0 taatsthez 90. Septen Theaterteg zeborenep; 6* als Sch 299 er), wird re alt. 4 Amerika g eund Picag Italien ez des Univer⸗ is Kochbuch Jahre alt. Wurde Pig Vitwe Capel n Paris de nit den Rip esses geg n hat g vegen wirt löst. fs Klavier- id, Opus 5 gkried Rap Wertsaal der egleitet vom Leitung von 8. perlt dag kiguren ge⸗ in. In einem die Motive ken, um das Mittelsstzen, schwungenen ancholischen, durchsetzt p des Wech⸗ stärker zum zum ersten das Werk i herzlichen r Breslauer, k in Berlin der Metro- d dirigierts and. ster gab n auf dessen oika“ und die 6. Sym. nwartskom- nunddreißg Internatio- n dem hel eingefunden. neue Mög ie„Arbeitz hochschule ten Bundes Einrichtung vie sie if jeimer zeht alle t Deutschen estdeutscheh innover eie der Schur, . Dr. Lebt, k und Land- teilnehmen aht die Ver, 1 1000 Math ses an del Der Preis aft gestit, ähler Hein essor Carle bichters im zu Fran. dem Titel Nacht“ im bot kür die lergeschich.⸗ ſchische Ju- ihnen ein gend Zuge. stens“ aut h. C. Em Zayerischen September Ausstellung and findet der Uni: — ebe, dankte Setzte ihn te ihm di even, Hop 1 ging In- k mit den h handge- diger A. aden Ritter suchte 1 Seine Lek natte er dt und mußte n. Auf dem nie alteng. ren langel e aus del ion zielten, scheln und em mittel n aus der n; SO woll staaten di Handpol s Attacklel⸗ ichholz an- m Hopkins der Mitte sten Brel niform des aufgerellt 5 plötzlich joch lautel, Zufrieden, inl für die bescheiden eins enthu' Sie leich rgebnisgel zung folk! Herausteber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann: Politik: W. Hertz- Eichenrode: Wirtschaft: F. O. Weber; reullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth: Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. KImpinsky; Chef v. D.: O. Gentner: stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bad. Kom. Landesbank, Bad. 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September 1956 Nasser fordert neue Konferenz UNO soll Ergebnisse sanktionieren/ Ablehnende Stellungnahme in London Kairo/ London.(AF/ dpa/ Eig.-Ber.) Während die Westmächte nach dem Schei- tern der Kairoer Verhandlungen nach Wegen zur Lösung des Suezkanal- Problems suchten, hat der ägyptische Präsident Nasser am Montag mit einem neuen Vorschlag die Initiative an sich gerissen. Er hat allen Regierungen der Welt, die mit Aegypten diplomatische Beziehungen unterhalten, sowie dem Generalsekretär der Vereinten Nationen die Bildung eines internationalen Verhandlungsgremiums vorgeschlagen, in dem die widerstreitenden Meinungen über die Kanalkrise gleichmäßig vertreten sein Sollen. Wie ein verantwortlicher ägyptischer Ge- währsmann erklärte, ist seine Regierung überzeugt, daß die Mehrheit der Benutzer des Suezkanals nicht auf einer internationalen Kontrolle des Kanals bestehe, wie sie von Großbritannien und Frankreich verlangt Wird. Das Hauptanliegen der meisten Kanal- benutzer gruppiere sich vielmehr um fol- gende drei Punkte: 1. eine Garantie für die ungehinderte Benutzung des Kanals, 2. eine zwWeckentsprechende Unterhaltung des Ka- nals, und 3. eine faire Festsetzung der Kanal- gebühren. 4 Zuerst solle ein Verhandlungs-Ausschuß, dem nur Kanalbenutzer-Staaten angehören, Vorschläge ausarbeiten und eine Tagesord- nung aufstellen. Danach solle eine große in- ternationale Konferenz einberufen werden, an der alle Länder, die es wünschen, teilneh- men können, um die Vorschläge zu billigen oder abzulehnen. Hierauf sollen die gebillig- ten Vorschläge von den Vereinten Nationen sanktioniert werden. Der französische Ministerpräsident Mol- let und Auhßenminister Pineau sind am „Vierzig Stunden sind genug“ Bundes- Kongresse der IG Metall und der 16 Druck und Papier Von unserem Korrespondenten Walter Först Dortmund. Drei Wochen vor dem Ham- burger Kongreß des Deutschen Gewerk- Schaftsbundes DGB) begann am Montag in Dortmund der Kongreß der größten der 16 einzelnen Industrie- Gewerkschaften, der IG Metall. Ihr Gewerkschaftstag steht im Zei- chen der Parole„40 Stunden sind genug“, wie überall auf Plakaten zu lesen ist. Auf den Namburger DGB-EKongreß verwies bereits die Begrüßungsrede des Vorstandsmitglieds Hans Brümmer, der hervorhob, daß die 10 Metall einen starken DGB wünsche, um der„mächtigen Zusammenballung der kapi- talistischen Kräfte“ entgegentreten zu können.. Brümmers Rede fiel durch Schärfe der Formulierungen auf, wenn die Bundesregie- rung und die Unternehmer kritisiert wurden. Auf Automatisierung und Atomenergie ein- gehend meinte er, die großen Aufgaben, die hier erwüchsen, könnten nicht mit den alten Mitteln des kapitalistischen Wirtschaftsden- kens gelöst werden. Brümmer bescheinigte der Bundesregierung, die Unzufriedenheit der 18 Metall mit der Wirtschafts- und Steuerpolitik und der„fortgesetzten Ver- schleppung der Sozialreform“. Als unerträg- lich für Arbeitnehmer und Rentner bezeich- nete er die„fortgesetzten und überwiegend unberechtigten Preissteigerungen“. Brümmer fügte hinzu:„Wir warnen die Bundesregie- rung erneut und erwarten, daß sie diesem tollen Treiben Einhalt gebietet.“ Hans Brümmer riet zu sorgfältiger Prü- kung aller Anzeichen für Wandlungen in der Sowjetunion.„Sollte sich dort ein ehrlicher Wille zur Umkehr zeigen, dann werden wir die ersten sein, die sich darüber freuen. Wir hassen Rußland nicht, aber wir lehnen mit aller Entschiedenheit sein Regierungssystem ab. Die bolschewistische Idee könne nicht durch gerichtliche Verbote überwunden wer- den, sondern nur durch eine soziale Wirt- schafts- und Gesellschaftsordnung, die allen Menschen ein verteidigenswertes Leben sichere. a Bundesarbeitsminister Storch erwiderte, die Sozialreform sei kein Wahlversprechen. Vielmehr wolle die Bundesregierung errei- chen, daß künftig in der Bundesrepublik nicht nur der, der Arbeit habe, auskömmlich existieren könne, sondern auch die Alten und Gebrechlichen einen festen Anteil am Sozial- Produkt erhielten. Der Vorsitzende der SpD, Olle nhauer, stellte— wie dpa ergänzend berichtet— in seiner Ansprache die soziale Aufrüstung in der Bundesrepublik vor die militärische. Als Vertreter der CDU forderte Minister- Präsident a. D. Arnold, daß das Mitbe- stimmungsrecht der Arbeitnehmer ausgebaut Werde. FDGB- Delegation abgewiesen (dpa) Der Vierte Ordentliche Gewerk- schaftstag der Industriegewerkschaft Druck und Papier hat am Montag in Frankfurt seine Arbeit aufgenommen. Die Mehrheit der Delegierten sprach sich dagegen aus, eine Delegation des FDGB aus der Sowjetzone zu der fünftägigen Konferenz zuzulassen. Auch Vertreter der Sowjetzonen-Presse durf- ten den Konferenzraum nicht betreten. Dem Gewerkschaftstag liegen 361 Anträge vor, die Mehrzahl beschäftigt sich mit Satzungsänderungen, ein großer Teil mit Fragen der Mantel- und Lohntarifverträge. In mehreren Anträgen wird gefordert, die 40-Stunden-Woche so schnell wie möglich einzuführen. Sie soll notfalls mit geeigneten gewerkschaftlichen Mitteln durchgesetzt wer- den. Bonn diskutiert über die Preise Adenauer soll im Streit zwischen Erhard und Lübke vermitteln Von unserer Bonner Redaktion Bonn, Auftakt der Arbeit in Bonn nach den Parlamentsferien bildete am Montag eine verschärfte Diskussion über die Preis- Untwicklung, besonders auf dem Ernäh- dungssektor. Die scharfen Angriffe des Bun- deswirtschaftsministers gegen die Landwirt- schaktspolitik und gegen die Preispolitik der ndwirtschaft lösten Protest-Telegramme und Resolutionen aus Bauern-Kreisen aus. undeskanzler Dr. Adenauer wurde ge- beten, sich einzuschalten und zwischen sei- nem Landwirtschaftsminister und seinem Mirtschaftsminister zu vermitteln. Die Spp forderte eine Preisdebatte im Bundestag und auch die Fraktion der CDU/ 8 will sich mit den Problemen beschäf- en. Sie wünscht noch in dieser Woche eine ltzung, an der der Bundeskanzler, Bundes- Wirtschaftsminister Erhard und Landwirt- ſchaftsminister Lübke teilnehmen sollen. zan erwartet, daß sich auch das Bundes- gabinett am Mittwoch mit der Lage befaßt. 5 versucht werden, die Gegensätze zwi- en den beiden Ministern auszuräumen. 1 den Reihen der Abgeordneten, die Ar- ber und Verbraucher-Kreise ver- en wird der Vorwurf erhoben, daß trotz erheblichen Aufwendungen für den e Plan“ die Bevölkerung durch zu 1 Freise die Landwirtschaft„subventio- 8 müsse. Man verlangt deshalb wei- energische Zollsenkungen. 1 Burdeswirtschaftsminister Erhard eie eich gegen die Politik der Bonner Re- ant mehrheit gewandt, die Landwirt- zeits durch Zölle so zu schützen, daß einer- us die Inlandpreise hoch blieben, auf der zuderen Seite das benachbarte Ausland ver- ärgert würde. 200-Millionen-Kredit? 3 Eine Ankündigung des Präsidenten 85 3 Bauernverbandes, Freiherrn 200 Milli ur, die Bundesregierung würde e DM für Zwecke der Landwirt- 5 ereitstellen, hat in zuständigen Krei- 955 Bundeshauptstadt überrascht. Diese erung Feurys beziehe sich offenbar auf noch nicht abgeschlossene vertrauliche Ver- handlungen zwischen den Bundesministern Schäffer und Lübke. Durch diese Ver- handlungen soll ein Ueberbrückungs-Kredit für die Landwirtschaft in Höhe von rund 200 Millionen DM aus Kassenbeständen des Bundes ermöglicht werden. Agrarpolitische Kreise in Bonn rechnen mit der Zustim- mung des Bundesfinanzministers. Montag auf britische Einladung in London eingetroffen und führten mit Premiermini- ster Eden Besprechungen über die weiteren Schritte in der Suez-Frage. Das britische Außenministerium erklärte bereits in einer ersten Stellungnahme zu dem neuen ägyp- tischen Vorschlag, dieser scheine keinerlei Grundlage für Verhandlungen zu bieten. Inzwischen zeichneten sich in den USA neue Bestrebungen ab, die Suez-Frage an die Vereinten Nationen zu überweisen. In amerikanischen Regierungskreisen wurde stark vermutet, daß Außenminister Dull les möglicherweise einen neuen Vorschlag für die Garantierung der internationalen Be- nutzung des Suezkanals machen und damit die Initiative bei der weiteren Behandlung dieses Problems ergreifen wolle. In den nächsten Tagen wird der deutsche Botschafter in Kairo, Dr. Becker, in Bonn eintreffen, um Außenminister von Brentano über die Situation zu berichten, wie sie sich nach dem Scheitern der Suezkanal-Verhand- lungen darstellt. Ministerpräsident Menzies sagte am Montag bei seiner Ankunft in London, Aegypten werde jede friedliche Lösung des Suezkanal-Problems ablehnen, durch die 1 nicht der einzige Herr des Kanals eibe. Auch Franzosen wurden nun von der EORKA überfallen Nicosia,(AP/dpa). Zum erstenmal seit. dem Eintreffen französischer Truppen auf Zypern wurden nun auch französische Sol- daten von Mitgliedern der griechischen Untergrundbewegung EOKA angegriffen. Nach einer amtlichen Verlautbarung wurde ein französisches Militär fahrzeug von Auf- ständischen beschossen. Die Besatzung des Wagens erwiderte das Feuer und konnte die Aligreifer vertreiben, ohne aber ihrer hab- Haft zu werden. Die Franzosen erlitten keine Verluste. Das kühnste Unternehmen des Montags War ein Sprengstoffanschlag auf das neu- erbaute Quartier des Oberbefehlshabers der britischen Nahost-Landstreitkräfte, Sir Char- Jes Keightley. Die Explosion löste einen Großbrand aus, dem fast das gesamte Ge- bäude zum Opfer fiel. In den Troodos-Ber- gen, wo die EOKA ihre Schlupfwinkel hat, stöberten britische Truppen ein Munitions- versteck mit Bomben, Zündern und Munition sowie ein Versteck mit Verpflegung auf. Selbständig machen will sich die Südafrikanische Union Pretoria.(dpa) Die von Ministerpräsi- dent Strijdom geführte„Nationale Partei“ Südafrikas hat in allen Teilen des Landes einen Propaganda-Feldzug zur Umwand- lung der Südafrikanischen Union in eine Republik gestartet. Südafrika gehört zur Zeit noch offiziell als Dominion dem Com- monwealth an und untersteht der britischen Krone. Die Frage, ob Südafrika nach den nächsten Parlamentswahlen(spätestens 1958) oder auf dem Wege über einen Volksent- scheid zur Republik ausgerufen werden soll, hat Strijdom bisher offen gelassen. In poli- tischen Kreisen Südafrikas ist man jedoch überzeugt, daß der Ministerpräsident und seine Anhänger sich schon in naher Zu- kunft ve London trennen wollen. Zum Schutz vor Tätlichkeiten der weißen Bevölkerung wird— wie unser Bild zeigt— in der Stadt Sturgis im amerikanischen Staate Kentuchy ein Negerjunge auf seinem Heimweg von der Schule von bewaßneten Soldaten der Nationalgarde begleitet. Welchen Schwierigkeiten die Durchführung der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der USA gegen die Rassentrennung in den amerihaniscken Sud staaten begegnet, schildert das Feuilleton auf Seite 2 dieser Ausgabe unter der Ueber- schrift: Die Atmosphäre ist mit Dynamit geladen Biid: AP Die Ungedienten drängeln sich nicht Stand des Aufbaus der Bundeswehr: Bis jetzt 58 000 Soldaten Bonn.(dpa) Bisher sind rund 58 000 Sol- daten einschließlich der früheren Angehöri- gen des Bundesgrenzschutzes in die Bundes- wehr eingestellt oder einberufen worden. Der Leiter der Personalabteilung des Bundesver- teidigungs ministeriums, Ministerialdirektor Gumbel, der diese Zahl am Montag vor der Presse in Bonn nannte, wies darauf hin, dag in den nächsten drei Monaten je 13 000 Män- ner einberufen werden müßten, um das für 1956 gesteckte Ziel von 96 000 Soldaten zu er- reichen. Unter den jetzt Eingestellten— so legte Gumbel dar— sind über 30 000 Ungediente, über 17 000 Unteroffiziere und über 7 000 Offi- ziere, darunter 33 Generale und Admirale. Insgesamt 571 Soldaten seien nach der Eig- nungsübung wieder entlassen worden. Gum- bel betonte, daß es sehr schwierig sei, un- gediente Mannschaften zu bekommen. Die Zahl der Freiwilligen-Meldungen von Unge- dienten habe sich jedoch in den letzten Wo- chen ständig erhöht. Ihr Alter liege zwischen 18 und 25 Jahren. Die Bewerbungen, die vom kleinen Zettel bis zur Denkschrift von 171 Seiten reichten, könnten im übrigen erst nach Zischen Gesfern und Morgen Neuer Lottokönig der Bundesrepublik wurde ein 25jähriger Maurergeselle, der 1256889 DM gewann und damit seinen Wunschtraum verwirklichen will, Architekt zu werden. Verfassungsbeschwerde gegen das baden- Württembergische Gesetz über die Gemeinde- und Kreiswahlen hat die Zentrumspartei von Württemberg- Hohenzollern beim Bundesver- kassungsgericht in Karlsruhe erhoben. Die Beschwerde richtet sich gegen die Bestim- mung, daß bei Gemeinderatswahlen die Wahlvorschläge der Parteien und Wählerver- einigungen, die weder im Landtag noch in dem zu wählenden Organ vertreten sind, je nach Größe der Gemeinde von zehn bis zu 250 Wahlberechtigten des Wahlgebiets unter- zeichnet sein müssen. Beim badischen Volksbegehren, so teilte der Landes-Eintragungsleiter im Gebiet der beiden Landesteile Badens mit, liegt die amtlich ermittelte Zahl der Eintragungsbe- rechtigten bei 2 056 591; das für den Erfolg des Volksbegehrens erforderliche Zehntel be- trägt also 205 659. Reichsminister a. D. Dr. Hans Fuchs, der frühere Oberpräsident der Rheinprovinz, ist nach längerem Leiden in Cochem im Alter von 81 Jahren gestorben. 1933 war er von den Nationalsozialisten abberufen worden. Die britische Besatzungsmacht ernannte ihn 1945 zum Oberpràsidenten von Nordrhein.— Ministerialdirigent August Straulino, der Leiter der Abteilung Straßenverkehr im Bundesverkehrsministerium, ist im Alter von 50 Jahren in der Bonner Universitäts- Klinik an den Folgen einer Kriegsverwun- dung gestorben. Straulinos Hauptanliegen war der Kampf gegen die ständig wachsende Zahl der Verkehrsunfälle. Eine rechtliche Möglichkeit zur Wieder- einführung der bayerischen Staatsangehörig- keit gibt es nicht. Das ist die Ansicht des Koalitions-Ausschusses der vier bayerischen Regierungsparteien. Das angekündigte baye- rische Staatsangehörigkeitsgesetz wird daher nicht dem Ministerrat vorgelegt werden. Conants neuer Stellvertreter, Gesandter William C. Trimble, ist in der Bundesrepu- blik eingetroffen. Er löst den bisherigen Stellvertretenden Botschafter der USA, Wal- ter Dowͤling, ab. Zur Verstärkung des Grenzschutzes an der jordanischsisraelischen Grenze sind in dreitägigen Militärbesprechungen Aegyp- tens, Libanons, Saudi-Arabiens, Syriens und des Iraks auf Wunsch Jordaniens Maßbnah- men genehmigt und veranlaßt worden. Am Montag kam es an der fraglichen Grenze er- neut zu einem Zwischenfall, bei dem nach jordanischer Darstellung sechs israelische Soldaten getötet wurden. An Magenkrebs gestorben ist der japa- nische Botschafter in der Bundesrepublik, Shunichi Kase, Der 59 Jahre alte Diplomat hatte sich im Juni zur ärztlichen Behand- lung von Bonn nach Tokio begeben. Vor dem Marxismus und vor der Aus- beutung des Schwachen durch die Starken Warnte Papst Pius XII. am Montag in einer Ansprache vor Wirtschaftsfachleuten aus 24 Ländern, die in Rom an dem ersten Kongreß des Internationalen Wirtschaftsverbandes teilnehmen. Eine neue Atomwaffen- Explosion wurde am Montag in der Sowjetunion ausgelöst. Nach einer Meldung der sowietischen Nach- richtenagentur TASS fand die Explosion im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungs- programms statt. Nicht empfangen wurde von der deut- schen Botschaft in London eine Abordnung der britischen Kommunistischen Partei, die einen Protest gegen das Verbot der KPD hatte überbringen wollen. Die Algerien- Anleihe wurde nun in ganz Frankreich zur Zeichnung aufgelegt. Sie soll 150 Milliarden Francs zur Finanzierung der militärischen Befriedigungsaktion in Alge- rien einbringen. Das 150jährige Jubiläum der Erlangung seiner Souveränität feierte in glanzvollem Rahmen das Fürstentum Liechtenstein, einer der wenigen unabhängigen Zwergstaaten Europas. Die Regierungsbildung in Pakistan wurde nach dem Rücktritt des bisherigen Minister- präsidenten Mohammed Ali dem früheren Justizminister Suhrawardy aufgetragen. dem Aufbau der Annahmeorganisation syste- matisch ausgewertet werden. Gegenwärtig würden 145 Prüfgruppen in der Bundesrepu- blik pro Tag rund 900 Bewerber prüfen. Geeignet davon seien etwa Zweidrittel, so daß pro Woche 3000 bis 3500 geeignete Be- Werber zu verzeichnen seien. Gumbel wies nachdrücklich den Vorwurf zurück, daß sich nur die freiwillig melden, die keinen vernünftigen Zivilberuf haben. Die Bewerber kämen aus allen Berufsgrup- pen und hätten zum Teil wesentlich besser bezahlte Stellungen aufgegeben. „Spätheimkehrer nicht einziehen“ Der„Verband der Heimkehrer“(VdE) Wünscht, daß alle ehemaligen Kriegsgefange- nen, die vor ihrer Entlassung schriftlich ver- sichern mußten, nie wieder Soldat zu werden, von der Wehrpflicht befreit werden. Bei einer Kundgebung in Landsberg am Lech kritisierte der Landesvorsitzende des VdH, Martin Auer, daßgß; ins Wehrpflichtgesetz keine entspre- chende Bestimmung aufgenommen wurde. „Wir müssen mit allem Nachdruck fordern, daß die aus der Sowjetunion Heimgekehrten nicht in Gewissenkonflikte gestürzt und die Rückkehr der dort noch Hausenden nicht ver- 26gert wird.“ 5 Gruenther bleibt bei 500 000 Mann Der Oberkommandierende der NATO- Streikräfte, General Gruenther, hat am Mon- tag in Buxemburg erklärt, in seinem Haupt- quartier erachte man den Beitrag einer etwa 500 000 Mann umfassenden deutschen Armee für die Verteidigung Europas nach wie vor als wesentlich. Die„Drei Weisen“ beraten engere Zusammenarbeit der NATO Paris.(AP/dpa) Die„Drei Weisen“ der Nordatlantikpakt- Organisation(NATO) der kanadische Außenminister Pearson, der norwegische Außenminister Lange und Ita- liens Außenminister Martino— haben am Montag in Paris ihre zweiwöchige Konfe- renz über eine mögliche Ausweitung der Aufgaben der NATO auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet begonnen. Die drei Auhßenminister werden dabei die Frage- bogen prüfen, die den fünfzehn NATO-Län- dern zur Ausfüllung zugeleitet worden sind, um deren Ansichten über eine engere Wirtschaftliche und politische Zusammen- arbeit einzuholen. Ueber die Ergebnisse ihrer Konferenz werden die Minister dem NATO-Rat auf seiner nächsten Sitzung Ende dieses Jahres Bericht erstatten. Seite 2 MORGEN Dienstag, 11. September 1956/ Nr. 211 . De Kommentar Dienstag, 11. September 1936 UNoO als Feuerwehr? „Der zweite Akt des Schauspiels, das der Imperialismus verfaßte, ist ein großer Rein- Fall. Es besteht kein Zweifel darüber, daß der Westen sich in eine Sackgasse hinein- Iaviert hat, aus der er sich jetzt befreien möchte.“ Mit derart bissigen Bemerkungen glossiert der Kairoer Rundfunk das Schei- tern aller Bemühungen des von dem austra- lischen Premierminister Menzies geleiteten Fünf-Mächte- Ausschusses, Aegyptens Staats- Präsident Nasser zur Annahme des Mehr- heitsvorschlages der Londoner Suez-Konfe- renz zu bewegen. Und im Westen verschließt man sich nicht der Erkenntnis, daß der ägyptische Kommentator gar nicht so unrecht hat. Das Wort vom Reinfall dürfte kaum übertrieben sein, und die Sackgasse ist schlechterdings auch vorhanden. Dabei ließ sich vorausahnen, wie die Mis- sion des Fünf-Mächte- Ausschusses enden werde. Denn sie hatte den Auftrag, Nasser von den Vorzügen einer Internationalisie- rung des Suezkanals zu überzeugen, obwohl man genau wissen konnte, daß man von Aegypten vielleicht manches, aber eines be- stimmt nicht bekommen kann: die Preisgabe auch nur eines Zipfelchens Souveränität. Ueber nichts wacht dieser junge Staat, der die volle Unabhängigkeit gerade erst erlangt hat, eifersüchtiger, als über seine uneinge- schränkte Hoheitsgewalt. Die Demonstra- tion weit überlegener kriegerischer Stärke durch Großbritannien und Frankreich hat dem Militärdiktator am Nil nicht imponiert. Dabei konnte er sich weniger auf sowieti- sche Unterstützung im Ernstfall als auf die Uneinigkeit der Westmächte verlassen. Seine Rechnung geht nun auf;: der Krieg wurde vertagt, und es verdichten sich die Anzei- chen, daß die Säbelraßler den Rückzug auf die UNO antreten werden. So sieht es jeden- falls zu Beginn der in London geführten Verhandlungen aus, die in den nächsten Ta- gen über den Fortgang des Suez-Streites entscheiden werden. Wie gut, daß es die vielgeschmähte UNO gibt, diese Welt-Feuer- Wehr. Wie ihr schwerfälliger Apparat eine Patentlösung für den Suezkanal produzie- ren könnte, weiß noch niemand; aber man weiß, daß noch so schwierige Verhandlungen besser sind als Krieg. Wenn verhandelt werden soll, dann muß der Konflikt von allem unnötigen Ballast befreit werden. Das heißt, es ist zwischen zwei Komplexen zu unterscheiden: erstens den praktischen Fragen, die gelöst werden müssen, um die freie Schiffahrt im Suezkanal zu sichern. Dazu Sechört eine Garantieè der ungehinderten Durchfahrt, die Verwaltung und Instand- haltung des Kanals, die Regelung des Lotsen- Problems, eine Verständigung über die Frachttarife und anderes mehr; z weitens dem allgemeinen Pro- blem, wie die Politik Nassers zu beurtei- len und wie ihr gegebenenfalls auf län- gere Sicht zu begegnen sei. Die militärische Demonstration Groß- britanniens und Frankreichs ist nur zu ver- stehen, wenn man unterstellt, daß die bei- den Regierungen in London und Paris einen großen Teil ihrer Ueberlegungen dem zwei- ten Komplex zugewendet haben. Beide sehen in dem ägyptischen Staatschef einen gefähr- lichen Gegner ihrer Nahost-Politik. Kairo ist das Zentrum des aggressiven panarabischen Nationalismus, der gegen Frankreich in Nordafrika kämpft und der Großbritanniens Interessen in Jordanien und Aden, in den Erdölgebieten des Irak und am Persischen Golf bedroht. Aus dieser Perspektive mag der wahnwitzige Gedanke entsprungen sein, Nassers brutales Vorgehen gegen die Suez- Kanal- Gesellschaft zu benutzen, um durch eine kriegerische Entscheidung des Suez- Streites zugleich den panarabischen Brutherd Zu vernichten. Im Gegensatz hierzu haben die Vereinig- ten Staaten den Standpunkt vertreten, 2s komme zunächst nur darauf an, die prak- tischen Fragen der freien Schiffahrt durcn den Kanal zu regeln. Die Entwicklung der Dinge gibt den USA vollauf recht. Auch Mollet und Eden haben wohl begriffen, daß eine militärische Aktion gegen Nasser eine politische Dummheit ersten Ranges und außerdem eine schwere Gefährdung des Weltfriedens wäre. Deshalb setzt sich auf der Seite der Westmächte, trotz allen Säbel rasselns der Briten und Franzosen, immer wieder der mäßigende Einfluß der Amerika- ner durch. Tatsächlich ruht die ganze Last des Ausgleichens auf den USA. Das zeigte sich in der Annahme des Dulles-Planes durch die Mehrheit der Londoner Konferenz, das beweist sich jetzt wieder in der Haltung Großbritanniens und Frankreichs, nichts ohne die USA unternehmen zu wollen. Dul- les kann es weitgehend für sich in Anspruch nehmen, den Ausbruch eines Krieges ver- mieden zu haben. Nasser kommt der amerikanischen Auf- fassurig geschickt entgegen, wenn er jetzt eine internationale Konferenz vorschlägt, die sich nur dem ersten Komplex widmen Soll: der Freiheit und Sicherheit der Schiff- Tahrt im Suezkanal, dem Ausbau des Kanals und der Festlegung gerechter Tarife. Es ist eine bittere Ironie, daß auf diesem Umweg erneut die Anregungen zum Zuge kommen, die Indien und die Sowjetunion während der Londoner Suez-Konferenz vorgetragen heben. Wükried Hertz Eichenrode Mollet und Eden erwarten Dulles in London Frankreich schwenkt auf Englands Linie ein/ Die USA sollen endlich Farbe bekennen Paris, 10. September Ministerpräsident Mollet und Außen- minister Pineau sind am Montagnachmittag von Paris nach London geflogen, um mit ren englischen Regierungskollegen die Folgen des negativen Ausgangs der Verhand- lungen des Fünf-Mächte-Ausschusses in Kairo zu besprechen. Es ist anzunehmen, daß die in ihrer gleichzeitigen Eigenschaft als Führer der framzösischen Sozialisten ebenfalls den Versuch machen werden, auf ihre englischen „Glaubensgenossen“ einzuwirken, deren Op- Position gegen die offizielle Suez-Politik Sir Anthony Eden in den letzten Tagen immer schwerer zu schaffen macht. Es sieht so aus, als hätten die französischen Politiker— wenn auch nicht gerade mit Begeisterung sich dazu entschlossen, den Engländern bei ihrem Versuch, die Suez- Angelegenheit nun- mehr vor den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu tragen, ihre Unterstützung zu- zusagen. Allerdings fürchtet man in Paris, daß diese neue Phase, nicht zuletzt infolge der amerikanischen Unentschiedenheit und Efstathopulos von Briten bestochen? Griechischer Königsbesuch in Bonn von hohen Erwartungen begleitet Von unserer Mitarbeiterin Ursula Diepgen Athen, im September Am 16. September treffen König Paul und Königin Friederike von Griechenland zu einem fünftägigen Staatsbesuch in Bonn ein. Das griechische Königspaar erwidert damit den Staatsbesuch von Bundespräsident Heuss, der im Mai dieses Jahres in Athen weilte. Die Deutschlandreise der griechischen Majestäten fällt in eine für Griechenland sorgenvolle Zeit und wird, wie im letzten Mai, die Erwartungen der griechischen Oef- fentlichkeit auf Freundschaftsbeweise aus Deutschland wieder hoch schrauben. Die letzten Wochen brachten Griechen- land eine Reihe von Ereignissen, die die Freundschaft zu den westlichen NATO- Bündnispartnern noch mehr erkalten ließ, als dies schon auf Grund der seit Monaten anhaltenden Spannungen wegen des Schick- sals Zyperns der Fall war. Die enttäu- schende Antwort des britischen Gouverneurs auf Zypern, Harding, auf das Waffenstill- standsangebot des EORKA-Führers Digenis, die Veröffentlichung des angeblichen Digenis- Tagebuchs in London, dessen Echtheit man in Athen bezweifelt, der Hausarrest für den Bischof Anthimos von Kitium, das regie rende Haupt der griechisch- orthodoxen Kirche auf Zypern, der Einbruch und Doku- mentendiebstahl in der griechischen Bot- schaft in Ankara und zuletzt die Entsen- dung französischer Truppen nach Zypern haben in politischen Kreisen Athens eine Reaktion alisgelöst, die von ernster Sorge und Bestürzung bis zu echter Empörung reicht. Ministerpräsident Karamanlis nannte unter dem Eindruck dieser Ereignisse in seiner Rede zur Eröffnung der internatio- nalen Messe in Saloniki das Zypernproblem die schwierigste Frage, die Griechenland je in seiner modernen Geschichte zu lösen auf- gegeben war. Nach der britischen Reaktion auf das Waffenstillstandsangebot der EORKA— Har- ding forderte die Kapitulation der EOKA und die Auslieferung der Waffen— hält man es in Athen für erwiesen, daß Eng- land eine Zypernlösung nicht mehr ernst- haft anstrebt. Die Veröffentlichung des Digenis-Tagebuchs wird hier als ein Vor- wand gesehen, die Maßnahmen gegen die nationalen und kirchlichen Führer des zyprischen Volkes zu verschärfen und gleichzeitig die Weltöffentlichkeit von der Unwürdigkeit dieser Persönlichkeiten als Verhandlungspartner zu überzeugen. Man zeigt deshalb in Athen grobes Interesse an einer gerichtlichen Untersuchung, die ein- geleitet wurde, nachdem der Athener Rechtsanwalt Efstathopulos bekundet hatte, daß Agenten des britischen Geheimdienstes ihm vor etwa vier Monaten für Informa- tionen über das Privatleben von Digenis und Muster seiner Handschrift eine sehr hohe Geldsumme und den Posten eines Rechtsberaters der britischen Botschaft in Athen geboten hätten. Efstathopulos war ein enger Mitarbeiter von Digenis in dessen Partisanengruppe während der deutschen Besatzung in Griechenland. Den Dokumentendiebstahl in Ankara und die Entsendung französischer Truppen nach Zypern sind nach Ansicht politischer Kreise Athens die anderen Teile eines Plans, eine Lösung für Zypern zu vereiteln. Dem Dokumentendiebstahl folgte die Ab- berufung des griechischen Botschafters aus Ankara. Die türkisch- griechischen Bezie- hungen sind damit auf dem Gefrierpunkt angelangt. Daß nun auch Frankreich mit seiner Truppenverschickung in die antigrie- chische Front einschwenkte, ließ in politi- schen Kreisen Athens erneut deutlich wer- den, wie notwendig sich das Land nach neuen Freunden umsehen muß. Deutschland steht dabei in diesen Tagen des Königs- besuchs im Blickpunkt der Oeffentlichkeit. Man erwartet von Deutschland vor allem eine moralische Unterstützung der Forde- rung nach Selbstbestimmung für Zypern. Man erwartet, daß die Bundesrepublik aus eigener bitterer Erfahrung Verständnis für das Wiedervereinigungsstreben der 2ypri- schen Griechen aufbringt. Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan des sowjetischen Vetorechts im Sicherheits- rat, zu einer neuen Verschleppung der Suęez- Krise führen könnte. Aber selbst ohne das immer auffälligere Nachlassen der britischen Bereitschaft zu sofortigen militärischen Handlungen muß sich Paris darüber klar sein, daß es seine Waffen am Suezkanal nur mit ausdrücklicher amerikanischer Rük- kendeckung und Erlaubnis wird sprechen lassen können. Darüber aber sind die Ame- rikaner unter sich selbst heute noch zu un- einig. In Kairo war es ganz offenbar, daß, wäh- rend der australische Premierminister den auf den amerikanischen Staatssekretär ge- tauften„harten“ Dulles-Plan vortrug, der bisherige, als araberfreundlich bekannte Botschafter der USA, Byroade, und das amerikanische Mitglied der Menzies-Kom- mission, Unterstaatssekretär Henderson, Nasser mit der Möglichkeit amerikanischer Unterstützung für Vorschläge vertraut mach- ten, die seinem Standpunkt wesentlich näher kamen. Augenscheinlich hat man in Washington noch keine endgültig feste Hal- tung bezogen und verschiedene Einflüsse, darunter auch die amerikanischer Erdöl- Interessenten, ringen um Vorrang bei einer Entscheidung. Die Hauptaufgabe für Eden und Mollet wird also in den nächsten Tagen darin be- stehen müssen, Amerika zu einer unzwei- deutigen Definition seiner Haltung zu brin- gen, an der es bisher gefehlt hat. Dazu mag der Appell an den Sicherheitsrat der UNO nützlich sein, den man aber mit Rücksicht auf etwaige Komplikationen hinsichtlich des Panama-Kanals in Washington nicht eben gerne gehen mag. Wenn, wie Paris und Lon- don es wünschen, der Sicherheitsrat den Vorschlag der 18 Mehrheitsmitglieder der Londoner Konferenz gutheißt, dann wird die moralische Stellung der europäischen West- mächte wesentlich stärker, aber ein solcher Ausgang ist noch keineswegs sicher. Darum wünschen die beiden europäischen Premier- minister sehr deutlich, daß Dulles nunmehr zu ihren Besprechungen nach London kom- men sollte. Die Vorbereitungen zu militärischen und wirtschaftlichen Druckmaßnahmen auf Aegypten gehen inzwischen weiter. In einer großen programmatischen Rede, die Mollet am Sonntag in einer Provinzstadt in West- frankreich hielt, wurde von der Möglichkeit eines französisch-englischen Boykotts des Kanals gesprochen. Französische Truppen fahren fort, auf Zypern zu landen, wo es (siehe Seite 1) bereits zu Zwischenfällen leichterer Art mit griechischen Aufständi- „Es können Milliarden gespart werden“ Neue Vorschläge des Verwaltungsreformers Dr. Bergmeyer in Bonn Von unserer Bonner Redaktion Bonn, 10. August Der CDU-Abgeordnete Dr. Bergmeyer, der schon mehrmals durch sein Eintreten für Verwaltungsreform und-vereinfachung von sich reden machte, hat in Bonn ein neues Pro- gramm zur öffentlichen Diskussion gestellt, dessen Verwirklichung nach seinen eigenen Angaben mehrere Milliarden Mark einsparen würde. Bergmeyer stellte folgende Forderungen auf: 1. Bei den oberen Bundesbehörden sol- len Vereinfachungs- Referenten placiert wer- den. Die Verwaltung sei durchschnittlich um 20 Prozent zu umfangreich. Bei den Planstel- len seien erhebliche Einsparungen möglich, die durch die unabhängigen Vereinfachungs- referenten vorgeschlagen werden sollten. 2. Der Bundestag soll ein Vereinfachungsgesetz beschließen. Danach würde das Bundes- kabinett ermächtigt, einzelne Bestimmungen von Gesetzen, soweit sie Ausführung und Or- ganisation beträfen, abzuändern. Das Parla- ment sollte später seine Genehmigung er- teilen. 3. Der Innenminister soll einen Prä- mienplan ausarbeiten, wonach alle Vor- schläge, die zur Vereinfachung der Verwal- tungsorganisation führen, honoriert werden. 4. Um die Gesetzesflut einzudämmen, sollte der Vermittlungsausschuß angerufen werden können. 3. Ein unabhängiges Expertengre- mium soll sich mit dem Aufgabenabbau be- Lassen. 6. Eine Kabinettsreform, die zu einem „kleineren und straffer organisierten Bun- deskabinett“ führe, sei dringend notwendig. 7. Die Stellenpläne seien zu bremsen, neue Stellen sollten nur alle drei Jahre genehmigt Werden. 7. Es soll eine einheitliche Bundes- finanzverwaltung geschaffen werden. Der röderalistische Aufbau der Bundesrepublik werde dadurch nicht berührt. 8. Der Bundes- beauftragte für die Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung sollte mit weitreichenden Voll- machten ausgestattet werden. Der Bundes- rechnungshof müßte„die vierte Gewalt im Staate“ werden. 9. Sparsame Beamte sollten belohnt werden. 10. Um eine gröbere Ratio- nalisierung zu erreichen, sollte nach Ansicht Dr. Bergmeyers der Haushaltsplan für zwei Jahre aufgestellt werden, Vereinfachung der Buchführung, Abrechnung nur voller Mark- beträge, zentrale Besoldungsstellen, Wirt- schaftsprüfer für die Verwaltung und Erlaß einer Anordnung, daß Besuche von Tagungen einzuschränken seien, sind weitere Forderun- gen des Abgeordneten. Schließlich möchte er auch einen dreijährigen Stop für Dienstbau- ten des Bundes erreichen. Wie Bergmeyer ergänzend erklärte, werde die Notwendigkeit einer Verwaltungsverein- fachung zwar von den Fraktionen, von der öffentlichen Meinung und auch von den Be- amten eingesehen, von der Bürokratie jedoch würden alle Lösungs versuche sabotiert. Nach den Angaben des Abgeordneten wurde ihm von dem leitenden Beamten eines grohen Bonner Ministeriums bestätigt, daß ein Drit- tel der dort Beschäftigten eingespart werden könne. Um welches Ministerium es sich han- delte, wollte Bergmeyer nicht sagen. schen gekommen ist. Mollets Reise nach Al. gier Ende letzter Woche scheint den Bestre- bungen zu einer für beide Teile annehm- baren Lösung der algerischen Frage Weite ren Auftrieb gegeben zu haben. Kontakte mit verschiedenen Exponenten der algeri- schen Nationalisten scheint der stellvertre. tende Generalsekretär der sozialistischen Partei, Commin, aufgenommen zu haben der sein diplomatisches Geschick letzte Woche bei dem gut anlaufenden Versöh- nungsversuch der beiden italienischen Schwe. sterparteien bewiesen hat. Auch der tunesi- sche Ministerpräsident, Bourguiba, der sich gegenwärtig zur Kur in Frankreich aufhält ist rege in diesem Sinne tätig, seine Vertre. ter haben sich mit algerischen Sprechern in der Schweiz getroffen. Aus diesem Rahmen heraus muß die eng begrenzte Handlungsfreiheit der französi- schen Regierung verstanden werden. Sie kann nicht ohne klare amerikanische Unter- stützung gegen Aegypten aktiv werden, aber sie kann auch Nasser keinen Prestigegewinn zukommen lassen, der sowohl die gemäßig- ten algerischen Nationalisten, als auch eine so westlich orientierte Persönlichkeit Wie Bourguiba dem ägyptischen Diktator und Aspiranten auf die Stelle eines Schwert. trägers aller Araber und Mohammedaner in die Hände treiben würde. Ganz abgesehen davon, daß indirekt hinter Nasser ja die Offensive der Sowjetunion gegen die west- lichen Positionen im Nahen und im Mittle- ren Osten spürbar bleibt. DB in Rheinland-Pfalz spricht von katastrophaler Beamtenbesoldung Mainz.(ri.-Eig.-Ber.) Der DGB.-Landes. bezirk Rheinland-Pfalz hat die drei Frak- tionen des rheinland- pfälzischen Landtags gebeten, Vertreter der im DGB organisier- ten Beamten noch vor der Verabschiedung des Regierungsentwurfs zur Aenderung und Ergänzung des Besoldungsrechtes in Rhein- land-Pfalz zu einer Aussprache zu empfan- gen. Die Spitzenorganisationen der Beamten- schaft seien bisher noch nicht gehört wor- den, obgleich die geplante Maßnahme einen weitreichenden Eingriff in die Lebensnot- Wendigkeiten der Beamten darstelle. In der Eingabe gibt der Gewerkschaftsbund seinem Befremden über die dem Landtag bereits zugeleitete Gesetzesvorlage Ausdruck, die in den materiellen Auswirkungen„völlig unzu- reichend“ sei. Katastrophal wirke sich die vorgesehene Neuregelung in den Laufbahn- gruppen des mittleren und einfachen Dienstes aus. Der Landtag von Rheinland-Pfalz hatte in seiner letzten Sitzung vor den Parla- mentsferien die Landesregierung in einem einstimmigen Beschluß auf die mafgelhafte Besoldung der rheinland- pfälzischen Be- amtenschaft gegenüber anderen Bundeslän- dern hingewiesen und— als Uebergangs- maßnahme— eine Angleichung der Bezüge an die des Nachbarlandes Nordrhein-West-⸗ falen gefordert. Mit Rücksicht auf die Entwicklung der Lebenshaltungskosten sowie der Lohn- und Gehalts verhältnisse in der freien Wirtschaft forderte der DGB Rheinland-Pfalz nach wie vor die Erhöhung der Beamtenbezüge auf 170 Prozent des Standes von 1927 rückwir⸗ kend vom 1. Januar 1956. Mit dieser Neu- regelung sollten gleichzeitig die weiteren, gemeinsam mit dem Deutschen Beamtenbund geforderten Verbesserungen als Uebergangs- maßnahme in Kraft treten. Einigung über Ladenschlußgesetz fraglich Der Landesbezirks-Vorsitzende des DGB in Rheinland-Pfalz, Bundestagsabgeordneter Adolf Ludwig, bezweifelte am Montag vor Pressevertretern in Mainz, daß das umstrit- tene Ladenschlußgesetz in Kürze vom Bun- destag verabschiedet wird. Selbst innerhalb der Parteien habe jeder eine andere Mei- nung. Es sei sehr fraglich, ob es überhaupt zu einer Einigung kommen würde. Das Ladenschlußgesetz steht in dieser Sitzungs- periode auf der Tagesordnung des Bundes- tages. Die Atmosphäre ist mit Dynamit geladen Im Wahlkampf der USA wird die Rassenfrage nur schwer zu umgehen sein Washington, im September Die turbulenten und häufig blutigen Szenen, die sich in diesen Tagen auf den Höfen und vor den Eingängen zahlreicher Schulen und Universitäten der Südstaaten Abspielten, haben die Hoffnung der Führer beider großer Parteien zunichte gemacht, daß die Rassenfrage im Wahlkampf keine entscheidende Rolle spielen möge. Jetzt wer- den sich heftige Diskussionen nicht mehr Vermeiden lassen: Die siebzehn Südstaaten der USA scheinen entschlossen zu sein, die Politik der„Integrierung“ mit allen Mitteln zu sabotieren. Geschichtlich gesehen, wird innen die Sabotage nichts nützen. Aber für den Augenblick, d. h. für die nächsten Jahre, muß damit gerechnet werden, daß der latente Bürgerkrieg zwischen Weißen und Schwarzen immer von neuem zu wilden Ausbrüchen Führen und daß die Entwicklung zu einer gemeinsamen Schulerziehung außerordentlich Iangsam vor sich gehen wird. Jeder noch so winzige Schritt vorwärts auf dem Wege zur kulturellen und politi- schen Emanzipation des amerikanischen Negers wird stärker als bisher bekämpft werden. Das Gesetz des Obersten Gerichts- Hofes, nach dem die Trennung in den Schu- len und Universitäten aufgehoben werden misse, wird auf hundertfach verschiedene Weise offen oder heimlich umgangen wer- den, Ob und wieweit es den staatlichen Organen im Süden möglich ist, die blutigen Ausschreitungen der Bevölkerung. vor allem in kleineren Städten und in schwerer Zu- gänglichen ländlichen Distrikten, in Zukunft Zu verhindern, ist eine Frage geworden, die niemand beantworten kann. Die Atmosphäre in weiten Teilen des Südens ist im wörtlichen Sinne mit Dyna- mit geladen. Der Terror ist zur Zeit so groß, dag selbst die Korrespondenten großer Blätter aus den Nordstaaten Tag und Nacht von schwer bewaffneten Soldaten und Poli- Zzisten bewacht werden müssen, wenn sie sich in einen Bezirk begeben, wo der„weiße Mob“ Barrikaden vor den Schulen errichtet hat und droht, jeden„Nigger“ und jeden „Vankee“ in die Hölle zu befördern, der es wagt, sich im der Nahe blicken zu lassen. Und in den Nächten schleicht das Gespenst des Terrors durch die verdunkelten Straßen der Negerquartiere von Tennessee, Alabama oder Texas. Das ist die Situation. Nicht überall. In der Mehrzahl der Südstaaten herrscht das, Was man Ruhe und Ordnung nennt. Aber unter einer hauchdünnen Schicht schwelt überall Unruhe und Unordnung, speichert sich Haß auf beiden Seiten auf, sucht sich der Fanatismus gewaltsam Luft zu machen. „Analogien zwischen Nationen oder ge- schichtlichen Perioden sind immer mehr oder weniger willkürlich“, schreibt die„New Vork Post“ in einem Leitartikel,„aber es scheint de Zeit gekommen, offen darauf hinzu- weisen, daß die moralische Krise, die hier in Amerika das Banditentum der Horden für„die weiße Vorherrschaft“ herbeigeführt Hat, nicht weniger tiefgreifend ist, als jene, die der Nazimob der dreißiger Jahre in den Straßen Deutschlands verschuldet hatte“. Die„New Vork Post“ beeilt sich, hinzu- zufügen, daß man den Vergleich gewiß nicht zu weit treiben dürfe. Es sei nicht anzuneh- men, daß die wie Pilze aus dem Boden schie- Benden„Verbände weiß farbiger Bürger“ zu einem so entscheidenden Machtfaktor wer- den könnten wie weiland die NSDAP. Den- noch könne auch eine so fest untermauerte Demokratie wie die der USA langsam un- terminiert werden, wenn man politischen Mobs erlaube, die Straße zu beherrschen und Mitbürger straflos zu terrorisieren. Tatsächlich sind die„Verbände weißfar- biger Bürger“, obwohl sie vor keiner Aus- schreitung zurückschrecken, im Grunde für die Entwicklung der amerikanischen Demo- kratie weit weniger gefährlich, als die sehr kaltblütig und berechnend durchgeführten Aktionen hoher staatlicher Funktionäre im Süden, die dahin zielen, die Integrierung zu umgehen. In einigen Fällen, wie etwa in Mississippi, wo die Staatsbehörden das Ge- setz des Obersten Gerichtshofes kurzerhand für null und nichtig erklärten, geschieht dies offen und brutal. In anderen Staaten, etwa in Virginia, beschließt man hohe Subven- tionen für private Schulen, Dies ermöglicht weißen Eltern, ihre Kinder aus den von der gesetzlichen Integrierung betroffenen staat- lichen oder städtischen Schulen herauszuneh- men und sie in Privatschulen zu schicken, die von dem Gesetz des Obersten Gerichts- hofes ausgenommen sind. In anderen Staa- ten werden schwarze Eltern, die ihre Kin- der in den Schulen anmelden, unmittelbar vor Schulbeginn in einen anderen Bezirk „Versetzt“ und verlieren damit das Recht auf Schulbesuch. Wo alles nichts hilft, ermutigen offizielle Stellen die weißen Schulkinder, vom Besuch der Schulen so lange Abstand zu nehmen, bis die paar schwarzen Schul- kinder, die mutig genug waren, hineinzu- gehen, genug von dem Boykott haben und „freiwillig“ wieder in ihre nur von schwar- zen geleiteten und nur von Negerkindern besuchten Schulhäuser zurückzukehren. Da- mit ist, zumindest bis zum nächsten Herbst, die„Segregation“ weiter aufrecht erhalten. Die Entscheidung des Obersten Gerichts- hofes, die in der Tat einen Wendepunkt in der Geschichte der USA darstellt, flel im Mai 1954. Bis dahin war in allen Südstaaten das Schulsystem rigoros getrennt. Mit Aus- nahme von einer Handvoll schwarzer Stu- denten, die sich besonders ausgezeichnet hatten, gab es keinerlei Rassenmischung. Seitdem sind drei volle Schulsemester ver- gangen. Sie beginnen in den USA ziemlich einheitlich Anfang September jedes Jahres. Bisher besuchen rund 300 000 Negerkinder regelmäßig weiße Schulen und Universitä- ten in den verschiedenen Südstaaten. Das sind ungefähr zehn Prozent von der Gesamt. zahl schwarzer schulpflichtiger Kinder. Rund drei Millionen junger Neger und Negerinnen zwischen 6 und 20 qahren sind nach wie vor gezwungen, weißen Schulen und Universitä- ten im Süden fern zu bleiben. Der Gesamterfolg in der Befolgung des Entscheides des Obersten Gerichtshofes ist also gering, aber es läßt sich auch nicht ver- kennen, daß hier und da doch schon Breschen in die Mauer der Trennung der Rassen ge- schlagen worden sind. In diesem Herbst scheinen allerdings die Fortschritte minimal zu sein. Das Tempo hat sich verlangsamt. Das hängt in erster Linie damit zusammen, daß die Front des Widerstandes sich verstärkt hat, und zwar der Widerstand an der Spitze: die Gouverneure zahlreicher Südstaaten ha- ben feierlich erklärt, daß es ihnen darauf an- komme, dem„Prinzip“ der Aufhebung der Trennung von nun an grundsatzlich zu wider- stehen und Staatsgesetze einzuführen, die jedes weitere Vordringen der Rassen- mischung legal verhüten würden. Das ist eine ernste Drohung. Die Gou- verneure und höheren staatlichen Funktio- näre des Südens sind traditionsgemäß Demo- kKkraten. Die Entscheidung des Obersten Ge- richtshofes erfolgte im zweiten Jahre der republikanischen Eisenhower- Verwaltung. Offiziell setzen sich also die Behörden im Sü- den nicht nur in offenen Widerspruch zu dem Obersten Gerichtshof, sondern stellen sich auch außerhalb des Rahmens beider großer Parteien, die auf ihren Konventionen die Aufhebung der Trennung fordern. Gewiß, beide Parteiprogramme sprechen bezüglich der Segregation in sehr gedämpften Tönen: die Demokraten wollen ihre stimmen im Sü-⸗ den nicht verlieren und die Republikaner hoffen, aus der Situation für sich selbst Nul- zen zu ziehen. Darüber hinaus sind sich alle verantwor- tungsvollen Kreise in den USA schmerzhaft bewußt, daß nichts so sehr dem Prestige des Landes schadet, als jene zuchtlosen und un- menschlichen Vorgänge tief im Süden, o sich die Füchse friedlich„Gute Nacht“ sagen, aber die Menschen noch immer sich gegen- seitig verfolgen und massakrieren. Nach wie vor bleibt die Negerfrage eine offene Wunde am Leib der amerikanischen Demokratie. Es Wird sehr lange dauern, bis sie geschlossen werden kann. Aber sie wird geschlossen werden. Heinz Pol Fahrt nach Moskau im Streit der Meinungen Bonn.(Eig. Ber/ AP/dpa) am Mittwoch soll der Aeltestenrat des Bundestages dar- über befinden, ob der Bundestag der Ein- ladung des Obersten Sowjets, die vor den Sommerferien eintraf, Folge leistet und eine Delegation zu einem Besuch na Moskau entsendet. Auf der Fraktionsvor- stands-Sitzung der CDU/CSU am Montag meldete Bundeskanzler Adenauer erneut Bedenken an. Dagegen wünschen SPD, FDP und BHE, daß die Einladung angenommen wird und möglichst noch im Oktober eine Delegation die sowjetische Hauptstadt be- suchen soll. vr. 211 — Was Das 4625 englisc Brand. Stunde schnell gedehn men. 4 eingedde Schiffs. Gefahr. das H stunder schließ! setzen. Wasser Maschil geklärt. die Ex! 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Die Feuerwehr versuchte mehrere Stunden lang vergeblich, das Feuer, das sich zchnell auf die Grubenholz-Ladung aus- gedehnt hatte, unter Kontrolle zu bekom- men. Als feststand, daß der Brand nicht eingedämmt werden konnte, wurden die Schiffsventile geöffnet. Es bestand die Gefahr, daß die„Lona“ umschlagen und das Hafenbecken sperren würde. Nach stundenlangen Bemünungen gelang es schließlich, das Schiff aufrecht auf Kiel zu setzen. Die Aufbauten ragen noch aus dem Wasser. Die Ursache der Explosion im Maschinenraum des Schiffes ist noch nicht geklärt. Von der Mannschaft wurde durch die Explosion niemand verletzt. * Ein jugoslawischer Fallschirmjäger hat einem Kameraden, der während einer Uebung zusammen mit ihm absprang, in der Luft das Leben gerettet, berichtet die Bel- grader Zeitung„Borba“. Der Fallschirm eines der beiden Soldaten öffnete sich nicht. Der andere, der dies bemerkte, griff geistes- gegenwärtig nach dem Fallschirm seines in höchster Lebensgefahr befindlichen Kamera- den und landete zusammen mit ihm. Das jugoslawische Blatt, das über Zeit und Ort dieses Vorkommnisses keine Angaben macht, betont, daß sich ein ähnlicher Fall erst ein- mal ereignet habe, und zwar vor etwa einem jahr in den Vereinigten Staaten. * In Turin ist der 71jährige italienische Wis- senschaftler Professor Mario Ponzio den bei einer wissenschaftlichen Arbeit erlittenen Radiumverbrennungen erlegen. Der Radio- loge erhielt noch im vergangenen Jahr die höchste Auszeichnung seines Landes, den zivilen Verdienstorden. Er war seit über 20 Jahren als Professor für Radiologie an der Universität Turin tätig. Am 24. Oktober ver- gangenen Jahres hatte er sich zum 19. Male einer Operation unterzogen, nach der er nur noch einen Finger der rechten Hand behielt. Einige Monate vorher waren ihm der linke Arm und das Schlüsselbein abgenommen worden. Er hatte sein Leben der Entwick- lung eines Schutzes gegen Röntgenstrahlen Die italienische Polizei ist einem Ring von Kunsthändlern auf die Spur gekommen, die innerhalb der letzten Zeit etruskische Kunstgegenstände von unschätzbarem Wert in Italien illegal ausgegraben und ins Aus- land geschmuggelt haben sollen. Wie Polizei- oberst Scortini in Rom bekanntgab, befindet sich unter den 19 Angeschuldigten auch der amerikanische Kunsthändler Parsons, der seit längerer Zeit in Rom ansäassig ist. Par- sons soll bereits gestanden haben, bei den illegalen Geschäften als„Experte“ gedient zu haben. * Ein Vertreter des niederlendischen Amtes für Volksgesundheit, Dr. C. Banning, hat in Den Haag mitgeteilt, daß die diesjährige Kinderlähmungsepidemie in den Nieder- landen im Abklingen sei. Ein Sprecher des niederländischen Sozialministeriums sagte, die Epidemie habe bereits Anfang Juni be- gonnen und in der letzten Juliwoche mit 183 wöchentlichen Erkrankungen ihren Höhepunkt erreicht. Aus amtlichen Sta- tistken geht hervor, daß in diesem Jahr in den Niederlanden mehr Fälle von spinaler Kinderlähmung auftraten als in irgend- einem anderen Jahr seit dem Ende des zwei- ten Weltkrieges. Bis Mitte August wurden ungefähr 800 Fälle gemeldet, jedoch ver- liefen von Anfang Juni bis jetzt nur fünf Fälle tödlich. Das Landwirtschaftsministerium der Fö- derativen Sowjetrepublik bestätigte in der Zeitung„Komsomolskaja Prawda“, daß die Uinbringung der Getreideernte in Sibirien erheblich im Rückstand ist. Es wird zum Einsatz aller Reserven aufgerufen. Als Hauptgrund für die Schwierigkeiten werden die anhaltenden Regenfälle genannt. * Das kommunistische China hat jetzt ie Radio Peking berichtet— die ersten elsenen Düsenflugzeuge hergestellt. Die Re- klerung hat den ersten Maschinen, die aus- schließlich in China produziert wurden, die Hugtüchtigkeitszertifkate ausgegeben. Ein- lelheiten über die technischen Daten der Maschinen wurden nicht bekanntgegeben. Und morgen beginnt ein neues Leben Mit Einwanderern den St. Lorenzstrom hinauf/ Blinder Glaube: Kanada„Land der Goldenen Möglichkeiten“ Die„Arosa Sun“ dampft mit 800 Ein- wanderern den St.-Lorenzstrom hinauf. Erst morgen früh, zwölf Stunden später, werden sie in Quebec an Land gehen und damit in Kanada angekommen sein, wo ein völlig neues Leben in einem fremden Lande auf sie Harrt. Dichter Nebel liegt auf dem noch über 30 km breiten, majestätischen Fluß, als der Dampfer bei Father's Point stoppt, um den Lotsen an Bord zu nehmen. Ab und zu treibt der Wind den Nebelschleier beiseite, und ein Stückchen trostloser Küste wird sichtbar, das die Einwanderer mit fragenden Augen be- trachten. Für die Schiffsbesatzung und für Mr. St. Pierre selbst, den Lotsen, ist das Anbord- gehen eine Routine angelegenheit. Aber die Einwanderer beobachten interessiert, wie sich das Lotsenbot, die„Citadelle“ an den Ueberseedampfer heranschiebt und wie über eine schmale Planke der Mann an Bord kommt, der das große Schiff sicher durch den immer enger werdenden Flußlauf steuern wird. Für die Immigranten ist das ein bedeutsames Ereignis; sie haben Kontakt mit Kanada aufgenommen. Die meisten sind Deutsche; aber auch Franzosen, Engländer, Belgier, Holländer und Schweizer befinden sich unter ihnen. Für sie ist diese Ueberfahrt in das neue Land das dramatischste Geschehen in ihrem ganzen Leben. Vor wenigen Tagen noch sagten sie der Mutter oder den Freunden Lebewohl, morgen werden sie in dem Lande sein, von dem sie fest annehmen, daß es ihnen mehr bieten wird als alles, was sie hinter sich liegen. Was sie bewegt hat, Europa den Rücken zu kehren, ist der blinde Glaube, nicht ein Wissen, daß Kanada das„Land der Goldenen Möglichkeiten“ ist. Jetzt aber, wo die neue Heimat so nahe gerückt ist, müssen sie sich eingestehen, daß sie nicht sicher sein kön- nen, was sie in den nächsten Monaten und Jahren erwartet. „Auf hoher See haben sie große Rosinen im Kopf und sind überzeugt, daß die kanadi- schen Gehsteige mit Gold gepflastert sind; aber wenn sie zum ersten Male die kanadi- sche Küste sehen, werden sie plötzlich klein- laut!“ kommentiert ein Steward. Er behaup- tet, das sei bei jeder Reise das gleiche Schau- Spiel. Deni Beobachter, der selbst einmal, vor vielen Jahren, als Einwanderer auf einem Schiff nach Kanada gekommen ist, wird so- fort seine eigene Ueberfahrt ins Gedächtnis zurückgerufen. Aber da er jetzt auch etwas mit kanadischen Augen bei seinem Rund- gang iber die Decks beobachtet, fallen ihm doch Dinge auf, die er früher nicht gesehen hätte. Wie nervös und müde die Gesichter dieser Menschen aussehen, die gestern noch Europäer waren und morgen Kanadier zu sein beginnen! Nach dem Abendessen findet ein Tanz in der Veranda des Schiffes statt. Hier nun merkt man genau, daß die Aufregung über die bevorstehende Landung in Kanada schon zu groß ist, als daß es den Einwanderern moch hach Tanz zumute wäre. Nur die ganz Sorglosen schwingen sich zu einem Tango oder einem Rumba auf. Die anderen sitzen um die Tanzfläche herum, unterhalten sich gedämpft, und man sieht sogar einige brü- tende Gesichter. Oben auf dem Deck stehen einige Unent- wegte, die auf das immer näher heranrük- kende Küstenland hinüberblicken. Sie sehen Licht aus vereinzelten Hütten und Häusern herüberleuchten, und diese wenigen Licht- punkte, die vorbeiziehen, lassen sie denken, in ein wie einsames Land sie fahren. Man muntert sie auf, indem man ihnen erzählt. daß in dieser Gegend kaum jemand wohnt und daß Kanada nicht überall so leer ist wie dort drüben am Nordufer des St. Lorenz. Plötzlich springt ein Wind an der Küste auf und treibt einen scharfen Duft über das Wasser zum Schiff hin.„Was ist das?“ fragen die Einwanderer, und als ihnen ein kanadi- scher Soldat, der aus Deutschland nach Ka- nada zurückkehrt, nicht ohne Stolz erklärt, das sei der Harzduft der großen Wälder sei- nes Landes, die tagsüber in der grellen ka- nadischen Sommersonne gedörrt wurden, sind die Neuankömmlinge irgendwie be- glückt über dieses zarte Willkommenszeichen, das ihnen ihre weite neue Heimat übersandt hat. Es geht auf Mitternacht zu; aber in der Bar findet man immer noch die Unentweg- ten, die zechen und plaudern. Dort sitzen Engländer, Bayern, Franzosen, Flamen und Schweizer in einer Gruppe beisammen. Sich zu unterhalten, ist nicht immer leicht; sie haben Sprachschwierigkeiten; aber irgend- Wie schaffen sie es doch— der„Schmelz- tiegel Kanada“ hat schon seine Arbeit an ihnen begonnen, bevor sie noch in Kanada angekommen sind.. 5 Noch ohne die„Fünfte Freiheit“ Die Lufthansa in Kanada/ Werbefilme und Werbematerial unter deutschen Einwanderern in einsamen Siedlungen Toronto. Das erste Flugzeug der Luft- hansa, das je in Toronto gestartet ist, wird in dieser Woche 70 deutschkanadische Ge- schäftsleute nach Deutschland bringen, die Verschiedene Handelsmessen in der Bun- desrepublik besuchen wollen. Wie ein Sprecher der deutschkanadischen Kauf- leutevereinigung bekanntgab, wird die ka- nadische Gruppe in einer Superconstella- tion der Lufthansa direkt bis Frankfurt fliegen. Seit dem Frühjahr 1956 prangt auch der Silbervogel der„Deutschen Lufthansa“ zu- sammen mit den Zeichen anderer inter- nationaler Fluglinien am Fenster des„Hau- ses der Luftfahrt“ in Montreal. Seit die junge deutsche Luftfahrtgesellschaft ihre Route Hamburg Montreal Chikago zu be- fliegen begann, wirbt sie auch in Kanada um Freunde und Kunden. Der geschmackvolle Lufthansa- Schalter, zwischen der„Air France“ und einer Bank- filiale untergebracht, fällt im eleganten Inneren des modernen Gebäudes sofort ins Auge. Geschultes Personal steht für den Besucher zur Verfügung, der sich, ganz nach seinem Belieben, in englischer, französischer oder deutscher Sprache informieren kann. In seinem Büro, dessen viele Bilder die Super-Constellations der Lufthansa zwischen, über oder unter weißen Wolken zeigen, spricht der junge Büroleiter Hellmut Schu- macher, der vor fünf Jahren als Einwan- derer ins Land kam, über die Anfangs- schwierigkeiten, die sein Unternehmen noch immer in Kanada hat, weist aber an- dererseits mit Stolz auf die ersten Erfolge hin. Die Hauptaufgabe seines kanadischen Büros besteht noch immer darin, das Ver- trauen Kanadas in die Lufthansa zu erwer- ben— und das dauert seine Zeit. Eine Großtankstelle der Luft ist die Convair Rà Y-? Tradewind, die gleichseitig vier Dusenjager während des Fluges mit Brennstoßf versorgen kann. Das Fassungsvermögen der Brennstoffbehälter des Tankflugzeuges, das von vier Turbinen angetrieben wird, ist so groß, daß es insgesamt acht Düsenjäger versorgen kann. AP-Bild „Das erste Potential für ein deutsches Unternehmen im Ausland sind die Deut- schen, die im Ausland leben!“ stellt Schu- macher fest. In der Tat hat er sich mit glänzendem Erfolg an die deutsch-kanadi- schen Geschäftsleute gewandt, vor allem die in Montreal und Toronto. Viele von ihnen machen heute ihre Geschäftsreisen in die Bundesrepublik mit der Lufthansa. Aber auch der Kanadier beginnt jetzt, sich für die Lufthansa zu interessieren. Mit- glieder der Montrealer Handelskammer ha- ben bereits zugesagt, sich ebenfalls ein Flug- zeug der deutschen Linie zu chartern, mit dem sie zur Hannoverschen Messe fliegen wollen. Obwohl die Lufthansa Kanada vor dem Krieg nicht angeflogen hat. ist auch hier der Name der alten Lufthansa noch in guter Erinnerung. „Unlängst kam ein kanadischer Kauf- manm zu uns, der bereits Flugkarten für eine Europareise bei einer anderen Linie gekauft hatte. Er sah unseren Schalter, erinnerte sich an die frühere Lufthansa, tauschte prompt seine Karten um und flog mit unserer Liniel“, erzählt Schumacher nicht ohne Stolz. 31 Die Werbung von kanadischen Flugkun- den wird noch immer dadurch erschwert, daß die Lufthansa in Kanada nicht die so- genannte„Fünfte Freiheit“ der internationa- den Luftfahrt genießt. Die Linie darf zwar Passagiere zwischen Kanada und der Bun- desrepublik befördern, doch ist ihr nicht ge- stattet, Fahrgsste zwischen Kanada und einem dritten Lande zu transportieren. Aus diesem Grunde muß sich das Mon- trealer Dufthansabüro besonders stark auf die deutschen Nachkriegseinwanderer kon- zentrieren. In den nächsten Wochen will die Lufthansa mit Werbefilmen und Werbema- terial die einsamen Bergwerks- und Holz- fällersiedlungen des kanadischen Nordens besuchen. Dort leben viele deutsche Einwan- derer, die zwar schwer arbeiten, aber glän- zend verdienen und sich einen Urlaubsflug in die alte Heimat gern einmal gönnen und ihn sich auch finamziell erlauben können. Geplant ist, daß auch die Lufthansa im kommenden Winter(vom 1. November bis 31. Marz) Einwanderer aus Europa nach Ka- nada befördern wird; ihnen wird eine Flug- preisermäbigung von 40 Prozent einge- räumt werden, so daß sie für rund 200 Dol- lar(etwas über 800 Mark) in ihr neues Heimatland fliegen können. 5 K. E. Neumann Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Wech- selnde Bewölkung mit zunehmenden Aus- lockerungen. Höchstens noch einzelne strich- weise Schauer, besonders heute, Tageser- wärmung auf 22 bis 24 Grad. Frühtempera- turen in der Rheinebene um 12 Grad, im Odenwald und Bauland um 8 Grad. Oert- lich Frühnebel in den Niederungen. Meist schwacher Wind aus südlichen Richtungen, nur bei Schauern etwas böig. Uebersicht: Das Tief über Westeuropa füllt sich auf. Druckanstieg über Mittel- europa beruhigt die eingeschlossene feucht- warme Meeresluft. Die Besserung dürfte aber nicht von längerem Bestand bleiben, da die nordatlantische Tiefdruckzone sich in den nächsten Tagen nach Osten und Sü- den ausweiten wird. Sonnenaufgang: 5.56 Uhr. Sonnenuntergang: 18.48 Uhr. Wasserwärme am Montagmorgen: 16,3 Grad. Vorhersage Karte för 2.2.- Uhr. Pegelstand vom 10. September Rhein: Maxau 574(12); Mannheim 453 (11); Worms 374(11); Caub 340(9). Neckar: Plochingen 121(2); Gundels- heim 168(unv.); Mannheim 449(11). Mißtrauen Psychologische Untersuchungen des schwedischen Professors Krambörn bestäti- tigen, daß die Menschen heutzutage weitaus mißtrauischer sind als früher. Das gilt nicht nur bei Einkäufen und der Beurteilung von Waren, sondern auch im Verkehrs mit den Mitmenschen. Von hundert schwedischen Personalchefs und Direktoren, die Einstel- lungen vorzunehmen haben, besitzen nach Krambörn mindestens fünfzig ein negatives Vorurteil und betrachten jeden Stellenaspi- ranten mit typischem Mißtrauen. N 5 In Ländern, die unter den Kriegsfolgen litten und noch leiden, ist das Mißtrauens- barometer nach Ansicht des Psychologen noch höher gestiegen und klettert von Jahr zu Jahr weiter empor. Im Durchschnitt sind über 60 Prozent der sogenannten lebens- erfahrenen Menschen immer auf„etwas Schlechtes“ gefaßt. Nur zu geringem Teil geht dieses Mißtrauen gegen die Umwelt auf schwere Schicksalsschläge oder eigene Enttäuschungen zurück.„Den Hauptanteil hat das sogenannte Vorteilsmißtrauen“, Die einen befürchten, daß andere ihnen über- legen sind und im Beruf mehr leisten als sie selbst. Eine Abart dieses Vorteilsmig- trauens tritt auch bei Einkäufen zutage, wo in fast allen Ländern die Kunden unter der Zwangsvorstellung leiden, durch glänzende Aufmachung qualitätsmäßig benachteiligt zu werden. Bedauerlicher weise schleicht sich auch in die persönlichen Beziehungen, ja sogar in den familiären Bereich immer stärker das Mißtrauen ein, und das ist ein besonders be- trübliches Zeichen unserer Zeit!“ Nach An- sicht Prof. Krambörns sollten wirkliche Ver- trauensbrüche, die das allgemeine Miß- trauen nähren, einer stärkeren gesellschaft- lichen Aechtung unterliegen, damit das An- sehen vertrauenswürdiger Menschen durch sie keinen Schaden erleidet.. Nas wir sahen: — fK— Wenn einmal jemand nach ein paar Jahr- zehnten die Geschichte des Deutschen Fern- sehens schreiben wird, dann bleibt ihm wahrscheinlich nichts anderes übrig, als die ersten Jahre dieses modernsten Publikations- mittels als die Epoche der„Bunten Abende“ fa, bezeichnen. Das Fernsehprogramm der naten Woche, das zu Ehren der Stuttgarter ernsehschau auf dem Killesberg ganz im zenste dieses werbenden Ereignisses stand, 15 ihn zu einer solchen Klassifizierung nur 5 ermuntern. Dabei wäre gerade die hegen entattve Ausstellung geeignet ge- e alle Kritik über das Niveau des e Fernsehprogramms Lügen zu 118 en und auch den Skeptikern zu zeigen, keit man die kulturfördernden Möglich- len des Bildsschirms nutzen möchte. bega er es kam anders. Schon nachmittags hte das„bunte Programm“, jeder Tag 1 0 e eine Uebertragung vom Killesberg, e Hallen die Artisten der Unter- Ninte Revue passierten, und jedesmal 1 0 Lleich anschließend Peter Frankenfeld ktente wdv des EKillesberg- Publikums 1 5 e Talente“ kürs Fernsehen. Was früh 8 bes we hant anfängt, kann später nicht mit 5 enden: Drei Fernseh-Abende waren 15 ebertragungen öffentlicher Veranstal- 1 n vom Eillesberg„besetzt“, und da alen 8 5 Wieder Heiterkeit Trumpf auf dene n und das Publikum konnte 5 ieblingen Auge in Auge sehen. Die 5 wollen es ja so, denken sich die Pro- 0 5 und im übrigen müssen wir rns 55 werben. Doch ob man dem 905 eh-Interessenten nicht auch andere 2 Vorsetzen muß, um aus ihm einen Inseh-Teilnehmer zu machen? Die Psy- Bunte Abende und kein Ende chologen sagen, daß sich der Mensch leichter in Unkosten stürzt, wenn er die Anschaffun- gen vor seinem Gewissen als wertvoll, be- rufs- und bildungsfördernd vertreten kann. Vielleicht lohnt es sich, auch diesen Gesichts- Punkt einmal bei einer breiten Fernseh- werbung zu berücksichtigen. Wie Unterhaltung verfeinert werden kann, zeigten am Samstag die„Pariser Ge- schichten“, die abseits des Killesberg-Trubels als Wiederholung einer Fernsehaufzeichnung vom 2. April gesendet wurden. Und dies aus einem besonderen Grund: Der Autor dieser harmlosen„Musikalischen Komödie“, der auch die Musik schrieb und das Stück insze- nierte, war der kürzlich verstorbene Just Scheu. Dieser im ganzen Unterhaltungsfach versierte Autor, Schauspieler und Sende- reihen- Initiator gehörte einmal dem Gründ- gens- Ensemble des Berliner Staatstheaters an, schrieb dann lange Jahre zusammen mit Ernst Nebhut Komödien, Filme und Operet- ten und machte sich in den letzten Jahren im norddeutschen Raum durch seine popu- lären Sendereihen im damaligen Nordwest- deutschen Rundfunk bekannt. Seine„Pariser Geschichten“ wurden vor einigen Jahren auch schon in einer Bühnenfassung am Braunschweiger Staatstheater aufgeführt, wobei Just Scheu selbst eine Hauptrolle spielte. Die Fernsehsendung der Komödie erinnerte noch einmal an den munteren Zei- sig der leichten Muse, der sich bemühte, die Unterhaltung über den Aether auf sprit- zige und witzige Art zu kultivieren. Die „Pariser Geschichten“ würzen eine im dop- pelten Sinn„lockere“ Handlung aus dem Pariser Gesellschafts- und Intrigen-Leben des vergangenen Jahrhunderts, die sich um den Bestechungsskandal beim Bau des Panama- kanals dreht, mit anmutig- frechen Couplets, Can-Can und vielen Bonmots. Und weil dies alles noch flott serviert wurde, hatte man seine Freude an der leichten Kost und fühlte sich angenehm unterhalten.-tr- Modernes Gesundheitswesen Vom Warten beim Arzt Niemand wartet gern. Besonders nicht beim Arzt; und in unserer eilgewohnten Zeit schon gar nicht. Das Schlangenstehen und -Sitzen ist schon aus der Kriegs- und Nach- kriegszeit in unangenehmer Erinnerung und wird im allgemeinen als ein Zeichen schlech- ter Organisation derjenigen Stelle aufgefaßt, vor der man unnötig lange warten muß. Immerhin hat sich in den letzten Jahren vieles gebessert, auch die Wartezeiten sind allgemein kürzer geworden, nur nicht beim Arzt. In den Sprechzimmern der praktischen Aerzte, der Kliniksärzte, in den vertrauens- ärztlichen Stellen und in Gesundheitsverwal- tungen wird auch heute noch viel kostbare Zeit durch Warten vergeudet. In vielen Fäl- len hält das Wartenmüssen noch mehr als die Angst vor eventuellen Schmerzen zahlreiche Gesunde und Kranke ab, sich rechtzeitig und termingemäß in ärztliche Behandlung zu begeben. Der Wunsch, das Warten beim Arzt zu beschränken, ist weit verbreitet. Dazu sei nun folgendes gesagt: Auch beim besten Vorsatz kann der Arzt seine Sprechstunde selten so exakt einteilen, wie dies in man- chen anderen Berufen möglich ist, Die Unter- suchung und Beratung der einzelnen Patien- ten dauert unterschiedlich lange. Zur Klärung der Diagnose müssen verschiedene Labor- und andere Untersuchungen angewandt und ausgewertet werden, die der Arzt über- wachen muß und die auch seine Zeit bean- spruchen, während er sich schon mit neuen Patienten befaßt. Auch die in der Sprech- stunde durchgeführte Therapie braucht ver- schieden lange Zeit. Nicht zuletzt will ja jeder Patient vom Arzt persönlich und indi- viduell beraten werden. Wenn beispielsweise die Kranken es lernen würden, sich bei der Darstellung ihrer Beschwerden kurz zu fas- sen und sich auf das Wesentlichste zu be- schränken, würden die ärztlichen Sprech- stunden eine erhebliche zeitliche Entlastung erfahren. In anderen Fällen ist aber gerade die ausführliche Aussprache mit dem Arzt für manche Patienten, die sonst keine Ge- legenheit haben, sich mit ihren intimen Sor- gen anderen Menschen anzuvertrauen, eine geradezu psycho- therapeutische Notwendig- keit, die indirekt wesentlich zur Besserung ihres gesundheitlichen Befindens beitragen kann. 5 ö Fertigt ein Arzt einen Patienten zu kurz ab, ist es diesem auch wieder nicht recht. Und der Patient verlangt ja auch mit Recht, daß der Arzt in dringenden Fällen, bei akuter schwerer Erkrankung oder Verletzung sogleich zu ihm kommt. Der Arzt kann dies aber nur, wenn er andere Patienten, die „weniger krank“ sind, warten läßt. Er ist auch manches Mal gezwungen, Kranke vor- zulassen, die erhebliche Schmerzen haben oder denen längeres Warten in keinem Fall zugemutet werden kann, da sie vielleicht nur für eine halbe Stunde das Bett verlassen haben. Dies alles sollte man sich überlegen, wenn man beim Arzt einmal länger warten muß. Den meisten Aerzten ist es persönlich sehr unangenehm, wenn sie hieran oft nichts ändern können. Soweit es möglich ist, hat die Sprechstundenhilfe oder die Schwester die Anweisung, die Patienten in bestimmten Abständen nacheinander zu bestellen oder Karten mit Nummern auszugeben, so daß die Patienten sich ausrechnen können, wann sie etwa an der Reihe sind. Sie können sich in dieser Wartezeit dann mit anderen Dingen beschäftigen und die Erwartungsspanne bis zum FHereinrufen ins Sprechzimmer wird nicht so groß. Wenn es der Gesundheits- zustand erlaubt, können die Wartenden in dieser Zeit auch Besorgungen machen und brauchen sich der Infektionsgefahr im Warte- zimmer nicht zu lange auszusetzen. 5 Immerhin ist die richtige Einteilung der Sprechstunde eine Kunst. Nicht jeder Arzt und nicht jede Sprechstundenhelferin be- herrscht sie. Trotz der grundsätzlichen Schwierigkeiten könnte bei etwas mehr organisatorischem Geschick unnötiges War- ten vielfach vermieden werden. Dies ist schon deswegen wünschenswert, weil das Warten müssen— wie schon erwähnt— viele Men- schen davon abhält, sich vorsorglich unter- suchen zu lassen und sich zur Nachschau dem Arzt vorzustellen. Es erscheint dann ein- facher und zeitsparender, den problema- tischen Weg der Selbstbehandlung zu wählen, Was sich später oft bitter rächt. Längen wachstum hält an Das stürmische Längen wachstum unserer jungen Generation ist noch nicht beendet. Nach neuen Untersuchungen von Professor Dr. W. Hagen, Bonn, hat es in den fünf Jah- ren von 1948 bis 1952 bei entlassenen Volks- schülern um rund 5 em zugenommen. In einer Denkschrift von Professor Diem, Köln, heißt es hierzu, daß die hochaufgeschossenen Jugendlichen schon nervöse Reizbarkeit und vor allem Schäden des Blutkreislaufs zeigen. Außerdem trete die Pubertät zwei bis drei Jahre früher auf. Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 11. September 1956/ Nr. 21 Nicht mehr spenden: Alter Mann ist glücklich Ende einer Alltags geschichte Die Geschichte vom alten Mann und seiner Brieftasche— diese Alltagsgeschichte, die wir am Freitag eine kleine Tragödie nannten ist eine glückliche Geschichte geworden. Eine rührend glückliche Geschichte. Der Mensck ist gut! Nein, der Finder, an dessen Ehrlichkeit wir appellierten, dem wir sagten, daß in der Brieftasche, die er in den NKassenräumen der Stadtwerke„fand“, 150 DM Monatsrente eines 7 Hährigen alten Mannes waren— dieser„Fin- der“ ist kein ehrlicher Finder geworden. Er ist jetæt sogar ein Dieb.— Anderes geschah: Bereits am Samstagmorgen lag ein Brief auf dem Redaktions schreibtisch.„Ich bin zwar nicht der Finder, möchte aber gern den alten Mann von seinen Sorgen befreien, da ich inm nackfünlen kann. Ich Übersende Innen einen Verrechnungsscheck über 150 DM und bitte, dem Betroffenen den Barbetrag zu ũbermit- teln, da ich ungenannt bleiben will Am Vormittag hatten sich weitere Mann- heimer in der Lokalredaktion und der„MMA“ Schalterhalle gemeldet, um ein gutes Werk Zu kun: 20 DM gab ein Ehepaar ab, das un- genannt bleiben wollte. 10 und 5 DM wurden in Briefumschlägen abgegeben, 10 DM brachte Herr O. Weitere Menschen— unter ihnen ganz einfache bescheidene Leute— kamen und taten das Ihre: eine DM, zwei DM, fünf DM. Und dann noch eine Karte eines Mannes, der sagte:„Ich habe selbst arme Eltern gehabt, die von besckeidener Rente leben mußten.“ 75 DM waren beigelegt und auf der Karte stand:„.. übersende ich Ihnen beiliegend 75 DM und bitte Sie, dieselben dem alten Mann auszuhändigen. Meinen Namen bitte ich niemanden zu nennen.“ Zwischen all diesen schönen Ereignissen lag noch der Telefonanruf eines anderen Mannheimers:„Verständigen Sie mich ditte am Montag, wenn sick bis da- hin der Finder nicht gemeldet haben sollte, ersetze ich dem Mann seine Rente.“ * Weinend— vor Gluck weinend— saß der alte Mann vor uns, als wir ihm die ersten 200 DM ũbergaben. Völlig durchgedreht stechte er mit eæitternden Händen das Geld ein. Ein Reporter mußte ihn bitten, zu zählen und auch zu quittieren. Inzwiscken sind es 300.— DM geworden und der alte Mann und auch wir bitten, nicht mehr weiter zu spenden. Welcher Glücksmonat nach dem Unglück. 150 DM Rente sind nicht viel. Selbst 300 DM sind heutzutage kein Vermögen. Aber in diesem September wird es bei dem alten Rentner, der seine Brieftasche verlor, als er pùnktlich seine städ- tischen Gebükren bezahlte, ab dem 20. des Monats nicht das Rentnerstandard-Essen„He- ring und Pellmänner“ geben * Ein alter Mann in der Stadt ist glücklich. Viele Menschen, die diese Zeilen lesen, wer- den sich über dieses Glüc freuen. Dürfen auch wir sagen, daß wir glücklick sind? Es ist schön zu spuren und zu wissen, daß es Güte und Hilfs bereitschaft in dieser Zeit nock gibt. Und gerade wir durften in jüngster Zeit oft Mittler jener Beweise von Güte und Hilfs- dereitschuft sein, die uns zugingen. Als wir das Bild einer kohlesummelnden alten Frau veröffentlichten, wurden ihr Kohlen gespen- det. Das arme Ehepaar, das unter der Kur- pfalabrucke kampierte, bekam Unterkunft, Hausrat, Kleidung und etwas Geld. Für den Negersoldaten Moses wurde gespendet. Und nun für den alten Mann. In keinem der Fälle war eine Spende angeregt gewesen. * Ja, der Mensch ist gut. Auch der Mensch dieser Tage. Die Hast seiner Stunden laßt inm manchmal nur einfach keine Zeit, gut 2u sein. Aber wenn man ihn anspricht, bleibt er oft stehen. Und wenn es nur für Minuten ist. Er beweist dann, daß er gütig empfinden, den- ken und Randeln kann. H. Schnee kloth Filmspiegel Alster:„König der Schauspieler“ Die Schicksale der berühmten amerikani- schen Schauspieler familie Booth bieten Stoff genug für einen Cinemascope-Farbfilm. Nicht nur die Dämonie im Leben des alten Booth und seines Sohnes Edwin, denen ihr Genie Erfolge errang, sondern auch die politische Rolle des zweiten Sohnes John, des Mörders von Präsident Lincoln, konnte Filmleute rei- zen. Richard Burton darf als Edwin Booth seine reichen schauspielerischen Mittel ein- setzen. Faszinierend, wie er sich in einen bösen, verschlagenen Richard wandelt. Lie- benswert die schwarzhaarige Maggie MeNa- mara als seine Frau Mary. John Derek zeich- net den Bruder John in der lächelnden Leichtfertigkeit, Eitelkeit und Geltungssucht, die seinen späteren politischen Fanatismus glaubhaft vorbereiten.— Daß sich Regisseur Philip Dunne die Ermordung Lincolns nicht entgehen lieg, ist verständlich. Und jedenfalls ist ernsthaftes Bemühen da, nicht unter den Durchschnitt zu sinken, den die eingeblende- ten Shakespeare- Szenen überragen.„feldt Capitol:„Um jeden Preis“ Um jeden Preis soll zwar Frieden ge- schlossen werden zwischen weißem Mann und Rothaut. Das hindert aber nicht, vorher noch etliche Hundert jener verwegenen Ge- stalten zum großen Manitou fahren zu las- sen. Die Idee verbleibt im Ueblichen, die Regie beschränkt sich auf fotogene Gruppie- rung bei den großen Getümmeln mit Toma- Hawks und Skalps und die Fotografie wählt als Wüstendekor zur Cinemascopewandfül- lung stachelige Kakteen. So bleibt als Ergeb- nis der Bemühungen der gewohnt perfekte „Western“— Handelsware zum alsbaldigen Vergessen. reich- Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Lese- probe„Der Mitternachtsengel“ der„Neuen Illustrierten“, Köln, bei. Gefährliche Kreuzung wird umgebaut: Viele Umwege südlich der Ebert- Brücke Technischer Ausschuß beriet kleine Projekte, die viel Geld kosten/ Neuer Parkplatz am Rosengarten Die Kreuzung Renzstraße/ Collinistraße mit der Zufahrt zur Friedrich-Ebert-Brücke bat mehrere Tote und ungezählte Verletzte gefordert, weil sie äußerst stark befahren iSt. Trotz der relativ guten Uebersichtlich- keit passieren dauernd Unfälle, besonders Wegen des leidigen Abbiegeverkehrs von der Collini- in die Renzstraße. Autofahrer, die täglich diese Strecke fahren, kennen die minutenlange Wartezeit an diesem Kno- tenpunkt bis zum Ueberdruß. Um hier eine schnell wirksame Verbesserung der kata- strophalen Verkehrsverhältnisse zu schaffen, legte da Tiefbauamt in der letzten Sitzung des Technischen Ausschusses einen provi- sorischen Plan vor, der das Uebel fürs erste abstellen soll. Kostenpunkt: 35 500 Mark. Im einzelnen sieht der Plan so aus: Linksabbiegeverkehr auf dieser Kreuzung ist nur noch aus der Collini- in die Renz- straße erlaubt. Folgender Geradeaus-Verkehr ist mücht mehr gestattet: Collini-Basser- mannstraße und umgekehrt. Wer also von der Bassermannstrage zur Collinistraßge fahren will, muß den Umweg über Suckow⸗/ Gutenbergstraße machen; mit anderen Wor- ten, er hat das Theresienkramkenhaus zu umfahren, fährt unter der Brücke durch und kommt zwischen Allgemeiner Ortskranken- kasse und Straßenbahndepot wieder auf die Collinistrage. Ebenso muß der Gegenverkehr diesen Umweg machen. Aehnliche Umwege stehen den Autos bevor, die etwa von der Brücke in die Bassermannstraße oder von der Renzstraße in die Collinistraße wollen. Wie gesagt, das soll ein Provisorium sein und 35 500 Mark kosten(für Aufstellspuren, Verkehrsdreiecke und Beschilderung). Einige Stadträte opponierten gegen diese vor- läufige Lösung. Tiefbaudirektor Borellys Argument aber wog schwerer:„Wir können die Unfälle nicht länger verantworten. Der geplante Ausbau der Renzstraße mit einer automatischen Verkehrsregelung läßt noch Unfallverhütungswoche wird vorbereitet Kirchen, Kaufhäuser und Verbände Es ist eine Binsenwahrheit, daß Vorsicht keine Feigheit und Leichtsinn kein Mut ist. Es ist ebenso aber auch eine Binsenwahr- heit, daß gegen diese Erkenntnisse immer wieder gesündigt wird. Sehr häufig im Straßenverkehr. Sehr häufig aber auch in industriellen und land wirtschaftlichen Be- trieben, in den Haushalten und mitunter auch in den Büros. Auf die Verhütung aller Unfälle, die nicht Verkehrsunfälle sind, soll unter dem Motto„Sicher arbeiten!“ in der Woche vom 30. September bis zum 6. Oktober besonders eindringlich hinge- Wiesen werden.(Vgl. auch„MM“ vom 31. August.) N Unter dem Vorsitz von Stadtdirektor Schell berieten Männer der Stadtverwaltung und Sicherheitsbeauftragte der Industrie und der Verbände gestern über die Vorberei- tung dieser Woche in Mannheim. Diplom- Ingenieur Miller von der Berufsgenossen- schaft Nahrungsmittel und Gaststätten gab ddzu Anregungen, wie auch außerhalb der Betriebe die gesamte Oeffentlichkeit auf den Sinn dieser Woche aufmerksam gemacht werden könnte.(In den Betrieben liegt die Durchführung in den Händen der zuständi- gen Berufsgenossenschaf ten.) Er bat die Kirchen, dieses Thema in den Gottesdiensten am 30. September zu berück- sichtigen(„Du sollst nicht töten!“, und er regte an, daß die Schulen, die Arbeitgeber- und Jugendverbände und ganz besonders auch die Industrie- und Handelskammer sehr nachdrücklich auf die Unfallgefahren hinweisen möchten. Die Gewerkschaften, das Rote Kreuz und vor allem die Einzel- Handelsgeschäfte, die großen Kaufhäuser, die Apotheken und Elektrohandlungen wurden um Mitarbeit gebeten. In den Auslagen der Geschäfte könnte das Gute dem Schlechten gegenübergestellt werden: Für vorbildliche Berufskleidung, unfallsicheres Werkzeug- und Maschinenmaterial, für Medikamente Sollte auf diese Weise geworben werden. Und die Elektrohandlungen könnten mit der Dar- stellung der vielfältigen Gefahren, die beim unvorsichtigen Umgang mit Elektrizität in werden zur Mitarbeit aufgerufen den Haushalten drohen, Schaulustige an- locken. Das Ergebnis der Beratung waren meh- rere Beschlüsse. Dabei wurde bereits ein praktischer Beitrag zur Unfallverhütung ge- leistet: Auf Anregung von Oberverwaltungs- rat Dr. Hahn und Stadtrat Schweizer wurde beschlossen, die FEröffnungsveranstaltung nicht auf einen Sonntag, sondern auf einen Werktag anzusetzen. Der Sonntag sollte nicht durch Termine und Veranstaltungen belastet werden, sondern wieder in die pri- vate Sphäre zurückkehren und der Ausspan- nung dienen oder ein Tag für ein persön- liches Hobby sein. Auch das sei ein Beitrag zur Unfallverhütung. Das Mannheimer Stadtoberhaupt wird daher erst am Montag, dem 1. Oktober, um 16 Uhr in einem reprä- sentativen Mannheimer Saal die Unfallver- hütungswoche 1956 eröffnen. Weiter ent- schied die Versammlung über die Bildung eines Ortsausschusses zur Unfallverhütungs- woche. Er wird ähnlich zusammengesetzt sein wie das Gremium, das die Unfallver- hütungswoche im Jahre 1950 in Mannheim leitete. Hk Wilhelm Stephan Wird 80 Jahre alt Wilhelm Stephan, Böcklinstraße 88, Ehren- Präsident des KRV, Columbus“, Mannheim, und Ehrenmitglied des Verbandes Katholi- scher Kaufmännischer Vereine, Essen, wird am 11. September 80 Jahre alt. 42 Jahre lang (1908 bis 1950) stand Wilhelm Stephan an der Spitze des Mannheimer Vereins, dem er nun 63 Jahre angehört. Ein halbes Jahrhundert hindurch hat er das Vereinsleben und die Standespolitik der Katholischen Kaufmänni- schen Vereinigungen maßgeblich ausgestal- tet. 1933 wurde ihm für seine verdienstvolle Tätigkeit eine päpstliche Auszeichnung zu- teil. Auf Grund seiner großen persönlichen Liebenswürdigkeit und nie erlahmenden, auch nie versagenden Hilfsbereitschaft ge- nießt Wilhelm Stephan in allen Kreisen, mit denen ihn sein arbeitsreiches Leben in Kon- takt brachte, hohes Ansehen. „Heimarbeit gibt nur einen Zuverdienst“ In Mannheimer„Küchenwerkstätten“ gibt es 357 Heimarbeiter Während man fast überall in der Bundes- republik weibliche Arbeitskräfte sucht und sich bemüht, die„stille Reserve“ der Frau für den Arbeitsmarkt zu mobilisieren, ist in Mannheim die Situation fast umgekehrt. Durch die ganz„auf den Mann“ eingestellte Industrie in unserem Bezirk— ist es für die Frauen— mit Ausnahme der kaufmännischen Berufe— recht schwierig, hier Arbeit zu finden. Sie stellen den gröberen Teil der „echten“ Arbeitslosen, und die Vermittler des Arbeitsamtes haben es nicht immer einfach, ihnen zu Stellung und Brot zu verhelfen. Man versucht das auf verschiedenen Wegen, und einer davon ist der über die Heimarbeit. Früher wurde in unserem Ge- biet viel Heimarbeit vergeben. Vor allem die Papier- und Zigarrenindustrie war darauf angewiesen. Aber hier haben heute zum gro- Ben Teil Maschinen die menschliche Arbeits- kraft ersetzt. Jetzt sind es noch hauptsächlich die Textilindustrie, die Zelluloid- und Spiel- warenindustrie und zuweilen— das ist saisonal bedingt— auch Konserven- und Leder warenhersteller, die für Heimarbeit in Frage kommen. Aber auch sie nur in ganz geringem Umfange: Im ersten Halbjahr zählte man im Mannheimer Arbeitsamts- bezirk 357 Heimarbeiter, davon 29 Männer und 238 Frauen. Das überwiegende Kon- tingent stellten die Näherinnen, die vielfach mit elektrischen Maschinen arbeiten und sich in Wohnzimmer oder Küche eine gutgehende kleine Werkstatt eingerichtet haben. Früher waren auch Weiß-Stickerinnen und Näherinnen begehrte Heimarbeiter. Aber diese Künste sind im Zeitalter der Maschine aus der Mode gekommen. Strik- kerinnen gibt es noch, aber ihr Verdienst ist so gering und ihre Beschäftigung so unregel- mäßig, daß sie vom Arbeitsamt kaum erfaßt sind. Zwar ist das Gewerbeaufsichtsamt stän- dig dabei, die Löhne der Heimarbeiter zu kontrollieren und dafür zu sorgen, daß nicht zu wenig bezahlt wird, aber es hat sich schon herumgesprochen, daß man von Heimarbeit allein kaum leben kann.„Heimarbeit ist ein Zuverdienst“, erklärt man beim Arbeitsamt. Es wird sich in Mannheim kaum lohnen, die Heimarbeit weiter auszubauen. Andern- orts tut man das in dem Bemühen, das Arbeitskräfte-Reservoir so weit wie möglich auszuschöpfen. Meist sind es Frauen mit Kleinkindern oder kranken Familienangehö- rigen, die sich um Heimarbeit bemühen. Der andere Teil der FHeimarbeiter-Aspiranten sind die Körpergeschädigten, die auch für Heimarbeit meist nur beschränkt in Frage kommen. Sie in Arbeit zu vermitteln— sei es nun Heimarbeit oder andere— ist sehr schwierig. Wochenlang machen die Vermitt- ler des Arbeitsamtes Firmenbesuche, führen Telefongespräche und appellieren an das soziale Empfinden der Arbeitgeber, bis es ihnen gelingt, ein taubstummes junges Mäd- chen oder eine Frau, die nur noch vier Fin- ger einer Hand bewegen kann, irgendwo unterzubringen. ila — Wegen der Geldknappheit— auf sich war- ten. Daher das Provisorium.“ Nur halb über- zeugt stimmten die Stadträte dieser Mag- nahme zu, die auch dem Fußgänger eine ge- fahrlosere Ueberquerung der Fahrbahnen garantieren soll. Um dringend benötigten Parkraum zu schaffen, würd ein Teil des Grundstücks, auf dem früher das Goethe- Realgymnasium stand, zu einem befestigten Parkplatz(38 Fahrzeuge) umgebaut; die restliche Fläche wird planiert und mit Kies bestreut(76 Fahrzeuge). Dieser erste Teilausbau kostet 39 265 Mark; das sind rund 1000 Mark für jeden parkenden Wagen. Auch hier gab es Diskussionen, weil einige Stadträte mit Recht fragten, was später werden soll, wenn erst einmal die Mehrzweckhalle steht und den jetzigen Parkraum hinter dem Rosengarten Wegnimmt. Auf diese Frage wußte auch Bau- direktor Borelly keine Antwort. Vor diesen zwei Punkten, die am Schluß der öffentlichen Tagesordnung standen, gab es eine Reihe kleinerer Anträge, denen meist ohne Diskussion zugestimmt wurde. Bürger- meister Dr. Fehsenbecker berichtete von den eingegangenen Einsprüchen gegen Aende- rung und Feststellung von Bau- und Straßenfluchten an der Goethe- und der Hebelstraßze. Alle Einsprüche wurden zurück- gewiesen, weil die beschlossenen Maßnah- men„rechtlich zulässig und sachlich ge- boten“ sind.(In nichtöffentlicher Sitzung berieten die Stadträte darüber, ob die Ein- richtung eines Tagescafés oder einer Wirt- schaft in diesen beiden Straßen genehmigt Werden soll.) Der Rest der Tagesordnung war schnell beraten: Auf dem Gelände des ehemaligen jüdischen Friedhofs in F 7 sollen eine öffent- liche Grünanlage und ein Kinderspielplatz (24 000 Mark) entstehen; der Pausenplatz der K-5-Schule(4000 Mark) soll verdoppelt wer- den. Im Lessinggymnasium wird ein Schul- spielplatz eingerichtet(5800 Mark). Bauliche Verbesserungen im Werkgebäude des Natio- naltheaters kosten 20 000 Mark. Dringend notwendige Instandsetzungen in und am Krankenhaus(Fassaden, Umbauten, Erneue- rung von Türen usw.) verschlingen 214 700 Mark. Für die Erweiterung der Kanalisation in verschiedenen Straßen Neckaraus und Käfertals müssen 177 500 Mark aufgewendet werden und schließlich sind für den Ausbau der bewohnten Lahnstraße(Neckarstadt) 33 000 Mark auszugeben. H-e Für Blanks Mannen: Mysterien im Schilderwald jetzt aufgeklärt Mysterien des bundesdeutschen Schilder Waldes prangen seit einigen Tagen an den Mannheimer Brücken. Den sich für den Sinn dieser Zeichen interessierenden Kraftfahrern Sei gesagt, daß weder die Stadtverwaltung noch die Verkehrspolizei, noch die Landes. polizei, noch die Straßenmeisterei offiziell von Existenz und Bedeutung der auch an den Autobahnbrücken placierten Schilder Kennt- nis hatten. Ueber wiegende Mutmaßungen be. sagten, daß„die Dinger von den Amis aus strategischen Gründen angebracht wurden und wahrscheinlich für die Panzer sind“, Komplizierte Reporterumfragen bei allen nicht in Frage kommenden Stellen ergaben schließlich: Montagetrupps haben im Auftrag der Deutschen Bundeswehr die schwarzen Zeichen auf gelbem Grund vor die Brücken gesetzt. Die Zahlen bedeuten das Gewicht bundesdeutscher Panzerfahrzeuge in Tonnen; die darunter stehenden Pfeile die Richtung, in der dieses Gewicht zugelassen ist. Auf Deutsch: Bei unserem Bildschild(an der Ebertbrücke) dürfen in beiden Richtungen Panzer von je 20 Tonnen und in einer Rich- tung solche von 60 Tonnen Gesamtgewicht passieren. Im berühmten(hoffentlich nie ein- tretenden)„Ernstfall“ werden die Schilder todsicher genau so respektiert, wie im Ma- növerr hy Aus dem Polizeibericht: Sechs Verletzte bei einem Zusammenstoß Auf einer Straßenkreuzung in Sandhofen stießen ein amerikanischer Sanitätswagen und ein amerikanischer Personenwagen zu- sammen. Sechs Personen, darunter vier ame- rikanische Staatsangehörige, kamen mit er- heblichen Verletzungen ins Krankenhaus. Ein Kranwagen mußte das umgestürzte Sanitäts- auto aufrichten; der Personenwagen war völlig zertrümmert. Beide Fahrzeuge mußten abgeschleppt werden. Der Sachschaden be- trägt 10 000 DM. Moped gegen Baum Wieder einmal hatte es ein Mopedfahrer zu eilig. Er wollte von der Otto-Beck- Straße in die Kolpingstraße einbiegen, setzte die Ge- schwindigkeit nicht genügend herab und rannte auf dem linken Gehweg gegen einen Baum. Im Krankenhaus stellte sich heraus, daß der Verunglückte Amerikaner ist. Er er- litt vermutlich einen Schädelbruch. Weshalb keine Sicherung? Ein 16jähriger wollte Zugleinen an dem Gardinenfenster eines Kaufhauses in der In- nenstadt befestigen. Er verlor das Gleichge- wicht und stürzte in den Hof hinunter. Vier Meter über dem Erdboden durchschlug er ein Glasdach. Mit verschiedenen Brüchen und anderen Verletzungen kam der junge Mann ins Krankenhaus; es besteht Lebensgefahr. Tod auf dem Friedhof Eine 70jährige Frau aus der Schwetzinger- stadt ging in den Nachmittagsstunden auf den Hauptfriedhof, um Gräber zu besuchen. Da- bei setzte ein Herzschlag ihrem Leben ein Ende. Rührige Diebe Die Zunft der Langfinger war im Schutze der Dunkelheit recht geschäftig. teils mit, Bundestag muß noch 250 Gesetze behandeln Dr. Blank skizzierte vor FVP-Mitgliedern die Parlamentsarbeit Bis zum Ende der Legislaturperiode sollen im Bundestag noch 250 Gesetzent- Würfe bearbeitet werden. Diese erstaunliche Tatsache erfuhren Freunde und Mitglieder der FVP im Nebenzimmer des„Kanzler- Eck“, Dr. Martin Blank berichtete ihnen dort über die kommende Arbeit im Bundestag. „Bei dieser Gesetzesflut“, so meinte der Redner,„werden wir uns auf die unbedingt notwendigen Gesetzentwürfe beschränken missen.“ Als unbedingt notwendig nanmte der Bundestagsabgeordnete die Dienst- dauer vorschrift bei den Wehrgesetzen, das Disziplinarstrafgesetz, das Leistungsgesetz, das Organisationsgesetz umd die zweite No- velle zum Gesetz 131. Hoffnungslos„verkompliziert“ sei die Rentenberechnung, meinte Dr. Blank und erklärte, daß auch die Sozialreform noch während der laufenden Legislaturperiode bearbeitet werden müsse.„Das Gesetz über die Bank deutscher Lander wird hoffentlich der Pseudo- Souveränität der Landeszentral- bamken bald ein Ende machen“, fuhr der Redner fort. Seit sieben Jahren ungelöst ist auch das Kartellgesetz. Dr. Blank forderte, daß auf diesem Gebiet endlich etwas ge- schieht. Steuern und Finanzen werden, wie immer, auch im letzten Jahr des zweiten Deutschen Bundestages Sorge bereiten. Der Haushalt 1956 war„Artistik“, hörten die Zuhörer. Neben dieser Vielzahl von Aufgaben, die der Inmenpolitik zufallen, bleiben die Fragen der Außenpolitik: Rückkehr der Saar, gemein- samer Markt und EURATOM.„Die alten Gegensätzlichkeiten“, so schloß Dr. Blank, „müssen in Europa endlich über Bord ge- worfen werden. Europa muß sich in der Ge- meinsamkeit der überragenden Interessen zusammenfinden.“ Schie Die Sprechstunden der Sozialredaktion fallen in dieser Woche aus. Nächste Sprech- stunde am 19. 9. von 9—12 Uhr. teils ohne Erfolg. Wenig Glück entwickelte ein Unbekannter, der in der Neckarstadt den Schaukasten vor einem Textilgeschäft auf- brach. Zwar fielen ihm drei Herrenhemden in die Hände, aber dann scheint er überrascht worden zu sein, flüchtete und ließ seine Beute im Stich.— In Feudenheim suchte sich ein nächtlicher Einbrecher einen Kiosk aus. Er schlug die Fensterscheibe ein und stahl aus dem Verkaufsraum hauptsächlich Tabak- und Süßwaren.— Appetit auf Hühnerbraten hatten„Kollegen“, die ein Grundstück in der Hochuferstraße mit ihrem Besuch beehrten. Sie stahlen sieben Hühner. 2 Mässls Klare fleischsoppe mull man probiert haben, um 2u wissen, wie gut sie schmeckt! Dorum versuchen die selbst einmol, wie angenehm sich def frockene Fockngsſnhoft zefkfümeln läßt, O wie mon am feinen, nofüöfſichen off sofon spöm: diese Suppe enthält das Wertvollste vom Findfleisch in konzentfienef foſm: O vie det köstliche Fleischgeschmock voll zur Geltung kommt, weil Macs Hofe Fleischsoppe befont vorsichtig ond mi Fingetspitzengeföhl abgeschmedke ist. Mie Vielseitig man Macgls Klare Fleischsuppe zubefeſtan kong, zcigt ein rer farbige Prospekf, der Ihrer Zeſtung om 20. 9. 4950 8 beiſiegen wird. Es lohnt sich, in zu beachten! S KFS Termine Olub berufstätiger Frauen: 20 Uhr, Viktoria-Hotel, Bericht über da trekken der Klubs im Juli 1956 in M Sprecherin: Dr. Gisela Graeff. 0 Wir gratulieren! Lina Hartmann, 1 heim-Waldhof, Zäher Wille 18, wird 79 1 alt. Die Eheleute Feliz Neudeck und 8 rina geb. Neudecker, Mannheim, K 4, 1 haben silberne Hochzeit. Max Huscher, Marnneig Waldhof, Hainbuchenweg 19, begeht den 64. Geburtstag. Wohin gehen wir? Dienstag, 11. September Theater: Nationaltheater 19.45 bis 22.45 9 „Die Zauberflöte“(Miete G. Th.-G. 1 kreler Verkauf); Haus Friedrichsplatz 2 1. bis 22.30 Uhr:„Der kleine Napoleon“(Miete I. Gr. I, Th.-G. Gr. L). 1 Konzerte: Deutsch Auer bee Institut 19.30 Uhr: Schallplatten-Konzert. 0 Filme: Planken:„Vor Sonnenunterganhn Alster:„König der Schauspieler“; Capitol: 1 jeden Preis“; Palast:„Torpedomänner grel. 4 an“, Alhambra:„Opernball“; Universu 15 „Friederike von Barring“; Kamera und Ku bel:„Wichita“. September 11. 8 5 Welt⸗ ontreal. — Henn Ilir besten ATEEE molll, nehmt nur immer vr 211, — Münch m Weste zuksteigt, bung zeig auf einer Vie Baue Unwetter enübers nichts an unheimli. genannte zich das von, lit. wurden 1 läutet, Ve die Schal en vertr entlich e um das zeten, m. Landkrei — BAD! 300( Stuttg n den A fer Killes ger Daue gesucher brfolg 2⁰ Neue Karls! acht bis and Tech scher Fa Karlsruh ert erhäl der Aton der Karl errichtet Celände, Maxau a wWecke, gehalten dung, We baut wer chen fall. das Guta Bau- un Nach der Institute, Atommei werden. selbst au Ruhr- Göppi. eine klei dieben Bi Göppinge rund 25! ist der B. anderen das Staat Wochenen Krankhei nuß von! ninger E suchunge Bäckerei 80 seine E wurde ge ren, die kamen, v erste Jah nach det jäger an gesamten trat. Der Jager, Re hob herv Jäger au daher si! Be Tübin, tag der e augenklir in Tübi Jübinger ang Dir kessor S ausgefüh! dem Geb leistet. L Lehrer u eee Nr. 211 yald Schilder. an den len Sinn kahrern Waltung, Landes- offiziell n an den Kennt- gen be- mis aus wurden sind“, 1 allen ergaben Auftrag Warzen Brücken Gewicht Tonnen; ichtung, ist. Auf (an der htungen er Rich- gewicht nie ein- Schilder im Ma- wb wickelte dt den ift aui⸗ hemden errascht e Beute sich ein aus, Er ahl aus Tabak · braten k in der geehrten. otember, as Welt⸗ lontreal. Mann- 9 Jahre Katha- 1 haben unheim- den 62, Miete L. Institut ergang“ ol:„Um greifen versum! Id Kur- eee vr. 211 Dienstag, 11. September 1956 BUNDES.-LANDER.SErrE Seite 8 — Mit Raketen gegen Hagelwolken Oberbayrischer Landkreis möchte Versuchsgebiet werden/ Durch Erfolge im Ausland ermutigt München. Wenn nach drückender Schwüle m Westen eine geschlossene Gewitterwand zulsteigt, die Streifen schwefelgelber Fär- bung zeigt, kann man mit einiger Sicherheit zuk einen drohenden Hagelschlag schließen. bie Bauern haben ein„Gespür“ für solche lnwetterkatastrophen, denen sie hilflos ge- enüberstehen. Wie ihre Vorväter wissen sie nichts anderes zu tun, Als angesichts der sich mheimlich ausbreitenden Dunkelheit die so- genannten Wetterkerzen anzuzünden, um die ach das Gesinde im Gebet um Abwendung von Blitz und Unwetter“ versammelt. Früher wurden in den Dörfern auch die Glocken ge- kutet, vermutlich in der irrigen Annahme, die Schallwellen könnten die dräuenden Wol- gen vertreiben. Auch Böller wurden verschie- entlich eingesetzt und schließlich verflel man um das Jahr 1930 auf das Abfeuern von Ra- zeten mit dem vor allem der oberbayrische landkreis Rosenheim als besonders unwet- UMS CHAU IN BAD EN-WURTITIEMB ERG 300 000 besuchten Fernsehschau Stuttgart. Die Deutsche Fernsehschau 1956 n den Ausstellungshallen auf dem Stuttgar- er Killesberg ist am Sonntag nach zehntägi- ger Dauer beendet worden. Mit über 300 000 gesüchern hatte sie einen kaum erwarteten brkolg zu verzeichnen. Neues Gelände für Atommeiler? Karlsruhe. Von der Begutachtung durch acht bis zehn deutsche Atom wissenschaftler uud Techniker sowie der Ansicht ausländi- cher Fachleute wird es abhängen, ob der Karlsruher Atommeiler einen neuen Stand- art erhält. Wie in Karlsruhe verlautet, soll der Atommeiler voraussichtlich außerhalb der Karlsruher Gernarkung im Hardtwald errichtet werden. Das bisher vorgesehene Gelände, das etwa zwei km nördlich von MHaxau am Rhein liegt, soll für Forschungs- ecke, für die Wasser benötigt wird, frei- gehalten werden. Die endgültige Entschei- ung, wo nun der Karlsruher Reaktor er- baut werden soll, dürfte nicht vor drei Wo- chen fallen, da bis zu diesem Zeitpunkt erst das Gutachtermaterial bei der Kernreaktor- Bau- und Betriebs-GmbH vorliegen wird. Nach der Entscheidung sollen zunächst alle Institute, die mit dem Bau und Betrieb des Atommeilers zusammenhängen, errichtet werden. Anschließend will man den Reaktor selbst aufbauen. Ruhr-Epidemie durch„Bienenstich“ Göppingen. In der Gemeinde Heiningen ist eine kleinere Ruhr-Epidemie ausgebrochen. dieben Bürger mußten ins Kreiskrankenhaus Göppingen gebracht werden. Insgesamt sind rund 25 Einwohner erkrankt. In vier Fällen ist der Befund eindeutig Ruhr, während die anderen noch als Verdachtsfälle gelten. Wie das Staatliche Gesundheitsamt Göppingen am Wochenende ferner bekanntgab, sind die Krankheitsfälle offensichtlich nach dem Ge- nuß von Eis und„Bienenstich“ aus einer Hei- ninger Bäckerei aufgetreten. Die Unter- Bäckerei unter Ruhr litt, weiterarbeitete und 80 seine Erkrankung verbreitete. Die Bäckerei wurde geschlossen und desinfiziert, die Wa- ren, die als Ansteckungsquellen in Frage kamen, wurden vernichtet. Jäger erstmals geschlossen Freudenstadt. Der im Juli 1955 gegrün- dete Landesjagdverband Baden-Württem- berg hielt am Sonntag in Freudenstadt seine erste Jahreshauptversammlung ab, auf der nach dem Beitritt des Vereins badischer jäger am 1. Juli 1956 die Jägerschaft des esamten Landes erstmals geschlossen auf- rat, Der Vorsitzende des Vereins Badischer Jäger, Regierungspräsident Dr. Paul Wäldin, nob hervor, daß der Zusammenschluß der Jäger auf freiwilliger Basis erfolgt sei und daher sicher Bestand haben werde. Bekannter Augenarzt starb Tübingen. Im 82. Lebensjahr ist am Frei- tag der ehemalige Direktor der Universitäts- augenklinik, Professor Dr. Wolfgang Stock, in Tübingen gestorben. Während seines Jübinger Wirkens— er war über 30 Jahre zalg Direktor der Augenklinik— hat Pro- lessor Stock über 10 000 Staroperationen zusgekührt. Hervorragendes hat er auch auf dem Gebiete der Hornhautübertragung ge- ſeistet. Durch seine Arbeit als Arzt und Lehrer wurde Stock weithin bekannt. suchungen ergaben, daß ein Angestellter der tergefährdetes Gebiet führend vorangegan- gen ist. Das Naziregime verbot jedoch aus unerfindlichen Gründen die Fortsetzung die- ser, von mehr oder weniger Erfolg begleite- ten Versuche, während sie in anderen euro- päischen Ländern bis zum heutigen Tage mit staatlicher Unterstützung fortgeführt werden. In Südfrankreich, im äußerst hagelgefähr- deten Rhonetal, besitzt der ehemalige Flie- gergeneral R. Ruby ausgedehnte Weinanbau- gebiete. Häufige Hagelschläge haben ihn vor 2 wanzig Jahren veranlaßt, zahlreiche Flüge in die Gewitterwolken durchzuführen, um sick die für eine erfolgreiche Hagelabwehr nötigen Kenntnisse zu verschaffen. Er kon- struierte zunächst Hagelraketen, deren Ex- plosivstoff aus Cheditepulver bestand. Die bei der Explosion in den Wetter wolken sich bil- dende feinste Pulverasche, die in weitem Umkreis vom Explosionspunkt in die Atmo- sphäre hinausgetragen wird, bildet große Mengen von Kondensationskernen, die das Abregnen der Wetter wolken einleiten. Eine gewaltige Verbesserung seiner Ra- keten erzielte der Franzose durch Einbau des von den amerikanischen Forschern Landmuir und Dr. Schäffer entdeckten Sil- berjodid in seine Raketen. Dieses hochwirk- same Mineral scheint zur Zeit das beste Mittel zu sein, um in die tiefabgekühlte Wolkenzone feinstpulverisierte Substanzen zu schaffen. Ein Gramm Silberjodid erzeugt rund zehn Trilllonen feinste Partikelchen, die den in der Regel in den Gewitterwolken vorhandenen großen Mangel an Kondensa- tionskernen beseitigen. Bei der neuesten Konstruktion der patentierten Hagelraketen nach System Ruby werden 16 Gramm Silber- jodid in den Sprengkopf der Rakete mit ein- gebaut. In Süd- und Mittelfrankreich ist die Hagelabwehr mit Silberjodidraketen in- zwischen weit verbreitet. In Oberitalien kamen erstmals im Jahre 1949 mit finanzieller Unterstützung des Ackerbauministeriums Hagelabwehrversuche mit Raketen in zwei Provinzen zur Durch- führung. Inzwischen hat sich der Wolken- beschuß bei drohender Unwettergefahr auf elf Provinzen ausgedehnt. Verwendet wer- den auch hier die im Lizenzbau in Italien hergestellten Raketen System Ruby. Einem umfassenden Bericht des die Hagelabwehr in Jugoslawien leitenden Meteorologen ist zu entnehmen, daß dort die Hagelabwehr mit Silber jodidraketen sich immer weiter aus- dehnt, nachdem angeblich damit staunens- Werte Erfolge erzielt worden sein sollen. Ermutigt durch die Erfolgsmeldungen aus vier europäischen Ländern reichte 1954 das Landratsamt Rosenheim im Bayerischen Landtag eine Denkschrift mit dem Dring- lichkeitsantrag ein, den Landkreis Rosen- heim zum bayerischen Versuchsgebiet für Hagelabwehr mit Explosivstof fen zu erklären und die entsprechenden Mittel hierfür zur Verfügung Zzu stellen. Der Landtag nahm diesen Antrag zwar einstimmig an, doch hat Sich das Finanzministerium bis heute hart- nmäckig geweigert, auch nur einen Pfennig für solche Versuche auszugeben., Es ist der Ansicht, daß diese Versuche im Ausland moch in den Kinderschuhen stecken und so Steuergelder buchstäblich in die Wolken verpulvert würden. Nachdem nun vor kurzem das Rosen- heimer Gebiet wiederum von einem schweren Hagelschlag heimgesucht worden ist, der Millionenschaden verursachte, dringt das Landratsamt auf eine beschleunigte Durch- führung des seinerzeitigen Landtagsbe- schlusses. Landrat Knott ist der Meinung, daß der Staat die Pflicht habe, Mittel für Experimente auf zuwenden, die eines Tages die Landwirtschaft vor großen Schäden bewahren könne. SP. Neue Rheinbrücke bei Speyer bald vollendet Der Neubau der Rheinbrücke bei Speyer steht kurz vor seiner Vollendung, so daß die Inbetriebnahme dieser wichtigen Straßenverbindung Anfang Oktober erfolgen kann. Die Brucke kat eine Länge von rund 500 Meter und eine für den Verkehr nutzbare Breite von 13,70 Meter. Die moderne Stahlkonstruktion erlaubte eine wesentliche Einsparung an Stahl. Während für den Bau der alten zerstörten Brücke noch 5000 Tonnen Stahl er- forderlich waren, sind es bei dem neuen Bauwerk nur noch 1580 Tonnen. Nachspiel zur Frankfurter Gas-Explosion Anklage wegen Fahrlässigkeit gegen drei Gaswerk-Angestellte erhoben Frankfurt. Die Gasexplosionskatastrophe, die am 7. Dezember vorigen Jahres in Frankfurt 27 Tote und 10 Verletzte forderte, ist nach Auffassung der Frankfurter Staats- anwaltschaft auf die Fahrlässigkeit dreier Angestellter der Main-Gaswerke zurückzu- führen. Der Frankfurter Oberstaatsanwalt Ar- nold Buchthal hat am Montag wegen fahr- Ein Klettermaxe beunruhigt Hannover Seit Monaten schleicht ein katzengewandter Dieb über die Dächer Hannover. Die niedersächsische Landes- hauptstadt Hannover wird seit einem Vier- teljahr von einem unbekannten Dieb heim- gesucht, der wie eine Katze über die Dächer schleicht und in die offenstehenden Fenster einsteigt. Dabei bevorzugt er vor allem die Schlafzimmer in Villen und die mittleren Geschosse großer Häuser. Höhenunterschiede bereiten diesem Akrobaten anscheinend keine Hindernisse, denn nach Zeugenberich- ten ist er schon acht bis zehn Meter tief ge- sprungen und war kurz darauf wieder auf den höchsten Dächern. Die Polizei hat wo- chenlang Sonderposten ausgestellt, ohne daß es gelungen wäre die„Katze“ zu fangen, einzukreisen oder eine Vorstellung von sei- ner Person zu bekommen. Nach dem letzten Polizeibericht schlich die„Katze“ jetzt wieder über die Dächer und kletterte in die Schlafzimmer. In drei Fäl- len innerhalb einer Nacht wurden Eheleute durch scharrende Geräusche geweckt, die der Dieb verursachte, als er mit abgeblendeter Taschenlampe in den Nachttischschubladen neben den Schlafenden und auf den Fri- sierkoramoden nach Schmucksachen, Geld- beuteln und Brieftaschen suchte. Stets konnte der Dieb entkommen. Die Flucht ver- lief jedesmal so schnell, daß es den Betrof- kenen auch bei eingeschalteter Zimmer- beleuchtung nicht möglich war, den Täter auch nur andeutungsweise zu erkennen. Hannover steht vor einem Rätsel. Ueber 50 zum Teil schwere Einbrüche werden der „Katze“ zur Last gelegt, Dutzende Male wurde dieser Mensch bei seinen Diebereien gestört, aber niemand weiß über ihn Ge- naueres auszusagen. Dabei geht er bei sei- nen Verbrechen immer nach den gleichen Methoden vor; er steigt in schwerzugäng- lichen Fenstern ein, huscht in den Schlaf- zimmern umher und stiehlt. Auf Handgreif- lichkeiten läßt er sich nicht ein, sondern flüchtet rechtzeitig mit einigen eleganten Sprüngen durch die Fenster entweder nach unten oder oben. Fast genau so wie der 25 Jahre alte Holländer Hermann Kruithof, der jetzt in Stockholm festgenommen wurde. Kruithof fuhr mit einem Spezial-Liefer- wagen, der alles Diebes- und Kletter werk- zeug enthielt, durch Schwedens Hauptstadt, und hatte innerhalb weniger Wochen allein für über 100 000 DM Schmuckstücke aus Schlafzimmern entwendet. E. W. Explosion auf der Autobahn Rethwich/ Schleswig- Holstein). Auf einem Parkplatz an der Autobahn Hamburg Lübeck geriet ein Lastwagenanhänger mit 150 Propangasflaschen in Brand. Stichflam- men bis zu 30 Meter Höhe und Explosionen kennzeichneten die Stelle. Feuerwehren aus der Umgebung konnten auch mit Schaum- jöschern den Brand nicht eindämmen. Die Autobahn mußte zwischen Bad Oldeslö und Bargteheide gesperrt werden. Angestellte der Lübecker Propangasfirma, die von der Poli- zei alarmiert worden waren, rissen später mit Asbest-Handschuhen die brennenden Flaschen vom Fahrzeug. lässiger Tötung und Körperverletzung, vor der Ersten Großen Frankfurter Strafkam- mer Anklage gegen den leitenden Diplom- Ingenieur Erich Kramer und die Führer des Gaswach- sowie des Gasspürtrupps, Karl Weigelt und Friedrich Rüth, erhoben. Ingenieur Kramer wird vorgeworfen, daß er nach dem Kriege bei der Wiederaufnahme der Frankfurter Gasversorgung lediglich an- geordnet habe, bei unzugänglichen Trümmer- grundstücken nur die Wasserabsperrtöpfe aufzufüllen, und daß er auch später keine endgültigen Abtrennungen dieser Hauszu- leitungen veranlaßt habe. Der Führer des Gaswachtrupps, Weigelt, habe bei Baube- ginn nicht nachgeprüft, woher ein gemelde- ter Gasgeruch komme. Er habe durch falsches Ablesen des Rohrnetzplanes geglaubt, die Hausleitung sei vom Gasnetz bereits abge- trennt und habe dies auch falsch dem Gas- Werk gemeldet. Der Gasspürtruppführer Rüth wiederum habe sich auf diese falsche Meldung verlassen, obwohl er sie selbst nochmals hätte nachprüfen müssen. Deshalb sei von ihm bei Baubeginn dem Hausherrn sowie dem Polier erklärt worden, die Haus- leitung sei tot und könne entfernt werden. Der entstandene Sachschaden wird von der Staatsanwaltschaft auf etwa eine halbe Million DM. geschätzt. Ueber die bisher ins- gesamt in Zivilprozessen gegen das Gas- Werk geltend gemachten Schadensersatz- ansprüchen gab die Staatsanwaltschaft keine Auskunft. Kaum faßbare Gefühlskälte Doppelmörder nach Ludwigshafen Waldshut. Der 19jährige Doppelmörder Horst Klaus Kronberg, der in der Nacht zum Sonntag in Höchenschwand festgenom- men worden war, ist am Montag nach Lud- wigshafen gebracht worden. Beamte der Ludwigshafener Mordkommission holten ihn in Waldshut ab. Die weiteren Unter- suchungen führt die Ludwigshafener Staats- anwaltschaft. Bei der ersten richterlichen Vernehmung inn Waldshut zeigte der jugendliche Täter, der, wie wir gestern berichteten, seinen Vater und seine Stiefmutter, ein Zahnarzt- ehepaar in Altrip bei Ludwigshafen, er- mordet hat, keine Reue. Zynisch lächelnd gab er das Tatmotiv zu Protokoll, er habe sich für eine Ohrfeige rächen wollen, die ihm sein Vater gegeben hatte. Den Ham- mer, mit dem er das Verbrechen beging, habe er zu der Ausein andersetzung mit dem Vater mitgebracht. Auf die Frage, warum er seine hin zukommende Stiefmutter eben- falls erschlagen habe, antwortete der gebracht/ Ein Mitwisser verhaftet Mörder kaltblütig:„Die kam mir gerade recht“ Er habe gegen die Frau einen ab- grundtiefen Haß gehegt. Mit kaum faßbarer Gefühlskälte schilderte der Täter bei der Vernehmung Einzelheiten der Mordtat.„Ich habe so etwas noch nie erlebt“, sagte dazu ein Waldshuter Beamter. Wie die Ludwigshafener Kriminalpolizei mitteilte, wurde gestern der 19 jährige Erich F. aus Ludwigshafen, ein guter Freund des Doppelmörders, festgenommen. F. war ge- nauestens in den Mordplan eingeweiht und wartete in Tatortnähe die Rückkehr seines Freundes Horst Kronberg ab, dem er ver- sprochen hatte, aktiv an dem Mord mitzu- wirken. Als Entschädigung sollte er einen Teil aus der Erbmasse erhalten. Bevor Horst Kronberg in die Zahnarztpraxis ging, gab er seinem Freund einen kleinen Geldbetrag. Nach der Tat fuhr der Mörder seinen Mit- wisser mit dem entwendeten Pkw nach Hause und flüchtete zu seiner Braut in den Schwarzwald. dpa-Bild BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Zwei Schwerverletzte bei Schlägerei Mainz. Zwei Schwerverletzte hat am Wochenende eine schwere Schlägerei in der Nähe des Hauptbahnhofes in Mainz gefor- dert. Durch Schläge auf den Kopf und Schüsse mit einer Gaspistole wurde ein 27 jähriger Mann so schwer verletzt, daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Ein zweiter Mann wurde mit einem Mes- ser sogar lebensgefährlich verletzt. Dahlienschau in Landau Landau. Eine Freiland- und Hallendah- lienschau wurde am Sonntag in Landau er- öffnet. Die Stadtgärtnerei hatte hierzu zehn- tausend Pflanzen besorgt. Etwa 140 Dahlien sorten aus Deutschland, Holland, Belgien und der Schweiz zeigten die großen züchterischen Möglichkeiten, die diese Herbstblume bietet. Vertrauen schamlos mißbraucht Landau. Die Vertrauensseligkeit eines Freundes hat ein 31 jähriger Gastwirt aus Lingenfeld(Kreis Germersheim) schamlos ausgenutzt. Er wurde von der Großen Straf- kammer des Landgerichts Landau zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Der Freund hatte dem Gastwirt seine fünf- zehnjährige Tochter anvertraut, während er in die Ferien fuhr. Der Verurteilte hat das Mädchen während der Abwesenheit ihres Vaters mehrmals mißbraucht. Hetzjagd zur Kirmes Bad Ems. Einen Toten und vier Schwer- verletzte forderte eine wilde Hetzjagd jugendlicher Motorradfahrer, die von Bad Ems zur Dausenauer Kirmes fuhren. Ein 22 jähriger aus Bad Ems wurde bei einem Mas- sensturz, der durch fahrlässiges Ueberholen Susgelöst worden war, tödlich verletzt. Allen Beteiligten wurden Blutproben entnommen. Abgerissene Motorradteile, Glasscherben und Kleiderfetzen bedeckten 50 Meter weit die Landstraße. In die Lahn gefahren Bad Ems. Glück im Unglück hatten am Sonntag in Bad Ems die drei Insassen eines Autos aus Frankfurt, das beim Wenden in die Lahn gerollt war. Fahrer und Beifahrer konnten sich aus dem ein Meter unter dem Wasserspiegel liegenden Auto befreien. Der dritte Insasse wurde von Bad Emser Bürgern bewußtlos geborgen. Mit gestohlenem Lkw verunglückt Rhens. Mit einem in Rhens gestohlenen Lastwagen und fünftausend leere Wein- flaschen verunglückten auf der Fahrt nach Boppard drei Neunzehnjährige. Der Wagen wurde auf der Hunsrück-Höhenstraße aus der Kurve getragen und stürzte etwa sech 2ig Meter in die Tiefe. Während das Fahr- zeug und die Ladung zertrümmert wurden, kamen die Insassen mit dem Schrecken davon. 1 ETKSTEIN5 „„„„ 2————— ihm allein die immer neue Freude bringt. Der echte Raucher schätzt an der EIK STEIN S den uneingeschränkten Genuß des ſaboks, der — Seite 6 MORGEN Dienstag, 11. September 1956 Nr. Al Nr. 2 — 35 Christus spricht: in der Welt habt mr Angst, RE A ‚²7ẽͥꝛͥmun-n k 00 aber seid getrost, 8 5 ich habe die Welt überwunden. e Inschl. Vas chen 5 6 Nach kurzer schwerer Krankheit wurde mein innigstgeliebter Mann, mein Ott der Allmächtige hat nach großem, mit Geduld 1 N D herzensguter, treusorgender Vater, unser lieber Sohn, Schwiegersohn, Bru- ertragenem tückischem Leiden, meinen lieben Mann, Schneiden, Nasserwel len 1 der, Schwager, Onkel, Neffe und Vetter, Herr Vater, Großvater, Schwiegervater, Sohn, Bruder, Schwa- 2 ger und Onkel, Herr Haar färben kompl. unter Ver- vo LI 2 2 a Her Stärl Hermann Schröder vendung erster Markenfabrikate 77 5 mann 21 im Alter von 57 Jahren zu sich in die Ewigkeit ab- 8 1 ermitt eee 9 Merlel- Damensaun O T TO KUGEIU as Mhm.- Neckarau 5 nder im 48. Lebensjahr jäh von uns genommen. ontel der:?! den 9. September 1936 f 4 0 el. 52033 24 moderne Arbeftspldtze 8 5 5 8 5 a Wiesbaden 5 a 5 5— Sein Leben war Pflichterfüllung, Liebe und Sorge für die Seinen. Im Stollen ö 3 2 2 5 Im Namen aller Trauernden: 7. stattli 1 Margare röd Si f— Mannheim, den 8. September 1956 3 3 e eee ee e ALS VERLOBTEGRUSSEN: 8 . 5 4 5 eer ung: 1 5 12. 8 f aendern In tiefem Schmerz: e C. 3 unter Anni Stärk geb. Weiner Kerstin Birgitta Johnsson 104 e Bernd Stärk N Rel 2 10* und alle Angehörigen Walter Hanf Sowſe . 5 Journalist fikatic Beerdigung: Dienstag, den 11. September 1986, 14 Unr, im Friedhof Neckarau. Nach langem schwerem Leiden rief Gott der Herr mei- Hels Inkl 2. Z. KA fertal DA nen herzensguten Mann, unseren lieben Vater, Bruder, Sjötullsgatan 9 4 Mannheimer Str. 27 Kandi- Schwager, Schwiegervater und Großvater, Herr 11. September 1936 gezoge 8 4 5 dition Theodor Mühleck a e * der 2e im Alter von 62 Jahren zu sich in die Ewigkeit. WIR GRUSSEN ALS VERLOBTE: 5 2 Mannhei 8 f f Ersten ee den 9. September 1956 Rosemarie Biundo 7 8 7 : f ia-Fa NACHRUF 0 e i Anton Beisel Funpf i se Mühleck geb. mi Am Morgen des 8. September 1956 schied von uns unerwartet, im Alter von 8 Mhm. Schönau 5 15 nnheim Do 48 Jahren, unser verdienter Mitarbeiter, Herr Beerdigung: Mittwoch, den 12. September 1986, 10 Uhr, im. W Sporty Hauptfriedhof Mannheim. 8. September 19586 Oberingenieur * 7 Hermann Stärk veimle tungen 0 Der Verstorbene war lange Jahre in unserem Hause tätig und hat sich mit Sach- Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden ist unsere kenntnis und Umsicht für unser Unternehmen eingesetzt. Durch sein freundliches liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, 1-Zim.-Wohng. Lindenhof 1500,70,.-Zi.-Wohng. Nähe Hbf. o, BKZ /76.—, und zu vorkommendes Wesen hat er sich viele Freunde gewonnen. Schw-ester und Tante, Frau van Loosen, Schwetzinger Str. 5. van Loosen, Schwetzinger Str. 5 Nu Wir verlieren in dem Entschlafenen einen lieben Menschen, dessen Andenken i wir stets in Ehren halten werden. eb. Haarland Richard- Wagner- Straße 17. 1 1 1 dum Die im Alter von 78 Jah tt entschlaf We an menen,, eier e en au 1 0 10 pal 8 Septen Vorstand und Belegschaft Aden ae en 5 van Loosen, Schwetzinger Str. 5. ln. 744705 Nähe Wa 1 ede 100 der 05 57„— 5 8. September 1986 Möbl. u. leere Zimmer u. Wohnun- zi.-Wwohng. 46. Drgl.-K., M. 1 0 3 55 en e ene eee ENZIxdER-UNION- WERKE 5 En tleter rauer; Leucht. Sew are. kamop. nm. tte en Lan telette zen t ge eck 5 Wilnelm Apfel u. Frau Marla geb. Hlllenbrane 5 8, 7, Planken(heben Engelhorn 3.-Zi.-Wng. Nähe Mhm., evtl. o. Bkz. ims Aktien- Gesellschaft ern 8 2 Sen en van Loosen, Schwetzinger Str. b. 16 und alle Anverwandten 2-2l.-Wüg. mit Fahrst., 3000,—/100,—. 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Zu den letzten Ausschei- dungskämpfen, die ab Donnerstag nachein- ander im Westberliner Sportpalast, der Ost- berliner Seelenbinder-Halle und zum Finale zur Hälfte in der Freilichtbühne Rehberge, zum anderen Teil in der Seelenbinder-Halle stattlinden, stellen der Deutsche Amateur- Box- Verband DAB WN und die sowietzonale Sektion Boxen je 20 Teilnehmer. Obwohl unter den 200 Meistern, die von 1920 bis 1944 ermittelt wurden, das heutige Bundes- gebiet 179 stellte, darunter Berlin allein 47 Fitelinhaber, sind der DABV und die Sowjetzone gleichmäßig an den Boxquali- kkationen beteiligt. DABV und Sektion Boxen haben ihre Kandidaten in Trainingslagern zusammen- gezogen, um sie in bester körperlicher Kon- dition in das„Turnier der 80 Fäuste“ schicken zu können. Die beiden ersten Boxer jeder der zehn Gewichtsklassen von„hüben“ und drüben“ sind startberechtigt. Am Donners- tag und Freitag treten zunächst einmal die Ersten gegen die Zweiten an; die Sieger kämpfen dann am Samstag um die Olym- pia-Fahrkarte. Das Programm der Vor- kämpfe sieht folgendermaßhßen aus: Donnerstag, 20 Uhr, im Berliner Filegen: Homberg- Düsseldorf (West II)— Schwer- Ostberlin(Ost Y; Ban- tam: Hahner-Essen(WI)— Brien- Ostberlin (O ID; Feder: Schwarz-Hamburg(W II) ge- gen Schröter-Halle(O D; Leicht: Kurschat- Westberlin(W I) Liwowski- Ostberlin (O II); Halbwelter: Rogosch-Gelsenkirchen (W II)— Gutschmidt-Riesa(O I); Welter: Haß-Misburg(WI)— Büchsenschuß-Ost- berlin(O II); Halbmittel: Keul-Düsseldorf (W ID)— Caroli-Halle(O D;: Mittel: Peters- Dortmund(WI)— Lüdemann- Ostberlin (O ID; Halbschwer: Krenz-Essen(WII) gegen Nitzschke-Halle(O D); Schwer: Ritter-Mann- heim(WI)— Krüger- Ostberlin(O II). Freitag, 20 Uhr, in Werner-Seelenbin- der-Halle Ostberlin: Fliegen: Basel-Mann- heim(W I)— Milleck-Ostberlin(O II); Ban- tam: Albrecht-Hamburg(WII)— Behrendt- Ostberlin(O0 D); Feder: Mehling-Celle(W I) gegen Schulz-Ostberlin(O II); Leicht: Herper- Leverkusen(W II)— Laban- Schwerin(O J); Halbwelter: Roth-Mannheim(WI)— Gohlke- Riesa(O II); Welter: Johannpeter-Hamm (W II)— Posorski-Riesa(O D); Halbmittel: Kienast-Witten(WI)— Nagel- Schwerin (O II); Mittel: Wemhöhner- Westberlin(WII) gegen Pracht-Leipzig(O Y; Halbschwer: Wil- ler-Leverkusen(WI)— Robak- Ostberlin (OI); Schwer: Witterstein-Kempten(W II) gegen Pingel- Ostberlin(O J. Die Sieger stehen sich in einer Nachmit- tags veranstaltung im Westberliner Stadion Fünfzehn Tore gegen SpVgg Sandhofen: Wolpert beachte S- Sturm in Sehuoung Nur TV Hemsbach in der Handball-Bezirksklasse noch ohne Niederlage SV Waldhof— SpVgg. Sandhofen 15:5 Die Ueberraschung der Spiele des zweiten Septembersonntags in der Handballbezirks- klasse war der klare 15:5-Erfolg des SV Wald- hof über die SpVgg. Sandhofen. Wenn auch die schwache Leistung der Männer aus Mann- heims Norden diesen Erfolg etwas begünstig- ten, so war doch die Formverbesserung der Schwarzblauen, die mit Wolpert wesentlich gefährlicher geworden sind, offensichtlich. Die Waldhöfer hatten schon frühzeitig eine 2:0 Führung errungen, bauten diese über 3:1 bis zum Wechsel auf 6:2 aus und gewannen schließlich vollauf verdient 15:5. König, Opel, Haller, Wolpert und Hoffmann waren die besten Waldhofspieler. Sandhofens Tor- schützen: Bischof(2), Naber(2) und Nagel. 86 Hohensachsen— TG Laudenbach 6:5 Nach dieser Niederlage Laudenbachs in Hohensachsen ist nur noch TV Hemsbach un- geschlagen. Die Tabellenführung mußten die Hemsbacher, die spielfrei waren, allerdings an Hohensachsen abtreten. Braun und Sonn hatten den Gastgeber schon 2:0 nach vorne gebracht, ehe Bausch den Anschlußtreffer erzielte und Keil aus- glich. Die abermalige Führung durch Braun glich Bausch wiederum aus. Nachdem Schwö- pel für Hohensachsen einen Vierzehnmeter vergeben hatte, erzielte Schmitt doch noch die 4.3-Pausenführung für die Hausherren. Die zweite Hälfte stand ganz im Zeichen der gut deckenden Hinter mannschaften. Schwöbel und Braun auf der einen sowie Neutinger auf der anderen Seite kamen noch zu zwei Erfol- gen. Der knappe 6:5-Sieg Hohensachsens in diesem schnellen und fairen Spiel darf als verdient bezeichnet werden. 98 Seckenheim— 09 Weinheim 11:1 Dieses Treffen stand im Zeichen einer Mannschaft, des TV 98 Seckenheim, der sich in prächtiger Verfassung vorstellte. 09 Wein- heim hatte kaum mehr als seinen Eifer ein- zusetzen und lag schon beim Wechsel mit 1:8 entscheidend im Rückstand. Das Ehrentor hatte Moll beim Stande von 0:2 erzielt. Nach Wie steht mein Verein! Handball- Verbandsklasse der Pause ließ der Tordrang der Platzherren etwas nach und im gleichen Maße verstärkte sich der Widerstand der Gäste, die nun nur noch drei Treffer zuliegen. Die Treffer des Siegers erzielten Treiber(4), Müller und Marzenzell(je 3) sowie Möll. SV Ilvesheim— TV Großsachsen 6:9 Das Spiel litt stark unter der schwachen Leistung des Mundenheimer Schiedsrichters. Ilvesheim hatte vor der Pause etwas mehr vom Spiel, doch ließ der Angriff nach dem Wechsel nach und auch die Hintermannschaft deckte nicht konsequent genug, so daß die eifrigen Gäste leicht in Vorteil kamen und durch ihren wurfgewaltigsten Stürmer Bär auch den Sieg sicherstellen konnten. Schuster (3), Sauer(2) und Zapp erzielten die sechs Er- folge des Gastgebers. 62 Weinheim— TV Brühl 3:5 Der TV Brühl scheint sich an die„Luft“ in der Bezirksklasse gewöhnt zu haben. Mit zwei prächtigen Würfen hatte Triebskorn den Gast in Front gebracht. Renzland schoß zwar den Anschlußtreffer, doch erzielte Frey den 3:1-Pausenstand für den Gast. Nach Seiten- Wechsel verkürzte Weihrich auf 2:3, doch ver- gab er anschließend die größte Chance des Spieles, als er frei vor dem Tor stand. Durch Vierzehnmeter erhöhte Triebskorn auf 4:2 und anschliegend Grün auf 5:2, womit das Spiel gelaufen war. Moll konnte noch auf 3:5 Verkürzen, doch die Partie war verloren. Triebskorn war neben Bastel der beste Spie- ler auf dem Felde. Rehberge bzw. in einer Abend veranstaltung in der Seelenbinder-Halle am Samstag gegen- über. Wer sind die Favoriten der Berliner Aus- scheidungen? Als größte Hoffnung gilt der vorzügliche Fliegengewichtstechniker Edgar Basel. Der fünffache Deutsche Meister und Europameister hat aber in dem kleinen Vor- wärts-Boxer Milleck einen schweren Gegner. Im Bantamgewicht gilt Wolfgang Behrendt von Einheit Berlin als Favorit. Dank seiner großen Routine sollte Hanspeter Mehling aus Celle im Federgewicht erfolgreich sein. Euro- pa-Meister Harry Kurschat, die Kampf- maschine von TB Berlin, ist im Leichtgewicht kaum zu schlagen. Auch im Halbwelter sollte ein westdeutscher Boxer, nämlich der 27jäh- rige Mannheimer Willi Roth, das Rennen machen. Offen ist das Weltergewicht, in dem vor allem der neugebackene DABV-Meister Haß aus Misburg und der Ostberliner Büch- senschuß auf den Sieg reflektieren. Rudolf Caroli aus Halle ist so versiert, daß ihm der erste Platz im Halbmittel zufallen dürfte. Im Mittelgewicht kann man keinen Sieger vor- aussagen, denn Ex- Europameister Dieter Wemhöhner ist nicht mehr so stark wie früher. Die DDR wird im Halbschwergewicht mit Exeuropameister Ulli Nitzschke(Halle) wohl den Sieger stellen; der Essener Krenz dürfte ebensowenig der technischen Ueber- legenheit des Sowjietzonen- Vertreters ge- wachsen sein, wie Meister Willer CLeverku- sen). Sehr schwer fällt eine Voraussage für das Schwergewicht. Wir überschätzen den Kemptener Witterstein Deutscher Meister 1952) nicht und wir wissen auch um die Gren- zen Ulli Ritters. Ihre Ostberliner Gegner sind jedoch kaum mehr als guter Durchschnitt und sollten von den beiden westdeutschen Assen zu schlagen sein. Herz“!„Absoluter“ anerkannt Der von dem NSU-Fahrer Wilhelm Herz (Lampertheim) auf dem Salzsee in Utah (USA) mit 339 km /st aufgestellte absolute Geschwindigkeits- Weltrekord für Motor- räder wurde vom Motorrad-Weltsportver- band(FIM) offiziell anerkannt. Tag der Gästepferde in Niederrad: ſfleilenspezialisten im Ifliitetpunki Kittersporn holte sich den Preis des Sarotti-Mohren ungefährdet vor Galahad Nach dreiwöchiger Pause, bedingt durch die Badener Rennwoche, trat der Frankfurt Rennclub in sein Herbstprogramm ein und hatte dabei dank des„Rennhungers“ der Daheimgebliebenen gleich ein volles Haus. Die Ereignisse wurden durch die zahlreichen Gastpferde belebt, die bei ihren Expeditionen auch vollen Erfolg hatten und sieben der ins- gesamt acht Rennen entführten. Lohnende Sieg- und Einlaufquoten steigerten die Stim- mung und regten die Wettlust merklich an. So gab es im einleitenden Preis von Hinkel- stein für den Einlauf der siegenden Rosen- zeit und des als Zweiten eingekommenen Wachtelmännchen 1472:10. Mit dem Preis des Sarotti-Mohren als Ausgleich II über 1600 Meter stand ein Flach- rennen für die bessere Klasse unserer Meilen- spezialisten als Hauptereignis auf dem Pro- gramm, das mit acht Teilnehmern gut besetzt war. Der im Badener Oos-Ausgleich gut ge- laufene Puccini hatte jedoch mit der engeren Entscheidung nichts zu tun, dagegen be- stätigten Galahad und Wilfried ihre gute Form. Mitte der Geraden erschien Galahad in Front vor Wilfried, als in der Distanz Ritter- sporn angeflogen kam und beide noch sicher auf die Plätze verwies. Viel Aufregung brachte der über 3600 Me- ter Jagdbahn führende Preis von Graven- bruch, da von den elf Teilnehmern vier durch Sturz ausschieden. Nachdem Achtermann und Satyr schon auf halbem Wege zu Fall ge- kommen waren, sonderten sich am Einlauf- bogen Quecksilber und Gravolte auf Längen vom Felde ab. Am vorletzten Hindernis wurde Quecksilber seinen Bedränger los, doch ging er selbst am Einsprung vor Müdigkeit kopfüber. Die aus dem Mitteltreffen noch gut aufgekommene Herba gewann nun nach Kampf knapp gegen Madeira, wofür es die hohe Einlaufquote von 2008:10 gab. H-h ViR-Leichtathleten überragten Auf dem MrTG-Platz kam es an diesem Wochenende nochmals zu einem DMM Durchgang, der für den VfR sehr erfolgreich Im Ludwigshafener Ebertpark: verlief. Helfrich war dabei mit 11,0 für die 100 m und 50,5 für die 400 m sowie f, 66 m im Hochsprung(was insgesamt 2330 Punkte ein- brachte) bester Teilnehmer. Weitere beacht- liche Ergebnisse die 800 m Köppes in 2:02 so- wie die AxIOOm- Staffel mit 44,2. Franke, Meinhardt, Mechler, Hübner und Hillenbrand Waren die weiteren Sieger in den verschie- denen Wettbewerben. Trotz einiger schwa- cher Ergebnisse in den Mittelstrecken reichte es dem VfR zu 13 140 Punkten. Auch die Frauen konnten mit der erreich- ten Punktzahl von 10 000,5 zufrieden sein. Hier zeigte sich Ursel Beeth in feiner Form. Ihre Leistungen: 12,2 für die 80 m Hürden, 1,43 m im Hochsprung sowie 5,13 m im Weit- sprung. In den übrigen Wettbewerben ran gierten Lore Riernthaler, Hilde Schmidtke, Hanni Stamm an erster Stelle.— In den Kämpfen der Jugend gab es folgende Ergeb- nisse: Männl. Jugend A I: MTG 12 160 Pkt.; männl. Jugend A II: TV 64 Schwetzingen 7800 Pkt.; männl. Jugend B I: TV Rheinau 9 950 Pkt.; weibl. qugend 4 II: MTG 7 193 Pkt.; weibl. Jugend A III: TV 64 Schwetzingen 4 958 Punkte. Dreimal 7:5 in der Kreisklasse Die Ueberraschung in der Handballkreis klasse war am Wochenende die Niederlage der Sd bei Einheit Weinheim mit 5:7. Wenn auch die Mannheimer erst in diesem Jahr aufgestiegen sind, so hatte man sie doch stärker eingeschätzt. TSV Viernheim gewann seine zweite Begegnung bei 07 Sek- kenheim, wenn auch mit 7:5 recht knapp. Gut in Schuß scheint der ATB Heddesheim zu sein, der diesmal Oberflockenbach eben- falls 7:5 bezwingen konnte. Trotz nervösen Starts war die 188 Rheinau in Friedrichsfeld eine Halbzeit zu- mindest ebenbürtig, ohne allerdings die frühe Führung verteidigen zu können. Nach Wech- sel(3:3) stand die Begegnung dann jedoch ganz im Zeichen der Gastgeber, deren stärk- ster Mannschaftsteil diesmal die Abwehr War. Trotz drei verschossener Vierzehnmeter kam Friedrichsfeld bis zum Abpfiff des aus- gezeichneten Schiedsrichters Kling HMeddes- heim) durch Treffer von Luksch(3), Getrost (2), Ewald, Heitz, Heil, Henes und Schork noch zu einem klaren 10:3-Erfolg. In der B-Klasse fertigte in der Südstaffel Germania Neulußheim die Mannheimer Post Sd mit 1:11 deutlich ab. TV Rheinau hatte mit der Ib des TV 98 Seckenheim Mühe, um mit 5:2 die Oberhand zu behalten. Zwei- Stellig fiel auch der Sieg der TSG Plank stadt aus, die TSV Neckarau mit 14:2 distan- zierte. TV Waldhof schlug die IB des TV Rheinau leicht 9:5.— In der Staffel Nord endete das wichtigste Spiel zwischen Sc Käfertal und MTG mit einem 9:6 Erfolg des Gastes; bei den Ib-Mannschaften behielt dagegen Käfertal mit 12:4 die Oberhand. Badenia Feudenheim behauptete sich in Neckarhausen mit 10:5 ziemlich klar Der erste Versuch des Kreises, durch Aus- Wahlspiele die stärkste Frauen- Vertretung zu ermitteln, schlug fehl: Nicht alle vorge- sehenen Spielerinnen waren verfügbar, so daß dem TSV 1846 nicht die beste Elf gegen- über gestellt werden konnte. Die Turnerinnen zeigten eine abgerundete Leistung und ge- Wannen mit 7:1 durch Tore von Lauer, Grau und Beeth, während Linderer für die Aus- Wahl erfolgreich war. Schwer erkämpfter SG-Sieg Harleshausen— Leutershausen 9:10 Die SG Leutershausen hatte in Harleshau- sen„alle Hände voll“ zu tun, um einer Nie- derlage zu entgehen. Bei der Pause lag der Gastgeber noch 6:5 vorne. Die Bergsträßler waren dann wohl über weite Strecken des Spieles klar überlegen, aber man merkte, daß das Punktespiel am Samstag nicht spurlos an der Elf vorübergegangen war. Hoffmann(4), Weber(2), Stadler(2), Kern und Magenreu- ther waren beim 10:9-Erfolg des deutschen Vizemeisters die Torschützen. In der Federgewichts-Konkurrenz: einer kam gegen Beuſel, be: die Runden Ueberraschende Erfolge Mannheimer Polizisten bei den Judo-Meisterschaften Im Rahmen der Internationalen Polizei- ausstellung sah Essen am Wochenende die von 70 Teilnehmern beschickten Deutschen Polizeimeisterschaften im Judo. Die beiden Mannheimer Teilnehmer Beutel und Lange schnitten dabei ganz hervorragend ab. Beide hatten sich die Teilnahmebrechtigung nur unter erschwerten Bedingungen erkämpft. Federgewichtler Beutel hatte vor den Badisch-Württembergischen Meisterschaften zwei Tage gefastet, um„Gewicht zu machen“. Dann wurden die drei leichten Gewichtsklassen zu einer Gruppe zusammen Tadenburgs Jaugielier liolten sich auch die, Deulsche“ Germania Karlsruhe stellte beste Mannschaft/ 300 Teilnehmer bei Rasenkraftsport- Titelkämpfen Die deutschen Meisterschaften im Rasen- Kraftsport, Einzeljonglieren, Tauziehen und Rundgewichtsriegen, sowie im Gewichtheben der verschiedenen Altersklassen, die am Sonntag auf dem Sportgelände des Lud wigs- hafener Ebertparkes ausgetragen wurden. hatten mit über 300 Teilnehmern ein aus- beim Tauziehen gab es für Nordbaden eine „Deutsche“, und zwar holte sich in der Leicht- gewichtsklasse der ASV Ladenburg die Mei- sterschaft, während sich der Polizei-SV Mannheim in der Schwergewichtsklasse hin- ter dem VfL. Obereißesheim mit der Vize- Meisterschaft zufrieden geben mußte. Bei den Rundgewichtsriegen hatten die nord- badischen Teilnehmer nicht soviel Erfolg. In der Mittelstufe landete ASV Germania Bruchsal mit 565 Punkten auf dem zweiten und der ASV Ladenburg mit 559 Punkten auf dem dritten Platz. Bei den Einzelwettbewerben im Rasen- Kraftsport, Gewichtheben und Jonglieren hingegen war die nordbadische Expedition wesentlich erfolgreicher. Zunächst verdient der dritte Platz von Karl Glaser(KSV 1884 Mannheim) im Einzeljonglieren der Ober- stufe besondere Beachtung,— schon aus dem Grunde, weil sich Glaser ohnedies seine „Deutsche“ im Gewichtheben der AK II im Mittelgewicht mit 530 Pfund holte. Ebenfalls zu Titelehren kamen auch Müller VfL Nek- karau) mit 460 Pfund im Bantamgewicht der AK I und Schmittinger PSV Mannheim) mit 295 Pfund im Federgewicht der AK III. Beim Rasenkraftsport-Dreikampf der Altersklasse konnte Brenner SV Mannheim) seinen Ti- tel erfolgreich verteidigen, während sich sein Vereinskamerad Schölch mit einem ehren- vollen zweiten Platz zufrieden geben mußte. Recht beachtliche Leistungen und Punkt- zahlen wurden bei den Senioren des Rasen- kraftsport-Dreikampfes erreicht. Die Sieger- tafel: Federgewicht: Hofmann(Karlsruhe) 269,1 Punkte; Leichtgewicht: Schmitt(Ham- born) 258,8 P.; Mittelgewicht: Petri Ensdorf) 288,9 P.; Halbschwergewicht: Dr. Sonneck (Hannover) 315,4 P.; Schwergewicht: Zier- mann Neu-Isenburg) 331,8 P. Wie bereits erwähnt, konnten die Karls- ruher Germanen wiederum den Mannschafts- wettbewerb gegenüber den aufwärtsstreben- den Neu- Isenburgern für sich entscheiden. Maßgeblichen Anteil an diesem Karlsruher Erfolg hatte wiederum Federgewichtler Rudi Hofmann, der mit 269,1 eine beachtliche Punktzahl erreichte. Sehr spannungsreich verlief das Schwergewichtsduell zwischen den beiden besten deutschen Hammerwer- fern Ziermann(Neu-Isenburg) und Storch (Fulda). Altmeister Storch mußte hier mit 330,6 gegenüber 331,8 Punkten mit dem zwei- ten Platz vorlieb nehmen.—11 gelegt. Damit hatte Beutel auch noch gegen schwerere Gegner anzutreten. Trotzdem schaffte er hinter dem bekannten Karlsruher Leichtgewichtler Benner den zweiten Platz. In Essen konnte er nun in seiner Gewichts- klasse starten und besiegte alle seine Geg- ner entscheidend. Er wuchs bei diesen Kämpfen über sich selbst hinaus und wurde zur allgemeinen Ueberraschung Deutscher Polizeimeister im Federgewicht. Wilhelm Lange war bei den Landes- meisterschaften nur deshalb in der aktiven Klasse gestartet, weil er in der Altersklasse kampflos Meister geworden wäre. Er sorgte damals für die Ueberraschung des Tages, als er alle jüngeren und fast durchweg schwereren Gegner schlug und Badisch- Württembergischer Meister im Schwerge- wicht wurde. Auch in Essen hatte er es mit jüngeren und schwereren Gegnern zu tun. Mit zwei Ausnahmen konnte er jedoch auch diesmal alle Konkurrenten entscheidend be- siegen. Die Frage nach dem Meister wurde schließlich in den Auseinandersetzungen zwischen Lange und den beiden Ex- Europa- meistern im Ringen, Ehret Ludwigshafen) und im Judo, Schettlow(Schleswig-Hol- stein), geklärt. Diesen beiden gelang es nicht, bei dem alten Fuchs Lange einen Griff an- zusetzen. Sie konnten ihn jedoch beide durch Festhalter besiegen. Damit verwiesen sie Lange auf den dritten Platz. Sieger wurde schließlich der Ludwigshafener Ehret. Auch im Leichtgewicht setzte sich mit dem Karls- ruher Benner ein Vertreter Nordbadens an die Spitze. Ar Toto-Quoten West-Süd-Block-Toto: Zwölferwette: 1. R.: 23 269,10 DM; 2. R.: 760,75 DM; 3. R.: 69,25 DM. — Zehnerwette: 1. R.: 1781 DM; 2. R.: 87, 385 DM; 3. R.: 10,70 DM. Siebener-Punktauswahl- Wette: 1. R.(19 P.): 5520,35 DM; 2. R.: 316,80 DM; 3. R.: 29,65 DM. Nord-Süd- Block-Toto: Elferwette: 1. R.: 15 620,50 DM; 2. R.; 608 DM; 3. R.: 55,50 DM. — Neunerwette: 1. R.: 3596 DM; 2. R.: 167 DM; 3. R.: 16,40 DM.— Sechser-Punktauswahlwette: 1. R.(17 P.): 26 798 DM; 2. R.: 324,50 DM; 3. R.: 33 DM. Perde-Toto: 1. R.: 8981 DM; 2. R.: 390, 40 DM; 3. R.: 39,70 DM. IV Edingen 4 4 0 0 32.23 8·0 gezeichnetes Meldeergebnis aufzuweisen. 5 8 3 2 1 4 5 5 13 Diese„Deutschen“ nahmen ab vormittags 80. 4 2 0 0 2714 40 10 Uhr bis zu dem Zeitpunget einen glänzen- . 3 2 0 1 24.26 4.2 den Verlauf, als in den späten Nachmittags- Sd Nußloch 3 1 0 2 286.20 2·4 stunden ein einstündiger Platzregen nieder- ISV Oftersheim 3 0 1 2 20.29 1:5 Sing. Dann allerdings waren die Bodenver- Uk Mannheim 3 0 1 2 17:27 1:5 hältnisse nicht gerade mehr ideal zu be- ISV Rot 4 0 1 3 31:39 1:7 zeichnen. Zu diesem Zeitpunkt war aus- Germ. Dossenheim 3 0 0 3 11.48 0.6 gerechnet der Sonder wettbewerb der sechs 8 besten Hammerwerfer um den Ehrenpreis 80. o 1 35•26 8•2 des Ludwigshafener Oberbürgermeisters W. Neid 4 3 1 0 3519 7•1 Bockelmann angesetzt. Mit einem präch- b Seckenheim 5 3 1 1 36:27 7:3 tigen Wurf von 57,95 m holte sich der Frank- IV Großsachsen 5 3 0 2 32:25 6:4 furter Ziermann diesen Preis. Ay Siünkim 4 2 1 1 22.19 5. Bei den Mammschafts- Wettbewerben im 16 3 f f 0 J 2 3 Rasenkraftsport, Tauziehen und der Muster- Spygg Sandhöfen 5 2 0 3 35241 4.6 riegen schnitten die nordbadischen Teams S Waldhof 5 2 0 3 35133 4:6 Dervorragend ab. Beim Rasenkraftsport- 0 Seckenheim 4 1 0 3 23.27 2:6 Mannschaftskampf sicherte sich die SpVgg SV Ilvesheim 4 1 0 3 20737 2:6 Germania Karlsruhe mit klarem Vorsprung 00 Weinheim 4 0 0 4 38:41 0:8 vor der SpVgg Neu-Isenburg den Titel. Auch EILKTRANSPORTE Ceschüſts-Anzeigen Theuwissen. Telefon 8 14 62. ö relefon Bettfedernreinigun Meintransnorle: 5. bel RIE KER. 1 9 2 Maschineller, fahrbarer Telefon 3 13 35 Teppichklopfdienst Ell-Transpgpie 7—1½—2 u. 2½ t Zeitz, Tel. 5 05 83. LoRENZ, Mannheim 5 35 17 Lenaustrage 42, Tel im Stadt- und 0 m 25 4 0 2 Fernverkehr. A. 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September 1956/ Nr. 211 uni am un. ˙˖C—%‚— —— 8 8 8 8 8 8 wie immer LEISTUN SSGSEWLI 8 E: 15 Jahre Federkern- Garantie 8 5.—* ieee 035 enizuckende use zu den traditionell gewordenen und so nden sie uns; B Telefon 8 20 00 T. 5 00 50. 2. Woche 5 PLANE 13. 15, 17, 19, 21 Uhr ALN AMBRA 13.30, 16, 18.30, 21 3 6 15 57 HANS ALBERS Sonja Zilemann, Adrian 8 de, 9¹e⁰ 5 4 ol 3 127 „VoR SOG NNENUNTER GANG“„OPERNBALLI, Farbfilm* UI(WI Aste eteren 4 4 40 1 88. 5 kek · Hoppelbetteoueh U E tellgeset N 16.00, 16.15 u 20.30 Uhr UNWERSUN 15.30. 18.00, 20.30 D e L Le, R E S 5 2 ach der A in: 55 von Barring-* Liselotte pulver 2 daz 8 gewerbe 5 in Spitzenerf. deutsch. Filmk. ohne 2 1811 9„ rungsent 8 5 1 m. eingearbeit. Eckpolsterte 2 r IENKRMERR lesen 4 48 5e a 9 Johannes Heesters Node! 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September 1956 Nr INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 9 eee Banken- Bevormundung als hinlänglich bezeichnet WD) Gegen eine Anwendung des Kar- tellgesetzes auf die Kreditinstitute wendet zich der Bundesverband des Privaten Bank- gewerbes. Der Verband erklärt, der Regie- mungsentwurf eines Gesetzes gegen Wett- bewerbsbeschränkungen strebe auf dem Ge- diet des Kreditwesens einen bedauerlichen perlektionismus der Beaufsichtigung An, ob- wohl bereits seit 1932 eine Wirksame und etzt durch die Wirtschaftsminister der Län- der ausgeübte Bankenaufsicht bestehe. Die Sehr weitreichenden Aufgaben dieser Ban- zenaufsicht umfaßten auch die Verpflichtung, etwaige Mißstände im Kreditwesen zu be- seitigen. Daneben, so betont der Verband, Unterstünden die Banken aber auch einer Ueberwachung durch das Zentralbanksystem. Endlich dürfe nicht übersehen werden, dag die Hypothekenbanken und Sparkassen noch einer gesetzlich geregelten Fachaufsicht unterworfen seien. Auf kartellrechtlichem Gebiet könne also die Ordnung im Kredit- Wesen schon nach geltendem Recht voll durch die Bankaufsichtsbehörde gewahrt werden. Streitgespräch um Arbeitszeitverkürzung (AP) Auf der Hundertjahrfeier der zu den Rheinischen Stahlwerken gehörenden Arenberg-Bergbau GmbH Essen forderte am 9. September in Bottrop der erste Vor- DA verteidigt Produktivitätsrente Bund der Steuerzahler greift an Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft ahm am Wochenende in Hamburg Stellung u der Forderung der Schutzgemeinschaft der deutschen Sparer zur Rentenreform. „Der größte Teil der Sparer ist Arbeit- nehmer und dementsprechend einmal Ren- enempfärnnger. Abgesehen davon, daß die Indexklausel überhaupt nicht zur Diskussion tient, sondern lediglich eine Rente, die eine Anpassung am die jeweilige Entwicklung des folkseinkommens je Beschäftigten vorsieht, gtellt sich aber doch die Frage, woher die Schutz gemeinschaft das Mandat zu dieser Ablehnung nimmt und womit sie gar be- ünden will, daß eine solche Rente eine ſekährdung der Währung darstellt. Im Gegensatz zu den Spardeistungen, die köllig im freien Ermessen des einzelnen lie- gen, richtet sich die Beitragsleistung zur In- ſaliden- und Angestellten versicherung nach dem Einkommen. Das bedeutet, daß, wenn die gesamten Arbeimehmereinkommen stei- gen— und das darf bei steigendem Volks- einkommen allgemein unterstellt werden— zuch die Beitragseinnahmen der Invwaliden- und Angestellten versicherung steigen und hicht zuletzt der Staat höhere Steuerein- nahmen erzielt; das Lohnsteueraufkommen zteigt sogar progressiv. Sowohl höhere Lei- gungen der Invaliden- und Angestelltenver- aicherung als auch ein höherer Zuschuß des staates sind also ohne Gefährdung der Vährungsstabilität möglich. Dieses gilt für de zur Zeit diskutierte Form der Rente. ine Indexrente birgt wegen der Möglich- keit entsprechender Forderungen nach einem Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italienische Lire 6,699 6,719 100 belgische Francs 8,39 8,41 100 französische Francs 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,75 95,95 100 holländische Gulden 109,835 110,055 1 kanadischer Dollar 4,279 4, 289 englisches Pfund 11,671 11,691 100 schwedische Kronen 81,10 31,26 100 dänische Kronen 60,35 60,47 100 norwegische Kronen 58,41 53,53 100 Schweizer Franken(fr.) 97,71 97,91 1 US-Dollar 4,1862 4,1963 100 DM-O= 417,50 DM- W; 100 DM-W= 25, 43 DM- O Indexlohn dagegen gewisse Gefahren in sich. Die Erfahrungen haben gelehrt, daß bei einer etwa vorhandenen inflationistischen Tendenz diese durch Indexklauseln verstärkt wird. Die Indexrente steht aber gar nicht mehr zur Debatte. Die Gemeinschaft zum Schutze der deutschen Sparer täte gut daran, wenn sie sich vor Aufstellung ihrer Forderungen ver- gewissern würde, ob diese tatsächlich den Interessen ihrer Auftraggeber dienen.“ Vor einer„verderblichen Eile“ bei der Behandlung des Rentenvessicherungsgesetzes Warnt der Bund der Steuerzahler in einer „Mahnung in letzter Stunde“ und verlangt eine sorgfältige Ueberprüfung des Gesetz- entwurfes. Der Bund der Steuerzahler wirft die Frage auf, ob der dem Bundestag vor- liegende Entwurf die erhoffte, sozial gerechte Neuordnung der Rentenleistungen bringe. Da der im Regierungsentwurf vorgeschlagene Weg auf eine zum Teil starke Aufbesserung der hohen Renten, dafür aber auch eine um 50 geringere Verbesserung der niedrigen Renten hinauslaufe, würden vor allem die Bedürftigsten unter den Versicherten bitter enttäuscht sein. Eine volks wirtschaftliche Gefahr sieht der Bund der Steuerzahler darin, daß die„dynamische Rente“ lohnstei- gernd wirkt. Nach seiner Ansicht ist es nicht ohne weiteres vertretbar, den kommenden Generationen die Sorge zu überlassen, wie die später sicher höheren Belastungen der Rentenversicherung getragen werden sollen. So müßten bei einer Verwirklichung des Ge- setzentwurfes 1 von den Versicherten 9,48 Md. DM 19,93 Md. DM von den Steuerzahlern 3,41 Md. DM 6,06 Md. DM aufgebracht werden. Damit für eine noch- malige und gründliche Ueberprüfung des Rentenversicherungsgesetzes Zeit gewonnen Werden kann, schlägt der Bund der Steuer- zahler als Notlösung den Erlaß eines Renten- mehrbetragsgesetzes vor. Nachdem Jahre Uungenützt vertan worden seien, dürfte das nahe Ende der Legislaturperiode des Bundes- tags keine„Torschlußpanik“ veranlassen, bei der alle Bedenken über Bord geworfen werden. im Jahre 1986 sitzende der Industriegewerkschaft Bergbau und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende vom Rheinstahl, Heinrich Gutermuth, für den Bergarbeiter„mit Abstand höchste Löhne, mit Abstand kürzeste Arbeitszeit und mit Abstand besten Sozialstand nicht nur in Deutschland, sondern in der Welt“. An die Bundesregierung richtete Gutermuth die nachdrückliche Aufforderung,„sich nicht im- mer in die Arbeit der Sozialpartner einzu- mischen“ und auf jeden Druck zu verzichten. Die Aufgaben im Bergbau könnten von den Sozialpartnern sehr wohl gelöst werden, wenn von Bonn aus nicht immer wieder poli- tische Aspekte in die Debatte geworfen wür⸗ den. Gutermuth lehnte es ab, die von seiner Gewerkschaft geforderte Arbeitszeitverkür- zung erst zum 1. April 1957 in Kraft zu setzen und widersprach auch Plänen, ein verlängertes Wochenende für die Bergarbei- ter durch Verlängerung ihrer täglichen Ar- beitszeit zu schaffen. Der Vorstandsvorsitzende von Rheinstahl, Bergwerksdirektor Werner Söhngen, forderte angemessene Erträge für den Bergbau als Voraussetzung für die soziale Sicherung des Bergmannes und die technische Weiterent- wicklung des Bergbaues. Eine Arbeitszeitver- kürzung könne dem Bergmann nicht vorent- halten werden, bedinge aber Förderausfälle und Kostenerhöhungen, die nur durch Preis- anhebung bei der Kohle abgedeckt werden könnten. Steuersenkung ab 1. Oktober Tauziehen um Notopfer (Hi.) Der Vermittlungsausschuß zwischen Bundesrat und Bundestag wird am kom- menden Freitag über die Steuersenkungen Effiektenbörse entscheiden, die am 1. Oktober wirksam werden sollen. Dabei gilt es als so gut wie sicher, daß das Notopfer Berlin für natür- liche Personen gestrichen wird. Der Zentralverband des Handwerks hat dieser Tage noch einmal einen Vorstoß für die vom Bundestag beschlossene, vom Bun- desrat jedoch abgelehnte Senkung des all- gemeinen Umsatzsteuersatzes von vier Pro- zent für die unteren Jahresumsätze bis 42 000 Mark um ein Prozent unternommen. Diese Senkung sei zu einem Prüfstein für eine Mittelstandspolitik geworden, die ernst Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen 42,50—42,85 DM; inl. Roggen 38,50—38,85 DM; Tendenz ruhig; Weizenmehl Type 405 62,50—64 DM; Type 550 59,50—61 DM; Type 612 56,50—53 DM; Type 1050 54,50—56 DM; Brotmehl Type 1600 49,5051 DM; Roggenmehl Type 997 55 bis 55,25 DM; Type 1150 5353,25 DM; Type 1370 51—51,25 DM; Tendenz stetig; Braugerste 43,25 bis 43,75 DM; Tendenz belebt; Futtergerste inl. 37 bis 37,50 DM; dto. inl.(Sortiergerste) 35,50—37 DM; dto. ausl. lata und Kanada) 39,5040, 50 DM; dto. Ausl.(sonstige Provenienz) nicht notiert; Tendenz stetig; Industriegerste nicht notiert; Inlandshafer zu Futterzwecken 33—34 DM; dto. für Industrie- Zwecke nicht notiert; Tendenz fest; Auslandshafer nicht notiert; Mais 40,50 DM; Tendenz stetig: Wei- zenkleie prompt 26,50 DM; dto, per Oktober/ Nov. 26,50 DM; Roggenkleie 25,25 DM; Weizenbollmehl 29,75—30 DM; Weizennachmehl 35,5038 DM; Ten- denz stetig; Sojaschrot 38,50; Erdnußschrot nicht notiert; Palmkernschrot 31 DM; Kokosschrot 31,50 DM; Leinschrot 42 DM; Hühnerkörnerfutter 43,50 bis 44 DM; Malzkeime 25 DM; Biertreber 24,50 DPM; Trockenschnitzel nicht notiert; Dorschmehl 73 bis 77; Fischmehl 64—O DM; Tendenz ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandelsdurchschnitts- preise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lie- Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 10. September 1956 Börsenverlauf.(Vp) Die Tendenz war zuversichtlicher. Nach Ueberwindung des Steuertermins haben die Abgaben größtenteils aufgehört und zunehmenden Anlagekäufen Platz gemacht. Im all- gemeinen waren durchschnittliche Kurssteigerungen von 1 bis 2 Punkten zu verzeichnen. Einige Spezialpapiere erzielten darüberhinausgehende Steigerungen. So mußten Bergbau„Neue Hoffnung“ auf Fusionspläne erheblich über Vorwochenschluß bezahlt werden. Deutsche Erdöl- Aktien stärker anziehend. Kalianteile wurden zu leicht erhöhten Kursen aus dem Markt genommen. Elektro- papiere blieben nahezu unverändert. Am Bankenmarkt ließen Anlagekäufe, die aus Rendite-Erwä- gungen vorgenommen sein dürften, verschiedene Großbanken- Nachfolger um 2 bis 5 Punkte anstei- gen. Allgemeine Industriewerte- und Lokalpapiere bei ruhigem Geschäft nur vereinzelt beiderseitig stärker abweichend. An den Rentenmärkten hielt die Nachfrage für Industrieanleinen zu leicht erhöhten Geboten an. Aktlen 6. 9. 10 9 Aktlen 62 10.9 Akten 6.0 10 9. F§˙ Harpener Bergbau 104%½% 103 oresdner Bk. 10 20½ C 220—— Beidelb. Zement 247 247 Ahein-Mam Bank 100 190 SßSGCGO‚»Ä Q 148 Hoesch 141 139% Reichsb.-Ant. Sa. 50 59 ½½ Sean m, ß. Deimler-Benz 320 327 Mannesmann. 1066 100 1 Dt. Erde! 160% 169 ½ Ahn. Braunkohle 241 241 NSohfolger Degussa 241 244 ¼ Rheinelektra 15⁰ 135 Demag. 218% 20 RW W 19% 0 Sersb. Neue Hoffg. 125 132 Dt. Linoleum 217 227 Seilwolft 108 10 Dt. Edelstahl 168 107 Durlacher Hof 198 198 Stemens& Halske 232 221[JZortm. Hörd. Hutt. 123 12⁴ Hichbaum-Werser 203½ 204[Südzucker 204% 203.[Gelsen berg. 13½%½ 132 Enzinger Union 107 108 Ver. Stahlwerke) 3½ 3.20 GH Nürnberg 208 211 t= Ferben Liduis Zellstoff Waldhof 120% 126 Hoescg 41 130% Ant.-Sch.) 31½ 30% Badische Benk 185 165 KEKlsen. Humb. D. 109 107 SASF 188%½; 180 Commerzbank) 10% 10¾% Klöckner werke 154½ 153 Har bent. Bayer 190 198 Commerz- Phönix-Rheinrohr 151). 15¹ Farbwerke Höchst 190%½ 193 u Credit-Bank 218% 222 Rheinst. Union 145 14 Felten& Guill193½ f 193 Deutsche Bank) 19% 20% Stahlw südwestt. 103 159 ¼ zrün& Bilfinger 152 152 suddeutsche Bank 1902 192 Thyssenhütte 140 40 „ r RM- Werte genommen sein wolle. Das Entlastungsvolu- men von jährlich 360 Mill. Mark werde sich für den gewerblichen Mittelstand fühlbar auswirken. Entscheidend sei— so verlautet in Bonn—, daß bei den Ueberlegungen des Vermitt- lungsausschusses davon ausgegangen wird, für die Steuersenkung in erster Linie das erhebliche steuerliche Mehrauf kommen zu- gunsten der Steuerzahler zu verwenden, das durch die günstige Konjunktur-Entwicklung Bund, Ländern und Gemeinden zugeflossen sei und weiter zufließe. vom 10. September terung ab Werk, Mühle, Nordsee bzw. Verlade station. Speisekartoffeln je 50 kg frei Mannheim 6,25—6,50 DM; Tendenze stetig; Wiesenheu lose 9,50 bis 10 DM; Luzerneheu lose 10,5 11 DM; Weizen- u. Roggenstroh vindfadengepreßt 3,80—4 DM; dto. Zinkdrahtgepreßt 4, 80—5,10 DM; Hafer-Gersten- stroh bindfadengepreßt nicht notiert; Tendenz stetig; je 100 kg ab Verladestation. Mannheimer Schlachtviehmarlet (VWD) Auftrieb: 722 Rinder(in der Vorwoche 975); 273 Kälber(208); 2353 Schweine(2486); 16 Schafe(6). Preise je: kg Lebendgewicht: Ochsen A 104—114(107114); B 99—105(105108); Bullen A 106—120(106—117); B 103—110(100108); Kühe A 90—100(90100); B 80—90(78—92); C 65 bis 78(65—79); Färsen A 107—116(108—117); B 100110 (100—111); Kälber Skl. 180—190(185—194); A 165 bis 175(170-180); B 154—164(160-169); C 140—150(150 bis 158); D 128—138(125—135); Schweine A 128135 (130—136); BI 130—138(130—140); B II 130—140(130 bis 140); C 130140(128140); D 1294139(128139); E 125—138(125—136); Sauen G1 115—124(118126); G II 102—112(112—116); Lämmer und Hammel A 90 (95); Schafe A 80(80—85). Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 34 Ochsen; 68 Bullen; 44 Kühe; 44 Färsen; insgesamt 190 Stück Großvieh; 144 Käl- ber; 366 Schweine; 16 Schafe. Preise je: kg Lebendgewicht: Ochsen A 107113; B 100105; Bullen A 1071186; B 105—106; Kühe A 86100; B 83 bis 90; C 70—82; D 60—68; Färsen A 109—117; B 100 bis 110; Kälber A 165175; B 150—163; C 135148; D bis 130; Schweine A, BI und B II 130-140; C 134 bis 139; D 131139; Sauen G II 115—126; Schafe A 100. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VD) ͤ Anfuhr mittelmäßig, Absatz normal. Es erzielten: Spätzwetschgen 20—25; Aepfel 15-30; Birnen 15—35; Kopfsalat Stück 12—15; EFndivien Stück 10—12; Gurken Stück 350500 g 30—36; 500 bis 700 g 36—46; über 700 g 4760; Krüppel-Gurken 20 bis 25; Freilandsalatgurken 23-30; Einleger 6 bis 9 em 52—57; 9—12 em 47—52; 12—15 em 42-47; Tomaten 40—50 mm Durchmesser 4750; 50-60 min Durchmesser 4143; Stangenbohnen 45—53; Feuer- bohnen 43; Weiß kohl 10; Rotkohl 15; Wirsing 18; Blumenkohl Stück 150200 mm Durchmesser 23 bis 35; 200—250 mm 35—45; 250—300 mm 4555; Zwie⸗ beln 15—18. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (Vp) Anfuhr gering. Absatz gut, ausgenom- men Aepfel, für die kaum Nachfrage bestand. ES erzielten: Hauszwetschgen 20—27; sonstige 1628; Pfirsiche 55—61; Aepfel A 21—28; B 15-23; Ausfall 8 bis 14; Birnen A 3444; B 2034; Ausfall 1734; Gurken 22—37; Bohnen 21—41; Karotten 9-12; Tomaten 20-44. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 367,50—371,50 DM Blei in Kabeln 141,00—142,00 DM Aluminium für Leitzwecke 240,00— 242,0 DM Westdeutscher Zinn-Preis 958,00 DM Sie mössen unsere Schaufenster gesehen hoben um öber die neue Herbstmode im Bilde zu sein! versammelt, donn lößt quch fro Mode ihre lockenden Signole ertönen Die Rufe der Herbstmode sind för unser Haus das Stich- wort, lhnen unser neues Progromm för Herbst und neben Herbstmode zu folgen Wenn im Herbst der Ruf zur frohen Jogd die Rotrôcke Winter vorzustellen- ein Programm, das mit herbstlich- reicher Aus wahl und vorbildlichen Preisen ollen unseren Kundinnen die Chance bĩetel, dem Ruf der Besen In unserem House werden Sie gut. modisch richtig und unverbindlich beraten! Seite 10 NORGEN Der Zitatenschatz von Oda Schdefet Ich kenne eine veritable Prinzessin, die in ihrem bezaubernd anmutigen und geschei- ten Kopf eine Art Glockenspiel der Literatur beherbergt: Sentenzen, Zeilen, Satzpassager und ganze Gedichte. Wir nennen sie daher liebend unseren Zitatenschatz. In jeder Si- tuation, und sei sie noch so schwierig, ver- känglich oder gar heiter, weiß sie ein passen- des Wort, das sämtliche gordischen Knoten durchhaut oder schürzt, je nachdem. Das Zitieren war einmal große Mode. Kein Salon ohne geflügelte Worte, kein Kegel- Polizeipräsident von Wien, beim Brande des Ringtheaters am 8. Dezember 1881 an den Erzherzog Albrecht. Bekanntlich wurde aber fast niemand gerettet, bemerkt Herr Geiger, der Zitatenschatz, dazu pseudo- ironisch. Von echter Ironie dagegen ist ein Satz des viel- geschmähten Bismarck, der einer der Witzig sten Köpfe seiner Zeit war, was man jetzt gern übersieht,— er sagte im preußischen Abgeordnetenhaus im Jahre 1868:„Ich be- merke nur, daß es den Regierungen mit ihrem Liberalismus so geht wie mit den Damen: die jüngste gefällt immer am besten.“ Im abend, keine Verlobung. Jahrhundertwende exzellierte in blüte“— dieses Zitat stammt Tranzis reichen neuen KRnigges im tie beibringen sollen. Den Büchmann habe ich leider verloren, dafür erwarb ich durch Zufall in der Nach- eingetauscht gegen etwas Kaffee— was für meinen idio- tischen Idealismus zeugt— das„Buch der Kriegszeit, der tiefschwarzen, Zitate“ von Stefan Geiger, in flottem Ju- gendstileinband. Es ist eine Fundgrube. Der Idealismus hat sich gelohnt, wie so oft in meinem Leben. Man kann beispielsweise daraus erfahren, daß das Wolkenkuckucksheim keine roman- tische Erfindung von Jean Paul ist, sondern die von Vögeln in die Luft gebaute Stadt aus der Komödie„Die Vögel“ von Aristophanes bedeutet. Also klassisch und gar nicht „teutsch“. Und der bekannte esprit d'escalier, der„Treppenwitz der Weltgeschichte“, ist der Titel eines Werks von William Lewis Hertslet — ich wußte es nicht. Aus Richard Wagners Schriften, wie sollte es anders sein, stammt der vielkolportierte Begriff„Zukunftsmusik“. Doch auch Blödeleien wie„Louis quatorze der Fünfzehnte“ haben ihren belegten Ur- Sprung, nämlich in Angelys Posse„Sieben Mädchen in Uniform“, wobei man nebenher keststellt, daß hier die Quelle eines guten Fihmtitels gewesen sein muß, ohne die omi- nöse Sieben. Gern schiebt man den Begriff„Kadaver- gehorsam“ dem preußischen Militär zu, dabei wurde er in den„Constitutiones Societatis Jesu“, den Vorschriften der Jesuiten, geprägt, Ursprünglich in ganz anderem Sinne. Aus Spanien kommt ferner der ausgezeichnete Volksmund: Auf Bajonette kann man sich stützen, doch nicht darauf sitzen. Man säge auch nicht gemütlich auf einer Atomkanone. Aber was soll der geneigte Leser sich dabei denken, wenn er liest, daß die soliden, schlichten Worte„Vertrauen erweckt Ver- trauen“ von Pastor Ferdinand Schmaltz in der Kirche zu Dresden-Neustadt am 12. Sep- tember 1830 gesprochen wurden, dann schein bar ebenso original von Friedrich August II. von Sachsen, der sie acht Tage später, am 20. September 1830, als Prinzregent an die Anführer der Dresdener Kommunalgarde richtete. „Alles gerettet“ meldete, ebenso optimi- stisch veranlagt, ein gewisser Landsteiner, Koltur- Chronik Für den besten Schauspieler und die beste Schauspielerin der Spielzeit hat die Patro- matsgesellschaft des Theaters der Stadt Baden- Baden einen Preis von je 1000 DM gestiftet. Außerdem stehen 500 DM, zu denen nochmals vom Oberbürgermeister gestiftete 500 DM kommen, für die Darsteller von Nebenrollen zur Verfügung. Ueber die Verteilung der Preise entscheiden die Theaterbesucher nach jeder Vorstellung durch Stimmzettel, nach denen bei Abschluß der Spielzeit die Preis- träger ermittelt werden. Zum Ensemble des Mannheimer National- theaters sind nach den Ferien folgende neu- engagierte Kräfte hinzugetreten: Ingeborg Guttmann(Ballettmeisterin und Solotänzerin), Ingrid Ladwig(Sopranistin), Walter Martin (Bariton), Irmgard Rother(Primaballerina), Maria Timm(Solotänzerin), Elke Horn(Bal- lettpädagogin), Frank Hoopmann(Solotänzer), Egon Jeschke(Solotänzer), Horst Dobirr(Solo- tänzer) und Hardy Hähnlein(Solotänzer), sowie im Schauspiel Luise Glau(Charakter- und Mütterspielerin), Anneli Granget(Sentimen- tale und Liebhaberin) und Dieter Henkel(An- fänger). Die Bildung der derlei Sprüchlein, ja, ich weiß von einer netten alten Dame, daß sie in ihrer„Jugend Maien- Seltsamer- Weise nicht von der Courths-Mahler, sondern aus dem„Hamlet“— sich vor Gesellschaften zu Hause präparierte, als ginge sie ins Kol- leg, indem sie den Büchmann paukte wie sische Vokabeln. Um mit fremdem Geist zu Slänzen. Heutzutage paukt man die zahl- Pocket-book- Format, die unserer neureichen Oberschicht die Anstandsregeln der verarmten Aristokra- Jahre 1869 tat er ebendort den geradezu genialen Ausspruch:„Er lügt wie telegra- flert.“ Daß der„dumpfe Massenschritt der Ar- beiterbataillone“ von Lassalle stammt, hat man im„faulen Westen“ wohl schon ver- Sessen— die letztere Formulierung ist, wie sollte es wohl anders sein, von einem Rus- sen, Anführer der slawophilen Bewegung, Iwan Aksakow, Sohn von Sergej Timofeje- witsch Aksakow, der die Chronik seiner Fa- milie schrieb, ein meisterhaftes Gegenstück zu den alten Bojarengeschichten von Nikolai Lesskow, strotzend von asiatischer Grausam- keit. Aber als Gegengewicht gibt es beim unberechenbaren Mütterchen Rußland immer de seelische Tiefe, das Gemüt, die Gastlich- keit, die herzliche Wärme. Auch heute noch Schlieben wir mit einem der lustigen Zitate, das ich fand, vom alten Generalfeld- marschall Wrangel, als er totgesagt worden War, in echt Berliner Tonart:„Ick dementiere mir!“ Ja, wenn manche Generäle das könn- S Das Grabmal des unbekannten Intendanten Am Neubau des von Wilnelm Riphahn entworfenen Kölner Opernhauses, das wegen seiner eigenwilligen Formen von den Kölnern den Spitznamen„Das Grabmal des unbekannten Intendanten“ bekam, werden in diesen Tagen die Außenarbeiten abgeschlossen. Unser Bild zeigt einen Blick auf die Seitenfront des Theaters, auf der die Werkstätten unter- gebracht zind. Die bereits fur diesen Herbst geplante Eröffnung des Hauses soll nunmehr im Mai 1957 stattfinden. Associated Press Photo Festspiel oder Opernrepertoire zu erhöhten Preisen? Die Für den Bayreuther sind die Festspiele ein Heiligtum, für den Salzburger der Gipfel aller Kunst und für den Münchner ein Gegenstand der Kritik. Es ist eine lieb- gewordene Münchner Tradition geworden, daß alle Jahre wieder, sei es zu Beginn oder am Ende der vierwöchigen Opern-Festspiele, Wert und Existenzberechtigung der seit 1901 florierenden Institution von der Kritik über- prüft werden. Aus der Kollektion der Ein- Wände: Die Münchner Festspiele sind nur sogenannte„Festspiele“, denn sie bringen nüchts anderes als längst bekannte Reper- toire-Auf führungen, aufgeputzt durch einige Gäste und prominente Dirigenten; es schwim- men Vorstellungen mit, die abgespielt und damit nicht festspielwürdig sind; die Fest- spiele haben, obgleich sie auf Mozart, Wagner und Strauss abgestimmt scheinen, keine eigene Konzeption; der Münchner kann die gleichen Vorstellungen zu billigeren Preisen auch während des Jahres sehen. Daß die Münchner Festspiele— heuer haben sie vom 10. August bis 9. September gedauert— mit Repertoire- Aufführungen operieren, ist wahr. Allerdings mit Reper- toire-Vorstellungen, die so besetzt und s ausgefeilt sind, daß sie von vornherein ein Festspiel bedeuten. Die Strauss-Inszenierun- gen Rudolf Hartmanns gehören dazu. Sie machen München zu einem wahren Strauss- Bayreuth.„Der Rosenkavalier“ unter Hans Knappertsbusch, mit Kurt Böhme als Ochs und Hertha Töpper als Oktavian, ist ein Juwel Wie„Capriccio“ mit Lisa Della Casa,„Ara- bella“ mit Joseph Keilberth am Pult,„Sa- lome“ und„Elektra“ mit Christel Goltz oder gar das Glanzstück der Münchner Oper: „Die Frau ohne Schatten“ mit Leonie Rysa- nek und Hans Hopf. Hier kapituliert auch der abgebrühteste Festival- Snob. Fragwürdig ist die Münchner Mozart- Pflege. Sie wird weniger von den Regisseu- ren geübt, als vielmehr von den Sängern und Dirigenten. Da klamottet so manche alte Repertoire-Aufführung vor sich hin. Der Besucher tröstet sich mit den Prachtstimmen einer Erika Köth, Maud Cunitz, Annelies Kupper oder Ira Malaniuk, eines Richard Holm, Karl Kusche. Fatal wurde es, als Staatsintendant Rudolf Hartmann heuer auf den Gedanken kam, mehrere Mozart-Opern im Freien auf- zuführen, vor der Amalienburg im Nymphen- burger Park. Hämisch machte das Wetter Schmitt- Walter oder Benno Striche durch die Rechnung. Man mußte ins Residenztheater ausweichen. Und Mozart blieb fast jeden Abend davor bewahrt, den Münchnern sagen zu müssen, daß er so gar kein Freiluft-Komponist ist. Das Ballett machte sich in dem höfischen Rahmen von Nymphenburg sehr gut. Es erhob auch nicht, Wie Mozart, den Anspruch auf Intimität. Münchner gehen mit ihren Festspielen ins Gericht „Hier sehen Sie Wagner nach guter, alter Tradition!“ Immer schon spielten die Münch- ner versteckt diese Parole gegen das neue Bayreuth aus. Heuer gaben viele Festspiel- besucher eindeutig zu verstehen, daß sie be- geistert nach München kämen, weil man dort die„Meistersinger“ so sehen könne, wie man sie gewohnt sei. Heinz Arnolds traditions- gebundene Inszenierung, mit Hans Knap- pertsbusch am Pult, wurde demonstrativ ge- feiert. In diesem Abweichen vom Bayreuther Modernismus und Radikalismus läge für die Münchner Wagner-Pflege eine echte Chance: Den Beweis anzutreten, daß man Wagner auch in anderem als in Wielandischem Sinne überzeugend aufführen könne, ohne unbe- dingt ein Rauschebart und Entwicklungs- bremser sein zu müssen. Leider wird diese Möglichkeit noch nicht genützt. Die Münchner Festspiele wollen die Lei- stungsschau eines Opern-Ensembles sein. Das Ensemble ist zum größten Teil so günstig zusammengesetzt, daß es festspielwürdig ist. In den Strauss-Abenden und bei Händels „Julius Cäsar“(Regie: Rudolf Hartmann) stellt sich der große Zauber ein. Er versagt bei abgespielten Inszenierungen, wo im Ge- dränge von allzuvielen verschiedenartigen Stücken die Zeit zu gründlichen Probenvor- bereitungen fehlen mußte. Hier wird das Cuvillies-Theater, das 1958 in der Residenz neu aufgebaut werden soll, gründlich Wandel schaffen. Strauss ist und bleibt Münchens zentrales Anliegen. Das Festkonzert am Todestag (8. September) gehört zu den erlesensten Ge- müssen, zumal es heuer von Karl Böhm, dem letzten authentischen Strauss-Interpre- ten, dirigiert wurde. Hier hat München einen musikalischen Rang, den ihm kein anderes Thèeater streitig macht. Dag die Münchner Festspiele immer wieder(teilweise mit Recht) bemängelt werden, hält sie gesund. Nörgeln ist Münchner Art. Die Ausländer, die von Jahr zu Jahr zahlreicher kommen, können sich des Applauses nicht genug tun. Ueber- all wird mit Wasser gekocht, bei dem Ny m- phenburger Freiluft-Projekt sogar mit Regen- Wasser. Doch bei der Mehrzahl der Festspiel- Aufführungen stellte sich jener Zauber ein, der eine Legitimation für das Münchner Unterfangen ist. Karl Schumann Kafinkes Triumph öber die feufelskäthe Erfolgreiche Aufföhrung einer Dvordk-Oper in Ostberlin In Deutschland war Dvoraks Oper„Cert 4 Kaca“ bislang unter dem Titel„Die Teu- kelskäthe“ bekannt. Das heißt, sie war eigentlich nicht bekannt, denn sie ist auf den deutschen Bühnen nie so recht heimisch ge- worden. Die Neubearbeitung Hans Reinmars, die in der Ostberliner„Komischen Oper“ in Szene ging, heißt zutreffender„Katinka und der Teufel“; sie wird, wenn nicht alle An- zeichen trügen, noch auf mancher deutschen Opernbühne féussieren. Die Melodien der Teufelskäthe sind zwar bis in die letzte Note hinein auch die ihrer Nachfolgerin; Reinmar hat Substanz und Formgefüge der Musik nicht angetastet. Dennoch sticht Katinka die Teufelskäthe mühelos aus: die Teufelskäthe war ein Geschöpf aus Papierdeutsch und Uebersetzerschweiß, Katinka ist indessen ein lebfrisches Kind aus dem Volke; es spricht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Katinka endlich glaubt man, was glauben zu machen ihrer Vorgängerin so schwer geworden ist: daß selbst der Teufel ihrem Temperament nicht gewachsen ist. In der„Komischen Oper“ trat der Regis- seur Reinmar dem Bearbeiter Reinmar zur Seite. Gewiß, Reinmar ist kein Felsenstein, und so minutiös ausgefeilt wie die Inszenie- rungen des Hausherrn im allgemeinen zu sein pflegen, war die seine nicht. Aber das tat dem Vergnügen keinen Abbruch; denn aufs ganze gerechnet war Reinmars Inszenie- rung vom Geist des Hauses in der Behren- straße, der mit dem Genius der Spieloper identisch ist, so sehr infiziert, daß eine Pralle, lebendige Aufführung gebucht wer- den konnte. Katinka war Irmgard Armgart; sie spielte und sang ihren Part, als gelte es, Shakespeares Widerspenstige ins bäuerliche Böhmen zu transponieren. Karl-Friedrich Hölzke gab dem Schäfer Jirka Kontur und Farbe, Manfred Jungwirth füllte die Rolle des Teufels Marbuel mit Komödiantik auf, Herbert Rößler verdrallte den Höllenfürsten Luzifer zu einer gelächterträchtigen Simpli- zissimus-Figur. Die Hölle, notabene, hatte es überhaupt in sich: hier hatten der Regisseur und sein Bühnenbildner Heinz Pfeiffenber- ger ihrer Phantasie in Offenbach-Laune die Zügel schießen lassen. Wäre dies alles nicht gewesen, dann hätte sich die Aufführung allein schon we- gen der Musik gelohnt. Ihre dramatische Schlagkraft, ihre thematische Prägnanz und ihre mitreißende aus der tsche- chischen Folklore gespeiste Rhythmik desavouierten die Meinung, Dvorak habe nicht für die Bühne komponieren können, als ein bloßes Urteil. Der Dirigent Robert Hanell schlug Funken aus der Partitur. Der Beifall war stürmisch. Hellmut Kotschenreuther Dienstag, 11. September 1956/ Nr. 211 77 Drei Heidelberger Könstler Ausstellung im Kurpfälzischen Museum Der Heidelberger Kunstverein widmet seine neue Ausstellung, die in der Garten. halle des Kurpfälzischen Museums bis zum 7. Oktober geöffnet ist, drei Heidelberger Künstlern, dem Bildhauer Otto Schliessler und dem Maler Hermann Biegert, die in Heidelberg tätig sind, sowie dem im ver gangenen Jahr gestorbenen Theodor Wald- raff. Allen Künstlern ist eine traditiong. gebundene Einstellung eigen. Besonderz Theodor Waldraff, der um die Jahrhundert. wende und dann wieder von 1941 bis 1954 in Mannheim als Zeichenlehrer tätig war. spürte mit seinem Zeichenstift der Natur nach. In seinen zahlreichen Skizzen und farbig getönten Bildern, die durchweg hel- matliche Motive berücksichtigen, verwen⸗ dete er viel Liebe auf die genaue Nach- zeichnung eines Baumes, eines Feldweges mit seinen Gräsern und Blumen oder eines Hauses. Etwas freier behandelt Hermann Biegert in seinen Aquarellen die Natur, auch sind seine Themen weltweiter, reichen von Landschaften aus dem Allgäu und dem Tessin bis zu Motiven italienischer Städte und beziehen auch das Stilleben ein, Seine Darstellungen gehen über Einzelheiten hin- weg und halten mit dicken Strichen die Konturen der Gegenstände fest. Die farben- frohen Bilder gleichen sich derart unterein- ander, daß die Vermutung nahe liegt, es komme dem Künstler weniger auf die Wie- dergabe seiner Motive oder der Atmosphäre an als auf die Demonstration eines Formprin- Zips. Lediglich eines seiner Bilder in der Aus- stellung,„Alte Stadt“ betitelt, durchbricht die einheitliche Darstellungsweise und begibt Feiningers. Die Plastiken des seit 1949 in Heidelberg lebenden Otto Schliessler, über- wiegend Köpfe bekannter Zeitgenossen und von Frauen, Knaben und Mädchen in Bronze und Terrakotta, atmen in ihrer klassischen Haltung zeitlose Gültigkeit, ein Eindruck, der noch durch eine Reihe von Aktskizzen in einer harmonischen, an Maillol erinnern- den traditionellen Haltung gestützt wird. Unter den Büsten befinden sich auch Leih- gaben der Mannheimer Kunsthalle. tr- Ehrung für Othmar Schoeck Schweizer Musik in Offobeyren Ottobeuren, der behäbige schwäbische Marktflecken zu Füßen der spätbarocken Ba- silika des Johann Michael Fischer, macht sich von Jahr zu Jahr mehr zu einem Festival- Ort des betont konservativen und des all- gemeinen Festspielrummels müde geworde- nen Publikums. Der„Internationale Konzert. tag Deutschland— Schweiz“ brachte Scha- ren von Schweizern nach Ottobeuren: das ein wenig gravitätische und zurückhaltende Konzertpublikum von Zürich und St. Gallen, größtenteils aus älteren Herrschaften be- stehend. Die bayerische Staatsregierung machte die Honeurs. Ministerpräsident Dr. Hoegner krönte im Kaisersaal der alten Reichsabtei die Ehrungen für den 70jähri- gen schweizerischen Komponisten Othmar Schoeck mit der Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes. Den musikalischen Glanzpunkt setzte Dietrich Fischer-Dieskau. Er sang Lieder von Schoeck mit einer sol- chen Vollkommenheit des musikalischen und gedanklichen Ausdrucks, daß man meinte, der feingliedrigen und sensiblen Poesie Schoecks nie so nahe gewesen zu sein. Schoeck ist der letzte Nachhall der 10. mantischen Liederzeit. Herbststimmung liegt über seiner Poesie, die dem Klavier eine un- tergeordnete Rolle zuweist und das Wort der Dichter ganz in Melodie aufzulösen weil, Daß man sich zu einer internationalen Ehrung eines Abseitigen, Scheuen und Ein- samen zusammenfand, spricht recht beredt für dieses bessere Ich unserer ziemlich laut und hastig gewordenen Zeit. In Schoeck grüßten wir unsere heimliche Sehnsucht nach dem Gestern.. 5 Ein schmerzlicher Fehlgriff war die groß aufgezäumte Erstaufführung des Requiems des 38 jährigen Schweizers Paul Huber. Die ehrwürdige Basilika wurde der Schauplatz einer monströsen Darbietung von katholl- scher Kirchenmusik, wie sie nicht sein soll Die Gigantomanie des Schweizers steht in keinem Verhältnis zu seinem kompositori- schen Können und zu seinem Geschmack. Ein zweistündiger Monumental-Lärm im Genre eines Skriabin oder Schreker, in klebrige Chromatik gepackt, mit schaurigen Effekten des Monsterorchesters gewürzt. Die Zeit der süßlichen Heiligenbilder in Buntdruck schien lebendig zu werden. K. Sch. Sloan Wilson: Der Mann im Grauen Anzug Copyright by Wolfgang Krüger mb. Hamburg 38. Fortsetzung „Um ehrlich zu sein, es ist der zweite Entwurf“, gestand Tom.„Mr. Ogden gab mir noch einige Winke.“ „Im Kern ist es genau das, was wir brau- chend, wiederholte Hopkins.„Und jetzt Wollen wir es im einzelnen zusammen durch- gehen— Sie haben doch noch einen Durch- schlag mit?“ Tom entnahm dem Aktendeckel das an- dere Exemplar. „Also zunächst die einleitenden Sätze“, sagte Hopkins.„Könnten wir das nicht noch etwas ungezwungener formulieren? So etwa in der Art:„Guten Abend. Ich freue mich, daß Sie, als Fachleute, mir, dem Laien, heute das Wort erteilt haben“ Satz fü Satz nahm Hopkins so die ganze Rede auseinander. Als er zu Ende war, gab es keinen Abschnitt mehr, den er nicht be- anstandet hätte. „Schön!“ schloß er.„Wirklich, Sie haben Ausgezeichnetes geleistet. Bauen Sie jetzt noch diese Veränderungen ein und legen Sie mir das Ganze in ein paar Tagen wieder vor— wäre Mittwoch zu früh?“ „Genügt vollständig“, sagte Tom. „Darf ich Ihnen noch einmal einschenken?“ „Ja, Sie sind tatsächlich der geborene Mann für dergleichen“, sagte Hopkins, wäh- rend er sein Glas mit frischen Eiswürfeln Versah.„Für den Anfang ist das ganz er- staunlich!“ Tom dankte nochmals. Es klopfte an die Tür, und Hopkins öffnete einem schmächtigen Männchen, das eine zu- Saurmengerollte Zeichnung vor sich hertrug, Sroß wie ein Teppich. „Ah, Bruce. Guten Abend!“ rief Hopkins. „Das ist aber nett, daß Sie sich heute frei- machen konnten.“ Tom kippte seinen Whisky hinunter und empfahl sich sehr schnell. Erst als er schon beinahe beim Hauptbahnhof War, ging ihm auf, daß Ogden und Hopkins eigentlich genau dasselbe gesagt hatten, bloß jeder in einer anderen Art: sie hatten ihm nämlich den Rat erteilt, die Rede umzuschreiben. Immer- hin hatte er nach der Unterredung mit Hop- Eins seltsamerweise die Lust nicht verloren. Tatsächlich, dachte er bewundernd, es ist 80, wie man sagt, er weiß die Leute anzutreipen und man kann ihm trotzdem nicht böse sein. KAPITEL XVI EINE WOCHE später, als Tom eben an- Ting, seine Furcht vor Caesar Gardella zu vergessen, passierte es. Er hatte lange an der Rede gefeilt, und es ging schon gegen Halb acht, als er dem Fahrstuhl klingelte. Der Gang vor der Schachtreine war men- schenlser. Er drückte auf den Knopf und Förte das Summen, mit dem sich Fahrstühle immer zu nähern pflegen. Die Tür rollte auf, und in der Kabine stand allein Caesar, mit ausdruckslosem Rundgesicht.„Abwärts“ sagte er mit seiner tiefen Stimme. Tom trat hin- ein. Caesar wandte sich seiner Schalttafel zu, hinter ihnen rollte leise die Tür ins Schloß. Caesar blieb stehen, den Rücken Tom zugekehrt, der Fahrstuhl fiel unge- Wöhmlich schnell. Plötzlich wandte er sich Tom voll zu. Mit ausdruckslosem Gesicht fragte er:„Sie sind doch Hauptmann Rath, oder irre ich mich?“ „Allerdings“, erwiderte Tom und fügte mit gespieltem Erstaunen hinzu:„Und Sie — ja, sind Sie nicht Caesar Gardella?“ Er streckte ihm die Hand hin, aber eben blitzte ein Lämpchen an der Schalttafel auf, und Caesar mußte im neunzehnten Stock hal- ten. Die Tür rumpelte auf und zwei hübsche Stenotypistinnen sprangen herein.„Wir kommen bestimmt zu spät, paß auf, und so lange warten die nicht!“ sagte die eine. „Die warten, verlag dien drauf“, er- widerte ihre Freundin. Das ist ganz gut, wenn Männer n bißchen warten müssen.“ Während des anschliegenden Gelächters setzte sich der Fahrstuhl wieder in Be- Wegung. Als sie im Erdgeschoß anlangten, eilten die Stenotypistinnen leichtfüßig davon, Tom wagte noch nicht zu gehen. Er wollte fragen: Waren Sie danach in Rom? Haben Sie etwas von Maria gehört? Aber statt dessen hörte er sich schnell verbindlich sagen:„Das ist aber nett, daß wir uns treffen. Mein Gott, wo ist die Zeit hin? Das müssen doch jetzt bald zehn Jabre her sein, was? Oder min- destens acht Jahre oder neun. Aber gut sehen Sie aus. Das Zivilleben bekommt Ihnen sichtlich.“ Caesar lächelte.„Ihnen doch auch“, sagte er.„Ich sah Sie ja neulich mit Mr. Hopkins im Fahrstuhl. Sind Sie sein Assistent oder soWas?“ „Jab, sagte Tom. Ich arbeite für ihn.“ Wieder entstand eine peinliche Pause, Während welcher das Lächeln auf Caesars Gesicht langsam erlosch. „Ja, ich muß aber jetzt verschwinden“, sagte Tom, der sich in Richtung Tür zurück- 20g.„Sonst verpasse ich noch meinen Zug. Aber fein, daß wir uns getroffen haben!“ „Könnten wir uns nicht mal zusammen- Setzen?“ platzte Caesar unvermittelt heraus. Er schien urplötzlich nervös und schob die lächerliche Purpurmütze auf seinem Haar sus dem Wege.„Wir trinken zusammen einen“, sagte er.„Ich würde mich ganz gern wieder mal mit Ihnen unterhalten.“ „Ja, gern“, sagte Tom zögernd.„Sicher, Wunderbar.“ Und um die Sache hinter sich zu haben, fügte er hinzu:„Wie wäre es jetzt gleich? Ich kann gern auch einen Zug später fahren.“ „Unmöglich“, sagte Caesar,„ich hab noch Wei Stunden Dienst Darf ich Sie eventuell mal anrufen, wenn ich frei bin?“ „Aber gern!“ versicherte Tom.„Jederzeit. Rufen Sie nur an.“ 0 Auf dem Schaltbrett blitzten schon wie- der flink die Lämpchen auf, und Caesar mußte hin. Tom verließ die Kabine, winkte noch einmal munter und eilte zum Haupt- bahnhof. Sprechen will er mich, dachte er. Warum? Erinnerungen aufwärmen? Pas Wäre doch verständlich. Wir treffen uns und heben einen und machen Witze über den Krieg. Das wäre das eine. Was will er mehr? Erpressen! Er sah das Wort plötzlich vor sich, klar, wie gedruckt. Aber Unsinn, dachte er sofort. Sowas macht Caesar nicht. der war immer ein anständiger Kerl. Und außer- dem gibt es ja Gesetze dagegen., Zumal er letzten Endes nichts beweisen konnte, vor allem nach so vielen Jahren. Wenn man den Fall ganz sachlich betrachtete, dachte er, kann man mir eigentlich gar nichts nach- weisen, oder zumindest nichts, was sich straf- rechtlich verfolgen ließe. Maria würde ja nie gegen mich vorgehen. Immerhin könnte Caesar mir Schwierig- keiten genug machen, dachte Tom. In den Zeitungen— wenn er ernsthaft rangeht, könnte mich die Presse ruinieren., Und viel- leicht denkt er, daß ich reich bin, da er mich mit Hopkins und all den Leuten gesehen hat. Wenn ich bloß wüßte, was er vorhat. Viel- leicht weiß er was von Maria und will's mir mitteilen? Ach Quatsch, dachte Tom, als er am Hauptbahnhof ankam, das ist ja alles Un- sinn. Zwei Kriegskameraden treffen sich und trinken einen zusammen, was Weiter das ist ganz in der Ordnung, und Saen denkt genau so. Ganz nach den Spielregeln. Lächerlich, sich Sorgen zu machen. Ich muß mir angewöhnen, die Dinge viel einfacher 20 sehen, Ich gehe doch jetzt, nach zehn Jahren, nicht in die Knie. 7 Den ganzen nächsten Tag wartete er aut Caesars Anruf, gewappnet griff er edge Mal nach dem Hörer, und gewappnet stieg er in den Fahrstuhl; aber er hörte und 83 nichts von Caesar. Auch am nächsten 1 nicht, und ebenso am dritten, Vielleicht rut er gar nicht mehr an, hoffte Tom— un 5 ganme Affäre verläuft sich im Sand. Das 0 durchaus möglich, dachte Tom. e wollte der arme Kerl ja bloß höflich 97 Und als ein Tag nach dem andern verfin wuchs Toms Zuversicht. Er traut sich 91 bicht, mich anzurufen, dachte er. Die EI 50 zwischen einem Fahrstuhlführer und 0 Sonderassistenten ist schließlich noch gr 1 als zwischen einem Hauptmann und 1. Unteroffizier bei der Armee. Sicher ha 15 bloß gedacht, er müßte eben höflich seln, versuchte Tom sich zu suggerieren; der% bestimmt nicht mehr an, Und wenn Wðñv 1 05 künftig treffen, nicken wir einander 17 radschaftlich zu und damit ist der Fall e ledigt. Im Laufe der nächsten Woche entiwart Tom vier weitere Reden, Ogden verriß 3 50 Hopkins pries sie überschwenglich, ehe f einen neuen Entwurf von ihm verlangte. Und es kam sogar noch so weit mit Ton 40 daß er im Schlaf ganze 1 den e 8 8 17„ i laut vor sich hinsprach.„. stöhnte großes Vergnügen, meine Herren 5 er eines Morgens um drei Uhr. Fortsetung fol Heraus verlag drucke chefre Dr. K. Eichen Feuille les: H. Koch; Soziale fl. Kim stellv. Bank, Bad. Kc Mannh Nr. 80 — 11. Ja 3 l Die Soy Gen die ent. In Deutsc Gewer takten die 21 Diskus gung sich in die Nähe der Abstraktionen Lyonel! gen D vopber Werks 1 5 Lon Suez-F dem K schluß senen chunge wird! minist. 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