Nr. 22 lerausgeber: Mannheimer Morgen ſerlag, Druck: Mannheimer Gros ruckerel. Verlagsleitung: H. Bauser. 1 chetredaktion: E. F. von Schilling: 1 pr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz turbung chenrode; Wirtschaft: F. O. weber; er Sieg. feuilieton W. Gilles, K. Heinz; Loka- les Vik. les: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. vortrag och; Sport: K. Grein; Land: C. Serr; , Karl. Boriales: F. A. Simon; Ludwigshafen: 1 erliez l Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner: len Satzſttellv.: W. Kirches. Banken: südd. zuneh- bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. glücklich ad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, saàmtl. Ott nicht uannhelm. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Geschäftsstellen: Mannheim,& I, 8 Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 48; Heidel- berg, Hauptstr. 45. Tel. 2 72 41(Halbg. Tagebl.); Ludwigshafen)/Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3.25 DM zuzügl. 45 Pt Trägerl., Postbez. 3.25 DM zuzügl. 53 Pf Zeituntgsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Kreuzband bez. 3.25 DM zuzügl. 2, 40 DM Porto. 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Mit dem Beschluß, der Bundesregie f 1 i 8 1 3 21 ver und. n sierung eine Dienstpflichtdauer von zwölf einandersetzungen erklärten Teinnehmer an r Monaten zu empfehlen, schloß am Mittwoch in Bonn eine im Anschluß an die Klausur- der Sitzung, die Auffassungen seien durch- F tagung in Honnef veranstaltete, eingehende Aussprache der CDU/ CSU-Fraktion über aus nicht so weit voneinander entfernt, daß en. Hier die Wehrpolitik. Gleichzeitig empfiehlt die Fraktion der Bundesregierung, unverzüg- eine derartige Diskussion notwendig ge- ämpfen. lich einen Plan der deutschen Landesverteidigung im Rahmen des europäischen NATO- wesen wäre. Die Neigung von Strauß, die Kine Systems aufzustellen und im Zuge seiner Durchführung die Aufstellung, Ausrüstung, Aufrüstung langsamer zu vollziehen und be- er alle Bewaffnung, Gliederung und Ausbildung der Bundeswehr nach dem modernsten sonders mit Ankäufen vorsichtig zu sein, zärenden Stand der Entwicklung vorzunehmen. Grundlage jeder Planung ist nach wie vor eine tand Keinen stärkeren Anhängerlereis, da 911 Bundeswehr von 500 000 Mann. nach Allgemeiner Auffassung die Situation Ak jenes Die Union veröffentlichte am Mittwoch- Sicherheit der Bundesrepublik ein wesent- ie W 1 gestellt, b ausführliche Sechs-Punkte-Ent- licher Bestandteil der politischen Gesamt- die planmäßige Fortsetzung der sogenann- r Wider- ſchlie 8 5 1 verantwortung ist. a ten Nachrüstung Verlangt. habt iht 1. Die Fraktion 8 C8 steht nach 4. Alle Maßnahmen bleiben in Ueberein- Die besondere Kritik des bayerischen utete er le vor auf dem Standpunkt, daß im Inter- stimmung mit den vertraglichen Verpflich- Atomministers richtete sich gegen die Ver- te, Heine der eigenen Sicherheit und zur Verstär- tungen. gabe von Aufträgen für Waffenlieferungen Sondern uns der europäischen Verteidigung der 5. Die Fraktion empfiehlt der Bundes- die der zukünftigen Entwicklung nicht Rech- Befreier bau der Bundeswehr und des Schutzes regierung, in ihrem Gesetzentwurf einen nung trage. Demgegenüber betonte Blank, er sicher Zivilbevölkerung Weiter planmäßig auf Grundwehrdienst von zwölf Monaten vorzu- daß sein Haus in ständiger Fühlungnahme en zwei em Boden der Wehrpflicht vollzogen wird. sehen. mit der NATO alle Möglichkeiten erwäge, 1e Grand 2. Die Fraktion teilt die Absicht der Bun- 6. Die Fraktion erstrebt mit Nachdruck die Bundeswehr so auszurüsten., daß sie den ſesregierung, die militärische Planung lau- end dem Stand der technischen Entwicklung nzupassen. Sie schlägt hierzu die Ausarbei- ung eines Planes zur deutschen Landesver- ſeidigung vor. Besonders sorgfältig sollen e Folgerungen erwogen werden, die sich htnis anfurch die Umstellung der Großmächte auf Iden, des Japoleon, des frei- Dichters, 5 Bonn. Die Bundestagsfraktionen der en ihn zug/ CSU und der Sozialdemokraten haben au haltenſch am Mittwoch mit dem Maximalprogramm in werteſer Gesetzgebung befaßt, das im letzten Ar- 180 75 beitsjahr des Bundestages bis zu den Wah- 118 lagen erledigt werden soll. Während die Union h 9 ke Ueberlegungen noch nicht abgeschlos- chöpfun en hat, legten die Sozialdemokraten ein 1 hi Programm vor, das 54 Gesetze und Anträge mfaſßz t. Auf außenpolitischem Gebiet fordert die D eine Debatte über die zu erwartende uussische Antwort auf das deutsche Wieder- ſereinigungsmemorandum. Anfragen oder Inträge zur Wieder vereinigung sollen je dach der Lage gestellt werden. Besonderes bewicht soll auf Maßnahmen gelegt werden, ſelche die Rückgliederung des Saargebietes erleichtern. In der Wehrpolitik halten sich die Sozial- demokraten weiter zurück. Sie fordern diglich eine baldige Verabschiedung des Organisationsgesetzes und des Gesetzes über den Wehrbeauftragten. Es fällt auf, daß in em Katalog nicht mehr von einer Not- — diſtandsregelung die Rede ist, die eine Zeit- die üheſſang von der SpD als besonders vordringlich zängig lf hetrachtet wurde. 3 An der Spitze der wirtschaftspolitischen ler Fünsche steht das Kartellgesetz. Es folgen aaf das Problem Kohle wirtschaft, das Teilzah- 1 lungsgesetz, die Wiedereinführung des Preis- 0 8 Werke n Maier Gedichte nd gelbe! dem dig 1 Mitglie- n las. Dei n, die un- aden: Dei Tage, dag Paris/ New Vork.(dpa/ AP) Am Mittwoch- I kachmittag begannen in Paris Besprechungen der Regierungschefs Großbritanniens und Frankreichs und der Außenminister der bei- den Staaten über die in nächster Zeit, vor ihr Trog alem vor dem UNO- Sicherheitsrat, zu ver- ur imme iulsende Taktik in der Suezfrage. Premier- u hast ii unister Eden erinnerte bei seiner Ankunft gar nichſn Faris an die Entente cordiale, die die el ihr gel beiden Staaten lange verbunden habe und 'osten die es jetzt in schweren Stunden aufrecht- ener den erhalten gelte. Grundlage der britischen Haltung in der Suezfrage ist nach den Wor- Seien Edens weiterhin der Plan einer Inter- te dtlonalisjierung des Kanals.(Siehe auch 10 Leite 2). Der amerikanische Außenminister Dulles Het auk einer Pressekonferenz in Washington S n Geduld und Ueberlegtheit bei der Be- dandlung der Suezfrage. Er widersprach der Aulfassung, daß die Kanalbenutzerstaaten emen umfassenden Boykott des Suezkanals szenjeren könnten. Jeder Schiffskapitän Verde von sich aus entscheiden können, was er tun wolle. Auf die Frage, ob die USA bei der Suezdebatte im Sicherheitsrat den autisch-Französischen Standpunkt unter- dützen werden, sagte Dulles, die USA wür- een dies„im allgemeinen“ tun. Kurz vor Beginn der Suez-Debatte im dcherheitsrat der Vereinten Nationen fand an Mittwoch ein erbittertes diplomatisches Jauziehen um die Frage statt, ob auch der eines Pol Lyptische Antrag, in dem Großbritannien fluche an ind Frankreich eine Gefährdung des Welt- kedens vorgeworfen wird, auf die Tages- bumuns gesetzt werden soll. In Delegier- wakreisen nahm man an, daß Großbritan- nen, Frankreich, Australien und Belgien ge- zen die Aufnahme des ägyptischen Antrages Aimmen würden. 0 Israel hat am Mittwoch in aller Form 5 tagt, zu der Suezdebatte des Sicher- ald, sag leitsrates der Vereinten Nationen zugezogen noch iu werden. Nach Mitteilung des Vorsitzen- 5 des Weltsicherheitsrates, Nunes-Por- 8 855(Kuba), wird sich der Rat nach der tolls eschäktsordnungs-Debatte bis Donnerstag und Freitag nächster Woche vertagen und tlic sin das Ziel der Abrüstung und wird sich dafür einsetzen, daß die Massenvernichtungswaffen unter ein Abkommen internationaler Kon- trolle gestellt werden. Die Aussprache über die Wehrpolitik verlief sehr lebhaft. Es kam zu scharfen Kontroversen zwischen Atomminister Strauß, der wiederum eine stärkere Einschaltung des Verteidigungsrates in Aufbau und Planung forderte und dem Bundesverteidigungsmini- ster Blank. Zur sachlichen Seite dieser Aus- Gesetzgebungs- Wünsche der SPD Es geht um das Schluß- Programm des zweiten Bundestags von unserer Bonner Redaktion treiberei- Paragraphen. In diesem Zusam- menhang wurde angekündigt, daß die So- zialdemokraten jede Erhöhung des Kohle- preises für ungerechtfertigt halten, solange nicht vom Ruhrbergbau die Kosten- und Er- tragslage einer Prüfung zugänglich gemacht Wird. Angekündigt wurde ein neuer Gesetz- entwurf zur Straßenfinanzierung, der die Finanzierungsgrundlage für den Zehnjahres- plan des Verkehrsministeriums enthalten S0lII. Die Prioritätsliste enthält schließlich noch folgende Themen: Strahlenschutz, das Beam- tenrecht-Rahmengesetz und das Bundesbe- soldungsgesetz, den Entwurf eines Parteien- gesetzes und das eheliche Güterrecht. Zu den Gesetzen, die auch von anderen Parteien als besonders dringlich angesehen werden, gehört die Aenderung des Lastenausgleichs- gesetzes, das Kriegsfolgenschlußgesetz, die Verabschiedung des Haushaltsplans 1957 und die Rentenreform. Die Sozialdemokraten selbst erklären, daß es sich bei dem vorgelegten Wunschkatalog um ein Maximalprogramm handelt, das zu- sammen mit den noch ausstehenden Wün- schen der CDU/CSU unmöglich im Verlauf von 30 halben Plenartagen verabschiedet werden kann. Ein maßgeblicher SPD-Ab- geordneter erklärte, wollte man beide Pro- gramme verwirklichen, dann würde man dazu nicht weniger als acht Jahre benötigen. Eden betont die Entente Cordiale Dulles rät zur Geduld in der Suezfrage/ Der UNO- Sicherheitsrat tagt dann erst in die Beratung über das eigent- liche Problem eintreten. Das sowjetische Regierungsblatt„IS westija“ gab in einem am Mittwoch von Radio Moskau verbreiteten Kommentar zu verstehen, daß in der Suezdebatte des Sicherheitsrates ein sowjetisches Veto gegen die Anträge Großbritanniens und Frank- reichs zu erwarten ist. Erfordernissen voll genüge. Blank teilte mit, daß die Unterbringung der ersten Divisionen gelöst werde. Es stünden nunmehr ausreichend Unterkünfte zur Verfügung. Von französischer Seite sei ihm zugesagt worden, daß der Bundes- wehr, beginnend mit dem 1. Oktober, leer- stehende Kasernen übergeben würden, in denen nach NATO-Maßstäben 35 000 Sol- daten untergebracht werden können. Rehn- liche Abmachungen mit belgischen und englischen Dienststellen seien zu erwarten. Von den 60 in Auftrag gegebenen Kasernen seien außerdem zehn bereits im Bau. Unter Vorsitz von Dr. Adenauer trat am Mittwochnachmittag, kurz nach der Rück- kehr des Kanzlers aus Brüssel, der Bun- desverteidigungsrat im Palais Schaumburg zusammen. Er erörterte sogleich die wehr- politischen Resolutionen der CDU/ CSU- Fraktion. Steuersenkung zum 1. Oktober Bonn(KP). Die CDU/ CSU- Bundestags- fraktion hat am Mittwoch beschlossen, dem Vorschlag des Vermittlungsausschusses zur Steuerreform zuzustimmen. Damit ist die Ab- schaffung des Notopfers Berlin für natürliche Personen mit Wirkung vom 1. Oktober sichergestellt. Die anderen vorgesehenen Steuererleichterungen, wie erhöhte Frei- beträge, werden erst zum 1. Januar nächsten Jahres in Kraft treten. Die CDU/ CSU-Frak- tion stellte ferner ein Programm zur Stabil- erhaltung der Preise und zur Dämpfung der Konjunktur auf.(Siehe Seite 2 unter„Preis- treiberei-Paragraph“.) Prinzessin Margarets große Afrika-Reise fükrte die Schwester der englischen Königin u. a. nach Mombasa, uo sie(unser Bild) vom Gouverneur von Kenya, Sir Baring, willkommen geheißen wurde. Bild: Keystone „Grüner Plan“, Gemälde und Pistolen Der Stuttgarter Landtag beriet den Nachtragshaushalt 1956/1957 Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Landtag von Baden- Würt⸗- temberg beriet am Mittwoch in zweiter Le- sung den Nachtragshaushalt für das Rech- nungsjehr 1956/57, der einen Umfang von rund 253 Millionen Mark aufweist. Die Spre- cher der Fraktionen stimmten dem Plan, der vom Finanzausschuß ohne wesentliche Ren- derungen gebilligt worden war, im großen und ganzen zu. Sie äußerten ihre besondere Genugtuung darüber, daß es nunmehr durch die zusätzliche Bereitstellung von 21,6 Millio- nen an Landesmitteln für die Durchführung des„Grünen Planes“ möglich sein werde, einen größeren Betrag zur Verbesserung der Technisierung der heimischen Landwitschaft zu leisten. Auch die Bereitstellung von 17 Millionen zur Beschleunigung der Wieder- Vergeltungsangriff der Israelis Gefecht an der israelisch- jordanischen Grenze/ Vermutlich 100 Tote Jerusalem/ Amman.(AP /dpa) Im israe- lisch- jordanischen Grenzgebiet ist es in der Nacht zum Mittwoch zu einem neuen schwe- ren Zwischenfall gekommen, der möglicher- Weise über 100 Todesopfer gefordert hat. Israelische Truppen in Brigadestärke über- Schritten— nach unbestätigten Berichten: von 60 Panzern und schwerer Artillerie un- terstützt— südwestlich von Jerusalem die Grenze nach Jordanien und trugen einen „Vergeltungsangriff“ mehrere Kilometer tief in jordanisches Gebiet vor. Die Jordanier unternahmen gegen Ende des etwa sieben- stündigen Gefechtes einen Gegenangriff. Der Leiter der Waffenstillstandskommis- sion der Vereinten Nationen, General Burns, der sich vergeblich um eine Feuereinstellung bemüht hatte, begab sich persönlich in das Kampfgebiet. Er wird in Kürze zu Bespre- chungen mit Vertretern der jordanischen Re- gierung in Amman erwartet. Der General- Sekretär der Vereinten Nationen, Hammar- skjöld, konferierte am Mittwochvormittag einzeln mit den Repräsentanten Israels und Jordaniens und später mit Delegierten der drei Westmächte und der Sowjetunion. Der syrische Staatspräsident Kuwatli versicherte König Hussein von Jordanien des Beistandes seines Landes. Nach israelischen Angaben wurden etwa 50 jordanische Soldaten getötet; die eigenen Verluste wurden mit fünf Toten und neun Verletzten angegeben. Jordanien bezifferte seine Verluste dagegen auf 31 Tote und stellte fest, daß die Israelis vermutlich ein Mehrfaches an Toten verloren haben. Nach israelischer Darstellung erfolgte der Angriff als Vergeltung für drei jordanische Ueber- fälle, bei denen in den letzten drei Tagen sechs Israelis getötet und 17 verletzt worden Waren. Zischen Gesfern und Morgen Um eine Unterredung mit Adenauer be- mühen sich gegenwärtig die Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Rehwinkel und Bauknecht. Ihr Ziel ist es, eine Erhöhung der Preise für Butter, Schweine und Rinder durchzusetzen. In einem Brief an Bundes- ernährungsmmmister Lübke, der allerdings wegen dessen Amerika-Aufenthalt umbe- entwortet blieb, wurde auch ein Einfuhr- stop für Butter und bestimmte Fleisch- sorten gefordert. Nicht auf dem Rhein, wie zuletzt geplant, wird das für Samstag vorgesehene Treffen zwischen Bundeskanzler Adenauer und dem französischen Ministerpräsidenten, Mollet, stattfinden. Wegen des zur Zeit herrschenden starken Nebels im Rheingebiet ist es nicht möglich, daß ein Flugzeug in der Nähe von Koblenz landet. Mollet wird daher am Sams- tag auf dem Flugplatz Köln-Wahn eintreffen. Ueber den Ort des Zusammentreffens wird noch verhandelt. 24 Schiffseinheiten der ehemaligen deut- schen Kriegsmarine werden die Vereinigten Staaten an die Bundesrepublik zurückgeben, teilte die amerikanische Botschaft in Bonn mit. Die Rückgabe ist das Ergebnis von Ver- handlungen, die kürzlich zwischen den Regie- rungen beider Staaten geführt wurden. „ Im Schöneberger Rathaus stattete der Protokollchef der sowjetischen Botschaft in Ost-Berlin, Walkow, dem Protokollchef des West-Berliner Senats, Dr. Walter Klein, einen Besuch ab, bei dem, wie aus Senats- Kreisen verlautete, verschiedene Berliner Probleme zur Sprache kamen. Außerdem habe Walkow Interesse bekundet, sowjeti- sche Beobachter künftig an Sitzungen des West-Berliner Abgeordnetenhauses teilneh- men zu lassen. Die gesetzliche Regelung der politischen Rückgliederung des Saargebietes stand im Vordergrund einer Unterredung, die der saarländische Ministerpräsident Ney am Mittwoch mit Bundesinnenminister Schröder in Bonn führte. Ueber das deutsch- italienische Luftfahrt- abkommen begannen im italienischen Außen- ministerium Verhandlungen. Es wird er- wartet, daß dieses Abkommen bis zum Wochenende ausgearbeitet werden kann. Zu Besprechungen mit deutschen Politi- kern reist der Unterstaatssekretär im ameri- kanischen Außenministerium, Murphy, am Sonntag zu einem Besuch der Bundes- republik und West- Berlins ab. Hauptzweck der Reise soll Murphys Teilnahme an der Grundsteinlegung für ein neues Konferenz- gebäude in Berlin sein, bei der er die Ver- einten Nationen vertritt. Die französischen Reservisten, die wegen der Algerienkrise eingezogen worden waren, sowie die Soldaten, die aus dem gleichen Grunde länger als vorgesehen dienen müs- sen, sollen zum größten Teil bis Ende des Jahres nach Hause zurückkehren, falls nicht unvorhergesehene Schwierigkeiten auftau- chen, beschloß die französische Regierung am Mittwoch. Durch einen furchtbaren Wirbelsturm, der über Vororte Schanghais hinwegfegte, sind 60 Menschen getötet und etwa 600 verletzt Worden. In dem mit nahezu 200 Stunden- kilometern über die japanische See rasenden Taifun„Harriet“ lief der britische Frachter „Bedford Earl“ vor der Küste von Okinawa auf ein Korallenriff und brach auseinander. Zwischen Japan und Okinawa lief ein japa- nisches Fahrgastschiff mit 174 Passagieren und Besatzungsmitgliedern vor dem auf- ziehenden Taifun auf Grund. Nach einem Zusammenstoß zwischen dem sowjetischen Frachter„Kolomna“ und einem niederländischen Küstenschiff, der sich am Mittwochmorgen nordöstlich der Insel Ame- land vor der holländischen Küste ereignete, ist das niederländische Schiff gesunken. Die Aufnahme der Algerienfrage in die Tagesordnung der nächsten Sitzungsperiode der UNO- Vollversammlung werden die Delegierten der aus 23 Ländern bestehen- den asiatisch- afrikanischen Gruppe— einem Beschluß vom Dienstag zufolge— beantra- gen. Im vergangenen Jahr hatte die fran- zösische UNO- Delegation aus ähnlichem Anlaß die Generalversammlung verlassen. Besprechungen mit König Saud führt der indische Ministerpräsident Nehru am ersten Tage seines Staatsbesuches in Saudi- Arabien. Nach Darstellungen dem Königs- palast nahestehender Kreise ist der Haupt- zweck des indischen Besuchs, einen Kontakt mit Saudi-Arabien herzustellen.(Siehe auch Seite 2 gutmachung fand die Billigung der Ab- geordneten. Im übrigen wurde einhellig festgestellt, daß dieser größte aller bisherigen Nachtrags- haushalle sich zwangsläufig aus der Durch- führung von Bundes- und Landesgesetzen ergeben habe. Zu einer lebhaften Debatte kam es bei der Beratung des Planes der Innenverwaltung, als sich ein Abgeordneter nachdrücklich ge- gen die Bewilligung von rund 100 000 Mark für die Beschaffung neuer Pistolen für die Landespolizei wandte und die Auffassung vertrat, die vorhandenen amerikanischen Pistolen seien noch lange Zeit brauchbar. Dr. Brandenburg FDP/DVP) sagte dazu, außer Frankreich und den Diktaturen gebe es kein Land, dessen Polizei so schwer bewaffnet herumlaufe wie die unsrige. Es sei Unsinn, in den Rathäusern Maschinenpistolen für die Polizei auf Lager zu legen., Gegen wen sollen die denn losgehen“, fragte Brandenburg,„Die Dinger verrosten doch bloß... Innenmini- ster Viktor Renner erreichte aber nach Hin- Weisen auf die Aktionen gegen Gewaltver- brecher, daß sich eine Mehrheit des Landtags für die Bewilligung dieses Haushaltsansatzes aussprach. Auch ein Versuch, 400 000 Mark für neue Polizeiuniformen einzusparen, schlug fehl. Eine sehr lebhafte Aussprache löste der beabsichtigte Kauf von zwei Frans-Hals-Ge- mülden aus, die der Stuttgarter Staatsgalerie von der Stiftung Kunsthaus Heylshof in Worms für 600 000 Mark zum Kauf angeboten Worden sind. Ein Antrag, die Mittel nicht zu bewilligen, wurde in namentlicher Abstim- mung mit 67 gegen 29 Stimmen bei elf Ent- haltungen abgelehnt. Dr. Heinrich Tröger nicht mehr Hessens Finanzminister Wiesbaden.(ri- Eig. Ber.) Der hessische Finanzminister, Dr. Heinrich Tröger(SPD), hat am Mittwoch sein Amt niedergelegt. Er wird am 1. Oktober das Amt des Präsi- denten der Landeszentralbank übernehmen. An seine Stelle tritt der bisherige Vizeprà- sident des Bundesausgleichsamtes, Dr. Wil- helm Conrad. Minister präsident Dr. Georg August Zinn betonte bei der Vereidigung im Landtag, der Wechsel in der Person be- deute keinen Wechsel in der Sache. Die bis- herige Finanzpolitik der hessischen Landes- regierung werde fortgesetzt. Der Landtag bestätigte die Ernennung Conrads gegen die Stimmen der Opposition. Neues Zentralkomitee vom chinesischen KP- Kongreß gewählt Peking(dpa). Die 1026 Delegierten des 8. Parteikongresses der chinesischen KR Wählten am Mittwoch ein neues Zentralkomi- tee und verabschiedeten eine Neufassung der Parteistatuten. Dem neuen Zentralkomitee der kommunistischen Partei Chinas werden 87 Vollmitglieder und 73 Kandidaten ange- hören. Das alte Komitee hatte nur 43 Voll- mitglieder und 27 Kandidaten. Die neuen Parteistatuten, durch die die alte Parteiver- fassung von 1945 ergänzt und zum Teil über- Bolt wird, legen das innen- und außhenpoliti- sche Programm und den organisatorischen Aufbau der Partei nach dem Prinzip des „demokratischen Zentralismus“ fest. In der Präambel der Parteistatuten wird der Mar- xismus und Leninismus als das führende Prinzip der Parteiarbeit herausgestellt. Eine der Hauptaufgaben der Partei sei die An- wendung richtiger Methoden bei der Ueber- führung privaten Besitzes in den kollektiven Besitz der arbeitenden Massen. MORGEN Donnerstag, 27. September 1956/ Nr. 223 * — 8 Donnerstag, 27. September 1956 Die Klausurtagung Zwei Redner packten, neben den Grund- satzausführungen Dr. Gerstenmaiers, die Bundestagsfraktion der CDU/CSU während ihrer dreitägigen Klausurtagung in Honnef am stärksten. Der eine war Bundeswirt- schaftsminister Erhard. Er versagte sich nicht, einigen seiner politischen Freunde „Rnieweichheit“ vorzuwerfen und sie ent- schieden aufzufordern, sich der öffentlichen Meinung zu stellen. Mit schonungsloser Offenheit, die ihm eigen ist, gab Erhard Fehl- entwicklungen zu, stärkte aber mit dem Bild über die gesamte wirtschaftliche Lage wieder einmal das Selbstbewußtsein der Union. Wir brauchen nichts zu verbergen und zu ver- heimlichen, betonte der„Wirtschaftwunder- Professor“, und kündigte an, daß er jeden Fehdehandschuh aufnehmen wolle. Er scheue nicht die offene Diskussion, sei es mit der Landwirtschaft, sei es mit den Gewerkschaf- ten, sei es mit den Verbrauchern. So, wie er vor den Bundestagswahlen 1949 nicht der Auseinandersetzung mit dem verstorbenen Sozial demokratischen Wirtschafts- Experten Nölting ausgewichen sei, in der er schließlich recht behielt. Versuchte der Bundeswirtschaftsminister, bei viel nüchternem Realismus, seine Mannen gegen eine ungerechtfertigte Preispsychose, die er zum Teil als Wahlkampfauftakt be- trachtet, zu sammeln, so schlug der Hambur- ger Abgeordnete Gerd Bucerius in eine an- dere Kerbe. Er forderte die Fraktion auf, end- lich wieder die Initiative zu ergreifen, und sich nicht ewig gängeln zu lassen. Als Bei- spiel führte er die Einladung einer Bundes- tagsdelegation nach Moskau an, bei deren Beantwortung sich die Union hoffnungslos habe in die Enge drängen lassen„Man muß wissen, was man will“, lautete die Parole des 50 jährigen Rechtsanwaltes und Verlegers. Eindeutig„ja“, eindeutig„nein“ sagen, dann Aber auch dazu stehen. Das gilt für die Wehr- pflicht und das Hin und Her um zwölf oder 18 Monate, das trifft die schwierigen Gegen- Sätzlichkeiten rings um die Sozialreform, hat aber auch in den anderen vordringlichen politischen Bereichen, mögen sie Wiederver- einigung und europäische Föderation heißen, volle Bedeutung. Nur eine Partei mit Füh- rungswille, Selbstvertrauen und Entschlos- senheit kann ausreichend Profil für echte Selbstbehauptung gewinnen. Eine Erkennt- nis, die nur Sinn hat, wenn sie zu Folgerun- gen führt. Die Alarmsignale, die in den Ausführun- gen Erhards und Bucerius' aufgellten, waren im Grunde das, was die Abgeordneten der Union hören wollten. Seit den Düsseldorfer Ereignissen, dem Scheitern der EVG-Politik und ähnlichen Vorgängen mangelt es man- chem der christlichen Demokraten etwas an eigener Sicherheit. Die Parole„Die Aera Adenauer geht zu Ende“ scheint bis weit in die eigenen Reihen hinein gewirkt zu haben, SPD und FDP setzen alles daran, eine Sug- gestion aufrecht zu erhalten, zu der ihnen Vielfältige Mittel und geschickte Publi- Zzisten Zur Verfügung stehen. Der Riese des Bundeshauses, die CDU/CSU-Fraktion, er- Weckte gelegentlich den Eindruck, zu sehr angeschlagen zu sein, obwohl er auf eine er- folgreiche Politik hinweisen kann. Zum Teil mag dies an dem völligen Fehlen eines ech- ten Verhältnisses zu Publikumswirksamkeit und Oeffentlichkeitsarbeit liegen. Zu einem anderen Teil wirken sich die Last der Ver- antwortung, die seit dem Wirtschaftsrat ge- tragen werden muß, und gewisse technische sowie organisatorische Fehlleistungen in der eigentlichen Arbeit aus. Auch diesen Fragen diente die Diskussion, die am Montag und Dienstag in Honnef statt- fand und am Mittwoch in Bonn fortgesetzt wurde. Daß es im Parlament ohne Redezeit- beschränkung, ohne eine beachtliche Strei- chung des Gesetzgebungsprogramms und einen verbesserten Einsatz der zahlreichen Kräfte der Fraktion nicht gehen kann, ver- traten nicht nur die Kritiker, sondern in lo- benswerter Erkenntnis auch die eigentlichen Spitzenvertreter der Fraktion, Man mug Ballast abwerfen, wenn man nicht aufgezehrt werden und den Blick für das wesentlichste verlieren will. Andererseits sollte man auch die Einflüsse nicht unterschätzen, die Wirk- samkeit und fruchtbare Tätigkeit vielseitig hemmen. Gerade auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet schwillt die Flut und Gegen- flüt der Argumente derartig an. daß ihnen der Abgeordnete leicht hilflos gegenüber- Steht. Nicht von ungefähr widmete man den Darlegungen angesehener Wissenschaftler über die Bedeutung der Interessengruppen im modernen Staat lange Strecken der Aus- sprachen der Klausurtagung. Von dem, was sich hinter den verschlos- senen Türen abspielte, waren drei Probleme von stärkstem öffentlichen Interesse. Auf das eine gab die Fraktion eindeutig Antwort, nämlich durch den Entschluß, eine Dienstzeit von zwölf Monaten zu empfehlen. In der Er- örterung der Preise jedoch und dem ganzen Komplex, den die Ausein andersetzung Z Wi- schen Erhard und Lübke kennzeichnet, prall- ten die Gegensätze noch einmal stark aufein- ander. Bezüglich der Rentenreform läßt sich nur sagen, daß auch hier noch die Vertreter der„dynamischen Rente“ und die Mahner vor Wirtschafts- und Währungsschäden keinen Mittelweg gefunden haben, Von den Ent- scheidungen, die auf diesen Gebieten gefällt Werden müssen, wird letztlich die Bewertung abhängen, ob die große Aussprache der 250 Mann starken Bundestagsfraktion ein politi- scher Erfolg war oder nicht. Hugo Grüssen(Bonn) Lebensmittelgesetz wird auf neuesten Stand gebracht Bonn.(dpa) Das Bundeskabinett hat im Umlaufverfahren die seit langem vorbereitete Novelle zum Lebensmittelgesetz verabschie- det. Der Entwurf sieht den Schutz des Ver- prauchers vor einer Verfälschung der Lebens- mittel durch chemische Zusätze vor. Die Hauptlebensmittel sollen grundsätzlich von Fremdstoffen— auch solchen, die an sich zugelassen sind— freigehalten werden. Als Hauptlebensmittel gelten Mehl und Brot, Milch und Milchprodukte, Schmalz und Speiseöle, frisches Fleisch, Frischfisch und frische Eier, rohes Gemüse und rohes Obst. Erinnert Suez-Krise England an Europa? Pariser Aspekte zu den britisch- französischen Besprechungen/ Am 9. Oktober außenpolitische Debatte Paris, 26. September Englisch- französische Gespräche auf „höchster Ebene“ haben am Mittwochnach- mittag in Paris begonnen(Vgl. Seite 1): Ihre Ergebnisse werden erst im Laufe des heutigen Donnerstags bekannt werden. Ihr Wichtigstes Thema ist natürlich die Suez- Krise. Man erkennt aber bereits etwas deut- licher, was die europäischen Westmächte mit ihrem Appell vor dem Sicherheitsrat bezweckten. Augenscheinlich wollen sie, neben der in ihrer neuen Form für London und Paris zu unbefriedigenden Benutzer- Organisation, eine andere Druckmöglichkeit auf Aegypten schaffen. Eine erste Gelegenheit, Aegypten zu iso- lieren, bzw. das Ausmaß der Hilfe zu er- kunden, die Länder wie die Sowjetunion oder Indien bereit sind, Nasser zu gewäh- ren, bietet die Gegenklage Aegyptens vor dem Sicherheitsrat, die die militärischen Vorbereitungsmaßnahmen der Engländer und Franzosen als friedensbedrohend be- zeichnet. Die englischen und französischen Staatsmänner werden selbstverständlich auch die Haltung, die ihre Vertretungen vor dem Sicherheitsrat der UNO einnehmen sol- len, erörtern. Außenminister Pineau hat vor dem außen- politischen Ausschuß der Nationalversamm- lung betont, daß Frankreich trotz des Ver- Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan sagens der meisten seiner Alliierten an seinen ursprünglichen Absichten festhält, und auch in keiner Weise auf die Möglichkeit etwaiger Gewaltanwendung zur Lösung der Suez- Krise verzichten kann. Die über die diploma- tische Niederlage in London beunruhigten Abgeordneten werden durch diese neue, rein verbale Stärkeerklärung nicht überzeugt worden sein. Am 9. Oktober werden sie Ge- legenheit haben, ihre Zweifel in einer außen- politischen Generaldebatte in der National- versammlung auszudrücken. Zu den Gesprächsthemen mit Sir Anthony Eden und Selwyn Lloyd sollen nach Gerüch- ten, die in Paris umlaufen, auch europäische Fragen gehören. Die Engländer, so verlautet hier, wären nunmehr aus der Haltung der Kontinentalmächte, wie der Bundesrepublik und Italiens, klug geworden und bereit, enger an den europaischen Einigungsbestrebungen teilzunehmen. Man spricht sogar von einer möglichen engen Bindung Englands an die Kohle- und Stahl- Gemeinschaft in Luxem- burg. Wenn dem so wäre, hätte die Suez- Krise auch ihre positiven Folgen gehabt. Zu den negativen Folgen, die in Paris verzeichnet werden müssen, gehört ohne Zweifel die versteifte Haltung der algeri- schen Aufständischen, die am Mittwoch un- erwartete Hilfe durch die Erklärung eines der ältesten Anhänger und Vorkämpfer der sogenannten frankreichfreundlichen Inte- Auftrieb für„Fruchtbaren Halbmond“ Arabische Oberschicht verfolgt mit Skepsis Nassers Politik Von unserem Korrespondenten Franz von Caucis Unter der Ueberschrift„Volksmeinung diktiert arabische Politik“ veröffentlichten wir auf Seite 2 der gestrigen Ausgabe einen Artikel unseres Korrespondenten aus Kairo, der darlegt, daß die übrigen arabischen Regierungen weitgehend unter dem Druck der Volksmeinung auf der Straße handeln, wenn sie Nasser platoni- sche Solidaritätserklärungen geben. Der nachfolgende Artikel unseres Korrespon- denten in Beirut sckeint dies zu bestäti- gen, denn er zeigt auf, welchen Weg die arabischen Staaten vielleicht eines Tages ohne Nasser zu gehen gedenken, falls ihre Regierungen nicht von der Meinung der Straße hinweggespült werden.(Die Red.) Beirut, im September In Beirut, der Hauptstadt des Libanon, gehen Gerüchte um, die von einer Allianz zwischen Irak, Syrien und Jordanien spre- chen. Die Zusammenkunft zwischen König Hussein von Jordanien und König Fajsal vom Irak, die Besprechungen zwischen Saudi-Arabien und dem Irak, die allerdings unbestätigten Meldungen von türkischen Truppenzusammenziehungen an der syri- schen Grenze, scheinen die Vermutungen um die Verwirklichung des alten Planes vom „Früchtbaren Halbmond“ zu bestätigen. Die Bewegung, die unzweifelhaft vorhan- den ist, eine engere Zusammenarbeit der nordarabischen Länder ausgenommen Libanon— zu fördern, hat durch die Suez- kanal-Krise auch neue Impulse erhalten. Die Jordanier, die sich zu den Festspielen von Baalbek im Libanon aufhielten und nun in den Bergen die warmen Herbsttage genießen — es sind hochgestellte, ihrer Regierung nahestehende Kreise— erklären unverhoh- len, daß die„Kanal-Frage eine lokale äàgyp- tische Angelegenheit ist und daß Jordanien seine Selbständigkeit aufs Spiel setzt, wenn es Aegypten folgt“. In diesen Aeußerungen ist die Besorgnis ausgedrückt, daß im Falle eines Nahost-Konfliktes mit einem Angriff Israels auf Jordanien zu rechnen wäre. Die libanesische Presse schreibt, daß die Politik Nassers nicht den Intentionen der anderen arabischen Staaten dient, und in Beirut sagt man, daß sie das Zusammengehen des ara- bischen Nationalismus mit dem Kommunis- mus fördere, was beunruhigend wirkt. Ereignisse, die aus Aegypten gemeldet werden, haben die übrigen arabischen Regie- rungen aufhorchen lassen. Dazu gehört 2z. B. die Verfügung Kairos, den Freitag auch für alle nicht muselmanischen Einrichtungen statt des Sonntags als Wochenruhetag einzu- führen, ferner der Zwang, in allen Moscheen Aegyptens zum Freitaggebet das Thema „Der Kampf gegen den Westen“ in der Pre- digt zu behandeln, und endlich die Tatsache, daß der Scheich der El-Azhar-Moschee von Kairo, entgegen der bisherigen Tradition, den Kommunismus zu bekämpfen, nunmehr offlziell an Moskau eine Adresse gerichtet hat, in der er im Namen aller Ulemas slam- Gelehrten) und aller Studenten der El- Azhar-Universität der Sowjetunion für ihre Hilfe in der Suez-Frage dankt. Dies hat be- wirkt, daß man sich in maßgebenden Krei- sen von Bagdad und Amman darüber klar zu werden beginnt, wohin der Weg führen könnte. Sogar in Syrien, das heute als Stützpunkt kommunistischer Agitation im Nahen Osten angesprochen werden kann, hat eine heftige Auseinandersetzung begonnen, wobei sich einige Zeitungen zwar darzulegen bemühen, daß der Kommunismus für die arabische Welt nicht gefährlich werden kann, aber in einem offenen Brief, den die Mehrzahl der Blätter abdruckte, einige Dinge zur Sprache kamen, die auch in den benachbarten Län- dern, im Irak und in Jordanien, ihr Echo fanden. In dieser Zuschrift heißt es, daß die Sowjetunion gleichzeitig sowohl an die Ara- ber als auch an die Israelis Waffen verkaufte, daß sie zwar Aegypten in der Suez-Frage unterstützt, gleichzeitig aber in Kairo die Forderung stellt, in Zukunft israelischen Schiffen die Durchfahrt durch den 181 20 bewilligen und daß Moskau zur selben Zeit, dd es die arabischen Belange vor der UNO vertrat, Israel anerkannte. Man spricht in gewissen Kreisen von Is- rael, meint aber Moskau, vor allem aber spricht man in Bagdad vom Erdöl! Noch nie- mals zuvor wurde in der arabischen Presse und gebildeten Oeffentlichkeit so eindeutig die Sorge ausdrückt, was wohl geschehen würde, wenn amerikanisches und ſranisches Erdöl statt des arabischen voll eingesetzt würde und so die Leitungen zum Mittelmeer versiegen, der Transport durch den Suez- Kanal überflüssig würde. Es wird in arabi- schen Kreisen erkannt, daß Nassers Politik zu dieser Entwicklung führen muß. Als End- punkt dieses Weges ahnt man eine Auftei- jung der arabischen Welt unter die Groß- möchte, wobei die Sowjetunion die Haupt- rolle spielen würde. In Beirut wird erklärt, daß politische Gespräche zwischen den ara- bischen Hauptstädten dauernd stattfinden, Was Wenigstens zu einem ideellen„Frucht- baren Halbmond“ führen und den Streit der Königshäuser beenden könnte. grierungspolitik unter den algerischen Poli- tikern, Abderahman Fares, erhalten haben, der erklärte, nur die Aufständischen könn- ten heute noch im Namen Algeriens spre- chen. Die Aussichten für das von der fran- zösischen Regierung geplante und einseitig zu erfüllende Statut werden dadurch noch schlechter. Die äußerst gemäßigte Rede, in der der Sultan von Marokko nunmehr Frankreich und die Aufständischen zur friedlichen Beilegung des Algerien-Krieges aufforderte— er forderte allerdings für Al- gerien die gleiche Unabhängigkeit wie für Larokko, unter, so sagte er,„Berücksichti- gung der früheren Interessen Frankreichs“ bringt in dieses düstere Bild einen kleinen Lichtblick. Der Preistreiberei- Paragraph von der CDU/CSU-Fraktion erwünscht Bonn.(gn.- Eig. Ber.) Die Wirtschafts. und Preisentwicklung in der Bundesrepu- blick nahm einen erheblichen Teil in den Klausurberatungen der CDU/CSU-Fraktion in Honnef ein. Die Fraktion forderte die Bundesregierung auf, die weitere Entwick⸗ lung sorgfältig zu beobachten, ihre Stabili- tät zu sichern, die Festigkeit der Währung zu gewährleisten und Sorge für ein solides Preisgefüge zu tragen. Sie warnte davor, die Preisentwicklung durch erneute Forde- rungen von den verschiedensten Seiten her in Gefahr zu bringen. Die Bundesregierung wurde ersucht, sich notfalls aller möglichen Mittel zu bedienen. In diesem Zusammen- hang beschloß die Fraktion, um unange- messenen Preissteigerungen entgegentreten zu können, die erneute Einführung des Preistreiberei- Paragraphen. Ferner soll eine konsequentere Aufklärung der Oeffentlich keit über die Auswirkungen etwaiger Ar- beitszeitverkürzungen einsetzen. Zum Ausgleich von Härtefällen Deutsch- niederländische Verhandlungen über Traktat- Ländereien Den Haag, 26. September Eine deutsch-Niederländische Studien- kommission begann am Mittwoch im Haag Verhandlungen über die zwischen beiden Ländern noch offene Frage der Traktat- ländereien. Die Grundlagen für diese Ver- handlungen wurden beim Besuch des Bun- desaußenministers von Brentano im März dieses Jahres im Haag gelegt. Auf deutscher Seite werden sie von Botschaftsrat von No- stiz, auf niederländischer von dem Direktor der Europa-Abteilung im niederländischen Außenamt, Levelt, geführt. Das deutsche auf niederländischem Boden gelegene„Traktatland“ von ungefähr 4000 ha war nach dem Krieg von den Niederlanden unter der Betitelung„Feindvermögen“ als Sicherheit für spätere Kriegsschadens- ansprüche gegenüber Deutschland beschlag- nahmt worden. Holland beziffert diese An- sprüche auf 25 Milliarden Gulden(etwa 27,5 Milliarden Mark). Im Laufe der Jahre ist— wie schon einmal dargestellt— der überwie- gende Teil des deutschen Landbesitzes von dem niederländischen Institut zur Verwal- tung von Feindvermögen veräußert worden. Ueber den noch in der öffentlichen Hand be- findlichen Besitz von insgesamt 1150 ha soll jetzt verhandelt werden. Die Verhandlungen haben das Ziel, Härtefälle auszugleichen. Das betrifft vor allem deutsche Eigentümer, die durch die Enteignung mehr als 60 Prozent ihres Grundbesitzes verloren haben. In Fällen, in denen deutsche Eigentümer von Traktat-Land nachweisen konnten, daß sie während des Krieges aktiv für holländi- sche Belange eingetreten sind, ist es schon früher zu Landrückgaben gekommen. Das Land wurde in solchen Fällen durch eine Ge- richtsinstanz seinem alten Eigentümer wie- der zugesprochen, der dann automatisch er- neut in die noch geltenden Traktatrechte eintrat. Diese Rechte leiten sich aus den Ver- trägen von Kleve(1815) und Meppen(1825) zwischen den beiden Ländern her. Sie garan- tieren den Besitzern von Grund und Boden jenseits der Grenzen des Nachbarstaates den ungehinderten Zutritt zu ihrem Land, die ungestörte Bearbeitung des Bodens und die Einbringung der Ernte und entheben ihn der Zollpflicht für die auf dem Land benötigten und geernteten Güter. Die Verträge garantie- ren jedoch nicht das Eigentum selbst. Von offlzieller Seite wird zu den jetzigen Verhandlungen noch darauf hingewiesen, daß die Kommission nur Lösungsvorschläge aus- arbeiten soll. Die politische Entscheidung über diese Vorschläge bleiben den Regierun- gen beider Länder vorbehalten. Grenzfragen würden von der Kommission nicht erörtert. (dpa) Nehru und König Saud stimmen sich ab Beide sind durch gleiche Interessen im Suez-Konflikt verbunden Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg Neu Delhi, im September Verglichen mit dem Gefolge von hundert arabischen Würdenträgern und Prinzen, das König Saud im Dezember vergangenen Jah- res àuf seiner Indienreise begleitete, wirkt die indische Delegation, die Saudi-Arabien jetzt einen Kester pesncn anden her Scheiden. Ministerpräsident Nehru befindet sleh in Begleitung von drei Beamten des Augenministeriums und drei Parlamenta- riern. Aber während die prunkvolle Staats- visite des arabischen Königs kaum politische Bedeutung besaß, handelt es sich beim Ge- genbesuch der kleinen indischen Gruppe um ein erstrangiges Politikum. Offiziell will man das zwar in Neu Delhi nicht wahr haben, und man bestreitet, daß die Saudi-Arabien-Reise Nehrus in irgend- einem Zusammenhang mit der Suez-Krise stehe. Aber gerade die Suez-Krise macht es unwahrscheinlich, daß der indische Regie- rungschef heute die Zeit für Höflichkeits- Visiten aufbringen würde, wenn er damit nicht zugleich einen politischen Zweck erfül- len könnte. Politische Beobachter in Neu Delhi glau- ben, daß die Haltung König Sauds im Suez- Konflikt der indischen Einstellung sehr ähn- lich ist. Für die Saudi-Arabier und für die Inder ist im Grunde die Sicherheit und das ungestörte Funktionieren ihres Handelsver- kehrs mit der übrigen Welt wichtiger als die Frage der Ausmaße der ägyptischen Sou- veränität. Seit jedoch aus dem Problem der Kanalschiffahrt immer mehr eine Auseinan- dersetzung westlicher Machtpolitik mit dem arabischen Nationalismus geworden ist, ha- ben die Inder als Vorkämpfer der antikolo- nialen Politik und die Saudi-Arabier als Nachbarn und Bundesgenossen Aegyptens sich jedenfalls in der Frage der Souveränität solidarisch mit Nasser erklären müssen. All- dererseits war die indische Regierung von Anfang an bemüht, die Tür für eine Ver- handlungslösung im Suez-Konflikt offen zu halten, nicht zuletzt dadurch, daß man auch in Kairo dringend zur Vernunft und Mäßi- gung geraten hat. Es liegt nahe, daß sich Nehru in diesen Bemühungen gerne von Kö- nig Saud unterstützen lassen möchte, und peide sich über eine Koordinierung ihrer Po- litik in dieser Richtung unterhalten werden, Auf indischer Seite würde man es gewiß begrüßen, wenn es im Verlauf der kurzen Nahostreise Nehrus auch zu einer Begegnung zwischen dem indischen Regierungschef und Oberst Nasser käme, weil doch im person, lichen Gespräch manches leichter geklärt werden kann als durch Noten oder diploma- tische Missionen. Bei der letzten Begegnung mit Nehru in Brioni und Kairo hatte Nasser es vermieden, über seine damals unmittelbar bevorstehende Suez-Aktion zu sprechen,— wohl ahnend, daß er dazu von Nehru kaum ermutigt worden wäre. Heute sollte eigent- lich dem ägyptischen Diktator der Rat, den er damals verschmähte, ein Zusammentreffen mit Nehru wert sein. Noch einmal harte Schule für alte Hasen Die ersten deutschen Militärflieger am Steuerknüppel/ Erschreckend Fürstenfeldbruck, im September Mit heulenden Triebwerken rasen Düsen- jäger neuesten Typs über den amerikani- schen Flugplatz Fürstenfeldbruck in Bayern. Zum erstenmal seit dem Kriege tragen diese Maschinen deutsche Kennzeichen— das sti lisierte Eiserne Kreuz und schwarz-rot- goldene Hoheitsabzeichen. Zum erstenmal auch sitzen am Steuerknüppel wieder deut- sche Piloten, Männer der neuen Deutschen Luftwaffe, Vor wenigen Tagen wurde hier den ersten zehn im Nachkriegs-Deutschland Erg SuxncsPERO DE DEN WANLEN r rr Auf in den(Wahhh kampf Toreros! ausgebildeten Piloten der Pilotenschein überreicht. Die zehn deutschen Düsenjägerpiloten sind „alte Hasen“ der Luftwaffe, die schon im zwei- ten Weltkrieg erfolgreiche Jagflieger waren. Sie haben aber nicht nur das frühere Gelernte neu aufpolieren, sondern völlig umlernen müssen, War schon bei der alten deutschen Luftwaffe fliegerisches Können und ein gu- tes Fingerspitzengefühl entscheidend, so kommt heute hinzu, daß der Düsenjägerpilot beinahe ein Rechenkünstler sein muß, um die zum Teil überschallschnellen Maschinen auf dem in englischer Sprache durch Funk befohlenen Kurs halten zu können, Der jüngste dieser zehn Mann ist 31, die beiden ältesten sind immerhin Jahrgang 1916 und somit 40 Jahre alt. Die neue Deutsche Luftwaffe kann es sich nicht leisten, ein Höchstalter für Piloten festzusetzen. Ausschlaggebend allein ist, ob die Männer, die sich in die Kabine eines Düsenjägers setzen sollen, körperlich und geistig genügend fit sind, um die ungeheure Anstrengung des überschallschnellen Fluges guszuhalten, An Freiwilligen für diesen Zweck mangelt es der Luftwaffe nicht. Aber von 1000 Freiwilligen sind unter den heu- tigen Anforderungen nur 150 voll flugtaug- lich. Der Grund dafür ist nach Auskunft von pachleuten in erster Linie in der schlechten Ernährung zu suchen, die die Entwicklung der deutschen Jugend in den Kriegs- und Nachkriegsjahren entscheidend hemmte, und deren Folgen heute noch nicht überwunden sind. Die jetzt von den Amerikanern in Für- stenfeldbruck ausgebildeten zehn Piloten werden ihrerseits zunächst, ebenso wie ihre drei in den USA und drei in England ausge- bildeten Kameraden, als Ausbilder tätig sein. Bis Ende dieses Jahres werden in den Vereinigten Staaten 118 Deutsche ihre Flug- ausbildung erhalten. In etwa eineinhalb bis zwei Jahren hofft man so weit zu sein, die wenig Jugendliche flugtauglich Ausbildung nur noch durch Deutsche in der Bundesrepublik vornehmen zu können. Ein- einhalb Jahre dauert die fliegerische Ausbil- dung für einen Rekruten. Dazu kommen bei der deutschen Luftwaffe, im Gegensatz zur amerikanischen, drei Monate Taktik und drei Monate infanteristische Ausbildung. Per Flieger muß sich im Notfalle auch im Ge- lände bewegen können, begründet das Ver- teidigungsministerium die von den Amer!“ kanern mit Kopfschütteln betrachtete„Ger ländehopserei“ der Piloten. Um bei einem etwaigen Angriff sofort zum Gegenschlag auslösen zu können, soll die Zahl der in den letzten Jahren errichteten 175 NATO-Düsenjager-Flugplätze in den nächsten zwei Jahren um 75 vermehrt Wer- den, die meisten davon sollen in der Bundes- republik ehtstehen. Sie werden nicht West⸗ lich des Rheins, sondern in drei Etappen ost wärts davon gebaut werden, die vorgescho- bensten dicht an der Zonen-, bzw. tschecho- slowakischen Staatsgrenze, um die Luftver⸗ teidigung möglichst weit nach Osten zu er- möglichen. b Noch fliegen die deutschen Piloten nur all amerikanischen Maschinen und amerikan schen Plätzen. Der erste rein deutsche Luft- Waffenplatz, Lechfeld bei Augsburg, wird in etwa einem Jahr benutzbar sein. Der zweite wird in Memmingen im Allgäu eingerichtet Woran die Techniker jetzt am eifrissten knobeln, sind Düsenjäger, die senkrecht star- ten und landen können, um den Bau von großen Start- und Landebahnen, die zudem vom Gegner leicht zerstört wer⸗ den können, zu erübrigen. „Wenn alles einmal steht, wegen des großen Risikos niemand melt Lust verspürt, überhaupt anzugreifen, meint ein hoher Offlzier der amerikanischen Air-Force zu diesen Plänen.(tc Weitere politische Artikel Seite 18 hoffen wir, 155 kostspieligen . 2c Nr. — Was In rige, a kaneri! pfündi schenk gekom Brutka Frau! hat, e! mung. konstri Gegens Kopf u Z wi der So; Austau wendul Zwecke anden licht W. Im tikane! einen das Ei trische! In] hoher gesellsc den de wird, s ter, die konnte! der Ma des gev Knall, Getöse verkeh! betrieb gendun geleitet Eine sche Heimke schen 1 London einem Sturz Akten Raum übereir geordne als es zeug 8 mußten werden lecker Flak meter britisch sich aur nach D Hongke sich da einen Hotten Ein dE br as er Malta Fekletz. Vor der ind indische Die Ko eine N Bomba; dem D! Ktzung A., Okt Zentral ſerlegu dert we Bei& cchakt dlik De gepar tie n der Der En und Jugosla tinien 2 „ Tsch Schvei⸗ 19, 12. Oesterr land, Frankre ppiner — Auf In I. Konfer, mon gesetzt dern d zungen vie das mög! terenz; dergme Andes, Zu 8 Delegat dungsve dchakts dem he elegati Konfere auf der belegat urigent ministe: 1 Den keter d Daum. ausprac nelle em 9 andern eine Me Die s de auf ſates d. at eine mme mzelne ben Au 3 ſerschie r. 228 — ph cht hafts. srepu- n den Aktion te die twick⸗ tabili; hrung olides davor, Forde- n her erung lichen amen- lange: treten g des 1 eine atlich r Ar- rozent tümer n, daß ländi- schon . Das je Ge- r wie⸗ ch er- rechte Ver- (1825) garan- Boden es den d, die nd die an der tigten antie- tzigen n, daß e aus- eidung jerun- fragen örtert. (dpa) b einan- t dem st, ha- tikolo- er els yptens ränität n. All- g Von Ver- ken zu n auch Mäßzi- id sich n Kö- e, und er Po- erden. gewiß kurzen gnung ef und ersön- geklärt bloma- eignung Nasser ttelbar len,— kaum eigent- den er treffen in der n. Ein- Nusbil⸗ ven bei a2 Zur und 1g. Der m Ge- is Ver- ameri- e„Ge⸗ rt zum o die chteten n den ot wer undes West- en ost gescho- checho- uftver⸗ 2u ex- aur auf rikani- 2 Luft- wird in zweite richtet. rigsten ht star- bieligen ahnen, rt wer⸗ Nr. 225 Donnerstag, 27. September 1936 MORGEN Selte 3 Was sonst noch geschah. un Wausau(Wisconsin) hat eine 33jäh- rige, an Kinderlähmung erkrankte, Ameri- kanerin in einer eisernen Lunge einem fünf- pfündigen gesunden Jungen das Leben ge- schenkt. Der drei Wochen zu früh zur Welt gekommene Junge befindet sich in einem Brutkasten, doch geht es ihm ausgezeichnet. Frau Kosterman, die bereits fünf Kinder bat, erkrankte im August an Kinderläh- mung. Seitdem liegt sie in einer besonders konstruierten eisernen Lunge, die— im Gegensatz zu den üblichen Modellen nur Kopf und Oberkörper bedeckt. * Zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion hat in den letzten Tagen ein Austausch von Memoranden über die An- wendung von Atomenergie für friedliche zwecke stattgefunden. Der Text der Memo- anden soll in den nächsten Tagen veröffent- licht werden. 8 Im grönländischen Inlandeis haben Ame. kikaner in der Nähe des Stützpunktes Thule einen 200 m langen Tunnel waagerecht in das Eis hineingehauen und ihn mit elek- trischer Beleuchtung versehen. * In Brookmans Park ist ein etwa 150 m boher Sendemast der britischen Rundfunk- gesellschaft BBC umgestürzt. Der Mast, über den der Heimatdienst der BBC ausgestrahlt wird, sollte überholt werden. Einige Arbei- ler, die bereits im Gestänge arbeiteten, konnten sich in letzten Minute retten, als der Mast ins Schwanken kam. Die Stahlseile des gewaltigen Mastes sprangen mit lautem Knall, dann kam er ins Kippen und fiel mit Getöse nur wenige Meter von einer Haupt- verkehrsstraße entfernt, um. Der Sende- betrieb erlitt keine Unterbrechungen, da die gendungen bereits über einen Reservemast geleitet wurden. * Einen bösen Schrecken erlebten zwölf bri- ische Unterhaus-Abgeordnete auf der Heimkehr von einem Besuch bei den briti- schen Truppen in Deutschland. Schon über London sackte ihr Flugzeug plötzlich in einem Luftloch fast 300 Meter ab. Der steile Sturz rig die Abgeordneten aus ihren Sitzen. Aktentaschen und Regenschirme flogen im aum umher. Durcheinandergeschüttelt, übereinanderliegend, so fanden sich die Ab- geordnéèten am Boden der Maschine wieder, als es dem Piloten gelungen war, das Flug- zeug abzufangen. Drei der Abgeordneten mubten verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Die anderen kamen mit blauen lecken und Hautabschürfungen davon. * Flakgranaten explodierten etwa 16 Kilo- meter vor einem viermotorigen Flugzeug der britischen Luftfahrtgesellschaft BOAC, das sich am Montag auf dem Flug von Hongkong nach Manila befand. Nach Angaben des Hongkonger Direktors der BOAC handelte es zich dabei vermutlich um Schüsse, die von einem amerikanischen Schiff während eines Hottenmanövers abgegeben worden sind. * Fin Torpedobehälter explodierte an Bord des britischen leichten Kreuzers„Decoy“, aer von Manövern auf der Rückfahrt nach Malta war. Es, Wurden einigen Matrosen gerletzt und Sachschaden angerichtet. * Vor der Durchführung der Neugliederung der indischen Staaten am I. November haben dische Astrologen ihre Regierung gewarnt. Die Konstellation an diesem Tag sei durch ene Mondfinsternis besonders ungünstig. Zombays Staatsminister Morarji Desai hat dem Drängen nachgegeben und die Inkraft- detzung des Dekrets um einen Tag auf den . Oktober vorverlegt. Auch die indische Lentralregierung ist zu einer ähnlichen Vor- gerlegung in den anderen Staaten auf gefor- dert worden. * Bei der Schach-Mannschafts-Weltmeister- haft in Moskau belegte die Bundesrepu- dür Deutschland nach den beendeten Hän- gepartien aus der ersten und letzten Runde u der Gesamtwertung den fünften Platz. ber Endstand des Moskauer Turniers lautet: „ und Weltmeister UdSSR 31 Punkte, 2. Jugoslawien 26,5, 3. Ungarn 26,5, 4. Argen mien 23, 5. Deutschland 22, 6. Bulgarien 22, Tschechoslowakei 20,5, 8. England 20, 9. dchwelz 19, 10. Dänemark 19, 11. Rumänien 0, 12. Israel 15,5. Auf den Plätzen folgten: Hesterreich, Island, Schweden, Belgien, Finn- 9 5 Kolumbien, Holland, Sowjetzone, ankreich, Chile, Polen, Norwegen, die Phi- ppinen und das Saargebiet. — „Wie unmodern!“ sagte der Reformer in Indien Der Dorfweise ist aber um eine Antwort nicht verlegen/ Kühe als Fliegenfänger/ Qualm gegen Bakterien Wer ein Volk reformieren will, muß das Traditionsgefüh! und das Beharrungsver- mögen der Menschen genügend berücksich- tigen. Reformen kann man nicht über einen Leisten schlagen. Das Ziel mag richtig sein, wichtiger aber ist, daß auch der Weg rich- tig ist. Das ist das Problem, dem sich die modern eingestellten Inder gegenübersehen, die auf dem Dorfe als Reformer wirken wollen. Sie stellen oft Wissenschaft gegen Tradition; aber nicht immer ist der, der über das grö- Bere Wissen verfügt, zugleich auch im Be- sitze der größeren Weisheit. Kommt der indische Dorfarzt alten Schla- ges zu einem Patienten, dann sagt er:„So göttliche Gnade waltet, wird alles gut gehen!“ Der Dorfbewohner ist zufrieden: die gött- liche Gnade ist angerufen worden, und der Dorfarzt ist demütig genug, sein Mühen um die Gesundheit seines Patienten der göttli- chen Führung zu unterstellen. Die psycholo- Sische Auswirkung der Anrufung göttlicher Hilfe auf Arzt, Patienten und die Um- gebung des Kranken ist unverkennbar: die Atmosphäre, in der sich eine Heilung vom 5 her anbahnen kann, ist Seschaf- en. Anders beim Arzt, der eine moderne wissenschaftliche Ausbildung erfahren hat, auf seine Fähigkeiten und auf die Macht der Wissenschaft vertraut. Er sagt:„Zwei- fellos ein schwieriger Fall. Aber ich werde sehen, was sich tun läßt. Alle meine An- ordnungen müssen unbedingt befolgt wer- den, sorist gibt es keine Gewähr dafür, daß der Patient nicht stirbt!“ Der Patient und die Menschen in seiner Umgebung werden von Angst und Sorge gepackt; der Arzt be- ginnt mit der Anrufung der Todesfurcht, er hält sich selber für allmächtig, cr baut auf keine Hilfe, die von außen kommt. Ein schlechtes Omen! Die Verwandten, die könnten wir mit Holzkohle kochen, wie du am Krankenbett stehen, schütteln die Köpfe, entmutigt und migvergnügt. Diesen Arzt wird man nicht wieder rufen! Betritt man ein indisches Bauernhaus, so findet man den ersten Raum voller Kühe und Ochsen. Die Bauern zu bewegen, ihr Vieh anderswo unterzubringen, erwies sich als unmöglich. Alle Bemühungen scheiter- ten, und verzweifelt gaben es die Wissen- schaftler auf. Der alte Dorfweise aber weiß eine Antwort:„Ihr sagt, daß wir unter der Malaria leiden. Nun— unsere Häuser sind kensterlos. Der einzige Weg, auf dem die Moskitos in unsere Wohnungen dringen können, geht durch den Haupteingang. In- folge unserer großen Armut verfügen wir über keinen anderen Schutz als das Vieh, das uns die Moskitos vom Leibe hält. Be- seitigt die Ursachen der Malarie und Wir werden keinen Stall mehr vor unserer Tür brauchen!“ Aehnlich steht es mit dem Kochen. Man läßt Kuhdünger trocknen und benutzt ihn als Brennmaterial. Das ganze Haus ist dann voller Qualm. Die Menschen sitzen im Kreis um das Feuer und essen. Kommt der Re- former und sagt:„Wie unmodern! Es gibt genügend Holz. Warum stellt ihr, nicht Holz- kohle her und kocht damit— ohne Qualm?“ Der alte Dorfweise aber erwidert:„Wohl sagst. Doch erzähltest du uns nicht von den vielen ansteckenden Krankheiten und von den Bakterien, die ihre Erreger sind? Nann- test du nicht Typhus und manches andere? Der Rauch des Kuhdüngers ist vielleicht unser einziges Mittel die Luft von diesen Krankheitserregern zu reinigen. Schaff uns erst die Bakterien vom Halse— und dann Wollen wir über die rauchlose Holzkohle sprechen!“ In Indien gibt es eine Pflanze namens „Tulsi“, Die Hausfrau pflegt sie täglich, ja, sie verehrt sie. Kommt der moderne Wis- senschaftler:„Was soll dieser dumme Aber- glauben? Fort damit!“ Erwidert der Dorf- Welse:„Ich gebe dir recht: fort mit alber- nem Aberglauben! Aber warum fort mit der Tulsi-Pflanze und ihrer täglichen Pflege? Sieben Tulsi-Blätter als Tee aufgebrüht ist unser bestes Fiebermittel. Wirkt es nicht Wie jenes moderne Mittel, das hr Chinin nennt, und haben wir es nicht Tag und Nacht zur Hand, wenn wir es brauchen? Gib uns etwas Besseres, ehe du uns das alte wegnimmst!“ Und so geschieht es, daß in dem Kampf zwischen Tradition und westlicher Wissen- schaft die Tradition die Oberhend behält und die Wissenschaft noch einen langen Weg zu gehen hat, bis sie beim Volke an- langt. Lall Gupta Fakire wollen keine Fernsehstars sein Mensch ohne Unterkörper läßt Filmstreifen der Kameramänner vernichten Zum Allindischen Fakirkongreß 1956 in Jaipur waren erstmals zwei Kameramänner des amerikanischen Fernsehens erschienen. Der Präsident der indischen Fakire, Lvumu Handeres Maso, der im Vorjahr 116 unbe- kannte Tricks und schwierige Vorführungen Wann hört er endlich zu wachsen auf? fragt die verzweifelte Mutter immer wieder die japanischen Aerzte. Ihr Sohn leidet an einer Kranlcheit, gegen die es bisher noch kein wirksames Medikament gibt. Er ist jetzt 20 Jahre alt, 2 Meter 20 groß und wächst immer noch. Der Junge hat den Verstand eines zehnjährigen Kindes. Unser Keystone-Bild zeigt den 20 jährigen Loshimitsu Matsu aka mit seiner 422 jährigen Mutter vor ihrem Haus in Nagano. zeigen konnte, hatte ihnen die Genehmigung zu den Aufnahmen erteilt. Die Artistenloge von San Franzisko hatte für den Fall, daß es der unbestechlichen Kamera gelingen Sollte, den geheimnisvollen„Brustmann“ zu filmen, eine Prämie von 2000 Dollar ausge- setzt. Aber schon als der Aufnahmewagen in der Nähe des Vorführungsgeländes Aufstel- lung bezog und sein Teleobjektiv einrichtete, begannen die Fakire zu murren. Mit vollem Recht befürchteten sie, daß sie der Fern- sehkamera nichts vormachen könnten und daß eine ganze Reihe ihrer Tricks dadurch entlarvt werden würden. Das Verhängnis entlud sich, als der schwierigste Trick der Welt zur Vorführung kam. Sim Hudo, der„Brustmann“, zeigte sich seinen Kollegen. Dieser Inder beherrscht als angeblich einziger Mensch den Trick, seinen ganzen Körper unterhalb der Brust freistehend und ohne Requisiten verschwin- den zu lassen. Selbst Nahestehende haben den Eindruck, als seien von Sim Hudo nur noch Brust, Arme, Hals und Kopf vorhan- den. Dieser Teil seines Körpers hängt förm- lich in der Luft. Er bewegt sich auch fort. Wenn sich die Umstehenden bücken, kann Sim Hudo über sie dahinschweben, ohne sie mit dem„verzauberten unteren Körperteil“ zu berühren. Viele erfahrene Fakire haben sich schon vor Sim Hudo in den Staub ge- worfen und ihn als„Gott ihrer Kunst“ ver- ehrt. Als nun der Brustmann“ seinen Frick vorführte und tausende Fakire ihm Ovatio- nen darbrachten, verblaßte die Autorität des inzwischen übrigens erkrankten Präsiden- ten. Die Menge brach in fanatisches Geschrei aus:„Hudo, Hudo, der große Hudo!“. Und da wies der umjubelte Fakir auf die beiden Männer mit der Fernsehkamera, die plötz- lich wie Espenlaub zitterten.„Diese da“, 80 rief er, sind Verräter! Sie werden mit Hilfe ihrer teuflischen Aufnahmen unsere Ge- beimnisses in alle Welt tragen, und wir wer- den brotlos! Fakire von Indien, laßt das nicht zu! Ergreift sie und zerstückelt ihre Filme!“ Schnell wollten die beiden Reporter, ein Amerikaner und ein Inder, mit ihrem Auf- nahmewagen die Flucht ergreifen. Aber schon bingen die Fakire wie Trauben an ihrem Wagen, zückten Dolche und krumme Säbel.„Ihr habt die Heiligkeit gläubiger Fakire verletzt, brüllte ein alter Nagelbett- schläfer. Um lebendig entkommen zu kön- nen, blieb den Kameraleuten nichts anderes übrig, als ihre Filmstreifen auszuhändigen. Hudo achtete genau darauf, daß es die rich- tigen waren, Dann verbrannten die Fakire unter Freudentänzen die Filme. Die ersten Fernseh-Aufnahmen vom Allindischen Fakirkongreg waren vernichtet. Hudo ge- stattete später gnädig nur eine harmlose Sruppenaufnahme und Massenszenen ohne Zaubervorführungen. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Meist stark bewölkt mit einzelnen Regenfällen oder Schauern, vorübergehend auch Auflockerun- Sen. Kühler als bisher. Tageswerte zwi- schen 16 bis 18 Grad, Frühwerte 11 bis 13 Grad. Mäßiger südwestlicher Wind. Sonnenaufgang: 6.20 Uhr. Sonnenuntergang: 18.13 Uhr. JN 95 Ta bio lese 295 Vorhersage-Karte für 22 2. Se- Uhr 918 oog 5 8 * Hoperande * 6 1005 O indstill Nordwin Ostwine wolkenlos 10 Km 20 KmI¹œ heiter halb bedeckt Sdud wind NO wes tine SO mh 40 Km H wolleig bedeckt VARM FRONT KALT FRONT am Soden n der Hone AKA . OKK LUS ON . warme e kalte Luftströmung Schaber ⁊ Sewitte: 9 Niesein * Schnee Regen = Nebel . Niederschiagsgebiet Luftdruck in Milſibar. Temp. in C Grad E Hoch- Tiefdruckgebiet Pegelstand vom 26. September Rhein: Maxau 489(7); Mannheim 347 (Ih); Worms 276(8); Caub 248(15). Neckar: Plochingen 115(unv.); Gundels- heim 165(5); Mannheim 343(11). Fall„Andrea Doria“ Der dritte Offizier des schwedischen Pas- sagierschiffes„Stockholm“, der 26 Jahre alte Carstens-Johannsen, hat vor Gericht weitere Aussagen gemacht, die wichtige Tatsachen über den Untergang der„Andrea Doria“ ent- hüllen. Sarstens- Johannsen, der in der Unglücks- nacht am 25. Juli diensthabender Offizier War, berichtete, daß er das Abschwenken nach Backbord der„Andrea Doria“ kurz vor dem Zusammenstoß nicht bemerkt habe, weil er gerade mit dem Mastkorb-Ausguck tele- foniert habe. Irh weiteren Kreuzverhör stellte sich heraus, daß der Telefon-Apparat auf der Kommandobrücke nach hinten gerichtet stand, so daß während des Telefongesprächs niemand die„Andrea Doria“ beobachtete. Die „Stockholm“ fuhr zu dieser Zeit mit„voller Fahrt voraus“, etwa 18 oder 19 Knoten, wie Carstens- Johannsen weiter erklärte. In Wenigen Sekunden“ habe er dann plötzlich die„Andrea Doria“ vor dem Bug der„Stock- hom“ gesehen, worauf er„hart Steuerbord“ und die Maschinen auf„volle Kraft zurück“ befohlen habe, um den Zusammenstoß zu ver- meiden. Nach der Kollision sei die„Andrea Doria“„im Dunst verschwunden“, und er babe das abtreibende Schiff auf seinem Ra- darschirm verfolgt. Diese Aussage widersprach der früheren Erklärung Carstens-Johannsens, daß er wenige Minuten vor dem Zusammenstoß den Vollmond gesehen habe. Die italienische Schiffahrtsgesellschaft behauptete, daß dich- ter Nebel geherrscht habe und daß die„Stock- holm“ hätte Nebelsignale geben müssen. Carstens-Johannsen erklärte dazu, daß ein Schiff wohl hätte in einer Nebelbank ver- schwinden können, doch sei es nicht so neblig gewesen, daß die Nebelhörner hätten betätigt werden müssen. Aufgabe: Verhindern, daß aus einem In Luxemburg ist am 24. September eine Konferenz der sechs Länder der Montan- mon zusammengetreten, die sich das Ziel Lesetzt hat, für die Bergleute, in allen Län- dern der Montan-Union Sicherheitsbedin- zungen zu schaffen, die Grubenkatastrophen de das Unglück bei Mareinelle in Zukunft möglich machen. Das Ergebnis der Kon- enz soll eine ‚Sicherheits-Charta“ für den welsmann sein, die für alle sechs Länder Uundestsicherheitsbedingungen festlegt. Zu der Konferenz haben die sechs Staaten belegationen entsandt, die sich aus Regie- ungsvertretern, Arbeitgebern und Gewerk- chaktsvertretern zusammensetzen. Außer- dem hat Großbritannien eine Regierungs- ſelegation und Gewerkschaftsvertreter zu der Lonkerenz geschickt, Die Bundesrepublik ist 1 der Konferenz mit einer zwölfköpfigen gelegation unter Leitung von Ministerial- ürigent Richter vom Bundeswirtschafts- mnisterium vertreten. Den Vorsitz der Konferenz führt als Ver- ſeter der Hohen Behörde der Franzose Leon Baum. Er gedachte in seiner Eröffnungs- asprache der Opfer des Unglücks bei Mar- nelle und forderte die Konferenz auf, vor zem Maßnahmen auszuarbeiten, die es ver- ndern, daz aus einem Bergwerksunglück ne Massenkatastrophe wird. 5 Die Sicherheitskonferenz der sechs Länder, a auk Grund eines Beschlusses des Minister- ales der Montan-Union einberufen wurde, 1 1 5 eme Frist bis zum 31. Januar 1957 be- e. um ihre Arbeiten zu vollenden. Im zelnen hat der Ministerrat ihr die folgen- en Aufgaben gestellt: ers Einen Vergleich der zur Zeit in den ſerschiedenen Ländern geltenden Sicher- „Sicherheits-Charta“ für den Bergmann Unglück eine Menschenkatastrophe wird heitsbestimmungen anzustellen und zu über- prüfen, wie in den einzelnen Ländern die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen garantiert wird. 2. Die Ausarbeitung von Methoden, die eine ständige Anpassung der Sicherheits- vorschriften an die technische Entwicklung garantieren. Die Konferenz soll zu diesem Zweck die Errichtung eines ständigen Organs der sechs Länder vorbereiten, das den Re- gierungen laufend Vorschläge über die An- Wendung der geeignetsten Sicherheits- bestimmungen macht. 3. Die Ausarbeitung von Vorschlägen für eine ständige Zusammenarbeit der zentralen Rettungsstellen in den einzelnen Ländern mit dem Ziel, die Rettungsmethoden einheit- lich zu verbessern. 8 Die Hohe Behörde der Monta-Union, die nach dem Unglück bei Mareinelle die An- regung zur Einberufung einer Grubensicher- heits-Konferenz der sechs Länder gegeben hatte, will der Sicherheits-Konferenz um- fangreiches Material für ihre Unter- suchungen zur Verfügung stellen, das sie auf Informationsreisen ihrer Beamten durch die europäischen Gruben und durch die Vereinigten Staaten gesammelt hat. Zum Vorbild für die Verbesserungsvorschläge sol- len die amerikanischen Methoden der Unfall- pekämpfung sein, die hauptsächlich darauf abzielen, die Bergleute und ihre unmittel- baren Vorgesetzten— die Steiger und Ober- steiger— zu ständiger Wachsamkeit anzu- spornen.“ Nach den amerikanischen Erfah- rungen ist menschliches Versagen die Haupt- unfallursache. 80 Prozent aller Gruben- unfälle in den Vereinigten Staaten werden auf menschliches Versagen zurückgeführt, 18 Prozent auf technische Mängel und nur 2 wei Prozent auf höhere Gewalt. Durch die neuen amerikanischen Methoden ist es dort gelungen, in zwei Jahren die Zahl der Un- fälle auf die Hälfte zu verringern. Die Hohe Behörde hat am Tage der Kon- ferenzeröffnung in einem Pressekommuni- que darauf hingewiesen, daß sie selbst keine bergpolizeilichen Zuständigkeiten für die Grubensicherheit hat, sondern nach dem Ver- trag nur die Möglichkeit besitzt,„die tech- nische und wirtschaftliche Forschung, unter anderem auch für die Betriebssicherheit in den Industrien der Gemeinschaft zu fördern“. Diesem Auftrag hat die Hohe Behörde nach ihrer Veröffentlichung bereits durch zwei Maßnahmen entsprochen: 1. Durch die Finanzierung eines vier- jährigen Forschungsauftrages von 1,2 Millio- nen Dollar zur Bekämpfung der Silikose und der Hitze- und Lärmein wirkungen auf die Arbeiter, sowie 2. durch die angestellten Untersuchungen über das Problem des menschlichen Ver- sagens. Auch der Beratende Ausschuß der Produzenten, der Arbeitnehmer und Ver- braucher bei der Hohen Behörde ist mit die- ser Frage befaßt worden und will der Hohen Behörde bis zum Jahresende Vorschläge unterbreiten. Tarif abkommen Oesterreich— Montanunion Zwischen Oesterreich und der Montan- union haben am 14. September in Luxem- burg Verhandlungen über direkte Durch- gangstarife für den Transit von Kohle- und Stahlprodukten begonnen. Wien ist an dem Abschluß eines derartigen Vertrages sehr interessiert. Die Transportkosten zwischen Westdeutschland und Italien würden zum Beispiel dadurch beträchtlich verbilligt werden. Internationaler Kampf gegen einen Schädling. . Fliege mit blauem Kopf und gelblich schillernden Flügels Innerhalb von vier Monaten wurden im vergangenen Jahr 10 000 Tonnen Apfelsinen an den Grenzen der Bundesrepublik zurück- gewiesen oder vernichtet, weil mit den Früchten der gefürchtete Obstschädling Nummer eins, die Mittelmeerfruchtfliege, ins Land kam. Dieses kleine Insekt steht im Mittelpunkt einer internationalen Experten- konferenz in Bonn vom 26. bis 28. September. Regierungsexperten von 16 Staaten und Territorien nehmen unter Leitung des Generaldirektors der Europäischen Pflanzen- schutzor ganisation, Dr. Wilkins(Großgbritan- len), daran teil: Die Apfelsinenexportländer Algerien, Zypern, Frankreich, Israel, Italien und Spanien und die Einfuhrländer Belgien, Dänemark, Deutschland, England,, Luxem- burg, die Niederlande, Oesterreich, Schweden und Schweiz. Außerdem sind die USA mit einer Beobachterdelegation, die Ernährungs- organisation der UNO, die FAO, die OEEC und eine Reihe anderer Spezialorganisationen vertreten. Veranstaltet wird die Konferenz, die zuletzt 1954 in Algier tagte, von der EPPO, der Europaischen Pflanzenschutzorganisation. Die Grundthemen der Konferenz lauten: 1. Wie kann die Mittelmeerfruchtfliege be- reits in den Obstkulturen der Exportländer und auf dem Transport so nachhaltig be- kämpft werden, daß den Exporteuren keine Verluste infolge der immer strenger werden- den Quarantänevorschriften der Einfuhr- staaten entstehen? 2. Wie können im Interesse der Export- länder die Quarantänevorschriften der euro- päischen Einfuhrstaaten vereinheitlicht werden? Die Fliege mit dem blauen Kopf und den gelblich schillernden Flügeln, deren Maden Aprikosen und Pfirsiche, Aepfel und Birnen faulig werden lassen, ist seit einigen Jahren auch in Deutschland heimisch geworden. Im vergangenen Jahr hat sie ihre Anwesenheit vor allem in Rheinland-Pfalz durch Vernich- tung von 80 bis 90 Prozent der befallenen Pfirsich- und Aprikosenkulturen nachdrück- lich demonstriert. Alle Hoffnungen, daß der letzte Winter mit seinem Frost die im Erd- reich überwinternden, an das Mittelmeer klima gewohnten Schädlinge austilgen würde, haben sich nicht erfüllt. Weder das härtere Klima Mitteleuropas noch die strengen Grenzkontrollen vermoch- ten die Ausbreitung des Schädlings zu stop- pen. Nur eine internationale Zusammenarbeit, die die Bekämpfung bereits in die Ursprungs länder und auf die Transportwege verlegt, scheint Aussicht auf einen Erfolg zu bieten. Daran sind die von den immer schärfer wer- denden QAuarantänebestimmungen betroffe- nen Exporteure ebenso interessiert wie die um ihre eigenen Obstkulturen besorgten Ein- fuhrländer Mittel- und Nordeuropas. Drei Abwehrmethoden werden auf der Bonner Konferenz vor allem beraten: Che- mische Spritzmittel, Kühlung der Früchte, wobei Eier und Larven abgetötet werden, und der Einsatz von Parasiten gegen die Parasiten. Die Sachverständigen sehen in der chemischen Behandlung der Verpackungsmaterialien eine Möglichkeit, den Schädling während des Transportes an seinem Zerstörungswerk zu hindern. Bei den„biologischen Verfahren“ mit Parasiten geht es darum, die Mittelmeer fruchtfliege in ihren Befallgebieten durch Schlupfwespen niederzukämpfen. Dr. H. Reinhardt Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 27. September 1956/ Nr. 229 Erfolg bürgerschaftlicher Initiative: Panzer fahren nicht mehr durch Käfertal Amerikaner haben Verständnis für Verkehrsschwierigkeiten/ Hauptaufgabe: Bau einer Umgehungsstraße Die aßen des alten Mannheimer Vor- ortes K al sind eng. Aber zehntausende Kraft zeuge os, Motorräder, Mopeds auch noch durch sie hin- S am Dienstag aler Verkehrs- en(kürzlich g für Tag eten ber Panzer) fahren I durch. Wir bericht in unserer Meldur dilemma ein wen die àamerikaniscł n Truppenführer Einsicht für die schwierige Situation zeigten. Es wurde Befehl erteilt, daß alle schweren Fahrzeuge der U-Armee Umgehungsmöglich- keiten benut Der in K ES War im April d S Jahres, als 199 An- wohner der Ladenburge und Wormser Straße ihre Namen unter eine Beschwerde- schrift an die Stadtverwaltung setzten, in der es U. A. hieß:„Der Verkehr mit Kraftfahr- zeugen aller Arten und Größen— auch mit Panzern und Schleppern der Besatzungs- macht— ist derart angestiegen, daß den Angrenzern und Anwohnern der Wormser und Ladenburger Straße das Wohnen und die Nachtruhe zur Qual geworden sind.“ Es Wurde auf die Kinder(Käfertalschule) und die Kirche(St. lrentius) hingewiesen. Auch auf die starken Erschütterungen für die angrenzenden Wohnhäuser. Und es hieß Weiter in der Beschwerdeschrift:„Es wäre an der Zeit, daß die längst geplante und bereits mit einem Entwässerungskanal ver- sehene Umgehungsstraße ab Weinheimer Weg, entlang der Gallwitz-Kaserne in Rich- tung Industriehafen, endlich in Angriff ge- nommen wird, damit die beiden Straßen in- mitten Käfertals die dringend notwendige Entlastung erfahren.“ Diese Bürgereingabe unterstützte im Mai nachdrücklicherweise Stadtpfarrer Ludwig Mönch von der St.-Laurentius-Pfarrei, der nicht nur auf die Gefahren für die Anwohner und deren gesundheitliche Belästigung hin- wies, sondern auch darauf, daß die Verkehrs- entwicklung beträchtliche Störung aller Got- tesdienste, kirchlichen Andachten und Ver- anstaltungen im Gotteshaus Wormser Straße Nr. 11 im Gefolge hat.„In dieser Straße fehlt“, so schrieb der Pfarrer,„einer der wichtigsten Faktoren des heutigen Lebens, nämlich Ruhe und Sicherheit.“ Wie ist nun die Situation in Käfertal? Haus Nummer 23 der Ladenburger Straße, in Käfertals Straßen Das gibt es Panzer in Zukunft nicht mehr. General Mellnik hat einen entsprechenden Befehl er- lassen, nachdem einer seiner Majore eine Aus- spracke mit Käfertaler Stadtraten und Vertre- tern des Mannheimer Tiefbauamts hatte. und der Platz rund um das Rathaus bilden die Knotenpunkte. Aus mehreren Hauptrich- tungen strömt dort der einleitend geschil- derte Verkehr zusammen. Hier trifft sich der gesamte Pendlerverkehr Odenwald/ Mann- heim aus den Hauptrichtungen Weinheim Viernheim und Ladenburg Wallstadt in Richtung Industriehafen, Luzenberg, Wald- hof und Sandhofen. Schwere und schwerste Laster zwängen sich, gewaltige Erschütterun- gen verursachend, lärmend und giftige Wol- ken ausstoßend, durch die engen, zum Teil nur vier bis fünf Meter breiten Straßen. Zu den gestiegenen Verkehrsverhältnissen kam noch die Belastung durch die Militärfahr- zeuge aus drei Kasernen, die ständig zwischen Käfertal und den angrenzenden Garnisonen Sandhofen, Schönau, Blumenau verkehrten und ihren Weg durch die Käfertaler Orts- mitte nahmen. Unerträglich wurden Belastung und Be- lästigung: Es beginnt früh um fünf Uhr, wenn die ersten zur Frühschicht fahren; der Ge- schäktsbeginn schließt sich an. Es folgt der Hauptverkehr der Mittagsstunden und der Mittagsschichten. Es folgt der Nachmittags- geschäftsschluß und der Abendverkehr. Und dann kommt die Nacht. Aber auch in ihr gab es keine Ruhe: Truppenbewegungen und normaler Durchgangsverkehr gehen weiter. Stadtbaudirektor Borelly stand den Pro- blemen und Bevölkerungseingaben zunächst machtlos gegenüber. Die Finanzlage der Stadt Mannheim ist nicht rosig gewesen; bedingt durch die Kreditrestriktionen ist sie noch schlechter geworden. Es ist im Augen- blick ganz unmöglich, die für den Bau einer groben Umgehungsstraße erforderlichen Geldmittel außerplanmäßig bereitzustellen. In dieser Notlage wandten sich Tiefbauamt und Käfertaler Stadträte an die Amerika- ner, um wenigstens zu erreichen, daß der Verkehr der Armeefahrzeuge aus Käfertal herausgenoramen wird. In einer gemeinsamen Besprechung zeig- ten die Truppenoffiziere erfreulich viel Ver- ständnis für die Käfertaler Bevölkerung. Es wurde der Befehl, über den wir bereits be- richteten, herausgegeben. Der Vertreter der Armee in der Besprechung, Major Tom J. Perkins von der 34. AAA- Brigade, unter- richtete Brigade-General und Kommandeur F. M. Mellnik von den Verhandlungen, wel- cher den Befehl sofort allen Einheiten zu- stellte. Seine Einhaltung wird überwacht. Die amerikanischen Fahrzeuge, die zu den Gar- nisonen Schönau, Sandhofen und Blumenau wollen, müssen jetzt ihren Weg über Auto- bahn Viernheim— Abzweigung Kaiserslau- tern— Abzweigung Sandhofen nehmen. „Es ist besser geworden“, stellen die ver- schnupften Käfertaler fest. Aber gut ist es natürlich nicht. Das liegt auf der Hand. Denn die amerikanischen Fahrzeuge sind keines- wegs allein Belästigungsgegenstand. Der Ortskern von Käfertal ist mit seinen engen Straßen den heutigen Verkehrsverhältnissen ein faeh nicht mehr gewachsen. Das Pro- blem der dringend notwendigen Umgehungs- straße bleibt bestehen, so meinen die Käfer- taler und sie haben recht. Das wissen natür- lich auch Stadtverwaltung und Tiefbauamt. Man hofft nun, daß recht bald Bespre- chungen darüber geführt werden können, in welchem Maße sich die Amerikaner gege- benenfalls an den Kosten für den Bau einer nördlichen Umgehungsstraße um die Ort- schaft. Käfertal beteiligen könnten(eine solche Straße käme auch ihnen zugute). Man muß sich aber davor hüten, den Amerika- nern alle Lasten aufbürden zu wollen. Auch die Vertreter der Abteilung Straßenbau des Innenministeriums in Stuttgart hat die Stadt Mannheim nachdrücklich auf die Notwen- digkeit dieses Bauvorhabens hingewiesen. Eine schöne Gelegenheit für die Landes- regierung, einmal etwas für Mannheim zu tun.-kloth Seidenraupen und Verrechnungsschecks 343 angehende Kaufleute im Examen; „Was ist der Unterschied zwischen Webs, Wirk- und Strickwaren?“—„Wie wird But- ter verpackt?“—„Wie verbucht man Gehäl- ter?“ Das waren einige der Fragen, die 343 angehende Kaufmannsgehilfen dieser Tage zu beantworten hatten. Die Industrie- und Handelskammer führte in den Räumen der Friedrich-List- Handelsschule den mündlichen und praktischen Teil der Kaufmannsgehilfen- prüfung durch. Von 438 Prüflingen, die aus 42 Branchen der Industrie, des Groß- und Einzelhandels, des Versicherungs- und Ver- kehrsgewerbes und der Banken kamen, hat- ten 95 die schriftliche Prüfung im Juli nicht bestanden. Sie sind noch einmal zum Exanien an Ostern zugelassen. Die andern wurden jetzt, in Dreier- und Vierergruppen zusam- mengefaßt, von jeweils zwei Fachleuten aus der Praxis und einem Lehrer auf ihre Ge- schäftskenntnisse, Warenkunde und Allge- meinwissen geprüft. Etwa eine halbe Stunde lang wurde jeder der Kandidaten, die jetzt alle ihre Lehrzeit beendet haben,„in die Zange“ genommen. Beim Einzelhandel, Wo— trotz der Vorbil- dungskurse des Einzelhandelsverbandes erfahrungsgemäß das niedrigste Wissens- niveau herrscht, ging es verhältnismäßig ein- fach zu. Besonderen Wert legte man auf Warenkunde. An Sortimentsmustern konnten die Mädchen aus der Textilbranche ihr Wissen beweisen—„dieses Nachthemd mit Schlupfmanschetten aus Flanell ist preiswer- ter und etwas undankbarer als das Popeline- hemd mit waschechtem bunten Besatz und Knöpfmanschetten“—, die zukünftigen Le- bensmittelkaufleute verbreiteten sich über die verschiedenen Konservenarten und ihre Haltbarkeit. Es gab auch Pannen. Ein mun- Kaufmannsgehilfenprüfung der IHR teres Mädchen im Prüfungsfach„Textil“, das hinter dem Ladentisch bestimmt seinen Mann steht, erklärte Japan, das Seidenland, kurzer- hand zum Erdteil. Der Unterschied von Kunst- und Naturseide dagegen, theoretisch ein kleines Problem, war ihr am Waren- muster sofort klar. Die angehenden Industrie- und Bank- kaufleute dagegen waren in ihrem Fach sehr beschlagen. Sie buchten aus dem Kopf ohne langes Nachdenken„per sonstige Verbind- lichkeiten an Kasse“, versprachen, vor der Gewährung von Bürgschaften ihre Kunden auf Herz, Nieren und Bilanzen zu prüfen und sich auf alle Fälle noch durch Uebereignun- gen oder Hypotheken zu sichern. Bankbe- trüger werden es bei dieser pessimistischen Generation schwer haben Auch die beiden Mädchen aus der Holz- industrie wußten gut Bescheid. Ueber die Importbedingungen bei ausländischen Höl- zern, über die verschiedenen Holz-Güte- klassen, über Anfuhrwege und über die Kon- kurrenz der Kunststoffindustrie. Der Chef kann zufrieden sein. Wenn die jungen Leute in ein paar Tagen die Mitteilung erhalten, daß sie bestanden haben, sind sie immerhin„schon wer“. Sie haben schon eine recht ansehnliche Strecke auf dem Weg zum erfolgreichen Kaufmann zurückgelegt und sind eine Gehaltsstufe höhergeklettert. 11a Anwärter für den mittleren Justizdienst, die am 1. April 1957 das 17. Lebensjahr vollendet haben, werden im OLG-Bezirk Karlsruhe ein- gestellt. Nähere Auskunft erteilen die Arnts- gerichte. Verkelrdilemma tal braucht eine nördliche Umgehungsstraße! —. in Käfertal: Eng, zu eng sind die Straßen, die durch diesen alten Vorort führen. 15 Fahrzeuge sind auf unserem Bild au sehen. Vier davon sind ameriſcanische Lastwagen. Sie dürfen in Zukunft diese Straße nicht mehr benutzen, Eine kleine Besserung— aber es ist nicht des Pudels Kern: Käfer- Bilder(2): Häusser Karlheinz Jäger konnte nicht mehr schlafen Am dritten Sitzungstag wurde der Frankfurter Veberfall behandelt Auch der dritte Verhandlungstag des „Jäger- Prozesses“ verlief in der ruhigen Atmosphäre, die dieses Verfahren von Be- ginn an auszeichnete. Vorsitzender Land- gerichtsdirektor Dr. Hermann Huber ver- wandte auf die Erörterung der beiden Raub- überfälle in Frankfurt am 23. November 1954 besonders viel Sorgfalt, denn die Jäger- bande hatte zum ersten Male— nach im- merhin 65 Einbrüchen und Diebstählen— einen Raubüberfall geplant und ausgeführt. Die Mitglieder trugen dabei Strumpfmasken und hatten ausgemacht, daß auf niemand geschossen werden dürfe. Lediglich Warn- schüsse gestanden sie sich zu. Nach den zwei Ueberfällen, die knapp 4000 Mark einbrachten, sagte Willi Korb- macher:„Für mich ist jetzt Sense!“ Er hatte genug von der Aufregung und wollte nicht weiter bei Raubüberfällen mitmachen.„Un- sere Freundschaft war ohnehin nur noch künstlich aufrechterhalten worden“, sagte er vor Gericht. Korbmacher bezeichnete Jäger eindeutig als denjenigen, nach dessen Pfeife getanzt werden mußte. Später ver- suchte er diesen Eindruck zu verwischen, indem er angab, auch Jäger seien vor den Raubüberfällen hin und wieder Bedenken gekommen. Jäger gestand:„Es hatte jeder von uns Angst; ich schäme mich nicht, das zuzugeben.“ Diese Angst hatten er und die beiden Brüder Korbmacher vorher mit Kognak hinuntergespült. Am Silvestertag 1954 erfolgte dann der „langersehnte große Coup“ auf die behelfs- mäßige Rentenzahlstelle am Frankfurter Oederweg. Die drei Räuber hatten auch das kleinste Detail sorgfältig vorbereitet. Um 7.15 Uhr morgens drangen sie in die Turn- halle ein; Jäger feuerte einen Warnschuß gegen die Decke und nach zwei Minuten hatte die Bande 79 944,22 Mark in einem Kohlensack zusammengerafft.„Wir waren vor und während der Tat sehr aufgeregt“, sagte Korbmacher, während Jäger den Raub nüchtern und gelassen schilderte. Das Geld wurde in drei Summen von je 26 400 Mark aufgeteilt; auch zwei andere Leute bekamen liefert. Nach diesem„Coup“ herrschte Ruhe. Aber sie bekam Jäger schlecht.„Ich stellte fest, daß ich nicht mehr der Mensch von krüher war“, erinnerte er sich.„Ich konnte keine philosophischen Bücher mehr lesen, konnte nachts auch nicht mehr schlafen. Nun fing es an mit den Barbesuchen.“ Jäger gibt an, 600 Mark in Bars verjubelt und 7000 Mark in der Spielbank Bad Homburg verspielt zu haben. 10 000 Mark zahlte er duf das Konto eines unsauberen Geschäfts- mannes ein, mit dem zusammen er ein Lokal es sollte Rembrandt- Stuben“ heißen— aufmachen wollte. Auf einmal, nach Jägers Angaben, war sein Anteil an der Beute verschwunden.„Wo blieb die er- hoffte Existenz, Angeklagter Jäger,“ fragte Vorsitzender Huber. Jäger zuckte nur müde mit den Schultern. Darauf wußte er hichts mehr zu sagen. Wir berichten morgen weiter. H-e Diensthunde-Ausscheidung für Karlsruhe Am Pfingstbergweiher stellten sich Schutzhunde aus Baden- Württemberg vor Der Schäferhund gehört mit zu den be- liebtesten Hausgenossen. Darüber hinaus bedienen sich Polizei, Kriminalpolizei, Zoll und Bundesbahn des Schäferhundes als Wach-, Dienst- und Schutzhund. Im süd- deutschen Raum ist es vor allen Dingen die württembergische Polizei, die allein im Raum Stuttgart 45 Schäferhunde im Dienst ver- schiedener Polizeidienststellen stehen hat. Eine Diensthunde-Ausscheidungsprüfung für Baden- Württemberg führte jetzt der Verein für deutsche Schäferhunde, Orts- gruppe Rheinau, am Pfingstbergweiher durch. Auch ein Stück Stadtgeschichte: Einhundertzehn jahre TS. Mannheim von 1846 In alten Mitgliederlisten stehen die Namen Diffené und Scipio Der Turn- und Sportverein von 1846 verkörpert in Mannheim ein Stück Stadt- geschichte. Als er vor zehn Jahren sein „Hundertjähriges“ feierte, gab es keine Möglichkeit, dieses Ereignis publizistisch zu würcligen. In diesem Jahre wird der. TSV 1846 einhundertzehn Jahre alt. D. Red. Es War eine wirtschaftlich und auch poli- tisch bewegte Zeit, als die Vertreter einiger eingesessener Mannheimer Familien den Versuch machten, einen Turnverein ins Leben zu rufen. Jede Neugründung der da- maligen Zeit wurde von der Regierung arg- wöhnisch verfolgt. Man vermutete stets eine Gefährdung der staatlichen Sicherheit. Die Regierung vermutete das um so stärker, wern führende Persönlichkeiten Mannheims an solchen Neugründungen beteiligt waren. Und das war der Fall, als der Glasermeister Roes den Abgeordneten L. A. Bassermann, sowie den Oberhofsgerichtsadvokaten und Redakteur Gustav von Struve für die Grün- dung eines Turnvereins gewonnen hatte. Schon im ersten Jahr seines Bestehens — 1846— zählte der Turnverein 600 Mit- glieder. Sie waren zum Turnverein gekom- men um zu turnen, aber auch um mit ihrer Mitgliedschaft gleichzeitig ein politisches Bekenntnis abzulegen. Als 1848 die Fran- 2z08en ihren König gestürzt und die Republik ausgerufen hatten und die Regierung be- fürchtete, daß sich diese Volksbewegung auch auf Deutschland und ganz besonders auf Baden übertragen könnte, wurde am 1. August 1849 der Turnverein wieder ver- boten. Man turnte zwar weiter, doch an eine freie Entfaltung war nicht zu denken. Erst anfangs der 60er Jahre leiteten beherzte Männer die offizielle Neugründung in die Wege. Nach dem Krieg von 1870/1 erbau- ten sich die Turner in R 8 eine eigene Turn- halle. Die Ausdehnung der Stadt und das Emporschießen neuer Fabrikgebäude zwan- gen jedoch 1889 dazu, die Halle auf Abbruch zu verkaufen. Die Stadt stellte dem Verein alsdann die Turnhalle der Friedrichschule zur Verfügung. Die stets regen Kräfte des Vereins sorgten dafür, daß Mannheimer Turner auf den vie- jen Turnfesten, besonders auf dem Feldberg- turnfest im Taunus, als Sieger hervorgingen. Die Vereinschroniken der damaligen Zeit weisen Namen auf, die zum Teil bis auf den heutigen Tag Begriffe sind: Die Namen Coblenz, Diffené, Derblin, Dyckerhoff, Espen- schied, Fehsenbecker, Farrenkopf, Sams- reither, Hohenemser, Scipio sind durch Jahrzehnte hindurch in der Mitgliederliste geführt worden. Vor fast 100 Jahren turnte schon ein Conditor Herdegen zusammen mit dem Tapezier Cronberger und der Mainzer Martin Oberdhan war Turner, bevor er den Ruder-Verein„Amicitia“ ins Leben rief. Der Geist der Gründer wurde gepflegt und pflanzte sich durch Generationen fort. Aus der ehemaligen Kampfstellung zur Stadtverwaltung wurde im Laufe der Jahre eine Vertrauensstellung. Die Turnhalle der K-6- Schule wurde dem Verein zur Verfügung gestellt. Zum 50jährigen Jubiläum im Jahre 1896 kamen 2000 Mafmheimer in ein Riesen- zelt. Die Darbietungen sahen im Laufe der Festtage 7000 Zuschauer. Es waren die Ehren- tage des Festturnwartes Helbach, des Vaters von Frau Liesel Storz. Wie ein roter Faden lief in jener Zeit die Sorge um ein eigenes Heim und einen eige- nen Platz durch die Protokolle des Vorstan- des. Ein in der Käfertaler Straße angekauf- tes Gelände konnte bald wieder günstig ver- kauft und mit diesem Geld der finanzielle Grundstock für ein eigenes Haus gelegt wer- den. Zu den finanziellen Sorgen der 90er Jahre gesellten sich aber noch andere, nicht minder große Sorgen: Die ersten Fußball- vereine waren gegründet und taten dem Tur- nen großen Abbruch; vor allem jene Vereine, die noch Leichtathletik betrieben. Das sagte der Jugend mehr zu als das straffe, auf Tra- dition bedachte Turnen. Die damals führen- den Männer des Turnvereins hatten die Lehre Jahns nicht in ihrer ganzen Größe erfaßt und drohten an einem starren Schema zu scheitern. Erst Jahre später waren es die aufgeschlossenen Kräfte in den Reihen der Turnerführer, die der Gefahr zu begegnen wußten. Nachdem die Widerstände im Ver- ein überwunden Waren, gründeten sie die volkstümlichen Abteilungen. Nun ging es wieder aufwärts und mit Macht an die Verwirklichung des Turnhal- lenbaues. In einem Sitzungsprotokoll des Jahres 1902 heißt es:„Der Bürgerausschuß der Stadt Mannheim hat den Antrag des Stadtrates, unserem Verein den Bauplatz an der Ecke der Prinz-Wilhelm- und Charlot- tenstraße zu Eigentum zu überlassen, ein- stimmig angenommen.“ Viele Mannheimer werden sich heute fra- gen, warum die Turnhalle im Dreieck zwi- schen Rathenau- und Stresemannstraße in einem so eigenartigen Stil erbaut wurde, zum Teil wilheminisch, zum Teil altnürnber- gisch. Architekt Langheinrich hatte seine liebe Not mit dem damaligen Bezirksamt und dem Stadtrat, die die Angleichung des Neu- baues an den damaligen Stil verlangten und außerdem forderten, daß der Bau dem Stil der Wohngegend entsprechen müsse und als Turnhalle nicht erkennbar sein dürfe. Das erforderte viel Anpassungsvermögen, auch einen beträchtlich höheren Kostenaufwand. Man schrieb das Jahr 1903, als die Weihe des Hauses unter Anteilnahme der gesamten Bevölkerung vorgenommen wurde. In ganz Deutschland sprach man von dem schönen Mannheimer Turnhallenbau. Die Turner kamen aus allen Gauen, um das Haus und seine 600 qm große Turnhalle zu besichtigen. (Fortsetzung folgt) Die Sieger dieser Prüfung sollen zur Bundes- slegerprüfung nach Kassel entstandt werden. Das Meldeergebnis für diese Veranstal- tung am Pfingstbergweiher— das Protek- torat hatte Kriminaldirektor Riester über- nommen— erbrachte 28 Nennungen. Leider war Mannheim nur mit einem Hund der Bahnpolizei vertreten. An erster Stelle der Uebungen stand eine 800-Meter- Spur mit vier Winkeln, einer versteckten Wasch⸗ klammer, einem 8 Zentimeter großen Stofk⸗ rest, einem stoffverhüllten Mantelknopf und einem Taschenkamm, wobei eine Verleitungs- kährte die 800-Meter-Spur durchkreuzte. Bodennebel und sandiger Boden erschwerten die Arbeit. Die zweite Aufgabe brachte eine Gehorsamsübung, den Höhepunkt ergab die Schutzdienstübung. Trotz ausgezeichneter Leistungen erreichte keiner der Hunde die Höchstpunktzahl 200. Die Wertungsrichter Kraus(Lichtenfels) und Butter(Reckingen) ermittelten folgende Sie- ger: An erster Stelle„Arras vom Haus Fleckenstein“, von der Landespolizei-Direk- tion Nord- Württemberg, zweiter„Horrand von der Riesenschanze“, aus Stuttgart und dritter„Berry“ von der Bahnpolizei Karls- ruhe. Der Mannheimer Schäferhund„Baske vom Mainauwald“ belegte den fünften Platt. Die Ehrenpreise, die den Siegern über⸗ reicht wurden, hatten die Hundezüchter 81 markweise erspart: verschiedene Dienststel- len hatten weitere Beträge beigesteuert. kt. Wohin gehen wir? Donnerstag, 27. September Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22,30 5 „Kapitän Brassbounds Bekehrung“(Miete P. freier Verkauf). Konzert: Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Wunschkonzert(Schallplatten). Filme: Planken:„Der Hauptmann Von be. penick“; Alster: La Strada“; Capitol: 1 melfahrtskommando“, 21.00 Uhr:„Kuß vor 99 5 Tode“; Palast:„Schock“ 22.20 Uhr; Der Coyote“; Alhambra:„Mein Vater, der. spieler“; Untversum:„Hensst Maestoso 95 stria“; Kamera:„Oh, la-la Chéril“, Kurbel: „Mademoiselle de Paris“. Kö- Eine guie Idee Sogar viele Herz-, beredell und teich bekömmlich Mogen-, Nerven, Dorm-, leber, Galle und Sodbrennen-Emptindliche vettrogen DEE KAFFEE Verlangen Sie[DEE KAf fk bei lhrem Kaufmann gezuogsquellen- Nachweis J. J. Darboven, Hamburg 1 br ellen Zeit i. Pfeifl. sie Al Möbel Musik eines Jahre f: sen h. Geld ab, insgesamt 8500 Mark. Sie hatten Tips und Maschinenpistolen-Attrappen ge- zweig We Gesel! 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Auf diesem Gerust entstenen die beiden Hohlkästen, die bald als„doppeltes Rückgrat“ der neuen Jungbusch- Bild: Steiger Das Schreiner-Handwerk geht mit der Zeit Frischgebackene Gesellen zeigen in M5 ihre Leistungsproben „Trotz aller Industrieproduktion— Hand- arbeit bleibt wertbeständig.“ Diese These nat das Handwerk jetzt schon seit Jahren bewiesen, und eine Ausstellung von Ge- sellenstücken der Schreinerinnung, die zur Zeit in den Schaufenstern der Firma Adolf Pfeifler in M 5, 3 zu sehen ist, unterstreicht sie aufs neue. Zehn moderne, formschöne Möbelstücke, vom Garderobetischchen bis zur Musiktruhe sind hier als Leistungsbeweis eines Handwerks ausgestellt, dem die letzten Jahre viele neue Betätigungsfelder erschlos- sen haben, das aber, wie viele Handwerks- zweige, über Lehrlingsmangel Klagt. Während 1952 noch 100 Lehrlinge ihr Gesellenstück machten, sind es in diesem Frühjahr und Herbst insgesamt nur 60 ge- wesen, und im Jahre 1958 werden es voraus- sichtlich nur 30 sein. Daran ist teilweise der Geburtenrückgang schuld, zum Teil aber auch die Vorliebe der Jugend für Motor und Tech- nik, die sich in einem Drang zu den metall- verarbeitenden Berufen auswirkt. Und ob- wohl die Lohndifferenz zwischen Industrie und Handwerk heute größtenteils ausgegli- chen ist, wandern auch viele Schulentlassene in die Großbetriebe ab. Angehörige der Schreinerinnung, unter ihnen der stellvertretende Obermeister Spei- del, Lehrlingswart Mohme und Geschäfts- führer Müller, meinten bei einer Presse- konferenz, die Jugend sei ungenügend über die beruklichen Aussichten der Schreiner in- formiert. In Möbel- und Innenausbau haben die Schreiner heute alle Hände voll zu tun. Wer sich jedoch dafür weniger interessiert, kann nach Abschluß der dreijährigen Schrei- nerlehre— mit zusätzlicher Ausbildung— Innenarchitekt werden oder aber in vielen Stellen bei städtischen oder staatlichen Be- hörden unterkommen. Die 26 Lehrlinge, die am 11. und 12. Sep- tember ihre Gesellenprüfung machten, haben alle bestanden; im Durchschnitt mit der Note befriedigend. Sie wurden in Praxis, Theorie und Geschäftskunde von einer fünfköpfigen Kommission im Auftrag der Handwerks- kammer geprüft. Als Arbeitsprobe mußten die in der Lehrwerkstätte innerhalb von drei- einhalb Stunden eine Schublade anfertigen, Termine Club„Graf Folke Bernadotte“(Internatio- naler Kreis): 27. September, 20 Uhr, Nietzsche- straße 10. Unterhaltungsabend. Preireligiöse Frauengruppe: 27. September, 19.30 Uhr, L 10, 4-6, Dr. Lilo Schlötermann spricht über das Buch von Ina Seidel:„Das un- verwesliche Erbe“. Vertriebenen-Ausschuß der CDU: 27. Sep- tember, 17 bis 198 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowijetzonenflüchtlinge. „Musik und Mode“, 27. September, 20 Uhr, Rosengarten. Veranstalter: Bekleidungshaus Mages. Club berufstätiger Frauen: 27. September 20 Uhr, bei Lore Dauer, P 5, 11,„Graphik von Slevogt bis Picasso“. Arbeitskreis„Film und Jugend“: 27. Sep- tember, 18.15 Uhr im Rex- Filmtheater, 20.30 Uhr in den Alster-Lichtspielen, Das Geheim- nis des Marcelino“. Arbeiter- Wohlfahrt Württemberg Baden: N. September, Renzstraße 11/13, 17 bis 19 Uhr, Sprechstunde für Jugendliche— Stadtrat Fritz Esser.— 28. September, 18 bis 20 Uhr, gleicher Ort, Sprechstunde für weibliche, jugendliche SBZ Flüchtlinge— Sozialbetreuerin Edith Hanig.— 28. September, 18 bis 20 Uhr, D 2, 11, Sprechstunde für männliche, jugendliche SBZ- Flüchtlinge. 0 Werbe- Gemeinschaft Mannheim E. V.: N. September, 19.30 Uhr. Bierkeller des Ro- sengartens, Versammlung. Verein der Bayerischen Waldler, Neckarau: Abfahrt nach Rheingönheim um 19 Uhr, End- station der Linie 7, Neckarau. Schützengesellschaft 09: Am 28. September, 20 Uhr, Lokal„Zur Dorfschenke“, O 4, 10, Ge- neralversammlung. Du, Ortsbezirk Rheinau: 28. September, 20 Uhr, Vereinshaus, Relaisstraße, Versamm- lung; Stadtrat Heinrich Selzer gibt einen Be- richt über seine Reise nach Jugoslawien. VDI: 28. September, 20 Uhr, Musensaal, Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Pascual Jor- dan:„Wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten der Atomenergie, ihre Schwierigkeiten und Gefahren“, Mannheimer Frauenring: Zur Eröffnung des erbst- und Winterprogramms am 28. Septem- ber Fahrt nach Heidelberg. Treffpunkt 13.40 Uhr OEG Kurpfalzbrücke. Wir gratulieren! August Reber, Mannheim- Waldhof, Fichtenweg 16, wird 60 Jahre alt. Wilhelm Körber, Mannheim, Rathenaustraße. 1, begeht den 77. Geburtstag. Priska Herzog, 0 helm, Käfertaler Straße 67, vollendet das 0. Lebensjahr. Emma Kieser, Mannheim- Amenhof, Lettestraße 3, kann den 85. Ge- urtstag feiern. * Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Praktische und schöne Sachen..“ er Firma Handelshof, Mannheim, U 1,8, Breite Straße, bei. das Gesellenstück wurde selbst entworfen und nach einer Prüfung auf formale Mängel in fremden Werkstätten gearbeitet: In frem- den Werkstätten, weil man dadurch für selb- i und konzentrierte Arbeit sorgen Will. Interessant, daß heute weniger her- kömmliche Möbelstücke(Vitrinen und Kom- moden) als vielmehr moderne Klein- oder Kombinationsmöbel als Gesellenstück ge- Wählt werden. Auch in der Form hat sich der Schreinernachwuchs der„Zeitlinie“ an- geglichen: Keine Schnörkel mehr, sondern klare, strenge Stücke, deren Schmuck in der Holzwahl und verarbeitung und in ge- Schmackvollen Einlegearbeiten liegt. 11 Jungbuschbrücke wächst auf dem Trockenen Zweite Schiffsladung mit Teilen der Weiße Betonpfeiler zeigen an, wo sich die Jungbuschbrücke elegant über den Neckar schwingen wird. Die Brücke selbst aber ent- steht am Ufer. Dort erstreckt sich— auf der Neckarstadtseite— ein langegezogenes Ge- rüst, auf dem die beiden Hohlkästen mon- tiert werden sollen, die nebeneinander als Hauptträger der 1200 Tonnen schweren Stahlkonstruktion den Strom überspannen werden. Ein Schwimmkran von 200 Tonnen Trag- fähigkeit wird die beiden Hohlkästen vom Ufer aufnehmen und auf die Betonpfeiler legen. Nicht alles auf einmal natürlich, son- dern hübsch nacheinander in vier Teilen, wie sie am Ufer zusammengeschweißt worden sind. Bis es so weit ist, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Einen Termin wollte Diplom-Ingenieur Krämer von der MAN, dem die Bauleitung obliegt, nicht nennen. Aber die Arbeiten gehen jetzt reibungslos vonstatten, Materialschwierigkeiten sind nicht mehr zu befürchten. Am Samstag kam die zweite Schiffsladung mit Stahlteilen für die Hohlkästen an. Für kommenden Montag wird wieder ein Transport erwartet. Bevor der große Schiffskran die Hohl- kästen über den Strom legen kann, muß aber noch andere Vorarbeit geleistet werden. Da nämlich die Stahlkonstruktion über der fast 115 Meter weiten Stromöffnung„im Frei- vorbau ein geschwommen“ werden muß, ist erst einmal die Uferkonstruktion auf der Jungbuschseite bis zum ersten Pfeiler fertig- zustellen, damit die Mittelkonstruktion daran angeschlossen werden kann. Der Kran hängt dann die erste Hälfte des dem Rhein zugewandten Hohlkastenstranges freischwe- bend an die Uferkonstruktion an— das ist es, Was der Fachmann„im Freivorbau ein- schwimmen“ nennt. Die andere Hälfte stellt anschließend die Verbindung zum gegen- überliegenden Pfeiler her. In gleicher Weise wird der„oberstromige Strang— das ist der Hohlkasten auf der anderen, der Kurpfalz- brücke zugewandten Seite— aufgesetzt Werden. Zu diesem Zeitpunkt, meint Diplom- Ingenieur Krämer, wird auch die Stahl- konstruktion über der Seitenöffnung zur Neckarstadt hin weitgehend fertiggestellt sein. Hier sollen die Bauarbeiten wenige Wochen später als am anderen Ufer begin- Kleine Chronik der großen Stadt Jugendtanz mit Mode 1650 Tänzer im Rosengarten Einen ganz besonderen Schlager hatte sich der Stadtjugendring für den 80. Jugendtanz- abend einfallen lassen: eine Modenschau von Jugendlichen für Jugendliche. Die Modelle des Hauses Defaka wurden von Ballbesu- chern vorgeführt und begeistert ging die Ju- gend bei der humorvollen Ansage von Wal- ter Pott mit. Auf Draht waren auch zwei Besucher, als es galt herauszufinden, Was bei einer bestimmten modischen Zusammen- stellung geschmackstörend war— beide nahmen einen Gutschein über 50 DPM mit nach Hause, für den sie modisch richtig bei dem Mannheimer Kaufhaus einkaufen dür- fen. Die jugendlichen Besucher geizten nicht mit Beifall und später tanzte man unentwegt auch in der Wandelhalle und auf den Em- poren nach den Weisen der Rhythmic-Stars sowie der Kapellen Werle und Ditzer. Die Tanzschule Stündebeek überwachte diskret das Geschehen. Kr Mannheimer Maßschneider mit Goldmedaille ausgezeichnet Eine kleine Schatulle, mit einer blinken- den Goldmedaille auf blauem Samt, brachte der Mannheimer Schneidermeister Karl- Heinz Dorn, Inhaber eines Maßggeschäftes an den Planken, vom Schneidertag in München mit. Der Mannheimer Schneidermeister hatte sich mit drei Pflichtstücken— Straßenanzug, Frackanzug und Mantel— im Wettbewerb um den Wanderpreis beteiligt, zu dem 19 Bewerber aus dem ganzen Bundesgebiet und Westberlin zugelassen waren. Insgesamt zeigten 288 deutsche Schneidermeister ihre Werke. Nachdem Schneidermeister Dorn mit einer Goldmedaille ausgezeichnet worden war, durfte er seine Meisterstücke auf einer öfkentlichen Modeschau selbst vorführen . Mac Zivildienst statt Wehrdienst Diskussion bei den Falken Beratungsstellen für Kriegsdienstverwei- gerer wollen die„Falken“(sozialistische Ju- gend) in allen größeren Städten der Bundes- republik einrichten. Dies erklärte Verbands- sekretär Lorenz Knorr bei einer Zusammen- kunft der Mannheimer und Ludwigshafener Mitglieder. Aufrüstung vergrößere die Kriegsgefahr, sagte er einleitend. Deshalb müsse jedem Pazifisten die Möglichkeit ge- geben werden, den Wehrdienst zu verwei- gern und dafür eventuell einen Ersatzdienst, einen„Zivildienst“ zu leisten, der jedoch nicht vom Staat gelenkt werden dürfe. Als Ersatzdienst kämen Arbeiten für die Quäker, Mennoniten und andere karitative Organi- sationen in Frage. Der Redner bekannte sich zum demokratischen Staat. Geistige und so- ziale Sicherheit sei eine wirksamere Abschir- mung gegen den Bolschewismus als Waffen- gewalt. Es gehe nicht an, daß jeder Kriegs- dienstverweigerer als Kommunist bezeichnet werde. Im Anschluß an den Vortrag von Lo- renz Knorr entspann sich eine rege Dis- kussion. 0 3 3 und rot-weißen Zucker- Mit viel Farbe guten zur Streckenmar- kierung pinseln städtische Arbeiter zur Zeit die verblaßten Park- und Mittelstreifen auf Mannheims Straßen Wieder neu auf. Unser Bild zeigt die Nachtarbeiten an den Parko- meter-Groschengräbern auf den Planken. Bild: Steiger Stahlkonstruktion kam am Samstag nen. Die Seitenteile werden„stationär mon- tiert“, das heißt an Ort und Stelle zusam- mengeschweißt; da sie über Land führen, bietet sich die Möglichkeit, Hilfspfeiler zu errichten. Wie gesagt: Termine wollte Diplom- Ingenieur Krämer nicht nennen. Man will, statt feste Erwartungen zu enttäuschen, die Mannheimer lieber angenehm überraschen. am Ufer aber können sie zuschauen, wie ihr Sorgenkind Jungbuschbrücke zusehends wächst. Sogar den ganzen Winter über.„In Kiel haben wir bei 18 und 20 Grad Kälte gearbeitet“, berichtet Krämer. Aber er hofft natürlich, daß es in diesem Jahr nicht so kalt wird.-feldt Aus dem Polizeibericht: Wäsche im Kartoffelacker gehörte armem Verirrten Mitten in einem Kartoffelacker bei Sand- hofen wurden zwei Koffer entdeckt, die Wäsche enthielten. Die Polizei stellte sie sicher, weil vermutet wurde, daß sie aus einem Diebstahl herrührten. Einige Stun- den später sprach auf der Polizeiwache ein Mann vor und gab zusammenhanglose Re- densarten von sich. Als er die Koffer sah, behauptete er, sie seien sein Eigentum. Die verworrene Geschichte wurde teilweise auf- geklärt: Fest steht, daß der Mann vor acht Tagen seine Wohnung verlassen hatte und seitdem umhergeirrt war. Zu seiner eigenen Sicherheit wurde er in Polizeigewahrsam genommen. Nachtwandler auf dem Dach Auf dem Dach eines Neubaues in 8 6 wurde in zwei aufeinanderfolgenden Nächten ein Unbekannter beobachtet, der hinter dem Schornstein saß. Die Polizei wurde alarmiert und bekam den Nachtwandler— offenbar einen Jugendlichen— auf dem hohen Dach auch noch zu Gesicht. Die Beamten durch- suchten daraufhin das Haus vom Keller bis zum Dachboden, ohne den Unbekannten allerdings zu finden. Wahrscheinlich ist er an der Außenseite des Hauses über ein Ge- rüst herabgeklettert und verschwunden. Brieftasche gestohlen Ein Kraftfahrer vermißte in einem Lokal der Innenstadt plötzlich seine Brief- tasche mit 450 Mark Bargeld. Er konnte der Polizei auch gleich einen Mann nennen, den er des Diebstahls verdächtig hielt. In einer sofortigen Fahndung wurde dieser festge- nommen. Er war geständig, behauptete je- doch, er habe nur 215 Mark erbeutet. Das Geld habe er in Gastwirtschaften verpraßt. Einem Betrüger das Handwerk gelegt Auf dem Waldhof wurde ein 31jähriger Arbeiter festgenommen, den die Kriminal- polizei schon einige Zeit wegen Betrugs suchte. In der Innenstadt hatte er sich in einem Geschäft ein Fahrrad im Wert von 260 Mark erschwindelt. In zwei Radioge- schäften hatte er auf Kredit je einen Platten- spieler gekauft und beide zu Schleuderprei- sen weiterveräußert. In einem Sportgeschäft hatte er sich ein Zelt und zwei Luftmatratzen geliehen und dann alles für 100 Mark ver- kauft. Der Betrüger hätte wahrscheinlich munter weiterbetrogen, wenn seinem Tun nicht ein Riegel vorgeschoben worden wäre. Ins Schleudern geraten Beim Ueberholen kam ein Lieferwagen auf der Feudenheimer Straße ins Schleudern. Der Fahrer hatte Glück: Er blieb unverletzt, obwohl sich der Wagen überschlug. Sach- schaden 3000 Mark.— Vom Radweg auf der Mannheimer Straße bog ein junger Viern- heimer Radfahrer nach links ab und stieß mit einem Personenkraftwagen zusammen. Der Radfahrer wurde mit einer Gehirn- erschütterung und Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Geheimnisvoller Skelettfund In der Nähe des Scharhofes wurde bei Ausschachtungsarbeiten etwa 1,50 Meter un- ter der Oberfläche im Sandboden ein Skelett entdeckt. Als es durch den Bagger freigelegt wurde, fiel es auseinander. Die herbeigeru- fenen Sachverständigen konnten bis jetzt nicht das Alter des Fundes feststellen. Fest steht, daß sich am Fundort kein Friedhof befand.„Da sich niemand in der Umgebung an einen Vorfall erinnern kann und da nie- mand dort vermißt wurde, muß das Skelett älteren Datums sein“, schließt die Polizei. Lehrling bestahl Ausbilder Aus einer verschlossenen Schreibtisch- schublade stahl in einem Mannheimer Werk ein Schlosserlehrling seinem Ausbilder 150 Mark. Bei der Vernehmung gab der junge Dieb einen zweiten Gelddiebstahl zu, den er Mitte des Monats ausgeführt hatte. Ein dritter Gelddiebstahl ist vorläufig noch ungeklärt. Ein Ausschuß als„deutsch- französischer Bindestrich“ 26 Verkehrsexperten von der deutsch-französischen Handelskammer, Paris, tagten in Mannheim Die freundlich gedeckten Tische mit Vasen voller roter Heckenrosen schwankten leicht. Das muntere Gesprächsgewirr, in dem wohl- klingendes Französisch und deutsch gefärb- tes Französisch ebenso wWẽie fliegendes Deutsch und Deutsch mit französischer Betonung sich munter vermischten, wurde übertönt von dem aufpbrummenden Dieselmotor und dem Mahlen der Schiffsschraube. Im Mühlau- hafen legte das schmucke weiße Passagier- boot des Hafenamtes für eine Hafenrund- fahrt ab. Veranstaltet wurde diese Fahrt für den Verkehrsausschuß der deutsch- französischen Handelskammer in Paris, der in Mannheim eine Tagung veranstaltet hatte. Im Oktober 1954 wurde durch Vereinbarung der Regie- rungschefs Dr. Adenauer und Mendeès-France die Gründung dieser Handelskammer be- schlossen. Im Juni 1955 wurde sie vom deut- schen Industrie- und Handelstag, vom Bum- desverband der deutschen Industrie, vom Patronat Francais und der französischen Handelskammervereingung gegründet. Dr. Hammerbacher, Präsident des deutschen In- dustrie- und Handelstages, hatte an der Gründung maßgeblichen Anteil. Aufgaben der Kammer: Die Schwierigkeiten in der Abwicklung des deutsch- französischen Han- delsaustausches aus dem Wege zu räumen umd durch freimütige Aussprachen wichtige Fragen zwischen Handelspartnern und auch Konkurrenten zu klären. Zu diesem Zweck hat die Kammer vier Ausschüsse gebildet, die paritätisch von Deutschen und Franzosen besetzt sind. Es gibt einen allgemeinen Wirtschaftsausschuß, einen Ausschuß für Bank und Finanzen, für Recht und Patent und einen Verkehrsausschuß. Da sich der Verkehrsausschußg als Thema seiner letzten Sitzung„Fragen der Binnen- schif fahrt“ vorgelegt hatte, waren seine 26 Mitglieder unter ührem französischen Vor- sitzenden Leon Rigollet, Vizepräsident der Handelskammer Algier, und Senator Wen- Bold, Bremen, in die Mannheimer Binnen- schiffahrtsmetropole gefahren. In zwei Re- feraten beleuchteten Monsieur Burlen Paris) und Dr. Schäfer(Essen) die Lage der Binnen- schäffahrt. Die Mitglieder scheuten sich auch nücht, so heikle Probleme wie„Moselkanali- sierung“ und„Rhein-Seitenkanal“ anzu- schneiden und offen zu diskutieren. Wenn es bei diesen Besprechungen auch zu keinen konkreten Beschlüssen kam, 80 war man doch in ein fruchtbares deutsch- französisches Gespräch gekommen. Gerade diese zwangslose Unterhaltung während der Hafenrundfahrt diente der Herstellung von „Kontakten“. Hafendirektor Dr. Nörling spielte selbst den Fremdenführer und machte seine Gäste mit Mannheims großem Hafen vertraut: 153 km Gleise, 28 Kilometer Straßen, 44 Kilometer Ufer, 190 Kranan- lagen, mehr Hallenraum als irgendein an- derer Binnenhafen Europas— diese ein- drucksvollen Zahlen und Fakten lagen pla- stisch vor den Augen der Zuhörer. Und sie waren alle Fachleute: Da unterhielt sich mit dem Mannheimer Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Dr. Hans Reschke ein Direktor einer französi- schen Tankschiffahrtsgesellschaft, deren Tanker zu einem Teil auch auf dem Rhein fahren. Da waren W. Harms, ein Vertreter der französischen Staatseisenbahnen(SNCF) in Deutschland und Ernst Schuchmann, Ver- treter der Bundesbahn in Paris in trautem Gespräch, da waren Paul Cottinet, ein Ver- treter der Völklinger Eisenwerke, der sich humorvoll als„deutsch- französischer Binde- strich“ bezeichnete, M. Vuillequez von der GTTM(Huckepackeverkehr), P. Labitte von der Handelskammer Rouen und natürlich auch Dr. Uhlig von der Mannheimer IHK. Bis jetzt sind 1500 Firmen Mitglieder der deutsch- französischen Handelskammer“, sagte ihr Hauptgeschäftsführer, Dr. Fritz- Otto Boltze,„es sollten sich noch viel mehr um eine enge Zusammenarbeit bemühen. Von Mannheim aus fuhr der Verkehrs- ausschuß nach Heidelberg weiter, wo die Besichtigung des neuen Bahnhofes auf dem Programm stand. Mac 9 * . al e a a. d * . 8 Eine echte Cigarette von 6. Zuban, München Seite 6 MORGEN Donnerstag, 27. September 1956/ Nr. 2285 Wolfgang Heribert von Dolberg Zum 150. Todestag des Mannheimer Intendanten am 27. September Die Dalberg- Straße, das Dalberg-Denk- mal, das Dalberg-Grab auf dem Hauptfried- hof und die Fassade des zerstörten Dalberg- Hauses in N 3, 4 erinnern an Wolfgang Heribert von Dalberg, den ersten bedeuten- den Intendanten des Nationaltheaters. Bröckeln diese Erinnerungen ab? Die Auf- stellung des Denkmals an wenig geeigneter Stelle und die bisher unterbliebene Rettung der Reste des Dalbergschen Palais deuten auf ein Nachlassen einer lebensvollen Verbunden- Reit. Vielleicht beleben bevorstehende Ge- denktage das Erinnerungsvermégen: Am 27. September veranstaltet die Intendanz des Nationaltheaters am Grabe Dalbergs eine Feierstunde aus Anlaß seines 150. Todestages. Und wenn im Januar der Theaterneubau mit Schillers„Räubern“ eingeweiht wird, muß Dalbergs gedacht werden und seiner Ver- dienste um Ensemble, Spielplan und Leistun- gen der jungen Mannheimer Bühne. Eine Sonderausgabe der Bühnenblätter des Natio- Theater- Arithmetik Vor ein paar Tagen stand in der Zeitung zu lesen, die Aufführung eines besonders er- folgreicken Stücks sei bisker von fast 50 000 Zuschauern besucht worden. Seitdem zerbreche ien mir den Kopf, warum sich diese vielen Besucher nicht zufällig an ein und demselben Abend entschlossen haben, in dieses Theater zu gehen. Seltsamerweise ist es noch niemals vorgekommen, daß die Gesamtzahl aller Inter- essenten für ein bestimmtes Stück auf einmal versucht hat, ins Theater zu gehen. Es wäre doch mal eine schöne UDeberraschung, wenn alle Fünfzigtausend am gleichen Abend den Entschluß gefaßt Raben würden, sich eine Vor- stellung ansusehen, anstatt sich über ein paar Monate zu verteilen. Wahrscheinlich würde man die Polizei mobilisieren müssen, um den Ansturm zu regeln; aber es ist wohl nie vor- gekommen, daß soviel Zuschauer am gleichen Tage dieselbe Idee gehabt haben. Auf der anderen Seite ist aber auck noch nie passiert, daß an einem bestimmten Abend kein einziger Mensch in ein bestimmtes Thea- ter gegangen ist. Es wurden schon Vorstellun- gen abgesagt, weil nur einige Wenige gekom- men waren und das Haus zu dünn desetzt war; aber daß keine Zuschauerseele zu einer Vorstellung kam, war nock nickt da in der be- wegten Geschickte des gesamten Theaters. Und es wäre dock einmal eine schrechliche Ueber- raschung, wenn die bereits geschminkten Schauspieler zum Auftreten bereit standen, um im letzten Moment vor dem Aufgehen des Vor- nangs erfahren zu müssen, daß keiner an der Kasse erschienen sei, um sich eine Karte zu kaufen. Aber dieser Zustand ist noch niemals eingetreten; immer saßen wenigstens ein paar Menschen im Parkett und warteten auf den Beginn der Vorstellung. Und unter solchen un- berechenbaren Voraussetzungen soll man nun Theater spielen? Nicht mal mit Gewißheit kann man mit den Möglichkeiten rechnen, daß an einem Abend keiner und an einem anderen Funfzigtausend auf einmal kommen Es ist nur zu Roffen, daß unsere Theater- direktoren ihre Wahrscheinlickkeitsrechnung in der Schule besser gelernt haben als die Zuschauer. Pem.(London) naltheaters rückt in einer Lebensskizze und in Lebenszeugnissen Theaterbesuchern und Lesern alles das vor Augen, was von Wolf- gang Heribert von Dalberg überliefert ist. Dr. Herbert Stubenrauch hat Leben und Lebenszeugnisse in ein ebenso großzügig wie genau entworfenes Bild der Zeit gestellt. Das letzte Viertel des 18. Jahrhunderts war keine „gute alte Zeit“. Mitten im Aufstieg der jungen Residenz Mannheim ereignete sich ihr jäher Sturz in völlige Bedeutungslosigkeit, nachdem der Hof Mannheim verlassen hatte. Die Stürme der französischen Revolution rüt- telten an dem bis auf den Grund erschütter- ten Gemeinwesen. Der Uebergang an Baden rückte die Stadt in den nördlichen Zipfel des Landes und schnitt sie von ihrem natürlichen Hinterland ab. Gewerbe und Handel hatten aus der Hofhaltung, aus Bauten, Verwaltung und Militär ihre Haupteinnahmen gezogen. Der Weggang des Hofes zerrüttete mit dem Wirtschaftsleben auch das Leben der Stadt. Der Geheime Rat und Kämmerer Wolfgang Heribert von Dalberg machte sich in dieser bedrohlichen Situation zum Anwalt gefähr- deter künstlerischer und materieller Interes- sen, als er an den Kurfürsten das Gesuch richtete, der schwer erschütterten Stadt die Bühne(als eine materielle Stütze!) zu er- halten. So wurde der 28jährige Freiherr mit der Führung der Bühne beauftragt. Er gewann 1778 Abel Seyler und seine Truppe, 1779 kamen nach der Auflösung des Gothaer Theaters, Iffland, Beil und Beck, die glänzenden Schüler Ekhofs, an die rasch Be- rühmtheit erlangende Mannheimer Bühne. Unter seiner anregenden und weitblickenden Führung entfalteten die hochbegabten Kräfte ihre besten Qualitäten. Herbert Stubenrauchs besondere Darstellungsgabe gipfelt darin, daß er sich keine unbestimmten Allgemeinheiten gestattet, sondern das richtige Maß auskalku- liert, unter Umständen hartnäckig genau aus- Kalkuliert. Er kann Leute nicht leiden, die „Fanfare blasen lassen“, wenn sie im Grunde genommen nicht weiter wissen, schreckliche Vereinfacher und Schönfärber, die säkulari- sierte irdische Paradiese ins Blaue pinseln, wenn man sie gewähren läßt. Stubenrauch läßt sie nicht gewähren, holt sie aus dem blauen Aether auf die Erde, auf das ernüch- ternde harte Kopfsteinpflaster der Stadt und Festung Mannheim, in der zu seiner Zeit 22 000 Einwohner und schwere Sorgen lebten. Stubenrauch unterstellt, daß jede Vorstellung des Theaters von 600 Personen besucht wurde und mehr als vier Wiederholungen nicht ge- geben werden konnten. Infolgedessen hatte der Spielplan verzehrenden Hunger auf Novi- täten. Iffland und Kotzebue(und ihresglei- chen) dominierten. Das war Voraussetzung dafür, dag auch Shakespeare, Corneille, Ra- eine, Molière, Lessing, Schiller und Goethe gespielt werden konnten. Dalberg war welt- gewandt und klug genug, aus der Mannhei- mer Bühne kein Klassiker-Treibhaus zu ma- chen. Er kannte seine kurpfälzischen Lands- leute sehr genau und wußte, daß ihnen der Höhenflug der großen Tragödien nicht immer zuzumuten war. Die bürgerlichen Rührstücke und die ohne Anspruch auf besonderen Tief- gang der Unterhaltung dienenden Degen- und Mantelkomödien waren ihm keineswegs zu- wider, wenn damit Boden bereitet wurde für die großen Spiele der großen Schicksale. Daß sich Dalberg und Schiller begegneten, dag Dalberg Schillers Wegbereiter wurde, beruht in bedeutenden Entsprechungen der beiden Naturen. Der Geistesadel begegnete dem Adel des Geblüts. Wenn sich beide auch wieder voneinander entfernten, so spricht das nicht gegen solche kongenialen Entsprechungen. Dalbergs Verhältnis zum Theater bringen Schillers Verse zum Ausdruck: Wolfgang Heribert von Dalberg Reproduktion nach einem Gemälde aus dem Besitz der Städtischen Museen. „Wollt ihr in meinen Kasten sehn? Des Lebens Spiel, die Welt im Kleinen, Gleich soll sie eurem Aug erscheinen“ Dalberg gestaltete eigene Schauspiele, er übersetzte und dichtete um; er hatte Einsicht in den Aufbau und das Ausdeuten von Büh- nenwerken. Das Schaltwerk der Bühnenhand- lung, die wirkungsvollste Gruppierung der Effekte waren diesem geistvollen Liebhaber durchaus vertraut. Dieser„Liebhaber“ war im Hauptberuf Jurist und Verwaltungs fachmann. Er leitete die Bühne so, wie er als Diplomat große Politik gemacht hätte. Die große und die hohe Politik in Kirche und Staat gehörte zum Metier der Dalbergs durch Jahrhun- derte.) Dalberg vereinigte Verwaltung und künst- lerische Leitung auf seine Person, neben- und ehrenamtlich, er bezahlte seine Loge aus der eigenen Tasche. Er arbeitete mit Regisseuren und vier bis sechs Schauspielern, dem Thea- terausschuß, eng zusammen. Dieses„Thea- terkabinett“ tagte alle 14 Tage, um den Spielplan zu entwerfen und die jüngsten Aufführungen zu beurteilen. Die Urteile wa- ren schriftlich vorbereitet und wurden vorge- lesen. Jede Zusammenkunft wurde sorgfältig Protokolliert. Dalberg besuchte die Proben. Die Anwesenheit dieses feingebildeten und lebens- klugen Edelmannes, der über bezaubernde Umgangsformen verfügte und Wohlwollen ausstrahlte, solange staatspolitische Sorgen seine Gesundheit noch nicht untergraben hat- ten, wirkte sich auf Probenbetrieb und Thea- terleitung günstig aus. Dalberg war„ein Mann von sehr viel Welt“, kein Dachstubenpoet, kein Stubengelehrter. Er ließ sich nicht her- ab, wenn er mit Iffland, Beck, Beil, Seyler am Spielplan arbeitete. Viele unmittelbare Bekundungen sagen aus, daß sein Umgang die Partner aus kleinbürgerlicher Beengung heraushob und über sich hinauswachsen ließ. Dalberg war Grandseigneur mit so großer Selbstverständlichkeit, dag Neid in seiner Nähe nicht nisten konnte. Gern willigten die bedeutenden Begabungen des Ensembles ein in seine hohen menschlichen Qualitäten, und sein unbestechlicher Sinn für künstlerisches Niveau gab seinem Wort das Gewicht Autori- tät. Dalberg war nicht immer so gescheit und einsichtsvoll wie die gelehrten Leute, die im Lauf der Zeit über ihn geschrieben haben. Er muß aus seiner Zeit verstanden werden. „25 Jahre hindurch, von seinem 28. Lebens- jahr ab, stand Dalberg aufbauend, schützend, zuletzt gleichgültig und enttäuscht an der Spitze des Mannheimer Bühnenwesens“, schreibt Stubenrauch.„— eine Zeitspanne, einzigartig durch geistige Errungenschaften Wie politische Veränderungen, zwischen Sturm und Drang und Frühromantik die klassische Hochblüte deutscher Dichtung um- schließend, aber in der Mitte aufgesprengt und versengt vom Vulkanausbruch der fran- 26sischen Revolution. Harmonie und Chaos zu gleichen Teilen!“ Dem sorgfältig ausgewogenen, gegen un- genannte Krittler ausholenden Urteil fügt Stubenrauch Lebenszeugnisse und Bildmate- rial bei. Handschreiben Dalbergs illustrieren die lebensvolle Vorstellung, die Stubenrauch von Dalbergs„Repliken“ gibt: Gegen die zwingende Logik seiner Widerlegungen und Rechtfertigungen, gegen die gedankliche Ele- ganz und Schlüssigkeit seiner Argumente, ge- gen die tiefere Einsicht und das Gewicht sei- ner Sachkenntnis kam so leicht nichts auf. 1796 bis 1799 repräsentierte Dalberg im Ver- ein mit den Kollegen von Perglas und von Reibeld die höchste Regierungsgewalt der Pfalz. Kurz vor dem Tode Carl Theodors konnte Dalberg wieder zu seinen juristischen und musischen Aufgaben zurückkehren. Nachdem Mannheim badisch geworden War, stieg Dalberg zum Staatsminister und Obersthofmeister auf, in welcher Eigenschaft er die Bühne zu beaufsichtigen hatte, zu deren Intendant sein Schwiegersohn Freiherr von Venningen 1803 bestellt worden war. Dal- berg starb am 27. September 1806, früh auf- gerieben von den Pflichten verantwortungs- voller Aemter in Sturmzeiten der Geschichte. Sein Grab auf dem alten Friedhof in K 2—K 3 wurde später auf den Hauptfriedhof umge- bettet. Ff. W. K. — Koltur-Chronik Die Hauptversammlung des Börsenvereins des deutschen Buchhandels wählte am Montag dem letzten Tag der Frankfurter Buchmesse 1956, in Frankfurt den Berliner Verleger Rein- hard Jaspert(Safari-Verlag) zu seinem neuen Vorsteher. Jasperts Stellvertreter ist der Sor timentsbuchhändler Richard Beeck(Hannover). Die anderen Mitglieder des neuen Vorstandes sind: Ewald Veltgens(Schatzmeister), Fritz Lempp(stellvertretender Schatzmeister), Heinz- Günther Hoffmann(Schriftführer) und Dr. h. 6. Tönjes Langer(stellvertretender Schriftführer), Der saarländische Ministerrat hat am Mon- tag die vom Verwaltungsrat der Universität des Saarlandes Ende Juli vorgenommene Wahl des Rechtslehrers Dr. jur. habil. Heinz Hübner zum neuen Rektor der Universität bestätigt und die Ernennung ausgesprochen. Prof. Pr. Hübner, der Inhaber des Lehrstuhles für Zivil- recht und Römisches Recht ist, wird damit zum 1. Oktober als erster deutscher Rektor seinen Amtsvorgänger, Prof. Dr. Joseph Frangois An- gelloz, ablösen, der dieses Amt seit 1950 inne. hat. Das„Berliner Ensemble“ aus Ostberlin hat nach seinem Gastspiel in London Einladungen erhalten, in den skandinavischen Ländern, Hol- jand, Belgien, Frankreich, Jugoslawien und Po- len zu gastieren. Unter dem Namen„Kleines Theater“ grün- dete Hertha Böhm-Wildner in der Düsseldorfer Altstadt ein eigenes 120 Plätze fassendes Thea- terunternehmen. Das Theater öffnete am Dienstag seine Pforten mit einer Aufführung von Georg Kaisers Tragödie„Die Spieldose“, die mit freundlichem Beifall aufgenommen wurde. Aufführungen von Strindbergs„Fräu- lein Julie“ und Cocteaus„Der schöne Gleich- gültige“ sollen folgen. a Das erneuerte Brunnen-Theater Helmstedt wurde mit einem Gastspiel der Studio-Oper Berlin, die Lortzings„Wildschütz“ aufführte, Wieder eröffnet. Das Theaterhaus dicht an der Zonengrenze bietet jetzt 840 Zuschauern Platz. für den Winter sind insgesamt 20 Aufführun- gen von Opern, Operetten und Schauspielen vorgesehen. Vier Aufführungen bestreitet das Altmark-Theater aus Stendal(Sowjetzone). Für die Bayreuther Wagner-Festspiele 1957 wurde als Dirigent der Aachener General- musikdirektor Wolfgang Sawallisch neu ver- pflichtet. Wie die Leitung der Festspiele am Dienstag mitteilte, wird Sawallisch Wieland Wagners Neueinstudierung von„Tristan und Isolde“ dirigleren. Professor Knappertsbusch übernimmt im nächsten Jahr zwei Auf führun- gen des„Parsifal“ und die beiden„Ring“ Zyklen. André Cluytens leitet sämtliche„Mei- stersinger“-Aufführungen und ebenfalls zwei- mal den„Parsifal“. Prof. Keilberth steht 1957 nicht am Pult des Bayreuther Festspielorche- sters. Der 26 Jahre alte russische Pianist Lew Wlasenko gewann am Wochenende den mit 30 000 Forint(etwa 10 00 DM nach offiziellem Umrechnungskurs) ausgestatteten ersten Preis auf dem internationalen Franz-Liszt-Musik- wettbewerb in Budapest. Der Preis wird durch den ungarischen Staatspräsidenten überreicht. Eine Gesamtdeutsche Graphik- Ausstellung wurde in den Staatlichen Museen der Heidecks- burg bei Rudolstadt eröffnet. Wie die Sowjet- zonen-Agentur ADN meldet, werden Arbeiten von 46 Künstlern aus der Bundesrepublik und von 107 Künstlern aus der Sowjetzone gezeigt. Unter anderem sind Werke von Otto Dix, Josef Hegenbarth, Herbert Sandberg, Gustav Seitz, Frans Masereel, Wilhelm Eißler(Wuppertal) und Karl Hubbuch(Karlsruhe) ausgestellt. Fünf berühmte europäische Kammermusik⸗ Vereinigungen hat die Konzertdirektion Heinz Hoffmeister für das Winterhalbjahr 1956/57 nach Mannheim verpflichtet. Der erste Abend ist kür Mittwoch, 10. Oktober, vorgesehen, und zwar spielt das Münchener Koeckert-Guartett Werke von Zaydn, Ravel und Beethoven, Der zweite Abend findet am Montag, 17. Dezember, statt und wird vom Londoner Amadeus-Quartett bestritten, das Werke von Mozart, Brahms und Schubert spielt. Am Mittwoch, 6. Februar, spielt das Budapester Veégh-Quartett Beethoven, Bar- tok, Mozart, und am Freitag, 15. März, das Leip- ziger Gewandhaus-Quartett Haydn, Debussy und Beethoven; außerdem gastiert am Mon- tag, 12. November, das Stuttgarter Kammer- orchester unter Leitung von Professor Karl Münchinger mit Willy Glas(Flöte) als Solist und spielt Händel, Bach und Dvorak. Die vier Quartett-Abende finden in der Aula der Wirt- schaftshochschule statt; das Konzert des Stutt- garter Kammerorchesters im Musensaal. Zwiebeln gegen Schuppen? So merkwördig es klingt: Zwiebeln enthalten organische Schwefel verbindungen, die sich gegen Schoppen stets got bewährt haben. Sanz ähnliche Schwefel Wirkstoffe zeichnen einen anderen Schuppenfeind aus, der den Stoffwechsel der Kopfhaut regelt: Kolestrol- S. 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Feierstunde an einem Brennpunkt des Verkehrs neben dem Bahn- damm an der Ludwigshafener Rheinbrücken seite: Immer wieder mußten sich die Ehren- gäste, unter ihnen Ministerpräsident Alt- meier und der Präsident des rheinland- pfalzischen Landtages, Wolters, die dicken Rulzflocken vom Anzug klopfen, während die Festredner trotz acht Lautsprechern Mühe hatten, gegen den Verkehrslärm von straße und Schiene, die den Festplatz ein- säumten, anzusprechen. Die Konkurrenz von Schiene und Straße stand auch unsichtbar mit Pate zu dieser „feierlichen Mastsetzung für die Elektrifi- zierung der Strecke Ludwigshafen-Mainz- Koblenz- Remagen“. Die Präsident der Bun- desbahndirektion Mainz, Dr. Acker, führte diese Konkurrenz und den Wiederaufstieg der deutschen Industrie als Hauptgründe da- für an, daß die Bundesbahn zu einer Er- höhung ihrer Leistungsfähigkeit gezwungen iinken Rheinufer in der Feierstunde sei. Die Elektrifisierung der 210 Kilometer langen Strecke, deren erster Mast auf dem 88 setzt wurde, ist eine Etappe auf dem Weg zur Verbindung des Ruhrgebiets mit dem noniten-Bauernhof bei elektrifizierten südeuropäischen Bahnnetz. Einschließlich der Rangier- und Uberholungs- gleise werden auf der Strecke Ludwigs- hafen-Remagen rund 700 Kilometer Fahr- gleise überspannt. Parallel zu dieser Anlage muß von den Stromlieferstellen, dem Groß- kraftwerk Mamnheim und dem Umformer- werk Germberghoven, eine Stromzubringer- leitung gebaut werden, die rund 500 Maste von 28 Meter Höhe benötigt. Für die eigent- che Fahrleitung werden zu beiden Seiten des Bahnkörpers im Abstand von rund 70 Meter acht Meter hohe Maste errichtet. Viele Brücken und Straßenüber führungen. wie zuch der Hemshof-Viadukt in Ludwigshafen, UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Berta Karrillon 102 Jahre alt Weinheim. Heute begeht Weinheims Alteste Einwohnerin, Frau Berta Karrillon, im Hause Hübsch, Bergstraße 67, ihren 102. Geburtstag. 1854 wurde sie auf einem Men- Eich im Rhein- hessischen geboren. Im Jahre 1880 heiratete sie den jungen Mediziner Adam Karrillon, den späteren bekannten Odenwald Dichter Dr. Karrillon. Nach einer kurzen Praxis- Stelle in Rockenhausen im Alsenztal kam daes Ehepaar im Jahre 1883 nach Weinheim d. d. B. Ihr Ehemann, der 1938 starb, wurde Threnbürger der Stadt Weinheim. Episkopalischer Bischof gestorben Heidelberg. Der episkopalische Bischof von Minnesota, Stephan E. Keeler, ist am späten Dienstagabend im„US-Army-Hotel“ der amerikanischen Siedlung Patrick-Henry- Village bei Heidelberg gestorben. Der Jahre alte Bischof war der oberste Geist- ischen Kirche in Europa. Er befand sich auf einer seiner Europareisen, die er zweimal jmrlich zu unternehmen pflegte. Die epis- kopalische Kirche ist eine amerikanische protestantische Vereinigung, die in ihren Riten der katholischen Kirche— verglichen mit ähnlichen protestantischen Vereinigungen am nächsten steht. Autobahn bis Neuenburg Freiburg. Das von Weil her im Bau be- kindliche südliche Teilstück der Autobahn Karlsruhe-Basel soll entgegen der ursprüng- lichen Planung nicht nur bis auf die Höhe on Schliengen, sondern in einem Zuge bis * Neuenburg am Rhein vorgeführt wer- ten. Alte Rheinbrücke demontiert Kehl. Die alte Rheinbrücke zwischen Kehl und Straßburg, die seit 1945 dem Zug- ſerkehr zwischen Baden und dem Elsaß diente, wird gegenwärtig abmontiert. Sie ist durch den Bau der vor einiger Zeit in Be- rieb genommenen neuen und modernen lisenbahnbrücke überflüssig geworden. Ob- wohl die alte Eisenbahnbrücke bei Kriegs- ende als Provisorium gedacht war, brachte de es auf eine Lebensdauer von über elf Jahren. Restaurierung am Freiburger Münster Freiburg. Die seit 1952 im Gange be- Andlichen Restaurierungsarbeiten am süd- ichen Hahnenturm des Freiburger Münsters erden jetzt auch auf den nördlichen Hah- nenturm ausgedehnt. In den letzten Tagen vurden die drei über das Chordach des Münsters hinausragenden romanischen Un- ergeschosse des nördlichen Hahnenturms mit Stangen eingerüstet. Die zum Teil stark Verwitterten und auch durch den Luftan- grift auf Freiburg beschädigten Teile werden m Herbst noch herausgenommen. Während des Winters werden in der Münsterbauhütte zen den schadhaften Steinen Kopien ange- kertigt, die im Frühjahr dann eingesetzt werden. 4 7 iche für alle Angehörigen der episkopas- Ludwigshafen— Remagen/ Strom vom Großkraftwerk Mannheim müssen gehoben, in zahlreichen Tunnels die Gleise gesenkt werden. Da die Elektrifi- zierung auch eine Verkabelung aller Fern- melde- und Signalleitungen erforderlich macht, will die Bundespost Zwischen Mainz und Koblenz eine Funklinie einrichten. Dr. Acker rechnet damit, daß die Strecke, deren Bau nur durch ein 100-Millionen-Darlehen des Landes Rheinland-Plaz möglich war. im Herbst 1957 in Betrieb genommen werden kann. Mit der Erinnefung an die großen Wie- deraufbauleistungen der Bundesbahn nach dem Krieg verband Ministerpräsident Alt- meier die Freude darüber, daß die Bundes- bahn nicht nur ihre frühere Leistungsfähig- keit zurückgewonnen habe sondern mit diesem Bauprojekt beweise, wie sehr sie sich dem technischen Fortschritt der Zeit an- passe. Der vorgesehenen Strecke, ein Schwerpunkt auf dem Weg zur Elektrifizie- rung aller Bundesbahnstrecken, müsse bald die Verbindungslinie zwischen Ludwigshafen und dem Saargebiet folgen, denn&ie Wie- dereingliederung des Saargebietes verlange vor allem einen Ausbau der Verkehrsverbin- dungen. Präsident Dr. Hilpert, vom Vorstand der Deutschen Bundesbahn, unterstützte dieses Verlangen des Minister präsidenten mit der Ankündigung, daß bereits am 1. Januar 1957 die Saarländische Eisenbahn wieder an die Bundesbahn angeschlossen werde. kim. Die Eltern sind die Angeklagten Erster großer Jugendprozeß Hannover. Nach wochenlanger Arbeit wurden in Hannover die staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen die Rädelsführer der letzten Jugendkrawalle abgeschlossen. Die Anklageschrift ist in den Hauptpunkten fertiggestellt und damit sind die Voraus- setzungen für den Beginn des ersten großen Jugendprozesses in der Bundesrepublik er- füllt. Die zehn Hauptangeklagten, darunter ein 15jähriger Bursche, sitzen seit Wochen, zum Teil schon seit August, in Unter- suchungshaft, weil nach richterlicher Auf- kassung wegen der nahen Zonengrenze be- gründeter Fluchtverdacht vorliegt. In der Anklage wird den Jugendlichen vollendeter Landfriedensbruch und in einigen Fällen Aufruhr vorgeworfen. Im Zuge der Ermitt- lungen wurden Eltern bisher noch nicht öffentlich angeklagt. Dieser Prozeß erhält seine besondere Note durch die noch unbeantwortete Frage nach der Aufsichtspflicht der Eltern. Da fünf der zehn Hauptangeklagten im Alter zwi- schen 15 und 17 Jahren und drei im Alter bis zu 21 Jahren stehen, wird damit ge- rechnet, daß die Anklage während des Pro- zesses duch auf einige Eltern ausgedehnt werden muß. Die Aufsichtspflicht der Eltern Über ihre Kinder endet erst ab dem 21. Le- bensjahr, jedoch können unter bestimrnten Voraussetzungen Eltern für die Vergehen ihrer über 17 Jahre alten Kinder verant- Wortlich gemacht werden. Anders ist das bei jungen Menschen bis zum vollendeten 17. Lebensjahr. Während die in Hannover an- geklagten Jugendlichen mit kürzeren Frei- heitsstrafen bestraft werden können, liegt bei nachgewiesener Verletzung der elter- lichen Sorgfalt das Strafmaß bei minde- stens einem Jahr Gefängnis. wegen Landfriedensbruches Die Zwischenfälle mit den Jugendlichen ereigneten sich Mitte August, wo es in Han- hover dreimal hintereinander zu Schläge- reien mit der Polizei gekommen war. An den Vorfällen selbst Waren etwa 300 Ju- gendliche beteiligt, die ihre Krawalle nach vorher genau festgelegten Plänen inszenier- ten. Da sich einer der Tumulte ausschließ- lich gegen Angehörige der Bundeswehr richtete und in zwei Fällen das Angriffsziel die Polizei gewesen ist, mußte sich sogar das niedersächsische Kabinett mit Jugend- fragen befassen, da die Tatbestände für Ver- gehen gegen die öffentliche Ruhe und Sicherheit erfüllt waren. E. W. Glanzvolle Tausendjahrfeier in Lüneburg Bei strahlendem Sonnenschein erlebte die tausendjährige Heidestudt Lüneburg den glanz- vollen Höhepunhet der Jubilaumsfeierlickkeiten. Ueber 70 00 Menschen aus allen Teilen der Bundesrepublik und aus dem Ausland, die in die alte Salzstadt gekommen waren, drängten sich in den fahnengeschmückten Straßen und jubelten dem fast fünf Kilometer langen Festzug zu, der zweieinhalb Stunden lang durck die Innenstadt zog. Die Stadt Ratte 2000 Menschen aufgeboten, die auf vielen Festwagen, zu Pferde und zu Fuß, die geschichtliche Vergangenheit Lüneburgs von 956 bis 1956 Kanone aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Isotope enthüllen Lebensgeheimnisse Einblicke in innerste Lebensbereiche mit ihrer Hilfe möglich Hamburg. Vor 1200 Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland erreichte der Kongreß der Gesellschaft deutscher Naturforscher und gerzte in Hamburg mit der Aussprache über das Thema„Isotope und der Mensch“ seinen Höhepunkt. Fünf Forscher, darunter die Nobel- Preisträger Prof. von Hevesy(Stock- holm) und Professor Krebs(Oxford) berich- teten über den neuesten Stand unseres Wis- sens über die im Organismus ablaufenden Stoffwechselvorgänge, die einen tiefen Ein- blick in innerste Lebensbereiche ermöglichen. Ohne die Isotope, das sind Elemente wie Gold, Jod oder Phosphor, die im Atommeiler künstlich radioaktiv gemacht wurden, wäre ein derartiger Triumph der Naturwissen- schaft nicht möglich gewesen. So weiß man heute dank der Isotope, die der Nahrung beigegeben wurden und dem Geigerzähler Blutkonserve verwechselt- Patient starb Kassel. Eine Große Strafkammer des Kasseler Landgerichtes verurteilte einen 31 jährigen Arzt zu vier Monaten und zwei Krankenschwestern zu je drei Monaten Gefängnis, die im Kasseler Stadtkranken- haus durch Fahrlässigkeit den Tod eines Patienten vesrchuldet hatten. Dem an einem Leberleiden erkrankten Patienten war durch Verwechslung der Blutkonserve ein Liter Blut einer falschen Blutgruppe übertragen worden, als man den Irrtum bemerkte, war der Patient bereits tot. Unsere Korrespondenten melden auhgerdem: Oma Rißmann 107 Jahre alt Berlin. Die älteste Einwohnerin Deutsch- lands, Luise Rigßmann aus Berlin-Charlot- tenburg, wird heute 107 Jahre alt. In er- staunlicher geistiger und körperlicher Fri- sche wird„Oma“ Rißgmann diesen Tag im Kreis ihrer Kinder, Enkel und Urenkel be- gehen. Von ihren Kindern— vier Töchter und zwei Söhne— ist das älteste 82, das jüngste 70 Jahre alt. Im Vorjahr ging „Omas“ größter Wunsch in Erfüllung: sie unternahm den ersten Flug ihres langen Lebens von Berlin nach Hannover. Auf der Brückenrampe entgleist Köln. Nach dem Ueberqueren der Kölner Hohenzollernbrücke entgleiste aus bisher nicht geklärter Ursache am Mittwochmor- gen die Lokomotive des Eilzuges Siegen Düsseldorf auf der Brückenrampe an der Bahnhofseinfahrt, rig Tender und den er- sten Personenwagen mit und stellte sich mit ihnen quer über die Gleise. Obgleich der Zug nach Mitteilung der Bundesbahn gut besetzt war, kam keiner der Reisenden zu Schaden. 5. Vergehen an dlreizehnjährigem Mädchen München. Vier amerikanische Soldaten des Fliegerhorstes Neubiberg, die ein drei- zehnjähriges deutsches Mädchen vergewal- tigt haben sollen, sind verhaftet worden. Das Mädchen hatte auf die Kinder einer ameri- Fahrlässigkeit bei Blutübertragung— mildernde Umstände Das Gericht billigte allen Angeklagten mildernde Umstände zu, da die Fahrlässig- keit zum Teil in der dienstlichen Ueber- anspruchung begründet sei. Es betonte, es sei unfaßbar, daß Krankenschwestern 80 bis 90 Stunden in der Woche arbeiten müßten. Dem Arzt wurde vorgeworfen, sich weder den Krankenpapieren über die richtige Blutgruppe des Patienten informiert noch die übliche Blutgruppenprobe vorgenommen zu haben. kanischen Familie aufgepaßt. Auf dem Heimweg spätabends wurde es im Wald von vier amerikanischen Soldaten in Zivil über- fallen und vom Rad gerissen. Einer der Sol- daten mißghandelte das Kind und verging sich dann an ihm. Das Mädchen liegt schwerver- letzt im Krankenhaus. Gefängnis für Unfall mit Sturmgeschütz Köln. Ein belgisches Kriegsgericht ver- urteilte den 21 Jahre alten belgischen Kor- poral Claude Debatty wegen fahrlässiger Tö- tung zu einem Monat Gefängnis und zu tau- send belgischen Franken Geldstrafe. Der Korporal hatte am 16. März dieses Jahres mit einem 31 Tonnen schweren Sturmge- Teuere Gefangenschaft Stuttgart. Nach der bevorstehenden Ent- lassung des Großadmirals Dönitz aus dem Spandauer Kriegsverbrechergefängnis wer- den die Aufwendungen für die vier verblei- benden Insassen der einzigen noch bestehen- den Viermächteeinrichtung nicht weniger als 1 Million DM im Jahr je Gefangenen be- tragen. Dieser Betrag ergibt sich aus dem Aufwand für den Bewachungsdienst, für ärztliche Hilfe, Betreuung und sonstige Maß- nahmen. Die Bewachungsmannschaft für Heß, Speer, Funk und Schirach zählt mehr als 100 Mann, die indirekt aus deutschen Steuergeldern bezahlt werden. ständig ihren Standort anzeigten, daß die lebende Zelle zur Aufnahme der aus den Nahrungsmitteln freigesetzten Energien zell- eigene Stoffe bereitstellt, die diese Energie übernehmen und in der Form eines ewigen Kreislaufs immer wieder in ihren Ursprungs- zustand zurückkehren. Es gibt im Organis- mus sogar mehrere solcher Zyklen, und nicht selten greifen sie wie Zahnräder ineinander. er wichtigste dieser Zyklen ist der so- genannte ATP-Zyklus, den Professor Lynen (München) behandelte, während Professor Martius(Würzburg) zeigte, daß dieser Zyklus durch das Schilddrüsenhormon gesteuert wird. Damit berühren diese, den Laien so Abstrakt anmutenden Arbeiten der Stoff- wechselforscher aufs engste den Bereich der Medizin, insbesondere die durch Fehlleistun- gen der Schilddrüse hervorgerufenen Krank- heitszustände. Ueber„Isotope in der Hand der Aerzte“ berichtete eingehend Professor Gerhard Schubert Hamburg), der über langjährige Erfahrungen in der Anwendung„strahlen- der“ Isotope in der Medizin verfügt. Mit Hilfe der Radio Isotepe ist es heute nicht nur mög- lich, zwischen den beiden hauptsächlichen Schilddrüsenerkrankungen mit 97prozentiger Sicherheit zu unterscheiden, sondern auch die Krankheiten sehr häufig zu heilen. Auch die als besonders tückisch geltenden Blut- krankheiten konnten durch die Isotopen- Behandlung mit ungewöhnlichem Erfolg ge- heilt werden. Damit ist dem Arzt mit den Isotopen eine neue wirksame Waffe im Kampf gegen die Krankheit in die Hand gegeben. schütz in der Nähe von Aachen einen Ver- kehrsunfall verursacht, bei dem die beiden Grafen August und Adam von Schall-Riau- cour aus München getötet wurden. Tunnel unter der Harburg Frankfurt. Unter der mittelalterlichen Harburg in Harburg an der Wörnitz(bei Do- nauwörth) soll ein 300 Meter langer Auto- tunnel gebaut werden, der bis 1958 fertig- gestellt werden soll. Die Anlage soll den dort bisher bestehenden Verkehrsengpaß auf der Bundesstraße 25, der„romantischen Straße“, beseitigen. Astronomen treffen sich Hannover. Astronomen aus allen Teilen der Bundesrepublik und aus der Sowjetzone treffen sich vom 1. bis 6. Oktober in der nie- dersächsischen Landeshauptstadt zur 42. Ta- gung der Astronomischen Gesellschaft, um Erfahrungen untereinander auszutauschen und sich über neue astronomische Arbeiten und deren Ergebnisse berichten zu lassen. Vor Inbetriebnahme Todesopfer Salzgitter. Bereits vier Tage vor ihrer In- betriebnahme forderte die neue Bundesbahn- strecke von Braunschweig nach Salzgitter das erste Todesopfer. Eine auf Probefahrt befind- liche Lokomotive stieß in einer unübersicht- lichen Kurve mit einer Draisine zusammen. Dabei wurde ein Mitfahrer der Draisine töd- lich verletzt, während sich die übrigen drei durch Absprung retten konnten. darstellten. Hier im Festzug eine bespannte dpa-Bild BIICK NACH RHEINLAND-PFALZ Zehnjahres-Verkehrsplan Pirmasens. Rund 40 bis 50 Millionen Mark braucht die Stadt Pirmasens nach Schätzun- gen des Bauamtes, um alle Verkehrsver- besserungen auszuführen, die jetzt in einem Zehnjahresplan zur Anpassung der Straßen in Pirmasens an den gesteigerten Verkehr zusammengestellt werden. Die Vorschläge des Zehnjahresplans, der auf eine Anregung des Deutschen Städtetags hin ausgearbeitet wird, sollen Pirmasens vom Durchgangsver- kehr entlasten, der zur Zeit noch auf zwei Bundesstraßen und vier Landstraßen erster Ordnung zum größten Teil durch die Innen- stadt geleitet werden muß. Ueber der Eifel abgestürzt Bitburg/ Eifel. Ein amerikanischer Pilot ist beim Absturz eines Düsenjägers über der Eifel ums Leben gekommen. Die Maschine fing auf dem Flug von einem französischen Flugplatz nach Bitburg Feuer, so daß sie der Pilot mit seinem Schleudersitz verlassen mußte. Vermutlich öffnete sich der Fall- schirm nicht, denn der Flugzeugführer wurde am Mittwochmorgen nach einer ausgedehn- ten Suchaktion, an der sich etwa 200 Solda- ten beteiligten, etwa 20 Kilometer vom Bit- burger Flugplatz entfernt tot geborgen. Die Maschine schlug auf freies Feld auf und wurde zerstört. TH für Rheinland-Pfalz? Mainz. Bei der Behandlung einer großen Anfrage der SPD über die Sicherung des technischen Nachwuchses wird in der Ok- tobersitzung des Landtages voraussichtlich auch die Frage erörtert werden, ob die Er- richtung einer Technischen Hochschule zweckmäßig ist. Als einziges Land der Bun- desrepublik verfügt Rheinland-Pfalz über kein derartiges Institut. Kultusminister Dr. Eduard Orth meinte am Mittwoch in einem Interview, man müsse die Frage sehr gründ- lich prüfen, zumal die drei Technischen Hochschulen in Darmstadt, Karlsruhe und Aachen von Rheinland-Pfalz aus verhältnis mäßig leicht zu erreichen seien. Zwei Tote und drei Schwerverletzte Trier. Innerhalb von zwei Stunden kam es in und bei Trier zu vier schweren Ver- kehrsunfällen, die zwei Todesopfer und drei Schwerverletzte forderten. Schuld war jeweils die regenglatte Straße. Fliegerisches Bravourstück Spangdahlem. Ein navigatorisches Bra- vourstück vollbrachte, wie am Mittwoch vom 10. US-Geschwader in Spangdahlem mitgeteilt wurde, der Oberleutnant William L. West. Bei einem Nachtflug von Hamburg nach Spangdahlem fielen plötzlich in gro- Ber Höhe weit über den Wolken samtliche elektrischen Ortungsanlagen seines Düsen- flugzeuges aus. Ohne Funkanlage, navi- gatorische Geräte und Warnlichter konnte der Pilot nur mit Hilfe eines Kompasses und seiner Armbanduhr die Flugrichtung und die ungefähre Höhe ausmachen. Nach über 500 Kilometer Blindflug erreichte er zusammen mit seinem zweiten Piloten, Ser- geant Charle L. Pride, wohlbehalten Sbang- dahlem, wo er auch noch eine erfolgreiche . ohne Ortungsanlagen aus- rte. Im Ausbau waren beteiligt: Martin Kempf KG Bauunternehmung MANNHEIM-WALDHOF Hessische Str. 170. Ruf 5 97 53 — Th. Hagenmeyer Gipser- u. Stukkateur- Geschäft Mannheim, 8 6, 13 Ruf 4 40 98 J. G. Köhlwein Schreinerei Viernheim/ Hessen Weinheimer Straße 57 Ruf 0 62 04 2 66 Miceionen fragen NElI- EROCEE NUN freitog, 28. September 1056 HN 1, 3 Breite Straße Sende Lederwaren um Ausbau waren beteiligt: Walter Holländer Kunst- u. Bauschlosserei Mannheim, C 4, 5 Ruf 5 07 02 Hans Holländer Tapezier-, Polster- u. Dekorations geschäft Mannheim, U 5, 28 Ruf 4 06 28 Wilhelm Schmitt Malereibetrieb MANNHEIM-WALD HO Waldstraße 42 Ruf 5 97 83 — Seite 10 MORGEHN Donnerstag, 27. September 1956/ Nr. 223 7 9 Nachtwächter in Nöten 2 2 11 Der Sternenhimmel im Oktober 5„Siegeszug der Automaten ist unaufhaltbar Dahn. Ein von einem Nachtwächter ge- Die Sonne sinkt im meldeter Ueberfall auf ein Sägewerk in Ingenieure aus aller Welt in Heidelberg tober um weitere elf Grad. Am Monatsende erreicht sie nur noch eine Mittagshöhe von etwa 26 Grad. Die Tageslänge nimmt auf rund 10 Stun- den ab. Die Verkürzung des Tages macht sich be- sonders abends bemerk- bar. Infolge der beson- deren Lage der schein- baren Sonnenbahn über dem Horizont sind die Vormittage im ktober länger als die Nachmit- tage. Der Oktober bringt etwas günstigere Plane- tenbeobachtungsmöglich- keiten, Sogar Merkur, der im Bild Großer Löwe zu finden ist, kann bis etwa 20. Oktober beobachtet Werden. Er wandert in das Bild Jungfrau hinein. Wie der Merkur gehört auch die Venus zu den Sternen am Morgenhim- mel. Die Venus gehört auch zum Bild des Löwen. Sie läuft jedoch in einem höheren Bogen über dem Horizont hinweg. Sie ist Ende des Monats immer noch zwei Stunden sichtbar. Der Mars im Bild Wassermann behauptet seine beherrschende Stellung. Er ist immer noch der hellste Stern am Nachthimmel, wenn auch sein Glanz in diesen FHerbstnächten langsam nachläßt. Auch der Jupiter im Bild des Löwen zeigt sich wieder am Himmel. Ende Oktober wird Man ihn etwa drei Stunden lang am Morgen- himmel sehen können. Nur der Saturn im Bild Waage bleibt in der Sonnenhelligkeit unsichtbar. Am Fixsternhimmel kündigt sich schon der Winter an. Schon stehen die Ple- jaden und Aldebaran des Abends in be- trächtlicher Höhe über dem Aufgangshori- zont und auch der Fuhrmann und die ersten Orionsterne können schon vor Mitternacht Sesichtet werden. Der Wechsel der Mondphasen beginnt am 4. Oktober mit dem Neumond im Bild Jung- frau. Erstes Viertel am 11. Oktober im Bild Mira * 12 alf. 5 * ö wagcpeoe cdbes 9 WaSSENMUAMN T 4 ADR 22 5 Kn Wee daes, ce is„SAN. Kone: Fol. Stem 5 E Lnegchles 7 55 7 20 8* 18 dee ene „ * * * bbgOA8Us *. 9 — cH Fomal haut Schütze. Der Vollmond am 19. Oktober steht im Bild Fische. Das letzte Viertel am 26. Ok- tober ereignet sich im Bild Zwillinge. Imker berichten Erfreuliches Bad Mergentheim. Die Bienenzüchter im Raum der mittleren Tauber erwarten in die- sem Jahr eine Honigernte, die dem Durch- schnitt der letzten 30 Jahre entspricht, wäh- rend die meisten anderen Imker des Landes über zu geringe Erträge klagen Vor drei Jahren haben sich die Imker an der Tauber auf Reinzuchtvölker umgestellt, deren Zahl nach den jetzt gewonnenen Erfahrungen noch vermehrt werden soll. Schon im Mai zeigte sich, daß eine Honigernte von gewöhn- lichen Bienenvölkern nicht zu erwarten war. Durch die Verwendung von Reinzuchtvölkern werden die Trachtzeiten besser ausgenutzt. Eine der Folgen besteht darin, daß jetzt erstmalig sogar reiner Apfelblütenhonig ge- erntet werden kann. Dies kommt nur in Ausnahmefällen vor. Dahn im Kreis Pirmasens hat sich als ein Lausbubenstreich eines 19 jährigen Lehr- lings herausgestellt. Der Lehrling hatte prü- fen wollen, ob der Nachtwächter tatsächlich so mutig sei, wie er es vor einigen Wochen in den Sägewerken erzählt habe. Angeblich habe er jeden erschießen wollen, der nachts unbefugt das Gelände betreten würde. Der Lehrling fuhr deshalb nach Einbruch der Dunkelheit mit einem Wagen vor das Säge- werk und gab einige Schüsse aus einer Schreckschußpistole ab. Anschliegend rief er den Nachtwächter von mehreren Stellen des Werksgeländes aus an, so daß dieser den Eindruck erhielt, er müsse es mit mehreren Tätern zu tun haben. Er zog sich daraufhin zurück und unternahm keinen Versuch mehr, die vermeintlichen Diebe zu stellen. Heidelberg. Rund tausend Ingenieure aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Oesterreich, Schweden, der Schweiz, den Nie- derlanden, Jugoslawien, der Sowijetunion, den USA, und Japan nehmen an einem am Dienstag eröffneten Kongreß für Regelungs- technik teil, den der Verein Deutscher In- genieure und der Verband Deutscher Elek- trotechniker unter Mitwirkung der Gesell- Schaft für angewandte Mathematik und Me- chanik bis zum Samstag in Heidelberg ver- anstalten, In rund 70 technischen Vorträgen befaßt sich der Kongreß mit der Konstruk- tion von Maschinen, die nicht nur die menschlichen Handgriffe, sondern auch die menschlichen Kontrollfunktionen ersetzen, indem etwa bei zu hoher Dampfentwicklung ein Kontrollinstrument den„Befehl“ zur Verminderung des Drucks an ein„Regel- Ost und West forschen gemeinsam Deutschlands Beitrag zum Internationalen Geophysikalischen Jahr Hamburg. Mit einem Ueberblick über den deutschen Beitrag zum„Internationalen Geo- Physikalischen Jahr 1957/58“ wurde am Dienstag in Hamburg eine gemeinsame Ta- gung der deutschen Meteorologen und Geo- physiker eröffnet, an der rund 300 Fachwis- senschaftler aus dem In- und Ausland teil- nehmen. Wie der deutsche Landesvorsitzende kür das Internationale Geophysikalische Jahr, der Göttinger Geophysiker Prof. Julius Bar- tels ausführte, wird Deutschland ohne Rück- sicht auf die Zonengrenze an dieser großen internationalen Aufgabe mit seinen besten Wissenschaftlern und Instrumenten mit- Wirken. Zwar mußte Deutschland in Hinblick auf seine begrenzten finanziellen Möglichkeiten auf kostspielige Expeditionen verzichten, da- für aber ist das Land zwischen Alpen und Oder, das rund ein Tausendstel der Erdober- fläche umfaßt, mit einem dichten Netz von Beobachtungsstationen überzogen, von denen aus wichtige Messungen vorgenommen wer- den sollen. In der Antarktis ist Deutschland nur durch einen Experten für erdmagnetische Messungen vertreten. Das internationale Unternehmen des geophysikalischen Jahres, das rund eine Milliarde Mark verschlingen dürfte, hat zum Ziel, nach einem bestimmten Programm Beobachtungsmaterial zu gewin- nen. Auf diese Weise versucht die Wissen- schaft, in enger Zusammenarbeit zwischen Ost und West, weltweite geophysikalische Probleme zu lösen, wie zum Beispiel den Einfluß der Sonnenaktivität auf die Erdatmo- sphäre, den Erdmagnetismus um die Aus- breitung der Funkwellen. Auch eine Ver- messung aller Gletscher der Erde ist geplant. Höhepunkt wird der Start mehrerer künst- licher Erdsatelliten durch die USA und die Sowjetunion sein, die Aufschlüsse über die Jonosphäre in rund 500 Kilometer Höhe geben sollen. Die Fachthemen des dreitägigen Kongres- ses in Hamburg dienen dem Erfahrungsaus- tausch über eine Verbesserung der Wetter- Vorhersage, die Meteorologie der freien At- mosphäre und die Agrarmeteorologie, wäh- rend die Geophysiker Probleme des Erd- magnetismus, der Schwerkraft und der an- gewandten Geophysik behandeln wollen. Ein Sitzungstag ist dem Thema„Ozean und Atmosphäre“ gewidmet, für das gerade die Hafenstadt Hamburg gute Voraussetzungen mitbringt. Auch die Erdbebenforschung steht zur Diskussion. instrument“ weitergibt, das dann automa- tisch„regelmäßig“ den Druck herabsetzt. In den Referaten wird auch die Weiterentwick⸗ lung komplizierter„programmgesteuerter“ Rechenmaschinen erörtert, die ganze Reihen verschiedenartiger Rechenaufgaben in kur. zer Zeit lösen. „Der Siegeszug der Automaten ist unauf- haltbar“, sagte Professor Otto Krämer von der Technischen Hochschule Karlsruhe in seinem Vortrag vor Ingenieuren aus aller Welt. Das Unbehagen an der Technik ent- springe nur dem Mangel an Einsicht in dag Wesen der Kultur. Sklaverei, Hungersnot und Proletariat seien für die abendländische Welt bereits historische Begriffe geworden, betonte Krämer. Sie könnten es in einigen Jahrzehnten für alle Völker werden. Die Automatisierung komme gerade im richtigen Moment. Sie werde es dem Menschen er- möglichen, die zahlreichen Probleme zu lö- sen, welche die neue Zeit mit sich bringe. Sie werde es ihm erlauben, wirklich „menschlich“, das heißt, seiner„Ueberschuß- begabung“ zu leben. Diese Ueberschußbega- bung sei gerade das, was den Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheide, Ez; sei die Phantasie, die künstlerische Bega- bung, das geistige Gedankenspiel, gerade das, was nicht automatisch und zweckrational auf die Lebenserhaltung ausgerichtet sei. Es sei durchaus möglich, daß sich der Mensch im kommenden„Zeitalter der Regler und Auto- maten“ vom heutigen Menschen schon soweit unterscheiden werde, wie der Dichter und Denker unserer Epoche vom ruhelosen Jäger der Urzeit. Wieder ein Spielkasino Lörrach. Die polizeiliche Schließung der meisten bisher im oberbadischen Grenzgebiet bei Lörrach betriebenen Spielkasinos hat die Unternehmer derartiger Betriebe noch nicht entmutigt. Am Wochenende wurde in der Gemeinde Bingen dicht bei Lörrach ein neues Kasino eröffnet. Erst im August war in Lörrach ein großer Spielbetrieb auf Weisung der zuständigen Verwaltungsorgane geschlossen worden. Das neue Unternehmen in Binzen behauptet, das von ihm betriebene „Imperial- System“ sei überwiegend ein Ge- Schicklichkeitsspiel und daher nicht kon- Zzessionspflichtig. Unsere liebe, treusorgende Mutte Urgroßmutter, Frau 5 NM * 2 n 5, 21 r, Schwiegermutter, Großmutter und Margarethe Henn wwe. geb. Klee NN ist heute wohlvorbereitet nach länge rem schwerem Leiden, im Alter von 7 Jahren für immer von uns gegangen. nheim, den 25. September 1956 In tiefer Trauer: Gustav Aubel u. Frau Käthe geb. Henn Heinrich Henn u. Frau Trudel geb. Engert Georg Henn u. Frau Elisabeth geb. Mügig Hans Henn u. Frau Martha geb. Erlewein und Enkelkinder Beerdigung: Freitag, den 28. September 1956, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Tante, Frau Seckenheimer Straße 80 im Hauptfriedhof Mannheim. in der St.-Peter-Kirche, Mannheim. geb. Heißler Heute früh entschlief unsere n Schwiegermutter, Großmutter, geb. Annamaier Ruppertsberger Straße 3 In tief Friedhof Käfertal. Nach kurzem, mit großer Geduld ertragenem unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgrogmu mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Franziska Walter Seb. Wühler im Alter von 79 Jahren. Mh m. Wallstadt, den 25. September 19 Alemannenstraße 51 Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Eva Herrwerth wwe nach langem schwerem Leiden, wohlversehrt mit den Hl. Sterbesakramenten im Alter von 70 Jahren. Mhm.- Käfertal, den 26. September 1956 Die Kinder und Angehörige Beerdigung: Freitag, den 28. September 1956, 14.30 Uhr, im Statt Karten liebe Mutter, Urgroßmutter, Katharina Wehner geb. Raschi nauses für die er Trauer: ee und Tochter Wir danken von Herzen allen denen, die meiner lieben Frau und herzensguten Mutter, Frau die letzte Ehre erwiesen haben. Besonderen Dank den Schwe- stern des Diakonissenkranken- aufopfernde Pflege sowie für all die schönen Kranz- und Blumenspenden. Manheim, den 27. Sept. Wilhelm Wehner Mannheim, U 4, 28 friedhof Mannheim, 1956 Leiden, verstarb tter, Schwieger 80 Mannheim, im September 1956 schönen Kranz- und Blumenspenden lieben Entschlafenen, Herrn Gott der Herr nahm unsere liebe, gute Mutter, 85 Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Rosa Baumbusch geb. Farrenkopf nach längerer Krankheit im 82. Lebensjahr, wohlvor- bereitet, zu sich in sein himmlisches Reich. Mannheim, den 25. September 1956 In tiefer rauer: Maria Baumbusch Luise Kron geb. Baumbusch Arnold Kron Else Baumbusch geb. Heddaeus Enkel: Dieter und Helmut Beerdigung: Freitag, den 28. September 1956, um 10.30 Uhr, Erstes Seelenamt: Dienstag, den 2. Oktober 1956, um 7 Uhr, Plötzlich und unerwartet ist unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroß mutter, Schwester und Tante, Frau Anna Höhlein im Alter von nahezu 76 Jahren für immer von uns gegangen. Die trauernden Hinterbliebenen: Karl Höhlein und Angehörige Beerdigung: Freitag, den 27. September 1956, 11.30 Uhr, im Haupt- Nach langem Leiden verschied am 24. September 1936 eine lang- jährige Angehörige unserer Firma, Frau Anna Höhlein Wir verlieren in ihr einen treuen Menschen, welcher seit über 45 Jahren nur Arbeit und Pflicht kannte. Wir werden ihr Andenken stets in Ehren halten. MARX& WAGNER, Architekten BDA und Angestellte Für die zahlreichen Beweise aufrichtiger Anteilnahme sowie die Hans Schmid Jede Hausfrau Weiß Bescheid: Pre spart arbeit, Geld und Zeit! 7.16 Uhr ab 7.40 Uhr ab Besuch des Weltbudes Baden-Baden Herrliche Bäder- und Kuranlagen im Herbstschmuck Wanderung in die Umgebung Fahrpreis ab Mannheim 6,50 DM Fahrpreis ab Heidelberg. 5,90 DM 9.22 Uhr an Baden-Baden Fahrkarten in der Schalterhalle des„MANNHEIMER MORGEN“ am Marktplatz. eam 30. Sepiember 1756 Fahrplan Mannheim an 21.13 Uhr Heidelberg. an 20.43 Uhr ab 19.00 Uhr I . beim Heimgang unseres Y 56 Die trauernden Hinterbliebenen Feuerbestattung: Freitag, den 28. September Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim 1956, 13 Uhr, im Donnerstag, 27. September 1956 Hauptfriedhof Beck, Luise, Sandhofer Straße 22 Stein, Heinrich, Heinrich-Lanz-Straße 9—11 Krematorium Stichling, Emma, Ohne Gewähr Sezen ese 8 Zeit 11.00 11.30 13.00 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim J Schreinermeister J sagen wir herzlichen Dank. J kann nicht jeder. Aber Er- J Besonderen Dank Herrn Pfarrer folg haben, im Leben etwas J 55 a und Schwestern, n kann 8 J„Goldene 7“ sowie den Hausbewonnern und all denen, die dem 5 J Entschlafenen das letzte Geleit gaben. iche vi Utzen D 2 1 J 5. g hierzu die„Jungbrunnen J* den 25. September 1956 der Natur“; Nehmen Sie J Weizenkeim- und Knob- J lauchöl, vereint in den ge- ruchfreien Klosterfrau Aktiv-Kupseln mit den lebenswichtigen Vitaminen und Wirkstoffen. In Apotheken und Dro- gerien. 48 Kapseln DN 7 7765 . T, 7 Habs FE Todesanzeigen kür die Montag-Ausgabe werden am Sonntag bis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtn. im Rückgebäude, R 1, 12/13, entgegengenommen Schultheiß, Herrn Prof. Dr. Mannheimer Kegelgesellschaft dem Verein Familie Hans Lohrmann anzeigen- Ableilung , n n N I DN 22 7 77 77 17 5 6 5 Deutsches Druck- und Verlagshaus bmbff Mannheim, H 2,3. Telefon 3107] . 2 * N Zw „Lutir jändis im W hollän sum Ingen! gelung zurück Lage ter de hohen zu kör Er tiggest Wessen! plasen terneh diese einige geluns Bergu Lloyd muß te nung Texel hamb!. 900 O00 mie a! daran, komm einen erhalt. Ber untern tine“ 1901„ un We N gebors liegen entriss 1 Bagge N Hu! den H. Tholer um ur. boden Auster 21 nen J Allein gelege über 600 000 24 Stu dische belgisc Für eke testlick die Fa abtleh! die de lore, d Nieder die St. alsche den ge vierech spiegel Bei dert S. im v Auster Fe Die sche Smiths Höhle mit, unde amerik seien. wurde! daß in vor Ch Die erst en Sektion Geselle Unter ler vo Reste Feuers Jahren Museu Ein Direkt. discher eine S. in den gekund Ringe, kel, Scl Wahl. Turmu Die dtellter lest, d Jurmu 918 U. Werkel den 2 die 2 U eingek Lier 8 und v. eingek konnte Gemäl. Der der sick Malere überra dieser deren ſetter letter Bilder 0 vere ve. der abiet t dle nicht der ein War auf gane men bene 4 111 2 nen Jahr in Seeland Das Gold der Zwei Schatzgräber wollen das Gold der Lutine“ bergen, die 1799 vor der nieder- ländischen Nordküste mit einer Goldladung im Werte von ungefähr siebzig Millionen Rolländische Gulden unterging. Der in Bus- sum wohnende 60jährige Bergungsspezialist Ingenieur van Wienen, der bereits auf einige gelungene schwierige Bergungsunternehmen zurückblicken kann, glaubt jetzt in der Lage zu sein, zu dem ungefähr 14 Meter un- ter dem Wasserspiegel in einer zehn Meter hohen Sand welle liegenden Wrack vordringer zu können. Er will mit einer im Modell bereits fer- tiggestellten Tauchereinrichtung ein Unter- 1 Waessergeblase ansetzen und den Sand ab- plasen, anstatt ihn, wie bei bisherigen Un- ternehmungen, nach oben zu befördern. Auf diese Art und Weise sind ihm hereits einige technische Operationen unter Wasser gelungen, Van Wienen ist im Besitz der Bergungskonzession von der britischen Hoyd- Versicherung, Diese Versicherung mußte seinerzeit für das mit der Goldlöh- nung für britische Truppen auf der Insel exel und einem Gold- und Silberschatz hamburgischer Kaufhäuser beladene Schiff 900 000 englische Pfund Versicherungsprä- mie auszahlen. Lloyds besitzt alles Interesse daran, daß der Goldschatz ans Tageslicht kommt, denn die Versicherung würde dann einen Bergungsanteil von dreißig Prozent erhalten. Bereits verschiedene Male sind Bergungs- unternenmungen, bis zum Wrack der„Lu- tine“ vorgedrungen. Beim ersten Versuch 1801 warden Goldbarren und Goldmünzen iin Werte von einer halben Million Gulden geborgen. 1856 konmten der im Treibsand legenden„Lutine“ für 600 000 Gulden Gold entrissen werden. Später machte sich der Bagger„Karimata“ an die Arbeit. Doch das Hunderte von Booten fahren täglich aus den Häfen der seeländischen Dörfer Verseke, Tholen und Bruinisse unweit Antwerpens, um mit ihren Scharrnetzen den Meeres- boden nach den Austern abzukämmen: die Austernsaison hat begonnen! 21 Millionen Austern sind im vergange- „geerntet“ worden. Allein 18 Millionen Stück gingen ins nahe- gelegene Belgien, 700 000 fanden den Weg über den Kanal nach Großbritannien, und 600 000 wurden nach Deutschland exportiert. 24 Stunden nach dem Fang werden seelän- dische Austern bereits in Leopoldville im belgischen Kongo verkauft. Für die 5000 Einwohner des Dorfes Ver- 1 eke wird der Beginn der Austernsaison testlich begangen. Am Dorfeingang wehen die Fahnen der Länder, die zu den Haupt- ehmern der Austern gehören. Man sieht e deutschen Farben, die pelgische Trikor bre, den Union Jack. Musikkapellen aus den Niederlanden und Belgien marschieren durch die Straßen, die Frauen haben ihre seelän- dische Heimattracht angelegt und tragen zu den gesteiften Spitzenhauben in Augenhöhe viereckige goldene Platten, an Autorück- spiegel erinnern. Bei Einsetzen der Flut verlassen die hun- tert Schiffe Lersekes den kleinen Häfen, um im vollen Flaggenschmuck zur besten Austernbank zu fahren. Unter dem Tuten Die Amerikanische Nationale Geographi- che Gesellschaft, die gemeinsam mit dem Smithsonian Institut Ausgrabungen in einer köhle im Staate Alabama durchführt, teilte mit, daß in dieser Höhle überraschende Funde aus der frühgeschichtlichen Zeit der amerikanischen Indianer gemacht worden seien. Nach den Funden, die bisher gemacht Furden, müsse davon ausgegangen werden, daß in dieser Höhle bereits im Jahre 6000 bor Christus Menschen gelebt haben. Die Fundstelle war von Amateuren zu- erst entdeckt worden, die Mitglieder der Sektion Chattanooga der archäologischen esellschaft des Staates Tennessee sind. Unter Leitung des Archäologen Carl F. Mil- er vom Smithonian Institut wurden jetzt Reste von Holzkohle gefunden, die von einer beuerstelle stammen müssen, die vor 8160 Jehren gebrannt hat. Außerdem wurde bei Museum für Mageninhalte. . Ein wohl einzigartiges Museum hat der Direktor des Schlachthofes der niederlän- dischen Stadt Haarlem eingerichtet, nämlich eine Sammlung sämtlicher Gegenstände, die in den Mägen des geschlachteten Viehs vor- gekunden worden sind. Es enthält Uhren, Ringe, Broschen, Hals- und Armbänder, Löf- Wann ssel usw. in bemerkenswerter Aus- Jurmuhr als Vogelfalle Die Bewohner der englischen Stadt Derby dtellten kürzlich eines Morgens mißvergnügt lest, daß die bisher durchaus zuverlässige urmuhr der Stadtkirche St. Andrew's um s Uhr stehen geblieben war. Der Hand- Jerker, der den Turm bestieg, um den Scha- en zu reparieren, fand eine tote Taube vor, ſue zwischen Stunden und Minutenzeiger angeklemmt war. Wahrscheinlich war das 10 Auf dem Stundenzeiger eingeschlafen Jet von dem vorrückenden Minutenzeiger ngeklemmt worden, bevor es davonfliegen onnte. 0 1 demälde, die das Wetter ankünden b Der Briefträger Nils Anderson in Malmö, 1 in seinen Mußestunden nicht nur mit 9 8 sondern auch mit Chemie beschäftigt, berraschte die schwedische Oeffentlichkeit 25 Tage durch seine Landschaftsbilder, ren Farben wie ein Barometer schönes 9755 Oder Regen ankündigen. Steht schönes erter bevor, so strahlt die Sonne auf seinen ern in feurigem Rot, kommt aber Regen. Verdunkelt sich der Himmel und die Far- Verbleichen, Das Geheimnis dieser, Baro- Alte Bergungsunternehmen neu aufgelegt Lersekes Fahnen wehen auf vollmast „Austernernte“ hat begonnen“ /21 Millionen Austern für Feinschmecker Feuerstelle, die vor 8160 Jahren gebrannt hat Frühgeschichtliche Indianer funde im Staate Alabama Allerlei Unglaubliches „Lutine“ lockt Unternehmen scheiterte an dem ständigen Sandstrom, der über das Wrack hin weggeht. Nachdem der Bagger einen Goldstab und ein paar Goldmünzen zutage gebracht hatte, zwangen stürmisches Wetter und der unauf- haltsame Sandstrom zum Einstellen der Bergung. a Van Wienen hat indessen einen Konkurren- ten: den Amsterdamer Monteur und Erfin- der N. Kos. Kos sucht drei Millionen Gul- den Kapital, um einen vollautomatischen Patentturm bauen zu lassen. Damit hofft Kos, nicht nur das Gold der„Lutine“ bergen zu können, sondern auch manchen anderen im Sturm versunkenen Gold- und Silber- scha tz. 5 Der Wunsch, sich versunkener Schätze zu bemächtigen, und sie vom Grunde des Mee- res heraufzuholen, hält noch einen dritten Holländer und die von ihm gegründete Ber- Sumgsgesellschaft„Renate Leonhardt“ in Ktivität und Spannung. Die Gesellschaft Wartet seit zwei Jahren vergeblich auf gu- tes Wetter, um müt ihrem„Goldturm“— dessen Seetüchtigkeit bisher nicht anerkannt Wurde,— zum Wrack der„Renate Leon- hardt“ vorzudringen. Dieses im ersten Welt- kriege vor der Nordküste Hollands nach ei- nem Torpedotreffer untergegangene deutsche Schiff, soll eine Goldladung in Höhe von achtzig Millionen Gulden enthalten. Bisher Hat die Gesellschaft, statt Goldprämien ver- teilen zu können, nur Schulden gemacht, und auf dem„Goldturm“, der im Hafen von Ymuiden einer unsicheren Zukunft entgegen rostet, klebte schon einmal der Kuckuck. Trotzdem: die Gesellschafter geben es noch nicht auf und hoffen im stillen immer noch, ihre Einlagen in Höhe von 300 000 Gulden einmal vergoldet zurückzuerhalten. Ihr Bergungsdirektor, der Initiator des Unternehmens, P. Visser. bat es ihnen fest versprochen. J. Kop der Dampfer und Klängen der Musikkapel- len wird die erste Ladung frischer seelän- discher Austermann Bord gebracht. Die ersten Austern für den Kommissar der Königin, kür den Bürgermeister, für die Honoratioren. Seelands Austerndörfer haben aber auch ihre Sorgen. Manche Ernten sind so reich- lich— einmal wurden sogar 40 Millionen Austern gefischt—, daß nicht genügend Kunden gefunden werden können. Größere Sorgen bereiten aber die Pläne der niederländischen Regierung, durch den „Delta-Plan“ das fruchtbare Hinterland vor Sturmfluten zu schützen. Wie Antwerpen be- fürchtet, eines Tages„trockengelegt“ zu wer- den, wenn die Scheldearme abgeschlossen wer- den, so befürchten die Einwohner von Ver- seke, mit ihren Austernbänken eines Tages auf dem Trockenen zug sitzen. Bei Ebbe lie- gen jetzt schon alle Schiffe im Hafen auf Grund, und bei Flut liegen die Austern auch nur knapp vier Meter unter dem Was- serspiegel. Was soll geschehen, wenn die vorgeschobenen Inseln miteinander verbun- den werden?„Wenn der Delta-Plan durch- geführt wird“, sagte uns einer der größten seeländischen Austernzüchter,„bedeutet das das Ende der seeländischen Austern-Indu- strie, von der über viertausend Menschen leben.“. 5 Aber noch wehen die Fahnen LVersekes auf vollmast. H. H. Stein den Ausgrabungen das Skelett eines Höhlen- indianers zutage gefördert, der vor etwa 4000 Jahren gelebt haben muß. Eine Fülle von aus Stein gearbeiteten Pfeilspitzen, Steinmessern, Tonscherben mit unterschied- lichen Verzierungen und kleineren Haus- geräten kamen ebenfalls zum Vorschein. Die Zeitbestimmung für alle diese Funde wird durch die Gewohnheit der Höhlen- indianer erleichtert, ihren Abfall nicht aus der Höhle herauszubefördern, sondern ihn mit immer neuen Erdschichten zu bedecken. Auf diese Weise kann an den Erdschichten, die abgetragen werden, wie an den Jahres- ringen eines Baumes, das Alter der Funde abgelesen werden. Zur Zeit sind die For- scher erst etwas mehr als vier Meter tief in den Untergrund der Höhle eingedrungen und es wird erwartet, daß noch weitere wichtige Funde gemacht werden. meter- Gemälde“ beruht darin, daß die Lein- wand vorher mit einem die Luftfeuchtigkeit anziehenden chemischen Stoff behandelt wird, auf den temperaturempfindliche Metallfarben aufgetragen werden. Eine Schwäche Hat diese gemalte Wettervorhersage allerdings: Im Winter ist sie nicht wirksam, wenn die Bilder in geheizten Räumen hängen. Verräterische Musikliebe Im Hause eines neuseeländischen Polizi- sten wurde ein Einbrecher, der sich einge- schlichen und versteckt hatte, entdeckt, als er am Abend von dem Klavierspiel der Tochter des Hauses so ergriffen war, daß er mit seinen Füßen den Takt dazu schlug und sich dadurch verriet. Verkehrsprobleme für Fledermäuse Die Verstopfung wichtiger Verkehrswege ist keineswegs nur ein menschliches Pro- blem. Bei Carlsbad New Mexiko) hat man festgestellt, daß eine große Höhle, die Mil- lionen von Fledermäusen bewohnen, derart übervölkert ist, daß die Tiere allabendlich drei Stunden Schlange stehen bzw. flattern müssen, bevor alle durch den engen Ausgang hinauskommen, um den nächtlichen Flug zur Nahrungssuche anzutreten, und daß sich in den Morgenstunden bei der Rückkehr die gleiche Verkehrskalamität wiederholt. Freizeitgestaltung In Detroit wurde ein Verkehrssünder vom Gericht vor die Wahl zwischen Geld- oder Gefängnisstrafe gestellt, Er zog das Ge- kängnis mit der Begründung vor, daß er dort abends angenehme Unterhaltung mit den anderen Insassen finden werde. Ein Dufflecoat qus Changeant-Bumwoll-Oabordine för das unbestöndige Wetter des Herbstes. N Mit markanter Stepperei und angeschnittener Kapuze. J»md 5 Oqzo dos seporote„Ihermoscoct“- Steppfutter. Auch unter jedem anderen Mantel 20 J. n 1 n arkguf ist Doch vorteilhaftet! MANNHEIM, Am Paradeplatz, Ecke Breite Straße Seite 12 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Donnerstag, 27. September 1956%/ Nr. 225 Steuerbegünstigte Anlage erweist sich als schwierig Bi.) Gegen die Beschränkung der Steuer- vorteile auf den Ersterwerb beim steuer- begünstigten Wertpapiersparen wendet sich der Verband privater Hypothekenbanken in Bonn. Er bezieht sich dabei auf die von der Bundesregierung beschlossene Verordnung über steuerbegünstigte Kapitalansammlungs- verträge, durch welche die Steuerbegünsti- gung beim Erwerb von Pfandbriefen und ähnlichen Schuldverschreibungen weiterhin auf den Ersterwerb beschränkt sein soll. Volkswirtschaftlich sei eine solche Be- schränkung weder nötig noch sinnvoll. Ent- scheidend sei, um Sparkapital für Investitio- nen zu schaffen, daß durch Begünstigungen ein Konsumverzicht erreicht werde. Das Ziel, nämlich neue Mittel für den Wohnungsbau zu erlangen, könne nur erreicht werden, wenn die neuen Vorschriften dazu verhelfen wür- den, die Blöcke von Rückflüssen, die zur In- vestition bestimmte Gelder binden, wieder aufzubauen. Nachdem der Erlös aus der Erstbegebung dieser Rückflußstücke für die Gewährung von Hypotheken zu Bedingungen verwendet worden sei, die der Ausstattung dieser Papiere entsprachen, müßten diese Rückflußstücke wieder neu plaziert werden. Das aber würde nach Meinung des Verbandes privater Hypothekenbanken verhindert wer- den, wenn man ihnen die steuerlichen Vor- teile versagen würde, da dann nur neue Erst- erwerbstücke gefragt sein würden. Deutscher Beamtenbund fordert höhere Eisenbahnerlöhne Der Deutsche Beamtenbund betrachte es als eine seiner wichtigsten Aufgaben, die Beamtenschaft der Bundesrepublik aus ihrer politischen Gleichgültigkeit herauszureißen und sie zur aktiven Mitarbeit am politischen Geschehen zu bringen, erklärte der stellver- tretende Vorsitzende des Deutschen Beam- tenbundes, Alfred Krause(Köln), auf einer Tagung der Gewerkschaft deutscher Bundes- bahnbeamten und anwärter des Bezirks Hannover in Bielefeld. Der erste Vorsitzende des Beamtenbundes, August Dominik(Essen), forderte auf der Tagung eine Erhöhung der Grundgehälter der Bundesbahnbeamten um 15 v. H. auf 170 v. H. des Standes von 1927 und eine Aenderung der Dienstdauervorschrift der Bundesbahn, die noch eine wöchentliche Ar- peitszeit bis zu 72 Stunden vorsehe. Dominik betonte dazu, daß sich die wirtschaftliche Lage der Bundesbahn erheblich gebessert habe. Oesterreich gibt zurück Eigentümer sollen sich melden Der österreichische Handelsdelegierte in der Bundesrepublik hat in Frankfurt darauf hingewiesen, daß Anträge auf Uebertragung von Hausrat und Wohnungseinrichtungen, persönlichen Gebrauchsgegenständen ein- schließlich dersönlichen Schmucks, zur per- sönlichen Berufsausübung notwendiger Ge- genstände und Werkzeuge, die am 8. Mai 1945 im Eigentum deutscher physischer Per- sonen standen, sofort eingereicht werden können. Für die Abfassung der Anträge bestehen keine besonderen Vorschriften. Es genügt ein „formloses“ Schreiben, dem eine Liste der zu übertragenden Gegenstände beigefügt ist. Bei beweglichen Gütern, die lediglich zu dem Zweck, sie den Kriegseinwirkungen zu ent- ziehen, nach Oesterreich verlagert worden sind, erfolgt die Rückgabe nicht nur an phy- sische Personen oder deren Rechtsnachfol- ger, sondern auch an deutsche juristische Personen. Diese Erklärung beruht auf einer am 27. Juli veröffentlichten Bekanntmachung des öͥsterreichishen Finanzministeriums (vergl. MM vom 30. Juli). Damals hieß es, daß die Ansuchen beim Oesterreichischen Bundesministerium für Finanzen, Sektion Vermögenssicherung, Wien I, Ballhausplatz, einzubringen seien. Das Wort hat nun Prof. Erhard Es geht um die Ursache der Preisentwieklung i(Hi.) Das Gespräch, das Bundeswirtschaftsminister Professor Erbard am 26. September 5 in Bonn mit den Vertretern der Eisen- und Stahlindustrie führte, soll zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Offenbar will man erst die Ergebnisse der Verhandlungen des Bundeswirtschaftsministers mit dem Unternehmensverband Ruhrbergbau am 28. Sep- tember in Bonn abwarten, zumal bei der Unterhaltung am 26. September die Kohlenpreis- Situation und die Wirkungen der Arbeitszeitverkürzung im Kohlenbergbau ausführlich besprochen wurden. Wie veplautet, spruchreif. Der Bundeswirtschaftsminister hat nun. das Wort. Mit beträchtlichem Stimmaufwand erklärte er— zumindest zweimal, nämlich anläßlich der Messeeröffnung in Frankfurt/M (gl. MM vom 3. September„Die Wirtschaft wird überfordert“) und in Köln(vgl. MM vom 10. September„Erzielte Währungsstabilität nicht leichtsinnig aufgeben)— daß er sich von keiner noch so starken Interessenten- gruppe abhalten lassen würde, die wahren Urheber etwaiger künftiger Preissteigerun- gen mit Namen zu nennen. Lautstark ver- sprach Erhard bei diesen Gelegenheiten, die Oeffentlichkeit aufklären zu wollen über die wirklichen Zusammenhänge bei solchen Preissteigerungen, die nach seiner Ansicht nicht nötig seien. Nun ist Erhard an der Reihe, sein Versprechen einzulösen. Am 28. September werden nämlich im Bundes- wirtschaftsministerium Verhandlungen mit dem Ruhrbergbau beginnen. Es soll der Kohlepreis erörtert werden. Im Ruhrrevier spricht man davon, der Ruhrbergbau würde Erhard die durch die Arbeitszeitverkürzung bedingte Rechnung für die Kostensteigerung der Kohle präsentieren, und zwar in Form einer Kohlepreiserhöhung von 2,50 DM bis sei eine Stahlpreiserhöhung vorläufig noch nicht 3,00 DM je Tonne. Das ist eine sanfte Um- kehrung des Spießes. Die Arbeitszeitverkür- zung wurde nämlich zwischen den Gewerk- schaften und den Unternehmern des Kohlen- bergbaues ausgehandelt. Erhard selbst ver- suchte zu bremsen, aber er vermochte sich nicht durchzusetzen. Ab 1. Oktober werden im Bergbau bei vollem Lohnausgleich jährlich 24 zusätzliche Feierschichten eingelegt. Zieht man die in Nordrhein- Westfalen gesetzlich verankerten zwölf Feiertage ab, dann schlagen im ge- samten Bergbau 16 Feierschichten jährlich zu Buch. In diesem Kalenderjahr allerdings— also 1956— wird sich der Förderausfall auf rund 250 000 t Kohle beschränken. Fachleute meinen, das Essener Abkommen zwischen dem Unternehmensverband Berg- bau und der 18 Bergbau müßte sich un- vermeidbar preiserhöhend— als Konsequenz der Arbeitszeitverkürzung— auswirken. Das schon deswegen, weil diese Arbeitszeitver- kürzung einem entsprechenden Lohnaus- gleich für die Feierschichten verbunden ist. Die Bergarbeiter haben zwar weniger zu arbeiten, sollen jedoch den gleichen Lohn erhalten. In der Pfalz wird kräftig weitergespart Zuwachsrate stabilisiert sich Die Spareinlagenbestände der pfälzischen Sparkassen wurden auch 1955 beträchtlich gesteigert. Sie erreichten eine Zuwachsrate von 23 v. H. Der gesamte Spareinlagen- bestand am Jahresanfang von 223,8 Mill. DM erhöhte sich im Laufe des Jahres um insge- samt 51 Mill. DM. Entwicklung der Spareinlagen im Berichtsjahr 1955 (in 1000 DM) Einzahlungen 186 822 Auszahlungen 144 655 Einzahlungsüberschuß 42 167 Gutschriften für Zinsen 8 030 Gutschriften für ASpG!) 1180 Gutschriften für WAG“) 208 Sonstige Veränderungen— 32 Gesamtzugang 51 533 1) ASpG- Altsparergesetz 2) WAG= Währungsausgleichsgesetz Die Spareinlagen bei den pfälzischen Sparkassen hatten damit Ende 1955 einen Gesamtbetrag von 265,3 Mill. DM erreicht. Dies geht aus dem Jahresbericht des Sparkassen- und Giroverbandes Pfalz her- vor, der am 26. September auf der Ver- bands versammlung in abschiedet wurde. Wenn man auch keines- wegs von einer Stagnation des Sparens spre- chen könne, so sei doch die Rekordhöhe des Jahres 1954, das eine Zuwachsrate von 48,75 v. H. brachte, nicht mehr erreicht wor- den, erläuterte Verbandsvorsteher Bürger- meister Dr. Reichert, Ludwigshafen, in sei- nem Rechenschaftsbericht. Er brachte dies mit der verringerten Zugkraft des steuer- begünstigten Sparens(dessen Vorausset- zungen ja am 1. Oktober 1956 wieder ge- ändert werden. Siehe MM vom 22. Septem- ber„Wiedergeburt des& 10 EStG“) wie auch mit den Begleiterscheinungen der von der Bank deutscher Länder verfügten Kredit- restriktionen in Verbindung, die den Spar- willen ungünstig beeinflußt hätten. Dr. Rei- chert äußerte sich trotz allem optimistisch: Stiegen doch die Spareinlagen der pfälzi- Interessantes fut die HMausttau Einkaufsberater für den Küchenzettel Die„Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- GmbH“, Bonn, glbt folgende Marktvorschau: Butter: Es ist möglich, daß 250 g Marken- butter in den nächsten Tagen einen Pf mehr kosten als bisher. Die deutsche Erzeugung gent der Jahreszeit entsprechend zurück, und die Auslandsware kam und kommt et- Was teurer über die Grenzen. Käse: Edamer, Tilsiter und Gouda, die bekannten Schnittkäsearten, erfordern so- Wohl im Ausland als auch im Inland wäh- rend der letzten beiden Wochen mehr Geld. Das werden die Hausfrauen sicher auch in leicht steigenden Preisen merken. Emmen- taler trotz der üblichen Spitzenpreise ge- messen an den anderen Käsearten verhält- nismäßig preiswert. Quark ist die billigste Eiweigquelle. Eier: An den Preisen der großen Sorten, also B, A, Sonderklasse, oder 3, 2, 1, wird sich nichts ändern. Die kleinen Sortierungen, wie C und D. könnten ein wenig billiger werden, da ihre Preise im Ausland unter Druck stehen. 5 Fleisch: Keine Veränderung der Preise für Rind-, Kalb- und Schweinefleisch zu er- Warten. Rindergefrierfleisch deutlich billiger als Frischfleisch. Ausgelagertes Schweine- fleisch kostet auch weniger als frische Ware. Seefisch: Fischangebot leidet unter den Nachwirkungen der vergangenen Stürme. Preise können etwas anziehen. Am meisten werden noch Kabeljau und Rotbarsch zu finden sein. Es wird aber wieder mehr Heringe geben. Kartoffeln: Die günstigste Zeit zur Ein- kellerung von Salatkartoffeln und bevorzug- ten Sorten, wie Bona und auch schon Heida, ist gekommen. Quallität in der Regel gut. In Süddeutschland und auch in Südwest- deutschland können die Verbraucher mit leicht sinkenden Kartoffel-Preisen rechnen. die Gesamternte wird in diesem Ludwigshafen ver- schen Sparkassen auch in den letzten Mona- ten wieder an. Sie betrugen am 1. Januar dieses Jahres 275 Mill. und am 1. September 299 Mill. Wie der Geschäftsbericht weiter aufzeigt, nahm auch die Ausleihetätigkeit im Jahre 1955 beträchtlich zu. Und zwar von 232,9 Mill. DM Ende 1954 auf 294,2 Mill. DM im Be- richtsjahr, wobei das meiste auf den Sektor der langfristigen Ausleihungen flel und hier auf die Hypothekenausleihungen, die nahezu 39 Mill. DM beanspruchten. 8 Kreditgeschäft der pfälzischen Sparkassen nach Kreditnehmern am 31. Dezember 1955— in 1000 DM Kredite Debitoren Wechsel- kurzfr. mittelfr. obligo insg. Kreditnehmer Wirtschaft und Private 88 435 26 725 33 709 148 869 Offentl.-rechtl. Körperschaften 379— 139 518 Kreditinstitute 17— 128 145 Insgesamt 88 831 26 725 33 976 149 532 Ausleihungen der pfälzischen Sparkassen Ende 1955 (in 1000 DM) Debitoren 115 556 Langfr. Ausleih. geg. Grundpfandrechte 126 156 Durchlaufende Kredite 36 678 Wechsel-Obligo 33 976 Sonstige langfristige Ausleihungen 14 445 Langfr. Ausleih. geg. Kommunaldeckung 19 427 Die Haushaltsrechnung für das Jahr 1955 ergab Einnahmen in Höhe von 387 532 D. denen Ausgaben in Höhe von 381 860 DPM gegenüberstehen. Der Differenzbetrag von 5671 DM wurde den Sicherheitsrücklagen gutgeschrieben. Dem Vorstand wurde Ent- lastung erteilt. kh Diese kostensteigernde Rechnung durch- kreuzt Erhards Pläne und Bemühungen, den Kohlepreis zu halten. Natürlich könnte in Form von Subventionen— mehr oder minder versteckter Staatshilfen das von der Arbeitszeitverkürzung angeblich in die Kohlekalkulation hineingerissene Loch ge- stopft werden. Aber das alles wäre doch recht problematisch und finanziell fragwürdig. Ab- gesehen davon, daß Subventionen(also Staatszuschüsse) an die Wirtschaft doch wie- der nur aus den Geldern der Allgemeinheit aufgebracht werden können. Zum Schluß ist es gleichgültig, ob der Steuerzahler als Kohleverbraucher— und welcher Steuer- zahler verbraucht keine Kohle?— die Mehr- kosten der Förderung über den Kohlepreis bezahlt oder in Form höherer steuerlicher Leistungen. Man mag die Dinge drehen und wenden, wie man will. Ungewöhnlich ist es, daß ge- rade noch vor Winterbeginn diese neue Re- gelung unter Dach und Fach gebracht wer- den mußte. Vielleicht wäre der Zeitpunkt geringerer Marktanspannung auf dem Ge- biete der Kohle günstiger gewesen. Zu- mindest günstiger für die breite Masse. Jene Kreise, die jetzt Kohle kaufen sind nicht 1 8 die begütersten Bevölkerungsschich- en. Da ist noch eine andere große Unbe- kanmte in dieser ganzen Rechnung enthalten, nämlich die Gestaltung der Eisen- und Stahl- preise Auch hier treten ja— in punkto Arbeitszeitverkürzung— die Gewerkschaften ziemlich massiv auf. Wenn Kohle., Eisen und Stahl gemeinsam sich zu einem„Preis“ Klettern finden, dann müßten ja— mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit— alles schief- und die Preise hochgehen. Die eisenschaffende Industrie hat vor einiger Zeit Preiswünsche angemeldet. Sie dürfte nicht mehr in der Lage sein— nach Mei- nung der Fachleute die auf sie zu- kommende Kostensteigerung abzufangen. Wie gesagt. Der Bundeswirtschaftsmini- ster hat das Wort Wird er seine Ankündli- gungen von Frankfurt und Köln wahr- machen? Er muß jetzt deutlich die Verant- wortlichkeiten und die Zusammenhänge etwaiger Preiserhöhungen in der Oeffent- lichkeit, d. h. vor dem Verbraucher, dar- stellen. Plausibel darstellen nach gründ- licher Untersuchung, denn die andere Seite behauptet ja immer wieder, daß die Arbeitszeitverkürzung keine preissteigende Wirkung auslösen müßte. Es ist unerheb- lich, ob diese Behauptung, oder jene der Bergbauunternehmen stimmt. Wichtig ist, dag Erhard jetzt das Wort ergreift und die Zusammenhänge aufklärt. Er muß der Oeffentlichkeit die Antwort darauf geben, 2) ob die Kohle-, Eisen- und Stahlpreis- erhöhung trotz Arbeitsverkürzung vermeid- bar ist, p) oder ob diese Preiserhöhungen nicht verhindert werden können, weil die Arbeits- zeit verkürzt wird. F. O. Weber Kohlenhandel für Preiskorrekturen (LSwWw) Auf der Jahreshauptversammlung des Wirtschaftsverbandes des Kohlenhandels Baden- Württemberg in Freudenstadt wurde am 25. September festgestellt, daß trotz der vorgesehenen Mehrlieferungen für die Ver- sorgung der Haushalte mit Brennstoffen in Baden- Württemberg vor allem beim Koks mit Versorgungslücken gerechnet werden müsse. Der vom Wirtschaftsministerium Baden-Würt- temberg für den Kleinverkauf festgelegte Mischpreis zwischen den Preisen für teure Auslands- und billigere Inlandskohle, so wurde weiter erklärt, trage den Erfordernissen im Handel einigermaßen Rechnung. K URZNACARICHTEN Für die Arbeiter und Angestellten in der chemischen Industrie besteht die Aussicht, daß für sie vom 1. Mai nächsten Jahres an die 45 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ein- geführt wird. Nach Mitteilung des Hauptvor- standes der Industriegewerkschaft Chemie, Pa- pier, Keramik haben sich die Vertreter des Hauptvorstandes der Gewerkschaft und des Ar- beitsringes der Verbände der chemischen Indu- strie am Wochenende geeinigt, den zuständigen Organen der beiden Sozialpartner diesen Ter- min zu empfehlen. In einer gemeinsamen Sit- zung wollen die beiden Organisationen am 13. Oktober endgültig über den Vorschlag ent- scheiden. Suez-Frachten beruhigen sich (VWD) Die Fernostkonferenzlinien haben den in der vergangenen Woche im Hinblick auf die Suezkrise eingeführten 15prozentigen Frachtzuschlag auf die geltenden Frachtsätze jederzeit widerruflich— aufgehoben. In einer gemeinsamen Erklärung der Reedereien heißt es, die meisten Schiffe dieser Konferenz benutz- ten weiterhin den Suezkanal ohne nennens- werte Verzögerungen. Die Umleitung anderer Schifte um das Kap habe den Durchganssver- kehr durch den Kanal soweit entlastet, daß der übrige Verkehr mit dem bestehenden Lotsen- stab ohne Verzögerungen oder Unfälle bewäl- tigt werden kann. „E.-& V.-St.-Wechsel nicht mehr bevorzugt“ (VWD) Die vom 1. Oktober 1956 an laufen- den Konsortialkredite zur Finanzierung der Lebensmittelbevorratung für Getreide, Fleisch und Fette durch die Einfuhr- und Vorrats- stellen werden, wie VWD erfährt. nicht mehr Sichteinlagen sowohl in provisionspflichtiger wie auch provisionsfreier Rechnung um ¼ v.. gesenkt werden. Die neuen Sätze treten nach Veröffentlichung der entsprechenden Exlasse der einzelnen Landesregierungen, die zur Zeit vorbereitet werden, mit Wirkung vom 1. Ok- tober 1956 in Kraft. Die Sätze in provisions- freier Rechnung werden danach künftig 1½ v. H. und in provisionspflichtiger Rechnung 1¼ v. H. betragen. Die übrigen Sätze blei- ben unverändert. Auf UsS-Migerfolg VW. Pioniere nach Afrika (Wp) Das Volkswagenwerk hat den maß- gebenden Anteil an der South African Motor Assemblers and Distributors Ltd., Johannes- burg, die schon bisher Volkswagen montierte und die Vertretung für Südafrika besaß, erwor- ben. Eine gemeinsame Erklärung weist darauf hin, daß, obwohl die finanzielle Kontrolle über die südafrikanische Gesellschaft nunmehr in den Händen des Volkswagenwerks liegt, ihr südafrikanischer Charakter erhalten bleiben und keine Veränderungen im Namen, in der Geschäftsführung und in dem Mitarbeiterstab eintreten sollen. Eifektenbörse eee Agrarier sägen am eigenen Ast (Hi.) Die wachsende Kritik an der Ein- kuhrpolitik der Bundesregierung, speziell auf dem Agrarsektor, hat in den letzten Tagen bei den zuständigen Bonner Stellen offenbar zu Ueberlegungen geführt, wie ein stabiles Preisniveau auf dem Lebensmittelgebiet durch erhöhte Einfuhrmöglichkeiten erreicht werden kann. Wie verlautet, finden darüber zur Zeit laufend Besprechungen zwischen dem Bundesernährungs- und dem Bundes- wirtschaftsministerium statt. Dabei steht vor allem zur Debatte, wie der Fleisch-, sowie der Gemüse- und Obstmarkt durch wirksame Einfuhren von Konserven entlastet werden kann. Nicht nur Abgeordnete des Bundes- tages, sondern auch die Verbraucherorgani- sation sowie der Groß- und Einzelhandel fordern, daß jetzt Maßnahmen ergriffen werden müßten, die sich im Endverbraucher. preis sichtbar niederschlagen. Spezielle Kritik wird dabei daran geübt, daß diese Einfuhren offenbar immer noch zu limitiert gehalten würden. Es wird vor allem kritisiert, daß bei der Einfuhr von Ge- müsekonserven von gewisser Seite erneut an eine starke interne Mengenlimitierung ge- dacht sei. In der Praxis hieße das, daß damit ein echter Druck auf das Preisniveau nicht erreicht würde. Die Besprechungen zwischen dem Bun- desernährungs- und dem Bundes wirtschafts- ministerium haben deshalb zum Ziel, mit Hilfe drastischer Einfuhren und weiterer Zollsenkungen auf dem Lebensmittelmarkt das Ansteigen der Preise möglichst kurzfristig abzufangen. * (Tex) Es kommt nicht von ungefähr, daß in der letzten Zeit von den Bauernverbänden die Parole ausgeht, das Bundeswirtschafts- ministerium„versuche sich in fremden Re- vieren“. Die Agrarier meinen damit, daß die Preisbildung für Ernährungsgüter einzig und allein in ihrer und ihres Ministers Lübke bzw. dessen Staatssekretär Dr. Sonnemanns Macht läge. Gleichzeitig weisen die Bauern darauf hin, daß das Bundeswirtschaftsmini- sterium die Preise für Erzeugnisse der ge- werblichen Wirtschaft im Klettern nicht auf- halte, hingegen der Landwirtschaft ständig Knüppel vor die Füße würfe. Daß die jüngsten Zollsenkungen nur auf Erzeugmisse der gewerblichen Wirtschaft Be- zug haben, während die Landwirtschaft da- von verschont blieb, ist in den Kreisen Reh- winkel, Bauknecht, Stooß und Kollegen ver- gessen worden. Zugleich mit dieser Vergeßlichkeit bewei⸗ sen die Bauernvertreter viel Forschheit mit der Forderung, die Bundesregierung müsse sich nur entscheiden, ob die Anhebung der Kaufkraft, die im Zuge der Lohnerhöhungen eingetreten sei, dem Absatzmarkt für ge werbliche Güter zugute kommen solle, oder abzuschöpfen sei durch Preisverbesserungen für Agrarerzeugnisse. 9 Genau so und nicht anders hat sich das bestimmt jeder Verbraucher vorgestellt. Es ist Zwar richtig, daß die industrielle Bevöl- kerung auf Gedeih und Verderb von der Existenz der Landwirtschaft abhängt. Je- doch die Anerkennung dieses Grundsatzes erfordert auch das Eingeständnis, daß die Landwirtschaft nicht gesund bleiben kann, wenn die gewerbliche Wirtschaft nicht ge- sund erhalten bleibt. Je mehr Menschen be- schäftigt werden, desto mehr Kaufkraft ist ja vorhanden. Das allerdings setzt voraus, daß die gewerbliche Wirtschaft viel Waren absetzt. Ohne Absatz kann sie den Beschäf- tigtenstand nicht erhalten. Wenn die Be- schäftigung nicht erhalten bleiben kann, dann würde der Landwirt schließlich drauf- zahlen, denn er würde beim Absatz seiner Erzeugnisse auf Schwierigkeiten stoßen. Zu- mindest würden die Erlöse dann noch gerin- ger werden. 5 Marktberichte vom 26. September Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegrofmarkt (VWD) Gute Anfuhr in Tomaten, Bohnen und Hlumenkohl; Absatz hier gut; für sonstiges Ge- müse sowle Aepfel schleppender Absatz. Es er, zielten: Zwetschgen 15—20; Aepfel A 16-25. B 10 bis 14; Birnen A 1835, B 1015; Kopftsalat Stück 1015; EFndivien 10—12; Tomaten 4050 mim Durch- messer 25—26, 5060 mm 27-30; Stangenbohnen 40 bis 41; Feuerbohnen 25—26; Blumenkohl Stück 150 bis 200 mm Durchmesser 1525, 200—250 mm 2030, 250—300 mim 30—40; Zwiebeln 15—18. Welnheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Mittelmäßige Anfuhr, nur in Birnen flotter Absatz, sonst zögernde Nachfrage. Es er- zlelten: Hauszwetschgen B 1618, C 14-15. Brenn, ware 1113; Aepfel A 17—22, B 1418, Ausfall 10 bis 13; Birnen A 27386, B 22—37, Ausfall 11—22 Bohnen 24—31; Tomaten A 23-34, B 18—21. Aus- fall! 12—13. Mitgeteilt: gankhaus Bense!& Co. Mannheim Frankfurt a. M., 26. September 1956 Börsenverlauf: Da das Publikum und das Ausland kaum als Käufer in Erscheinung traten, er- gaben sich an fast allen Märkten mehrprozentige Kursrückgänge, Bergbau- Kursabschläge bis zu zwei zeichneten bei rubigem Geschäft unterlagen vereinzelt größerem Verkaufsdruck, hielten sich die Kursveränderungen ergaben. An den Lokalmärkten Banken tendierten uneinheitlich, Motorenwerte, wenig beachtet. zu letzten Kursen gefragt. In Wandelanleihen ergaben sich ver- zu drei Punkten nach beiden Seiten. dustrieanleinen und Pfandbriefe einzelt Kursabweichungen bis und Stahlaktien ver- Punkten. IG-Farben-Nachfolger so daß sich hier Kursverluste bis zu drei Punkten zumeist in engen Grenzen. Rentenmärkte gut behauptet, In- Uebrigens 5 2 wei Mi f die diesen Krediten bisher zugestandenen 1 2 1 259 20 9 25.0 209 een ee e eee eee e 255 1 85 Privilegien zur Refinanzierung durch das Zen-— 3— 3— Freie Devisenkurse Obst: Große Mengen ausländischer Wein- tralbanksystem genießen. Bisher wurden Sola- ag 220% 217% defrbener rade 100 105 oresdner Bk. 9) 24 25 Geld Brief trauben gibt es. Preise wie in der vorigen wechsel der Einfuhr- und Vorratsstellen, 20 BBC 28% deb zemem 257 255 Rhein-Main Bank 205 204 1000 italienische Lire 6,595 6,715 Woche. Das Hauptangebot an Aepfeln und weit sie über den Geldmarkt gegangen waren BMw 3 143 140. 14% 148% Reſchsb-Ant 8 63 02 FF 1 Birnen kommt. Bananen und Zitronen kosten und bel ihrer Hereinnahme durch das Zentral Senne, Banz S d 113% 1 100 kranesstsene Franes 5 3 5 etwas mehr. Preise für Apfelsinen werden banksystem noch eine Laufzeit von über 30 Deimler-Benz 150 1785 ahn Braunkohle 2133 242 MO ta 100 Benet Gusen 110.00 11078. Tagen hatten, nicht auf die Rediskontkontin- ge uss M eee ee 5 Ss Ohfo ger 1 Kanadischer Dollar 4.284 4.294 Gemũ 8 gente der einreichenden Geschäftsbanken an- hemag 2„ 207„ 205 sersb Neue Hoffe 139% 138 1 englisches Pfund 11.695 11,715 Gemüse: Salate ausreichend vorhanden gerechnet. Diese Wechsel werden entgegen pt l ſnoleum 232 230 Senwontt 107 107 Ot Edelstahl 180 177 100 schwedische Kronen 80,99 61,15 Spinat gibt es reichlicher und preiswerter anderen Meldungen mit Beginn des Oktober Hurlachef for 196 108 Stemens& Halske 240% 237 Zortm Hörd Hütt 135 134 100 dänische Kronen 60,8 60,60 als in den letzten Tagen. Angebot und Quali- voll auf die Rediskontkontingente der Ban- gichbaum were 207 208 Südzucker 5 8 1 5 Zelsenberg 143 116 V 5 tät der Bohnen und Einlegegurken sehen ken angerechnet. Eneinser vnlar V;; ß n 115 s chwWei 7 1 1 1 5 1 7 3 Af bet, 1101 9 U 7 5 1 er Boller 4.1868 4,1968 zurlick. Blumenkohl wird noch reichlich zu Zinssenkung für Sichteinlagen„„ 1 33% 32 Sechsche Bunk 97 5 15 kelceen- Hum 9 200 204 100 DM-W 427,50 DM-O; 100 DM-O= 24,84 DPM- W finden Sein. Mittiere Größen bieten preis- Die Bankaufsichtsbehörden der Länder 4. 11 185%„ 12599 11. 15 15 3 werte Einkaufsmöglichkeiten. Es Wird mehr haben sich, wie VWD erfährt, den Empfeh- 3 ae, VVV 0 e 14 15 1 e ee 5 Kopfkohl, aber unveränderte Preise geben. jungen des zentralen Kreditausschusses vom„ 211 208 Deutsche Bank) 24 24 Stahlw südwestt 100 160 e den„ 129.0151400 Die Preise von Kohlrabi, Möhren, Sellerie 13. September angeschlossen(vergl. Md vom zrün& Sfignser 154 154 Süddeutsche Bank 204 203% rnyssenhutte 158¼½ 55 Aluminium für Leitzwecke 240.0024200 und Porree scheinen ein wenig schwächer 18. September inscttze für Sichteinlagen— Westdeutscher Zinn-Preis 966.00 zu werden. 5 senken“). Danach sollten die Zinssätze für— RM. Werte Coffeinfrei: wichtig- Die auer 3 einigu nachst 5„e Linie liche wortu. päisch Kultus gender europe ten m deshal nend e uns 27 schen politis abzuze Frage und E dem müsse! Zukun politis Die Suezke sen, u. den F aber doch f. es zur und bestell Zu die Po einigte mit D: Verein die der schen och br päische hre gr und de kortfah diglich Staater Dauerz kopäisc kung v en St Dauer ange einfach bens no ten mů digkeit umgek denhei geben, Vorgeh Völker Krieg auf di schicht Verant Ich k Lusarrn Sie, da zelheft⸗ Fordert zennen Krlege polktisc babe 8. nötiger Unie päische peltwre Gesicht aue Gründe Hürde Es k auf ne onen der nei achtslo handelr Meklui dussen Anweg Trachte Wir den Ez die Ve gration den du berkekt aon da dar unt die da. ür die nehr i 22 in- auf igen bar les blet icht iber Hen des- Vor der ale den des- ani- Adel ken ler- übt, ioch vor Ge- t an Se- mit icht un- kts⸗ mit rer arkt stig aus, ren aäf⸗ Be- ann, auf- iner Zu- rin- Nr. 225 Donnerstag, 27. September 1956 Seite 13 — Die Rede, die Bundeskanzler Dr. Aden- auer am Dienstag in Brüssel über die ver- einigung Europas hielt, veröffentlichen wir nachstehend auszugsweise im Wortlaut: „Ich möchte zu Ihnen nicht in erster Linie sprechen über gemeinsame wirtschaft- liche Interessen, sondern über die Verant- wortung, die wir auf Grund der allen euro- päischen Völkern gemeinsamen christlichen Kultur in der Politik tragen. Von der zwin- genden Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Politik der europäischen Staa- ten möchte ich sprechen. Es scheint mir deshalb besonders notwendig, weil anschei- nend eine völlig neue politische Gruppierung uns zwingt, ihre Folgen für die europäi- chen Länder zu untersuchen. Wenn neue politische Entwicklungen sich auf der Erde abzuzeichnen beginnen, dann dürfen wir die Frage der Zukunft der europäischen Länder und Europas nicht mehr vornehmlich unter dem Gesichtspunkt der Vergangenheit, wir müssen sie unter dem Gesichtspunkt der Zukunft sehen, im Hinblick auf diese neuen politischen Entwicklungen. Die Entwicklung und der Verlauf der suezkanal-Frage ist noch nicht abgeschlos- en, und ich darf sie deshalb nicht hier in den Kreis meiner Betrachtungen ziehen; aber die Entwicklung dieser Frage zeigt doch für jeden, der Augen hat zu sehen, wie es zur Zeit mit Europa, seinem politischen und wirtschaftlichen Einfluß in der Welt bestellt ist. Zu ihrem Beginn nach dem Kriege hatte die Politik der europäischen Integration als Ich sehe den Anfang einer neuen politi- schen Entwicklung auf der Erde im Wirk- Jsamwerden folgender Elemente: 1. Sowietrußland konsolidiert sich immer mehr dank der politischen Uneinigkeit des Westens als eine auf kommunistischen, dik- tatorischen Grundsätzen beruhende Welt- macht. Rußland hat seit jeher expansive, das Ihneißt alle seine Nachbarn bedrohende Ten- denzen gehabt, ein kommunistisches Ruß- and hat diese Tendenz in noch stärkerem Maze als das zaristische. 2. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte hat zich die politische und wirtschaftliche Macht der freien Völker immer mehr auf die Ver- einigten Staaten konzentriert. Ich erkenne mit Dank und Bewundèérung an, daß die Vereinigten Staaten sich der Verantwortung, die der Besitz der wirtschaftlichen und poli- schen Macht, die die Vormachtstellung mit zich bringt, voll bewußt sind. Aber die euro- päischen Länder können nicht auf die Dauer hre großen Kräfte zum Segen ihrer Völker und der Menschheit voll entfalten, wenn sie kortfahren, ihr Heil und ihre Sicherheit le- diglich durch die Patronage der Vereinigten staaten zu finden. Das kann und darf kein Dauerzustand werden, weil dadurch die eu- topischen Kräfte mit der Zeit der Erschlaf- kung verfallen und weil auch die Vereinig- en Staaten nicht gesonnen sind, auf die dauer die Sorge für Europa in einem Um- ange zu übernehmen, der den Amerikanern einfach nicht zugemutet werden kann. Le- bensnotwendigkeiten der europäischen Staa- en müssen nicht immer auch Lebensnotwen- digkeiten der Vereinigten Staaten sein und umgekehrt. Daraus können sich Verschie- denheiten der politischen Auffassungen er- geben, die zu selbständigem politischem Vorgehen führen können. Die europäischen Völker müssen sich, je mehr der letzte krieg seine unmittelbaren Rückwirkungen auf die jetzige Zeit verliert und zur Ge- schichte wird, auf ihre eigene Stärke und Jerantwortung besinnen 5 Ich komme zu der Frage des europäischen Lusarmmenschlusses selbst. Bitte, verstehen dle, daß ich hier nur Grundsätze, keine Ein- zehelten erörtern kann. Voram stelle ich die Forderung: Wir Europäer müssen klar er- genen, daß in Wirklichkeit seit dem letzten kriege Entwicklungen und Verschiebungen dolktischer Natur eingetreten sind— ich bade sie kurz zusammengefaßt—, die uns lötigen, die europäische Integration in erster Unſe nicht mehr allein unter innereuro- beischen Gesichtspunkten, sondern unter feltweiten politischen und wirtschaftlichen desichtspunkten zu sehen. Wenn wir das an, so erscheint manche, aus nationalen künden uns bisher als groß erscheinende Hürde 50 klein, wie sie in Wirklichkeit ist. Es hilft alles nichts, wir müssen manche zu nationalen Vorstellungen und Tradi- onen beruhenden Hemmungen angesichts der neuen Entwicklungen auf der Erde rück- achtslos über Bord werfen, und wir müssen dandeln. Andere handeln auch. Eine Ent- Meklung, die wir Europaer nicht beein- dussen Können, geht sonst einfach über uns uneg. Wir Europäer fühlen uns meines Wachtens viel zu sicher. Wir müssen noch ein weiteres lernen aus den Erfahrungen der letzten zehn Jahre. ie Verwirklichung der europäischen Inte- dation darf nicht unmöglich gemacht wer- den durch eine Krankcheit unserer Zeit, den kerkektionismus. Die europäische Integra- zon darf nicht starr sein, sie muß so dehn- ar und so elastisch sein wie eben möglich. de darf kein einschnürender Panzer sein Ar die europäischen Völker, sie muß viel- mehr ihnen und ihrer Entwicklung ein ge- einsamer Halt, eine gemeinsame Stütze für ane gesunde, den berechtigten Eigenheiten anes jeden Einzelnen entsprechende Ent- Aicklung sein. Die Einrichtungen, an die ich lenke, müssen nicht unbedingt und sämtlich upranationalen Charakter tragen. Wir wol- en geeignete Formen wählen, um keinen tagt vom Beitritt abzuschrecken. Auf der zuderen Seite darf das Wirken und das irksemwerden einer solchen Föderation nicht von dem Willen oder den vermeint- ichen Interessen eines einzelnen Mitgliedes hängen. Ich bin überzeugt, daß sich ein littelweg zwischen den beiden Extremen aden läßt. Zwei Fragen muß ich in diesem Zu- ammenhang noch berühren: Nämlich die ragen, welche Völker sollen Mitglieder leren können, wie soll das Gebiet der Ideration in sachlicher Hinsicht abgesteckt erden? Neue Formen des Zusammenschlusses Hauptziel, Kriege unter europäischen Völ- kern für die Zukunft auszuschließen. Aus dieser politischen Zielsetzung heraus wurde der Europarat gegründet, wurde von Frank- reich der Vorschlag der Montan-Union ge- macht. Ich bin der Auffassung, daß das Ziel der ersten Periode der europäischen Inte- gration erreicht ist: Kriege unter euro- päischen Völkern gehören endgültig der Vergangenheit an. Das Gefühl der gemein- samen Interessen, das Gefühl der Zusam- mengehörigkeit ist inzwischen so stark All- gemeingut der europäischen Völker gewor- den, andererseits hat die Waffentechnik solche Entwicklungen genommen, daß die Periode der Kriege europäischer Völker gegeneinander endgültig abgeschlossen ist. Nach Europarat und Montan-Union kam der Gedanke einer Europäischen Verteidi- gungsgemeinschaft auf. Seine Verwirk- lichung ist zum Teil gescheitert durch einen übersteigerten Perfektionismus bei der Schaffung der Verträge, er ist aber auch deshalb gescheitert, weil die Ueberzeugung von der Notwendigkeit eines militär-poli- tischen Zusammenschlusses der europäi- schen Völker zum Zwecke der Verteidigung noch nicht Allgemeingut geworden war. Dem Plan des Zusammenschlusses zu einer Europäischen Verteidigungsgemein- schaft folgte die Gründung der Westeuro- päischen Union unter Einschluß Großbritan- niens. Ich weiß nicht, ob sie der neuen poli- tischen Entwicklung, die sich auf der Erde abzuzeichnen beginnt, genügt. Elemente der politischen Weltentwieklung 3. Als ein weiteres Element einer eintre- tenden neuen politischen Entwicklung auf der Erde hat sich der enorme Unterschied der politischen und wirtschaftlichen Kraft zweier Staaten und der übrigen Länder ge- zeigt. Sie wissen, daß sich diese zwei Staa- ten, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Sowjetunion, zu politischen und zu wirtschaftlichen Weltmächten entwickelt ha- ben, die alle europaischen Länder bei weitem überragen. Ich weiß nicht, ob es gerechtfer- tigt ist, von irgendeinem europäischen Staat noch in dem Sinne als Großmacht zu spre- chen, wie man das mit Fug und Recht zu Beginn dieses Jahrhunderts tun konnte. Wenn aber ein Großer und ein Kleiner oder ein Großer und mehrere Kleine zusammen Politik treiben wollen, dann ergibt sich ganz von selbst bei dem Großen ein Füh- rungsanspruch, bei den Kleinen ein Ab- hängigkeitsgefühl. Das ist unter den ver- schiedensten Gesichtspunkten nicht gut, un- bedingt führt das Abhängigkeitsgefühl der Kleinen aber im Laufe der Entwicklung zum Nachlassen ihrer Kräfte. Die technische Ent- Wicklung, die Entwicklung der nuklearen Waffen, die Monopolstellung, die die zwei Weltmächte dadurch erhalten, führt auf die Dauer zu untragbaren Verhältnissen für alle Kleinen. 4. Noch ein viertes Element weltpoliti- scher Bewegung von größter Tragweite, das erst nach 1945 in Erscheinung getreten ist, ist das Erscheinen nichtweißer Völker auf der Bühne des politischen Weltgeschehens. Ich glaube, es genügt, um Ihnen die Bedeutung dieses neuen politischen und wirtschaftlichen Faktors klarzumachen, wenn ich Ihnen die beiden größten Vertreter nenne: Rotchina und Indien, die allerdings eine sehr verschie- dene Entwicklung durchlaufen haben, und wenn ich darauf hinweise, daß sich durch das Auftreten Aegyptens in der Suezfrage, Aegyptens, das sich als arabische Vormacht betrachtet, eine für Europa äußerst peinliche Lage entwickelt hat, eine Lage, deren Ent- Wicklung noch gar nicht zu überschauen ist. Nach meiner Meinung soll der Kreis der Teilnehmerstaaten an der europäischen Föde- ration nicht begrenzt werden. Europas Ge- schick ist das Geschick eines jeden europäi- schen Staates. Das Arbeitsgebiet sollte so um- fassend wie möglich sein. Man sollte die er- sten Planungen, sowohl was die Zahl der Mitglieder wie das Arbeitsgebiet angeht, nicht von vornherein zu weit gehen lassen, weil die Arbeit sonst sofort so kompliziert wird, daß man nicht weiter kommt und stek- kenbleibt. Aber wenn der erste Start gemacht ist, dann sollte man in der Ausdehnung und Vergrößerung nicht ängstlich sein. Das Werk erfordert auf politischem und auf wirtschaft- lichem Gebiet Kühnheit und Weitblick. Ich glaube nicht, daß eine solche euro- päische Föderation die Wirksamkeit von NATO schädigen oder beeinträchtigen würde. Der Rahmen von NATO ist weiter gespannt als der einer europäischen Föderation. Oert- lich wie sachlich ist der Rahmen von NATO anders und weiter, und wo sich die Auf- gabenkreise berühren oder überschneiden, wird eine Regelung und eine Abstimmung aufeinander leicht sein. NATO ist bestimmt zur Wahrung gewisser atlantischer Interes- sen, nicht zur Wahrung der gemeinsamen europäischen Interessen. l 85 Ein besonderes Wort möchte ich noch zur Teilnehmerschaft Großbritanniens sagen. Großbritannien hat durch seinen Beitritt zur Westeuropäischen Union im Jahre 1954 ge- zeigt, daß auch nach seiner Ueberzeugung wesentliche britische Interessen mit den Interessen der europäischen Länder auf dem Kontinent konform sind. Die Entwicklung seit 1954, insbesondere auch die Suez-Krise, hat diese Auffassung als richtig bestätigt. Die Haltung Großbritanniens ist von außer- ordentlich großer Bedeutung für die Zukunft Europas. Ich hoffe von Herzen, daß sie sich weiter entwickelt in der in den letzten Jahren eingeschlagenen Richtung. 5 Keine Utopie Ich glaube, daß die baldige Gründung einer europäischen Föderation nicht utopisch ist. Wir haben schon bisher so viele Einzel- regelungen, die man zusammenfassen kann, und es harren so manche Gebiete einer ge- meinsamen Regelung, daß man, wie ich glaube, bald zu einer lebensfähigen Institu- tion kommen kann. Die verschiedenen Zu- sammenschlüsse und Einzelregelungen rufen geradezu nach einer Zusammenfassung. Ich habe den Europarat und die Montan-Union sowie die Westeuropäische Union schon ge- Der Plan einer europäischen Töderation nannt. Ich weise hin auf die verschiedensten Vereinbarungen auf dem Gebiete des Ver- kehrs, auf die Liberalisierung des Handels, die den gemeinsamen Markt vorbereitet hat. Die Euratom-Frage muß ebenfalls in Bälde geregelt werden. Vor allem aber lassen Sie mich hinweisen auf den Geist der Zusam- menarbeit, der in den Brüsseler Konferenzen unter Vorsitz des Herrn Präsidenten Spaak und auf der Konferenz in Venedig geherrscht hat. Er ist, glaube ich, das wesentlichste und beste Ferment bei der europäischen Zusam- menarbeit und Zusammenfassung.“(nach AP) Lebhaftes Bonner Echo auf Adenauers Brüsseler Rede Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die Rede Adenauers in Brüssel, in der der Bundeskanzler neue Vorschläge für eine europäische Föderation machte, hat in Bonn ein großes Echo gefun- den. Die„Diplomatische Korrespondenz der Bundesregierung hebt hervor, die Rede sei keineswegs nur eine Reaktion auf die leb- haft empfundene„europäische Not“, Daß sie sozusagen im Hause des treuesten euro- päischen Verbündeten und nur wenige Tage vor der entscheidenden Begegnung mit dem Ministerpräsidenten Frankreichs gehalten worden sei, liege sehr wahrscheinlich eine Uebereinstimmung mit dem Partner zu Grunde. Sie sei damit ein Programm, das geeignet sei, die recht dunklen europäischen Perspektiven aufzuhellen. Von den Bonner Parteien gibt sich die CDU/CSU am zustimmendsten, wenn sie er- klärt, die erneute Mahnung zur Schaffung einer europäischen Föderation verdiene nicht Zuletzt die Aufmerksamkeit jener Europäer, die es für unseren Kontinent als unwürdig und für die USA als zumutbar betrachteten, daß Europa sich auf die Dauer in der Rolle eines politischen, militärischen und finan- ziellen Kostgängers bewege. Die Sozialdemokraten meinen, die Vor- schläge Adenauers entsprächen ihren längst gehegten Vorstellungen. Allerdings dürfe man nicht wieder bei einem Klein-Europa hängen bleiben. Herbert Wehner erklärte im Pressedienst seiner Partei, wichtiger als flammende Reden für Europa zu halten, sei das wirkliche Zusammenfügen. Lediglich die FDP findet überhaupt nichts Positives in den Vorschlägen des Bundes- kanzlers. Sie erblickt vielmehr darin nur den Versuch, den Blick der Oeffentlichkeit von einer aktiven Wiedervereinigungspolitik ab- zulenken. Gegner der Gewerkschaften möchte Dr. Dehler nicht genannt werden Köln.(AP) Der FDP- Vorsitzende Dr. Tho- mas Dehler hat am Mittwoch in einer im DGB-Organ„Welt der Arbeit“ veröffent- lichten Gegendarstellung die von dem Ge- Werkschaftsblatt in der vergangenen Woche erhobene Beschuldigung als nicht zutreffend zurückgewiesen, daß er während seiner Amtszeit als Bundesjustizminister„Zucht- hausdrohungen Segen Gewerkschaftsfunk- tionäre“ als„angemessen“ bezeichnet habe. Gleichzeitig hat Dehler betont, es sei un- richtig, ihm eine„grundsätzliche Gegner- schaft zu den Gewerkschaften und jeder ihrer Forderungen nachzusagen“. Er bejahe vielmehr„die Gewerkschaften und ihr Recht, im Rahmen der demokratischen ver- fassung die Interessen ihrer Mitglieder zu verfechten“. Er habe„niemals etwas gesagt, was die Behauptung rechtfertigen könnte, dag Zuchthausdrohungen gegen Gewerk- schaftsfunktionäre angemessen seien“, Er habe vielmehr bei einer einzigen Gelegen- heit im Jahr 1951 dargestellt, daß der Ende 1950 auf die Bundesregierung und den Bun- destag durch die Drohung eines General- streiks ausgeübte Druck, das Mitbestim- mungsrecht in der Montan-Industrie einzu- Führen, rechtswidrig gewesen und nach dem deutschen Strafgesetzbuch als Parlaments- nötigung mit Zuchthaus bedroht sei.„Ich habe keinen Anlaß gehabt, jemals auf diese Angelegenheit zurückzukommen, weil das Verhalten des Deutschen Gewerkschafts- Bundes in dem Verhältnis zu den demokra- tischen Institutionen einwandfrei ist“, er- klärt Dehler dazu wörtlich. Diplomat erster Garnitur vertritt nun Frankreich in Bonn Paris.(AP). Der neue französische Bot- schafter in Bonn, Couve de Murville, ist am Mittwoch mit dem Wagen von Paris zur Uebernahme seines Postens in der Bundes- hauptstadt abgereist. Er wird mutmaßlich bereits an dem Treffen zwischen Bundes- kanzler Adenauer und Ministerpräsident Mollet am Wochenende teinnehmen und am Dienstag nächster Wochen sein Beglaubi- gungsschreiben überreichen. Jacques Maurice Couve de Murville, der am 25. Januar 1907 in Reims geboren ist. gehört zur ersten Garnitur der franzöischen Diplomaten. Von Hause aus ist er allerdings Finanz fachmann. Als Träger des juristischen Doktortitels und Absolvent der berühmten Akademie der politischen Wissenschaften, die als Sprungbrett für die diplomatische Karriere gilt, ging er zunächst zum Finanz- ministerium. Zur Zeit des Zusammenbruchs Frankreichs im Jahre 1940, also mit 33 Jah- ren, War er dort Leiter der Abteilung für den auswärtigen Zahlungsverkehr. Er stellte sich nicht der Regierung des Marschalls Pe- tain zur Verfügung, sondern floh nach Al- Sier zum nationalen Befreiungskomitee de Gaulles, dessen Finanzminister er wurde. Bei Kriegsende 1944 ernannte de Gaullle ihn zum Botschafter Frankreichs in Rom. Ein Jahr später schon berief man ihn als Leiter der politischen Abteilung in das französische Außenministerium, in dieser Eigenschaft war er uuigleich fünf Jahre lang Frankreichs sbändiger Vertreter im Londoner Rat der Außenminister der vier Großmächte. 1950 wurde Couve de Murville als Botschafter nach Kairo entsandt. Der vierjährigen Tätig- keit in Aegypten folgte ein Jahr der Ver- tretung Frankreichs im NATO-Rat. 1955 wurde ihm der Posten des französischen Botschafters in Washington übertragen. Von den Vereinigten Staaten aus wurde er nun nach Bonn berufen. zug pagabk Dkg WENrobinetu banku-Modkt Jugendliche Taillenmäntel mit dem Chic und Charme von Paris. Edle Stoffe: Flanell! Tweed! Mohair! 98. 119. 139. 159. Zahlen Sie erleichtert“ durch KKB und BBB. Rat und Auskunft: Kundenbüro 1. Stock. das EKL uN ess iu MANMHEIM SEAT 1690. 05„16 Seite 14 MORGEN Donnerstag, 27. 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September 1956/ Nr. 225 Der Epiker quf dem Theqter Joseph Conrads Schauspiel„Der Geheimagent“ in Hambourg Der polnische Kapitän Teodor Jozef Con- rad Korzeniowski, der sich als englisch schreibender Autor Joseph Conrad nannte, hat mit diesem Nam echsel einen weit über Pahang 1 hinausreichenden Vorgang besi Radikal wie sein Berufs- der abgeheuerte Seemann sah zweieinhalb Jahrzel ang das Meer nicht wieder— war s adlung vom Slawen zum Westeuropäer, vom Polen zum Briten. André G Englisch, um Con- rads Prosa im O skosten zu können. hrer wurde als figur der mo- dern a Literatur, zum „Tragiker d„ Wie sein deutscher Biograph Hermann Stresau ihn genannt hat. Eine weitere Umv elung aber, eine Meta- morphose auf scher Ebene, mihßlang: als Dramatik Joseph Conrad keinen Erfolg gehabt. Unter den wenigen hinterlas- senen Bühnenwerken befindet sich das nach dem 1907 erschienenen Roman„Der Geheim- agent“ geformte gleichnamige Schauspiel. Das Stück erschien 1922, kurz vor Conrads Tod, in London zum erstenmal und danach Nicht wieder auf der Bühne. Jetzt hat das Hamburger Schauspielhaus mit seiner deut- schen Erstaufführung daran erinnert und Zugleich die Ursachen so langen Verschwei- gens aufgedeckt. Org iderstehlich mitspülende Strom seiner Erzäl gen ist wie glühende Lava, die sich langsam, aber unaufhaltsam voran- schiebt, die den Leser wie mit Feuerarmen umfängt und nicht vor dem immer bitteren Ende entläßt. Meist ist der Böses fortzeu- gende Fluch einer weit zurückliegenden Un- tat mit im Spiele, schon in Conrads erster Erzählung„Almayers Wahn“, der Geschichte von Glanz und Elend des weißen Mannes im Malaiischen Archipel, weiter in dem anderen Epos von Schuld und Sühne„Lord Jim“, auch in dem Roman„Der Geheimagent“ mit dem Schicksal eines in die Enge getriebenen Anarchisten, der sich nicht bei seinem Ba- Ianceakt zwischen den Mächten den Hals bricht, sondern an seinem anderen Doppel- spiel zugrunde geht: an der Lebenslüge vor seiner Frau, die ihm in der Stunde des spa- ten, zu späten Bekenntnisses wie in Trance das Küchenmesser in den Leib senkt— eine Schicksalsgöttin aus den Londoner Slums. Diese Katastrophe um einen kleinen Spion und Revolutionär besitzt im Ansatz antike Größe. Der rächende Arm erreicht den Ge- heimagenten, der den schwachsinnigen Schwager opferte, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, just in einem Augenblick scheinbar der Geborgenheit— in Erwartung der Umarmung. Der Fall steht aber auch für das Schicksal einer Gesellschaftsordnung, für das Ende aller Sicherheit im bürgerlichen Lebensbereich kurz vor der Apokalypse des ersten Weltkriegs. Die Affäre spielt im Lon- doner Bürgermilieu, wie Charles Dickens es schilderte und wie es später von Graham Greene ausgeschlachtet worden ist. Das ist ein grohgartiger Lesestoff mit einer Fülle phantastischer Gestalten. Der un w Ein Theaterstück ist es nicht. Was nach Conrads eigenem Arrangement für die Bühne blieb, ist auf die Formel zu bringen: Ibsen minus Graham Greene, oder auch umge- Kehrt, denn das Ergebnis ist negativ. Man kann eine Erzählung nicht einfach eindamp- Fen, zu einem Zwei- oder Dreiakter umpolen. Conrads Werk verträgt keinen anderen als den epischen Aggregatzustand. Seine Sprache Will strömen; sie vermag nicht die abge- grenzten Formen dramaturgisch konzipierter Szenen und Akte zu füllen, nicht den tiefen Einschnitt der Pause zu umfliegen. Die acht- teilige Bildfolge des Schauspiels„Der Ge- heimagent“ liefert nur kolorierte Ansichten zum Roman, schlechte Illustration überdies, Wenn die Inszenierung den Schadensfall noch vergröbert. Peter Gorski, der Regisseur der Hambur- ger Conrad- Premiere, hat nicht die starke, geschickte Hand, die schlaff hängenden oder Zerrissenen Handlungsfäden zu straffen und zu verknoten, und er trifft den Tonfall nicht: den magischen Stil Joseph Conrads. Stresau hat auf die Irrealistik der Conrad- schen Situationen hingewiesen, ein Stil- merkmal, dem mit den Requisiten des natu- ralistischen Theaters nicht beizukommen ist. Das Stilgefühl eines Musikers erkennt man unter anderem an seiner Behandlung der Fermate; dies gilt übertragen auch fürs Drama. Gorski läßt das Schlußbild überlang stehen, er spielt die Fermate so umstätd- lich aus, daß die Gedenken des Publikums längst zur Garderobe abgewandert sind, wenn der Vorhang endlich fällt; der Bei- fall ist entsprechend unspontan, von pein- licher Höflichkeit. Unsicherheit und Unge- schick verraten sich an anderen Stellen. Der Bildwechsel vollzieht sich trotz Drehbühne so schleppend und gleichsam mitten im Satz, dag die Spannung dauernd kupiert wird. Mangelnde Führung der Darsteller macht das Aergernis voll, obwohl zwei von Haus Aus starke Sprecher die Hauptrollen tragen: Hermann Schomberg„in Fett schwimmend“, Wie die Forderung lautet, umhertorkelnder Mannberg mit einer oft wie Papier rascheln- den Stimme, von innen ausgehöhlter Baum- riese, den ein armseliges Küchenmesser auf dem Kanapee fällt. Daneben Gudrun Genest, die sich, offenbar von der Regie recht allein gelassen, lange Zeit mit unterschiedlichem Glück zurechttastet, dann aber die entschei- dende Schlußszene, die Schockstarre der beiden letzten Bilder, mit zu viel falschen Tönen vergibt. Genaueres noch über den Regisseur sagen die Randfiguren aus. Da bleibt ein so guter Mann wie Richard Münch als Polizeikommissar blaß; da gerät der sonst so verlähliche Max Eckard als Inspek- tor mit Tick nicht ins Spiel; da geben Eduard Marks und Kurt Weitkamp als Anarchistentypen nur Karikatur, und ledig- lich Gerd Baltus liefert in seiner Tölpel- Rolle mehr als den Umriß der vorgegebe- nen Gestalt. Klaus Wagner Der unvergessene Heinrich George Vor zehn Jahren, am 26. September 1946, starb im Konzentrationslager Sachsenhausen der Schau- spieler Heinrich George. Keystone-Bild Vergessene Scarlatfi-Oper qusgegroben „König Mithridates“ in neuer Bearbeitung quf der Heidelberger Opernböhne An einem so gut wie völlig in Vergessen- heit geratenen Opernwerk des beginnenden 18. Jahrhunderts, dem„König Mithridates“ von Alessandro Scarlatti, diesem unermeg- lich fruchtbaren Meister der neapolitani- schen Komponistenschule, hat der italie- nische Musik wissenschaftler Giuseppe Pic- cioli einen Wiederbelebungsversuch ge- macht. Er unterzog die in Brüssel befind- liche handschriftliche Partitur des ursprüng- lich fünf Akte umfassenden, vom Bearbeiter auf drei Akte zusammengedrängten Wer- kes einer dramaturgischen und musikali- schen Neuformung, die die Heidelberger Bühne als letzte Inszenierung des inzwi- schen nach Kiel abgewanderten früheren Intendanten Dr. Rudolf Meyer in Erstauf- führung herausbrachte. Ein im Programmheft veröffentlichter Aufsatz über Scarlatti und seinen„Mithri- dates“ klärt den Leser darüber auf, daß das Werk schon zu Lebzeiten des Meisters kein besonderer Erfolg war. Die Zeitgenos- sen Scarlattis nahmen an seinem„strengen Stil“ und der angeblich„schwer zugäng- lichen“ Art seiner Musik Anstoß. Heute fin- det man dagegen diese dem ausklingenden Frühbarock zuzurechnende Musik fast ein wenig zu schlicht und dünnblütig. Es han- delt sich um eine für jene Stilepoche typische Arienoper, deren einzelne Gesangs- Sätze durch Rezitative mit Cembalo- oder (Vom Bearbeiter eingefügter) Streicher-Be- Sleitung verbunden sind und sich in ziemlich stereotypem Gleichmaß aneinanderreihen. Dem für heutige Ohren recht mager be- setzten Scarlatti-Orchester hat der Bearbei- ter durch Hinzufügen je zweier Flöten, Hör- ner und Fagotte eine etwas stärkere Farb- kraft verliehen und damit die Klangwir- kung zweifellos intensiviert. Das Bühnengeschehen ist von allen über- flüssigen Nebenpersonen und vom„Ballast endloser Rezitative und fragwürdiger Arien“ zu Gunsten einer möglichst klar und un- kompliziert sich abwickelnden Haupthand- lung befreit worden. Im Mittelpunkt steht die Gestalt des durch Familien-Ranküne aus seinem angestammten Reich vertriebe- nen Partherkönigs Mithridates von Pontos, der mit der Königin unerkannt an das hei- matliche Gestade zurückkehrt, mit List und Schläue seine Widersacher vernichtet und, vom Volk bejubelt, als rechtmäßiger Herr- scher seinen Thron wieder einnimmt. Die diesem vorchristlichen dynastischen Familienzank zweifellos innewohnende Dramatik bleibt in der Musik Scarlattis lei- der fast ungenützt, und die übermäßige Ausdruckskühle gewinnt eigentlich nur in einigen tänzerischen Episoden und kleinen Chorsätzen Blut und Leben. Streckenweise spielt die Langeweile vernehmlich mit, und eine wirkliche Notwendigkeit für diese Wie- derausgrabung, die dem künstlerischen Cha- rakterbild Scarlattis keine neuen Züge hin- zufügt, bestand also wohl kaum. Die Heidelberger Aufführung unter Os- wald Buchholz musikalischer Leitung litt zudem offensichtlich unter Besetzungs- schwierigkeiten. Insbesondere den weiblichen Hauptgestalten des Spiels machte diese grad- linige Musik einiges zu schaffen. So wirkte die reichlich unruhige Tongebung Marcella Reales(Laodica) dem geruhigen ariosen Fluß der Musik entgegen, und das unbe- herrscht Hektische im Spiel und Gesang der blutschuldbeladenen Königswitwe Strato- nica(Hildegard Vollbeding) einigermaßen stilstörend. Besser fühlten sich Hannelore Ludwig als Gemahlin Mithridates und Heinz Peters in der Titelpartie in den Sing- und Darstellungsstil Scarlattis ein. Robert B. An- derson war ein zwar ungelöst agierender, doch kraftvoll singender Tyrann von Pon- tos und Jürgen Trautmann und Kurt Richey bewährten sich in kleineren Aufgaben am Rande. Oswald Buchholz führte vom Diri- gentenpult aus das Ganze flott voran. Gele- gentlich auftretende geringe Meinungsver- schiedenheiten zwischen Orchester und Sän- ger fielen nicht allzusehr ins Gewicht und werden in kommenden Aufführungen leicht ausgemerzt werden können. Kraftvoll und sauber klangen die von Paul Pflüger ein- studierten kleinen Chorsätze, und Ilse-Lore Wöbke führte die Tanzgruppe, in der sie selbst gemeinsam mit Inge Burkhardt, Rosemarie Wernecke und Erwin Schild solistisch agierte, mit Geschmack und Kunstsinn für das Dekorative der tänzeri- schen Arabeske. Das Ganze spielte sich in einem stimmungsreinen, von Heinz Lahaye weiträumig eingerichteten Einheitsbühnen- bild mit leicht auswechselbarem Hinter- grund auf hellbelichtetem Treppenpodest 3b. Geschmackvolle Kostüme(Gretel Scheid und Albert Seibt) unterstrichen in guter optischer Harmonie die charakterlichen Kontraste der handelnden Figuren. Es gab viel freundlichen Beifall für alle Beteiligten. C. O. E. Unruhe bei Dostojewskijs „Fodor und Anna“ als Festyochenpremiere in Berlin Arnold Kriegers„Fjodor und Anna“, ein Dostojewskij-Stück, hatte in der„Tribüne“ Premiere— es war die zweite Uraufführung dieser Berliner Festwochen.— Krieger be- nutzte die Biographie des großen Russen, um darzutun, wie schwer es häufig gerade das Genie hat. Wenn sich der Vorhang hebt, hat Dostojewskij zwar seine sibirischen Jahre, die Zwangsarbeit schon überstanden, aber er lebt noch immer vielfach eingeengt, gefangen und gequält. Nicht allein, daß er krank ist, von epileptischen Anfällen heim- gesucht. Auch Geldsorgen und familiäre Spannungen setzen ihm zu, schmarotzende Verwandte und ein hinterhältiger Verleger zehren an seiner Kraft. Ueberdies wird er politisch bespitzelt, und seine Wortgewalt soll staatlich ausgebeutet werden, zum Preis des Zaren. Dostojewskij leidet, doch er will auch leiden, er glaubt, daß seine Dichtung nur auf solchem fauligen Grund gedeihe. Anna, Destojewskijs sehr viel jüngere Frau, denkt anders. Sie will aufräumen in seinem Leben, will ihn von den zudring- lichen, untüchtigen Verwandten lösen, die er allesamt ernährt, dem Bruder, dem er- Wachsenen Stiefsohn und der Schwägerin mit ihren Kindern. Am Ende, nach einem bitteren Gang zur Geheimpolizei und einem Hilferuf an den Zaren glückt es ihr auch, mit Dostojewskij ins Ausland zu reisen. Aber zuvor hat es manchen verbissenen, eifersüchtigen Zank zwischen Anna und der lästigen Sippe gegeben, auch zwischen dem Dichter und seinen Schmarotzern, sogar zwischen den Eheleuten. Dem nervenzerreibenden Familienleben Hat der Autor Krieger manche menschliche, halbkomische Pointe abgewonnen. Was er sich an politischer Infamie ausgedacht hat, an Geheimdienst-Schrecken, ist eher kin- disch zu nennen. Es verwundert eigentlich, daß sein Schauspiel wegen dieser Partien Während des Dritten Reiches verboten war, sie sind so harmlos gruselig. Die inneren Bewegungen des slawischen Genies werden 2 war respektvoll aufgezeichnet, doch wider- streben sie der Bühnenfleischlichkeit. So muß man das nicht wirkungslose Stück am Ende doch mißglückt nennen. Die Gestalt, um die es kreist, läßt sich nicht fassen. Aeuherliche Unordnung, bejahtes Leid— das ist zu Wenig. Frank Lothar, der Hausherr der„Tri- büne“, hat das Stück mit Sorgfalt und mit Anstand inszeniert. Ueberraschend, wie ge- dämpft und klug Hans Jungbauer den Dostojewskij spielte— von einem schrillen Epileptiker-Geschrei hinter der Bühne ab- gesehen. Seine lebenskräftige, ordnungs- liebende junge Frau war Klaramaria Skala. Man glaubte ihr die blonde, zähe, un- russische Energie. Christa Rotzoll Heinrich George Am 26. September 1946 starb Heinrich George im 353. Lebensjahr im Kongzentrationslager Sachsenhausen. Er war eine ungewöhnlich starke Persönlickkeit, ein von Besessenheit er. füllter urwüchsiger Künstler, der mit so ge. radezu dämonischer Urkraft seine Rollen ge. staltete, daß man sie so leicht nicht vergaß. Schon als siebenjährigen Jungen packte inn einmal die Spielleidenschaft, so daß er in einer Märckhen vorstellung von„Rumpelstilzchen“ plötzlich auf die Bühne jagte und mitspielte. Seine besonderen Glanzrollen auf der Bühne waren Othello, der Marquis von Keith, Florian Geyer, Götz von Berlichingen, Fuhrmann Hen. schel und der Richter von Zalumed. Mehr als zwei Dutzend Filmrollen spielte er, seit Fritz Lang inn erstmalig für die Rolle des Werk. meisters in„Metropolis“ holte, genannt seien nur„Der Biberpelzé“,„Reifende Jugend“,„Hei- mat“,„Das unsterbliche Herz“,„Der Post. meister“,„Schiclesalb,„Schiller“,„Andreas Schlüter“,„Der große Schatten“ und„Der Ver. teidiger hat das Wort“. Zuletzt spielte er in Goebbels Durckhalte-Fim„Kolberg“ den Net- telbeck und dann nock unter Wolfgang Staudte in dem Film„Das Madchen Juanita“, Am 9. Oktober 1943 erlebte er bei seinem 50. Ge- burtstag triumphale Ehrungen, unter anderem erhielt er Ordensduszeichnungen der Könige von Dänemark und Schweden. In der elemen- taren Kraft seines Wesens war er ein Aktivist im wakrsten Sinne des Wortes. In der Zeit vor 1933 soll er mit kommunistischen Kreisen sympathisiert haben, das war die Zeit, als er in dem Film„Berlin Aleæanderplatz“ den Franz Biberkopf mit der ganzen Wucht seiner verschrötigen Persönlichkeit verkörperte. Im „Dritten Reich“ dann ernannte ihn Goebbels zum Intendanten des Berliner Schiller-Theu- ters. Dock bleibt auch unvergessen, daß er sich immer wieder mit ganzer Kraft für damals aus rassischen Gründen verfolgte oder gefahrdete Kollegen mutig einsetzte. Im KZ, wohin ihn die Russen im Juni 1945 schleppten, wußte er die Gründung einer Spielschar durchzusetzen, mit der er unter anderem den„Urfaust“ auf- führte. Später spielte er sogar in russischer Sprache vor Russen den„Postmeister“, Die Russen immerhin„ehrten“ den berühmten KZ.-Insdssen, als er nach einer Blinddarmope- ration gestorben war, dadurch, daß sie ihm, seinem letzten Wunsch entsprechend, einen Sarg bewilligten und ihn in einem Einzelgrab beerdigten. Der Regisseur Jurgen Fehling elagte damals:„Wer spielt jetzt so, wie er, meinen Falstaff, wer ist nock da, nachdem er gegangen ist?“ F. E. O. „Nur in Notwehr“ Kritiker kontra Agathe Christie Von Agatha Christie, der weltberühmte Kriminalschriftstellerin, laufen momentan nicht weniger als drei Stücke auf Londoner Bühnen. Ihre„Mausefalle“ wird seit über 1500 Abenden täglich von 490 Besuchern ge- sehen. Ihr„Spinnennetz“ läuft seit 419 Aben- den in einem Theater, das täglich 1140 Zu- schauer hat. Daß ihr„Zeuge für die An- klage“ nach nur einem halben Hundert Auf- führungen abgesetzt wurde, hat die emsige Autorin nicht ruhen lassen, bis sie mit „Gegen Null“(„Towards Zero“) wiederum ein drittes Haus besetzte. Dieser neue Reißer der Christie hat jedoch keine gute Presse gefunden; due Kritiker fanden es nicht ein- mal sehr spannend und lehnten es ab. Mil- ton Shulman, der gestrenge Rezensent einer Londoner Abendzeitung, ist sogar so weit ge- gangen, gegen das stillschweigende Ueber- einkommen zu verstoßen; er hat in seiner Kritik den Täter preisgegeben, so daß allen Besuchern von vornherein bekannt ist, wer am Schluß verhaftet wird. Damit hat er „Gegen Null“ die Spannung genommen. Die englische Presse streitet sich seitdem, ob es unfair ist, das Geheimnis zu verraten; denn bisher gehörte es zum guten Ton, den Täter nicht in der Kritik zu verraten. Selbst Shulmans Vorgänger, das Unterhausmitglied Beverly Baxter, hat in einem offenen Brief gegen seinen Kollegen Stellung genommen. Der Angegriffene verteidigt seine Tat mit Notwehr. Es sei ihm einfach nichts anderes übrig geblieben, als Agatha Christies Ge- heimnis, wer nun die Tat begangen hat, preiszugeben, um endlich einmal ein Exempel zu statuieren und zu verhindern, daß drei Londoner Bühnen mit Stücken besetzt ge- halten werden, die literarisch wertlos seien. Natürlich wäre ihm bekannt gewesen, daß es ein ungeschriebenes Gesetz sei, in der Be- sprechung eines Kriminalstücks den Lesern die Frage:„Wer hat es getan?“, nicht zu be- antworten; er habe sich jedoch in diesem Fall nicht anders helfen können, weil er ganz einfach verhindern wollte, daß die Zuschauer nur ins Theater gingen, um gespannt zu Werden. Die große Frage ist nunmehr, ob das Publikum wirklich wegbleiben wird, nachdem es durch Mr. Shulman erfahren hat, was es sonst gewöhnlich erst einige Minuten vor Ende des letzten Aktes zu wissen bekommt? Pem.(London) Sloan Wilson: Der Nann im grauen Anzug Copyright by Wolfgang Krüger Gmb. Hamburg 52. Fortsetzung KAPITEL XXIII „DU, sie wollen die Turmplattform zur Beobachtung haben“, sagte Betsy am Freitag- abend zu Tom. „Was wollen sie?“ fragte er verstört. „Der zivile Luftschutz— sie wollen am Ort hier den Luftschutz organisieren. Und unser Turm soll behelfsmäßig als Flakwache eingerichtet werden, so lange, bis sie selbst Was gebaut haben.“ „Herr des Himmels!“ stöhnte Tom. „Ist dir's nicht recht?“ „O doch“, sagte er.„Aber, ich weiß nicht, das kommt mir alles so komisch vor. Und was haben wir dabei zu tun?“ „Nichts, als ihnen die Benutzung des Tur- mes für ein paar Wochen zu gestatten. Sie sagten, es wäre der höchste Punkt in ganz South Bay und böte den besten Rundblick. Wieso hälst du's für komisch?“ „Ich halte es ja gar nicht dafür“, sagte er. „Ich bin nur schrecklich abgespannt, und Außerdem denke ich an alles amdere lieber, als an den nächsten Krieg. Im Augenblick ist ja Wohl Wichtigeres zu tun.“ „Komm, setz dich hin und trink etwas“, sagte Betsy.„Das Essen ist in ein paar Minu- ten soweit.“ In dieser Nacht lag Tom noch lange wach. Er grübelte über Maria nach, über Edwards Arigeblichen Anspruch auf sein Erbe, über die Zunugsgenehmigungen und über die Konfe- renz mit Pichter Bernstein am nächsten Mor- gen. Beim Aufstehen fühlte er sich so er- schöpft und gereizt, daß die schrillen Kinder- stimmen am Frühstückstisch ihn nervös machten.„Ruhig jetzt!“ sagte er scharf zu Jamey, weil sie nicht aufhörte zu betteln:„O Pappi, kannst du mir nicht die Milch geben? Ich will die Milch haben! Gib mir doch die Milch!“ Sie sah dann aber gleich wieder so gekränkt aus, daß er hastig hinzufügte:„Na komm“, ihr die Milch gab und für den Rest des Frühstücks schweigend um Selbstbeherr- schung rang. „Ich setz dich vor Bernsteins Büro ab“, sagte Betsy, als er seine zweite Tasse Kaffee getrunken hatte.„Ich nehm' die Mädchen gleich mit und melde sie in der Schule an.“ „Ich will aber nicht in die Schule“, sagte Janey.„Ich hab' es noch nie gemocht.“ „Na, es ist noch erträglich“, sagte Barbara nachdenklich.„Ein bißchen widerlich, ja, das schon.“ „Kanm ich auch gehen?“ fypagte Peter. „Ihr habt alle noch einen ganzen Monat Zeit“, sagte Betsy. Sie stiegen ins Auto und fuhren langsam die Hauptstraße von South Bay entlang. „Laß dich vor allem nicht von ihm be- schwatzen“, sagte Betsy noch, als Tom vor dem Haus, in dem sich Bernsteins Büro be- fand, ausstieg.„Denke immer daran, daß wir nächstes Frühjahr unsere ersten zehn Häuser verkaufen wollen, und daß wir keinen Augenblick Zeit zu verschenken haben.“ Bernstein saß schon hinter seinem alten Kiefernschreibtisch, als Tom eintrat. Er musterte ihn scharf— so groß hatte er sich den Enkel von Mrs. Rath nicht vorgestellt. „Nehmen Sie bitte Platz, Mr. Rath“, sagte er verbindlich.„Und? Womit kann ich Ihnen behilflich sein?“ „Ich wüßte gern, wie lange es schätzungs- Weise dauern wird, bis die Erbschaftsangele- genheiten meiner Großmutter geregelt sein werden“, sagte Tom.„Und dann würden mich noch die hier geltenden Bauvorschriften in- teressieren. Wir wollen nämlich, wenn irgend möglich, ein Siedlungsprojekt starten.“ „Aha“, sagte Bernstein und wartete. „Also, wie lange dauert es durchschnitt- lich, bis Erbschaftsverhältnisse klar ljegen?“ „Wenn keine Komplikationen eintreten, geht das verhältnismäßig schmell. Nebenbei hat mich vor ein paar Tagen ein gewisser Schultz besucht. Edward Schultz— Sie ken- nen ihn?“ „Er war lange bei meiner Großmutter an- gestellt. Ich will gern für ihn tun, was ich nur irgend kann, aber erst, wenn die Erbschaft klar ist.“ „Mr. Schultz sagte mir, daß seiner Ansicht nach Mrs. Rath ihm Haus und Grundstück hinterlassen wollte“, sagte Bernstein ruhig. „Unmöglich! Meine Großmutter hat kurz vor ihrem Tode noch mit mir über den Fall gesprochen.“ „Seiner Ueberzeugung nach scheint er ein Anrecht auf das Haus zu haben“, ervriderte Bernstein trocken. „Aber das ist doch lächerlich!“ „Wie würden Sie erklären, daß er so eine Behauptung aufstellen kann?“ „Ja, also ich würde sagen, er muß nicht ganz klar im Kopf sein“, sagte Tom.„Ich Weiß nicht— das Ganze klingt alles so myste- riös. Meine Großmutter war ja allerdings dreiundneunzig, als sie starb, und vielleicht Hat sie ihm tatsächlich einige Hoffnung auf die Hinterlassenschaft gemacht.“ „Also, Sie halten es für möglich, daß sie ihm Haus und Grundstück für lebensläng- liche treue Dienste vermacht haben könnte?“ fragte Bernstein milde. „Ach wol Das hätte sie mir bestimmt ge- sagt. Noch ein paar Tage vor ihrem Tode hat sie mir ausdrücklich erklärt, daß ich der Alleinerbe sei, und so steht es ja wohl auch im Testament.“ „Mr. Schultz seinerseits stellt den Fall so dar: ungefähr ein Jahr vor dem Ableben von Mrs. Rath kam er bei ihr um Gehaltserhö- hung ein. Sie beschied ihn dahingehend, daß das bei ihrer Vermögenslage nicht möglich wäre, daß aber, wenn er bis zu ihrem Lebens- ende getreulich bei ihr ausharre, sie ihm ihren gesamten Besitz vermachen würde.“ „Also, es liegt nicht in meiner Art, Winkel- züge zu machen“, sagte Tom,„es läßt sich ja wohl kaum beweisen, ob sie dergleichen ge- Sagt hat oder nicht. Sie war immerhin uralt und etwas wirr, und es wäre natürlich mög- lich, daß sie einmal etwas Derartiges ge- äußert und dann einfach vergessen hat. Ich weiß nur, daß sie immer wieder davon sprach, das Haus für mich zu erhalten, und so steht es ja auch im Testament.“ „Mr. Schultz scheint sich aber irgendwie betrogen zu fühlen.“ „Dafür kann ich nichts“, rief Tom.„Ich gehe kaputt, wenn die Erbschaft nicht bald geklärt wird. Wieso kann er das denn auf- halten? Er hat doch keinerlei Beweise!“ „Er behauptet, er habe welche“, sagte Bernstein. „Welcher Art denn?“ „Er sagte mir, daß er alles schriftlich hat: und zwar unter einem späteren Datum, als dem Ihres Testamentes.“ „Das will und will mir nicht in den Kopf!“ „Das waren seine eigenen Worte. Ich habe ihn natürlich um eine Photokopie der betref- fenden Urkunde gebeten, und er ging ohne Weiteres darauf ein.“ „Haben Sie sie schon da?“ „Nein— es ist noch zu kurze Zeit her.“ »Ich begreife das nie und nimmer!“ sagte Tom.„Das war gar nicht ihre Art. Das hätte sie doch nie getan, ohne mich davon zu unter- richten. 5 „Das Gericht wird beide Urkunden prü- fen und danach seine Entscheidung fällen.“ „Wie lange kann das dauern?“ „Das hängt von vielerlei ab. Es kann not- wendig werden, Erkundigungen aller Art ein- zuziehen. Das wird Monate dauern, vielleicht sogar noch länger.“ g 1 „Und inzwischen wohne ich im Hause mei- ner, Großmutter.— Wes wäre die Folge da- von, wenn das Gericht es ihm tatsächlich zu- spräche?“ „Dann müßten Sie wahrscheinlich auszie- hen, und er würde wohl rückwirkend Miete von Ihnen verlangen.“ „Darf ich im Augenblick denn überhaupt rechtmäßig dort wohnen?“ „Bei Erbschaftsstreitigkeiten ist das im- mer schwierig zu sagen. Meiner Ansicht nach würde Mr. Schultz Ihnen kaum Schwierig- keiten machen, ehe nicht die gerichtliche Ent- scheidung gefallen ist.“ a „Wie nett von ihm“, sagte Tom voller Bit- terkeit. Nach einer Pause fügte er hinzu: Ich lasse mich wohl am besten durch Mr. Sims vertreten— einen Rechtsanwalt werde ich ja sicher brauchen?“ „Das wäre wohl empfehlenswert.“ „Sie könnten den Fall nicht für mich über- nehmen?“ „Schwerlich. Ich bin ja der Richter.“ „Hat Edward— Verzeihung, Mr. Schultz — schon einen Rechtsbeistand?“ Fortsetzung folgt Der histor: sich zur eine B. ten Ra mit dei mmerh freilich ehlune Kultus! Spitzen Deutsch hrige Arbeits erziehus haben“, nicht ei Bad. simpfe: ständig Beigeor Spitzen Daume tion dei —— Fus Würde Zwe fereine aus zuv verhan handlu die spo nen bei den ke verschi gomit e Fusion: zich in vorzust Cub 1. einern sind be Sportdi einmal bender lieren, Leichta bereits mein Club, i! den vel An Andru genau don), 8. Und kibt Fe kret s. stadien störend Han Die schaft rer est ja n Jap Aelles wurdet ren vo der de fl6 Ger Trkolg nens cesco Johans vielfac 00 000 ten St Lands, stützul Neuha chen brauch Sem II Wahre Ein über Unter! 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September 1956 2 MORGEN Seite 7 —— Dreizehn Druckseiten Empfehlungen zur Förderung des Schulsports: Der 24. September darf als eine Art historischer Tag“ angesprochen werden, da sich zum erstenmal(vgl.„MM“ vom Dienstag) eine Bundes pressekonferenz in den geheilig- ten Räumlichkeiten des Bonner Bundeshauses mit dem Thema„Sport“ befaßte. Das ist immerhin ein Fortschritt. Es stellte sich dann freilich heraus, daß die„Uebergabe der Emp- fehlungen“, die die Ständige Konferenz der kultusminister der Länder, die kommunalen Spitzenverbände und das Präsidium des bpeutschen Sport-Bundes nach eineinhalb- ährigen gemeinsamen Beratungen in vier Arbeitskreisen zur Förderung der Leibes erziehung in den Schulen ausgearbeitet haben“, ein absolut formaler Akt(Von noch nicht einmal einstündiger Dauer) war Baden- Württembergs Kultusminister Dr. simpfendörfer, der derzeitige Präsident der ständigen Konferenz der Kultusminister, geigeordneter Behr für die kommunalen Spitzenverbände und DSB-Präsident Willi paume teilten sich zeitlich in die Interpreta- on der 13 Druckseiten, die den eingeladenen fusion zweier Grogvereine! Würde sie sportlichen Gewinn bedeuten? Zwei bedeutende Mannheimer Groß- vereine mit Tradition sind— so verlautet gus zuverlässiger Quelle— in ernste Fusions- perhandlungen eingetreten. Sinn dieser Ver- handlungen ist es, einen Modus zu finden, wie die sportlich verschieden gelagerten Diszipli- nen beider Vereine so zusammengeführt wer- den können, daß gegenseitige Befruchtung verschiedenartiger Sportzweige entsteht und gomit erheblicher sportlicher Gewinn für die usionspartner erreicht werden kann. * Kommentar: Was bedeutet eine solche Nachricht im Sportleben Mannheims? Ge- gebenenfalls sehr viel. Denn wie andernorts, o leiden auch in Mannheim sehr viele Sport- arten— selbst ganze Sportvereine— an un- neilvoller Einzelaufsplitterung. Es gilt, im modernen Sportleben Kräftegruppen zu- ſammenzufassen und gemeinsame Ziele an- zusteuern. Man darf in diesem Zusammen- hang an die so fruchtbare Fusion in Karls- he zwischen dem ehemaligen VfB Mühl- burg und dem Phönix Karlsruhe cheute Karlsruher Sc) erinnern. Ueberlegen wir einmal: Welch große Möglichkeiten ergeben aich in Mannheim? Versuchen wir uns einmal ſor zustellen, früher oder später käme ein (lub mit Tennisabteilung in Berührung mit einem Verein, der Eissport betreibt(beides sind bekanntlich sich gegenseitig ergänzende Sportdisziplinen). Versuchen wir uns auch einmal vorzustellen, ein Fußballsport trei- bender Verein würde sich mit einem Club leren, der vorzügliche Handball- und leichtathletikabteilungen hat, Wir nannten bereits den Karlsruher SC; wir erinnern auch n ein so großes Vorbild wie den Nürnberger dub, in dem alle bedeutenden Sportdiszipli- den vertreten sind. * Anmerkung: Sollte beim Leser der kindruck enstanden sein, daß der Chronist genau weiß, wovon er spricht(geplante Fu- gon), so wäre dieser Eindruck richtig. Und wie heißen die beiden Vereine?— Es gibt Fälle, in denen selbst Journalisten dis- ret sein müssen. Es gibt Verhandlungs- stadien, in denen direkte Namensnennung störend wirkt.— Also, etwas Geduld bitte Claude Handball-Eli begeisterte 30 000 Sechster Sieg in Japan Die deutsche Handball- Nationalmann- hakt gewann am Dienstag das sechste Spiel rer Japan-Reise, ein Werbespiel gegen Jestjapan, in Ube mit 14:5(8.2). Alle bisher in Japan ausgetragenen Spiele— ein offi- nelles Länderspiel und fünf Werbespiele- vurden gewonnen. Die 30 000 Zuschauer wa- zen von dem reibungslosen Zusammenspiel der deutschen Mannschaft begeistert. Sport journalisten in die Hand gedrückt wor- den waren. Der Herr Minister las, offensicht- lich mit der Materie nicht restlos vertraut, vom Blatt gute Worte zum Thema ab, die in den Zahlen beschleunigt zu schaffender Ueébungsstätten gipfelten und im übrigen die Bitte„an die Verantwortlichen“(2) ent- hielten,„diese Empfehlungen ein Gesetz des Handelns werden zu lassen“. Der zweite Redner plädierte mit nicht weniger beredten Formulierungen für die „Gleichberechtigung der Leibeserziehung neben der geistigen Bildung“, streifte aber schon mit scheuem Seitenblick die(ent- scheidende!) Finanzfrage. Und Willi Daume bezeichnete die Themensetzung als„die volkspolitische Aufgabe des Sports, weil es um die Erhaltung der biologischen Substanz des deutschen Volkes geht, deren Verlust bereits erschreckend ist und immer weiter zunimmt!“ Zu Wort kam schließlich auch noch der Bundestagsabgeordnete Dr. Bartram, der die Frage nach der Beteiligung des Bun- des an dieser„Aktion“ mit dem Hinweis be- antwortete, nach dem Grundgesetz seien„die Länder die Kulturträger!“ Nach einem schnellen Ueberlesen der „Empfehlungen zur Förderung der Leibes- erziehung in den Schulen“ flel auf, daß recht häufig das Wörtchen„soll“ in den Aus- führungen zu diesen„Richtlinien“ zu finden war— gleichgültig, ob es sich um den„Zeit- lichen Umfang des Turn- und Sportunter- richts im Gesamtlehrplan“, um die„Ge- winnung, Ausbildung und Fortbildung ge- eigneter Lehrer für die Leibeserziehung“, um die„Förderung des Uebungsstättenbaues“ oder um die„Zusammenarbeit zwischen lobenswerte Lite,— aber„wer soll das bezahlen“! Allein zur Verwirklichung sämtlicher Bauvorhaben werden ètwa zwei Milliarden Mark benötigt. Schule und Verein“ handelte. Die theoreti- schen Grundlagen bestehen zweifelsohne in ihrer Gründlichkeit und mrem Umfang. Welche Schwierigkeiten sich der Verwirk- lichung jedoch in der Praxis entgegenstellen, davon ist mit keinem ein en Wort die Rede! Wie sollen die gewiß vernünftigen Forde- rungen verwirklicht werden angesichts des unleugbaren Mangels an geeigneten Lehr- kräften und der Misère auf dem Sektor der Uebungsstätten(Turn- und Schwimmhallen, Sport- und Spielplätze)? Wie leicht liest sich dieser Satz:„Da dieses Ziel nur erreicht werden kann, wenn ausreichende personelle und sachliche Voraussetzungen vorhanden sind, werden die zuständigen Instanzen für die Gewinnung einer genügend großen Zahl von Lehrern und für den Bau geeigneter Uebungsstätten Maßnahmen treffen.“ Wir haben, auf Grund zahlreicher abschreckender Beispiele, in Deutschland allen Abscheu vor „Instanzen“, deren Verbürokratisierung sich noch stets lähmend auf den schnellen Gang der Dinge ausgewirkt hat! Vom Geld in diesem Zusammenhang gar nicht zu reden, das die Verwirklichung solch großartigen „Programms“ erfordert..! Diesbezügliche „Gewissensfragen“ wurden seitens Minister Dr. Simpfendörfers prompt mit freundlichen „Beruhigungspillen“ gelohnt:„Maßnahmen sind eingeleitet. Wir hoffen, in absehbarer Zeit den Lehrermangel in der Bundesrepu- blik behoben zu haben. Kostenpunkt für sämtliche Bauvorhaben 1 bis 2 Milliarden Mark! Darum wird der Kampf gehen, ob die Finanzminister noch mehr aus den Toto- mitteln zur Verfügung stellen“ H. H. Schoedel „Ring“!-Rangliste im Halbschwergewicht: een und Stretz erste iſeraustorderer Weltergewichts weltmeister Basilio wieder„Boxer des Monats““ In der neuesten Boxrangliste des New Vorker„Ring-Magazine“ ist nunmehr im Halbschwergewicht der deutsche Meister Hans Stretz an die zweite Herausforderer- stelle hinter Europameister Gerhard Hecht aufgerückt. Meister dieser Klasse und nach Wie vor erster Anwärter auf den vakanten Schwergewichtstitel ist der Amerikaner Archie Moore. Stretz rückte durch seinen Sieg über den Engländer Turpin in der Liste vor Lolande Pompey(Trinidad), der bisher den zweiten Platz einnahm. In dieser Klasse steht außerdem Willi Höpner an sechster und Willi Besmanoff an neunter Stelle. Der K. o.-Sieg des amerikanischen Welter- gewichtlers Carmen Basilio über Jonny Sax ton brachte ihm erneut den Titel und die Auszeichnung„Boxer des Monats“ ein, In der Rangliste steht hinter Basilio als erster Herausforderer Tommy Demarco USA) vor Saxton. 5 ü Im Mittelgewicht(Meister Ray Robinson, USA) erscheint Ex weltmeister Carl Olson nicht mehr unter den ersten Zehn, während der muskulöse Neal Rivers(USA) an die fünfte Stelle rückte. Erster Herausforderer bleibt Gene Fullmer(US). DSV will protestieren Gegen den Beschluß der Nationalen Olympischen Komitees Ost und West am 23. September in Weimar, keine deutsche Wasserballauswahl an den Olympischen Spielen in Melbourne teilnehmen zu las- sen, will der Deutsche Schwimmverband DSV) nach Erhalt des offiziellen Sitzungs- Protokolls Protest einlegen. Der Präsident des DSV, Bernhard Baier(Hannover), er- klärte:„Wenn man innerhalb von zehn Tagen eine Fußballmannschaft zusammen- stellen kann, dann haben auch die Wasser- ballspieler ein Anrecht auf die Fahrt nach Melbourne, zumal vom DSV und der Sek- tion Schwimmen schon seit üer einem Jahr über die Aufstellung einer gesamt- deutschen Mannschaft verhandelt worden Johansson geht einen schweren Gang: Schwedens Schwergewichtsboxer greift Genau neun Wochen nach seinem K. o. kekolg über Heinz Neuhaus verteidigt Ita- nens Schwergewichts- Europameister Fran- cesco Cavicchi seinen Titel gegen Ingemar Johansson. Der 24jährige Schwede wird wielfach als Favorit angesehen, obwohl über 60000 Zuschauer im schon fast ausverkauf- ten Stadion Municipale von Bologna ihrem andsmann Cavicchi eine lautstarke Unter- Stützung geben werden, die beispielsweise Neuhaus im vergangenen Jahre am glei- chen Ort den Titel kostete. Johansson raucht in erster Linie Nerven, um in die- zem Inferno seine boxerische Linie zu be- Wahren. Ein interessanter Vergleich bietet sich über Hans Friedrich an. Der Dortmunder unterlag am 15. April in Stockholm gegen Johansson nach Punkten, um sieben Wo- dien später in Bologna beim Punktsieg über Wiechi die Schwöchen des italienischen Modellathleten lückenlos aufzudecken. Mit Friedrich als Maßstab wird also die Favo- ritenrolle des Schweden untermauert. Jo- anssons Rekord als bisher unbesiegter Berufsboxer weist u. à. Erfolge über Gün- ter Nürnberg(k. O. 7. Rd.), Hein ten Hoff bb. o. 1. Rd.) und Empiremeister Joe Bygra- es(Punktsieg) auf. Cavicchi sah gegen YSraves äußerst schlecht aus, ehe er nach emem regulären Niederschlag wegen eines 0.-Sieger erklärt wurde. Etwas allerdings sollte man nicht verges- zen— im letzten Kampf gegen Heinz Neu- aus überraschte Caviechi mit einer Lei- stung, die selbst seine treuesten Anhänger nicht erwartet hatten. Caviechi wird alles um diesen mühsam wiedererlangten edit zu rechtfertigen. Im Hintergrund ngeblichen Fouls des Jamaikanegers zum le 60 000 wollen Cabieeli siegen ehen in Bologna nach Europameisterschaft wartet der deutsche Meister Gerhard Hecht aber auf den Sieger von Bologna. Der Titelkampf wird übrigens von dem Hamburger Ringrichter Max Pippow gelei- tet. Wie bei Eurcpameisterschaften üblich, hat Pippow die alleinige Entscheidung. ASV— Amicitia vorverlegt Das Spitzenspiel in der sechsten Runde der Amateurliga-Punktekämpfe, ASV Feu- denheim gegen Amicitia Viernheim wird bereits am Samstagnachmittag ausgetragen. Schauplatz der mit Spannung erwarteten Auseinandersetzung ist das Sportgelände des Polizei- Sportvereins an den Sell- weiden. Eine Voraussage zu treffen, fällt schwer; dafür kennen sich beide Mannschaf- ten aus zahllosen Punkte- und Freund- schaftsspielen zu gut. Auf jeden Fall darf man aber einen schnellen und spannenden Kampf erwarten, in dem der badische Mei- ster auf Grund seiner leichten Vorteile im Sturmspiel zu beiden Punkten kommen will. Spielbeginn 16.30 Uhr. Phönix— VIL schon Samstag Wie uns die Geschäftsstelle des MFC mitteilt, trägt auch Phönix sein Heimspiel gegen den VfL Neckarau bereits am Sams- tag aus. Die Vorverlegung erfolgte mit Rück- sicht auf das Spitzenspiel der zweiten Liga Süd zwischen SV Waldhof und dem SSV Reutlingen. Beginn 16.30 Uhr auf dem Platz hinter der Uhlandschule. Leistungs-Sportabzeichen Mit der Abnahme des Leistungs- Sport- abzeichens sind am Sonntag nächster Woche die Radfahrer dran. Der Kreis Mannheim im badischen Sportbund bittet die Bewerber, sich vormittags 10 Uhr, in Käfertal, Auto- haus Schmitt, einzufinden. ist“. Wasserballwart Karl Dünsing, Hanno- ver, hat die Pläne für eine Fahrt zum olympischen Turnier noch nicht aufgegeben. Zehn Spieler stehen in der Wahl. Vereinsregatten bei„Baden“ und„Ruder- Club“ Die Reihe der vereinsinternen Regatten setzt am Sonntagnachmittag die Mannheimer Rudergesellschaft„Baden“ fort. Ab 14.30 Uhr messen die Aktiven zum letzten Male in diesem Jahr auf dem Neckarkanal vor dem neuen Bootshaus in sieben Rennen ihre Kräfte. Nach Schluß der Veranstaltung folgt im Bootshaus gemütliches Beisammensein mit Preisverteilung. Ebenfalls am Sonntagnachmittag wird auf dem Rhein zwischen Bellenkrappen und deni Club- Bootshaus die interne Regatta des MRC von 1875 ausgefahren. Beginn 14.30 Uhr. Adler erst im Finale gescheitert Ladenburger Tenniserfolg in Bad Schachen Beim Internationalen Tennisturnier in Bad Schachen kam Klaus Adler vom SV 50 Ladenburg durch Sieg über Thomas Morr (Frankfurt) in die Vorschlußrunde. Er traf hier auf den Schweizer Daviscup-Spieler Balestra und schlug ihn nach dreistündigem Kampf 6:4, 9:11, 6:4. In der Schlußrunde konnte Adler seine Form vom Vortage nicht wiederholen und unterlag Schneiders(Wies- baden) in zwei Sätzen. Die Schlußrunde im Doppel wurde eine sichere Beute von Adler Meya(Schwarz-Gelb Heidelberg) gegen Morr/ Schmitt(Frankfurt) 6:3, 4:6, 6.2. Geschicklichkeit war Trumpf Bildersuchfahrt des Maico- Clubs Der Maico-Club Mannheim ADñAC ver- anstaltete eine Bildersuchfahrt verbunden mit einer Geschicklichkeitsprüfung; 14 Teil- nehmer hatten sich gemeldet; Ziel der Fahrt war Hüttenfeld. Unterwegs lagen sechs Kon- trollpunkte, die jeweils durch eine in ver- schlossenem Umschlag überreichte Fotogra- fie erkannt und in vorgeschriebener Zeit auf kürzestem Wege angefahren werden mußten. Bis 11.30 Uhr hatten alle Fahrer das Ziel erreicht. An den Kontrollpunkten Waldhof Bahnhof und Karlstern hatten sich viele Schaulustige eingefunden.— Um 15.30 Uhr begann auf dem Sportplatz in Hütten- feld das Geschicklickkeitsfahren. An dieser öffentlich ausgeschriebenen Prüfung nahmen 40 Kraftfahrer teil: 18 mit Kraftwagen, 22 mit Krafträdern, Rollern und Mopeds. Die Prüfungen erstreckten sich neben reinen An- forderungen an die Fahrtechnik(Wie zum Beispiel Halten auf vorgeschriebenen Ab- stand, Achter fahren, Karussellfanren) auch auf Fahrkunst. So mußten beispielsweise während der Fahrt Ringe ab- und aufge- hängt werden, ein Glas Wasser mußte über eine kurze Strecke getragen, ein Ball in einen Korb geworfen werden und anderes mehr. Nach der Auswertung der Ergebnisse gab Sportleiter A. Rößling die Sieger be- kannt. Bildersuchfahrt: 1. Kohler, 2. Mo- ritz, 3. Leicht. Geschicklichkeitsprüfung: Kraftwagen: 1. Flesk, Feudenheim(1 Straf- punkt), 2. Riesenacker, Mannheim 1), 3. Hochlebhnert, Altrip(2).— Motorräder: 1. Rögling, Mannheim(7), 2. Ottmar Rhein, Hüttenfeld(12), 3. Schäfer, Feudenheim(15), Motorroller: 1. Rößling, Mannheim(4), 2. Schuster, Hüttenfeld(34), 3. Kohler, Mann- meim(40).— Mopeds: 1. Walker(USA) Mannheim(46), 2. Frei, Wallstadt(60), 3. Kärcher, Mannheim(62). Alle Sieger erhiel- ten Preise, die man unter das Motto„Alles für den Kraftfahrer“ stellen kann. 88 Rückkampf gegen Walldürn Am Samstagabend, 20 Uhr, ist das Klub- heim des TSV Neckarau an der Casterfeld- straße Schauplatz des Rückkampfes gegen Kickers Walldürn. Da sich beide Staffeln im Vorkampf unentschieden(8:8) trennten, und die Kickers im Kreis Buchen zu den stärk- sten Mannschaften zählen, sind spannende Kämpfe zu erwarten. Auch diesmal stehen dem TSV wieder einige Gastboxer zur Ver- fügung. Immer besser und schneller Den Wunsch nach leichterem Schreiben und schnellerem Rechnen erfüllt OLYMPIA, Deutschlands größtes Büromaschinen wrerk. In seinen Fabrikaten vereinen sich technischer Fortschritt mit hoher Quadlifätt. 0 N 5 eee ö OIVYM PI- Büromaschinen SG in Super-, Korrespondenz- od. teilelekr. 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