/ Nr. 21 2 instler ſoseum 1 widmet 1 Garten. 8 bis zum idelberger Schliessler rt, die in Wim ver- lor Wald- Traditions. Besonderz rhundert- bis 1954 tätig War, ler Natur Zzen und Weg hei- verwen- ue Nach- veldweges der einez Hermann atur, auch ichen von und dem er Städte ein. Seine eiten hin- ichen die le farben- Unterein⸗ liegt, es die Wie. mosphäre Lormprin- der Aus- urchbricht ind begibt n Lyonel t 1949 in ler, über. oSSen und in Bronze Iassischen Eindruck, Ktskizzen erinnern- tzt wird. ich Leih- 2.-tr- eck N wäbische cken Ba- nacht sich Festival- des all- geworde- Konzert- ate Scha- lren: das khaltende t. Gallen, ten be⸗ regierung ident Dr. ler alten 70jähri- Othmar Groben kalischen Dieskau. iner sol- chen und meinte, n Poesie ein. der ro- rung liegt eine un- Wort der en weib, ationalen und Ein- it beredt Aich laut Schoeck ucht nach die gros Requiems Aber. Die chauplatz katholi- sein soll, steht in positori- nack. Ein m Genre klebrige Effekten Zeit der ck schien K. 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September 1956 Für Kontakte mit der Sowjetzone 18 Druck und Papier beschloß in Kampfabstimmung, mit dem FDCB zu verhandeln Frankfurt(dpa) Die Industriegewerkschaft Druck und Papier hat sich am Dienstag für Gespräche mit dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund FDGB) in der Sowjetzone ausgesprochen. In einer Kampfabstimmung nahm der vierte Ordentliche Gewerkschaftstag eine entsprechende Entschließung zur Wieder vereinigung an. Für die Entschließung stimmten 103 Delegierte, 97 Delegierte stimmten dagegen und vier enthielten sich der Stimme. 16 Delegierte waren nicht im Raum. In der Entschließung heißt es:„Vom Deutschen Gewerkschaftsbund erwartet der Gewerkschaftstag die Förderung von Kon- takten zu Gewerkschaftskreisen in der DDR, die zu einer offenen und ungehinderten Diskussion der Fragen der Wiedervereini- gung führen und die Schaffung eines eini- gen Deutschlands in Frieden und Freiheit vorbereiten können“. Der erweiterte Ge- werkschaftsvorstand soll eine Studienkom- mission einsetzen, um die Verhältnisse in der Sowjetzone zu prüfen. In der voraufgegangenen mehrstündigen Diskussion hatten sich vor allem die Ver- treter des Berliner Landesverbandes ener- gisch gegen diese Entschließung gewandt. Sie argumentierten, daß Ulbrich und Grote- wohl nicht daran dächten, in ihrem Herr- schaftsbereich demokratische Prinzipien einzuführen. Der Berliner DGB- Vorsitzende Mollets Londoner Gespräche beendet Suezkanal-Lotsen wurden ermächtigt, ihre Stellungen zu verlassen London.(Eig.-Ber./ AP dpa) Die Lage im Suez-Konflikt ist sehr ernst. Dies wird in dem Kommuniquè unterstrichen, das im An- schluß an die am Dienstagmittag abgeschlos- senen englisch- französischen Ministerbespre- chungen in London ausgegeben wurde. Darin wird festgestellt, daß die beiden Premier- minister und ihre Außenminister volle Uebereinstimmung über die weiteren Maß- nahmen, die sie zu ergreifen beabsichtigen, erzielt haben. Das Kommuniqué schweigt aber über die Natur der ins Auge gefaßten Schritte. Darüber wird die britische Oeffent- lichkeit erst in der Erklärung unterrichtet werden, die Eden heute, Mittwoch, im Unterhaus abzugeben beabsichtigt. Großbritannien hatte endgültig beschlos- sen, die Suezfrage vor die Vereinten Nationen zu bringen, versicherte eine hoch- gestellte Persönlichkeit in London. In den Londoner Besprechungen wurden auch folgende Möglichkeiten erörtert: 1. ein baldiges Treffen der Außenminister Groß- britanniens, Frankreichs und der Vereinig- ten Staaten, 2. ein persönliches Erscheinen des australischen Ministerpräsidenten Men- zies in der Sondersitzung des Sicherheits- rates der UNO, falls dieser angerufen wird, 3. das Problem der Zurückziehung oder Wei- terbeschäftigung der rund 500 Suezkanal- Lotsen, die Verträge mit der enteigneten Suezkanalgesellschaft haben. Inzwischen ermächtigte die enteignete Gesellschaft am Dienstag ihre Angestellten, am 15. September ihre Stellungen zu ver- lassen. Unter ihnen befinden sich auch die rund 200 Lotsen, die den Schiffsverkehr im Suez-Kanal aufrechterhalten. Wie die Ge- sellschaft mitteilt, wünsche die große Mehr- heit ihrer Angestellten nicht unter der neuen ägyptischen Kanalbehörde tätig zu sein. Von amtlicher französischer Seite wurde mit- geteilt, daß die Lotsen französischer Staats- angehörigkeit völlig frei und ungebunden in ihren Entschlüssen seien. In Washington erklärte Präsident Eisen- hower während einer Pressekonferenz, er sei der Ansicht, daß Grohgbritannien und Frankreich auch dann nicht berechtigt seien, Waffengewalt gegen Aegypten anzuwenden, Wenn ein Ausscheiden der Kanallotsen den Kanalbetrieb lahmlegen sollte. Den Ernst der Lage hob auch der austra- lische Premierminister, Menzies, in einer Pressekonferenz hervor. Er erklärte, daß nach dem erfolglosen Abschluß der Verhand- lungen des von ihm geführten Fünfer-Aus- schusses in Kairo die Situation genau die gleiche sei wie vor 14 Tagen. Auf der Rück- reise nach Australien will Menzies am Don- nerstag in Washington Außenminister Dul- les, möglicherweise auch Präsident Eisenho- Wer sprechen. Von amtlicher Seite in Bonn wurden am Dienstag Berichte dementiert, nach denen sich die Bundesregierung auf der Pariser NATO-Tagung ver einigen Tagen bereit er- Klärt habe, sich gegebenenfalls an wirtschaft- lichen Maßnahmen gegen Aegypten zu be- teiligen. Holländische Reederei meidet Suezkanal Rotterdam.(O.-Eig.-Bericht Die Direk- tion des Königlich Rotterdamer Lloyd hat dem Kapitän seines Flaggschiffes„Willem Ruys“, das am Donnerstag den Hafen von Rotterdam zur Fahrt nach Djakarta Undo- nesien) verlassen hat, in einem Radiogramm Anweisung gegeben, nicht durch den Suez- kanal, sondern um das Kap der guten Hoff- nung zu fahren. Begründet wird diese Maß- nahme mit der Erwägung, daß die Reederei im Zusammenhang mit dem unsicheren Zu- stand in der Kanalzone vorsorglich jedem Risiko aus dem Wege gehen will. Steuer-Streit geht in die Endrunde Noch kein Kompromiß zwischen Bundestag und Bundesrat in Sicht Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn. Mit einer Aussprache zwischen Bun- deskanzler Dr. Adenauer und Bundesfinanz- minister Schäffer wurde am Dienstag die Schlußphase der seit Monaten umstrittenen Steuersenkungsaktion der Bonner Regie- zungsparteien eingeleitet. Auch die Sommer- terien brachten keine Ueberbrückung der Ge- gensätze zwischen den Bonner Koalitionspart- nern und den Bundesländern. Nach dem Vorschlag des Bundestags, der vor den Parlamentsferien in dritter Lesung verabschiedet wurde, dann aber auf Wider- stand des Bundesrates stieg, sind Aenderun- gen kür fünf Steuergesetze vorgesehen: Das Einkommensteuer-Gesetz, das Körperschaft- steuer-Gesetz, das Umsatzsteuer-Gesetz, das Gewerbesteuer-Gesetz und das Notopfer Ber- In. Eigentliches Kernstück der Bundestags- beschlüsse sollte die Senkung des Einkom- mensteuertarifs sein. Diese würde in den unteren Einkommenstufen zehn Prozent be- tragen und in der Spitze auf 5,5 Prozent ab- fallen. Die Länder treten dagegen für eine Abschaffung des Notopfers Berlin für natür- liche Personen ein. Ein zweiter Streitpunkt ist die Aende- rung des Umsatzsteuer-Gesetzes. Der Bun- destagsbeschluß sieht vor, daß die ersten 42000 DM des Umsatzes nur mit drei an- statt vier Prozent besteuert werden sollen, wenn der Gesamtumsatz des Unternehmens im vorangegangenen Kalenderjahr nicht höher als 300 000 DM War. Auch gegen diese, besonders von Handwerk und Mittelstand gekorderte erste Bresche im Umsatzsteuer- gesetz wenden sich die Bedenken des Bun- desrates, der die Auffassung vertritt, daß die Streichung des Notopfers in Verbindung e einer Aenderung der Gewerbesteuer als Ute kür den Mittelstand ausreiche. Zum Gewerbesteuer-Gesetz befürwortete der Bundestag eine Verdoppelung der Ertrags- Stuten von 1200 auf 2400 DM. Danach würde e Steuermeßzahl von fünf Prozent für natürliche Personen erst bei einem Ge- erbeertrag von 12 000 DM zur Anwendung dommen. Diesen Vorschlag akzeptierte der Bundesrat mit dem Vorbehalt, daß eine Er- Uönung der Ertragsstufen nur von 1200 DPM aut 2000 DM eintreten würde. Ob der Vermittlungsausschuß am Freitag ein Kompromiß findet oder ob der Bundestag versuchen muß, die Gegenvorschläge des Bundesrates zu überstimmen, steht im Augenblick offen. Die Länder wehren sich dagegen, einen zu großen Anteil des zu er- wartenden Steuerausfalls tragen zu müssen. Nach Berechnungen des hessischen Finanz- ministers Tröger würden bei Annahme der Bundestagsbeschlüsse der Bund 1188 Millio- nen DM, die Länder 1407 Millionen DM tragen. Nach den Vorschlägen des Bundes- rates müßte der Bund einen Ausfall von 1440 Millionen DM, die Länder von 950 Mil- lionen DM. übernehmen. Ernst Scharnoski sagte:„Die Leute wissen nicht, was sie tun“. Diese Abstimmung sei nur ein Zufallsergebnis. Der Vorsitzende der IG Druck und Papier, Heinrich Hansen, hatte sich ebenfalls energisch gegen eine offizielle Kontaktaufnahme ausgesprochen. Aus eigener Erfahrung könne er sagen, daß mit den FDGB- Funktionären keine sach- liche Diskussion möglich ist. IG-Metall-Kongreß in Dortmund Dortmund.(dpa) Die Metallarbeiter sind jederzeit zu kämpferischen Auseinanderset- zungen bereit, wenn es die Arbeitgeber absolut wollten. Das sagte am Dienstag der Vorsitzende der IG Metall, Otto Brenner, während des IG-Metall- Kongresses in Dort- mund. Die Gewerkschaften würden jeden Angriff gegen die freiheitliche Regelung der Arbeitsbedingungen abwehren.„Das lassen wir uns auch nicht von Minister streitig machen. die uns immer Maßhalten und Treu und Redlichkeit predigen“. Das Verbot der KPD im Bundesgebiet bezeichnete Brenner als politisch wenig klug. Kommunistische Funktionäre hätten bereits offen ausgesprochen, daß sie ihre politische Tätigkeit nun noch stärker in die Gewerk- schaften verlagern wollen. Die Stärke der internationalen Gewerkschaftsbewegung biete jedoch die Gewähr dafür, daß der kom- munistische Einfluß in den Schranken ge- halten wird. Adenauer fährt nach Hamburg Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Mit großem Aufgebot werden Bundesregierung und CDU/CSU den Anfang Oktober in Hamburg stattfindenden DGB- Kongreß besuchen. Der Kanzler hat zugesagt, auf der FEröffnungssitzung zu sprechen. Eine Anzahl Minister, darunter Erhard und Storch, will ebenfalls teil- nehmen. Da Adenauer in seiner Eigenschaft als Regierungschef nach Hamburg fährt, wird die CDU-Partei durch andere Persön- lichkeiten vertreten sein, Auch die Bundes- tagsfraktion der CDU will besondere Ver- treter zu dem Kongreß entsenden. Die Zusage Dr. Adenauers und die Ab- sicht der CDU/CSU, mit starkem Aufgebot in Hamburg zu erscheinen, fanden in Bonn einige Beachtung. Man nimmt an, daß die Bundesregierung und die christlichen Demo- kraten die staatspolitische Bedeutung des DGB unterstreichen und dadurch radikale Angriffe eindämmen wollen. Besprechungen über das Suezproblem führte der australische Ministerpräsident, Menzies, der erfolglose Unterhändler in der Suezkanalfrage mit dem ägyptischen Staats präsidenten Nasser, mit dem britischen Pre- mier Eden in London. Unser Bild zeigt den australischen Minister präsidenten(links), wie er von Eden zum Wagen geleitet wird. Bild: AP CDU und SPD zur Außenpolitik Bundeskanzler hebt die Notwendigkeit der europäischen Integration hervor Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die beiden größten Parteien, die CDU/ CSU und die Sozialdemokraten, hielten am Dienstag Fraktionssitzungen ab, auf denen die jeweiligen Parteivorsitzenden, Bundeskanzler Dr. Adenauer und Opposi- tionsführer Erich Ollenhauer, zur politischen Lage sprachen. Dr. Adenauer forderte vor Allem eine verstärkte Europapolitik. Es seien zwar in Teilen der amerikanischen Oeffent- lichkeiten Tendenzen erkennbar, aus denen mean auf eine gewisse Europamüdigkelt schließen könne. Man müsse aber bedenken, daß dort alles vom Wahlkampf überschattet werde. Solche Erscheinungen hätten aber zur Folge, daß die Nationen in Europa und die Parteien, wovon er auch die CDU nicht aus- Kanzler:„Ich bestimme die Politik“ Adenauer will den Streit zwischen Erhard und Lübke beenden Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer machte am Dienstag vor der CDU/CSU-Fraktion sei- ner Verärgerung über die Eigenmächtigkeit einiger Regierungsmitglieder Luft. Er sagte: „Nach dem Grundgesetz bestimme ich die Richtlinien der Politik.“ Er fügte hinzu, wenn er schon in der Oeffentlichkeit den Kopf für alles hinhalten müsse, was von den Einzel- ressorts gemacht und nicht gemacht werde, dann müsse er auch verlangen, daß seiner Stellung von den Ministern korrekt und red- lich Rechnung getragen werde. Diesen Stand- punkt, so kündigte Dr. Adenauer an, wolle er auf der Kabinettssitzung am heutigen Mitt- woch den Ministern„sehr freundschaftlich, aber auch sehr deutlich“ vorhalten. Diese Aeußerungen des Bundeskanzlers bezogen sich nicht zuletzt auch auf die beiden Bundesminister Erhard und Lübke, die ihre Meinungsverschiedenheiten über die Preis- und Ernährungspolitik in den letzten Tagen in die Oeffentlichkeit getragen haben. Die beiden Minister wollen heute zu einer Aus- sprache zusammenkommen. Die CDU/ CSU- Bundestagsfraktion kündigte an, sie werde sich mit der Preis- und Lohnentwicklung be- schäftigen und habe Untersuchungen einge- leitet. Das Verhalten der beiden Minister, so erklärt ein Sprecher, finde keine Billigung. Die Fraktion forderte den Bundeskanzler auf, Sorge zu tragen, daß die Ministerkontroverse in der Oeffentlichkeit beendet werde. Die SPD-Fraktion des Bundestages beauf- tragte am Dienstag ihre Mitglieder im Wirt- schaf tspolitischen Ausschuß, dort zu beantra- gen, daß alle Anträge mit Vorrang behandelt werden, die sich mit der Preissituation be- fassen. Für den Fall, daß die SpD im Wirt schaf tsausschuß auf Widerstand stößt, kün- digt sie einen Vorstoß im Plenum an, da nach ihrer Meinung die Preissituation ernst ist. Zwischen Gesfern und Morgen Mit dem Anliegen des Heimatbundes Ba- denerland habe der Rechtsanspruch der Ver- triebenen auf ihre alte Heimat nicht das ge- ringste zu tun, stellte am Dienstag der Lan- des vorstand des Bundes vertriebener Deut- scher(BVD) in Baden-Württemberg gegen- über der Propaganda des Heimatbundes für das Volksbegehren fest. Der Heimatbund habe die Vertriebenen und Flüchtlinge an- jäglich des„Tags der Heimat“ durch Flug- blätter dazu aufgefordert, das Volksbegehren zu unterstützen, unter Berufung auf das un- veräußerliche Recht auf die Heimat. Der ehemalige Großadmiral Dönitz, dessen zehnjährige Haft nächsten Monat abläuft, wird am 1. Oktober aus der Haftanstalt Span- dau entlassen. Im Range eines Generalleutnants wird der ehemalige Panzergeneral Hans Rödinger die Abteilung Heer im Bundesverteidigungs- ministerium übernehmen. Der bisherige kom- missarische Leiter dieser Abteilung, General- major Laegeler, wird voraussichtlich in den Truppendienst gehen. Mitglied der CSU geworden ist— nach Mitteilung des CSU- Bezirksverbandes Nürn- berg-Fürth der Bundestagsabgeordnete Dr. Wellhausen, der sich bereits nach seinem Austritt aus der FDP der CSU- Bundestags- fraktion angeschlossen hatte. Einen neuen Weg bei der Aufstellung der Kandidatenliste für die kommenden Ge- meinderatswahlen hat eine parteilose Wäh- lervereinigung in Weinheim beschritten. Sie lehnt es ab, ihre Kandidaten nur im Klei- nen Kreis auszuwählen und hat an 3000 Bürger der Stadt 24 Namensvorschläge ge- schickt, von denen zwölf als endgültiger Vorschlag ermittelt werden sollen. Die Kan- didaten, die bei diesem Test die meisten Stimmen erhalten, werden für die Ge- meinderatswahl nominiert. Auf einer Protestkundgebung gegen das Verbot der Kommunistischen Partei in der Bundesrepublik, die im Moskauer Gewerk- schaftshaus stattfand, sprach u. a. auch der KPD- Führer Max Reimann, der mit einer Delegation der verbotenen Partei vom so- Wjetischen Parteisekretär Suslow empfangen wurde. Die Einheitsgewerkschaft FDGB erhielt durch eine Regierungsverordnung vom So- Wjetzonen-Ministerrat die gesamte politische. organisatorische und finanzielle Leitung der Sozial versicherung für Arbeiter und Ange- stellte übertragen. Die Verhandlungen Grotewohls und sei- ner Sowjetzonen- Delegation mit Vertretern der tschechoslowakischen Regierung sind am Dienstag beendet worden. Nach einer Mel- dung der Sowietzonen-Agentur ADN wurde eine Reihe von Dokumenten, darunter ein Protokoll über die wirtschaftliche Zusam- menarbeit, ein Rechtshilfevertrag und ein Abkommen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Sozialpolitik, unterzeichnet. Für eine globale Verständigung, die jede Möglichkeit wahrnehme, auch den kleinsten Spalt im Eisernen Vorhang zu erweitern, trat Präsident Eisenhower am Dienstag vor Ver- tretern aller Berufsstände der Vereinigten Staaten ein. Neue Kontakte zwischen der Be- völkerung aller Nationen sollten einen dauer- haften Weltfrieden bringen. Der amerikanische Senator George ist in Paris eingetroffen, wo er seinen Posten als Sonderbeauftragter Präsident Eisenhowers für die Stärkung des NATO-Bündnisses an- tritt. Auf diplomatischem Wege will die japa- nische Regierung, nach einem Beschluß vom Dienstag, die Sowjetunion auffordern, die japanisch- sowjetischen Friedensverhandlun- gen wiederauf zunehmen. Wie verlautet, will Tokio eine Fortsetzung der Verhandlungen dadurch ermöglichen, daß die bisher strittige Frage der japanischen Ansprüche auf zwei von der Sowjetunion besetzte japanische In- seln ausgeklammert wird. Netaji Subhas Chandra Bose, der indische Nationalistenführer, der während des zwei- ten Weltkrieges mit einer Armee von 50 000 Mann an der Seite der Japaner gegen die Briten kämpfte, ist— wie nun ein indischer Untersuchungsausschuß feststellte bei einem Flugzeugunglück über Formosa am 18. August 1945 ums Leben gekommen. Gegen Sir John Harding, den britischen Gouverneur auf Zypern, protestierten am Dienstag etwa 200 Gewerkschaftsmitglieder in Nicosia. Harding ordnete am gleichen Tag die Deportation eines griechischen Geistlichen an, der angeblich mit antibritischen Kreisen in Verbindung stand. Fünf ägyptische Soldaten sind— nach ägyptischer Darstellung— bei einem Zwi- schenfall an der israelisch- ägyptischen Grenze am Dienstag getötet worden. schließe, eine größere Standhaftigkeit zeigen mügßten, um die europäische Einigung zu er- reichen. Gerade die Ereignisse der letzten Wochen hätten gezeigt, wie notwendig die europäische Integration sei. Der Bundeskanz- ler Sprach die Hoffnung aus, daß sich Groß- britannien mehr als bisher gegenüber solchen Bestrebungen aufgeschlossen zeige. Ueber die Schwierigkeiten bei der Schaffung von EUuratom und der Bildung eines Ge- meinsamen Marktes erklärte der Bundeskanzler, in einigen Kreisen der deut- schen Würtschaft hätten sich Widerstände ge- gen diese Projekte gehäuft.„Ich werde mich dadurch aber nicht beeindrucken lassen“, er- klärte der Bundeskanzler. 5 Vor der sozialdemokratischen Bundestags- fraktion sagte Oppositionsführer Erich Ollen- Hauer, das in der vergangenen Woche über- reichte Memorandum zur Wiedervereinigung enthalte leider keine eigenen deutschen Vor- schläge, trotzdem sehe die SPD wenigstens einen Ansatzpunkt für eine Klärung der Standpunkte. Sie habe deshalb ein lebhaftes Interesse daran, daß die Sowjetunion das Me- morandum beantworte. Ollenhauer sagte weiter, man vermisse eine klare Stellung- nahme der Bundesregierung, ob sie bereit sei. über den internationalen Status eines wieder- vereinigten Deutschlands zu diskutieren. Es sei notwendig, daß man sich zunächst im Außenpolitischen Ausschuß Klarheit über die genauen Absichten der Bundesregierung ver- schaffe. Uebergriffe gegen Soldaten werden von CDU und SPD mißbilligt Bonn.(dpa) Die sich haufenden Uebergriffe gegen Soldaten der Bundeswehr haben am Dienstag die Regierungsparteien und die SPD auf, den Plan gerufen. Bundeskanzler Dr. Adenauer gab seiner Empörung darüber Aus- druck, daß„Halbstarke, die man früher Lüm- mels nannte“, sich Uebergriffe gegen Solda- ten der Bundeswehr erlaubten. Es sei eine Schande, wenn Angehörige der Verteidi- gungstruppen in dieser Weise diskriminiert würden. Der CDU/ CSU-Bundestagsabgeord- nete Ernst Müller-Hermann setzte sich im Pressedienst seiner Partei dafür ein, daß die Soldaten vom Bundestag den Rechtsschutz erhalten, den sie als Bürger in Uniform ver- langen könnten. Auch die SPD kritisierte in ihrem Pressedienst die Uebergriffe gegen Bundeswehr- Soldaten. Unter der Ueber- schrift„Soldaten sind kein Freiwild“ heißt es:„Derartige Angriffe sind ein Rückfall in ein Rowdytum, wie es allen Aelteren noch lebhaft aus der Zeit der beginnenden drei- Biger Jahre in Erinnerung ist und das letzten Endes mit zum Zusammenbruch der Demo- kKratie geführt hat.“ Verfassungsbeschwerde gegen Herabsetzung der LkwW-Maße Frankfurt.(dpa) Gegen die Herabsetzung der Maße und Gewichte von Lastkraftfahr- zeugen durch die Verordnung des Bundes- verkehrsministers vom 21. März 1956 hat die Zentralarbeitsgemeinschaft des Straßenver- kehrsgewerbes(ZAV) Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingelegt. In der Begründung erklärt die ZAV, daß die Verordnung nicht aus Gründen der Ver- kehrssicherheit und der Straßenschonung ergangen sei, sondern in Wirklichkeit eine Wettbewerbsregelung zu Gunsten des staat- lichen Betriebs Bundesbahn bezwecke. Die Bonn.(dpa) Die sich häufenden Ubergriffe und die durch das Grundgesetz garantierte Berufsfreiheit. MORGEN Mittwoch, 12. September 1956 Nr. 212 Mittwoch, 12. September 1956 3 Bonn paßt sich an Die Bonner Note an Moskau ist beinahe im Suezkanal untergegangen. Nicht bei uns, Freilich, aber das Echo im Westen war Mager. Man hat dort andere Sorgen, Nasser Sorgt dafür. Und man hat sich ja auch in all' den Jahren um die Wiedervereinigung be- müht, die Bundesregierung erkennt das dankbar an. An ihr liegt es— so meint man in London, Paris und Washington, ohne das offen zu sage Halt — eine Bresche in die starre des Kremls zu schlagen, eine Gasse m die man dann zu neuen er en, einige Zeit gedauert, bis Bonn sich dieser Meinung anschlog, und nun, da es ge- schah, ist der Zeitpunkt schlecht. Dennoch kommt der Note beträchtliches Gewicht zu. Sie ist nicht zu vergleichen mit den vielen Schriftstücken ähnlicher Art, die den Namen Note tragen. Das gilt für den Ton, der be- Kanntlich die Musik macht, wie für den In- Halt: Besagt er doch, daß die Bundesregie- rung ihren Standpunkt geändert hat.„Die Bundesregierung würde eine Antwort der begrüßen. Sie würde es für ich halten, wenn so ein Gedankenaus- tausch eingeleitet würde, der eine Einigung der Vier Mächte über die Wiedervereinigung Tördern würde.“ Bislang war zu vernehmen, direkte Gespräche mit Moskau hätten keinen Zweck. Auch Edens Plans, der eine entmilita- risierte Zone in Mitteleuropa vorsah, wird als Diskussionsgrundlage nachgerade emp- kohlen. Vor einem Jahr, als jener Plan zur Debatte stand, war das regierungsamtliche Bonn so gar nicht angetan davon. Und die Wiedervereinigungs-Frage müsse zwar, das sei unvermeidlich, mit der Abrüstungsfrage gekoppelt sein. Aber die Bundesregierung ist „keineswegs der Meinung, daß man mit einem Abrüstungsabkommen warten muß, bis die Wiedervereinigung vollendet ist“. Diese Beispiele mögen genügen, den Bonner Gesinnungswandel zu belegen, der die Note als eine Note des guten Willens erschei- nen 1 des dieser gute Wille gebührend zur genommen und damit eine neue 0 Kenntnis Etappe der deutsch- sowjetischen Beziehun- Sen eröffnet wird, ist recht fraglich. Man hat Auch in Moskau andere Sorgen. Man ist Zu- dem verärgert über Bonn wegen des Ver- bots der KPD oder tut jedenfalls so, und— Marr hat Zeit. Sind doch bald Präsidenten- Wahlen in Amerika, und die Bundestags- Wahlen des nächsten Jahres könnten auch bei die Gewichte verlagern. Im Hinblick jese Perspektiven mag die erste nega- ion Gromykos zu verstehen sein. ist Abwarten: Ob Moskau ant- Wortet, wie Moskau antwortet, wann 2 antwortet. Bonn versuchte zum en Male, die Tür zu einem direkten Ge- Hh zu öffnen: nicht zuletzt, um Irrtümer und Migverständnisse, die zweifellos auf bei- den Seiten vorhanden waren, auszuräumen. Wird der Kreml darauf eingehen? Es wäre Vermessen, das vorhersagen zu wollen. Doch das ist nur das eine Ziel der Note. Sie wurde ja auch an die Westmächte ge- richtet, und nicht nur aus formalen Grün- den. Seit der Londoner Abrüstungskonferenz und besonders seit Admiral Radfords viel- diskutiertem und so unterschiedlich ausge- legten Umrüstungs-Plan bahnt sich eine andere Haltung gegenüber dem Osten an, die auch Auswirkungen auf die Deutschland- Politik des Westens haben muß. Nach den Hlen in den USA wird das genauer er- kennbar sein. Das Umdenken ist schon seit geraumer Zeit im Gange; auch in Paris und London, überdeckt zwar durch andere Brennpunkte, wie derzeit Suez. Bonn geriet dabei in Gefahr, durch sein Festhalten an bisher gutgeheißenen Thesen eines Tages zu mem Hindernis zu werden. Anders gesagt: Die westliche Rückendeckung drohte, bei allem guten Willen, nicht mehr so absolut sicher zu sein wie bisher. So galt es also, eine Plattform zu finden, Auf der der Westen, speziell natürlich Washington, mit Bonn gemeinsam vorgehen Kam. Den Versuch zu machen, die westliche Deutschland-Politik auf einen Nenner zu ringen, bevor der neue Kurs kestliegt und Bonn nicht mehr imstande ist, ihn ebenfalls zu steuern. Kurzum: Die Starre— in richti- Sem Deuten der Zeichen der Zeit— in Ge- schmeidigkeit zu verwandeln, ohne unver- Tückbare Grundsätze zu opfern, die sonst Vielleicht später geopfert werden müßten, um nicht zwischen den Stühlen zu sitzen. Dazu bedurfte es einer neuen Initiative, be- sagend: auch wir sind bereit, in manchem umzudenken. Bonn unternahm diesen Vor- stoß in Form der Note. Mit Blickrichtung Auf Moskau ist der Zeitpunkt schlecht. Mit Blickrichtung westwärts aber war es höchste Zeit. Und was wollten wir ohne den Westen Ausrichten? Günter Weisbrod Handels vertrag mit peking fordert China- Besucher Schwann Bonn,(dpa). Der FDP-Bundestagsabge- ordnete Hermann Schwann forderte àm Dienstag in Bonn, daß die Bundesrepublik zu einem ordentlichen Handelsvertrag mit der Volksrepublik China kommen müsse. Schwann ist von einem fünfwöchigen Be- such in China zurückgekehrt. Er erklärte, in der Bundesrepublik herrschten völlig Talsche Vorstellungen über die Situation Chinas. Es sei notwendig, sich mit den dorti- Zen Realitäten vertraut zu machen und die Konsequenzen daraus zu ziehen. Demokraten erfolgreich bei den Wahlen im US-Staat Maine Portland(Maine/ USA)(dpa AP). Bei den Wahlen im Staat Maine im Norden der USA ist den Demokraten der Einbruch in einen Staat gelungen, der bisher als Hochburg der Republikaner galt. Der Gouverneursposten und drei bisher von den Republikanern ge- haltene Kongreß-Sitze mußten neu besetzt Werden. Der demckratische Gouverneur Muskie, der in Maine vor zwei Jahren zum erstenmal nach langer Zeit als demokra- tischer Kandidat durchkam, wurde wieder- gewählt. Von den drei Sitzen für den Kon- Sreß flel erstmals einer an die Demokraten. Sollen Abgeordnete nach Moskau fahren? Die Bundestagsfraktionen haben über die Einladung des Obersten Sowjets zu entscheiden Rom, 11. September Bis zu den Wahlen 1957 wird der Bun- destag, der in dieser Woche seine Arbeit in den Fraktionen wieder aufnahm, noch manchen schweren Gang zu bestehen haben. Probleme mehr als genug rufen nach einer Lösung. Nicht nur die Wehrgesetzgebung muß vervollständigt und das neue Gebiet der Kernenergie gesetzlich angepackt wer- den, auch im sozialen Bereich läutet die Alarmglocke an den verschiedensten Stel- len. Die Preisentwicklung verlangt größte Aufmerksamkeit. Noch wichtiger ist die Ge- staltung der Sozialreform, eine Aufgabe, die schon in der ersten Regierungserklärung Adenauers 1949 gestellt wurde und jetzt zur Vollendung drängt. Trotz der Wahlkampf- situation sollte man wünschen, dag das Parlament die heißen Eisen, die es anzu- fassen gilt, mit Nüchternheit und Sachlich- keit angeht; in der deutschen Situation verbrennt man sich rasch die Finger. Das gilt auch für eine Frage, die gleich zu Beginn die Gemüter erhitzt: Die Frak- tionen müssen darüber entscheiden, wie sie sich zu der Einladung des Obersten Sowjets stellen wollen. Die Einladung, eine Dele- gation nach Moskau zu schicken, traf schon vor den Sommerferien ein. Damals ver- tagte Präsident Gerstenmaier die Antwort. Der Beobachter gewinnt nicht den Ein- druck, als hätte die Sommerpause dazu bei- Setragen, Klarheit über eine richtige Ent- scheidung zu bringen. Die Ansichten in den Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen verschiedenen Lagern gehen weit ausein- ander. Darüber können auch Fraktions- beschlüsse nicht hinwegtäuschen. Es fehlt nicht an Stimmen, die meinen, man sollte sich die Dinge der Politik nicht zu schwer machen. Der Versuch, den, So- Wiets einmal an Ort und Stelle ein paar Wahrheiten sage zu können, oder sie selbst in Moskau zu stellen, lohne sich in jedem Fall. Allzu große Gefahren seien nicht damit verbunden und schließlich: Wenn man die Wiedervereinigung auf friedlichem Wege suche, könne das nur über ein Gespräch erreicht werden. Viel- leicht böte sich in Moskau Abgeordneten des Bundestages Gelegenheit, einen ersten Ansatz zu finden. Gleichzeitig stößt man in Bonn auch auf völlig andere Ueberlegungen. So hört man, vor allem bei den christlichen Demokraten, daß sich die Politik der Sowjetunion in keiner Weise geändert habe. Die Schuld an der un- seligen Spaltung unseres Vaterlandes und daran, daß sie bislang nicht überwunden wer- den konnte, liege vordringlich bei den So- Wijets. Bisher sei man sich einig darin ge- Wesen, daß nur ein konsequenter Kurs zum Erfolg führen könne. Verlasse man diese Linie und lasse man sich in einen Austausch internationaler Höflichkeitsbesuche ein, 80 löse man nicht nur Befremden bei der Bevöl- kerung der Bundesrepublik und den Men- schen in der Zone aus, sondern man stütze indirekt auch die gefährliche These der Niederländische Sozialisten verzichten Beteiligung an jeglicher Regierung abgelehnt/ Noch kein neues Kabinett Von unserem Korrespondenten Hermann Opitz Den Haag, 11. September Der Elan, mit dem der von der niederlän- dischen Königin Juliane beauftragte Profes- sor de Gaay-Fortman seinen Versuch unter- nommen hat, die Voraussetzungen zur Bil- dung einer neuen niederländischen Regierung zu schaffen, ist nicht belohnt worden. Auch dieser Versuch ist, wie die drei vorausgegan- genen, mißglückt, und das niederländische Volk beginnt an der Richtigkeit und Zweck- mähigkeit der ganzen Kabinettsbildungspro- zedur zu zweifeln. Der Niederländer erwartet — und diesen Sinn hat die Regierungsbildung nach Parlamentswahlen—, daß eine Regie- rung zustandekommt, in der das Ergebnis der Parlamentswahlen seinen Ausdruck findet. Die Parlamentswahlen hatten den Sozialisten unbestritten den größten Erfolg gebracht, Wenn auch die Verschiebungen in den zah- lenmäßigen Verhältnissen der Parteien zuein- ander in den Niederlanden von jeher gering sind. Man sollte infolgedessen annehmen, dag die Bildung einer Regierung, in der die So- zialisten die führende Rolle spielen, eine Selbstverständlichkeit wäre. Aber je länger die Kabinettskrise dauert, desto weniger kommt dieses Prinzip zur Geltung. Professor de Gaay-Fortman hatte den Gouverneur von den niederländischen Reichsteilen Suriname, van Tilburg, nach Holland gerufen und ihm den Posten des Ministerpräsidenten angeboten, Van Tilburg ist Sozialist. Aber das für die politischen Kreise Den Haags Unerwartete trat ein: die Sozialisten lehnten ihren Parteifreund van Tilburg ab und zeigten sich des weiteren nun an jeder Mitwirkung bei der Regie- rungsbildung uninteressiert. Hintergrund dieser starren Haltung der Sozialisten ist, daß Professor de Gaay-Fortman weder den bisherigen Ministerpräsidenten, Dr. Drees, noch den Landwirtschaftsminister Mansholt — beides führende Sozialisten— in sein Programm einbezogen hatte. Aber Professor de Gaay-Fortman zeigt sich noch nicht entmutigt. Nach einem Zwi- schenbericht, den er der Königin gab, ver- sucht er jetzt ein augßerparlamentarisches Kabinett zusammenzuziehen, das von Per- sönlichkeiten gebildet werden soll, die der Katholischen Volkspartei, den beiden kon- servativ- protestantischen Parteien und der Liberalen Volkspartei nahestehen. Das Ka- binett wäre als Rechtskabinett anzuspre- chen, in dem die Katholische Volkspartei das Uebergewicht hat. Aber wie de Gaay- Fortman ausdrücklich erklärte, sieht er die von ihm bildende Regierung als ein Ka- binett an, das völlig unabhängig von dem Parlament ist, auch wenn Parlamentarier darin Sitze einnehmen sollten. Das Parla- ment soll auch gegenüber den Ministern unabhängig sein. Bemerkenswert ist, daß zum ersten Male nach dem Kriege die So- Zzialisten außerhalb der Regierung bleiben, und diesen Entschluß faßten, obwohl sie bei den Parlamentswahlen die meisten Stimmen erhielten. Neuer Kultusminister von Rheinland-Pfalz bestätigt Mainz.(ri.- Eig. Ber.) Der Landtag von Rheinland-Pfalz bestätigte am Dienstag in seiner ersten Sitzung nach den Parlaments- ferien mit den Stimmen der Koalitionspar- teien CDU und FDP, die von Ministerprä- sident Altmeier ausgesprochene Ernen- nung des CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Eduard Orth zum neuen Kultusminister von Rheinland Pfalz. Die Sozialdemokraten lehnten Dr. Orth, der die Nachfolge des verstorbenen Kultusministers Dr. Albert Finck antritt, ab. Der Fraktionsvorsitzende der SpD, Eugen Hertel, erklärte zur Be- gründung der Ablehnung, im Wahlkamp für die Bundestagswahlen 1949 sei in Speyer, dem Wahlkreis Dr. Orths, ein Pla- kat verwendet worden, das eine„schwer überbrückbare Kluft“ zwischen Dr. Orth und der SPD aufgerissen habe. Dieses Pla- kat habe die auch vom Bundespräsidenten Professor Heuss anerkannte Persönlichkeit Dr. Schumachers, des damaligen ersten Vor- sitzenden der Spb, und Adolf Hitler auf eine Stufe gestellt. Die Sozialdemokratie bezweifle die angebliche Toleranz des neuen Kultusministers. Hertel wies ferner auf die wochenlangen Auseinandersetzungen um die Neubesetzung des Kultusministeriums in- nerhalb der CDU hin, bis sich der Anspruch der Pfalz durchgesetzt habe. Ministerpräsi- dent Peter Altmeier bestritt die Verant- wortlichkeit des neuen Kultusministers für das damalige Plakat und sagte zu der wei- teren Kritik des Fraktionsvorsitzenden, die Pfalz habe keine Ansprüche angemeldet, sondern lediglich ihre„Wünsche“ vorgetra- gen. Die Aeußerungen Hertels lägen nicht im Interesse der Demokratie. sowjetischen Außenpolitik: das Bestehen zweier deutscher Staaten habe als Realität zu gelten. Zieht man in Betracht, wieviele euro- päische Staaten in letzter Zeit ähnliche Ein- ladungen aus Moskau ablehnten und zwar mit dem ausdrücklichen Hinweis darauf, daß der Oberste Sowjet keineswegs als Repräsen- tant demokratischer Freiheit gelten könne, dann hat man ungefähr die Reihe der Argu- mente zusammen, die für eine Ablehnung der Einladung ins Treffen geschickt werden. Bedauerlich wäre, wenn der Bundestag auch hier wieder das Bild einer erschrecken- den Uneinigkeit zeigte. Um das zu verhin- dern, tauchte der Gedanke auf, in interfrak- tionellen Besprechungen eine gemeinsame Antwortformel zu suchen. Diese brauchte keine brüske Ablehnung zu enthalten. Wenn der Bundestag befürchtet, daß seine Delega- tion lediglich zu Propagandazwecken mig- braucht werden soll, könnte er das sehr gut dadurch ausschalten, daß er in einem Schrei- ben an die Einladenden die Annahme von der einen oder anderen Bedingung abhängig macht. Solche Vorgänge sind im internationa- len Leben durchaus nicht unüblich. Es bietet sich der Hinweis auf die unbeantwortete Note der Bundesregierung zum Problem der deut- schen Einheit an. Oder etwa die Bitte um Klarstellung, wie sich Moskau neuerdings zum Selbstbestimmungsrecht der Völker ein- stellt und wie man im Kreml das deutsche Anliegen„Wiedervereinigung in Freiheit“ in diesem Lichte sieht. Nur CDU/ CSU zögert noch Die Entscheidung darüber, ob der Bun- destag die sowjetische Einladung zur Ent- sendung einer Delegation nach Moskau an- nehmen wird, kann, wie am späten Diens- tagnachmittag bekannt wurde, noch nicht auf der Sitzung des Aeltestenrates am heutigen Mittwoch fallen. Während sich alle übrigen Parteien grundsätzlich für eine Annahme ausgesprochen haben, gibt es inner- halb der CDV/ CSU-Fraktion noch Meinungs- unterschiede. Man möchte nach der Altesten- ratssitzung erst einmal interfraktionell ver- handeln und zwar nicht vor dem Wochen- ende, weil vorher der Fraktions vorsitzende der CDU, Dr. Krone, noch nicht zur Stelle ist. Von der CDU/CSU wurde am Dienstag erklärt, man könne eine so grundsätzliche Entscheidung nicht schon ein Tag nach dem Wiederbeginn der Parlamentsarbeit treffen. Zunächst sollten in den Fraktionen das Deutschland- Memorandum und die deutsche Protestnote zur Behinderung der konsulari- schen Rechte ausreichend geprüft werden. Das Haferl lief wieder über „Kleine Haferl“, hat einmal der derzei. tige bayerische Regierungschef Högner ge meint,„laufen leicht über“. Mit diesem Ver- leich war sein der Bayernpartei ange. hörender Innenminister August Geishöringer gemeint, der seit anderthalb Jahren. Volk der Bayern mit Redensarten in Er- staunen setzt, die seiner zierlichen Figur und seinen 70 Lebensjahren wenig ange- messen sind. Weil dies bei der landes. üblichen, Kraftworten nicht apgeneigten Mentalität etwas heißen will und weil Ge- fahr bestand, daß Geislhöringers urtümliche Wesensart jenseits der weißblauen Landes. grenzen als für bayerische Minister typisch angesehen werden könnte, wurde ihm Dämpfung seiner Redelust von seinen Ministerkollegen wiederholt empfohlen. Ge. reizt zog er die Konsequenz. Als ihn ein politischer Bekannter vor einigen Wochen unschuldig mit„Grüß Gott“ begrüßen wollte, grollte Finster der Minister:„ Sag gar nix mehr.“ Der Vorsatz war löblich. Allein, er hielt nicht lange vor. Zum Entsetzen seiner Koa- litionspartner hat die neueste Entgleisung noch dazu den Rahmen der gewohnten kKrachledernen Derbleckerei entschieden überschritten. Die Art und Weise, in der er zwei Vertretern der Ostberliner SED. Zei- tung„Neues Deutschland“ in einem Inter- view Rede und Antwort stand, kann nur noch als grob fahrlässig bezeichnet werden. Die Entschuldigung, seine dabei geäußer- ten Ansichten seien in der Oeffentlichkeit ohnehin bekannt, zeigt bedenkliche Uner- kahrenheit im Umgang mit Einheitspartei- Journalisten. Wer wundert sich da noch, daß es den Herren aus Ostberlin bei einem so. ahnungslosen Gesprächspartner nicht schwerflel, in ihrer Zeitung das Bild eines aufrechten, aber unter Adenauers Zentra- lismus schmachtenden Innenministers zu zeichnen, der schweren Herzens gezwungen ist, das Verbot der KPD wider bessere Ein- sicht durchzuführen. August Geislhöringer hat nun am Diens- tag von seinen Ministerkollegen die bittere Rüge einstecken müssen, er habe in seinem „Ohne Wissen und Wollen der übrigen Mit- glieder der Staatsregierung“ gegebenen In- terview„die nötige Vorsicht außer acht ge- lassen“. Damit wird es allerdings sein Be- Wenden haben. Ein Rücktritt des Unglücks raben kommt nicht in Frage, weil einmal die Bayernpartei schwer einen besseren In- nenminister bieten kann und zum anderen sein Verbleiben im Kabinett dadurch ge- sichert ist, daß es ausgerechnet der Oppo- sitionssprecher Hundhammer war, der sei- nen Rücktritt gefordert hat. Hans-Joachim Deckert Gegen die Transparentitis in der Zone SED wünscht Großreinemachen in der Schreckenskammer der Agitation Von unserer Korrespondentin Angela am nde Berlin, 11. September Das Zentralorgan der Sozialistischen Ein- heitspartei(SED),„Neues Deutschland“, hat sich am Dienstag für ein„Großreinemachen“ in der„Schreckenskammer politischer Agi- tation“ ausgesprochen und gegen die soge- nannte„Transparentitis“ in der Sowjetzone Stellung genommen. Unter dem Begriff „Transparentitis“ hatten Zeitungen in der Zone das Ueberhandnehmen von Losungen und Schlagworten, die in allen möglichen Stellen zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten angebracht wurden, spöttisch kritisiert.„Neues Deutschland“ wendet sich gegen Losungen an Brücken und Scheunen, die zur Senkung der Zahl von Bränden um 50 Prozent aufrufen und gegen das Einpack- papier der Staatlichen Handelsor ganisation, „Wo der Käufer seine 250 Gramm Käse in die Aufforderung eingewickelt bekommt, für die Einheit Deutschlands zu kämpfen“. Das Blatt macht auf die nach seiner An- sicht schlechte Sitte aufmerksam, in ge- schmacklos dekorierten und mit schlechten Waren ausgestatteten Schaufenstern große Losungen anzubringen, die die Errungen- schaften des Arbeiter- und Bauernstaates preisen.„In manchen Kurorten und See- bädern findet man noch unverputzte Häuser, an denen Losungen zur Ferienfreude mah- nen.“ Die„Transparentitis“ schleiche sich auch in die Häuser ein. So habe in einem Ratskeller über dem Podium der Musiker gestanden, man solle die Sicherheitsorgane der Deutschen Demokratischen Republik stärken. In vielen Ferienheimen des Ge- Werkschaftsbundes werde unter der rotbe- spannten Wand mit dem Bild des Präsiden- ten Pieck und einem ellenlangen Text der „gemütliche Abend“ bei Wein und Schnaps gefeiert. ö Es sei eine häßliche Erscheinung, daß überall noch veraltete und zum täglichen Leben beziehungslos gewordene Transpa- rente zu finden seien, an denen die Men- schen Anstoß nähmen Die Sichtagitation könne auch nicht Mängel beseitigen, wenn an allen Betriebsgebäuden, in allen Abtei- lungen und Kantinen, auf dem Einwickel- papier und der Streichholzschachtel, auf der Postkarte und an der Straßenbahn durch Worte zur Steigerung der Arbeitsprodukti- vität aufgefordert wird; denn die gutge- meinte Agitation schlage in dieser aufdring- lichen Form ins Gegenteil, in eine Belästi- Sung der Menschen um. Das Blatt betont, es sei keineswegs daran gedacht, auf die po- litische Sichtagitation zu verzichten und wendet sich gegen diejenigen, die mit dem Begriff„Transparentitis“ die Sichtagitation überhaupt abschaffen möchten. Gefordert wird das schöne, künstlerisch gestaltete, ideenreiche Transparent.„Das Leben drängt zum Maßhalten und zur leninschen Forde- rung: Weniger aber besser“, meint das Zen- tralorgan. Nassers Stellung im arabischen Raum Ist eine Erschütterung durch militärische oder wirtschaftliche Maßnahmen aussichtsreich? Kairo, im September Gebannt sind die Augen der Araber auf Zypern gerichtet. Aber es ist nicht mehr vordergründig die griechische Frage, die Er- regung verursacht. Französische und briti- sche Truppenkontingente sind inzwischen auf der Insel aufmarschiert, jederzeit bereit, einen Stoß gegen Aegypten zu führen, der das Ende einer eben erst mühsam erworbe- nen Souveränität zur Folge haben kann. Es ist in Aegypten nicht unbeachtet ge- blieben, daß die britische Regierung sich in der letzten Zeit einer Sprache bedient, die stark an die Konflikte mit Wilhelm II. und Hitler erinnert:„Sympathie für das Volk, Feindschaft der Person des politischen Ex- ponenten!“ Nasser wird angegriffen, dem ägyptischen Volk wird die Sympathie der britischen Regierung übermittelt. Die Frage drängt sich auf, ob angedrohte militärische Maßnahmen der Westmächte geeignet wä- ren, Nassers Stellung im eigenen Volk oder in den arabischen Ländern zu erschüttern. Wenn Nasser bis vor kurzem in der ara- bischen Welt noch eine umstrittene Person War, wie es ja am allerstärksten in der feindseligen Haltung des dem Bagdad-Pakt angehörenden Irak zum Ausdruck gekom- men ist, so hat sich diese Lage heute durch Nassers Gewaltstreich vollkommen geän- dert. Im Libanon, wo eine sehr westlich orientierte, aufgeschlossene Intelligenzschicht bisher der verwegenen Politik Nassers kri- tisch gegenüberstand. hat die Nationalisie- rung des Suezkanals gerade in dem Au- genblick verwandte Töne angeschlagen, da der Libanon in ernste Zwistigkeiten mit einer ebenfalls westlichen Industrie, der Irakischen Petroleumgesellschaft, in Konflikt geraten ist. So sind längst gehegte Wün- sche der Libanesen, noch viel mehr Geld aus der IPC herauszuholen, unterstützt wor- den, und treffen, man möchte beinahe sagen nicht zufällig, mit den Zwangsmaßnahmen Libanons zusammen, die in der Besteuerung der irakischen Petroleum-Pipeline ihren Ausdruck finden. Syrien ist seit längerer Zeit bereits im Fahrwasser Aegyptens, wie es der kürzliche Abschluß des militärischen Bündnisses und der neuerliche Plan einer starken politischen und wirtschaftlichen Union der beiden Län- der zum Ausdruck bringt. Wenn bisher ägyp- tenfeindliche, oder sagen wir eher, irak- freundliche Kräfte in Syrien eine zu starke politische Bindung der beiden Länder ver- hinderten, so sind diese nunmehr durch Nas- sers Aktivität zum Schweigen verurteilt. Dies umso mehr, als selbst im Ira k dem briten- freundlichen und ägyptenfeindlichen letzten Bollwerk Großbritanniens im Nahen Osten, Stimmen nicht mehr zum Schweigen gebracht werden können, die unter dem Gewaltregime eines Nury Said, angesichts der England hörigkeit der Königsfamilie, kein Sprachrohr für ihren nationalen Fanatismus fanden. Ge- rade das Verhalten Iraks zeigt, daß selbst in bisher so anglophilen Ländern der arabische Nationalismus nicht mehr aufzuhalten ist. Jordaniens König kämpft bereits seit längerer Zeit einen verzweifelten Kampf zwischen seiner eigenen, durch Geburt und Erziehung bedingten Treue zu Grohgbritan- nien und der Erkenntnis, daß ein längeres Verharren auf dieser Politik ihm mindestens seinen Thron, wenn nicht, wie seinem Groß. vater Abd Allah, das Leben kosten kann. Saudi-Arabien hat, bei aller Bünd- nis-Neigung zu Aegypten, wie schon zu Na- guibs Zeiten, aber stärker noch nach Naguibs Ende, Bedenken gegen den Königsstürzler Nasser nie ganz verborgen. Aber die Zeiten haben sich geändert. Wenn Saudi-Arabien seinerzeit den Anstoß zu der„gerechteren“ Verteilung westlicher Gewinne in der Petro- jeum-Industrie des Nahen Osten gab— der verstorbene König Ibn Saud verlangte kur- zerhand als erster eine 500% ige Beteiligung an den Petroleumgewinnen der„ARAMCO, sein Vorgehen war der tiefere Anlaß zur Abadan- Krise in Persien— so erhält es heute einen Starken Verbündeten auf der gleichen Linie durch Nassers Vorgehen gegen die westlichen Kapitalisten, die seit Jahrzehnten Millionen- gewinne aus der Suez-Kanalgesellschaft 20, Sen. Daß die arabischen Staaten heute schon an eine stärkere Beteiligung an den Petro- leumgewinnen der Westmächte denken— siehe Libanon und Syrien— ist ohne Zweifel. Und es ist sehr wahrscheinlich, daß Aegypten, Wenn ihm sein Vorgehen gegen die Kanal- gesellschaft glückt, hierbei eine führende und beispielgebende Rolle spielen wird. Hat auf diese Weise Nasser seine Stel- lung in der arabischen Welt als Vorkämpfer des Anti- Kolonialismus und deswegen als Exponent eines arabischen Nationalismus Weiter gekräftigt, so sind das Gewinn- punkte, die seine Stellung im eigenen Lande nur festigen können. Es ist kein Geheim- nis, daß Nasser im eigenen Land manche Gegner hat. Sie rekrutieren sich aus den so- genannten gehobenen Schichten des frühe- ren Regimes von König Faruk. Zu den ent- thronten Größen der Wafdpartei, zu der zer- schlagenen Moslembruderschaft gesellen sich die ihrer großen Einkünfte beraubten Land- besitzer wie aber auch Handels- und Ge- schäftsleute, denen die Austerity-Politik eines Nasser viele Gewinne ihrer früheren Tätigkeit vorenthält. Auch in der sogenann- ten Intelligenzschicht finden sich viele, die aus grundsätzlicher Einstellung einer freie- ren Demokratie das Wort reden. Aber all das, wWwas in diesen Kreisen bisher an Kritik gegen das„Ein-Mann-Regime Nasser“ vor- gebracht werden konnte, verliert sein Ge- Wicht, wenn man diesen Mann als Symbol des panarabischen Nationalismus sieht. Jeder leiseste Versuch der Opposition in Aegypten, eine wie auch immer durch den Westen bedingte Niederlage Nassers zu einem Regime- Wechsel auszunützen, ist von Anbeginn zum Scheitern verurteilt, würde im Keime und im Blut erstickt werden. Zwei Möglichkeiten stehen dem Westen offen, Nasser zu bekämpfen, wenn es zu keiner gütlichen Verständigung kommt: Entweder ein militärisches Eingreifen, das ja trotz der beabsichtigten Anrufung des Sicherheitsrates noch nicht ausgeschlossen bleibt, oder wirtschaftliche Sanktionen. Selbst Line militärische Niederlage Nassers gegen Israel hätte ihm seine Stellung und seine Führung in Aegypten nicht gekostet. Nur ein Friede mit Israel hätte ihn gestürzt. Eine Niederlage gegen den Westen kann solche Folgen noch weniger zeitigen, denn sie wird sofort als Beweis dafür ausgelegt werden, daß der Westen— wohlgemerkt in arabi- schen Augen— eine gesunde Bereicherung Aegyptens, eine Hebung des Lebensstandards nicht duldet, sondern sich die Einflußnahme Auf Aegyptens Geschicke und auf Aegyptens Entwicklung nicht aus der Hand nehmen lassen will. Auch wirtschaftliche Sanktionen werden von einem orientalischen Land leichter er- tragen als von einem westlichen. Das Pa- radebeispiel bietet Persien, wo einst Mus- sadegh ohme Murren einige Zeitlang den Verlust seiner Beteiligung an der Anglo- Iranian-Petroleum- Gesellschaft und den Verlust der Devisen-Einnahmen hinnehmen konnte. Das Wirtschaftsleben Aegyptens ist noch nicht so kompliziert, als daß selbst eine Wirtschaftliche Katastrophe eine fanatisch eingestellte nationalistische Regierung unter dem Druck der Straße zum Aufgeben ihrer Politik zwingen könnte. Wer arabische Mentalität seit Jahren studiert und verfolgt, muß 2⁊u dem Schluß kommen, dag der Versuch einer wie auch irnmer gearteten gewaltsamen Lösung der Suez-Krise auf die Dauer dem Westen mehr schadet, als eine gütliche Einigung, die zwar nicht alles zurückgewinnt, was verloren- gegangen ist, aber auch nicht alles verliert, Was auf dem Spiel steht. H. v. Veltheim Weitere politische Artikel Seite 9 Nr. 212 Allen Lorchel Frühlin Aufmer jahrsme aurchst heibene 2 ghaft hingen Pilze n ein her! uendli müssen Zum recht. I schimm der als das Gel aller ü Waldge und des geküh!“ ligt une Entsteh Sinne schimm und Le! gen Zul Fäulnis scheine scheidb: Pilze, zeichne! Uebe giftigen lichen u geschrie Pilzbüc stimmer ein. Oft verdäch an sich ein and entgifte giktig, e wenn e schehen halb de verhält ein and Pilz ka! kenheit üugherlic kündige schiede sen, der diene ii Volksne solchen jeder 2 mung h bedingt Knollen Volksm. keit der Leute, Schaden nahe, v. ben übe veranla des Wa sten ih Glücksp mag n Giktigke alte Ue genden, Blitz, e unterle; „Im in der 1 der ihi nimmt lehrte 1 Univers besteht die ultr aus ein len auf Bis schließ! gebrauc des Kr. übermi Erfindu zünden seinen! bei die Sirene, durch wünsch lägt sic dienen. Die glaublie können trau, zum St Bakter und Kü „Mädch wenig der Scl rechnet — keinen sen sic am unt Nr. 212 — über derzei- ner ge- em Ver. 1 ange- öringer Ten das in Er- m Figur 8 ange- landes. eneigten veil Ge- tümliche Landes- typisch de ihm Seinen er hielt er Koa- sleisung vohnten schieden der er ED-Zei- Inter- nn nur werden. eäußer- lichkeit Uner- Sbartei- à noch, i einem nicht d eines Zentra- ers Zu wungen re Ein- Diens⸗ bittere seinem en Mit- en In- cht ge- in Be- glücks⸗ einmal ren In- nderen ch ge- Oppo- er sei- Deckert E ion organe publik S Ge- rothe- isiden- xb der chnaps g, daß glichen anspa- Men- itation Wenn Abtei- Vickel- uf der durch dukti- gutge- dring- elasti- ont, es ie po- und t dem itation ordert altete, drängt Forde- Zen- — würde N. Vesten es 2u ommt: a, das g des lossen Selbst gegen seine Nur t. Eine solche wird erden, arabi- erung dards ahme ptens hmen erden T Er- „ FA⸗ Mus- den glo- den hmen ns ist eine Atisch unter ihrer hren chluß auch der mehr zwar dren- liert, heim Ar. 212 Mittwoch, 12. September 1956 „ Von Morchel, Pfifferling und Fliegenpilz Kleine Pilzkunde/ Von Werner Bergengruen Aller Wohlgeschmack der Morcheln und Lorcheln kann mich nicht veranlassen, den Frühlingspilzen eine mehr als kulinarische gukmerksamkeit 2u widmen. In den Früh- zahrsmonaten sind alle Sinne des Wald- durchstreifers vom Vorhandenen und Ver- geibenen, vom krisch Entfalteten und vom 22qhaft sich Ankündigenden so tausendfältig hingenommen, daß er auf die unscheinbaren pilze nicht zu achten vermag. Aber welch ein herrlicher Trost ist in den grauen Tagen endlichen Herbstregens der Gedanke: Wie müssen jetzt die Pilze wachsen! zum Pilzesuchen ist mir jedes Wetter recht. Das verfärbte, in der warmen Sonne schimmernde Laub hat keinen höheren Zau- der als der schleiernde Waldregen, der einem das Gefühl vollkommener Geborgenheit vor zller übrigen Welt mitteilt. Der herbstliche Waldgeruch, der ja ein Geruch der Welke und des Zerfalles ist und doch das Daseins- gefühl des Menschen so geheimnisvoll kräf- ſigt und erhöht, ist den Pilzen, die an seiner Intstehung teilhaben, noch in einem tieferen sinne verwandt. Denn Pilz, Schwamm, Schimmel sind eines Wesens; das Nährende und Lebens fördernde hat seine Ueberleitun- gen zum Zerstörenden und Zerstörten, zu Faulnis und Verwesung. Tod und Leben cheinen so eng benachbart, so schwer unter- gcheidbar wie die giftigen und ungiftigen Pilze, die wir überheblich als„gute“ be- zeichnen. Ueber die Unterscheidungsmerkmale der giktigen und genießbaren, der unbekömm- ichen und bekömmlichen Pilze ist sehr viel geschrieben worden. Aber von sämtlichen pflzbüchern, die ich in Händen gehabt habe, stimmen kaum zwei in allen Stücken über- ein. Oft wird der gleiche Pilz als giftig, gift- verdächtig und eßbar bezeichnet. Mancher an sich giftige Pilz wird durch Abkochen, ein anderer bereits durch Abziehen der Haut entgiftet. Mancher ist nur in reiferem Alter giktig ein anderer entwickelt sein Gift erst, wenn er Frost bekommen hat. Es kann ge- schehen, daß, wie beim Menschen auch, inner- halb der selben Gattung ein Exemplar eine verhältnismäßig große Menge an Giftstoff, ein anderes fast nichts enthält. Der gleiche Pilz kann bei verschiedener Bodenbeschaf- kenheit eßbar un giftig sein, ohne das durch zuberlich wahrnehmbare Kennzeichen anzu- kündigen. Auch spielen geographische Unter- schiede eine Rolle, Ieh habe mir sagen las- sen, der in Deutschland giftige Birkenreizker diene in gewissen Gegenden Rumäniens als Volksnahrungsmittel. Schreibe einer unter solchen Umständen ein Pilzbuch, mit dem jeder zufrieden ist! Völlige Uebereinstim- mung herrscht nur, wo es sich um die un- bedingt tödlichen Gattungen, wie etwa den Knollenblätterpilz, handelt. Die verbreitete Volksmeinung von der besonderen Giftig- keit der Fliegenpilze ist irrig; es gibt sogar Leute, die ihn, solange er jung ist, ohne Schaden essen, Doch liegt diese Meinung nahe, weil der Mensch sich gern dem Glau- ben überläßt, die Natur habe sich aus Güte veranlagt gesehen, ein so prächtig leuchten des Warnungszeichen gerade den gefährlich- sten ihrer Wesen beizugeben. Auch die Glückspilzbedeutung des Fliegenschwamms mag mit seiner vermeintlichen starken Eiktigkeit zusammenhängen; denn es ist ur- alte Ueberlieferung, gerade dem Todbrin- genden, wie der Giftschlange oder dem Blitz, eine Glücks- oder Heilsbedeutung zu unterlegen. Manchmal haben die verwechselbaren Pilze, etwa der echte und falsche Pfifferling, das Stockschwämmchen und der Schwefel- kopf, eine erstaunlich gefährliche Neigung, dicht beieinander zu stehen; und der giftige trachtet, sich äußerlich einem harmlosen an- zugleichen. Beim Täubling und seinen Unter- arten läßt sich die Frage nach der Genieß- barkeit oder Ungeniegbarkeit nur von Fall zu Fall lösen, indem man von jedem Exem- plar ein winziges Stückchen kostet und nun Augenblicks durch den milden oder aber beizend- scharfen Geschmack belehrt wird. Leider jedoch kann man diese Probe, wenn das Glück schlecht ist, während der gleichen Pilzsuche nur einmal machen, denn die teuf- lich brennende Bissigket des unguten Täub- lings verharrt eine längere Zeit auf der Zungenspitze, so daß ihr jedes Unterschei- dungsvermögen genommen ist. Auch dieser Umstand macht es rätlich, Pilze mehrzüngig, das heißt in Gesellschaft zu suchen, was noch aus anderen Gründen empfohlen wer- den kann. Es ist angenehm, sich über nicht ganz eindeutige Pilzfunde beraten und aus- sprechen zu können. Es ist unterhaltsam, nach Analogie der hergebrachten Pilznamen mit der Endsilbe„ling“, die häufig kon- struiert und gesucht wirken, neue Benen- nungen zu erfinden, um etwa vom„Frumm- schleimigen Achatlächerling“, vom„An- stöbigen Böckling“, vom„Braunstreifigen Gittersträfling“ oder dem„Turmschädeligen Rohling“ zu sprechen. Man wird gern den alten Schüttelreim„Wo biste, Boviste?“ zitieren oder den neuen: „Läßt er sich drehn und biegen zart, so ist's gewiß ein Ziegenbart!“! Der erstgenannte darf neben„Du bist Buddhist“ für den kürzesten Schüttelreim unserer Sprache gelten; es gibt freilich einen noch kürzeren, aber der gehört Rudolf Alexander Schröder, und wenn er will, soll er ihn selber zum Besten geben. Wenig reizvoll ist es, sich beim Suchen einen bestimmten Pilz, etwa den Steinpilz oder den Pfifferling, auszusuchen. Bloß beim Champignon, der freilich als Wiesenpilz nur unter seinesgleichen zu leben pflegt und zu vornehm ist, als daß er mit anderen in eine Pfanne gehauen werden dürfte, lasse ich die Ausschliehlichkeit gelten. Sonst aber liegt eine Hauptfreude für Auge, Zunge und Geist im bunten Durcheinander und in der stän- digen Erweiterung des Erfahrungshorizontes. Hier kann man freilich auch betrübliche Er- fahrungen machen. Ich erinnere mich an ein mit edlen Zutaten liebevoll zubereitetes Pilzgericht, das weggeschüttet werden mußte, weil ein schönes Exemplar des sonst wohl- schmeckenden Keulenhändlings es mit seiner Gallenbitterkeit verdarb. Offenbar war er eine Kleinigkeit zu alt geworden, hatte das Aber mit frauenhaften Künsten zu ver- hehlen gewußt. Eine Verwandte von mir, die sich jahre- lang mit den kniffligsten Details der Pilz- kunde abgegeben hat, erkrankte mit ihrem Mann, ihren sechs Kindern und ihrer Haus- tochter nach dem Genuß des ihr genau be- kannten, allgemein für gut geltenden Tiger Ritterlings. Die ganze Familie mußte im Krankenwagen in die nächste Stadt gebracht werden. Da sie nicht nur Pilzkunde, sondern auch Kanon-Gesang pflegt, vertrieb sie sich unterwegs zum Staunen aller Begegnenden Zeit, Schmerzen und Besorgnisse mit dem Gesang des Liedes:„O wie wohl ist mir am Ultraschall für die Kiichenarbeit! Das„Mädchen für alles“ ist noch ein Zukunftstraum ulm Jahre 1960 wird fast jede Hausfrau in der Lage sein, sich einen Diener zu halten, der ihr jede Arbeit widerspruchslos ab- mimt“, behauptet der amerikanische Ge- lehrte Dr. Irving Rudnick, Professor an der Universität California. Dieser stumme Diener besteht aus einer kleinen Sirene aus Stahl, die ultraxurze Tonwellen hervorbringt, und aus einem Stahlreflektor, der diese Tonwel- len auf das gewünschte Ziel richtet. Bis jetzt wurden diese Tonwellen aus- schließlich für wissenschaftliche Experimente gebraucht, für Tiefseepeilungen und während des Krieges vor allem für die Nachrichten- übermittlung. Dr. Rudnick gebraucht seine Erfindung jetzt schon, um seine Pfeife anzu- zünden, sich den Kaffee anzuwärmen oder zeinen Labor-Eittel auszu waschen. Der Trick bel dieser Hexerei besteht darin, daß die Sirene, durch gepreßzte Luft in Gang gesetzt, durch eine kleine Drehung auf jedes ge- Münschte Ziel konzentriert werden kann. Sie läht sich sogar aus größerem Abstand be- dienen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind un- dtaublich zahlreich. Die Ultraschalltonwellen n dienen: als Schnellkocher, als Wasch- Lau, als Fliegenklappe, als Staubsauger, 55 Sterilisieren von Milch, zum Töten von Akterien in der Luft, sie ersetzen Oefen und Kühlschränke, kurzum, sie sind das ideale müden für alles“. Die Sirene hat ganz enig Nucken und arbeitet mit verblüffen- zechsennellickeit. Der Professor hat ausge- net, daß sein stählerner Apparat die — Iips für die Hausfrau 4 Zum Teigrühren empfiehlt es sich sehr, en Extralöffel mit dem Loch in der Kelle zu zerwenden. Die Arbeit geht dadurch erheb- ich schneller. ö 8 gedrängten Raumverhältnissen im schrank lassen Tassen sich raumsparend an Aken aufhängen, die unterhalb der Buffet- retter eingeschraubt sind. 8 15 Die Schuhe halten länger. wenn man sie ends einkremt, aber erst am Morgen bür- 185 die Kreme wirkt über Nacht erst richtig * 85 Sroße Flaschenkorken darf man auf . Fall augen herum abschalen; sie las- 5 sich durch eine senkrechte Auskerbung unteren Ende leicht pahgerecht machen. Tagesarbeit einer Putzfrau in 30 Minuten verrichtet.„Meine Sirene läutet geräuschlos das Goldene Zeitalter für die Hausfrau ein.“ Nicht allein die Hausfrau— auch der viel- geplagte Gatte wird sich dieser unhörbaren Tonwellen bedienen. In seinem Büro kann er sich würzige Waldluft hervorzaubern, denn ein Netz von Sirenen vertreibt Luftunreinig- keit und verwirklicht endlich den Traum aller Architekten: die staubfreie Großstadt. Der bekannte Soziologe A. Kaplan sieht durch diese umwälzende Erfindung bereits die kommende Revolution im Familienleben. Die Arbeit der Hausfrau, richtig rationali- siert, wird ihr mehr Zeit geben, sich der Fa- milie als Mutter zu widmen. Daraus folgert er, daß das Familienleben reicher und glück- licher werden wird. Die kommende Genera- tion könnte dann— so meint er— den Himmel auf Erden haben! * So utopisch, wie er klingt, ist ein weiterer Vorschlag gar nicht: Schon im Frühjahr will eine Londoner Firma eine Elektro-Tapete in die Massenproduktion aufnehmen. Diese heizbare Tapete wurde von dem Elektro- ingenieur Dr. Paul Eisler entwickelt, einem Wiener, der seit 20 Jahren in England lebt. Er legte seiner Erfindung das Prinzip des „gedruckten Stromkreises“ zugrunde, indem er fortlaufende Vertiefungen in einem iso- lierenden Material, also z. B. einem präpa- rierten Papier, mit Leitmetall ausfüllte. Bil- den die Metallfüllungen einen geschlossenen Kreis, leiten sie den elektrischen Strom. Die elektrische Tapete kann unter der ge- wöhnlichen Tapete an die Wand jedes Rau- mes, ja sogar an die Decke geklebt, soll aber auch in zusammenlegbaren Platten als Spa- nische Wand geliefert werden. In Wohnräu- men will man sie nur an einer Wand oder an einzelnen Wandteilen anbringen. Da die Wärme in jedem Fall von relativ großen Flächen ausgestrahlt wird, ist sehr rasch eine angenehme, gleichmäßige Temperatur er- reicht. Den größten Anreiz für die Hausfrauen verspricht sich der Erfinder von der völligen Schmutzfreiheit seiner Heizmethode und vom geringen Anschaffungspreis der Heiztapete. Wenn auch ihre Rentabilität in erster Linie davon abhängen wird, ob mit dem Ausbau der inter- europäischen Verbundwirtschaft die Strompreise wesentlich gesenkt werden können,— der Gedanke, daß selbst ein Un- termieter durch eine Schalterdrehung sein Stübchen in Minutenschnelle erwärmen kann, hat schon etwas Verlockendes.(agz-) machte Aufsehen und wurde in Fachzeitschriften eifrig erörtert. Meine Verwandte aber bekam nach ihrer Genesung von allen Seiten das gleiche zu hören. Von der Landratsgattin bis zur Waschfrau hieß es:„Ich habe von Ihrem Unglück gehört. Ja, ja, ich sage immer, mit Pilzen ist das so eine Sache. Wer sich da nicht auskennt, der soll lieber die Finger davonlassen.“ Mit Vergnügen erinnere ich mich an die erste Pilzsuche meines Lebens. Mein Groß- vater, der eine Vorliebe für kinderfreund- liche Späße hatte, führte meine Brüder und mich in den Wald und hieß uns an einer bestimmten Stelle suchen. Unsere geringe Mühe wurde prächtig belohnt; denn der alte Herr hatte große Mengen eines schirm- förmigen Zuckergebäcks, ähnlich dem in Deutschland„Amerikaner“ genannten, auf kleine Stäbchen gespießt, in den Waldboden stecken lassen, und die Pilzähnlichkeit war täuschend. Sonstigen und weniger angenehmen Ver- wechslungen vorzubeugen, gibt es, hier spreche ich aus Erfahrung, nur ein unfehl- bares Mittel: nämlich mit einer vollkom- menen Pilzkennerin verheiratet zu sein. Abend!“ Der Fall Veisheiten des Alltags Ein Frauenhaar ist haufig stärker als ein Dutzend Männerarme. * Wenn die Frauen von befreundeten Ehe- männern haufig nicht miteinander auskommen, so ist das darauf ⁊urückzuführen, daß die Frauen einander nicht durch dieselben Vorzüge gefallen, durch die sie den Männern gefallen. *. Manche Frauen geben einer hoffnungslosen Liebe Schwimmunterrickt, anstatt sie zu er- tränken. 4 Viele Frauen glauben nur das, was man ihnen keimlick sagt. * Eine liebende Frau verzicktet eher auf Bril- lanten als auf Liebe. * Takt gekört zu den Dingen, die man nur dann merkt, wenn sie fehlen. * Manchmal sagen die Lügen eines Menschen mehr, als seine Wahrheiten. kemina Seite „Groger Bahnhof“ in Paris— anläßlich des Stuatsbesuckhes des griechischen Königspaares im Juni dieses Jakres. Rechts von der Königin Staatspräsident Coty. Foto: Keystone Königin Friederike, der gute Schutzgeist der Hellenen Zu ihren Vorfahren gehören der letzte deutsche Kaiser und Königin Viktoria von England Am 16. September treffen König Paul und Königin Friederike von Griechenland zu einem Staatsbesuch in Bonn ein. „Der König regiert aber seine Frau herrscht“, so sagen die Griechen von ihrer Königin Friederike, die in diesen Tagen an der Seite ihres königlichen Gatten ihre deut- sche Heimat besucht. Die Wiege der jetzigen Königin von Griechenland, der Gattin Pauls I., stand in Braunschweig. Sie war zur Freude ihres Vaters, des Herzogs Ernst August von Braunschweig und Lüneburg, und ihrer Mut- ter Viktoria Luise, der Tochter des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., nach zwei Brüdern das erste Mädchen des alten wel- fischen Fürstenhauses. Mit allem war zu rechnen, nur nicht damit, daß diese quick- lebendige blonde Prinzessin eines Tages grie- chische Königin werden würde. Doch die Ge- schichte, die in den letzten 120 Jahren recht verschiedene Monarchen auf dem Thron der Hellenen sah, unter denen allerdings niemals ein echter Grieche war, schlug so seltsame Kapriolen, daß die junge Braunschweigische Herzogin an der Seite ihres Gemahls Paul in Athen Königin ist. Für Friederike war es oft nicht leicht, die in erster Linie durch den zweiten Weltkrieg ausgelöste Animosität gegen ihre deutsche Herkunft zu überwinden. 1941, knapp vor dem Einmarsch der deutschen Divisionen in Griechenland, mußte sie Hals über Kopf fliehen, um auf abenteuerlichen Wegen Aegypten zu erreichen. Bei Kriegsende konnte sie nicht sofort heimkehren. Erst 1946 siegte in einer Volksbefragung die Monarchie. Zugleich mit dem bald nachher verstorbenen recht kalten und unnahbaren König Georg landete auch das damalige Kronprinzenpaar Paul und Friederike in Athen und bestieg 1947 den Thron. Friederikes Brüder haben aus der deutschen Wehrmacht Auszeichnun- gen und Verwundungen nach Hause gebracht, während sie selbst als Gattin eines der alliierten Seite angehörenden Prinzen im gegnerischen Lager stehen mußte. Indessen bewies sie schon damals ebensoviel Takt wie Abwehrbereitschaft, wenn ihr jemand zu nahe trat. Der erste, der dies erfuhr, war Winston Churchill. Als der englische Premier mit Friederike in ihrem südafrikanischen Exil zusammentraf, begann er die damals Vier- und zwanzigjährige über ihre deutsche Ver- gangenheit zu examinieren:„Sind Sie nicht deutscher Abstammung, Königliche Hoheit“, fragte bissig der Alte. Mit ihrem schalkhaften natürlichen Lächeln antwortete Friederike: „Was wollen Sie lieber hören, Mister Chur- chill, daß ich die Enkelin des deutschen Kai- sers bin oder von der englischen Königin Viktoria abstamme?“ Als Paul und Friederike den Thron be- stiegen, übernahmen sie ein trauriges Erbe. Griechenland war durch den zweiten Welt- krieg ausgesaugt und durch den Bürgerkrieg zerbissen. Zahllose Städte hatten sich in Trümmerfelder verwandelt und zehntausende Waisenkinder— dieses traurigste Strandgut aller Kriege— zogen bettelnd durch die Stra- Ben. Damals zeigte die Königin zum ersten Male ihr menschliches Format. Sie organi- sierte eine Hilfsaktion für Verwundete und Flüchtlinge, sie begann einen großen„Kreuz- zug für die Kinder“ und es gelang ihr tat- sächlich, etwa 20 000 Kriegswaisen in Kinder- dörfern unterzubringen, Als sie in einer Rundfunkansprache an die Weltöffentlichkeit um internationale Unterstützung bat, er- schütterten ihre Worte sogar die kältesten Politiker:„Ich bitte Sie alle, mir zu helfen“, sagte die kleine Frau vor dem Mikrophon, „ich spreche zu Ihnen als Mutter, die selbst drei Kinder geboren hat, denn als Königin dürfte ich ja nicht betteln gehen“ Im Gefangenenlager von Makronisos drehte ihr einmal ein kommunistischer Frei- schärler den Rücken zu und murmelte:„Sie sind Königin, was hätten Sie mir schon zu sagen!“ Friederike legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte:„Haben Sie nicht schon soviel Lebenserfahrung, um zu wissen, daß Könige auch Menschen sein können?“ Ihr Besuch im Lager endete damit, daß die Gefangenen sie begeistert auf die Schultern hoben. Die Königin ist heute 38 Jahre alt, aber wenn man sie mit ihren Kindern im Schloßg- garten herumtollen sieht, dann hält man sie höchstens für eine ältere Schwester. Ihre Kleidung verrät nichts, aber auch gar nichts, von ihrer königlichen Würde. Sie trägt Söck- chen, weite Faltenröcke und die reich ge- stickten griechischen Trachtenblusen. Das, Was Feinde der Monarchie am leichtesten einer Souveränin vorwerfen, nämlich den Luxus, verschmäht sie weitgehend. So ist der dreistöckige, ziemlich stillose Palast, den das Königspaar in Athen bewohnt, keineswegs übertrieben„königlich“, sondern nach west- europäischen Maßstäben höchstens als gut bürgerlich zu bezeichnen. Der ganze Diener- Kiichenalltag- stab besteht aus 16 Personen, und Friederike begnügt sich mit 4 Hofdamen. Ihre Zivilliste hat die vergleichsweise bescheidene Höhe von 200 000 Dollar im Jahr, so daß für Hof- parasiten nicht nur kein Platz, sondern auch kein Geld vorhanden ist. Man hat der Königin schon des öfteren den Vorwurf gemacht, daß sie es nicht bei repräsentativer und karitativer Betätigung bewenden lasse, sondern sich auch in die Parteipolitik mische, ein Sektor, den sie als konstitutionelle Monarchin vermeiden solle, um so mehr, da sie nicht selbst regierende Fürstin, sondern nur die Gattin des Mon- archen sei. Sicherlich hat Friederike eine persönlich- eigenwillige Auffassung von ihrer Rolle als Landesmutter. Sie ist sich ihrer Gaben, ihrer Intelligenz und ihrer weiblichen Bezauberungskraft mehr bewußt als viele griechische Parteipolitiker es wünschen und gutheißen. Allerdings gibt die Königin durch ihren einzigartigen persönlichen Einsatz auf dem sozialen Sektor und durch ihre be- scheidene und saubere Lebensführung so gut wie keine Anlässe zu unfreundlicher Be- schäftigung mit ihrer Person. Die Mehrzahl der Griechen weiß jedoch, daß sich Friederike nicht als Aristokraten-Fürstin, sondern durch- aus als Vol kskönigin fühlt, die bislang immer noch ihr Mandat durch die umfassende Zu- stimmung der einfachen Leute bestätigt sah. Karl Rau als Kulturfilm Deutscher Hausfrauenbund will Rationalisierung plausibel machen Millionen von Kinobesuchern werden in diesen Wochen das Bild eines Berufes auf der Leinwand erleben, der zu den häufigsten und wichtigsten Berufen gehört, die es über- haupt gibt, und der doch am allerwenigsten von sich reden macht. Nach dem Drehbuch des UFA-Autors Erwin Kreker(Wiesbaden) wurde im Auftrag des Deutschen Haus- frauenbundes in Hannover ein Kulturfilm gedreht, der einmal die Vielfalt und den Kraftverbrauch der verschiedenen Arbeits- gänge deutlich machen soll, die die Hausfrau in der„Werkstatt Küche“ an einem einzigen Tage zu bewältigen hat. Der Deutsche Haus- frauenbund hofft damit, in breitesten Krei- sen das Verständnis dafür zu wecken, daß nur die Entwicklung einer modernen Haus- technik, die Rationalisierung der Arbeits- methoden und die Zusammenarbeit von Architekten, Bauherren und hauswirtschaft- lichen Forschungsinstituten der Hausfrau ihre Arbeit erleichtern können. Da sollen jene althergebrachten Küchen zu sehen sein, die manche Kinobesucherin an ihren eigenen Wirkungskreis erinnern wer- den: Küchen, die zunächst gar keinen un- modernen Eindruck machen, in denen aber * die falsche Anordnung von Herd, Tisch und- Spülstein, mangelhafte Warmwasseranlagen und eine unzweckmäßige Beleuchtung die drei- bis achtfache Menge an Kraft und Zeit verschlingen, die in einer rationell aufge- bauten Küche für den gleichen Arbeitsgang notwendig ist. Daneben wird an verschie- denen Beispielen erläutert, wie man auch mit geringen Mitteln wesentliche Erleichterungen schaffen kann, wenn bei der Planung einer Küche die Tätigkeiten zum Ausgangspunkt genommen werden, die einmal darin aus- geführt werden müssen. Jeder Handwerksmeister wird beim Ein- richten seiner Werkstatt darauf sehen, daß er die meistgebrauchten Geräte in Reichweite hat und nicht unnötige Zeit durch ermüdende Wege verliert. Auch in der Küche, der Werk- statt der Hausfrau, ist dies bei einiger Ueberlegung möglich. Zunächst müssen jene Teile der Kücheneinrichtung, an denen im Stehen gearbeitet wird, also Herd, Arbeits- tisch und Stühle, die gleiche Höhe haben, die sich jeweils nach der Körpergröße der Haus- frau richtet. Rechts und links an den Herd sollen in gleicher Höhe Tischplatten an- schließen, auf denen sich die Mahlzeit be- quem vorbereiten und anrichten läßt. Mit einer abwaschbaren, hitze- und säurefesten Kunststoffplatte bedeckt, sind sie nahezu un- empfindlich. Bringt man darunter noch eine zweite, ausziehbare Tischplatte an, kann be- quem im Sitzen gearbeitet werden. Günstig Wirkt es sich aus, wenn der Geschirr- und Geräteschrank auf Rollen läuft. Er kann so immer dorthin gezogen werden, wo sich gerade eine Arbeit abwickelt, und alle er- forderlichen Geräte sind stets griffbereit. Schränke ober- und unterhalb der Spültisch- einheit erlauben ein müheloses Einräumen des Geschirrs, der Raum unter dem Spül- becken kann zum Abstellen von Geräten und zur Aufnahme des Mülleimers dienen. Bei der L-förmig angeordfleten wie bei der „Rundum-Küche“(U-Küche) wird von rechts nach links gearbeitet. Seine Hauptanregungen bezog der Kultur- film über den Küchenalltag von der Volks- wirtschaftlerin Dr. Müller vom Hausfrauen bund Hannover, die in enger Zusammen- arbeit mit dem Institut für Bauforschung die Küchenarbeit unter die Lupe wissenschaft- lich- technischer Betrachtung nahm, Küchen- normen aufstellte und eine Reihe von Ver- besserungen einführte. Künstler Hamburger und Hannoverscher Theater werden den Musterhaushalt im Film bevölkern und den Hausfrauen im Kinosessel beweisen, wie ein- fach und schön ihre Arbeit für die Familie sein könnte, wenn der moderne Wohnungs- bau den Veränderungen unserer Lebens- bedingungen etwas mehr Rechnung trüge. Elisabeth Nadler Cagz-) Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 12. September 1956/ Nr. 2 Trunkenheit am Steuer: Häufigster Grund für Führerscheinentzug Kraftfahrer muß vor sich selbst geschützt werden/ Ein drastischer Fall/ Auch Fahrverbot für Mopedfahrer Das Kraftfahrt- Bundesamt in Flensburg hat festgestellt, daß im zwölf Monaten 21454 Führerscheine innerhalb von Bundesgebiet rechtskräftig entzogen wurden. 96 Prozent aller Entziekungen wurden auf Grund von Bestrafungen ausgesprocken. Die hdufigste Entziekungsursache war Trunkenheit am Steuer. Aus demselben Grund mußte in Mannheim seit 1. Januar dieses Jahres 143 mal die Fahrerlaubnis widerruſen werden. Wie notwendig diese Maßnahmen sind, wird am Schicksal eines Mannheimer Bürgers deutlich; das Beispiel zeigt gleichzeitig, daß Gerichte und Behörden dabei nicht nur im Interesse der öffentlichen Sicherheit handeln, sondern daß sie oft den Kraftfahrer vor sich selber schützen müssen. Im vorliegenden Fall konnten leider auch drastischste Maßnahmen das schlimme Ende nicht mehr abwenden. Der Mann fuhr ein Motorrad. Er fuhr es Zuverlässig, sogar sehr zuverlässig Wenn er nicht gerade betrunken war. Leider War er recht häufig betrunken. Vor fünf Jahren fiel er der Mannheimer Polizei zum erstenmal in besonderer Weise auf: Wegen Trunkenheit am Steuer wurde ihm darauf- Bin für mehrere Monate der Führerschein entzogen. Nach zwei Jahren war es wieder soweit und wieder wurde seine Fahrerlaub- mis widerrufen. Da er den Versuch machte, auch ohne Führerschein zu fahren, wurde sein Motorrad sichergestellt: Zu seinem Lokalkommentar: Ein Mann zu wenig an Bord Ein Jahr ohne OB Gestern war der 11. September, der Jah- restag der Oberbürgermeisterwahl von 1955, die Mannheim den Oberbürgermeister bisher noch nicht gebracht hat. Dabei war zu keiner Zeit das Stadtoberhaupt für Mannheim Weniger entbehrlich: Die Weiterführung des Wiederaufbaus, die Anpassung an die Ver- hältnisse des größeren Bundeslandes macht über den laufenden Geschäftsgang hinaus Sehr viel Initiative erforderlich. Beispiele kür erfolgreiche Oberbürgermeister-Initiative hat Karlsruhe gegeben.) Ehrenbürger Wilhelm Wundt hat schon vor einem halben Jahrhundert festgestellt, dag Mannheim nichts von selbst in den Schoß fällt und nichts geschenkt wird, daß es Alles der eigenen Kraft und Anstrengung verdankt. Das gilt nach großen Einstürzen und Veränderungen erst recht. Die führen- den Männer in den Landeszentralen haben von Mannheims Stärken und Bedürfnissen oft nur eine blasse Vorstellung, weil sie ihr Dienstweg nicht durch die an der Peripherie liegende zweitgrößte Stadt des Landes führt. Infolgedessen müssen Anstrengungen, die in Mannheim selbst ihren Ursprung haben, helfen. Wie aber, wenn solche Anstrengun- gen aussetzen? Das Fehlen des Oberbürgermeisters be- rifft und trifft die gesamte Bürgerschaft. Das Wahlergebnis hängt bereits ein Jahr lang in der Luft. Ist in all dem Ringen der Gruppen untereinander jeweils peinlich genau darauf geachtet worden, daß demo- Kratische Einrichtungen und Verfahren nicht Als„Fallgruben“ genutzt werden? Ist der Ablauf der Dinge in den Händen derer ge- blieben, die zur Gestaltung der städtischen Verhältnisse berufen sind? Haben sie den Faden gern anderen(mit mehr Initiative) überlassen, ist er ihnen entglitten? Man hätte nie verkennen dürfen, daß be- Währte Mannheimer Persönlichkeiten im Vollbewußgtsein ihrer bürgerschaftlichen Ver- antwortung den Mann für den obersten Posten, den die Stadt zu vergeben hat, prä- Sentierten. Sie standen damit im Lichte der Oeffentlichkeit, Namen und Ansehen in die Waagschale werfend, während Personen, von denen zuvor niemand etwas wußte, die Realisierung des Wahlergebnisses vom 11. September 1955 sperrten. Ihre Verlaut- barungen im Tone einer rauhen Kompro- mißlosigkeit, die nach Wirkungen und Fol- gen nichts zu fragen behauptet, ließen stadtväterliche Reife vermissen. Verhängnis- voll wäre es, wenn die Vorgänge dieses hinter uns liegenden Jahres jene bestärken Würden, die sich um die Anliegen des Zu- sammenlebens nicht kümmern. Das würde bedeuten, dag Mannheim als Stadtpersön- lichkeit, als Potenz, unter seinem Optimum an Kraftentfaltung bleiben müßte. Das hieß, das Stadtleben der Routine ausliefern. Die heute wirksam bürgerschaftlichen Kräfte Könnten dann nie einen Vergleich mit den hervorragenden Energien, die frühere Gene- rationen für Gesicht und Gewicht der Stadt entfalten, standhalten. Zwei Monate trennen uns noch von den Stadtratswahlen am 11. November. Die Wahlen von 1953 und 1951 waren(mit Be- teiligungen unter 50 Prozent) keine Beweise Tür ansehnliche bürgerschaftliche Vitalität. Die große Sache der gemeinsamen Aufgaben müßte in der Bevölkerung kräftigeren Widerhall finden. Das tätige Interesse am Geist und Leben der Stadt muß aber positiv zum Ausdruck kommen, durch Zustimmung zu Personen, Gruppen und Programmen. Sache und Sorge der Gruppen ist es, hoch- qualifizierte Kandidaten aufzustellen. Auch solche aus Kreisen und Berufen, die beson- ders stark beansprucht sind. Keine wirkende Schicht darf bei der Gestaltung des Stadt- lebens ausfallen— was Zur Voraussetzung hat, daß sich keine praktisch selbst aus- schließt. Mit partei- politischen Erwägungen haben diese Darlegungen nichts zu tun: Es müssen am 11. November schlechthin alle Mann- heimer ohne Unterschied der Person und der Partei in diesen Gestaltungsfragen„lebhaft“ Werden. f. W. k. eigenen Schutze und zum Schutze der Oeffentlichkeit. Nun setzte er sich aufs Fahr- rad. Dagegen war nichts einzuwenden. Wieviel Unheil er aber mit seinem Kraft- fahrzeug— ware es ihm nicht entzogen worden— von dieser Zeit an hätte an- richten können, zeigen die Dinge, die nun Passierten: Er fiel immer wieder auf. Und von Mal zu Mal lag der Blutalkoholgehalt her. Zwei pro mille, 2,7 pro mille, und dann kam— bei einem der höchsten Blut- alkoholsätze, die bei der Mannheimer Poli- zei àktenkundig sind: bei 3,02 pro mille— das schlimme Ende: Er verursachte erneut einen Verkehrsunfall und wurde dabei tödlich überfahren. Ein Mensch verlor sein Leben, eine Familie ihren Ernährer, weil Alkohol und Verkehr sich niemals auf einen Nenner bringen lassen. Verkehrsunfälle, bei denen die Fahrer unter Alkoholeinwirkurig standen, wachsen alarmierend an. Bei den 21 454 Führerschei- nen, die innerhalb von zwölf Monaten im Bundesgebiet entzogen werden mußten, war in 12 683 Fällen Trunkenheit am Steuer die Ursache. Auch in Mannheim sind die Füh- rerscheinentziehungen wegen Alkoholein- wirkung in den letzten Jahren ständig zahl- reicher geworden: 1953 waren es noch 64, 1954 schon 143 und im letzten Jahr bereits 186. Das laufende Jahr erfüllt alle Voraus- setzungen, diese Zahl noch zu übertreffen. Es ist bekanntlich gar nicht nötig, daß ein Unfall passiert. Schon das Fahren eines Kraftfahrzeuges unter Alkoholein wirkung Mannheim ist eine kann strafbar sein. Interessant ist in diesem Zusammenhang— wie Amtmann Christian Claus von der Verkehrsabteilung des Poli- zeipräsidiums mitteilte—, daß die Mann- heimer Polizei seit 1. Januar auch 30 Moped- fahrern wegen Trunkenheit das Fahren untersagt hat. Für Mopedbenutzer gibt es Zwar keine Führerscheine, aber die Fahr- verbote werden von den örtlichen Polizei- revieren genau überwacht. Die Zahl der Führerscheinentziehungen aus anderen Gründen fällt in Mannheim gegenüber der Trunkenheit kaum ins Ge- Wicht. Viermal haben die Gerichte wegen strafbarer Handlungen, die im Zusammen- hang mit Kraftfahrzeugen standen CFahrer- flucht, schwerer Diebstah), die Fahrerlaub- nis entzogen. In acht Fällen hat das Polizei- bräsidium wegen persönlicher Unzuverläs- sigkeit und in elf Fällen wegen persönlicher Mängel(auf Grund eines ärztlichen Gutach- tens) dasselbe getan; achtmal wurde die Fahrerlaubnis widerrufen, weil die Kraft- fahrer nach mehr als zehn Strafanzeigen wegen Verkehrsübertretungen(und trotz einer Verwarnung) weiter gegen die Ver- Kkehrsgesetze verstießen. Dieser Summe von 174 Entziehungen stehen von Januar bis heute 3948 Führerschein-Erteilungen gegen- über.(Im Vorjahr waren es insgesamt 6401). Die Polizeidienststellen werden nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, daß es die Verkehrssicherheit und das eigene Interesse des Kraftfahrers nicht er- lauben, ein Fahrzeug unter Alkoholeinwir- kung zu steuern. Stadtinspektor Karl Langen- bacher erklärt dazu, daß es in den meisten Fällen besser und billiger sei, lieber das eigene Fahrzeug stehen zu lassen und mit einer Taxe nach Hause zu fahren.„Es ist fast immer das kleinere Uebel, am nächsten Tag den Wagen abzuholen, als eine Blut- probe und die Entziehung des Führerscheins 2u riskieren.“ Hk kinofreudige Stadt Seine„Sitzplatzdichte“ rangiert an der Spitze der Bundesrepublik „Mannem vorne!“— dieser oft zu Recht und— seien wir ehrlich— manchmal zu Unrecht zitierte Slogan trifft wieder einmal ins Schwarze. Oder— wenn man will— ins Weihe. In Sachen Kinoleinwand sind die Mannheimer in vielen Dingen vorne dran. Das beweist schwarz auf weiß das imm Herbst erscheinende Filmstatistische Jahr- buch 1955/1956, das sehr interessante De- tails aus der Kinobranche mitteilt und auherdem aufschlußreiche Vergleiche über die Filmsituation in den einzelnen Groß- städten zuläßht. Unter den 52 Großstädten des Bundes- gebietes mit Westberlin(1955 ist die Zahl der Großstädte um zwei gewachsen) ran- Silert Mannheim mit einer Sitzplatzdichte von 60,8 auf tausend Einwohner(Großstadt- durchschnitt 51,3) nach München- Gladbach (66,3) an der Spitze aller Großstädte im Bundesgebiet. Auffallend dabei ist, daß Mannheim diese Position einnimmt, obwohl die Kinozahl in der Stadt(31) im Jahre 1955 gleich geblieben ist, während sich der Filmtheaterpark in den 52 Großstädten um 106 Lichtspielhäuser vergrößert hat. Auch die Besucherzahl lag in Mannheim weit über dem Großstadtdurchschnitt.(In unserer Stadt sind 1955 genau 5 726 844 Kinogäste gezählt worden. In den Nachbarstädten Ludwigshafen und Karlsruhe zeigte sich 1955 eine Ten- denz, die im Bundesgebiet schon seit Jah- ren zu beobachten ist: Die Besucherzu- nahme blieb erheblich gegenüber derjeni- gen des Vorjahres zurück; und die Zu- nahme war auch bedeutend niedriger als es dem Zuwachs an Sitzplätzen entspro- chen hätte. In Ludwigshafen hat sich die Sitzplatzzahl je tausend Einwohner um 1,9 erhöht, die Besucherzahl aber ist nur um 0,3 gewachsen. In Karlsruhe ist das Ver- hältnis noch grotesker: Die Platzzahl ist um 2,6 je tausend Einwohner gestiegen, die Be- sucherzahl aber hat um 0,5 abgenommen. In den 52 Großstädten spielten Ende 1955 zusammen 1749 Lichtspielhäuser mit insgesamt 904975 Sitzplätzen. Im Grog stadtdurchschnitt ergibt diese Zahl auf tau- send Einwohner ungerechnet 51,3 Sitz- Plätze. 106 Lichtspielhäuser haben in des genannten Zeitspanne neu eröffnet. Die Zahl der Neueröffnungen ist damit gegen- über 1954 konstant geblieben. Die Groß- stadtkinos wurden 1955 von 359,2 Millionen Personen besucht. Das sind 13,5 Millionen Menschen mehr als 1954. Die Besuchsstei- gerung(3,9 Prozent) lag deutlich unter dem Sitzplatzzuwachs(6,8 Prozent). Die meisten Besucher je Einwohner weisen die Städte West-Berlin, Aachen, Frankfurt, Mainz. Köln und Bonn auf. Die wenigsten: Wanne Eickel, Wuppertal, Salzgitter, Remscheid, Mülheim und Recklinghausen. Hk Städtebaulich interessant wurf und Bauleitung: Sepp Schäfer und Kurt Müller, Architekten) in L 2. — ist der Neubau, den die Mannheimer pharmazeut. sche Groß handlung Andrede-Noris Zahn 48(Ent⸗ 2. 510 erstellt und der bis Ende September bezogen wird. Unser Bild zeigt den Lagertrabt des ein- geschossig aufgebauten Gebäudes neben dem Altersheim des Roten Kreuses, an den sich ein ebenfalls einstöckiger Verwaltungsbau anschließt. Kein Gewerbeschulschatten über der Messe Bild: Jacob Fr. 212 Sensationen— vom Weltraumsegler bis zur„Dame in der Schachtel“ Die Schausteller aus ganz Westdeutsch- land fühlten sich immer sehr wohl auf dem Mannheimer(Megplatz)-Pflaster. So lange, bis das Gewerbeschul-Projekt dunkle Schat- ten über den Platz am Weißen Sand warf. Besonders schwarz waren diese Schatten jetzt, kurz vor der Oktobermesse. Denn ob- wohl die Messe vom 7. bis 16. Oktober laufen soll und die Schaustellerverträge schon lange perfekt waren, wußten die ambulanten Händ- ler, die sich um einen Platz bei der Verkaufs- messe beworben hatten, bis gestern noch nicht, ob sie die Mannheimer Oktobermesse in ihren Terminkalender schreiben können oder nicht. Denn die Verkaufsmesse ist im- mer auf dem Gelände zwischen Kobell- und Friedrich-Ebert-Straße aufgebaut, genau auf dem Platz, der für den ersten Bauabschnitt des Gewerbeschulzentrums beansprucht wer- den wird. Und da Bürgermeister Trumpfhel- ler erklärt hatte:„So bald Geld da ist, bauen Wir“, war der Baubeginn unbestimmt und den Händlern blieb nichts übrig, als zu hof- fen, daß der Säckel der Stadt Mannheim zu- nächst noch leer bleibt. Am Wochenende aber hat der erste Bürgermeister seine Zustim- mung zum Abschluß der Verträge mit den Schaustellern gegeben und damit auch die Versicherung, daß die Mannheimer Oktober messe 1956 so groß sein wird wie je zuvor. Es sind diesmal manche Neuheiten ange- sagt: Ein„Jaguar“-Karussell, eine„Teufels- Kutsche“(80 ähnlich wie die Achterbahn), Weltraumsegler,„Hurrikan“ und eine zwei- stöckige Geisterbahn. Daneben all die vielen Schiffsschaukeln, Kinderreitschulen und Ka- russells, die„Raupen“ und Auto-Scooters, die zur Messe gehören wie die Luftballons und die„Meßbolle“. Zwei Festzelte werden da sein, das eine mit der bekannten Wasserorgel. Besonders gelobt wird eine Schau, deren Mitglieder alle der Internationalen Artisten-Loge angehô- ren. Hier tritt eine„Dame in der Streichholz. schachtel“ auf, zwei Akrobaten vom Zirkus Busch, ein Mr. X mit seiner Pariser Illusions- schau und als besondere Attraktion ein indi- scher Fakir, der als„lebende Petroleum- lampe“ imponieren soll. ila Aus dem Polizeibericht: Zwei Ielegramme an einen Toten In einem auswärtigen Krankenhaus starb eine Frau, deren Mann— ein 75jähriger Rentner— in Käfertal wohnte. Es wurden Zz Wei Telegramme abgeschickt, die den Mann verständigen sollten, ohne daß er etwas von sich hören lieg. Nun kümmerte sich die Poli- zei um den Fall. Hausbewohner hatten den alten Mann schon seit 14 Tagen nicht mehr gesehen. Nach mehrmaligem, erfolglosem Läuten wurde die Tür aufgebrochen: im Schlafzimmer lag der Rentner tot am Boden. Die Untersuchung ergab, daß er bereits vor etwa zehn Tagen eines natürlichen Todes ge- storben war. Gründlich ausgeräumt In Mannheim-Waldhof gelangte ein Ein- brecher durch die Toilette in eine Wohnung. Er durchsuchte sämtliche Räume. Die Mühe lohnte sich, denn er enam zumindest vor- Arenen BEN Auf den W.-Sch.-Leserbrief„In keinem Mannheimer Krankenhaus sind Sauerstoff- Inhalationen möglich“ und den M.-S.-Leser- brief, Welcher Arzt hat Sauerstoff?“ erhielt die Redaktion zahlreiche Zuschriften, die Wir nachstehend auszugsweise veröffent- lichen. Die Zuschrift der Stadtverwaltung wird im Wortlaut wiedergegeben. D. Red. „Sauerstoff-Inhalationen sind selbstverständlich möglich“ „Sauerstoff-Inhalationen in den Städtischen Krankenanstalten Mannheim sind ambu- ant selbstverständlich ebenso möglich, wie sie täglich und stündlich an stationäre Patienten in allen Abteilungen verabreicht werden; allerdings wurden bisher keine ambu- lanten Sauerstoff-Inhalationen verlangt. Trotz- dem hätte die von dem Einsender angespro- chene Stelle ihn nicht abweisen, sondern an die Verwaltung der Städt. Krankenanstalten, Erd- geschoß, Zimmer 414, verweisen sollen. Der Einsender wird gebeten, sich dorthin zu wen- den.“ Dr. Fehsenbecker, Bürgermeister „Sauerstofftherapie seit Jahren“ „Sauerstoffinhalationen werden in sämt- lichen Krankenhäusern durchgeführt; z. B. bei Narkosezwischenfällen und dergleichen. Der Leser scheint jedoch die Inhalation von einem sauerstoffbildenden Präparat zu meinen, die in der Tat in einigen Kurorten Oberbayerns und neuerdings in dem Sauerstoff-Kurort Wittenschwand im Hochschwarzwald durchge- führt werden. Diese Art ,‚Sauerstofftherapie“ bei allgemeinen Sauerstoffmangel führe ich seit Jahren durch, insbesonderer bei Stoff- wechselstörungen und krebsgefährdeten Patien- ten. Die Anschriften von Aerzten, die diese Behandlung in anderen Bezirken durchführen, können durch die Lanthasol-Verwaltung West, Köln-Lindenthal, Krieler Straße 12, angefor- dert werden. Dr. med. H. J. H. Sogar Sauerstoffgeräte- Produktion „. teile ich mit, daß in Mannheim sogar Aktiv-Sauerstoff-Inhaliergeräte hergestellt und vertrieben werden... Dabei handelt es sich um eine Sauerstoffpfeife zum Rauchen von Aktiviertem Sauerstoff und um eine Sauer- stofkkanne zum Inhalieren. Beide Geräte eig- nen sich für den eigenen Gebrauch zur Anwen- dung bei: Asthma- Bronchitis, Herz- und Kreis- laufbeschwerden, Angina pectoris, Lungenver- schleimung usw.“. Weitere Möglichkeiten „Bitte teilen Sie doch dem Einsender des Artikels Welcher Arzt hat Sauerstoff?“ mit, daß mein Arzt Dr. med. E. H., Facharzt für innere Krankheiten in Mannheim, über einen Sauer- stoffapparat verfügt, den ich in letzter Zeit selbst viel benützt habe.“ Frau H. C. „Auf die Anfrage Ihres Lesers, welcher Arzt in Mannheim einen Sauerstoffapparat hat, teile ich mit, daß Dr. E.; Neuostheim, schon jahrelang einen Sauerstoffapparat be- Skert. E. G. Anm. d. Red.: Da Werbung für Aerzte im Textteil einer Zeitung nicht statthaft ist, mußg- ten die Namen abgekürzt werden. Sie können jedoch von Patienten in der Lokalredaktion eingesehen werden. Die Gewohnheit des Vorfahrtsrechtes So lobenswert der von Herrn Amtmann Claus geplante Abbau des Schilderwaldes in der Augartenstraße(und später in der Fregß- gasse und Kunststraßge) an sich sein mag, 80 viele Gefahren schließt er ein, solange sein Verfahren nicht radikal und für die ganze Stadt durchgeführt wird. Solche Einzelaufhebungen vorfahrtsberechtigter Straßen werden zu neuen Unfällen führen, da die Mannemer Kraftfah- rer aus alter Gewohnheit an ihr Vorfahrts- recht glauben, ob da nun Schilder stehen oder nicht. Ein schönes Beispiel dafür ist die abso- lut nicht bevorrechtigte Talstraße in Feuden- heim; vielleicht bemüht sich Herr Claus ein- mal dorthinaus und versucht etwa am Schel- menbuckel oder der Andersen-Straße(nach der Devise„Rechts vor links“) die Talstraße zu überqueren. Ich empfehle ihm jedoch, Vorsicht walten zu lassen; von Talstragen-Benutzern wird ihm niemand sein Vorfahrtsrecht einräu- men! Vielleicht wäre es ja gut, dort einmal ein paar Polizeibeamte als Lehrmeister zu sta- tionieren, die für Ausrottung des Aberglaubens von der vorfahrtberechtigten Talstraße sorgen. Ein entsprechendes Kontingent liege sich leicht aus der Jagdkolonne abzweigen, die am Markt- platz auf Linksabbieger(zum Parkplatz) ein- gesetzt ist. W. W. G. Lindenhof ist tennisfreudiger Nachdem uns Lindenhöflern die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches, nämlich die Errichtung von Tennisplätzen auf dem Bunker des Pfalzplatzes, in Aussicht gestellt war, müs- sen wir jetzt hören: es sei anscheinend kein Bedarf vorhanden, denn die Tentisplätze im Herzogenried würden nicht voll benutzt! Ge- rade die letzte Tatsache beweist doch nur, daß die Bevölkerung in der Nähe der Herzogenried- plätze nicht so tennisfreudig ist, wie man er- wartet hatte. Man kann aber doch nicht ohne Weiteres dasselbe von den Lindenhöflern sagen, die im Gegenteil dringend auf ihre Plätze war- ten, denen andererseits die Anfahrt bis zum Herzogenried zu weit ist. Herzogenried, und Lindenhof ist zweierlei, bestimmt hinsichtlich der Tennisfreudigkeit. M. T. läufig— mit einer Beute im Wert von etwa 4000 DM: Wäsche, Kleider, Schmuck, Bar- geld und Sparkassenbücher. Kleine Leute auf großer Fahrt Erst 11 und 13 Jahre alt war das Geschwi⸗ sterpaar, das aus einem Ort in der Pfalz kam und nach Frankfurt wollte. In Mannheim Sriff ein Kraftfahrer die beiden Kinder auf. Sie wollten zu ihrer leiblichen Mutter, da sie 85 Hause angeblich schlecht behandelt wur. eli.. 5 8 Auch ein„Wehrdienstgesgner“ Ziemlich heruntergekommen war ein Mann, der sich nach Mitternacht auf dem Ge- lände des Pumpwerks Ochsenpferch herum- trieb. Es war ein amerikanischer Soldat in Zivilkleidern. Er hatte sich sieben Tage vor- her unerlaubt von seiner Truppe entfernt, Unterschlupf hatte ihm seitdem anscheinend ein Mädchen in der Neckarstadt gewährt. Zwei Verkehrsunfälle Auf der Bundesstraße 44 zwischen Schar- hof und Kirchgartshausen stiegen ein Motor- radfahrer und ein Lieferwagen zusammen. Der Fahrer des Autos kam mit einer Gehirn- erschütterung ins Krankenhaus; übler erging es einem mitfahrenden jungen Mann und dem Motorradfahrer beide erlitten lebens- gefährliche Verletzungen. Der Sachschaden beträgt etwa 2800 DM.— Bei einem anderen Unfall kam ein Motorradfahrer zu Fall, als ihm auf der Friedrich-Ebert- Straße zwei Frauen in die Fahrbahn liefen. Sie wurden alle drei mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Schallplattenliebhaber In Neckarau stillte ein junger Mann seine musikalischen Bedürfnisse auf besondere Art: Er erschien zweimal in einem Geschäft, um einen Plattenspieler zu erstehen, entschloß sich jedoch nicht zum Kauf. Dennoch waren die Besuche für ihn erfolgreich: In günstigen Augenblicken ließ er Schallplatten unter sei- nem Rock verschwinden, von denen er auf diese Weise 24 fortschaffte. Erst nachträglich kamen die Diebstähle heraus und der junge Mann wurde angezeigt. Neuer Direktor des Moll- Gymnasiums Die Stelle des Direktors des Mannheimer Moll-Gymnasiums wurde nun mit Ober- studiendirektor Hugo Kalbe besetzt. Der neue Leiter des Moll- Gymnasiums wurde 1906 in Tübingen geboren, studierte in Ber- lin und Jena und besitzt die Lehrfähigkeit in Mathematik, Physik und Chemie. Nach seiner Tätigkeit in einem Landschulheim und in der Industrie war Hugo Kalbe zu- letzt Studienrat am Heidelberger Helmholtz- Gymnasium und Fachleiter für Mathematik am Seminar für Studienreferendare in Hei- delberg. 3 . Die Doppeſdose(30.35 lassen) D/ 4,85 Die Normoſdose(15-16 Jossen) U 2,70 Lie Jube(2-3 Jassen) 0, 0,45 1 N (Aff EE-EXTRAKT ö 1 3 Futvegfobt Zu 100% aus feinem Bohnenkaffee — 80 Schlo elt 1953 ber geb Jolkssch ehre, We Industrie federha. nische Fe meister rat, die Dezem betrieb ü Nach Dezem Ir baute schäft v. Spezialit. gafelbau, den zal durch be werkska. gehoben: kommiss und des Für den menschli ig Kell man ihn überlegte Schüssen deutende Ein W. über Ma und auf chem wasserne „Manfen Nutznieß Vaturere über flute den uns vBootcne; mußten eee deut. A(Ent. erstellt es ein- en sich I: Jacob esse tel“ Zustim- mit den Auch die Oktober⸗ zuvor. ten ange. „Teufels- terbahn), ine zwei- die vielen und Ka- oters, die Ilons und das eine Zesonders ieder alle Angehö- eichholz. m Zirkus IIlusions- ein indi- troleum- ila von etwa ick, Bar- rt Geschwi⸗ falz kam annheim nder auf. er, da sie lelt wur. * War ein dem Ge- herum- Joldat in age vor- entfernt. cheinend ährt. n Schar- n Motor- sammen. Gehirn- r erging und dem lebens- schaden anderen Fall, als Be 2wel wurden gen ins un seine lere Art: näft, um ntschloß h waren ünstigen nter sei- Wer auf mräglich r junge 8 nheimer 5 Ober- Zt. Der wurde in Ber- ähigkeit e. Nach nulheim Ube zu- mholtz- nematik in Hei- 0 ee Nr. 212 Mittwoch, 12. September 1956 MANNHEIM Seite 5 3 Große Frage: Ja, wo denn nur? Stadtrat Ludwig Keller 60 Jahre alt Schlossermeister Ludwig Keller, Stadtrat eit 1953, wird am 12. September 60 Jahre alt. der gebürtige Mannheimer ging nach der Volksschule in die Kunst- und Bauschlosser- hre, war als Geselle bei großen Mannheimer industriefirmen(Lanz, Vögele, Mohr& federhaff) tätig, bevor er die Maschinentech- nische Fachschule besuchte und bei Schlosser- meister Valentin Nied, Augartenstraße, ein- rat, die Meisterprüfung ablegte und am Dezember 1929 den Nied'schen Handwerks- betrieb übernahm. Nach dem Krieg wurde Ludwig Keller am Dezember 1945 zum Obermeister gewählt. Ir baute sein bombenzerstörtes Haus und Ge- schäft wieder auf und widmete sich seinen Spezialitäten: Eisenkonstruktionen, Schalt- akelbau, künstlerische Schlosserarbeiten. Von den zahlreichen Verpflichtungen Kellers durch berufliche Organisationen und Hand- perkskammer seien lediglich drei hervor- gehoben: Vorsitzender der Gesellenprüfungs- kommission, der Meisterprüfungskommission und des Ausschusses für Berufsausbildung. für den Stadtrat bedeutete ein Mann von den menschlichen und fachlichen Qualitäten Lud- ig Kellers einen Gewinn. Große Reden hat man ihn nicht halten hören, aber sein wohl- überlegtes und fundiertes Wort hat in Aus- schüssen und in Plenarversammlungen be- deutendes Gewicht. f ging in den gestri- kin Wolkenbruch gen Mittagsstunden über Mannheim nieder, der in den Kellern und auf unbefestigten Plätzen kleine Ueber- ehwemmungen verursachte. Das stadtische Ab- Wassernetz meldete„Kanal vollé«, und die Manhemer Kinner“ erwiesen sich als nasse Nutenießer des aus den Wolken rauschenden Naturereignisses: Ste spielten— vie auf dem überfluteten Spielplatz an der Eisenlohrstraße, den unser Bild geigt mit Feuereifer Booteneſan ret. Feuerwehr und Polizei mußten nicht ausrücken. Bild: Steiger e Das Kennzeichen-Latein ist mitunter sehr lustig Ja— die neuen Autoschilder, die haben es in sich, sagten wir am 30. August, als wir die erste Fortsetzung des Kennzeichen-Lateins veröffentlichten. Wo- AA?(linkes Bild) hät- ten wir auch mit DA-AA beantworten kön- nen. Auch mit Mannemer Dialekt DOA) hätten wir dienen können. Abgesehen vom ES—EL, der auf unseren Straßen herumfährt, gibt es noch ganz andere Kombinationsmög- lichkeiten(nicht druckreife). Auch die Sache mit Stade nimmt bedrohliche Formen an. Die armen Leutchen führen dort SD im Bilde, wogegen sie selbst beim Bundesverkehrs- ministerium schon heftig protestiert haben. Dieses Zeichen führte nämlich einmal der be- rüchtigte Staatssicherheitsdienst an seinen Kraftwagen. Nun sollen gar Beschwerden über Stader Wagen aus dem Ausland gekom- men sein Frankreich, Belgien, Holland), wo das SD- Kennzeichen in unliebsamer Erinne- rung ist. Was tun? STA geht nicht, das Zei- chen hat Starnberg. SA wäre auch nicht er- freulich. Und wer bezahlt, wenn die Stader Schilder erneut ausgewechselt werden? Gibt es auch lustige Wortverbindun- gen mit MA(Mannheim)? Wir haben noch keine getroffen. Aber vielleicht will sich ein Fotoamateur 20 DM Bildhonorar verdienen? -kloth Aber nein, hier nicht! Das ist das Heck eines Volkswagens „Eine der schönsten Jugendherbergen der Welt“ „Wandervögel“ sind von der Mannheimer Jugendherberge begeistert/ Das Gästebuch beweist es Daß sie„one of the best youth hotels of the world“(eine der besten Herbergen der Welt) sei, wurde der Mannheimer Jugend- herberge von weithergereisten Jugendlichen oft bescheinigt. Die Eintragungen in dem am 1. Juli begonnenen Gästebuch sind keine leeren, verbindlichen Worte, sondern erfüllt von aufrichtigem Dank:„voor het aange- naame verblijf“,„for your wonderful treat- ment“, für der„very comfortable and enjoy- able“ Aufenthalt.„Es gefällt mir gut bei Euch“, schrieb kurz und bündig ein Nord- gmerikaner, und ein Inder bekannte:„Wir Verlassen Deutschland mit traurigem Her- zen, aber wir werden die süßen Erinnerungen an dies große Land und seine lieben Leute bewahren, bis wir sterben., Wir danken je- dem und auch der Mannheimer Jugendher- berge für ihr herzliches Willkommen“. Jugendherbergen sind mehr als eine billige Uebernachtungsgelegenheit; sie sollen der wandernden Jugend ein Zuhause in der Fremde bieten. Immer werden sie geprägt vom Geist der Herbergseltern, die die Atmo- sphäre schaffen, das Behagen, eben das„Zu- hause“. Und wenn die Mannheimer Jugend- herberge in guter Erinnerung bleibt, dann nicht nur wegen ihrer wunderschönen Lage am Rhein, sondern vor allem wegen ihrer Warmherzigen Herbergseltern. Seit Oktober vorigen Jahres leitet Willi Ruffler die Ju- gendherberge, tatkräftig unterstützt von seiner charmanten Frau Margot. Mit ihren 23 Jahren ist sie die jüngste Herbergs- mutter der Bundesrepublik. Einen ungeheuren Ansturm hatten die Herbergseltern während der Ferienzeit zu bewältigen. Allein in den ersten sechs Au- gusttagen übernachteten dort 1300 Jungen und Mädels. Nur 120 reguläre Lager hat die Jugendherberge; die Noträume waren des- halb so dicht wie irgend möglich belegt. Im Kleine Chronik der großen Stadt Neue DLRG-Kurse im Hallenbad Am Mittwoch, 12. September, beginnt im Hallenbad ein neuer DLRG-Kursus im Ret- tungsschwimmen. Er wird von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft durchgeführt und umfaßt Unterweisung im Schwimmen und Tauchen sowie Unterricht in Wiederbelebung und Erster Hilfe. Die Ausbildung erstreckt sich über acht Uebungsabende jeweils mitt- wochs im Hallenbad. Kursbeginn: 19 und 20.30 Uhr. Umbau und Erweiterung bei Textil-Dahms Ein Sortiment, das von der Stecknadel bis zum Hosenträger, vom Strick- und Handarbeitsgarn bis zur Bettwäsche reicht, kann nun allen interessierten Einzelhänd- lern in stark erweiterten Geschäftsräumen bei E. Dahms(Großhandelsgeschäft für Tex- til- und Kurzwaren in D 6, 3) vorgeführt werden. Fast um das Dopelte ist die Firma, die etwa 40 Mitarbeiter beschäftigt, durch den Umbau gröhßer geworden. Annähernd 1000 Quadratmeter umfaßt die neue Boden- fläche des Unternehmens, das nun eine re- präsentative Ladenfront nach D 5 hin zeigt und einen Parkplatz direkt vor der Haus- türe besitzt. Das Mannheimer Großhandels- geschäft beliefert Einzelhändler in Baden- Württemberg, Rheinland-Pfalz und Süd- hessen. Hk —0— Große Lichtbildreise mit Tips für Fotoamateure Die Ferienzeit ist zu Ende. Fotografien und Lichtbilder halten die Erinnerung an das Erlebte wach. In Gedanken fährt jeder noch einmal in die Weite, sehnsüchtig des Ver- gangenen gedenkend und doch schon wieder mit neuen Plänen beschäftigt. So mag es nicht verwundern, wenn der Musensaale bis auf den letzten Platz besetzt war, als Georg Blitz von der Kodak Ad Stuttgart seine Zuhörer auf eine Reise von Istanbul nach Hammerfest mitnahm. Aus dem schillernden Orient führte der Redner als erfahrener Reiseleiter seinen Trupp durch Griechenland und Jugoslawien, durch Mazedonien und Montenegro über Oesterreich und Deutschland, Danemark und Schweden, Norwegen und Finnland in den einsamen Norden. Wie schon im vergangenen Jahr war es auch diesmal nicht nur eine Auf- zählung landschaftlicher Schönheiten und eine Dokumentation für Kodachrom. Er- läuterungen für Motivwahl, Blende, Licht- wert, Zeit und Objektiv, Vordergrund und Aufbau des Bildes gaben jedem Amateur An- regungen für sein eigenes Hobby. Schie. OEG voll elektrifiziert Rund verkehr beginnt Die Elektrifizierung der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft(OEG) im Städtebezirk Heidelberg Weinheim Mannheim ist jetzt abgeschlossen. Als letztes Teilstück wurde die Strecke Schriesheim Weinheim elektriflziert. Mit Beginn des Winterfahrplans wird der Rundverkehr Mannheim Heidelberg Wein- heim Mannheim aufgenommen. Mit den bis- herigen Dampflokomotiven dieser Kleinbahn verschwindet auch ein altes Stück Bergstra- Benromantik. Die kleinen Lokomotiven hie- Ben im Volksmund„Feuriger Elias“. Kleine Stilblütenlese aus dem Technischen Ausschuß Dr. ist Julius Fehsenbecker: eine öffentliche Lunge Bürgermeister „Der Luisenpark Mannheims. Oberbaudirextor Peter Urban:„Die Kran- kenhausabteilung soll in der gleichen und selben Weise ausgebaut werden wie und: „.. in denen im einzelnen die schäden sichtbar oder zusehen sind.“ Bürgermeister Jakob Trumpfheller: möchte der Meinung sein.“ „Ich H-e umi wurden 1500 Jugendliche aufgenommen (davon ein Drittel Ausländer), im Juli 3700 (ein Viertel Ausländer) und im August 4360 (664 Ausländer). Dreißig Nationen waren vertreten: Außer den europäischen Ländern auch Marokko, Aegypten, Südafrika, Iran, Libanon, Malaya, Vietnam, Neuseeland, Columbien, Venezuela und Argentinien. Zahlreich waren auch die Wanderer aus der Zone, die an Kontaktstellen mit kostenlosen Herbergsausweisen und mit Fünfzig-Pfen- nig-Wandergutscheinen— die in den Ju- gendherbergen für Quartier und Verpflegung eingelöst werden konnten— versehen wur- den. Der alte Wandergedanke, der die Jugend- herbergen schuf, ist nicht mehr in unver- fälschter Form lebendig. Die jungen Gäste kommen vielfach motorisiert, Ausländer, vor allem Italiener, fahren mit dem Auto vor. „Wir haben sie nie abgewiesen“, meinte Herbergsvater Ruffler,„die Entwicklung läuft eben in dieser Richtung! Das ganze Jahr über nehmen ausländische Studien- gruppen, die industrielle Werke in Mann- heim oder Ludwigshafen besichtigten, hier Quartier. Gleich welcher Nation und welcher Haut- farbe. in einem waren sich alle jungen Leute gleich: Sie warteten mit gewaltigem„Kohl- dampf“ darauf, von ihrer Herbergsmutter „bekocht“ zu werden.„Da gibt es wohl mei- stens Erbstwurstsuppe?“ fragten wir Her- bergsvater Ruffler.„Grundsäàtzlich nicht!“ meinte er,„meist werden Bratkartoffeln mit Salat oder Gemüse, einer Wurst oder zwei Spiegeleiern gemacht.“ Französische Gruppen bekommen ungefragt Wasser und Brot dazu. Einen norddeutschen Studenten hörten wir, etwas mißtrauisch, nach dem Abendessen fragen.„Gottseidank, Bratkartoffeln!“ rief er aus, denn er hatte sich gerade durch die Nu- deln der schwäbischen Herbergen gegessen. Ohne straffe Disziplin ist die Herberge natürlich nicht in Ordnung zu halten.„Hier raucht nur einer— der Schornstein“, wird in drei Sprachen gemahnt. Die Säuberungs- arbeiten, zu denen die Hausordnung die Ju- gendlichen verpflichtet, machen die Herbergs- eltern und ihre Helferinnen jedoch meist selber. Der äàußerste persönliche Einsatz der Her- bergseltern und der„Herbergsgroßeltern“— die ganze bastelnde Freizeitliebe von Frau Rufflers Vater gehört dem„Haus der Jugend“ — darf nicht zu der Annahme verleiten, daß die vom Jugendherbergswerk getragene Her- berge nicht auch auf städtische Unterstützung angewiesen wäre. Daß sie viel zu klein ist und daß es nicht nur an Schlafsälen, sondern auch an ausreichenden Lagerräumen fehlt, ist hinlänglich bekannt. Die Bitte um Unterstüt- zung denkt zunächst an dringend notwendige „Kleinigkeiten“, vor allem an eine ausrei- chende Beschilderung im ganzen Stadtgebiet. Nur ein guter„Pfadfinderinstinkt“ vermag die Herberge aufzuspüren. Dabei repräsen- tiert die Herberge einer internationalen Ju- gend die Stadt Mannheim. Jede Ausgabe für Sie ist eine Werbung, die weit in die Welt und in die Zukunft wirkt. Ak Bilder: Thomas Filmspiegel Palast:„Torpedomänner greifen an“ Auch die Italiener gaben jetzt einen filmi- schen Beweis ihrer Tapferkeit während des letzten Krieges: Ausbildung und Einsatz der Ein-Mann-Torpedos werden hier in zwei lose gekoppelten Phasen von der Ret- tung einer Schifksbesatzung auf dem Meeresgrund und von der Versenkung eines feindlichen Kreuzers geschildert. Obwohl dem Laien nicht recht klar wird, wie diese Torpedos eigentlich operiert haben, wird er doch durch markige Dialoge und effektvolle Bilder davon überzeugt, daß es sich hier um eine sehr gefährliche Angelegenheit handelt. Hauptdarsteller Raf Vallone wird eine Rolle von penetranter Heldenhaftig- keit zugemutet, in der er sich— ebenso wie der Rest des Ensembles— kaum be- Währen kann. 11 Weitere Freigaben. Im Rahmen des deutsch- amerikanischen Wohnungsaustausch- programms wurde das Gebäude Körner- straße 55, ferner werden die Häuser Guten- bergstraße 18, Ziethenstraße 111 und Schenkendorfstraße 10 freigegeben. Das Rote Kreuz beginnt neue Kurse in häuslicher Krankenpflege. Anmeldungen nimmt die Kreisstelle in L 2, 1113, Telefon 4 28 40, entgegen. 2 Termine DGB, Abt. Jugend: 12. September, 17.30 und 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Film„Unter- gang der Titanic“. Club„Graf Folke Bernadotte“(Kadetten- gruppe): 12. September, 18.30 Uhr, Nietzsche: straße 10, Unterhaltungsabend. Deutscher Naturkundeverein: 12. September, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Sichtung des Diamaterials von der diesjährigen Kärntenfahrt. ARRKB„Solidarität“, Ortsgruppe Mannheim: 12. September, 20 Uhr, Lokal„Braustübl“, U 5, 1, Mitgliederversammlung. VdK Neckarstadt“ West: Am 13. September, 20 Uhr, Lokal„Goldene Schlange“, Elfenstr. 225 Lichtbildervortrag und Mitgliederversammlung. Wir gratulieren! Luise Vogt, Mannheim, Jungbuschstraße 18, wird 77, Marie Hocker, Mannheim-Feudenheim, Scheffelstraße 53, und Ottilie Bieg, Neckarhausen, Schule(krüher Mannheim-Käfertal), werden 78 Jahre alt. Elisabeth Krämer, Mannheim, Eichendorff- straße 16, vollendet das 60. Lebensjahr. Bun- desbahn-Obersekretär E. Neidig, Bahnhof Mann- heim-Neckarstadt, kann auf eine 40jährige Dienstzeit zurückblicken. Oberzugführer Georg Sudheimer, Mannheim, Augartenstraße 83, ist 50 Jahre bei der Bundesbahn tätig. Wohin gehen wir? Mittwoch, 12. September Theater: Nationaltheater 20,00 bis 22.30 Uhr: „Kapitän Brassbounds Bekehrung“(Th.-G. Nr. 926— 1850, geschlossene Vorstellung). Filme: Planken:„Vor Sonnenuntergang“; Alster:„König der Schauspieler“; Capitol: „Um jeden Preis“; Palast:„Torpedomänner greifen an“; 9.50, 11.50, 22.20 Uhr:„Das Cabi- nett des Professor Bondi“; Alhambra:„Opern- ball“; Universum;„Friederike von Barrings“; Kamera und Kurbel:„Wichita“; Deutsch- Amerikanisches Institut 20.00 Uhr:„Ernst Reuter“. Veredelung und Produktion durchlaufen hat. ... fafsächlich- ein patenter Kraftstoff Men gewinnt einen patenten Kroftstoff, wenn er alle Stufen moderner Forschung, Entwickelung, Shell Kraftstoffe sind bereits von Natur aus Gudlitäts- dem Deutschen Bundespatent Nr. 855 480. l. C. A. regelt den verbrennungs vorgang und macht alle Kräfte frei. besholb sind Shell und Super Shell mit IICIA peitente Kroftstoffe für alle Benzinmotoren. man fan S1. EIL erzeugnisse, die durch sorgsame und gecliegene Produktionsmethoden ein Optimum an leistung und Wirtscherftlichkeit bringen. Sie allein enthalten zudem den patentierten Wirkstoff l. C. A. nach cen Sil bl NN 8.2 Seite 8 BUNDES-LANDER-S EITE Mittwoch, 12. September 19586 Nr. 21 ll Von der Heugabel bis zum größten Mähdrescher Die DLG- Schau in Hannover: Westdeutschlands Landwirtschaft und Landmaschinenindustrie Hand in Hand Hannover. Bei aller Abneigung gegen Superlative kommt man nicht umhin zu Sagen, daß diese 44. Wanderausstellung die größte landwirtschaftliche Schau ist, die bis- her in Europa und Uebersee veranstaltet Wurde. Auf einem Gelände von rund 60 Hektar, in zehn großen Messehallen und üder 30 Zeltbauten sentiert sich West- deutschlands Landwirtschaft in einer impo- nierenden Form und zeigt, was sie leisten kann und welche Möglichkeiten zur Quali- tätsverbesserung und Produktionserhöhung noch ungenutzt schlummern. Dazu haben führenden Unternehmen der Landmaschir Industrie, der Chemie und aller Betriebs- gruppen, die für die Bauernschaft Maschinen, Geräte und Artikel liefern, in Hannover mit rund 1 000 Firmen ausgestellt, so daß zur Zeit auf dem Messegelände von der Biene bis zum schwersten Zuchtbullen, von der einfachsten Heugabel bis zum größten Mäh drescher, vom kleinsten Stall bis zum voll- Motorisierten und elektriflzierten Musterhof, Alles zu sehen ist, was direkt und indirekt zur Landwirtschaft gehört. Die Schau der DL steht dieses Mal unter der Devise, der Landmann soll durch den Ein- Satz der Technik in die Lage versetzt wer- den, schneller, billiger, leichter und besser BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Radfahrer gegen Fußgänger: 2 Tote Alsenbrück. Auf der nachtdunklen Bun- desstraßge 40 überfuhr in Alsenbrück im Kreis Rockenhausen ein 26jähriger mit seinem Fahrrad einen 58 Jahre alten Arbeiter. Der Radfahrer stürzte, verletzte sich schwer und starb noch am Unfallort. Der ebenfalls schwer verletzte Fußgänger starb zwei Stunden spä- ter im Krankenhaus. Noch einmal Müllerprozeß? Kaiserslautern. Vor Ablauf der Revisions- krist für das Schwurgerichtsurteil gegen den Otterberger Zahnarzt Dr. Müller haben Staatsanwaltschaft und Verteidigung ihre schriftlichen Revisionsbegründungen beim Landgericht in Kaiserslautern eingereicht. Die Staatsanwaltschaft wird nun die Gesamtakte „Dr. Müller“ dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe zur weiteren Entscheidung vor- legen. In den schriftlichen Revisionsbegrün- dungen haben Staatsanwaltschaft und Ver- teidigung rechtliche Bedenken gegen das Ur- teil des Kaiserslauterer Schwurgerichts vor- gebracht. Es wird damit gerechnet, daß der Bundesgerichtshof noch vor Ende dieses Jah- res zu einer Entscheidung kommt. Größter Gasbehälter Europas Mainz. Der größte Gasbehälter Europas ist in Mainz offiziell seiner Bestimmung über- geben worden. Er hat ein Fassungsvermögen von 350 000 Kubikmetern und wird die Städte Mainz und Wiesbaden versorgen. Mit der Montage des 122 m hohen Behälters, der einen Kostenaufwand von 4,2 Millionen Mark erforderte, war am 10. August 1955 begonnen Worden. Der Behälter soll am 1. Oktober ge- Füllt werden. Zu der Kritik, der Bau passe nicht in das Landschaftsbild, sagte ein Spre- cher der Kraftwerke Mainz- Wiesbaden, der Eigentümerin des Gaskessels, der Gasometer sei in diesen Ausmaßen notwendig. Nur so könne die Wirtschaftlichkeit der Gasproduk- tion gesichert werden. Von Marokkaner überfallen Mayen. In der Nähe des Flugplatzes Nie- dermendig(Kreis Mayen) wurde ein 21 Jahre altes Mädchen von einem marokkanischen Soldaten angegriffen. Die Ueberfallene setzte sich zur Wehr und rief um Hilfe. Hierauf ergriff der Marokkaner die Flucht. Er konnte am Dienstag von der französischen Polizei festgenommen werden. Das Mädchen erlitt schwere Kratzwunden im Gesicht. Obdachlosenasyl brannte nieder Mayen. Das Obdachlosenasyl der Stadt Niedermendig(Kreis Mayen) brannte in der Nacht zum Dienstag bis auf die Grundmauern nieder. Nach Feststellungen der Polizei hat ein Insasse im Bett geraucht und war dabei eingeschlafen. Gegen den Mann wurde wegen fahrlässiger Brandstiftung Haftbefehl erlassen. Die acht Insassen des Asyls kamen mit dem Schrecken davon. Deutscher Tierärztetag 1956 Bingen. Der„Deutsche Tierärztetag 1956“ findet vom 21. bis 23. September in Bingen am Rhein statt. Er steht unter dem zentralen Thema„Der deutsche Tierarzt in der Milch- versorgung“. Dementsprechend sind die The- men der verschiedenen Referate ausgewählt, die Fachreferenten, unter ihnen Vertreter der zuständigen Bundes- und Landesministerien, behandeln werden. In Verbindung mit dem Deutschen Tierärztetag stehen Tagungen der Arbeitsgemeinschaft der westdeutschen Tier- Arztekammern, der Bundesarbeitsgemein- schaft der beamteten Tierärzte sowie die Hauptversammlung der deutschen Tierärzte- schaft. Außerdem werden Vertreter der Bun- desrepublik und der Sowjetzone zu einer Aussprache über die Seuchenbekämpfung zu- sammenkommen. arbeiten und dabei noch die Qualität seiner Produkte bedeutend erhöhen zu können. Nach diesem Motto haben in Hannover Landwirtschaft und Industrie zusammen- gearbeitet und Wege aufgezeigt, wie fast jedé Handarbeit ganz oder teilweise mechanisiert werden kann, allerdings ist diese Umstellung nicht billig, Vom Melken bis zum Dünger- streuen, vom Säen bis zum Auswerten der Ernte, überall hat die Maschine eingegriffen und den Hof von Grund auf umgestellt. Alle diese neuartigen Geräte oder alt- bewährten Typen, die weiterentwickelt wurden, werden auf der Wanderausstellung in der Pra vorgeführt und in ihrer Ar- beitsweise erklärt. Der Landmann soll mit diesen Maschinen richtig umgehen lernen und möglichst schon in den Fach- und Berufs- schulen die Grundkenntnisse dafür er- Werben. Dabei ist das Angebot an Neu- heiten in diesem Jahr besonders reichhaltig und umfaßt alle Sparten der bäuerlichen Arbeit. Die größeren Gruppen davon bilden Geräte für den Transport, Erntebergungs- maschinen, Apparate zur Düngung, Ma- schinen zur Bestellung und Pflanzenpflege, Schädlingsbekämpfungsgeräte, Melkanlagen, Molkereimaschinen, Geräte für die Hof wirt- schaft und Bodenbearbeitungs-Geräte und Maschinen in einer kaum noch zu über- bietenden Vielfalt. In dieser Landmaschinentechnik geht der Zug immer mehr zur Universal- maschine, die durch kleine An- und Um- bauten alle Feldarbeiten verrichten kann und sich außerdem noch im Hof verwenden läßt. Das beste Beispiel dafür lieferte eine Firma, die einen selbstfahrenden Mäh- drescher vorstellte, von dem das Mähdresch- gehäuse vom Fahrgestell getrennt werden kann. Dadurch ist es möglich, das Fahr- gestell auch als Geräteträger zu verwenden; auf den Schlepper übertragen heißt das, der Bauer will mit seiner Arbeitsmaschine nicht nur alle Feldarbeiten erledigen, sondern nach dem Abbau der Bodengeräte auch ein- mal in die Stadt fahren, um dort Besorgun- gen machen zu können. Dazu kommen die vollautomatischen Maschinen, welche die Landarbeit dem menschlichen Kraftaufwand nach erleichtern, aber auch komplizierter ge- stalten. Einer der Schwerpunkte der DLG- Wanderausstellung bildet nach alter Tra- dition die Viehzucht. Obwohl mit einem Aufgebot von 135 Pferden der Spitzenklasse diese Gruppe hervorragend gut besetzt war, blieb es nicht verborgen, wie schwer die deutsche Pferdezucht um ihre Existenz ringt. Das beeinflußt auch die züchterischen Be- strebungen nach einem guten Arbeitspferd, da die Nachfrage nach Pferden seit Jahren allgemein stark nachläßt. Wie in allen Jahren war auch dieses Mal wieder die deutsche Rinderzucht mit 350 Tieren mustergültig vertreten. Von den 14 in Westdeutschland gepflegten Rassen sind die schwarzbunten Tiere Niederungsrind) am stärksten vertreten,. Diese Rinderart wird hauptsächlich nördlich der Linie Frankfurt- Kassel gehalten. Danach kommt das deutsche Fleckvieh(braunweiß), das in Süddeutsch- land vorherrscht. Dazwischen stehen der Zahl nach kleinere Rassen, darunter auch das Angler-Rind(Schleswig), das mit einem guten Vorsprung in der Milchleistung führt. S Die Schau in Hannover hat nun wiederum bestätigt, daß die Züchter in Westdeutsch- land auf der Weltrangliste an erster Stelle stehen und heute in der Spitzenklasse kaum noch zu übertreffende Tiere anbieten können. Von der Frage, wie sich die Rinderzucht in Westdeutschland weiterentwickelt— da- für lieferte nun Hannover ein anschauliches Bild— hängt viel für die Antwort an die Industrie ab, wieviele und welche Maschinen und Geräte sie an die Landwirtschaft ver- kaufen kann. Die großen westdeutschen Produzenten, die alljährlich über 100 000 Schlepper in mehr als 150 Typen herstellen, drängen zur Motorisierung der Landwirt- schaft. Aber bei vielen Höfen muß eben noch die Kuh im Geschirr gehen, weil das Geld kür den Trecker fehlt oder der Betrieb für den Motoreneinsatz zu klein ist. Auf der Wanderausstellung haben nicht zuletzt mit dem Blick auf diese Probleme die Regierun- gen und Organisationen auf die dringend notwendige Flurbereinigung aufmerksam ge- macht. Und die Fahrzeug-Industrie zeigte ein größeres Angebot billigerer Schlepper (10 bis 12 PS für knapp 5 000 DM) in der Hoffnung, damit eine Lücke schließen und für die Motorisierung neue Interessenten gewinnen zu können. E. W. Vor Rabbatz wird höflich gewarnt Aufklärungskampagne niedersächsischer Jugendschutz-Dienststellen Hannover. Auf der Suche nach einem Wirkungsvollen psychologischen Mittel gegen den Terror Halbwüchsiger haben jetzt in Niedersachsen auch die amtlichen Jugend- schutz-Dienststellen eingegriffen. Zuvor Hatten sich die Minister auf einer Kabinett- Sitzung in Hannover mit dem Jugendproblem befaßt. Auf den Rat der Dienststellen wur- den daraufhin zunächst in Hannover rund 30 000 Flugblätter an die älteren Jahrgänge der Schulen verteilt. Gekoppelt mit dieser Aktion ist eine Aufklärungs- Kampagne, die sich an die Adresse der Eltern richtet: Weiter sind ähnliche Maßnahmen im Braunschwei- ger Raum vorgesehen. Insgesamt sollen El- tern, Lehrherren, Lehrer und die Jugendlichen auf die strafrechtlichen Gefahren aufmerk- sam getnacht werden, die sich aus den oft harmlos angezettelten Zusammenrottungen der jungen Leute ergeben können. Aus den inzwischen in Braunschweig ab- geschlossenen staatsanwaltlichen rmitt- Das Ergebnis fünfjähriger Uransuche Untersuchung in Baden- Württemberg beendet: acht Vorkommen Freiburg. Als erstes Land der Bundes- republik ist Baden- Württemberg mit der Un- tersuchung der geologischen Formationen und Gesteine auf uranhaltige Mineralien in seinem Staatsgebiet zu einem gewissen Ab- Schluß gekommen. Diese Untersuchungen haben etwa fünf Jahre in Anspruch genom- men und einschließlich der Bohrungen nur 210 000 Mark gekostet. Das Ergebnis der Un- tersuchungen wird bis Anfang nächsten Jah- res in einer wis senschaftlichen Monbgraphie vorliegen, die der Präsident des geologischer Landesamtes Baden- Württemberg, Professor Dr. Franz Kirchheimer, verfaßt hat. In einer Konzentration von über hundert ramm Uranmetall je Tonne Gestein kommt das Erz nur an etwa acht Stellen im Lande vor, wobei aber noch nicht gesagt ist, daß ein Abbau dieser Vorkommen unter den gegen- wärtigen wirtschaftlichen Voraussetzungen rentabel wäre. Uranvorkommen wurden ge- funden oder bestätigt in der alten Kinzigtäler Erzprovinz um Wittichen, in der Reinerzau in der Gegend um Schiltach, in der Gegend von Sulzburg im Landkreis Müllheim und in den alten Schiefern des Schwarzwaldes, vor allem in der Gegend um Präg und Gschwend bei Todtnau, ferner im Kaiserstuhl, wo Uran in einer Abart des Minerals Koppit gefunden wurde, das kurze Zeit Lieferant des begehr- ten Stahlveredlers Niob war. Für die Wissen- schaft völlig neu war das in ziemlicher Ver- breitung festgestellte Uranvorkommen auf Manganerzgängen des Schwarzwaldes, fer- ner das Vorkommen von Uran in einer Kon- zentration bis zu 500 Gramm je Tonne Ge- stein in den Phonolithen der Hegauvulkane. Noch nicht abgeschlossen ist die erst vor etwa drei Wochen begonnene Untersuchung im Ge- biet der alten Grube Michael im Weilertal im Landkreis Lahr, auf deren Halden seit 1911 Uranglimmer bekannt ist. Dort sind uran- haltige Hornblendegesteine gefunden worden. Unsere Korrespondenten melden außerdem: „Strumpfkönig“ vor Gericht Berlin. Vor der Großen Wirtschafts- Strafkammer des Westberliner Landgerichts begann am Montag die Hauptverhandlung gegen den sogenannten„Strumpfkönig von Bayern“, den 46jährigen Großhandelskauf- mann Otto von Eckern. Die Anklage wirft ihm Devisenvergehen, schweren Diebstahl, unlauteren Wettbewerb und stechung vor. Von Eckern soll in den Jahren 1953/54 für mindestens vier Millionen DM Strümpfe und Gardinen illegal aus der Sowjetzone importiert, in seinem Füssener Betrieb umgearbeitet und als westdeutsche Produkte abgesetzt haben. Der Tod am Straßenrand Dorsten. Ein Mann und drei unbeteiligte Kinder kamen ums Leben, als zwei Per- scnenwagen auf einer Straßenkreuzung Aktive Be- Die Uranvorkommen in Baden-Württem- berg beschränken sich in der Hauptsache auf des Schwarzwälder Grundgebirge und auf die jungen Ergußgesteine im Kaiserstuhl und Hegau. Uranfrei sind dagegen die am häufig- sten im Lande vertretenen geologischen For- mationen. die in anderen Teilen der Erde ge- legentlich beachtliche Uranvorkommen bie- ten, die Sandsteine und Kalksteine, die eben- falls gründlich untersucht worden sind. Für die Zukunft könnten wirtschaftlich interes- Sant werden die Vorkommen uri Wittichen und im Landkreis Lahr. lungen und dem ersten großen westdeut- schen Prozeß in Bremen haben die Behörden den Eindruck gewonnen, sowohl die Jugend- lichen als auch die Eltern wären sich der Gefahren nicht bewußt. Dem wollen nun die Jugendschutz-Dienststellen entgegenwirken. Mit Hilfe der Lehrer und Lehrherren sollen die Jünglinge den Paragraphen 125 des Straf- gesetzbuches dem Wortlaut nach kennen- lernen, damit sie wissen, daß Zusammen- rottungen und Krawalle mit Gefängnis und sogar Zuchthaus bestraft werden. Auf all diese Dinge machen die Flugblätter der Ju- gendschutz-Dienststellen aufmerksam. Aber auch die Eltern werden in der Hoffnung angesprochen, daß sie sich zukünftig mehr darum kümmern, was ihre Kinder in der Freizeit treiben, damit nicht erst die Pro- zesse die Hlterm an ihre Aufsichtspflichten erinnern. 5 Die Jugendschutz- Dienststellen wurden 1952 in allen größeren Städten Niedersachsens eingerichtet. Ihre Aufgaben bestehen u. à. darin, wo es not tut zwischen Eltern und Eindern die famillären Bindungen zu festi- gen und gefährdeten Jugendlichen beizu- stehen. Die Dienststellen konnten besonders bei Prozessen, in die Halbwüchsige ver- wickelt waren, erfolgreich tätig sein. So wurden viele Gerichte, von der menschlichen Seite her, über die häuslichen Verhältnisse Angeklagter junger Menschen aufgeklärt. In einer Reihe von Fällen kam es dank der Intervention der Dienststellen nicht zur An- klage und bei anderen Gelegenheiten War es gelungen, den Jugendlichen die Lehr- und Arbeitsplätze zu erhalten. Trotz der Krawalle in Hannover und Braunschweig wird diese Jugendschutzarheit als eine exfolgreiche be- Zeichnet, die gerade jetzt noch mehr ver- tiekt werden muß. a 3 Eine Folterkammer wird Forschungsstätte „Büttelhaus“ wird wieder aufgebaut/ Soll Sammlungen aufnehmen Rothenburg ob der Tauber. Das durch einen Luftangriff im letzten Krieg zerstörte „Büttelhaus“ in Rothenburg ob der Tauber, in vergangenen Jahrhunderten Gefängnis und Folterkammer für die Missetäter der Stadt, soll mit internationaler Unterstützung wieder aufgebaut und als Forschungsstätte für die mittelalterliche Rechtspflege einge- richtet werden. Das im Jahre 1250 errichtete Gebäude soll die umfangreichen Archivsammlungen und Schaustücke der Stadt Rothenburg auf- nehmen und so Juristen und Historikern einen Ueberblick über Rechtssprechung und Strafvollzug vergangener Zeiten geben. Aus den verstaubten Folter- und Nachschlagewer- ken an Hand der entsprechenden Werkzeuge werden die Besucher sehen können, wie er- finderisch und grausam zugleich die mittel- alterliche Rechtspflege verfuhr. Auf ein Bei- spiel dieser Rechtspflege stieß man bereits beim Wiederaufbau des sogenannten„Faul- turms“ des Büttelhauses. In dem mittelalter- zwischen Dorsten und Hervest zusammen- stiegen. Der eine Wagen, den ein 35jähriger steuerte, geriet nach dem Zusammenprall auf den Straßenrand und überfuhr dort die drei Kinder. Er überschlug sich dann und blieb auf dem Feld liegen. Der Fahrer starb nach dem Unfall in einem Krankenhaus, während die drei acht- bis zehnjährigen Jungen auf der Stelle tot waren, Der Fahrer des zwei- ten Wagens kam mit leichteren Verletzun- gen davon. Soldaten niedergeschlagen Hamburg. Zweimal wurden in Hamburg Freiwillige der Bundeswehr von Zivilisten niedergeschlagen und so schwer verletzt, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden muß- ten. Im Stadtzentrum stürzten sich neun junge Männer im Alter von 20 und 22 Jah- ren auf einen 34 Jahre alten Stabsunter- offizier und einen 18 jährigen Gefreiten aus dem Standort Uetersen, Die Ueberfallenen erlitten Kopfverletzungen und Prellungen. lichen Lochgefängnis fanden Bauarbeiter fünf guterhaltene Skelette. Die näheren Untersuchungen ergaben, daß es sich um Häftlinge handelte, die nackt in das unter- irdische Verließ geworfen worden waren und dort buchstäblich verfaulten. In den alten Akten können die Besucher auch Näheres über die berühmt- berüchtigte peinliche Gerichtsordnung Karls des Fünften erfahren. Nach dieser Gerichtsordnung wur- den das Ertränken, Pfählen, Rädern, Vier- teilen und Verbrennen als verschärfte Todes- strafen, das Erschießen, Hängen oder Ent- haupten mit dem Schwert dagegen als leich- tere Arten der Hinrichtung betrachtet. Wenn man jedoch Milde für unangebracht hielt, f Grund der Dokumente schien das aufig der Fall, ließ man den Verurteil- ten an den Schwanz eines Pferdes binden und zur Richtstätte schleifen. Ganz schreck- liche Missetäter wurden dann unterwegs noch mit glühenden Zangen gekniffen. Salmonella-Epidemie Hamburg. Die Salmonella-Epidemie im Hamburger Krankenhaus Heidberg, von der am Sonntag 294 Patienten und Bedienstete befallen waren, konnte nach Mitteilung der Gesundheitsbehörde am Montag im wesent- lichen zum Stillstand gebracht werden, Es sind lediglich sechs weitere Fälle hinzuge- kommen, so daß sich die Zahl der Betroffe- nen auf genau 300 beläuft. Wie die Nach- forschungen ergaben, sind die Erkrankungen auf unmittelbaren Genuß vo verseuchtem Hackfleisch zurückzuführen. Raubüberfall auf Sparkasse Münster. Bei einem bewaffneten Raub überfall auf die Spar- und Darlehnskasse in Leeden im Kreis Tecklenburg erbeuteten am Dienstagvormittag drei Jugendliche 22 000 Mark. Der drei Täter im Alter von etwa 17 bis 20 Jahren waren mit schwarzen Tuch- masken und gezogenęn Pistolen in den Kas- senraum eingedrungen. — UMS CHAU IN BADEN-WURTTEMB ERC 14 Fälle von Kinderlähmung Karlsruhe. 14 Fälle von spinaler Kinder lähmung wurden in den letzten vier Woche; im Stadt- und Landkreis Karlsruhz registriert. Davon entfielen neun auf 10 Stadt Karlsruhe. Obwohl bei den meisten Fällen eine Lähmung zurückblieb. kann mech Auskunft des Gesundheitsamtes nicht 1 einem massiven Auftreten der Kinderlah mung s en werden. Lediglich in 05 Gemein lach-Aue wurde eine Häufung von vier Fällen festgestellt. Bei allen anderen Erkrankungen handelt es sich um Einzelfälle In Durlach-Aue sind besondere Desinfel. tionsmaßnahmen in den Schulen getroffen worden. Die Mehrzahl der an der King lähmung Erkrankten sind im schulpflichtigen Alter. 1 Strafantrag im Stauferprozeß Freiburg. Im Prozeß gegen den Furnier fabrikanten Max Staufer, der seit mehreren Wochen vor der Großen Strafkammer dez Landgerichtes Freiburg verhandelt Wird, be. antragte Oberstaatsanwalt Dr. Pauli am Montag zwei Jahre acht Monate Gefängnis für den Angeklagten. Nach seinem Plädoyer ist Staufer in 1 Anklagepunkten des B. truges, der Unterschlagung und der Untreue huldig. In zwei Punkten de 0 der Oberstaatsanwalt an, das Verfahren 1 zustellen, da die zu erwartende Strafe neben den anderen Strafen nicht ins Gewicht fallen Würde. Vor den Plädoyers hatte Professor Dr. Derwort, Oberarzt an der Freiburger Nerven- Klinik, den Angeklagten in einem psychiatri. schen Gutachten als voll zurechnungsfäbig bezeichnet. Von 10 1 Anklage regte „Sauberkeitsvögte“ Okfenburg. Gegen die immer stärker in Erscheinung tretende Verschandelung histo- rischer Städtebilder und Bauten durch Re- Kklameschilder wandte sich am Sonntag der Historische Verein für Mittelbaden in Seiner Jahreshauptversammlu in Oppenau. Der Schriftsteller Otto Ernst Sutter, Gengenb c. regte an, daß der Historische Verein au- sammen mit den Bürgermeisterämtern „Sauberkeitsvögte“ benennt, die dieser Frage ihre besondere Aufmerksamkeit widenen. Lichtenau wieder Stadt Kehl. Die Gemeinde Lichtenau hat jetzt die Stadtrechte wiedererhalten, die ihr im Jahre 1935 aberkannt worden waren. Re- gierungspräsident Dr. Paul Wäldin über- reichte der Gemeinde in einer Feier die Stadturkunde. Lichtenau wurde im Jahre 1293 von Bischof Konrad dem Dritten v Straßburg, der auch den Grundstein zum Straßburger Münster gelegt hat, gegründet, 1300 erhielt es die Stadtrechte, in der Feier Wies Landrat Schäfer darauf hin, daß Lichten- au die älteste Stadt des Kreises Kehl sei. Ertappter Moped- Dieb schoß Schwäbisch Hall. Ein 31 Jahre alter Mann aus Schwäbisch Hall wurde beobach- bet, wie er ein vor einer Gastwirtschal abgestelltes Moped wegtrug. Der rasch herbeigerufene Eigentümer, des Fahrzeugs eilte dem Dieb nach und konnte ihn stel- len, als er gerade versuchte, das Schloß aufzubrechen. Es kam zu einem Hand- gemenge in dessen Verlauf der Dieb un- verhofft aus einem Revolver einen Schuß auf den 51 Jahre alten Fahrzeugeigentümer abgab. Dem Angegriffenen gelang es aber, dem Jüngeren die Waffe zu entwinden und ihn so lange festzuhalten, bis Hilfe zur Stelle war. Der Schütze wurde der Polizel übergeben. 16 Kinderlähmungsfälle Schwäbisch Hall. In den letzten Tagen ist die Zahl der an spinaler Kinderlähmung in Stadt und Kreis Schwäbisch Hall erkrankten Personen um drei auf 16 angestiegen, Nach Auskunft des Staatlichen Gesundheitsamtes handelt es sich jedoch vorwiegend um leich- tere Fälle. Lastzug geriet in Brand Neustadt/ Schwarzwald. An einem int gefüllten Progangaskflaschen beladenen Last- zug gerieten am Dienstagfrüh auf dem Rathausplatz in Neustadt die hinteren Bi- der des Anhängers in Brand. Da die Lösch- versuche des Fahrers und des Begleitpel- sonals ergebnislos blieben, wurde die Feuel. Wehr alarmiert, der es gelang, den Brand zu löschen, bevor die Ladung mehrere hundert Gasflaschen— durch die Erhit zung explodieren konnten. Der Fahrer des Lastzuges 1 der polizeilichen Ver- 8 1 nehmung, de vor dem Antritt 5 Fahrt schwer Bedenken wegen der schlechten Bereifung des Anhängers Seu Bert habe. 6 Zeugenvernehmung„en gros Stuttgart. Der Geisteszustand der Kron“ prinzessin Cecilie von Preußen in ihren da, ten Lebensjahren und die Art ihrer 1 ziehungen zu ihrem Begleiter Otto Gro sind Gegenstand der Fragen, die das 2 760 jandesgericht Stuttgart als zweite e in dem bereits jahrelangen Rec tsstreit u die Testamente der im Mai 1954 verstorbe nen Kronprinzessin an rund 120 gericht Stuttgart, 0 der Kronprinzessin als sittenwid net und für nichtig erklärt, in 8e 1 8 aber nicht entschieden, ob Cecilie von 15 gen im Vollbesitz ihrer geistigen Krälte un geschäftsfähig War. . Die meistgekaufte der Welt: in Deutschland von Gillette hergestellt 111 lin; Ein Beweis, dei Männer sich (mit Recht) nicht immer för das„Billigste entscheiden! „„ 5 eee eee e. 0 900 Das kanum becken Deutsc! wenige bewies schen Olymp Duisbu ragend durch — lis Als spiels tag in beauft. kämpf. geleite gust 19 der G. englisc zwei E Das T1 wird v Wie Hanno geht d europa wird. die Sc gung v „V Die setzten band s Achter in Me nunme Booten band e Fersen RG Gi im Do mit vo und Et pet Der ster P im He tung i! Europe Der F. kampf kann e hunger keine! seits k in die Beide Währe Instinb tiker, Das Kämpf Domin Kalbfe gien); (Italier Adi M 6/ Nr. a — N B ERC nung er Kinder. ier Wochen Karlsruhe un auf die en meisten N kann Hach Nicht von Kinderläh. Aich in der 12 Häufung en anderen Einzelfalle Desinfek. 1 getroffen er Kinder- Ipflichtigen rozeß n Furnier. ü mehreren ammer des it wird, be. Pauli am Gefängnis n Plädoyer en des Be- er Untreue Klage regte lahren ein- trafe neben vicht fallen ofessor Dr. er Nerven. psychiatri- nungsfähig stärker in lung histo- durch Re- onntag der n in seiner benau. Der engenbach, Verein zu- sterämtern leser Frage Widenen. dt 1 hat jetzt die ihr im Varen. Re- Idin über- Feier die im Jahre ritten von istein zum der Feier aB Lichten Fehl sei. choß ihre alter e beobach- wirtschaft Der rasch Fahrzeugs ihn stel- las Schloß m Hand- Dieb un- aden Schug igentümer g es aber, inden und Hilfe zul ler Polizei le 1 Tagen ist ähmung in erkrankten egen. Nach heitsamtes um leick⸗ 0d inem mit nen Last- auf dem teren Rä⸗ die Lösch- Zegleitper⸗ die Feuer. zen Brand mehrete die Erhit⸗ Fahrer des chen Ver- tritt der egen der ers geäu⸗ gros“ der Kron ihren leti: ihrer Be- tto Groha das Ober-“ verstorbe- 0 Zeugen von Preu: Takte und . Vr. 212 Mittwoch, 12. September 1956 MORGEN — Wiesbaden brachte vorolympische Sichtung: ſcheuers einmalige: Niumpli: Sechs Starts- sechs Siege Gisela Amail beherrschte Frauenwettbewerbe am zweiten Tag der Deutschen Kanu-Meisterschaften Das erfreulichste Fazit der 35. Deutschen kanumeisterschaften im Schiersteiner Hafen- becken zu Wiesbaden ist die Tatsache, daß Deutschlands Olympiakandidaten 8 mit wenigen Ausnahmen— ihre Beständigkeit wiesen. Das As dieser großen vorolympi- 50 Sichtung war erwartungsgemäß der Ompiadritte Michel Scheuer(Bertasee 48/99 Duisburg), der Wieder einmal seine über- ragende Klasse im deutschen Kajaksport durch eine hervorragende Leistung bewies, ——ͤ— lis leitet Deutschand UdSSR Als Schiedsrichter des Fußball-Länder- Deutschland- Sowjetunion am Sams- Hannover wurde der Engländer Ellis. tragt. der die meisten Nachkriegs- e deutschen Nationalmanuschaft geleitet hat. Auch das Vorspiel am 21. Au- gust 1955 in Moskau, das mit einem 3.2-Sieg der Gastgeber endete, hatte in Ling einen englischen Unparteiischen. Ellis werden zwei Landsleute Als Linienrichter assistieren. Das Treffen der B- Mannschaften in Moskau wird von dem Finnen Alsho geleitet. spiels tag in Wie groß das Interesse für das Spiel in Hannover auch auhberhalb Deutschlands ist, geht daraus hervor, dag es von Last Allen europäischen Fernsehstationen übertragen Wird. Lediglich England, Oesterreich und die Schweiz werden keine Direktübertra- gung vornehmen. „Vorwärts“-Achter verzichtet Die Sektion Rudern der sowjetisch be- setzten Zone teilte dem Deutschen Ruderver- band am Dienstag mit, daß der Ostberliner Achter vom 28K Vorwärts auf einen Start in Melbourne verzichte. Die Planung sieht nunmehr nur noch die Teilnahme von vier Booten vor, die dem Deutschen Ruderver- band angehören. Es sind dies: Klaus von Fersen(Ratzeburger Ruderclub) im Einer, B Gießen Konstanz mit Schneider /Hipper im Doppelzweier, RG Wiesbaden-Biebrich mit von Groddeck/ Arndt im Zweier mit St. und Etuf Essen im Vierer o. St. peter Müller trifft auf Humez Der frühere deutsche Mittelgewichtsmei- ster Peter Müller(Köln) trifft am Sonntag im Hauptkampf einer Berufsboxveranstal- tung in der Dortmunder Westfalenhalle auf Europameister Charles Humez Frankreich). Der Franzose setzt in diesem Zehnrunden- kampf seinen Titel nicht aufs Spiel. Humez kann sich nach seinen gescheiterten Bemü- hungen, in den USA Weltmeister zu werden, keine Niederlage in Europa leisten. Anderer- seits könnte sich Müller durch einen Erfolg in die euopäische Spitzenklasse schieben. Beide Boxer bevorzugen die Halbdistanz. Während sich der Kölner oft auf seinen Instinkt verläßt, ist Humez der bessere Tak- tiker, der seine Mittel überlegt anwendet. Das Programm bringt außerdem folgende Kämpfe: Mittel: Max Resch(Stuttgart) gegen Domingo Lopez(Spanien; Halbschwer: Hans Kalbfell(Hagen)— Marcel Limage(Bel- gien); ferner: Burrow Oatteln)— Manconi (Italien). Rauen(Essen)— Godoy(Spanien); Adi Müller(Köln)— Miska Solingen). die ihm die Einer-Titel über 10 000 Meter, der wertvollsten Prüfung dieser Titelkämpfe, und über 1000 Meter einbrachte. Hinzu kam, daß er in vier weiteren Disziplinen sei- nem Verein zum Titelgewinn verhalf. Die siebente Meisterschaft für Bertasèee Duis- burg fuhren Kleine/ Lietz als erfolgreiche Titelverteidiger im Zweierkajak auf der Sprintstrecke heraus. In den Canadierbooten behielt Hamburg die Vorherrschaft. Die Hansestadt verdankt diese dominierende Rolle in erster Linie den zweifachen Olympiadritten Egon Drews/ Wilfried Soltau, die im Zweier über beide Distanzen zum er- warteten Titelgewinn kamen. Ueber 1000 Meter nahm Franz Johannsen Revanche für seine auf der Langstrecke erlittene Nieder- lage durch den zähen Mannheimer Herbert Kirschner. Einmal mehr wanderte der Sieg- preis für den Mannschafts-Canadier nach Westdeutschland: In einem begeisternden Rennen am Schlußtag, dem 10 000 Zuschauer bei idealen Witterungs- und Wasserverhält- nissen beiwohnten, trat der Wuppertaler KC die Nachfolge des Bochumer KC an. Der große Rivale von Michel Scheuer war am Sonntag„‚Auto“ Miltenberger. Der Zweier- Weltmeister aus Herdecke gab sich bei seiner gefürchteten Spurtkraft über 1000 Meter nur um eine Zehntelsekunde nach einem hervorragenden Finish geschlagen. Auf seiner Domäne, der Sprintstrecke, ver- teidigte der athletische Westfale seinen Titel gegen Theo Kleine, den Langstrecken-Zwei- ten, sehr eindrucksvoll. Die Enttäuschung über 1000 Meter war der schwache sechste Platz von Westeuropameister Fritz Briel (Düsseldorf) mit sieben Sekunden Rückstand auf den Sieger Scheuer. Ungefährdet war der Start-Ziel-Sieg des Duisburger Vierers (Scheuer/ Schmidt/ Kleine/ Sander) gegen den Langstreckengewinner Meidericher KC. Bei den Frauen überragte Gisela Amail. Die Mannheimerin holte sich den Einer- Titel zurück und führte am Schlag den Vierer der Mannheimer KG zum erwarteten Sieg. Als ein Talent erwies sich Hamburgs junge Titelträgerin Christel Havenstein, die mit Zwischenspurts die Vorjahressiegerin Ingrid Hartmann zermürbte und— wie schon im Vorlauf— vor der Düsseldorferin als Zweite einkam. Nur drei Zehntelsekunden trennten den Vorjährigen Doppelmeister Franz Johannsen und seinen Langstreckenbezwinger Herbert Kirschner im Ziel, nachdem er bei 500 Meter noch mit zwei Längen geführt hatte. Wie ehrgeizig gerade der 44jährige Wilfried Sol- tau im olympischen Jahr ist, bewies der In- genieur aus Hamburg mit seinem Partner Egon Drews in Wiesbaden. Die kämpferische Einstellung dieser beiden Asse war vielleicht noch augenfälliger als die technische Reife. Wie alljährlich, so zählte auch diesmal der Mannschafts-Canadier zu den Höhe- punkten. Bis 500 Meter lagen die westdeut- schen Boote des Bochumer KC, Wuppertaler KC und Linden-Dahlhauser KC gleichauf. Dann erhöhten die Wuppertaler ihre Schlag- zahl, um eindrucksvoll mit zwei Längen zu gewinnen. Die Ergebnisse des Sonntag: Einer-Kajak, 500 Meter: 1. Miltenberger(Herdecke) 2:03, Min., 2. Kleine Duisburg) 2:05,8, 3. Stein- WEST. sUDb.Sstoe 1.2. O DER ,MORGEN /F ur. Platzverein Lernt and b. fen usw. Gastverein a 2 e . Deutschland Länderspiel in Hannover Rußland 2 1 1 0 22 2 Rußland 8 Länderspiel in] Moskau Deutschland B I 0 1 1 0 2 Westfalia Herne 1 1 2/ 0 1 0 2 1/0 iI. Bochum I 0 1 0 1 2 Fr. Delibrüde 0 0 1/2 2 22 0 0/ 2 0 sv Sodingen 1 1 1 1 1 1 Atem. Aachen I 1 C/ 0 0 11 2 1/2 2 2 Preuß. Münster I 1 1 1 1 1 sw Essen 2 01/2 220 11% 111 Duisburger SV 2 0 0 2 2 2 Vin Bottrop 1 I I/ 2 1 0 2 0% 1 0% B. Leverkusen 1 0 2 1 2 1 Hessen Kassel I I 1/ 2 0 21 2 0/ 2 0 1 Ssy Reutlingen I 1 1 0 0 1 sptr. Saarbr. 121/1122 21/0 22 Worm. Worms 1 1 1 2 2 1 10 Eintr. Kreuzn. I 1 0/2 2 2 11/0 1 2 Phönix Lhafen 0 1 2 1 0 2 Mainz 05 0 12/222[1 0 1/2 2 2 Bor. Neunkirch. 1 U 1 2 2 0 2 um Frankenth. 1 2 1/ 0 1 0[2 11/2 2 0 SVS Andern. I I 11 11 Tip nach der MM- Tabelle b) Sigi Kronenbitter, Kickers Stuttgart c) Reportertip — hauer Mannheim) 206,7; 1000 Meter: 1. Scheuer Duisburg) 4:16,33, 2. Miltenberger 4:16,4, 3. Schmidt 4:20,2, 4. Kleine(beide Duisburg) 4:20,44, 5. Steinhauer 421,9, 6. Briel Düsseldorf) 4:22,3; Zweier-Kajak, 500 Meter: 1. Kleine“ Lietz Duisburg) 1:50, 5, 2. Müller/ Steuer(Meiderich) 1:51,3, 3. Noller/ Krämer(Mannheim) 1:53, 5; 1000 Meter: 1. Scheuer/ Schmidt 4:01, 3, 2. Lietz/ Sander Duisburg) 4:03, 1; Vierer-Kajak, 1000 Meter: 1. Bertasee 48/99 Duisburg(Scheuer/ Schmidt/ Kleine/ Sander) 3:32, 4, 2. Meidericher KC 3:36,2, 3. Rheintreue Düsseldorf 338,4; 44500-Meter-Kajakstaffel: I. Bertasee 48/99 Duisburg(Kleine Lietz/ Schmidt/ Scheuer) 8:39,7, 2. Herdecker KC 8:54, 2. Einer- Canadier, 1000 Meter: 1. Johannsen(Ham- burg) 5:05,9, 2. Kirschner(Neckarau) 5:06, 2, 3. Tschäschke Dahlhausen) 508,2; Zweier- Canadier, 1000 Meter: I. Drews/ Soltau Ham- burg) 448,4, 2. Meinert/ Thomas(Bochum) 4:51.9, 3. Stein/ Trienke(Schwerte) 452,9; Rennmannschafts-Canadier, 1000 Meter: 1. Wuppertaler KC 403,8, 2. Bochumer KC 4:06, 9.— Frauen(500 Meter): Einer-Kajak: 1. Amail(Mannheim) 2:24, 7, 2. Havenstein (Hamburg) 2:25,8, 3. Hartmann Düsseldorf) 2:26,5; Zweier-Kajak: 1. Horn/ Heiles(Neu- wied) 2:13,9, 2. Buck/ Wagner(Hamburg) 2:14,3; Vierer-Kajak: Il. Mannheimer KG (Amail/ Schneider/ Hettler/ Breitling) 1:59, 6, 2. Rheintreue Düsseldorf 2:02, 1. VON SIEG ZU SIEG eilt in diesem Jahr die Mannheimerin Gisela Amail, die auch bei den deutschen Kanu-Meister- schaften in Wiesbaden überragende Teilnehme- rin war. Zwei Titel holte Gisela für die MKG: Im Einer-Kajak verwies sie die Hamburgerin Christel Havenstein und die Vor- jahressiegerin Ingrid Hartmann mit klarem Vorsprung auf die Plätze und gewann zusammen mit ihren Vereinskame- radinnen Schneider, Hett- ler und Breitling auch im Vierer. Foto: Herbst Großartiges come-back des Ex-Weltrekordlers: Merberi Klein: Von wegen alles ᷑isen Neue deutsche Freiwasser-Bestzeit des Müncheners beim Internationalen Messeschwimmfest in Leipzig Eine Reihe ausgezeichneter Leistungen gab beim internationalen Messeschwimm- fest im künstlich erwärmten 50-m-Becken des neuen Leipziger Schwimmstadions neue Hoffnungen für Melbourne. Für die her- ausragende Zeit sorgte die Leipzigerin Eva- Maria ten Elsen, als sie über 200 m Brust mit 2:53,2 Minuten die Spitzenstellung in der diesjährigen Freiwasser-Weltbesten- liste erkämpfte und sich damit einen Platz in der deutschen Olympia- Mannschaft sicherte. Als deutsche Freiwasser-Bestzei- ten gelten auch die 2:08,4 Minuten, mit denen Hans Zierold(Leipzig) seinen eige- nen deutschen Rekord über 200 m Kraul um vier Zehntelsekunden unterbot, die 58,0 Sekunden von Paul Voell(Rheydt) über 100 m Kraul, die 5:15,0 von Gisela v. Netz (Bochum) über 400 m Kraul und die 2:39, Minuten, die Herbert Klein(München) als orthodoxer Brustschwimmer bei seinem come back hinter dem Chinesen Mu Schuang-Schun(2:36,00) schwamm. Der 33jährige ehemalige Butterfly- Welt- rekordmann setzte sich mit dieser Zeit auf den fünften Rang der Jahres- Weltbesten- liste und hat nunmehr berechtigte Aussich- ten, als Brustschwimmer in das Melbourne- Team aufgenommen zu werden. Allerdings muß er seine Leistung am Samstag in Hei- delberg bestätigen, wo die zweiten Aus- scheidungen über 200 m Brust und auf den 100 m Kraul der Damen und 200 m Kraul der Herren ausgetragen werden. Zu den er- freulichen Leistungen von Leipzig zählen noch die 1:06,8 Minuten der Krefelderin Eine undurchsichtige Angelegenheit: Dig- Huchpeuter brachten Stein ins Rollen Der„Fall Sodingen“ vor dem Sportgericht des Fußball-Bundes Für den deutschen Fußballsport muß das Urteil des DFB-Sportgerichtes gegen den SV Sodingen wie ein Fanal wirken. Der Westdeutsche Oberligaverein, der im Spiel- jahr 1954/55 als westdeutscher Zweiter an den deutschen Meisterschaftsspielen beteiligt War, wurde wegen Verstoßes gegen das Sta- tut empfindlich bestraft. Abgesehen von den 4000 Mark Geldstrafe bedeutet die Disquali- fikation des Vereins für die Dauer von einem Monat den Ausfall von vier Meisterschafts- spielen und damit den Fortfall von acht Punkten, was auf den Abstieg am Ende die- ser Saison hinauslaufen dürfte. Darüber hin- aus sind aber eine ganze Reihe anderer Ver- eine in Mitleidenschaft gezogen, dann die von ihnen in der Zwischenzeit verpflichteten ehemaligen Sodinger Spieler Harpers(jetzt Düsseldorf), Sawitzki(jetzt VfB Stuttgart), Wächter(jetzt Freiburger Fc), Nowak(jetzt Westfalia Herne) wurden ebenso für drei Monate gesperrt wie Adamek, Edler, Konop- czinski, die beim SVS geblieben sind. Außer- dem wurden Demski(jetzt Rot-Weiß Ober- hausen) für zwei Monate und Winkler(jetzt Braunschweig) für sechs Wochen gesperrt. Dieser harte Spruch des DFB-Sport- gerichts unter Vorsitz des Hamburgers Dr. Ribow bedarf noch der Ueberprüfung durch das DFB-Bundesgericht als letzter Instanz, denn zweifellos wird eine Revision bean- tragt werden. Der Anklagevertreter Dr. Hübner hatte den Ausschluß des SV Sodin- gen aus der ersten Liga West beantragt. Buchprüfer des DFB hatten bereits im Ja- nuar Verfehlungen festgestellt. Aber das Verfahren kam erst jetzt ins Rollen, wobei vermutlich die Auswirkungen und der Streit rund um den Spieler Harpers(jetzt Fortuna Düsseldorf) wesentlich zu dem Vorgehen gegen Sodingen mitgewirkt haben dürfte. Den Sodingern wird vorgeworfen, verbotene Zuwendungen von 15 000 bis 17 000 Mark an die seinerzeitige Vertragsspieler-Elf gemacht zu haben. Ungenügende Verwaltungsarbeit, der seinerzeit verantwortliche Vorstand und die„Generalvollmacht für den Trainer Trettner“ sind undurchsichtige Dinge, die sich heute nicht mehr in letzter Konsequenz klären lassen, Ein ähnlicher Fall(Lübeck) rüttelte schon im letzten Jahr an den Grund- festen des Vertragsspielerstatuts, und es ist eigentlich erstaunlich, daß heute immer noch solche Dinge vorkommen können, nachdem der DFB von sich aus seit langer Zeit ge- naue Vorschriften dafür erlassen hat, wie die Vereine ihre Bücher zu führen haben. Liwowski kann nicht starten Die Sektion Boxen der Sowjetzone nahm in ihrer Vertretung für die Olympiaaus- scheidungen mit dem DABV vom 13. bis 15. September in West- und Ostberlin zwei Aenderungen vor. Der Ostberliner Leicht- gewichtler Liwowski kann wegen einer schweren Augenbrauenverletzung, die er sich Kürzlich im Kampf mit dem Waldhöfer K oO hr zuzog, nicht starten und wird durch Herbert Olesch(Ost-Berlin) ersetzt. Im Mit- telgewicht fällt Pracht Leipzig) wegen einer Verletzung aus. Für ihn boxt Paul Nickel (Schwerin). Kati Jansen über 100 m Kraul, die 115,6 der Europameisterin Jutta Langenau über 100 m Butterfly(0,1 Sek. am Rekord) und die 2:30,5 des Münchener„Delphins“ Man- fred Mäsel über 200 m Butterfly. 5000 Zuschauer feuerten begeistert Her- bert Klein an, als er über 200 m Brust mit kräftiger Beinschere, teilweise unter Was- ser schwimmend, dem Chinesen Mu Schuang-Schun einen großen Kampf lie- ferte. Während der Chinese mit 236,0 Minuten einen großartigen Landesrekord schwamm, kam Klein zu einer Zeit, die man ihm nach seiner Bein verletzung und bei seinem Alter nicht mehr zugetraut hatte. Der ehrgeizige Münchener bewies aber beim klaren Vorsprung vor Norbert Rumpel (2, 41,0)— die hocheingeschätzten Ostzonen- Asse landeten weit abgeschlagen—, daß es ihm durch hartes Training gelungen ist, noch einmal die Spitzenstellung im deut- schen Schwimmsport zu erringen. Wie Klein versuchte auch Günther Haase als ehemaliger Europameister im Turm- springen, die Qualifikation für Melbourne zu erreichen. Der Lüdenscheider schlug zwar mit 149,94 Punkten den Dresdener Ulrich(138,80) klar, doch kann man kaum von einer Leistung sprechen, die in Mel bourne für den Endkampf reichen würde. Bemerkenswert die Steigerung von Man- fred Mäsel, dem man nach den 2:30,55 Minu- ten bis Melbourne noch eine weitere Stei- gerung zutrauen darf. Auch Gisela v. Netz und Christel Werther zeigten sich über 400 m Kraul überraschend verbessert. Ob ihre Zeiten aber für die Olympia-Mann- schaft reichen, erscheint zweifelhaft.— Die Ergebnisse: Herren: 100 m Kraul: 1. Voell (Rheydt) 58,0; 2. Ziereld(Leipzig) 58,3(Ost- zonenrekord). 1500 m Kraul: 1. Gremlowski Polen) 19:16,6; 2. Schneider Berlin-Ost) 19:42,2. 200 m Brust: I. Mu Schuang-Schun (China) 2:36,0(Rek.); 2. Klein(München) 2:39,43 3. Rumpel(Schweinfurt) 2:41, 0. 200 m Butterfly: 1. Mäsel(München) 230,5; 2. Samuhel(CSR) 233,0. Turmspringen: 1. Haase(Lüdenscheid) 149,94 P.; 2. Ulrich (Dresden) 138,80 P.; 4 200 m Kraul: 1. DHfK Leipzig 9:01,55; 2. Rotation Leipzig 9:18,66.— Damen: 400 m Kraul: I. v. Netz (Bochum) 5:15,0; 2. Werther(Bayreuth) 5:16,0; 3. Markova(CSR) 5:21, 7. 100 m Rük- ken: 1. Schneider(Chemnitz) 1:15,9; 2. de Vries(Holland) 1:19,8; 3. Weber(Bayreuth) 1:19,9; 4. ten Elsen(Leipzig) 1:20,8. Turm- springen: 1. Schloßnagel(Nürnberg) 71,41; 2. Rotsch(Halle) 67,96 Punkte; 4 100-m- Lagen: 1. SV Bayreuth 5:29, 4; 2. Hollän- discher Damen SC 5:30, 0. Weitere Sportnachrichten Seite 8 Tabekmischunq 8UDPNRR̃ ist, alctiv gefiltert In jahrelanger Forschungsarbeit wurde der„Aktiv-Filter“ entwickelt. Bestehend qus organischen Substanzen ist er der Zigareſtenumhüllung artverwandt und wie diese qaranfiert unpräpciriert, rein und geschmacksneutral. Auf seiner sehr grogen Oberfläche hält der„Aktiv- Filter“ unerwünschte Bestandteile des Rauches zurück, und un beeinträchtigt ge- nießen Sie das fein würzige nqturreine Aroma der SUPRA. 8 5 N Erfcthrene Speziqlisten untersuchten ungezaͤllte Tabak. sorten auf iſre Eignung für die SUPRA. Mischung, bis- unter genauer Anpassung an den Fil- terproꝛeß das Optimum eines Raucligenusses erzielt ivurde. A echuul aud able gehbul, Seite 8 MORGEN Mittwoch, 12. September 1956/ Nr. 312 Drei Wochen kreuz und quer durch Japan: 16 Mandb alte, starten ⁊ ur Jraumteise“ Zwei Länder- und sechs Werbespiele sollen den Nachwuchs schulen Sechzehn deutsche Handballer starten heute nach Japan, um dort innerhalb von drei Wochen zwei Länderspiele und sechs Werbebegegnungen zu bestreiten. Für diese Spielreise des DHB übernahm Seine Kaiser- liche Hoheit, Prinz Takamatsu, der Bruder des Kaisers, das Patronat. Der DHB hat Spieler nominiert, von denen man erwar- tet, daß sie in den beiden Länderspielen am 23. September in Osaka und am 30. Septem- ber in Tokio zu sportlicher Höchstleistung fähig sind, aber auch in den sechs Werbe- spielen gegen schwächere Mannschaften Wirkliche„Handball- Werber“ sein werden. DHB-Präsident Ernst Feick, der zusammen mit dem Geschäftsführer Wim Thoelke und Bundestrainer Werner Vick, die Spieler be- gleitet, meinte:„Die Alten sollen auf der Reise soviel Erfahrung wie möglich an die Jungen weitergeben. So etwas wirkt sich beim Aufbau einer neuen Mannschaft immer aus— und eine neue Mannschaft brauchen wir!“ Wenig weiß man darüber, wie weit Japan mit dem Handballsport ist. Um ihn unter die Lupe nehmen zu können, schließt sich Handball- Präsident Hans Baumann(Schweiz) auf eigene Kosten der deutschen Expedition An. Man spricht nämlich bereits davon, daß Japan das zweite, mindestens aber dritt- stärkste Land der Erde im Handballsport ist. Eingeführt wurde dieses Spiel 1921 im Land der aufgehenden Sonne durch deutsche Seeleute. Stolz verweisen die Japaner auf das in deutscher Schrift auf ihren Verbandsab- zeichen leuchtende„H“. Von den Schulen und Universitäten aus nahm der Handball seinen Weg selbst in die kleinste Gemeinde. Schon 1942 kam es zu einem deutsch- japanischen „Länderspiel“. Das deutsche Team war aus Kolonisten und einigen Besatzungsmitglie- dern des FHilfskreuzers„Thor“, der einen Tag später in die Luft flog, gebildet und unterlag 7:8. Nun ist man in Japan natür- lich auf die deutsche Nationalmannschaft ge- sbannt. Von dem Besuch des Weltmeisters verspricht sich Japan einen Aufschwung. Bundestrainer Werner Vick ist der Meinung, dag die Japaner noch sehr viel lernen müs- Sen. Ueber ihr wirkliches Können werde man ja bald klarer sehen. Weitere Sportnachrichten Seite 7 Während Deutschland mit 16 Spielern in Japan aufkreuzt, haben die Japaner 19 Na- men in ihrem Aufgebot. Mannschaftsleiter Kiyomi Arakawa und Trainer Shigeo Mat- sumoto haben eine gute Auswahl auf die Beine gestellt, die den Deutschen bei den beiden Länderspielen gegenüberstehen wird. Allein 15 Spieler sind Lehrer, zwei Studen- ten und zwei kaufmännische Angestellte. Mit je 31 Jahren sind Nakade und Murata die beiden ältesten Spieler, während Deutsch- land mit Markus Bernhard, Bernhard Kempa und Hermann Will drei 35jährige dabei hat. Horst Singer ist mit seinen 21 Jahren der Jüngste, während Japans„Ben- jamin“ Saito ebenfalls 21 Lenze zählt. Ge- spannt darf man sein, wie die durchweg kleinen und leichten Japaner gegen die deutschen Handball-„Riesen“ sich durch- setzen werden. Mit 1,73 m und 74 kg ist der 24jährige Endo der größte und schwerste Japaner, während bis auf Markus Bernhard (1,78 m) alle deutschen Spieler über 1,80 m groß sind. Der kleinste Japaner ist der 22- jährige, 54 Kilo schwere Stürmer Asano, der von Kopf bis Fuß nur 1,56 m mißt. Die deutsche Mannschaft bestreitet in Japan folgende Spiele: 16. September in Vokohama gegen Studentenauswahl, 18. September in Nagoya gegen Zentral-Aus- wahl, 19. September in Toyama gegen Ost- Auswahl, 23. September Länderspiel in Osaka, 24. September in Lawata gegen Kiuschiu, 25. September in Ube gegen West- japan, 27. September in Kobe gegen Studen- tenauswahl, 30. September in Tokio zweites offlzielles Länderspiel, dem sich ein Empfang im interessanten kaiserlichen Palast an- schließt. Dazwischen besucht die Expedition auf Wunsch des Schirmherrn die tausend- jährige Kaiserstadt Kjoto sowie die durch den ersten Atombombenabwurf bekanntge- wordene Stadt Hiroshima. Das DHB-Auf- gebot besteht aus Gerd Nellen und Heinz Singer im Tor, den Deckungsspielern Mar- kus Bernhard, Hans Ruff, Werner Tiemann, Karl Günnemann, Horst Käsler, den Stür- mern Bernhard Kempa, Hein Dahlinger, Walter Schädlich, Hermann Will, Robert Will, Paul Wanke, Hans Stahler, Horst Sin- ger und Heinrich Schwenker. Tihtmann auf Platz zwei beim Rohrbacher Schach- Blitzturnier Im Rahmen einer Schach-Werbewoche veranstaltete der Schachklub Rohrbach am Wochenende Einzel- und Mannschaftsblitz- Turniere, deren Beliebtheit durch eine starke Besetzung unterstrichen wurde. Mannheim war durch Tihtmann, Ph. Schmitt, E. Müller und Amrehn vertreten, die sich recht gut be- haupteten. Erfolgreichster Teilnehmer war Tihtmann Feudenheim), der bei den Einzel- kämpfen am Samstagabend lange die Füh- rung behauptete, dann aber Dr. Lauterbach unterlag, der zum Schluß mit zwei Punkten Vorsprung seinen Sieg sicher hatte. Der Mannheimer mußte dagegen seinen zweiten Platz noch mit dem jungen Fahnenschmitt (Gießen) teilen. Ergebnis: 1. Dr. Lauterbach (Rohrbach) 14 P., 2.—3. Tihtmann Feuden- heim), Fahnenschmitt(Gießen) 12 P., 4. Kunz (Heidelberg) 11% P., 5. Creskowiak(Giehßen) 10 P., 6. Achenbach(Heidelberg) 9% P., 7. Stotz(Rohrbach) 9 P., 8. Ph. Schmitt(Mann- heim 1910) 8 P., 9. E. Müller(Sandhofen) 7% Punkte. Die Mannschafts wettbewerbe wurden in mehreren Klassen ausgetragen. Nach schwa chen Kämpfen in der Vorrunde, in der nur ein Unentschieden(gegen Stuttgart) und ein Sieg(gegen Gießen) an die Mannheimer flel, fanden sich diese besser, schlugen in der Rückrunde Rohrbach(4:0) und Heidelberg (3 ½), vergaben aber im letzten Spiel gegen Gießen(0:4) den dritten Platz. Ergebnis: 1. Schachklub Stuttgart 16 P.(aus 20), 2. Schach- klub Heidelberg 13 P., 3. Schachklub Gießen 10 P., 4.5. Mannheim und Rohrbach je 8 P., 6. Lampertheim 5 P. Klasse 2: 1. Stuttgart II. 2. Schachklub Seckenheim. Hr Masetto nach USA eingeladen Gestüt Waldfrieds vierjähriger Hengst Masetto wurde offiziell zur Teilnahme am „Washington-DC-Inter national!“ eingeladen. Dieses mit 100 000 Dollar dotierte Rennen wird am 12. November auf der Galopprenn- bahn Laurel Park bei Baltimore(USA) ge- laufen. Das Gestüt muß sich noch entschei- den, ob die Einladung für den Hengst, der den Großen Preis von Baden gewann, an- genommen wird. Dieses nach dem Krieg von dem renn- sportfreudigen Millionär John D. Schapiro geschaffene Einladungsrennen sah schon zweimal deutsche Pferde am Start. Der Erlenhofer Niederländer wurde 1952 Vierter und sein Stallgefährte Atatürk besetzte im Vorjahr bei 13 Pferden den 7. Platz. Hauptaufgabe: Verbesserung der Technik Ohne Krümet und jelmui Holte: Vorbereitungslehrgang des Deutschen Kanuverbandes in Duisburg Schon zwei Tage nach den deutschen Kanumeisterschaften in Wiesbaden rief der Deutsche Kanuverband DKV) seine Olym- pia- Kandidaten zu einem Vorbereitungs- lehrgang nach Duisburg-Wedau. Der heute beginnende Kursus gilt in den ersten Tagen der Verbesserung der Fahrtechnik und taktik. Mit Rücksicht auf die Anstrengungen bei den Titelksmpfen in Wiesbaden beginnt die Konditionsarbeit erst später. Den Abschluß der ersten Lehrgangswoche bildet der zweite Vergleichkampf en die sowjetzonale Sektion Kanu am Wochenende. Belde Manschaften werden wie beim ersten Treffen in Neuruppin erst 24 Stunden vor- her nominiert. In Neuruppin gab es am 18. und am 19. August nur Siege der DRV- Fahrer. Dieser Kampf gegen die Sowjetzone soll den letzten Aufschluß über die Nomi- nierung der deutschen Mannschaft für den Länderkampf gegen die Tschechoslowakei ein 22. und 23. September in Wuppertal geben. Am Duisburger Lehrgang nehmen teil: Kajak: Scheuer, Kleine, Schnidt(alle Bertha- see Duisburg), Briel, Schüssel(beide Rhein- treue Düsseldorf), Grünberg, Proquitte(beide Mry München), Miltenberger(Herdecke), Steinhauer(Mannheim), Ackers(Holz- heim). Kanadier: Johannsen(Hamburg), Kirschner Neckarau), Drews Soltau (beide Hamburg)., Frauen: Amai!(Mann- heim), Havenstein(Hamburg), Hartmann (Düsseldorf). Exmeister Noller und Krämer (beide Sandhofen) sind aus der Kernmann- schaft ausgeschieden. Schützen suchen ihren Meister In den Einzel- und Mannschaftswettbe- werben sind vom Donnerstag bis Sonntag in Nürnberg-Erlenstegen bei den Deutschen Meisterschaften im Sportschießen 39 Tite zu vergeben. 317 Schützen der Senioren, Jugend, alten Herren und Damen kämpfen in den Waffenarten Kleinkaliber, Luftge- wehr, Scheibengewehr, Zimmerstutzen, Schei- benpistole, Gebrauchspistole und anell- feuerpistole. Als aussichtsreichster Teilneh- mer gilt wieder Albert Sigl(Karlsruhe), der ich im Vorjahr nicht weniger als fünf Titel sicherte. Favoriten in den Pistolen-Wettbe- werben sind Erwin Skjellet Berlin), Willy Lang(Ravensburg) und Georges Mayer Detmold). Besonders gespannt ist man, wie sich die Mitglieder der Nationalmannschaft behaupten werden, da aus ihnen die even- tuellen Olympia-Teilnehmer ermittelt wer. den. Außer dem vielseitigen Albert Sig dürkte noch kein Schütze die endgültige Qualifikation erbracht haben, zumal eine Reihe der Spitzenkönner sehr ausgeglichene Leistungen erzielte. Im Kamp um den Wanderpreis der Bun- desrepublik für Landesverbands-Mannschaf. ten(Kleinkaliber 50 m) wird auch diesmal dem Landesverband Baden der Sieg nicht zu nehmen sein. In den übrigen Mann- schafts- Wettbewerben gehen vor allem die Schützen aus München, Karlsruhe, Bonn und Ravensburg mit guten Aussichten an den Start. Gleichzeitig finden auch in diesem Jahre wieder die Titelkämpfe der Alters-, Jugend. und Damenklasse statt. Während sich bei der Jugend vorwiegend bisher unbekannte Teil- nehmer qualifizierten, fehlt im einzigen amen- Wettbewerb, em Luftgewehr Schießen, die Meisterin des Vorjahres, Sa- bine Daurer(Rosenheim). Interessant, daß der mehrfache deutsche Jugendmeister, Rudi Sig!(Karlsruhe), erstmals in der aktiven Klasse starten muß, da er das 18. Lebens- jahr überschritten hat. Länderpokalspiel in Pforzheim Das DFB-Amateurländer-Pokalspiel Ham- burg— Nordbaden, das ursprünglich in Hamburg stattfinden sollte, ist auf den 23. September nach Pforzheim verlegt wor- den. Für dieses Spiel hat der Nordbadische Fußballverband eine Reihe von Spielern zu einem Auswahllehrgang vom 18. bis 22. Sep- tember auf die Sportschule Schöneck ein- berufen. Dem Kader gehören an: KSC: Jungmann, Witlatschil, KFV: Eglin, Birkenfeld: H. Span- kowski, Kunzmann, FV Daxlanden: Schwall, Kutterer, Rastetter, FC Neureut: Grether, Amicitia Viernheim: Geiger, Busch, Vfl. Neckarau: Schneider, VfR Mannheim: Kunz- mann, DSC Heidelberg: Kaiser, FV Wein- heim: Heinzelbecker, Ladenburg: Hohrein, Freya Limbach: Kehl. Beilagen- Hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Tipschein des Württemberg Badischen Sport- Totos im West- Süd- Block für den 11. Wettbewerb vom 15/16. September 1956 bei. Zwiebeln gegen Schuppen? So merkwürdig es klingt: Zwiebeln enthalten organische Schwefel verbindungen, die sich gegen Schüppen stets gut bewährt haben. Sonz ähnliche Schwefel- Wirkstoffe zeichnen einen anderen Schuppenfeind aus, der den Stoffwechsel der Kopfhaut regelt: Kolestral- S. Hacrtonikum] degelmäßige Kopfmassage mit die- BEIM WORFEELSPIEL ENTSCHEIDET DER 5 22 im Geschäftsleben die Entscheidung„Erfolg oder Mißerfolg“ dem Zufall 2u überlassen wäre falsch. Zielbe wußte Werbung sichert den Kundenkreis und steigert den Umsatz. Von den mannigfaltigen Niitteln, die zur Verfügung stehen, ist die Drudesache das Wichtigste. Sehen Sie daher bei Vergebung der Druck auftrãge nidit allein auf die Höhe des Preises, sondern auch auf leistungsfähige Firmen, denn die teuerste Arbeit, die Erfolg verbürgt, kostet weniger als die billigste, der ein Erfolg versagt bleiben muß, weil sie nicht gut sein kann. Wir dienen ihnen gerne mit Vorschlägen. Erfahrene Fachleute garantieren ihnen werbewirksame Cestaltung. Deutsches Druck und Verlagshaus mb ti Mannheim, H 2, 3. Fernruf 31071 Kreislaufſtörungen veränderten Blutdruck— Aclernverkalkung und voneltiges Altern. Sie sind häufig begleitet v. Kopfschmerzen, Benommenheit, nervösen Herzbeschwerden, Leistungsrückgang, Schlaflosigkeit u. Reizbarkeit. Hier empfiehlt sich Hkmoskleran, immer wieder Hämoskleran, das sinnvolle, hochwirksame Spezifikum. 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September 1956 MORGEN 8 Notstandsgebiete im Schatten der Konjunktur standortverschiebungen von Industriebetrieben können dem Notstand abhelfen/ 470 Millionen Mark bereitgestellt Bonn, im September Ftwa 800 Millionen Mark haben Bund und Länder seit 1951 für die Zonenrand- gebiete bereitgestellt. Dadurch konnten dort 400 000 Dauerarbeitsplätze geschaffen wer- den. Trotzdem sind die Zonenrandgebiete, ie es dazu in einer Untersuchung des Bundesländerdienstes“ heißt, nicht in den Sonnenschein der Konjunktur“ gelangt, wenn auch gewisse Verbesserungen in der wirtschaftlichen Gesamtlage festzustel- len sind. In der Zeit vom 30. September 1950 bis 30. September 1955 hat die Beschäftigungs- zahl in den Kreisen des Zonenrandes um 15, Prozent zugenommen, im Durchschnitt des Bundesgebietes betrug die Zunahme jedoch 24,6 Prozent. Die überwiegende Zahl der Arbeitsamtsbezirke des Zonenrandes weist heute eine Arbeitslosenziffer von 9 bis 12 Prozent auf, während sie im Ruhr- gebiet, im Thein-Main-Dreieck und in Baden- Württemberg großenteils unter einem prozent liegt. Außer den Zonenrandgebieten gehört eine Reine weiterer Bezirke zu wirtschaftlichen und sozialen Notstandsgebieten, deren Ent- Wicklung ebenfalls von Bund und Ländern gekördert wird. Zu den„Sanierungsgebie- ten“, wie sie im Unterschied zum Zonenrand genannt werden, zählt das ganze Land Schleswig- Holstein. In Niedersachsen han- delt es sich um die Gebiete Ostfriesland, Wühelmshaven, Wesermarsch, Elbe-deetzel, Duderstadt, Oberharz, Salzgitter, die Hamme- Oste-Niederung und das Teufelsmoor. In Hessen sind es 25 Landkreise des nördlichen Landesteils sowie das Vogelsberggebiet. In Bayern gehören zu den Sanierungsgebieten die Hochrhön, der Frankenwald, der Baye- rische Wald, der Böhmerwald, der Ober- pfälzer Wald sowie ein Teil des Fränkischen Jura, Das Land Rheinland-Pfalz fördert vor allem die Entwicklung der abseits liegenden Teile von Eifel und Hunsrück sowie den ge- samten Saargrenzgürtel mit den Landkreisen Saarburg, Trier, Bernkastel, Birkenfeld, Kalserslautern, Zweibrücken, Pirmasens und den Stadtkreisen Trier, Kaisers- zutern, Zweibrücken und Pirmasens. Außerdem ist in Baden- Württemberg das Gebiet von Kehl und der Hotzenwald zu nennen. Für diese Gebiete, die sich teilweise mit den Zonenrandgebieten überschneiden, werden ebenfalls im Rahmen der regionalen Wirtschafts förderung Mittel in Form von Krediten und Zuschüssen bereitgestellt. Für die Förderung der Sanierungs- und Zonenrandgebiete stehen 1956 rund 170 Mil- lionen Mark an Bundesmitteln zur Verfü- gung; das ist mehr als das Doppelte des ver- gangenen Jahres. Hinzu kommen sehr erheb- liche Mittel der Länder. Wie hoch deren Lei- stung genau ist, läßt sich nur schätzungs- weise sagen, da die Maßnahmen der Länder sehr unterschiedlich sind. Sie bestèehen in Sachleistungen, vor allem in Barkrediten, ferner in Sonderkrediten und verlorenen Zu- schüssen, Krediten zum Zweck der Zinsver- bpilligung, Staatsbürgschaften, der Verlage- rung von Aufträgen, Notstandsarbeiten, Fahrt- und Frachtzuschüssen, Maßnahmen zur Förderung des Handels, des Gewerbes und des Fremdenverkehrs. Man darf aber an- nehmen, daß 1956 außer den 170 Millionen des Bundes mehr als 300 Millionen von seiten der Länder aufgebracht werden. In jüngster Zeit macht sich in der Indu- strie eine auffallende Verschiebung der Standorte bemerkbar. Diese weist für die Schwerindustrie aus Transportgründen zur Küste. Das hatte den Bau moderner Stahl- und Walzwerke bei Bremen zur Folge. Diese Entwicklung dürfte, wenn sie zweckmäßig ge- fördert wird, zum Beispiel Ostfriesland und Wilhelmshaven in erheblichem Umfang zu- gute kommen. Ebenso zeigen sich Spezial- betriebe in zunehmendem Umfang bereit, aufs Land zu gehen, da hier die Fluktuation der Arbeitskräfte erfahrungsgemäß geringer ist als in den Industriegebieten. Derartige Be- triebe, die ausnahmslos in die Kategorie der Klein- und Mittelbetriebe gehören, beschäf- tigen überwiegend Fachpersonal, dessen Ab- wanderung unter Umständen einen empfind- lichen Verlust für das betreffende Unterneh- men bedeuten kann. Dieser entwicklungs- mäßig bedingten industriellen Standortver- schiebung kommen die neuen Richtlinien für die Verteilung der Bundesmittel entgegen, wie sie nunmehr vom interministeriellen Ausschuß für Notstandsgebietsfragen für 1956 beschlossen worden sind. So können jetzt für Betriebe, die sich in Sanierungsgebiete ver- lagern oder dort neu errichtet werden, Kre- dite mit 15jähriger Laufzeit bereitgestellt werden, deren Zinssatz jährlich nur 3,5% für den Endkreditnehmer beträgt. Gelingt es, die industrielle Standortverschiebung durch Zzweckentsprechende Lenkung der bereitge- stellten Mittel wirksam zu fördern, dann dürfte sich hiermit die Chance ergeben, die derzeitige Struktur der Notstandsgebiete nachhaltig zu verändern.(dtd) Kampf der radioaktiven Gefahr Fachkommission arbeitet an einer Strahlenschutz verordnung Bonn, 11. September Die deutsche Atomkommission wird um eine Fachkommission erweitert, die sich mit den Fragen des Strahlenschutzes befassen soll. Eine der vordringlichen Aufgaben die- ser Kommission ist es, zusammen mit dem Atom-Ministerium den Entwurf einer Strah- lenschutzverordnung fertigzustellen, durch die der bestmögliche Schutz der deutschen Bevölkerung gegen atomare Gefahren ge- währleistet wird. Das Problem des Strahlenschutzes ist in letzter Zeit, insbesondere durch die Diskus- sion über die Gefahren verstärkter radio- aktiver Beimengungen im Regen als Folge der Atom- und Wasserstoffbomben-Explo- sionen, aktuell geworden. Daneben aber wird sich die Kommission mit den Schutz- maßnahmen zu beschäftigen haben, die durch die Aufstellung von Atomreaktoren im Bundesgebiet und die sich immer mehr ausweitende Anwendung radioaktiven Ma- terials in Forschung und Technik erforder- lich werden. Der vom Bundeskabinett verabschiedete Entwurf des Atomgesetzes enthält bereits die Bestimmung, daß alle Personen; die mit radioaktiven Stoffen umgehen, dafür Sorge tragen sollen, daß Leben, Gesundheit und Sachgüter nicht durch radioaktive Strah- lung geschädigt werden. Die Strahlenschutz- verordnung soll dies im Einzelfall durch Schutzbestimmungen erwirken. Bei der Ausarbeitung der Verordnung gehen die Experten des Atom-Ministeriums von der Ueberlegung aus, daß jeder, der in Große Militär-Bauprojekte in der DDR Kilometerlange Rollbahnen auf Flugplätzen/ Milſionen-Summen notwendig Berlin, im September Vier Großflugplätze, zahlreiche Kasernen- bauten und ein Netz von„strategischen Bahnanschlüssen und verbindungen“ sollen bis Ende dieses Jahres in der Sowjetzone entstehen. Immer mehr hat der militärische Baubedarf die zivilen Vorhaben zurück- gedrängt, so daß gegen Ende dieses Jahres erstmals 55 Prozent, also mehr als die Hälfte aller Bauten in der DDR, für die„National- armee“ erstellt werden. Schon heute beginnt sich diese Entwicklung katastrophal aus- zuwirken. Für den Bedarf der Bevölkerung stehen kaum noch Handwerker zur Ver- kügung. Dringlichkeitsstufe I der militärischen Bauten in der DDR haben zur Zeit die Flug- plätze. Eines der größten Projekte ist der Hugplatz von Groß-Dölln im Kreis Templin, der etwa 75 Millionen Mark kosten wird. Zwel große Start- und Landebahnen für moderne Düsenbomber von 3,2 Kilometern, be- aehungsweise 2,5 Kilometern Länge und 0 Metern Breite werden angelegt. Zwölf große Kasernenblocks, Radarstationen und bdombensichere Munitionsdepots gehören dazu. Mehrere Staffeln Düsenbomber sollen tig in Groß-Dölln stationiert werden. Aber auch in Querfurt, in Garz auf Rügen und in Stendal-Borstel entstehen ähnliche Mammut-Flugplätze. Mit einem Aufwand von 40 Millionen Mark werden diese ehe- maligen Garnisonen der Luftwaffe und spä- teren Basen der sowjetischen Flieger moder- ulsiert und auf Düsenjäger-Betrieb um- bestellt. Auch hier werden neue, über drei Kllometer lange Beton-Rollbahnen gezogen, le gegen Ende des Jahres von Sowjet- generalen an die„deutschen Waffenbrüder“ übergeben werden. 5 Gepraltig sind auch die Anstrengungen der dtaatlichen Bau-Unjonen Nord und Süd, um das strategische Eisenbahnnetz den Anfor- rungen des Pankower Verteidigungsmini- etertums entsprechend einzurichten. Hunderte don Gleis-Kllometern werden neu verlegt, Bahndämme aufgeschüttet und Brücken mustandgesetzt. Dazu kommt der Ausbau von anpen zum Entladen schwerer Panzer, ſchuppenanlagen und Verschiebestationen. 105 Saarmund bei Potsdam, Schönfließ, undd neteld, in der Köpenicker Wünhiheide ad nahe Königswusterhausen sind solche 1 im Bau, 70 Millionen Mark wurden 4 er allein in diese Abschnitte investiert. millttenersten sind dabei die umfangreichen Nerd ed Sicherheitsein richtungen, So Bah en zum Beispiel sämtliche Verschiebe e mit Scheinwerfertürmen ausge- 58 et um auch bei Nacht das„Eindringen dem boteuren und Spionen“ zu verhin- 5(dtd) Die Launen Churchills 1 5 der engsten Freunde des ehemaligen e Premierministers, Sir Winston jetzt ill, Lord Brabazon of Tara, zerstörte 1050 485 einer Selbstbiographie die Legende Braba em immer ruhigen Churchill. Lord 11 3 hat Während des 2. Weltkrieges 2 5 für die Flugzeugproduktion eng dem. zusammengearbeitet. In sei- Arb uch gibt er einige Schilderungen der in der sich die Zusammenarbeit mit dem alten britischen Staatsmann während des zweiten Weltkrieges gestaltete. Die unan- genehmsten Sitzungen, so schreibt der Lord, seien die gewesen, die im Verlaufe der Schlacht um den Atlantik abgehalten wur- den. Die damaligen Zeiten seien zweifellos schwer, aber die Art, in der Churchill jeden seiner Mitarbeiter verletzt habe, sei manch- mal„unerträglich“ gewesen.„Gewöhnlich erschien er nach seinem Nachmittagsschlaf in den Sitzungen in allerschlechtester Laune, die durch die Eigenart der zu behandelnden Probleme nicht gerade gebessert wurde. Er benahm sich wie ein tyrannischer Schulmei- ster. Jeder war seiner Ansicht nach ein Halb- idiot, und wenn es einer wagte, etwas zu sagen, wurde er angegriffen und kurz ab- gefertigt.“ Am schlimmsten, so erzählt Brabazon weiter, sei es dem damaligen Luftfahrtmüni- ster Sir Archibald Sinclair ergangen. Es sel unglaublich, welche schmähungen und Be- leidigungen Churchill Sir Archibald ent- gegenzuschleudern pflegte. Das sei besonders deshalb befremdlich gewesen, weil Churchill gerade diesem Mitarbeiter besonders zu- getan war.(AP) Atomanlagen beschäftigt ist oder sonst mit radioaktivem Material arbeitet,„so wenig wie irgend möglich Strahlen abbekommt“. Um dies zu gewährleisten, ist einmal daran gedacht, den Arbeitgebern der künftigen Atomindustrie die entsprechenden Rat- schläge für Schutzvorrichtungen zu erteilen, zum anderen aber, zwingende Vorschriften zu erlassen. So soll festgelegt werden, daß die erforderlichen Meßapparaturen anzu- schaffen sind, die Gefährdungsgrenze der Strahlung genau beachtet wird, eine Kon- trolle der Berufskleidung vorzunehmen ist und die Atomanlagen den Sicherheitsanfor- derungen genügen. Jeder, der einen Reaktor errichten will, wird nach den Vorstellungen im Atom- ministerium genaue Unterlagen über die ge- planten Schutzvorrichtungen einzureichen haben. Die Genehmigung des Projektes soll dann, so sieht es das Atomgesetz vor, von den Ländern erteilt werden, die ihrerseits bestimmte Behörden mit dieser Aufgabe betrauen körmen. Möglicherweise wird in der Strahlenschutzverordnung auch festgelegt, daß die Sicherheitsvorkehrungen dann regel- mäßig überprüft werden. Die Strahlenschutzkommision wird dich auch mit der Frage zu befassen haben. in- Wieweit die zeitweiligen radioaktiven Bei- mengungen im Regen nach Atombomben- explosionen für menschliches Leben schädlich sind. Der Mainzer Universitätsprofessor Dr. Bechert hat nachdrücklich vor einer Ver- harmlosung dieser Niederschläge gewarnt. Nach Ansicht des Atomministeriums kann aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt von einer Gefährdung der Bevölkerung nicht gespro- chen werden. Zur Zeit wird im gamen Bundesgebiet ein Veberwachungsnetz aufgebaut, durch das Atmosphäre und Niederschläge laufend auf radioaktive Beimengungen überprüft wer- dem sollen. Erst ein umfassendes Warn- system dieser Art ermöglicht den zuständi- gen Behörden einen genaueren Ueberblick und bildet die Voraussetzung für Schutzmaß- nahmen. Einer Kontrolle sollen auch die Binnen- gewässer der Bundesrepublik unterzogen werden. Die Bundesanstalt für Gewässer- kunde in Koblenz befaßt sich mit der Ent- Wicklung geeigneter Methoden zur Messung der Radioaktivität in den großen Flüssen. Messungen werden schon seit einigen Mona- ten versuchsweise vorgenommen, sie sollen in absehbarer Zeit planmäßig erfolgen. Mit der Vorbereitung prakticher Maß- nahmen im Rahmen des Strahlenschutzes hat das Deutsche Rote Kreuz begonnen. Für den sogenannten medizinischen Strahlen- schutz des DRK finden am radiologischen Institut der Universität Freiburg vier- monatige Lehrgänge statt, in denen die Teil- nehmer in den physikalischen und strahlen- biologischen Grundlagen unterwiesen und mit den Meßmethoden vertraut gemacht Werden. Besondere Aufmerksamkeit wird der Diagnose von Strahlungsschäden, ihrer Verhütung und eventuellen Behandlungs- möglichkeit gewidmet.(AP) Wenn die Arbeitszeiten kürzer werden Mehr Freizeit gibt es erst durch weitgehende Rationalisierung 5 Hamburg, im September „Sonntags gehört Vati mir“ und„Vierzig Stunden sind genug“ heißen die beiden ein- prägsamsten Schlagworte, mit denen die Ge- Werkschaften in letzter Zeit vor der Oeffent- lichkeit ihre Forderungen nach verkürzter Arbeitszeit vortrugen. Die wenigsten zwei- feln heute daran, daß der Ruf nach mehr Freizeit berechtigt ist. Der Meinungsstreit geht nicht mehr um das„Ob“, sondern viel- mehr um das„Wie“. Während die Gewerk- schaften drängen, mahnen Industrie und Wirtschaft, die Dinge nicht zu überstürzen. Ihre Sorge ist es, daß bei geringerer Arbeits- zeit, aber gleichem Lohn, die Produktion sinkt, de Preise jedoch steigen. Dieser Ent- Wicklung könne man nur entgegentreten, wenn die Arbeitszeit schrittweise verkürzt wird. Bei aller Beharrlichkeit, mit der die Gewerkschaften ihr Ziel verfolgen, ver- schließen auch sie sich diesen Argumenten nicht. Auch sie sind der Ansicht, daß die Arbeitszeitverkürzung in vielen Betrieben eine längere Zeitspanne benötigt, damit die Investitionen nicht zu kurz kommen. Wann das Endziel der Gewerkschaften erreicht sein wird, ist noch ungewig. Fest steht, daß bis Ende Juli dieses Jahres fast 3,2 Millionen Beschäftigte durch neu aus- gehandelte Tarife weniger als 486 Wochen- stunden arbeiteten. Allein 2,4 Millionen davon sind Angehörige der Metallindustrie. In diesem Industriezweig wurde die Arbeits- zeit zunächst auf 45 Wochenstunden bei vollem Lohn und Gehalt festgesetzt. Die Industriegewerkschaft Metall will erreichen, daß bis zum 1. Januar 1958 in der eisen- und stahlschaffenden Industrie an Rhein und Ruhr die 40-Stundenwoche perfekt ist. Dieser Vorstoß in der Metallindustrie muß und wird für die anderen Industrie- zweige Folgen haben. Gewerkschaften und Unternehmer im Ruhrbergbau sind sich Völlig einig, daß die Spitzenstellung des Bergmannes in Lohn und Arbeitszeit gewahrt bleiben muß. Der Nachwuchsmangel Würde sonst noch schlimmer werden. Nach dem Manteltarif vom 1. Mai 1953 beträgt die Arbeitszeit im Bergbau„vom Beginn der Einfahrt bis zum Wiederbeginn bei der Aus- Lahrt einschließlich der Pausen“ 7% Stunden je Schicht. Fernziel der Bergbaugewerk- schaft ist die 35-Stundenwoche für Arbeiter unter Tage und die 40-Stundenwoche für Arbeiter über Tage. Die Gewerkschaft be- tonte jedoch erst in letzter Zeit wieder, daß sie sich in ihrem vorgesehenen Drei-Stufen- Plan nicht durch Forderungen anderer Indu- striezweige drängen lassen werde. Ob die 35-Stundenwoche in zwei oder fünf bis sechs Jahren erreicht werden soll, wurde offen gelassen. Der Wille, vorerst die 45-Stundenwoche zu erreichen, bestimmt die Marschroute der meisten Gewerkschaften. Sie wollen dies überwiegend in zwei Etappen schaffen. Ein Termin ist in vielen Fällen der 1. Oktober dieses Jahres. Aber auch vom 1. Januar 1957 an werden viele kürzer arbeiten. Zu dieser Zwischenbilanz noch ein Wort: trotz Arbeitszeitverkürzung hat sich in den wenigsten Fällen die Freizeit, um die es ja eigentlich bei allen Auseinandersetzungen geht, sichtbar erhöht. Oft ist durch die neuen Tarifbestimmungen lediglich der Zeitpunkt vorverlegt worden, von dem an Ueberstun- den zu einem höheren Lohn berechnet wer- den müssen. Erst Rationalisierung kann die Grundlage dafür schaffen, daß weniger Arbeitszeit auch wirklich mehr Freizeit bedeutet.(dpa) bonn fte und 10 4 4 Il f YMite- oder vohnee kine Tuban Cigarette» mit filter und eine vohneg— das sind zwei 50 verschiedene Dinge wie eine Tasse Kaffee mit Milch und eine Tasse Kaffee ohne! kine Cigarette von 80 qusgewogener kigenort wie die Zubun Nr. 22 soll man aber nicht verändern, meinen wir- duch nicht im beringsten! Denn v mit filter æ wäre sie nicht mehr genau so, wie sie war! Darum haben wireine neue Cigorefte geschaffen auch eine richtige Zuban Cigarette, aber eine vmit filteré, die »uban filter Auslese Nr. ö heißt! Wir sind öbeneugt, daß sie die berechtigten Anspröche der Freunde des Rauchens durch einen filter in ebenso hohem Maße erfüllen wird, wie die große Schwester, unsere Zubon Mr. 22, alle Ansprüche ihrer treuen alten Freunde erfüllt: morgen so gut wie heute! b. ZUBAN EHE M. K. B ATRISCHE HO FCICARETTEN FABRIK MUNCHEN Inman Tltgdtetün nenn tdt mg amendment Ifitlddeannmfntegtanmasdattenttantmgtuteat than“, Wai Seite 10 MORGEN Eine Stadt ohne Straßenkreuzung entsteht Rechtwinklige Straßenkreuzungen Ohne einen gewissen romantischen Reiz läßt sich das Projekt einer neuen Stadt weder planen noch verwirklichen. Das gilt für Be- teiligte wie Außenstehende. Als Ende Juli in Wien der Internationale Kongreß für Woh- nungs- und Städtebau tagte, legte die öster- reichische Post eine Sonderbriefmarke auf, die im Kranz um den Stadtplan von Wien im Grundriß fünf Großplanungen zeigt: Val- Iingby, eine neue Gartenvorstadt von Stock- hoim, den Mailänder Stadtbezirk T 8, eine Neuschöpfung für 18 000 Menschen, Harlow New Town, Londons neueste Vorstadt für rund 80 000 Menschen, Prinz Alexander- Poider, eine neue Gemeinde in der Nähe von Rotterdam, und die Sennestadt bei Bielefeld. Städtebauliche Projekte leben oft jahre- lang von den Verhandlungen, die über sie geführt, den Akten, die vollgeschrieben, und den Entwürfen, die gezeichnet werden. Die Sennestadt hat dieses Stadium bereits hinter sich. Vor wenigen Wochen begannen mit Kanalisation und Straßenbau die Aufschlie- Bungsarbeiten, und im Herbst soll der Bau der ersten Häusergruppen in Angriff genom- men werden. In vier bis fünf Jahren werden hier an die 20 000 Menschen wohnen. Das Gelände, auf dem die Sennestadt ent- Steht, ist heute noch grüne Wiese mit viel Buschwerk, Waldstücken, Sand und einer Anzahl von Siedlungshäusern, die weit über die Fläche verstreut sind. Gemeinde Senne II nennt sich dieses Terrain, auf mehreren Qua- dratkilometern knapp 5000 Einwohner zäh- lend. Daß gerade dieser Platz ausgewählt Wurde, hat seine Gründe. Und das liegt nicht nur daran, daß er städtebaulich ideal er- scheint. Dem Laien wird das ohnehin nicht sogleich deutlich. Erst wenn man sich das Modell der neuen Stadt in die Landschaft hineindenkt, begreift man, wieso der Ham- burger Städtebauer Dr. Hans Bernhard Reichow, von dem der Gesamtplan stammt, schreiben konnte, die Szene dieser völlig frei in die Vorlandschaft des Teutoburger Waldes gebetteten Stadt sei„mit aller Bescheidenheit vergleichbar der Wirkung des Karwendels über das Goldene Dacherl hinweg in Inns- brucks Maria-Theresien-Strage“, Wo man auch im Gelände steht, die Höhenlinie des Teuto- burger Waldgebirges bleibt tatsächlich immer sichtbar, mal näher, mal ferner. Sie bildet den beherrschenden Hintergrund, die Bekrö- nung aller Straßen- und Platzbilder der neuen Stadt. Das aber gilt in doppeltem Sinn. Allerlei Unglaublich es Bauen mit Erläuterung Eine große amerikanische Whisky-Firma läßt zur Zeit in New Fork einen neuen Wolkenkratzer erbauen. Um den Passanten, die von den Bauarbeitern als„Trottoir- Aufseher“ bezeichnet werden, Gelegenheit zu geben, sich von den Fortschritten des Baus laufend zu unterrichten, ist der Bau- Platz nach der Straßenseite mit einem Schutz- zaun versehen, in dem in verschiedenen Höhen eine Reihe von Gucklöchern ange- bracht Sind, die mit einer durchsichtigen Plastikfolie verschlossen sind. Gleichzeitig Werden von einem Lautsprecher auf Eng- Uisch, Französisch und Spanisch Erläute- rungen verbreitet, wieweit der Bau bereits fortgeschritten ist und was die Arbeiter gerade tun. Das Oel der frommen Denkart Jedem der zwölf Mitglieder einer Freundschaftsabordnung, die eine Reise nach der Sowjetunion antrat, händigte der Stadtschreiber von Bristol eine Flasche Oli- venö! ein, dazu den guten Rat, vor den gastfreundlich gebotenen Wodka-Einladun- gen sich durch einen Schluck Oel zu stärken, um den Tücken des Alkohols besser ge- Wappnet zu sein. Einige Mitglieder der De- legation lehnten die Gabe entrüstet ab, da sle überhaupt Antialkoholiker wären, wäh- rend andere ihren Dank für den Hinweis auherten. Erfolgreicher Fischzug Ein dreijähriger Knabe in Atlanta(USA) Hatte einen Nagel verschluckt, und die be- sorgten Eltern brachten ihn eilends ins nächste Hospital. Dort gelang es dem Arzt, den Kleinen dazu zu überreden, einen Mag- neten noch dazu zu verschlucken, der an einem Faden befestigt war. Der Magnet 20g auch richtig den Nagel an und hielt ihn fest, so daß beide zusammen aus dem Magen herausgezogen werden konnten. sind heute Todesfallen/ Grundform der Sennestadt die des Baumblattes Der Höhenkamm ist der entscheidende natür- liche Akzent des Bielefelder Wirtschafts- raumes in verkehrs- und wirtschaftsgeo- Sraphischer Hinsicht. Wie der Querstrich auf einer Spielkarte verläuft er über das Karten- bild dieses Raumes; wo rechts oben und links unten Kreuz, Piek, Karo oder Herz auf- gemalt sind, liegen Bielefeld und die Senne- stadt. In ihrer ursprünglichen Form als eine Srößere Wohnsiedlung sollte die Sennestadt helfen, die Wohnungsnot dieses Raumes zu lindern. Es ist jetzt fünf Jahre her, daß man in Bielefeld auf den Gedanken kam, in der Senne eine Wohnstadt zu bauen, die je zur Hälfte wohnungssuchenden Bielefelder und Einwohner des Landkreises in ihren etwa 2000 Wohnungen aufnehmen sollte. Bielefeld, die Kaufmanns- und Handelsstadt mit mehr als siebenhundertjähriger Tradition, ist das Zentrum eines blühenden Wirtschaftsraumes, dessen lohnintensive Industrien einen großen Bedarf an Arbeitskräften haben. Zahlreiche Flüchtlinge fanden hier Arbeit. Schon 1946 hatte die Stadt, obwohl auch sie nicht von Zerstörungen verschont geblieben war, ihre Vorkriegseinwohnerzahl von rund 130 000 Menschen wieder erreicht; heute ist diese Zahl mit 175 000 Menschen um 45 000 Köpfe überschritten. Neuerdings zwingen Rationali- sierung und, für die Zukunft, Automatisie- rung die Industriebetriebe noch mehr als bis- her zur Ausdehnung. Aber die Stadt hat kei- nen Platz mehr. Im Norden und Osten grenzt das fruchtbare Ravensberger Land an, im Süden und Westen lehnt sie sich an den Berg, den Höhenzug des Teutoburger Waldes, und erst in der flachen, sandigen Senne jenseits der Berge wäre Baugrund in reichem Maße zu finden. Aber Bielefeld hat in der Senne Keine Rechte; das Stadtgebiet reicht nicht bis dorthin. Als vor fünf Jahren der Plan der zweitausend Wohnungen gefaßt wurde, blieb eine Frage offen: wovon soll die neue Ge- meinde leben? Und wäre es sinnvoll gewesen, die Pendelwanderung auf den Mittelpunkt Bielefeld zu, die ohnehin einen seit Jahren stetig steigenden Umfang besitzt, nur zu ver- lagern? Bielefeld gehört in Nordrhein-West- falen zu den Städten mit dem stärksten Ueberschuß an Einpendlern; sehr viel mehr Menschen kommen täglich zum Teil von Weither zur Arbeit in die Stadt als hinaus- fahren. Die Frage: wovon soll die neue Gemeinde leben? ist nicht nebensächlich. Es geht da um das Wesen des Gemeinderechts. Deutsch- land ist das Land der kommunalen Selbst- verwaltung. Wenn in England oder Amerika Prabantenstädte gebaut werden, im Zuge der heute sehr verbreiteten Bemühungen, die Mammutgroßstädte zu dezentralisieren, dann kommt der Staat für diese neuen Gebilde auf. Bei uns ist das anders. Zum Wesen der kommunalen Selbstverwaltung gehört es, dag der Staat möglichst viele Aufgaben der öfkentlichen Ordnung auf die Gemeinden überträgt, die sich selbst verwalten; das ist ein Mittel zur Eindämmung der Allgewalt des Staates und seiner zentralistischen Ten- denzen. Ohne Geld wäre die kommunale Selbstverwaltung freilich problematisch, und die Unabhängigkeit der Gemeinden würde bald ausgehöhlt sein. Jede Gemeinde braucht deshalb ihre kommunalen Steuern, um leben zu können, und den größten Effekt macht dabei immer die Gewerbesteuer. Für die Sennestadt hatte das eines Tages zur Folge, daß man sich entschloß, den Plan zu ändern. Was nun kommt, wird keine Trabantenstadt Bielefelds sein, sondern ein selbständiges, unabhängiges Gemeinwesen mit voraussicht- lich etwa 3400 Wohnungen, an die 20 000 Ein- Wohnern und— Industrie. Eine gänzlich neue Stadt entsteht nun auf dem Wiesen- und Heideboden der Senne. Für den Architekten, der die Grundform festgelegt hat, mußte das Projekt wie ein Idealfall erscheinen. Hans Bernhard Reichow ist nämlich ein Anhänger der organischen Stadtgestaltung. Reichow baute vor Jahren nach seinen Ideen die Hamburger Garten- vorstadt Hohnerkamp; aber da wirkte er nur für ein kleines Teilgebiet einer Riesenstadt. Mit der Sennestadt soll nun zum ersten Male ein Stadtganzes im Sinne des organischen Städtebaus gestaltet werden. Reichow vertritt die Abkehr von hippodamischen Prinzip. Hippodamus von Milet gilt in der Archi- tekturgeschichte als der Schöpfer des Raster- systems, der vechtwinkligen Straßenführung. In der Neuzeit sind— bei Stadtschöpfungen in einem Zuge— in Amerika Philadelphia, Washington und Manhattan, in Deutschland Mannheim und Karlsruhe nach diesem Prin- zip angelegt worden. Heute aber, so sagt Reichow, sind rechtwinklige Straßenkreuzun- gen Todesfallen. Deshalb wird es in der Sennestadt keine Straßenkreuzungen geben. Die Grundform ist die des Baumblattes; wie sich dessen Rippen verästeln, so verästeln sich in der Sennestadt auch die Verkehrs- adern. Deshalb wird es dort keinen„Schil- derwald“ geben. Jede Straße, die in eine gröbere einmündet, ist automatisch Stop- und Nebenstraße. Nach den Verkehrsadern richtet sich auch der Bau der Einzel- und Reihenhäuser. Andererseits überträgt sich die Bewegung der Wohnhausfronten, der Sonne entsprechend, auf den Bebauungsplan im ganzen. Und die Gärten werden in öffent- liche Grünzüge übergehen; ein Netz von Promenaden- und Radwegen soll den Be- wohnern der neuen Stadt eine unmittelbare, nur durch Grün- und Freiflächen führende Verbindung mit der freien Natur und der Landschaft bieten. Von den Gartenstädten, die in Europa in den letzten fünfzig Jahren gebaut worden sind, unterscheidet sich die Sennestadt Wesentlich durch die völlige Abkehr von der Zeilenbauweise. Was hier entsteht, wird in jeder Beziehung eine moderne Stadt sein, nach Gesetzen errichtet, die mit dem, was man sonst unter Städtebau versteht, nur noch Wenig gemein haben. Städte, die noch auf dem Papier stehen, regen jedermanns Phantasie an. Geht es aber an die praktische Ausführung, dann erweist sich zumeist noch diese oder jene Korrektur der Pläne als nötig. Aber das wird sich fin- den. Entscheidend ist das Ganze. Mit der Sennestadt wird ein Unternehmen einmaliger Art gewagt. Und das nicht wegen der Grö- Benordnung, des ungewöhnlichen Ausgangs- punkts, der beträchtlichen Schwierigkeiten kommunalrechtlicher und wirtschaftlicher Art, nicht wegen der Spannungen, die das Projekt ausgelöst hat. Einmalig erscheint an der Sennestadt vielmehr, daß hier ein Le- bensraum entsteht, der zwangsläufig einen neuen Menschentyp bilden mug. Man be- denkt heute meist viel zu wenig, wie nach- haltig die neuen äußeren Formen des Lebens in modernen Wohnungen und umgestalteten Städten durch die kommenden Jahre und Jahrzehnte hindurch formend auch auf den Menschen wirken müssen, für den dies alles geschaffen wird. W. Först Mittwoch, 12. September 1956/ Nr. 212 PW Die Sennestadt auf dem Plan Welche Baustoffe schützen vor jonisierenden Strafen Gefahren bei Fortsetzung von Atomexplosionen müssen sehr ernst genommen werden Der kürzlich bekanntgegebene Haushalt des Bundesministers für Atomfragen ent- hält auch einen namhaften Betrag für die „Entwicklung von Schutzmaßnahmen gegen ionisierende Strahlen“. Damit ist jetzt die Möslichkeit gegeben, zahlreiche Vorschläge für neue strahlensichere Baustoffe auf ihre Schutzwirkung amtlich zu prüfen und ernsthafte Entwicklungen zu fördern. Denn es ist in der letztyen Zeit viel von angeb- lich sensationellen Erfindungen auf diesem Gebiet geredet worden, so etwa von Bau- steinen aus gebrannten Reishülsen oder von Strahlenschutzziegeln mit einem besonders großen Abschirmvermögen, die nicht schwe- rer seien als gewöhnliche Ziegel. Bei sol- chen und ähnlichen Vorschlägen sollte man sich immer an die naturgesetzlichen Zusam- menhänge erinnern, die heute noch gültig sind. K Zunächst muß man außer der Unter- scheidung in Wellen- und Korpuskular- strahlen eine Unterteilung der Strahlen danach vornehmen, in welchem Maße sie „verschluckt“ werden, also nach ihrer so- genannten„Reichweite“. Es gibt Strahlen, die bei einer ganz bestimmten Reichweite Plötzlich aufhören— zum Beispiel Alpha- strahlen in 15 Zentimeter Luft—, während andere Strahlen, wie Gamma- oder Neu- tronenstrahlen, nur ganz allmählich„ver- sickern“; bei diesen spricht man von der „Halbwertschicht“ als derjenigen Schicht- dicke, durch welche die Strahlen auf die Hälfte ihrer Intensität geschwächt werden. So sind sieben Halbwertschichten nötig, um die Stärke solcher Strahlung auf etwa ein Prozent ihres Ausgangswertes zu redu- zieren. Für das Abschirmvermögen von Baustoffen spielen bei den meisten Strah- len die Dichte und das Atomgewicht der Stoffe die wichtigste Rolle; je größer die Dichte, die Masse, das spezifische Gewicht oder das Atomgewicht eines Stoffes, desto Sröger ist auch sein Abschirmvermögen. Deshalb benutzt man das schwere Blei als Abschirmmaterial in der Röntgentechnik oder Wolfram als Schutzmantel für Ko- baltkanonen. Die Halbwertschicht in Blei beträgt 8 Millimeter für die Gammastrah- len des Radiums, 12 Milimeter für Ko- balt 60, für sehr energiereiche Betastrahlen (Elektronen) 2,5 Millimeter. Für Neutronenstrahlen dagegen besteht keine so einfache Regelmäßigkeit. Ihre Reichweite ist davon abhängig, ob oder wie okt sie direkt mit Atomkernen zusammen- stoßen und dabei ihre Energie verlieren. So erklärt sich, daß die„Reichweite“ der Neutronen in Blei zwischen 2 und 10 Zenti- meter liegt. Dagegen gibt es leichte Ele- mente, die auf Grund besonderer Eigen- schaften Neutronen einfangen. Dazu ge- hören zum Beispiel Wasserstoff, Lithium, Bor oder Kadmium. Wenn es sich also darum handelt, sich vor Neutronenstrahlen zu schützen, kommen wasserstoffhaltige Substanzen wie Wasser, Paraffin oder an- dere Kohlenwasserstoffe, Zellulose und andere durchaus in Betracht und werden auch seit Jahren an neutronenerzeugenden Apparaturen— Zyklotronen oder anderen Teilchenbeschleunigern— verwendet. Gegen die Wirkung etwa der sehr durchdringen- den Gammastrahlen, die unter allen Strah- lenarten die gefährlichsten sind, sind solche Stoffe dagegen völlig unbrauchbar. Zusammenfassend läßt sich also sagen: kür die Schutzwirkung von Stoffen gegen- über radioaktiven Strahlen— mit Aus- nahme von Neutronenstrahlen— sind die Dichte oder das spezifische Gewicht, das Atomgewicht und natürlich die Dicke maß- gebend, Die Abschirmwirkung von Stoffen gegenüber Neutronenstrahlen ist von dem Wasserstoffgehalt dieser Stoffe abhängig. Für eine Schutzwirkung, die durch andere Eigenschaften oder Vorgänge, etwa durch „Interferenz“ oder durch„selektive Ab- Sorption“ hervorgerufen wird, sind keine Anzeichen bekannt. Insbesondere ist nicht zu erkennen, daß etwa das Silizium, das in den zahlreichen neuen Vorschlägen auffal- lend viel enthalten ist, eine in dieser Be- ziehung ausgezeichnete Absorptionswir- kung habe. Bei radioaktiven Stoffen, die aus der Luft durch Niederschläge auf die Erdober- Hläche gelangen und dort über Pflanzen und Tiere oder über radioaktiv verseuchtes Wasser von Menschen mit der Nahrung aufgenommen werden, liegen allerdings Gefahren vor, die bei Fortsetzung von Atomexplosionen sehr ernst genommen werden müssen; denn es gibt schlechter- dings kaum einen Schutz dagegen. Die Aeußerung des Vorsitzenden der Ameri- kanischen Atomenergie- Kommission, das Wege gefunden seien, die Ausbreitung radioaktiver Stoffe bei Atomexplosionen stark einzuschränken, wirkt solange nicht sehr überzeugend, als nicht die Mittel an- gegeben sind, mit denen diese Wirkung er- zielt wird. 100 GR. οπ · volt u, Gdbury vort. 50 0 f. 80 Pf 9 immobilien a Eigentums wohnungen in B s durch 16(Passage). Mietshaus, Altbau, 4x2 u. 1&1 Zim. in Vorort Mhm. zu verk. Angeb. u. Nr. 08888 an den Verlag. 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NM. reichten Niederschrift.. 5 wWissenschaftliche Forschung und die technische Entwicklung 3 15 Gebiet der Holzchemie. Als nicht eingetragen wird bekanntge Bun Die öffentlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im A 116— 8. 9. 1956 Wolber& Co. in Mannheim. Die Firma ist ert A 195— 5. 9. 1956 Kurt P. Huebr in Mannheim. Die Firma 181 erlos A 1266— 7. 9. 1956 Friedrich Keller Zigarren- und Zigarillo- Edingen a. N. Elisabeth Keller geb. IJssel ist aus der Gesellscl Die Gesellschaft 0 haftende Gesellschafter Heinrich Keller, Zigarrenfabrikant in ist alleiniger Inhaber der Firma. Die Firma ist erloschen. A 1841— 5. 9. 1956 Garage H 7, 30, Karl Adam, Ingenieur in Die Firma ist erloschen. NAm els register Amtsgericht Mannheim Für die Angaben in() keine Gewähr!) Neu eintragung: 5 in Mannheim(Bauunten“ 11 Moselstr. 3. e. Die Gesellschaft hat am 6. September 1956 b Veränderungen: nnen. rsön⸗ Mann- j t Wilhelm Wieder in Mannheim ha be⸗ 1956 Chemische Holzverwertung Gesellschaft mit Straße 60. U fer Düsseldor 41 1956 18 5 Ge- das Stammkapital um 100 000, DPM auf 120 000,- DM erhöht e sellschaftsvertrag geändert und neu gefaßt nach Maßgabe etzt: Ple gegenstand des Unternehmens ist ſetzt: f dem cht: ETIOSs chen: oschen, chen. Fabrik in naft aß. ersönlic Der bisherige P Edingen ist aufgelöst. Mannheim. Hacren Odbury G 50 PF. d⁰¹)¾¹ dhury aouννανανju- 100 OR. 1 4 E 100 GR., o voltMicgxoss Gdbury vottMitcn-Noss 50 GB., 30 Pf 40 08s 8 08 sehr gepflegt, ledig, sehr guter Rivierakenner, gute ital. u. engl. Sprachkenntn. u. ersehne auf die- sem Wege wirkl. Liebesehe. Zuschr. mit Foto(ehrenwörtl. zu- rück) u. Nr. 09789 an den Verlag. Durch einfaches Einreiben mit„Laurata“— seit 25 Jahr. bewährt— er- halten sie hre Jugendf. u. Frische wieder. Vorzügl. Haarpflegemittel auch gg. Schupp. u. Haarausf., gar. unschädl. ½ FI. DM 5,45, ½ Fl. 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Die Ameri- on, daß sbreitung plosionen ge nicht littel an- kung er⸗ eee erteelbt sehmeet — (Bauunter- oselstr. 32. r 1956 be bph, Bau- en. 7). Oftene begonnen. Is persen? nma Bött- in Mann- meim hat 't mit be- traße 69. 41 1956 18 d der Ce- ler einge- jetzt: Die auf dem itgemacht: im Bun- erloschen. erloschen. Fabrik in chaft ac bers 1 Edingen jannheim. — Nr. 212 Mittwoch, 12. September 1956 MORGEN —ů— Das Geschäft ambulanter Stoffhändler blüht immer noch Im Europa-Hauptquartier der Stoffhändler-Armee liegen Pläne zum Vorstoß hinter den Eisernen Vorhang bereit Wer glaubt, daß in den verschiedenen Ländern Westeuropas jenes typische Stra- benbild der ersten bitteren Nachkriegsjahre num endgültig verschwunden sei, da man junge Männer meist süditalienischer Her- kunkt mit kleinen Stoffballen unter dem Arm von Haus zu Haus wandern sah, der täuscht sich. Auf Grund jüngster unlieb- samer Vorfälle— verschiedene italienische Konsulate in Westeuropa hatten sich mit Verbrechen aller Art dieser Stoffhändler zu pekallen— stellte nun die italienische Presse selbst Untersuchungen über den derzeitigen Umfang und die Tätigkeit der über ganz Europa verbreiteten Gilde der Stoffhändler an und kam dabei zu überraschenden Er- gebnissen: Auch heute, elf Jahre nach Kriegsende, blüht dieses Gewerbe noch lustig weiter, ist bestens auch über die Nationengrenze hinweg organisiert und Wirkt, zumindest für die oberen Chefs der verschiedenen„Arbeitsgruppen“, beträcht- che Gewinne ab, Vor etlichen Tagen, so berichtet der Re- porter einer großen italienischen Wochen- schrift, der den Auftrag hatte, den stoff- handelnden Landsleuten jenseits der eige- nen Grenzen auf die Finger zu sehen, stieg in Frankfurt aus dem Schnellzug Mailand ee n SENO USS! Ne 16 Ses g rere leicht Stockholm ein dreißigjähriger Mann, die Haare voll Brillantine, in einem flott ge- schnittenen doppelreihigen Anzug, in der Hand einen mit Schnüren zusammengehal- tenen Pappkoffer und versuchte zuerst dem Gepäckträger und später einem Taxichauf- feur, mit Händen und Füßen redend, sein Fahrziel begreiflich zu machen. Dem Frankfurter Taxichauffeur waren Fahrgäste dieser Art nichts Neues. Er ver- staute den Passagier samt Koffer im Fond seines Wagens und brachte ihn direkt vor den Eingang eines eleganten Hauses. Hier lungerten einige gleichaltrige Männer her- um, von denen man von vornherein hätte annehmen können, daß sie Cousins des eben Angekommenen seien. Das zahlt Don Mario“, sagte einer von ihnen in gebroche- nem Deutsch upd gab dem Taxifahrer zehn DM. Der Jür aus Neapel wurde in den ersten Stock hinaufgeleitet, durchschritt ein Vorzimmer, in dem zwei Sekretärinnen tippten, mehrere Rechenmaschinen und eine Batterie von Telefonen stand, und wurde schließlich in das danebenliegende Arbeits- zimmer geführt, in dem Don Mario den Neuankömmling erwartete. Sechs Stunden später saß der junge Mann am Steuer eines verstaubten Cadillac, dessen ramponierter Eleganz man seine drei oder vier Vorbesit- zer deutlich ansah und klapperte die Dör- ker in der Umgebung ab. Der Fond des Wagens war vollgepfropft mit Anzugs, Möbel- und Vorhangstoffen. Don Mario hatte ihm den Wagen verschafft und außer- dem noch die Ware überlassen und einen Kredit von einigen hundert Mark einge- räumt. Am nächsten Tag hatte der„König der neapolitanischen Stoffhändler“, wie er von den Landsleuten, die auf seine Rech- nung und nach seinen Anweisungen für ihn in ganz Europa arbeiten, genannt wird, dem Neuankömmling bereits eine befristete Auf- enthaltsgenehmigung verschafft. Soweit der Bericht des italienischen Blattes. Die reisen- den Neapolitaner, die Schildknappen Don Marios zählen seit Jahren zu den best- gehaßten und meistgefürchteten Konkurren- ten des europäischen Textilhandels. Ohne viele Worte der jeweiligen Landessprache zu sprechen, machen sie den bodenständigen Kaufleuten mit Temperament, südländi- schem Charme und untrüglichem Geschäfts- sinn in Dörfern und Kleinstädten unange- nehme Konkurrenz. Don Mario, der Organisator dieses hau- sierenden Stoffhandels, hat es darüber hin- aus ungeachtet der Zonengrenzen und politi- schen Spannungen in den letzten Jahren auch fertiggebracht, einen Teil seiner Neapo- litanerkolonnen in Ostdeutschland arbeiten zu lassen und sie dafür nicht nur mit den 1 nötigen Aufenthaltspapieren, sondern auch laufend mit der nötigen Ware zu versorgen. Gleiche Gruppen, die wohl nach außen hin selbständig sind,„arbeiten“ in den skandi- navischen Ländern, in Frankreich, in der Schweiz und in Oesterreich. Don Mario be- streitet zwar, mit diesen„auẽsländischen“ Organisationsringen etwas zu tun zu haben, aber seine Unterchefs plaudern es aus: Don Mario hat in Hamburg einen„Vertrauens- mann“ sitzen, der die Händler und den Materialnachschub für die nordeuropäischen Staaten überwacht, in welchen rund 250 italienische„Magliari“ unterwegs sind. In Paris laufen die Fäden der internationalen ambulanten Stoffhändlerorganisation für Frankreich, Holland und Belgien zusammen. Wenn Signor Mario des öfteren per Auto oder Flugzeug nach München reist, dann wissen seine Vertrauten, daß er dort ge- schäftliche Dinge mit seinem Beauftragten für Oesterreich und die Schweiz verhandelt. Die italienischen Konsulate und die Polizei- behörden in den verschiedenen Ländern Wissen genau, wie viel Blut unter den„Mag- liari“ selbst geflossen ist, bis die einzelnen Konkurrenz- Unternehmen ausgeschaltet und die Monopolstellung einer einzigen Organi- sation gesichert war. Für die rund 2000„Magliari“, die im Dienst Don Marios in ganz Westeuropa ar- beiten, ist allerdings in der letzten Zeit das Leben entschieden schwerer geworden. Die Not und der Warenmangel der ersten Nach- Kriegsjahre besteht nicht mehr. Die hohen Steuersätze und die inzwischen, in erster Linie von den„Hausfrauen-Opfern“, ge- wonnenen Erfahrungen mit den geschmei- digen Neapolitanern trage das übrige dazu bei, den Stoffhausierern mehr und mehr das Wasser abzugraben. Aber am Rande der großen Städten und auf dem Lande können sie auch heute noch ganz schöne Geschäfte machen. Wenn der ambulante Stoffhandel in Westeuropa einmal wirklich nicht mehr florieren sollte, dann hat das„Europa- Hauptquartier“ in Frankfurt schon neue Pläne bereit: Man beobachtet dort nämlich auch genau die weltpolitische Entwicklung und wartet auf jenen Augenblick, da die „Entstalinisierung“ und die Entspannung zwischen Ost und West im Eisernen Vorhang größere Lücken freigibt. Die mit Lebens- gütern nicht gerade gesegneten kommu- nistischen Volksdemokratien Osteuropas wären geradezu ein Paradies für die wan- dernden neapolitanischen Stoffhändler- Armeen. Auch mit dem noch unbearbeiteten süd- amerikanischen Markt liebäugelt bereits der Boß aus Frankfurt. Irgendwie wird es schon weitergehen, wenn trotz der Anwendung aller erlaubten und unerlaubten Mittel das westeuropäische Geschäft der„Magliari“ zum Erliegen kommt. K. Rau „Milchbar- Cowboys“ terrorisieren Städte Streiklichter aus Australien/ Einwanderer jetzt wirtschaftlich gleichgestellt/ Stragenschlachten zwischen Banden Viele Einwanderer, die sich in den letz- ten Jahren auf dem fünften Kontinent nie- dergelassen hatten, waren in den vergange- nen Wochen sehr darüber aufgebracht, daß Automobilfabriken und andere Industrie- Werke die Neuankömmlinge aus Europa bei Personaleinsparungen zuerst entlass Vor kurzem löste der australische Rüstungsmini- ster Sir Eric Harrison, der als die rechte Hand von Premierminister Menzies gilt, einen Sturm der Entrüstung aus, als er bei der Entlassung von Arbeitern durch eine staatliche Waffenfabrik erklärte, man ver- kahre nach dem Grundsatz, daß zuerst den Frauen und an zweiter Stelle den Neu- Australiern(d. h. den Einwanderern) gekün- digt werden müsse. Viele Einwanderer sagten daraufhin, der Minister habe die Katze aus dem Sack gelassen; sie wüßten jetzt doch wenigstens, was ihnen im Falle einer Wirtschaftskrise bevorstehe. Die Zeitungen nahmen sich ihrer Sache an und warnten die Regierung davor, die Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagabend: Teils Wolkig, teils aufgelockerte Bewölkung, be- sonders im Norden vereinzelt geringer Re- gen möglich. Tagestemperaturen 17 bis 19, im Süden auch um 20 Grad. Frühtempera- turen in der Rheinebene um 12 Grad, im Odenwald und Bauland 6 bis 8 Grad. Meist schwacher, später auch mäßbiger Wind aus südwestlichen Richtungen. Uebersicht: Der Schwerpunkt des Tief- druckgeschehens verlagert sich nach dem nördlichen Atlantik, während sich über Mitteleuropa eine von West nach Ost zie- nende Hochdruckbrücke aufbaut. Diese Zone Wird aber von Norden her durch die über Norddeutschland wetter wirksamen Störun- sen der atlantischen Tiefdruckgebiete zeit- Weise beeinflußt, so daß im Norden unse- res Raumes mit streifenden Störungsfeldern und geringem Regen zu rechnen ist. Sonnenaufgang: 5.58 Uhr. Sonnenuntergang: 18.46 Uhr. Wasserwärme am Dienstag: 16,2 Grad. Vorherscge-HNarte für 12 8 7 Uhr 1005 1085 0 55 455 3 0 8 apuronda N 59 3 8. 7 85 5 1 8 W . 108 22 5 1 V 8 * 5 Sodchelm 5 b. Pegelstand vom 11. September (Adtein: Maxau 565(0): Mannheim 445 „ Worms 364(10); Caub 392(4.52). 8 Plochingen 120(=I); Gundels- im 165(—3); Mannheim 440(9). 1 300 000 Einwanderer der Nachkriegsjahre zu minderberęechtigten Staatsbürgern zZzu stempeln. Auch solle die Bezeichnung Neu- Australier auf Einwanderer beschränkt wer- den, die noch keine fünf Jahre im Lande leben und daher auch noch nicht eingebür- gert worden sind. Es gehe nicht an, daß Europaer, die bereits seit zehn Jahren oder länger in Australien ansässig sind, als Neu- Australier eingestüft werden. Die Proteste führten zu Auseinander- setzungen in der australischen Regierung. Einwanderungsminister Harold Holt wies darauf hin, daß die Erklärung des Rüstungs- ministers mit der Einwanderungspolitik der Regierung unvereinbar sei und daß sie be- sonders im Ausland einen schlechten Ein- druck mache. Der Rüstungsminister zog darauf seine Anweisung nach wenigen Tagen wieder zu- rück und erklärte, bei Entlassungen müsse darauf geachtet werden, daß Neu-Australier und gebürtige Australier das gleiche Recht auf Beschäftigung haben. Es bleibt abzu- warten, ob dieser Entscheid, der für staat- liche Rüstungswerke bindend ist, auch von der Privatindustrie beherzigt werden wird. In Sydney und Melbourne machen die so- genannten„Milchbar- Cowboys“ groben Kummer. Die Milchbar-Cowboys sind Ju- gendliche, die sich auffällig kleiden,„hei- Ber Musik“ ergeben sind und gut organi- sierte Banden bilden. Auf ihr Konto kom- men zahlreiche Diebstähle und Raubmorde. Mari sieht in ihnen die Kristallisationspunkte der Jugendkriminalität. Welchem Problem sich die Oeffentlichkeit gegenübersieht, wird daraus deutlich, daß allein in Sydney die Zahl der Verbrechen, die von Jugendlichen begangen wurden, in den letzten zwölf Monaten um 2000 gestie- gen ist. 8 12 Die Milchbar-Cowboys bezeichnen sich als„Bodgies“. Sie trachten danach,„mög- lichst gefährlich“ zu leben. Die weiblichen Mitglieder der Banden heißen„Widgies“. Sie tragen schwarze Röcke und eng anliegende Pullover und müssen— 80 stellte die Poli- zei fest— ein„Examen“ absolvieren, das aus einer Anzahl unsittlicher Ausschwei- kungen besteht. In Melbourne, wo sich die Banden regel- rechte Straßenschlachten liefern, soll dem Unwesen möglichst noch vor der Olympiade gesteuert werden. Im benachbarten Neuseeland, wo sich viele Jugendliche zu ähnlichen Banden zu- sammengeschlossen haben, wurde das Pro- blem zum Teil dadurch gelöst, daß Frei- zeitzentren eingerichtet wurden. Dort kön- nen sich die„Teenager“ unter der Auf- sicht von Erwachsenen austoben und sport- lich betätigen, können musizieren, malen und Theater spielen. Ihr Tatendrang ist in gesunde Bahnen gelenkt worden. Was sonst noch gescha g. Bel der Vorführung des amerikanischen Films„Saat der Gewalt“ zertrümmerten rund 50 Jugendliche das Inventar eines Kinos in Manchester und terrorisierten die übrigen Zuschauer, bis die Polizei sie auf die Straße Warf. * Die Stadtverwaltung von Johannesburg hat mit dem Bau eines riesigen Wohnheims begonnen, das insgesamt 10 000 ledigen Ein- geborenen als Wohnstätte dienen soll. Die künftigen Bewohner des Heimes werden in erster Linie Eingeborene sein, die in der Stadt als Hausboys, Fahrstuhlführer, Teller- wäscher oder Lauf jungen beschäftigt sind und gegenwärtig in den Dachgeschossen der Hoch- häuser untergebracht sind. . Der 33jährige deutsche Taucher Gustav Kahrs aus Bremen ist in Zebrügge bei Unter- Wassersprengarbeiten tödlich verunglückt. Eine Ladung Dynamit, mit der Kahrs das Wrack des dänischen Dampfers„Gorm“ sprengen sollte, detonierte vorzeitig. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. * In Rom ist der 25jährige Angelo Corsaro aus Catania auf Sizilien angekommen, der schon immer einmal die Ewige Stadt sehen Wollte. Der junge Mann hatte eine etwas be- schwerliche Beförderungsart gewählt: Er hat die 900 Kilometer lange Strecke auf Stelzen zurückgelegt. * Die Reederei Italia, Eignerin des im Juli nach einem Zusammenstoß gesunkenen Passagierdampfers„Andrea Doria“, nahm zu Presseberichten Stellung, wonach sich in den beiden Tresoren des Schiffes zur Zeit seines Untergangs„märchenhafte Reichtümer“ be- kunden hätten, darunter der Schmuck der Fahrgäste und andere Wertgegenstände. Ein Sprecher sagte demgegenüber, aller Schmuck sei den Fahrgästen„kurz vor dem Untergang“ wieder ausgehändigt worden, weil es der letzte Tag der Reise gewesen sei und die Damen ihre Juwelen zum Auschiedsball hät- ten tragen wollen. In einem der beiden Safes hätten sich allerdings noch Banknoten im Wert von über Million DM befunden, die für ein amerikanisches Geldinstitut bestimmt ge- wesen seien. Man könne dieses Geld nicht bergen, weil man dazu den Safe heraus- sprengen müßte und dies eine spätere Ber- gung des ganzen Schiffsrumpfes unmöglich machen könnte. Uebrigens sei die gesamte Summe ohnehin versichert gewesen. * Der Stand bei den Mannschaftsschach- Weltmeisterschaften laubet nach den Partien des Montags folgendermaßen: Gruppe eins: UdSSR 23,5 Punkte, Bulgarien 19,5, Schweiz 18 Punkte. Die Saar bildet hier mit 5,5 Punk- ten das Schlußlicht. Gruppe zwei: Jugo- slawien 23,5 Punkte, Israel 18, Dänemark 16 und eine Hängepartie und Oesterreich mit 13 Punkten. Gruppen drei: Argentinien 24 Punkte, Bundesrepublik 23, England 20,5 und zwei Hängepartien, Island 20,5 Punkte. Gruppe vier: Ungarn 23 Punkte, CSR und Rumänien je 21,5, gefolgt von der Sowiet- zone mit 18,5 und Kolumbien mit 18 Punkten. * Die australische Polizei fahndet fieber- haft nach eimer Bande, die den größten Viehdiebstahl dieses Jahrhunderts verübt hat, indem sie aus einer Herde von 1 000 Bullen die in Westqueensland weidete. 800 Tiere forttrieb. Der Viehdiebstahl wurde jetzt von den Farmern bei ihrer alljährlichen Besichtigung des Weidelands entdeckt, kann sich aber nach Ansicht der Polizei schon vor Monaten ereignet haben. Vermutlich ist das gestohlene Vieh— im Werte von fast 180 000 DM— bereits verkauft oder geschlachtet worden. ** Deutsche Ingenieure haben jetzt eine Tunnelverbindung zwischen Kaschmir und Indien über die Paßstraße am Bannihal Peak fertiggestellt. Der Tunnel, der die Paß. straße während des ganzen Jahres benutz- bar macht, ist fast drei Kilometer lang. Im kommenden Jahr soll noch ein zweiter Tunnel gebaut werden. Krägelchen. Das Meidelle ge- Joſiloſ begeistert immer wieder unsere Jugend. Ergriffen steht sie vor der ehrwör- digen Schönheit, die sich ihr in Törmen, Fassqden, Winkeln und Innenräu- men offenbart. lil vielen Crinnerungen kehrt sie aus den schönen Ferien zurück- zurück zur Schule L 15 , Rolf 9 e 8 VVV 0 * 7 Mäcdchenkleid„lrene“ Ein frisches, buntgemustertes Schot- tenkleidchen mit gufgesefzten Ta- schen, Llongorm und weißem Bubi⸗ 12.75 Mäclchenmantel„Inge“ Höbsch verarbeitete, hochgeschlos- sene Form aus 100% reiner Wolle; mit abnehmbarer, gefütterter K- puze. Apcirte JIaschen und rückseits verdeckter Sörtel; ganz geföttert. In kornblau. 34.50 För 10 Jahre Kneben-Rollerjacke„Rolf“ Aus kräftigem Velveton. Mit Reiss. verschluß, kariertem Plaidfutter, schrägen Jaschen und seitlichen Lederschnallen. Beste Paßform. In stahlblau, braun oder mittelgrön. Für 8 Jahre 22.75 Kneben-Hose„Rudi“ Schöne, strapazierfähige Ouclitöt in moderner Form mit Gesößtasche, Summizogbund und breiten Um- schlägen. 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September 1956, 10.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Es ist uns ein Herzensbedürfnis für die vielen Beweise inniger Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Josef Gleisner durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zu danken. 1 0 Mannheim, den 10. September 1956 Besonderen Dank der kath. Krankenschwester, Frl. Gretel Röt- Zinger für die liebevolle Pflege, Herrn Kaplan Bauer für den Kirchlichen Beistand, dem Kurpfalz-Quartett Käfertal für den erhebenden Grabgesang. 1 Mh m. Käfertal, den 12. September 1956 Fasanenstraße 14 Die Kinder und Anverwandte Versehen mit den hl. Sterbesakramenten durfte am 10. September 1956 nach einem arbeitsreichen Leben und langer schwerer Krank- heit im gesegneten Alter von fast 81 Jahren unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwä⸗- gerin und Tante, Frau Luise Hefner wwe. geb. Bach in Gottes ewigen Frieden eingehen. M hm. Waldhof, den 12. September 1956 Wachtstraße 22 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, den 12. September 1956, 15 Uhr, im Fried- hof Käfertal. Nach langem schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden, verschied am 11. September 1956 meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante und Schwägerin, Frau Elisabetha Löffler geb. Joas Mh m.- Waldhof- Gartenstadt, den 12. September 1956 Baldurstraße 49 In stiller Trauer: Hermann Löffler Familie Hermann Sauter und Kinder f Familie Walter Löffler und Kinder und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, 13. Sept. 1956, 14 Uhr, Friedhof Käfertal Für die vielen Beweise der Anteilnahme am Tode Unseres lieben Sohnes und Bruders Erhard Pinnow geboren 4. 7. 1941 gestorben 1. 8. 1956 danken wir herzlich. Ludwigshafen am Rhein Wittelsbachstraßge 46 Dr. Heinrich Pinnow u. Frau Elsbet mit Kindern Dietrich, Linde u. Holde Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 12. September 1956 Hauptfriedhof „õéĩð§Vud 8 Schmitt, Berta, Kleinfeldstraße 29 Mühleeck, Theodor, Lenaustraße 17.. Hillenbrand, Henriette, Rheingoldstraße Krematorium Moos, Georg, Welfenweg 6 Friedhof Käfertal Hefner, Luise, Waldhof, Wachtstraße 22 Friedhof Neckarau Schröder, Hermann, Großfeldstraße 8 Friedhof Rheinau Schmidt, Karl, Dänischer Tisch 32 Friedhof Friedrichsfeld Koch, Wilhelm, Neudorfstraße 7 153.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 15.00 13.30 14.00 Statt Karten unseren herzlichen Dank zu sagen. Mhm.- Waldhof, den 12. September 1956 Altrheinstraße 37 Es ist uns ein Herzensbedürfnis für die liebevolle Anteilnahme sowie die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Wilhelm Krippl sen. Innigen Dank all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Die trauernden Hinterbliebenen Nach schwerem, mit viel Geduld ertragenem Leiden, verschied unser lieber Sangesbruder und langjähriger Vorstand, Herr Georg Dörsam Schneidermeister im Alter von 73 Jahren. Der Verstorbene war über 15 Jahre 1. Vorsitzender, Ehrenvorsitzender, Ehrenmitglied, Träger der Goldenen Sängernadel des MGV Eintracht sowie Inhaber der Goldenen Sängernadel des Bad. Sängerbundes. Ein Sänger mit großem Idealismus für den Verein sowie für das deutsche Lied ist von uns gegangen. Wir werden ihm ein stets ehrendes Angedenken bewahren. Mannheim, den 12. September 1956 MGV Eintracht E. V. 1886 Mannheim Feuerbestattung: Freitag, den 14. September 1956, im Krema- torium Hauptfriedhof Mannheim. Die Sänger treffen sich um 12.30 Uhr vor dem Krematorium. Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die überaus schönen Kranz- und Blumenspenden und all denen, die unserer lieben, unvergessenen Entschlafenen, Frau Rosa Alles ze. Kunnie die letzte Ehre erwiesen haben, sagen wir unseren aufrichtigsten Dank. Mhm.-Wallstadt, den 12. September 1956 Mosbacher Straße 20 Bernhard Alles und Angehörige Statt Karten Für die überaus zahlreichen Beweise liebevoller Anteilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Käte Kübler geb. Weisensel durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichen Dank aus. Es ist uns ein Herzensbedürfnis ganz besonders den Herren Aerzten und den Schwestern der Städtischen Krankenhauses Mannheim, Station M 9 b, für die aufopfernde und liebevolle Pflege zu danken. Mhm.- Waldhof, den 12. September 1956 Hubenstraßge 8 Im Namen der trauernden Hi ter blie benen: Fritz Kübler Statt arten; Fir ae vielen Beweise herzlicher An- teilnahme beim Heimgang mei- ner lieben Frau, unserer guten Mutter, Frau Marie Fröscher geb. Weber sgsge ich hiermit meinen auf- richtigsten Dank. Mannheim, 1956 H 5, 20 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 August Fröscher 1 Seschäfts-Anzeigen ü Möbeltransporte In- und Ausland „Paketfahrt“ Mannheim, Verb. Kanal, Iink. Ufer 3-4, Tel. 3 20 61/ 62 Uhren-Reparaturen gut, schnell u. prsw. PFEIFFER Neckarau, Schulstr. 47, Tel. 4 88 65. EITTRANSPORTE Theuwissen. Telefon 5 14 62. Beitfedernreinigung bei Betten- Dobler, 83, 6 Telefon 4 15 79. Alein- Transporte 10. Sept. bis 6 t führt aus Tel. 52310 u. 41797 NI. EU Holz großhandel, Mannheim Hafenbahnstr. 100-110, Tel. 8 20 23 o eslene gungen, 2 f 140 2 S e e e LAS T- TAKE, Fel. 3 36 07 Umzüge u. Eiltransporte bis 2 t. Erich Bentz, Karl-Mathy-Str. 7. Matratzen Funke, Holzstr. 18 über Tel. 3 28 77 Rlein transporter TODES-ANZEIGEN für die Montag-Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ neh- men wir am Sonntag bis 18 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an d. Pförtner im Rückgebaude des Verlages am Marktplatz. 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Die zuständigen Kreise in Bonn erwägen nun, wie das Bundesnotenbankgesetz doch in der— mit dem Bundestag im großen und ganzen abgestimmten Fassung des Regie- rungsentwurfes verabschiedet Werden könne. Es Wird bei diesen Erwägungen ins Treffen geführt, daß die Gesetzgebungszuständigkeit für den vorliegenden Entwurf beim Bund liegt, denn Artikel 73 Abs. 4 des Grundge- setzes der Bundesrepublik Deutschland be- stimmt: „Der Bund, Rat die ausschließliche Gesetz- gebung über das Währungs-, Geld- und Münz- wesen, Maße und Gewichte, sowie Zeitbe- v. stimmung.“ Diese Zuständigkeit umfasse— nach Meinung der Bundesregierung— SOwWohl materielle Vorschriften des Währungswesens als auch Vorschriften über die Organisation der Währungsbank. Wobei sich in letztem Falle die Zuständigkeit auch auf die Landes- zentralbanken erstrecke, weil diese Institute wesentliche Bestandteile des derzeitigen Währungsbanksystems seien. Der Bundesge- setzgeber könne deshalb ohne Verletzung von Länderkompetenzen das bestehende Zentralbanksystem zu einer Bundesbank umgestalten und sei nicht darauf angewie- sen, unter Errichtung einer neuen Wäh- rungsbank die bisherigen Landeszentral- Banken„auszuhöhlen“ und ihren„Mantel“, das heißt ihre Ogranisation als Banken, den Ländern zurückzulassen. Insbesondere be- dürfe die Aufhebung der Gesetze über die Bank deutscher Länder und die Landes- zentralbanken nicht der Zustimmung des Bundesrates, weil die auf Besatzungsrecht beruhende Verwaltungstätigkeit dieser Wäh- rungsbanken vom Standpunkt des Grund- gesetzes keine landeseigene Verwaltung im Sinne des Grundgesetzes, sondern von den Ländern nur treuhänderisch wahrgenom- mene bundeseigene Verwaltung sei. Abra- mowski stützt sich auf Grundgesetzartikel Nr. 88, der wie folgt lautet: „Der Bund errichtet eine Währungs- und Notenban als Bundesbank.“ Regierungsrat Dr. Abramowski vom Bundeswirtschaftsministerium erklärt dazu im Bulletin der Bundesregierung, diese sei der Auffassung, daß die Verfassungsvor- schrift des Artikels 88 nach ihrem Wort- laut und ihrem Sinne die Errichtung einer Notenbank erfordere, die eine Einrichtung des Bundes sein müsse. Auch die Ent- K geschichte gebe keine Anhaltspufikte dakür dag die Worte„als Bundesbank“ eine andere Bedeutung hätten wie die sonstigen im Grundgesetz verwendeten Wortwendun- gen„Bundeseisenbahn“ und„Bundespost“ die eindeutig die Organisationsgewalt des Bundes klarstellen, In Bonn wird ferner dar- aut verwiesen, daß für den Gesetzentwurf nicht die Finanzminister, sondern die Wirt- schaktsminister der Länder für den Bundes- rat federführend seien. Leser zur Frage der Angestellten- Versicherung Der DGB versandte auch ein Memorandum (dpa) Der Deutsche Gewerkschaftsbund begrüßt im Namen der im DGB zusammen- geschlossenen 650 000 Angestellten die im Regierungsentwurf und im SPD-Entwurf zur Neuordnung der Rentenversicherung vor- gesehenen Verbesserungen, hat darüber hinaus aber noch wesentliche Forderungen angemeldet. In einer am 11. September veröffentlichten Stellungnahme lehnt der DGB u. a. eine Beitragserhöhung ab. Das Ruhegeld solle nach zehnjähriger Versicherungsdauer 30 v. H. des versicherten Arbeitsentgeltes betragen. Die Berufsunfähigkeitsrente müsse minde- stens die Hälfte, bei völliger Erwerbsunfähig- keit mindestens zwei Drittel des letzten Jahresarbeitsverdienstes erreichen. Auf Heilverfahren und Maßnahmen zur Erhaltung der Berufsfähigkeit solle ein Rechtsanspruch eingeräumt werden. Die Witwenrenten müßten auf 60 v. H. des ver- sicherten Ruhegeldes erhöht werden, wenn die Witwen berufsunfähig sind, das 40. Le- bensjahr vollendet haben oder ein Kind ver- sorgen. Versicherten Frauen und Angehöri- gen besonders gefährdeter Berufe solle auf Antrag mit Vollendung des 60. Lebensjahres das Altersruhegeld gewährt werden. Außer- dem wünscht der DGB eine angemessene Mindestrente. Soweit die dpa-Meldung über die Stel- lungnahme des DGB. Auf unsere Artikelserie in Sachen Sozialreform(gl. MM Ausgaben vom 4. bis 8. September 1956) erhielten wir indes einige Leserzuschriften, die wir als Diskussionsbeitrag zu diesem Thema ver- öffentlichen. „Unter der Ueberschrift„Die unsoziale Kehrseite der Sozialreform“(MM vom 7. Sep- tember 1956) will der Wirtschaftsredakteur des Mannheimer Morgen F. O. Weber den Leser glauben machen, die SpD wolle die selbständige Angestellten versicherung ab- schaffen. r 5 Ob, und werm ja, warum, Herr F. O. Weber wider besseres Wissen und entgegen dem klaren Wortlaut des Gesetzentwurfes der SPD, die Leser des Mannheimer Morgen irreführen will, wissen wir nicht. Der 8 107/ des Gesetzentwurfes der SPD Sagt jedenfalls unmiß verständlich, daß Trä- ger der Versicherungs für die Angestellten die Bundesversicherungsanstalt für Ange- stellte bleibt und im 8 109 ist als Sitz dieser Bundesversicherungsanstalt Berlin festge- legt. Die von Herrn Weber weiter beklagte Rechtsangleichung von Invaliden versicherung und Angestellten versicherung, die der Re- gierungsentwurf, wie auch der Gesetzent- Wurf der SPD vorsieht, wird schon seit Jah- ren von den Angestellten gefordert, da die Angestellten versicherung bisher durch nie- dere Steigerungsbeträge(0,7 Prozent) gegen- über der Invalidenversicherung(1,2 Prozent) benachteiligt ist. Das verschweigt Herr We- ber ebenso wie die Tatsache, daß der SPD- Eritwurf im Gegensatz zum Regierungsent- wurf, den Begriff der Berufsunfähigkeit aus dern Aligestelltenversicherungsgesetz ent- mimmt und die weiblichen Versid den schon Ab 60. Bebensjahr in Genuß der Altersrente bringen will. Derartiges paßt offenbar nicht in das Webersche Konzept. Abschließend sei nachdrücklich wieder- Holt, daß die SpD für eine selbständige An- gestelltenwersicherung eintritt und dies auch in ihrem Gesetzentwurf klar zum Ausdruck bringt. Die SPD wird weiter nach Kräften bemüht bleiben, allen Angestellten eine zur K URZ NACHRICHTEN In einem Bericht über die Wirtschaftslage in den Sommermonaten stellt die Industrie- und Handelskammer Mannheim fest, daß die kredit- politischen Magnahmen der Notenbank gewirkt haben, Die Konjunktur verlaufe wieder in ruhigeren Bahnen. Wenn nicht alles täusche, leigt es in dem Bericht, zeichne sich sogar in einigen Wirtschaftszweigen eine schwach rück- läufige Tendenz ab, die nicht allein auf saiso- nale Dämpfungsfaktoren zurückgeführt werden könne. Einzeine Unternehmungen nähmen Aufträge zu Bedingungen herein, die noch vor wenigen Monaten nicht akzeptiert worden wä- ken, Auch steige die Zahl der Wettbewerber, die sich um einen ausgeschriebenen Auftrag bemühen. Rückläufige Effektivarbeitszeit (dpa) Die bezahlte Wochenarbeitszeit in der Industrie der Bundesrepublik lag, wie das Deutsche Industrieinstitut am 11. September mitteilte, im Mai 1956 mit 49 Stunden und 20 Minuten um eine halbe Stunde unter dem Durchschnitt vom Mai 1955. Die stärkste Ver- ringerung zeigte die ledererzeugende Industrie mit zwei Stunden und 35 Minuten. Auch in der eisenschaffenden Industrie, der Gießerei- industrie, der metallverarbeitenden, chemi- dchen und in der Bekleidungsindustrie ging die Arbeitszeit zurück. Das ist nach Ansicht des Instituts teilweise auf tarifliche Arbeitszeit- verkürzungen zurückzuführen, die meist nicht dureh Ueberstunden, sondern durch Neueinstel- 99 von Arbeitskräften wettgemacht wur- Immer mehr und bessere Zigarren würden in der Bundesrepublik geraucht, mel- det der Bundesverband der Zigarrenhersteller. Im ersten Halbjahr 1956 stieg die Stückzahl der verkaukten Zigarren, Zigarillos und Stumpen segenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um % v. H. auf 2,167 Md. an. Der Kleinverkaufswert erhöhte sich in der Jergleichszeit um 6.3 v. H. auf 404,5 Mill. DM. — Freie Devisenkurse I Geld Brief 1000 italienische Lire 6,702 6,722 100 belgische Francs 9,39 3,41 100 französische Francs 100 Schwelzer Francs 100 holländische Gulden 1 kanadischer Dollar 1,1901 1,1921 95,765 95,965 109,84 110,06 4,2815 4,2915 J englisches Pfund 11,674 11,694 100 schwedische Kronen 31,115 61,275 15 dänische Kronen 60,36 60,48 10 norwegische Kronen 56.435 53.555 o Schwelzer Franken(fr.) 97,715 97,915 10 b. 1 Us-Dollar, 4,1663 4,1963 M. W= 420 Dp-O; 100 DM-O= 25,28 DMW. —— Dabei stieg der durchschnittliche Kleinverkaufs- wert jeder gerauchten Zigarre von 18,39 Pf im Vorjahr auf 18,67 Pf im ersten Halbjahr 1956 an. Die Straße sei frei für Einfuhren nach Deutschland erklärte Bundes wirtschafts- minister Erhard in Wien. Eine Steigerung österreichischer Ausfuhren nach der Bundes- republik sei einzig und allein eine Sache der österreichischen Handelsinitiative. Die Verdieselung der Bundesbahn schreitet fort. Im Rahmen ihres langfristigen Programms hat die Deutsche Bundesbahn vor- gesehen 3120 Diesellokomotiven verschiedener Leistungsklassen, darunter 200 Dieselloks mit 2000 PS für den Reisezugdienst, in Auftrag zu geben. Nach Bewährung im Versuchsbetrieb Peabsichtigt die Bundesbahn, weitere Diesel- loks der mittleren und höheren Leistungsklasse einzusetzen. Großer„BASF.- Brocken“ ausverkauft Die am 1. September(vergl. MM vom 4. Sep- tember) 125 Mill. DM BASF- Anleihe ist offiziell durch ein Bankenkonsortium unter Führung der„Deutschen-Bank,-Nachfolgeinstitute auf- gelegte 8prozentige Anleihe der Badischen Ani- lin-& Sodafabrik AG, Ludwigshafen, in Höhe von 125 Mill. DM ist ausverkauft. a OSR will mit Beko-Mark zahlen Aus diesem Grunde traf in Bonn eine tsche- choslowakische Delegation, die über die Um- stellung des Zahlungsverkehrs auf DM über beschränkt konvertierbare DM-Konten(Beko- Mark-Konten) und andere Zahlungsfragen ver- handeln soll. 10% Dividende bei Röhrenlager Mannheim AG Die Röhrenlager Mannheim AG in Mann- heim erzielte im Geschäftsjahr 1955 bei einem Rohüberschuß von 3,20(3,17) Mill. DM und 0,17(0,14) Mill. DM a. o. Erträgen nach 0,10 (0,14) Mill. DM Abschreibungen einen Gewinn von 0,18(0,19) Mill. DM einschließlich 0,04 Mill. DM Vortrag aus 1954. Laut Beschluß der H vom 11. September, in der das Grundkapital von 1,50 Mill. DM vollständig vertreten war, gelangt hieraus eine Dividende von unver. 10 V. H. auf 1,50 Mill. DM Grundkapital zur Verteilung. Die Gesellschaft ist eines der führenden Röhrengroßhandelsunternehmen der Bundes- republik und betreibt neben einem umfang- reichen Inlandsgeschäft auch ein bedeutendes Exportgeschäft, das im laufenden Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr eine beträchtliche Um- satzsteigerung aufzuweisen hat. Das neue Ge- schäftsjahr hat insgesamt nach Mitteilung der Gesellschaft bisher einen befriedigenden Ver- lauf genommen. Aufrechterhaltung des Lebensstandards aus- reichende Rente, ein Alter ohne Not zu sichern. Sie wird dies tun, auch wenn der Wirtschaftsredakteur des Mannheimer Mor- gen etwas dagegen haben sollte.“ (Ohne Unterschrift zugesandt von der Mannheim) „Sehr geehrte Redaktion! Unter der Ueberschrift„Angestellten versicherung— fleischloses Gerippe oder lebensfähige Körperschaft“ wird im Wirt- schaftsteil des„Mannheimer Morgen“ vom 7. September 1956 eine Ehrenrettung für die SPD hinsichtlich ihrer Einstellung zur Auf- rechterhaltung der Angestellten versicherung Versucht. Ich fühle mich veranlaßt, darauf hinzu- weisen, daß im Gesetzentwurf der SPD über die„Renten versicherung der Arbeiter und Angestellten“ undestagsdrucksache 2314) im § 129 ganz eindeutig gefordert wird, daß das Angestelltenversicherungsgesetz vom 26. De- zember 1911 und das Gesetz über die Errich- tung der Bundesversicherungsanstalt für An- gestellte(BfA) vom 7. August 1953 außer Kraft zu setzen sind. Und wenn auch„die Rede davon ist“, dag Träger der Versicherung für die Angestellten die Bundesversiche- rungsanstalt bleiben soll, so ist das im gegen- wärtigen Stadium der Auseinandersetzungen nicht mehr das Hauptanliegen der Angestell- ten. Die erste und grundsätzliche Forderung, von der die Angestellten nicht abgehen kön- nen und wollen, ist die nach einem eigen- ständigen Angestelltenversicherungsgesetz (AVC). Uns kommt es nicht darauf an, daß die Angestelltenrenten durch die BfA und die Arbeiterrenten durch die LVAen ausbezahlt werden, sondern uns kommt es darauf an, daß die Angestelltenrenten nach einem eigen- ständigen Angestelltenversicherungsgesetz und nicht nach einem einheitlichen Rentenversicherungsgesetz für Arbeiter und Angestellte berechnet werden. Das im Artikel 2 des Regierungsentwurfs angebotene neue AVG ist aber nur noch die Fiktion eines AVG insofern, als es sich bei den meisten Paragraphen nur noch um Ver- Weisungs vorschriften auf die Reichsversiche- rungsordnung(RVO) handelt. Wenn man bedenkt, daß die Angestellten- versicherung in den letzten 20 Jahren durch Staatliche Maßnahmen nachweisbar mehrere Milliarden DM eingebüßt hat, dann kann man doch durchaus verstehen, daß nunmehr ihre Geduld am Ende ist und sie sich dagegen wehren, im Zuge einer sogenannten„Rechts- angleichung“ nunmehr endgültig ein- geschmolzen zu werden. Ein eigenständiges Angestelltenversiche- rungsgesetz hat eine eigenständige Bundes- versicherungsanstalt für Angestellte im Ge- folge, aber nicht umgekehrt. Bei Verabschie- dung eines einheitlichen Rentenversiche- rungsgesetzes für Arbeiter und Angestellte unter Beibehaltung der BfA wäre letztere aber nur noch der Rentenschalter für An- gestellte unter Außerachtlassung aller beson- deren Eigenarten des Angestelltenberufes. Wolfgang Tuschick Manpheim.“ SPD „Sehr geehrte Herren! Nach genauem Studium Ihrer Artikel- serie im„Mannheimer Morgen“ erlaube ich mir, Ihnen aus der Sicht eines Angestellten einiges vorzutragen, das Sie— soweit Sie es für verwendbar halten— als Leserbrief Veröffentlichen können. Die Angestellten sind, wie Sie ja bereits in Ihren Artikeln andeuteten, sehr inter- essjert daran, die Selbständigkeit der An- gestellten versicherung zu erhalten; bei einer genauen Ueberprüfung der vorliegenden Pläne allerdings sehr skeptisch gestimmt. Insbesondere deshalb, weil beide Entwürfe, sowohl der Entwurf der Bundesregierung, als der der Opposition, die Gefahr aufzei- gen, daß über kurz oder lang die Selbstän- digkeit der Angestellten versicherung besei- tigt werden soll bzw. kann. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß bei dem Ent- wurf der Opposition die Bundesanstalt für Angestelltenversicherung(BfA) als Träger der Versicherung für die Angestellten be- Stehen bleiben soll und in der Erläuterung des Regierungsentwurfs davon gesprochen wird„es muß späteren Entscheidungen vorbshalten bleiben, ob in der Zukunft ein besonderes Angestellten- Versicherungs- gesetz mit dem vollen Wortlaut aller in seinem Rahmen geltenden Bestimmungen beibehalten werden soll“. Diese Meinung ist um so berechtigter, als auch niemand in der Bundesrepublik daran denkt, die Effektenbörse knappschaftliche Versicherung für die Ar- beiter und Angestellten im Bergbau mit den übrigen Versicherungsträgern zusam- menzulegen. Die Angestellten haben auch noch nicht vergessen, daß bereits seit über einem Jahrzehnt eine Nivellierung insoweit eingetreten ist, als für die Invalidenver- sicherung ein Steigerungsbetrag von 1,2 Prozent, für die Angestellten versicherung nur ein solcher von 0,7 Prozent angerechnet wird. Darüber hinaus wehren sich die An- gestellten mit Recht gegen den vollstän- digen Verlust des seit 1911 angesammelten Vermögens und verlangen zumindest einen angemessenen Zinsausgleich. Sicher befindet sich der Schreiber dieser Zeilen mit allen jetzt noch berufstätigen Angestellten im Einverständnis, wenn er die Anhebung der laufenden sowie der neu zu bewilligenden Renten als vordringlich be- zeichnet. Dabei ist die Rentenformel sowohl für die Anhebungen als auch für die neuen Renten, wie sich bereits in der ersten Le- sung des Bundestages ergab, noch senr um- stritten. Wesentlich dürfte jedoch sein, daß die zukünftigen Renten den Lebensnotwen- digkeiten der Rentner angepaßt werden, aber auch die Dauer des Versicherungsver- hältnisses und die Höhe der entrichteten Beiträge berücksichtigt werden. Ebenso berechtigt ist wohl der dringende Wunsch der Angestellten, die Angestellten- versicherung grundsätzlich auf Angestellte zu beschränken. Die artfremde Handwerker- versorgung muß für die Zukunft von der Angestellten versicherung organisatorisch wie finanziell getrennt werden. Wenn auch die Angestellten im allge- meinen als weniger politisch interessiert be- zeichnet werden und bislang ihre Belange nicht mit derselben Kampfkraft wie die Ar- beiter versucht haben durchzusetzen, soll- ten die maßgeblichen Kreise nicht verken- men, daß bereits bei der Wahl zu den Selbst- verwaltungsorganen der Sozialversicherung die Angestellten, ob organisiert oder unorga- nisiert, sehr deutlich für die Erhaltung der Angestelltenversicherung eirigetreten sind. Auch die jetzt laufende Unterschriften- sammlung der DAG beweist, daß die Ange- stellten unbeeinflugt von ihrer organisato- rischen Zugehörigkeit die Pläne zur Reform der Sozialversicherung und insbesondere ihrer Angestellten versicherung sehr wach- sam verfolgen. Hugo Sester, Mhm.-Käfertal“ Haben-Zinsen sollen gesenkt werden (Hi.)— Nach der Herabsetzung des Dis- kontsatzes wird in der Zentrale Kreditaus- schuß in Bonn über eine mögliche Senkung der Haben-Zinsen beraten. Dabei steht schon jetzt fest, daß diese Senkung, falls sie be- schlossen wird, unter ¼ v. H. liegen und dag hinsichtlich der Spareinlagen der gesetzliche Satz von 3½ v. H., ferner von 4½ v. H. bei halbjährlicher und von 5½ v. H. bei jährlicher Kündigungsfrist unverändert bleiben wird. Bei den Sichteinlagen dagegen erwarten Bon- ner zuständige Kreise eine Senkung von ver- mutlich ¼ v. H., larginatie., rise, Man merkt die Absicht und wird verstimmt, wenn der Bayerische Bauernverbandsprdsident, Buron Otto v. Feuri. erklärt, es sei seiner UDeberredungskunst ge- lungen, den Bundesfinanzminister zu bewegen, der Landwirtschaft 200 Millionen DM zur Be- gebung dringender Notstände(Unwetterschä⸗ den) zur Verfügung au stellen. Feury, der auf einer katholischen Männer- vereinstagung in Tuntenhausen sprach, setzle sich auch mit der Währungspolitik der Noten- bank auseinander. Er meinte, die Bundes- regierung sollte die Währungspolitik in die Hand nehmen. Die Notenbank sei zwar auf- merksam gewesen und habe rechtzeitig Kre- ditrestriktionen verhängt. Es wäre jedoch bes- ser, wenn solche Notmaßnahmen gar nicht erst ergriffen werden müßten. Immerhin ganz gut, daß Herr von Feury seine Ansicht von der Währungspolitik an der Regierungsleine in einem Atemzug erwähnte mit dem Opfer, das der sonst so sparsame Bundes finanzminister der Landtweirtschuft zu bringen gedenkt. Also deshalb weil es Personen, wie dem Baron Otto von Feury ge- Ungt, Regierungsmitglieder zu Geldspenden zu bewegen— soll die Regierung die Währungs- politik und damit den Wirtsckaftsregulator „Geld“ in die Hand bekommen. Wie widersinnig, wenn derselbe Mann, der dafur eintritt die Währungspolitik zum Spiel- ball der Regierungspolitik zu machen, wenn derselbe Mann— die Tatsachen verkennend davon spricht, es wäre besser gewesen, wenn die Notenban die Dinge nicht so weit krei- ben hätte lassen, daß solche Maßnahmen er- griffen werden müssen. In Wirklichkeit haben die Kreditrestrixtio- nen doch den Zweck verfolgt— und teilweise bereits erfüllt— jene Fehler zu beseitigen, die dadurch entstanden, daß sich die Bundes- regierung— behindert durch den vielgespräa- chigen Bundestag zu keiner geeigneten Wirt- schaftspolitii durchringen konnte. Etud jener MWirtschaftspolitit der Zollsenkungen, der Wettbewerbsfreikeit, wie sie dem Bundes- wirtschaftsminister vorschwebt. Womit schlüs- sig erwiesen ist, daß es eine Katastrophe wäre, wenn„die Bundesregierung beauftragt würde, die Währungspolitik in die Hand zu nehmen“. Kohlen verteilung läßt sich immer besser an Am grünen Tisch klappt's beinahe schon Seit den Besprechungen, die am 10. Sep- tember in Bonn über die Kohlenlage statt- gefunden haben, scheinen sich die verant- wortlichen Stellen über die Kohleversor- gung im nächsten Winter bedeutend weni- ger Sorgen zu machen als bisher, obwohl die Verhandlungen zwischen der Bundes- regierung, der Hohen Behörde in Luxem- burg und dem Bergbau noch nicht als ab- geschlossen gelten können Man will aber in der kommenden Woche die Gespräche zu Ende führen. Vizepräsident Etzel verhandelte namens der Hohen Behörde mit dem Bundeswirt- schaftsministerium und dem Kohlenberg- bau. Anschließend beriet das Wirtschafts- kabinett unter Leitung von Vizekanzler Dr. Blücher über die Kohlenlage. Dabei stellte sich heraus, daß die Bevorratung der Großverbrauchergruppen als erfreulich be- zeichnet werden kann. So hatten die Elek- trizitätswerke im Juni eine Bevorratung für 44,1 Tage gegenüber nur 21,8 Tage im Juni 1955. Bei den Gaswerken sind die Vorräte im gleichen Zeitraum von 11,7 auf 20,1, bei der übrigen Industrie von 16 auf 22,9 Page gestiegen. Allerdings wird aus Kreisen der Elek- trizitäts- und Gaswerke dazu bemerkt, daß der Großteil dieser Vorräte aus teurer US- Importkohle besteht. Für Mannheim wird sogar ausgesagt, daß die Gesamtbevor- ratung aus importierter US-Kohle besteht. Als wichtigstes Ergebnis der Bespre- chungen mit der Hohen Behörde wurde im Wirtschaftskabinett festgestellt, daß die Montan-Union sich bereit erklärt hat, den Gaswerken 900 000 t mehr deutsche Kohle als im letzten Jahr zu liefern. Ursprüng- lich sollten sie nach dem Plan der Hohen Behörde nur 90 v. H, der Kohlenmengen des letzten Jahres erhalten. Sie wären da- Mitgeteilt: Badische Bank Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 11. September 1956 Börsenverlauf.(VWD) Bei der herrschenden Marktenge mußten die Interessenten mre Gebote entsprechend heraufsetzen. Auf allen Marktgebieten kam es bei belebteren Umsätzen zu durch- schnittlichen Kurssteigerungen von 1 bis zu 3 und vereinzelt auch mehr Punkten. Im Vordergrund standen die 18-Farben-Nachfolgegesellschaften. Im Montansektor schlossen die Favoriten des Vor- tages abermals bis zu 5 Punkten fester. Am Markt für Kali- und Erdöélwerte führte anhaltendes Interesse zu weiteren Kursbesserungen. Am Bankenmarkt verzeichneten die Werte der Commerz- Gruppe erneute Gewinne von 3 bis zu 5 Punkten, Allgemeine Industrieaktien hatten im allgemeinen nur ruhiges Geschäft bei im großen und ganzen seringen Kursveränderungen. Obwohl gegen Schluß vereinzelt Gewinnmitnahmen festzustellen waren, schloß die Börse zu etwa höchsten Tageskursen. am Rentenmarkt öffentliche Anleihen und Pfandbriefe unverändert. Industrieobligationen auf leicht erhöhter Basis gesucht. Aktien 10 9. 11 9 Aktien 109 11 9. aktien 109 11 9. „ Harpener Bergbau 103 102% Dresdner Bk. 20% 2152 888. 8 220 Heidelb. Zement 247 250 Rhein-Main Bank 190 103 BMW 148 14 Hoesccg. 139% 144 Reichsb.-Ant. 8a 59% 00 Conti qumm. 258 202 Lane 4105 107 Daimler-Benz 327 328 Mannesmann 100 1677 Montan Ot. Erdöl 109% 174 Rhn. Braunkohle 241 240 NSOfol get Degusses 244 ¾ 244 Rheinelektre 155 157 Demag 220 222 RWBERE 35 5 107 197 Bergb. Neue Hoffg 132 130 Dt Linoleum 227 232½ Seilwolft 108 100 Ot Edelstahl 107 171 Durlacher Hof 198 198 Siemens& Halske 231% 23½ Bortm. Herd Hutt 124 127 Eichbeum-Werser] 204 20³ Südzucker 203 205 Selsenberg 132 130 Enzinger Union 168 171 T[Ver. Stahlwerke!) 5,20 5,0 GHH NUrnberg 211 215½ G. Ferben Liduis Zellstoff Waldhof 120 120% Hoesch 130% 44 Ant.-Sch.) 20½ 30% Sacische Ben: 0, 185 Klöckn.-Humb. D. 107 108 CCCVCGC. 193¾[Commerzbank) 1090 11 Klöcknerwerke 153 154 Farbenf. Bayer 198 199 Commerz- Phönix-Rheinrohr 151 152 Farbwerke Höchst] 193 195 u. Credit- Bank] 222 22⁵ Rheinst Union 146 147% pelten& Gulll. 193 105 Deutsche Bank) 20 ½ 21½ Stahlw sſüdwestf. 159% 100 zrün& Siifinger! 152 192 95 Fhyssenhütte 140 143 152 = RM- Werte Süddeutsche Bank mit gezwungen gewesen, rund 700 000. amerikanischer Kohle zu kaufen, was zu einer allgemeinen Preiserhöhung hätte füh- ren müssen. Angesichts dieser Zusage Etzels hat das Wirtschaftskabinett die Frage einer Freigabe der Gaskokspreise zunächst zurückgestellt. Noch ungelöst allerdings ist im Augen- blick die Frage, ob die eisenschaffende In- dustrie veranlaßt werden kann, den soge- nannten Werk-Selbstverbrauch um 500 000 t Koks einzuschränken, um diesen Koks noch dem Hausbrand zuzuführen. Man erhofft sich jedoch offenbar im Wirtschaftsministe- rium auch hier eine befriedigende Lösung bei den Verhandlungen, die für die kom- mende Woche angesetzt sind. Der Vizepräsident der Hohen Behörde, Etzel, fordert bekanntlich von den Kohlen- verkaufsgesellschaften, die Belieferung dieser Werke zugunsten der Hausbrandverbraucher um 500 000 t Koks zu beschneiden. Dies hätte die angenehme Folge, daß für Hausbrand weniger, ja fast gar kein Koks aus US-Import- kohle zun Verfügung gestellt werden müsse. Da sich die restliche Kokslücke im Haus- brand auf 500 000 t Koks(= 700 000 t Kohle) beziffert, dreht sich das Gespräch immer wie- der um dieselbe Position. Die Kokslücke im Hausbrand wurde ursprünglich mit rund einer Million t bezeichnet. Durch die erhöhte Be- lieferung der Gaswerke mit deutscher Kohle um 900 000 t würde die Kokslücke halbiert werden. Marktberichte September Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr witterungsbedingt mittel, ver- einzelt knapp. Absatz bei reger Nachfrage gut. Es erzielten: Blumenkohl Stück 30-60; Stangenbobhnen 50—55; Feuerbohnen 45—50; Salatgurken Stück 40 bis 80; Karotten 12—14; Kartoffeln 7-8; Kohlrabi Stück 8—14; Lauch Stück dto. Gewichtsware 30-40; Petersilie Bd. 3—10; Radieschen Bd. 10—14; Ret- tiche Stück 10—12; dto. Bd. 10—14; Rotkohl 1518; rote Beete 12—14; Endiviensalat Stück 10—14; Kopf- salat Stück 14—18; Schnittlauch Bd. 8-10; Sellerie mit Kraut 20—35; Spinat 18-20; Tomaten dt. 40 bis 60; dto. ausl. 35—40; Weißkohl 10—12; Wirsing 15 bis 18; Zwiebeln dt. 18-20; dto, ausl. 2226 Aepfel 20—45; Apfelsinen Kiste 33-35; Bananen Eiste 14—16; Birnen 25—50; Pfirsiche ausl. 6575; Weintrauben 35—55; Zitronen Kiste 35-38; Gto. Stück 15—17; Zwetschgen 25—30. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr gut, Absatz für Bohnen und Tomaten sehr gut, für Zwetschgen guter Qualität ebenfalls gut, für Zwetschgen minderer Qualität wenig Interesse. Aepfel-Absatz langsam. Es erziel- ten: Spätzwetschgen 22—26; Aepfel 15—32; Birnen 17—40; Kopfsalat Stück 12—15; Endivien Stück 12; Gurken Stück 350—500 g 32—40; 500700 g 4050 über 700 g 50—60; Krüppelgurken 20-23; Freiland- salatgurken 25—30; Einleger 6—9; em 52—57; 9 bis 12 em 4752; 12—15 em 42—47; Tomaten 40-50 mm Durchmesser 42—45; 5060 mm 49-54; Stangen vom 11. 8 bohnen 50—60; Weißkohl 10; Rotkohl 15; Wirsing 15 bis 18; Blumenkohl Stück 150200 mm Durch- messer 25—35; 200—250 mm 35-45; 250300 mm 45 bis 60; Zwiebeln 15—18. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt Flauszwetschgen 20-28; sonstige Zwetschgen 18 bis 27; Pfirsiche 60—61; Aepfel A 1823; B 12—22; dto. Ausfall 10—15; Birnen A 20; B 21-29; dto. Ausfall 15—22; Bohnen 20-49. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 369, 75373, 7s PWM Blei in Kabeln 142,00 143,00 DM Hluminium für Leitzwecke 2240,00— 242,00 DM Westdeutscher Zinn- Preis 963,00 DM 2 ful die Qualits t kommt es an] Darum EEE 8 2 8 f 5 Sete 14 MORGEN Mittwock U, 12. September 1956/ Nr.— Nauten 23. d. 17, 10, 21 Une 5 ANS ALBERS „VOR SONN NUN TERGAN G-. Atte R 506, 16.13. 20 30 Un Cinemascope: Rich. Burton in: „König der Schauspieler“ 8 Capie! Am Meßgpl., T. 5 1186 14.00, 16.30, 19.00, 21.00 5 Dana Andrews, Cinemascope- 8 Abenteuer„Um jeden Preis“ 0 p. Las 6 Telefon 5 02 76 8 85 50, 16.00, 18.10, 20.20 5 4 ei. Auf Breitw.: Erstauff. ichtsl., kühn, wahrhaft. u. n. ist d. Film m. R. Vallone 5 dorpedom- anner greifen an“ 9.50, 11.50 vorm. u. 22.20 Spätv. Ein Film d. Supersensation, u. nervenkitzelnd.„Das Cabinett des Professor Bondi“ X 5 00 50. 2. Woche Hausa 2330,16 13.30, 16, 18.30, 21 Letzter Tag!„OPERNBALL“C X Morg.: L. Pulver, J. Heester in „Heute heiratet mein Mann““ x UNVERsU 5 518 60, „Friederike von Barring“ Ein Spitzenerf. deutsch. Flumk. 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August 19586; Gruppe B Nr. 57 660 vom 26. Juli 1956; Gruppe B Nr. 56 874 vom 20. Juli 1956. Die Inhaber dieser Pfandscheine werden hiermit gebeten, ihre An- sprüche unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns— Ge- schäftsräume C 7, 1-4— geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird. Mannheim, den 10. September 1956 Städtisches Leihamt. EL 1 Opel Caravan, 54 3 Opel Kapitän, 54 7 Opel Rekord, 54, 53 2. Borgward Isabella, 33 1 OM 65 Kipper 1 Goliath Kastenwagen, 53 und viele andere Pkw eijeder Art zu SDA U lohnt sich stets die Fahrt M AN N MHM E IM Waldhofstr. 29-31, Tel. 5 11 71 Finanzierungsmöglichkeit! Auch Sonntag vorm. Besichtig. 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Und wie der große Wolfgang Amadeus, erwies auch er wieder einmal die Frag digkeit des Axioms: Wer als Wunderkind beginnt, bewährt sich nicht im Leben. Von der frühesten Jugend an bis ins Patriarchenalter hat er sich als einer unserer bedeutenden musikalischen Interpreten be- Währt. Kaum neun Jahre alt, als Klavier- schüler des Sternschen Konservatoriums, hatte er in seiner Heimatstadt Berlin die ersten aufsehenerregenden Erfolge. Er war ein vollblütiger Musikant und erkannte Walter Wird am 15 18 wenigen uns Altmeister unter den e, 8 5 Goldgelber September Der Regensommer mündete fast jäk in den Altweibersommer, an Hängen und Hechen bald schon umsponnen von den hauchzarten Ge- Weben des Mariengarns, zuweilen auch vom Schleier der Morgennebel um)* Teil der gefiederten Sommergäste Rat ber vom Stadtmenschen fast unbemerkt, die st en Veberwinterungsquartiere bezogen; ein ande- rer folgt. Alle im Banne de esetzes von Rhythmus und Zeit. Wie der Sô 25 uf in den Pflanzen nun den Weg zZzuru fügt sick alles Leben dem Diktat d schen, Das Notwendige geschieht: Blut. Wie beim jungen Zugvogel, elterliche Führung seine we nimmt, so 5 Planetari- es Si im der ohne Herbstreise an- tritt, tausende Kilometer ü Berge und Meere; es sitzt im Blut. Zug eh gur Zeit des Vogelfluges in den Käſig gesperrt, vibrie- ren vor Unruhe * Die Sonne hat noch die Heizkraft des Hoch- sommers; an ihren Lieferungen der Vormonate gemessen, scheint sie Versdumtes nachholen zu Wollen. Der„Hundertjährige“, den wir gern zitieren, wenn seine Prognosen unseren Wün- schen mehr entsprechen als die der Meteoro- logie, verspricht uns neben elf Tagen, die„win- dig, trüb, gereift, ungescklacht und regnerisch“ sein sollen, für neunzehn Tage schönes, Ja Warmes Wetter, sogar bis in den Oktober. Und dann— nun, es ist nock lange bis dahin. Die Prophetie für den Weinmonat macht frösteln; aber nun lehnen wir sie ab und setzen unsere Hoffnung auf die Meteorologen, die selbst so oft um ihr Hoffen betrogen werden Sicher ist nur, dag wir der herbstlichen Tag- und Nachtgleiche entgegeneilen, in den Bdumen das Gelb vorwitziger wird. Die praller werdenden Aepfel nehmen sick zu ihrem Rot und Rosd das Goldgelb der Reinetten und Par- mäünen. Aber aus den Birnbäumen leuchtet dominierend das Gelb! Gelb ist die reiſe Farbe der Ernte. Und die Frucht birgt schon die neue Saat. Halbiere die vollendete Birne, vom Kernhaus führt die Linie zum Frühling, zur Blute, zum Mutterbaum. * Sonnenblumen heben auf hohem schlankem Stengel ihre goldenen Kronen der Sonne ent- gegen, ihre vielen kleineren Verwandten aus der Familie der Helianthen leuckten hell wie Sopranstimmen über Rabatten und Nischen. Die Rudbeckien, auch Sonnenhut genannt, mit ihrem Goldkranz um das dunkle Herz, die gelben Schafgarben, die mächtigen Sträuße der hohen Goldruten— gelbstraklend ver- schwendet sich der September. In den Lebens- zentren der Blüten treiben Bienen, Wespen und Hummeln das Geschäft der Befruchtung- auch sie unter dem ewigen Gesetz, sie tanzen im Glutstrom von Sonne und Blüte und vergra- den sich wonnetrunken in den süßen Nektar. Ast ern, Malven, Phloæ, Gladiolen vereinen ihren Lobgesang an die nun hofßfentlich freigebigere Sonne. Die Dahlien rücken nach. Die zweite Rosenblüte beginnt. Auch die Chrysanthemen setzen Knospen. * Der Frauensommer— wie wir poetischer sagen wollen— ist die lette Ekstase des Som- mers, ein verschwenderisches Sichauslęben, unsichtbar schon mit den Füßen des Alterns durchwirlt, während das Mariengarn seinen Schleier bereitet. Empfangen wir diesen Spät- sommer im Geiste Gottfried Kellers: Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Ueberfluß der Welt! Julius Zerfass September ig Jahre alt schon frühzeitig, dag mal ein großer Dirig Werden wü Ueberraschend schnell entwickelte er sich: Mit siebzehn Jahren war er Korrepetitor in Köln und diri- Slerte dort ein Jahr später den„Waffen- schmied“ im Opernhaus. Nach Hamburg, wo Gustav Mahler erster Operndirigent war, kam er bald darauf und wurde dort als zwei- ter K ter der Freund Mahlers, der ihn sehr gefördert hat. Ihm verdankte der junge Bruno Walter vor allem die Erkenntnis der Traditionswerte bei der Interpretation großer mus cher Werke der Vergangen- heit, eine Erkenntnis, an der er ein Leben lang u bterlich festhielt. 0 Ueber Riga und die Berliner Hofoper führte ihn der Weg nach Wien, wohin Mahler ihn im Jahre 1901 berief. Elf Jahre lang blieb er an der Wiener Oper, um dann, ein Jahr vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, Nach- folger Felix Mottls als bayerischer General- musikdirektor in München zu werden. Das Wurde seine große Zeit, gekennzeichnet durch Musteraufführungen in der Oper. Später be- gann er seine großen Auslandsgastreisen und Wurde als enthusiastischer Interpret Mozarts, Schuberts und Brahms' weltberühmt. Vier Jahre lang war er Generaldirektor der Städtischen Oper in Charlottenburg, die unter seiner Leitung eine der besten kontinentalen Opern wurde, dann ging er ans Leipziger Gewandhaus. Als ihn das nationalsozialisti- sche Regime aus Deutschland vertrieb, wan- derte er an die Wiener Staatsoper ab, ging darauf nach Paris und ließ sich schließlich in Amerika nieder, wo er an der New Vorker Metropolitan-Oper und als Leiter der New Vorker Philharmoniker Triumphe feiern Konnte. Nach siebzehn Jahren Abwesenheit kam er 1950 erstmals wieder nach Salzburg, wo er in den zwanziger Jahren an der Gründung und Entwicklung der Festspiele m hatte. In Edinburgh, dessen Università die Würde des Dr. h. e. der Musik verlieh, Sastierte er mit den Philharmonikern New Yorks. Sein erstes Deutschland-RKonzert nach dem Wiedersehen mit Europa dirigierte der große Orchesterchef, der jetzt seinen Wohn- sitz in Kalifornien hat, wenige Monate nach seiner enthusiastischen Wiederbegrüßung in Salzburg. Man hat Bruno Valter einmal den „Augendirigenten“ genannt, weil er mit der Bruno Walter wird achtzig Jahre alt Der jetzt in den Ver- einigten Staaten von Ame- rikd lebende Dirigent Bruno Walter, einer der hervorragendsten Mozart- Interpreten, wird am 15 September achtzig Jahre alt. Archiv-Bild modulationsfähigen Ausdruckskraft seiner Augen das Orchester fast noch sicherer leitet als durch seine sparsame Gestik. Wer seinen Proben beiwohnt, in denen er meist ohne Partitur dirigiert, versteht, weshalb dieser Orchesterleiter— nicht aus einem Augen- blicksimpuls heraus, sondern aus souveränem Wissen um die Wirkungselemente— dem dar- gebotenen Werk Leuchtkraft und Intensität zu geben weiß. Mit Strenge versagt er sich jeden sensationellen Interpretationsversuch. Durch sorgsame Nuancierung der Einzel- heiten gelangt er zum musikalischen Ge- samtphänomen, das, bei aller Bewahrung des traditionellen Bildes, eine völlige Neu- schöpfung zu sein scheint. In seiner Lebensbeschreibung„Thema und Variationen“ hat Bruno Walter einen Rück- blick auf die Entwicklung der Musik im kul- turellen Rahmen der ersten Jahrhundert- hälfte gegeben. Seine Liebe zu Mozart und sein Erfühlen des„seraphischen Impulses“ und der unirdischen Sphäre der Mozart-Musik ist in seiner kleinen Schrift„Vom Mozart der Zauberflöte“ zu spüren. 5 Erich Hoogestraat Dos vielschichtige Werk von Ernst Ludwig Kirchner Zu einer ausgezeichneten Ausstellung im Wörttembergischen Kunstverein Stuftgart Die vom Württembergischen Kunstverein (bis zum 20. Oktober) gezeigte, vom Stutt- garter Kunstkabinett Roman Norbert Ket- terer geplante und durchgeführte, mit einem hervorragenden Katalog Aus- stellung von Gemälden, Aquarellen, Zeich- nungen und druckgraphischen Blättern von Ernst Ludwig Kirchner aus deutschem Mu- seums- und Privatbesitz in Stuttgart ist aus- gezeichnet. Sie umfaßt, der beschränkten Raumverhältnisse wegen, nur wenig mehr als hundert Arbeiten und macht doch die ganze Vielschichtigkeit und gestalterische Kraft Kirchners sichtbar. Sie kann das tun, weil die ausgestellten Werke, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, durchweg erste Qualität sind. Die gezeigten 36 Oelbilder umfassen die Zeit von 1905 bis 1936, also nahezu die ganze Schaffenszeit Kirchners. Besonders gut ist das Frühwerk vertreten. In der großformati- gen„Negertänzerin“ von 1905 gelangt Kirch- ner bei aller Wahrung der naturgegebenen Formen bereits zur Steigerung der Farben in ein leuchtendes Rot, in ein strahlendes Gelb. Diese großen leuchtenden Farbflächen wer- Gen kraftvoll einander gegenübergestellt und im straffen Bildgefüge rhythmisiert. Das „Mädchen unter Japanschirm“, etwa aus der gleichen Zeit, dokumentiert die für Kirchner so wichtige Rückverbindung zu der licht- haltigen Farbe des Impressionismus, sind auch hier schon die Pins Farbflächen zusammengenommen. Jahr auch auf der„Documenta“ in F zeigte„Frau vor Spiegel“(1912) b zt dann bereits jene spitzwinklig aufeinandertreffen- den Formen, die lange für Kirchner charak- teristisch sein werden und mit denen es ihm vor allem gelingt, die hektische Atmosphäre der Großstadt zu fassen. Die„Straßenszene in Berlin“ mit den wippenden und stolzieren- den Kokotten im Vordergrund und der langen Schlange der nachstellenden Männer ist ein frappierendes Beispiel. Die dafür gewähl- ten Farben sind gleichfalls charakteristisch. Es sind sensibel gebrochene Töne, vor allem Aber auch ein flirrendes nächtliches Schwarz, das bei Kirchner, wie bei Beckmann, durch- aus zur Farbe wird. Doch vermag Kirchner auch zur selben Zeit mit festen, bestimmten Formen die Stadtlandschaft zu packen. Die „Berliner Stadtbahn“ von 1913 ist ein Beispiel dafür.„Der rote Turm“ von Halle an der Saale, 1915 wahrend Kirchners militärischer Ausbildung entstanden, erscheint mit den auseinander weichenden Mauern der Gebäude Wie die schaurige Vorwegnahme des Kom- menden. Das Jahr 1916 brachte den ersten Sgeli- schen und körperlichen Zusammenbruch Kirchners, 1917 die Uebersiedlung nach Davos. Wo er bis zu seinem Tode im Sommer 1938 ja dann lebte. Die Auseinandersetzung mit den großen, urtümlichen Formen der Bergwel brachte für Kirchner zunächst Schwierigkeiten mit sich. Doch ist diese großgeartete Land- schaft in einem Bild wie der„Frühlingsland- schaft auf Staffelalp“ bereits bewältigt. In dem„Grünen Selbstbildnis vor Landschaft“ (1922) ist sogar die Einordnung des Menschen in diese Landschaft erreicht. Von der Aus- einandersetzung mit Picasso, die in den späten zwanziger und in den frühen dreißiger Jah- ren stattfand, berichtet der„Farbentanz“, dieser großformatige Entwurf dreier tanzen- der Frauen für das geplante Festsaalbild des Folkwangmuseums. Was Firchner unter „Hieroglyphe“ verstand, das wird hier, aber auch an dem großen, doch sehr differenziert gemalten„Liebespaar“ aus dem Jahre 1930 deutlich. Er meinte damit das„Ausdrucks- zeichen für erlebte, bis zu ihrem Energie- quellpunkt durchschaute Wirklichkeit“. Das Wissen um die Aussagekraft der abgekürzten Form ist aber die nicht an den Tag gebundene Leistung der modernen Kunst überhaupt. Von hier aus müßte auch die Begegnung mit dem späten Kirchner beginnen, der zwar in der Qualität schwankend wurde, doch immer wieder Werke schuf, die uns betroffen machen mit der Kraft ihrer Aussage. Bei der Graphik gibt es solche Herrlich- keiten wie die vollständige Folge von„Peter Schlemihl“, den Holzschnitt von Ludwig Schames, den Farbenholzschnitt der„Winter- mondnacht“ und den mit dem simultan ge- sehenen Bildnis von Dr. Bauer. Dr. Frédéric Bauer, zwei Jahrzehnte hin- durch der Arzt und Freund Kirchners in Da- Vos, Sprach zur Eröffnung der Ausstellung eminent sympathisch von seinen Begegnun- gen mit dem Menschen und dem Künstler Ernst Ludwig Kirchner. Erschütternd war der Bericht über Kirchners selbstgewähltes Ende. Hier fielen die Worte:„Als er auf die Liste der entarteten Künstler gesetzt wurde, da ist seine Seele gebrochen.“ Hermann Dannecker Koltor-Chronik der Intendant des Badischen 5 in Karlsruhe, der am Montag auf eine dreißigjährige Bühnenleitertätigkeit zurückblicken konnte, wurde vom baden- württembergischen Kultusminister zum Gene- ralintendanten ernannt. Dr. Willi Becker, von 1937 bis 1945 und von 1949 bis 1953 Intendant der Städtischen Bühnen Augsburg, ist in der Nacht zum Montag an seinem Ruhesitz Augsburg im 76. Lebensjahr an einer Herzlähmung gestorben. Gebürtiger Erfurter, promovierte Becker nach dem Stu- dium der Musik- und Kunstgeschichte in Leip- zig, schrieb ein Buch über Rembrandt, lebte als Journalist in Rom und Paris und gab schließlich eine angestrebte Universitätslauf- bahn zugunsten des Theaters auf, Von der Opernregie in seiner Heimatstadt über Schau- spielregie am Berliner Schillertheater kam er 1918 als Intendant nach Essen, wo er das Schauspielhaus gründete. Später lernten ihn Bremen, Duisburg und Düsseldorf, wo auf seine Anregung das„Kleine Haus“ und die „Operette“ entstanden, als Regisseur und In- Sloan Wilson: Der Mann im grauen Anzug Copyright by Wolfgang Krüger GmbH, Hamburg 39. Fortsetzung „Was ist los?“ fragte Betsy Setzt. „Ein großes Vergnügen, vor einer so aus- erlesenen Hörerschaft“ „Mein Gott, wach doch auf!“ sagte Betsy. „Tom, du sprichst ja im Schlaf!“ Langsam aber sicher wuchs in ihm die Befürchtung, daß er für seinen neuen Beruf Urigeeignet sei. Er hätte längst aufgegeben, Wäre nicht Hopkins Lob mit jedem neuer- lichen Fehlschlag immer wärmer geworden, und hätte es nicht immer bestechend ehrlich geklungen. Vielleicht ist das eine übliche Taktik, dachte Tom. Vielleicht lobt er die Leute grundsätzlich so lange, bis er sie dann mit einem Ruck k. o. schlägt. Aber hat ein Mann in seiner Stellung denn solche Prak- taken nötig? Vielleicht denkt er tatsächlich, ich könnte es schaffen. Vielleicht ist es in der Firma üblich, daß man eine Rede tausendmal entwerfen läßt. Man kam nie dahinter. Ogden legte ihn um, Hopkins richtete ihn wieder auf.„Das wird ja immer elender“, sagte Ogden nach dem dritten Entwurf.„Fangen Sie doch noch mal ganz von vorn an. Etwas mehr Schwung rein.“ Der einzig en Trost war, daß die Rede— wollte Hopkins sie überhaupt jemals halten — zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein mußte. In alle Ewigkeit konnte man das Experiment gottlob nicht durchführen. Eine Woche später— Tom war eben beim sechsten Entwurf und noch war kein Ende Abzusehen— kam eine neue Aufregung: Betsy verkaufte das Haus in Westport und verpflichtete sich außerdem, innerhalb von Zwei Tagen auszuziehen. Tom hatte sich bereits in Sicherheit gewiegt, weil sich 80 wenige Käufer einfanden. Er hatte ange- nommen, es würde noch Wochen dauern, bis Betsy soweit wäre.„Wie konntest du denn nur einwilligen, innerhalb von zwei Tagen auszuziehen?“ fragte er entgeistert, als sie ihm mitteilte, daß sie das Haus für sechzehn- tausend Dollar verkauft hatte. „Ja, er will möglichst schnell einziehen“, versetzte Betsy unschuldig.„Er kommt aus Chicago. Und der Preis ist gut. Ich wollte die Sache auf keinen Fall verderben.“ „Wie sollen wir das schaffen?“ fragte Tom.„Das Geschirr muß doch verpackt wer- den und die ganze Kleidung und alles! Und ich habe Tag und Nacht diese blödsinnige Rede auf dem Hals.“ „Das laß ganz meine Sorge sein“, sagte Betsy.„Das schaffen wir ohne weiteres. Sonnabend früh kommen die Möbelpacker, und mittags setzen wir uns allesamt ins Auto und fahren nach South Bay.“ Als Tom am nächsten Abend nach Hause kam, fand er alle Zimmer voll mit Papp- Kartons und Kisten. „Du, Pappi“, sagte Janey strahlend, „Mutti sagt, wir brauchen jetzt gar nicht mehr aufzupassen wegen Schmutzigmachen und so!“ Tom sah das Haus, das einem Feldlager glich, und es schien ihm plötzlich unendlich liebenswert und vertraut. Der Fragezeichen- rig im Wohnzimmer, die abgewetzten Möbel, das verbrauchte Linoleum unten— alles schien ihm Symbol einer sich rapide auf- 168enden Vergangenheit, die nie, nie wieder- kehren würde., Er ging zum Küchenschrank, Wo der Alkohol gewöhnlich gestanden hatte, aber das Fach wWẽar leer und nur noch mit hellem Papier ausgelegt. „Der Likör ist in dem großen Papierkorb“, sagte Betsy fröhlich. Tom schenkte sich schweigend ein. „Du, und dieser Mr. Howard hat heute auch wieder angerufen“, sagte Betsy.„Ich hab' ihm nur mitgeteilt, wir zögen eben in Großmutters Haus. Er schien schwer ent- täuscht— kein Wunder übrigens, denn ich hab was rausgekriegt.“ „Was denn“, fragte Tom düster. „Der Kerl ist Grundstücksmakler von Beruf— und was er sagte, von wegen für sich selber kaufen, war alles Schwindel. Er ist der Hauptmakler für die Gaststättenver- einigung. Mrs. Reid, die unseren Hausver- kauf hier managte, kannte ihn und hat mir alles erzählt.“ „Auf dem Berg da oben kann er doch keine Gastwirtschaft errichten“, wandte Tom ein.„Restaurants baut man an der Landstraße.“ „Mrs. Reid sagte ja auch, für ein Restau- rant wäre es nicht das richtige. Aber an- scheinend spekuliert er nebenbei noch auf eigene Faust. Du, vermutlich hatte er das- selbe vor, wie wir auch, das wäre doch ein gutes Zeichen!“ Ein gutes Zeichen, dachte Tom. Das täte mir allerdings bitter not. Wieder überkam ihn das altvertraute Vorgefühl nahenden Unheils. Ach was, dachte er, das habe ich zehntausendmal schon gehabt— das will gar nichts besagen. Ich habe eine neue Stel- lung, und Hopkins zumindest ist zufrieden mit mir. Wir stoßen das Haus hier zu gutem Preis ab und ziehen vorübergehend in Groß- mutters Villa. Und dann wird ein glänzen- des Geschäft gemacht. roten Aber er konnte sich nicht recht über- zeugen. Selbst falls ich entlassen werden Sollte, versuchte er sich einzureden, spielt das keine entscheidende Rolle. Etwas Bar- geld haben wir im Moment. Dann widme ich mich eben meinen eigenen Angelegen- heiten und verkaufe mein Erbe. Und plötzlich sah er sich selbst ziellos auf Großmutters Grundstück herumbum- meln, die Hände in den Taschen, genau wie sein Vater. Sein Blick glitt nach unten, und er ertappte sich, daß er wieder seinen rech- ten Oberschenkel umklammert hielt, und zwar mit solcher Gewalt, daß die Knöchel weiß hervortraten. Das war lange nicht der Fall gewesen. Warum sollte ich mich im Frieden aufregen, dachte er. Umständlich erhob er sich. Na, und wenn schon, dachte er. Laß einfach sausen. Zumindest wird's jetzt interessant. „Betsy?“ fragte er laut.„Kann ich dir irgendwie beim Einpacken helfen?“ „Nein. Weißt du, was ich gestern noch auf dem Boden gefunden habe?“ „Nein, was?“ „Deine alte Mandoline— ich habe sie in eine Kiste gelegt. Du mußt sie mal wieder in Ordnung bringen lassen. Das wäre schön.“ „Ich will dran denken“, sagte er. „Pappi“, bat Janey,„erzähl uns doch was von Bubbeley.“ „Na, komm her“, sagte Tom.„Es war ein kleiner Hund, und der hieß Bubbeley. Er verschluckte aber ein Stück Seife, und da 3 3 „Nein, halt. Nicht so schnell!“ komman- dierte Barbara. „ jedesmal, wenn er jetzt bellte, machte er nun natürlich Seifenblasen“, zwang sich Tom zum Ton des Märchen- Erzählers.„Eines Tages aber kam ein Zir- Kusdirektor des Weges Heraus 5. verlag. An der Strudthofstiege de Pen-Clob feierte Heimito yon Doderer 05 K. Keinen passenderen und bezauberndeten 3 Rahmen hätte der Pen- Club zur Ehrung 05 reuiliet sechzigjährigen Schriftstellers Heimito 15 les: H. Doder r, der als der große Epiker des al Koch; 5 Oesterreichs gilt, auswählen können als„ Palais Berchtold mit seinem alten Park 7 H. Kim gegenüber jener Strudlhofstiege, die 100 stellv.: Pitel des 1951 erschienenen umfangreiche Bank, Werkes des Autors bildet. An diesem Abe Bad. Ko zumindest lebte jenes schon Sagenhafte, W. MHannhe sunkene Oesterreich hinter hohen Gittern Vr. 2s f und Hecken mit all seinem Charme, Seine nach igen Eleganz, seinem Geistreichtun— und leisem Snobismus sich voll entfaltend aut das prächtigste noch einmal auf. Das wer II Jab aber auch mit Reinhardtscher Finesse ingze. niert, Wie da im Halbdunkel des Parkes dle Gäste sich versammelten und auf der Frei. terrasse mit Treppe in den„Zuschauerraum musiziert und gesprochen wurde. Da lag sie, dem Park benachbart in Schatten, die Strudlhofstiege, und das Kom- men und Gehen, das Schweben und Leben auf ihr, ins Licht gehoben und kestgehalten im Buch, dessen Autor man feierte; Seine Verse erklangen und unter den Gästen 639 1 die Witwe des Erbauers. Beethoven und Schu- kehr bert wurden vom Oktett der Wiener Kam-] diese mer-Oper gespielt, und dann sprach der Mitt Maler und Schriftsteller Albert Paris Güters. 8 Ioh, Freund und Mentor des Dichters, den er 5 ein wenig überschwenglich als den öster- 95 reichischen Homer pries, der nicht als Schrift- 08 steller, sondern als Mythos in die Literatur- 3 geschichte eingehen werde. Nun, mit solchen! u Voraussagen wäre vielleicht selbst bei einem s vielfach preisgekrönten Autor wie Doderer 5 besser etwas sparsamer umzugehen, man hat Sie da oft schon in erstaunlich kurzer Zeitspanne] arbeite überraschende Verschiebung des Werturteils Im erlebt. Aber wie dem auch sei, als Ausdruct Rechte eines über vollen Herzens, als Geburtstags- von 1 preisung des Freundes war es auch wieder wird et nicht gut übelzunehmen. Dann sprach Po- antwol derer selbst, sichtlich bewegt, zu der zahl- behrs 0 reichen Versammlung, Freunde, Verleger und in Lo Presse auch aus Deutschland waren gekom- außerb men, und erzählte von der Entstehung des Schiffe Romans„Die Strudlhofstiege“, sprach Kluge den K. und bescheidene Worte über die Rolle des zen 80 Schriftstellers, erklärte sich gegen die Mode und n. der Autobiographie und dafür, daß der zahlt v Schreibende immer mehr zu einer Funktian gemess seiner Figuren werde und dabei als Person in fügune gleichem Maß an Eigenleben und figürlicher ag ypti Plastik verliere. aufgef Doderer wurde nicht nur gefeiert, sondern erke! er brachte seiner Gemeinde auch selbst ein Ge. Die I. schenk: sein weit über tausendseitiges neues freiwil Werk,„Die Dämonen“, das in diesen Tagen Del erschienen ist(Biederstein Verlag). Dieses Aegyp Werk hat natürlich wieder Oesterreich, etwa bis zur Zeit des Justizpalastbrandes im Jahte 1927, zum Gegenstand. Der Autor arbeitete daran seit den frühen dreißiger Jahren. In weiteren Verlauf des Abends las Doderer Gai daraus ein eindrucksvolles Kapitel vor und] Londo erwies sich dabei als witziger und tempera- nen, n mentvoller Interpret. SeWese Ob die beiden großen Werke des Autorsf britan- Wirklich neben so große Endwerke wie Mu-] und ge sils„Mann ohne Eigenschaften“, Joyces] deute „Ulysees“ und Prousts„Auf den Spuren ver- Die gangener Zeit“ sich ebenbürtig werden be- Hunt haupten können, wird ja wohl erst eine spä- ellen tere Zeit lehren. Jedenfalls wurde an diesem er gelungenen Abend ein bedeutender Vertreteg Pour österreichischen Schrifttums, von der öster- einbrl reichischen Reglerung wiederholt ausgezeich- leicht net, in prächtigem Rahmen auf das würdigste 5 gefeiert. Elisabeth Freundlich Neis den.( Frar später tendanten kennen. Becker hatte einen beson- penut' deren Spürsinn für junge Talente und hat u.. gens Hans Hopf, Benno Kusche und Max Pröbstl Vor g entscheidend gefördert. ce br Die Ikonensammlung de Savitsch, eine der gensch bedeutendsten privaten Sammlungen altrussi⸗ er scher religiöser Kunst. kommt demnächst in 8 er. Zürich zur Versteigerung. Damit findet eine] Aulass weitere private Ikonense 1 ihre Auf. Wählt. lösung, nachdem erst kürzlich durch den An, Als kauf der Sammlungen von Prof. Winkler und wurde von Dr. Wendt der Grundstock zum Ikonen geru museum in Recklinghausen gelegt werden n konnte. De Savitsch hat in 30jähriger Sammel- ten g tätigkeit nicht nur hölzerne und metallische Ikonen hoher Qualität zusammengetragen, son- dern auch seltene Stücke aus Stein und Elfen: Le bein, außerdem Amulette, Medaillons und an- dere Gegenstände der religiösen Kunst. Diese 1 Sammlung, die nahezu 200 Stücke fast aus: 72 schließlich russischer Provenienz umfaßt, kann vom 13. bis 15. September noch einmal bei W. Henrich in Frankfurt besjchtigt werden, ehe B01 sie zur Auflösung kommt. Lz. schaft Verks. 1„„ Er hatte großen Erfolg und mußte die stürzu Geschichte zweimal hintereinander auf- Christ sagen. bchaft, K APITEL XVII 1 85 „IST Omi da, wenn wir jetzt hinkom- Miteli. men,“ fragte Janey. erklär Sonnabend nachmittag. Sie rollten den und R Merrit Parkway entlang, von Westport nach werde South Bay, der Wagen war schwer beladen andere mit Koffern und Kleiderkartons. Tom hatte Grupp eben den Verkaufsvertrag unterschrieben,„Wir und der neue Besitzer schien überglücklich] werks zu sein. freie „Omi ist tot“, sagte Betsy sanft. Sie hatte blik 5. es den Kindern schon mehrfach erklärt.„die Dil „Kommen tote Leute gar nicht wieder?“ sonden fragte Barbara. teicige „Nein“, sagte Tom. „Ist das fein, wenn man tot ist?“ fragte 995 Janey weiter. net 8 „Ich hab' keine Ahnung“, sagte Tom, komm „Großmutter ist jetzt im Himmel“, Sagte gelten Betsy.„Und bestimmt gefällt's ihr dort. 1 Der Motor des alten Ford schütterfe, ung 9 5 5 der Zeiger am Schaltbrett verlcündete, 70 vertri die Kühlwassertemperatur kritisch WII 5 Naum Tom verlangsamte das Tempo auf ne d Eh dreißig Kilometer und hielt sich dicht te dustri. rechten Straßenrand. Der Alptraum he mn der inn oft verkolgt, wie er mit der ganzen schein Familie mitten auf der Fahrbahn Fannk f hätte. Jetzt natürlich tutete jedes Auto höh- nisch, das sie überholte.(Al „Wir müssen unbedingt bald einen 1 Bunde Wagen haben“, sagte Betsy. Tom antwortete Ham nicht. pier d „Wo ist Omi denn jetzt?“ fragte h korder „Was haben sie mit ihr gemacht, als sie ge DB. storben ist?“ 1 1 Sowie „Die Seele flog zum Himmel“, e der st Betsy.„Der Leib ruht auf dem EKirchhol Reute Kirch- „Kommt sie manchmal auch vom 70 hof runter?“ Fortsetzung