m an Dr. jährigen an den UNESCO, Medaillen r CISac, eicht. erb der lik, über ichen mit zu Ende und För. DM aus- Gesang: Schäfer Bohnke Eduard (Düssel- 12), Tessa r: Allan maft in Gerhard niversität der gol- chnet,. Er Stiftung ebiet der lem Vor- erbandes direktor hsspende hen For- er-Fonds n Nach- nde Jahr „Konrad er fügung us Anlaß mann& Erinne- ewidmet, sich die n Unter- tung ent; toren zu- eugendes It; er ist teilt auf 1957 zum n Mann- Frühjahr Nieder- rpflichtet den auch I“ am s Wohl- s Sopra- r Opern- in Pue⸗ agen Ein- ünstleri- Erschei- aubernde stragödie chen und trickende end und pfindens verbin- hen Ge- vom er- zwischen en, aller Sterbe · es Bild- rtre-Ge- nschmei- elt. Die ers Lei- ms-Gün⸗ er(Mu- das sehr Arlene 1 durch 0. 0. e. Klavier- lerikani- ptember, n, Beet- ee — rlaubnis ammen- neinlich, stlegen. werzüg⸗ den die Aerzten zieht er problem 1 Knopf Sekre- tennotiz nis bat, esuchen n über ar fügte ber den enke te er. Er igt, daß in der als das rer ab. ertraute m aller kommt egen Ob er dachte, könn- lig aus- n?“ kunft“, Innen Ich bin 18 folgt pr. K. Ackermann: Politik: W. Hertz- gerausgeber: Mannheimer Morgen perlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. verlagsleitung: H. Bauser. chefredak tion: B. F. von Schilling; klchenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; reullieton: w. Gilles, K. Heinz; Loka- 1252 H. Schneekloth; Kommunales: Dr. koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; goriales: F. A. Simon; Ludwigshafen: fl. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner: stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bid. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Hannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Mr. 20 616. LudwigshafenfRh. Nr. 28 743. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, E 1, 4-8. Tel.-Sa.-Nr. 4 41 31 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43. Tel. 2 72 41(Halbg. Tage hl.]; Ludwigshafen Rh., Amtsstr. E, Tel. 6 27 68. 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Bundeswohnungsbauminister Preusker hat am Mittwoch in Bonn erklärt, der Wohnungsbau in der Bundesrepublik werde wahrscheinlich im Jahr 1956 mit über. 550 000 Einheiten einen neuen Rekord erreichen. Um die aufgetretenen Schwierigkeiten bei der Finanzierung des sozialen Wohnungsbaus zu beseitigen, hat das Bundeskabi- nett ein Programm beschlossen, durch das noch in diesem Jahr zusätzlich 800 Millionen Mark in den sozialen Wohnungsbau fließen sollen. erststellige Hypotheken 60 Millionen Mark zur Verfügung stellen; 3. Mit den privaten und öffentlichen Bau- sparkassen wird verhandelt, damit sie ge- meinsam eine Summe von 200 Millionen Mark zur Vorfinanzierung erststelliger Hy- potheken bereitstellen; Dulles-Plan und Bulganin-Erklärung Zweite Suez-Konferenz eröffnet/ Moskau für Treffen auf höchster Ebene London.(dpa AP) Auf der zweiten Lon- doner Suezkonferenz, die am Mittwoch in london eröffnet wurde, kam es gleich zu ener lebhaften Diskussion über den neuen bulles-Plan für die Gründung einer Benut- zer-Vereinigung. In zwei Sitzungen nahmen Sprecher von 15 Ländern zu diesem Plan stellung. Nahezu alle Sprecher unterstützten den Vorschlag voll oder aber doch bedingt, darunter auch Staatssekretär Hallstein. Nur Pakistan forderte, den Dulles-Plan fallen zu lassen, und Spanien bezeichnete die ägyp- tischen Gegenvorschläge als sehr bedeutend. Die skandinavischen Vertreter schlugen eine Ueberweisung des Suezkanal-Problems an die UNO vor.. Der Dulles-Plan sieht folgendes vor: 1. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit der 18 Staaten der Londoner EKonferenz-Mehr- beit. 2. Das Bekenntnis dieser Mehrheits- gruppe zur Erklärung vom 23. August, in der eine internationale Kontrolle des Kanals gefordert wird. 3. Bildung eines Betriebs- leitungsstabes für den Suezkanal, der die Schikke bei der Durchfahrt durch den Suez- kanal unterstützen soll. An der Spitze des Stabes sollte ein„Verwaltungsbeauftragter“ stehen, der auch Kanalgebühren einziehen und Weiterleiten soll. 4. Bildung eines Len- kungsausschusses, der Ueberlegungen über mögliche langfristige Alternativen zur Suez- Schifkahrt anstellen soll. Zu diesen Alter- nativen sollten der Bau von Supertankern für die Route um das Kap der Guten Hoff- nung und von neuen Oelleitungen gehören. 9. Gründung eines„bescheidenen Arbeits- fonds“. Diese begrenzten Mittel sollten Zu- nächst von den Mitgliedsstaaten aufgebracht und später aus den Kanalgebühren zurück- erstattet werden. 6. Die Mitgliedschaft in der Benutzer-Vereinigung auf der Basis der Kein Block der Bonn, Die Bemühungen zur Bildung eines Blocks der Rechtsparteien, bestehend aus Dp, DP und FVP, sind vorläufig gescheitert. Das ist der Eindruck in Bonn, nachdem von den Freien Demokraten und auch vom Bun- deskanzler das für heute, Donnerstag, vorge- sehen gewesene zweite Gespräch zwischen Adenauer und Dehler abgesagt worden ist. Der neue Streit entzündete sich an der Frage, ver wen um die Aussprache gebeten habe. In einer Erklärung der Freien Demokra- ten heißt es, durch den„Umlauf unzutreffen- der Angaben“ sei eine Atmosphäre entstan- den, die es untunlich erscheinen lasse, das Weite Gespräch abzuhalten. In der von emem Regierungssprecher verlesenen Er- klärung des Bundeskanzlers wird kategorisch erklärt, das in der vergangenen Woche statt- gefundene Gespräch sei nicht auf Initiative des Bundeskanzlers erfolgt. Alle Mitteilun- gen über Angebote, die der Bundeskanzler Dr. Dehler gemacht haben solle, seien frei erkunden. Ebensowenig habe Dr. Dehler For- derungen irgendwelcher Art gestellt. Die Erklärung schließt:„Offenbar sind weitere Verhandlungen zwecklos, da Voraussetzung für einen Erfolg eine wirkliche Annäherung Wischen FVP und FDP ist“. Das wurde von der FDP als„unzumutbare Bedingung“ ab- selehnt. Die FDP bedauerte in einer Gegen- erklärung das„unwürdige Spiel“. Dr. Dehler selbst bestritt erneut mit Nach- druck, dag er die Initiative für eine Unter- dedung mit dem Bundeskanzler ergriffen habe. Der Wunsch Dr. Adenauers sei ihm von Bundeswirtschaftsminister Erhard über- bracht worden. Im übrigen habe ihm der Bundeskanzler bereits konkrete personelle Angebote gemacht. Führende FDP-Vor- standsmitglieder erklärten dazu, daß Dehler Wizekanzler hätte werden und die FDP hätte noch drei andere Ministerposten erhalten sollen. Bedingung dafür sei aber gewesen, dag die FDP- SpP-Koalition in Düsseldorf auf- elöst und der CDU wieder die Regierungs- bildung überlassen wird. 1 Der FVP-Vorsitzende Preusker steuerte Bi der Erklärung des Bundeskanzlers noch 8 bei. Demnach hat Dr. Dehler 10 1255 um die Vermittlung der Zusammen- p ut gebeten. Abschließend sprach sich deusker für einen Zusammenschluß von Freiwilligkeit, die keine Verpflichtungen einschliegßen würde. Der ägyptische Staatspräsident, Nasser, hat am Mittwochabend eine Sondersitzung seines Kabinetts über den Suez-Konflikt ein- berufen. Wie verlautet, wird sich die Sitzung mit der Londoner Konferenz und vor allem mit dem von Außenminister Dulles vorge- legten Plan für eine Kanalbenutzer- Vereini- gung befassen. Der politische Ausschuß der Araberliga bezeichnete am Dienstagabend in Kairo ein- stimmig eine Vereinigung der Suezkanal- benutzer als„unannehmbar“. Der Vorschlag verstoße gegen die Grundsätze der UNO und sei éine Gefährdung für den Weltfrieden. Die ersten drei deutschen Lotsen vom Nordostsee- Kanal sind am Mittwoch von Hamburg nach Kairo abgeflogen. Sie kolgen dem ägyptischen Angebot und werden in Kürze ihre Arbeit am Suez aufnehmen. Bulganins Vorschlag Der sowjetische Ministerpräsident, Bul- ganin, hat sich am Mittwoch auf die telegra- fische Frage eines amerikanischen Journa- listen bereit erklärt, jederzeit an einer Kon- ferenz der Regierungschefs der USA, Groß- britanniens, Frankreichs, der Sowjetunion, Aegyptens und Indiens zur Lösung der Suez- frage teilzunehmen. Bulganin erklärte, eine solche Konferenz werde„unzweifelhaft“ eine Lösung der Suezfrage finden, die so- wohl den Ansprüchen Aegyptens wie der Forderung nach Garantie der freien Kanal- durchfahrt gerecht werde. Die Sowjetunion sei bereit, jedes auf einer solchen Konferenz getroffene Abkommen den Vereinten Natio- nen zur Ratafizierung vorzulegen. Bulganins Erklärung wurde vom Moskauer Rundfunk verbreitet. . Rechtsparteien Fühlungnahme zwischen Adenauer und Dehler endete mit Streit von unserer Bonner Redaktion FDP, FVP und DP aus. Diesen Vorschlag habe er auch Dr. Dehler unterbreitet. In Bonn glaubt man, daß der Bundeskanz- ler ein Zusammengehen von FVP, FDP und DP zu erreichen versucht habe. Hinsichtlich der Absage der Freien Demokraten glaubt man Beweise dafür zu haben, daß die SPD durch den hessischen Ministerpräsidenten Zinn als Abgesandten des sozialdemokra- tischen Bundesvorstandes der FDP eine un- verbindliche Zusage übermittelt hat, nach den Bundestagswahlen im nächsten Jahr zusam- menzugehen. 2800 Millionen für Wohnungsbau Bundeskabinett beschließt Finanzierungsprogramm/ Rekordjahr angekündigt 4. Der Bund hat sich bereiterklärt, den Ländern einen Betrag von 60 bis 80 Millio- nen Mark für den Bau von Wohnungen für Sowietzonenflüchtlinge beizusteuern. An der Finanzierung dieser Wohnungen beteiligt sich der Bund mit 8000 Mark(bisher 6000 Mark) je Wohnung. 5. Die Koalitionsparteien wollen bereits in der nächsten Woche im Bundestag ein Initiativgesetz zur Begünstigung des Spa- rens einbringen. Das steuerbegünstigte Spa- ren soll allen, die Pfandbriefe, Kommunal- oder Schiffsbauobligationen kaufen, erlauben, bis zu 10 Prozent ihres Einkommens von der Steuer abzusetzen, wenn sie 20 Prozent ihres Einkommens anlegen. Die Steuerbegünsti- gung soll auf drei Jahre bis zum Jahre 1958 begrenzt werden. Das Sparkapital, das auf diese Weise zusammenkommt, wird nach der Darstellung Preuskers überwiegend in den Wohnungsbau fließen. Das Aufkommen von 300 Millionen, mit dem die Bundesregierung rechne, sei eine vorsichtige Schätzung. Bessere Straßen verspricht der Bundesverkehrsminister München.(dpa) Einzelheiten über den Ausbau des deutschen Straßennetzes gab Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm am Mittwoch in München bekannt als er seinen Zehnjahresplan für den Straßenbau erläu- terte. Vom sogenannten Grundnetz der Bun- desstraßen das ohne Ortsdurchfahrten etwa die Hälfte der insgesamt 21 900 Kilometer Bundesstraßen ausmacht, müßten über 75 Pro- zent verbessert werden. Mit dem Ausbau soll in erster Dringlichkeitsstufe begonnen wer- den. Außer diesen Arbeiten sei der Neubau von über 1000 Ortsumgehungen mit einer Länge von 3150 Kilometer für 3,4 Milliarden Mark vorgesehen. Um den vermutlich weiterhin zunehmen- den Moped- Verkehr Rechnung zu tragen, Will der Minister für 380 Millionen Mark 5500 Kilometer Radfahr- und Mopedwege an- legen lassen. Von den niveaugleichen oder schienengleichen Wegübergängen sollen 35 Prozent durch Unter- oder Ueberführun- gen beseitigt werden. 56 Prozent ließen sich in Verbindung mit Ortsumgehungen aus- schalten.(Vergl. auch Wirtschaftsteil.) Zur Verschärfung der Suez-Krise will diese amerikanische Urgroßmutter trotz ihrer in Hartnäckigkeit erstarrten Miene und der fur ihre Verhältnisse schweren Bewaffnung nicht beitragen. Aber sie sckeint im Zeit- alter der Koeæistenz und der friedlichen Verhandlungen nach wie vor der Ansicht zu sein, zedwedes— duch vermeintliches— Recht mit der Waffe in der Hand hüten bzw. ver- teidigen ⁊u mussen. Die Dame ist 72 Jahre alt, keißt Cornelid Zariczń, ist Bürgerin des amerikanischen Staates Massachusetts und fühlt sich von diesem Staat um ein Stück Land betrogen, auf dem dieser Staat, wie sie sagt, ohne ihre Einwilligung eine Straße gebaut nabe. Um Recht zu kriegen, errichtete sie nun aus ihrer bewaßfneten Person und einem beschrifteten Transparent eine Barrikade zur Baden- Württemberg Minister Frank berichtete dem Sperrung dieser Straße. Bild: dpa erzielte Ueberschuß Landtag über die Finanzlage Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Finanzminister Dr. Karl Frank konnte dem Landtag von Baden-Württem- berg in der ersten Arbeitssitzung nach der Sommerpause am Mittwoch die erfreuliche Mitteilung machen, daß das am 31. März 1956 beendete Haushaltsjahr zum ersten Male seit der Bildung des neuen Bundeslandes mit einem Ueberschuß in Höhe von 76,5 Mil- lionen Mark abschließt. Dieser Ueberschuß soll zur teilweisen Abdeckung der in den vorausgegangenen Rechnungsjahren entstan- denen Fehlbeträge in Gesamthöhe von 258,7 Gesamtplanung für Bundeswehr gefordert Bundesrechnungshof erstattet seinen Prüfungsbericht Bonn.(dpa) Der Bundesrechnungshof hat in einer Denkschrift über seine Tätigkeit im Rechnungsjahr 1955 gefordert, daß für den Aufbau der Bundeswehr eine Gesamtplanung aufgestellt wird, welche die Verteidigungs- maßnahmen sinnvoll in den volkswirtschaft- lichen Ablauf einordnet. Nur so könne die Aufstellung deutscher Streitkräfte ohne allzu empfindliche Störungen für die Volkswirt- schaft gelöst werden. Dabei müsse auch der Umfang der ausländischen Finanz- und Sach- hilfe festgestellt und geklärt werden, in- wieweit der Rüstungsbedarf im Ausland ge- deckt werden soll. Bei der Zeitplanung sollten die Fristen nicht zu kurz bemessen werden. Das Fehlen einer Gesamtplanung und die nur langsame Verabschiedung der Wehr- gesetze habe sich störend auf die Haushalts- Wirtschaft ausgewirkt. Spätestens für das Rechnungsjahr 1957 sollte das Verteidigungs- ministerium seinen Etat so rechtzeitig auf- stellen, daß hinreichend Zeit zur Beratung bleibe, ohne daß die Verabschiedung des Gesamthaushalts verzögert werde. Der Rechnungshof bemängelte in seinem Prüfungsberächt, daß einigen Bundesbeamten und Angestellten zu viel Nebentätigkeiten genehmigt wurden. Besonders bedenklich sei es, daß verschiedentlich eine gröhßere Zahl von Aufsichtsratsposten übernommen wurde. Hier müsse nachgeprüft werden, ob durch die Nebentätigkeiten eine Beeinträch- tigung der dienstlichen Interessen zu be- fürchten sei. Zu beanstanden sei auch, daß oftmals Nebeneinnahmen von Beamten, die die zugelassenen Freigrenzen überstiegen, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig an den Bund abgeliefert worden seien. Der Rechnungshof kritisiert, daß von Arbeitern des Bundes, besonders von Kraft- fahrern, Heizern, Boten und Pförtnern, mit- unter Ueberstunden in einem Ausmaß ge- leistet worden seien, das gegen zwingende Bestimmungen des Arbeitsschutzrechts ver- stoßen habe. Die Arbeitszeitordnung sei dabei verletzt worden. Zwwiscen Gesfern und Morgen Der Landtag von Baden- Württemberg wird am 27. November das Ministergesetz beraten. Ihm liegt ein Initiativentwurf der SPD vor, der für eine Landesregierung mit sieben Geschäftsbereichen eintritt. Der Mini- sterrat will auch noch einen eigenen Entwurf zur Vorlage bringen. Kultusminister Simpfendörfer erklärte im Stuttgarter Landtag, daß er nicht, daran denke, Werbevorträge für die Bundeswehr in öfkentlichen Schulen, zuzulassen, Für zur Entlassung kommende Schüler könnten außermalb der Unterrichtsstunden auf Wunsch der Eltern derartige Vorträge stattfinden. Für eine Schulpflicht erst ab dem 7. Le- bensjahr treten die Gewerkschaften ein, wie ihr Sachbearbeiter für Berufsausbildung, Lei- mig, in Gelsenkirchen erklärte, Wissen- schaftler hätten festgestellt, daß die Kinder heute in der Regel erst von diesem Alter ab den Lehrstoff bewältigen könnten. Die Volks- schulzeit solle überdies neun Jahr dauern, weil das 14. Lebensjahr ein verfrühter Zeit- punkt zum Beginn der Berufsausbildung sei. Gegen„provokatorische Zwischenfälle“ protestierte die Sowjetzonenregierung in Bonn. In letzter Zeit seien vom Bundesgebiet aus Grenzverletzungen vorgekommen, ohne daß die Bundesregierung etwas gegen die Täter unternommen habe. Eine große Anfrage will die CSU-Landes- gruppe an die Bundesregierung richten, um Suskunft über die Gefährlichkeit der Atom- versuche zu erhalten. Gleichzeitig fordert die Sp in ihrem Pressedienst die Bildung einer unabhängigen Kommission von Naturwis- senschaftlern und Medizinern, die den bisher erreichten Grad radioaktiver Verseuchung in der Bundesrepublik prüfen und darüber Bericht erstatten sollen. Botschafter Haas, der die Bundesrepublik in Moskau vertritt, und kürzlich einen Ur- laub antrat, geht nicht, wie ursprünglich aus seiner Umgebung verlautete, in ein Sanato- rium, um sich von einem Gallenleiden heilen zu lassen, sondern verbringt einen normalen Erholungsurlaub in südlichen Gefilden. Haas erklärte in Bremen, er fühle sich kerngesund und hätte nie etwas mit der Galle zu tun gehabt. Ueberschwere Lastwagenanhänger dür- fen noch bis zum 1. Juli 1960 in der Bundes- republik fahren. Ursprünglich sollten sie am 1. Juli 1957 aus dem Verkehr gezogen wer- den. Für neu in den Verkehr kommende Anhänger gilt allerdings das Gewichtsver- Haltnis zum Zugmaschinenwagen 1:1 Hereits vom 1. Januar 1957 ab. Der„Heldenklau“ des letzten Krieges, General Walter von Unruh, ist im 79. Lebens- jahr an einem Herzinfarkt gestorben. Verteidigungsminister Blank erklärte vor dem Bundeskabinett, es seien bisher 60 000 Freiwillige einberufen worden. Bis Ende des Jahres soll ihre Zahl auf 96 000 erhöht wer- den. Außerdem hat der Minister dem Kabi- nett einen Gesetzentwurf über die Dauer der Dienstzeit für Wehrpflichtige vorgelegt, über dessen Inhalt jedoch Stillschweigen bewahrt Wird. Englands Oppositionsführer, Hugh Gaits- kell, ist auf Einladung der deutsch- eng- lischen Gesellschaft zu einem zweitägigen Besuch in Deutschland eingetroffen. Er hatte bereits mit Außenminister von Brentano und Atomminister Strauß Zusammenkünfte. Der saarländische Ministerpräsident, Dr. Hubert Ney, ist zu neuen Besprechungen nach Bonn gereist.— Die Landtagsvertretung der KP an def Saar hat einen Gesetzentwurf über eine Volksbefragung zur Einführung der all- gemeinen Wehrpflicht an der Saar Vorgelegt. Unter dem Vorsitz von Jean Monnet trat in Paris der„Aktionsausschuß für die Ver- einigten Staaten von Europa“ zusammen, um über Euratom und, angesichts der Suez-Krise, über europäische Energieprobleme zu bera- ten. Ollenhauer, Kiesinger(CDV) und Weh- ner(SPD) nehmen an der Tagung teil. Vor dem Kongreß der chinesischen KP in Peking wurden eine Verbesserung des Rechts- wesens und Maßnahmen zur Verhinderung von Gesetzes verletzungen durch die Behör- den gefordert. Außerdem soll jedem Ange- klagten vor Gericht ein Verteidiger zuge- standen werden. Auf Zypern hat der britische Gouverneur, Feldmarschall Harding, die über drei zypri- sche Nationalisten verhängten Todesurteile bestätigt. Die Hinrichtung soll heute, Don- nerstag, stattfinden. Wegen der jüngsten Zwischenfälle in den israelisch- jordanischen und israelisch-ägyp- tischen Grenzgebieten hat Regypten der jor- danischen Regierung Waffen und Munition „zur Selbstverteidigung“ geliefert. Dies gab am Mittwoch das Oberkommando der Ara- bischen Legion bekannt. Millionen Mark verwendet werden. Die im Etat vorgesehenen, aber nicht ausgegebenen Gelder haben sich auf 356,2 Millionen erhöht. Nachtragshaushaltsplan vorgelegt Diese Tatsachen gab der Finanzminister bei der Vorlage des ersten Nachtragshaus- haltsplanes für 1956/57 bekannt, der ohms Diskussion an den Finanzausschuß weiter- geleitet wurde. Der Plan weist einen Gesamt- umfang von 253,7 Millionen Mark auf. Er enthält vor allem solche Einnahmen und Ausgaben, die sich seit Verabschiedung des Etats 1956 auf Grund von neuen gesetzlichen Verpflichtungen ergeben haben. An freiwil- ligen Leistungen sind nur wenige besonders vordringliche Ausgaben vorgesehen. 37 Mil- lionen sind für die Verbesserung der Wieder- gutmachungsleistungen, 25 Millionen als Mehraufwand für Personalausgaben und 3,1 Millionen als Landesbeitrag zu den Be- soldungsleistungen der Kirchen ausgewiesen. Der Nachtragshaushalt berücksichtigt auch die zusätzlichen Gewährleistungen des Lan- des zur Durchführung des„Grünen Planes“ für die Landwirtschaft. Die hierfür vor- gesehenen Darlehens- und Zuschußmittel be- laufen sich auf 16,2 Millionen Mark. Die Uebernahme eines erheblichen Teiles der bis- her kommunalen Polizeistreitkräfte durch das Land schlägt sich nicht nur in höheren Personalausgaben, sondern auch in ein- maligen Sachausgaben in Höhe von fast 2,3 Millionen und einer erheblichen Ver- mehrung der Personalzahlen nieder. Von den 2021 Beamten-, 999 Angestellten- und 304 Arbeiterstellen, die neu ausgewiesen sind, entfallen allein 1994 Beamten- und 160 An- gestelltenstellen auf die Landespolizei. Auch für die Wiedergutmachung sind 42 Beamten und 43 Angestelltenstellen neu eingesetzt. 61 neue Stellen entfallen auf die Straßenbau- verwaltung, 102 auf die Versorgungsverwal- tung. Außerdem sollen zwölf neue ordentliche Professuren für 131er- Professoren geschaffen werden, um die Schwierigkeiten bei der Be- setzung freigewordener Lehrstühle zu be- heben. Millionenhilfe für Heidelberg Im Rahmen der Möglichkeiten sieht der Etat auch eine Reihe von Förderungs- und Sanierungsmaßnahmen in allen Landes- teilen vor. So eine Hilfe in Höhe von 6,6 Mil- lionen für die Stadt Heidelberg zur Erschlie- Bung des ehemaligen Bahnhofsgeländes und eine Million für die Elektrifizierung des Hotzenwaldgebietes. 250 000 Mark sollen für den Ausbau des Kreiskrankenhauses Mos- bach als erster Teilbetrag ausgegeben wer⸗ den. Fast eine Million Mark soll der durch Hochwasserschäden in ihrer Existenz schwer bedrohten gewerblichen Wirtschaft zur Ver- fügung gestellt werden. Um die wirtschaft- liche Entwicklung der badischen Landesteile voranzutreiben, ist der Betrag von 20 Mil- lionen Mark zur Erhöhung des Aktienkapi- tals des Baden-Werkes vorgesehen. Landwirtschaft schwer geschädigt Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried gab in Beantwortung einer Anfrage die Fol- gen der Frostkatastrophe dieses Jahres für den heimischen Wein- und Obstbau bekannt. Demnach betragen die bis jetzt zu über- sehenden Ertragsausfälle im Jahre 1956 im Weinbau gegenüber einem mehrjährigen Durchschnitt 82 Prozent. Dabei steht noch dahin, ob der verbliebene Traubenbehang überhaupt ausreifen wird. Der Ertragsausfall der Weinmosternte wird auf 45 Millionen Mark geschätzt. Von den 30 Millionen Obst- bäumen in Baden- Württemberg sind rund acht Millionen völlig vernichtet. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 20. September 1956 Nr. 219 More III Kommentar Donnerstag, 20. September 1956 Verteidigungspolitik Eine Anzahl wertvoller Hinweise hat der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bun- destag, Dr. Heinrich Krone, von einer Reise durch die Vereinigten Staaten mitgebracht. Einer der wichtigsten: Außenminister Dulles zeigte sich sehr verärgert über die Unterstel- Lung, er habe Bundeskanzler Dr. Adenauer getäuscht, als er diesem anläßlich seines Amerika- Besuches nichts von dem Radford- Plan erzählte.„Wie konnte ich Dr. Adenauer von etwas berichten, das ich selbst nicht Kannte“, soll Dulles wörtlich gesagt haben. Damit kommt weiteres Licht in jene dunkle Affaire um die Umrüstungspläne in den USA, die so lebhafte Verwirrung auf dem Felde der Verteidigung der freien Welt an- richtete. Wie nunmehr feststeht, handelt es sich um Referentenentwürfe, die noch in kei- ner Weise kabinettsreif waren. Sie wurden von interessierter Seite— als Teil des Wahl- Kampfes, aber auch als Notwehrakt des Heeres— ausgespielt. Unabhängig von dieser Seite der Angelegenheit bleibt jedoch zu be- achten, daß die moderne Entwicklung in den Vereinigten Staaten zu neuen Ueberlegungen drängt und auf längere Sicht hin Anpassun- Sen fordert. Das bestätigt auch Dr. Krone, der allerdings von höchster amerikanischer Seite die feste Zusicherung mitbringt: alle notwendigen Schritte werden nur in Gemein- samkeit mit den Partnerstaaten, darunter der Bundesrepublik, getan. Schon das Suchen neuer Lösungen soll im Austausch der Mei- mungen und Erfahrungen erfolgen. Angesichts der Begriffsverwirrungen der letzten Zeit verdient eine solche Klarstellung Beachtung. Die Tatsache, daß die USA ihre Verbände„umrüsten“ will und sie mehr dem Typ der Kampfgruppe angleichen möchte, wie ihn die Bundeswehr bereits entwickelt, Wurde hier und dort als Abweichung von der Westlichen Verteidigungskonzeption emp- funden. Schlußfolgerungen, wie etwa die, daß man die Streitkräfte der Bundesrepublik um einige Divisionen verringern könnte, waren schnell gezogen. Es vermehrte sich das Ge- rede von neuen atomaren Gesichtspunkten der Rüstung. Die Bundesregierung und ihre Militärsachverständigen sahen sich dem Vor- Wurf ausgesetzt, fest auf überalteten Plänen zu sitzen. Die Unklarheiten um den Radford- Plan trugen nicht wenig dazu bei, daß in Bonn ein Meinungsumschwung eintrat und die Pläne einer I8 monatigen Dienstzeit kaum noch verfochten werden. Aus der öffentlichen Stimmung ergab sich zwangsläufig ein Rück- zug der Regierungsparteien und der Bundes- regierung auf die zwölfmonatige Dienstzeit. Die Auswirkungen auf die NATO lassen sich noch nicht übersehen., Sehr wahrscheinlich Werden andere Länder nachziehen. Für die Richtigkeit eines Nachlassens der gemein- samen Anstrengungen sprechen jedoch bis zur Stunde kaum Gründe. Daß die Sowjets in der nuklearen und technischen Rüstung nach wie vor starke Kräfte einsetzen, ist offenes Geheimnis. Ihre Pläne, dem Westen eine Abrüstung zu empfehlen, die der So- Wjet-Union die absolute Vorherrschaft im Bereich der konventionellen Waffen sichern Würde, sind eindeutig. Um sich im Hin und Her der Meinungen ein richtiges Bild machen zu können, gilt es, sich noch einmal die bisherige Konzeption der NATO vor Augen zu halten. Sie gipfelt in der Vorstellung von„Schwert und Schild“. Das Schwert bilden die Atombomber und die ferngesteuerten Waffen der angelsächsischen Mächte. Den Schild zum Schutz des Schwert- armes und des Rumpfes, das heißt, zur Siche- rung des ganzen komplizierten Apparates der Luftbeobachtung, der Navigation und der Basen haben die europäischen Mitglieder Infanterie- und Panzerdivisionen zu stellen. An diesen Ueberlegungen änderte sich bislang nichts, wie auch aus den Besprechungen im Rahmen der Westeuropàischen Union hervor- geht. Die Amerikaner selbst lassen keinen Zweifel daran, daß die NATO- Strategie un- möglich nur auf der möglichen Anwendung nuklearer Waffen fußen könne. Selbst wenn man die These anerkennt, daß das Gleich- gewicht technischer Vernichtungsmittel den Frieden garantiere, muß man sich doch stets auch die Kehrseite vergegenwärtigen: Jeder kleine Zwischenfall droht, wenn man auf die konventionellen Streitkräfte verzichten will, sich zum Atomkrieg auszuweiten. Aus dieser Erkenntnis heraus ergab sich auch die scharfe Abwehr des Bundeskanzlers, als die Diskus- sion um den Radford-Plan aufflammte. Seine eindringlichen Mahnungen blieben ohne Echo. Sie lösten ein erhebliches Nachdenken in den USA aus. Man sollte hier die Zusammenhänge rich- tig sehen. Zu glauben, daß Politiker wie Dr. Adenauer, Brentano und Blank aus Eigen- sinn an überholten Rüstungsplänen fest- halten, schießt wohl über das Ziel hinaus. Deutsche Militärsachverständige— Wie Heu- singer, dessen Name internationalen Klang Hat— nehmen wohl auch nicht an, daß sie mit den Mitteln der Steinzeit dem Atom- zeitalter gerecht werden können. Im Zuge der weltweiten Entwicklung um Umrüstung und Abrüstung, bei der sich die Aspekte entsprechend dem Spiel der politischen Kräfte verschieben, steht für die Bundes- republik als erstes Problem die Notwendig- keit des Nachrüstens an. Sobald sie die ge- steckten Ziele erreicht hat, dürfte ihr Wort an Gewicht gewonnen haben und ihr Mit- sprachrecht gesichert sein. Andererseits mar- schiert die Technik mit Riesenschritten Voran. Das verlangt eine ständige Ueber- prüfung der Verteidigungsprogramme und im gegebenen Fall die entsprechenden Kon- Sequenzen. Militärischer Sachverstand, poli- kisches Verantwortungsbewußtsein, ökono- mische Vernunft haben sich die Waagschale zu halten. Alle Ueberlegungen können je- doch nur im Zusammenwirken aller Partner- länder und im Rahmen der Westeuropäischen Union und der NATO angestellt werden, damit eine klare Abstimmung der verschie- denen Maßnahmen gesichert wird. Hugo Grüssen, Bonn Britische Gewerkschaften auf Linkskurs Frank Cousins ist der neue starke Mann/ Die gleiche Tendenz vom Labour-Kongreß erwartet London, im September Je mehr Abstand man zu dem in der Zweiten Septemberwoche in Brighton gehal- tenen Jahreskongreß der britischen Gewerk- schaftsbewegung gewinnt, um so klarer wird die Tatsache, dag dieses Treffen weit- reichende Folgen nicht nur für die wirt- schaftliche Entwicklung in Großbritannien in den nächsten zwölf Monaten, sondern auch für das politische Geschehen im Ver- einigten Königreich haben kann. Der Kon- greg ließ unzweideutig einen beträchtlichen Linksruck in den britischen Gewerkschaften erkennen. Es ist bezeichnend nicht nur für den eigenartigen Charakter des britischen Gewerkschaftswesens, sondern auch für die Verhältnisse in Großbritannien ganz all- gemein, daß diese Verschiebung des poli- tischen Schwerpunktes der Gewerkschaften sich in der Persönlichkeit eines Mannes kristallisiert. Als 1951 die Konservativen die Labour Party in der Regierung ablösten, erklärte der Generalsekretär des Gewerkschafts- kongresses, Sir Vincent Tewson, daß die Gewerkschaften freundschaftlich mit der Re- gierung, ohne Ansehen von deren partei politischer Färbung zusammenarbeiten wür- den. Der Kongreß von Brighton hat deutlich erkennen lassen, daß diese Periode des Tolerierens einer konservativen Regierung durch die Gewerkschaften ihr Ende erreicht hat. Daß diese Periode so lange gedauert hat, war nicht in erster Linie Sir Vincent Tewson zuzuschreiben, sondern dem Gene- ralsekretär des mächtigsten Einzelverbandes innerhalb der Gewerkschaftsbewegung, des Transportarbeiterverbandes. Es ist sym- bolisch für die Macht dieses über 14 Mil- lionen Mitglieder umfassenden Verbandes, daß in seinem Verwaltungsgebäude in Lon- don, in Transport House, sowohl der Ge- Werkschaftskongreß wie die Labour Party zur Miete wohnen. Seit Ernest Bevin den Transportarbeiter- verband durch eine Verschmelzung einer Reihe von kleineren Gewerkschaften zum mächtigsten Mitgliederverband des Trades Union Congress machte, hat sein jeweiliger Generalsekretär eine dominierende Rolle innerhalb der Gewerkschaftsbewegung ge- spielt. Und dieses Jahr saß auf dem Stuhl, den bis dahin Männer des rechten Flügels, mach Ernest Bevin bis vor zwei Jahren Arthur Deakin und nach ihm der nach kur- zer Amtszeit an Krebs gestorbene Tifkin, ge- thront hatten, ein Mann, der sehr viel mehr nach links tendiert, der neu gewählte Generalsekretär Frank Cousins. Und Cousins gab auf dem diesjährigen Kongreß den Ton an. Der Wechsel in der Leitung des Transport- arbeiterverbandes hat einen weittragenden Einfluß auf die politische und wirtschafts- Politische Haltung der ganzen Gewerkschafts- bewegung. Bisher konnte man— auf eine vielleicht etwas allzu einfache Formel ge- bracht— sagen, daß die beiden großen soge- nannten„General Unions“, der Transport- Von unserem Korresdondenten RK. H Abshagen arbeiter- und der Gemeindearbeiterverband, die außer den in ihrem Namen spezifizierten Arbeitergruppen das Gros der ungelernten Arbeiter in allen möglichen Industrien re- präsentieren, eine gemäßigte Linie verfolgten, während die Verbände der Facharbeiter sehr viel radikaler in der Verfolgung ihrer An- sprüche bezüglich Lohn und Arbeitsbedin- gungen zu sein pflegten. Dieses Mal war das Bild auf dem Kongreß ein anderes. Es war der Führer der größeren der beiden„General Unions“, eben Cousins, der die auf die Lohn- politik bezügliche Resolution des General- rates auf dem Kongreß begründete und aus dem an sich keineswegs besonders pointierten Dokument durch seine Rhetorik eine Fanfare machte, so wirksam, daß der kommunistische Sekretär des Bergarbeiter verbandes, Arthur Horner, nicht ohne Neid am Ende der Sitzung erklärte, diese sei keine Debatte, sondern eine Demonstration gewesen. Aber die Wendung nach links kam in der Rede von Cousins nicht nur in der Ankündigung neuer Lohnbewegun- gen— die vermutlich rund fünf Millionen Arbeiter betreffen werden— sondern auch in einer scharfen Verdammung der konser- vativen Wirtschaftspolitik und dem Verlan- gen nach einer entschiedenen Rückkehr zur Planwirtschaft zum Ausdruck. Was wird die Auswirkung dieses Kon- gresses sein?— Wie gesagt, man muß mit Lohnbewegungen in zahlreichen Industrien rechnen, die die Hoffnung des Schatzkanzlers MacMillan, eine Stabilität der Preise und Löhne erreicht zu haben, in absehbarer Zeit zunichte machen dürften. Allerdings haben Cousins und andere führende Gewerkschaft- ler sich dagegen verwahrt, daß die Beschlüsse des Kongresses gleichbedeutend mit einem neuen Wettrennen um höhere Löhne auf Kosten der Stabilität der Volkswirtschaft seien. Aber jedenfalls wird man der Regie! rung keinen Lohnstop in Erwartung einer daraus folgenden Stabilisierung der Preise gewähren. Es ist auch durchaus möglich, daß aus den kommenden Lohnbewegungen sich das ganze Staatsgebiet erfassende Streik- bewegungen entwickeln können, wobei die Eisenbahnen und die Maschinenbauindustrie nebst dem Schiffbau besonders gefährdet er- scheinen. In beiden Fällen wird wiederum viel von Frank Cousins abhängen; denn der Trans- portarbeiterverband vertritt innerhalb der Konföderation der in Maschinenbau- und Werftindustrie vertretenen über 30 Einzel- gewerkschaften die große Masse der Unge- lernten und er könnte durch einen Sympa- thiestreik der Lastkraftfahrer den Eisen- bahnern entscheidende Streikhilfe leihen. Aber die Auswirkungen dieses Kongresses dürften sich nicht auf industriellem Gebiet erschöpfen. Man darf nicht vergessen, daß die britischen Gewerkschaften als korpora- tive Mitglieder der Labour Party einen gro- Ben, manchmal entscheidenden Einfluß auf die Entschlüsse dieser Partei ausüben. Es ist bezeichnend, daß man auf dem Kongreß in Brighton bereits vom„Cousinismus“ als einer neuen Richtung innerhalb der Gewerkschaf- ten zu sprechen begann, ähnlich wie man innerhalb der Labour Party vom„Bevanis- mus“ spricht, wenn man die Bestrebungen des linken Flügels charakterisieren will. Cousins und Bevan sind keine persönlichen Freunde, aber ihre Bestrebungen gehen in der gleichen Richtung, und es ist deshalb mit Sicherheit anzunehmen, daß der Linksruck auf dem Gewerkschaftskongreßg auch zu einer Links- entwicklung auf dem Labour- Parteitag in Blackpool in der ersten Oktoberwoche führen wird. Griechisches Königspaar umjubelt Jugendrotkreuz überreichte Spende Bonn, 19. September Königin Friederike von Griechenland hat auf dem Petersberg aus der Hand eines Schülers und zweier Schülerinnen Geschenk- päckchen des Deutschen Jugendrotkreuzes für notleidende griechische Kinder entgegen- genommen. Es handelt sich um 2000 Päck- chen im Werte von 10 000 Mark, von denen drei sympolisch überreicht wurden. Die Geschenkschachteln, die unter anderem Gesundheitspflegemittel, kleinen Schulbedarf und Spielsachen enthalten, sind für griechi- sche Kinder bestimmt. Das Königspaar traf bei strahlendem Sonnnenschein in Essen ein. Auf dem mit Tannengrün und Fahnen reichgeschmückten Bahnhof Essen-Hügel, der eimal eigens für Staatsbesuche in der Krupp-Villa erbaut worden war, wurde das Herrscherpaar von Alfried Krupp und Essens Oberbürger⸗ mee eee e eee Besuch in Essen und Düsseldorf den Klängen einer Bergmannskapelle schrit- ten der König und die Königin durch ein Spalier von 250 Krupp-Lehrlingen in blauen Monteuranzügen. Der König trug Admirals- uniform, die Königin ein schlichtes weinrotes Seidenkleid und eine braune Federkappe, dazu ein leuchtendes Brillant-Kollier an einer Kette großer Perlen. Beide Majestäten wurden bei ihrer Fahrt durch die Straßen von Essen von einer viel- tausendköpfigen Menschenmenge stürmisch umjubelt. Während König Paul, begleitet von Alfried Krupp, die Lokomotiv- und Kraftwagen- Fabriken der Firma Fried. Krupp besichtigte, wobei der König selbst eine schwere Werksdiesellok fuhr, besuchte Kö- nigin Friederike in Begleitung von Frau Berta Krupp die Kinderklinik der städtischen Krankenanstalten sowie die Kruppsche Gar- tenstadt Margarethenhöhé. Im Essener Rathaus stellte Oberbürger- meister Toussaint später dem Herrscherpaar die Spitzen des Rates und der Verwaltung, Bonn erwartet jugoslawischen Besuch w Kirchen, der Wirtschaft und der Ge- Parlamentarier kommen aus Belgrad Zum ersten oder zum letzten Male? Von unserem Korrespondenten Dr. Karl Rau Belgrad, im September In der nächsten Woche findet nun end- lich jener offizielle Besuch einer jugoslawi- schen Parlamentsdelegation in der Bundes- republik statt, der bereits vor 16 Monaten zum ersten Male angekündigt und dann aber immer wieder aus politischen Gründen verschoben wurde. Man kann allerdings auch heute nicht behaupten, daß sich wäh- rend dieser Wartezeit die deutsch-jugosla- wischen Beziehungen grundsätzlich gebes- sert hätten. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wenn immer wieder— von deutscher und. jugoslawischer Seite— das Argument ins Feld geführt wird, daß lediglich das im Januar 1956 abgeschlossene und bis heute vom Bonner Parlament noch nicht ratifi- zierte deutsch- jugoslawische Schulden- Abkommen, das die Zahlen von 300 Millionen Mark an Tito vorsieht, die Hauptschuld an den gegenwärtigen Unstimmigkeiten trage, 80 ist das nur zum Teil richtig. Weit ent- scheidender für die Mißtöne in dem Ver- hältnis zwischen der Bundesrupublik und Jugoslawien ist hingegen die wieder weit- gehend nach Moskauer These ausgerichtete außenpolitische Linie des Tito-Kommunis- mus. Während Tito noch vor dem vorjähri- gen Besuch Chrustschows und Bulganins in Belgrad in deutschen Fragen eine mit den Westlichen Anschauungen durchaus ver- einbarte Haltung einnahm, gleichen heute seine Ansichten nicht nur zur Frage der Wiedervereinigung, sondern zu allen deut- schen Problemen haargenau dem Konzept Moskaus. Wahlen oder eine Volksabstim- mung zur deutschen Lösung der deutschen Frage lehnt Tito ab. Tito ist heute genauso wie der Kreml für eine Anerkennung des status quo, das heißt zweier deutscher Staaten, und er möchte eine Wiedervereini- gung nur dann sehen, wenn das kommu- nistische System in der heutigen DDR irgendwie erhalten bleibt. Selbst wenn man anerkennt, daß Tito eine von Moskau un- Abhängige Politik treibt, so ist das Bestre- ben des Belgrader Diktators doch darauf ausgerichtet, dem Kommunismus zu nützen, und seine Ausdehnung zu fördern. Von dieser neuen Belgrader Grundlinie erhält auch das kürzlich zwischen Tito und der Pankowy- Regierung abgeschlossene Aluminium- Abkommen seine besondere politische Bedeutung. In diesem Vertrag verpflichtet sich Pankow Belgrad einen 350-Millionen-Rubel- Kredit zum Ausbau der jugoslawischen Aluminium-Industrie zu lei- sten. Zugleich hat Pankow ſein umfangreiches Handelsabkommen mit Belgrad abgeschlos- sen, das einen Warenaustausch im Wert von zehn Millionen Dollar vorsieht. Der seit Jahren geplante Austausch von offiziellen Handelsvertretern wird in diesen Tagen ebenfalls Wirklichkeit. Man hat den Ein- druck, daß die tatsächlichen Beziehungen zwischen Belgrad und Pankow besser sind als die offiziellen, die jedoch nach wie vor durch die persönliche Feindschaft zwischen Tito und Ulbricht belastet sind. Daher sollte man in Bonn auch nicht vergessen, daß sich in Belgrad— und zwar durch die Abneigung der Tito- Kommunisten gegen Ulbricht, den letzten Stalinisten mit Kommandogewalt gerade in der Wiedervereinigungsfrage noch gewisse politische Möglichkeiten bieten. Sicher denkt man dort— wenigstens im Augenblick— noch nicht daran, durch eine Anerkennung Pankows die Spannung mit Bonn auf den Höhepunkt zu treiben. Werkschaften vor, dann brachte er in einem Toast auf das Königspaar und das grie- chische Volk aus. Mit ihren Namenszügen „Paul“ und„Friederike“ trugen sich die Majestäten in das Goldene Buch der Stadt ein. Als Geschenk Essens an das griechische Volk überreichte der Oberbürgermeister der Königin einen Brutkasten zur Aufnahme von Frühgeburten. 10 000 Menschen harrten vor dem Rathaus aus, bis kurz nach 13 Uhr die Wagenkolonne des Königspaares nach Düsseldorf weiterfuhr, wo ihm im Schloß Benrath der nordrhein- westfälische Minister- Präsident Steinhoff einen Empfang gab. AP Der Suez-Kanal und das Oel Ein Ausbau- Programm sollte Durchfahrt der großen Tanker ermöglichen Der Schiffsverkehr durch den im Jahre 1869 eröffneten Kanal war in den ersten Jahren seines Bestehens enttäuschend gering. Aber nachdem der Kanal erweitert und ver- tieft worden war, um auch großen Schiffen die Durchfahrt zu gestatten, setzte sich diese Route als die rentabelste und schnellste Ver- kehrs verbindung zwischen Europa und dem Fernen Osten durch. Von Anfang an nahmen im FKanalverkehr britische Schiffe zahlen- mäßig den ersten Platz ein; freilich ist ihr Anteil von rund zwei Drittel der Gesamt- tonnage im Jahr 1870 auf 28 v. H. im Jahr 1955 gefallen. Frankreich, die Niederlande, Italien und Norwegen gehörten stets zu den wichtigen Benutzern des Kanals, bis zum zweiten Weltkrieg auch Deutschland. In den letzten Jahren hat die Zahl der Schiffe mit amerikanischer, liberianischer und paname- sischer Flagge stark zugenommen. Die Auf- teilung des Schiffsverkehrs auf die einzelnen Nationen im Jahr 1955 ergibt sich aus folgender Tabelle: Tanker Sonstige Nationalität Anzahl der Tonnen Anzahl der Tonnen Durchfahrten(in 1000) Durchfahrten(in 1000) Srosbertemnmeene 1877 16213 2 481 16 576 SCC ˙ 1445 13 298 390 2 297 F 966 13 397 130 633 r 752 7 561 465 3 266 JJ... 780 6 583 596 2 637 FFCCüCCCCCCVCVCVTVV0V0V0V00V0V0V0V0 697 7206 207 869 Niederlande 140 1107 547 3 667 Schweden 346 3 028 137 795 S FF 118 1224 262 1911 ) 757 6239 1573 7249 „ 7878 75 856 6 788 39 900 Seit dem zweiten Weltkrieg ist jeder andere Schiffsfrachtverkehr durch den Kanal in den Schatten gestellt worden durch die gewaltige Zunahme des Oeltransports,. Die Plötzliche Zunahme des Schiffsverkehrs nach 1947 geht fast ausschließlich auf die Oeltank. schiffe zurück, die im vergangenen Jahr tonnenmäßig fast doppelt soviel befördert haben wie die normalen Frachtschiffe. Die Eröffnung der großen transarabischen Pipe- line im Jahr 1951 und die zeitweilige Schlie- Bung der persischen Oelfelder bedeuteten eine erhebliche Abnahme des Oeltransports in der Südnordrichtung. Diese wurde aber wettgemacht durch die Zunahme, die von der vermehrten Oelförderung der anderen Länder am Persischen Golf, vor allem Kuweits, herrührte. Von der gesamten Oelerzeugung des Nahen und Mittleren Ostens in Höhe von 145 Millionen Tonnen gingen im Jahr 1955 67 Millionen Tonnen durch den Kanal und 45 Millionen Tonnen durch die Pipeline. Ein Anwachsen der den Kanal passierenden Oel- menge auf 80 Millionen Tonnen wurde für 1956 erwartet. Selbst von der Oeleinfuhr der Vereinigten Staaten nehmen 15 v. H. den Weg durch den Kanal. Von den 36,5 Millionen Tonnen, die Großbritannien im vergangenen Jahr an Rohöl und raffiniertem Oel ein- führte, gingen nicht weniger als 56 v. H. durch den Kanal. Die Suez-Krise brach in einem Augen- blick aus, in dem sich die Zahl der durch- fahrenden Tanker der Gesamtkapazität des Kanals annäherte. Man hoffte, daß die Transitkapazität nach Beendigung des einge- leiteten Ausbauprogramms etwa 160 bis 180 Millionen Tonnen im Jahr betragen werde. Zur Zeit können die größeren Tanker den Fanal noch nicht mit voller Ladung durch- fahren. Je größer der Tankdampfer, desto geringer werden die Transportkosten pro Tonne und Seemeile. Für den Oeltransport vom Nahen und Mittleren Osten nach Großbritannien müßte ein Tanker, der um das Kap der Guten Hoffnung fährt, schätzungsweise zwei- mal so groß sein, wie ein durch den Suez- kanal fahrender Tanker, wenn die Kosten miteinander vergleichbar sein sollen. BI Eine neue Zeitung in Moskau In Moskau ist auf journalistischem Gebiet ein besonderes Ereignis zu verzeichnen. Bis- her gab es in der russischen Metropole zwei führende Tageszeitungen, die„Prawda“ (Wahrheit) und die„Iswestja“(Nachricht). Dieser Tage haben nun diese beiden Blätter eine ebenfalls täglich erscheinende Schwester bekommen, so daß in Zukunft drei tonan- gebende Zeitungen den Lesehunger der Be- wohner Moskaus befriedigen werden. Wenn in der Hochburg eines kommunistischen Lan- des, in dem bekanntlich jede öffentliche Mei- nung„gesteuert“ ist, eine neue Zeitung her- auskommt, so muß man sich die Frage stel- len: Warum eigentlich dieses neue Organ? Die„Prawda“ ist bekanntlich die Wort- trägerin der Partei und„Iswestja“ vertritt die Meinung der Regierung. Von wem und von was kann die neue Tageszeitung— sie heißt„Sowjetskaja Russia“— die Wort- führerin sein und welche Interessen mag sie vertreten? Die Beantwortung dieser Frage fällt etwas leichter, wenn man sich an den berühmten zwanzigsten Kongreß der Partei erinnert, wo die„Entstalinisierung“ beschlos- sen wurde. Damals hatte Chrustschow die Notwendigkeit auseinandergesetzt, daß ein Organismus geschaffen werden müsse, der die Aktivität der verschiedenen sowjetischen Republiken zu inspirieren und zu dirigieren in der Lage wäre. Es steht nun ohne Zweifel fest, daß die neue Tageszeitung„Sowietisches Rußland“ das Sprachrohr dieser zur Aktivität anspornenden Organisation sein soll. In ihrer ersten Nummer hat„Sowietskaja Russia“ ein großes Porträt von Lenin veröffentlicht und einen Leitartikel des Schriftstellers und Dich- ters Solochow. Letzterer hatte auf dem Kon- greß der Partei sehr heftige Angriffe gegen die„literarischen Bürokraten und die büro- kratischen Literaten“ gerichtet, die von den Anhängern Chrustschows mit lebhaftem Bei- fall aufgenommen wurden. Aus dieser Tat- sache kann mit größter Wahrscheinlichkeit der Schluß gezogen werden, daß sich Solo- chow der vollen Freundschaft Chrustschows erfreut. Für diese Annahme sprechen außer- dem die Faktoren, daß Solochow zur gleichen Zeit die schärfste Kritik an Ilja Ehrenburg üben konnte und mit außergewöhnlicher Strenge die„Mandarinen“(Beamte), die Bürokraten und die„Kulis der Feder“ anzu- prangern vermochte. Seinem Leitartikel in der ersten Ausgabe der„Sowietskaja Russia“ zufolge scheint Solochow ein„kommender Mann“ zu sein. K. H.(real) Chrustschows Ankunft in Belgrad bis zuletzt geheimgehalten Belgrad.(AP) Der Moskauer Partei- sekretär Chrustschow ist am Mittwoch zu einem„privaten Besuch“ in der jugosla- wischen Hauptstadt Belgrad eingetroffen. Auf dem Flugplatz hatten sich zur Begrü- Bung des russischen Gastes Marschall Tito, Vizepräsident Kardelj, Außenminister Koca Popovic und andere Regierungsbeamte ein- gefunden. Die Ankunft des sowjetischen Sonderflugzeuges mit Chrustschow an Bord War bis zuletzt geheim gehalten worden. Chrustschow nahm in einem offenen Wagen neben Tito, der Zivilkleidung trug, Platz und fuhr anschließend in die Stadt. Argentiniens SATO-Plan erhält neuen Auftrieb Buenos Aires. Die wegen des langen Aus- bleibens der Antworten Brasiliens und Uru- guays zunächst als gescheitert angesehene Initiative Argentiniens auf Schaffung einer Südatlantikpakt- Organisation(SATO) ist nach dem Eintreffen der zusagenden Ant- worten der beiden Staaten in ein neues Sta- dium getreten. Daß bis zur Annahme der Ein- ladung sechs Wochen vergingen, weist nach Ansicht politischer Beobachter auf die nicht geringen Schwierigkeiten hin. Diese lagen vor allem bei Brasilien, das ein regionales Abkommen in der Vergangenheit stets abge· lehnt hatte. Außerdem fürchtete die brasilia- nische Regierung, daß Argentinien auf dem Umwege über einen SATO-Pakt eine Stär- Kung seiner eigenen militärischen Position, und eine Art Vormachtstellung in diesem Teile Südamerikas anstrebe. Brasilien ver- langt in seiner Antwort auch die Zuziehung Paraguays zur geplanten Konferenz. Inzwi- schen ist die paraguayische Regierung bereits durch Argentinien eingeladen worden. Man rechnet damit, daß demnächst die Einladung auch auf Chile ausgedehnt wird, zumal Chile in offlziösen Aeußerungen bereits früher sein Interesse an den vorgesehenen Verhandlun- gen zu erkennen gab, da es den Ausgang des Südatlantik kontrolliere. Für Verkehr und Post genügt ein Ministerium, sagt Bleiß München.(Ap) Die Eingliederung des Bundespostministeriums in das Bundesver- kehrsministerium unter einem zweiten Staatssekretär forderte der SPD- Bundestags, Abgeordnete Dr. Paul Bleiß am Mittwoch auf dem Gewerkschaftstag der Eisenbahner in München. Bleig, Vorsitzender des Bundes- tags-Unterausschusses zur Wiederherstel- lung der Wirtschaftlichkeit der Bundesbahn, sagte unter dem Beifall der Delegierten, es sei nicht erforderlich, daß der frühere Gene- ralpostmeister heute Kabinettsrang habe. Der Redner kritiserte, daß die Bundesregie- rung der Förderung der Rüstung vor einer Förderung der Verkehrssicherheit den Vor- zug gebe. In diesem Zusammenhang forderte der Gewerkschaftsantrag der GdED in einer Ent- schließung den Ausbau des Straßennetzes, um die ständig wachsende Zahl von Ver- kehrsunfällen einzudämmen. Die Delegier- ten traten auch für eine Herabsetzung der Maße und Gewichte für Lastkraftwagen, so- wie für eine Geschwindigkeitsbeschränkung im Straßenverkehr ein. Zur Frage der zweiten industriellen Re- volution, zu der der Vizepräsident des Bun, destages, Professor Carlo Schmid, ein Referat hielt, wandten sich die Delegierten in einer weiteren Entschließung gegen die Tatsache, daß die bisherigen Rationalisierungsmaß- nahmen bei der Bundesbahn vorwiegend 2 Lasten des Personals gegangen seien. Die durch die Rationalisierung freiwerdenden Arbeitskräfte müßten der Bundesbahn ex- halten werden und dazu dienen, den gewerk- schaftlichen Forderungen nach Arbeitszeit- verkürzung Rechnung zu tragen. Nr. 21 — Was Gif Badisc zer GI Viehb! zer E erklär petitp Oarla biet 0 Grenz über und v Mensc kannt die V der 80 trotz die Ei nen. regeln leitun worde Zw getöte als di platz Düsen Die F des V einen rück z De didat lung Wend! zubri! ten d kleine aufge Die Angel für 0 über abges eine Los J der, haben zoma! das suchst zu k Verbi einige den, Et „Ku Beibe amer branr rikan ein 0 Warn rer nahm nur a liche Di Jophar der 1 wong weiße den kein und weiße bekle zusch kusio- hatte chen, los“ N:. tien ten kau 18 ui tinier Bund je 13 Siege mit 1 ben führt und Belgi bien reich grupf wied Uppi. — Exis sehe kenr Ir. 219 — U kau Gebiet n. Bis- e Zwel awyda“ aricht). Blätter Wester tonan- er Be- Wenn n Lan- e Mei- g her- e stel- Drgan? Wort- ertritt n und — Sie Wort- lag sie Frage n den Partei chlos- W die iB ein e, der ischen gieren weifel tisches tivität ihrer à“ ein it und Dich- Kon- gegen büro- n den a Bei- Tat- chkeit Solo- chows uger- eichen burg licher „ die anzu- gel in ussia“ ender (real) ten artel- ch zu gosla- offen. egrü- Tito, Koca ein- ischen Bord orden. Vagen Platz Aus- Uru- chene einer ) ist Ant- Sta- Ein- nach nicht lagen nales abge- 'ssilia- dem Stär- zition, jesem ver- hung nzwi- ereits Man dung Chile r sein dlun- g des des sver- eiten tags- h auf er in des- rstel- hahn, n, ES jene habe. egie- einer Vor- der Ent- etzes, Ver- gier- 0 der 1 80- kung Re- Bun- erat einer ache, maß- d 2u Die nden ar rerk- zeit- * Nr. 219/ Donnerstag, 20. September 1956 We MORGEN Seite Was sonst noch gescha g. Giftiges Hluor-Gas aus einer Fabrik bei Badisch- Rheinfelden, das über die Schwei- zer Grenze getrieben werde, habe unter dem Viehbestand und der Getreideernte Schwei- zer Bauern schwere Schäden verursacht, erklärte der schweizerische Außenminister Petitpierre auf eine Anfrage im Nationalrat Parlament). Schweizerische Bauern im Ge- biet des Rheins, der an dieser Stelle die Grenze zur Bundesrepublik bildet, hätten über 100 fluorvergiftete Tiere notschlachten und vernichten müssen. Vergiftungen von Menschen seien jedoch bisher noch nicht be- kannt geworden. Wie Petitpiere erklärte, hat die Werksleitung bisher stets die Schäden der schweizerischen Bauern ersetzt, aber trotz des Einbaues von Schutzvorrichtungen die Emissionen nicht völlig verhindern kön- nen. Die Schadensersatzansprüche seien regelmäßig unmittelbar zwischen der Werks- leitung und den geschädigten Bauern geregelt worden. * Zwei argentinische Unteroffiziere sind getötet und vier weitere verletzt worden, als die Bordkanonen einer auf einem Flug- platz westlich von Buenos Aires abgestellten Düsenmaschine plötzlich Schüsse abfeuerten. Die Behörden ordneten eine Untersuchung des Vorfalles an, der, wie man annimmt, auf einen Defekt des Abschuß mechanismus Zu- rückzuführen ist. 5 Der demokratische Präsidentschaftskan- didat Adlai Stevenson kündigte eine Samm- lung von Haus zu Haus an, um die not- wendigen Mittel für den Wahlkampf auf- zubringen. In einer echten Demokratie müß- ten die Mittel für den Wahlfeldzug durch kleine Beträge von Millionen von Menschen aufgebracht werden. 4 Die Bell Telephone-Laboratorien in Los Angeles haben eine Reine von Versuchen für die Uebertragung von Fernsehbildern über gewöhnliche Fernsehsprechleitungen abgeschlossen. Dabei gelang unter anderem eine Bildübertragung von New Vork nach Los Angeles über 4000 Kilometer. Die Bil- der, die dabei übertragen werden können, haben Formate zwischen 25mal25 und zomal75 Millimeter. Die Gesellschaft hofft, das Verfahren, das zunächst noch im Ver- suchsstadium steckt, kommerziell auswerten zu können. Für die Fernsprech-Fernseh- Verbindungen, die vor dem Kriege zwischen einigen Großstädten in Deutschland bestan- den, waren Spezialleitungen erforderlich. * Etwa 100 Mitglieder des Geheimbundes Ku Klux Klan“, der sich fanatisch für die Beibehaltung der Rassentrennung in den amerikanischen Südstaaten einsetzt, ver- brannten vor dem Haus einer weißen Ame- rikanerin in Mobile im Südstaat Alabama ein drei Meter hohes Kreuz. Durch diese Warnung sollte die Frau offensichtlich von rer Absicht abgeschreckt werden, die Auf- nahme eines farbigen Kindes in eine bisher nur von„weißen“ Kindern besuchte öffent- liche Schule zu betreiben. * Die südafrikanische KAerztekammer in hannesburg hat eine von der Regierung der Union erlassene Vorschrift gutgeheißen, wonach künftig bei Blutspenden nach der weiben und der schwarzen Rasse unterschie- den werden muß, damit weiße Patienten kein von Negern gespendetes Blut erhalten und umgekehrt. Die Behälter müssen mit weißen beziehungsweise schwarzen Etiketts beklebt werden, um Verwechslungen aus- zuschalten. Der Leiter der für Bluttrans- kusionen zuständigen Stelle, Dr. M. Shapiro, hatte sich gegen die Maßnahme ausgespro- chen, weil sie„wissenschaftlich grund- los“ sei. 8 Nach Erledigung zahlreicher Hängepar- tien führt die Sowjetunion nach der sieben- ten Runde des Schachländerturniers in Mos- kau mit 19,5 Punkten vor Jugoslawien mit 18 und Ungarn mit 16,5. Es folgen Argen- tinien mit 15 vor der Schweiz mit 14 und der Bundesrepublik, der CSR und Dänemark mit je 13,5 Punkten. Den Schluß bilden in der Siegergruppe Bulgarien mit 13, Rumänien mit 12.5, England mit 12 und Israel mit sie- den Punkten. In der zweiten Endgruppe kührt Schweden mit 17,5 vor Island mit 17 und Oesterreich mit 16,5 P. Dahinter liegen Belgien und Holland mit je 16 vor Kolum- bien mit 14,5 und der Sowjetzone und Frank- reich mit je 14 Punkten. In der dritten End- gruppe hat sich die Saar mit 18 Punkten wieder an die Spitze geschoben vor die Phi- Ippinen mit 17,5 und Indien mit 17 Punkten. „Als wir uns in der Steppe eingelebt hatten 00 Weitverbreiteter Wehrsport in der UdssR/ Disziplin groß geschrieben/ Beim Unterricht Kopfbedeckung ab! Kürzliche Anweisungen des Sowjet- organs„Wojennye Snanija“(„Militärische Kenntnisse“) für die DOSAAF-Ausbilder geben einen Einblick in die Tätigkeit einer sowjetrussischen Massenorganisation, von der das westliche Ausland im allgemeinen wenig erfährt. Die Anweisungen verlangen eine bessere Arbeit der„Freiwilligen Ge- sellschaft für die Unterstützung der Armee, der Luftflotte und der Marine“ OOSAAF), in der— so heißt es—„die Werktätigen der Sowjetunion das militärische Grund- wissen und eine Fachausbildung erwerben, die sowohl für die Landesverteidigung als auch für die Volkswirtschaft unseres Lan- des von großer Bedeutung ist“. Verteidigungsminister Marschall Schu- kow hatte die Forderung auf Verbesserung der DOSAAF-Arbeit schon auf dem Mos- kauer KP. Parteitag im Februar erhoben, als er zu der verkündeten Verringerung der stehenden Streitkräfte bemerkte:„Wir haben daher Maßnahmen zu ergreifen, um die Jugendlichen, die nicht eingezogen wer- den, außerhalb der Armee militärisch aus- zubilden, damit sie sich die notwendigen Kenntnisse aneignen und ihre Pflichten in bezug auf die Landesverteidigung erfüllen können.“ Hier setzt die Aufgabe der über das ganze Gebiet der Sowjetunion ver- ästelten DOSAAF ein. Ihre Zellen bestehen in Industriebetrieben, auf Getreidegütern und in den Bergwerken ebenso wie an den Schulen und höheren Lehranstalten. Zu Vorsitzenden der leitenden Ausschüsse wer- den bevorzugt entlassene Soldaten bis zum Reserveoffizier bestellt. Sie veranstalten Arbeitskreise und Lehrgänge, bilden Schüt- zen, Kraftfahrer, Motorradfahrer und Funker aus. Wie das in der Praxis eines neugegrün- deten Getreidegutes in Sibirien vor sich geht, schildert ein Komsomol-Jugendver- bands-) Funktionär folgendermaßen:„Als Wir uns— in der bis dahin menschenleeren Steppe— ein wenig eingelebt hatten, be- gannen wir uns Gedanken darüber zu machen, wie wir unsere Freizeit so inter- essant wie möglich gestalten könnten. Unser Kollektiv bestand ja in der Hauptsache aus jungen Menschen. Viele interessierten sich für Sport. Und so beschlossen wir, eine DOSARF-Zelle zu gründen und Wehrsport zu treiben. Der Ausschuß vorsitzende war auf das Neuland gleich nach der Entlassung aus der Armee gekommen. Andere Aktivisten halfen, Zirkel und Lehrgänge für die ver- schiedenen Zweige der praktischen militäri- schen Schulung zu gründen.“ Es gibt nach den Berichten aus sowjeti- scher Quelle DOSAAF-Zellen, die alle Be- triebsangehörigen zu ihren Mitgliedern zählen. Die Leitung einer Zelle kann sich ein öffentliches Lob verdienen, wenn sie es wie an einer Dorfschule im Ural- gebiet— fertigbringt, daß die Schützen- abteilung der Mädchen dieser siebenklas- sigen Schule in Kleinkaliber- Wettkämpfen mit anderen Frauenabteilungen des Rayons den ersten Platz erringt. Oeffentliche Kritik wird hingegen an DOSAAF-Zellen geübt, „die nur auf dem Papier stehen“. Ein Ueberblick darüber, in welchem Ausmaß die Organisation tatsächlich die Bevölkerung in ihre Schulungsarbeit einbeziehen kann, läßt sich schwer gewinnen. In den neuen Anweisungen an die Aus- bilder wird als beispielhaft die Arbeit einer DOSAAF-Zelle in einem kasachischen Blei- Zink- Kombinat erwähnt, in der„jeder Ar- heiter und jede Arbeiterin nach dem Ein- tritt in die Gesellschaft ein Lieblingsfach wählen und erlernen kann. Sie können sich als Kraftwagenfahrer, Motorradfahrer, Schützen oder Fallschirmspringer ausbilden lassen und sich mit den Vorschriften des Luft- und Gasschutzes sowie des Schutzes gegen Atombombenangriffe vertraut ma- chen“. Ausbildern und Ausschüssen wird in- dessen auch vorgeworfen, daß in der DoOSAAF oft„keine wirkliche Unterrichts- atmosphäre“ herrsche.„Zahlreiche Hörer sitzen im Mantel und nehmen ihre Kopf- bedeckung nicht ab. Beim Eintritt des ehrenamtlichen Ausbilders bleiben die Hörer sitzen. Während des Referats des Zirkel- leiters verhalten sich viele undiszipliniert. So ist es kein Wunder, daß ein solcher Unterricht nur sehr geringen Nutzen hat. Wenn man die Mitglieder der Gesellschaft in militärischen Fragen unterrichtet, muß man den jungen Leuten, den künftigen Sol- daten, auch so wertvolle Eigenschaften wie Disziplin und Ordnung anerziehen.“ Die Hauptaufgabe aller Organisationen der„Freiwilligen Gesellschaft für die Unter- stützung der Armee, der Luftflotte und der Marine“ besteht— nach den Darlegungen des Sowietorgans—„jetzt darin, den Unter- richt besonders in den Zirkeln für den Schutz gegen Atombombenangriffe entschie- den zu verbessern und das Netz der militär- technischen Zirkel in den Grundorgani- sationen erheblich zu erweitern“. Reiche Diamantenfelder in der Sowjetunion entdeckt Eine Nachricht, die im Februar durch den Parteikongreß überschattet wurde und unbeachtet blieb Die Entdeckung reicher Diamantenfelder in Sibirien gab Anfang des Jahres eine sen- sationelle Nachricht ab, mit der die sowjeti- schen Zeitungen die Welt überraschten. Ge- nauere Einzelheiten waren diesen Meldun- gen jedoch nicht zu entnehmen, und erst jetzt hat die„Prawda“ den Schleier des Ge- heimnisses ein wenig gelüftet und angekün- digt, daß die Sowjetunion in nicht allzu- ferner Zeit einer der größten Diamanten- produzenten der Welt werden dürfte. Erste Kenntnis von der Entdeckung erhielt die Weltöffentlichkeit, als Marschall Bulga- nin auf dem dramatischen 20. Parteikongreß im Februar dieses Jahres von reichen Dia- mantenfunden in der autonomen Republik Jakutien sprach. Später ließ der sowjetische e Minister für Mineralvorkommen verlauten, daß das afrikanische Diamantenmonopol sei- nem Ende entgegengehe, ohne jedoch ge- naueres über das Ausmaß der Funde zZzu sagen. 2 Jetzt aber spricht dięe„Prawda“ davon, daß die Gewinnung von Diamanten schon in den nächsten Jahren beträchtlich größer sein dürfte als der Bedarf der Sowjetunion. Wie groß dieser Bedarf ist, wird allerdings nicht gesagt, doch in Anbetracht der industriellen Entwicklung des Landes dürfte er unmittel- bar hinter dem der Vereinigten Staaten ran- gieren. Der„Prawda“-Artikel, der den zuständi- gen Ministerien Trägheit in der Erschließung der Diamantenfelder vorwirft, bezeichnet An einem Bahnübergang bei Benningsen im Kreise Springe bei Hannover, dessen Schran- cen nicht geschlossen waren, ist am 17. September ein mit zwei Männern besetzter Per- sonenwagen von einem verspäteten Triebwagen erfaßt und zertrümmert worden. Die beiden Insassen fanden den Tod. Der sofort abgelöste Schrankenwͤrter gab bei seiner ersten Vernehmung an, daß der zuständige Aufsicktsbeamte es versäumt habe, durch vor- schriftsmaßiges Abklingeln die Annäherung des geringfügig verspäteten Triebwagens anzukundigen. 2 AP- Bild die Fundstellen als so groß, daß eine„echte Möglichkeit“ bestehe, die Diamantenknapp- heit in Rußland innerhalb weniger Jahre zu überwinden und das Industriepotential des Landes stark zu vergrößern. Der Hinweis, daß Schmuckdiamanten fünfzehn; bis zwanzigmal mehr einbringen als Industriediamanten, kann wohl nur be- deuten, daß Rußland Schmuckdiamanten zu exportieren gedenkt, denn daß sie in rus- sischen Juweliergeschäften zum Verkauf ge- langen, erscheint wenig wahrscheinlich. Schon jetzt, so berichtet die„Prawda“, wür- den in Jakutien beträchtliche Mengen von Diamanten gefunden, die sich zu Brillanten verarbeiten lassen. Funde in der Größe von vier bis sechs Karat seien nicht selten, und einige hätten sogar ein Gewicht von elf Karat. Wie jedoch aus dem Bericht hervorgeht, ist die Erschließung der Felder bisher noch nicht systematisch in Angriff genommen worden. Ein paar Zelte und kleine Fertig- häuser an der bisher ergiebigsten Fund- Stelle, das ist alles. Das größte Problem in „diesem gewaltigen Land des ständigen Frostes, der More und grenzenlosen Wäl- der“ ist das Transportproblem. Da es keine Straßen irgendwelcher Art gibt, sind die Felder augenblicklich nur zu Fuß oder mit dem Renntierschlitten zu erreichen. Da auch die Flüsse nur für eine kurze Zeit im Som- mer schiffbar sind und das zum Straßenbau erforderliche Material auf ihnen herange- schafft werden müßte, ist frühestens für 1958 mit der ersten größeren Lieferung von Diamanten zu rechnen. Schon vor Jahren war systematisch da- mit begonnen worden, entlang den sibiri- schen Flüssen von der Mündung an nach Diamanten zu suchen. 1949 hatte man schließlich die ersten gefunden, und bald stieß man auf Vorkommen, die reicher waren als die im Ural, die bis dahin einzigen in Rußland. Sehr zugute kam den Suchern da- bei die Tatsache, daß die Diamanten stets gemeinsam mit dem rubinroten Pyrop vor- kamen, einem Gestein, das wegen seiner auf- fallenden Farbe leicht zu entdecken war. Und auf dieser Spur des roten Pyrop stießen drei Geologen unter Führung eines Einhei- mischen schließlich zu der ergiebigen Fund- stelle vor, von der Rußland jetzt hofft, daß sie es hinsichtlich der Versorgung mit Dia- manten unabhängig machen wird. (Copyright— The Manchester Guardian) Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute heiter, morgen allmähliches Aufkommen leichter und hoher Bewslkung. Trocken. Tagestemperaturen zwischen 20 bis 25 Grad, Frühtemperaturen in der Ebene zwischen sieben bis zehn Grad. In Odenwald und Bau- land einige Grad tiefer, Schwacher Wind zwischen Südost und Süd. Vorhersage Karte För 29.9.8 5 Uhr. Uebersicht: Der hohe Druck über Polen bestimmt unser Wetter. Mit einer leichten südlichen Strömung werden recht milde Luftmassen herbeigeführt. Sonnenaufgang: 6.09 Uhr, Sonnenuntergang: 18.28 Uhr. Wasser wärme am Mittwochmorgen: 15,9 Grad. Pegelstand vom 19. September Rhein: Maxau 541(7), Mannheim 413 (1), Worms 333(12), Caub 306(13). Neckar: Plochingen 122(2), Gundels- heim 167(4), Mannheim 407(13). „Latein oder Babel“ In Avignon wollten dieser Tage 150 Ver- treter der lateinischen Sprache aus 20 Eän- dern das Rad der Geschichte zurückdrehen. Sie forderten, Latein müsse wieder, wie bis Ende des 17. Jahrhunderts, Weltsprache werden. Freilich nicht das Schullatein, son- dern ein modernes, lebendiges Latein, das die moderne Gegenwart meistern solle. Der Rufer im Streit war vor allem der frühere Rektor der Universität Nancy, Jean Capelle, der den Kongreß vor die Wahl„Latein oder Babel“ stellte. Die Delegierten konnten daran anknüp- ken, daß bis zur Reformation und darüber hinaus die wichtigsten Werke Europas in Latein geschrieben, die Friedens- und Bünd- nisverträge lateinisch abgefaßt, die Dispu- tationen lateinisch ausgefochten wurden, und daß alle Staatskanzleien der Kulturvölker Latein benützten. Jean Capelle ist der Mei- nung, man solle in allen Volksschulen der Welt vom 6. Lebensjahr an Latein als lebende Sprache lehren und anwenden. Aber der Zeitgeist ist gegen Capelle, der Nationa- lismus und die Tatsache, daß die Erde von heute in mindestens drei Teile gespalten ist — Ost, West und„Neutralien“—, die man auch sprachlich nicht unter ein Dach bringen Wird. Zwar haben sich zeitweilig Französisch und dann immer mehr Englisch als eine Art Weltsprache durchgesetzt. Aber inzwischen sind China und Rußland als Weltmächte auf den Plan getreten und denken nicht daran, eine Weltsprache zu übernehmen, erst recht nicht Latein. Denn schon Englisch lernen sie nur, weil sie aus praktisen Gründen müssen. Viele Werke der Wissenschaft, Technik usw. sind ihnen nur in Englisch zugänglich. Auf das in ihnen steckende Wissen wollen sie nicht verzichten. Aber sonst? Auf dem„Internationalen Kongreß der Professoren und Lektoren“ in München hat soeben ein französischer Kollege von Jean Capelle auf die Unmöglichkeit hingewiesen, daß Klassische Sprachen und Bildung, die auf das europäische Bedürfnis von 1500 und 1600 zugeschnitten war, das Ideal des 20. Jahrhunderts und etwa Indiens oder Chinas werden könne. Internationale Verständigung ohne Illusionen Seminar des UNESCO.-Instituts für Pädagogik In ähnlicher Weise wie im Jahre 1955 ver- anstaltete das UNESCO-Institut für Päda- Zogik in Hamburg auch in diesem Jahr ein internationales Seminar für junge Lehrer, das diesmal im UNESCO-Jugendinstitut, Gauting, unter dem Thema„Der Beitrag des ehrers zur Entwicklung des Verständnisses und der Zusammenarbeit der Völker und Gruppen stattfand. Weniger kompliziert und dafür schlagkräftiger hätte die Arbeit auch unter der Ueberschrift„Internationale Ver- skändigung ohne Illusionen“ stehen können, die vorbereitenden Ueberlegungen der Veranstalter darauf zielten, allen Teilneh- mern den weiten Fragenkomplex der Ver- ständigung mit allen seinen Schwierigkeiten und Hemmnissen vor Augen zu führen, um von vornherein jeglicher schwärmerischen Vorstellung den Boden zu entziehen. So dis- kutierten die 25 jungen Lehrer und Lehrerin- nen, die aus 15 verschiedenen Ländern— dar- unter Indien und USA— gekommen waren, ausgiebig über Vorurteile, Intoleranz, Un- Vissenheit und Gedankenlosigkeit, um zu ge- elsneten Ansatzpunkten zur Ueberwindung aller dieser recht substantiellen Hindernisse Zu gelangen.. Man war sich rasch darüber einig, daß der ehrer vor den Gegebenheiten dieser Welt die Augen nicht verschließen dürfe, sondern erkennen müsse, daß politische und wirt- schaftliche Konflikte, Gegensätze der Rassen r der Konfessionen Realitäten unseres seins sind, die man nicht einfach mit dem unweis auf den Bruder im Mitmenschen 1 erspielen kann. Ist es nicht sinnvoller, den Konflikt als ein Element menschlicher 8 1 8 und damit als unvermeidbar anzu- nen, nicht um dann resigniert vor dieser Er- enntnis zu verzagen, sondern vielmehr um mit der Anerkennung seiner fördernden Kraft die fruchtbare Seite jeglichen Gegen- satzes zu nutzen? 5 War diese Sehweise einmal angenommen, fiel es den Teilnehmern nicht mehr schwer, von dem„.. Und dennoch!“ aus nach An- sätzen zu fruchtbarem Wirken in der Schule zu suchen. Dabei nahmen Begriffe wie „Aktive Toleranz“ und„Dialogisches Prinzip“ (nach Buber) bei der Auflösung vieler Fragen insofern Schlüsselstellungen ein, als sie, auf ihre Grundaussage zurückgeführt, für jeg- lichen Bereich der Verständigung nötig sind und von der kleinsten bis zur größten Einheit Gültigkeit besitzen. N Nach einer solchen grundsätzlichen Durch- arbeitung des Problems in Gruppen- und Plenarsitzungen gelangte man später zu praktischer Fragen der Unterrichtsgestaltung: „Wie kann der Lehrer die Fähigkeit zum Ver- stehen anderer Völker und Gruppen wecken und fördern?“ Es stellte sich dabei sehr schnell heraus, welchen Hindernissen man bereits in der Struktur des Schulwesens vieler Länder begegnet, und in welch hohem Maße der Lehrer in seinen Bemühungen von den Bindungen der bestehenden Lehrpläne ab- hängig ist, die oft schon in ihren Vorausset- zungen einer nachhaltigen Arbeit auf dem Felde der Verständigung entgegenwirken. Nicht besser ist es um die Unterrichtsmetho- den bestellt. Wie sehr hemmen sie immer noch Diskussion und Entwicklung kritischen Denkvermögens, wie oft sind sie„frontal“ ausgerichtet, anstatt von„dialogischen“ Wechselbeziehungen auszugehen! Hier ist offenbar überall in der Welt noch viel zu tun. Zusammen mit grundsätzlichen Erörterun- gen bildete der Austausch praktischer Erfah- rungen einen wichtigen Teil innerhalb der Diskussionen. Wie sehr man aber auch von Hinweisen aus der Praxis für die Praxis zu lernen vermochte, eines wurde immer deut- licher: Internationale Verständigung ist nur Teilproblem der umfassenden grundsätz- lichen Frage des Sich- Verstehens unter Men- schen. Verständnis ist nicht ein notwendiges Ergebnis möglichst vieler Besuche im Aus- land und Begegnungen mit dem Andersarti- gen(die ebensoviele Vorurteile wie Einsichten erzeugen können); es erwächst vielmehr aus einer Grundhaltung gegenüber dem Mitmen- schen, die von den mannigfaltigsten Situatio- nen und Begegnungen in Familie, Schule und weiterer Umwelt beeinflußt wird. Die Teil- nehmer waren sich also am Ende des Semi- mars in allen Arbeitsgruppen einig, daß„in- ternationale Verständigung“ im Alltag der Schule und Familie beginnen muß, beim Ver- stehenlernen andersgläubiger Schulkamera- den, bei der gemeinsamen Ferienfahrt des Unternehmer- und des Arbeitersohnes. Hier kann der Lehrer im unmittelbaren Lebens- und Erfahrungsraum des Kindes wirkliches Verständnis des Neuen oder Anderen wecken, das allmählich auch auf internationale Be- reiche übergreifen wird. Natürlich haben die einzelnen Fächer ihre besondere Aufgabe der Einführung in anders- geartete Lebens- und Denkweisen, und auch hier vermittelte das Seminar manchem Teil- nehmer neue Einsichten, als es einige Fächer auf ihre besonderen Möglichkeiten hin prüfte. Dabei ergab sich, daß selbst der Unterricht in der Mathematik und in den Naturwissen- schaften mehr Möglichkeiten hat, den Gedan- ken zur Verständigung zu fördern, als man gemeinhin glaubt. Vielleicht darf abschließend gesagt wer- den, daß der besondere Wert des Seminars darin lag, daß jedem einzelnen Teilnehmer die Aufgabe des erneuten Durchdenkens des Gesamtproblemkreises„Verständigung“ auf- erlegt war und er zahlreiche Anregungen für seine eigene Unterrichtstätigkeit empfing. Das harmonische Zusammenleben aller Teil- nehmer war der Arbeit des Seminars beson- ders förderlich. Holger Reimers Das Werden Europas Pierseuchen Die neuerdings häufiger auftretenden Tierseuchenstöße stärker zu kontrollieren, hat die Ernährungs- und Landwirtschafts- organisation FAO) der Vereinten Nationen beschlossen. Eine Konferenz in Rom entwik- kelte kürzlich mit Vertretern des afrikani- schen Tierseuchenbüros und des Internatio- nalen Veterinärkongresses entsprechende Pläne. Frankreichreisen des DGB 250 Deutsche nahmen in diesem Sommer an zwei- bis vierwöchigen Kursen in Paris teil, die das Berufsfortbildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Zusam- menarbeit mit dem„Citè-Club Universitaire“ organisierte. Bei einem Empfang in Paris, an dem Vertreter der französschen Regierung teilnahmen, die das Unternehmen tatkräftig unterstützt, teilte der Vorsitzende des DGB- Berufsfortbildungswerkes Georg Pauker mit, daß mit diesen Aufenthalten eine neue Art des Reisens eingeleitet werden soll. Das Be- suchsprogramm sah für die Teilnehmer, deren Durchschnittsalter 33 Jahre betrug, Sprachkurse, Vorträge über das kulturelle, Wirtschaftliche, politische und religiöse Leben in Frankreich durch maßgebliche Persönlich- keiten, Diskussionen, Besuche von Fabriken, Schlössern und Museen vor. Eine Einführung in die Besonderheiten der französischen Küche machte das Studium doppelt schmack haft. Im nächsten Jahr soll das Programm noch erweitert werden. Vorgesehen sind Aufenthalte in französischen Familien im Loiretal und an der französischen Riviers. Auch ist an den Gegenbesuch von französi- schen Gewerkschaftsmitgliedern in Deutsch- land gedacht. Naturfreunde Bei einer Tagung, die im August in Salz- burg stattfand, schlossen sich junge Dele- gierte aus 15 europäischen Ländern zu einer International Vouth Federation for the Study and Protection of Nature(Internationaler Ju- gendbund für Naturbeobachtung und Natur- schutz) zusammen. Der Bund will auch Ju- gendliche aus Afrika und dem Vorderen Orient zur Mitarbeit auffordern. 0 Einheitlichen Führerschein? Fahrlehrer aus zwölf europäischen Natio- nen haben in Wuppertal einen Internatio- malen Verband für Verkehrssicherheit und Verkehrserziehung“ gegründet. Aufgabe des europäischen Fahrlehrerverbandes soll es sein, eine Vereinheitlichung der Ausbildung von Fahrschülern in allen Ländern Europas zu erreichen, damit bei Auslandsreisen alle Fahrer sich nach gleichen Grundsätzen im Verkehr verhalten. Darüber hinaus strebt die Organisation die Schaffung eines einheit- lichen Führerscheins für Europa, einheit- lichen Aufbau der Straßenverkehrsordnung- gen in den europäischen Ländern, Abschaf- kung der Tryptiks bei Auslandsreisen und einheitliche Verkehrszeichen an. „Kulturzölle“ gesenkt 14 Länder haben ihre Einfuhrzölle für Lehrmittel sowie wissenschaftliche und kul- turelle Güter gesenkt. Das ist ein Ergebnis der kürzlich abgehaltenen Konferenz von Mitgliedstaaten des Internationalen Handels- und Zollabkommens(GATT) in Genf. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 20. September 1956/ Nr. 219 Stadtdekan Karl Nikolaus gestern ernannt Stadtpfarrer Karl Nikolaus von der Oberen Pfarrei Jesuitenkirche) wurde ge- stern von Erzbischof Dr. Eugen Seiterich zum Dekan des Erzbischöflichen Stadtkapitels Mannheim ernannt. Stadtpfarrer Nikolaus stammt aus Wein- garten bei Bruchsal und kam am 23. Sep- tember 1951 an die Jesuitenkirche als Nach- folger von Prälat Joseph Bauer, bei dem er früher Kaplan war. Aus den Händen seines reisen Vorgängers übernahm er wichtige Arbeitsziele, darunter die Wiederherstellung der schwer getroffenen Jesuitenkirche, deren Innenausstattung, eine der schwierigsten und verantwortungsreichsten Aufgaben, noch zu leisten ist. Durch Urkunde vom 15. September 1956 wurde Stadtpfarrer Nikolaus nun zum Stadt- dekan berufen. Seit dem Weggang von Stadtpfarrer Otto Michael Schmitt nach Frei- burg war Stadtpfarrer Dörfer(Waldhof) als Dekanatsverweser mit der Wahrnehmung der Pflichten eines Stadtdekans beauftragt. Für seinen neuen großen Wirkungskreis bringt Stadtdekan Nikolaus reifes abgeklär- tes Wesen und in vielen Situationen be- Währte Lebenserfahrungen mit. F. W. Kk. Es war ein großer Fisch Internationaler Taschendieb Von einem Wettlauf des MM Lesers Herbert Gassert mit einem Taschendieb auf der Freßgasse berichteten wir in unserer gestrigen Ausgabe.„Was für einen Fisch der geistesgegenwärtige Mannheimer gefangen hat, werden die kriminalpolizeilichen Er- mittlungen noch ergeben“, schloß unsere Meldung. Nun, Herbert Gassert darf stolz sein: Es war ein großer Fisch, ein prächtiger Fang. Der Festgenommene ist nicht„irgend- ein kleiner Dieb“, vielmehr handelt es sich um einen internationalen Taschendieb, 42 Jahre alt und in Bukarest geboren. Er reiste unter vielen Namen, die alle wahre Zungenbrecher sind und nannte sich je nach Laune Jakob Haimovici, alias Joan Suditu, alias Marco Abramovic, alias Gheorghu Mus- tafa usw. Nach seinen eigenen Angaben kam er, der von allen europäischen Polizeiorgani- sationen Vielgesuchte, geradewegs aus Hol- land. Am 15. September habe er erst die Grenze überschritten. Er gehörte keiner Bande an. Er war vielmehr ein Einzelgänger. Jetzt geht's wohl in Einzelhaft. Mac Bundesbahn reserviert Plätze um F T., F- und D-Zügen Die Vorbestellung von Nätzen für FT-, F. und zahlreiche Schnellzüge ist vom 30. September an in größerem Umfang als bisher möglich. Der Reisende hat Gelegen- heit bis zu dreißig Tagen vor Antritt der Reise über die Fahrkartenausgabe(in Mann- heim am Schalter I) oder ein Reisebüro einen Platz zu bestellen. Besondere Wünsche ob Fensterplatz, Raucher- oder Nichtraucherab- teil können geäußert werden. Die Bundes- bahn benachrichtigt den Reisenden mit einer Postkarte, daß er die Platzkarte am Schalter abholen kann, Die Gebühr für diesen Kun- dendienst der Bundesbahn beträgt eine Mark. Würd der Zug unterwegs gewechselt, so muß eine neue Platzreservierung vorgenommen werden. In Mannheim sind es vor allem die Züge:„Rheinblitz“,„Fheingold“,„Schwaben- Pfeil“,„Roland“ und Schauinsland“ umd die Schmellzüge München— Saarbrücken, Stutt- gart Köln und Basel— Hamburg für die Plätze reserviert werden. Auf seiner Platz- karte bekommt der Reisende Wagen-, Abteil- und Platznummer genau mitgeteilt. Schie. Vor dem Arbeitsrichter: Die Ehre wurde gerettet mit 50 Mark Der junge Mann war als Verkäufer im Innen- und Außendienst bei einem Auto- händler beschäftigt. Zunächst ab März 1956 mit einmonatiger Probezeit und anschließen- derm Angestelltenverhältnis; nach Darstel- lung des Arbeitgebers wurde jedoch die Pro- bezeit bis 15. Mai verlängert. Am 10. Mai gab es Krach und der junge Mann wurde fristlos entlassen, weil er seinem Chef gar zu respekt- los die Meinung gesagt hatte. Es folgte der Geng zum Arbeitsgericht, um a) Feststel- Jumgsklage und b) Provisionsklage zu er- neben. Von der Feststellung, ob das Arbeits- verhältnis zu Recht gelöst wurde, war in der Verhandlung nicht weiter die Rede, denn da Wäre erst noch eine Zivilklage wegen Be- leidigung einzuschalten. Was die Provisionen anbelangt, so hingen auch die in der Luft, denn die diesbezüglichen Geschäfte kamen FCröhgtenteils nicht zustande. So reduzierte der Kläger seine ursprüng- Ilche Forderung von 666 auf 300 DM, während der Beklagte mit 200 DM zum Vergleich be- reit war. Von diesem Angebot aber wollte der entlassene Verkäufer, der ein ansehn- liches Aktenbündel vor sich ausgebreitet hatte, nichts wissen.„Es geht um meine Ehre“, rief er dem Gericht zu, als komme es ihm auf die 100 Mark Differenz gar nicht an. Gutes Zureden des Vorsitzenden lag in der Luft, da hörte man vom Beklagten den Zwischenruf„250“— und sofort stimmte der Kläger zu(so leicht ist eine Ehre zu retten). Damit war die Provisionsklage gelöst. Hin- sichtlich der Feststellungsklage verglich man sich dahin, daß das Arbeitsverhältnis am Tag der Entlassung als in beiderseitigem Einver- ständmis beendet gelte. Das war kein glor- reicher Sieg. el. Donnerstag, 20). September 1006. nrucher Nd Genera. Auheder) Hanbt- Expedition H 2. 2. Badiſcher General-Anzeiger launheimer Tageb Haupl⸗FInſerglen⸗Organ der Stadt Naunhtim und des Großherzygtums Baden.— Organ für die amtlichen Beröffenllichungen der Stadt Mannheim. 39. Jahrgang. Nr. 25 7. Goatee Nees ert G0 Telephon No. lag. Abonnement. Pronatlich 80 Pig. und 20 Pfg. Trägertohn. Wachen 2 Vie einſchließlich Tragerlehn Durch die Voſp bezgen viertetläbrlich In 2.33. Nuterhaltungs⸗Beilagen: „Der Erzähler“, erſchcun Dunstan Tomerstag id Santstun 5 0 f 2 Zur geldenen Hoch eil gelle ER 5 og gaa 0 Fredrich; SUiee 0 — Auzeine-Webübren. Die einſpatrtar urzouet zelle für hleſige Anzelgen 2 Wg., fü „Mannheimer Schachzeitung“. Cſlnaienes Organ des WManmhrtmer Echachgtuh ae ter en tan 23 Pin- für Neltamen 60 Pig.— Vellagen aach Uebereintwalhe. 9 0 N G Als der Croßherzog die Großherzogin nahm Festausgabe des„Mannheimer Tageblatts“ zur Goldenen Hochzeit des Herrscherpaares am 20. September 1906 „s Großherzogs sind doch so ordentliche Leut“, sagten damals die Mannheimer. Damals war um die Jahrhundertwende und noch frũ- her. Ja, das waren halt noch Zeiten. Der Groß- herzog und die Großherzogin sind nicht mehr und das Land Baden auch nicht. Aber beides — s Sroßherzogs und das Musterländle sind liebenswerte Erinnerungen. Sie wurden lebendig in uns, als„MNMA“-Leser Georg Ben- der aus E 2, 23— nach unserem Aufruf, der Redaktion Bilder und Dokumente aus Mann- neims Vergangenheit für das Jubiläumsjahr zur Verfügung zu stellen— mit einer Mappe alter Zeitungen zu uns kam. Da lag sie vor uns, die Titelseite des einst stolzen Mannheimer Tageblattes(Badischer Ge- neralanzeiger, Hauptinseratenorgan der Stadt Mannheim und des Großherzogtums Baden). Es ist die Ausgabe vom Donnerstag, 20. Sep- tember 1906— die Fest- und Jubiläumsaus- gabe zur goldenen Hochzeit von s Großher- zogs. 50 Jahre, auf den Tag genau, ist das her. Und hundert Jahre auf den Tag genau sind es, daß Großherzog Friedrich von Baden am preu- hischen Hof zu Berlin die Prinzessin Luise von Preußen ehelichte. Mannheims Kanonen— die Festausgabe des Tageblatts erinnert daran— donnerten an jenem Tag lolmal Salut, die Glocken läuteten und das Volk jubelte auf Straßen und Plätzen. Werfen wir einen Blick in und auf die Festuusgabe des Mannheimer Tageblatts. Gelb- rot- gelbe Fahnenschleifchen(Farbdruck) sind um die Krone geschlungen und rosa Gratu- lationsrosen um kränzten das oben veröffent- lichte Titelbild. Rechts und links schmucheten das Blatt eine Art„Sommertagsstecen“,„Und abermals herrscht Jubel im Lande“, heißt es nach dem festlichen Prolog, der das Land, das Volk, den Großherzog und die Landesmutter Luise hochleben ließ. 5 Im Innern des Blattes stand 1906 ein aus- führlicher Bericht uber den Empfang des Groß- herzoglichen Paares im Jahre 1856 nach den Berliner Hochzeitsfestlichkeiten in Mannheim: „Mit unbeschreiblicher Herzlichkeit wurde das Fürstenpaar bei der Ankunft an der Lan- desgrenze und im Lande selbst empfangen. Die Gesangvereine Mannheims, Jünglinge und Jungfrauen im Festgewande, waren den Rhein abwärts den Neuvermählten entgegengefahren. Neue Straßenbahnwagen kaufte die Straßenbahn Die Städtischen Verkehrsbetriebe haben 28 neue Motorwagen für die Straßenbahn an- geschafft. Die Wagen, die im wesentlichen den bereits auf den Linien 3 und 25 ver- kehrenden Straßenbahnen gleichen, werden in diesen Tagen ausgeliefert. Wie das Werk- büro der Städtischen Verkehrsbetriebe mit- teilte, werden die Wagen erst noch überprüft, bevor sie mit Beginn des Winter fahrplanes eingesetzt werden. Die Motorwagen, die vor- aussichtlich in den Linen 3, 25 und 10 ver- kehren werden, wurden von den Firmen Fuchs Heidelberg) und der Wagenfabrik Rastatt geliefert. 0 Der Stadt war die Ehre zugedacht, das Paar als erste der badischen Städte begrüßen zu durfen. Eine unabsehbare Menschenmenge hatte die Rheinbrücke, den Platz vor dem Zuropũischen Hof und alle Punkte, von denen man die Landungsbruce sehen konnte, be- setzt.“ Erster Bürgermeister Diffens begann seine Ansprache:„Allerhöchst Ihre Hauptstadt Mannheim ist stolz auf die Ehre., mit Jubel begrüßen die Bewohner der gesegneten Pfalz ihre jugendliche Herrscherin. Dann zog der durchlauchtigste Landesherr mit der gnädigsten Fürstin am Spalier des Hafenper- sonals und der Eisenbahner vorbei zum Ritter- saal, wo innen städtische und staatliche Be- amte vorgestellt wurden. Um 21 Uhr war große Beleuchtung der Stadt.„Die Fahrt des Groß- herzogspadres von Mannheim nach der Resi- denz war, wie die Blätter meldeten, ein wah- rer Triumphzug.“ Das waren noch Zeiten] Zeiten, in denen große Ereignisse festlich besungen wurden: „Ein Myrtenreis von kaum erschloss'ner Blüte hat sich um Badens Kronenreif geschwungen!“ Zeiten, in denen das Vol seinen Regenten untertänigst zujubelte und in denen sich patriotische Begeisterung in Hurra, Heil- Dir- und Hochrufen Luft machte. Es liegt ein weit größerer Unterschied als nur 50 Jahre zwischen jener Festausgabe des„Mannheimer Tageblat- tes“ von 1906 und einer Zeitung von heute. Mögen die heutigen Mannheimer dennoch ihre Freude an der alten Festuusgabe haben; wo s Großherzogs doch so nette Leut waren hWb/-kloth Aus dem Polizeibericht: Betrügerin nahm Vollmassage und wollte Kaffee besorgen In einem Massage- Salon erschien eine unbekannte Frau und nahm eine Voll- massage. Sie unterhielt sich mit der Salon- Besitzerin und vertraute ihr an, sie könne billigen Bohnenkaffee zum Einkaufspreis be- sorgen. Das Geld für den Einkauf ließ sle sich natürlich gleich im Voraus geben. Dazu lieh sie sich noch einen weiteren Geldbetrag. Sogar eine Damenstrickweste nahm sie mit und versprach, sie binnen zwei Tage wieder- zubringen. Erst als die Kundin nicht mehr auftauchte, merkte die vertrauensselige Mas. seuse, daß sie betrogen worden war und zeigte den Vorfall bei der Polizei an. Ehestreit mit Bratpfanne ausgetragen Einen Ehestreit mußte die Polizei in der westlichen Neckarstadt schlichten. Dort hatte ein Mann, der über den Durst getrunken hatte, mit seiner Frau eine Auseinanderset- zung. Sie endete damit, daß der Mann seiner Frau die Bratpfanne auf den Kopf schlug. Die Frau mußte sich ärztlich behande lassen. 0 Unverbesserliche Schläger g In einer Gastwirtschaft in den G-Quadra- ten provozierten zwei Polen zwei Gäste und inszenierten eine Schlägerei. Beide Polen empfingen Hiebe. Sie wurden verletzt und einer mußte sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Den beiden Polen, die sich wohnsitz- los in der Stadt herumtrieben, war bereits am 7. Juli von der Polizei die Auflage ge- macht worden, sich innerhalb von zwei Mo- naten ein festes Unterkommen zu suchen. Jugendlicher Radfahrer paßte nicht auf Auf der Hauptstraße von Feudenheim bog ein 13jähriger Junge plötzlich, ohne ersicht- lichen Grund, auf die linke Fahrbahn ab und stieg mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammen. Der Junge erlitt eine Gehirnerschütterung, Kopfverletzungen und Bauchprellungen. Einbrecher auf dem Balkon In der Spelzenstrage(Neckarstadt) ver- suchte nachts um ein Uhr ein Einbrecher über einen Balkon in eine Wohnung ein- zusteigen. Die Wohnungsinhaberin bemerkte ihn jedoch und rief laut um Hilfe. Da zg es der Einbrecher denn doch vor, wieder vom Balkon herunterzuspringen und davonzu- laufen. Student bewußtlos geschlagen In den Abendstunden wurde im Schloß garten ein 21 jähriger ausländischer Student aufgefunden, der bewußtlos war und einige Verletzungen hatte. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo er wieder zu sich kam. Er gab an, daß er vermutlich von anderen Ausländern aus politischen Gründen angegriffen und niedergeschlagen worden Sei. Dreister Autodiebstahl In der amerikanischen Wohnsiedlung in Käfertal fuhr ein Kraftfahrer mit seinem Lieferwagen vor und schleppte einen Wagen, der ihm zum Ausschlachten geeignet schien, einfach ab. Bis die Polizei von dem dreisten Diebstahl erfuhr, war der abgeschleppte Wagen bereits verschrottet, Der Dieb wurde festgenommen; nach einem Mithelfer wird noch gefahndet. „Film und Jugend“ beginnt neues Programm Der Arbeitskreis„Film und Jugend“ hat jetzt sein neues Programm für die dritte Spielreihe 1956 vorgelegt. In den Vorstellun- gen, die wie bisher im Rex- Filmtheater und in den Alster-Lichtspielen stattfinden, wird als erster Film am 27. September„Das Ge- heimnis von Marcelino“ gezeigt werden. Es folgen die Filme„Weg ohne Umkehr“,„Die Caine war ihr Schicksal“,„Des Teufels Ge- neral“,„Marty“ und„Früchte des Zorns“, In Verbindung mit der Vereinigung zeitgenöôs- sisches Geistesleben wird außerdem ein Lichtbildervortrag von Dr. Clasen„Wege zur modernen Kunst der Gegenwart“ und ein neuer Tanzabend mit Dore Hoyer ver- Arustaltet. 0 Katholisches Bildungswerk Winterhalbjahr beginnt Das katholische Bildungswerk Mannheim nimmt mit einem öffentlichen Vortrag am Donnerstag, 20. September, um 20 Uhr, in der Wirtschaftshochschule seine Tätigkeit für das Winterhalbjahr 1956/57 auf. An diesem Abend hält Universitätsprofessor Dr. Vogt von der Universität Heidelberg einen Licht- bildervortrag über das Thema„Das astro- nomische Weltbild der Gegenwart“. Wohin gehen wir? Donnerstag, 20. September Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Madame Favart“(Theatergemeinde Nr. 2776 bis 3700); Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.30 Uhr:„Der kleine Napoleon“(Miete N Gr. II, Th.-G. Gr. N). 5 Konzerte: Deutsch- amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert.. Filme: Planken:„Der Hauptmann von Köpenick“; Alster:„La Strada“; Capitol:„Der Hofnarr“; Palast:„Insel der Frauen“; Alhambra: „Heute heiratet mein Mann“; Unſversum: „Die ganze Welt singt nur Amore“; Kamera: „Die Lumpen fahren zur Hölle“; Kurbel:„Der Graf von Orly“. Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Farb- Prospekt„Klar und köstlich.“ der Firma MAGGIT GmbH., bei. — die boppeldose(30-35 Tassen b 4,85 Oje Nonmaldose(15-1 Tassen) OM 2,70 Die ſube(2-3 Jassen) 0 0,45 3 ee ebe FfEE-EXTRNRAKI PULVERFO RN — K * 1 20 100 0% gus feinem gohnenkaffes Ein tenen E ereignet. 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Is klingelte. Der Junge, ein hochaufgeschos- gener blonder Bub, ging zur Tür und öffnete. Draußen stand ein Mann, der die Fa- milie zu sprechen Wünschte, da er chlechte Nachrichten für sie aus Amerika habe. In der Wohnung 20g der Mann ene Armeepistole. Der Eindringling, der da co fließend Englisch sprach, war Hugo Wal- genbach, 57 Jahre alt, gut aussehend. Der junge führte den fremden Mann zu seinen Iltern und bat, wieder zu Bett gehen zu dürtken. Hugo Walgenbach schenkte dem Jun- gen nicht viel Aufmerksamkeit und wandte ach den Eltern zu. Er forderte Geld, viel —— Arthur Ph. Müller 7 im Alter von 55 Jahren Am Anfang dieser Woche starb Arthur philipp Müller, Geschäftsführer und Mitin- aber der Mannheimer Lichtspieltheater Capitol“ und„Müller“ an den Folgen eines schweren Lungenleidens, wegen dem er be- feits im März in einer Heidelberger Univer- Itätsklinik operiert worden war. Der Ver- storbene wurde am 14. Juli 1901 in Mannheim geboren, wuchs schon als Kleiner Junge— als ein Großvater Georg das„Müllerle“ in der littelstraße gründete— in das Kinofach znein und blieb ihm von den bescheidensten anfängen bis zur Cinemascope-Leinwand treu. Nach der kriegsbedingten Pause über nahm er 1949 wieder beide Häuser als Ge- schäftsführer. Arthur Philipp Müller gehörte zu den ersten Fachleuten des„Schaugeschäfts“ in der zundesrepublik und war allen technischen Neuerungen im Lichtspielbetrieb aufgeschlos- zen. Sein„Capitol“ zählte zu den ersten heatern, die sich die damals noch riskante cinema scope Einrichtung für Breitwand- füme einbauen ließen. Am 3. Februar 1955 wurde er dafür zusammen mit Dr. Künzig om„Alster“ durch die Verleihung der„In- ternationalen Cinemascope-Pionierplakette“ der 20th Century-Fox geehrt. Müller war Mitglied in zahlreichen Mann- beimer Vereinen, von denen nur der MGV Hora, der Philatelistenverein, die„Groka- gelb und der VfR genannt sein sollen. Denn der Verstorbene war nicht nur ein erst- klassiger Fachkenner seiner Branche, er hatte zuch viele Hobbies und zögerte nie, die pflege dieser Liebhabereien auch im Allge- meininteresse zu fördern und zu unterstüt- zen. 5 Freunde, Kollegen und ein großer Be- kanntenkreis nehmen Abschied von einem Mann, der meist im Hintergrund wirkte und dessen Bescheidenheit einer seiner vornehm- sten Wesenszüge war. hw Landsmannschafts-Treffen in Reutlingen Die Landsmannschaft Weichsel-Warthe veranstaltet am 29. und 30. September in Reutlingen ihr erstes Landestreffen. Alle Heimatvertriebenen aus Posen, Lodz, Gali- zien und Wolhynien sind zu diesem Treffen, das mit einem Eröffnungsabend der Kreis- gruppe Reutlingen eingeleitet wird, einge- laden. Für Sonntagvormittag sind ein Hei- matgottesdienst, den Kirchenrat G. Schedler baten wird und eine Feierstunde, auf der Prof. Pr. Dr. Koch, München, über aktuelle Fragen des deutschen Ostens sprechen wird, vorgesehen. Am Nachmittag wird ein Kon- zxcrt von Künstlern aus der Heimat geboten. Anfragen und Quartier wünsche müssen an den Verkehrsverein Reutlingen oder an die Kreisgruppe Reutlingen, Hans Carlhoff, Ringelbachstraßze 207, gerichtet werden. o- Die Verwaltung der Städt. Ingenieur- schule wird von der Diesterwegschule in das krünere Gebäude der Schillerschule(Speyerer Straße) verlegt. Die neuen Verwaltungs- zäume sind ab Montag, dem 24. September, für den Publikumsverkehr wieder geöffnet. Bade-Statistik aus Das Herzogenriedbad in der Neckarstadt Jar am 13. September genau drei Monate alt. lie hat es eingeschlagen? Wie stark war der esuch? Wie hoch sind die Einnahmen? Trotz des ungewöhnlich schlechten Som- mers:„Der Betrieb hat sich gut eingespielt; krößere Schwierigkeiten gab es nicht. Dafür 9 5 nur zehn bis zwölf wirklich gute Bade- ze“ berichtet der Bademeister. Wenn im- en noch 125 434 Badelustige das neue ommerbad vom 14. Juni bis zum 31. August suchten, dann ist seine Notwendigkeit und kazjehungskraft in Mannheim offensichtlich. 11 Von den genannten Besuchern liefen 344 Kinder 54090 Erwachsenen den Rang lee klersosenriedbad vornehmlich kür die 1 85 offen stand. In den 14 Junitagen wis ten sogar mehr als doppelt soviel Kinder ie Erwachsene(5218 gegenüber 2123). Ein- ind we en hat es dann im Juli: 44 826 Kinder 5 38 513 Erwachsene in diesem Monat las- . Tagesdurchschnitt von 2777 Be- A erkennen. Im August fiel die Zahl ut 21 300 bzw,. 13 454) wieder erheblich. die gesagt, das ungünstige Wetter . n 955 rund 45 000 DM liegen die Einnahmen 9725 Zeitraum leider weit unter dem aushaltplan als voraussichtliche Ein- ab. Auch jeder einzelne Monat zeigte, daß Die Heidelberger Verbrechen: Geld: 300 000 Mark. Der Gangster war Zu allem entschlossen. Das sollte der Coup seines Lebens werden. Der Bankdirektor war der Schlüssel zum Geld. Ihn wollte er zwin- gen, es beizuschaffen, mit allen Mitteln. Er zwang den Bankdirektor, seine Frau und den Jungen in den Opel-Kapitän der Familie zu steigen. Der Bankdirektor mußte sich ans Steuer setzen. Neben ihm saß seine Frau. Hinter ihr der Gangster, seine Pistole schußbereit. Neben dem Gangster saß der kleine Robert. Der Gangster wußte nicht, daß ihm gerade dieser Junge zum Verhäng- nis werden sollte. Denn der Junge hatte die kurze Zeit, in der er unbeobachtet im Schlaf- zimmer war, benutzt, aus dem Nachttisch seines Vaters eine Sechs-Millimeter-Klein- kaliberpistole zu nehmen und einzustecken. Der Gangster plante, mit der Familie in den Stadtwald zu fahren. Dort sollten Frau und Kind unter seiner Bewachung als Gei- seln zurückbleiben. Der Vater jedoch sollte auf der Bank das geforderte Lösegeld ab- holen. Es war ein teuflischer Plan, dem die drei Menschen beinahe hilflos ausgeliefert Waren. Mittermaierstraße: Dem Opel-Kapitän be- gegnete ein Jeep der Militärpolizei. Mr. Kuhel stoppte und stellte den Wagen halb quer zur Fahrbahn, um die Polizisten aufmerksam zu machen. Gleichzeitig bog ein zweiter MP- Wagen um die Ecke. Die Ms stürzten mit gezogenen Pistolen auf den Opel- Kapitän zu. Ihre Hilfe wäre beinahe zu spät gewesen: Der Gangster, der alles verloren sah, rich- tete die Pistole auf den Bankdirektor. Da riß der kleine Robert Kuhel die Kleinkaliber- pistole aus der Tasche und schoß. Er schoß zweimal. Als die Militärpolizisten den Schlag aufrissen, flel Hugo Walgenbach tödlich ge- troffen vom Sitz. Genau einen Tag vorher, am Montag- morgen, hörte kurz nach acht Uhr ein För- MANNHEIM Walgenbach: Kaltblütiger Mörder und Kidnapper Ermittlungen ergaben Zusammenhang zwischen beiden Taten/ Der große Coup mißlang ster im Handschuhsheimer Wald einige Schüsse. Am Dienstag wurde dann dort von Revierförster Emig zwischen Neuwegs-Berg- weg und Talweg in der Nähe des Ausflugs- zieles Weißer Stein die Leiche eines Mannes gefunden. Seine Identität konnte zunächst nicht festgestellt werden, weil der Tote keine Papiere bei sich trug. Erst die späteren Er- mittlungen, die die Heidelberger Kripo zu- sammen mit der Mannheimer Kripo führte, ergaben überraschende Zusammenhänge. Der Tote war der 40 Jahre alte Mann- heimer Walter Flörkemeyer, ein völlig unbe- scholtener braver Bürger, der zuletzt als kaufmännischer Angestellter Dienststellen- leiter der US-Autobahntankstelle bei Mann- heim-Seckenbheim war. Dort hatte er auch Hugo Walgenbach kennengelernt, einen ge- bürtigen Deutschen, der im Alter von neun Jahren mit seinen Eltern nach Amerika aus- gewandert, dort aber wegen eines Bank- raubes nach Deutschland abgeschoben wor- den war. Der Mannheimer Kaufmann kannte den Gangster als sehr gefälligen und netten Zeitgenossen. Walgenbach War sogar so ge- fällig gewesen, ihm einmal Geld zu leihen. Am Montag hat er jedoch plötzlich seine Maske fallen lassen. Er hat den Mannheimer Kaufmann in den Heidelberger Stadtwald gelockt und versucht, ihn zu erpressen. Wahr- scheinlich wollte er sich seine Mithilfe bei dem Ueberfall auf den amerikanischen Bank- direktor sichern. Als diese Mithilfe verwei- gert wurde, machte er kurzen Prozess. Die Unverfrorenheit, mit der dieser kalt- blütige Mord und ein Tag später der freche Ueberfall mit Kidnapping von Hugo Walgen- bach begangen wurde, ist beinahe unfaßbar. Von seinem Paßbild lächelt er uns entgegen, als könne er kein Wässerchen trüben. Er kann sich vor keinem Gericht mehr verant- worten. Die Akten können gebündelt wer- den. Mac Bierzeche wurde zur Gefängnisstrafe Nächtlicher Ueberfall in der Innenstadt vor Gericht gesühnt Gellende Hilferufe weckten vor einigen Wochen gegen Mitternacht die Bewohner der F- und G-Quadrate in der Innenstadt. Ein Mann hatte eine junge Frau angefallen, die gröber, kräftiger und stärker war als er. Er wollte ihr— um eine kleine, nicht der Rede werte Zeche zu begleichen, die er kurz vorher in einer Jqungbuschgaststätte gemacht hatte die Handtasche entreigben.„Wir leben hier nicht im Wilden Westen!“, sagte der Vor- sitzende der Strafkammer dazu. Und der Staatsanwalt meinte:„Wir befinden uns nicht mehr im Zeitalter der Raubritter.“ Niemand traut dem 29jährigen Maschinen- schlosser diese Tat zu. Er ist fleißig, lebt in ordentlichen Familien verhältnissen und ver- dient gut(500 bis 600 Mark im Monat). Noch, unbegreiflicher wird sein Verhalten, wenn man erfährt, daß seine Freunde, die mit ihm gekommen waren, sich bereit erklärt hatten, den kleinen Betrag vorzuschiegen. Sie hielten Wort, auch als der 29jährige sich unauffällig aus ihrer Runde entfernt hatte und nicht wieder auftauchte— nicht mehr auftauchen konnte. Denn auf einer qagd durch die Innen- stadt, von einem Nachtportier verfolgt, war der Täter schon wenige Minuten nach der Tat von einer Funkstreife der Mannheimer Polizei festgenommen worden. 5 Die Entgleisung ist wenigstens halbwegs nur für den verständlich, der das„Vorspiel“ kennt. Bis vier Uhr des Unglückstages— es war ein Dienstag— hatte der Maschinen- schlosser gearbeitet. Auf einem Sportplatz an den Sellweiden in Feudenheim spielte er dann Fußball bei einer Werksmannschaft. Nach getaner Arbeit und getanem Spiel ließen sich die jungen Männer— fünfzehn an der Zahl— in der Sellweiden-Gaststätte nieder.„Steine“ kreisten(jeder elfte war frei), und so sammelten sie sich auf summa summarum 22 Krüge an. Einige der jungen Leute— unter ihnen der 29jährige— siedel- ten nach dem Jungbusch über und feierten dort weiter. Nach einer Weile ging der Ma- schinenschlosser zum„Luft schnappen“ in der Innenstadt spazieren. Doch er wollte in Wirklichkeit etwas anderes„schnappen“. Und sein Opfer wurde eine junge Frau, die— auf dem Nachhauseweg aus der letzten Abendvorstellung eines Kinos— in der rech- ten Hand ihre Tasche und in der linken eine Portion Eis trug. Zwischen F5 und G5 fiel der Schlosser die Frau an, packte sie mit bei- den Händen am Hals. Sie entwand sich sei- nem Griff, schrie um Hilfe, ein Ringkampf begann, sie konnte sich losreißen. Da rannte dem Herzogenried Trotz eines schlechten Sommers kamen über 125 000 Mannheimer Besucher nahmen angesetzten Betrag von 100 000 Mark. Allerdings war bei der Etatansetzung an eine Eröffnung des Bades am 15. Mai und nicht an ein solch schlechtes Wetter gedacht. Bei einigermaßen guter Witterung wären die 100 000 sicher eingenommen worden. Die geringe Unfallziffer im ersten Viertel- jahr deutet auf gute Disziplin der Besucher hin: Wenn auch 648 Badegäste mit Medika- menten und Verbandsstoffen versorgt Wur- den, mußten nur 34 von ihnen in ambulante Behandlung und zehn in ein Krankenhaus eingeliefert werden. An besonders vollbesetz- ten Tagen brachen sich einige kühne Zehn- Meter-Turm- Springer Arme oder Beine. An- sonsten gab es nur kleinere Schnittwunden und Abschürfungen. Unverständlich ist, daß es noch Besucher gibt, die von der Möglich- keit, Wertgegenstände an der Kasse zu hin- terlegen, nicht Gebrauch machen. Langfinger machten sich diesen Leichtsinn zunutze und stahlen Geldbeträge über 100 Mark. Die Parkanlagen für Fahrräder, Motor- räder und Autos haben sich bewährt. Das Wasser gab zu keinerlei Beanstandungen An- laß. Die Wassertemperatur allerdings— die der Bademeister leider nicht beeinflussen kann— ließ zu wünschen übrig: 17 Grad nach unten und 21 Grad nach oben waren die Spitze. Arko er ihr nach und versetzte ihr einen Fußtritt in die Kniekehle. Folge: Bluterguß.„Ver- suchter schwerer Raub in Tateinheit mit Körperverletzung“ heißt die juristische Be- zeichnung für diese Handlungen. 1,6 bis 1,8 Promille betrug der Blutalkoholgehalt wäh- rend der Tatzeit, wurde einige Minuten nach Mitternacht festgestellt. Die Tat des Ma- schinenschlossers war eine„Dummheit“. Aber Dummheiten solcher Art gefährden die Ruhe und Sicherheit auf den Straßen. An Stelle der kleinen Bierzeche im Jungbusch muß der junge Mann nun ein Jahr und fünf Monate Gefängnis„zahlen“. Hk Deutsch- amerikanische Damen Bis Ende dieses Jahres liegt das Pro- gramm des Deutsch- Amerikanischen Frauen- arbeitskreises fest. Am 20. September besich- tigen die Damen nach einem Lunch auf einer Rundfahrt verschiedene Projekte, wie Luisen- park, Robinsonplatz, Altersheim und Wespin- stift. Am 20. Oktober feiern sie das Oktober- fest im BASF-Tenniselubhaus, nachdem zwei Tage zuvor der amerikanische Vorstand neu gewählt wurde. Die Opel-Werke in Rüsselsheim sollen be- sichtigt werden. Die Wärmestuben werden wieder eröffnet, der Nikolausball vorbereitet. Am 15. November nehmen die Damen am Zehnjahres-Feier-Konzert des Deutsch- Amerikanischen Instituts(früher Amerika- Haus) im Rosengarten teil. Am 24. November geben die Amerikanerinnen ein Thanks- giving-Essen in Käfertal. Die Ausstellung „Geschichte Mannheims“ im Zeughaus und die Städtische Webschule stehen weiterhin auf dem Besichtigungsprogramm. Mannheimer Kabarett: Elegante Jongleure im„Metropo!“ „Eine bunte Herbstpalette“ ist das neue Programm im„Metropol“ überschrieben, das damit von der überleichten Sommerkost wieder zu kräftigeren Farbtönen übergeht und mit„Les Barells“ eine saubere, elegante Jongleurnummer präsentiert. Was dabei be- sonders gefällt: Die Partnerin ist nicht nur lächelnde Staffage, sondern beherrscht eine Menge artistischer Tricks, mit denen sie ihrem Partner Bälle, Keulen und sonstige Gegenstände zuspielt. Eine tönende Musikal- schau bei Rotlicht-Effekten und Virtuosität auf dem Marimbaphon bringen die Drei Hagens, die unter anderen Melodien auch die technisch schwierigen Kompositionen „Hummelflug“ und„Säbeltanz“ intonieren. Eberhard Cohrs, ein hauptsächlich durch sein Aeußeres komisch wirkender Komiker, er- zählt mit brillanter Verkaufstechnik Witze auf sächsisch, und für originelle Tänze mit Temperament und Rhythmus sorgen die Da- men Joan Valar und Brigitta(eine der drei Hagens). Bruno Ullmann, der Conferencier mit der Geige, kommt als„Ansager der gemischt ernst-heiteren Klasse“ beim Publikum aus- gezeichnet an und hat ein paar hübsche Ein- Fälle, die er mit einem echt rumänischen Geigensolo krönt. Horst Regner mit seinen Musikern bemüht sich, das Programm zu be- gleiten und die Tanzpausen zu füllen. hW-H¹ Ein feuriger Wirbel in der„Roten Mühle“ Einen wahrhaft feurigen Wirbel veran- stalten die Gerd-Brothers— die stärkste Darbietung im neuen Programm der„Roten Mühle“ Brennende Fackeln, mit denen sie auch im Ensemble jonglieren, zeigen die keine Präzision dieser Artistenarbeit. Mit Reifen und Keulen und Bällen wird diese hervorragende, tempogeladene Nummer zu einer Spitzenleistung. Eine„Spitzenleistung“ anderer Art legt Renate Griegella aufs Par- kett: Sie tanzt auf Spitze, beschwingt, mit Charme und Humor. Herzhaft gelacht wird über Jonny und Charly, zwei Kaskadeure, die turbulent das Unterste zu oberst kehren. Sie gehören zu der Truppe der Drei Miriams, eine alte Kabarett-Nummer, in die in- zwischen die Kinder hineingewachsen sind. Ihre Balance auf der Kugel, vor allem das Rollen über die Kippschaukel, zeugt von akrobatischem Können. Das Tanzpaar Tom Jary et Ines Parsa sorgt in Paar- und Solo- tänzen für die Auflockerung des Programms. Alf Henke ist der redegewandte Plauderer, der von sich behauptet, er sei„hinhaltend unterhaltend“. Er macht seine Sache gut, vor allem seine parodistische Einlage ist mimisch gelungen. Tusch! Natürlich gespielt von Dietz Werther, der weiterhin zum Tanz aufspielt und vom Duo Willy Handloser mit vertrau- tem vollem Geigenklang unterstützt wird. Mac Arbeitsprogramm für den Winter aktiv in der Wohlfahrtspflege Der Tradition gewordene Nikolausball— er dient ausschließlich wohltätigen Zwecken — ist auf dem 7. Dezember festgesetzt. Der Weihnachtslunch ist für den 20. Dezember im Rosengartenkeller geplant. Vorher sind die Tage restlos ausgefüllt mit Weihnachts- feiern für Alleinstehende, Flüchtlingskinder und das Jugendsozialwerk auf der Blumenau. Nach diesen Anstrengungen wollen sich die rastlosen Damen am 11. Januar 1957 bei einem gemütlichen Abendschoppen in Feu- denheim erholen. Das monatliche Mitglieder- treffen ist für den 17. Januar vorgesehen, als Besichtigung sind die Mannheimer Kunst- galerien ausgewählt worden. Man sieht also, der Deutsch-Ameri- kanische Frauenarbeitskreis hat sich an- gestrengt, ein rundes Programm zusammen- zustellen, das auch für die neuen amerikani- schen Damen attraktiv ist. Die Aktivität auf dem Gebiet der Wohlfahrt ist begrüßens- wert und wird von allen, die davon profi- tieren, dankbar anerkannt. H-e Eine neue Heimstätte für hundert Kinder Modernster Kindergarten Mannheims wurde am Ulmenweg eröffnet Fünfgeschossige Wohnblocks wurden in wenigen Jahren auf einem früher recht ver- lassenen Gelände entlang des Ulmenwegs und der Landwehrstraße von der Gemein- nützigen Baugesellschaft erstellt. 582 Woh- nungen sind es bis heute, die auf relativ geringem Raum eingerichtet wurden. Da das Siedlungsgebiet zudem etwas isoliert ge- legen ist, ergab sich bald die Notwendigkeit, für die zahlreichen Kinder der dort wobhnen- den Familien eine Heimstätte zu schaffen. Diesem Erfordernis wurde jetzt durch die Errichtung eines Kindergartens seitens der Gemeinnützigen Baugesellschaft Rechnung getragen. 5 5 In einer kleinen Feier übergab Stadtbau- direktor Peter Urban den Kindergarten in die Hände der Stadt. Der Bau wurde im November vergangenen Jahres begonnen, mußte jedoch durch den strengen Winter teilweise unterbrochen werden, so daß sich die Fertigstellung des Projektes verzögerte. Der Kindergarten kann 90 bis 120 Kinder aufnehmen; die Einrichtung weist einige interessante Neuerungen auf: An die Stelle der üblichen Handtücher ist ein elektrischer Föhn getreten, der mit Warmluft die Hände trocknet. Außerdem wurden sämtliche Steck- dosen mit einem Schutzverschluß versehen, der verhindert, daß die Kinder mit den elektrischen Polen in Berührung kommen. Die Gesamtanlage gliedert sich in drei große Gemeinschaftsräume, von denen einer gleich- zeitig als Ruhesaal dient. Zusammenklapp- bare Stahlrohrbetten mit Kissen und Deck: betten stehen für alle Kinder zur Verfügung. Besonderen Wert wurde auf ein großes Spielgelände gelegt— es stehen den Kindern insgesamt 2744 qm Freigelände zur Ver- fügung. Einbezogen wurden drei Plansch- becken, die im Sommer sicher viel Freude bereiten werden. Die Baukosten des Kindergartens wur- den bei der Gesamtplanung der Siedlung am Ulmenweg eingerechnet, so daß von der GBG keine besonderen Mittel von der Stadt angefordert werden mußten. Durch die stei- genden Baukosten wurde allerdings der Voranschlag von 150 000 DM weit überschrit- ten. Der Gesamtbetrag beläuft sich jetzt auf 236 000 DM, die trotzdem von der„Gemein- mützigen“ aufgebracht wurden; lediglich die Inneneinrichtung geht auf Kosten der Stadt. Erster Bürgermeister Jakob Trumpfheller meinte, daß man bereits einen Schritt weiter gekommen sei, als bei der Einrichtung des allerseits als„vorbildlich“ bezeichneten Kin- dergartens auf der Schönau. Sobald es die Kapitallage zulasse, werde auch an die Ein- richtung einer Kinderkrippe und eines Kin- derhorts gedacht werden. Termine Katholisches Bildungswerk: 20. September, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Lichtbildervor- trag von Unijversitätsprofessor Dr. Vogt:„Das Astronomische Weltbild der Gegenwart“. 5 Industrie-Gewerkschaft Bau, Steine, Erden: Auszahlung der Invaliden unterstützung am 20. September von 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr im Gewerkschaftshaus. Arbeiter-Wohlfahrt: Sprechstunden für Ju- gendliche, 20. September, 17 bis 19 Uhr, Renz- straße 11-13(AOK- Gebäude)— Stadtrat Fritz Esser.— Sprechstunde für jugendliche männ- liche SBZ- Flüchtlinge, 21. September, 18 bis 20 35 3555500 der Arbeiterwohlfahrt, Vertriebenen-Ausschuß der CDU: 20. Sep- tember, 17 bis 18 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für 3 und Sowjetzonenflüchtlinge. inge. 3 Gesangverein Liederpalme“, Mannheim- Neckarstadt: 20. September, 20 Uhr, Durlacher Hof“, Käfertsler Straße 168, Singstunde. CVJM: 23. September, 20 Uhr, K 2, 10, Film „Rosen-Resli“, Wir gratulieren! Anselma Stößel, Mannheim, Ludwig-dolly- Straße 69, wird 70, Sofla Weiß, Mannheim, Mainstraße 51, wird 75 Jahre alt. Karl Volz, Mannheim, Bürgerheim, E 6, 1, be- geht den 78. Geburtstag, Eva Wolf, Mannheim, Windeckstraße 32, vollendet das 80., Eugen Haug, Mannheim, Waldhofstraße 161, das 84. Lebensjahr. Silberne Hochzeit haben die Ehe- leute Daniel Dreher und Elisabeth geb. Ball- weber, Mannheim, Alphornstraße 21. * „„ e 4„ D 4„„„„ 5 ee, , 2 BUND! 1 1 S-LANVDER-- SEITE Donnerstag, 20. September 1956/ Nr. 210 Gemeindeleben in neuen Formen Juden im heutigen Deutschland— eine unauffällige Minderheit Bonn. Wie viele Juden heute in Deutsch- land leben, läßt sich nicht mit letzter Ge- nauigkeit sagen, da sie nicht alle der Jüdi- schen Glaubensgemeinschaft angehören. Bei den jüdischen Gemeinden sind gegenwärtig und 20 000 Mitglieder eingetragen; etwa 10 000 Juden gehören nicht den Synagogen- gemeinden an. Die Gesamtzahl der in der Bundesrepublik lebenden Juden läßt sich also mit etwa 30 000 angeben; die Zahl der Juden in der Sowjetzone wird auf kaum 2000 geschätzt. Allein Frankfurt beherbergte bis zum Jahre 1933 etwa 30 000 Juden, das gesamte Reichsgebiet damals mehr als eine halbe Million. Im Jahre 1947 wurden in West- deutschland ungefähr 125 000 Juden gezählt, von denen die meisten seitdem nach Israel und nach Uebersee ausgewandert sind. Die gegenwärtige Zahl dürfte sich auch künftig nicht wesentlich erhöhen, denn der Strom jüdischer. Rückwanderer ist nur schwach. Die Geburtenziffer ist allerdings relativ Hoch; die kleine jüdische Gemeinde hat seit 1945 um rund 1000 Kinder zugenommen. Nur wenige jüdische Persönlichkeiten— Schauspieler, Professoren, Richter— spielen im öffentlichen Leben der Bundesrepublik bedeutende Rollen. Dem Bundestag gehören drei jüdische Abgeordnete an. Die Wieder- gutmachung, die Rückerstattung feststell- barer Vermögenswerte, befindet sich in der Endphase. So kann sich das Gemeinschafts- leben der Juden in Deutschland heute völlig normal konsolidieren. Es spielt sich in 80 Jüdischen Gemeinden ab, von denen nur Frankfurt, Hamburg, Berlin und München mehr als 1000 Mitglieder aufweisen. Etwa UMS CHAU IN BAD EN-WURTIEM BERG Viktor Renner:„Kein Polizeiskandal“ Stuttgart. Innenminister Viktor Renner Auhßerte sich am Mittwoch im Landtag zu den in der Presse unter der Ueberschrift„Polizei- skandal in Baden- Württemberg?“(siehe Aus- gabe vom 1. August 1956) wiedergegebenen Unterlassungen in dem Mordfall Barbara Nuß aus Binswangen. Der Minister wies da- bei den Vorwurf zurück, es deute auf unge- nügende Ermittlungen, daß die vermißte Ein- kaufstasche der Ermordeten erst am 7. No- vember 1955 zufällig von einem Radfahrer gefunden worden sei. Dieser Vorwurf sei angesichts der Entfernung der Fundstelle dieser Tasche von der Fundstelle der Leiche und dem vermutlichen Tatort unbegründet. Im übrigen wäre es zwar zweckmäßig ge- wesen, von der Ermordeten sofort Finger- Abdrücke zu nehmen. Dieses Versehen sei je- doch nach der Sachlage nicht ursächlich da- für, daß der Täter bis jetzt nicht ermittelt werden konnte. Die Fahndung werde fort- gesetzt. Zu den in personalpolitischer Hin- sicht erhobenen Vorwürfen äußerte sich der Minister nicht. 2. Schwere Amtsverfehlungen Karlsruhe. Die Erste Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe verurteilte einen 36 jährigen Kriminalpolizeimeister aus Pforz- heim wegen Begünstigung im Amt in zwei Fällen und schwerer passiver Bestechung zu 18 Monaten Gefängnis. Ein Jahr der erlitte- nen Untersuchungshaft wurde angerechnet und die Reststrafe zur Bewährung auf drei Jahre ausgesetzt. Der Beamte hatte straf- fällige Personen, mit denen er sich dienstlich befassen mußte, angepumpt, ferner gegen Bezahlung Akten über strafbare Handlungen nicht weitergeleitet und Personen, gegen die ein Verfahren lief, über den Stand der Unter- suchungen unterrichtet. Zwanzig Kinderlähmungsfälle Karlsruhe. Die Zahl der paralytischen Fälle von Kinderlähmung im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ist in den letzten Tagen auf 20 gestiegen. Das Alter der erkrankten Kinder liegt in allen Fällen unter zehn Jah- ren. Als vorbeugende Maßnahme hat das Staatliche Gesundheitsamt Karlsruhe nun- mehr das Schulschwimmen bis auf weiteres untersagt. Bereits in der vergangenen Woche waren in Karlsruhe und einem Teil des Land- Kreises die Diphtherieimpfungen eingestellt worden, um die Kinder nicht zusätzlichen Belastungen auszusetzen. Schulen oder Schulklassen wurden bis jetzt nicht ge- schlossen. Polizistenmörder festgenommen Heilbronn. Wie am Mittwoch in Heilbronn bekannt wurde, ist der Mörder des bei einer Vernehmung in seinem Amtszimmer nieder- geschossenen Polizeihauptwachtmeisters(wir berichteten in unserer gestrigen Ausgabe bereits über den Vorfall) gegen 9.45 Uhr auf der Bundesstraße 27 zwischen Heilbronn und Neckarsulm gefaßt worden. Die Polizei hatte emen Hinweis erhalten, daß sich auf der Straße ein verdächtiger Mann aufhalte. Als mehrere mit Karabinern und Maschinen- Pistolen bewaffnete Polizisten daraufhin den Mörder stellten, ergab dieser sich ohne Gegenwehr. Es handelt sich um den 24jäh- rigen, vielfach vorbestraften Kesselreiniger Alwin Busse aus Hamburg. Lebenslänglich für Albiez Waldshut(Hochrhein). Das Schwurgericht Waldshut hat am Mittwoch nach zweitägi- ger Verhandlung den 25jährigen Josef Al- biez aus Wehr wegen Mordes in Tateinheit mit schwerem Raub zu lebenslänglich Zucht- haus und lebenslangem Zhrverlust ver- urteilt. Es folgte damit dem Antrag des Staatsanwaltes. Albiez hatte im Februar des vergangenen Jahres den 48jährigen Holz- händler Adolf Steinegger aus Rheinfelden in einem Wald bei Wehr auf brutale Weise 30 Lehrer, einige von ihnen aus Israel ent- sandt, unterrichten neben den Rabbinern die jüdischen Kinder. Viele neue Formen des religiösen und kulturellen Gemeinschaftslebens entwickel- ten sich nach 1945 neben den traditionellen Gepflogenheiten. Der 1951 gegründete„Zen- tralrat der Juden in Deutschland“ unterhält neuerdings ein Kulturdezernat, das beson- ders das geistige Gemeinschaftsleben an- regen soll. Es führt Vorträge und künstle- rische Veranstaltungen durch, hält Kurse für Lehrer und Jugendleiter ab, veranstal- tet interkonfessionelle Aussprachen. Die„Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland“ hat wieder ihre Arbeit aufge- nommen. Sie betreut nicht nur Notleidende, Kranke und andere Bedürftige, sondern kümmert sich vor allem um die 2000 jugend- lichen Juden, die teilweise in sehr kleinen Orten leben. Im Schwarzwald unterhält diese Wohlfahrtsstelle seit diesem Sommer ein eigenes Erholungsheim. Sozialer Für- sorge und geselliger Belehrung widmet sich der„Jüdische Frauenbund“. Außerdem schlossen sich jüdische Gewerbetreibende, Industrielle, Angehörige freier Berufe, Ju- risten und Studenten in eigenen Organisa- tionen zusammen. Neben einigen Gemeindeblättern erschei- nen heute in der Bundesrepublik drei jü- dische Zeitungen: in Düsseldorf die in mehr als 60 Ländern gelesene„Allgemeine Wo- chenzeitung der Juden in Deutschland“, in München die„Münchener Jüdischen Nach- richten“ und in jiddischer Sprache die„Neue Jüdische Zeitung“, 20 örtliche Vereinigungen der„Gesell- schaft für christlich- jüdische Zusammen- arbeit“, in einem Koordinierungsrat zusam- mengefaßt, veranstalten pädagogische Ta- gungen, Vorträge, Ausstellungen. Doch ihr Bemühen ist vor allem darauf gerichtet, die Beziehungen zwischen Juden und Anders Släubigen in der Bundesrepublik zu verbes- sern und zu vertiefen. roe. Vorsicht mit behördlichen Irrtümern! „Nichtbefolgen irriger Weisungen strafbar“, entschied ein Oberlandesgericht Hamm. Das Nichtbefolgen behördlicher An- ordnungen ist auch dann strafbar, wenn sich herausstellen sollte, daß ihr Erlaß möglicher- weise auf einem Irrtum beruhte. Dieses Ur- teil fällte das Oberlandesgericht Hamm. In einer Entscheidung stellte es fest, daß ein Metzgermeister, dem die Gesundheits- behörden wegen Tuberkulose Berufsbe- schränkungen auferlegt Hatten, sich strafbar machte, als er seinen Beruf weiter ausübte. Dabei spiele es strafrechtlich keine Rolle, dag er möglicherweise gar keine Tbe gehabt habe. Der Metzgermeister hatte Revision ein- gelegt, nachdem er von einem Gericht wegen Wissentlicher Verletzung der Gesundheits- vorschriften über ansteckende Krankheiten zu sechs Monaten Gefängnis mit Bewäh- rungsfrist verurteilt worden war. In einem Antrag gab der Angeklagte an, daß er seine Arbeit wieder aufgenommen habe, als nach einem FHeilstättenaufenthalt bei ihm keine Tbe-Bazillen gefunden worden seien. Die Aerzte hätten sogar angedeutet, daß er nie- mals Tbe gehabt hätte. Trotzdem vertrat das Oberlandesgericht die Auffassung, daß der Metzgermeister die behördliche Anordnung hätte befolgen müs- sen. Ob die Voraussetzungen für eine solche Anordnung tatsächlich vorgelegen hätten, entziehe sich der strafrechtlichen Prüfung. Da er, der Metzgermeister, die Anordnung nicht angefochten habe, sei der Strafrichter verpflichtet gewesen, sie zu beachten. Nur die Strafhöhe schien dem Revisions- gericht nicht angemessen. Es hob das Urteil auf und verwies es zur neuen Verhandlung, Weil das Gericht der Vorinstanz„irriger- weise“ eine Uneinsichtigkeit des Angeklag- ten als strafverschärfend berücksichtigt habe. Die Zukunft hat begonnen . in den Wiesen von Garching bei München. Dort soll ein Atomreaktor gebaut werden; der erste in Bayern. Es stent nun endgültig fest, daß der Realetor dort gebaut wird, nachdem die Diskussion uber Gefahr und Zweck- mu ßigeit lange andauerte. Als„Wegweiser“ in die Zuleunft steht diese Tafel mitten auf dem Feld, der zu entnehmen ist, daß sich hier der Mittelpunkt des Reaktors befinden Wird. 5 Keystone-Bild Deutsche Interessenten„ausgebootet“ Schätze der Starhemberg-Bibliothek größtenteils von Ausländern ersteigert Köln. Die 8500 Bände umfassende Biblio- tmek des öͥ sterreichischen Fürstenhauses Starhemberg wurde auf einer am Dienstag in Kön beendeten Auktion des Kölner Anti- qduariats„Venator“ bis auf wenige Bände versteigert. Der größte Teil der von den Starhembergs angesammelten literarischen Schätze ging nach Mitteilung der Auktions leitung in das europäische Ausland und nach Uebersee. Deutsche Einkäufer, Sammler, Antiquare und Vertreter von Museen waren zwar nicht in der Minderzahl, doch konnten die Ausländer, unter denen sich zahlreiche Autographensammler aus aller Welt und Antiquare vor allem aus den angelsächsischen Ländern und der Schweiz befanden, in ihren Angeboten weitergehen. Insgesamt wurde der Schätzwert der Bibliothek leicht über- troffen. Ein verschollenes eigenhändiges Manus- Kkript Ludwig van Beethovens mit den beiden Jugendliche zogen vor Marokkaner-Kaserne .. wollten gewaltsamen Tod eines Achtzehnjährigen rächen Wetzlar. Den Tod eines 18jährigen aus Wetzlar, der am Sonntag von einem Marok- kaner durch einen Messerstich in den Kopf tödlich verletzt wurde, nahmen etwa 60 Wetz- larer Jugendliche zum Anlaß, lärmend und in drohender Haltung vor das Tor der mit marokkanischen Soldaten belegten Spilburg- Kaserne zu ziehen. Die in Alarmbereitschaft befindliche Wetzlarer Schutzpolizei trieb die Ansammlung auseinander. Vor dem Schlag- baum am Kasernentor standen verstärkte marokkanische Posten Schulter an Schulter mit geladenen Pistolen. 8 Schon am Sonntag hatte die Wetzlarer Polizei erfahren, daß vor allem Jugendliche den Tod ihres Freundes an den Marokkanern rächen wollten, worauf Landrat Hans Gün- ter Weber, Bürgermeister Dr. Wilhelm Schmidt, die Wetzlarer Polizeichefs und der französische Verbindungsoffizier Oberst Si- monot diese Rachegelüste schärfstens ver- urteilten und vor dem gefährlichen Vorhaben Warnten. Später rotteten sich die Jugendlichen in verschiedenen Teilen der Stadt wieder zu- sammen. Einzelne Gruppen hatten sich mit. Knüppeln und Zaunlatten bewaffnet. Vier 18 und 19jährige, die der Polizei keine Un- bekannten mehr waren, wurden als vermut- liche Rädelsführer festgesetzt. Wie die Poli- Unsere Korrespondenten melden qußerdem: Frankfurter Buchmesse 1956 eröffnet Frankfurt. Die Internationale Frankfurter Buchmesse 1956 wurde am Mittwochvormit- tag vom Vorsteher des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, Dr. Arthur Georgi, auf dem Frankfurter Messegelände eröffnet. An der diesjährigen Buchmesse, die bis Mon- tag dauert, beteiligen sich 1336 Verlage aus 20 europaischen und überseeischen Ländern, die insgesamt etwa 50 000 Bände aus den verschiedensten Gebieten der Buchproduk- tion ausstellen. Wir werden noch ausführlich auf die Buchmesse zurückkommen. Stiefkind Schallschutz Köln. Das deutsche Bauzentrum in Köln bemängelte am Mittwoch, daß der Schall- schutz in neuen Wohnbauten noch immer als Stiefkind behandelt werde. Nachprü- kungen hätten ergeben, daß die Vorschrif- ten vielfach nicht oder nur unzureichend eingehalten werden. 26 Jahre Zuchthaus München. Der amerikanische Feldwebel Robert Me Mahan, der am 10. Juli 1954 in einem Wald am Pilsensee den Münchner zei mitteilte, haben motorisierte Meldefahrer die Jugendlichen zu der Zusammenrottung vor der Kaserne aufgefordert. Auch später fuhren noch Motorradfahrer durch die Straßen und Gassen der Wetzlarer Innen- stadt, um die an allen Ecken auf Marok- kaner lauernden Gruppen vor den Polizei- streifen zu warnen. scherzhaften Kanons„Schwenke dich— ohne Schwänke“ und„Hoffmann, sei ja kein Hof- mann“ wurde von einem englischen Anti- quar in amerikanischem Auftrag für 4200. Mark— mehr als das Doppelte des Schätz- Preises von 2000,— Mark— ersteigert. Die mitsteigernden sehr namhaften deutschen und Schweizer Sammler und Händler ebenso Wie das Beethovenhaus in Bonn waren offen- bar nicht in der Lage, über das englische Gebot hinauszugehen. Die seltene Erstaus- gabe eines Keplerschen Werkes, entstanden um einer Zeit, als Kepler, gegenüber dem Schloß Starhemberg in Ekerding im Hause seines Schwiegervaters lebte, ging für 1400 Mark ebenfalls in amerikanische Hände über (Schätzpreis 1000 Marl). Das beinahe Zweieinhalbfache des Schätz- Preises wurde mit 7000 Mark für 360 Bände englischer Geister-, Schauer- und Schreckens- Romane des 18. und 19. Jahrhunderts, die so- genannten„Gothic Stories“, von englischen Aufkäufern geboten! Diese Sammlung des Hauses Starhemberg— eine Buchreihe von 8,20 Meter Länge in dekorativen Halbleder- bänden— wird als die reichhaltigste ihrer Art in der Welt angesehen. Unter den Inkunabeln erzielte ein Kleines Büchlein mit der Genealogie einer franzö- sischen Familie aus dem Jahre 1494 den beachtenswerten Preis von 10 000 Mark fast das Dreifache des Schätzpreises von 3500 D-Mark. Es enthält 33 kostbare Miniaturen in Gold, Silber und vielen Farben. Hamburg wird für Supertanker ausgebaut Ausbau der Unterelbe und des Oelhafens für 65,8 Millionen DM Hamburg. Hamburg, wichtigster Mineral- 61- Umschlagplatz der Bundesrepublik und Standort großer Raffinerien, bereitet sich auf das Zeitalter der Supertanker vor. Wie am Mittwoch verlautete, soll die Unterelbe nach Plänen der Hansestadt auf eine Wassertiefe von 13 Meter bei mittlerem Niedrigwasser gebracht und damit auch für größte Tanker schiffbar gemacht werden. Gleichzeitig wer- den im Süden des Hamburger Hafens meh- rere neue Hafenbecken für Tanker aller Gröben angelegt, darunter zehn Liegeplätze für Supertanker von mehr als 28 000 Tonnen Tragfähigkeit und 17 Liegeplätze für mittlere Tanker bis zu 16 000 Tonnen Tragfähigkeit. Nach dem Ausbau wird der Mineralöl hafen Hamburg jährlich 1000 Tanker, dar- chen wegen Totschlags, unerlaubten Waffen- besitzes und unerlaubter Entfernung von der Truppe zu 26 Jahren Zuchthaus ver- urteilt und aus der Armee ausgestoßen. Einsturz an der Rheinbrücke Düsseldorf. Ein über 30 Meter langes Brückenteil von 340 Tonnen Gewicht für die neue„Nordbrücke“ über den Rhein in Düsseldorf ist am Mittwoch bei der Montage in den Strom gestürzt, Ein Arbeiter wurde Verletzt. Soldat benahm sich daneben Bremen. Der Aus weis-Streit zwischen Soldaten der Bundeswehr und Zivilisten, der sich vor kurzem in Bremen ereignete, Hat jetzt zur Entlassung eines 20jährigen Soldaten geführt. Der Soldat hatte am 12. August in angetrunkenem Zustand einen Zivilisten auf der Straße aufgefordert, sei- nen Personalausweis vorzuzeigen, da er auf Streife sei. Als der Zivilist dieser Aufforde- rung nicht nachkam, entwickelte sich ein Streit, in den schließlich mehrere Soldaten und Zivilisten verwickelt wurden. Bei seiner ersten Vernehmung erklärte der Soldat, er sei von dem Zivilisten angespuckt und be- unter über 100 Supertanker, abfertigen kön- nen. Da sich nach den Schätzungen der Roh- öldurchsatz der Hamburger Mineralöl-Raf- finerien 1959 auf acht Millionen Tonnen er- höht haben wird, dürfte sich zum gleichen Zeitpunkt der Mineralölumschlag in Ham- burg mit rund zwölf Millionen Tonnen im Vergleich zu 1956 verdoppeln. Die Kosten für den Ausbau der Unterelbe und des Oelhafens werden mit 65,8 Millionen Mark beziffert, doch verringern sich diese Kosten um etwa 38,8 Millionen Mark, weil das ausgebaggerte Material zum Aufschütten neuer Ländereien und damit zur Gewinnung wertvollen Industriegeländes verwandt wer- den kann. Zwei Seehafenbecken für Tanker werden bereits mit einem Aufwand von zehn Millionen Mark ausgebaut. Früherer Handelsattaché verurteilt Bonn. Das erweiterte Bonner Schöffen- gericht hat den früheren zweiten Handels- attache an der deutschen Botschaft in Rom, J. M. Kraus, wegen wissentlich falscher Anschuldigung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt gilt. Der 56jährige hatte einen Düsseldorfer Einwohner hochverräterischer Umtriebe bezichtigt. Falsche Markstücke Hamburg. In mehreren Bundesländern sind falsche Ein-Mark-Stücke festgestellt worden. Sie finden sich vor allem in Auto- maten. Die Münzen sind auffallend hell, ohne Randverzierung und zeigen eine wenig scharf geprägte Vorder- und Rückseite. Nach Mitteilung der Hamburger Polizei wird angenommen, daß die Falschmünzer per Auto das gesamte Bundesgebiet unsicher machen. 40 Prozent„zivilisationswidrig“ Bonn. Gegenwärtig sind zwei Drittel der Wohnungen im Bundesgebiet älter als 37 Jahre und 20 Prozent älter als 100 Jahre. Nach Mitteilung des Mieterbundes werden — BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Am falschen Ende gespart Speyer. Daß der Staat auch am falschen Ende sparen kann, weist der Landesrech- nungshof von Rheinland-Pfalz in einer jetzt veröffentlichten Denkschrift am Beispiel eines Drehkrans für den Staatshafen Speyer nach. Dort sollte ein veralteter Dampfkran ersetzt werden. Die damalige Wasserstraßen. verwaltung Rheinland-Pfalz hatte den Kauf eines elektrischen Drehkrans für rund 120 000 Mark vorgeschlagen. Diese Ausgabe erschien dem Finanz ministerium jedoch zu hoch. Man einigte sich auf einen gebrauchten Kran für 41 500 Mark, der auf elektrischen Betrieb umgestellt werden solite. Nach jahrelangen Schwierigkeiten stellte sich 1954 heraus, das der kaum brauchbare„neue“ Kran ganz stil- gelegt und dafür der alte Dampfkran wie- der eingesetzt werden mußte. Erst 1955 konnte der„neue“ Kran voll in Betrieb genommen werden. Er genügt jedoch den in- Zwischen gewachsenen Anforderungen nicht mehr, so daß nun doch ein moderner Kran beschafft werden muß und der umgebaute Elektrokran nur als Reservekran herange- zogen werden soll. Für die Neuanschaffung sind 194 000 Mark vorgesehen, nachdem in vier Jahren für Kauf und Umbau des ande- ren Krans bereits fast 130 000 Mark ausge- geben worden sind. Schwerbewaffnet auf Reisen Ingelheim. Einen geladenen Trommel revolver, 191 Schuß Munition und zwei Fahr- tenmesser fand ein Zollbeamter während sei- nes Streifendienstes bei einem 15jährigen kaufmännischen Lehrling aus Ingelheim/ Rhein. Der Jugendliche hatte sich unter der Veranda eines Hauses in Wassersleben, dicht an der dänischen Grenze, versteckt. 138 von 500 Mark, die er am Samstag seinem Lehr- herrn unterschlagen hatte, hatte er noch bei sich. Der Junge sagte aus, er sei mit der Bahn nach Flensburg gefahren, um illegal über die Grenze nach Dänemark zu gehen. Dampfwalze gegen Brunnen Alzey. Beim Wenden einer Dampfwalze wurde in der Nacht zum Mittwoch in Wörr⸗ stadt, Kreis Alzey, die Balustrade des Neun: röhrenbrunnens auf einer Länge von acht Metern zerstört. Der unter Denkmalschutz stehende Brunnen war bereits vor einigen Wochen bei einem Verkehrsunfall erheblich beschädigt und erst vor kurzem wieder in Stand gesetzt worden. Amerikanischer Soldat erstochen Pirmasens. Ein amerikanischer Soldat ist, wie die Militärpolizei erst am Mittwoch auf Anfrage bekanntgab, in der Nacht vom Samstag auf Sonntag von einem seiner Ka- meraden in einer Pirmasenser Straße er- stochen worden. Der Erstochene hatte zuvor mit fünf anderen Soldaten in einer Wirt- schaft gezecht. Auf dem Heimweg zur Ka- serne kam es zwischen den sechs Soldaten zu einer Auseinandersetzung, in deren Ver- lauf ein Soldat ein Messer zückte und seinen Kameraden damit erstach. Karnevalistischer Brückenschlag Mainz. Karnevalistische Organisationen von Mainz und Wiesbaden wollen in Zukunft entgegen einem bisher hartnäckig aufrecht- erhaltenen Mainzer Prinzip zusammenwir- ken. Sprecher der„Großen Narrenzunft Wies badener Sprüdel“ und des„Mainzer Narren clubs“ teilten mit, daß in der kommenden Fastnachtskampagne am 2. Februar 1957 im Wiesbadener Kurhaus eine Gemeinschafts- sitzung der beiden Korporationen Veranstal- tet werden soll. In den folgenden Jahren sol- len dann abwechselnd in Mainz und Wies“ baden gemeinsame„Sitzungen“ stattfinden. Für 1957 haben die Wiesbadener Narrenzunft und der Mainzer Narrenclub ein Werber, kat anfertigen lassen mit dem Motto: 5915 rechts, ob links des Rheins— in der Narrhei sind wir eins“, Das Plakat zeigt zwei Narren mit dem Mainzer und dem Wiesbadener Stadtwappen und im Hintergrund die Wahr urngebracht. Seine Beute betrug ganze Taxifahrer Karl Kaiser erschossen hat, schimpft worden. Jetzt stellte sich heraus, 40 Prozent der Wohnungen als„zivilisations- zeichen der beiden Nachbarstädte, das Wies- 10 Mark. wurde von einem Kriegsgericht in Mün- daß seine Angaben falsch waren. widrig“ angesehen, badener Kurhaus und den Mainzer Pom. 5 2 5 5 4— 3 7. 19 5— ache lEBENMSDAUERꝶar anten. nn * 2 8 1 2 1 5* N 2 3 Denn die Duraschorf wird aus Während Normal-Stahl bis O, 5% Chrom Die Durascharf ist daher nicht nur schnittig,. 1 kolt gehärteter Uddeholm- ck 15 pf—— 0 Spezial- legierung hergestellt. enthöſt, weist die Uddeholm-Speziol- legierung 14% Chrom- Gehalt auf sondern zugleich guch schnittheltig, deshoſb konn dreifache lebensdauer garanflert werden Duroscharf Blau: 10 Stück DM 1.30 Dorascherf Rostfrei: 10 Stöck 0 2. g spie stän kart Kon dem ökkn spiel Pun zung Ziele ein nier steh Klas tung im Tur: hein blick in o gefo an Bad vori in d habe scha der (Bac er, Ans (Fre Nr. 2 — L2 t falschen desrech- ner jetzt Beispiel Speyer mpfkran straßen. en Kauf d 120 000 erschien och. Man ran für Betrieb relangen aus, daß anz still- an wie- st 1955 Betrieb den in- en nicht er Kran gebaute jerange- maffung dem in 28 nde ausge- en ommel- ei Fahr- end sei- ährigen zelheim/ mer der n, dicht 138 von n Lehr- och bei er Bahn iber die en pfwalze 1 Wörr- 8 Neun- on acht alschutz einigen cheblich eder in hen dat ist, och auf 1t vom ler Ka- age er- e zuvor Wirt- ur Ka- oldaten en Ver- seinen lag ationen zukunft krecht⸗ jenwir⸗ kt Wies Jarren- nenden 957 im zchafts- anstal- en sol- Wies⸗ inden. e munft rbepla- o:„Ob arrheit Narren deen? besser Nr. 219/ Donnerstag, 20. September 1956 MORGEN Seite 7 — flutlichtpremiere der Eintracht Eintracht Frankfurt— 1. FC Köln 5:1 Die Elf von Eintracht Frankfurt besiegte am Dienstagabend vor 15 000 Zuschauern bei der Einweihung ihrer neuen Anlage den 1. Fe Köln mit 5:1(2:1) Toren. Die Kölner gingen durch ihren Rechtsaußen Müller in Führung, kamen aber danach immer mehr ins Hintertreffen, obwohl sie ihre stärkste . Mannschaft aufgeboten hatten. Bis zur Pause waren Feigenspan und Kreß, nach dem Wech- gel Feigenspan, Pfaff und Bäumler für die sich immer besser zusammenfindenden Frankfurter erfolgreich. Burnley— Fortuna Düsseldorf 2:2 Fortuna Düsseldorf erreichte am Dienstag- abend in Burnley gegen die in der ersten englischen Fußball- Division spielende Elf des 5 Burnley vor 13 000 Zuschauern ein 2.2 (0%)-Unentschieden. Die Düsseldorfer zeig- ten in der ersten Hälfte ein ausgezeichnetes Mittelfeldspiel, schossen aber schlecht. Kurz vor der Pause holten die Gastgeber sehr schnell eine 2:0-Führung heraus. Nach dem Wechsel setzten sich jedoch die Düsseldorfer mit ihrem guten Kombinationsspiel immer durch. Grammingers Kopfballtor prachte den Anschluß, und kurz vor Schluß glich Jansen mit einem scharfen Schuß aus. Fortunas Torwart Klose erhielt nach Spiel- schluß Sonderbeifall. Deutsche Boxmeister nach USA? Zwischen dem Berliner Boxveranstalter Joachim Göttert und dem Manager Bruno Müller einerseits und dem zur Zeit in Ber- un weilenden amerikanischen Manager And Niederreiter haben Besprechungen stattgefunden mit dem Ziel, einige deutsche Boxmeister für Kämpfe in den USA zu ver- pflichten. Es handelt sich um den Europa- Halbschwergewichtsmeister Gerhard Hecht (Berlin), den deutschen Halbschwergewichts- meister Heinz Stretz(Berlin), Welter- gewichtsmeister Günther Hase und Feder- gewichtsmeister Rudi Langer(beide Berlin). Für Hecht und Stretz bestehen, wie Göttert am Mittwoch mitteilte, Aussichten, sie an den Welmeisterschaftausscheidungen im Halbschwergewicht teilnehmen zu lassen. Das Grundsätzliche Einverständnis der deut- schen Aktiven liegt bereits vor. Alle übrigen Einzelheiten müssen jedoch weiteren Ver- handlungen vorbehalten bleiben. Insbeson- dere wird die Terminfrage eine große Rolle spielen, da beispielsweise Hecht zu- nächst einmal im November zur Verteidi- gung seines deutschen Schwergewichtstitels in Dortmund gegen Heinz Neuhaus antreten Will. Triebwagen nach Hof fällt aus Wie uns die Geschäftsstelle des SV Wald- hof mitteilt, muß die für Sonntag vorge- gehene Triebwagen- Sonderfahrt zum Punkt- spiel der Waldhöfer in Hof/ Bayern um- gtändehalber ausfallen. Bereits gelöste Fahr- karten werden vom SVW zurückgenommen. Internationale Sechstagefahrt: Bod mers Ausscheiden sprengie rophij-Jeam Auch russischer Mannschaft wurden 100 Minuspunkte angekreidet/ Fünf deutsche Ausfälle Bei der Internationalen Sechstagefahrt für Motorräder in Garmisch- Partenkirchen „platzte“ am Mittwoch, dem dritten Fahrtag, nun auch die schwedische„Trophy“-Mann- schaft, die nach der Dienstag-Etappe zusam- men mit der Tschechoslowakei und Groß- britannien noch strafpunktfrei war. Der Schwede Sune Olsson schleuderte auf dem ersten Tagesabschnitt bei Bad Kohlgrub gegen einen Leitungsmast, wobei die Ma- schine erheblichen Schaden erlitt und der Fahrer sich starke Prellungen sowie Stau- chungen an Oberschenkeln und Fußgelenken zuzog. Er fällt für die Weiterfahrt aus. Die sowjetische„Trophy“-Mannschaft wurde um einen zweiten Fahrer geschwächt. Andrei Deschinow stürzte ebenfalls und zog sich eine Gehirnerschütterung zu, die eine Weiterfahrt unmöglich machte. Wenig später verlor die sowjetische Na- tionalmannschaft mit Leonid Bratkowskij ihren dritten Fahrer. Die Trophy-Mann- schaft erhält somit an jedem der restlichen Tage 300 Strafpunkte. Bereits beim Start zu dieser dritten Tagesetappe, die über den gleichen Kurs wie am Vortage(355,2 Kilometer) in entgegen- gesetzter Richtung führte, hagelte es Straf- punkte: innerhalb der vorgeschriebenen zwei Minuten nach dem Startzeichen gelang es sieben Fahrern nicht, ihre strapazierten Maschinen die vorgeschriebenen 20 Meter vorwärtszubringen. Zu ihnen gehörten der Hamburger Lohse(Zündapp), das sowie- tische Trophy-Mitglied Georgij Christoforow sowie die Silbervasenfahrer Miettinen (Finnland) und Hurni(Schweiz B). Obwohl die Etappe die gleichen Schwie- rigkeiten bot wie am Vortage, ging es dank der günstigeren Witterungs verhältnisse doch etwas leichter. Die strafpunktfreien Tsche- CSR rechnet mit choslowaken zeigten erneut, daß sie sich die Chance einer Rückgewinnung der inter- nationalen Trophäe nicht entgehen lassen wollen. Mit eiserner Ruhe und vorzüglicher Technik wurden auch die kniffligsten Schwierigkeitsgrade bewältigt. Neben ihnen gefielen am Mittwoch auch wieder die Bri- ten sowie die Schweden, die überraschend einen ihrer Trophy-Fahrer verloren. Ein Beispiel hervorragender sportlicher Kameradschaft gaben, wie erst am Mittwoch bekannt wurde, die sowjetischen Seiten- wagenfahrer Kosmatow/Hohlow auf der zweiten Tagesetappe. Obwohl in Zeitnot, hatten die Russen den schwer gestürzten Schweden Malgrem aufgeladen und zum nächsten Arzt gefahren. Es gelang ihnen trotzdem, knapp die Kontrollzeit zu schaffen, so daß sie strafpunktfrei blieben. Die inter- nationale Jury genehmigte ihnen dafür, am Mittwochmorgen zehn Minuten früher als alle anderen Fahrer ihre Maschinen zu über- prüfen, um eventuelle Ueberholungsarbeiten vornehmen zu können. Die 355,2 Kilometer lange zweite Etappe wurde zum schwarzen Tag für die deutschen Teilnehmer, da sich unter ihren fünf deut- schen Ausfällen mit Gerhard Bodmer DR W) und Willi Brösamle Mercules)— darüber hinaus schieden noch Herbert Ott DKW), L. Specht(Ardie) und Tegge/ Greul(Victoria) aus, während Emmy Best(5), Höhn(4), Wink ler(2), Sterkendries(38), Deus(3) und Krit- ter/ Kreuzer(2) Strafpunkte erhielten— der als Ersatz eingesprungene sechste Trophy- fahrer und ein Mann der Silbervasen-B- Mannschaft befanden. Dazu platzte auch noch Rußlands Trophymannschaft(Kalukow), 80 daß beide Nationen hundert Strafpunkte er- hielten und aus dem engeren Wettbewerb ausschieden. Insgesamt gab es am zweiten Canadier-Siegen: Vorolympische Kraftptobe im Kanusport Im Einerkajak erneut die stärksten Fahrerinnen aus West und Ost am Start Deutschlands Kanu- Nationalmannschaft steht am Wochenende auf dem Stausee Wuppertal-Beyenburg vor mehr als nur einem aufschlußreichen Länderkampf. Die Begegnung mit der Tschechoslowakei, die bei der Welt meisterschaft 1954 in Macon hinter den alles überragenden Ungarn, aber vor Deutschland und Schweden im Gesamt- ergebnis den zweiten Plaz belegte, ist eine vorolympische Kraftprobe. Den Verantwort- lichen im DKV bietet dieser zweite Saison- Länderkampf gegen einen Ostblockstaat eine der letzten Möglichkeiten, Einzelfahrer und Schach-Kongreß in Waldkirch: Mannheims Uerlete: liaben schieren Stand Zwei Remis bisher einzige Ausbeute Dr. Meyers im Meisterturnier A Am Wochenende wurde der Jubiläums- Kongreß des Badischen Schachverbandes in dem Schwarzwaldstädtchen Waldkirch er- ökknet. Seitdem stehen die badischen Schach- spieler im Kampf um Meisterwürden und Punkte, wobei es wiederholt„Dauersit- zungen“ bedurfte, um ein Ergebnis zu er- zielen. Zwei Meister-Turniere(A und B), ein Haupt-Turnier, zwei allgemeine Tur- niere(A und B) sowie ein Junioren-Turnier stehen auf dem Programm, wobei neben Klassensieg auch der Aufstieg von Bedeu- tung ist. In den oberen Klassen, vor allem im Meister-Turnjier B und im Haupt- Turnier haben sich leider bisher die Mann- heimer Erwartungen nicht erfüllt; augen- blicklich sieht es so aus, als ob das Ende in der Hauptgruppe ohne Mannheimer aus- gefochten werden würde. Das Meisterturnier A brachte von Anfang an bewegte Kämpfe. Der neunfache Meister Badens, Eisinger(Karlsruhe), war hier Fa- Vorit, aber inzwischen zeigte es sich, daß er in diesem Jahre härter denn je zu kämpfen haben wird, wenn er seine zehnte Meister- schaft nach Hause bringen will. Bereits in der ersten Runde unterlag er Sutterer Baden-Baden) und augenblicklich kämpft er, durch Hängepartien belastet, um den Anschluß. Am besten hielten sich bisher Kraus Creiburg), der nur gegen Sutterer und Eisinger einen halben Punkt abgab, sowie Berner(Heidelberg), der Schubert, Wolf Heide Heidelberg) und Heim(Freiburg) schlug und mit Dr. Ladstetter Heidelberg) und Popp(Waldkirch) remisierte. Eine große Chance hat der junge Heim erhalten, der erstmals zugelassen wurde, inzwischen Popp und Kunz schlug und trotz einer Nie- derlage gegen Berner gut im Rennen liegt. Dr. Meyer Mannheim) hatte in den ersten Runden mit Eisinger und Kraus zwei der stärksten Spieler als Partner, so daß er erwartungsgemäß erst durch zwei Remis gegen die Heidelberger Dr. Ladstetter und Schubert zu den ersten Punkten kam. Im Meister-Turnier B, in dem fünf Mann- heimer vertreten sind, liegen nach fünf Run- den Cari(Freiburg) mit fünf Punkten und Dr. Linder(Radolfzell) mit 4% Punkten über- legen in Führung. Allerdings haben Tiht- mann, Weinacht Feudenheim), sowie E. Mül- ler(Sandhofen), die ein Spiel weniger haben, no cheine kleine Chance, sich nach vorne zu arbeiten, da noch sechs Runden zu spielen sind. Tabellenstand. Meister-Turnier A: Berner 4 P.(aus 5 Partien), Sutterer 3 P.(6), Kraus 3 P.(4), Heim, Eisinger 2½ P.(4), Popp 2½ P.(5), Schubert, Dr. Ladstetter 2 P. G), Wolf 1½ P.(4), Dr. Meyer 1 P.(4), Kunz 1 P.(5).— Meister-Turnier B: Cari 5 P.(5), Dr. Linder 4½ P.(5), Krüger, Weinacht 2 P.(%, Tihtmann 1/ P.(4), Mail 1½ P.(5). im in Mannschaften einer Belastungsprobe Hinblick auf die Olympische Regatta Ballarat bei Melbourne zu unterziehen. Insbesondere auf die Canadier-Rennen setzt die CSR ihre Hoffnungen. Die Asse der Mannschaft in dem weinroten Trikot sind der Langstrecken-Weltmeister Jiri Vokner mit seinem eigenartigen Stil sowie die zweifachen Weltmeisterschaftsdritten im Zweierboot, Jaroslav Sieger/ Zdenek Ziegler und die stark in den Vordergrund gerückte Kombination Koubeck/ Purchart. Es wird großer Leistungen der deutschen Hoff- nungen Franz Johannson, Herbert Kirsch- ner und der zweifachen olympischen Bronze- medaillengewinner Egon Drews/ Wilfried Soltau bedürfen, um ihre routinierten Geg- ner zu gefährden, Nicht weniger interessant sollten die Kajak- Wettbewerbe werden. Michel Scheuers groge Rivalen im Einerboot sind der Langstrecken-Weltmeisterschafts- zweite Milos Pech und Ladislav Cepciansky. Die Aufgabe über 10 000 m erschwert sich für den Duisburger Olympiadritten, da mit Briel/ Kleine und Miltenberger/ Schmidt die nach ihm stärksten Einerfahrer im Zweier sitzen, so daß der deutsche Meister auf ihre Unterstützung verzichten muß. Von wesentlichem Einfluß auf das End- ergebnis kann der Frauen-Einerkajak sein. Eine Entscheidung darüber, wer Deutschland bei den Olympischen Spielen in dieser Boots- klasse vertritt, kann in Wuppertal fallen, denn mit Gisela Ameil und Ingrid Hart- mann(beide DKV) sowie den Ostzonen- mädels Sigrid Leue und Ingrid Plonka tref- fen die stärksten Fahrerinnen aus West und Ost erneut aufeinander. Jahrestagung des Skiverbandes Der Skiverband Schwarzwald hält am Wochenende in Karlsruhe seine Jahrestagung ab. Auf dem Programm stehen ara Samstag, 16 Uhr, die getrennten Tagungen der Ver- bände Nord und Süd im Gasthaus„Kühler Krug“, während die Hauptversammlung des Gesamtverbandes auf Sonntagvormittag 10 Uhr im Kleinen Saal der Stadthalle fest- gesetzt hat. Gesellschaftlicher Höhepunkt der Zusammenkunft ist am Samstag ein großer Festabend mit internationalem Varieté-Pro- gramm und Ball in der Stadthalle. An der Tagung nehmen sämtliche Skivereine Nord- badens geschlossen teil. Tag 18 Ausfälle, während sich die Zahl der mit Strafpunkten bedachten Fahrer auf 76 erhöhte. Die hohe Zahl von 265„Ueberleben- den“ erklärt sich vor allem daraus, daß hier wirklich die Weltelite der Geländefahrer startet, die die trotz der frühen Morgen- stunden bereits in der ersten von insgesamt zwei Runden zahlreich erschienenen Zu- schauer begeisterte. Komplett waren am Dienstag noch die Trophy-Nationalmann- schaften von Großbritannien, der Tschecho- slowakei, von Italien, Schweden und Oester- reich(der zunächst als ausgefallen gemeldete Fahrer wurde mit 58 Strafpunkten wieder zugelassen) sowie 11 von 29 gestarteten Sil- bervasen- Nationalteams, darunter Deutsch- land A(NSU). Die 355,2 Kilometer des zweiten Tages strapazierten vor allem das Fahrwerk der bereits in der ersten Etappe„erschütterten“ Maschinen. Die einzige Wasserdurchfahrt war zwar durch die vorhergehende Steilab- fahrt schwierig, aber das eigentliche Hinder- nis bildeten außergewöhnlich grobes Geröll mit koffergroßen Steinbrocken, freiliegende Wurzeln, scharfe Wellen und moorige Wald- wege. Die Federungen schlugen immer wie- der durch, zwangen zu erhöhter Vorsicht, so daß die Geschwindigkeit nicht nur wegen des Nebels stark reduziert werden mußte. Alle Fahrer gerieten in Zeitnot, und jede noch so geringe Reparatur führte unweigerlich zu Strafpunkten. Sogar ein so überragender Könner wie der NSU-Silbervasenfahrer Frey schimpfte— allerdings nur, weil er nicht wie am Vortage bis zu fünfzehn, sondern nur drei oder vier Minuten je Kontrolle gutmachen konnte.„Kapitän“ von Zitzewitz war diese Etappe, die nicht wie am Montag einige Höchstschwierigkeiten, sondern ununterbro- chen schweres Gelände brachte, gerade recht. „Ich muß wieder das Fahren lernen“, erklärte der 22 jährige,„denn gestern hatte ich wegen meines Knies immer Angst herunter zufallen. Offlzieller Stand nach dem zweiten Tag: Internationale Trophäe: England, Schweden und Tschechoslowakei je null Strafpunkte, Italien einen Strafpunkt, Oesterreich 86, Deutschland 100, UdSSR 148. Im Silbervasen- Wettbewerb waren folgende Mannschaften strafpunktfrei: Großbritannien B, Holland A und B, Polen A und B, Tschechoslowakei B, UdSSR B und Deutschland A. Auf den näch- sten Plätzen folgten: Italien A(ein Straf- punkt), Italien B(2), Schweden B(3), Tsche- choslowakei A, Großbritannien A(ie vier), UdSSR A(5), Finnland(34) und Belgien A (53). Alle übrigen Mannschaften hatten über 100 Strafpunkte. Besel-Homberg wird nachgeholt Der Sportausschuß des Deutschen Ama- teurbox-Verbandes bestimmte, daß der Ent- scheidungskampf zur Teilnahme an den Olympischen Spielen von Melbourne zwischen Fliegengewichts- Europameister Edgar Basel (Waldhof) und Manfred Homberg Düssel- dorf) bis spätestens 27. Oktober an einem neutralen Ort ausgetragen werden muß. Bis zum 30. September müssen Basel und Hom- berg dem DABV ein ärztliches Attest über ihre Kampffähigkeit vorlegen. Sollte sich Basels Verletzung(Mittelhandknochen leicht angebrochen) doch als langwieriger erweisen, so kommt Homberg ohne Entscheidungs- kampf in die Olympia-Staffel. Die endgültige namentliche Meldung für die Teilnehmer am Olympia-Boxturnier muß erst am 8. Novem- per dem Organisationskomitee in Melbourne Vorliegen. Vier Starts- drei Amicitia-Siege Junior- vierer und Junior-Achter für„Baden“ Aufmerksame Beobachter konnten bei der Herbstregatta in Aschaffenburg feststellen, daß Deutschlands Ruderernachwuchs zu den besten Hoffnungen für die kommenden Jahre berechtigt. Zu dieser Regatta hatten auch zwei Mannheimer Vereine gemeldet: Ami- citia und Baden. Beide Vereine waren sehr erfolgreich. Die Mannschaft Zink, Hoffmann, Hoffstaetter, Strantz, Stm. Pohl vom RV Amicitia hatte als einzige Pech. Sie über- hörte das Startkommando und kam sofort einige Langen in Rückstand. Das veranlaßte die Jungen zur Aufgabe des Rennens. Im Achter dagegen revanchierten sich so- Wohl die Mannschaft Krauth, Schmelzle, Dimpfel, Reßmann, Hoffstaetter, Dorando, Rubach, Strantz, Stm. Appler im Jung- ruderer-Gigachter Lgr. I in der Zeit 2:48,68 Minuten vor RG Offenbach Undine in 2:49, wie auch der Jungruderer-Achter Lęr. I (Rennboot) mit der Mannschaft: Spatz, Mommsen, Ries, Zorn, Kimpel, Hoffmann, Zink, Gäbler, Stm. Pohl für diese Nieder- lage. Letztere setzte sich bald nach dem Start an die Spitze des Drei-Boote-Feldes und siegte in der Zeit von 4:01 vor den beiden Booten vom RC Aschaffenburg 4:07 und vom RV Hellas Offenbach 4:09. Sehr erfolgreich schnitten auch die Mäd- chen des RV Amicitia ab. Christa Seest, Irm- gard Kopke, Gerda Ritter, Christel Meier und Stm. Inge Geiger arbeiteten als Mann- schaft gut zusammen. Der Erfolg blieb nicht aus. Sie besiegten im Mädchen-Gigdoppel- vierer mit Stm. Lgr. I(Stilrud.) mit der Benotung: Rang 3 die Mädchen vom RC Aschaffenburg(Rang 7) und die Mädchen vom Hanauer RC Hassia(Rang 8). Die Mannheimer RG Baden holte sich den Sieg im Junior-Vierer mit Stm. und im Senior-Achter. 2 Nachfolger von Real Madrid? england will Cutopa-Cup gewinnen Britischer Ehrgeiz wird von Manchester Uniteds Manager angestachelt Der Europa-Cup- Wettbewerb steht in die- sen Tagen zwar etwas im Schatten der gro- gen Länderspiele und der nationalen Mei- sterschaften, aber die Spiele der ersten Runde fanden überall stärkste Beachtung. Was den Start des Deutschen Meisters Borussia Dort- mund betrifft, so wurde durch den 7:0-Sieg im Treffen mit Spora Luxemburg ein Ergeb- mis herausgeholt, das dem Kräfteverhältnis einigermaßen entspricht. In der zweiten Runde werden es die Dortmunder nicht mehr 80 leicht haben. Dann wäre es zu wünschen, daß der Deutsche Meister mit jener Konzen- tration an diesen Europacup-Spielen teil- mimmt, die dieser Wettbewerb verdient. So hat Englands Meister Manchester Uni- ted beim 2:0-Sieg über Anderlecht im Astrid- Park in Brüssel die 35 000 Zuschauer restlos pegeistert. Manchester, das im letzten Jahr englischer Meister mit elf Punkten Vor- sprung wurde, stellte eine stark verjüngte Mannschaft, in der die Stürmer Pegg(21) und Viollet(22) sowie der Nationale Edwards(19), die überragenden Leute waren. Edwards gilt derzeit als Englands bester Läufer überhaupt. Die Jugend dominiert. Mat Busby, der Club- manager von United, gab zu verstehen, daß die Briten den Europacup gewinnen und da- mit Nachfolger von Real Madrid werden wol- len. Er meinte: Im letzten Jahr beging Eng- land einen Fehler, daß es an diesem interna- tionalen Wettbewerb nicht mitgemacht hat. Einer großen Fußballnation müsse die Teil- nahme wichtig sein, wenn sie ihr Prestige micht einbüßen will, auch wenn bei der Teil- mahme gewisse terminliche Schwierigkeiten In Preßburg kamen zu der Europacub- Begegnung Slovan Bratislava und CWRS Warschau 45 000 Zuschauer. Dabei darf man micht vergessen, daß die slowakische Metro- pole nur 200 000 Einwohner hat. Die Slowa- ken konnten ihre aus Südamerika heimge- kehrten Nationalen Moraveik, Bily und Mol- mar sowie den Torhüter Schroiv einsetzen. Die Polen wurden mit 4:0 glatt überspielt und beim Rückspiel in Warschau sind die Slowa- ken sebenfalls Favorit. Der Mittelstürmer Bazicky, der zwei Tore schoß, ist wesentlich besser als der nationale Mittelstürmer Feuer- eissl, der zur Zeit eine Formkrise durch- Im internationalen Fußball wurde dem 3:1-Sieg Ungarns gegen Belgrad in Jugo- Sslawien stärkste Beachtung geschenkt. Die Magyaren-Elf trat dabei mit den meisten alten Größen an. Der Angriff spielte in der ehemaligen Glanzbesetzung Sandor Kocsis —Hidegkuti-Puskas—Czibor und im Tor stand wieder der in Gnaden aufgenommene Grosies, vor dem der 36jährige Börzsei als Stopper fungierte. Verbandstrainer Bukovi hat als neuen Mann den Vasas-Läufer Be- rendi eingesetzt, der ganz groß einschlug. Am mächsten Sonntag treten die Ungarn in Mos- kau an. Mit der Verstärkung der Abwehr wurde die Achillesferse der Magyaren aus- gemerzt. Bukovi äußerte sich sehr befriedigt und zuversichtlich angesichts des bevorste- henden Länderkampfes gegen die Sowiet- union, denn die Magyaren seien„nun wieder stark genug, um die Sowjets schlagen zu können“. Die Jugoslawen haben in Belgrad bisher noch niemals gegen den„Erbfeind“ Wer Lb. rauchen wðil möchte doch nicht quf feines Aroma verzichten. Und gerade dieses zeichnet SUPRA besonders qus und erklärt ihre Beliebtheit bei anspruchsvollen Rauchern. Die Leichfickeif von SUPRA aber ist naturgegeben: ihre Mischung bilden ausgesuchte Tabaksorten, die duffige Würze mit bekömmlicher Milde vereinen. Dazu der„Aktiv-Filfer“, der die Läuterung des Rœuches bewirkt. und Risiken entstehen.“ * 10 5 2 Mit dem„Aktiv-Filfer“ Ungarn gewinnen können. ist nur S U PRA ausgestattet. einer absorbierenden Wirkung vemankt 5 U PRA inre hervorragende Reinheit und Bekömmlich keit. . MORGEN Donnerstag, 20. September 1956 Nr. 219 f Familien- Nachriehten f Tieferschüttert traf uns die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Onkel und Schwa- ger, Herr Arthur Philipp Müller im Alter von 55 Jahren am Dienstag, dem 18. September 1956 nach schwe- rem Leiden von uns gegangen ist. Mannheim, den 20. September 1956 Mittelstraße 41 In tlefer Trauer: Frau Helene Müller geb. Gmeiner Theo Weigand und Frau Christa geb. Müller und Enkelkind Gabriele Geschwister und Anverwandte Die Beerdigung findet am Freitag, dem 21. September 1956, 11.00 Uhr, im Haupt- friedhof Mannheim statt. Unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Arthur Philipp Müller ist im Alter von 55 Jahren unerwartet für immer von uns gegangen. In einem arbeitsreichen und schaffungsfrohen Leben, hat er stets die Ge- schicke unserer großen Familie erfolgreich gelenkt. Er wird in unserer aller Herzen weiterleben. Mannheim, den 18. September 1956 In tiefem Leid: Georg Müller, Erben Elise Stadtelmeyer Wwe. geb. Müller Fritz Zoller und Frau Käthe geb. Müller Georg Grund und Frau Paula geb. Müller Wilhelm Müller und Frau Käthe geb. Trunzer Hilda Müller Wwe. geb. Geberth Hilde Müller Wwe. geb. Petry Franz Müller und alle An verwandten Die Beerdigung findet am Freitag, dem 21. September 1936, 11.00 Uhr, im Haupt- friedhof Mannheim statt. Erschüttert nehmen wir Abschied von Herrn Arthur Philipp Müller Chef unserer Firma, der am 18. September 1956 im Alter von 55 Jahren von uns gegangen ist. Er gehörte zu den führenden Fachleuten der Filmtheaterbranche und wir alle verehrten ihn als einen Menschen von unermüdlicher Schaffenskraft und Herzensgüte.. Die Erinnerung an seine Persönlichkeit wird uns immer lebendig bleiben. Mannheim, den 19. September 1956 Die Belegschaft der Firma MULLER u. CO., O. H. G. CAPTToL und Lichtspielhaus MULLER Friesenheimer Straße 1a 5 Die Feuerbestattung hat heute in aller Stille stattgefunden. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. gerin und Tante, Frau Helene Schwind geb. Bender ist am 17. September in den frühen Morgenstunden nach kurzem schwe- ren Krankenlager sanft entschlafen. Mannheim, den 19. September 1956 Otto Schwind Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwa- Im Namen der Familie Tief erschüttert stehen wir vor einer unfaßbaren Nachricht Arthur Philipp Müller Capitol- Filmtheater hat uns für immer verlassen. Mannheimer Erstaufführungs-Theater Planken-Lichtspiele, Universum, Alster-Lichtspiele, Alhambra-Lichtspiele, Die Kamera, Palast-Theater, Die Kurbel Wir verlieren in ihm einen Kollegen vornehmster Gesinnung und einen guten Freund. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Die Kollegen der Trompetergasse 2 Plötzlich und unerwartet hat der allmächtige Gott meinen lieben Mann, Vater und Großvater, Herrn Anton Hofmann im Alter von 63 Jahren zu sich in die Ewigkeit genommen. Mh m. Wallstadt, den 17. September 1956 In tiefem Sehmerz: Frau Antonie Hofmann Tochter Ingeborg Beerdigung: Donnerstag, den 20. September 1956, 15 Uhr, vom Friedhof Wallstadt aus. und Enkelkind Hubert Mein herzensguter Mann, Vater, Schwiegervater, Schwager und Gustav Ulmrich Onkel, Herr ist am 18. September 1956 schlafen. Spenglermeister 1. R. im Alter von 81 Jahren sanft ent- Mhm.- Gartenstadt, den 20. September 1956 Am Kiefernbühl 16 In tiefer Trauer: Kätchen Ulmrich Gustav Ulmrich jr. Familie Ludwig Koch Familie Richard Mentz und alle Anverwandten Beerdigung: Freitag, 21. Sept. 1956, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. * 3 R 7, 21 Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 20. September 1936 2 Durch ein tragisches Schicksal verschied am 18. September 1 mein lieber Gatte, unser lieber Sohn, Schwiegersechn Bruder, Schwager und Onkel, Herr Leonhard Lenz Polizeioberwachtmeister im Alter von 31 Jahren. Mannheim, den 20. September 1958 In tiefer Trauer: Liselotte Lenz geb. Sailer und alle Angehörige Beerdigung: Freitag, 21. Sept. 10.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Hauptfriedhof Zelt „ 10.30 Kuhl Otte, mende s Hos Wittmann, Otto, Baumstraße 2 11.30 Krematorium Joerger, Edith, Eberbach, Schwanhelmer Str. 58.. 13.00 Petry, Anna, Reiherstraße 13.30 Burkhard, Michael, Richard-Wagner-strage 30 14.00 Thüngersleber, Maria, Zähringerstraße 10. 14.30 Friedhof Käfertal Hollstein, Klara, z. Z. Käfertal, Kometenweg 37. 14.00 Friedhof Wallstadt Hofmann, Anton, Trompetergasse 2a(ab Friedhof) 13.00 Mitgeteilt von der Friledhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 58 956 N n J D D n J 22 Deutsches Druck- und Verlagshaus mbh Mannheim, H 2,3. Jele fon 3107 Annakmestellen: Hier können Sie Anzeigen zu Original-Taritpreisen aufgeben: Almenhof: H. Schimpf, Brentanostraße 19 Neckarau: Anita Groß, vormals Söppinger, Fischerstraße 1 cheinau: Chr. Grall, Inn. Luzia Durler, Dänischer Jisch 21 Neckarstadt: Hans Portenkirchner, Waldhofstraße 1 Neckarstadt-Ost: Heinz Baumann, Friedrich · Ebert- Straße 46 Waldhof: Ad. Heim, Oppavuer Str. 28 Sendhofen: Kirsch, Sandh. Str. 323.325 Schõnqausiedlung: Gertrud Kremer, Kattowitzer Zeile 18 Lampertheim: Emrich& Lindner 5 Kaiserstraße 1? lofsch: Erich Horn, Am RMarktplatz Fehden: F Speer, Hauptstraße 69(Schorpp- Filiale] Käfertal: Jakob Geiger, Holtepunlt Käfertal- Süd: Albert Blatt, Dörkheimer Straße 11 Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Friedrichsfeld: Valentin Ihrig, Hagenauer Straße 22 Ladenburg-Neckarh Flans Schmieg, Ladenburg, Sievertstraße 3 Schriesheim: Georg Knäpple, Ladenburger Str. 32, Tel. 319 Heidelberg: Heidelberger Iageblatt, Brunnengasse 18-24 Heidibg.-Rohrbach: Fritz Bollmeyer, Karlsruher Straße 51 MRT EN — 8— 5 J Dos macht freude- frohgelaunt mit den Kin- J dern so richtig herumzu- J tollen. 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Bekanntmachung des Finanz ministeriums Baden- Württemberg über die Einstellung von Nachwuchskräften im Frühjahr 1937 1 Nachwuchskräfte für den gehobenen nichttechnischen Dienst in der Finanzverwaltung. Bekanntmachung des Finanzministeriums Baden- Württemberg über die Einstellung von Nachwuchskräften für den gehobenen nichttechnischen Dienst in der Finanzverwaltung vom 28. Aug. 1956. im Frühjahr 1957 wird in der Finanzverwaltung des Landes Baden- Württemberg eine Anzahl von Nachwuchskräften für den gehobenen nichttechnischen Dienst eingestellt. Berücksichtigt werden Abiturienten, die am 1. April 1957 das 24. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, außerdem Bewerber, die mindestens das Abgangszeugnis einer aner- kannten ausgebauten Mittelschule, einer Volksschule mit vollausgebau- tem Aufbauzug, einer höheren Handelsschule, oder das Versetzungs- zeugnis der 6. Klasse einer ökkentlichen oder staatlich anerkannten höheren Schule besitzen und am 1. April 1957 das 16. Lebensjahr über- schritten und das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Bei Abiturienten ist ein verkürzter Vorbereitungsdienst vorgesehen. 2 Wir suchen zum alsbaldigen Eintritt gut empfohlenen 1Wagenwaäscher Bewerbungen umgehend erbeten an: NANS KORHTLH OFF FORD Reparaturwerk— Mannheim-Neuostheim Am Autohof— Telefon 436 51 und 4 41 45 Gesucht werden in Dauerstellung 2 Verksufsfahrer mit Führerschein Kl. III oder gewissenhafte Kraft- fahrer zur Einarbeitung als Verkaufsfahrer. Alter 30 bis 40 Jahre.— Ferner für halbtags Urlaubszeit vorbel. Weihnachten in Sicht Wir geben sofort DAMEN sympathisch und umgangs- gewandt, im Alter von 30 bis 50 Jahren, Gelegenheit, sich durch leichte Sonder- aufgabe Kein Verkauf) ei- nen festen Nebenverdienst zu beschaffen. Auch Haus- frauen, die nur vormittags Zeit haben, werden berück- sichtigt. 755 Bitte besprechen Sie sich mit Herrn Klein, am Frei- tag, dem 21. 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Ge- Zwecke der Aufhebung der Erbengemeinschaft am Dienstag, dem 855 art, Rotebühlstr. 30; Karlsruhe, Moltkestr. 105 Freipurg, Sautierstr. 32 mit Kenntnissen in der Buchhaltung. halt gesucht. Vorzustellen 6. November 1856, um 14.30 Uhr, in seinen Piensträumen in Mannheim, u m 0 115 spätestens 15. Oktober 1956 und das erste Halbjahreszeugnis zür Angebote unter P 0352 an den Verlag erbeten. ab 18 Uhr 0 5, 13, 1 Treppe Schloß linker Flügel, Zimmer 212, das Grundstück des Franz Mai, 1 das Schuljahr 1956/57 unmittelbar nach Erhalt einzureicnen. Die Ab-* ¹⅛‚ ꝙ een Mannheim kentertal, Havickitstrase as, aut Semen ee gangszeugnisse können im Frühjahr 1987 nachgereicht werden.— 3 5 rd 4 4. Jun 1955 in Sun l i Nach uenshratte tür den mutieren niemttechnisenen Dienst in der J. 8 e 1 70 Finanzverwaltung. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung Bekanntmachung des Finanz ministeriums Baden- Württemberg über die Einstellung von Nachwuchskräften für den mittleren nichttechnischen Dienst in der Finanzverwaltung vom 28. Aug. 1956. Im Frühjahr 1957 wird in der Finanzverwaltung des Landes Baden- Württemberg eine Anzahl von Nachwuchskräften für den mittleren nichttechnischen Dienst eingestellt. Berücksichtigt werden Bewerber mit Mittel- oder Volksschulbildung, die am 1. April 1957 das 18. Lebens- jahr noch nicht vollendet haben. Der Vorbereitungsdienst bis zur Assistentenprüfung dauert 2 Jahre. Bewerbungen mit Lebenslauf, Schulabgangszeugnis und etwaigen Be- rufszeugnissen sind bis spätestens 15. Oktober 1956 bei der für den Wohnort zuständigen Oberfinanzdirektion(Stuttgart, Rotebühlstr. 30; Karlsruhe, Moltkestr. 103 Freiburg, Sautierstr. 32) einzureichen. Arbeitsvergabe! Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. ver- gibt folgende Arbeiten: 1. Schlosserarbeiten für das studenten wohnheim N 8 2, Schreinerarbeiten für die Wohnbauten Mannheim- Schönau Nord- Block O 3, Gas-, Wasser u. Abwasserinstallationsarbeiten fur dle Evakuierten- Wohnungen, Mannheim- Schönau, Nord-Block S, T, U, V Wasser- u. Abwasserinstallationsarbeiten für den Allgemeinen ir danleen Das echte Interesse und die Sröndlichkeit, mit der tröchtlich zu erhöhen. 5 allen Hausfrauen för die ausgezeichneten Zuschriften quf die Prömienfroge Was sagen Sie über die BUENHOG-Frobe? BURNUS-Probe vorgenommen worden wor, konnten wir dus den vielen Zuschriften erkernen und haber uns daher veranlaßt gesehen, die Anzahl der Sachprämien gonz be? die zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Verstei- gerung des Grundstücks oder des nach 5 55 ZV mithaftenden Zube- hörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbei- zuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kun- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem No- tariat einzureichen. Gem 5 74a Zvd wird der Grundstückswert auf 10 100,— DM festgesetzt. Gegen diese Festsetzung ist nach vorheriger Anrufung des Amtsge- richts Mannheim die sofortige Beschwerde an das Landgericht Mann- heim zulässig. Grundstückbeschrieb: Grundbuch von Mannheim, Band 64, Heft 11, Lgb.-Nr. 17.40%ö1, 1 Ar 58 am Hofreite mit Gebäude und einem eingeschossigen Kleintierstall, Mhm.-Käfertal, Habichtstraße 65. Schätzungswert: 10 100,— DM, Zubehör:—. Mannheim, den 6. September 1956 % Gas-, 1 8 e 4851 1 im-Schõö Nord-Block O, F, Q, R 1 8 2 8. a V 2 e 8 Nur 2 Einsendungen konnten die Pramie von DM 100. er- Notariat V als Volistreckungsgerlcht eim 5 8 halten; jedoch haben wir doför die Anzohl der DM 50. 55 6. Verputzarbeiten Unnenputz) für die Wohnbauten an der verl. Katto- 5 05 abt. witzer Zeile, Block 8, T, U, V. 5 prämie auf 6 erhöht, Versteigerung der verfallenen Pfänder aus der Zeit vom 16. Februar 1956 imer F bei der Ge bis 15. März 1956 ͤ am Mittwoch, dem 3. Oktober 1956 im Saale des Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht e Gasthauses„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Str. 103, Beginn 9.30 Uhr, — schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim, Max- Die glücklichen Gewinner: Saalöffnung 9.15 Uhr. Letzter Auslösungs- bzw. Erneuerungstermin für 25 Joseph-Strage 1, Auskunft, abgeholt werden. DM 100.- in bor die Pfandscheine Gruppe A— 59 533 bis 60 782; Gruppe B Nr. 41 352 1 N— bis 44 046, Montag, den 1. Oktober 1956. Näheres zu erfragen beim 75 Frou gegino Heifhecker, Bernou, Post Herbrechſingen, Kr. Heidenheim eee — 3 I Mietgesbche Wir bieten 3000, DM Bkz gegen 2 Iimmer, Küche, Bad für Wohnungsberechtigten. Ellangebote unter P 81318 an den Verlag erbeten. 1 Zim., Kü. od. sep. Leerzim. geg. Mietvorauszahlg. sof. gesucht. An- gebote unt. Nr. 0383 an den Verlag. Junges Ehepaar sucht Nähe BBC immer, Küche Frau Elfriede Londtowitz, Kassel, Herderstraße 15 DM 30. in bar Frau R. 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Nach regionalen Schätzungen der Land- wirtschaftskammern und Bauernverbände liegt der Durchschnittsertrag bei den Spät- kartoffeln bei ungefähr 210 dz pro ha. Das Sind fünf dz pro ha mehr als im vergangenen Wirtschaftsjahr. Bei den mittelfrühen Sorten trat eine Ertragssteigerung bis zu 20 v. H. ein. Zum erstenmal soll in diesem Jahr die teilweise regional eingeführte Verladekon- trolle auf das gesamte Bundesgebiet aus- gedehnt werden. Zur Durchführung dieser Kontrollen sind Mittel im„Grünen Plan“ des Bundesernährungsministeriums vorgesehen. Demnach könnten also die Kartoffeln bil- liger werden, wenn— ja wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre. Da ist nämlich noch gar micht klar, wie sich der„Grüne Plan“ finan- ziell auswirken wird. Dank der emsigen Tätigkeit des Bundes- und der Ländermini- ster für Ernährungswirtschaft bzw. Land- wirtschaft richtet sich die Preisbildung auf dem Agrarsektor nicht nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage, sondern nach diversen„Grünen Plänen“(der Verteuerung). Ueber die künftigen Preismöglichkeiten schweigen sich ja die Bauernverbände gründ- lich aus. Daß ihnen— im Gegensatz zum Ver- braucher— höhere Preise erwünscht sind, ist begreiflich. Verkehrsfinanzgesetz 1957 und Straßenbaupläne Die Ausgaben für den Straßenbau müß- ten in den nächsten drei Jahren kräftig er- höht werden, meinen— laut Angaben der „Deutschen Straßenliga“ übereinstim- mend das Bundesfinanz- und Verkehrs- ministerium. Die Einmütigkeit soll soweit gehen, daß vorgesehen sei, bis zum Jahre 1959/1960 den jährlichen Etat für Bundes- Straßen- und Autobahn-Bau mit rund 1,8 Mrd. DM festzusetzen, gegenüber 715 Mill. DM im laufenden Haushaltsjahr. Aus derselben Quelle wird bekannt, daß der Entwurf für ein Verkehrsfinanzgesetz 1955 voraussichtlich im November das Bundeskabinett passieren dürfte, um dann Bundesrat und Bundestag zur Beschlußfas- sung zugeleitet zu werden. In Bonn wird ferner angenommen, daß für Bundesstraßen ein System der Vor- finanzierung eingeführt wird, wie es jetzt schon für die Autobahn gilt. Bis zu einem Betrag von einer Md. DM sollen Arbeiten an Bundesstraßen auf dem Kreditweg vor- kinanziert werden können. Mit dieser Auf- gabe soll die OEFFA(Bank für öffentliche Arbeiten), in deren Händen auch schon die Autobahn- Finanzierung liegt, betraut werden. Schließlich soll, der vom Bundesfinanz- ministerium erarbeitete Gesetzentwurf auch die Einsetzung eines Strahenbau- Finan- zierungsbeirates vorsehen. Dieser Beirat, der sich u. a. aus Vertretern der Länder, der Städte, Landkreise sowie der Wirtschaft zusammensetzen soll, soll bei der Verteilung der Haushaltsmittel für den Ausbau der Bundesstraßen gutachtlich gehört werden. Als völlig abwegig werden Gerüchte be- zeichnet, demnach der Bundesfinanzminister die Abschaffung der Verbilligung des Mine- ralölbezuges für land wirtschaftliche Betriebe erwägt bzw. beabsichtigt. Für die Finanzie- rung des Straßenbauprogramms, das ins- gesamt 20 bis 30 Md. DM erfordert, stehen — wie aus dem Bundesfinanz ministerium erklärt wird— noch folgende Möglichkeiten zur Verfügung: g 2) Kürzung der Leistungen für andere Verkehrsträger, b) Erschließung neuer Einnahmequellen (Z. B. Anleihen zur Vorfinanzierung etc.). Der dritte Weg einer Finanzierung durch Zweckbindung bestimmter Steuern sei nach Ansicht des Bundesfinanz ministeriums nicht gangbar, weil dann andere Leistungen des Bundes gekürzt werden müßten. Mittelstands-Kreditbedarf allein fürs Handwerk 2,51 Md DM (hi.) Der Arbeitsausschuß für Kredit- fragen des gewerblichen Mittelstandes hat dem Bundestagsausschuß für Sonderfragen des gewerblichen Mittelstandes eine Ueber- sicht über den Kreditbedarf mittelstän- discher Betriebe übersandt. Darin wird fest- gestellt, daß zwar der Bedarf an kurz- kristigen Krediten im allgemeinen gedeckt sein dürfte, daß jedoch ein großer Bedarf an lang- und mittelfristigen Krediten be- stehe. Allein das Handwerk benötige rund 1,9 Md DM für Kredite für Instandsetzung, Neu-, Um- und Aufbauten von Betriebs- und Lagerräumen, zur Anschaffung von Maschinen, Fahrzeugen und Arbeitsgeräten sowie zur Auftragsfinanzierung und als Betriebsmittelkredite. Dazu kommt beim Handwerk ein Bedarf an Umschuldungs- krediten in Höhe von rund 330 Mill. DM sowie zur Ablösung von Lieferabenschulden durch neu auf zunehmende Bankkredite in Höhe von rund 280 Mill. DM. Der Zentral- verband des Handwerks bemerkt dazu, er Habe diesen Bedarf durch eine„wirklich sorgfältige“ Umfrage festgestellt. Unter anderem empfiehlt der Arbeits- ausschuß, im Haushalt des Bundeswirt- schafts ministeriums für 1957 einen währungs- und konjunktur- politisch zu verantworten- den Betrag für Rationalisierungskredite einzusetzen. Auch sollten die Länder ver- stärkt solche Kredite gewähren. Außerdem wird vorgeschlagen, das Verfahren zur Er- langung von Bürgschaften der Kredit- garantie- Gemeinschaften zu vereinfachen und diese Gemeinschaften durch Anerken- nung als gemeinnützige Einrichtung von der Steuerpflicht zu befreien. Sozialreform-Arbeit in neuem Stadium Eine Grundsatzentscheidung der CDU/ CSU- Bundestagsfraktion soll in Sachen der Sozial- reform herbeigeführt werden. Unser Bonner Hi.- Korrespondent meldet, der Bundeskanz- ler wolle die Koalitionsparteien OP und FVP) nicht mit dem Regierungsentwurf der Rentenreform brüskieren. Starke Bedenken gegen diesen Regierungsentwurf hat die Deutsche Partei, haben aber auch sowohl der jetzige Vorsitzende der FVP, Bundesminister Dr. Preusker, als auch der Bundeswirt- schaftsminister angemeldet.— Dabei steht die Ueberlegung zur Debatte, ob ein anderer Anpassungsindex gefunden werden kann, der dann ohne währungspolitische Bedenken angewandt werden könnte. Gegebenenfalls soll die Rentenerhöhung nicht, wie jetzt vorgesehen, an die Löhne, sondern an den privaten Verbrauch gekoppelt werden. In Fachkreisen wird damit gerechnet, daß bei etwaigem Inkrafttreten des Regierungs- entwurfes zum 1. Januar 1957 zusätzliche Kaufkraft von etwa 2,8 Md. DM im Jahre 1957 den Verbrauch belasten würde, wobei gleichzeitig dem Kapitalmarkt rund 2 Md. DM entzogen werden dürften. Nach den Aeußerungen des Direktoriumspräsidenten der Bank deutscher Länder, Geheimrat Vocke, könnten diese 2 Md. DM nicht ersetzt werden. Anpassung der OEG- Fahrpreise an erhöhte Betriebskosten Sozialtarife schluekten Mehrertrag aus der Gerade noch rechtzeitig zur Vorlage ihres Geschäftsberichtes für das Jahr 1955 hat die Oberrheinische Eisenbahngesellschaft AG (OEG) wieder einen wesentlichen Abschnitt Mmres Rationalisierungs- und Modernisie- rungsprogramms fertiggestellt. Ab 1. Okto- ber wird zwischen Mannheim, Weinheim, Heidelberg, Mannheim ein Dreiecksrundver- kehr aufgenommen auf vollelektrifizierter Strecke. Welche Bedeutung der OEG im Fahein- Neckar- Raum zukommt, machen einige Zah- len deutlich: Zu- 1954 1955 nahme Mill. Mill. Mill. Personenverkehr: 17,6 18,8 12 Kraftverkehr: 2,4 2,65 0, 25 Da sich indes diese Verkehrssteigerungen vorwiegend über dei Sozialtarife entwickel- ten, verschob sich— wie der Geschäfts- bericht ausführt— das Verhältnis der Ein- nahmen zu den Aufwendungen zu Lasten des Ertrags. Die Erhöhung der betrieblichen, sachlichen und personellen Aufwendungen Mehr Sachlichkeit bei der Rentenneuordnung Fachleute predigen tauben Ohren 1. „Wem wird es einfallen, sich von einem tinisterium, den Entwurf der Sozialreform Schuster ein Haus bauen zu lassen statt von einem Architekten? Wer wird mit seinem zer- rissenen Schuh zum Architekten laufen statt zum Schuster? Es ist keine Schande für die Menschen, sich in Dingen, von denen sie wenig verstehen oder gar nichts, sich Kennern und Könnern anzuvertrauen. In Dingen, die die Hauswirtschaft betreffen, unterordne ich mich widerspruchslos der besseren Einsicht meiner Frau und meines Stallknechtes.“ (Sokrates) Dünn, ja ausgesprochen dünn war das, Was Anton Storchs Ministerialdirektor Dr. Jantz zur Verteidigung des Regierungsent- Wurfes zur Rentenneuordnung auf einer Pressekonferenz vorbrachte. Vergl.„MM“ vom 19. September, Seite 1„Storch bleibt bei seinem Rentenentwurf“.) Darüber— daß es dünn war— konnte die Lautstärke der Deklamation des vom Bundesarbeitsminister entsandten Sprechers nicht hinwegtäuschen. Lautstärke hat nämlich noch niemals Man- gel an Beweisführung ersetzt; hat noch nie- mals bloße Behauptungen in schlüssige Fol- gerungen verwandelt. Daß bei dieser eilig einberufenen Pressekonferenz des Bundes- arbeitsministeriums nichts berausschauen Würde, wagten Eingeweihte schon bei An- Kündigung des Termins zu vermuten; denn offensichtlich wurden die Einladungen dar- Auf abgestellt, Teilnehmer auszuschließen, deren Diskussionsbeiträge den vom Ministe- rium beabsichtigten Werbeeffekt im vorhin- ein ausschlössen. Daß die etwa 30 anwesenden Bonner Journalisten dennoch so ziemlich geschlos- sene Front gegen Jantz bildeten, lag wohl daran, dag der Ministerialdirektor sämt- chen konkreten Fragestellungen auswich. Beispiel: Ein Fragesteller wollte wissen, Wieso sich das Bundesarbeitsministerium dem Gesetzgeber zu servieren, ohne sich vorher mit den Einwänden der Fachleute in gleicher Weise offen auseinanderzusetzen, wie die Fachleute ihre Einwendungen prä- sentierten. Dabei lehnen die Fachleute den Gedan- ken der Sozialreform nicht einmal in Bausch und Bogen ab. Ihre Darstellungen bezwek- ken nämlich, zuverlässigere Maßstäbe für die Errechnung der künftigen Renten zu kinden als die bisher vorgeschlagenen. Grund: Die Rentenversicherung soll dem Rentner im buchstäblichen Sinne des Wortes Versicherung— Sicheérheit bieten und nicht bloßes mit Unsicherheit hinsichtlich der Erfüllung verbundenes Versprechen dar- stellen. Uebrigens werden bereits in Fach- kreisen solche Maßstäbe beraten. Man denkt beispielsweise daran, die Rentenfestsetzung nach a) der Entwicklung des Sozialproduktes, b) dem Maßstab der gesamten Produk- tivitätssteigerung, c) der Meßzahl der Produktivitätssteige- rung, die auf jeden einzelnen entfällt, zu berechnen. Die Wissenschaftler sind sich noch nicht ganz einig, ob dieser Weg aus- reicht für völlige Sicherheit, oder ob eine andere Formel entwickelt werden muß. Nach des Bundesarbeitsministers Vorstellungen scheinen sie sich jedoch unnütze Arbeit zu machen. Grund: Laut AP-Meldung über die Pressekonferenz Jantz ist das Ministerium in seiner Ueberzeugung gefestigt, daß die geplante Anpassung der Renten an die Lohn- entwicklung der richtige Weg sei. Das ist schon mehr als die bisher, disku- tierte dynamische Rente. Das wäre ja in Wirklichkeit die Durchführung des oppositio- konmten nicht aufgewogen werden. Das soll entschuldigen, daß der aus den Vorjahren noch auf Rechnung stehende Verlustvortrag von 422 00 DM um 75 974 DM. zunahm. Verständlich, daß die Eisenbahngesellschaft diesen erheblichen Minusposten ihrer Bilanz mit der Zeit beseitigen möchte. Sehr ein- gehend wurde daher„die Behandlung des kutiert. Endergebnis: Neuregelung der Fahr- Preise, die teilweise vermindert werden, teil- Weise erhöht, so daß im Durchschnitt ein Mehrerlös von 10 v. H. herausschaut. Es wurde die Errichtung neuer Tarifpunkte, sowie eine Kilometer-Ordnung beschlos- sen, die im Gegensatz zur gegenwär- tigen Regelung nur wirkliche Entfernungen zugrundelegt. Ob die ab 1. Oktober erhöhten Fahrpreise allerdings das Defizit decken, bleibt fraglich, weil infolge von— seit dem 1. Januar 1956 in Kraft getretenen— Ge- halts- und Lohnsteigerungen sich die Be- triebskosten um 500 000 DM erhöhten. Die neuen Fahrpreise, die— nach Angabe der OEG— übrigens immer noch etwas nied- riger sind als die der Bundesbahn, wurden bereits von den Landes- und Bundesbehör- den genehmigt. Die Zahl der Beschäftigten hat sich 1955 gegenüber dem vorangegangenen Geschäfts- jahr um 21 Personen verringert. Sie betrug am Jahresende 816. Auf der Einnahmeseite der Gewinn- und Verlustrechnung gliedern Bilanzvergleich (in 1000 DMW) AKTIVA: 1955 1954 2 Anlagevermögen: Bahnbetrieb 38 639 33 2665 7374 Kraftverkehr 1200 1180 4 20 Stromversorgung 8 304 7347 5957 Umlaufvermögen: Vorräte 980 954 + 25 Wertpapiere 73 73— Forderungen 2 956 2549 9407 flüssige Mittel 637 656—219 Rechn.-Abgrenzungen 68„„ Gesamtverlust) 498 422 + 76 PASSIVA: Grundkapital 5 000 5 000— Rücklagen 9 643 9.381 7282 Wertberichtigungen 29 410 28 498 4912 Rückstellungen 4 913 4046 867 Verbindlichkeiten 4 824 5 205—381 Rechnungsabgrenzungen 58 73— 15 Bilanzsumme) 33 854 32 120 71734 ) einschließlich Verlustvortrag aus dem Vor- jahr— 2) Auf- und Abrundungen einge- schlossen. Efiektenbörse Beförderungszunahme sich die Roherträge in folgender Aufstellung (in 1000 DM): 1955 1954 Bahnbetrieb 721¹¹ 6849 362 Kraftverkehr 845 772 + 73 Stromversorgung 7038 6409 + 629 Außerordentl. Erträge 140 49 3 Rücklageverminderung 92 76. 18 Wie weiterhin auf der Hauptversammlung mitgeteilt wurde, will die OEG auch im lau- fenden Geschäftsjahr ihren Betrieb weiter modernisieren. H. K. H. eee Fröhlicher Kohle-Optimismus wird erläutert Zuständige Bonner Stellen betonten, dad die Kohleversorgung für den kommenden Winter kein Problem sei. Die sozialdemokra- tische Bundestagsfraktion hat nämlich am 19. September dem Bundeswirtschaftsminister zkfröhlichen Optimismus“ vorgeworfen und bezweifelt, daß die Hausbrandversorgung kür den Winter gesichert sei. Zu dieser Ueber. legung kam sie offenbar auf Grund von Pressemeldungen, wonach die Verhandlungen des Vizepräsidenten der Hohen Behörde der Montanunion, Etzel, mit Vertretern der eisen schaffenden Industrie und des Bundeswirt. schaftsministeriums noch zu keinem Ab- schluß geführt werden könnten. Wie dazu in zuständigen Regierungs- kreisen verlautet, bedeutet die Vertagung der Verhandlung auf Anfang Oktober nicht, daß die eisenschaffende Industrie 500 000 t Koks kür die Hausbrandversorgung etwa nicht zur Verfügung stellen wolle. Vielmehr habe die eisenschaffende Industrie sich schon krüher bereit erklärt, ihren Kohlebezug aus den Ver. einigten Staaten auf 2,8 Mill. t jährlich zu er- höhen. Diese Zusage sei keineswegs zurück. gezogen worden. Im übrigen zeigten auch die neuesten Meldungen über den Kohleversor- gungsstand der Wirtschaft, sowie der Elek- trizitäts- und Gaswerke, daß im Durchschnitt große Vorräte verfügbar seien. * Demnach wären die Hausbrandsorgen gegenstandslos. Dem Verbraucher sind jedoch Koks und Kohle im Feller wichtiger und lieber als ministerielle Versprechungen. Viel- 2¹9 1 leicht macht das Bundeswirtschaftsministe- rium doch die Rechnung ohne den Wirt. Zu lange schon und zu intensiv wurde die Be- völkerung hinsichtlich der Kohleversorgung im kommenden Winter beunruhigt. Es könnte sein, daß diese Unruhe zu einer Kauflust an- regt, die weit über den wirklichen Kohlen- bedarf hinausschießt; die so etwas wie eine Hortung darstellt. Dann allerdings dürfte nicht genügend Kohle zur Verfügung stehen. Es ist nun einmal in der Wirtschaft so, daß mit Unwägbarkeiten gerechnet werden muß, die so manches schöne Konzept verderben. Weitaus vernünftiger wäre es gewesen, wenn die Industrien, die jetzt bereit sind, zu Gun- sten des Hausbrandes auf Kchle aus inlän- discher Förderung zu verzichten, ihren Ver- Zzicht bereits früher verwirklicht hätten. Inleressantes füt die Maustrau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- Gmb“, Bonn, gibt folgende Marktvorschau: Butter: Preise werden sich nicht verän- dern. Deutsche Erzeugung geht zwar zurück, doch füllen reichliche Zufuhren aus neun verschiedenen Ländern das Angebot auf. Käse: Das Angebot und die Preise werden sich nicht ändern. Der Emmentalerkäse hat Zwar immer Spitzenpreise, doch ist er bei reichlichem Angebot in diesen Tagen ver- hältnismähig preisgünstig zu haben, Eier: Der Versuch, die Preise für Import- Ware noch etwas Klettern zu lassen, ist miß- Slückt. Obwohl die deutsche Erzeugung ab- nimmt, wird das Gesamtangebot infolge Ein- uhren nicht kleiner. Preise unverändert. Seefisch: Rotbarsch und Kabeljau neh- men den größten Platz im Seeflschangebot ein. Die Frischfischfänge der Fischdampfer haben sich vorübergehend verringert. Etwas testere Preise sind möglich. Die Herings- fänge haben sich erneut verschlechtert. Grüne Heringe werden nicht besonders reichlich zu finden sein. Bücklinge wird es aber genug geben. g Fleisch: Rindfleischangebot fällt unter- schiedlich aus. An den Verbraucherpreisen dürfte sich aber kaum etwas ändern. Kalb- fleischpreise können nur in Ausnahmefällen etwas anziehen. Auf den Schweinemärkten sind die Preise im Süden und Südwesten des Bundesgebietes mehrfach leicht gesunken. Preisveränderungen in den Metzgerläden nicht wahrscheinlich. Einfuhren aus dem Ausland und Auslagerungen der Einfuhr- und Vorratsstelle laufen weiter. Ausgelager- tes Schweinefleisch wird rund 20 Pf je Pfund Weniger kosten als frisch geschlachtetes Schweinefleisch. Rindergefrierfleisch ist nicht in allen Orten der Bundesrepublik zu Mitgeteilt: Bankhaus Bens el& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 19. September 1956 Börsenverlauf.(VWD) Die freundliche Grundstimmung blieb bestehen. Trotz einer gewissen Zurückhaltung kam es durch Anlage- und Meinungskäufe zu neuen Kurssteigerungen von ein bis zu drei Punkten. Im Vordergrund standen dabei einzelne Montane sowie Kali- und Erdöl- papiere. IG-Farben-Nachfolger lagen anfangs vernachlässigt aber gut behauptet. Der Hlektromarkt sowie Maschinen- und Motorenwerte hatten im großen und ganzen nur unbedeutende Veränderun- gen aufzuweisen. Lediglich BMW fanden erst vier Punkte schwächer Aufnahme. Bankaktien blieben ohne nennenswerte Veränderungen. In Rückwirkung auf die letzten Steigerungen waren Schiffahrtspapiere angeboten. Lokal- und Spezialpapiere tendierten uneinheitlich, wobei die beider- seitigen Schwankungen nur selten über ein bis zwei Punkte hinausgingen, Gegen Börsenschlug führte plötzliche Nachfrage am Montanmarkt und in Chemiewerten zu weiteren Erhöhungen gegen- haben. Es heißt: die Hausfrauen zeigten für dieses Fleisch, das rund 40 bis 50 Pf je Pfund Weniger kostet als Frischfleisch, vielfach kein Interesse. 5 Kartoffeln: Wenn das Angebot in Nieder- sachsen wegen der Nachfrage aus anderen Gebieten auch nicht immer ganz ausreichte, so nehmen die Speisekartoffelmengen im ganzen gesehen doch zu. Erfahrungsgemäß ist jetzt für die Verbraucher die günstigste Zeit für das Einkellern gekommen. Die Preise bleiben gleich. Gemüse: Weiß-, Rot- und Wirsingkohl, Blumenkohl, Rosenkohl, Kohlrabi und Möh- ren wird es in zunehmenden Mengen geben. Preisermäßgigungen sind mehr oder weniger für alle diese Erzeugnisse zu erwarten. Salat, Gemüse und Spinat wahrscheinlich ebenfalls etwas preiswerter. Sommergemüsearten wie Gurken, Tomaten und Bohnen, wird es da- gegen allmählich weniger geben. Obst: Abgesehen von den späten Pflau- men- und Zwetschgensorten wird man nur noch wenig Steinobst finden. Die Spätpfir- sische wurden durch die Fröste zu Jahres- anfang weitgehend vernichtet, Das Kernobst wird voraussichtlicher preiswerter. Günstige Einkaufsmöglichkeiten bieten die Tafeltrau- ben. Auch Bananen sind verhältnismäßig preiswert zu haben. Marktberichte vom 19. September Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VéWD) sehr große Anfuhren, rege Nachfrage nach Bohnen und Tomaten. Gemüseabsatz sehr schleppend, größere Ueberstände. Zwetschgen. absatz nur zu notierten Preisen möglich, Preise hierfür rückläufig. Es erzielten: Zwetschgen 1722; Hepfel 1230; Birnen 12-35; Kopfsalat St. 1015; Endivien 10, Gurken St. 350—500 f 3035 500—700 g 40—50, über 700 g 5060; Freilandsalat- gurken 22—27; Einleger 6—9 em 52—57, 912 ͤ em 47—52, 12—15 em 42-47; Tomaten 40—50 mm Duchmesser 30—33, 5060 mm 3438; Stangen. bohnen 45—50; Feuerbohnen 35; Weiskohl 4,50—105 Rotkäàhl 10—12; Wirsing 10—13; Blumenkohl St. 150200 mm Durchmesser 2030, 200250 mm 3040, 250300 mm 4050; Sellerie mit Laub 20—30; Lauch 20—35; Zwiebeln 1518. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr in Zwetschgen reichlich, Absatz normal bei nachgebenden Preisen. Geringe, Ant- fuhr in Birnen, Absatz flott, schleppende Nach- frage nach Aepfeln. Es erzielten: Hauszwetschgen 5 8 4 5 85 j 1 Ex 8 K freuncłlie 1. 1 darüber beklage, die Währungswirtschaftler nellen Vorschlages, der die Rentenhöhe je- ee e 7... y 22—25, B 1921, C 1618; Hepfel e hätten erst jetzt auf angebliche währungs- weils mit den Löhnen gekoppelt wissen will. bis 22; Ausfall 1215; Birnen A 31-42,—323 2 5 8 5 5 18 9. 10 9 189 1—223 3 31; Aus- schädigende Folgen der Rentenneuordnung Da die Löhne jedoch— besonders in den 3 n. 2.* 3 5 8 3 3 hingewiesen. Es sei doch bekannt geworden, letzten Jahren— alljährlich um fünf bis aS. 220% 211 Harpener Bergbau 103 102½ oresaner Bk. 22% 22½. NE-Metalle aB ein solcher Hinweis seitens + meun Prozent gestiegen sind, würden also die„5 242 8 2 2 ein-Main Bank 192 f 10 1 5 75 DM daß lcher H tens der Bd. P t gest d, würden also die 88e Hos.% 4 dee ein 565 Hiektrolyt-Kupter fur Leitzwꝗeclce 366,309, 3 i res j 8 0 6 BMW 40% 13% Hescn%% Reichab- Ant Sa, 02-65 62-61 Blei relzt tender für Lelte 00.141,00 PII bereits im Februar dieses Jahres erfolgt sei. Renten auch so steigen. Das heißt aber auch a ee. 1175 13 Blei in Kabeln 140,00 141,0 1 Jantz:„Von dem BdL-Memorandum ex Sleichzeitig, daß vom Lohneinkommen im- Gaimier- Benz. 320 320 Mannesmann„ 4½% 168 A„„ eee Februar 1956 ist mir nichts bekannt und mer mehr Beiträge für die Rentenleistungen Ot. Erde! 175% 177 ee. 1 7 Nachfolger estdeutscher Zinn-Preis 4 5 auch nichts den Abgeordneten, die mit der abgezweigt werden müßten. Oder aber müs- B W%, e eee ee e erg. meue om 134% 134 n e Gela Briet Frage der Rentenneuordnung befaßt sind.“ sen die Staatszuschüsse entsprechend erhöht pt Linoleum 231 220 Seilwolft. 106 100[Dt. Edelstal 170% 166 1000 ital. Lire 6,71 6,%75 Es enttäuschte auch sehr, daß Dr. Jantz werden, was wieder eine zusätzliche Steuer- Hoeren 3 8— 1 Halske* 39 333 Hut. 12 128½ 100 belg. Franes 11975 7215 die versicherungsmathematischen Gutachten belastung nach sich zö6ge. a el ger e 172 174%[Ler, Stahlwerke) 5%„, GN Nürnberz 213 2205 100 Ser Peedren 924 96,04 Dr. Heubecks(Vergl. MM vom 19. September So ist es, wenn Nichtfachleute ein solch iG. herben Liqui Zelista Waldpof 18% 15, Heesen„ 1 143 100 holländ, Gulden 109,995 119,215 „Rentenneuordnung immer unklarer“) als kompliziertes Werk wie die Sozialreform in 5 e 8 1 Se 110 11½ 5 D. 15 194 1 kanad. 1 5 11715 0 l 5 1 0 ie 55. cknerwerke 154% 1 engl. Pfund 15 5 unzutreffend abtat, ohne wenigstens den die Hand nehmen und unbelastet von gründ- rerbenf. Baper ies 158% Commerz: Phönix-Rheinrohr 153 152½ 100 schwed. Kronen 81,2 8126 Versuch zu unternehmen, die behaupteten Redß e„„. Farbwerke Fächst 15 5 2 8 22 225 3 Union 2 162 100 dänische Kronen 9 9155 Fehlerquellen dieses Gutachtens rechnerisch s wäre doch gut, sich der alten, der klas- Felten& Guill. eutsche Ban% Stahlw. südwestt. 160 100 norweg. Kronen 33,505 58.625 een 5 sischen Weisheit Sokrates“(Vergl. Vorlauf) zu run& Büfinger 152 151/½ süddeutsene Bank 194% 19% rhyssenhütte. 14% 149 100 Schmelz Frank.(r.) 3 1 5 5 f 5. e 1 Us-Dollar 4.1 5 So rüstet sich denn das Bundesarbeits- bedienen. F. O. Weber„= RM-werte 100 DR-W= 428,— Dh-O; 100 DNM=O= 24.906 DN. W 3 GrEFEIN Egg KE ist feinster, echter Bohnenkaffee, reich an Aroma, aber frei von Coffein, das so viele nicht vertragen. KAFFEE HA regt an, ohne aufzuregen, er schont Herz und Nerven und kann den Schlaf nicht stören. HARE- BTI ist der Extrakt aus 100% KAFFEE HAC. 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Besuch der Weinpatensiacdt Dinkels Dinkelspunler Anaben 5 Hape 0 eb nen a böhl mit ihrer weltbekannten Seite 12 MORGEN 3 Dickerchen Ekine Böͤrengeschichte von Pablo Busch Von Paula Busch er Eugen Diede- n Buch„Die ganze Arche Nos ur meinem Schoß“, in dem die berühmte Zirkusdirektorin von ihren Er- lebnissen mit Tieren berichtet. Mit liebens- Würdiger Genehmigung des Verlages drucken Wir hier einen Abschnitt über ihre ersten Erlebnisse mit Bären ab. Es waren Bären, mit denen ich mich zuerst im Zirkus zur Schau stellen wollte, zum Teil unverschämt lustige Burschen, die 1 85 ich, sondern die mich dressieren woll- en. Auf unserem Hamburger Zirkushof, direkt vor den Fenstern meines Wohnzim- mers(ich wohnte im Zirkus) steht der Bärenwagen. Es sind vier Karpathen-Braun- bären, schöne, große, ausgewachsene Exem- Plare! Else, die Dompteuse tummelt sich schon um sieben Uhr morgens mit den Tieren in diesem zum Garten umgewandelten Hof. Mit emem Feuerwehrschlauch bespritzt sie die Dickerchen, die ihr vergnügt den runden Bauch entgegenrecken, denn es ist sehr heiß, und da fordern sie eine Erfrischung! Ich komme herunter und reiße keck das zum Hof führende Tor auf. Ein Abwehr- schrei meiner Tierbändigerin: „Um Gottes Willen, Frau Paula! Warten Sie, bis ich sie angebunden habe!“ Ich trete ein wenig hohnlächelnd zurück und denke nur: Das liebe Fräulein will sich ein bißchen interessant machen. Nun winkt sie mir endlich zu: „Sie können kommen!“ Ich hocke mich neben sie auf ein altes Zirkuspostament: „Liebe Else, ich muß doch endlich mit den Bären pobieren. Sie wissen doch, ich Will die Tiere nicht Radfahren oder Rad- schlagen lassen. Ich brauche sie nur als Einlage in der Pantomime zur Untermalung einer Handlung.“ Schon springe ich auf und demonstriere: „Sehen Sie, ich werde an einen Felsen gefesselt oder geschmiedet. Der Felsen muß wenigstens vier bis fünf Meter hoch sein. Dort sollen die Bären hinaufkriechen bis zum obersten Absatz, auf dem ich stehe. Das müßten wir zusammen dressieren. Wer. den wir das schaffen oder muß ich dazu noch einen Dompteur anstellen?“ Else springt hoch und streicht nervös das Haar aus der Stirn. Ihre dunklen Augen flackern grün und böse. Sie zieht den Rauch ihrer Zigarette ein:„Nein, das kann ich Allein, natürlich mit Ihnen allein, denn ich muß ja die Bären auf Sie loslassen. Aber höchstens mit Peter und Charly Würde ich es mich getrauen.— Die Tilly ist ein Bist!“ Ich schüttele den Kopf: „Mit Geduld geht alles. Die Tiere müssen Ja erst Vertrauen zu mir bekommen.“ Die Dompteuse lacht bitter. Ihre schma- len Lippen formen sich zu einem Strich: „Mehr Geduld als ich der Tilly entgegen- gebracht habe, hat sicher kein Mensch einem Tier bezeugt! Sarrasani hat sie wegen ihrer Bosheit und Finterlist erschießen wollen, und sie lebte schon lange nicht mehr, wenn ich mich ihrer nicht angenommen hätte. Und wollen Sie den Dank sehen, den sie mir dafür abgestattet hat?“ Mit einem Ruck reißen ihre blassen, energischen Hände die Strümpfe herunter, und ich schrecke zu- rück vor der Verunstaltung dieser schlanken Frauenbeine. Narben über Narben, kreuz und quer wie in Holz gegrabene Runen. Jetzt hebt sie lächelnd den fragenden Blick: „Möchten Sie auch so schöne Beine haben?“ Ich glaube, ich bin sehr blaß geworden, und ein kleines Schaudern hat mich ergrif- fen. Dann aber rufe ich mich zur Ordnung. Ich will dieser mutigen Dame nicht zeigen, daß mich eine leichte Brise Furcht gestreift hat. Also Haltung annehmen. „Gut, Fräulein Else, ich werde mir Leder- hosen anziehen und hohe Stiefel, Beinschie- nen wie die alten Ritter lasse ich mir vielleicht auch noch anlegen. Wir haben ja im Kostümfundus sogar Rüstungen. Und wern ich aussehe wie die Jungfrau von Orleans, ich werde mit den Bären probieren. Einer muß mich sogar anfallen!“ Else ist bis zu den Haarwurzeln kreide- bleich geworden. Ratlos betrachtet sie mich und lägt dann ihren verzweifelten Blick über ihre vier am hohen stabilen Zaun an- gebundenen Mitarbeiter gleften. Endlich flüstert sie mit vibrierender, dünner Stimme, die voll Angst- ist: „Dann versuchen wir es mal mit Peter Ja, Peter, der kleinste, der possierlichste, mit dem ich schon die ganze Zeit über vom 10. Fenster aus héeimlich kokettiert habe, das ist der Richtige! Ich nähere mich von Stund' an mit Kuchen, Honigbrot und allen Früchten des Orients. Er gewinnt Vertrauen zu mir und ich zu ihm. Er umarmt mich und läßt mich oft voll Hangen und Bangen an seiner zottigen Brust länger verweilen, als es mir lieb ist. Nach einigen Tagen wird ein Gestell mit Stufen, das einen Felsen darstellen soll, auf den Gartenhof hinausgestellt. Peter macht Kletterversuche. Nun stelle ich mich dort oben hin und Else hetzt ihn mit freund- lichem Zureden, an der Leine zerrend, auf sein Opfer. Er will nicht. Sie bittet:„Komm doch, mein Häs' chen, es gibt nachher Honigkuchen und Feigen!“ Aber der Kutscher, der die süße Lock- speise schon in der Tasche versteckt hält und sich in den Witterungsbereich von Pe- terchens Bärenspürnase herangewagt hat, wird jetzt das Opfer. Der kleine Petz reißt sich los und rast hinter dem Burschen her, der die Flucht ergriffen hat. Zehnmal brausen sie durch den Zirkusrundgang, bis Häs'chen endlich den Mann erwischt hat und mit den Tatzen die Hosen in Fetzen reißt und den Kuchen aus den Taschen stiehlt. 4 „Fräulein Else, offen gestanden; mir graust vor Häs'chen—“ „Ja, Bären sind gefährlicher als Löwen“, erklärt Else. „Wenn ein Löwe einem eins auswischen Will, beginnt er, böse, tief, kurz und ruckartig aufzubrüllen. Sie sehen es an der Verände- rung seines Blickes, seiner Miene, wenn er den Menschen anfallen will. Der Bär behält stets denselben gleichmäßigen, fast liebens- würdigen Gesichtsausdruck, nichts warnt uns, uns vorzusehen. Immer blinzelt er uns Sleich freundlich aus seinen kleinen Augen an.“ Die Proben nahmen mit Peterchen den- noch ihren Fortgang, und bald wußte das Tier genau, was es sollte. Ich hatte erkannt, daß Peter nicht auf Strafe, sondern nur auf Belohnung reagierte. „Der Mohr von Venedig“ in Berlin Im Rahmen der Berliner Festwochen wurde nun das in Wien uraufgeführte Ballett„Der Mohr von Venedig“ von Boris Bla- cher in der Städtischen Oper für Berlin erstauf- geführt. Unser Bild zeigt aus der von Tatjana Gsovus lc inszenierten Auf- führung Gisela Deege als Desdemond und Gert Rein- Rolm als Othello. AP-Foto * Was lag näher, als in diesem Falle die ihm gestellte und erfüllte Aufgabe mit der so- kortigen Belohnung zu verquicken? Ich be- schmierte meine Stiefel mit Honig. Von die- sem Tag ab brauchte ihm Fräulein Else keineswegs mehr freundlich zuzureden, sich mir zu nähern. Er war kaum zu halten, den Felsen hinaufzukraxeln, mit seinen feisten Armen meine Stiefel zu umschlingen und an ihnen herumzuschnüffeln, zu zerren, zu schlecken und zu schmatzen. Man sagte mir lobend: „Es sieht aus, als wolle er Ihnen die Waden vom Bein reißen!“ Und damit das Dickerchen sein Tempo auch nach oben hin zu mir beschleunigte, hatte ich mir an jedem Jackenknopf eine Feige befestigt. An meinem Leib glitt das geöffnete Maul hinauf, immer schluckend, immer kauend, bis Peter, an meinem Hals ange- langt, den Rachen weit aufriß, denn an meiner Gurgel hing ein Honigkuchen, so ein wenig unter dem Halstuch versteckt. Das sah nicht nur grausig aus. Mir war auch nicht immer ganz wohl bei dieser Szene, die aber später die Sensation des Aktes War: „Eine Nacht in Schnee und Eis unter hun- gernden Bären“. Die Musik wissenschaftler treffen sich in Homburg Die ersten Bände der neben Händel- Gesamtausgabe vorgelegt In einem Festakt des Norddeutschen Rundfunks wurde in Hamburg des Beginns der neuen Händel-Ausgabe gedacht. Damit ist noch vor Eröffnung der diesjährigen Frankfurter Buchmesse das Licht der Oef- fentlichkeit auf eine große verlegerische Lei- stung gelenkt worden. Auch diese Gesamt- ausgabe wird— in Verbindung mit dem Deutschen Verlag für Musik in Leipzig— vom Bärenreiter-Verlag in Kassel und Basel betreut, der bereits die neuen Gesamtaus- gaben der Werke von Lassus, Bach, Haydn und Mozart herausbringt. Jedes einzelne dieser Editions- Unternehmen für sich allein ist eine Aufgabę von unbestimmbar großem Gewicht. Die Arbeit an der Ausgabe aller Werke Händels, der nicht nur einer der größten, sondern auch fruchtbarsten Meister der Musik war, wird sich vermutlich über Jahrzehnte hin ausstrecken. Es war darum ohne Bedeutung, daß der Hamburger Fest- akt nicht genau den Starttermin markierte: Eine ähnliche Feier hat schon im Vor- jahr in Halle stattgefunden, anläßlich der Gründung einer Georg-Friedrich-Händel- Gesellschaft, die vom Hallischen Ordinarius für Musik wissenschaft, Professor Dr. Max Schneider, präsidiert wird. Aber vor der Riesenarbeit dieser Herausgabe wiegt ein Jahr wenig; noch steht das große Unterneh- men ganz am Anfang und kann die Verspre- chungen aktiver Anteilnahme und Unter- stützung durch Vertreter der Behörden, der Kunst und der internationalen Wissenschaft, denen in Hamburg symbolisch die ersten Bände dieser„Hallischen Händel-Ausgabe“ überreicht wurden, gut gebrauchen. Die Wahl Hamburgs für diesen Händel- Festakt war nicht ohne tieferen Sinn. Am alten Gänsemarkt-Theater, der ersten bür- gerlichen Barockoper in Deutschland, hat der junge Händel entscheidende Jahre seiner Entwicklung verlebt und seine ersten Opern herausgebracht— von denen nur„Almira“ erhalten blieb—, ehe er nach Italien und dann nach England ging. Hamburg ist aber auch die Stadt Chrysanders, des großen Hän- del-Forschers und Herausgebers, dessen wertvolle Hinterlassenschaft vor kurzem endlich in die Obhut der Hansestadt genom- men, freilich nicht vor kindlicher Zerstö- rungslust bewahrt werden konnte(doch scheint der Schaden geringer zu sein, als ur- sprünglich angenommen wurde). Schließlich ist Hamburg aber auch die weltoffene Ha- fenstadt, der die Ehrung Händels, dieses Weltbürgers der Musik, wohl ansteht. Es war schön, daß der europäische Aspekt die- ses Hamburger Händel-Gedenkens stark be- tont wurde, denn neben den Persönlichkei- ten von Senat und Rundfunk sowie dem Nestor der deutschen Barockmusik-For- schung, Professor Dr. Max Schneider, spra- chen bei diesem Festakt auch die Musik- wissenschaftler von Oxford und Kopen- Hagen, Westrup und Larsen. International War aber aàuch die Besucherschaft dieses Festakts und der umrahmenden Aufführun- gen der Händel-Opern„Poro“(Gastspiel des Landestheaters Halle) und„Deidamia“ (Hamburgische Staatsoper), begann doch un- mittelbar darauf der Internationale Musik- wissenschaftliche Kongreß 1956 der Gesell- schaft für Musikforschung, die als neuer- dings gesamtdeutscher Verband annähernd tausend Mitglieder zählt, darunter zahlreiche ausländische Wissenschaftler. Die Hamburger Tagung ist der dritte Kongreß dieser nach dem Kriege gegründe- ten, von Professor Dr. Friedrich Blume, Kiel, präsidierten Gesellschaft; die Kongresse von Lüneburg(1950) und Bamberg(1953) sind vorausgegangen. Die Teilnehmerschaft die- ses rege besuchten Wissenschaftler-Treffens ist im Vergleich mit den vorangegangenen Kongressen ganz international gemustert. Neu ist auch die Art des Arbeitsplans, der vier Generalthemen in den Mittelpunkt rückt— Themen, die mit Bedacht so aus- gewählt wurden, daß jeweils Grenzlinien zu anderen Disziplinen, nämlich der Philosophie, der Physik, der Völkerkunde und der Sprach- und Literatur wissenschaft, berührt werden. In je zwei Haupt- und mehreren Kurzrefe- raten mit anschließender Diskussion werden behandelt:„Die Musik in den Artes libe- rales“;„Akustik und Musik“; Ethnologische Musikforschung“ und„Wort und Ton“. Die unter den Begriff„Allgemeine Sektion“ zu- sammengefaßte übrige Arbeit mit einer Viel- zahl verschiedenster Referate hält mehr die konventionelle Form von Spezialistentreffen fest. Den Rahmen bilden drei Veranstaltun- gen, die mit Verträgen des Hamburger Ordi- narius für Musik wissenschaft, Professor Dr. Heinrich Husmann(Antike und Orient in ihrer Bedeutung für die europäische Musik“) und der Musik wissenschaftler von Kopen- hagen und Uppsala, Professor Dr. Jens Pe- ter Larsen(„Händels Trauerhymne für Kö- nigin Caroline“) und Professor Dr. Carl Allan Moberg(„Das Musikleben in Schwe- den“) die Verbundenheit der gastgebenden Hamburger Musik wissenschaft mit dem skandinavischen Norden herausstellen. Auffallend an diesem Rongreß ist auch der breite Raum, der diesmal— und in sol- chem Rahmen zumindest in Deutschland wohl zum erstenmal— dem Problem„Aku- stik und Musik“ eingeräumt wird. In den dieses Thema behandelnden Referaten, in denen übrigens Musik wissenschaftler und Spezialisten benachbarter Disziplinen gleich- mäßig zu Wort kommen, wird der so gar nicht weltfremde Charakter angewandter Musik wissenschaft deutlich, wenn etwa über „Moderne Fragen der Aufnahmetechnik“ oder„Die Industrieschallplatte als Verbrei- terin des musik geschichtlichen Erbes“ refe- riert und diskutiert wird. Aber„angewandte Musik wissenschaft“ hat es nicht nur mit der Wirtschaft oder mit der Architektur zu tun. Gerade die Verbindung des Musikwissen- schaftler- Kongresses mit dem Festakt zum Beginn einer neuen Händel- Gesamtausgabe weist darauf hin: ein solches Werk kann trotz Verleger- Initiative und staatlicher Förderung nicht angegangen und nicht voll- endet werden ohne die Musik wissenschaft, der die Hauptaufgabe bei diesem Unterneh- men zufällt. Die relativ große Zahl neuer Gesamtausgaben zeugt darum nicht nur für die Existenz rühriger Verleger, sondern auch für die hohe Leistungsfähigkeit der zeit- genössischen Musik wissenschaft in aller Welt. Klaus Wagner Donnerstag, 20. September 1956/ Nr. 21 Ministerielle Affären „I cScandalo Fregonard“ in Aqchen Durch zwei Romane und drei Dutzend Theaterstücke hat der Venezianer Umberto Morucchio sich einen Namen erschrieben, den Namen und Titel nämlich eines Vizepräsiden. ten im italienischen Schriftstellerverband. Am bekanntesten wurde bisher sein„Serafino Lemmi“, eine italienische Denaziflzierungs- komödie, und in der Tat ist die sanfte politische Satire Murocchios Lieblingskind. Auch„Il Scandalo Fregonard“ ist eine solche Satire und als„Skandal im Ministe⸗ rium“ hat sie Willy H. Thiem ins Deutsche übertragen, wo sie, zu Beginn der allge- meinen westdeutschen Spielzeit, dag Aachener Zimmertheater herausbrachte. Die Handlung— wollte man sie erzählen— ist ein politischer Nonsens. Ein Minister wech- selt sein Portefeuille und ein Edel-Hoch⸗ stapler wird schließlich Minister. Ein Archäo. loge Fregonard wird erfunden und eine Stadt Balfour erhält sogar sein Denkmal. Auch dag Herz kommt in den Staatsgeschäften noch auf seine Rechnung und schließlich löst sich alles im Plauderton an italienischen Kaminen in eitel Schall und Rauch auf. Karel Otto aus dem Ensemble des Aachener Zimmertheaters inszenierte die Sache auf Konversation. Dem distinguierten Premier(Heinz Wieck) stehen Rudolf Sailer Als alter und Walther Blatt als neuer Finanz- minister zu verständnisinniger, heiter kor- rupter Amtsführung zur Seite. Eine, gute Erscheinung ist Maja Scholz als Minister- freundin und in den Vorzimmern knüpfen sich zarte Bande zwischen den Sekretären Josef Offermann und Irma Gillitzer. Es ist nicht viel Aufhebens davon zu machen. Ludwig Gatter Kultur-Chronik „Die Mädchenkarawane“, ein Schauspiel in künf Bildern von Günter Wieland, wurde im „Theater der Altmark“ in Stendal uraufge- führt. Das Stück schildert das Schicksal der westdeutschen Tänzerin Anita Ringwelski, die ein Engagement nach Algerien annahm, dort in„üblen Nachtlokalen“ tanzen mußte und freiwillig aus dem Leben schied. Ein neues Theater wurde dieser Tage in Jena eröffnet. Der Zuschauerraum enthält 920 Plätze und soll in weiteren Bauabschnit- ten noch erweitert werden. Fred Schröer, der Intendant des Oldenbur- gischen Staatstheaters, wurde einstimmig als Nachfolger des Generalintendanten Oskar Wal- leck zum Intendanten des Landestheaters der Stadt Linz an der Donau gewählt. Zur Wahl standen 56 Bewerber, davon 22 deutsche Thea- terleiter. Intendant Schröer tritt seinen neuen Posten, für den er zunächst auf 5 Jahre ver- pflichtet wurde, mit Beginn der Spielzeit 1957/58 an. Eugen Bodart, vom Januar 1941 bis 1944(bis zur Schließung aller Theater) Generalmusik- direktor am Mannheimer Nationaltheater, ist mit sofortiger Wirkung für zwei Jahre zum Chefdirigenten und Generalmusikdirektor des Pfalztheaters Kaiserslautern berufen worden. Bodart hat sich nach dem Kriege vor allem durch seine Konzerte mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester und im Rahmen der Schwet⸗ zinger Festspiele mit der Pflege der Musik aus der Mannheimer Schule verdient gemacht. Die Städtische Bühne Heidelberg eröffnet mre neue Spielzeit am Samstag, 22. Septem- ber, 20 Uhr, mit einer Neuinszenierung von Schillers„Maria Stuart“, die der neu enga- gierte Oberspielleiter des Schauspiels, Robert Dittmann, betreut. Als erste Opernpremiere ist dann für Dienstag, 25. September, gleich- falls 20 Uhr, die deutsche Erstaufführung der Oper„König Mithridates“ von Alessandro Scarlatti vorgesehen. Die Inszenierung hat Rudolf Meyer, der frühere Heidelberger und jetzige Kieler Intendant, übernommen; musi- kalische Leitung, Oswald Buchholz. Es folgen als weitere Premieren: am Donnerstag, 27. Sep- tember, eine Neueinstudierung von Offenbachs „Pariser Leben“ und am Dienstag, 2. Oktober, Gerhart Hauptmanns„Biberpelz“. In der Paulskirche von Kirchheimbolanden in der Pfalz findet am Sonntag, 23. Septem- ber, 16 Uhr, eine Mozartfeier statt, die der Erinnerung an Mozarts Aufenthalt in Kirch- heimbolanden Ende Januar 1778 gewidmet ist. Dabei werden von der evangelischen Jugend- kantorei der Pfalz die Vesperae solennes de confessore und das Requiem dargeboten; So- listen sind: Gundula Klein, Gertrud Mohr, Johannes Feyerabend und Hans-Olaf Hude- mann. Es spielt das Orchester des Südwest- kunks Kaiserslautern unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Adolf Graf. Die Fantasie f-Moll für Orgel trägt Wilhelm Krum- bach vor. Um 11 Uhr des gleichen Tages hält Professor Dr. Müller-Blattau, Saarbrücken, einen Einführungsvortrag. 1 „Jenseits vom Horizont“, eine szenische Lesung des Schauspiels von Eugene O'Neill, bringt das Mannheimer Deutsch-Amerikanische Institut am Donnerstag, 27. September, 20 Uhr, Die Ausführenden sind: Gerhard Klocke und Ensemble. 8 Sloan Wilson: Der Mann im grauen Anzug Copyright by Wolfgang Krüger GmbH, Hamburg 46. Fortsetzung Caesar lehnte, eine Zigarette im Mund, in seiner pflaumenfarbenen Fahrstuhlführer- livree an der Wand neben dem Auskunft- schalter. Er lächelte schüchtern, als Tom Auf ihn zukam. „Das ist eine großartige Idee“, sagte Tom herzlich und schämte sich, daß er es scheuß- lich fand, mit einem Mann in der Uniform eines Liftfahrers zu lunchen, ganz abgesehen von dem Druck, der ihr Verhältnis sowieso belastete. „Kenne da ein gemütliches kleines Restaurant in der neunundvierzigsten Straße, ehe man zur sechsten Avenue kommt. „Fein“, entgegnete Caesar und faßte Schritt neben ihm. Hastig überquerten sie die Rockefeller Plaza. In Wahrheit hatte Tom an kein bestimmtes Restaurant gedacht — er wollte sich nur irgendwo hinsetzen, wo man nicht gesehen wurde, Seine Be- kanntschaft mit Caesar sollte um jeden Preis geheim bleiben. So marschierten sie schweigend einige Minuten. Als sie endlich zu einer schmierigen kleinen mexikanischen Gaststätte in der sechsten Avenue kamen, die aussah, als würde sich keiner von Toms Bekannten jemals hierher verirren, sagte er: „So, da wären wir. Ich esse gern nach mexi- kanischer Art— Sie auch?“ „Ja, sicher“, bestätigte Caesar eilig. Sie traten ein und setzten sich an ein schlecht peleuchtetes Tischchen. Ein Kellner mit kleckiger Schürze nahm die Bestellung ent- gegen. Im Radio, über der Theke, sang eine Mädchenstimme immer wieder:„Ich liebe dich.“ „Getränke übernehme ich“, sagte Tom. „Bestellen Sie sich, was Sie wollen.“ „Ich möchte Whisky“, sagte Caesar.„Viel- leicht Black and White.“ „Zwei Black and White, bitte, doppelte“, rief Tom dem Kellner zu. „Komisch, wie wir uns hier wieder so ge- troffen haben“, begann Caesar. „Du hast mich toll gemacht!“ sang das Weib im Radio.„Toll, toll, toll, grad wie man lieben soll!“ 8 „Ja, ulkig“, bestätigte Tom,„ich war auch ganz überrascht.“ Der Kelner stellte die Glä- ser vor sie hin, und Tom setzte das seine hastig an den Mund. „Schmeckt besser, als die Dschungel jauche, die wir auf Neu Guinea trinken mußten“, sagte Caesar. „Na, ich denke schon“, entgegnete Tom. Der Ausdruck„Dschungeljauche“ klang un- bekannt und verschollen— er selbst hätte sich kaum mehr daran erinnern können. „Sie sind ganz hübsch vorwärts gekom- men in der Welt“, sagte Caesar.„Sonder- assistent bei Ralph Hopkins!“ „Sachte, sachte“, sagte Tom.„Das ist halb S0 glänzend, wie es aussieht.“ „Oh, ich habe auch nicht zu klagen“, sagte Caesar.„Wir sind ganz leidlich voran gekommen.“ „Sind Sie verheiratet?“ „Sicher. Und Sie?“ „Ja“, sagte Tom.„Ich hatte schon vor dem Kriege geheiratet.“ Das Mädchen im Radio war mit ihrem Song zu Ende.„Es folgen nun die Nach- richten“, verkündete der Ansager. Der Wirt stellte den Apparat ab. „Sind Sie nach dem Kriege noch einmal in Rom gewesen?“ fragte Tom. „Klar— gleich nachdem ich aus dem La- zarett entlassen wurde. Wir haben sieben undvierzig geheiratet, Gina und ich. Wir ha- ben drei Kinder.“ Tom antwortete nicht. Er trank sein Glas aus und bestellte beim Kellner dasselbe noch einmal. „Drei Kinder“, wiederholte Caesar. Zu- erst hatten wir's ja ziemlich schwer, aber dann wurde ich als zwanzig Prozent kriegs- beschädigt anerkannt— wegen meiner Rük- kenverletzung— und Gina ging mit auf die Arbeit. Da stehen wir uns ganz gut. Sie ist Fahrstuhlführerin, nebenan, im Empire State Building. Manchmal hat sie Nachtschicht und manchmal ich— wir haben uns das so einge- teilt, daß immer jemand bei den Kindern 18. „Eine gute Lösung“, sagte Tom. „Und wir haben eine nette Wohnung“, kuhr Caesar fort.„Tausendmal besser, als Wenn wir in Rom geblieben wären, wozu Ginas Verwandte uns überreden wollten.“ „Ja, die drüben müssen's ganz schön schwer haben“, sagte Tom. „Und ob! Ginas Mutter schreibt ab und zu einiges, die haben ganz hübsch zu kauen.“ Tom nahm einen langen Schluck.„Cae- sar“, sagte er dann,„haben Sie jemals wie- der etwas von Maria gehört?“ Caesar sah auf die Tischplatte nieder. „Allerdings“, sagte er.„Das war auch der Hauptgrund, weshalb ich Sie sprechen wollte.“ 5 „Wie geht es ihr?“ „Ich habe zuletzt kaum noch von ihr ge- hört— fast ein ganzes Jahr nicht. Daß sie diesen Bäcker da, Louis Lapa, geheiratet hat, Wissen Sie ja wohl?“ 5 „Nein!“ sagte Tom.„Wann war das?“ Caesar schien leicht verwirrt. „Sie haben geheiratet— ungefähr zwei Monate nach unserem Abflug“, sagte er. „Freut mich“, sagte Tom.„Freut mich Wirklich. Dieser Louis war ein netter Kerl.“ Caesar sah hoch.„Daß sie einen Jungen bekommen hat, wissen Sie?“ fragte er.„Bald nach der Hochzeit hat sie einen Sohn ge- habt.“ 5 „Nein“, sagte Tom.„Das habe ich nicht gewußt.“ „Ja, sie hat einen Jungen“, sagte Caesar, „Und es ging ihnen gar nicht gut. Louis hatte doch diese Fußverletzung da und mußte dauernd daran herumdoktern.“ „Das tut mir aber leid“, sagte Tom. „Er hat mit dem Bein lange im Kranken- haus gelegen, und sie haben zu guter Letzt den Laden aufgeben müssen.“ „Das tut mir aber leid“, wiederholte Tom. „Ginas Verwandte haben ihnen ja ein bißchen helfen können“, sagte Caesar.„Ich weiß zwar nicht, wie Sie über solche Dinge denken, Mr. Rath. aber als ich Sie jetzt wie- der sah, und wie's Ihnen so gut ging und all das— da mußte ich unwillkürlich an Maria und den Jungen denken, und ob Sie da nicht etwas unternehmen könnten.“ Tom schwieg beharrlich. „Also, wie gesagt, ich habe in letzter Zeit nichts mehr von ihnen gehört“, fuhr Caesar kort,„aber, wenn Sie Interesse daran haben, könnte ich ja mal anfragen— Ginas Mutter weil bestimmt Bescheid, Maria und Gina sind doch Cousinen.“ Tom gab keine Antwort. „Ieh wollte nur sagen“, erklärte Caesar ernsthaft,„wir haben hier alles so viel leich- ter, als die da drüben, Gina und ich schik- ken jeden Monat eine Kleinigkeit. Und wie sich die Dinge zwischen Ihnen und Maria gestaltet haben, dachte ich..“ 5 „Ich habe eine Frau“, sagte Tom,„eine Frau und drei Kinder.“ b „Ich will Ihnen natürlich keinerlei Schwie- rigkeiten machen“, sagte Caesar hastig,„ich dachte bloß, falls Sie ein bißchen überflüs- siges Geld hätten.“ „Aber..., wollte Tom anfangen. „Ich meinte ja bloß. Es würde tatsächlich ein wahrer Segen sein“, flel Caesar ihm ins Wort.„Die geringste Kleinigkeit wäre ein Geschenk des Himmels.“ 5 „Aber ich weiß ja nicht einmal, ob Maria überhaupt etwas von mir nehmen würde! rief Tom.„Vielleicht wäre Louis grundsätz- lich dagegen.“ „Ich kann nicht einmal genau sagen, ob Louis überhaupt noch am Leben ist“, sagte Caesar.„Das letzte, was ich von ihm hörte War, daß es ihm sehr schlecht ging. Und selbst wenn er noch am Leben sein solltet es ist bestimmt schwierig für einen Kranken Mann, heutzutage in Rom Arbeit zu finden. „Also genau können Sie es selbst nicht sagen? Es könnte ja auch sein, daß es ihnen glänzend geht.“ „Ich habe seit einem Jahr nichts ment von ihnen gehört“, sagte Caesar vorsichtig, „äber das ließe sich leicht feststellen.“ „Sie kennen meine Lage nicht“, sagte Tom.„Ich bin finanziell am Ende. Niemals könnte ich Maria einen nennenswerten Be- trag senden, ohne daß meine Frau davon 111 kühre. Und wie sollte ich ihr so einen Fal Wohl erklären?“. „Ich will Ihnen ja keinerlei Schwierie⸗ keiten machen“, beteuerte Caesar.„Ich wollte bloß mal mit Ihnen darüber sprechen. Damit sie wüßten, wie schlecht es denen drüben geht.“ Fortsetzung folgt Berau Verla druck chefr Dr. K Eicher Feuili les: H Koch; Sozial H. Kir stellv. Bank, Bad. K Mann! Mr. 80 11. J Le Minis Klars Worte badis, siven Zurüc ein G halte: Lo sich Donn Konf. papie gen e Wirts beitet gänzvu Doku plant. mene Ziert. 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