/ Nr. 1 rr Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Barnecke pr. k. Ackermann; Politik: W. Hertz- erförster; kichenrode; wirtschaft: F. O. weber; Männern, peuilleton: w. Gilles, k. Heinz; Loka- mals den les: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Aachenet Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr: re Phan. Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: sein eines f. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Schieße. stenv.: w. Kirches. Banken: Südd. auch im Bank, Rhein-Rain Bank, Städt. Spark. mmerfort Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. „ niemals zxannheim. Postscheck-K to.: Karlsruhe mit dem Fr. 30 016, Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743. schäftig. bertreten St erwor- II. Jahrgang/ Nr. 152/ Einzelpreis 20 Pf h seinem ten Toch- Eifel. Dag abschüs- erfluß sie chmittags t, Mutter ren Kaf. er Straße herungs- chen und Hotorrad. auf das kanne in in Mann urch das n, beide Arme wie Wr ersten Einberufungen, die für Frühjahr dann ant werden können. ähnlich, Die Sozialdemokraten wenden Mittel der über die Verzögerung an. Sie brachten über 30 Aende- rungsanträge zum vorliegenden Entwurf ein. t nahen Dreizehn Redner der SPD werden in der wunden, Aussprache das Wort ergreifen. Der Vor- rührte; sitzende der SPD, Erich Ollenhauer, lud am sicht des Dienstagabend alle Fraktionsvorsitzenden icht, wie des Bundestages überraschend zu einer Be- nicht zur sprechung ein, um diese zu bitten, das Wehr- üht, goß pflichtgesetz angesichts der Bedenken, die m, zuzu- auch von evangelischer Seite vorgetragen Während wurden, von der Tagesordnung abzusetzen. bestrich, Pie Koalitionsfraktionen(CD/ CSU, FVP h ernst- und DP) haben es jedoch abgelehnt, dieser 2, über- Einladung Folge zu leisten. och Synodale tragen ihre Bedenken vor alle un⸗ Vizekanzler Blücher, der den Bundes- Währen, kanzler vertritt, empfing am Dienstag in niemals Anwesenheit von Verteidigungsminister tellte sie Blank, Innenminister Schröder und Minister wischen von Merkatz die Delegation der Evange- en; ihr worden rsehens b er auf gelangt Rom.(dpa) Der Staatsbesuch von Bun- Mann, deskanzler Dr. Adenauer in Rom brachte am zen, die Dienstag die ersten konkreten Ergebnisse. Hand, Sie bestehen in wirtschaftlichen Absprachen Statio- und in Vereinbarungen über eine enge Zu- Mit sich sammenarbeit zwischen den christlich-demo- te Frau kratischen Parteien beider Länder. ler Luft Bei Sachverständigen-Besprechungen ist bleiben die Bildung einer ständigen deutsch-ifalieni- schen Wirtschaftskommission und einer ge- meinsamen Ad-hoc- Kommission beschlos- sen worden, die sich mit wirtschafts- tech- nischen Einzelfragen beschäftigen soll. Die italienischen Gesprächspartner erklärten sich ter Aus- bereit, zum beschleunigten Abschluß eines Theater- Freundschafts-, Handels- und Schiffahrts- vertrages beizutragen. Auch soll ein Waren- „ Helke zeichen- und ein Luftfahrtabkommen abge- mittlung schlossen Werden.. n zum In seiner Eigenschaft als Parteiführer der fanden CDU beschloß Dr. Adenauer zusammen mit astspiel- dem Führer der christlichen Demokraten zweiter Italiens, Fanfani, einen laufenden Erfah- Zustim- rungsaustausch zwischen den beiden Par- n Pro- eien über die geeignetsten Mittel zur Ab- 11 wehr des Kommunismus. Außerdem wur- 25. Juni den regelmäßige Treffen der Spitzen der peiden beiden christlich-demokratischen Parteien lium an sowie ihre enge Zusammenarbeit in den istvoller europäischen Körperschaften beschlossen. olitisch- Beide Parteien wollen auf baldige direkte e Wahlen für ein Parlament der Montan- farbig- Unionsländer drängen. r de. 2 Am Dienstagnachmittag ist Dr. Adenauer von Ministerpräsident Segni zu einem Ge- pielt in m Don- nheimer enbach, Schu- 1. — n hätte Ludwigsburg. 59 der 63 Landkreise des enlohr- südwestdeutschen Raumes schlossen sich am Weyda Dienstag in Ludwigsburg zu einem einheit- egs um, lichen Landkreistag Baden- Württemberg zu- sammen, Zum Präsidenten wurde der bis- ch mit herige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft er und eüdwestdeutscher Landkreise und Präsident 2 Ziga- ges Deutschen Landkreistages, Landrat Pr. e Seebisch(Göppingen) Sewählt. Stellvertreter belein wurde Landrat Dr. Seiterich(Konstanz). klemmen Hauptaufgaben des neuen Landkreistages sind die Pflege des Selbstverwaltungs- meine sedankens und die Wahrung des verfas- sungsmäßig verankerten Rechts der kom- N mmalen Selbstverwaltung. Außerdem Will eine der Landkreistag die Interessen der Kreise 3 Wahren und die zuständigen Gesetzgebungs- S. Was und Verwaltungsstellen beraten. n? Ge- Mit dem Zusammenschluß zum baden- wWürttembergischen Landkreistag haben die as soll früheren drei Landkreisverbände aufgehört ja gar zu bestehen. Namens der Arbeitsgemein- schaft Badischer Landkreise bat Volle er Landrat Dr. Seiterich die Vertreter der fmerk- übrigen Landesteile um Verständnis dafür, mt ist, daß sich nach dem Karlsruher Urteilspruch schen. chezüglich Badens) hinsichtlich des Beitritts Kennst der 19 südbadischen Landkreise psychologi- Ist so sche Hemmnisse gezeigt hätten, und daß man etwas von Südbaden aus in dem jetzigen Zusam- denkt menschlußz vorläufig nur eine verwaltungs- be ihn organisatorische Maßnahme sehe. Politische de die- Momente oder eine Stellungnahme zur süd- bst er- westdeutschen Neuordnung seien mit dieser diesem Cründung nach Ansicht der 14 schon bei- n ihre setretenen südbadischen Landkreise nicht me aus verbunden. en, ich 3 g 5 einmal Innenminister Viktor Renner vertrat die de oft Kgufkassung, die neue südwestdeutsche Land- ewinnt keisordnung mit ihrer engen Verflechtung Hilfe en Staats- und von Selbstverwaltung ent- folgt) Preche in ihren wichtigsten Bestimmungen Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 4151 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45. Tel. 2 72 41(Hdibg. Tagebl.); Ludwigshafen /Rh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,23 DM zuzügl. 45 Pf Trägerl., Postbez. 3,25 DM zuzügl. 53 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Kreuzbandbez. 3,25 DM zuzügl. 2, 0 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,23 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Wwerbg.: C. Faust. Bei Nicht. erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 4. Juli 1956 Endphase des Streits um Wehrpflicht Die Koalition will heute gegen starken Widerstand der Opposition die zweite Lesung erzwingen Von unserer Bonner Redaktion Bo n n. Eine Flut von Stellungnahmen, Anträgen und Zuschriften leitet die parla- mentarische Schlußphase der Verabschiedung des Wehrpflichtgesetzes durch den Bundestag ein. Die Fraktionen der Regierungskoalition wollen die zweite Lesung heute, Mittwoch, in einer Geschäftsordnungsdebatte gegen SpD und FDP, die sich für eine Verschiebung einsetzen, erzwingen. Die dritte Lesung ist für Freitag vorgesehen. CDU/ CSU, FVP und DP vertreten den Standpunkt, daß das Gesetz noch vor den Sommerferien verabschiedet sein muß, damit die monatelangen Vorbereitungen für die 1957 vorgesehen sind, fristgerecht erfüllt lischen Synode, der die Bischöfe aus der Zone Krummacher und Noth, der General- superintendant Jacob aus Kottbus sowie die Symodalen Dr. Bauer und Klaus von Bis- marck angehören. Mittags gab Bundestags- präsident Dr. Gerstenmaier der Delegation einen Empfang, zu dem auch die Fraktions- Vorsitzenden der Bundestags-Parteien er- schienen. Bei dieser Gelegenheit sollen be- sonders die Besorgnisse der Synode über die Auswirkung der Einführung der Wehrpflicht auf die Zone erörtert worden sein. Gewisse Meldungen, denen zufolge sich eine klare Mehrheit der Synode gegen die Wehrpflicht ausgesprochen haben sollte, wurde am Diens- tag von Kirchenpräses von Dietze demen- tiert. Es sei lediglich der Beschluß gefaßt worden, die obengenannte Kommission zu beauftragen, Bundesregierung und Bundes- tag die von Synodalen geäußerten Bedenken zur Kenntnis zu bringen. Engere Zusammenarbeit mit Italien Erste Ergebnisse des Adenauer-Besuches in Rom spräch empfangen worden, an dem auch die Auhßenminister von Brentano und Martino teilnahmen. Am Vormittag hatte der Bun- deskanzler die vatikanischen Museen besich- tigt. Um die Mittagszeit legte Adenauer am Sarge des verstorbenen italienischen Mini- sterpräsidenten Aleide De Gasperi einen Strauß Rosen nieder. Adenauer warnt erneut Anläßlich des Rombesuches des Bundes- Kanzlers veröffentlichte am Dienstag die Mailänder Zeitung„Corriere della sera“ ein Interview, in dem Dr. Adenauer seine An- sichten über die neueste Phase der sowijeti- schen Politik äuhßerte. In dem Interview warnte Adenauer davor, sich durch„gering- kügige Aenderungen in der Politik der So- Wjetunion“ zu„vorschnellen und gefähr- lichen Folgerungen hinreißen zu lassen“. Zur Frage der Wiedervereinigung Deutschlands sagte er:„Die Bundesregierung besteht nach Wie vor darauf, daß die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands eine Verpflich- tung der vier Großmächte ist“. Eine Neu- aufnahme der Deutschland- Verhandlungen werde erst dann sinnvoll, wenn die Sowiet- union bereit sei, ihre Verpflichtung zur Lö- sung der deutschen Frage anzuerkennen, und wenn sie die Ursachen der bestehenden Spannung beseitige, indem sie auch in der Sowietzone die Abkehr vom Stalinismus durch eine Absetzung der„illegitimen Macht- haber“ beweise. Landkreise schlossen sich zusammen Einheitliche Organisation in Baden- Württemberg/ Vorbehalte Südbadens Von unserer Stuttgarter Redaktion den Gedankengängen des Reichsfreiherrn von Stein. Renner versicherte, die Landes- regierung werde die Rechte der Selbstver- waltung achten. Ueber die Dauer der Dienstpflicht, ob acht, zwölf oder achtzehn Monate, entschei- det die Gesetzesvorlage noch nicht. Hierüber finden noch gesonderte Beratungen statt. Die militärischen Gutachter, die der Verteidi- gungsausschuß auf Initiative der SpD be- fragte, sprachen sich für 24 Monate aus. Die Sprecher der Regierungskoalition werden in ihren Darlegungen, wie auf den Fraktionssitzungen am Dienstag sichtbar wurde, vor allem unterstreichen, daß die außenpolitische und die militärische Lage der Bundesrepublik die Aufstellung von mindestens 500 000 Mann erforderlich mache. Die Stärke der eigenen Rüstung müsse in einem sinnvollen Verhältnis zu den An- Strengungen des möglichen Gegners stehen. Diesem Grundsatz könne man mit einem Berufsheer nicht gerecht werden. In diesem Zusammenhang dürfte auch auf die Zahlen über die Freiwilligenmeldungen des Grenz- schutzes hingewiesen werden, die verdeut- lichten, daß der Verteidigungsbeitrag auf der Grundlage des Berufsheeres nicht voll erfüllt werden könne. Warum die Opposition dagegen ist Bei der Opposition, der SPD, FDP und BHE, spielen verschiedene Argumente eine Rolle. Die SPD ist der Meinung, ein Berufs- heer reiche aus, einen willkürlichen Angriffs- Akt abzuschrecken. Die Wehrpflicht müsse Abgelehnt werden, weil sie geeignet sei, die Spaltung Deutschlands zu vertiefen. Die Fp, die sich grundsätzlich zu einer allgemeinen Dienstpflicht bekennt, hält den Zeitpunkt für ungeeignet und den vorliegenden Entwurk kür ungeeignet. Die internationale Lage lege die Schaffung einer Spezialisten-Truppe nahe. Auch die Bedenken des BHE liegen hauptsächlich auf außenpolitischem Gebiet. Die Abänderungsanträge der SpD bezie- hen sich in erster Linie auf die Kriegsdienst- Verweigerung, Der entsprechende Paragraph soll folgende Neufassung erhalten:„Wer den Kriegsdienst mit der Waffe aus Gewissens- gründen verweigert, ist zum Wehrdienst nicht heranzuziehen“. Ferner fordert die SPD u. a., daß die Zurückstellung vom Wehr- dienst nicht nur für Spätestheimkehrer, son- dern auch für Spätheimkehrer gilt. Auch Wer Verwandte ersten Grades in der So- Wjetzone hat, müßte nach Auffassung der SPD freigestellt werden. Für Kriegsdienst- Verweigerer will die SPD einen zivilen Er- satzdienst oder den waffenlosen Dienst in der Bundes welir. Für das Finale der Handball- Welt meisterschaft qualiſtierten sich gestern abend auf dem Mannheimer R-Hlatz die rumünischen Frauen, die Franhereic nach ausgeglichener erster Halbxeit(.I) schlieſlid' noch klar mit 5.2 Loren be- se glen. Unser Bild zcigi eine Szene aus diesem Spiel: Frangreicis Mittelstürmerin Raymonde Wolſs wirst sich in den Schuß der rumünischen Halbrediten. Ganz rechts Elena Pad ureamu. c Foto: Steiger „Liberale Kräfte am Werk“ Außenminister Dulles über die Vorgänge in der Sowjetunion Washington.(dpa AP) Außenminister Dulles hat Mitte Juni vor Abgeordneten des amerikanischen Kongresses erklärt, es gebe greifbare Anzeichen dafür, daß in der Sowjetunion liberale Kräfte am Werke seien. In der Erklärung, die erst jetzt veröffent- licht wurde, äußerte Dulles die Ansicht, daß diese Entwicklung im Laufe der Zeit durch- aus die Bedrohung der freien Welt durch den Kommunismus vermindern könne. Die Aussicht, daß die Sowjets einen Krieg anstiften, sei jetzt geringer als vor einem Jahr. Dulles fügte jedoch hinzu:„Es wäre leichtsinnig zu sagen, daß wir unsere Be- mühungen, der Gefahr entgegenzutreten, beträchtlich herabsetzen sollten, solange die Sowietunion etwa 20 Prozent ihrer Produk- tion auf eine Politik verwendet, die sich in erster Linie gegen uns richtet“, Abrüstungsgespräche gehen weiter Westmächte legen erneut ihren New Tork.(dpa AP) Nach zweimonatiger Unterbrechung gehen die Abrüstungsgesprä- che zwischen Ost und West weiter. In New Nork ist am Dienstag die Abrüstungskom- mission der Vereinten Nationen zusammen- getreten, um einen Bericht der Großmächte über ihre Arbeiten in London entgegenzu- nehmen. In London hatten Vertreter der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Kana- das und der Sowjetunion sechs Wochen lang über die Abrüstung beraten. Bei Eröffnung der neuen Sitzung der Ab- rüstungskommission, von dem die Londoner Abrüstungskonferenz nur ein Unterausschußg War, legte der britische Staatsminister An- thony Nutting im Namen der vier West- mächte eine Sechspunkte-Grundsatzerklä- bung vor, die als Arbeitsgrundlage für ein künftiges Abrüstungsabkommen dienen soll. Der westliche Plan schlägt eine stufenweise Stufen- und Kopplungsplan vor Abrüstung auf der Grundlage der britisch- französischen Anregungen vor, die jeweils Abrüstungsmaßnahmen mit Schritten zur politischen Entspannung— unter anderem der Wiedervereinigung Deutschlands— kop- peln. Der Luftüberwachungsplan Präsident Eisenhowers und der sowjetische Vorschlag für Inspektionen in Häfen und auf Flugplät- zen sind in die Vorschläge eingearbeitet. Nutting erklärte, daß die Kürzung der so- wjetischen Streitkräfte um 1,2 Millionen Mann von den Westmächten begrüßt werde, aber nicht als Ersatz für eine Abrüstung auf der Grundlage eines internationalen Abkom- mens angesehen werden könne. Er sprach die Hoffnung aus, daß es der Abrüstungskom- mission gelingen möge, den toten Punkt zu überwinden, wenn sie einen„neuen Start“ mache und zu dem Grundsatz der internatio- nalen Abrüstungskontrolle zurückkehre. Zwischen Gesfern und Morgen Zum Landes-Eintragungsleiter für das Volksbegehren in Baden, das vom Bundes- innen ministerium für die Zeit vom 3. bis 16. September angesetzt wurde, ist Regierungs- direktor Paul Werner ernannt worden. Zu seinem Stellvertreter wurde Regierungsrat Dr. Hahn bestellt. Beide Beamten stammen aus Baden. Die Saar- Gespräche zwischen deutschen und französischen Sachverständigen in Bonn sind nach rund dreiwöchiger Dauer beendet worden. Sie werden in Paris fortgesetzt. Ueber Inhalt und Verlauf der Besprechungen Wurde offiziell nichts mitgeteilt.. Vorschläge zur Verbesserung des Bundes- notaufnahme- Verfahrens für Flüchtlinge aus der Sowjetzone hat der Bundestagsausschußg für gesamtdeutsche Fragen während seiner Berliner Sitzung ausgearbeitet. Ein Glückwunschtelegramm hat Bundes- präsident Heuss dem amerikanischen Prä- sidenten Eisenhower zum Unabhängigkeits- tag der USA gesandt. Mit dem großen Preis der internationalen Filmfestspiele in Berlin, dem„Goldenen Berliner Bären“, wurde am Dienstagabend der amerikanische Ballettfilm„Einladung zum Tanz“ ausgezeichnet. Der Landtag in Mainz hat am Dienstag die Regierung von Rheinland-Pfalz ermäch- tigt, zur Unterstützung der Bundesmaßnah- men zur Förderung der Landwirtschaft zu- sätzlich fünt Millionen Mark bereitzustellen. Damit ist Voraussetzung für die Abrufung der auf Rheinland-Pfalz entfallenden Bun- desmittel des„Grünen Planes“ geschaffen, In Zweiter Lesung lehnte der Landtag die Ge- Setzesvorlage der SPD über die Einführung der Schulgeld- und Lernmittelfreiheit ab. Italiens Kommunistenführer Togliatti hat es am Dienstag in einem Interview mit der kommunistenfreundlichen Abendzeitung „Paese Sera“ abgelehnt, von seinen Erklä- rungen über die Mitschuld der heutigen Moskauer Herrscher am Stalinkult abzu- gehen. UNO- Generalsekretär Hammarskjöld, der sich zu einem dreitägigen Besuch in Moskau aufhält, um die persönlichen Kontakte mit den sowjetischen Führern zu vertiefen, wurde am Dienstag von Staatspräsident Woroschilow und später auch von Partei- sekretär Chrustschow empfangen. Sowzetische Luftfahrt-Fachleute nahmen an einem Demonstrationsflug der britischen Düsenpassagiermaschine vom Typ„Comet“ über Moskau teil. Die Stadt London verlien den Premier- ministern von Indien und Neuseeland, Nehru und Holland, die Ehrenbürgerwürde. Die Ministerpräsidenten des Common- wealth setzten sich bei ihren Beratungen in London dafür ein, die Aufnahme Rotchinas in die UNO nach den amerikanischen Wah- len im November zur Debatte zu stellen. Der jetzige Zustand sei unhaltbar. Rotchina anerkannt hat jetzt auch— nach Aegypten— die Regierung von Syrien. Der sowjetische Außenminister Schepilow Soll bei seinem Besuch in Beirut der liba- nesischen Regierung die Lieferung von Waffen angeboten haben. Das Treffen Nehru- Tito Nasser, das für die zweite Julihälfte geplant ist, sei nu eine„inoffizielle Angelegenheit“, wurde am Dienstag in Neu-Delhi erklärt. In indischen Regierungskreisen geht das Bestreben da- hin, einer Ueberbetonung der Bedeutung dieses Zusammentreffens, wie es von jugo- slawischer Seite geschehen ist, entgegenzu- wirken. Offentlich entschuldigt hat sich die Eoka- Widerstandbewegung auf Zypern beim ame- rikanischen Volk dafür, daß ein US-Vize- konsul am 16. Juni bei einem von den Eoka- Leuten verübten Bombenanschlag in Nikosia getötet wurde. Die amerikanische Kriegsmarine stellte die ersten Staffeln der„fliegenden Radar- stationen“ auf Hawai in Dienst, welche die Nordwestflanke der USA gegen Ueber- raschungen sichern sollen. Die volle Souveränität über alle amerika- nischen Stützpunkte auf den Philippinen haben die Vereinigten Staaten der Regierung in Manila zuerkannt. Eine neue atomare Explosion ist nach Beobachtungen japanischer Meterologen am Dienstagmorgen im Gebiet der Bikini-Atolls im Pazifik ausgelöst worden. Der sowjetische Plan, die Streitkräfte um 1,2 Millionen Mann zu verringern, verringere nicht das Militärpotential, sondern fördere nur die sowjetische Wirtschaft. Seit Stalins Tod hätten jedoch in der Sowjetunion Kräfte des Liberalismus ge- wirkt. Diese Entwicklung, wie etwa dle einer größeren Gedankenfreiheit, sei wohl dazu angetan, in einer größeren Gedanken- freiheit, sei wohl dazu angetan, in einer Zeit von etwa zehn Jahren in der Sowjetunion eine wirkliche Veränderung hervorzubringen. Es sei aber gefährlich, anzunehmen, daß eine solche Veränderung bereits stattgefunden habe, und daß die Vereinigten Staaten ihre Sicherheitsmaßnahmen abschaffen könnten. Posener Strafgericht nimmt seinen Anfang Berlin.(AP/dpa) In Posen beginnt das Strafgericht gegen die aufständischen Ar- beiter. Für Dienstag waren nach Mitteilung von Reisenden die ersten Gerichtsverhand- jungen angesetzt, in denen zunächst die „leichteren Fälle“ behandelt werden sollen. Prozesse gegen die Anführer der Revolte sollen in Kürze folgen. Der Warschauer Rundfunk berichtet, daß nach den Posener Unruhen insgesamt 434 Personen in Krankenhäusern und Ambulan- zen behandelt wurden. Die Zahl der Todes- opfer wurde nicht mehr genannt. Das amerikanische Außenministerium Wies sowjetische Vorwürfe, die USA hätten den Aufstand von Posen finanziert, als völlig falsch zurück. Ungarn: Widerstand wächst Das Zentralorgan der ungarischen Rp „Szabad Nep“, berichtete am Dienstag, daß der„Widerstand gegen die Partei wächst“ Das Blatt beschuldigte den sogenannten Petöfi-Bund— einen Kreis junger kommu- nistischer Intellektueller—, diesen Wider- stand zu fördern und zum Sammelbecken der gegen die Partei eingestellten und Bourgeoise- Propaganda verbreitenden Ele- mente geworden zu sein. Klage der Bayernpartei gegen 5-Prozent-Klausel des Wahlgesetzes München(dpa) Die Bayernpartei hat in eimer Klage vor dem Bumdesverfassungsge- richt beantragt, die Fünf-Prozent-Sperr- klausel des Bundeswahlgesetzes vom 7. Mai 1956 kür nichtig zu erklären. Die Partei wirkt der Bundestagsmehrheit, die das Wahl- gesetz verabschiedet hat, Vertkassumgswüdrüges Verhalten Vor, da diese Beschränkung nach mrer Ansicht nicht mit dem Swundgesetz vereinbar ist. Der stellvertretende Lamdes- Vorsitzende, Dr. Lacherbauer, stellt in der Klageschrift kfest, die Bayermpartei sei eine reine Landespartei und darüber hinaus die drittstärkste Partei in Bayern, dem zweit- Srößten Bundesland. Sie dürfe deshalb nicht Wie sine Splitterpartei oder eine radikale Flügelpartei behandelt werden, die mit Hilfe der Sperrklausel vom Bundestag ferngehal- ten werden sollen. 45-Stunden-Woche in der Metallindustrie perfekt f Frankfurt(Eig.-Ber.) Ab 1. Oktober 1956 Wird in der metallverarbeitenden Industrie der Bundesrepublik die Arbeitszeit auf 45 Stunden verkürzt. Der Vorstand der IG Metall hat am Dienstag der vom Gesamt- verband der metallindustriellen Arbeit- geberverbande Vorgeschlagenen Aenderung des Bremer Abkommens über die Arbeits- zeitverkürzung in der Metallindustrie zuge- stimmt. Näheres siehe Wirtschaftsteih). MORGEN Mittwoch, 4. Juli 1956/ Nr. 152 Mittwoch, 4. Juli 1956 Familienkrach Da die Jugend nun einmal seit eh und je Deutschlands Zukunft ist, hat sie auch heute das Vorrecht, sich von denjenigen Politikern, die sich zu ihrem Kummer wegen res fehlenden oder weißen Haares daran gehindert sehen, sich noch als zur jungen Generation gehörend zu bezeichnen, mit Väterlichem Wohlwollen umsorgen zu lassen. Doch da geht's mitunter, wie es heute allent- halben geht: die Jungen wachsen den Alten über den Kopf. Das ist eine schmerz- liche Erfahrung, die soeben die größte bun- desdeutsche Partei machen mußte, obwohl sie einen Familienminister in ihren Reihen hat und deshalb in allen Fragen ihrer grogen Parteifamilie und der in ihrem Schoße heranwachsenden Parteijugend aus erster Hand sachkundig beraten sein sollte. Es läßt sich nicht leugnen, daß die CDU an dem Fohlengalopp, den die Junge Union während ihrer Deutschland- Tagung in Travemünde vorlegte, wenig Vergnügen findet. Man muß schon sagen, die Sprache, die der CDU junge Mannschaft gegenüber ihren sich in den Sielen der Regierungsverantwor- tung stemmenden Altvorderen anschlug, war nicht von Pappe. Bewahre— auch die nun- mehr schon Bejahrteren waren einstmalen keine Duckmäuser und räumen der Jugend gerne temperamentvolle Offenheit, vor- wärtsstürmende Forschheit und auch, wenn es sein muß, eine kleine Portion Frechheit ein; doch die bittere Kritik, die sich die Junge Union in Travemünde herausnahm, ist ihnen schlechthin ein Aergernis. Wenn dort geklagt wurde, der Kanzler habe selbst den Anlaß zum Kesseltreiben gegen sich gegeben; wenn gesagt wurde, die CDU dürfe keineswegs durch Adenauer al- lein gekennzeichnet werden; wenn kritisiert wurde, die CDU/ CSU sei insbesondere durch die Art, wie der Kanzler den Parteivorstand beherrsche, in der„Erreichung der geistigen Kraft“ verhindert worden; wenn gegen Blank blank gezogen wurde mit den Worten: „Ich bin der Meinung, daß unser Partei- freund Blank seiner Aufgabe überhaupt nicht gewachsen ist, und daß er nicht mehr auf diesen Posten gehört“, dann sind das Aeußerungen, die jeden Respekt vor den Veteranen der Partei und solchen, die dabei Sind, es zu werden, vermissen lassen. Das ist eine Tonart, die der oppositionellen SPD Wahrlich zur Ehre gereicht hätte. Doch leider, leider— das Dilemma ist da- mit noch nicht zu Ende. Unser Bonner Korre- spondent berichtet dazu:„In vielen Bonner Gesprächen hört man nun die Meinung, daß sich die Union eine solche Opposition selbst zuzuschreiben habe, nach dem einfachen Motto des Sprichwortes: Wie die Alten sun- gen, so zwitschern es die Jungen. Die Bun- destagsabgeordneten der CDU/CSU so be- gründet man— äußerten im stillen Käm- merlein, aber auch dann, wenn ein größeres Forum versammelt sei, Ansichten, die kei- neswegs milder formuliert seien als die von der Jungen Union in Travemünde vor- Ssebrackte Kritik.“ Hört, hört! Da sieht man wieder, daß nie die Jungen, sondern immer die Alten an allem Uebel schuld sind. Was diese sungen und jene zwitscherten, klingt ihnen nun wie ein garstig Lied. Auch da ist der Volksmund um seine Weisheit nicht ver- legen: Politisch Lied, ein garstig Lied, sagt er, freilich ohne gebührlich hinzuzufügen, daß die Menschheit mit dem politischen Lied nur sich selbst besingt. Andererseits heißt es: Wo man singt, da laß“ dich ruhig nieder, und auch dieses ge- flügelte Wort hat im Familienkrach der CPU seine Berechtigung. Denn eine Partei, in der es nie einen Krach gibt, wäre höchst ver- dächtig, geradezu beunruhigend. Wir sind Js allzumal nur Menschen, nicht wahr, und das ist auch in einer Kanzler-Partei nicht anders, zumal da sie offenbar ganz zu un- recht im Rufe steht, Wachs in der Hand ines Rosenzüchters zu sein. Und da zeigt es sich: was den CDU-Leuten ihr Uhl, ist dem Staatsbürger sin Nachtigall. Der ist nämlich gar nicht darüber aufgebracht, wenn sich in der Partei mit der absoluten Mehrheit im Parlament Kritik regt, wenn sich in ihr Wachstumserscheinungen bemerkbar ma- chen, die vielleicht unbequem, aber sehr ge- sund sind. Was macht's schon, daß die Wort- gewaltigen von Travemünde der geharnisch- ten Kritik nicht ein Rezept folgen liegen, das der CDU Heil zu sein verspräche? Wer den Humor nicht verliert, wird dessen ein- gedenk sein, daß diejenige Jugend, die der- einst alles besser machen wird als die Alten, erst noch geboren werden muß. whe i Sprung ins Ungewisse erschien vielen Grenzjägern unverantwortlich Bonn.(dpa AP) Die Hälfte der Bundes- grenzschutzangehörigen hat nicht aus man- gelnder Verteidigungsbereitschaft auf einen Vebertritt in die Bundeswehr verzichtet. Hauptgrund dafür sind die für den Sol- daten noch ungeklärten beruflichen und sozialen Verhältnisse. Darauf ist auch der tändige Rückgang der Freiwilligenmeldun- en zurückzuführen. Diese Ansicht vertrat m Dienstag der Vorsitzende des Bundes- ehr- und Bundesgrenzschutz- Verbandes, ajor Stülpnagel, in einer Erklärung in onn. Die Grenzschutzangehörigen haben eine beamtenrechtlich gesicherte Position, und manchen schien auch ihren Familien gegenüber ein Sprung ins Ungewisse nicht verantwortlich.“ Die Soldatenbesoldung ist nach Ansicht von Major Stülpnagel unzureichend und nur provisorisch geregelt. Die dienstlichen Lei- stungen im Bundesgrenzschutz würden beim Uebertritt zur Bundeswehr nicht anerkannt. An Stelle der früheren Auffassung, daß der pklichtbewußte Soldat mit einer lebensläng- lichen Beschäftigung im Staatsdienst rechnen konnte, soll dem jungen Menschen jetzt durch geldliche Vorteile der militärische Dienst schmackhaft gemacht werden. Die Abfindung der Aelteren ähnle dagegen dem Motto, der Mohr habe seine Schuldigkeit getan. Stülpnagel bezeichnete die frühere Regelung als eine der wichtigsten Grund- lagen der großen Leistungen des deutschen Soldaten in der Vergangenheit. Er forderte eine schnelle Regelung aller sozialen Ange- legenheiten, da nur der zufriedene und dem Staatsdienst engverbundene Soldat„wehr- werbend wirke. Titos Vision eines neutralisierten Europas Er betreibt mit neuer Tatkraft seine alten Pläne einer Donau-Balkan- Kombination Von München, im Juli Mit dem Bukarester Besuch hat der als Politker und Staatsmann gleich bedeutungs- Volle jugoslawische Marschall-Präsident den ersten Schritt auf einem neuen- alten Wege getan. Nach dem machtpolitischen Konflikt mit Moskau— der Titoismus als ideologische Variante wurde erst nachträglich entwickelt — wegen Titos Bestrebungen, neben Moskau, aber im Rahmen des Ostblockes, eine engere Zusammenarbeit der Donau- und Balkan staaten zu schaffen, in der Groß-Südslawien, gestärkt durch die erstrebte Vereinigung mit Bulgarien und Albanien, das Herzstück bil- den sollte, war der jugoslawische Staatschef, hinsichtlich dieser Pläne zu achtjährigem Stillehalten gezwungen. Gestützt auf seine mehr persönlich, als durch das Gewicht sei- nes Landes bedingte Stellung in der östli- chen, westlichen und neutralen Welt, glaubt Tito sich heute in der Lage, diese Bestre- bungen wieder aufzunehmen. In Paris erzählte Tito erstaunt aufhor- chenden französischen Politikern während seines letzten Besuches von einer Staaten- kombination, die er in freundlicher Courtoi- sie„Kleine Entente“ nannte, die aber zum Unterschied von ihr und zu den Belgrader Plänen von vor 1948 den ganzen Donau- und Balkanraum, ja sogar auch Polen umfassen solle. Die Zusammenarbeit Frankreichs mit dieser Gruppe, so lautete seine Argumenta- tion, gäbe Frankreich die Möglichkeit, wie- der eine erstrangige politsiche Rolle zu spie- len und schütze es vor der„potentiellen deutschen Gefahr“. Außerdem könne dieser Bund so etwas wie ein koexistentioneller cordon sanitaire gegenüber Rußland werden, sollte Moskau wieder Methoden des Kal- ten Krieges zur Anwendung bringen. Kann man hinsichtlich Paris auf öffent- lichen Aeußerungen angesehener französi- scher Politiker fußen, so sprechen glaub- Würdige Informationen davon, daß auch bei Titos Moskauer Besuch sehr eingehend über diese Kombination gesprochen worden sei und daß der Kreml mit einer unverbind- lichen Zustimmung zu einer vorläufigen Ver- kolgung des Planes recht eigentlich den Preis für das bezahlt habe, was viele im Westen „Titos Abfall“ nennen. Will man diesen In- unserem Mitarbeiter Dr. Theodor v. Uzorinae- Kchary formationen folgen, so ging die Argumen- tation in Moskau dahin, daß diese Kombi- nation die einzige Möglichkeit des„An- schlusses Jugoslawiens an das sozialistische Lager“ darstelle, und daß man durch ihre Verfolgung— auf längere Sicht gesehen— hoffen dürfe, erstens Oesterreich einzube- ziehen, zweitens auf dem Wege über den von Tito nach seiner Rückkehr stark unter- strichenen Balkanpakt Griechenland und die Türkei zu neutralisieren, drittens Frankreich für die Politik der Dritten Kraft zu gewin- nen und viertens auf die Entwicklung im deutschen Raum im Sinne der Neutralisie- rung einzuwirken,. Der zweite, der weltpolitischen Entwick- lung angepaßte Start der Donau-Balkan- kombination soll offenbar auf die„Aqi- distanz begründet werden. Diese Politik des gleichen Abstandes von West und Ost be- steht in Wirklichkeit darin, daß Tito, innen- politisch unverbrüchlich an seiner Variante des Kommunismus festhaltend, außenpoli- tisch durch nicht selten gewagte Aktivität Vorteile zu erringen trachtet, wo immer er sie finden zu können glaubt. Dies hat ihn augenblicklich näher an Moskau herange- führt, ohne daß er darauf verzichtet, die Aqidistanz zu betonen. Diese Politik hat auf wirtschaftlichem Ge- biete zu Erfolgen geführt. In der neuesten politischen Phase, während Titos Moskau- reise, wurde durch ein in Belgrad unter- Schriebenes Abkommen der russisch-jugo- slawische Handelsverkehr von 35 auf 55 Mil- lion Dollar erweitert. Eine Belgrader Delega- tion reiste nach Moskau ab, um die Verwen- dung der zweiten Hälfte eines schon früher gewährten russischen Kredites und eine neue Finanzhilfe für die Entwicklung der jugosla- wischen Aluminiumindustrie festzulegen. Zu gleicher Zeit aber gaben die USA 150 Millio- nen Dollar frei und erklärten, daß die Hilfe- leistungen vorerst fortgesetzt, für die Zu- kunft allerdings überprüft werden sollten. Ob die Formel: der Osten gewährt Hilfe, um die Beziehungen zu verbessern, der We- sten, um diese Verbesserung nicht zu weit gehen zu lassen, auch auf so eine erstrangige Politische Frage, wie die des Donau-Balkan- Projektes angewendet werden kann, erscheint mehr als fraglich. Moskau wird für eine kon- Nur der Boogie-Woogie klappte nicht Praktische Entspannungspolitik in einem Westberliner Rathaus Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin, 3. Juli Der Westberliner Bezirksbürgermeister Kreßmann, bekannt für seine eigenwilligen Ideen, betrieb in seinem Rathaus Entspan- nungspolitik auf eigene Faust. Er hatte die 25 SoWjetischen Touristen, die nach ihrer zehntägigen Reise durch die Bundesrepublik auf dem Heimweg wieder in Westberlin ein- trafen, zu einem„Bunten Abend“ eingeladen. Zu ihrem Empfang spieltèe eine Viermann- Kapelle tiefgründig„Berlin bleibt doch Ber- lin“. Auf der Rathaustreppe stand neben dem Westberliner Bezirksbürgermeister der Pres- Seattaché der sowjetischen Botschaft Ost- berlins. Die Stirnwand des Empfangsraums War mit den Fahnen der Bundesrepublik und dem roten Tuch mit Hammer, Sichel und So- Wietstern geschmückt. Auf dem Tisch standen Wassergläser mit eisgekühltem Wodka.„Nas- dorowje“- und„Prost“-Rufe wechselten mit Trinksprüchen, in denen der gegenseitige Friedenswille beteuert wurde. Um keine falschen Sentimentalitäten auf- kommen zu lassen, schob Kreßmann eine kleine politische Unterrichtsstunde in die Festfolge ein. Er stand auf, nahm den Fah- nenvorhang beiseite und die verdutzten So- Wjets sahen sich zwei großen Stadtplänen von Berlin und Moskau gegenüber.„Stellen Sie sich vor“, forderte Kreßmann die Touri- sten auf,„durch Ihre Hauptstadt liefe auch eine Grenze, die die Straßenbahnen nicht überfahren dürfen, und wenn Sie einen Freund im anderen Teil der Stadt anrufen Wollten, müßten Sie das Gespräch über Smo- lensk oder Leningrad leiten.“ In der Frage der Spaltung des Telefon- netzes erhielten die sowjetischen Gäste an Ort und Steile praktischen Anschauungs- Daus hut Maræ nicht voruusgesehen Wußten Sie schon, was ein Diversionist ist? Man muß sic mit der hlassischen Ausdruchswelse des Maræismus-Leninismus- Stalinismus vertraut machen, denn sonst könntè einem das amtliche Verstandnis für den If. ſuni in Mitteldeutschlamd uhνç für den 28. ſuni in Polen ermungeln. Also ein Diversionist ist in der Sprache der roten Diktatoren ein Arbeiter, der wenig æi essen u¹m noch weniger sich zu leiden hut und außerdem noch die Frechheit besitzt, aufzumucten. Ein an- stundiger Arbeiter, der unter diesen Bedingungen zu leben gerwungen ist, muckt nur in kapitalisti- chen Lundern auf. Dann ist er sogar ein Held. In kommunistischen Staulen, wo alles nur zum Heile des Volkes geschieht, wird nicht gemucht, sondern geducłt. Und wer sich nicht duckt, der ist eben ein Diversionist. Es ist seltsam, aber bemerkenswert, daß die õstlichen Lùnder, wenn sie nach Rraftausdrüchen der Verehrung oder der Verdummung suchen, Anleihen im Westen und in dessen Sprachen auf- nehmen müssen. Das Wort Diversionist geht auf die lateinische Shrache zuruch, obwolil die alten Lateiner gewiß noch nicht geahnt haben mögen, 10% eigentlich ein Diversionist ist. Sprachlich genau genommen sind es Leute, die ablenken oder sich ablenken lassen, auf gut deutech wurden wir sagen: Abltrünnige. Von diesen Abtrünnigen also muß es in Posen eine ganze Menge gegeben haben, sonst hitten ja nicht gleich Panzer und Maschinengewehre aufgefahren werden mussen. Was roch der gule alte Marx dazu gesagt hatte, ware er Zeuge dieser Art von Klassenkampf geworden? Bisher ist ja so gut wie eigentlich alles ganz anders gehommen, als er es voraus- gesgugt hat. Von den hochentwictelten Industrie- staaten mit ihren„Proletarierł-Massen ist noch nicht ein einziger kommunistisch geworden, ob- 0h sig doch gerade am reifsten dafür gewesen sein sollten. Vielleicht wurde Maræ dis seiner für alle Ewigkeit geschriebenen Theorie heraus ent- gegnen, das liege nur daran, daß di brutalen Kapitalisten diè Arbeiter ständig mit Maschinen- unterricht. Die Moskauer versuchten, eme Verbindung von West- nach Ostberlin her- zustellen und wunderten sich, das Gespräch nur über Westdeutschland führen zu könmen. Kreßmann bat die Touristen, wenn sie nach Moskau kommen, zu berichten, wie die Ber- liner umter der Spaltung ihrer Stadt leiden. Danach nahm die Verständigung Aus- maße an, die einige Westberlmer Zeitüngen veranlagten, ihre Bedenken anzumelden und festzustellen, Touristenbesuche aus Moskau seien ein taktischer Dreh der sowjetischen Friedensoffensive. Kreßmann versuchte, mit der Redakteurin der„Prawda“, Fräulein Iwanowa, einen Boogie- Woogie aufs Rat- hausparkett zu legen, doch in diesem Falle konnte man sich nicht verständigen. Die Männer tauschten später mit Kreßmann freundschaftliche Küsse auf die Wangen aus. Der deutsch- russische Tanzabend im Kreuz- berger Rathaus verlief in voller Harmonie. Rentner erhalten besseren Krankenschutz Am 1. August tritt die Neuregelung ihrer Krankenversicherung in Kraft Bonn, im Juni Für die sechs Millionen Rentner der In- validen- und Angestellten versicherung ist der 1. August 1956 ein wichtiger Termin. Mit diesem Tage treten die vom Bundesparla- ment beschlossenen wesentlichen Verbesse- rungen ihrer Krankenversicherung in Kraft. Damit erhalten die Rentner den gleichen Krankenschutz wie die Berufstätigen. Das bedeutet zum Beispiel, daß auch sie einen Rechtsanspruch auf Barleistungen, wie Wo- chenhilfe und Zuschüsse zum Zahnersatz und den größeren Heil- und Hilfsmitteln haben. gewenrsalven in Schach hielten. Aber ist es nicht de iederum ebenso seltsam wie bemerꝶhenswert, daß nicht im Lande des höchsten Hochtapitalismus, in den Vereinigten Staaten von Amerika, Panzer gegen Arbeiter eingesetæt zu werden pflegen, son- dern ausgerechnet da, o das angebliche Prolela- riat die Macht ergriffen hat? Mas wiirde Maræ dazu sagen, wenn er das noch hdttèe miterleben können? Würde er alle eine Bucher umschreiben, so wie hieuteè schon alle holitischen Pampliletèe in den hommunistischen Landern umgeschrieben werden müssen? Auf alle Flillè würde sich die Frage ergeben, wer nun eigentlich der Eræ-Diversionist ist: das Leben, dus 50% ganz: anders verlduſt, oder Marx, dessen Theorie so abtrünnig vom Leben geworden ist. 7. G.(real-) Deufseße Jsfgeßſeſe unter polnischer Verwaltung a 2 5 7 De 501 Ton dope fplen Ss, An Sumdnjen GS ˙ιν,ãñ A. 5 krete Zustimmung Bindungen und Garantien verlangen, die Tito nicht eingehen kann. Aber seine neue Aktivität bleibt gleichwohl die Wiederaufnahme einer Tendenzrichtung der jugoslawischen Politik, die Titos eigentliches Anliegen darstellt. Notiz zum Tage Der 13. Mann Weil der Bundestagsabgeordnetè der Freien Volkspartei, Dr. Martin Blanł, beim Bundeshiaus- friseur Hut und Mantel hatte hangen lassen und deshalb kurꝝ die Silzung des Finamg ausschusses des Bundestags verließ, wurde bei Stimmengleich- heit mit 12 z 12 Stimmen im Ausschuß die Streichung des Notopfers Berlin abgelehmt, Blank, der erstmals fur seine neue Fraktion in diesem Ausschuß war und für diesen Augenblick wohl keine Abstimmung erwartete, hatiè nicit gealint, daß er die entscheidende Rollè des I8. Mannes s hielen wurde. Denn vier Abgeordnete der Christ- lich-Demokhralischen Union, dièe dem Ausschuß an- gehòren, ließen sic— aus welchen Gründen?— bei dieser wichtigen Sitzung durch Ersatzleule vertreten, darunter auch der Abgeordnete Dr. Pferdmenges. Die Ersatrleutèe stimmten alle gegen die Notopferstreichung. Hi. Nehrus gute Dienste sind gefragt Seine Reise durch Europa erweckt deshalb besonderes Interesse Von unserem Korrespondenten Dr. H. W. Bers Neu Delhi, Anfang Juli Die diesjährige Europareise des indischen Ministerpräsidenten Nehru findet im Zeichen einer Auflockerung oder jedenfalls Verschie- bung der internationalen politischen Fron- ten statt, zu der die Politik Nehrus einen wichtigen Beitrag geleistet hat. Dieser Bei- trag wuchs aus der Ueberzeugung Nehrus und seiner Regierung, daß der Kalte Krieg nicht die einzige Alternative zum Schieß- krieg darstelle, und daß der Frieden durch die Politik der Stärke eher gefährdet als gesichert werde. Folgerichtig hat Indien im- mer die Blockpolitik der Großmächte be- kämpft, besonders in den Fällen, in denen asiatische Nationen in fremde Bündnis systeme einbezogen wurden, wie im Bagdad- pakt und in der SEATO. Als Gegengewicht wollte Indien— und zwar ohne Allianzver- träge— eine Dritte Kraft der bündnisfreien Staaten schaffen, die neutralisierend und ausgleichend zwischen den Fronten des Kal- ten Krieges wirken sollte. Den Sowjets ist es gelungen, aus dieser Pendenz der indischen Politik Vorteile für sich und ihre Bundesgenossen zu gewinnen. Zwar hat man in Indien auch Erklärungen zum Beispiel von Sowjetzonen- Politikern verurteilt, die sich damit brüsteten, daß sie im Kriegsfall von 600 Millionen Chinesen mitverteidigt werden würden; aber ganz überwiegend richtete sich die indische Kritik gegen die Militärallianzen des Westens, Ein- mal deshalb, weil sie geräuschvoller zustande kamen als Bündnisverträge innerh. Sowjetblocks, und zum anderen, weil sie den Unabhängigkeitsstolz der jungen asiatischen Völker verletzten. Im westlichen Lager wurde die indische Kritik mit Mißtrauen beantwortet, das so weit ging, daß man Nehrus Politik der fried- lichen Nachbarschaft als„Bibel der asiati- schen Kommunisten“ brandmarkte.„Neu- tralismus“ wurde ein politisches Schimpf- wort, und der indische Glaube, daß eine Außerdem wird ein höheres Sterbegeld ge- währt. Krankengeld wird an Rentner jedoch weiterhin nicht gezahlt, da die volle Rente auch bei Krankheit weiterläuft. Die Rentner wurden bisher bei dem Aus- scheiden aus dem Berufsleben von ihrer Krankenkasse in die Allgemeinen Ortskran- kenkassen oder Landkrankenkassen über- geführt. Hier trat der Krankenschutz erst mit dem Tage der Feststellung der Rente in Kraft. Das hatte zur Folge, daß die Rentner oft für Monate hindurch nicht gegen Krank- heit versichert waren und etwaige Kranken- kosten in dieser Zeit selbst tragen mußten. Diese Härte wird jetzt beseitigt. Die Rent- ner bleiben in der Versicherung, bei der sie während der letzten fünf Jahre ihres Ar- beitslebens wenigstens 52 Wochen versichert waren. Wenn diese Voraussetzung für meh- rere Krankenversicherungen zutrifft, können die Rentner eine dieser Krankenkassen für ihre Weiter versicherung aussuchen, Sie selbst haben keine Krankenversicherungsbeiträge zu zahlen. Diese werden von den Renten- versicherungsträgern geleistet. Durch diese Neuregelung ist sichergestellt, daß die Rent- ner und ihre Angehörigen einen ununter- brochenen Krankenschutz— und zwar den- selben wie ein Berufstätiger— haben. Die Rentner, die jetzt schon Rente be- ziehen und wieder zu ihrer alten Orts-, Land-, Betriebs-, Innungs-, Seekrankenkasse oder Ersatzkasse zurückkehren wollen, müs- sen bis Ende dieses Jahres die Mitgliedschaft bei der gewünschten Krankenkasse bean- tragen. Wer keinen Antrag stellt, bleibt Mit- glied der bisher zuständigen Orts- oder Land- krankenkasse. a Von der automatischen Mitgliedschaft in der Krankenversicherung der Rentner aus- geschlossen werden künftig diejenigen, die nicht innerhalb der fünf Jahre vor dem Tage, an dem sie ihren Rentenantrag stellen oder gestellt haben, in der gesetzlichen Krankenversicherung wenigstens 52 Wochen versichert waren. In diesen Fällen besteht eine Pflichtmitgliedschaft nur dann, wenn je Rentner einen Anspruch auf Familien- beihilfe haben, oder wenn ihr jährliches Gesamteinkommen 6000 Mark nicht über- steigt. 5 Um Härten für Rentner, die schon Ren- ten beziehen, aus dieser Einschränkung des Personenkreises zu vermeiden, ist es ihnen gestattet, sich freiwillig weiter zu versichern. Sie haben ihre Krankenkassenbeiträge aber in Zukunft selbst zu tragen. Durch die Neuregelung wird der Mindest- satz für das Mitgliedersterbegeld von 75 auf Ib Ges Neue Vorweg- Bewilligungen r.! für die Bundeswehr** Bonn.(dpa) Der Verteidigungsausschuß bewilligte am Dienstag mit den Stimmen der EKoalitionsparteien erneut Haushaltsmittel für den Aufbau der Bundeswehr in Höhe Von 2,6 Milliarden Mark. Davon entfallen rund 1,5 Milliarden auf Kasernen und Wohnungsbau, 600 Millionen auf die Bun- desmarine und den Flugzeugbau und rund 550 Millionen Mark auf Kampf- und Kraft. fahrzeuge. 5 g indesfinanzminister Schäffer ver- am Dienstag das Verfahren, Rü- gaben des Bundesverteidigungs- ministeriums durch den Haushaltsausschuß und den Verteidigungsausschuß des Bundes. tages vorweg bewilligen zu lassen, bevor das Plenum dazu Stellung genommen hat. Wenn diese Praxis nicht geübt würde, 80 meint Schäffer, müßte der Finanzminister von seinem Recht nach Artikel 112 des Grundgesetzes Gebrauch machen und für unvorhergesehene und unabweisbare Be- dürfnisse der Verteidigung selbst die not-“ wendigen Mittel bereitstellen. Das Verfah- ren sei also kein Mangel, sondern ein Fort- schritt gegenüber dem sonst alleinigen Ver- kügungsrecht des Ministers. Das Budgetrecht des Parlaments werde dadurch nicht be- einträchtigt, denn das Plenum habe es in der Hand, die Bewilligungen später abzulehnen und damit gegenstandslos zu machen. 8 elastischere Politik des Westens auch eine Wandlung der sowjetischen Politik zur Folge haben werde, wurde oft als Beispiel politi- scher Naivität lächerlich gemacht. Welcher Wandel sich inzwischen auf der internationalen Bühne vollzogen hat, be- weist die kürzliche Erklärung des amerika nischen Präsidenten Eisenhower, der unter bestimmten Bedingungen die Berechtigung und Vorteile einer neutralen oder bündnis- freien Außenpolitik öffentlich anerkannt hat. In Indien wurde diese Erklärung als Zeichen dafür begrüßt, daß man im westlichen Lager beginnt, als Antwort auf die sowjetische Entspannungspolitik der letzten Monate die eigene Politik der Stärke auf Revisionsmög- lichkeiten hin zu überprüfen und sich gege- benenfalls der guten Dienste neutraler Staatsmänner zu bedienen. 5 Von dieser Möglichkeit wird sicherlich auf der gegenwärtigen Londoner Common: Wealth- Konferenz die Rede sein, wenn man die China-Politik erörtert und wenn man die Lage im geteilten Vietnam und im ge- teilten Korea diskutiert. Die Probleme des geteilten Deutschlands kann Nehru dieses- mal in Bonn aus erster Hand von dem Bun- deskanzler und dem deutschen Außenmini- ster dargestellt bekommen. Wenn dieses Ge- spräch dazu beitragen sollte, Nehrus Ver- ständnis für die Situation der Bundesrepu- blik zu vertiefen, kann daraus für die Wie- dervereinligung nur Nützen erwachsen, Das 8281 stehende Treffen Nehrus mit seien eite Koexistenz-Freunden Tito und Nasser in weser Brioni schließlich wird einer Koordinierung 1 der Politik dieser drei neutralen Staaten bunge dienen. Es dürfte nicht ohne Bedeutung für 8 die westliche Einschätzung Nehrus sein, daß prau der indische Ministerpräsident in diesem + Triumvirat die stärksten Bindungen an die 55 freie Welt besitzt und wohl als einziger von entnd ibnen die Demokratie als Verpflichtung 1 5 5 empfindet. Ader abste 100 Mark erhöht. Die Krankenkassen kön- 1 nen auf Grund von Satzungs bestimmungen Sei diesen Mindestbetrag auf 150 Mark heràuf- die 1 setzen. Neu ist weiter, daß künftig für Fa- will s milienangehörige ein Sterbegeld gezahlt del- werden muß. Es soll je Angehörigen wenig- und F stens 50 Mark betragen. g 1 Etwaige Zusatzversicherungen von Rent.“ 8 nern, zum Beispiel für die Gewährung von 5 Barleistungen der Kranken- und Wochen- Ander hat 2 . gib ih hilfe, sind künftig nicht mehr zugelassen. Le- diglich die bestehenden Zusatzsterbegeldver- sicherungen werden mit gewissen Einschra kungen weitergeführt. Auf das Zusatzsterb meist geld ist der Betrag anzurechnen, um den die eir sich das Pflichtsterbegeld gegenüber dem 1 8 bisher zu zahlenden Pflichtsterbegeld erhönt etwas hat. Neue Zusatzversicherungen können in freund keinem Falle mehr abgeschlossen werden, nen H Der Vorschlag der Bundesregierung, die spuckt, Rentner an ihren Krankenkosten zu betei dann gen, ist vom Parlament zu Fall gebrach worden. Bundestag und Bundesrat haben sich dem einmütigen Protest der Rentnen Ortskrenkenkassen, Aerzte und Apotheke“ tretbare soziale Härte darstellen würde. Dr. Friedrich Hillebrand(A beschädligten, Sozialrentner und Hinterblie- benen macht darauf aufmerksam, daß durd die Aenderung des Sozialversicherungs- An- passungsgesetzes Witwen, deren Ehemännel vor dem 1. Juni 1949 verstorben, vermi oder gefallen sind, sofern diese in der I validen versicherung versichert waren, jeti vom 1. August 1953 ͤ an Witwenrente erhal. ten können. Voraussetzung hierfür ist, daf die Witwen das 45. Lebensjahr vollende oder am 1. Juni 1949— beim Inkrafttreten des Gesetzes mindestens ein waisenrente berechtigtes Kind(bis zur Vollendung d 18. Lebensjahres) erzogen haben. Die rück wirkende Rentenzahlung ab 1. August 19 ist nur dann möglich, wenn die Anträge b. spätestens 31. Juli 1956 gestellt werden. Be klein später gestellten Anträgen kann die Rent nur vom nachfolgenden Monat an gewähn werden. Auch Witwen, die aus der Ange“ 8 stelltenversicherung Rente beziehen, können über unter den gleichen Voraussetzungen Anträ 0 stellen, wenn der Ehemann außer den Bei- trägen zur Angestellten versicherung au solche für die Invalidenversicherung geleistet hat. a A Nr. 152 igen russchuß men der Itsmittel n Höhe entfallen n- Und ie Bun. ad rund 1 Kraft. r ver- en, Rü- ligungs- usschuß Bundes. „ bevor ven Hat, irde, 80 minister 112 des ind für re Be- die not- Verfah- in Fort- en Ver- getrecht cht be- 's in der Ulehnen 5. ich eine ur Folge 1 politi- auf der lat, be- merika- r Unter chtigung vündnis- nt hat. Zeichen n Lager jetische nate die o nsmög- h gege- eutraler icherlich ommon- nn man an man im ge- me des dieses- m Bun- enmini- ses Ge- us Ver- lesrepu- lie Wie- ell. Das seinen isser in mierung Staaten ung für ein, daß diesem an die ger von lichtung en kön- mungen herauf für Fa- gezahlt wenig- n Rent. ing von Wochen- sen. Le- geldver- schrän. zsterbe- um den er dem erhöht nnen in erden. ing, die beteill. gebracht haben Rentner botheker u darin r Rent- cht ver- de. nd(A stellen d Zivil iterblie: 8 durch ngs-An⸗ männer vermiſl der In. en, jeti e erhal. ist, daf ollende afttretel nrenten“ ung del ie rüch ust 195 räge bi den. Be le Rent gewährt r Ange: können Anträge len Bei- 18 auch geleistet (AP) Nr. 152/ Mittwoch, 4. Juli 1956 Die Sckirmfabrikanten Regen in diesem Sommer wieder mal ganz vorn im Rennen. Wer Optimist ist— wie diese junge Dame— kauft sick einen bunten Sonnenschirm, für den Fall, daß doch mal die Sonne scheint. Ansonsten dient das Sonnendach als Padraplute. Uebri- gens; die kesse Krawatte ist aus dem gleichen Stoß gemacht. Foto: MK fande Seite 3 First Lady unterm Roten Stern Vom barfüßigen Partisanenmädchen zur Herrin im exköniglichen Palast Während man in den letzten Jahren in den Staaten des kommunistischen Ost- blockes wohl jede Einzelheit aus dem Leben der Partei- und Staatschefs wußte, blieben die Ehefrauen und Lebensgefährtinnen die- ser Männer unter Sichel und Hammer weit- gehend im Hintergrund. Wir kennen die Le- bensgeschichte von Mamy Eisenhower und von Lady Eden. Aber wer weiß zum Bei- spiel etwas von Frau Bulganin oder von Frau Rakosy? Die erste„First Lady“ unter dem Roten Stern, die nun etwas in das Licht der Welt- öftentlichkeit rückte, ist Jovanka Tito, die Frau des jugoslawischen Marschalls und Staatspräsidenten Josip Broz Tito. Als Josip Broz und Jovanka vor vier Jahren heirate- ten, geschah dies in aller Heimlichkeit. Erst ein halbes Jahr später, als der damalige britische Außenminister Eden zu einem Staatsbesuch in Belgrad weilte, erfuhr die Weltöffentlichkeit, daß Tito— zum dritten Male— wieder eine„offizielle“ Lebens- gefährtin genommen hatte. Die ersten Fotos dieser damals 31 jährigen echt slawischen, dunklen Schönheit gingen durch die Welt- Presse. Eden selbst war damals von dem gesellschaftlichen Debut der„unbekannten ersten Dame“ Jugoslawiens höchst ange- nehm überrascht und lobte die natürliche Anmut, mit welcher sich diese Frau auf dem ihr völlig neuen gesellschaftlich diplo- matischen Parkett bewegte. Jovanka Budisavlewie, so lautet ihr Mädchenname, ist genau wie Tito selbst kroatischer Abstammung. Als Kind einer Kleinbauernfamilie verlebte Jovanka eine harte Jugendzeit. Als 1935 die Mutter starb, mußte die elfjährige Jovanka die Volks- schule verlassen und noch als Kind die Pflichten der Hausfrau übernehmen. Auch in dem kleinen Bauerndörfchen Pekane wird eine illegale kommunistische Parteizelle ge- gründet und die 16jährige Jovanka ist bald nach der Lektüre einiger Broschüren von Marx eine begeisterte Anhängerin der äußersten Linken. Als im Jahre 1941 der Zweite Weltkrieg auch das Königreich Jugo- slawien in seinen Strudel zieht und die Kommunisten unter Tito den Partisanen krieg organisieren, ist auch Jovanka unter den Freiwilligen. Die folgenden Kriegsjahre werden für sie noch härter und entbeh- rungsreicher als die schweren Jugendjahre. Jovanka bewährt sich und wird bald Leut- nant, dann Politkommissar und nach dem Kriegsende sogar Hauptmann der Parti- sanenarmee. Nach eigenen Berichten sah Jovanka um diese Zeit ihren„Oberbefehlshaber“ Tito nur ein einziges Mal. Im kroatischen Städt- chen Dvar hielt er 1944 eine Trauerrede für einen gefallenen Partisanen und bei dieser Gelegenheit drückte er auch ihr, wie all den anderen Anwesenden, die Hand. Alle an- deren Versionen, so zum Beispiel, daß Jo- vanka während einer Kampfhandlung durch das Niederschießen zweier Angreifer Tito in letzter Sekunde das Leben gerettet habe, sind unwahr und gehören in das Reich der romantischen Legenden. Auch nach Kriegsende blieb Major Jo- Vanka in den Diensten der Armee. In der Hauptstadt Belgrad arbeitete sie in ver- Modefahrplan der Stoffe Zellwoll-Leinen, Wildseide und Perlon-Plissee Für das sportliche, junge Uni-Tageskleid bevorzugt die Stoffmode kräftiges Zellwoll- „Leinen“ von fein bis grob. Diese Stoffe aus reiner Zellwolle haben besonders schöne, leuchtende Farben. * Für das elegante„Seidene“ zum Som- mernachmittag wählt man„Soie sauvage“, eine edle Wildseide im Honancharakter mit pointierten Dessins auf anthrazitgrauem Fond. * Für duftige, sommerliche Festkleider wird viel seidener Organza in zarten Far- Die Ehefrau behält die„Schlüsselgewalt“ Alter Grundsatz des BGB bleibt bestehen/ Befugnisse im häuslichen Wirkungskreis Die Stellung der Frau in der Ehe ist im die sogenannte Schlüsselgewalt betreffend. Kenntnis hatte oder nicht. Ohne eine solche Gegensatz zu den Auffassungen früherer Danach ist die Frau innerhalb ihres häus- Eintragung ist der Mann vor der Haftung Zeiten durch Gesetz und Rechtsprechung lichen Wirkungskreises berechtigt, die Ge- für die Schulden, die seine Frau auf seinen wesentlich verbessert worden. Ihre bisherige schäfte des Mannes für ihn zu besorgen und Namen macht, nur dann geschützt, wenn der Krönung haben die dahingehenden Bestre- ihn zu vertreten. Rechtsgeschäfte, die sie Gläubiger vor Abschluß des Geschäfts tat- bungen in Artikel 3 des Grundgesetzes er- innerhalb dieses Wirkungskreises vornimmt, sächlich von der Aufhebung oder Beschrän- fahren, in dem die Gleichberechtigung der gelten als im Namen des Mannes vorgenom- kung der Schlüsselgewalt erfahren hat. Das Frau festgelegt ist. men, wenn sich nicht aus bestimmten Um- könnte zum Beispiel durch schriftliche oder rotz dieser weitgreifenden Neuregelung ständen ergibt, daß die Frau sich nur selbst mündliche Mitteilung geschehen sein. In die- enthält aber das BGB noch eine Bestim- mung, die die rechtlichen Befugnisse der Ehefrau gegenüber ihrem Ehemann sogar über den Rahmen des Grundgesetzes hinaus Absteckt. Es handelt sich um den 8 1357— Kinderbesuch mĩt Gebrauchsanweiĩsung Seit das Töchterchen auf der Welt ist, hatte die Mutter keinen Urlaub mehr. Aber jetzt will sie sich endlich einmal erholen vom Win- del- und Geschirrwaschen, von Alltagskram und Haushaltssorgen, und acht Tage lang ver- verpflichten will. Die Frau kann ihren Ehemann selbstän- dig und ohne seine Zustimmung, ja, sogar gegen seinen Willen, durch Verträge ver- schiedenster Art anderen gegenüber ver- Pflichten. Der Mann hat für deren Erfüllung einzustehen, sofern sie nicht über den Rah- men des häuslichen Wirkungskreises hinaus- gehen.— Wie weit reicht der häusliche Wir- kungskreis? Feste, schematische und für alle Beteiligten gültige Grenzen gibt es hier nicht. Dazu sind die Lebensverhältnisse der Men- schen zu unterschiedlich. Es leuchtet ein, daß der Haushalt vermögender Eheleute ungleich höhere Aufwendungen verlangt als derjenige sen Fällen ist es aber immer Sache des Ehemannes, die Kenntnis des Gläubigers zu beweisen. Deshalb ist eine Zeitungsanzeige kaum von Wert, denn es dürfte schwer nach- weisbar sein, daß der Gläubiger sie gelesen hat. Wie der Mann, so kann sich aber auch die Frau vor Rechtsmißbrauch von seiten des Ehepartners schützen. Sie hat die Mög- lichkeit, beim Vormundschaftsgericht die Aufhebung des von ihrem Mann ergangenen Verbots zu erwirken, wenn sie zu Unrecht davon betroffen wurde. A. K. „Werfen Sie Ihren Arbeitsanzug, Ihren reisen. Das Baby ist schon ein Jahr aſt und eines Mannes mit geringem Einkommen. Bei Kittel, Ihre Schürze weg, sobald sie schmutzig darf so lange zur Oma oder Patentante, die es der Beurteilung spielen„bisherige Lebens- geworden gern versorgen werden. Ja, sorgen... das stellt man sich bei Klein- kindern oft leichter vor als es ist. Die Mutter hat zwar viele gute Ratschläge mitgegeben (Gee und wenn sie nicht schlafen will, dann gib ihr ruhig einen Klaps..) aber die sind meist schnell vergessen. Oder wenigstens fallen gewohnheiten“, die natürlich den wirtschaft- lichen Verhältnissen des Ehemannes ange- messen sein müssen, eine bedeutende Rolle. Jedenfalls steht fest, daß der sogenannte häusliche Wirkungskreis über den eigent- lichen Haushalt hinausreicht und der Frau sind“— ist das Schlagwort einer amerikanischen Firma, die papierene Klei- dungsstücke herstellt. Sie sind bereits in allen erdenklichen Farben erhältlich, als Vorzug rühmt man, außer daß man sich mit ihrer Hilfe viel Wäsche erspart, die besondere Leichtigkeit. Die Firma führt gegenwärtig sie einem ausgerechnet dann nicht ein, wenn damit ein viel umfassenderes Recht verbrieft noch Experimente durch, um die Widerstands- man sie braucht. Wie war das doch zum Bei- spiel mit dem Brei? Bestimmt hatte die Mutter etwas über Brei gesagt. Aber jetzt hat die freundliche Gastgeberin einen so wunderschö- nen Haferbrei gekocht, und Baby mag nicht. Es spuckt, es schlägt, es schreit, und verlangt dann heulend nach Opas Bratwurst, die es im Nu aufgegessen hat. Ein anderes schwieriges Kapitel: Das Schla- en. Die Großmutter war von ähren eigenen Kindern gewohnt, daß sie am Nachmittag schliefen, und nachts zwölf Stunden lang. Das Baby aber wacht um sechs auf und ist um elf todmüde und duängelig. Ich kann das Kind doch nicht schon wieder schlafen legen, es muß doch seine Ordnung haben!“ Oma ist verzwei- kelt und denkt mit Grausen an die restlichen sieben Tage. So muß es doch nicht sein. Warum kann man dem Kind nicht einfach eine„Gebrauchs- anweisung“ mitgeben: Es wird der Liebling bleiben. Bie„Gebrauchsanweisung“ sieht unge- wird, als dem Mann lediglich die Bezahlung etwaiger Schulden für den engeren Haushalt aufzubürden,. Die Frau kann Anschaffungen sowohl für den Haushalt als auch für sich und die Familienmitglieder vornehmen. Sie kann Handwerker beauftragen, Verträge über Dienstleistungen abschließen usw. und ihren Mann daraus zur Bezahlung verpflich- ten. Dabei ist es gleichgültig, ob die Eheleute Gütertrennung oder Gütergemeinschaft ver- einbart haben oder ob der gesetzliche Güter- stand gilt. Die Rechte der Frau aus 8 1357 BGB können auch nicht durch Ehevertrag abgeändert werden. Der Mann haftet dem Vertragspartner seiner Frau. Das gilt nur dann nicht, wenn die Frau über den Rahmen ihrer Schlüssel- gewalt hinausgegangen ist, wenn zum Bei- spiel die Frau eines Mannes, der monatlich fähigkeit der Papierstoffe zu steigern, so daß schließlich auch Kleider und Mäntel daraus verbreitet werden können. Für die Hausfrau notiert: ben, Uni und in Streifen, angeboten. Neu und besonders schön sind jacquardgemu- sterte Bordüren auf seidenem Organza mit romantischen Dessins. MK . Das duftige Sommerkleid für heiße Tage, kür Reise und Ferien ist aus„Perlon“ mit buntgewebten Streifen oder farbig be- druckt. Viele farbenfreudige Muster sorgen für reiche Abwechslung. Besondere Spezia- lität: farbig bedrucktes„Perlon“-Plissee. 5 Die beliebten, kleinen Kostüme in hell- farbigen Jacqardgeweben aus Mischungen von Reyon mit Zellwolle sind flott und für viele Gelegenheiten geeignet. Man ist da- mit immer gut angezogen. * Zum Sommer ist der Seidenmantel in modischen Farben aktuell. Für den elegan- ten Seidenmantel gibt es Ottomane mit feingewellter Rippe als Mischgewebe von Reyon mit Baumwolle. Strahlend an der Seite ihres Gatten— Jovanka Tito. schiedenen hohen Staatskanzleien und wurde 1947 der persönlichen Kanzlei Titos zuge- teilt, wo der Regierungschef zum ersten Male auf sie aufmerksam wurde. Im April 1952 fand dann in aller Stille vor dem Standesbeamten eines Belgrader Vorortes die Eheschließung statt. Mit meiner Ehe, so erklärte Frau Jo- vanka selbst, habe ich die politische Kar- riere abgeschlossen. Es erwarteten sie an- dere Aufgaben. Zunächst vervollständigte sie ihre durch die Kriegsereignisse unter- brochene Ausbildung. Im Jahre 1953 konnte Jovanka ihre Abiturientenprütung ablegen. Zur Zeit studiert sie mit Eifer Literatur- geschichte und Sprachen. Mit ihrem Mann, dem von Ost und West umworbenen Staats- chef, diskutiert sie nationale und inter- mationale politische Probleme. Sie betrachtet sich dabei jedoch nur als Titos„Resonanz- boden“ und sie stellt immer wieder aus- drücklich fest, daß sie niemals versuche, ihren Gatten in politischen Entscheidungen zu beeinflussen. Frau Titos Garderobe kann an Gepflegt- heit und modernem Geschmack mit der je- der beliebigen anderen„First Lady“ des Westens verglichen werden. Jovanka, die man als eleganteste Frau im kommunisti- schen Machtbereich bezeichnet, liest zwar eifrig westliche Modejournale, ist jedoch keine Kundschaft für Pariser Modekönige, sondern läßt alle ihre Kleider bei drei her- Vorragenden Belgrader Meistern anfertigen. Wer heute Frau Jovanka Tito sieht, wie sie mit Grazie an der Seite eines Nehru schreitet oder einem Bulganin zutrinkt, der muß sich wohl fragen, ob dies alles nur die natürliche Anmut des ehemaligen Bauern- mädcheas ist. Es darf als wahrscheinlich gelten, daß Frau Tito nicht nur in den pro- tokollarischen, sondern auch in gesellschaft- lichen Fragen Unterricht nahm. Rein menschlich gesehen, macht Frau Jovanka auf jeden Beobachter den Eindruck einer außerordentlich glücklichen Ehefrau. Oefter hat man sie schon gefragt, ob sie im Gleich- maß ihres jetzt luxusumgebenen Alltags nicht die einfache und abenteuerreiche Ver- gangenheit vermisse. Sehr klug pflegt Jo- Vanka auf solche Fragen zu antworten, daß das Abenteuer stets nur ein Notausweg sei und die Ordnung das eigentliche mensch- liche Lebensklima. Seltsamerweise ist heute die Frau Titos im Ausland besser bekannt als in Jugosla- wien selbst. Das private Leben der Regie- renden ist dort weit weniger Gegenstand der Publizität als in westlichen Ländern. Um so zahlreicher aber sind die Legenden, die man sich zwischen den slowenischen Alpen und den schwarzen Bergen Montene- Sros von Jovanka erzählt, von jenem bar- füßigen Partisanenmädchen, das zur ersten Frau der jugoslawischen Volksdemokratie aufstieg, von Kroatiens Wäldern in den exköniglichen Regierungspalast. Karl Rau Foto: AE Lebensmittelgesetz- wieder auf der langen Bank „Das Problem ist zu vielschichtig“— meint der Minister Bundesinnenminister Dr. Schröder kün- digte /vor der Presse an, daß der Gesetzent- wurf zur Reform des Lebensmittelgesetzes dem Bundestag nach den Parlamentsferien vorgelegt werde. Das Problem sei ungeheuer vielschichtig und daher nicht mit wenigen Federstrichen zu lösen. Bei der Vielfalt der käur so aus: Unter dem Stichwort„Schlafen“ 300,— DM verdient, sich einen komfortablen Interessen, die durch das Gesetz berührt Wird notiert:„Baby schläft von 20 Uhr bis sieben Uhr früh, dann von elf bis eins(Mit- tagessen) und von drei bis fünf“. Oder wie das leinkind es sonst gewohnt ist. Nicht zu ver- Wagen kauft. Da aber auch dann, wenn die Frau sich knapp in den Grenzen ihrer Schlüsselge- werden, werde es wahrscheinlich auch noch schwierig sein, die Reform politisch durch- zusetzen. Schröder erklärte, daß er„schon zessen der Vermerk, ob Baby gern seinen walt hält, die Entwicklung für den Mann mancherlei Anstöße“ für diese Reform er- Sauger oder ein Bärchen oder die alte Puppe mit ins Bett nehmen will. Beim Stichwort „Essen“ heißt es etwa:„Baby ißt alles, was auf den Tisch kommt, außer Gurkensalat und Sauerkraut. Brei mag es nicht mehr, dafür rinkt es aber noch aus der Flasche.“ gefährlich werden könnte, ist diesem doch die Möglichkeit gegeben, die Rechte der Frau einzuschränken. Die Befugnis hierzu ist zwar in Rechtsprechung und Rechtslehre mit Rücksicht auf die Bestimmungen des Grund- fahren habe. Er wäre besonders den Haus- frauen für weitere Anregungen dankbar. Auf Initiative der 46 weiblichen Mitglie- der des Bundestages hatte der Bundestag Das sieht auf den ersten Blick vielleicht ein Sesgtzes nicht ganz unbestritten, Wird aber kürzlich die Bundesregierung aufgefordert, bischen komisch aus, diese„Gebrauchsanwei- sung“. Vielleicht könnten diese„Vorschriften“ die Gastgeberin verärgern, weil sie als eine Art Mißtrauensbeweis aufgefaßt werden. Aber da kann man leicht erklären, das Baby sei ein kleiner Sonderling(alle Babies sind Sonder- Unge) und werde schwierig, wenn es sich plötz- doch meistens, weil unentbehrlich, an- erkannt. Hat der Mann also berechtigte Sorge, seine Frau werde ihn durch ihr Verhalten in wirt- schaftliche Schwierigkeiten bringen, dann er- klärt er seiner Frau, daß er ihr die Schlüs- bis zum Ende vorigen Monats einen Gesetz- entwurf zur Reform des Lebensmittelrechts vorzulegen. Schröder hatte aber schon in der Debatte darauf hingewiesen, daß es bei der Schwierigkeit der Materie möglich sei, diesen Termin einzuhalten. Durch die Re- lich an einen neuen Tageslauf gewöhnen selgewalt entziehe. Um diese Maßnahme form soll vor allem die Verwendung von müsse(das wird es ganz bestimmt). Wenn die auch Außenstehenden gegenüber wirksam chemischen Zusatzstoffen bei der Konservie- Großmutter auch zunächst den Kopf schüttelt über die schriftliche Gebrauchsanweisung schließlich habe ich doch selbst vier Kinder Froßgezogen“)— nach acht Tagen wird sje den leinen Wich bestätigen. Man hat damit ihr, werden zu lassen, muß die Entziehung in das Güterrechtsregister des zuständigen Amtsgerichts eingetragen werden. Die Ein- tragung ins Güterrechtsregister erfolgt auf rung und Färbung von Lebensmitteln ge- nauer geregelt und überwacht werden. Bei reinen Nahrungsmitteln, wie Frischfleisch und Obst, wird die Behandlung mit chemi- dem Ba f 8 rt. Antrag des Ehemannes und gilt jeder Per- schen Stoffen generell untersagt. Dadurch Ff N son gegenüber, gleichgültig, ob sie davon wird beispielsweise auch die künstliche Frischhaltung von Zitronen und Apfelsinen durch Behandlung mit Diphentyl unter- bunden. 5 Genau 8,3 Quadrateneter sollte die Ideal Küche groß sein, stellt das Institut für Wirt- schaftslehre und Soziologie der Bundesfor- schungsanstalt für Hauswirtschaft fest. Es Wurde eine Arbeitsküche auf ihre praktische Verwendbarkeit und zweckmäßige Möbel- stellung in zwei Versuchsreihen erprobt, wo- bei mit einer Küchengrundflache von 6,3 und 8,3 Quadratmeter operiert wurde. Bei den Versuchen gelangte man zu dem Ergebnis, daß die kleinere Grundfläche nur für einen Haushalt mit drei oder vier Personen aus- reicht. Die äußerst knappe Bemessung der Arbeits-, Abstell- und Bewegungsfläche be- grenzt die Brauchbarkeit dieser Küche. Da- gegen erlaubt die Vergrößerung der Be- wegungsfläche leichter die Mithilfe von Familien mitgliedern. Ferner hat die Haus- frau eher die Möglichkeit, einen geeigneten Arbeitsplatz auszuwählen. Auch erleichtern die reichlich bemessenen Abstellflächen die Durchführung geschlossener Spülvorgänge. Wenn eine Reklame auf möglichst breite Kreise wirken soll, muß sie sich der modernsten psychologischen Hilfsmittel be- dienen. Diese selbstverständliche Tatsache wird von einer neuen amerikanischen Schule für Wirtschaftswerbung in Chikago systematisch berücksichtigt. Die unterbewußten Wünsche und Nei- gungen der Kunden spielen dabei eine aus- schlaggebende Rolle. So hat man auf Grund Psychoanalytischer Tests festgestellt, daß die große Mehrzahl der Amerikaner eine tief verwurzelte Abneigung gegen Reklame bilder hegt, auf denen Menschen im Smo- king oder Abendkleid beim Genuß irgend- eines angepriesenen Getränks gezeigt wer⸗ den. Der Durchschnittsamerikaner liebt 28, sein Bier oder seinen Fruchtsaft in aller Bequemlichkeit, in Hemdsärmeln oder im Hausanzug zu trinken. Besondere Bedeutung erlangen diese Ratschläge für die Anpreisung von Lebens- mittelkonserven. Bei ihrer Verwendung leidet die Mehrzahl der amerikanischen Hausfrauen angeblich an einem Schuldkom- plex, weil sie sich im Unterbewußtsein für zu bequem hält, um ein richtiges Essen selbst zuzubereiten. Dem soll dadurch Rech- mung getragen werden, daß die Büchsen bei- spielsweise mit Bildern von alten Köchinnen geschmückt werden, die nach Großmutter- Art ein altmodisches Essen kochen. Eine Firma, die Suppenpulver in Beuteln her- stellt und deren Umsatz um die Hälfte zu- rückgegangen war, soll mit solchen neuen Etiketten ihren Verkauf im Verlauf eines Monats verdoppelt haben. cpr Neite 4 MANNHEIM Mittwoch, 4. Juli 1958/ Nr. 182 Lokalkommentar: Auf der Suche nach verlorenen Zuschüssen Niüsse zu knacken gab in der letzten Ge- meinderatssitz zermeister Trumpf- hellers Ausspr Schuldige(an dieser Schul- und Geldmangelsituation) ist in die- sem Saale nicht zu finden“. War das ganz allgemein gesagt oder war damit jemand Semeint, der— sagen wir— nicht mehr in diesem Saale war? Vielleicht 8 waren die reglerenden Herren in Bonn und ihre kon- junkturpolitishen Maßnahmen gemeint. Vielleicht zielte die Bemerkung auf Profes- sor Dr. Heimerich, der sich durch Schulrat Wilhelm Berger(Bremen) für den Gedan- ken des Gewerbeschulzentrums hatte be- raten und begeistern lassen. Vielleicht zielte sie auf Dr. Gert Kadelbach, der einige Jahre lang die Mannheimer Schulsorgen studiert und Lösungen vorgeschlagen hat. Vermutlich hat Bürgermeister Trumpf- heller ganz schlicht die Bonner Konjunk- turpolitiker gemeint. Andere kamen auf an- dere Gedanken. Alle waren offenbar glück- lich darüber, einen Schuldigen zu wissen und sich selbst entschuldigen zu können. Vielleicht sollte man auf den ganzen Kom- plex doch noch etwas näher eingehen: In Bremen und Hannover konnte man bereits Gewerbeschulzentren sehen, bevor diese Idee nach Mannheim kam. Diese Städte hatten die Vorteile des frühzeitigen Entschlusses und einer noch uneingeschränk- ten Gebefreudigkeit maßgeblicher Stellen auf rer Seite. Das war damals, als die Initiative noch Anregungen brauchte. Nach- dem aber die Lawine der Baubedürfnisse ins Rollen gekommen war, konnten diese Ermunterungen eingestellt werden, weil sie die Lawine nur größer gemacht und be- schleunigt hätten. Bremen und Hannover konnten Vorteile einkalkulieren, die damals und dort tatsächlich zu haben waren, so daß sie auch für Mannheim erhofft werden durften. Aus einem jährlich zur Ausschüt- tung gelangenden Sechs-Millionen-Fonds zur Förderung des gewerblichen Mittelstandes durfte mit einem zinslosen Darlehen ge- rechnet werden. Das Bundeswirtschafts- ministerium sollte(und wollte) eine zusätz- liche Finanzierungshilfe geben für Maßnah- men im Rahmen des Gewerbeschulzentrums, die entweder eine einmalige Leistung dar- stellten oder„Bedeutung auf Bundesebene“ haben sollten. Das zinslose Darlehen fiel der Kredit- restriktion zum Opfer, weil keine baureifen Plane vorgelegt worden waren.(Sie kamen zehn Tage zu spät nach Bonn.) Die anderen Möglichkeiten bestehen heute noch, sind mit Reglerungsdirektor Dr. Behler und Ministe- rialrat Dr. Michel im Bundeswirtschafts- ministerium besprochen und von ihnen grundsätzlich bejaht worden. Es fragt sich nur, was die eventuellen Zuschüsse an der Höhe der Summe ausmachen, nachdem die Bausumme nicht 25, sondern 40 Millionen betragen wird. Seine Klarheit ist heute dar- über, was die Einrichtungen der Gewerbe- förderung geben sollten und wollten, die damals angegangen wurden. Man sollte auf keinen Fall zulassen, daß sie sich stillschwei⸗ gend verkrümeln. Wenn sie mit Rücksicht auf die überhitzte Konjunktur zur Zeit nichts auszahlen, sparen sie viel Geld, das dem Mannheimer Gewerbeschulzentrum auch noch in der Endphase zugute kommen Könnte. Ein Satz von enormem Gewicht stand in der letzten Stadtratsitzung in zwei Schul- vorlagen:„Die Mittel werden vom Finanz- referat auf Antrag bereitgestellt, sobald die Lage am Kapitalmarkt die Beschaffung er- möglicht.“ Nicht weniger gewichtig ist der Satz, der in den Debatten fiel:„Bei der augenblicklichen Situation wird es leichter sein, drei Millionen zu beschaffen, als sechs Millionen und mehr.“ Die jüngsten Verlautbarungen zur Situa- tion des Kapitalmarkts lassen keine Entla- stung erkennen, so daß man sich auf eine gewisse Dauer der Engpaß- Situation gefaßt machen und die Entschlüsse rechtzeitig über- prüfen muß, weil sonst überhaupt nichts zu- stande kommt, nachdem die Entscheidung für den„weiter“ gehenden Vorschlag gefal- len ist, der naturgemäß auch die größeren Schwierigkeiten mit sich bringt. 5 Der Blick wurde in jener Sitzung der größeren Lösung zugewandt. Gut. Das sollte a aber keinesfalls dahin führen, daß die klei- nere Lösung ganz aus dem Auge gelassen wird. Sonst könnte der Fall eintreten, daß Weir zu guter Letzt, das heißt die Mannheimer Schulkinder, das Nachsehen hätten. f. w. k. Wohin gehen wir? Mittwoch, 4. Juli Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Wald!(Miete M, freier Verkauf); Musensaal 20.00 bis 22.30 Uhr:„Orpheus“ und„Oedipus. Rex“(Miete J, Miete K, Th.-G., freier Verkauf). Konzerte: Phorahaus, O 7, 5, 20.00 Uhr: Schallplattenkonzert. Filme: Planken:„Tausend Melodien“; Alster Lachen verboten“; Alhambra:„Rosenmontag“; Universum: Ferien in Tirol“; Kamera:„Kai- serjagd im Salzkammergut“; Kurbel:„Geheim- ring 99“. 5 Sämtlicher deutscher Heimat- und Capitol:„Denn sie wissen nicht, was sie tun“; Palast:„Desperados“, 9.50, 11.50. 22.20 Uhr: Die ersten kleinen Gäste aus der Inselstadt in Mannheim: Berliner Kinder-Augen schauen uns an Ihr Blick drückt Dankbarkeit aus/ Hervorragendes Ergebnis für das Hilfswerk Berlin Mit einer Westberliner KB- Nummer hielt gestern früh, zwanzig Minuten nach fünf, ein großer Reiseomnibus unter der Nor- maluhr am Haupteingang des Mannheimer Hauptbahnhofs. Nach einer gewitter- und regenreichen Nachtfahrt brachte er die er- sten Berliner Kinder- ein wenig abgespannt, aber quietschvergnügt und wohlbehalten- in den Westen. Nur wenige der Mädel und Bu- ben zwischen vier und vierzehn Jahren blie- ben in Mannheim. Die meisten wurden von Männern des Mannheimer Jugendamtes und Schwestern der Bahnhofsmission an die Züge geleitet, die sie an ihre Ferienorte in badi- schen, pfälzischen und saarländischen Städ- ten und Dörfern fuhren. Die kleinen Berliner passierten unsere Stadt in einem Augenblick, in dem bekannt wurde, daß dem Appell des „Mannheimer Morgen“, doch die Berliner Jugendlichen nicht im Stich zu lassen, ein überwältigender Erfolg beschieden war. „Sind wir zu schnell reich geworden? Haben wir— in unserer Bequemheit und Sattheit, aber auch im Taumel unserer Ver- gnügungs- und Genußsucht haben wir bei alldem vergessen, daß der Nächste in Not ist? Nein, wir glauben es nicht! Wir glauben, daß das Mannheimer Jugendamt in wenigen Tagen mitteilen kann: Mannheim hat seine Quote leicht erfüllt— sogar übererfüllt.“ So schrieb der„MM“ vor einer Woche unter der Ueberschrift„Berliner Kinderaugen schauen uns an“. So mußten wir schreiben, weil der Aufruf des Hilfswerks Berlin nur ein be- schämend schwaches Echo gefunden hatte. Heute ist eine Liebeserklärung an Mann- heim und die Mannheimer fällig. Die Stadt hat mehr als ihre Pflicht getan! Sie hat ein Beispiel gegeben— ein einzigartiges Beispiel der Hilf bereitschaft und des Verständnisses für die Sorgen der Inselstadt Berlin. Das pri- vate und das öffentliche Mannheim zeigten, daß sie sich ein Herz und Aufgeschlossenheit für die Nöte ihrer Mitmenschen bewahrt naben. Sie wetteiferten miteinander und zur Stunde lautet das Ergebnis: Auf 145 Berliner Kinder Cor zehn Tagen waren es nur 31) wartet ein Mannheimer Ferienplatz! 65 Jun- gen und Mädel werden Gäste der Stadtver- Auf geht's— lustig samma: waltung sein, und nicht weniger als 80 wer- den auf private Einladung ihre Ferien in Mannheim verbringen können! „Mannheim ist eine wundervolle Stadt, bitte schreiben Sie das in die Zeitung“, baten uns Heidrun aus Wilmersdorf und Waltraud aus Siemensstadt, als sie erfuhren, daß die Stadt soviele Kinder eingeladen hat.„Wenn ihr soviele einladet, können auch die Berliner noch kommen, die noch warten.“ Bis letzten Sonntag hätten noch nicht alle der 20 000 er- holungsbedürftigen kleinen Berliner Ferien- plätze gehabt.„Und schreiben Sie auch, daß wir uns seit April riesig darauf gefreut ha- ben, euch zu besuchen.“ Um Heidrun und Waltraud herum standen im Wartesaal des Mannheimer Hauptbahnhofes die andern: mit„Halsbändern“, an denen rote und blaue Zettel hingen, auf denen Name und Adresse der Gasteltern notiert waren. Fast genau zwölf Stunden zuvor waren sie am Berliner Funkturm in den Omnibus geklettert.„Kein Zwischenfall auf der Fahrt! Alles gut gegan- gen!“, berichteten die beiden Berliner Be- leiterinnen, die schon nach wenigen Minu- ten wieder den Omnibus bestiegen, um in die ehemalige Reichshauptstadt zurückzukehren. Uebermorgen werden sie wieder in Mann- neim sein. Mit dem nächsten Transport.„Die Kontrollen waren vornehm. Es gab in Helm- stedt keine Gepäckkontrolle(wie noch im letzten Jahr). Wir mußten nicht einmal aus- steigen. Die Abgabe der Transportlisten ge- nügte. Und schon ging die Fahrt weiter.“ Amtmann Falkner und Inspektor Eich- holz vom Jugendamt sorgten dafür, daß alle rechtzeitig hre Züge erreichten: Helga reiste ins Oberbühlertal, Christel nach Oberscheff- lenz und der kleine Schöneberger Namens- vetter des großen Schopenhauer fährt nun schon zum viertenmal nach Biblis.„Weil Berlin und ich in Biblis gefallen und weil Biblis mir gefällt.“ Die Männer vom Jugendamt berichteten uns unterdessen, von der ergreifenden Hilfs- bereitscheft der Mannheimer Bevökerung. So traf vorgestern abend ein Brief ein, in dem sich ein älterer Mannheimer, der es be- dauert, wegen seines Alters kein Berliner Kind mehr einladen zu können, bereit erklärt hat, abwechslungsweise drei Kindern in sei- nem Auto die Schönheiten des Odenwalds zu zeigen und sie dabei zu bewirten. Am 8. August um 16 Uhr werden die Kin- der wieder in Mannheim zusammenkommen und von hier aus die Heimreise nach Berlin antreten. Bis dahin gute Erholung und viel Freude! Und wir hoffen, daß es dann bei allen heißen wird:„Mensch, war det knorke...!“ Hk Gründer: Bassermann, Diffenè und Herschel 60-Jahrfeier der Draiswerke auf dem Waldhof dabei die Persönlichkeit des Namenspatrones, des Großherzoglich-Badischen Forstmeisters Freiherr Carl von Drais. Im Jahre 1896 wur- den die„Drais-Fahrradwerke GmbH in Mannheim“ von 16 angesehenen Bürgern ge- gründet. Mehrere von ihnen— Felix Basser- mann, Dr. Karl Diffinè, Otto Boehringer, August Herschel, Dr. Friedrich Engelhardt leben auch heute noch durch ihre Werke in- nerhalb der Stadt fort. Durch die Namens- gebung fand der Erfinder des Zweirades, Freiherr Carl von Drais, wenn auch spät und nur symbolisch, die ihm zu Lebzeiten versagt gebliebene Anerkennung. Ende der neunzi- ger Jahre wurde allerdings die Produktion Vor einigen Tagen feierten die Drais- werke auf dem Waldhof die 60. Wiederkehr ihres Gründungstages. Eigentlich feiert man Jubiläen nur alle 25 Jahre. Doch das 50. im Jahre 1946 fiel in eine bittere Zeit und da augenblicklich gerade das neue Verwaltungs- gebäude einzuweihen war, entschloß sich die Werksleitung zu einer 60-Jahr-Feier. Direktor P. A. Goeser gab in einer musi- kalisch umrahmten Feststunde im Versamm- lungsraum des Werkes einen Ueberblick über E Gründung und Entwicklung und würdigte Festzug, Festzelt und bayrische Trachten Gautrachtenfest und Fahnenweihe am Wochenende in Mannheim „Das wird kein Schmalz durch Gaudi sein, denn wir nehmen die Trachtensache sehr ernst“, sagte der Geschäftsführer und Festleiter des Gebirgstrachten-Erhaltungs- vereines„Edelweiß“ Mannheim, Sepp Kend- ler, als er— in original bayrischem Ur- dialekt— bei einer Pressebesprechung über das 42. Gaufest des Rhein-Main-Verbandes und Volks- trachtenvereine sprach. Dieses Gaufest wird vom 7. bis 10. Juli auf dem Mannheimer Meßplatz stattfinden und mit einer fest- lichen Fahnenweihe des Mannheimer Ver- eins„Edelweiß“ am Sonntag in der Markt- platzkirche verbunden sein. Mittel- und Höhepunkt des großen Gau- festes in Mannheim wird der Festzug sein, der sich am Sonntag um 14 Uhr durch die Straßen der Innenstadt Wälzt. Er besteht aus 52 Nummern, 43 Vereinen, zwei Fan- farenzügen, vier Musikkapellen, 1,5 Kilo- meter Länge, drei Kilometer Zugweg und einer Laufzeit von einer Stunde und wird etwa 1500 Teilnehmer zählen. Bevor er sich vor dem Festplatz hinter der Hauptfeuer- wache auflöst, geht er über die Kurpfalz brücke, durch die Breite Straße, Planken und über den Friedrichsring. Einleitung und Schluß bildet die Reiterstaffel der Mannhei- mer Polizei, die nicht in Trachten, sondern in normaler Festzugsuniform erscheinen wird. Rund ein Dreivierteljahr intensiver Vor- bereitungen, viel spendenfreudiger Idealis- mus(so eine zünftige Oberbayerntracht kostet 700 Mark) und die freundliche Unter- stützung von Stadtverwaltung, Verkehrsver- ein, Schaustellern und Polizei waren not- wendig, um dieses Trachtenfest nach Mann- heim zu bringen.„Das alte Kulturgut“ ober- bayerischer Lederhosen, Dirndin und Haferl- schuhe wird vom Mannheimer Trachtenver- ein„Edelweiß“, dessen letzte zwei Grün- dungsmitglieder— der Doll Tonin und der Eder Hans— natürlich am kommenden Wochenende anwesend sein werden— be- reits seit 1920 gepflegt; der Mitgliederstand beläuft sich heute auf rund 120. Neben dem Landesvorstand aller Gau- und Trachtenvereine im Bundesgebiet aus München wird natürlich auch der Gauvor- stand Rhein-Main vertreten sein, wenn die- ses erste Gaufest in einer Großstadt zele- briert wird, zu dem auch nicht- bayerische Trachtenvereine eingeladen worden sind. In Mannheim aufgewachsene Sprößlinge„ur- bayerischer Eltern“— wie Sepp Kendler sagte— werden aus Liebe zur Trachten- sache mitwirken. Das Programm beginnt am 7. Juli(Sams- tag) mit einem großen Heimatabend unter von Fahrrädern auf Spezialmaschinen um- gestellt und die Firma in DRAISWERKE GmbH, Maschinenfabrik Mannheim-Wald- hof, umbenannt. Die wirtschaftliche Entwicklung des Un- ternehmens nahm einen befriedigenden Ver- lauf. Die Produktionszahlen und die Zahl der Belegschaftsmitglieder erhöhten sich von Jahr zu Jahr; die Baulichkeiten wurden lau- kend erweitert. Besonders gepfelgt wurde immer der Export, der heute nahezu 50 Pro- zent der Gesamtproduktion ausmacht. DRAIS- Spezialmaschinen sind in der Fach- welt im In- und Ausland gut bekannt; sie Wurden bereits nach 60 Ländern der Erde geliefert. 8 Direktor Goeser verwies auch auf die so- ziale Haltung des Unternehmens. 1940 wurde der Drais-Unterstützungsverein für pensio- nierte Belegschaftsmitglieder gegründet. Festgast Bürgermeister Trumpfheller wür- digte anschließend die Leistungen des Be- triebes und die gute Zusammenarbeit zwi- schen Geschäftsleitung, Betriebsrat und Be- legschaft. 0— der Schirmherrschaft Bürgermeister Trumpf- hellers im 2500 Personen fassenden Festzelt auf dem Meßplatz. Am Sonntag um 8 Uhr wird in der Marktplatzkirche die„Edelweiß- Fahne“ geweiht, und ab 10 Uhr findet eine Trachtenschau mit Prämiierungen im Fest- zelt statt. Am Nachmittag folgt der Festzug und am Montag und Dienstag ist unter Mit- wirkung der Schausteller ein großes Volks- fest geplant, das am Dienstagabend mit einem Brillantfeuerwerk bendet wird. Die Trachtenpreise(Fünf-Liter-Pokale, bis zu 75 Zentimeter hoch) und die zu wei- hende Fahne sind zur Zeit bei Engelhorn& Sturm in den Planken ausgestellt. Die Buam und Dirndin aber trainieren inzwischen fleißig auf Watschentanz und Schuhplattler, auf daß's eahnen beim Gautrachtenfest nit blamieren. hwyôb tion auf der Friesenheimer Insel angetroffen. Sie war von zu Hause weggelaufen und trug sich mit Selbstmordabsichten. Einen Koffer mit ihren Habseligkeiten hatte sie schon in den Rhein geworfen. Von ihrer Kennkarte hatte sie ihr Lichtbild gelöst. Das junge Mädchen wurde zur Polizeiwache mitgenom- men, bis es sich beruhigt hatte und dann sei- nen Eltern übergeben. Dieb stellte sich freiwillig Ein 29 jähriger kaufmännischer Angestell- ter, der einen Arbeitskollegen bestohlen hatte, stellte sich jetzt der Kriminalpolizei. Der Dieb war von dem Arbeitskollegen aus Mitleid in die Wohnung aufgenommen wor- den. Dort hatte ihm sein Gastgeber unvor- sichtigerweise seine Haussparkasse gezeigt. Während er schlief, nahm der Gast aus der Kommode 185 Mark. Nachdem er sich jetzt gemeldet hat, wurde er ins Landesgefängnis eingeliefert. Er muß wegen einer anderen Strafsache zunächst noch eine Strafe von fünf Monaten verbüßen. Elf Mopeds gestohlen- 14 wieder beigeschafft Im Mannheimer Stadtgebiet wurden im Juni 176 Damen- und Herrenfahrräder und elf Mopeds gestohlen. Die meisten Fahrrad- besitzer haben es den Dieben sehr leicht gemacht und ihre Räder unverschlossen ab- gestellt. Intensive überörtliche Fahndungen brachten Erfolge: Im Juni wurden 106 ge- stohlene Räder und 14 Mopeds wieder bei- geschafft. Die Bestohlenen werden gebeten, sich möglichst rasch bei der Polizei zu melden, damit sie ihr Eigentum wieder übernehmen können. Aus dem Polizeibericht: Bienen störten Arbeiter Züchter fing Schwarm ein In Feudenheim steuerte ein Bienenschwarm, der sich unter einer neuen Königin selbstän- dig gemacht hatte, das amerikanische Ordo- nance Depot an. Die dort beschäftigten Ar- beiter mußten vorübergehend ihren Arbeits- platz im Stich lassen, auf dem sich die schwär- menden Bienen als„Besatzung“ niederließen. Ein herbeigerufener Bienenzüchter fing den riesigen Schwarm ein und stellte die Ord- nung wieder her. Ballon an der Hochspannungsleitung Am frühen Morgen ging bei Friedrichs- feld ein Wetterballon nieder und verfing sich in einer Hochspannungsleitung. Der Strom wurde abgeschaltet. Dann bemühten sich einige Monteure unter schwierigen Verhält- nissen, den Ballon zu entfernen. Von einem zwölf Meter hohen Mast aus wurde langsam ein Rollstuhl an den Ballon herangeschoben. Von dort aus gelang es, den Ballon von der Leitung zu lösen und herabzuholen. Wortwechsel und Schlägerei Im Vorraum des Arbeitsamtes kam es zwischen drei Männern zu einem Wortwech- sel und einer Schlägerei. Zwei der Beteilig- ten gingen dann zum Polizeipräsidium, an- geblich um die Polizei als Schiedsrichter anzurufen. Aber auch dort wurde die Aus- ein andersetzung so ausfallend und handgreif- lich weitergeführt, daß die beiden vorläufig kestgenommen werden mußten. 23 Unfälle— 22 Verletzte Im Stadtgebiet ereigneten sich am Mon- tag 23 Verkehrsunfälle. Dabei wurden 22 Personen mehr und weniger ernstlich ver- letzt. Es entstand mittlerer Sachschaden. Koffer in den Rhein geworfen Eine 20jährige Angestellte, die einen völ- lig verstörten Eindruck machte, wurde von einer Funkstreife in der Nähe der Ordersta- N Tombola⸗ Gewinne abholen sonst verfallen sie Bei strömendem Regen hat die Zweites Nationaltheater-Tombola am 28. April begonnen. Bei strömendem Regen . Mannheimer fand sie am Montag ihren Abschluß. Und in diesen neun Wochen hat es auch sehr vid“ geregnet. Trotzdem aber war die Ternbols ein gewaltiger Erfolg. Das darf heute schon gesagt werden, auch wenn die Endsumme des Reingewinnes noch nicht bekannt ist. Die letzten 20 000 Lose der Schlußserie waren am Montag schnell vergriffen. Den zurück. behaltenen Rest von 6 500 Losen verkauften de Künstler des Theaters um 17 Uhr bei“ großem Andrang im Handumdrehen. 1 Die Tombola-Leitung weist nun darauf hin, daß die Gewinner nun rasch ihre Ge.“ wünmne Abholen müssen, damit die Schaufen“ ster auf dem Paradeplatz bald geräumt wer. den können. Die Gewinnausgabe bleibt de“ ganze Woche täglich von 9 bis 12 und 14 b 19 Uhr(außer sonntags) geöffnet. Nach den Lotteriebestimmungen verfallen Gewwinne die nicht abgeholt werden, 14 Tage nach Be. endigung der Tombola zugunsten des Lot. teriezweckes. 1 Filmspiegel Kamera: „Kaiserjagd im Salzkammergut“ Bekanmtlich sollen ja die Ehen in den Zeiten der Monarchie nicht im Himmel, son. dern am Diplomatenschreiptisch geschlossen worden sein. Num. hier geschieht beides: r ist ein deutscher Erbprinz, sie eine russische Zarentochter, und beide sollen(aus Gründen der Diplomatie) und wollen(aus Gründe gegenseitiger Zuneigung) sich ehelichen. Aber da ein Filnn nicht nur aus Happy-end be- stehen kamm, missen die beiden Hoheiten zumächst noch ein bäßchen Verwechslung komödie spielen, bis sie sich kriegen. Mas hat das schon oft gesehen, und auch scho besser. Daß neben der Geschichte vom fürs lichen Herzeleid auch der kernige öster.“ reichische Humor und die rosa- blaue Schön. heit der Heimatfilm-Kulisse bemüht wurden macht den Fühm nicht besser. Elma Karlowa H. v. Bersody, Herta Staal und Gunthes! Philipp in den Hauptrollen. W ** Mannheimer Kabarett: Conference ohne Politik René Riva im„Metropol“ Vom Conferencier hängt im Kabaref nrmer viel ab; er ist die Visitenkarte de Programms, René Riva, der durch das erst Julliprogramm im„Metropol“ führt, äst ein saubere, gute und originelle Visitenkarte. verzichtet ganz auf die von vielen seine Kollegen oft unnötig bernühte Politik un jongliert dafür mit reizvollen Wortspiele und liebens würdiger, dezenter Heiterked Pastello streut aus farbigem Sand und m lockerer Hand kleine Gemälde auf die Plath und schüttelt zum Schluß das ganze zu eines waschechten„Picasso“ zusammen; sei Kollegin Hilde Treffler wei gar trefflie mit ihrem Akkordeon umzugehen und bring als besondere Ueberraschung die ab gekürt Ouvertüre zu Rossinis„Barbier von Seville Nach D'a Lal, einer exotischen Kostüm tänzerin, folgt als artistischer Schlug- u Höhepunkt eine ausgezeichnet durchgearbe tete Antipodennummer, bei der Ursula aud die auf diesern Gebiet schwierigsten Tric“ gelingen. Fred Studt mit seinen Musikeg begleitet das Programm und spielt z Tanz. Du ARRKB-Volksfest auf der Schönau Drei Tage lang stand die Schönau Zeichen des traditionellen Sommer- Volk festes des ARRB„Solidarität“. Bangen He zens waren Vorsitzender Hermann Zie und seine Männer das Risiko eingegang aber der Wettergott meinte es gnädig und: brachte der Samstag bereits Hochbetrieb Siedlerheim für die Tanzfreudigen(Orch“ ster Melodia), auf dem Rummelplatz dem Bunker und erst recht im dichtbesetz großen Zelt beim Festkommers, wo die pelle„Bremer“(Brühl) aufspielte. Am Sonntag hatten sich außer den heimischen die Sportfreunde aus Al Lampertheim, Rheinau und Sandhofen el gefunden. Neben den zahlreichen sportlich Veranstaltungen fand der große bunte Kon unter Beteiligung aller Gäste viel Intere Der Montag blieb vorwiegend der Jugel mit allerlei Belustigungen vorbehalten. 0 2 Abgabestelle für Postwertzeichen. Am Juli wird in der Wohnung von Wilhelm rig, Mannheim- Rheinau, Fronäckerstraße eine amtliche Abgabestelle für Postw. zeichen eröffnet. Es werden dort Brief ken, Postkarten, Formblätter, Postam sungen und Zahlkarten in kleinen Me ausgegeben. 9 Das Volksbad in der Luzenbergschule ab 5. Juli zu den üblichen Badezeiten der geöffnet. „ man fanktf SHELL ruhiger und weicher. Der SHkflLL-Aufoctſas sagt und zeigt olles. Soeben erschien die 18. Auflage. edenn clie Motoren ſaufen mit dem Wirkstoff IIC 9 Nr. 12 — len Zweite dla am Regen Und in hr viel! crnbola e Schon Asumme ist. Die Waren Zurück. kauften Uhr bei darauf are Ge- haufen- mt wer. eibt die d 14 bis ach den winne Ach Be. les Lot. gut“ in den vel, Son. chlossen ides: Er ussische Jründen Jründen em. Abet end be. Joheiten hslungs. en. Man n schon m fürs. Gster⸗ Schön. Wurden Carlow Gumthen 0 tik 0 E Labaret arte de las ersg ist ein carte. n seine itik un rtspiele eiterkel und m lie Plath zu einen „ Sein trefflic d bring gekürzt, Sevilla Kostüm u- Ul 1gearbe ula aud m Trich Musiken elt zu Ny. önau T- Volk gen Hen 1 Ziegl egange ig und trieb i ( Orcht latz. besetzt. die K. den EI 3 Altri ofen en! 'ortliche ite Koss, Interes „ Jugel Iten. n. Am helm straße PoStwen Zriefm ostanyf Meng schule ten een Nr. 152/ Mittwoch, 4. Juli 1956 MANNHEIM eee Nach den letzten Havarien auf dem Rhein: Baufällige Amerikanerbrücke gefährdet Schiffahrt Schwieriger Einbahnverkehr auf dem Strom/ Ein Freibad vor der Rheinbrücke muß geschlossen werden „Französische Marine-Einheiten rammten Badeanstalt“— unter dieser Ueberschrift berichteten wir über ein migßglücktes Flot- tenmanöver auf dem Rhein. Diese Nachricht — bzw. das vorausgegangene Ereignis— glarmierte den Leiter des Tiefbauamtes Stadtbaudirektor Borelly und die Stadträte des technischen Ausschusses. Was hätte nicht alles geschehen können, wenn bei gutem Wetter die beiden gerammten Freibäder im Rhein gut besucht gewesen wären! Unkennt- nis der Strömungen und Ungeschicklichkeit beim Manövrieren mögen an dem Malheur teilweise schuld sein. Aber nicht allein. Denn Havarien in diesem Teil des Stromes ereig- neten sich in den letzten Jahren immer wie der. Der technische Ausschuß entschloß sich deshalb zu einer nicht gerade populären Maßnahme: Eines der Freibänder wird heute geschlossen. Der eigentliche Stein des Anstoßes ist die hölzerne Notbrücke. Denn während früher die zu Tal fahrenden Schiffe durch die mitt- lere Oeffnung der Rheinbrücke und die zu Berg fahrenden auf der Mannheimer Seite verkehrten, muß jetzt der gesamte Verkehr durch die Fahrrinne auf der Mannheimer Seite„gequetscht“ werden. Das bedingt Ein- pahnverkehr. Warschauer- Stationen ober- halb und unterhalb der Brücke geben ab- wechselnd den Berg- und Talfahrern die Fahrt frei. Ist die Talfahrt gesperrt, kom- men die Schiffer oft in schwierige Situatio- nen. Sie müssen sich mit allerlei Manövrier- nämlich ständig, die Schiffe gegen das Mann- heimer Ufer und die dort verankerten Badeanstalten zu treiben. Gerade die letzte Schiffshavarie hat ge- zeigt, daß, dies gefährliche Folgen haben kann. Wie können die Badegäste davor ge- schützt werden? Es hätte wenig Zweck, für die Bader einen neuen Platz zu suchen., Denn sie sind ja gerade für die Bewohner des Linden und Almenhofes gedacht. Würde man jedoch zum Schutz Stahlröhren vor den Bädern einrammen, so müßte man dafür etwa 60 000 Mark veranschlagen. Das wäre hinausgeworfenes Geld, das zudem in die- sem Sommer keine Früchte mehr tragen Würde. Alle diese Ueberlegungen werden jedoch überflüssig, wenn die Amerikaner ihr Ver- sprechen halten und die Notbrücke endlich abreißen. Dann entfällt von selbst der lästige Einbahnverkehr und die damit verbundene Gefahr. Die Amerikaner haben zugesagt, daß mit Fertigstellung der Speyerer Rheinbrücke auf die Notbrücke verzichtet werden kann. Gegenwärtig steht sie leider noch im NATO- Verteidigungsplan. Aber die amerikanischen Dienststellung sollten die Angelegenheit noch einmal ernstlich überprüfen. Im Ernst- fall wäre die Brücke nämlich einer Belastung nicht mehr gewachsen. Die Holzpfähle befin- den sich in einem wenig Vertrauen erwek- kenden Zustand. Warum soll also eine Brücke, die zu nichts Nutz ist, nur weil sie in einem Plan steht, als schon ein paar Wochen früher mit dem Ab- riß beginnen? Es wäre sicher eine dankbare Manöveraufgabe für amerikanische Pionier- einheiten. Das deutsche Wasser- und Schiff- fahrtsamt hat sich bereiterklärt, beim Aus- schwimmen der schweren Eisenkonstruk- tionsteile mit seinen Hebe werkzeugen zu hel- ken. Es liegt jetzt alles bei den Amerikanern. Dann könnten auch die Mannheimer wieder ihre beiden Sommerbäder benutzen. Denn das Erwachsenenbad ist jetzt gesperrt, weil es am meisten gefährdet ist. Es soll liegenblei- ben und als schützender Prellbock eventuelle Stöße auffangen. 1000 Personen konnten in beiden Bädern sommerliche Abkühlung fin- den. In dem noch geöffneten Kinderbad, in dem jetzt die Großen und Kleinen miteinan- der auskommen müssen— an ihre Verträg- lichkeit wird appelliert— haben nur 500 Personen Platz. Die Mannheimer werden diese Einschrän- kung mit Geduld tragen, wenn ihnen die Amerikaner im Geist guter nachbarschaft- licher Zusammenarbeit entgegenkommen, die Brücke abreißen und damit ungestörte Badefreuden im nächsten Jahr erhoffen las- sen. Und warum sollten die Amerikaner den Mannheimern das nicht gönnen MacBarchet . Die neue Tennisplatzanlage im Herzogen- riedpark steht ab sofort für den allgemeinen kunststückchen gegen die Strömung stellen, die gerade in der Kurve beim ben“ besonders eigenwillig ist. Verkehrshindernis „Bellengrab- Rheinbrücke bei Speyer soll bis zum 1. Okto- stehen Sie versucht ber fertig werden. Könnte man das nicht der Dunkelheit. bleiben? Die Spielbetrieb zur Verfügung. Spielzeiten: täg- lich von 7 bis 12 und ab 14 Uhr bis Einbruch Schiffsanstauung: Alle warten auf freie Durchfahrt Bilck: Steiger Terminkalender Abendakademie: 4. Juli, 20 Uhr, Volksbüche- rei, U 3, 1, Zusammenfassung der Arbeits- gemeinschaft„Die geistigen Ausdrucksformen des 18. Jahrhunderts“; Sprecher: Dr. Schar- schuch. Verein für Naturkunde: 4. Juli Besichtigung der Sektkellerei Wachenheim; Abfahrt ab Mannheim mit Rhein-Haardtbahn 12.50 Uhr. Deutscher Naturkundeverein: 4. Juli, 20 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Arbeitsabend der Mikrobiologischen Arbeitsgemeinschaft. Club„Graf Folke Bernadotte“(Kadetten- gruppe): 4. Juli, 18.30 Uhr, Nietzschestraße 10, Vortrag von H. Alter: Johann Sebastian Bach“. Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 4. Juli, 20 Uhr, Kolpinghaus, Vortrag von Professor Paulik:„Ehe und Familie“. b DJV GCunioren) gegen DJK Grün-Weiß am 4. Juli, 19.30 Uhr, im„Zähringer Löwen“, Tisch- tennisturnier. HOH, Hauptarbeitsgemeinschaft der Organi- sationen der Heimatvertriebenen, Kreiskom- mission Mannheim: 4. Juli, Rathaus E 5, Zim- mer 5, 17.30 bis 19 Uhr. Sprechstunde. „Hat ein Mensch Anspruch auf Heilung?“, Vortrag von Albert Mühlhoff, 4. Juli, 20 Uhr, Sickingerschule, Saal 5. Wir gratulieren! Philipp Orth, Mannheim- Neckarau, Friedrichstraße 60a, wird 75 Jahre alt. Willy Zweygarth, Mannheim-Almenhof, Robert-Blum-Straße 8, vollendet das 80. Le- bensjahr. achlanleggtelen her Meg 20 bie gesunde, nat hungerfreie chla die Sen Mfiehdiéf- Methode 20 Dl 2.75, S 50 Un 9.50 In alen Kpofßhegen Kraftfa hrzeuge Besondere Gelegenßeitf! N N 8 fabrikneu, mit größerem Preis- 25 nachlaß sofort abzugeben. Näheres durch FPORD-KOHLIH OFF Mhm., am Tattersall(Agrippinahaus) Tel. 4 36 51, 4 4145 u. 4 60 53 Einspritzer, 900 cem, sandgrau, KFZ-FINANZIERUN GEN NEU UNO GEBRAUCH! verm. 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FILTER VON HGCHSTER REINHEIT Ein neuer Beitrag zur Verfeinerung des Rauchgenusses R E EMT SMA ERNTE 23 CIGARETTEN BUNDES-LANDER-SEITE Mittwoch, 4. Juli 1956/ Nr. 152 Die Nobelpreisträger, die in der vergan- genen Woche in Lindau zu ihrer traditionel- len Tagung versammelt waren, sahen sich einem Ansturm von Fragen ausgesetzt. Die erwünschten Auskünfte bezogen sich meist ads eine Sorge, die in zunehmendem Maße die breitere Oeffenlichkeit beunruhigt: Welche Auswirkungen haben die Atom- und Wasserstoffbomben- Explosionen? Die Be- richte, die in der letzten Zeit veröffentlicht wurden, wirkten nicht zuletzt deshalb so verwirrend, weil sie sich vielfach wider- sprachen, und es waren auch nicht immer nur Sachverständige und Fachleute, die diese Berichte über die radioaktiven Strahlungen Zeschrieben hatten. So lag es nahe, die Männer zu fragen, die es wissen müßten: die Nobelpreisträger. Einer von ihnen, Prof. Otto Hahn, der Ent- decker der Atomkernspaltung, sagte auf die Frage nach den Auswirkungen der Bomben- versuche und der durch sie ausgelösten radioaktiven Teilchen sinngemäß folgendes: Soweit Menschen nicht gerade in die Nähe der Explosion einer solchen Bombe geraten, Wie vor zwei Jahren die japanischen Fischer, Sollte man die Gefahren durch radioaktiven Staub nicht überschätzen. Die Menge der bei den Explosionen entstehenden radioaktiven Strahlung, die sich über weite Strecken ver- teilt, stehe in keinem Verhältnis zu der Radioaktivität, der die Menschen und alle anderen Lebewesen auf der Erde seit jeher durch natürliche radioaktive Elemente, Hö- henstrahlung usw. ausgesetzt sind. Viel er- heblicher ist, wie Prof. Hahn betonte, auch UMS CHAU IN 85ADEN· RTTEMB ERG Teilnehmer aus 24 Nationen Stuttgart. Der Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart, Professor Dr. Wilhelm Bader, eröffnete zum drittenmal einen inter- nationalen Ferienkurs für Ausländer, an dem sich in diesem Jahre über 90 Studenten und Ingenieure aus 24 Nationen beteiligen. Die Kurse, die einen Monat dauern, sollen die menschlichen und fachlichen Beziehungen zum Ausland vertiefen. Neben einer umfas- Senden Orientierung über Technik und Wirt- Schaft, Natur wissenschaften, Kunst und Li- teratur ist den jungen Ausländern Gelegen- heit gegeben, die für sie einschlägigen lau- fenden Vorlesungen an der Technischen Hochschule kostenlos zu besuchen. 1000 Blumen ausgerissen Stuttgart. Ein 20jähriger Hilfsarbeiter aus Stuttgart-Bad Cannstatt ist von der Polizei als der Täter ermittelt worden, der in der Nacht zum 19. Juni in den Cannstatter Kur- Saalanlagen 1000 neugepflanzte Blumen her- ausgerissen und auf die Wege geworfen hatte. Der 20jährige gehört zu den vier jungen Leuten, die bereits im Juni vergangenen Jahres am Schwefelbrunnen in den unteren Anlagen die Brunnenfigur beschädigt hatten. Eine Jugendstrafe von drei Monaten wegen dieser Tat hatte er erst wenige Tage vor Seiner Tat in den Kursaalanlagen verbüßt. Omnibus auf Lastzug: 44 Verletzte Aalen. Nur zwei der 46 Insassen eines, Omnibusses aus Nördlingen blieben unver- letzt, als das vollbesetzte Fahrzeug auf der Bundesstraße 29 zwischen Aalen und Was- seralfingen mit voller Wucht auf den An- hänger eines abgestellten Lastzuges prallte. Nach Angaben der Polizei wurden vier Fahr- Zäste schwer und 40 leicht verletzt. 17 konn- ten nach der Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Eine Frau schwebt in Lebensgefahr. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 20 000 Mark. Die Fahr- Säste auf den vorderen Plätzen des Omni- busses wurden eingeklemmt und mußten mit Schweißbrennern befreit werden. Betrunkener raste in Fußgänger Wilferdingen. Nach durchzechter Nacht raste ein betrunkener junger Mann mit sei- nem Motorrad in eine Gruppe von drei Frauen, die sich auf der äußersten rechten Straßenseite hielt. Die Frau, die am weitesten rechts ging, wurde getötet. Eine zweite wurde Verletzt. Der Motorradfahrer, der ebenso wie sein Beifahrer mit leichten Schürfwunden avonkam, wurde festgenommen und ins Amtsgerichtsgefängnis in Pforzheim einge- Liebeserklärung mit Rasiermesser Säckingen. Mit gefährlichen Schnittwun- en an Hals, Kopf und Armen wurde eine junge Frau in das Städtische Krankenhaus in Säckingen eingeliefert. Die schweren Ver- letzungen waren ihr von ihrem Geliebten mit einem Rasiermesser beigebracht worden. ide gehören zu einer Gruppe fahrender ute, die seit mehreren Tagen mit vier Kraftwagen am Säckinger Stadtrand kam- rten. Der rabiate Geliebte ist nach der usein andersetzung geflohen und hat seir erst vier Wochen altes Kind mitgenommen. Angeblich ist sein Name den anderen An- ehörigen der fahrenden Gruppe nicht be- kannt. Die Polizei hat die Fahndung aufge- ommen. Wutanfall an der Zollgrenze Rheinfelden. Die Weigerung, 20 Pfennig als Zollgebühr für einen aus der Schweiz ein- geführten Kerzenhalter zu entrichten, rachte in Rheinfelden einem 25jährigen Mann 14 Wochen Gefängnis wegen öffent- icher Beleidigung, vorsätzlicher Körperver- letzung in Tateinheit mit Betrug und wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt ein. Ein an sich zunächst harmloses Intermezzo an den Grenzpfählen im Dezember letzten Jah- res führte schließlich zu einem erregten Auf- teritt, der damit endete, daß sich der An- geklagte in seinen Wagen setzte, Gas gab und den diesttuenden deutschen Zollbeamten, der sich ihm in den Weg stellte, auf die Kühler haube nahm. Der Beamte wurde mitge- schleift und trug bei dem unfreiwililgen Ausflug erhebliche Verletzungen davon. entgegenkommenden Personenwagen Nobelpreisträger zu den Bombenversuchen Ueber die Gefährlichkeit der Auswirkungen sind sich die Wissenschaftler nicht einig die radioaktive Strahlung, die bei Röntgen- durchleuchtungen auf den menschlichen Kör- Der trifft. Solange die Bombenversuche sich in so engen Grenzen halten wie bisher, seien gefährliche Auswirkungen auf die Menschen wohl kaum zu erwarten. Prof. Hahn wies allerdings darauf hin, daß sich die Wissen- schaftler in dieser Frage nicht ganz einig sind. So hat der amerikanische Nobelpreis- träger Prof. Muller im vergangenen Jahr in Lindau erklärt, die zunehmende radioaktive „Verseuchung“ könne zu Schädigungen der menschlichen Erbanlagen führen, die sich im Laufe der Generationen durch einen nega- tiven Ausleseprozeß sehr nachteilig auswir- ken könnten. Die Aeußerungen Prof. Hahns decken sich mit den Gutachten, die kürzlich von einem Sachverständigen Gremium in England und jetzt auch von der Amerikanischen Akade- mie der Wissenschaften erstattet wurden. In diesen Gutachten wurde vor allem darauf hingewiesen, daß der Mensch ein bestimmtes Quantum Radioaktivität ohne Schaden zu nehmen im Laufe seines Lebens aufnehmen kann. Die international anerkannte Grenze bilden etwa 10„Röntgen“(Einheit der radio- aktiven Strahlung). Ungefähr vier Röntgen nimmt der Mensch durch die natürliche Radioaktivität des Bodens und der kosmi- schen Strahlung auf. Weitere zwei bis drei Röntgen dürften durch Röntgenuntersuchun- gen im Laufe eines Menschenlebens hinzu- kommen. Daraus ergibt sich die Forderung, diese Röntgenuntersuchungen auf ein Min- destmaß zu beschränken. Gegenüber diesen möglichen Gefährdun- gen ist der Einfluß der durch die Bomben- explosionen geschaffenen zusätzlichen Ra- dioaktivität sehr viel geringer. Die durch die Explosion in Höhen bis zu 30 Kilometer hinaufgewirbelten radioaktiven Staubteil- chen werden von der Windströmung als „Schwaden“ um die Erde getragen und ver- lieren dabei zunehmend an Intensität. Sie werden durch Regen und Schnee allmählich ausgewaschen, zum Teil setzen sie sich auch an der Erdoberfläche fest. Das Physikalische Institut der Uni- versität Freiburg hat in mehrjährigen Messungen ermittelt, daß die Luft durch diese Schwaden nur so gering radioaktiv angereichert wird, daß keinerlei Gefährdung besteht. Die auf dem Boden niedergeschla- genen Teilchen werden zum Teil vom Vieh aufgenommen; aber auch hierbei könnte nur eine Gefahr auftreten, wenn eine Dauerzu- fuhr von solchen Schwaden stattfände. Das gleiche gilt für das radioaktive Regenwasser: wenn jemand lange Zeit nur solches Wasser benutzte und tränke, würden sicher Schädi- gungen entstehen. Aber normalerweise wird das radioaktiv angereicherte Regenwasser durch die Filtration des Bodens und durch die Vermischung mit nichtaktivem Wasser so stark verdünnt, daß man keine Sorge zu haben braucht. Die Amerikanische Akademie der Wissen- schaften hat in ihrem erwähnten Gutachten mitgeteilt, daß die gesamte Radioaktivität, die durch Bombenexplosionen und andere Verwendung der Atomenergie auf der Erde entsteht, auf eine Frist von 30 Jahren be- rechnet die Atmosphäre um 0, 1 Röntgen, also ein hundertstel der dem Menschen zu- träglichen Menge, anreichert. Solange die Zahl der Bombenexplosionen nicht ganz Wesentlich erhöht würde, ist demnach kein Anlaß zu Panik. Wenn man die Versuche noch mehr einschränken oder ganz einstellen würde, könnte es natürlich nichts schaden. Dr. Jürgen Buschkiel Wer trinkt, soll. fahren Freiburg. Im Interesse der Sicherheit irn Straßenverkehr müsse verlangt werden, daß den Führern von Kraftfahrzeugen vor An- tritt oder während einer Fahrt jeglicher Alkoholgenuß untersagt wird. Diese Forde- rung hat die Bezirksstelle der Suchtkranken- fürsorge beim Staatlichen Gesundheitsamt in Freiburg in ihrem jetzt erschienenen Tä- tigkeitsbericht für 1955 erhoben. Es könne nicht mehr länger heißen, wieviel Alkohol ein Kraftfahrer am Steuer trinken dürfe, man müsse zu der Alternative„entweder fahren oder trinken“ gelangen. An der Pforte des Königreichs stand fassungslos ein Bun- desreublikaner und be- staunte dieses Paradoxum der streng republikanisch- demoꝶratischen deutschen Gegenwart. dpa-Bild Die Gutachten widersprechen sich Im Müllerprozeß gaben drei Universitätsprofessoren ihre Erklärungen ab Kaiserslautern. Das Schwurgericht ver- nahm am Donnerstag zur Abrundung der Beweisaufnahme neun Zeugen, darunter die ehemalige Sprechstundenhilfe und Geliebte Dr. Müllers, die 29jährige Büroangestellte Tilly Höbel. Noch mindestens zwei Tage wird es dauern, bis der des Gattenmordes ange- klagte Zahnarzt Dr. Müller wieder verhand- lungsfähig ist und aus dem Städtischen Krankenhaus Kaiserslautern entlassen wer- den kann, in das man ihn am Montagfrüh nach seinem zweiten Selbstmordversuch ein- geliefert hatte. Am Montag wurden die drei noch aus- stehenden medizinischen Gutachten von den Universitätsprofessoren Dr. Kurt Wagner (Mainz), Dr. Edmund Randerath und Dr. Bert- hold Müller(beide Heidelberg) erstattet. Prof. Dr. Wagner erklärte, er neige auf Grund des Befundes in den noch gut erhal- tenen inneren Organen der Frau Müller zu der Meinung, sie müsse bei Ausbruch des Autobrandes bereits tot gewesen sein. Er ver- sah jedoch diese Feststellung mit bedeutend Kälteferien im Juni Große Teile des Bundesgebietes wurden von Wolkenbrüchen heimgesucht Hamburg. Der Juni hat sich in diesem Jahr als ein kalter, feuchter Geselle gezeigt. Nach den Feststellungen der Meteorologen War er der drittkälteste Juni des Jahrhun- derts. Die Temperaturen in den vergange- nen vier Wochen betrugen im Bundesgebiet durchschnittlich 15 Grad. Zufrieden mit den Launen von Petrus dürften am vergangenen Wochenende die Schüler und Schülerinnen mehrerer Klassen der Braunlager Schulen gewesen sein. Wegen der niedrigen Temperaturen in den Klassen- zimmern erhielten sie Kälteferien. Die Hei- zungsanlage konnte wegen Reparaturarbei- ten nicht in Betrieb gesetzt werden. Auf dem 1214 Meter hohen Fichtelberg in der Sowjet- zone fiel sogar im Juni zum erstenmal seit Fünfzig Jahren Schnee. Auch der hohe Feld- berg im Schwarzwald war am Anfang des Monats von einer fünf Zentimeter hohen Schneedecke bei minus ein Grad Kälte be- deckt. Am Zugspitzplatt erreichte die Neu- schneedecke 45 Zentimeter. Baden- Württemberg wurde am Montag- nachmittag von heftigen Wolkenbrüchen und Hagelschlag heimgesucht. Die Hagelkörner erreichten die Größe von Taubeneiern. In Heimerdingen im Kreis Leonberg wurden zwei Maurer vom Blitz getroffen und ge- tötet. Im Kreis Göppingen richteten die von den Hängen zu Tal fließenden Wassermassen erhebliche Schäden auf den Ländereien und Straßen an. 7 Schwere Gewitter mit wolkenbrucharti- gem Regen tobten auch über ganz Nord- deutschland. Die zum Teil mit Hagel ver- mischten Wolkenbrüche richteten vor allem in der Landwirtschaft schweren Schaden an. In Hamburg mußte die Feuerwehr zwanzig- mal eingreifen. Im Ortsteil Wilhelmsburg brannte ein Bauernhof bis auf die Grund- mauern nieder. Ein Blitz hatte das stroh- gedeckte Dach in Brand gesetzt. Auch in Göttingen waren die Straßen zeit- weise überschwemmt. Die Feuerwehr mußte viele Keller leerpumpen. Die Harzgemeinder wurden durch Wolkenbrüche ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Keller und tiefer- gelegene Ortsteile wurden überschwemmt. Die Abflußrohre waren durch von den Ber- gen angeschwemmten Sand und Geröll viel- fach verstopft, so daß die Wassermassen nicht Abfliegen konnten. Die Wetterwarte Braun- lage registrierte in zwei Stunden einen Re- kordniederschlag von 76,5 Millimeter., Das sind etwa drei Viertel des normalen Juli- Niederschlags. stärkeren Einschränkungen als im ersten Prozeß gegen Dr. Müller. Er verzichtete in seinem Gutachten auch auf die Wiederholung der Schlußfolgerung in der ersten Hauptver- handlung, eine in den Organen der Toten festgestellte Fettembolie müsse die Todes- ursache gewesen sein und eine solche Fett- embolie könne nur durch äàußere Gewalt- einwirkung hervorgerufen werden. 119 Fragen bestritt er, im ersten Prozeß zu eine derartigen Folgerung gekommen zu sein. Uebereinstimmend erklärten die beiden Obergutachter aus Heidelberg, sie seien bei ihren Untersuchungen der Leichenreste von Frau Müller sowie bei einer Reihe von Tier- versuchen zu der Ueberzeugung gelangt, dag Frau Müller den Brandausbruch noch um eine Zeit bis zu einer Minute überlebt und dabei heiße Luft und Flammen eingeatmet haben müsse. Ob die festgestellte Fettembolie bei ihrem Tod eine Rolle gespielt habe, lasse sich nicht sagen. Professor Dr. Müller schloß das im Laufe der Verhandlung mehrfach erwähnte Herz- jeiden der Toten als Todesursache aus. Er verneinte auch die Möglichkeit, daß ein durch Schreck verursachter Herzanfall Frau Müller daran gehindert haben könnte, sich aus dem brennenden Wagen zu retten. Auch ein Selbstmord komme kaum in Frage, da er in der Form der Selbstverbrennung nach allen Erfahrungen der gerichtlichen Medi- zin nur von Geisteskranken verübt werde. Schließlich schloß Dr. Müller Messer- stiche in Herz oder Lunge der Frau des An- geklagten ebenfalls als Todesursache aus. Er erklärte, dag Frau Müller vor Brand- ausbruch durch einen Schlag oder durch Würgen betäubt worden sein könnte. Diese Aussage kennzeichnete er jedoch als Ergeb- nis einer persönlichen Spekulation. Sein Kollege, Prof. Dr. Randerath, brachte seine persönliche Ueberzeugung zum Ausdruck, daß Frau Müller vor dem Flammentod keine Gewalt angetan worden sei. Untersuchungsreise mit Atom-Meß wagen Die Umgebung der Atomreaktoren wird ständig überprüft werder Frankfurt. Wissenschaftler des Max- Planck-Instituts für Biophysik in Frankfurt werden künftig mit einem eigenartigen Omnibus auf die Reise gehen. Das Institut rüstet gegenwärtig den ersten„Atom-Meß- wagen“ aus, einen Kleinomnibus, der mit Geigerzählern und anderen Meßinstrumen- ten, mit Gebläsen und Luftfiltern ausgestat- tet wird. Mit diesem Fahrzeug werden die Wissenschaftler die Vorarbeiten für eine künftige Kontrolle der Radioaktivität in der Umgebung der geplanten Atomreaktoren leisten. Die bevorstehende Errichtung von Atom- meilern in verschiedenen Gegenden der Bun- desrepublik wird zweifellos zu einer An- reicherung der Atmosphäre mit radioaktiven Teilchen führen. Es dürften zwar nur wenige radioaktive Partikel in die Umgebung ge- langen, sei es mit dem Abfall oder mit dem Staub aus den Reaktoren. Obwohl deren Strahlungsintensität dem Menschen kaum gefährlich werden kann, ist eine ständige Kontrolle in der Nähe der Atommeiler not- wendig. Bevor die Meiler errichtet werden, mißt nun das Frankfurter Institut in allen Teilen der Bundesrepublik die vorhandene, die natürliche Radioaktivität, um später fest- stellen zu können, in welchem Ausmaß die Reaktoren eine höhere Strahlungsintensität bewirken. Mit Versuchsgeräten haben die Frank- furter Wissenschaftler bereits erste Probe- fahrten unternommen. Nachdem die Ver- suchsgeräte bei solchen Untersuchungen ihre Bewährungsprobe bestanden haben, wird in diesen Tagen der Atom-Meßwagen des In- stituts für Biophysik kertig ausgerüstet. Und schon in kurzer Zeit können die Wissen- schaftler mit der Registrierung der radio- aktiven Strahlung in der Bundesrepublik Aus der Hessischen Nachbarschaft Fünfter Bergsträßer Weinmarkt Heppenheim. Mehrere tausend Besucher aus Hessen und Nordbaden kamen zur Er- öftnung des fünften Bergsträßer Wein- markts, des ersten großen Weinfestes an der Bergstraße in diesem Jahr, nach Heppen- heim. Höhepunkt war die Wahl der zweiten hessisch- badischen Gebietsweinkönigin. Die badische Bergstraße beteiligt sich am Wein- markt, der im historischen kurmainzischen Amtshof der Kreisstadt bis zum 8. Juli stattfindet, mit Weinen aus Schriesheim und Lützelsachsen. Schwerer Unfall auf der Autobahn Darmstadt. Einen Toten und vier Schwer- verletzte forderte ein schwerer Verkehrs- unfall auf der Autobahn Frankfurt Mann- heim. Ein mit vier Angehörigen einer in Kaiserlautern stationierten amerikanischen Wachkompanie besetzter Personenwagen wurde von einem Lastwagen abgedrängt und geriet auf den Grünstreifen. Auf der Gegenfahrbahn stieß er dann mit einem Zu- sammen. Der 30 Jahre alte polnische Wach- mann wurde dabei getötet, zwei weitere In- sassen, ebenfalls polnische Staatsangehörige, schwer verletzt. Auch zwei Insassen des entgegenkommenden Personenwagens erlit- ten erhebliche Verletzungen. Der Sachscha- den wird auf über 8000 Mark geschätzt. Mit Möbelwagen ins Wochenend Frankfurt. In einem Gasthaus in Nieder- mörlen bei Bad Nauheim wurde ein 19jäh- riger Glasbläser aus Frankfurt verhaftet, der sich dort auf Kosten einer Speditions- firma eingemietet hatte. In der Nacht zum 27. Juni hatte der junge Mann in Frankfurt einen leeren Möbelwagen gestohlen und fuhr damit ins verlängerte Wochenende. Das Fahrzeug setzte er, nachdem er die Tür zum Führersitz aufgebrochen hatte, mit Hilfe von Nachschlüsseln, deren er mehrere Dut- zend bei sich hatte, in Gang. Der Gastwirt hatte keinen Verdacht geschöpft, da der Möbelwagen mit dem Namen der Spedi- tionsfirma in Niedermörlen abgestellt war. beginnen.-er. Abenteuer endete mit Mordversuch Hanau. Vor dem FHaftrichter in Geln- hausen gestand der 51jährige verheiratete Bauhilfsarbeiter Franz Balcar aus Unter- sotzbach, in der Nacht zum Samstag eine 38 jährige Frau aus Saarbrücken im Walde von Wächtersbach mit einem Knüppel be- wußhtlos geschlagen, sich an ihr vergangen und ihr die Handtasche geraubt zu haben. Beamte der Kriminalpolizei Hanau hatten Balcar in seiner Wohnung festgenommen. Nach den bisherigen Ermittluigen hat er die Frau im Frankfurter Hauptbahnhof kennen- gelernt. Die beiden besuchten mehrere Lokale und wollten anschließend mit der Bahn nach Niedersotzbach fahren, Unterwegs schliefen sie ein und erwachten erst in Salmünster, weshalb sie zu Fuß zurückgingen. Da beide müde wurden, legten sie sich in den Wald. Als die Frau eingeschlafen war, schlug ihr Balcar mit einem Knüppel fünfmal auf den Kopf und ließ sie, nachdem er sich an ihr vergangen und ihr die Tasche geraubt hatte, liegen. Die Kriminalpolizei glaubt, Balcar habe mit seiner Tat verhindern wollen, daß seine Frau von dem Abenteuer erfuhr. 8 5. 1 BLICK NACH die Star RHEINLAND-PFALZ Leis ein Symphonieorchester bevorzugt reicl Mainz. Die Mitwirkung der Bundeswehr. tune kapelle aus Andernach bei der Grundstein.“ Bam legung für das Stresemann-Ehrenmal, die am kommenden Wochenende in Mainz stattfin-“ det, wurde von sozialdemokratischer Seite in der rheinland- pfälzischen Hauptstadt kriti-“ siert. Man müsse sich fragen, was ausgerech. U net eine Militärkapelle mit einer 20 Feier zu tun habe, so wurde betont. Zu Stre.“ semann und seinem großen Werk der Ver. ständigung zwischen Deutschland und Frank. reich gehöre ein gutes Symphonieorchestes 9 75 Matrosen in den Rhein geworfen 95 Mainz. In Mainz wurde ein 23 Jahre alte pun! Matrose beim Verlassen eines Restaurant gen am Winterhafen von vier amerikanische sSters Soldaten überfallen und niedergeschlagen Wett Die Amerikaner warfen den Matrosen in 7 den Rhein, aus dem er sich jedoch schwim Krell mend retten konnte. Die Täter sind bishe 88 noch nicht ermittelt worden. di Moderne Hebammen-Lehranstalt n Mainz. Eine moderne Hebammen-Lehr. schic anstalt für Rheinland-Pfalz wurde in Main! mac eingeweiht. Gleichzeitig begann der r DO Lehrgang für Hebammen- Schülerinnen, die 50 8 bisher außerhalb des Landes ausgebildet wer“ habe den mußten. Gies n 5 5 8 Kurt Kein Glück mit der Revision 2 ei Zweibrücken. Kein Glück mit seiner Re. Art, vision hatte ein 37jähriger Handelsvertretes wont aus dem Kreis Pirmasens, den die große auch Strafkammer Zweibrücken erneut zu zwe Auct Jahren Gefängnis verurteilte. Der Handel“ ist ir vertreter hatte gemeinsam mit einem Ge. 2 schäftspartner zum Nachteil der Pirmasen““ die 2 ser Niederlassung eines Wuppertaler Gummi. Düss werkes rund 28 000 Mark veruntreut. im g siche UsS-Sergeant erschoß Frau und S060 5 015 Ramstein. Ein 29jàhrüger amerikanische ist b Luftwaffensergeant hat nach Mitteilung de m. 8 Hauptquatiers der 12. amerikanischen Luft beide flotte in Reainstein seine um zehn Jah und ältere Ehefrau und sein vierjähriges Söhn den, chen mit eimer Pistole erschossen. Die sech“ Klass jährige Tochter des Sergeanten wurde m vorh. lebensgefährlichen Kopfverletzungen in el E Armeehospital gebracht. Die beiden Kinde un v schliefen bereits in der elterlichen Wohn, wie z in Ramstein, als ihr Vater die verhängnis 1955 vollen Schüsse auf sie abfeuerte. Näher 1 Einzelheiten des Familiendramas würden v mann den Amerikanern bisher nicht bekanntge! dum geben. Ausf nähe Von Lkv'-Anhänger zu Tode gedrüd 1 5 Worms. Eine kaufmännische Angestelll ener aus Worms, wurde auf dem Weg zur Arbeis, Fier stelle vom Anhänger eines Lastzuges g mien streift der sie zur Seite drückte und dam überfuhr. Die Angestellte war auf der Stel“— tot. Der Fahrer des Lastzuges hatte de Urifall nicht bemerkt und war weiterge fahren. Erst auf die Rufe zweier Augen.“, zeugen hin hielt er den schweren Last, am. Gefahndet wird dagegen nach dem Fa“, rer eines grünem Kabrioletts, der zwüsche!“ Osthofen und Worms-Herrnsheim nad einem schweren Verkehrsunfall Fahrerfludb“ begangen hat. Mit kleinem Licht war de Fahrer weitergejagt, nachdem sein Wage einen auf der Straße haltenden Mopedfahre erfaßt und lebensgefährlich verletzt hate? Bei dem Manm stand eine Radfahrerin, di ebenfalls zur Seite geschleudert und schw 5 5 verletzt wurde.* Sturz vom Baugerüst Neuß. Als ausgesprochenes Glücks. erwies sich ein„Unglücksrabe“ in Neuß, de“ von einem zehn Meter hohen Baugerii 85 stürzte. Nach Mitteilung der Polizei hat, ein 30 jähriger Bauarbeiter gerade von d Gerüstbühne aus zwei mit Bauschutt e füllte eiserne Schubkarren mit dem Auftß hinabgelassen, als er das Gleichgewicht vel! lor. Er fiel auf die Holmen der abwär schwebenden Karren, prallte dann auf de Haltedraht einer Straßenbahn-Oberleitung der dabei durchrig, und landete schließlid auf einem schuttbeladenen Lastwagen, 5 vor dem Gerüst abgestellt war. Auf del liegenden Bauarbeiter stürzte einer de eisernen Karren, der sich bei dem Aufpre des Bauarbeiters aus seiner Verklammerun gelöst hatte. Wie durch ein Wunder kam del Arbeiter mit Hautabschürfungen und leich ten Prellungen an der Hüfte davon. . 2 gt eSswehr⸗ adstein- „die am stattkin. Seite in t Kriti- sgerech⸗ rartigen u Stre: er Ver. Frank. chestes örfen we alter baurantz mäschen chllagen osen in schwim: 1 bishen stalt n-Lehr. Main! E rs ven, dit let Wer- on ner Re. ertretet grohe zu Zwei Landes. em Ge: rmasen- Zummi. N Sohn anischet ung de n Luft 1 Jah 5s Söhm e sechs rde m in ein Kinde Fohnun jängnis Nähen den vo anntge drück gestellt Arbeits, ges ge d dam er Stell tte del eiterge Auge. erfludd War de Wagen fahre t Hatte rin, Schwẽ. Nr. 152/ Mittwoch, 4. Juli 1956 MORGEN Seite 7 Heinz Fütterer erlitt Bluterguss Der Karlsruher Heinz Fütterer, der am Samstag beim Leichtathletiksportfest in Ber- Iin im-Meter-Lauf wegen einer Verletzung aufgeben mußte, wird erst wieder bei den Deutschen Meisterschaften Mitte August in Berlin starten können. Nach Meinung von Fütterers Trainer Häfele handelt es sich bei der Verletzung Fütterers nicht um einen Muskelrig, sondern um einen starken, Blut- erguß am rechten Oberschenkel und Ver- letzungen von Muskelfasern. Der Ursprung dieser Verletzung ist auf den Anfang Mai in Hamm bei kühlem Wetter erfolgten Start zurückzuführen. Fütterer bleibt noch bis Donnerstag in einem Berliner Krankenhaus zur Beobachtung. Aschenbahnrennen in Neckarau Im Waldwegstadion veranstaltet der Rad- rennelub 1955 Neckarau am Samstag ein Aschenbahnrennen. Hauptereignis ist ein Mansnchaftsfahren über 150 Runden(60 km). Die Besetzung des Rennens ist erstklassig und verspricht den Zuschauern spannende Kämpfe. Außer den Lokalmatadoren, den Gebrüdern Altig, sind Paare am Start, die ohne weiteres den Altigs den Sieg streitig machen könnten: Gebrüder Weinerth aus Haßloch, sowie das Ludwigshafener Brüder- paar Merz, die Wormser Schmitt-Guthy, die Haßlocher Gabriel-Gucken, die Mannschaft Nawratil-Hennesch(Mannheim/ Stuttgart) und die Reilinger Baumann-Kettemann. Das Neckarauer Paar, Gebrüder Hinschütz, fährt diesmal nicht zusammen. Der jüngere Klaus wurde mit dem Dudenhofener Backof und sein Bruder Hans mit dem Münchener Spie- gel gepaart. Das Fliegerrennen über 1000 Meter sieht die ganze Elite des Mannschaftsfahrens am Start und auch hier wird es zu prächtigen Leistungen kommen. Ein Altersfahren und ein Bambi-Rennen für die Jugend be- reichern das Programm.— Die Veranstal- tung beginnt um 17 Uhr mit dem Start des Bambi-Rennens. Zwischenbilanz Irina Nagys Abwehrparaden riß die 3000 von den Sitzen: eteine Tetlion fu, Fanbteichs, ett de- Lehrerinnen“ .. nach der Halbzeit des Handball- Weltmeisterschaftsspiels auf dem VfR-Platz/ Frankreich— Rumänien 2:5 Es gab nicht wenige, die, lange vor Be- ginn der Spiele um die zweite Handball- Weltmeisterschaft der Frauen, in der jungen rumänischen Elf den Geheimfavoriten, den neben Ungarn und Deutschland aussichts- reichsten Konkurrenten um den Titel, sahen. Und das Karlsruher 3:1 gegen Oesterreich (den dreimaligen Bezwinger der deutschen Mannschaft), mehr aber noch die zweite Halbzeit des gestrigen Spiels gegen Frank- reich zeigten, daß die sympathischen Mädel aus dem Balkan ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden scheinen. Jedenfalls wird der Sieger der Gruppe A, gleichgültig ob er Deutschland oder Titelverteidiger Ungarn heißt, gut daran tun, diese Mannschaft nicht zu unterschätzen. Zum Spiel an den Brauereien: Jede Mannschaft ist so gut, wie es der Gegner zuläßt. Und die Französinnen, in deren Rei- hen übrigens fast ausschließlich Spielerin- nen stehen, die von Beruf Lehrerinnen sind, verhinderten zunächst durch ihre verblüf- fende Taktik— mit allen Feldspielerinnen zu stürmen und zu verteidigen—, daß die Rumäninnen zu ihrem Spiel fanden. Nur das bei der überaus robusten Verteidigung des Gegners zu unentschlossene Stürmerspiel verhinderte, daß es bis zur Pause bei dem einen, für Irina Nagy unhaltbaren Treffer Luxemburger Bolzan wieder gesund: Jour de France nun doch oline Pan koke Start am Donnerstag in Reims/ 120 Fahrer nehmen teil Unter Beteiligung von 120 Fahrern, die in sieben Nationalmannschaften(Frankreich, Italien, Belgien, Holland, Schweiz, Spanien und Luxemburg) sowie fünf französischen Regionalmannschaften starten, beginnt am Donnerstag in Reims, die 43., Tour de France“, die als größte aller Radrundfahrten in 22 Etappen über 4509 Kilometer führt und am 28. Juli in Paris endet. Wie in allen Jahren nach dem Kriege ist Deutschland wiederum nicht mit einer Mannschaft vertreten, ob- wohl in diesem Jahre die Entsendung bei einer entsprechenden Qualifikation in der Südost-Rundfahrt gegeben war. Günther Pankoke(Bielefeld), der 1955 durch seinen„Husarenritt“ in der„Tour“ die Voraussetzung dafür gab, daß die Veranstal- ter der Frankreich-Rundfahrt dem BDR die im Rudersport: gute chancen im Line, und Doppel zweie- Sorgen um Vierer und Achter/ Renngemeinschaften als Lösung Der Weg nach Bled zu den Europameister- schaften oder nach Melbourne zu den Olym- pischen Spielen ist lang. Manche Mannschaft hat zur Zeit noch längst nicht ihren Höhe- punkt erreicht. Trotzdem wissen wir in gro- gen Zügen, welche Waffen uns für das Mei- sterschaftsrudern und die internationalen Wettkämpfe zur Verfügung stehen. Die Zwischenbilanz ist nicht immer er- freulich. Ueberzeugt haben bisher lediglich unsere Skuller. Klaus von Fersen vom Ratzeburger RC hat zweifellos internationa- les Format. Bleibt er gesund, können wir ihn beruhigt in jedes internationale Rennen schicken. Sein Klubkamerad Manfred Rulffs macht zur Zeit eine Formkrise durch. Der Doppelzweier ist daher zur Zeit nicht so stark wie im vergangenen Jahre. Dafür haben wir aber in der Renngemeinschaft Gießen/ Konstanz mit Thomas Schneider und Kurt Hipper ein hervorragendes Doppel- zweierpaar von internationaler Klasse. Die Art, wie diese Mannschaft ihre Rennen ge- wonnen hat, gibt zu großen Hoffnungen, auch für die höchsten Wettbewerbe, Anlaß. Auch der Nachwuchs in der Skullerklasse ist in jeder Beziehung befriedigend. Zu gedämpftem Optimismus berechtigen die Zweier mit und ohne Steuermann. Das Düsseldorfer Germania-Zweierpaar hat sich im großen und ganzen bewährt. Es wird sicherlich unter der Leitung von Dr. Cohnen noch weitere Fortschritte machen. Erfreulich ist bisher auch das Abschneiden des Zweiers m. St. aus Wiesbaden-Biebrich. Wieweit die beiden Zweierpaare sich bei den Deutschen und Europameisterschaften durchsetzen wer- den, bleibt abzuwarten. Auch in der Zweier- klasse ist vielversprechender Nachwuchs vorhanden. Es wäre töricht, zu leugnen, daß wir uns im Vierer mit und ohne Steuermann so- wie im Achter erhebliche Sorgen machen. Unsere international erprobten Spitzen- mannschaften des vergangenen Jahres sind zum Teil aufgelöst; zum Teil haben sie durch Ausfall von Ruderern bisher auch nicht an- nähernd an ihre früheren Leistungen an- knüpfen können. Hier heißt es jetzt, nicht die Hände in den Schoß zu legen, sondern energisch zuzupacken. Die Schaffung starker Vierer- und Achtermannschaften ist auf mehrfache Weise möglich. Gute, bereits vor- handene Mannschaften können verstärkt Werden, indem die schwachen Kräfte der Mannschaft durch bessere Ruderer entweder aus den eigenen Reihen oder aus den Nach- barvereinen ersetzt werden. Man muß im olympischen qahr schon einmal in Kauf neh- men, daß eine Junior- oder auch eine Jung- mannen-Mannschaft dadurch geschwächt wird, daß ein besonders qualifizierter Rude- rer aus dieser Mannschaft herausgenommen und in eine Senior-Mannschaft eingereiht Wird. In Renngemeinschaften können Rude- rer aus benachbarten Vereinen schwache Punkte ohne große Schwierigkeit in der Mannschaft ersetzen. Der Gedanke der Renngemeinschaft ist doch wirklich nicht neu. Er ist keine Erfin- dung von mir aus der Zeit nach dem Kriege. Unsere besten Vorkriegs-Mannschaften, die Olympia-Ehren erringen konnten, ruderten entweder in Renngemeinschaft oder bestan- den aus den besten Ruderern verschiedener Vereine, die sich in einem Verein zusammen- gefunden hatten. Musterbeispiele dafür sind die Renngemeinschaft Amicitia/ Ludwigsha- ken oder der Wiking-Achter 1936. In der gan- zen Welt bestehen die Spitzenmannschaften der Ruderer aus Renngemeinschaften. Die Europameisterschaften und auch die Olym- pischen Spiele der letzten Jahre legen Zeug- nis davon ab. Nur bei uns in Deutschland ist es unendlich schwer, unsere Vereine für eine Renngemeinschaft zu begeistern. Ich appelliere noch einmal— und wahr- scheinlich letztmals vor den Europameister- schaften und den Olympischen Spielen 1956 — an die Einsicht unserer Rudervereine und aller Mitglieder unserer Rudervereine, sich dafür einzusetzen, daß durch eine Konzen- tration der besten Ruderer schlagkräftige Mannschaften zusammengesetzt werden. Je- der muß sich verantwortlich dafür fühlen. Die Konzentration der Kräfte bezieht sich sowohl auf den Vierer als auch den Achter. Es muß möglich sein— und da gibt es über- haupt kein Gegenargument—, daß bei dem zahlenmäßig zur Verfügung stehenden Auf- gebot an Ruderern, wie beispielsweise in den Räumen Hamburg, Frankfurt oder Ber- lin, ein hervorragender Vierer oder auch so- gar Achter herausgebracht wird. Dr. Walter Wülfing Hand boten, wird ebenfalls dieses Mal nicht mit dabei sein, wenn die„Giganten der Landstraße“ auf die erste Etappe Reims Lüttich(225 Kilometer) gehen. Pankoke, 1955 in der Gesamtwertung 37., war für die luxemburgische Mannschaft als Ersatzmann gemeldet. Da der erkrankt gewesene Bolzan (Luxemburg) jedoch inzwischen wieder ge- sundete, bietet sich für den Bielefelder in diesem Jahre keine Startmöglichkeit. Hal-trick Nists beim 5:1 des TSV gegen Unteröwisheim Im Mittelpunkt des TSV- Turniers anläßg- lich der Feierlichkeiten zum 110. Jubiläum des Vereins stand das Freundschaftsspiel der Turner gegen die Elf des FC Unteröwis- heim, die den Mannheimern in der ersten Halbzeit in einem spannenden und tempe- ramentvollen Kampf eine ebenbürtige Par- tie lieferte. Weisschuh brachte den TSV in der 15. Minute in Führung, aber die Gäste nutzten einen Deckungsfehler der Mannhei- mer Abwehr kurz vor Halbzeit entschlos- sen zum 1:1 aus. Im zweiten Durchgang setzte sich dann das reifere Spiel der kondi- tionell überlegenen Turner durch. Finkbei- ner und Rist(hat- trick) stellten bis zum Schlußpfiff des hervorragenden Schiedsrich- ters Blum das Ergebnis auf 5:1. In den Turnierspielen standen sich am Samstag der Se Pfingstberg und sein Na- mensvetter aus Neckarstadt gegenüber. Neckarstadt schien einem sicheren Sieg ent- gegen zu steuern, als es bis kurz vor Schluß 4:1 hiegß. In einem energischen Endspurt kam Pfingstberg aber noch auf 3:4 heran. An- schließend erkämpfte Altrip gegen den ASV Schönau 1:1, verzichtete aber auf eine Verlängerung, so daß die Punkte an den ASV fielen. Im Endspiel holten sich die Schönauer dann am Sonntag mit einem ver- dienten 5:3-Erfolg den Turniersieg. Der Iod im Ring Wie erst jetzt bekannt wird, ist am Sams- tag in einem Krankenhaus in Saarlouis der 21 jährige Franz Schmidt aus Saarlouis an den Folgen einer Gehirnblutung gestor- ben. Schmidt war am 26. Juni beim Box- training von seinem Partner durch einen Faustschlag schwer am Kopf getroffen worden. blieb, mit dem die Französinnen in der fünf- ten Spielminute„Gretchen“ Raceanus 13-m- Tor ausgeglichen hatten. Mitte der ersten Halbzeit brachte dann Rechtsaußen Salageanu ihre Mannschaft er- neut in Führung, nachdem Mittelstürmerin Wolfs in aussichtsreicher Position so unpla- ziert geschossen hatte, daß Rumäniens Tor- wartin keine Mühe hatte, den Ball zu hal- ten. Nach dem Wechsel stand das Spiel dann allerdings eindeutig im Zeichen der ganz in rot spielenden Balkanmädels, die jetzt voll aufdrehten, durch ihre Spielmacherin Ra- ceanu für gefährliche Sitationen vor dem französischen Tor sorgten, sich aber trotz- dem immer wieder bei Irina Nagy, der mit Abstand besten Spielerinnen auf dem Platz, bedanken mußten, daß der Gegner bei ver- einzelten Vorstößen den knappen Rückstand nicht aufholte. Spannung kam in das Spielgeschehen, als die„Lange“, Mfttelläuferin Marthe Bre- telle, in der 33. Minute einen Straf wurf unhaltbar, zum 2:2 ins Netz donnerte: Jetzt lief der Angriffsmotor der„Roten“ auf vol- len Touren. Angriff auf Angriff, immer wieder von der unermüdlichen Raceanu ein- gefädelt, rollte auf Jacqueline Devauds Tor. Binnen zwei Minuten hatten Mora Windt und die Halbrechte Stark das 4:2 erzielt und ein„Mordsding“ der Linksaußen ergab wenig später das 5:2, mit dem sich die Ru- mäninnen bereits den Gruppensieg und da- mit den Einzug ins Endspiel gesichert haben. In der zweiten Begegnung des Tages be- siegte Titelverteidiger Ungarn vor 5000 Zu- schauern in Bad Homburg die Mannschaft Jugoslawiens nach hartem Kampf nur knapp mit 5:4 Toren. Die Entscheidung über Rumäniens Finalgegner fällt morgen abend in Offenbach beim Spiel Deutschland— Un- garn.—1— Jungathleien stark verbessert Vom ASV Germania Bruchsal wurden in diesem Jahre die gesamtbadischen Jugend- Kraftsportmeisterschaften ausgerichtet. Ob- wohl die Beteiligung gegenüber dem Vor- jahr zurückblieb, war auf der ganzen Linie eine Leistungssteigerung zu erkennen. Das gilt vor allem für die Gewichtheber und die Rasenkraftsportler. Die südbadischen Jung- athleten hielten diesmal ihren nordbadi- schen„Kollegen“ die Waage. Erfolgreichster Verein war der SV Kollmarsreute mit 61 Punkten vor der SpVgg ermania Karls- ruhe, die es auf 54 brachte. Dieser„Thronz Wechsel“ bedeutete allseits eine nicht ge- ringe Ueberraschung. Die Ergebnisse: Ringen: Gewichtsklasse bis 40 kg Körpergewicht: 1. Müller(Viernheim), 2. Rühle(Kirchheim); bis 45 kg: 1. Bayerer (Schriesheim); bis 50 kg: 1. Kammerer(Pri- berg); bis 55 kg: 1. Hölinger(Haslach), 2. Munk(Oftersheim); bis 60 kg: 1. Hartlieb (Oestringen); bis 65 kg: 1. Koch, 2. Weber (beide Schriesheim); bis 70 kg: 1. Maier(Rhein- felden); bis 75 kg: 1. Ehret(St. Georgen), 2. Schmitt(Heidelberg), 3. Mergenthaler(Of- tersheim; über 80 kg: 1. Laub(Weingarten). Gewichtheben: Gewichtsklasse bis 50 kg Kör- pergewicht: I. Endres(Kuhbach) 170 kg; bis 55 Kg: 1. Gutjahr(Kollmarsreute) 185 Kg; bis 60 kg: 1. Knaus(Furtwangen) 227,5 kg; bis 65 kg: 1. Götz(Neckarau) 252,5 kg, 2. Weber (Schriesheim) 220 kg; bis 70 kg: 1. Fehrenbach (Furtwangen) 230 kg; bis 75 kg: 1. Biger(St. Ilgen) 217,5 kg; über 75 kg: 1. Hinninger (Obrigheim) 280 kg. Rasenkraftsport— Prei- kampf: Federgewicht: I. Knaus(Furtwangen) 235 Pkt.; Leichtgewicht: 1. Hauck(Karlsruhe) 276,5 Pkt. Mittelgewicht: 1. Hauser(Bruchsah) 274,5 Pkt. Schwergewicht: 1. Ratgeb(Inzlingen) 287 Pkt. Mannschaftskampf: 1. SpVgg Ger- manja Karleruhe 954 Pkt., 2. SV Kollmars- reute 948,5 Pkt. * Die Ringerstaffel des ASV Lampertheim tätigte in der Ostzone zwei interessante Freundschaftskämpfe. In FHolzweißig er- reichten die Lampertheimer gegen eine recht starke Acht ein ehrenvolles 4:4 Unentschie- den. Einen weiteren Teilerfolg erkämpften die Südhessen in Bitterfeld.. All Mit 3140 Punkten im Fünfkampf: Doris Hartmann Beste des Hg- Jeams Drei Titel für Kreis Mannheim bei den Die badischen Jugendmeisterschaften der Leichtathleten in Singen/ Hohentwiel brach- ten ganz hervorragende Ergebnisse. So über- sprang Weber(Wieblingen) die Höhe von 1,90 m und siegte auch im 110-m- Hürdenlauf. Heindel(TSG Heidelberg) hatte mit seinem Kugelstoß von 14,17 m über I m Vorsprung vor Dengel(TSG Plankstadt), der auf 12,98 m kam. Sehr aufschlußreich ist das Kräftever- hältnis: Von 24 Meisterschaften fielen 18 nach Nordbaden. Bei den Fünfkämpfen erreichte Scheerer (TV 64 Schwetzingen) den drittei Platz mit 2845 Punkten, Neuberger(MTG) und Michel (Sc Käfertal) kamen auf die nächsten Plätze. Mit der Mannschaft Doris Hartmann, Helga Kinzinger, Ingeborg Buß, Ute Kern und Ingrid Buckel wurde die MTG Zweiter (14 545) hinter dem MTV Karlsruhe(14 687). Gute Leistungen gab es hierbei durch Helga EKinzinger, die die Kugel 9,76 m weit stieß und 1,45 m hoch sprang, und Ingeborg Bug im Diskuswurf mit 29,45 m. Doris Hartmann War durch ihre ausgeglichene Leistungen die WEST. so- stock . 2. O: DER„MORGEN-HF OO Nr. CCC 8 b 0 II Kick. Offenbach 1 11/0 12110%0 12 Sw Essen 1 1 11 1 0 2 Wuppertaler SVS III/ 2 1 02 2 1/0 2 2 Holstein Kiel 1 1 1 1 1 1 3 schweinfurt 08 2 00/2 2 0211/0 0 2 Pr. Münster 0 1 I I 0 1 4 Pn. Ludwigshaf. I I I/ I I 20 2 2/0 0 2 Vfn Neumünst. 1 1 1 0 0 1 5 Stuttg. Kickers 111% 2 101 2 0% 2 2 2 Altona 93 1 1 11 11 Worm. Worms 1 1 1/0 201 1 0% 1 20 Mainz 05 1 0 1 0 1 0 7 VL. Bochum 121 7/1 00120/ 2 21 E. Braunschw. 1 1 1 2 2 1 8] Eintr. Nordhorn 1 2 1/ 2 2 02 0 0%/ T 1 0 Eintracht Trier 1 2 1 1 0 0 N SpVgg Andern. 12 2% 2 1 2101/0 2 2 VfB Bottrop] 2 0 0 1 0 1 10 St. P. Hambg. 2 01/212[111 7/1 01 Singen 04 2 1 0 1 1 2 11 Tenn. Bor. Berl. 1 2 1/1 2 22 1 0% 12 Hamborn 071 0 0 2 0 1 12 Union 06 Berl. 2 2 0/ 1 2 21 20% 2 1 1 Ss Reutlingen 2 0 2 2 0 2 2) Tip nach der MM-Tabelle b) Schorsch Unkelbach, Tus Neuendorf c) Reportertip „Badischen“ der Leichtathletikjugend beste der MTG-Mädels. Mit 3140 Punkten vor Kinzinger(3095) und Buß(3015) überbot sie noch die bei den Kreismeisterschaften erzielten Ergebnisse. Die drei Titel für den Kreis Mannheim holten die Weitspringerin Hartung(IV 64 Schwetzingen mit 5,11 m, Ingeborg Buß (MTG) im Speerwurf(34,81 m) und Ober- schmidt(MTG) im 3000-m-Lauf mit 936,6 Minuten. Bemerkenswert, daß die MTG mit Hartmann und KEinzinger die ersten im Speerwurf auch den zweiten und dritten Platz belegte. Im 100-m-Endlauf waren drei Mann- heimer am Start. Nist(TB Jahn Secken- heim) kam, um Brustbreite geschlagen, in 11,3 auf den zweiten Platz, während Prog (TB Jahn Seckenheim) und Roth(SG Mann- heim) bei dem Gegenwind noch gute 11.4 und 11,5 erreichten. Die Staffel der männ- lichen Jugend des TB Jahn wurde in 46,5 Sekunden hinter dem USC Freiburg(45,9) Zweiter, während die weibliche Jugend von TB Jahn in 55,5 Sekunden den fünften Platz schaffte. Deutsche Siege in Mixed Im gemischten Doppel kamen die deut- schen Spielerinnen Erika Vollmer und Edda Buding mit ihren Partnern am Dienstag un- ter die letzen 16. Erika Vollmer siegte mit ihrem ständigen Partner Hugh Stewart (USA) gegen das südafrikanische Paar J. Hale/I. Vermaak mit 5:7, 6:4, 6:2. Edda Bu- ding behauptete sich mit Giammalva(USA) gegen Hoad/ Kumar(Australien/ Indien) mit 6:2, 8:6. Edda Buding war die einzige dieses Quartetts, die alle ihre Aufschlagspiele ge- wann. Grathwohl/ Meya Doppelmeister Bei den badischen Tennismeisterschaften in Freiburg, wo Lothar Buding und Vera. Berk, wie bereits berichtet, für die große Ueberraschungen in den Einzeln sorgten und Frl. Kemper Potass(Heidelberg/ Freiburg) sich den Titel im Mixed holten, gab es in den letzten Doppelm folgende Ergebnisse: Herren- Doppel: Grathwohl/ Meya(Schwarzgelb-Hei- delberg)— Gotthardt/ Helmrich Freiburg/ Mammheim) 6:4, 6:1. Damen- Doppel: Frl. Ru- der/ Frl. Karten(Heidelberg/ Ladenburg) SbUpR l, ml. Eine Zigarette, die alle Wünsche des modernen Rauchers nach Geschmacks- befriediqung und Leichfiqkeit vollendet erfüllf- das isf SUPRA. Ihre besonderen Vorzüge sind das delikate Aroma besonders ausgewählter, mild würziger Tabake G der rauchläuternde„Akliv-Filter“, welcher Reinheit und Bekömmlichkeit verbürgt das echte Korkmundstück, das nicht klebi und angenehm sqmfiq zwischen den Lippen liegt ein Dreiklang überlegener Eigenschaften, der SUPRA zur Filterzigareite für Ansprüchsvolle erhob! * Gleichbleibende Güte ist oberstes Gesetz bei SPRA- auch für das umhullende Papier. Aus deutschen und ausländischen Sorten tourde die bestgeeignele ge- walt, um absolute Geschmacks freiheit und feinen Abbrand ⁊u gewährleisten. Geschwister Berk 6:4, 7:5. SUDPRN e. e N ö N 1 5 ö 1 0 Seite 8 MORGEN 2 2— 0 32328. 13 5— 8— e. Mittwoch, 4. Juli 1956/ Nr. 152 Nach langem, mit großer Geduld ragenem Leiden, ist meine herzensgute Mutter 8 unsere liebe Schwester, nd Tante, Frau 8 Schwägerir Maria Beisel geb. Rittmann entschlafen. inn Alter von 61 Jahren sanft Mannheim, den 2. Juli 1956 Süterhallenstrage 2a In Robert Beisel und alle Angehörigen tis fer Trauer: Beerdigung: Donnerstag, Friedhof Mannheim. den 5. Juli 1956, 10 Uhr, im Haupt- Nach kurzem Leiden lieder Mann, unser Herr starb plötzlich und unerwartet mein guter Vater, Schwiegervater und Opa, Philipp Oehlschläger im Alter von 77 Jahren. Mhm.- Neckarau, Germaniastraße 24 den 2. Juli 1956 In stiller Trauer: Charlotte Oehlschläger geb. Kinkel Max Pfriem Tina Pfriem geb. Lippert und Kinder Feuerbestattung: Donnerstag, den 5. Juli 1956, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 11 Uhr, im Heute abend, 22.30 Uhr, nahm Gott der Herr nach lan- gem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, meinen innigstgeliebten Mann, unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Bruno Metz im Alter von 47 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Mhm.- Neckarau, den 2. Juli 1956 Rheingoldstraße 31 In tiefer Trauer: Erna Metz geb. Hensel und Anverwandte Beerdigung: Donnerstag, den 3. Juli 1956, 14 Uhr, im Friedhof Neckarau. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere Berzensgute, immer treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Kusine, Frau Berta Waldmann 4 Seb. Adelmann am 2. Juli 1956, im Alter von 59 Jahren, Versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, in die Ewigkeit abzurufen Mh m. Friedrichsfeld Hagenauer Straße 15 In stiller rauer: Familie Josef Waldmann und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, den 5. Neckarau. Juli 1956, 13.30 Uhr, im Friedhof Unsere liebe Mutter, Frau Frieda Süß geb. Schmidt 18t am 2. Juli 1956 unerwartet, nach einem Leben voller Fürsorge für uns, gestorben. Mam.-Feudenhei 3 4 Blücherstraße 6 55 Die trauernden Kinder Der Vater Beerdigung: Mittwoch, 4. Juli 1958, 14.30 Uhr, Friedhof Feudenheim Sott über Leben und Tod hat durch einen tragischen Un- Slücksfall meinen herzensguten, lieben Mann, den treusorgenden Vater seines Kindes, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn— Karl Köhler 5 Inst. und Spenglermeister im blühenden, arbeitsreichen Alter von 33 Jahren, aus unserer Mitte gerissen. Mh m. Wallstadt, den 2. Juli 1956 Mosbacher Straße 2 a 8 In tiefem Schmerz: Frau Else Köhler geb. Krämer und Kind Edeltraud Eltern und Geschwister sowie Anverwandte Statt Karten Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Fritz Weiss 8 durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wur- den, sprechen wir hiermit unseren herzlichsten Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Rupp für seine trostreichen Worte, der Gemeinnützigen Baugesellschaft für die Kranz- Niederlegung und die ehrenden Worte durch Herrn Mewald, den Herren Aerzten und Schwestern des Städt. Kranken- hauses, Station M sa, für ihre Bemühungen. Mh m. Waldhof, den 3. Juli 1958 Luzenbergstraße 54 Im Namen der Angehörigen: Johanna Weiss Statt Karten. Für die groge Anteilnahme und die vielen Kranz und Blumenspenden anläßlich des Einscheidens meines lieben Mannes, Herrn Hans Baumann Elektromeister danke ich herzlichst. Besonderen Dank Herrn Vikar Kaufmann, den Herren Arzten und den Schwestern des Städtischen Kranken- Hauses, Station Ch 7, den Arbeitskameraden und all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. MH m. Al menhof, den 3. Juli 1936 Mönchwörthstrage 103 Johanna Baumann geb. Roth Beerdigung: Donnerstag, 5. Juli 1956, 16 Uhr, vom Trauerhaus aus 1 5 „ Jung., berufst 1- Suche Berufst. Für die Herrn anläßlich des Heimganges meines lieben Manne Eduard Foshag erwiesene Anteilnahme sage ich meinen herzlichsten Dank. Besonderen Dank den Herren Aerzten und ehrw. der St.- Hedwig- Klinik für die treuung, Herrn Pfarrer Staudt dem Bahnbetriebswerk und der die Kranzniederleg die zahlreichen Kranz- den Verstorbenen Zur Schwestern liebevolle Pflege und Be- für die tröstenden Worte, Bundesbahngewerkschaft für ungen und ehrenden Nachrufe sowie und Blumenspenden und allen, letzten Ruhestätte geleiteten. für die Mannheim, den 2. Kleinfeldstraßge 3 Juli 1956 Frau Anna Foshag Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 4. Juli 1956 Zeit 11.00 Hauptfriedhof Degel, Bianca, Bracher, ß 1 Wilhelm, Seckenheimer Straße 75 11.30 Tossenberger, Simon, H 3, 3 8 13.00 Friedhof Käfertal Müller, Günther, Postsrages 99 1323830 Friedhof Neckarau Frank, Rudolf, Katharinenstraße 47. 1̃4.00 Friedhof Rheinau Rubly, Paul, Mülheimer Straße 10 14.00 Friedhof Feudenheim San Fries Büch 0 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Freie Betuofe Habe mich als praktischer HERBERT PIES prakt. Arzt und Geburtshelfer Privat- und Ersatzkassen Arzt niedergelassen. Mannheim Obere Clignetstraße 25 Tel. 5 15 73 Sprechstunden: Mo., Di., Do., Fr. von 16 bis 19 Uhr, Mi. u. Sa. von 10 bis 12 Uhr 7 8 8 ZRUSR Dr. G. Schmitt Frauenarzt Mannheim, Augusta-Anlage 27 Pelefon 4 36 20 *. Praxis- Eröffnung am 53. Juli 1956 „Norbert Odenwald Z Ah narz t Mannheim-Neckarau Am Markt 2 Tel. 4 97 90 Privat- und Ersatzkassen 4 Mietgesbche Für Werkangehörige suchen wir.. 1* A** 2 8 einige möblierte Limmer Angebote erbittet Joseph Vögele AG Mhm., Neckarauer Str. 164/28 Fernruf 4 50 41, Hausapparat 327 Möbl. Wohnung für Amerikaner dringend gesucht. Telefon 4 33 70. „ Kkinderl. Ehepaar m. Dringlichk.-K. Stufe I, 230 Pkt., Su. 1 Od. 2-Zi.-Whg., evtl. m. Bkz. Angeb. unt. Nr. 05121 a. d. Verl. Leerzimmer für Berufstätige ges. 5. 5 Angeb. unt. Nr. P 46171 a. d. Verl. 2 bis 3-Zi.-Whg. Lindenhof, oder Almenhof, ges. Bkz etwa 2000, Miete 110, Angeb. u. P 05062 à. V. 2 Zi. u. Kü. baldmögl. ges. Drglk.- Karte vorhanden. Angebote unter Nr. 05086 an den Verlag. Jg. Herr sucht Schlafstelle möglichst Innenstadt.— Angebote unter Nr. 05223 an den Verlag Möbl. Zim., v. berufst. Herrn ges. Angeb. unt. Nr. 05216 an den Verl. 1 Zimmer u. Küche für älteres, kin- derloses Ehepaar, mögl. Altbau, Innenstadt, gesucht. 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Mannheim, O 4, 13 im Juli 1956 Nm Namen all. Hinterbliebenen: Paula Kirchgässer geb. Böltz und Kinder Auch Ihr Herz wird von der Unrast unserer Zeit strapaziert. Helfen Sie ihm recit- zeitig! Spüren Sie es schon bei den kleinen Zufregungen des Alltags, können Sie vor innerer Unruhe schlecht einschlafen— dann ist es höchste Zeit, für Abhilfe zu sorgen: vertrauen Sie den Heilkräften der Natur, nehmen auch Sie den viel- gerühmten, echten Klosterfrau Melissengeist Seit über 130 Jahren lobt man seine erstaunlich ausgleichende, beruhigende Wirkung. Heute aber ist er für so viele, viele gehetzte, nervöse. über- anstrengte Menschen eine wahre Wohltat: der echte Klosterfrau /. Meliſſengeiſt un, n Nur echt in der blauen packung mit den 3 Nonnen! opfik-DPeussne- staatl. gepr. Augenoptiker 0 7, 4, Telefon 3 13 50 Zu allen Kassen zugelassen. 0 Entlaufen 0 Siam-Katze entlaufen. Feudenheim, Brunnenpfad 73, Belohnung. 0 Entflogen 0 Grün- gelber Wellensittich entflogen. Geg. Belohng. abzg. 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Spenglerarbeiten für die Wohnbauten Block K, L, M, 4. Lieferung von Fensterbänken für die Schönau-Nord, Block H, J, N, 5. Lieferung von Fensterbänken für Schönau-Nord, Block K, L, M. N Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Joseph-Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Mannheim, den 3. Juli 1956 Mannheim-schönau-Nord, die Wohnbauten Mannheim- Statt Karten ALS VE RMAHLTE GRUSS EN: Rudolf Knaup Renate Knaup geb. Fleck Mhm. Neckarau, Schulstraße 26 4. Juli 195 6 1 2 0 Wohnungstausch Biete 3 Zimmer u. Küche, Neubau, suche 1 Zimmer u Küche. Angeb. Wohnbauten Mannheim- Max- Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb Krankenkasse Mannheim ergiht, besondere Tage(nach der Reihenfolge des Alphabets der Namen de schriftlichen Erklärungen und die Prüfung der Zuständigkeit festzu- Bekanntmachung. betr.: Neuregelung der Krankenversicherung der Rentner.. Die Krankenversicherung der Rentner ist durch Bundesgesetz, das am 1. August 1956 in Kraft tritt, neu geregelt worden. Wir weisen deshalb höfl. darauf hin, daß sämtliche Rentner der In- validen- oder Angestelltenversicherung bei der ersten Auszahlung der Rente nach dem Inkrafttreten des Gesetzes von der zuständigen Post- anstalt ein Merkblatt erhalten werden, das über das Meldeverfahren unterrichtet. Soweit sich nach dem Merkblatt die Zuständigkeit der Allg. Orts- ist es infolge der Anzahl! der Rentner (zur Zeit sind rund etwa 44 00 Rentner bei uns versichert) notwendig, Rentner geordnet) für die Abgabe der im Gesetz vorgeschriebenen setzen. Hierüber werden die Rentner demnächst durch eine weitere Bekanntmachung unterrichtet. Mannheim, den 2. Juli 1956 5 Allg. Ortskrankenkasse Mannheim Oeffentliche Bekanntmachung gemäß 8 9 des Gesetzes Nr. 1032 Über die Freiheit der Presse vom 1. April 1949. An dem Zeitungsverlag der Firma Mannheimer Morgen Verlagsgesell- schaft mbff, Mannheim, R 1, 4-6, sind zu je 32½% beteiligt: a) E. Fried- rich Freiherr Schilling von Canstatt, Verleger, Mannheim, O 7, 12; b) Dr. Karl Friedrich Ackermann, Verleger, Heidelberg, Kleinschmidt- straße 15; e) Verlag Dr. Haas KG, Mannheim, R 1, 12-13. Mannheim, den 2. Juli 1956 Mannheimer Morgen Verlagsges. mbH gez. v. Schilling gez. Pr. Ackermann gez. Unterschriftsbeglaubigung: Die vorseitigen für die Firma Mannheimer Morgen Verlagsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim vollzogenen und vor mir anerkannten Unterschriften der Herren: E. Friedrich Freiherr Schilling von Canstatt in Mannheim, O 7, 12; Dr. Karl Friedrich Ackermann, Verleger in Heidelberg, Kleinschmidt- straße 15 und Hermann Bauser, Verleger in Mannheim, Schopenhauer- straße 16, werden als echt ökkentlich beglaubigt. Mannheim, den 2. Juli 1956 Stempel Notariat Mannheim Bauser Notariat Mannheim I Sez. Dr. O. Metzger, Notariatsdirektor Das ist preiswert! 50⁰ 9 2. 20 98 gedos sener NN HEA E. Htg. 8. W Rindsleber . 5 Ungar. 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Die Arbeitgeber hatten dem Ab- kommen mit Ausnahme der sogenannten Siche- rungsklausel zugestimmt, weil dadurch wäh- rungspolitische Gefahren entstünden(vergl. MM vom 30. Juni). Gleichzeitig hatten die Ar- beitgeber eine Verkürzung der Laufzeit des Abkommens um drei Monate vorgeschlagen. Die Sicherungsklausel, die von der un- ternehmerischen Wirtschaft abgelehnt wor- den war, lautete:„Steigt nach dem 1. Okto- per 1956 der Lebenshaltungsindex um mehr als 3,5 V. H., dann muß neu über die Lohn- höhe verhandelt werden, vor allem vor Ab- lauf des Tarifvertrages, der bis Ende 1957 Gültigkeit haben soll.“ Dieser Sicherungsklausel wurde auch in der sogenannten Konjunkturdebatte ge- dacht. In der Regierungserklärung der Kon- junkturlage vom 22. Juni 1956 heißt es näm- lich:„Die Bundesregierung migbilligt jedes Verhalten, das, wie z. B. die Bindung der Löhne an die Lebenshaltungskosten, prak- tisch einer Spekulation auf sinkenden Geld- wert gleichkommt und das Vertrauen des Volkes in unsere feste Währung zu erschüt- tern geneigt ist.“ Aber auch den Gewerkschaftlern war nicht wohl, denn sie sahen in dieser Klausel eine Gefährdung nicht nur der Währung, sondern eigener gewerkschaftlicher Betäti- gungsmöglichkeit. Bei den Bremer Verhand- lungen(vergl. MM vom 15. Juni„Drei Ar- beitsstunden weniger, 10 Prozent höherer Lohn“) wurde die Klausel nur deswegen ein- gebaut, weil die Arbeitgeber einen möglichst langfristigen Tarifvertrag zustande bringen wollten. Auftragsbestände Klettern weiter (VWD) Durch einen nochmaligen leichten Anstieg der Auftragseingänge bei der Indu- strie im Mai erhöhte sich der Index des Auf- tragseingangsvolumens(Umsatz 1951= 100) von 183 im April um 1,8 v. H. auf 186 im Mai. Gegenüber Mai 1955 beträgt der Anstieg rund neun v. H. Im Zeitraum Januar bis Mai 1956 ist das Bestellvolumen gegenüber der ent- sprechenden Zeit im Vorjahr um acht v. H. gestiegen. Im Berichtsmonat hat die Nachfrage nach Verbrauchsgütern gegenüber Investitions- gütern weiter nachgezogen. Für Konsum- güter stieg daher der Auftragsindex um 3,5 V. H. auf 182. Für die Investitionsgüter- industrie war der Index mit 208 praktisch un- verändert. Die Inlandsaufträge bei der ge- samten Industrie erhöhten sich von April auf Mai um drei v. H., während die Exportauf- träge um 4,5 v. H. zurückgingen. Die Kredithilfe für den Mittelstand (Hi.) Die zuständigen Bonner Stellen be- kassen sich zur Zeit mit Plänen, wie die Kreditversorgung des Mittelstandes verbes- sert werden kann(vergl. MM vom 30. Juni „Erhard und das Handwerk“). Es handelt sich um die Konsolidierung(Festigung) ur- sprünglich kurzfristiger Kredite, die von kleinen und mittleren Unternehmen aufge- nommen und für Investitionszwecke verwen- det wurden. Diese Anleihen sind jetzt viel- fach notleidend geworden, weil die Banke Rückzahlung fordern. Der Umschuldungsbe- darf des Mittelstandes wird auf insgesamt rund 1,5 Md. DM geschätzt. Das Bundeswirt- schaftsministerium hofft, diese Schwierigkei- ten durch einen Plan zu beheben, der bis zum September ausgehandelt und ausge- arbeitet sein soll. Da eine Reihe von Banken den Kredit- nehmern Kredite auf längere Zeit nicht ein- räumt, Weil die entsprechenden Sicherheiten fehlen, soll nun versucht werden, daß sei- tens der Länder und des Bundes Bürgschaf- ten übernommen werden. Als weitere kurz- fristige Mabnahme ist beabsichtigt, den Kreditrahmen derart zu erhöhen, daß zu- nächst 50 Mill. DM zusätzlich für das Hand- Werk und weitere 50 Mill. DM für den Ein- zel- und Großhandel, sowie für das Hotel- und Gaststättengewerbe bereitgestellt wer- den. Darüber hinaus hat der Bundesrat vor- geschlagen, für mittelständische Betriebe aus dem ERP- Wirtschaftsplan Zinsverbilli- gungsmittel zu geben, um die Wirkung der Diskonterhöhungen für diese Betriebe aus- zugleichen. Auch im Mittelstandsausschuß des Bundestages ist kritisiert worden, daß der Effektiv-Zinssatz für kurz- und mittel- fristige Kredite einschließlich der Neben- kosten zehn bis zwölf v. H. ausmache. Man sche es deshalb im Mittelstand vielfach als sinnlos an, bei den Kreditgarantiegesell- schaften überhaupt noch Anträge auf Kre- ditgarantien zu stellen. Ein Vorschlag, durch den Aufkauf von Ausgleichsforderungen Kre- dite in die mittelständische Wirtschaft zu geben, wird vom Bundesfinanzministerium abgelehnt, weil dafür keine Mittel vorhan- den seien. Das Bundeswirtschaftsministerium will die Kreditsicherung für den Mittelstand durch Einschaltung von Bürgschaften vom Bund und Ländern so ausstatten, daß diese Bürgschaften praktisch zu einer Umschul- dung führen. Auch soll dafür gesorgt wer- den, daß dann im Zusammenhang mit der Prüfung solcher Kreditanträge nicht etwa Steuerrevisionen ausgelöst werden. Sonderstatus für europäische Bergleute Sachverständige des Ministerrats und der Hohen Behörde der Montan-Union berieten darüber, wie die Kohlenförderung ohne Preissteigerungen und ohne Subventionen gesteigert werden kann. Am 3. Juli wurde das Ergebnis dieser Beratungen den Spit- zengremien ausgehändigt. Die Hohe Behörde hatte die Sachver- ständigen am 3. Mai mit dieser Unter- suchung beauftragt, nachdem kurz zuvor die an deutsche Bergarbeiter gezahlte Schicht- prämie als unvereinbar mit dem Montan- Vertrag abgelehnt wurde. Der Bericht der Sachverständigen wird vertraulich behan- delt. Man weiß jedoch, daß der Ausschuß die Möglichkeiten zur Ausarbeitung eines europaischen Bergarbeiterstatuts, das dem Bergmann eine offizielle Vorzugsstellung sichert, untersucht hat. Diese auf längere Frist abgestellten Arbeiten sollen jedoch noch fortgesetzt werden. Ferner befaßten sich die Experten mit den Möglichkeiten, die staatlichen Sozialleistungen im Bergbau der Gemeinschaft zu harmonisieren und denjenigen Ländern, die geringere staats- liche Beihilfen gewähren, zu ermöglichen, die Leistungen zu erhöhen. Auch diese Be- sprechungen haben noch zu keinem kon- kreten Ergebnis geführt. Trotz des provisorischen Charakters des Berichtes wird angenommen, daß der Mini- sterrat und die Hohe Behörde auf Grund der von den Sachverständigen erarbeiteten Unterlagen zu einem Ergebnis kommen kön- nen. Die Frage wird auf der Ministerrat- sitzung am 24. Juli in Luxemburg zur De- batte stehen. Us-Stahlarbeiterstreik mit Fassung ertragen Wöchentlich würden in den Vereinigten Staaten 2,1 Mill. Tonnen Stahl weniger erzeugt werden, solange der amerikanische Metallarbeiterstreik andauert. Die ameri- kanische Fachzeitschrift für Metallverarbei- ter„Iron Age“ vertrat am 3. Juli die An- Ausfuhrverteuerung ist ein zu gefährliches Spiel Einfuhr- Vermehrung ein besseres Mittel „Einen Schuh kann man anziehen, oder — essen“, lehrte Aristoteles(384 bis 320 V. Chr.). Der griechische Denker Aristoteles glossierte damit die Tauschwirtschaft, die sich in den zwischen uns und Aristoteles liegenden 2400 Jahren arbeitsteilig verviel- fältigte. Praktisch wurde ja diese Zeitung von den Verlegern herausgegeben, um sich und ihren Arbeitnehmern den Erwerb von Lebensbedarf zu ermöglichen; genau so wie etwa ein Metzger über seine Fleischverar- beitung 2z. B. seinen Brotbedarf deckt. Eine Ausgewogenheit in der Wirtschaft gab es niemals. Durch mehr als 2000 Jahre nach Aristoteles traten immer wieder Hungerperioden ein. Ihre besonderen Kenn- zeichen: Es gab zu wenig Nahrungsmittel, um sie gegen Schuhe eintauschen zu können; bzw. zu wenig Schuhe, die man„aufessen“ konnte. Dann wandelten sich wieder die Verhält- nisse. Die„Ueberproduktion“ wurde zur den Alltag der Menschheit beherrschenden Sorge. Ueberproduktion ist— um weiter bei dem Aristoteles-Wort zu bleiben— der Zustand, daß zuviel Schuhe erzeugt werden, um sie gegen Nahrungsmittel einzutauschen. Wieder einige Zeit später— der Chronist nähert sich jetzt der„Vollbeschäftigung“ und deren Probleme— sieht es so aus, daß so- Wohl zuviel Verbrauchsgüter hergestellt werden(um gegen Nahrungsmittel aus- getauscht zu werden), als auch zuviel Nah- rungsmittel, um sie gegen Verbrauchsgüter einzutauschen. Nun ist zwischen den Nahrungsmitteln und den Gebrauchsgütern ein Mittler, näm- Iich das Geld. Eine Zeitlang versuchte man, das Geld so zu handhaben, daß die auftre- tenden Unausgewogenheiten ausgeglichen Werden. Der Vorgang spielt sich denkbar einfach ab. Wegen Ueberangebots an Waren vermehrte man die Geldmenge. Die Leute konnten mehr kaufen— bis sich die Preise der vermehrten Geldmenge anpaßten. Umgekehrt wurde die Geldmenge vermindert, wenn Mangelzustand herrschte. Die Preise mußten sich nach dem Damm des knappen Geldes richten und konn- ten nicht ins Uferlose steigen. Soweit die Theorie, die in der Praxis nicht immer zum Zuge kam. Dann aber, Wenn sie zum Zuge kam, nicht immer freu- dig begrüßt wurde. Es blieb dem sozialistisch orientierten Soziologen Samuelson vorbehal. ten, festzustellen, daß bei sinkenden Brot- preisen die Zahl der Eheschließungen ab- fällt., während sie bei steigenden Brotprei- sen zunimmt. Mit anderen Worten gesagt: Trotz Klagens über jeweilige Teuerung fühlt sich die Menschheit bei einer gewissen Ver- dünnung der Kaufkraft wohler als bei der als Pferdekur empfundenen Politik des harten Geldes, die wenig Rücksicht nimmt auf Arbeitslosigkeit usw. Kurzsichtig, ja kurzsichtig ist jede Wirt- schaftspolitik, die— größerer Beliebtheit Wegen— die Erstgeburt der harten Wäh- rung dem Linsengericht der Kaufkraftver- dünnung opfert. Westdeutsche Verhältnisse beachtend sagte der Wissenschaftliche Beirat des Bun- deswirtschaftsministeriums(Vergl. MM vom 3. Juli 1956„Konjunkturpolitik aus der Sicht des Wissenschaftlers“): Gerät die Volkswirtschaft in eine Situation, in der sich bei eigener Vollbeschäftigung fort- gesetzt unfreiwillige Devisenüberschüsse an- sammeln, so Wäre dieses fundamentale Gleich- gewicht ihrer außen wirtschaftlichen Verflech- K U RZ NACHRICHTEN (dpa) Das Industrieinstitut, die Stimme der industriellen Unternehmerschakt in der Oeffent- lichkeit, erklärte, eine Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich würde im Kohlenbergbau zu einem Rückgang und einer Verteuerung der Förderung führen. Außerdem müßten dann Wahrscheinlich auch die Kohlenpreise erhöht Werden. Wenn man nach Luxemburger Muster alle 14 Tage einen freien Samstag, als die „Elf-Tage- Doppelwoche“ schaffe, würde das 16 Zusätzliche Feiertage im Jahr bedeuten. Das entspreche einem Arbeitszeitausfall von 5,28 Y. H. oder einem Rückgang der Kohlenförde- rung um etwa acht Mill. t. Es werde nicht möslich sein, einen solchen Ausfall durch Ra- lionalisſerung und Mechanisierung in kurzer Zeit aufzuholen. Die ausfallende Menge müßte durch erhöhte Einfuhr zu teuren Preisen aus- seglichen werden. Oesterreich und die Hohe Behörde (VWD) Die Hohe Behörde hat beim Mini- sterrat ein Mandat beantragt, um auch mit Oesterreich Verhandlungen über die Einfüh- rung direkter internationaler Eisenbahn-Tran- sit-Tarife wie mit der Schweiz führen zu kön- nen. Oesterreich hat sich vor wenigen Tagen mit Verhandlungen über die Einführung direk- ter durchgerechneter Tarife ohne Frachtenbruch eim Pransittransport von Montan-Erzeugnis- 881 durch Oesterreich bereit erklärt, Es wird 0 gerechnet, daß mit Oesterreich ein ähn- üches Abkommen wie das vor wenigen Tagen n der Schweiz ausgearbeitete Abkommen er- zielt werden kann. Reichsbank- Hauptversammlung Die Schutzvereinigung für privaten Wert- Dapierbesitz E. V. in Düsseldorf hat auf Grund 80 ihr in der Anteilseignerversammlung der sichsbank am 5. Juni erteilten Vertretungs- doumacht in Verhandlungen mit dem Reichs- He ktreuhznder die Einberufung einer ordent- chen Hauptversammlung der Deutschen Reichsbank beantragt. Der Treuhänder hat sich bereit erklärt, diesem Antrag nachzukommen. Ort, Zeitpunkt und Tagesordnung dieser ersten ordentlichen Hauptversammlung der Deutschen Reichsbank seit Beendigung des Krieges wer- den nach Abschluß der noch erforderlichen Vor- bereitungen alsbald bekanntgegeben werden. Flick-Einfluß bei Buderus (ck) Wie zu erfahren war, wollen die Bu- derus'schen Eisenwerke in Wetzlar für das Ge- schäftsjahr 1955 eine Dividende von 8 v. H. aus- schütten. Wie aus zuverlässiger Quelle verlau- tet, ist der Flick-Konzern an dem Unterneh- men zu etwa 45 v. H. beteiligt. Demnach dürf- ten sich bei der kommenden Hauptversamm- lung gewisse Veränderungen im Aufsichtsrat ergeben. Ferner sind Bestrebungen im Gange, mit dem zur Flick-Gruppe gehörenden Hoch- ofenwerk Lübeck Ad eine engere Zusammen- arbeit aufzunehmen. Osram wird GmbH Die Firma Osram, München, teilt mit:„Die Osram- Gesellschaft, die bisher in der Form einer GmbH Kommanditgesellschaft geführt Wurde, ist aus Gründen der Verwaltungs-Ver- einfachung mit Wirkung vom 1. Juli 1956 in eine mbH umgewandelt worden. Weder in den Be- teiligungs verhältnissen noch bei der Durchfüh- rung der Geschäfte tritt hierdurch eine Aen- derung ein.“ Jugoslawischer Wirtschaftsinformator In dem jugoslawischen Wirtschaftszentrum Zagreb(Hauptstadt der VR Kroatien) erscheint seit Anfang 1955 als einziges deutschsprachiges Wirtschaftsblatt der„Jugoslawische Wirt- schaftsinformator“. Das Blatt behandelt das ge- samte Gebiet der jugoslawischen Wirtschafts- beziehungen zum Ausland. Mit Rücksicht auf die hervorragende Stellung der Bundesrepu- blik Deutschland im jugoslawischen Außenhan- del widmet der„JWI“ den deutsch- jugoslawi- schen Wirtschaftsbeziehungen besondere Auf- merksamkeit. tung durch eine Aufwertung ihrer Währung zu korrigieren, falls es nicht ausnahmsweise als das kleinere Uebel anzusehen ist, das Inlands- preisniveau steigen zu lassen.“ Die hier empfohlene Roßkur entspricht zwar den Sätzen der Logik, wird aber des- wegen auf Schwierigkeiten stoßen, weil die Ausfuhrüberschüsse doch lediglich das Zei- chen dafür sind, daß innerhalb der Grenzen des eigenen Staates— also der Bundesrepu- blik— nicht hinreichend Absatzmöglich- keiten bestehen. Die Abriegelung des Exportes durch Währungsaufwertung würde eine sehr starke Drosselung der Beschäftigungslage nach sich ziehen. Ob wir dies— trotz gegen- wärtiger Vollbeschäftigung— wirtschaftlich, politisch und sozialpolitisch durchhalten könnten, ist im gegenwärtigen Augenblick ziemlich fraglich. Wirtschaftlich steht nämlich zu bedenken, daß die Unternehmen in stärkstem Maße mit Fremdkapital arbeiten und— gewis- sermaßen der Not gehorchend immer mehr und mehr arbeiten und absetzen müs- sen, um allmählich aus der Verschuldung hinauszugelangen. Vielleicht— die Aufwer- tung könnte ja geringfügig sein— würde in sozialer Hinsicht keine ungünstige Ver- änderung eintreten, weil der Arbeitsmarkt Entlastung verträgt. Kann er doch schon lange nicht mehr in hinlänglicher Weise die Wirtschaft mit Arbeitskräften versorgen. Aber sozialpolitisch ergibt sich die Schwie- rigkeit, daß unsere Wirtschaftspolitik dar- auf ausgerichtet ist, den Mehrertrag der einzelnen Unternehmen von der Größe des Umsatzes abhängig zu machen und nicht von der Preishöhe. Diese wirtschaftspoli- tische Zielrichtung wirkte sich im allge- meinen sozial aus, denn der bloß auf den Preismechanismus abgestellte Wirtschafts- ertrag hätte die weitgehenden Ersatzbe- schaffungen der Bevölkerung verhindert. Es ist grotesk, daß uns heute der Aus- fuhrüberschuß so große Sorgen macht. Vor einigen Jahren verhielten sich die Dinge anders. Wir hatten— um wieder mit Aristo- teles zu sprechen— zu wenig Schuhe, um sie„aufessen“ zu können— jetzt allerdings zu viel. Dem Problem von heute, nämlich Was ist Konsum? (WIB) Das Wort stammt aus dem lateinischen consumere= verbrauchen. Deshalb nennt man cken Verbraucher auch Konsumenten. Unter Kon- sum versteht man die Tätigkeit des Verbrauchens nämlich von Konsumgütern, z. B. Textilien, Schuhen, Möbeln, Autos. Nicht zu den Konsum- gütern, also auch nicht für den Konsum bestimmt, sind Produktions- und Investitionsgüter, z. B. Stahl, Maschinen, Kohle, die zur Anlage Unve- stition) oder Erzeugung(Produktion) ihrer selbst oder der Konsumgüter notwendig sind. Effiektenbörse dem Ausfuhrüberschuß, müssen wir schon mit anderen Mitteln näherrücken. Es fragt sich, ob nicht ein Abbau der Einfuhrhinder- nisse zweckmäßig wäre. Der Bundeswirt- schaftsminister hat den Anfang mit seiner — von Regierungskollegen und dem Bundes- tag indes stark amputierten— Zollsenkung gemacht. Vielleicht wäre es auch gut, dem Einfuhrhandel direkt unter die Arme zu greifen, wenn nämlich die Bank deutscher Länder, die sich vor Jahren so intensiv um die Exportfinanzierung bemühte, jetzt einige Bereitwilligkeit zur Finanzierung von Ein- fuhren zeigen würde. Dann könnte auch et- was zum Auswiegen der Handels- und Zah- lungsbilanz beigetragen werden. Auch der Bundesfinanzminister und seine Kollegen in den Landesregierungen könnten auf steuer- lichem Gebiet sehr viel helfen. Müßten dies auch tun, denn normaler- weise unterzieht man niemand einer Roß kur, wenn es etwa genügt, Umschläge zu machen. F. O. Weber . Die Senate der beiden Hansestädte Ham- burg und Bremen forderten am 2. Juli in einer gemeinsamen Sitzung in Bremen eine ener- gische Förderung der Einfuhr, die zur Lösung der durch die Ausfuhrüberschüsse entstande- nen Außenhandelsprobleme beitragen könnte. Im einzelnen werden Krediterleichterungen für die Finanzierung von Importen und Roh- stofflagern, eine Senkung der Finanzzölle und Verbrauchssteuern auf Einfuhrwaren, sowie der Zölle auch auf Agrarprodukte und die An- lage von steuerlich anerkannten Ausgleichs- fonds vorgeschlagen. Daneben erstrecken sich die Anregungen der beiden Senate auf die Mitwirkung am wirtschaftlichen Aufbau der überseeischen Entwicklungsländer und den Ab- schluß weiterer Doppelbesteuerungsabkommen. sicht, dieser Streik könnte unter Umständen länger als acht Wochen dauern. Infolge des Ausstandes von 650 000 Mitgliedern der Metallarbeitergewerkschaft sei die amerika- nische Stahlproduktion zu 90 v. H. eingestellt. Nach Voraussage der Wochenzeitschrift werden in zwei Wochen sämtliche größeren Bauprogramme in den Vereinigten Staaten eingestellt werden müssen, zumal bei Stahl- trägern und Stahlblechen, den derzeit wich- tigsten Baustoffe, bereits zwei Wochen vor Streikbeginn eine Verknappung eingetre- ten sei. Sollte der Streik vier Wochen andauern, so wird nach„Irion Age“ die stahlverar- beitende Industrie ihre noch bestehenden Vorräte horten, um ein Minimum an Pro- duktion aufrechterhalten zu können. Bei einer angenommenen Streikdauer von acht Wochen wird nach Ansicht der Zeitschrift in allen metallverarbeitenden Industrien das Chaos herrschen. Demgegenüber behauptet man in Luxem- burg, der amerikanische Streik sei keines- falls überraschend gekommen und die ame- rikanischen Verbraucher hätten seit ge- raumer Zeit erhebliche Deckungskäufe vor- genommen. Mit einem unmittelbaren Erscheinen dieser Verbraucher auf dem europäischen Markt ist deswegen nicht zu rechnen. Es wird jedoch für möglich gehal- ten, daß bei längerer Streikdauer die ameri- kanische Nachfrage auch auf dem europä- ischen Markt spürbar würde. Allerdings wäre es fraglich, ob die amerikanischen Ver- braucher ihre Wünsche für kürzere Termine auf dem europäischen Markt befriedigen könnten. In Luxemburg rechnet man mit einer weiteren Entspannung und Auflocke- rung des amerikanischen Schrottmarktes als Folge des Stahlarbeiterstreiks. Die Schrott- marktlage hatte bereits in den letzten Wochen deutliche Entspannungstendenzen gezeigt, die nun wahrscheinlich in einem weiteren Nachgeben der Preise ihren Aus- druck finden dürften. Die europaischen und anderen Schrottabnehmer dürften diese Lage am amerikanischen Markt zu größeren Ein- deckungen und zu einer Aufstockung ihrer Vorräte benutzen. „Iron Age“ macht schon jetzt schonend darauf aufmerksam, daß vermutlich nach Be- endigung des Streiks die US-Stahlpreise um etwa acht Dollar(= 33,50 DM) pro Tonne steigen dürften. Nach Wirksamwerden des neuen Tarifvertrages sei alljährlicher weite- rer Preisanstieg zu erwarten. Hierbei unter- stellt die Zeitschrift, daß Dreijahres-Tarifver- träge zustandekommen werden, mit denen eine Erhöhung der Stundenlöhne um insge- 1 85 20 Cents(= etwa 0,84 DW) begründet wird. Der staatliche Schlichter der amerikani- schen Bundesregierung, Finnegan, führte am 2. Juli Besprechungen mit Vertretern der bestreikten Arbeitgeber. Beide Seiten haben erneut erklärt, sie seien bereit, die Verhand- lungen wieder aufzunehmen doch will offen- sichtlich keiner der Beteiligten den ersten Schritt tun. Zementpreise nicht erhöhen HV der Portland- Zementwerk e Heidelberg AG Von Preiserhöhungen im Laufe des Jahres 1956 würde die Portland Zementwerke Heidel- berg AG absehen, erklärte Richard Spohn, der KAufsichtsratsvorsitzer dieses Unternehmens an- läßlich der Hauptversammlung. Spohn wies al- lerdings darauf hin, daß der Anteil von teurer amerikanischer Kohle ständig im Wachsen ge- Wesen sei, weswegen z. B. die Ziegelindustrie die Preise heraufgesetzt habe. „Wir haben den Eindruck“, sagte das Vor- standsmitglied Prof. Dr. Karl Schmaltz auf die Lage in der Bauindustrie eingehend,„daß alle mit Hypotheken oder Kredit finanzierten Bau- ten gedrosselt werden. daß aber im ganzen ge- sehen das Programm für Bauten der öffent- lichen Hand in den drei vor uns liegenden Jah- ren so groß ist, daß man auch in Zukunft min- destens hinsichtlich der verfügbaren Arbeits- kräfte mit zeitweisen Engpässen rechnen muß. Ein wesentlicher Beschäftigungsrückgang der Bauindustrie und damit der Zementindustrie ist kaum anzunehmen.“ Schmaltz meinte, die Kapazität der Zement- industrie habe bislang stets ausgereicht, den wachsenden Zementbedarf zu decken. Man könne mit einiger Sicherheit annehmen, die zur Zeit im Bundesgebiet im Ausbau befindlichen Kapazitäten würden auch weiterhin ausreichend sein. Nicht die Kapazitätsfrage sei es, die Sorge bereite, sondern die Notwendigkeit weiterer Rationalisierung. Die Fortschritte in der Tech- nik der Zementherstellung hätten solche Aus- maße angenommen, daß eine nach den neuesten Erkenntnissen gebaute Fabrik den bestehen- den älteren Anlagen kostenmäßig weit über- legen sei. Zwei Tendenzen würden sich im- mer mehr durchsetzen und zwar die bessere Wärmeausnutzung bei den Oefen mit dem Ziel der Kohlenersparnis und die zunehmende Größe der Maschinen mit dem Ziel der Einsparung von Arbeitskräften. 5 Die Hauptversammlung genehmigte eine 10prozentige Dividendenausschüttung für das Jahr 1955 laut Vorstandsvorschlag. Einstimmig wurde auch der Vorstandsbericht und die Bi- janz, sowie die Gewinn- und Verlustrechnung gebilligt.. Ueber das laufende Geschäftsjahr berich- tete Prof. Dr. Schmaltz, daß es gelungen sei, 1.37 Mill. t Zement umzusetzen(im Vorjahr 1.22 Mill. t). Die Steigerung von rund 155 000 t 11,1 v. H. entspreche den Umsatzerhöhungen Mitgeteilt: Bankhaus Bense!& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 3. Juli 1956 Börsenverlauf. Montane und Bergbauaktien verzeichneten bei unterschiedlicher Umsatztätiskeit Kursabschläge von 1 bis zu 2 Punkten. Am I8-Farbenmarkt drückten Abgaben für ausländische Rechnung auf das Kursniveau. Kaliaktien nach der Aufwärtsbewegung der letzten Tage leicht rückläufig, Banken gut behauptet. An den Lokalmärkten ergaben sich erneut einige Sonderbewe- gungen in Spezialpapieren. Motorenwerte überwiegend nachgebend. Rentenmärkte bei kleinen Um- sätzen gut behauptet. Verschiedene Industrieobligationen bis zu einem halben Punkt höher gesucht, Pfandbriefe dagegen zu Vortagsschlußkursen ange boten. Aktien 2 Aktien 27 5 Aktie 2 7 % Karpener Bergbau 100— Dresdner Bk. 20 190% SS. 20% 206 Zeideld Zement 208, 2d Ahein- ien Ben 200 105 Sb: e, er, denen 0, 10,[Se cbant 88. f 60 Conti Gummi 203 263 l„ 80 3 Mannesmann 181¼ 173 ont as . 17% J Ahn. Braunkohle 5 Nachfolger Degussa 3 238 237 Rheinelektre 167 r Bergb. Neue Hoffg. 137 135½ DemaK˖K 2 224 RWB 205% 204 Dt. Edelstahl 180 170 Dt Linoleum 273 270 Seilwolft 108 108 Zortm Hörd Hütt. 129 120 Durlacher Hof 19⁵ 85 Siemens& Halske 242 242 Gelsenberg. 132 130½ Fichbaum-Werser 108 198 Südzucker„ GHH Nürnbergs. 220 220 ½ Enzinger Unlonhy 182 184 Ver. Stahlwerke) 49 4.00 Hoesch 1 146% G-Farben Liquis Zellstoff Waldhof 128 13% Klöclen.-Humb. D. 211¼/, 210 Ant.-Sch.) 3 35% Sadische Bent 149, 100% Fidckner werke 162% 102¼ SAS 1 197 Commerzbanki) 12½ 118[ pnhönix Rneinronr 101/102 barbenf Baver 201% 190 Commerz Rhein. Rönrenw parbwerke Höchst 199 10⁰ u. Credit-Bank 219 222%½[Rheinst Union 150 151 belten& Gui 215 214 Deutsche Bank) 20% 20% Stahiw Südwestf. 170 172 zrün& Bſifinger 157 5 Süddeutsche Bank 199% 199 Thyssenhütte 104% 164½ „n= RAU-Wwerte im Bundesgebiet, die sich bis Ende Mai 1956 auf 11,2 v. H. belief. Für das zweite Halbjahr 1956 sei es jedoch nicht ganz sicher, ob die gleiche Steigerung gegenüber dem Vorjahr er- reicht werden kann, da auf gewissen Gebieten das Bauvolumen rückläufig ist. Es hänge im wesentlichen davon ab, in welchem Umfange dieser Ausfall durch andere, jetzt erst um- laufende Gebiete der Bauwirtschaft ersetzt werden kann. Der Hauptversammlung der Portland- Zementwerke Heidelberg ging die Hauptver- sammlung der Portland-Cementfabrik Blau- beuren Gebrüder Spohn Aktiengesellschaft, Blaubeuren, die durch Organvertrag mit der Portland-Zementwerke Heidelberg Aktiengesell- schaft verbunden ist, voraus, in der Hellmuth W. Frey, Heilbronn, an Stelle des ausgeschie- denen Aufsichtsratsmitgliedes Walter Knoell, Freiburg i. Br., als Aufsichtsratsmitglied be- stätigt wurde. Marktberichte vo m 3. Juli Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei reichlichem Angebot normaler, teils schleppender Absatz, vereinzelt Ueberstand. Es erzielten: Blumenkohl Stück 40100; Bohnen ausl. 30—48; Erbsen 28—32; Salatgurken Stück 55—83; Karotten Bd. 812; dto. Gewichtsware 30-36; Kar- toffeln 13—15; Kohlrabi Stück 14—18; Meerrettich 60—70; Petersilie Bd. 10—12; Radieschen Bd. 14—16; Rettiche Stück 15—20; dto. Bd. 20-25; Rotkohl 38 bis 42; Rhabarber 12—18; Kopfsalat Stück 8—16; Schnittlauch 8—10; Spinat 3034; Tomaten ausl. 45 bis 85; Weißkohl 20—24; Wirsing 38—42; Zwiebeln ausl. 24—286; Aepfel ausl. 50—65; Aprikosen 90110; Bananen Kiste 20—22; Erdbeeren 80—100; Johannis- beeren rot 35—40; Süßkirschen 55—75; Sauer- kirschen 40—50; Pfirsiche ausl. 90—110; Stachel- beeren unreif 28—32; Zitronen Kiste 32—35; dto. Stück 17—19. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr mittelmäßig. Absatz teilweise langsam, besonders für Rot-,. Weißkohl und Wir- sing, bei nachgebenden Preisen verblieben Ueber- stände. Kirschen in guter Qualität bei anziehen cken Preisen gefragt, Erdbeeren dagegen vernach- lässigt, Preise rückläufig, da größtenteils nur für Industrie verwendbar. Es erzielten: Erdbeeren Ia 125—135; A 85—110; B 60—75; Johannisbeeren rot 35—37; dto. schwarz 121; Stachelbeeren unreif 30 bis 36; B 25—30;: Himbeeren 1a 110-150; A 80100; B 60; Sauerkirschen 45—58; Süßkirschen Ia 60—71; A 46—58: B 32—40; Kopfsalat Stück 6—10; Gurken Stück 350—500 g 35—45; 500— 700 g 46—60; Erbsen 26 bis 30; Weigkohl 15; Rotkohl 25; Wirsing 25; Blu- menkohl Stück 150—200 ram Durchmesser 24—35; 200-250 mm 40—46; 250-300 mm 52-60; B 10-28; Kohlrabi Stück 8—14; Karotten Bd. 8-10. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Normale Anlieferung, flotter Absatz. Es erzielten: Erdbeeren A 60—75; B 50—59; C 40-49; Kirschen& 65—85; B 40—64; C 34—39; Zucker- Kirschen 20—64: Sauerkirschen 30-61; Johannis- beeren rot 22-36; schwarz 125-139; Stachelbeeren unreif 25—40; Himbeeren A 111157; B 50-80; Heidelbeeren 81—89; Erbsen 27-28. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 322,50 325,50 DMM Blei in Kabeln 133,00—134,00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00 242,00 DM Westdeutscher Zinn-Preis 894,0 DM Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italienische Lire 6,67 6.69 100 belgische Frances 8,389 3,409 100 französische Frances 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,69 95,89 100 holländische Gulden 109,60 109,82 1 kanadischer Dollar 4,27 4,28 1 englisches Pfund 11,664 11,684 100 schwedische Kronen 80,71 380,87 100 dänische Kronen 60,315 60,345 100 norwegische Kronen 58,31 58,43 100 Schweizer Franken(fr.) 97,76 97,96 1 US-Dollar 4,1895 4, 1995 10 VGVFM-W]= 400 DM-O; 100 DM-O= 26,55 DM- W. Seite 10 MORGEN Mittwoch, 4. Juli 1956/ Nr. 153 Was sonst noch geschah. Ein Untersuchungsausschuß des Senats Stellte fest, daß das amerikanische Verteidi- gungsministerium in letzter Zeit 23 Millionen ei der Obduktion der Leiche wurde fes 8 855 t, daß sich der 18 jährige an verunre tem Themsewasser N Siktet hatte. Die Rückkehr des Kabakas Feld unter Wasser- Landwirtschaft der Zukunft? Chlak bietet nur Speisen aus Pflanzen und Tieren des Meeres Immer mehr Botaniker und Agrarwirt- dem oberirdischen Obst in Form und Aus- — Das Wetter Aussichten bis Donnerstagabend: Wech- selnde Bewölkung. Heute auch zeitweise stär- ker aufgeheitert und im wesentlichen trok⸗ test ganda aus 5 5 l e 8850— l 8. 8 St ieder zusammenklappbare Egbestecke als„ver- 820 15 es 1 5 an schaftler interessieren sich für die reich- schen ähneln. Sie schmecken etwas anders, 2 1 VCC Altet“ zu Spottpreisen verkaufte Während zu Hande per ne ien Lon paltige Unterwasser-Flora des Roten Meeres. aber immer sehr pikant. VVV n gleicher Zeit eine andere Regierungsbehörde, Uganda über eine Million Mark gekostet. 5 3 5 je englische 55 ie Mäßig warm. Tageserwärmung auf Nach- das allgemeine Bes haffung amt, größere Allein für die Wiederherstellung des herr- Pas ist zu einem guten Teil mit das Verdiens Pie enenschen Botemiker Frok. Taslor mittagswerte zwichen 22 und 24 G — Samt, 8 2 5 8 V 8 5 3 8. 8 5 Dil Hi n Sich kürzlich als 838 SSW 2 18 4 5 1 2 1. ralteten“ Bestecks schaftlichen Palastes wurden rund 370 000 Tony Chlaks, eines geschäftstüchtigen arabi. 1 e e Frühwerte zwischen 12 bis 14 Grad. Nach- n 8 8 5 2 8 8 Aicher 1 GGeid⸗* SS ers Int 8 5 1 5 5 8 5 8 zu regulären n neu kaufte. Dallark ausgegeben. Die Kosten für das schen 717. 990 beo 3 nahmen an Tauchs. lassender und auf Sud drehender, Mind. 8 Freudenfest bei der Rückkehr Mutesas eröffnete vor einigen Monaten ein Restaurant Se 158 5 5 Fel 75— Sal N. 8 Uebersicht: Ein kleines vom Azorenhoch r 8— 5 Salle 1 8 1 e 8 5 8 5 VVVTVVTVTVVVCccCCccccc kast gleich hoch N in dem es nur Speisen gibt, die aus ernteten 1 1 Unterwasser- stammendes Hochdruckgebiet zieht uber * 0 lin*. 1—„ 11e 11— Ads zeit Fürst Rainiers von Monaco mit Grace Tieren und Pflanzen des Meeres zubereitet in 80 m Tiefe in Hülle und Fülle unseren Raum nach Ost-Südost. Bald folgen Ein Dorf aus der Neusteinzeit ist 1 8 3 g J„ieder atl 18 Störungen. Dur Kelly, sind jetzt wiedergefunden worden. N 0 Filivudi 5 8 3 7— 1275 8 werden: Meeresgrund-Oliven mit Salat aus an: zutre en sind. Nach ihren e bezeich- Rae ee Aich 11 3 3 85 1 Sel UHvudi er Selgro 2 7 7 3 1 ultleuc* 8 Aue * gierung tentums N 8 5 8 Unterwasser- Bananen Tintenfischragout, e Flor 5 S Als das f 8, 9 5 1 5 nördlich von Silizien entdeckt worden. Pro- W.. 1 1 5 3 i 5 Bereicli des hohen Druckes zu Wolkenbil⸗ 8 21 5 8 n kessor Bernardo Brea vom Archäologischen 55 8 N 5 5 285 1 dung, die eine hochsommerliche Erwärmung 30 000 D-Mark am Hochzeitstag— dem Museum in Syrakus, der die Ausgrabungen ieles andere mehr. Chlak bäckt auch Brot in kurz 4 ar irt cdl ausnutzen verhindern. f a 555 a 3 8 liege. Seine 18. April— aus einem Behelfspostamt in leitet, schätzt, daß das Dorf aus der Zeit àus dem Samen des in 30 m Tiefe wachsenden e 8 5 a biete 8 alle anz Sonnenaufgang: 4.25 Uhr 3 8 f r 85 8 3 5„ hervorrage 0 leg 0„asser-„ Monaco gestohlen worden. Eine nicht ge- 7000 vor Christus stammt. Klippenkorns und Brötchen aus dem wei- 1 zum Anlegen Lon Unterwasser Sonnenuntergang: 20.35 Uhr. nannte Person wurde verhaftet. Die Brief- 8 8. 5 geeignet. Oberflächliche Berech- 2 5 5— 8* gen Mehl der in 10 bis 18 m Tiefe anzutref- 82 5 Wasserwärme am Dienstagfrüh: 17,2 marken konnten am nächsten Tag sicherge- 3; 5 3 8 g 8 Nu erkennen, daß die Meeres- Die zur Zeit schnell um sich greifende fenden Braunbohne. Manches schmeckt un- nhalt auf wenn nicht stellt werden. 4 3 5. gewohnt, ja eigenartig, aber alles vorzüglich. rte Millionen Menschen ernähren för 4 21856-7 Uhr „Big Ben“, die groge Glocke auf dem 1 e Die e N Chlak hat seine Unter wasserfelder von 5 5 5 britischen Parlamentsgebäude, wird für die einen FTransit-Viehtransport 8 5 der Hafenverwaltung in Hodeida gekauft. Die Ernährungswissensc aktler empfeh- N nächsten drei Monate schwe igen. Die Glocke nach Italien eingeschleppt. n Seile Für einen Spottpreis erwarb er 120 Hektar jedem, der Zweifel am Wert des agrar- N Wird nach 22 Jahren wieder gereinigt un impfungen hatten bisher 8 Erfolg Meeresboden Seine drei Söhne befinden en Segens des 3 hat, ein- 0 gründlich überholt. In der Zwi schenzeit Wer-. sich mit modernen Taucherausrüstungen 5 bei Chlak Station zu den die Schläge von Great Tom“ auf der Die deutsche Botschaft i Ständig unter Wasser Auf Jagd und Ernte, Er Stellt aus den Früchten des St.-Pauls- Kathedrale die Stunden im Pro- dem Volksbund e häufig noch von 2 Wei Gehilfen unterstützt. grune 88 Nan bungsmittel her, die nähr- gramm der BBC angeben. sorge in Kassel Über das Auswärtige n Die Felder sind mit Grundmarkierungen ab- 0 5 ind geschmacklich die Land- 5 mit, daß der deutsche Ehrenteil 5 gesteckt und werden Allmählich Kultiviert. lrüchte erheblich übertreffen. Einige von Ein schwedischer Student, der in der ver- Moskauer Friedhof aus dem ersten Welt- N 1 5 1. 1 8 8 e 8 gangenen Woche mit seinem Kanu auf der krieg erhalten geblieben sei und gepflegt Man braucht die überaus reichhaltige Unter- Portier VVVVVVTVVVVVTTET Themse gekentert war und dabei Wasser ge- werde. Nur die Behebung einiger Schäden Wasserflora des Roten Meeres nur abzuern- ten. Alles wächst unglaublich schnell nach. Jahrzehnte. eeresbodens hat offen- N 8 e 8 5. K d wird den Speise- schluckt hat ist einer Vergiftung erlegen., sei erforderlich. 5. 8 Teure. . 5 8 8 8 8 Und das Eigenartige ist: Auf dem Meeres- el it vielleicht bald be- grunde wachsen eine ganze Reihe Früchte, die reichern.. Eine italienische Briefmarke, auf der alles falsch ist Die italienische Postverwaltung hat eine EFrinnerungsmarke im Wert von 25 gegeben, die dem 50 jährigen Bestehen des Simplontunnels gewidmet ist und auf der es von historischen und technischen Fehlern nur so uimmelt. Die Postkutsche links vom Funnel- eingang ist ein Plagiat des Gemäldes„Die Gotthardpost“ von Rudolf Koller. 1921 ecistierenden einfachen Gleises sind auf der Erinnerungsmarke gleich zwei zum Jahre Lire heraus- Statt des bis Gleise und zwei Tunneltore zu sehen,, Der Zug fährt auf der rechten Seite(während in Staubregen über dem Zauberland Malabar Bevölkerung mißtrauisch gegen Weiße, weil sie„das Wetter verhext“ haben Der Reichtum des„Zauberlands“ Malabar an der Südwestküste Ostindiens, seine schier unerschöpflichen Kokoswälder, ist ernstlich bedroht. Seit sechs Jahren wird ein ständig zunehmender Staubregen registriert, der mit dem 1949 erstmals festgestellten„Wandel der Winde“ zusammenhängt. Aus dem Car- bisher schlimmste Staubsturm ver- ete über die Hälfte der Kokosernte zwi- schen Tuticorin und Vaipur. Seit diese Naturgewalten Malabar heim- suchen, betet die abergläubische Bevölke- rung wieder zu ihren Geistern um Schutz. Vorhersage Karte Pegelstand vom 3. Juli Rhein: Maxau 487(1); Mannheim 371 damon- Gebirge bringen Südwinde große Die hier beheimateten Teufelsanbeter sehen(725); Worms 272(1); Caub 248(). Kalk- und Steinstaubmengen mit, die sich eine nen kur ihren Aberglauben. Und Neckar: Plochingen 185(50); Gundels- auf die Palmenwälder und die gesamte jeder Fremde wird mißgtrauischer als bisher heim 176(21); Mannheim 405(60). Vegetation senken. Gleichzeitig ging die Nie- derschlagmenge in fünf Jahren um 31 Pro- zent zurück. Der Staubregen dauert jeweils Vier bis acht Stunden und suchte Malabar in den letzten Monaten bis zu viermal wö⸗- chentlich heim. Er verstopft die Atmungs- kanäle der Vegetation und läßt die Pflanzen in der tropischen Hitze verdorren. Die Blätter der wertvollen Kokospalmen werden braun bis schwarz. Viele gingen schon ein oder tragen keine Früchte mehr. In Tuticorin, einer Stadt nordöstlich von Kap Comorin, mußte bereits einmal„Staub- alarm“ gegeben werden. Mit Windstärke 8 peitschte ein Staubsturm grüne, braue, gelbe, weiße und rötliche Partikelchen neun Stun- den lang in so dichten Wolken durch die Stadt, daß das Atmen unmöglich war. Die gemustert, da man den Weißen die Schuld gibt, das Wetter verhext zu haben. „Krokodilstränen“ Die sprichwörtlich gewordenen„Kroko- dilstränen“ sind, wie Zoologen jetzt eindeu- tig feststellten, keineswegs eine Aeußerung von Bedauern oder Gewissensbissen. Tat- sächlich vergiegen Krokodile, wenn sie ihren Rachen öffnen, um eine größere Beute zu verschlingen, regelrechte Tränen. Aber diese sind auf einen ganz mechanischen Vorgang zurückzuführen. Durch die jähe Bewegung der Kiefer werden die Tränendrüsen gereizt und zum Ausscheiden von Tränen angeregt — ganz ähnlich, wie auch dem Menschen Teures Fensterputzen Berlin. Etwa 900 DM kostete es einer Berliner Familie, daß in ihrer Abwesenheit die Fensterscheiben ihrer Wohnung in Schöneberg geputzt wurden. Dieses Geld fehlte nämlich aus einer Kassette in der Wohnung, in die nach Feststellung der West- berliner Polizei ein als Fensterputzer ge- tarnter Einbrecher am hellichten Tage ein- gestiegen war. Ermittlungen ergaben, daß der Mann mit einer Leiter bewaffnet seelen- ruhig die Fensterscheiben reinigte, während auf der Straße die Passanten vorübergingen, und dann in einem unbeobachteten Augen- blick durch ein Oberlicht eindrang. Anschlie- Bend putzte er noch einige Zeit weiter und Wirklichkeit der gesamte Zugverkehr in Italien linksseitig ist). Und aus dem Simplon- Bewohner konnten rechtzeitig vor dem sich bei heftigem Gähnen Tränen in die Augen verschwand dann gemütlich mit seiner Lei- tunnel sieht man eine Dampflokomotive herauskommen, obwohl diese Strecke von Anfang nähernden Staubsturm gewarnt werden und treten, ohne daß man das als wirkliches ter unter dem Arm. 1 ist er noch nicht an(1906) elektriſtziert war. dpa-Bild verbarrikadierten sich in ihren Behausungen. Weinen bezeichnen kann. gefaßt worden. 8 e s ILE MIT WEII EB. Viel ruhiger werden! Vogelsang Uf e rauchen Des ist der nebe, charaktervolle Tobok a 5 DUN 0 Ver käbfe f It Brute pnulſ. Blkichwacns „ ir ene e OM 2.50. aber nur in Abetheken 9 Elektr. Hausbaltwaschmazchinen WAMSLER Combi SCHARPF Combi LAVA Combi HOOVER MIELE nach Ihrer Wanl Günstige Teilzahlungsbedingungen uV J. Karl Otto, i 11 Mehr. Was meinen Sie, wie lustig Ihr Abendbrottisch aussieht, wenn in der Mitte ein paar Glückspilze stehen! Für den Stiel nehmen Sie einfach hartgekochte Eier oder Sie formen ihn aus fein gewürztem Quark oder Schmelzkäse. Und das Hütchen? Setzen Sie halbierte Tomaten darauf, die mit Rama oder Käsefläckchen verziert werden. Dazu gibt es kräftiges Schwarzbrot mit Rama. Sie gehört nun mal dazu, wenn ein gutes Abendbrot bereitet wird. RAMIA ist eben Adr. einzus. unt. A 05178 im Verl. Dreirad-Krankenfahrzeug m. Motor 198 cm. F. u. A., in gut. Zust., zu verk. Angeb. unt. P 05163 a. d. V. 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V. 3„ Seite 12 MORGEN Mittwoch, 4. Juli 1936/ Nr. 153 Antike Schicksalsdromen im Mosensqal Claudio Monteverdis„Orpheus“ und Igor Strawinskys„Oedipus Rex“ Monteverdi, Orff, Strawinsky— mit die- sem Dreigespann zog das Mannheimer Na- tionaltheater jetzt wieder in den Musensaal des Rosengartens ein, zu seinem„sommer- lichen“ Musiktheater-Spiel, das fast schon eine Tradition zu werden beginnt und mit dem die Mannheimer Opernbühne ihren Spielplan ungeachtet der technischen und akustischen Mängel des Raums glücklich be- reichert. Der rauschende, sieghafte Erfolg, den im vergangenen Sommer Carl Orffs „Catulli Carmina“ und„Carmina burana“ hier fanden, ist in diesem Jahr freilich aus- geblieben, ja, das Werk Strawinskys gerade- zu kühl und reserviert aufgenommen wor- den. Der Grund für diese Zurückhaltung des sonst so beifallsfreudigen Premierenpubli- kums dürfte allerdings weniger in der Wie- dergabe als in den Werken selbst zu suchen sein. Weder dem vergleichsweise noch herz- lich aufgenommenen Orpheus“ Claudio Monteverdis(Von Carl Orff in„freier Neu- gestaltung“ bearbeitet) noch dem„Oedipus Rex“ von Igor Strawinsky sind die unmittel- bar eingängige, plastische Durchschlagskraft eigen, die Orffs lateinische und mittelhoch- deutsche Gesänge auszeichnen. Hier bedarf es bis zu einem gewissen Grad schon jener „tätigen Anstrengung“, wie sie Strawinsky von seinen Hörern fordert, um der Kräfte inne zu werden, die in beiden Kompositionen ruhen.. Für Carl Orff bedeutete die Beschäfti- gung mit Monteverdis„Orfeo“ der Durch- bruch zur eigenen Form. Dreimal hat er die- ses 1607 anläßlich der Karnevalsfestlichkei- ten am Hof des Herzogs von Mantua urauf- geführte Werk bearbeitet; die erste Fassung wurde am 17. April 1925 in Mannheim ur- aufgeführt, die dritte und letzte, die jetzt auch im Musensaal dargeboten wird, 1940 in Dresden zum ersten Male gezeigt. Orff re- duziert das etwa zweistündige Original auf eine Stunde, er schneidet das üppige, alle- gorische Beiwerk ab und legt so, auch in der textlichen Neugestaltung durch Dorothee Günther, den dramatischen Kern der Sage von Orpheus und Eurydike bloß. Völlig frei schaltet er mit der orchestralen Begleitung, die, nach den Gebräuchen des Generalbaß- Zeitalters, auch nur skizzen- und notizen Haft angelegt war; an die Stelle der alten, heute wohl nur noch in Museen vorhandenen Instrumente setzt Orff das große Sinfonie- Orchester und musiziert mit ihm zwar nach den formalen Intentionen Monteverdis, aber doch im Klangbild und Klangempfinden un- serer Zeit. Daraus ergeben sich zwangsläu- fig einige Anachronismen, die bis zu Tremoli oder gar einem Violin-, Schleifer“ à la Puc- eini führen; doch darf er abermals ein Wort Strawinskys für sich in Anspruch nehmen: „Man muß sich bei solchen Arbeiten immer „Nicht vergessen.“ i„Nacht und Nebel“ in Berlin qufgeföhrt Der französische Dokumentarfilm über die Konzentrationslager,„Nacht und Nebel“, wurde nun auch an drei aufeinanderfolgen- den Tagen auf Einladung des Kongresses für die Freiheit der Kultur im vollbesetzten„Ca- pitol“ in Berlin aufgeführt. In einleitenden Worten erklärte der Präsident des Abgeord- netenhauses, Willy Brandt, zu der Auffüh- rung:„Wir dürfen nicht vergessen, damit die anderen vergessen, was ihnen angetan Wurde.“ Das Mißverständnis eines deutschen Beamten habe dazu geführt, daß der Film auf deutschen Einspruch vom offiziellen Pro- gramm der letzten Filmfestspiele in Cannes abgesetzt wurde. Dieser Beamte habe den Angehörigen anderer Völker unterstellt, sie ver möchten nicht zwischen einem Deutsch- Land, das sich in die Gemeinschaft der Völker Europas einordnen wolle, und einem Land zu unterscheiden, das unter drakonischer Herr- schaft anderen Völkern Leid zufügte. „Nacht und Nebel“ hat eine etwa halb- stündige Vorführdauer. Farbfilmaufnahmen aus der Gegenwart wechseln mit schwarz- weißen Filmstreifen und Photographien aus der Zeit von 1935 bis 1945. Szenen von Er- niedrigungen, Gewalt und Hinrichtungen stehen neben Bildern, in denen das Grauen aus dem stummgewordenen menschlichen Antlitz spricht. dpa fragen, ob der Respekt vor der alten Musik oder die Liebe zu ihr die Oberhand behalten Soll“. Es ist keine Frage, daß Orff hier„mit Liebe“ ans Werk gegangen ist, mit einer künstlerischen Gesinnung, die in dem Ver- gangenen den Ausgangspunkt des eigenen Weges sah und für unsere Zeit lebendig zu erhalten versuchte, was ihm selbst wesenhaft erschien. 320 Jahre liegen zwischen der Urauf- führung des„Orpheus“ von Monteverdi und des„Oedipus Rex“ von Strawinsky. Es eint sie der Stoff, die griechische Mythologie, es eint sie der geistige Hintergrund, die Urform des antiken Theaters wiederzugewinnen, und es eint sie schließlich die stilschöpfe- rische Kraft. Mit seinem„Oedipus“ hat Strawinsky dem zeitgenössischen Musik- theater eine neue Dimension erschlossen, die Form des szenischen Oratoriums, zu der sich nach ihm sowohl Orff wie Egk und Honeg- ger(„Johanna auf dem Scheiterhaufen“) in der bewußten Abwendung von der psycholo- gisierenden romantischen Oper bekennen. Nach einem stark raffenden, symbolgetränk- ten Text von Jean Cocteau(den Jean Danié- lou ins Lateinische übersetzte) zwingt Stra- winsky die sophokleische Geschichte des fluchbeladenen Vatermörders und Blutschän- ders Oedipus mit faszinierendem musika- lischen Einfallsreichtum zu einer Einheit von archaischer Größe. Im Wechselspiel der mo- numentalen, herbstrengen Chöre und der Sologesänge, deren melodische und dekla- matorische Linienführung in jeder Phase vom Atem des Schicksalhaften getragen ist, erweist sich Strawinskys Ingenium auf groß- artigste Weise. Dazu die dynamische Farb- skala des rhythmisch hochdifferenzierten Orchesterapparates— ein Werk, das gerade aus der Bändigung der Fülle, aus der gei- stigen Zucht seine stärkste Wirkung bezieht, das auf den unmittelbaren Effekt des Wor- tes verzichtet vielmehr das phonetische Material des Textes zu rein musikalischen Zwecken gebraucht. Für beide Werke fand das Mannheimer Nationaltheater die dem Raum wie den da- mit verbundenen Ambitionen voll entspre- chende, künstlerisch überzeugende szenische Lösung. Auf der von Paul Walter mit grau- getönten Vorhängen umschlossenen Bühne des Musensaals entwickelt Joachim Klaiber das Schicksal von Orpheus und Eurydike als ein zeitloses, stilisiertes, auf ganz wenige, einfache Bewegungen zurückgeführtes Spiel. Dabei bleibt Lisa Kretschmars Führung der Ballettgruppe im ersten Teil noch ein wenig unverbindlich, vielleicht zu idyllisch, findet dann aber für den„Tanz“ der Schemen in der Unterwelt eine bezwingende Lösung. Im „Sdipus Rex“ wiederum halten sich Joachim Klaiber und Paul Walter im wesentlichen an den von Strawinsky selbst und von seinem Sohn Theodore entworfenen Grundriß: Un- beweglich der kommentierende Chor, hoch darüber auf Sockeln postiert und mit nur wenigen Gesten aufgelockert die Solisten der flammend rot gekleidete König Oedipus, ieee „Servo nos Oedipus“ Zusammen mit Claudio Monteverdis„Orpheus“ „Rette uns Oedipus“ in der Bearbeitung von Carl Orff) brachte das Mannheimer Nationaltheater im Musensadl des Rosengartens die oratorische Oper„Oedipꝛis Ren“ von Igor Strawinsky hierdus; unser Bild zeigt den szenischen Aufbau dieses ganz statigrisch angelegten antiken Schichsalsdramus in der Einstudierung Joachim Rlaibers: den hommentieren- den Chor, den Ansager(im Vordergrund) sowie König Oedipus und Kreon(auf den Podesten). Musikalische Leitung: Herbert Albert.— Siehe auch unseren Bericht auf dieser Seite. Jocaste, Kreon, der Seher Teiresias. Entge- gen den Wünschen Strawinskys tragen sie keine Masken, wird also das menschliche Antlitz sichtbar, das gleichwohl starr bleibt, keine seelische Regung widerspiegelt. Denn nicht um die Person des Oedipus geht es ja hier, allein um das Ausgeliefertsein des Menschen an das ihm von den Göttern be- stimmte Schicksal. Hans Günther Grimm singt den Orpheus: klar und groß im musikalischen Aufriß, sauber in der Stimmführung(bis auf kleine Tonschwankungen beim Register-Wechseh; er schafft eine Gestalt von kristallinischer Reinheit, keinen Opern-Helden der üblichen Prägung, eine Persönlichkeit vielmehr von zwar ganz einfachem, doch durchaus eige- nem seelischen Zuschnitt. An seiner Seite bezaubert Petrina Kruse als Eurydike aber- mals mit der Süße und Wärme ihres So- prans; Res Fischer, die aus Stuttgart kom- mende Altistin, ist die Botin, Walter Streck- fuß, der nur in der ungewöhnlichen Tiefen- lage der Partie mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, der Wächter der Toten. Für die Rolle des Oedipus hat sich das Nationaltheater Hanns Hoffmann als Gast geholt; seine Tenorstimme hat den Glanz und die Intonationssicherheit, die bei dieser ungewöhnlich schwierigen Partie gefordert werden. Als Jocaste erweist Res Fischer zum anderen Male ihre großartige Musikalität, Foto: A. Falk zu der in gleicher Souveränität die Gestal- tung der Teiresias- und Kreon-Rollen durch Heinrich Bölzlin und Willi Wolff sowie Hans Rößlings Bote und Karl Bernhöfts Hirte treten. Die Partie des„Sprechers“ hat in bei- den Stücken Walter Vits-Mühlen übernom- men: beim Orpheus“ im stilisierten Kostüm, beim„Oedipus“(ganz nach Vorschrift) im Frack. Musikalische Leitung: Herbert Albert. Ganz verhalten, fast ständig im mezzoforte, stimmt er mit dem vorzüglich spielenden Nationaltheater-Orchester(das zunächst ohne den Baßklarinettisten auskommen mußte, der eines akuten Krankheitsanfalls wegen zu spät erschien) den„Orpheus“ an; gedämpfte Freude, verhaltene Liebesseligkeit. Doch er- weist sich dieses Vorgehen mit der Steige- rung zum tragischen Schluß hin als durch- aus richtig und konsequent durchdacht. Der Strawinsky-Partitur dagegen gibt Albert das volle Leuchten vielschichtiger Farbtöne, die maßvolle Dynamik und auch die rhythmische Exaktheit. Daß dabei das Orchester mitun- ter die Singstimmen zudeckt, dürfte noch zu regulieren sein.) Alberts Spürsinn für Klang- stufungen und für ein plastisch-gestisches Musizieren rückt das Werk in hellstes Licht; dabei ist Joachim Popelka, der die großen meisterlich bewältigten Chorpartien einstu- dierte, der unentbehrliche, gleichgerichtete Helfer. E „Nichts ist so rund wie der Zirkus“ Zirkus- Lithographien von Femond Leger im Freiburger Kunstverein Eine Avusstellung der „Eine Eiche, die man in zwanzig Sekun- den fällen kann, braucht ein Jahrhundert, um wieder zu wachsen; die Vögel sind immer herrlich gekleidet, der Fortschritt ist ein jedes Sinnes entblößtes Wort, und eine Kuh, die die Welt ernährt, wird immer drei Kilo- meter in der Stunde zurücklegen“— mit diesen Worten voll bäuerlich-lebensnaher Poesie schloß der normannische Bauernsohn Fernand Leger seinen 1950 vollendeten Zyklus farbiger Lithographien„Der Zirkus“. Ein handschriftlicher Text, in groger und weicher und fließender Schrift auf den Stein gezeichnet, ist darin mit farbigen IIlustra- tionen verbunden. Auch die Worte stammen von Leger selber, sie sind die wohl einzige Dichtung aus seiner Feder, und gerade aus ihnen gewinnt man einen der unmittelbar- sten und wesentlichsten Zugänge zu der geistigen Welt seiner letzten Jahre. Leger, 1881 geboren, ist im vergangenen Jahre ge- storben, aber als der Schöpfer eines neuen Realismus, der mit der Welt und ihrer Wirk- lichkeit und vor allem mit dem Leben des Volkes verbunden ist, gewinnt er gerade jetzt erst— kunsthistorisch gesehen— seine größte Bedeutung. Die rund 100 Blätter dieses Zyklus„Le eirque“(Der Zirkus) sind nun(bis zum 15. Juli) in den Räumen des Kunstvereins Freiburg im Breisgau ausgestellt. Sie knüp- fen an jene großen Zirkusbilder an, die er nach dem Kriege unter dem Titel„La grande parade“ in vielen Fassungen und stets neuen Variationen gemalt hat, und sie gehen auf Eindrücke seiner früheren Zeit zurück, als er vor dem ersten Weltkrieg mit seinen Freun- den, den Surrealisten Blaise Cendrars, Max Jacob und Guillaume Apollinaire, so gern und so oft den Zirkus Médrano besuchte, weil sie nur dort die ursprüngliche und un- reflektierte Fröhlichkeit des Volkes spüren zu können vermeinten. Wenn jetzt in diesem Zirkus-Zyklus der Satz mit der rhetorischen Frage fällt:„Da die Erde rund ist, wie kannst du eckig denken?“, so mag das eine Absage an die kubistischen Experimente seiner Jugend sein.„Nichts ist so rund wie der Zirkus“, so schreibt Leger jetzt, und unterstreichend setzt er noch ein program- matisches„Das Leben ist rund“ dahinter. Der einstige Architekturzeichner Leger, der auch späterhin mit dem Architekten Le Corbusier zusammenarbeitete und sich län- gere Zeit zu den mathematischen Konstruk- tivisten der holländischen„Stijl“- Bewegung um Mondrian hingezogen fühlte, hat freilich die geometrischen Formen in seiner Kunst niemals verleugnet. Im Gegensatz zu den Kubisten, die das Formgefüge analytisch lösten, hat man um seiner Röhren und Tu- ben willen ihn bisweilen ironisch als einen „Tubisten“ bezeichnet. Aber all der Röhren und Kolben, der Scheiben und des Gestänges der Maschinenwelt in unserer technischen Zeit war Leger längst müde geworden, und gerade in seinen spätesten Jahren herrschten zwei Themen vor: die„Landpartie“, gleich- sam das Symbol für die Heimkehr des mo- dernen Menschen zur Natur, zur Wirklich- keit und zur Poesie, und das Zirkusleben, das die Freude am reinen Spiel und dem ungebrochen-naiven Dasein bedeutet. Ueber der kreisrunden Manege, der Verkörperung der in sich geschlossenen, vollkommenen Harmonie, kreisen und schwingen in seinen hell leuchtenden Farben die Artisten von Trapez zu Trapez, wiegen sich die Tänze- rinnen, springen die Tiere durch Reifen, ko- bolzen die Clowns. Der Text füllt oft eine ganze Bildseite, bisweilen ist er aber auch in die Bildkomposition hineingenommen, und aus der Poesie dieser Worte und der Poesie dieser Bilder klingt der lebensbe- jahende, der humane Realismus von Leger in Tönen auf, die er vielleicht nie so rein fand wie hier. SE. Koltur-Chronik Der westfälische Erzähler und Lyriker Dr, Josef Winckler, Chronist des„Tollen Bomberg, vollendet am 6. Juli das 75. Lebensjahr. Das Werk des in Rheine geborenen Autors umfaßt Romane, Novellen, Lyrik, Schwänke und Le- genden und wurzelt in seiner Westfälischen Heimat. Von seinen Romanen wurden neben dem„Tollen Bomberg“ vor allem„Doctor Eisenbart“ und„Ein König in Westfalen“, von seinen Erzählungen„‚Pumpernickel“ und„Die goldene Kipe“ besonders bekannt. Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Nobelpreis- träger Professor Otto Hahn, erneuerte in Göt- tingen seine Anregung, das Nobelpreiskomitee in Stockholm möge geeignete Schritte unter- nehmen, um in Zukunft auch verdienten sowie tischen Wissenschaftlern die Annahme des Nobelpreises zu ermöglichen. Professor Hahn hatte bereits kürzlich anläßlich des Nobelpreis- trägertreffens in Lindau am Bodensee in einem Privatgespräch mit dem heute in der Sowijet- zone ärbeitenden Nobelpreisträger Professor Dr. Gustav Hertz dieses für eine Ausweitung der internationalen wissenschaftlichen Bezie- hungen bedeutsame Thema erörtert. Es konnte dabei jedoch keine Klarheit darüber gewonnen Werden, ob in der Sowjetunion ein Verbot für Wissenschaftler besteht, den Nobelpreis anzu- nehmen. Der„Augsburger Mozart-Festsommer 1956 bringt auch in den Monaten Juli und August eine Reihe von Vorträgen(darunter von Anette Kolb und Hermann Reutter), Theaterauffüh-⸗ rungen(von Goethe„Erwin und Elmire“ und „Die Laune des Verliebten“, von Gellert„Sil via“ sowie von Mozart„Der Schauspieldirek- tor«,„Bastien und Bastienne“), Kammerkon- zerte im Festsaal des Schaezler-Palais', Sere- naden im Fronhof vor der ehemaligen bischöf- lichen Residenz und eine Ausstellung„Augs- burger Rokoko— Kunst und Kultur in Mo- zarts Vaterstadt“. Außerdem findet zur Wie- dereröffnung des Augsburger Stadttheaters vom 20. bis 28. Oktober eine„Festliche Mozart Woche“ statt.— Die Festspiele am„Roten Tor“ in Augsburg bringen in diesem Sommer Verdis „Macbeth“,„Rigoletto“ und„Othello“, Shake speares„Hamlet“ und die Operetten„Der Obersteiger“ von Zeller und„Boccaccio“ von Suppé. Das Germanische Nationalmuseum, das seit rund 100 Jahren in Nürnberg besteht, soll noch in diesem Jahr mit einem Kostenaufwand von rund einer Million D-Mark umgebaut und er- weitert werden. In dem neuen Gebäude, des- sen Entwurf von dem Münchener Architekten Sepp Ruf stammt, sollen die Verwaltung, die große Kupferstichsammlung mit rund 153 000 Blättern sowie die Sammlung zur Vor- und Frühgeschichte untergebracht werden. Ein Stockwerk des Neubaues bleibt Ausstellungs- zwecken vorbehalten. Eine Ausstellung„Zeitgenössische Kunst des deutschen Ostens“, die 300 Arbeiten der bildenden Kunst zeigt, wurde vom Vorsitzenden des Adalbert-Stifter-Verbandes, Franz Grat EKinsky, in der Bamberger neuen Residenz er. öffnet. Zum erstenmal war mit der Schau auch die Ausstellung„kirchliche Kunst der Ostdeut, schen 1945 bis 1955“ verbunden. Die Ausstel- lungen entstanden auf Anregung der Ackermann: Gemeinde und wurden vom Adalbert-Stifter- Verband, der Künstlergilde, dem Kulturwerk Schlesien, der Eichendorff-Gilde und dem Ost: KEirchenausschuß zusammengestellt. Zu den ausstellenden Künstlern gehören Käthe Koll. Witz, Max Pechstein. Alfred Kubin, Mac Zim- mermann, George Grosz und Otto Müller. Eine Uebersicht über das Schaffen der Ber- liner Bildhauerin Renee Sintenis zeigt in die- sem Monat die Düsseldorfer Galerie Voemel, Ausgestellt werden etwa 100 Plastiken, vor- wiegend kleine Tierplastiken, aber auch Por träts und Selbstporträts. Etwa die Hälfte des Ausstellungsstücke ist verkäuflich. Der Bezirksverband Pfalz hat anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Pfalzgalerie Kaiserslautern im Jahre 1953 erstmals den Pfalzpreis für bildende Kunst ausgeschrieben, Der Pfalzpreis ist ein Förderungspreis für Pla- stik, Malerei und Graphik. Er wird verteilt an bis zu 50 Jahre alte Künstler, die in der Pfaht oder im Saargebiet geboren sind oder innerhalb deren Grenzen festen Wohnsitz haben. Aus: ländische Staatsangehörige können sich an diesem Ausschreiben nicht beteiligen. Nachdem im vergangenen Jahr der Pfalzpreis für Malerei und Graphik ausgeschrieben war, erfolgt die Ausschreibung im Jahre 1956 wiederum füt Plastik. Der Einlieferungstermin für die Ar- beiten ist 1. Oktober 1956. Alle näheren Einzel heiten können von den Künstlern bei der Pfälzischen Landesgewerbeanstalt Kaiserslau- tern angefordert werden. Das Mannheimer Stamitz-Orchester veran- staltet auf Einladung der Gesellschaft det Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz am Samstag, 7. Juli, 20 Uhr, ein fest. liches Konzert in der wiederhergestellten Schloßkirche. Das Programm des Abends, der am 14. und 15. Juli wiederholt wird, umfaß Werke von Bach und Stamitz sowie Mozarts „Vesperae solennes de confessore“. Es Wirken mit: Emmy Kallenheim-Bastian(Orgel), Käte Back-Mansar und Willy Lessig(Violine) Anny Hammer(Sopran), Carmen Wintermeye (Alt), Erich Lemke(Tenor) und Erich Kallen. heim(Baß), die Heinrich-Schütz-Kantorei dei Konkordienkirche, der Kirchenchor St. Niko. laus. Die Gesamtleitung hat Eugen Hesse vol Mannheimer Nationaltheater. on Käthe Lambert Das Herz a, a. 29. Fortsetzung Siebenlohr schweigt. Er kommt sich vor. wie mit erhobener Hand hinter eine Tür gestellt, und er hat Angst, die Hand zu gebrauchen und die Tür zu öffnen. Sie spre- chen nicht weiter über Elisabeth... die Frau- dein Schmidt heißt. 14 Als Hlisabetin eines Tages vor Doktor Sichos Haus hält, um ihn abzuholen, kommt Johanna Karmann aus der Tür. Es hat einen Augenblick den Anschein, als wolle sie ganz Schnell und womöglich unerkannt an Elisa- beth vorüber, aber dann verlegen, mit dunk- len Schatten unter den Augen und einem Kleinen, verzerrten Lächeln im Gesicht. „Was machst du denn hier?“ fragt Elisa- beth erstaunt.„Warst du beim Arzt?“ „Ja“, sagt Johanna mit kleiner, trockener imme. Sie sieht schmal und zerbrechlich aus und guckt geflissentlich an Elisabeth vorbei. „Bist du krank, Hanneslein, du machst dich jetzt so furchtbar rar bei mir?“ „Ja, ich hab' auch jetzt gar keine Zeit, entschuldige schon, Elisabeth— auf Wieder- sehn!“ Sie gibt Elisabeth nicht einmal Zeit zur Antwort. Ihr helles Kleid weht schon um die nachste Ecke, als jene ihr noch sprachlos nachsieht. Kopfschüttelnd klettert sie aus mrem Wagen. Bei Doktor Sicho räumt die Assistentin die Instrumente fort, er selbst hängt den Alle Rechte durch Ullstein-Feullleton-Dienst weißen Kittel an den Nagel und packt noch ein paar Gazebinden und Ampullen in seine gelbe Tasche. „Meine Freundin war bei Ihnen, Johanna Karmann, ist sie krank?“ Doktor Sicho antwortet mit einem eigen- tümlich kurzen, sonderbaren Blick. „Sie war überhaupt so komisch“, meint Elisabeth. „So, War sie das? Und sie ist Ihre Freun- din? Na, fragen Sie sie nur selbst!“ Und mit einem kleinen, heftigen Ruck klappt er die Tasche zu und läßt die Schlösser einschnappen. Elisabeth spürt, daß er nicht weiter über Johanna sprechen will, und sie fühlt sich irgendwie beunruhigt. Nach den Visiten, als der rote Wagen wieder vor seiner Tür hält, bittet er:„Dieses Mal kommen Sie aber auf eine halbe Stunde zu mir hinauf!“ Elisabeth überlegt, daß sie eigentlich heute abend Sven abholen wollte. Er ist nervös in diesen Tagen, ein bißchen Sommernacht unter stillen Waldbäumen müßte ihm jetzt guttun. Aber sie kanm auch hier nicht immer Absagen, das sähe einer lächerlichen Aus- Flucht ähnlich. Außerdem wäre es immerhin möglich, daß sie doch noch etwas über Jo- hanna erfährt. Eine halbe Stunde später sitzt sie also wieder auf dem großen Sessel vor chine- sischen Teegeschirr und ägyptischen Ziga- retten, und Poktor Sicho bereitet mit den Bewegungen eines amtierenden Priesters den Tee auf dem elektrischen Nickelkocher. — XM PPP Die braunen Vorhänge sind zugezogen, auf beiden Tischen brennen hinter gedämpf- ten Seidenglanz niedrige Lampen, man könmte es direkt gemütlich finden, überlegt Elisabeth. Aber die Gemütlichkeit hat für sie ein Ende, als Doktor Sicho nach der zweiten Tasse Tee sich tiefer in seinen Stuhl hinein- legt, die gelblich blassen Hände übereinan- der faltet, und mit schleppendem, ein wenig heiserem Tonfall anfängt:„Ich möchte eine Frage an sie richten, Fräulein Ovander. Zu- vor bitte ich, laufen Sie mir nicht gleich da- von, wenn sie gestellt ist, antworten Sie duch nicht gleich, überlegen Sie sich Ihre Antwort, sie wird für mich und Sie von großer Bedeutung sein.“ Elisabeth sitzt aufrichtig da und wartet. In den Knien hat sie ein eigentümlich zie- hemdes Gefühl. „Befürchten Sie keinen Heiratsantrag“, sagt er, und Elisabeth atmet jetzt erleich- tert auf.„Ich bin ein zu alter Mann gewor- den, um mich vor einem jungen Mädchen lächerlich zu machen. Ich bin auch häßlich und habe meine Eigenheiten und gar nichts, was eine Frau beglücken könnte.— Aber— ich habe etwas anderes. Geld. Ich kann damit nichts anfangen. Wenn ich ein Kind gehabt hätte, dann hätte dieses Geld Zweck gehabt, mein höchster Lebenstraum war im- mer, eins zu haben. Jetzt, da schon lange keine Aussicht mehr darauf besteht, will ich dem Schicksal abtrotzen, was es mir unter- schlug. Seien Sie mein Kind, nehmen Sie das Geld, studieren Sie damit, werden Sie Aerztin. Ich habe Sie beobachtet. Sie haben Geschick und Geistesgegenwart. Außerdem sind Sie ein sachliches und brauchbares Ge- schöpf. Auf die Dauer ist das doch nichts, was Sie da machen. Sie müssen etwas haben, das Ihr Leben ausfüllt— einen loh- nenden Beruf!“ „Ich habe etwas, das mein Leben aus- füllt“, sagte Elisabeth sehr leise,„ich danke Ihnen aber, Herr Doktor Sicho!“ Danach erst wagt sie einen Blick zu ihm hinüber. Er sitzt unbeweglich da, die Lippen sind ein dünner, dunkler Strich im blassen Gesicht, zwischen dem krausen Bart. Elisa- beth wäre es lieb, er würde jetzt etwas sagen. Dieses Schweigen ist beklemmend, es beschämt.„Ich weiß es sehr zu schätzen“, beginnt sie und denkt: ach Gott, ich rede doch Papier. Drüben hebt Doktor Sicho nur abwehrend die Hand.„Bitte, lassen wir es doch“, sagt er,„es ist ja nun belanglos.. Und nach einer unerträglichen langen Stille.„Sie wollen also heiraten?“ Elisabeth wird rot vor dieser offenen Frage, die schon eigentlich keiner Antwort mehr bedarf. „Ja“, sagt sie beklommen, ,und ich glaube, das ist so besser für mich als jeder andere Beruf!“ „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wer kann das vorher wissen? Uebrigens, Ihr Haus steht zum Verkauf?“ Elisabeth spürt Kälte durch ihren Körper kriechen.„Mein Haus?“ flüstert sie, und in ihrer Kehle ist kein Ton. „Ja, ich erfuhr es, streng vertraulich; ich komme öfters beruflich mit Ihrem Amtsvor- mund zusammen. Die ganze Angelegenheit wird wohl so unter der Hand betrieben, nicht?“ „Ich weiß kein Sterbenswort davon! Ich kann es auch kaum glauben, soviel Recht hat doch der Amtsvormund auch nicht und niemand, niemand!“ Sie merkt gar nicht, daß sie die Hande zu Fäusten geballt hat, daß sie ganz still und eee, PP F 3— aufgerichtet dasitzt, und daß in ihren Augen jetzt ein kleines, böses Flimmern ist.„Hen Doktor Sicho“, sagt sie, und der Aten kommt ihr schwer, aber was sie jetzt spre chen will, muß gleich sein, sonst bleibt“ ungesagt.„Sie hatten mir Ihr Geld für da Studium angeboten, ich war sehr undanb bar vorhin, vielleicht bin ich jetzt unvel schämt, aber bitte: geben Sie mir das Geli Ich werde es Ihnen zurückzahlen, bestimm Ich will mich ganz in Ihre Schuld begeben aber jetzt brauche ich das Geld, ich bitte 8 darum!“ Und leiser:„Ich hab' ja niemant den ich bitten kann.“ Doktor Sicho nimmt die Hände von de Knien, er dreht den Kopf ein wenig, dam sein Gesicht im Schatten ist.„Nein“, an Wortet er ruhig,„dafür gebe ich mein Gel nicht!“ Und da von ihr keine Antwort komm „Ich will es in einen lebendigen Zweck ven wandeln, lernen Sie, studieren Sie dam schenken Sie Sterbenden das Leben wiede machen Sie Kranke gesund, bringen Sie KI der auf die Welt. Und dann gehen Sie und kaufen Sie sich selbst mal ein Haus, e neues Haus, das Sie sich allein geschaffe haben, ein Stückchen Heimat— wenn Sies was brauchen.“ Elisabeth schüttelt den Kopf. Wem solls sagen, daß dieses Haus ein Stückchen He mat für sie ist, das einzige vielleicht, d sie überhaupt besitzt? Was ihr so wichtig! scheint anderen vielleicht belanglos. Man! oft sehr verlassen auf der Welt. Aber dal überrascht sie ein Gedanke. Er kommt. eine plötzliche Woge voll Sommerluft un Sonne, mit einem Wort ist er zu nenne und aus diesem Wort blüht ein Lächeln auf, ein Kleines, inniges Lächeln aus d. Tiele des Gedankens, der da Egwind heb“ (Fortsetzung feli 2 des Mit abg 8 Wen tik geh der Sta gen Oes gut lich Gu Ent Sich von mit „Oe der Ver run Fre alle jede sam eine digi Setz des tet) sche Ver Her Aus gen, Zute meh Kon vor eine rise: 2 run; zun!