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August 1956 „Verschleppungsmanöver“ in London Indien und die Sowjetunion legen den westlichen Plänen Schwierigkeiten in den Weg London.(AP/ dpa) Auf der Mittwoch-Sitzung der Londoner Suezkonferenz sind die Bemühungen der Westmächte, eine schnelle Uebermittlung der von der Konfe- renz erarbeiteten beiden Vorschläge an Aegypten zu erreichen, am Widerstand der Sowjetunion, Indiens und Ceylons gescheitert. Nach fruchtloser Erörterung der Frage, wie die beiden Vorschläge— der Dulles-Plan für eine internationale Verwaltung und der indische Vorschlag, der den Betrieb des Kanals durch Aegypten unter internatio- naler Beratung vorsieht— Aegypten übermittelt werden sollen, mußte die Sitzung abgebrochen werden. Eine neue Sitzung wurde für heute, Donnerstagnachmittag, an- beraumt. Damit ist das Ende der Konferenz um mindestens einen Tag hinausgeschoben wor- den. Der amerikanische Außenminister Dulles erklärte, er erwarte auch Für Donnerstag nichts anderes als„weitere Ver- schleppungsmanöver“ der hinter dem indi- schen Minderheitsvorschlag stehenden weni- gen Staaten. Ein Versuch des neuseeländi- schen Außenministers Macdonald, dadurch eine schnelle Beendigung der Konferenz zu erreichen, daß er vorschlug, die 18 den amerikanischen Vorschlag billigenden Staa- ten sollten ihre eigenen Abmachungen dar- über treffen, in welcher Form ihr Vorschlag Aegypten vorgelegt werden solle, scheiterte am Einspruch Indiens, der Sowjetunion und Ceylons. Die Meinungsverschiedenheiten scheinen sich auf die Frage zu konzentrieren, welche Aufgabe der Kommission zuerkannt werden Soll, die beauftragt werden wird, Nasser die Vorschläge der Konferenz zu überreichen. Das Hinauszögern der Beendigung der Kon- ferenz hat bei den westlichen Delegationen Verärgerung hervorgerufen. Großbritannien und Frankreich haben am Mittwoch den Plan des amerikanischen Außenministers Dulles nachdrücklich unter- stützt und zugleich die Zusätze gebilligt, durch die— wie berichtet— der ursprüng- liche Plan abgeändert worden war. Der indische Delegierte Menon warnte jedoch in einer temperamentvollen Rede vor der An- nahme des Dulles-Plans, mit dem Aegypten sich nicht einverstanden erklären könne. Der Dulles-Plan, der die Unterstützung von 18 der 22 Konferenzteilnehmer gefunden hat, sieht ein gemischtes Suezkanal-Amt vor, das durch einen Vertrag mit Aegypten er- richtet werden soll. Durch die Abänderungen ist die genaue Definition seines Status offen- gelassen worden. Der britische Außen- minister Selwyn Lloyd bezeichnete den Dulles-Plan als eine bewundernswerte Grundlage für eine friedliche Lösung. Er sehe keinen Weg, wie der Kanal auf anderer Grundlage unterhalten werden könne. Lloyd Widersprach der Ansicht des sowjetischen Außenministers Schepilow, daß der Kanal auch unter den jetzigen Umständen Die Bonner Note an Moskau Protest gegen Behinderung der Botschaft bei der Rückführung Deutscher Bonn.(dpa/ AP) Der Botschafter der Bun- desrepublik in Moskau, Dr. Wilhelm Haas, hat— wie schon gemeldet— die sowjetische Hauptstadt am Dienstag verlassen. Er ist zur Berichterstattung nach Bonn berufen wor- den, Sechs Tage vor seiner Abreise hat er dem sowjetischen Außenministerium eine deutsche Note über die Rückführung deut- scher Staatsangehöriger aus der Sowjetunion überreicht. Der Inhalt der Note wurde jetzt bekanntgegeben. Sie beantwortet eine sowje- tische Note vom 29. Mai. Die Note spricht zunächst den Dank der Bundesregierung für die Aufmerksamkeit aus, die das sowjetische Außenministerium der ersten Liste mit den Namen von 1000 deutschen Staatsangehörigen gewidmet habe. Jedoch verwahrt sich die Botschaft dagegen, daß ihre Besucher immer noch den Eindruck haben mühgten, daß ein freizügiger Verkehr mit der deutschen Vertretung noch nicht möglich ist. So würden Besucher von An- gehörigen der Miliz angehalten und zur Fest- stellung der Personalien mit zur Wache ge- nommen. Energisch macht die Note auch klar, daß die Bundesregierung nach den inter- nationalen Gepflogenheiten allein darüber entscheiden könne, wer das Recht habe, sich deutscher Staatsangehöriger zu nennen. Sie erinnert die sowjetische Regierung daran, daß die Sowjetunion die Heimkehr aller der in deutschen Listen aufgeführten Personen zugesichert habe, die die deutsche Staats- angehörigkeit besitzen. Die Bundesregierung Die Aufständischen sichert zu, daß sie in jedem Einzelfall sorg- fältig prüfen werde, ob die Voraussetzungen für die deutsche Staatsangehörigkeit vor- liegen. Um diese Prüfungen vornehmen zu Können, müsse die Botschaft aber frei mit den betreffenden Personen verhandeln kön- nen. Warum Haas nach Bonn kommt Botschafter Haas kehre aus Moskau nach Bonn zurück, um Fragen der Rückführung deutscher Staatsangehöriger aus der Sowijet- union zu besprechen, teilte ein Regierungs- sprecher am Mittwoch in Bonn mit. Der Sprecher sagte, Haas habe von sich aus den Wunsch geäußert, in Bonn über anstehende Fragen in Zusammenhang mit der Rück- führung zu berichten. Der Sprecher hielt es für möglich, daß Haas mit dem bis zum Wochenende aus London in Bonn zurück- erwarteten Außenminister v. Brentano auch noch„andere Fragen“ erörtern könne. Nach den derzeitigen Dispositionen, so fügte der Sprecher hinzu, werde Haas schon in relativ kurzer Zeit wieder nach Moskau zurück- kehren. Die CDU/CSU und die SpD äußerten sich unterschiedlich zu der angekündigten Be- richterstattung des Botschafters in Bonn. Während der SpD- Pressedienst vor einer eventuellen Abberufung von Dr. Haas warnte, wurde im CDU/ CSU-Pressedienst betont, daß die Reise des Botschafters jedes dramatischen Akzentes entbehre. sollen sich ergeben Großbritanniens Kapitulations-Bedingungen für Zypern London.(dpa) Der Gouverneur von Zy- bern, Feldmarschall Harding, hat nach Mitteilung des britischen Kolonialministe- ums vom Mittwoch„Kapitulationsbedin- zungen“ für Aufständische bekanntgegeben, die jetzt bereit sind, ihre Waffen nieder- zulegen. Wenn dieses Angebot ein Echo finde, 50 heigt es in der Verlautbarung, so werde dies dazu beitragen,„Verhältnisse zu schaf- ken, unter denen ein wirklicher Fortschritt bei der Schaffung einer verantwortlichen delbstregierung erzielt werden kann“. „Die FKapitulationsfrist beträgt drei Wochen von heute, Donnerstag, an. Diejeni- gen Aufständischen, die sich den Behörden zellen, haben die Wahl, entweder Zypern zu Verlassen und nach Griechenland zu gehen, Sobald dafür Vorkehrungen getroffen sind, oder unter gewissen Bedingungen in Zypern zu verbleiben. Wer sich für Griechen and entscheidet, wird bis zur Abreise fest- genommen, jedoch nicht für irgendwelche vereaben zur Verantwortung gezogen, die ar dem Kapitulationsangebot verübt wur- 15 eihschlieglich von Gewaltakten gegen 1 lere Personen. Wenn ein Zyprer, der sich e die britische Staatsangehörigkeit hat * alle Bewohner der Kolonien fal- bei So muß er sich verpflichten, daß er 0 Ankunft in Griechenland um die 5 0 sche Staatsbürgerschaft nachsucht und dite britische Staatsbürgerschaft aufgibt. 5 25 diejenigen, die sich zum Verbleiben n entscheiden, gelten folgende 8 Wenn erwiesen wird, daß sie waltakt en begangen haben, darunter Ge- verde 0 gegen eine andere Person, dann 5 2 8 vor Gericht gestellt. Aufstän-⸗ gehen 1 nicht für irgendwelche Ver- Ansa 1e Vor Bekanntgabe des Kapitula- Nan Sebots verübt wurden, abgeurteilt. 0 es sich dabei nicht um Gewaltakte 505 Gert andeine Person handelt. Wer nicht Gericht gestellt und abgeurteilt wird, bleibt solange in Gewahrsam, bis er ent- Weder durch die Beendigung des Notstandes oder durch eine Verfügung des Gouverneurs freigelassen wird. zufriedenstellend arbeitet, und wies den An- griff Schepilows zurück, daß man die Be- triebsführung des Kanals durch Abberufung der Kanal-Lotsen unterbrechen wolle. Der französische Außenminister Pine au Unterstützte die Ausführungen Lloyds und stimmte den Abänderungen des Plans eben- Falls zu. Er wandte sich gegen den Vorwurf des Kolonialismus, den Schepilow am Diens- tag erhoben hatte, und sagte, man dürfe Kolonialismus und internationale Zusam- menarbeit nicht miteinandeer verwechseln. Indiens Einwände Der indische Delegierte Krishna Menon erklärte, der amerikanische Plan habe den Haken, daß er es den Konferenzmächten nicht möglich mache, Verhandlungen mit Aegypten aufzunehmen. Die Aufnahme von Verhandlungen aber sei der springende Punkt. Die Londoner Konferenz könne keine Entscheidungen treffen. Selbst ein einmütig gefaßter Entschluß binde niemand. Menon erkannte an, dag die Dulles-Vorschläge durch die Zusatzanträge abgeschwächt wor- den seien. Da die Grundlage aber die gleiche geblieben sei, könne Aegypten die ameri- kanischen Vorschläge nicht annehmen. Indien hat der Konferenz einen eigenen Plan vorgelegt, der nur ein beratendes inter- nationales Organ für den Suezkanal vorsieht. Der indische Ministerpräsident Nehru sagte am Mittwoch in Neu Delhi, er sehe keine Gefahr, daß es zu einem Konflikt kom- men könnte, wenn Aegypten die auf der Londoner Konferenz vorgebrachten west- lichen Vorschläge ablehnt. Allerdings könne die Spannung dadurch zunehmen. Spaniens Mittelweg Auhßer Indien lehnen die Sowjetunion, Indonesien und Ceylon den Dulles-Plan ab. Einen Mittelweg hat Spanien eingeschla- gen. Der spanische Außenminister Artajo erklärte. Spanien sei bereit, den abgeänder- ten Dulles-Plan als Verhandlungsgrundlage zu akzeptieren, wenn im Fall einer Ableh- nung dieses Plans durch Aegypten der spa- nische Vorschlag den Aegyptern als Ver- handlungsgrundlage angeboten werde. Kern des spanischen Kompromigßplanes ist es, statt eines Internationalen Amtes mit àgyp- tischer Beteiligung eine ägyptische Kanal- verwaltung mit internationaler Beteiligung einzusetzen. Fernsehen verkürzt die Wartezeit mögen sich die Chauffeure der Diplomaten gedacht haben, die sich im Londoner Lancaster Haus um eine Lösung der Suezkanalkrise bemühen, und schlugen im Wagen des australi- schen Premiers Menzies ihr Domizil auf. Die Chauffeure katten entdecht, daß in diesem Wagen ein Fernsehempfänger eingebaut ist, mit dessen HProgramm sich die Langeweile trefflich bannen läßt. Bild: AP Eisenhower jubelnd empfangen Der Parteikonvent der Republikaner geht dem Höhepunkt entgegen San Franzisko.(AP/dpa) Der Partei- konvent der amerikanischen Republikaner stimmte dem Parteiprogramm zu, über das Wir bereits berichtet haben. Bei der For- Mmitlierung des Programmpunktes über die Bürgerrechte, die einige Schwierigkeiten be- reitete, hatte der Ausschuß eine auch für den Süden annehmbare Formulierung gefunden. Die Delegierten der Südstaaten fordern, daß die Gleichberechtigung der Rassen nicht Ausbau finnisch- russischer Beziehungen Uebereinkommen Woroschilows mit den finnischen Gastgebern Helsinki(dpa). Mit einer neuen sowie- tischen Initiative auf handelspolitischem Ge- biet rechnen gutunterrichtete Kreise Hel- sinkis im Zusammenhang mit dem finnischen Staatbesuch Marschall Woroschilows. Nach einem finnischen Kommuniqué kam das sowjetische Staatsoberhaupt mit dem finni- schen Ministerpräsidenten Fagerholm über- ein, die Beziehungen zwischen beiden Län- dern auszubauen und zu verbessern. Mit besonderem Interesse wurde die An- deutung des kinnischen Staatspräsidenten Kekkonen auf einem Festbankett vermerkt, daß Finnland eine Fortsetzung der nun ein- geleiteten Staatsbesuche begrüßen würde. Kekkonen hatte außerdem darauf hingewie- sen, daß es an Verhandlungsthemen nicht- kehlen würde. Dieser Hinweis wird als eine inoffizielle Einladung an Bulganin und Chrustschow betrachtet, auf ihrer geplanten Skandinavienreise im nächsten Jahr auch in Finnland Station zu machen. Kekkonen betonte, Finnland wolle als selbständige Nation mit allen Nachbarn in friedlichem Einvernehmen leben. Durch den Besuch Woroschilows würden die guten und engen Beziehungen beider Länder unterstrichen. Marschall Woroschilow sagte in seiner Antwortrede, die finnisch- sowjetischen Be- ziehungen hätten sich auf der Grundlage der Gleichberechtigung, der Unabhängigkeit und der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten des anderen Staates ent- wickelt. Er hob auch die wachsenden Inter- essen beider Länder am gegenseitigen Han- del hervor. Der finnisch- sowjetische Bei- standpakt garantiere den Frieden zwischen zwei unabhängigen Ländern. Das sowjetische Staatsoberhaupt äußerte, die vorzeitige Rau- mung des Marinestützpunktes Porkkala durch die Sowjets habe die internationalen Beziehungen insbesondere in Nordeuropa verbessert. Die friedliche Koexistenz von Ländern mit verschiedenen Systemen bleibe auch in Zukunft ein Eckpfeiler der sowieti- schen Außenpolitik, die die Sicherung des Friedens anstrebe. Zischen Gesfern und Morgen Ein Listen- Austausch über die in Ru- mänien lebenden Deutschen und Volksdeut- schen sowie die in Deutschland lebenden Rumänen soll zwischen der Bundesregierung und der rumänischen Regierung in Gang gesetzt werden. Dies teilten anläßlich der deutsch- rumänischen Rot-Kreuz- Verhand- lungen in Bonn Mitglieder des Internatio- nalen Rot-Kreuz-Komitees in Genf mit. Auf Grund dieser Listen sollen dann von den Regierungen die entsprechenden Visa aus- gestellt werden.— Beim Deutschen Roten Kreuz sind etwa 13 000 deutsche Volks- angehörige registriert, die aus Rumänien in die Bundesrepublik übersiedeln möchten. Ein Luftverkehrsabkommen zwischen der Bundesrepublik und Uruguay bereitete Bun- desverkehrsminister Seebohm anläßlich eines Besuchs bei der Regierung von Uruguay in Montevideo vor. Es ist vorgesehen, daß bei einer späteren Verstärkung des Lufthansa- Verkehrs nach Südamerika auch Montevideo angeflogen wird. Beileids-Bekundungen zum Tode des Ber- liner Bischofs Dr. Weskamm gaben u. a. Bundeskanzler Adenauer und der Vor- sitzende des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands, Bischof Dibelius. Weskamm habe sich, so heißt es in einem Nachruf, in der Zweiteilung Deutschlands„durch be- sonderes Eintreten für die geistige Freiheit und die Einheit des Glaubens in Ost und West ausgezeichnet.“ 50 000 Facharbeiter will noch in diesem Jahr die SED in die Reihen ihrer Mitglieder aufnehmen, um die„soziale und alters- mähgige Zusammensetzung zu verbessern und die Parteireihen qualitativ zu stärken.“ Statt einer zahlenmäßigen müsse eine klassenmäßige Stärkung der Partei geschaf- ken werden, schreibt das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“. Ferien in der Sowzetzone verbrachten zwei Millionen Kinder in Lagern des zen- tralen Arbeitsausschusses„Frohe Ferientage für alle Kinder“. Die Vereinigung gibt in einem Bericht an, daß über 60 000 Kinder aus der Bundesrepublik und aus West-Berlin an der Ferienaktion der Sowijetzonen-Regierung teilgenommen hätten. Der 77. Deutsche Katholikentag in Köln solle zu den Fragen des Friedens und der Einheit Deutschlands Stellung nehmen, for- dert eine in Dresden herausgegebene Bro- schüre, in der u. a. festgestellt wird, der Katholikentag könne zu diesen Dingen, die das Gewissen jedes einzelnen Christen be- rühren, nicht schweigen. Graf zu Dohna-Schlodien, der erfolgreiche Kommandant des Hilfskreuzers„Möwe“ im ersten Weltkrieg, ist im Alter von 77 Jahren auf seinem Landsitz bei Rosenheim an einem Herzanfall gestorben. Die Sohle 1035 in Mareinelle wurde am Mittwochabend von dem deutschen Gruben- sachverständigen Georg Langer, der mit wei- teren deutschen Bergungsfachleuten an den Bergungsarbeiten in der belgischen Un- Slücksgrube teilnimmt, erstmals erreicht. Die 167 auf den untersten Stollen vermuteten Bergleute müßten auf dieser oder auf einer gerade im Ausbau gewesenen, noch tieferen Sohle zu finden sein, doch konnten vorerst noch keine Leichen geborgen werden. Direkt nach Tokio zurückkehren werden nun sowohl der in London weilende japa- nische Außenminister Shigemitsu und Bot- schafter Matsumoto wie auch die in Moskau zurück gebliebenen Delegationsmitglieder. Die Verhandlungen über den japanisch-sowieti- schen Friedensvertrag, so sagte ein Sprecher der Delegation in Moskau, seien aber nicht abgebrochen, sondern nur unterbrochen, Wenn auch nicht gesagt werden könne, wann sie fortgesetzt werden. Die ungarischen Grenzsperren gegen Oesterreich, zu denen neben Stacheldraht- verhauen auch Minenfelder gehören, die be- reits den Tod zahlreicher Flüchtlinge ver- Ursacht haben, werden bis zum Herbst voll- ständig beseitigt sein, erklärte der ungarische Ministerpräsident Hegedues laut Radio Bu- dapest. Beobachter in Wien bezweifeln aller- dings, daß die unvavischen Grenzsperren tat- sächlich bis zu esem Zeitpunkt fallen werden. Der Treuhänderrat der Vereinten Nationen Konnte sich nicht über ein französisches Ge- such einigen, eine Kommission zur Ueber- wachung einer Volksabstimmung nach Fran- 268isch-Togo zu entsenden. In der Volksab- stimmung soll die Bevölkerung entscheiden, ob Togo weiterhin ein Treuhändergebiet bleiben oder eine Selbstregierung erhalten S0lI. abrupt verwirklicht wird. Bei der Abstim- mung erhob sich hierzu kein Widerspruch. Präsident Eisenhower ist inzwischen zur Teilnahme am Konvent in San Franzisko eingetroffen. Er wurde auf dem Flugplatz vom Vizepräsidenten Nixon, Abrüstungs- berater Stassen, anderen führenden republi- kanischen Politikern und einer großen Men- schenmenge empfangen, die in lauten Jubel und in den Ruf„We want Ike“(Wir wollen Eisenhower) ausbrach. Der frühere Gouverneur von New Vork, Dewey, richtete einen letzten Appell an die Delegierten, Präsident Eisenhower und Vizepräsident Nixon erneut als Kandidaten für diese Aemter zu nomieren. Er zählte eine lange Liste von Erfolgen in der Amts- periode Eisenhowers auf: Beendigung des Korea- Krieges, Regelung des Triest-Pro- blems, Beendigung der Besetzung Oester- reichs,„Vertreibung“ der Kommunisten aus Guatemala und die Aufnahme der Bundes- republik in die NATO. Nixon mußte am Mittwoch überraschend San Franzisko verlassen, um an das Kran- kenbett seines Vaters zu eilen, der wenige Stunden zuvor einen Herzanfall erlitten Hatte. Stassen gibt Opposition gegen Nixon auf Präsident Eisenhower hat am Mittwoch abend in San Franzisko mitgeteilt, daß sein Abrüstungsbeauftragter Harold Stassen seine Opposition gegen die erneute Nominierung von Vizepräsident Richard Nixon aufgegeben hat. Stassen hatte vor einigen Wochen vor- geschlagen, daß der Gouverneur von Mas- sachusetts, Herter, an Stelle von Nixon zum Kandidaten für die Vizepräsidentschaft nominiert werden soll. Fünfter Versuch einer Regierungsbildung in Holland Den Haag.(dpa) Der sozialistische Finanz- experte, Professor Lieftinck, gab am Mitt- woch zum zweiten Male den Auftrag zur Neubildung der niederländischen Regierung an Königin Juliana zurück. Der Fraktions- führer der Katholischen Volkspartei in der Zweiten Kammer, Professor Romme, der bei einem ersten Versuch auch schon gescheitert War, wollte eine zweite Beauftragung nicht annehmen. Den fünften Auftrag für eine Kabinettsneubildung erteilte Königin Juliana daraufhin dem Wirtschaftsminister Professor Z ijIstra, der der antirevolutionären Par- tei angehört. Zijlstra genießt das Vertrauen aller für die Regierungsbildung in Betracht kommen- den Parteien. Mit ihm ist zum ersten Male in der schon mehr als zwei Monate dauern- den Regierungskrise ein Vertreter der klei- nen Parteien mit der Kabinettsbildung be- auftragt worden. Ihre Mandate verlieren die Kommunisten in Nordrhein- Westfalen Düsseldorf.(AP/dpa) Das Düsseldorfer Innenministerium hat in einem am Mittwoch veröffentlichten Erlaß mitgeteilt, daß die KPD- Vertreter in den Gemeindeparlamenten von Nordrhein- Westfalen ihre Mandate ver- lieren. Dies gehe aus den Bestimmungen des Kommunalwahlgesetzes von Nordrhein- Westfalen für den Fall eines Parteiverbots hervor. Den Mandatsverlust habe der Z⁊u- ständige Wahlleiter festzustellen. Ein Sprecher der Bimdesregierung wies am Mittwoch darauf hin, daß das Verbot der Kommunistischen Partei nirgendwo zu nen- nenswerten Zwischenfällen geführt habe. Seite 2. MORGEN Donnerstag, 23. August 1956% Nr. 10 — Donnerstag, 23. August 1956 2 7 Technischer Nachwuchs gesucht Der Alarmruf, es werde in der Bundes- epublik zu wenig für Technik und For- schung getan, ist inzwischen Allgemeingut zahlreicher Institutionen geworden. Aber es wird nichts ge wenn man die be- stehenden Verhält in Bausch und Bogen Kritisiert, ohne n me Wege zur Abhilfe Konkret durchdacht zu haben. Im ganzen ge- sehen dürfte eine Vermehrung der staat- lichen Mittel für die Hochschulen als die Bildungsstätten des wissenschaftlichen Nach- wuchses und den Nährboden für die For- schung unumgänglich sein. Welche Schwie- rigkeiten sich dabei aus der oft eifersüchtig überwachten Kulturhoheit der Länder er- geben, ist zur Genüge bekannt. Es wäre indesssen falsch, alles Heil nur von Fort- Schritten auf der„oberen Ebene“ zu er- Warten. Im mittleren und unteren Bereich, Wo Techniker und Ingenieure ausgebildet und durch Auslese für die entscheidenden Funktionen bereit gemacht werden, kann vieles auch ohne Einfluß und Zuständigkeit der Spitzeninstitutionen getan werden. Ein Beispiel dafür bietet neuerdings das Land Nordrhein-Westfalen. Das Kultur- ministerium hat einen Plan für den Ausbau der Ingenieurschulen aufgestellt, der mit einem Kostenaufwand von 120 Mill,. Mark binnen vier Jahren verwirklicht sein soll. Im Jahre 1960 sollen von den Schulen 75 Pro- zent mehr Ingenieure für Maschinenbau, 90 Prozent mehr Elektroingenieure und 35 Prozent mehr Hoch- und Tiefbau- ingenieure kommen als 1956. Dieses Ziel des Vierjahresplanes, den man in Düsseldorf als ert, den einzigen großen Plan dieser Art im Bundesgebiet bezeichnet, soll durch eine be- trächtliche Erweiterung der im Lande vor- Hamdenen acht staatlichen Ingenieurschulen für Maschinenbau und Elektrotechnik und sechs staatlichen Bauingenieurschulen er- reicht werden. Das bedeutet Anpassung an den Stand der Technik, entsprechende Re- formen der Lehrpläne und des Unterrichts, die Einstellung von etwa 120 neuen Dozenten, Kurz eine generelle Erhöhung der Fähigkeit Urd der Bereitschaft, mit den Aufgaben fer- tig zu werden, die durch die Nutzbarmachung der Kernenergie und die auf diese Weise sich anbahnende technische Revolution entstehen. In der Oeffentlichkeit ist in der letzten Zeit oft erörtert worden, in welchem Maße durchgreifende Verbesserungen nötig sind, um Technik und Forschung in Deutschland Wieder auf einen Stand zu bringen, der dem des Auslandes nahekommt. Zu den konkreten Usberlegungen, auf welche Weise das zu er- reichen Wðäre, gehören die Fragen nach dem Bedarf und das Nachwuchsproblem. Man hat in dieser Hinsicht in Düsseldorf einige Unter- suchungen angestellt. Während der Plan zum Ausbau der Ingenieurschulen ausgearbeitet Wurde, beriet eine unabhängige Gutachter- kommission über die Frage der Errichtung einer zweiten technischen Hochschule in Nordrhein- Westfalen, die schon vor Jahren erörtert worden ist. Die Sachverständigen Singen dabei von der Ansicht aus, daß solche Probleme nicht isoliert nur für den Bereich eines Landes behandelt werden können. Nordrhein- Westfalen ist zwar das Land mit der größten industriellen und Wirtschafts- Kraft, aber die acht technischen Hochschulen in der Bundesrepublik und Berlin dienen einer gemeinsamen Aufgabe. Außerdem be- steht für die Studierenden Freizügigkeit, und auch im Hinblick auf Ingenieure kann weder die Ausbildung noch die Bedarfsdeckung durch Landesgrenzen bestimmt werden. Was den Ingenieursbedarf im Ganzen betrifft, so Hatte ihn schon der Verein Deutscher In- genieure vor einem halben Jahr in einer Denkschrift, die der Ständigen Konferenz der Kultusminister zugeleitet wurde, mit 190 000 beziffert. Das Düsseldorfer Gutachten, das im Mai abgeschlossen wurde, differenziert diese Zahl nach den einzelnen Sparten und kommt ganz allgemein zu dem Schluß, dag ein ständig steigender Bedarf an Diplom- ingenieuren bestehe; dabei sei der Bedarf im Maschinenbau und in der Elektrotechnik zur Zeit besonders dringlich. Zur Deckung dieses Bedarfs müßten zumindest die Kapazitäten Sämtlicher Hochschulen verdoppelt werden. Nun ist natürlich zu unterscheiden zwi- schen Ingenieuren und Diplomingenieuren. Als Ingenieur gilt im allgemeinen der Ab- Solvent einer staatlich anerkannten Inge- nieurschule, während Diplomingenieure eine technische Hochschule durchlaufen haben. In Nordrhein- Westfalen ist der Bedarf an Ingenieuren noch größer als der an Diplom- ingenieuren, und das Gutachten zur Frage der Errichtung einer zweiten technischen Hochschule im Lande stellt ausdrücklich fest, daß die vorhandenen Schulen für Maschinen- bau und Elektrotechnik dem sachlich gerecht- fertigten Andrang längst nicht mehr gewach- sen seien. In dieser Situation ist also der Plan zum Ausbau der Ingenieurschulen zur rechten Zeit aufgestellt worden. Dabei brauchen sich die Verantwortlichen glücklicherweise in einer Hinsicht keine Sor- gen zu machen. Es zeigt sich immer wieder, daß die Jugend nach wie vor an der Technik interessiert ist. Den erweiterten Ingenieur- schulen wird es also nicht an Bewerbern fehlen. An den höheren Schulen Nordrhein- Westfalens ist die Zahl der höheren Schüler trotz Schwankungen bei der Stärke der Ge- burtsjahrgänge stetig gestiegen; so in der Zeit von Mai 1950 bis Mai 1954 von 188 000 auf 218 000. Allerdings besteht auch im Be- reich der technischen Berufe stellenweise ein übermäßiger Drang zur Hochschule. Es wäre zweckmäßiger, so meint das Gutachten, wenn die zu wissenschaftlicher Arbeit weniger be gabten Schüler mit der Obersekundareife ab- gelen und die Ingenieurschulen besuchen Würden. Walter Först(Köln) In Sofia hängen noch Stalins Bilder Abgesetzter Tschervenkoff ist offiziell schon wieder„Nummer 2“ in der Staatsführung Bulgariens Belgrad, im August Wie in keiner anderen Volksdemokratie Osteuropas spielt sich in Bulgarien die Ent- stalinisierung und die Ausrichtung auf den neuen Kremlkurs in Form einer geradezu okkensichtlichen Farce ab. Auch nach dem Rücktritt Tschervenkoffs, der angeblich auf Verlangen Titos geopfert würde, geben sich die alten Stalinisten in Bulgarien noch kei- neswegs seschlagen. Das innerparteiliche Tauziehen zwischen den„harten“ und„ge- mähßigten“ Kommunisten ist in vollem Gange und wird aller Voraussicht nach mit einem Sieg der„Harten“, das heißt der Stalinisten enden. Exministerpräsident Tschervenkoff war nach seiner Abdankung nur ganz kurze Zeit von der Bildfläche verschwunden, steht aber jetzt bereits wieder bei öffentlichen Anläs- sen als„Nummer 2“ neben dem neuen Re- gierungschef Jugoff. Tschervenkoff hat sei- nen vollen alten Einfluß auf die Armee be- halten, von der bei seiner Abdankung einige Einheiten zu meutern drohten und er ist nach wie vor der anerkannte Exponent jenes sehr starken Parteiflügels, welcher sich entschieden gegen Titos Vorherrschaft im Balkanraum stellt und für die Rückgliede- rung des zur Zeit griechischen und jugo- slawischen Teiles von Mazedonien eintritt. Die antistalinistische Lockerung des öffentlichen Lebens ist bereits wieder zum Stillstand gekommen. Bulgarien ist die einzige Volksdemokratie, in deren Partei- und Staatsbüros man noch nicht die Bilder Stalins zu entfernen wagte. Als auch in Bul- Sarien einige Intellektuelle wie der Schrift- steller Krustin Belev oder das Mitglied der Akademie der Wissenschaften Kristanoff es sich erlaubten, offen den Ruf nach größeren Freiheiten des geistigen Schaffens zu er- heben, erfolgten sofort strengste Maßhrege- lungen und Parteiausschlüsse. i Nicht weniger scharf als vorher der Sta- linist Tschervenkoff reagiert nun der neue reichen Von unserem Korrespondenten Karl Rau Regierungschef Jugoff auf alle liberalisie- renden Bestrebungen. Die Partei sei ent- schlossen, so stellte Jugoff in seiner letzten Sopranje-Rede fest, die in den letzten Wo- chen auf wuchernden verderblichen Einflüsse mit eiserner Hand wieder auszumerzen und die bisherige Politik zum Aufbau des Sozia- lismus in vorbehaltloser Anlehnung an die Sowjetunion unbeirrt fortzusetzen. Damit ist auch in Bulgarien der kurzen Blüte der liberalen Aera“ ein jähes Ende gesetzt und der gepriesenen Kritikfreiheit von neuem der Maulkorb vorgehängt. Typisch für die Weiterführung des har- ten Kurses Stalin'scher Prägung unter dem neuen Regierungschef qugoff ist die gegen- Wärtige Politik gegenüber dem Bauerntum. In diesem Augenblick, da alle volksdemo- kratischen Regierungen angeblich bemüht sind, den Druck auf die Bevölkerung zu lockern, entfaltet das kommunistische Regime in Sofia einen Terror gegen die Landbevöl- kerung, der an Heftigkeit nur mit dem- jenigen der Jahre 1948/49 verglichen werden kann, In den letzten Monaten brachte es das kommunistische Regime Bulgariens fer- tig, weitere 280 000 Bauernfamilien in die staatlichen Agrargenossenschaften zu zwin- gen, so daß heute 77 Prozent der Gesamt- Anbaufläche kollektiviert sind. Ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt da die gesamte kom- munistische Propaganda behauptet, daß nach der Entstalinisierung die„sozialistische Ge- setzlichkeit“ nicht mehr verletzt werden dürfe, führt Bulgarien die vierte rücksichts- lose Welle der Zwangskollektivierung durch. Mokau hat vorerst noch nicht in den Lauf der Dinge eingegriffen. Zuverlässige Quellen besagen, daß die Sowjetunion an Bulgarien wirtschaftlich lediglich noch die Uran Vorkommen interessieren. Politisch bleibt für den Kreml die bulga- rische Volksdemokratie natürlich jene wich- tige Bastion, welche den strategischen Zu- gang zu den Dardanellen sicherstellt. Brentano legte Bonns Besorgnisse dar Getrennte Gespräche mit den West-Außenministern bei der Suez-Konferenz London, 22. August Außenminister Dr. von Brentano hatte am Rande der Londoner Suezkonferenz Ge- legenheit, den drei Westmächten in getrenn- ten Gesprächen erneut den Standpunkt der Bundesregierung über die mit der Um- rüstung und den alliierten Truppenreduzie- rungen in der Bundesrepublik zusammen- hängenden Fragen darzulegen. Die Gesprä- che mit den Außenministern Dulles, Lloyd und Pineau sollen auf deren Anregung hin zustandegekommen sein. Brentano hat vor allem Dulles auf die negativen Folgen der in den USA öffentlich diskutierten Um- rüstungspläne für die Sicherheit des Westens Hinge wiesen Gleichzeitig hob er die in der deutschen Oeffentlichkeit entstandene Pe- unruhigung hervor. Es sei die Befürchtung Aüfgskommen, daß auf soWjetischr Seite der Eindruck entstehen könnte, als ob die Ge- schlossenheit das Westens und das Interesse der USA an Europa nachzulassen beginne. Wie verlautet, hat Dulles mit großem Nachdruck erneut zugesichert, daß seine Re- gierung nicht daran denke, den Kampfwert ihrer in der Bundesrepublik stationierten Streitkräfte zu verringern. Die Umdispositio- nen auf Grund der neuen waffentech- nischen Entwicklung kämen in keiner Weise einem Nachlassen des amerikanischen Inter- essens an der Aufrechterhaltung der mili- tärischen Sicherheit des Westens in Europa Sleich. In ähnlichem Sinne äußerte sich auch der britische Augenminister, Lloyd, in seinem Gespräch mit Brentano. Brentano hat seinen Gesprächspartnern seine Befriedigung über diese Zusicherungen zum Ausdruck gebracht. „Gewissen Besorgnissen“ der Bundesregie- rung seien damit die Grundlage entzogen. Brentano hatte am Mittwochvormittag eine Unterhaltung mit dem britischen Schatz- kanzler, Mac Millan, in dessen Amtssitz. Wie verlautet, wurden dabei außer handels- und Wirtschaftspolitischen Problemen allgemeine Fragen der deutsch- britischen Beziehungen erörtert. Gespräch mit Semjonow Während der halbstündigen Verhand- lungspause zwischen den beiden Mittwoch- sitzungen der Londoner Konferenz hatte Brentano ein längeres Gespräch mit dem sowjetischen Delegationsmitglied und ehe- maligen sowietischen Botschafter in Ost- berlin, Semjonow. Das Zusammentreffen fand in einem Nebenraum des Lancaster- Hauses statt, in den sich mehrere Delegierte während der Konferenzpause zurückgezogen hatten. Vorher standen Brentano und der sowjetische Botschafter in London, Jakob Malik, längere Zeit zusammen.(pa) Zusammenfassend zeigt die jüngste Ent- Wicklung in Bulgarien, daß der von Tito ge- forderte und erzwungene Rücktritt des Sta- Iinistischen Tschervenkoff wohl anfänglich zu einer Auseinandersetzung innerhalb der Kommunistischen Partei führte, die in- zwischen bereits zugunsten einer absolut moskauhörigen Parteispitze wieder erstickt ist. Das Schlagwort weg vom„Weg zum eigenen Sozialismus“ blieb in Bulgarien offensichtlich das, was womöglich nach dem Willen derer, die es in die Welt setzten, auch bleiben sollte, nämlich— eben nur ein Schlagwort. Der 100 000. Bewerber für die Bundeswehr Hannover.(dpa/ AP) Der 100 000. Bewerber der Bundeswehr wurde am Mittwoch von einer Prüfgruppe in Hannover geprüft. Der Leiter der Annahmeorganisation im Wehr- bereich II, Oberst von Einem, überreichte dem Bewerber das Geschichtswerk„Die gro- Ben Deutschen“ mit einer Widmung des Bundesverteidigungsministers. Bei den Beratungen des Bundestages über die Dauer der Wehrpflicht wird nach Ansicht des stellvertretenden SPD- Vorsitzenden, Wilhelm Mellies, zu berücksichtigen sein, daß in der westlichen Welt eine völlige Um- stellung der strategischen Pläne erfolge. Mellies kündigte am Mittwoch im Presse- dienst seiner Partei an, daß die Auseinander- setzungen über die Frage, in welcher Form die Aufrüstung in der Bundesrepublik vor- genommen werden soll,„sofort nach den Parlamentsferien“ erneut entbrennen werde. Bei den Beratungen wird die Dauer der Dienstzeit festzulegen sein. In den anstehenden Debatten dürfte der gesamte Komplex der militärischen Verteidigung er- neut zur Sprache kommen. Mellies äußerte zu dieser Frage, daß man endlich mit dem »„illusorischen Geschwätz“ von einem„Klei- nen Krieg“ in Europa aufhören solle. 5 Die FDP warf am Mittwoch der Bundes- regierung vor, sie verniedliche den Abzug britischer Truppen aus dem Bundesgebiet mit einer„kaum zu überbietenden Hilf losägkeit“. DGB-Jugendzeitung eingezogen Düsseldorf.(dpa) Der DGB- Vorstand Nordrhein- Westfalen hat angeordnet, daß die letzte Ausgabe des Mitteilungsblattes des DGB-Jugendsekretariats in Dortmund ein- gezogen wird. In dem Mitteilungsblatt war ein Artikel des Junggewerkschaftlers Wer ner Haak unter dem Titel„Allgemeine Wehrpflicht?“ erschienen, der das Wehr- Problem nach Auffassung des DGB-Landes- bezirksvorstandes in„ungeböriger und ent- stellender Form“ behandelte und damit möglicherweise der sowietzonalen Propa- ganda hätte Vorschub leisten können. Antwort an Mig Wiskemann Göttinger Völkerrechtler gibt der Denkschrift-Autorin eine Rechtsbelehrung Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 22. August Die Bundesregierung hat in ihrem„Bul- letin“ eine Stellungnahme des Göttinger Universitätsprofessors für Völkerrecht, Kraus, Segen die Denkschrift von der Engländerin Elisabeth Wiskemann„Deutschlands östliche Nachbarn“(vergl. MM vom 9. August) ver- öfkentlicht. Kraus bemängelt, daß die Dar- stellung von Elisabeth Wiskemann, die für die Oder-Neißge-Grenze eintritt, absichtlich davon Abstand nimmt, die rechtlichen Aspekte der durch den Krieg und die Aus- treibung geschaffenen Fragen eingehender zu erörtern. Demgegenüber führt Kraus die fol- genden vier Argumente zur Rechtfertigung des deutschen Anspruchs auf seine Ost- gebiete an: 1. Das geltende Völkerrecht verbietet die Annexion fremden Staatsgebietes, auch wenn es sich um Gebiete eines Angreifers handelt. Die Unterschiede der Programme Gegenüberstellung der demokratischen und republikanischen Thesen in USA San Franzisko, im August Die Parteiprogramme der amerikanischen Demokraten und Republikaner enthalten in ihrem Kern folgende Standpunkte: Außenpolitik: Die republikanische Partei(Eisenhowers Partei) hält dem System der kollektiven Sicherheit als Grundlage der amerikanischen Außenpolitik fest. Sie ist für unparteiische Freundschaft gegenüber Israel und den arabischen Staaten, sichert aber Israel Unterstützung für die Erhaltung seiner Un- abhängigkeit zu. Sie ist ferner gegen die Aufnahme des kommunistischen Chinas in die Vereinten Nationen. Die Demokraten(Stevenson) beschuldigen die Regierung Eisenhower, in ihrer Außen- politik Methoden der„Drohung und Ein- schüchterung“ angewandt zu haben und treten für eine gemeinsame Außenpolitik der beiden großen amerikanischen Parteien ein. Sie sichern die Lieferung von Verteidigungs- waffen an Israel zu und widersetzen sich ebenfalls der Aufnahme der Volksrepublik China in die UN. Bürgerrechte: 5 Die Republikaner billigen die Entschei- dung des obersten amerikanischen Gerichts, in der die Rassentrennung in den öffentlichen Schulen verboten wird. Die Regierung soll diese Entscheidung„auf jede gesetzlich zu- lässige Weise“, aber ohne Zwang und Gewalt ausführen, um die Rassentrennung endgültig aufzuheben. Die Demokraten erklären zu dem Ge- richtsurteil lediglich, es bringe„Folgen von großer Bedeutung“, betrachten es jedoch als einen Teil des in den USA geltenden Rechts. 7 Sie lehnen ebenfalls eine gewaltsame Durch- setzung des Urteils ab. Verteidigung: Die republikanische Partei fordert, daß die militärische Stärke der USA groß genug sein müsse, um den Frieden zu sichern. Die Demokraten werfen der Regierung vor, daß sie die Verteidigungskraft des Lan- des geschwächt habe, um das Budget auszu- gleichen und„aus politischen Gründen“ die Steuern zu senken.(AP) Verhinderte 2. Das geltende Völkerrecht macht ferner die Rechtsmäßigkeit von Gebietswechsel von der Befragung der betroffenen Bevölkerung abhängig. 3. Die Atlantik-Charta enthält einen recht- lich bindenden Verzicht auf Gebietserwerb. 4. Huch die Sowjetunion hat die in dieser Frage seinen Kriegsverbündeten gegenüber eingegangenen Verpflichtungen verletzt. Der Göttinger Professor, der die gesamte Schrift von Elisabeth Wiskemann einer ein- gehenden Analyse unterzieht, kommt zu dem Schluß, es sei als sehr bedauerlich zu be- zeichnen, daß eine derartig einseitige und durchaus mangelhaft fundierte Schrift, die den Anspruch erhebe, wissenschaftlich zu sein, unter dem Mantel eines so angesehenen Institutes erscheinen konnte, wie es das „Königliche Institut für internationale An- gelegenheiten“ in London sei. Alles in allem genommen laufe diese Schrift auf eine Ver- teidigung des Unrechts hinaus, das man Millionen deutschen Heimatvertriebenen angetan habe. Kraus wirft der Engländerin weiter vor, sie habe in ihrer Studie entstellende Be- hauptungen aufgestellt, die ihre eindeutige politische Tendenz verraten. Zum Bespiel werde der Eindruck erweckt, daß die Deut- schen im Osten vornehmlich Großgrund- besitzer und reiche Bürger waren. Noch deutlicher sei die politische Tendenz dort, Wo die in der Studie im Zusammenhang mit Ostpreußen behauptet wird, im Westen und in Deutschland vergesse man oft, daß „Polen dieses Gebiets mit den Häfen, die sich dort befinden, in völlig unerwarteter Weise beraubt worden ist.“ Kahnfahrt Bfiete an die Herausgtbe nn 2 3 3 Sind sie Feiglinge? Sehr geehrter Herr W. W.! Sie scheinen mit einer von den ewig Gestrigen zu sein, die wie möglicherweise auch Herr Generalmaic Paul Herrmann, noch nicht begriffen haben daß wir jetzt in einer Demokratie leben. Fit den einzelnen Bürger dieser Demokratie ist 05 aber ein Grundrecht, den Kriegsdienst aus Politischen, weltanschaulichen oder Gewissen. Sründen zu verweigern. Für ein Grundrecht hat der Staat, juristisch gesehen, kein Recht einen Ersatzdienst für verweigerten Wehrdienst 2 fordern... Aus dieser undemokratischen Hal- tung heraus besitzen Sie und andere Leute Ihrer Denkart den Mut, ehrenhafte Männer und verantwortungsbewußte junge Menschen vor aller Oeffentlichkeit als Feiglinge zu diftg- miefen.. Ein Feigling ist in meinen Augen zener, der sich gegen seinen Willen zwingen läßt, etwas zu tun, was er vor Gott und Seinem Gewissen nicht véerantworten kann. Bis jetzt noch stehen alle diejenigen, welche gewillt sind den Kriegsdienst aus anerkannten Gründen 20 verweigern, auf dem legalen Boden des Grund- gesetzes. Von diesem Recht Gebrauch ZU machen ist keine Feigheit, sondern fordert von den Betroffenen mehr Mut als... ein be⸗ dauernswerter Mitläufer zu werden. H. K., Mannheim Bestürzend und bedrückend Es ist bestürzend und bedrückend, eine Auf- fassung zur Kenntnis nehmen zu müssen, wie sie in der MM-Zuschrift gezeichnet W. W. zum Ausdruck kommt... Wenn irgendwo„Phrasen gedroschen“ werden, wie W. W. sich auszu- drücken beliebt, dann doch beim Nachbeten all des Unsinns über die Notwendigkeit des Militärs usw... Das Umbringen von Menschen und die Vernichtung lebenswichtiger Werte bleiben verächtliche und verabscheuungs- würdige Tätigkeiten, mit welchem Flitter,, man sie zu bestimmten Zeiten auch aufputzen mag. Dazu kommt etwas anderes: zu allen Zeiten gab es viele Menschen, denen es genügte, das ihnen etwas befohlen wird, um es auch, mehr oder minder unbesehen und unkritisch, aus- zuführen. Beispiele aus jüngster Zeit gibt es mehr als genug. Diejenigen, die an all ihr Tun den Prüfstein ihres Gewissens un d ihres Ver- standes anlegen, waren meist in der Minder- zahl, und sie haben wisseatlich und willentlich die Konsequenzen ihres Verhaltens, das die Möglichkeit eines Irrtums einschließt, auf sich genommen. In diesem Zusammenhang von „Feigheit“,„eingefleischter Bequemlichkeit“ und „Disziplinlosigkeit“ zu reden, zeugt von. Bös. artigkeit. Glaubt W. W. denn ernstlich, ein „Ersatzdienst“(dessen Berechtigung ich damit noch nicht anerkenne; denn wer sich aus bes- serer Einsicht einer schlechten Handlung ver- sagt, ist deshalb nicht„verpflichtet“, einen „Ersatzdienst“ zu leisten) werde bequemer sein oder zur Verweigerung des Kriegsdienstes ge- höre heute kein Mut?! Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer in Erkenntnis der heutigen allgemein- menschlichen und speziell-deutschen Situation gegen seine Bedenken und inneren Vorbehalte den Kriegsdienst akzeptiert, muß den Vorwurf der Feigheit und Mitläuferei auf sich nehmen! Und reinen Gewissens wird doch kaum noch jemand an Kriegsvorbereitungen teilnehmen können. Und ein Drittes: Es mag noch vertretbar erscheinen, wenn ein Land in bestimmter ge- schichtlicher und geogvaphischer Situation in Was Italie einer G enen F. ipa tro aten d hatten, sieren 80 Der einem 1 Zuchtha Mährig er in d rumie seinen I rufungs als Zeus stach sie in die verletzt, mit dem eine F. ihm abe Insge stock in ten WO Symptoi fall— i Bakteric nach eir tung“, 0 Kartoffe waren Die schi wegen u sokort g Ein zweiein weil er leute ve die Tür kautete dienst 2 und Pfe Paps liche Se J. Okto dom sta dem V. sprochel Die Wochen kanisch Ring vo die wäl gen von eingescl Eine wärtig nische Muraye etwa 2 500 Ki! Tagen den sauren Apfel beißt und seine Bevölkerung 4 „Wehrhaft“ erhält. Ich denke an die Schweiz und andere Neutrale. Der Bewohner eines so“ chen Landes hat die Gewähr, wirklich nur im deute. äuhersten, nachweisbaren Notfall zur Waffe gerufen zu werden. Wenn aber das Militär nur dazu geschaffen wird, um den Politikern die Mühe und„Unbequemlichkeit“ politische Probleme auch politisch, das heißt im Aushandeln mit dem, der anderer Meinung ist, zu lösen, dann ist es das Recht und die Pflicht des denkenden Bürgers, diesem Treiben, zumindest für seine Person, Einhalt zu gebieten. Und das ist doch unsere Lage im zweigeteilten besetzten Deutschland, wo nur persönlich Interssierte und fanatische Ideologen auf beiden Seiten uns gegeneinander auf- wiegeln könnten.— Die wichtige Frage des sozialen Inhaltes und Wertes des zu ver, teidigenden Staates ist damit noch gar nidit e 5. Die Verfasser von Zuschriften in dieser An- gelegenheit sollten zur Illustration ihrer Mei- Vergangenheit er- nung ihre militärische 5 wähnen. Ich glaube, die Fronten würden dann gleich viel klarer. W. S., Altrip » Ein Faustschlag ins Gesicht Sehr geehrter Herr W. W.! Ihre Darstel- lung, wonach Kriegsdienstverweigerer Feig, inge sind, ist ein Faustschlag in's Gesicht derer, die die Schattenseiten der sogenannten Kameradschaft heute noch in bester Erinne- rung und in allen Gliedern stecken haben. Auf jeden Fall war mir die Liebe zu den Meinen tausendmal heiliger, als der verruchte Krieg und die„Führer“, für die ich hätte kämpfen sollen. Wenn ein Krieg schon un- vermeidbar ist, dann müssen die Wege Tür jeden in gleicher Weise angelegt sein und nicht, daß für die einen gilt, was die anderen nicht zu beachten brauchen. Und eben diesen Glauben konnte man im letzten Krieg nicht im geringsten haben 5„ Was Ihre Bemerkung anlangt, daß wir keine MWeichlinge heranziehen dürfen, 80 können Sie mir glauben, daß der unverschämte Ka- sernenhofdrill die„Birne“ zwar weich 9 aber um so härter den Haß werden ließ. Un dieser Haß ist ganz gewiß nicht abgeklungen denn die Saat ist aufgegangen in der Organ sation der Kriegsdienstverweigerer, 755 E. H., Mannheim Ich esse lieber Butter. .. Immer wieder muß ich an den n reichischen Sender Rot-Weiß-Rot denken 11 der Sendung„Der Alois mit dem grünen 5 5 Da war der Wolf in die- Grube gefallen und 15 flehentlich um sein Leben; als die Lämmer 5 hörten, kamen sie und sahen den Mörder 1 Mitbrüder und schwestern. Der Wolf 10 immer wieder und beteuerte, er sei ja gar 10 Wolf, er sei ein„Lamperl“. Die Lämmer 12105 auf den Schmus herein und halfen dem 5 baren, ehrenhaften Wolf aus der Grube; sos er aber frei war, riß und fraß er 15 seiner Befreier! Ich glaube, wir sind drauf u 0 dran wieder einen Wolf zu befreien! Wag 8 5 die Leitung der christlichen Kirchen„ die Parteileitungen der verschiedenen Mense 5 kreundsparteien? Will man nach dem gruen satz„Alle guten Dinge sind drei“ die Sache drittes Mal probieren? 7 5 . Die 1 50 die zweimal den selben Sch er del erlebten— ich zähle auch dazu 11 125 zichten darauf, die Sache ein drittes Ma tere zuprobieren! Ich esse lieber Butter als 9 8 mich als Kanonenfutter! H., Mann * Wir wollen tapferen Kämpfer e An den„Mannheimer Morgen“.— Wir 890 ten Sie höflich, in einer nächsten b Ihrer Zeitung ein Bild des Herrn V. on Mannheim, zu veröffentlichen, damit i einem tapferen Kämpfer eine Vorstellung haben. 5 5 Mit freundlichen Grüßen 2 Feiglinge 5 5 A. F. und K. G., Mannheim 1 zu ersparen, die nächsten sie auf Die das Rà Palast nomme Carlo“ eines P Mussol listenfi gewesen zeiberic Bombe, wurde, länder Ein Typ Gl in der Palm E Von de drei be gen W. in ein war au Abstur. teilte Flugzel Gebiet auf fre — Die okt ein Minder malen beiden noch 4 Block. Eur. wachse heuren Werken minder men 1 schwen deibwei. seum 1 mit vo Aktivit Das Sicht, 0 den. Pi der Ve deshal! Schrikt, Aussch Gent bemün nalen sionen. Die dieser Neue nächst Ameri Ach a! chrono bekanr nomme Nr. 19 — 1 N inen nit ein, die, ralmajo a haben, ben. Für Fr. 195. Donnerstag, 23. August 1956 MORGEN Seite 8 Was sonst noch gescha g Italienische Polizei geriet am Dienstag auf einer Gebirgsstraßge bei Sassari(Sardinien) in nen Feuerwechsel mit Banditen. Eine Poli- Spatrouille hatte festgestellt, dag die Ban- tie ist eg enst aus ewissen⸗ recht hat Rt einen lienst 2 den Hal- e Leute nner und hen vor u difka. n Augen zwingen deseinem 51s jetzt Alt sind, inden zu Grund. auch 2 dert von ein be⸗ annheim ine Auf. Seh, Wie W. zum Phrasen auszu- deten all eit des Lenschen r Werte zeuungs. litter ufputzen n Zeiten gte, das h, mehr ch, aus- gibt es ihr Tun res Ver- Minder- entlich das die auf sich ng von teit“ und . Bös- ich, ein h damit aus bes- ing ver- . ner sein stes ge- vird ein neutigen eutschen inneren rt, muß erei auf ird doch zeitungen rtretbar nter ge- ation in kerung Schweiz nes sol. nur im Wakke itär nur tern die sparen, h, das anderer s Recht diesem Einhalt age im Wo nur leologen r auf- age des zu ver- u nicht ser An- er Mei- eit er- n dann „ Altrip Darstel- 5 Feig- Gesicht nannten Erinne- haben. „einen zu den rruchte 1 hätte on un- ge für n und inderen diesen g nickt r keine können te Ka- machte, . Und lungen, Drgani- mheim r von ellung zen eim. aten die Straße mit Felsblöcken gesperrt batten, kurz ehe ein Omnibus die Stelle pas- geren sollte. b Der Japaner Shigeo Furuya, der von enem Tokioter Gericht zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt, worden ist, weil er die Igjährige Hisako Katsunuki erwürgt hat, die er in der Dunkelheit mit seiner Freundin fumie Ogawa ver wechselte,„korrigierte“ genen Irrtum vor Gericht. Während der Be- zufungsverhandlung stürzte er sich auf seine als Zeugin geladene ehemalige Freundin und stach sie mit einem zugespitzten Bambusstab in die Brust. Das Mädchen wurde schwer verletzt, wird nach Ansicht der Aerzte jedoch mit dem Leben davonkommen. Furuya wollte beine Freundin ermorden, weil sie sich von ihm abgewandt hatte. Insgesamt 35 Personen erkrankten in Ro- stock in der Sowjetzone im Verlauf der letz- ten Woche und mußten mit gleichartigen Symptomen Fieber, Erbrechen und Durch- fall— ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bakteriologische Untersuchungen ergaben nach einem Bericht der„Norddeutschen Zei- tung“, daß sogenannte Breslau-Bazillen im Kartoffelsalat einer HO-Gaststätte enthalten waren und die Krankheit ausgelöst hatten. Die schuldige HO- Gaststätte„Centra“ wurde wegen unhaltbarer hygienischer Verhältnisse sokort geschlossen. Ein Schweizer Bürger wurde in Basel zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er den türkischen Behörden fünf Lands leute verraten hatte, die über 3000 Uhren in die Türkei schmuggeln wollten. Die Anklage utete auf wirtschaftlichen Nachrichten- dienst zugunsten einer ausländischen Macht und Pfändungsbetrug. Papst Pius XII. bestimmte, daß die feier- liche Seligsprechung Papst Innozenz XI. am J Oktober, dem Rosenkranzfest, im Peters- dom stattfinden soll. Frühere Meldungen aus dem Vatikan hatten vom 21. Oktober ge- sprochen. Die Zollbehörden des Libanon haben am Wochenende in Zusammenarbeit mit ameri- kanischen Geheimagenten in Beirut einen Ring von Rauschgiftschmugglern ausgehoben, die während der letzten Monate große Men- gen von Heroin nach den Vereinigten Staaten eingeschleust haben. * 8 Eine riesige gelbe Wolke lagert gegen- wärtig über dem Mars, berichtete der japa- nische Gelehrte Dr. Sadao Murayama. Murayama sagte, er habe die Wolke, die etwa 2250 Kilometer lang und annähernd 500 Kilometer breit sei, zuerst vor sechs Tagen im Bereich der südlichen Hemisphäre des Planeten festgestellt. Es sei möglich, daß sie auf einen ungeheuren Sandsturm hin- deute. * Die italienische Polizei hofft in Kürze das Rätsel um das am 5. Januar gegen den Palast des Erzbischofs von Mailand unter- nommene Bombenattentat lösen zu können. Carlo Alberto Volpi, der 24 Jahre alte Sohn eines Faschisten, der unter der Herrschaft Mussolinis an der„Beseitigung“ des Sozia- lstenführers Giacomo Matteotti beteiligt gewesen sein soll, erklärte nach dem Poli- zeibericht in einem Verhör, er habe die Bombe, die bei dem Attentat verwendet wurde, selbst hergestellt und einem Mai- länder Rechtsanwalt übergeben. 8 Ein USA-Militärtransportflugzeug vom Typ Globemaster stürzte am Dienstagabend in der Nähe des Flugstützpunktes von West Palm Beach(Florida) ab und explodierte. Von den sechs Besatzungsmitglieder kamen drei bei dem Absturz ums Leben. Die übri- gen wurden schwer verletzt geborgen und in ein Krankenhaus gebracht. Das Flugzeug war auf einem Uebungsflug. Kurz vor dem Absturz gab der Pilot einen Notruf und teilte mit, daß er versuchen wollte, das Llugzeug in ein weniger dicht besiedeltes Gebiet zu fliegen. Die Maschine zerschellte auf freiem Feld. Lehren der Bergwerkskatastrophe von Mareinelle Italienische Kommission sah sich die belgischen Gruben genau Diesmal hat die italienische Regierung durchgegriffen. Seit Jahren, ja, ein Jahrzehnt hindurch, häuften sich die Unglücksbotschaf- ten aus den belgischen Kohlengruben, und stets waren Italiener unter den Opfern. Es schienen jeweils nur wenige zu sein; das eine Mal drei oder vier, ein anderes Mal acht oder zehn— und so fort. Aber als man nach den ersten acht Jahren der Nachkriegs- zeit die traurige Bilanz zog, war die Ge- samtzahl der italienischen Toten auf 211 ge- stiegen Dezember 1953). Das waren be- unruhigende Signale. Wiederholt hatten die italienischen Re- gierungsstellen auf schärfere Einhaltung der belgischerseits erlassenen Schutzbestimmun- gen zur Verhütung von Unfällen gedrängt und schließlich, wenn auch nur vorüber- gehend, die Auswanderung ihrer zahlreichen Erwerbslosen nach den belgischen Zechen eingestellt. Auf ihr Betreiben war eine Untersuchungs kommission eingesetzt wor- den, an der drei italienische Delegierte teil- nahmen. Aber in ihrer fünfzehnmonatigen Tätigkeit hatte sie wenig Positives ausge- richtet. Zwar wurden die in den belgischen Gruben häufig auftretenden schlagenden Wetter als Hauptgrund der Unglücke zu- gegeben und auch auf die technisch immer mehr verfeinerten Mittel zu deren Ver- hütung hingewiesen. In dem 70 Seiten lan- gen Bericht der Kommission wurde eine bessere Ausbildung der Neulinge und vor allem die Schärfung des Verantwortungsge- kühls der Bergarbeiter gefordert, die oft die elementarsten Vorsichtsmaßregeln außer acht ließen. Viel mehr nicht! Dieses wenig Vertrauen einflößende Untersuchungsergebnis schuf einen Zustand der Unschlüssigkeit, zumal bei den zur Aus- wanderung vorgesehenen Grubenarbeitern. Nun freilich, nach dem größten belgischen Bergwerksunglück überhaupt, dem neben den belgischen und anderen fremden Arbei- tern 139 Italiener erlagen, ist auf lange Sicht mit der völligen Unterbindung dieser zwei- felhaften Form der Arbeitsbeschaffung im Ausland zu rechnen. Diesmal hat die Regie- rung, die ohnehin von vielen Seiten— und nicht nur von der äußersten Linken— man- gelnder Energie in der Frage des Schutzes ihrer Ausgewanderten geziehen wird, es an Nachdruck nicht fehlen lassen. Sofort nach Bekanntwerden der Katastrophe hatten sich der sehr rührige, der Sozialdemokratischen Partei angehörende Arbeitsminister Vigorelli und der Unterstaatssekretär im Außenmini- sterium Del Bo nach der Unglücksstätte be- geben. Diese beiden Regierungsvertreter haben das nachgeholt, was ihre Vorgänger unterlassen hatten. Sie gewannen tiefe Ein- blicke in die technische Rückständigkeit der belgischen Gruben, zumal der im südlichen Teil des Landes, bei Charleroi gelegenen, die es schon wegen ihrer geringen Renta bilität an moderner technischer Ausrüstung angeblich hatten fehlen lassen. Wäre zum Beispiel, so fragen die zahlreich nach Char- leroi entsandten Berichterstatter der großen italienischen Zeitungen, der den furchtbaren Grübenbrand hervorrufende Kurzschluß er- kolgt, wenn die den Schachtwänden entlang- laufenden Hochspannungsleitungen wirksam geschützt gewesen wären? Die italienische Presse läßt sich durch ihre Korrespondenten berichten, daß die zu- ständigen italienischen Regierungsvertreter keine gern gesehenen Gäste Belgiens waren. Denn diese Männer, an der Spitze der im In- und Ausland als treuer Hüter der sozia- len Belange der italienischen Arbeiter an- erkannte Minister Vigorelli, nahmen ihre Aufgabe sehr ernst. Sie waren sich bewußt, daß sie die Interessen von mehr als vierzig tausend italienischen Bergarbeitern vor mrem Lande wahrzunehmen hatten und schauten deshalb in alle Verhältnisse ihrer Schutzbefohlenen tief hinein, nicht nur in an/ Scharfe Reaktion diejenigen ihrer Arbeitsstätten, sondern auch in jene ihrer Unterkünfte und ihrer Lebens- weise. Die Ergebnisse ihrer rücksichtslos be- triebenen Nachforschungen sollen zum Teil erschütternd gewesen sein, so sehr, daß sie nicht nur die belgischen Instanzen, sondern auch die Hohe Behörde der Montan-Union in Luxemburg anriefen. Besonders rühmend hebt die italienische Presse, so der Mailänder„Corriere della Sera“, das Wirken der deutschen Rettungs- mannschaft unter dem Ingenieur Karl von Hoff hervor, die, hervorragend ausgerüstet, Erstaunliches für die Ueberwindung der un- säglichen Schwierigkeiten geleistet habe. Ihre ruhige und sichere Arbeit sei ermutigend und vorbildlich für die anderen am Ret- tungswerk Beteiligten gewesen. * Das Grubenunglück von Mareinelle fiel in die Zeit der Sommerpause des italieni- schen Parlaments. Aber schon heute liegen verschiedene Interpellationen in Kammer und Senat vor, deren vor dem Plenum zu erwartende Erörterung alle heute noch ver- schwiegenen Erkundungsergebnisse enthül- len wird. Die italienische Oeffentlichkeit ist sehr erregt. Mehr denn sonst wurde sie gewahr, unter welch drückenden, ja entwürdigenden, ihr Leben dauernd gefährdenden Verhält- nissen diese ärmsten Volksgenossen in einer Periode breiten Wohlstandes in fremder Um- Welt ihr karges Brot verdienen müssen. Ihr tiefes Mitgefühl mit den unglücklichen Hin- terbliebenen hat sie schon jetzt durch Taten bekundet, unter anderem auch durch eine breit angelegte Hilfsaktion, die dank großen und im ganzen Land durch den Rundfunk organisierten Spenden erhebliche Geldmittel aufbringt, um bei den Familien angehörigen der Opfer, die natürlich auch die soziale Fürsorge genießen, keine Not aufkommen zu lassen. Richard Wichterich Neue Geräte und Schutzmittel im Bergbau „Dahlbusch-Bomben“ retten Verschüttete/ Kumpels erhalten Das Grubenunglück in der belgischen Stadt Marcinelle richtet eine ernste Mah- nung an Techniker und Wissenschaftler. Ob- Wohl die Unfallziffer in den Kohlengruben in den letzten fünfundzwanzig Jahren eine abfallende Tendenz aufweist, sind im Jahre 1955 allein im westdeutschen Steinkohlen- bergbau 636 Bergleute ums Leben gekom- men. Daher wird zur Zeit fieberhaft an der Verbesserung der Schutzmaßnahmen gear- beitet, um der Suche nach den schwarzen Diamanten die tödliche Bedrohung zu nehmen. Um einer Vergiftung durch Kohlenstoff- Gase vorzubeugen, sollen alle westdeutschen Bergleute bis Ende dieses Jahres mit dem sogenannten CO-Filter-Selbstretter ausge- rüstet werden, einer Art Gruben-Gasmaske, die im Ruhrgebiet bereits erprobt wurde und schon manchem Kumpel das Leben gerettet hat. Dagegen wird der Anwendbarkeit von Schutzanzügen, die mit Hilfe von Folien die Hitzewellen zurückstrahlen sollen, noch immer mit Vorbehalten begegnet. Denn die menschliche Haut vermag nur eine befristete Zeit bei luftdichter Abschirmung noch zu atmen. Wasser und Sand- so lauten noch immer die ersten Hilfsmittel bei einer plötzlichen Selbstentzündung der Kohle. Schwefelglimm- brände können mit Steinstaub bekämft wer- den. Sollten diese einfachen Mittel versagen umd die Flammen immer weiter um sich greifen, dann wird das gesamte Baufeld ab- gedämmt, das heißt sämtliche Zugänge mit Hilke von Sandsäcken, Zementbrei und einem Isolierschaum aus Kunststoff porendicht ab- geschlossen. Da kein Sauerstoff mehr durch Europa-Münze— nur Sammlerwert Eine Rarität für Munzensammler wurde in Augsburg ausgestellt: Die im Jahre 1952 in amerikanischem Auftrag in Hamburg geprägte Europino-Müngze, die als gemeinsames Zahlungsmittel eines zukünftigen europdischen Staatenbundes entworfen wurde. Ein Europino sollte einem Wert von einem Dollar entsprechen. Es uurden bisher nur wenige Stucke geprägt, die inzwischen einen Sammlerwert von 120. DM erreicht haben. dpa-Bild CO-Filter-Selbstretter die Sperrwände dringt, wird das Feuer all- mählich ersticken. Weitaus gefährlicher als die Selbstent- zündung der Kohle sind Schlagwetter-Ex- plosionen, ausgelöst durch elektrische Fun- ken. Daher sind die meisten Kohlengruben mit einer automatischen Einrichtung ver- sehen, die innerhalb von 0,1 Sekunden das gesammte angeschlossene Strommetz bei einem Kurzschluß ausschaltet. Elektrische Maschi- nen werden durch druckfeste Kapselung und einen sogenannten Plattenschutz gegen ein Aussprühen der Funken abgesichert. Eine ständige Messung des Methange- haltes der Luft durch Interferometer und Methanometer erhöht weiterhin die Gruben- sicherheit, der ebenso die modernen feuer- festen Förderbänder aus Polyvinychlorid mit einer eingelegten Gußstahllitze dienen. Um die Anwendung von Millimeterzündern statt der früheren Schnellzeitzünder soll die Ge- fahr der Schlagwetter-Explosionen bei Sprengungen bannen. Denn die einzelnen Intervalle sind so kurz, daß eine Entzündung der Gase unmöglich erscheint. Grubenbrände und Schlagwetter-Explo- sionen weiten sich zu Katastrophen. wenn Bergleute durch Einsturz der Grubenwände verschüttet werden. Freilich— das Abstützen beim Abbau durch Stempel aus Stahl und Leichtmetall hat die Einbruchgefahr weit- gehend vermindert. Aber immer wieder stehen die Bergfachleute vor ungewöhnlichen Situitionen, die allen Vorkehrungsmaßnah- men Hohn sprechen. Bei den Rettungsaktionen hat sich in jüngster Zeit vor allem die„Dahlbusch- Bombe“ in Verbindung mit Vorbohrern be- währt. Statt die unberechenbaren Sturz- massen abzuräumen, wird die Bohrspitze, die Gesteinschichten bis zu hundert Meter Breite durchdringt, von einem tiefer oder höher gelegenen Baufeld in Richtung des verschütteten Stollens vorangetrieben. Mit Hilfe eines Rollenzugs wird dann ein bom- benähnlicher Behälter durch das auf vierzig Zentimeter erweiterte Bohrloch geführt. Mann für Mann können die Verschütteten im„Fahrstuhlverfahren“, das zum ersten Male in der Zeche Dahlbusch angewandt wurde, aus ihrer gefährlichen Lage befreit werden. H. W. Müller Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Veränder- lich bewölkt, zeitweise Regenneigung. Tags- über vielfach dunstig, mäßig warm. Tages- höchsttemperaturen bei 20 Grad, nächtliche Tiefstwerte zum Teil unter zehn Grad. Schwacher Wind aus westlichen Richtungen. Uebersicht: Eine atlantische Tiefdruck- störung wandert über unseren Bereich hin- weg nach Osten. Danach folgt wieder ein flaches Zwischenhoch. Die einzelnen Druck- gebilde sind nur schwach ausgeprägt, so daß die Aenderungen im Wetterablauf gering bleiben. Sonnenaufgang: 5.28 Uhr, Sonnenuntergang: 19.28 Uhr. Wasserwärme am Mittwochmorgen: 19,2 Grad. Vorhersage- Karte För 228.58-+ Uhr 1 N stockholm N U Pegelstand vom 22. August Rhein: Maxau 532(+ 7), Mannheim 381 (11), Worms 33(+ 10), Caub 271(3). Neckar: Plochingen 120(+ 1), Gundelsheim 177(+ 10), Mannheim 376(+8). Hochwasser in Tirol: 5 Tote Innsbruck. Schwere Ueberschwemmungen im Tiroler Zillertal haben nach ersten Be- richten bis Mittwochfrüh fünf Todesopfer ge- fordert. Nach schweren Regenfällen war der Fluß am Dienstag über die Ufer getreten. Das innere Zillertal ist völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Nach einem Dammbruch ist es dort in einer Länge von fünf bis sechs Kilo- meter bis zu zwei Meter tief von den Fluten bedeckt. Die Telefon verbindungen sind un- terbrochen. Vier Personen kamen ums Leben, als ein Boot kenterte, mit dem sie sichaus über- fluteten Häusern retten wollten. Ein Gastwirt wurde von den Fluten hin weggerissen, als er Treibholz aus dem Fluß fischen wollte. Pioniere des österreichischen Bundes- beeres, Gendarmerie und Zivilisten sind bei der Bergung von Gütern aus den von Wasser- massen eingeschlossenen Bauerngehöften im Einsatz. Die Pioniere versuchen, den gebor- stenen Damm notdürftig instandzusetzen. Zahlreiche Feriengäste, unter ihnen viele Deutsche, sind in mehreren Orten im Zillertal von der Außenwelt abgeschnitten. Das ge- samte Tal gleicht einem riesigen See. 5 Brennerpaß wieder frei Der Autoverkehr über den Brennerpaßg zwischen Oesterreich und Italien ist seit Dienstagmittag auf einer Fahrbahn möglich. Die Straße über den Brenner war in der Nacht zum Dienstag nach Geröllrutschen in- folge eines Unwetters gesperrt worden. Der Ort Brenner bot ein Bild der Verwüstung. Der Bahnhof stand unter Wasser. Elf Touristen gerettet Nach zwölfstündiger anstrengender Ret- tungsarbeit wurden Dienstagabend elf deut- sche Touristen aus Neu-Ulm und zwei Tou- risten aus Rosenheim durch eine 35 Mann starke Suchmannschaft der Gendarmerie und des Bergrettungsdienstes aus den gefähr- lichen Wänden des Kopftörtlgrates(2300 m) im Gebiet des Wilden Kaiser geborgen, wo sie eine lange und qualvolle Nacht in Regen und Kälte zugebracht hatten. Amerika und Europa gehören zusammen Vorurteile belasten gegenseitige Beziehungen . Die Alte und die Neue Welt verstehen ot einander nicht. Ueberheblichkeiten und Minderwertigkeitskomplexe belasten gleicher: maßen dann die geistigen Beziehungen der beiden Kontinente. Dabei ist weder Europa Wort Amerika ein kompakter, homogener Europäer fürchten, so hört man oft, die wachsende Industriemacht und den unge- neuren technischen Fortschritt der USA. Sie Jerken daneben Amerika vor, die Welt mit minderwertiger Literatur, verderblichen Fil- men und seelenloser Mechanik zu über- ſchwemmen. In der Neuen Welt vertritt man zellweise die Ansicht, Europa sei ein Mu- beum und eine Bibliothek, aus denen man een Händen schöpfen könne, seine ktvität habe es jedoch verloren. 81 Das alles sind Vorurteile aus einseitiger icht, die den Tatsachen nicht gerecht wer- 85 758 Kultur- und Erziehungsorganisation 1 Nationen(UNESCO) hat sich alb in Zusammenarbeit mit dem Schrittstellerverband in Sao Paulo und dem N 5 kür internationale Begegnungen in 55 um eine Klärung dieser Gegensätze 8 üht. Namhafte Vertreter des internatio- len Geisteslebens bestritten die Diskus- sionen. 1878 INESCoO hat nunmehr die Ergebnisse 3 5 Diskussionen unter dem Titel„Die 15 5 Welt und Europa“ veröffentlicht. Zu- 202 st wird darin die Ansicht widerlegt, 1 5 habe keine Geschichte. Daß Europa 0 als Alte Welt bezeichnet, ist lediglich betenlbsisch zu verstehen. Es hatte ein un- nonantes Land entdeckt und in Besitz ge- men, ein Land, das damals aber be- reits eine höchst vielseitige Vergangenheit besaß. Ueberall besteht heute in Amerika das Bestreben, die Geschichte des Landes, besonders die Zivilisation vor der Entdek- kung durch Kolumbus, zu erforschen. Was eine Untersuchung und Gegenüber- stellung von Europa und Amerika so er- schwert, ist die innere Mannigfaltigkeit die- ser beiden Kontinente. Wie unser verhält- nismäßig kleiner Erdteil viel zu verschie- denartig, zu traditionsbelastet ist, um ein zusammenhängendes Ganzes zu bilden, 80 stellt auch die Neue Welt ein wahres Mosaik dar. Neben den von den verschiedensten Ländern Europas einströmenden Einflüssen darf auch die Rolle der Eingeborenen und der Afrikaner, Chinesen und Japaner nicht übersehen werden. Die zahlreichen europäischen Impulse auf allen Gebieten des amerikanischen Geistes- lebens haben sich längst angeglichen und verselbständigt. Man kann heute kaum mehr von einer„Vereuropäisierung“ spre- chen. Besonders deutliche Beispiele hierfür sind die Umbildungen der englischen und portugiesischen Sprache, aber auch die eige- nen Prägungen der Dichtung, Architektur, Malerei und Musik, die heute, in ihrer ame- rikanischen Form mündig geworden, auf Europa zurück wirken. Ein anderer wesentlicher Punkt in der genannten UNESCO- Schrift gilt der Erörte- rung der Minder wertigkeitskomplexe auf peiden Seiten. Gegenwärtig erscheint dieser Romplex auf unserer Seite stärker, ange- sichts der materiellen Hilfeleistungen und dem Eingreifen Amerikas in die beiden letz- ten Kriege. Dagegen ist sich Amerika des außerordentlichen europäischen Einflusses auf seine Zivilisation vollauf bewußt. Auch finden wir gerade von amerikani- scher Seite bestätigt, daß die Alte Welt kein „totes Museum“ sei. Man hat drüben teil- weise freilich wenig Verständnis für die intellektuelle Beunruhigung Europas und wirft ihm sein Suchen und seine endlosen Diskussionen vor, sieht aber gerade in die- ser Unruhe die Voraussetzung jeden geisti- gen Lebens. All die vielen Mißverständnisse und Vorurteile erscheinen im ganzen keineswegs unvermeidlich. Letztlich wurzelt die beider- seitige Zivilisation in demselben geistigen Klima unserer westlichen Kultur, im Christentum und dem griechisch- römischen Erbe. In Erkenntnis dieser Zusammenge- hörigkeit sollten Konflikte der Art, wie sie hier aufgezeigt sind, beseitigt und statt des- sen ein fruchtbarer Austausch der beider- seitigen Werte erreicht werden. Das Werden Europas Auch Bayern siedelte Flüchtlinge an Bis Ende 1955 sind insgesamt 70 734 Flüchtlingssiedlungen in der Bundesrepu- blik und Westberlin geschaffen worden. 25 601 Stellen sind unter 0,5 ha groß, 17 499 zwischen 0,5 und 2 ha, 6622 zwischen 2 und 5 ha, 7577 zwischen 5 und 10 ha, 9182 zwi- schen 10 und 20, 2393 zwischen 20 und 30 sowie 1860 Stellen über 30 ha. Die Gesamt- fläche aller Flüchtlingssiedlungen betrug 383 908 ha. Mit über 20 000 Stellen liegt Nie- dersachsen an der Spitze, gefolgt von Schleswig- Holstein. Bayern, Nordrhein- Westfalen und Baden- Württemberg mit je rund 10 009. Französisch- belgische Flugzeug zusammenarbeit Die staatliche französische Flugzeugfabrik SNCASO hat kürzlich mit der belgischen Firma SaBCA einen industriellen Gemein- schaftsvertrag abgeschlossen. Das belgische Unternehmen wird eine Reihe von Einzel- teilen für das neuerdings in gröberen Serien aufgelegte französische Vautour-Modell her- stellen. Dadurch ist die belgische Fabrik sehr stark an das französische Werk gebun- den. Aehnliche Abkommen wurden bereits mit holländischen und italienischen Firmen abgeschlossen. Vereinbarungen mit der deutschen Industrie gingen dagegen bisher kaum über Lizenzverträge hinaus. Bibliographie über Handels- fragen Der Europäische Wirtschaftsrat(OEEC) veröffentlichte kürzlich eine umfangreiche Bibliographie für Fragen des internationa- len Handels. Sie enthält die in den Jahren 1950 bis 1955 in den Mitgliedsstaaten er- schienenen Veröffentlichungen über diese Fragen. Sämtliche Publikationen befinden sich im Besitz der OEEC- Bibliothek und können interessierten Personen in Paris zu- gänglich gemacht werden. Jugend diskutiert über Europa Studientage über die politische Lage in den europäischen Ländern organisieren am 9. und 10. September in Stresa die Euro- päischen Jungliberalen mit 40 Teilnehmern aus acht Staaten. Ebenfalls in Italien, in Crosseto bei Rom, tagt vom 20, bis 22. Sep- tember die Internationale Union der Christ lich- Demokratischen Jugend mit 120 Teil- nehmern. Debattiert werden Euratom, der Gemeinsame Markt und die europäische Ein- stellung gegenüber den unterentwickelten Gebieten. Verschiedene christliche Jugendbewegun- gen halten am 10. und 11. September in Nimwegen ein internationales Treffen ab mit folgenden Themen: die Lage der ver- schiedenen europäischen Organe und die Haltung der Christen gegenüber Europa und seiner Entwicklung. Vom 24. bis 29. September veranstaltet in Berlin das Deutsche Nationalsekretariat der Europäischen Jugendkampagne in Zu- sammenarbeit mit dem Deutschen Volks- hochschulverband unter Beteiligung von 30 Jugendlichen aus 10 Ländern einen Schulungskurs über europäische Probleme. Fremd- und Familien- AT beitskräfte in Europa Auf 100 Beschäftigte in der westdeutschen Landwirtschaft entfallen 67 Familienarbeits- kräfte. In Holland lautet das Verhältnis 100:63, in Dänemark 100:43, in Großbritan- nien 100:35. Europäischer Markt- Forschungs kongreß Ein europäischer Kongreß für Markt- und Meinungsforschung wird vom 10. bis 14. April 1957 in Biarritz an der französischen Atlantikküste abgehalten. Veranstalter ist die internationale Vereinigung ESOMAR. Die Vorträge umfassen die wirtschaftliche Vor- ausschau, das Reklamewesen und Betriebs- probleme. Zu den Teilnehmern gehören neben Experten der Markt- und Meinungs- forschung auch Unternehmer und Wirt- schaftspolitiker. MANNHEIM Donnerstag, 23. August 1956/ Nr. 22. August 1956 Hat. TODES-ANZEIGdE Auf den Straßen der Stadt Mannheim starben vom 1. Januar bis 33 Menschen Sie wurden bei Verkehrsunfällen getötet oder starben an den Unfall- kolgen. Verletzt wurden im gleichen Zeitraum bei 3136 Unfällen, die sich im Stadtgebiet Mannheim ereigneten, 1516 Menschen. Viele von ihnen trugen Schäden davon, die sie das ganze Leben behindern werden. Das ist eine bittere Bilanz— eine Bilanz, die anklagt. Die Zahl der Unfälle hat sich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres erneut erhöht(3070: 3136). Der entstandene Schaden stieg gar um 30 Prozent. Es ist keine Entschuldigung, die anerkannt werden kann, daß sich in diesem Zeitraum auch die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge erhöht Wir gedenken der Opfer Wir mahnen die Lebenden: Nehmt mehr Rücksicht aufeinander im Verkehr! „Den Raub traue ich mir allein zu“ „Mitarbeiterin“ der Jäger-Korbmacher-Bande stand vor Gericht In einem schwarzen, hochgeschlossenen Kleid, beherrscht und mit leiser Stimme, machte vor der II. Großen Strafkammer des Landgerichts Mannheim die verwitwete Katharina Sch. ihre Angaben. Die Anklage Warf der trotz ihrer 45 Jahre jung wirken den Frau neben Sach- und Personenhehlerei Anstiftung zu schwerem Raub vor. Katharina Sch., so behauptete die Anklage und 80 bekräftigten die Zeugen Karl-Heinz Jäger, Willi und Horst Korbmacher, sei die trei- bende Kraft beim Postraub auf die Renten- zahlstelle am Oderweg in Frankfurt ge- wesen. Die Räuber erbeuteten damals 80 000 Mark. Katharina Sch. mußte sich nach dem Kriege— der Mann flel im Osten— von einer kleinen Rente ernähren. Eine Zeitlang arbeitete sie in einem Offizierskasino, später in einer Bar. Im Frühjahr 1954 lernte sie bei ihrer Tochter— die inzwischen ab- geurteilt wurde— die Jäger/ Korbmacher kennen. Sie mieteten bei Katharina Sch. ein Zimmer und benützten es viermal um Die- besgut— einen Nerz(Wert 18 500 Mark), einige hundert Uhren und Fotoapparate kurze Zeit unter zustellen. Die Angeklagte behauptete, die Herkunft der„Ware“ sei ihr unbekannt gewesen. Die Zeugen, selbst Haupttäter, sagten das Gegenteil aus. Im Spätherbst unternahm Katharina Sch. mit Karl-Heinz Jäger und den Brüdern Huch wie gruselig. „Im Schloß wohnt ein Geist“ behauptet„MM“-Leser „Die Teræas-Zeitungsleute haben recht, im Mannheimer Schloß spukt es wirlelich“. Diese Verblüffende Mitteilung erreichte uns gestern von einem Leser per Telefon. Huch wie gruse- lig! Der Leser wird uns nicht übelnehmen Wenn wir gestehen, daß wir zunächst nur wei Dinge für möglich hielten: Entweder wollte man uns auf den Arm nehmen oder es stimmte etwas nicht an der„Leitung“. Dieser Verdacht verstärhte sich noch, als wir geisterhafte Huch- Schreie und hallendes Gelächter in der Telefon- muschel vernakmen.„Ja, aber im Schloß geht Wirklich ein Geist um“, fuhr der Anrufer ein- dringlien fort. Und da wir uns bemühen, mit unseren Lesern in höflichem Ton zu verkeh- ren, versicherten wir ihm, daß wir die ganze Angelegenheit für überaus interessant hielten. daß wir aber leider noch nicht das Vergnügen gehabt hätten, im Schloß einem in Bettlaken gehüllten Wesen zu begegnen. Aber— wir bitten unseren Leser ob unse- res Mißtrauens um Vergebung— im Schloß Wohnt doch ein Geist. Und zwar im linken Flügel. Und er hat sogar eine Hausklingel. Und er heißt Paul mit Vornamen. Er steht sogar im Adreßbuch verzeichnet. Es ist der Haus- meister Paul Geist. Der gute Geist des Schlosses. An dem sagenumwobenen in Teds erfundenen Unglüch der Kurfürsten ist er ge- wi ganz unschuldig. Mac Zwischen Gift und Gattentreue: Korbmacher eine Fahrt nach Bonn und Montabaur. Es sollten Gelegenheiten zu grö- Beren Einbrüchen geprüft werden. Die An- geklagte verteidigte ihr Verhalten damit, sie habe Jäger/ Korbmacher in eine Falle locken wollen, um sie dann der Polizei zu über- geben. Als sich die geplanten Unternehmun- gen als undurchführbar erwiesen, wurde auf der Rückfahrt ein Raubüberfall auf die Ren- tenzahlstelle am Gderweg besprochen. Katharina war mit den Oertlichkeiten gut vertraut, da sie dort selbst ihre Rente ab- holte. Immer wieder stichelte sie das Ver- brechertrio an, den Ueberfall zu Wagen. So stellten es die Zeugen dar.„Wäre ſch ein Mann, würde ich mir das Ding selbst zu- trauen“, soll die Angeklagte gesagt haben. Bei den Aussagen der Zeugen schüttelte sie jetzt immer wieder fassungslos den Kopf: „Nein, nein, das stimmt nicht.“ Katharinas Hehlergewinn war gering. Zwei billige Armbanduhren und 50,.— Mark, als Abzahlung für die Miete, und ein ein- facher Fotoapparat. Aus dem Postraub be- kam sie allerdings 4000 Mark. 1900 Mark davon verborgte sie an Studenten. Den Schaden der Post will sie mit ihrer Rente wieder gut machen. Diese Umstände führte die Verteidigung an. Vor allem wies sie dar- auf hin, daß die Zeugen gleichzeitig Haupt- täter seien. Die Staatsanwaltschaft ließ die Unbescholtenheit der Angeklagten und ihre kleine Rente, mit der sie sich und zwei Töch- ter ernähren mußte, als mildernden Umstand gelten. Erster Staatsanwalt Angelberger be- antragte vier Jahre Gefängnis. Unter Vorsitz von Landgerichtsrat Ambos verkündete die II. Große Strafkammer das Urteil: Zwei Jahre zehn Monate Gefängnis unter Anrech- nung der Untersuchungshaft. Gegen das Einbrechertrio Jäger Korb- macher wird. wie wir bereits berichteten, im Herbst vor dem Mannheimer Schwurgericht verhandelt. Schie. Die Statistik des Verkehrstodes mahnt: Nehmt mehr Rücksicht auf unsere Alten! Bestürzende Feststellung: Von 18 tödlich verunglückten Fußgängern waren 14 älter als 65 Jahre Zwei Menschen wurden totgefahren vorgestern abend gegen 21 Uhr auf der Wald- hofstraße. Es waren alte Leutchen, eine Frau von 69 und ein Mann von 74 Jahren. Sie woll- ten zwischen Herzogenried- und Hansastraße auf dem Zebrastreifen die Waldhofstraße überqueren; sie hatten— nach Zeugenaus- sagen— bereits das erste Drittel der Fahr- bahn überschritten und wurden dort von einem Volkswagen überrannt. Die Frau war sofort tot, der Mann starb auf dem Transport ins Krankenhaus. Der Fahrer des Volks- Wagens, ein 24jähriger Student, wurde— wie die Polizei inzwischen mitteilte wegen des Verdachtes fahrlässiger Tötung inhaftiert. Wen die Schuld auch treffen mag, das Faktum selber läßt sich nicht mehr aus der Welt schaffen: Zwei alte Menschen wurden Opfer des modernen Verkehrs, bei dem zuviel„ge- rast“ wird. g Der Fall Waldhofstraße ist leider kein Einzelfall mehr. Es ist erschreckend, wieviele alte Menschen seit Januar 1956 auf Mann- heimer Straßen ums Leben kamen. Mit grauenhafter Folgerichtigkeit verbinden sich die tödlichen oder mit schweren Verletzungen endenden Verkehrsunfälle alter Leute— es sind fast immer Fußgänger zu ganzen Ket- ten und Serien: Am 7. Januar wurde eine 78 jährige Frau beim Ueberschreiten der Wormser Straße tödlich angefahren. Am 16. Januar war es ein 35jähriger Rentner, der auf der Friedrich-Ebert-Straße von einem Lastkraftwagen erfaßt und tödlich verletzt wurde. Auf dem Luisenring lief am 28. Februar ein 72 jähriger Mann in einen Lastkraftwagen; er starb wenige Tage später. Zwei Tage danach wurde ein 79 Jahre alter Rentner beim Ueberschreiten der Sonder- burger Straße von einem Personenkraft- Wagen angefahren und tödlich verletzt. In den ersten Maitagen wurde eine 75 jährige Frau an der Straßenkreuzung Relais-/ Neu- hofer Straße getötet. Am 4., 7. und 12, Juni meldete der Polizeibericht tödliche Unfälle von 71, 73 und 80 jährigen Männern und Frauen. Mitte Juli wurde ein 74 jähriger Rentner beim Ueberschreiten der Schimper- straße von einem Motorradfahrer tödlich ver- letzt. Die Schuldfrage kann bei unserer Be- trachtung völlig außer acht bleiben. Gewig: in einigen der Fälle sind die alten Leute beim Ueberqueren der Straßen teilweise unvor- sichtig gewesen. Aber das ist nicht das We- sentliche. Entscheidender ist die Erkenntnis, daß der moderne Verkehr an unsere Alten Anforderungen stellt, denen ein großer Teil einfach nicht mehr gewachsen ist. Die nach- folgende Aufschlüsselung der Statistik des Verkehrstodes beweist es. Seit Januar sind in Mannheim 33 Ver- Kkehrstote zu beklagen. 24 waren Männer und Jungen, neun Frauen und Mädchen. Die meisten Toten— nämlich 18— waren Fußgänger! Schon das gibt zu denken! Ge- radezu bestürzend aber ist die Feststellung, daß von diesen 18 toten Fußgängern 14 älter Als 65 Jahre waren! Und die Entwicklung ist keineswegs zu Ende: die motorisierten Fahrzeuge vermehren sich wie die Kanin- chen. Die Geschwindigkeiten werden höher. Der Verkehr wächst ins Riesenhafte; die Horizontale genügt ihm nicht mehr:; er ist dreidimensional geworden; er muß auf mehreren Stockwerken„abgewickelt“ und an den Knotenpunkten durch phantastische Spiralgebilde„flüssig“ gehalten werden. Die Technik steigert sich, sie wird komplizierter, unübersichtlicher,„rasanter“. Unverändert aber ist die Reaktionsfähig- keit der Menschen geblieben, ihre psychische Anpassungs- und Leistungsfähigkeit. Beide lassen sich durch Training zwar beschleuni- gen und steigern. Aber das ist nur bis zu einer gewissen Grenze möglich. Und bei den alten Leuten verläuft die Entwicklung gar umgekehrt: Reaktions- und Leistungs- fähigkeit werden bei ihnen schwächer. Mit dem Sehen und Hören klappt es nicht mehr so recht. Den täglich gröber werdenden An- forderungen des modernen Verkehrs haben die alten Menschen in vielen Fällen nur ihre täglich geringer werdenden Körperlichen Kräfte entgegenzusetzen. Es gibt nur einen Ausweg. Der Zzwangsläufigen Tendenz des modernen Ver- Autowracks: Keine Zierde des Stadtbildes Ausrangierter Opel stand zwei Monate auf Rosengarten-Parkplatz Der Polizeibericht— Herausgeber Polizei- präsidium Abt. III/ 1 vom 21. August meldet unter dem Titel„Lausbubenstreich“: „Drei Schüler im Alter von 16 Jahren hatten sich zum Ziel ihrer Wigbegierde einen am Rosengarten abgestellten Personenkraft- Wagen ausgesucht. Um das Fahrzeug näher kennenzulernen, schoben sie es zur Rhein- Neckar-Halle und nahmen es auseinander. Sie wurden dabei beobachtet, als sie ver- Schledene Teile des Motors ausbauten und sie dann wieder zusammensetzten. Da der Pkw) schon längere Zeit herrenlos herum- stand, und die Jungen keineswegs die Ab- sicht hatten, einen Diebstahl zu begehen, wurde der Wagen sichergestellt und in den Polizei-Kraftfahrpark abgeschleppt.“ Der Polizeibericht— Herausgeber siehe oben— vom 21. August 1956 meldet nicht, daß dieser ominöse Pkw, ein alter grüner Opel, in verlottertem Zustand ungefähr zwei Monate lang auf einem unserer gepflegtesten jätze Parkplatz Stresemannstraße neben dem Rosengarten) stand und dies der Zent- Kleine Chronik der großen Stadt Kein Glück in Mannheim hatten schwindelnde Mädchen „Wenn der Herr Staatsanwalt und ich in einem Kaufhaus mit einem Scheck be- zahlen wollten, dann würde man uns wahr- scheinlich nicht trauen und zuerst bei der Bank anfragen, wenn aber zwei junge char- mante Mädchen kommen Das sagte der Vorsitzende des Wilhelmshafener Schöffen- gerichtes und schüttelte ungläubig den Kopf über den Leichtsinn von vielen Geschäfts- leuten bei der Annahme von Schecks. Allerding— einige Mannheimer Geschäfts- leute waren in dieser Hinsicht standhafte Zinnsoldaten. Sie waren auf die„Masche“ der 20jährigen Christine und 22jährigen Carla nicht hereingefallen. Die beiden hatten eine Blitzreise durch die Bundesrepublik unternommen, In Bremen, Hamburg, Kassel, Frankfurt, München und Mannheim hatten Curd Jürgens Liebesdrama in der Ampulle Zu dem Film„Ohne dich wird es Nacht“ im Alhambra Es ist schwer, von diesem Titel auf den Inhalt zu schließen, und es wäre genau so schwer— wenn man diesen deutschen Film gesehen hat— diesen Titel für ihn zu finden. Es sei denn, man nähme ihn ganz symbolisch, aber so abstrakt sind die Produzenten nicht. Und so muß halt fürs Publikum wieder ein- mal die Nacht herhalten, weil sie dunkel und Uundurchdringlich zu sein pflegt: In diesem Fall die Nacht der Süchtigkeit, die Sklaverei der Droge, das seelische Wechselbad zwischen Euphorie und Depression. * Dieser Film ist ein Lehrstück des Morphinismus, ein Lehrstück menschlicher Schwäche und FHaltlosigkeit gegen die Ver- suchung der Ampulle. Er wird das durch eine intensive Spielhandlung, die weder die Tränen des winselnden Opfers, noch die re- signierende Durchhalteerklärung der lieben- den Gattin(eine gereifte Eva Bartok) auf Tonband, noch die Bachfuge im Cool-qazz scheut. Um, wie wir, hoffen, zu warnen, zu belehren und die Stärke wahrer Liebe zu demonstrieren— auch wenn das Gift dann stärker wird, als die Liebe. Und das alles das ist das Erstaunliche— gelingt dem Film nahezu: Er hat Szenen, die das Gift in Acht und den Zuschauer in Bann tun. * Erstaunlich ist auch, daß der Regisseur Curd Jürgens besser abschneidet, als der routinierte und längst zum begehrten Star avancierte Schauspieler Curd Jürgens. Denn der Regisseur wahrt die Grenzen der Behut- samkeit und schafft eine sorgsam dosierte, stellenweise erschütternde und makabre Atmosphäre, während der Schauspieler die sich zugedachte Rolle nicht auslebt, weil er über ihr Ziel hinausschießt, heult, tobt und platzt. * Der morphinistische Rechtsanwalt, der nur durch das Gift seine Sprechhemmungen im Gerichtssaal überwinden kann, gesteht sein„Leiden“ innerhalb von 24 Stunden einer aus der Bahn geratenen Dame. Das leichte Mädchen wird in Minutenschnelle zur aufopfernden Gattin, die— als nach der Ent- ziehungskur der Rückfall droht— ihre Liebe dem Gift opfert. Sie schmuggelt ihrem ver- sagenden Ehemann die ersehnte Ampulle inis Blut— und er gewinnt den großen Fall. Allerdings mit dem ethischen Fall seiner Frau, die resignſert und ihm seine Ruhe nebst gelegentlicher Spritze läßt. * Die beste Rolle spielt René Deltgen, der in einer kleinen Charge eine imponierende Leistung zeigt.„Ohne dich wird es Nacht“ 80 gut wie Premingers Rauschgiftdrama„Der Mann mit dem goldenen Arm“, ist es nicht geworden. Aber auch lange nicht so schlecht, Wie viele der sogenannten deutschen„Pro- blemfllme“. H. W. Beck sie ihre Betrügereſen versucht. Sie kauften in Geschäften— oft in großen Kaufhäusern — ein und bezahlten mit Schecks, dessen Beträge höher als die Warenwerte waren, so daß sie Bargeld zurückerhielten. Ge- schickt und intelligent waren die Mädchen. Christine hat sogar eine Oberschule be- sucht. Jetzt wird sie dem Gefängnis 15 Monate lang einen Besuch abstatten. Carla wird später vor dem Richter erschei- nen, Weil sie ein Kind erwartet. F. L. Vortragsreihe bei Mormonen Jeden Mittwoch in H 7 „Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“(Mormonen), für die in der Bundesrepublik 250 amerikanische Missio- nare arbeiten— es sind meist Studenten zwischen 20 umd 25 Jahren— wird in den nächsten acht Wochen in Mannheim, Heidel- berg und Karlsruhe mit einer Vortragsreihe auf warten. In Mannheim sind die Vorträge auf jeden Mittwoch bis einschlieBlich 10. Ok- tober angesetzt. Sie beginnen jeweils um 20 Uhr im Saal in H 7, 28. Vor Beginn der Vorträge wird auf dem alten Meßplatz eine „Demonstration“ stattfinden. Einige der Vor- tragsthemen lauten:„Auf den Spuren der Ureinwohner Amerikas“; Die goldenen Platten— Urkunden der Indianer“;„Vier Eintrittskarten, bitte zum Paradies“; „Himmelreich schon ausverkauft?“ und„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ 0 Termine Das Herschelbad bleibt am 27. August wegen dringender Reparaturarbeiten geschlossen. TV„Die Naturfreunde“: 24. August, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Monatsversammlung mit Bericht vom Kongreß der Naturfreundee Inter- nationale in Hamburg. Fotografische Gesellschaft: 24. August, 20 Uhr, Wartezimmer Dr. Halver, U 4, 18, Zusammen- kunft betreff Planung der Ausstellung. Sportelub Pfingstberg-Hochstätt: 25. August, Clubhaus am Pfingstbergweiher, Generalver- sammlung des Gesamtvereins, Wir gratulieren! Maria Oexle, Mannheim, Kleine Riedstraße 5, begeht den 70. Geburtstag. Karl Hambach, Mannheim-Käfertal, Auerhahn- straße 15, vollendet das 79, Lebensjahr. Wohin gehen wir? Donnerstag, 23. August Theater: Musensaal 20.00 Uhr:„Das Land des Lächelns“(„Deutsche Operngastspiele“ Mar- Burg). Filme: Planken:„Schwarzwaldmelodie“; Alster:„Moderne Zeiten“; Capitol:„Ratten⸗ nest“; Palast:„Inferno“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr: „Der Schläger von Chicago“; Alhambra:„Ohne Dich wird es Nacht“; Universum? Lumpaz Vagabundus“, Kurbel:„Große Starparade“. tralwache im Polizeipräsidium bekannt war. „MM“-Leser Dr. W. E. hingegen meldet, dag er bereits Ende Juni die Polizei auf das Un- mögliche solcher Zustände aufmerksam ge- macht habe und schreibt:„Ich habe im Ver- lauf der zurückliegenden Wochen mehrfach die Zentralwache fernmündlich davon ver- ständigt, daß es nicht angehe, einen so ge- pflegten und dazu wegen der zahlreichen Veranstaltungen im Rosengarten so stark in Anspruch genommenen Parkplatz zum Ab- stellplatz nicht zugelassener oder schrott- reifer Wagen zu machen. Ich mußte aber feststellen, dag offenbar nichts erfolgt ist, weil beide Wagen auch heute noch Oatum: 16. August) auf dem Parkplatz stehen.“ Mit„beide Wagen“ meinte Dr. W. E. außer dem alten Opel noch einen nummer- losen Goliath-Lieferwagen, der sich in der Zwischenzeit auf dem gleichen Parkplatz zu dem Opel gesellt hatte. Der gewissenhafte Leser vermeldet weiterhin, daß die Fahr- Zeuge zuerst auf dem Marktplatz abgestellt gewesen sein sollen; sie seien jedoch von dort verwiesen worden,„weil das Parken nichtzugelassener Fahrzeuge auf öffentlichen Parkplätzen unstatthaft ist“.— Soweit der den Polizeibericht ganz beträchtlich ergän- zende Leser Dr. W. E. Der Gesamtablauf berechtigt zu der Frage, ob der alte Opel tatsächlich„herren los“, Wie es im Polizeibericht heiht, herumstand. Hatte er nicht doch einen Herrn, vielleicht einen Schrotthändler oder eine Reparatur- Werkstatt, und dieser Herr war der Polizei gar bekannt? Der Gesamtablauf rechtfertigt auch die Vermutung, daß der olle Opel. in seinem zerfledderten Zustand(siehe unser Bild) immer noch neben dem Rosen- garten stehen würde, wenn die drei Schüler ihn nicht zum Ziel ihrer Wißzbegierde ge- macht hätten. Oder ist dem etwa nicht, so? Ueber herrenlose Fahrzeuge, die wochen- lang irgendwo in der Stadt herumstanden, mußte schon des öfteren berichtet werden. Dann allerdings verschwanden sie jeweils recht schnell. ⸗-kloth Ein„gefundenes Fressen des Stadtbildes“.) % war dieses Auto- Mrac, ein alter Opel mit zu. rilecgexlapptem Verdeche, der seit zwei Monaten auf dem Rosengarten-Parheplatz herumstand, für drei lbjährige Schüler. Sie schoben den Wagen zur Rhein- Necar-Halle und nahmen inn auseinander. Auch den Motor zerlegten die wißbegierigen„Automechanier“ und seteten inn tbieder zusammen. Bin„MII“-Leser natte die Polizei bereits vor zwei Monaten benachrichtigt und aufgefordert, den alten Wagen wegeuschaßfen. Es geschah jedoch nichts, bis sich die Schuler der Sache„annahmen Jetat erst hat die Polizei den Wagen abgeschleppt. Frage an die Hollaei: War es— wie 15 HFolizeibericht meldet tatsachlich ein„herrenloser“ Wagen? Warum stand er dann zube Monate auf einem ößfentlichen Platz herum?(Vergl. Artikel 0 r 10 2 Dr. kehrs, der eine immer größere Zahl„Mi Opfern fordert, kann nur mit mehr Höflich keit, mehr Aufmerksamkeit, mehr Rüicksich nahme und Achtung vor der Gesundheit dem Leben der alten Menschen bege werden. Alle sind wir dazu aufgerufen geht uns alle an. Denn es sind unge Eltern, die gefährdet sind. Deine und Mutter, Dein und mein Vater können oder morgen in Gefahr geraten und nötig haben. leti Meiste: K- Olymp erst a1 reiben. nsen des De mei Max P hen touren Novem Eine Helfen wir mit Takt und ohne Aufdrim. Vorsite lichkeit. Helfen wir unauffällig und höflid Leichte Vermeiden wir, daß alte Menschen über Begren haupt in gefährliche Situationen auf de geben. Straßen geraten, aus denen sie sich dam Leistur nicht mehr befreien können. Helfen wir, del gegebe sie sich nicht selber unvorsichtig Gefahren begeben. Achten wir mehr alz big. 30. her auf die alten Menschen auf de Straßen! Aus dem Polizeibericht: Brand in Sandhofen 20 000 Mark Schaden Ein größerer Brand, bei dem ein Sci den von schätzungsweise 20 000 Mark ent. stand, wütete in der Nacht zum Mittwoch in Sandhofen. Um 1.25 Uhr wurde die Polize. Wache Sandhofen von einem Wachmann) de SENOUSS Ne 16 a — Veicbt. na dr ge einen Feuerschein wahrgenommen Hatte, be. nachrichtigt. Gleichzeitig liefen weitere ele fonische Alarmmeldungen ein. Die Feuerweh rückte sofort mit drei Löschgruppen 4 Eine Scheune, die an ein Wohnhaus un Stallungen angebaut war, stand in Flammen Da das Feuer auf die anderen Gebàude über. zugreifen drohte, mußten sie geräumt wer den. Während der mit allen Mitteln gefühlt ten Brandbekämpfung, sprang das Feuer al eine benachbarte Scheune über. Dieser Bran wurde erfolgreich gelöscht. Die zuerst i Brand geratene Scheune brannte völlig nie“ der. Gegen 4.20 Uhr war der Brand unter Kontrolle, um sechs Uhr waren die Lösch arbeiten beendet. Ein Beamter der Feuer. wehr wurde verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Bei der Brandbekämpfung ent standen auch Wasserschäden. Brandursache ist noch nichts bekannt. Kinder als Brandstifter ö In einer Ruine der Innenstadt entstand vermutlich von spielenden Kindern ent zündet, ein Brand, dem zum Glück nur wert. lose Autoreifen, alte Matratzen und sonstige Unrat zum Opfer fiel. Das Feuer breitete sich in den Kellerräumen rasch aus, so dal die Feuerwehr zu Hilfe gerufen werden mußte. Um 21.30 Uhr war der Brand ge- löscht. Oelspur verursachte drei Unfälle Eine lange Oelspur in der Innenstad die von einem unbekannten Fahrzeug her- rührte, war die Ursache von drei Verkehrs. unfällen. Um 19.40 Uhr geriet ein Motorrad- fahrer durch das Oel ins Rutschen, stürzte und erlitt Hautabschürfungen. Dann stürzte ein Motorroller fahrer und um 20.30 folgte ein weiterer Motorradfahrer. Auch er 205 sich Prellungen und Hautabschürfungen zu. — Außerdem ereigneten sich am Dienstag noch 18 Verkehrsunfälle, bei denen sech Personen leicht und drei schwer vVerletz wurden, In einem Fall wurde Fahrerfluch begangen. Der gesamte Sachschaden wird aul 4700 Mark geschätzt. Pioniersoldaten aus beiden Weltkriegen werden am 1. und 2. September in Kell zu rem Pjionſertag zusammenkommen. Der Landesverband Badischer Pioniere in Karl. ruhe lädt zu dem Treffen alle ehemaligen Pionjerè ein. Der Pionſerverein Mannheim läßzt zu dem Treffen am 2. September um 6 Uhr früh(Abfahrt: Wasserturm) einen Autobus nach Kehl fahren. Ueber die Aut acks: Keine Zierde e Bild: Steiger in solch eine b Sep 1— Ver Die ben 1 schaft Vorsta die II Amtsre dungsv gesetzt ei Sl scha! ner He und d Interes Jon de gegrün Nolls Der Dienst. Utah! zekord nen a1 Wähel gehalte Nussel helm soluter räder Die am Di Minute Meter gleiche de Nij ten a1 Die dr sekunc 3/ Nr.* 195/ Donnerstag, 23. August 1956 8 —— Nr. MORGEN Seite 8 Für Melbourne: Lin de/ Zielgeyaden de: Vorbereitungen Dr. Max Danz: Keine zahlenmäßige Zahl zit der Abwicklung der deutschen 5. ist der Deutsche Leichtath- ö5ü5 rschaften ist Bü 2 in die Zielgerade seiner Rückesich letlk-Verband ndheit un Olympiav begeggg erufen, I reißen. un seg des De und meitz men heut touren und Hit Novem Aufdring nd höflich hen über 1 auf de sich dam in solch hr als bg. n auf dez 1 n n ein Scha Mark ent Mittwoch lie Polize mann, de eee 5 hatte, be. itere tele. euerweh: Ppen an haus und Flammen. ude über. umt wer. n geführ. Feuer al ser Brand zuerst in öllig nie. ind unter ie Lösch⸗ orbereitungen eingebogen und wird erst am Oktober das Zielband durch- ö 80 charakterisierte der Präsident utschen Leichtathletik-Verbandes, Dr. Max Danz(Kassel), die nunmehr auf Hoch- laufenden Vorbereitungen für die im ber stattfindenden Olympischen Spiele. Eine wichtige Tatsache stellte der DLV- Vorsitzende dabei heraus: für die deutschen Leichtathleten wird es keine zahlenmäßige begrenzung für die Fahrt nach Melbourne geben. Ausschlaggebend wird allein die Leistung sein. Deshalb käme der bekannt- gebenen vorläufigen Mannschaft auch nur eine beschränkte Bedeutung zu. Bis zum 30. September habe jeder Athlet die Chance, ä——— vertragsspieler-IG im Westen Die Spielführer der 1. und 2. Liga West haben eine Vertragsspieler-Interessengemein- chakt gegründet. Wie der geschäftsführende Vorstand am Dienstag mitteilte, Will sich die Interessengemeinschaft nicht in das Amtsregister eintragen lassen. Bei der Grün- dungsversammlung wurde ein Achterrat ein- gesetzt, dem künt Spieler der 1. Liga und drei Spieler der 2. Liga West angehören. Den geschäktsfkünhrenden Vorstand bilden der Köl- ner Hans Graf, der Essener Alfred Mikuda und der Schalker Paul Matzkowski. Die Interessengemeinschaft hat nichts mit der on dem Wuppertaler Nationalspieler Beck gegründeten„Spieler gewerkschaft“ zu tun. Nolls Gespannrekord verbessert Der Neuseeländer Bobby Burns stellte am Dienstag auf den Bonneville Salt Falts in Utah mit 283,359 km/st einen neuen Welt- ö r Feuer. nkenhau ung ent⸗ eber die mt. entstand, ern ent- nur wert. Sonstiger breitete 8, 80 dal werden rand ge- kalle nenstad eug her- Ferkehrs· lotorrad- „ Stürzt n stürzte 30 folgte 1 er 205 ngen 2 Dienstag en sechs verletzt rer flucht wird auf Itkriegen Kehl 2 en. Der n Karls. maligen annheim aber um Y) einen it zu: naten n den legten Leser alten men“. le det ztbei erde telger zekord über eine Meile für Beiwagenmaschi- nen auf. Der bisherige Rekord wurde von Wilhelm Noll Deutschland) mit 279,966 km/st gehalten. Der Versuch seines Landsmannes Russell Wright, den erst kürzlich von Wil- helm Herz(Deutschland) aufgestellten ab- soluten Geschwindigkeitsrekord für Motor- räder zu brechen, scheiterte. Noch'n Weltrekord Die Holländerin Jans Koster schwamm am Dienstagabend in Utrecht mit 20:22,8 Minuten einen neuen Weltrekord über 1500 Meter Kraul. Sie verbesserte damit den an gleicher Stelle von ihrer Landsmännin Lenie de Nijs am 23. Juli 1955 mit 20:46,5 Minu- ten aufgestellten alten Rekord erheblich. Die drei Zeitnehmer hatten auf die Zehntel- sekunde genau dieselbe Zeit gestoppt. Begrenzung der Olympiamannschaft sich durch eine olympiareife Leistung noch die Fahrkarte zu sichern. Dr. Danz ist der Meinung, daß beispielsweise die Langstrek- kenläufer Konrad und Lamers, der Mittel- streckler Rentsch, der Hinternisläufer Blan- kenhagen, der junge Marathonläufer Disse, die Kugelstoßer Urbach und Lingnau, die Zehnkämpfer Oberbeck und Klick, der Weitspringer Richter und auch Altmeister Storch im Hammerwerfen durchaus noch in der Lage sind, sich für Melbourne zu quali- kizieren, während bei den Frauen, nach Meinung von Dr. Danz, die Frankfurterin Brütting, Maria Sander und die Saarbrük- ker Weitspringerin Hoffmann(bei der aller- dings erst noch die Startgenehmigung für Melbourne geklärt werden müsse) ebenfalls noch große Aussichten haben. Maria Sander habe sich mit ihrer 11,1 Sekunden über die 80-m-Hürdenstrecke schon qualifiziert, habe Aber das Pech, daß Erika Fisch, Zenta Gast! und Gisela Köhler noch besser seien. Bei der zu erwartenden starken Beanspruchung der Läuferinnen und Springerinnen Fisch und Köhler seien jedoch Umdispositionen durchaus naheliegend. Die mit der Sektion Leichtathletik der Sowjetzone geführten Verhandlungen haben nach Dr. Danz der gemeinsamen sportlichen Arbeit gedient. Die in den kommenden Wochen stattfindenden gemeinsamen Prü- fungswettkämpfe und Staffelläufe würden wohl ein übriges dazu tun, daß die Athleten beider Verbände nicht nur auf dem Papier als eine gemeinsame Mannschaft antreten würden. Krieger wieder beim 1. FCS Der vom VfB Stuttgart verpflichtete, aber vom DFB- Kontrollausschuß nicht frei- gegebene Saarbrückener Spieler Peter Krie- ger hat am Mittwoch wieder einen Vertrag beim 1. FC Saarbrücken unterschrieben und damit die ihm vom Kontrollausschuß ge- stellte Auflage erfüllt. Krieger wird bereits am Sonntag wieder vom 1. FC Saarbrücken eingesetzt. Ueber die Freigaben von Torwart Sawitzki und Olympiakandidat Kaniber für den VfB Stuttgart ist vom DFB noch nicht entschieden worden. Altigs gegen DDR- Spitzenklasse Bei den Auswahlrennen zur Bildung einer gesamtdeutschen Olympia-Mannschaft erran- gen die Fahrer der Sektion Radsport der DDR bisher gute Erfolge. Nunmehr fahren heute, Donnerstag, die Gebr. Altig, Hoecker und Wolf in die Sowjetzone, wo sie am Freitag- abend in Leipzig und am Samstagabend in Cottbus zu Bahn-Vergleichskämpfen gegen die Spitzenfahrer der Sektion antreten. Die Mannheimer rechnen sich zwar in den olym- pischen Disziplinen nur geringe Chancen aus, sollten aber im Mannschaftsrennen zum Erfolg kommen. Sandhofen holte Wanderpreis An dem gut besuchten Frauen-Turnier der TG Pforzheim nahmen neben dem Ver- anstalter Phönix Ludwigshafen, KSC, KTV Karlsruhe auch VfR Mannheim, SV Waldhof und SpVgg Sandhofen teil. Während der VfR in seiner Gruppe nur Dritter wurde, unter- lagen die Waldhöfer erst in einem Entschei- dungsspiel, Sandhofen dagegen hatte den Gruppensieg sicher. In den Endspielen schlug Sandhofen zunächst KTV 46 Karls- ruhe 4:0, anschliegend TG Pforzheim sicher 5:1 und wurde damit Turniersieger und Ge- winner des Wanderpreises. WEST. sUb-Slocr 1.2. O PER.MORGEN--JGIG Nr.))! ͤ ͤ 2 b 0 5 Eintr. Frankfurt 1 1 1/1112 10/112 Karlsruher Sc I 1 1 2 1 0 2 B. Dortmund 011/12 0212/0 12 Schalke 04 1 0 0 2 0 0 3 Worm. Worẽms 2 22/ 1 0 2112/1 0 0 Vin Frankenth. 0 1 1 I 1 0 4 BC Augsburg 1 11/2 10[11 2/2 2 2 Vn Mannheim 1 1 1 0 0 1 5 Meidericher SV II 1/211 2122/2 2 2 I. FC Köln 1 0 0 2 1 2 6 05 Saarbrücken 2 2 2/1 2 20 11/12 2 1. FO Saarbr. 2 0 2 2 2 2 7 Freiburger FC 0 2 0/ 2 1 01 1 22/1 0 0 B. München 0 1 1 1 1 0 s B. NM-Gladbach 2 1 ö/ 1 2 2 11/2 2 1 Fort. Düsseldorf 0 1 1 0 0 0 9 spves Andern. 2 1 2/ 0 2 21 11/2 22 KN Pirmasens 2 0 2 2 0 2 10 Pr. Dellbrück 110/1220 11%2 20 Alem. Aachen 1 0 11 1 0 11 Kick. Offenbach 1 1 1/0 1 10 2 0%/ 1 0 2 Fs Frankfurt 1 1 1 1 1 1 12[Westf. Herne 121/2011220 /2 1 2 SwW Essen I 0 1 1 1 1 a) Tip nach der MM-Tabelle b) Erich Retter, VfB Stuttgart c) Reportertip Viel Beifall für Richard Lackus' Schützlinge: JU 4% Nückgial des badischen Jeams Fünf Klassensiege beim Ländervergleichskampf der Schwimmer in Speyer Recht erfolgreich kehrten die TSV- Schwimmer vom DTB Ländervergleichs- kampf Pfalz— Saarland— Baden in Speyer zurück. Jeder Landesverband stellte zwei aktive Schwimmer und Schwimmerinnen, sowie zwei männliche und weibliche Ju- gendliche, die einen Fünfkampf(50 m Brust, 50 m Kraul, 50 m Rücken, Streckentauchen und Kunstspringen vom 3-m-Brett) zu ab- solvieren hatten. Baden konnte auf eine vielseitig ausgebildete Mannschaft zurück- greifen, die sich in spannenden Kämpfen mit den Vertretern des Saarlandes fast alle ersten Plätze und damit den Wanderpreis des Oberbürgermeisters der Stadt Speyer sicherte. Allein der TSV 1846 stellte dabei in Ursula Dvorak, Ursula Metzger, Doris Büttner, Erwin Sauer und Diethard Böh- mig fünf Klassensieger, zu denen als sechs- ter nordbadischer Vertreter der Weinheimer Kilian(TSG 62) kam. Ganz im Zeichen des TSV stand das Kunstspringen. Insbesondere die„Zugaben“ von Doris Büttner, Erwin Sauer und Diethard Böhmig nach den Wett- kämpfen wurden mit reichem Beifall be- lohnt. Abschluß der Veranstaltung bildete ein Strom- schwimmen, bei dem über hun- dert Teilnehmer an den Start gingen. Ueber 2000 m gewann U. Dvorak überlegen vor ihrer Vereinskameradin L. Scherer, während über 100 m Ellen Stanger den zweiten Platz vor Ursula Metzger erkämpfte. Ebenfalls über 1000 m blieb bei der männlichen Ju- gend H. J. Skolle erfolgreich. Doppelerfolg Ungarns im internationalen Fünfkampf Der internationale moderne Fünfkampf- Wettbewerb in Stockholm endete am Diens- tag mit einem Doppelerfolg der ungarischen Sportler. In der Einzelwertung siegte A. Moldrich mit 4805 Punkten und in der Mann- schaftswertung belegten die Ungarn mit 13 805 Punkten den ersten Platz. Die letzte Konkurrenz, den 4000-Meter-Geländelauf, gewann der Schwede Bertil Haase in 13:11, 0 Minuten vor W. Andre(USA) mit 13:50,6 Minuten und E. Lohi Finnland) mit 13:52, 8 Minuten. Mit Basel, Roth und Ritter Olympiaqualifikationskämpfe der Boxer Die sowjetzonale Sektion Boxen nomi- nierte 20 Kämpfer, die in den Olympia- Ausscheidungen vom 13. bis 15. September in West- und Ostberlin gegen die Elite des DABV antreten. Nach der Vereinbarung beider Verbände vom 8. Juli wurden in jeder Gewichtsklasse je zwei Boxer aufge- stellt. Der als Nummer eins des DAB nominierte Boxer trifft zuerst auf den Zwei- ten der Sektion. In den Rückkämpfen lauten die Paarungen umgekehrt. Es boxen für die Ostzone vom Flie- gengewicht aufwärts in der Rangfolge Nummer eins und Nummer zwei lin Klammern die beiden Boxer des DAVB): Schwer und Milleck, beide Berlin(Basel, Waldhof, und Homberg, Düsseldorf), Beh- rendt und Brien, beide Berlin(Hahner, Essen, und Albrecht, Hamburg), Schröter und Schulz, beide Berlin(Mehling, Celle, und Schwarz, Hamburg), Labahn, Schwerin, und Liwowski, Berlin(Kurschat, Berlin, und Herper, Lever- kusen), Guthschmidt, Riesa, und Gohlke, Brieke(Roth, Waldhof, und Rogosch, Schalke), Posorski, Riesa, und Büchsenschuß, Berlin(Haß, Misburg, und K. H. Johann- peter, Hamm), Rolf Caroli, Halle, und Nagel, Schwerin(Kienast, Witten und Keul, Düssel- dorf), Lüdemann, Berlin, und Pracht, Leip- zig(Peters, Dortmund, und Wemhöner, Ber- Iin), Nitzschke, Halle, und Robak, Berlin (Willer, Leverkusen, und Krenz, Essen), Pingel und Krüger, beide Berlin(Ritter, Waldhof, und Witterstein, Kempten). Schuble bester Schütze der badischen Meisterschaften Bei den badischen Meisterschaften der Sportschützen in Neckargemünd und Heidel- berg-Wieblingen, gab sich die gesamte deutsche Nationalmannschaft, mit Aus- nahme des Wiesbadeners Hans-Werner Har- beck, ein Stelldichein. Erwartungsgemäß wurden alle Titel eine Beute der„Inter- nationalen“. Kein Nachwuchstalent erreichte auch nur annähernd international hervor- ragende Resultate. Bei den Mannschafts- Wettbewerben gaben die Leistungen der Na- tionalmannschaftsmitglieder den Ausschlag kür den Sieg ihres Vereins. Der Karlsruher Schützengesellschaft mit Rudi Sigl, Albert Sigl und Helmut Schlenker konnten in allen vier Disziplinen die Titel nicht streitig ge- macht werden. Die Ueberraschung der Meisterschaft war der Sieg des Heidelbergers Heinz Schuble, der im Kleinkaliber- Wettkampf 291 von 300 Ringen erreichte und damit den Rekordhal- ter Rudi Sigl(Karlsruhe) auf den zweiten latz verwies. Auch Fritz Zimmermann (Rheinfelden) errang im Luftgewehrschießen mit 292 Ringen den Titel vor dem Karls- ruher.— Die Ergebnisse: Scheibengewehr 100 Meter: Mannschaften: 1. Schützengesell- schaft Karlsruhe 1090 Ringe. Einzel- schützen: 1. Sigl Rudi(Karlsruhe) 284, 2. Sigl Albert(Karlsruhe) 279, 3. Merkl(Hei- delberg) 276. Kleinkaliber 50 Meter: Mann- schaften: 1. Schützengesellschaft Karlsruhe 1130. Einzelschützen: 1. Schuble(Heidelberg) 291, 2. Sigl Rudi(Karlsruhe) 289. Luftge- wehr 10 Meter: Mannschaften: 1. Schützen- gèesellschaft Karlsruhe 1136. Einzelschützen: 1. Zimmermann(Rheinfelden) 292, 2. Sigl Rudi(Karlsruhe) 290. Aus 100% edem Bohnenkaffee, wohlichmeckend und aromatischl Die unzãbligen glitzernd braunen Körn- chen des Maxivell Express Kaffee lien nich sofort in heißem Farter auf und geben ein herrliches, duftenden Aroma Frei. echten Boßmen kaffee! Sie enthalien nur das Beate des guten Kaſſees— sein Auma- ganz konzentriert und rein. 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ROSSE DOSE 35 GRAMM NUR Dñ 3,90 TUBE(2 Tassen] DM 0,50 BEUTEIT(I Tasse) DM 0,25 Seite 6 Donnerstag. 23 August 1956/ Nr. 195 BUNDES-LANDER- SEITE eee ee Scharfer Protest gegen Vernehmungsmethoden Kommuniqué der bayerischen Staatskanzlei zum Würzburger Kriegsgerichtsprozeß München. Einen scharfen Protest richtete der bayerische Ministerrat am Dienstag gegen die Methoden bei der Vernehmung der 15 jährigen Hauptzeugin durch das amerika- nische Kriegsgericht in Würzburg, vor dem sich sieben farbige US-Soldaten wegen Ver- gewaltigung zu verantworten haben. „Der bayerische Ministerrat bedauert aufs tiefste, daß ein 15jähriges Mädchen als Opfer einer viehischen Gewalttat amerika- nischer Negersoldaten in einer die mensch- liche Würde und das weibliche Schamgefühl gröblichst verletzenden Weise öffentlich bloßgestellt und seelisch aufs grausamste mißhandelt wurde“, heißt es in dem Kom- muniquè der Staatskanzlei. Die Regierung fordert, es müßten Wege gefunden werden, um Solche Verbrechen amerikanischer Armeeangehöriger künftig UMS CHAU IN BADEN-WCURTTEMBERG Wettsingen der Nationen Heidelberg. Beim Wettsingen der Natio- nen, das am Dienstagabend in der über- füllten Aula der neuen Universität in Heidelberg stattfand, erhielten die Franzosen den ersten Preis, einen großen Geschenk- korb. 14 Nationen bewarben sich um den Sieg in diesem Wettstreit, der alljährlich vom Auslandsferienkurs der Universität ver- anstaltet wird. Den zweiten und dritten Platz errangen die Amerikaner und Engländer. Der Inhalt der Volks-, Liebes- und Studen- tenlieder wurde jeweils vorher in deutscher Sprache mitgeteilt. Einen Sonderpreis erhielt der junge amerikanische Ansager, der es verschmähte, seine Inhaltsangabe vom Kon- zept zu lesen und auch prompt verschiedent- lich steckenblieb. Er habe den ganzen Nach- mittag den deutschen Text gelernt, ent- schuldigte er sich unter den Begeisterungs- Pfiffen des internationalen Publikums, aber num habe er ihn trotzdem vergessen. Viel Beifall fanden auch dle Gruppen aus Thailand, Finnland, Portugal, Spanien und Vietnam. Anschließend wurden die je- weiligen Klassenbesten der verschiedenen deutschen Sprachkurse mit Buchpreisen aus- gezeichnet. An dem Ferienkurs, der am 25. August mit einem Abschlußball im Heidelberger Schloß beendet wird, nehmen rund 550 Studenten aus aller Welt teil. Schweres Verkehrsunglück Leonberg. Eine Tote und vier Schwer- verletzte forderte ein schwerer Verkehrs- unfall, der sich am Mittwoch gegen Mittag auf der Autobahn bei Leonberg ereignete. Ein aus Richtung Karlsruhe nach Stuttgart N ure Fuste EHWol-Hussig gi schne u. gesunde Fuze 1,05, 1,80 u. Sprühfl. 2 90, auch ais Oohwol-Baisam d. ſube 1.20 Jun Sie u fahrender Personenwagen aus Siegburg im Rheinland geriet ins Schleudern, über- querte den Grünstreifen und prallte auf einen von Stuttgart kommenden Personen- wagen. Eine Frau, die in dem Siegburger Wagen sag, wurde sofort getötet. Die übri- gen Insassen der beiden Wagen, einè zweite Frau und drei Männer, erlitten sehr schwere Verletzungen und wurden ins Leonberger Unfallkrankenhaus eingeliefert. Die beiden Wagen wurden völlig demoliert. Der Scha- den dürfte 10 000 Mark betragen. Die Er- mittlungen der Polizei über die Unfallursache Waren am frühen Mittwochnachmittag noch nicht abgeschlossen, doch nahm man an, dag der Siegburger Wagen infolge eines Reifen- schadens ins Schleudern geraten ist. vor deutschen Gerichten aburteilen lassen zu können. Es sei zu hoffen, daß das Auswärtige Amt die geeigneten Maßnahmen ergreifen werde, um solche Methoden in Zukunft zu ver- hindern. Im Prozeß gegen die sieben farbigen amerikanischen Soldaten wurde am Dienstag auf Beschluß des UsS-Kriegsgerichts im Krankenrevier einer Bamberger Kaserne das Mädchen unter Ausschluß der Oéffentlichkeit Pprotokollarisch vernommen. Diese Vernehmung, an der der Gerichts- offizler, der Anklagevertreter, zwei Vertei- diger, ein deutscher und ein amerikanischer Arzt, ein Dolmetscher sowie eine Schrift- kührerin teilnahmen, war vom Gericht be- schlossen worden, nachdem das Mädchen am 10. August im Kreuzverhör des amerika- nischen Verteidigers einen Nerven zusammen- bruch erlitten hatte. Der Chefarzt der 10. Infanteriedivision erklärte am Dienstag vor dem Gericht, daß die Kronzeugin nicht wieder fähig sei, vor dem Gericht zu er- scheinen. Eine protokollarische Vernehmung sei jedoch möglich, und die Schülerin sowie deren Eltern seien damit einverstanden. Die Vernehmuig im Krankenrevier Wurde auf Tonband aufgenommen. twa eine halbe Stunde nach Beginn der insgesamt zweistündigen Vernehmung wurde die im Vorraum wartende Mutter des Mädchens hereingerufen, da die Schülerin erneut unter den Fragen zusammenzubrechen drohte. Dem Bamberger Oberstaatsanwalt Dr. Hofmann, der als Beobachter der Verneh- mung beiwohnen wollte, wurde der Zutritt ait dem Hinweis verweigert, daß dies keine öffentliche Verhandlung sei. Durch die protokollarische Vernehmung des Mädchens entgehen die Angeklagten im Falle eines Schuldspruchs dem Todesurteil, da dieses nach dem Militärstrafrecht nur auf Grund persönlicher, nicht aber protokol- larischer Zeugenvernehmung verhängt wer- den kann. Die Höchststrafe beträgt nunmehr lebenslängliches Zuchthaus. * Vor einem Kriegsgericht des 6. amerika- nischen Panzerregiments in Straubing be- gann am Dienstag der Prozeß gegen zwei farbige amerikanische Soldaten, die angeklagt sind, ein 18jähriges deutsches Mädchen am 8. Juli in der Nähe von Neunburg vorm Wald (Oberpfalz) vergewaltigt zu haben. Das Opfer der Soldaten sagte am ersten Prozeßtag vor Gericht aus, daß sie am 8. Juli auf dem Nachhauseweg von einem Nähkursus von den Soldaten vom Fahrrad gerissen, und mehrmals vergewaltigt wor- den sei. Die Zeugeneinvernahme des Mädchens wurde mehrmals auf Anordnung des Ge- richtsoffiziers unterbrochen, da das Mädchen bei der Schilderung der Tatvorgänge von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt wurde. Im Zeichen der Zähne München. Die 13. Internationale Dental- schau und der gleichzeitig stattfindende 13. Deutsche Zahnärztetag wurden am Mitt- woch in München eröffnet. Unter der Schirmherrschaft des bayerischen Minister- präsidenten Dr. Wilhelm Höger werden über 4000 deutsche und ausländische Zahnärzte darunter auch zwei aus der Sowjetunion ihre jüngsten Erfahrungen auf dem Gebiet der Zahnheilkunde sowie berufspolitische Fragen der Deutschen Zahnärzteschaft dis- kutieren. Paßt auf, wenn ihr über die Straße geht! „Das Prokrustesbett der Identifikation“ „In Sachen Mensch“ freigesprochen/ Beschlagnahme aufgehoben Die Siebente Strafkammer des Frank- furter Landgerichts hat die Beschlagnahme des Romans„In Sachen Mensch“ von Ursula Rütt aufgehoben. Das Buch war bei seinem Erscheinen in Bad Homburg heftig dis- kutiert worden, weil es für einen Schlüssel- roman gehalten wurde und sich einige Per- sonen durch ihn beleidigt fühlten. Der frühere Bürgermeister von Bad Homburg, Gottfried Bastian, Autorin Strafanzeige und das Frankfurter Amtsgericht beschlagnahmte daraufhin im November 1955 den Roman, weil einem sei- ner Figuren, in der sich Bürgermeister Bastian erkannt haben wollte, homo- sexuelle Neigungen nachgesagt würden. Das Buch sei ein zeitkritischer Roman, urteilte jetzt die Strafkammer, mit dem die Kameradenschinder vor dem Schwurgericht Wegen Mißhandlung in 28 Fällen/ Als Schläger bekannt Offenburg. Vor dem Schwurgericht Offenburg begann am Dienstag ein Kame- radenschinder-Prozeß, in dem sich ein 45 Jahre alter Obsthändler wegen Kameraden- mißhandlung in 28 Fällen zu verantworten hat. Einige der Mißghandlungen sollen den Tod von Gefangenen zur Folge gehabt ha- ben. Der Angeklagte stammt aus dem Saar- gebiet und wohnt seit einiger Zeit in Lahr- Dinglingen. Er soll die ihm zur Last geleg- ten Taten von 1946 bis 1948 als Lagerführer im sowjetischen Kriegsgefangenenlager Bianka im Donezbecken begangen haben. Die Anklage legt ihm zur Last, daß er in diesem Lager ein Schreckensregiment e- führt hat und beim geringsten Anlaß mit Fgustschlägen und Fußtritten über die deutschen Kriegsgefangenen hergefallen ist. Der Angeklagte bestritt am ersten Ver- handlungstag entschieden, jemals mehr als Ohrfeigen ausgeteilt zu haben. Dies sei je- doch notwendig gewesen, um die Ordnung im Lager aufrecht zu erhalten und damit Hunderte von Kameraden vor dem Tode zu bewahren. Die ersten Zeugen jedoch bezeich- ten ihren ehemaligen Lagerführer als einen üblen Schläger. Ein ehemaliger stell- vertretender Kompanieführer sagte aus, daß die deutschen Lagerführer immer geprügelt hätten, die Russen seien im Lager zurück- haltend gewesen. Die Ordnung im Lager hätte nach seiner Ansicht auch mit anderen Maßnahmen aufrecht erhalten werden kön- nen. Die ersten Anzeigen gegen den Ange- klagten waren bereits im Jahre 1950 er- stattet worden. Kompetenzschwierigkeiten zwischen der deutschen und der saarländi- schen Strafverfolgungsbehörde verzögerten jedoch das Verfahren jahrelang. Erst als ein Spätheimkehrer sofort nach seiner Entlas- sung Ende 1955 beim Oberbundesanwalt in Karlsruhe Anzeige erstattet hatte, kam das Verfahren erneut ins Rollen. Zu der Haupt- verhandlung, die voraussichtlich drei Tage dauern wird, wurden 41 Zeugen geladen. erstattete gegen die Autorin das dunkle Wirken einer von In- teressentengruppen beherrschten Bürckra- tie habe geideln wollen. Die dargestellten Zeiterscheinungen könnten überall vorhan- den sein. Das Buch erhebe keinerlei An- sprüche, wirkliche Geschehnisse aus der Lokal geschichte von Bad Homburg wieder- zugeben. Wenn die Romanfigur des Dr. Sebastian Schnapp eine Reihe von Eigen- schaften und Eigenheiten des früheren Bür- germeisters Gottfried Bastian auf weise, könne daraus nicht gefolgert werden, daß die Autorin auch weitere Eigenschaften ihrer Romanfigur gleichfalls von Bürger- meister Bastian behaupten wolle. Man könne nicht besonders dunkle Töne einer Personenskizze im Roman als Tatsachen- behauptung auf eine Person beziehen, von der Einzelheiten für die Romanfigur ent- lehnt worden seien. Außerdem seien zahl- reiche der en Schnapp hervorgehobenen Eigenschaften dem Bürgermeister fremd. Der Bürgermeister trage weder einen Knei- ker noch bediene er sich der französischen Sprache und habe auch keine helle, schöne, glockenreine Stimme. Wenn man die ab- weichende Schilderung lediglich als Ironie ansehen wolle, so täte man dadurch den Tatsachen Gewalt an, ‚um sie in das Pro- krustesbett der Identifikation um jeden Preis zu zwängen“, Deshalb ergebe sich kein dringender Tatverdacht einer üblen Nach- rede, der die Beschlagnahme rechtfertigen Würde. 5 „Macht der Iuberkulose gebrochen“ Nobelpreisträger Prof. Domagk sprach über seine Arbeit Köln. Der Nobelpreisträger Prof. Gerhard Domagk(Wuppertal) vertrat am Dienstag in Köln die Ansicht, daß die Lungentuberkulose in spätestens zehn Jahren genau so wenig gefürchtet werden würde wie das Kindbett- fleber heute. Die Macht der Tuberkulose sei gebrochen. Prof. Domagk sprach vor dem „Vierten internationalen Kongreß für Herz- und Lungenerkrankungen“, an dem seit Mon- tag mehr als 1500 Aerzte aus über 60 Ländern teilnehmen. Er wurde im Anschluß an seinen Vortrag von den versammelten Aerzten leb- haft gefeiert. Der Vorsitzende der Tagung, Prof. Joachim Hein aus Tönsheide, schloß sich dem Optimismus Domagks an und fügte hinzu,„der erhoffte Sieg über die früher als unbesiegbar betrachtéete Lungentuberkulose bedeutet die Krönung des Lebenswerkes Domagks“. Prof. Domagk hatte darauf hingewiesen, daß sich die Behandlung der Lungentuber- kulose in den letzten Jahren immer mehr von der chirurgischen zur konservativen Me- thode hin verschoben habe. Wirksamstes chemotherapeutisches Mittel sei das„Iso- nikotinsäurehydrazit“, bekannt als Neoteben und Rimitfon. Der Freiburger Internist, Prof. Ludwig Heilmeyer, stellte fest, daß Neuinfektionen mit Tuberkuloseerregern, die auf kein Prä- parat ansprechen, selten seien und weder als Seuche noch als Einzelfall ein Problem dar- stellten. Aus den Ausführungen des sowie- tischen Gelehrten, Prof. Dr. Rabuschin, konnte entnommen werden, daß die Behand- lungen der Lungentuberkulose in der UdSSR in allen wesentlichen Punkten den Auffas- sungen der westlichen Wissenschaftler ent- spricht. Große Beachtung fanden die Aus- führungen des Kölner Professors Wilhelm Bolt, der auf die von dem Kölner Internisten Prof. H. W. Knipping entwickelte neue Me- thode zur Diagnostik der Funktion einzelner kleiner Lungenabschnitte hinwies. beamten beschlagnahmten das Motorrad uns 8 Grundstein gelegt für neues Max-Planck-Institut Göttingen. Für das neue Gebäude de Max-Planck-Instituts für Geschichte, dessen Gründung im März 1955 vom Senat det Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung de Wissenschaften in Berlin beschlossen Wor- den war, wurde am Dienstag in Göttingen der Grundstein gelegt. Das Gebäude, dessen Baukosten vom Land Niedersachsen au- gebracht werden, soll am 1. Mai 1957 fertig. gestellt sein und im Sommer des gleichen Jahres bezogen werden. Jugendliche Radaubrüder Nürnberg. Ein größeres Aufgebot deu. scher und amerikanischer Polizei mußte an Dienstagabend ausrücken, um auf dem ehe. maligen Nürnberger Reichsparteitaggeländ Spaziergänger vor den Belästigungen eine rund 200köpfigen Bande Jugendlicher Mh. ped- und Radfahrer zu schützen. Als di Polizisten in neun Kraftwagen anrückten traten die qugendlichen unter Beschimpfun, gen und Drohungen den Rückzug an. Fes. nahmen erfolgten nicht. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ „Grenzzwischenfall“ Kusel. Ein Malermeister in Herchweile an der pfälzisch- saarländischen Grenze muß in diesen Tagen bei der französischen 20l verwaltung 500 Mark hinterlegen, um sel eigenes, beim Landratsamt Kusel zugelas senes Motorrad, das auf seinem eigene Grund und Boden parkte, zurückzubekom men. Schuld daran ist die Grenze, die nich nur den Ort in einen saarländischen und eine bundesdeutschen Teil scheidet, sondern aud im Zickzackkurs über die Straße und mitte durch Häuser, Ställe und sogar durch Zimme geht. Auch bei der Malersfamilie ne durch das Anwesen. Als der Malermeiste jetzt wie schon oft nachts sein Motorrad a dem saarländischen Teil seines Besitzes ab stellte, wurde dies von einer französische, Zollstreife bemerkt. Die französischen 20l rückten es erst gegen 500 Mark heraus. Rekordbesuch Marienberg/ Westerwald. Ueber 500 jung Menschen aus den verschiedensten Länder haben bis jetzt allein im August an den Ver anstaltungen des Europa-Hauses in Mariet, berg/ Westerwald teilgenommen. Bereits der ersten Dekade des fünften europäische Sommerlagers, die hauptsächlich für di europäische Betriebsjugend bestimmt wal beteiligten sich 200 Jugendliche aus Griechen. land, Italien, Frankreich, Belgien, Holland Luxemburg, Dänemark, Schweden und ad allen Teilen Deutschlends. — Famillen-Nachtiehten Statt Karten Am 21. August 1956 mußte ich von meiner geliebten, guten Mutter, Frau Helene Paul wwe. geb. Haaf für iramer Abschied nehmen. In tle ter rauer: Else Klug geb. Paul z. Z. Altersheim Lindenhof Feuerbestattung: Nach kurzer schwerer Krankheit verschied am 21. August 1956 mein innigstgeliebter Mann, Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Valentin Schweikert Waldhüter i. R. im Alter von 71 Jahren. Mhm.- Käfertal, den 23. August 1956 Auerhahnstraße 14 In tiefer Trauer: Marie Schweikert geb. Geiger Hermann Schweikert u. Frau Luise geb. Wöhr Enkelkinder Traudi und Dieter 15.30 Uhr Friedhof Käfertal. Beerdigung: Freitag, 24. August, Freitag, 24. August 1956, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. den, Mitmenschen. um 14.00 Uhr Unerforschlich in seinem Ratschluß nahm Gott der Herr heute allzufrüh innigstgeliebten Mann, unseren treusorgen- lieben Papa, Schwager Carl Maier- Borst im 55. Lebensjahr zu sich in die Ewigkeit. Sein Leben war Liebe und Güte für uns und seine Ludwigshafen/ Rh., den 21. August 1956 Friesenheimer Straße 82 Die Beisetzung findet Freitag, 24. August, 11.30 Uhr im Haupt- friedhof in Mannheim statt. Erstes Seelenamt: Donnerstag, 23. August, 18.30 Uhr. Zweites Seelenamt: Samstag, 25, August, morgens 7.00 Uhr, in St. Josef, Ludwigshafen-Friesenheim. Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 23. August 1956 Hauptfriedhof Zeit %%% // ²⁰.( rr. Jung, Maria, Landteilstraße 11„ „ Friedhof Neckarau Schülle, Franz, Neckarauer Straße 00ũ0ä 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr meinen Bruder, Onkel und Elisabeth Maier-Borst geb. Schnorr und Kinder Henriette, Wolfgang und Siegbert. Durch einen tragischen Unglücksfall wurde am 20. August 1956 mein lieber Vater, Schwager und Onkel, Herr Großvater, Anton Straub Straßenbahnschaffner a. D. im Alter von 74 Jahren von uns genommen. Mannheim, den 23. August 1956 Hansastraße 52 N Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Eugen Straub Feuerbestattung: Freitag, 24. August, 13.00 Unr Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Statt Karten Zurückgekehrt vom Grabe meines geliebten Gatten, guten Vaters und Schwiegervaters, Herrn Adam Reiss ist es uns ein Herzensbedürfnis, für die überaus zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden sowie für die trost- reichen Worte an der Ruhestätte des Entschlafenen, unseren innigsten Dank zu sagen. Besonderen Dank auch allen, die durch herzliches Mit- gefühl ihre Anteilnahme an unserem schweren Verlust zum Ausdruck brachten. Mannheim, den 22. August 1956 Ludwig-Frank-Strage 27. Frau Maria Reiss Wwe. Erich Reiss und Frau Elfriede Schwiegervater, g Kaufgesuche Krankenfahrstuhl f. d. Straße, zn Schieben, zu leihen od. zu Kaufe gesucht, Ang. u. Nr, 08368 a. d., Lumpen Alteisen, Flaschen, Altpapier kauft laufend Julius Schne at Mhm., Stiller Weg 16, Tel. 590 Prompte Abholung. auch kleinste Mengen. vorzeitigen Kräftever- schlelß? Dann schöpfen Sie neue Kräfte aus den Jung. brunnen der Natur“. Erhal. ten Sie sich Ihre Leistungs“ 0 fähigkeit und Spannkraft, vor allem auch in zuneh- g Spören Sie 0 mendem Alter. U Neh Sie jetzt Welzenkel 75 Knoblauchöl, vereint in den ge⸗ 9 ruchfrelen Nlosterfruu Aktiw-Kupseln.) Mit lebenswichtigen Vita- 600 minen und Wirkstoffen. In Apotheken und Drogerien. 1 48 Kapseln D- Kioſterfrau VON HGCHSTER REINH ETI Ein neuer Beitrag zur Verfeinerung des Rauchgenusses „ tut jaude dee te, dessen Senat de“ erung de:“ ssen Wor., Göttinge de, dessen sen aul.“ 57 fertig. gleichen er bot deut“ mußte ang dem 0 aggelände“ igen eine“ icher M. „ Als d anrückten chimpfun]- 5 an. Fest, 5 5 Die Güte dieser schwerelosen Cigarette beruht auf der ausschließlichen Verarbeitung naturleichter Tabake „Von der Wertklasse, die in dem berühmten Jahr der ENMNMIEEZZÿÜ/; Z QR a den Begriff des dreiundzwanziger Tabaks als ESQ.uealitätsbezeichnung für ein Blattgut apler N 0. Schnelck N 5 von höchstem Reingeschmack — 7 prägte CI RETTEN INDLDSTRIE- UND HANDELSBLATT ö Donnerstag, 23. August 1956/ Nr. 15 Seite 8 Erzeuqungs- Indices Stabilisieren sich (Ap) Die industrielle Produktion ver- zeichnete im Juli einen weiteren saison- bedingten Rückgar aber um 38,1 v. H. höher als im Juli v men Jahres, wie das Bundeswirtscha sterium am 22. August mitteilte. Im Durchschnitt des ersten Halbjahres 1956 lag die Zuwachsrate der Produktion gegenüber dem gleichen Vor- jahreszeitraum bei 10 v. H. Der vom Statistischen undesamt er- rechnete äarbeitstägliche Produktionsindex der gesamten Industrie(1936= 100) senk im Juli auf 207 a lem bisherigen Höchststand von 222 im Mai und 213 im Juni. Abweichend von den veraus nge · nen Jahren hat sich die Ferienabschwächung in diesem Jahre bereits im Juni gezeigt. Staatsanwaltschaft gegen Filmtheater- Kartell (AP) Die Staatsanwaltschaft beim Land- gericht Nürnberg hat gegen die Besitzer von zwei Nürnberger Erstaufführungstheatern Anklage wegen fortgesetzten Verstoßes ge- gen das Militärregierungsgesetz Nr. 56, das als sogenanntes Kartellgesetz weitergilt, ge- Stellt. Die Anklage geht auf eine von der Nach- barstadt Fürth erstatteten Anzeige zurück, wonach die Nürnberger Theaterbesitzer mit Mehreren Verleihfirmen verbotene Abspra- chen über Erstaufführungsrechte im Nürn- berg Fürther Raum getroffen hätten. Durcli diese Absprachen seien den Fürther Kino- besitzern erhebliche Eintrittgelder und der Stadt Fürth die anteilmäßige Vergnügungs- steuer entgangen. 7 1 Fata Morgana der freien Zinsbildung Steuer- und Agrar-Politiksind die größten Hindernisse (VWD) Der durch die neuen achtprozentigen Industrieobligationen ausgelöste Wett- bewerb im Zinsangebot bedeute die Rückkehr zu der klassischen Funktion des Zinses als Steuerungsinstrument der, Kapitalverwendung, Daß einzelne Industriezweige erklärt das Deutsche Industrie-Institut. im Gegensatz zu anderen einen derartigen Zinssatz in ihrer Kalkulation verkraften könnten, bedeute die Lenkung des Kapitals an die Stellen, wo die Nachfrage am dringlichsten und der Ertrag am erfolgversprechendsten sei. Dies sei die Konsequenz des freien Marktes, der man nicht ausweichen könne. Keinesfalls, so betont das Institut, überbiete die Industrie mit ihrem Zinsangebot andere kapitalbedüef- tige Wirtschaftszweige. (Tex) sozialpolitisch scheint. Man Eine ökonomische Wahrheit, die von untragbarer Härte er- kann die Dinge auch anders sehen. Zum Beispiel sagen einige Wirt- schaftskreise:„Wird das Geld teurer, dann belasten die Zinsen die Produktionskosten, und die Verkaufspreise ziehen an. Nun hat die Bank deutscher Länder binnen Jahres- frist zweimal den Diskontsatz erhöht; infolgedessen ist bei uns das Geld sehr teuer geworden, und ein Kredit kostet 10—12 v. H. Zinsen.“ „O, wie töricht“, meint wieder die Gegen- seite, hat doch die Industrie die hohen Zin- sen aus eigener Kraft im großen Ganzen auf- gefangen und so manche Lohnerhöhung ohne Preissteigerung verkraftet. Das ist ja der Vorteil des, teueren Geldes“, daß es zur Wirt- schaftlichkeit zwingt.“ „Wirtschaftlichkeit hin— Wirtschaftlich- keit her. Unsere Aufgabe ist es, billigst und schnellstens Wohnraum zu beschaffen. Wir können auch nicht die Kreditverteuerung auffangen, denn wir sind ja sozialer Woh- nungsbau'“, sagen dritte betroffene Kreise. Interessantes fut die aust au Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschaft GmbH, Bonn, gibt folgende Marktvorschau: Butter: Die Butterpreise werden sich in den nächsten Tagen nicht ändern. Kleine Preiserhöhungen auf den Großgmärkten wer- den meist in der Handelsstufe aufgefangen. Käse: Die letzten Preiserhöhungen für Schnittkäse in Holland werden sich nach und nach hier auswirken. In Holland war die Kàseproduktion in diesem Jahr besonders niedrig, weil dort viel Milchpulver und Dosenmilch für den Export hergestellt wurde. Eier: Die Eierpreise bleiben so wie bisher. Die großen Verbrauchergebiete werden, wie um diese Zeit üblich, hauptsächlich mit Importware versorgt. Fleisch: Die Fleischpreise werden in den nächsten Tagen nicht ansteigen. Rinder, Kälber und Schweine kosteten in dieser Woche im Durchschnitt auch nicht mehr als vor acht Tagen. Au mehreren Schlachtvieh- märkten sind die Preise für Lebendvieh so- gar etwas zurückgegangen. Aus den staat- lichen Beständen wird weiterhin gefrorenes Schweinefleisch verkauft. Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 ital. Lire 6,701 6,721 100 belg. Francs 8,39 8,41 100 franz. Francs 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,84 96,04 100 holl. Gulden 109,66 109,88 1 Kanad. Dollar 4,2685 4,2785 1 engl. Pfund 11,669 11,689 100 schwed. Kronen 80,995 81,155 100 dän. Kronen 60,32 60,44 100 norw. Kronen 58,38 58,50 100 Schweizer Fr.(frei) 97,705 97,905 1 US-Dollar 4,1860 4,1960 10 OUA- W 430,— DM-O; 100 DM-O= 24,69 DM-W Seefisch: Die Fänge der Fischdampfer ha- ben weiter zugenommen. Besonders Kabeljau und Rotbarsch wird es zu niedrigen Preisen geben. Auch Bücklinge wird man sehr günstig einkaufen können. Kartoffeln: Die Kartoffelpreise werden sich in den nächsten Tagen kaum ändern. Das Angebot ist nicht sehr groß, weil die Land- Wirte hauptsächlich mit der Getreideernte beschäftigt sind. Die Verbraucher kaufen jedoch um diese Jahreszeit nur kleine Men- gen für den laufenden Bedarf. Deshalb ist der Markt ausgeglichen. Obst: Pflaumen und Zwetschgen aller Sorten werden jetzt preiswerter. Von Woche zu Woche wird es auch mehr Aepfel und Bir- nen geben. Neben weißen Klaräpfeln und Viktoria-Aepfeln kann man jetzt auch Gravensteiner, James Grieve und Jakob Lebel kaufen. Auch die qualitativ besseren Birnensorten wie Clapps Liebling, Fruhe von Trevoux und Williams Christ werden jetzt angeboten. Pfirsiche bleiben knapp und ver- hältnismäßig teuer. Aus Italien, Spanien und Frankreich werden jetzt laufend Tafel- trauben eingeführt. Gemüse: Es wird vor allem mehr Tomaten aus dem Inland geben, besonders wenn das Wetter schön bleibt. Das Angebot nimmt bis etwa Mitte September zu, und die Preise sin- ken. Kopf- und Endiviensalat wird man mehr als bisher auf den Märkten finden. Kopfsalat wird jedoch kaum preiswerter, da er allge- mein bevorzugt wird. Die Preise für Blumen- Kohl, Kopfkohl, Kohlrabi und Möhren wer- den so bleiben wie bisher. Von den späteren Gemüsearten, wie Rote Beete, Sellerie und Porre, wird jetzt nur Rote Beete etwas preiswerter. Auch mit dieser Beweisführung haben wir uns auseinanderzusetzen. Wenn die Kredit- Verteuerung nicht zu sehr forciert wird, Wenn genügend Raum bleibt für„billige Finanzierung“ zur Ueberwindung von Ver- sorgungslücken, dann dürfte das richtige Maß erreicht sein. Ziel ist nämlich, über das teure Geld zur Sparsamkeit, zur Wirt- schaftlichkeit zu zwingen. Je mehr aus- reichendes Angebot vorliegen wird, desto billiger wird übrigens auch der Wohnungs- bau werden; desto stärkerem Druck werden die Preise für Agrargüter ausgesetzt. Insofern hat also das Deutsche Industrie- Institut Recht. Es muß jedoch bei all diesen Dingen bedacht werden, daß wir noch immer arge Versorgungslücken auszufüllen haben. Das alles setzt jedoch voraus, daß in Bonn endlich einmal der Mut zur Courage ent- wickelt wird, die Preisbildung marktwirt- schaftlich zu beeinflussen. Trotz dringender Mahnung des Bundeswirtschaftsministers wurden weder die Zölle rechtzeitig und aus- reichend gesenkt, noch ist an dem Staats- wucher darstellenden System der Einfuhr- und Vorratsstellen etwas geändert worden. Noch immer liegen in den Kühlhäusern Nahrungsmittel, die erst dann— mit großen Preisaufschlägen freigegeben werden, Wenn die Landwirtschaft, d. h. Staatssekretär Sonnemann oder der von ihm beherrschte Minister Lübke, keinen Preisabbau mehr be- fürchten. Die Verteidigung des Ernährungs- ministers(der seinen Titel zu Unrecht trägt, denn er spielt die Rolle eines auf Landwirt- schaftsminister eingefuchsten Spezialisten) mit den Auslandspreisen ist keinefalls an- nehmbar. Lübke behauptet nämlich, die Preise für Agrargüter im Ausland seien so Effiektenbörse Frankfurt a. M., gestiegen, daß Erleichterungen in der Einfuhr ohnehin nicht viel Erfolg hätten. „Warum, Herr Dr. Lübke, widersetzen Sie sich dann der Zollsenkung?“ Insofern unterliegt das Industrie-Institut einem Trugschluß. Es kann nämlich die Währungspolitik allein nicht das korrigieren, Was der Landwirtschafts- und der Wohnungs- bauminister verpatzt haben. Der dritte die Währungspolitik abschwä- chender Faktor, der hier erwähnt werden muß, ist die Schäffersche Steuerpolitik selbst, die zur Unwirtschaftlichkeit erzieht, solange es für den einzelnen Wirtschaftenden ren- tabler ist mehr auszugeben, damit dadurch die Steuerlast vermindert wird. Solange aber all diese Faktoren noch wirksam sind, kann von einer marktwirt- schaftlichen Zinsbildung, von einem markt- wirtschaftlichen Kapital- und Kreditgefälle nicht gesprochen werden, es sei denn, die Kreditgeber hätten jetzt schon die Hoffnung, daß in absehbarer Zeit all dieser Unfug ein Ende nehmen würde. Siegeszug der Margarine Was nützt der grüne Plan? (VWD) In der Bundesrepublik einschließ- lich Westberlin wurden in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 378 000 t Margarine hergestellt gegen 353 000 t in der Vergleichs- zeit des Vorjahres. Die Zuwachsrate von mehr als sechs v. H. liegt damit über der Erwartung. Bei Fortdauer des gegenwärtigen Produktionsumfanges ist nach Angaben des Margarine- Verbandes mit einer Jahres- er zeugung von mehr als 670 000 t zu rechnen. Margarinehersteller führen die ständige Auf- Wärtsentwicklung auf laufende Qualitäts- verbesserungen, aber auch auf die verhältnis- mäßig hohen Preise der Butter zurück. Der Butter- und Schmalzverbrauch stagniert. Der Anteil der Tafelmargarine an der Pro- duktion sinkt. Er wird zur Zeit auf fünf bis sechs v. H. geschätzt. Die Rohstoff versorgung der Margarinefabriken bereitet keine Schwie- rigkeiten. Mitgeteilt: Süddeutsche Bank AG. Filiale Mannheim 22. August 1956 (VõêWD) Börsenverlauf: Zu Beginn wurde das Angebot eher zu abbröckelnden Kursen aufgenom- men, dagegen war der Verlauf etwas freundlicher und per Saldo ergaben sich Veränderungen nach beiden Seiten, die kaum über einen Punkt hinausgingen. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften schlos- sen geringfügig leichter. Am Montanmarkt überwogen zumeist kleinere Kursbesserungen. Stärker nachgebend lediglich Ihyssenhütte mit etwa minus 4 Punkten im Zusammenhang mit der bevor- stehenden Bezugsrechtnotierung. Elektro- und Kaliaktien überwiegend zu Vortagsschlußkursen im Handel, Motorenwerte nicht ganz einheitlich. Bayerische Motorenwerke etwas freundlicher, da die Gesellschaft mit dem Lizenzbau von Flugzeugmotoren beginnen will. Von Spezialwerten gaben Feld- mühle stärker nach. Das Bezugsrecht für Kaufhof wurde mit 24½ gehandelt. In Ad für Verkehr konnten Angebot und Nachfrage zu wenig veränderten Kursen ausgeglichen werden. Von fest- verzinslichen Werten gaben verschiedene Pfandbriefemissionen weiter nach. Aktien 21. 83 28 Aktlen 21.8. 22.8 AkEtlen 21.8. 22. 8. AEG... 21½ 210% AarpenerRersbau 99½ 98 Dresdner Sk. 10 10 BBW. 2 245 Beidelb. Zement. 24% 28 Ahein-Mam Bank 103 192 BMLt 44% 143% Hoesc ng. 4 ½ 140% Reichsb.-Ant. 88. 3½ B8½ San e se e e aimler- Benz— 9 ½ 1ů2 2 Pt. Erd: 158% c Ahn. Sraun konte 24„ Nen fel ger Degusss. 238 238 Rheinelektrs 158 158 Demag 221 223 RW NSW.. 190%½ 196% Bergb. Neue Hoffg. 128 128 ½ Dt. Linoleum 220 220 Seilwolft 106 107 Dt. Edelstahl!. 1067½: 171 Durlacher Hof 205 205 Siemens& Halske 241½% 249 Dortm. Hörd. Hutt. 124 12⁴ Eichbaum-Werger 200 201 Südzucker 204½ 203½[Gelsenberg. 128 ¾ 129 ½ Enziger Union. 169 168 Ver. Stahlwerke!) 5 8 GHR Nürnberg 210 210 G-Farben Liquis. Zellstoff Waldhof 127/ 127/ Hoescn.. 14½ 140% Ant.-Sch.) 31 30% Badische Banz 185 185 Klöchn.-Humb. B. 201 201 BASF TF. 19½ 120%[Commerzbank) 10 10% Nordwestd. Hütte 152 Farbenf. Bayer 198 1956„ Commerz- 5 Phönix-Rheinrohr 153 153½ Farbwerke Höchst 191 191½ u. Credit-Bank 220 230% Rheinst. Union 147½ 147 Felten& Guill. 190% 199 Deutsche Bank) 18/5 10 Stahlw. Südwestf. 159 159 Srün& Bilfinger 154 15⁴ Süddeutsche Bank 192 192 Thyssenhütte. 16½ f 160%½ „ RM-Werte — Korrektur der Kindergeldgesetze „Aus den Fehlern soll man lernen“ sagte der Bundestag. Er verpflichtete Mai 1955 die Bundesregierung, die bisherigen Vr. 195 5 drei Kindergeldgesetze spätestens innerhalb 3 eines Vierteljahres nach Vorliegen des ersten Geschäftsberichtes, den der Gesamtverband für Familienausgleichskassen ahstattet, geg zu fassen. Nun liegt dieser erste Geschäft bericht vor und läßt so manche Mängel de bisherigen Gesetzgebung erkennen, die durch die praktische Handhabung offenbar Wurden Die wesentlichste Aenderung des Gese. zes soll darin bestehen, daß dem Gesam' verband der Familienausgleichskassen 1 organisatorischer Hinsicht eine stärken Stellung gegenüber den Einzelkassen per. liehen wird. Wie unser Bonner Hi.-Korte. spondent meldet, hat die bisherige föderg listische Regelung in der Praxis zu Schwie⸗ rigkeiten geführt. Ihre Aufgabe— A8. gleich der Belastungen zwischen den 3 werblichen Kassen— wurde nur teilweise erfüllt. Der Bundesarbeitsminister ist nau bestrebt, den internen Finanzausgleich zu A1. schen den Kassen künftighin zu verbesse n Wie aus gutunterrichteten Kreisen verlau- tet, besteht nicht die Absicht, die Selbstät- digkeit der Familienausgleichskassen 2. gunsten des zentralen Organs zu beseitigen Ein weiterer Kernpunkt der Novelle 80 die Neuregelung der Belastungen sein, Sie War bei den einzelnen Berufsgruppen bis her sehr unterschiedlich, was zu Beanstan- dungen führte. Es sei beabsichtigt— meldet unser Bonner Korrespondent— dag an Stelle des bisher zwischen 0,6 und 1,5 V. f der Lohnsumme schwankenden Beitragssg zes einheitliche Erhebungen erfolgen sollen wobei an einen Satz von 0,8 v. H. gedacht wird. Da außerdem die gewerblichen Fam. lienausgleichskassen bislang zwei Drittel det Ausgaben der land wirtschaftlichen Kassen kür das Kindergeld mittragen mußten,. — vorgesehen, Kleinlandwirte von der Be. tragspflicht zu befreien. Auch wirtschaftlich schwache Selbständige sollen von der Bei. tragspflicht entbunden werden, wobei die endgültige Grenze noch nicht festgeleg worden ist. Die Novelle dürfte im Oktober dem Bun. deskabinett vorliegen. Der Gesetzentwu wird an den Voraussetzungen für den Be. zug von Kindergeld vom dritten Kind an 9. doch nichts ändern. . Marktberichte vo m 22. August Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (ooo) sehr gute Anfuhr, Absatz sehr untel. schiedlich. Tomatenabsatz langsam, Preise Weiten nachgebend, ebenso bei Bühler und anderen Zwetschgen rückläufige Preistendenz. Dagegen Bohnen weiter begehrt und leicht anziehend, Aepfel- und Birnenabsatz ebenfalls langsam. 8 erzielten: Mirabellen 50—55; Frühe von Trevoux 25—38; Clappsliebling 30-45 Kopfsalat Stück 10—15; Endivien Stück 812; Gur. ken Stück 350—500 g 2330, 500700 g 30—38, über 700 g 4030; Freiland-Salatgurken 22.25; Einlegef 6—9 em 40-45, 9—12 em 35-40, 12-15 em 30-35 Tomaten 40-50 mm Durchmesser 1416, 50—60 mm 16—20; Stangenbohnen 38-43; Weißkohl 8-10; Rot. Kohl 8; Wirsing 15; Blumenkohl Stück 5 mi Durchmesser 4050, 200250 mm 3565, 25030 mim 70—80; Zwiebeln 15. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VD) Normale Anfuhren, Absatz in Zwetsch gen langsam. Es erzielten: Bühler Frühzwetschgen 15—17, Ueberstand; sonstige Frühzwetschgen ohn Nachfrage; Aepfel 1016; Birnen A 25—20, B 169 Ausfall 15—21; Tomaten A 1317, B 1117, Auslfal 7—10; Bohnen 22—39; Gurken 8-35. 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August 1986 Nr. l.. flerau- verlag * 5 0 5 arucke Sötterdämmerung der Avantgarde? coltuor-Chronie ger Die Freiheit der Kunstkritik, die neuer br. K. Ein Versuch Uber die Wirklichkeit und eine Satire wie der Wiener Fall Porsch— Weigel 2e Achen durch Ohrfeigen beeinträchtigt werden olle peuille Der Zufall wollte es. daß zwei unserer Mit- Schicksal? Die meisten von den großen Ini- wurde von der Elften Großen Strafkammer les: H. arbeiter uns gleichzeitig Arbeiten über das 0— 8 5 5 5 Landgerichts Berlin durch einen E 19 5 Thema des„Avantgardismus“ vorlegten; der tianten der modernen Kunst, die die Ent. ntscheig g Koch; eine einen ernsthaften Versuch über die Ent- menschlichung der„modernen Kunst“, der an- dere eine mehr heiter gestimmte Bosheit über die aus„weltanschaulichen Gründen“ ewig Jun- Sen. Es sind Stimmen im Chorus über ein die Zeit bewegendes Thema, das damit wieder ein- mal zur Diskussion Sestellt sei— allerdings nicht ohne die warnende Mahnung, das Kind nieht mit dem Bade auszuschütten! Denn nicht alle Scharlatane sind Avantgardisten, wie ge- wit nicht alle Avantgardisten Scharlatane sind. Jewitterwolken sind aufgezogen über den synthetischen Paradiesen derer, die die „Revolution der modernen Kunst“ in Per- manenz erklärt haben. Häresie breitet sich aus, die Fälle offener Ketzerei summieren sich. Während des niederländischen Rem- brandt-Festes erklärte Oskar Kokoschka, in dem man neben Karl Schmidt-Rottluff den bedeutendsten expressionistischen Maler der Gegenwart zu sehen hat, daß die ungegen- ständliche Malerei die seelische Balance ver- loren habe und ihre Vorbilder aus den Ata- vismen längst vergangener Kulturen be- ziehe. Wenige Tage später konfrontierte der Komponist Werner Egk die Mozartsche Aesthetik mit der„inhumanen Kunst“, die sich in unserem Zeitalter aufblähe und den äußersten Gegensatz zu jeder Natürlichkeit darstelle: eine pervertierte Interessant- macherei aus Impotenz, die sich deshalb so rasch verschleiße, weil sie den Anforderun- gen des Menschen an die Kunst auf die Dauer, nicht genüge. Schließlich hat der große Dirigent Ernest Anserment, der àls einer der aktivsten Vorkämpfer der Neuen Musik gilt. den musikwissenschaftlichen Be- weis angekündigt, daß die Zwölftontheorie Arnold Schönbergs„falsch“ sei und daß ihre VUeberschätzung zu einem„Verlust an allge- meiner und menschlicher Kultur“ geführt habe. 9 Häretiker der modernen Kunst,. Fahnen- flüchtige, ermattete Avantgardisten? Wenn sie es wären, befänden sie sich immerhin in guter Gesellschaft. Die Maler Karl Hofer, George Grosz und Giorgio de Chirico hatten dem Radikalismus um des Radikalismus wil- len schon zuvor abgeschworen, und die Spät- Werke Igor Strawinskys, Bela Bartoks, Paul Hindemiths und Arthur FHoneggers sind nichts anderes als ein einziger großer und zum Teil geglückter Versuch, die revolutio- nären Errungenschaften ihrer Frühwerke in die abendländische Musiktradition einzu- schmelzen und so die Kontinuität der Ent- wicklung zu retten. Es paßt ganz zu diesem Bilde, daß auch einer der Pioniere der neuen Baukunst, der Architekt Richard Neutra, jüngst eine„Humanisierung der modernen Architektur“ gefordert hat. Den„Prakti- kern“ treten die Theoretiker zur Seite; die Kunst wissenschaftler Wilhelm Hausenstein und Hans Sedlmayr, die von ihren publi- zistischen Widersachern bislang noch nicht widerlegt, sondern nur beschimpft worden sind, leisten den„Ueberläufern“ Schützen- ilfe. i Auf der anderen Seite stehen die Aktuali- täts-Hörigen, Neuèrungs-Süchtigen und Mo- dernisten à tout prix, die ein Bild, ein Mu- Sikstück, ein Drama nicht mit den Maßstäben der Qualität, sondern der Modernität mes- sen. Ihre Position ist angesichts des Erd- rutsches, der sich abzuzeichnen beginnt, Allerdings so gut wie aussichtslos. Daß sie die Gefahr wittern, zeigt nicht zuletzt die aus ihrer permanenten Nervosität und Un- sicherheit resultierende Voreiligkeit, mit der sie die Tagesfragen der Kunst kommentie- ren. Ein Beispiel dafür ist jene skurrile Pro- klamation eines angeblich heraufdämmern- den„dritten Zeitalters der Musik“, die das rhetorische Bravourstückczen einer kürzlich in Westdeutschland veranstalteten Tagung Für elektronische Musik war. Dieses dritte Zeitalter, so dekredierte sein Präsident, folge dem ersten, nämlich„vokalen“ und dem Zweiten, dem instrumentalen“ Zeitalter mit naturgesetzlicher Notwefidigkeit; es tendie- re dahin, dag Musik künftighin nur noch vom Tonband abgespielt, also nicht mehr von Menschen auf„menschlichen“ Instru- menten musiziert, daß ferner die überlie- ferte Art der Tonerzeugung durch die elek- tronische ersetzt werde. Was hier prophezeit wurde, ist die Ablö- sung der lebendigen Musik durch die elek- tronische Klangmontage, ist die Selbst- abdankung der Humanität in der Kunst und damit der von Egk konstatierte„äußerste Gegensatz zu jeder Natürlichkeit“. Ist diese Dehumanisierung der Kunst unabwendbares Wicklung der Dinge von allem Anfang an beobachtet und mitbestimmt haben, sind nicht dieser Meinung, und auf sie kommt es schließlich in erster Linie an. Das aber gibt Hoffnung, daß die Dehumanisierung nicht nur verzögert sondern aufgehalten werden kann. Von hier aus erhält schließlich auch Kokoschkas Forderung, daß nun eine„Pha- lanx zur Rettung der europäischen Kultur“ Segründet werden müsse, Sinn und Recht- fertigung. Angesichts dieses Sachverhalts nehmen sich die Propagatoren der dehumanisierten Kunst wie die Besatzung einer Festung aus, die ihre Bastion dem Feind übergibt, bevor er überhaupt zum Angriff geblasen hat. Da- mit beantwortet sich die Frage, was es mit der Häresie Kokoschkas, Ansermiets, Eg ks (um nur diese Namen zu nennen) auf sich habe, ganz von selber. Sie sind Ketzer, weil sie gegen die derzeit noch herrschende Ideologie aufbegehren. Fahnenflüchtige sind sie indessen nicht, denn sie sind in ihre eigentliche Heimat, nämlich dorthin geflohen, wo Kunst allein noch möglich ist: in den Bereich des Humanitären. Die Fahnenflüch- tigen sind die anderen— jene, die die Kunst um der„Interessantmacherei“ willen ver- schachern. Hellmut Kotschenreuther * Es war einmal ein Schriftsteller, der war 49 Jahre alt. Selbst wenn man einem ande- ren Schriftsteller, dem Arzt Martin Gumpert in New Lork, glauben wollte, der Mensch konne, wenn er vernünftig lebe, wenigstens 100 Jahre auf dieser Welt verb ngen, 80 hätte der erste Schriftsteller doch immerhin beinahe die Hälfte seines irdischen Wan- delns hinter sich gehabt. Indessen fühlte er sich noch immer sehr jung— so jung und überdies so deutsch, daß er aus seiner Ju- gend eine Weltanschauung machte und sie Avantgardismus nennte. Seit 29 Jahren vertrat er den Avantgar- dismus mit schöner Unbedingtheit: in der Demokratie, unter der Diktatur und aber- mals in der Demokratie. Er fuhr von Verlag zu Verlag, von Sender zu Sender, von Re- daktion zu Redaktion und teilte Lektoren, Programmleitern und Redakteuren mit, er sei der Avantgardist par excellence, die ver- körperte Jugend sozusagen, der ewige Jüng- ling in klassischem Format, Lenz, Büchner, Kleist und Hölderlin in Personalunion, er Klaus Eid (Codwyigshafen): Mädchenbildnis Das Blatt, das auf der Großen Deutschen Kunstausstellung im Münchener„Haus der Kunst“ ausgestellt ist, wurde von der Staatlichen Graphischen Sammlung, München, angekauft. höre das Gras wachsen und vertrete„die Kommenden“. Von der bösen Welt aber würden die Kommenden viel zu wenig be- achtet, nicht genug gedruckt, nicht genug aufgeführt, nicht genug honoriert und preis- Sekrönt. Und da unter den Verlegern, Rund- kunkgewaltigen und Zeitungsleuten der Slo- San umging, man müsse doch„etwas für die Avantgarde tun“, man müsse ihr„eine Chance geben“,„die Oeffentlichkeit mit ihrem Schaffen bekannt machen“, druckten, spielten und sandten sie die Gedichte, No- vellen, Essays, Dramen und Hörspiele unse- res schlechthinnigen Avantgardisten und sei- nes Anhangs in die weite Welt hinaus, mo- ralisch darüber beruhigt, daß sie„etwas ge- tan“ hatten, die Avantgarde zu fördern, in ihrem besseren— dem geschäftlichen— Ge- wissen hingegen recht betrübt über die Tat- sache, daß allenfalls die mageren Spesen und ein paar wohlwollende Rezensionen ein- liefen, und sonst gar nichts. Dem gedachten Schriftsteller erging es unterdessen wie dem König in der griechi- schen Sage. Seine Gemahlin, die Morgen- röte, erbat für ihn, den Sterblichen, Un- sterblichkeit, doch sie vergaß, die ewige Ju- Send dazuzuwünschen. Gutmütig, wie die Götter nun einmal sind, willfahrte Zeus der Bitte, und so entstand die Zikade: Der Kö- nig wurde kleiner, schrumpfte zusammen und war zuletzt ganz unansehnlich. Aber er sals auf den Bäumen und zirpte sein ewiges, nervenzersägendes, Tote erweckendes Lied von der Avantgarde, zu der er gehört habe seit seinem ersten Zirper, zu der er noch immer gehöre und zu der er gehören werde bis zum letzten Zirper am Ende der Welt. Denn Kunst, so lautete der Refrain, komme nicht von„können“ oder von„üben“, son- dern von„wollen“ und„Welt verbessern“, vor allem aber von„jung sein“, denn Ju- Send sei ein Verdienst schlechthin, Jugend müsse um ihrer selbst willen gedruckt, ge- spielt, gesandt und honoriert werden, nur am Jugendwesen könne die Welt genesen 1 11 tacdaraddei! Horst Rüdiger Es gibt überall quf der Welt ein Vineta Hermann und Georg Schreiber berichten über versunkene Städte Vom Meeresgrund klingen noch immer, so berichtet die Sage, die Glocken des versun- kenen Vineta herauf, aber als diese Stadt Jumne an der Odermündung einst in der großen Allerheiligenflut von 1304 in den Wo- gen der Ostsee versank, war sie bestenfalls noch von Ratten und streunenden Hunden belebt. Immer Wieder wohl, seit die Menschi- heit besteht, sind Ortschaften und Städte vernichtet, durch Naturkatastrophen oder durch Kriege, und immer wieder wob sich die Sage um ihren Glanz und ihren Untergang. Würde nicht das Adriatische Meer von ihr seinen Namen erhalten haben, so spräche heute kein Mensch mehr von der einstigen Seestadt Atria, die jetzt rund 30 Kilometer von jenem Meere entfernt in den Sümpfen des Polisine liegt. Und erst in neuester Zeit ist das südafrikanische Königreich des Mana- matapa— mit seinen 3000 Frauen, mit der Hauptstadt Zimbabwe und den Goldminen des sagenhaften Ophir— in seinen Wirk- lichen kulturhistorischen Voraussetzungen und Zusammenhängen erforscht. Hunderte und Tausende von Städten gibt es auf clieser Welt, die gegründet wurden und zur Blüte kamen und wieder vergingen, zwischen den Höhen der Anden und den Wü sten der Mongolei. Manche sind verweht und vergessen, und andere wiederum sind zu einer Bedeutung verklärt, die sie niemals besaßen. Nun hat das Brüderpaar Hermann und Georg Schreiber, zwei noch jüngere Au- toren, einen alten Gymmnasiastentraum ver- wirklicht und ein Buch„Versunkene Städte“ geschrieben(Verlag Paul Neff, Wien-Berlin- Stuttgart). Sie gehen freilich nicht mehr mit pubertärer Berauschung an dies abenteuer liche Thema heran, sondern sie Wissen zu sichten, zu wägen und das Unbewiesene aus- Zzusortieren. Sie haben sich nicht in der Ueberfülle vager Atlantis-Spekulationen er- Zangen, sie lassen nicht mit Welteislehren gleich ganze Monde den Ozean ansaugen, und bei ihnen traben keine Riesen im perua- nischen Hochland einher. Weder die Se- schäftstüchtig aufgeblähten Hypothesen des Pastors Jürgen Spanuth um ein helgoländi- sches Atlantis, noch Thor Heyerdahls Theorie von der Floß fahrt Kontikis nach den Oster- inseln nehmen sie ernster als nötig. Sie beide gehen mit strenger Kritik und skeptischer Distanz an die Fragen heran, und dort, wo eine positive Antwort aus den verlorenen Zeiten zurückschallt, scheint dies Ergebnis nun nur noch um so erregender zu sein. Es gibt freilich auch einige notwendig werdende Einwände gegen dies Werk. 80 unmittelbar im Nacherleben es niederge- schrieben ist und so unmittelbar es wie- derum auf uns heutige Menschen Wirkt, die selber vor scheinbar versunkenen Städten standen, auch wenn unsere sich aus den Trümmern wieder erhoben, so ist es leider ohne einen rechten konsequenten Leitgedan- ken verfaßt, ohne Systematik im Aufbau, und es springt in reichlich unvermittelter Munterkeit auf jeweils ein paar Seiten zwi- schen Indien, Etrurien, den Kanarischen In- seln und ẽðer-weig-noch-wWo-in-der-Welt um- her. Aber wer sich durch all die Mühsal die- ser Verworrenheit hindurchzulesen und hin- durchzufinden vermag, den erwarten Kennt- nisse und Erkenntnisse schier ohne Zahl. Die beiden Autoren haben es vermieden, den be- reits in der Populärwissenschaftlichen Lite- ratur der letzten Zeit ausführlicher behan- delten Städten nochmals größeren Raum zu Widmen und beschränken sich auf das Uebersehene oder bislang so gut wie Uner⸗ forschte. So wird etwa die auf Pfählen ge- baute Stadt Spina, Sleichsam das„Venedig der frühen Antike“, die schon zu Strabons Zeit wieder zu einem Dorf geworden War, später in Sumpf und Schlamm der Po-Mün- dung völlig versunken, hier ebenso geschil- dert wie das alte Epidaurum in Süddalma- tien, von dem Reste bei einer Sturmflut im Frühjahr 1955 ans Licht kamen und von jugoslawischen Marinetauchern geborgen Wurden. Während dies Buch gerade in Druck Sirig, begannen dort bei Dubrovnik die Auf- 80 für einen Füm„Die versunkene adt“. Es scheint kulturhistorisch auch auf unsere Zeit ein bezeichnendes Schlaglicht zu Werfen, daß das Interesse an den versunkenen Kul- turen, den zerstörten Städten, den vernich- teten Völkern so groß ist. Nach der Tempel stadt Angkor im indochinesischen Dschungel reisen die Expeditionen ebenso wie zu den altisraelitischen Kupferschmelzöfen von Ezeon-Geber, und über alles wird meist gleich ein die Konjunktur nützendes Buch geschrieben. Der vorliegende Band allerdings ist doch weitgehend ernst zu nehmen und Weicht den billigen Sensationen aus. Manch mal führt er sogar dazu, daß ein alter und beliebter Mythus von seiner wissenschaft- lichen Kritik su gut wie völlig zerstört wird: So ist die bretonische Stadt Vs, die in den Sturmfluten von 395 oder 441 durch einen Deichbruch vernichtet wurde, gewißlich nicht das Sodom des Nordens gewesen, denn für ein Sündenbabel und das göttliche Strafge- richt fehlten hier die notwendigsten Voraus- setzungen; in Wahrheit war Ls ein Schiffer- nest, das irn Schutze der Pax Romana einen mäßigen Handel getrieben hatte und in der nachrömischen Zeit durch seine vernachläs- sigten Deiche zugrunde ging. Ulrich Seelmann-Eggebert schützt, dessen Begründung über den Anlaß hinaus interessant ist. Die Die Sorlale Marta Linz hatte gegen den Chetredakteur 9 fl. Klm Berliner„Abend“, Frank E. W. Drexler, Klas stellv. angestrengt, da sie sich durch dessen Kr Bank, mit der Ueberschrift„Eva mit dem Stöckchen gad. K beleidigt fühlte, in der es unter anderem nie nn „Stand da mal vor Jahren ein blondes tempen Man mentvolles Mädel am Pult und dirigierte Vr. 9% einem Schülerkonzert eine Ouvertüre. Stan da gestern am gleichen Ort, nur jetzt im nee Saale, dieselbe Marta Linz und dirigierte d Berliner Sinfonische Orchester. So nach dh Prinzip ‚Bitte nach Ihnen'!“ Die Strafkamm wies die Klage auf Kosten der Klägerin z; rück, da der Verfasser sich im Rahmen ei sachlichen Kritik gehalten habe und Sein 0 verkennbarer Sarkasmus nicht die Gren überschreite, in denen sich die Kritik in eine, kreiheitlichen Kulturleben bewegen dürfe“ diesem Falle sei das Mittel der Ironie ang wandt, um auf verständliche und eingäng Art eine Wirkung und zwar auf Künstlerische Gebiet zu erreichen. Auch die beanstande 5 Aeußerung„Eine Dirigentin ist Marta Linz; der Zwischenzeit nicht geworden“ sei umi 1 deutig eine künstlerische Wertung, und es g tägi unverständlich, wenn die Klägerin meine, dun 85 diese Formulierung„mit Schmutz beworke Kri- worden“ zu sein. 00 5 Bundesfinanzminister Dr. Schäffer hat B men lin jetzt einen Zuschuß in Höhe von Sec b Millionen Mark für den Neubau der Berl au Philharmonie in der Bundesallee bewilg stin Dieser Kredit gilt als Teil des Aufbaupu dur für Berlin. Der Bundesfinanzminister erva 5 tet, daß die Berliner Philharmonie mög“ Ale schnell errichtet wird.„Die Gesellschaft d indisg Freunde der Berliner Philharmonie“ p zedigli einen Architekten- Wettbewerb ausschreibe zugele an dem sich acht Westberliner und vier Arch benan tekten aus dem Bundesgebiet beteiligen 0 Vereil nen. Sie hat drei Preise in Höhe von 10 Schwe 8000 und 6000 DM dafür ausgesetzt. Die Ful Ne ke würfe müssen bis 31. Oktober eingereicht ef Fünfe den, die Entscheidung des Preisgerichts 8e austra bis zum 1. Dezember gefällt sein. Der J steht, der neuen Philharmonie ist— wie schon de plan richtet durch die unter Denkmalssch Aegyr stehende Fassade des ehemaligen Joachin Grunc thalschen Gymnasiums geprägt. Die Gesam Zegyr kosten sollen sieben Millionen Mark ni 15 übersteigen. e Hans Michel Dengg, der Leiter der Deng 5 Bühne des alpenländischen Volksthee, 1 Tegernsee, ist nach einer Meldung d nicht Sowjetzonen— Agentur ADN mit ren Plan nis br Staate des D —— II. Ja e Mitgliedern seines Ensembles nach Leip übergesiedelt. Ausschlaggebend für seinen Bu schluß sei gewesen, daß die bayerische Voh kunst in der Bundesrepublik immer mehr ni dergehe. Sie solle von der Sowjetzone aus g pflegt werden und Sowietzonen-Autoren d regen, bayerische Volksstücke zu schreibe ADN zufolge erklärte Hans Michel Dengg, Westdeutschland werde jetzt überall die Au breitung der„amerikanischen Kultur“ ged geschrieben. Bayerische Bauernbühnen köm ten nur noch bestehen, wenn sie ihre Land leute als„Deppen“ hinstellten. Beit Sa; hower dem 1 Franz Die Internationalen Musik- und Kunstfes spiele in Wexford(Irland), an denen au 5 eine Anzahl deutscher Künstler beteiligt si der P beginnen in diesem Jahr am 30. Oktober u für di dauern eine Woche. Unter der Regie von 10 nomir ter Ebert MHannover), dem Sohn des Westbe Di liner Opernintendanten Prof. Car! Ebert, e 5 den dafür die Opern„Martha“ von Flo Kurz und„La Cenerentola“ von Rossini einstudie minde Neben dem irischen Rundfunkorchester unt wurde Bryan Balkwell(Glyndebourne) wirken dad sich u. a. der deutsche Tenor Josef Traxel und d Nixon Koloratur-Sopranistin Gisela Vivarelli 19 gegen der Hamburgischen Staatsoper mit. übern Eine Ausstellung„Meisterwerke der Schwe der A zer Kunst“ wurde zum 150jährigen Besteht seinen des schweizerischen Kunstvereins in Zoking ter al im schweizerischen Grenzkanton Aargau 3 öffnet. Die bis zum Oktober dauernde 25 Non sentative Ausstellung im Stadtsaal zeigt run 140 Werke der vergangenen 150 Jahre. nische Poste Dem evangelischen Theologen Professor I. 8 Faul Tillich New Vork) wurde vom Magistt fahrd der Stadt Frankfurt/ Main zu seinem 70. G. 5 f burtstag die Goethe-Plakette verliehen, III bei de lich lehrte bis zu seiner Emigration nach 0 kolger Sg im Jahre 1933 an der Universität Fran Mi kurt. Der deutsche Botschafter in Washingto die B Dr. Krekeler, ist gebeten worden, dem d. die il lehrten die Auszeichnung zu überreichen. Det größte Magistrat ehrt damit einen Gelehrten, der i der 1 der Zeit eines gewissenlosen und unheilyol len Umsturzes den Gedanken des Rechts Au der Freiheit der Persönlichkeit aufrecht erhel ten, verfochten und für diese Haltung gell, ten hat“. In der Behar- Operette„Das Land de Lächelns“, die das Ensemble der Deutsche Operngastspiele zur Zeit im Mannheime Musensaal darbietet, spielt heute und more! neben Helge Rosvaenge in der Rolle des Pri zen Sou-Chon Erna Köhler als weiterer 650 die Partie der Lisa. Den Leutnant Gustl ha Peter Petrowa übernommen. Ben zone um di neten Zirk F dung — Sloan Wilson: Der Mann im grauen Anzug Copyright by Wolfgang Krüger GmbH, Hamburg 20. Fortsetzung „Eben drum“, sagte sie.„Wenn wir hier in Westport wohnen, und du bist den ganzen Tag in New Vork, können wir das Projekt nie in Angriff nehmen. Aber wenn wir dort einziehen, kann ich den Siedlungsausschuß Persönlich bearbeiten. Ich kann den Inter- essenten die einzelnen Stücke zeigen; und lauter solche Sachen.“ „Und wenn es nicht klappt?“ „Dann können wir Großmutters Grund- Stück immer noch als Ganzes abstoßen. Das Geld vom Verkauf unseres Hauses hier haben Wir obendrein. Und Edward bleibt bei uns wohnen.“ „Laß uns das morgen früh noch einmal durchackern“, sagte Tom. „Derm eine Rente können wir Edward doch nicht aussetzen— das schaffen wir nie- mals. Und er bleibt ja garantiert auch viel lieber im Hause dort.“ a „Laß uns morgen früh wieder darüber reden“, wiederholte Tom. „Und wir haben noch viel mehr Möglich- keiten. Angenommen, wir nehmen das Geld vom Hausverkauf hier, und was wir eventuell an Bargeld erben, und was wir sonst haben Wir legen alles zusammen und bauen den großen Wagenschuppen als Wohnhaus aus das könmte ein reizendes Fleckchen werden. Angenommen, wir machen das, und verkau- ken es dann wieder mit zwei Morgen drum rum für vierzigtausend Dollar. So viel bringt das mindestens, und der Ausbau würde uns Höchstens zwanzigtausend kosten. Das heißt, wir hätten allein daran 2 wanzigtausend ver- dient! Die könnten wir dann nehmen und ein zweites derartiges Haus bauen und das Wieder verkaufen! Wir könnten ein ganzes Siedlungsprojekt Starten, immer ein Haus zur Zeit, und wir würden noch mehr als hundert tausend Dollar rauskriegen!“ „Mir schwindelt der Kopf“, sagte Tom. „Zu so was braucht man Anfangskapital. Außerdem mußt du dazu den Grundstücks- markt kennen. Und vor allem viele Stunden täglich darauf verwenden.“ „Das läßt sich schließlich erlernen, und die Zeit dazu bringe ich auf.“ „Und am Ende stehen wir barfuß da“, sagte Tom.„Ich weiß, wie solche Unter- nehmungen aussehen.“ „Am Ende sehe ich uns mit hunderttausend Dollar in der Tasche, und wir können uns noch das schönste von den Häusern für uns selbst aussuchen!“ „Luftschlösser“, sagte Tom.„Ich habe ein Leben lang gebraucht, sie mir abzu- gewöhnen.“ „Liebster Tommy“, sagte sie., Du hast ge- Sagt, ich solle nachdenken, und ich habe nach- gedacht. Und du, weißt du, was du bist? Du bist verhätschelt und verzogen! Du hast dich dein Leben lang bemitleidet, weil du wußtest, daß deine Grofmutter dir nicht einen Haufen Geld hinterläßt. Du bist verpimpelt und schwunglos. Du kannst der beste Soldat ge- Wesen sein, aber im Privatleben weigerst du dich einfach, Ernst zu machen und dir dein Teil zu erkämpfen. Du bist heil aus dem Krieg zurückgekommen und hast dir ein be- quemes Pöstchen ausgesucht. Und die ganze Zeit seitdem sitzen wir da und wimmern, daß du nicht mehr verdienst. Mehr noch: du bist ein großer Feigling! Du willst nichts, aber auch gar nichts mehr riskieren.“ „Du stellst mir ja ein feines Zeugnis Aus“, Sagte er. „Du hast dich so weit festgerannt, daß dir jeder, der mehr verdient als du, verdächtig vorkommt“, sagte sie.„Du rümpfst die Nase über die Leute vom Funk und über alle Welt. Du meinst, du wärst was Besonderes, bloß weil du vor einer Ewigkeit mal ein guter Fallschirmjäger gewesen bist. Dein SATZ es Denken und Trachten geht auf Sicherheit. Du gehst in alle möglichen Versicherungen, und das Schulgeld für die nächsten zehn, fünfzehn Jahre muß jetzt schon auf der Bank liegen. Du berechnest zitternd, was die Kinder der- einst kosten könnten, und hast schlaflose Nächte wegen des albernen halben Probe- jahres beim Funk. Du siehst alles nur noch von der schwarzen Seite. Du hast in deinem ganzen Leben noch keinen Mumm gehabt!“ Sie brach unvermittelt in Tränen aus.„Ich hab dich so lieb, Tommy“, klagte sie schluch- zend.„Es mußte einmal heraus.“ Einige Minuten lang war es still im Raum. „Zum Teil hast du natürlich recht“, sagte er plötzlich. „Ach, ich hab doch bloß übertrieben“, sagte sie. Und du hast mehr Mumm, Tommy, als jeder andere Mann, den ich kenne. Weißt du, warum ich dich am meisten liebe, Tom? Es ist eigentlich komisch— kindisch: weil in meiner ganzen Bekanntschaft kein Mann War, Von dem ich mir vorstellen konnte, dag er dich ernstlich unterkriegen könnte.“ „Das haben schon viele gekonnt“, sagte er. „Mumm ist nicht der richtige Ausdruck“, sanm sie.„Es sitzt viel tiefer. Ich glaube, wenn du dir ernstlich etwas vornimmst, kann dich keine Macht der Welt daran hindern. Deswegen bist du auch im Krieg so verdammt tüchtig gewesen.“ „Das war Glück“, sagte er.„Ob man da Zurückkomimnt oder nicht, hängt zu neunzig Prozent vom Glück ab.“ „Kann sein“, sagte sie,„aber seitdem du zurück bist, hast du kein rechtes Ziel mehr gehabt. Du hast redlich gearbeitet, ja. Aber im tiefsten Innern eben lustlos.“ „Wenn du meinst, können wir die Ge- schichte mit dem Grundstück ja einmal ver- suchen“, sagte er.„Ich glaube zwar nie und nimmermehr, daß es klappt. Wenn wir uns dabei finanziell ruinieren, kannst du das mit Fassung ertragen?“ „Ich ohne weiteres“, sagte sie.„Und du auch. Ich weiß auch, woran du bei der ganzen Affaire denkst.“ „An meinen Vater.“ „Ich weiß. Aber denke doch lieber an Bar- bara und Janey und Peter, und an ein neues Leben überhaupt. Ich bin natürlich genau so schuld, ich war auch zu faul. Aber von heute an wird das anders!“ APITEL I ALS Tom am nächsten Morgen Auf wachte, war Betsy schon angezogen, hatte sich frisiert und sogar die Lippen geschminkt. „Wie spät ist es denn?“ fragte er. „Sechs Uhr dreißig.“ „Großer Gott“, sagte er.„Verschwinde bloß. Ich kann noch eine geschlagene Stunde schlafen.“ „Wird nichts draus“, sagte sie.„Dieses Wettrennen mit dem Frühzug hat aufgehört.“ „Wie bitte?“: „Das ist eben das neue Regime. Wir früh- stücken künftig in aller Ruhe, ehe du ins Büro gehst.“ a „Großer Gott!“ sagte er. Die drei Kinder kamen an und stellten sich an seinem Bett auf, auch sie waren adrett ge- Deuts geschl. hilfe Bezirb der 8 einen Staats „Ne nersta men s Sowje noch g der F bei d. stände SED- dert,; kreiwi Setzen bringt Gebie mit de Nücks erster der le kämmt und hatten frisch gebügelte Sachel an.„Mutti hat uns so früh geweckt“, ach Janey anklagend.„Mußt du auch aufstehen „Selbstverständlich!“ sagte Betsy.„Ton wir haben noch viele wichtige Dinge zu be. sprechen, steh doch bitte sofort auf.“ Für heute war wohl kaum eine Chant noch weiter zu schlafen. Also kletterte 1 aus dem Bett, tastete sich ins Badlezinge und rasierte sich. Als er hinunterkam, hört er den Kaffee durch den Filter tropfen, 10 roch gut. In der Küche war der Frühsküce tisch gedeckt, und frische Waffeln wurde gebacken. 65 „Was ist denn heut los?“ fragte er Be 1 „Frühstück, sonst nichts“, sagte 120 Schluß mit Nescafé und Essen im Stehen Von jetzt an wird vernünftig gelebt. 0 Er nahm Platz und strich sich eine Waffe mit Ahornsirup.. „Und abends wirst du auch keine 2 würstchen mehr sehen“, sagte Betsy. letts meinem Programm stehen nur noch Kotelels Rouladen, Rostbraten und dergleichen. 10 „Vergiß nur die Fleischerrechnungen nie ganz“, sagte er. „Fernsehen fällt auch weg.“ „Was fällt weg?“ 5 7 „Fernsehen. Ich gebe den verflixten Appa rat weg.“ 5 5 „Warum denn das wieder?“ 5 18 „Weil es nicht gut für die Kinder 5 sagte sie.„Wir schicken sie künftig 1 nicht mehr vor den Apparat, nur um. 1 beschäftigen; wir sitzen abends alle 30 tes men, und es wird vorgelesen. Du 1 ingen auch deine Mandoline in Ordnung 155 1 5 lassen; wir könnten mit Bekannten J unter- fh mal musizieren wir haben uns zuvie serer Veber halten lassen, statt selbst etwas zu u Unterhaltung zu tun.“ Fortsetzung folgt