Nr. 186 1 8 ir einen 1 Lebens Eröff- Berliner Hanna ter und blieben aon Ru- Man hat autschen Gruppe ik“ von gerade uswärts schwer hätten er nun ich oh- stler zu vielerlei jese be- geöfknet 0 . 0 N p gebo- zabteste „Damp- Was roh en und gereist Kkko und icht. Er und der steigern die dem hen, zu n ihm, oder die n schon 1921 in ich noch bildern omposi- Flächen zargheer Arbeiten aständi- gen wie cht nur. sondern 8 Zwin⸗ die Ra- uch den drama- gürliche vesetzen 1917 in Blätter Munch l-Orna- Arbeiten er tech- unkon- amentik ch Flo- n dabei. SE. sind am r Heuss In- und lerischen Schillers mierung eretten- Operette her bei. n Bach- aste aus , wurde im Or- schlosses Konzen- Vorstel- n Inter- abgesetzt ler Bun- gezeigt lung des 2 N, e Mann- ale 1956 teht die denkst, er ganz hm vom au doch, zen, nie- mmung inetwil- an den- 1 deiner och jene Was für vorsich- 1 ja gar nur, daß Will nur, wie ich sie mit- er. Aber 2 Sterne zommer- 2 ist aus iellustig Sieben hindern, dämpfte 1 da ist, n allem lächeln- sie nicht ng kolgt) les: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soxriales: H. Kimpinsky; Herausgeber: Mannhelmer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- F. A. Simon; Ludwigshafen: Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, säamtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 6-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdihg. Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Der Verzicht auf die Methoden Stalins war zum ersten Male offiziell auf dem 20. sowietischen Parteikongreß im März dieses Jahres verkündet worden. In der Erklärung zur neuen Parteilinie rechtfertigt sich nun die oberste sowzetische Parteiführung, weshalb zu Lebzeiten Stalins keine Maßnahmen gegen den Diktator getroffen worden sind. Das Zentralkomitee stellt weiterhin fest, daß sich trotz der schädlichen Folgen des Stalinismus das Wesen der sowietischen Gesellschaft— ent- gegen nichtkommunistischen Behauptungen— nicht geändert habe. Der Beschluß wurde von dem Partei- organ„Prawda“ veröffentlicht und von der sowjetamtlichen Nachrichtenagentur TASS dem Ausland mitgeteilt. Seine wichtigsten Punkte sind: 1. Durch die begangenen Feh- ler wurde die Entwicklung der sowjetischen Gesellschaft zwar gehemmt, der Sowietstaat wurde aber nicht vom richtigen Weg zum Kommunismus abgebracht. 2. Obgleich es zeitweise Widerstände gegen den Stalinkult gegeben hat, hätte jede Opposition gegen Stalin wegen seines Ansehens bei der so- Wjetischen Bevölkerung keine Unterstützung des Volkes gefunden. Obgleich die führen- den sowjetischen Persönlichkeiten keinen Mangel an persönlichem Mut hatten, wäre eine Opposition gegen Stalin deshalb zweck- los gewesen. 3. Grundsatz der künftigen Parteiarbeit sind weiterhin offene Selbst- kritik und kollektive Führung. Verstöße ge- gen die sozialistische Gesetzlichkeit werden restlos wiedergutgemacht. 4. Hauptmerkmal der gegenwärtigen Epoche ist die Verwand- lung des Sozialismus zu einem Weltsystem. 5. Kontakte zwischen den kommunistischen „Bruderparteien“ sind auch nach Auflösung des Kommunistischen Informationsbüros (Kominform) notwendig. Die marxistischen Parteien der Arbeiterklasse müssen ihre ideologische Einheit und Solidarität im Kampf gegen„volksfeindliche Kräfte des Monopolkapitalismus“ wahren und festigen. Zum ersten Male wird in dieser sowjeti- schen Veröffentlichung auch die Kritik des italienischen KP-Chefs Togliatti an der Sowjetführung erwähnt. Das ZK räumt ein, Blank hat sich verrechnet Nur 9572 Angehörige des Grenzschutzes meldeten sich zur Bundeswehr Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Aus der Uebernahme von Bundes- grenzschutz-Einheiten in die Bundeswehr ist unerwartet ein Politikum geworden, nachdem, wie Innenminister Schröder am Montag in Bonn mitteilte, sich nur 9572 58 Prozent von insgesamt 16 614 Grenz- schutzangehörigen für die Streitkräfte ent- schieden haben. 7042 Offiziere und Mann- schaften 42 Prozent optierten dagegen für ein Verbleiben im Grenzschutz. Die Uebernahme des Bundesgrenzschutzes in die Bundeswehr wWar vor einiger Zeit durch das weite Bundesgrenzschutzgesetz geregelt worden, wobei die Grenzschutz- Angehörigen die Möglichkeit haben sollten, sich für ein Verbleiben in ihren alten Ein- heiten auszusprechen. Im Verteidigungs- ministerium nahm man ursprünglich an, daß etwa 90 Prozent des Grenzschutzes sich für die Bundeswehr entscheiden würden, man rechnete mit etwa 15 000 Mann. Dadurch sollte auch das Jahressoll 1956 für die Bun- deswehr von etwa 96 000 Mann um so siche- rer erreicht werden. Ohne die Uebertritte aus dem Bundesgrenzschutz beträgt die Ge- samtstärke der westdeutschen Streitkräfte zur Zeit 23 000 Mann. Bundesinnenminister Schröder, der nicht unbedingt als Freund der Heranziehung des Grenzschutzes für den Aufbau der Bundes- Wehr gilt, teilte das zahlenmäßige Ergebnis der Option mit sichtlicher Genugtuung vor der Presse mit. Laut Gesetz war der Stich- tag für die Uebernahme der 1. Juli. Von vornherein war aber vorgesehen, daß der Grenzschutz nicht aufgelöst, sondern daß die verbleibenden Kader erneut bis zu einer Sollstärke von 20 000 Mann aufgefüllt werden. Im einzelnen verfügte der gesamte Grenz- schutz vor der Uebernahme über eine Ist- Stärke von 16 614 Mann. 2182 Stellen waren unbesetzt, weil die Abgänge infolge des un- geklärten Schicksals des Grenzschutzes bzw. der langen parlamentarischen Diskussion darüber nicht aufgefüllt werden konnten. Nach Angaben des Verteidigungsministe- riums sollen aus den übernommenen Grenz- schutz- Angehörigen die Kader von drei Gre- nadierdivisionen gebildet werden. Die Stand- cgte ihrer Stäbe sollen Hannover, Kassel und München sein. Der übernommene See- grenzschutz wird in Kiel stationfert. In Kreisen der Koalition erklärt man, dieses Ergebnis sei für die Bundeswehr nicht besonders attraktiv. Die Schuld schiebt man der Opposition zu, weil diese durch die Dis- kussionen über die Bundeswehr in weiten Kreisen Unsicherheit ausgelöst habe. Jetzt, so sagt man weiter, müsse durch eine zügige Verabschiedung des Wehrpflichtgesetzes das Vertrauen in einen soliden Aufbau der Bundeswehr geschaffen werden. Von der SPD wurde erklärt, die Bundesregierung habe sich über die Stimmung in den Grenz- schutzeinheiten getäuscht, weil sie angenom- men habe, daß sich etwa 90 Prozent für die Bundeswehr entscheiden würden. Dies sollte im Hinblick auf die angestrebte Wehrpflicht zu denken geben. Wenn, so argumentiert die Opposition weiter, sich selbst in kasernierten Verbänden nur eine knappe Mehrheit für die Bundeswehr ausspreche, dann könne man ermessen, wieviel größer die Mehrheit der Bevölkerung sein müsse, die die Wehr- Pflicht ablehne. „Die Zone hofft auf Ablösung Ulbrichts“ Minister Oberländers Bericht über seine Eindrücke Bonn.(dpa) Die Bevölkerung der Sowjet- zone hofft auf die Ablösung Ulbrichts. Dies Sagte Bundesvertriebenenminister Oberlän- der am Montag vor Pressevertretern in Bonn, nachdem er am Wochenende in Berlin mit Be- wohnern der Sowjetzone gesprochen hat. Nach übereinstimmenden Berichten habe sich Zwar die Situation in der Zone noch nicht von Grund auf geändert und es sei auch noch keine spürbare Wirkung der Abkehr vom Stalinismus sichtbar; andererseits aber deu- teten verschiedene Umstände darauf hin, daß die Behandlung der Bevölkerung zweifellos besser geworden sei. Auch eine Nervosität unter den SED- Funktionären und eine ge- Wisse Unsicherheit innerhalb des SED-Appa- rates ließen die Hoffnung auf eine Entspan- nung und Milderung des Regimes in der Zone aufkommen. Oberländer sagte, er habe nach seinen Gesprächen in Berlin den Eindruck, daß manche heute den Entschluß zur Flucht auf- schieben, weil sie die Hoffnung haben, daß sich die Dinge in der Zone noch erträglich gestalten könnten. Im vergangenen Monat sel die Zahl der Antragsteller im Notauf- nahmeverfahren weiter— von 23 121 auf 22 098— zurückgegangen. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, so sagte der Minister, daß nicht„der Goldene Westen“ der Anziehungspunkt ist, sondern der poli- tische Druck in der Zone, dann sei es die rückläufige Zahl der Zonenflüchtlinge und ihre Hoffnung auf eine Wandlung der Ver- hältnisse. Auch der SpD-Bundestagsabgeordnete Heinz K ü hn machte am Montag vor Presse- Vertretern in Bonn Andeutungen, die auf eine personelle Aenderung bei den sowjetzo- nalen Spitzenfunktionären hoffen lassen. Kühn sagte, er kenne die Aeußerung„eines europäischen Parlamentariers“, dem Chrust- schow kürzlich mitgeteilt habe, daß Ulbricht von Moskau aus nicht mehr gestützt werde. Alle entschädigungsberechtig- ten Kriegsgefangenen sollen bis Ende 1957 ihre Entschädigungen erhalten. Oberländer unterstützte auf der Pressekon- ferenz nachdrücklich entsprechende Anträge der CDU/ CSU- und der SPD-Fraktion. Der Minister meinte, es bestehe kein Zweifel, daß die Anträge verwirklicht würden. daß Togliatti sehr wichtige und richtige Schlußfolgerungen vorgebracht hat. Man Könne sich aber insbesondere nicht mit seiner Frage einverstanden erklären, ob es in der Sowjetunion nicht zu„Formen der Entar- tung!“ gekommen sei. Zur westlichen Reak- tion auf die Abkehr vom Stalinismus heißt es in dem Beschluß, die Aufmerksamkeit Sollte von den wichtigsten Beschlüssen des 20. Parteikongresses abgelenkt werden, durch die der Weg zu weiteren Erfolgen des Sozia- lismus und der Einheit der Arbeiterklasse freigemacht werde. In dem Beschluß wird schließlich festge- Stellt, daß die Gründe für die Entstehung und Ausbreitung des Stalinkults unter den histo- rischen Bedingungen des Aufbaus des Sozia- lismus in der Sowjetunion und unter Berück- sichtigung der Eigenschaften Stalins unter- sucht werden müßten. Mehr als 25 Jahre lang sei die Sowjetunion in einer„kapitali- stischen Einkreisung“ gewesen, und in der Sowjetunion sei ein heftiger Klassenkampf vor sich gegangen.„Feindselige Strömungen“ hätten in der Partei beseitigt werden müs- sen. Deshalb hätte das Land einige Ein- schränkungen der Demokratie auf sich neh- men müssen. Das Zentralkomitee stellt ab- schließend fest, daß trotz aller gegenteiligen Prophezeiungen des Westens die„geschicht- liche Entwicklung der Menschheit zum Kom- munismus“ nicht aufgehalten werden könne. Als letzte: Stellungnahme der KPD Als letzte der kommunistischen Parteien in Westeuropa hat am Montag auch das Sekretariat des KPD- Vorstandes zur„Ent- stalinisierung“ in der Sowjetunion Stellung genommen. In einem ganzseitigen Artikel unter der Ueberschrift„Antwort auf offene Fragen“ wurde im KPD- Zentralorgan „Freies Volk“ in Düsseldorf versichert, die KPD werde in ihren Partei-Einheiten in Zu- klinft alle Meinungsverschiedenheiten und Unklarheiten in freier Aussprache offen dis- kutieren.„Was wir brauchen, ist offener Mei- nungsstreit“. Auf diese Weise würde die Ein- heit des Handelns gewährleistet. In dem Ar- tikel heißt es, auch für die ED müßten die Ausführungen Chrustschows auf dem 20. Moskauer Parteitag ‚entsprechend den in Westdeutschland gegebenen Bedingungen“ zu neuen bedeutenden Schlußfolgerungen füh- ren. Einzelheiten über die Schlußfolgerungen wurden jedoch nicht gegeben. Besonders„Mamie“ Eisenhower freute sich über die Entlassung ihres Gatten dus dem Masſtingtoner Kranſtenſiaus, in dem er sich am 9. Juni einer Baucho heration unterxielien mußte. Unser Bild æeigt das Paar auf der Fahrt nad Geltysburg,. In eta zue Mochen will er dann wieder die Regierungsgeschäſte dibernelimen. 200 Sich der Prdsident wiè schon kur gemeldet auf seiner Farm erholen mödiile. Bild: AP Räumt England Stützpunkte auf Ceylon? Die Commonwealth-Konferenz berät die Lage im Fernen Osten London.(AP/dpa) Auf der Londoner Commonwealth-Konferenz sind am Montag die britischen Flotten- und Luftstützpunkte auf Ceylon zur Sprache gekommen. Wäh- rend der ceylonesische Ministerpräsident Bandaranaike später erklärte, Großbritan- nien habe sich bereit erklärt, die Stützpunkte aufzugeben, veröffentlichte das britische Ver- teidigungsministerium wenige Stunden dar- auf ein Dementi zu dieser Erklärung. Mit ausdrücklicher Ermächtigung von Premier- minister Sir Anthony Eden erklärte das Ministerium, es habe zu dieser Frage ledig- lich ein vorläufiger Meinungsaustausch statt- Freundschaftliche Gespräche in Rom Adenauer und Brentano verhandeln mit Segni und Martino Rom(AP). Die politischen Besprechungen Dr. Adenauers mit dem italienischen Regie- rungschef Segni haben am Montag begon- nen. Bereits beim Antrittsbesuch des Kanz- lers am Vormittag wurden politische Fragen aufgeworfen, danach wurden weitere The- men mit Außenminister Martino erörtert. Am Nachmittag begannen dann die offiziellen Verhandlungen im Palazzo Viminale, dem Amtssitz Segnis. Adenauer leitete seinen Staatsbesuch ein mit einer Visite im Quirinale, dem Amtssitz des Staatspräsidenten Gronchi, mit dem er später erneut zusammentreffen wird. Der fol- gende Höflichkeitsbesuch bei Segni, an dem Außenminister von Brentano und der deut- sche Botschafter teilnahmen, entwickelte sich bereits zu einer„freundschaftlichen Unter- haltung“, in der nach einem italienischen Kommuniqué allgemeine Themen an- geschnitten wurden. Dem Vernehmen nach wurde auch über die Wieder vereinigung ge- sprochen. Ueber europäische Fragen unter- hielten sich anschließend der Kanzler und von Brentano mit dem italienischen Außen- minister Martino. In dieser Unterredung berichtete Martino auch über seine Pariser Verhandlungen mit den Außenministern Pearson(Kanada) und Lange Norweger), die ein Programm zur Er- weiterung der NATO-Aufgaben auf wirt- schaftliches, politisches und kulturelles Ge- biet ausarbeiten sollen. Zu Mittag waren Adenauer und seine Be- gleitung Gäste Martinos auf dem Monte Cavo, der höchsten Erhebung der Albaner Berge. Martino trank dabei Adenauer darauf zu, daß„Berlin bald wieder die Hauptstadt eines neuen demokratischen Deutschland werde, dessen Regierung von dem gegenwär- tigen Kanzler geleitet wird“. Weiter meinte Martino, die enge Zusammenarbeit beider Länder habe ihren festen und tiefen Ur- sprung im gemeinsamen Glauben an das Atlantische Bündnis und an das gemeinsame Ziel der wirtschaftlichen und politischen Einigung Europas. Zischen Gesfern und Morgen Bonn ist nicht verpflichtet, im nächsten Jahr noch einmal über Stationierungskosten zu verhandeln, erklärte am Montag ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Gegen das Wehrpflicht-Gesetz, das in dieser Woche vom Bundestag verabschiedet werden soll, wandten sich Vertreter soziali- stischer Jugendorganisationen am Montag auf einer Pressekonferenz in Bonn. Sie for- derten erneut die Ablehnung der Wiederbe- Wall fnung der Bundesrepublik. Die Befürchtung, Deutschland könne sich vom Westen trennen, äußerte am Montag der demokratische Senator Mansfield vor dem amerikanischen Senat. Er sagte unter anderem, Amerika müsse den Widerstand gegen die Wiederbewaffnung in Deutsch- Jand anerkennen und noch einmal im Zu- sammenhang mit den Abrüstungsbesprech- ungen prüfen, ob sie würklich notwendig Sei. Zahlreiche Schiffsbau-Aufträge für die neue Bundesmarine hat das Verteidigungs- ministerium nach Großbritannien vergeben. Für Reiseerleichterungen zwischen der Bundesrepublik und den ost- und südost- europäischen Ländern setzt sich die SPD in einer Anfrage an die Bundesregierung ein. Sie weist darauf hin, daß in diesen Staaten noch rund eineinhalb Millionen Deutsche jeben, die Angehörige in der Bundesrepublik haben. Vom Politbüro der SED in Ostberlin und nicht von westdeutschen KPD- Funktionären sei das sogenannte„Programm der nationalen Wiedervereinigung Deutschlands“ verfaßt worden. Dies sagte am Montag in Karlsruhe ein Zeuge im Prozeß gegen fünf Spitzen- funktionäre der KPD, die als Verfasser und Verbreiter des Programms wegen Vorberei- tung eines hochverräterischen Unternehmens angeklagt sind. Etwa 85 Prozent der gesamten Industrie- produktion der Sowjetzone kamen 1955 aus den sogenannten volkseigenen Betrieben. Dies teilte Minister Selbmanmn in einer am Montag veröffentlichten Rede mit. Zum Schicksal der volkseigenen Betriebe bei einer Wiedervereinigung Deutschlands er- klärte er, es würde niemals zugelassen,„daß diese geschichtlichen Errungenschaften wie- der preisgegeben werden“. Aus politischen Gründen sind im ersten Halbjahr 1956 über 270 Einwohner der So- Wietzone verurteilt worden, berichtete der Westberliner Untersuchungsausschuß frei- heitlicher Juristen. Trotz der Versprechungen der SED seien im zweiten Quartal gegen- über den ersten drei Monaten eine höhere Zahl von politischen Verurteilungen zu ver- zeichnen. Atomminister Strauß teilte am Montag in Karlsruhe mit, das Bundeskabinett habe den Regierungsentwurf für die Inbetrieb- nahme deutscher Atomstationen fertigge- stellt. Der Entwurf werde in den nächsten Tagen an die interessierten Gremien der Würtschaft, Wissenschaft und Politik ver- teilt. In Ungarn sollen laut Ankündigung des Justizministers in Zukunft keine lebens- länglichen Haftstrafen mehr verhängt wer- den. Außerdem soll Partei- und Polizei- organen untersagt werden, in schwebende Verhandlungen einzugreifen. In Moskau eingetroffen ist der ehemalige Ministerpräsident von Kambodscha, Prinz Norodom Sihanuk, sein Nachfolger, Minister- präsident Khim Tit, und der Präsident der kambodschanischen Nationalversammlung. Beim Einsturz eines ausgebrannten Hauses wurden am Montag in Madrid acht Personen erschlagen und 15 Personen verletzt. Ein Handgranaten- Anschlag auf das Stadtkasino von Algier forderte drei Tote und 32 Verletzte. Die Polizei hat besondere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um Ver- geltungsaktionen der Europaer gegen Mos- lems zu verhindern. Die KP der USA hat dem Ausschuß zur Untersuchung amerika- feindlicher Umtriebe eine Erklärung überreicht, in der sie unter Hinweis auf ihre kürzliche Kritik an den Führern der Sowjetunion darzulegen ver- sucht, daß sie nicht ein bloßes Anhängsel der Machthaber im Kreml sei. Indonesiens Staatspräsident Sukarno, der seime Weltreise mut einem Besuch der Schweiz abschloß, ist wieder nach Djakarta zurück- gekehrt. „In angemessen naher Zukunft“ werde die Frage einer Aufnahme der Volksrepublik China in die UNO behandelt werden, sagte UINO- Generalsekretär Hammarskjöld, der sich auf einer Reise nach Moskau befindet, bei einer Zwischenlandung in Helsinki. gefunden, es sei aber keinerlei Abkommen erzielt worden. Bandaranaike hatte für die nächste Woche eine gemeinsame britisch-ceylonesische Er- klärung zu dieser Frage angekündigt. Er sagte, die Einigung über die Aufgabe der Stützpunkte sei in persönlichen Gesprächen mit Eden zustandegekommen. Bei den Stütz- punkten handelt es sich um die Marinebasis in Trincomalee und den Luftstützpunkt bei Katungayake, die zur. Aufrechterhaltung der Verbindungen zu den britischen Fernost- Besitzungen von großer Bedeutung sind. Nehru: Peking muß in die UNO Die Minister präsidenten der Common- wealth-Länder beschäftigten sich am Mon- tag außerdem mit anderen Fernost-Fragen. Der indische Ministerpräsident Nehru Wiederholte dabei seine schon öfter vorge- brachte These, daß es im Fernen Osten keine Stabilität geben könne, solange die chine- sische Volksrepublik von den Vereinten Na- tionen ausgeschlossen bleibe. Explosion in Atom-Laboratorium versetzte Bevölkerung in Aufregung New Vork.(AP/ dpa) Zwei schwere Explo- sionen in einem Atom- Laboratorium einer New Lorker Fabrik haben am Montag neun Verletzte gefordert. Der Bewohner der um- liegenden Wohngebiete bemächtigte sich Sroge Furcht vor möglichen Strahlungs- schäden. Die amerikanische Atomenergie- Kommission entsandte sofort eine Unter- suchungskommission an den Unglücksort, die feststellte, daß die Explosion nicht auf Atomenergie-Material zurückzuführen ge- Wesen seien und daß außerhalb des Gebàu- des keine Strahlungsgefahr bestehe. 50 Feuerwehrleute, 20 Polizisten und Presse- fotografen durften die Fabrik erst verlas- sen, nachdem festgestellt worden war, daß sie keinen Schaden durch radioaktive Strah- lungen davongetragen hatten.— In dem Laboratorium werden Forschungsarbeiten für friedliche Nutzung der Atomenergie betrieben. Stahlarbeiter-Streik schlichten will die amerikanische Regierung Washington.(dpa,) Die amerikanische Regierung erklärte sich bereit, in dem Stahlarbeiter-Streik zu vermitteln. Am Wo- chenende waren— wie berichtet— rund 650 000 Stalilarbeiter, in den Ausstand getre- ten, wodurch die Stahlproduktion der USA praktisch lahmgelegt ist. Wie der Direktor des amerikanischen Amtes für Schlichtungs- wesen, Joseph Finnegan, mitteilte, will er versuchen, mit den Unternehmern und den Gewerkschaftlern Fühlung zu nehmen, ‚um den Stand der Dinge zu besprechen und zu prüfen, auf welche Weise wir uns behilf⸗ lich machen können“, Privat äußersten Re- gierungskreise, man gedenke den beiden Parteien eine„Abkühlungsperiode“ von mehreren Tagen, mindestens bis zum Na- tionalfeiertag am 4. Juli, zu lassen, bevor man zu eigentlichen Schlichtungsverhand- lungen schreiten wolle. Britischer Autoarbeiter-Streik beendet 3000 streikende Arbeiter eines Karos- seriewerkes in Birmingham England) haben am Montag beschlossen, die Arbeit wieder- aufzunehmen. Der angekündigte General- streik der insgesamt 45 000 Beschäftigten ist daraufhin rückgängig gemacht worden. Seite 2 MORGEN Dienstag, 3. Juli 1956/ Nr. 1 N Rommentur Dienstag, 3. Juli 1956 Freiheitskämpfer Das Dunkel hinter der Fassade des Koexistenz-Lächelns Chrustschowscher Ma- nier haben in den letzten Tagen zwei Ereig- nisse jäh aufgehellt. Das eine ist der Auf- stand in Posen, das andere das in der „Prawda“ wortreich verbrämte Eingeständ- nis der heutigen Kreml-Gewaltigen, zu Stalins Lebzeiten außerstande gewesen zu sein, die„Ungesetzlichkeiten“ des Diktators zu verhindern. Niemand wird ohne tiefe Er- schütterung und ohne das Gefühl quälender Ohnmacht die Frage aussprechen, die sich aufdrängt, wenn man beide Ereignisse in ihren logischen Zusammenhang stellt; es ist die Frage, ob die brutale Gewalt der Dikta- tur unabänderlich sei, solange die Diktatur selbst— sei es diejenige eines Mannes oder diejenige einer Partei— fähig bleibt, die Herrschaftsapparatur des modernen totalen Staates zu bedienen? Müssen wir uns mit der Tatsache abfinden, daß der Apparatis- mus des diktatorischen Staates stark genug ist, um den Willen der Bevölkerung zu unterdrücken und im Ernstfall mit Gewalt zu brechen? Das Moskauer Eingeständnis be- Sagt doch nichts anderes, als daß es im Falle Stalins nicht einmal der sonst allmächtigen Partei möglich war, dem Diktator Zügel an- Zulegen, weil er alle Machtmittel des Staates in der Hand hatte. Und die Vorgänge in Posen zeigen, wie aussichtslos der auf- klackernde Kampf der Arbeiter gegen die Hilfstruppen des Staates, die Polizei und Armee, war. Wir Deutschen wissen dies auch aus der Erfahrung des 17. Juni: Panzer und todspeiende Maschinengewehre sind am Ende doch die Sieger über die Erhebung des Freiheitswillens— wenn auch nicht über den Freiheitswillen selbst. Die Parallele des Posener Aufstandes zum 17. Juni 1953 in Mitteldeutschland stimmt in dieser Schlußfolgerung, nicht aber im Ablauf des Geschehens. Denn der 17. Juni war ganz und gar eine spontane Aktion der Arbeiter und Bürger, die unbewaffnet demonstrierten und Freiheit verlangten. Die Posener Un- ruhen begannen ähnlich: unbewaffnete Arbeiter demonstrierten für bessere Lebens- bedingungen. Dann aber riß ein anderes Element die Führung des Aufruhrs an sich: dier organisierte Widerstand. Dadurch wird der Grundzug der aus dem Augenblick ge- borenen Erhebung, der den 17. Juni kenn- zeichnete, überdeckt durch die plötzlich all- gemein sichtbar gewordene Tatsache des ständigen aktiven Freiheitskampfes in Polen gegen das kommunistische Regime. Erkenn- bar war dieses bürgerkriegsähnliche Ringen schon lange. Immer wieder kamen Meldun- gen aus Polen, die von Sabotageakten, von Brandlegungen und auch von Gefechten mit Widerständlern berichteten. Nirgendwo im Satelliten-Bereich regte sich nach dem 20. Moskauer Parteikongreß der die Bande lösende Oppositionsgeist so kräftig wie in Polen. Es hatte schon lange vor Posen der Sturmzeichen genug gegeben; dennoch kam der Sturm allen überraschend, weil die Zün- ung der Explosion, die zunächst durchaus kriedfertige Demonstration der Arbeiter, Auch in Warschau nicht vorausgeahnt wurde. * Unruhen ereignen sich viele in der Welt. Aber der Aufruhr in Posen hat sei eigenes, erschütterndes Gesicht, wenn man ihn als üngstes Glied der von tiefer Tragik erfüll- ten Geschichte des polnischen Volkes sieht. Aufgerieben zwischen den großen Nachbarn Ruhland und Deutschland ist dieses tapfere Volk immer wieder um seine freie nationale Existenz gebracht worden. Die Polen haben mehrere Perioden ihrer Geschichte im Widerstand gegen die ihnen angetane Ge- walt gelebt, sie haben gelernt, was politischer Untergrund heißt und ihre in diesem nie aufgegebenen Kampf um ein freies Polen erworbene Eigenschaft ist ein unbezwing- bares Nationalgefühl, ein Nationalstolz, der zum letzten Opfer befähigt. Wer je erfahren hat, wie sehr sich das Nationalbewußtsein der Polen und ihr katholischer Glaube ent- sprechen, der weiß, daß ein groger Teil die- ses Volkes sich mit dem kirchenfeindlichen Kommunismus niemals abfinden wird. Wie die Vorgänge in Posen sichtbar machten, ist es gerade die Jugend, die im aktiven Wider- stand gegen das Regime steht. Die tödliche Gegenüberstellung der Jugend in diesen Tagen hatte einen Zug schicksalhafter Un- heimlichkeit: auf der einen Seite die jugend- lichen Freiheitskämpfer, die das eigene Leben nicht achtend gegen das Regime rebel- lierten— auf der anderen Seite die jungen oldaten, die, auf den Kasernenhöfen zu rigen Instrumenten des Staates gemacht, das Feuer auf ihre Kameraden eröffneten. Hier leidenschaftlicher Idealismus— dort der dumpfe Gehorsam, der Selbstverantwor- 9 und Selbstentscheidung verkümmern Aus der sogenannten freien Welt erhalten ie Posener Arbeiter und Kämpfer viel reundlichen Zuspruch und noch mehr Worte er Anerkennung. Aber in unserer Gebor- eit sind derartige Worte billig wie Sand Meer. Wo ist denn noch ehrliches Mit- empfinden, wo sind solche Worte noch mehr Is Schall? Und doch war das Blitzlicht, Felches das Dunkel hinter der Fassade des oexistenz-Lächelns aufhellte, erschreckend nd aufwühlend. Wir waren ja über die enschen, die jenseits des Eisernen Vor- langs leben, zur politischen Tagesordnung übergegangen, waren und sind ja dabei, un- politischen und wirtschaftlichen Ge- chäfte mit jenen zu machen, unter deren Jerrschaft sie leiden. Wird das nun anders werden? Da sind wir nun wieder bei der gangs gestellten Frage, ob die Gewalt der iktatur unabänderlich sei, solange sie fähig bleibt, die Apparatur des modernen totalen taates zu bedienen. Wenn wir diese Frage bejahen müssen, und wenn wir ehrlich sagen, wie es ist: daß wir im sogenannten reien Westen über anerkennende Worte inaus nichts Entscheidendes zu tun ver- gen, um denen Freiheit zu bringen, die ach ihr verlangen, dann sollten wir auch einsehen, daß jeder Tropfen Blut, der in einem aussichtslosen Freiheitskampf fließt, ein Anlaß zu tiefer Trauer ist. Sinnloses Heldentum ist ein Unglück, ein Schmerz für eden Einsichtigen. Das nutzlose Opfer herauszufordern, wäre geradezu ein Ver- brechen. Wilfried Hertz-Eichenrode Kein Ende des Algerienkrieges abzusehen Sozialisten-Kongreß stärkt Mollets Position/ Was plant Marschall Juin? Paris, 2. Juli Der sozialistische Parteikongreß in Lille, auf dem die französische Innenpolitik beacht- licherweise nur eine ganz untergeordnete Rolle spielte, ist mit einem überwältigenden Sieg von Ministerpräsident Guy Mollet zu Ende gegangen, dessen Politik von 3308 Man- daten gegen 363 gebilligt worden ist. Aller- dings wäre die Opposition vielleicht bedeu- tend größer gewesen, wenn Mollet und seine engeren Freunde nicht den von ihnen ur- sprünglich vorgelegten Text der Schluhreso- lution über Algerien im Sinne der Vor- schläge der Linksopposition abgeändert hät- ten, so daß am Schluß nur die schärfsten Gegner der von Lacoste in Algier verfolgten Linie sich um den oppositionellen Text sam- melten, den der ehemalige Wirtschaftsmini- ster André Philippe, eine keineswegs unbe- achtliche Persönlichkeit, vertrat. Die von der Mehrheit gebilligte Resolu- tion fordert die Regierung auf, weiter auf zwei Fronten gegen die Rebellen und die Ultrakolonialisten zu kämpfen und darüber zu wachen, daß in Algerien gleiche Gerech- tigkeit für alle walte und Repressalien ver- mieden würden. Die Aufständischen werden ihrerseits aufs neue aufgefordert, in Unter- handlungen für einen Waffenstillstand zu treten; dem algerischen Volk wird eine echte Emanzipation im Rahmen einer brüderlichen französisch- algerischen Gemeinschaft ver- sprochen. Praktisch geht die Regierung aus den Liller Debatten gestärkt hervor, wenn auch der Friedenswille der Sozialisten neuen Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Ausdruck fand; aber— und das werden auch die Aufständischen zur Kenntnis neh- men müssen, die vielleicht ein für ihre The- sen günstigeres Ergebnis erwarteten— es kann sich nicht um einen Frieden um jeden Preis handeln. Die nächsten Tage und Wo- chen werden zeigen, ob sich Mollet durch die Billigung seiner eigenen Partei sicher genug glaubt, um die Aufständischen vor konkrete Vorschläge zu stellen, die es ihnen schwermachen könnten, auf ihrer absoluten Forderung nach Anerkennung des algeri- schen Anspruchs auf die Unabhängigkeit zu verharren. Auch die Entwicklung der militärischen Lage wirkt sich im Augenblick nicht zu- gunsten der Aufständischen aus, die allmäh- lich in die unwegsamsten Teile Algeriens zurückgedrängt werden, wo sie allerdings praktisch auf unbegrenzte Zeit hinaus Wider- stand leisten können, Aus den Schluchten und Höhlen der Gebirgsgegenden heraus können sie ebenfalls ihre Attentatsaktion in den großen Städten fortsetzen, die seit eini- gen Tagen recht bedrohliche Formen an- nimmt. Solange die Franzosen und die Auf- ständischen beide das Gefühl haben, auf unbeschränkte Zeit aushalten zu können, wird es auf beiden Seiten schwer fallen, den ersten Schritt zu Verhandlungen zu tun, ob- gleich beide Seiten von Zeit zu Zeit eine gewisse Verständigungsbereitschaft indirekt durchblicken lassen. Falls der Krieg noch monatelang dauern sollte, wird der angekündigte Schritt Mar- schall Juins, der im Herbst von seinem NATO-Kommando zurücktreten will, eine Die Ingenieur-Schulen reichen nicht aus andtag und Landesregierung wollen diese Notlage meistern Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz- Eichhöfer Stuttgart, Anfang Juli. Während auf der einen Seite Industrie und Wirtschaft über den von Jahr zu Jahr gröber werdenden Mangel an Fachschul-In- genieuren und Technikern klagt— allein in der baden-würtembergischen Wirtschaft feh- len mindestens 5000 Fachschul- Ingenieuren — müssen an den sieben höheren tech- nischen Lehranstalten des zweitgößten In- dustrielandes der Bundesrepublik Semester um Semester Hunderte von qualifizierten Bewerbern abgewiesen werden, weil weder die vorhandenen Räumlichkeiten, noch die Zahl der Dozenten auch nur annähernd ausreichen. Der Landtag von Baden-Würt- temberg, der sich in seiner letzten Sitzung eingehend mit dieser wichtigen Frage aus- einandersetzte, mußte zur Kenntnis nehmen, daß auf dem Gebiet der Ausbildung eines befähigten, aber auch zahlenmäßig ausrei- chenden technischen Nachwuchses unverzüg- lich Maßnahmen eingeleitet werden müssen, wenn die hochentwickelte Wirtschaft unseres Landes nicht in eine ernste Krise hinein- geraten soll. Der Mannheimer Landtagsab- geordnete Krause, der die Erörterung die- ses Problems im Landesparlament durch- setzte, erklärte, die Dinge hätten eine Ent- wicklung genommen, der die Volksvertre- tung nicht mehr länger tatenlos zusehen dürfe. Er glaube nicht, daß vom Bund her für die Lösung dieses Problems wesentliche Hilfe zu erwarten sei. Angesichts der Dring- lichkeit müsse das Land die Lage meistern. Die bestehenden höheren technischen Lehranstalten Baden- Württembergs sind längst viel zu klein geworden. Besonders kraß sind die Verhältnisse bei den Anstal- ten für Maschinenbau. So hatten sich, wie Abgeordneter Krause dem Landtag mit- teilte, 377 Bewerber für das Maschinen- bau- Vorsemester an der Ingenieur- schule Mannheim gemeldet, von denen nur 30 bis 32 aus räumlichen Grün- den aufgenommen werden konnten. Der Heidenheimer CDU- Abgeordnete Alfred Rauch berichtete von der Staatlichen Ma- schinenbauschule Eglingen, daß von über 1600 Bewerbern aus den gleichen Gründen nur 280 aufgenommen werden können. Unter den Abgewiesenen seien, wie eine Prüfung von 1000 Bewerbern ergeben habe, eine große Zahl befähigter Kräfte. Kultusminister Wilhelm Simpfendörfer, der einen Dreijahresplan des Landes für den Ausbau der höheren technischen Lehranstal- ten ankündigte, der eine Erweiterung der Studienkapazität von bisher rund 3500 Stu- dierenden auf etwa 5300 vorsieht, bestätigte, daß zur Zeit fast Zweidrittel der Bewerber für das Maschinenbau- Studium infolge räum- licher und personeller Gründe an den In- genieurschulen abgewiesen werden müsse. Günstiger seien die Verhältnisse bei den elektrotechnischen Sparten, wo etwa 60 Pro- zent der Bewerber angenommen werden könnten. Nur bei den Bauschulen sei es bis jetzt möglich, alle geeigneten Bewerber ein- zuschreiben. Nach den Mitteilungen des Ministers sol- len die technischen höheren Lehranstalten in der nächsten Zeit zunächst einmal um etwa 770 Studienplätze erweitert werden(das Staatstechnikum Konstanz um 120 Plätze, das Staatstechnikum Karlsruhe um 180, die Staatliche Ingenieurschule für Feinmechanik in Furtwangen um 90, die Staatliche Inge“ nieurschule Eßlingen um 200 und die Sta at- liche Ingenieurschule Mannheim um etwa 180 Plätze). Zur Ausbildung der zusätzlichen Studierenden werden 35 bis 40 neue Dozenten benötigt. Die Kosten für die baulichen Erweiterungsmaßnahmen bezif- ferte der Minister, der die Gewinnung der Lehrkräfte als eine der allergrößten Schwie- rigkeiten bezeichnete, auf rund elf Millionen Mark. Nach dem Willen des Landtags soll die Re- gierung nunmehr alsbald einen detaillierten Plan für die Vergrößerung und den Ausbau der höheren technischen Lehranstalten des Landes vorlegen, der bereits im neuen Staats- haushaltsplan berücksichtigt werden kann. Darüberhinaus soll eine Kommission aus Vertretern der Regierung, des Fachschulwe- sens und der Industrie ins Leben gerufen werden, die gemeinsam Wege zur Behebung des Nachwuchsmangels auf technischem Ge- biet suchen soll. Ausgangssperre in Posen aufgehoben Neue Augenzeugen-Berichte geben genauere Kenntnis über die Unruhen Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin, 2. Juli Der Warschauer Rundfunk gab Montag- früh bekannt, daß die Ausgangssperre in Po- sen am Sonntag aufgehoben worden ist. Sie war am Donnerstag aus Anlaß des Aufstan- des für die Nachtstunden verhängt worden. Die Grenze zwischen Polen und der Sowjet- zone ist von Truppenverbänden abgeriegelt worden, um es den Aufständischen von Posen unmöglich zu machen, sich nach Westen durchzuschlagen. Das berichteten in Westber- lin eingetroffene Reisende. Die Zahl der bei dem Posener Arbeiteraufstand Verhafteten wird von zurückgekehrten Messebesuchern nach Angaben der polnischen Bevölkerung auf etwa 1000 geschätzt. Unter ihnen sollen zahlreiche Jugendliche sein. Der Warschauer Rundfunk verbreitete eine Darstellung, in der es hieß, bei den verhafteten„Banditen“ seien Flugblätter gefunden worden, die von dem durch private amerikanische Organisa- tionen betriebenen Sender„Radio freies Europa“ stammten. In Westberlin vorliegende Berichte und eigene Eindrücke vervollständigen die Kennt- nis vom Ablauf der Ereignisse in Posen. Der Aufstand nahm seinen Anfang mit einem Streik für bessere Lebensbedingungen. Poli- tische Parolen waren bis zum Mittag von den Demonstranten nicht laut geworden. Be- kanntlich hatte die Belegschaft der Lokomo- tiv-Werke Stalin in Posen eine Delegation nach Warschau geschickt, um bei der Regie- rung eine Erhöhung der Löhne zu erreichen. Die Delegation war am vergangenen Mitt- Wochnachmittag mit dem unbefriedigenden Ergebnis zurückgekehrt, die Regierung er- Wäge eine Verbesserung der Lebensbedin- gungen durch steuerpolitische Maßnahmen. Die Warschauer Regierung hatte zwar vor einiger Zeit den Mindestlohn von 500 auf 600 Zloty festgesetzt, konnte aber damit nicht die starke Unzufriedenheit über groge Dispro- portionen im Lohngefüge und die geringe Kaufkraft des Geldes dämmen. Am Donners- tagmorgen kursierte in den Stalinwerken die Nachricht, der polnische Ministerpräsident, Cyrankiewiez, werde nach Posen kommen und im Rathaus eine Rede halten. Als die Ar- beiter das hörten, beschlossen sie, dort hinzu- gehen, um erneut ihre Forderungen, diesmal auf der Straße, vorzutragen. Sie schickten Abordnungen in andere Fabriken, die die Be- legschaft auf forderten, ebenfalls für bessere Lebensbedingungen zu demonstrieren. Als sie vor dem Parteihaus ankamen, trafen sie nicht Cyrankiewicz, sondern ledig- lich den zweiten Parteisekretär Paschkow vor. Als er beginnen wollte, zu den Ver- sammelten zu sprechen, rief einer:„Warum habt ihr unsere Delegation eingesperrt?“ Paschkow antwortete, das sei ihm nicht be- kannt. In diesem Moment sprang ein Ju- gendlicher auf den Funkwagen, von dem aus der Parteisekretär gesprochen hatte, und versuchte, ihn herunter zu holen. Die ersten Tumulte entstanden. Die Miliz, die Befehl hatte, nicht zu schießen, wurde entwaffnet. Angehörige von Widerstandsgruppen und durch die allgemeine Erregung fanatisierte Jugendliche lenkten die Demonstration zu dem Hauptgebäude der Sicherheitspolizei. Von benachbarten Häusern aus versuchten sie mit Maschinengewehrfeuer und Hand- granaten das Gebäude unter Beschuß zu nehmen und zu stürmen. Die Maschinen- gewehre sollen die Aufständischen bei der Besetzung der Gefängnisse erobert haben. Blutige Straßenkämpfe waren im Gange. Die Reaktion der Demonstranten war ge- teilt. Viele schlossen sich den Aufständischen an, viele andere hielten sich fern. Die De- monstration militärischer Uebermacht durch in die Stadt einrückende Panzer, kreisende Düsenjäger und die Ambulanzwagen mit Schwerverletzten erregten die Bevölkerung, in deren Gesichtern dann offene Feindschaft gegenüber dem Regime zu lesen war. deutliche Zielsetzung auf Nordafrika hin be- kommen. Juin, der in Algerien als Sohn eines Gendarms geboren wurde, wünscht bestimmt die Armee, deren rangältester Offizier er ist, in den gegenwärtigen Kriegs- handlungen zu führen; ob er auch innen- politische Absichten hat, läßt sich trotz der dahin zielenden, laut geäußerten Wünsche gewisser extremer Rechtskreise nicht mit Sicherheit behaupten. Allerdings können die nicht endenden kleinen Zwischenfälle in Marokko, die auch schon viele Tote gekostet haben, sowie die Tendenzen der radikalen Nationalisten dort, die die ganze westliche Sahara annektieren wollen, sowie der feste Wille der Tunesier, die Räumung ihres Lan- des durch die französischen Truppen zu er- reichen, den streitbaren Marschall gegen eine zu nachgiebige Regierungspolitik mobil machen. Das Kabinett wird besonders gegenüber der tunesischen Regierung Bourguiba, deren Chef zur Zeit in Paris ist, nur schwer eine vom französischen Parlament gebilligte Mittellinie ausarbeiten können. Bourguiba ist ja nun keineswegs dem Westen und Frankreich gegenüber feindlich eingestellt und auch keineswegs gewillt, sich in eine von Aegypten geführte Araber-Liga einbe- ziehen zu lassen; aber er muß doch, zumin- dest im Prinzip, auf den Forderungen der extremen Nationalisten in seinem Lande be- stehen. Da nun in Tunesien wie in Frank- reich oft mehr auf juristischen Formen als auf politischem Inhalt bestanden wird, kann keine französische Regierung im Augenblick die Räumung von Tunesien auf sich nehmen. Praktisch wird Bourguiba sie auch nicht unmittelbar fordern. Aber kann Mollet es sich erlauben, den Verzicht auf Tunesien und den Flottenstützpunkt Bizerta(dessen Wert dllerdings diskutiert wird) auch nur für eine fernere Zukunft auszusprechen? ILO- Konferenz nach dreiwöchiger Dauer beendet Genf.(dpa) Nach über dreiwöchiger Dauer ging in Genf der 39. Kongreß der Internationalen Arbeitsorganisation(ILO) zu Ende. Die Tagung hat die Zahl der Mit- gliedsstaten durch Aufnahme Tunesiens, Marokkos und des Sudan auf 76 erhöht. Der Kongreß hat zwei Vorschläge über Fragen der Berufsausbildung in der Landwirtschaft und der Sozialeinrichtungen für Arbeiter in den Betrieben ausgearbeitet. Daneben wur- den zwei politische Probleme erörtert: Die Frage der Zwangsarbeit und das Problem, ob es in den kommunistischen Ländern Ar- beitgeber im westlichen Sinne und frei- gewählte Arbeitnehmervertreter gibt. Man einigte sich auf den Kompromiß, daß die „Arbeitgeber- Delegierten“ aus kommunisti- schen Ländern ohne Stimmrecht an den Ausschußarbeiten teilnehmen können. In der Frage der Zwangsarbeit beschloß die Kon- ferenz, die Konvention aus dem Jahre 1930 durch eine Neue Konvention zu erstzen, die die Abschaffung der Zwangsarbeit in jeder Form kestlegt. Kleines NATO-Land bereitet große Sorgen Ergebnis der isländischen Wahl klärt die Stützpunkt-Frage nicht Von unserem Korrespondenten Walter Hanf Oslo, Anfang Juli Hätte jemand vor einigen qahren behaup- tet, daß die isländischen Parlamentswahlen von der gesamten Weltöffentlichkeit mit Spannung und Interesse verfolgt würden, so hätte er selbst in der isländischen Haupt- stadt Reykjavik nur ein mitleidiges Lächeln hervorgerufen. Aber schon die fruchtlosen Verhandlungen über einen Friedensvertrag zwischen Japan und der Sowjetunion zeig- ten die strategische Bedeutung der Arktis ISLAND o Feral ef V 1 0 N von 8 C, Hu, 8 NA .. 500 Em 5 für die westliche Stützpunktpolitik. In Alaska und am Nordpol liegen die beiden Staatenkolosse Amerika und Rußland ein- ander gefährlich nahe, und deshalb hinter- treibt auch die Sowjetunion die Rückgabe der Kurilen an Japan. Unter den Aspekten eines nördlichen Sicherheitsgürtels erreichte auch die diesjährige„Märzrevolution“ des isländischen Parlaments gegen die Anwesen- heit amerikanischer Truppen auf der Insel schnell das Ausmaß einer politischen Sen- sation. In westlichen Kreisen befürchtete man, daß die Aufsässigkeit des NATO- Staates Island gefährliche psychologische Auswirkungen auch auf andere Atlantik- pakt-Mitglieder ausüben würde, und be- sonders in Norwegen sprach man mit gro- Ber Beklemmung davon, daß die NATO von ihrem weitaus schwächsten Mitglied aus dei. Angeln gehoben zu werden drohe. Die März- Resolution des isländischen Parlaments hatte aber nicht nur zu einer Versteifung des amerikanisch-isländischen Verhältnisses geführt, sondern auch zu einer innenpolitischen Krise. Gegen die Resolution hatte nur die konservative Selbständigkeits- Partei gestimmt, während ihr Koalitions- Das Ringen geht weiter Gesamtdeutsche Synode der Evangel“ schen Kirche in Deutschland. Das Wörtchee gesamtdeutsch macht das Besondere deu lich: sie„funktioniert“ in beiden Teil Deutschlands, sie umfaßt die Mensche hüben und drüben, für sie gibt es die Zonengrenze nicht. Und in der Synode, de Parlament der EKD, sitzt der Kirchenmam aus Magdeburg neben dem aus Hamburg sitzen Ost und West wahrhaftig an einen Tisch und beraten gemeinsam die gemein samen Anliegen. Das ist zunächst der Fort bestand der kirchlichen Einheit, die freit Luft zum Atmen, die sie für ihre Arbei braucht; das ist zum anderen und nicht zu“ letzt das Bemühen auch um nationale Ein. heit, um immer neue Brückenschläge 5 den trennenden Graben hinweg, kurzum um die Wiedervereinigung des deutsche Volkes. ö Die außerordentliche Synode— in Ost und Westberlin tagend— hat hierzu erneu ihre Stimme erhoben,„frei von allen Fes, seln politischen Denkens“, wie Bischof Dibe- lius betonte. Sie machte sich zum Fürspre- cher des Selbstbestimmungsrechtes de deutschen Bevölkerung, sie hält freie Wah len für nötig und auch für möglich, sie 010 auf das Provisorium der politischen Ord- nung hin und auf die daraus entstehenden Nöte. Und sie stellte einen Katalog zusam- men von Wünschen und Bedenken an die Regierungen in Bonn und Pankow. Hier die Wehrpflicht betreffend etwa oder die Kriegs- dienstverweigerung, dort die Behinderung des Religionsunterrichts in den Schulen und der kirchlichen und karitativen Tätiskei überhaupt. Es sind nicht wenige, die da meinen, ein Teil jedenfalls all dieser Dinge gehe die Kirche nichts an. Denn ihre Mahnungen sind mitunter unbequem, sehr umbequem sogar sie passen nicht recht in's eigene(politische Konzept, hüben und drüben. Besonders drü. bem. So forderte denn Pankow in dem Be- wußtsein, es sei nicht ratsam, die Macht del Kirche, die eine geistige ist, mit materieller Macht zu brechen—„wenigstens“ eine aus- drückliche Lovyalitätserklärung gegenüber dem Staat, gegenüber der Deutschen Demo- kratischen Republik. ö Die 120 Synodalen, darunter ein nächt ge- ringer Teil aus eben jener Republik, die von ahnen die Anerkennung verlangte, standen vor einer schwierigen Entscheidung. Sie wichen ihr nicht aus. Sie bekannten: Loyali- tätserklärung gegenüber dem Staate(im Osten wie im Westen) kommt nicht in Frage; das Evangelium läßt sich nicht mit(östlicher oder westlicher) Weltanschauung verkoppeln jeder Totalitätsanspruch menschlicher Macht kann nicht geachtet werden. Doch der Staat wird gleichwohl respektiert: Er ist— laut Evangelium— eine Anordnung Gottes,„die wir in Geltung wissen, unabhängig vom Zu- standekommen der staatlichen Gewalt oder ihrer politischen Gestalt“. Eim kluger, ein in mehrfacher Hinsicht mutiger Beschluß. Wir rühren nicht an Eurer Existenz, laßt aber Ihr uns, bitte, auch in Frieden; die Kirche reicht, so könnte man es nenmen, dem Regime der Zone die Hand zum Kompromiß. Doch es scheint, als würde sie nicht ergriffen. Nuschke, Pankows Eir- chenminister, und vor allem die SED rea- gierten sauer auf das Ergebnis der Symode. Das Ringen geht weiter. Günter Weisbrod partner in der Regierung, die Fortschritts“ Partei, für den Abzug der Truppen eingetre- ten war. Um die Regierungskrise zu besei- tigen, wurden die Wahlen für das isländi- sche Allting um ein Jahr vorverlegt, und somit stimmte die Bevölkerung über den Ver- bleib der fremden Besatzungstruppen ab Aber auch die Wahlen brachten keine Klar. heit. Die Selbständigkeits-Partei erhielt zwar nicht die begehrte absolute Mehrheit, aber mit 42 Prozent aller abgegebenen Stimmen ging sie als weitaus stärkste Par- tei aus den Wahlen hervor. Der Anteil der Fortschrittspartei sank von 22 auf 16 Pro- zent, doch durch das besondere Wahlsystem konnte die Partei die Anzahl ihrer Mandate sogar um einen Sitz erhöhen, während di Sebbständigkeits-Partei zwei Mandatsver- luste hinnehmen mußte. Die Amerikaner sind anscheinend bereit, die Konsequenzen aus den Wahlen zu ziehen, wenn sie auch noch nicht alle Hoffnungen aufgegeben haben, den wichtigen Luftstütz. punkt Keflavik zu halten. Außenminister Dulles erwog auf einer Konferenz mit einer Gruppe republikanischer Senatoren, die Zahl der amerikanischen Soldaten auf Island stark zu vermindern. Die Anlagen der Luft- stützpunkte sollen jedoch von amerikani- schen und isländischen Technikern in Stand gehalten werden. Die letzte Entscheidung über die isländischen Luft- und Flotten- basen wird im Spätsommer fallen, wenn die Verhandlungen über eine Revision des Ver.“ trages von 1951 zwischen den USA und den Atlantikpakt-Staaten einerseits und Island andererseits beginnen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden die Amerikaner ihren ganzen Einfluß aufbieten“ um sich die Schlüsselposition ihres nördlichen Verteidigungsgürtels zu erhalten. Schon jetzt spricht man in Washington von dem be- Währten Rezept, das politische Wohlwollen der Isländer mit wirtschaftlichen Gunst- bezeigungen zu festigen. Die USA sollten Island für einige Jahre die Abnahme des gesamten Erträgnisses aus dem Fischfang garantieren, lautete ein Vorschlag, ihren nationalen Stolz hinter wirtschaftlichen Berechnungen zurückstellen wird, ist aller- dings sehr fraglich. Das Wettrennen um den Pol zwischen den beiden Großmächten ist auf Island jedenfalls in eine aktuelle Phase geraten. Obwohl Island schon mehrmals nach, drücklich erklärt hat, daß sein Unbehagen an der Stationierung amerikanischer Truppen keine Auswirkungen auf seine NATO-Mit⸗ gliedschaft habe, beobachtet man doch be- sonders in Oslo die politische Entwicklung des nördlichsten NATO-Staates sehr skep- tisch. Schon nach der Märzerklärung schrieb die größte norwegische Zeitung„Aften- posten“, daß Islands Egoismus„eine tödliche Gefahr für die Verteidigung Norwegens“ sei. Auch die Wahlen zum Allting haben die norwegischen Bedenken nicht zerstreut. nachdem schon Moskau dasselbe Angebot in Reykjavik unterbreitet habe. Ob die junge Republik Me 61 Sic! ent 2a hö! Tri tei rut des sie vin nac der der daf We ricl del rei Ju; ein ihr 56 5 Nr. 190 eiter Evangell s Wörtchen dere deut. den Teiles Menschel bt es dit node, den rchenmam Hamburg an einen ie gemein b der Fort. „die Freie hre Arbei d nicht zu- jionale Ein- hläge über , kurzum deutschen — in Ost: rzu erneuf allen Fes. schof Dibe- n Fürspre- chtes det freie Wah h, sie weis schen Ord- itstehenden log zusam- den an die V. Hier die die Kriegs- ehinderung chulen und Tätigkei neinen, ein gehe die rungen sind uem sogar (Politische nders drü. in dem Be- Macht des materieller deine aus- gegenüber hen Demo- n nücht ge- lik, die von te, standen dung. Sie en: Loyali- Staate(im it in Frage; it(östlicher „er koppeln, cher Macht 1 der Staat ist— laut vottes,„die g vom Zu- ewalt oder r Hinsicht t an Eurer e, auch in nte man es dde Hand als Würde Kows Kir- SED rea- er Szmode, r Weisbrod ge I cht ortschritts- n eingetre- zu besei- as isländi- orlegt, und er den Ver. uppen ab deine Klar. tei erhielt Mehrheit, o gegebenen irkste Par- Anteil der uf 16 Pro- Vahlsystem er Mandate ährend die landatsver- end bereit, Zu ziehen Hoffnungen Luftstütz- zenminister 2 mit einer n, die Zahl auf Island nder Luft- amerikani- n in Stand tscheidung d Flotten- , wenn die n des Ver- A und den and Island „erden die aufbieten, nördlichen Schon jetzt dem be- Wohlwollen en Gunst- SA sollten nahme des Fischfang g, nachdem Reykjavik Republik schaftlichen „ist aller- en um den nächten ist elle Phase nals nach- Unbehagen er Truppen JATO-Mit- doch be- ntwicklung sehr skep- ing schrieb g„Aften- ne tödliche ſegens“ sei. haben die treut. Nr. 151/ Dienstag, 3. Juli 1956 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha g. Das Unglück, bei dem am Wochenende durch den Absturz zweier amerikanischer Verkehrsflugzeuge im Gebiet des Grand Canyon(Arizona) 128 Menschen ums Leben gekommen sind, ist nach Ansicht des Leiters der Bergungsaktion, Hauptmann Byrd Ry- land, wahrscheinlich auf die Verkettung einiger unglücklicher Umstände zurückzu- führen. Die Twa-Costellation hatte Order, sich ständig 300 Meter über der Wolken- decke zu halten, während die DC 7 weisungs- gemäß 6300 Meter hoch nach ihren Instru- menten fliegen sollte. Da die Wolkenober- grenze bei 6000 Meter lag, gerieten beide Maschinen auf gleiche Höhe und stießen dabei vermutlich zusammen. * Bei einem schweren Eisenbahnunglück in Mexiko wurden elf Personen getötet und 61 Menschen verletzt. Das Unglück ereignete sich, als ein Zug südlich von Mexiko-City entgleiste und in eine Schlucht stürzte. Die Zahl der Toten ist Wahrscheinlich noch höher, da noch mehr Leichen unter den Frümmern begraben sein sollen. Nach Mit- teilung von Eisenbahnbeamten war ein Erd- rutsch nach schweren Regenfällen Ursache des Unglücks. * Wolkenbruchartige Regenfälle und durch sie ausgelöste Erdlawinen haben in der Pro- vinz Tungurahua im Nordwesten Ecuadors nach ersten Berichten 25 Todesopfer gefor- dert. Durch Erdrutsche wurde an einer Stelle der Flußlauf der Pastarza unterbrochen, so daß die Wassermassen sich einen anderen Weg suchten und große Zerstörungen an- richteten. 5 Ein Blitz schlug in ein großes Tabak- Lagerhaus des französischen Städtchens Tonneins südöstlich von Bordeaux und setzte es in Brand. Das Feuer zerstörte Tabak- waren im Wert von rund sechs Millionen Mark. Feuerwehrleute bekämpften stunden- lang, in Wolken von Tabakrauch stehend. die Flammen. 5 Auf einer öden Kalksteinhochfläche im Süden Frankreichs spielen seit diesem Wochenende zehn idealistische Franzosen freiwillig Steinzeit. Drei Wochen lang wollen sie ohne jede Errungenschaft der Kultur und Zivilisation wie primitive Höhlenmenschen leben. Das Experiment, das von der fran- 268ischen Armee überwacht wird, hat aber einen ernsten Hintergrund: Es soll Aufschluß über das Verhalten des menschlichen Kör- pers unter kärglichsten Umweltbedingungen geben, wie sie etwa für Fallschirmtruppen in ungünstigem Gelände hinter den feind- lichen Linien eintreten können. * Drei jugendliche deutsche Ausreißer wur- den an der Brennergrenze von der öster- reichischen Polizei festgenommen und der Jugendpolizei übergeben. Es handelt sich um einen 15 jährigen Lehrling aus EgBlingen und zwei 16 jährige Lehrlinge aus Berlin, die ihren Eltern durchgebrannt waren. * In der Wohnung seiner Großmutter in Berlin-Wedding hat sich der achtjährige Manfred Wenzel beim Spiel erhängt. Die Großmutter, die Einkaufen gegangen war, fand ihren Enkel bei der Rückkehr tot vor. Er hatte an einem Nagel in der Zimmer- wand eine Wäscheleine befestigt, war auf einen Stuhl gestiegen und hatte die Schlinge um seinen Fals gelegt. Dabei fiel anschei- nend der Stuhl um. Er lag neben dem toten Kind am Boden. Rund 140 Milliarden DM Strafe muß der brasilianische Journalist Jorge Ferreira zah- len— etwa viermal soviel, als Geld in Bra- silien im Umlauf ist. Diese Riesenstrafe ver- dankt der Journalist einem merkwürdigen Passus im brasilianischen Pressegesetz. Vor Jahren hat er in einer Wochenzeitung die Behauptung aufgestellt, ein Beamter des brasilianischen Straßenbauamtes benutze Material und Arbeiter seiner Dienststelle für private Arbeiten. Daraufhin war er zu einer Geldstrafe von 500 Cruzeiro(etwa 115 DM) und zur Berichtigung verurteilt worden. Nach dem brasilianischen Pressegesetz ver- doppelt sich aber diese Geldstrafe mit jeder Ausgabe der Zeitung, die nach dem Urteil erscheint, ohne die Berichtigung zu bringen. Da die Zeitung bis heute nicht berichtigt hat, ist die Strafe auf astronomische Höhe an- gewachsen. Moderne Wissenschaft enthüllt verbrecherische Taten Frage schuldig oder unschuldig wird im Laboratorium beantwortet Die Frage, Schuldig oder unschuldig“ wird oft genug nicht im Gerichtssaal, sondern im Laboratorium, nicht von Juristen, sondern von Gerichtsmedizinern oder Kriminalisten entschieden. Nehmen wir einen Fall, von dem kürzlich zwei Aerzte in der britischen Aerztezeitschrift „Britism Medical Journal“ berichteten: Zwei junge Leute waren vor einem Tanzlokal in einle Schlägerei geraten, bei der der eine durch Messerstiche verlezt wurde. Das Messer hatte die Herzwand durchstoßen, war in die eine Herzklappe gedrungen, und der Verletzte starb, wie nicht anders zu erwarten war. Doch der Tod trat erst ein, nachdem der Ver- letzte mit einem jungen Mann gesprochen hatte und einen halben Kilometer weit ge- gangen war, wo er zusammenbrach, aber noch einmal zu Bewußtsein kam, Namen und Adresse angab und berichtete, daß er in eine Schlägerei verwickelt gewesen war. Hätte man ihn tot aufgefunden, dann hätte auf Grund der Herzwunde der Schluß nahegelegen, daß er am Fundort erstochen worden sei. Leicht hätte daraufhin ein an- derer der Tat verdächtigt und vor Gericht ge- Stellt werden können. Fälle wie dieser werden von medizini- schen Sachverständigen in allen Einzelheiten Aufgezeichnet und helfen das wissenschaft- liche Material vervollständigen, das heute im Kampf gegen das Verbrechertum benutzt wird. In einigen Universitäten gibt es Insti- tute, die sich ausschließlich der wissenschaft- lichen Forschung auf dem Gebiet der Krimi- malistik widmen. So gehören auch die beiden Aerzte, die den hier geschilderten Fall auf- zeichneten, dem Gerichtsmedizinischen In- stitut der Universität Edinburg an. Daneben unterhält die Polizei eigene Laboratorien, das größte natürlich in Londons weltberühmtem Scotland ard. Hier arbeiten Wissenschaftler, die nicht nur Experten auf ihrem Spezialgebiet sein, sondern auch die Fähigkeit besitzen müssen, die Ergebnisse ihrer Untersuchung allgemein verständlich darzulegen— eine Kombination, die weit seltener ist, als man meinen sollte. Außerdem müssen sie die Gesetze so weilt kennen, daß sie wissen, welcher Wert ihren Untersuchungsergebnissen vor Gericht zu- kommt. Scotland Vards kriminaltechnisches Labo- ratorium ist in vier Abteilungen gegliedert: da gibt es eine biologische, eine chemische, ene physikalische und eine allgemeine Abtei- lung, in der Untersuchungen von Finger- und Fußabdrücken, Schußwaffen und Geschossen und ähnliche Dinge, die jedem Leser von Kri- minalromanen vertraut sind, vorgenommen werden. In der biologischen Abteilung werden vor allem Stoffe vom lebenden Organismus, vor allem Blut, untersucht. Das Blut des Men- schen unterscheidet sich nämlich von dem an- derer Lebewesen. Seine roten Blutkörperchen haben z. B. keinen Zellkern. Man hat nun sichere Methoden entwickelt, mit denen es möglich ist, festzustellen, ob ein Fleck ein Blutfleck ist und ob es sich um menschliches Blut handelt. Ja, manchmal gelingt es sogar, die Blutgruppe festzustellen, was für den Ausgang des Prozesses sehr wesentlich sein kann. Was derartige Untersuchungen bedeuten können, erzählt eine Akte aus Scotland Vard: Zwei junge Radfahrerinnen waren eines Abends auf einem einsamen Weg am Fluß überfallen, ermordet und in den Fluß gewor- fen worden. Elf Wochen später griff die Poli- zei einen Mann auf, bei dem ein Beil und ein Messer gefunden wurden, mit denen die Tat begangen sein konnte, doch ließ sich das nicht mit Sicherheit feststellen. Erst als das Labo- ratorium an den Schuhen des Mannes Blut- spuren gefunden hatte, brach der Mann zu- sammen und legte ein Geständnis ab. Obwohl er die Schuhe Wochen hindurch gesäubert, sie immer wieder bei Regenwetter auf aufge- weichten Wegen getragen hatte, konnten doch in den Nähten noch Blutspuren nach- gewiesen werden. Dieses für den Mörder un- erwartete Ergebnis hat ihn so niederge- schmettert, daß er seine Tat gestand. In einem anderen Mordfall war dem Opfer die Armbanduhr gestohlen worden. Man fand sie bei einem Mann, der daraufhin des Mordes angeklagt wurde. Den Beweis, daß er tatsächlich den Mord begangen hatte, konnte das biologische Laboratorium liefern. Die Uhr wies nämlich innen und außen Blut- spuren auf. Wie nun an Hand der Blutgruppe nachgewiesen wurde, stammte das Blut im Gehäuse vom Ermordeten, das Blut an der Außenseite vom Mörder. Wie sauer es den Verbrechern heute von der Polizei gemacht wird, unentdeckt zu blei- ben, haben zu ihrem Schaden auch die Geld- schrankknacker schon entdecken müssen. Stahlkammern zur Aufbewahrung von Geld und Wertgegenständen haben bekanntlich sehr dicke Türen und Wände, die jedoch nicht durchgehend aus Stahl sind, sondern aus Stahlplatten bestehen, einer äàuhßeren und einer inneren. Der Zwischenraum zwischen beiden ist mit Sägemehl ausgefüllt. Die Ex- perten in den kriminalistischen Laboratorien haben nun heute ihre Methoden so vervoll- kommnet, daß sie schon aus einem Holzteil- chen von nur Milimeterlänge die Holzart be- stimmen können, von der es stammt. So man- cher Einbrecher hat auf diese Weise schon überführt werden können. An Hand dieser Beispiele kann man sich schon ein Bild von der Arbeit in den chemi- schen Laboratorien machen, deren Versuche besonders für den Nachweis von Vergiftun- gen besonders wichtig sind. Bei einem Kna- ben, der tot im Bett aufgefunden worden und augenscheinlich an epileptischen Krämp- fen gestorben war, konnten durch chemische Untersuchungen an den Organen Substanzen aus einem Schlafmittel nachgewiesen werden. Die tödliche Dosis war dem Kind von der Mutter eingegeben worden. Ebenso willkommene Helfer wie die ultra- violetten Strahlen sind die ultraroten Strah- len für den Kriminalisten. Um papierne Be- weise seiner Schuld zu vernichten, hat schon so mancher Verbrecher zum Streichholz ge- griffen und mit Befriedigung zugeschaut, wie die Flamme das belastende Dokument fraß. Diese Befriedigung war voreilig, denn, in ultrarotem Licht photographiert, gaben die Aschenreste ihr Geheimnis preis: auf dem weißen Hintergrund des Bildes zeichnet sich deutlich die Schrift in Schwarz ab. Mit immer neuen Mitteln, immer verfei- nerten Methoden geht die Jagd weiter— die Jagd der Wissenschaft auf Verbrecher. C. L. Boltz Scotland Vard jagt Gangster jetzt automatisch Neuer Freund und Helfer der Polizei: Automation Auf die Tätigkeit einer Gruppe von Men- schen wird sich die fortschreitende Auto- mation in der Tat sehr schädigend auswir- ken— auf die Verbrecher. Um noch sicherer und schneller die berühmte Hand auf die Schulter des Delinquenten legen zu können, ist Scotland Vard als wohl erste Polizei- organisation der Welt daran gegangen, die Vorteile der Automatisierung ganz auf ihre Seite zu bringen. Mit krachendem Getöse fiel der letzte Turm des ehemaligen Bahnhofes von Ostende in sich zusammen. Das Gelände der bereits früher abgerissenen Gebäude diente bisker als Bas cetball- Spielplatz und als Gemùsegroßmarkt. Die gesamte Fläche soll nunmehr mit Hinblic auf den großen Besucherstrom zur Weltausstellung 1958 in Brüssel zu einem Hubschrauberstart- und landeplatæ umgestaltet werden. Unser dpa-Bild zeigt die Spren- gung des letzten Turmes des ehemaligen Bahnhofes von Ostende. Der Einzug der Automation in das Haupt- quartier von Scotland Yard in London voll- zog sich dabei ohne großes Aufsehen und ohne viele feierliche Worte. Der Nachrich- tenraum, das Nervenzentrum des Polizei- hauptquartiers, in das alle Nachrichten von überall her zusammenlaufen, ist völlig um- gekrempelt und neu organisiert worden. An Stelle der alten Methode, nach der mehrere Polizisten ihren Dienst damit ver- brachten, verschiedenfarbige Ringe und Stäbe von einem Punkt der großen Karte an einen anderen zu stecken, um die Position der mit Radio ausgerüsteten Polizeiautos zu bezeichnen, sind automatisch aufleuchtende Lämpchen getreten, die den Standpunkt und die Fahrtrichtung der Streifenwagen selbst- tätig anzeigen. Der diensttuende Beamte braucht in Zu- kunft nur noch auf einen Knopf zu drücken, wenn er wissen will, wo bestimmte Polizei- fahrzeuge sich befinden, ob sie einsatzfähig oder bereits anderweitig beschäftigt sind und welchen Verlauf eine eventuelle Ver- folgungsjagd nimmt. Diese Methode kann auch mithelfen, verkehrstechnische Probleme zu lösen. Sie erinnert etwas an die Arbeitsweise der neuesten Signalzentralen, die von ver- schiedenen Eisenbahngesellschaften der Welt eingerichtet worden sind, um die Sicherheit des Zugverkehrs zu erhöhen. Andere Verbesserungen bei Scotland Lard betreffen die Beschleunigung der allgemei- nen Fernnachrichtenübermittlung. Mehrere neuartige Fernschreiber sind direkt mit 30 der wichtigsten Polizeistationen in ganz Großbritannien und auch mit dem Haupt- quartier der Internationalen Kriminalpoli- zei in Paris verbunden. Nachrichten und Signalements von Ver- pbrechern und Verbrechen können somit in Windeseile von einem Ort zum anderen ge- geben werden. Praktisch ist heute ganz Eu- ropa von einem solchen direkten Nachrich- tennetz der Polizei überspannt, und es wird einem Verbrecher immer schwerer gemacht, diesem Netz zu entrinnen. n Das Wetter Aussichten bis Mittwochabend: Heute noch zeitweise wolkig, aber höchstens ver- einzelt Schauer. Nachmittagstemperaturen um 23 Grad, in der Nacht zum Mittwoch aufklarend. Frühtemperaturen zwischen 13 bis 16 Grad. Am Mittwoch vielfach aufge- heitert, im wesentlichen trocken, Höchsttem- peraturen zwischen 23 bis 26 Grad, meist nur schwacher Wind wechselnder Richtung. Sonnenaufgang: 4.24 Uhr. Sonnenuntergang: 20.36 Uhr. Wasserwärme am Montagfrüh: 16,9 Grad. Vorhersage-Narte fUr. 2228.7 Uhr. Pegelstand vom 2. Juli Rhein: Maxau 486(6); Mannheim 346 (7); Worms 271(9); Caub 254(—8). Neckar: Plochingen 135(48); Gundels- heim 176(+4); Mannheim 345(5). 190000 Mark erbeutet Augsburg. 190 000 Mark Lohngelder er- beuteten am Wochenende unbekannte Täter bei einem Einbruch in die Büroräume einer Augsburger Fabrik. Die Diebe, die nach der Polizei äußerst sachverständig zu Werke ge- gangen sind, hatten mit einem Schweißappa- rat den schweren Panzerschrank„geknackt“. Der Schweißapparat dürfte nach den polizei- lichen Ermittlungen mindestens einen halben Zentner gewogen haben. Die Täter müssen inn über die Dächer des Betriebes, eine Feuerleiter, dann durch ein Fenster und zahl- reiche Büroräume bis zum Kassenraum ge- tragen haben. Während sich über der Stadt ein heftiges Gewitter entlud, haben sie in aller Ruhe die mehrere Millimeter dicke Panzerplatte des Geldschranks durchge- schweißt. Polizeiliche Kinder-Ferienaktion Köln. Die Kölner Polizeibeamten nehmen ihre Verpflichtung,„Freund und Helfer“ be- sonders der Kinder zu sein, recht ernst: In den letzten Tagen haben sie unter sich eine Geldsammlung für eine eigene kleine poli- zeiliche Kinder- Ferienaktion“ veranstaltet. Dabei ist eine vierstellige Summe zusam- mengekommen, die genügt, um 30 Berliner Jungen für die kommenden Sommerferien zu einem vierwöchigen Erholungsaufenthalt in Kölner„Polizeipension“ einzuladen. Lufthansa erweitert Flugplan Köln. Bei der Deutschen Lufthansa tra- ten am 1. Juli auf den Strecken nach Paris, Madrid/ Lissabon und im innerdeutschen Verkehr zahlreiche Flugplanerweiterungen in Kraft. Wie die Lufthansa in Köln mit- teilte, wird der Dienst nach Spanien und Portugal von zwei auf drei Flüge pro Woche in jeder Richtung verstärkt. Nach Paris ver- kehren täglich Lufthansaflugzeuge, deren Anschluß von und nach München und Stutt- gart sichergestellt ist. Im Flugverkehr der Bundesrepublik erhalten Hamburg, Düssel- dorf und Frankfurt nun auch eine Vormittag- verbindung nach Stuttgart und München, ebenso in der Gegenrichtung. eine weitere Süd-Nord-Verbindung besteht auch am Nachmittag. An fünf Tagen der Woche be- steht außerdem eine Abendverbindung von Hamburg über Frankfurt/ Stuttgart nach München. Modernes Gesundheitswesen Gallen- und Nierensteine Gestern hatte sich Herr Hansen noch so wohl gefühlt. Nach einem reichlichen und ketten Mittagessen gab es zum Kaffee noch Torte mit einem Haufen Schlagsahne, abends einen fetten Aal mit Bratkartoffeln, und nach einer guten Zigarre hatte er sich be- kriedigt schlafen gelegt.— Auf einmal ging es los! Stechende Schmerzen durchjagen sei- nen Leib, er weiß nicht, wo sie sitzen, jeden- falls wühlen sie im Innern, er muß sich übergeben und findet keine Linderung. Er muß den Doktor anklingeln. Wie der endlich kommt, stellt er einen Gallensteinanfall fest. Nanu? Er war doch immer ganz gesund? Ja, das zu gute Leben bekommt jetzt man- chem nicht mehr. Wie ist es nun dazu gekommen? Gallensteine sind recht häufig. Eine ge- visse Veranlagung spielt eine Rolle. Unter- stützt durch gelegentliche Entzündungs- Vorgänge bilden sich die Steine in den Aus- kührungsgängen der Leber oder der Gallen- blase selbst. Ganz kleine Steine gehen unter Druck und Völlegefühl in der rechten oberen Bauchgegend häufig von allein ab. Größere klemmen sich in dem sehr engen Ausfüh- rungsgang der Gallenblase in den Zwölf- fingerdarm ein und es entsteht ein Anfall, bei dem auch die Gelbsucht auftreten kann. Bis der Arzt kommt, kann man den Schmerz nur mit Wärme zu lindern ver- suchen: warme Leibumschläge, Leinsamen- packungen oder ein Heizkissen. Aber besser ist es schon, es kommt gar nicht zu dem Anfall. Deshalb: Mäßigkeit ist die Hauptsache. Manchem würde es gesund- heitlich dienlicher sein, er lebte gelegentlich noch einmal wie zur unseligen Markenzeit, Wenigstens eine Woche oder drei Tage, damit sich die überflüssigen Schlacken abstoßen können. Nicht so fette Sachen und viel trin- ken, wenn nicht andere Erkrankungen eine Flüssigkeitseinschränkung vorschreiben natürlich nicht Bier, Wein oder Schnaps, sondern Tee, Limonade oder Karlsbader Brunnen. Da uns dieser nicht mehr zur Ver- fügung steht, können wir ihn uns selbst mit Karlsbader Salz darstellen. Alkohol ist(lei- der) schädlich, ebenso aller überflüssige Aerger und körperliche Ueberanstrengung. Und mit den Nierensteinen ist es so ähn- lich. Man kann allgemein von einer„Stein- bereitschaft“ sprechen, zu der gewisse Leute neigen. Auch können ein fauler Zahn oder eitrige Mandeln Ursache sein. Bis sich so ein Nierenstein durch das Nierenbecken, den Harnleiter und die Harnröhre hindurch gequält hat, dauert es lange, äußerst schmerzhafte Stunden und sogar Tage. Also lieber verhüten als heilen! Wer durch mäßigen Lebenswandel bei- zeiten auf seine Gesundheit achtet, spart Geld und bittere Schmerzen. Rachitis- Erkrankungen Seit der Einführung des Vitamins D zur Rachitis- Prophylaxe und Behandlung sind die schweren Formen der Rachitis fast völ- lig verschwunden. Auch die leichteren Fälle sind wesentlich zurückgegangen, allerdings schwanken die Einzelgaben hierüber zwi- schen 7 und 70 Prozent. Prof. Dr. Rominger fand in Kiel, daß Während der Jahre 1953 und 1954 trotz allem immer noch mehr als ein Fünftel aller Säuglinge an Rachitis erkrankten. Wahr- scheinlich liegt der Prozentsatz sogar noch höher, da während der Berichtszeit die durchschnittliche Zahl der täglichen Son- nenstunden weit über dem langjährigen Mittelwert lag. 5 Empfohlen wird von Prof. Rominger eine Vitamin-D-Stoßprophylaxe innerhalb der 6. bis 12. Lebenswoche. Darüber hinaus ist jedoch eine sorgfältige Fürsorge zur Ver- meidung von Pflegefehlern, mangelndem Freiluftgenuß, falsch zusammengesetzter Nahrung und dergleichen von ausschlag- gebender Bedeutung. Es ist sehr bedauer- lich, daß sich eine Dauermedikation mit Vitamin D bisher nicht durchgesetz hat, da die tägliche Verabfolgung von Tabletten oder Tropfen den meisten Müttern zu um- ständlich erscheint. Der tägliche Spaziergang Nicht wenigen Menschen hat der Arzt als besonders wirksame Therapie einen täg- lichen Spaziergang von mindestens einer halben Stunde verordnet: zu Fuß, versteht sich! Nicht mit dem Kraftfahrzeug! Anderen hat der Arzt dies nicht ausdrücklich gesagt, sie wissen aber, daß es ihrer Gesundheit förderlich ist, weil sie abnehmen wollen oder weil sie tagsüber zu viel sitzen. Der Rat jedenfalls ist gut. Besser aber noch ist es, auch konsequent danach zu handeln. Denn es ist Ihre Gesundheit und Ihre Leistungsfähig- keit, um die es hierbei geht. Darum: Geben Sie sich einen Ruck und machen Sie sich diese halbe Stunde am Tage frei, um Ihren Spaziergang zu absolvieren. Ferienlager für zuckerkranke Kinder Die diesjährigen Ferienlager für zucker- kranke Kinder und Jugendliche finden in der Zeit vom 4. bis 31. Juli und vom 3. bis 30. August 1956 im Jugendkurheim Wesso- brunn bei Weilheim Obb. statt. Die ärztliche Leitung des ersten Lagers liegt in Händen von Professor Dr. Krainick, Freiburg i. Brsg., die des zweiten in Händen von Professor Dr. Dr. Steigerwald, München. Anmeldun- gen an den Deutschen Diabetiker- Bund, Stuttgart-Süd, Mühlrain 32. Was wir sahen: „Die letzte Patrouille?“ Dem Zug der Zeit und dem Beispiel des Films folgend, hat nun auch das Fernsehen den Reiz des Militärstücks entdeckt. Unter dem unverständlichen Titel„Die letzte Patrouille?“ brachte der Hessische Rundfunk ein Fernsehspiel von Reinhold Georg, das sich von Rilkes Kornett bis 08/15 die jeweils passenden Stimmungen borgte und im übrigen für seine politische Erziehungs- absicht ein nicht gerade glücklich gewähltes Beispiel zur Diskussion stellte. Während eines Reichswehr-Manövers im Jahre 1925 erkennt der kleine Fähnrich Lorenz Bang(Christian Doermer), daß im Okkfizierskorps und Generalstab eine starke nationalistische Strömung herrscht und das 500 000-Mann-Heer zu einem schlagkräftigen Angriffsinstrument ausgebaut wird. Bang, dessen Vater Sozialdemokrat war und bei Verdun gefallen ist, sieht in diesen Ten- denzen nicht nur eine Verletzung des Ver- sailler Vertrages, sondern auch eine Gefahr für die Weimarer Republik und den Welt- frieden. Er glaubt richtig zu handeln, indem er einem französischen Diplomaten seine Beobachtungen mitteilt. Romantisch wie seine Liebe zu der deutsch- französischen Gräfin Isabella ist auch seine Hoffnung, daß eine Intervention Frankreichs das Wieder- erwachen des deutschen Militarismus ver- hindern könnte. Sein Verrat wird entdeckt und vom französischen General nicht weniger hart beurteilt als von seinen deutschen Vor- gesetzten. Keine Armee der Welt würde es dulden, daß Soldaten aus ihren weltanschau- lichen Konflikten derartige Konsequenzen ziehen. Lorenz Bang wünscht, daß es zu einer Verhandlung kommen möge, doemit endlich die Machenschaften der Militärs vor aller Oeffentlichkeit enthüllt werden. Doch als er von dem Oberst erfährt, daß in die- sem Falle auch der Gräfin ein Prozeß wegen Landesverrat droht, handelt der ritterliche Fähnrich, wie man es von ihm erwartet: Er erschießt sich— und die Reichswehr kann in Ruhe weiterrüsten. Die Inszenierung von Fritz Umgelter, die abgesehen von gelegentlichen Ueber- treibungen— sich um realistische Atmo- sphäre bemühte, konnte nicht darüber hin- wegtäuschen, daß das Stück schwach und das Problem falsch gestellt war. Man fragt sich, was der Autor damit bezweckte. Wenn es eine Warnung an die Adresse der Bundes- wehr und ihrer Organisatoren sein sollte, so hatte sie einen wesentlichen Schönheits- fehler: Dieser kindliche Jüngling, der als Märtyrer für seine demokratisch- pazifistische Ueberzeugung stirbt, ist kein Held, sondern nur das Opfer einer unüberlegten Handlung, und man kann schwerlich erwarten, daß sein Vorbild für den künftigen„Bürger in Uni- form“ besonders attraktiv ist. Im übrigen scheint diese„Tat“ heute im Lichte deutsch- französischer Verständigung, relativ harmlos zu sein. Doch die guten NATO-Europäaer Wären wohl entsetzt, wenn ihre friedlieben- den Soldaten zu den Russen gingen, um dort militärische Geheimnisse auszuplaudern. Das aber wäre der entsprechende Parallelfall für die Gegenwart. Der Verfasser ist diesem Dilemma wohlweislich ausgewichen, und so muß seine„Letzte Patrouille“ ein Versuch am untauglichen Objekt bleiben, ein Ten- denzstück, dessen redliche Absicht mit nicht ganz redlichen Mitteln propagiert wurde Seite 4 MANNHEIM nn Eine würdige Ruhestätte für Gefallene Kreuze mahnen zur Völker- Verständigung Mannheimer Junggärtner legten einen Soldatenfriedhof im Elsaß neu an Im Norden der burgenbesetzte sagenhafte Wasgenwald, den die deutsch- französische Grenze unmerklich durchschneidet; im Süden das offene Zaberner Hügelland: an der Scheide dieser beiden Landschaften, nahe den elsässischen Ortschaften Reichshoffen und Bad Niederbronn, liegt der kleine Soldaten- Friedhof, den die Junggärtnergruppe von Mannheim-Stadt und-Land vor einigen Ta- gen neu angelegt hat. Von sich aus traten die jungen Leute an die Kriegsgräberfürsorg heran und boten ihre Hilfe an, nachdem auch die Karlsruher und Heidelberger Junggärt- ner Friedhöfe betreuten. Der Friedhof von Reichshoffen, 30 Kilometer hinter Weißen- burg, war ausgewählt worden. In einer Vor- besprechung vor zehn Wochen hatten Mann- heimer Gartenfachleute mit dem amtierenden Bürgermeister von Reichshoffen Fühlung aufgenommen und die technischen Fragen besprochen. Ein Omnibus war den 29 Junggärtnern von der Stadtverwaltung zur Verfügung ge- Stellt worden sowie ein Lastwagen mit An- hänger für die umfangreiche Fracht: siebzehn Kisten mit Pflanzen, eine Motorfräse, zehn Ballen Torf, über 60 Gärtnergeräte, Schub- karren, Kränze und Holz für das Friedhoftor. Die Pflanzen stammten vom Städtischen Gartenbauamt Mannheimer Firmen haben außerdem die Junggärtner unterstützt). Brombeergerank versperrte fast den Zu- gang zu dem Friedhof, auf dem 134 deutsche Soldaten, zum Teil Angehörige der Unteroffi- ziersschule Reichshoffen, ihre letzte Ruhe- Stätte fanden. Am 23. und 24. Januar 1945 sind die meisten von ihnen gefallen. Einige Gräber wurden wohl von Elsässern betreut oder von Angehörigen aufgesucht, aber viele waren sich selbst überlassen; die Kreuze standen schief und ungeordnet. Fast zwei Tage lang arbeiteten die Jungen und Mädel mit nicht erlahmendem Eifer. Zu ihrer Freude wurden sie von einem Besuch überrascht: von Alt- 8 N. 5 soll diese neue E-Lok einge- Im Rheintal setzt werden, die in zweijäh- riger Bauzeit von BBC, Henschel in Kassel und dem Bundeszentralamt entwickelt wurde. Die Höchst geschwindigkeit der Maschine liegt bei 120 Em st, das geringe Gewickt von nur 66 Ton- nen macht die Maschine auch für Nebenstrek- ken geeignet und besonders wirtschaftlick. Neben Personenzügen können auch leichte Schnell-, Eil- und Güterzüge befördert wer- den. bürgermeister Böttger, der mit einem Omni- bus der Mannheimer Kriegsgräberfürsorge gerade unterwegs war. Der Charakter des dem Wald unmittelbar benachbarten Friedhofs entspricht seiner stil- len Umgebung. Mit gelbblühendem Sedum sind jetzt die Gräber bepflanzt und zurück- haltend mit Geranien und Begonien. Die Wege wurden mit Klee eingesät. Die Ge- meinde Reichshoffen hat sich angeboten, bis zum Herbst neue weiße Holzkreuze zu fer- tigen. Ein einfaches Holztor wurde errichtet mit deutscher und französischer Inschrift: „Deutscher Soldatenfriedhof. Dieser Fried- nof wurde mit Unterstützung der Gemeinde Reichshoffen durch die Junggärtnergruppe Mennheim neu gestaltet. Juni 1956.“ Die elsässische Bevölkerung verbarg nicht ihre menschliche Anteilnahme. Wo eine Hilfe nötig war, wurde sie gewährt. Die Schwestern von Bad Niederbronn, die Grüße auftrugen von den„echten“ Niederbronner Schwestern an die in Mannheim, stellten ihr 1500-TLiter- Wasserfaß zur Verfügung, das auf dem Last- Wagen den steilen Weg zum Friedhof hochge- fahren wurde. Am Sonntag nach dem Gottes- dienst legte Gartenmeister Vocke, der Vor- sitzende der Junggärtner, am Kriegerdenk- mal von Reichshoffen einen Kranz nieder „Zum Gedenken der Gefallenen beider Welt- kriege“. Als um 14 Uhr der neuangelegte Friedhof mit einer stillen Feier eingeweiht wurde, nahmen die Niederbronner Schwe- stern teil. Der Liebesdienst an den toten Ka- meraden möge zugleich als der Wunsch der Verständigung von Volk zu Volk aufgefaßt werden, sagte Gartenmeister Vocke; denn die Verständigung durch die Tat sei ein Gebot der Stunde. Wenn immer mehr Menschen sich in diesem Sinne einsetzten, dann werden un- sere Kinder einmal keine Kriegergräber mehr betreuen, sondern könnten für die Werke des Friedens arbeiten. Auch der ka- tholische Pfarrer von Reichshoffen fand zu Herzen gehende Worte: Die Kreuze der Ge- fallenen mahnten zu Frieden und Eintracht, die Nationen rechts und links des Rheins möchten sich brüderlich zusammenfinden. Ein Vertreter der Kriegsgräberfürsorge von Ba- den- Württemberg sprach den Junggärtnen seine Anerkennung aus. Die Mannheimer Jungen und Mädel wa- ren während ihrer Anwesenheit Tagesge- spräch in Reichshoffen und Bad Niederbronn. Durch ihr bescheidenes Auftreten und ihren Fleiß haben sie sich einen guten Namen ge- macht und zu ihrem Teil mitgeholfen, die mühsame„Brücke der Menschlichkeit“ über die Grenze zu schlagen. Dr. A. Knoll Französische Volkslieder im Centre d' Etudes Françaises „Das Leben beginnt und endet mit Lie- dern“(La vie commence et finit par des chansons) meinte die Volksliedergruppe des Centre d Etudes Frangaises und bot in einem sorgfältig ausgewählten Programm eine far- bige Auswahl französischer Volkslieder. Liebevolle Mühe hatten die Mädel und Jun- gen auf die Ausgestaltung des Vortrages ge- legt, ein paar Sätze führten die Zuhörer— der kleine Saal war gut besucht— jeweils in den Sinngehalt ein. Noch war alles etwas von Befangenheit überschattet, die den Sän- ger überkommt, wenn er sich zum erstenmal einem großen Zuhörerkreis gegenübersieht. Vielleicht lag hier auch der Grund, daß man- ches beschwingtere Chanson von deutscher Schwermut angehaucht war. Der Gewinn lag Aber ganz offensichtlich in der Beschäftigung mit dem französischen Volksliedergut und der französischen Sprache überhaupt. Sicher wäre es interessant, wenn man später— und vielleicht nach etwas längerer Vorbereitungs- zeit— Volkslieder verschiedener Nationen gegenüberstellen würde. An diesem ersten Abend gab es herzlichen Beifall für alle und kür die ausnahmlos netten, Jungenstimmen ein da capo.„Erwarten Sie bitte keine per- fekten Künstler“, hatte der Leiter des Centre seine Gäste zu Anfang gebeten. Das Unter- fangen der Volksliedergruppe, solistisch und fast ohne Instrumente aufzutreten, war eine mutige Tat. Schie. Statt 19 000 nur noch 14 000 Alleebàume: Parken auf Kaiserring-Gehweg erlaubt Technischer Ausschuß befürwortete verschiedene Vorlagen „Es sind noch keine Aussichten für den Abschluß von Darlehen vorhanden“, berich- tete Bürgermeister Trumpfheller den Mit- gliedern des Technischen Ausschusses wäh- rend der gestrigen Sitzung im Rathaus. Nach derart trüben Zukunftsaspekten tat es gut, von Kostenverringerungen zu hören, die beim Umbau der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straßge und Käfertaler Straße und Lange Rötter- straße noch im Stadium der Planung erzielt wurden. Stadtbaudirektor Borelly trug diese Punkte knapp vor. An diesen zwei Verkehrs- knotenpunkten sollen bekanntlich Verkehrs- signalanlagen aufgestellt werden, die die Umbauten verursachen. Die erste Kreuzung wurde um 17 000 DM (jetzt 93 100 DMW), die zweite um rund 48 000 D-Mark(jetzt 63 200 DMͤ), billiger, da hier die Trafostation nicht verlegt zu werden braucht. Es müssen aber etwa 20 Alleebäume Platanen) entfernt werden. Trumpfheller sagte beschwichtigend in Richtung Garten- baudirektor Bußjäger:„Wir haben um jeden Baum gekämpft!“ Bugjäger replizierte mit der alarmierenden Nachricht, daß von einem Arno Landmann meisterte die neue Orgel: Eine Bereicherung des Kirchenmusiklebens Festkonzert des Kur pfälzischen Kammerorchesters Das Festkonzert anläßlich der Einweihung der Mannheimer Schloßkirche gestalteten das Kurpfälzische Kammerorchester unter der Leitung von Eugen Bodart und Arno Landmann an der neuen Orgel. Viele Besu- cher waren gekommen, um zum erstenmal seit dem Wiederaufbau in diesem Raum konzertante und geistliche Musik zu hören. Gepflegtes, hochentwickeltes Kammerorche- Ssterspiel bot das Kammerorchester mit Wer- ken von Holzbauer, Richter, Abt Vogler, Stamitz und andern alten Meistern. Neben diesen Wiedergaben erweckte die neue Orgel das Interesse der Anwesenden. Die Disposition eines jeden Orgelneubaus ist ein Schöpfungsakt für sich, jede Kirche ver- fügt über andere akustische Verhältnisse. Hinzu kommt als wichtiger Faktor die musi- Kkalisch- stilistische Einstellung des Organi- sten. Arno Landmann hat im Laufe seiner langjährigen Praxis reiche Erfahrungen ge- sammelt. Seine Disposition gründet sich auf die Orgelreform von Albert Schweitzer und ist beeinflußt von seiner fudamentalen klang- lichen Einstellung, die er als Schüler von Reger und Straube erhielt. Da kam von vornherein der Plan einer im Ton strengen Orgel nicht in Betracht. Es wurde jedoch des Guten nicht zuviel getan, und der Hörer wird nicht etwa von einen Wust massiven Klanges erdrückt. Durchsichtigkeit und helle Klarheit des Spiels bleiben gewahrt. Zum Spielen stehen drei Manuale und Pedal mit zusammen 33 klingenden Regi- stern zur Verfügung. Weiße und grüne Knöpfe und Hebel am Spieltisch sind Er- Wohin gehen wir? Dienstag, 3. Juli Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Hochzeitsnacht im Paradies“(Theatergemeinde Nr. 15 000 bis 15 925). Konzerte: Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert. Filme: Planken:„Tausend Melodien“; Alster und Capitol:„Denn sie wissen nicht, was sie tun“; Palast:„Desperados“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr: „Lachen verboten“; Alhambra:„Rosenmontag“; Universum:„Ferien in Tirol“; Kamera:„Kai- serjagd im Salzkammergut“; Kurbel:„Geheim- ring 99“. Sonstiges: Musensaa! 20.00 Uhr:„Triumph der Kleinkunst“; Neuer Meßplatz 15.00, 20.00 Uhr: Vorstellungen Circus Strassburger. rungsvertreter rungenschaften der modernen Technik. Und nun kommen Einrichtungen, um die sich die Experten schon lange streiten: die Walze für dynamische Veränderungen bis zum gewal- tigen Fortissimo(Reger) und die sogenannte Jalousie für difficile Nuancen bis zum hauchzarten Pianissimo. Entscheidend ist, daß diese Möglichkeiten mit Geschmack ge- handhabt werden.— Im Zweiten Teil des Programms kam nach der festlichen Strei- chermusik die neue Orgel zur Geltung. Brahms, Liszt und Reger Fantasie und Fuge BACH) vermittelten einen Eindruck von ihren umfangreichen dynamischen Möglich- keiten. Die neue Orgel stellt eine wesentliche Bereicherung des Kirchenmusiklebens dar. 1 Bestand von 19 000 im Jahr 1937 heute nur noch 14 000 Alleebäume übriggeblieben sind: „Schließlich sind wir ein Gartenbauamt und kein Baumentfernungsamt!“ Zwischen Almenhof und Neckarau wer- den die Lasallestraße, die Naumannstraße, die Dreesbachstraße und Straßen am Senn- teichplatz in einer Gesamtlänge von 800 m und einem Kostenaufwand von 121 100 DM ausgebaut. Alle Punkte wurden vom Tech- nischen Ausschuß gutgeheigßen. Schon bald sollen Autos zwischen Was- serturm und Bismarckstraße auf dem Kai- serring in„stumpfer Schrägrichtung“ auf den Gehwegen parken dürfen, damit die Fahr- bahn dem Verkehr bleibt. Stadtrat Keller (FDP) meinte zwar, das führe bei„Hinter- wäldlern“, die in Mannheim zu Besuch seien, zu Migverständnissen und Strafzetteln, aber sein Einwand wurde überstimmt, da es sich um eine provisorische Lösung bis zum Um- bau des Kaiserrings handelt. Der Rest der öffentlichen Tagesordnung War schnell erledigt. Ein Gelände von 1,155 ha im städtischen Wald beim Pfingstberg wird für die Pfingstbergschule aus dem Bestand ausgeschieden, wie Stadtbaudirektor Urban mitteilte. Oberrechtsrat Dr. Stamm gab eine ebenso ausführliche wie dem Laien schwer begreifliche Definition über die Umlegung im Grüngewann südlich der Speyerer Straße und über das„Straßenkostenbeizugsverfahren“ kür die Talstraße in Feudenheim. Es handelte sich um die Errechnung der Umlegungs- kosten nach Beamten- und Arbeitsstunden, Was Stadtrat Locherer zu der Frage anregte: „Herr Bürgermeister, was ist der Unterschied zwischen Beamten stunden u. Arbeits- stunden?“ Unter allgemeinen Heiterkeitsbezeugun- gen und jovialem Winken von Trumpfneller endete die öffentliche Sitzung. H-e Landsleute des Stadt- und Landkreises Mannheim können an einer Il4tägigen Ur- laubsfahrt in den bayerischen Wald teil- nehmen. Abfahrt ab Mannheim(bis Passau) am 27. Juli mit der Bundesbahn. Näheres und Anmeldungen bei Michael Hackl, Mann- heim-Neckarau, Schulstraße 39. Am Wochenende in Schriesheim: Dienstag, 3. Juli 1956/ Nr. 151 Mannheimer Junggärtner legten einen Soldatenfriedhof neu an Bild: o- Schwerbeschädigtenfahrt nach Oppenheim ADAC-Mitglieder waren Gastgeber für 250 Kriegsversehrte Rund 100 Autos in allen Farben standen wie am Schnürchen hintereinander aufge- reiht auf dem Meßplatz. Aus dem Lautspre- cherwagen ertönten wohlgemeinte Rat- schläge:„Sühigkeiten sind auf Abschnitt I der Verzehrskarte abzuholen“;„Bitte ein- steigen, wir fahren ab!“ Als alle 250 Schwer- Versehrte in den Wagen Platz genommen hatten, fuhr der rote BMW des ersten Vor- sitzenden des Mannheimer Automobilclubs im ADAC, Heinz Verkoyen, durch die In- nenstadt und führte damit die 13. Schwer- beschädigtenfahrt des ADAC an. Jedes Jahr im Sommer freuen sich Hun- derte von Kriegsversehrten auf den Sonntag, an dem sie nach einer herrlichen Fahrt(dies- mal über Grünstadt, Monsheim, Westhofen nach Oppenheim am Rhein) in Wagen von ADñAC-Mitgliedern den Zielort erreichen. Heuer stand die„Landskrone“ in Oppenheim zur Verfügung. Kaum saßen die ersten Ver- sehrten am Tisch, als schon die Suppe ser- viert wurde. Ihr folgte ein opulentes Mittag- essen, zu dem der süffige und„gefährliche“ Oppenheimer Wein getrunken wurde. MAcC-Vorsitzender Verkoyen begrüßte seine Ehrengäste herzlich und nannte die Freude das beste Heilmittel für den kranken Organismus. Der Oppenheimer Bürgermei- ster Dr. Ehlgen, selbst kriegsversehrt, fand einfühlsame Worte für die Versehrten. Er kKkredenzte H. Verkoyen einen Humpen Op- penheimer Wein und übergab das Mikrophon zu weiteren Kurzreden an den Kreisvorsit- zenden des Verbandes der Kriegsbeschädig- ten, H. Mack, und an den Vorsitzenden des Reichsbunds der Kriegsbeschädigten, Schwab. Der VdK stiftete dem MAC- Vorsitzenden ein Bild, der Reichsbund die silberne Ehrennadel. Das bunte Nachmittagsprogramm brachte neben den vorzüglichen Klängen der Kapelle Walter Deck den Humoristen Walter Sohn, den Pfälzer Sänger Kurt Dehn, das vielsei- tige Klimbke-Trio und viel Spaß, bis in den frühen Abendstunden die Wagen der ADAC- Mitglieder ihre Ehrengäste wieder nach Hause zurückbrachten. H-e Musikalischer Nachmittag für ehemalige Schülerinnen Ehemalige Schülermnen und Freunde der lisabethschule waren es, die sich in der neuen sonnendurchfluteten Turnhalle ihrer Alten Schule eingefunden hatten, um das Band der Zusammengehörigkeit enger zu knüpfen. Drei ehemalige Schülerinnen Re- nate Hochgenei(Rezitationen), Ruth Loch- mer(Clevier) und Helene Schmuck(Gesang) Waren es auch, die die anspruchsvolle Pro- 3 Srammigestaltung übernommen hatten. Sie umfaßte Klavier- und Liedkompositionen von Schubert, Schumann, Brahms und Chopin. Im Reigen der Rezitationen standen neben Hermann Claudius und Rudolf Hagelstange so wundervolle Gedichte wie Carosses„Der alte Brunnen“ und Hesses„Stufen“. Unter dem Eindruck dieses gelungenen musikali- schen Nachmittags war der Wunsch allge- mein, daß sich der Kreis der„Ehemaligen“ vergrößern möge und auch jene Kontakt mit ihrer alten Schule finden, die durch Kriegs- ereignisse versprengt sind. Schie Die Schafskälte blieb dem Juni treu Miggünstiger Wetterrückblick auf einen negativen Reèkord „Sie, Herr Nachbar, was ist denn die Schafskälte, von der man so hört?“—„Also, die Schafskälte ist dann, wenn die Schafe geschoren werden und wegen der fehlenden Wolle ins Frieren geraten.“—„Ja, aber, da- zu muß es doch auch draußen im Freien kalt Sein...—„Das ist eben diese Schafskälte.“ —„Herr Nachbar, die Schafskälte ist doch aber nur im ersten Drittel vom Juni und zetzt haben wir schon Ende Juni?“—„Das ist dann Atom wetter“ Solche Dialoge sind zur Zeit in Mode ge- kommen. Wo der Verstand stillsteht und die Logik Haken schlägt, muß das böse Atom für das noch bösere Wetter herhalten. Denn: So kalt, so naß und so unmöglich war das Wetter früher doch nicht. Wirklich nicht? Die Mannheimer Wetterwarte erinnert an den Sommer von 1923, dessen Juni eine mitt- lere Lufttemperatur von 13,2 Grad Celsius maß und damit um genau 4,5 Grad unter dem durchschnittlichen Normalwert lag. Da- gegen ist der Juni 1956 milde zu nennen: Die mittlere Temperatur betrug 15,3 Grad und lag nur(ö) um 2,4 Grad unter dem Nor- malwert. Aber im Ernst, der heurige Juni be- nahm sich restlos daneben. Nur einmal som- merte es, am 4. Juni mit 25,5 Grad über Null(Sommertage zählen erst ab 25 Grad). Schon am 16. Juni rutschte die Quecksilber- säule gen Nullpunkt; 5,6 Grad, am Boden sogar nur 3,6 Grad. Beinahe hätte die Wet terwarte in dieser Nacht Frostwarnung aus- gegeben, wenn sich nicht ein Wolke erbarmt Das große Jahrestreffen der Odenwaldwanderer Odenwaldklub hielt seine 69. Jahreshauptversammlung ab/ Die junggebliebenen Alten dominierten Schriesheim prangte am Wochenende im Festgewand mit wehenden Fahnen und grün- gesäumten, wimpelüberspannten Straßen. Die Ortsgruppen des Odenwaldklubs vom Kraichgau bis zum Main waren zu ihrer 69. Jahreshauptversammlung zusammengekom- men, die, umrahmt von Festlichkeiten, am Sonntagvormittag im Festzelt abgehalten wurde. Der 1. Vorsitzende des Odenwaldklubs, MdB Ludwig Metzger, früher Kultusmini- ster von Hessen, konnte zahlreiche Regie- und Ehrengäste begrüßen. Jugendreferent Regierungsrat Landhäuser bekundete das Interesse des Regierungsprä- sidiums Nordbaden an der Arbeit des Oden- waldklubs; immer mehr finde die Jugend zum alten deutschen Wanderideal zurück, die Zuschũisse für Wanderungen und Fahr- ten seien in den letzten Jahren sehr gestie- gen. Forstmeister Fabricius sprach für die Forstverwaltung und Amtmann Fuchs für die Bundesbahn, die den Odenwaldklub als guten Kunden schätze. Bürgermeister Wil- helm Heger(Schriesheim) hieß im Namen seiner Gemeinde willkommen. Als der Geschäftsführende Vorstand, A. Salomon, die einzelnen Ortsgruppen auf- rief, konnte Mannheim(abgesehen von Schriesheim) mit 1583 Anwesenden die stärkste Beteiligung melden. Wilhelmsfeld, die jüngste und 118. Ortsgruppe, war zum ersten Male vertreten. Insgesamt waren 3300 erwachsene Mitglieder anwesend. Zum Ehrenmitglied des Gesamtklubs wurde Oberamtsrichter a. D. Hans Otto Becker, Mannheim-Feudenheim, ernannt, der sich um den offiziellen Oden waldführer und überhaupt um die Heimatforschung sehr ver- dient gemacht hat. Abzeichen für 60jährige Mitgliedschaft erhielten die Wanderkame- raden Peter Ross, Beedenkirchen, und Georg Pfeifer, Schriesheim. Von den 10 Abzeichen für 50jährige Mitgliedschaft fielen zwei an die Ortsgruppe Mannheim, für Johann Her- big(Helligkreuzsteinach) und Ludwig Voi- sin. Mit einem goldenen Ehrenzeichen(für treue Klubarbeit) wurde Eugen Greve, Schriesheim, ausgezeichnet, mit einem Ehren- zeichen in Silber innerhalb des Wegebezeich- nungsausschusses der Mannheimer Heinrich Schwöbel, sowie in der Ortsgruppe Mann- heim Hermann Betzler, Fritz Safferling und Georg Spatz. Als Ort der 70. Hauptversammlung und zugleich der 75jährigen Geburtstagsfeier wurde Erbach, der Gründungsort des Oden- Waldklubs, einstimmig gewählt(30. Juni 1957). Der Vorschlag des Vorsitzenden, vom nächsten Jahr ab die festliche Hauptver- sammlung und die geschäftlichen Bespre- chungen örtlich und zeitlich zu trennen, wurde angenommen. Punkt 14 Uhr startete mit 3800 Teilneh- mern der Festzug, eingeteilt nach Bezirken und Ortsgruppen. Die Ladenburger hatten sich die Mannheimer Freilichtbühnen-Römer ausgeliehen, die huldvoll ihre staunenden Untertanen grüßten und straßenlangen Bei- fall erhielten. Daß Wandern jugendfrisch und fröhlich erhält, dafür war das große Aufgebot der Odenwaldwanderer eine über- zeugende Demonstration. In der Wander- kleidung der zwanziger Jahre schritten die getreuen Veteranen der einzelnen Ortsgrup- pen tüchtig fürbaß, und mochten auch ihre Rücken zuweilen gebeugt sein, die Wander- stöcke waren gerade geblieben.„Die können All noch gut laufen, die Mannemer“, hörten wir neben uns sagen. Etwa 500 Kinder und Jugendliche nahmen am Festzug teil, in Musik- und Trachten- und eigenen Jugend- gruppen. Zahlreich waren auch die wandern- den Frauen in lustigen Dirndlkleidern; be- stimmend für den Eindruck aber blieben doch die junggebliebenen Alten. Die Sorge um den Nachwuchs, für den innerhalb der Wandervereine straffere Formen der Ge- meinsamkeit gefunden werden müssen, war augenfällig. ak — hn U ˙²¾ͤñ. ˙ ˙·˙*˙¾⏑?²————— ˖C—² g mm und die Temperatur vorm Nullpunkt be- Wahrt hätte. ö Obwohl es im Juni an 25 Tagen nieselte oder gog, maß die Wetterwarte nur 78,3 Liter pro Quadratmeter Regen; die Tage vom 8. bis 10. Juni behielten sich den Löwenanteil an Niederschlag mit 46,7 Litern vor. 21 trüben Tagen stand nicht ein ein- ziger heiterer gegenüber. Die Lurtfeuchtig- keit hielt sich bei 75 Prozent, die Bewölkung sogar bei 84 Prozent im Durchschnitt. Die Sonne schien 112,4 Stunden lang, das sind nur 3,8 Stunden pro Tag. 1 Wie dieses katastrophale Wetter ent- stehen konnte, weist der Meteorologe un- bestechlich nach: Bis 6. Juni gab es keine Klagen, aber am 7. Juni(Beginn der Schafs- kälte noch vor dem offiziellen Termin) schob sich ein örtlich auf unser Gebiet begrenzter Kaltluftstreifen herein, und Mannheim lag mit anderen Städten in der nicht weichen wollenden Tiefdruckrinne. Da es auch am Siebenschläfertag regnete, muß tatsächlich (nach einwandfreier Statistik) mit dreiein- halb Wochen Regen(nicht sieben Wochen, wie der Volksmund behauptet) gerechnet werden. Letztes Tombola-Los gestern nachmittag verkauft Gestern nachmittag wurden auf dem Pa- radeplatz die letzten Tombola-Lose verkauft. Kein gebratener Ochse war mehr nötig, um ö die Käufer anzulocken. So konnten auch die letzten Prämiengewinne ausgelost werden. Die Drei- Zimmer-Wohnung fiel auf die Num- mer 1 092 421(Ersatznummer 1 095 506). Der Lloyd- Personenwagen 600 fiel auf die Num- mer 1 152 353 Ers atznummer 1 096 520). O- H-e e. Nr. Aus Fahr trotz Fahl Ame und Stra Fahl dat, dat, verle Aute Stra Hote nen Oest ter 1 Wwure Aest abge erset Spur auf geld schei Täten brud Walc Barg men Baus Neub Kran Scha Ir scher Z Wise beka und Wurd ten 1 er m den und auf. Wußt gefäl Pärce von ist ir leger auf und kom eben CCC S 290er en eee 15 Nr. 151 eim Nr. 151/ Dienstag, 3. Juli 1956 MANNHEIM Seite 5 Aus dem Polizeibericht: Nächtliche TIodesfahrt PRE W gegen Straßenbahn Auf der Waldhofstraße versuchte der Fahrer eines amerikanischen Kraftwagens trotz Gegenverkehrs ein vor ihm fahrendes Fahrzeug zu überholen. Dabei geriet der Amerikaner auf die linke Fahrbahnseite und stieg mit einem entgegenkommenden Straßenbahnzug der Linie 25 zusammen. Der Fahrer des Wagens, ein amerikanischer Sol- dat, war auf der Stelle tot. Ein zweiter Sol- dat, der mit im Wagen saß, wurde so schwer verletzt, daß er wenig später auch starb. Das Auto wurde vollständig zertrümmert, der Straßenbahnwagen schwer beschädigt. Fahnen niedergeholt Von zehn Nationalfahnen, die an einem Hotel gehißt waren, verschwanden die Fah- nen der USA, von England, Belgien und Oesterreich. Die Kriminalpolizei hat die Tä- ter noch nicht ermittelt. Baumfrevler Auf der Zufahrtstraße zur Rennwiese wurden während der Nacht die Kronen und Aeste von fünf jungen Kastanienbäumen abgerissen. Die Bäume müssen durch neue ersetzt werden. Von den Frevlern fehlt jede Spur. Mit indianischem Gleichmut w eοοο uj,d um das Leben iS SeL,' blicken die Hũupt- linge traumverloren in die Ferne. Ihre Gedanken wei- len bei dem großen Manitou, und die Shielèe der jungen Krieger Rinnen sie nicht melir erregen. Dem Voll auf den Neckarwiesen— allem der jugend— machte hingegen das Treſ- fen der Indianer von Mann- heim, Freiburg und Karlo— ruhe viel Spaß. Bild: Steiger Vor Großes Palaver am Neckarufer „Kongreß“ indianischer Stämme mit Friedenspfeife und Colt-Duell Dumpfer Trommeln dumpfer Klang lag über den Neckarwiesen. Ochsenhäute bläh- ten sich zwischen Tibis(Zelten) am Neckar- ufer und durch fünf sorgsam geschichtete Holzkloben zog bläulicher Rauch. Ein Trap- per lag auf dem Bauch— nicht auf dem Kriegspfad— und blies das Feuer an. Schön schauten sie aus, die Dakotas aus Karlsruhe, die Präriefreunde aus Pirmasens und aus Köln, die Wildwestler aus Freiburg und die Ogalalas aus Mannem. Müde saßen die Squas vor den Zelten, während das indiani- sche Gefleder der tapferen Krieger gegen den grauen Himmel leuchtete. Einsam stand Graue Wolke im weiten Rund und spähte gen Westen— ein Standbild indianischen Gleichmuts. Flehte er zum großen Manitou? Die Technik des weißen Mannes hat ver- sagt: Dreißig Minuten nach Beginn der Ver- anstaltung stellte man fest, daß das Mikro- phonkabel defekt war. Aber die Mannemer warteten geduldig— und ihre Geduld wurde belohnt.„Freunde des roten Mannes“, rief Chief„Gray Cloud“ ins Mikrophon,„seid uns nicht böse für die Verzögerung, aber jetzt Mit hohen Einsätzen gespielt und verspielt gehts los und wir wissen, daß ihf ein Herz kür den roten Mann habt.“ Graue Wolke sagte dann noch viel über die Indianer und das weite Herz von Captain Mattingly und die Würde von unserm Bundesehrenindianer Dr. Konrad Adenauer und über die tapfere Squaw vom ältesten Chief, die gerade jetzt fünfzig Jahre alt wurde. Howgh. Die Man- nemer bewunderten das farbenprächtige Bild, das sich ihnen auf dem drahtumzäunten Reservat zwischen Erbert- und Kurpfalz- brücke bot, und bestaunten indianische Tänze, Cowboy-Songs und Colt-Duelle, wo- bei an Zündplättchen nicht gespart wurde. Schie Schwab. 1 5 2. 10 Fin bruch n Der wichtigste Hehler der Frankfurter Jägerbande erhielt vier Jahre Zuchthaus ennadel. Bei einem Einbruch in eine Gastwirtschaft„Nix davon is' wahr“, sagte Isak Wayn- nach Brasilien. Aber auch dort war es ihm Jahre Polizeiaufsicht sind zulässig. Ein Jahr brachte auf dem Waldhof wurden Waren und Bar- berg, 35, immer, wenn der Vorsitzende der zu heiß. Wieder kehrte er nach Frankfurt zu- Untersuchungshaft wurde angerechnet. Der Kapelle geld im Wert von 150 Mark gestohlen. Wahr- Strafkammer, Landgerichtsdirektor Dr. Wein- rück, wo er im Schwarzmarktviertel um den Schuldgehalt der Tat sei so groß, sagte Land- r Sohn, scheinlich handelt es sich um den gleichen reich, auf unangenehme Dinge zu sprechen Bahnhof eine Menge zwielichtige Leute gerichtsdirektor Weinreich in der Urteilsbe- vielsei- Täter, der erst vor kurzem bei einem Ein- kam. Aber diese Versicherung schien wenig kannte. gründung, daß dem Hehler Isak— trotz des s in den bruch in eine andere Gastwirtschaft auf dem glaubwürdig, denn schon einmal hatte Isak Eine geregelte Arbeit suchte er sich nicht. erlittenen harten Schicksals, an dem wir alle ADAC- Waldhof Tabakwaren, Wurst, Wein und vor einem Frankfurter Gericht gesagt:„Sie Er kaufte und verkaufte US-Dollars, er han- mitschuldig sind— keine mildernden Um- r nach Bargeld im Wert 90 00 Mark mitgenom- können mir abschneiden den Kopf und legen delte mit Uhren- und Bars und Spielclubs stände zuerkannt werden könnten. Werte H-e Men hat. vor die Füß', wenn das nicht wahr ist, was waren seine Geschäftslokale. In diesen Loka- von mindestens 150 00 Mark seien durch tag 1 3 5 ich 8 Es war nicht wahr. Heute gibt Isak len wußte jeder vom anderen so ungefähr, 5. 5 Sei 5..— om Neubau abgestürz es selbst zu. Was er war: Ein Einbrecher, ein Falschspie- kein Anstifter, aber ein Anreißer für Einbre- Auf de neina U j jqahri Der drahtige kleine Isak, der imm eit ler oder ein Hehler. Die Hehler haben eine cher gewesen. Als haltloser, triebhafter Spie- 5 8 arbeiter 5 N 5 ist, einen 5 auf das 8. Schlüsselstellung. Der Einbrecher kann mit ler habe er nicht nur in Spiellokalen, sondern Abschied nahm Bundesbahn-Oberrat Bruno ade der Neubau. Er blieb schwerverletzt liegen. Im loszulassen, war einer der Haupthehler der der wertvollsten Beute nichts anfangen, wenn in seinem ganzen Leben mit hohen Einsätzen gHallert von seinem Dienst. Seit in der d i 55 lien 3 Peter ger n deen nicht einen sicheren Abnehmer findet. gespielt. Jetzt habe er verspielt und müsse 1912 war die Eisenbalin sein Lebensinſialt ge- le ihrer be e l SSetährlicher er n r ee Renten- Nachdem Isak eine Zeitlang für ein Ein- die Quittung dafür annehmen. Isak nahm die wesen. In den Nachigriegsjahiren hat er sich als um das 5 zahlstelle war, mit einer Beute von 80 000 brecherpaar gehehlt hatte, kam er im Spiel- Quittung an. Das Urteil wurde um 16.15 Uhr Leiter des Bundesbahnuerkehirsamtes Mannheim nger 2u Roh zusammengeschlagen Mark. Aber Während der Zeit, in der dieses lokal mit den„Jägern“ in Kontakt. rechtskräftig. Mac besonders verdient gemaciit. 5 In der Nacht kam es auf der Straße zwi-„Ding gedreht“ wurde, saß Isak im Gefäng- 15 55 55 55 (Gesang) schen K 2 und K 3 zu einem Wortwechsel nis. Er kannte die Jägerbande schon früher, me ven Alete fee tberate danone ron 8 2 2 8 i A2wischen einem dem Namen nach noch un- als sie sich noch mit„kleineren“ Einbrüchen ihnen ein. Dabei drückte er den Preis gewal⸗ 1 bekannten Mann, einem 26jährigen Maden abgab. Er war der Abnehmer für ihr Piebes- 5 8 8 1 die 1 Lieder und 1ä nze der russischen Heimat nen von und einem 29jährigen Angestellten. Dabei Sut und er verschacherte es weiter an inter- 1285 475 i 3.. 5 Ural-Kosakenchor beeindruckte seine Zuhörer im Universum Chopin. wurde der Unbekannte von dem Angestell- nationale Großhehler, die es ins Ausland ab- 5 1 5 2 n neben ten mit den Fäusten niedergeschlagen. Als 1 5 e Fast unverändert wie vor dreißig Jahren Das Programm begann mit ernsten litur- 8 1* 2 1 wahrscheinlich IS 1 ie 8 5 1 1 f 5 8 18 8 F 3 am Bo Sefahrliche Fahrwasser Zonen, Die hätte lasen in ihrem Wert ab und sagte, welche 1. Bild des Chores 8„ gischen 5 der russisch- orthodoxen 11 S, kalzte inn das Mädchen am Kopf er seine Handelstalente entdeckt, wenn ihn Stücke am besten„gehen“. Einmal— als die singen die Exilrussen die sehnsüchigen Lie- Kirche, in denen der Chor mit seinem be- 1 5. e auf den Steinboden nicht die Wogen des Krieges von 1 5 kestge- Jägerbande nach neuen Jagdgründen Aus- der ihrer Heimat. Was man allerdings jetzt kannten, fast unhörbaren Pianissimo beein- naligen gefshrliche Verletzungen festgestellt 8 Weggespült hätten. Er war Mechaniker in einem Schaufenster in Wuppertal sagte er: selben schwermütigen Weisen, sondern weisen, deren Temperament und Leiden takt mit Pärchen wurde festgenomme„55 Seldlovice und bis zum Ausbruch des Krieges 5 ae 1. 1 ihr 8525 Kampflieder mit hämmerndem Marschryth- schaft auch ohne Verständnis des Textes Kriegs- 8 Filmvorführer. 20 oder 22 Jahre war er da- 8 15 5 r euer Leben lans nicht mus. Was aber trotzdem nie vergehen wird, wahrnehmbar wurden. Selten fügen sich die Schie Zwei Verkehrsopfer mals es läßt sich nicht mehr genau feststel- Eines Tages brach der Krug auf dem Weg sind die echten Melodien des Volkes. Und Begriffe Musik Landschaft- Menschen wie Der am 20. Juni auf der Diffenéstraße von einem Pkw eangefahrene Mopedfahrer ist im Krankenhaus seinen Verletzungen er- legen.-Ein Motorradfahrer, der am 27. Juni auf den Straßenbahnschienen ausgerutscht len. Dann wurde er von den Nazis in ein Ar- beitslager verschleppt. Wachmänner schlu- gen seinen Vater und seine Schwester tot. Isak flüchtete zu den Russen und kam vom Regen in die Traufe, in Arbeitslager bei Ar- changelsk und in Mittelasien. 1946 brachte zum Brunnen: Isak wurde mit Hehlergut er- wischt. Getreu der Absprache unter den Ga- noven behauptete er, er selbst sei der Dieb und ließ sich dafür aburteilen. Die mitange- klagten Jägerleute Wurden freigesprochen. Sie landeten als letzten Schlag den Postraub an diesen ist Rußland ja so beneidenswert reich wie an Naturstimmen. Wenn im Universum am Samstag nicht Alle Plätze besetzt waren, lag das wohl an der späten Stunde der Veranstaltung. Das hier zu einer solchen Gemeinsamkeit Zu- sammen. Andrej Scholuch, der 1942 den Chor gründete, gibt immer noch mit knappen Ge- bärden seine Anweisungen, die die ausge- zeichneten Stimmen zu glanzvoller Wirkung nkt be- und gegen das Vorderrad eines entgegen- ihn die UNRRA nach Deutschland. Bald wan- e 0 beeinträchtigte jedoch in keiner Weise die.. 5 kommenden Lastzuges gefallen War, ist derte er nach Israel aus, kaufte sich einen und wurden„solid“. Bis dann doch die volle 113 5 i bringen. Braucht kaum hinzugefügt zu wer- 1 8 N 8 5 Wahrheit an den Tag k Qualität des Gesanges. Ungünstig für einen i 5 a ebenfalls gestorben. Lastwagen und hätte sich dort eine Existenz Warheit am den Tag Kam. 5 55 jeder ein Auftritt auf den, dal die Zuhörer von Gesang und Tanz nieselte— aufbauen können. Aber angeblich vertrug er Die Strafkammer verurteilte Isak zu vier 8 5 u un gepackt wurden, beigeistert applaudierten nur 78,3 5. das Klima nicht. Er gab ein neues Zwischen- Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bür- einer Bühne mit viel Vorhängen, die ein und ohne Zugabe nicht nach Hause gingen. 8 3 Weitere Lokalnachrichten S. 7 spiel in der Bundesrepublik und fuhr dann gerlichen Ehrenrechte auf vier Jahre. Fünf gut Teil des Klanges wegnehmen. 1. ic en 5 7 Litern ein ein-—. 0 2 20 2 euchtig- 1 5 Wir alle sind Hundertjährige! 1 N 2221272 Oder könnten es wenigstens werden. Der 1 e gar N schnell 5 5 5 547. 5 male Alterstod liegt bei 110 Jahren, wie die kann, wie es notwendig Wäre. Die Elastizita e* Hagenemplindliche Wissenschaftler feststellen. Wir können durchaus der Adern wird vermindert, VVV f ein hohes Alter erreichen, nur— wir müssen und Herzbeschwerden treten auf. Hier heißt es er ent- ö und ſflagenleidende unser Leben vernünftig einrichten. Arbeiten— vor allem Indrovisal nehmen! Regelmäßig In- oge un- können essen und verdauen wie Gesundel natürlich, aber dazwischen die notwendigen drovisal. Das tut gut! Das kräftigt Herz und es keine NERYVOGASTROL beseitigt denk seiner besonderen Ruhepausen. Und der Stoffwechsel muß in Ord- Nerven, macht Klaren Kopf und 1 Schafs- Zusemmensefzung aus pflanzlichen und chemischen nung sein. Daß heute schon der 40jährige von Blutdruck. Also täglich Indrovisal. Das 5 1 n) schob 8 Wirkstoffen die Schmerzen und heilt zugleich Alters- und Verbrauchserscheinunsen bedront 100 Fabletten kosten nur ag wür n enges Srenzter 3 8 ist, liegt daran, daß bei dem heutigen Lebens- Apotheken(Hersteller Renova, Laborat. f. Me. eim lag Söurebindend, krampflösencs tempo der Körper die Ermüdungs- und Ver- dizin, Berlin). Indrovisal ft und schleimhaufschützendl. 5 5 2 0 5 7 22 9 2 J 5 Frau oder Fräulein in kl. Haushalt 8 Gewissen PORTIER Guter Akkordeonspieler bei gut. Bezahlg. gesucht. Arbeits- 8* 1„ für ei führte Ge-] zeit v. 8 bis 15 Uhr, sonntags frei. 60 Jebſ. D 1.95. 120 Tabl. DM 3.45 ven, 0 ce dd, Un id aer e er Gur für Bühne) ge. Angeb. unt. Nr. P 68115. d. 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In den Großbrevieren, dem Schön- mitkc uneingeschränkte Jagdrechte ausübten, nicht Tieren im Jahr 1939 geschossen werden buch und dem Schwarzwald durfte nur die Setzt sehr genau genommen. Die Folgen einer oft konnten. Die Klagen der Land- und Forst- französische Prominenz jagen, die jedoch von für S. Planlosen Abknallerei waren„trostlose jagd- wirtschaft über Rehwildschäden hält das diesem Privileg wenig Gebrauch machte. mit d liche Verhältnisse“, wie die Abteilung Jagd Jagdamt für unberechtigt, da selbst im reh- Hasen wurden 1939 rund 142 000, im letz- zweig beim Regierungspräsidium Nordwürttem- reichsten Gebiet des Landes, in Nordwürt- ten Jahr dagegen nur noch etwa 68 500 erlegt. Unr berg in einem Rückblick schreibt. Das Reh- temberg, je Hektar Jagdfläche nur 1,32 Pfen- Das Jagdamt macht für den starken Rück- ander Wild, von dem es früher in Südwestdeutsch- nig Rehwildschaden entstehe. gang der Hasenbestände die Motorisierung Späte land eine besonders groge Zahl gab, wurde Die Rothirsche, die im Schwarzwald, dem der Landwirtschaft(viele Tiere werden von Kran um mehr als die Hälfte dezimiert und in Schönbuch zwischen Stuttgart und Tübingen Feldmaschinen überwalzt), die Verwendung Wick! manchen Gegenden fast völlig ausgerottet. und im Odenwald vorkommen, haben sich von Gift bei der Schädlingsbekämpfung und und 2 Das Schwarzwild dagegen, das aus Frank- gut gehalten. Die ungefähr gleichen Abschuß die Beseitigung von Hecken, Rainen, Ufer- ebens reich über den Rhein bei uns eingedrungen ziffern des letzten Jahres von 1007 Hirschen holz und Ufergestrüpp verantwortlich. den War, konnte sich schrankenlos ausbreiten und Scl zu 3 grogen Gefahr für die Landwirt- Kinde schaft werden Offenbar scheuten die alliier- 1 1 + 8 Ted ger ade u ce wen ie nen: Wieder ein Selbstmordversuch Dr. Müllers 8 autre anz ungefährlich und obendrein(auf die 8 8 5 1 5 ab einjagd 3 nachts gehen) un- Die Verhandlung wird in Abwesenheit des Angeklagten fortgesetzt Schildbürgerstreich 85 3 J 15 8 3 1e 8 Seitdem aber die deutschen Jüter Kaiserslautern. Der unter der Anklage Hausfrau Emifie Friedlein aus Offenbach bei leistete sich der Architekt kom Wehre haben dürfen und in ihren 4 8 8. a1 1 n e e F Forsten nach dem Rechten sehen konnten, des Gattenmordes stehende Zahnarzt Pr. Landau, der Mordversuch an ihrem Ehemann ee e ten haben sich die Jagdverhältnisse grundlegend Müller hat am Montasmorgen zehn Minuten zur Last gelegt wird. Frau Friedlein, deren des F 8 9 1 ann heute wieder von einer 225 einen neuen Selbst- Ene mit ihrem um 18 Jahre älteren Mann seit e 6 8 8 ne Normalisierung der Wildbestände sprechen. b 85 8 Zelle unternommen. längerer Zeit völlig zerrüttet war, soll die- RU 8 ie für 9.30 Uhr angesetzte Verhandlung 5 5 3 8 konen. Aut Anhieb konnte man der Wildschwein- mußte wegen des neuen Selbstmordversuchs sem am 26. Juni 1955 eine Dosis eines giftigen Keystone- Bild— Plage freilich nicht Herr werden, da nach des Angeklagten vorläufig ausgesetzt werden. Pflanzenischutzmittels ins Bier geschüttet Wiedererlangung der Jagdfreiheit die Jagd- Wie bekannt wurde, konnte Dr. Müller nur haben. Ihr Mann trank zwar von dem Bier, Waffen- und Munitions-Produktion einige deshalb erneut einen Selbstmordversuch bemerkte aber sofort den bitteren Geschmack Zeit zum Anlaufen brauchte und zunächst unternehmen, weil seiner Beschwerde gegen und begab sich ins Krankenhaus in ärztliche nur die Gewehre zur Verfügung standen, die die Aufhebung der Einzelhaft vor vier Wo- Behandlung. Er konnte durch Gegengifte am einzelne Jäger 1945 eingegraben hatten chen stattgegeben worden war. Um einem er- Leben erhalten werden. Trotzdem konnten die deutschen Jäger in neuten Selbstmordversuch vorzubeugen war 8 8 3 ee— 55 Müller damals in Gemeinschaftshaft unter- BII NA Jahr 1983 und im darauffolgenden gebracht worden. Gegen diese Anordnung + r ee l kiel Sende i, Professoren über Atombombenversuche K NAdxl 1 Vergleich mit der Abschußzahl des Jahres Der Vorsitzende des Schwurgerichts, y; 8. 5 a RHEINLAND-PFALZ men 1989 von nur 312 Wildschweinen zeigt, wie Oberlandesgerichtsrat Hans Müller, gab be- Wissenschaftler fordern die sofortige Einstellung der Versuchsexplosionen 1 75 überaus stark sich das Schwarzwild in Baden- kannt, daß die Verhandlung auch in Ab-. 3 5. a 5 Neuer Autobahn- Anschluß 9 3 05 Württemberg ausgebreitet hatte. Die Reh- wesenheit des Angeklagten fortgesetzt wird. Mainz. Wesen der ständig zunehmenden Kühe dieses radioaktiv verseuchte Gras ge- Eudres 80 ein haft knäbestände die nach dem schweren Ader Alle Umstande sprachen dafür, daß Pr. Mül- Radioaktivität der Luft und der Nieder- fiesen und Kinder wären mit Mlich in Be. l cenduigs. 2 55 2295 1 2 5 laß der unmittelbaren Nachkriegszeit von den ler den neuen Selbstmordversuch unternahm, schläge hat der Mainzer Universitätsprofes- rührung gekommen, deren Radioaktivität Ru n. 8„ In um eine Unterbrechung des Verfahrens zu sor Pr. Karl Bechert erneut die Einstellung ee an der für kleine. Alien 3 5 n 82 erzwingen. Angesichts der kurzen Zeitspanne, aller Atomwaffenversuche und eine inter-))JJJVFFCCVVVVTVVVCCCCGVTC0TCCCC vorgesehenen n der geplanten Um- 5 UMs cHAU IN die dem Angeklagten zur Verfügung stand, nationale Vereinbarung der Großmächte ge- In Mainz ist in den letzten Wochen bei gehungsstraße Nord-Süd, mündet nördlich 0 seien auch Zweifel aufgekommen, ob dieser fordert. Professor Bechert wies darauf hin, regelmäßigen Messungen eine Radioaktivität Oppau beim Stadtteil Edigheim in die Auto- be BAD EN-WURTTEM BERG Versuch wirklich ernst gemeint gewesen sei. daß 1954 in den Monaten März bis Juni in der Luft von 0,0003 Röntgen pro Stunde Bahn, Sie Kostete I. Millionen Mark und ist zeigt 1 5 f 0 21 i 1 8 i Jahr fertiggestell a Schlagfertiger Portier übereinstimmend erklärt, daß die mit einer Räukis mehr als doppelt 50 groß war wie die tzudige Koutralie gorsdefllel int dag eins den de en e e Mee— 5 Karlsruhe. Mit vorgehaltenem Trommel Rasierklinge beigebrachten Schnitte am lin- Menge, die im Trinkwasser noch für unge- ständige Kontrolle erforderlich ist. 3 r revolver unternahm ein etwa 30 bis 35 Jahre ken und rechten Arm nicht lebensgefährlich n sehalten wird. Während des letzten Der Münchner Professor Dr. Gerlach veb P lückt 9 5 seien. inters seien in Süddeutschland, ebenfalls erklärt 18. eber 200 Personen verunglüc. alter Mann in einem großen Karlsruher Hotel g Nisderschlge mit iner zn der Gefahren d e eutscnen 8e g f de sind ter Se N 1 Wegen Mordversuches vor Gericht b 8! sellschaft für Chronometrie in Freudenstadt, Mainz. Am vergangenen Wochenende sin der H einen Raubversuch. Er forderte den Portier grenze liegenden Radioaktivität registriert ö in Rheinland/ Pfalz bei 240 Straßenverkehrs- franer mit den Worten„Komm, Geld heraus“ zur Landau. Vor dem Schwurgericht in Lan- worden. Wären diese Niederschläge später schon bei den zal ebenversuchen. unfällen 204 Personen verunglückt. Davon 85 Herausgabe der Kasse auf. Der Portier ließ dau begann der Prozeſ gegen die 35 Jahre alte und dann auf Gras gefallen, so hätten die die Gefahr, daß die Strahlungen Mutationen urden fünf Personen SS. sich jedoch nicht bluffen und versetzte dem 5 mit sich bringen, die sich nicht mehr zu- schwer und leicht verletzt. Die meisten Un- Unbekannten einen Faustschlag ins Gesicht. b 55„ 0 der 8 kalle gab es mit oe in der rale und mit hr in Die 1 i rgriff daraufhin die 17 1 d mit den Niederschlägen über die ganze Erde Regierungsbezirk Koblenz. Als Unfall- Beispi 8 olglose Dieb erg 2 Freiheit er Lehre und Forschung„ werde, sei noch Monate nach den uon Men kreien 1 49.„ 2 5 0 N. cke 8 Alle er- Aus dem Zug gestürzt TH Hannover ernannte zu ihrem 125. Jubiläum zwölf Ehrendoktoren N r e Böbte Gesche melee, ie 46 Fällen Verstöße 3 ier. späten Abend entdeckte a 5 weit entfernt seien, so werde di r Segen die Vorfahrtsbestimmungen und in 40 bhtsp. r 85 der Renta ere Hannover. Der Senat der Technischen Kuhlemann, gab bekannt, daß die Hochschul- doch mit jedem vi 5 8 85 185. Fällen falsches Ueberholen festgestellt. An sehen in der Nähe von Appenweier einen gräßlich Hochschule Hannover ehrte in einer Feier gemeinschaft der TH als Jubiläumsspende 5 rößer ae ee 41 21 den Unfällen waren 362 Fahrzeuge, darunter an di verstümmelten Körper auf den Schienen. zum 125jährigen Bestehen der Schule 24 einen Betrag von insgesamt 1,45 Millionen 7 1 9 8 5.* 39 Fahrzeuge der alliierten Streitkräfte, und Werk. Der Tote wurde als ein 26jähriger Eisen- deutsche und ausländische Wissenschaftler Mark übergeben wird. Zu dieser Gesamt- 8 V 1 plosionen, da eit von Ausländern beteiligt. 3 bahnarbeiter aus Rückreise von einem Besuch Familie zu seiner Arbeitsstelle in der Gegend von Konstanz. Man vermutet, dem Zug gestürzt und überfahren worden ist. Us-Soldat überfiel Elfjährige Ulm. In Ulm wurde ein 11jähriges Mäd- chen von einem 20jährigen farbigen US-Sol- daten vergewaltigt und mißhandelt, wie die Polizei mitteilte. Die amerikanischen Solda- ten der Standortkommandantur sammelten 5000 Dollar, die den Eltern des Kindes über- geben werden sollen. Jüdisches Kinderheim eröffnet Schönau. Das erste jüdische Kinderheim in der Bundesrepublik ist bei Schönau im Südschwarzwald feierlich eröffnet worden. Der Bau des Heimes wurde durch Spenden deutscher und ausländischer Organisationen ermöglicht. In dem mehrstöckigen Gebäude Garmisch- Partenkirchen identifiziert. Nach den bisherigen Feststel- lungen befand sich der junge Mann auf der Verleihung der durch die bei seiner zwölf Wissenschaft daß er aus ren ernannt wurde ihren Höhepunkt. bezeichnete es der Schönfeld, als die den Aufgaben der werde. für gefährlich. vor allen Lenkung sowie Förderer der TH Hannover durch die Ernennung zu Ehrensenatoren oder Ehrenbürgern der Hochschule. Unter Mit einem Festakt vor rund 1000 Ehren- gästen aus allen Teilen Deutschlands und aus dem Ausland erreichten die Feiern Lehrkörpers, ständig darüber zu wachen, daß die Ausbildung an der Hochschule stets Die Verlängerung der Studienzeit hielt Prof. Schönfeld aus sozialen Gründen für nicht vertretbar und eine Spezialisierung Ministerpräsident Heinrich Hellwege, der am Vortag zum Ehrensenator der TH er- nannt worden war, unterstrich die Notwen- digkeit, die Freiheit der Lehre und Forschung Der niedersächsische Kultusminister Richard Ehrendoktorwürde oder einer lern, die zu Ehrendokto- n, sind sieben Ausländer. In seiner Festansprache Rektor der TH, Prof. Dr. wichtigste Aufgabe des Zukunft wirklich gerecht smaßgnahmen zu wahren. spende gehören der Betrag zur Anschaffung elektronischen Rechenanlage, werte für die Einrichtung der Institute und Geldspenden. Stuttgart. Der belgische Dominikanerpater Pire, der Gründer des Unterstützungswerks „Hilfe für heimatlose Ausländer“, besucht zur Zeit die Bundesrepublik, um deutsche Patenfamilien für DP's zu ermitteln.„Da wir die deutschen sozialen Schwierigkeiten ken- nen, wünschen wir lediglich 200 Patenschaf- ten“, erklärte Pater Pire in Stuttgart, bis jetzt seien ihm 50 deutsche Patenfamilien namhaft gemacht worden. Pater Pire, der zu einem Erfahrungsaustausch mit Wohlfahrts- Pflegern, Lagerleitern und Geistlichen aller Konfessionen nach Stuttgart gekommen war, bat außerdem um finanzielle Unterstützung für den Bau eines zweiten„Europadorfes“ diese keinerlei Forschungszwecken dienten. Die Menschheit müsse sich dessen bewußt sein, daß radioaktive Strahlungen unser aller Leben vernichten könnten. Zweihundert Paten für Heimatlose gesucht Pater Pire bereist die Bundesrepublik/ Weiteres Europa-Dorf geplant und überkonfessionelle Vereinigung mit dem Ziel, die entwurzelten heimatlosen Auslän- der in ein normales Leben zurückzuführen. Es hat bis jetzt 13 000 Patenschaften vermit- telt. Der Vereinigung stehen vier Altersheime in Belgien und ein„EBuropa-Dorf“ in Aachen zur Verfügung. Ein drittes Dorf soll in Bayern errichtet werden. In einer großangelegten Aufklärungs- aktion bemüht sich die Vereinigung außer- dem, die Vorurteile gegenüber den Heimat- losen in deren Gastländern zu überwinden. In Deutschland unterstützt ein selbständiger Verein gleichen Namens diese Bestrebungen. Bergungsarbeiten in altem Bunker Homburg. Gesprächsthema Nummer eins unter der Bevölkerung der Stadt Homburg sind zur Zeit die Ausgrabungen eines Stol- lens der Hohenburg. Die Stadträte haben Ge- wißzheit darüber verlangt, ob in dem Stollen, der im Kriege als Luftschutzbunker diente, noch Leichen von Homburger Bürgern und Soldaten der ehemaligen deutschen Wehr- macht liegen. Der Stollen, in dem sich zahl- reiche Einwohner der Stadt sowie Volks- sturmmänner befanden, hatte am 14. März 1945 einen Bombenvolltreffer erhalten. Die Bergungsarbeiten waren 1952 eingestellt worden. Für die neuangelaufenen Bergungs- arbeiten, die bisher ergebnislos blieben, hat der Homburger Stadtrat einen Betrag von einer Million Mark bereitgestellt. Flottenparade auf dem Rhein Wiesbaden- Schierstein. In einer großen Parade vor Konteradmiral Walter G. Schind- ler, dem Kommandeur der Us-Marine- streitkräfte in Deutschland, führte die ame- rikanische Rheinflottille auf dem Rhein bei mit seinen modernen und geschmackvoll ein- Bei 55 1 für DP-Familien, das im September Zu den Ehrenmitgliedern gehören unter an- Erbach zum ersten Male ihre sämtlichen 0 gerichteten Räumen köntien für jeweils sechs C 5 55 85 8 e Bregenz errichtet werden soll. 5 5 deren Bischof D. Otto Dibelius, Bundestags- Schiffseinheiten vor. Rund 50 Schiffe fuh- 0 Wochen 100 jüdische Kinder aus der Bundes- 1 8 In Europa befinden sich zur Zeit noch eine präsident Dr. Eugen Gerstenmaier, Bundes- ren in etwa sechs Kilometer langer Kiel-. republik und der Sowjetzone untergebracht Werden. Sie werden von erfahrenen Pädago- gen nach den Grundsätzen des jüdischen Glaubens betreut. Die ersten Gäste sind jü- dische Kinder aus Berlin. Abbau der Werka erreichen. Der Vorsitzende der Hochschulgemein- schaft und Präsident der Industrie- und Han- delskammer Hannover, rbeit“ der Studenten zu Dr. h. c. Christian viertel Million heimatlose Ausländer. Davon leben allein rund 230 000 in der Bundesrepu- blik, darunter wiederum 15 000 in Baden- Württemberg. Das 1949 gegründete Unter- stützungswerk ist eine private, internationale vertriebenenminister Professor Dr. Oberlän- der, der Präsident des Deutschen Roten Kreu- zes, Dr. Heinrich Weitz, und der Präsident des Deutschen Evangelischen Eirchentages, Dr. Reinhold von Thadden-Trieglaff. linie an dem Admiral vorbei, der mit sei- nen Gästen von der US-Armee, der Luft- Waffe und der deutschen Wasserschutzpoli- zei an Bord eines im Strom verankerten Flaggschiffs Aufstellung genommen hatte. dees 5 8 SS A 7 23 7— 9 5„——— der geräumige 5 8 5— 1 f 25 Kleinwagen 8.. 1. 2 8 5 85 7— 5 9 fort für ihre Auengläsel 15 1 5 bar von a 5 . 5 a r O 4, 3, an den Planken 1 8 f N— F 5 NSU-GU Tann blel. 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Juli 1956 MORGEN Seite 7 Hilfsschulen sind keine„Dummenschulen“ Die„helfende Schule“ erzieht zuverlässige Menschen „Du meine Güte— mein Kind gehört zu den Dummen!“ rufen auch heute noch viele Eltern entsetzt aus, wenn ihnen ein Lehrer sagt, daß ihr Kind in der Normalklasse nicht mitkommt und daher in die Hilfsschule ver- setzt werden soll.„Idiotenschule“,„Schule für Schwererziehbare“— das sind die Namen, mit denen immer wieder noch dieser Schul- zweig im Volksmund behaftet ist. Sehr zu Unrecht, denn die Hilfsschule will nichts anderes sein als eine„helfende Schule“, die Spätentwickler, unkonzentrierte oder durch Krankheit und andere Schäden in ihrer Ent- wicklung gehemmte Kinder so zu erziehen und zu bilden versucht, daß sie für das Leben ebenso gerüstet sind wie ihre Kameraden in den„Normalklassen“. Schwererziehbare oder schwachsinnige Kinder werden nicht mehr in die Hilfsschule aufgenommen. Das war einmal, zu Beginn dieses Jahrhunderts, als die ersten Hilfsschu- len eingerichtet wurden. Diese„schwierigen Fälle“, die heute in entsprechende Anstalten kommen, gaben der Hilfsschule ihren schlech- ten Ruf. Jetzt sind unter den Hilfsschülern nur noch„bildungsfähige“ Kinder, und die Schule hat die Aufgabe, die geistigen, charak- terlichen und körperlichen Anlagen im Rah- SENO USS! Ne 16 eee leiclit eee eee men des Möglichen zu entwickeln und das Allgemeinwissen zu vermitteln, das zur Er- reichung von Berufsfähigkeit und Gemein- schaftsfähigkeit erforderlich ist. In Mannheim gibt es 740 Hilfsschüler, die in fünf Schulabteilungen separat unterrichtet werden. Zehn Prozent gehen später, wenn die vorübergehende Störung ihrer Aufnahme- fähigkeit behoben ist, wieder in die Normal- schule zurück. Schon an diesen zehn Prozent zeigt es sich, daß es meist klüger ist, ein Kind in die Hilfsschule zu schicken, als es weiter von der Normalklasse„mitschleppen“ zu las- sen.„Die Kinder bekommen dann Minder- Wertigkeitskomplexe, kapseln sich ab und lei- sten schließlich gar nichts mehr“, erklärt Rek- tor Schuler, der die Hilfsschulen betreut.„In der Hilfsschule dagegen wird ihr Selbstver- trauen geweckt und Rücksicht auf ihre Un- konzentriertheit oder langsamere Auffas- sungsgabe genommen.“ Dieses„Rücksicht-Nehmen“ zeigt sich zum Beispiel in den gymnastischen Uebungen, die immer dann eingeschaltet werden, wenn die Aufnahmefähigkeit der Kinder nachläßt. Dann werden im Klassenzimmer rhythmische Entspannungsübungen gemacht, und danach gehen die Kinder mit neuer Energie wieder an die Arbeit. Auf Leibeserziehung und Werkunterricht liegt eine gewisse Betonung, denn viele Hilfsschüler sind handwerklich begabt, in dieser Richtung liegen auch ihre beruflichen Möglichkeiten. Um sie auch nach dem Schulbesuch auf diesem Gebiet zu för- dern, werden jährlich etwa 20 Hilfsschüler in die der Gewerbeschule angeschlossene An- lernwerkstätte aufgenommen, die für die ib Berufe eine Vorschulung gibt. Viele der siebzigtausend Hilfsschüler, die es Unter den sechs Millionen Schulkindern im Kleine Streik ist möglich Deutsche in US- Dienststellen Die deutschen Arbeitnehmer der Betriebe und Verwaltungen der amerikanischen Ar- mee wollen in den Streik treten, wenn der neue Tarifvertrag nicht bald in Kraft tritt. Der Tarifvertrag sieht vom 1. April 1956 an künf- bis siebenprozentige Lohnerhöhungen Vor. Er war zwischen der Gewerkschaft GTV und dem Bundesfinanzministerium verein- bart worden, doch haben die Alliierten ihre Zustimmung zu ihm noch nicht erteilt. Der Geschäftsführer der Gewerkschaft GTV in Mannheim, Rudolf Pfeiffer, erklärte gestern, daß die deutschen Betriebsräte bei den ame- rikanischen Dienststellen immer wieder auf den Streik drängten, die Gewerkschaft lehne aber einen derartigen Streik ab. Die Ameri- Kaner müßten jedoch daran denken, daß sie dem Osten mit einem Streik ihrer deutschen Arbeitskräfte ein Propaganda-Argument ge- ben würden. Pfeiffer gab bekannt, daß in den nächsten Tagen über den neuen Tarifvertrag zwischen dem Bundesfinanzministerium, der 8 und den Alliierten erneut verhandelt wird. N Elegante Damenmoden in Feudenheim Das 1949 in Feudenheim, Hauptstraße 74, gegründete Stoff- und Damehmodengeschäft Netta Wötzel hat in der vergangenen Woche nach einem geschmackvollen Um- und Er- Weiterungsbau unter Leitung von Architek Strobel neu eröffnet: Aus einem proviso- rischen Notverkaufsraum wurde ein elegan- tes Ladengeschäft, das in seinem intimen Rahmen die individuelle Note modischer Modellkollektionen betont. Eine neuzeitliche und behagliche Sitzecke, Umkleidekabine und übersichtlich angeordnete Ausstellungsflä- chen geben dem gepflegten Fachgeschäft eine angenehme Atmosphäre. HW Evangelischer Basar der Hafen kirche Im Jungbusch, wo die meisten Mann- heimer wahrlich nicht auf Rosen gebettet sind, besteht seit Menschengedenken ein ge- klügeltes, oft bewährtes Wort:„Der Jung- busch hält zusammen“. Das war auch die Parole für die 5500 von Pfarrer Fritz Voges betreuten Gläubigen der Hafenkirche zum Bundesgeibet gibt, werden— wie ihre Vor- gänger— später einmal im Berufsleben Stel- lungen haben, hinter denen man keine Hilfs- schüler vermuten würde. Vor allem die „Spätentwickler“, bei denen sozusagen der Groschen später, dafür aber dann auch gründ- licher fällt, holen oft in Kursen viel Wissen leicht nach. Es gibt in Mannheim Firmen, die bei der Einstellung neuer Arbeitskräfte Hilfsschüler bevorzugen, etwa als Lageristen oder für an- dere Arbeitsgebiete, bei denen es auf Ord- nung und Pünktlichkeit ankommt. Selbstver- ständlich sind die Hilfsschüler für ihre Auf- gabe besonders vorbereitet. ila Forum forderte„geis tige Wehrhaftigkeit“ Deutsche Jugend-Gemeinschaft lehnt die Wehrpflicht ab In einer nicht gerade geschickt, geleite- ten, aber fairen Diskussion, in der auch solche Redner ihre Meinung sagen konnten, die anders dachten als die meisten Teilneh- mer dieses Jugendforums, debattierte die Mannheimer Stadtgruppe der Deutschen Jugend- Gemeinschaft über Wehrpflicht, Abrüstung und Wiedervereinigung. Die Mehrheit der Jugendlichen lehnte die Wehr- Pflicht prinzipiell ab. Die dabei geäußerten Begründungen zeigten auf der einen Seite Chronik der großen Stadt Basar. Saalnot zwang zur Inanspruchnahme der Kantinenräume der entgegenkommen- den Schiffswerft und vielseitige Opferbereit- schaft ermöglichte eine große Tombola mit selbstgeschneiderten Kleidungsstücken, prak- tischen Dingen und Spielzeug aller Art. Mit Begeisterung Waren die Kleinsten dabei, als sie 200 Köpfe stark mit dem Sommertags- stecken fröhlich Einzug hielten. Darbietun- gen verschiedener Künstler, der Kinder, ein Jugendschauspiel und die Lieder des Kir- chenchors verschönerten den Basar, dessen Erlös für dringend zu behebende Kinder- gartensorgen und die Krankenschwester- station verwendet werden soll. Kr Iermine Deutscher Camping- Club, O. C. Mannheim: 3. Juli, 20 Uhr, Lokal„Neckartal“, Kutscher- stube, T 1, 5-10, Zusammenkunft der Tisch- runde. Deutscher Naturkundeverein— Fotogr. Ar- beitsgemeinschaft: 3. Juli, 20 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Diskussion über fotogra- fische Fragen. VDI/ ADB Refa: 3. Juli, 17.30 Uhr, Gewerbe- schule I, C 6, Lichtbildervortrag von Dipl.-Ing. Spitzer, Düsseldorf:„Wechselwirkung von Ar- beit und Erholung“. DHV: 4. Juli, 20 Uhr,„Kanzlereck“, Vortrag von Richard Haller:„Wichtige Fragen aus dem Arbeits- und Tarifvertragsrecht“. Schwerhörigenverein: 4. Juli, 16 bis 18 Uhr, Uhlandschule, Lange Rötterstraße, Hörmittel- beratung; ab 18.30 Uhr, D 1, 3, Film- und Ab- lesekurs. Pfarrei St. Bonifaz: Am 5. Juli, 20 Uhr, im Bonifatiushaus Vortrag über Johannes Capi- stran, Apostel Europas, zum 500. Todestag. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim-Stadt und-Land: Am 5. Juli, 17 bis 20 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. Verband der Heimkehrer, Kreisverband Mannheim: 8. Juli, 10.30 Uhr, Saal Ruderelub (Rheinstraße), Kreistreffen, 14.30 Uhr Hafen- rundfahrt, 17 Uhr Heimkehrertreffen— Bunter Abend. Wir gratulieren! Lina Mildenberger, Mann- heim, Rheinhäuserstraße 97, wird 71 Jahre alt. Johann Bechtler, Mannheim, Rheinhäuser- straße 83, begeht den 74. Geburtstag. Robert Krump, Mhm.-Gartenstadt Langer Schlag 22, vollendet das 77. Lebensjahr. Die Eheleute Ro- bert Seeger und Anna geb. Prüsse, Mannheim, Schwetzinger Straße 27, haben goldene Hoch- 2 Wohltätigkeitsbasar der Paul-Gerhardt- Gemeinde Für den Kindergarten, die Jugendarbeit und eine Patengemeinde im Osten war der Wohltätigkeitsbazar gedacht, den die Paul- Gerhardt-Gemeinde zusammen mit einem Scenmmerfest veranstaltete. Seit Wochen hat- ten die Frauengruppe, Mädchen- und Män- erkreise, unterstützt von der Geschäfts- welt die Voraussetzungen für ein gutes Ge- Ungen geschaffen. Wilfried Neuer, A. List und H. Goerig, der Kirchen- und der Jugend- chor sorgten für musikalische Darbietungen, ein preisgekröntes Langsamfahren auf Fahr- rädern unterstützte die Heiterkeit und für den Hunger war durch nette Bewirtschaftung Sesorgt. Auch auf diese Art kamen sich die Gemeindemitglieder wieder etwas näher. kr. St. Laurentius-Käfertal hat groge Pläne Die St.-Laurentius- Gemeinde Käfertal trägt sich mit großen Aenderungen im Kin- dergartenwesen und der Errichtung eines Spielplatzes und startete aus diesem Grund einen durch viele Spenden aus allen Kreisen ermöglichten, mehrtägigen Wohltätigkeits- basar. Der Ruf von Stadtpfarrer Mönch er- ging nicht umsonst: das Vereinshaus hatte einen außerordentlich starken Besuch zu ver- zeichnen. Ein kompletter Herd, ein Fahrrad, Kleidungsstücke usw. bildeten willkommene Tombolagewinne. Kkʒr Schlafhauben-Polonäse des Clubs„Stella Nigra“ Mit viel Liebe und Sorgfalt hatten Helga Fine und Alfred Schmidt das traditionelle Sommerfest des Clubs„Stella Nigla“ vorbe- reitet und vorsorglich auch die Innenräume des Rheinkaffeés dekoriert. Der Wettergott War jedoch freundlich gestimmt und die bun- ten Lampionreihen wirkten auf viele Wald- parkbummler magnetisch. So konnte Vor- sitzender Willi Kaufmann eine stattliche Be- sucherzahl willkommen heißen. Die drei Ko- lübräis hatten die musikalische Betreuung für diesen Abend übernommen und Rolli Müller teilte sich mit Klaus Dörr in ein kleines Unterhaltungsprogramm. Um Mitternacht löste dann eine Schlafhauben-Polonäse durch den Waldpark viel Heiterkeit aus. kr. ein hohes Maß an Idealismus, sie ließen auf der anderen Seite aber auch erkennen, daß nicht alle Faktoren, die in dieser Frage von Belang sind, berücksichtigt und gewürdigt wurden. Die Versammlung wehrte sich in- dessen nachdrücklich gegen den Verdacht, kommunistisch orientiert zu sein. In ihrer Verfassung bekennt sich die DꝗiG, die mit dieser Veranstaltung zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit trat, zum Geist und In- halt des Grundgesetzes. Ein Teilnehmer be- zeichnete die Versammelten als einen Kreis junger Menschen,„der die totalitäre Will- kür im Osten total ablehnt“. Der Aussprache im Wartburghospiz gin- gen drei Referate voraus.„Haben wir keine anderen Waffen, unser Volk und die Frei- heit zu verteidigen als Gewehre und Atom- raketen?“, fragte Pfarrer Ludwig Simon. Er lehnte militärische Wehrhaftigkeit ab. Denn Atom- und Kobaltbomben führten ausweg- los zur Non-Existenz. In Versöhnung und gegenseitiger Aussprache, in Verhandlungen und in vertrauensvollen Gesprächen möchte er seine geistige Wehrhaftigkeit praktiziert sehen. Auch Dr. Gerd Biermann Internationale der Kriegsdienstgegner) sprach sich dafür aus, nur Waffen der Gewaltlosigkeit anzu- wenden. Er schilderte die Schrecken eines Atomkrieges und erklärte, daß nach ärzt- licher Erkenntnis nicht nur die Ueberleben- den, sondern auch deren Nachkommen noch stark gefährdet seien.„Ich möchte genau 80 alt werden wie der Herr Bundeskanzler“, sagte Heinz Sauer, der Landesjugendleiter der hessischen DꝗaG.„Wir fordern unser Recht auf Kriegsdienstverweigerung, das uns in der Verfassung garantiert ist. Wir verbitten uns aber, daß wir deswegen als Kommunisten verschrien werden“. Er pla- dierte abschließend für„gewaltlosen, ver- fassungstreuen Widerstand“, um dieses Ziel zu erreichen. hk Geselligkeit und Frohsinn vereinte die Liedertäfler“ Arien und Duette aus Freischütz, Figaros Hochzeit, Zauberflöte, Meistersinger, der ver- kauften Braut und Undine hatten sich Hedi Parr(Sopran), Heini Schaaf(Tenor), Claus Wittman(Bariton) und Fritz Hackl(Baß) für die Unterhaltung der„Liedertafler“ aus- gesucht. Zu einem bunten Abend hatten sich deren sangesfreudige Mitglieder mit ihren Familien im Haus des Mannheimer Ruder- clubs getroffen. Die solistischen Darbietungen wurden durch die Pedros und Maurer und Ziegler mit ihrer unverwüstlichen Komik bereichert. Bis in die frühen Morgenstunden blieb man, tanzte zu den beschwingten Wei- sen der„Amigos“— Hauskapelle und Ehren- präsident waren bei Sangesfreunden in Viernheim— ehrte Geburtstagskinder und erlebte mit einer reichhaltigen Tombola Ueberraschungen. So wurde die ernste Chor- arbeit durch geselliges Zusammensein unter- brochen und aufgelockert. Schie. Amer in Gller elk schwören qguf die neue G. B.-BELL& HOW ELI. 8 mm- Schmalfilmkamerq 624 K, die es Ihnen so leicht macht, von Anfang an ein guter Filmer zu sein. Preis nur DM 235. Fotohändler. film Deine Melt mit, Sprlch: G. g. Bell& Haul Informieren Sie sich über das um- fassende G. B.-BELL& HOWELL- Schmalfilmprogromm bei Ihrem E E ii pigusheg . Eintritt frei! Geöffnet: Mittwoch, 4. Juli und Hartnäckiges Rheuma geheilt— Steife Gelenke bewegu Moore Dich gesund Bisher nur im Neilbdad Nur das echte taufrische breiige Hochmoor(kein Trockenpräparat, kein Ersatz) schafft erstaunliche Heilerfolge, neue Spannkraft und Lebensfreude. 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Von den übrigen vier Gasvepgifteten schwebte eine 79 Jahre alte Frau noch in Lebensgefahr. Der 16jäh- rige Junge, der an Gasvergiftung gestorben ist, kam von einer Veranstaltung nach Hause und fand seine Mutter, eine Kriegerwitwe, bewußtlos auf. Weder er noch der Arzt, der die Ueberführung der Mutter ins Kranken- haus veranlaßte. hatten zunächst an eine Gasvergiftung gedacht, da der typische Gas- geruch fehlte. Nachdem die Mutter abtrans- portiert worden war, ging der qunge zu Bett. Erst am Vormittag, als auch im Nachbarhaus ein Phepaar Sasvergiftet aufgefunden wor- Kleinbus fuhr gegen Baum: drei Tote Recklinghausen. Drei Tote und sechs Schwerverletzte forderte am Montagfrüh ein Verkehrsunfall bei Kirchhellen im Landkreis Recklinghausen. Ein mit elf Personen be- Setter Kleinbus einer Baufirma wurde hin- ter einer Kurve aus der Fahrbahn getragen, Tasierte drei kleinere Bäume ab und prallte demm gegen einen dicken Baum. Zu den Schwerverletzten zählt auch der Fahrer. Er war am Montagnachnnittag noch nicht ver- nehmungsfähig. Gasgeruch vom Erdboden verschluckt undichten Leitungsanschluß den war, untersuchte die Polizei die Woh- nung der Witwe und fand den toten Jungen. In einem andern Zimmer entdeckte sie die Großmutter, die bewußtlos im Bett lag. Der typische Gasgeruch hat sich vermutlich beim durchsickerm durch den Erdboden verloren. Vor den beiden Häusern hatte ein Bagger am Samstagvormittag eine Gasleitung auf- gerissen. Die defekte Stelle wurde sofort ab- gedichtet. Der Bagger muß aber Anschlüsse der Leitung unter dem Haus gelockert ha- ben. Das Ehepaar und die Mutter des toten Jungen waren außer Lebensgefahr. Künstlerhaus unter dem Hammer Karlsruhe. Mit der Konkursanmeldung für das Karlsruher Künstlerhaus des„Ver- eins bildender Künstler Karlsruhe“ hat das Fiasko um diesen Bau seinen Höhepunkt er- reicht. Das zum Teil erst im Rohbau voll- endete, mit einem Kostenaufwand von 900 000 Mark erstellte Haus kommt damit endgültig unter den Hammer. Bereits in den vergangenen Monaten war der Verein bil- dender Künstler als Bauherr in immer grö- Bere finanzielle Schwierigkeiten gekommen. Nachdem er seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte, hatte er die Stadt Karlsruhe um eine zweite Ausfall- bürgschaft gebeten. Die Stadtväter lehnten jedoch in einer nicht öffentlichen Sitzung, allerdings mit dem knappen Ergebnis von 19 zu 18 Stimmen, eine zweite Ausfallbürg- schaft ab. Nach diesem Beschluß mußten die Bauarbeiten an dem fünfstöckigen Haus ein- gestellt werden. Studenten stocherten um die Wette Tübingen. Zu einem Volksfest besonderer Art wurde ein Wettrennen Tübinger Stu- denten mit Stocherkähnen. Auf dem Neckar kämpften Stocherkähne langgestreckte traditionelle Holzschiffe, die durch Stochern angetrieben werden— um die Wette. Einige tausend Zuschauer wohnten dem in Tübin- gen seit Jahrzehnten nicht mehr erlebten. Schauspiel bei und feuerten die Stocherer mit Zurufen zu Höchstleistungen an. Im Eifer des Gefechtes mußten einige Kahn- nsassen ein Bad im Neckar nehmen. Zwei Tote bei Motorradunfall Bretten. Bei einem schweren Verkehrs- unfall auf der Bundesstraße 35 zwischen Knittlingen und Bretten wurden zwei Motor- radfahrer getötet. Die Braut des einen Fah- rers, die auf dem Soziussitz saß, erlitt schwere Verletzungen. Die beiden Motorräder stießen wegen unvorschriftsmäßigen Ueberholens bei sehr hoher Geschwindigkeit zusammen. Kadaver in der Wasserleitung Westerburg. Im Streit um Tierleichen in Trinkwasserleitungen des Oberwesterwald- kreises hat nun der Verein der Gas- und Wasserfachmänner Unterlagen für seine Be- hauptungen vorgelegt. Aus dem Tagebuch des Bezirkswassermeisters aus Siershahn im Unterwesterwaldkreis gehe hervor, daß im Wasserwerk der Gemeinde Düringen im Oberwesterwaldkreis ein toter Igel festge- stellt wurde. In den Wasserwerken der Ober- westerwaldgemeinden Elbingen und Etting- hausen seien tote Mäuse im Wasser gefunden worden. Diese Angaben waren vor einigen Monaten bei einer Tagung der Landesgruppe Rheinland-Pfalz des Deutschen Vereins der Gas- und Wasserfachmänner in Bad Kreuz- nach angedeutet worden. Talmarkt seit 1000 Jahren Bad Wimpfen. Der Wimpfener Talmarkt, der auf eine tausendjährige Tradition zurück- geht, ist mit dem Aufmarsch der Bürger- garde in mittelalterlicher Tracht festlich er- öffnet worden. Mit der Garde zogen auch die Ratsherren vom Rathaus zum Festgelände. Der Talmarkt, das größte Volksfest dieser Art im Unterland, dauert fünf Tage. Auto landete im Schulhof Altenglan. Auf dem Schulhof von Alten- glan landete völlig zertrümmert ein ameri- kanisches Personenauto aus Baumholder, das den Schulhofzaun überrannt und sich über- schlagen hatte. Der Fahrer, ein Soldat, blieb unverletzt. Zwei mitfaͤhrende Kameraden wurden schwer verletzt ins Lazarett Baum- holder gebracht. Ein im Auto befindliches Mädchen kam mit leichten Verletzungen da- von. anstalt Tödliches Seifenkistelrennen Mainz. Beim Training für das nächste Seifenkistenrennen wurde ein 14 Jahre alter Junge aus Mainz-Gonsenheim auf der ab. schüssigen Panzerstraße von einem fran zösischen Personenwagen erfaßt und 80 schwer verletzt, daß er kurz nach dem Un- fall starb. Staubexplosion und Schadenfeuer Sulzdorf. In der Tierkörperbeseitigungs, in Sulzdorf brach ein Schaden- feuer aus, dem der gesamte Dachstock mit dem dort gelagerten Tiermehl und Verpak. kungsmaterial zum Opfer fiel. Ueber die Brandursache war noch nichts bekannt, Nach Augenzeugen soll dem Feuer eine Staubexplosion vorangegangen sein. Eine Betondecke verhinderte das Uebergreifen des Feuers auf die unten liegenden Maschi- nenräume, so daß die Produktion weiter- gehen kann. Der Sachschaden wird auf 40 000 bis 50 000 Mark geschätzt. Neun Verletzte bei Omnibusunglück Siegen. Neun Personen wurden verletzt, als ein Omnibus im Kreis Siegen von der Fahrbahn geriet, gegen einen Baum prallte und in einen Graben stürzte. Die Verletzten wurden in die Klinik gebracht. Sechs konn- ten nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Die Ursache des Unglücks ist noch ungeklärt. ö und Pflichterfüllung war. liede Schwester und Tante, Frau geb. Schneckenberger Honensaehsen, den 2. Juli 1956 Neuer Weg 29 (rüner Mennheim, Humboldtstraße 20a) Vom Trauerhause aus. Großmutter, Schwester und Tante, Frau geb. Seyffert Mannheim, den 2. Juli 1888 Weberstraße 9 Die und Verwandte Mannheim. 2 Wir bedauern den Heimgang unseres Mitarbeiters, Herrn Friedrich Soldner Inhaber des Bundesverdienstkreuzes 5 8 Maßschneider i. R. Wir werden ihn in bestem Andenken behalten. Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden ist meine innigstgeliebte Frau, meine herzensgute, treusorgende Mutti, Bertel Burkart im Alter von 45 Jahren für immer von uns gegangen. In ler ner: Eugen Burkart Tochter Renate und Angehörige Beerdigung: Dienstag, 3. Juli, um 17.00 Uhr in Hohensachsen Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Bianca Degel wwe. um Alter von 79 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. trauernden Hinterbliebenen: Familie Richard Degel Beerdigung: Mittwoch, den 4. Juli 19586, 11 Uhr, Hauptfriedhof Ein treues Herz hat aufgehört zu schlagen. Meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Oma, Frau der 30 Jahre unserem Betrieb zuge hörte und stets ein Vorbild von Fleiß ENGELHORN& STURM Geschäftsleitung und Belegschaft „ Dank. Ebenso herzlich dustrie Theresienkrankenhaus. Hauptstraße 123 Hauptfriedhof Krackow, Erna, Amann, Leopold, Krematorium Soldner, Friedhof Sandhofen Tante, Frau abzurufen. Lange Rötterstraße 6 In tiefer Trauer: 1 friedhof Mannheim. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere herzens- gute, immer treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Karoline Friederike Laruell geb. Friedebach am 30. Juni 1956, im Alter von 74 Jahren, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, Ihr unverbrüchlicher Glaube war ihre Stärke. Mannheim„Neheim-Hüsten, den 3. Juli 1956 Ludwig Laruell u. Frau Alexandra geb. Mayr Hugo Ruf u. Frau Lotte geb. Laruell Franz Philipp u. Frau Bertel geb. Laruell Enkelkinder und Anverwandte Beerdigung: Donnerstag, den 5. Juli 1938, 10.30 Uhr, Haupt- Herzbeschwerden, in die Ewigkeit kostenlos. Fabrik Kreislaufſtörungen veränderten Blutdruek— Adernverkalkung und verzeltiges Altern. Sie sind häufig begleitet v. Kopfschmerzen, Benommenheit, nervösen Leistungsrückgang, Schlaflosigkeit u. Reizbarkeit. Hier empfiehlt sich Hämoskleran, immer wieder Hämoskleran, das sinnvolle, hochwirksame Spezifikum. Schon Hunderttausende gebrauchten dieses völlig unschädliche Mittel aus einem Blutsalz- Grundkomplex mit herzstärkenden und blutdruckregulierenden Dro- gen, jetzt noch ganz besonders bereichert durch zwei v. d. neuest. 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Juli 1936 Mahler, Elsa, Alphornstraße 28. 8 Spingler, Rosine, Jungbuschstraße 24 Eisenlohrplatz 2. Kirchner, Bertha, Ruppertsberger Straße 15 Haardtstraße 99 Friedrich, Kaiser, Käthe, Gaswerkstra geek Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Frau Margareta Stehle sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Baumeister danken wir Herrn Pfarrer John für der Belegschart unseres Be- Mhm.-Neckarau, den 8. Juli 1936 Belfortstraße 43 den Herren aus In- August Stehle u. Sohn Gretel Großmann Maria Groh im National- Registrierkassen, Rosengartenstr. 13, Tel. 4 06 56 Preisw. Zimm. sucht Fischer, 8 3, 2. NMöbl. Zimmer u. Wohnung. auch für Amerikaner sucht Bauch, Heinrich-Lanz-Str. 44. Tel. 4 00 53. Pharm. Präparate Carl Bühler, Konstanz 88 N Wir haben uns verlobt Irmgard Steffan Ven. Cpl. Eduards Jessy Schönau Coleman- sucht möbl. Gryphius- Kaserne 05122 a. d. 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Juni 1956, n 35 Dienstjahren, Herr Leopold Amann Verw.-Angestellter dem 5 verliert das Amt einen treuen und ts pflichtbewußten Bediensteten, der von seinen Ar- eitskollegen Wegen seiner bescheidenen und hilfsbe- ten Art hoch geschätzt wurde. werden ihm ein e Andenken 8 5 Vorstand Personalvertretung und Bedienstete des Wasser- und Schiffahrtsamtes Mannheim Elise Erhard geb. Offenloch 85 be mrem Heimgang durch Wort, Schrift, Blumen- und Kranz- spenden bezeugt wurden sowie rür die erwiesene letzte Ehre und innige Anteilnahme bei dem schmerzlichen Verlust, sage ich en auf diesem Wege meinen herzlichen Dank. den 1. Juli 1956 Bernh. Erhard Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Vetmie tungen Leere u. möbl. Zim. u. Wohnungen m. Bkz Ifd. zu verm. u. zu miet. Ses., auch für Amerikaner, durch Immob. Jos. Huber vorm. Grabler Augusta-Anlage 19, part., links, Telefon 4 33 70. Nähe Wasserturm 2X*3 Zimmer, Küche, Bad, Balkon in Feud. zu verm. Immob. 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Das ist der Grundgedanke eines Berich- tes, den der von Bundesernährungsminister Lübke berufene Ausschuß zur Verbesserung der Agrarstruktur veröffentlicht hat. Durch eine gesunde Wandlung der Betriebsgrößen Soll erreicht werden, daß Bauernhöfe, die für eine moderne Bewirtschaftung zu klein sind, zu leistungsfähigen Familien wirtschaften aufgestockt werden. Andererseits sollen ne- benberuflich bewirtschaftete Höfe durch Landabgabe in ein gesundes Größenverhält- nis zu der verfügbaren Arbeitszeit ihrer Be- sitzer gebracht werden. Das Bundesernährungs ministerium gibt dreißigjährige Darlehen, mit denen bis zu 60 v. H. der Kosten solcher Flurbereinigungen bezahlt werden können. Jeweils 40 000 DM. sind vorgesehen für die Aussiedlung eines Bauernhofes aus zu eng gewordener Dorf- lage, und bis zu 10 000 DM für Aufstockung unrentabler kleiner Bauernstellen. Kredite und verlorene Zuschüsse werden ferner ge- geben, um neue Höfe in der Feldmark an das Wegenetz und an die Wasser- und Energie- versorgung anzuschliehen. Im Bundesernährungsministerium erwar- tet man von dem neuen Verfahren eine be- schleunigte Verbesserung der Agrarstruktur, durch die wiederum die Anwendung moder- ner Produktionsmethoden und damit die Rentabilität der Landwirtschaft gefördert wird. Auf diese Weise soll den Bauern, vor allem den bäuerlichen Familienbetrieben, die Chance zu einem Einkommen gegeben wer- den, das anderen Berufsgruppen vergleichbar ist. Ferner sollen in einer Zeit zunehmender Industrialisſierung möglichst viele nicht- bäuerlichen Familien in dem Bestreben un- terstützt werden, auf dem Lande zu bleiben. Nach Ansicht der Experten wird es die er- wartete Verkürzung der Arbeitszeit in der Industrie zahlreichen Arbeitern ermöglichen, nebenberuflich ihre Hofstelle weiter zu be- wirtschaften. Neben dem neuen Verfahren, das durch intensive Aufklärung gefördert werden soll, arbeiten auch die Flurbereinigungsämter weiter. Posener Messe der Erhebung erheblich bessere Abschlüsse (WD) Die Umsätze auf der 25. Inter- nationalen Messe in Posen, die am 1. Juli geschlossen wurde, waren mit einem Gegen- wert von 450 Mill. DM um rund 150 Mill. DM höher als der vorjährige Messeumsatz, wie die Posener Messeleitung auf telefo- nische Anfrage mitteilte. Ueber das Messe- ergebnis soll noch ein Kommuniqué ver- öffentlicht werden. Höhere Umsatzzahlen haben auch einige westeuropäische Länder sowohl im Absatz nach Polen als auch unter- einander aufzuweisen. Die polnischen Han- delsorgane legten vor allem Wert darauf, die wirtschaftlichen Kontakte zu den westlichen Ländern zu festigen. In vielen Fällen han- delte es sich bei den Messeumsätzen jedoch um die Kontrakte vorher vereinbarter Ge- schäfte. Aussteller und Kaufleute aus der deutschen Bundesrepublik konnten neue ge- schäftliche Beziehungen aufnehmen. So lei- tete Daimler-Benz während der Posener Messe in Warschau Verhandlungen über die Aufnahme eines Kundendienstes in Posen ein. Der Verlauf der Veranstaltung hat nach Ansicht von Beobachtern gezeigt, daß Polen in Zukunft den Hauptteil seines Außenhan- dels über Posen abwickeln will. Direktverkäufe stõrend empfunden dpa. Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels kritisierte am 29. Juni das Ur- teil des Oberlandesgerichts Hamm vom 5. März, wonach Direktverkäufe von Groß- händlern an Endverbraucher erlaubt sind (Vgl. MM vom 27. Juni„Direktverkäufe nicht verboten“). Das Urteil läßt nach Ansicht des Einzelhandels„gute kaufmännische Sitten“ außer acht. Es sei unlauter, wenn Großhänd- ler unter Ausnutzung ihrer Funktionsrabatte den Einzelhändlern insgeheim Konkurrenz bereiten, ohne sich dem offenen Wettbewerb zu stellen wie jeder Einzelhändler. Das führe dazu, daß Leute mit guten Beziehungen und höherem Einkommen günstiger einkaufen können als ärmere Menschen, Die Hauptge- meinschaft macht ferner darauf aufmerksam, daß das Urteil des Oberlandesgerichts Hamm noch nicht rechtskräftig ist, da Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt wurde. Walzdrahterzeuger haben zu klagen (VWD) Die starke Nachfrage nach Walz- draht, die 1955 zu verzeichnen war, hat zur Zeit im Bundesgebiet etwas nachgelassen, je- doch sei die Absatzlage auch für 1956 noch recht günstig. Diese Feststellung traf der Vorsitzende des Vorstandes der Niederrhei- nischen Hütte AG, Duisburg, Rudolf Han- nesen, vor der Presse in Duisburg. Gegen- Wärtig habe die westdeutsche Drahtindustrie mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Branche sei übersetzt und stehe unter star- kem Preisdruck. Der Export sei von 30 bis 40 v. H. der Erzeugung vor dem Krieg auf 15 v. F. abgesunken. Konjunkturpolitik aus der Sicht des Wissenschaftlers (Hi.) Eine erfolgreiche Konjunkturpolitik bedürfe einer einheitlichen Konzeption, heißt es in einer Stellungnahme des wissenschaft- lichen Beirates beim Bundeswirtschaftsmini- sterium. Der Beirat fordert eine gesetzliche Ver- pflichtung für die Regierung, mindestens einmal jährlich ein volks wirtschaftliches Ge- samtbild in Form eines Wirtschaftspro- gramms dem Parlament vorzulegen. Zur Unterstützung der Regierung bei der Erstel- lung dieses Programms, sowie zur laufenden Beratung schlägt der Beirat vor, eine Zen- tralbehörde für volks wirtschaftliche Gesamt- rechnung zu schaffen, deren Mitarbeiterstab Mit DM-Auf wertung kokettiert jedoch klein gehalten werden kann. Die ohnehin schon stattfindende Eritik werde auf diese Weise auf eine Ebene gehoben, die es den Interessentengruppen schwerer als bisher mache, unkontrolliert Einfluß zu nehmen. 5 Vor der Aufstellung des Wirtschaftspro- gramms soll die Regierung jedoch mit den Sozialpartnern Fühlung nehmen, um diesem Programm eine möglichst realistische Hypo- these über die kommenden Lohnbewegungen zugrunde legen zu können; denn die staat- liche Konjunkturpolitik habe mit den Ent- scheidungen der Sozialpartner als einem Faktum zu rechnen. Auf Grund ihrer Auto- K URZNACHRICHTEN (Hi.) Das Bundesarbeitsministerium bereitet einen Gesetzentwurf über die Reform der Un- fallversicherung vor, der jedoch vor den Par- lamentsferien vom Bundeskabinett aus Zeit- mangel nicht mehr verabschidet werden dürfte. Aehnlich der neuesten Sozialreform-Gesetz- gebung der Bundesregierung sollen auch auf diesem Gebiet die Renten an die Lohn- und Gehaltsentwicklung angepaßt werden. Denn die Berechnungsgrundlagen sollen nicht mehr die Beiträge, sondern das zuletzt bezogene Jahres- einkommen sein. Damit werden auch die Un- fallrenten während der Laufzeit„dynamisch“ angepaßt. Der Entwurf will nicht nur die Ren- ten allgemein anheben, sondern er verbessert insbesondere auch die Renten für landwirt- schaftliche Arbeiter, die damit den Industrie- arbeitern gleichgestellt werden sollen. Kaffee wird teurer (VWD) Zahlreiche Kaffeeröster des Bundes- gebietes werden ihre Preise im Juli um etwa 40 bis 60 Pf, je nach Qualität, heraufsetzen, um sie damit wenigstens teilweise den stark ge- BERICHTE AUS UNTERNEHMUNGEN Guter Abschluß bei Bad. Beamtenbank Die Badische Beamtenbank eGmbH, Karls- ruhe, hat ihre Bilanzsumme wieder bedeutend erhöhen können. Zum 31. Dezember 1955 be- trägt dieselbe 98,26 Mill. DM gegenüber 80,37 Mill. DM im Jahre 1954. In dem Vor- standsberichttheigt es, daß 6500 Mitglieder sich neu angemeldet hätten, 2907 ausgeschieden seien und daß mit 78 370 Mitgliedern m Vor- jahr 74 777) ein erfreulicher Höchststand er- reicht worden sei. Der Gesamtumsatz wird mit 2,58 Md. DM ausgewiesen(i. V. 2,17 Md. DM). Die Bank verzeichnet folgende Veränderung der Bilanzstruktur(Aktivseite): 1955 1954 1949 Millionen DM Flüssige Mittel 57 47 13 Ausgleichs forderungen 9 9 8 Debitoren 19 15 8 langfr. Ausleih. 11 1. Sonstige 2 2 4 Im einzelnen ergibt sich nachstehende Auf- gliederung(in nuce) der Bilanz 1955: Aletiva 1000 DN 1. Barreserve, Bankguthaben bis 3 Monate fällig, lombardfähige 90% Wertpapiere und Ausgleichs- forderungen 47 139 47,95 2. Bankanlagen über 3 Monate und Ausleihungen 42 844 43,59 3. Nicht lombardfähiger Teil der Wertpapiere und Ausgleichs- forderungen. Grundstücke u. Beteiligungen, sonstige Aktiva 8 8 276 8,43 Passiva 100 QU, xß% 1. Sichteinlagen, Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist Permineinlagen bis 3 Monate 72 058 73,33 2. Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist, Terminein- lagen über 3 Monate, sonst. Passiva 19 377 19,72 3. Eigenkapital, Rückstellungen, Gewinn 6 824 6,95 98 259 100,00 Die Gewinn- und Verlustrechnung ist trotz des erheblich gestiegenen Geschäftsumfanges auf der Aufwandsseite nicht wesentlich erhöht worden. Es konnte bei einer Totale von 3,74 Mill. DM(i. V. 3,22 Mill. DM) wieder ein Gewinn von 0,44 Mill. DM(i. V. 0,43 Mill. DM) erwirt- schaftet werden. Die am 23. Juni abgehaltene Hauptversamm- lung hatte daher einen erfreulichen Geschäfts- bericht zu billigen. Porphyrwerke Weinheim- Schriesheim AG 8% Die Prophyrwerke Weinheim- Schriesheim Aktiengesellschaft, Weinheim a. d. B., schloß das Geschäftsjahr 1955 bei einem infolge einer wesentlichen Umsatzsteigerung auf 1,32(1,04) Mill. DM erhöhten Rohüberschuß und nach 0,17 (0,11) Mill. DM Abschreibungen mit einem Ge- winn von 0,043(0,035) Mill. DM, der sich um den Vortrag aus 1954 auf 0,044 Mill. DM er- höht. Die Hauptversammlung am 2. Juli, in der 0,49 Mill. DM von 0,50 Mill. DM vertreten Waren, beschloß, hieraus eine auf 8(i. V. 7)% erhöhte Dividende auf 0,50 Mill. DM Grund- kapital zu verteilen. Das Unternehmen hat auch im Berichtsjahr die Betriebseinrichtungen weiter verbessert. Im März/ April 1955 setzten besonders eine leb- hafte Nachfrage von seiten des Besatzungs- aues ein, die eine gute Ausnützung der Be- triebsanlagen ermöglichte. Die insgesamt leb- afte Nachfrage und die Wiederinbetriebnahme des Werkes Katzenbuckel führte zu einer wei- teren Steigerung des Absatzes. Im laufenden Geschäftsjahr ließen die Ab- rufe der Straßgenbauverwaitung im März/ April sehr zu wünschen übrig. Das Unternehmen be- Lürchtet deshalb wieder eine größere Zusam- menballung der Abrufe in den Sommer- und Herbstmonaten. Die Versandziffern konnten bisher gegenüber der gleichen Zeit des Vor- jahres nicht erreicht werden. Steigender Stromabsatz bei Pfalzwerke AG Die Pfalzwerke Aktiengesellschaft, Ludwigs- hafen a. Rh., schloß das Geschäftsjahr 1954 bei einem Jahresertrag von 18,03(19,37) Mill. DM, 2,10(1,87) Mill. DM. sonstigen Erträgen und 4,15(0,93) a. o. Erträgen sowie nach 9,55(10,98) dcn Remels 18 f Mill. DM Anlageabschreibungen mit einem Ge- winn von 0,95(0,88) Mill. DM, der sich um den Vortrag aus 1953 auf 0,97 Mill. DM erhöht. Die Hauptversammlung am 2. Juli, in der das 1955 um 38,00 Mill. DM auf 2400 Mill. DM erhöhte Grundkapital vollständig vertreten war, ge- Bllahz nebst Gewinn- und Ver- Aa 8 105 e ahr 1954 und Pe- Schlofg, 6(l. V. 3 ½ Hividende auf das dividen- denberechtigte Grundkapital von 16 Mill DM zu verteilen. Vom Aktienkapital der Gesellschaft sind rund 60% im Besitz des Bezirksverban- des Pfalz, Neustadt a. d. W., 12% im Besitz kreisfreier Städte und das übrige in Händen der RWE, Essen. Die Gesellschaft ist mit 10,11 (8,09) Mill. DM an der Großkraftwerk Mann- heim Ad, Mannheim, und unverändert mit 40 Mill. ffrs an der Kraftwerk Homburg GmbH, Homburg Saar, beteiligt. Der Stromabsatz stieg im Berichtsjahr auf 531,50 Mill, KWh gegenüber 447,39 Mill. kWh im vorhergehenden Jahr und liegt mit einem Steigerungsprozentsatz von 18,2% für den Ver- kauf im Versorgungsgebiet um 0,5% über dem Satz des Vorjahres. Die Gesellschaft konnte da- mit die durchschnittliche Zuwachsrate des Stromverbrauches in der Bundesrepublik von 13,7% erheblich übertreffen. Die Steigerung des Stromverkaufs im Versorgungsgebiet hat sich in den Jahren 1955 und 1956 in noch stär- kerem Maße fortgesetzt. In der Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 1954 stehen— in Mill. DM— dem bereits genannten Jahresertrag und sonstigen Erträgen gegenüber Löhne und Gehälter 3,49 (3,17), ferner 2,15(1,42) für Steuern und 1,83 (0,97) für Mehraufwandszinsen. Neben den be- reits genannten Anlageabschreibungen sind noch 1.21(3,29) Abschreibungen auf geringwer- tige Anlagegüter ausgewiesen. Aus der Bilanz zum 31. Dezember 1954: An- lagevermögen nach 15,01(9,30) Zugängen 151,97 (136,27), das mit 86,00(78,78) wertberichtigt ist. Im Anlagevermögen sind 10,60(8,58) Beteiligun- gen und 16,66(13,24) für Neubauten enthalten. Umlaufvermögen 21.90(15,51), darunter 4,28(2,51) Vorräte, 9,63(8,24) Forderungen auf Grund von Lieferungen und Leistungen und 1.05(2,35) ver- schiedene Forderungen. Andererseits Verbind- lichkeiten 46,89(33,94), darunter 19,82(13,99) ge- genüber Banken und 5,50(4,86) auf Grund von Lieferungen und Leistungen. Rückstellungen 6,44(4,26) und Rücklagen 12,45(13,52) bei am Bilanzstichtag 16,00 Mill. DM betragendem Grundkapital. Im Anschluß an die Hauptversammlung wurde der Erweiterungsbau der Pfalzwerke offiziell der Oeffentlichkeit übergeben. Effiektenbörse stiegenen Weltmarktpreisen anzupassen. Ver- treter der Röstereien erklären, man habe sich nur sehr zögernd zu der Erhöhung entschlos- sen, da mit einem solchen Schritt immer die Gefahr verbunden sei, daß sich die Aufwärts- entwicklung des Verbrauches verlangsamt. Außerdem verhindere der scharfe Konkurrenz- kampf im deutschen Röstfkaffeehandel eine volle Anpassung an das erhöhte Weltmarkt- niveau. In den USA wurden die Röstkaffee- preise innerhalb der letzten zwei bis drei Mo- nate wiederholt um zusammen etwa zehn Cents per LB erhöht. Deutsche Zechen- Investitionen in Virginia (AP) Die deutsche Stahlindustrie zeigt star- kes Interesse, amerikanische Kohlengruben zu erwerben, wie aus amerikanischen Fachkreisen Verlautet. Entsprechende Angebote sollen be- reits für hochwertige Kohlelager im südlichen Westvirginia und nördlichen Kentucky gemacht worden, jedoch auf ausgesprochene Zurück- haltung gestoßen sein. Die im Süden der USA liegenden Gruben sind am besten für deutsche Interessen geeig- net, da ihre hochwertige Kohle zu den Vir- ginia-Häfen billiger geliefert werden kann als zu den meisten amerikanischen Stahlzentren. Klagen ohne Not wurden widerlegt Rohbraunkohle kostet mehr (VWD) Die durch den Uebergang zum Tief- tagebau eingetretene allgemeine Steigerung der Förderkosten hat den rheinischen Braunkohlen- bergbau zu einer Preiskorpektur für Rohbraun- kohle gezwungen. Mit Wirkung vom 1. Juli 1956 erhöht sich der Preis für Stebkohle im Bahn- absatz von bisher 6,50 DM auf 8,.— DM je t ab Werk und für Förderkohle von 5,50 DM auf 6,50 DM je t ab Werk. Bei Abholung im Land- absatz wird ein Zuschlag von—, 50 DM je t erhoben. Unberührt von dieser Preisanhebung blei- ben Braunkohlenbriketts, deren Preis sich nach wie vor auf 26,30 DM je t stellt. Rohbraunkohle wird vor allem von der In- dustrie zur Kesselfeuerung verwendet. Die Strompreise werden nach Auskunft zuständi- ger Kreise durch die neuen Notierungen keine Veränderungen erfahren. nomie übten diese einen Einfluß auf den konjunkturellen Ablauf aus. Dieser Zustand müsse durch das Bestreben abgelöst wer- den, die Mahnahmen der staatlichen Kon- junkturpolitik und diejenigen der Sozial- partner von vornherein zu koordinieren. Da- bei werden jedoch vom Beirat staatliche Schiedssprüche mit Verbindlichkeitserklä- rung nicht empfohlen. In diesem Zusam- menhang werden auch Gleitklauseln„die Preise und Löhne aneinander binden, oder die die Preisgestaltung gewisser Produkte von der Entwicklung bestimmter Index- reihen abhängig machen“, abgelehnt. Ueber die bekannte Empfehlung hinaus, horizon tale und vertikale Preisabreden zu be- kämpfen, muntert der Beirat die Bundes- regierung diesmal auf, diejenigen Unter- nehmen und Genossenschaften zu unter- stützen,„die eine auf Preissenkung ausge- richtete Strategie betreiben“. Von Bedeutung ist auch folgende Stelle in dem Gutachten, die wir wörtlich Zitieren: „Gerät die Volkswirtschaft in eine Situation, in der sich bei eigener Vollbeschäftigung fort- gesetzt unfreiwillige Devisenüberschüsse an- sammeln, so wäre dieses fundamentale Un- gleichgewicht ihrer außenwirtschaftlichen Verflechtung durch eine Aufwertung ihrer Währung zu korrigieren, falls es nicht aus- nahmsweise als das kleinere Uebel anzusehen ist, das Inlandspreisniveau steigen zu lassen.“ Ein Gleitzollsystem wird konjunkturpoli- tisch als höchst bedenklich bezeichnet, weil nur bei einem System spezifischer Zölle und erst recht bei einem Wertzollsystem die kon- junkturpolitisch erwünschte Einfuhrsteige- rung gefördert werde. Um die konjunkturelle Reaktionsge- schwindigkeit zu beschleunigen, wird auf finanzpolitischem Gebiet vorgeschlagen, bei der veranlagten Einkommen-, Köperschafts- und Gewerbeertragsteuer die Erhebungs- weise zu verbessern. Dies soll durch Einfüh- rung des Systems der sogenannten Selbstver- anlagung mit nachfolgender Kontrolle ge- schehen, oder auch durch eine raschere und stärkere Anpassung der Vorauszahlungen an die zwischenzeitlich erfolgten Veränderungen der Gewinnlage. 5 Die Bildung von Kassenüberschüssen zur Konjunkturdämpfung werde dadurch er- schwert, daß solche Ueberschüsse, sobald sie ein gewisses Maß überschreiten, ein Verlan- gen nach konjunkturpolitisch unerwünschten Steuersenkungen oder Ausgabenerhöhungen auslösen. Dieser Gefahr solle durch eine Ver- wendung der Ueberschüsse zur Tilgung von Schulden der öffentlichen Hand im Ausland oder im Zentralbanksystem entgegengewirkt werden. Marktberichte vom 2. Tul! Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen Juli nicht notiert; in. Roggen nicht notiert; Weizenmehl Type 405 62,50 bis 64; Type 550 59,5061; Type 812 56,50—59; Type 1050 54,5056; Brotmehl Type 1600 49,5051; Roggen- mehl Type 997 5555,25; Type 1150 5353,25; Type 1370 5151,25; Tendenz stetig; Braugerste nicht notiert; Futtergerste inl. 38—39; dto, inl.(Sortier- gerste) 3638; dto. ausl. Plata und Kanada) 40 bis 41; dto. ausl.(sonstige Provenienz) 39—40; Tendenz stetig; Industriegerste nicht notiert; Inlandshafer zu Futterzwecken 36—37; dto. für Industriezwecke nicht notiert; Tendenz ruhig; Auslandshafer 37,50; Tendenz stetig; Mais 40,25—40,50; Tendenz ruhig; Weizenkleie prompt 25,50— 26,25; Weizenkleie per August/September 25,75— 26,25; Roggenkleie 25.50 bis 26; Weizenbollmehl 27,5028, 25; Weizen-Nach- mehl 38,50—38; Tendenz stetig; Sojaschrot 38; Erd- nußschrot 37,50; Palmkernschrot 29,50; Kokosschrot 29,50; Leinschrot 41,5042, 75; Hühnerkörnerfutter 43,50— 44,50; Malzkeime 25; Biertreber 24; Trocken- schnitzel nicht notiert; Dorschmehl 73—77; Fisch- mehl 64—70; Tendenz stetig; Speisekartoffeln per 50 Kg frei Mannheim neue mit Sack 13,75; Wiesen- heu lose 88,50; Luzerneheu lose 9,50 10,50; Wei- zen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,80—4; Weizen- und Roggenstroh zinkdrahtgepreßt 4,80 bis 5,10; Hafer-Gerstenstroh nicht notiert; Ten- denz ruhig.— Die Preise verstehen sich als Groß- handels-Durchschnittspreise per 100 kg bei Wag gonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 707(in der Vorwoche 626) Stück Großvien; 290(274) Kälber; 2244(2391) Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 2. Juli 1956 Börsenverlauf. Bei verhältnismäßig ruhigem G Bei eschäft blieh die Kursgestaltung uneinheitlich. Standardwerten Kursbesserungen bis zu 2 Punkten. Montane und 16 Farben- Nachfolge- Gesellschaften auf kleinere Rück- und Anlagekäufe seitens des In und Auslandes leicht anziehend. Rheinische Stahlwerke waren auf Grund der Dividendenerhöhung stärker beachtet. tendierten nicht ganz einheitlich, Elektro- und Versorgungswerte Motorenaktien überwiegend gut behauptet. Banken unter Bevorzugung von Commerzbank-Nachfolgern anziehend, von Spezialpapieren Rhein- metall-Borsig bevorzugt. Rentenmärkte bei kleinen Umsätzen nicht ganz einheitlich, Während ver- schiedene Pfandbriefe bis zu einem halben Punkt nachgaben, zogen Industrieobligationen überwie- gend bruchteilig an. Aktlen 28. 6. 2 7. Aktien 280. 2.7 Aktien 28. 6 2 Harpener Bergbau 110 109 Dresdner Bk.) 200% 20 3. 8 7 8588 55 255 200 Heldele Lement 267 208½%[Rhein-Main Bank 200 200 CCW% 10% Weicsb-Ant 84 60 60 265 8* 7 Seines den,, i eee in ie eee Ot. Erdöl 173 1747 hn. Braunkohle—. Nachfolger Degusss 238½ 23 Rheinelektra 167 167 Bergb. Neue Hoffg. 133 137 Demag 4228 228 RW NW.. 205 205% Dt. Edelstah 178 180 Dt. Linoleum 202 273 Sellwolft. 40% 108 Gortm. Hörd. Hütt. 127%½% 120 Durlacher Hof 105 T 105 Siemens& Halske 241 242 Gelsenberg 3 132 Fichbaum-Werger 190% 128 ½ Sudzucker 190 195%[GHEH Nürnberg. 220 220 Enzinger Unſonh) 178 184 Ver. Stahlwerke) 4% 2 Hoesch„ 14% 140 GS-Farben Liquis Zellstoff Waldhof 16, 1 Klöchen.-Humb. D. 211 211½ Ant.⸗Seii h 3% 5 ¾ Sedische Ben:% 12% Klecknerwerne% doe, SAFT. 90% 100 Soemmerzbank) 124% Phoenix Rheinrohr 100% 1613, Farbenf. Bayer 06% 20% Commerz. Rhein Röhrenw Farbwerke Höchst] 209 100 u. Oredit-Bank 217½ 219 Rheinst Union 150 15⁰ gelten& Gulll, 440 215 Deutsche Bank) 21½ 20% Stahlw. Südwestf. 17% ę 170 zrün& Bilfinger% 157 198 99% J Thyssenhütte 02 104% Süddeutsche Bank ) RM- Werte Schweine. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 110—117(122—119); Bullen A 110—119(111120); B 105—112(105—113); Kühe A 90—103(92—104); B 80 bis 92(82-94); C 73—86(72—82); D 60—70() Färsen A 112—118(113119); B 103—112(109—114); Kälber Sonderklasse 170—175(172—177); A 155—165 (155—168); B 142—153(146—154); C 130—140(135—145); D 110—128(110-130); Schweine A 118—126(112—118); BI 117127;(113124); B II 118—128(116128); C 120 bis 128(117—128); D 120—128(118—1293); E 116—123 (118-125); Sauen G1 102—112(101-110). Marktver- lauf: Großvieh in allen Gattungen ruhig, kleiner Ueberstand; Kälber schleppend, kleiner Ueber- stand; Schweine langsam geräumt. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 19 Ochsen; 70 Bullen; 54, Kühe; 44 Färsen; insgesamt 187 Stück Großgvieh; 146 Käl- ber; 549 Schweine; 16 Schafe. Preise je kg Lebendgewicht: Ochsen A 108-116; B 100-104; Bullen A 109-116; B 100-108; Kühe A 90-107; B 81 bis 92; C 70—82; Färsen A 110—116; B 102—110; Kälber A 165—175; B 150164; C 135—148; D 120; Schweine A 116—123; BI 113—125; B II 120-126; C 120—127; D 120126; Sauen G II 105—110; Schafe nicht notiert. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen langsam, Ueberstand; Kälber langsam. Ueberstand; Schweine mittel, geräumt; Schafe geräumt. 1 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr gering, Absatz mittelmäßig. Es erzielten: Erdbeeren Ia 130—145; A 85—110; B 60 bis 30; Johannisbeeren rot 32—34; schwarz 120; Stachelbeeren unreif 32-34; Sauerkirschen A 40 bis 50; D 35; Süßkirschen Ia 55-64; A 42—54; B 25—35; Kopfsalat Stück 7—10; Gurken 350—500 g 36-46; 500—700 g 48—62; Erbsen 26; Weißkohl 15—17; Rot- Kohl 26; Wirsing 28—30; Blumenkohl Stück 150 bis 200 mm Durchmesser 25-40; 200-250 mm 40-46; 250-300 mm 50—57; B 12—30. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) In sämtlichen Erzeugnissen geringe An- fuhren, Absatz normal. Es erzielten: Erdbeeren A 81-90: B 65—80; C 55—64; Kirschen A 60—75; B 35 bis 59; C 25—34; Zuckerkirschen 30—54; Sauer- kirschen 38—70; Johannisbeeren rot 25—34; dto. schwarz 120—122; Stachelbeeren unreif 20-33; Him- beeren A 110-157; B 60100. 8 NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 336,50— 339,50 DM Blei in Kabeln 134,00—135,00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00— 242,0 DM Westdeutscher Zinn-Preis 896,00 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italienische Lire 6,666 6,686 100 belgische Francs 9,389 6,409 100 französische Franes 100 Schweizer Franken 100 holländische Gulden 1 kanadischer Dollar 1 englisches Pfnd 100 schwedische Kronen 100 dänische Kronen 100 norwegische Kronen 58,305 58,425 100 Schweizer Franken(fr.) 97,77 97,97 1 US-Dollar 4,1895 4,1995 100 OUFM-W]W]= 405 DM-O; 10 DM-O= 26, 22 DM-W. 1,1905 1,1925 95,685 95,885 109,595 109,815 4,271 4,261 11,667 11,687 80,715 60,875 60,315 60,435 * Harginalien a. ristesfisebe, Geistiger Materialismus (dpa) Der Sortimenterausschuß beim Börsen- verein des deutschen Buchhandels forderte am 1. Juli auf seiner Jahrestagung in Bad Harz- burg eine Aufhebung oder Herabsetzung der Umsatzsteuer für Bücher und Zeitschriften und einen Wegfall der Umsatzausgleichssteuer für Bücher aus dem Ausland. In einer Kundgebung zur Konstituierung des „Landesverbandes der Verleger und Buchhänd- ler, Rheinland-Pfalz“ hat inzwischen am 1. Juli in Mainz der Baden-Badener Bundestagsabge- ordnete Ludwig Kroll(CDU) eine Herabsetzung der Umsatzsteuer für Bücher angekündigt. Auch Kroll verlangte eine Sonderbehandlung für das Buch und den Buchhandel im Wirtschafts- leben. Das Buch sei so lebensnotwendig Wie das Brot. Der Buchhandel habe eine besondere Funktion als Mittler kultureller Werte, da das Buch nicht Ware, sondern materialisierter Geist Sei. Nach Angaben Krolls dienen 74 v. H. der deutschen Buchproduktion eindeutig der För- derung der Erziehung, der Wissenschaft und der Forschung. 16 v. H. entfallen auf die Bel- letristik— einschließlich von Werken der Klas- siker— und 9 v. H. auf das Jugendbuch. Höch- stens ein Promille der gesamten erfaßten Buch- produktion sei als Schmutz und Schund zu klas- siflzieren. Man wende nicht ein, der Staat sei nicht der einzige, der mit dem in Büchern— materiali- sierten Geist Geschaſle machit; schließlich mußten Papierfabriken, die Dructer und die Buchhändler, und v alles mit diesem Handels- und Gewerbe- Stand ⁊isammenhüngt, auch leben und gut ver- dienen. Umgekehirt ist nicht jedes Buch— leider, leider auch wenn es in den Export gelangt, materialisierter Geist. Mitunter kann sogar davon geshrochen werden, daß es sich um materialisierte Geistlosigłeit handelt. Zusammen gefaßi gelit des deutschen Buci- handels Wunsch darauf hinaus, dem„geistigen Brot“ die Bildung eines politischen Preises zu err möglichen. In Zeitläuſten, in denen bereits die Lehre gezogen wurde, welch Unheil politische Preisbildung heraufbesciwört, ist dieser Mumschi nicht ganz acitgemaß. Mit anderen Worten: Die Buchhündler fordern zu wenig. Die einzig richtige Lösung wäre, von dem Unfug der phasenweise sic veruiel fachenden Imsalæsteuer uberhaupt los zukommen. Sparen (VWD) Während in den USA der Absatz amerikanischer Kraftfahrzeuge allgemein zu- rückging, stiegen die Verkäufe von euro- päischen Kraftwagen ständig weiter an, be- richtet das„Journal of commerce“. Die Kraft- fahrzeugimporte aus Europa während der er- sten vier Monate 1956 seien gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 72 v. 5 angestiegen. Der Wert der aus Europa einge- führten Kraftfahrzeuge und Ersatzteile habe gegenwärtig eine Jahfesrate von über 120 Mill. Dollar erreicht. Das Blatt betont, daß die Kraft- fahrzeugimporte aus Europa noch höher sein würden, wenn die ausländischen Fabriken in der Lage wären, mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten. S haren ist wieder modern geworden in den USA, kann man aus den weiteren Ausführungen des„Journal of Commerce“ schlußfolgern. Es ird darin gesagt, das große Interesse für aus- landischèe Wagen— besonders fur deutsche Er- zeugisse— hänge mit der Wirtschaſtlicikeit dieser Kraftfahrzeuge zusammèen. 5 5 Der Straßenkreuzer, dieses„Mittelding zwi, schen Jolle und Hochseedampferè“, ist also nich mehr modern, weil er zuviel Treibstoſf verbraucht, Vielleicht auch deswegen, weil sic die sozialen Verhidlinisse dndern. Bei aller Wohnkultur ge- hobener und mittlerer Bevölkerungssckiditen Amerigas gebe es noch viele Leute, die in Löchern ctatt Wohnungen ſiausen und ihre Wagen als Mohnung ansehen, kommentierte Fred Lisle noch vor einigen jahren im, Journal of Commerce“. Die Amerikaner besonders die Interessen- ten— werden an die eingangs gemaclite Fest- stellung die Schlußfolgerung knüpfen, der Kfz- Import nac den VSA musse gedrosselt viel- leicht durch Zölle— also erschmert werden. Das alles ist schon dagewesen, und wer die Dinge objehtiuv hetrachtet, der wird sich allerdings sagen, die Produftions(und somit Absatz- Einschran- kung um I Million Fahrzeuge im Werte von etwa 3,5 His Milliarden 8( etw I2 Milliarden BM) wird nur gering beeinflußt durch Kraftfahrzeug- einfuliren im Werte von I20 Millionen Dollar. Woanders ist es anders (LSW) Als Mittel gegen die auch in der Schweiz befürchtete„Veberhitzung“ der Kon- junktur hat der Schweizer Gewerkschafts. bund empfohlen, den Zuzug ausländischer Ar beitskräfte in die Eidgenossenschaft zu dros seln. Es sei zu erwägen, heißt es in einer ge werkschaftlichen Erklärung, die Schweizer Be triebe, die Ausländer einstellen, zu einer finan- ziellen Umlage an den staatlichen Reserve- konds für Arbeitsbeschaffung zu verpflichten. Der Schweizer Gewerkschafts vorsitzende, Na- tionalrat Arthur Steiner, sagte in emem Grundsatzreferat, der eigentliche Gefahren- herd der Ueberkonjunktur liege in der Schweiz nicht in der Lohnentwicklung, sondern in der jedes vernünftige Maß entbehrenden Investi- tionstätigkeit. Die ungezügelten Investitionen führten zu einer ungesunden Aufblähung des Produktionsapparates und zu einer bedenk- lichen Ueberfremdung der Arbeiterschaft durch das Einströmen von Ausländern. Wahrend hei uns im Zeichen der Follbeschäf- ligung die Befurcitungen uberhiandnehmen, wegen Mangels an Arbeilskrüſten könne dessen steigen- der Bedarf nicit gedeckt werden, scheint es in der Schweiꝝ anders zu sein. Scheint. Auf diesem Wörtchen liegt die Be- tonung, denn die Schweizer Gewerkschaftler sind gehir einsicitige Leute. Sie bremses im Bewußl- ein, daß das Ronjunkturtempo zum Uberschlagen führen könnte. Sehr einfach ist diese Rechnung. Man sagt sich. was tun, wenn all diese Kapaxitdten für Mehirbeschüſtigung geschaffen sind und dann Normalbeschäſtigung eintritt? Wie wohltuend wirht sich solche Vorsicht aus gegenuber der Methode in anderen Läàndern, in denen immer nur gerufen wird,„Wir wollen den Ertrag haben, noch bevor er da ist.“ Landflucht schwarz auf weiß (VWD) Die Bundesregierung hat mit Zu- stimmung des Bundesrates die Durchführung einer Bundesstatistik der Arbeitskräfte in land wirtschaftlichen Betrieben angeordnet. Die neue Statistik wird im Bundesgebiet, ausgenommen die Stadtstaaten, auf repräsen- tativer Grundlage durchgeführt. Sie gliedert sich in eine Grunderhebung im August 1956 und in laufende Monatserhebungen von Sep- tember 1956 bis Juli 1958. Seite 10 MORGEN Dienstag, 3. Juli 1956/ Nr. 151 Klassenarmer Kampf vor 5000 Zuschauern: fleukaus Eam ⁊u einem Nernschuß Der Engländer Bates verschwand ständig hinter seiner Doppeldeckung Vor nur 5000 Zuschauern mußte sich Ex- Suropameister Heinz Neuhaus(98,3 Kg) in der Dortmunder Westfalenhalle wie schon kurz berichtet— gegen den 23jährigen Eng- länder Peter Bates(92 kg) über 10 Runden nach einem ziemlich klassearmen Fight mit einem klaren Punktsieg begnügen. Der in sei- nen Mitteln einseitige britische Schwerge- Rumänien gegen Frankreich heute auf dem VfR-Platz um die Frauen-WM Gar nicht ausgeschlossen, daß Mannheims Sportfreunde heute abend auf dem VIR- Platz den zukünftigen Weltmeister im Frauen-Handball zu sehen bekommen, wenn Schwedens Schiedsrichter Westblad um 19 Uhr die Begegnung Frankreich— Rumänien anpfeift. Nach ihren bisherigen Leistungen zählen die rumänischen Mädels, die ebenso elegant, wie zielstrebig und schnell zu spie- len verstehen, eben Oesterreich und Deutsch- land zu den Favoriten der diesjährigen WM. Die französische Mannschaft, in deren Reihen übrigens nicht weniger als acht Lehrerinnen stehen, dürfte also nur bei einer außerge- Wöhnlichen Gesamtleistung bestehen können. Brasilien schlug Italien 2:0 Vor 200 000 Zuschauern besiegte Brasilien am Sonntag in Rio de Janeiro in einem Fuß- ball-Länderkampf Italien mit 2:0(1:0) und revanchierte sich damit für die vor wenigen Wochen in Mailand erlittene 0:3-Niederlage. Der bei strömendem Regen ausgetragene Kampf brachte in der ersten Halbzeit gute Leistungen der Italiener. Nach dem Seiten- wechsel war Brasilien überlegen. In der 30. Minute erzielte der brasilianische Links- außen Ferreira nach einem Fehler des italie- nischen Torwartes Viola das Führungstor. Der zweite Treffer fiel in der 77. Minute durch den Rechtsaußen Canario. Vingerhoed Europameister Der belgische Titelverteidiger Renee Vin- gerhoed blieb am Sonntag im Endkampf um die 13. Europameisterschaft im Billard-Drei- banden-Spiel gegen den Saarbrücker August Tiedtke ungeschlagen und eroberte damit abermals den Titel. Wichtler war geschickt genug, Neuhaus kei- nen Kernschuß zu erlauben. Er brauchte da- durch nicht einmal zu Boden, obwohl er vor allem in den beiden letzten Runden ganze Serien verdaute. Neuhaus stellte sich zwar gut trainiert vor, war jedoch durch einen Grippeanfall, den er am Wochenende erlitt, so wesentlich gehandicapt, daß er sich zu einem Standge- fecht entschloß, bei dem er die Linke ein- Setzte, um für die Rechte Platz zu schaffen. Der Engländer benutzte fast ausschlieg- lich die Gerade, war damit aber nicht so schnell, daß Neuhaus nicht den größten Teil der Versuche seines Gegners auf die Deckung hätte nehmen und durch Rückwärtsgehen hätte vermeiden können. Nach der ausge- glichenen ersten Runde gewann Neuhaus jeden Gang mit klarem Vorsprung. Er ver- mochte es aber niemals, Bates zu erschüttern. Während Neuhaus ständig angefeuert wurde und auch sein Bestes versuchte, kämpfte der Engländer stereotyp immer in der gleichen Manier, die Linke herausstoßend und, sobald die Gegenangriffe kamen, in der Doppeldeckung verschwindend. In den letz- ten Runden verdoppelte Neuhaus seine An- strengungen. Er schlug ganze Serien, von de- nen ein großer Teil der Schläge auch ans Ziel kam, aber Bates nahm, von einzelnen Mo- menten in der neunten und zehnten Runde Abgesehen, unerschüttert, um schließlich noch einen großen Teil des Beifalls für sich zu ver- einen. Hanna Reitsch Neunte Bei den Segelflug-Weltmeisterschaften in St. Lan(Frankreich) herrschte am Montag- vormittag stürmisches und regnerisches Wet- ter, so daß die Starts für den vorgesehenen zweiten Wettbewerb verschoben werden mußten. Die Wettbewerbleitung teilte am Montagvormittag die offlziellen Ergebnisse des Streckenfluges mit, der am Samstag als erste Prüfung der Weltmeisterschaften aus- getragen wurde. Danach rangiert die deut- sche Segelfliegerin Hanna Reitsch im Ein- sitzer mit einer Leistung von 367 km an neunter Stelle unter 51 gestarteten Teilneh- mern. Sieger wurde der Argentinier Jose Cuadrado mit einer Streckenleistung von 431 km vor dem Amerikaner MeReady mit 389 km. 5 Badische Meisterschaften der Ringer: Siegerliste enthält nut„alte Geannie“ Im Tauziehen teilten sich ASV Ladenburg und Polizei SV die Titel Das Hauptinteresse der gesamtbadischen Schwerathletik- Meisterschaften in Karlsruhe galt am Sonntag den Senioren im Ringen. Auf acht Matten wurde ab 7.30 Uhr vorm. Sekämpft, wobei sich die süd- und nord- badischen Aktiven teilweise erbitterte Be- gegnungen lieferten. Ebenso wie den Gewicht hebern und insbesondere den Rasenkraft- Sportlern darf man auch den„Mattenfüch- sen“— besonders in den leichteren Ge- wichtsklassen— bescheinigen, daß das Lei- stungsniveau gegenüber den Vorjahren be- achtlich gestiegen ist. Alles in allem kann also mit voller Zufriedenheit auf diese Schwerathletik Meisterschaften zurückge- blickt werden, welche übrigens unter der Schirmherrschaft des Karlsruher Oberbür- Sermeisters Günter Klotz standen, der am Samstagabend beim Festbankett durch den Vorsitzenden des Nordbadischen Schwer- athletikverbandes, Gotthilf Wiedmaier. mit der goldenen Ehrennadel des Verbandes besonders geehrt wurde. Die Siegerliste des Senioren-Ringens, so- wie den verschiedenen Mannschaftswett- bewerben hat nachfolgendes Aussehen: Kunstkraftsport: Zweier-Gruppe: 1.„2. Ado- nis“(Spygg Germania Karlsruhe) 61,88 Pkt., 2.„2 Germanis“(ASV Germania Bruchsal) 52,98 Pkt. Dreier-Gruppe: 1. KSV St. Georgen 64,72 Pkt. Vierer-Gruppe: 1. KSV St. Georgen 62,74 Pkt. Ringen— Aktive Klassen: Schwer- gewicht: 1. Maier KSV Wiesental), 2. Schrei- ner(SpVgg Ketsch), 3. Gramlich(KSV Oestrin- gen. Leichtgewicht: 1. Schmitt(KSV Schries- heim), 2. Seger(KSV St. Georgen), 3. Scherer (ASV Germania Bruchsal). Bantamgewicht: 1. Hartlieb(KSV Oestringen), 2. Moser(SV Hornberg) 3. Beck(RSC Laudenbach). Fliegen- gewicht: 1. Roth(KSV Wiesental), 2. Hassis (SV Hornberg), 3. Bauer(ASV Feudenheim). Mittelgewicht: 1. A. Mürle(SV 98 Brötzingen), 2. Weißhaar(ASV Freiburg), 3. Seeburger (ASV Bruchsal). Weltergewicht: 1. P. Weber (RSC Eiche Sandhofen), 2. Mayer(SRC Viern- heim), 3. Rutsch(KSV Hemsbach). Halbschwer⸗ gewicht: 1. Rupp(Eiche Sandhofen), 2. Schweb- ler(SG Kirchheim), 3. Herbstritt(KSV St. Georgen. Federgewicht: 1. Seger(ASV Frei- burg), 2. Kappis(ASV Lahr), 3. Spatz(ASV Feudenbeim). Mannschaftswettbewerbe, Rund- gewichtsriegen: Neulingsklasse: 1. TV Baden- Baden 501 Pkt., 2. KSV Wiesental 466 Pkt. Unterstufe: 1. VfK Diedesheim 532 Pkt., 2. ASV Ladenburg 445 Pkt. Oberstufe: 1. ASV Bruchsal 601 Pkt. Einzeljonglieren: 1. Konrad (ASV Bruchsal) 367 Pkt., 2. Gimber 337 Pkt., 3. Wittmann(beide VfK Diedesheim) 325,5 Pkt. Tauziehen: Leichtgewicht: 1. ASV Ladenburg. Schwergewicht: 1. Polizei-SV Mannheim. Den Ehrenpreis für den erfolgreichsten Verein holte sich die Spygg Germania Karlsruhe. DIE WELTMEISTERSCHAFTSRUNDE der Frauenhandballerinnen wurde in Karls- ruhe mit den Paarungen Rumänien— Oesterreich und Deutschland— Jugoslawien eröffnet. Das Endspiel wird am kommenden Sonntag in Frankfurt stattfinden, heute abend stehen sich in Mannheim Rumänien und Frankreich gegenüber. Unser Bild zeigt eine Szene aus dem Spiel zwischen Deutschland und Jugoslawien, das die deutsche Vertretung mit 5:2(3:1) Toren gewann. Drei jugoslawische Spielerinnen versuchen hier Annemie Kübert zu stoppen. AP-Bild Um die Fecht-Mannschaftsmeisterschaft: U,-Aloelitechie/ in de, Zuischentunde TSG Weinheim und TSV Tauberbischofsheim ausgeschaltet Die Einzelmeisterschaften im Fechten sind beendet. Mit den Deutschen Einzelmeister- schaften, die vom 1. bis 3. Juni in Solingen ausgetragen wurden, sind die Landes- und Bundesmeister der Seniorenklasse ermittelt. Abgeschlossen ist damit aber die diesjährige Fechtsaison noch nicht. Auszutragen sind noch die Mannschaftsmeisterschaften, und die Vorrunden dazu haben am letzten Sonn- tag begonnen. In der ersten Vorrunde der Gruppe Nord- baden/ Nord standen sich im Florett(Herren) die Mannschaften vom VfR Mannheim, TSG Weinheim und TSV 1863 Tauberbischofsheim gegenüber. Als Obmann hatte sich H. Höfler. der Vorsitzende des Nordbadischen Fechter- bundes, zur Verfügung gestellt. Unter seiner bewährten Leitung gingen in der Turnhalle der Tullaschule die Kämpfe rasch vonstatten, und es war wiederum erfeulich festzustellen, daß durchweg junge Fechter auf der Kampf- bahn standen. Diese sorgen für flotte und schnelle Gefechte, denen zum Teil allerdings noch gewisse technische Feinheiten fehlten. Im ersten Durchgang kämpften die Mann- schaften von Weinheim und Tauberbischofs- heim gegeneinander. Mit 9:7 gewann dabei Tauberbischofsheim ganz knapp. Der zweite Durchgang, den die Mannschaften vom VfR Mannheim und TSG Weinheim ausfochten, konnte beim Stande von 9:4 zugunsten von Mannheim abgebrochen werden. Der TSV Tauberbischofsheim und der VER Mannheim, Entscheidung fällt erst in Stichkämpfen: Meintich und Jihimann punkigleich Spannende Partien in der letzten Runde der Schach-Stadtmeisterschaft Die von dem Schachklub Feudenheim ausgerichtete Mannheimer Stadtmeister- schaft wurde am Wochenende abgeschlossen. Abwechslungsreich, wie die vorangegangenen Runden verlief auch der Abschluß am Sonn- tagvormittag, zumal die Einscheidung bis zum letzten Augenblick ungewiß war. Tiht- mann hatte in der vorletzten Runde am Frei- tag gegen Edgar Müller die erste Niederlage einstecken müssen und Dr. Meyer ereilte ge- gen Heinrich das gleiche Schicksal, so daß zu Beginn der Schlußrunde Müller mit 5 Punk- tn vor Heinrich, Tihtmann und Amrehm mit je 4½ Punkten führte. Hier erlangte Hein- rich gegen Müller schon bald das bessere Spiel, um schließlich seinen Gegner zur Auf- gabe zu zwingen. Ungewiß war der Ausgang der Partie Amrehn— Tihtmann, bis der Feudenheimer schließlich durch den Gewinn mehrerer Bauern entscheidend in Vorteil kam und gewann. Damit waren Heinrich(1865 Mannheim) und Tihtmann Ceudenheim) nach Abschluß EINEN NEUEN DEUTSCHEN REK ORO stellte beim großen Leichtathletik- Sportfest im Berliner Olympia-Stadion die Münchnerin Zenta Gastl(rechts außen) im 80-m- Hürdenlauf auf. Sie siegte mit einer Zeit von 10,9 Sekunden vor Gisela Köhler Zweite von rechts) von Dynamo Berlin. l Keystone-Bild der Kämpfe mit je 5½jʒ“Punkten gemeinsam auf dem ersten Platz, so daß der Mannheimer Stadtmeister erst in drei Stichkämpfen er- mittelt werden muß. Den Ehrenpreis des „Mannheimer Morgen“ gewann alllerdings Heinrich, der nach dem Wertungssystem von Sonneborn-Berger einen minimalen Punkt- Vorsprung hat(22:21 /) und damit bei der Preisverteilung am kommenden Samstag eine wertvolle Schachuhr in Empfang neh- men kann. Heinrichs Leistung verdient inso- fern besondere Anerkennung, als er ab der vierten Runde durch eine langwierige Er- krankung behindert war. Tihtmann schlug sich gleichfalls ausgezeichnet. Nach dem Sieg über Heinrich war der Titel für ihn in greif- bare Nähe gerückt, doch war er nervlich der damit gewonnenen Favoritenrolle in dem Kampf gegen Müller nicht gewachsen. Auch um die nächsten Plätze wurde er- bittert gekämpft, wobei es teilweise über sie- benstündige Partien gab. Mail Feudenheim) gewann dabei gegen Schmitt(1910) und Mardo(Pfingstberg) gegen Apholte Feuden- heim), womit die Sieger zusammen mit Edgar Müller(Sandhofen) mit je fünf Punkten ge- meinsam den dritten Platz einnehmen. Dr. Meyer spielte gegen Laufer(beide 1865) je- doch nur Remis, womeit beide auf 4%½j Punkte kamen, ein Ergebnis, das auch Amrehn und Weinacht Feudenheim) erreichten. die Sieger der beiden ersten Durchgänge, lie- terten sich alsdann im entscheidenden Kampf spannende Gefechte. Nachdem aber diese Be- Segnung 9:6 für den VfR stand, war die Ent- scheidung gefallen und der Kampf konnte abgebrochen werden. Die Mannheimer Mannschaft rückt damit in die Zwischen- runde ein und wird am nächsten Sonntag in der Turnhalle der Mollschule auf die Sieger- mannschaft der Gruppe Nordbaden/ Süd tref- fen. In der Mollschule werden auch die Zwi- schenrundenentscheidungen der Säbel- und Degenmannschaften fallen. re. leizter Europaer ausgeschieden Der siebente Tag der allgemeinen Tennis- meisterschaften von Wimbledon begann am Montag im Viertelfnale der Damen mit einer neuen Sensation. Die einzige als nichtgesetzte in das Viertelfinale vorgedrungene Englän- derin Pat Ward schlug die als Dritte gesetzte Angela Mortimer(England) glatt mit 6:3, 6.2. Im Viertelfinale der Herren fertigte der als Zweiter gesetzte Australier Ken Rosewall den ungesetzten Schweden Ulf Schmidt 671, 6:3, 6:2 ab. Schmidt war der einzige Europder unter den letzten acht. Vor einer unlösbaren Aufgabe standen im Damen-Doppel die deutschen Schwestern Edda und Ilse Buding, als sie am Montag- nachmittag gegen die Australierinnen F. Muller/ D. Seeney antraten. Mit 6:2, 6:4 sieg. ten die Australierinnen und zogen damit in die dritte Runde ein. Im zweiten Viertel- finalspiel des Herren-Einzels siegte der als Nummer eins gesetzte Australier Lewis Hoad über seinen Lamdsmann Mal Anderson mit 4.6,„ 13.11. Helmrich entthront Der 22jährige Lothar Buding Gaden- Baden) durchbrach am Sonntagnachmittag die Siegesserie des Mannheimers Werner Helmrich bei den Einzel- Wettbewerben der badischen Tennismeisterschaften, als er den Ranglistenspieler im Finale nach zweiein- halb Stunden knapp bezwang. Nachdem der neue Meister die ersten beiden Sätze sicher mit 6:4, 6:1 gewonnen hatte, schaffte Helm- rich, der am Netz überlegen war und seinem Gegner durch enorm harte Aufschläge schwer zu schaffen machte, den Gleichstand(8:6, 7:5), mußte sich dann aber im entscheidenden fünften Satz mit 9:11 geschlagen geben.— Im Gemischten Doppel war der TTC in der Vorschlugrunde durch Frl. Brummer/ Behrle vertreten, die sich hier jedoch Frl. Kuder Grathwol(Schwarz-Gelb Heidelberg) mit 3:6, 3:6 beugen mußten. Die Heidelberger unter- lagen dann im Endspiel der Kombination Frl. Kemper(Heidelberg)/ Potaß(Freiburg) 7:5, 3:6, 5:7. Toto-Quoten West Süd- Block: Zwöllerwette: 1. R.: 66 423,45 DM; 2. R.: 1 711,90 DM; 3. R.: 130,95 DM. Zehnerwette: 1. R.: 8 282,90 DM; 2. R.: 216, 15 DM; 3. R.: 19,90 DM. Siebener-Punktauswahl- wette: 1. R.:(20 Punkte) 1 778,05 DM; 2. R.: (19 Punkte) 143,95 DM; 3. R.:(18 Punkte) 35,40 DM. Nord-Süd-Block-Toto: Elferwette: 1. R.; 160 400,50 DM; 2. R.: 1542 DM; 3. R.: 136,50 DM. — Neunerwette: 1. R.: 2180 DM; 2. R.: 145 DM; 3. R.: 18,20 DM.— Sechser-Punktwette: 1. R. (18 Punkte): 225 DM; 2. R.: 9,70 DM; 3. R.: 3,10 DM. Schwarzwälder lief 800 m in 1:54, 2: . chrenpreis ging an den SC Geringe Beteiligung, aber um so bessere Leistungen beim VfR- Sportfest Wenn auch das nationale Sportfest des VfR zahlenmäßig nicht den erwarteten Zu- spruch gefunden hatte— 26 Vereine waren durch knapp 250 Teilnehmer vertreten— 56 Kohnte es doch leiskungsmäßig restlos be- kriedigen. Vor allem die Frauen erzielten Prächtige Ergebnisse. An der Spitze Gerda Greinig(Mundenhemi) mit 45,67 m im Dis- kus. Peters(Eintracht Frankfurt) erreichte im Diskus noch 44,12, gewann dafür aber das Kugelstoßen mit 12,90 m. Eine Klasse für sich war auch Stössinger vom RSC im 100-m-Lauf, den sie in 12,7 mit klarem Vor- sprung gewann. Bei den Junioren dominierte wieder ein- mal die Sprintergarde des VfR, die im 100-m-Lauf gleich alle drei ersten Plätze belegte. Einen weiteren VfR-Sieg errang Franke im Diskuswerfen. Die Mrd holte sich durch Beck den Weitsprung(6,26 m) und den 200-m-Hürdenlauf, dazu noch den 1000-m-Lauf in 2:39,8 durch Bühn. Höhepunkt der Veranstaltung wurde der 800-m-Lauf, den Schwarzwälder(KSC) in 1:54, 2 vor dem überraschend gut laufenden Koch(64 Schwetzingen) und Kocher Phönix Ludwigshafen) gewann und sich damit auch den Ehrenpreis für die beste Leistung holte. Ueberraschend wurde Wickersheimer über 5000 m von seinem Vereinskameraden Frank auf den zweiten Platz verwiesen. Den ge- lungenen Abschluß der Läufe brachte die Jubiläumsstaffel, in der sich die Rasenspie- ler zunächst die Führung vor dem TSV Rettigheim 78 Heidelberg erkämpften. Die Siegeshoffnungen der Rasenspieler zerstörte dann aber Ritzhaupt Heidelberg), der sich nicht nur an die Spitze setzen konnte, son- dern auch noch einen klaren Vorsprung her- auslief, der zum Sieg ausreichte. Bei den technischen Uebungen holte sich der Veranstalter, der schon durch d' Ambro- sio die 100 und 200 m gewonnen hatte, durch Brunner im Hammerwurf(48,41 m), einen Weiteren Sieg. Der erfolgreichste Athlet war jedoch Bremicker(Phönix Ludwigshafen), der sowohl im Hochsprung(1,80 m), als auch im Kugelstoßen(13,74 m) und Diskus 653,90 Meter) die Jubiläumsplakette gewann. Die Ergebnisse: Frauen: 100 m: 1. Stössinger (KSC) 12,7; 2, Nitsch(Sc Mannheim); 3. Wag- ner(Phönix Ludwigshafen). Weitsprung: 1. Oel- Beste deutsche Gewichtheber- Placierung: Sechs Europameister aus der HdssR Europameister Bantam: Stogow(UdSSR) Feder: Tschimischkijan(UdSSR) Leicht: Kostilew(UdSSR) Mittel: Rybak(UdSSR) Leichtschwer: Lomakin(UdSSR) Mittelschwer: Debuf(Frankreich) Schwer: Medwedew(UdSSR) Lediglich der französische Modellathlet Jean Debuf, der im Mittelschwergewicht durch das leichtere Körpergewicht vor Fjodor Osipa(beide 427,5 kg) zum Titelgewinn kam, konnte bei den Gewichtheber-Europameister- schaften in der Kleinen Messehalle von Hel- sinki die Erfolgsserie der UdssR durchbre- chen. Aus der gesamtdeutschen Staffel erreichte Günther Siebert im Leichtschwergewicht mit dem dritten Rang die beste Placierung. Das größere Lob aber verdient der erst 18 jährige Deutsche Placierung 325 kg 11. Eberle 270 kg 340 kg 4. Mieske 307,5 Kg 377,5 Kg 4. Lortz 345 kg 382,5 Kg 7. Junkes 330 kg 420 kg 3. Siebert 377,5 kg 427,5 Kg 14. Schnell 362,5 Kg 465 kg 8. Aaldering 392,5 kg deutsche Jugendmeister Roland Lortz(Groß- Zimmern), der als einziger deutscher Teilneh- mer seine besten Heimatleistungen übertraf und bei seinem vierten Platz im Leichtge- wicht gleich bei seinem internationalen Debut drei deutsche Rekorde erzielte. Eine Enttäuschung in der deutschen Staf- fel war nicht zuletzt der schwerste Teilneh- mer von Helsinki, der Essener Dreizentner- mann Theo Aaldering, der mit 392,5 kg im Schwergewicht nur auf den neunten Platz kam. lerich 5,00 m; 2. Wagner(beide Phön. Ludwigs- hafen) 4,94 m; 3. Zuppke(VfR) 4,84 m. Hoch- Sprung: 1. Beeth 1,40 m; 2. Scheid 1,35 m; 3. Zuppke(alle VfR) 1,30 m. Kugelstoßen: 1. Pe- ters(Eintr. Frankfurt) 12,90 m; 2. Greinig(VT Mundenheim) 10,15 m; 3. Zipperle(TSV 1846) 9,72 m.— Diskuswurf: 1. Greinig(f Munden- heim) 45,67 m; 2. Peters(Eintr. Frankfurt) 44,12 m.— Junioren: 100 m: 1. Helfrich 11,3; 2. Löllbach 11,5; 3. Neckermann 11,7(alle VfR). 200 m Hürden: 1. Beck(MTG) 28,5; 2. Stein (UfR) 28,9; 3. Weidner(VfR) 29,9. 1000 m: 1. Bühn(MTG) 2:39,8; 2. Geschwill(FFV Brühl) 2:42,7; 3. Weidner(VfR) 2:43. Weitsprung: 1. Beck(MTG) 6,26 m; 2. Huber(98 Seckenheim) 6,20 m; 3. Neckermann(VfR) 6,05 m. Diskus- Wurf: 1. Franke(VfR) 33,56 m; 2. Jung(Mrd) 31,67 m; 3. Zahn(TV Rheinau) 30,30 m. Speer- wurf: 1. Gredel FV Brühl) 52,49 m; 2. Franke (VfR) 50,28 m; 3. Meinhardt(VfR) 45,33 m. Männer: 100 m: 1. d' Ambrosio(VfR) 11,3; 2. Mechler(VfR) 11,4; Greulich(TSV) 11,4. 200 m: 1. d' Ambrosio(VfR) 23,1; 2. Bode(TV Rheinau) 23,1; 3. Volk(TSV) 23,9. 400 m: 1. Ritzhaupt (TSG 78 Heidelberg) 50,4; 2. Fusser(TG Worms) 50,9. 800 m: 1. Schwarzwälder(KSC) 1:54, 2; 2. Koch(TV Schwetzingen) 1:55,3. 1500 m: 1. Kö- gel(TV Gochsheim) 4:13,38; 2. Bellemann(TSG 78 Heidelberg) 4:17, 2. 5000 m: 1. Frank(M) 15:57,6 2. Wickersheimer(MTG) 16:11,4. 4 100 m: 1. VfR Mannheim 44,1; 2. TSV 46 Mannheim 45,2; 3. TSG 78 Heidelberg 46,4. Ju- biläumsstaffel: 1. TSG 78 Heidelberg 634,6; 2. VfR Mannheim 639,8; 3. TSV Rettigheim 6:49, 0. Weitsprung: 1. Schmidt(TSV Oftersheim) 6,60 m; 2. Schneider(78 Heidelberg) 6,37 m. Hochsprung: 1. Bremicker(Phönix Ludwigsha- fen) 1,80 m); 2. Schmidt(TSV Ottersheim) 1,75 m. Kugelstoßen: 1. Bremicker(Phönix Lud- wigshafen) 13,74 m; 2. Riese(Eintr. Frankfurt) 13,60 m; 3. Hertlein(FV Brühh 13,15 m. Dis- kuswurf: 1. Bremicker(Phön. Ludwigshafen) 43,90 m; 2. Moritz(SC Käfertal) 40,05 m. Speer- wurf: 1. Heiselbetz(MTG) 59,04 m; 2. Gottmann (TSV 1846) 51,58 m. Hammerwurf: 1. Brunner (VfR) 438,41 m; 2. Gehm(VfR Frankenthal) 44,95 m. IM KUGELSTOSSEN gab es beim Inter- nationalen Sportfest in Berlin durch Mari- anne Werner(Greven) mit einer Weite von 15,61 m ebenfalls einen neuen deutschen Rekord. AP-Bild —̃— , Ein. auf! Spri Lie! Täg 885 Nr. 151 Nr. 151/ Dienstag, 3. Juli 1956 MORGEN Seite 11 N 1 eden Tennis- inn am it einer besetzte Inglän⸗ gesetzte 6:3, 672 gte der osewall idt 61, wopaer standen western — Lontag- nen F. 4 sieg. amt in Miertel- der als is Hod on mit Baden- mittag Werner en der er den veiein- em der sicher Helm- seinem schwer 28. 7 denden ben. in der Behrle Kuder“ nit 3:6, unter- on Frl. g) 75, 2. R dunkte) 1 50 DM. 45 DM; 2 1. 3. R. leinau) zhaupt Vorms) 4,2; 2. 1. K- (TSG (MTG) 16:11,4. SV 46 „4. Ju- 6:34,6; gheim zheim) 37 m. igsha- zheim) Lud ꝑkfurt) Dis- hafen) Speer tmann unner nthal) unter- lari- von chen Bild Telefon 5 20 00 pIANKE 185 15, 17, 19, 21 Uhr BIBI JOHNS Musik-Farbfilm TAU SEND MELODIEN AHA MBRA 130 15 f T. 50050 Jg. a. 16 J. 13.30, 16, 18.30, 21 Ruth Niehaus, Diet. Schönherr „ROSEN MONTAG“, Farbfilm& ALS TER 1 8 88 85 5 20.45 capIT0 Telefon 5 11 86 In beid. Theatern: James Dean UNiuUEn SUN rene on, 3 00 5 15.00, 17.45, 20.30 Hans Söhnker- Edith Mill „FERIEN in TIROL“ Beipr.: D. Fußballmeisterschaft 14.00, 16.30, 19.00, 21.15 in dem Cinemascope-Film: „. DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN“! x DiE KAMERA Telefon 4 03 96 13, 15.30, 18, 20.30 Halserlagd im Salzkammergut par A577: 1, 6. Telefon 5 02 76 13.50, 16.00, 18.10, 20.20 Auf Breitwand. George Mont- gomery i. d. Abenteuer-Farbf. „DESPERADOS“. Jugendfrei. 9.50, 11.50 vorm. u. 22.20 Spätv. Das tolle Lustspiel, der große Erfolg mit Charly Chaplin in: „LACHEN VERBO TEN“. IJgdfr. Telefon 5 18 95 14.30, 16.30, 18.45, 21 Richard Conte— Cornel Wilde „GE HEIMRING 99“ X Rx nicht jugendfrei FIIUTHEAT ER AUCARTEN STRASSE IktEFON 33105 Humphrey Bogart- A. Gardner in einem außergewöhnl. Farbf. Die bärtugige Gran Tgl. geänd. Anfz. 15.30, 18, 20.30 Als Fortsetzg. v.„Das Gewand“ in Cinemascope und Stereoton Tgl. 15.30, 18, 20.30 Jugendfrei Heidelberg, das Neckartal, Mi 2 dramatischen 6 7, 10 FARBFILM: Telefon 3 21 49 Beginn: RANDOLPH Scorr in dem spannenden und im Odenwald sind der Hintergrund dieses bezaubernden Farbfilms MARTIN BENRATH. GARDVY GRAN ASS HELMUTH SCHNEIDER. 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Neueintragungen: A 3315— 29. 6. 1956 Edwin Eyer OHG in Mannheim.(Handelsvertre- tung für Schlepper und Motoren sowie deren Ersatzteile, Feudenheim, Lützowstraße). Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Januar 1956 begonnen. Persönlich haftende Gesellschafter sind: Edwin Eyer, Kaufmann in Mannheim-Feudenheim und Heinz Ernst Eyer, Kaufmann in Mannheim-Feudenheim. A 3316— 29. 6. 1956„Kühl“ Queissner KG in Mannheim.(Herstellung und Einrichtung von Kühlanlagen und Ladeneinrichtungen, Feuden- heimer Straße 20). Kommanditgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 29. Juni 1956 begonnen. Persönlich haftender Gesellschafter ist Hans QAueissner, Kaufmann in Mannheim. 1 Kommanditist ist vorhanden. A 3317— 29. 6. 1956 Elektro-Schmelcher& Co. in Mannheim.(Einzel- handel in Radio-, Fernseh- und Elektrogeräten aller Art, Waldpark- straße 26). Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 29. Juni 1956 begonnen. Persönlich haftende Gesellschafter sind: Erika Schmelcher geb. Fuß, Kaufmann in Mannheim und Erika Stammnitz geb. Schmelcher, Kaufmann in Mannheim. Veränderungen: A 30— 29. 6. 1956 F. H. Esch in Mannheim.(Kaiserring 42-44). Adolf Hermann Esch ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. A 910— 29. 6. 1956 Kopp& Cie., Straßen- und Tiefbau, Zweignieder- lassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung Hauptsitz: Berlin. Margarete Kopp geb. Krause ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Als persönlich haftende Gesellschafter sind in die Gesellschaft einge- treten: Heinz Kopp, Kaufmann in Berlin und Hans Hermann Kälz, Kaufmann in Berlin. Der Gesellschafter Heinz Kopp ist von der Ver- tretung der Gesellschaft ausgeschlossen. Die Vertretungsbefugnis des Gesellschafters Hans Hermann Kälz ist auf den Betrieb der Hauptnieder- lassung Berlin beschränkt. Die Prokura von Hermann Kälz ist erloschen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Charlotten- burg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 73 bekanntgemacht. A 1911— 29. 6. 1956 Bankhaus Bensel& Co. in Mannheim(O0 7, 17). Die Prokura von Friedrich Schmidt ist erloschen. A 2972— 18. 6. 1956 Radio-Heck Christa Heck in Mannheim(O 7, 23). Inhaber ist Hans Heck, Kaufmann in Mannheim. Die Firma ist ge- ändert in: Radio-Heck Hans Heck. Die Prokura von Hans Eeck ist er- loschen. Christa Heck geb. Waldherr in Mannheim hat Prokura. A 3136— 29. 6. 1956 Wilhelm Paul KG Frachtengesellschaft in Mann- heim.(P 3, 12-13). Die Gesellschaft ist aufgelöst. Albert Kuntz, Rechts- anwalt in Mannheim ist zum Liquidator bestellt. B 56— 29. 6. 1956 Rheinische Treuhand- Gesellschaft Aktiengesellschaft in Mannheim.(E 7,). Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 15. Mai 1956 ist die Satzung in 8 18(Vergütung des Aufsichtsrats) und in 8 27(Verwendung des Reingewinns) geändert. B 413— 29. 6. 1956 f. Hommel Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim. Hauptsitz: Frankfurt a. M. unter der Firma H. Hommel Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 29. Dezember 1955 ist das Stammkapital von 100 00 RM auf 100 00 DM neu festgesetzt und der Gesellschaftsvertrag im ganzen neu gefaßt. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt a. M. ist erfolgt und in Nr. 102/56 des Bundesanzeigers bekannt- gemacht. B 998— 29. 6. 1956 Rheinauer Holzhydrolyse Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim.(Rheinau, Düsseldorfer Straße 6-8). Durch Gesellschafterbeschluß vom 25. Mai 1956 wurde der Gesellschafts- vertrag geändert in den 88 5, 6, 7 undes durch Ersetzen des Wortes „Beirat“ durch„Aufsichtsrat“, in§ 7(Aufsichtsrat) und 8 8(Geschäfts- führer) sowie durch Beifügung eines weiteren 8 10 Prüfung des Jahres- abschlusses). Dem Vorsitzenden der Geschäftsführung kann Alleinver- tretungsbefugnis erteilt werden. Erlos chen: A 1337— 29. 6. 1956 Keimp Radio-Elektro Peter Keimp in Mannheim. Die Firma ist erloschen. B 651— 29. 6. 1956 Mannheimer Gaststättenbetriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim.(K 2, 30). Die Firma ist erloschen. 0 Geschäfte 4 Verschiedenes 0 werden geändert HOSEN und modernisiert Kleiderpflege Schmitt, L 14, 17 Güternahverkehr mit Spedition al- tershalber zu verkaufen. Angeb. der Kurpfalzbrücke 0 Freie Berufe 0 eim. Ankunft 22.15 Uhr DPM 3,50 nach Neckarsteinach DM 3, 50 N berg. 5 DM 2.— mit Tanz DM 2,.— Gesicht, Ankunft 20.00 Uhr Karten und Bernauer, K 2, 15, R Verkehrsverein, N I, Reisebüro H. Bosche Mannheim: Lu'hafen: Bitte auss Verkehrsverein am Ludwigsplatz, Ruf 6 28 26/6 42 49. Auskunft: uf 3 12 78, 1, Kurpfalzstraße, Tel. 3 29 61/62 rt, Bismarckstr. 118, Ruf 6 32 12, Hand-, Fußpflege Erste Fachkräfte Voranmeldungen erbeten VOLLMER. Kosmetiksalon unt. Nr. 05139 an den Verlag. Fuss sUDEN Haase Linoleum usw. werden für Wohnungen, Büros, Geschäftshäuser und Fabriken von uns„Neodoniert“. Kein Scheuern und Wachsen für die Zukunft. 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Damals strömten die Menschen zu Hunderten und Tausenden in die großen Sale von Köln, von Wien, Hamburg, Leipzig, München, wenn er aus seinen Werken las. Alle wollten ihn sehen. Er war durch und durch eine Landratte, ein Mensch aus dem guten fruchtbaren Lande Brabant, vom Nethe- Deich, wo Pallieter daheim war, eine Art frommer Zwillingsbruder des Till Ulen- spiegel, den Felix Timmermans erfand, und dessen Gestalt ihn bei jung und alt in der ganzen Welt berühmt gemacht hat. In Amsterdam, wo er zuerst aus dem kraft- strotzenden Buch vorlas und sein Bild in Allen Zeitungen war, flel ihm anderntags ein Milchmädchen um den Hals und küßte ihn auf der Stelle ab, als sie ihn auf der anderen Seite der Theke ihres Milchladens erkannte, so gerne hatte man ihn überall. Auch wenn er ins Vlämische fiel, verstanden im seine deutschen Zuhörer. Er hat nie richtig deutsch gelernt, aber seine Bücher, die alle im Insel-Verlag erschienen Sind, mit dessen Schöpfer Anton Kippenberg ihn lebenslange Freundschaft verband, wurden dank der kongenialen Uebersetzung von Karl Jacobs wahre deutsche Volksbücher. Immer wieder kehrte der Dichter von seinen weiten Vortragsreisen in das heimat- liche Lier zurück. Nur zu Hause und mit seinen Kindern war er in seinem Element. Jedermanns Freund in der kleinen Stadt und unterwegs auf der Reise, ein Klein- bürger auch in der naiven Verklärung bäuerischen Lebens, wie sie aus seinem „Bauernpsalm“ spricht. Güte war der Grundzug seines Wesens. Er lebte nicht, wenn er nicht schenken konnte. Darin war er wie sein Vater, der alte pfiffige Spitzen- händler im Blaukittel, der einmal keinen roten Heller mehr im Sack hatte, als er nach Hause kam und es doch nicht übers Herz brachte, mit leeren Händen vor seinen Kin- dern zu erscheinen. Darum sammelte er flugs 500 Maikäfer in seinen riesengroßen Zylinderhut, und siehe, niemals hatte er ein schöneres Mitbringsel aufzuweisen. Aus solcher Kleinbürgerwelt voller Ein- falt und reizenden Anmut des Herzens ist Timmermans' schönstes Buch„Das Jesus- kind in Flandern“ wie eine Pflanze heraus- gewachsen. Niemand kann es ohne Er- Sriftenheit lesen. Daraus spricht eine so innige, aus der feuchten Erde des flan- drischen Landes wie selbstverständlich em- porgewachsene Frömmigkeit, daß selbst der entschiedenste Atheist sich dem kindlichen Zauber dieser Art von Christentum kaum entziehen kann. Timmermans hat nur er- Zählt, was er von Vater und Mutter als Kind gehört hat. Aber niemals ist, selbst einem größeren Dichter, eine eindringlichere und schönere Manifestation von der All- gegenwart der Weihnachtslegende gelungen. Kein Wunder, daß Timmermans sich in der Folgezeit zwei Gestalten zuwendet, die aus dem gleichen Holze geschnitzt sind: Franz von Assisi, dem Heiligen, und Pieter Brue- Shel, dem Maler. Er hat überhaupt eine Malerseele, dieser Dichter. Es gibt eine Menge bemerkenswerter kleiner Bilder von nm, das rührende Triptychon von den Heiligen Drei Königen und das reizende Tafelbildchen vom fünfzigjährigen Kloster- jubiläum der Tante Nonne mit Gugelhupf und Geburtstagstorte, Loblieder auf das große kleine Leben, voller Pallieter-Freude über das Wunder der guten Erde, voller Slücklichen Staunens über die Schönheit des Wirklichen, dem gleichen Staunen, mit dem Dürer sein Grasstück und die Hände seiner Mutter gezeichnet hat. Die letzte von diesen Malergestalten ist Adriaan Brouwer, dessen Leben Timmermans zum Gegenstand eines Romans gemacht hat, er, der ohne den tem- beramentvollen Freundeskreis der besten flämischen Maler seiner Zeit nicht denkbar War. Das dichterische Werk von Felix Timmer- mans steht wie eine glückhafte Insel, ge- tragen von dem immer wieder überraschend fruchtbringenden Humusboden der Klein- bürgerwelt, gleichsam ungefährdet am Rande einer in zwei Weltkriegen auseinander berstenden Erde, von den Ausläufern der industriellen Revolutionen kaum berührt, ein Idyll vor den Abgründen des Atomzeit- alters. Felix Timmermans ist früh aus dieser Welt gerufen worden: er ist am 25. Januar 1947 einem Herzleiden erlegen. Seine letzten Gedichte, Verse von äußerster Einfachheit, die zuweilen an den„Wands- becker Boten“ erinnern, lassen ahnen, dag die Erschütterungen auch seine Seele Se- streift haben mögen, sie aber nicht aus der Fagon zu bringen vermochten, aus der Se- prägten inneren und äußeren Form des kleinen Bürgers von Brabant, der ein großes Beispiel für dieses Jahrhundert bleibt, auch wenn der Ueberhebliche über seine Herzens- einfachheit lächeln mag. Dr. Gerhard Pallmann Anneliese Uhlig in Berlin Anneliese Uhlig, hier mit Horst Niendorf in Erie Odes Inszenierung von Basil Thomas' Lustspiel „Bestseller“ im Berliner Renaissancetkeater, stand in„Dany, bitte schreiben Sie“ zum ersten Male nach inrer Rückkehr aus Ame- rika wieder vor einer Filmkamera. Sie will sich jetzt wieder ganz ihrem schauspielerischen Beruf widmen. Foto: Ilse Buhs Zeitgenössische Kunst qus Baden-Wäörttemberg 20 der großen Ausstellung des Kbnstlerbundes auf dem Killesberg Am 7. Februar 1955 wurde in Karlsruhe der Künstlerbund Baden- Württemberg ge- gründet. Er will jene Kräfte der bildenden Kunst im Lande Baden- Württemberg sam- meln, denen es über die verschiedenen Rich- tungen hinweg vor allem um die Qualität geht. Sein Mitgliederstand ist auf fünfzig beschränkt. Man kann auch erst Mitglied werden, wenn man die Fünfzig erreicht hat. Diese hohe Altersgrenze wurde eingeführt, um nicht Mitglieder mitschleppen zu müssen, deren Entwicklung nicht hielt, was ihre An- känge versprachen. Doch sind ansonsten die Türen weit aufgetan: für Gäste und vor Allem für die Jugend. Das beweist die große Ausstellung, die nach einer ersten kleineren im vorigen Frühjahr in Baden-Baden jetzt bis zum 19. August im Stuttgarter Höhenpark Killesberg in fast zu reicher Fülle gezeigt wird. Strengere Auswahl bei den Künstlern und erst recht bei den einzelnen Werken hätte das Streben nach Qualität noch stär- ker, noch profilierter heraustreten lassen. Dennoch ist es auch so eine durchaus beacht- liche Leistungsschau geworden, der wich- tigste Ueberblick, den wir bis jetzt über die Kunst des neuen Bundeslandes erhielten. Die Formen der modernen Kunst wurden in den letzten Jahrzehnten erarbeitet und auch bereits weitgehend geklärt. Es gilt, sie jetzt mit Inhalten, auch mit neuen halten Stärker aufzufüllen. Das wurde auf allen großen repräsentativen Ausstellungen der letzten Jahre eindeutig klar, so auch auf dieser. Denn immer ist Kunst ja der Ver- gänglichkeit, der Zeit abgetrotztes, Form ge- Wordenes Leben. Es sind durchaus be- achtenswerte Ansätze dazu auch in unserer aufgesplitterten Gegenwart da. Es bedarf nur der geduldig bemühten Augen, sie zu erkennen. Die besondere Problematik der abstrakten, besser ungegenständlichen Ma- jerei wird dabei allerdings evident. Es be- darf schon sehr starker innerer Vorstellungs- kraft, um das noch nie Gesehene ins Bild zu reißen und auch den Betrachter in seinen Bann zu zwingen. Der im Nachhall des Expressionismus arbeitende Rudolf Müller zwingt in seiner vierteiligen„Russischen Legende“ ferne In- halte in eine moderne, etwas rüde Form hinein. Auch der ihm gegenüberhängende Hans Fähnle versucht es mit der aus dem Expressionismus herkommenden Aussage kraft der Gebärden in seinen Bildern„Und die Sonne verlor ihren Schein“ und„Logos“. Hier ist der vergrübelte Schwabe am Werk, dem es in der bildenden Kunst schon aus seiner Natur heraus um die Darstellung eines gewichtigen Inhaltes geht. Seine For- mensprache aber ist auf das Zeichenhafte reduziert. Bei Erich Heckel dagegen, den aus Sachsen stammenden, heute am Bodensee lebenden Mitschöpfer des deutschen Expres- sionismus, hat sich die Form beruhigt, der Vielfalt der Formen in der Realität wieder genähert. In seinem verhaltenen Altersstil mit den blassen Farben kann Heckel aber noch ein Bild bauen, komponieren wie in den Landschaften„Dünen auf Sylt“ und „Wasserfall“. Hier wird auch, in unserer technisierten Welt noch, etwas von umfas- sendem Naturgefühl gegenwärtig. Mit sogenannten altmodischen aber sachlich vor- getragenen Stilmitteln gelingt das Franz Lenk in seiner Gouache„Erster Schnee in Oberschwaben“. An diesen wenigen Bei- spielen schon sieht man, daß es nicht auf die äußere Form ankommt, sondern auf die Fähigkeit, Inhalte und Hintergründe zu fas- sen. Daß das auch in der gegenstandslosen Kunst möglich ist, bezeugt das Willi Bau- meister, dem Mitgründer des Künstlerbundes Baden- Württemberg, zu Ehren aufgehängte Bild„Graue Korallen“ oder die„Profile“ von Max Ackermann. Es können hier nur noch einige wenige Beispiele aus der Fülle der gezeigten über 300 Arbeiten herausgegriffen werden. Ida Kerkovius ist diesmal mit ihren Bildern in stark leuchtenden Farben etwas ungleich- mäßig vertreten. Auch Rudi Baerwind arbeitet in seinem großformatigen Bild„Die Augen der Nacht“ zeichenhaft. Bei Gerth Biese steigen in seiner„Penelope“ schwarze Schatten herauf. Emil Bizer schafft in fah- jen, unheilverkündenden Farben sehr wir- kungsvoll weite Bildbühnen. Manfred Hen- ninger gibt in blühenden Farben weite Land- schaften,, Georg Gustav Schopf charakteri- siert in drei Aquarellen fest zupackend die verschiedenen Temperamente. Wilhelm Schnarrenberger malt in seinen glitzernden Oelbildern wahrhaft verliebt die Dinge und leicht maliziös die Menschen. Peter Grau, einer von den zahlreichen Jungen, wird in seinem großformatigen Oelbild„Im Zoo“ auch in verhaltenen Tönen ausgesprochen farbig. Noch jünger, doch bereits Träger des Kunstpreises„Junger Westen“, ist der 26jäh- rige Emil Kiess. Auf seiner„Passion“ wird bei aller Abstraktion das ungeheuere und ungeheuerliche Ereignis spürbar. Ein faszi- nierendes Stück dichter Malerei, gegen- ständlich gebunden, ist der„Garten“ des gleichfalls noch jungen Willi Wernz. Walter Herzger setzt reizvoll auf seinen Tierbildern noch durchaus gegenständlich fundierte Zei- chen. Apart sind die zärtlichen Farben von Irma Nesch, zärtlich und verspielt der Inhalt ihrer Bilder. Doch steht, wie bei allen ande- ren genannten Werken, durchaus ein„Inhalt“ dahinter. Von der Graphik hängen die groß- formatigen Claier-obscur-Schnitte von Karl Rössing gleich im Eingangsraum bei der Plastik. Hier ist in Arbeiten wie„Die Uhr“ und„Der junge Jupiter“ ein Inhalt da, um den zu mühen sich lohnt. Sinnfälliger ist Rössings Arbeit„Handwerkszeichen“, Das sind auch die klobig wirkenden Farbholz- schnitte von H. A. P. Grieshaber. Weit ge- spanmt in der Thematik und in der Form sind die Metalldrucke des jetzt in Norwegen lebenden Rolf Nesch. Ins Umheimliche stößt Peter Grau auf seinem großformatigen Kohleblatt vor, hier werden„Kämpfende Pflanzen“ zu Tierwesen. Heinrich Klumbies dagegen bleibt in seiner kultivierten Grisaille „Mittags“ durchaus in der Realität und im Hellen. Die abstrahierten Monotypien von Waldemar Epple können mit gutem Recht Bildanspruch erheben. Bei der Plastik formt Fritz Nuß reali- stisch, doch knapp und kraftvoll einen„Kna- ben mit Fisch“ und einen„Frauenkopf“, Her- mann Geibels Form ist erst recht straff ge- spannt. Kraftvoll sinnenhaft, auch von Er- zählerlust erfüllt sind die Arbeiten von Alt- meister Alfred Lörcher und seiner Schü- lerinnen Ilse Endler-Riekert und Edith Erdle-Wißler. Walter Schelenz abstrahiert stärker. Das tut auch Fritz Ruoff, der auger seinem Folzrelief„Madonna“ auch mit einigen wirkungsvollen Zeichnungen er- scheint. Hermann Dannecker — Der Kaffee gast Von Maximilian Quesnel Als Mädchen hatte sie Genovefa Barnecks geheißen, ältestes Kind eines Revierförster im Sauerländischen. Von den zwei Männern, die um sie warben, bevorzugte sie damals den Zollbeamten Kessenoth aus dem Aachener Bezirk; sein Tagewerk regte eher ihre Phan. tasie an als das Einerlei im Dasein eine Buchhalters. So viel sich freilich an Schieße. reien und Gerichtsverhandlungen auch im Laufe der Jahre begeben hatte, immerfort War ihr nur davon erzählt worden, niemalz hatte sie jenem Außer gewöhnlichen, mit dem sich ihre wachen Sinne allzugern beschäftig. ten, selber Auge in Auge gegenübertreten können. Der Mann war an einer im Dienst erwor- benen Krankheit dahingesiecht; nach seinem Tode zog sie zu der schon verwitweten Toch- ter in einem winkeligen Ort in der Eifel. Das kleine Anwesen lag am Fuße einer abschüs- sigen Straße, dort, wo zu- allem Ueberflufß sie in eine Kurve mündete. Eines Nachmittags War in der Stube der Tisch gedeckt, Mutter und Tochter brühten in der Küche ihren Kaf. fee auf. Zu dieser Zeit mußte auf der Straße draußen ein ortsunkundiger Versicherungs- agent einer störrischen Kuh ausweichen und verlor dabei die Gewalt über sein Motorrad. Schneller als der Wind brauste er auf das Haus in der Kurve zu. Als Frau Kassenoth, die Kaffeekanne in der Hand, die Stube betrat, flog da ein Mann in Knickerbocker und Sportmütze durch das angelehnt gewesene Fenster herein, beide Fliigel vor sich herstoßend und die Arme wie ein Engel ausgebreitet. Für ein Kurzes schwebte er mit gespreizten Beinen über dem Stuhle der Tochter und plumpste alsdann auf den Sitz herab. Einer Vogelscheuche ähnlich, ragte sein verbogenes Motorrad über die Fensterbank empor. Das Dräuende des im Gegenlicht nahen- den Körpers hatte die Witwe überwunden, sobald sich im Raume nichts mehr rührte: einzig das bleiche und verstörte Gesicht des Mannes verwirrte sie noch, ein Gesicht, wie es im allgemeinen von Kaffeegästen nicht zur Schau getragen wird. Fraulich bemüht, goß sie dem Fremden ein und nötigte ihn, zuzu- greifen. Der Verdutzte gehorchte. Während er eine Scheibe Brot mit Landbutter bestrich, Srollte die Witwe dem Ereignis noch ernst- lich. Es hatte sie, getreu dem Gesetz, über- rumpelt, sie kam sich darum wie eine Ge- Prellte vor. Zur rechten Zeit begriff sie jedoch, daß man das Unerwartete in jedem Falle un- vorbereitet antreffen muß; sich zu bewähren, War stets eine Sache des Nachher, niemals eine des Zugleich. Mit Genugtuung stellte sie test, auch sie hatte einmal endlich zwischen die Falten der Ordnung schauen dürfen; ihr Anteil, daß sie wieder zurechtgerückt worden War, hatte darin bestanden, den unversehens Hereingeflogenen so zu bewirten, als ob er auf die übliche Weise an den Kaffeetisch gelangt Wäre. Die Tochter kam herein, und der Mann, die angebissene Scheibe in der einen, die Halbgeleerte Tasse in der anderen Hand, schwatzte voll Eifers noch einmal die Statio- nen seiner seltsamen Reise daher. Mit sich selber wieder im Gleichgewicht, meinte Frau Kassenoth freundlich zu ihm:„In der Luft hätten Sie ja auch nicht hängen bleiben Können.“ Koltur-Chronik Zum Direktor der Karlsruher Akademie der bildenden Künste wurde Dr. Kurt Martin er- nannt. Dr. Martin, der bisher Direktor der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe war, wird damit Nachfolger von Prof. Otto Haupt. Die Leitung der Staatlichen Kunsthalle wurde Dr. Jan Lauts übertragen. Der Deutsche Bühnenperein veranstaltete am Wochenende in München seine diesjährige Hauptversammlung, an der Vertreter fast aller deutschen Bühnen, deren verantwortliche Lei- ter, Schauspieldirektoren, musikalische Ober- leiter und Chefdramaturgen teilnahmen. Im Verlauf der Tagung wurde der frühere Ham- burger Bürgermeister Max Brauer erneut als Präsident des Deutschen Bühnenvereins bestä- tigt. Zum geschäfts führenden Direktor wurde Rechtsanwalt Will Küper(Wuppertal) neu ge- Wählt. In einer Versammlung in den Münchner Kammerspielen, die unter dem Thema„Das Theater der Welt“ stand, berichtete Prof. Rothe Florenz) aus seinen Erfahrungen als Theater- wissenschaftler an einer amerikanischen Uni- versität. Er sagte, dag Bert Brecht heute der einzige deutsche Gegenwartsdramatiker sei, der in den USA großen Erfolg habe. Zur Behebung des Mangels an guten deutschen Stücken schlug Prof. Rothe vor, in Deutschland ähnlich Ko- koschkas sommerlicher„Schule des Sehens“ eine„Schule des Stückeschreibens“ unter Aus- nützung der in Amerika gewonnenen Theater- erfahrungen ins Leben zu rufen. Voli Geiler und Walter Morath, die beiden Schweizer Kabarettisten, die durch Vermittlung der Heinz-Hoffmeister- Konzertdirektion zum ersten Male in Deutschland auftreten, fanden auch bei ihrem ersten Mannheimer Gastspiel abend im Musensaal(dem heute ein zweiter folgt) begeistertes Echo und freudige Zustim- mung. In einem zweieinhalbstündigen Pro- gramm(über das wir schon anläßlich der Be- gegnung mit Voli Geiler und Walter Morath in Ludwigshafen und Heidelberg am 25. Juni ausführlich berichteten) schufen die beiden Künstler ein ungewöhnliches Kompendium an Szenischer Verwandlungskunst und geistvoller Weltbetrachtung, deren Kreis vom Politisch- Satirischen bis in die Sphäre des Allzu- Menschlichen reichte und in einem Höchstmaß von technischer Perfektion und in farbig lebendiger Originalität dargeboten wurde. 2. Karl Heinz Altmann(Violoncello) spielt in einem Konzert der Musikhochschule am Don- nerstag, 5. Juli, 20 Uhr, in der Mannheimer Kunsthalle, begleitet von Katja Beckenbach, Sonaten von Telemann, Boccherini und Schu- bert und die Solosuite G-Dur von Bach. Das Herz ade u. n Käthe Lambert 28. Fortsetzung „Es ist ein Unsinn, was du tust“, sagt er, „wie kann eine so kluge Frau so einen Un- sinn anfangen?“ Die Weyda läßt die Schnur blauer Holz- perlen über ihrem Kleid durch ihre Finger laufen und bemüht sich, ebenso spöttisch auszusehen wie Siebenlohr. „Wodurch willst du mir beweisen, daß ich Unsinn mache?“ „Weil du dich zur Patin eines schlechten Stückes werden ließest. Weil du damit einen Reinfall erleben wirst! Hältst du ihn für eine günstige Reklame?“ „Merkwürdig“, sagt die Weyda. „Liebe Marianne“, erklärte er,„ich warne dich, du hast dich da verrannt! Ich begreife dich ja, Frauen deiner Art protegieren gern. Und ein hübscher Junge, der dir sein erstes tück bringt, ist für dich der Dichter, den du seinem Volke schenken willst. Nebenbei lockt dich natürlich auch die reizvoll zwei- schneidige Aufgabe, aus einer schlechten Rolle eine schöne Gestalt zu zaubern. Spiel mit dem Feuer, denk daran!“ Marianne steht auf. Sie streicht sich mit gewohnter Bewegung das Kleid über den Hüften glatt und geht ein paarmal! durchs Zimmer. Es ist wieder ein Hotelzimmer, prunkvoll, unpersönlich und genau so, wie andere Hotelzimmer auch sind. Seit Jahren kennt sie ja nichts anderes als diese Hotel- zimmer. Sie bleibt an einem der Fenster stehen. Den Blick hinaus, fragt sie wie bei- Alle Rechte durch Ullstein-Feuilleton-Dienst läufig:„Warum bist du in Travemünde nicht zu mir her aufgekommen?“ „Es war nicht an der Zeit“, sagt er nur. Was er nicht ausspricht, ist, daß ihn ein kleines tapferes Mädchen davon abhielt, in dessen Leben er nicht noch mehr Unruhe tragen wollte, dem er sich nicht vorstellen durfte: Ich bin Silvester Siebenlohr! „Du kamst doch oft, wenn es nicht an der Zeit war“, beharrte Marianne, und er ant- wortete ruhig:„Vielleicht irrst du dich, zum Beispiel halte ich es für dringend an der Zeit, jetzt dazusein.“ „Um mich vor einer Dummheit abzuhal- ten, nicht wahr?“ „Auch das“, gibt er gemütsruhig zu,„aber du wirst die Dummheit machen! Du wirst sie machen, und du wirst Lehrgeld zahlen, und das wird vielleicht das Beste daran sein!“ Ohne ihr:„Unverschämt“ zu beachten, spricht er weiter:„Aber da ist noch etwas. Und ich möchte es dir sagen, ehe du es von anderen erfährst. Die Regia- Werke starten in sechs Wochen auf der Avus!“ „Ach“, sagt sie und bemüht sich, inter- essiert zu sein,„das heißt, du startest?“ „Nicht ganz, aber das ist auch nicht ent- scheidend, entscheidend ist nur, wer für die Regia- Werke fährt, in diesem Fall wird er Sven Egwind heißen!“ Marianne antwortet nicht gleich. Sie kommt vom Fenster zurück, langsam und gespannt.„Warum sagst du mir das?“ fragt sie. „Du hättest es ja doch erfahren“, gibt er zurück,„und warum soll ein fremder Sport- bericht es melden? Du hättest seinen Namen ja schon öfters lesen können, die Regia- Werke bringen ihn ganz groß heraus!“ Marianne sitzt und grübelt. Sie starrt in Siebenlohrs Gesicht.„Was bezweckst du da- mit?“ fragt sie, und ihre dunkel gewordenen Augen lassen ihn nicht los.„Ich weiß doch, daß du damit zusammenhängst, du allein! Was hast du für ein Interesse an Sven?“ Er sieht auf seine Fingerspitzen, er ist ernster denn je.„Ich war ihm diese Chance schuldig, ich habe ihm einmal etwas genom- men, das ist bis jetzt nicht gutgemacht an ihm!“ Marianne lächelt spöttisch:„Du brauchtest Zeit, um zu überlegen, wieviel mit deinem Gelde gutzumachen ist!“ „Ja“, sagt Siebenlehr,„es gab sich so. Manche Verbindlichkeiten brauchen bekannt- uch Zeit.“ Wieder einmal würd sie nicht klug aus dem Menschen Siebenlohr:„Weiß Egwind, daß du dahintersteckst?“ „Natürlich nein!“ „Und wenn er es wüßte, würde er nicht fahren!“ „Möglich“, gibt Siebenlohr zu und putzt 3 Kleinen Staubfleck vom Rockaufschlag ort. Sven, denkt Marianne und wundert sich über eine sie selbst erstaufiende Gleichgültig keit. Nun hört sie den Namen also wieder, und was blieb davon? Ein kleiner Glanz ver- storbener Wärme, eine Erinnerung. Wer ist für sie der Rennfahrer Sven Egwind? Ein Mann, der ihr höflich die Tür gewiesen hatte. Sie sieht zu Siebenlohr hinüber, er sitzt sehr still und wartet. Er hat ihr niemals die Tür gewiesen. Vielleicht ist auch das falsch gewesen. Vielleicht „Ich hoffe, er wird siegen“, meint Sieben- lohr,„ich rechne bestimmt damit, schon aus kinanziellen Gründen, schon weil die Regia Werke ziemlich engagiert sind!“ „Großartig“, spottet Marianne.„kein Op- fer ist zu groß, um mich von einem Manne sozusagen loszukaufen, der mich gar nicht Wollte. So meintest du es doch?“ Er schüttelt ernst den Kopf:„So meinte ich es nicht. Ich möchte dir das heute nicht Alles erklären, Marianne, laß mir noch etwas Zeit. Und— sag das Stück ab! Es ist für dich ein schlechtes Abenteuer!“ „Die Proben haben angefangen“, antwror- tet sie kühl.„Ich kann nun nicht mehr auf- geben.“ Aber er lächelt mit geschlossenem Mund, wie man eigensirnigen Kindern zulächelt. Sie kommen nicht mehr darauf zurück. Sie- benlohr will am Abed wieder abreisen, in vierzehn Tagen wird er vielleicht wieder in Berlin sein, rechtzeitig zur Premiere auf jeden Falll. Das Manuskript des Studenten Stütali liegt auf dem kleinen Rauchtisch. Er hat es Marianne zu eigenem Besitz persönlich über- reicht. Sie lächelt in Gedanken an sein flam- mendes Knabengesicht. Er sah so jung aus, so bezaubernd jung, fast— um dem Jungen einmal übers Haar zu streichen Natürlich hatte sie so etwas nicht getan. Sie war die Frau geblieben, die sie für die Welt ist: ein wenig hochmütig, ein wenig Reserve, mit einem Lächeln, das besticht, und einem Mund, der nichts verspricht. Sie hatte das Stück untergebracht, sie hatte Gott sei Dank Beziehungen genug gehabt— auch ohne Siebenlohr! Er hört es und neigt unpewegt den Kopf. Warum auch nicht, eine so schöne und be- gabte Frau! Warum soll er ihr sagen, daß der Direktor, dem sie es aufhalste, damit zu ihm gekommen ist? Daß Siebenlohrsches Geld dieses Gastspiel finanziert? Denn mehr als ein Gastspiel würde es nicht werden, da- rut tröstete er den Direktor, der nicht ganz zu trösten war. Um des Stückes willen hätte der es auch niemals getan, aber Siebenlohr- sches Geld und die Aussicht, sich die Weyda zu verpflichten, schmissen ihn halbwegs um. Siebenlohr wußte das. „Fährst du dazwischen öfters noch mit diesem kleinen Mädchen aus?“ fragte er und bedient sich aus seinem wildledernen Ziga- rettenetui. Marianne muß einen Augenblick nach- denken.„Ach so, du meinst dieses Fräulein Schmidt, so heißt sie doch wohl, den kleinen weiblichen Schofför?“ „Jawohl“, sagt Siebenlohr, dieses Fräulein Schmidt!“ „Großartig, daß du die nun auch schon Wieder kennst! Wieviel Detektive schickst du eigentlich hinter mir her?“ „Dazu bedurfte es keines Detektivs. Was sagst du übrigens zu diesem Mädchen? Ge- Fällt sie dir?“ Die Weyda zuckt die Achseln:„Was soll ich denn zu ihr sagen? Ich kenne sie ja gar nicht weiter!“ 5 Siebenlohr sieht Marianne an, als Wolle er sie ergründen. Er hat den großen, aufmerk- samen Blick des Mannes, der gewöhnt ist, den Menschen bis auf den Grund zu sehen. „Gewiß“, sagt er sehr langsam,„du kennst sie ja Wirklich gar nicht!« umd denkt: Ist 80 etwas eigentlich möglich? Kann es so etwas geben? Wenn ich einen Sohm hätte, denkt er, einen eigenen Sohn, und ich hätte ihn fünfzig Jahre nicht gesehen, ich würde die- sen Sohn erkennen, wie ich mich S Abst er- kenne, und fast ist ihm Marianne in diesem Augenblick fremd. Aber da trifft ihn ihre Stimme, eine sehr nachdenkliche Stimme aus dem Raum:„Ich liebe dieses Mädchen, ich weil gar nicht warurn. Sie ist nicht einmal sonderlich nett zu mir. Aber ich habe oft den Wunsch, ihr zu helfen, man gewinnt den Eindruck, sie könne vielleicht Hilfe brauchen!“(Fortsetzung folgt) „ich meine Here ver! druc Chel Dr. Eich Feui les: Koch S0zi⸗ H. K Stell Ban! Bad. Man! Nr. 11. 4 Verz rung Drei. Auss Sitze: Dien des J sprec pflick auch wurdc Die und Einle 8 V Ka Anwye Blan von R. deske Diens Sie b und! sam. 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