Nr. 183 — art-Blo- Htegroll ten ver. and der m Ver- mstanze rte Auf. en von un hier Warum ente nie abe ihn Sschwei⸗ naließlich zinnlich⸗ chts als zen. Mo- S, diese „die in de Bio- ad nicht wurden. es doch ssen, in sinn mit vigkeits- zes Lud- ebenden ie jener itrierten Hopmann mus mit 2 beiden 1 in zekallene tschland teht, da sso und bleiben, vichtiges und mit Ut, Cha- licht zu- e Frau-, die aus- ts um- an den Oelbild n Paula ken von Dix, das eininger, e Werke Kürbis. aon jen- Ascona“ eutschen gen, von Delbilder 1929 zu illeben“, 1 Basel, jüngsten Uggebert Aatlichen Alter von 1g. Hein chen Se- hat sich men ge- ach dem tung des 1 bei. der Stu- ht statt- nen Stu- rlangen), che, die oder im scheitert terwoche ietes 2 ben von saarlän· gen für der Re- zurück glich ge- mal nach Hließung dgenwär⸗ n Erlan- me Ver- ersitäten e Ueber- en. 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Von unserer Bonner Redaktion Der Bundestag verabschiedete am Donnerstagabend nach neunstündi- ger Aussprache das Steuersenkungsprogramm der Bonner Regierungskoalition. Ein Antrag der SPD, das Notopfer Berlin zu streichen, wurde abgelehnt. Dieser Antrag dürfte im Bundesrat erneut auftauchen und in dem zu erwartenden Vermittlungs- verfahren zwischen Bundestag und Bundesrat eine Rolle spielen. Bundesfinanzminister Schäffer sprach sich im Plenum dafür aus, daß die Verbesserungen, die dem Steuer- zahler eine Gesamtentlastung von rund 2, 7 Milliarden DM bringen werden, ab 1. Oktober in Kraft treten sollen. Vertreter des Bundestages und des Bundesrates hatten sich bereits für diesen Termin eingesetzt. Kernstück der Reformpläne ist eine allgemeine Tarifsenkung bei der Einkommen- und Lohnsteuer, die für die unteren Einkommens- gruppen zehn Prozent beträgt und so weitergeführt wird, daß noch der Höchst- besteuerungssatz von 55 auf 52 Prozent herabgesetzt werden kann. Sie soll zunächst bis Ende 1958 gelten. Weitere Hauptpunkte des von einer star- ken Mehrheit beschlossenen Steuersenkungs- programms sind: 5 1. Mittelständische Betriebe werden bei der Gewerbesteuer insofern entlastet, als der Freibetrag von 1200 auf 2400 Mark der Gewerbeerträge heraufgesetzt wird und die prozentuale Steigerung der Meßgbeträge sich verlangsamt. 2. Das Notopfer Berlin wird für Steuerzahler abgeschafft, die bisher nicht mehr als 30 Mark im Jahr zu zahlen hatten. 3. Die Abs chreibungsvergün- stigungen für die Vertriebenenwirt- schaft werden um zwei Jahre bis Ende 1958 verlängert. 4. Die Werbungskosten pau- Kompromiß vorschläge der Koalition Für die heutige dritte Lesung des Wehrpflicht-Gesetzes Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Experten der Bonner Regie- rungskoalition(CDU/CSU, FVP und DP) arbeiteten in langwierigen Beratungen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag Kompromiß-Anträge für die dritte Lesung des Wehrpflichtgesetzes am heutigen Frei- tag aus, die dann von den Koalitionsfrak- tionen gebilligt wurden. Sie sehen vor: 1. Letzte Söhne(das sind Wehrpflichtige, dessen sämtliche Geschwister gefallen oder gestorben sind) sollen im Verteidigungsfalle auf Antrag nur bei rückwärtigen Diensten Verwendung kinden. 2. Auf Antrag können Sowietzonen-Flüchtlinge vom Dienst in der Bundeswehr zurückgestellt werden, wenn für Verwandte ersten Grades(in der Zone) besondere Notstände zu erwarten sind. Verschiedene Sprecher der Koalitionspar- teien ließen die Opposition schon am Mitt- Wochabend— kurz bevor diese den Bundes- tag verließ— wissen, daß man einigen An- trägen, die von der SPD eingebracht und bei der zweiten Lesung abgelehnt wurden, für die dritte Lesung eine Annäherung erzielen könne. Der Wunsch zu Kompromiß formeln entsprang zum Teil den Argumen- ten, die in der Debatte vorgetragen wurden, zu einem anderen Teil dem Wunsch, durch ein Entgegenkommen der Opposition ihre Stellung bei der Verabschiedung des Wehr- pflichtgesetzes zu erleichtern. Bei der Koali- tion möchte man erreichen, daß bei der dritten Lesung des Gesetzes ähnliche Szenen, Wie sie sich am Mittwochabend abspielten, vermieden werden. Die am meisten umstrittenen Fragen in der zweiten Lesung waren— wie berich- tet— die Behandlung der letzten Söhne im Rahmen der Wehrpflicht und die Einziehung von Sowjietzonen-Flüchtlingen für den Wehrdienst. Die Opposition hatte die Zu- rückstellung beider Gruppen beantragt, die Regierungsparteien hatten dies abgelehnt, aber Kompromiß-Vorschläge in Aussicht gestellt. SPD will die dritte Lesung verhindern AP) Die SPD-Fraktion hat am Donners tag beschlossen, gegen den Antrag der Koalition zu stimmen, die dritte Lesung des Wehrpflichtgesetzes auf die Tagesordnung der Freitagssitzung des Bundestages 2 setzen. Trotz der„trüben Erfahrungen“ in der zweiten Lesung wolle die SpD weiterhin alles versuchen, um die Koalitionsfraktion von der Durchführung dieser dritten Bera- tung abzubringen, heißt es in einer Erklä- rung der SPD-Pressestelle. Sollte der Antrag der Koalitionsparteien angenommen werden, dann wolle die SPD 24 Abänderungsanträge stellen, um„wenigstens die schlimmsten Auswirkungen der allgemeinen Wehrpflicht zu beseitigen.“ Entspannungs-Zeichen in Berlin Suhr im sowjetischen Hauptquartier/ Funkhaus zurückgegeben Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin. Der stellvertretende sowjetische Stadtkommandant hat am Donnerstagnach- mittag dem Protokollchef des Westberliner Senats die Schlüssel zum Rundfunkgebäude in der Masurenallee gegenüber dem Funk- turm(Westberlin) überreicht. Das Ueber- gabe-Protokoll war am Mittag vom Regie- renden Bürgermeister Dr. Suhr und dem sowjetischen Stadtkommandanten, General- major Tschamow, im sowjetischen Haupt- Quartier in Karlshorst unterzeichnet worden. Darin heißt es in deutscher und russischer Sprache, das sowietische Militärkommando übergebe unentgeitlich dem Senat das Ge- bäude in der Masurenallee Nr. 814; die so- Wietische Kontrolle durch Militärwachen werde nach Unterzeichnung des Protokolls aufgehoben. 5 Dr. Suhr teilte die Freigabe des Rundfunk- Sebäudes vor dem Westberliner Abgeord- netenhaus mit. Er sagte, der Senat sehe in der sowjetischen Initiative eine Unterstrei- chung des Viermächtestatuts und die Mög- Uehkeit, von Fall zu Fall weitere Berlin- Probleme mit den Sowjets zu erörtern. In dieser Frage handele der Senat in Ueberein- stimmung mit der Bundesregierung. Gleich- zeitig verlas er ein Schreiben des britischen Stadtkommandanten, in dem die britische sierung ihr Einverständnis zu den Ver- handlungen des Westberliner Senats gibt und die Uebergabe genehmigt. Ueber die Verwen- dung des Rundfunkhauses soll später ent- schieden werden. Der Unterzeichnung des Protokolls waren in den letzten Tagen Besprechungen zwischen dem Protokollchef des Senats, Dr. Klein, und ertretern der sowjetischen Behörden vor- derbe sangen. Am Donnerstagmittag fuhr 2 75 der Regierende Bürgermeister. Dr. Otto uhr, begleitet von Pr. Klein und dem Leiter 8 Senatspresseamtes, Dr. Hirschfeld, zum ersten Male seit der Spaltung Berlins vor acht Jahren nach Ostberlin. Am Branden- 8 Tor wurde der Wagen von einem mo- 3 Volkspolizisten und einem russi- 5 en Jeep abgeholt. Die sowjetischen Sol- 1 5 Salutierten. An den Kreuzungen stopp- 0 Volkspolizisten und soWjetische Soldaten 855 Verkehr. In Karlshorst wurden die Ver- 05 des Senats von dem sowjetischen Ge- 5 Tschamop, und Oberst Kotsiuba emp- 3 Schließlich bat der sowjetische Ge- ral, das auf dem Tisch ausliegende vorbe- deltete Protokoll zu unterzeichnen. In einem Nebenraum hatten die Sowjets eine kleine Erfrischung arrangiert. Der Be- such Suhrs im sowjetischen Hauptquartier dauerte eine Stunde. Wie Dr. Hirschfeld er- klärte, verlief die Zusammenkunft in einer betont freundschaftlichen Atmosphäre. Ge- neralmajor Tschamow habe erklärt, nun sei der Wég nach Karlshorst ja bekannt. Er stünde dem Regierenden Bürgermeister je- derzeit zu weiteren Besprechungen zur Ver- fügung. Man habe den Eindruck gewonnen, daß die Sowjets offensichtlich den Willen haben, mit Westberlin bessere Beziehungen herzustellen. schale für Arbeitnehmer wird von 312 auf 562 Mark im Jahr heraufgesetzt. 5. Der Frei bers kür dhe frauen, deren Einkommen nicht getrennt von dem des Mannes zur Steuer veranlagt Wird, ist um 250 auf 1150 Mark jährlich zu erhöhen. 6. Der Freibetrag für das zweite Kind wird verdoppelt und beträgt jetzt 1440 Mark in Jahr. 7. Kapitalansammlungs- Sparverträge sollen schon dann steuerbegünstigt sein, wenn sie kür die Dauer von drei Jahren abgeschlossen wer- den. Bisher lag die Frist bei zehn und sie- ben Jahren. 8. Die Höchstgrenzen der steuer- freien Sonderausgaben für Spar- und Versicherungsverträge werden für zwei Jahre von 800 auf 1000 Mark jährlich er- höht. 9. Die Pauschale für die auswärtige Unterbringung eines in Berufsausbildung befindlichen Kindes erhöht sich von 480 auf 720 Mark im Jahr.. 10. Aufwendungen für eine Hausgehilfin können schon dann steuerlich berücksichtigt werden, wenn zum Haushalt mindestens zwei Kinder unter 18 Jahren gehören und beide Eheleute er- Werbstätig sind. 11. Gesetzliche oder tarifliche Zu- schläge zur Sonntags-, Feier- tags und Nachtarbeit von Arbeit- nehmern sind steuerfrei, wenn die Jahres- einkünfte des Steuerzahlers 9000 Mark nicht übersteigen. Bisher lag die Grenze bei 7200 Mark Jahreseinkommen. Die Tarifsenkung bei der Einkommen- und Lohnsteuer, der höhere Steuerfreibetrag kür das zweite Kind, die Umsatzsteuer- senkung für den Mittelstand und die Ver- günstigungen beim Notopfer Berlin sollen am 1. Oktober dieses Jahres, alle übrigen Steuerentlastungen am I. Januar näch- sten Jahres in Kraft treten. Bei seiner Beschlußfassung war sich der Bundestag klar, daß die letzte und eigent- liche Entscheidung über das Steuerprogramm erst im Vermittlungsausschuß fallen wird. Zwischen den Vertretern des Bundestages (Fortsetzung Seite 2) Wehner und Dehler: u n d Bild: A Adenauer und Brentano beim Papst Der Papst mahnt zur Geduld Deutsche Regierungsdelegation zum Abschluß des Rom- Besuches im Vatikan Vatikanstadt.(dpa) Papst Pius XII. drückte am Donnerstag in einer Ansprache vor der deutschen Regierungsdelegation unter Füh- rung Dr. Adenauers seine Hoffnung und sei- nen Wunsch aus, daß die deutschen Ostfragen Schritt für Schritt mit dem Ziel einer Gesamt- lösung behandelt werden, die alle Beteiligten Als tragbar empfinden. Ungeduld sei keine gesunde Atmosphäre zur Meisterung inter- nationaler politischer Fragen. Gerade Deutschlands Geschichte nach dem ersten Weltkrieg zeige, welches nationale Unglück von denjenigen, die nicht warten können, an- gerichtet wird. Der Papst, der Bundeskanzler Adenauer in einer 35 Minuten währenden Privataudienz empfing und anschließend noch eine Viertel- stunde mit ihm und Außenminister von Bren- tano zusammen war, hob in seiner Ansprache Als besondere Eigenschaften des Bundeskanz- lers Zähigkeit, Weitblick und Geduld hervor und empfahl dem deutschen Volk die Anwen- Einladung annehmen Erste Stellungnahmen zum Telegramm aus Moskau Bonn.(AP) Die sowjetische Einladung an den Bundestag, eine Delegation zu einem Be- such nach der Sowjetunion zu entsenden, sei in der SPD-Fraktion mit außerordentlichem Interesse aufgenommen worden, sagte ein Sprecher der Fraktion. Die Fraktion werde die Einladung sorgfältig prüfen. Eine Ent- scheidung sei aber auch nach ihrer Ansicht erst nach den Parlamentsferien zu erwarten. Der SPD- Bundestagsabgeordnete Herbert Wehner erklärte in einer ersten Stellung- nahme, er sei der Ansicht, die Einladung solle vom Bundestag akzeptiert werden.„Es wäre eine Möglichkeit, in einen offenen Meinungs- austausch einzutreten.“ Auch der Bundesvorsitzende der FDP, Dr. Dehler, erklärte, es scheine ihm geboten, daß der Bundestag die Einladung annehme.„Ziel der Gespräche kann es nur sein, die Beziehun- gen zwischen der Sowjetunion und einem Wwiedervereinigten Deutschland zu normali- sieren.“ Der stellvertretende Bundesvorsit- zende der FDP, Dr. Mende, meinte, die FDP habe seit Jahren das Gespräch mit Moskau gefordert, weil sie an die klärende Wirkung solcher Gespräche glaube.„Es ist daher für die FDP selbstverständlich, die angebotene Gelegenheit zu einem solchen Gesprach durch die Reise einer Parlamentarier-Delegation nach Moskau anzunehmen, denn nur so kön- nen wir eine praktische Wiedervereinigungs- politik betreiben.“ In Fraktionskreisen der CDU/CSU wurde die Einladung mit Zurückhaltung beurteilt. Man betonte, alle Fraktionen seien sich einig gewesen, daß die Einladung erst nach den Parlamentsferien besprochen werden solle.— Bundestagspräsident Gerstenmaier hatte dem Präsidenten des Obersten Sowjet— wie schon gemeldet— für die am Mittwoch telegrafisch eingegangene Einladung noch am selben Tage in einem Telegramm gedankt und ihm mitgeteilt, er könne die Einladung mit Rück- sicht auf die am Wochenende beginnende Sommerpause des Parlaments erst nach dem Wiederzusammentritt des Bundestages An- fang September beantworten. Zwischen Gesfern und Morgen Auf ihrem Münchener Parteitag werde die SPD keiner Frage ausweichen, diè sich durch die Lage des deutschen Volkes für die praktische Politik stelle. Bundestagsabge- ordneter Erler, der dies im Pressedienst der SPD schrieb, nennt zwei Hauptthemen für den Parteitag: Die Stellung zur Aufrüstung der Bundesrepublik und die grundsätzliche Frage, wie in Deutschland die zweite indu- strielle Revolution gemeistert werden soll, die durch Atomkraft und Automation aus- gelöst ist. Georg von Broich-Oppert, Botschafter der Bundesrepublik in Oslo, ist von der Bundes- regierung zum ständigen Beobachter bei den Vereinten Nationen in New Vork ernannt worden. Broich-Oppert ist damit Nachfol- ger von Felix von Eckardt, der auf den Posten des Bundespressechefs in Bonn zu- rückkehrte. Zu einem Besuch in Bonn wird Austra- liens Ministerpräsident Menzies am 16. Juli erwartet. Ein Feldwebel der Bundeswehr, der seit dem 16. Juni aus einer Münchener Pionier- schule verschwunden war, ist wie die Sowjetzonen- Agentur ADN meldet— in die Sowjetzone übergetreten. Der Feldwebel hat nach einer ausgedehnten Bierreise Ausgangssperre erhalten. Es wird vermutet, daß er àus Furcht vor Bestrafung geflohen ist. Ein Landesverrats- Verfahren, das die Staatsanwaltschaft gegen den im November 1955 aus der Sowjetunion heimgekehrten ehemaligen General Walter von Seydlitz eingeleitet hatte, ist vom Landgericht Ver- den/ Aller eingestellt worden. Gleichzeitig wurde die von der NS- Regierung gegen Seydlitz verhängte Todesstrafe aufgehoben. Seydlitz war Stellvertreter des Stalingrad- Generals Paulus und später Mitbegründer des„Nationalkomitees Freies Deutschland“. Die Euratom-Debatte der französischen Nationalversammlung hat am Donnerstag nachmittag begonnen. In der Frage des Bei- trätts Frankreichs zur Europäischen Atom- energie-Gemeinschaft(Euratom) simd die Ansichten der verschiedenen Parteien und Selbst der einzelnen Flügel mancher Par- teien fast so gespalten wie zur Zeit des EVG- Projektes. In Algerien kam es am Donnerstag aus Anlaß des 126. Jahrestages der Besetzung Al- geriens durch Frankreich zu Streiks und De- monstrationen gegen die französischen Be- hörden. Auch in Frankreich zeigten sich Aus- Wirkungen des Streiks. Besonders in dem In- dustriegebiet um Lille waren 80 Prozent der dort beschäftigten nordafrikanischen Arbeiter nicht auf ihren Arbeitsplätzen erschienen. Das Angebot der USA, der polnischen Be- völkerung unentgeltlich Lebensmittel zu lie- fern, hat die polnische Regierung abgelehnt. Das Angebot war nach den Unruhen in Posen unterbreitet worden.— Gegen die Niederwerfung des Streiks und die Verfol- gung polnischer Arbeiter in Posen demon- strierten am Mittwochabend in Frankfurt/ Main etwa 100 polnische Emigranten.— Das Berliner Abgeordnetenhaus gedachte am Donnerstag der Opfer des Posener Auf- stands. Präsident Brandt sagte:„Wir wissen aus eigenem Erleben, was es bedeutet, wenn einer aufbegehrenden Bevölkerung Panzer statt Brot geboten werden und Stand- gerichte statt Freiheit“. Der sowetische Außenminister Schepilow erklärte am Donnerstag in Moskau, er sei davon überzeugt, daß alle Mißverständnisse zwischen den USA und der Sowjetunion be- seitigt werden könnten, wenn es gelänge, den„Propagandisten des Kalten Krieges in den Vereinigten Staaten den Mund zu stopfen“. Auf seiner ersten Pressekonferenz mit westlichen Korrespondenten betonte Schepilow, ein größerer Kontakt zwischen den beiden Ländern sei der wichtigste und dringendste Schritt zu einem besseren Ver- stehen. UNO- Generalsekretär Hammarskzöld er- klärte auf einer Pressekonferenz in Moskau, in der Abrüstungsfrage seien keine schnel- len Fortschritte zu erwarten, da es sich um eine viel zu komplizierte Angelegenheit han- dele. Einseitiges Vorgehen einzelner Staaten in der Abrüstungsfrage sei zwar zu be- grüßen, ein Erfolg könne jedoch nur auf internationaler Grundlage unter Beteiligung der Vereinten Nationen erreicht werden. Ceylon will eine Republik innerhalb des britischen Commonwealth werden. Der Pre- mier minister Ceylons, Bandaranaike, erklärte in London, er habe die Commonwealth-Kon- ferenz davon unterrichtet, daß sein Land entsprechende Schritte einleiten wolle. Eine Besprechung der Ministerpräsidenten In- dens und Pakistans in London über die Kaschmir-Frage ist ergebnislos geblieben. dung dieser Eigenschaften bei der Lösung der noch offenen brennenden Fragen. Die über- legene Führung durch Adenauer, die dem neuen Deutschland die Gleichberechtigung und das Vertrauen des Auslandes eingebracht habe, sei ein ganz persönliches Verdienst des Kanzlers. Zu dem Verhältnis zwischen Kirche und Staat in Deutschland sagte der Papst, daß die Kirche für ihre Gläubigen die friedliche Be- tätigung ihrer religiösen Ueberzeugung in Familie, Erziehung, Schule und anderen Be- zirken des Gemeinschafts- und Berufslebens gesichert zu sehen wünsche. Unter Bezug nahme auf das Konkordat äußerte er den Wunsch, daß jenes glückliche Verhältnis zwi- schen Kirche und Staat ungemindert weiter- bestehen möge. In der Privataudienz unterstrich der Papst, nachdem Adenauer die inner- und augenpoli- tische Entwicklung der Bundesrepublik dar- gelegt hatte, die Dringlichkeit der Wieder- herstellung der deutschen Einheit, die der Va- tikan seit 1945 immer gefordert habe. In dem Gespräch wurden ferner Fragen des Reichs- Kkonkordats behandelt. Am Donnerstagabend flog der Bundes- Kanzler im Sonderflugzeug von Rom nach Bonn zurück, um bei der dritten Lesung des Wehrpflichtgesetzes im Bundestag anwesend zu Sein. Vermittlungs vorschlag zur Wahl der Verfassungsrichter Bonn.(dpa) Der von der Bundesregierung vorgeschlagene Beirat bei der Wahl der Bundesverfassungsrichter soll wegfallen. Auf diesen Vorschlag einigte sich am Don- nerstag der Vermittlungsausschuß von Bun- destag und Bundesrat. Der Bundestag hatte dem Vorschlag der Bundesregierung zuge- stimmt, der Bundesrat aber hatte den Bei- rat aus verfassungsrechtlichen Gründen ab- gelehnt. Nach dem Vermittlungsvorschlag soll für die Wahl der Bundesverfassungsrichter grundsätzlich eine qualifizierte Mehrheit im Wahlausschuß des Bundestages und beim Bundesrat erforderlich sein. Die Regierungs- vorlage hatte nur eine einfache Mehrheit vorgesehen. Nach dem Vorschlag des Ver- mittlungsausschusses soll die qualifizierte Mehrheit im Wahlmännerausschuß des Bun- destags aber nicht mehr, wie bisher, neun von zwölf, sondern acht von zwölf Stimmen betragen. Kann sich der Richterwahlaus- schuß über keinen Kandidaten einigen, soll das Plenum des Bundesverfassungsgerichts ein Vorschlagsrecht haben. Niedrigster Stand der Arbeitslosigkeit seit Kriegsende Nürnberg(AP) Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik hat sich im Juni um 59 965 auf insgesamt 478 846 verringert und damit den niedrigsten Stand seit Kriegsende erreicht, teilte am Donnerstag die Bundes- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- josenversicherung in Nürnberg mit. Am 30. Jumi waren demnach 215 021 Männer und 263 825 Frauen arbeitslos. Näheres siehe Würtschaftsteil) Ergebnis der Ferienaktion Berlin.(dpa) Das Ergebnis der Aktion für Berliner Kinder hat nach Mitteilung von Jugendsenator Ella Kay(Berlin) die Erwar- tungen übertroffen: 22516 Westberliner Schulkinder werden ihre Sommerferien in Heimen und bei Familien in der Bundes- republik und im Ausland verbringen können. Um aber den 10 000 Kindern, die noch erho- lungsbedürftig sind, auch eine Erholung zu ermöglichen, bitten die zuständigen Stellen noch um zusätzliche Ferienplätze oder Geld- spenden. Der Präsident des Berliner Abge- ordnetenhauses, Willy Brandt, dankte der Bevölkerung des Bundesgebiets für die Hilfsbereitschaft. MORGEN Freitag 6. Juli 1956/ Nr. 186 Kommentar 1 . 6. Juli 1956 Wehrpflicht Gleichgültig, mit wie viel oder wie wenig Spektakel das Wehrpflichtgesetz heute die Aritte und letzte Lesung des Bundestages Überstehen wird, man muß froh sein, daß die Dntscheidung in diesem seit Jahren mit kruchtloser Erbitterung geführten Meinungs- Streit nun endlich fällt. Den einen Trost hat man ja: der Opposition dürfte es kaum gelin- gen, den schlechten Eindruck, den ihr Auszug aus dem Plenum während der zweiten Lesung hinterlassen hat, in der dritten Lesung noch zu überbieten. Kein verantwortungsbewußt denkender Mensch kann dafür Verständnis Aaukbringen, wenn geschlossene Fraktionen des Parlaments in einer so grundsätzlichen Frage durch derartigen Theaterzauber ihrer Pflicht zur Mitentscheidung ausweichen. In einem demokratischen Parlament ist die ein- zig legale Form der Mitentscheidung die Ab- timmung, niemals der Boykott. Doch genug Avon. Denn nichts wünschen wir sehnlicher, als daß von allen Beteiligten unter den bis- herigen Krach ein dicker Strich gezogen wird. Der Augenblick dazu ist gekommen, denn der eschluß des Parlaments sollte in einer De- mokratie der gemeinsame Boden sein, auf den sich alle stellen— auch die Opposition. Das muß um so deutlicher ausgesprochen werden, als der bevorstehende Wahlkampf das schlimmste befürchten läßt. Zwei Lager in der SPD Die Spp hat vor noch nicht sehr langer Zeit die Wehrergänzungen des Grundgeset- zes im Bundestag nicht verhindert, obwohl le dazu in der Lage gewesen wäre. Sie hat 5 damit auch darauf verzichtet, den Wehrbei- trag überhaupt zu blockieren. Außerdem ha- ben Vertreter der SpD im Ausschuß des Bundestages für Verteidigung mit allerseits anerkannter Verantwortungsfreude mitge- beitet. Daraus ist zu folgern, daß die So- laldemokratische Partei den Verteidigungs- beitrag prinzipiell bejaht. Um so gemachter Wirkt der Aufruhr, den sie bei der Beratung eines Wehrgesetzes veranstaltet, dessen An- nahme auch ohne die SpD-Stimmen gesi- chert erscheint. Es wäre boshaft, wollte man agen eine in ihrer demokratischen Tradi- tion so fest verwurzelte Partei wie die so- zialdemokratische inszeniere das alles zum besonderen Vergnügen derjenigen Wähler, die nur zufrieden sind, wenn dauernd„was Jos ist In Wahrheit offenbart sich in dem Wehrgetümmel eine tiefe Qual innerhalb der SFD. Aber die Parteiführung ist an die- sem peinvollen Zustand nicht unschuldig. Jahrelang hat sie eine Agitation entfaltet, die eine oppositionelle Propaganda sein zollte und auch war, die aber auch innerhalb p eine radikale Opposition gegenüber n desonnenen Elementen in der Partei- Führung groß gemacht hat. Das äußerte sich n manchen Anträgen zum Münchener Par- tag ebenso, Wie in heftigen Auseinander- Setzungen im Vorstand. Nun wird man die eister, die man rief, nicht mehr los. Für ine Partei, die an die Regierung drängt, ist as ein beklagenswerter innerer Schwäche ustand. Als noch verhängnisvoller mag sich auf längere Sicht erweisen, dag die SPD nach 1945 die Chance versäumt hat, die Kluft des politischen Mißtrauens, die seit er in Deutschland zwischen Arbeiterschaft nd Soldaten besteht, zu überbrücken. Hier laben sich die Sozialdemokraten einer tspolitischen Aufgabe versagt. KEesseltreiben gegen Blank Es Wäre eine grobe Einseitigkeit, würde an allein die Opposition für den Wirrwarr in der Wehrpolitik verantwortlich machen. Es entstand keineswegs nur aus politischer er parteipolitischer Ränke, sondern nicht zuletzt auch aus einem wilden Durcheinander on widerstreitenden Interessen und Aus- chsen persönlichen Ehrgeizes. Eine Aus- ung dessen war das Kesseltreiben gegen Bundesverteidigungsministerium und zen Blank. Das Tohuwabohu ist so voll- 1g, daß sich jetzt kaum mehr aus- manderhalten läßt, ob Fehlleistungen des Ministeriums an dem Kesseltreiben oder Kesseltreiben an den Fehlleistungen uld ist. Kein Wunder, daß Blank den Ein- macht, als sei er von diesem chungelkrieg gegen die„Armee auf dem ch, daß in der Bevölkerung alles, was mit Bundeswehr zusammenhängt, auf Unbe- agen und Skepsis stößt. Wenn nun auch in er CDU Stimmen laut werden, Blank sei an schuld, dann muß dem widersprochen m. Die Personenfrage war nicht erst- maßgebend: entscheidend an der er Wehrpolitik war und ist vielmehr ende Maßhlosigkeit, mit der Politiker 1 eressenten jede kontinuierliche Ent- vicklung unmöglich machten. Hier gehört Ordnung geschaffen, hier ist die Hand des Regierungschefs einmal „ 4 Burg frieden notwendig Steht zu befürchten, daß die Bundes- zur Hauptattraktion des Wahlkampfes . 1957 gemacht wer- ird. Der Bundestag geht nun in die mmerferien. Im Herbst sollten dann aber ersuche unternommen werden, gerade auf sem Gebiete gegen eine hemmungslose Rlagitation Dämme aufzurichten. Auch die SPD muß doch einsehen, daß alles Ge- rede von einer„demokratischen Armee“, 0 inneren Gefüge“ und von sonstigen Vorsätzen, alles besser zu machen im Heer ls zu Kaisers oder Hitlers Zeiten, Schall Rauch ist, solange die Bundeswehr der igelknabe der Politiker bleibt. Die Bun- Wehr braucht für ihren Aufbau Ruhe. Wird jeder vernünftige Mensch einsehen. Sshalb sollten sich CDU und SPD über in Stillhalte-Abkommen einigen, wenig- ens für den Wahlkampf. Doch darf man ch all unseren Erfahrungen hoffen, daß artelen sich in einem Wahlkampf jemals dapier“ aufgerieben worden; kein Wunder Neubelebungsversuch am„Genfer Geist“ Eisenhower entscheidet sich für ein Programm des gegenseitigen Austausches zwischen West und Ost Washington, im Juli Die Tatsache, daß Präsident Eisenhower einen Plan gutheißt, der eine erhebliche Intensivierung des kulturellen und allgemein politischen Austausches zwischen den Ver- einigten Staaten und der Sowjetunion sowie Allen übrigen sozialistischen Ländern Euro- pas vorsieht, wird in Washingtoner infor- mierten Kreisen als eine ungemein bedeut- same Entscheidung gewertet. Sie wird nach weitverbreiteter Auffassung nicht nur auf die künftige Gestaltung amerikanischen Außenpolitik einen entscheidenden Einfluß haben, sondern voraussichtlich auch die außenpolitische Orientierung anderer west- licher Länder beeinflussen. Eisenhower scheint entschlossen zu sein, die„Genfer Atmosphäre“ wiederherzustel- len. Das neue Programm der Auflockerung aller offlziellen und privaten Beziehungen zwischen West und Ost folgt im allgemei- nen den Linien jenes großen 17-Punkte- Programms der Westmächte, das diess im Herbst 1955 kurz nach der Genfer Konfe- renz den Russen vorlegten. In Moskau zeigte man sich damals sehr kühl, und Dulles er- klärte daraufhin, daß man den Versuch einer zumindest kulturellen Annäherung für un- bestimmte Zeit ad acta legen müsse. Der „Geist von Genf“ schien in die ewigen Jagd- gründe abgezogen zu sein. Aber der in den USA fast allmächtige Nationale Sicherheits- rat hat auf die Bitte Eisenhowers hin den Geist wieder zurückgerufen:„Ein Programm des gegenseitigen Austausches“, so heißt es in der Botschaft des Präsidenten,„mag im jetzigen Augenblick zu einer besseren Ver- ständigung der Völker beitragen. Und eine solche Verständigung bildet die Grundlage eines dauerhaften Friedens.“ Es besteht kein Zweifel und die amerikanische Presse nimmt in dieser Hin- sicht auch kein Blatt vor den Mund—, dag die neue„liberale“ Eisenhower-Linie gewis- sen Tendenzen im State Department und im Kongreß diametral entgegengesetzt ist. Die Politik der„starken Hand“, wie sie zum Bei- spiel in dem so viel umstrittenen Kommuni- qué von Dulles und Adenauer zum Aus- druck kam, ist durch die Initiative Eisen- howers mit einem Federstrich ausgelöscht worden. Es ist bekannt, daß viele einflußg- reiche Kräfte in Washington, so Dulles und sein Unterstaatssekretär Herbert Hoover jr., von jeher dem Austauschprogramm mit gro- Ber Skepsis gegenüberstanden und mit allen diplomatischen Mitteln versuchten, den Prä- sidenten davon zu überzeugen, daß man den Russen einfach nicht trauen dürfe. Eisenhower hat sich jetzt gegen den ra- dikalen anti-russischen Flügel innerhalb sei- ner eigenen Regierung und innerhalb des Beunruhigung unserem Korrespondenten Heinz Pol Kongresses entschieden und ist den Rat- schlägen von Leuten wie Harold Stassen und seinem Bruder Milton Eisenhower gefolgt, die gleich dem französischen Außenminister Pineau der Ansicht sind, es lohne sich, die Russen beim Wort zu nehmen und heraus- zufinden, wie weit sie es mit ihrer neuen Linie ehrlich meinen. Das Echo aus Paris und London beweist, daß die Eisenhower- Linie dort ungleich größeren Beifall findet, als die Dulles-Linie, Die praktischen Aus- Wirkungen des neuen Programms sind im Augenblick noch unübersehbar. Wenn der Austausch wirklich größere Dimensionen an- nehmen soll, so werden die Vereinigten Staaten den so berüchtigten Fingerabdruck- Erlaß für alle Besucher erheblich modiflzie- ren müssen. Man rechnet damit, daß Senat und Repräsentantenhaus noch vor der Som- mer-Vertagung entsprechende Aenderungen des MeCarren-Walter-Gesetzes vornehmen werden, obwohl man mit einer starken Op- position rechnet. MeCarthy und Knowland Von Oberbundesanwalt Eindeutige Verurteilung werden zweifellos das neue Programm Eisen- howers und die damit verbundene Erleich- terung der Einreisebestimmungen aufs hef- tigste angreifen. Aber es hat den Anschein, als ob Eisenhower fest entschlossen sei, seine Politik der Liquidierung des Kalten Krie- ges unter allen Umständen durchzusetzen. Die Generallinie der amerikanischen Außenpolitik verfolgt einen Zickzack-Kurs. Bald scheint sie nach rechts, bald nach links zu gehen, wobei sie zu gleicher Zeit entwe- der zwei Schritte vorwärts springt oder einen zurück. Das ist reichlich verwirrend. Wer aber sich von den Seitensprüngen und Abweichungen nicht verwirren läßt und un- voreingenommen beobachtet, in welcher allgemeinen Richtung der Kurs sich bewegt, dem kann es kaum mehr zweifelhaft er- scheinen, daß man in Washington an einer etappenweisen, aber möglichst vollkomme- nen Liquidierung aller Spannungen zwischen den beiden großen Machtblöcken ernsthaft und ehrlich arbeitet. antwortet Nuschke der Sowjetzonen-Justiz Von unserem Korrespondenten Hanns W Schmidt Karlsruhe, 5. Juli Im Verfahren gegen die fünf Spitzen- funktionäre der Kommunistischen Partei vor dem Bundesgerichtshof hat Oberbundesan- walt Güde am Donnerstag in seinem Plä- doyer zu der Amnestieforderung des stell- vertretenden Ministerpräsidenten der So- Wjetzone, Otto Nuschke, Stellung genommen. Nuschke hatte nach einer Gegenleistung für die Entlassung politischer Häftlinge aus den Strafanstalten der Sowjetzone verlangt. Güde sagte dazu, zwischen der Sowjietzonen- justiz und der Rechtsprechung in der Bun- desrepublik gebe es weder nach Zahl der Be- strafungen, noch nach der Höhe der Strafe irgend einen Vergleich. Im Mai dieses Jahres, sagte Güde, seien in der Sowjetzone 19 064 Strafgefangene in Freiheit gesetzt worden, davon 691 Sozial- demokraten. Zur gleichen Zeit seien in der Bundesrepublik insgesamt 471 Untersu- chungsgefangene wegen Hochverrats, Lan- desverrats, Staatsgefährdung, Verschlep- pung und ähnlicher politischer Delikte in Haft gewesen. Und 370 entsprechende Ver- fahren seien bei den Gerichten anhängig gewesen. Güde zitierte dann einige Straf- Urteile der sowjetzonalen Justiz, darunter das Zuchthausurteil eines Potsdamer Straf- Senates, der einen Sozialdemokraten wegen der Verteilung von angeblichen Hetzzetteln zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt hatte. im Saargebiet Französische Forderungen erschweren die Experten-Beratungen Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Ne e N S N Saarbrücken, 5. Juli. An der Saar hat man den Eindruck, daß sich die Aussichten für einen reibungslosen Abschluß der Saar- Verhandlungen ver- schlechtert haben. In einer Kundgebung der Demokratischen Partei Saar in der Warndt- Gemeinde Ludweiler hat der saarländische Landtagspräsident Schneider Sedroht, jedes weitere Zugeständnis an Frankreich werde zur Ablehnung des Vertrages durch die Saarbevölkerung führen. Der PDPS- Vorsitzende warf den Fran- zosen vor, daß sie in den schwebenden Ex- perten-Beratungen versuchten, über die in Luxemburg vereinbarte Regelung hinaus neue Positionen zu schaffen, um ihre alte Saar-Politik fortzusetzen. Als besonders schwerwiegend kennzeichnete Schneider die französische Forderung, den Absatz von 80 Prozent der geförderten Saarkohle über die französische Verkaufsorganisation Uni- char in Straßburg vorzunehmen. Diese 80 Prozent stellten den gesamten saarlän- dischen Kohleexport, einschließlich der Aus- fuhren in die Bundesrepublik, dar; die restlichen 20 Prozent sind saarländischer Eigenbedarf. Wie zu erfahren War, ist über diese fran- Zz6s8ische Forderung auch schon bei der CDU- * 8 3 Saar diskutiert worden; auch sie will sich nicht wait einer derartigen Regelung eifiver- Standen erklären, bei der in Zukunft zum Beispiel der süddeutsche Bedarf an Saar- Kohle über eime französische Verkaufsorgani- sation gedeckt werden müßte. In seiner Ludweiler Rede vertrat Land- tagspräsident Schneider die Ansicht, die Tramzösische Verhandlungsseite spekuliere damit, daß die deutschen Politiker zu weite- ren Zugeständnissen bereit seien, weil ihnen Wegen der Bundestagswahl ,die Zeit auf den Nägeln brennt“. Für die Saar treffe das aber nicht zu; nach zehnjähriger Ab- trennung von Deutschland sei sie bereit, auch noch ein weiteres Jahr in Kauf zu nehmen, um unerträgliche Opfer zu vermeiden. Der Landtagspräsident forderte erneut Schriftliche Garantien der Bundesregierung für die Sonderbehandlung der Saar nach ihrer Rückgliederung; die DSP werde ihre Zustimmung zum Beitritt der Saar zur Bun- desrepublik vor allem davon abhängig machen, daß der Saar- Industrie für ihre Verkehrs verbindung zum Fhein die gleichen Frachttarife zugesichert würden, wie sie die lothringische Industrie durch die Mosel- Kanalisierung erhalten werde. Nuschke habe, fuhr der Oberbundesanwalt fort, es als einen Vorzug gepriesen, daß in der Zone eine Amnestie nicht mehr nötig sei. Aber er, Güde, zweifle daran, ob das ein Vorzug sei. Die Sowjetzonenjustiz habe näm- lich nur bedingte Strafaussetzungen gewährt und über Tausenden von Menschen hänge das Damoklesschwert. das sie treffe, wenn sie sich dem System nicht fügen. Zwar habe viel Unrecht in der Zone aufgehört, aber am wesentlichen habe sich nichts geändert. Es sei ein Tatbestand des Sklavenrechts, wenn die sogenannte Abwerbung mit Zuchthaus bestraft werde, wenn überhaupt die Frei- zügigkeit eingeschränkt werde. Oberbundesanwalt Güde beantragte, we- gen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens den Parteisekretär Fritz Ri- sche zu einer Gefängnisstrafe von drei- einhalb Jahren zu verurteilen. Die gleiche Strafe wurde für den Parteiangestellten Jo- sef Ledwohn beantragt. Für den Landwirt Richard Scheringer, der ebenfalls dem Re- daktionskomitee für das Programm„der nationalen Wiedervereinigung“ angehörte, beantragte er wegen Beihilfe zur Vorberei- tung eines hochverräterischen Unterneh- mens eineinhalb Jahre Gefängnis. Auf Frei- spruch plädierte er für den Schweißer Karl Zemke und die Photographin Christina Zell- ner. Die beiden hätten in keiner Weise ein Mitspracherecht in der Kommission und kei- nen Einblick in die parteipolitischen Zusam- menhänge gehabt. Das ganze Redaktions- Kkomitee kabe keinen wirklichen Einfluß, Sondern hauptsächlich„dekorativen Charak- ker“ gehabt„Dem Programm liegt ein hoch- verräterischer Plan zugrunde, der darin auch deutlich zum Ausdruck kommt und der auch so in der Partei verstanden würde“, sagte der Oberbundesanwalt.„Dieser Plan stammt von Ulbricht.“ Dr. Kaul als Zeuge im John- Verfahren Karlsruhe.(LSW) Der in Ostberlin an- sässige Rechtsanwalt Dr. F. K. Kaul ist in dem Verfahren gegen den ehemaligen Prä- sidenten des Bundesamtes für Verfassungs- schutz, Dr. Otto John, in Karlsruhe als Zeuge vernommen worden. Dr. Kaul ver- teidigt zur Zeit in einem Hochverratspro- zeBgß vor dem 6. Strafsenat des Bundes- gerichtshofes mehrere kommunistische Funk- tionäre. Nach seiner mehrstündigen Ver- nehmung sagte Dr. Kaul, er sei fest über- zeugt, dag Dr. John freiwillig nach Ost- berlin gegangen sei. Dr. John befindet sich gegenwärtig als Untersuchungsgefangener im Gefängniskrankenhaus auf dem Hohen- asperg bei Ludwigsburg. Die kleine Residenz am Rhein spielt, große Welt“ Großer Empfang in Bonn/ Der Kanzler begrüßt Sorin sehr freundlich. In der nächsten Zeit erwartet Bonn eine Reihe von Staatsbesuchen: den austra- lischen Premierminister, den indischen Ministerpräsidenten Nehru, König Paul von Griechenland und seine Gattin Frie- derike. Sowohl die Bundesregierung wie die Bonner Botschafter der Besucher geben aus diesen Anlässen große Abendemp- känge. Von einem solchen Empfang, wie er jüngst in der Bundeshauptstadt statt- tand, berichtet unser Korrespondent. „Frack mit Orden“ steht in der rechten unteren Ecke der Einladungskarten, die für eine große Soirée an die Bonner Prominenz versandt werden. Die Veranstaltung, die hier beschrieben wird, fand im Petersberg- Hotel statt, das noch vor drei Jahren der inzwischen aufgelösten Alliierten Hohen Kommission als Amtssitz diente. Schon die Auffahrt der Wagen vor dem überdachten Hotelportal läßt ahnen, daß an diesem Abend einmal wieder„alles“ dabei sein wird, was in Bonn Rang und Namen hat. Langsam nur schieben sich die großen, schwarzen Limousinen dem betregten Hotel- portier näher, der den Schlag aufreißt und den Damen mit ihren langen Abend- kleidern galant beim Aussteigen hilft. Dann steht man dicht gedrängt in kleinen Gruppen auf weichen Teppichen und unter- hält sich angeregt. In der kleinen Resi denz, Bonn kennt praktisch jeder jeden. Ausländische Diplomaten mit traditionsum- Wwitterten goldbestrickten Uniformen begrü- Ben freundschaftlich Bundesminister, Staats- sekretär und Abgeordnete. Die Orden an ihrer Brust klingen leise aneinander, wenn sie sich zum Handkuß vor den Damen ver- neigen. Es gibt aber auch kaum noch einen deutschen Repräsentanten hoher Staats- ämter, der bei dieser Gelegenheit keinen Sroßen Orden trägt. Die zahlreichen aus- schon sechs Monate in Bonm ist. Wir beob- ländischen Staatsbesuche der letzten Jahre haben auf den weißen Westen und schwar- zen Fräcken ihre Spuren in Form reprä- sentativer, breiter, farbiger Ordensbänder und blinkender Sterne und Kreuze hinter- lassen, soweit Minister und andere Per- sönlichkeiten nicht die ihnen vom Bundes- präsidenten verliehenen Bundesverdienst- Kreuze tragen. Erstmalig bemerkt man auch das Eiserne Kreuz des zweiten Weltkrieges auf diesem Empfang, obwohl das Bundesgesetz, das diese Auszeichnung wieder zu tragen er- laubt, noch nicht verabschiedet ist. Der per- sönliche Referent des Bundeskanzlers, Dr. Kilb, hat sich zwei Miniaturausführungen dieser Tapferkeitsauszeichnung auf den Frack geheftet. Auf dem schwarz-weiß roten Band der einen ist das Fallschirm jägerabzeichen wie eine Spange aufgesetzt. Von einem Inhaber des Großkreuzes zum Bundesverdienstkreuz erfahren wir etwas über die Tragweite dieser hohen Auszeich- nung. Ist ein Staatsoberhaupt anwesend, so wird die breite Ordensschärpe über der Frackweste, andernfalls darunter getragen. Auffällig ist, dag keiner der anwesenden Offiziere und Beamten des Bundesverteidi- gungs ministeriums Auszeichnungen trägt, obwohl wir von manchen wissen, daß er auch Inhaber höherer ausländischer Orden ist. Staatssekretär Rust vom Verteidigungs- ministerium hat nämlich intern angeordnet, daß kein Angehöriger des Ministeriums De- Kkorationen anlegen soll, solange es den Sol- daten nicht wieder durch Gesetz erlaubt ist, die Tapferkeitsauszeichnungen des zweiten Weltkrieges zu tragen. Der Sowjetbotschafter Sorin erregt bei seinem Erscheinen auf Empfängen noch im- mer ein gewisses Aufsehen, obgleich er nun achten, wie er, mit mehreren roten sowie- tischen Medaillen auf der goldgestickten Diplomatenuniform des„Arbeiterstaates“, Bundeskanzler Dr. Adenauer begrüßt, der zum freundlich lächelnd die Hand entgegen- streckt. Sorin richtet jedoch kein Wort an Dr. Adenauer, und dieser kommt gar nicht dazu, ein Gespräch anzuknüpfen, denn der Sowaetbotschafter beeilt sich, sofort wieder aus der Nähe des Bundeskanzlers zu ver- schwinden. Frau Sorina wird von Dr. Aden- auer, dessen Höflichkeit Damen gegenüber sprichwörtlich ist, noch herzlicher als ihr Gatte begrüßt. Aber auch sie vermeidet es geradezu auffällig, mit dem Bundeskanzler auch nur wenige Worte zu wechseln. Die Damen des Diplomatischen Korps, die in prachtvollen, zumeist tief dekolletierten Toi- letten glänzen, registrieren sofort. daß Frau Sorina ein sehr simples, hoch geschlossenes Kleid trägt, wie es in der westlichen Welt nie eine Dame amziehen würde, die auf die Unterstreichung ihres Charmes Wert legt. Aber auch die bäuerliche Frisur der Frau Sorina, ein rund um den Kopf gelegter Zopf, macht den äußerlichen Unterschied zwischen Ost und West deutlich. Kellner reichen Sekt und— vor allem für die mohammedanischen Angehörigen fremder diplomatischer Missionen, die àus religiösen Gründen des Alkohols entraten müssen— Fruchtsäfte. Man bedient sich an dem auf langen Tischen aufgebauten kalten Bufett. Nach zwei, drei Stunden leeren sich allmählich die Säle. Man fährt heim in die um diese Zeit schon tief schlafende Bundes- hauptstadt Bonn. Frack und Abendkleid kommen in den Schrank, die Orden in die „mitgelieferte“ samtausgeschlagene Schatulle und am nachsten Morgen beginnt wieder der Bonner graue Alltag— bis zum nächsten Mal wern man wieder„große Welt“ spielen darf. a N.(dtd) — Steuerreform (Fortsetzung von Seite 1) und des Bundesrates steht ein schwierige Tauziehen zu erwarten, ob man sich für die allgemeine Tarifsenkung oder für den Weg. fall des Notopfers Berlin entscheidet,. Die Sachverständigen bezeichnen als einen Angel. punkt das Problem der Umsatz steuersenkung. Die Koalition möchte auf diese Vergünstigung für den Mittelstand 5 nicht verzichten. Der Bundesfinanzminister hält die gleichzeitige Beseitigung des Not- opfers und Senkung der Umsatzsteuer nur dann für tragbar, wenn die Länder den Ausfall mittragen. In den bisherigen Vor- besprechungen zwischen. Vertretern der Re. gierungskoalition und der Länder wurde eine endgültige Kompromiß formel noch nicht sichtbar. Die Regierungskoalition hielt deshalb an ihren Vorschlägen fest, um Sich eine sute Position für die Verhandlungen im Vermittlungssauschuß zu sichern. Die SPD stimmte gegen die Steuerreform. gesetze, wie sie jetzt sind, weil mit ihnen nach ihrer Auffassung ein falscher Wes beschritten werde. Auch der stimmte gegen dieses Steuersenkungspro- gramm. Rededuell Schäffer— Gülich In der vorhergehenden zweiten Lesung War es u. à. zu einem heftigen Rededuell 2 wischen Bundesfinanzminister Schäffer und dem Finanzexperten der SPD, Professor Gülich, sekommen, als die Folgen der Steuersenkungen für die Haushalte des Bundes und der Länder erörtert wurden. Gülich warf Schäffer erneut die„Hortungs⸗ politik“ des Bundes vor. Der Bund müsse daher die Hauptlast der Steuersenkungen tragen. Schäffer widersprach mit Schärfe. Gülich wisse genau, daß die Kassenüber- schüsse des Bundes auf Grund internatio- naler Verträge für Besatzungskosten und Stationierungskosten angehäuft wurden. Der SPD-Abgeordnete antwortete, es gehe aber darum, daß die Haushaltspraktik des Bun- des nicht solide sei,. Schäffer habe mit seiner Erwiderung das Problem verschoben. Bedenken gegen die Wehrpflicht hat die Mehrzahl der Synodalen Berlin,(a. E. Eig. Bericht) Das Oxrgan der Union der Zone,„Neue Zeit“, hat eine Meldung veröffentlicht, nach der die Reso- lution der„Mitglieder, der gesamtdeutschen Synode mit den Bedenken gegen die Ein- führung der allgemeinen Wehrpflicht in der Bundesrepublik auch von dem Vorsitzenden des Rates der evangelischen Kirchen Deutschlands, Bischof Dr. Dibelius, unter- schrieben worden ist. Das Blatt erklärt, man habe bisher auf die Veröffentlichung dieser Information verzichtet, sehe sich aber jetat angesichts der Versuche in Bonn, den Ein- druck zu erwecken, als ob nur eine Minder- heit der gesamtdeutschen Synode hinter den Bedenken stehe, um der Klarheit und Ge- Wissenhaftigkeit willen veranlagt. darauf hinzuweisen. Bischof Dübelius erklärte auf Anfrage in Westberlin, er wolle die Meldung der„Neuen Zeit“ weder dementieren noch bestätigen. Wie der Berliner Synodale Pro- fessor Vogel mitteilte, sollen bei einer in- ternen Umfrage, bei der nicht alle 120 Mit- glieder der Synode befragt werden konnten, 62 Synodale, zehn Mitglieder der Kirchen- konferenz und zwei Angehörige des Rates der evangelischen Kirchen Deutschlands die Besorgmisse wegen der Eimführung der Wehr- Pflicht geteilt haben. In der Resolution, die den Mitgliedern der gesamtdeutschen Synode vorgelegt wurde, hieß es, die Unterzeichneten schlössen sich den Bedenken gegen die Ein- führung einer allgemeinen Wehrpflicht- be- aiehungsweise gegen die Zwangsmethoden bei der Werbung für den Wehrdienst an. Flugplätze„neuen Typs“ werden in der Bundesrepublik angelegt Paris. Für die künftigen deutschen Luft- streitkräfte sollen Flugplätze„neuen Typs“ gebaut werden, die bei Atombombenangrif⸗ ken kein so konzentriertes Ziel bieten wie die bisherigen Grohßflugplätze. Wie der SHAPE Generalstabschef Cortlandt van Schuyler mitteilte, sollen in absehbarer Zeit insgesamt 250 Flugplätze von Nordnorwegen bis zur östlichen Türkei der Atlantikpakt⸗ organisation zur Verfügung stehen, davon 174 schon Ende dieses Jahres. Die Herstel- lungskosten dieser Flugplätze„neuen Typs“, deren Versorgungseinrichtungen über sie- ben Kilometer vom Rollfeld abgesetzt sind, seien um mehr als die Hälfte billiger als die- jenigen der früher üblichen Flugplätze. Die von Marschall Juin gemachten Vor- schläge über eine Einbeziehung Nordafrikas in das NATO-Verteidigungssystem seien bisher im SHAPE noch nicht diskutiert wor- den, teilte van Schuyler mit. Die 15 Atlan- tikpaktstaaten seien sich durchaus der Schwierigkeiten bewußt, die aktuelle Pro- bleme wie Algerien, Zypern und die Hal- tung Islands zu den amerikanischen Stütz- punkten mit sich brächten. Andererseits hielten sie aber unverändert an den Prin- 2zIpien der gemeinsamen westlichen Verteidi- gung fest. Es bestünden zwei verschiedene strategi- der General- das Schwergewicht auf die Atomwaffen u legen und dafür die konventionellen Ver- sche Auffassung, erklärte bände einzuschränken, oder aber auf Grund der furchtbaren Aspekte eines Atomkrieges die Möglichkeiten, daß es zu einem solchen beschlossen worden Gesamtdeutsche Block/BHER * . kommen könnte, sehr gering einzuschätzen.“ Die offizielle Meinung des NATO-Haupt-⸗- quartiers liege etwa in der Mitte zwischen diesen beiden Thesen. Polnische Partisanen sollen Dörfer eingeäschert haben Berlin.(dpa) Organisierte Widerstands- gruppen sollen in der letzten Zeit in Polen und vor allem in den deutschen Ostgebieten hö durch systematische Brandstiftung großen Schaden verursacht haben. Nach polnischen N Pressemeldungen sind allein im Mal vier Dörfer bis auf die Grundmauern niederge- brannt. Im ersten Quartal dieses Jahres sollen polnische Partisanen 4 900 Brände an- Selegt haben, durch die 2 900 Gebäude zer- Stört wurden. 63 Menschen seien in den Flammen umgekommen, Der durch di Brände angerichtete Gebäudeschaden wird von den polnischen Zeitungen mit 1,3 Mil Uarden Zloty(entspricht etwa dem gleiche Betrag in deutscher Mark) angegeben. Ein richtungsgegenstände und Lagergut seie dabei nicht berücksichtigt. N Oekket Ei (Ilion sich Feuer keitst wurde in Kr. der P. lich d oder Mi (Mass such ben. 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Nach ihrer Rückkehr war das Kind verschwunden, und ain dem Kinder- wagen lag ein Zettel mit der Aufschrift: Wir brauchen bis morgen unbedingt 2000 Dollar“. Die Entführer warnten die Eltern, daß das Kind getötet würde, wenn sie die Polizei verständigen. Die verzweifelten El- tern benachrichtigten insgeheim die Polizei, und die Entführung wurde wegen der Todes- drohung mehrere Stunden lang vor der Oeffentlichkeit geheimgehalten. * Ein Personenzug raste bei Fox Lake (Ilionis, US) in sine Menschenmenge, die sich von einer Eisenbahnbrücke aus ein Feuerwerk zum amerikanischen Unabhängig- keitstag ansah. Mindestens drei Personen wurden getötet. Zahlreiche Verletzte wurden in Krankenhäuser geschafft. Nach Mitteilung der Polizei hatten die Zuschauer wahrschein- lich das Herannahen des Zuges nicht gehört oder konnten nicht rechtzeitig fortspringen. * Mit dem Tode mußten in Lawrence (Massachusetts) zwei Gangster ihren Ver- such büßen, ein Juweliergeschäft auszurau- ben. Der Sohn des Inhabers hatte blitzschnell eine Pistole in der Hand, als die Räuber ihn bedrohten und jagte sie mit wilden Schüssen in die Flucht, sie flohen vor der Polizei auf einen Dachboden, wo sie von der Polizei tot aufgefunden wurden. Wie der Amtsarzt fest- stellte, hatten sie entweder Selbstmord be- gangen oder sich gegenseitig erschossen. * In einer Schlucht in der Nähe von Salt Lake City(Utah) wurde ein 183jähriges schwerverletztes Mädchen aufgefunden, das nach einem Autounfall mehrere Tage lang hilflos unter den Trümmern des Wagens dicht neben der Leiche ihres Verlobten ge- legen hat. Das Paar, James Hixon und Jean Margetts, wurde seit neun Tagen vermißt. Die Polizei hielt die Schwerverletzte zuerst für tot, bis sie bei der Untersuchung des Wracks plötzlich wimmerte:„Mein Bein tut weh, ich friere.“ Die Aerzte teilten mit, daß das Mädchen langsam wieder zu Kräften komme und man seinen Zustand nunmehr als ziemlich gut bezeichnen könne. Es sei ein Wunder, dag das Mädchen die neuntägige Gefangenschaft im Autowrack überstanden habe. 4 Eine vor zwei Jahren vom schwedischen Parlament eingeführte Methode, lebende Schriftsteller an den Leihgebühren für ihre in öffentlichen Bibliotheken und Lesezirkeln ausgelienhenen Werke zu beteiligen, hat sich bewährt. Es wurde gesetzlich festgelegt, daß für jedes ausgeliehene Buch 2 Oere(etwa 1,7 Pfennig) zusätzlich für den Autor eingezogen werden, also ein für den Leser unerheblicher Betrag. Nunmehr wurde mitgeteilt, daß im vergangenen Jahr auf diesem Weg 700 000 Kronen(fast 600 O00 DMW) eingegangen sind und au den schwedischen Schriftsteller-Ver- band zur Weiterverteilung an rund 250 ver- schiedene Autoren abgeführt werden konn- ten.* Der 34 jährige Oesterreicher Hans Amoser wurde von einem Gericht in Reggio Emilia Mit dem„springenden Hirsch“ in der Wüste Fahrende Postämter in Israel/ Postmeisterdienst nicht angenehm/ Täglich fast 150 km auf gefährlichen Wegen Etwa die Hälfte des Staatsgebiets Iraels Wird von der Negevwüste eingenommen, die sich von der Höhe des Toten Meeres bis zum Nordzipfel des Roten Meeres dreieckförmig hinzieht. Bis zur Gründung des Staates im Jahre 1948 war diese ungeheure Wüsten- und Steppenlandschaft— der israelische Teil des Negev umfaßt mehr als 11 000 qkm— nur von einigen nomadisierenden Beduinenstäm- men bewohnt. Am Nordrand, um das kleine Städtchen Be'er-sheva, der Stadt Abrahams, gab es einige arabische Dörfer und fünf, sechs jüdische Versuchssiedlungen. Selbst- verständlich lagen alle diese Orte sozusagen außer der Welt, so daß keine reguläre Ver- bindung, vor allem auch keine Postverbin- dung mit ihnen existierte. Hie und da kamen Kamelreiterpatrouillen der Wüstenpolizei vorbei; das war alles. Wer damals Post er- wartete, mußte nach Be'er-sheva reiten oder auf den Araber warten, der ein- oder zwei- mal im Monat die seltenen Poststücke auf seinem Kamel mitnahm und sie auch gele- gentlich an die Adressaten aushändigte. In den letzten Jahren nun haben sich die Verhältnisse zumindest im nördlichen Teil des Negev sehr gründlich geändert. Die Be- duinen blieben zwar auch weiterhin an Post. Telegraf und Telefon uninteressiert, da sie weder Briefe schreiben noch auch wissen, Was man mit einem Telegramm anfängt, aber aus den an einer Hand abzuzählenden jüdischen Versuchsdörfern ist eine sehr große Menge von Ackerbauernsiedlungen ge- worden, die den Kampf mit der Wüste auf- nahmen und heute schon Trauben, Apriko- sen, Gemüse und Getreide ernten. Die Sied- ler, die in diesem exzessiven Klima, bei Tag und Nacht auf Wache gegen Räuberbanden, die über die nahe Grenze kommen, arbeiten, wollen natürlich zumindest brieflich mit der restlichen Welt in Verbindung bleiben. Diese Verbindung nun wurde von der Postverwal- tung in Gestalt einer Reihe von fahren den Postämtern hergestellt, die sechsmal in der Woche alle Siedlungen im Nordteil der Wüste besuchen.(Mit Eylath, der neuen Stadt am Nordzipfel des Roten Meeres wird der Postverkehr ausschließlich durch Flug- zeug unterhalten). Ich weiß nicht, ob der Beruf eines Post- meisters ein besonders angenehmer ist, aber daß der eines Wüstenpostmeisters sicherlich keinen Ruheposten darstellt, hatte ich Ge- legenheit festzustellen, als ich eines dieser fahrenden Wüstenpostämter begleitete. Jedes dieser Postämter besteht aus einem roten Auto, das, die Aufschrift„Doar na“ (bewegliche Post) und einen springenden Hirsch, dem Hoheitszeichen der israelischen Post trägt. In diesem Auto nun ist ein regel- rechtes Miniaturpostamt mit einem Schalter — das heißt eine Wand des Autos ist auf- klappbar und bildet einen Schalter— und allen Abteilungen einer regulären Post vom Briefdienst bis zur Postsparkasse unterge- bracht. Der Dienst ist, wie gesagt, kein son- derlich angenehmer; weder in der Hitze des Sommers noch in der Regenzeit des Winters, der in der Wüste doppelt unangenehm ist. Dies wird natürlich anerkannt, indem diese nomadisierenden Postmeister nach je drei Monaten Wüstendienst mit einem Monat Innendienst belohnt werden. Täglich früh am Morgen fahren die Autos von der Zentrale Be'er-sheva aus; jedes Postamt besucht eine gewisse Anzahl von Siedlungspunkte und legt täglich zwischen 100 und 150 Kilometer zurück, wobei natür- lich durchaus nicht immer die verhältnis- mäßig gute Wüstenstraße benützt wird. In der Regenzeit kann es vorkommen, daß der Wagen stundenlang steckenbleibt oder daß eine Panne in einer völlig menschenleeren Gegend seine Zeittabelle völlig über den Haufen wirft und die Beamten erst spät nachts wieder nach Hause kommen. Dies sind aber nicht die einzigen Zwischenfälle, mit denen sie täglich zu rechnen haben. Da sie zumeist im Grenzgebiet fahren— das übrigens in der Wüste nur selten als solches bezeichnet ist— wo seit Jahren der sehr heiße Kalte Krieg herrscht, sind sie häufig in Gefahr, von Infiltranten beschossen zu werden oder auf eine bei Nacht gelegte Landmine aufzufahren. Die Beamten sind zwar bewaffnet und in ständiger radiopho- nischer Verbindung mit ihrer Basis, der sie in regelmäßigen Zeitabständen ihre Position anzugeben haben, aber da diese Banden sehr gern gerade die Hauptwege unsicher machen und immer nur aus dem Hinterhalt schießen, kann weder Bewaffnung noch Radio für die Sicherheit der merkwürdigen Postämter hundertprozentig garantieren. M. V. Ben-gavriel Die Drahtzieher fürs Vaterland Israels„Grenzbefestigungsplan“ auf freiwilliger Mitarbeit basiert In khakibraunen Shorts und Hemden, große Schlapphüte gegen die sengende Sonne tief im Nacken, sehen die 16 Männer und acht Frauen fast gleich aus, wie sie da in Reih und Glied arbeiten, Löcher graben, eiserne Pfähle einrammen und zwischen den Pfählen Stacheldraht ziehen. Sie sind aber nicht gleich: der stellvertretende General- staatsanwalt, der Buchhalter, die Verkäu- ferin, der Abteilungsdirektor der israelischen Staatsbank, der Kraftfahrer, der Referent des Auhßenministeriums, die Tochter des Ober- rabbiners, und so fort in bunter Reihe. Das Gemeinsame, das diese Menschen verbindet, ist das Bewußtsein, des gleichen Volkes zu sein und ihm zu dienen durch ihrer Hände Arbeit. 5 Tagaus, tagein stehen so an Israels Gren- zen Tausende von Männern und Frauen aus den Städten des Landes, um in ihrer Grup- pe sechs Tage lang freiwillig Arbeit zu leisten und dann von einer anderen Gruppe abgelöst zu werden. Sie heben Gräben aus der Dürre der Erde und bauen Stacheldraht- verhaue. Das ist der„Grenzbefestigungs- (taliem zu zwei Jahren Gefängnis verurtéilt, Weil er gleich drei bessere Hälften auf ein- mal besaß. Amoser hatte im Mai 1945 in Reggio Emilia die 24jährige Emilia Bzzati geheiratet, obwohl seine im Jahre 1941 in Berlin mit einer gewissen Eva Schulz ge- schlossene Ehe noch nicht geschieden war Im Februar 1949 übersiedelte er darm nach Linz in Oesterreich und heiratete dort zum dritten Mal. Die Sache wurde ruchbar, als er mit dieser dritten Frau, der Italienerin Ines Garavelli, wieder in Reggio Emilia auf- f tauchte und seiner dort harrenden zweiten Frau in die Arme lief. Die dritte Frau er- hielt acht Monate Gefängnis, weil ihr die ehe-reiche Vergangenheit Amosers bekannt War. 5 Starke Regenfälle haben im westlichen Teil Indiens zu Ueberschwemmungen ge- führt. Nach den bisher in Bombay einge- trofkkenen Berichten sind 10 Menschen ums Leben gekommen. Gleichzeitig gaben die indischen Behörden in Neudelhi bekannt, daß bei den großen Ueberschwemmungen im vergangenen Monat über 30 Menschen ums Leben kamen. Sicher ist sicher, dachtè sic das Straßenverkehirsaml Hannover und ordnete an, daß die Fahirgàstè des Postomnibusses Hannover- Mieh mingen aussteigen mussen, bevor der Omnibus die kleine Brüche vor dem Dorf Mullingen passiert. Die Brücke, die iiber einen meterbreiten Graben fuhrt, hat nũmlich, ie man herausgefunden hiat, nur eine Trag- plan“ nach der Idee des Minister präsidenten und Verteidigungsministers David Ben- Gurion, zu der ihn freiwillige Angebote aus der Bevölkerung, den Grenzlandsiedlern in ihrem Behauptungskampf gegen die arabi- schen Nachbarn beizustehen, angeregt haben. Das Unternehmen hat sich in mehrfacher Hinsicht als Gewinn erwiesen. Die Verteidigungskraft des Staates wird so gestärkt, ohne daß ihm nennenswerte Kosten entstehen, denn die freiwillige Ar- beit an der Grenze wird nicht bezahlt. Allerdings laufen Lohn oder Gehalt zu Hause weiter, aber die Woche im„Grenz- befestigungsplan“ wird vom Urlaub abge- 2z0gen. Das eröffnet eine andere Opfermöglich- keit für diejenigen, die aus gesundheitichen oder anderen Gründen nicht selbst mit Hacke und Schaufel antreten können: sie spenden einen Teil ihres Urlaubs für den Nachbarn oder Kollegen, der es tut. Wie der Dienst in der Armee, nur auf noch breiterer Basis, führt der Dienst an der amtes erfreut. Grenze zum Erlebnis und Bewußtsein der nationalen Zusammengehörigkeit: Städter aller sozialen Schichten vereint er mit den Kollektivsiedlern der„Kibbuzim“ und Ein- zelbauern, arm und reich, Neuankömmlinge mit Alteingesessenen. Den Grenzbewohnern sagt der Plan: wir sind bei euch, wir gehören alle zusammen. wir nehmen euch die Last der Selbstvertei- digung ab, damit ihr eurer Arbeit nachgehen könnt.. Und noch ein Gewinn fällt ab, der nicht vorausbedacht war— bei den Grenzbefesti- gungsarbeiten sind so viele Bodenfunde ge- macht worden, daß Israels Archäologen sich mit mehr Fundstücken überschwemmt sehen, Als sie wissenschaftlich bearbeiten können. Die Abteilung für Altertumskunde bei der Regierung in Jerusalem ist dazu übergegan- gen,„fliegende Kolonnen“ von Fachleuten zu entsenden. Auch das ist ein Brücken- schlag zwischen dem alten und dem neuen Israel. E. Gottgetreu faſtigleit von 6 t. Die Busfahrer mußten sich schriftlich verpflichten, jedesmal xurꝝ vor der Brucke xu halten. Besonders hei Regenwetter sind die Passagiere dieser Streche, die einen starken Beruſsverhehir zu be- ꝛe d ltigen hat, gar nicht von der Fürsorglichkeit des Straßenverkehirs- Keystone-Bild Das Wetter Aussichten bis Samstagabend: Heute noch meist lockere Bewölkung ohne wesent- lichen Niederschlag. Tagestemperaturen 24 bis 26 Grad, zeitweise schwül. Ab heute abend oder im Laufe des Samstag auf- kommende stärkere Bewölkung mit gewit- terartigem Niederschlag. Zunächst nur wenig kühler. Schwacher bis mäßiger Wind aus südwestlichen Richtungen. Uebersicht. Das Zentrum des ostatlan- tischen Tiefs zieht nach Südskandinavien. Damit wird der bisher breite Strom feucht- warmer Meeresluft aus Südwesten durch kühlere Meeresluft verdrängt. Eine starke von Ostamerika bis Osteuropa durchgehende westsüd westliche Höhenströmung gibt auch heute noch keine Veranlassung, ein baldiges Ende der rasch wechselnden Witterung ab- zusehen. Sonnenaufgang: 4.26 Uhr. Sonnenuntergang: 20.34 Uhr. Wasserwärme am Donnerstagmorgen: 17,3 Grad. Vorhersage-Narte för 22-2 Uhr A oerlin 20 N — Belgrad 7 faennheim H 122 Pegelstand vom 5. Juli Rhein: Maxau 492(2); Mannheim 374 (—28); Worms 303(—27); Caub 299(29). Neckar: Plochingen 144(19); Gundels- heim 206(64); Mannheim 375(35). Teure Zigaretten Bayreuth. Der Einzelrichter beim Amts- gericht Bayreuth hat einen 65 jährigen Ober- lehrer aus Mengersdorf und vier seiner ehe- maligen Schüler wegen Abgabenhehlerei und Abgabenhinterziehung verurteilt. Der Ober- lehrer hatte von seinem Sohn, der bei einer amerikanischen Dienststelle beschäftigt war, unverzollte Zigaretten, Tabak und Kaffee erhalten und diese Waren an seine Schüler weiterverkauft. Der Oberlehrer wurde zu fünf Monaten Gefängnis, 500 DM Geldstrafe und 1137 DM Wertersatz verurteilt. Geisteskranker Parteigründer München. Als Geistesgestörter entpuppte sich der Vorsitzende einer„Radikal-Sozialen Freiheitspartei“, die in München durch Hakenkreuzplakate Aufsehen erregt hatte. Die Münchener Kriminalpolizei teilte jetzt mit, daß die Partei nur in der Einbildung ihres„Vorsitzenden“ existiere. „Sicher arbeiten“ Bonn. Unter dem Motto„Sicher arbeiten“ veranstalten die gewerblichen Berufsgenos- senschaften vom 30. September bis zum 6. Oktober eine Großaktion gegen Betriebs- unfälle. Die Schirmherrschaft über die Un- kallverhütungswoche hat Bundespräsident Heuss übernommen. Starker deutscher Pferdeexport Frankfurt. 1955 exportierte die Bundes- republik 12 240 Pferde im Werte von fast 10 Millionen DM. 8425 davon waren Schlacht- pferde, 2600 Arbeitspferde, 1000 Reit- und Turnierpferde, 145 Kleinpferde und Fohlen sowie 70 Zuchtpferde. Reitpferde kauften vor allem Aegypten, Belgien, Dänemark, England, Holland, Italien, Oesterreich, Schweden, die USA und südamerikanische Staaten. Zuchtpferde gingen nach Mittel- deutschland, Polen, Südwestafrika, der Schweiz und auch nach Dänemark, Belgien sowie Holland. Eingeführt wurden in West- deutschland 1025 Pferde für 1,7 Millionen DM, darunter ein Drittel norwegische Fjord- Pferde. Was wir hörten: —— ͥ—— Schulfunk als zeitgemäßes Unterrichtsmittel Aut seiner turnusmäßigen Arbeitssitzung, die der Schulfunkbeirat vor kurzem in Stutt- gart abgehalten hat, wurde viel Lobendes über die Schulfunksendungen des süddeut- schen Rundfunks gesagt. Aus Abhörberich- ten und Umfragen konnte festgestellt wer- den, daß die Sendungen zur Gemeinschafts- unde, zur Geschichte, Erdkunde und aus dem Bereich„Natur und Technik“ besonders ellebt sind, wahrend das Interesse für Deutschkunde, Naturkunde, Heimatkunde, Bildbetrachtung und Musik nur bei etwa dünn Prozent liegt. Nähere Gründe dafür Jurden nicht angegeben. Wie ferner aus dem Sitzungsbericht zu entnehmen ist, sind die Volksschulen— mit 95 Prozent— der größte„Abnehmer“ für Schulfunksendungen. Okenbar hat man hier den Wert dieses mo- dernen Bildungs- und Erziehungsmittels am besten erkannt und gute Erfahrungen in seiner Wirkung auf die Kinder gemacht. Auch wWũer nur zufällig und ohne beson- dere Kenntnis der pädagogischen Pläne und Absichten von Zeit zu Zeit den Schulfunk hört, wird immer wieder überrascht sein, Wie krisch und lebendig die Themen behan- eit sind, wie interessant selbst die trok- kenste Materie werden kann, wenn sie sich unter den Händen eines phantasiebegabten Gestalters unversehends in eine spannende Gerchichte verwandelt, wenn historische rte und Taten plötzlich unmittelbar gegen- wärkig werden, erfüllt von Farbe, Stimmung 55 menschlichem Schicksal. Man merkt futentlieh gar nicht. welche Fülle von kul- weseschichtlichem Wissen vermittelt wird, 12875 man beispielsweise einen„Zinstag im — 5 miterlebt oder„Kaufleute und andwerker“ bei ihrer Arbeit hört, und wieviele sachliche Einzelheiten man über die Funktionen einer ländlichen Poststelle erfährt, wenn— in einer Sendung für die Unterstufe— der Oedbauer nach Amerika telefoniert. Außer diesen Beiträgen brachte der Stuttgarter Schulfunk in der letzten Woche noch eine Erdkunde- Sendung über das Kaiserreich Aethiopien, im Geschichtsunter- richt wurde der Dreißigjährige Krieg und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges behan- delt, in der Hindemith-Sendung„Wir bauen eine Stadt“ wurde den Schülern moderne Musik vorgeführt und in der Reihe der Re- ligionsthemen ein Besuch im evangelisch- theologischen Seminar Maulbronn geschil- dert. Fürwahr ein reichhaltiges und viel- seitiges Programm, das einschließlich der Wiederholungen nahezu acht Stunden pro Woche ausfüllt. Ein ähnliches Bild, nur thematisch anders gegliedert, bietet die erzieherische Arbeit des Südwestfunks. Da konnte man in der Reihe „Christliche Denker“ Melanchthon und die Confessio Augustana und in den„Dichter- stimmen der Gegenwart“ Hermann Hesse kennen lernen.„Bilder aus der Geschichte“ schilderten die dramatischen Vorgänge um Bismarcks Entlassung, bei einem Streifzug durch ferne Länder war man gerade im hohen Norden angelangt und ein„Besuch im 200“ galt diesmal den Tieren der Tropen. Der Kreis der heimatlichen Themen wird durch Sagen und Märchen erweitert, und wenn dabei gleichzeitig etwas über die alten Berufsstände erzählt wird, so erfüllt diese Sendereihe einen doppelten Zweck. Jeden- Falls scheint man hier, wie der Beitrag über den Müller beweist, die richtige Mischung gefunden zu haben. Welche Bedeutung unsere Pädagogen nicht nur dem Rundfunk, sondern auch dem Film im Schulgebrauch beimessen und wie Sehr sie bereit sind, sich im Unterricht dieser Mittel zu bedienen, beweist eine grundsätz- liche Stellungnahme des Schulfunkbeirats beim Süddeutschen Rundfunk, in der die Vertreter der Lehrerschaft und der Schul- verwaltung das Kultusministerium Baden- Württemberg bitten, folgende Erklärung in den Präambeln zu den neuen Lehrplänen zu berücksichtigen: „Im außerschulischen Raum stellen Film und Rundfunk heute Erziehungs- und Bil- dungsfaktoren dar, deren Breiten- und Tie- fenwirkung keiner anderen technisch-kul- turellen Errungenschaft des 20. Jahrhunderts gleichkommt. Eine Schule, die zeit- und lebensnah arbeiten will, darf an diesen Tat- beständen nicht vorbeigehen. Ihre Aufgabe ist es, die Schüler vom Sehen zum Schauen, vom Hören zum Lauschen zu führen, sie das kritische Filmsehen und Rundfunkhören zu lehren, indem sie ihnen Maßstäbe für die Beurteilung von Filmen und Rundfunksen- dungen vermittelt. Im Blick auf die rasch fortschreitende Entwicklung des Fernsehens wird der Lehrerschaft empfohlen, diese unter pädagogischem Aspekt zu verfolgen, um nicht unvorbereitet zu sein, wenn das Schulfernsehen an die Pforten der Schule pocht.“ E. P. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Tomate als Heilpflanze (df) Seit 1820 erobert sich die Tomate als sehr beliebtes Nahrungsmittel nach und nach die Welt, nachdem sie bis dahin als giftig ge- golten hatte. Doch erst jetzt konnte in den For- schungslaboratorien in Beltsville(OS) fest- gestellt werden, daß die Tomate auch als Heilpflanze von Bedeutung ist. In den Blät- tern und den Stengeln der Tomatenpflanze wurde ein Stoff, das Tomatin, gefunden, der das Welken hemmt und Pilzkrankheiten in ihrer Entwicklung hindert, die sowohl bei Mensch als auch Tier besonders auf der Haut Erkrankungen hervorrufen. Dieses gegen die Fusarium-Erreger wirksame Mittel ist ein Antibiotikum, ähnlich wie Penicillin. Eine Salbe mit 5 Prozent Tomatin wurde bereits in Nord- und Südamerika hergestellt. Es ist anzunehmen, daß man sich auch in der Bun- desrepublik mit der weiteren Entwicklung dieses Heilmittels befassen wird, zumal sich die Möglichkeit zur Behandlung von Gefäß- störungen und anderen inneren Erkrankun- gen mit Tomatin anbahnt. Eine andere Mel- dung aus den USA berichtet, daß es in Zu- kunft möglich sein wird, Tomatensaft aus den Bestandteilen Pulver und Wasser her- zustellen. Nach Mitteilung des Landwirt- schafts ministeriums der USA haben ausge- dehnte Versuche die Möglichkeit ergeben, ein Tomatenpulver hoher Qualität durch einen fortschreitenden Trocknungsprozeß zu ge- winnen. Hierbei soll das Pulver durchaus den natürlichen Geschmack, die Farbe und den Nährwert der frischen Tomate aufweisen. Im Wasser leicht löslich, soll es sich sowohl für die Herstellung von Tomatensaft als auch für die Zubereitung von Tomatensoße und Tomatensuppe eignen. Neue Seife für Aerzte (Ch. N.) Wie oft ein Arzt, besonders der Chirurg, täglich die Hände waschen muß, hat noch kein Statistiker errechnet. Daß aber die Haut von dem vielen Waschen und Bürsten stark angegriffen wird, weiß sogar jede Haus- frau. Die klassische Methode— sie wurde 1888 eingeführt— ist die Desinfektion mit Seife-Alkohol- Sublimat. Trotz verschiedener Verbesserungen ist sie in ihren Grundzügen unverändert geblieben und kostet auch heute noch viel Zeit. Nach langjährigen Laborato- riums- und Erprobungsarbeiten hat die Che- mie jetzt ein Mittel herausgebracht, das eine hautschonende Hände- Desinfektion in we sentlich kürzerer Zeit gestattet. Die desinfi- zierende Wirkung des Präparates ist so Sroß, Gals es darüber hinaus möglich ist, auf das bisherige Waschen und Bürsten der Haut mit Seife und auf die Nachdesinfektion mit Alko- hol zu verzichten bzw. das Bürsten auf den Nagelfalz zu beschränken. Häufigkeit des unangenehme Mundgeruchs 8 5 Bei Untersuchungen von fast 12 000 augenscheinlich gesunden Frauen und Män- nern aus etwa 40 verschiedenen Berufen wie- sen 16,6 Prozent einen unangenehmen Mund- geruch auf. Die Männer scheinen etwas häu- figer betroffen zu sein, doch ist dieser Un- terschied weniger erheblich als die Tatsache, daß die Häufigkeit mit fortschreitendem Alter zunimmt. Wie in dem Bericht in Heft 11 der „Umschau in Wissenschaft und Technik“ Frankfurt) mitgeteilt wird, wußten etwas weniger als die Hälfte aller Betroffenen nichts von der ihnen anhaftenden Erschei- nurig. Unbekannter Riesenschmetter- ling (r) In Brasilien wurde ein neuer Nacht- schmetterling entdeckt, der sogenannte„Lu- pus gigantus“, der eine Flügelspannweite von 30 em erreicht. Die dunkelblauen Exemplare sind offenbar recht selten. Nach Erläuterung des Biologen Professor Chutzet ähnelt der Kopf des Schmetterlings dem eines Wolfes. Seite 4 MANNHEIM Freitag, 6. Juli 1956/ Nr. 184 Streitfall Lackabgase: Polizeiverfügung anerkannt von Regierungspräsidium Der„MM“ hat Ende Mai und in der ersten Juni-Hälfte ausführlich den Streitfall Groß- Kraftwerk gegen Isolations-AG dargestellt. Neuester Stand der Dinge: Das Regierungs- präsidium in Karlsruhe hat Wort gehalten und in kurzer Frist über die Verwaltungsbe- schwerde entschieden, die die Isolations-AG gegen die Polizeiverfügung von Rechtsrat Dehmke eingelegt hat. Stellvertretender Re- gierungspräsident Bossert hat am 4. Juli die Beschwerde abgelehnt und die Polizeiverfü- gung als gerechtfertigt anerkannt. Die Po- lizeiverfügung machte u. a. die Auflage:„Der Isolations: AG wird mit sofortiger Wirkung untersagt, DD-Lacke und ihre Lösungsmittel zu verwenden, bis sie ein wirksames Besei- tigungsmittel für die bei der Produktion ent- stehenden Abgase nachweisen kann.“) Wie diese Verfügung nun verwirklicht werden soll, wird Gegenstand einer Bera- tung zwischen allen Beteiligten zu Beginn nächster Woche sein. Der„MM“ wird über das Resultat berichten. Zehn Jahre„MAM“ Sonderbeilage am Samstag Verlag und Redaktion des„Mannheimer Morgen“ bitten alle Leser um Verstandnis, daß am Samstag die Zustellung der Zeitung eventuell nicht in allen Stadtteilen mit der zonst ublichen Pünktlichkeit erfolgen kann. Dafur wird die umfangreiche Beilage dieser Ausgabe— Zehn fahre Mannheimer Mor- gen! jeden„MM“.-Abonnenten mit ihrem Inhalt sicher entachudigen. f 25 Bundeswehr-Schule Tür gehobene Beamte Seit dem 3. Juli sind in die renovierten Räume der ehemaligen Städtischen Sparkasse in A I, 3 neue Hausherren eingezogen. Es Sind Ausbildungsbeamte der„Bundeswehr- Verwaltungsschule“, in der gehobene Zivil- beate der neuen Bundeswehr ausgebildet Werden sollen. Noch sind nicht alle Räume kertig eingerichtet, doch läßt ein kurzer Rundgang erkennen, daß auf Pomp verazich- bet und auf schlichte Solidität Wert gelegt Wurde. Schilder, die die neuen Mieter zu legitimieren imstande wären, sind vorläufig außen an der Straßenseite noch nicht ange- bracht. Wir werden zu gegebener Zeit aus- Führlich über die Bundeswehr- Verwaltungs- schule berichten. H-e Links ein Schöffe, rechts ein Schöffe: Laienrichter kann jeder Bürger werden ... Wenn es sein Leumund zuläßt/ Ein Richter plaudert über die Bestallung zum Schöffen und Geschworenen Hans Müller, städtischer Kanalarbeiter im Siebzehnten Dienstjahr, hält ein Schreiben vom Gericht in den schwieligen Händen. Mutter Müller fragt besorgt, ob ihr Ehemann etwa gegen das Gesetz verstoßen habe. Doch dem ist nicht so. Hans Müller ist kreuzbraver Bürger unserer Stadt, den einige Leute im Amtsgericht dazu ausersehen haben, als Laie Recht zu sprechen. Das amtliche Schreiben ist eine Aufforderung an den Kanalarbeiter, sich dann und dort im linken Schloßflügel im Amtsgericht zu melden. Er ist unter 3000 Mannheimern zum Schöffen gewählt worden. Am nächsten Morgen bindet sich Hans Müller eine saubere Krawatte um, schlüpft in seinen besten Anzug und entschuldigt sich bei seinem Vorgesetzten. Denn ob der Kanal- arbeiter Müller will oder nicht, gegen die Be- stallung zum Schöffen kann er nichts ein- wenden. Bis er allerdings neben dem Berufs- richter im Schöffensaal Platz nehmen kann, ist viel Vorarbeit vom Amtsgericht zu leisten. Alle zwei Jahre tritt der Schöffenwahlaus- schuß unter Vorsitz von Amtsgerichtsdirektor Aichele zusammen und bestimmt aus einer langen Liste von rund 3000 Namen 40 Schöf- fen für das Schöffengericht(davon sind zehn sogenannte Hilfsschöffen für Erkrankungs- oder Verhinderungsfälle vorgesehen), 47 Schöffen für die Strafkammer im Land- gericht(davon 14 Hilfsschöffen) und 31 Ge- schworene für das Schwurgericht(davon zehn Hilfsgeschworene). Wer kann als Schöffe oder Geschworener ausgewählt werden? Anmtsgerichtsdirektor Aichele blättert im Gerichtsverfassungsgesetz und zitiert:„Leute mit mehr als sechs Mona- ten Freiheitsstrafe kommen als Schöffen nicht in Betracht. Deutsche unbescholtene Staatsbürger sind dagegen wählbar, wenn sie nicht ihre bürgerlichen Ehrenreefite ver- loren haben oder wenn nicht ein Ermittlungs- verfahren gegen sie läuft.“ Ungeeignet zum Schöffen oder Geschwo- renen sind Bürger unter 30 Jahren, oder, wenn sie noch nicht ein Jahr in der Gemeinde leben. Ebenfalls ungeeignet sind Menschen mit ernsthaften körperlichen Gebrechen oder geistigen Defekten. Ist ein Schöffe aber ein- mel gewählt, so ist es schwierig, ihn aus seiner Verpflichtung zu entlassen, wenn er lediglich zu den„Ungeeigneten“ gehört. Es gibt aber noch eine dritte Gruppe von Menschen, die nicht zum Amt eines Schöffen oder Geschworenen berufen werden dürfen. Diese Liste führt beispielsweise der Bundes- präsident an; es folgen Mitglieder der Bun- des- Oder Landesregierung, Beamte, Richter, Staatsanwälte, Notare, Rechtsanwälte, Voll- streckungsbeamte und Pfarrer. Mitglieder des Bundes- oder Landtages dürfen die Wahl zum Schöffen ablehnen, gleichfalls Aerzte, Kran- kenpflegepersonal und Schöffen, die bereits Wo der Akkordschein die Stunde regiert Industrie-Ausbilder unterhielten sich über Nachwuchsfragen Was passiert, wenn der Lehrling aus der Lehrlingswerkstatt in die betriebliche Ferti- gung kommt— das war das Thema, das Berufspädagoge Merckle im Saal der Han- delskammer vor gewerblichen Ausbildern behandelte. Merckle, Berufspädagoge bei der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Baden- Württemberg, schilderte eine bewußt die Reibungslosig- keit anstrebende Einweisung des Lehrlings in die Fertigung. Vom Standort einer weitschauenden be- trieblichen Nachwuchspflege aus können die Lehrbeauftragten nicht sorgfältig genug aus- gewählt werden. Oberbaurat Müller(der den Vorsitz führte), schilderte im Anschluß an den Vortrag die Praxis etwa so, daß über- All da, wo der Akkordschein die Stunde regiere, der Lehrling heute mehr nebenher gehe, so daß er nur gerade begreife, daß nicht getrödelt werden darf, daß und wie zugepackt werden muß. Bei der großen Spe- zialisierung der Lehrberufe komme es dar- Der eigene Weg zum Landschulheim en mäßter Abend stopfte das Loch in „Das Kernstück der Scfulreform kann das Landschulheim sein“, sagte Kultusminister Simpfendörfer einmal. Bei manchen Mann- heimer Schulen sind die materiellen Vor- aussetzungen dafür gegeben. Im Mannheimer Norden blieb es bisher nur bei dem ver- ständlichen Verlangen der Schuljugend. Auf der Schönau mit ihren 1400 Schüler(innen) Machte Lehrer Scherb die ersten Versuche, doch platzte seine Versetzung dazwischen; Bernhard Schönhals, sein Nachfolger, griff das Landschulheimproblem sofort auf. Ein Vorkommando der Klasse 7a Mi sondierte in Speyerbrunn bei Elmstein(Pfalz) die Lage, voller Begeisterung kehrte man von Schwe- ster Barbara zurück.„Alle müssen mit!“ lautete die Parole. Ein bunter Abend sollte das Loch in der Reisekasse stopfen. Unter lebhafter Anteilnahme der Schö- nauer Eltern gelangte ein selbst geschriebe- der Reisekasse der Schönauschule nes Laienspiel„Das Fernwehkind“ mit Klaus Weiss als Ansager zur Aufführung. Es war eine mit deutschen, englischen und franzö- sischen Kanons durchsetzte anregende Schul- stunde. Mädchenreigen umrahmten 30 in Speyerbrunn und Schönau geknipste Farb- dias. Eine Schulfunkreportage brachte die Freude der Klasse über die baldige Abfahrt zum Ausdruck. Alle müßten mit, der Ge- meinschaftsgeist ließ es nicht anders zu. Ein Schattenspiel rundete den mit großer Liebe gestalteten Abend. In der Pause war den Besuchern Gelegenheit geboten, die Arbeiten der acht vorbereitenden Studiengruppen Z⁊u würdigen. Inzwischen sind die Buben und Mädel im Landheim gelandet. Sie haben sich. ange- regt durch ihren unermüdlichen Lehrer, diesen Aufenthalt durch gediegene Vorbe- reitung regelrecht erarbeitet und verdient. Kr Driwwe“: Parkfest- Höhepunkte Wer gut schießt, kann billig trinken Endspurt beim großen Volksfest im Ebertpark Der schlanke Bogenschütze vor dem Turm- Cafe, seine Nacktheit mit grau- grüner Patina überdeckend, ist ein Symbol des Ludwigs- hafener Ebertparkes. In diesen Tagen hat schon mancher Parkbesucher vor dieser Sta- tue nachdenklich Halt gemacht und ihr ab- zuschauen versucht, wie so ein Bogen richtig gehalten wird. Denn das Bogenschießen ge- hört mit zu den schönsten männlichen Ver- gnügen auf dem Ludwigshafener Parkfest, diesem großen Volksfest in der Schwestern- stadt, das an diesem Wochenende in die letzte Runde geht. Mit vorgestelltem Bein,„zuge- petztem“ Auge visieren junge Burschen und würdige ältere Herren über die Pfeilspitze. Geschossen wird auf 25 Meter Entfernung. Es ist schon eine Kunst, überhaupt die Scheibe Zu treffen. Wer 15 von 45 erreichbaren Punk- ten erzielt, kommt in das Entscheidungsschie- Ben. Der Meisterschütze erhält diesesmal kein junges Schwein(vor zwei Jahren stand er da- mit hilflos auf dem Tanzpodium bis ihn ein Metzger erlöste), vielmehr winken als erster Preis 40, als zweiter Preis 30, als dritter Preis 20 und als 4. Preis 10 Flaschen Wein. Das Ludwigshafener Parkfest hat in jedem Jahr mehr Besucher angelockt. Vor vier Jahren waren es 120 000, vor drei Jahren 140 000 und im letzten Jahr gar 165 000. Es ist Wohin gehen wir? Freitag, 6. Juli Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: Wald“(Miete C, Th.-G. Gr. C, freier Verkauf); Musensaal 20.00 bis 22.30 Uhr:„Orpheus“ und Dedipus Rex“(Miete O, Th.-G. Gr. O, freier Verkauf); Amerikahaus 20.00 Uhr:„The happy journey“(„Glückliche Reise“). Filme: Planken:„Tausend Melodien“; Alster: Der Spieler“; Capitol: Ein Mann allein“, 23.00 Uhr:„Drei dunkle Straßen“; Palast:„Geknech- tet“,(22.20 Uhr:„Rebellion der Gehenkten“; Alhambra:„ und wer küßt mich?“; Univer- sum:„Ein Herz schlägt für Erika“; Kamera: „Gas-Oil“; Kurbel:„Denn sie wissen nicht, was sie tun“; Amerikahaus 16.00, 18.00 Uhr:„Porträt einer Stadt“. wirklich zu einem Volksfest geworden. Dafür bringt es alle Voraussetzung mit: Es wird etwas geboten, es liegt aus allen Richtungen mit Straßenbahn und Auto gut erreichbar inmitten eines herrlich angelegten Parkes, in den man aus dem Gewühl des Rummelplatzes auf eine stille Bank entfliehen kann und es zieht ein Publikum an, das dem Fest mit sei- ner pfälzischen Fröhlichkeit die rechte Stim- mung und Atmosphäre gibt. Am Freitagnachmittag haben alle Lud- Wigshafener Kinder schulfrei. Gratis werden Sie zum Kindernachmittag eingelassen. Jedes Kind erhält eine Bretzel und ein Freilos für die Kindertombola. Märchentheater, Sack- hüpfen, Eierlaufen, Hindernis- und Wett- Laufen und der Kletterbaum wifd die kleine Bande voll beschäftigen. Der Freitagabend ist den Großen vorbehalten, In beiden Zelten Fassungsvermögen 5 000 Menschen) werden die Pfälzer Originale Karl Räder. Ludwig Hartmann, der Bellemer Heiner, Heiner Hof- stätter und Harry Fischer, Kurt Dehn, Hel- mut Metzger und die fröhlichen Pfälzer die Farkfest-Stimmung auf einen Höhepunkt zusteuern lassen. Auch die Pfähzer Wein- königin wird ihre Untertanen an diesem Abend begrüßen. Am Samstag erleben die Sportfreunde ein Handballturnier, am Abend wird der ganze Park im Licht von tausenden bunten Lampions und Lichtbechern verzau- bert sein. 20 Hilfskräfte arbeiten einen gamen Nachmittag lang, um dieses märchen- hafte Bild vorzubereiten. Am Sonntag jagt dann eine Veranstaltung die andere. Trachtengruppen treffen ein, die in der Konzertmuschel einen Wettbewerb austragen. Entscheidung im Bogenschießen Windhundrennen(worüber wir unsere Leser gestern in einer Reportage unterrichteten) und Auslosung der Parkfestlotterie- Prämien sind die wichtigsten Ereignisse. Dem Fest wird, wegen des verregneten letzten Mon- tags, der kommende Montag noch angehängt, an dem mit einem prächtigen Feuerwerk ein ſeuriger Abschluß an den Nachthimmel ge- schoßen wird. Viel Vergnügen! Mace auf an, eine breitere Grundlage zu geben, von der aus Wege zu mehreren(von den 500) Berufszielen führen. Merckle entrollte dagegen das umfassendere und anspruchs- vollere Bild: Der einem Gruppenführer oder Vorarbeiter zugeteilte Lehrling stellt sich seinem„Meister“ vor und macht sich ein Bild von dem, was demnächst von ihm ver- langt wird. Und der Lehrbeauftragte nimmt ihn nicht auf den Arm, sondern er nimmt sich des jungen Menschen an: Wir brauchen auch eine„pädagogische Ausrüstung des Ar- beitsplatzes“, sagte Merckle, nicht nur eine technische und ökonomische. Der Lehrbeauf- tragte muß ganz auf der Höhe seiner Auf- gabe sein, aber auch etwas von den Heran- wachsenden in unserer Zeit verstehen, ihre Entwicklungsstufen kennen, um auf sie ein- geben zu können. Wer betrieblichen Nachwuchs anvertraut bekommt, muß auch Leistungsbild, Berichts- heft, Schularbeiten, Zeugnisse u. à. anver- traut bekommen. Diese Unterlagen lassen sich nicht in einer betriebsfernen Zentrale bürokratisch auswerten. Man gibt damit dem Lehrbeauftragten Position und Verantwor- tung, schaltet dadurch Kräfte ein, die im Betriebsablauf kaum genutzt werden. Merckle meinte, daß der Eehr beauftragte ge- Eignet sein sölltée, der Vertfauté des Heran- wachsenden zu werden. Die unausgegorenen und unausgegliche- nen jungen Menschen suchen neben dem Können und dem Ansehen, das die Leistung verleiht, auch solches Vertrauen. Die Wirk- lichkeit allerdings ist meist rauher. Merckle sprach von Erwachsenengesprächen, die alles zertreten. Man kam in der sich an den an- regenden Vortrag anschließenden Diskussion ungezwungen auf alle Fragen, die sich mit dem Begrift„Betriebsklima“ umreißen lassen. f. W. K. Simplicissimus: Star: Monika de Witt und Poldi am Klavier Es sind neue Bilder des Malers Rosen- heim dazugekommen, es sind neue Einfälle des singenden Pianisten Plodi Freitag dazu- gekommen, und es ist ein neuer Star dazu- gekommen, dessen Charme und Können das Simpl- Publikum begeistert: Monika de Witt, Schülerin von Lvette Guilbert, Exilpolin die irt Heidelberger Zimmertheater mehrere Abende mit ihren Chansons und Soloszenen allein bestritt— ist nicht nur eine große Diseuse, sondern auch eine große Schau- Spielerin. Nur: Der Rahmen, die„Bühne“ des Simplicissimus ist zu klein für große Gesten; manche Darbietung dieser großen Künstlerin wirkt vielleicht zu ernst an einer Gaststätte, die sich der heiteren Muse ver- schrieben hat. Aber die Ausdrucksskala dieser Frau und die Vielseitigkeit ihres Re- pertoires reichen weit— ihre hingetupften, hingehauchten oder geschmetterten Chan- sons, in denen Weisheit, Pikanterie. Welt- schmerz und sehr viel Arbeit stecken, provo- zieren die da Capos Poldi Freitag, der Minnesänger am Klein- klavier, brilliert als vollendeter Alleinunter- halter mit haarsträubenden Balladen aus dem pseudoklassischen Altertum und blen- dend vorgetragenen Moritätchen, deren Texte stellenweise von Kurt Kusenberg stammen könnten. Den erfreulichen Dreiklang an- spruchsvoller Brettelei rundet Rica Corell — neben ihren Verpflichtungen im gast- ronomischen Gewerbe— mit neuen Vor- trägen und gewohntem Schmelz. hvyb Termine Landsmannschaft Schlesien(i. d. Flüchtlings- vereinigung BVD): 7. Juli,„Kaisergarten“, Zehntstraße 30, 20 Uhr, Monatsversammlung. Abendakademie: 6. Juli, 20 Uhr, U 3, 1(Volks- bücherei), Vortrag von Dr. Katacka, Japan: „Die japanische Literatur“, Reichsbund, Ortsgruppe Schwetzingerstadt: 6. Juli, 20 Uhr, Lokal„Schwarzwälder Hof“, Ecke Rheinhäuser-(Keplerstraße, Versammlung. TV„Die Naturfreunde“: 6. Juli, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Monatsversammlung und Vortrag„Arbeitende Jugend heute“; Anmel- dungen für Naturfreundetreffen im Neckartal werden entgegengenommen. Reichsbund, Ortsgruppe Waldhof: 6. Juli, 20 Uhr, Lokal„Weinberg“, Waldhof(End- station der Linie 3), Mitglieder versammlung. Wir gratulieren! Heinrich Dillig, Mannheim, Burgstraße 22, wird 60 Jahre alt. August Pfei- fer, Mannbeim, Richard-Wagner-Straße 79, be- geht den 70. Eva Krämer, Mannheim, Uhland- straße 36, den 75. Geburtstag. Mina Schäfer, Mannheim, Bürgermeister-Fuchs-Straße 8, voll- endet das 88. Lebensjahr. ——— unmittelbar eine zweijährige Schöffenzeit hinter sich haben. Das Amt eines Schöffen oder Geschwore- nen ist für Männer und Frauen vorgesehen. Amtsgerichtsdirektor Aichele meint, daß er mit Frauen als Laienrichterinnen bisher sehr gute Erfahrungen gemacht hat:„Sie zeigen keine(weibliche) Neugier, sondern ein echtes Interesse an der Sache“ Die Gemeinden stellen die Vorschlags- listen auf. Für je 200 Einwohner muß ein Schöffenanwärter benannt werden. Zuständig für diese Auswahl ist der Stadtrat. Dem Schöffen wahlausschuß obliegt es dann, die vom Landgerichtspräsidenten jeweils neu festgelegte Anzahl der Schöffen und Ge- schworenen auszuwählen. Dem Ausschuß sitzt ein Amtsrichter vor; ein Verwaltungs- beamter(Stellvertreter des Oberbürgermei- sters) unterstützt ihn und sieben Vertrauens- personen fungieren als Beisitzer. Schöffen oder Geschworene sind Laien- richter. Sie haben aber das gleiche Stimm- recht wie Berufsrichter. Bei den Gerichts- sitzungen stimmen zuerst die Laien-, dann die Berufsrichter über Schuldfrage und Straf- zumessung ab. Es stimmen auch grundsätz- lich zuerst die jüngsten ab, damit die älteren sie nicht beeinflussen können. Jede nach- teilige Entscheidung für den Angeklagten be- darf einer Zweidrittelmehrheit. Sonst genügt auch die einfache Mehrheit bei der Abstim- mung. Im Schöffengericht und bei der Straf- kammer sitzen jeweils zwei Schöffen neben den Berufsrichtern. Beim Schwurgericht sind es sechs Geschworene, die den Richtern zur Seite sitzen. Hans Müller hat eine große Verantwor- tung übernommen. Ist er ein guter Bürger, dem Wohl und Wehe seiner Mitmenschen ein ehrliches Anliegen sind, so trägt er die kleine Last des Laienrichters gern. Denn ohne zwingende wirtschaftliche Gründe gibt es für das Ehrenamt eines Schöffen oder Geschwo- renen keinerlei Entschädigung. H-e Neues Großtanklager im Rhein auer Hafen Die Firma Raab Karcher GmbH in Karls- ruhe hat mit Antrag vom 12. März 1956 um die wasser- und sicherheitspolizeiliche Ge- nehmigung für ein Großgtanklager im Rhein- auer Hafen nachgesucht. Das Lager, das Heizöle aufnehmen soll, hat eine Kapazität von 45 000 Kubikmeter und soll am Ostufer des Beckens II im Hafen Rheinau erstellt werden. Das Polizeipräsidium nimmt et- waige Einwendungen gegen dieses Projekt innerhalb von zwei Wochen vom Tag der Veröffentlichung an entgegen, Die Beschrei- bungen und Pläne liegen während der Ein- spruchsfrist in L 6, Zimmer 48, zur Einsicht- nahme auf. 0 eee Aus dem Polizeibericht: In 28 Keller eingebrochen Dafür jetzt hinter Gittern Nach langwierigen Ermittlungen wurde ein 22jähriger festgenommen, der sich aut Kellereinbrüche spezialisiert und Wochenlang das Stadtgebiet unsicher gemacht hatte. 28 Diebstähle wurden ihm nachgewiesen. Wahrscheinlich hat der Uebeltäter jedoch noch weitere Kellereinbrüche auf dem Ge- wissen. Uhr ohne Werk hinterlegt Auf der Kurpfalzbrücke wurde ein älterer Rentner von einem Mann angesprochen, der um ein Darlehen von 50 Mark bat zur Ueber- windung einer augenblicklichen Notlage, Eine neue Herrenarmbanduhr gab er dem Rentner als Sicherheit. Als der unvorsichtige Geld- geber die Uhr von einem Fachmann abschät- zen lieg, mußte er zu seinem Schrecken fest- stellen, daß es sich um ein leeres Uhrenge- häuse handelte. Schüler verschleppt? Ein 13jähriger Schüler aus Bietigheim wurde von der Mannheimer Polizei aufge- griffen. Der Junge war so übermüdet, daß er kaum noch vernehmungsfähig war. Er gab an, in Bietigheim habe ihn ein unbekannter Kraftfahrer gebeten, den Weg zu zeigen, Er sei deshalb in den Wagen eingestiegen. Der Kraftfahrer habe ihn dann einfach mitge. nommen, nach Ludwigshafen verschleppt und dort seinem Schicksal überlassen, Er sei dann über die Brücke nach Mannheim gelaufen. Einbrecher war vom Gewissen geplagt Ein 24jähriger wurde so von seinem schlechten Gewissen geplagt, daß er jetzt bei der Kriminalpolizei vorsprach und sich be- zichtigte, seit 1953 zwei Einbrüche und neun Zechbetrügereien begangen zu haben. Die Polizei erfüllte seinen Wunsch und nahm ihn fest. Zwei Tote durch Herzschlag Ein 55jähriger Arbeiter erlitt bei Ver- ladearbeiten im Industriehafen einen Herz- schlag und war sofort tot.— In Feudenheim ereilte einem 70jährigen Rentner ein ähn- liches Schicksal. Beim Aussteigen aus der Straßenbahn erlitt er einen Schwächeanfall, der zum Tode führte. Zweiräder verursachen Unfälle Ein Motorradfahrer stieß infolge einer Unvorsichtigkeit auf der Neckarauer Straße gegen einen vor ihm herfahrenden Lehrling. Der Lehrling erlitt eine Gehirnerschütterung. Ein auf dem Motorrad sitzendes Mädchen brach sich beim Sturz das Schlüsselbein. Im Käfertaler Wald erkannte ein Motorrad- fahrer eine Absperrschranke zu spät. Er fuhr dagegen und stürzte. Er selbst blieb unver- letzt, sein auf dem Sozius sitzender Freund brach den Unterschenkel.— Auf der Stra- Beneinmündung Korbangel/Zäher Wille stie- Ben infolge Nichtbeachtung der Vorfahrts- regeln ein Moped- und ein Radfahrer zu- sammen. Der Radfahrer erlitt dabei einen Oberschenkelbruch. Amerikaner zeichneten Deutsche aus Mannheim-Ordonance-Supply-Depot Kleine Geschenke erhalten die Freund- schaft— mögen sie ideell oder materiell sein. Die ideellen scheinen dabei die wertvolleren, die materiellen die beliebtesten zu sein. Am bsten ist's demnach, wenn beide zusammen- kommen. Die Kleine-Geschenk-Praxis hat sich im privaten Bereich aufs beste bewährt. Und sie wirkt(wie es so malerisch heißt) auch in„Arbeitsvertrags verhältnissen“ Wunder. Wenn der Arbeitgeber die jahraus, jahrein bewährte Arbeitsamkeit seiner Angestellten nicht als selbstverständliche Sache ansieht, sondern Fleiß und Zuverlàssigkeit mit klei- nen Aufmerksamkeiten belohnt— dann hat das noch allemal geholfen, ein freundliches und harmonisches Betriebsklima zu schaffen In diesem Sinne zeichnete gestern wieder die US-Army eine große Zahl von deutschen Angestellten aus. Unter dem Gebälk der Wa- reneingangs-Halle inmitten des Mannheim Ordonance-Supply-Depots(MOS) in Feu- denheim standen im Halbrund um ein roh ge- zimmertes Rednerpult 147 Männer und Frauen. Drei Möglichkeiten der Auszeich- nung Waren gegeben: Belohnungen für Ver- besserungsvorschläge, für außergewöhnlich lange und gute Arbeitsleistung und für un- fallfreies Fahren. Colonel Hawkins dankte den versammel- ten Germans für die Mitarbeit. Er betonte vor allem, daß durch Unfallverhütung nicht nur Geld gespart werden könne, sondern in erster Linie auch viel menschliches Leid aus der Welt geschafft werde. Triglav Bauer, Re- kerent für Vorschlagswesen, rief die Namen auf, Colonel Hawkins machte 147 mal schake- hands und überreichte 147 mal mit bezwin- gendem soldatischen Charme Urkunden und Diplome. Einhundert Verbesserungsvor- schläge waren in den letzten drei Monaten verteilte Belohnungen und Diplome gemacht worden. 36 davon waren brauchbar. Den Vogel schoß Karl Leutner ab, dessen Verbesserungsvorschlag eine Aufwands- ersparnis von 40 000 DPM im Jahr bringt. Er erhielt dafür mit 1135 DM die höchste Beloh- nung. Die Gesamtsumme der Ersparnisse durch die 36 Vorschläge: 102 000 PM. 4780 DM wurden insgesamt dafür ausgeschüttet. Neu geschaffen wurden Belohnungen für außergewöhnlich lange und gute Arbeits- leistung. Sieben Bedienstete erhielten dafür eine Geldprämie in Höhe von drei Prozent ihres Brutto- Jahreseinkommens. 106 Last- und Kraftwagenfahrer, Kran- und Liftführer Wurden für unfallfreies Fahren und dafür gelobt, daß sie nicht gegen die Verkehrs- regeln verstoßen haben. Heinz Guettler brachte es auf zehn Jahre Unfallfreiheit, Er und seine 105 Kollegen wurden mit Piplomen ausgezeichnet. bk Filmspiegel Palast:„Geknechtet“ Der verlorene Sohn, der sich nach Be- siegung der Südstaaten Steuereintreiber gegen seine Landsleute stellt, ist natürlich nicht verloren. Aber bis das seine Geliebte, die früheren Freunde und das Publikum merken, rollen etliche Meter technicolorosierten Zelluloids über die Leinwand. Er wird als Mörder verdächtigt angeschossen und laienhaft mit einem Ta- rücksichtslos al schenmesser operiert. Doch erst als seine Freundin Weisstück ihrer Rivalin ein unter Schere entreißt, ist der Weg frei zum Happy-⸗ End. John Payne und Jan Sterling bemühen sich ohne viel Erfolg, auch der Handlung des Farbfilms etwas Farbe zu geben. Berliner Kinder:„Hauptbahnhof Mannheim— alles umsteigen!“ wichtiges Be- Gewaltanwendung einer kim, Nr. nen“ der St. I noch Kass zu fi der jema mat, des aus vier bent! desre Offiz 500 00 schor Pauli nach schen burg nehm einen mit. Kade schlie sten admi inn St Seele deuts Ober. schen wirte als ⁵ 8. Pf polize hause in ga Nordi liche Einbr abhar auch uhren ständ einen stamr alle haber ein g reichl zeug Fr schen stamr gann Jahre der I repub führe desre: namh aus 0 aus I l Ba lende Woche der 8 durch Stadt! weger der. L ler. st später wiede es ihr feier verlie Ga Neube Zwei Meter stürzt. beiter dauer kort 2 den I ee Nr. 154 eee nen ern n Wurde sich auf chenlang t hatte. ewiesen. jedoch dem Ge- m älterer en, der r Ueber- age, Eine Rentner 3e Geld- abschät- en fest- Ihrenge- etigheim 1 aufge- t, daß er Er gab ekannter eigen, Er zen. 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Die Gastwirte und die„Schö- nen“ auf der Hamburger Reeperbahn und der Großen Freiheit im Vergnügungsviertel St. Pauli bedauern schon jetzt, daß sie nur noch kurze Zeit Gelegenheit haben, ihre Kassen mit harten amerikanischen Dollars zu füllen. In einigen Tagen nämlich verläßt der größte ausländische Flottenverband, der jemals den Hamburger Hafen angelaufen hat, wieder die Hansestadt. Die Zahlmeister des amerikanischen Flottenverbandes, der aus den schwersten Kreuzern der Weit und vier Zerstörern besteht, die zu einem sie- bentägigen Freundschaftsbesuch in der Bun- desrepublik eintrafen, brachte an die 4400 Offiziere, Mannschaften und Kadetten rund 500 000 Dollar zur Auszahlung. Der größte Teil dieses Geldes wurde schon an den ersten beiden Tagen in St. pauli umgesetzt, denn bereits eine Stunde nach dem Einlaufen waren die amerikani- schen Seeleute ausgeschwärmt, um Ham- burg und die Reeperbahn ia Augenschein zu nehmen. Außer ihren Dollars brachten sie einen unbändigen Appetit auf deutsches Bier mit. Obwohl viele Namen der amerikanischen Kadetten auf ihre deutsche Abstammung schlieben lassen— sprechen nur die wenig- sten deutsch. Der kommandierende Konder- admiral, C. H. Lyman, stellte deshalb schon in Stockholm einen Obersten ab, der den Seeleuten auf der Fahrt nach Hamburg die deutsche Sprache beibringen sollte. Dieser Oberst lehrte unsere Sprache mit bayeri- schem Zungenschlag. Die Hamburger Gast- wirte waren daher einigermaßen erstaunt, als die amerikanischen Mariner„a Maß“ UMS CHAU IN BAD EN-WURTTIEM BERG Schulhäuser haben wieder Ruhe Pforzheim. Der Pforzheimer Kriminal- polizei ist es gelungen, den reisenden Schul- hauseinbrecher zu verhaften, der seit April in ganz Baden- Württemberg, vorwiegend in Nordbaden und Nord württemberg, erheb- liche Unruhe hervorgerufen hat. Bei den Einbrüchen war in der Hauptsache Bargeld abhanden gekommen, doch nahm der Dieb auch Schreibmaschinen, Tonbandgeräte, Stop- uhren, Fotoapparate und andere Gegen- stände mit. Bei dem Täter handelt es sich um einen 24 Jahre alten, aus Aue im Erzgebirge stammenden Schlosser. Er hat gestanden, alle Schulhauseinbrüche allein verübt zu haben. Mit Ausnahme des Bargeldes konnte ein großer Teil des Diebesguts sowie eine reichhaltige Sammlung von Einbrecherwerk- zeug sichergestellt werden. Tagung der Denkmalspfleger Freiburg. Mit einem Empfang im histori- schen Saal des aus der Spätrenaissance stammenden Kaufhauses in Freiburg he- gann in der Schwarzwaldhauptstadt die Jahreshauptversammlung der„Vereinigung der Landesdenkmalspfleger in der Bundes- republik“. An der Tagung nehmen fast alle führenden Denkmalspfleger aus der Bun- desrepublik und aus der Sowjetzone sowie namhafte Vertreter der Denkmalspflege aus der Schweiz, Oesterreich, Belgien und aus Luxemburg teil. Ballenberg wird wieder Stadt Ballenberg. Die rund 600 Einwohner zäh- lende Gemeinde Ballenberg feiert am Wochenende die 650. Wiederkehr des Jahres der Stadterhebung. Ballenberg hatte 1306 durch Kaiser Albrecht I. das Rothenburger Stadtrecht erhalten, verlor es jedoch 1525 wegen der Teilnahme am Bauernkrieg wie- der. Der bekannte Bauernführer Georg Metz- ler stammte aus Ballenberg. Zwei Jahre später wurde der Gemeinde das Stadtrecht wiedergegeben. Im„Dritten Reich“ wurde es ihr erneut aberkannt. Bei der Jubiläums- feier wird Ballenberg das Stadtrecht wieder verliehen. Tödlich verunglückt Gaildorf. Bei Kanalisationsarbeiten im Neubaugebiet nördlich von Gaildorf kamen zwei Arbeiter ums Leben, als ein über drei Meter tiefer und 80 em breiter Graben ein- stürzte. Die Erdmassen begruben die Ar- beiter unter sich. Die Bergungsarbeiten dauerten zwei Stunden. Die Aerzte, die so- fort zur Stelle waren, konnten nur noch den Tod der beiden Arbeiter feststellen. statt ein Bier bestellten und außerdem stän- dig nach Weißwürsten fragten. Die amerikanischen Seeleute erhielten Anweisung, in Hamburg während der Be- suchstage eine„Einheitsfront des Lächeins“ zu bilden, denn auch die NATO braucht in der Bundesrepublik Sympathien. Wo sich dennoch zu mitternächtlicher Stunde auf der Reeperbahn die in einer Hafenstadt unver- meidlichen handfesten Auseinandersetzungen nach feuchtfröhlicher Runde ergaben, griff die amerikanische Navy-Mp mit rücksichts- loser Härte zu. Alle Sünder finden ihr Kon- terfei dann schon wenige Stunden später auf einem 13& 18 Zentimeter großen Foto wie- der, das sichtbar für jedermann auf Deck an ein riesiges schwarzes Brett angeheftet wird und gleichbedeutend mit Urlaubssperre ist. Die amerikanischen Kadetten, die später Offiziere werden, sind sorgfältig gesiebt worden. Die Aufnahmeprüfungen werden als die schärfsten von allen amerikanischen Waffengattungen bezeichnet. Wer die Prü- kung bestanden hat, zählt zur ersten Garni- tur. Viele Jahre dauert die Kadettenausbil- dung, aber während dieser Zeit können die blauen Jungen auf Kosten der Navy neun Monate lang an einer Universität studieren. Außer dem beachtlichen Sold erhalten sie noch ein Taschengeld extra. Nach drei Jah- ren Offiziersdienst können sie denn wieder ins bürgerliche Leben zurückkehren. Gert EKistenmacher Kleinkind rettete Mutter und Schwester Aus Angst vor dem Vater Reutlingen. Ein 33 Jahre alter Werkzeug- macher aus Metzipgen bei Reutlingen mußte von der Polizei aus seiner Wohnung geholt und in Haft genommen werden., weil er in einem Anfall sinnloser Wut seine Angehöri- gen beschimpft und einen, Teil des Haus- rates kurz und klein geschlagen hatte. Bei den polizeilichen Untersuchungen stellte sich heraus, daß der Mann Ende Mai mit unge- Wöhnlicher Brutalität versucht hatte, seine Frau und seine noch nicht 16jährige Stief- tochter mit Gas zu vergiften. Er hatte die Frau und das Mädchen in der Küche mit Tüchern und Gurten an Stühle festgebunden, das Küchenfenster und die Tür fest verschlossen und den Gashahn geöffnet. Zu seiner Stieftochter sagte der Angetrunkene, es sei schade, daß sie so jung sterben müsse, aber auch sie müsse eben die Folgen der Dinge tragen, die sich in letz- ter Zeit ereignet hätten. Nachdem etwa 10 Minuten Gas ausgeströmt war, weinte im Nebenzimmer das dort schlafende kleine Kind des Ehepaars. Der Mann drehte daraufhin die Gashähne zu und kümmerte sich um das Kind. Anschließend ließ er wieder etwa fünf Minuten lang Gas ausströmen, wurde aber ging niemand zur Polizei erneut durch das Kind abgelenkt. Er drehte das Gas wieder ab und schlief bei seinen Bemühungen, das Kind zu beruhigen, an dessen Bett ein. Als er wieder aufwachte, verließ er, ohne sich noch einmal um Frau und Tochter zu kümmern, das Haus. Seiner Frau gelang es nach mehrstündigen Be- mühungen. gegen 7 Uhr von den Fesseln frei zu kommen und auch die Tochter zu befreien. Sie fand jedoch nicht den Mut zu einer Anzeige, weil sie zu sehr Angst vor ihrem Mann hatte. Der schwerste Kreuzer der Welt Der bisher größte ausländische Flottenverband lief in den Hamburger Hafen ein. An der Jeberseebrucke machten au einem einwöchigen offtziellen Besuch der mit 17 000 Tonnen Wasserverdrängung schwerste Kreuzer der Welt„Des Moines«, der Kreuzer„Macon“ und die Zerstörer„K. D. Bailey“,„Turner“,„Goodrich“,„F. K. Parry“ fest.— Unser dpa-Bild zeigt den Kreuzer„Des Moines“ und einen Zerstörer an der Hamburger Ueberseebrüce. Betrüger mit Auto und Wohnwagen Die Polizei warnt vor allem Heimatvertriebene vor diesen Landstreichern Trier. Die Trierer Kriminalpolizei warnte die Bevölkerung vor motorisierten Betrüger- gruppen, die seit einiger Zeit im westdeut- schen Grenzraum auftreten, mit Auto und Wohnwagen umhberziehen und als Wander- bühnen getarnt sind. Die Betrüger haben es besonders auf Heimatvertriebene abgesehen. Sie erkundigen sich unauffällig nach Flücht- lingen und deren Verhältnissen, suchen diese Familien dann auf und bemühen sich, deren Zu Mordzwecken 160 Liter Wein vergiftet Wegen Mordes und sechsfachen Landau. Vor dem Landauer Schwurgericht begann der Prozeß gegen den des Mordes und des sechsfachen versuchten Mordes An- geklagten 32jährige Landwirt Bruno Wer- ling aus Minfeld(Kreis Germersheim). Wer- ling soll versucht haben, mit Hilfe eines gif- tigen Pflanzenschutzmittels, das er seinen Weinbeständen beimischte, seine Frau und mehrere Verwandte umzubringen. Ein Onkel seiner Ehefrau ist nach Genuß des Weines unter Zräßlichen Schmerzen verstorben. Der Mordplan reifte in dem Angeklagten, als ihm seine Frau und deren Angehörige immer wieder Vorhaltungen wegen seiner Trunksucht machten. Der Angeklagte schüt- tete im Juli 1955 den Rest des Pflanzen- schutzmittels, das er noch vom Tabakspritzen übrig hatte, in seine Weinvorräte. Um jeden Verdacht von sich abzulenken, erzählte er seiner Frau, der Wein sei nicht mehr in Ord- nung. Ein Onkel der Ehefrau, der 60jährige Fritz Rech, der eines Tages zu dem Ange- klagten kam, wollte Werling davon über- zeugen, daß der Wein nicht schlecht sei. Der Angeklagte hinderte ihn nicht daran, von dem vergifteten Wein zu kosten. Er ging vielmehr in eine nahe gelegene Wirtschaft Aus der Schlägerei zwischen Polizei und Marokkanern Wetzlar. Zu schweren Auseinandersetzun- gen kam es in Wetzlar zwischen marokka- nischen Soldaten und deutschen Polizeibe- amten. Wie die Polizei mitteilte, mußten die deutschen Beamten die Gummiknüppel be- nützen und Polizeihunde einsetzen, um sich gegen ein Dutzend Marokkaner zu wehren. Ein Polizeibeamter, der auf der Frankfurter Straße in der Nähe der Marokkaner-Kaserne zum Streifendienst eingesetzt war, um den Besuchern der Wetzlarer Industrie-Festspiele einen sicheren Heimweg zu gewährleisten, sah sich nach einer Auseinandersetzung mit einem marokkanischen Soldaten plötzlich Mordversuches vor dem Richter und lieg Rech allein. Der bedauernswerte Mann starb eine Stunde nach Genuß des Weines unter den heftigsten Schmerzen. Der Angeklagte gab in der Verhandlung zu, das Gift in den Wein geschüttet zu ha- ben. Er sei jedoch der Meinung gewesen, daß das wenige Gift in den 160 Litern Wein keine besondere Wirkung mehr haben könne, gab er zu seiner Verteidigung an. Vertrauen zu gewinnen. Dann berichten sie, eine Erbschaft gemacht zu haben, vor der Auswanderung zu stehen und aus diesem Grunde Möbel, Wäsche und sogar Kleidungs- stücke verschenken oder gar billig verkaufen zu wollen. In der eigenen Not, so schwindeln sie, hätten sie ein Gelübde abgelegt, anderen notleidenden Menschen zu helfen. Sie lassen sich dann Anzahlungen auf die später natür- lich nicht gelieferten Gegenstände geben. Auf diese Weise veranlassen die Betrüger ihre Opfer, Ersparnisse in höchst minder- wertige Textilien, die als echte englische Tuche deklariert werden, anzulegen. In ande- ren Fällen geben sie sich als Beauftragte eines Hilfskomitees oder des„Flüchtlings- kommissars von München“ aus, die den Auf- trag hätten, Wäsche und Lebensmittel zu ver- teilen. Die Betrüger stellen fernen Renten in Aussicht und Kassieren Spesen für„Zollge- bühren“, für die Ausstellung von Rentenbe- rechtigungskarten und dergleichen. Neben dem Währungsschwindel betreiben die Banden auch betrügerischen Handel und befassen sich außerdem mit okkultem Betrug. Triebwagenführer erlitt Herzschlag Ein Fahrgast rettete die bedrohliche Lage Heidelberg. Erst um 21.22 Uhr— mit 10 Minuten Verspätung— kam der Triebwagen der Bahnlinie Heidelberg Meckesbeim Obrigheim in Waibstadt an. Auf dem Fah- rersitz saß ein Fahrgast, der den Triebwagen langsam nach Waibstadt gefahren hatte, nachdem der Triebwagenfahrer nach Ver- lassen des Bahnhofs Neidenstein ohnmächtig geworden war. Der Bewußgtlose, ein 40 jähriger Bundes- bahnbeamter aus Mannheim, wurde in den Dienstraum des Bahnhofs Waibstadt ge- tragen. Wenige Minuten später trat der Zug- führer durch die Tür auf den Bahnsteig und teilte den dort wartenden Fahrgästen mit: „Er ist tot.“ Der sofort herbeigerufene Arzt konnte lediglich den Tod durch Herzschlag feststellen. Der Fahrer des inzwischen eingetroffenen Gegenzuges aus Obrigheim übernahm die Weiterfahrt des verwaisten Zuges nach As- bach und zurück und nahm auf der Rück- fahrt seinen Zug ins Schlepptau nach Mek- kesheim und Heidelberg mit. Hessischen Nachbarschaft von etwa zehn Marokkanern umringt. Ein Soldat warf ein feststehendes Messer nach dem Polizisten, der dem Messer durch schnelles Abducken ausweichen konnte. Wäh- rend der Messerheld von anderen herbei- geeilten Polizeibeamten festgenommen wer- den konnte, wurden die übrigen Marokkaner mit Knüppeln und Hunden in die Flucht ge- jagt. Am gleichen Abend hatten etwa acht Marokkaner einem 19 jährigen Angestellten beim Wetzlarer Krankenhaus den Weg ver- sperrt. Der junge Mann wurde mit einem Stilett bedroht. Herbeigerufene Polizisten konnten jedoch weitere Tätlichkeiten ver- hindern. Tollwütiger Fuchs fiel Bauer an Gelnhausen. Ein tollwütiger Fuchs hat zwischen den Gemeinden Semborn und Alb- stadt im Kreis Gelnhausen einen Landwirt aus einer bayerischen Nachbargemeinde an- gefallen. Mehrmals versuchte der Fuchs, den sich heftig wehrenden Bauern zu beigen. Zu- sammen mit seinem Sohn gelang es dem Landwirt, das tollwütige Tier zu erschlagen. Die Landräte der Kreise Gelnhausen und Alzenau nahmen den Vorfall erneut zum Anlaß, auf die noch immer grasierende Toll- wut und ihre Gefahren hinzuweisen. Nach Wie vor seien Hunde und andere Haustiere anzuleinen und dürfen nicht umherlaufen. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Prost Neujahr! Mainz. Ein Briefträger darf sich auch am Neujahrsmorgen im Dienst nicht betrinken, stellte das Landessozialgericht in Mainz bei der Aufhebung eines Urteils des Arbeitsge- richts Trier fest. Ein bereits wegen Trunken- heit vorbelasteter Briefträger hatte am Neu- jahrstag dieses Jahres im Kreis Idar-Ober- stein Postsendungen zuzustellen. Dabei wur- den ihm bei den Postempfängern soviel alko- holische Getränke angeboten, daß er einen Teil der Sendungen nicht mehr austragen konnte. Der trinkfreudidge Postbote wurde auf diesen Vorfall hin von der Oberpostdirek- tion Trier entlassen. Das Arbeitsgericht Trier stellte fest, daß die Verabreichung alkoholi- scher Getränke am Neujahrstag an Brieftrà- ger eine landläufige Sitte sei und man den Briefträger deswegen nicht entlassen dürfe. Brand durch Heizkissen Mainz. Im Mainzer städtischen Alters- heim ist eine 79 Jahre alte Frau bei einem Zimmerbrand ums Leben gekommen. Kurz nach 1 Uhr sahen auf der Straße vorüber gehende Polizeibeamte aus einem Fenster im zweiten Stock des Gebäudes Rauchschwa⸗ den und Flammen herausschlagen. Die von ihnen sofort alarmierte Feuerwehr fand die Frau mit teilweise verbranntem Körper tot auf der verkohlten Matratze auf. Es wird an- genommen, daß der Brand durch ein Heizkis- sen entstanden ist. Die Frau ist vermutlich in dem Qualm erstickt. Hunderttausend Rosen Kaiserslautern. Die Landwirtschaftshalle am Meßplatz in Kaiserslautern wird zur Zeit in einen blühenden Rosengarten verwandelt. Hier sollen in den nächsten Tagen auf einer Fläche von fast 4000 Quadratmeter 100 000 Rosen zum Auftakt des Deutschen Rosen- kongresses 1956 blühen, der am Wochenende in Kaiserslautern abgehalten wird. Eine mit dem Kongreß verbundene Bundesrosenschau wird von rund 30 Rosenschulen aus der Bundesrepublik beschickt. Unwürdiger Vater Kaiserslautern. Wegen schwerster Sitt- lichkeitsverbrechen hat die Große Strafkam- mer des Landgerichts in Kaiserslautern einen 45 Jahre alten Waldarbeiter aus Alsenborn bei Kaiserslautern zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Der Verurteilte, gegen den nur in nicht öffent- licher Sitzung verhandelt werden konnte, hatte sich wiederholt an seiner 16jährigen Tochter vergangen und das Mädchen später an amerikanische Soldaten verkuppelt. Er ist Vater von elf Kindern. nATScnanigüirEn 12 cicAnrN¼gKNl UTS Oje Spezioſmischung dieser Zigoreſte erhält durch den Filter ihre allerletzte Feinheit unc Reinheif. Der Fiſter selbst ist jenes„Dit zuliebe“, dus der. Bofschori- Filter so vieſe Freunde gewonnen hot. 5 N 8 r 3 2 0 Seite 8 MORGEN Freitag, 6. Juli 1956/ Nr. 184 Nr. 1 ———ů— 3 9 n 5 f a 8 1 gaellæblę Hense Mitten aus mem Srbaltsrelchen Leben wurde am 4. Juli Selon,, Fuße Spe 1956 mein lieber Vater, Schwiegervater und Opa f l Sue Hiuugtunseruneñ eib, Hierdurch erfüllen wir die traurige Pflicht, von dem plötzlichen Ableben un- seres hochverehrten Herrn gdssen& Hamel Seip. 8 W 1 au oem Foucſ dle me, Ehrenpräsidenten 11 h 3 In Voig t 5 0 das mis, Heat ole Sanese 5 and en, U, dle fame. kurz vor Vollendung seines 71. Lebensjahres in die. 15 f Jeder Abit, Sie, sind dis fletimqe Zum geg . Loch des fochge nue fune Mhm.-Feudenheim, den 5. Juli 1956 ,. Saßnen-Heë trench, Wuüneilmstrage 58 85 N Eueißeis cine. Seſhet luuculus(ci und ght, famesia-Suuſfer- fring 5 ein CSofcht Wilhelm Voigt Kenntnis zu geben. Ewigkeit abberufen. Herr Voigt ist am 4. Juli 1958, während seines Morgenspazierganges, wenige Tage vor seinem 71. Geburtstag, einem Herzschlag erlegen. Der Verstorbene War nahezu 50 Jahre aktiver Sänger der Mannheimer Liedertafel und seit Jahrzehnten deren Präsident und 1. Vorsitzender. Er hat die traditionsgemäßen, Kulturellen und freundschaftlichen Ziele der Mannheimer Liedertafel stets nach innen und außen aufs beste gepflegt und erhalten. Elisabeth Krampf geb. Voigt Richard Krampf a Erika Krampf ö. 5 3. WEST Fisciudosrgik Hax SWE ST FHH LBE CN scnrhrör Feuerehrung: Samstag, den 7. Juli 1936, 11.30 Uhr, im Krema- Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. eee eee eee Mannheimer Liedertafel E. V. gegr. 1840 Kombischrank Tormschönes Modell g 200 em breit. DM 348. 5 Teilzahlung! Einbdettcouch Unsere liebe, zute, immer treusorgende Mutter, Schwie- germutter, liebe Oma und Uroma, Schwester, Schwä⸗ gerin und Tante Die Sänger und Sängerinnen werden für Freitag, den 6. Juli 1936, zu einer Gesangs- probe in das Vereinshaus, Mannheim, K 2, 31-32, um 19.30 Uhr, gebeten. Feuerehrung: Samstag, den 7. Juli 1958, 11.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Bar rd Ih* ausgezog. 210 em Ig. 5 8 5 Ra geber We. Sezüge n. Wahl DM 150. 85 N 3 geb. Kuhn reilzanlung! Ohne Kosten bei Aufstellung 0 5 8 a g 25 Mindesteinwurt I N ist am 4. Juli 1956 nach kurzer schwerer Krankheit„„ mee u plötzlich und unerwartet von uns gegangen. 8%u Antenne in 2 Eaten zullbor Mannheim, den 6. Juli 1956 1 N 8 Die trauernden Hinterbliebenen: 1 5 ERESSS ASS E. 5 pen Unser Pensionär und langjähriger Mitarbeiter, Herr Greta Winnewisser geb. Rathgeber e nnen 5 und Familie 5 Monnheim, f. 5 5 3 annheim, Schwetzinger Platz! 1 5 5. Betty Schramm geb. Rathgeber Untetticht Tel. 42337 l 1 und Familie g Monnheim- Feudenheim 0 PII 1 Englisch schnellst psychoanalytisch, 1 N 5 Christian Seitter Karl Rathgeber und Familie ohne Wörter u. Gramm. zu büf⸗ ieee lch 0 nd all ngehöri feln, rein durch Konversation: N 0 2 P r e College Master W. Ausk. B 5, 16 ist am 4. Juli 1956 im Alter von fast 77 Jahren verstorben. Feuerbestattung: Samstag, den 7. Juli 1956, 11 Uhr, im Krema- Jun 5 8 5 5 torium Hauptfriedhof Mannheim. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. 8 1 er kan Mannheim, den 5. Juli 1956 0 Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft 97 der Jun MARGARINE-UNION AG Nach langem Leiden ist im gesegneten Alter von 83 Jahren, Frau Rep Werk Mannheim-Industriehafen 3855 of Alice Walter 00 Die Finzscherung erfolgt am Freitag, dem 6. Juli 1936, 14 Uhr, im Krematorium Haupt- ed Leoni— friedhof Mannheim. 8 7 st am 3. Juli 1956 sanft entschlafen. 2. neb Heldelberg, Mozartstraße 14, und Freiburg 1. Br. nen. Professor Dr. Friedrich Walter 80 Museumsdirektor 1. R. Werbe —::: pp ˙• mw ̃ĩ⅛ͤ-ṽ]ĩ..,. 7, ee Unt 5 Professor D. Dr. Wilibald Gurlitt Her 3 5 8[Statt Karten g vier Enkel und vier Urenkel mas Nach kurzer Krankheit verschied plötzlich und un- Fur die vielen Beweise aufrich- Fro erwartet am 4. Juli mein lieber Mann, unser guter tiger Anteilnahme sowie die Die Aussegnungsfeier hat auf dem Friedhof Heidelberg-Hand- 1 8 beliebt Frischhalt 4 2 8 3 8 7 5* zahlreichen Kranz- u. Blumen- schuhsheim stattgefunden. in den bellebfen Fris Alftepackungen 5 Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel, V P 9 1 55 Herr 5 5 sten Dank. Dieser Dank gilt bot. auch allen denen, die meine f 3 2 2 40 2 25 1 85 den Christian Seitter liebe Frau, unsere liebe Mut- je 125- g- Beutel DM. g. 5 9 1 Hilfs- ter, Frau Mas nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von nahezu 5 3 Statt Karten. Für die wohltuenden Beweise liebevoller 46 2 77 Jahren. Käthe Kaiser Anteilnahme sowie die schönen Kranz und Blumenspenden beim 6 SoKranzehen IU 75 1 I* geb. Obier Heimgang unseres unvergessenen Entschlafenen, Herrn 5 6 7 We Mannheim, Stuttgart, den 5. Juli 1956 5 1 Di eee ebäckmischung Ne 5 n, S„ zur letzten Ruhestätte geleite T 100*„ 42 6 Dammstraße 51 1. ten. Besonderen Dank Herrn Karl heo Hauss 5 e 15 kin In tiefer Trauer: Pfarrer Pöritz und Herrn Dr.. 3 1 Anna Seitter geb. Behrens Markau. sagen wir allen unseren innigsten Dank. Schokoladewaffein 5 Familie Kurt Seitter 8 NMhm.- Sandhofen, 4. Juli 1956 Mh m. 3 A fertal, den 6. Juli 1956 Torlenkels An Willi Alldinger und Frau Hlide CSaswerkstraße 4 Rüdesheimer Straße 2 o 20 geb. Seitter Im Namen der Hinterbliebenen:!! 11100 3 Familie Albert Seitter En tierem Leid: und Enkelkinder Frau Lydwina Hauss Feuerbestattung: Freitag, 6. Juli, 14 Uhr Krematorium Mhm. in 0 Frische schnittfeste ital. 5 2 2 unt Bestattungen in Mannheim Freitag, 6. Juli 1956 a Hauptfriedhof 5 Zeit Kurz nach Beginn seiner Arbeit verschied am 4. Juli Hohn, Elisabetha, Neckarvorlandstrage 163 11.30 5 ü 8 A merwartet, unser Belegschaftsmit- Krematorium 1268. ee ee eee, 5 Hammer, Ludwig, Möhlstraße 20 13.30 lied, Herr Seitter, Christian, Dammstraße 51 14.00 Bauer, Ludwig, Elfenstraße 12 14.30 2 Friedhof Käfertal III WIg Aller Rudolph, Elisabetn, Am Herrschaftswald 124 13.30 N 2 Friedhof Sandhofen 5 5 N 5 5 Besckwingte frauen 5 Schuhmacher, Jakob, Scharhof 14.30 Wir verlieren mit dem Entschlafenen einen in langen n 5 ian Mein n 4 188 i 1 11. ö— 1 Jahren bewährten, kleigigen und pflichtbewußten Mit g e e 5 885 arbeiter und einen guten Kameraden. in der Gesellschaft. Lassen 5 Schmidt, Maria, Frünlinsstraße 2 15.00 3. ir. je Treue gehalten. Sie sich durch Abgespannt- 5 Friedhof Seckenheim 2 Jahre hat er 5 Firma die 8 9 heit nicht unterkriegen. 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Unter Berück- sichtigung der fälligen Ratenzahlungen aus den in den beiden Jahren 1954 und 1955 ab- geschlossenen Konsolidierungsvereinbarun- gen mit Dänemark, Frankreich, Island und Italien, der Sofort- und Ratenzahlungen aus den im Juni abgeschlossenen Konsolidie- rungs vereinbarungen mit Italien und Nor- wegen, sowie des Anteils der Bundesrepu- plik an der Sonderzahlung Italiens, die insge- Samt 25,7 Mill. RE betragen, ergibt sich per Ende Juni 1956 ein Guthaben der Bundes- republik bei der EZ U in Höhe von 598,4 Mill. RE gegenüber 595,5 Mil. RE am Ende des Vormonats. * Die DM-Lücke macht Sorgen. Aehnlich wie vor einigen Jahren in der Handelswelt von einer Dollarlücke die Rede war, weil die USA mehr Waren ins Ausland lieferten als aus dem Auslande eingeführt wurden, wird heute die durch die deutschen Ausfuhrüber- schüsse verursachte DM-Lücke als Behinde- rung des internationalen Handelsverkehrs betrachtet. Der Vorgang ist für uns fatal, denn je stärker unsere Gläubigerposition Wird, desto mehr Chancen büßen wir ein, zu- sätzlich Waren ans Ausland verkaufen zu können. Dabei versagt das Schicksal— genauer ausgedrückt die schwierige Wirtschaftslage Grogbritanniens und Frankreichs— das ein- zig wirksame Heilmittel anzuwenden, näm- Iich zu einer allgemeinen weltweiten Freiheit der Kursbildung zu gelangen. Voraussetzung dafür wäre die vom Bundeswirtschaftsmini- ster hängeringend erstrebte Währungskon- Vertibilität(= freier Umtausch aller Wäh- rungen). Wenn sich die Währungskurse frei bilden würden, dann müßte— infolge der großen Nachfrage nach DM— in den Schuld- nerstaaten der DM-Kurs steigen. Dadurch würden die aus jenen Staaten nach Deutsch- land gelangenen Einfuhrwaren verbilligt werden, was bestimmt Anreiz böte zur Mehr- einfuhr. Andererseits aber würden die nach diesen Staaten gelangenden Ausfuhrwaren teurer werden. Leider liegen in England und in Frankreich die Dinge so, daß befürchtet werden muß, die letzten Devisenreserven die- Ser Staaten würden noch mehr als bisher zu- sammenschmelzen, wenn England und Frank- reich sich zur Konvertibilität entschlössen. Nun wird herumgekrebst. Die künstliche Verteuerung der englischen und der französi- schen Ausfuhren durch den unnatürlich ho- hen, behördlich bestimmten Wechselkurs wird durch Subventionen(staatliche Zu- schüsse, Steuer- und Krediterleichterungen) abgeschwächt. In der Bundesrepublik hin- gegen wird den Exporteuren keine staatliche Hilfe gegeben. Natürlich muß unter diesen Umständen der deutsche Ausfuhrüberschuß stets steigen. Dieser leidige Zustand verführte zum Vorschlag, den amtlichen DM- Wechsel- kurs heraufzusetzen. Das aber wäre ein Rück- Tall in plan wirtschaftliche Methoden. Nützen könnte die Sache überhaupt nicht, wenn nichtdeutsche Staaten ihrerseits auch die amtlichen Wechselkurse heraufsetzten. Dann ist wieder alles beim alten, und niemand hätte dadurch etwas gewonnen. Ten NSU-Werke reagieren vorbeugend auf Konjunkturbremse Uberhitzung„ohne mich“ gilt nicht mehr Kennt jemand in der Bundesrepublik einen im Wirtschaftsleben stehenden Men- schen, der nicht davon spricht, zumindest da und dort an einzelnen Stellen sei die Kon- junktur überhitzt? Kennt jemand in der Bundesrepublik einen im Wirtschaftsleben stehenden Men- schen— egal welcher Sparte er auch angehö- ren mag— der nicht entrüstet bestreitet, in seinem Wirtschaftszweig könnten konjunk- turelle Ueberhitzungserscheinungen vorhan- den sein? Eine neue Obne-mich-Bewegung ist ent- standen und macht sich durch lauthalses Schreien bemerkbar. So wenig Einsicht— so wenig Gefühl für gesamt wirtschaftliche Zu- sammenhänge— wie heutzutage ist wohl im Laufe der Geschichte noch selten anzutreffen gewesen. Ists schlechtes Gewissen, was die Männer der Wirtschaft abschreckt zuzugeben, daß inmitten der Unausgewogenheit die Ent- wicklung hie und da— und zwar in maßgeb- lichen Sparten— konjunkturell überhitzt ist? Nein, schlechtes Gewissen kann es nicht sein, denn trotz aller Begriffsverzerrungen der Ge- genwart ist wirtschaftliches Wohlergehen noch nicht Sünde schlechthin. Es ist etwas an- deres, was die Menschen davon abhält, sich zur Wahrheit zu bekennen: Die Angst ist es Die Angst davor, gebremst zu werden. Die Angst davor, in dem naiven Glauben, daß die Wirtschaftskonjunktur im eigenen Bereiche in den Himmel wachsen würde, sich getäuscht zu haben. Da ist beispielsweise der Fall der NSU- Werke. Das Unternehmen, das schon im Jahre 1900 mit der Produktion von Motorrädern be- gann, ist— auf den Umsatz bezogen— die größte Motorradfabrik der Welt. Außer Mo- torrädern werden im Werk Neckarsulm, das Ende 1955 rund 6600 Leute beschäftigte, noch Fahrräder, Motorräder, Motorroller, statio- näre Motoren und Freilaufbremsnaben her- gestellt. Das Unternehmen erzielte— immer gegenüber dem Vorjahr— folgende Umsatz- steigerungen: 1934 20,0 v. H. 1955 19,1 v. H. In der Zeit von Januar bis Mai 1955 erhöh- ten die NSU-Werke ihre Belegschaft auf rund 7200 Mann. Ein Zeichen, daß trotz aller Warn- Inleressanies füt die Hausßau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die Landesarbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände hat zum Wochenende folgenden „Einkaufsberater für den Küchenzettel“ bekanntgegeben: Bei Gemüse hat sich die Situation in- folge des günstigeren Wetters endlich etwas gebessert. So haben sich die Anlieferungen bei fast allen Gemüsesorten verstärkt, die Preise sind infolgedessen im allgemeinen rückläufig. Besonders groß ist das Angebot an inländischem Kopfsalat, Rettichen und Blumenkohl. In der kommenden, späte- stens aber in der übernächsten Woche ist bei Blumenkohl mit einer Schwemme zu rechmen. Kohlrabi ist verhältnismäßig billig. Auch bei Frühweißkohl, Rotkohl und Wir- sing nimmt das Angebot ständig zu, so daß die Preise nachgeben werden. An ausländischem Gemüse werden zur Zeit in erster Linie Tomaten, Gurken, Blumenkohl, Bohnen und Mohrrüben in genügenden Mengen angeliefert. Hollän- dische Gurken sind billiger geworden, ebenso italienische Tomaten und Bohnen. Dagegen sind holländische Tomaten nach wie vor teuer. Obst: Aus den württembergischen Anbau- gebieten kommen noch reichliche Zufuhren von Erdbeeren, die aber kaum noch billiger Freie Devisenkurse Gelid Brief 6,687 6,707 8,39 6,41 1.1902 1,1922 95,725 95,925 109,54 109,86 1000 italienische Lire 100 belgische Frances 100 französische Franes 100 Schweizer Franken 100 holländische Gulden 1 kanadischer Dollar 4,27 4.28 1 englisches Pfund 11,664 11,684 100 schwedische Kronen 80,35 81,01 100 dänische Kronen 60,31 60,43 100 norwegische Kronen 58,315 58,435 100 Schweizer Franken(fr.) 97,78 97,98 1 US-Dollar 4,1893 4,1993 10 BDNM-W]= 395 DM-O; 100 DM-O= 286,88 DM-W. werden dürften. Bei Kirschen, Stachel- beeren, Johannisbeeren, Himbeeren und Blaubeeren hat die verspätete Reife die noch un verhältnismäßig hohen Preise bestehen lassen. Falls die Wetterbesserung anhält, wird aber sehr bald ein spürbarer Preis- rückgang erfolgen, zumal die Ernte-Aus- sichten bei Stachelbeeren und bei Johannis- beeren sehr gut sind. Im Gegensatz zu den früheren Jahren ist die ausländische Aprikosenernte nicht sehr groß, weil ein erheblicher Teil der Bäume durch den Frost stark gelitten hat. Infolgedessen sind die Preise auch wesent- lich höher als im letzten Jahr. Bananen sind etwas billiger geworden. Kartoffeln: Das Angebot aus dem Lauffener Anbau- gebiet und aus der Pfalz ist zur Zeit sehr reichlich. Die Preise haben daher endlich nachgegeben. In Stuttgart waren gestern 5 Pfund bereits zu 78 Dpf zu haben. Weitere Preisnachlässe sind zu erwarten. Fleisch: Die Preise für Rind- und Schweinefleisch haben sich gegenüber der Vorwoche nicht geändert. Dagegen ist Kalbfleisch infolge der geringeren Auftriebe und der regen Nachfrage wieder etwas teurer geworden. Fisch: Auch in dieser Woche können wir wie- der Kabeljau und Rotbarsch empfehlen. Eier: Das Angebot ist nach wie vor reichlich. Die Preise sind im allgemeinen unverän- dert geblieben. rufe der Bd und des Bundeswirtschafts- ministers die Hoffnung bestand, die Umsatz- kurve würde weiter in gleichem Maße Klettern. Eine Hoffnung, die sich als trügerisch er- wies. Generaldirektor Dr. von Heydekampf rief die Berichterstatter von Wirtschaftszei- tungen in Stuttgart zu einer Pressekonferenz zusammen und teilte ihnen mit, die NSU- Werke würden im Laufe dieses Monats 320 Mann ihrer Belegschaft entlassen. Die For- mulierung ist bezeichnend. Warum ist nicht die Rede davon, es würden Arbeitseinstellun- gen, die im Laufe dieses Jahres zu stark for- ciert wurden, rückgängig gemacht? Daß es sich gerade um diese Neueinstel- lungen handelt, geht daraus hervor, daß auch verkündet wurde, es würde wahrscheinlich die Entlassung einer gleichgroßen Zahl von Arbeitern im August erfolgen. Dr. von Hey- dekampf teilte in der Pressekonferenz vom 5. Juli ferner mit, daß mit diesen Entlassun- gen die Belegschaftsstärke von ungefähr 6500 Betriebs angehörigen aus dem Rekordjahr 1955 wieder hergestellt werde. Die NSU- Werke hätten sich zu diesen Maßnahmen unter anderem durch die von der Bundes- regierung eingeleitete Politik zur Dämpfung der Konjunktur veranlaßt gesehen. Sie hät- ten die Entlassungen bereits jetzt ausgespro- chen, damit die freiwerdenden Arbeitskräfte innerhalb des Bezirks Heilbronn in neue Stellen untergebracht werden können. Als weiteren Grund für die Entlassungen gab von Heydekampf vor allem den Rückgang des Absatzes von Mopeds an. Während der Ab- satz von Motorrädern und Rollern sich mit 42 800 im ersten Halbjahr 1956 auf der Höhe des Vorjahres gehalten habe, sei der Verkauf von Mopeds von 106 900 in den ersten sechs Monaten 1955 auf 95 600 im ersten Halbjahr 1956 gesunken. Zu diesem Rückgang trage vor allem auch die Einschränkung des Ex- ports nach England bei. Im vorigen Jahr seien monatlich 3000„Quicklys' nach England ge- liefert worden, in diesem Jahr nur noch 1000 monatlich. Der Rückgang des England- Geschäftes sei auf die Mabnahmen der eng- lischen Regierung zurückzuführen, die die Anzahlung für Mopeds zwangsweise von 15 v. H. auf 50 v. H. erhöht und die Zeit der Ab- zahlung von 24 auf 12 Monate verkürzt habe. Die NSU-Werke haben, wie in der Presse- konferenz weiter mitgeteilt wurde, vom 1. Juli an die 45-Stunden- Woche bei vollem Lohnausgleich eingeführt. Damit wollten sie dem Bremer Abkommen nicht vorgreifen, sondern es sei lediglich eine vor anderthalb Jahren getroffene innerbetriebliche Verein- barung jetzt wirksam geworden. Von Heyde- kampf teilte ferner mit, es sei nicht ausge- schlossen, daß die NSU- Werke im Herbst die- ses Jahres zur Kurzarbeit von 36 Stunden in der Woche übergehen werden. Durch all diese Maßnahmen würden jedoch die Pläne der NSU-Werke für den Bau eines Kleinwagens nicht eingeschränkt. Der Kleinwagen werde voraussichtlich im nächsten Jahr bei der Effektenbörse 27 Automobilausstellung zum erstenmal gezeigt werden. Die Gesamtsituation(gl. nebenstehenden Arbeitsmarktbericht) nimmt der Angelegen- heit jegliche Tragik. Arbeitslosigkeit kann vermieden werden. Sehr zur„Schadenfreude“ mancher Heilbronner Industriekreise, die sich schon lange darüber beschwerten, die Facharbeiterschaft würde nach Neckarsulm abgeworben. Die Angelegenheit verdient somit nicht, daß ihr auch nur eine Träne nachgeweint wird. Erfreulich ist zu werten, daß diese wirtschaftliches Maßhalten erstmalige an- zeigende Rückführung auf reale und dauernde Entwieklungsmöglichkeiten beweist, in wel- chem Ausmaße hie und da wirtschaftliche Breitenentfaltung zu übertrieben werden drohte. Fazit: Uebertreibung drohte auf diesem Gebiet, obwohl jedermann behauptet: Ueber- hitzung ohne mich. F. O. Weber kintalle, Eintatle 0/8 Fünfundfuffzig (Hi.)„Betrifft: Unbürokratisches Verfahren und Berücksichtigung des Mittelstandes bei öfkentlichen Ausschreibungen“, lautet der Titel einer Kleinen Anfrage, die der Bundestagsabge- ordnete Dr. Bucher und andere Abgeordnete an die Bundesregierung gerichtet haben. Darin wird festgestellt, daß unter Akten- zeichen xi-d O CVOνοονοννννε“ achtzig Last- kraſtwagenamhunger ausgeschrieben werden. Ab- lauf der Angebotsfrist II. Abril, Liefertermin 16. April. Die Frage der Abgeordneten lautet: „Ist das Bundesverteidigungsministerium der An- sicht, daß ein mittelstandischer Betrieb in dler Lage ist, innerhalb einer Frist von wenigen Tagen die aus geschriebenen Gegenstande zu liefern?“ Ferner wird die Bundesregierung gefragt, wie gie es mit ihrem wiederholten Bekenntnis zu mög- lichst unbirokratischer Handhabung des Ver- gebungsꝛdesens und mit der Zusicherung, den geroerblichen Mitlelstand zu berlcksichtigen, ver- einbaren will, wenn es im Bundesausschreibungs- blatt vom 5. Juni— in einem anderen Falle— heißt. Die Ausschreibungsumterlagen können in dophelter Ausfertigung am Samstag, dem 9. Juni 1956, S. 30 bis 10.30 Uhr gegen Erstattung der SelbotRosten in Höhe von zwei DM bei der Bun- desbaudirehtion, Bonn-Duisdorf abgeholt werden. Einzahlung der Selbstkosten durch die Post wird nicht angenommen. Zusendung der Unterlagen durch die Post erfolgt nicht.“ eres Arbeitslosigkeit Tjef punkt seit 1949 (dpa) Die Arbeitslosenzahl ist im Bundes- gebiet von Ende Mai bis Ende Juni um 59 965 auf 478 846 zurückgegangen. Damit ist der Ende September vergangenen Jahres erreichte bisherige niedrigste Stand seit der Währungsreform um rund 16 000 unter- schritten. Die Zahl der arbeitslosen Männer verringerte sich um 38 033 auf 215 021, die der weiblichen Arbeitslosen um 21 932 auf 263 825. Stand Abnahme Bayern 110 079 20 984 Niedersachsen 99 160 12 852 Nordrhein-Westfalen 84 170 7 761 Schleswig-Holstein 57 558 5 783 Hamburg 36 848 3 932 Hessen 39 706 3 753 Baden- Württemberg 24 537 2 843 Rheinland-Pfalz 15 171 1823 Bremen 11 617 184 Westberlin 107 829 6 634 Nach Ansicht des Präsidenten der Bun- desanstalt für Arbeitsvermittlung und Ar beitslosen versicherung, Dr. H. C. Julius Scheuble, dürfte bis Oktober der niedrigste Stand erreicht sein, der überhaupt zu erzielen ist. Arbeitslosigkeit in Vergleichszahlen jeweils jeweiliger Jahr Ende Juni Tiefstand 1949 1283 302 Januar 962 866 1950 1538 066 Oktober 1230 171 1951 1325 747 Oktober 1213 936 1952 1 239 966 Oktober 1 028 091 1953 1 073 272 September 941 179 1954 1 007 744 Oktober 820 919 1955 650 499 September 494 994 Präsident Scheuble teilte mit, daß beson- ders im Gebiet des bayerischen Waldes noch immer eine große Zahl von Arbeitskräften zur Verfügung stehen. Mit Ausnahme einiger Spezialberufe seien noch immer eigene Kräfte vorhanden. Pharmazeutische Industrie Verlangt steuerliche Forschungsfreiheit Die Steuerpolitik des Bundes hemme die wissenschaftliche Forschung innerhalb der deutschen Industrie, stellten die Delegierten des Bundesverbandes der pharmazeutischen Industrie anläßlich ihrer Hauptversammlung fest. Grund: Das Bundesfinanz ministerium verlange, daß der Forschungsaufwand in der Steuerbilanz zu aktivieren sei. Auf dieser Hauptversammlung wurde der langjährige erste Vorsitzende des Bundes- verbandes, Dr. Karl Merck, zum Ehrenmit- glied des Gesamtvorstandes gewählt, dem er auf Lebzeiten mit Stimmrecht angehören wird. Es ist dies die erste Ehrung dieser Art in der pharmazeutischen Industrie. Leopold Arnsperger, Vorsitzer des Vorstandes der Firma Knoll AG., Ludwigshafen, wurde zu seinem Nachfolger bestellt. Neben ihm wur- den in den geschäfts führenden Vorstand fol- gende Herren berufen: Dr. H. Bremer(Ham- burg), Dr. E. Kohlstaedt(Frankfurt), Dr. Th. Lindmar(Berlin) und Senator P. Schmidtgen (Stuttgart). Marktberichte vom s. Jul! Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Angebot gut, Absatz normal. Qualitäts- Ware stets gefragt und auch geräumt. Es erzielten: Blumenkohl Stück 40—100; Bohnen ausl. 30-48; Erbsen 28—32; Salatgurken Stück 55—85; Karotten Bund 8—12; dto. Gewichtsware 2832; Kartoffeln 1213,50; Kohlrabi Stück 14—18; Petersilie Bd. 10 bis 12; Radieschen Bd. 1416; Rettiche Stück 15 bis 20; dto. Bd. 20—25; Rotkohl 30—32; Rhabarber 12 bis 18; Kopfsalat Stück 8—16; Schnittlauch 8—10; Mitgeteilt: Bankhaus Bensel& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 5. Juli 1956 Börsenverlauf. Kursgestaltung uneinheitlich, Schwankungen hielten sich jedoch in engen Gren- zren. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften auf vereinzelte Abgaben für ausländische Rechnung knapp behauptet. IG-Farben-Liquis auf Grund der teilweise enttäuschenden Ausführungen des Liquida- tionsvorstandes stärker angeboten. Montane und Bergbauaktien bei teilweise etwas lebhafteren Umsätzen unregelmäßig. Handels-Union setzten auf anhaltende Interessenkäufe ihre Aufwärts⸗ bewegung des Vortages fort. Buderus gaben nach Erwerb der Aktienmajorität durch Flick bis zu 3 Punkten nach. Elektro- und Versorgungswerte fanden überwiegend zu Vortagsschlußkursen Auf- nahme. Kaliaktien leicht rückläufig, von Banken waren Commeęrz- achtet. Kaufhausaktien unter Bevorzugung von Kaufnof allgemein und Kreditbank stärker be- leicht anziehend. An den Rentenmärkten hielt die Nachfrage nach einigen Industrieobligationen an, Pfandbriefe blieben da- Segen teilweise zu letzten Kursen angeboten. Aktlen 1 Aktlen 75 82 Aktlen 4. 7. 37 T 207 Harpener Bergbau 107½ 107 Dresdner Bk.) 20 ½ 200 FCFFFFFFFFVV 241 ae Zement. 270 200 Rhein-Main Bank 200 100 BMW. 6 4%½, 164¼ Hoesch) 45 145 Reichsb.-Ant. Sa. 61 60 Conti Gummi. 203 204 Lanz: 103 103 Daimler-Benz. 336 335 Mannesmann. 172½ 171 Montan- Dt. Erd é! 174½% 174 Khun. Braunkohle 227 Nachfolger Degussa 23⁵ 235 Rheinelektra 162 163½ Bergb. Neue Hoffg. 134% 8 Demag 225 228 RWE. 204 167 Dt. Edelstahl 183 185 Dt. Linoleum, 27½ 273 Sellwolff.. 30% 100%½ʒ ortm. Hörd. Hütt. 129% 128/ Durlacher Hof'. 195— Siemens& Halske 242 241 Gelsenberg 130 130 Eichbaum-Werger 198 198½[ Südzucker 195 195 GHH Nürnberg. 221 222 Enzinger Union) 186 184¾[Ler. Stahlwerke) 5 5 Hoe 14⁵ -Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 135 135 Klöckn.-Humb. DO. 210%½ 208 Ant.-Sch.) 35½ 34%ůß Badische Bank 190 1 Klécknerwerke 100 150 BASF. 195% 190%[ Commerzbankh) 12% 12 Phönix Rheinrohr 16%½ 160½ Farbenf. Bayer 199% 199% Commerz- Rhein. Röhrenw. Farbwerke Höchst 195%½ 195 ¾ u. Credit-Bank 223 228 Rheinst. Union 151 150 ½ Felten& Guill. 200 200 Deutsche Bank) 21½'21½/[Stshlw. Südwestt. 171[171 Srün& Bilfinger 157 157 Süddeutsche Bank 199 199 Thyssenhütte,, 104 10³ „n= RM-Werte Spinat 3034; Tomaten ausl. 45-85; Weißskohl 10. pis 22; Wirsing 30—34; Zwiebeln ausl. 24—28; Aepfel ausl. 50—65; Aprikosen 90110; Bananen Kiste 20 bis 22; Erdbeeren 60-90; Johannisbeeren rot 35 bis 38; Süßkirschen 55—70; Sauerkirschen 4045; Pfir- siche ausl. 90110; Stachelbeeren unreif 28-30 Zitronen Kiste 32—35; dto. Stück 17-19. Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 90(in der Vorwoche 91) Fer- kel. Preise für Ferkel bis 6 Wochen alt 60 PM (49 DM) und über 6 Wochen alt 65—75 DM(60 bis 70 DM). Marktverlauf: langsam, kleiner Ueber- stand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VòWD) Preise in DM je kg Vorwoche in Klam- mern). Inlandsfleisch: Ochsen 3,90—4,15(3,904, 10): Rind 44,25(4,05—4, 20); Kuh 2,90—3,65(33,60): Schweine 3,30—3,40(3,30—3,40); Kalb 4,50—5,10 4, 40 bis 3,10); Hammel 3, 703,80(3,703, 80); Tendenz mittel. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Abnehmende Zufuhren an Erdbeeren, in allen anderen Früchten normale Anlieferungen, flotter Absatz. Es erzielten: Erdbeeren A 75—100; B 50—65; Kirschen A 50-60; B 35—49; C 20—343 Z uckerkirschen 25—54; Sauerkirschen 46—56; Schat- tenmorellen 70—75; Johannisbeeren rot 35-38; dto. schwarz 140147; Stachelbeeren 21-40; FHeidel. beeren 66—71; Himbeeren A 90119; B 70-89; C 50 bis 69. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr ausreichend, Obstabsatz ver- hältnismäßig gut, Gemüseabsatz langsam, beson- ders in Rot- und Weißkohl und Kopfsalat Ueber. stände. Es erzielten: Erdbeeren 1 A 110-125; A 70 bis 80; B 55—65; Johannisbeeren rot 3135; schwarz 140141; Stachelbeeren hartreif A 3640; B 28-30; reif 4551; Himbeeren 1 A 80—108; A 6070; Schat- tenmorellen 60—78; Sauerkirschen 45—58; Süß- kirschen IA 58-65; A 36—48; B 25—35; Kopfsalat Stück 710; Gurken 330300 g 3038; 500—700 8 40 bis 30; Erbsen 25—28: Weißkohl 11—13; Rotkohl 20. Wirsingkohl 20-25; Blumenkohl Stück 150200 mm Durchmesser 18-39; 200250 mm 40—47; 250—300 mm 60—63; B 10—25; Kohlrabi Stück 11—14. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 335,50—338,50 DN Blei in Kabeln 137,00—136,00 Pf Aluminium für Leitzwecke 240,00 D Westdeutscher Zinn-Preis 91² DN — Begeisterung bei 12000 Zuschauern in Deutschlands größter Halle: Aus lust und liebe Bundessieger im großen Pril-Spülwettstreit wurde Herr Winfried Schulz aus Berlin mit der Startnummer 9. Damit ist er der schnell- ste und sauberste, Spũ- er“ von vielen tausend ritterlichen Männern, die ihren Frauen mit „Lust und Liebe“ bei der Hausarbeit helfen. st es nicht erfreulich, dag es so hilfsbereite Män- ner gibt? Und wie gut, daß es Pril gibt, denn e das Waren die herzlichsten Worte beim Wettspülen der Männer in der ausverkauften Dortmunder Westfalen- halle. Herr F. Küting aus Salzkotten(4) fand sie auf die Frage, Weshalb er seiner Frau beim Geschirrspülen hilft, mit Lonc der rung start ten Scho gen d und brita disch das E Club britis dier! Die 8 terte der rung. und D3 Sport einer Qual! desve daß dung auf E siebe: Im Olym und e beste gend, rend meist Gesa! gilt b nis 5 zweit erste! 60 Sch Gegen Matcl Schiel auf 1 Di geset: es ist kür d dung 120 8 Schüt 1200 Olym mußt licher In schen ruhe) die 2 Buda Schw. 30 J meist Unive 2750 P. ben. I Kurzs Männ SC, F rer is Diszip ler(I Streck Dörsa USC! und Mit 3 Setzt. Freibi meiste C sleich nene Nr. 184 Z undes. mi um amit ist Jahres seit der Unter- Männer 021, die 932 aut Abnahme 20 984 12 852 7761 5 783 3 962 3 753 2 843 1823 184 6 634 r Bun- ind Ar- Julius edrigste pt zu n veiliger efstand 562 666 230 171 213 936 29 091 41 179 20 919 194 994 beson- des noch Sskräften einiger eigene rie eiheit ame die alb der egierten utischen mmlung isterium d in der irde der Bundes- renmit- dem er gehören eser Art Leopold des der urde zu m wur- and fol- r(Ham- Dr. Th. midtgen BkoOohl 18 8; Hepfel Eiste 20 ot 35 bis 45; Pfir- f 28—30; 91) Fer- t 60 DM .(60 bis Ueber- in Klam- „90—4, 100; (23,60); 5,10(4,40 Tendenz kt eeren. in ferungen, K 75—100; C2034; 6; Schat · 38; dto. Heidel- 89; C 50 roßmarkt atz ver- 1, beson- it Ueber- 125; A 10 300 mm 38.50 P 38,00 DD 240,00 DI 91² DM eee pülen falen- uf die hilft. Nr. 154/ Freitag, 6. Juli 1956 MORGEN Seſte — Start mit Ueberraschung Die traditionelle Henley-Regatta begann mit einer Ueberraschung: Ein Achter der Londoner Hafenarbeiter warf die Mannschaft der Universität Dublin im ersten Vorlauf aus dem Rennen um den großen Herausforde- rungspokal. Unter den 16„Ueberlebenden“ der 32 ge- starteten Achter konmten sich die Mannschaf- ten der Princeton-Universität und der Kent School(beide USA) ohne Schwierigkeiten ge- gen die Vertreter der Lensbury Rowing Clubs und des Burton Leander Clubs(beide Groß- britannien) halten. Die ausgezeichnete kana- dische Mannschaft Brockville(Ontario) hatte das Pech, auf den Achter des Thames Rowing Club zu treffen, der zur Zeit zu den besten SENOUSSI Ne 16 —. leicblt britischen Mannschaften zählt und die Kana- dier mit einer knappen Länge distanzierte. Die Saarländer W. Haring und K. Hahn schei- terten bereits im ersten Vorlauf des Rennens der Zweier um den Nickalls- Herausforde- rungspokal an den Engländern R. Thompson und G. M. Wolfson. Um die Weltmeisterschaft im Frauenhandball: Deuischland und Rumänien bestteiten das Endspiel Glückliches 4:4 gegen Titelverteidiger Ungarn sicherte deutscher Durch ein glückliches 4:4(2:3)-Unentschie- den gegen den Titelverteidiger Ungarn sicherte sich die deutsche Frauenhandball- Nationalelf am Donnerstagabend vor 10 000 Zuschauern in Offenbach den Eintritt ins Finale um die Weltmeisterschaft und trifft am kommenden Sonntag in Frankfurt auf Rumänien. Die deutsche Elf kam nur auf Grund ihres besseren Torverhältnisses(9:6) gegen- über den mit 3:1 punktgleichen Ungarinnen (9:8 Tore) ins Endspiel. Die Ungarinnen wa- ren fast während des ganzen Spieles leicht überlegen und das Unentschieden gelang erst während eines von den Zuschauern leidenschaftlich angefeuerten dramatischen „ 65 Sekunden vor Schluß des Spie- es. In der dritten Minute eröffnete Simon den Torreigen für Ungarn, aber bereits drei Minuten später glich die Frankfurterin Lisa Müller durch einen Flachwurf aus. In der siebten Minute erhöhte die Münchner Links- aulzen Nina Steiner auf 2:1, ohne daß aller- dings die Ungarinnen dadurch den Mut ver- joren. In der neunten Minute erzielte Maria Mak mit einem 13-m- Schuß den Ausgleich für Ungarn und in der 18. Minute nutzte Durian die Nervosität der deutschen Abwehr zum dritten Tor für Ungarn aus. Als zwei Minuten nach der Pause Frl. Furman auf 4.2 Kleinkaliber-Schützen unter der Lupe: Aber Sigl unde, den letzten Sieben Schwetzinger Olympiaqualifikations-Schießen ohne Nachwuchskräfte Das Häuflein der Olympia- Kandidaten der Sportschützen ist sehr klein geworden. Aus einer Vielzahl von Bewerbern blieben bei den Qualifikationskämpfen innerhalb der Lan- desverbände die meisten auf der Strecke, so daß am Sonntag beim Olympia-Ausschei- dungsschießen des Deutschen Schützenbundes auf Bundesebene in Schwetzingen nur noch sieben Konkurrenten am Start sein werden. Im Kleinkaliber-Schießen gibt es bei den Olympischen Spielen 1956 zwei Disziplinen und damit zwei Medaillen. Die erste Uebung besteht aus 120 Schuß, davon je 40 Schuß lie- gend, kniend und stehend freihändig. Wäh- rend bei Deutschen-, Europa- und Welt- meisterschaften in jeder Stellung und in der Gesamtwertung ein Meister ermittelt wird, gilt bei der Olympiade nur das Gesamtergeb- nis aller drei Stellungen zusammen. Die zweite Konkurrenz wird in Melbourne zum ersten Male ausgetragen. Sie besteht aus 60 Schuß liegend auf 50 Meter Entfernung, im Gegensatz zu dem bisher üblichen„English Match“, wobei zwar auch 60 Schuß liegend zu schiegen sind, aber davon je 30 auf 50 und 30 auf 100 Meter. Die vom Deutschen Schützenbund fest- gesetzten Mindestleistungen waren sehr hoch; es ist daber verständlich, daß sich nur wenige kür die nunmehr stattfindenden Endausschei- dungen qualifiziert haben. In der Konkurrenz 120 Schuß in drei Stellungen kamen nur die Schützen weiter, die mindestens 1145 von 1200 möglichen Ringen erreichten. In der Olympischen Bedingung 60 Schuß liegend mußten sogar mindestens 595 von 600 mög- lichen Ringen geschossen werden. In Abwesenheit der beiden besten deut- schen Nachwuchsschützen Rudi Sigl(Karls- ruhe) und Hans Werner Harbeck(Wiesbaden), die an einem internationalen Turnier in Budapest teilnehmen, starten am Sonntag in Schwetzingen: 120 Schuß in drei Stellungen Obwohl Heinz und 60 Schuß liegend: Albert Sigl(Karls- ruhe), Erich Spörer(Niederstotzingen), Fritz Zimmermann(Rheinfelden), Helmut Schlen- ker(Karlsruhe), Bernhard Röder Darm- stadt).— 60 Schuß liegend: Heinz Schuble (Mannheim), Horst Berghöfer Oarmstadt). Als Gäste nehmen außer Konkurrenz teil: Der österreichische Meister Dr. Sachsenmeier, Dieter Merkl(Heidelberg) und Ludwig Gräf (St. Ingbert). erhöhte, schien die deutsche Niederlage fest- zustehen. In einem von der Verzweiflung diktierten Endspurt brachte danm Inge Walther(VfV Spandau) ihre Elf auf 3:4 heran und in der 38. Minute gelang Lisa Müller durch einen Aufsetzer in die rechte untere Torecke der vielbejubelte Ausgleich. Der schwedische Schiedsrichter Ostblad lei- tete sehr sicher. 5 Auch Oesterreich spielte unentschieden Vor knapp 4000 Zuschauern trennten sich im zweiten Spiel des Tages in Landau Oester- reich und Frankreich mit einem leistungs- gerechten 4:4, nachdem die Oesterreicherin- nen bei der Pause noch mit 2:3 im Rückstand lagen. Oesterreich qualifizierte sich damit für das Spiel um den dritten Platz und trifft am Sonntag in Frankfurt auf Ungarn. Frank- reich spielt am Vortage in Darmstadt gegen Jugoslawien um den fünften Rang. Star der österreichischen Mannschaft war- die Olympia-Siegerin 1948 im Speerwerfen, Hertha Bauma, die in der 7., 8., 23. und 30. Minute alle vier Treffer für ihre Mannschaft erzielte. In der 35. Minute vergab die gleiche Spielerin den sicheren Sieg, als sie einen Dreizehnmeter der französischen Torsteherin Zeſtſohren Sabo 2 Alx-EN 5 fel TEN ESGE 2— 940188 Der Verlauf der Tour de France Elf den Eintritt ins Finale in die Arme warf. Bretelle(10., 18. und 29. Minute) und Caire(13. Minute) erzielten die Treffer für Frankreich. Nach Abschluß des Turniers ergab sich folgender Tabellenstand: Gruppe A Deutschland 1 0 Ungarn 1 25„%%%ͤö;ðöð¹t⁵·wmieä Jugoslawien%% Grupe B Rumänien VVVÿ⁵!V Oesterreich 1! 1ͤ- Frankreich V Schach- Blitzturnier Den Abschluß der Schach-Stadtmeister- schaften bildet am Samstag ab 15 Uhr das große Blitzturnier in Feudenheim,„Goldener Stern“, bei dem es ebenfalls um den Stadt- meistertitel geht. Der starke Anklang, den die bisherigen Kämpfe fanden, läßt für Samstag eine Rekordbeteiligung erwarten. Bei der großen Zahl bekannter Blitzspieler sollte es zu spannenden Kämpfen kommen. Die Siegerehrung und Preisverteilung ist für Samstagabend, 19.30 Uhr, vorgesehen. Der Schachklub Feudenheim veranstaltet in Ver- bindung damit einen„Bunten Abend“ mit Unterhaltung und Tanz. Die„Tour der Australisches Einzel-Finale Bei den all- englischen Tennismeisterschaf- ten in Wimbledon entthronte die 29jährige Amerikanerin Shirley Fry am Donnerstag im Semifinale des Dameneinzels die auf den ersten Platz gesetzte viermalige Meisterin und Titelverteidigerin Louise Brough(USA) mit einem überraschenden 6.4, 4:6, 6:3-Sieg und qualifizierte sich damit fürs Endspiel. Sie trifkt dabei auf Angela Buxton(Großbritan- nien), die ihre Landsmännin Pat Ward mit 6:1, 6:4 aus dem Rennen geworfen hat. Die Vorentscheidung des Herreneinzels endete ohne Sensation. Der auf den ersten Platz gesetzte Australier Lewis Hoad schlug den Amerikaner Ham Richardson(Nr. 6) 3:6, 6:4, 6:2, 6:2 und tritt nunmehr in der Schluß- runde gegen seinen Landsmann Ken Rose Wall an, der den Amerikaner Vic Seixas am Mittwoch nach hartem Kampf in fünf Sätzen besiegte. Obwohl Hoad den ersten Satz an Richardson abgab, war sein Erfolg zu keiner Zeit ernsthaft in Gefahr. Sein Gegner war zum Schluß völlig erschöpft und verließ den Court mit schleppenden Schritten. Die letzte im Rennen liegende deutsche Teilnehmerin, Erika Vollmer, scheiterte im Viertelfinale des gemischten Doppels mit ihrem amerikanischen Partner Hugh Stewart an Trevor Fancutt/ Daphne Seeney. Das süd- afrikanisch- australische Paar verstand sich Ausgezeichnet und fertigte seine Gegner ein- deutig 6:2, 6:2 ab. Für das Finale des Herrendoppels qualifi- zierten sich die Italiener Pietrangeli und Sirola mit einem 6.4, 6:4, 8:6 Sieg über die Australier Ashley Cooper/ Neale Fraser. Leiden“ rollt: Nude Darrigade gewann die erste Etappe Im Spurt verwies er Schweizer Schaer und Briten Robinson auf die Plätze Die erste Etappe der Tour de France, die über 233 Kilometer von Reims nach Lüt- tich führte, gewann am Donnerstag der Franzose Andre Darrigade, nachdem er fast auf der ganzen Strecke mit in der Spitzen- Sruppe gelegen hatte. Zweiter wurde der Schweizer Fritz Schär vor dem Briten Brian Robinson. Darrigade, Schär und Ro- binson wurden mit der gleichen Zeit von 5:19:15 Stunden gestoppt. Die Gruppe war schon 40 Kilometer nach H. G. Winkler kann seinen Titel nicht verteidigen: Nachen„ Welichampional der Ungewiſßheit“ Sechsundzwanzig Reiter aus 14 Nationen bei der IV. Springreiter-Weltmeisterschaft/ Weg frei für d'Inzeo? Mit dem IV. Weltchampionat der Spring- reiter(6. bis 10. Juli) und dem daraufolgen- den CHIO Aachen(11. bis 15. Juli) wird eine Serie von drei Großereignissen des Weltreit- sports abgeschlossen, die vor Monatsfrist bei den Olympischen Reiterspielen in Stockholm begann und über das Springderby-Turnier in Hamburg zum prächtigen Turnierplatz des Aachen Laurensberger Rennvereins führt. Wieder ist es Hachen gelungen, mit dem Meldeergebnis von 26 Reitern aus 14 Nationen und vier Erdteilen sich selbst und die Teil- nehmerzahlen von 153(Paris) und 1954(Ma- drid) zu übertreffen. Und nach den groharti- gen Leistungen von Stockholm und Hamburg darf man erneut einen überaus spannenden Kampf um die Qualifikation in den drei Vor- prüfungen und um den Titel beim Finale am 10. Juli erwarten. Springreiter- Weltmeister Winkler wird seinen Titel nicht verteidigen können. Wie Landstallmeister Schulze-Dieckhoff am Don- nerstag in Düsseldorf bei einem Empfang Fütterer fehlt: SC in den Speinis ohne onkurten2 30 Teilnehmer beim 800-m-Lauf der badischen Leichtathletikmeisterschaften Zu den gesamtbadischen Leichtathletik- meisterschaften am Wochenende auf dem Universitäts-Sportplatz in Heidelberg haben 275 Teilnehmer über 400 Meldungen abgege- ben, Höhepunkt werden vor allem die beiden Kurzstrecken und die 4“ 100-m- Staffel der Männer sein. Die Sprinter vom Karlsruher SC, Kaufmann, Knörzer und Meyer Fütte⸗ zer ist verletzt) sind die Favoriten in dieser Disziplin. Sarvari(USC Heidelberg) und Keßg- ler(Tsd. Bruchsal) gehen über beide Kurz- strecken an den Start. Der 400-m-Lauf sieht Dörsam(KSc), Klappert, Dörri, Joho(alle Sg Freiburg), Ritzhaupt(TSG Heidelberg) und Olschewski(US Heidelberg) am Start. Mit 31 Teilnehmern ist der 80O-m-Lauf be- Setzt. Schwarzwälder(KSc), Heiland(USC Freiburg), der letztjährige deutsche Jugend- meister, sein Klubkamerad Herr, Höppner Sc Heidelberg), Straßburger Rot-Weiß Lörrach) und der neue badische Rekordhalter Streit vom TV St. Georgen, werden sich in dieser Konkurrenz nichts schenken. Leber 1500 m sind 17 Läufer am Ablauf, über 5000 16 über 10 000 m 13, über 110 m Hürden 100 —— Entscheidungsspiel notwendig? Mit den Spielen VfR Pforzheim— Olym- bla Kirrlach und FV Mosbach— SV Schwet⸗ augen werden am Sonntag die Aufstiegs- diele zur ersten nordbadischen Fußballama- teurliga abgeschlossen. In beiden Spielen gel- en die gastgebenden Vereine als Favoriten, 80 daß es nicht ausgeschlossen ist, daß der weite Aufsteiger erst in einem Entschei- unssspiel zwischen dem Odenwaldmeister 15 Mosbach und dem mittelbadischen Titel- neger VfR Pforzheim, die zur Zeit punkt- sleich sind, ermittelt werden muß. ene und über 200 m 20. Ebenso gut sind auch die Staffeln besetzt. In den technischen Diszipli- nen will Julius Schneider, Pforzheim, seine Vielseitigkeit beweisen. Er startet im Stab- hochsprung, Weitsprung und Hochsprung. Im Kugelstoßen und im Diskuswerfen ist Bührle (sc Heidelberg), der zweite in der deut- schen Meisterschaft besonders zu erwähnen. Er trifft dabei auf Huber und Seitz vom USC Heidelberg. Wie bereits in den Vorjahren erfuhren die Frauen wettbewerbe zahlenmäßig eine nur schwache Besetzung. Nur im 100-m-Lauf mit 12 und im Hochsprung mit 9 Konkurrentin- nen darf man mit der Beteiligung zufrieden sein. Ueber 100 m drüfte es zu einem span- nenden Endkampf zwischen den beiden KSC- Läuferinnen Meier und Stössinger kommen, die Jugendmeisterinnen der Bundesrepublik bzw. der Sowjetzone waren. Werner, Schwet⸗ Zingen, könnte allerdings den Karlsruherin- nen das Konzept verderben. Mit Rita Czech- Blas!(USC Heidelberg) und Irmgard Hoff, Zellweilerbach, sind zwei der stärksten deut- schen 800-m-Läuferinnen am Start. Hier dürfte die Tagesform eine entscheidende Rolle bei der Vergebung des Titels spielen. Die unverwüstliche Hildegard Gerschler (OsSc Freiburg) müßte sich auch dieses Mal in die Meisterschaftsliste im Hochsprung eintragen. Ursel Beeth(VfR Mannheim) hat aber das Zeug dazu, für eine Ueberraschung zu sorgen. Im Kugelstoßen hat Lore Kluthe (Use Heidelberg) in dieser Saison bereits viermal den badischen Rekord verbessert. Ob ihr am Sonntag eine neue Bestleistung ge- lingt? Im Diskuswerfen muß sie allerdings mit der vorjährigen Jugendmeisterin im Speerwerfen, Helga Axt, rechnen, die in die- ser Disziplin gute Fortschritte gemacht hat und im Speerwurf Favoritin ist. mitteilte, hat sich Winklers im olympischen Jagdspringen erlittene Verletzung noch nicht 80 gebessert, daß ein Start in Aachen zu verantworten ist. Da nach den Bestimmun- gen der Weltmeisterschaft ein Reiter nicht nachgemeldet werden kann, ist der Elms- Horner Fritz Thiedemann einziger deutscher Vertreter in der Springreiter-Weltmeister- schaft. Thiedemann wird Meteor reiten. Fritz Thiedemann trägt nun also Deutschlands Hoffnungen. Aber auch der Elmshorner ist nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Ihn plagte in Hamburg ein Hexen- schuß, der ihn um seine Chance im Springderby brachte, nachdem er zuvor mit drei Siegen die große Form seiner Pferde be- Wiesen hatte. Es scheint, als wäre der Weg für Raimondo d'Inzeo frei, den eleganten Italiener, der im Vorjahr in Aachen und vor drei Wochen in Stockholm jeweils nur Wink ler unterlag. Dazu dürfen auch Frankreichs großartiger, leider aber zu sensibler Olym- Piasieger von 1952, Pierre Jonqueres d'Orila, Spaniens Exweltmeister Francisco Goyoaga, der sich in Hamburg wieder frisch zeigte, Rai. mondos älterer Bruder Piero d'Inzeo, die Amerikaner William Steinkrauss und Hugh Wiley, der Argentinier Henrique Callado, vor aller auch der argentinische Olympiasechste und Springderbysieger Carlos Delia nicht übersehen werden. Schließlich muß man auch Ueberraschungen einrechnen, obwohl nach den drei Ausscheidungen wirklich nur die vier absolut besten Reiter ins Finale kom- men sollten. Die erste Vorprüfung zur Weltmeister- schaft bringt heute ein Zeitjagdspringen. Das Barrierenspringen tags darauf stellt bereits eine Steigerung dar. Am Sonntag gilt es denn, die schwerste Hürde auf dem Weg zum Fi- nale zu nehmen: ein Sa-Jagdspringen in zwei Umläufen über einen Preis der Natio- nen-Parcours. Die vier besten Reiter in der Punktwertung der drei Vorprüfungen, gleich welcher Nation sie angehören, erreichen den Endkampf, in dem sie nach einem Ruhetag am 10. Juli die Pferde zu satteln haben, mit denen sie die meisten Punkte erzielten. Das Finale, in dem jeder der vier Teil- nehmer zuerst mit seinem eigenen, dann mit den Pferden seiner Rivalen auf einem Spe- zialparcours reiterliches Können. Einfüh- lungsvermögen und Elan beweisen muß, stellt die vielleicht reizvollste aller Prüfungen des Springsports dar. Wird es wie im Vorjahr ein Stechen mit harter Nervenprobe geben? Entscheidet das Glück der Stunde über den Titel? Oder gibt es einen alles überragenden, eindeutigen Sieger? Man kann es nicht vor- aussagen; denn das IV. Weltchampionat liegt noch mehr als seine Vorgänger unter einem Schleier der Ungewißheit. dem Start im Wald von Rethel ausgerissen und hatte nach 50 Kilometern schon über vier Minuten Vossprung. Während einige Fahrer im Laufe der Zeit wieder in das Feld zurückfielen, dehnte die Spitzen- gruppe bis zur belgischen Grenze bei Kilo- meter 132 den Vorsprung auf sechs Minu- ten und auf den letzten Kilometer sogar auf acht Minuten aus. i Ueberraschend kam der erste Italiener, Nino de Filippis, erst als 18. ins Ziel. Als ein- ziges der mit einer Mannschaft vertretenen Länder war Italien damit nicht in der Spit- Zenpruppe vertreten. Man glaubt aber, dag die Italiener ihre Kräfte für die kommenden 21 Etappen schonen, die wie alljährlich wie⸗ der schwierigste Bergstrecken umfassen. Die ganze Etappe über hatten die Fahrer Rückenwind, dafür aber in der Gegend von Lüttich mit Kopfsteinpflaster zu kämpfen. Darrigades Durchschnittsgeschwindigkeit für die 233 km war 41,91 kmh. Die Tour geht insgesamt über 4509 kin und endet am 28. Juli in Paris. Sie wird wie alljährlich von der Pariser Sportzeitung „L'Equipe“ und der Zeitung„Le Parisien Li- bere“ finanziert. Die Kosten werden auf 165 Millionen Francs(1,98 Millionen DMW bezif- fert, von denen der größte Teil von Werbe- firmen aufgebracht wird, die durch Zahl- reiche, das Feld begleitende Wagen für In- dustrieerzeugnisse Reklame machen. Gelingt Union die Revanche? Am Samstag, 18.30 Uhr, treffen auf dem Erlenhofplatz die Endspielgegner des zwei- ten Carl-Benz-Gedächtnisturniers, FV 03 Ladenburg und Union Mannheim, aufein- ander. Die Mannheimer sorgten kürzlich in Ladenburg für die große Ueberraschung, als sie sich gegen starke Gegner aus der zwei- ten Amateurliga durchsetzten und erst im Endspiel knapp geschlagen wurden. SVM irichtet die„Badischen“ aus: et ⁊ogentiedbad vo- glanzvolle Premiere 250 Teilnehmer am Start/ 34 Mannschaften kämpfen um 10 Staffeltitel Am kommenden Wochenende werden im neu eröffneten Mannheimer Sommerbad die nmordbadischen Meisterscheften im Schwim⸗ men, Kunst- und Turmspringen ausgetragen. Um die 16 Einzeltitel kämpfen 138 Schwim mer und Schwimmerinnen. Dazu kommen Durch Weltmeister Geoff Duke: Die„ Hleule“ erhiel! VDerstäthung Dritter Sieg in Spa würde für John Surtees praktisch Titelgewinn bedeuten Der sechsmalige Motorrad- Weltmeister Geoff Duke muß sich beeilen, wenn er auch in diesem Jahre zu Titelehren kommen will, und zumindest am Sonntag in Spa bei sei- nem ersten diesjährigen internationalen Start gewinnen. Diese Zeitnot, die dem 29. Großen Preis von Belgien auf dem 14, 12-K m- Kurs von Spa-Francorchamps ihren Stem- pel aufdrückt, gilt ähnlich auch für den Moto-Cross-Punktelauf in Rottenburg. Denn sowohl in der Welt- als auch in dieser deut- schen Bahnmeisterschaft gibt es bereits lange vor dem Finale einige Favoriten, deren er- neute Siege eine Verfolgung beinahe aus- sichtslos machen. Der junge englische Mv-Fahrer John Surtees hat beide Punkterennen in der Welt- meisterschaft, die insgesamt nur sechs Läufe umfaßt, gewonnen. Belegt er jetzt auch bei der dritten Veranstaltung den ersten Platz, dann haben weder Duke auf der schnellen Gilera noch Walter Zeller, der nach seinen TT- Plätzen auf Man und in Assen nur sieben Punkte hinter Surtees liegt, auf der sehr zu- verlässigen BMW Chancen! Noch größer ist der Vorsprung von Hillebrand/ Grunwald vor den Markengefährten auf BMW, Noll/ Cron, sowie Harris/ Campbell und Mitchell“ Bliss(beide Norton), die alle zehn Punkte auf die TT-Sieger aufzuholen haben. Als Novum ist zu verzeichnen, dag dieselbe Situation auch für die 125. und 250-α]- Klassen zutrifft: Ubbiali(MV) gewann in beiden Klassen zweimal, führt dadurch zehn Punkte vor dem großen Rest, so daß selbst DKW weit zurückliegt. Dagegen stehen die 350-Hα m- DKW W auch gegen Guzzi und MV hoch im Kurs, so daß Hobl oder Hofmann in Spa den Anschluß halten könnten. Der fünfte Lauf der nèun Rennen um- fassenden Moto-Cross-Meisterschaft in Rot- tenburg steht im Zeichen des Ingolstädter DRKW-Fahrers Herbert Ott, der in den bei- den kleinen Klassen(125 und 175 cem) mit 12 bzw. 13 Punkten ganz klar führt und bei erneuten Erfolgen kaum noch einzuholen ist. Die Kämpfe in den übrigen Klassen sind durchaus offen, wenn man auch mit Siegen von Betzelbacher(Maico), Rolf Müller (Maico) und Krüger(BSA) rechnen darf. noch je fünf Titel in den Staffelwettbewer⸗ ben. Zu den Meisterschaften haben die Spitzenkräfte des badischen Schwimmsportes vom I. BSC Pforzheim, FT Heidelberg, SV Nikar Heidelberg, KSN 99 und KTV Karls ruhe, 1. Sc Durlach, sowie der VWM, TSV 46 und SV Mannheim gemeldet. Die Spitzenklasse wird vertreten durch den deutschen Rückenmeister Ekkehard Miersch(Nikar), Europameister Klaus Bodin- ger und Peter Katzorke vom RSN 99 (Schmettern), durch die Schwimmer Sutter und Peukert, ebenfalls KSN 99(Brust), Alt- meister Heinz Dollinger, 1. BSC Pforzheim (Brust), Machill und Scheufler, SV Mann- heim(Krauh, sowie Obermayer, Schwimm- verein Mannheim(Schmettern). Bei den Frauen wird es zu erbitterten Kämpfen der Nikar-Mädels Ursel Brunner und Ute Peter mit den Schwimmerinnen des KSN 99, Bärbel Gosciniak, Helga Wobst, Ursel und Marianne Besoke, kommen. Die Männerstaffeln sollten Nikar Heidel- berg, KSN 99, KTV 46, 1. BSC Pforzheim und der Sc Mannheim unter sich ausmachen. Im Kunst- und Turmspringen dürfte sich Bärbel Urban(TSV 46 Mannheim) wieder durch- setzen, während bei den Männern Altmeister Hans Sachs(1. BSc Pforzheim) Favorit ist. Die größten Felder weisen die 100 Meter Kraul mit 25 Teilnehmern und die 100 Meter Ricken und 200 Meter Kraul der Männer mit je 16 Teilnehmern auf. Vfk gibt Laumann nicht frei Wie uns vom VfR Mannheim mitgeteilt Wird, hat der Vorstand beschlossen, den Spieler„Teddy“ Laumann nicht freizugeben. Von diesem Beschluß wurde Laumann in der Vergangenen Woche schriftlich in Kenntnis gesetzt. — eee Seite 10 MoRGEN r zeigt: 10 f 0 E e Water mit den Nöten und Freuden einer GREGOR PECRK— AVA GARDNER ie werdenden Adoptiv-Mutter! M ELVyN D 0 U 0 E 8 CHRISTINE KRUTH ANN In elner neuen 5* in 5 mit 5 a D 754 Kk 1 0 ingrid stenn kelmutn Schneider. N Gert Ffröpve Wolfgang Züttner 1 ö Elvira Schalcher- Michael Gebühr* 8 5 8885 Tel. 5 00 51/ Jugend ab 6 Jahre N E. giælæn 5 7 5* 9„THE GREAT SINNER.) N mit 8 So. Walter Huston Ethel Barrymore ö Frank Morgan Agnes Moorehe ad 80. Friedrich Ledebur- Curt Bois 5 Mo. Ein spritziger Schluger-Cockiail mit bezaubernden Regie: ROBERT SIODMAK Di. Freien und zündenden Melodien 4 ö Dl. mit Ein geibaltiges Drama um Menschen, deren Au. 5 Bist J0HNS MARTIN BFNRA T Leidenschaft stärker war, als alles andere GARDVY GRANASS. HELM TH ScHNEIDER 85 ö Heli Finkenzeller- Paul Henckels Käte Itter Anfangszeiten: 13.15 13.45 18.15 20.45 5 Ernst Waldow. Herbert Hübner. 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Mannheim, den 4. Juli 1956 Der Vorstand des Bundesbahn-Betriebsamts Mannheim 1 UW. Zus- Woosbauer, T. 0 Autoverleih SCREHILDT KE Rekord u. VW-Exp. 56 Tel. 100 00 Rheinhäuserstrage 51 h tet. Auto-Flacht Sunset Tagespr. 43855 IW.-Busse L 10 0 44039 Saere-VERIEIR nebeste Modelle BENZIN 56. Schwind. I 6. 17- fel. 4 26 14 Zubehör Auto-Raclio für BMW-Isetta, 248. DM Oswyclel Mannheim, Verschaffeltstr. 8-10, Telefon 5 05 79 r Kk iert mea Boxer-Hündin mit s. gt. Stammb., 2¼ J., Z. Vk. Ang, unt. 05393 a. V. 9 Vetschiedenes 0 [Daunendecken- Fachmann Betten-Flieger, U 4, 20, Tel. 5 18 00. Schneiderin nimmt noch Kund. an, auch Wäsche flicken. Tel. 5 22 67 Kinderliebe Familie nimmt Kind in gute Pflege, auch schulpflichtig. Adr. einzus., unt. AL 0401 im Verl. Eine Mose für 80 pf entstauben, dämpfen, bügeln bei NosEN-M OTT pinken f Kabfgesuche 5 Sofort Bargeld für Altpapier, Lumben, Alteisen usw. A. Hoffmann, Saudhofen, Petersauer Straße 3, Tel. 5 6183.— Sofortige Oeffentliche Ausschreibung. Die an der Niederfeldstraße Mannheim, östlich der Neckarauer Straße stehenden 3 Holzbaracken sollen auf Abbruch verkauft werden. Sie naben eine Größe von Baracke 1 26, 50 K, 20 m Baracke 2 286, 50 x0, 20 m Baracke 3 5, 305,25 m Voraussichtlich können die Baracken ab August d. J. abgerissen werden. Angebote sind beim Städt. Hochbauamt, Mannheim, E 3, Zimmer Nr. 128, bis zum 20. Juli 1956 einzureichen, woselbst auch nähere Aus- kunft erteilt wird. Mannheim, den 5. Juli 1956 Städtisches Hochbauamt Röntgenreihen untersuchungen in Neuostheim Auf Grund des Gesetzes über Röntgenreihen untersuchungen und Fu- berkulinproben vom 19. 10. 1953(GBI. Nr. 27, vom 31, 10. 1953) werden Röntgenreihen untersuchungen für die Bewohner des Stadtteils Neuost- ehim und die dort Beschäftigten in der Johann-Peter-Hebel- Schule Fiimsaah wie folgt durchgeführt: für Männer am Montag, 16. 7. 1956 und Donnerstag, 19. 7. 1956 ür Frauen am Dienstag, 17. 7. 1956 und Mittwoch, 18. 7. 1956 Untersuchungszeiten von 11 bis 13 Uhr und von 15.30 bis 20 Uhr, für Schüler und Schülerinnen der Johann-Peter-Hebel-schule am Freitag, 13. 7. 1956. 5 8 Die im Stadtteil Neuostheim wohnenden über 18 Jahre alten Unter- suchungspflichtigen erhalten noch eine besondere persönliche Ein- ladungskarte. Es wird gebeten, diese Karte zu den Untersuchungen mitzubringen, da sie mit einem entsprechenden Vermerk versehen wird und als Nachweis über die erfolgte Teilnahme dient. Den schul- pflichtigen Kindern werden die Karten mit Teilnahmevermerk bei den Untersuchungen ausgehändigt. f Es wird noch ausdrücklich darauf hingewiesen, dag auch die über 18 Jahre alten in Neuostheim wohnenden oder beschäftigten Personen, die bis zum Zeitpunkt der vorgenannten Untersuchungstage keine schriftliche Einladung erhalten haben, verpflichtet sind, an einem dieser Untersuchungstage an der Untersuchung teilzunehmen. Personen, die sich innerhalb der letzten 12 Monate einer privat-ärzt⸗ lichen Untersuchung unterzogen haben oder in ihrem Betrieb geröntgt worden sind, können auf Antrag von der amtlichen Röntgenreihen- untersuchung durch Vorlage entsprechender Nachweise(Attest, Kon- trollkarte usw.) befreit werden. Der Antrag auf Befreiung kann ent- Weder während der vorgenannten Untersuchungstage in der Johann- Peter-Hebel- Schule, beim Staatl. Gesundheitsamt oder beim Referat III der Stadtverwaltung gestellt werden. Ebenso können nicht ausgangs- fähige Kranke und gebrechliche Personen auf Antrag von der amt- lichen Röntgenreihen untersuchung befreit werden. 5 Nach den Bestimmungen des Gesetzes über Röntgenreihenuntersuchun- gen kann mit Geldstrafe bis zu 150 DM bestraft werden, wer der Ladung zur Teilnahme an einer Röntgenreinhenuntersuchung ohne be- sondere Gründe nicht Folge leistet. Dies gilt auch für Sorgeberechtigte, die ihre Kinder oder Pflegebefohlenen zu diesen Untersuchungen nicht stellen. Mannheim, den 6. Juli 1956 8 Der Oberbürgermeister — Referat III— Abholung auch kleinster Mengen! O krhaltung der Sehkraft! Müde Augen, Tränenbeutel, schwache Augennerven, Zwinkern? Seit 1872 Hofapotheker Schäfers Vegetab. Augenwasser. Orig.-Fl. 1,90 DM, in Apotheken u. Drogerien.— Bestimmt: Mhm., 0 4, 3, Drog. Ludwig& Schüttheim 0 DEE GRIN. der AI te ste „Komplette Torten aufg u 6 i n rot, N . N ö 0 1 0 Seite 12 MORGEN Ja, es ist eine wahre Ge ate, aber Auch eine alte. Veraltet hinge dürfte sie Raum sein. Das war vor 20 Jahren in Lon- don. 1936. Das Krisenjahr, in dem König Edward VIII. abdankte, um Mrs. Simpson heiraten zu können. Am Schicksal der Krone Hing das Schicksal des Empire. In den Tee- Stuben, den Kneipen, den großen Restaurants Sabhen die Menschen schweigend, von Zei- tungsstößen umgeben. Jede neue Ausgabe wurde den Jungen, die sie ausriefen, aus den Händen gerissen, und wenn man zum Ausgang ging, raschelte es unter den Füßen wie Herbstlaub. Das Wort„Blätterwald“, damals habe ich es begriffen. Aber das Gange War so bedrückend, daß ich es nicht mehr aushielt und zu Christian fuhr. Chri- stian war Zeitungskorrespondent, hatte eine kleine Junggesellenwohnung nahe Regents- Park, schottischen Whisky und die beste Eigenschaft, die man bei Journalisten finden kann: man mußte sich nicht mit ihm über aktuelle Fragen unterhalten. Dafür genügte ihm das Telefon. Alte Möbel, altes Porzellan und eine alte Haushälterin, damit wäre wohl Christians Heim genügend charakterisiert. Die Haus- hälterin hieß Miss Cook. Vor ihr Gnade zu finden war nicht leicht und ihr Wohlwollen mußte bei jedem Besuch neu erworben wer- den. Da sie elektrische Türklingeln ablehnte, war es bei dem altmodischen und ach so Schönen Türklopfer geblieben. Ich hob ihn behutsam, damit Miss Cook nicht erschrecke und war keineswegs böse, daß Christian Selbst es war, der öffnete. a Die Biennale im Lichtbild Niels von Holst beim Kunstverein „Wo steht die Kunst der Welt heute?“ hieß das Thema, das Dr. Niels von Holst den Freunden des Mannheimer Kunstvereins in der Kunsthalle vortrug. Sein Bildbericht von der Biennale in Venedig leuchtete ein Wenig blitzlichthaft und fragmentarisch in die Pavillons am Rande der Lagune.„Fast eine Art Fox-tönende- Wochenschau“, meinte auch der Referent. Dessen ungeachtet machte der Kommentar, den Niels von Holst zu seinen Diapositiven gab, auf sehr anschau- liche Weise mit der künstlerischen Situation von heute bekannt, deren Spiegelbild die Biennale bis zum 21. Oktober sein wird. Er brachte darüber hinaus eine Menge charakteristischer Details und daneben ebenso grundsätzliche wie amüsante Er- kenntnisse aus den venezianischen Giardini mit. So war es recht aufschlußreich zu hören, daß sich auch in Venedig eine Art Weltbörse für Kunst immer deutlicher entwickelt habe. Stehe also— wie in diesem Jahre— die Künstlerische Zukunft des Franzosen Ber- nard Buffet sehr hoch im Kurs— er hätte, 28 Jahre alt, beinahe den Preis bekommen — dann heiße es für die Experten, in Buf- fet zu spekulieren und dafür vielleicht andere Künstler„abzustoßen“. Auch die diesjährige Biennale habe aber deutlich ge- zeigt, daß die Kunst und ihr Kurs nicht „gemacht würden, wie mitunter behauptet Worden sei. Tendenzen dieser Art müßten bereits an der Eigenwilligkeit der Kunst- Kritiker scheitern. Es bilde sich vielmehr in der Tat spontan eine dominierende und rich- tungweisende Allgemein-Meinung heran. 3 Nielst von Folst gruppierte seine Licht- bilder in Gattungen und begann mit ab- strakten Kompositionen von Piet Mondrian, Jackson Pollock und Afro(der„Morgen“ berichtete bereits ausführlich über die Kunst-Biennale in den Ausgaben vom 16. und 29. Juni). Er zeigte eine Auswahl ab- Strakter Plastiken der technoiden Richtung Lynn Chadwick), alles Dinge,„die Klee scher Fabulierkunst entnommen sein könn- ten“, und er konfrontierte sie mit der steri- len, dirigierten und genormten Kunst des sowjetischen Pavillons. Er führte eine große Zahl junger Maler— alle um die 30 herum — vor: Franzosen, Italiener— und Englän- der der neo- realistischen Richtung. Und er machte zum Schluß mit Bernard Buffet be- kannt, der abseits der Modeströmungen seine eigenen künstlerischen Wege geht, in Venedig einen eigenen Pavillon erhielt und damit einen einzigartigen Triumph errang. Vor Beginn des Lichtbildervortrages hatte Dr. W. Bergdolt in der Jahreshauptversamm- lung des Mannheimer Kunstvereins über die sieben Ausstellungen des Jahres 1955 be- richtet, die von 3000 Interessenten besucht worden waren. hk 5 Dos Geheimfach/ be Wahte Geschichte von Roland Marwitz „Miss Cook ist hoffentlich nicht krank? te ich heuchlerisch, aber das Lachen des Freundes sagte mir, daß sie überhaupt nicht daheim war. Miss Cook hatte geerbt und War zu ihrer Schwester nach Salisbury ge- zahren, um die Erbschaft mit ihr zu teilen. Kein Wort über die Krise, kein Wort äber Mrs. Simpson. Auch beim zweiten Whisky War für Christian die Erbschaft seines Haus- drachen offenbar interessanter als das Wak- keln des Empire. Uebrigens lag die Erbschaft schon 30 Jahre zurück. Damals hatten die Damen Cook von einem alten Onkel einen Schrank und einen altmodischen Schreibtisch geerbt. Die Schwester in Salisbury hatte den Schrank genommen, der Sekretär hingegen stand in Miss Cooks Zimmer nahe dem Fenster. Sie benutzte ihn nie und nur daraus ist es wohl zu erklären, daß sie das Geheim- fach, das er barg, nicht schon längst entdeckt hatte. Vorgestern aber war es geschehen. Miss Cook putzte einen der Messingknöpfe energischer als sie es wohl sonst zu tun Pflegte, und da hatte es sich geöffnet.. das Geheimfach, das zu besitzen jeder alte Sekretär geradezu verpflichtet ist. Gottlob waren es keine Liebesbriefe, die er preisgab. Es Waren Noten der Bank von England. Ein ganzes Bündel Fünfpfundnoten, Ausgabe- jahr: 1826.— Ich wiederholte die ferne Jah- reszahl und hing ein großes Fragezeichen daran. Christian erzählte keine Story, die sich auflöst wie das Eis in unseren Gläsern. „Miss Cook“, sagte er,„ist gestern zur Bank gefahren, zur Hauptkasse übrigens und hat die Noten umgewechselt. In nagel neue. Du weißt, die Bank von England gibt keinen Schein aus, der schon einmal im Verkehr war.“ „Und der Beamte, der Mann am Schalter, Was hat er gesagt?“ „Was soll er denn gesagt haben? Er hat nicht einmal aufgeblickt, als er die Scheine beiseite schob und dafür die gleiche Zahl neuer Fünfpfundnoten hinlegte.“ „Ja, Waren sie denn nicht aus dem Ver- kehr gezogen, die Noten von Anno Tobak?“ „Natürlich, aber das ist doch kein Grund. daß der, der sie einst ausgab, sie nicht wie- der einlösen müßte.“ Diese alte Geschichte fiel mir ein, als ich kürzlich las, daß die Bank deutscher Länder die 100 DM-Scheine der ersten Ausgabe zum 15. Juni aufgerufen habe. Sie werden noch bis zum 15. Juli 1956 auf Verlangen gegen gesetzliche Zahlungsmittel eingetauscht. Es scheint doch, als ob etwaige Geheim- fächer unserer Schreibtische für Liebesbriefe geeigneter sind als für die gesetzlichen Zah- lungsmittel der Bank deutscher Länder. Freitag, 6. Juli 1956 Nr. 10 Alexej von Jawlenskys malerische Entwicklung f Drei Porträts des aus dem kaiserlichen Rußland beheimateten Malers, die zwischen 1804 und 1930 entstanden, als Beispiel einer künstle- rischen Entwicklung auf der Ausstellung„Beginn und Reife“ in Recklinghausen, uber, die wir heute berichten. Zwische Die Kunstausstellungen der Ruhrfestspiele in Recklinghausen haben seit Jahren eine bestimmte pädagogische Absicht: sie wollen das sich aus allen Gesellschaftsschichten zu- sSammensetzende Publikum zu selbständigem Sehen anregen oder sogar erziehen. Deshalb lenken sie den Blick vom einzelnen Kunst- werk fort und stellen statt dessen Kunst- Werke einander gegenüber. Unter wechseln dem Thema werden auf diese Weise häu- fig überraschende Beziehungen zwischen den Bildern und Plastiken verschiedener Künst- ler, Epochen und Stile sichtbar. In diesem Sommer(bis 30 Juli täglich von 10 bis 19 Uhr) ist unter dem Titel„Be- ginn und Reife“ die bisher sinnfälligste Aus- stellung in der Recklinghäuser Kunsthalle als Beitrag der bildenden Künste zu den Ruhrfestspielen zu sehen. Der Titel verrät die Absicht: es sollen Entwicklungswerke vom Beginn zur Reife sowohl weniger Epo- chen(Griechenland, Rom, Romanik, Gotik. Renaissance, Barock) als auch vieler ein- zelner Künstler mit den aus Westeuropa mühsam zusammengeholten 220 Original- werken belegt werden. Eine solche Zielset- zung bedingt, daß auch schwächere Arbeiten, eben solche, die am Beginn einer künstle- rischen Entwicklung stehen oder die im Ver- lauf eines solchen Entwicklungsweges eine Schlüsselstellung einnehmen, gezeigt werden. Auch in den Bereichen der Kunst fällt schließlich kaum ein Meister vom Himmel. Immerhin, es kommt vor. Und damit sei noch eine grundsätzliche Bemerkung ge- macht: die künstlerische Entwicklung vom Beginn zur Reife verläuft nur manchmal parallel zur menschlichen— oft, sogar in den meisten Künstlerschicksalen, gerät sie in einen ausgesprochenen Gegensatz zur menschlichen Entwicklung. Es kann dadurch ein reifes Werk vor einem„beginnenden“ entstehen, es können Beginn und Reife zeit- lich so nahe beieinander liegen, daß sie kast zusammenfallen(van Gogh, Franz Marc), sie können aber auch Jahrzehnte Zeit haben Der Thomaoskantor und die Wiener Klassik Mosizierfreudiges Bachfest im tausendjährigen Lüneburg Das alljährliche Bachfest der Neuen Bach- gesellschaft, das eben in Lüneburg zu Ende Sing, wie auch das Mozartfest der Deutschen Mozart-Gesellschaft in Ludwigsburg sind keine Festivals im Sinnę jener vielkritisier- ten Nachkriegs erscheinung; sie sind unkom- merzielle und nahezu unkonventionelle Mu- Sizierfeste, eine Gattung, die aus den mittel- alterlichen Pfeifertagen und den Renaissance- und Barock-Festspielen hervorging. Die Nęue Bach- Gesellschaft ruft ihre Mitglieder und Freunde jeweils an einen Ort, an dem die Bach-Pflege besonders intensiv betrieben wird. Diesmal war es Lüneburg, die jetzt 1000 jährige Stadt, in der Kirchenmusik direktor Hans Heintze sein Wirken seit Jah- ren vorwiegend in den Dienst des Thomas Kantors stellt. Das Programm dieses Jahres konfrontierte Bach mit der Wiener Klassik. Professor Bernhard Paumgartner(Salzburg) war es vorbehalten, in seiner weitdimensionierten Festrede eine Zusammenschau Bachschen und Mozartschen Geistes zu geben. Sein streng sachlich aufgebauter Vortrag mündete in die Erkenntnis einer„geistigen Affinität über die Zeitell hinweg“, die sich rationaler Deu- tung entziehe. Bach sei das entscheidende Künstlerische Erlebnis Mozarts in jener letz- ten Epoche gewesen, die die Reifung zur höchsten Meisterschaft gebracht habe; aus der„polyphonen Leidenschaft“ sei nun ein tiefes Eindringen in den Geist Bachscher Choräle geworden. Den Gesang der„Gehar- nischten“ aus der„Zauberflöte“ führte Paumgartner als Beweis der Einfühlungs- kraft Mozarts in das„ihm so ferne und doch so genieverwandte Wesen“ des Thomas- kantors an. Beethoven habe Bach schon nicht mehr mit der gleichen Unmittelbarkeit er- lebt. Hier streben die Zeiten auseinander. Das Nebeneinander der„Missa solemnis“ und der sogenannten„h-Moll-Messe“— es handelt sich ja um vier selbständige litur- sische Kompositionen— dokumentierten das einprägsam. a Beethovens„Missa solemnis“ war der künstlerische Höhepunkt des Lüneburger Festes. Die Intensität der Nachgestaltung, der stilbewußte Fanatismus, von dem Hans Heintze als Dirigent und sein St.-Johannis- Chor erfüllt schienen, wirkten schlechthin überwältigend. Aufgelockert im dynamischen Wechselspiel, betont rhythmisch und strah- lend pathetisch erstand Bachs„Hohe Messe“. Der sakralen Musik war überhaupt breiter Raum gegeben; drei boten sich dafür an: St. Michael, St. Joban- nis und St. Nicolai, außerdem die Kloster- kirche zu Lüne. Bezüge zu den Orgel- meistern, die auf Bach in seiner Lüneburger Zeit Einfluß genommen hatten Georg Böhm und Jan Adams Reinken— waren hergestellt, und Erinnerungen an die galante Kunst am Celler Herzoghofe klangen auf: das gelöste, flüssige Musizieren wirkte auch auf die Bach- Wiedergaben ein. Professor André Marchal gestaltete die französisch italienischen Einflüsse auf das Bachsche Orgelschaffen und deren Niederschlag mit überraschend freiem Zugriff. Und auch Hel- mut Zernick wußte in seiner Violin-Matinee die Empfindungswerte zu wahren; die hoch- getürmte Chaconne aus der d-Moll-Partita geriet allerdings etwas unausgeglichen. Dem- gegenüber nahm sich das„Musikalische Opfer“ in der Bearbeitung von Roger Vuataz reichlich trocken aus: das mag gleichermaßen zu Lasten des Bearbeiters, der Solisten und — des Thomaskantors selbst gehen. Abends ehrwürdige Kirchen sangen die Leipziger Thomaner zum Ge- dächtnis an Günther Ramin Motetten und Kantaten; ihr Geheimnis ist die Musikalität, die erstaunliche Einfühlung, der tief in ihr Alltagsleben eingedrungene Spürsinn für CCCCCC7CCC0§³ĩ5¹e ² Ʒ.u-l,; 8 Die Bach- Interpretation hat sich ihrer akademischen Fesseln entledigt, ohne sich er- neut mit einer romantischen Aura zu um- geben: das ist das stilistische Ergebnis dieses Bachfestes. Man erfaßte den Thomaskantor in seinem wesenhaften Wirken, seinem musika- lischen Ethos, aus dem man— um mit Hindemith zu sprechen—„die Schau bis ans Ende der dem Menschen möglichen Voll- kommenheit“ gewonnen hat. Zur Aussprache trafen sich Ost und West — die Neue Bach- Gesellschaft kennt keinen Eisernen Vorhang— im Kloster Lüne. Man sandte ein Grußtelegramm an das Ehren- mitglied Albert Schweitzer. Dann setzte Pfarrer Dr. Walter Blankenburg zu einem etwas förmlichen Vortrag über„Die Meß- komposition als christliches Glaubenszeugnis“ an, indes auf dem Klosterhof ein Hahn krähte, der unweit gelegene Rummelplatz sich etablierte und mancher Zuhörer(dar- unter der Rezensent) sich bei Gedanken er- tappen möchte, die mit der Meßkomposition nichts zu tun hatten: ob denn die Einheit Deutschlands im Spiegel Bachscher Fugen so vollkommen ist wie gesagt wurde, wie sich der Rummelplatz(oder das Kino oder die Touropa-Reisen) zu dem„Musikalischen Opfer“ fügen und ob denn das Ganze nun ein Fest war oder nur ein gemeinsames Musizieren, oder doch ein geistiges Bekennt- nis— was es wohl sein sollte. Claus-Henning Bachmann Fotos: Ausstellungsleitung n Beginn und Reife liegen viele Möglichkeiten gemerkungen zur Ausstellung der 10. Rohrfestspiele in der Kunsthalle Recklinghausen (Monet, Chagall), verlaufen(Picasso). sie können Und sie können sich von der Persönlichkeit des einzelnen Künst. lers lösen. Die Entwicklung der Kunstepochen von der griechischen Klassik(die ihrerseits wie- derum allmählich das orientalisch- ägyptische Kunstgewerbe umschmilzt in die Grundlagen der abendländischen Kunst) bis zum Barock verläuft praktisch anonym. Die Künstler signieren ihre Werke erst von der Renais- sance an und sie arbeiten aus dem Lebens. gefühl, dem Geist ihrer Zeit heraus. Sie stellen sich nicht gegen die Strömung und Sorgsam aus. gewählte, wenige Beispiele griechischer und römischer Köpfe, romanischer Kruzifixe und ita⸗ lienischer Kupferstiche aus der Renaissance und barocker Engel bestätigen diese These Dann aber setzt sich die Individualität Ansichten ihrer Epoche. Buchmalereien, gotischer Madonnen, des Künstlers durch und stellt sich gegen ihre Zeit oder eilt ihr weit voraus. Dürer gibt das erste Beispiel, Rembrandt, Rubens, Hals und Goya die weiteren aus früheren Jahrhunderten. Goya„hängt“ neben Klee — und bei näherer Betrachtung ist das nicht „shocking“. Denn Goya leitet die„moderne“ Malerei ein, die Auflösung der Formen hat bei ihm ihren Anfang. Sie endet im späten Impressionismus Monets, Klee hat der von Goya einst ausgelösten Entwicklung der Formauflösung bewußt den Versuch einer neuen Bildordnung entgegensetzt, und da rum wurden seine Arbeiten denen Goyas gegenübergestellt. Zeichnungen Hans von Marées' hängen neben denen Rembrandts: auch hier über Jahrhunderte hinweg Ge- meinsamkeiten, ein Weiterspinnen des Fa- dens, wenn man so sagen darf. Die Kunst unseres qahrhunderts, genauer: seit dem Impressionismus, ist in der Ueber- zahl. Kein großer Name fehlt. Aber jeder dieser Großen hat seine eigene Entwicklung, die mit seinen Werken belegt ist. Bewußßtes Vorantreiben der Einzelheiten läßt sich eben- so an den Bildern ablesen wie der Einfluß religiöser, geographischer oder anderer Strö- mungen. Oft liegen ja die Dinge in der Luft, die dann unabhängig voneinander und vom einzelnen Künstler fast unbewußt aufge- nommen werden und Einfluß erhalten. Jaw- lensky zum Beispiel(vergleiche die Bilder auf dieser Seite) verfestigte im Laufe seiner malerischen Entwicklung das Auge immer mehr zum Zeichen bis es ein fast religiöses Sinnbild wird, erinnernd an die byzantinische Ikonenmalerei. Ein Einfluß aus des Künst- lers Heimat Rußland und ihrem orthodoxen Glauben. Es gibt Entwicklungen, die sich „nur“ um Farbkultivierung mühen(Braque) oder um die Architektur des Menschen (Schlemmer), andere knüpfen bei ihrem eige- nen Beginn, ohne dabei qualitativ einen Rückschritt zu machen, wieder an(Macke) oder es entsteht aus zwei früheren Stufen in dem Reifestadium eine Synthese(Fei- ninger). Sonja Luyken Das Herz Naur Von Käthe Lambert 6 31. Fortsetzung „Und deine Karriere“, fragt Elisabeth, und was wird denn mit dir?“ ohannas Gesicht verwandelt sich sonder- bar. Es wächst ein Blühen darin auf, ein ines, kleines, unbewußtes Blühen von ganz igenem Reiz. Ich Will ja gar nichts“, sagt Johanna mit jesem leise blühenden Gesicht,„das mit em Singen ist doch jetzt nicht wichtig!“ isabeth schweigt, sie denkt, daß drüben Salon der Frau Mama der junge Pankraz tzt, in Firma Pankraz u. Co., Eisenbeton nd Stahlschienen, geschniegelt und gebügelt Sitzt er da und hat viel Geld und bietet eine gute Position und rechnet wahrscheinlich mit Bestimmtheit darauf, diese Vorteile gnädig zu verschenken, er ist was, und er hat was, nd wenn er fremden Frauen nachläuft, wird ie eigene es darum nicht schlechter haben. Er sitzt und wartet auf Johanna. Da klingen die Schritte wieder draußen auf dem Flur, dieses Mal sind sie lauter, Hastiger, diesmal ist's die Frau Landgerichts- direktor selbst, die sehr verärgert anklopft. „Geh bitte nach vorn,“ flüstert Elisabeth, „geh liebe Hanna, es ist vielleicht besser in diesem Augenblick.“ Johanna steht wirklich auf und geht zur Tür. Sie haf etwas erzwungen Gehorsames, Erstarrtes im Gang, ihr Gesicht ist fleckig rot, der steife Tüll umknistert sie und bauscht sich wie eine rosenfarbene Glocke 5 . Alle Rechte durch Ullstein-Feunlleton-Dienst um sie her. Elisabeth muß an die erstarrte Grazie von Teepuppen denken. „Ich komme schon, Mama!“ hört sie Jo- hanna sagen. Sie hat eine fremde, ganz und gar verschlossene Stimme, und Elisabeth nimmt an, auch Töchter, die Mütter haben, sind oft sehr allein. Noch an der Tür legt Johanna die Finger auf den Mund. * Elisabeth kommt nach Hause, in Leones Zimmer brennt noch Licht, aber Elisabeth geht stumm an der Tür vorüber, sie kann Leone jetzt nicht sehen. Die hört den jungen Schritt draußen, sie hört die Tür zum an- deren Zimmer aufgehen und abgeschlossen werden. Wie ein Schlag durchzuckt sie der Laut des umgedrehten Schlüssels, es ist das erstemal, daß Elisabeth so etwas tut. Leone bleibt auf ihrem Bettrand sitzen, mechanisch flicht sie an ihrem dünnen grauen Zopf weiter. Ihr Gesicht bekommt einen Zug törichten Staunens, der in Bitter- keit übergeht. Das Fenster ist noch ange- lehnt, durch das sie vorhin immer wieder hinausgehorcht hat. So, wie sie jetzt Abend für Abend warten und horchen muß. Warten und horchen.. in der Wiederholung. Hat sie nicht einmal so auf seinen Schritt ge- horcht? Oft Nacht um Nacht? Und wenn er kam, ging er nicht ebenso an dieser Tür vor- über, und drüben schnappte eine andere ins Schloß? Und sie saß dann, genau wie jetzt Vielleicht nur ein bißchen jünger, ein biß- chen gläubiger noch auf ihrem Bettrand und —————— flocht an ihrem Haar, das damals blond war. Aber damals hatte sie noch den einen Trost gehabt: das kleine Kinderbett im Neben- zimmer, zu dem sie sich schleichen konnte, sich darüber beugen, Duft und Atem eines kleinen Geschöpfes spüren, das nicht das ihre war. und wie oft, sie selber mag es kaum eingestehen, hatte sie auf dieses schlafende Kindergesicht Wünsche herabge- flüstert, die ebenso vermessen wie sinnlos Waren: Du solltest meines sein, du könntest meines sein! Aber es blieb das Kind der anderen. Jener anderen, die vor der Mutter- pflicht davonlief, wie sie aus der Liebe ihres Mannes davongelaufen war. Sie meint zu ahnen, warum Elisabeth ihr zürnt, vielmehr, sie weiß es: Weil sie das Haus verkaufen will, dieses unnütze, erinne- rungsbeladene, für sie beide viel zu kost- spielige Haus. Elisabeth ist unvernünftig, Steffen Ovander war es auch. Menschen mit zuviel Herz, so konnte man sie beide nennen. Sie, Leone, mußte darum den Kopf oben be- halten. Im Alltag, dort, wo die stehen, die immer sorgen müssen. Man denkt und über- legt, errechnet, baut vorsichtig vor, aber dann kommen die mit dem Herzen und schmeißen alles wieder um. Leone steht noch einmal auf und schließt das Fenster. Sie mag den nächtlichen Duft des Gartens nicht. Sie mag den Garten über- haupt nicht, immer noch sieht sie das Kleid der fremden Frau über seine Wege wehen. Sie mag das Haus nicht, dieses Haus ihrer Demütigungen, dieses Haus, das sie jetzt das letzte kostet: Elisabeth. Heute schläft sie lange noch nicht ein. 15 „Ich habe strenge Weisung, niemand ohne Ausweis zur Probe zuzulassen!“ hatte der Portier gesagt und sein streng dienst- —— oö;—. liches Gesicht gemacht. Da schrieb Elisabeth schnell ein paar Worte auf einen Zettel an Marianne Weyda. Zehn Minuten später sitzt sie schon in einer Ecke des dunklen Zuschauerraumes. Er ist leer und ungemütlich. Die Brüstungen der Ränge sind mit grauem Leinen überzo- gen. Ein paar Köpfe über weißen Kitteln tauchen ungewiß zwischen den Stuhlreihen auf, über das Regiepult fällt ein wenig grünes Licht aus dunkler Schirmrolle. Es riecht nach Puder, Leim und Staub und nüchterner Vormittagsatmosphäre. Die Bühne ist mäßig beleuchtet, unaufge- räumt, zwischen Versatzstücken und falsch gestellten Möbeln zanken sich ein paar Schauspieler um ein ungenau gegebenes Stichwort, der Student Stützli steht blaß und dürftig neben einem kleinen, kahlköpfigen Herrn, der immer mit einem Bleistift auf einem Manuskript herumklopft. Im Hintergrund sitzt die Weyda auf einem Klappstuhl mit übereinandergeschlagenen Beinen und raucht eine Zigarette. Soviel Elisabeth erkennt, sieht sie recht abgespannt und fast gelangweilt aus. Der dicke Kahlkopf tut eine Bemerkung Stützlis mit einer ungeduldigen Armbewe⸗ gung ab und klopft härter auf das Manu- skript:„Also, meine Herren, wir nehmen noch einmal die Szene: Mechthild, Gonifred, los, los! Ich will heut' auch noch Feierabend machen! Aletter, hören Sie doch mit dem vermaledeiten Stichwort auf! Lernt euren Text, dann braucht ihr keine Stichworte!“ „Den Blödsinn auch noch lernen!“ brummt der lange Aletter hörbar laut, und Elisabeth sieht den Studenten nervös die Finger auf- machen und wieder schließen. Die Weyda steht auf. Sie kommt mit ein Paar lässigen Schritten an die Rampe, wirft ihre Zigarette hin und tritt sie mit dem Fuße aus. Stützli sieht ihr wie einer Retterin ent- gegen, und sie antwortet mit einem halben Lächeln und einem aufmunternden Blick. „Also los, ich fange ande beflehlt sie, und ihre geschmeidige, jugendliche Stimme schwirrt wie ein Vogel durch den Raum. Schlechte Verse, empfindet Elisabeth, aber wie sie die spricht! Arme Johanna, die du nur singen kannst... Sie hört den Schau- spieler antworten, die Reime klingen ble- chern, unlustig, so wie er sie spricht. „Zum Kotzen“, sagt er endlich laut nach dreimaliger Wiederholung. Die Weyda wirkt in einem Augenblick nervöser Ueberreizung ihr Textbuch auf den Tisch:„Es gibt Leute, 1 die nicht spielen können, wenn sie nicht be- trunken sind!“ „Um das zu spielen, muß man schon das Delirium haben“, antwortet der Schauspiele kaltblütig und geht in die Kulisse. Es sieht aus, als wolle der Student ihm nach, ein Gesicht ist kalkweiß, aber die Weyda halt ihn sanft am Arm zurück. Die paar leisen Worte, die sie zu ihm sagt, entspannen sen Gesicht: Und wieder denkt Elisabeth: Arme Johanna! Der dicke Grubinsky quetscht sein Ta, schentuch zwischen den Kragen:„Ich brauch mal zehn Minuten frische Luft! Nachher kür- zen wir dann den Monolog, bis.. bis.. 1 will zu blättern anfangen, die Weyda winkt schnell ab:„Ich weiß schon.“ „Sie kürzen alles“, jammert der Student, „sie machen einen Stummfilm aus dem Stücke!“ 5 Wieder lächelt ihm die Schauspielerin zu, dann macht sie ein paar Schritte auf die Rampe zu und blinzelt in das Halbdunke! hinunter:„Ist da nicht jemand, der mi sprechen wollte?“ Gortsetzung folgt sprunghaft g Sen hat Jen Fnuszeb perlag, . druckerei. N chetredak 1 pr, K. Ac zichenrod Feuilleton lest H. Scl koch; Spo Sozlales: H. Kimpin Stellv.: V Bank, Rhe Bad. Kom. Mannheim ur. 30 06, — II. Jahre — I B o Adenal noch ei deutscl Deutsc deutscl Dienst⸗ stunde. des Ge In d sich ern Jahren digungs! die Deb schenruf ohne je die Zwe hatte. D mung d. hauer 9 jehnend und der Bund ordnete! Mende FDP) v Diskuss Mittern⸗ stellte s Fragen er sei müsse Sie den regends stecken bei unte im Mitt suche, Währen. schalme Dr. Nd. 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