3/ Nr. 15 — Nen chen d. getande „Mignon“ OSen Amd. oethe von hren dem alten de n Prägen. 1 Goetkez stelle sich haut son mießeriza t sich dez Werks del r Theater egen Sei ironisiert Isnens tat „der Ka. esen bild. hrlichers int gesetz. Bearbeitz the- Rem. Franzäs. if den von en Schluz n mit dem Gardasee eaters au e darstel, Oper nicht olle ys hte durd Mezzotön Bara k. Hendr. Slanzvol S War ei Publikum icken. K. 9 4e Spi- -Notkirch⸗ tag wiede feier stat ich Werz eister de nen un Istils, aus duge in Klare un te ein be. ur. Eben ie Wieder ariationet * Wieder L ist nich nung, Sol ütterliche Chor un mmenwib- önheit el. Einheitlich haupt je. estes. Sb. och lang: en, Lassen Höhe nod chr Blick Sängen sich ge und rel, Sinn de 1 frei un 1 die erst Partne, orbereite „Befiel die mus kFichenrode; wirtschaft: F. O. Weber; Herauskeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- gruckerel. Verlagsleitung: H. Hauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; pr. K. Ackermann: Politik: W. 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Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr. eee 1. Jahrgang/ Nr. 158/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 11. Juli 1936 8 SPD sucht klare Linie Parteitag in München eröffnet/ Auseinandersetzungen um Wehrfragen erwartet Von unserem Korrespondenten Hans Joachim Dechert München. Im Kongreßsaal des Deutschen Museums in München eröffnete am Dienstag der stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, Wilhelm Mellies, den VII. Bundesparteitag der deutschen Sozialdemokratie nach dem Kriege. Ohne Zweifel wird die Einstellung zur Wehrfrage in Referaten, Anträgen und Diskussionen der näch- sten Tage den breitesten Raum einnehmen. Bundesvorsitzender Erich Ollenhauer, der heute, Mittwoch, sein Referat„An der Wende der deutschen Politik“ hält, wird außer- dem vor allem auf Probleme der Wirtschafts- und Sozialpolitik eingehen. Sein Stellvertreter Mellies kündigte dazu am Dienstag an, von dem Parteitag müsse ein„leidenschaftlicher Appell an Par- lament und Regierung“ ausgehen, daß auf alle Fälle die Neuordnung der Altersrenten noch in diesem Bundestag Gesetz werden müsse, wenn schon die gesamte Sozialreform nicht mehr erledigt werden könne. Weiteres Hauptthema des Parteitages ist die durch die Automatisation hervorgerufene„zweite in- qustrielle Revolution“, worüber die Profes- soren Leo Brandt und Carlo Schmid refe- rieren werden. Wilhelm Mellies konnte eine Reihe promi- nenter ausländischer Sozialisten begrüßen, unter ihnen den Vorsitzenden der Soziali- stischen Internationale und Generalsekretär der britischen Labour Party, Morgan Phil- lips, den dänischen Ministerpräsidenten und Außenminister, H. C. Hansen, den französi- schen Kabinettsdirektor Robert Pontillon, den norwegischen Außenminister Halvard Lange, den österreichischen Innenminister Oskar Helmer und den schwedischen Vertei- digungsminister Torsten Nilsson, sowie die Vertreter der sozialdemokratischen Parteien Bulgariens(im Exil), Finnlands, Griechen- lands, Luxemburgs, Hollands, Spaniens(im Exil), Indiens, Pakistans, der Schweiz und der USA. Der dänische Ministerpräsident Hansen erklärte in seinen Begrüßungsworten, man verfolge in Dänemark die neue sowjet-russi- sche Linie mit großer Aufmerksamkeit und hoffe, daß sie gröbere Möglichkeiten für eine friedliche Zusammenarbeit biete als früher. Es müsse die Aufgabe des Westens sein, die etwa entstehenden Verhandlungs-Möglich- keiten mit der erforderlichen Geschmeidig- keit, Aufmerksamkeit und Bereitwilligkeit auszunutzen. Der schwedische Verteidigungs- minister Nilsson ging als einziger auf die deutsche Wehrfrage ein, indem er sagte, man bewahre den Frieden nicht allein durch das Staatliche Bauvorhaben bremsen Anordnungen des Stuttgarter Ministerrats an die Hochbauverwaltung Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die Landesregierung von Baden- Württemberg setzt ihre Bemühungen fort, ungesunde Entwicklungen im Bauwesen zu bremsen. So wurde die staatliche Hochbau- verwaltung angwiesen, Ausschreibungen nur dann noch vorzunehmen, wenn die Pläne baureif vorliegen und Gewähr dafür gege- ben ist, daß die Bauarbeiten auch tatsächlich imperzüglich zufgenommen werden können. Weiter wurden die staatlichen Bautrager angewiesen, Bauabsichten rechtzeitig be- kanntzugeben und frühzeitig einzuleiten. Nach Möglichkeit sollen auch die Winter- monate besser ausgenutzt werden. Die Tech- nische Kommission, der Vertreter des süd- pestdeutschen Städteverbandes, des Landes, des Bundes sowie der Bundesbahn und der Bundespost angehören, wurde aufgefordert, an den Schwerpunkten der Bautätigkeit Koordinierungsausschüsse zu bilden, die bei ökkentlichen Bauvorhaben gewisse Dringlich- keits-Abstufungen vornehmen und verhin- dern sollen, daß die öffentlichen Bauvor- haben alle zur gleichen Zeit durchgeführt ler neue! r aus de rlin ange st im Wies werke vel, ben eine! affen de. in die At. angehören Vermittel Eröffnung Inter del th Geolz Ofkenbach P. Gries: ris), Geolz n), Helmi Hamburg stay Seit — ruhig int er summe oder gl ihr merk. Aber Sie ch einmal verruße u macken 8 und die den Scha 1 Ab, und gater oder einstuben, mondänen sam, ohne ohne be⸗ seine Ge. zu fühlen, man 80 chluß die: Sonst Un- abeth be⸗ n, begann e Abende hatte sel- men. Ell gst in die Aus. in el zen Raum alen une m großen n Sesseln vei Abge nd eine! n der So- werden. Die Regierung verspricht sich von desen Maßnahmen eine mäßigende Wirkung euf das vielfach überhitzte Baugeschehen. Wie Ministerpräsident Dr. Gebhard Mü l- lex mitteilte, wird die Landesregierung vor- eussichtlich einen eigenen Gesetzentwurf über die Abgrenzung der Geschäftsbereiche der Landesregierung und die Zahl der Mini- sterien dem Landtag vorlegen. Dem von der SPD-Fraktion vorgelegten Initiativgesetz- entwurf, der die Bildung von nur sieben Mi- nisterien vorsieht, bezeichnete Dr. Müller als brauchbare Diskussionsgrundlage. Vermittlungsausschuß nicht überfordern Dr. Gebhard Müller gab am Dienstag vor der Landes pressekonferenz ferner seiner Ge- nugtuung darüber Ausdruck, daß sich sowohl Bundestag als auch Bundesrat dem auf seine Vorstellungen bin gemachten Kompromiß- vorschlag des Vermittlungsausschusses über die Berufung der Bundesverfassungsrichter angeschlossen habe. Der Ausschuß habe sich dadurch wieder einmal mehr als eine wichtige Institution im Verfassungsleben erwiesen. Es Sollte aber nicht einmal soweit kommen, dag mam sich in allem auf den Vermittlungsaus- schuß verlasse. Auch jetzt habe er den Ein- druck, daß man sich hinsichtlich des Steuer- streites wieder darauf verlasse, der Vermitt- lungsausschuß werde schon einen Ausweg aus der verfahrenen Situation finden. Dr. Müller glaubt im übrigen, daß die Steuer-Neurege- lung auch bei Anrufung des Ausschusses doch noch am 1. Oktober dieses Jahres in Kraft treten kann. Schwierige Lage für Regierung Hatoyama Wahlsieg der Sozialisten in Japan durchkreuzt viele Pläne Tokio.(dpa/ AP) Die Aufrüstungspläne der llberal-demokratischen Regierung des japa- nischen Ministerpräsidenten Hatoyama sind durch den Ausgang der Oberhauswahlen vom Fonntag erheblich gefährdet worden. Nach Auszählung fast aller abgegebenen Stimmen lat sich ergeben, daß die für eine Neutrali- kät Japans eintretenden Sozialisten ihre Ab- Kordnetenzahl im Oberhaus von bisher 58 zuk 79 erhöhen konnten. Die Sitzzahl der Uberaldemokraten hat sich von bisher 122 zur 119 verringert. Ihre Hoffnung, im Ober- mus eine Zweidrittelmehrheit zu erreichen aud damit die Annahme von Verfassungs- 1 sicherzustellen, hat sich nicht Allt. an den Oberhauswahlen haben sich rund 10 Millionen Wähler beteiligt. Die sozialisti- chen Stimmengewinne verteilen sich sowohl aul Wahlkreise, in denen die Regierungspar- bien bisher eine sichere Mehrheit hatten, als Auch auf Wahlkreise, die bisher von Kandi- 8 kleinerer Parteien gehalten worden 9 Die japanischen Sozialisten fordern eine alitie der Neutralität sowie freundschaft- ſche Beziehungen zur Sowjetunion und der Jalksrepublik China. 95 Sozialisten forderten am Dienstag- . unverzüglich Reichstags-Neuwahlen. 1 nisterpräsident Hatoyama berief das Ka- eit zu einer Sondersitzung ein, um die 5 due Lage zu erörtern.(Siehe auch Seite 2.) Hammarskjöld bei Tito Auschließend nach Jerusalem und Kairo ſerentraaz(AP). Der Generalsekretär der m 55 en Nationen, Dag Hammarskjöld, ist 5 8 von Wien kommend in Belgrad 50 rokken. Er wird heute, Mittwoch, von präsident Tito empfangen werden und dend an einem Empfang teilnehmen, der 8. 5 5 Außenminister Popovic zu seinen Ehren en wird. Waansteus Kreisen der UNO am Dienstag nlsekr ein wurde, hat der UNO-Gene- eder elär sein Besuchsprogramm verschie- osteuropäischer Länder auch auf Israel und Aegypten ausgedehnt. Hammarskjöld wird sich am 19. und 20. Juli in Jerusalem aufhalten und anschließend Kairo besuchen. Es wurde betont, daß die Ausdehnung sei- ner Reiseroute in keinem Zusammenhang mit den vor kurzem gegenseitig erhobenen Beschuldigungen über angebliche Truppen- bewegungen an der Grenze zwischen Israel und den arabischen Staaten stehe. U Loben seiner Vorteile. In Schweden werde die Notwendigkeit einer Wehrmacht und ziemlich hoher Militärausgaben als eine Stütze der traditionellen allianzfreien Außen- politik betrachtet und von der schwedischen Arbeiterbewegung akzeptiert. Ueber 90 Anträge Nicht nur Wilhelm Mellies erwartet, daß es im Verlauf des Parteitages zu„einer har- ten Diskussion der Gegenwarts-Aufgaben“ kommen wird. Die bisher vorliegenden 94 Anträge lassen teilweise deutliche Unzu- friedenheit mit dem Parteivorstand erken- nen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß die radikalsten Anträge meist von sehr kleinen Ortsvereinen eingebracht worden sind. In Kreisen des Parteivorstandes be- fürchtet man dennoch Schwierigkeiten bei der Abwehr einiger— möglicherweise kom- munistisch beeinflußter— Anträge, die jede Form eines Wehrbeitrages ablehnen und Verhandlungen auch mit der Sowjetzonen- Regierung fordern. Es wird auf jeden Fall erwartet, daß der Parteitag hinsichtlich der Wehrfrage unmig verständliche und verbind- liche Richtlinien für den Wahlkampf und für eventuelle Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl 1957 festlegen wird. Vierte Kinder-Luftbrücke brachte kleine Berliner ins Bundesgebiet Berlin,(Ap). Zum Flug in die Ferien starteten am Dienstag vom Berliner Flug- hafen Tempelhof die ersten Gruppen von insgesamt 2500 Mädel und Jungen, denen die vierte„Kinderluftbrücke“ der amerika- nischen Luftbrücke in diesem Jahr eine Reise in die Bundesrepublik ermöglicht. Die Kinder wurden von dem amerikanischen Botschafter Conant und dem Oberbefehls- haber der amerikanischen Luftwaffe in Europa, Generalleutnant Tunner, verab- schiedet. Insgesamt werden mehr als 20 Transport- flugzeuge eingesetzt, um die vom Roten Kreuz betreuten Kinder, die aus Flücht⸗ Iingsfamilien oder bedürftigen Kreisen stam- men, innerhalb von drei Tagen in die Bun- desrepublik zu fliegen. Die kleinen Luft- reisenden werden Mitte August in Berlin zurücker wartet. Vor dem Start der ersten Maschine legten Botschafter Conant, Generalleutnant Tunner und Vertreter des Berliner Senats am Ber- liner Luftbrückendenkmal Kränze nieder. Die Hilfeaktion des Deutschen Fernsehens Tür erholungsbedürftige Berliner Kinder er- brachte bisher 2 000 357,57 Mark und 2279 Ferienfreiplätze, darunter 194 im Ausland, unter ihnen allein 138 in Osterreich. Raimondo d' Inzeo wurde Nachfolger H. G. Winklers als Weltmeister der Springreiter. Beim vierten Weltckumpionat in Aachen absolvierte der italienische Olympiazweite die entscheidenden vier Durchgänge mit seinem eigenen Pferd und den Pferden seiner drei Konkurrenten mit insgesamt 1,75 Fehlern. Auf den zweiten Platz kam der Spanier Francisco Gopyhoagd(drei Fehler) vor Fritæ Thiedemanm( und dem Argentinier Carlos Delid(25).— Auf unserem Bild gratuliert Frita Thiedemann, dessen „Meteor“ das beste Pferd der Titelkämpfe war, dem Weltmeister(links) zu seinem Erfolg. (Ausfuhrlicker Bericht im Sportteil.) Bild: AP Eisenhower kandidiert wieder Jetzt„besser in Form“ als nach seiner ersten Erkrankung Gettysburg.(dpa/ AP) Präsident Eisen- hower will sich bei den Wahlen im Herbst dieses Jahres erneut um das Amt des Präsi- denten der USA bewerben. Dies gab am Dienstag der republikanische Fraktionsfüh- rer im Senat, William KEnowland, in Gettys- burg bekannt, wo er mit anderen Kongreßg- abgeordneten eine einstündige Unterredung mit Eisenhower hatte. Vor Pressevertretern erklärte Knowland:„Der Präsident und wir sehen einer kräftigen und aktiven Führung des Wahlkampfes unter Eisenhowers Lei- tung entgegen.“ Die Frage, ob Eisenhower sich zum zwei- tenmal um eine Kandidatur der Republika- ner bewerben werde, war wieder aktuell ge- worden, als der Präsident sich vor einigen Wochen einer Darmoperation unterziehen mußte. Nach Ansicht politischer Beobachter wird die Frage des Gesundheitszustandes Ueber vier Milliarden Dollar Auslandshilfe Gesetzesvorlage von beiden Häusern des Kongresses verabschiedet Washington.(dpa) Beide Häuser des ame- rikanischen Kongresses bewilligten 4,115 Mil- liarden Dollar Auslandshilfe für das lau- fende Finanzjahr, das am 1. Juli begann. Die Gesetzesvorlage wird jetzt dem Präsidenten zur Unterschrift unterbreitet. Die bewilligte Summe ist um 500 Millionen Dollar niedriger als die Summe, die die Regierung als absolut notwendig für die Sicherheit der nichtkom- munistischen Welt bezeichnet hatte. Immerhin aber liegt die bewilligte Summe erheblich über dem Betrag, den der Bewilli- Sungsausschuß für Auslandshilfe empfohlen hatte. Der Ausschuß hatte die ursprünglich von Eisenhower verlangte Summe von 4,9 Milliarden Dollar auf 3,4 Milliarden Dol- lar kürzen wollen. Die Abgeordneten fanden sich jedoch zu einer Kompromißlösung bereit. Unmittelbar danach appellierte der Prä- sident von seinem„kleinen weißen Haus“ in Gettysburg an den Kongreß, die vorgenom- menen Streichungen in der Auslandshilfe wieder rückgängig zu machen. Ohne ameri- kanische Hilfe, so erklärte Eisenhower,„wird es in den Ländern, die auf unsere Hilfe an- gewiesen sind, mit Sicherheit zu einer Diktatur oder Fremdherrschaft kommen“. Zischen Gesfern und Morgen Europas größtes Verkehrskreuz, das Frankfurter Autobahnkreux am Rhein- Main-Flughafen, wurde am Dienstag von Minister Seebohm dem Verkehr übergeben. Die Anlage hat die Form eines Glücksklees und ermöglicht es, ohne Aufenthalt oder Kreuzung des Verkehrs in jede Richtung der Autobahnen Köln Frankfurt und Kassel! Darmstadt überzuwechseln. Ein Landesverband Rheinland-Pfalz der Freien Volkspartei FVP) ist am Dienstag in Koblenz gegründet worden. Zum kommissa- rischen Landesvorsitzenden wurde Bundes- tagsabgeordneter Karl Lahr aus Oberhilbers- heim gewählt. Beamtinnen des Landesdienstes, die in- folge Heirat aus dem Beamtenverhältnis ausscheiden, sollen nach einer Verordnung der Stuttgarter Landesregierung künftig eine Abfindung erhalten, die je nach den Dienst- jahren zwei bis zwölf Monatsbezüge be- tragen soll. Gegen die„Flut der Steuergesetze“ prote- stierte am Dienstag in Bremen der Vorsit- zende des Bundes deutscher Steuerbeamten, Helmut Remmert. In den Jahren 1954 und 1955 seien insgesamt 6250 steuerliche Gesetze, Rechtsverordnungen und Verwaltungsanord- nungen erlassen worden. Die Steuerbeamten müßten außerdem weitere 2515 Gesetzes- nderungen, 2000 Erlasse und 1350 Ver- fügungen der Länderfinanzverwaltungen be- berrschen, die von 1951 bis Ende 1955 her- ausgekommen seien. Angesichts dieser Papierflut hätten die Beamten resigniert und müßten ihre Entscheidungen oftmals auf „Sut Glück“ treffen. Bundesernährungsminister Lübke traf am Dienstag zu einem dreitägigen Besuch in Dänemark ein, zu dem ihn die dänische Regierung eingeladen hat. Den holländischen Truppen in Deutsch- land wird die Bundesregierung einen Betrag von 0,773 Millionen DM als Stationierungs- kosten zur Verfügung stellen. Nach mehrwöchigen Beratungen sind in den Hauptstädten des Westens die Antwor- ten auf die Bulganin-Briefe vom 7. Juni über die Abrüstung ausgearbeitet worden. Das Antwortschreiben des britischen Pre- mierministers Eden wurde bereits am Mon- tag veröffentlicht(vgl. MM von gestern.) Die Antworten der anderen NATO-Mitglieder darunter auch der Bundesrepublik— wer- den in Kürze erwartet. Die Annahme des Gesetzes zur Abschaf- fung der Todesstrafe hat das britische Ober- haus am Dienstag verweigert. Nach erregter zweitägiger Debatte verwies das Haus die Vorlage mit 238 gegen 95 Stimmen an das Unterhaus zurück. Das umstrittene Gesetz, das erst nach vielen Bemühungen im Unter- haus verabschiedet werden konnte, muß jetzt noch einmal vom Unterhaus angenommen Werden, wenn es rechtskräftig werden soll. Nach Moskau reisen wird der britische Premierminister Eden im Mai nächsten Jah- res. Eden teilte dies am Dienstag in London mit. Er war zu der Moskau-Reise eingeladen worden, als Ministerpräsident Bulganin und Parteisekretär Chrustschow vor einigen Mo- naten London besuchten. Der Oberste Sowjet der Sowjetunion wird auf seiner bevorstehenden Tagung voraus- sichtlich einen Abrüstungs-Appell an alle Parlamente der Welt richten. Diese Mittei- lung machte der Vorsitzende des Unions- rates der Obersten Sowjets, Alexander Wol- Kow. Politische Beobachter sind der Ansicht, daß die Einbringung eines Antrags auf einen Abrüstungs-Appell eine Gelegenheit für den erwarteten außenpolitischen Rechenschafts- bericht Bulganins und Chrustschows sein Könnte. Moskau protestierte am Dienstag bei den USA gegen eine„grobe Verletzung ihres Luftraumes durch amerikanische Militär- flugzeuge“. In einer Note, die der sowjetische Botschafter Sarubin dem amerikanischen Außenminister Dulles überreichte, wird er- klärt, daß amerikanische Militärflugzeuge am 4., 5. und 9. Juli bis zu 320 Kilometer weit in die Sowjetunion eingeflogen seien. Die Usa und Jugoslawien kamen über- ein, rund 13 Millionen Dollar(etwa 54 Mil- lionen DM) an Gegenwertmitteln aus der amerikanischen Wirtschaftshilfe für den Wohnungsbau in elf jugoslawischen Städten freizugeben. Etwa 200 Aufständische haben die kleine Stadt Kya— in Burma überfallen, wie aus Rangun berichtet wurde. Bei dem Ueberfall wurden 20 Menschen getötet, von Eisenhower bei den Wahlen im Novem- ber eine bedeutende Rolle spielen. Eisenhower sah am Dienstag sonnen- gebräunt aus und war ausgezeichneter Stimmung. Knowland sagte, der Präsident habe auf der Konferenz erklärt, er sei„bes- ser in Form“ als im Februar dieses Jahres, als er nach seiner Herzkrankheit mitteilte, daß er noch einmal für die Präsidentschaft kandidieren wolle. Der Entschluß Präsident Eisenhowers, für die Präsidentschaft wieder zu kandidieren, wurde in Bonner Regierungskreisen be- grüßt. Dabei wurde auch der Freude dar- über Ausdruck gegeben, daß es der Gesund- heitszustand dem amerikanischen Präsiden- ten nach seiner schweren Operation erlaube, an dem Wahlkampf teilzunehmen. Sieg Mollets in Euratom-Debatte gilt als sicher Paris.(dpa) Die Aussichten auf eine Annahme des von der französischen Regie- rung befürworteten Euratom-Projekts dureh die Nationalversammlung haben sich am Dienstagnachmittag gebessert, daß die Mehr- zahl der parlamentarischen Beobachter einen — Wenn vielleicht auch knappen— Sieg Mollets in dieser schwierigen Debatte vor- s Ussagt. Nach vorherrschender Ansicht haben Erklärungen von Außenminister Pineau und Verteidigungsminister Bourges Mauncury die Beunruhigung im Lager der Radikal soialisten und der Unabhängigen stark ge- dämpft. Pineau hat sich sehr energisch gegen die These ausgesprochen, Furatom sei eine„Re- vanche“ für die gescheiterte EVG. Ferner sicherte der Außenminister zu, daß die Re- Sierung nicht auf eine direkte Vertretung in der geplanten internationalen Atombehörde verzichten wolle und daß sie jedes organi- satorische Band zwischen der Atomenergie- Gemeinschaft und der Montanunion ablehne. Verteidigungsminister Bourges-Maunoury setzte sich dafür ein, dag Frankreich den Aktuellen Voraussetzungen Rechmung trage und sich auf den atomaren Krieg einstelle. Frankreich verfüge durchaus über die Mög- lichkeit, sowohl die Entwicklung von Atom- Waffen voranzutreiben als auch die friedliche Verwertung der Atomenergie zu fördern. Aus diesem Grunde befürwortete der Ver- teidigungsminister auch das Euratom-Projekt. Höhepunkt der Vormittagssitzung war der Appell des ehemaligen Ministerpräsiden- ten Rene Pleven zugunsten des Euratom- Projekts. Verkleinerung des Kabinetts jetzt reif zur Entscheidung Bonn,(gn.-Eig.-Ber.). Seit Dienstagabend ist die Verkleinerung und Straffung des Bundeskabinetts beschlossene Sache. In einem Kommuniqué, das im Anschluß an die Besprechung des Bundeskanzlers mit dem Vorsitzenden der CSU, Seidel und Vertretern der CSU-Landesgruppe veröffentlicht wurde, heißt es, daß über die Anliegen der CSU weitgehend Einigung erzielt worden sei. Zu ihrer Verwirklichung soll noch im Verlauf dieser Woche eine gemeinsame Aussprache zwischen Vertretern der Bonner Koalition (CDU, CSU, FVy und PP) stattfinden. Außerdem treffen Bundeskanzler Dr. Adenauer und Bundesfinanzminister Fritz Schäffer am Donnerstag zusammen, um die zwischen ihnen bestehenden Meinungsver- schiedenheiten endgültig zu bereinigen. MORGEN e Mittw 5* och, 11. Juli 1956 Commonwealth-Konferenz Das Kommuniqué, das am Ende der Com- monwealth- Konferenz veröffentlicht wurde, Hat allgemein, auch in England, enttäuscht. Es enthält, abg en von Allgemeinplätzen und der Erk ag guter Intentionen, nicht Sehr viel, was auf konkrete Ergebnisse Schließen ließe. Unter diesen Umständen muß es auf den ersten Blick überraschen, dab alle Beteiligten gerade auch die Pre- Mierminister der asi nen Länder, voran Nehru, der schon auf eine lange Reihe solcher Konferenzen zurückblicken kann, und der Ministerpr at von Ceylon, Bandaranaike, n Male an diesem Treffen der Regierungschefs des Commonwealth teil- nahm— sich auch im intimen Kreise äußerst befriedigt über die einwöchigen Besprechun- gen ausgelasser Die Ent der Außenstehenden erklärt sich wol erster Linie aus einem Migverständnis über Charakter und Ziel- Setzung chungen, die nicht auf das Fassen direkter Beschlüsse Abgestellt Sind, sondern einen vertraulichen und offe- nen Meinungs-, Erfahrungs- und Infor- mationsaustausch darstellen. Es bleibt den einzelnen Mitgliedsstaaten dann überlassen, welche konkreten Schlußfolgerungen sie aus der Konferenz zu ziehen beabsichtigen. Aubßenpolitik Dies vorausgeschickt, kann gesagt werden, daß der Hauptteil der diesjährigen Beratun- Sen auf außenpolitischem Gebiet lag. Die Premierminister haben versucht, ein mög- lichst klares Bild über die Lage zu gewinnen, wie sie sich durch die Wandlungen in der sowjetischen Führerschicht, die Verleugnung Stalins und die daraus resultierende Er- schütterung des Gefüges im Ostblock ergeben hat. Die Tatsache, daß sowohl Sir Anthony Eden, wie auch Nehru und der kanadische Außenminister, Lester Pearson, im Laufe des letzten Jahres persönlichen Kontakt mit den derzeit im Kreml maßgebenden Männern ge- habt haben, verlieh diesem Meinungsaus- tausch seinen besonderen Wert. Man sollte Vielleicht die ausdrückliche Erwähnung der deutschen Wiedervereingung im Kommuni- que nicht überbewerten. Aber immerhin ist es doch beachtlich, daß mit der Unterschrift der sogenannten„Neutralisten“ Nehru und Bandaranaike die Beseitigung der Ursachen für die trotz des sowjetischen New Look kortbestehender Spannungen, unter denen das deutsche Problem an erster Stelle aufgeführt Wird, als eine Vorbedingung für Abrüstung und Frieden bezeichnet wird. Uebrigens plaudert man kein Geheimnis aus, wenn man keststellt, daß alle Teilnehmer beeindruckt Waren durch den Realismus, den gerade Nehru bei der Beurteilung der kommmpnisti- schen Zielsetzung an den Tag legte. Seine Beurteilung der Lage unterschied sich dem Vernehmen nach nicht wesentlich von der- jenigen der Mehrzahl der anderen Premier- minister. Traktoren statt Panzer Eingehend besprochen wurde im Kreise der Premierminister das Problem der An- Passung der konventionellen Streitkräfte an die durch die Entwicklung der Atomwaffen Seschaffenen neuen strategischen Voraus- setzungen. Es ist bekannt— Eden und Schatz- kamzler Macmillan haben das ja wiederholt ökkentlich angedeutet—, daß die britische Regierung erwägt, ihre gesamte Rüstungs- Politik unter diesem Gesichtswinkel zu über- Prüfen. Das Ziel dabei ist, die Rüstungsaus- gaben nach Möglichkeit herabzusetzen, um auf diese Weise mehr Mittel für die Ab- Wehr der immer fühlbarer werdenden wirt- schaftlichen Offensive der Sowjetunion in den„unterentwickelten“ Ländern zu gewin- nen. Dieses in dem Schlagwort„Traktoren statt Panzer auf eine primitive Formel ge- brachte Bestreben, hat bei den überseeischen Commonwealth-Ländern Beifall gefunden. Konkrete Vorschläge für eine Verwirklichung dieser Gedanken sind dem Vernehmen nach Aber auf der Konferenz nicht zur Diskussion Sestellt worden. Das erklärt sich wohl dar- Aus, daß Großbritannien zunächst mit seinen NATO- Alliierten, wahrscheinlich bei der Herbsttagung des Nordatlantik-Rates, sich über die künftige Gestaltung seiner für diese Organisation verpflichteten Streitkräfte ver- ständigen muß, ehe es eine allgemeine Re- vision seiner Rüstungspolitik durchführen Kann. „Ban kjer der Commonwealth“ Mit dieser Frage hängt auch das ganze Problem verstärkter britischer Investitionen im Commonwealth eng zusammen. Das In- Vestitionsbedürfnis des Commonwealth be- läuft sich auf jährlich rund 350 Millionen Pfund, und die„Finaneial Times“ hat darauf Hinge wiesen, daß ein entsprechender Ueber- schuß der Zahlungsbilanz— von dem mise- rablen Ergebnis des vorigen Jahres ganz ab- gesehen— bisher noch niemals erreicht wer- den konnte. Solange die Rüstungslast die un- geheure Summe von anderthalb Milliarden Pfund jährlich verschlingt, ist auch wohl nicht daran zu denken, daß ein derartiger Ueber- schuß erzielt werden könnte. Die Erklärung cker britischen Regierung auf der Konferenz, daß sie entschlossen sei, ihre Rolle als Ban- kier von Commonwealth aufrechtzuerhalten und zu verstärken, hat angesichts dieser Tat- sache vorläufig also wohl nur ziemlich pla- tonische Bedeutung. Die„Financial Times“ hat sich auch be- schwert, dag die britische Regierung es ver- Sätumt habe, auf der Konferenz ein engeres Zusammenwirken zwischen dem Common- wealth und den Integrationsbestrebungen auf dem europäischen Kontinent, speziell unter dem Gesichtspunkt des Gemeinsamen Marktes, anzuregen. Nicht zu enttäuschen brauchte, das die Frage der Zulassung neuer Mitglieder zum Commonwealth nicht zu konkreten Entschlüs- sen der Konferenz geführt hat. Man hat diese strukturellen Fragen wohl besprochen, Aber sie nicht zu Entschlüssen krüstallisiert. Doch hat der südafrikanische Premier- minister Strijdom, von dem man zuerst Widerstand gegen die Zulassung schwar- zer“ Dominien— beispielsweise der Gold- Kiste— hätte erwarten können, in London erklärt, daß er die Zusammenarbeit mit solchen Dominien nicht grundsätzlich ab- lehne, sondern für möglich halte. Dr. K. H. Abshagen London) Tokio, im Juli „Mir ist zu Mute, als sei die ganze Welt Schwarz geworden!“ sagte Japans halbge- lähmter Ministerpräsident Hatoyama— und die Zeitungen zeigten ihn, wie er mühsam und tief erschüttert am Totenlager seines alten Freundes und politischen Steuermanns Bukichi Miki kniete. Bukichi“ heißt, Glücks- bringer-Bambus“. Für Hatoyama hat er die Erfüllung seines Lebenstraumes gebracht: Macht und Stellung; er machte ihn zum Nachfolger Loshidas, vereinte die beiden feindlichen Brüder, die„Demokraten“ und „Liberalen“, zur jetzigen Regierungspartei und war jetzt noch auf dem Krankenbett damit beschäftigt, dem körperlich immer mehr verfallenden Hatoyama einen ehren- vollen Abgang zu verschaffen durch den Ab- schluß der Verhandlungen mit der Sowjet- union und die innenpolitische Konsolidie- rung. Das ist nicht mehr möglich geworden. Mit dem Tode des„Glücksbringers“ droht nun auch das Glück sich von Hatoyama zu wenden. Niemand verstand sich so auf„ura no kosaku“ den Trick, ein lebendes Kanin- chen aus dem Hut zu zaubern, wenn die Lage „mo akan“, verzweifelt und hoffnungslos erschien. Der alte Samurai- Patriarch— wie Hatoyama im 72. Lebensjahr— herrschte hinter den Kulissen wie ein„oyabun“, ein „Meister“, und die Minister, die er einsetzte, und die Gruppenvertreter, mit denen er ver- handelte, waren im Sinne der alt-föderali- Veränderungen an Von unserem Korrespondenten Werner Crome stischen Ueberlieferung Japans seine„Ge- sellen“ und Handlanger. Er sprach meist nur wenige Worte. Aber sein sarkastischer Witz. war scharf geschliffen wie ein Samurai- Dolch. Und dieser Dolch war tödlich und ent- sprechend gefürchtet. Ichiro Loshida, der „schlaueste Fuchs Japans“, rettete sich vor ihm in Todfeindschaft und Isolierung. Bukichi Miki— es gibt kein Gegenstück zu ihm in der westlichen Welt und kaum in Asien. Er war ein Beweis für die Wahrheit des japanischen Sprichworts, wonach der- jenige die meiste Macht besitzt, der äußerlich auf sie verzichtet. Miki hat nie ein Amt inne- gehabt; aber er war der mächtigste Mann Japans der Nachkriegszeit. Und deshalb ist sein Tod von so weittragender Bedeutung. Er erlitt nach einem langwierigen Leber- jeiden einen Herzschlag. Dieser Tod über- schattet zunächst das ganze politische Leben; die kritischen Sowjetverhandlungen, die bis Ende dieses Monats wiederaufgenommen werden sollen, die leidige Okinawa-Frage, Japans Beziehungen zu den USA, die japa- nische Aufrüstung— ja sogar den Ausgang der Oberhauswahlen vom 8. Juli. Denn jetzt Seht es um dringlichere Fragen. Miki war der Stratege der sogenannten „Hauptströmung“ der Regierungspartei, die sich nach dem Tode des rechtskonservativen Taketora Ogata— er galt allgemein als Nachfolger Hatoyamas— entwickelt hatte. Hauptziel dieser Strömung war ein baldiger „Verzichtfriede“ mit den Sowjets und zu diesem Zweck die Ausschaltung aller„Geh- der Spitze des DGB Mit Walter Freitag werden auch Föcher, Karl und Böhm ausscheiden Düsseldorf, im Juli Der vierte ordentliche Bundeskongreß des Deutschen Gewerkschaftsbundes wird eine Reihe von Umbesetzungen in der Spitze er- geben. Nicht nur der jetzige Vorsitzende Wal- ter Freitag wird voraussichtlich durch das SPD-Vorstandsmitglied Willi Richter ersetzt werden, sondern auch die Mitglieder des Ge- schäftsführenden Bundesvorstandes Föcher, Karl und Böhm werden aus Altersgründen oder wegen Krankheit ausscheiden. Die Hauptabteilung Bildung, die zur Zeit von dem CDU-Mitglied Föcher geleitet wird, soll in Zukunft von Bernhard Tacke geführt Werden, gleichfalls einem Mitglied der CDU. Tacke ist stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Textil und Bekleidung und als ein eifriger Verfechter des Bundeswirt- schaftsrates hervorgetreten. Die Hauptabteilung Finanzen und Ver- mögen des DGB wird Matthias Terhorst, zur Zeit Direktor der Vermögensverwaltung des DGB in Düsseldorf, übernehmen. Terhorst kommt aus der früheren Christlichen Arbei- terbewegung. Ein Nachfolger für Böhm in der Leitung der Hauptabteilung Angestellte und Beamte ist noch nicht gefunden worden. Sollte die Frauenabteilung des DGB, die ebenso wie die Jugendabteilung von dem neuen Sparsam- keitsprinzip bedroht ist, dennoch weiter- bestehen, so dürfte die SPD-Bundestags- Abgeordnete Liesel Kipp-Kaule an Stelle der verstorbenen Frau Hartmuth die Leitung übernehmen.(dtd) Sozialwahlen erst 19582 (AP) Der DGB- Bundesvorstand hat der Bundesregierung vorgeschlagen, die Neu- wahlen zu den Selbstverwaltungsorganen der Sozialversicherung erst nach den Bundes- tagswahlen, und zwar in der ersten Hälfte des Jahres 1958 durchzuführen. Wie die DBG. Pressestelle mitteilte, vertreten die Gewerk- schaften die Auffassung, daß es nicht ratsam sei, diese Wahlen zu einem Zeitpunkt abzu- halten, an dem sich das Interesse der Bevöl- kerung zwangsläufig auf die Bundestags- Wahlen konzentriere. Die Amtsperiode der im Mai 1953 gewählten Mitglieder der Selbst- verwaltungsorgane der Sozialversicherung läuft nach den geltenden Bestimmungen Ende 1957 ab. Neben dem DGB haben sich auch bereits die Bundestagsfraktionen für eine Verlängerung der Amtsperiode der Selbst- verwaltungsorgane ausgesprochen. Blick in die Parteikasse der SpD 91 Prozent des Aufkommens fließt aus kleinen Monatsbeiträgen Bonn, im Juli Parteien„müssen über die Herkunft ihrer Mittel öffentlich Rechenschaft geben“ heißt es im Artikel 21, Absatz 1, unseres Grund- gesetzes. Das Nähere soll ein Bundesgesetz regeln. Dieses Parteiengesetz aber existiert noch immer nicht. Vorerst arbeitet eine Gut- achterkommission des Bundesinnenmini- steriums die Grundzüge eines solchen Ge- setzes aus, darunter auch Vorschläge zu dem vieldiskutierten Problem der Parteienfinan- zierung und der öffentlichen Rechnungs- legung. Noch àst diese Rechnungslegung nicht gesetzlich vorgeschrieben und der Oeffent- lichkeit der Blick in die einzelnen Partei- kassen meist verwehrt. Die Frage, ob man von Staats wegen zum Beispiel öffentliche Zuschüsse an die Parteien je nach Mitglieder- oder Wählerzahl ver- teilen, ob man ihre Wahlkostenaufwendun- gen nach oben begrenzen oder ob man sich nur mit einer öffentlichen Rechnungslegung begnügen sollte, ist noch nicht ausdiskutiert. Inzwischen ist der Wähler auf die Mitteil- samkeit der einzelnen Parteibüros ange- Wiesen, die sehr unterschiedlich ist. Während einige Parteien Mitgliederzahl und Beiträge veröffentlichen, werden sie von anderen als Parteigeheimnis gehütet. Einen Schritt in die Oeffentlichkeit hat auf diesem Gebiet die SPD getan. Zu ihrem VII. Nachkriegspartei- tag hat sie— wie schon berichtet— ein 460 Seiten dickes„Jahrbuch“ für 1954/55 ver- ökkentlicht, in dem auch ihre Einnabmen und Ausgaben dargelegt sind. Wenngleich diese freiwillige Rechnungslegung einseitig er- scheinen mag, so vermittelt sie dennoch einen recht bemerkenswerten Einblick in das„In- nenleben“ der Partei. Nach den Angaben dieses Jahrbuches hat die SPD zum Beispiel ihre Beitragseinnahmen trotz verminderter Mitgliederzahl gesteigert. Also: mehr Geld von weniger Mitgliedern. Inzwischen sei, wie die Parteiführung ver- sichert, die rückläufige Bewegung der Mit- gliederzahl aufgefangen. Für die abgelaufe- nen Jahre ergibt sich folgende Entwicklung: 1951 zahlten 649 529 Mitglieder 6 012 043 DM Parteibeiträge 2 5 19533„ 607 456 8 19534„ 3285 479 5 1955 585 158 5 Bemerkesnwert ist, daß rund 91 Prozent oder fast sechs Millionen DM der sozial- demokratischen Beitragseinnahmen aus klei- nen Monatsbeträgen bis zu 1,20 DM stam- men. Der Rest kommt aus dem Verkauf von höheren Parteimarken— von 1,50 bis zu 50 DM— wobei eine Aufgliederung des Mar- kenverkaufes verrät, daß über 11 000 SPD- Mitglieder(1953 waren es noch 8 800) einen monatlichen Parteibeitrag von mehr als 20 D-Mark entrichten. Vom Beitragsaufkommen der SPD-Be- zirke Kassiert der Parteivorstand in Bonn 6 673 887 7 139 760 7 051 873 7 194 988 kür seine zentralen Aufgaben etwas über eine Million DM. Seine anderen Einnahmen stammen nach der vorgelegten Abrechnung U. à. aus Werbebeiträgen, die von geschäft- lichen Unternehmungen monatlich an die Parteikasse abgeführt werden und die 510 158 DM. ausmachen, ferner aus Samm- lungen, die allerdings nur 82 181 DM ein- brachten. Die Parlamentarier der SPD über- ließen der Parteikasse die stattliche Summe von 281 543 DM in Form von„Fraktionsbei- trägen“. Erhard Herzig(dpa) SPD-Parteitag: Klar Schiff zum großen Wähklerſang! 5 Japan verlor„Glücksbringer-Bambus“ Der mächtigste Mann des Landes und Freund Hatoyamas ist gestorben langsam“-Elemente aus Partei und Regie- rung. Vor allem sollte Außenminister Shige- Notiz zum Tage: Zwei mal zwei gleich vier Schon in der Schule lernt man, daß zweimg zwei gleich vier ist. Im späteren Leben ven sucht man manchmal, so klaren Rechnungen auszuweichen, besonders dann, wenn es um dE mitsu— er ist gleichzeitig stellvertretender hohe Politik geht. Sumstagfrüh stimmten 2 Ministerpräsident. ausgeschaltet werden. Abgeordnete, die am Schluß der Bundestao Der Tod Mikis wird das vermutlich ver- sitzung dem Bundeskanzler eine begeistem hindern— und die japanische Politik zu 0 vorsichtiger Zurückhaltung veranlassen, auch gegenüber den Sowjets. Zur Zeit ist es eine offene Frage, wielange die Regierung Hatoyama den Verlust des„Glücksbringer- Bambus“ überleben wird. Keine Parteifeme gegen CDU- Abgeordneten Nellen Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Entrüstet wird vonder CDU/ CSU eine Behauptung des SPD-Presse- dienstes zurückgewiesen nach, der„die Par- teifeme schlagartig und betäubend“ über den ODU-Abgeordneten Peter Nellen wegen seiner von der Gesamtfraktion abweichenden Haltung in der Bundestagsdebatte über die Kriegdienstverweigerung hereingebrochen sei. Der Fraktionsvorstand der CDOVO/ CSU stellte dem gegenüber einmütig fest, daß jedem Abgeordneten der CDU/CSU das Recht zustehe, seine freie Gewissensenschei- dung zur Geltung zu bringen. Die Argu- mente Peter Nellens seien der Fraktion auch vorher bekannt gewesen, ohne daß der Versuch gemacht worden sei, ihn am Reden zu hindern. Wenn die Fraktion als Ganzes auch nicht mit dem Standpunkt von Peter Nellen übereinstimme, so habe sie doch Re- spekt vor seiner Haltung und seiner Gewis- sensentscheidung. Peter Nellen hatte im Bundestag den Standpunkt vertreten, daß das Recht auf Kriegsdienstverweigerung nicht nur bei grundsätzlicher Ablehnung des Kriegsdien- stes, sondern auch bei einer konkreten situationsbedingten Gewissensentscheidung gewährt werden müsse. Nellen hatte sich wegen dieses Standpunktes, der in dem Ge- setzt nicht anerkannt wird, bei der Schluß- abstimmung der Stimme enthalten. In dem CDU/ CSU-Pressedienst würdigte der CDU-Abgeordnete Müller-Hermann die Haltung Nellens auch unter dem allgemeinen Gesichtspunkt, daß dadurch die Ernsthaftig- keit des Ringens um die Wehrpflicht im Bundetag ersichtlich werde. Er stellte diese Tatsache der Behauptung der SPD gegen- über, daß sich die Koalition„mit einer Handbewegung“ über alle Argumente der Opposition hinweggesetzt habe. Müller-Her- mann fragte, ob der Schritt eines Peter Nel- len bei der SPD möglich und vorstellbar gewesen wäre. Panzer erhalten Preisschildehen Rüstung einst und heute— ein aufschlußreicher Vergleich Frankfurt, im Juli. Der niederländische Ministerpräsident Dr. Willem Drees wies kürzlich darauf hin, dag man selbst für das kleine Königreich bei größter Sparsamkeit jetzt jährlich mit einem Rüstungsetat von anderthalb Milliarden Mark zu rechnen habe. Der bisherige Verteidigungs- minister Staf ließ sich darauf vernehmen, Willem Drees' Rechnung sei seiner Ansicht nach allzu bescheiden. Er vertrete den Standpunkt, daß die Niederlande für ihre Wehrmacht jährlich mindestens 1650 Millio- nen Gulden, also über 1,8 Milliarden Mark, zu veranschlagen hätten. Im übrigen sind die Holländer als gute Rechner dazu übergegan- gen, an kostbare Waffen in vielen Fällen den Preis zu schreiben. Der niederländische Panzerfahrer wird so darüber aufgeklärt, daß der„Centurion“, den man ihm anvertraute, rundweg 450 000 Gulden(gleich einer halben Million Mark) gekostet hat. Vielleicht wird man nun bald auch an den wesentlich teueren Düsenjägern und auch an den Kreuzern und Zerstörern auf einer ehernen Tafel lesen können, wie- viel Millionen und Zehnmillionen aus den Steuergeldern hierfür verwandt werden mußten. Wenn sich die Amerikaner dem Beispiel anschließen, dann dürfte man aus der„Preistafel“ etwa für die großen Flug- zeugträger„Roosevelt“,„Forrestal“ und „Lexington“ entnehmen, daß jeder dieser neuesten Giganten nahe an die Milliarden- grenze in Markwert herankommt. Etwas wehmütig erinnerte dieser Tage der Amsterdamer„Volkskrant“ an jene Zeiten, als auch auf militärischem Gebiet noch mit Gulden und„Centjes“ gerechnet wurde. Viele Zeitgenossen werden staunen, daß es vor einigen Jahrzehnten noch möglich war, für Kabarettist beschloß Politiker zu werden Dem provisorischen Vorstand der„Volks- sozialen Bewegung Deutschlands“ gehört als gbebtes Mitglied die platinblonde Braut des Parteigründers an. Raum hatte dieser in der Bierstube des hannoverschen Künstlerhauses die„Bewegung“ aus der Taufe gehoben, da rezitierte die Braut vor der Gründungsver- sammlung drei Strophen aus der Ode„An die Freiheit“. Dafur erntete sie stürmischen Bei- fall aus den Reihen der alten SA-Männer, von denen schon einige ganz leise Hitlerlieder summten. Zum Schluß der Kundgebung wurde — in Erinnerung an die Kampfzeit— für den Kampffond gesammelt. Der Parteigründer, der 34 Jahre alte han- noversche Kabarettist Hans Jähde, verspricht sich propagandistisch viel von seiner edrper- lichen Aehnlichkeit mit Hitler. Er trägt eine tief in die Stirn gezogene Locke und unter der Nase ein unverkennbares Führereschimurr- bärtchen. Dazu gestikuliert er nack dem Muster der Reichsredner-Schule und versteht es, wie sein braunes Vorbild, auch mit den Händen ⁊u sprechen. Als Kabarettist hat er zudem eine Ahnung davon, wie man einen Vortrag publi- eumswirksum aufbaut und wo man die Poin- ten setzt. So ist es ihm schon am ersten Abend spielend leicht gelungen, im Kreise erprobter Saalscklachtlampfer bei vielen alten Partei- genossen gewisse Hoffnungen zu erwecken. Während Jähde das Parteiprogramm mit den vorlãuſig noch zwölf Punkten verlas und gegen die„Bonner Systempolitiker“ Wetterte, wurde im Saal die Zustimmung immer lauter. Unter den 53 Gästen saßen einige, die im Hannover der 30e Jahre das Intermezzo im 795 g Zialistische here SRP-Fyfuhrer Remer, nationalsozialistise Ovation darbrachten, nach hitziger Debatte den Wehrpflichtgesetz in dritter Lesung zu. 166 Ab. geordnete lehnten ab, 20 enthielten sien de⸗ Stimme. Diese Zahlen verdienen in das G ddchtnis zuruclegerufen zu werden auf rund einer seltsamen, geheimnisumwitterten Mel“ dung, die am Dienstag verbreitet wurde. Mit tierischem Ernst heißt es in dieser Nachricht daß in Bonn am Sturz des Kanalers gearbeitg Werde. Zur Zeit kursiere eine Geheimliste, un ein Mißtrauensvotum gegen Dr. Adenauer 20 starten. Das Grundgesetz bestimmt:„Der Bun. destag kann dem Bundeskansler das Mißtrauen nur dadurch aussprechen, daß er mit der Reni. Reit seiner Mitglieder einen Nachfolger wahlt. 5 487 stimmberechtigte Abgeordnete zählt des Parlament. Hiervon mußten sich 244 gegen dy Adenauer stellen. Die Bonner Koalition ver. fügt jedoch zur Stunde noch sicher uber dies absolute Mehrheit. Auch in der Politik bleibt zweimal zwei gleich vier, selbst wenn man“ Franz Josef Strauß das Verteidigungsministe. rium oder Schäffer das Kansleramt verspricht. H. G. Das griechische Königspaar begibt sich in das Erdbeben-Gebiet Athen.(dpa) Auf den griechischen In- seln im Aegäischen Meer kehrt nach dem Erdbebenunglück langsam wieder Beruhigung ein. Die Bevölkerung der Insel Santorin und einiger benachbarter Inseln verbrachte die Nacht zum Dienstag allerdings noch in Freien. Soldaten der griechischen Marine suchten in den zusammengestürzten Hau-: sern nach Vermißten. Bisher wurden 53 To. desopfer gezählt. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder, da die Männer zur Zeit des Bebens meist mit der Feldarbeit be- schäftigt waren. Ueber 100 Verletzte wer. den in Zelten vom Roten Kreuz ärztlich be. treut. An die Obdachlosen wurden Lebens. mittel und Trinkwasser verteilt. Die Inseln Karpathos und Kassos wurden am Dienstag noch durch einen leichten Erdstoß erschüt- tert. Die anschließende Flutwelle richtete auf den Inseln einigen Schaden an. Das grie. chische Königspaar hat seinen Urlaub auf Korfu unterbrochen und ist an Bord eines Zerstörers in das Unglücksgebiet gereist. die allerersten Panzerwagen der Armee den Preis der Ausrüstung auf 500 Gulden zu be- grenzen, was etwa 550 Mark entspräche. Man hat festgestellt, daß ein ganzes Geschwader der alten„Wisents“ und„Büffel“ in der nie- derländischen Panzerwaffe weniger kostete als heute die kleine Kuppel eines neuen „Centurion“, Der Preis eines einzigen Flug- zeugmutterschiffes liegt heute wesentlich höher, als einst der ganze Jahreshaushalt für die damals so mächtige deutsche Schlacht- flotte mit vielen Geschwadern von Groß- kampfschiffen und Kreuzern. Die Holländer sind davon überzeugt, daß heute ein schneller Kreuzer sehr viel mehr kostet als einst ein ganzer Feldzug etwa Friedrichs des Großen oder gar des Wilhelm von Oranien. Für die Armada des spanischen Philipp standen nie- ö mals auch nur annähernd die Summen bereit, die heute für einen modernen Atombomber zu veranschlagen sind. Was kosteten schon die Lanzen, Hellebarden und Schiegprügel der Vergangenheit für ein ganzes Regiment gegenüber einem modernen Granatwerfer und Flakgeschütz?(real) NATO- Konferenz Paris.(dpa) Engere Zusammenarbeit der At- lantikpakt-Staaten auf kulturellem Gebiet ist das Thema einer dreitägigen Konferenz der 15 NATO-Länder, die am Dienstag in Paris eröffnet wurde. Von deutscher Seite neh- men die Leiter der Kulturabteilung des Aus- wärtigen Amtes, Ministerialdirektor Pr. Trützschler von Falkenstein, der Vertreter der ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder, Ministerialrat Dr. Wegner, fer- ner der Vertreter der ständigen Konferens der Universitätsrektoren, Dr. Eick, und der Gesandtschaftsrat Dr. Schwörbel von der deutschen NATO-Botschaft daran teil. Intrigenspiel Otto Strasser contra Goebbels miterlebten. Es waren SA-Leute und Männer der„Schwarzen Front« anwesend und aueh solche, die zusammen mit Doris und Remer 1949 in Hannover die„Sozialistische Reichspal- tei gründeten, die 1951 in Niedersachsen schen uber elf Prozent aller gültigen Wählerslim, men erringen konnte. Und immer, wenn Jände an den„Geist der Kumpfaeit“ erinnerte, kam Bewegung in den Saal. Das Zwölf-Punkle⸗ Programm der neuen„Bewegung“ liest sich wie ein Abklatsch der 25 Punkte aus dem Pro- gramm der alten Partei, wobei sogar an den Rassenhuß erinnert wird. Denn es soll alles geschehen, damit die ethiscken Kräfte des vol. es erhalten bleiben und die Ueberfremdund daufRört. 1 Der Kreis um Jahde ist noch lein: doch di- ihm gleichgesinnten Kräfte sind im nord. deutschen Raum gerade in diesen Monaten emsiger denn je am Wünlen. Von Hannovel aus sandte Herbert Freiberger, der Bundes“ propagandist der„Deutschen Reichspartei“, n den sowjetischen Botschafter in Bonn ein Ef- gebenheits- Telegramm. Darin deutet Freibel. ger einen politischen Kurswechsel nach 85 Bundestagswanl und deutsch- russische Vel handlungen an. Otto Strasser hat den Plan, die rechtsradikalen Splittergruppen in Nord- deutschland zu sammeln, noch nieht aujge, geben und die Politiker aus Bapyern, Loritæ und Haufßleiter, versuchen immer wieder 11 Hannover Fuß æu fassen. Boch so deutlich wie Jände zbagte es bisher nicht einmal der frü- Ideen fur den politiscken Ceoenwartstand, anaubieten. Ernst Wege 5 1 tall Dei von me The Ihr. In Somm 80 he rerjul sie a. Söhne Glück Wiede daß 8 schlul der A ein P die S mrem herur kein S0 von sogar pen“ den t De klein ren.! mae stenz. kenhe kam Hause keit, Ferne rief 8 soll Alter Land. ren.! Und doch haupt kriede uns den.“ W Bade cutte: Mänr Wie v „Krie dazu nisse von kann einm. allge! Die um s über Will. mein 1 viel) beha eben, lich durcl Trutl beka gans. tiere zücht ein e tel 1 mode öken weib und Jahr Trut! send sie f. den, Plast 30 gr Haus groß tern Woc Gere und sie dene am ein Röch über nö aus Was Stoß kant trag mum sind don“ chen sich die Zell aus übe Nr. 15 vier 5 zweing eben ver. echnungez es um die umten au undestags, begeistern batte den u. 106 Ab. Sich der das Ge. ruf Gruft ten Mel. urde. Au Nachrichz gearheite nliste, un enauer 2 „Der Bun. Mißtrauez der Meſr. Wählt zählt dat gegen Dr. tion ver. iber diese riß dleitt enn man Jsministe. derspricht. II. C. paar ebiet chen In. lach dem ruhigung torin und ichte die noch im Marine en Hau · n 53 To- men sind zur Zeit beit be- 2zte wer · tlich be. Lebens- ie Inseln Dienstag erschüt- richtete Das grie- laub auf rd eines reist. ö mee den n zu be- he. Man chwader der nie- kostete s neuen n Flug- sentlich zhalt für ſchlacht- 1. Groß- olländer ſchneller inst ein Groben Für die den nie- n bereit, bomber n schon Bprügel egiment werfer (rea) der At- ebiet ist enz der in Paris te neh- es Alls- or Dr. ertreter minister er, fer- ferenz ind der on der I. ö zoebbels Männer d aueh Remer ichspar- n schon lerslim- n Jande te, bam punkte: est sich em Pro- an den „ alles les Vol⸗ emd ung loch die nord- Jonaten mnnove f undes lei“, an ein Ef- reiber⸗ ch dei e Ver- Plan, Nord- auge Loritꝭ der in ien wie er Jr istiscſie sampf Weger Vr. 158 Mittwoch, 11. Juli 1956 — Das Fernweh verebbt im neuen Lebensstandard Westdeutsche Frauen wollen nicht mehr auswandern/„Aussicht auf besseres Leben ist vage“ In den letzten beiden Jahren ist die Zahl der Auswanderer aus dem Bundesgebiet auf- fallend zurückgegangen. Insgesamt wanderten seit Kriegsende überhaupt nur etwa 150 000 Deutsche ins Ausland. Von ihnen sind die Hälfte Ostflüchtlinge. Der Jahresdurchschnitt von etwa 30 000 bis 40 000 Sing im letzten Jahr um zwei Drittel zurück. Inzwischen sind mehrere tausend der bisher Ausgewandeten wieder zurückgekehrt. Wo auch immer das hema auf Auswanderung kommt, verhalten die Frauen sich ablehnend, selbst wenn es mre Männer in die Ferne zieht. Eine Umfrage erbrachte dafür zahlreiche Beispiele. In Berlin-Lichterfelde begeht in diesem Sommer die junge Familie K., Wenn man es 80 nennen darf, ihr zweijähriges„Rückkeh- rer jubiläum“. Vor nunmehr fünf Jahren 20g sie aus, Mann, Frau und ein zweijähriges Söhnchen, um in Argentinien das große Glück zu suchen, das sie nicht fanden.— Wieder daheim aber mußten sie feststellen, gab sie auch in Europa mittlerweile den An- schluß verpaßt hatten, daß keineswegs dort der Anfang gemacht werden konnte, Wo man ein paar Jahre vorher aufgehört hatte. Und die Sorge sitzt weiter als täglicher Gast an mrem Familientisch. Ihr Schicksal hat sich herumgesprochen, und es ist schon lange kein Einzelfall mehr geblieben. So kann er also enden, der goldene Traum von der Auswanderung, und das ist dann sogar noch ein Glücksfall. Denn wer„Grü ben“ hängenbleibt, ohne voranzukommen, den trifft es noch weitaus bitterer. Da lebt in Stuttgart eine Familie mit zwei kleinen Mädchen im Alter von 8 und 6 Jah- ren. Er ist Arzt und Vertreter einer phar- mazeutischen Firma, sie arbeitet als Assi- stenzärztin schlecht bezahlt in einem Kran- kenhaus, und es langt so gerade. Kürzlich kam der junge 35 jährige Familienvater nach Hause und schilderte begeistert die Moglich- keit, vielleicht nach Südamerika oder in den Fernen Osten zu gelangen.„Ohne mich“, rief seine temperamentvolle Frau aus.„Was soll aus den Kindern werden. In diesem Alter und ohne Anhalt in einem fremden Land. Man kann nie mehr nach Hause fah- ren. Man wird immer ein Fremder bleiben. Und die Aussicht auf ein besseres Leben ist doch sehr vage. Wer weiß, ob wir dort über- haupt das haben, womit wir hier nicht zu- krieden sind. Schließlich ist es doch auch bei uns von Jahr zu Jahr etwas besser gewor- den.“ Wieder anders spielte es sich in Baden- Baden ab. Dort träumt ein 35jähriger Film- cutter von Nordafrika. Fast immer sind es Männer zwischen 30 und 40, die heute nach Wie vor an Auswanderungsgedanken hängen. „Kriegsgenerationen“ sagen die Soziologen dazu und verweisen auf ähnliche Testergeb- nisse anderer Gebiet. Die Zwanzigjährigen von heute wollen nicht auswandern, das kann man immer wieder hören. Und wer einmal die vierzig überschritten hat, ist im allgemeinen zu alt für ein solches Wagnis. Die Frau des Filmtechnikers erzählte, war- um sie nicht mit ihrem Mann den Sprung über die Meerenge von Gibraltar riskieren Will.„Meine Tochter ist jetzt gerade 8 und mein Junge 6 Jahre alt, ein schlechtes Alter Für die Hausfrau notiert: für eine solche Verpflanzung, finde ich. Außerdem Slaube ich nicht, daß meinem Mann das Klima dort unten auf die Dauer gut bekäme, und wenn er das selber spürt, ist es sicher zu spät. Dazu kommt die Sprach- umstellung, die den Kindern ja wahrschein- lich noch am leichtesten, aber uns beiden er- heblich schwer fallen würde, denn wir Können überhaupt noch keine Fremdsprache.“ Einen ganz anderen Schwerpunkt haben dagegen die Bedenken der alleinstehenden Frauen und Mädchen. Hier gibt es noch manche Zwanzigjährige, die von Abenteuern in fernen Kontinenten träumt. Aber wer einmal die Dreißig überschritten hat, denkt selten noch daran. Eine Laborantin, die in einer großen Bremer Firma arbeitet, sagte dazu ganz offen:„Wissen Sie, wenn wir in- nerhalb Deutschlands nicht mehr geheiratet haben oder die Hoffnung noch nicht auf- geben wollen, daß wir es doch eines Tages noch tun könnten— im außereuropäischen Ausland ist das von voraherein unmöglich. Dort gehört man als Frau ja schon ab 25 oft zum sogenannten alten Eisen. Wer als Frau allein nach Uebersee geht, wird noch viel weniger Anschluß finden als ein verheirate- tes Ehepaar. Alles andere aber fällt dem- gegenüber doch überhaupt nicht in die Waagschale.“ „Ueberhaupt die soziale Sicherung“, be- tonte eine 31jährige Buchhalterin in einm Hamburger Bankhaus,„das ist doch gerade für uns alleinstehenden Frauen sehr wichtig. Erst recht, wenn man auf der Basis der Gleichberechtigung wie ich geschieden wurde und auch als schuldloser Teil seinen Lebens- unterhalt natürlich selbst verdienen muß, vor allem wenn man ein Kind hat. Im über- seeischen Ausland gibt es solche Sicherung, außer in Australien, überhaupt nicht. Und Wer riskiert das heute schon, wenn er im Angestelltenverhältnis leben muß und nicht selbständig ist. Schließlich müssen wir ja müt Ueberlegung an die Zukunft denken, und der Märchenprinz wird für uns nicht im Eisschrank aufgehoben, erst recht nicht un- ter Palmen und Mimosen. Also ist unser Versorgungsstaat selbst bei geringeren Aus- sichten besser als alles andere“. Noch vor acht Jahren wäre eine derartige Umfrage völlig anders ausgefallen. Damals war das Ausland und der Ausländer für einen großen Teil deutscher Frauen, die im Kriege ihren Mann verloren hatten, ein lok- kendes Zukunftsziel. Das alles aber sind nur einige Beispiele aus einer Umfrage bei 38 Familien und alleinstehenden Frauen. Lediglich zwei da- Kleiner Wunschtraum ohne Poesie „Glücksfälle“ sollen Allgemeingut werden Die Wunschträume der Frauen sind oft viel weniger poetisch, als Filme und Romane behaupten. Aber sie scheinen manchmal ebenso schwer zu erfüllen zu sein. Gelegent- lich kreilich dringt ein Wunsch der Frauen durch. Da sind zum Beispiel die kleinen Truthähnchen und Hühner. In England ist bekanntlich der Truthahn die Weihnachts- gans. Klos wurden jahrein, jahraus Riesen- tiere für diesen einzigen Tag im Jahre ge- züchtet, die dann so gewaltig waren, daß sie ein ebenso gewaltiges Loch in den Geldbeu- tel rissen, und außerdem in keinem der modernen zierlichen Gas- oder Elektrobrat- öten Platz finden wollten. Jetzt hat die weibliche Revolte dagegen Erfolg gehabt, und es wird in England fortan das ganze Jahr hindurch kleine, zarte und leckere Truthünhner geben, passend zum Ofen, pas- send zum Haushaltsgeld. Außerdem können sie fertig zubereitet, bratfertig, bestellt wer- den, und das Innere wird in einem sauberen Plastikbeutel beigefügt. In Deutschland ist diese Frage von keiner 30 großen Bedeutung. Dafür hat die deutsche Hausfrau einige andere Wünsche, die ihr am Herzen liegen. Sie möchte zum Beispiel alle Wollsochen, Kleider, Mäntel, Stoffe, Pullis, Wäsche und die Strickwolle mottensicher kaufen können. Sie möchte, daß alle wasch- bare Konfektion so vorbereitet ist, daß sie nicht mehr einläuft. Warum sind nicht längst alle Herrenhemden sanforisiert?) Sie wünscht sich Vorhangstoffe für die Fen- ster, die den Raum im Winter gegen Kälte isolieren und vielleicht im Sommer gegen Hitze. Warum sind nicht alle Stoffe knit- terfrei? Warum ist nicht jede Brat- und Backröhre in den Herden zu erleuchten? All das sollten nicht vereinzelte Glücksfälle bleiben, sondern es müßte Allgemeingut werden. F— Infolge der fortschreitenden Verwendung der Kunstfasern ist die moderne Amerika- nerin immer„leichter“ geworden. Eine ame- rikanische Korsettfabrik hat festgestellt, daß das durchschnittliche Gewicht der Sommer- kleidung eines amerikanischen Mädchen ein- schließlich Schuhen und Handtasche 1,35 kg beträgt. Wenn die Jüngsten baden gehen „ist es mit der Badehose allein am großen Wasser nicht getan. Deshalb rat- tern viele Nähmaschinen in diesen letzten Wochen vor der Reise ihre akkuraten Geraden und Rundungen in leuchtende und phantasievoll bedruchte Stoffe, um die in den Stranddreß zu verwandeln, in denen die Dreiküsehoch ihre Ferientage 85 Wasser verbringen. Wie schnell ist so 6 dicht gekraustes, buntes Zellwoll- Röckchen entstanden, das Sabinchen eben über ihren blitzeblauen Spielunzug knöpft, oder so ein Frottéèejuchchen, eta aus Nylon-Frottèe, für die Zeit nach dem Wasserplantschen. Wenn es innen mit Stoff der Preiecebudehose abgefüttert ist, kann man auch diese Seite nach außen, tragen und sich in den Frottéestoßf ein- Mummeln. Als Schutz gegen die Sonne And die neuen Flatterhemdchen dus„Per- loné-Popeline praktisch, die kleine Mäd- chen nach Muttis Vorbild tragen. Sollte lich jedoch die Sonne verstecken, so tritt die warme Jacke in Aktion. Sie ist aus Zellwoll- Schotten mit Striecblenden oder 3 bedruccem Samt und sitzt salopp über langer Hose oder Fultenroche. Zeichnung: MK. von ersehnen den Tag herbei, an dem sie auch in Bremerhaven an Bord eines der Schiffe gehen können, die mit Nordwestkurs über den Atlantik stampfen. Und beide— die bereits 42jährige Frau eines ebenso alten technischen Zeichners und eine unverhei- ratete Verkäuferin— leben heute noch in Baracken, das Ehepaar in Neuengamme bei Hamburg, die Verkäuferin in Stuttgart- Kornwestheim. Sie gehören zu jener in den letzten fünf Jahren immer kleiner geworde- nen Gruppe der ehemaligen„displaced per- sons“ und heutigen heimatlosen Ausländer, die der Krieg in der Bundesrepubilk zu- rückließ. Im Gegensatz dazu spielt die Frage des Auswanderns von vornherein überhaupt keine Rolle bei Bauern und Arbeitern. Die Frauen vom Lande lachen laut heraus, wenn sie sich einer solchen Erkundigung gegenübersehen. Obwohl es Menschen ihres Standes waren, die dereinst vor zweihundert qahren mit dem Auswandern begonnen und den deutschen Auswanderer in der ganzen Welt zu einem Begriff gemacht haben.— Eine Arbeiterin aber hat gegenwärtig in der Bundesrepublik die Möglichkeit, im Akkord so viel zu ver- dienen, daß sie im neuen Mittelstand, der heute am Fließband sitzt und nicht mehr hinter dem Katheder steht, eine absolut gute Partie darstellt und es gar nicht nötig hat, sich mit fernen Wunschträumen zu befassen. „Wir wollen für unseren Vater alles tun“, erklärt die Frau eines 33jährigen Elektrikers, Mutter von drei Eindern, in Hamburg- Fuhlsbüttel,„wenn er nur den Gedanken aufgibt, nach Argentinien auswandern zu wollen. Es kann uns auch hier eines Tages besser gehen, wenn auch langsam— und Wir brauchen kein Heimweh zu haben. Schließlich haben wir es beide schon einmal erlebt, als unsere Familien aus Ostpreußen und dem Sudetenland fliehen mußten“.— Diese junge Frau war die einzige, die vom Heimweh sprach, während sie ihrer Jüngsten den Lockenkopf bürstete.— Doch letzten Endes bleibt gerade das für alle Deutschen und erst recht für ihre Frauen das Entschei- dende. Man kann es nicht mit dem Auswan- derergepäck in die Ecke stellen. Und man fühlt sich zwischen Elbe und hein zwar reichlich beengt, aber doch zu Hause. Rosemarie Winter Seite 3 Abstrich, Aufstrich. Punkt— Schnappschuß aus einer Dorfschule im Schwarzwald Foto: A. Tölle Stoffentwerferin— ein Beruf für begabte Madchen Millionen Muster entstehen auf dem Zeichenbrett/ Welcher Decor wird„Mode“? Zweimal im Jahr diktiert die Mode neue Linien und Formen. Zweimal im Jahr dik- tiert sie neue Materialien und Muster. Diese erst machen den neuen Stil überhaupt mög- lich. Starre steife Stoffe mit cashmeres, china- oder persischen Decors verlangte die kernöstlich bestimmte Mode des Winters. Weiche Mousseline und bestickten Batist, groß geblumte Chiffons und farbiges Organza verlangen die fliegenden Linien des sommer- lichen Neo-Empire. Wer bestimmt diese Stoffmischungen, wer mengt die neuen Far- ben, entwirft die Muster der EKleiderstoff- Industrie? Wer erdenkt die konstanteren Stoffe für Beruf- und Sportbekleidung, für Herrenhemden und Damenwäsche, Kostüme und Mäntel? Wer erfindet Material und De- cor für Bade-, Strand- und Campingklei- dung, für Buschhemden und Dirndlkleider? Auf welchen Zeichenbrettern entstehen die Millionen Muster für Vorhänge, Teppiche, Möbelbezüge? In jeder Textilfabrik ist neben dem Arbeitszimmer des Fabrikanten die„Muste- rung der wichtigste Raum. Hier arbeitet der Dessinateur oder in überwiegenden Fäl- len— die Dessinateurin. Maria H. ist Textil-Entwerferin einer Kleiderstoff-Fabrik. In ihrer Firma sind 400 Leute beschäftigt.(Insgesamt arbeiten in Westdeutschland 980 000 Menschen in der Textil- Herstellung und-verarbeitung, mehr als 70 Prozent davon sind Frauen). Exporte dieser Firma gehen nach USA und Skan- dinavien, Island, Hongkong, Südafrika und nach dem mittleren Osten. Neben dem Schreibtisch von Maria H. stehen Zeichen- brett und Webstuhl. An der Wand hängen die fertigen Entwürfe für die Winterkol- lektion. In diesen Tagen wird die Dessina- teurin ihre 50 Stoffentwürfe ihrem Fabri- kanten vorlegen, Jeder Entwurf, seine Chancen und Mängel werden dort eingehend besprochen. Zu jeder Stoffprobe, die auf einen Karton geheftet ist, gehört ein Blatt mit der genauen Berechnung des Kilogramm- preises. Detailliert hat Maria H. hier die Faden- und Färbekosten, Ausrüstungs- und Webegebühren, Arbeitslöhne und Betriebs- abnutzung, die zwei bis drei Prozent Gebüh- ren für die Musterei, dazu Strom, Steuer und auch die mutmaßliche Verdienstspanne aufgeführt. Von 50 Entwürfen gehen in je- der Saison etwa 20 in die Fertigung. Jeder einzelne Stoff ist ein Risiko. Von den kon- servativen Materialien wie Rips, Kammgarn, Tweed werden je 25 000 bis 30 000 Meter hergestellt, von den modischen 5000 bis 7000 Meter. Woher wußte die Entwerferin welche Farben und Stoffe im Winter modern sein werden? Auf ihrem Schreibtisch liegen Stöbe von Musterkapten, die allerletzten Stoffe aus New Vork, Paris, Italien zeigen. Sie geben die wichtigste Inspiration. Hin und wieder begleitet Maria H. den Fabri- kanten zu Besprechungen nach Paris, Rom, Brüssel. Hier geht sie dann mit dem Zei- chenblock von Schaufenster zu Schaufenster und nimmt Anregungen mit. Selbstverständ- lich wird nicht kopiert, denn alle Stoffe stehen unter Musterschutz. Auch die Ent- Würfe von Maria H., die in die Fertigung gehen, werden angemeldet und im Gericht hinterlegt. Oft probiert sie ihre am Zeichenbrett entstandenen Entwürfe selbst am Webstuhl aus, setzt dabei die Effektgarne in verschie- denen Abständen variiert ein Karo, bespricht die Entwürfe mit dem Webemeister. Auf gutem Fuß sollte sie auch mit dem Färbe- meister stehen. Er mischt nach ihren Anord- nungen die Farben; hier ein neues kreidiges Grün, dort ein Tomatenrot mit einem Schuß rosa. Jedes Gewebe nimmt die gleiche Farbe in ganz verschiedenen Tönen an. Und manch- mal gibt es Ueberraschungen, wenn auf ein gleichmütiges:„Hängen wir den Stoff doch nochmal in diese Farbe“ ein ganz unvorher- gesehener Zusammenklang von Material und Farbe entsteht. Maria H. ist 23 Jahre alt. Sie verdient 500 Mark im Monat. Außer ihrer Begabung für Linien und Farben sind für ihre Tätig- keit zurückhaltende, doch dabei bestimmte Umgangsformen notwendig. Unabhängiger mag eine Entwerferin sein, die in einem der freischaffenden Ateliers arbeitet, an das die Fabrikanten mit Spezialaufträgen heran- treten. Drei Arten von Ausbildungsstätten be- reiten auf den Beruf vor. Die Textilentwurf- Klassen an den Kunstakademien, die pri- vaten Kunst- und Zeichenschulen und die Entwerferklassen an Textil- Fachschulen, Maria H. besuchte eine solche Fachschule. Aufnahmebedingungen sind eine Eignungs- prüfung, das beendete 18. Lebensjahr und Zweijährige Praxis auf zeichnerischem oder textilem Gebiet. Das Schulgeld beträgt pro Semester 100 Mark. Während der ganzen sechs Semester ist der überwiegende Teil der 40 Wochenstunden den gestaltenden Fächern zugeteilt: dem Zeichnen, Entwerfen, Dessinieren, den Vorlesungen in Gestal- tungslehre, Kunstgeschichte, Kostümkunde und dem aller wichtigsten, der Farbenlehre. Am Ende der Ausbildung steht eine Diplom- Prüfung. Sei zeigt, ob die Entwerferin fähig ist,„jedem Textil ein zeitgemäßes gutes Ge- sicht und die ihm angemessene Haltung zu geben“. Dieser Satz aus dem Lehrplan deutet die soziale Aufgabe dieses modernen Berufes an. Der Weber, der früher am Handwebstuhl stand und— Schiffchen hin, Schiffchen her — dem Stoff vor sich wachsen sah, wog mit sicherem Instinkt die Farben und nach alter Ueberlieferung die Muster aus. Die Maschine, die heute mit ihrer enormen Produktions- kapazität, ihrer Eile, ihrem harten Rhythmus laufend modisch wechselnde Stoffmassen an- bietet, braucht einen geschmacklichen Len- ker. Im Lagerraum einer Fabrik, die wir besuchten, stapelten sich Ballen billigen Hemdenstoffes, 50 000 Meter etwa, in häß- lichem, unruhigem Streifenmuster und un- klaren Farben. Tausende von Männern wer- den Arbeitshemden aus diesem Stoff tragen, sich darin unbehaglich und zum Proletarier gestempelt fühlen. Mit ganz genau denselben Herstellungskosten hätte man einen gut- proportionierten Streifen in klaren Farben weben können, der den Hemden und ihren Trägern eine sportliche, frische Note gegeben hätte. Dazu ist außer einem Fabrikanten mit Verantwortungsbewußtsein, ein Entwerfer notwendig, der weiß, daß selbst ein simpler Streifen bestimmten Notwendigkeiten unter- worfen ist und der die unerbittlichen Ge- setze der Farbe kennt. Anneliese Steinhoff Eine Lanze für die Frauen von Peru Silva de Santolalla erkämpfte das Wahlrecht Daß die Frauen der südamerikanischen Republik Peru in diesem Jahre zum ersten Male als gleichberechtigte Staatsbürgerinnen zur Wahlurne gehen können, ist zu einem guten Teil das persönliche Verdienst einer unermüdlichen Erzieherin und Vorkämpferin für ihre Rechte, Irene Silva de Santo- lalla, die deshalb vor kurzem von der Inter- amerikanischen Frauenvereinigung mit dem Ehrentitel„Woman of the Americas“ für 1956 ausgezeichnet wurde. Senora de Santolalla ist dabei keines- wegs der Typ einer einseitigen Frauen- rechtlerin. Obwohl sie aus vermögendem Hause stammt, hat sie grundsätzlich daran festgehalten, ihren Haushalt selbst zu füh- ren und ihre vier Kinder selbst zu erziehen. Denn ihre Hauptverdienste liegen auf dem Gebiet der Erziehung zum Familienleben, kür die sie sich seit 1938 in Rede und Schrift tatkräftig einsetzt. Die sozialen Verhält- nisse in Peru, die bis vor kurzem noch eine altertümliche Mischung von Kolonial- und Feudalsystem darstellten, machten die För- derung moderner Erziehungsmethoden be- sonders notwendig. Denn während die Frauen einer kleinen wohlhabenden Ober- schicht sich um die eigene Familie und die Erziehung der Kinder kaum kümmerten, weil dies den Hausangestellten überlassen blieb, lebten die breiten Massen des Volkes in so ärmlichen Verhältnissen, daß der Zwang zur Befriedigung der primitivsten Lebensbedürfnisse ein Familienleben oder gar eine Erziehung der Jugend unmöglich machte. Diesen Mißständen hat Senora de Santolealla entschlossen den Kampf ange- sagt. Sie eröffnete eine eigene Privatschule, das„Institut zur Einführung ins Ehe- und Familienleben“, in dem sie ihre Ideen von der Erziehung der Frauen zu der„vier- fachen Aufgabe von Gattin, Mutter, Haus- frau und Staatsbürgerin“ in die Praxis um- setzte. Später wurde für sie eine besondere Professur für Erziehung zum Familienleben an der Universität Lima geschaffen, um ihre Ideen in breitere Kreise zu tragen. Der Unterricht in Handarbeiten für den Haus- gebrauch spielt in ihrem Erziehungs- system eine Hauptrolle. Irene de Santolalla wurde 1954 mit einer Medaille der Ford- Stiftung ausgezeichnet und zur Vorsitzenden des peruanischen Komitees für Zusammenarbeit mit den Ver- einten Nationen ernannt. GR Winke für den Haushalt Wo ein Brotkasten fehlt, hält man das angeschnittene Brot durch ein Stück feuchtes Pergamentpapier frisch, das auf die Schnitt- fläche gelegt wird. EKesselstein macht die Töpfe unansehlich und ist stets ein Aerger für die Hausfrau. Man kann den Kesselstein beseitigen, wenn man Kartoffelschalen eine halbe Stunde lang im Topf oder Kessel kocht. * Auch das Bügeleisen verschmutzt mit der Zeit. Man reinigt es durch Abreiben mit Wachs und etwas Salz und reibt die Gleit- fläche gut nach.. Sengflecken beim Bügeln werden mit Zwiebelsaft eingerieben und sorgfältig mit kaltem Wasser nachgewaschen, sie ver- schwinden schnell— und die weiße Bluse braucht nicht noch einmal in die Wäsche zu wandern.* Wenn der Sommermantel trotz Reinigung im Frühjahr schon wieder Schmutzstellen an Kragen und Manschetten aufweist, reinigt nan diese mit einem Tuch, das mit almiak oder Essig befeuchtet ist. * Soll schwarze Seide ihren Glanz behalten, 0 wäscht man sie nicht in Wasser,— sondern in Tee. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 11. Juli 1986 Nr. 156 Badelustige Leser bestürmten die Lokalredaktion: Das Flußsbad soll wieder geöffnet werden Die Stadtverwaltung gab dem Drängen nach/ Sperrung erfolgte nur aus Sorge um Leib und Leben der Bürger „Die Stadtverwaltung ist sich darüber klar, daß sie einen unpopuldren Beschluß gefaßt Rat“, sagte Stadtbaudirektor Borelly, als er in der letzten Wocke die in nichtöffentlicher Sitzung des technischen Ausschusses gefällte Entscheidung, das obere Freibad am Stepha- nienufer zu schliegen, in einer Pressekonferenz degründete. Und ob der Beschluß unpo- pulär war! Bereits am nächsten Tage überschwemmte eine Flut von Leserbriefen die Schreibtische der„MM.- Lokalredaktion. Die Leser überschütteten uns mit Klagen am Tele- fon und gestern„ructe man uns gar auf die Bude“ von der Sonne braun gebrannte seriöse Männer:„Ja habt Ihr denn Angst, der Sadtverwaltung die Meinung zu sagen!“ Daß wir keine Angst haben, das wurde in sagen, die ständig von Gefahren umgeben Sind. der Vergangenheit wohl schon oft genug be- Entspringt dieser Beschluß nicht einer über- Wiesen Aber wir waren auch davon über- hitzten Nervosität und bewußten Angstein- 8 j 12 1 tliche rn zeust, das die Stadtverwaltung mit rer der Gefahren um des Prelzad etwas mehr aus die Finger klopfen. Das wäre der Allgemein- heit dienlicher, als sich katzbuckelnd zu beu- gen. Das Grundübel der Havarien ist sicher die bewußte Holzbrücke. Man sollte aber auch die Reedereien, ihre Kapitäne und Schiffsführer auf sorgfältigere Einhaltung der Verkehrsvor- schriften auf dem Rhein anhalten. Das gilt be- sonders auch für unsere französischen* Wir können dem Leser A. E. versichern, dag mit der Schließung des Bades und der daraus entstandenen öffentlichen Diskussion um die Behelfsbrücke gerade den Stellen, die es angeht, auf die Finger geklopft wurde. Wir haben auch die Amerikaner um eine Stellungnahme gebeten, die uns leider Je- doch noch nicht vorliegt. * „Nicht nur ich— sondern mit mir viele andere Menschen protestieren gegen die Schlie- Bung des Bades. Wir hoffen, daß der Beschluß des Technischen Ausschusses wieder rückgängig gemacht wird. Ich staune, daß gerade das Bad als Prellbock für auffahrende Schiffe benutzt werden soll. Geht man mit einem derartigen kostbaren Gut so leichtfertig um? Ich mache deshalb den Vorschlag, daß die Stadtverwaltung zirka 600 Meter oberhalb des Bades an gut sichtbarer Stelle ein großes Schild anbringen läßt, das die Schiffe auf die starke Strömung am rechten Rheinufer aufmerksam macht und sie auffordert, nach der Ludwigshafener Seite zuzuhalten. Oder könnte man einen ausran- gierten Kahn zirka 200 Meter oberhalb der Bäder verankern, der die Schiffer zwingt, den Kurs in die Mitte des Rheines zu nehmen. Da- mit wäre die Gefahr einer Karambolage stark J. 8. Maßnahme die Mannheimer keineswegs schikanieren wollte. Wir wußten, daß in jener nichtöffentlichen Sitzung des technischen Ausschusses hart gerungen wurde und daß es Gegenstimmen gab. Auch Bürgermeister Trumpfheller flel das Ja zu diesem Beschluß nicht leicht. Aber— es ging ja um„Leib und Leben“ der Mannheimer Bürger, die sich in diesem Bad erholen und nicht„gerammt“ werden wollten. Die Schließung des Bades fiel nun aus- gerechnet mit dem Beginn des heißen Som- merwetters zusammen, das die Mannheimer seit Wochen herbeisehnten. Kein Wunder, daß Veberfüllt wie eine Heringsbüchse es in diesen Tagen in dem übriggebliebenen einen Bad voll war wie in einer Oelsardinen- büchse,. Von Erholung keine Spur mehr. Wir haben uns in den letzten Tagen deshalb den Betrieb angesehen, uns mit allen in Frage kommenden Stellen in Verbindung gesetzt und die Möglichkeiten einer Wiedereröffnung des Bades geprüft. Die„Bedrängnis“ der Badegäste ist ver- imer stichhaltig. Aus der Fülle der Zu- schrfften können wir aus Raumgründen nur einige typische in Auszügen Wiedergeben. Wir bitten dafür um Verständnis. * „Hier haben Sie ja scharf geschossen! 28 Jahre bade ich im Rhein Ich schätze dies als Kostbarkeit. Und was das Rheinbad anbetrifft, so finde ich, daß die Gefahr, gelegentlich von einem Schiff angebumst“ zu werden, geringer ist, als wenn ich mich im Verkehr unserer Stadt oder inmitten der unsinnigen Raserei auf der Autobahn bewege. Mein Vorschlag: Stellen Sie im Bad eine Alarmglocke auf, die der Bademeister Arnold läuten kann, wenn sich ein Schiff bedrohlich nähert. Lassen Sie keine Kinder ins obere Bad.“ Dr. E. M. Unserem Leser Dr. E. M. aus Neuostheim müssen wir jedoch entgegenhalten, daß uns sein Vorschlag kaum realisierbar erscheint. Wir haben uns den Schiffsverkehr an Ort und Stelle angesehen und festgestellt, daß er oft nur in einer Entfernung von etwa drei bis vier Metern vorüberzieht. Schon diese Entfernung sieht bedrohlich aus. Und wenn ein Schiff näher herantreibt, bleibt kaum noch Zeit zum Läuten. Außerdem ist der Schiffsverkehr so rege, daß man dem Bade- meister, der ja den Badebetrieb übersehen muß, diese Wache nicht auch noch zugemutet Werden kann. „Restlos überzeugend wirkt dieser Be- schluß nicht. Mit dem gleichen Argument, näm- lich Unfallverhütung, müßte man auch die Be- nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel unter- „Koexistenz und Weltrevolution“ hieß das aktuelle Thema, das sich Professor Dr. Grottian von der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin vor Studenten der Wirt- schaftshochschule behandelte, auf Einladung des Allgemeinen Studenten-Ausschusses, der Christlich Demokratischen Hochschulgruppe (CDE) und des Liberalen Studentenbundes Deutschlands(LSD). Leider schien die drük- kende Schwüle viele Zuhörer vom Besuch des flüssigen Vortrags abgehalten zu haben, eine Tatsache, die der Kulturreferent des ASTA bedauerte. Mit detsillierter Kenntnis der inneren Zusammenhänge in der KPdsu und der Hintergründe der Weltrevolution wartete Professor Grottian auf. Er verwandte Viel Mühe auf die lückenlose Darstellung der Lehren Lenins und Stalins, nach denen sich die Weltrevolution„erfüllen“ sollte. Der kommunistischen Partei komme es zu, den unvermeidlichen Prozeß des gegenseitigen Aufreibens monopolkapitalistischer Länder untereinander zu beschleunigen. Als Mittel zur Herbeiführung der prole- tarischen Weltrevolution nannte der Redner „Theorien als Anleitungen zum Handeln“ und die Maßnahmen der sowjetischen KP: Aggressionskriege und Aufstände. Die Ab- stufungen der Weltrevolution unterteilte Professor Grottian in die Machtergreifung durch das Proletariat Werkörpert durch die kommunistisch? Partei), als zweite Phase die Wirtschaftliche und soziale Umgestaltung in stäticklich. Mre Argumente sind jedoch nicht gemindert.“ Die Schiffahrtsrinne führt an dieser Stelle des Stromes leider auf der Mannheimer Seite. Dort muß sich nicht nur der linksfahrende Bergverkehr, sondern auch der Talverkehr halten, weil in beiden Richtungen nur die rechte Brückenauffahrt passierbar ist, 80 lange die Notbrücke nicht abgerissen wird. Das obere Bad schien als Prellbock besonders geeignet, weil es etwas in die Schiffahrts- rinne vorspringt. Es kann jedoch nicht noch ein altef Kahn— wenn einer vorhanden Wäre— davorgelegt werden, weil dann die Schiffahrtsrinne zu eng würde. Wenn die Schiffe zügig durchfahren können, besteht keine Gefahr. Nur wenn infolge des Ein- bahnverkehrs die Durchfahrt gesperrt ist und die Schiffe anhalten müssen, werden sie von der starken Strömung in den Bogen des Stro- mes gedrängt. Das ist besonders für Schlepp- züge— auch die französischen Boote hatten Anhänger— sehr schwierig. * „„ Ich empfehle einigen zuständigen Her- ren der Obrigkeit, sich mal ohne Kragen und Schlips— unr mit Badehose angetan— inko- gnito unter die Herde zu mischen und unbeach- tet herzhafter und gesunder Volkskritik zu lau- schen.“ S. A. Auch dies ist schon geschehen. Baurat Pappel besuchte das Bad, wurde jedoch er- kannt und von den Badegästen im„Herings- fag“ beinahe„zerfleischt“. Er hat also das Getümmel erlebt und wird es sicher aus erster Hand seinen Kollegen berichten. * „Die Herren der zuständigen Behörde, die glauben, die Verantwortung für die Sicherheit der Badenden nicht übernehmen zu können, Die Lage der Bäder der Biegung des Rheines die Schiffe aus der des Einbahnverhehrs unter der Brücke— die Talfahrt gesperrt ist gegen die Strömung stellen müssen, ist außergewöhnliche Manövrierkunst erforderlich. — sollen sich doch einfach auf einem deutlich les- baren Schild mit der Aufschrift„Benutzung auf eigene Gefahr“ entlasten.“ H. W. J. Dieser Vorschlag, der in fast allen Zu- Aus dem Polizeibericht: schriften gemacht wurde, klingt plausibel. So einfach ist es aber nicht. Gewiß, es gibt alte Burgruinen, deren Betreten nur„auf eigene Gefahr“ erlaubt ist. Aber bei dem Bad ist die Rechtslage anders. Wir haben uns beim Ersten Staatsanwalt, Dr. Angelberger, erkundigt. Nach einer Besichtigung kam er, zu dem Ergebnis, daß das Bad ein in den Fluß hinausgebautes Bauwerk ist, das für einen bestimmten Zweck zugelassen sein muß. Selbst wenn ein Schild auf die Gefahr hin- weise und die Haftung ablehne, sei in einem Katastrophenfall eine Anklage wegen fahr- lässiger Körperverletzung gegen die Stadt- verwaltung nicht ausgeschlossen. Er schlage vor, zum Schutz noch einen Behelfsschwim- mer anzubringen oder die Zahl der einge- lassenen Besucher zu beschränken, um eine Panik zu vermeiden. * Der Vorschlag des Ersten Staatsanwaltes erscheint uns sehr vernünftig. Auch die Stadtverwaltung hat eingesehen, daß sie die Sperrung des Bades nicht aufrecht erhalten kann. Besonders im Hinblick auf die kom- mende Ferienzeit wird es gut sein, wenn Kindern und Erwachsenen getrennte Bade- anstalten zur Verfügung stehen. Sie hat sich deshalb gestern am späten Nachmittag— schweren Herzens— entschlossen, das Bad Wieder freizugeben. Benutzung auf eigene Gefahr. Besondere Vorsichtsmaßnahmen durch Einrichtung eines Wahrschaudienstes und eine Lautsprecher-Warnanlage sollen getroffen werden. Mac Barchet Vom 2. bis 6. August in Mannheim: Sommerkonferenz der evangelischen Studenten. Blitz fuhr in Scheuer Entzündete Strohfeuer Bei dem kurzen aber heftigen Gewitter in der Nacht vom Montag zum Dienstag schlug ein Blitz in eine Scheuer in Käfertal ein. Sie geriet sofort in Brand. Der Dachstuhl und ein Teil des Strohvorrates brannte ab. Zu- fällig vorüberfahrende Amerikaner hielten an und halfen beim Löschen, während eine Anzahl von deutschen Kraftfahrern unbe- kümmert an der Brandstätte vorbeifuhren. Gußrohrfahrer stellte sich Ein Lastkraftwagen mit Gußröhren war — Wie bereits berichtet— dieser Tage in del Nähe des Friedrichsplatzes sichergestellt Worden. Während der Wagen zum Polizei- Präsidium gefahren wurde, war der Fahrer unterwegs abgesprungen und entflohen. Spa- ter war er dann wieder zurückgekommen und hatte den Wagen entführt. Da sein Name bei der Polizei bekannt war, hielt er es doch für besser, sich freiwillig zu melden, aller- dings ohne Fahrzeug. Die Gußröhren, die im Odenwald gestohlen worden waren, will er angeblich beim Waldpark in den Rhein ge- Worfen haben. Mit schlechtem Gewissen geflüchtet Gegen 8.30 Uhr wurde auf der Weinhei- mer Straße in Höhe der Scheinwerferkaserne ein Mopedfahrer von Beamten der Funk- streife zum Anhalten aufgefordert. Der Fahrer folgte aber nicht, sondern fuhr in den 320 Teilnehmer aus 59 Ländern werden erwartet Studentenpfarramt erbittet noch Privatquartiere Wieder einmal ist Mannheim Tagungsort eines großen Ereignisses: Vom 2. bis 6. August findet in den Räumen der Wirt- schaftshochschule die Große Oekumenische Sommerkonferenz der Evangelischen Stu- dentengemeinde in Deutschland statt. Aus den Studentengemeinden der Bundesrepu- blik, aus Berlin und aus der„Deutschen Demokratischen Republik“ kommen rund 200 Studenten und aus 58 Ländern der Erde sollen etwa 120 ausländische Studenten ein- treflen. Nach der Mannheimer Sommerkon- kerenz beginnt am 12. August(bis 26. August) in Tutzing Obb. das Generalkomité des Christlichen Studentenweltbundes, an dem die ausländischen Gäste ebenfalls teil- nehmen. In einer Pressekonferenz im Mensa- gebäude der Wirtschaftshochschule Saben Studentenpfarrer Dr. Klaus M. Lutz, Pfarrer P. Kreyssig(Generalsekretär der Evangeli- schen Studentengemeinde in Deutschland und Vorsitzender der europäischen Regional- verbände des christlichen Studentenwelt- bundes) und Vikar Christoph Rhein(Aus- landsreferent) Ueberblicke über das um- fangreiche Programm, das die 320 Studen- ten aus In- und Ausland in Mannheim er- Wartet. „Eine gemeinsame Thematik der Som- merkonferenz war nicht ganz einfach zu Koexistenz zweckgebundener Kompromiß Professor Grottian sprach vor Studenten der Wirtschaftshochschule verschiedenen Bereichen des Lebens und als dritte Phase die geistig- politische Umgestal- tung, die in der Schaffung eines neuen Welt- bildes gipfele. Der Staat sei das Instrument der herrschenden Klasse. Die Weltrevolution übertreffe an Radikalität alle anderen der Weltgeschichte. Nach der Definition der kommunistischen Weltrevolution leitete Professor Grottian auf die Koexistenz über, die er lediglich als zweckgebundene Form des Kompromisses bezeichnete. Die Koexistenz bedeute mithin keine wirkliche Freundschaft mit nichtkom- munistischen Staaten, sondern nur eine Atempause in der Weltrevolution; außerdem diene sie zur Beschleunigung der Revolution. Als Beispiele für die peinlich genaue Befol- Sung Lenin'scher und Stalin'scher Lehren nanmte der Sprecher Aggressionskriege durch die Rote Armee von 1920 bis 1945. Auch für die zweckgebundenen Kompromisse— nach aulßzen hin als Koexistenz bezeichnet— führte er Beispiele aus der jüngsten Geschichte an. Selbst die Lage nach Stalins Tod wollte Professor Grottian nicht als so entspannt an- sehen, wie es viele Pressestimmen und Poli- tiker heute bereits tun. Die Situation für die Anwendung von Gewalt sei nur nicht günstig Se wesen, meinte er. Die Sowjetunion schüre systematisch das Mißtrauen der nichtkom- munistischen Mächte untereinander. In den zentralen Fragen der KPdsu hätten sich keine Veränderungen ergeben. Der interes- Sante Vortrag endete mit einer Diskussion. H-e finden“, sagte P. Kreyssig. Das Treffen soll nicht nur Kontakt fördern, sondern auch Lebensfragen der christlichen Botschaft an die Studenten heranzutragen. Besonders wich- tig erscheine auch die Fühlungnahme mit nale Professorenkonferenz im Rahmen der Universitätskommission Studentenweltbundes, deutsche Hochschullehrer teilnehmen und des Christlichen an der auch vier kahrer, ein 31jähriger, verheirateter Mann endlich eine Tagung zwischen deutschen und holländischen Studenten. * Das Evangelische Studentenpfarramt (Kalmitstrage 47, Telefon 3 24 73) bittet die Mannheimer Bevölkerung noch um Meldung den Studenten aus der DDR. Deshalb werde in der Sommerkonferenz auf großartige Re- solutionen verzichtet und den Tagungsteil- nehmern viel freie Zeit zur Aussprache ge- lassen. ——— Käfertaler Wald in Richtung Autobahn. Die Funkstreife heftete sich an seine Fersen und gab zwei Warnschüsse ab. Aber auch das och eint am Stephanienufer zeigt dieser Ausschnitt aus dem Mann- leicht heimer Stadtplan. Er macht deutlich, wie die Strömung in Wede Bahn treiben kann. Besonders wenn— zufolge beim ode und die Schiſſe sic amtliche — half nichts. Erst nach einer Verfolgungsfahrt ALTE von über zwei Kilometer wurde der Ver. dächtige eingeholt und gestellt. Es handelte 1 sich um einen 15 jährigen Lehrling, der das 8 Moped kurz zuvor gestohlen hatte. für die derbare:! Wem gehört das Zelt? melsgers Ein 27 Jahre alter Arbeiter, der wegen n Diebstahls vor einigen Tagen kestgenommen 50 a wurde, hatte in den ersten Junitagen ein 1 Mannhei und dab ausgelös Vermuti Ziner ib diger gil stationie diese Ge Zwei-Mann-Zelt weit unter seinem Wert 0 veräußert. Die Herkunft des Zeltes ist un- Redakti- klar. Bei der Polizei liegt noch keine Verlust- anzeige vor. Der Geschädigte wird deshalb gebeten, sich mit der Kriminalpolizei in V Verbindung zu setzen. Am Die Registrierkasse ausgeräumt 5 Ein 19 jähriger Geselle, der nur drei Mo- beitsam nate lang in einem Geschäft tätig War, hat ehrte u in dieser Zeit mehrere Male nach Laden- Film üb schluß aus der Registrierkasse Geld genom- hilken v men. Insgesamt hat er 4653 Mark gestohlen. der Ma 3040 Mark wurden noch sichergestellt. Der stellung Dieb wurde ins Gefängnis eingeliefert. gewiese Motorradfahrer tödlich verunglückt Auf der Straßenkreuzung Humboldt- Riedstrage stieß ein Motorrad mit einem Personenwagen zusammen. Der Motorrad- Alis Heppenheim, erlitt dabei vermutlich eine Halschlagader verletzung, die zum Tode führte, Ein zweiter Mann, der auf dem Sozius des Motorrades gesessen haben soll, hat sich nach dem Unfall entfernt und nicht bei der Polizei gemeldet. Kanadier machen Musik vor dem Rosengarten Die Kapelle der Royal Canadian Air-Force unter Leitung von Flight Lin. Clifford O'Hunt befindet sich auf einer Deutschland- Kragen. Angelpunkte der Konferenz sind die vier Hauptvorträge, deren Extrakte nachmittags diskutiert werden sollen: Dr. Eberhard Mül ler Direktor der Evangelischen Akademie in Bad Boll) wird über das Thema„Die Kirche geht in die Fabrik Aufgaben der Kirche in der modernen Gesellschaft“ Spre- chen; Professor Edward Dirks von der Vale University(USA) hat als Vortrag„Das Schicksal der Universität im Gestaltwandel der Gesellschaft“ gewählt;„Die missiona- rische Diktion im akademischen Raum“ ist das Thema des Studentenpfarres Dr. Wolf- gang Böhme aus Frankfurt und schließlich wird Reverend Harry Daniel aus Indien die „Neuen oekumenischen Fronten“ abtasten. Anschließend an die große Sommerkon- ferenz(vom 7. bis 11. August) will der Christliche Studentenweltbund vier Arbeits- tagungen in Mannheim weiterführen: Eine politische Arbeitstagung asiatischer und afrikanischer Studenten mit europäischen und amerikanischen Teilnehmern; eine Tagung über Rassenfragen für englische und südafrikanische Vertreter; eine internatio- Für heiße Tage erhält die Mannheimer Polizei eine neue Som- meruniform. Die Beamten dürfen sich in Zu- kunft also im Hemd auf der Straße zeigen, allerdings nicht ohne Schlips und mit og enem Bild: Bohnert& Neusch von Privatquartieren für Studenten. Eben- falls werden jederzeit an diese Adresse Spenden für DDR- Studenten entgegenge- nommen(Geld, Kleider, Bücher usw.). H-e tournèe und wird am Donnerstag, um 19 Uhr, vor dem Rosengarten ein Standkonzert geben. Die Bevölkerung ist zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen. o- Heimkehrer müssen wieder„heim“ finden Kreistreffen des Verbandes der Heimkehrer/ Die Lage der Verurteilten In kameradschaftlicher Verbundenheit kamen alle Ortsvorstände im Kreisverband Mannheim des„Verbands der Heimkehrer“ (dH) im Saal des Mannheimer Ruderclubs zu einem Kreistreffen zusammen. Kreis- Vorsitzender Westermann begrüßte die An- wesenden und umriß kurz die Lage des Vd, der im Jahre 1951 erst knapp 150 Mitglieder gezählt habe, heute aber bereits in zehn Ortsverbänden eine Stärke von 1350 Mit- Sliedern aufweise. Die Krönung der Arbeit des VdH bedeute die Heimkehr des letzten Kameraden aus der Gefangenschaft. Das Kreistreffen umfaßte am Vormittag zwei Referate, am Nachmittag eine Hafen- rundfahrt und am Abend ein buntes Pro- gramm, das durch Tanz abgerundet wurde. Das erste Hauptreferat hielt der Kulturrefe- den. Er wolle gleichzeitig auf die Situation in Indonesien(bevor es souverän wurde) und Algerien hinweisen. Die gehässige Rachejustiz habe sich weder im Osten noch im Westen voneinander unterschieden.„Wir werden nicht ruhen, bis der letzte Kamerad frei und das Recht auf Menschlichkeit wiederhergestellt ist!“ rief Pr. Müller aus. Um Irrtümern vorzubeugen betonte er, dab der VdH sich mit diesen Forderungen nicht auch schützend vor die wirklich schul- dig gewordenen Kriegsverurteilten stellen wolle. Das Kreistreffen wurde musikalisch von H. Mombe(Klavier) und H. Küchenberg (Tenor) umrahmt. Zum Tanz im Kolping- haus spielte die Polizeitanzkapelle. H-e rent des Landesverbands(Stuttgart), H. Noethlich. Er stellte zu Beginn die Frage, ob die Heimkehrer überhaupt schon richtig „heim“ gekehrt seien. Das Nicht-Zurück Finden-Können— Schicksale vieler Kame- raden bewiesen das— habe mehrere Gründe. Unter anderem müsse dafür die Divergenz zwischen Zivilisation und Kultur verant- Wortlich gemacht werden. H. Noethlich ging dann enger auf die Problematik der Kultur der Völker ein. Die Heimkehrer wüßten, Wie stark sie sein könnten, wenn sie erst richtig„heim“!gekehrt seien, sagte der Refe- rent Abschließend. Der zweite Kreisvorsitzende des VdH, Dr. K. O. Müller, behandelte in seinem Referat die„immer noch offene Wunde des deut- schen Volkes“, das Problem der Kriegs- verurteilten. Nach seinen Ausführungen sitzen heute poch in Landsberg 31, in Werl 12, in Wittlich 17, in Polen 600, in der CSR rund 500 und in Holland(Breda) und Frank- reich etwa 80 Deutsche in Gefängnissen. Es sei völlig unverständlich, daß in einem souveränen Staat wie in der Bundesrepublik noch Kriegsverurteilte inhaftiert und 258 „Parolierte“ Kriegsgefangene wie Schwer- verbrecher in den SA ständig überwacht würden.. Dr. Müller forderte weiter eine Ueber- prüfung der Rechtslage über die in Breda (Holland) und Frankreich noch festgehalte- nen Kriegsverurteilten; aus diplomatischen Gründen sei es hier verdächtig still gewor- sein Postschekkonto Hamburg Nr. 169 666 dankbar. In unserem Bericht vom Samstag, den 7. Juli, war die Kontonummer durch einen Druckfehler leider falsch angegeben worden. Mannheim erzielte bei einem freien Wett- singen anläßlich des 80. Stiftungsfestes des MGV zwanzig Teilnehmervereinen die Punktzahl und beste Tagesleistung. fort wieder Donnerstag, Freitag und Samstag geöffnet. Kapitän Brassbounds Bekehrung“(Miete G, Th.-G. Gr. G, kreier Verkauf); Musensaal 20.00 bis 22.30 Uhr:„Orpheus“ und„Oedipus Rex (Miete L, Miete N. Th.-G. und freier Verkauf!. „Der Spieler“; Capitol:„Unternehmen Pelikan“, Palast:„Rache auf Haiti“, 9.50, 11.50, 22.20 Uhr: „Dem Rauschgift verfallen“; Alhambra: wer küßt mich?“; Universum:„Meines Vaters Pferde“; Kamera:„Gas-Oil“; Kurbel:„ g sie wissen nicht, was sie tun“; Deutsch-Ameri- kanisches Institut 16.00 und 18.00 Uhr: Mensch schafft sich Flügel“; Amerikahaus 20.00 Uhr:„Verspieltes Leben“(Filmclub). Gewerbeschulen. Kurze„MM“-Meldungen Der Kinderschutzbund ist für Spenden auf Der Eisenbahnergesangverein„Flügelrad“ „Liederkranz“ Kappelrodeck unter höchste Das Hundebad im Herschelbad ist ab so- Wohin gehen wir? Mittwoch, 11. Juli 5 Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: Filme: Planken:„12 Uhr mittags“; Alster: und denn „Der Sonstiges; Stadion 1400 Uhr: Sportfest der ER Fried in die turm verle Nr. 15 Zann. *g in olge Sich ck. nn. Die en und ich das Sskahrt 1. 158 Mittwoch, 11. Juli 1956 MANNHEIM Seite 8 Krack am Himmel Düsengewitter? gestern nachmittag schauten die Mann- belmer erschreckt in den Himmel, als gegen 1030 Uhr mehrere Detonationswellen die ine Nachmittagsluft unsanft zerrissen. ndte des lauten Krachs klirrten weder Fen- gerscheiben, noch wackelten die Wände, wie 15 nach einer Explosion von Druckwellen kerursacht Wird. 8 8 Fine sofortige Anfrage bei der Polizei brachte nur Mutmafzungen aber keine Klar- beit Die erste Version lautete:„Das waren amerikanische Flakgeschütze!“, die zweite: Nein, das sind amerikanische Pionierein- gelen gewesen, die haben irgendwo ge- prengt!“ Fest steht, daß die Amerikaner zur leit Manöverübungen abhalten. Das amerikanische Pressebüro in Secken- eim dementierte energisch, daß US-Flak- geschütze an dem Lärm am Himmel Schuld ewesen sein könnten. US-Presse-Offlzier Captain Parent schlug sogar vor, man solle doch einmal das Gaswerk Luzenberg anrufen, tielleicht habe es dort eine Explosion gegeben. Weder Feuerwehr, Landespolizei Mann- beim oder Darmstadt noch irgendeine andere antliche Stelle konnte mit genauen Ursachen r Ver- andelte ler das wegen ommen en ein Wert ist un⸗ erlust- eshalb zei in ei Mo- ar, hat aden- enom- tohlen. t. De „„ oldt- einem orrad⸗ Mann m eine rührte. 18 des t sich ei der Force ifkord Hand- 9 Uhr, geben. Utung 05 len en ation urde) ässige noch „Wir nerad cnkeit Aus. daß ingen chul- tellen von berg ping⸗ H-e n auf 9 666 'stag, lurch eben rad“ Vett- des inter chste 0 So- 18tag für die Detonations wellen dienen. Das son- derbare an der Geschichte war, daß die„Him- melsgeräusche“ bis über Darmstadt hinaus gehört wurden, wie ein Anruf der„Frank- furter Rundschau“ beim„MM“ bewies. Des Rätsels mutmaßliche Lösung: US- püsenjäger haben in großer Höhe über Mannheim die Schallmauer durchbrochen und dabei das gefürchtete„Düsengewitter“ ausgelöst, das dabei entsteht. Das ist auch die Vermutung der Ludwigshafener Polizei. iner ihrer Beamten, der als Sachverstän- diger gilt, weil er lange Zeit bei Zweibrücken stationiert war und vom nahen Flugplatz her diese Geräusche kennt, will auch Flugzeuge gesehen haben. Eine amtliche Bestätigung dieser naheliegenden Hypothese ging bis Redaktionsschluß nicht ein. H-e Hilfe für Versehrte Vortrag im Arbeitsamt Am 19. Juli 1956, um 14 Uhr, sprechen technische Berater aus Arbeitsämtern im großen Sitzungssaal des Mannheimer Ar- beitsamt über Arbeitshilfen für Kriegsver- gehrte und Schwerbeschädigte. Dazu wird ein Film über die Möglichkeiten dieser Arbeits- nilken vorgeführt. Mit diesem Vortrag sollen der Mannheimer Industrie Wege zur Ein- stellung von Schwerbeschädigten und Blinden gewiesen werden. H-e Et. a 10000 DM Sachschaden Neue Mieter in der ehemaligen Sparkasse: Bundeswehr- Verwaltungsschule unterrichtet schon Hausherr ist das Verteidigungsministerium/ Ziviler Geist herrscht in den Räumen Vor zwei Wochen war ich noch beim Oberlandesgericht in Köln als Landgerichts- rat tätig,“ sagte Dr. Vogt, ein lebendiger junger Herr, in seinem schmucklosen Arbeitszimmer in A 1, 3, dem ehemaligen Gebäude der Städtischen Sparkasse. Seit dem 3. Juli steht der Landgerichtsrat der neuen und in der Bundesrepublik einzigen Bundeswehr-Verwaltungsschule als Schul- leiter vor. Noch ist alles in Fluß und im Aufbau. Zweifellos müssen auch erst noch viele Vorschriften erlassen werden, bevor die Verwaltungsschule zu einem fest um- rissenen Begriff wird. Erfreulicherweise spürt der Besucher in dem vom Bundesverteidigungsministerium — Minister Blank ist Hausherr- renovier- ten Gebäude einen merklich zivilen Geist. Die kleine Gruppe von„Schülern“— es sind schon ausgebildete Beamte laufen in Hemdsärmel herum und beißen kräftig ins Vesperbrot. Bewacht wird der tagsüber stets offene Eingang von einem freundlichen Por- tier ohne Livree. Die Architekten— sie sind anonym geblieben— haben viele Wand- spiegel eingebaut, das Treppengeländer barock verschnörkelt gelassen und die Holz- täfelung wieder— soweit nötig— ansehnlich gemacht. Die Schulräume sind schlicht aber gediegen ausgestattet; ausgerichtet auf Zweckmäßigkeit. Bereitwillig erklärt Landgerichtsrat Dr. Vogt die Aufgabe dieser Schule: Es sollen gehobene Beamte für die Bundeswehrver- waltung ausgebildet werden. Inspektoren, Oberinspektoren und Amtmänner. Die Lehr- gebiete unterteilen sich in: Haushaltskassen- und Rechnungslegungswesen, Besolduns- recht, Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht, Be- kleidungswesen und Verpflegungswesen. Die fertig ausgebildeten Verwaltungsbeamten werden den einzelnen Bundeswehr-Stand- ortverwaltungen zugeteilt und üben zivile Funktionen aus. Um überhaupt den Betrieb bei der Bun- deswehr-Verwaltung ins Rollen zu bringen, finden in der Mannheimer Schule zur Zeit Kurzlehrgänge von dreimonatiger Dauer für bereits fertig ausgebildete Verwaltungs- beamte statt, die schnellstens in die neue Materie eingearbeitet werden sollen. Die der Schule obliegende eigentliche Ausbildung des Verwaltungsbeamten-Nachwuchses dau- ert erheblich länger, nämlich drei Jahre. Die Mannheimer Bundeswehr-Verwal- tungsschule faßt bis zu 500 Teilnehmer; im Augenblick sind es natürlich bedeutend weniger, da noch Lehrkräfte herbeigeholt werden müssen. Die Verwaltungsschüler wohnen alle in privaten möblierten Zimmern in der Stadt. Mittags können sie in der Behördenkantine im Schloß essen. Sie sind im Grunde nichts anderes als Studenten der Beamtenlaufbahn. Ihre spätere Besoldung entspricht der üblichen Beamtenbesoldung. Der Anreiz für die Laufbahn eines Bundes- wehr-Verwaltungsbeamten besteht in der Möglichkeit, in kürzester Frist Karriere zu machen, das heißt, die Wartezeit für soge- nannte Planstellen ist kürzer, da die Bun- deswehr erst im Aufbaustadium steckt. Als Anwärter für Bundeswehr- Verwal- tungsbeamte kommen in der Hauptsache junge Männer mit mittlerer Reife in Be- tracht. Sie beginnen mit einer dreimonatigen Praxis in einer Standortverwaltung, um einen Einblick in die Arbeitsweise zu er- langen. Danach besuchen sie drei Monate lang die Mannheimer Verwaltungsschule, absolvieren dann eine zweijährige Praxis wieder bei Standortverwaltungen und be- enden ihre Ausbildung mit einem sechs Monate dauernden Kurs in der Mannheimer Schule. Wie Dr. Vogt sagt, hat ihm die Stadt- verwaltung bei der Beschaffung von Zim- mern für Lehrgangsteilnehmer und in ande- ren Fragen geholfen. Vermutlich gibt es noch Nüsse zu knacken, wenn alle Lehr- kräfte mit ihren Familien nach Mannheim ziehen werden. Die offizielle Eröffnung der Bundeswehr-Verwaltungsschule wird wahr- scheinlich erst im Herbst erfolgen, wenn alle Provisorien beseitigt sind und der Schul- betrieb reibungslos läuft. J. Hesse Kleine Chronik der großen Stadt Sportfest der Gewerbeschulen a m Mittwoch, dem 11. Juli Ein Jahressportfest veranstalten die Ge- werbeschulen von Mannheim und Schwetzin- gen am 11. Juli. Die Wettkämpfe beginnen um 14 Uhr im Mannheimer Stadion mit dem Einmarsch der Teilnehmer und der Begrü- Bung durch Oberstudiendirektor Henny. Das sportliche Programm umfaßt Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoßen, Tauziehen, Laufen und ein Handball- und Fußballendspiel. Die Organisation liegt in Händen der Gewerbe- schule III. Konsum-Großraumladen d Uf dem Luzenberg eröffnet Eine muntere Schar einkaufslustiger Hausfrauen drängte sich morgens um neun Uhr in den neuen Großraumladen der Kon- sum- Genossenschaft in der Stolbergerstraßge auf dem Luzenberg. Geschäftsführer Schmidt begrüßte die Damen und erklärte ihnen den Schnellbedienungsladen, der vorzüglich ge- kühlt ist und umsichtig gebaut wurde. Früher mußte sich der gleiche Konsumladen gab es bei einem Verkehrsunfall, der sich 5 gegen 22 Uhr an der Straßeneinmunudung Friedricnsring/ Goethestraße ereignete. Ein Lastzug wollte vom Friedricksring nack links in die Straße zwischen 8 6 und 7 6 einbiegen und stieß dabei mit einer in Richtung Wasser- turm fahrenden Straßenbahn der Linie 15 zusammen. Ein Straßenbahnfahrgast wurde leicht verletzt. Der Verkehr auf den Schienen war 40 Minuten unterbrochen. Bild: Bohnert& Neusch mit drei kleineren Räumen auf der anderen Straßenseite behelfen. Unter dem Motto „Miteinander— Füreinander“ ist von der Konsum- Genossenschaft ein mustergültiger Ver!kaufsladen im Arbeiterviertel eingerich- tet worden, da die neue Verkaufskultur auch neuzeitliche Ausstattungen verlangt. Diplom- Architekt Meusel hatte die Bauleitung. H-e Gedenkgottesdienst für die Opfer von Posen Einen Gedenkgottesdienst für die Opfer des Posener Aufstandes feierte die polnische Kirchengemeinde Mannheim. In der Spital- kirche in E 6 saßen und standen dicht ge- drängt die Angehörigen der Kirchengemeinde. Von den amerikanischen Garnisonen hatten Omnibusse die polnischen Staatsangehörigen herbeigebracht. Das Pauluswort aus dem Römerbrief 12, 5„Wir viele bilden zusammen einen Leib in Christus“ stand über dieser Gedenkstunde. Johannisfest der IG Druek und Papier Die Industriegewerkschaft Druck und Papier veranstaltete im Vereinshaus ihr Johannisfest. Zu Beginn wurden die Jubilare geehrt. Für 60jährige Mitgliedschaft wurde J. Müller, Heidelberg, Arnold, Mannheim, und Für 50 jährige Mitgliedschaft R. Danzer, Mann- Kleine Chronik Capitol:„Unternehmen Pelikan“ Das ist die Mär vom tapferen Marine offizier, der mit seinem einen Bein, das ihm nach der„Verteidigung des Vaterlandes“ noch geblieben ist, nach der Melodie„Es ist so schön, Soldat zu sein“ getreulich im Gleich- schritt weiterhumpelt. Ein amerikanischer Kriegsfilm, der neue Lorbeeren auf das Haupt der Helden die nicht müde werden, sammelt und mit viel falschem Pathos und verkrampf- tem Idealismus nur die heroischen Seiten des Krieges zeigt. Die Dialoge sind dumm, das mag an der Synchronisation liegen. An- sonsten aber schlägt Regisseur John H. Auer Wirkungsvoll die Werbetrommel für die amerikanische Marine. Er präsentiert in Hauptdarsteller Sterling Hayden einen mar- kigen Mann von kriegerischen Qualitäten und in seinem„Unternehmen Pelikan“ einen Vogel, den man mit einer geballten Ladung gesunden Menschenverstands gern abschießen Würde. ila Palast:„Rache auf Haiti“ Forscher mit Unterwassergerät auf Schatz- suche: die große Mode im amerikanischen Abenteuerfilm. Trotzdem hält sich dieser Streifen nicht immer ängstlich an erfolg- reiche Vorbilder, sondern versucht in den Einfällen seines Drehbuchautors, eigene Wege zu gehen. Routine bleibt aber Trumpf: Ob der Speer eines Negers zentimeternah 0 heim, A. Ey, Heidelberg, Rich. Gilbert, Hei- delberg, Franz Gruß, Mannheim, Hubert Petermann und Oskar Stöckel, Mannheim, ausgezeichnet. Anschließend führte Walter Zehnbauer plaudernd durch ein gut zusam- mengestelltes Unterhaltungsprogramm, das vom Robana-Ballett, chinesischen Tändeleien von Chang-Hai-Fu und dem Musikclown ux bestritten wurde, während das DPGB-Orchester Neujahr mit flotten Rhythmen die Darbie- tungen umrahmte und dann zum Tanz auf- spielte. 0 Deutsche helfen Deutschen auch in Polen In den polnisch besetzten Gebieten leben heute noch 850000 Deutsche. Diesen Lands- leuten zu helfen bemüht sich das Hilfswerk „Deutsche helfen Deutschen“ in Düsseldorf- Oberkassel, Schorlemer Straße 1, und Augs- burg 8, Postfach 20. Dem Hilfswerk ist es möglich, über das neutrale Ausland zollfreie Geschenkpakete nach Polen zu senden. Die Preise für den zollfreien Paketversand haben vom 1. Juli an eine Aenderung erfah- ren. Die neuen Paketlisten sind beim Hilfs- Werk anzufordern, von dem auch Anschriften alter und kranker Landsleute aus den pol- nischbesetzten Gebieten, die keine Ver- wandten in Westdeutschland haben, vermit- telt werden. 0 der großen Stadt vor der Kehle des tapferen Mädchens(Rose marie Bowe) oder des noch tapfereren Kapi- täns(John Agar) auftaucht, die Mienen blei- ben auch da noch unbewegt, wo ein ge- wöhnlicher Sterblicher vor Todesangst jeg- liche Haltung verlieren würde. Aber ein Film hat schließlich seine vorgeschriebene Länge, und vor das jähe Ende eines Hauptdarstellers hat die Regie solcher Streifen durchweg das Happy-End gesetzt. kim. Termine ARRKB„Solidarität“, Ortsgruppe Mannheim: 11. Juli, 20 Uhr, Lokal„Braustübl“, U 5, 1, Mit- glieder versammlung. VdK, Neckarstadt-West: 11. Juli, 20 Uhr, „Goldene Schlange“, Elfenstraße 22, Mitglieder- versammlung. Thema: 5. Novelle. Schwerhörigenverein: 11. Juli, 16 bis 18 Uhr, Uhlandschule, Lange Rötterstraße, Hörmittel- beratung; ab 18.30 Uhr, D 1, 3, Film und Ab- lesekurs. Kolpingfamilie Mannheim Zentral: 11. Juli, 20 Uhr, Kolpingsaal, Versammlung und Film- Vorführung. Club„Graf Folke Bernadotte“(Kadetten gruppe):(11. Juli, 18.30 Uhr, Nietzschestraße 10, Unterhaltungsabend. KKV„Columbus“: 11. Juli, 20 Uhr, C2, 16, Berichte vom Bundestreffen in Aschaffenburg unter dem Motto„Die Welt— Dein Auftrag“. Deutscher Naturkundeverein: 11. Juli, 20.00 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Farbdia- bericht über die Studienfahyt nach Mainfran- ken, Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz. Lokalkommentar: Der„Stein“ soll rollen und stadtbürger aufwecken Niemand wird behaupten können, daß Freiherr vom Stein und seine Idee der Selbstverwaltung in Vegessenheit geraten sei. Man hat beider zum 125. Todestag des Reichsfreiherrn in allen Zeitungen und Rundfunksendungen gedacht. Weder der Freiherr vom Stein noch die große Idee der Selbstverwaltung ist dem Gedächtnis der Nationen entfallen. Wie steht es aber um die lebendigen Spuren Stein'schen Geistes? Ab- tragbares Wissen kann„tot“ sein, nach dem Lebendigen und Triebkräftigen ist zu fra- gen. Da sieht es trübe aus. Der vom Reichsfreiherrn vom Stein 80 hoch gepriesene freie Stadtbürger macht einen Gebrauch von seiner Freiheit, den Stein nicht gemeint hat. Viele Staatsbürger unterlassen es, überhaupt davon Gebrauch zu machen und überlassen die Gestaltung aller Maßnahmen der Selbstverwaltung an- deren. Beweise für diese Behauptung: Die mehr als„mäßige“ Beteiligung an den Gemeinde- wahlen hauptsächlich in größeren Städten. Die Nichtwähler bilden dort regelmäßig die größte Wählergruppe. Sie finden es ganz be- sonders fein, sich an„kleinen“ örtlichen Sorgen nicht zu beteiligen,. Dafür haben sie angeblich keine Zeit, keine Lust, keine Kraft.(Sie denken den ganzen Tag nur in Kontinenten und Kontingenten.) Außerdem haben sie eine Ausrede:„Die da oben auf dem Rathaus machen ja doch, was sie wol- len.. Ob das so haargenau stimmt, soll nicht untersucht werden. Wenn es aber stimmte, könnten die da oben das nur des- halb machen, weil so viele sich fernhalten. Ob sie das mit oder ohne Ausreden tun, machten keinen Unterschied im Effekt. Reichsfreiherr vom Stein würde stau- nen, wenn er diese Seite des Schicksals der gemeindlichen Selbstverwaltung, von der er sich so viel versprach, studieren könnte. Wären ihre Träger, die Bürger, ganz auf der Höhe und mit Eifer bei der Sache(und nicht träge), dann hätten sie auch mehr Spielraum, als heute der bürgerschaftlichen Selbstverwaltung Zugebilligt erscheint. Stein war überzeugt davon, daß es den Gemeinden für die Aufgaben der Selbst- verwaltung nie an Männern mangeln könnte, die„sehr viel mitbringen“. Er konnte sich nicht denken, daß die berufliche Arbeit in solche Dimensionen wachsen würde, daß die voll beanspruchten Menschen nicht ohne weiteres Kraft auch noch für die öffent- lichen Angelegenheiten freimachen können. Infolgedessen fallen aber in den Gemeinde- räten so wichtige Berufe wie Ingenieure, Chemiker, Pharmazeuten, Bankiers, Groß- nändler, Exporteure, Spediteure, Reeder geradezu aus. Ist ihnen die Gestaltung der Lebensbedingungen ihrer Heimatgemeinde, ihrer Umwelt, die auch die Umwelt ihrer Mitarbeiter ist, gleichgültig? Es könnte sich im Ablauf unserer Auf- baujahre gezeigt haben, daß solche Gleich- gültigkeit schwere Nachteile hat. Die Un- interessierten, Enthaltsamen, Abseitsstehen- den mußten bemerken, daß die Dispositionen der Selbstverwaltung auch ihre Lebens- kreise ganz erheblich berühren. Auch unter- lassene Dispositionen haben diese Abseits- stehenden oft schockiert. Haben sie daraus Sefolgert, daß man„dabei“ sein muß, das Gewicht seiner Wünsche und Ueberlegungen in die Waagschale legen muß? Aus einem mitunter anzutreffenden Unbehagen möchte man annehmen, daß solche Folgerungen ein- leuchten. Den Selbstverwaltungsorganen bleibt etwas vorenthalten, wenn Ingenieure, Che- miker, Pharmazeuten, Produzenten, Groß- händler, Spediteure, Reeder, Exporteure und Bankleute nicht mitarbeiten. Es fallen damit nicht etwa Gruppeninteressen aus, es kommen dem Gemeinleben ihre Einsichten, Erfahrungen, Ueberblicke, Arbeitsmethoden und Spezialbegabungen nicht zugute. Diese Lücke würde den Freiherrn vom Stein heute schockieren. Soll sein Gedanken- gut gedankenlos weitergeschleppt werden, weil jedes Volk große Männer haben muß, deren Namen Festreden und Festmähler würzen, bevor zum heiteren Teil und zur Tagesordnung übergegangen wird? In seinem Sinn wäre es, wenn gerade die mit Wirken und Verantwortung am meisten belasteten Berufe Wege in die Organe der Selbstver- waltung fänden.(Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.) Alles andere ist Geschichte oder Geschwätz, zum Gähnen langweilig. Aber Steins Grundgedanke ist gut, es sind auch noch nicht alle„Einsatzmöglichkeiten“ ver- sdumt. Mit einem gewaltigen Kalauer ge- sagt: Der Stein soll ins Rollen kommen. Ff. W. K. Benzinmotoren. man fankf S .. fafsächlich- ein Kraftstoff mit Charakter Auch Kraftstoffe sollen ihn haben. Damit sind ganz besondere Merkmale gemeint nämlich die, nach denen Qualität gemessen wird. Shell Kroftstoffe weisen diese Merkmale von Natur aus auf und öberdecken alle Anspröche, die von modernen Benzinmotoren überhaupt gestellt werden können. Dazu enthelten sie eils einzige Kraftstoffe den Wirkstoff l. C. A. nech dem Deutschen Bundespatent Nr. 855 480. I. C. A. sorgt für einen runden Motorlauf und mecht alle Kräfte frei. Desholb sind Super Shell und Shell mit II CIA die charaktervollen Kraftstoffe für alle Seite 8 BUNDES-LANDER.-SEITITE Mittwoch, 11. Juli Ir. 156 ittvy uli 1958/ Ir..— Unterlassung kann 10000 Mark Geldstrafe kosten Maul- und Klauenseuche muß sofort gemeldet werden/ Für Kotelett-Esser birgt sie keine Gefahr Rund 150 000 Rinder werden gegen- eines befallenen Bestandes, sofern die Bewegungen des alliierten Militärs, durch Wärtig in einem 20 Kilometer tiefen Krankheit noch auf einen engen Herd be- die das Virus leicht über Land geschleppt Grenzstreifen entlang der Westgrenze schränkt ist, von Rheinland-Pfalz gegen Maul- 8 i 5 Klauenseuche geimpft, um zu verhin- 2. die strenge Isolierung des Seuchen- dern, daß diese Tierseuche erneut in die herdes, 5 Bundesrepublik eingeschleppt Wird. In 3. die Impfung aller Klauentiere in der Frankreich, Belgien und der Schweiz sind in der letzen Zeit die Erkrankungen in r 10 5 85. er e ee e jehdichte in mehr er weniger gro- den Rinderbeständen stark angestiegen. 3 Erste Voraussetzung für den Erfolg aller dieser Maßnahmen ist, daß das Auftreten der Seuche schnell gemeldet wird. Bei dem geringsten Verdacht— etwa wenn Kühe oder Schweine aufhören zu fressen und Fieber bekommen— muß der Bauer die Veterinärbehörde alarmieren. Es kann ihm bis zu 10 000 Mark Geldstrafe oder bis zu Zwei Jahren Gefängnis kosten, wenn er es unterläßt. und 5 Geld dafür Zwangsweise haben— bisher Bonn. Alles muß getan werden, um einen vorbeugende neuen Seuchengang der Maul- und Klauen- seuche durch das Bundesgebiet zu verhin- dern, die bei ihrem letzten, zweieinhalb Jahre währenden Auftreten in der Bundes- republik Schäden in Höhe von 400 Millionen Mark angerichtet hat. Diese Parole hat das Bundesernährungsministeriun ausgegeben. „Will man die Seuche stoppen, so bedarf es schneller und drastischer Maßnahmen“, er- klärten achleute des Bundesernährungs- ministeriums. Drei Maßnahmen werden bei dem Auf- treten der Seuche getroffen: 1. Die„Keulung“, d. h. Tötung der Tiere Impfung Kohlweisßlinge für die Wissenschaft kliegen Je schneller der Seuchenbefall gemeldet wird, desto schneller können die Veterinäre feststellen, zu welcher der drei Hauptgrup- Sen des Erregers das neu eingebrochene Virus gehört, denn die Nachbarbestände müssen mit dem auf diesen Typ passenden Impfstoff gespritzt werden. Zwei große phar- mazeutische Werke der Bundesrepublik hal- ten ständig einen Impfstoffvorrat für alle drei Virustypen bereit. Da sich dieser Impf- stoff aber nur beschränkte Zeit hält, werden Milliarden von lebenskräftigen Viren, die aus den Geschwüren der befallenen Tier Se- wonnen werden, sozusagen als Rohstoff- reserve für die Herstellung neuen Impfstof- fes bereitgehalten. Sie werden bei 40 Grad Kälte in Eisblöcken eingefroren und sind nach dem Auftauen unverändert lebens- kräftig. Fleisch von Maul- und Klauenseuche- kranken Tieren ist für den menschlichen Genuß voll geeignet, wenn es zwei Tage ab- gehangen ist. Die von den Geschwüren be⸗ hafteten Teile werden auf den Schlachthöfen sofort vernichtet. Die Milch dagegen muß sofort abgekocht werden und kommt nicht in den Handel. Die Fachleute betonen, daß heute die veterinärpolizeilichen Maßnahmen Segen eine Ausbreitung der Seuche vielfach durch die Belegung der Bauernhöfe mit Mietern behindert werden, die man ja nicht einsperren kann wie die Hühner und den Hofhund. Zu einer rigorosen Absperrung der Seuchenherde, die vielen europäischen Län- dern üblich ist, entschließen sich in der Bun- desrepublik die Landrate nur ungern, obwohl das Viehseuchengesetz ihnen dazu alle Voll- machten gibt. Ein anderer Punkt, der die Bekämpfung der Seuche erheblich erschwert, sind die UMS CHAU IN BAD EN-WURTTIEM BERG Beleidigung durchs Telefon Stuttgart. Mehr als 800 Mal erreichten einen Stuttgarter Kaufmann in der Zeit von April 1955 bis März 1956 denkbar uner- wünschte Telefonate. Der hartnäckige An- rufer war ein 29 Jahre alter Handwerker aus Stuttgart, der früher mit der Kaufmannsfrau befreundet war und sich nach Abbruch der Beziehungen auf diese Weise mit Beschimp- fungen, Drohungen und Erpressungsver- suchen rächen wollte. Das Stuttgarter Amts- gericht schickte ihn wegen fortgesetzter Beleidigung für vier Monate ins Gefängnis. dritten Flugtag mit der Eiablage. Alle Be- gefangene Falter nimmt das Museum Alexan- der König in Bonn entgegen. Neustadt. Ueber 50 Verbrechen und ver- gehen, darunter mehrere Autodiebstähle und Kioskeinbrüche in Neustadt. Haßloch, Muß- bach, Bad Homburg, Karlsruhe und Stein- bach(Baden) werden einer 18köpfigen jugendlichen Bande vorgeworfen, die sich Seit Montag vor dem Neustadter Schöffen- gericht zu verantworten hat. Dem 21 jährigen Metzgergesellen Helmut Hillebrand, der als „Chef“ der Bande gilt, wird außerdem Widerstand gegen die Staatsgewalt vor- geworfen. Zu der Verhandlung hatten sich zahlreiche Jugendliche eingefunden. Hillebrand und Zz Wei weitere Angeklagte wurden mit Hand- Tesseln vorgeführt. Fast alle Angekagten sind bereits vorbestraft oder vom Jugend- richter schon einmal verwarnt worden. Hille „Planungsgemeinschaft Odenwald“ Mosbach. Die Landkreise Sinsheim, Mos- bach, Buchen und Tauberbischofsheim, die dem Sanierungsprogramm des Landes für die Odenwald- und Baulandkreise angeschlossen sind, haben eine„Planungsgemeinschaft Odenwald“ gebildet. Diese Gemeinschaft hat die Absicht— wie es in ihrem Satzungs- entwurf heißt— im Einvernehmen mit dem Innenministerium und dem Regierungspräsi- dium Nordbaden unter Beteiligung aller an einer gemeinsamen Planung interessierten Stellen eine vorausschauende Gesamtplanung für dieses Gebiet im Zusammenwirken mit der Landesplanungsstelle beim Innenmini- sterium zu erarbeiten. Mindestens 12 Tage Urlaub Stuttgart. Die Arbeitgeber sind verpflich- tet, ihren Arbeitnehmern einen angemesse- nen Urlaub— dies sind in der Regel minde- stens 12 Arbeitstage im Urlaubsjahr— zu ge- Währen, obwohl gegenwärtig beim Bundes- verfassungsgericht in Karlsruhe eine Fest- Stellungsklage über die Verfassungsmäßig- keit des württemberg- badischen Urlaubs- Sesetzes läuft. Wie das Arbeitsministerium Mitteilte, beschloß das Bundesarbeitsgericht in Kassel am 2. Mai, beim Bundes verfassungs- gericht feststellen zu lassen, ob das Land Württemberg-Baden am 3. April 1950, also nach Inkrafttreten des Grundgesetzes, zum Erlaß des Urlaubsgesetzes berechtigt war. Solange das Bundesverfassungsgericht nicht anders entschieden habe, betont das Mini- sterium, bleibe das württemberg- badische Urlaubsgesetz in den Regierungsbezirken Nord- Württemberg und Nord-Baden gültiges Recht. Wer gewann den Mercedes? Stuttgart. Zum Abschluß der Solitude- und Luftsport-Tombola in Stuttgart nahm der Rennfahrer Karl Kling unter großer An- teilnahme auf dem Platz vor dem Haupt- bahnhof die offlzielle Prämienverlosung vor. Der als Prämie ausgesetzte Mercedes-Benz- Wagen vom Typ 180 fiel auf den Prämien- schein Reihe F 319 841. Meldet sich der In- haber dieses Prämienscheins nicht, geht der Anspruch auf den Prämienschein Reihe C 170 880, dann Reihe D 197 454, dann Reihe A 005 643 über. 17 Fälle spinaler Kinderlähmung Fellbach. Die Zahl der Erkrankungen an spinaler Kinderlähmung hat sich im Kreis Achtung, Fahrwasser freimachen! Auch auf den Flüssen gibt es ein Vorfahrtsrecht Bremen. Die Sommermonate kommen und mit ihnen die zahlreichen Wassersportler, die sich mit Segel-, Ruder- und Paddel booten am Wochenende oder im Urlaub auf Seen und Flüssen tummeln. Die Schiffs- und Schlepperführer wissen ein Lied davon zu singen, und auch die Wasserschutzpolizei er- lebt es immer wieder: Die lieben Wasser- Sportler haben von den Vorschriften keine Ahnung. Im Straßenverkehr wäre manchem längst der Führerschein entzogen worden! Viele unserer Wasserstraßen, Flüsse und Kanäle, sind Schiffahrtswege. Auf ihnen haben die maschinenbetriebenen Schiffe Vor- fahrt, und das Fahrwasser muß von Segel- schiffen und kleineren Booten, wie Paddel booten und Kanus, freigehalten werden. „Platz machen“ mahnt der heisere Schrei der Dampfpfeife oder das Heulen des Signal- horns die Wassersportler! Denn die großen Schiffe können auf den meist engen Wasser- straßen mit ihren gefährlichen Strömungen kaum rechtzeitig und oftmals überhaupt nicht ausweichen. Die Schiffsführer können auch nicht beobachten, was im„toten Win- kel“ vor ihrem Bug geschieht. „In der Heckwelle eines Dampfers ge- kentert. Zwei Sechzehnjährige ertrunken.“ —»Beim Versuch, zwischen zwei Schlepp- kähnen im Paddelboot den Rhein zu über- queren verunglückt. Ein Mädchen und ein Junge ertrunken.“ Nur zwei tragische Un- fälle, die hätten vermieden werden können. Wasserschutzpolizei mit Recht über diese ge- fährliche Unsitte. Auch beim Ankern muß das Boot beleuchtet sein. Ueberhaupt das Ankern! Manche Aufregung, manche Träne und mancher Schaden könnten vermieden werden, wenn nicht Neulinge in unbekann- ten Gewässern an einer gerade geeignet er- scheinenden Stelle vor Anker gingen. „Und dann noch eins: Wasser hat keine Balken! Wer nicht schwimmen kann, der sollte lieber auf dem Trockenen bleiben“, ist die Ansicht der„blauen Mäuse“. Aber leider zeigt die Zahl der Toten, die alljährlich der Wassersport fordert, dag nicht einmal diese primitivste Sicherheitsmagnahme von den Wassersportbegeisterten ernst genommen wird. HE. Professor Hahn: Radioaktivität der Trier. Zwischen dem 2. und 9. Juli melde- ten sich in Trier über 100 Personen, die an- gaben, nach einem Regenfall am 2. Juli von Plötzlich auftretender starker Uebelkeit, ver- bunden mit Brechreiz, Kopfschmerzen und zum Teil mit Nasenbluten befallen worden zu sein. Allein von der Belegschaft des Thea- ters der Stadt Trier, das 131 Personen be- wird. Auch besteht der Verdacht, daß Ur- lauber, die aus den verseuchten Departe- ments der Nachbarländer zurückkehren, das Virus einschleppen. Im Gegensatz zu man- chen der europäischen Nachbarstaaten gibt es im Bundesgebiet— weil die Länder kein nicht die von Rindern, Schweinen und Schafen in den Grenzbezirken, durch die die Tiere für 8 bis 9 Monate gegen das Virus imuniiert werden. Bonn. Mehrere hundert Kohlweigßlinge wurden vom Forschungsinstitut des Museums Alexander König in Bonn zu eineni wissen- schaftlichen Flug aufgelassen. Sämtliche Fal- ter sind durch bestimmte Farbtupfen gekenn- zeichnet. Durch das Experiment sollen die der Wissenschaft bisher noch fast unbekannten Wanderflüge ergründet werden. Die Ergeb- nisse sollen auch für die Schädlingsbekämp- kung in der Landwirtschaft ausgewertet werden. Im Ganzen sollen in diesem Sommer etwa 10 000 Falter aufgelassen werden. Das Weibchen des Kohlweißlings fliegt am Tage etwa 100 Kilometer und beginnt nach dem völkerungskreise sind zur Mitarbeit an der Erforschung aufgerufen. Mitteilungen über Max-Planck-Institut in Mainz eingeweiht Führende deutsche und ausländische Chemiker nahmen am 9, Juli an einer Einweihungs. feier für den Neubau des Ma- Plunck- Institutes für Chemie in Mainz teil, wo die welt. berühmte Forsckungsstätte nach der Ausbombung in Berlin-Dahlem und der Ubergangszeit in Tailfingen ihren endgültigen Sitz gefunden hat. Unser dpa- Bild zeigt von linxs Rach rechts: Prof. Fritz Strassmann, Mainz, die Leiterin der physikalischen Abteilung des Kaiser-Wilhelmelnstituts für Chemie Mitarbeiterin Hahns, soubie Prof. Otto Hahn. Hillebrand-Diebesbande vor Gericht 50 Verbrechen und Vergehen werden achtzehn Jugendlichen vorgeworfen brand war schon einmal wegen Raubes, Diebstahl und Erpressung längere Zeit im Jugendgefängnis. Die Angeklagten eröffneten ihre Straf- serie mit dem Diebstahl einer Kassette aus einem Neustadter Metallwerk. Seit Januar 1956 hatten sich Hillebrand und drei weitere Angeklagte auf Autodiebstähle spezialisiert. Fast 20 Wagen, die sie zu Vergnügungs- oder Diebesfahrten benutzten, flelen ihnen in die Hände. Unter den Angeklagten befindet sich auch die 17jährige Freundin FHillebrands, mit der er im Frühjahr nach Bekanntwerden seiner Straftaten in die Sowjetzone zu flüch- ten versuchte. Hillebrand batte sich damals von einem Bekannten Empfehlungsbriefe besorgt, darunter auch einen, der ihn als Kommunisten ausweisen sollte. Das Pärchen wurde seinerzeit an der Zonengrenze ge- stellt, konnte aber mit einem gestohlenen Auto flüchten. Zwei Tage später wurden sie in Neustadt verhaftet. Für den Hauptangeklagten forderte der Staatsanwalt wegen fortgesetzten gemein- schaftlichen Diebstahls in 22 Fällen, 13 schwere Diebstähle, neun einfache Dieb- stähle, wegen unberechtigter Benutzung von Kraftfahrzeugen, wegen Fahrens ohne Füh- rerscheins und wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt eine Gefängnisstrafe von vier Jahren und zehn Monaten. Wegen der gleichen Delikte wurden für den Hilfsarbeiter Christian Keller vier Jahre Gefängnis, gegen den Hilfsarbeiter Kurt Köhler zwei Jahre sechs Monate Gefängnis und gegen den Spengler Karl Flohr ein Jahr Gefängnis be- antragt. Für zehn weitere Angeklagte for- derte der Staatsanwalt wegen Begünstigung oder Hehlerei kleinere Gefängnis- oder Geldstrafen. Gegen die 17jährige Freundin des Angeklagten Helmut Hillebrand wurde vier Wochen Jugendarrest beantragt. Fiel in Trier radioaktiver Regen? Niederschläge noch nicht gefährlich klärte in Mainz, die in den Niederschlagen festgestellte Radioaktivität bilde keine Ge- fahr für die Menschheit. Er befindet sich mit dieser Auffassung allerdings im Gegensatz zu Prof. Bechert vom Institut für Theoretische Physik der Universität Mainz. Wie Prof. Hahn weiter sagte, bedeute nach Ansicht eines amerikanischen Wissenschaft- Richter verurteilte ihn wegen ungebührlichen fängnis mit sofortiger Vollstreckung und ordnete eine amtsärztliche Untersuchung des Jeisteszustandes des Angeklagten an. Der Arbeiter weigerte sich, zu Fuß zum Gefängnis zu gehen, so daß ein Justizbeamter ihn aus — Atomphysikerin Prof. Lisa Meitner, frühere und alte BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Feuerwerk mit„Blitzeinlagen“ Ludwigshafen. Nachdem das„donnernde Finale des Ludwigshafener Parkfestes, hd dem sich am Montagabend in das Feuerwen auch ein Gewitter einschaltete, mehr a 25 000 Besucher angelockt hatte, erreichte d. Gesamtbesucherzahl mit 166 000 über 600 mehr als im Vorjahr. Mord oder Selbstmord? Kaiserslautern. Den noch ungeklärten 70 einer 23 Jahre alten Frau aus Kaiserslauten meldete die Kriminalpolizei. Die Frau ist al den Folgen mehrerer Herzstiche mit einem amerikanischen Küchenmesser gestorben Zum Zeitpunkt des Todes war, wie die Poll zei inzwischen feststellte, nur ihr 21jährige Ehemann mit in der Wohnung. Er gäb bel seiner Vernehmung an, seine Frau habe sid schon vor längerer Zeit einmal durch den Sturz von einer Brücke das Leben nehmen Wollen. Seine Aussagen werden zur Zeit noch überprüft. Die Staatsanwaltschaft Kaisers lautern hat die Sektion der Leiche angeord. net, um feststellen zu lassen, ob tatsächlich ein Selbstmord der Frau, einer Mutter eines dreijährigen Kindes, vorliegt. Ins Gefängnis getragen Alzey. Einen Tumult inszenierte ein Njäb- riger Arbeiter aus Flonheim im Alzeyer Gerichtssaal. Der Arbeiter, der gegen einen Strafbefehl wegen wahrheitswidriger An- gaben gegenüber der Polizei, in dem er 50 15 Mark Geldstrafe ersatzweise drei Tag Gefängnis verurteilt worden war, Einspruch erhoben hatte, weigerte sich, beim Eintreten des Gerichts sich von seinem Platz auf der Anklagebank zu erheben. Auch einer er- neuten Aufforderung, sich von seinem Platz zu erheben, folgt der Arbeiter nicht. Mit lauter Stimme erklärte er:„Wenn ich vor dieser Justiz aufstehen würde, würden meine Füße so brennen, daß ich nie mehr laufen könnte“. Als der Staatsanwalt wegen un- Sebührlichen Benehmens vor Gericht eine Ordnungsstrafe von drei Tagen Gefängnis beantragte, erklärte der Arbeiter:„Ich habe die Justiz des Verbrechens überführt“. Der Benehmens vor Gericht zu drei Tagen Ge- Waiblingen leicht erhöht. Es sind bisher 17 Personen— 16 Kinder in Fellbach und ein 30 jähriger Mann in Endersbach— erkrankt. Bis jetzt sind die Erkrankungen durchweg verhältnismäßig leicht verlaufen. Eine Läh- mung der lebenswichtigen Atemwege ist nirgends aufgetreten. Der Leiter des Waib- linger Gesundheitsamtes, Obermedizinalrat Dr. Lorch, ist der Ansicht, daß die Erkran- Kkungswelle ihren Höhepunkt bereits über- schritten hat. Nachts auf der Autobahn Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil entschieden, daß bei Anhalten von Fahrzeugen auf der Autobahn bei Nacht besondere Vorsichtsmaßregeln getroffen wer- den müssen. Wenn ein Fahrzeug zum Anhal- ten gezwungen sei, sollte es nach Möglichkeit so schnell wie möglich von der Fahrbahn entfernt werden. Wenn das jedoch nicht mög- lich sei, bestehe die Pflicht, zusätzlich Siche- rungen zu treffen, um einen Zusammenstoß mit nachfolgenden Fahrzeugen zu vermeiden. Diese Sicherungsmagnahmen könnten darin bestehen, daß rote Sturmlaternen aufgestellt werden oder daß ein Posten nachfolgende Fahrzeuge mit schwenkendem Licht warnt. Die Schlußbeleuchtung der Fahrzeuge sei nach allgemeiner Erfahrung nachts nicht aus- reichend, um ein Auffahren nachfolgender Fahrzeuge zu verhindern. Verbandstagung und Fachschau Ludwigsburg. Der Landesverband für das Tapezier- und Sattler-Handwerk Baden- Württemberg veranstaltet vom 24. bis zum 27. August im traditionellen Tagungsort Ludwigsburg seinen diesjährigen Verbands- tag. Die Tagung, zu der rund 900 Teilnehmer erwartet werden, ist mit einer großen Fach- schau verbunden. Auf 3300 qm Ausstellungs- fläche in der Ludwigsburger Stadthalle und in Zwei Zelten werden über 60 Aussteller Möbelbezugsstoffe, Tapetenmuster, Werk- zeuge und Maschinen zeigen. Das meint auch das Bundesverkehrsministe- rium, das erst vor kurzem auf die sich häu- fenden schweren Unglücksfälle und den Ver- lust von Menschenleben auf den Schiffahrts- straßen hingewiesen hat. Nach Ansicht des Ministeriums werden die meisten Unfälle durch das Nichtbeachten der Vorschriften, wie das Verbot, den Kurs von großen Fahr- zeugen in geringem Abstand zu kreuzen, sich an diese allzu nahe heranzuwagen und zwi- schen den Kähnen eines Schleppzuges hin- durchzufahren, verursacht. „Jeder Radfahrer hat bei Dunkelheit seine Lichtanlage einzuschalten, aber die Wasser- sportler fahren zu gern im Dunkeln auf den Wasserstraßen spazieren“, beschwert sich die Chlorfreies Trinkwasser Darmstadt. Obwohl Darmstadt noch ame- rikanische Garnisonstadt ist, wird das Trink- Wassernetz der Stadt nicht mehr gechlort. Diese Mitteilung machte die Südhessische Gas- und Wasser-Ad in Darmstadt. Ledig- lich die deutschen Haushalte im Vorort Eber- stadt müssen noch für einige Zeit die Chlo- rung des Trinkwassers in Kauf nehmen. Die amerikanischen Kasernen und Wohnviertel im Stadtgebiet sind an eigene Chloranlagen angeschlossen worden. Vorfahrt von rechts hat sich bewährt Kassel. In der Unfallstatistik Kassels mit 1225 Verkehrsunfällen im ersten Halbjahr 1955 und 1236 im ersten Halbjahr 1956 sieht Polizeipräsident Dr. Günther Wetzel trotz des leichten ansteigens einen Erfolg der Be- seitigung von 300 Vorfahrtsschildern und der Einführung der grundsätzlichen Vorfahrt von rechts. Er wies darauf hin, daß zum er- sten Halbjahrergebnis 1956 eine absteigende Unfallkurve hinführe. So seien im Januar und Februar die Unfälle besonders zahlreich schäftigt, berichteten 42 von Beschwerden dieser Art. Das Staatliche Gesundheitsamt Trier, dem zahlreiche Briefe zugeleitet wur- den, erklärte, es lasse sich nicht mit Be- stimmtheit behaupten, daß eine überstarke Radioaktivität der Luft oder des Regens die Gesundheitsstörungen herbeigeführt haben, da keine exakten Untersuchungsergebnisse darüber vorlägen. Ohne Zweifel hätten aber außergewöhnliche Umstände die Körperlichen Beschwerden in so auffallend starkem Maße herbeigeführt. Das Staatliche Gesundheits- amt Trier will in Zukunft Beobachtungen der geschilderten Art seine besondere Aufmerk- samkeit zuwenden. Der deutsche Atomwissenschaftler und Nobelpreisträger Prof. Dr. Otto Hahn er- Aus der Hessischen Nachbarschaft Sewesen. Sie lägen dann aber im März mit Einführung der Neuregelung um 16 Prozent im April um 10 Prozent und im Mai um 11,1 Prozent unter den Vergleichsmonaten des Vorjahres. Hunde überfielen 12 jährigen a Frankfurt. Von acht Hunden wurde in der Nähe eines Frankfurter Freibades ein zwölf „Sie stirbt ja wirklich“ Minden. Ein Bühnentod wurde in einem westfälischen Dorfgasthaus erschreckende Wirklichkeit. Eine Hochzeitsgesellschaft sah sich den Einakter„Arzt und Patient“ an, den einige Gäste aufführten. Die Rolle der Kran- ken, die in diesem Stück unter den Händen des Arztes zu sterben hat, spielte sehr ein- drucksvoll die 19jährige Hausgehilfin Marie Vieker.„Im Himmels willen, sie stirbt ja Wirklich!“ rief plötzlich ein Musiker. Das Mädchen lag bewußtlos am Boden und gab auch nach mehreren Minuten noch kein Le- benszeichen. Ein herbeigerufener Arzt konnte nur den Tod durch Herzschlag feststellen. dem Gerichtssaal zum Gefängnis schleppen mußte. G. I.s brauchen Ehe- Erlaubnis Mainz. Bei Eheschließungen von Ange- hörigen der amerikanischen Streitkräfte sol- len die deutschen Standesbeamten in Zukunt prüfen, ob die vorgeschriebene militärische Heiratserlaubnis ordnungsgemäß erteilt wor- den ist. Dies hat das Innenministerium von Rheinland/ Pfalz jetzt in einem Runderlaß an- Seordnet, in dem daraufhin gewiesen wird, daß nach deutschem Recht die militärische Erlaubnis zwar nicht für die Eheschließung erforderlich ist, daß sie jedoch den Standes- jämtern wichtige Anhaltspunkte für ihre Jä. tigkeit gebe. Wenn Zweifel an der Echtheit der Heiratserlaubnis bestehen, kann sich 85 Standesbeamte— notfalls unter Einschaltung seiner Aufsichtsbehörde— bei der zuständi- gen militärischen Dienststelle oder dem amerikanischen Offizier für Zivilangelegen heiten über die Gültigkeit des Dokuments vergewissern. lers auch eine zehnfach vergrößerte Radio- aktivität noch keine Gefährdung. Trotzdem sollte man heute schon bei den Experimenten vorsichtig sein. Wenn nämlich die Versuchs- serien in gleichem Umfange weitergeführt würden, sei nicht abzusehen, ob auf die Dauer nicht doch eine Schädigung der Erbanlagen eintreten könne. Andererseits wandte sich der Wissenschaftler gegen eine Angst- Psychose. Die Frage, ob die Versuche Einflüsse auf die Großwetterlage hätten, erklärte sich Pro- fessor Hahn außerstande zu beantworten. Sein Kollege Prof. Heisenberg hatte vor einiger Zeit eine derartige Beeinflussung für ausgeschlossen gehalten. jähriger Junge angefallen und s0 arg zuge- richtet, daß er in ein Krankenhaus eingelie- fert werden mußte. Ein Bekannter des Jun- gen, der ihm zu Hilfe eilte, wurde ebenfalls durch Bisse schwer verletzt. Die Hunde ge- hören einem 74jährigen Züchter, der mit ihnen in der Nähe des Freibades spazieren Sing. Sie flelen den Jungen an, ohne vorher gereizt worden zu sein. Waffenarsenal in der Hosentasche Trier. 28 Schuß Infanteriemunition fand man in den Hosentaschen eines 14 jährigen Schülers aus Trier, der mit schweren Ver- letzungen in ein Trierer Krankenhaus ein geliefert wurde. Der Junge hatte mit eine Patrone hantiert. Sie explodierte und 1 Noch einmal gut gegangen ihm drei Finger der linken Hand ab. Wiesbaden. Auf der Fahrt von Bleiden- stadt nach Bad Schwalbach geriet ein hollän- discher Touristen-Omnibus, der in einer Kolonne mit anderen Omnibussen fuhr, in- folge Ueberhitzung des Motors in Brand. In der Nahe der Hammermühle“ bei Schlangen- bad bemerkte der Fahrer Plötzlich, dag Flammen aus dem Motor schlugen, hielt an und ließ die Fahrgäste aussteigen. Die alar- mierte Bad Schwalbacher Feuerwehr rückte mit zwei Wagen an und konnte den Brand rasch löschen. Der Sachschaden wird auf 1000 Mark geschätzt. Handstand in den Tod Saarbrücken. Bei einem Handstand aut der Spitze eines 14 Meter hohen Hochspan nungsmastes kam ein 44jähriger Zimmet mann aus Heiligenwald(Kreis 1 an der Saar) mit der Stromleitung in Beru rung und wurde durch den elektrischen Schlag getötet. Wie die Polizei witten hatte der Zimmermann angenommen, di, die Leitung nicht unter Strom stehe. Di Leiche des Mannes konnte erst einige Stun- den später von der Feuerwehr geborgen werden. NEI der dene mit aga Uns. Je Bel Der Dienst: Malo 1 der T. Trikot. Darrig Nac Crank Caput Vierten — W. Sch die„M am 8 Boxve. deutsc Karlsr dem P pflicht erstkle Gewäl der eir sie arm burg diesm: der in Boxer man s der an lichen viert! N Die wurde Baseb der b Heute Donne die Ni E We Hesse meiste freige (bishe Herne De und e Emil Prag seine Spiele delnd. Ablau aufna sei. B. Lond Mann Adr. Men Neuw u. abt eikungz. Ne welt. jangszeit des nach frühere und alte LZ gen“ onnernde kestes, be Teuerwerd mehr a reichte di über 600 12 lärten Tol erslauteri rau ist an nit einen gestorben die Poli 21jähriget r gab bel habe sich lurch den 1 nehmen Zeit noch Kaisers angeord- atsächlich tter eines 1 ein 27jah- Alzeyer zen einen iger An- em er 2 rei Tage zinspruch Eintreten auf der einer er. em Plata icht. Mit ich vor en meine laufen gen un- icht eine zefängnis Ich habe art“. Der ihrlichen igen Ge ing und nung des an. 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Claude le Ber Frankreich), 6. Daan de Groot(Holland). De Bruyne legte die Etappe in 4:39:29 Minuten zurück. In der Gesamt- wertung schob sich der Holländer Daan de Groot auf den zweiten Platz; der dritte Platz wird ebenfalls von einem Holländer, Arie van der Pluym, belegt. Schon zwei Kilometer hinter Saint Malo nahmen André Darrigade(Frankreich), der Träger des Gelben Trikots, der Belgier Ray- mond Impanis, der Schweizer Jean-Claude Gret und der Franzose Maurice Lampre Reißgaus und hatten in Dinan(nach 29 km) 30 Sekunden Vorsprung herausgeholt. Sie vergröhßerten diesen Abstand auf eineinhalb Minuten, als eine geschlossene Bahnschranke dem Feld das Nachsstzen unmöglich machte. Dennoch kurbelte die„Meute“ unter Füh- rung von Jan Nolten(Holland) und Pasquale Fornara(Italien) in scharfem Tempo hinter den Führenden her und war bei Broons (52 Em) schon wieder auf 45 Sekunden her- angekommen. Bei Beausolei(74 km von Saint Malo) schloß ein Rudel von 17 Fahrern, dar- unter der Holländer Arie van der Pluym und Daan de Groot sowie die Italiener Ales- sandro Fantini und Bruno Monti, zu den vier Führenden auf. Darrigade hatte Reifen- panne, doch ein Mannchaftskamerad lieh ihm sein Rad, so daß der Spitzenreiter in der Gesamtwertung nur wenige Sekunden ver- lor, die er schnell wieder gutmachte. In Bubry, 47 km vor dem Tagesziel, war die Spitzengruppe auf 19 Mann zusammen- geschmolzen. Ein Franzose mußte wegen Reifenschadens anhalten. Die Ausreißer hat- ten jetzt sieben Minuten Vorsprung vor dem Hauptfeld, doch die hinter ihnen liegende zweite Gruppe von fünf Franzosen folgte den Führenden mit 2:25 Min. Abstand, den sie bis ins Ziel hielt. Der Belgier Alfred de Bruyne gewann am Dienstag die über 192 Kilometer von Saint Malo nach Lorient führende sechste Etappe der Tour de France. Träger des Gelben Trikots bleibt weiterhin der Franzose André Darrigade. Nach de Bruyne kamen Joseph Thomin (Frankreich) auf den zweiten und Louis Caput Frankreich) auf den dritten Platz. Vierter wurde der Italiener Bruno Monti, Wesklalenmeister beim SVW Schon eine Woche nach dem Kampf gegen die„Main-Auswahl“ ist das Waldhofstadion zm Samstag wiederum Schauplatz einer Boxveranstaltung. Zum letzten Male vor den deutschen Meisterschaften(23. bis 28. Juli in Karlsruhe) stellen sich die Waldhof-Boxer dem Mannheimer Publikum vor. Die Ver- pflichtung der kämpferisch wie technisch erstklassigen Westfalen-Auswahl gibt die Gewähr dafür, daß es nicht zur Wiederholung der einseitigen Begegnungen kommt, wie wir sie am Samstag beim 18:0 gegen Aschaffen- burg erlebten. Abteilungsleiter Repp ging diesmal auf„Nummer sicher“; die Namen der in Mannheim startenden westfälischen Boxer wurden vertraglich festgelegt, so dag man sicher sein darf, daß die Gäste auch in der angekündigten Aufstellung— mit sämt- lichen Landesmeistern— durch das Seilge- viert vor der SVW- Tribüne klettern werden. Niederlage im ersten Spiel Die deutsche Baseball-Nationalmannschaft Furde am Dienstag im Eröffnungsspiel der Basepall-Europameisterschaften in Rom von der belgischen Vertretung 2:10 geschlagen. Heute trifft Deutschland auf Italien, am Donnerstag auf Spanien und am Sonntag auf die Niederlande. Aachen unterbrach Pechserie des italienischen Olympiazweiten: Hronung eine! Lauſbalin: d nzeo vue Wellmeisie: Thiedemann im Finale des Weltchampionats der Springreiter hinter Goyoaga Dritter Meteor bestes Pferd seiner drei Konkurrenten mit insgesamt Den Titel eines Springreiter- Weltmeisters sicherte sich am Dienstag beim vierten Weltchampionat der Springreiter in Aachen Raimondo d'Inzeo. Der italie- nische Olympiazweite trat damit die Nachfolge des zweimaligen Titelträgers Hans- Günther Winkler Oeutschland) an, der wegen seiner beim Olympiasieg in Stockholm erlittenen Verletzung in diesem Jahre nicht starten konnte. Der neue Weltmeister legte die vier Durchgänge mit seinem eigenen Pferd sowie den Pferden belegte Francisco Goyoaga(Spanien) mit drei Fehlern vor Fritz Thiedemann Deutschland) mit vier Fehlern und Carlos Delia(Argentinien) mit 25 Fehlern. 1,75 Fehlern zurück. Den zweiten Platz Mit dem vor 55 000 Zuschauern errunge- nen Sieg gelang dem italienischen Oberleut- mant endlich ein durchschlagender Erfolg, nachdem er als Vize-Weltmeister 1955 und Olympiazweiter lange im Schatten Winklers gestanden hatte. Bestes Pferd der Welt- meisterschaft, bei der besser als bei jedem vorangegangenen Championat geritten wurde, war Fritz Thiedemanns Meteor mit vier Fehlern vor Merano(R. d'Inzeo) mit 7,5, Discutido Delia) mit 9 und Fahnenkönig (Goyoaga) mit 13,25 Fehlern. Nach dem schweren Gewitter am Montag- abend lag am Dienstag dichter Nebel über Aachen, der sich kurz vor Beginn in einen Sprühregen auflöste und dann in einen „soliden“ Landregen überging, der das Ge- lauf ziemlich aufweichte. Rund 55 000 Zu- schauer hatten sich trotz dieser Witterungs- unbilden eingefunden, und auf den Tribünen bestimmten Schirme und Regenmäntel das Bild. Pünktlich um 16 Uhr eröffnete Major Delia mit Discutido den Wettbewerb. Er machte in der dreifachen Kombination vor der Haupttribüne beim Einsprung vier Feh- ler und blieb vor dem letzten Hindernis dieser Sprungfolge stehen. Da er bestim- mungsgemäß das gesamte Hindernis neu an- reiten mußte, überschritt er die geforderte Mindestzeit von 81 Sekunden und erhielt da- für noch zwei Zeitfehler, insgesamt also neun. Die anderen drei Reiter ritten ihre eigenen Pferde fehlerfrei, allerdings überschritt auch Raimomdo d'Inzeo mit Merano die Zeit um 1,2 Sekunden und erhielt dafür 0,5 Fehler. Den zweiten Umlauf eröffnete Fritz Thiedemann mit einem fehlerfreien Ritt auf Discutido. Er hatte den nervösen Fuchs schon nach kurzer Vorbereitung in der Hand und nutzte die zur Verfügung stehenden drei Minuten, die jedem Reiter unter Kontrolle zugebilligt wurden und bei denen sie zwei Probesprünge nehmen konnten, gar nicht einmal voll aus. Raimondo d'Inzeo schaffte auf Meteor ebenfalls 0 Fehler, obwohl das Pferd vor dem zweitletztem Hindernis, einer grauen Mauer, weit nach links auswich und den Sprung in schräger Richtung überquerte. Francesco Goyoaga blieb mit Merano vor dem zweiten Hindernis, einer grauen Park- mauer, stehen und verursachte dadurch drei Fehler. Major Delia erhöhte sein Fehler- konto mit Fahnenkönig in der dreifachen Kombination um acht. Im dritten Umlauf verschob sich das Bild, nachdem Fritz Thiedemann mit zwei fehler- freien Ritten in Front gelegen hatte, zu un- gunsten des Deutschen. Raimondo d'Inzeo und Goyoaga kamen mit Discutido und Meteor ohne Fehler über die inzwischen schon bekannten Hindernisse. Goyoaga hatte sich vor dem Ritt auf Meteor schnell seiner naß gewordenen Handschuhe entledigt. Das Pferd machte keinen Fehler. Major Delia mit Merano und Fritz Thiedemann mit Fahnen- könig warfen dagegen beide die als sechstes Hindernis aufgebauten weißen Stangen. Da- mit waren Thiedemanns Gewinnaussichten gesunken, zumal sofort anschließend Go- yoaga den argentinischen Fuchs Discutido fehlerfrei über die Strecke brachte. Dabei ergab sich das merkwürdige Ergebnis, daß dieses Pferd nur unter seinem gewohnten „Ausverkauf“ der Meister im DABV: Box · Hachuouchis räumte gewallig aui In nicht weniger als acht Klassen fehlen in Karlsruhe die Titelverteidiger Noch nie hat es im deutschen Amateur- boxsport eine ähnliche Ablösung der Spitzen- kräfte gegeben wie im Verlauf der dies- jährigen Regionalmeisterschaften. Die Quali- fikationskämpfe der 14 Landesverbände des Deutschen Amateurboxverbandes um die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften in Karlsruhe haben den Nachwuchs auf brei- tester Front nach vorn gebracht. Von den 130 Teilnehmern des vorjährigen Meisterschafts- turniers in Essen und Düsseldorf werden nur noch vierzig dabei sein, wenn in der Karls- ruher Schwarzwaldhalle um die Meister- schaftsschärpen des Jahres 1956 gekämpft wird. Unter den diesmal fehlenden Kämpfern be- finden sich acht Vorjahrsmeister und nicht weniger als 18 Nationalboxer. In den Listen der diesjährigen Landes- verbandsmeister befinden sich zahlreiche Namen, die auch Fachleuten fast unbekannt sind. Dafür wird manch! renommierter Kämpfer vermißt. Nur der Waldhöfer Euro- 5. WEST. sUoD- Stock Hesse für KSC freigegeben 185 ö 1 8 Westfalia Herne hat seinen Mittelläufer 1 2 1 1 DER MORGEN FOTO 185 85 9 1 8 1 11 59 5 nun doch für den deutschen Vize eister und Pokalfinalisten Karlsruher SC 5 freigegeben. An Stelle von Hesse soll Vatter Nr Platzverein ehen aw. geln ausw. Gastverein 8 2 8 bisher Schalke 04) den Stopperposten in der Herner Oberligaelf übernehmen. Sw Essen 110% 1 20 21/221 1. EO Saarbr. 1 0 12 0 Emil Zatopek operiert 2 Kick. Offenbach 1 1 1/0 1 22 21% 2 2 2 Folstein Kiel 1 1 11 1 0 Der tschechoslowakische Rekordläufer 3 1 1 1 2 Phönix Lhafen 1 0 1 1 1 1 nud dreifache Olympiasieger von Helsinki, e.. 5 8 8 Zatopek, mußte sich am Dienstag in 4 ven Neumünster 0 1 2/ 0 2 20 0 1% 2 2 0 Schweinfurt 05 O 1 0 1 0 0 rag einer Bruchoperation unterziehen, die 5 N Li eine Trainingspläne für die olympischen 5 Worm. Worms 1 12% 0 20111/ 210 Stuttg. Kickers 1 0 11 11 . in Melbourne gefährdet. Die behan- 0 Hamborn 07 b Altona 93 11 1 1 1 1 nden Aerzte sind der Meinung, dag vor 5 5 5 5 Ablauf von sechs Wochen an eine Wieder- 7 Eintr. Nordhorn 2 1 0/22 0212/1 0.0 FF . 8 Trainings nicht zu denken 8 Eintracht Trier 2 0 0 1 0 01 2 0% 1 1 0 ss Reutlingen 0 1 1 0 0 1 Bei dem Leichtathletiktreffen Prag gegen 5 5 8. Augen am 21. und 22. Juli wird die Prager 9 Hanau 93 3 3 2 1 5 N 10. 11 11 Mannschaft auf Zatopex verzichten müssen. 10 Tennis B. Berlin 2 12/1 2 211 0% 2 0 1 Mainz 05 0 2 0 1 0 2 Beilagenhinweis 11 Union 06 Berlin 2 0 0/ 122 12210 E. Braunschw. 2 0 0 2 1 0 Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt 2 i 5 1 1 22 2 2/2 1 2 Spvgg Andern. 1 1 11 11 ein Tipschein des Württemberg- Badischen Totos Ee 8 5—— 1 7 im west-Süd-Block für den 2. Wettbewerb vom a) Tip nach der MM-Tabelle b) Rudi de la Vigne, VIR Mannheim) Reportertip 14/15. Juli 1956 bei. pameister Basel(Fliegengewicht) und der Federgewichtsmeister Mehling(Celle) vertei- digen ihre Titel. Bantamgewichtsmeister Schwarz(Hamburg) kämpft diesmal eine Klasse höher und Leichtgewichtsmeister Rauen(Essen) ist inzwischen Berufsboxer geworden. Der Titelträger im Halbwelterge- wicht, Boveleth(Köln), verlor im Finale des Mittelrheinischen Amateurboxverbandes. Heidemann Gerlin), Weltergewichtsmeister 1955, hat sich vom aktiven Sport zurückge- zogen. Halbmittelgewichtsmeister Rienhard (Neckarsulm) beteiligte sich nicht an der Lan- des meisterschaft. Exeuropameister Wem- höner Berlin), Mittelgewichtsmeister des Vorjahres, startete bei den Regionalmeister- schaften im Halbschwergewicht, wird jedoch trotz des Titelgewinns in dieser Gewichts- klasse nicht an der DABV-Meisterschaft teilnehmen. Er selbst gibt berufliche Inan- spruchnahme als Ursache an. In Berlin hält sich jedoch hartnäckig das Gerücht, daß Wemhöner Berufsboxer zu werden gedenke. Damit würde er dem vorjährigen Halb- schwergewichtsmeister, Schöppner(Witten), folgen, der wegen des vor Monaten erfolgten Uebertritts gleichfalls den Amateurtitel nicht verteidigt. Schwergewichtsmeister Schreib- auer(München) wurde— wie später auch Vizeeuropameister Witterstein Kempten)— von dem Exilpolen Pietron aus dem Rennen geworfen. Aber es gab nicht nur einen„Ausverkauf“ der Meister; auch der größte Teil der hinter den Titelträgern stehenden Ranglistenboxer ist bei den„Deutschen“ nicht am Start. Von den 20 Finalisten der Amateurbox-Meister- schaft 1955 sind diesmal nur noch fünf in ihren Gewichtsklassen dabei. Der DABV hatte 1955 aus den vier Vorschlußrundenteil- nehmern aller Gewichtsklassen die Olympia- kernmannschaft gebildet. Diese Namensliste hat heute nur noch theoretischen Wert, denn nicht weniger als 26 der 40 Mitglieder wer- den in Karlsruhe überhaupt nicht oder nicht mehr in der Vorjahrsgewichtsklasse boxen. Von den je vier Kernmannschaftsmitgliedern im Halbwelter-, Mittel- und Schwergewicht ist nicht ein einziger mehr im Rennen. Elf von ihnen werden in Karlsruhe ganz fehlen. Reiter Delia Fehler gemacht hatte. Auch Meteor belastete im vierten Umlauf unter Major Delia sein Konto mit einem Spring- fehler, den einzigen, den er während der vier Umläufe machte. Es konnte Fritz Thiedemann auch nichts mehr nutzen, daß er als einziger Reiter den braunen Wallach Merano ohne Fehler in der vorgeschriebenen Zeit über den Parcours brachte. Bei Goyoagas Fehlerkonto von drei Punkten kam nunmehr alles auf den letzten Ritt Raimondo d'Inzeo's auf Fahnenkönig an. Der italienische Oberleutnant hatte sich schnell mit dem Pferd vertraut gemacht. Er ritt Fahnenkönig sehr behutsam und war streng darauf bedacht, Fehler an den Hin- dernissen zu vermeiden. Dies gelang ihm auch bei der langsamen Fahrt, so daß er die 1,25 Zeitfehler für Ueberschreitung der vor- geschriebenen 81 Sekunden in Kauf nehmen konnte. Diesmal hatte der Polizeioffizier im „Milde“ ist heule gefragt! Der Raucher hat sich für den I10er- Burger entschieden; begreiflich, Deckblatt und Einlage rein Import-Ubersee-Tabak. Burger ist dank seiner Milde zum meist- gerauchten Stumpen Deutschlands geworden. Burger-Stumpen 10 bis 20 Pfennig. „Anzeige“ Gegensatz zum Vorjahr, als er mit Wink lers Halla im Stechen zu schnell wurde, seine Nerven unter Kontrolle. Brausender Jubel klang auf, als er die Ziellinie passierte und feststand, daß er der neue Weltmeister der Springreiter geworden war. Der Beifall war ehrlich und kam aus vollen Herzen, weil der Reiter in Aachen nicht nur große Sympathien genießt, sondern außerdem bisher immer als Pechvogel bekannt war. Zu Ehren der Pferde und dessen, was die Reiter in aller Welt über alle Grenzen eint, die Liebe zur Kreatur und die Achtung vor ihr, spielten zum Abschluß alle Musikkorps gemeinsam„‚dDie Himmel rühmen“ von Bethoven. Auf ihrer Ehrenrunde wurden alle vier Reiter, besonders aber der viel Sympathien genießende neue Weltmeister, stürmisch gefeiert. IM TIRIUMFEHZZUGd wurde Adi Preißler, die Ehrenschale des DFB stolz der Menge zei- gend, von seinen Mannschaftskameraden auf den Schultern vom Platz getragen, als sich Borussia Dortmund die deutsche Fußball- meisterschaft geholt hatte. Andere Länder, andere Sitten: Ein Betreuer der rumänischen Handballmädel nahm am Sonntag, nachdem seine Schützlinge durch einen 6:5 Sieg über Deutschland Weltmeister geworden waren, die heißumkämpfte Bronzestatue kurzerhand „beim Wickel“(unser Bild) und transportierte die Trophäe auf diese wenig feierliche Weise in die Kabinen. Eeystone-Bild — J wer Moor, dona 1 guterhaltener Herdkauf leicht gemacht! Nolleiiel IAK TIV Ss HOcuuOO 5 milft zu House aiag gl des ru fWeck 5 heilen dequem in der Anwendung und hochwirksam. weil es tauftisch in det neuentwickelten Packung OO reicht för 12 Behandlungen) in Ihre Hond kommt. Prospekte und 5 U weis: MAMoog-Ventrieb, Biskirchen/ lohn J3 yMIAMQaR Verkäufe jombola- Gewinn! od. Sofa(Wert 1184,- DM) weg. Ad mangels sof. billig zu verk. r. einzus. unt. A 056862 im Verl. ent vergessen: Fin naues Held bei gæoty Dan unalin T 1. 1011(Pfälzer Haus) N. 15 kompl. Küche mit Eckbank 5 asherd, wegen Wohnungsauf- e zu verkaufen. 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Die Oberliga-Gruppe umfaßte vier Mann- schaften, BSG„Motor“, SpVgg. Ketsch, SG Kirchheim und VfK Oftersheim. Die Heidel- berger Vorstädter und Oftersheim bildeten innerhalb dieses Vierer-Turniers zugleich Stehen gebracht hätte. Immerhin: das 4:4 war ein schöner Achtungserfolg der Mann- schaft. Hinter der Ostzonen-Staffel belegte Ketsch nach 5:3-Erfolgen über Oftersheim und die Sd Kirchheim den zweiten Platz. Der VfK bestätigte seine derzeit Prächtige Form durch ein hohes 7:1 über die Sd Kirchheim. Dieser Erfolg entschied nicht nur über den dritten dlatz in der Oberliga- Gruppe vor den Heidelberger Vorstädtern, sondern zugleich auch über den Turniersleg in der Landesliga-Gruppe. Besonders spannend wurden die Begeg- nungen der Kreisklasse. Hier stellte Edingen die überragende Mannschaft. Die„Fortunen“ bezwangen den HSV Hockenheim und TV Graben jeweils mit 5:3 und erzwangen gegen die Sd Brühl einen 4:4-Teilerfolg. Iinter dem Turniersieger landete HSV Hocken- heim 3 Punkte, 4. Sd Kirchheim 0 Punkte. Landesliga: 1. VfK 08 Oftersheim 2 Punkte, Sg Kirchheim 0 Punkte; Kreisklasse: SpVgg.„Fortuna“ Edingen 5 Punkte, 2. HSV Hockenheim 3 Punkte, 3. TV Graben Einigung im Hockeylager DHB-Elf vertritt Deutschland in Melbourne Der Mannschaft des Deutschen Hockey- Bundes soll die Vertretung des gesamtdeut- schen Hockeysports bei den Olympischen Spielen in Melbourne übertragen werden. Diesen Beschluß faßten die Vertreter des Deutschen Hockeybundes und der Sektion Jockey der Sowjetzone, die in Ostberlin über die Teilnahme einer gesamtdeutschen Mann- schaft an den Olympischen Spielen berieten. Wie es im abschließenden Rommuniquèé heißt, sei man vom Beschluß der beiden Nationalen Olympischen Komitees vom 18. März dieses Jahres ausgegangen, nach dem bei der Entsendung einer gesamtdeut- schen Mannschaft nach Melbourne in erster Linie das Leistungsprinzip beachtet werden Sollte. Trotz gewisser Bedenken, die die Ver- treter der Sektion Hockey im Hinblick auf b- g Jubiläums-Renntag in Haßloch: Mittwoch. 11. Juli 1936 Nr. 80 —— Stelldichein der besten Dreijahrigen Umfangreiche Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag. Die Einweihung des in nächster Nähe der Haßlocher Rennbahn gelegenen Fohlen- hofes, heute als Gestüt Fohlenhof Kurt Schönungs zu den führenden deutschen Voll- blutgestüten zählend, war der Anlaß zur Be- gründung des Pfälzischen Rennvereins Haß joch, der am 4. Juli 1886 erstmals eine Renn- veranstaltung ausrichtete. Was konnte näher liegen, als der Gedanke, sich in einer für die Landwirtschaft gesegneten Gegend die För- derung der Landespferdezucht zur Aufgabe zu machen, deren Veredelung eine Leistungs- prüfung voraussetzt, die nur in der Ver- anstaltung von Rennen erblickt werden konnte. So wurde eine Anlage geschaffen und im Lauf der Jahrzehnte immer mehr Zusgebaut, deren lange Linien auf der Flachen und deren Hinderniskurs mit den schweren Hindernissen die Haßlocher Renn- zu halten, die das Interesse Auswöllgg ud zr Ställe fand. Und so wird auch der am k der Bu menden Sonntag anstehende Jubiläurs kertigse Renntag, für den der Verein ganz besondeg Crenze Kosten und Mühen aufgewendet hat, eit Ansprüle der Bedeutung des Tages gerecht wWerdeng dummer Besetzung finden. Rund 150 Nennung orden. Wurden für die insgesamt sieben Rende laments abgegeben, so daß mit guten Feldern 2 erden. rechnen ist. Der g¹ t Mit seiner Preishöhe von 3 000 Dy 8 der im Mittelpunkt stehende Jubiläumspreg geengt fur Dreijährige die besten Vertreter dien che Jahrganges aus den Trainingsquartierg zollen, Frankfurt und München angezogen. We piegend nennen hier Ehrengardist, Gautama ung lichen B Wagram als aussichtsreichste Anwärter au guberde München und von den Frankfurter Bewer, beitnehr bern Sascha, Tulpenwald, Wilhelm und vor häuslich . 5 5 l bahn weit über das hinausheben, was man ä N 75 8 8 die Landesliga-Gruppe. Favorit waren die heim auf dem zweiten Platz. Nach der Nie- die schwere Aufgabe Deutschland mit Paki- schlechthin als eine Provinzbahn bezeichnet. lem Manometer vom Gestüt Asta, das mden unc j 1 ö 5 5 f 5 i N a a 8 g Hometer ekanntlic 0 iesjähri f Ostzonenringer aus Zella-Mehlis, die im derlage gegen Edingen kamen die Renn- stan in einer Gruppe), vorgebracht hätten, Auch die ständig verbesserten techmischen 55 en en e Verlauf der Veranstaltung dieser Rolle auch städter zunächst zu einem 4:4 gegen Brühl seien durchaus Chancen für den Gewinn Anlagen hielten mit dieser Entwicklung. 8 scher un vollauf gerecht wurden. Denn sowohl die und dann zu einem 53-Sieg über den TV einer Medaille vorhanden. Davon ausgehend, Schritt. Dank des großen Interesses, das die Die umrahmenden Ereignisse, abwech ein An kampfstarke Ringer-Acht der SpVgg. Ketsch, als auch die Sg Kirchheim mußten sich Graben, der Sd Brühl mit 5:3 bezwang und selnd zwischen Flach-, Hürden- und Jagi. nach ei. damit Dritter wurde. seien die Beteiligten unter Berücksichtigung 5 3 rermen, sind zahlenmäßig so gut besetzt, da Beschäft Bevölkerung der Vorderpfalz den Haßlocher aller Faktoren übe reingekommen, den NOK's Rennen stets entgegenbrachte, und gestützt jeweils mit 2:6 klar geschlagen geben. Für Der Schlußstand der Turniere: Oberliga: der Bundesrepublik und der Sowaqetzone zu auf die Opferbereitschaft l auch hier mit interessanten Prüfungen 2 werden die große Ueberraschung sorgte der VfK 1. BSG„Motor“ Zella-Mehlis 5 Punkte, 2. empfehlen, der Mannschaft des DHB die Ver- Kreise war es auch immer möglich, die geld- rechnen ist, die sich würdig in den Rahmen Oftersheim, der den„Motor“ ums Haar zum SpVgg. Ketsch 4 Punkte, 3. VfK 08 Ofters- tretung für Melbourne zu übertragen. Uche Ausstattung der Rennen auf einer Höhe des Jubiläumstages einfügen sollten. H- 5(AP) f 5 5 Leitend. Angestellter sucht p. 1. 8. 56 schen S 2 1 mit 1a 1 2 it od. früher gutmöbl. Zim., mögl. 8 K n entwurf 5 flietz. Wasser, Badbenützg. in Kü. GdGantmachongen 3 0 Süd oder Käfertal. Angebote unt. 5 9 kanische und ihre erfolgreiche naturgemäße Bekämpfung Nr. P 57433 an den Verlag. beschlag durch ſogburt-Milkitten. Joghurt-Milkitten sind ein von chemi- Möbl. 2-Zim.-Wohng., sep., eig. Kü., von üde schen Zusätzen freies, rein diatetisches Naturmittel in Würfelform von amerik. Ehepaar mit Kind bis gegeben hergestellt unter Verwendung von Joghurt-Kulturen, Milchzucker, 25. 7. od. 1. 8. 56 gesucht. Miete über die Waldhonig, Pflaumen, Feigen und anderem Pflanzenzusatz und mit 250, bis 320, DM. Angeb. unt. 0 8, da einem biologischen Vitaminöl angereichert. Die wohlschmeckenden Nr. 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Wilhelm Lehmann, Er- blik Die langen und Dr. Gerd Tacke, München sind nunmehr ordentliche Vor- R. DI Dr. Versteigerung von Fahrrädern Am Freitag, dem 13. Juli 1956, vorm, 10 Uhr, wird im Saale des Gasthauses„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103, eine Srößere Anzahl gebrauchter Fahrräder öffentlich versteigert. kanal, Iink. Ufer 3-4, Tel. 3 20 61/62 Fahrbare leiter Steighöhe bis 25 m zu verleihen. Glas- und Gebäudereinigung NM. MAV ER rel. 3 94 04 Alte Frankfurter Str. 14(Waldhof) AS T- TAxE, Tei. 336 07 zu verkaufen durch das alleinbeauftragte Immob.-Büro HIERONXTMI, Mhm., O 7, 12, 5 Tel. 531 41 standsmitglieder. Georg Leipersberger ist nicht mehr Vorstands- ohne je mitglied. kreten.) Gleiche Eintragung ist bei den Amtsgerichten in Charlottenburg der wir und FürthBay. erfolgt und in Nr. 30/56 und 98/56 bzw. 63/56, 82/58 eingeklih und 117/86 des Bundesanzeigers bekanntgemacht. 9 Mannheim, den 10. Juli 1956 Polizeipräsidium Einfamilienhaus Mietgesuche eee Umzũ Eilt, te b Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Erhöhung des Grund- Zur 3 mzüge u. ransporte bis 2 t.— as. 7 8 50 Erlbrunner nene 5 Erich Bentz. 5 1 kapitals erfolgte durch Ausgabe von nom. 50 O00 00 DM auf den Inhaber Crenzgüt 4 bis 6- Zi.-Whg., sof. verfügb., imm vermie tungen laòutende Stammaktien Litera A im Nennbetrag von je 1000 D zum Raum ir Bauj. 1950. Gru istülcke K Im:* I Sgektr Schleife Kurs von 100 0%. g dend del ä 8 n 8 22—. 4. 7. 1936 Badische Bank Filiale Mannheim in Mannheim, Zweig. Peltkrie n, e Ehepaar; Und Versie eln von Fußböden niederlassung, Sitz: Karlsruhe. Durch Beschluß der Hauptversammlung der we I.. 9 übernimmt vom 5. Ne 1986 ist die Satzung in 5 5 Absgtz 1(Grundkapital, Ahtten e. r 1. 2 ff 1 eändert: 5 5 Absatz 3 der Satzung(genehmigtes Kapital) ist gestrichen, Rheinlar gesch 2 Zl, ausbaufän. Ofen- Sucht. Abwohnb. Bkz kann ge-. OR EN elennstr. 4. 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N f Der federführende Arbeitsausschuß des Bundestages hat die Bestimmungen über die ſersicherungsfreiheit auch insofern ein- geengt als künftig in der Landwirtschaft nur solche Arbeitnehmer Versicherungsfrei sein zollen, die ihren Lebensunterhalt über- ogen. d piegend in einem eigenen landwirtschaft- tama ini ichen Betrieb sicherstellen können. Es sollen värter zu zuberdem nur solche land wirtschaftliche Ar- er Bewer, beitnehmer versicherungsfrei sein, die in die n und vn häusliche Gemeinschaft aufgenommen wur- a, das mi den und langfristige Arbeitsverträge haben. es jährige Die Novelle sieht in der Arbeitslosenver- abwꝛ⸗ und Jagſ. setzt, das aicherung eine Verbesserung insofern vor, als ein Anspruch auf Arbeitslosengeld schon nach einer drei- statt bisher fünfjährigen Beschäftigung für 52 Wochen eingeführt ungen zu erden Soll. 1 Rahmen Hl 1 N. eee e An- ton-, erer-, 1 bei rden. Rückgabe ohne Einschränkung (AP) Der Rechtsausschuß des amerikani- chen Senats hat am 9. Juli einen Gesetz- entwurf gebilligt, durch den von der ameri- Venischen Regierung im zweiten Weltkrieg peschlagnahmtes„Feindeigentum“ im Werte von über einer halben Md. Dollar zurück- gegeben werden soll. Der Entwurf geht weit über die Empfehlungen der Regierung hin- aus, da er keine Höchstgrenze vorsieht. Die Pegierung hatte vorgeschlagen, die Rückgabe auf 10 000 Dollar im Einzelfall zu begrenzen. Nach dem Entwurf soll der Präsident be- rechtigt sein, in Fällen, in denen die Rück- gabe gegen das nationale Interesse verstößt, eine gerichtliche Verfügung zu erwirken, daß der betreffende Besitz an amerikanische Staatsbürger zu verkaufen ist. Der Erlös aus dem Verkauf soll dem Rückgabeberechtigten zustehen. Das Gesetz ist von einem Unterausschuß unter Leitung von Senator Johnston aus- e mit Mö ist Eugen 5). Ofkene begonnen. n das Ge- Friedri nsam mit Et. X- Joseph · lie Gesell- straße 100. kt Zweig itz Berlin beschlos- M Zu er- sprechend nann, Er- iche Vor- orstands- ottenburg 3/56, 82/5 s Grund- 1 Inhaber DM zum n, Zweig · ammlung „Kktien) estrichen. sruhe ist chaft mit i Praller ehl/Rhein ler einem erlassung annheim. ren Pro- burg hat affenburg ter Haf- cht mehr mann in n Mann- ist nicht eidelberg e Mann- urch Be- idkapital g in 8 4 ert. Die orstands- tretungs⸗ Zweig n Ernst, eim. Als te durch um Kurs chen ist icht. Haftung Mai 1956 und 83 ert. ellschaft Günther mit be- cura mit ans Joa- Gesell dJoschen, chunter- ngen tto, 13, 11 gearbeitet worden. Als Unterlagen dienten unter anderem verschiedene Vorschläge der Regierung und bereits in der vorhergehenden Legislaturperiode eingebrachte Anträge der Senatoren Chavez und Dirksen. Saar-Rückgliederung wirtschaftlich vorbereiten (Lrp.) Um eine Wiederholung der wirt- cchaftlichen Schwierigkeiten, wie sie bei der Rückgliederung des Saargebietes im Jahre 586 entstanden waren, zu vermeiden, hat die Wirtschaft beiderseits des deutsch-saar- kändischen Grenzgürtels grundlegende For- derungen ausgearbeitet, die am 10. Juli von 15 Industrie- und Handelskammer in Zwei- brücken bekanntgegeben wurden. Sie zielen in erster Linie darauf ab, die Saar- kändische Industrie bis zur endgültigen Rück- kliederung wettbewerbsfähig mit der Wirt- chat, in der Bundesrepublik zu machen. Um den Stand der deutschen Industrie du erreichen, fordert die saarländische Wirt- chaft eine zoll- und abgabefreie Einfuhr Von Investionsgütern aus der Bundesrepu- blk. Diese Regelung soll bereits am 1. 1. 1957 dane jede Mengenbeschränkung in Kraft kreten. Verbrauchsgüter sollen dagegen vor der wirtschaftlichen Rückgliederung nicht eingekührt werden. Zur Unterstützung des Saarländischen Grenzgürtels wird vorgeschlagen, diesen Raum industriell neu zu erschließen. Wäh- zend der Saargrenzgürtel vor dem zweiten Weltkrieg Haupabnehmer der Produktion er weiter verarbeitenden Industrie aus Rheinland-Pfalz wðãar, hat sich inzwischen Fort ebenfalls eine weiter verarbeitende dustrie entwickelt, die rund 65 0000 Per- denen beschäftigt. Die rheinland- pfälzische ludustrie kann daher den saarländischen Alerkt nur in beschränktem Umfang belie- em Umgekehrt miisse aber, heißt es in der Forderung weiter, die saarländische weiter- ſerarbeitende Industrie die Möglichkeit 3 bereits in der Uebergangszeit ihre rodukte zoll- und abgabenfrei in die Bundes- dupli einführen zu können, Damit durch diese Einfuhr, die zwar für die deutsche btenzlandwirtschaft eine gewisse Konkur- an darstelle, sich jedoch auf dem deutschen Markt kaum auswirke, kein„Loch Im Westen“ für die Bundesrepublik entstehe, sollen alle eingeführten Waren ein saar- ländisches Ursprungszeugnis tragen. Die Verkehrserschliebung des saar- pfälzischen Grenzraumes wird in den Vor- schlägen als letzte Forderung genannt. Es Wird ein zweigleisiger Ausbau der Strecke Zweibrücken- Landau Germersheim, die Elektrifizierung der Bahnstrecke Ludwigs- hafen- Saarbrücken und neben dem Weiter- bau der Autobahn Mannbeim-Kaiserslau- tern auch der Ausbau der Bundesstraße 10 von Zweibrücken nach Karlsruhe vorge- schlagen. Wettbewerbsauslese z wischen Schuhfabriken (LSW) Zwei Tuttlinger Schuhfabriken mit zusammen 130 Arbeitern und Angestellten, die in der Hauptsache solides Arbeitsschuh- Werk fabrizierten, werden den Betrieb ein- stellen. Von der Fachvereinigung der süd- Württembergischen Schuhfabriken wurde da- zu am 9. Juli mitgeteilt, daß die Produk- tionseinstellung nicht auf eine Krise in der Schuhindustrie oder auf mangelnden Auf- tragsbestand der beiden betroffenen Betriebe zurückzuführen sei. Die Ursache sei vielmehr in finanz- und kapitalmäßigen Spannungen im Zusammenhang mit den jüngsten Kredit- restriktionen zu suchen. Man hoffe, die Ar- beitskräfte, denen in der vergangenen Woche gekündigt wurde, zum größten Teil in ande- ren Betrieben der Branche unterzubringen. Die Gesamtlage der Tuttlinger Schuhindu- strie sei durchaus nicht schlecht, was auch aus Produktionserweiterungen und Plänen für eine bauliche Erweiterung verschiedener Tuttlinger Schuhfabriken hervorgehe. Seit der Währungsreform haben zehn Schuhfabriken im Kreis Tuttlingen,„davon sechs in der Kreisstadt“, meist kleinere und mittlere Betriebe, ihre Pforten geschlossen. AOK Mannheim hat noch kein Fettpolster Geschäftsbericht 1955 weist große Belastungen aus Ende 1955 waren bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Mannheim— ihr obliegt die Versorgung der Stadt Mannheim und 14 Gemeinden des Landkreises— 154 569 Mitglieder krankenversichert. Es kommt da- her dem Geschäftsbericht der AOK Mann- heim der für das Jahr 1955 auf der Ein- nahmeseite 31,96 Mill. DM und auf der Ausgabenseite 31.56 Mill. DM ausweist, eine besondere örtliche Bedeutung zu. Im Stadt- und Landkreis Mannheim waren Ende 1955 insgesamt 221983 Mitglieder krankenversichert, davon entflelen— außer auf die AOK Mannheim— auf Mitglieder die AOK Weinheim 15 315 Betriebskrankenkassen 47 542 Ver. Innungskrankenkasse 4 557 Gegenüber dem Vorjahre ergibt sich ein Anstieg der Mitgliedszahlen um 13 825 Mit- glieder(AOK Mannheim + 7125). Im Geschäftsbericht wird hervorgehoben, daß die neue gesetzliche Regelung des Kassenarztrechtes im Berichtsjahr wirksam geworden ist. Demnach ist die ausreichende ärztliche Versorgung und die freie Wahl unter einer genügenden Anzahl von Aerzten gewährleistet, denn statt der bisherigen Schlüsselzahl 600 Mitglieder: 1 Arzt trat nach den neuen Bestimmungen das Verhältnis von 500 Mitgliedern: 1 Arzt ein. Außerdem wurden die Beitragssätze erhöht. Dennoch behauptet die Kassenleitung, daß der Verlauf des Geschäftsjahres 1955 als nicht ganz befriedigend anzusprechen sei. Vor allem hapert es noch mit den Reserven. Die erzielte Vermögenszunahme beläuft sich zwar auf 406 041,62 DM, ist jedoch nicht als Reingewinn anzusprechen, denn darin ist die sich auf rd. 100 000 DM belaufende Aufwer- tung eines RM-Rücklageguthabens enthalten. Die kasseneigenen Betriebsmittel erreichten Ende 1955 den Betrag von 3,97 Mill. DM (einschließlich 1,40 Mill. DM Uebergangs- hilfen in der Rentnerkrankenversicherung). Die echten Betriebsmittel belaufen sich da- her auf 2,57 Mill. DM. Undurchsichtigkeit * Hauptsorge 8111 Der Verteilungsplan der Ruhrkohlenver- kaufsgesellschaft für das Kohlenwirtschafts- jahr 1956/57 geht von dem Grundsatz der Gleichbehandlung aller Verbrauchergruppen aus. Eine Vorzugsbehandlung soll nur der Hausbrand und die Bedarfsdeckung der ge- werblichen Klein verbraucher genießen. Nach Sicherstellung der Bedarfsmengen, die nach den Plänen der Ruhr auf alle Fälle den Vor- jahresmengen entsprechen sollen, erfolgt die Verteilung dann gleichmäßig, so daß alle noch im vorigen Jahr geltenden Ausnahmen, u. a. für die Bundesbahn und Energieversorgungs- unternehmen, wegfallen. Der Mengenplan liegt der Hohen Behörde der Europäischen Kohle- und Stahlgemeinschaft vor. Es gilt als sicher, daß sie vorläufig keinen Einspruch da- gegen erheben wird. Sie hat jedoch im Laufe des Jahres jederzeit die Möglichkeit, ihren Einspruch geltend zu machen. Auf die Anregung des Bundes wirtschafts- ministeriums, in Anbetracht eines erhöhten Hausbrandbedarfes das Hausbrandkontin- gent für die Bundesrepublik heraufzusetzen, haben inzwischen Besprechungen mit der Hohen Behörde stattgefunden. Von ihr wer- den Maßnahmen erwartet, die diesen Erfor- dernissen Rechnung tragen. Der Vizepräsident der Hohen Behörde, Franz Etzel, hat bereits in Aussicht gestellt, daß zusätzliche 500 000 f Kohle und 500 000 t Koks für den Hausbrand K URZ NACHRICHTEN Nelne Italiener für den Ruhrbergbau 1 Der Ruhrkohlenbergbau hat sich ge- 5 die Aufnahme italienischer Arbeitskräfte N Zahl ausgesprochen, wie die Hohe 1 ürde der Montan-Union am 9. Juli bekannt- 3 der von der Hohen Behörde teilweise lellaeentlichten Stellungnahme wurden von üscher Seite sprachliche und psychologische ſaneriskeiten geltend gemacht. die mit der . italienischer Bergarbeiter ver- 8 15 sein würden. Die Hohe Behörde hatte . richtung von Umschulungsstätten, in 3 die Italiener für den Bergbau angelernt 85 Konnten, vorgeschlagen, wodurch nach 10 4 3 eine Entlastung der angespann- 5 eitslage im deutschen Kohlenbergbau nden. Wäre. Von den Ländern der Mon- Arber beschäftigt Belgien bereits Italiener g erer Zahl in seinen Kohlengruben. Doch aan Anwerbung weiterer Kräfte von den ita- nenen Behörden unter Berufung auf unge- zende Arbeitsschutzmaßnahmen in den süd- balbchen Kohlenbergwerken eingestellt wor- a Alben“ und Karlsruhe“ in kiellpronn und Alb Die Esso- Tanker Aale Hage sind am 9. Juli zum ersten Male 10. 8 ihrer Patenstädte eingelaufen. Die 0 2. die Ende Juni in Walsum ſherdür; urs in Anwesenheit des Karlsruher 5 rgermeisters getauft worden War, ist gelattet“. mit einer Radarsteuerung aus- dertsruh as Schitk hatte beim Einlaufen in une 1,8 Mill. Liter Treibstoff an Bord. 5 date Threngabe für rechtzeitiges Moratorium W Aus Anlaß des 25. Jahrestages der dundes ung des Hoover-Moratoriums wird der dem verband der Deutschen Industrie(BDU ben Präsidenten der Vereinigten zen g exbert Hoover, mit einem Ehrenge- mitteln 15 Dank der deutschen Industrie über- m einem vom Präsidenten und den „Karlsruhe“ und Hauptgeschäftsführern des BDI unterzeichneten Schreiben wird hervorgehoben, daß Präsident Hoover nach dem ersten Weltkrieg den Ernst der Weltwirtschaftslage wie keiner der ande- ren führenden Staatsmänner erkannt und mit dem von ihm vorgeschlagenen Schuldenfeier- jahr das schwerste Nachkriegsproblem seiner endgültigen Lösung zugeführt habe. Damit sei der Weg für den Wiederaufbau der deutschen Industrie angebahnt worden. Kapitalerhöhung bei Siemens (VWD) Die Verwaltung der Siemens und Halske Ad, Berlin/ München, hat sich Ende voriger Woche mit einer erneuten Kapital- erhöhung befaßt. Wie aus gut informierten Kreisen zu erfahren ist, soll das zunächst im Jahre 1955 um 80,0 Mill. DM auf 320,0 Mill! DxI erhöhte Grundkapital um weitere 120,0 Mill. DM aufgestockt werden. Den Aktionären soll voraussichtlich ein Bezugsrecht im Vernhältnis 5:2 zu Pari eingeräumt werden. Wie zu hören ist, soll am 23. Juli eine weitere Besprechung zwischen der Siemens-Verwaltung und den Banken über die beabsichtigte Kapitalerhöhung stattfinden. Erst dann dürfte mit einer offl- ziellen Verlautbarung von Siemens zu rechnen sein. Die Gesellschaft hat zuletzt für das Ge- schäftsjahr 1954/55(30. 9.) eine Dividende von 9 v. H. gezahlt. Dr. Bell, Nachfolger Dr. Lindecks (Lsw) Die Arbeitsgemeinschaft Rheinischer Kasko-Versicherungsgesellschaften hat in einer außerordentlichen Sitzung in Boppard den Mannheimer Rechtsanwalt Dr. Reiner Bell zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er wurde damit Nachfolger des im Mai dieses Jahres verstor- benen Gründers und langjährigen Vorsitzenden der Kasko-Versicherungsgesellschaften, Rechts- anwalt Anton Lindeck, der sich große Ver- dienste um die Schiffahrt auf Rhein und Nek- kar erworben hat. Der Arbeitsgemeinschaft Rheinischer Kasko-Versicherungsgesellschaften gehören die sechs Versicherungsvereine auf Ge- Zenseitigkeit an, die die Interessen der Parti- kulier-Schiffer an Rhein und Neckar vertreten. Hier macht die Geschäftsleitung folgende Rechnung auf:„Das ist zu wenig, denn es langt knapp für eine Monatsausgabe hin. Uebrigens dürfen folgende Endergebnisse nicht übersehen werden: Ueberschuß in der allg. Krankenvers. 1891 000 DM Fehlbetrag in der Rentnerkrankenvers. 1 485 000 DM Unterschiedsbetrag() 406 000 DM Sehr interessant ist, in welchem Maße die kassenärztlichen Gesamtvergütungen im Laufe der Jahre angestiegen sind: Gesamtbetrag je Mitglied Jahr RM/ DM RM/ DM 1938 1461 783,38 16,78 1948 1863 071,19 20,24 1950 2 466 600,47 25,42 1953 3 932 078,75 38,17 1955 4 795 506,70 43,77 Leider hat diese Tabelle nicht die wün- schenswerte Aussagebedeutung, denn es ist nicht aufgegliedert, welche Teilbeträge auf unterschiedliche Leistungen entfallen(2. B. Operationen, Röntgen- Untersuchungen, Be- handlung usw.). Lediglich die Reinausgaben für Zahnbehandlungen sind separat aus- gewiesen, und zwar für Mill. DM Mitglieder und Familienangehörige 1,15 Rentner und deren Angehörige 0,11 Insgesamt werden für ärztliche Behand- lungen im Rechnungsabschluß als Reinaus- gaben ausgewiesen für: 1955 1954 Mill. DM Mitglieder u. Familienangehörige 4,81 4,25 Rentner u. Familienangehörige 1,14 0,86 Für Arzneien und Heilmittel aus Apo- theken wurden verausgabt: 1955 1954 für Mitglieder 1,59 1.42 für Familienangehörige 0,55 0,65 für Rentner und deren Angehörige 1,20 1511 Daraus ergibt sich ein Pro-Kopf-Auf- wand für. Arznei- und Heilmittel Mitglieder u. Rentner u. Jahr Angehörige Angehörige 1953 20,43 25,69 1954 19,73 26,85 1955 19,45 28,22 des Kohlenmarktes dem Hausbrand freigemacht und bereitgestellt werden kön- nen. (Tex) Diese Meldung ergänzt die am 10. Juli unter der Ueberschrift„Hausbrand- sorgen geäußert und beschwichtigt“ im MM erschienene Veröffentlichung. Es ist dabei festzustellen, daß der Kohleneinzelhandel— besonders in Mannheim— all diesen Aeuße- rungen, gleichgültig von welcher Seite sie auch immer kommen, sehr skeptisch gegen- übersteht. Die gegenwärtige Lage sei dadurch gekennzeichnet, daß in großem Umfange auch für Hausbrand Importkohle bereitge- stellt werden müsse, was von den Verbrau- chern unwillig vermerkt wurde. Unwillig deswegen, weil die eingeführten Kohlen allein wegen der darauf lastenden Fracht- kosten bedeutend teurer sind als Inlands- kohlen. Der Stein des Anstoßes liegt also daran, daß trotz vielbeklagter Kohlenpreiserhöhun- gen für Ruhrkohle der Inlandskohlenpreis noch immer niedriger ist als die Preise für Auslandskohle. Solange diese Situation be- steht, wird der staatsbewußte deutsche Ver- braucher natürlich nur deutsche Kohle ver- langen. Wäre es umgekehrt, wäre die deut- sche Kohle teurer als die Auslandskohle, dann würde sich flugs internationales Kohle- denken regen. Die Dinge können auch anders angesehen werden. Jährlich wurden bisher 500 000 bis 600 000 neue Wohnungen erstellt. Es entstand zusätzlicher Kohleverbrauch; abgesehen von dem Zuwachs, den die gewerbliche Wirtschaft anmeldet. Die amtlichen Stellen, die sich da so in Optimismus wiegen, greifen jedoch immer noch auf Verbrauchstabellen zurück, die bereits in der Zwischenzeit überholt sind. Daß das nicht gutgehen kann, ist wohl klar. Auch wenn es niemand wahrhaben will, dag dies klar ist. Effektenbörse In diesem Zusammenhang ist eine, dem Statistischen Jahrbuch der Stadt Mannheim für das Jahr 1955 entnommene Zwischen- schaltung interessant, die allerdings in dem „ nicht wiedergegeben ist. Ein Vergleich des Anteils der einzelnen Altersgruppen an den Sterbefällen der Jahre. 1905 und 1955 ergibt, dag vor 50 Jahren die Kinder unter einem Jahr mit 44,4 v. H. die größte Sterbequote hatten. 1955 betrug der An- teil der Kinder unter einem Jahr nur noch 7,3 V. H. Während 1905 die Sterbefälle der Jahr- gänge von 1 bis 20 noch 16,2 v. H. ausmachten, Waren sie 1955 auf eins v. H. zurückgegangen. Vor 50 Jahren betrafen nur 6,8 v. H. der Sterbe- fälle in der Stadt Mannheim Leute über 70 Jahre, 1955 hingegen waren es 48,5 v. H., ein Beweis, daß die Menschen heute viel älter wer- den als vor einem halben Jahrhundert. Zurück zur Mitgliederbewegung: Die durchschnittliche Mitgliederzahl(ohne Rent- ner) betrug im Berichtsjahr 1955 109 555. Hiervon entfallen 76 374 männliche(= 69,71 V. H.) und 38181 weibliche Mitglieder. Der Altersaufbau der Mitglieder ohne Rentner zeigte am 1. September 1955 folgende Schich- tung: Bis zu 19 Jahren„. von 20-39 Jahren 45,73 v. H. von 40-49 Jahren 18,85 v. H. von 50—64 Jahren 17,81 v. H. von 65 Jahren aufwärts 1,84 v. H. Von den vereinnahmten Gesamtsozialver- sicherungs-Beiträgen entfallen auf die ein- zelnen Versicherungszweige 1955 1954 Mill. DM Krankenversicherung 26,29 22,24 Arbeitslosenversicheruiig 13,59 14,19 Invaliden versicherung 37,99 29,89 Angestellten versicherung 9,32 7,69 Insgesamt 87,20 74,01 Der Krankenstand hat sich im Berichts- jahr mit einer Ausnahme ständig gegenüber dem des Jahres 1954 gehalten. Ursachen waren wohl die besonderen Witterungsver- hältnisse. Bei einem Vergleich des Krankenstandes mit dem größerer Ortskrankenkassen steht Mannheim mit 5,23 v. H. im Jahresdurch- schnitt an vierter Stelle nach München(5,38 V. H.), Frankfurt(5,33 v. H.), Offenbach(5,27 V. H.) und liegt über dem Bundesdurch- schnitt, der mit 3,75 V. H. ausgewiesen Wird. Ein besonderes Kapitel stellt die Kran- kenversicherung der Rentner dar, die im Laufe der Jahre(1949 bis 1955) einen Ge- samtfehlbetrag von 5,03 Mill. DM ergab. Pünktchen Marktberichte vom 10. Jul! Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Angebot normal, vereinzelt knapp. Ab- satz gut bei lebhaftem Marktverlauf. Es erziel- ten: Blumenkohl Stück 35-85, Bohnen ausl. 30 bis 43, Erbsen 30—40, Salatgurken Stück 50-80, Ka- rotten Bd. 8—10, dto. Gewichtsware 24—23, Kar- toffeln 3,5—9,9, Kohlrabi Stück 14—16, Petersilie Bek. 10—12, Radieschen Bd. 14—16, Rettiche Stück 15—20, dto. Bd, 20—25, Rotkohl 22—26, Rhabarber 14—18, Kopfsalat Stück 8—16, Schnittlauch 8—10, Spinat 30—34, Tomaten ausl. 45—85, Weißkohl 12 bis 16, Wirsing 22—24, Zwiebeln ausl. 24—28. Aepfel ausl. 60-70, Aprikosen 90—100, Bananen Kiste 17—19, Erdbeeren 30-95, Heidelbeeren 70—80, Himbeeren 75—110, Johannisbeeren rot 35-40, dto. schwarz 130—130, Süßkirschen 55—75. Sauerkirschen 35—55, Pfirsiche ausl. 90—100, Stachelbeeren 38—45, Zitronen Kiste 32—35, dto. Stück 17-19. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Mittelmäßige Anfuhr, Absatz teilweise langsam, besonders für Gemüse, wie Kopfsalat. Rotkohl, Weißkohl und Wirsing, Obstabsatz nor- mal. Es erzielten: Erdbeeren A 80120, B 50—70, Johannisbeeren rot 38-42, dto,. schwarz 146-147, Stachelbeeren hartreif 35—45, dto rot 45-60, Him- beeren A 75—100, B 65—70, Schattenmorellen 40-50, Sauerkirschen 30—45, Süßkirschen Ia 45-65, A 35—44, B 25—32, Zwetschgen Ruth Gerstetter 65, Tomaten Treib 75—85, Kopfsalat unverkäuflich, Gurken St, 350—500 gr. 23—32, 500—700 gr. 35—45, über 700 gr. 50 bis 60, Erbsen 20—25, Weiß kohl 6—10, Rotkohl 15—18, Wirsing 15(Ueberstand), Blumenkohl Stück 150 bis 200 mm Durchmesser 20-36, 200-250 mm 43-438, 250-300 mm 63-66, Kohlrabi Stück 12-16. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Starke Anfuhr von Johanndsbeeren, flotter Absatz. Es erzielten: Erdbeeren B 4563, C 35—44, Kirschen A 50—60, B 35—49, C 20—34. Johannisbeeren rot 4146, dto. schwarz 146—148, Zuckerkirschen 30—50, Himbeeren A 90—122, B 65 bis 39, Stachelbeeren reif 45—53, dto. hartreif A 35—45, B 20—34, Sauerkirschen A 45—56. B 30—44, Schattenmorellen 5860, Weißer Klarapfel 25—42. Mitgeteilt: Bankhaus Bense]!& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 10. Juli 1956 Börsenverlauf.(VWD) Nach dem lebhaften und festen Wochenbeginn wurde an den Aktien- märkten vorsichtiger disponiert und Gewinnmitnahmen bewirkten verschiedentlich kleine Kurs- abschläge. Die Grundstimmung blieb jedoch weiter freundlich und im ganzen gesehen ging die Kursentwicklung bei ruhigem Geschäft eher weiter leicht nach oben. Fest tendierten vor allem er- neut Kaliwerte unter Führung von Wintershall und Salzdetfurth. Montane und Bergbauaktien nicht ganz einheitlich, wobei jedoch kleinere Kursgewinne überwogen. I8-Farben-Nachfolgegesellschaften durch das Fehlen größerer Auslandsaufträge über wiegend leicht rückläufig. Die erfolgte Einbrin- gung des Gesetzentwurfs zur Freigabe sämtlicher in den USA noch beschlagnahmter deutscher Ver- mögenswerte bewirkte größere Nachfrage nach Schering, die bis zu zehn Punkten höher umgesetzt werden konnten, Auch IG-Farben-Liquis waren aus diesem Grunde stärker gefragt. Elektropapiere gut behauptet, Siemens in Erwartung einer erneuten Kapitalerhöhung mehrprozentig Motoren- und Bankaktien nicht ganz einheitlich, 15 0 8. Rentenmärkte bei kleinen Umsätzen im allgemeinen ausgeglichen. Aufwärtsbewegung fort. anziehend. von Zellstoffpapieren setzten Phrix-Werke ihre Aktie 1 ak tlen 2 10 7 Aktie 9.7 10 7. 3 Harpener Bergbau 107 107 Dresdner Bk.) 20 20 2 BSE 55 2 212„[Beidelb. Zement 250 250 Rhein-Main Bank 200 20⁰ CCC 109 1— 145 8 Reichsb-Ant 88. 60% 60 22* 1 aße Ben 5 240 350 Mannesmann 173 172¹ſ u n- Dt. Erdöl 170% 171 Shn. Braunkohle 227— Nsohfolger Degusss 238 237 Rheinelektrs 105 167 Bergb. Neue Hoffg 138 ¾ 128½ Demag 3 228 ¼ E 3 205 200 Dt, Edelstahl 183 183 Dt Linoleum 274 274 Senwolftktk 10⁰ Gortm. Hörd Huütt. 128 128 Durlacher Hof- 1951 105 Stemens& Halske 243½% 244 Gelsenberg 130% 130% Hichbaum- werser 197% 198 Südzucker 3 1 GHH Nürnbers 227 227½ Enziger Union. 185% 185. Ver. Stahlwerke) Hoesch 1 145¾ G-Ferben liduts Zellstoff Waldhof 136% 135 Klöckn.-Humb D. 209 210 Ant.-Sch. y) 35 35%¾ Badische Bank 85 185 Klöcknerwerke 102 159 SAS F. 197% 188 Commerzbank) 12 12 Berg. Phöni«õ 1065 107 Farbent Bayer 202¾ 203%[ Commerz- Rhein Röhrenw Farbwerke Höchst 190% 199 u. Credit-Bank 235 231 Rheinst Union 227 151 Felten& Guill. 204 204 Deutsche Bank) 20%½[20% Stahlw südwestt. 175 175% Zrün& Bſifinger 157 157 Süddeutsche Bank 199% 200 Thyssenhütte. 1064 104 „ RM erte flarginalien. riet sede, Arme Hausfrau (Hi) Der Fachverband der Deutschen Groß- schlachter und Fleischgroßhändler baut gegen Hausfrauenhoffnungen vor, daß Innereien, also Leber, Herz, Lunge, Zungen, Nieren usw. bil- liger würden, weil auf Grund der konjunklur- politischen Zollsenkungsmaßnahmen der Zoll- satz für Leber um fünf v. H. und für andere Innereien um zehn v. H. gesenkt worden sei. Diese Annahme sei deshalb falsch, weil diese Zollfreiheit nur für Innereien und anderen genießbaren Schlachtabfall(ausgenommen Le- ber) gelte, soweit diese in der pharmazeutischen Industrie verarbeitet werden. Auch das Argu- ment, die Zollsenkungen würden die Einfuhr von Fleischkonserven preislich günstig beein- flussen, entbehre jeder Grundlage. Denn solche Importe bedürften einer Genehmigung und seien von den Entscheidungen der Einfuhr- und Vorratsstelle abhängig,„die nach der Lage auf dem inländischen Konservenmarkt negativ ausfallen dürfte“. Die Annahme also, daß die Hausfrauen auf Grund der Zollsenkungen solche Nahrungsmittel billiger Einkaufen könn- ten, sei leider falsch. „Arme Hausfrau und auch armer Bundes- wirtsckaftsminister“, kann der Chronist hier nur vermerken. Er bedauert die Hausfrau, weil sie in ihren Hoffnungen um billige Preise enttäuscht ist und den Bundeswirtschaſtsmini- ster, weil dieser vergeblich hoffte, über Zoll- senkungen zur Preisverbilligung beizutragen. Am längeren Hebel sitzt aber die Einfuhr- und Vorratsstelle, dieses merkwürdige Ungeheuer, das mit Zustimmung aller Parteien zu dem Behufe geschaffen wurde, die Verbraucher vor Preisschwankungen zu bewakren. Die Ge- burtsstunde der Einfuhr- und Vorratsstelle, bzw. des sie begründenden Gesetzes fie mit einer nach oben gerichteten Preisbewegung zu- sammen, die im Zusammenhang mit den welt⸗ politischen Ereignissen in Kored stand. Lang, lang ist' her. Und nun bewahrt die Ein fuhr- und Vorratsstelle die Verbraucher vor Preisschwan kungen, die eigentlich wünsckens- wert wären, nämlich vor Preisschwan kungen nach unten. Kommentar: Wie bedauerlich. Preis wucher- 8? Bundesernährungsminister Lübke sprach sich in Hamburg erneut für den alten Preistreiberei- paragraphen im Wirtschaftsstrafrecht aus. Der Paragraph, der ungerechtfertigte Preiserhöhun- gen unter Strafe stellte, war 1954 vom Bun- destag aufgehoben worden. Der Minister sagte, die Hausfrauen sollten nicht unbedingt den Bauern die schuld an den steigenden Lebens- mittelpreisen geben und möglichst dort kaufen, Wo die Ware am billigsten angeboten wird. Lübke sagte in einer Sendung des Nord- deutschen Rundfunks, er sei als Ernährung minister selbst am meisten an stabilen Agrau- Preisen interessiert. Bei steigenden Preisen fur die von der Landwirtschaft benötigten Indu- strieerzeugnisse könne der Landmann aber nicht billiger erzeugen. Lübke ließ durchblik- ken, daß die jüngsten Tarifabkommen der In- dustriegewerkschaft Metall zu neuen Preis- erhöhungen in der Landmaschinenindustrie führen könnten, die unter Umständen nicht ohne Folgen auf das Preisgefüge für Agrar- erzeugnisse sein werden. Will der verehrte Herr Bundesernährungs- minister vielleicht den wieder einzuführenden Preiswucherparagraphen in Anwendung brin- gen, wenn Lohnforderungen aufgestellt wer- den? Wie leicht es sich doch so ein Bundesland- Wirtschaftsminister macht, wenn er auf das Preisproblem au sprechen kommt. Dabei st Dr. Lubke doch irgendwie oberster Chef der Ein- fuhr- und Vorratsstelle, jenes— an anderer Stelle dieses Blattes bereits erwühnten Amtes, das dafür sorgt, daß die Agrarpreise möglichst koch bleiben,; nicht absinken. Nein, so leicht nnen die Dinge auch nicht genommen werden. Es sei denn, der Preis- wucker paragraph fände auch Anwendung dei der Einfuhr- und Vorratsstelle. Insbesonders mit dem in inm enthaltenen Passus:„Strafbar ist, wer zum Zwecke, eine marktgemäße Preis- senlcung zu vermeiden, Waren vom Markte fernhält.“ Aufwertung der D-Mark (AP) Gegen alle gegenwärtig in der west- deutschen Oeffentlichkeit angestellten Erwä⸗ gungen über eine angeblich notwendige Auf- wertung der DM hat sich am 10. Juli als Spre- cher der industriellen Unternehmerschaft das Deutsche Industrie-Insitut gewandt. Eine Auf- wertung wäre„unbegründet“ und könnte spä- ter ernste Folgen zeitigen. Das Institut weist darauf hin, daß der große Devisenzustrom der letzten Monate in die Bun- desrepublik„einmalig“ sei und daher einen solchen Schritt nicht rechtfertige. Der Devisen- zustrom in diesem Ausmaß sei u. a. auf eine spekulative Zurücchaltung der Importeure, so- wie auf die teilweise Umstellung von Außen- handels- Finanzierungsgeschäftn auf auslän- dische Kreditgeber an Stelle inländischer Ban- ken zurückzuführen.„Es ist leicht möglich, daß alle Faktoren, die jetzt den Devisenzustrom bedingen, sich in Kürze in ihr Gegenteil ver- kehren könnten“, erklärt das Institut und be- tont:„Wenn man aber in kurzer Zeit die Wechselkursschraube wieder in umgekehrter Richtung drehen müßte, so würde die Wäh- rungspsychologie dadurch untragbar belastet.“ So sehen die Dinge in der Wirklichkeit aus. Während eine Frau herumreisend Geld erbeu- ten kann, weil sie dummen Bundesbürgern ein- redet, wir stünden vor einer Währungsreform, und es wäre gut, die gefährdete DM in Dollar anzulegen, wird ernsthaft an anderer Stelle disheutiert, die DM mußte aufgewertet werden. Grotesk ist es, wenn selbst dumme Leute noch daran glauben, wir stünden in einer In- Nation, während doch das eigentliche Problem ist, daß die DM zu hart wurde. So hart wie ge- sagt, daß schon andere, allerdings ernst zu neh- mende Kreise überlegen, ob es nicht gut wäre, die DM aufzuwerten. Der größte Schönheitsfehler bei diesem letz- ten Plan ist, daß wir memals aus der Devisen: bewirtschaftung hinausgelangen könnten. Freie Wechselkurse, ja, das wäre das geeignete Mit- tel. Ein Mittel, bei dem sich— jeweils nach Angebot und Nachfrage— der DM-Kurs auf den richtigen Stand einpendeln könnte. Freie Devisenkurse vom 10. Juli Geld Brief 1000 italienische Lire 6,675 6,695 100 belgische Frances 8,388 8,408 100 französische Frances 1.1901 1.1921 100 Schweizer Franken 95,76 95,96 100 Holländische Gulden 109,64 109.86 1 kanadischer Dollar 4.274 4,284 1 englisches Pfund 11,67 11,69 100 schwedische Kronen 80,88 81,04 100 dänische Kronen 60,34 60,46 100 norwegische Kronen 58,36 58,48 100 Schweiz. Franken(frei) 97,775 97,975 1 USA-Dollar 4.189 4,199 10 DM-W= 392,50 DM-O; 100 DM-O= 27,% DM-MNÄ NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 340, 00343, 00 DR Blei in Kabeln 138,00 139,00 DPM Aluminium für Leitzwecke 240,00 242.00 PM Westdeutscher Zinn-Preis 920, 00 DM Seite 10 rr n*—* Mittwroch, 11. Juli 50/N5 Bis zu Kein Rad rollte über 10 000 Kilometer Straßennetz der In istung der alten Zenbaus hat Späterer Insbesondere wahre Wur Völker auf der immer wieder Generationen n Peru weilt uns den folgenden interessanten Bei- trag zur Verfügung. man auch den Tagen Hrieben gemeinhin kein richtiges Bild von ihnen. Man vergißt, * daß es im alten Amerika keine Wagen und er Inka, die I. ist Sei und Schwere Gewitter Düsseldorf. Nach Tag des Jahres mit 30 Grad Celsius tobter über dem ganzen Rh nd und dem 5 gebiet schwere Gewitter. Ununterbrochen blitzte und donnerte es. Bäume wurden ent- Wurzelt her abgedeckt. Der Gewit- terfront ein or! zer Sturm vor 5 der Staub und Sand i Wirbelte. In mar vorübergehenden dem bisher heißesten Temperaturen über am Montagabend 11 ten kam es zZzu mmungen. Die Viele Feuerweh he larm. Fernsprechämte ihren Betrieb vor- übergehend einst Zwei Kinder in Badeanstalten ertrunken Meter breite Straßen nur für Fußgän tiere gab. Nur von Fußgängern wurden liese Straßen benützt, ehe die Spanier kamen, von Stafettenläufern und Sänften- gern, allenfalls auch von Karawanen mit Lasten bepackter Lamas. ementsprechend einfach ist ihre Kon- öhnlich sind die Straßen ganz ungepflastert; nur wo sie durch Sumpf- Strecken führen, sind es befestigte Damm- wege. In der breiten Wüstenzone des perua- hen Küstenstreifens, der in mehr oder minder langen Intervallen von bewässerten Os unterbrochen wird, ist die Heer- 5 8e Je der In à von doppelten Steinreihen der Wüstenwind weht— zur Nachtzeit oft mit erhebli- St erheben sich„Sandwolken Schnee“(nach den Worten eines der n Chronisten). Deshalb säumen die Wüstenstraße an den gefährdeten Stellen Mauern aus ungebrannten Ziegeln, deren Höhe und Dicke genormt scheint, wie alles im Inkastaate. 8 Hlankiert. Wenn und er weht cher Wle Bei ihrer Landung im Jahre 1532 fanden die Spanier ein streng zentral regiertes Land vor. An seiner Spitze stand ein mächtiger Monarch, der eine wohl organisierte Beam- tenschaft dirigierte. Der Ausbau des Stra- Bennetzes mit Rast- und Vorratshäusern und Läuferstationen garantierte die Kontrolle der Außenprovinzen, welche die Inkas erst ein halbes Jahrhundert vor der Ankunft Pizarros annektiert hatten. Sicher haben die von Süden nach Norden laufenden Straßen in der Hauptsache militärischen Zwecken ent. Denn ein ökonomischer Gütertausch ger . EA KAS ns, die dritte? der mythischen Geburt te der Son- zhne; die letzte schließlich drang mit nehreren Abzweigungen in das unüberseh- f rr b bare Waldland jenseits schneegekrönter An- denberge. im Titicaca- Ungezählte Nebenstraßen im Norden und Süden des Reiches verbanden die Haupt- Gebirgs-Straße zwischen Ecuador, Bolivien und Nordwest-Argentinien mit der grogen Parallele der Küstenstraße zwischen Tum- bez in Nordperu, wo die Konquistadoren 1532 landeten, und dem nördlichen Chile. 10 000 km Länge sind nicht zu hoch geschätzt für das Gesamtnetz dieser Straßen. Was ist nun von jenen Königstraßen, die eine unwirtliche Landschaft aus Gebirge und Wüste durchquerten, von diesem nützlich sten und erstaunlichsten Werk aus Men- schenhand“, wie sie Alexander von Hum- boldt genannt hat, übrig geblieben? Nur zu einem kleinen Teile sind die alten Küstenstraßen bedeckt vom Asphalt des modernen Panamerican Highway. Diese Autofernstraße muß Windungen machen, um Bodenerhebungen zu umgehen. Die alte indianische Straße bedurfte solcher Rück- sichtnahme nicht. Nur für Fußgänger gebaut, zieht sie schnurgerade, mit geringen Abwei⸗ chungen von der Weisung der Kompaßnadel in 345 Grad, über Berg und Tal. Hunderte von Kilometern der flank dierenden Lehm- ziegelmauern und Steinreihen sind bis heute sich bis auf 24 Meter. Manchmal erkennt man Bewässerungsgräben dicht neben der alten Straße. Man darf also den Berichten sbanischer Chronisten Glauben schenken, die enden Baumreihen längs age sprechen. der Wüsten nes wurde mir bei meiner letzten Peru- se, die von der Deutschen Forschungs- zemeinschaft und der Wenner Gren Foun- dation unter zt wurde, absolut klar, dag zmlich die Ingenieure der Inka lange ken älterer Straßen, die von Völkern erbaut waren, welche die Inkas erst im 15. Jahrhundert unterwarfen, in ihr System einbauten. Man muß sich davor hüten, alle alten Gebirgsstraßen für ein Werk der Inkas zu halten. Der amerikanische Archäologe Ferdon, der die Bergstraße von Cuzeo bis Ayacucho verfolgte, hat schon vor Jahren auf diesen Tatbestand hingewiesen. Noch nach der Konquista— während der spani- schen Kolonialzeit bis heute— haben Hoch- landindianer Reit- und Saumtierwege mit Stufen und Seitengemäuer nach uraltem Brauch erbaut. Wie in alter Zeit überbrückte man Schluchten und Bergflüsse mit Hänge- brücken, deren Trossen an Felsen und Pfei lern befestigt sind. Selbst die Maße haben sich nicht geändert. Die meisten alten Ge- birgsstraßen, die ich zu messen Gelegenheit hatte, waren ungefähr fünf Meter breit. V. W. v. Hagen, dessen Filmexpedition ich 1953 kurze Zeit begleitete, berichtet von breiten gepflasterten Straßen im Gebirge, die ich nicht kenne. Sicherster Beweis dafür, daß eine Straße bis in die Zeit des Inka- Imperiums zurückreicht, ist die Existenz von Rasthausruinen und Resten von Läufer- stationen. Ruinen eines stattlichen Rasthau- ses sah ich unter anderem an der Inkastraße, die den Autoweg zwischen Cuzeo und Pau- Aussichten bis Donnerstagabend: bis leicht wolkig, im wesenti trocken. Nachmittagstemperaturen 25 0 1 heiter Grad, in der Nacht zum Donnerstag Frühwerte zwischen 14 bis 17 **» Das Wetter 1 Grad ur. 158 — Donnerstag meist heiter und trocken, 0 4 mittagstemperaturen in der Ebene Grad. Schwacher Wind wechselnder Rad Ubersicht: Die Tiefdruckrinne Zieht; Osten ab. Der nach Norden weisende) 51 des ostatlantischen Hochs verstärkt a0 5 schwenkt nach Südosten. Damit kür mehrere Tage wieder hochso Wetter ein. Sonnenaufgang: 4.31 Uhr, Sonnenuntergang: 20.31 Uhr. Wasserwärme am Dienstagmorgen: 19 stellt mmer bestand hauptsächlich zwischen dem Berg- 1 5 20. 5 erhalten, wenn auch auf kürzeren und länge- land und dem Küstentiefland im Westen. ren Strecken von Sandverwehungen und Wanderdünen ausradiert. An einzelnen Stel- len sieht man noch Mauern von Rasthäusern. cartambo kreuzt. V. v. Hagen berichtete von zehn Läuferstationen mit rundem Grundriß zwischen Cuzco und Andahuaylas. Eine Läuferstafette soll in zwölf Tagen die Strecke von Cuzco bis Quito(über 4000 km) bewältigt haben. Eine ganze Reihe von Stra- gen aber, die vom Ostfluß der Anden in das Rhein: Maxau 470(2); Mannheim Waldland hineinstrahlen, sind noch vom(—5); Worms 248(9); Caub 234(1h). Dschungel verborgen und in keine Karte Neckar: Plochingen 126(unv), Gundg eingezeichnet. H. P. Disselhoff heim 169(6); Mannheim 325(75) Hamburg. Zwei Jung ertranke in Hamburger Badeanst Ein zwö ri- ger Junge wurde von seinen Angehörigen vermißt, als sie die Badeanstalt verließen. Erst nach längerem Suchen wurde ér tot in einem Badebecken gefunden. Ein etwa zehnjähriger Junge ertrank im Nichtschwim- Mmerbassin eines anderen Bades. Wie die Un- Slücke geschehen konnten, ist noch nicht ge- Klärt. „Tahuantinsuyu“, Reich der vier Welt- gegenden, nannten die Inkas ihr Reich, das einzige geschichtlich dokumentierte, wirk- liche Imperium des indianischen Kontinents. In ihrer Residenzstadt Cuzco kreuzten sich die vier wichtigsten Fernstraßen. Von hier aus liefen sie wie Hauptschlagadern in die vier Viertel der Inka-„Welt“. Eine führte In den Jahren 1937/8 und wieder im 8 i Pegelstand vom 10. Juli Jahre 1953 hatte ich Gelegenheit, lange Strecken der alten Königstraße mitten in der Wüste zu verfolgen. Ihre Breite beträgt sel- ten weniger als acht Meter von Rand zu Rand. Wo Rasthäuser standen, erweitert sie Durch einen tragischen Unglücksfall wurde mein inmigstgeliebter Mann, mein herzensguter Papi, mein lieber Sohn, unser Bruder, Schwager und Onkel, Herr Stephan Koscha 10 im Alter von 48 Jahren aus unserer Mitte gerissen. ba bauen,„ lleinacher Sprudel 2 U bessefen Vefche dung Meine liebe Frau, meine herzensgute Mutti, unsere unvergessene Schwe- ster, Schwägerin und Tante, Frau Anny Meinzer geb. Andreß Mhm.- Neckarau, den 9. Juli 1956 Lassallestraße 6 In tlefer Trauer: Auguste Koscha geb. Haban mit Kind Stefan und alle Angehörigen ist im Alter von 58 Jahren für immer von uns gegangen. Sie wurde in den frühen Morgenstunden des 7. Juli 1956 durch einen sanften Tod von ihrem langen, schweren, mit großer Tapferkeit und Ge- duld ertragenen Krankenlager erlöst. 1 Beerdigung siehe Bestattungskalender. Jetzt sind sie besonders schmackhaft, die Blaufelden Mannheim, den 11. Juli 1956 e e—— Mollstraße 16 In stiller Trauer! Robert Meinzer u. Tochter Elvira nebst Angehörigen Statt Karten Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nach- richt, daß am 9. Juli 1956 meine liebe Mutti, unsere gute Oma, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, Frau 77 H q us den kühlen und Bobkxskxs Wir haben sie am 10. Juli 1956 in aller Stille zur letzten Ruhe gebettet. R 5 8 OSà Herr klaren Fluten des geb. Sickinger im Alter von 52 Jahren nach einem schweren, mit unsagbarer 3 f 5 1 Geduld ertragenen Leiden sanft im Herrn entschlafen ist. Taglich lach Ton 90 UL del Mannheimer flach-TFachgeschattn Mhm.- Käfertal, den 11. Juli 1936 5 5 Rüdesheimer Straße 14 EN Lampertheim In stiller Trauer: Rosel Wahl geb. Herr J Fritz Wahl Int Beate u. Gernot— K 5. U Nach kurzer Krankheit ist unser lieber Vater, Opa, Urgroßvater, Schwiegervater, und Aue Anver wandten An Zelgeg- Freie Berufe Vi. Bruder und Onkel. Herr Beerdigung: Donnerstag, 12. Jull, 13.30 Unr Hauptfriedhof bm.. 1. 4 1 8 8p Peter Geör Annahmestellen:— MENCͤ 4 Hier können Sie Anzeigen 20 DkTEKT VM 5. Maurermeister i. R. Original- Taritpreisen aufgeben: a nach einem Leben treuer Pflichterfüllung im Alter von 83 Jahren sanft entschlafen. Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Aalmenhof: E. Senimpt, 9 Helmgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Brenner 17 0 1 nl. Mhm.- Gartenstadt, den 9. Juli 1956 In 3 Trauer: ESI 7 3 Familie Erwin Geör B M 8 F Tamilie Alfred Kipphan runo Metz Nectarau: Anite Groß, vormals. d- TF 6 f ee Familie Eduard Riedel a Söppinger, Fischerstraße 1 EIL 7 U 15 9 Familie Wilma Geörg durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, Urste Fachkräfte N Familie Werner u. Klaus Geörg sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. cheinav: Chr. Grall, Inh. Luzio voranmeldungen erbeten Mm. Neckarau, den 11. Juli 1986 Durler, Dänischer Jisch 21 VOLLMER. Kosmetiksa 15„Al Beerdigung: Donnerstag, den 12. Juli 1936, um 14.00 Uhr im Friedhof Neckarau. Rheingoldstrage 31 8 0 7, 4(Echaus) Tel. 3 100 Im Namen aller Hinterbliebenen: Neckarstadt: Hans Portenkirchner,* Schade aldhof, Fremd Erna Metz geb. Hensel e vnrnnrryn serien, nter ggg „ 4 mitteln für Sie! Detektei J. Neckars fadt- Ost: Heinz Baumann, Mhm., Rosengartenstr. 3, Tel. 8 Friedrich- Ebert- Straße 46 4e 3 Waldhof: Ad. Heim, Oppauer Str. 28* 13 n 1 1 Für die vielen Beweise herz- cha Nach langer schwerer Krankheit, jedoch unerwartet r Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 328.325 2412 Angeb rasch, ist unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwieger reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres 15 5 3 J hache St mutter und Oma, Frau zahlreichen Kranz- und Blu- lieben Entschlafenen, Herrn 5 Brille, Laurentius- bis Alphorme] fettkra „ menspenden beim Heimgang Schönausjedlung Gertrud Kremer, verl. Abzug. Kirsch, Mittelstr.% Bin 11 Anna Schult unserer lieben Entschlafenen, Karl Kam Mmerer Kattowitzer Zeile 18 5 Frau f 19 1 sagen wir allen unseren herzl. Dank. Besonderen Dank Herrn Lampertheim: Emrich& Lindn 7 bote u geb. Schneider Paula Laroch Pfr. Staudt für seine tröstenden Worte, die ehrenden Nachrufe K 5 Kosmelik- Wagner Nakttah 1 1 1 3 0 der Firma Hch. Lanz AG und dem Kleintierzuchtverein„Einig- 7 5 1 I Cl. kurz vor ihrem 73. Geburtstag in die Ewigkeit ab- keit“ sowie den Herren Aerzten und Schwestern des Städtischen g VNV 7 led gerufen worden. geb. Gassner Krankenhauses Abtig. M ba. Lorsch: krich torn, Am Morbipletz(claus Fürstenberg, Tel. 4 02 9 benntn Mannheim, den 11. Juli 1956 1. 5 neuesten] ducht Mhm.- Rheinau, den 10. Juli 1956 ee Mohlstraße 16 n ae Sener ene 5 88 Relaisstrage 123 Dank. Frau Franziska Kammerer u. Angehörige 8 5 hebe St. 8 een eee Mannheim., den 11. Jult 16 r... V, Familie Karl Grimm und Frau Rosa Kobellstrage 7 Dorkheimer Straße J— 1 eb. Schult 8 Enkelkind Ingeborg 80 Karl Laroche P—( denbeim: Fron Schaaf, Trota Umbau gent Jer g Beerdigung: Mittwoch, 11. Juli, 14.00 Uhr Friedhor Rheinau. und Angehörige Hauptstraße 60(Schorpp. filiale) der Verkauf weiter lont 2 2 a 8 Cel Bestattungen in Mannheim seckenheim: MWübelm Herten, 1a a 11 5 Hauptstraße 80 Wa 8e n 2 8 pee 170 Mittwoch, 11. Juli 1956 3, 2 Angeb 8 f 113 1 1 N 3, 12 Kunststraße N 5. Nach längerer Krankheit ist gestern unsere liebe Mutter, schwie- Statt Karten Hauptfriedhof. Zeit a V e Ihrig, 2 Dandan germutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin 1 Bergdoll, Richard, ochsenpferchbunker 11.00 ſagenquer Straße 2—ññ a und Tante, Frau Für h 1 5 aut Sperrfechter, Ida, fr. Gontardstraße 35. 11.30 g eee, 1 2 richtiger Anteilnahme anläßlich badenburg · Neckarhousen: Hans Schmieg, Elektr. l 5 M Aria Wörn er Wwe. des Heilmganges meines lieben Krematorlum ladenburg, Sievertstroße 3 ö 0 75 5 vaters, unseres Schwiegervaters Scheidel Marla, Acterstrage 2.%%“ Haushatwaschmaz e b, 8 und Großvaters, Herrn b Glaser, 353 6CCCCC C00 Schriesheim: Georg knäpple, 1 eee eee reuder im Alter von 80 Jahren verschieden. Finz, Otto, R 6, JJC ſlocdenburger Str. 32, Tel. 319 mb! Anged 8 Eckstein, Erwin, Liebfrauenstragße i775. 14.30 9„ ScHARPF 5 55 8 Mhm.-Feudenheim, den 11. Juli 1038 Jakob Bode 223222 88 Heidelberg: Heidelberger ſageblatt, vn dec Hauptstraße 60 3 3 IELE A 6 8 n 5 Friedhof Rheinau Brunnengasse 18.24„ 8 1 eee e ee e schult, Anna, Relaisstrage 123 14.00 5 a nach Ihrer Wan] gehe a Familie Dir. Karl Wörner herzlichen Dank. 8 a 5 Heidibg. Rohrbach: Fritz Bollmeyer, Günstige hälteri Familie Otto Wörner 8 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Mannheim 5 Karlsruher Straße 51 Teilzahlungsbedingungen ges. A und alle Angehörigen 2„* Ohne Gewähr WHV J. Kar! Otto Nen Beerdigung: Donnerstag, 12. Juli, 14.00 Uhr Friedhof Ffeudenheim. Familie Helmut Bode 21 R* L. 13, 11 1 0 0 ont An abend: Be. wesen 95 2 dal ners rocken. N. bene der Rich ne zieht veisende ärkt sich! lit elt sommer ö 2 gen: 10 05 N „pong , pllege te erbeten metiksalon Tel. 3 10 00 — ren und? ktei J. Gof 7. 34, Tel. 4% s Alphornst Mittelstr.“ —— ö agnel chsplatz 17 gel. 40297 n neuesten Jauche 5 domb! OVER MIELE Wahl 2 ingungen 1 Otte, Renolunistin 5 Aeris Sucht Halbtagsstelle. MORGEN Seite 11 vr 158 Mittwoch, 11. Juli 1956 — ATM A BRA Telefon 5 00 50 „. Die große Komiker-Parade: „.. 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Romanismen oder Anglizismen schleichen sich sowieso seit jeher in unsere Sprache hinein, über die Slang-Hintertreppe oder das Dossier-Portal. Und nur deutsch- tümelnde Sprachpuristen möchten alle Fremdwörter als Fremdkörper entfernen. Eigentlich ist gar nicht das Wort der Ange- Sriffene, sondern diejenigen, die es Tag und Nacht im Munde führen: die Leute von Film und Funk, von der Pseudo- Philosophie, und nun gar auch die Verleger, die up-to-date (öpp-tuh-däht) sein wollen.(Hier sieht man, was beim phonetischen Schreiben für eine ungarisch-finnische Schreibweise heraus- kommt). Jetzt müßte das rote Licht aufleuchten, das Stop oder Gefahr bedeutet. Denn wo die Technik bestimmend ist und wo eine Tiem- Arbeit fruchtbringend sein kann, soll es bei diesem technischen terminus bleiben, der aus dem englischen Sport kommt und eine Mann- schaft bezeichnet. Wir wissen vom Fußball, wie gut eine solche Mannschaft aufeinander eingespielt sein muß. Aber Hände weg von der Literatur! Verlage im Stil von Kaufhallen Lassen neuerdings ihre jährlichen Romane, die von Anfang an schon sowieso eigentlich Re- portagen waren, von mehreren Autoren schreiben. Der Arbeitstag stellt sich so dar: der Ver- leger, ein jovialer, jugendlich gekleideter Alterer Herr, der in Capri die großen Farben und die kleinen Pullover lieben lernte, gibt dem zeitauf geschlossenen Tiem der Autoren mit leichter Hand eine Anregung. Etwa die- ser Art:„Schreiben Sie doch mal was gegen den Krieg, das zieht immer., oder:„Wie Wäre es mit der Kinderlähmung oder den Halbstarken? In diesem Jahr besonders ak- tuell., oder:„Am besten wäre natürlich ein schöner Liebesroman, denn die meisten Bücher werden von Frauen gekauft.“ Mindestens einer von den Autoren beißt jetzt an. Der Haken sitzt im Schlund, der Mann am nächsten Tag an der Schreib- maschine, und schon beginnt das bestellte Schicksal zu klappern. Das ist schlimmer als der brutale Zwang, mit dem die kontempo- räre Presse einst Balzac und Dostojewski zu Fortsetzungen zwang und ihnen die nassen Menuskripte aus den Händen riß. Balzac er- hielt wenigstens pro Kopf eines jeden Toten noch eine Extra-Geld-Prämie, und so rächte er sich mit zahlreichen Leichen und Trophäen. Er War ein literarischer Kopfjäger. Dosto- jewski wurde noch schlimmer gehetzt, gejagt, gepeitscht, die Spielschulden im Nacken, und daher ist der Atem seiner Romane auch aus diesem Grunde keuchend.. Am Webstuhl der Berechnung schießen nun bei unserem Autor die Fäden; ein locke res Gewebe wie Jute entsteht und wird dem Tiem vorgelegt, bei einer zweiten Konferenz. Das Tiem ist unzufriden. Das Tiem will, daß der Vater in Gefangenschaft kommt und der Sohn türmt, daß die Tochter ein Fräulein wird, nicht aber die Mutter. Jetzt wird auf- getrennt, die Fäden werden geschnitten, wo die Knoten sitzen, dann neu geknüpft. Das Gewebe wird dichter und bekommt eine an- dere, hoffentlich nicht braune Farbe. Die rote verbietet sich von selbst. Nach vielen Sitzungen des überaus mun- teren Tiems sind die Gestalten bis zur Un- kenntlichkeit verändert, die Schicksale haben eine Metamorphose durchgemacht, daß keiner sie wiedererkennt. Diese Alchimie, diese Um- wandlung der Elemente ist sonst nur aus dem Koltur-Chroniłk Der mit 1000 Mark dotierte Klaus-Groth- Preis der Hamburger Stiftung F. V. S. wurde auf einstimmigen Beschluß des Kuratoriums dem Lyriker Hermann Claudius zuerkannt. Claudius, ein Enkel des„Wandsbecker Boten“, hat der Lyrik in niederdeutscher Sprache neue Gebiete erschlossen. Er lebt in ländlicher Stille vor den Toren Hamburgs. Der Preis wird in diesem Jahr zum ersten Male verliehen. Die Pekinger Oper wird am 3. Oktober eine Tournee durch die Bundesrepublik beginnen, teilte der deutsch-französische Künstlerdienst in Mainz mit. Gastspiele sind vorgesenen in Berlin, München, Stuttgart, Düsseldorf, Han- nover und Hamburg.— Im Herbst wird nach Mitteilung des Künstlerdienstes das Ballett der Pariser Oper in der Sowjetzone gastieren. Drehbuch bekannt. Und so vollendet sich der Roman, nach dem das Publikum hungert, wie der Prospekt oder der Klappentext sagen. Aus der Jute sollte eine feste Leinenbindung entstehen, aber es ist ein Fleckerlteppich ge- worden. Das ist beileibe noch nicht der Endzustand. Nun macht man, um im Textil-Bilde zu blei- den, das Ganze mottensicher. Der Cheflektor, der ein flüssiges Deutsch zu schreiben vermag und ein verhinderter Dichter ist— dieser Be- ruf rentiert sich nicht mehr, und er hat eine dreiköpfige Familie zu ernähren— jetzt darf er sich austoben. In schlaflosen Nächten schreibt er den Roman um, in eine lesbare Sprache, mit einigen Konjunktiv-Sätzen und poetischen Einschüben, um den trockenen Iustrierten-Stil zu heben. Denn dieser be- steht fast nur noch, einem dringenden Be- dürfnis der analphabetisch werdenden Leser folgend, aus Dialogen, wie sie in Büros, Ski- paradiesen und Espresso-Bars geführt werden. Dann ist der Roman fertig. Man hat vom Drehbuch gelernt, das zwanzig Väter hat und keine Mutter. Auch Uebersetzungen fertigt man neuer diengs im Tiem an, von drei Leuten aufwärts. Es kann alles nicht schnell genug gehen, mit dem Zeitraffer, im Düsenjäger-Tempo mit Ueberschall und-rauch, damit bei der näch- sten Buchmesse 50 000(fünfzigtausendi) neue Titel beisammen sind, um das hohe Bildungs- niveau unserer Zeit zu dokumentieren und den noch nie dagewesenen Rekord zu er- reichen. Buffon sagte, aber das ist schon sehr lange her, tempora mutantur:„le style C'est homme Rembrandt van Rijn: Selbstbildnis mit Saskia Die Welt gedenkt in die- sen Wochen mit vielerlei Ausstellungen des 350. Ge- burtstages Rembrandts am 15. Juli, von dem wir hier eines seiner berühm- testen Bilder zeigen, das erst kurzlich aus der So- wietunion an seinen alten Standort, die Dresdner Galerie, zurückkehrte. dpa-Bild Ein Progromm mit starkem Gefälle Die zehnten Rohrfestspiele in Recklinghausen Hamburger Schauspieler und Kumpels in Recklinghausen haben vor zehn Jahren mit- einander„gekungelt“: Kunst wurde gegen Kohlen„kompensiert“, und so begannen— die Ruhrfestspiele. Ein nicht ganz legaler Beginn, zugegeben. Aber ein spontaner. Inzwischen hat die Ent- wicklung das Illegale weit hinter sich ge- lassen: heute ist in Recklinghausen alles Paragraphensicher und offiziell anerkannt. Bis hinauf zum Bundespräsidenten sind die Spitzen des öffentlichen Lebens hier stän- dige Gäste. Und als Veranstalter der Ruhr- festspiele zeichnen der Deutsche Gewerk- schaftsbund und die Stadt Recklinghausen. Aber eines ist erstaunlich: der in zehn Festspielsommern offiziell gewordene Cha- rakter der„Kulturtage der Arbeit“(wie die Festspiele programmatisch im Untertitel ge- nannt werden) erstarrte nicht. Die Spontani- tät ist geblieben. Man macht Fehler, sieht sie ein und versucht im nächsten Jahr, we- nigstens dieselben nicht wieder zu begehen. Das ist schon viel: der Betrieb läuft, aber er läuft nicht auf Schienen. Deshalb ist es auch mit der Linientreue gegenüber dem Untertitel„Kulturtage der Arbeit“ nicht allzu weit her. wenigstens nicht in der Programmfolge. Das ist auf der einen Seite zu begrüßen, andererseits aber schlüpfen da Veranstaltungen ins Festspiel- programm, die entweder ihrer Substanz oder ihrer Interpretationsqualitäten wegen nicht den Ansprüchen seines solchen Zyklus genügen. Gerade die augenblicklich„laufenden“ 10. Ruhrfestspiele geben in dieser Hinsicht Anlaß zur Kritik. Mit einer streng auf das Wort konzentrierten, bis auf einzelne Mo- mente, in denen man geteilter Meinung sein kann, sicher ausgewogen Sellner-Insze- nierung von Goethes„Iphigenie“ wurde das diesjährige Programm begonnen. Maria Wimmer sprach Goethes Verse hinreißend, die Herren Schomberg, Riesenberger, Go- lisch überzeugten als Thoas, Pylades und Arkas; und nur Rolf Henniger entsprach seiner Rolle nicht: er ist für den Orest ein zu moderner Typ, er sprengte den Rahmen des Ueberzeitlichen, den die Inszenierung sonst zu halten vermochte— trotz und we- gen der großartig vereinfachten Symbol- kraft von Mertz Szenerie. Iphigeniens, Goe- thes Humanitätsideal erwies sich erneut als ewig gültig, und auch die würdige Interpre- tation hatte daran ihren Anteil. Aber schon bei der zweiten Inszenierung dieses Recklinghäuser Sommers stimmte das Gesehene mit den Zielen der Ruhrfestspiele nicht überein. Das lag nicht an Gerhart Hauptmann und seinem trotz aller Zeitbezo- genheit auch heute noch nicht vermotteten „Biberpelz“— es lag an der Art, wie dieser „Biberpelz“ präsentiert wurde. Karlheinz Stroux zeichnete als Regisseur, aber die Darsteller schienen zu machen, was sie Wollten. Käthe Dorsch spielte sich mit Ve- hemenz in den Vordergrund: von Ensemble- sbiel keine Spur. Aus Hauptmanns Diebs- komödie wurde eine Posse. Mit„Kunst“, ja, nicht einmal mit Kultur, zu der ja ein Mag- halten gehört, hatte das nichts zu tun. Es gehört aber zu den Zielen der Ruhr- festspielgestalter, den Arbeiter dadurch für die Kultur zu gewinnnen, daß man ihn, teil- haben läßt àm Erlebnis und an der Pflicht, sie zu erhalten“. Damit„die Technik nicht zum Gegensatz, sondern zu einem Teil un- serer Kultur“ werde. Denn der Arbeiter lebt in, für und durch die technische Welt. Nun, mit dem„Biberpelz“ in dieser Auffüh- rung hat man dem Arbeiter zwei ebenso lustige Stunden bereitet wie auf einer Kir- mes. Kunst und Kultur schließen das Lachen ja nicht aus— aber sie locken es auf maß- vollere,„kultiviertere“ Weise, 5 5 ONeills„Die Marco- Millionen“, aufge- kührt vom Frankfurter Schauspielensemble unter Hans Lietzau, Rex Frosts vom Ham- burger Thalia-Theater vorgestelltes„Kleines Hotel“ und Max Frischs von der Berliner Volksbühne Oscar Fritz Schuhs aufgebaute „Chinesische Mauer“ entsprachen dem re- Präsentativen Anspruch ebenfalls nicht. Die Schwarz-Weiß-Manier von O'Neills Stück hie skrupellose Business-Methoden, dort fernöstliche Weisheit und Humanität), die nicht besonders geistreichen Zwischentexte des als Conférencier auftretenden Regis- seurs und viele gescheite Inszenierungs- details machten den Abend im ganzen un- erfreulich.„Das kleine Hotel“ dagegen ver- breitete eine angenehme, aber sommerlich- anspruchslose Atmosphäre: hübsche Unter- haltung, nett dargeboten— das langt nicht für ein Festspielprogramm. Und an der „Chinesischen Mauer“ wurden viele ge- scheite und ernste Einzelheiten gesagt, die auch gebührend Beifall fanden, alles in allem Aber gab's eine intellektuelle Revue. So blieb außer der„Iphigenie“ in diesem Jubiläumsjahr der Ruhrfestspiele nur die excellente Schalla- Inszenierung von Wede- kinds„Marquis von Keith“. Hier war Prä- Zisionstheater in Weltstadtformat, hier be- Segnete das Arbeiterpublikum einem über- raschend„modernen“ Stück, das vor fast einem halben Jahrhundert geschrieben wor- den ist— hier regte eine Aufführung Dis- kussionen aus. Bravo! Der Saalbau in Recklinghausen ist zu klein alle Besucher zu fassen, der Bau des Festspielhauses wurde gerade erst begonnen — so half man sich durch die„stagione“. 29 Gastspiele in den Städten und Betrieben des Ruhrgebiets bieten weiteren 32 000 Men- schen Gelegenheit, das Programm der Ruhr- festspiele bis Ende Juli zu sehen. Tausende von Interessenten konnten trotzdem keine Karten mehr erhalten. Statistisch ein hun- dertprozentiger Erfolg— ideell? Darüber läßt sich streiten. Immerhin, die jährliche Wiederbegegnung mit den Künsten(Schau- spiel, Tanz, wenig Musik, keine Opern, bil- dende Kunst), die für die meisten Ruhrfest- spielbesucher die einzige im Jahr ist, tat schon ihre Wirkung: das Unterscheidungs- vermögen zwischen Kunst und Unterhaltung scheint sich von Sommer zu Sommer bei den Besuchern zu schärfen. Aber viel ist noch zu tun. Man sieht's am„Biberpelz“: es sind noch zu wenige, die im kreischenden Gelächter über die derben Späße dieser Aufführung bemerken, daß hier die Kunst zu kurz kommt. Aber es waren gewiß schon mehr, die es bemerkten, als es bei einer sol- chen Aufführung früherer qahre gewesen wären. Die Früchte reifen langsam. Aber sie rei- fen, und das ist gut. Ob sie nach weiteren zehn Jahren Ruhrfestspieltradition von selbst vom Baum der Erkenntnis fallen werden? Sonja Luyken Aus alter un Instrumental- und Vokalmusik in der evangelischen Kirche Mannheim-Rheindb Einen kirchenmusikalischen Abend von gutem Niveau gestalteten Kirchenchor und Solisten in der kleinen evangelischen Kirche von Mannheim-Rheinau. Der neue rührige Organist der Gemeinde, Andreas Lehmann, erwies sich dabei als geschmackvoller und sicherer Interpret von alten und neuen Orgelwerken. Ein Präludium mit Fuge des Barockmeisters Nicolaus Bruhns, eine Orgel- Tantasie des neuzeitlichen Kirchenkompo- nisten Johann Nepomuk David und die breit angelegte Orgelfantasie Max Regers über „Wachet auf, ruft uns die Stimme“(Opus 52, Nr. 2) erklangen sauber und in schöner Klar- heit. Der noch kleine, aber sehr zuchtvoll und ausgeglichen singende Eirchenchor ge- fiel mit einer dreistimmigen Introitus- motette von Hans Friedrich Micheelsen. Gerne hätte man noch mehr Vorträge von 150 Malambrunos Zauberpferd Thann ist ein kleines Städtchen in den 1 gesen, die meisten werden nicht einmal 1 Namen kennen. Es hat ein Stück Stadtman mit Turm, ein Flüßchen mit Textilfabrie daran und ein edles Münster, von den 10 Thanner sagen, daß es zwar nicht 30 9 wie das Freiburger und nicht so koch wie 0 Straßburger, aber das feinste von allen dreies sei. Zweimal war ich in Thann, Das erstemg fuhr ick mit der Eisenbahn. Ein Bild 1 mick dorthin gelockt, eine kleine Zeichnun im alten Leikon. Ich hatte sie mit Gejalle betrachtet und gesagt: Da lebt nun dies Städtchen viele Jahrhunderte vor sich hin 10 man hat keine Ahnung davon! Wir wollen doch einmal sehen, ob es nock da ist und was 01 macht. Die Nebenbahn brachte mich an die Haupt strecke nach Bad Krozingen, wo ich auf deg Anschluß nach Müllheim warten mußte. Müllheim hatte ich Zeit zu einem gemütlichen Frühstücl, bis das Neuenburger Bähnchen cam. Dieses rüstige Fakrzeug, eine Art Pot. kutsche mit Elektromotor, schaffte mich an die Grenze. Dort dauerte es wieder lange 2e Endlich lief ein eleganter Triebwagen ein, un man nahm Platz, um drinnen die Abfahrt ab. azuwarten. Diese ging schließlich auch von statten und man fuhr uber den Rhein dis Rach Mühlhausen, wo wieder umgestiegen werden mußte. Langsam bergaufkriechend, beförderte mick das Dampfbähncken nack Thann. 15 ö Viele Stunden waren vergangen. Vom dor gen bis in den tiefen Nachmittag war ich ug. terwegs gewesen. Es war eine richtige Reiz und als ich ausstieg, hatte ich das Gefüfl, del entfernt zu sein von dakeim. Dabei lag dieses Thann 30 nah, daß man es vom Fenster all NRätte sehen müssen, wenn keine Berge dap gewesen wären. Es war mir ergangen wie dem Ritter Don OQuirote auf Malambrunos hölzernem Zauden. pferd. Er wähnte sich in fernsten Regioneg wiewohl das Roß sich nicht vom Flecke rührte Auch ich war gewissermaßen nicht von der Stelle gekommen. Auf ſerummen Wegen reisend und imme, wieder rastend, hatte ich sechzig Kilometg zuruchegelegt. Die Autos hören es mit Verach. tung, sie rümpfen die Kühler und brummen Die schlucken wir in weniger als einer Stunde! Ja, das stimmt, und sie verschlucken sig nicht daran. Eines von ihnen trug mich au meiner zweiten Fahrt nach Thann. Es gig sehr fi, kaum war man eingestiegen, als nn schon wieder aussteigen konnte. Man war au gelangt! Das war überaus bequem. Kein Um. steigen, kein Warten, kein Zeitverlust. Ich po zierte gleichsam aus meiner Stube direkt in Städtchen Thann hinein. Aber seltsam: Es gefiel mir nicht in That Beim erstenmal hatte ich es fort schön gefun- den. An Thann konnte es nicht liegen. Es un das gleiche geblieben. Es lag an mir. Ich ud nicht unterwegs gewesen, Ratte nicht auf M. lambrunos Roß gesessen, brachte kein Erlebng mit und ſceine Illusion. Ich am nicht von wel er, war nicht müde von der Reise, nich gluclelich, dazusein, Wein und Essen schmec ten nicht. Ich hatte es mir zu leicht gemacht. Ich wn nicht gereist, sondern gefahren. Zum Reise gehört der Weg, das Unterwegssein. Ich abe. War gleich am Ziel. Man will es billig haben und dann ist einem auch billig zu Mute. M eben nach Tkannl sagt man, und dann frag 8 sich in Thann, was man da eigentlich soll. Wahr und wahrhaftig haben wir keute zo. che schnellen Zauberpferde, die die Lüſt durckeilen bis in fernste Regionen. Aber. verzaubern ihre Reiter nicht mehr. Malu brunos Roß verzauberte seine Reiter. Und e war doch das langsamste von allen— gene besehen kam es nicht einen Schritt vom Flech Hellmut Holthau d neuer Zeit dieser Singgemeinschaft gehört, die eine gute Deklamation und einen kultivierten Vortrag einzusetzen hat. Die übrigen Dat bietungen der geistlichen Abendmusik, dit noch von Lesung, Gemeindelied und Ge- beten durchbrochen war, galten der barol ken Kammermusik. Marianne Berger(Vio line), Peter Ullrich(Cello), Wilfried Neuer Hans Bissels, Gerhard Hägele Glöte) un Andreas Lehmann am Cembalo boten bei Wiedergabe von Werken Händels und Bachs ein frisches und stilvolles Musizieren Schließlich stellte sich Adreas Lehmann auch als Komponist vor. Er brachte zwei seines Choralvorspiele für Orgel zu Gehör, gan! Kurze Stücke, die auf tonaler Grundlag stehen und sich bemühen, die Stimmungen ihrer jeweiligen Choralvorlagen auszu- drücken. lt. Das Herz e. 2 Käthe Lambert 35. Fortsetzung Und alles sah so aus, als werde es an jedem Tag bewohnt oder die Hausfrau sei nur gerade mal fortgegangen. Aber Sieben- lohr erzählte, das Haus stehe die meiste Zeit des Jahres leer. Eine Witwe aus dem benachbarten Kurort räume es auf und stelle zuweilen Blumen in die Vasen. Er bat sie in ruhiger, zwangloser Selbst- verständlichkeit, zum Abschluß ihrer Reise in diesem Hause zwei Tage sein Gast— und wenn sie wolle— auch Hausfrau zu sein. Sie hatte keinen Grund, ihm das abzu- schlagen, sie hatte sich auf dieser Fahrt an seine ruhige und gelassene Art gewöhnt, und das Verwöhnen durch ihn hatte ihr gut getan, ohne sie zu belasten. Es war schön, jemand dankbar sein zu können— und sie war es gern. Am ersten Abend, den sie in seinem Haus verbrachte, hatte sie zum erstenmal ein wenig und ganz einfach von sich erzählt, von ihrem Leben, von ihren Angsten— vom verstorbenen Vater. Nur Egwind hatte sie noch nicht erwähnt, Egwind gehörte ihr allein— sonst niemand. Siebenlohr hört zu. Er fand manches be- stätigt, das er wußte, und mußte wieder hören, wovon er weniges geahnt hatte. Und der Konzertmeister Steffen Ovander stand plötzlich mitten im Raum und war ganz anders, als er ihn sich bis jetzt vorstel- len mußte. Aber das kam nur daher, daß Alle Rechte durch Ullstein-Feuilleton-Dienst nun die Liebe von ihm sprach, und sie ver- klärte das Bild des eifersüchtigen Tyrannen zu dem Bild des Mannes, der im Leben litt. Vor sieben Tagen hatte Elisabeth mit ihrem Wagen am großen Stern gehalten. Pünktlich, wie die Ente es bestellt hatte. Ebenso pünktlich war Siebenlohr dagewesen, und sie waren losgefahren. Aber vielleicht hätte sich das alles nicht so pünktlich entwik- kelt, wenn Sven sich noch vorher gemeldet hätte. Sie hatte auf einen Anruf gewartet, acht Tage lang umsonst gewartet. Acht Tage lang geschmollt, übelgenommen, verziehen, ver- gessen— wiederum geschmollt, getrotzt und nachgegeben und gewartet— immer noch gewartet. Dann endlich hatte sie selbst an- geläutet. Die Regia- Werke hatten sich ge- meldet: bedauerten, Herr Egwind sei nicht da Er habe sich kurzen Urlaub vor dem Start genommen, nur ein paar Tage.. an die See, jawohl... seine Adresse? Einen Augenblick Elisabeth hatte den Augenblick nicht ab- gewartet. Mit einem eigentümlichen leeren frostigem Gefühl hing sie den Hörer ein. Nein, sie wollte ihm nicht schreiben, schrei- ben kann man so etwas nicht. Worte bedeu- ten gar nichts. Worte rütteln an keiner Tat- sache. Sie heben keinen Umstand auf. So also war er? Warum war er so? War das notwendig zwischen ihnen? Sie stieg in ihren kleinen roten Wagen, sie fuhr hinaus, den gleichen Weg, den sie einmal zusammen nachts gefahren waren. Der Herbst stand * irgendwo bereit und wartete auf seine nahe Stunde. Wie hatte sie damals gedacht? Nichts konnte den Gleichklang ihrer Seelen stören! Ein Nichts hatte ihn gestört, eine ge- schäftliche Abmachung, der sie sich nicht entziehen konnnte, nicht entziehen wollte, weil sie so eigensinnig war, Pflicht als Pflicht und Versprechen als Versprechen an- zusehen. Hatte er das nicht fühlen können, nicht begreifen? Er strafte sie und fuhr da- von. Am übernächsten Morgen stand sie dann mit ihrem Wagen vor dem großen Stern. Es war nicht ihre Schuld gewesen, daß aus den verabredeten drei Tagen sieben gewor- den waren, acht wahrscheinlich, derm erst morgen fahren sie nach Berlin zurück, und sje hatte der Großzügigkeit ihres Fahrgastes angemessen, viel Geld verdient, und alles Drohende war damit wieder für eine ganze Zeit hinausgeschoben, mußte er ihr darum so böse sein? Der Regen hat noch immer nicht nachge- lassen. Hinter ihr fragt der Mann im Sessel: „Wollen wir Licht machen?“ Sie schüttelte stumm den Kopf. Sie will kein Licht. Ich liebe Sven, denkt sie in die Dunkelheit hinein. Er muß es wissen, daß ich ihn so liebe! Wenn ich zurück bin, rufe ich ihn an. Ich lauf! zu ihm, ich sag' ihm: Meinetwegen will ich unrecht haben, mei- netwegen sei bös mit mir, es ist ja ganz egal, es ist ja alles gleich! Ich lieb' dich doch! Nichts, nichts kann die Liebe hindern, ich nicht, du nicht, kein Fremdes, keine Dumm- heit, keine Wut „Mögen junge Menschen die Dämmerung auch?“ fragte der Mann im Sessel. „Ich wollte nur kein Licht— weil ich nachdenken mußte!“ Siebenlohr nickt verständnisvoll. Es gibt Gedanken, die können kein Licht vertragen. Töricht, anzunehmen, sie könne nicht auch Solche Gedanken haben. Jugend schützt vor Schmerzen nicht, und das Alter löscht sie nicht aus. Um sie abzulenken, fragt er:„Wie gefällt ihnen dieses Palais?“ Sie lächelt entgegenkommend:„Ein Hein- zelmännchenhaus!“ Seltsam, den gleichen Ausdruck hatte Marianne einmal dafür ge- braucht. „Glauben Sie, daß man hier glücklich sein könnte zu zweit?“ Elisabeth denkt an Sven. Sie denkt an sich, sie sagt entschlossen:„Ja.“ Er nickt, er lacht ein bißchen vor sich hin.„Ich dachte es mir auch einmal“, sagt er. Elisabeth wandert durch den Raum. Sie geht von Wand zu Wand und sieht sich Bil- der im Halbdunkel an. Sie kniet auf der Lehne eines dicht an die Wand gerückten Sessels. So reicht sie höher zu dem einen Bild hinauf, das sie schon gestern lebhaft interessierte. Es ist von einem französischen Maler gemalt: ein Blumenstück, sieben Orchideen in schlankem Vasenglas. Um den Vasenhals geschlungen ein schmales, blinkendhelles Silberband. „Sehr komisch“ sagt Elisabeth,„solche Orchideen sah ich schon einmal. Lebendig sozusagen. Ich hob sie auf aus dem Gras vor unserem Fenster, es war am gleichen Tage an der See als ich Sie traf.“ „Nun, Warum nicht“, meint Siebenlohr, „Orchideen gibt es ja in jedem Blumen- laden!“ „Das schon, aber denken Sie, es waren Auch sieben und auch mit einem Silberband gebunden, und vwrissen Sie für wen sie be- stimmt waren?“ „Oh ja“, sagt Siebenlohr,„für Frau Weydal“ Und sieht ganz ruhig zu, wie Elisabeth von der Sessellehne rutscht und auf den Füßen steht. Ihre Stimme ist ver- blüfkt:„Dann waren Sie also.“ — Siebenlohr pafft eine Wolke Rauch en sich:„Jawohl, ich war's!“ „Ach“, staunt Elisabeth, sie staunt gau kindlich und noch immer harmlos., Damn sind Sie vielleicht nur ihretwegen in Trave: münde gewesen? Sind Sie also auch in Ver- ehrer von Frau Weyda?“ a „Ja.. ich auch“, sagt er und verbirgt sich tiefer in der Dunkelheit. 5 Elisabeth setzt sich in den Sessel. Sie überlegt. Wer ist dieser Mann dort drüben überhaupt? Er nennt sich Thomas Grant nun ja, so kann er heißen, warum nicht? Er spricht nicht viel über sich selbst, er horch auch sie nicht aus, er ist zuvorkommend Un. ritterlich verschlossen. Es tut gut mit ihm umzugehen, ganz sicher würde dieser Mann nicht grußglos auf seinem Motorrad dato fahren und wie ein kleiner Junge ausreiben und schmollen. Auch wenn ihn zehnmal eins andere Frau enttäuschte, und wenn er, 1 Weyda kennt, wirklich näher kennt, Gan wird auch er wahrscheinlich von Enttäu schungen zu reden wissen. 1 55 Aber Siebenlohr redet nicht. Vor 1 Monaten noch war es ihm sehr gleiche 19 gewesen, wer und vro Mariannes Todi War. Sie existierte gar nicht für ihn. 101 kleines, fremdes, nie gesehenes Geschon von dem man niemals sprach. Ge- Aber nun ist das Mädchen Elisabeth 8 stalt geworden. Nicht mehr auszuldsetg Und Siebenlohr hat etwas, das er sonst ni kennt: ein Schuldgefühl. 6. „Wollen wir Licht machen?“ fragt nochmals, und Elisabeth steht auf, und zu det die dicken gelben Kerzen in den 1e siven Holzleuchtern an, genau so Wie 5 ihr vorgemacht hat, sie vergißt auch 10 runden Deckenkranz nicht, und zuletet? 9 sie zu den Fenstern und zieht die Vorhän ZU. 1 Fortsetzung fold neraus verlag, ürucke Chefre pr. K. Eichen! Feuille les: H. Koch; Soziale H. Km stellv.: Bank, Bad. Kc Maunh Nr. 89 —— 11. Jal e! N ! hau Stu Bur Par trat frat der das 802 not Eri diesen ten, v kritisi Außer letzte und d bedeu aband seien. komm allem deutsc kämp. nung erfolg Frage nicht politib Eir gungs der at ländis Höchs len D Verrir 1 In der P. diese Alwe dem bestin mung. dach Asien kur al in sie dernis der B zur V. nunge mächt europe einigu sung die D nahm und Sicher 0 0 die C ihrers nister desjus lehnt. DP) Justiz könne groge! ben e müsse scheid Preus für d Vorsit Die (8 zende abend über des B. datt. Prakt Krone Schne Der P kedun parte ditzen Wi dräng minis Ansic FDP Justiz Errei- bindu Suche ner d n St Sächli nehm aller darin sieht, Uche teidie