Nr. — repräseg. Kunst in untag im Branneg. id Atom- n Freitag chen See. der lange zehrt hat im Jahre hung ger modernen ht mehr Aul Rose. lter vom Stückes les kürz- recht im ürchteten sind am dant des r in dem ind seine renpubli- Wie be- en häuflg d politi- il er sich es Deut- nem En. semeinen ISgespro- ien Brief ide Dich- ung zur Deutsch- der Pre- Sonntag- ür Heinz nters aus mit 153 Iithogra- Berliner im Haus i Jahren e Maler ie Schau 956 einen expressi- . zunst des ler„Mit- leutschen a ptember sstellung im Zu- astverein o Werke moder- wurden. eckmann talt Kai- Oktober. ptember, Dr. Pe- kührende es findet ein Vor- statt mit nd Per- arlsrühe, tellungs⸗ eröffnet. sel; Theo W. Velte. n Rund- „Mann- einiger Förderer Gemein- st E. V.“ Kunst- von Sti⸗ t insge· ur Ver- en kön- Karls- orzheim abgeholt nde der edrich- d, ver- blinder 1 Diens- saal des vig Ro- Moꝛart, Günther nd Lulu g Heri- hof aus tet die ers am — die Au- er Arzt en lang losge- Zeitung ns werte der ketball- hen Fä- te, un stellun- btändlich Laß dir „Lang- dich!“ Prince gangen. je Fuß- einem labei in ugnisse te sein a nicht.“ elassen. er Geld en, und Energie er eine d seine zeneckt, 919 War en und er ge- gründe t über 1 Perry eierten tte mit haben und sie dahin n Miß⸗ g folgt Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag, Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chefredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann: Politik: w. Hertz- Elchenrode: Wirtschaft: F. O. weder: Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: C. Serr: Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner: Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bad. Kom. 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September 1956 Für eine europäische Föderation Bundeskanzler schlägt neue Wege zur Einigung Europas vor/ Abschluß des Staatsbesuches Brüssel.(dpa) Bundeskahzler Dr. Adenauer schlug am Dienstag in Brüssel vor, neue Wege zur Herstellung der europäischen Einheit zu begehen und eine Föderation der europäischen Staaten ins Leben zu rufen. Er vertrat die Ueberzeugung, daß die baldige Gründung einer solchen europäischen Föderation keineswegs utopisch ist. Er forderte die europäischen Nationen auf, die Konsequenzen aus der geschichtlichen Entwicklung zu ziehen, die zu großer Machtkonzentration bei den USA und der Sowjetunion und zum Erscheinen neuer Staaten der afrikanisch- asiatischen Welt ge- führt hat. Europa müsse eine Integration anstreben, die nicht allein unter inner- europäischen, sondern unter weltweiten politischen und wirtschaftlichen Gesichts- punkten zu sehen sei. 5 Der Kanzler sprach auf der diesjährigen Veranstaltungsreihe der„Großen katholi- schen Konferenzen“. Am gleichen Abend sprachen auch der ehemalige französische Außenminister Robert Schuman und der luxemburgische Ministerpräsident Joseph Bech. Die Entwicklung der Suezkanalfrage zeige jedem, sagte Adenauer, wie, es gegen- wärtig mit Europa, seinem politischen und wirtschaftlichen Einfluß in der Welt, be- stellt sei. Die europäischen Völker könnten auf die Dauer ihre großen Kräfte zum Se- gen ihrer Völker und der Menschheit nicht voll entfalten, wenn sie fortfahren, ihr Heil und ihre Sicherheit durch die Patronage der USA zu finden. Die europäische Entwick- lung seit 1954, dem Scheitern der EVG, zeige auch, daß Großbritannien seine Interessen mit dem europäischen Festland verbinden muß.„Ich glaube, daß die baldige Grün- dung einer europäischen Förderation nicht utopisch ist. Wir haben schon bisher so viele Einzelregelungen, die man zusammenfassen kann, und es harren so manche Gebiete einer gemeinsamen Regelung, daß es bald 2zu einer lebensfähigen Institution kommen kann“. Nach Auffassung des Kanzlers wird die Organisation des Atlantikpaktes durch 5 8 europäische Förderation nicht ge- Stört. Europa muß sich der Weltentwieklung anpassen Die Notwendigkeit einer neuen europäai- schen Entwicklung ergibt sich nach Auf- fassung des Bundeskanzlers, aus folgenden Gesichtspunkten: 1. Die Sowjetunion konsolidiert sich dank der politischen Uneinigkeit des Westens immer mehr als eine auf komtiunistischen und diktatorischen Grundsätzen beruhende Weltmacht. Sowjetrußland hat seit jeher expansive, alle seine Nachbarn bedrohende Tendenzen gehabt. 2. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte hat sich die politische und würtschaftliche Macht der freien Völker immer mehr auf die Ver- einigten Staaten konzentriert. Man müsse mit Hauk und Bewunderung Verant- O ig der Vereinigten Staaten und die Unterstützung für die freie Welt anerkennen. Das könne und dürfe aber kein Dauerzu- stand werden, weil dadurch die europäischen Kräfte mit der Zeit der Erschlaffung ver- fallen. Die Vereinigten Staaten seien auch nicht gesonnen, auf die Dauer die Sorge für Europa in einem Umfang zu übernehmen, der den Amerikanern einfach nicht zuge- mutet werden kann. 3. Die politische und wirtschaftliche Kraft konzentriert sich gegenwärtig auf zwei Staa- ten— die USA und die Sowjetunion. Es sei nicht gerechtfertigt, von irgendeinem euro- päischen Staat noch im Sinne einer Groß- macht zu sprechen. Ale Der Bundeskanzler Betonte, daß er nur die Grundsätze eines europäischen Zusam- menschlussęs und nicht die Einzelheiten an- kühren könne. Die Europäer müßten manche, auf nationalen Vorstellungen und Traditio- nen beruhenden Hemmungen angesichts der neuen Entwicklung auf der Erde rücksichts- los über Bord werfen.„Wir müssen handeln, andere handeln auch.“ Die neue europàische Eöderation darf nach Ansicht Adenauers nicht einfach aus den bisher bestehenden Vorstellungen der europäischen Integration entnommen werden. Er wandte sich beson- ders gegen die„Krankheit unserer Zeit, den Perfektionismus“. Die Häische Inte- gration dürfe nicht starr sein, sie müsse 80 dehnbar und so elastisch wie eben möglich sein. Die Einrichtungen, an die der Kanzler denkt, sollen nicht unbedingt und sämtlich übernationalen Charakter tragen.„Wir wol- len geeignete Formen wählen, um keinen Staat vom Beitritt abzuschrecken.“ Nach Auffassung Adenauers soll der Kreis der Teilnehmerstaaten an der europäischen Fö- deration nicht begrenzt werden. „ SUror Abschließend wies der Kanzler auf die großen Aufgaben hin, die die europäischen Länder bewältigen müssen. Die Einigung Europas sei nicht nur eine Angelegenheit des Gemütsbedürfnisses oder der Sentimen- Auch Aegypten ruft den Sicherheitsrat an Scharfe Erklärung Pineaus/ Eden und Lloyd heute in Paris New Vork.(AP/ dpa) Als Gegenzug gegen die von Frankreich und Großbritannien für heute, Mittwoch, beantragte Tagung des Weltsicherheitsrates hat nun auch Aegyp- ten um eine dringende Sondersitzung des Sicherheitsrates wegen der Suezfrage ge- beten. Nach dem ägyptischen Antrag soll über eine angebliche Gefährdung des Welt- kriedens und Verletzungen der UNO-Charta, insbesondere durch Großbritannien und Frankreich, beraten werden. Der. französi- sche UNO- Delegierte Cornut-Gentille kün- digte an, daß Frankreich sich gegen die Behandlung des ägyptischen Antrags im Sicherheitsrat aussprechen werde. Sein Land könne die Beschuldigung, die UNO- Charta verletzt zu haben, auf keinen Fall akzep- tieren. Der französische Außenminister, Pineau, hat am Dienstag erklärt, er könne nicht sagen, dag Frankreich im Suezkonflikt gleichgültig wie Nasser sich verhalte— nie- mals zu den Waffen greifen werde. Frank- leich sei der auf der letzten Londoner Suez- Konferenz beschlossenen Kanalbenutzer- Gemeinschaft nur beigetreten, weil es die kantische Solidarität habe bewahren wol- n. Der britische Außenminister Lloyd sagte, die Verweisung des Suezproblems an den Sicherheitsrat werde eine Probe dafür sein, oh die Vereinten Nationen den Willen und die Macht hätten, internationale Verpflich- tungen zu schützen und aufrechtzuerhaiten. loyd und Eden treffen heute, Mittwoch⸗ nachmittag, zu Besprechungen mit dem ranzösischen Ministerpräsidenten Mollet und Außenminister Pineau über das Suez- problem in Paris ein. Der australische Ministerpräsident Men- ales sprach sich am Dienstag dafür aus, über Aegypten wirtschaftliche Sanktionen zu verhängen, falls die Anrufung der Ver- einten Nationen zu keiner Lösung der Suez- Frage führt(siehe auch Seite 2). Er betonte Keichzeitig, man könne die Anwendung von Gewalt nicht in jedem Falle ausschliefzen. Das dänische Parlament sprach sich am Dienstag für den Beitritt Dänemarks zur ge- blanten Organisation der Suezkanalbenutzer aus. Fünf amerikanische Kapitäne sind in- wischen von New Vork nach Kairo abge- Sen, um sich zunächst, wie einer von ihnen zabte, vor einem Vertragsabschluß als ägyp- tische Suezkanallotsen die Lage an Ort und Stelle anzusehen. Die ägyptische Kanalbe- hörde hat am Dienstag bekanntgegeben, daß sie den Suezkanal ausbauen will, um eine Durchfahrt von großen Tankern bis zu 55 000 Tonnen zu ermöglichen. Die Kosten für das Projekt sollen sich auf 20 Millionen ägyp- tische Pfund(über 240 Millionen Mark) be- laufen. Einen Plan für den Bau einer Oelleitung von Kuweit über den Irak und die Türkei durch interessierte westliche Staaten hat der französische Staatssekretär für Industrie und Handel, Lemaire, ausgearbeitet. Die franzö- sische Regierung will das Projekt befreun- deten und durch den Suez-Konflikt beson- ders betroffenen Staaten unterbreiten. talität, sondern eine politische Notwendig keit, um den Einfluß des europäischen Kon- tinents zu erhalten. Von König Baudouin empfangen Der zweitägige Staatsbesuch des Bundes- kanzlers in Belgien ist am Dienstag mit der Veröffentlichung eines Kommuniqués abge- schlossen worden, aus dem hervorgeht, daß die Untęrredungen Adenauers mit führen- den belgischen Politikern zu einer noch engeren Gestaltung der Beziehungen zwi- schen beiden Ländern und zur europäischen Zusammenarbeit beigetragen haben. Am Dienstag empfing König Baudouin den Kanzler, den Bundesaußenminister von Brentano und Staatssekretär Hallstein. Am Dienstag begab sich der deutsche Regie- rumgschef nach Antwerpen und besuchte dort das im zweiten Weltkrieg durch V-Geschosse zerstörte und jetzt wiederaufgebaute Plan- tin-Museum. Das Museum war einst die Werkstatt eines der ersten Drucker der Welt, Christoph Plantin, eines Zeitgenossen Gutenbergs. Auf einem Rheindampfer Paris.(AP) Die für kommenden Sams- tag festgesetzte Zusammenkunft zwischen Bundeskanzler Adenauer und dem französi- schen Ministerpräsidenten Mollet wird nicht — wie ursprünglich vorgesehen— in Brüs- sel, sondern auf einem Dampfer auf dem Rhein bei Koblenz stattfinden, teilte das französische Außenministerium am Diens- tag mit. An der Unterredung der beiden Ministerpräsidenten werden auch die Außen- minister teilnehmen. Jugoslawische Parlamentarier zum Besuch in der Bundesrepublik Bonn.(AP) Eine 13 köpfige jugoslawische Parlamentsdelegation untef Führung des zugoslawischen Bundesparlamentes, Pijade, ist am Dienstag zu einem einwochigen Besuch in der Bufidesrepublik eingetroffen. Sie wurde von Bundestags- Vizepräsident Carlo Schmid auf dem Flugplatz Wahn begrüßt. Die Parlamentarier werden heute, Mitt- woch, von Bundestagspräsident Gerstenmaier und Bundespräsident Heuss empfangen. Die Hoheitsabzeichen der deutschen Militärflugzeuge — die schwarz- rot- goldenen Bundes farben am Leitwerſ und dds stilisierte Eiserne Kreus am Rumpfende— wurden anläßlich der Ueberreichung der Pilotenabzeichen und Diploma für die erfolgreich bestandene Abscklußprufung an 16 Düsenpiloten der deutschen Luft. waffe in Fürstenfeldbruck zum ersten Male gezeigt. Unser Bild: Verteidigungsminister Blunk im Gespräch mit einem der Düsenjägerpiloten, Oberleutnant von Riesen(zweiter von reckts) und Brigadegeneral Panitzky(ganz rechts), linus im Bild der Leiter der Abteilung Luftwaßſe im Verteidigungsministerium, General Kammhuber. Bild: A Keine„Mammutregierungen“ mehr? Landesregierung setzt Ministergesetz der SPD eigenen Entwurf entgegen Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die Landesregierung von Ba- den- Württemberg einigte sich Montagnacht mit Mehrheit über das sogenannte Minister- gesetz, das die Zahl der Ministerien und der Minister endgültig festlegen und die Geschäftsbereiche der Ministerien gegenein- Ander abgrenzen soll. Dem Landtag wird nunmehr in seiner Sitzung am Donnerstag neben dem SPD- Initiativentwurf auch ein Regierungsentwurf vorliegen. Dieser sieht die Bildung von sechs Ministerien vor, und zwar eines Innen ministeriums, eines Bonner Abgeordnete reisen nach Moskau Gerstenmaier deutete dies an/ Grundsatzdebatten der CDU/CSU-Fraktion Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Annahme der Einladung des Obersten Sowjets an den Bundestag, eine Delegation nach Moskau zu entsenden, steht nunmehr fest. In der nächsten Woche sollen die interfraktionellen Gespräche, unter an- derem auch zwischen dem Fraktionsvorsit- zenden der CDU/ CS, Dr. Krone, und dem der Sozialdemokraten, Erich Ollenhauer, stattfinden. Bundestagspräsident Gersten- maier teilte am Dienstag vor der Presse mit, dag die CDU/ CSU auf ihrer Klausurtagung in Honnef zwar noch keinen Beschluß gefaßt habe. Er sei jedoch zuversichtlich,„daß auch diejenigen, die etwas länger brauchten“, in- zwischen bereit seien, seinem Vorschlag, die Einladung anzunehmen, Folge zu leisten. Die Klausurtagung der Bundestagsfrak- tion der CDU/ CSU-Fraktion brachte an ihrem zweiten Tag, am Dienstag, noch keine konkreten Ergebnisse. Am Montag hatte Präsident Gerstenmaier in seiner Eigen- schaft als Fraktionsmitglied ein Grundsatz- referat gehalten, in dem die Sicherung des freiheitlichen Rechtsstaates, das Problem des Rechtsdenkens überhaupt, eine wesentliche Rolle spielten. Gerstenmaier, der in der Wehrpflichtdebatte dem Antrag Nellen zu- gestimmt hatte, schnitt auch die Frage des Verhältnisses von Wehrpflicht und Kriegs- dienstverweigerung aus ewissensgründen an. Er wandte sich dagegen, dieses Problem zu einem politischen Kampfmittel herabzu- würdigen. Eine derartige Obstruktion sei für den Rechtsstaat untragbar. Die Diskussion der CDU/CSU-Fraktion am Dienstag befaßte sich eingehend mit der technischen Seite der Parteiarbeit. Die große Aussprache lief erst am späten Nachmittag an. Startschuß gab Dr. Lenz mit einem Re- ferat darüber, wie Politik, Haltung und Ver- halten der Union in der Oeffentlichkeit an- kommen. Hierdurch wurden scharfe Diskus- sionen um Preise und Löhne und lebhafte Aussprachen über den Verteidigungsbeitrag ausgelöst. Für den heutigen Mittwoch ist eine umfamgreiche Erörterung der Dienstzeit- dauer, der Umrüstungsfragen und der Auf- bauschwierigkeiten des Wehrbeitrages an- gesetzt. 5 Zwischen Gesfern und Morgen Die„Vulkan- Affäre“ kostete bisher 475 000 Mark an Entschädigungen, wie Bundesinnenminister Dr. Schröder auf eine parlamentarische Anfrage der SpD am Dienstag mitteilte. Acht Beschuldigte seien noch flüchtig, alle übrigen Strafverfahren seien abgeschlossen. In dieser Affäre wur- den zahlreiche Bundesbürger unter dem Verdacht vor Gericht gestellt, sie gehörten einer mit dem Osten konspirierenden Ge- heimorganisation an. Die Mehrzahl der Vorwürfe erwies sich als haltlos. Der Gedanke eines tagungsfreien Wo- chenendes, das Politiker, Wissenschaftler, Wirtschaftler und Journalisten vor Ueber- lastung und Managerkrankheit bewahren soll, beschäftigte am Dienstag den bayeri- schen Ministerrat. Das Kabinett hat die Ziele des kürzlich gegründeten„Kura- torium Freies Wochenende“ einmütig be- grüßt. Alle Landkreise Südbadens, mit Aus- nahme des Kreises Donaueschingen, haben sich entschlossen, dem baden-württember- gischen Landkreistag beizutreten. Dies wurde von der Arbeitsgemeinschaft der ba- dischen Landkreise bekanntgegeben, die am Dienstag in Höchenschwand ihre letzte Sit- zung abhielt. 5 Der Staatsbesuch des Bundeskanzlers in Moskau im September vorigen Jahres hat 934 000 Mark gekostet, wie aus einer Ueber- sicht der über- und außerplanmäßigen Haushaltsausgaben des Bundes hervorgeht. Zwei Strasser- Organisationen, die„Ar- beitsgemeinschaft Nievergessene Heimat“ und der„Bund für Deutschlands Erneue- rung“ wurden vom Westberliner Senat am Dienstag in Berlin verboten. Ihre Auflösung wurde angeordnet. In der Begründung heißt es, der Charakter beider Organisationen sei verfassungswidrig. Eine neue Ueberprüfung aller noch in- haftierten Personen, die in den ersten Nachkriegsjahren durch sowjetische Mili- tärtribunale verurteilt wurden, soll nach Informationen aus der Kanzlei des Sowjet- zonenpräsidenten Pieck Anfang Oktober eingeleitet werden. Dies meldet der Unter- suchungsausschuß freiheitlicher Juristen, nach dessen Schätzung sich zur Zeit noch 500 bis 600 politische Häftlinge dieser Kate- gorie in den sowjetzonalen Haftanstalten befinden. Aus der Sowjetunion kommend, ist die erste Gruppe der deutschen Wissenschaftler und Spezialisten, die aus der UdSSR repa- triiert werden sollen, in Frankfurt/ Oder ein- getroffen. Die Zurückgeführten sollen nach einer amtlichen Verlautbarung künftig in Betrieben und Instituten der Sowjetzone arbeiten. Das deutsch- französische Saarabkommen wird aller Voraussicht nach dem 10. oder 12. Oktober von den beiden Außenmini- stern unterzeichnet werden. Ein Anschlag wurde am Montag auf den marokkanischen Nationalistenführer El- Fassi verübt. El-Fassi, der Generalsekretär der Istiqlal-Partei ist, blieb jedoch unver- letzt.— Sultan Mohammed von Marokko hat am Dienstag die Beendigung der Kämpfe in Algerien gefordert, indem den Algeriern die Unabhängigkeit gegeben werden solle. In der Schweiz eingetroffen ist eine Delegation des Verteidigungs- Ausschusses des Deutschen Bundestages unter Leitung des Vizepräsidenten des Bundestages, Dr. Jäger, um den Aufbau der schweizerischen Bundeswehr und ihre Einordnung in den Staat zu studieren. Das österreichische Kabinett. ermächtigte in seiner Dienstagsitzung Außenminister Figl, alle diplomatischen Schritte zu unter- nehmen, um die schnellstmögliche Entlas- sung des wegen angeblichen Hochverrats von einem italienischen Gericht in Brixen zu einer Gefängnisstrafe verurtenten Oster- reichers Egon Mayr zu bewirken.. Der japanische Sonderbotschafter Matsu- moto traf in Moskau ein, um einen Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Hato- yama in der sowjetischen Hauptstadt vor- zubereiten, der einen neuen Versuch machen will, die festgefahrenen Friedensverhand- jungen wieder in Gang zu bringen. Mit Wirbelstürmen bis zu 160 Kilo- metern Stundengeschwindigkeit tobte am Dienstagmorgen im südlichen Teil des amerikanischen Staates Georgia der Hurri- kan„Flossy“. Zuvor hatte der Orkan im Staat Louisiana drei Menschen getötet; 42 Weitere Personen werden vermißt. Den schwersten Schaden richtete der Sturm im Golf von Mexiko an, wo noch 26 Ange- hörige von Besatzungen kleinerer Schiffe vermißt werden. Justizministeriums, eines Kultusministe- riums, eines Finanz ministeriums, eines Dandwirtschafts ministeriums, sowie eines vereinigten Wirtschafts- und Arbeitsmini⸗ steriums. Die Aufgaben des Vertriebenen- ministeriums sollen auf das Innenministe- rium übergehen. Außerdem soll die Regie- rung ermächtigt werden, zur Vertretung der Belange des Landes beim Bunde einen Mi- nister ohne Geschäftsbereich zu ernennen. Im wesentlichen unterscheidet sich die Regierungsvorlage von dem Entwurf der SPD dadurch, daß letzterer das Vertriebenen- Ministerium einem selbständigen Ministe- rium für Arbeit und Soziales zugeteilt und auch das Wirtschaftsministerium als selb- ständiges Ministerium erhalten wissen will. Der SPD-Entwurf sieht also ein Ministerium mehr als die Regierungsvorlage vor, ver- zichtet dafür aber auf einen besonderen Ver- treter in Bonn mit Ministerrang. Ueber die Frage der Angliederung des Arbeitsministeriums an das Wirtschafts- ministerium und über den Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes dürfte es im Landtag noch zu Auseinandersetzungen kommen. Das Plenum wird sich schon mor- gen mit den beiden Gesetzentwürfen be- fassen, die den Charakter von Ausführungs- gesetzen zum Artikel 45 der Landesverfas- sung haben und verhindern sollen, daß die Zahl der Ministerien nach jeder Wahl auf Grund koalitionsarithmetischer Vereinbarun- gen neu festgelegt wird. »Als Termin für die Inkraftsetzung und damit der Verringerung des Umfanges der Regierung schlägt der Regierungsentwurf den Augenblick der Bildung einer neuen Regierung vor. Die gegenwärtige„Mammut regierung“ mit ihren acht Ressortministern, einem Minister für Bundesratsangelegen- heiten, zwei Staatssekretären ohne Ge- schäftsbereich neben dem Ministerpräsi- denten könnte bei Annahme des Gesetzes in dieser Fassung also günstigstenfalls noch bis Frühjahr 1960— dem Zeitpunkt der nächsten Landtagswahl— in Art und Wür⸗ den bleiben. Die Frage der Staatsräte oder Staatssekretäre wird in dem Regierungsent- Wurf nicht berührt, da hierüber schon der Artikel 45 der Landesverfassung bestimmt, daß deren Zahl ein Drittel der Zahl der Minister nicht übersteigen darf. FVP und DP bilden eine Arbeits gemeinschaft Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die Bundesminister Preusker FVP) und von Merkatz((D) haben am Dienstag in Bonn bekanntge- geben, daß sich ihre Parteien zu einer Ar- beits- und Aktionsgemeinschaft zusammen- geschlossen haben,„um der seit 1949 erfolg- reich geführten Politik neue Impulse zu geben“. Die beiden Gruppen, die im Parla- ment mit 15 FVP) und 16 OP) Abgeordne- ten vertreten sind, wollen in Zukunft im Bundestag so operieren, als ob sie eine Frak- tion wren. Minister von Merkatz erklärte, es gebe Wähler, die links wählen wollten, und es gebe Wähler, die konfessionell wählen woll ten. An diejenigen aber, die keines von bei- den beabsichtigten, wende sich die neue Ar- beitsgemeinschaft. Minister Preusker meinte, man müsse den Wählern das Gefühl ver- mitteln, daß doch Parteien vorhanden seien, die eine klare Linie beibehielten. Auf die Frage, wie man sich von der CDU unter- scheiden wolle, antwortete Preusker, zu- nächst müsse man versuchen, die CDU zur Sleichen klaren Linie zurückzugewinnen, die früher verfolgt worden sei. MORGEN Mittwoch, 26. September 1956/ Nr. 224 KKommentar 1 Mittwoch, 26. September 1936 22 2 22 Europäische Föderation Die Reise des Bundeskanzlers nach Brüs- se! ist in ihrer politischen Bedeutung über den Freundschaftsbeweis, den ein Staats- desuch allgemein darstellt, hinausgewachsen zu einer Dokumentation und Demonstration er Europa- Idee. Die Unterzeichnung des deutsch- belgischen Grenzvertrages bildet die Dokumentation, und die große Rede, in der Adenauer am Dienstag eine europäische Fö- deration vorschlug, ist eine vielbeachtete De- monstration des Einigungswillens— ja, mehr noch: sie enthält ein Programm. Der Kanzler ist offensichtlich vor eini- gen Wochen von Bühlerhöhe nach Bonn mit dem Vorsatz zurückgekehrt, seinem alten Ziel der europäischen Einigung erhöhte Tat- Kraft zuzuwenden. Es wurde stark beachtet, als er unlängst in der Bundeshauptstadt die Notwendigkeit einer fortschreitenden Inte- gration unterstrich und mit Bestimmtheit zagte, er werde sich durch Widerstände aus Kreisen der deutschen Wirtschaft an dem Projekt der Europäischen Atomgemeinschaft Euratom) nicht irre machen lassen. Das war eine offene Sprache, die nicht nur deshalb gebraucht wurde, weil der Wahlkampf im- mer sichtbarer über Bonn heraufzieht. In Wirklichkeit kann sich heute niemand mehr besondere Popularitätserfolge von einer Be- schwörung der Europa- Idee erhoffen; sie ist in all den Jahren allzu wortreich halbtot ge- redet worden. So, wie es die Bevölkerung Sieht, gleicht die Europa-Politik einem schönen Rennpferd, das leider den tragi- schen Fehler hat, nie am Ziel anzukommen. Dabei bleibt leicht unbemerkt, daß unser Europa-Pferd unterdes in bravem Zuckel- trab doch ziemlich viele Einzelziele erreicht hat, die zusammengenommen bereits ein ganz nützliches Stück europäischer Gemein- schaft darstellen. Die oft beklagte Europa- müdigkeit bedeutet keinen Zweifel an der Richtigkeit einer Vereinigung unseres Kon- tinents, sie bedeutet vielmehr einen Zweifel daran, daß eine als richtig erkannte Politik unter den waltenden Umständen in abseh- barer Zeit verwirklicht werden kann. Offen- bar hat sich der Bundeskanzler entschlossen, das Europa-Ideal der weitverbreiteten Re- signation zu entreißen. Mit seiner Rede in Brüssel forderte er Europas Völker und Po- litiker auf, das zu tun, was zunächst am meisten notwendig ist: die Einigungspolitik neu zu durchdenken, um so mit den ge- wohnten, vielleicht nicht in allem glücklichen Konzeptionen auch die Hindernisse zu über- winden, die den bisherigen Weg so dornen- reich gemacht haben. Adenauer lieferte in seiner Rede für das Neudurchdenken einen Beitrag, der rich- tungweisend werden kann. Sein Vorschlag lautet: Als neue Form des Zusammenschlusses soll eine europäische Föderation angestrebt werden, die nicht einfach nach den bisher entwickelten Vorstellungen über die Inte- gration, sondern so dehnbar und elastisch gestaltet werden muß, daß keinem Land der Beitritt unmöglich gemacht wird. Die Föde- ration soll allen europäischen Ländern ofkenstehen und Großbritannien möglichst einbeziehen. Den Streit um die Supranatio- nalität gemeineuropäischer Organe glaubt der Kanzler mit dem Hinweis ausräumen zu können, daß solche Einrichtungen„nicht un- bedingt und sämtlich“ übernationalen Cha- rakter haben müssen. Wie er sich die näch- sten Schritte denkt, geht aus folgendem Satz hervor:„Wir haben schon bisher s0 Viele Einzelregelungen, die man zusammen- fassen kann, daß es bald zu einer lebens- fähigen Institution kommen kann.“ . Diese Gedanken bergen in mehrerer Hin- sicht neue Ansatzpunkte in sich: 1. Sie bieten eine Konzeption, durch welche die Zersplitterungen der bisherigen funktio- nalistischen Europa-Politik überwunden und Alle Einzelvorgänge in neuer organisatori- scher Form zusammengefügt werden können Zu einheitlicher Wirkung auf das große Ziel Bin: die Vereinigten Staaten von Europa. 2. Sie vereinfachen den Wachstumsprozeg der europaischen Vereinigung dadurch, dag sie die Mitgliederzahl der Föderation in keiner Weise festlegen. Theoretisch können also zwei Länder den Anfang machen und osteuropäische Staaten können ihr— wieder- um theoretisch— eines Tages beitreten. 3. Sie ziehen für Westeuropa die Konse- quenzen aus der jüngeren Entwicklung in der Welt, die gekennzeichnet ist von der immer stärkeren Ausprägung der Führungs- mächte USA und Sowjetunion, sowie von dem Aufkommen neuer Mächte(China, In- dien) und Mächtegruppen Panarabismus). Ueber die Rolle der Sowjetunion braucht in diesem Zusammenhang nichts weiteres gesagt zu werden. Um so mehr Bedeutung kommt den Worten zu, die Adenauer dem Verhältnis zu den USA widmete:„Die euro- päischen Länder können nicht auf die Dauer ihre Kräfte voll entfalten, wenn sie ihr Heil und ihre Sicherheit lediglich durch die Patronage der USA finden wollen.“ Es ist damit deutlich gemacht, daß die westeuropäi- schen Länder sich nicht auf die Ewigkeit an Amerikas Rockschöße hängen können, son- dern sich auf eigene Füße stellen müssen. Das geht nur, wenn sie sich vereinigen, Weil von keinem europäischen Staat mehr „im Sinne einer Großmacht“ gesprochen Werden kann. Noch wichtiger ist die Aufgabe, die das freie Europa gegenüber dem Osten zu erfül- len hat. Westeuropa muß beweisen, daß die Freiheitliche Demokratie fähig ist, eine kon- tinentale Staatengemeinschaft zusammen- Wachsen zu lassen, die dem diktatorischen Integrationsprozeß, den Moskau in Ost- europa befiehlt und in zunehmendem Maße Volkzieht, überlegen ist. Unterliegen wir in diesem Wettkampf der Systeme, so wird eines Tages unsere Freiheit verloren sein. Bestehen wir die Probe, gelingt die Errich- tung einer europäischen Föderation, dann Wird die Europa- Idee im geistigen Ringen zwischen den Systemen ohne törichte Kreuzzugsideologie ihre Kraft entfalten mit der Verheißung: das ganze Europa soll es sein! Es ist ein hartes, aber wahrschein- lich unausweichliches Entweder-Oder. Wilfried Hertz-Eichenrode Für eine Ausrodung des Steuergestrüpps Das Interesse der Finanzbeamten deckt sich mit dem des ganzen Volkes Düsseldorf, im September In der Haushaltsdebatte des Deutschen Bundestages vom 28. Juni 1956 erklärte der Abgeordnete Kramel unter Hinweis auf die Denkschrift„Steuergesetzgebung und Steuer- verwaltung“ u. a.:„Diese Denkschrift be- Zzweckt einmal eine Vereinfachung der Steuerverwaltung und zum andern eine Ent- lastung des Steuerzahlers, die nach unserer Auffassung so weit gehen müßte, daß der Herr Bundeskanzler oder sein Sohn nicht rund 125 oder was weiß ich wieviel Fragen in seiner Einkommensteuererklärung aus- zufüllen hätte und daß der Herr Bundes- finanzminister in die Lage versetzt würde, seine Steuererklärung ohne Beihilfe eines Steuerberaters abzugeben.“ Das Studium der allen Bundestagsabgeordneten zwei Tage vor dieser Haushaltsdebatte ausgehändigten, vom Bund Deutscher Steuerbeamten im Deutschen Beamtenbund(Gewerkschaftsbund der Be- rufsbeamten) ausgearbeiteten Denkschrift „Steuergesetzgebung und Steuerverwaltung“ wird die Volksvertreter zu ernstem Nach- denken veranlaßt haben, zu ernstem Nach- denken vor allem darüber, ob sie selbst immer im Interesse des Gesamtwohls gehan- delt haben, wenn sie den zahlreichen Ge- setzesvorlagen auf dem Gebiet des Steuer- rechts allzu leicht ihre Zustimmung gegeben haben. Beamte sind gesetzlich verpflichtet, ihre Aufgaben unparteiisch und gerecht zu er- füllen. Auf die Finanzverwaltung übertragen bedeutet dieser Grundsatz, daß jedem Steuer- zahler die Steuern auferlegt werden müssen, die das Gesetz vorschreibt. Das gilt nicht nur zu ungunsten, sondern auch zugunsten des Steuerzahlers, denn die Steuererklärun- gen sind, wie die Reichsabgabenordnung(das sogenannte Steuergrundgesetz) ausdrücklich vorschreibt, auch zugunsten des Steuerzah- lers zu prüfen. Die„Gleichmäßigkeit der Besteuerung“ war deshalb von jeher ober- ster Grundsatz der Finanzverwaltung. Die- ser löbliche Grundsatz ist jedoch seit der Währungsreform immer mehr ins Wanken geraten. Die Schuld an diesem Zustand tra- gen am allerwenigsten, wie die Denkschrift überzeugend dartut, die Beamten der Fi- nanz verwaltung. Schuld daran ist allein die unübersichtliche Gesetzgebung mit ihren un- zähligen Ausnahme- und Sondervorschriften, die zudem noch mehrmals im Jahr geändert werden. Nicht genug mit diesen zahlreichen Ge- setzesänderungen; sie haben jeweils eine Flut von Durchführungsverordnungen und Richtlinien zur Folge, die eine gleichmäßige Auslegung der knappen Gesetzestexte ge- Wwährleisten sollen. Es dürfte kaum anzuneh- men sein, daß heute überhaupt noch jemand in der Lage ist, jede steuerliche Frage aus dem Stegreif zu beantworten, viel weniger noch die sich aus einer einmal getroffenen Entscheidung ergebenden Konsequenzen zu beurteilen. Welcher Steuerberater will es heute 2z. B. auf sich nehmen, seinem Man- danten den Abschluß eines steuerbegünstig- ten Sparvertrages zu empfehlen, wo wieder- Heimatbund soll die CVP überspielen Saar-Ministerrat hat Entscheidung über Bonner Eingliederungsgesetz vertagt Von unserem Korrespondenten Wolfgang Feucht Saarbrücken, 25. September Der Vorsitzende der Demokratischen Partei Saar, Landtagspräsident Schneider, hat am Dienstag seinen Vorschlag einer Aktionsgemeinschaft der drei Parteien des Heimatbundes für die Bundestagswahl 1957 erläutert. Dieser Plan war, nachdem Schneider ihn Mitte September beim außer- ordentlichen Parteitag der DPS erstmals Vorgetragen hatte, bei der CDU und der SPD sehr zurückhaltend aufgenommen worden. Der DPS-Vorsitzende setzt jetzt auseinander, daß er nicht an eine einheit- liche Heimatbund-Partei für den Wahl- kampf gedacht habe, sondern daß sich die CDU, die SpD und seine Partei unter Be- rücksichtigung der letzten Wahlergebnisse in den fünf saarländischen Wahlkreisen auf jeweils einen gemeinsamen Kandidaten für die Direktmandate und über die Verteilung der in der Verhältniswahl errungenen Zweitmandate einigen sollten. Einen Vorzug dieses Verfahrens sieht Schneider unter anderem darin, daß alle zehn Bundestags- mandate für die Saar den Heimatbund zu- fallen würden und die Christliche Volks- partei weiter zurückgedrängt würde. 5 Zugleich hat die DPS eine Diskussion auch über die Zwischenlösung entfacht, die für die Vertretung der Saar im Bundestag in der Zeit vom 1. Januar 1957 bis zur Bundes- tagswahl geplant ist. In dem vom Bundes- innenministerium vorgelegten Entwurf eines Eingliederungsgesetzes ist vorgesehen, daß für diese Zeitspanne saarländische Bundes- tagsabgeordnete durch den Landtag auf Grund von Vorschlagslisten der Parteien nach dem FHöchstzahlverfahren gewählt werden sollen. Die DPS kritisiert, daß dabei für die CVP die Möglichkeit bestehen würde, Johannes Hoffmann und andere ehemalige Exponenten der Partei zu nominieren, und daß deren Wahl bei dem vorgesehenen Ver- fahren im voraus gesichert wäre. Die Partei Schneiders bemängelt außerdem, daß nach dem Gesetzentwurf bundesdeutsches Recht durch Rechtsverordnung an der Saar ein- geführt werden soll; das bedeute, daß Bundestag und Bundesrat ausgeschaltet würden, und daß der Saar die Vorrechte der übrigen Bundesländer vorenthalten blieben. Die DPS schlägt vor, daß während der Uber- gangszeit alle Gesetze einschließlich eines Gesetzes über die Wahl der ersten zehn Bundestagsabgeordneten von den Regierun- gen in Bonn und Saarbrücken zusammen ausgearbeitet und vom saarländischen Land- tag verabschiedet werden sollen. Tatsächlich hat der saarländische Mini- sterrat am Montag eine endgültige Entschei- dung über den Bonner Gesetzentwurf für die Eingliederung vertagt. Dem Kommuniqué über die Kabinettssitzung ist zu entnehmen, daß der Entwurf nur gebilligt wurde, soweit er den Beitritt der Saar zur Bundesrepublik und die zukünftigen gesetzgeberischen Rechte der Saar und des Bundes betrifft. Das Kabinett erörterte im übrigen den Bericht des saarländischen Finanzministers Blind über seine letzten Besprechungen mit Bundeskanzler Adenauer und Bundesfinanz- minister Schäffer über die künftigen finan- ziellen Regelungen zwischen Bonn und Saar- brücken. Dem Kommuniqué zufolge ergab sich aus dem Bericht des Finanzministers, daß mit einem zufriedenstellenden Ausgang der Verhandlungen über den Investitionsbe- darf der Saar wirtschaft gerechnet werden kann. Auch die Aussichten für die Elektrifi- zierung der Saarbahnen und den Bau der Autobahn Saarbrücken—Saargrenze werden optimistisch beurteilt. Schließlich zeichnet sich nach Ansicht der Regierung in den deutsch- französischen Verhandlungen jetzt eine den saarländischen Vorstellungen ent- sprechende Regelung auch in der Frage der Verkaufsorgantsation für die saarländische Kohle ab. um Bestrebungen im Gange sind, die Sperr- krist von zehn Jahren auf drei Jahre(wie bis 1954) bei gleicher steuerlicher Wirkung herabzusetzen? Dies ist nur ein ganz kleines Beispiel aus der großen Fülle der ständig wechselnden einkommensteuerlichen Wahl- vorschriften. Schon in früheren Veröffentlichungen hat der Bund Deutscher Steuerbeamten war- nend auf den beruflichen Notstand der Steuerbeamten hingewiesen. Er hat darge- tan, daß dem Steuerbeamten für jeden zu veranlagenden Steuerzahler jährlich nur eine Arbeitszeit von zwei bis zweieinhalb Stun- den zur Verfügung steht. Im Laufe eines halben Jahres sind einem Steuerbeamten, Wie wir den„Bundesnachrichten“ des Bun- des Deutscher Steuerbeamten entnehmen, 710 Seiten Verfügungen und Erlasse, 643 Er- gänzungsblätter(zu Steuergesetzen usw.), 491 Seiten Handausgaben von Steuergeset- zen sowie 611 Seiten Bundessteuerblätter auf den Tisch geflattert. Daß derartige steuerrechtliche Drucksachen keine Bett- lektüre sind, liegt klar auf der Hand, auch auf der Hand des Steuerzahlers, der sich gegen eine Schutzgebühr von 50 Pfennigen die Broschüre des Bundesfinanz ministeriums „Ihre Steuererklärung für 1955“ erstanden hat. Allein diese nur eine äußerst knappe Uebersicht verschaffende Broschüre hat einen Umfang von 240 Seiten, und das nur für die Einkommensteuererklärung 19551 Wenn das so weitergeht, muß bald der Per- sonalbestand der Finanzverwaltung um 13 500 Bedienstete erhöht werden. Dieser bereits seit längerer Zeit festge- stellte Fehlbestand sei auch von namhaften außenstehenden, nicht der Verwaltung an- gehörenden Sachverständigen anerkannt worden. Indessen macht der Bund Deutscher Steuerbeamten in seiner Denkschrift der- artig konstruktive Vorschläge zur Verein- fachung des Steuerrechts, daß der Personal- bestand um 15 000 Bedienstete verringert werden könnte. Es geht also um die Frage, ob der derzeitige Personalbestand der Fi- manzverwaltung von 67 000 unverzüglich auf über 80 000 erhöht werden muß oder auf 52 000 verringert werden kann. Die Verant- wortung hierfür liegt einzig und allein beim Deutschen Bundestag. Die Personalvermin- derung könnte allerdings nicht von heute auf morgen durchgeführt werden. Die Flut von dauernd geänderten steuer- lichen Bestimmungen zwingt nicht nur die Steuerbeamten, sondern auch die steuer- beratenden Berufe zu zusätzlicher täglicher häuslicher Mehrarbeit, wie sie keinem an- deren Berufsstand zugemutet wird. Der Steuerzahler jedoch, der keiner dieser bei- den Berufsgruppen angehört, ist schlechthin überhaupt nicht mehr in der Lage, dem noch zu folgen. Es ist deshalb erfreulich, daß gerade von seiten der Steuerbeamten dieser Vorstoß zur Ausrodung des Steuer- gestrüpps erfolgte. Wir hoffen, daß sich der Deutsche Bundestag mit diesen Vorschlägen eingehend befassen wird, aber nicht nur aus Wahlpolitischen Gründen. Karl Günther Volksmeinung diktiert arabische Politik Nasser hat auf der Straße mehr Freunde als in den Regierungspalästen Von unserem Korrespondenten Herbert von veltheim Kairo, im September. „Der Ablauf der Suez-Krise hat gezeigt, daß ein Krieg gegen die öffentliche Welt- meinung heute nicht mehr in Szene gesetzt werden kann.“ Der arabische Diplomat, der dies sagte, fügte hinzu, das sei wohl ohne Zweifel eine Folge der Existenz der Verein- ten Nationen, vor deren Forum der Streit um den Kanal ein hoffentlich friedliches Ende finden werde. Er konnte sich aller- dings auch nicht versagen, auf die unter- schiedliche Einstellung der britischen Regie- rungen hinzuweisen, die stets nur alluzgern bereit waren, ihnen unbequeme Fälle in den Kommissionen der UNO zu Grabe zu tra- gen, in eigener Sache jedoch vorzögen, die komplizierte Apparatur des Völkerparla- mentes zu umgehen. Englische Pressestimmen wußten vor kurzem zu berichten, dag Nassers Politik der starken Hand in der Suezfrage seine Hoher Preis für hohe Würde Wiedergeadelter FDP-Mann soll Minister und gleich FVP-Mitglied werden Von unserem Korrespondenten Ernst Weger. Hannover, im September Mit einem salomonischen Spruch löste Niedersachsens Innenminister, August Weg- mann, elegant ein delikates parteipolitisches Problem. Es ging dabei um die Frage, ob der zukünftige niedersächsische Justizmini- ster das Adelsprädikat führen darf. Weg- mann, als Jurist und routinierter Verwal- tungsfachmann, entschied sich für den Adel, worauf Ministerpräsident Heinrich Hellwege erleichtert aufatmend die Anweisung gab, nun schnellstens die Minister-Ernennnung des Arvid von Nottbeck in die Wege zu lei- ten. Arvid Nottbeck, Rechtsanwalt in Wals- rode bei Hannover, verlor als Deutschbalte nach dem ersten Weltkrieg das Recht, den Adelstitel zu führen. Die lettische Regierung hatte generell für alle Deutschen, die damals innerhalb der Grenzen Lettlands wohnten, ein entsprechendes Gesetz verkündet und die Reichsregierung machte davon Gebrauch, wie es die völkerrechtliche Uebung vorschreibt. Als später der Heimatvertriebene Nottbeck wieder in den deutschen Staatsverband zu- rückkehrte, nannte er sich von Nottbeck, ob- wohl in den meisten Registern sein Name nur die schlichte bürgerliche Fassung trug. Als während des Krieges zwei Söhne Nott- becks flelen, wurde in den Traueranzeigen das Adelsprädikat erwähnt. Ein Umstand, der jetzt die Entscheidung des Innenmini- sters stark beeinflußte. Wenn man heute nach dem Wortlaut des gültigen Gesetzes Nottbecks Adelsprädikat streichen würde, müßte die Justiz dem Justizminister-Aspi- ranten ein ehrenrühriges Verfahren wegen Mißbrauchs des Adelsprädikates anhängen. So aber wird nun von Amts wegen in allen Registern, die ordnungsgemäß geführt wur- den, von den Namen Nottbeck der Zusatz „von“ geschrieben. Mit diesem 53 Jahre alten Rechtsanwelt aus der Lüneburger Heide will Hellwege, eineinhalb Jahre nach der Regierungsbil- dung, sein Kabinett vervollkommnen. Von Nottbeck wurde von den Freien Demokraten kür dieses Amt vorgeschlagen. Aber während die Regierung bereits Nottbecks Adel sank- tionierte und die Formalitäten für seine Er- nennung einleitete, meldete sich die Freie Volkspartei und berichtete, ein großer Teil der mit elf Mann besetzten FDP-Landtags- fraktion werde zu ihr übertreten. Die FVP will in Niedersachsen die FDP politisch mattsetzen und die parteipoliti- schen Funktionen übernehmen, die der FDP laut Koalitionsvertrag zustehen. Das könnte, wie auch Hellweges engere Mitarbeiter an- nehmen, geschehen, ohne dag im nieder- sächsischen Kabinett ein Minister wechsel einträte. Die Voraussetzung dafür wäre aller- dings der Uebertritt der Minister Mälzig (Aufbau) und nach der Ernennung von Nott- beck auch von ihm von der FDP in die FVP, oder zumindest die Loyalitätserklärung an Hellwege, auch unter den veränderten Um- ständen mitzuarbeiten. Da die Besprechungen zwischen Hellwege und Preusker(Vergl. Seite I), wie jetzt dazu bekannt wird, mit der ausdrücklichen Billigung durch Bundes- kanzler Dr. Konrad Adenauer eingeleitet wurden, spielen dabei, nach den gleichen Informationen, Fragen der zukünftigen Wahlabsprachen eine entscheidende Rolle. Die Unterstützung, die Hellweges Deutsche Partei im kommenden Bundestagswahlkampf von der CDU erwarten kann, hängt nicht zuletzt vom Umfang der Schützenhilfe ab, die nun die DP der FVP im Bund und in Niedersachsen gewährt. Stellung in der arabischen Welt erschüttert hätte. Es war Nasser ein leichtes, der Oeffentlichkeit ein anderes Bild zu bieten. Die in Eile nach Kairo zusammengetrom- melten Außenminister der Mitgliedstaaten der Arabischen Liga hörten sich diskussions- los ein zweistündiges ägyptisches Ex pOSE über den Verlauf der Suezkrise an. Am fol- genden Tege erschien einer nach dem ande- ren in der Präsidentschaftskanzlei, um„dem großen ägyptischen Bruder“ ebenso wie den herbeigeeilten Journalisten zu versichern, daß ihre Regierungen und Völker die Suez- Politik Nassers billigten und unterstützten. In diesen Erklärungen liegen zwei Un- genauigkeiten: Zwischen den arabischen Völkern und ihren Regierungen klaffen Abgründe von Meinungsunterschieden. Und diese Unterschiede zwingen die Regierun- gen, Nassers Politik zu unterstützen— ohne sie deswegen zu billigen. Auch hier erweist sich die öffentliche Meinung, der Mann auf der Straße, stärker als die Re- gierung. Camille Chamoun, Libanons Staatsprã- sident, ist— als Katholik ausgespro- chen prowestlich, ohne es in seinem halb- moslemischen Land allzu sehr zu betonen. Ihn und seine Minister schreckt der fran- z6 sische Aufmarsch auf Zypern, 90 km vor Beiruts Hafen. Die Erinnerung an die französische Mandatszeit unter den Genera- jen Weygand, Sarrail, Cartroux ist nicht vergessen. Eine Wiederholung ist ihnen der Suezkanal nicht wert. Der greise syrische Präsident Kuwatli hat die Schwierigkeiten einer starken und popu- lären Opposition im Parlament zu meistern. Sozialisten und Kommunisten— Syrien ist das einzige arabische Land mit einer legalen kommunistischen Partei— unterstützen offen Nassers Suez-Politik, wobei Moskaus Einfluß nur allzu deutlich sichtbar wird. Sie drohen unverhüllt, die durch ihr Land füh- renden irakischen Pipelines zu sprengen, wenn am Suezkanal geschossen wird. Die Versorgung des Landes und der Armee ist für sie ohne Belang, obwohl die Regierungs- parteien mehr um Israel besorgt sind als um den Kanal, entgegen aller Sympathien der Straße für Nasser. Beinahe noch mehr sind Volk und Re- gierung in Jordanien getrennt. Hundert- tausende jordanischer Palästina-Flüchtlinge erblicken in Nasser ihren Retter auch im Israel-Konflikt. Der König und sein Gene- ralstab hingegen schauen gebannt auf die 600 Meter lange und ungeschützte Grenze zum unerwünschten Nachbarn, deren Schutz ihnen Nasser nicht abnehmen kann. Daher erneute Anlehnung Husseins an seinen Vet- ter im Irak, König Faysal, obwohl im Ok- tober Parlamentswahlen drohen. Auch in Bagdad(Irak) kann sich die Re- gierung nicht gegen die Volksmeinung stem- men und entsandte einen ehemaligen Außen- minister zum Huldigangsgang nach Kairo. Die Idee eines Boykotts des Suezkanals hat ihren Reiz verloren London,(abs.-Eig. Ber.). Wenn man das Ergebnis der zweiten Suez-Konferenz noch einmal in aller Ruhe überprüft, so hat sie vor allem in einer Frage eine wesentliche Klärung gebracht: in der Frage der wirt. schaftlichen Sanktionen gegen Aegypten nämlich. Die Idee eines Boykotts des Kanals, vor allem durch England und Frankreich und ihre Freunde hat ihren Reiz verloren. Dazu nat nicht nur die Ernüchterung beige- tragen, die Außenminister Dulles mit seinen recht negativen Erklärungen hinsichtlich der zu erwartenden amerikanischen Finanzhilfe der Konferenz bescherte. Wesentlicher war Wohl die nüchterne Rechnung der Sachver- ständigen, daß ein völliger Boykott des Kanals, sofern er wirklich realisierbar sein Sollte, Aegypten schlimmsten- oder sollte man besser sagen: bestenfalls einen Ein- kommensausfall von rd. 20 Millionen Pfund zufügen würde. Das ist eine Summe, die ohne allzu große Schwierigkeiten durch Zu- wendungen oder Anleihen durch den So- Wiet-Block und die anderen arabischen staaten aufgebracht werden könnte, während sich der Schaden für die Wirtschaft der westlichen Länder und vor allem der Länder jenseits von Suez, etwa Malaya. Ceylon, Indien usw., auf Hunderte von Sterling Millionen jährlich, wenigstens während der ersten Jahre, belaufen müßte. In diesen östlichen Ländern würde das zweifellos zu schweren wirtschaftlichen Erschütterungen und möglicherweise in ihrer Folge auch zu politischen Umwälzungen führen. Die Er- kenntnis, die die zweite Suez-Konferenz hervorgebracht hat, ist die, daß nichts anderes übrig bleibt, als mit dem durch den in England so verhaßten Nasser repräsen- tierten Aegypten zu verhandeln. Berlins Bedeutung von Senatoren in Bonn unterstrichen Bonn.(Ap) Die Bedeutung Berlins als Kontaktpunkt der Menschen in beiden Tei- len Deutschlands unterstrichen am Diens- tag der amtierende Berliner Bürgermeister, Amrebhn, und der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Willy Brandt, sowie mehrere Berliner Senatoren auf einer Pressekonferenz in Bonn. Bürgermeister Amrehn wies erneut auf die Berliner Vor- schläge hin, den Bewohnern Ostberlinus und der Sowjetzone den Besuch Westberliner Theater-, Film- und Konzertveranstaltungen zu erleichtern, indem der Eintrittspreis in Zonen-Währung im Verhältnis 1:1 zu ent- richten wäre. Amrehn erklärte aber, daß Berlin aus eigenen Haushaltsmitteln die dafür pro Jahr erforderlichen 12 bis 14 Mil- lionen Mark nicht aufbringen könne und gab seinem Bedauern Ausdruck, daß die Bemü- hungen um eine entsprechende Bundeshilfe bisher noch ohne Erfolg geblieben seien. Nach Worten des Berliner Senators für Bundes angelegenheiten, Dr. Klein, ist Berlin daran interessiert, die Frage der Stimmbe- rechtigung der Berliner Parlamentsabge- ordneten in Bonn aufzuwerfen. Angesichts der besatzungsrechtlichen Vorbehalte sei man vorerst an einer„RKRleinstlösung“ interessiert, de den Berliner Vertretern im Bundesrat Stimmberechtigung geben würde. Amrehn räumte indessen ein, daß an eine Initiative dieser Art in nächster Zeit nicht gedacht sei. Wirtschaftssenator Dr. Hertz hob als drin- gende Berliner Anliegen die Erhaltung der Umsatzsteuervergünstigung und eine Ge- Werbesteuersenkung hervor. Hertz erwähnte auch die noch brachliegende Berliner Indu- striekapazität und meinte, wo man im Westen imdustriell voll ausgelastet sei, könne die Berliner Kapazität in Anspruch genommen Werden. Damit würde sowohl Westdeutsch- land als auch Berlin geholfen. FDP hält die Tür offen sowohl zur SPD wie auch zur CDU Bonn.(an-Eig. Ber.) Die Landesgeschäfts- führer der Freien Demokraten haben in An- Wesenheit von Dr. Dehler in Bonn beschlos- sen, daß sich die FDP weder dem Gedan- kenaustausch mit der CDU, noch dem mit der SpD über Fragen der gesamtpolitischen Entwicklung verschließen werde. Damit wolle sie einer innerpolitischen Ver- krampfung begegnen. Einschränkend wurde jedoch festgehalten, daß eine erneute Regie- rungsbeteiligung im-: Bund vor dem Ausgang der Wahlen von 1957 nicht in Erwägung ge- zogen werde. Jeder Versuch, die FDP für eine Umbildung der Länderregierungen in Düsseldorf und München zu gewinnen, sel zwecklos. Die Freien Demokraten versichern ferner, daß sie keine Geheimabsprachen für die Regierungsumbildung nach den Bundes- wahlen treffen wollen. 5 Wie man erfährt, rechnet auch der Düs- seldorfer Flügel der Freien Demokraten, der auch den auf eine Koalition mit den Sozial- demokraten hinarbeitenden Wahlkampf- leiter Döring stellt, daß es vor den Bundes- tagswahlen doch noch zu einer weiteren Zu- sammenkunft zwischen Adenauer und Deh- ler kommen werde. Der FDP-Vorsitzende, Dr. Thomas Deh- ler, hat sich— laut dpa— in einem Inter- view mit der Warschauer Zeitung„Express Wieczorny“ für eine Verbesserung der wirt- schaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Polen und der Bundesrepublik aus- gesprochen. Er hält es für nützlich, bereits vor der Aufnahme diplomatischer Beziehun- gen mit Polen Handels vertretungen mit kon- sularischem Charakter zu errichten. FbDp sucht Kontakt mit der Zone Mühlheim/ Ruhr.(AP) Der FDP-Bundes- tagsabgeordnete Dr. Erich Mende erklärte auf einer Wahlkundgebung der Freien De- mokraten in Mülheim/Ruhr, seine Parte werde während der Berliner Bundestags- sitzung im Oktober in zahlreichen Orten der Sowjetzone, darunter Leipzig, Erfurt und Döberitz, versuchen, in öffentlichen Ver- sammlungen mit den Menschen in Mittel- deutschland in Kontakt zu kommen. Mende sagte, es sei an der Zeit, daß die Bundestagsabgeordneten das festgefahrene Gespräch mit den Sowjets wieder in Gang brächten. Er kritisierte die ablehnende Hal- tung der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, eine Bundestagsdelegation nach Moskau 2zu entsenden. Während 24 Staaten dies bereits getan hätten, glaube man in Kreisen der Bundesregierung offenbar, den Kalten Krieg auf eigene Faust fortähren zu können. neres Wurd tes schlic rollte dale, gen. keine mein, mond seale, dune Kam. berfo uicht Du le beste Schut He werd, Sorag gchne Perse nung, men Films keit tern, chte tren Guns lächle losen Ihr s. duft junge habt unde ken e für 5 07 die sätze hosen genst genar Appe Präse 2 reich. Stern Abiti 2 Pꝛ zuges Bird affär. Sterb Daue Preis — ei die Tage Ir. 224 2 Oren in das „ Noch lat sie atliche wirt- yYpten Canals, Kreich rloren. beige- seinen ch der hilfe r war chver- des sein Sollte Ein. 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Die Seele der Marktwirtschaft ist eine weibliche Seele. Wer sie kennt, kann sie dahinführen, wo sich Seelenleben in Konsum verwandelt. Studiert die weibliche Psyche und ihr habt Erfolg! Dieser Ansatzpunkt der Kundenpsycholo- gie ist den Managern der grogen Umsätze natürlich längst bekannt. Nur bis zu den ndpunkten des Produktionsprozesses, zu den Einkaufsquelle des Endverbrauchers“ zind die raffiniertesten Methoden noch nicht immer vorgedrungen. Die Einzelhändler müssen zum Teil noch lernen. Am besten bringt man es ihnen dort bei, wo sie ohne- pin in großen Scharen zusammenströmen. Wer zur Zeit in München die„Internationale Kolonialwaren- und Feinkost-Ausstellung“ lek möchte nicht · prominent sein Als wir damals„teen agers“ waren, nannte man uns„Bacheſische“, und erwachende Mäd- chenblüten träumten davon, berühmt zu wer- den wie Greta Garbo, prominent wie die Dietrich. Durch unsere Illusionen irrlichterten Scheinwerfer und die stürmische Zuneigung eines internationalen Publikums. Meine Schicksalsgöttin grißf ein bescheide- neres Los. Aus dem hof nungsvollen Bachfisch wurde eine Leinwandorchidee, kein illustrier- tes Titelblatt, aus seinem Lebenspfud ein schlichter Film, der hinter den Kulissen ab- rollte. Beruf— Liebe— Ehe— Ohne Skan- dale, ohne Interuieus oder pi ante Enthüllun- gen. Meine Jugendtorheiten interessierten keinen Reporter, das Licht- und Schattenspiel meiner ehelichen Karriere publizierte— nie- mond. Und einmal, wenn die Zeit da ist, darf ach gealenruhig Fältchen kriegen, muß nicht, von dumelen Glãsern getarnt und unerbittlichen Kameras gehetzt, durck die Welt jagen, wie ein berfolgtes Wild. Ach, daß man seiner Norne micht die Hand schütteln darf: ich dane Dir, Du ſeluge Person, Du hast unter allen Losen das beste für mich gegrißſen, ein Weg hinter dem Schutzwall des Anonymbleibendürfens. Heute möchten meine Mädels berühmt werden wie die Hepburn oder prominent wie gorapa. Sie lassen ihre Ponys d la Audrey achneicden und geben sich apart wie die schöne Perserin. Warten voll uneingestandener Span- nung, daß irgendwer se„entdechet“ und träu- men den gleichen versponnenen Traum von Filmstudios oder den Brettern, die die Selig- keit bedeuten. Tragen ihn tief in ihren Gemu- tern, wie Opfern Wekts wissen, von harter, mühevoller Arbeit, trenger Selbstkritit und der wankelmütigen Gunst einer unberechenbaren Menge. len lächle nur und denke heimlich: Ihr ahnungs- losen Dinger, wenn Ihr wüßtet, wie sorglos Ir seid! Ihr dürft irten, mit wem Ihr wollt, dürft glüchclich sein und frischfröhlich Euer junges Leben anpacken, selbst gestalten Und habt Inr mal Liebeskummer, könnt Ihr weinen und traurig sein, ohne daß es aus allen Kios- ten schreit, Euer fleines Herzeleid wird nicht fr 50 Pfennig an jeder Straßenecke verkauft. Ok, Sabine, wenn Du so attraktiv wärst wie die Knef, dürftest Du nie mehr schiefe Ab- date tragen und Petrus burschikose Kordsamt- hosen, möchtet Ihr, daß man in verschwie- enste Fächer hineinleuchtete mit den Rönt- genaugen der Neugier? Mit dem unstillbaren Appetit auf Sensationen? Wollt Ihr auf dem Präsentierteller der Presse zur Schlagzeile, zur Großaufnahme werden? Gestern die arme, teicde Prinzessin, heute ein Cinemascope- Sternchen, morgen vielleicht Sabine, die ihr Abitur gefährdete, um„Miß Köln am Rhein“ zu werden 5 Prominent sein ist eine Würde, für die man zugeschnitten, nach Maß angefertigt wird. Eine Bürde, für die man glattgebügelter oder affürenumwitterter sein muß als gewöhnnlicke dterbliene. Berühmtheit ein Glanz von der Dauer eines Schmetterlingsdaseins um den arglose Kinder, die von Preis der herrlich ungebundenen Freiheit und einer echten, eigenwilligen Begabung. Aber die— verschenſet der liebe Gott nicht alle Tage Lotte Lenschau (IKOFA) besucht und sich genügend Zeit dazu läßt, kann viel davon erfahren, wie man zufriedene Kunden gewinnt. Da haben zum Beispiel die Einzelhandels- verbände im Allgäu einen alten Laden auf- gekauft, ein seliges Erinnerungstück aus der Jugendzeit, dunkelgebeizt und aufeinander- getürmt, vollgestopft mit Zeug bis unter die Decke, mit ungezählten Schubladen und den berühmten Regalen unter Ger Theke Daneben leuchtet der Freiwahl-Laden“, chromglänzend und neonstrahlend, voll „Allsicht“-Packungen, Konservendosen-Re- gimentern und Flaschenbatterien, alles appetitlich und griffbereit. Der Besitzer eines Selbstbedienungsladens wacht über die hysienischen Herrlichkeiten und ist bereit, auch den letzten Spezereikrämer vom Dorf über die Vorteile des Freiwahlsystems auf- zuklären. Wer aber dann mit Frau Piesecke oder der Witwe Obermoser von nebenan ein Schwätzchen machen soll, ohne den Durch- gang durch die engen Gassen des Waren- labyriths zu verstopfen, das weiß er nicht. Wer sich bei der hübschen Ausstellung der Münchener Fachschule für fenster gestaltung über die Grundzüge der dort geübten, nicht ganz einfachen Kunst informiert hat, wird vielleicht auch noch durch den Slogan„Besser verpacken läßt sich lernen!“ gefesselt, mit dem die Ratio- nalisierungs- Gemeinschaft Verpackung beim Rationalisierungs- Kuratorium der Deut- schen Wirtschaft aufwartet.„Die Zeiten sind vorbei, in denen die Verpackung wirklich nur Verpackung! war“, sagen die Fachleute, die es wissen müssen.„Wer besser verpackt, hat im Wettbewerb bessere Chancen.“ Ein Weg, der in Urzeiten bei der hohlen Kokos- nuß begann, ist inzwischen bei der Kunst- stoff-Folie angelangt. Bei einem ganzen, riesigen Ausstellungs- gelände voll leiblicher Genüsse bleibt es dennoch schwer, das einzelne auch nur im Gedächtnis zu behalten. Was die 800 Aus- steller an Milch, Fleisch, Fisch, Getreide, Kartoffeln, Obst, Gemüse, Oel, Salz, Kaffee, Tee, Süßwaren und so weiter aufgefahren haben, ist so ungeheuerlich, dag nur noch das Außergewöhnliche, Nichtalltägliche dem Nopmalbesucher und Normal verbraucher ins übersättigte Auge sticht. Eine Ver- suchung der Speicheldrüsen ist etwa der „Feinkostteller der Nationen“, den ein inter- national bekanntes Münchener Schlemmer- Geschäft zubereitet hat. Im Mittelpunkt steht die sagenhafte„Indische Reistafel“, die eine halbe Apotheke von Gewürz- fläschchen als Zutat benötigt. Solchem Auf- Wand gegenüber nimmt sich die französische Spezialität des„Hummer en belle vue“ als Spielerei und das kräftige„Porterhouse- Steak“ der angelsächsischen Küche wie Hausmannskost aus. Die Italiener sind kon- kurrenzlos mit„Ravioli“ und Minestra Veneziana“. Afrika gibt sich SYM Pathisch mit Palmenherzen und„Täubchen gefüllt“, und sogar Rußland läßt ahnen, daß Ehkultur auch dort gedeihen kann. Das in München gezeigte„Bobor de Rate en Castra- vetti“(junge Ente in sauren Gurken) nahm sich jedenfalls neben einem„Parasionoki holodme“(kaltes Spanferkel) recht lecker aus. Diese Sehens würdigkeiten wären eine Zumutung, wenn nicht Gelegenheit be- stünde, nicht nur die Seh-, sondern auch die Geschmacksorgane am Segen dieser Aus- stellung zu beteiligen. Dafür sorgt zum Bei- spiel der lächelnde Chinese vom Restaurant „Tai Tung“, der für Feinschmecker einige besondere Gerichte auf dem Feuer hat, ein Ragout aus chinesischen Morcheln etwa, oder ein„La-Dschao-Ja-Din“, hinter dessen geheimnisvollen Namen sich so wohlschmek- kende Dinge wie Ente in Würfeln mit Paprikaschoten verbergen. Wer dem Paprika noch mehr auf den Grund kommen will, der gehe ins Restaurant„Csarda Piroschka“ der Ungarn. Er trifft dort den Star der Ausstel- jung: den schwarzhaarigen, fettglänzenden und breitnasigen Zigeunerprimas Toki Hor- vath aus Budapest, der zusammen mit acht weiteren Pußtasöhnen das ganze Repertoire an weinenden, schluchzenden, bibbernden, stampfenden und heulenden Melodien seiner Heimat hervorgeigt. Toki Horvaths Zulauf wird auch nicht durch das schrille Getobe des Oktoberfestes beeinträchtigt, das wenige hundert Meter weiter die Theresienwiese zertrampelt, und das will immerhin etwas Heißen. Sehr Eine besondere Anzie- nungskraft hat der EDEKA-Kinder-Ver- dufsstand auf der IKOFA Internationale Kolonial- waren- und Feinxostaus- stelluao), die zur Zeit in Müncken läuft. Dort ver- kaufen die Kleinen für die Kleinen aber auck für die Großen. Bezahlt wird mit Kindergeld. Ganz eifrig ist die jüngste Verkäufe: rin des Verkuufsstandes, denn das Geschäft geht gut, und sie verkauft das Salz scheffelweise. Keystone-Bild Schau- Da hat es der ungarische Landsmann vom Stand des Budapester Außenhandelsmono- pols viel schwerer. Seine Sorge heißt„Kon- tingent“, nämlich die Einfuhrquote des Handelsvertrages, die beispielsweise seinen Tokayer und sein ‚Stierblut“ in nur be- scheidenen Mengen über die Grenze der Bundesrepublik läßt. Die schlechte Wein- ernte in Deutschland läßt jedoch nicht nur ihn, sondern auch die Vertreter sämtlicher anderen Weinexportländer merklich hoffen, und so haben sie in München eine Wein- karte der Welt zusammengestellt, deren bloßer Anblick schon berauschend ist. Australien, das„Land der Sonne“, ist mit dem reichhaltigsten Warenangebot zur IKOFA gekommen. Sein Bonner Botschafter Wies vor dem Münchner Exportelub auf den Ueberschuß seines Landes in Butter, Eier, Honig, Obst, Getreide, Wein und Fleisch be- sonders bin und erinnerte daran, daß Australien Industrieausrüstungen und Ka- pital benötigt. Aber auch Arbeitskräfte möchte Australien aus Westdeutschland „importieren“. Mehr oder minder verstohlen wandert die bauchtragende und managerkranke Menschheit zu guter Letzt noch zur Reform- warenwirtschaft, um dort zu hören, daß man kein„Naturapostel“ und keine„Spinat. Wachtel“ zu sein brauche, wenn man über- flüssiges Fett bekämpfen wolle. Durch Apfel-Eier-Salate, Vollkornbrote, hefe- artige Brotaufstriche und durch die Ableh- nung des allzu radikalen Eiweiß-Predigers Gaylord Hauser suchen sich die Lebens- reformer neue Freunde zu gewinnen. Die sparsameren unter den Schlankheitsjüngern aber lassen sich von einem Hamburger Homöopathen und Süßfwarenfabrikanten be- geistern, der unter dem Motto„Das Früh- stück in der Streichholzschachtel“ ein win ziges Stäbchen aus Asche, Rohfaser, Pflan- zenfett, Eiweiß, Stärke, Zucker und Quell- stoffen als ganze Mahlzeit empfindet.„An- genehm sättigend“ heißt es von diesem Nah- rungsmittel, das eigentlich gar keines mehr ist. Der Erfinder dieser Stäbchen versichert, seine Produktion wachse immer mehr.— Man darf nicht darüber nachdenken. Sogar auf einer Feinkost-Ausstellung könnte einem der Appetit vergehen. H. J. Deckert Sete Modischer Paletot Foto: MK Hat das Handwerk für Madchen noch goldenen Boden! Zwischen Kleidern und Frisuren/ 65 Pfennig Stundenlohn für ausgelernte Handweberinnen „Ach, bitte, können Sie uns nicht sagen, in welchem Beruf unsere Tochter am leich- testen arbeiten und am meisten verdienen kann?“— Diese Worte kommen von einer kleinen, zarten Frau mit Filzhütchen und großer Einkaufstasche. Mehr als eine Stunde hat sie draußen in dem kahlen Gang des Arbeitsamtes gewartet, berater hinter dem hellen Büroschreibtisch schlieglich diese Frage stellen zu können. „Sehen Sie“, erklärt sie weiter,„unser Sohn Soll einmal studieren. Jetzt geht er ja noch zur Volksschule, aber unsere Tochter wird in einem Jahr entlassen Und um beiden das Studium zu bezahlen, reicht unser Geld nicht. Auhßerdem wird das Mädchen ja doch eines Tages heiraten.“ Das ist keine Geschichte von vorgestern, sondern eine von heute, ja, erst recht von morgen. Jeder Berufsberater kann es be- stätigen, daß die Frage des Studiums von Bruder und Schwester auch heute noch fast immer zu Gunsten des Bruders entschieden werden wird, und daß die Heiratsaussichten der Mädchen bei der Berufswahl erneut ernsthaft erwogen werden, denn die Zeiten des Frauenüberschiisses sind für jene Mädchen, die jetzt ins Berufsleben treten, weitgehend überholt. Auf 19 Jungen kom- men durchschnittlich 20 Mädchen, so hat man errechnet, und die unverheirateten werden in der Minderzahl bleiben. Eine Entwick- lung, die sich bereits seit dem Entlassungs- jahrgang von 1948 bemerkbar macht. Zwischen Büro und Maschinensaal, zwi- schen Stenotypistinnenarbeit und Akkord schiebt sich bei derartigen Ueberlegungen die große Gruppe handwerklicher Berufe. Handwerk hat goldenen Boden, hieß es früher, und wer ein Handwerk gelernt hat, wird nie umkommen. Gelten diese Fest- stellungen auch heute noch, in unserer Zeit, da theoretisch jeder Beruf auch Mädchen und Frauen offensteht? Sie können, wenn sie wollen, ebensogut Schornsteinfeger wer- den wie Autoschlosser. Aber wollen sie das überhaupt? Man zählt heute in der Bundesrepublik insgesamt 1 644 357 Mädchen im Alter von 18 bis 25 Jahren, die in handwerklichen Be- rufen, auch innerhalb der Industrie, tätig sind. Den ersten Platz unter ihnen nehmen mit 463 000 die Schneiderinnen ein, ihnen folgen die Friseusen mit 60 000 und bald darauf mit 34 000 Wäscher- und Plätterinnen. Beachtenswert ist auch die Zahl der Kera- mikerinnen, die mit 16 000 angegeben wird, und die der Buchbinderinnen, die 11 000 Ver- treterinnen aufweist. Es gibt sogar 1 700 weibliche Buchdrucker und 1 500 Schuh- macherinnen. Das sind Zahlen, die man in diesen Branchen für Mädchen gewiß nicht erwartet, ebensowenig wie jene 261 Stellen für Elektromaschinenbauer, an denen eben- falls Frauenhände eine Männerarbeit leisten. „Grundsätzlich erfordert die Ausbildung in einem Handwerk, gleich, ob für Jungen oder Mädchen, den Abschluß der Volks- schule oder vor allem für die kunsthand- werklichen Gebiete auch das Einjährige einer Oberschule“, erklärt der Berufs- berater.„Es folgen drei praktische Lehrjahre bei gleichzeitigem Besuch der Berufsschule. Die Gesellenprüfung schließt die Ausbildung ab. Und nach fünf Gesellenjahren kann die junge Handwerkerin das Meisterdiplom er- werben und, wenn sie will, sich selbständig machen.“ Der am meisten gefragte Beruf ist tat- sächlich noch immer der der Schneiderin. Allerdings muß man bei einem Ueberblick über die Situation des Handwerks mit Nach- druck darauf hinweisen, daß das Bundes- gebiet einschließlich Westberlins durchaus um dem Berufs- keinen einheitlichen Arbeitsmarkt bietet. Die Bedingungen sind regional sehr verschieden. Im Schneidergewerbe kann das Mädchen, das seine drei Lehrjahre absolviert hat, 79 bis 92 Pfennig in der Stunde verdienen. Nach künf Gesellenjahren hat es später auf einen Stu ohn bis 1,10 PM. Anspruch, Doch ist in dieser Lohnstufe das Unterkommen be- reits schwierig, denn die Mehrzahl der gro- Ben wie kleinen Betriebe zieht jüngere und damit billigere Kräfte vor. Und es besteht zunächst auch keine Aussicht, daß sich an dieser Lohnsituation etwas ändert, es sei denn, der Zustrom aus der Schneiderinnen- branche zur elektro-feinmechanischen Indu- strie würde noch zunehmen, denn dort be- vorzugt man ihres besonderen Fingerspitzen- gefühls wegen Schneiderinnen in hervor- ragendem Maße. Und sie verdienen in der Akkordarbeit auch ohne Gesellenprüfung 1,10 bis 1,40 DM in der Stunde. Besondere Aussichten bieten sich dem Mädchen, das Schneiderin werden will, auf dem Gebiet des Jerrenschneiders. Dafür gelten auch bessere Verdienstchancen, denn es hat sich heraus- gestellt, daß dieses Arbeitsgebiet bei weitem weniger von Männern wahrgenommen wird als früher, die Mehrzahl wendet sich tech- nischen Berufen zu. Die Schneiderin ist keineswegs der am schlechtesten bezahlte Handwerksberuf für Mädchen. Es gibt Hand- weberinnen, die ebenfalls eine dreijährige Lehrzeit nachweisen und obendrein künst- lerisches Stilempfinden haben müssen, denen die Industrie heute nicht mehr als 65 Pfennig Stundenlohn bietet, während ein Arbeiter auf dem Bau mehr als das Doppelte ver- dient. Soweit sie auf Stundenlohn angewiesen sind und nicht monatliche Gehaltsabmachun- gen oder selbständige Arbeitsleistungen er- zielen können, geht es besonders den kunst- handwerklichen Berufen ähnlich schlecht. Die gelernte Buchbinderin muß sich zum Beispiel größtenteils mit der Arbeit der industriell eingesetzten Teilbuchbinderin zufrieden- geben. Hier hat die Marktlage des Buches und der Vorzug, den die Broschüre genießt, großen Einfluß. Aehnliches gilt für die Uhr- macherin, die im Endeffekt oft nur als quali- flzierte Verkäuferin arbeiten kann. Und so- gar die Photographin steht in der Praxis Vielfach geringeren Anforderungen gegen- über, als sie ihren Qualitäten entsprechen. Die ausgesprochen unweiblichen Berufe, wie Maurer, Elektriker oder auch Bäcker Aber gelten bei uns im Gegensatz zur DDR vorwiegend als Anlernberufe. Das junge Mädchen, das später einmal den Betrieb des Vaters übernehmen oder, wie zum Beispiel bei der Architektin, eine artverwandte Tätigkeit aufnehmen will, verschafft sich Hier praktische Kenntnisse und verschwindet dann wieder aus dem Berufsbild. In der Bäckerei allerdings räumt man der Frau als Konditor gern einen Platz ein. Sie versteht es, mit Rezeptur und Garnierung umzugehen, Während die schwere körperliche Arbeit vor dem Ofen viel zu anstrengend für sie ist. „Stellen Sie sich vor, es sollte ein Mädel so ein Brett mit 22 Dreipfundbroten schleppen! Undenkbar!“ erklärt ein erfahrener Bäckermeister kategorisch. Bezahlt werden sie im Durchschnitt alle gleich gering und verdienen kaum über 200 DM im Monat. Als große Ausnahme und als Starberuf der Handwerkerin gilt die Friseuse. Keine Industrie verdrängt sie, und die Nachfrage nach guten Fachkräften ist ständig im Wachsen. Sie verdient genau so viel wie ihre männlichen Kollegen. Das ist in den anderen Berufen oftmals nicht der Fall. Man hat festgestellt, daß der durchschnittliche Stundenverdienst der Frauen, einschließlich der Akkordarbeiterinnen, bei 1,24 DM liegt, während die Männe, natürlich einschließ- lich der bestbezahlten Bauarbeiter, DPM 2,07 in der Stunde verdienen. Die Friseuse kommt sogar, wenn man ihr Waschen, Wik keln und Blondieren stündlich verrechnen WiIII, auf 1,50 DM. Aber sie wird im all- gemeinen wöchentlich bezahlt und erhält Dach drei Lehrjahren in den lohngünstigsten Sroßstädten etwas 40 DM, ehe sie Samstag- nachmittag nach Hause geht. Nach fünf weiteren Berufsjahren kann sie es sogar bis auf 70 DM Wochenlohn bringen.„Für mich kommt überhaupt nichts anderes in Frage, als Friseuse zu werden“, erklärte kürzlich die Tochter eines Ingenieurs.„Man bedenke nur die Trinkgelder und die vielen Menschen, die man kennenlernt,. Entweder hat man bald das Geld zusammen, um sich selbständig zu machen, oder man heiratet.“ Eine schwierige Frage für die handwerk lichen Berufe sind die Lehrgelder. Als fest- stehender Grundsatz gilt heute im wesent- lichen nur, daß die früheren Sauckelschen Notverordnungen einzuhalten sind, nach denen ein Lehrling am Anfang mindestens 25 DM Lehrgeld im Monat erhalten muß. Darüberhinaus aber haben sich die unter- schiedlichsten Bedingungen und Erhöhungen ergeben. Und so ist es gekommen, daß in der Bundesrepublik sich die gezahlten Lehr- elder zwischen 25 und 240 DM bewegen, wie sie zum Beispiel ein Platten- und Flie- senleger im dritten Lehrjahr erhält, wenn er über 18 Jahre alt ist. Auch die Tatsache, daß es heute mancher. orts bei weitem mehr offene Lehrstellen als Lehrlinge gibt, sollte zu denken geben. Noch 1952 bewarben sich in einer Großstadt wie Hamburg 800 Mädchen um eine Schneide- rinnenlehre und 200 Stellen waren nur zu vergeben. Diese Situation hat sich in den letzten vier Jahren verschoben. Die Jungen drängen auf den Bau und zur Industrie, die Mädchen ins Büro. Das ist ein Problem, des- sen sich die zuständigen Stellen und Arbeit- geber einmal ernsthaft annehmen sollten im Interesse des Handwerks und vor allem seines Nachwuchses. Rosemarie Winter Kurz notiert Ein englischer Psychologe erforschte mit dreißig Mitarbeitern in Europa, den SA, Australien und Kanada die Tatsache, daß die Männer im Durchschnitt den Frauen als Einkäufer wesentlich unterlegen sind. Es Wurde festgestellt, daß der Mann 30 bis 90 Prozent mehr Geld für Haushaltführung verbraucht als die Hausfrau, wenn er allein Wirtschaftet., * Um vereinsamten Menschen Gelegenheit zu einer Aussprache zu geben, ließ die 70 jämrige Alice Lefever unter den Familien- nachrichten der Lokalzeitung von Chigwell (Essex) folgende Anzeige erscheinen:„Jeder- manm, der zu einer Tasse Tee und einem Plauderstündchen kommen möchte, wird mir an jedem Dienstag willkommen sein“, wor- auf Name und Adresse folgten. Der Selbst- mord einer 52 jährigen Frau, die sich das Leben nahm, weil sie nach einem Wohnungs- wechsel in der neuen Umgebung keinen Menschen kannte und sich tödlich einsam fühlte, veranlaßte die alte Dame zu diesem Akt praktischer Nächstenliebe. * „Intaglio“ nennt sich ein neuer amerika- nischer Nylonstoff. Es handelt sich um einen leichten, undurchsichtigen Trikot mit geprägtem Effekt. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 26. September 1956/ Nr. 224 Programm, Pilze und Polizeiverordnungen im Stadtrat: Schatten über der Jubiläumsdebatte Stark reduziertes Programm mit beachtlichen Möglichkeiten und eine neue Schlachthofordnung „Die gegenwärtige Lage der Stadt ist nicht günstig“, sagte Bürgermeister Trumpf heller zum Beginn der gestrigen Stadtrats- Sitzung. Während der Haushalt des Landes mit Ueberschuß abschlog, so daß das Land der Stadt Heidelberg mit 6,7 Millionen unter die Arme greifen konnte, fand Mannheim auf dem Kapitalmarkt kein Geld zu ange- messenen Bedingungen. Etwa anderthalb Millionen für das Werkgebäude der Stadt- werke und eine Million für Verbesserung der Trinkwasserversorgung und Abwässer- beseitigung waren aufzutreiben. Das Land müsse einsehen, daß die Stadt Mannheim mit ihren großen Verkehrsprojekten und Schulprojekten nicht mehr fertig werden kanm, zumal da Ausfälle bei den Einnahmen bevorstehen. Mannheim muß einen„Son- derausgleich“ in Anspruch nehmen. Der Bürgermeister sprach die Hoffnung aus, daß die berichtete Besserung der Landesfinan- zen die Landtagsabgeordneten geneigt mache, diesem Verlangen der Stadt Mann- heim nachzukommen. Nach dieser Ouvertüre mit gedämpftem Trommelklang trug Oberverwaltungsrat Dr. Hahn das Rahmen- Programm für das Stadtjubiläum vor, wie es am Freitag der Verwaltungsausschuß angenommen und der Vollversammlung empfohlen hatte. Gemes- sen an dem, was einmal in Erwägung ge- zogen War, ist das Programm stark zusam- mengeschrumpft. Theatereröffnung im Ja- nuar und Rheintag Ende Mai bieten in- dessen eine ganze Menge Chancen, so dag Mannheim einiges Ansehen zurückgewinnen kemn, wenn man sich bei der Ausführung nicht lumpen läßt. Stadtrat Barber bedauerte, daß die Kon- greßhalle nicht gebaut werden kann. Man Sollte wenigstens Pläne ausstellen(und die Vergnügungssteuer mäßiger ansetzen). Pro- fessor Schachtschabel rügte ebenfalls die auf Eis gelegte Kongreßhalle. Das Großprojekt Theater habe alles andere verdrängt. Was außer der Theatereröffnung sonst noch das Programm ziere, offenbare den„tief provin- ziellen Charakter“ der Stadt. Leider habe die federführende Stelle die gebotenen Mög- lichkeiten nicht ausgeschöpft. Diese allzu summarische Kritik schraubte Bürgermeister Trumpfheller auf ein erträg- liches Maß zurück. Stadtrat Bartsch bat „unsere Landtagsabgeordneten“, in Stuttgart dafür zu sorgen, daß man hier etwas mehr als einen Teller mit der Aufschrift„Aus eigener Kraft“ erwarte, und Stadtrat Hen- ning wies darauf hin, daß nicht alle Bürger die Eröffnungsvorstellung besuchen können. Die Spielzeit habe festlichen Charakter, 80 daß jeder auf seine Kosten komme. Am „Rheintag“ könne sich Mannheim bewähren als„Gastgeber mit weltweitem Einschlag“ — man sollte das nicht bagatellisieren. War- um höre man nichts mehr vom Wasser- turm?(Barber:„Erst nach den Wahlen!“) Im Jubiläumsjahr sollte unter Mannheimer Architekten ein Wettbewerb zugunsten der Mehrzweckhalle angeschrieben werden. Stadtrat Bergdolt meinte, die Verwal- tung müsse ihr Wasserturm-Versprechen im Sinne der Ergebnisse der„MM-Volksbefra- gung“! halten und den Mündelschen Ent- Wurk ausführen. Bürgermeister Trumpfhel- ler schaltete ein:„Wir können 1957 gewiß nicht in der Aufmachung des Jubiläums 1907 feiern. Wir stehen mitten in einem Aufbau, der unsere Kräfte dauernd überfordert.“ Die Jahrhundertmitte biete keinen besonderen Anlaß, aber das Zusammentreffen mehrerer Fertigstellungen lasse es wünschenswert er- scheinen, die Gelegenheit wahrzunehmen. Der Wasserturm stehe nach wie vor zur Dis- kussion. Im Oktober werden dem Stadtrat zwei Vorlagen zur Entscheidung vorgelegt. Ein Wettbewerb für die Mehrzweckhalle sei un zweckmäßig, solange die Ausführung nicht gewährleistet werden kann. Stadtrat Geppert wünschte sich in den Händen der Landesvertreter einen Scheck, der für die Beseitigung des Schichtunter- richts dienstbar zu machen wäre, und Stadt- rat Kuhn meinte, planmäßig hätte eine der bewilligten Schulen fertig sein sollen: ob man nicht wenigstens eine Grundsteinlegung veranstalten könnte. Bürgermeister Krause verwies auf„höhere Gewalt“, die der Aus- führung der Beschlüsse entgegenstehe. „Man kann mit Grundsteinlegungen kein Schaugepräge treiben; wenn die Zinssätze unerreichbar hoch sind, ist alles Kritisieren zwecklos“, sagte Trumpfheller ungehalten. Dann konnte Dr. Hahns Rahmenpro- gramm zur Abstimmung gelangen: Alle waren dafür— mit Ausnahme von Professor Dr. Schachtschabel, der sich der Stimme enthielt Vom grünen Täubling zum Einspruchsausschuß Nach fast anderthalbstündiger Jubiläums- debatte wandte sich das Plenum den drei restlichen Tagesordnungspunkten der öf- fentlichen Sitzung zu, die unter schwacher Anteilnahme der durch Wasserturm, Mehr- zweckhalle und Nationaltheater geschwäch- ten Stadträte ohne Diskussion die Zustim- mung der Gemeindeväter passierten. Poli- zeipräsident Dr. Rudolf Leiber referierte kurz über den Verkehr mit Pilzen“ und be- grüßte zu Beginn der diesem Thema gewid- meten neuen Polizeiverordnung die ange- Neue Rufnummern Rheinau, Neckarau, Seckenheim Um einen weiteren Ausbau der Wähler ämter Neckarau, Rheinau und Seckenheim zu ermöglichen, sind umfangreiche Umschalt- arbeiten notwendig. Die Arbeiten bedingen eine Rufnummernänderung der Fernsprech- teilnehmer il den drei genannten Stadt- teilen. Die Umschaltungen werden am 27. September von 17 Uhr an durchgeführt. Ab diesem Zeitpunkt gelten die neuen Ruf- nummern, die im Fernsprechbuch in eckigen Klammern angegeben sind. 0— Gefahr für Leib und Leben durch Atomverseuchung „Schluß mit der Atomverseuchung“ lau- tete ein Vortrag, den auf Einladung der Ge- samtdeutschen Volkspartei der Eberbacher Oberstudienrat Walch im„Kanzlereck“ hielt. Der Physiker und ehemalige Luftwaffen- meteorologe holte weit aus, um seinem Laien- Publikum die Hintergründe des Atombegriffs nahezubringen; sein Referat War eine populärwissenschaftliche Erläute- rung der Schlagworte Atom, Kernwaffen, radioaktiv, Geigerzähler und Isotope. Atomzerfall, Radioaktivität, Spaltung von Atomen und die Verschmelzung von Atomkernen stellten die vier Haupteigen- schaften des Atoms dar. Darauf schilderte der Redner unter Zitierung vieler Wissen- schaftler die verheerende Wirkung atomarer Strahlung auf den menschlichen Körper, um dann auf die Gefährlichkeit der Verände- rungen unserer Erbmasse durch Radio- aktivität eindringlich hinzuweisen. Als düsterste Prognose malte Walch die allmäh- liche Selbstausrottung des Menschen durch unkontrollierte Redioaktivität. Zum Ver- gleich zog er die erst heute in vollem Um- fang erkennbaren Schäden durch die Atom- bomben des zweiten Weltkriegs in Japan heran. „Vagabundierende Radioaktivität“ nannte Walch die radioaktiven Schwaden, die in der Luft nachgewiesen wurden und die von den jahrelangen Atombomben-Experimen- ten stammen. Er forderte den Schluß dieser Atomverseuchung. H-e nehme Tatsache, daß in Mannheim in den vergangenen Jahren kaum Pilzvergiftungen vorgekommen seien. Nach 8 18, Absatz 1 des Polizeigesetzes vom November 1955 müssen Polizeiverordnungen— um eine den Lebensverhältnissen gemäße Ueberprüfung zu gewährleisten— spätestens 20 Jahre nach ihrem Inkrafttreten wieder außer Kra-t tre- ten. Demnach wurde im Pilzverkehr der Katalog gängiger und eßbarer Sorten er- gänzt: Er reicht jetzt vom grünschuppigen Täubling(russula virescens) über den lila- stieligen Ritterling(tricholoma personatum) und den Semmelstoppelpilz ydnum repan- dum) bis zur breitblättrigen Glucke(spa- rassis laminosa) und der Totentrompete (eraterellus cornucopioides).„Der Verkäàu- fer“, so erläuterte Dr. Leiber,„trägt jetzt eine Eigen verantwortung und muß seine Befähigung im Umgang mit Pilzen durch eine Prüfung nachweisen“. Dann trug der städtische Bedienstete— während die im Börsensaal anwesende Schulklasse ein Kartenspiel veranstaltete und mehrere Stadträte eilends die Sitzungs- halle verließen— das Mikrofon zum erhöh- ten Platz des Bürgermeisters Leopold Graf, der kurz und prägnant über die Neufassung von Gemeindesatzungen hinsichtlich der Schlacht- und Viehhofordnung sowie eine Gebührenordnung für den Schlacht- und Viehhof sprach.„Für die einzelnen Betriebs- teile des Schlachthofes gelten zur Zeit zwölf Ordnungen, die um die Jahrhundertwende als ortspolizeiliche Vorschriften erlassen, mehrfach geändert und durch Bundesgesetze überholt wurden.“ Deshalb wurde über das Schlachtgeschehen eine 40 Seiten umfassende, einheitliche Schlacht- und Viehhofordnung zusammen mit einer von der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft für Verwaltungsverein- fachung entwickelten Gebührenordnung verabschiedet. Letzter Punkt der öffentlichen Sitzung: Stadtdirektor Schell erklärte, daß nach ein- gehender Prüfung durch den Stadtsyndikus Dr. Watzinger der mit dem Sozialausschuß zusammenarbeitende Einspruchsausschuß kein gemeinderätliches Plenum sei und be- antragte, den Sozialreferenten— also sich selbst— als Vorsitzenden dieses Einspruchs ausschusses zu berufen und zu bestätigen. Das ist der Vollzug des„Gesetzes über die Aenderung und Ergänzung fürsorgerecht- licher Bestimmungen auf Grund des& 3a, Absatz 2 RFV in der Fassung des Fürsorge- änderungsgesetzes“. Der Gemeinderat sah sich gegenüber die- ser klaren Fassung außerstande, Einwendun- gen zu erheben und stimmte dem Antrag vorbehaltlos zu. Erster Bürgermeister Trumpfheller dankte der Oeffentlichkeit für ihr Interesse und die Stadtväter zogen sich zum nichtöffentlichen Teil zurück f. W. k./ hw b eee 3 72 sitzt seit Montag auf der Anklagebank der Zweiten Strafhummer Die Jäger-Bande des Landgerichts Mannheim. Die Anklage wirft den vier jungen Männern mindestens 65 Einbruchsdiebstähle im Bundesgebiet und mehrere bewaßnete Raubüberfälle im Raum Frankfurt vor. Unser AP-Bild zeigt die Angelelagten Willi Korb- macher(vorn links), Karl Heinz Jager(vorn rechts), Friedrick Holland-Nell(hinten links) und Horst Korbmacher(hinten rechts) kurz vor Eröffnung der Hauptverhandlung, für die fünf Tage vorgesehen sind. Zweiter Verhandlungstag gegen die Jägerbande: jäger:„Mannheim war ein schlechtes Omen!“ Der Mannheimer Einbruch vor der Strafkammer/ Die Angeklagten sind höflich und zuvorkommend Der zweite Verhandlungstag gegen die Jäger-Korbmacher-Bande vor der Zweiten Strafkammer des Landgerichts brachte keine Ueberraschungen. Einbruch um Einbruch wurde von Landgerichtsdirektor Dr. Her- mann Huber sorgfältig mit den Angeklagten durchgesprochen. Meist wurde Jäger ver- nommen. Sobald er die Methodik des je- weiligen Einbruchs geschildert hatte, fragte der Vorsitzende Jägers Komplicen, die Brü- der Korbmacher oder Holland-Nell, ob diese Darstellung ihrer eigenen Auffassung und Erinnerung entspreche. Dann nickten die Gefragten bereitwilligst mit den Köpfen und meinten zuvorkommend:„Ja, so ist es ge- wesen“ oder„Jawoll, der Herr Jäger hat recht“. Die vier Einbrecher— wir berichteten dies bereits gestern— sind geradezu muster- gültige Angeklagte. Bei eventuell auftreten- den Unstimmigkeiten räumen sie mit größ- ter Höflichkeit ein, dies oder jenes könne auch anders gewesen sein. Man erinnere sich natürlich nicht im einzelnen daran. Bei 74 Delikten ist dies auch kein Wunder, Jäger selbst flicht in seine Aussagen beinahe un- merklich bereits die ersten Verteidigungs- Argümente ein. Etwa sd:„Wir befolgten im- mer die große Linie, nur in solchen Ge- schäften einzubrechen, die gegen Diebstahl versichert zu sein schienen.“ Oder:„Dieser Erlös(5000 Mark) hört sich hoch an, Herr Vorsitzender, aber unsere Unkosten waren enorm. Wir mußten gut essen, wir brauch- ten Kleidung, neue Reifen für den Wagen, viel Benzin, Steuer war zu zahlen. In die Bar gingen wir selten.“ Dem jüngeren Bruder Korbmacher, Horst, 26 Jahre alt,„spannte Jäger die Ehefrau Isolde aus“. Horst sagte aus:„Jäger hatte Einfluß auf meine Frau. Er wollte, daß unser Eind in ein Internat käme. Ich habe mich eben in vielem von ihm überreden lassen.“ Daß Horst Korbmacher auch zu den Ein- brüchen überredet wurde, bestätigte der An- geklagte Holland-Nell bei seiner Verneh- mung:„Ich fühle mich mitverant wortlich, daß Horst mitgemacht hat. Wenn die ande- ren Charakter besitzen, geben sie das auch „... ich verklag'“ die ganz Firma Vor dem Arbeitsgericht: Der Hilfsbauführer auf Probe Der junge Mann aus der Pfalz wollte nicht länger Maurer und Vorarbeiter bleiben, obwohl er da mehr verdiente. Die nächste Sprosse auf der sozialen Stufenleiter war der Hilfsbauführer. Er erhielt den Posten und Zwar, wie der Prozegbevollmächtigte der be- klagten Baufirma vor dem Mannheimer Ar- beitsgericht aussagte, unter dem Vorbehalt einer vierwöchigen Probezeit. Da sich die Be- setzung der Stelle eines Hilfsbauführers als überflüssig erwies, kam nach Ablauf der vier Wochen die Kündigung. Der so unerwartet Entlassene klagte beim Arbeitsgericht auf. Zahlung von 830 DM für zwei Monatsgehäl- ter und auf Feststellung, daß er als Ange- stellter eine längere Kündigungsfrist gehabt habe. 5 Darauf wollte sich der bauleitende Inge- mieur nicht einlassen; er betonte, daß die An- stellung unter dem Vorbehalt einer Probe- zeit erfolgt sei, während der Kläger sich an das Wort Probezeit überhaupt nicht erinnern Wollte. Da bei dem Anstellungsgespräch kein Zeuge anwesend war, erwies sich wieder ein- mal die Notwendigkeit, derartige Vertrags- verhältnisse schriftlich festzulegen. Der Arbeitsrichter sah keine Möglichkeit, einen gültigen Beweis zugunsten des Klägers zu finden und mahnte zu einem Vergleich. Zwei Monatsgehälter kamen ohnehin nicht in Betracht, da sich der junge Mann schon nach einem Monat selbständig gemacht hatte. Der richterliche Vorschlag lautete auf 200 DM Abfindung, die Firma war bereit, 100 DM zu zahlen, der Kläger beharrte auf minde- stens 400 DM. Als der Beklagte seine Posi- tion gestärkt sah, ging er auf 50 Mark her- unter. Nach langem Zureden gelang es doch, beide Teile auf 100 DM zu einigen. Aus dem Hintergrund des Zuhörerraums erklang die Stimme der jungen Frau des Klägers, einer temperamentvollen Pfälzerin: „Nemm die hunnert Mark, ich verklag die ganz Firma, die solle noch an mich denke!“ Wer weiß, welche dunklen Gewitterwolken sich da über dem Haupt des Bauunterneh- mers zusammenballen. el. zu.“ Immerhin fühlte sich der betrogene Ehemann Horst— inzwischen ist er von sei- ner Frau Isolde geschiedenen— nicht be- trogen genug, um nicht bei den Einbrüchen mitzumachen. Die Erörterung der einzelnen Straftaten ist nicht allzu interessant, da die meisten Delikte bereits in den vorangegangenen Prozessen gegen Miteinbrecher und Hehler ausführlich geschildert wurden. Neu aber mag sein, daß Jäger vor dem einzigen Mann- heimer Einbruch in einem Büromaschinen- geschäft an der Augusta-Anlage Hemmun- gen gehabt haben will. Er machte den Vor- schlag, einmal nach Mannheim zu fahren. Jäger, Wilhelm Korbmacher und Holland- Nell stahlen eigens einen schnellen Wagen, mit dem sie nach Mannheim fuhren. Aber: „So richtig haben wir dabei nicht gezogen“, sagte Jäger.„Das ging so mit Hängen und Würgen.“—„Sie sind ja in Mannheim schon einmal gestolpert“, erinnerte ihn Vorsitzen- der Dr. Huber. Jäger nickte und meinete ab- schliegend:„Das war ein schlechtes Omen für uns.. Immerhin brachte der Verkauf der gestohlenen Maschinen(Wert 13 100 Mark) 2400 Mark ein. Zum Mannheimer De- likt der Jägerbande sagte Dr. Huber:„Die- ser Einbruch ist ja auch mit der Grund, warum Sie hier verhandelt werden“ Wir berichten morgen über den Prozeß weiter. H-e Großangriff auf die Betriebsunfälle Am Rosengarten werden am 1. Oktober„Modellunfälle“ vorgeführt „Dein schlimmster Feind ist die Gleich- gültigkeit: Du solltest Dich vor ihr in acht nehmen, sie tötet mehr Menschen als alle Kriege.“ So mahnt ein buntes Plakat, das für die Unfallverhütung eine Lanze bricht und von der statistischen Feststellung aus- geht, daß ein Betriebsunfall kein blinder Zufall ist, sondern in 70 Prozent durch un- zulängliches menschliches Verhalten verur- sacht wird.„Es muß gelingen, die Betriebs- unfälle zu reduzieren!“, das war der Tenor einer Pressekonferenz im Mannheimer Rat- haus, bei der Stadtdirektor Schell, Feuer- wehrdirekfor Dr. Magnus, Diplom-Ingenieur Miller und die Sicherheitsbeauftragten meh- rerer Mannheimer Industriebetriebe die letz- ten Vorbereitungen für die am Montag be- ginnende Unfallverhütungswoche 1956 trafen. Auf etwa 515 000 Männer, Frauen und Jugendliche ist die Zahl der Rentenbezieher in der Unfallversicherung angewachsen; die gewerbliche Wirtschaft hat für diese schwer geprüften Menschen im Jahre 1955 rund 800 Millionen Mark aufgebracht. Wären diese Leute noch arbeitsfähig, dann hätten mit diesem Geldbetrag 40 000 Wohnungen gebaut werden können. Die Betriebe haben die tech- nischen Schutzvorrichtungen in den letzten Jahren verbessert und— wenn auch vieles noch zu tun bleibt— auf einen relativ guten Stand gebracht. Manches ist auf dem Sektor der Unfallverhütung schon erreicht worden; so ist es gelungen, die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle(bezogen auf 1000 Beschäf- tigte) seit 1949 um 37 Prozent zu senken. Aber gerade die kleinen Unfälle häufen sich noch immer. Auf dem Gebiete der psy- chologischen Unfallverhütung kann noch viel getan werden. Es kommt dabei auf jeden einzelnen Arbeitnehmer an. Das wird an der Tatsache deutlich, daß in einem Mannheimer Betrieb, der etwa 3000 Menschen beschäftigt, im Tagesdurchschnitt 2,3 Unfälle passieren, von denen der größere Teil leicht hätte ver- mieden werden können. Besondere Aufmerk- samkeit verdient auch die Feststellung, daß bei den Wegeunfällen die Unfälle auf dem Heimweg infolge Uebermüdung um etwa ein Drittel häufiger sind als die Unfälle auf dem Weg zum Arbeitsplatz. Der Großhßangriff auf die Betriebsunfälle, der ab 1. Oktober in Szene geht, wird in Mannheim mit einer Kundgebung im Mozartsaal(1. Oktober, 16 Uhr) beginnen. Bürgermeister Trumpfheller, Direktor Dr. Schuster, Stadtrat Schweizer und Regierungs- Gewerberat Strasdat werden sprechen. Wäh- rend der Versammlung werden(gegen 17 Uhr) vor dem Rosengarten Rettungswagen der Eeuerwehr, des Roten Kreuzes und anderer Organisationen auffahren. Bis zun Einbruch der Dunkelheit können die Fahrzeuge von der Bevölkerung besichtigt werden. Dabei werden„Modellunfälle“ gezeigt und es wird immer wieder darauf hingewiesen werden, wie diese Unfälle hätten vermieden werden können. Notverbände werden angelegt, Maß- nahmen der Ersten Hilfe erklärt und ein Wiederbelebungsversuch nach einem elektri- schen Unfall demonstriert. Im Lauf der Woche werden dann die Lehrerkollegien und Schüler zahlreicher Schulen in Vorträgen auf die Unfallgefahren hingewiesen. Die Bundespost wird in ihren Schalterhallen und die Straßenbahn in ihren Fahrzeugen werben. Auch von den Litfaß- säulen herab soll jeder Passant angesprochen werden. Die wichtigste Arbeit soll in den Betrieben selbst geleistet werden, wo Vor- träge, Plakate und persönliche Hinweise jeden Mann, jede Frau und jeden Lehrling auf das Motto hinweisen werden:„Sicher arbeiten!“ Hk Seit 62 Jahren tätig ist Acht zigjähriger Ludwig Kelz, Haydnstraße 3—5, feiert heute seinen achtzigsten Geburtstag. Für den Achtzigjährigen ist das ein besonderer Täg, denn noch immer steht er unermüdlich an seinem Arbeitsplatz. 1894 trat er als Lehr- ling in die Firma Späte in Koblenz ein. 1911 kam Ludwig Kelz als Filialleiter der Firma Späte nach Mannheim, war von 1926 bis 1939 selbständiger Handelsverteter, ging dann wieder als Buchhalter arbeiten und ist heute bei der Firma Franz Altehoifer am Tatter- sall beschäftigt. 05 „Lallehaag“- Gesellschaft weiht Standarte Mit einem Prolog, der„Barcarole“ aus „Hoffmanns Erzählungen“, und einem Chor will die jüngste Mannheimer Karneval- gesellschaft„Lallehaag“ Präsident: Gerhard Dummeldinger) am kommenden Samstag, 20 Uhr, im Feudenheimer„Schwanen“ ihre neue Standarte festlich weihen.„Lallehaas ist die legitime Nachfolgerin der 1888 in Mannheim-Feudenheim gegründeten„Hei- terkeit“ und hat sich für die kommende Saison allerhand vorgenommen. 8 — denn der Wirkstoff ICA F steuert die Kruftstoffenergie zu höchster Leistung. N Shell. Statſonen mit dem Kennzeichen „Shell Touring Information“ beraten Sie Während ſhrer Ferienreisen in der Bundesrepublik und ùberall in Europ. Nr. berg mab Man desb mer groß Pers Wacl und Erie Man ster. sieb: viele in d bun Aus! erhi 20 J und ters sein Mür am da 3 nich Opel nen und War. tona lich Inte nalt holt bis getr fürs gen serié Auf ters prät vor leide Wee sieh daß die Vin und Gat. pen. Aus sagt thos lich und ES gebe dies Fisc ekfe wir! spie den Zwi Mar Gan blik Neic Filn Bed der und Ges es Jr. 224 mer ngen nete orb- nes) die Wagen, Aber: zogen“, en und a schon Sitzen- te ab- Omen erkauf 13 100 er De- „Die- Grund, Prozeb H-e t 17 Uhr) n der derer Bruch e von Dabei s Wird yerden, Werden „Maß- ad ein lektri- m die reicher Hahren ihren n ihren Litfaß- rochen in den o Vor- nweise ehrling „Sicher Hk feiert ür den r Tag, ich an Lehr- n. 1911 Firma is 1939 dann t heute Tatter- 05 20 Aus 1 Chor meval- erhard umstag, 15 ihre ehaag 888 in Hei- mende 0 ee er e e FNr. 224 Mittwoch, 26. September 1956 MANNHEIM e Mit einem Kostenaufwand von rund 4,5 Millionen DM: Ostseite des Hauptbahnhofs wird umgebaut Pressekonferenz der Bundesbahn- Direktion Karlsruhe: Auch die Mannheimer Bahnsteighalle wird modernisiert Die Bundesbahndirektion Karlsruhe hat am Dienstag auf einer Besprechung in Tri- berg ausführlich über die geplanten Umbau- mabnahmen der Bundesbahn im Raum Mannheim berichtet. Ein Sprecher der Bun- desbahn wies darauf hin, daß die Mannhei- mer Eisenbahnanlagen den Ansprüchen der großen Industriestadt mit ihrem starken Personen- uid Güterverkehr nicht mehr ge- Wachsen sind. Der Mannheimer Verschiebe- Richard Dornseiff wurde siebzig Jahre alt Richard Dornseiff, Regisseur, Intendant und Schauspieldirektor, als Nachfolger von Frich Kronen einige Zeit Intendant des Mannheimer Nationaltheaters, feierte ge- stern, am 25. September, in aller Stille seinen siebzigsten Geburtstag. Sein Name ist mit vielerlei Stationen des deutschen Theaters in den Jahren zwischen 1910 und 1950 ver- punden. Der gebürtige Frankfurter, der seine Ausbildung am Hochschen Konservatorium erhielt, hat seine künstlerische Arbeit mit 20 Jahren als Schauspieler in Bonn begonnen und sich auf mancherlei Gebieten des Thea- ters umgetan. Dreizehn Jahre sammelte er seine Erfahrungen, darunter in Regensburg, München und Bukarest, bis er 1919 Regisseur am Düsseldorfer Schauspielhaus wurde. Von da an ließ ihn die Regiekunst nicht mehr los, nicht nur die Schauspiel-, sondern auch die Opernregie. Dornseiff erhielt leitende Fositio- nen im Ruhrgebiet, in Recklinghausen, Herne und in Hagen, wo er zwei Jahre Intendant War. Es folgten Oberregisseurposten in Al- tona, Mannheim, Köln und Stuttgart. Schließ- lich wurde Dornseiff Schauspieldirektor und Intendant in Bremen, bis ihn 1947 das Natio- naltheater in Mannheim zum zweiten Male holte; diesmal als Intendant. Dort wirkte er bis 1950, bis ihn sein schon Jahre zuvor auf- getretenes Augenleiden zwang, seine Arbeit fürs Theater ganz aufzugeben. Seine lebendi- gen und großzügigen Inszenierungen und sein seriöses Können haben den künstlerischen Aufbau und den Stil des Mannheimer Thea- ters nach dem Kriege entscheidend mitge- prägt. bahnhof habe mit einer Belastung von 6300 Wagen täglich die Grenzen seiner Leistungs- fähigkeit bereits überschritten. Seine Kapa- zität soll durch Umbauarbeiten auf 7500 Wagen erhöht, der Betrieb beschleunigt und wirtschaftlicher gestaltet und eine ausrei- chende Leistungsreserve geschaffen werden. Noch brennender sind, wie die Bundes- bahndirektion betonte, die Probleme des Reisezugverkehrs im Raum Mannheim. Zur Verbesserung des Betriebs im Hauptbahn- hof Mannheim soll vor allem die Um- gehungskurve in Ludwigshafen beitragen, die es in Zukunft gestatten wird, daß die Fernzüge von Köln über Mainz nach Basel ohne„Kopfmachen“ in Ludwigshafen durch- fahren. Mit den Bauarbeiten ist durch die Bundesbahndirektion Mainz bereits begon- nen worden. Im Hauptbahnhof Mannheim ist vor allem der Umbau der Ostseite des Bahnhofs vorgesehen, der insgesamt 4,5 Mil- lionen Mark kosten wird. Dabei sollen unter anderem die Bahnsteige von 265 auf 320 bis 370 Meter verlängert werden, so daß nicht nur lange Reisezüge, zum Beispiel auch die TOUROPA- Züge, sondern gegebenenfalls auch zwei kürzere Züge an einem Bahnsteig zu gleicher Zeit abgefertigt werden können. Gleichzeitig sollen die Bahnsteige von 21 auf 38 Zentimeter erhöht und mit einem neuen Belag versehen werden. Später ist auch vorgesehen, ein weiteres Bahnsteiggleis und ein weiteres Verkehrsgleis anzulegen. Die jetzigen Hallen werden abgebrochen und durch neuartige Stahlbahnsteigdächer ersetzt. Die Stützen werden in Zukunft in 26 Meter Abstand stehen und ein ähnliches Bild wie im hochmodernen Bahnhof Heidel- berg geben. Die mittlere Bahnsteigunterfüh- rung wird geschlossen, die beiden anderen sollen verbessert werden. Hinsichtlich der Weiterführung der Elek- trifizierung der Rheintalstrecke wurde mit- geteilt, daß das Land Baden- Württemberg in diesen Tagen endgültig einen Kredit von 113,2 Millionen Mark für die Elektrifizierung der Strecken Karlsruhe Bruchsal, Karls ruhe- Mühlacker, Karlsruhe Mannheim und Bruchsal Graben-Neudorf gebilligt hat. Die Elektrifizierungsarbeiten sind unterdessen bis Achern vorangetrieben worden, lediglich Hafen und Bahnhof Kehl konnten noch nicht Blick auf die Leinwand Alhambra: „Mein Vater, der Schauspieler“ Heroisch- pathetisch sitzt O. W. Fischer vor dem geöffneten Gashahn: die Zuschauer leiden. Da beginnt Punkt 12 Uhr nachts der Wecker des Sohnes zu tönen, der Kleine sieht es der verschlossenen Küchentüre an, daß sein Vater dahintersteckt und alarmiert die Retter. Wie es dazu kam?— Nun: Die Fm Künstlerehe zwischen O. W, Fischer und Hilde Krahl endet mif dem Absturz der Gattin am Steuer ihres Wagens in den Al- pen. Von da an führt der Weg O. W. Fischers als Schauspieler steil bergab. Er trinkt, ver- sagt auf der Bühne und kommt bis zum Pa- thos am Gashahn. 8 Pechnisch ist alles vollkommen: Vortreff- lich die Kamera, gut untermalend die Musik und sauber die Regie von Robert Siodmak. Es waren glänzende Voraussetzungen ge- geben. Auch die Darsteller passen sich in diesen Rahmen ein, wenn auch O. W. Fischers Agieren des Haschens nach der ekkektvollen Pose nicht entbehrt. Peinlich wirken da die Szenen, in denen sich Schau- spieler-Vater und Sohn(Oliver Grimm) über den Tod der Mutter unterhalten oder das Zwiegespräch über das Thema„wenn ein Mann sich schämen muß“. Verpackt ist das Ganze in ein Milieu, das selbst bundesrepu- blikanische Wirtschaftswundergrößen vor Neid erblassen läßt. Bilanz: Deutschlands Filme werden immer teurer. Aber das wäre noch nicht das Schlimmste. Bedenklich wird vor allem das Schwinden der Distanz zwischen Leinwandgeschehen und Filmbesucher durch die Perfektion der Gestaltung. Die wenigsten merken, können es(noch) merken, daß sich da Unechtes ab- spielt, daß da„echtes Kintopp“ des Jahres 1956 gemacht wird. reich- Palast:„Schock“ Stratosphärisches Gruseln überschauert das Publikum beim Anblick des Weltraum- ungeheuers, das die obskure Phantasie amerikanischer Filmleute geboren hat. Da werden drei Piloten von einem fortschritt- besessenen Ingenieur per Weltraumrakete in die Luft gejagt. Zwei kehren als gallert- artiges Plasma zurück, der dritte erhält be- sagten Nervenschock und verwandelt sich schieglich in ein Ungetüm, das dem Laien wie eine Mischang von Elefant und Schild- kröte vorkommt und London in Panik ver- setzt. Ganz Scotland Vard ist auf den Beinen, um es unschädlich zu machen. Man ist schockiert über diese zweidimensionalen Scheußlichkeiten und wünscht sich, daß die „Thriller“-Themen künftig wieder aus Sa näheren Sphären bezogen werden. 112 Kurbel:„Mademoiselle de Paris“ Auch in Frankreich kocht man(mitunter) noch mit Wasser; der vorliegende Streifen jedenfalls ist nicht die letzte Offenbarung. Zur Debatte stehen die unwesentlichen Er- lebnisse eines Pariser Schneidermädchens, das — Wie es halt so geht— nach meterschinden- den Umwegen den Fhehafen doch noch un- gebrochen anläuft. Der Film muß ja voll wer- den, Jaqueline Francois gibt einige Chansons zum besten, aber so unmotiviert, daß man selbst bei Aufmerksamkeit nicht dahinter kommt, warum eigentlich. Die Farbkamera des Cinepanoramic-Films bewegt sich zudem meist nicht von der Stelle, so dag man nach allen Längen beim wirklichen Ende das noch gar nicht erwartet hatte. Zusammen: Weder schlecht noch recht, nur— langweilig. 8 elektrifiziert werden. Die Bundesbahn glaubt mit Sicherheit, den vorgesehenen Ter- min für die Elektrifizierung bis Karlsruhe, nämlich Herbst 1957, einhalten zu können. Die Schließung der letzten Lücken nach Mannheim und Mühlacker soll dann bald folgen. Die Bundesbahndirektion Karlsruhe be- absichtigt, auch zu einem späteren Zeitpunkt die Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Konstanz zu elektrifizieren. Dieses Projekt würde 110 Millionen Mark kosten. Einstwei- len ist vorgesehen, sieben neue große Diesel- Lokomotiven, die bis zum Frühjahr nächsten Jahres angeliefert werden, auf dieser Strecke einzusetzen. Abgesehen von der Beseitigung des störenden Rauchs, kann die Strecke dann etwa 15 Minuten schneller befehren werden. Eine Elektrifizierung der Strecke würde eine weitere Fahrzeitersparnis von 20 Minuten bringen. Bl. Aus dem Polizeibericht: Gut gegessen und getrunken als„falscher Kriminaler“ Gegen 11.00 Uhr suchte ein 25jähriger junger Mann einen Seckenheimer Gastwirt in seiner Wohnung auf und stellte sich ihm als Kriminalbeamter vor. Er behauptete, er müsse in der Gastwirtschaft eine Ueber- wachung durchführen. Der Gastwirt glaubte die Geschichte und führte den angeblichen Kriminalbeamten in den Gastraum, wo sich dieser den ganzen Tag lang aufhielt, sich Essen, Getränke und Rauchwaren servieren ließ und gelegentlich, um seine amtliche Gegenwart zu rechtfertigen, die Ausweise der Gäste kontrollierte. Gegen 22.30 Uhr verließ er die Gastwirtschaft, um— wie er sagte— auf der Polizeiwache seine Tages- spesen abzuholen, damit er seine Zeche bezahlen könne. Er verschwand auf Nim- mer wiedersehen. Jetzt fahndet die Polizei nach dem frechen Betrüger. Fliegender Bierkrug traf ins Gesicht Erhebliche Schnittwunden im Gesicht hatte ein Mann, der in Neckarau eine Arztin um Hilfe bat. Da er zuviel Alkohol zu sich genommen hatte, wußte er nicht, wie er dazu gekommen war. Die Polizei konnte nur feststellen, daß es in der Wirtschaft eine Auseinandersetzung gegeben hatte und daß „von irgendwoher plötzlich“ ein Bierkrug durch die Luft geflogen war, der den Mann im Gesicht getroffen und verletzt hatte. Der Werfer wurde nicht ermittelt. Teppiche zu Ausnahmepreisen Auf der Schönau sprach in einer Woh- nung ein angeblicher amerikanischer Tou- rist“ vor und behauptete, er sei in Geld- Verlegenheit. Deshalb wolle er einen Teppich, der 1200 bis 1400 Mark wert sei, zu dem Ausnahmepreis von 300 Mark ver- kaufen. Das Ehepaar, dem der Teppich an- geboten Worden war, wollte die Nachbarn zu Rate ziehen. Da zog es der Teppich- händler vor, zu verschwinden. Offensichtlich fürchtete er ein Sachverständigen-Urteil. Lehrling lebensgefährlich angefahren Ein radfahrender Lehrling wurde in der Dalbergstraße von einem vorbeifahrenden Lastkraftwagen gestreift und zu Boden ge- rissen. Er wurde mit einem lebensgefähr- lichen Schädelbruch ins Krankenhaus ge- bracht. Auf der Straßenkreuzung Badener/ Rastatter Straße stieß ein Motorradfahrer, der die Vorfahrtregeln migachtete, mit einer Zugmaschine zusammen. Der Morradfahrer erlitt dabei einen komplizierten Unter- schenkelbruch. Wir gratulieren! Karl Hecht, Mannheim, 23, 9, wird 60 Jahre alt. Johann Westermann, Mannheim-Käfertal, Wormser Straße 26, voll- endet das 75. Lebensjahr. Silberne Hochzeit können die Eheleute Johann Back und Anna geb. Schmidt, Mannbeim, Schafweide 69, und Friedrich Rupp und Eva geb. Brunner, Mann- heim-Feudenheim, Schwanenstraße 49, feiern. Marie Schwarz, Mannheim-Käfertal, Königs- bacher Straße 13(früher J 6, 8), begeht den 80. Geburtstag. Weitere Lokalnachrichten Seite 8 Kluge Knaben 33 serer Jüngsten unbedingt Schnur und Bindfaden zu enthalten hat und um einen solchen handelt es sich offenbar auf unserem d— wissen sich, wenn sie dazu noch aus Mannheim stammen, immer zu kelfen: Dem Bu is soin Schukbennel gekracht, aber er ist imstande, den Scha- den sofort zu bekeben, weil nach einem ungeschriebenen Gesetz die„eiserne Ration“ un- Bild: Jacob „Hobby“ des Hobbyausschusses: Kontakte Wege zu deutsch- amerikanischen Beziehungen im Amerikahaus gesucht Was könnte man, wenn? Mit dieser Frage beschäftigte sich im wesentlichen der deutsch- amerikanische Hobbyausschuß in einer Sit- zung im Amerikahaus. Vertreter amerika- nischer Einheiten, die im Raum Mannheim stationiert sind, saßen Vertretern der deut- schen Behörden gegenüber. Das„Hobby“ dieser Nachmittagssitzung lag darin, neue Wege zu deutsch- amerikanischen Kontakten zu finden. „Am besten lassen sich RKontaktschwie- Tigkeiten, dort überwinden, wo sich die Sprachgrenzen überwinden lassen“, meinten die Männer an dem hufeisenförmigen Tisch und nannten Sportarten, die ihnen für einen Austausch geeignet erschienen: Basketball, Fußball, Kegeln, Billard, Schießen und Boxen. Da Interessen auf beiden Seiten be- stehen, sollen sich die deutschen Vereine mit den Amerikanern zusammenfinden, vielleicht einen Ausschuß bilden, Spielpläne aufstellen. Gemeinsames Training soll Unterschiede in den Spielregeln ausgleichen. Verbindungs- männer können sich an den Beigeordneten Krause wenden oder an das Büro für Civil affairs beim fünften Stab in Seckenheim. Dr. Andritzky vertrat in einem Referat darüber hinaus die Ansicht, dag auch auf kulturellem Gebiet Kontakte möglich sein müßten. Das Stamitzorchester, die Musik- hochschule und die Freie Akademie, der Club Graf Folke Bernadotte und die Ausländer- Sruppe an der Wirtschaftshochschule sind nach Ansicht von Dr. Andritzky Institutio- nen, über die sich gemeinsame Beziehungen herstellen lassen. Gemeinsame Beziehungen, die ein gutes Verhältnis, Kontakte hinüber und herüber, das war der Tenor der Besprechungen, das Anliegen aller Beteiligten. Ganz ohne Zwei- +el= der gute Wille ward wieder einmal mehr deutlich, an Vorschläge fehlte es nicht und besonders die Amerikaner machten den Eindruck, als sei es ihnen diesmal ganz ernst, Trotzdem: Hoffentlich sind die siebenhun- dert Armeeangehörigen, die, wie mitgeteilt wurde, sich bis jetzt für Kontakte gemeldet haben, nicht zu anderen Einheiten versetzt oder wieder in Amerika, ehe die Theorie Praxis wird. Schie. Iermine Club„Graf Folke Bernadotte“(Kadetten gruppe): 26. September, 18.30 Uhr, Nietzsche“ straße 10, Vortrag von M. Bothe:„Stellung und Einfluß des Großkapitals in der Bundes- republik“. Deutscher Naturkundeverein: 26. September, 14.10 Uhr, Besichtigung der Zellstofffabrik Waldhof; Treffpunkt: Haupteingang. Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage: 26. September, 20 Uhr, H 7, 28:„Vier Eintrittskarten, bitte— zum Paradies!“ Einen aufklärenden Lichtbildervortrag über den Rhythmus der zeugenden Kräfte im weib- lichen Körper und dessen Ausnützung für ein natürliches Geschlechtsleben hält am 26. Sep- tember, um 20 Uhr, im Musensaal Professor Dr. Hermann Knaus, Wien. Mannheimer Hausfrauenverband: 26. Sep- tember, 15 Uhr,„Amicitia“, Vortrag über Er- nährungsfragen. DGB, Frauensekretariat: 26. September, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Rechtsanwältin Dr. Herta Zoller:„Was jede Frau über das Rechtswesen wissen sollte“. Reisevereinigung„Mannheim Stadt und Land“: 26. September, 20 Uhr, Lokal„Ochsen“, Feudenheim, Delegiertensitzung für sämtliche Vereinsvertreter und Einsatzstellenleiter betr. 50. Jubiläum. Sudetendeutsche Landsmannschaft, Kreis- gruppe Mannheim-Stadt: Die Geschäftsstelle befindet sich ab sofort in K I, 11. Sprechstun⸗ den jeden Mittwoch, 16 bis 19 Uhr. Nächste Sprechstunde am 26. September. Die Güte dieser schwerelosen Cigarette beruht auf der ausschließlichen Verarbeitung naturleichter Tabake von der Wertklasse, die in dem berühmten Jahr der Ernte 23 den Begriff ö des dreiundzwanziger Tabaks als die Qualitats bezeichnung für ein Blattgut von höchstem Reingeschmack pragte. EIER RE EMT SMA 23 Ein neuer Beitrag zur Verfeinerung des Rauchigenusses VON HOGCHSTER REINHEIT BUNDES-LANDER-S EITE Mittwoch, 26. September 1956 Verstärkter Kampf gegen die Unachtsamkeit Fahrlässigkeit ist kein Kavaliersdelikt/ Psychologische Beeinflussung soll technische Maßnahmen unterstützen Stuttgart. Wenn man wisse, daß 70 Prozent aller Betriebs- und Verkehrsunfälle auf menschliche Unachtsamkeit zurückzuführen seien, dann sei es an der Zeit, sich ernsthaft mit der Beeinflussung des gefährdeten Men- schen zu befassen, betonte Arbeitsminister Erwin Hohlwegler vor über 300 südwest- UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Kaserne für 24 Millionen DM? Reutlingen. Es müsse nach den jüngsten Informationen als sicher gelten, daß das Bundesverteidigungsministerium auf dem Gelände der Mna Haid auf der Reutlinger Alb eine neue Kaserne für 24 Millionen Mark bauen will, teilte Landrat Hans Kern vor dem Reutlinger Kreistag mit. Säckingen sucht Trompeter Säckingen. In Säckingen ist der Ehren- posten des Stadttrompeters zu vergeben. Der „Trompeter von Säckingen“, der durch die gleichnamige Dichtung Viktor von Scheffels in die Literatur eingegangen ist, gehört zu den Sehens würdigkeiten der Stadt am Oberrhein. Der Stadttrompeter hat auch die Aufgabe, für die Feriengäste beim Abschied auf dem Bahnhof die bekannte Weise„Be- hüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen“ zu blasen., So wurde der Trompeter in seinem schmucken Kostüm der am meisten fotogra- flerte Mann von Säckingen. Die Stelle muß neu besetzt werden, denn der jetzige„Dar- steller“ des Trompeters verläßt seine Hei- matstadt aus beruflichen Gründen. Gesucht Wird ein„attraktiver junger Mann“, der sein Instrument beherrscht und es versteht, den sten den Abschied„schwer“ zu Ferieng machen. Ein guter Fremdensommer Freiburg. Schwarzwald und Bodensee- gebiet hatten trotz der naßkalten Witterung dieses Jahres einen Zufriedenstellenden Fremdensommer. Dies stellt der Badische Fremdenverkehrsverband zum Abschluß der Sommersaison in seinem Jahresbericht fest. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind in Südbaden die Fremdenübernach- tungen mit 5 096 434 gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Prozent gestiegen, wenn auch die Fremdenankünfte mit 882 325 leicht zurück- gingen. Der Fremdenverkehrsverband be- zeichnet dieses Ergebnis, dessen Tendenz auch im August anhielt, angesichts der stän- dig zunehmenden Abwanderungen deutscher Gäste in ausländische Reisegebiete als be- achtlich. Es habe sich erwiesen, daß Schwarzwald und Bodensee das„klassische Erholungsgebiet“ geblieben seien, in dem der Passantenverkehr nicht die Rolle spiele wie in anderen deutschen Fremdenver- kehrsgebieten. Die Ausländerankünfte waren mit rund 155 000 leicht rückläufig. Die Aus- länderübernachtungen blieben mit 371 099 konstant.. E Kirchenbau-Tag beendet Karlsruhe. Der achte Deutsche Evangeli- sche Kirchenbau-Tag 1956, an dem 450 Ar- chütekten, bildende Künstler und Theologen aus dem Bundesgebiet, der Sowjetzone, der Schweiz, Schweden und Oesterreich teilnah- men, wurde am Dienstag nach viertägiger Dauer in Karlsruhe abgeschlossen. Es wurde vereinbart, mit den kirchlichen Bauämtern und den freien Architekten in der Sowijet- zone eine engere Zusammenarbeit zu pfle- gen. 5 Neue Autofähre in Bau Konstanz. Auf der Bodanwerft in Kress- bronn wurde die sechste Autofähre der Stadt Konstanz auf Kiel gelegt. Das 400-Brutto- registertonnen-Schiff soll Pfingsten 1957 in Dienst gestellt werden und den Fährverkehr zwischen Konstanz und Meersburg verstär- ken. Es kostet xund 1,4 Millionen Mark. Das Schiff kann 40 bis 50 Fahrzeuge aufnehmen. Mit den fünf Fäbrschiffen der Stadt Kon- Stanz sind in den letzten Jahren durch- schnittlich täglich 3500 Fahrzeuge übergesetzt worden. 120 000 Obstbäume vernichtet Reutlingen, Von den 570 000 Obstbäumen im Landkreis Reutlingen sind 120 000 dem Frost des letzten Winters zum Opfer ge- fallen und werden zum größten Teil noch in diesem Herbst gerodet. Vor allem Nußbäume Und andere empfindliche Bäume haben die Kälte nicht überstanden. In ungünstigen Lagen wurden die Bestämde völlig vernichtet. Im Kreisgebiet werden zwei Rodungsko- lonnen Setzt, hydraulischen einge. due mit Winden die Bäume mit den Wurzeln aus der Erde reißen können. Spielkasino verlor Prozeß Freiburg. Das„Sektorenspiel“, das in einem Spielkasino in Weil am Rhein seit Ende Mai dieses Jahres betrieben wurde, ist vom Verwaltungsgericht Freiburg zum verbotenen Glücksspiel erklärt worden. deutschen Sicherheitsingenieuren und Ge- werbeaufsichtsbeamten, die am Dienstag in Stuttgart zu ihrer ersten Jahrestagung zu- sammen gekommen waren. Man könne den Kampf gegen die Unacht- samkeit nur gewinnen, meinte der Minister weiter, wenn er vereint von den betrieblichen Sicherheitsingenieuren, den technischen Auf- sichtsbeamten der Berufsgenossenschaften und der staatlichen Gewerbeaufsicht zu- sammen mit der Verkehrspolizei, den Schu- len, Gewerkschaften, den Arbeitgeber- und sonstigen Verbänden sowie den Kirchen ge- führt werde. Man müsse auch in der Bundes- republik endlich soweit kommen, daß die fahrlässige Gefährdung von Menschenleben nicht mehr als Kavaliersdelikt, sondern auch in der öffentlichen Meinung als das gelte, was sie wirklich sei: als verabscheuungswürdige Gedankenlosigkeit, die im konkreten Fall härtere Strafen verdiene. Man müsse endlich damit aufhören, diejenigen zu bedauern, die wegen eines Unfalldeliktes eine verdiente Strafe verbüßten. Mitleid sei vor allem gegenüber den Opfern angebracht, denn manches hoffnungsvolle Menschenleben sei durch Unfälle ausgelöscht und manches Familienglück jäh zerstört worden, nur weil ein rücksichtsloser Dritter das Lebensrecht seines Nächsten mißachtet habe. Daß die Zahl der Arbeits- und Verkehrs- unfälle nicht, wie es in der Bundesrepublik seit dem Jahre 1945 der Fall ist, von Jahr zu Jahr zunehmen muß, bestätigte Dr. Siewert, Köln, an Hand der Verhältnisse in den USA: die Amerikaner konnten vor allem durch psychologische Aufklärungsmaßnahmen in- nerhalb weniger Jahre die Unfallhäufigkeit im Verkehr und in den Betrieben um rund 43 Prozent und die Unfallschwere um rund 46 Prozent zurückdämmen. Der Vorsprung der Amerikaner ist nach den Feststellungen Siewerts hauptsächlich auf gute psychologi- sche Unfallverhütungsmaßbnahmen zurück- zuführen, denn die technische Unfall- Verhütung sei in den USA nicht wesentlich besser als bei uns. Da nachgewiesenermaßen 60 bis 80 Prozent aller Unfälle in der deut- schen Industrie ihre Ursache im menschlichen Versagen hätten, müsse sich das Schwer- gewicht der Unfallverhütung zwangsläufig auf psychologische Beeinflussungsmahßnah- men verlagern. Eine Schlüsselstellung bei der psychologischen Unfallverhütung hätten die Meister in den Betrieben. Diese müßten daher für ihre Aufgabe besonders geschult werden. Das Endziel dürfe nicht die Auf- klärung nur des einzelnen sein, sondern die Hebung der Sicherheitsmoral der ganzen Belegschaft. Explosion in Margarinefabrik Nürnberg. Durch eine Explosion sind am Dienstag in einer Nürnberger Margarine- fabrik neun Arbeiter zum Teil lebensgefähr- lich verletzt worden. Einer der Arbeiter, ein 50 jähriger Monteur, verstarb wenige Stunden später im Krankenhaus. Nach den bisherigen Ermittlungen der Nürnberger Polizei ereignete sich der Betriebsunfall bei der Reparatur eines schadhaften Kühl- aggregates. Die Ursache der Explosion konmte noch nicht geklärt werden. Sportflugzeug abgestürzt 8 München. Ein einmotoriges Sportflugzeug ist am Dienstag in einem Münchner Vorort ahgestürzt, explodiert und ausgebrannt. Der Pilot, der aus zehn Meter Höhe absprang, wurde schwer verletzt. Die Maschine fiel auf unbebautes Wiesengelände. Sie war auf dem Sportflugplatz München-Oberwiesenfeld ge- startet. Die Ursache des Absturzes ist nicht bekannt. Biertonnen rollten über den KRu Damm Im Rahmen eines als Kellner-Derby ausgetragenen Wettbewerbes ermittelten Berlins Bier- ſeutscher auf dem Kurfürstendamm ihren schnellsten Biertonnen-Roller. Es geht um die Wurst Schwarten in der Schinkenwurst:„lokale Uebung“ oder nicht? Heilbronn. Um die schwäbische Schinken- wurst geht es zur Zeit in einem Prozeß vor dem Heilbronner Amtsgericht. Es soll geklärt werden, ob die schwäbischen Metzger in diese Wurstsorte Schwarten verarbeiten dürfen. Ein Metzger aus dem Landkreis Heilbronn, in dessen Schinkenwurst die tierärztliche Landesuntersuchungsanstalt Schwarten, Bin- degewebe und Skelettmuskulatur„in über- großem Maße“ festgestellt hatte, hat sich un- ter der Anklage des Verstoßes gegen das Le- bensmittelgesetz zu verantworten. Der Sachverständige vertrat in der Ver- handlung die Ansicht, daß an die Wurstquali- Ein„Ehrenmann“ macht Pleite Bürgermeister als betrügerischer Wechselreiter abgeurteilt Freiburg. Betrug in fünf Fällen, Unter- schlagung und ein Konkursvergehen brachten am Dienstag in einem Prozeß vor der Gro- Ben Strafkammer des Landgerichtes Freiburg dem ehemaligen Bürgermeister von Ken- zingen zwei Jahre Gefängnis ein. Ferner darf er sich zwei Jahre lang nicht mehr als selb- ständiger Kaufmann betätigen. Der Ange- klagte hatte als langjähriger Bürgermeister der Stadt Reingen größtes Vertrauen und Aliseits Kredit für seine beider 1950 gegrün- deten Unternehmen für Tabakhandel genos- Senn Er galt als einer der angesehensten Bür- ger und war in manchem Ehrenamt tätig. Vor über einem Jahr war der Mann über Nacht plötzlich verschwunden und hatte eine Viertelmillion Schulden zurückgelassen. Spä- ter stellte er sich selbst der Polizei. Die Anklage legte ihm zur Last, durch betrügerische„Wechselreiterei“ seine ret- tungslos verfahrene Situation leichtfertig verschleppt und verschlechtert zu haben, so daß heute ein Schaden von 200 000 Mark un- gedeckt geblieben sei. Kollegen des Ange- klagten und andere Unternehmer, die ihm mit großen Summen in Gefälligkeitswechseln zu helfen versucht hatten, gerieten selbst an den Rand des Ruins. Infolge betrügerischer Doppelübereignung der Vorräte und dop- pelten Verkaufs sahen sich die Gläubiger zuletzt um Beträge von jeweils 30 000 bis 40 000 Mark geprellt. Der Fall hatte im ge- Unsere Korrespondenten melden augerdem: Urteile bestätigt Würzburg. Die Urteile gegen sieben amerikanische Soldaten, die wegen Verge- Waltigung eines 15jährigen Bamberger Mad chens lebensläfiglich oder 40 Jahre Zucht- haus erhielten, sind jetzt vom Divisions- general bestätigt worden. Die Verurteilten können beim höchsten Militärberufungsge- richt der Vereinigten Staaten Einspruch er- heben. Wegen Totschlags verurteilt Deggendorf. Das Schwurgericht beim Landgericht Deggendorf hat den 23jährigen Angestellten Karl Kitzinger aus Viechtach wegen Totschlags zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Kitzinger, der von Viechtach als Faschingsprinz 1956 aufgestellt worden war, hatte am 6. Januar seinen Vater im Streit mit einer Pistole erschossen. Die Gefängnis- strafe gilt durch die Untersuchungshaft als verbüht. Aus der Gerichtverhandlung Sing samten Gebiet des Breisgaus großes Auf- sehen erregt. Der Staatsanwalt hatte gegen den Ange- klagten, der alle Schuld am Zusammenbruch auf die Kürzung seines Wechselkredits ge- schoben hatte, drei Jahre Gefängnis und drei Jahre Berufsverbot sowie den sofortigen Haftbefehl beantragt. tät endlich wieder hohe und höchste Anforde- rungen gestellt werden müßten. Der Konsu- ment könne dies verlangen. Die schwäbische Schinkenwurst gehört nach seiner Meinung zu den besten Brühwurstsorten, so daß unter keinen Umständen Schwarte verarbeitet wer- den dürfe, Lediglich die Verwendung des so- genannten„Schwartenzuges“ sei gestattet. Es stehe fest, daß die überwiegende Mehrheit der Metzger im Lande nur entschwartete Ware für die Schinkenwurst verwende. Der Verteidiger machte geltend, daß bis- her keine gesetzliche Verordnung für dieses Fachgebiet bestehe. Es existiere lediglich eine unverbindliche Vereinbarung zwischen den Spitzenverbänden. Er kündigte den Beweis dafür an, daß es zumindest im Gebiet von Heilbronn üblich sei, Schwarten in Schinken- wurst zu verarbeiten. Diese„lokale Uebung“ sei auch für den angeklagten Metzgermeister maßgebend gewesen, der schon als Geselle niemals etwas anderes gelernt habe. Da sich die Meinungen von Sachverständigen und Verteidigung kraß gegenüberstehen, will das Gericht noch weitere Metzger und andere Fachleute vernehmen. Kohlenstoffkalender gibt genaue Auskunft Meeresspiegel stieg in den letzten 6000 Jahren um 15 Meter Hamburg. Ueber die Ergebnisse von etwa 3000 Alters bestimmungen, die mit Hilfe des radioaktiven Kohlenstoffs vorgenommen wur- den, berichtete Professor Dr. O. Haxel(Hei- delberg) in einem Vortrag bei der Tagung der „Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte“ am Montag in Hamburg. Eine der in- teressantesten Erkenntnisse ist der Befund, daß die Eiszeiten der Erde, besonders die letzte, keine regional begrenzten Ereignisse waren, sondern sich auf die ganze Erde er- streckten. Die letzte Eiszeit liegt„nur“ etwa 20 000 Jahre zurück. Eine Bestätigung für diese Feststellung erbrachten die Messungen des Meeresspiegels vor allem in Holland. Da- bei wurde ermittelt, daß der Meeresspiegel allein in den letzten 6000 Jahren um 15 Me- ter gestiegen ist, und zwar hat diese Entwick- hervor, daß Kitzinger seinen Vater ange- griffen hatte, nachdem dieser die Mutter des Angeklagten grundlos verprügelt hatte. 70 000 Aerzte in Westdeutschland Münster. In der Bundesrepublik gibt es nach der neuesten Statistik 70 262 Aerzte (58 705 männliche und 11 557 weibliche). Da- von sind 41 925 in freier Praxis tätig, rund 3900 sind bei Behörden und öffentlich-recht- lichen Körperschaften angestellt und mehr als 20 000 in Krankenanstalten tätig. Nahe- zu 4500 Mediziner in Westdeutschland üben zur Zeit keine ärztliche Tätigkeit aus. Nicht vor Ende 1957 Bonn, Die vom Deutschen Roten Kreuz vorbereitete Suchaktion nach vermißten Wehrmachtsangehörigen und verschollenen Kriegsgefangenen durch Bilder wird nach Mitteilung des Suchdienstes trotz größtmög- licher Beschleunigung nicht vor Ende näch- sten Jahres beginnen können. lung vor 15 000 bis 20 000 Jahren eingesetzt, als infolge einer Wärmeperiode die Gletscher zurückzuweichen begannen. Der„Kohlenstoffkalender“ beruht auf der Erkenntnis, dag durch den Einfluß der kos- mischen Ultrastrahlung aus dem Stickstoff der Atmosphäre ständig in sehr kleinen Men- gen der radioaktive Kohlenstoff C 14 erzeugt wird. Er wird beim Aufbau organischer Sub- stanzen, 2. B. beim Pflanzenwachstum mit eingebaut und behält, so lange die Pflanze lebt, durch Neuaufnahme und Zerfall einen ständig gleichbleibenden Anteil. Dieser Anteil vermindert sich nach dem Absterben der Pflanze, 2. B. dem Fällen eines Baumes, in Ständig gleichbleibendem Maße, so dag man aus dem heute noch vorhandenen radioakti- ven Kohlenstoff auf das Alter des betreffen- den Gegenstandes schließen kann. Kongreß der Insektenforscher Berlin. Die Deutsche Entomologische Ge- sellschaft, Sitz Berlin, begeht mit einem Internationalen Kongreß der Insekten- korscher vom 1. bis 4. Oktober ihr hundert- jähriges Bestehen. An dem Kongreß werden etwa 400 Forscher und Praktiker aus allen Teilen Deutschlands und aus dem Ausland teilnehmern. Diebstahl mit„Umsteiger“ Bad Hersfeld. Einen Diebstahl mit„Um- steiger“ vollführte ein bisher unbekannter Täter. Er hatte in Bad Hersfeld an einer Tankstelle ein Motorrad entwendet und fuhr damit bis in die Gemarkung Friedberg, Wo ihm das Benzin ausging. Er hielt daraufhin einen Pkw-Fahrer an und bat diesen um etwas Treibstoff. Einen unbeachteten Augen- blick benutzte er jedoch dazu, um sich an das Steuer des Wagens zu setzen und davonzu- fahren. Von dem Dieb fehlt bisher jede Spur. AP-Bild BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ „Kriminalbeamter“ raubt 600 Mark Koblenz. Ein dreister Raubüberfall ge- lang einem bisher noch unbekanten, etwa 25 Jahre alten Mann, der aus der Ladenkasse eines Koblenzer Lebensmittelgeschäftes 600 Mark mitgehen ließ. Mit den Worten„Ieh bin Kripo“ betrat er den Verkaufsraum des Geschäftes und machte der 68 Jahre alten Verwandten des Geschäftsinhabers und des- sen 11jähriger Tochter Vorwürfe, weil sie nach Geschäftsschluß noch Ware über die Straße verkauften. Er verlangte Einsicht in die Kasse und Kontrolle des Wareneingangs- buches. Dann sperrte er die beiden Einge- schüchterten mit vorgehaltener Pistole in ein Wohnzimmer und warnte vor einem Flucht- versuch. Ein Polizeiaufgebot habe das Haus umstellt und werde auf jeden schießen, der sich in der Dunkelheit zu entfernen versuche. Die Koblenzer Kriminalpolizei hat die Er- mittlungen nach dem Dieb aufgenommen. Drei Kinder vermißt Koblenz. Die Kriminalpolizei Koblenz hat eine Fahndung nach den Geschwistern Heinz, Emmi und Agnes Berg aus Kob- lenz eingeleitet. Die 13, 10 und 7 Jahre alten Kinder sind seit Sonntag nicht mehr in ihr Elternhaus zurückgekehrt. Die Bevöl- kerung wurde aufgefordert, die Geschwister, falls sie irgendwo angetroffen werden, fest- zuhalten und die nächste Polizeidienststelle zu verständigen. Brand im Schloß Monaise Trier. Auf dem Landgut Schloß Monaise bei Trier brach am Dienstag ein Brand aus, der sich rasch auf die Stallungen und die Scheune ausdehnte. Die Trierer Berufs- feuerwehr und amerikanische Feuerwehr konnten innerhalb von zwei Stunden das Feuer auf seinen Herd eindämmen und die Vernichtung der eng zusammenstehenden Schloßggebäude verhindern. Nach ersten Fest- stellungen beläuft sich der Schaden auf etwa 20 000 Mark. Felsmassen begruben Dampfbagger Bad Kreuznach. Mit donnerndem Getöse stürzten in den Abendstunden des Sonntags in einem Kalksteinbruch bei Stromberg große Felsmassen zu Tal und begruben einen am Fuße der Felswand stehenden Dampf- bagger unter sich. Der Heizer des Baggers konnte rechtzeitig abspringen. Er erlitt nur leichte Verletzungen. Mehrere Steinbruch- arbeiter, die Sprengungen vorbereiteten, ka- men mit dem Schrecken davon. 16 Weine für das Weinlesefest Neustadt/ Weinstraße. Vom Weinprükungs. ausschuß des„Deutschen Weinlesefestes wurden in Neustadt die 1955er Weine er- probt, die während der zehn Festtage vom 29. September bis zum 8. Oktober von den Winzern an ihren Weinständen auf der Fest- wiese in Neustadt ausgeschenkt werden dür, fen. 16 Weine von der Ober- und Mittelhaardt zum Ausschank zugelassen. Während des Weinlesefestes wird der Prüfungsausschuß an den Ständen nachkontrollieren, daß nur einwandfreie Weine kredenzt werden. Für den Ausschank in der großen Festhalle liegen mehrere tausend Liter„Neustadter Erken, brecht Riesling“,„Gimmeldinger Meerspinne und„Haardter Kalkgrube“ bereit. ndlich der Roman des zweiten Weltkrieges“ —„Haie und kleine fische a schildert den Seekrieg so, wie er wirklich war. Hier ist nicht von begeisterten Helden und heroischem sterben die Rede. Hier wird der Krieg mit all seiner Grausamkeit enthölft. Der Ver- fusser Wolfgung Ott, zuletzt Oberleutnant 1. 8., wur dabei— bei zahllosen U- Boot- schlachten bis zum bifteren Ende. Lesen Sie vflaie und kleine Fische a, den großen Romun der Kriegsmarine! kr be- 7 ginnt jett in der Illustrierten Nr. 2 1 Da Metec schule Kosch reiche in de: ken e Ax lichen in all ds arte Aenne da si- Wette hofft, zwei komt und H. mehr trage in de vollst zusan Sich Lüne heim beste Ange Willie wiege Silbe stück Dazu rühm die s. Kuns De seltel Kuns Köni, rike, die v des diese kam befin diese auf d Welf. land 44 Te Diese treub des„ Nied, De sten AS Sonde Gold Joha. und Forts schut wolle Tiere wie Seltse Schar ihren hand Haus den 1 Sar g zurüt dross EI Seit 1 quäle heitli erst er- ild ark ge- etwa gasse jäktes „Ich a des alten des- 1 sie die ht in angs- inge n ein ucht⸗ Haus „der uche. Er- blenz stern Kob- jahre mehr evöl- ister, fest- stelle naise aus, 1 die rufs- Wehr das d die nden Fest- auf ger etöse ntags berg einen mpf- ggers t nur ruch- „ Ka- ungs- sstes“ e er- vom den Fest- dür- aardt 1 des schuß 3 nur Für liegen rken- inne“ Nr. 224/ Mittwoch, 26. September 1956 mne Seite 7 „Lebenslauf“ der Wolken wird erforscht Mit hochempfindlichen Kameras auf Wolkenjagd f Darmstadt. Der Leiter des Instituts für Meteorologie an der Technischen Hoch- schule in Darmstadt, Professor Harald Koschmieder, hat in Südhessen umfang- reiche photographische Versuche begonnen, in denen Gestalt und„Lebenslauf“ der Wol- ken erforscht werden sollen. an dieser interessanten wissenschaft- üchen Aufgabe arbeiten bereits seit Jahren mallen Ländern der Welt die Meteorologen, — ͤ—— ——— ̃ D S — — — — 2 — — — — — — — ———— 6 da sie von großer Bedeutung für die gesamte Wetterkunde ist. Professor Koschmieder hofft, den Geheimnissen der Wolken mit zwei empfindlichen Kameras auf die Spur zu kommen. An der Straße zwischen Pfungstadt und Griesheim bei Darmstadt haben seine Gold und Silber Mitarbeiter die beiden Kameras, die mit Rotfilter arbeiten, im Abstand von 1790 m aufgestellt. Beide Photogeräte, mit denen auch Wolken in der Stratosphäre noch ein- wandfrei plastisch aufgenommen werden können, werden jeweils gleichzeitig ausge- löst. Die Wolken und Strömungen werden nicht nur photographiert, sie werden auch gemessen. Das besondere Interesse der Meteorologen des Darmstädter Instituts gilt den Höhen- wolken, den„Cirrus-Stratos“, die in etwa 10 000 m Höhe am Himmel entlangziehen und von den Wissenschaftlern auch als Wet⸗ ter wolken bezeichnet werden. Die Reichweite der Kameras ermöglicht auch in diesen großen Höhen wissenschaftlich verwertbare Aufnahmen. Aber auch die Haufenwolken, die sogenannten Kumulus-Wolken, deren Wolkentürme bei Gewitterbildung bis in die Stratosphäre hochschiegben, werden ein- gehend aufs Korn genommen und auf die Filmstreifen gebannt.„Man hat zwar schon einige Erklärungen über die Wolkenbildung“, meinte einer der Mitarbeiter von Professor Koschmieder,„in vielen Fragen der Meteoro- logie tasten wir aber noch im Dunkeln.“ Dieser Tage„schossen“ die Wissenschaftler mit den beiden Kameras über dem Rhein- Main-Gebiet ein besonders seltenes und schönes Wolkenbild: eine sogenannte Wol- kenstraße. Kleine Wolken wanderten unter blauem Himmel in einer regelrechten Straße parallel zueinander von Westen nach Osten. Manchmal haben die Männer des Darm- städter Instituts großes Pech, obwohl die in Berlin entwickelten Kameras eine„breite optische Reichweite“ haben, nämlich dann, wenn mit dem Auge sichtbar, aber mit der Kamera nicht mehr erreichbar, seitlich von ihnen am Himmel die interessantesten Wol- kenbildungen vor sich gehen und über ihnen nur blauer Himmel oder eine„langweilige“ geschlossene Wolkendecke liegt. Gleichzeitig mit der Wolkenphotographie werden Was- serstoffballons hochgelassen, um die Wind- geschwindigkeit festzustellen. Die Photoversuchsreihe hat gleicherma- gen Bedeutung für die Luftfahrt, die Land- Wirtschaft und die Schiffahrt. Sie wird sich über mehrere Jahre erstrecken. Später soll auch die Wolkenbildung über dem Odenwald und über den Alpen mit der Kamera einge- fangen werden. nur zum Ansehen In Hannover werden drei Millionenschätze ausgestellt Hannover. In Hannover werden zur Zeit mehrere Kunstsammlungen zusammenge- tragen. Im Oktober sollen zum ersten Male in der Nachkriegsgeschichte die drei wert- vollsten deutschen Gold- und Silberschätze zusammen ausgestellt werden. Es handelt sich um den legendären Welfenschatz, das Lüneburger Ratssilber und um den Hildes- heimer Silber fund. Allein der aus 44 Stücken bestehende Welfenschatz hat nach amtlichen Angaben einen ert von weit über zehn Millionen DM. Diese Schätze bestehen über- wiegend aus Meisterwerken der Gold- und Süberschmiedekunst, wobei viele Einzel- stücke reichlich müt Edelsteinen besetzt sind. Dazu werden aus dem nicht münder be- rühmten und wertvollen„Welfenmuseum“ die schönsten Objekte ausgeliehen, um diese Kunstausstellung zu vervollkommnen. Der äußere Anlaß zu dieser Schau ebenso seltener wie dem Materialwert nach teuerer Kunstwerke bot der Besuch des griechischen Königspaares in Hannover. Königin Friede- rike, aus dem Welfenhause stammend, sollte die noch in Deutschland vorhandenen Teile des„Welfenschatzes“ sehen. Bisher war dieser Schatz in Wiesbaden verwahrt und kam dieser Tage nach Hannover. Allerdings befindet sich heute nur noch ein Bruchteil dieses sagenhaften Schatzes im Besitze der auf der Marienburg bei Hannover wohnenden Welfen. Viele Kunstwerke wurden ins Aus- land verkauft und die noch übriggebliebenen 44 Teile zählen zum preußischen Kunstbesitz. Dieser wird von den westdeutschen Ländern treuhänderisch verwaltet. Die meisten Werte des„Welfenmuseums“ hat kürzlich das Land Medersachsen vom Welfenhaus angekauft. Der Welfenschatz gehört zu den bedeutend- sten christlichen Reliquienschätzen der Welt aus der Zeit des frühen Mittelalters. Be- sondere Berühmtheit erlangten u. a. die aus Gold und Silber gefertigten Reliquiare von Johanmes dem Täufer, dem Heiligen Blasius und dem Heiligen Sigismund. Ganz anderen Charakter haben dagegen die beiden eben- falls aus preußischem Besitz stammenden Werte, das Lüneburger Ratssilber und der Hildesheimer Silberfund, die im September und Oktober aus Lüneburg und Celle nach Hannover kommen, um mit dem Welfen schatz zum ersten Male in einer Schau öffentlich gezeigt zu werden. Das Ratssilber repräsentiert Kunst aus dem Spätbarock und Renaissance- Bürgertum und der Silberfund zeigt u. a. ein nahezu komplettes altrömisches Tafelgeschirr. E. W. Brückenunglück noch ungeklärt 5 Köln. Die Ursache für das Unglück beim Bau der sechsten Kölner Rheinbrücke am vergangenen Freitag, bei dem fünf Arbeiter getötet und fünf verletzt wurden, konnte noch micht geklärt werden. Wie die Kölner Stadt- verwaltung mitteilte, sollen in Kürze Taucher die stählerne Spundwand des im Bau befind- lichen Brückenpfeilers unter Wasser unter- suchen. Schießerei zwischen Polizisten Braunschweig. Zu einer Schießerei zwi- schen Polizeibeamten kam es am Dienstag in Braunschweig, wobei der 38jährige Polizist Axel Thiene und die 43jährige Gasthaus- besitzerin Ella Wiesener durch Bauchschüsse lebensgefährlich verletzt wurden. Anlaß zu dem Schuß wechsel war ein Streit zwischen Thiene, der außerhalb des Dienstes in Zivil- kleidung das Lokal Ella Wieseners besucht hatte, und der Wirtin, die uniformierte Polizei um Schutz bat. Auf dem Wege zur Polizeiwache schoß Thiene die Wirtin nieder, brach aber selbst unter den Schüssen der begleitenden Beamten zusammen. Die von Thiene auf die Polizeibeamten abgegebenen Schüsse hatten ihr Ziel verfehlt. Tierschutz in der Offensive Das erste Sonderdezernat bei einem Landgericht Duisburg. Die rechtliche Stellung des Menschen zum Tier war im Laufe der Jahr- kunderte manchen Wandlungen unterworfen, is es dahin kam— wie jetzt in Duisburg daß man auf Anregung des örtlichen Tierschutzvereins das erste Sonderdezernat kür Tierschutz beim Landgericht einrichtete. Is wird durch den Oberamtsanwalt Hans lesse geleitet und umfaßt acht Amtsge- Aichtsbezirke am rechten Niederrhein. In der Person des Leiters wurden erstmals die Funktionen der staatsanwaltschaftlichen Untersuchung und der Anklagevertretung im Tierschutz vereinigt. Diese Regelung ist zußerst zweckmäßig und darf als Vorbild ür die Gerichtspraxis im ganzen Bundes- gebiet gelten. Frau Justitia kann diese Neuregelung als ortschritt buchen, hat sie doch vom Tier- schutz lange Zeit überhaupt nichts wissen wollen. Im Mittelalter schrieb man sogar den eren denselben verbrecherischen Willen wie den Menschen zu. In zahlreichen, höchst seltsamen Prozessen fand diese Rechtsan- schauung bis in das 18. Jahrhundert hinein ren Ausdruck. Bei diesen Strafverfahren handelte es sich meist um„Verbrechen“ von Haustieren wie Rindern, Schweinen, Hun- den und Katzen, die Menschen verletzt oder sar getötet hatten. Man scheute nicht davor zurück. Stiere enthaupten oder Schweine er- drosseln zu lassen. Erst seit 1822 begann man in England, seit 1839 in den deutschen Staaten die Tier- duäler durch Gesetze zu verfolgen. Eine ein- heitliche Regelung brachten bei uns jedoch erst das Reichsstrafgesetzbuch und das Vogel- schutzgesetz von 1888, die durch zahlreiche Regierungs- und Polizeiverordnungen er- gänzt wurden. Schon im Jahre 1839 war in Dresden der erste deutsche Tierschutzverein ins Leben gerufen worden. Hamburg, Ber- lin und München folgten 1841 und 1842. Seit dem hat der Tierschutzgedanke in allen Kulturländern Fortschritte gemacht. Einen Höhepunkt bildete bei uns das Tierschutz- gesetz vom 24. November 1933, das neben Vorschriften über den allgemeinen Tier- schutz verschärfte Strafbestimmungen gegen Tierquäler enthält. 5 Dem neuen Sonderdezernat beim Land- gericht Duisburg wird es nicht an Aufgaben und Verpflichtungen fehlen. Es kommt heute zwar nur noch selten oder überhaupt nicht mehr vor, daß Aale lebend an ein Brett Se- nagelt werden, damit man ihnen besser die Haut abziehen kann, daß Krebse oder Fische lebend in siedendes Wasser geworfen und Mastgänse gewaltsam„genudelt“ werden, indem man ihnen mit einem Holzstäbchen Futterkügelchen in den Schlund hinabdrückt. Dafür gilt es, Brieftauben, Hunde, Katzen und Pferde vor Quälereien oder Ueberan- strengungen zu schützen. Daß Tiere über- lastet werden, geschieht oft unbeabsichtigt, etwa bei der Abrichtung zu artistischen Dar- bietungen oder Filmaufnahmen. Oberamts- onwalt Hans Hesse hat daher nicht nur gegen Böswilligkeit, sondern auch gegen Ge- dankenlosigkeit und Unverstand zu kämpfen. Als großer Tierfreund weiß er, wie man „den Schöpfer im Geschöpfe ehrt“, ohne da- bei in eine Vermenschlichung der Tiere zu verfallen. Max Baer lch FLA x Ihre Wäsche verwöhnt. Sröck Wirklich, f LAM ist das große Iagesge- spräch geworden! Selbst kritische flaus- frauen erzählen begeistert von ihrer ersten Probe- Wäsche- - undd auch Sie, liebe Hausfrau, dürfen richtig gespannt sein, auf das ganz neue, schneeweiſſe F LAM die brauchen kein Einweichen mehr, kein knthärten, kein Spölmittel- Sie nehmen F LAM- und haben alle Waschvorzöge in einem Paket. loch heute können Sie Probe-Waschen und mit eigenen Augen sehen, wie herr. för Stück kommt so leuchtend weig, so frisch und duftig aus der F LA M-Lauge, Des neue, schneeweiße FLA M för besondere Ansprüche als wöte es in Sonnenschein gebadet. ont 8094 5 OH cHνõοννεε schenkthrer Wäsche Sonhenschein MORGEN Mittwoch, 26. September 1956/ Nr. 22 Amr cumnc EN.„ BESGH WIE DEN Anregungen zur Lärmbekämpfung Die Tatsache, daß Sie in jüngerer Zeit in so erfolgreicher Weise manches Problem aufge- griffen haben, das der Mannheimer Bevöl- am Herzen lag, ermutigt mich dazu, kerung nnen einmal wegen des Straßenlärms im all- geinen und speziell dem in der Augusta- lage zu schreiben. Ich habe zunächst den druck, daß unsere sonst wirklich ihre Sache nehmende Verkehrspolizei den Lärm- rsachern gegenüber sehr tolerant ist. gilt sowohl gegenüber dem Baugewerbe, ifig rücksichtslos in den allerfrühesten enstünden bereits seine Preßlufthämmer, maschinen, Sandgebläse u. a. in Tätigkeit ohne sich darum zu kümmern, daß da Menschen in nächster Nachbarschaft noch en müssen. Und es gilt vor allem gegen- über den Kraftfahrzeugfahrern. Immer mehr nimmt die Unsitte überhand, im Stadtverkehr überlaute Hupen zu gebrauchen. Auch gegen- über den Horden von Mopedfahrern ist man sehr nachsichtig und welch eine Menge älterer Motorradmodelle fährt durch die Straßen und verursacht einen ohrenbetäubenden Lärm! Natürlich kann man diese nicht einfach still- legen, aber mindestens sollte doch mehr darauf chtet werden, daß die Möglichkeiten, diese inen leiser laufen zu lassen, ausgenutzt n. Und dann eine Frage, die speziell die Augusta-Anlage und den Friedrichsplatz be- We triktt: Muß es eigentlich sein, daß fast der ge- samte Autobahnverkehr durch diese Strahen geleitet wird? Kann man nicht wenigstens dle schweren Laster durch Außenstraßen leiten? Und die übrigen Teilnehmer des Kraftfahrzeug- verkehrs zu ruhigerem Fahren zu veranlassen, sollte nicht schwer sein. 3 Schlechter Ton beim Arbeitsamt Als plötzlich Arbeitsloser, der bereits nach einer halben Woche wieder Beschäftigung fand, mußte ich feststellen, daß sich beim Arbeits- amt Mannheim in dem berühmten Zimmer 3 (Antragsannahme, männlich) seit meiner letz- ten und vorletzten Antragsabgabe 1954 und 1951 bis heute noch nichts geändert hat. Müssen denn immer noch solche Töne vorherrschen, daß der Beamte einen älteren Mann, der der deutschen Sprache kaum mächtig ist, aus dem Zimmer verweist mit dem Bemerken: Wenn'se nit schreibe un lese kenne, dann gucke'se, daß Ihne eener hilft!! ... Aber hören Sie— ist denn dieser Be- amte nicht derjenige, welcher dem Manne hel- ken soll, der sich auf einem Arbeitslosenantrag nicht auskennt— und ich kann nur sagen, die- ses Formblatt ist ein„Ding für sich“. Selbst ich, der seit sechs Jahren das dritte Mal einen solchen Antrag ausfüllen muß und der deut- schen Sprache unbedingt mächtig bin, hatte diesen Wisch nicht richtig ausgestellt! Ich frage: Ist es nicht angebracht. wenn man anstatt einen Beamten zwei oder drei an den Tisch setzt(denn warten müssen ja nur die Arbeits- losen, mitunter Schwerkriegsbeschädigte), um jedem bei diesem Antrag zu helfen? Ich hoffe, daß dieser Mißstand auch auf dem Arbeitsamt Mannheim abgestellt wird. E. W. M. Schiller und das Zeughaus Auf die Leserzuschrift„Was tut Schiller vor dem Zeughaus?“ im MM Nr. 206 vom 5. Septem- ber bitten wir folgendes zu erwidern: Die zuständigen Ausschüsse des Stadtrates haben nicht weniger als fünfmal beraten, welche Stelle sich für die Wiederaufstellung des Schillerdenkmals am ehesten eigne. Es ist dar- aus schon ersichtlich, daß ein idealer Platz nicht gefunden werden konnte. Gleichwohl ist das Denkmal aufgestellt worden, weil es immer noch vorzuziehen ist, das Denkmal— und sei es provisorisch— überhaupt aufzustellen, als es gar nicht zu zeigen Der Schillerplatz als Stand- ort ist wiederholt diskutiert worden. Er wurde aber nicht gewählt, weil der Totenengel von Marcks und das Schillerdenkmall stilistisch nicht zusammenpassen und weil das Schillerdenkmal ohne Gebäudefassade nicht zur Wirkung kommt. Im Zusammenhang mit dem Theaterneubau ist die Frage erneut aufgenommen worden; sie wird auch von Architekt Professor Weber ge- prüft. Selbstverständlich kann das Denkmal am Theater nur Aufstellung finden, wenn es zur Architektur des neuen Hauses paßt und harmonisch in das Theatergelände einbezoge werden kann. Voraussichtlich wird man darüber erst Klarheit gewinnen können, wenn die Ar- beiten am Theater und für die Umgebung weiter fortgeschritten sind. gez. Trumpfheller Erster Bürgermeister Für Jugendliche nicht geeignet „Ich war kürzlich in einem hiesigen Licht- spieltheater in einem jugendfreien Film. Es war in der 18-Uhr-Vorstellung. In meiner Reihe sahen ausschließlich Kinder und Jugendliche im Alter von etwa acht bis 14 Jahren. Als Vor- anzeige wurden Ausschnitte aus dem Film am 3. U. „Gefahren der Liebe“ gezeigt, die in aller und 31. Oktober und am 14. und 23. Noyem 7 13 4 12; 5 5 85 f 85 6 2 Oeffentlichkeit Dinge zeigten, die ganz und gar ber über dieses Thema referieren, Die Be. nicht für Kinder und Jugendliche geeignet sind. Solche Voranzeigen gehören nicht in einen jugendfreien Film. Die Reaktion der Jugend- lichen, die sich in Gröhlen und Lachen ze gte, war deutlich genug. H. Str. Adler am falschen Platz Das neue Hauptpostamt ist nun fertig und Als letzten Schmuck brachte man einen goldenen Postadler an der Front zum Paradeplatz an. Mir will nun scheinen, daß man den Platz dafür nicht recht fand. Um die Ecke in den Planken nämlich bietet sich auf der großen freien Grau- fläche der richtige Platz geradezu an. Man sollte doch eine schöne Hausfront nicht dadurch zerstören, daß man ein Wappen vor die Fenster hängt. Eine Bitte an die zuständigen Stellen: Bringen Sie bitte den Adler jetzt noch an den vorgeschlagenen besseren Platz und geben Sie so dem Gebäude den letzten Schliff. W. W. „Die ist e Mannheimer hochschule gramm völkerung ist zu diesen Ausspracheabenden zu denen der Eintritt frei ist, herzlich einge. me Neuartige Vortragsreihe Abendaka demie bei der 10lg Abendal 1 erstme aufgenommer und zwar laden. Theater: Nationaltheater 2000 bis 22.45 Uhr: „Tiefland“ 0 15 925). Filme: Planken:„Der Hauptmann von Kö- Strad 1 penick“; Alster: melfahrtskommando“; Uhr: der Schauspieler“; stoso Kurbel: Amerikanisches Institut 16.00. 18.00 Uhr:„Sep⸗ Wohin gehen wir? Mittwoch, 26. September Theatergemeinde Nr. Le „1 „Der Coyote“; Austria“; Kamera: „Mademoiselle de Paris“; tember 1787“. — g in ihr Vorlesungspro- n hat. In Zusammen. arbeit mit dem Deutschen Gewerkschafts- bund werden Julius Lehlbach und Herbert Faller an fünf Abenden, 0. 15 000 bis Capitol:„Him- „Schock“; 22.20 „Mein Vater, um:„Hengst Mae“ „Oh la-la Chéril; Deutsch- Statt Karten heimer Filmtheatern sowie allen Geleit gaben. Die MULLER& Co., OHG. „GEORG MULLER ERBEN“ Für die überaus zahlreichen Beweise aufrichtiger Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Arthur Philipp Müller sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Heinzelmann für seine trostreichen Worte am Grabe, Herrn Deißler für unsere Angestellten, Herrn Rat Müller vom Postwertzeichen-Sammler-Verein, unseren Hausbewohnern, den Mann- denen, die dem Verstorbenen das letzte Mannheim, den 26. September 1956 Helene Müller geb. Gmeiner und Angehörige Herzbeschwerden, Ohrensausen, Kreislaufſtörungen werden oft verursacht durch veränderten Blutelruck— Aclernverkalkung und vorzeitiges Altern. Sie sind häufig begleitet v. Kopfschmerzen, Benommenheit, nervösen Angst- Leistungsrückgang, Schlaflosigkeit u. Reizbarkeit. Hier empfiehlt sich Hamoskleran, immer wieder Hämoskleran, das sinnvolle, hochwirksame Spezifikum. Schon Hunderttausende gebrauchten dieses völlig unschädliche Mittel aus einem Blutsalz- Grundkomplex mit herzstärkenden und blutdruckregulierengen Pro- gen, jetzt noch ganz besonders bereichert durch zwei v. d. neuest. Forschung als überragend kreislaufwirksam erkannte Heilstoffe u. d. berühmte Rutin gegen Brüchigwerden der Adern. Packung mit 70 Tabletten DM 2.30 nur in Apotheken. Interess. Druckschrift H kostenlos. Fabrik pharm. Präparate Carl Bühler, Konstanz 50 PF und Schwindelgefühl, 50 GR.: Bin Wieder am Sa., 29. 9. Mannheim: Weinheim: Br Uchleiden Das Spfranzbond, ohne fedet, ohne Schenkelriemen, bequem, freitrogend. Im In- und Ausland seit Jahrzehnten erfolgreich! Auch lhnen kann's Befreiung bringen und zur Wohltat werden. öglich begelsterte Dankschreiben. H. Spranz, Sperlal- Band. Unterkochen/ Wüörnbg. Fr., 28. 9. Mannheim: 17.30—19.00 Hotel Wartburg-Hospiz, F 4, 7-9 Nuss Gdbury voltMuHcH-Nss 64 EB I* T ei nSChI. Vas chen, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Heinrich Stein ist nach langem schwerem Leiden, im 55. Lebensjahr, von uns Segangen. Mannheim, den 25. September 1956 Heinrich-Lanz-Straße 9-11 In stiller Trauer: Henriette Stein geb. Mosbacher Stein u. Frau Luise geb, Zettler Werner Maier u. Frau Henriette geb. Stein Heinrich Beerdigung: Donnerstag, den 27. September Hauptfriedhof Mannheim. Statt Kart en Es ist uns ein Herzensbedürfnis für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspen- den sowie allen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau Johanna Schwab geb. Klock das letzte Geleit gaben, recht innigen Dank Besonders danken wir Stadtpfarrer Eberwein, Frau Dr. Wie- land, den Herren Aerzten vom Theresienkrankenhaus sowie den ehrwürdigen schwestern vom Theresienkrankenhaus und St. Nikolaus, für ihre liebevolle Pflege. Mannheim, den 26. September 1958 Industriestraße 25 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Franz Schwab Es ist uns ein Herzensbedürfnis für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme, die schönen Kranz- und und all denen unseren innigsten Dank zu sagen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn Gustav Meier Ingenieur die letzte Ehre erwiesen haben. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Scharnberger für seine trost- reichen Worte am Grabe, Herrn Dr. Kaeppele stern der Diakonissenstation G 4, für die selbstlose Pflege. Mannheim, den 26. September 1956 Im Namen aller Angehörigen: Johanna Meier Bestattungen in Mannheim Mittwoch, 26. September 1956 Hauptfriedhof Ries, Karoline, Karl-Benz-Str. Wieczorreck, Alfried, H 7, 19 Schanz, Rosa, Fabrikstationstraße 8 Nafz, Josef, Uhlandstraße 9 Krematorium Schneider, Auguste, Weinheim Friedhof Neckarau Korn, Barbara Mönchwörthstraße 54. Keller, Josef, Angelstraße 96 8 Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, 1956, 11.30 Uhr, TODES-ANZ EIGEN für die Montag- Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ neh- men wir am Sonntag bis 18 Uhr entgegen Bitte wenden Sie sich an d. Pförtner im Rückgebäude des Verlages am Marktplatz. Vetschiedenes N — U 10 Schneiden, Vasserwellen Haar färben kompl. unter Ver- wendung erster Markenfabri kate Fel- Damersaln 0 T T0 K U 6 EI. sie liebt ihn— er liebt sie 100 GRE. 10 vo νε,ν Ꝙdbury vottMuHqαν. 50 G8. 80 fk WAI 22 001 SSN HOH Aanq p SS NHD] ¹]⁰ο&· 8.00—10.00 Hotel Wartburg-Hospiz, F 4, 7-9* 10.30—11.30 Sasth. 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Deutsches Druck- und Verlagshaus mbh Mannheim, H 2,3 Telefon 310 71 Mannheim, Mollstraße 30 opflk-Preuisne- Tiermotkt stastl gepr. Augenoptiker 0 7, 4, reiefon 3 13 80 Zu allen Kassen zugelassen. We Ber Zwergpudel 400, Romy v. Pompadour, 4 Mon, z, Yk. Adr. einzus. u. A 0798 1. V. Bekanntmacehoagen Amtsgericht Mannheim FG. 2, 1 UR II 1197/54 Antrag aut Todeserklärung des am 29. 11. 1900 in Speyer à. Rh. 8e borenen Alfred Josef Haß ler. tzt in Der am 29. November 1900 in Speyer a. Rh. geborene und zule 121255 Mannheim, Tattersallstr, 43 wohnhaft gewesene Alfred Josef 8 vermißt seit Oktober 1943 in Marokko, wird hiermit gem. 9 9 des des schollenheitsgesetzes vom 4. 7. 1939, für tot erklärt. Als Zeitpunkt Todes wird der 21. Oktober 1943, 24 Uhr, festgestellt. hei en 20. September 1956 Mann ms, den D 3 Amtsgericht 7G. 2 — Die don H. le me riegsze wei he gorde, chauer nd WII Zesuche chen! linsich geiteru EIN end in d Selb hein fest fl Um si Der der in Janns, egal bericht Mürnbe esba leiste mittlur meiste! ichen Obv Ktzunt ſerfüg Irfolg punkte Nompe Tihzels Doppel Mannh lestlich 54 für Am Nürnbe baden deim Meiste Mannb Manns und D! kart ve die mi schen lich u flelm: zwung schaue denn Stelle einem Meiste und bl 210, 3 2.6 geg ten sic ihrer Gre abschl Zehrle narmo ersten Brano harten ee Nr. 224 hie 8 ebene, die die Volks. ngspro- immen. schafts. Herbert n 3. 17, Novem- Die Be. benden einge. 02 8. S0 pf di 2 001 SSN HOH Aanq p SS NHD] ¹]⁰ο&· — en aus 790 l. V. Rh. ge- letzt in Haßler, les Ver: inkt des it FTG. 2 9 b 224 Mittwoch, 26. September 1956 MORGEN Seite 9 —— Nach zwei Dutzend Läufen 13,9 Sek. für 110-m-Hürden: Die knappe Leichtathletik- Niederlage ton Hamburg hat größeren Wert als ie meisten Länderkampfsiege der Nach- ſriegszeit. Es gab im Volksparkstadion an wei herrlichen Sonnentagen prächtige Re- ſorde, melbournereife Leistungen, Zu- ſchauerrekord kür deutsche Länderkämpfe und Wirkliche Begeisterung unter den 80 000 ache Das ist nicht zuletzt den finni- ſchen Kämpfern zu danken, die in vieler ſinsicht ideale Gegner waren. Auch die Er- geiterung des Programms auf je drei Ath- ten für jeden Wettbewerb und die Hin- nahme von Zehnkampf und Marathonlauf bewänrten sich. Nur bei Olympischen Spie- EINEN Lekorcle bestätigten Lauers ungewöhntienes Jaleni Lauer verdiente sich Melbourne- Fahrkarte/ Hamburg Höhepunkt der Leichtathletik-Länderkämpfe len standen die Zehnkämpfer bisher stärker im Mittelpunkt des Interesses als beim kla- ren Höhepunkt der deutschen Leichtathle- tik-Saison. Der Dank der vielseitigen Ath- leten waren zwei Weltklasserekorde von Martin Lauer und Torbjörn Lassenius, die Melbourne- Qualifikation des erfreulich ver- besserten Hamburgers Dieter Möhring und persönliche Bestleistungen auch der drei anderen Teilnehmer! Darum muß es das Ziel des DLV sein, trotz der finanziellen Schwie- rigkeiten das groge Länderkampf- Programm beizubehalten.— Martin Lauer ist ein ungewöhnliches Ta- lent. Nach den schweren Juli- und August- GROSSEN TAd hatten die Mitglieder des ASV Feudenheim am Wochen- ende: Voll Stolz konnten sie zum Richtbaum ihres neuen Clubhauses aufschauen, das in den Monaten nach dem ersten Spatenstich Anfang Oktober 1955 zu 95 Prozent in Selbsthilfe errichtet wurde und nach seiner Fertigstellung eines der schönsten Club- heime der Umgebung werden wird. Unser Bild zeigt das Gebäude, über dessen Richt- test wir im Sonntagabend-Sportblatt bereits ausführlich berichteten. Foto: Steiger Im Spitzenspiel gegen Wilhelm Bungert: Der Tennisclub Grün-Weiß Manmheim, er in diesem Jahr erstmals die badische Jannschafts meisterschaft errang, traf am ergangenen Wochenende, Wie bereits Kurz berichtet, auf den bayerischen Meister 1. FC Mrnberg, den hessischen Meister THC esbaden und den württembergischen leister TC Stuttgart- Weißenhof zur Er- mittlung des süddeutschen Mannschafts- neisters und konnte dabei einen beacht- ichen zweiten Platz belegen. Obwohl Mannheim nicht in stärkster Be- gtzung antrat— Suchanek stand nicht zur lerkügung— gelang am Samstag ein 5:4 irfolg über Stuttgart- Weißenhof. Die bunkte für Mannheim holten Bungert, lompe, Dr. Seubert und Sprenger in den Limzelspielen und Bungert/Behrle in einem Doppel. Beim Stande von 5:2 vôrzichtete Mannheim auf die Austragung der beiden lestlichen Doppel, so daß es im Endergebnis 5 für Manheim hieß. Am Sonntag trafen sich dann der 1. FC Jürnperg, der am Vortag den THC Wies baden 9:0 abgefertigt hatte, und der TC Mann- deim zum Endkampf um die süddeutsche Meisterschaft. Nürnberg gewann mit 910. Mannheim hatte allerdings keine komplette Mannschaft mehr zur Stelle, da sich Helmrich und Dr. Seubert bei den Spielen gegen Stutt- zart verletzt hatten und ausfielen, So mußte chen dem Mannheimer Spitzenspieler Helm- lich und dem deutschen Meister Branovic ſflelmrich hatte Branovie vor kurzem be- Wungen) ausfallen. Die zahlreichen Zu- dchauer kamen dennoch auf ihre Kosten, denn der nunmehr für Mannheim an erster Stelle spielende Wilhelm Bungert zwang in einem begeisternden Spiel den deutschen Meister zur Hergabe seines ganzen Könnens und blieb nur 4:6, 3.6 geschlagen. Auch Rompe 26, Zi gegeni Foldina) und Behrle(7:5, 0.8, ah gegen Bauer) spielten hervorragend, muß len sich jedoch ebenfalls dem reiferen Spiel krer Gegner beugen. Großartiges Tennis brachte nochmals das abschließende Doppel zwischen Bungert Behrle und Branovic/Foldina. Die glänzend narmonjerenden Mannheimer holten den ersten Satz mit 6:4. Bungert beantwortete Branovics Aufschlagasse mehrmals mit glas- arten und unerreichbaren Returns. Vom die mit Speamnung erwartete Revanche zwi- fleiste, ranbbie wurde nichis geschenbel Um süddeutsche Tennis meisterschaft: 1. FC Nürnberg— TC Mannheim 9:0 zweiten Satz an ließen die Mannheimer je- doch erheblich nach, so daß Branovic/Foldina schließlich noch sicher 4:6, 6:2, 6:0 gewannen und damit Mannheims Hoffnungen, wenig- stens den Ehrenpunkt zu erringen) zunichte machten. Den Kampf um den dritten Platz gewann Stuttgart mit einem knappen 5:4-Er- folg über Wiesbaden. R. Zum fünften Male zweistellig 22:6-Handballsieg in Japan Nur 24 Stunden nach dem offlziellen Ländékkampf gegen Japan in Osaka holte sich die deutsche Handball-Nationalmann- schaft am Montagabend in Lawata gegen eine Auswahl der Insel Kiuschiu mit 22:6 (10:3) den fünften Sieg ihrer Japan-Reise. Hatte die deutsche Elf am Sonntag in Osaka mit 27 Toren die bisher höchste Trefferzahl erzielt, so flel am Montag mit 16 Treffern die Differenz am höchsten aus. Beachtliches 4.4 gegen Schriesheim: pia-Mannschaft zu schaffen. S. Ruder vereinigung auf die„Schwarze Liste“ Wochen zeigte sich bei dem 19jährigen Pri- maner des Kölner Humboldt- Gymnasiums Während der Deutschen Meisterschaften in Berlin trotz der 14,3 Sek. über 110 m Hür- den und starken Läufen in der Kölner Mei- sterstaffel Ermüdungserscheinungen. Es war klug von Vater Lauer, der seinen Sohn ein kameradschaftlicher Betreuer ist, daß er Martin zu mehrwöchigem Urlaub an den Tegernsee schickte. Die Ruhe gab dem deut- schen Meister die Kraft zu zwei Weltklasse- rekorden, obwohl sich im Zehnkampf immer noch die bei den Sprüngen schmerzhafte Fersenprellung bemerkbar machte. Bei den ungewöhnlich günstigen Verhält- nissen am Samstagnachmittag machte Lauer einen weiteren Schritt vorwärts. Noch nie lief ein deutscher Hürdenläufer im ersten Seniorenjahr unter 15 Sekunden. Der Köl- ner Primaner brauchte kaum zwei Dutzend Läufe, um mit 13,9 Sek. einen 16 Jahre alten Europarekord zu schlagen. Man kann streiten, wo seine größten Möglichkeiten liegen, über 110 m Hürden, über 400 m Hür- den oder im Zehnkampf, wo er schon im zweiten Anlauf deutschen Rekord erreichte und unter die zehn Weltbesten aller Zeiten Vorstieb. Für Melbourne ist Lauers Pro- gramm klar: Gemeinsam mit Bert Steines über 110 m Hürden und an den beiden dar- auffolgenden Tagen Zehnkampf zusammen mit Walter Meier und Dieter Möhring. Neben den großen Kämpfern Bert Steines und Möhring, der nun endlich seine Mög- lichkeiten als Mehrkämpfer und Stabhoch- springer erkannt haben müßte und sich nicht mehr im Handball, Basketball und Tennis verzetteln sollte, verdiente sich in Hamburg der 31jährige Schwenninger Heinz Laufer endgültig die Melbourne- Fahrkarte. Gerade noch zur rechten Zeit stellte sich der deutsche 5000-m-Meister von 1953 auf den Hinder- nislauf um. Wer sah, wie der kleine Schwabe an vielen Hindernissen mehrere Meter ver- lor, muß die Meinung unterstreichen: Der Rekord von Hamburg ist noch nicht Lau- fers Grenze. Kein Athlet hatte in Hamburg größere Sympathien als Herbert Schade. Der Solin- ger opferte über 10 000 m seine Rekord- chance für einen deutschen Doppelsieg und eine Verbesserung seines Freundes Walter Konrad, der sich bei weniger Wind auf der Gegengeraden in Köln beim Kampf gegen Schweden(13./14. Oktober) für Melbourne qualifizieren sollte. Dazwischen liegt noch das Dresdner Rudolf-Harbig- Sportfest als eine gute Gelegenheit für einige Athleten (800-m-Läufer?), den Sprung in die Olym- Argentinien auf, Schwarzer Liste Ruderer verstießen gegen Amateurstatut Der Internationale Ruderverband hat am Dienstag die argentinischen Ruderer wegen Verletzung der Amateur- Bestimmungen bis auf Weiteres von allen internationalen Re- gatten, einschließlich der Olympischen Spiele, ausgeschlössen. Gleichzeitig Rat der Inter- nationale Ruderverband das gesamte Exe- kutiv- Komitee der argentinischen Amateur- gesetzt. Zur Begründung wird angeführt, viele argentinische Ruderer hätten„umfang- reiche Geschenke“ erhalten. Der Fall werde noch dadurch verschlimmert,„daß trotz die- ses Verstoßes das Exekutiv-Komitee der argentinischen Amateurrudervereinigung die Amateur-Eigenschaft der argentinischen Ru- derer versicherte“.. Ein Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Internationalen Ruderverbandes ist nicht möglich. Das Internationale Olympische Ko- mitee überläßt die Feststellung der Ama- teur-Eigenschaft ausschließlich den betref- fenden Sportverbänden. Lemis belolinte Ladenbutgs Energieleistung Erbitterte Auseinandersetzungen bei In der einzigen Sonntagsbegegnung der Oberliga-Punktekämpfe im Ringen zwischen KSV Deutsche Eiche Oestringen und SV 98 Brötzingen taten sich die Pforzheimer Vor- städter erwartungsgemäß recht schwer und kamen über eine 4:4- Punkteteilung nicht hinaus. Allerdings mußten sie auf ihren be- währten Mittelgewichtler A. Mürle ver- zichten. Aeußerst spannungsreich verliefen die Begegnungen in den beiden Mannheim/ Hei- delberger Landesliga-Gruppen. Der letzt- jährige nordbadische Landesligameister ASV Lampertheim vermochte die schwere Klippe beim KSV 1884 nicht zu umschiffen und kam bei den Mannbeimern nicht über einen 4:4 Teilerfolg hinaus. Schnell, Mai, Schlafhäu- ser und Münch holten die vier Punkte der „84er, während die Südhessen in Schu- macher, Sedat, Hannewald und Keller die Sieger stellten. Ebenfalls 4:4- Unentschieden WEST. sb. stock 1.2. O: DER„MORGEN kern nene ee ee, Gastverein 3 I. Fo Nürnberg 2 1 1/0 10 11/221 Spvaz Fürth 1 U 1 2 01 2nw- a nssen 102 71 21[1217/22 2 SW Essen 0 1 1 0 1 1 I Isv Frankfurt 1 0 1/ ö 0 21 2 0/ 1 1 1 Fintr. Frankf. 0 1 00 1 2 Fr. Deibrüde 0 1 2/2 2 2220/11 1. e Köln 2 0 22 20 Saar 05 2 0 17/211 II 2/2 20 FK Pirmasens 1 0 1 0 0 1 Freiburger FO 9 1 I/ 0 2 20 12/21 1 Karlsruher 80 1 2 1 2 2 0 B. Dortmund I I I/ 0 1 1111/11 1 Duisburger SV I I 11 1 0 C Augsburg 12 1/1 0 21 21/ 2 2 2 Schw. Augsburg 1 1 0 1 1 1 9 meidericher V 12 1/10 2221/22 1 Schalke 04 1 U 2 0 1 2 10 Vel. ohm I 2 1/1 2 0% 2 2 D 0 1 Aiem. Aachen 0 0 1 1 1 0 Spes Andern. 2 1 I JT2 0 0 11/2 02 1. FO Saarbr. I 0 2 2 1 2 Vin stuttgart I 1 2/1 2 20 2 1/1 2 2 Stuttg. Kickers 0 1 1 0 1.1 a) Tip nach der MIM-Tabelle b) Hans Diehl, Freiburger Fc e) Reportertip den ersten Punktekämpfen der Ringer endete auch das kleine Heidelberger Lokal- derby zwischen dem ASV Eppelheim und dem formverbesserten AC Germania Rohr- bach. Viermal gingen dabei die Rohrbacher Gäste durch Heusel, P. Scherz, W. Scherz und Sauter in Führung; viermal jedoch ver- mochten die energischen Eppelheimer durch Retzbach, Seifert, Zobeley und Mirke auszu- gleichen.— An die Spitze dieser Gruppe I setzte sich der VK 08 Oftersheim, der mit dem Neuling Ac Neulußheim auf eigener Matte keine Mühe hatte und den Gast mit 8:0 niederkanterte. Das Ergebnis spiegelt den Kampfverlauf wider, wenn auch die wackeren Neulußheimer den Ehrenpunkt verdient gehabt hätten. In der Gruppe II beanspruchte die Be- gegnung zwischen ASV Ladenburg und dem alten Kontrahenten KSV Schriesheim das größte Interesse. Die Gäste aus Schriesheim legten sich sofort mächtig ins Zeug und waren nach einer 4:2-Führung auf dem besten Wege, die Ladenburger auf eigener Matte zu besiegen. In Schweiß und Schön- berger hatten dann jedoch die Gastgeber zwei Eisen im Feuer, die das 4:4 in den bei- den schweren Gewichtsklassen zu Wege brachten. Die beiden ersten Ladenburger Punkte hatten Fleck und Freund geholt, während die Schriesheimer in Bayerer, Lana, Koch und Schmitt ihre vier Sieger stellten.— Viel Interesse wurde auch dem Bergstraßen-Derby zwischen KSV Sulzbach und KSV Hemsbach beigemessen. Wieder einmal gab es dabei ein Pfeifkonzert der Zuschauer, weil man mit den Entscheidun- gen des Unparteiischen nicht immer einig ging. Es fehlte nicht viel zum Kampfab- bruch. Die gastgebenden Sulzbacher be- haupteten sich letztlich doch knapp mit 5:3 Punkten.— Wesentlich ruhiger verlief die Begegnung zwischen dem RSC Laudenbach und der SpVgg Niederliebersbach(5:3). Ehe sich die Liebersbacher versahen, lagen sie durch 4 Siege der Gastgeber(K. Beck, H. Beck, Keßler und G. Knust) mit 0:4 im Rückstand. Den siegbedeutenden fünften Laudenbacher Punkt lieferte dann H. Knust. Mülbert, Fal- ter und Fleck schafften die drei Einzelsiege der Niederliebersbacher. Al J. Geriuarlslein Heim und Heimot stehen in der Mitte unseres Lebens. Wie man die Schönheiten der Heimat immer wieder neu erlebt, zu deren einprägsamsten das prachtvolle Schloß Berwartstein gehört- so Wollen wir guch unser Heim behaglich und gemötlich hoben. f 45 Der sclion gedeclkle Discl. gehört dozu. Darum besuchen Sie diese interessante Ausstellung im 4. Stock des Vefter-Hauses, die durch Aussteber-Wäsche und schöne Handarbeiten ergänzt Wird. Sie finden dort viele interessante Vorschläge zur Verschönerung lhres Heimes. Rostfreies Qudlitäts-Besteck „Christon“— fofelmesser mit kurzer, moderner Klinge; Wellen- schliff DOM 3.25 fafelgobel- Tafellöffel OM-. 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Sröße 130 xl em DM 9.45 Größe 30225 em DM 12.95 Servietten 50x50 em je OM 1.35 Seite 10 NMORGRN Mittwoch, 26. September 1956/ Nr. 22 ur 224 25 858 3— 8 2 8 nen Geschäftspartner Eichenwald ermordet Was sonst noch geschah e Der Mord ohne Leiche“ haben könnte, ist der plötzliche Reichtum TTT 90 des Angeklagten. Weber hatte einige Tag preise Andrea Doris“ hat der diensthabende Off 81 it 2 f Affäre Eichenwald vor Zürcher Schw ric nach dem Verschwinden Eichenwalge 08 D 2 7 8 N 5 rgericl t 32 zier der„Stockholm“, Carstens-Johansen, Ein Mann mit 200 000 Schweizer Franken spurlos verschwunden/ Affäre Eichenwald vor Zürcher Schwurgericht verschiedenen Malen unter falschen 35. zugegeben, daß er keinen Kurswechsel vor- Vor den zwölf Geschworenen eines Zür- Lebenszeichen des Wieners Willi Eichen- besondere die Leiche fehlt— erbrachte ein gamen insgesamt 124 000 Franken auf eig zeltverk Senommen habe, bis er in etwa zwei Meilen cher Schwurgerichtes steht zur zeit ein wald, das die Polizei ermitteln konnte, Möbelhändler aus der Bielerseegegend, der für ihn bestimmtes Konto eingezahlt. Außer, Izyel zus Entkernung die Lichter der»Andrea Doria“ hühnenhafter Fünfzigjähriger und hat sich nachdem sie von der Frau Eichenwalds, die aussagte, Weber habe am kritischen Tag des dem zahlte er einem seiner Lieferanten ahr 195 Sehen habe. Zuvor habe er auf Grund von gegen die Anklage des Raubes von 200 000 noch am Vortage des Verschwindens ihres Verschwindens von Eichenwald bei ihm zu Schulden von 34 000 Franken zurück g preisern Radarbeobachtungen, die das entgegenkom- Schweizer Franken und des Mordes an dem Mannes von ihm einen Telefonanruf er- Hause Blutspritzer von seinem hellen eng- Kaukte sich für 6000 Franken neue Möbel ge t. Die mende Schütt bersits auf 10 Meilen Entfer- Wiener Kaufmann Willi Eichenwald zu ver- halten hat, daß er bald heimkomme, vom lischen Hillmannwagen abgewaschen. ebenso 1 er einem Fabrikanten 90 achtsrat nung gemeldet. hatten; angenommen, daß teidigen, der am 15. Oktober 1953 unter Ausbleiben Eichenwalds benachrichtigt Die Polizei hatte außerdem ausfindig ge- Franken 8 Kaution für eine Muster- perksve 3 3 10 Meilen Abstand anein- mysteriésen Umständen ohne jede Spur ver- wurde.— In einem Zürcher Hotel fand man macht, daß Weber am Tag vor der Ankunft sendung Uhren. lage de ander vorbeifahren würden. Carstens- Johansen gab zu, daß er damit gegen die Anweisung des Kapitäns der„Stockholm“ verstoßen habe, nach der er beim Passieren eines anderen Schiffes mindestens einen Ab- stand von einer Meile halten sollte. Der Offizier gab im Kreuzverhör weiter zu, dag er die genauen Zeiten der verschiedenen Radarortungen der entgegenkommenden „Andrea Doria“ nicht festgestellt habe, 80 daß es ihm nicht möglich war, die genaue Ge- schwindigkeit der„Andrea Doria“ zu berech- nen. Er erklärte, er habe jedoch erkennen können, ob es sich um ein langsames oder um ein schnelles Schiff handelte“. * Zwei Flugzeugunglücke forderten am Montag in den Vereinigten Staaten 15 Men- schenleben. In dem Bundesstaat Colorado stürzte ein zweimotoriges Transportflugzeug der amerikanischen Luftstreitkräfte auf den Nordhang des über 4000 Meter hohen Mount Yale ab und ging bei dem Aufschlag in Flam- men auf. Nach Polizeiberichten wurden aus dem völlig zertrümmerten Wrack elf Leichen geborgen, die zum Teil bis zur Unkenntlich- keit verbrannt sind. Wenige Stunden später fing eine amerikanische Militärmaschine in der Nähe eines Flugstützpunktes in Florida in großer Höhe Feuer und stürzte auf ein Haus ab. Aus den Trümmern des Hauses wurden die Leichen einer Mutter und ihrer drei Kinder geborgen. Der Flugzeugführer hatte sich vor dem Absturz durch Fallschirm absprung in Sicherheit gebracht. * Die neu elektriflzierte 227 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Brüssel und Luxem- burg wurde in Betrieb genommen. Durch die Elektrifizierung konnten die Reisezeiten zwi- schen beiden Städten jetzt um eine Stunde verkürzt werden. * Eine sudanesische Frau aus einem Dorf in der Nähe von Wad Medani hat Fünflingen das Leben geschenkt. Die Dorfbewohner haben zur Unterstützung der plötzlich kin- derreichen Familie eine Geldsammlung ver- anstaltet. * Die elfte und letzte Runde der Moskauer Mannschafts-Weltmeisterschaft erbrachte in der Siegergruppe das folgende vorläufige Endergebnis: Sowjetunion 30(1 H.), Ungarn 26(1 H), Jugoslawien 24(1 H.), Argentinien 23, Deutsche Bundesrepublik 21,5(2 H), Bulgarien 21(1 H.), CSR u. England je 19(2 H.), Ruma- nien u. Schweiz je 19(1 H.), Dänemark 19. un der zweiten Fndgruppe steht Oesterreichs erster Platz mit 28 Punkten vor Island und Schweden mit je 26(1 H.) ebenfalls schon fest. schwunden ist. Beide, der des Mordes angeklagte Theo Weber, wie der— wie man annimmt— ermordete und beiseite geschaffte Willi Eichenwald, stammen aus der dunklen Zunft der Schieber und Schmuggler. Ihre Spezialität waren Uhren, die Weber von Schweizer Fabriken bezog und sie an seinen Geschäfts- partner Eichenwald weitergab, der sie sei- nerseits in die Länder hinter dem Eisernen Vorhang verschob. Am 15. Oktober 1953 wollte Eichenwald wieder einmal einen größeren Posten Uhren in der Schweiz einkaufen. Bei seiner An- kunft in Zürich wechselte er bei einer Bank ausländisches Geld gegen 134 000 Schweizer Franken um. Der Kassier will dabei be- merkt haben, daß Eichenwald àusätzlich noch mindestens 30 000 Franken bei sich hatte. Diese Bankoperation ist das letzte die persönlichen Effekten und den Reisepaß des Wieners. Alle Nachforschungen, auch ein Verhör des heutigen Angeklagten durch die Polizei, ergaben keine Spur. Mehr als ein Jahr ver- strich. Ganz zufällig kam die Polizei bei der Untersuchung einer Hehleraffäre wieder mit Weber in Kontakt und mußte feststellen, daß der früher in prekären Verhältnissen Lebende einen Millionärshaushalt führte und ein Bankkonto von 140 000 Schweizer Franken besaß. Man wurde stutzig; obwohl der Uhrenschmuggel unerhört gute Ver- dienstchancen bietet, konnte etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Einen wei- teren Hinweis, daß Weber evtl. der Mörder Eichenwalds gewesen sein könnte— die An- klage nimmt an, daß Eichenwald ermordet worden ist, obwohl nicht das geringste sichere Anzeichen dafür besteht und ins- Eichenwalds, nachdem ihn dieser von seiner baldigen Ankunft in Zürich in einem Tele- gramm unterrichtet hatte, eine Pistole und Munition gekauft hat. Weber wurde hierauf verhaftet und unter Anklage gestellt. Das bisherige Verhör des Angeklagten durch den Schwurgerichtspräsidenten hat ergeben, daß alle Alibis, die er für sein Ver- bleiben am kritischen Tag gegeben hat, falsch oder nicht nachzukontrollieren sind. Mehrere Personen, den Möbelhändler, Kol- legen aus der Unterwelt und sogar seinen eigenen Anwalt, suchte Weber dazu anzustif- ten, ihm ein falsches Alibi für den kritischen Tag zu beschaffen. Der Brief, mit dem der Angeklagte seinen Anwalt aufforderte, ihm ein falsches Alibi zu besorgen, war von ihm im Gefängnis mit seinem Blut und einem Zündhölzchen geschrieben worden. Ein weiteres Indiz dafür, daß Weber sei- Ist das Verbrechen lohnend? Polizeiliche Kriminal-Statistik gibt Auskunft/ Die aufgeklärten Fälle Jedes Jahr erscheint im Sommer seit dem Jahre 1954 ein farbiges Buch. Sein Titel und sein Inhalt muten auf den ersten Blick trok- ken und wenig interessant an. Denn beim Blättern sieht man nur graphische Darstel- lungen, Tabellen, Zahlen, nochmals Zahlen und wenig Text. Der Titel bleibt jedes Jahr gleich, nur der Umschlag ändert sich. Der Titel dieses Buches lautet: Polizei- liche Kriminalstatistik der Bundesrepublik Deutschland, d. h. der deutschen Länder ein- schließlich Berlin. Inhalt und Titel erinnern an die Reichskriminalstatistik, die von 1882 bis 1939 érschien und gleichfalls weit mehr als trockene Zahlen und langweilige Tabel- len enthielt. Je mehr man sich nämlich in dieses Zahlen- und Tabellenmaterial vertieft, desto mehr wird man von dem Leben gefan- gen genommen, das hinter allem steht. Denn zunächst ahnt man gar nichts von den vielen Lebenstragödien und menschlichen Schick- salen mit ihrem Kummer, ihrer Sorge und ihren Tränen. Erst bei näherer Beschäftigung vermag man die Notlage mancher Familien, die Verzweiflung der Verhafteten zu abnen und die täglichen Nadelstiche verständnis loser oder böser Nachbarn. Man erkennt bei diesem Studium immer mehr, wie oft auch menschliches Versehen, zu geringe Aufmerk- samkeit oder Unzulänglichkeit zur Strafver- folgung führen kann. Man macht sich oft kaum eine Vorstel- lung davon, wie viele Menschen aber auch der Versuchung erliegen, zu stehlen, einzu- brechen, Häuser anzuzünden, andere vorsätz- lich zu verletzen oder zu mighandeln, sie AN 1349 zu morden oder totzuschlagen oder Waren über die Grenze zu schmuggeln. Wußten Sie, daß man bezüglich der letzten Kriminalsta- tistik für das Jahr 1955 von einem„Triumph des Verbrechens“ gesprochen hat? Man tat es deshalb, weil im Jahre 1955 der Höchst- stand der Kriminalität erreicht wurde, d. h. die meisten Straftaten begangen und ent- deckt wurden. Das Bundeskriminalamt hat nämlich 1 575 310 Straftaten registriert und damit 70 663 Straftaten mehr als im Jahre 1954, 84 180 mehr als im Jahre 1953, 58 481 mehr als im Jahre 1952 und 32 190 mehr als im Jahre 1951. Die Uebersicht über die Kriminalität in den einzelnen Monaten zeigt, daß gegenüber dem Jahre 1954 nur der Monat März 4620 Fälle weniger aufzuweisen hat, alle übrigen Monate aber fühlbar angestiegen sind. Dieser Steigerung der Kriminalität ist man geneigt zu entnehmen, daß sich ein Ver- brechen lohnt. Denn bei vernünftiger Ueber- legung kann man sich nicht vorstellen, daß ein Mensch das große Risiko der Strafe, der Schande, des Verlustes der Existenz u. à. auf sich nimmt, wenn es sich nicht lohnen würde. Lohnen kann sich aber erfahrungs- gemäß ein solcher Einsatz nur, wenn die Chance, durch die Maschen des Gesetzes und der polizeilichen Verfolgung zu schlüpfen, groß genug ist. Bei den guten Aufklärungs- Ergebnissen, die die Polizei im Jahr 1955 bei verschiedenen Straftaten hatte, kann jedoch von einer Chance kaum gesprochen werden. Das ergibt sich aus der prozentualen Auf- Klärungsziffer. Der Polizei gelang es in vielen 9. 3 Fällen, Straftaten zu mehr als 90 Prozent voll aufzuklären, d. h. die Täter festzustellen und zu überführen. Im einzelnen stehen fol- gende Aufklärungsziffern fest: bei Mord und Totschlag 90,6% bei versuchtem Mord und Totschlag 93,7% bei Kuppelei und Zuhälterei 90,5% bei Rauschgiftdelikten 91,3% bei gefährlicher und schwerer Körper- verletzung 91,5% bei Betrug 94,00% bei Untreue 94,0% bei Urkundenfälschung 96,0% bei Körperverletzung mit tödlichem Ausgang 960% bei fahrlässigen Tötungen 97,5% bei Begünstigung und Hehlerei 100% Angesichts dieser Zahlen kann man ein- deutig feststellen: Verbrechen zahlen sich nicht aus, sie sind unlohnend, das Risiko, überwältigend groß, die Chance des Ver- brechers, der Entdeckung und der Strafe zu entgehen, ist winzig klein. Das im Schreibmaschinenblatt-Format herausgebrachte Buch, das vom Bundes- kriminalamt in Wiesbaden herausgegeben wird, umfaßt 99 Doppelseiten und 75 graphi- sche Darstellungen. Es gibt Auskunft über die Gesamtzahl der gemeldeten Straftaten, die Tatorte, die Täter(nach Alter, Geschlecht, Nationalität), die aufgeklärten Fälle, die ein- zelnen Straftatengruppen, die leichtere, mitt- lere und schwere Kriminalität, die Krimina- lität in den Ländern der Bundesrepublik und die Selbstmorde, S. F. Otto Die Nachforschungen der Staatsanwalt. sche am schaft haben ergeben, daß Weber in jen lu Jahre höchstens 30 000 Franken verge eu haben könne. Weber behauptet, er habe für der Schi mindestens eine halbe Million Uhren ume en Kos gesetzt und entsprechend einen viel höheren stückbr Verdienst gehabt. 10 Zeche Der Angeklagte war schon vor seiner dus Ant Verhaftung kein unbeschriebenes Blatt. Aut Hbökohle seinem Register in der Kartothek der Inter- 50 Pl pol sind sieben Vorstrafen verzeichnet. mit eine 2 DM je Wetterbericht Dire mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim— Aussichten bis Donnerstagabend: Heiter erkorder zeitweise etwas wolkiger, verbreitet Früh- Interess nebel oder Hochnebel, meistenorts trocken, bebliche höchstens ganz vereinzelt gewittrige Schauer uf Lie möglich. Tagestemperaturen nicht mehr 80 Union h hoch wie bisher, meist zwischen 20 bis 24 en R. Grad. Frühtemperaturen 11 bis 14 Grad: leil die schwacher, vorwiegend südlicher Wind. bbgeset⸗ Sonnenaufgang: 6.18 Uhr. r. Sonnenuntergang: 18.15 Uhr. entwick Wasserwärme am Dienstag: 15,9 Grad. fett- un besonde Vorhersage Karte LTör 28.8. 28-2 Uhr (Hi) m S021 ages be kung de: aller Fr zung ur ſaliden“ nöheren cheint! Imschv führen. demokr. der Uni erbeitsn Ausschu das Ges Ausland. (cc) und der die deu nahezu geschäft Pegelstand vom 25. September 1 Rhein: Maxau 496(—9); Mannheim 358 zusland. (15); Worms 284(—10); Caupb 263(6). gesetzt Neckar: Plochingen 115(un v.); Gundels- n heim 160(2); Mannheim 354(Id), ſlew ge 0 3 J Sofort Li NS 3 5. 1 5 5 Verlangen Sie Nescafe. Nicht jeder Kaffee- Extrakt ist Nescafe UE 68. 5 Die ſube för 2 bis 3 Tassen Bohnenkaffee. Der Beutel för] gute Tasse Bohnenkoffee. Die Junior-Dose jetzt öbe ralf erhältlich. echter Kaffeegenuſ CCC ͥͤ ² AAA Besonders angenehm ist, daß e gibt— auch koffeinfrei und Nescafe Typ Espresso. Nescafe erhalten Sie von der Ei 160 Tassen Bohnenkaffee. EE 2 FE ese e Die große Dose mit 50 Gramm inhalt. Aus 100% Bohnenkeffee! Ohne jeden Zusdtz! Ja, nur aus reinem Bohnenkaffee wird Nescafe gemacht. Nichts wird hinzugesetzt. Im Gegenteil: das Unbrauchbare der Kaffeebohne(der dustri, Kaffeesatz) wird sogar schon ausgeschieden. Nescafe enthält nur die wertvollen, löslichen Bestandteile der Kaffeebohne. 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UND HANDELSBLATT Seite 11 — preiserhöhung um 3 DM je Tonne kündigt Bergbau an (VWD) Als Ausgleich für die Arbeits- leitverkürzung erwartet der Bergbau bei 1 zusätzlichen Tagen im vierten Viertel- ahr 1956 und zwölf freien Tagen 1957 eine preisernöhung von durchschnittlich 3 DM e t. Diese Zahl gab Direktor Kemper, Auf- achtsratsvorsitzender des Mülheimer Berg- perksverein, in Ausführungen über die Lage des Bergbaus und dessen Preiswün- che am 25. September auf der Hauptver- zammlung in Mülheim bekannt. Er kün- dgte außerdem für später eine Bereinigung der Schichtprämie durch Rückkehr zum ech- en Kostenpreis an. Zur Zeit kosten 2. B. stückbriketts aus EB-Kohle 68,50 DM je t 3b Zeche, Eierbriketts aus EB-Kohle 69,50 DM, zus Antrazitkohle 72,30 DM, Nugbriketts aus dökohle 71,50 DM und aus Anthrazitkohle 3,50 DM je t. In Fachkreisen rechnet man mit einer späteren Erhöhung um nochmals DM je t. Direktor Kemper betonte, daß der Koh- enpreis so niedrig wie möglich gehalten erden müßte, ein echter Kostenpreis aber erkorderlich sei. Der Bergbau, bringe im interesse des niedrigen Kohlenpreises er- hebliche Opfer. Der Sprecher wies dabei zul Lieferungen im Bereich der Montan- Union hin, die auf der Basis von sehr strit- igen Referenzmengen erfolgen. Würde ein eil dieser Mengen nach dritten Ländern abgesetzt, dann seien Mehrerlöse von 30 bis 4 DM je t zu erzielen. Ein anderes wich- ges Problem sei die unterschiedliche Preis- entwicklung der Kohlensorten, wobei die pett- und Gasflammensorten und der Koks besonders benachteiligt seien. „Dynamische Rente“ auf's Eis gelegt? (Hi) Die Tatsache, daß durch das zur Zeit m Sozialpolitischen Ausschuß des Bundes- 3 beratene Rentenreformgesetz nach Prü- lung der Tabellen sich jetzt zeigt, daß 50 v. H. aller Frauen von der Angestelltenversiche- ung und 65 v. H. aller Frauen aus der In- ſaliden versicherung auch in Zukunft keine öheren Renten als bisher erhalten würden, cheint in Bonner Regierungskreisen zu einem Imschwung in der bisherigen Auffassung zu hren. Dabei war insbesondere von sozial- demokratischer Seite und vom linken Flügel der Unionsparteien zusammen mit Bundes- erbeitsminister Storch versucht worden, die ausschußberatungen so voranzutreiben, daß das Gesetz am 1. Januar 1957 hätte in Kraft duslandsaktien im Freiverkehr (ck) Dank der Außenhandelsentwicklung ind der aktiven Zahlungsbilanz können sich ile deutschen Börsen erstmals wieder seit nahezu 25 Jahren intensiver in das Effekten- geschäft der Weltbörsen eingliedern. Die RHhein-Main-Bank hat am 25. September an der 15 Börse mit der Einführung von auslandsaktien im Freiverkehr begonnen. Um- gesetzt wurden am ersten Tag General Mo- bors-Shares(umgerechnet von Dollars in DM) u 203 bis 205 je Stück; ebenso Standard Oil ew Jersey) Shares zu 234 bis 236 je Stück. edu entsprechender ameri- hanischer Titel seitens einer New LVorker Crosbank ermöglicht worden. Angesichts der Uancen des New Vorker Platzes, gewöhnlich 100 Stück zu handeln, was für deutsche Ver- lältnisse große Beträge ausmachen würde, Mrd zur Zeit erwogen, zur Erleichterung die- bes Geschäftes nach Schweizer Beispiel Zerti- kate auszugeben. Schon in den nächsten lagen will man diesen Handel durch Einfüh- kung von holländischen, englischen und Schweizer Aktien erweitern. Arbeitszeitverhandlungen abgebrochen (AP) Verhandlungen über eine Arbeitszeit- ſerkürzung auf 45 Stunden zwischen einer zentralen Verhemdlungskommission der Ge- Jerkschaft Holz und des Hauptverbandes der deutschen Holzindustrie sowie des Tischler- handwerk in Duisburg wurden ergebnislos ab- gebrochen. Wie die Gewerkschaft Holz am Dienstag in Düsseldorf weiter mitteilte, hätten de Vertreter des Bundesverbandes der Holz- industrie vorgeschlagen, die Arbeitszeitverkür- zung in zwei Etappen zu verwirklichen und den Lohn um 8 Prozent zu erhöhen. Die Ge- 1 duns dieses Handels ist durch, die, treten können. Offenbar haben sich aber jetzt auch bei den Klausurberatungen der Unions- parteien in Bad Honnef starke Gegenströ- mungen, insbesondere gegen die Lohnindex- klausel des Entwurfs, gezeigt. Die Deutsche Partei erklärt, sie habe die Bundestagsfrak- tion der Unionsparteien zu einer Koalitions- besprechung über Grundsatzfragen der Ren- tenreform aufgefordert. Sie werde in dieser Besprechung Vorschläge zur Verbesserung des Regierungsentwurfs machen, die geeignet Seien, die Empfänger kleiner Renten durch gezielte Leistungen gegen unliebsame Ent- täuschungen aus der geplanten Rentenreform abzuschirmen. Denn das Anliegen der Emp- fänger kleiner Sozialrenten sei durch den Gesetzentwurf nicht zu befriedigen. Erstmals wird es nun in Bonn für möglich gehalten, daß das Reformgesetz wesentlich ausführlicher als bisher beraten werden muß. Um aber den Rentnern zum 1. Januar auf alle Fälle eine wirkliche Hilfe gewähren zu kön- nen, kommt der Plan auf, zu diesem Termin durch ein neues Rentenanpassungsgesetz die Leistungen zu erhöhen und das eigentliche Reformgesetz später zu verwirklichen. Die Deutsche Partei will in den Koalitions- besprechungen fordern, daß auch die längst fällige Aufwertung der Leistungen aus priva- ten Renten- und Pensions versicherungen vom Bundestag verabschiedet wird. Darlehen für Jugoslawien (Hi.) In dieser Woche soll vom Bundestag der Jugoslawien-Vertrag über die Abgel- tung von Ansprüchen aus der Vorkriegs- und Kriegszeit verabschiedet werden. Nach dem Vertrag erhält Jugoslawien neben einer Wiedergutmachung aus der Sozialversiche- rung in Höhe von 45,5 Mill. DM und anderen Beträgen ein auf 99 Jahre gegebenes zins- freies Darlehen in Höhe von 240 Mill. DM als Warenkredit, während weitere 60 Mill. DM in bar bezahlt werden. Die jugoslawi- schen Nachkriegsschulden in Höhe von 175 Mill. DM können bis 1968 getilgt und zu 3 V. H. verzinst werden. 5 Mit der Verabschiedung dieses Vertrages rechnet man in Bonn damit, daß die Bundes- regierung sich nicht gegen eine eventuelle Beteiligung der deutschen Aluminium-Indu- strie am Ausbau der jugoslawischen Alumi- nium- Produktion stellen wird. Das jugosla- Wische Projekt im Gesamtwert von rund 2,7 Md. DM sieht eine Beteiligung Rußlands und der Ostzone bereits fest vor. In zwei Bau- abschnitten über mehrere Jahre hinweg will Jugoslawien mit dieser Hilfe eine Mehrpro- duktion von 100 000 Jahrestonnen Alumi- nium gewinnen. Weitere 65 000 Jahrestonnen im Gesamtwert von rund einer Md. DM sol- len gegebenenfalls auch mit Hilfe der Bun- desrepublik ermöglicht werden. Wie in Bonn verlautet, will Jugoslawien zunächst die Wasserkräfte ausbauen und Strom nach der Bundesrepublik liefern. Wei- ter wird dazu erklärt, sowohl dieser Ausbau als auch derjenige der Aluminium-Industrie sei für die Bundesrepublik interessant. Handel mit Tschechoslowakei unter neuen Bedingungen (VWD) Der deutsch- tschechoslowakische Zahlungsverkehr wird mit Wirkung vom 1. April 1957 ausschließlich über beschränkt- konvertierbare(umtauschbare) DM-Konten abgewickelt. Dies ist das Ergebnis der am 24. September abgeschlossenen Wirtschafts- verhandlungen mit einer tschechoslowaki- schen Delegation in Bonn. Ein entsprechen- des neues Protokoll über den Zahlungsver- kehr wurde abgeschlossen. Einzelheiten über die Regelung des im bisher gültigen Ver- rechnungs verkehr geführten Swings wurden nicht bekanntgegeben. 5 Wie von deutscher Seite betont wird, hat sich der Warenverkehr zwischen der Tsche- choslowakei und der Bundesrepublik Jahre 1956 im Rahmen des erhöhten Volu- mens befriedigend entwickelt. Günstige Kaufkraft- Entwieklung der Verbraucher „duroh Anhebung der Erzeugerpreise ausnutzen“ (Hi.) Eine weitere Preiserhöhung für Schweinefleisch und Bufter hat der Deutsche Bauernverband in einem Schreiben an Bun- desernährungsminister Lübke gefordert. Außerdem will das Präsidium des Bauern- verbandes noch vor der Rückkehr Lübkes aus den USA den Bundeskanzler aufsuchen, um eine„eindeutige Stellungnahme der Bun- desregierung“ zu den Forderungen des Bauernverbandes zu erhalten, die um 80 notwendiger sei, als sich der Bundeswirt- schaftsminister in der Oeffentlichkeit„ent- gegen dem klaren Wortlaut und Sinn des Landwirtschaftsgesetzes“ gegen diese Wünsche wehre. Ein Termin für dieses Ge- spräch ist vom Bundeskanzler noch nicht festgelegt worden. Wie jedoch verlautet, be- obachtet Dr. Adenauer die von der Kohle, von Eisen und Stahl sowie von der Land- Wirtschaft zu erwartenden Einwirkungen auf das Preisgefüge mit größter Sorge. Nachdem das Präsidium des Bauernver- bandes auf seiner letzten Sitzung den K URZ NACHRICHTEN werkschaftsvertreter hätten 14 Prozent Lohn- erhöhung gefordert. Die Gewerkschaft Holz wolle nunmehr in den Ländern über die Ta- rifträgerverbände die Arbeitszeitverkürzung Abschließen, wobei sie sich nicht an das bei den zentralen Verhandlungen gemachte Angebot ge- bunden fühle. Hüls-Anleihe in Holland aufgelegt (AP) Zertifikate der achtprozentigen Anleihe der Chemischen Werke Hüls AG, Marl, sind nach Mitteilung der Gesellschaft durch das Am- sterdamer Bankhaus Albert de Bary und Co. in den Niederlanden zur Zeichnung aufgelegt und am 24, September mit einem Kurs von 105,5 an der Amsterdamer Börse eingeführt worden. Es handelt sich hierbei um einen Be- trag von 2 Mill. DM aus den insgesamt 40 Mill. DM umfassenden Order-Teilschuldverschreibun- gen der Gesellschaft. 30-Millionen-Anleihe der BV-Aral (VWD) Die BV- Aral Aktiengesellschaft, Bochum, legt am 26. September eine achtpro- zentige Teilschuldverschreibungs-Anleihe im Betrage von 30 Mill. DM zum Kurse von 98 Prozent auf. Die Laufzeit beträgt längstens 20 Jahre. Sie ist— wie die anderen voran- gegangenen Industrieanleihen— zum Erwerb durch liberalisierten Kapitalmarkt frei. Der Ersterwerb kann als steuerbegünstigter Ka- pitalansammlungsvertrag dienen. 5 Kapitalerhöhung Deutsche Unionsbank GmbH, Frankfurt— um 2 auf 8 Mill. DM(18. 9.). Dividenden- Vorschlag Industriekreditbank AG. Berlin— 5. 10.) 6%(HV Standpunkt vertreten hat, daß insbesondere keine Schweine und Butter mehr eingeführt werden dürften,„wenn die Inlandspreise nicht unter einen zu starken Druck geraten sollen“, wird in dem Schreiben an den Bun- desernährungsminister jetzt erklärt, daß die günstige Kaufkraftentwicklung der Ver- braucher„durch weitere Anhebung der Er- zeugerpreise ausgenutzt werden“ solle. Ein Jahres-Durchschnittspreis für Schweine am Markt von 140 DM je 50 kg sei gerechtfer- tigt, während Dr. Lübke nur einen solchen von 130 DM zugestehen wolle. Da im ersten Halbjahr 1956 dieser Preis nur auf rund 123 DM angehoben worden sei, müsse im zweiten Halbjahr der Durchschnitt wenig- stens bei 187 DM liegen, damit der Gesamt- durchschnitt für das Jahr 1956 von 130 DM erreicht werde. Die Witterungsverhältnisse und die dadurch bedingten minderen Ver- kaufserlöse der land wirtschaftlichen Erzeu- ger, so heißt es in dem Brief weiter, sollen Anlaß sein, der Oeffentlichkeit verständlich zu machen, daß man für die nächste Zeit mit einem angemessenen höheren Schweine- preis rechnen müsse. Das im Versorgungs- plan für die zweite Hälfte 1956 zugrunde liegende niedrigere Preisziel müsse deshalb „unbedingt nach obenhin korrigiert werden“. Effektenbörse Auch der Einfuhr von Schlachtrindern müsse Einhalt geboten werden. Der Preis- vorsprung gegenüber 1955 von durchschnitt- lich sechs DM vermindere sich ständig. Diese Entwicklung scheine um so bedenklicher, als Sie offenbar planmäßig durch ständige wei- tere Forcierung der Einfuhr von Rindern und vor allem auch von Gefrierfleisch her- beigeführt worden sei. Seit August 1956 seien allein rumd 55 000 to Rinder-Gefrierfleisch auf den Markt gekommen, so daß sich die Einfuhr an Rindern und Rindfleisch zu- sammen in dem bisher übersehbaren Ab- lauf des Jahres 1956 mehr als doppelt 80 boch ausweise wie im Vorjahr. Auf dem Buttermarkt zeige die Entwick- lung, daß der Butterpreis in jedem Fall jetzt und weiter in den nächsten Monaten an- steigen müsse, um einen angemessenen Jahresdurchschnitt zu erreichen. Wörtlich heißt es dann in dem Schreiben:„Diese Not- Wendigkeit ist der Oeffentlichkeit eindeutig klarzustellen,. Keinesfalls darf der Eindruck bestehen bleiben, als sollte eine solche Preis- entwicklung unberechtigter weise einseitig von der Landwirtschaft und ihrer mälchwirt- schaftlichen Absatzorganisation durchgesetzt werden“. Mitgeteilt: Bankhaus Bense!& Co. Mannheim 4 Frankfurt a. M., 25. September 1956 Börsenverlauf. WD) In Rückwirkung auf die letzten teilweise überdurchschnittlichen Kursstei- gerungen kam es zu kleineren Gewinnmitnahmen. Die Kursgestaltung blieb daher uneinheitlich, wobei jedoch in den Standardwerten gut behauptete Kurse überwogen. Montane- und Bergbau- aktien auf weitere Anlage- und Meinungskäufe der Privatkundschaft größtenteils etwas fester. IG-Farben-Nachfolge gesellschaften durch Zurückhaltung des Auslands wenig verändert. lediglich 18-Farben-LEiquis setzten auf Käufe für Schweizer Rechnung ihre Aufwärtsbewegung fort. Größe xen, Kursschwankungen unterlagen Materengktien. Während Daimler um etwa 10 Punkte anzogen, gaben BMW mehrprozenfig nach. Elekkröpapfefe nach fester Eröffnung im Verlauf leicht nach- gebend. Versorgungswerte unregelmäßig, Ausgesprochen fest lagen Lech- Werke an der Münchener Börse. Kali- und Erdölaktien konnten ihre Vortagsgewinne nicht immer voll behaupten. Banken bis zu drei Punkten höher im Handel. An den Rentenmärkten verkehrten öffentliche Anleihen zum Teil etwas freundlicher. Pfandbriefe und Industrieobligationen zu Vortagsschlußkursen gesucht. Ak len 24. 9. 25 9 A K t en 249 25.9 Aktien 24.9. 25. 9 5 Garpener Bergbau 106 100 Oresd Sk. 23 All 220/ 76 resdner 9 24 SSH 248 248 kleidelb Zement 257 257 Rhein-Main Bank 202 205 FCCVCVVVFFVFF 143 Hoesch 14% 140% Reichsb.-Ant 83 63½ 63 Conti Gumm 205 3 555. 175 1355 g Daimler-Benz 320 2 55 4 73% 5 Ot. Erdöl 1181 180 ahn Braunkohle 245 243 G Degussse 247 247 Rheinelektre 170 170 Demag. 3231 233 RWE 5 208 207% Bergb Neue Hoffg 139) 139 ¼ Dt Linoleum 230 232 Seilwolff 00 107 Ot. Edelstahl 178 180% Durlacher Hof 198 198 Stemens& Halske 240 240% ortm. Hörd Hütt 134% 135% fichbaum- wersei] 200% 207 Südzucker 2⁰⁵ 204%[Gelsenberg 143% 143 Enzinger Union 180 1838 Ver, Stahlwerke) 0 0 GHR Nürnberg 218 217 ( Ferben Liquis Zellstaft Waldhaf 115 11% Hoesch 414% 149% Ant.-Sch. 33% 33%[ Bediscne Bank 185 185 Klöckn- Humb D 207% 205% BASF. 19090, 190% Commerzbank) 1230. 12 Klöcknerwerke 161% 102 Farbenf Bayer 200% 207 Commerz- Phönix-Rhein rohr] 104 107% Farbwerke Höchst 202 20195 u. Oredit- Bank 227 227 Rheinst Union 15¹ 150 Felten& Gut 211 211 Deutsche Bank) 23 24 Stahlw Südwestt 164½ 9 Zrün& Stifinger 15% 154 Süddeutsche Bank 202 204 Thyssenhütte. 157% 158 n RM-Werte im Zuschüsse für Kühllagerein richtungen (VWD) Das Bundesernährungsministerium hat den Bundesländern jetzt die Richtlinien übermittelt, nach denen die Zuschüsse und Darlehen zum Bau und Ausbau von Kühl- lagereinrichtungen und Sortieranlagen für Obst und Gemüse sowie von Sortieranlagen für Speisekartoffeln vergeben werden. Durch die Zuschüsse soll die Schaffung von Lager- und Kühleinrichtungen sowie von Sortier- anlagen und damit die Verbesserung des Absatzes von deutschem Obst und Gemüse erzielt werden. Deutsche LñKW-Maße von der ECE nicht anerkannt (VWD) Gegen die westdeutsche Rechts- verordnung, die für Lastkraftfahrzeuge eine Gesamtlänge von 14 m und ein Gesamtge- wicht von 24 t gegenüber der internationa- len Regelung von 18 m und 32 t vorsieht, sprach sich der Straßentransport-Ausschiß der europäischen Wirtschaftskommission (ECE) in seiner letzten Sitzung in Genf aus. Die von der Bundesrepublik verlangte Revision des internationalen Abkommens wurde nach Mitteilung der Zentralarbeits- gemeinschaft des Straßenverkehrsgewerbes (ZAW) von keiner dieser Stellen befür wor- tet. Es wurde darauf hingewiesen, daß sich das Problem einer Verbesserung der Ver- kehrssicherheit durch Revision des inter- nationalen Abkommens von 1949 ebenso wenig lösen lasse wie die zunehmende Ver- stopfung der Straßen. Ausgangspunkt jeder internationalen Regelung sollte gemäß der Präambel des Abkommens von 1949 Entwick- lung und Förderung des internationalen Straßenverkehrs sein. Für eine künstliche Drosselung des Verkehrs und eine Benach- teiligung des Lkw im Wettbewerb zugunsten der Schiene sollte kein Raum sein. Marktberichte vom 25. September Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (Wo) Anfuhr reichlich, Absatz gut bis normal. Bohnen, Tomaten und Zwetschgen gefragt. Es er- zielten: Blumenkohl Stück 20—50; Stangenbohnen 45—50; Feuerbohnen 35—40; Salatgurken Stück 40 bis 75; Karotten 12—14; Kartoffeln 6¾ e; Kohl- rabi Stück 8—10; Lauch Stück 6—12, dto, Gewichts- Ware 20—30; Petersilie Bd. 8-9; Radieschen Bd. 10 bis 14; Rettiche Stück 10—12, dto. Bd. 10—14; Rot- Kohl 1418; rote Beete 10—12; Endivien Stück 8 bis 12; Kopfsalat Stück 10—20; Schnittlauch Bd. 8 bis 9; Sellerie mit Kraut 20—35; Spinat 1012; To- maten inl. 20—40; Weißkohl 10—12; Wirsing 12—14; Zwiebeln inl. 18—20; Aepfel 30-35; Apfelsinen Kiste 30—33; Bananen Kiste 12—13; Birnen 2045; Pfirsiche ausl. 75—85; Weintrauben 40—45; Dattel- trauben 50—55; Zitronen Kiste 35—40, dto. Stück 16—18; Zwetschgen 20—30. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (Vp) sehr große Anfuhren in Bohnen und Tomaten, Absatz zufriedenstellend, sonstiger Ge- müseabsatz sowie Aepfelabsatz langsam. Preise leicht nachgebend Es erzielten: Zwetschgen 1720; Aepfel A 16—25, B 10—1; Birnen A 18-35, B 10—15; Kopfsalat Stück 10—15; Endivien Stück 10—12; To- maten 40—50 mm Durchmesser 25—26, 5060 mm 2730; Stangenbohnen 40-41; Feuerbohnen 25—28; Blumenkohl Stück 105-200 mm Durchmesser 13 bis 25; 200—250 mm 20—30, 205—300 mm 30—40; Zwiebeln 15—18. 5 Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Geringe Anfuhr, Absatz langsam. Es erzielten: Hauszwetschgen A 20—23, B 1719, C 15 bis 16, Brennware 13—14; Aepfel B 14—20, Ausfall 10—13; Birnen A 25-35, B 15—31, Ausfall 10—28; Bohnen 10-31; Tomaten 8-25. NE-Metalle Elektrolytl-Kupfer für Leitzwecke 361,2—365,28 Blei in Kabeln 141,00—142,00 Aluminum für Leitzwecke 240%00—242,00 Westdeutscher Zinn-Preis 977,00 Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italienische Lire 6,696 6,716 100 belgische Francs 8,39 8,41 100 französische Franes 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franes 100 holländische Gulden 95,765 95,965 110,115 110,335 1 kanadischer Dollar 4.285 4,295 1 englisches Pfund 11,706 11,726 100 schwedische Kronen 81,045 81,205 100 dänische Kronen 60,53 60,65 l 100 norwegische Kronen 38,58 59,70 100 Schweizer Francs frei 97,78 97,93 1 amerikanischer Dollar 4,1865 4,1965 10 ODM-W̃= 427,50 DM-O; 10 DM-O= 24,84 DM-MN und Knaben. För 2.6 Jahre für 3-14 Jahre. D kräftige Wendejacke mit durchgehendem Reißverschluß. Für 2:6 Jahre. O Strapoꝛzierfähige Trägetrhose för Mädchen r 5 14* i O glockschoften · locke aus ital. Imporhyare. Sanz mit Teddy geföttert. För 4.14 Jahre Für 9 Jahre O Mdchenhose aus reinwollenem Gabordine. For 9 ohren 20 kgufen. 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Das Umstürzlerische? * Wir wollen uns nichts vormachen: so00 schrecklich ist das ja alles nie gewesen, und es War schon immer etwas von einem Thea- tercoup dabei, wie da das Messer über sat- ten Bürgern geschwungen wurde, die. statt zu Krepieren vor Angst, lauthals zu lachen anfingen über den„witzigen“ Brecht und tene„Dreigroschenoper“. Die Kanone, die da mit grimmiger Miene auf der Bühne stand, war mit Bonbons geladen— nicht anders wie die des König Nußknackerio des seligen Struwelpeter-Hoffmann. Heil Knak- ker dir! * Aber es waren scharfe Sachen dabei. Manche Bonbons waren mit Senf gefüllt: „Ach, sie sind die besten Leute, wenn man sie nicht gerade stört bei dem Kampfe um die Beute, welche ihnen nicht gehört.“ Und dann wer natürlich auch Herr Weill da mit seiner Musik, dieser aufpeitschenden, schnei- dend scharfen, dissonant pointierten Musik für Blech und Leierkasten. Dieses raffiniert bohrende, rhythmisch mitreißende Volksqazz- gedudle. * Zweihundertfünfzig Mal haben sie das gespielt im Theater am Schiffbauerdamm. 1928. in Berlin! Das waren noch Zeiten. Aber so recht geglaubt hat es keiner. Das Plädoyer für die Armen und Bedrängten, für die Rechtlosen und Getretenen gertet ins Hin- tertreffen. Die Freude an der genialen Machart, der mitreißenden Formlosigkeit, der kabarettistischen Persiflage, der zucht- losen Frechheit war größer.„Denn für die- ses Leben ist der Mensch nicht schlecht ge- nug.. sang Jonathan Peachum. Na wenn schon, dachten die unten im Parkett(wenn sie überhaupt was dachten), und klatschten begeistert Beifall! So ein Tausendsassa war dieser Brecht. * Ein Tausendsassa, ein Schnippchenschlä- ger. Ein Stegreifmännchen! Ein Scharf- macher, der ganz gräßliche Sachen sagte über unsere korrupte Gesellschaft. Der eiseskalt in den heikelsten Bezirken unserer Moral herumstürte:„Ein Sichbescheiden nützt zwar, aber wem? Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm!“(Ganz ähnlich sang's schon Frangois Villon.) * Und diese unmögliche Geschichte, die er sich da zusammengereimt hatte. Die er bei John Gay und seiner alten Bettleroper ab- gereimt hatte! Diese Geschichte von dem Straßenräuber Mäckie Messer, der Polly Peachum entführt und von seinem Schwie- gervater, dem Bettlerkönig von Soho, an den Galgen gebracht wird. Und von dem Poli- zeichef, der mit Mäckie Messer unter einer Decke steckt, und der bestechlich ist wie alle seine Beamten, und der am Ende von den Bettlern in die Falle getrieben wird! * Am Schluß aber wird's ganz ulkig. Dann kommt, vom Chor der Bettler, Huren und Verbrecher angekündigt, ein reitender Opern-Bote auf die Bühne, erreicht den Galgen mit Müh' und Not und verkündet ein Dekret der Königin, das Mäckie begnadigt und in den erblichen Adelsstand erhebt Ha, ha! Aber nicht zu früh gelacht, erst gibt's noch schnell einen Fußtritt:„Aber die reitenden Boten kommen nur selten, und die getreten werden, treten wieder. Darum soll Koltur-Chronik Eine Orgelmusik in der Johanniskirche (Mannheim-Lindenhof) bringt am Sonntag, 30. September, 20.00 Uhr, Werke von Men- delssohn- Bartholdy, Brahms, Haydn und Mo- zart. Die Ausführenden sind: Rolf Schweizer (Orgel) und ein Streichtrio. Das Heidelberger Zimmertheater eröffnet seine Vorspielzeit am Freitag, 28. September, mit der Aufführung einer Komödie von J. B. Priestley„Und das am Montagmorgen“. Die Inszenierung besorgt Werner Eiser. Gillis van Rappard und Helga Schmidle spielen die bei- den Hauptrollen. Wieland Wagner wird im Rahmen der Hei- delberger Schloßfestspiele 1957 die„Agnes Bernauer“ von Carl Orff inszenieren. man das Unrecht nicht zu sehr verfolgen.“ (Ich weiß nicht, ob der Herr Bundesgerichts- vorsitzende auch im Theater war.) * Was hier erzählt wird, ward neuerlich Ereignis in Karlsruhe. Zum Auftakt der Spielzeit des Badischen Staatstheaters. Re- gie: Wolfgang von Stas. Da hat es also zunächst diese Dreigroschenoper gegeben. Dann den Dreigroschenroman(bei Desch). Dann den Dreigroschenfilm. Also: jetzt gibt's auch noch die Dreigroschenoperette. Made by Wolfgang von Stas. Ariose Roman- tik unter dem Mond von Soho. * Der hat es nun also fertig gebracht, tat- sächlich auch noch das bißchen Senf aus den Bonbons herauszuzaubern. Manchmal wird es einem ganz lyrisch ums Herz, und wenn der gute Weill nicht wäre mit seinem auf- peitschenden Leierkasten(die musikalische Leitung hat Christian Stalling) und die destruktive Bühnenbildkonstruktion von Ulrich Elsässer—— und da täte man Bert Brecht denn nun doch wieder unrecht. Denn die Songs— ich habe sie mir noch einmal vorgehackt auf dem Klavier— die sind noch immer bestes Kabarett, noch immer scharf wie Essigbeize und giftig wie ein Satans- pilz. Und Herr von Stas läßt es zu, daß man Arien daraus macht:„Ja, da muß man sich doch einfach hinlegen * Als man vor 28 Jahren damit anfing, ward der Mäckie Messer von Harald Paul- sen dargestellt, dem Chefganoven des deut- schen Films, der zwar auch einmal Gesangs- unterricht gehabt und sogar Opern gesungen hatte.. In Karlsruhe war Hubert Türmer eine eklatante Fehlbesetzung! Wie schon ge- sagt, wenn das alle Zähne sind... Also nein! Dieser Mäckie Messer ist immerhin Chef einer gefährlichen Bande, ein hinter- gründiger, eiskalter Rechner, ein gefähr- licher Filou. Hubert Türmer mag ein sym- pathischer Operettensänger sein, ein rei- zender Bonvivant. * Versuchen wir's positiv: die Damen in dem Etablissement in Turnbridge, Else Reval (die versoffene Mutter Peachum), Leonhard Horak(der Ausbeuter der Ausgebeuteten), Texas in Technicolor Roger George, der Tanzsolist des Mannheimer Nationaltheaters und der Bayreuther Fest- spiele, in seinem Tanz„Teras in Technicolor“, der zu einem Soloprogramm gehört, das man nächstens auch in Mannheim sehen wird. Ursula Schindehütte(Spelunken-Jenny), ja auch die makabren Herren aus Captain Macheaths Gefolge, das war schon alles ganz richtig, das hatte parodistischen Stil und atmete unbarmherzige Hintergründigkeit. Aber wenn dann Polly Ungeborg Koch) und Lucy(Gudrun Nierich) im Gefängnis ein Operetten-Tänzchen aufführen, wo sie sich eifersüchtig prügeln sollen, wenn eben diese Ingeborg Koch im schönsten Belcanto zu singen beginnt. Wenn Walter Hartung den Tiger Brown mimt.— Aber wir wollten ja das Positive betonen. Alsdann: die histo- rischen Kostüme der endzwanziger Jahre, die Ellen Carola Carstens schöpfte! * Hätte man Herrn von Stas doch mal ge- zeigt, was im Programmheft steht: „Die Foto: Gilbert Langer, Bayreuth Songs der Dreigroschenoper sind nicht für Sänger, sondern für Schauspieler geschrie- ben, und es kommt dem Musiker Weill bei- leibe nicht darauf an, daß sie schön im üblichen Sinne des Wortes gesungen wer- den, sondern dem Milieu entsprechend wahr, echt und glaubwürdig 1 * Schade, es hätte so interessant sein kön- nen. Daß die Ballade zur Romanze wurde, War abeér nicht Brechts Schuld! * Das Haus war voll. Etliche waren offen- sichtlich dagegen. Die Avantgardisten aber und die Opposition klatschten wie 1928. Ge- nützt hat es schon damals nichts!? Werner Gilles Neues Cello-Konzert von Heinrich Sutermeister Professor Herbert Albert eröffnete die Mannheimer Konzertsdison 1956/57 Oberons weicher Hornruf, mit dem Pro- fessor Herbert Albert den ersten Abend der Akademiekonzerte 1956/57 einleitete, sollte gewiß nicht als bewußt gezielter Fingerzeig auf die musikalische Hochromantik oder gar Als programmatische Demonstration gewer- tet werden. Die klangprächtige(übrigens mit ausgesuchter Delikatesse, wenn auch im Eingangsteil ungewöhnlich gedehnt ge- spielte) Oberon-Ouvertüre Carl Maria von Webers gehört, wie so manche andere aus Klassischen und romantischen Bezirken, seit je zu den beliebten stimmungschaffenden Eingangsmusiken aller Kulturprogramme. Und so stand sie denn wohl auch ohne Nebenabsichten an der Spitze des ersten Akademiekonzerts. Für die Programmgestaltung der repräa- sentativen Konzerte ergibt sich ja in den meisten deutschen Städten alljährlich im- mer wieder die gleiche Frage: neue oder alte Musik? Und wenn beides, wie weit darf man sich ins sogenannte„Moderne“ vorwagen, ohne das musikergebene Bürger- tum, das ja immer noch das Hauptkontin- gent der Konzertbesucher stellt und zum grogen Teil konservativ gesinnt ist, nicht allzusehr zu erschrecken. Dem Mannheimer Konzertpublikum mangelt es nicht an Un- voreingenommensein und Aufgeschlossen- heit auch dem Neuen gegenüber, und Pro- fessor Albert, der schon lange vor seiner Mannheimer Zeit sich als Interpret neuer und neuester Musik einen Namen gemacht hat, stellte auch diesmal wieder seine reiche Publikumser fahrung in den Dienst der Programmgestaltung. So enthält das in sei- ner Gesamtheit bereits im„Mannheimer Morgen“ veröffentlichte Konzertprogramm des kommenden Winters in vorsichtiger Dosierung manches Werk auch der neuen Musik, und zwar erscheinen neben den schon wiederholt gespielten und in den Kon- zertsälen bereits akkhmatisierten„älteren“ Modernen wie Alban Berg(Wozzeck-Musik), Bela Bartok(Streicher- Divertimento), De Falla(Dreispitz-Suite), Ravel und Kodaly der schon problematischere Karl Amadeus Hartmann(mit dem Finalsatz einer Strei- cher-Sinfonie) und schließlich der Schweizer Heinrich Sutermeister, dessen in diesem Jahr komponiertes Cello-Konzert als inter- essamte Neuheit das Kernstück des ersten Abends der Mannheimer Akademiekonzerte bildete. ö Auch Sutermeister, durch seine Shake sbeare-Opern zu Ruf gekommen, ist in Mannheim nicht mehr unbekannt. Fritz Rie- ger hat vor einigen Jahren sein für den schweizerischen Pianisten Adrian Aesch- bacher geschriebenes Klavierkonzert erfolg- reich aufgeführt. Das neue Konzert für Vio- loncello, das in enger Zusammenarbeit mit dem Cellisten Ludwig Hoelscher geschrieben und von ihm nun auch in Mannheim ge- spielt wurde, ist, ähnlich wie das Klavier- konzert, mit dem vorgefaßten Ziel kompo- niert worden,„Orchester und Soloinstru- ment im Gleichgewicht einer Transparenz gegeneinander zu halten“. Das ist dem Kom- ponisten in diesem Fall besser gelungen als in jenem Klavierkonzert, in dem der Soli- stenpart oft von der massierten Orchestral- wirkung aufgesogen wurde. Augenscheinlich hat Sutermeister aus jenem Migverhältnis gelernt. Jedenfalls läßt das Cello-Konzert dem Solisten reichen Spielraum zu selbstän- digem Konzertieren, und wenngleich auch hier der für Sutermeister kennzeichnende mitreißende spontane Ausdruckswille das Fehlen einer wirklich aus dem Innern kom- menden Klangphantasie ersetzen muß, 80 ist doch die als gedankliches Fundament des dreisätzigen Werkes wirkende eigenwüchsige Doppelthematik und ihre kunstvolle Ver- flechtung als ein imponierendes Beispiel der konstruktiven Energie dieses hochbegabten Komponisten zu werten. Der Schwerpunkt des einleitenden Allegro con fuoco liegt in den wildbewegt splitternden orchestralen Kraftexplosionen, die an Honeggers, des Landsmannes Sutermeister, pessimistische Weltbetrachtung erinnern. In der eigenar- tig diffusen Klanglichkeit des langsamen Satzes hat das Solo-Cello ausgedehnte Mög- lichkeit des Eigenmusizierens, wird jedoch gelegentlich auf breite Strecke hin von einer schwerlastenden orchestralen Episode zum völligen Schweigen verurteilt. Der von Takt zu Takt an Spannung und drängender Kraft Sich steigernde Schlüßsatz entwaffnet dürfch fast spielerisch anmütende technische Bril⸗ lanz der Durchführung. Freilich steht auch in diesem neuen Werk Sutermeisters, der ja keineswegs zu den Ultra-Radikalen gehört, die virtuos entwickelte kompositorische Dia- lektik ein wenig gegen Beseeltheit und Emp- findung, die großartige Leistung Ludwig Hoel- schers aber und die sehr überlegene Aus- deutung der höchst komplizierten Partitur durch Professor Albert und das mit span- nunggeladener Disziplin musizierende Na- tionaltheater-Orchester sicherten dem Werk starken Premierenerfolg. Auch der anwe- sende Komponist war Gegenstand herzlicher Ovationen. Zum guten Schluß brachte Herbert Albert die zweite Brahms- Sinfonie, diese sehnsüch- tig- heitere Idylle in D-Dur mit ihrem bei aller Lebhaftigkeit der Farbengebung und rhyth- mischen Bewegtheit immer latent zu spü- renden leicht melancholischen Unterton. Der Dirigent erfüllte die beiden Ecksätze mit der Kraft seines Temperaments, gab insbeson- dere dem Schlußsatz den ihm gebührenden Brio- Charakter. Auch die beiden Mittelsätze, das sehr stimmungsvoll gygebene gedanken- tiefe und in der Interpretation äußerst diffi- zile Adaglo, wie das auf der tänzerischen Oboenmelodie sich aufbauende graziöse Scherzo konnte man in ungetrübter Reinheit und Schönheit genießen. C. O. E. — Heinrich Heine Ein Vortrag von Siegfried Einstein Für den„Demokratischen Kulturbun Deutschlands“ hielt der Schriftsteller Sieg. fried Einstein im Patrizierzimmer des Vik. toria-Hotels seinen Heine-Gedenkvortra den er bereits in Stuttgart, Freiburg, Karls ſerausg e! ſerlag, truckerei chetreda! pt. K. A kchenrod Jreuilietor es: H. 80 boch; Spe orlales: f. Kimpir ruhe und Heidelberg gelesen hat. Er erlieg den Zuhörern keine Seite und keinen Satz seiner dickleibigen Partitur, obwohl zuneh- mende Ermüdung sich nicht immer glücklich verheimlichte. Das lag aber weiß Gott nicht an dem Vortrag, der die Fülle des bio- graphischen Materials in klarer, lebendiger Formulierung gab, erholsam aufgelockert durch die frechen und zarten, die glühenden und stillen Verse und Sätze des Dichters. Die Dauer von drei Stunden darf dem nicht verübelt werden, der das Wagnis unter- nimmt, sich mit Heinrich Heine, der rätsel vollsten aller Seelen, auseinanderzusetzen. Natürlich konnte es Siegfried Einstein nicht gelingen, die merkwürdige Zerrissen- heit dieses Dichters, der in kein Programm, in kein einheitliches Bild zu zwingen ist, be- friedigend zu erklären, Das wird auch sein Anspruch nicht sein. Aber sicher war er auf ergiebigen Wegen, wenn er anführte. in Heine hätten Weltbürger, Deutscher und Jude gegeneinander gestritten. Oder wenn er als weiteren Zwiespalt nannte, er sei zu- gleich Künstler und Politiker gewesen. Hier Biege es vielleicht besser: zugleich kämpfen. der Publizist und zweckverachtender Künst- ler, und allein als Publizist mußte er alle Widersprüche des Tages, der gärenden Stunde in seiner eigenen Brust tragen. Oft beschwor Einstein die Mystik jenes Satzes, unter den er seinen Vortrag gestellt, um über die Unauflösbarkeit solcher Wider- sprüche hinwegzukommen:„Selten habt ihr mich verstanden.. Manchmal deutete er, ohne zu überzeugen. Wenn er meinte, Heine habe in Napoleon nicht das Genie, sondern den Förderer des Liberalismus, den Befreier der Juden verehrt, so widerlegte er sich selbst, indem er die Ballade von den zwei Grenadieren las. Und auch das Buch le Grand beweist: hier ist Verehrung des Helden, des Genies, des erzenen Kriegsgottes Napoleon, Eben ein Rätsel mehr in der Seele des frei- heitssehnenden, tyrannenhassenden Dichters, und kein leicht zu lösendes. gtellv.: zank, Rh. ad. Kom. lannhein , 50 616, r l. Jahr: E 7 B Mona tagun; die N lich ei Syster Bewa Stand Bund Die bend e ſchlie Bu J. Die ũie vor sse der fung d gukbau fer Zivi em Boc 2. Die lesregie end der mzupas. ung ein eidigun, e Fole Der Vortrag sollte das Gedächtnis anurch Heine beleben. Streben und Leiden desternwid. Dichters spiegelten sich in einem reichen, er- 3. Di. schütternden Gemälde. Wenige eingestreutepärlame Bemerkungen spürten dem Geheimnis seinef Kunst nach. Die Klage aber, daß noch nich jede Stadt ihr Heine-Denkmal und ihr Heine- Straße habe, schoß übers Ziel hinaus, Sicher hängt es nicht von Denkmälern und Straßennamen ab, ob die Deutschen lernen, die Freiheit heftiger als eine Großmutter 20 lieben. Wichtig ist nicht, Name und Bild Heines vor Augen zu haben, sondern ihn: lesen und seine Gedanken lebendig zu halten Dazu war der Vortrag Einsteins ein wert Voller Beitrag. Der Beifall der Zuhörer, zu- letzt noch zu einer Gedenkminute im Steheg aufgefordert, war verdient herzlich und lan anhaltend. Von einer Diskussion sah man it, Anbetracht der vorgeschrittenen Erschöpfun freudig ab. l Rosen im Herbst Elisabeth Maier-Mack las eigene Werke „Rose im Herbst“ hat Elisabeth Maier Mack eines ihrer kleinen lyrischen Gedichte genannt. Ein Strauß weißer, roter und gelhel Rosen schmückte auch den Tisch, an dem did Mannheimer Autorin vor Gästen und Mitglie- dern der Gedok aus eigenen Werken las. Deſ Abend begann mit kleinen Gedichten, die un- ter dern Titel„Wort in der Zeit“ standen: Del verführte Massenmensch unserer Tage, da „zerstörte Du“— sie können nur gerettet und geheilt werden durch die Liebe, das war del Tenor dieser Verse. Und die Liebe— dig Liebe des gereiften Menschen— die übe allem steht und von nichts mehr abhängig 150 sie war auch das Thema des Sonettenkreise „Die große Steigerung“(gelesen von Char lotte Hamm), mit dem Elisabeth Maier-Ma ihre beiden schon bekannten Zyklen ab schließt, in deren Mittelpunkt die Themes „Mütter“ und„Läebe und Verzicht“ stehen Lyrische Verse(„Baum in der Nacht A der Fontaine“) und die Novelle„Vision Steub“(gelesen von Charlotte Hamm) be endeten die Lesung, für die das Auditoriuß der Künstlerin mit herzlichem Applal dankte. 5 Sloan Wilson: Der Mann im grauen Anzug Copyright by Wolfgang Krüger GmbH. Hamburg 51. Fortsetzung „Laß dir doch Zeit“, hatte auch Helen, noch vor der Hochzeit, gesagt; aber, und hierin unterschied sie sich von den Lehrern, Sie hatte es nicht dabei bewenden lassen. Als Sie feststellen mußte, daß Hopkins Gewohn- heit war, nahezu alle Abende und Weekends in seinem Büro zu verbringen, war sie zu- erst ärgerlich gewesen, dann unwillig, dann verletzt und befremdet. „So ist unser Leben nicht lebenswert“, hatte sie gesagt.„Ich sehe dich ja kaum noch. Laß dir doch endlich Zeit.“ Er hatte es versucht. Besonders als ihr erstes Kind, Robert, geboren war, also wäh- rend ihres zweiten Ehejahres, hatte er sich ernstlich Mühe gegeben. Er war jeden Abend pünktlich um sechs nach Hause ge- kommen, er hatte gewissenhaft mit dem Baby gespielt und mit der Frau geplaudert und dabei erschreckt feststellen müssen, daß das Baby ihn nervés machte und daß er Während der Unterhaltung mit seiner Frau einfach nicht ruhig sitzenbleiben konnte. Er hatte die Versuchung gefühlt, ständig im Zimmer auf und ab zu laufen, mit dem Kleingeld in der Tasche zu klimpern oder auf die Uhr zu sehen. Während dieser Fami- lienabende hatte er sich das erstemal in sei- nem Leben das Trinken angewöhnt. Nach und nach war er wieder später aus dem Büro heimgekommen— er hatte damals schon eine leitende Stellung beim Rundfunk innegehabt. Helen hatte Einspruch erhoben. Es hatte Vor- würfe gegeben, Zank und endlich sogar Dro- hungen mit einer Ehescheidung. Gut, es ist also ein wirkliches Problem, hatte er sich eines Tages nach einem beson- ders unangenehmen Auftritt gesagt— ein Problem, dem man ins Gesicht sehen muß, Wie allen wirklichen Problemen. Zu Helen hatte er ruhig gesagt:„Ich wünsche in Zu- kunft keine solchen Auftritte mehr— wir reiben uns nur beide auf. Schön, ich gebe zu, die Schuld liegt bei mir. Ich bin nun einmal besessen von meiner Arbeit— das war schon immer so. Du jedenfalls bist daran völlig un- schuldig.“ Sie war langsam blaß geworden.„Willst du dich scheiden lassen?“ hatte sie gefragt. „Nein“, hatte er gesagt.„Du etwa?“ „Nein.“ Das Wort Scheidung war danach nicht mehr zwischen ihnen gefallen, aber sie hatte seine Arbeitswut als eine Art Krankheit zu deuten versucht.„Unternimm doch mal was dagegen“, hatte sie gemeint und einen Psychiater vorgeschlagen. Zwei Jahre lang hatte sich Hopkins ge- duldig psychoanalisieren lassen. Fünfmal wöchentlich hafte er im Behandlungszimmer des Psychiaters in der Neunundsechzigsten Straße auf der Couch liegen und seine Kind- heit schildern müssen. Sein Vater war ein heiterer, aber ziemlich unfähiger Mann gewesen, Angestellter in einer kleinen Papierfabrik in einem Städt- chen oben im Staate New Vork, und hatte, wenn er nachmittags von der Arbeit heim- kam, den größten Teil seiner Freizeit auf der Veranda ihres schäbigen, aber gemütlichen Hauses im Schaukelstuhl gesessen. Seine Mutter war über den mangelnden Ehrgeiz und die bescheidenen beruflichen Erfolge ihres Mannes tief enttäuscht gewesen und Hatte ihn ausgesprochen von oben herab be- Handelt. Sie hatte schließlich ihre Häuslich- keit mehr und mehr vernachlässigt und sich mit Feuereifer der Mitarbeit im örtlichen Kleingärtnerverein sowie einer verwirrenden Fülle anderer sozialer und kommunaler Or- ganisationen zugewandt. Als sie nach und nach in die Vorstände dieser Vereine auf- rückte, wuchs ihre Entrüstung über den harmlosen stillvergnügten Ehemann, bis er sich zu guter Letzt ein eigenes Zimmer im dritten Stock ihres Hauses einrichtete, und während des größten Teils von Ralphs Kindheit hatte sie sich wie eine groge Dame aufgeführt, die zeitweilig gezwungen war, mit armen Verwandten zusammen zu leben. Hopkins neigte nicht gerade zur Selbst- beobachtung aber während er dem Ppsychia- ter all diese Dinge aufzählte, hatte er hinzu- gefügt:„Mein Vater tat mir immer sehr leid, Weil Mutter ihn so schlecht behandelte. Sie gab sich, allerdings auch nicht viel mit mir ab, es sei denn, ich hatte ihrer Meinung nach etwas Besonderes geleistet. Wenn ich ein un- gewöhnlich gutes Schulzeugnis anbrachte oder gar einen Preis, dann durfte ich mit ihr allein oben Tee trinken. Wir sind beide vom Selben Schlag“, sagte sie dann wohl. wir lei- sten etwas“ Ich glaube, daher rührt es auch, daß für mich im Leben Leistung alles ist.“ Hopkins hatte sich bei diesem Versuch zur Selbsterkenntnis nicht wenig stolz gefühlt und fiel aus allen Wolken, als der Psychiater solche Erklärung nur verächtlich verwarf und seinerseits eine weit bizarrere Erhellung sei- ner Neurosis“ auspackte. Er entschied, daß Hopkins allem Anschein nach an einem tie- tem Schuldkomplex leide, und daß seine übertriebene Arbeitswut aus dem gleichen Wunsch resultierte, sich selbst dafür zu be- strafen und vielleicht zu töten. Dieser Schuld- komplex sei nebenbei nichts weiter, als die Furcht vor Homosexualität, hatte er erklärt. Das war Hopkins, der nichts von einem Hang zur Homosexualität oder Schuldgefühl bei sich vebspürte, zwar wie höherer Blödsinn vorgekommen, aber er hatte sich Mühe ge- geben, dran zu glauben, denn er müsse schon an seine Heilung glauben, impfte ihm der Psychiater immer wieder ein, und Hop- kins wollte ja auch geheilt werden, schon um seine Frau glücklich zu machen. Das Dumme war nur, daß jedesmal, wenn er das Sprechzimmer des Psychiaters verließ, die Versuchung, ins Büro zu gehen und sich in die Arbeit zu stürzen, unwiderstehlicher wurde. Nach zwei Jahren war er endlich der jüngste Vizepräsident der Vereinigten Rund- kunkgesellschaft geworden und hatte seiner Frau erklärt, daß er nun einfach keine Zeit für Psychoanalyse mehr hätte. Kurz danach hatte er sich dann eine Woh- nung für geschäftliche Zusammenkünfte in New Vork gemietet und war allmählich in die Gewohnheit hineingeglitten, wochenlang nicht nach Hause zu kommen. Seine Frau hatte keine Einwände mehr erhoben. Sie hatte plötzlich ihr Interesse für Pferde ent- deckt, und, nach einer Weile dessen müde, hatte sie sich Hals über Kopf in das Gesell- schaftsleben gestürzt. 1935, nach Susans Ge- burt, hatte sie auch das wieder unvermittelt aufgegeben und sich leidenschaftlich den Freuden der Mutterschaft überlassen. Sie hatte das Kindermädchen, das schon den Sohn gewartet hatte, entlassen und sich mit avant- gardistischen Eltern zusammengetan, die über ihre Kinder debattierten, wie Psychiater über ihre Patienten. Hopkins hatte sich nie einge- mischt— er war ihr viel zu dankbar gewesen. daß sie ihn in Ruhe ließ und gewissermaßen seinen Anteil an der Erziehung mit über- nahm. 1. Das war ganz leidlich so gegangen, bis 1943, als Robert, ihr Sohn, im Kriege gefallen War. Hopkins war sogleich nach Hause geil als seine Frau ihn anrief, und hatte ihr Tr zusprechen wollen aber sie hatte nur imme und immer wieder geantwortet:„Du hast 1 ja gar nicht gekannt. Du hast ihn ja gar nie! gekannt.“ Drei Tage war Hopkins bei ihr 8 blieben, dann war er auf seinen Posten 2 rückgekehrt und hatte sich verbissener der je in die Arbeit gestürzt. „Zeit lessen!“ hatten die Aerzte ihm sel dem in regelmäßigen Abständen gerate „Lassen Sie sich doch Zeit.“ Aber Helen, Sell Frau, hatte ihn nie mehr gemahnt. Nachde Robert gefallen war, war sie für kurze 20 in ein Sanatorium gegangen und hatte Sus der Pflege der Dienerschaft überlassen, Nad ihrer Rücckehr hatten wieder die Gese schaften begonnen, sie hatte den Plan zu d neuen grogen Villa in South Bay entworke die Segeljolle gekauft und schien glü als je zuvor in ihrem Leben. „Dieser Verkehr!“ sagte Hopkins, als jetzt aus dem Fenster seiner Limousine a0 Fußgängern auf den Bürgersteigen zusah. d schneller vorwärts kamen als er., Scheuflid dieser Verkehr!“ Er sank wieder zurück un versuchte bewußt, sich zu entspannen, ab es gelang nicht. Der schrille Pfiff eines Po zisten vermischte sich mit dem Gefluche 00 Taxichauffeure vor ihnen. Hopkins schlob lich und unproduktiv. Es war wesentlich 5 reicher, an die Zukunft zu denken, an Nun tige Aufgaben. Zum Beispiel diese Rede un Geisteskrankheiten noch einmal durchaus beiten. Er holte eine Zigarette aus der Tas und zündete sie an.„Miss MacDonald“, 845 er,„anscheinend stecken wir hier noch 1 eine ganze Weile fest. Können Sie vielleig ſerände Bonn D/ CS ch am er Ges eitsjahe en erle- En Bat Program umfaßt. Auf D ein lussisch ſereinig anträge dach de Cewicht elche krleichte In de lemokr. diglich Organis den We em Kg standsre ang von betracht An Fünsch. das Pro ungsges Dul Paris nachmit der Re Frankre den Ste alem v kolgend münistef m Pari eien le es Werhal. Haltung den Ed, nationa Seite 2) Der Het auf u Ged bandlur uufkass emen v Dszenii, ich verde er tun dei de: britisch stützen den die Kur Acherh am Mi! Tauziel Ag yptis nd Fr lrieden 85 hal örd Augen. Es war lächerlich zu grübeln, Lächef i enkrei mien, F. zen die stimme Isra beantre beitsra u Wer den d. uondo ein Diktat aufnehmen?“ Gescha Fortsetzung told F.