums würdigend gedacht. Das Mitglied der Produktenbörse, Georg Knorz (Karlsruhe), besucht nunmehr 50 Jahre lang regelmäßig die Mannheimer Börse. Direktverkauf nicht verboten (dpa)„Es gibt in der Bundesrepblik zur Zeit keine Wirtschaftsordnung, nach der die Ware immer nur stufenweise zu dem Ver- braucher hinuntersteigen dürfte.“ Diesen Satz aus einer Entscheidung des Oberlandes- gerichts Hamm greift die Korrespondenz der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherver- bände am 25. Juni auf. Die Korrespondenz Weist darauf hin, daß es danach keinem Fabrikant oder Großhändler verboten ist, eine Handelsstufe zu umgehen und seine Ware direkt an den Verbraucher zu ver- kaufen. Wenn der Großhändler günstige Ein- kaufs möglichkeiten ausnutze und dem Ver- braucher günstige Preise gewähre, so handele er nicht sittenwidrig. Ebenso stehe es dem Verbraucher völlig frei, zu kaufen wo er Will. Es sei sein gutes Recht, der Teuerung und zu hohen Gewinnspannen des Handels durch Ausfindiemachen der günstigsten Ver- Faufsquellen auszuweichen. Der freie Samstag-Nachmittag gewinnt an Boden Künftige Arbeitszeitregelung ist zu bedenken (VWD) Das Ladenschlußgesetz wurde am 25. Juni im Bundestagsausschuß für Sonder- fragen des Mittelstandes in zweiter Lesung zu Ende beraten. Man hat sich auf den freien Samstagnachmittag für die Angestellten des Einzelhandels ab 14 Uhr geeinigt, jedoch soll eine sinnvolle Uebergangsregelung getroffen werden, Zunächst soll bis zum 31. Dezember 1957 Ladenschluß um 16 Uhr sein. Später will man stufenweise auf 14 Uhr übergehen. Die Länder Schleswig-Holstein und Bayern behalten ihren Samstagfrühschluß bei. Der Vor- schlag, einen rollierenden freien Halbtag während der Woche einzuführen, wurde end- gültig vom Ausschuß abgelehnt. Das Ladenschlüßggesetz geht nun an den federführenden Ausschuß für Arbeit, der endgültig darüber Diese kurze Meldung deutet an, daß der Bundestagsausschubß die 5-Tage- Woche— egal ob mit 45 oder 40 Arbeitsstunden— in seinen Beratungen berücksichtigt hat. Es wird sich erst in der Zukunft erweisen, ob diese Beschlußfassung sinnvoll war, denn dem bis- herigen Wunsche nach Samstag-Nachmittag- ladenschluß dürfte das Verlangen nach freiem Wochenende für Einzelhandelsange- stellte auf dem Fuß folgen. Es ist ührigens nicht ganz richtig, wenn behauptet wird, mit dieser Regelung würden die Wünsche der Einzelhandels angestellten erfüllt. Richtig ist vielmehr, daß den For- derungen der gewerkschaftlichen Sprecher von Einzelhandelsangestellten weitgehend entsprochen wird, wenn das Bundestagsple- num diesen Ausschußvorschlägen zustimmt. Nun sind die Einzelhandelsangestellten— gemessen an anderen Berufszweigen— in auffallend geringem Maße gewerkschaftlich organisiert. Die Position der Sprecher, die sich bisher durchsetzten, war demgemäß eigentlich ziemlich schwach. Dies um so mehr, Weil ein hoher Prozentsatz von Einzelhan- dels angestellten nicht mit dem freien Sams- tagnachmittag sympathiesierte. Die eigentliche Schwierigkeit lag bei den kleinen Einzelhändlern; bei Betrieben, die von der Familie, oder nur einem oder zwei K UR ZZ NACHRICHTEN (VD) Die Us-Automobilwerke beabsich- tigen für das dritte Quartal 1956 einen weiteren starken Produktionsabstrich. Für Juli bis Sep- tember ist eine Produktion von einer Mill. Pkw o vorgesehen, Sie würde damit 30 v. H. un- ter dem vermutlichen Aufkommen des zweiten Quartals mit 1,432 Mill. Wagen und 42,6 v. H. unter der Produktion von 1 741 654 Wagen im ersten Quartal 1956 liegen. 18 Metall: 45 Stunden für Angestellte Die Bezirksleitung Stuttgart der Industrie- gewerkschaft Metall ist an die Arbeitgeberver- Hände der Metallindustrie in Baden-Württem- perg herangetreten und hat Verhandlungen über eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 45 Stunden für die gestellten; der Metallindu- strie entsprechend der Bremer Vereinbarung gefordert. Nach Mitteilung der Gewerkschaft sollen die Verhandlungen nach dem 3. Juli auf- genommen werden. Mittelstandskredite fördern (VWD) Im Bundestagsausschuß für Sonder- fragen des Mittelstandes sind am 25. Juni Mög- lichkeiten zur Erweiterung des Bürgschafts- rahmens für die Kreditgarantiegemeinschaften mittelständischer Betriebe erörtert worden. Es wurde vorgeschlagen, für diesen Zweck etwa 100 Mill. DM. zur Verfügung zu stellen. Da die Länder an der Aufbringung dieses Betrages beteiligt werden sollen, ist vorgesehen, um- gehend Verhandlungen mit den zuständigen Vertretern der Länder und mit den beteiligten Bundesressorts aufzunehmen. Die geplante Er- weiterung des Wirtschaftsrahmens soll dazu dienen, Kurzfristige Kredite, die für mittel- ständische Investitionen aufgenommen worden sind, in langfristige Kredite umzuwandeln. An der Sitzung haben neben Vertretern mit- telständischer Berufsverbände auch Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums und des Bundesfinanz ministeriums teilgenommen. Zeit- weilig wohnte auch Bundeswirtschaftsminister Erhard der Sitzung bei. Ueberseeflüge immer billiger (VWD) Flugreisen über den Nordatlantik werden vom 1. Oktober 1956 an in der Touri- stenklasse um 20 v. H. billiger. Dies wird nach Mitteilung der International Air Transport Association(ITA) durch die Einführung von sogenannten„Excursion Tickets“ mit lötägiger Dauer möglich, die vom 1. Oktober 1956 an gelten sollen und bis zur Einführung einer neuen Touristenklasse mit„sehr niedrigen Tarifen“ im April 1958 in Kraft bleiben sollen. In der vom April 1958 an bestehenden billi- bedeutet gegenüber den auf der ersten IATA- Konferenz nach dem zweiten Weltkrieg fest- gesetzten Tarifen eine Ermäßigung um 60 v. H. Auf der Mittelatlantikroute wird vom 1. Okto- ber 1956 an ein I15tägiges„Excursion Ticket“ eingeführt, das um 97 Dollar billiger ist als der normale Preis für einen Hin- und Rückflug. Siemens investiert in Argentinien (AP) Die argentinische Regierung hat den Siemens-Halske- und Siemens-Schuckert-Wer- ken die Genehmigung zum Bau eines Herstel- lungswerkes für elektrotechnische Ausrüstun- gen und Fernsprechanla gen in Argentinien er- teilt. Für den ersten Abschnitt der geplanten Anlage wird ein bee von 20 Mill. Pesos(etwa 6,04 Mill. DM) veranschlagt. Gleich- zeitig hat die argentinische Regierung einer ge- planten Investition von über 40 Mill. Pesos durch die luxemburgische Firma„Acieries Reu- nies de Burbach-Eich-Dudelange“ in eine argen- tinische Werkzeugmaschinenfabrik zugestimmt. beschließen muß. Angestellten besorgt werden: In dieser Ge- wichtsklasse neigte so mancher der Einzel- händler selbst— besonders auf dem Lande — dazu, einheitlich Samstagnachmittag- Ladenschluß zu verlangen, weil a) sodann die städtische bzw. grohgstäd- tische Konkurrenz ausgeschaltet würde; b) nicht genügend Personen zur Verfügung stünden, um wechselweise(rollierend) in der Arbeitswoche einen freien Nachmittag zu ge- Währen. Zahlreiche Befragungen unter Einzelhan- delsangestellten und unter Verbrauchern haben als Ergebnis gezeitigt, daß der rol- lierende(wechselweise) freie Nachmittag am meisten Anklang fand. Unter den Einzel- händlern selbst war— wie bereits vermerkt — die Stimmung uneinheitlicher als unter den Einzelhandels angestellten. Natürlich neigten die Großbetriebe dazu, dem rollie- renden System den Vorzug zu geben. Da aber rund 700 000 Einzelhandelsbetriebe nur 1,8 Millionen Menschen beschäftigen, wurden sie in den Hintergrund gedrängt. Wie dem auch immer sein mag, die end- gültige Entscheidung des Bundestages steht noch aus.(Wir können uns darauf gefaßt machen, daß— besonders in Fremdenver- kehrszentren und bei Versorgungsbetrieben — ein umfangreiches Verfahren für Aus- nahmegenehmigungen eingeführt wird.) In Anbetracht dessen, daß die ganze Arbeits- zeitregelung jetzt einem Wandel unterliegt — man bedenke nur die Diskussion um die 40-Stunden-Woche— sollten in der Laden- schlußfrage Regelungen gefunden werden, die eine reibungslose und schnelle Anpas- sung an die künftigen Normen der Arbeits- zeit gestatten. Hierbei wird es aber auch auf seiten des Einzelhandels einiger Einsicht er- heischen und der Zurückdämmung von Angst vor der Konkurrenz. Vielleicht ist die Be- kürchtung des Kaufmanns A., ein Kunde Könnte von Seinen einen Nachn mittag oder gar einen ganzen Tag in der Woche geschlos- senen Laden in den Kundenkreis des Eauf- manns B. getrieben werden, unbegrümdet, Letztlich Wird ja auch der Kaufmann Heilen Nachmittag oder einen ganzen Tag in der Woche schließen. Vielleicht bekehrt sich indes einer seiner Kunden zugunsten des Kauf- manns A. Tex 5 22 Mitgeteilt: Badische Bank Eifektenbörse diele Wenn beim 0 Frankfurt a. M., 26. Juni 1956 (VWD) Börsenverlauf: Vorsichtige Rückkzufe der Privatkundschaft und Anlagekäufe der Invest- mentgesellschaften lösten an den Aktienmärkten allgemein etwas festere Kurse aus. Die günstige Bezugsrecht-Notlerung für Hoechster Farben mit 13¼ bis 13¾ und die sich daran angeschlossene Kräftige Erholung am IG-Farbenmarkt gaben der Allgemeintendenz eine gute Stütze. Am Montan- markt standen Kursbesserungen von 1 bis zu 3 Punkten größtenteils nur noch bruchteiligen Ab- schwächungen gegenüber, Kaliaktien unter Bevorzugung von Salzdetfurth bis zu 3 Punkten höher im Handel. Lokalmärkte im großen und ganzen gut behauptet, von Zellstoffwerten setzten Phrix- Werke ihre Aufwärtsbewegung fort. Elektro- und Versorgungspapiere fanden zumeist zu Vortags- schlußkursen Aufnahme. Banken bis zu 2 Punkten nach beiden Seiten schwankend. Rentenmärkte ohne größere Kursabweichungen, e Dollarbonds auf vereinzelte Gewinnmitnahmen bruch teilig nachgeben. Aktien BB. 60. 20 6. Aktlen 25 6. 20. 6 Aktien 25. 6. 26 6. AEG. BBW BMW Conti Gummi 205%» 205% 254% Hoescn) Lanz 3 Mannesmann Dt. Erdöl! Harpener Bergbau 5 Helden Semen n 07 144 5 145 104 104 177% 178 ¼ Rn. Braunkohle Dresdner Bk.) Rhein-Main Bank Reichsb.-Ant. Sa. Montan Nachfolger 267½ 267 Marginalie der Tiszen fische Uns 02121 verfährt der Staat mit seinen Ke Studienreferendaren. Monatelang mussen nüm- lich die jungen Leute, die sich dem Lekrerberuf widmen, darauf warten, bis sie— Über den Einbau in den Stellenplan— ihre erste Ge- haltszahlung erhalten. Sollten Sie, lieber Leser, von einem(oder einer) Studienreferendarlin) angepumpt werden mit der Begrundung:„Ich lehre zwar bereits einige Monate an dieser und jener Schule, aber Gehalt bekomme ich noch nicht. Nachꝛaklung stekt mir erst dann zu, wenn ich„hauskalts mäßig“ verbucht wurde, dann lieber Leser, za dann tun Sie bitte ihr Möglichstes, dem armen Teufel zu helfen. Der Weg von der Mannheimer Schulverwaltung nach Karlsruhe und von dort weiter nach Stuttgart ist ja sooo lang und weit, daß es eben monatelang dauert, bis die erste Zahlung in des Junglehrers Hände gelangt. Man sollte schon deswegen für diese jungen Leute etwas tun, weil uns ja soviel am Erziehungs- und Lekrernachwucks legt(den allerdings die em- sigen Bürokraten mit Schikane und Gewalt von der Uebernahme ihrer Aufgaben verdrängen). Das sollte sich ein privates Unternehmen erlauben, das die erste Lohn- oder Gehalts- zahlung monatelang verzögert wird. Begrün- dung:„Ja die Generaldirektion nat zwar Ihre Einstellnug angeordnet, aber die Personal- buckkaltung braucht einige Monate, bis sie aueh„am Papier“ angestellt sind. Unsozial und ungerecht, nannte der Vor- kdmpfer eines sozial gemeinten Liberalismus, der Schwabe Friedrich List(17891846), die Schreiber und die Bürokratie. Das galt für Zeiten fürstlichen Absolutismus. Hat sich in der Zwischenzeit die Staats- und Gesellschaftsform nur äußerlich gewandelt? Kommt Mikojan mit einer Million 2? (AP) Der stellvertretende sowjetische Mi- nisterpräsident, Mikojan wird voraussichtlich eine sowjetische Handelsabordnung leiten, die demnächst nach London kommen wird, um über ein großes Warenaustausch-Geschäft zu verhandeln. Wie am 26. Juni aus unter- richteten Kreisen verlautete, trifft das bri- tische Außenministerium gegenwärtig mit Moskau Vereinbarungen über den sowjeti- schen Besuch. Der sowjetische Ministerpräsident Bul- ganin und Parteisekretär Chrustschow hat- ten während ihres England-Besuches im 5 April sowjetische Aufträge im Werte von einer Milliarde Pfund(11,76 Milliarden DW) für die nächsten fünf Jahre in Aussicht ge- stellt. Die Sowjets wünschten maschinelle Ausrüstungen, Schiffe und Rohstoffe.. Marktberichte vom 26. Jun! Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei mittlerer Anfuhr guter Absatz, Qua- litätswaren gefragt und geräumt. Es erzielten: Blumenkohl St. 60-90; Bohnen ausl. 3044; Erbsen 40—45; Salatgurken St. 75—95; Karotten Bd. 14—16, dto. Gewicht 3640; Kartoffeln alt 8/9, dto. neu 16—18; Kohlrabi St. 15—20; Meerrettich 70—80; Möhren ausl. 45—50; Petersilie Bd. 1012; Radies: chen Bd. 14—18; Rettiche St. 15—20, Gto. Bd.—20.—257 Rotkohl 36-38 ½'; Rhabarber 121833 Kopfsalat St. 916; Schnittlauch 8-10; Spinat 3040 Tomaten ausl. 30120; Weißkohl 24—26; Wirsing 40— 42; Zwiebeln ausl. 24—26; Aepfel ausl. 50—80 Apfel- sinen 80—95; Aprikosen 100110; Bananen Kiste 2² bis 24; Erdbeeren 90120; Sußkirschen 45—75; Sauerkirschen 45-35; Stachelbeeren unreif 30-32; Zitronen Kiste 26-34, dto. St. 15—18. 5 1 Handschuhsheimer Obst- und Gemũse-Grohmarkt 5 (VWD) Anfuhr mittelmäßig, Absatz normal. Es erzlelten: Erdbeeren in Schalen 1.251,41, A 93 bis 120, B 70—93; Stachelbeeren unreif 33; Sügkirschen. Ia 62—77, A 46— 60, B 32—40; Sauerkirschen A 46 bis 52, B 35—40; Kopfsalat St. 8—12; Gurken 350-500 36—47, 500—700 8 52—65; Erbsen 39—41; Weiskohl 15—19; Rotkohl 32—33; Wirsing 36; Blumenkohl 150 bis 200 m G 30-60. 200250 mm 70—76, 250-300 mm 75—01, B 21—38; Kohlrabi Stück 1016; Karotten Bd. 9—11. 8 Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) In Obst geringe, in Erbsen stärkere An fuhren. Erbsen gingen im Preis erheblich zurück, da die Qualität zu wünschen übrig läßt. Es er- zielten: Erdbeeren Auslese 1, 15—1, 26, B 60—69, C 72—79; Kirschen A 65—86, B 40— 4, C 22—38; Stachelbeeren 2232; Sauerkirschen 5—585 Erbsen 20—30. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 352, 3 75 D Blei in Kabeln Aluminjum für Leitzwecke Westdeutscher Zinnpreis 139 PM 240242 DM 2 90—114, 91 DM Degussa Demag Dt. Linoleum Durlacher Hof“ Eichbaum-Werger Enzinger Unlon) 1G8-Farben Liquis. Ant.-Sch.) BAS TPEFEflr Farbenf. Bayer Farbwerke Höchst Felten& Guill. Rheinelektra RWB Seilwolft Stemens& Halske Südzucker Ver. Stahlwerke) Zellstoff Waldhof Badische Bank Commerzbank) Commerz- u. Credit-Bank Deutsche Bank) Süddeutsche Bank 0 „ „ Daimler-Benz 5 5 5 160 T 204 ½ 107 238 ½ 197 5 138 190 120 205 ½ 21 197 167 Bergb. Neue Hoffg. 205 Ot. Edelstahl. 5 Oortm. Hörd. Hutt. Selsenberg 190% HE e 8 4.80 Hoesch 138 EKlöckn.- Humb. D. 190⁰ Klöcknerwerke Phönfx Rheinrohr Rhein. Röhrenw. Rheinst. Union 21 Stahlw. Suüdwestf. Thyssenhütte Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 ital. Lire 6,664 6,684 130 100 belg, Frances 8,388 6,408 100 franz. Frances 1,1901 1,1921 — g 100 Schweizer Franken 95,64 95,84 100 hol. Gulden 1 Kkanad. Dollar 4,2705 4,2805 1 engl. 100 schwed. Kronen 80,66 80,82 100 dän. Kronen 69,295 100 nor w. 109,595 109,915 fund 11,667 11,687 Kronen 58,33 8 8 T. 520 Bei den Lastzügen mit Dreiachsanhängern n uke sich die Nutzlasteinbuße auf 35,5 V. H. gen Touristenklasse wird ein Einzelflug von 9055 85 Nutzlast je Lastzug). Von der Nutz- London nach New Vork 232 Dollar kosten. Das 9 Zrün& Bilfinger RM- Werte 100 Schweizer Fr.(frei) 1 US-Dollar 519 5 00 DM-W= 407,50 DM-O; 100 QůUũßi-O= 26,06 hf Zimmerofen, gelb gekachelt, bester Zustand, billig zu verk. Bräuning, Mhm.-Neckarau, Gießenstraße 11. F. n. Auflegematr. m. Kopfkeil, 35, Zz. verk. Ev. Altersheim, Zi. 2, Kä., Unionstraße 9. 1 Hoover- Waschmaschine, 220 Volt, Vorführ maschine, volle Garantie, Abzugeben. 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Nach Professor Toynbee sind alle Engländer von dem Wunsche beseelt, wenigstens zu wissen, wie ein Herzog redet. Hierzulande ist man darauf nicht übermähig versessen, wie ich glaube. Dennoch wollen wir uns heute ein- mal damit befassen. Wie redet ein Herzog? Ich habe mit Herzögen gar keinen Umgang, Will mir aber Mühle geben, ein herzogliches Gespräch zusammenzubrezeln, wobei mir eine Anstandslehre von 1912 gute Dienste leisten wird. Wenn es auch nicht echt ist, so wird es doch der Vorstellung der Roman- leser von der alten Schule genau entspre- chen. Fangen wir an, Szene: zwei junge Her- 26ge machen einen Besuch. Erster Herzog zum zweiten Herzog: Frau R., lieber Paul, ist entschieden eine vornehme Dame, nach dem feinen Zuschnitt der Woh- nung und nach der Livree der Dienerschaft zu urteilen. Der Diener: Haben Sie die Güte, näher zu treten, meine Herren! Die Herzöge(grüßend): Gnädige Frau, Wir haben die Ehre, Ihnen unsere Auf war- tung zu machen. Die Dame: Ah! Seien Sie willkommen, meine Herren! Wie bin ich erfreut, Sie zu sehen. Nehmen Sie gefälligst Platz! Erster Herzog: Sie sind zu gütig, gnädige Frau. Wir kommen soeben erst an und woll- ten uns alsbald nach Ihnen und Ihrer Fräu- lein Nichte Befinden erkundigen. Dame: Ich für mein Teil bin ganz wohl, aber meine Nichte ist etwas unpäßlich. Zweiter Herzog: Dann werden wir nicht das Vergnügen haben, sie zu sehen? Dame: Für den Augenblick geht das nicht, aber ich hoffe, sie wird in einigen Tagen Vollständig hergestellt sein. Zweiter Herzog: Haben Sie die Güte, ihr Unsere Teilnahme auszusprechen und ihr zu sagen, daß wir ihr baldige Genesung wün- schen! Dame: Ich will es bestellen, und sie wird von dem Anteil, den Sie an ihrer Gesund- heit nehmen, sehr angenehm berührt sein. So, wir haben genug gehört. Nun wollen Wir das Herzogendeutsch einmal in ein ande- res Deutsch übertragen. Diesmal nehme ich Küppers treffliches Wörterbuch der deut- schen Umgangssprache zu Hilfe. Georg zu Paul: Meine Herren, die Alte ist aber pieknobel, pfundige Bude hier, ganz groß. Hast du den Diener gesehen? Da bist du von den Socken! Mensch, was der Pinsel für prima Klamotten anhat, da ist alles dran! Diener: Immer herein in die gute Stube! G. und P.: Morgen. Wir wollten Sie mal besuchen. Dame: Ich werd' verrückt. Ist mir ein Festessen. Platzen Sie sich! G.: Wie gehts denn so? Alles in Butter? Was macht Ihre Nichte? Dame: Mir gehts danke. Aber Nichte hat was in den Knochen. P.: Dann kriegen wir sie nicht zu sehen? Dame: Nein. Sie liegt auf der Nase. Aber in ein paar Tagen ist sie wieder o. k. P.: Gute Besserung. Dame: Danke. Das war die Rüpel- oder Kraftradsprache, knatternd und fauchend wie ein Motorrad und perfekt beherrscht von den Halbstar- ken, die auf einem solchen sitzen. Sie ist ein Teil der Umgangssprache, und der schlech- teste. Die Sprache unseres Alltags, das Ver- ständigungsmittel zwischen allen Schichten, hält zwischen der hohen„Herzogs“ und der niedrigen Rüpelsprache ungefähr die Mitte — zeigt allerdings einen deutlichen Hang nach unten. Das ist ein soziologisches Fak- tum, dessen Ursache in unserem gemein- samen Schicksal liegt. Man mag es be- dauern. An der bochgezüchteten Gesellschafts- sprache, die fast schon eine tote Sprache ist, ist— vom sprachlichen Standpunkt— nicht viel verloren. Sie war gezirkelt, formelhaft, blutleer, langweilig und maschinenmäßig, ein überraschungsfreies Spiel nach festen Regeln. Ihre Funktion, der Schutz der Per- son durch Distanzierung, war rein gesell- schaftlich im verengten Sinne; die Sprache konnte aus ihr keine Nahrung ziehen. Auch die Umgangssprache ist durchsetzt mit wert- losen Elementen, die wie häßliche Brocken in ihr herumliegen, und um so dichter zu finden, je mehr man sich ihrem niedrigsten Bezirk, der Rüpelsprache, nähert: Grobia- nisches, Modernistisches, Saloppes, Respekt- joses und Blasiertes. Auch hier wieder das Formelhafte, das immer das Sprachleben mit Lähmung bedroht. Aber neben dem wert- josen Gestein führt die Umgangssprache Goldadern. Denn sie ist auch phantasievoll und hat Humor, sie ist scharfsinnig, drastisch, bplutvoll, herzhaft und von bewunderungs- würdiger Bildhaftigkeit. Bei ihr hat das Fahrzeug Plattfüße, und der Ratenzahler stottert. Die Maschinenschreiberin hat sich vertippt, der Hagere hat einen Besenstil, der Rundbäuchige einen Fußball verschluckt, und der Verwunderte schlägt alle(alle) meine Koltur-Chronik Das britische Unterhaus hat 25 000 Pfund Sterling(294 00% DM) bewilligt, damit das Velasquez-Gemälde„Johannes auf der Insel Patmos“ der britischen Nationalgalerie erhal- ten bleibt. Weitere 10 000 Pfund(117 600 DM) stellte die amerikanische Organisation„Pilgrim Trust“ zur Verfügung. Der Rest des Betrages von 50 000 Pfund(588 000 DMW), der von den ge- gen wärtigen Besitzern gefordert wird, wurde Von verschiedenen anderen Stellen aufgebracht. Die gegenwärtigen Besitzer, drei Schwestern, deren Großonkel das Gemälde im Jahre 1809 erwarb, hatten das Gemälde im Jahre 1946 der britischen Nationalgalerie zur Verfügung ge- Stellt. Vor kurzem teilten sie mit, daß sie das Bild zurückziehen wollten, um es zu verkaufen. Eine umfassende Werkausstellung von Paul Klee, die Arbeiten aller Schaffenszweige und Schaffensperioden umfassen soll, wird vom Kunstmuseum Bern vorbereitet. Neben der im Besitz des Museums befindlichen Paul-Klee- Stiktung konnten auch zahlreiche wichtige Bil- der aus europäischen und überseeischen Samm- lungen für diese Ausstellung gewonnen werden. Sie wird am 11. August eröffnet und dauert zumindest bis Ende Oktober, wahrscheinlich sogar bis Ende November. Ein umfangreicher Wissenschaftlicher Katalog wird dazu wesent- liche Ergänzungen für die Forschung erarbei- ten. Die Festspielgemeinde Bregenz hat einen internationalen Wettbewerb für neue drama- tische Werke ausgeschrieben. Die Einreichungs- frist kür den Wettbewerb, der mit einem ersten Preis von 20 000 Schilling(rund 3500 Mark) und einem zweiten Preis von 10 000 Schilling(rund 1625 Mark) dotiert ist, dauert bis zum 31. Ja- nuar 1957. Das mit dem ersten Preis ausge- zeichnete Werk soll bereits auf den Bregenzer Festspielen 1957 uraufgeführt werden. Istanbul bekommt eine Oper, die zweite in der Türkei, nachdem in Ankara bereits eine solche Einrichtung besteht. Der in Angriff ge- nommene monumentale Bau des Istanbuler Opernhauses wird zwar erst in einigen Jahren fertiggestellt werden können, doch ist bereits mit der Heranbildung künstlerischer Kräfte begonnen worden. Dieser Tage wurden in einem Behelfstheater erstmals Arien aus den Opern„Butterfly“,„Norma“,„Carmen“, „Faust“,„Rigoletto“ und Alda“ in türkischer Sprache von Kräften des Istanbuler Konser- vatoriums unter der szenischen Leitung des Regisseurs der städtischen Bühnen, Max Meinecke, dargeboten. Einen neuen Literatur-Preis will die„För- derungsgemeinschaft der Deutschen Kunst Ba- den- Württemberg“ am 2. Juli, dem Geburtstag Hesses, in Baden-Baden verkünden. Im Ein- verständnis mit dem Dichter wird der mit 10 000 Mark dotierte Preis, der alljährlich am Geburtstag Hesses verliehen werden soll, den Namen„Hermann-Hesse-Preis“ tragen. Zum erstenmal wird er im kommenden Jahr zum 80. Geburtstag Hesses vergeben. Die Schirmherr- schaft über den„Hermann-Hesse-Preis“ hat der Schweizer Geistes wissenschaftler und Freund Hesses, Professor Dr. Carl J. Burckhardt, über- nommen. Der Preis wird Dichtern und Schrift- stellern aus Deutschland, Oesterreich und der deutschsprachigen Schweiz für eine bisher nicht veröffentlichte Arbeit verliehen. Das Nachkriegskabarett„Die Hinterbliebe- nen“, das 1949 infolge von Erkrankungen aus- einanderfiel, ist jetzt in Mainz in neuer Form Wieder erstanden. Gründer sind die Text- autoren der einstigen„Hinterbliebenen“, Her- mann Mostar und Heinz Hartwig, und der Re- gisseur von 1948, Hans-Günther Dzulko. Das neue Unternehmen begann in Dzulkos Mainzer Keller-Theater„Das Podest“ mit der Urauf- führung des Kabaretts„Der Wahrheit unters Kleid“. Das Mannheimer Nationaltheater wird als nächste musikalische Premiere„Orfeo“ von Carl Orff und„Oedipus Rex“ von Igor Stra- wWinsky am Montag, 2. Juli, im Musensaal des Rosengartens herausbringen. Die musikalische Leitung hat Herbert Albert; Regie führt Foachim Klaiber; die Bühnenbilder entwirft Paul Walter. N Hände über dem Kopf zusammen. Eine pein- liche Prüfung nennt sie ein Auf-den-Zahn- kühlen, den Gutgelaunten aufgeräumt, den großsprecherischen Flegel halbstark. Darauf kann auch der Gebildete nicht verzichten, auch nicht der, der schreibt. Groß und un- ermüdlich ist ihre sprachschöpferische Kraft, und viele ihrer Schöpfungen sind so treff- sicher und anschaulich, ohne doch unartig zu sein, daß die Schriftsprache, die Sprache der Literatur und der Gebildeten, sie er- freut aufnimmt els unschätzbare Bereiche- rung. In England, wo eine Diskussion über die Alltagssprache im Gange ist, setzen viele Beurteiler die Ausdrucksweise der höheren Klassen ohne weiteres mit der besseren gleich. Völlig frei von solchem Denken ist man auch bei uns nicht. Benimmlehrer eifern der Sprache der„feinen Kreise“ nach, oder dem, was sie dafür halten. In einer Frauenzeitschrift las ich, man sage nicht dunkle Haare, sondern dunkles Haar, nicht Satt, sondern gesättigt. Das ist barer Un- sinn und hat mit Anstand oder gar Sprach- pflege nichts zu tun. Die Frage kann nicht sein,„wie der Herzog spricht“, sondern, was der Sprache nützt. Sie nimmt das Gute, wo Sie es findet, komme es nun von unten oder von oben. Sie nimmt allerdings auch das Schlechte, mag es aus Kanzlei- oder Rüpel- kreisen stammen, denn sie ist nicht sehr wählerisch und hat einen Magen, der, um- gangssprachlich- bildhaft zu reden, Steine verträgt. Daß sie sich an solcher Kost nicht doch übernimmt und den Magen verrenkt, ist das Anliegen derjenigen, die über ihre Gesundheit wachen, weil sie sie lieben. Geistesbildung för alle Volksschichten zum hundertsten fodestog von Joseph Meyer, dem Begründer des Bibliogfaphischen Instituts Das 19. Jahrhundert hat eine Reihe be- deutender Verleger persönlichkeiten hervor- gebracht, die weit über die Zeit hinaus ge- wirkt haben. Namen wie Reclam oder Brock- haus sind— losgelöst von der Person ihrer Träger— zu allgemeinen Begriffen, bei- mahe zu„Markenartikeln“ geworden. So hat auch Joseph Meyer, dessen Todestag sich heute zum hundertsten Male jährt, seinen nicht gerade seltenen Familiennamen zu einem allgemeingültigen Begriff im deut- schen Geistesleben gemacht, indem er Mil- lionen von Büchern und Heften unter dieser „Marke“ in die Welt hinaussandte: Meyers Klassiker, Meyers Volksbücher, Meyers Lexikon, Meyers Reisebücher, Meyers Sprachführer und viele andere.. Als Sohn eines Schuhmachers war er 1797 in Gotha geboren, hatte nach einer kaufmännischen Lehre 1817 bis 1820 in Lon- don einen sturmbewegten Anlauf zum Ex- portkaufmann genommen, war jedoch bei einem Börsensturz gescheitert, gründete dann in der Heimat ein Textilunternehmen, mit dem er abermals Schiffbruch erlitt. Der Zwarg, nun ohne alle Geidmittel eine neue Existenz aufzubauen, führte ihn auf den Weg produktiver geistiger Arbeit. Es gelang ihm, den Gothaer Buchhändler Hennings für seine Pläne zu interessieren: als Redakteur eines„Korrespondenzblattes für Kaufleute“ Wollte er seine Erfahrungen aus London der Allgemeinheit zugänglich machen und seine Sprachkenntnisse für volkstümliche Ueber- setzungen englischer Dichter verwerten. Das Korrespondenzblatt erschien ab 1. Mai 1824 Wöchentlich, und bereits in den nächsten Monaten folgten die ersten Bände einer von Joseph Meyer übersetzten Shakespeare- Ausgabe. 1825 schloß sich eine auf 52 Bände berechnete Walter-Scott-Ausgabe an. Der große Erfolg dieser Werke ermöglichte es dem jungen Schriftsteller, an die Gründung eines eigenen Verlages zu denken. Diese neue Firma„Bibliographisches Institut“ ließ er am 1. August 1826 in weiser Voraussicht auf den Namen seiner jungen Frau eintra- gen. Seine Idee war, die Schätze der Weit- literatur durch billige Massenauflagen allen Volksschichten zugänglich zu machen und auf dem Wege der Subskripition durch Rei- sende vertreiben zu lassen. Damit stieß er auf den Widerstand der alten, privilegier- Joseph Meyer Vor hundert Jahren, am 27. Juni 1856, ist der Ver- leger und Begründer des seit kurzem in Mannheim ansässigen Bibliographi- schen Instituts, Joseph Meyer, gestorben.(Siehe auch unseren Aufsatz auf dieser Seite.) ten Verleger und zünftigen Buchhändler, fand aber auch Gönner und Helfer. Ein Kapitalkräftiger Kaufmann in Hildburghau- sen, den er als Teilhaber gewonnen hatte, überzeugte den Herzog von Meiningen von der hohen volks wirtschaftlichen und Seisti- gen Bedeutung des Bibliographischen Insti- tuts, so daß er ihm große steuerliche und sonstige Vorteile gewährte. Es wurde nun in Hildburghausen ein eigener technischer Betrieb zur Herstellung der Verlagswerke eingerichtet, der im Juni 1830 bereits eine Buch- und Steindruckerei, Bleitypengießherei, Setzerei, Kupferstecherei, Werkstätte für Maschinenbau, Farbenfabrik und Buchbin- derei umfaßte. Damit gehörte das Biblio- graphische Institut bereits vier Jahre nach seiner Gründung zu den größten graphi- schen Unternehmen Deutschlands neben Cotta, Teubner und Brockhaus. Der Jahres- umsatz des Verlages betrug 80 000 Gulden, davon 30 000 Gulden Export. In London, Pa- ris, Amsterdam, Budapest, New Vork und Philadelphia unterhielt Joseph Meyer eigene Vertriebsstellen. 8 5 5 8 Es Würde zu weit führen, hier alle die billigen Schriftenreihen anzuführen, die Meyer in Riesenauflagen auf den Markt brachte: deutsche Dichter der Vergangenheit und Gegenwart, griechische und römische Klassiker, Predigtsammlungen, Bibelausga- ben. Bei den dichterischen Werken besorgte er persönlich die Herausgabe, schrieb die Einleitungen dazu und ließ die Hefte mit geschmackvollen Stahlstichen schmücken. Sein originellstes und persönlichstes Werk wurde„Meyers Universum«, ein belehren- des Bilder werk für alle Stände, von dem er in seinem Prospekt sagte:„Freiheit und Becht für alle Völker unablässig fordernd, Will es die Humanität als höchstes Ziel des Menschenlebens geltend machen.“ 1843 be- trug die Zahl der Bezieher dieses Werkes 32 000; von den ersten Bänden mußten stän- dig neue Auflagen gedruckt werden, Ueber- setzungen erschienen in zwölf Sprachen; 1850 bis 1857 brachte der Sohn Herrmann Julius Meyer, der in New Vork einen eige- nen Verlag gegründet hatte, eine achtbän- dige Ausgabe für Amerika heraus. Es zeigt dies die weltweite Wirkung dieses deut- schen Verlegers, der es sich zur Lebensauf- gabe gemacht hatte, Geistesbildung in alle Volksschichten zu tragen und der mensch- lichen Freiheit zu dienen. gerausgeber: ſexlag, Dru ruckerel. V. hefredakteu dellv.: Dr. „ Hertz-Eich geber; Feuill bokales: H. S r. Koch; 8 „Serr; Sozia +Kimpinsky gtellv.: W. ank, Rhein- gad. Kom. Lan ſannheim. P r. 80 016, Lu — 2 l. Jahrgan Oeffe. Berl keine öff. setzung ü entstande Mitgliede In dem D-Zentre egründun; er ütglieder . den uberdem geschlossen etzung hab berlassen. zu anget gartei zu Die Universalität in Meyers Deaken. führte geradlinig auf das Konversations- res Arbe lexikon, das von 1839 bis 1852 erstmalig in meine Di 52 Banden unter seiner persönlichen Redak- zrtei nütz tion erschien. C Es ist kein Zufall, daß der Mann, der 80 leidenschaftlich für die Beseitigung aller geistigen und politischen Fesseln kämpfte, ner auch schon frühzeitig die wirtschaftlichen bree uss Bedürfnisse des beginnenden technischen nerhalb 9 Zeitalters erkannt hatte und als weitschau- ender Unternehmer gewaltige Pläne zu ver- Wirklichen trachtete. So gründete er bereits 1838 eine Aktiengesellschaft zum Bau einer hanseatisch- süddeutschen Zentraleisenbahg, erwarb Konzessionen zum Bergbau, schuf Eisen-, Kupfer- und Kohlengruben und war binnen weniger Jahre der größte Montan- besitzer Mitteldeutschlands. Weiter plante Außen 111 die Fabrikation von Eisenbahnschienen und en 5 die Gründung einer eigenen Bank zur Beten 15 schaffung der erforderlichen Millionenkre., e 88 dite. Alle Eisenbahn- und Verkehrspläne 1— Joseph Meyers sind später ohne seine Mit- 0 i Wirkung verwirklicht worden. Seine eigene 17 Unternehmen brachen bei seinem Tode 1806 70 3 zusammen, Nur das Bipliographi n ü, das der Frau gehörte, Blieb de 8 erhalten. Der Sohn Herrmann Julius Me verlegte den Verlag und die graphischen Be triebe 1874 nach Leipzig und führte sie doi zu neuer Blüte. Von den späteren Werken, haben besonders„Brehms Tierleben“ und der Duden“, das Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung, die weiteste Verbreitung gefunden. „Gege Das Infc omitees de Ve Bonn. 24 ungserklär Im Jahre 1915 wurde das von Josepffeine Polit Meyers Enkeln geleitete Unternehmen Anternalten eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im Pe- Das Miß zember 1943 fielen die Gebäude in Leipziger durch mit allen Vorräten, Maschinen und Sonsti-uer in de gem Inventar einem Luftangriff zum Opfetſest, als v. und wurden zu 90 Prozent vernichtet. Nadiſſese Art! dem Zusammenbruch von 1945 vollendeter Bro die Regierung der Sowjetzone das Werk der eußerung Zerstörurig, indem sie die von einem schöp-n der US ferischen Geist geschaffene Einheit von Verzerrung au lag und graphischem Großbetrieb in ge- publik un trennte„Volkseigene Betriebe“ verwandelte egierungs Nach Ueberwindung großer Schwierigkeitel and die gelang es erst vor kurzer Zeit, den Sitz detſmeriknisc Aktiengesellschaft, die nach der Feststellung des Oberlandesgerichts in Karlsruhe über die alleinigen Rechte verfügt, nach Manmhein C zu verlegen. Hier sollen im Herbst 1956 die Neun R London. ann am Dr. Gerhard Kiesslins — —— ersten neuen Werke des Bibliographischen ler Regier Das Herz air. D Käthe Lamber 23 Fortsetzung „Nein“, antwortet Elisabeth, ihre eigene Stimme kommt ihr fremd und dünn vor,„es Hat sich nichts geändert, meine Eltern sind geschieden.“ Es ist 80 still im Zimmer, daß man die Uhr weiterticken hört; jeder Takt treibt un- aufhörlich ein Stückchen Zeit fort. wieviel von der Zeit zwischen gestern und heute, zwischen einem Neugeborenen, das eine Mutter niemals an das Herz nahm, und einem jungen Menschen, der sich scheut, um eine Erinnerung zu betteln, die man im nicht gab. „Berlin ist groß“, sagte Sicho nach einer Pause,„man verliert die Patienten aus den Augen. Er sagt das wie eine Entschuldigung, aber Elisabeth hebt nur die Hand, sie lächelt sogar, es sieht zwar ein bißchen gequält aus, Aber irgendwie gelingt es schon. Etwas später steht sie draußen in der warmen, sonnendurchtränkten Vormittags- luft und steigt in ihren roten Wagen. Sie fährt nach Hause. 5 Tante Leone ist ausgegangen, auf dem Pisch liegt ein Zettel: Bin zur Polizei. All- mächtiger! denkt Elisabeht und källt auf einen Stuhl. Es wird ihr jetzt eigentlich erst ganz klar, daß sie eine ganze Nacht fort war, eine Nacht im Auto, ohne Leone davon zu Unterrichten. Aber schließlich muß sie doch nicht gleich zur Polizei rennen, ärgert sich Elisabeth. Plötzlich merkt sie, wie ihr vor Müdig- keit die Augen zufallen. Das ganze Zimmer Alle Rechte durch Ullstein-Feuilleton-Dienst verschwimmt vor diesen Augen, sie muß beide Arme auf den Tisch legen und den Kopf darauf und spüren, wie ihr diese völ- lige Entspannung wohltut. Als Leone nach Hause kommt, findet sie Elisabeth im Schlaf, das Gesicht auf deiden Armen. Sie weckt sie nicht. Sie schleicht sich nur auf den Zehenspitzen aus dem Zimmer. 10 Am Ende des zweiten Aktes brach das Gewitter los. Man hörte die Schläge durch die dünnen Wände des Kurhauses, später rauschte der Regen mit einem Prasseln wie von hundertausend Kieselsteinen auf das Dach, und der aufkommende Sturm schnob prausend seine Melodie dazwischen. Stellenweise wurde das Unwetter so stark, daß es die Aufmerksamkeit von der Bühne abzulenken schien. Zweimal war die Weyda bei einem besonders harten Schlag zusam- mengezuckt und hatte mit leicht gerunzelten Brauen, ihre Nervosität schwer beherrschend, weitergespielt. Sie kam nicht aus dem Text, und sie verlor sich nicht. Sie hatte gestern die„Frau vom Meer“ gespielt und spielte heute die„Elga“. Sie beherrschte ihre Rolle im Schlaf, jede Steigerung, jede Pause War ihr ins Bewußtsein eingekerbt, sie konnte die Worte sprechen, ohne an sie zu denken. Aber sie tat es faste nie, denn sie schien sich unerschöpflich genug, um sich an jedem Abend auszugeben. Nur. sie hatte Angst. Eine lächerliche, unbezwingbare Angst vor dem Gewitter. Diese Angst verfolgte sie durch ihr ganzes Leben. Sie saß schachmatt nach Schluß des Aktes in ihrer Garderobe und ließ sich ein paar Locken neu stecken; das rostrote Elga- Kleid machte sie blaß, trotz Stift und Schminke. Elisabeth hat Zutritt. Sie kommt und sagt leise, halb über den Schminktisch geneigt: „Es hört schon auf!“ Der Theaterfriseur zieht hastig die heiße Brennschere zurück. Frau Weyda hat jah den Kopf bewegt, überrascht sieht sie das Mädchen an.„Woher wissen Sie, daß..“ Elisabeth richtete sich wieder auf. Sie kann nicht antworten, vielleicht würde es die Weyda erschrecken, Wenn sie hört, man hätte ihr irgend etwas angemerkt, etwas, was nicht zu ihrer Rolle gehörte und was nicht für das Publikum bestimmt war. Elisabeth Ovander, die nicht auf der Bühne steht, sondern Auto fährt, weiß auch: nicht alles, Was men fühlt, gehört vors Publikum. Die Weyda hält sie an der Hand fest.„Wie bin ich?“ flüsterte sie. Elisabeth antwyortete auch jetzt nicht sofort.„Jemand sagte von Ihnen, gnädige Frau: Sie hätten die Stimme einer Ketzerin und einer Heiligen zugleich!“ „Nun, und? Wer war das?“ fragte die Weyda schon wieder abgelenkt, die Puder- quaste am Gesicht. „Der junge Mann, der Ihnen sein Schau- spiel schreibt.“ „Ach Was?“ Sie puderte sich sehr sorg- kältig, zieht die Linie der Lippen mit dem Schminkgtift nach. Vor dieser Sorgfalt hat im Augenblick nichts anderes Raum. Elisa- beth ist überzeugt, sie hört schon gar nicht mehr recht zu. Unhörbar zieht sie sich bis an die Tür zurück. Die Weyda scheint es nicht einmal zu merken. Auf dem schmalen Gang, der von der Bühne in den Saal zurückführt, stehen die Fenster offen. Es hat tatsächlich zu reg- nen aufgehört, nur der Wind beruhigt sich nicht so schnell, er fegt salzigen Meeresduft in das Haus hinein, und draußen, aus der Dunkelheit, hört man das aufgewühlte Meer. Elisabeth holte sich den Mantel aus der Garderobe. Sie geht nicht mehr in den Saal zurück. Langsam, sich gegen den Sturm stemmend, kämpft sie sich zum Strand hin- unter. Ein hinter Wolkenfetzen schattenhaft hervorschauender Mond beleuchtet gespen- sterhaft die weiße Gischt der Wellen. Am Horizont verzucken die letzten Blitze hinter tiefdunkler Wand. Der Sand ist feucht und kest vom Regen, zwischen umgelegten Strand- körben und aufgerissenen Burgen muß Elisa- beth vorsichtig ihren Weg suchen. Sie ist ganz allein hier unten. „Hallo“, sagte eine Stimme hinter ihr, „Went es Sie nicht um?“ Die Stimme ist so überraschend, daß sie erschrickt. Der Mann hinter ihr lächelt be- ruhigend. Er ist auf seinen weißen Segel- tuchschuhen lautlos über den feuchten Sand gekommen. Elisabeth erkennt inn gleich. Aus mrem Staunen kommt ein Lächeln auf:„Sie sind doch..“ „Ja, ich bin“, sagte er und lüftet im Sturm die weiße Strandmütze; graublondes Haar weht ihm vom Scheitel in den Wind,„sind Sie gut heimgekommen damals?“ „Danke sehr“, antwortete Elisabeth be- nommen,„aber wie kommen Sie hierher?“ „Ich wolte Sie fragen“, sagte Siebenlohr bedächtig, warum Sie aus der Elga' fort- gelaufen sind?“ Elisabeth schüttelte den Kopf.„Ent- schuldigen Sie, aber Sie stehen geradezu ein bißchen unglaubhaft vor mir.“ „Ach, bitte“, meint er unbekümmert,„ich bin Fleisch und Blut. Ich hatte Sie im Saal vorhin gesehen und bin Ihnen dann später nachgegangen. Ich hoffte wieder auf das Glück des Zufalls, das mich zum Beistand rufen könnte.“ Instituts erscheinen. und zehn ichtigste lem Kriege cher geheim ich der Elisabeth lachte:„Ach Gott, das Meer ja kein Handlungsreisender.“ „Aber der Sturm?“ f „Der Sturm ist ehrlich, er schmeißt m schon nicht um! Sie sind wohl Strandgs 3 1 hier?“* ut In Se „Ich bin erst heute abend angekommen n 3 55 gerade zurecht zum zweiten Bild. Sie wissen 55 4055 Starschensky hält Elga im Arm und glautn 8 0 15 an ihren Besitz. Armer Starschensky!&. 1* 1 hielten es ja gar nicht bis zu Ende aus!) ſfolla. 55 Elisabeth schweigt. Was sie hinaustrit un 15 5 kann sie nicht erklären, sie mochte ale 5 8 110 Weyda nicht mehr länger in dieser Rol. sehen, es war ein Gefühl, das jeder Grueeratunger ommonwe ſlützt. Aue fader ten Berati lage entbehrte. Oder warum tat. ihr meisterhaft gespielte, leidenschaftliche qu. gendlichkeit weh? „Haben Sie eigentlich jemand hierherbe fahren?“ fragte Siebenlohr nach einer Pause a Sie gehen am Ufer entlang, dort, Wo es eil. uttelbare sam, menschenleer und fern vom Letzte en 5 Strandhotel ist. en Verba „Jas, sagte Elisabeth, die Hände in delferrichteter Manteltaschen.„Sogar die Elga selber, Ffifahrungen Weydal“ en Staat Siebenlohr, der in vielen Situationen Se elblunema ger blieb, versagte auch hier nicht. Er knelchrustscho die Lippen ein und schweigt. Sie biegen 18 sich, und gehen im Bogen zurück. Niedrige Dächſhatte über tauchen aus der Finsternis auf. Das Dorf n der sc Travemünde mit seinen alten Fischer- Ufüdere Be Schifferhäusern in teils winkligen klein ue Proble Gassen. In der Nähe der Pfarrkirche St. renz, eines spätgotischen Ziegelbaues 16. Jahrhunderts, liegt das Schulhaus. 4 einem oberen Fenster schimmert Licht. S, lun Vo benlohr fragte unachtsam:„Wohnt Taſeine Foro Weyda wieder im Lehrerhaus?“ Harm. un 0 nickte Elisabeth.„Ich glaube, seine Frau! rinkomal einmal ihre Schulfreundin oder so Wa ſräsentier wohnt sich ganz gemütlich da.“ 8 „volle Ue Fortsetzung fo