Nx. eig Düssel VIleeste hung Ende immt g auf, Duisbug „ Wien r Not Afte zu den, rag on ing le zu zen, da n, Auch elzeit f und m 1 den GI eines 10 nt Heeg and No eaterfad Lusikkri Asten, Laren, u Fusion rs nei rten nat Abe e Und seh Jirigente h auf it Spann nden En Strauß y. icksal ng e Schau lyrische ntelligen Dramat itlicht n erung gs Unhen Otisch eil Myken ckendst die dun r Figuß pige AU im alt ra-Gest mgen, te Gestz vor führe chologis Randoh iter Was insamk Orest. D und d ere Höh ater Sche ranz Lis rzuführe ziehung age an dd en Chop! nverständ er schätze m BA g. 1 Konzer für Org on Händ on Brud. Schneide sikdirekth rtett spie Musikal Orchesten Hr, in de hochschiß Uubert unt angesetzt h-Quartel amber da „Franca —— Donne Men; ul s R. Rat d sich el „In jene! tlich Du ten. den Jer Einz!, ine Grob mdlich ge. gekannt ehört. A schloss n, Weil es gege ein histe vorden oben, s F ein alte Richtung atis Chat m Stuben en, Als“ gesehen hatte eld Zeuten 1. ganig 2 Champas ner. an e sich au zum Ball Glas u ler Mien r sich fl, er mit e- Wohl lel ür welch d Welche glitt übe te Schön. zung fol republik zu kommen. Herausgeber: Mannheimer Morgen verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling; Dr. K. Ackermann; Politik: W. Hertz- Fichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth; Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Land: G. Serr; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner; Stellv.: W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark. Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 89 016, Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743. 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Vor dem „Parlament der Arbeit“, dem am Montag in Hamburg eröffneten Vierten Ordentlichen Bundeskongreß des Deutschen Ge- werkschaftsbundes, sprach Bundeskanzler Dr. Adenauer den Gewerkschaften An- erkennung und der Arbeiterschaft Dank aus. Er erkannte an, daß der deutsche Wie- deraufbau nicht möglich gewesen wäre, wenn die Gewerkschaften nicht immer wie- der Verantwortungsbewußtsein gezeigt hätten. Und er dankte den Arbeitern, weil sie auch in Zeiten größter Not allen Verlockungen aus dem Osten widerstanden haben. Sein Urteil über die Gewerkschaften faßte der Kanzler in dem Satz zusammen, er könne sich ein Funktionieren der Wirtschaft ohne die Gewerkschaften überhaupt nicht vorstellen. Ueber dem Beginn der Eröffnungsfeier im Hamburger Gewerkschaftshaus lag eine gewisse Spannung, deren Ursache die An- wesenheit Dr. Adenauers war. Da der erste DGB-Vorsitzende, Walter Freitag, dem Kon- greb wegen Krankheit fernbleiben mußte, nahm Georg Reuter vom Bundesvorstand die Pflichten des Hausherrn wahr. Bei der Begrüßung der Gäste hielt er sich betont an die protokollarische Reihenfolge. Zuerst ver- Jas er ein Telegramm des Bundespräsiden- ten, dann hieß er die Vertreter des Par- jaments, Carlo Schmid für den Bundestag und Dr. Sieveking für den Bundesrat, WII kommen, und erst dann wandte er sich dem Chef der Bundesregierung zu. Ferner waren U. d. anwesend: Erich Ollenhauer für die SPD, Jakob Kaiser für die CDU, Bundes- arbeitsminister Storch, Dr. Nowack für die FDP, René Mayer sowie Dr. Pothoff von der Hohen Behörde der Montan-Union, J. H. Oldenbroek vom Internationalen Bund Freier Gewerkschaften. Presse und Rundfunk sowie die ausländischen Missionen bringen dem Kongreß starkes Interesse entgegen. Dem Bundeskanzler widmete Reuter ein„besonderes Grußwort“: Es sei das erstemal, daß Adenauer, der seit 1949 an der Spitze der Bundesregierung stehe, einen DGB-Kongreß besuche. Dem Kanzler werde nicht entgangen sein, daß die Gewerkschaf- ten an seiner Regierung Kritik übten; aber sie wollten ihm die Anerkennung dafür, daß er rastlos für den Aufbau unseres demokra- tischen Staates tätig sei, nicht versagen. Reuter schloß seine Rede mit der For- Die FDP will in der Zone sprechen Redner-Austausch mit der LDP geplant/ CDU gegen politische Kontakte Bonn.(A P/dpa) Führende Vertreter der FDP werden voraussichtlich Mitte Oktober in einigen Großstädten der Sowjetzone auf Versammlungen der LP und der Ost-CDU sprechen. Vertreter dieser Parteien sind ein- geladen worden, ihrerseits in der Bundes- republik auf FDP-Veranstaltungen das Wort zu ergreifen. Gleichzeitig sollen Gespräche zwischen Vertretern der FDP und dieser bei- den Parteien stattfinden. Diese Vorhaben gehen auf einen Beschluß des Bundesvorstandes der FDP zurück(Vgl. „MIA“ vom Montag), nach dem alle Möglich- keiten geprüft werden sollen, wie man mit den Parteien der Zone— außer der SED— ins Gespräch kommen kann. In führenden FDP-Kreisen wurde hierzu am Montag er- klärt, es werde angestrebt, in der Sowiet- zone„das freie Wort wirken zu lassen“. Die FDP verspreche sich davon ein Zwie- gespräch mit der Bevölkerung der Zone, das Voraussichtlich nicht ohne Auswirkungen auf die Wieder vereinigung bleiben werde. Von seiten der FDP wurde weiter er- klärt, wer die Wiedervereinigung wolle, dürfe die geistige Ausein andersetzung nicht meiden, sondern müsse sie sogar fördern. Für die Menschen in der Sowjetzone könne sich dadurch ein Weg eröffnen, zu einem Kontakt mit den Menschen in der Bundes- Die vorbereitenden Gespräche für die Aufnahme des Kontaktes zwischen der FDP und der LDP und der Ost- CD wurden in Ostberlin und in Gar- misch- Partenkirchen geführt. Die Initiative ging vom Landesverband Nordrhein-West- falen der FDP aus. Dieser Beschluß des FDP- Vorstandes hat eine lebhafte innerpolitische Diskussion aus- gelöst. Von der Bundestagsfraktion der CD/ csu wurde ein Kontakt mit politischen Repräsentanten des Sowjetzonen-Regimes abgelehnt, da sie nicht in freien und, ge- heimen Wahlen gewählt sind. Die FDP habe eine Einheitsfront des gesamten Bundestages und des DGB aufgeweicht, in der sich alle einig waren, Kontakt mit den Menschen der Zone, aber nicht mit den offiziellen Stellen Pankow und der Satelliten- Organisationen aufzunehmen. Die SpD dagegen sieht in dem Beschluß der FDP eine Möglichkeit, der„politischen Entkrampfung“ zu dienen. Es sei denkbar, daß auf diese Weise die Differenzierung der politischen Kräfte in der DDR und damit eine stärkere Demokratisierung des Lebens in der Zone gefördert werde. Der Düsseldorfer FDP-Politiker Döring teilte ergänzend mit, daß erst in zehn Tagen Einzelheiten über Versammlungen bekannt- gegeben werden könnten, auf denen FDP- Politiker in Mitteldeutschland sprechen sol- len. Der Vorstandsbeschluß sei einmütig gefaßt worden. Nachdem die Jungdemokraten in Hessen ebenfalls die Kontaktaufnahme mit der LDP beschlossen haben, setzte sich am Montag die der CDU nahestehende Junge Union Hessens mit diesem Beschluß auseinander. Die Junge Union sieht darin einen„glatten Verbat“ an der demokratischen Sache. CDU hält an Produktivitätsrente fest Grundsatzentscheidung der Fraktion/ Bedenken in den eigenen Reihen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundestagsfraktion der CDU/ CSU hat sich am Morrtag nach mehrtägigen Beratungen über die Rentenreform grund- sätzlich für ein Festhalten an der Produk- tivitätsrente ausgesprochen. Die Fraktion gab kolgende Verlautbarung heraus: „Die Fraktion hält an ibrem Plane fest, gemeinsam mit der Regierung die Neuord- nung der Rentenversicherung zu Januar 1957 durchzuführen. Sie wird an den Grundsätzen der Rentenreform auf der Basis der Bei- tragsleistungen und unter Anlehnung an die Entwicklung der Produktivität der deutschen Volkswirtschaft festhalten und bei vorzeitig eintretender Invalidität eine angemessene Rente festlegen. Dabei werden eine Reihe von Einzelfragen noch genau zu prüfen sein. Dazu gehört vor allem auch das Erfordernis, r den Kreis der Rentner, die nach der Regierungsvorlage keine Leistungssteigerung erfahren würden, eine tragbare Regelung zu finden.“ Die CDU/CSU-Fraktion hat für die Prüfung der noch offenstehenden Fragen emen kleinen Ausschuß eingesetzt, in dem die Vertreter der verschiedenen Auffassun- gen zusammengefaßt sind. Mit der Grundsatzentscheidung, die am Montag getroffen wurde, ist aber die Gene- rallinie festgelegt. Bei den Beratungen sind insbesondere die Bedenken, die von Sach- verständigen der Währungspolitik gegen die Produktivitätsrente— also gegen das Prin- Zip der dynamischen Rente— geäußert wur- den, eingehend erörtert worden. Auch von Mitgliedern der CDU/ CSU-Fraktion wurden diese Bedenken geteilt. Aus ihren Reihen kam der Vorschlag, die Frage des dynami- schen Prinzips zunächst auszuklammern und die Renten-Ermöhung obné bezug darauf vorzunehmen. Dieser Auffassung schloß sich die Mehrheit der Fraktion jedoch nicht an, sondern vertrat den Standpunkt, daß jetzt eine grundlegende Reform der Rentenver- sicherung durchgeführt werden muß. Man will sich nun bemühen, in den weiteren Be- ratungen dem Gesetz eine Fassung zu geben, die die vielfach befürchteten Gefahren aus- schaltet. derung nach kürzerer Arbeitszeit und höhe- rem Lebensstandard, mit der stark applau- dierten Feststellung, daß die Renten- und Sozialreform den Vorrang vor der Wehr- gesetzgebung hätte haben müssen, und mit einem Bekenntnis des DGB zur Wieder- vereinigung Deutschlands. Als der Kanzler zum Rednerpodium schritt, begleitete ihn Achtungsbeifall. Ueber die bereits erwähnte Würdigung der Gewerk- schaften hinaus sagte er, die Verkürzung der Arbeitszeit sei ein berechtigtes Anliegen, es müsse dabei jedoch die Produktivität berück- sichtigt werden. Um den durch Atomkraft und Automatisierung vorgezeichneten Um- Wälzungen begegnen zu können, forderte er eine weitgehende Begabtenförderung. Der soziale Wohnungsbau werde fortgesetzt und die Rentenreform werde in den nächsten Monaten kommen—„auch die Produktivi- tätsrente“, Mit rheinischem Humor und per- sönlichem Charme reinigte Adenauer die Atmosphäre, als er sagte, er wisse, daß er hier in keiner politischen Versammlung sei; doch einiges, was er gehört habe.,„nun“, fuhr er wörtlich fort,„es hat mich gejuckt. Aber wenn man an einer verantwortlichen Stelle steht, muß man diesem Juckreiz wider- stehen“. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite, und dieser Eindruck blieb auch be- stehen, nachdem Ollenhauer später ge- sagt hatte, er teile— was selten vorkomme die Ansicht des Kanzlers in einem Punkte, nämlich, daß der Wiederaufbau ohne die Ge- Werkschaften und Arbeiter nicht möglich ge- wesen wäre. Doch das verpflichte auch: Die Arbeitnehmer hätten ein Anrecht auf volle Partnerschaft; die Bundesregierung werde in nächster Zeit Gelegenheit haben, ihre Be- kenntnisse zur sozialen Gerechtigkeit und Sicherheit unter Beweis zu stellen. Ollen- hauer schloß mit der SPD-Parole: Soziale Aufrüstung ist vordringlicher als militärische Aufrüstung. Aus der langen Reihe der übrigen Redner sei noch Präsident René Mayer(Montan- Union) genannt. Ex appellierte an die Ge- werkschaften, ihren Einfluß für die Einigung Europas, die ein großes Friedenswerk sei, einzusetzen. am Nachmittag konstituierte sich der DGB-Bundeskongreß. Im Verlaufe dieser Woche wird er das Aktionsprogramm dis- kutieren, das Hauptreferat von Otto Brenner hören und einen neuen Bundesvorstand wäh- len.(Siehe auch Seite 2.) Eine absolut konziliante Atmosphäre Adenauers mit dem stellvertretenden DGB- Vorsitzenden, Mathias Föcher(Iinles), und dem Vorstandsmitqtied des DGB, Ludwig Rosen- spiegelt dieses Bild von einem Gespräch Dr. berg(rechts) kurz vor der Eröffnung des IV. DGB- Bundeskongresses in Hamburg wider. Diese freundliene Stimmung war nicht nur für die Pressefotografen gedackt, sondern 7 blieb— wie aus unserem nebenstehenden Bericht von der Eröffnung des Gewerkschafts- Kongresses und unserem Hamburger Telefonat auf Seite 2 hervorgeht den ganzen ersten Kongreßtag über erhalten. Bild: AP Fünfzehn Staaten in der SCUA Vereinigung der Suezkanal-Benutzer gegründet von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen London. Die dritte Suez- Konferenz wurde am Montag von Außenminister Selwyn Lloyd in London eröffnet. Alle 18 an der zweiten Konferenz beteiligten Mächte waren— ab- gesehen von Großbritannien— durch ihre Londoner Botschafter vertreten. In der ersten Sitzung wurde die Suez-Kanal-Be- nutzer- Vereinigung(Suez Canal User Asso- eiation, abgekürzt Sc) formell gegründet. Aber nur 15 Mächte sind ihr bisher bei- getreten, und zwar: Australien, die Bundes- republik, Dänemark, Frankreich, Großbritan- Bonn beruhigt die NATO Am Umfang der Bundeswehr wird nichts geändert Bonn(Ap) Das Bundesverteidigungs- ministerium hat durch seinen ständigen Vertreter beim alliierten Hauptquartier in Paris(SHAPE) die militärische NATO- Führung davon verständigt, daß eine Ver- minderung des deutschen militärischen Bei- trags zur NATO nicht geplant sei. Wie am Montag in Bonn bekannt wurde, hat das Ministerium erklären lassen, daß weder der geplante Umfang der Bundes- wehr— 500 000 Mann— noch die Schlagkraft der deutschen Truppen von der Herab- setzung der vorgesehenen Dienstpflicht von 18 auf 12 Monate berührt wurde. Für die Entscheidung zur Beschränkung der Dienst- pflicht auf 12 Monate seien politische Gründe maßgebend gewesen, die die militärische Planung im Hinblick auf den Beirat zur NATO nicht beeinflußten. Das Ministerium hat damit auf die Be- fürchtungen geantwortet, die im NATO-Rat zu dem deutschen Schritt geäußert worden sind. Das Ministerium hat in seiner Mit- teilung an SHAPE auch darauf hingewie- sen, daß der Anteil der Berufssoldaten in der Bundeswehr von 230 000 auf 300 000 er- höht werden soll. „Vorschnelle Annahme“ Der Unterstaatssekretär im amerikani- schen Außenministerium, Robert D. Mur phy, erklärte am Montag, daß Meldungen über eine angebliche Reduzierung der zah- lenmäßigen Stärke der Us-Streitkräfte „reine Erfindung“ seien. Wenn die Bundes- republik wirklich die Festsetzung der mili- tärischen Dienstpflicht von 18 auf 12 Monate auf Grund dieser mutmaßlichen Einschrän- kung der amerikanischen Streitkräfte ge- troffen habe, so sei sie einer„vorschnellen Annahme“ zum Opfer gefallen. Murphy machte seine Ausführungen auf dem Frank- furter Flughafen. Der Unterstaatssekretär wird sich eine Woche im Bundesgebiet und in Westberlin aufhalten. Zischen Gesfern und Morgen Atomminister Strauß kündigte am Montag in Berlin an, daß die nächsten fünf Jahre noch der Forschung und der Entwicklung auf dem Gebiet der Kernspaltung in der Bundesrepublik gehören werden. Danach könne mit der Projektierung rentabler Atom- kraftwerke für die Stromerzeugung gerech- net werden. Der Atomphysiker Professor Hahn wies auf die Notwendigkeit hin, den Rückstand in der Entwicklung der Atom- energie, besonders bei der Ausbildung des Nachwuchses, aufzuholen. Er wandte sich gegen eine übergroße Angst vor den Ge- fahren der Anwendung der Atomenergie. Einen Krankheitsurlaub angetreten hat Aubßenminister von Brentano, um eine Nervenentzündung im Bein auszuheilen. Wie am Montag von zuständiger Seite mit- geteilt wurde, wird der Außenminister am 11. Oktober in Bonn zurücker wartet. 0 Die deutsche Lufthansa wird in den kreien Ländern alle Rechtsmittel ergreifen, wenn die Sowietzonen-Lufthansa ihren Na- men und ihr Firmenzeichen in anderen Län- dern benutzt. Mit dieser Erklärung wandte sich am Montag der Pressechef der Luft- hansa AG., von Studtnitz, gegen den Mig brauch ihres Namens und Firmenzeichens durch die Sowietzonen-Lufthansa. Ueber 370 Personen sind nach Infor- mationen des Untersuchungsausschusses frei- heitlicher Juristen in den vergangenen neun Monaten dieses Jahres aus politischen Grün- den von Gerichten der Sowjetzone und Ost- berlins verurteilt worden, Die politische Strafjustiz habe sich— was die Zahl der Prozesse und die Höhe der Urteile anbelangt — trotz der offiziellen Ankündigungen und Versicherungen nach der dritten Parteikon- ferenz der SED nicht gemildert. Die Bundesrepublik und Portugal haben beschlossen, ihre Gesandtschaften in Bonn und Lissabon in den Rang von Botschaften zu erheben. 5 Seit Sonntag Mitternacht streiken in ganz Oesterreich die Bäckerei-Arbeiter, nachdem ihre Forderung auf Lohnerhöhung abgelehnt worden ist. Am Montagfrüh war in der Bundeshauptstadt weder altes noch frisches Brot erhältlich. Auch auf Semmeln mußten die Wiener beim Montagsfrühstück verzich- ten. Vor den Augen einer Regierungsdelegation stürzte am Montag ein britischer Delta- Düsenbomber vom Typ„Vulkan“ bei der Rückkehr von einem Rekordflug nach Neu- seeland bei einer Schlechtwetter-Landung auf dem Londoner Flugplatz ab und ging in Flammen auf. Der Chef des Bomberkom- mandos der britischen Luftwaffe, Luftmar- schall Broadhurst, und der Pilot der Ma- schine, Major Howard, wurden mit den Schleudersitzen durch das Kabinendach ge- worfen und kamen wie durch ein Wunder mit geringfügigen Verletzungen davon. Die übrigen vier Besatzungsmitglieder fanden den Tod. In Algerien wurden in den letzten Tagen bei Anschlägen und Ueberfällen der Auf- ständischen neun Menschen getötet und 76 zum Teil schwer verletzt. Durch einen Rohrkrepierer wurden am Montag auf dem amerikanischen Zerstörer „John R. Piece“ bei Schießübungen vor der französischen Mittelmeerküste ein Mann ge- tötet und zwölf andere verletzt. Drei von innen befinden sich in Lebensgefahr. Das Unglück ereignete sich an einem 12,7- em- Geschütz, mit dem ein Schleppziel unter Be- schuß genommen worden war. Die chinesische Volksrepublik feierte am Montag den 7. Jahrestag ihrer Gründung. Höhepunkt der Kundgebungen und Feier- lichkeiten war eine große Militärparade von mehr als 500 000 Mann, die von Minister- präsident Mao Tse-tung und zahlreichen anderen Partei- und Regierungsmitgliedern abgenommen wurde. Auch der indo- nesische Staatspräsident. Sukarno, und der nepalesische Ministerpräsident, Prasad Acharya, die zu offiziellen Besuchen in Peking sind, sowie die Delegierten des ge- rade beendeten 8. Parteikongreß der kom- munistischen Partei Chinas, waren unter den Ehrengästen auf der Tribüne. In einem Tagesbefehl an die chinesischen Streitkräfte bezeichnete Verteidigungsminister Marschall Peng Teh Huai wieder einmal die Be- kreiung Formosas als eine„heilige Aufgabe“. Ueber 200 Menschen sind Berichten zu- kolge bei ausgedehnten Ueberschwemmungen in den indischen Provinzen Bengalen und Bihar ums Leben gekommen. Nach amt- lichen Schätzungen wurden 500 000 Men- schen obdachlos. Die Ueberschwemmungen sind durch wolkenbruchartige Regenfälle verursacht worden, nien, Iran, Italien, die Niederlande, Neusee- land, Norwegen, Portugal, Spanien, Schwe- den, die Türkei und die Vereinigten Staaten. Die Mitgliedschaft Dänemarks, Norwegens und der Niederlande muß noch von den je- weiligen Parlamenten gebilligt werden. Ja- pan, Aethiopien und Pakistan haben sich noch nicht zum Beitritt entschließen können, werden jedoch den weiteren Sitzungen der Konferenz als Beobachter beiwohnen. Die weiteren Verhandlungen der Konfe- renz werden sich zunächst unter Ausschluß der Oeffentlichkeit in drei Ausschüssen ab- spielen, die über die Verwaltung des Kanals, über den Aufbau der Organe der Vereini- gung und über Finanzfragen beraten sol- len. Selbst wenn man sich in diesen Aus- schüssen rasch über die Schaffung eines Exekutivorgans für die Vereinigung— in dem sechs oder sieben Mächte vertreten sein sollen—, über die Person eines Ad- ministrators und über den Ort, an dem die Vereinigung ihr Hauptquartier aufschlagen soll, einigen sollte, werden voraussichtlich noch mindestens ein bis zwei Wochen ver- gehen, ehe Sc aktionsfähig wird. Mittlerweile haben sich die Meinungs- verschiedenheiten zwischen Washington und den Regierungen Frankreichs und Großbri- tanniens über die Taktik, die die West- mächte vor dem Sicherheitsrat der UNO verfolgen sollen, noch vertieft. Die ameri- kanische Regierung beabsichtigt, an Stelle der auf der ersten und zweiten Suez-Ron- ferenz aufgestellten Forderung nach inter- nationaler Kontrolle des Suezkanals die Fassung„internationale Beteiligung an der Verwaltung des Kanals“ zu setzen, Das be- deutet nach britischer Auffassung ein 2u weites Nachgeben gegenüber Regypten. Sel- wWyn Lloyd, der heute, Dienstag, in Washing⸗ ton eintreffen soll, erhielt am Montag in einer Sitzung des mit der Suezfrage befaß- ten Kabinettsausschusses unter Vorsitz von Sir Anthony Eden Richtlinien für seine Ver- handlungen mit Dulles, die darauf abzielen sollen, die amerikanische Regierung im In- teresse einer Einheitsfront der drei West- mächte vor dem Sicherheitsrat zu einer Modifizierung ihrer Haltung zu bewegen. Labour übt scharfe Kritik an der Regierung Eden London.(dpa) Die britische Labour Party verurteilte am Montag, dem ersten Tag ihres Jahreskongresses in Blackpool, nahezu ein- stimmig die Suez-Politik der Regierung. In einer weiteren Entschließung wird die Re- gierung für die gegenwärtige Wirtschafts- krise in Großbritannien verantwortlich ge- macht und die Delegierten werden aufge- fordert, alles zu tun, damit die Labour Party die nächste britische Regierung stellen kann, Gefälschter Kanzlerbrief an Abgeordnete der CDU/ CSU-Fraktion Bonn. Gig.-Ber.) Einige Mitglieder der CDU/ CSU-Fraktion in Bonn haben in den letzten Tagen gefälschte Briefe mit dem Briefkopf und der Unterschrift des Bundes- kamzlers erhalten. Die Abgeordneten werden darauf zur verstärkten Mitglieder werbung aufgefordert, und weiter ist davon die Rede, daß Gegner des Kanzlers, unter ihnen die prominenten Persönlichkeiten der Union, vrie Gerstéenmaier, Arnold, von Hassel und Dr. Jäger, Gespräche mit Spp und FDP über die Absetzung Adenauers führten. MORGEN 8 N Dienstag, 2. Oktober 1956 Tito und der Kreml Wenn soeben trotz aller Geheimniskrä- Werei um die Gespräche zwischen Tito und Hrustschow auf Brioni und nunmehr in Jalta ein offizieller Belgrader Sprecher er- klärte, daß Jugoslawien sich allen Bestre- bungen in der Sowjetunion und in Osteuropa nach Kräften widersetze, welche eine Rück- kehr des Stalinisrmuis sowohl in den Regle- Tungsmethoden als auch in der Ideologie be- Tür worten, So ist damüt zugegeben, daß ge- Senwärtig im gesamten kommunistischen Staatenbock die„Entstalinisierung“ und da- mit auch das Verhältnis zwischen dem Tito- Kommunismus und dem Kreml erneut in eine höchst delikate Entwicklungsphase ge- treten ist. Man weiß in Belgrad genau, daß Shrustschow als Schöpfer dieser neuen Po- litik irmerhalb des Moskauer Zentralkomi- tees auf immer stärkeren Widerstand gegen Seine allzu offene Freundschaftspolitix mit Tito und die damit eng zusammenhängende Liberalisierung in den osteuropäischen Volksdemokratien stößt. Für diese Tatsache spricht nicht zuletzt das ausgerechnet wäh- rend des Chrustschow- Besuches in Jugosla- Wien von dem Moskauer Zentralkomitee herausgegebene Rundschreiben, das auch den nichtrussischen kommunistischen Par- teien zuging und feststellt, daß die Kommu- nistische Partei Jugoslawiens zwar eine so- ialistische, aber keine marxistisch-lenini- stische Partei sei. Dieser Moskauer Dolch- stoßg wird in Belgrad als ein Sieg des von Molotow und Suslow(Sekretär des Zentral- Ekomitees) geführten linken Flügels des so- Wetischen Zentralkomitees gegenüber der Politik Chrustschows und Bulganins be- zeichnet. Neben den trotz aller Wiederannäherung bestehenden ideologischen Differenzen zwi- schen dem Kommunismus titoistischer und Moskauer Prägung geht ganz offensichtlich Zur Zeit zwischen Tito und dem Kreml ein hartes Ringen um die reale und inhaltliche Fortsetzung der„Entstalinisierung“ und um die daraus entspringenden rein machtmäßi- gen Führungsprobleme innerhalb des kom- munistischen Weltbloekes vor sich. Die So- Wiets können nicht ohne Sorge beobachten, wie Tito seinen Einfluß auf Osteuropa ziel- bewußt immer weiter zu steigern versucht und dem Kreml den Vorwurf macht, sowohl rsonell als auch politisch die Entstalinisie- Tung in den osteuropäischen Volksdemokra- en nur recht oberflächlich und zum Teil nur dem Schein halber durchgeführt zu ha- ben. Titos Ziel ist es, an der Spitze der ost- europäischen Staaten Männer zu sehen, welche rückhaltlos die jugoslawische Form des Kommunismus und damit auch dessen moralischen und politischen Führungsan- spruch anerkennen. Ohne Zweifel hat sich seit dem ersten Belgrad-Besuch Chrustschows an der Seite 8 or einem Jahr innerhalb des Ae uus ein beachtlicher und für u negativer Wandel angebahnt. Die Rolle Jugoslawiens gewann an Gewicht, der Einfluß der Russen verlor auf dem Balkan und im Donauraum an Boden. Außerdem büßte, ebenfalls durch den Titoismus verur- sacht, die Orthodoxie des Kommunismus zu- gunsten eines reformierten Sozialismus ihre Exklusivität ein. Was Tito und die Kreml-Prominenz nun zu tagelangen Geheimgesprächen zusam- enführte, hat wohl keine anderen Gründe, die im Laufe der jüngsten Entwicklung getretenen Differenzen im Kampf um zukünftige Marschlinie des Weltkommu- nismus— und sie scheinen ernster Art zu ein— zu klären, und falls dies möglich ist, eseitigen. Die Ausein andersetzung zwi- . n dem von den Moskauer Kommunisten vertretenen„zentralen“ und dem von Tito Ktizierten„föderatwen“ Kommunismus vollem Gange. Moskau will trotz Ent- isierung seine Hand nicht von Ost- pa zurückziehen und auch Tito, der über- e Kommunist, möchte natürlich in die- Ländern das kommunistische System cht zu Fall bringen, aber er will auch icht auf seinen Führungsemspruch verzich- en, den er aus seinem Kampf gegen Stalin, seinem persönlichen Einfluß und aus em jugoslawischen Pionierbeispiel ableitet. eig auch, welche großen Schwierigkei- dieser Umschaltungsprozeg vom zentra- u einem mehr selbständigen Kommunis- r Moskau und die Satelliten mit sich acht hat und in Zukunft noch bringen London, 1. Oktober. In der ersten Oktoberwoche tagt in Blackpool, dem volkstümlichen Seebad an der Irischen See die Jahreskonferenz der Labour Party. Es ist der erste Parteitag, dem sich Hugh Gaitskell als Parteiführer präsentieren kann, nachdem ihn vor neun Monaten die Parlamentsfraktion zum Nach- folger Clement Attlees wählte. Aeußerlich dürkte der diesjährige Parteitag in seinem ganzen Verlauf die Oppositionspartei in größerer Einigkeit und Geschlossenheit zei- Sen, als das seit einer Reihe von Jahren der Fall gewesen ist. Der lange Streit um die Führerschaft ist für den Augenblick ent- schieden. Aneurin Bevan, der in diesem Kampf der Kandidat des linken Flügels War, hat sich seit der Wahl Gaitskells zum Parteiführer mindestens im Parlament, Wenn auch nicht immer in seiner publizisti- schen Tätigkeit, stark zurückgehalten und hat sich im Wesentlichen auf die ihm im sozialistischen„Schattenkabinett“ zugeteilte Rolle des Sprechers der Partei in Kolonial- kragen beschränkt. Bevan kandidiert auf dem Parteitage für den Posten des Schatz- meisters. Das sachliche Programm des Parteitages Die Auswirkungen Posen, 1. Oktober Ein Gutachten über die Auswirkungen von Massenhysterie auf die Handlungen von Einzelpersonen stand am Montag im Mittel- punkt des Posener Prozesses gegen drei junge Angeklagte, die der Beteiligung an der Ermordung eines Offiziers der pol- nischen Sicherheitspolizei beschuldigt wer- den. Der Psychologe Professor Chalasinski von der Universität Warschau sagte aus, daß dem Totschlag ein Streik, eine Demonstra- tion, Schießereien und Straßenkämpfe vor- angegangen seien. Die Menge habe sich im Zustand höchster Erregung befunden. Die nächste Phase war, daß sich der in vielen Jahren angesammelte Haß gegen die Sicher- heitspolizei in tätlichen Angriffen entlud. Eine solche erregte Menschenmenge könne einen großen Einfluß auf die Einzelperson haben. Und wenn diese Einzelpersonen Menschen von nur beschränkter Intelligenz seien, könne dieser Einfluß„überwältigend“ werden. Die Situation wäre eine ganz an- dere, wenn die drei Angeklagten den Ueber- fall auf den Offizier angeführt hätten.„Es ist deswegen von großer Wichtigkeit, fest- zustellen“, fügte der Professor hinzu,„ob sie den Ueberfall angezettelt oder sich ihm nur angeschlossen hatten. Der Kollektivhaß kann sich auch gegen eine Person wenden, die völlig unschuldig ist.“ Den drei Angeklagten konnte bisher nur nachgewiesen werden, dag sie sich in der vordersten Reihe der Menge befanden, die den 25jährigen Offizier des Sicherheits dienstes niederschlug und zu Tode tram- pelte. i In dem zweiten Prozeß, bei dem neun jugendliche Angeklagte vor Gericht stehen, wurde der Antrag der Verteidigung nach einer„umfassenderen und offeneren“ Pro- zeß führung abgelehnt. Ebenso wurde auch ein Antrag des Staatsanwaltes zurück gewiesen, daß die Aussagen des 22 jährigen Angeklagten Janusz Suwart über angebliche Mißghandlungen durch die Polizei und das Schicksal seines Vaters, eines alten Kom- munisten, als Beweismaterial gegen den Angeklagten zugelassen würden. Der Staats- anwalt erklärte, Suwart habe gelogen und versucht, das Gericht mit der Darstellung von der ungerechtfertigten Verhaftung sei- nes Vaters zu beeinflussen. In diesem zweiten Verfahren wurden am Montag 14 Zeugen vernommen, die von der Anklagevertretung benannt worden waren. Offiziere der polnischen Armee sagten über- einstimmend aus, daß ihre Soldaten beschos- sen wurden, als sie sich dem Posener Hauptquartier der Sicherheitspolizei näher- ten. Die Soldaten hätten dann ein Haus ge- stürmt, aus dem die meisten Schüsse kamen, und fanden dort 15 bis 20 Personen, die über ein leichtes Maschinengewehr, zwei andere Schnellfeuerwaffen und Munition verfügten. Bei den Kämpfen in diesem Ge- biet seien zwel Soldaten und ein Zivilist verwundet worden. Einer der Soldaten starb später im Krankenhaus. Einer der Verteidiger der neun jugend- lichen Angeklagten wies darauf hin, daß die „Verbrechen“, an denen sie nach der An- Klageschrift beteiligt gewesen sein sollen, ing hat noch jede Zusammenkunft en Tito und der Kreml- Prominenz die uthorchen lassen und etwas Neues ge- ustschows erster Belgrad-Besuch ideologische Wieder vereinigung der itos Gegenbesuch in Moskau zeigte, weltpolitischen Folgen diese Aussöh- en kann. Die jüngsten, auf Brioni n und an der Schwarzmeerküste rten Besprechungen dürften dar- eden haben, in welcher konkreten 1e von Belgrad und Moskau ausge- zwar außerlich verschiedenen, doch den kommunistischen Endzielen jenenden Kräftelinien in Zu- ter verlaufen werden. ö Dr. Karl Rau Belgrad) Staatssekretär Hallstein vertrat am Mon- tag in Bonn die Ansicht, daß die Verträge über einen gemeinsamen europäischen Markt und über die Atomgemeinschaft Euratom noch in diesem Jahr fertiggestellt werden Könnten, Hallstein kündigte an, daß das Auswärtige Amt nach der Unterzeichnung des Saarvertrages den Vorsitz in dem inter- ministeriellen Experten-Gremium über die Saar niederlegen werde. Von diesem Zeit- punkt an sei die Erörterung von Saar- problemen nur noch eine innerdeutsche An- gelegenheit. Zum Abschluß der Saarverhandlungen hat die Bundestagsfraktion der CDU/CSU dem Bundeskanzler in einem Telegramm nach Hamburg ihre Glückwünsche übermit⸗ telt. Die Rückkehr der Saar sei das Ergebnis der konsequenten Politik der Bundesregie- rung und des Bundeskanzlers. Die Union drückt in dem Telegramm ihre Hoffnung aus, daß die Saarlösung der Anfang einer weite- ren erfolgreichen Wiedervereinigungspolitik sein möge. Der sozialdemokratische Bundestagsabge- ordnete Wehner begrüßte die Vereinbarun- gen über die Saar ebenfalls, stellte aber die Frage, ob nicht durch die„jahrelang ver- fehlte Saarpolitik“ der wirtschaftliche Preis unverhältnismagig hochgetrieben worden uch Ungarns KP- Chef ndelt mit Tito und Chrustschow (Apa) Der politische Meinungs- zwischen dem jugoslawischen nten Tito und dem sowjetischen stschow aist inzwischen auch arende kommunistische Poli- unt worden. So trafen die bei- iführer in Jalta auf der Krim mit Sekretär der ungarischen Partei ferktätigen KP), Gero e, zusammen. zadio Moskau meldete, gesellte sich sowjetische Ministerpräsident Bul- den drei Gesprächspartnern. Geroe bereits seit einiger Zeit zu einem ufenthalt auf der Krim auf. politischen Gespräche zwischen Tito Chrustschow dauern jetzt schon über oche. Einzelheiten über den Inhalt esprechungen wurden bisher nicht Bonn, I. Oktober Englands große Parteien tagen a Wird Gaitskell in Blackpool eine Linksschwenkung machen?/ Konservativer Parteitag am 10. Oktober Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen konzentriert sich im Wesentlichen auf die Diskussion des künftigen Aktionsprogramms der Partei für den Fall, daß sie bei den nächsten Parlamentswahlen wieder in die Macht kommt,— wofür die Voraussetzun- gen nach den in den letzten Monaten vom Gallupinstitut und anderen Seiten veran- stalteten Umfragen angesichts der Fehler und Migerfolge der konservativen Regie- rung günstig sind. Es fehlt in Blackpool nicht an Spannungsmomenten, und Gaits- kell kann trotz der Ovationen, die ihm als dem neuen Führer gebracht werden, nicht sorgenlos in die Zukunft blicken. Seit er nämlich als Kandidat des rechten Flügels und mit der mächtigen Unterstützung der Gewerkschaftsführung zum Nachfolger Att- lees gewählt wurde, hat sich in eben dieser Gewerkschaftsführung eine tiefgreifende Wandlung vollzogen. An Stelle des inzwi- schen verstorbenen Arthur Deakin, einer dominierenden Persönlichkeit mit ausge- sprochener Neigung zum rechten Flügel, ist an die Spitze der stärksten und mächtigsten Einzelgewerkschaft, des Transportarbeiter- verbandes, der eine Mitgliedschaft von 1,3 Millionen hat, von denen rund eine Million korporativ der Labour Party angehören, ein von Massenhysterie Gutachten in einem der Posener Prozesse/ 14 Zeugen im zweiten Verfahren zwischen 14 und 17 Uhr am Aufstandstag geschahen. Die Unruhen vor dem Haupt- quartier der Sicherheitspolizei hätten jedoch bereits um 10 Uhr begonnen. Entlassungen in Warschau Die polnische Regierung gab bekannt, daß der stellvertretende Minister für Ma- schinenbauindustrie, Roman Fidelski, und der Staatssekretär im Ministerium für Außenhandel, Edward Demidowski, entlas- sen wurden. Fidelski war bis Juli dieses Jahres Minister für Maschinenindustrie ge- Wesen. Er wurde dieses Postens zehn Tage nach dem Posener Arbeiteraufstand vom 28. Juni enthoben. Sein Ministerium und das Ministerium für Kraftfahrzeugindustrie wurden damals zum Ministerium für Ma- schinenbauindustrie zusammengelegt, dessen Leitung Boleslaw Jaszezuk übernahm. Ju- lian Tokarski, der bis dahin das Ministe- rium für Kraftfahrzeugindustrie geleitet hatte, war nach dem Posener Aufstand ebenfalls entlassen worden.(dpa) neuer Generalsekretär, Frank Cousins, ge- treten. Der hat sich eindeutig als Mann der Linken deklariert und zu erkennen gegeben, daß nach seiner Meinung Gewerkschaften und Labour Party, Arm in Arm, alles dar- an setzen sollten, die konservative Regie- rung möglichst bald zu stürzen, sofern sie ihre Wirtschaftspolitik nicht im planwirt- schaftlichen Sinne ändert. Dieser Frank Cousins sitzt nun in Blackpool auf dem Par- teitag mit der Million Stimmen der Mitglie- der seines Verbandes, soweit sie der Labour Party angehören, in der Tasche. Er kann sie en bloc abgeben. Er ist der mächtigste Mann auf dem Parteitag. Gaitskell kann nicht darauf rechnen, auf die Dauer die Unterstützung von Cousins zu haben, wenn er sich nicht dessen politi- schem Programm annähert. Deshalb muß der neue Führer der Labour Party sehr vorsichtig manövrieren, und es würde nie- mand in England verwundern, wenn Gaits- Kell in Blackpool eine strategische Schwen- kung nach links einleitete. Das kann weit- tragende Folgen für die britische Innen- politik und mittelbar über kurz oder lang auch für die weltpolitische Entwicklung haben und verdient deshalb Beachtung. Trotzdem findet der am 10. Oktober in dem in Nordwales gelegenen Seebad Llan- dudno beginnende konservative Parteitag dieses Jahr stärkeres Interesse als das La- bourtreffen. Die steigende Unzufriedenheit in weiten Kreisen der konservativen Wäh- lerschaft mit der Innen- und Außenpolitik der Regierung Eden findet Ausdruck in einer ungewöhnlich hohen Zahl von Reso- lutionen aus den Wahlkreisorganisationen— rund 400— von denen nur eine begrenzte Anzahl zur Diskussion gestellt werden kann. Die Unruhe unter dem Mittelstand, der heute das Rückgrat der konservativen Parteiorganisation bildet, ist so stark, daß sicherlich sehr kritische Stimmen gegen die Regierung laut werden. Besonders dürfte die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Re- gierung unter Feuer genommen werden. Keine leichte Aufgabe wird auch Außen- minister Selwyn Lloyd haben, der die Außhenpolitik Edens zu verteidigen hat, die von beiden Flügeln der Partei— aus ent- gegengesetzten Motiven— unter Feuer ist. Die Außenpolitik soll auf Grund einer Reso- lution diskutiert werden, die in Anbetracht der im Fluß befindlichen Situation im Suezkonflikt erst im letzten Augenblick von der Parteiexekutive formuliert werden wird. Zahl der Hörer und Fernseher gestiegen Jahresbilanz des Senders Stuttgart/ Dr. Gaa wieder Ratsvorsitzender Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart, I. Oktober Der Rundfunkrat des Süddeutschen Rund- kfunks billigte in seiner Sitzung am Montag den Jahresabschluß für das àm 31. Dezember 1955 abgelaufene Rechnungsjahr und wählte Landrat Pr. Valentin Ga a gus Sch wet- zin gen erneut einmütig für ein weiteres Jahr zu seinem Vorsitzenden. In den Ver- Waltungsrat wurde für den verstorbenen Kultusminister Dr. Theodor Bäuerle Ober- finanzpräsident Dr. Strobel gewählt. In seinem umfassenden Jahresbericht gab Intendant Dr. Fritz Eberhard, der zur eben erfolgten Verleihung des großen Bundes- Verdienstkreuzes lebhaft beglückwünscht wurde, bekannt, daß sich die Zahl der Teil- nehmer am Rundfunk im Bereich des SDR im vergangenen Jahr um weitere 40 000 auf nunmehr 1 103 000 erhöht hat. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Fernsehteilnehmer im Bereich des SDR von rund 17 600 auf über 38 000 gestiegen. In seiner ausführlichen Pro- grammübersicht erwähnte der Intendant als Schwerpunkte und besonders anerkannte Erfolge der Arbeit des Süddeutschen Rund- funks in dem letzten Jahr die Berlin- Woche, die Schwetzinger Festspiele, die Beteiligung an dem deutschen Mozart-Fest in Ludwigs- burg, die aktuelle Berichterstattung aus der Sowjetunion und aus Berlin, die hervor- ragende Sendereihe„Wahn und Untergang“ von Oswald Hirschfeld, die Karlsruher Ge- spräche, die Sendereihe„Politik für jeder- mann“, die gelungene Uebertragung der Olympischen Winterspiele und vor allem die Sendung„Die Vergessenen“, die in ihren Auswirkungen erstmalig unmittelbar zu poli- tischen Entschlüssen geführt hat. Für die ver- gessenen deutsch- jüdischen Emigranten in Paris konnte der SDR rund 100 000 Mark an Spenden aus dem Hörerkreis weiterleiten. Im Laufe des Berichtsjahres hat der SDR 144 öffentliche Veranstaltungen durchgeführt. Von unserer Bonner Redaktion sei. Die SPD werde dafür Sorge tragen, daß nicht etwa die Saarbevölkerung allein die Wirtschaftlichen Opfer zu tragen habe, son- dern daß sie in solidarischer Weise von der ganzen Bundesrepublik übernommen würden. Die getroffenen Saar vereinbarungen er- läuterte Hallstein wie folgt: die vorgesehene wirtschaftliche Uebergangslösung bis zum Januar 1960 kommt nicht nur den französi- schen Interessen, sondern auch der saarlän- dischen Wirtschaft zugute. Es sei vereinbart worden, daß die Einfuhr deutscher Investi- tionsgüter in den ersten beiden Jahren zoll- begünstigt und im dritten Jahr zollfrei in das Saargebiet erfolge. Ferner wird eine saarländische Diskontbank mit einem fran- zösischen Generaldirektor an der Spitze ge- bildet, der aber die Zustimmung der Saar- regierung finden muß. Für die Planung und Verwaltung der Moselkanalisierung wird eine paritätisch be- setzte Moselgesellschaft gebildet, deren Sitz in Trier sein wird. Dem Vorstand gehören je ein deutscher und ein französischer General- direktor an, wobei der französische Direktor für die Verwaltungsaufgaben zuständig sein wird und der deutsche für den technischen Teil. Die deutsche Seite übernimmt die Kosten für die gesamten Kraftwerksanlagen. Der Schiffahrtsanteil an den Baukosten wird etwa 370 Millionen Mark betragen, wobei Deutschland 120 Millionen und Frankreich Ueber 1,5 Millionen Hörerbriefe zeugten von der engen Verbindung zwischen Hörerschaft und Sender. Statistisch ist auch nachzu- weisen, daß die Entwicklung zum UR W- Hören 1955/56 einen entscheidenden Schritt vorwärts gemacht hat. l Bei seiner Schilderung der Arbeit des Fernsehstudios konnte der Intendant eben- falls auf eine Reihe erfolgreicher Fernseh- spiele ernsten und unterhaltenden Charak- ters hinweisen und mit mehr Optimismus als im letzten Jahr über die reinen Unter- haltungssendungen berichten. Auch auf dem Gebiete der Dokumentar- und aktuellen Sendungen sei ein deutlicher Fortschritt un- verkennbar, dagegen sei es noch nicht ge- lungen, die zum angestrebten Ausbau des regionalen Sendeprogramms notwendige Vermehrung der Sendezeit durchzusetzen. Den Nachmittagssendungen, die noch nicht jeder Kritik standhalten könnten, werde der SDR wegen ihres pädagogischen Charakters seine besondere Aufmerksamkeit zuwenden. Die im September durchgeführte Fernseh- schau sei mit 310 000 Besucher fast die größte der Nachkriegszeit gewesen. Unter ihrem Eindruck hätten sich über 5 000 neue Fern- sehteilnehmer angemeldet. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Dr. Alex Möller, konnte in der Bilanz- erläuterung ein nicht ungünstiges Bild auch der finanziellen Entwicklung des SDR zeich- nen. An Hörer- und Fernsehgebühren wur- den rund 24,5 Millionen Mark eingenommen. Davon erhielt die Bundespost für Inkasso und Entstörungsdienst etwa 4,8 Millionen Mark, an Gehälter und Löhnen zahlte der SDR an 833 fest Angestellte rund 6,9 Mil- lionen Mark und an rund 7 000 freie Mit- Arbeiter an Honoren rund 3,4 Millionen Mark. Für die im Bau befindlichen Anlagen Weist die Bilanz allein die Summe von 5,2 Millionen auf. Terence Seente ars dc Gemeinsamer Markt und Euratom noch dieses Jahr? Hallstein erläuterte die europäische Situation und die mit Mollet vereinbarte Saar-Regelung 250 Millionen tragen. Wie Hallstein mitteilte, werden über die Verluste, die durch eine Schiffbarmachung der Mosel etwa für die Saar entstehen könnten, direkte Verhand- lungen zwischen Bonn und Saarbrücken stattfinden. Im Zusammenhang mit der Lösung des Rhein-Seitenkanal-Problems hat sich Frank- reich bereiterklärt, alle Prozesse gegen deutsche Reeder einzustellen, die während des Krieges französische Rheinschiffe be- nutzt haben. Die französischen Reeder hat- ten für ihre Schiffe in Paris Entschédigungs- ansprüche gestellt, die wiederum die franzö- sische Regierung veranlagten, Prozesse ge- Sen die deutschen Reeder zu führen. Mollet: Eine gerechte Regelung (dpa) Frankreichs Ministerpräsident Mollet stellte fest, daß die endgültige Regelung der Saarfrage zwischen Deutschland und Frank- reich den Weg nach Europa geebnet habe. Er sprach in einer großen Rede in Roubaix bei Lille über seine Verhandlungen mit Bun- deskanzler Dr. Adenauer. Mollet betonte, daß in der Saarfrage eine gerechte Regelung gefunden worden sei. Frankreich habe den Willen der Bevölkerung an der Saar ge- achtet und stimme der politischen und wirt- schaftlichen Rückgliederung der Saar zu Deutschland zu. Dafür erhalte Frankreicli wesentliche wirtschaftliche Genugtuung. 88 stattet sein. Der erste Tag des Hamburger DGB. 8 Kongresses brachte beruhigende Eindrüde Der Aufmarsch bundes republikanischer Pr minenz war umschimmert von dem mild Glanz völlig unbonnerischer Konzilianz. De“ ein DGB-Kongreß Schaustatt solcher Frie fertigkeit war, zeugte davon, wie wenig gewerkschaftliche Dachorganisation der Vo stellung von einem wildwütigen Kampfve band entspricht, einer Vorstellung, die nicht wenigen Köpfen noch herumspuk Wenn sogar ein von vielen Funktionären 80 hart kritisierter Mann wie Adenauer mitten in die Höhle der Gewerkschaftslöwen gehen kann, ohne von Prankenhieben getroffen 20 Werden, dann wird deutlich, wie stark doch das freiheitlich-demokratische Prinzip Ge, Werkschaften, Parteien und Regierung mit. einander verbindet. Im Lärm des bundes. Politischen Alltagsgeschehens vergißt man das manchmal. Doch freilich, dſeser erste Tag war der Tag allgemeiner Begrüßung, die jeder Wohl. erzogene Mensch mit Höflichkeit vornimmt, Es wäre aber auch nicht richtig, zu sagen, der Schein solcher Konzilianz trüge. Er zumindest für die Männer an der nicht. Wie es jedoch in den Köpfen der etwa trügt 400 stimmberechtigten Delegierten des Kon- Sresses, von denen jeder etwa 15 000 Ge. Werkschaftler repräsentiert, aussieht, weis man vorerst nicht. Die Delegierten kamen an diesem Tag der schönen Reden noch nicht zu Wort. Gleichvrohl spürte man schon, daß neben den aktuellen Problemen der Sozial- Politik zwei Themen den Kongreß stark be- schäftigen werden: Die zweite industrielle Revolution und die Neuwahl des DGB.- Vor- standes. 5 5 Carlo Schmid, der als Vizepräsident deg Bundestages sprach, rief zum rechtzeiti- Sen Vorbeugen gegen katastrophale Folgen von Atomenergie und Automatisierung auf, damit der Arbeiter nicht abermals den Fort. schritt mit eigenem Elend bezahlen müsse. Gewerkschaftsveteran Wissel, fast 88jänrig, Vergegemwärtigte den Delegierten aus eige- ner Erinnerung die menschenunwürdigen Auswirkungen der ersten industriellen Re- Carlo volution und verstärkte damit Schmids Mahnung. Das andere Thema, das der Neuwalll des Wurde natürlich noch Bundesvorstandes, micht angespro- Doch der Name Willi Richter fiel berétts— allerdings nur bei der Gratulation zu seinem gestrigen Geburtstag. 4 Spitze Es gilt als offenes Geheimnis, daß Richter, der bisher schon dem Bundesvorstand an- gehört, und der als D-Mann auch pei den abzulösen; übrigens soll Freitag ihn vorge- schlagen haben. Op das geschieht wird sich am Samstag zeigen. Es wird davon abhän-? Sen, ob es eine starke Opposition im DGB gibt. Bisher rührte sich nur jene Opposition die jetzt außerhalb des DG agitieren mu. Vor dem Tagungsgebäude wurden Publika- tionen verteilt, mit denen Dr. Viktor Agartz vernichtende Kritik an der DGB- Leitung übt. Wahrscheinlich ist aber die allgemeine und die DGB-Politik schon restlos über die- sen Mann hin weggegangen. Es gibt Leute, die davon reden, die erwartete Wahl Willi 5 Richters habe gewisse koalitionspolitische Aspekte. Wenn sie die Jahreszahl 1957 sa- gen, zwinkern sie mit einem Auge, Was Wohl heißen soll: Es könnte ganz gut sein, daß Richter deswegen große Chancen hat, weil die SPD den CDU-Flügel im DGB nicht verärgern will. Sollte das sogar das Geheim- nis der am Eröffnungstag so angenehm empfundenen Konzilianz sein? W. Hertz-Eichenrode Grofadmiral d. D. Dönitz aus dem Spandauer Gefängnis entlassen Berlin.(a. E.-Eig.-Ber.) Der ehemalige Großadmiral Dönitz ist am Montag kurz nach Mitternacht aus dem alliierten Gefängnis in Spandau entlassen worden. Dönitz, der vor dem Nürnberger Gericht zu zehn Jahren Haft verurteilt worden war, hat seine Strafe voll verbüßgt. Im Garten einer Zehlendorfer Villa stellte er sich am Montagmittag in Anwesenheit eines Mitgliedes des Westberliner Bundes- hauses und des Bonner Legationsrates, Dr. Rödel, den Fotografen und Journalisten. Der heute 65jährige scheint sichtlich gealtert. Dönitz erklärte, er werde versuchen, sich schweigend in die Welt von heute einzu- finden, um sich eine vollkommen eigene Mei- nung über alle Probleme zu bilden. Er sei im Augenblick nicht in der Lage, irgendeine Meinung über die Lage abzugeben. Dönitz N Will sich zunächst nach Düsseldorf begeben, dem Wohnsitz seines Anwalts, des ehemali- gen Flottenrichters Kranzbühler. Immer wie- der betonte Dönitz, er werde auch weiterhin schweigen. Auf die Fragen der Journalisten, ob er beabsichtige, seine Memoiren zu schrei- ben, oder wieder politisch tätig zu sein, ging Dönitz nicht ein. Nach der Entlassung von Dönitz befinden sich noch vier in Nürnberg Verurteilte im Spandauer Gefängnis: der ehemalige Beauf- tragte für die Rüstungsindustrie, Speer, der ehemalige Reichsjugendführer, von Schirach, die beide 20 Jahre Haft verbüßen müssen, sowie der ehemalige Reichswirtschaftsmini- ster, Funk, und Hitlers Stellvertreter, Heß, die lebenslänglich Haft erhielten. 15 Europa-Konzeption legte Adenauer auch in Hamburg dar Hamburg.(dpa) Bundeskanzler Adenauer trat in Hamburg erneut für den Zusammen- schluß der europäischen Nationen einschließ- lich Großbritanniens ein. Der Vertrag über die WEU, der auch England angehört, ent- halte bereits alle Elemente für eine sinnvolle politische, tärische Koordinierung Europas. Um zur Ein heit Europas zu gelangen, müßte er lediglich in einigen Punkten abgeändert werden. Der Bundeskanzler, der diese Gedankengänge auf einer Pressekonferenz äußerte, betonte, es sel notwendig, daß die Westeuropäische Union nicht auf die sieben Gründerstaaten Groß britannien, Frankreich, die Bundesrepublik Italien, Holland, Belgien und Luxemburg schränkt bleibt. Jedem europäischen Lan „mit gleichen Zielen“ sollte der Beitritt ge- wirtschaftliche und auch mili- kauf jenen wies! anwa! die V und s schen im Te Dura stahls Schlo der s ende Beite! In stadt eine im W Wort murn sucht In d Poliz Kind Mäde Mone Zur reits Moti beke Weil amel (Nev DM Krei daß Pete Droh WOII( den nen auf wisse Dicht Zubr War .. kahr⸗ christlichen Gewerkschaftlern gut gelitten ist, die besten Chancen hat, Walter Freitag Kur⸗ Kleir um e Dx) aus! Were ten Sen, Inve entv Jahi han- 1 teien die Süd. Sch jetz. ZwWel ten — 8s 1 und arbe ling min der Frül 1 lich! G. I hau, ben SOW. Satz von Stur still. Bei Fäll. E sein, Zuch aller über Kun ihne Pöl den Nr. 22 liant r 6 indrüch her Pyg. n milde anz. Da r Fried. venig di der Vot. mpfvet. die amspukt nären 89 mitten en gehen offen 2 ark doch Zip Ge. ing mit. bundes. t man War der er wohl. nimmt. u sagen, Er trügt Spitze ler etwa es Kon- 000 Ge- it, weig kamen ch nicht 10n, daß Sozial- tark be- Ustrielle B- Vor- lent des chtzeiti- Folgen ung auf, en Fort- müsse. 8 jährig, us eige- ürdigen len Re- Carlo valil des h noch 1e Willi bei der hurtstag. Richter, and an- bei den gelitten Freitag vorge- ird sich Abhän- m DGB bosition, en muß Dublika⸗ Agarts Leitung gemeine ber die- b Leute, hl Willi Olitische 1957 sa- ge, Was ut sein, henrode 1 lassen emalige z nach ignis in der vor en Haff afe voll a stellte senheit zundes- nsrates, alisten. ealtert. n, sich einzu- ne Mei- sei im endeine Dönitz egeben, nemali- er wie- siterhin lalisten, schrei- in, ging efinden ilte im Beauf- ser, der chirach, nüssen, tsmini- 15 Heß, dar lenauer mmen- schließ- ig über rt, ent- nnvolle 1 mili- ur Ein- diglich en. Der nge auf „ Es gei Union Groß- publik, urg be⸗ Land itt ge- Nr. 229/ Dienstag, 2. Oktober 1956 MORGEN Selte Was sonst noch geschah. Ein amerikanisches Gericht in Alexandria im amerikanischen Staat Virginia sprach der Familie des Prinzen von Hessen 28 000 Dol- lar(etwa 120 00 DW) zu, die aus dem Ver- kauf eines Teils des pei Kriegsende gestoh- jenen Familienschatzes stammen. Das Gericht wies gleichzeitig den Anspruch eines Rechts- anwalts ab, der die Summe als Honorar für die Verteidigung von Oberst Jack Durante und seiner Frau, die einen Teil des hessi- schen Familienschatzes aus Schloß Kronberg im Taunus entwendet hatten, beanspruchte. Purante und seine Frau waren wegen Dieb- stahls zu Freiheitsstrafen verurteilt worden. Schloß Kronberg War nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen nach Kriegs- ende längere Zeit von amerikanischen Ein- keiten belegt. 5 In der Nahe der amerikanischen Klein- stadt Elisabeth(Louisiana) hat die Polizei eine 28 Jahre alte Frau festgenommen, die im Wald umherirrte und ununterbrochen die Worte:„Ich habe meine Kinder Ulngebracht“ murmelte. Kurz nach der Festnahme ver- suchte sie, sich die Pulsadern auf zuschneiden. In der Wohnung der Frau erwartete die Polizisten ein grausiger Anblick. Ihre drei Kinder, ein dreijähriger Junge und zwei Madchen im Alter von zwei und fünfzehn Monaten, waren in der Badewanne ertränkt. Zur Zeit ihrer Entdeckung waren sie be- reits zwölf bis vierzehn Stunden tot. Die Motive der entsetzlichen Tat sind noch nicht bekannt. * Der dritte 60 000-Tonnen- Flugzeugträger Für die amerikanische Marine ist in Newport Newꝛs im Staat Virginia vom Stapel gelaufen. Er erhielt den Namen„Ranger“. Die Schwe- Sterschiffe der„Ranger“, die„Forrestal“ und die„Saratoga“ sind bereits in Dienst ge- stellt worden. 5 Ein Onkel des im letzten Juli entführten Weinberger-Babys, Jerome Ziefman, hat die amerikanischen Kreisbehörden von Nassau (New Vork) auf 200 000 Dollar(etwa 840 00⁰ Dad) Schadenersatz verklagt. Er erklärte, die Kreispolizei habe ihn im Verdacht gehabt, daß er der Entführer des sechs Wochen alten Peter Weinberger sei, und habe ihn durch Drohungen zu einem Geständnis bingen Wollen, Einer der Polizisten habe ihn mit den Fäusten bedroht und gesagt:„Sie kön- nen sich darauf verlassen, daß wir Sie dafür auf den elektrischen Stuhl bringen. Wir wissen alles über Sie.. Zwingen Sie uns Dicht dazu, es mit Gewalt aus Ihnen heraus- zubringen. Fünfeinhalb Wochen später War der wirkliche Täter, der 31 jährige Taxi- fahrer Angelo Lamarca, überführt Worden. Kurz darauf hatte er auch gestanden, den leinen Peter Weinperger entführt zu haben, um ein Lösegeld von 2 000 Dollar(etwa 8 400 DW) zu erpressen. Er setzte das Kind dann aus Furcht in der Nähe einer Landstraße aus. * Fast 5 000 Waldbrände wurden in diesem Jahr bis Ende August in Kanada verzeich- net, Durch die Brände wurden rund eine Million Hektar Wald vernichtet. * Der Bauer Keller aus einer Ortschaft bei Döstrüp in Südjütland ging mit zweien sei- ner größeren Kinder aufs Feld und zündete einen großen Haufen trockener Zweige und Blätter an. Als das Feuer erloschen war, fand Keller zu seinem Entsetzen die verkohlte Leiche seines dreijährigen Sohnes. Es wird vermutet, daß das Kind beim Spiel in den Blätterhaufen gekrochen und durch den bei- genden Rauch schnell erstickt ist. * Hunderttausend Angehörige der norwe- gischen Heimwehr sollen nach einer Mel- dung der Zeitung„Morgenbladet“ Künftig im Nahkampf ohne Waffen ausgebildet werden. * Italienische Bauern und Pächter forder- ten am Sonntag auf mehreren Kundgebun- gen, daß der Staat ihnen eine Alters- und Invalidenrente zuerkennt. Ein Rentengesetz- entwurk liegt dem Parlament seit drei Jahren vor, ist aber bisher noch nicht be- handelt worden. 5* Der neue Südost-Bahnhof in Wien wurde teierlich in Betrieb genommen. Er tritt an die Stelle von zwei alten Bahnhöfen, des Süd- und des Ost-Bahnhofes, die im Kriege schwer beschädigt wurden. Wien verfügt jetzt neben dem West-Bahnhof über einen zweiten ganz nach modernen Gesichtspunk- ten gebauten Bahnhof. Das Pferd veränderte die Welt des Menschen Fuchsgroß vor 70 Millionen Jahren/ Zur Ausstellung„Pferd und Mensch“ Nur in Australien war es unbekannt/ Unter dem lapidaren Titel„Pferd und Mensch“ ist in Zürich eine Ausstellung er- öfknet worden, die zum erstenmal den Ver- such unternimmt, einen Ueberblick über die Weltgeschichte des Pferdes zu geben. Sie vereinigt die kostbarsten Stücke aus priva- ten und öffentlichen Sammlungen der Schweiz, aber auch wertvolles Material aus Deutschland. Siebzig Millionen Jahre hat die„Welt- reise des Pferdes“ gedauert. Sie begann in Nordemerika, führte nach Asien, Europa und Afrika und schließlich— mit Hilfe des Menschen— nach Amerika zurück. Im Paläolithikum, also etwa vor 50 000 Jahren, tauchen die ersten Zeugnisse seiner Begegnung mit dem Menschen auf: in den Legende aus dem Tierreich Der„Straußenmagen“ und die„Vogel- Strauß- Politik“, die in der Umgangssprache immer wieder auktauchen, gehen beide auf zoologische Irrtümer zurück. Zwar haben Strauße tatsächlich die Gewohnheit, alle möglichen Dinge zu verschlucken, aber ihr Magen ist keineswegs so widerstandsfähig, daß sie diese auch verdauen können. Häufig sind Strauße in den zoolgischen Gärten ein- gegangen, weil sie Messer, Rasierklingen oder andere Metallgegenstände verschluckt hatten. Auch die Behauptung, daß der Strauß bei drohender Gefahr seinen Kopf in den Sand stecke, um diese nicht sehen zu müssen, trifft nicht zu. Diese Legende ist da- durch aufgekommen, daß Strauße, wenn sie Gefahr wittern, ihren langen Hels auf den Boden herabbeugen, um die Ursache der Ge- fahr näher zu untersuchen— um dann mit Riesenschritten zu entfliehen. Auch die Krokodilstränen sind eine falsche Erklärung einer richtigen Beobach- tung. Wenn ein Krokodil eine große Beute verschluckt hat, sondern seine Tränendrüsen infolge der Anstrengung eine Flüssigkeit ab, die nur dazu dient, die Augen des Tieres vor dem Austrocknen zu schützen. Daß es aber Gewissensbisse heuchle und falsche Reuetränen vergieße, ist eine allzu mensch- liche Erklärung. Die Behauptung, daß Stachelschweine ihre Stacheln zur Verteidigung wie Pfeile ab- schießen, gehört auch ins Reich der Fabel. Wenn ein durch ein Angriff gereiztes Stachel schwein in der Wut wild mit seinem Schwanze um sich schlägt, können sich wohl einige Stacheln lösen und ein Stück davon- fliegen. Vorsicht ist also geboten, da diese so hart und spitzig sind, daß schon gröbere Tiere davon getötet worden sein sollen! Wilde Truthähne auf dunkelrotem Grund Der fliegende wilde Truthahn auf den neuen amerikanischen 3 Cent- Briefmarken ist ein stiller, aber deshalb nicht weniger eindringlicher Appell an die Amerikaner, die Wildgehege der großen Prärien und Forsten zu achten und zu pflegen. Andere Briefmarken aus die- ser Serie bringen Re- produktionen von Antilopen und des Königslachses. Der Truthahn ist ein einheimischer Wild- vogel Amerikas, wurde aber von den India- nern als Haustier gezüchtet. Sein Federkleid ist von leuchtender Kupferfarbe mit schwar- zer und weißer Zeichnung. Der Kopf von hellem Rot und sattem Blau. Die Spanier und später die Engländer brachten dieses Tier mit nach Europa, von vo es sich über die ganze Welt ausbreitete. Wilde Truthähne gab es zur Zeit der ersten Siedler in großen Mengen in den Hochwäldern der Neuen Welt. So ist es nicht von ungefähr, daß im Jahre 1621, als nach einem harten ersten Jahr in den Kolonien die erste Ernte eingebracht war, das Dank- fest dafür mit Truthahnbraten gefeiert wurde, eine Sitte, die sich bis auf den heuti- Höhlenzeichnungen Südfrankreichs, beson- ders in den von Lascaux und Pech-Merle. Aber erst vor 7000 Jahren, im Neolithikum, wird das Pferd für den Menschen von der Jagdbeute zum halbzahmen Fleisch- und Milchtier und in den Steppen Asiens schließ- lich zum Zug- und Reittier. Aus dieser Phase fehlen die Belege. Reiternomaden produzieren wenig Gerätschaften, Kunst und Literatur aber in diesen frühen Stadien überhaupt nicht. Unter dem Einfluß dieser Reiternomaden entstehen zwischen 4000 und 3000 die frühen Hochkulturen des Vorderen Orients,. Das Pferd beginnt damit, zu einem wichtigen Faktor der menschlichen Geschichte zu werden. So vielgestaltig, ja grausam sich die menschliche Technik auf das Pferd ein- stellte— die Veränderungen des mensch- lichen Lebens durch das Pferd sind ungleich viel größer. Skythen und Hunnen hatten weder Steigbügel noch Sättel. Trensen, die erst mit der Erfindung der Bronze möglich wurden und aus Persien seit dem Jahre 2000 belegt sind, wuchern in der Renaissance zu ebenso unbarmherzigen Formen wie die Sporen, die man erst seit dem 10. Jahr- hundert n. Chr. kennt. Hufeisen gibt es erst seit dem 8. Jahrhundert. Die Römer hatten ihren Tragpferden nach Bedarf Eisen- platten mit oder ohne Stollen umgebunden. Die alten Reitervölker gebrauchten statt dessen allerlei Salben, deren Rezepte sie streng geheim hielten. Das Pferd aber Wan- delte die Religionen, die Mythen, die Kult- handlungen, das Spielzeug der Kinder— kurz: die Welt des Menschen. Schon im Rigveda, der ältesten indischen Ueberlieferungen, erscheinen Indras ge- flügelte Rosse. Eos, die Morgenröte, eilt dem Gespann ihres Bruder Helios auf eige- nem Wagen voran. Pegasus, Fischpferde, Pferdemenschen, das germanische Doppel- wesen Wotan-Sleipnir— die Zeugnisse aus Kunst und Dichtung Asiens, Europas und Afrikas reißen nicht ab bis in die jüngste Zeit, da das Pferd auf zwei verlorene Re- servate zurückgedrängt ist: auf seine Rolle im Spielzeug der Kinder, als Steckenpferd, Schaukelpferd, Pferd der Zinnsoldaten, und in die Normensprache der Technik, als Maßstab der Leistung, als PS. Fuchsgroß, verwandt mit den Ahnen der Raubtiere, hatte es seinen Weg in Amerika begonnen, vor 70 Millionen Jahren. Im Oligozän war es erst Wolfsgroß. Im Miozän hatte es von seinen fünf Zehen schon zwei zurückgebildet und wanderte als Anchi- therium zum ersten Male über die Bering- brücke nach Westen. Noch war es kein Steppentier, sondern fraß Blätter. Sein Zeit- genosse aber, Meryhippus, tat den Schritt zum Grasfresser und entwickelte sich weiter in Richtung auf den Einhufer. Noch einmal, im Pliozän, wandert es als Hipparion, mit kleinen Seitenzehen, nach Eurasien und Afrika, gering an Körpergröße (ponygroß), aber an Zahl ungeheuer zuneh- mend. Wieder ist es ein zurückbleibender Zeitgenosse in Amerika, Pliohippus, der den letzten Schritt zum fertigen Einhufer tut. Und im Pleistozän, in der Eiszeit, breitet es sich in der modernen Form, als Epuus verschiedener Rasse, über die ganze Welt aus. Nur Australien erreicht es nie. Und in Amerika stirbt es— niemand weiß, wie wieder aus. Erst der Mensch bringt es dann vom Osten in seine Heimat zurück. In den Miniaturen Indiens und Persiens, in den Grabkeramiken Chinas(Han- und T'ang-Zeit), in der Vasenmalerei Griechen- lands wird die Beschäftigung des Menschen mit dem Pferd zur Huldigung für ein Tier, dessen Anblick nicht nur den Verfasser des Koran das Attribut der Göttlichkeit ab- nötigte. Eine Forellenkrankheit geht, andere kommt Kalkstickstoff zur Bekämpfung/ Zunehmende künstliche Befruchtung ine der schwersten Seuchen, von denen die Forellen im Bundesgebiet in den letzten Jahren befallen worden waren, ist nunmehr nahezu überwunden. Es handelt sich um die sogenannte Drehkrankheit. Kleine Sporen- tierckhen befallen dabei die Forellenbrut, zer- stören die Kopfknorpel und führen Migßbil- dungen herbei. Meist wurde der Gleich- gewichtsnerv beschädigt. Daher erklärt sich auch der Name der Seuche. Im Kalkstickstoff fand man ein Mittel gegen diese gefährliche gen Tag erhalten hat. Freilich braucht man heute die Hähne nicht mehr zu schieben, sondern holt sie sich geputzt und je nach Familiengröße bratfertig abgepackt aus dem nächster Supermarket. Wäre man dem Vorschlag Benjamin Franklins gefolgt, dann hätte Amerika heute nicht den Adler, sondern den wilden Trut- hahn als Hoheitszeichen. Lange Jahrzehnte machte sich kaum je- mand Gedanken über den aussterbenden wilden Truthahn. Dann aber, man schrieb bereits das 20. Jahrhundert, wurde der Trut- hahn für die größte Zeit des Jahres unter Naturschutz gestellt. Heute gibt es in den USA eine knappè halbe Million wilder Trut- hähne. Seuche, die einst bis zu 90 Prozent des Be- standes einer Fischzuchtanstalt vernichten konnte. Heute tritt die Drehkrankheit nur noch vereinzelt auf und kann sehr schnell bekämpft werden. Gleichzeitig ist aber in Süddeutschland eine von Frankreich kommende neue Forel- lenseuche aufgetreten, deren Ausmaß und Erreger jedoch noch unbekannt sind. Die Symptome sind ähnlich wie bei der Bauch- wassersucht der Karpfen. Der Schutz der Forelle vor Seuchen aller Art ist für die westdeutsche Fischwirtschaft von groger Bedeutung, da die Nachfrage nach Forellen als Speisefischen in den letz- ten Jahren im Bundesgebiet erheblich zu- genommen hat. Allein in Nordrhein- West- falen werden jährlich 2500 Zentner Speise- Forellen von den Fischzuchtbetrieben abge- geben. Daher hat die künstliche Forellen- zucht wesentlich an Bedeutung gewonnen. Die Laichprodukte(Eier und Milch) wer- den bei der Bachforelle von Oktober bis De- zember, bei der Regenbogenforelle von De- zember bis April künstlich durch Abstreifen der Fische in einer Schale gewonnen. Die Eier von 6 bis 8 Weibchen werden mit der Milch von 2 männlichen Fischen versetzt. Später wird Wasser hinzugefügt, um den Samenfäden die notwendige Beweglichkeit zu geben. Die befruchteten Eier werden dann in Brutkasten aufgelegt und bei dauerndem Wasserzustrom viele Wochen lang erbrütet. Täglich werden kranke Eier aussortiert, um jede Ansteckung in den Brutkasten zu ver- meiden. Wenn sich beim Forellenembryo das Augenpigment gebildet hat, werden die Eier in geeigneten Transportkisten an Interessen- ten zur Weiterzucht verschickt. Gerade jetzt im Herbst wird die Abfischung der„ein- sommrigen“ Forellen aus kleinen Teichen vorgenommen. Die zu einer Größe von 6 bis 18 Zentimeter herangewachsenen Setzlinge werden dann in fließenden Gewässern aus- gesetzt. Wenn sie nach etwa drei Jahren 200 Gramm oder mehr wiegen, werden sie als Speisefische abgefischt, die dann im lebenden Zustand in die Fischgeschäfte ge- liefert werden. Ohne die künstliche Befruch- tung könnte die ständig steigende Nachfrage nach Speiseforellen nicht mehr erfüllt werden. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Ueber- wiegend heiter bis wolkig und trocken. Vor- mittags stellenweise neblig, tagsüber Weiter- hin warm bis nahe 25 Grad. Nachts Tiefst- Werte 12 bis 14 Grad. Gegen Wochenmitte etwas wolkiger und vereinzelt Schauer. Meist schwacher Wind aus südlichen Richtungen. Uebersicht: Das Hochdruckgebiet, dessen Schwerpunkt über der Ukraine liegt, schwächt sich im Westen etwas ab. Sein Ein- Huß läßt bei uns aber nur zögernd nach. Die Störungsausläufer, die sich unserem Gebiet vom Atlantik nähern, werden deshalb noch nicht stark in Erscheinung treten. Sonnenaufgang: 6.27 Uhr, Sonnenuntergang: 18.02 Uhr. 5 77 0 Steckhelm 655 15 5„ 5 1 1020 Pegelstand vom I. Oktober Rhein: Maxau 473(13), Mannheim 337 (— 11), Worms 261(13), Caub 247(3). Neckar: Plochingen 113(2), Gundels- heim 168(2), Mannheim 333(9). Der Tod lauert in jeder elektrischen Anlage Man muß ihm aber die Hand entgegen- strecken, bevor er zupacken kann. 162 Men- schen wurden im Jahre 1954 in Industrie und Gewerbe durch elektrischen Strom getötet. Fast 3300 elektrische Unfälle sind den Be- rufsgenossenschaften im gleichen Jahr ge- meldet worden. Obwohl durch laufende Ver- besserungen der elektrischen Anlagen und Geräte, durch den technischen Unfallschutz, die Unfallgefahr ständig vermindert wird, erhöhen die Ausweitung der Produktion und der immer stärkere Gebrauch elektrischer Geräte die Unfallziffern ständig, wobei die meisten Unfälle auf menschliche Unacht-⸗ samkeit zurückzuführen sind. Da eine völlige Narrensicherheit aller elektrischen Anlagen im Betrieb nicht zu erreichen st, darf man sich nicht ausschließlich auf den technischen Unfallschutz verlassen, sondern muß sich ständig bemühen, unfallsicher zu arbeiten. Oft kommt es zu Stromschäden durch An- lagen, die bereits als schadhaft erkannt wor- den sind. Nur solange elektrische Anlagen in Ordnung sind, lassen sich das unbeabsich- tigte Berühren spannungsführender Teile und damit Unfälle durch elektrischen Strom vermeiden. Reparaturen an elektrischen An- lagen gehören in die Hand des Fachmannes. Im Umgange mit elektrischem Strom müssen die Unfallverhütungsvorschriften und Be- dienungsanweisungen genau beachtet wer- den. Das Sicherheitsbewußtsein darf nicht ruhen, wenn Stromunfälle drohen; es muß in jedem Menschen geweckt, entwickelt und Wwachgehalten werden, der die Elektrizität benutzt. ffor wf deine: Fru Ach vorsichtig: Zemüngelbares Achterlicht zeugt Von ⸗vetsäumter Führerpflicht. Nufoschluf lic erfenh Modernes Gesundheitswesen Sterblichkeit der Frühgeborenen Trotz Besserung der sozialen Verhältnisse und vermehrter ärztlicher Aufklärungs- arbeit ist es bisher nicht gelungen, die Säug- Iingssterblichkeit unter 5 Prozent herabzu- mindern. Ein Hauptgrund hierfür dürfte in der unverändert hohen Sterblichkeit der Frühgeborenen zu suchen sein. Den Gründen für die relativ hohe Sterb- Uchkeitsziffer der Frühgeborenen ging Dr. G. G. Linnekogel vom Altonaer Kinderkranken- baus nach. Innerhalb des Jahres 1954 star- ben von 82 Säuglingen mit einem Geburts- gewicht unter 2,5 kg 20, was einem Prozent- Satz von etwa 25 entspricht. Die Hälfte hier- von überlebte nicht einmal die ersten 24 Stunden. Todesursache war meist Atem- Stillstand infolge Unreife des Atemzentrums. Bei den später Gestorbenen war in fast allen Fällen eine Lungenentzündung festzustellen. Es muß ein Ziel der ärztlichen Betreuung sein, nicht nur die Behandlungs- und Auf- zuchtmethoden zu verbessern, sondern vor allen Dingen die Zahl der Frühgeburten überhaupt zu senken, da diese für Erkran- kungen anfälliger sind als reif Geborene und zhnen auch viel eher erliegen. Eine derartige Frühgeburtenprophyvlaxe sollte bereits bei den werdenden Müttern einsetzen. Durch eine Zusammenarbeit zwischen dem Frauen- arzt und dem Kinderarzt ist hier der Weg vorgezeichnet. Wiekelgamasc ben gegen Ohnmachtsanfälle Langes Stehen können manche Menschen nicht vertragen, Besonders hoch aàufgeschos- sene Jugendliche und vegetativ- psychisch labile Patienten klagen manchmal darüber, daß ihnen schon morgens beim Aufstehen aus dem Bett oder tagsüber bei längerem Stehen übel wird. Manche können sich noch setzen oder hinlegen, andere werden ohn- mächtig. Der Blutdruck braucht dabei nicht nidrig zu sein. Die Ursache für diese Störung ist hauptsächlich das Absacken eines großen Teiles des Blutes in die untere Körperhälfte beim längeren Stehen. Was kann man dagegen tun? Professor H. Dennig und seine Mitarbeiter in Stuttgart empfehlen in einer Veröffentlichung in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift ein sehr einfaches Mittel, das einen erstaunlich günstigen Einfluß auf die Kollapsneigung hat, auch wenn keine Krampfadern vorhan- den sind, und zwar ein Wickeln der Beine. Vor Veranstaltungen, bei denen man mit längerem Stehen rechnen muß, können Män- ner am besten Wickelgamaschen und Frauen Gummistrümpfe anlegen. Dies sei immer noch besser als das ständige Einnehmen von Arzneien. Im übrigen sind bei längerem Ste- ben Zehen- und Fußbewegungen geeignet, aufkommende Ohnmachtsanfälle aufzuschie- ben oder zu verhindern. Ist Berufsjugend gesund? Eine Personalsachbearbeiterin klagte in einem Gespräch in der Krankenkasse darüber, daß eine Anzahl junger weiblicher Angestell- ter häufig von Ohnmachtsanfällen betroffen werde. Eine Einzelerscheinung? Eine Zu- fälligkeit? Oder Grund zu der Frage nach dem Gesundheitszustand unserer Berufsjugend. Welche Erfahrungen und Ermittlungen be- stehen darüber überhaupt? Im Frühjahr wurden in Münster von der Deutschen Angestellten-Krankenkasse DAK) zum vierten Male freiwillige Reihenunter- suchungen der Lehrlinge im 2. Lehrjahr durchgeführt. Es ist beachtlich und erfreu- lich, daß sich über 83% hierzu bereit fan- den. Rund 1000 Jugendliche wurden bisher untersucht, eine ausreichende Zahl, um dar- aus schon einen wertvollen Schnitt des Ge- sundheitszustandes zu erhalten. Wurden 1954 schon 12% mit Knick-, Senk- und anderen Fußbeschwerden festgestellt, so stiegen diese Fußleiden 1955 auf 29,7% und in diesem Jahr sogar auf 39%, von denen die weibliche Jugend noch höher mit 40,5% beteiligt War. Wundern wir uns dann über Ermüdungs- erscheinungen der Jugendlichen in Verkaufs- berufen? Auch die Haltungsfehler sind von 16,2% auf 23%(geringer Mehranteil der männlichen Jugend) gestiegen. Die Zahn- schäden zeigen gegenüber der vorjährigen Untersuchung(12% eine Senkung(9%) und bei der Angestellten-Jugend das Verständ- nis für rechtzeitige Behandlung. Beachtlich sind die Störungen des vegetativen Nerven- Systems(Vegetative Dystonien), die bei rund 12% der Untersuchten festgestellt wurden. An Unterentwicklung und Untergewicht lit ten bei der Untersuchung 1954 10%, in die- sem Jahr 19,2% trotz des ausreichenden Er- nährungszustandes. Vergessen wir aber nicht. daß es sich um die Geburtsjahrgänge 1938 bis 1940 handelt, die bei häufig großem Wachstum die Notzeichen nicht ohne Schädi- gung verlebt haben. Ohne Befund wurden nur 230% kestgestellt, mehr als dreiviertel unserer berufstätigen Angestellten-Jugend hat die arztliche Betreuung nötig und rund 20 9%, also jeder fünfte, wurde als kurbedürftigbefunden und zur Stärkung seiner Gesundheit in eine Jugenderholungsstätte zu einer vierwöchigen Kur genommen. 5 Soweit die ärztlichen Feststellungen. Sollte man daran nicht die Frage nach der Ursache und der frühzeitigen Beseitigung erheben? Die hehe Zahl der Fuß- und Haltungsschäden mahnen uns, ausreichend, richtig und früh- zeitig Schulturnen, Gymnastik. Spiel und Sport durchzuführen. Hoffen wir, daß durch den Bau von Turnhallen auch im Winter dazu die Möglichkeit gegeben wird und unserer Schul- und Berufsjugend die Gesundheit stärken hilft und hoffen wir auf einen besseren Gesundheitszustand in den nächsten Jahren. Alte Menschen In den meisten Ländern unseres Konti- nents verursacht die steigende Ueberalterung der Bevölkerung den Sozialbehörden wach- sende Sorge. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist gestiegen, und vielen älteren Menschen er- scheint die Festsetzung des Pensionierungs- alters auf 65 Jahre bei Männern und auf 60 Jahre bei Frauen entschieden als zu früh. In England versuchen beispielsweise 85% aller Pensionierten weiter tätig zu sein. Ueber dieses Problem und seine Ursachen läßt sich unendlich viel sagen. Vor allem fehlt es aber an geeigneten Beschäftigungsmöglichkeiten für die allzu früh aus dem Arbeitsprozeg Ausgeschalteten. In einem Bericht in der britischen Aerzte- zeitschrift erwähnt jedoch Dr. Grant eine Einrichtung zur Hilfe für alte Menschen, die sich als 80 praktisch erwiesen hat, daß sie Nachahmung verdient. Diese Einrichtung, die in ihrer Art ein- malig ist, ist die„Guild of Aid“ in Glasgow. Dort wurde eine Werkzentrale geschaffen, in der Personen von 65 bis 80 Jahren Unter- richt an Strick- und Webemaschinen er- halten. An drei Tagen in der Woche wird 4 Stunden lang gearbeitet und die hier Be- schäftigten verdienen ungefähr 1 5 in der Woche. Die Anweisung und Ueberwachung erfolgt durch Fachkräfte. Die Erzeugnisse Sind so gut, daß sie vorzüglichen Absatz kin den. Das Glück, der verbesserte Gesund- heitszustand und die stille Zufriedenheit dieser alten Menschen ist für alle Beteiligten eine helle Freude. Die alten Menschen empfinden über die Tatsache, daß sie zu einem so vorgerückten Zeitpunkt ihres Lebens noch neue, und zwar technische Dinge lernen konnten, mit ihresgleichen zusammen sind und einer nützlichen Tätigkeit nachgehen, eine solche Befriedigung, daß sich ihr physi- scher und psychischer Gesundheitszustand er- heblich bessert. Außerdem hat sich bereits herausgestellt, dag diese Werkzentrale sich völlig selber erhalten kann. Asthmastationen Asthmastationen im Hochgebirge, und zwar am besten in Anlehnung an bereits vorhandene Anstalten, forderte Dr. Holler, Wien, auf dem 5. Internationalen Kongreß für prophylaktische Medizin in Freudenstadt. Es sei notwendig, die Allergene aus der Um- gebung des Kranken zu entfernen, ihn zu desensibilisieren, die Abwehr fähigkeit des Körpers zu stärken und den Asthmakranken frühzeitig zu hygienischer Lebensweise zu erziehen. Werksarzt Die Bezeichnung„Werksarzt“ solle in Zu- kunft geschützt und in die Berufs- und Fach- arztordnung eingebaut werden. Dies forderte Vor kurzer Zeit Professor Symanski auf dem 5. Internationalen Kongreß für prophylak- tische Medizin in Freudenstadt. Grundlagen für den Erwerb dieser Bezeichnung sollten einmal die als obligatorisch einzuführende Vorlesung in Arbeitsmedizin mit Betriebs- begehung und Prüfung durch einen Arbeits- mediziner, und nach dem Studium eine klini- sche Ausbildung werden, vorwiegend auf internem Gebiet. Doch. r zukünf- tige Werksarzt auch ge gische Ate Kenntnisse aneignęe- Praktisch im Betrigß 5 „ MANNHEIM Dienstag, 2. Oktober 1956/ Nr.* 5 Herbstsonnenstrahlen im Hinterhof. Bild: Jacob Sommer zu kalt, Herbst zu warm Wetterwendischer Anachronismus/ Rückblick auf das Mannheimer Wetter Mit einem Schlag sind seit zwei Wochen Alle unmutigen Gespräche über den heim- tückischen Einfluß von Strontium 90 und Abmlich arglistig unsere Atmosphäre ver- HDestenden radioaktiven Partikelchen ver- Stummt. Frohgemut blicken die Bürger gen Himmel und konstatieren behaglich, daß wir ö heuer den Herbst während des Sommers J verspürten. Nun schickt sich der seidig-blaue Altweibersommer an, unsere noch vom Au- gust her sauertöpfischen Mienen aufzuhel- den. Dieser wetter wendische Anachronismus Kkormꝶmt uns wohl zupaß, insofern er alle atomaren Meuchelattacken Lügen straft. Die Wartenimmer der Aerzte sind in diesen Ta- gen zum Brechen überfüllt, da der sanfte Föhn uns hart an der Gesundheit packt. Die nüchterne Statistik freilich gibt kaum Platz für romantische Nachgesänge, denn mier wird in unbestechlichen Zahlen offen- bar, daß so exquisit dieser September nun auch wiederum nicht war. Das zu erwar- 1 tende langjährige Mittel von 15 Grad Cel- sius wurde allerdings um einen halben Grad im Monatsdurchschnitt übertroffen; nach einem durchweg zu kalten Sommer also erstmals ein zu warmer September. Kälteste und wärmste Tage lagen nicht allzu weit auseinander. Am 15. und 19. September stand das Quecksilber auf je 6,1 Grad über Null; Am 24. September aber hatte es den Mo- natsrekord von 24,6 Grad erklettert. Schöne und heitere Tage gab es sechs, trüb fielen neun Tage aus. Drei ausgesprochene Som- mertage mit über 25 Grad Wärme registrierte die Wetter warte. Die Sonne schien insge- samt fast 170 Stunden lang. An acht Tagen herrschte Frühnebel, der später durch die Some vertrieben wurde. Seriet zwar der September allgemein et- Was zu Warm, so regnete es zu Beginn des eee eee P Vorortfriedhöfe werden instandgesetzt Nachdem der Friedhof in Sandhofen vor sechs Wochen eine neue Trauerhalle erhal- eine Trauerhalle mit einer Dienstwohnung tertiggestellt sein wird, lohnt ein Blick auf den Zustand der acht Mannheimer Vorort- f kfriedhöfe. Vorweg: in den letzten Jahren J wurde vieles getan, aber manche Wünsche Ginsichtlich der technischen Einrichtungen) stehen noch offen. In Sandhofen, das 1913 eingemeindet wurde, ist man der Friedhofs- verwaltung dankbar für die neue Trauer- Halle und die 1930 eingemeindeten Secken- heimer ermalten nun zum 15. Oktober eben- Falls einen Neubau. Trostlos allerdings sieht es noch auf der Rheinau und in Wallstadt aus. Rheinau gehört seit 1913 zu Mannheim. Seither ist Züf dem dortigen Friedhof nichts verändert worden. Esbestehen Pläne für eine Trauer- Halle, Leichensale sowie eine Dienst woh- nung für den Friedhofaufseher Friedhofver- Waltung wie Stadtbauamt rechnen damit, daß hier bis zum Spätherbst 1957 alles in Ordnung ist. Fast nicht mehr tragbar ist es in Wallstadt. Da es auf dem Friedhof über- haupt kein Gebäude gibt, müssen die Lei- chen noch in den Häusern aufgebahrt wer- den. Allein schon die heutige Wohnungs- dichte verlangt eine baldige Lösung. Da be- reits Pläne für Wallstadt bestehen, kann mit einler Mittelbewilligung im nächsten Etat ge- Monats ausgleichend viel. Ein Monatsmittel von 55 Liter pro Quadratmeter wäre nor- mal gewesen; in der Tat aber fielen 64,8 Li- ter, also fast zehn Liter zuviel. Der regen reichste Tag war der 11. September, als 13,3 Liter Regen herunterkamen. Zwei Tage später blies ein kräftiger Wind mit Wind- Stärke sechs(50 Stundenkilometer). An ins- gesamt 16 Tagen regnete es. H-e Gegen neo- nationalistische Tendenzen f Diskussionsabend des DGB. Jugendsekretariats im Gewerkschaftshaus Gegen neo- nationalistische Tendenzen in„Wir können sie alle entbehren!“ Auch die der Bundes fe publik Wändten sich die zugerid- über 30 rechtsradikalen Gruppen und politi- ten hat und in Seckenheim am 15. Oktober chen Teilnehmer einer Versammlung im Mannheimer Gewerkschaftshaus. Harald Schöpperle vom Jugendsekretariat des DGB- Ortsausschusses Wies zu Beginn auf die ein- stimmig angenommene Resolution des Deut- schen Bundesjugendringes hin, in der die qu- gend verbände„dem anmaßenden Auftreten der erwiesenen Feinde der Demokratie“ den Kampf ansagen und es als ihre Aufgabe an- sehen,„sich mit allen Kräften gegen das. Aufleben nationalistischer Tendenzen zu stemmen“. „So alt wie die deutsche Demokratie, sind auch ihre Feinde!“, erklärte Manfred Leiss, Mitglied der Jugendabteilung im Hauptvor- stand der Gewerkschaft Metall in Frankfurt. Immer wieder hätten es diese Feinde ver- standen, die Grundpfeiler der Demokratie zu unter wühlen. Der Redner belegte diese Fest- stellung mit zahlreichen Beispielen aus der deutschen Geschichte. Auch heute seien diese Kräfte wieder am Werk. Es werde zu Recht von einer„schleichenden Machtübernahme“ reaktionärer Gruppen gesprochen.„Die Bankrotteure von gestern drängen wieder zur Krippe!“ „Es geht ohne die politischen Hasardeure vom Typ eines Otto Strasser“, rief Leiss. — Vr. 1 Das neue Nationaltheater: Ehr. 0 0 0 8 8 Noch nichts für Frack und Abendkleid. 5 n endkleid.“ Verkehrsverein bésichtigte den Neubau am Goetheplatz/„Die müssen sich schwer ranhalten“ 5 Mit Zement und Speis an Halbschuhen„Fledermaus“-Dekoration, das Bühnenbild- leitet hatte.„Noch nicht ganz geeignet fü gehd und Hosenaufschlägen, der Finsternis und ner Walter gerade farb- und maßstabgetreu Frack und Abendkleid“. 11 Ober den herausragenden Kabelstücken des Büh- fertiggestellt hatte; sachkundig blätterten die künftiger Bei 815 er in 155 355 1 Jahr neninnern trotzend und mannhaft den klei- Verkehrsvereinsmitglieder die Figurinen- sichtb ares Wasss tien t und 1 95 11 War neren— von der Decke herabregnenden— Entwürfe der einzelnen Kostüme durch, und bel stolperte. i e h Bauteilchen ausweichend, betrat gestern eine im Malsaal— der ehemaligen Turnhalle des Per S808 Bühnenra it 85 Gruppe von angesehenen Mannheimer Bür- ehemaligen Liselotte- Gymnasiums— streckte Plefe u 5 übe 5 be 7 5 deten tor d gern ohne Gesellschaftsanzug den National- sich den überraschten Besuchern eine Papp- U 585 3'' Höhe lien auch Lein theaterbau auf dem Goetheplatz. Die Herren maché-Hand Friedrich Schillers in dreifacher 5 8 3 e 5 technische diert gehörten dem Vorstand und dem Beirat des Ausfertigung entgegen:„Wir wollen aus- 3 erkennen. Staunend registriertes Von Mannheimer Verkehrsvereins an und unter- probieren, wo wir das Mannheimer Schillers die Besucher die riesige Drehbühne und d. gebe nahmen diese Zwischenbesichtigung auf denkmal am besten in der Nähe des Theaters Hinterbühnen der beiden Häuser, die sich g in 8 eigenen Wunsch und— wie Intendant aufstellen“, erklärte der Intendant,„und neh- der bekannten„Transportzones treffen. Vo. N Dr. Schüler vorher ausdrücklich bemerkte— men dazu diese Pappfiguren“ 585 auf eigene Gefahr. Neben Geschäftsführer 8— Leit Dr. Vogel, Sparkassendirektor Krumme, Wil- Dann watete der Trupp über Holzbohlen, lage helm Braun und anderen Mitgliedern nah- Speiswannen und Sandhügel der zukünftigen Walt men auch die Vertreter der städtischen Kul- Kassenhalle des neuen Hauses zu, vorbei an krüf turinstitutionen— von der Musikhochschule den Arbeitern, die jetzt schon die geplante + über die Volksbücherei zu den Museen— an Zweite Fahrbahn der Goethestraße planieren 1111 der Besichtigung teil. und aus Verbreiterungsgründen für diese 0 85 Im Werkstättengebäude in der Nuitsstraße Hauptanfahrtsstraße die Vorgärten einreigen. Ne 16 80II hatte Dr. Schüler zuvor noch einmal an ein- H. Hämer vom Büro Weber übernahm die a mit zelnen Plänen Lage, Aufbau und Raum- Führung in den noch dicht verschalten unßet leiclit mee Scho verteilung des neuen Musentempels erklärt von ohrenbetäubendem Gedröhn erfüllten Nac und in einem kurzen Rundgang Ateliers und Zuschauerraum des Großen Hauses, dessen dort aus werden später Dekorationen und auch Werkräume der Dekorationsabteilung ge- Anlage er kurz erläuterte, nachdem er sein Kulissen zentral an ihre Plätze gelenkt. ihre zeigt. Interessiert beschaute sich Stadtarchi- Publikum durch die staubige Wandelhalle Im Foyer des Großen Hauses, das gegen meh var Dr. Jacob ein handliches Modell der und den noch nackten Treppenaufgang ge- den Luisenpark hin ganz verglast werden Wür wird,„kommen zwei Quadratmeter Raum mier N 8 8. auf einen Zuschauer“, Im Kleinen Haus, da dem Durch regen Briefwechsel er wiesen: Platz für rund 600 Menschen bietet, könne ste die Zuschauer— je nach Regiebedarf— hu. Urs 7 8 2 eisenförmig, ringsherum oder auch nur aud sers Angestellten-Versicherung schläft nicht ze Selen den Spie felgen. ger e. 190 8 5 5 mittagsvorstellungen bei Tageslicht sin 68 halt Bereitschaft der Zusammenarbeit im Interesse der Versicherten lich, und Platz genug ist 38 8 8 Die Bundesversicherungsanstalt für An- noch nicht eingetroffen gewesen. Die Ein- e e eee Ballett-Traft gestellte hat ihren Sitz in Berlin-Wilmers- sender des N zogen noch 5 5 lauken dann also immer die leichtbekle. 4 dorf. Das muß nicht— kann aber gelegent- Fälle an und klagten:„Bezahlt man ein eten Madetten herum schwärmte Dr. Vogel 1 lich— ein Nachteil sein, denn persönliches Leben lang seine Beiträge, um erst nach 8 Magazine Waren die weiteren Stationen Vorsprechen in Berlin ist nicht so einfach Vollendung des 66. Lebensjahres über die der Besichtigungsreise, an deren Ende di als wenn der Sitz beispielsweise Frankfurt zustehende Rente Bescheid zu wissen?“ Mitslieder des Verkehrsvereins sichtlich be 1 oder Stuttgart ẽũäre. Ein Vorteil in jedem Diese Bescheide führte zu einem regen indruckt und im Vorgefühl kommende tari Fall aber ist die Auskunktsfreudigkeit der Briefwechsel mit Pressestelle der Angestell- Hsischer Geniisse von dannen schritten. Son Bundesversicherungsanstalt. Erfreulich auch tenversicherung. Sie schrieb uns, daß es„die is Wird fieberhaft gearbeitet am neue Fine die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Selbstverwaltungsorgane der BfA, die pari- Nationaltheater, aber das muß auch sein, wel tupf der Presse in Beschwerdefällen. tätisch aus Vertretern der Versicherten und e ä 1 5 5 i 585— drängt. Meinte einer der Besichtiger:„Dee er Folgender Fall hat sich zugetragen: Vor 8 3 5 sind, as müssen sich schwer ranhalten, wenn sie fer. false einiger Zeit veröffentlichte der„MM“ unter 3 chen, im Sinne einer echten ig werden wollen“ hept der Ueberschrift„Schläft die Angestellten-.. 5 eine 5 S 1 1 5 8 N 11 U 9% 5 möglichst unbürokratische Verwaltung zu 41 8 22. d sen Hauptklagepunkt lautete, es dauere Pressestelle:, Die Bundesversicherungsanstalt in der Unfallverhütungswoche eins durchschnittlich„ein Jahr von der Stellung N 1 Lage, die in dem o.a.-Leserbrief In einer Kohlenfirma in der Fruchtbahn des Antrages bis zur Erteilung des Renten- aufgestellte Behauptung, daß die Bearbei- pofstraße ereignete sich gestern in de tall bescheides. Mitunter dauere es gar 14 Mo- kunsskrist von Antrasen durchschnittlich Abendstunden ein tödlicher Betriebsunfall Pra nate und in einem speziellen Mannheimer A 1 eiadeutis zu widerlegen Bei Arbeiten an einem Kran stürzte ei der Fall sei die Nachzahlung nach 16 Monaten e 3. 3 8 59 jähriger Meister von einer 6,50 Meter hohe gens jedigung findet Dabei soll nicht verschw-ie⸗ Laufbühne ab. Bei dem Sturz zog sich de seie 5 5 5 Verunglückte schwere Kopfverletzungen 1 Setz gen werden, daß es auch Rentenfälle gibt, Di kortige Einlief 8 Städtisch 5 die eine längere Bearbeitungszeit erfordern, ooo das Stauttsen cen well viele Antragsteller sich nicht genügend Frankenhaus half nichts mehr. Per Meiste um ihr Versicherüngsverhältnis kümmerten erstarb kurze Zeit nach dem Unfall. eine und keine vollständigen Versicherungsunter- Fei r—— 5 die Aus dem Polizeibericht: BfA nach Kräften bemüht, die fehlenden 5 i. 2 schen Organisationen in der Bundesrepublik Unterlagen zu beschaffen, war natürlich mit- Bankbombe gestohlen 8 seien entbehrlich. Er wolle die Existenz die- unter erhebliche Zeit erfordert. Daß es sich Inhalt über 7000 Mark ser Gruppen nicht dramatisieren, sagte der darüber hinaus in den meisten Rentenfäl- 5 5 ö Referent; ein Teil davon sei unbedeutend len, die eine längere Bearbeitungszeit erfor- Eine Banbombe— das ist ein Metall. und ihre politische Aktivitat sei unterschied- dern, um scsenäannnte Wandervereicherte pelntter in dem gesang laute zar Gena en nen e an Wi e in handelt, ist allgemein bekannt. Die BfA muß Nachttresor einer Bank bringen— ver. 5. nelle in diesen Fällen die Rentenakten den zu- schwand auf noch üngeklärte Art aus dem Auge behalten. Das gelte auch für die mehr ständigen Landesversicherungsanstalten zur Büroraum eines Mannheimer Geschäftes. In als 70 rechtsradikalen Jugendorganisationen, Feststellung des Leistungsanteils aus der In- der Bankbombe waren 7140 Mark. Vor einer die seit 1945 gegründet wurden und nicht zu- validenversicherung zustellen, die ganz Haustüre in Feudenheim wurde der auf- letzt für einige militaristische Körperschaften. unterschiedliche Zeiträume dazu benötigen.“„„ Austzeraubte Behälter? e 5 5 1 Das sind— die Richtigkeit unterstellt- 5 N JJJͤͤĩ?e ͤ']! Argumentationen. Sie werden Fufngänger schwer verletzt 1 der Stunde! Die Gewerkschaften wissen, dag ergänzt durch einen akzeptablen Vorschlag Auf der Waldhofstrage wurde ein junger sie auf Gedeih und Verderb mit dem Schick- der BfA, der lautet:„Wir bitten Sie zu prü- Mann von Schönau, vermutlich durch eigenes sal der Demokratie verbunden sind“, führte fen, ob es nicht den beiderseitigen Inter- Verschulden, angefahren und verletzt. Er 1 der Redner aus. Alle Arbeitnehmer seien essen dienen würde, wenn Sie uns künftig wurde mit schweren, jedoch nicht lebens. 5 aufgerufen, die deutsche Demokratie dort zu verbessern, wo sie brüchig sei.„Wir alle wol- len keine Wiederholung des Jahres 1933, und Wir alle wollen vor allem keine Wiederho- lung des Jahres 1945.“ Die geschlossene Kraft aller Arbeitnehmer müsse eingesetzt werden, denn„der Nationalismus von gestern und heute ist eine Gefahr für morgen!“ Dem Referat schloß sich eine lebhafte Diskus- sion an. Hk. Gelegenheit geben, die in Leserzuschriften vorgetragenen Beschwerden nachzuprüfen, bevor Unruhe und Mißtrauen in den Kreis der Versicherten getragen wird.“ Guter Zusammenarbeit im Interesse je- ner Versicherten, die glauben, daß ihre An- gelegenheiten nicht schnell genug voran- gehen, steht somit nichts im Wege. Im Gegenteil, solche Zusammenarbeit muß als geeignet bezeichnet werden, das gegenseitige Vertrauen zu vertiefen.-kloth büro 4 gab es gestern nachmittag vor dem Rosengarten „Verletzte Glücſelicherweise waren die Unfälle nur imitiert; sie wurden innerhalb der Unfallverhütungswoche(über die wir noch: ausführlich berichten) unter dem Motto„Sicher arbeiten“ vorge- führt. Viele Neugierige beobachteten— wie auf unserem Bild Bür- germeister Trumpfheller, der die Woche im Mozurtsual eröffnete wie einer Frau, die den rechten Arm gebrochen hat, von Schwestern des Deutschen Roten Kreuzes Erste Hilfe geletstet wird. Sanitäter legen(rechtes Bild) einem Bauarbeiter, der sich bei einem Sturz dom Gerüst eine Rüchegratverletzung æzusog, mit größter Vorsleht duf eine Bahre. Bild: Steiger gefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.— Beim Uberqueren der Straßen- bahngeleise auf der Rollbühlstraße wurde eine 57jährige Frau von einem Straßenbahn- zug der Linie 4 erfaßt und zu Boden ge- rissen. Die Frau erlitt eine Gehirnerschüt⸗ terung. einen Schlüsselbeinbruch, Rippen brüche und eine Kopfverletzung. Einbruch in der Neckarstadt Während der Nacht stieg ein Einbrecher in der westlichen Neckarstadt über eine Hofmauer und ein Dach in ein Fabrik- ein. Mit einem Schraubenzieher öknete er die Schreibtische und durch- suchte sie nach Wertsachen. Dabei erbeutete er eine Geldkassette, die etwa 300 Mark 3 Bargeld enthielt. Möglicherweise sind ihm H. auch noch andere Wertgegenstände in die 5 Hände gefallen. ö 1 Dieb führte falschen Namen B Drei Arbeiter in einem Speditions- 10 unternehmen wurden eines Diebstahls über- 87 führt. Einer von ihnen, der schon seit einiger 11 Zeit von der Staatsanwaltschaft Mannheim gesucht wird, führte einen falschen Namen. b Dieb leerte Fischreuse 5 f Im Altrhein leerten Diebe während der Nachtzeit eine Fischreuse, die in der Nähe„ des Ufers festgemacht war. Da sie Ver. U schlossen war, rissen die Diebe mit Gewalt 10 zwei Bretter heraus und nahmen etwa b. 50 Pfund Schleie, Hechte und Karpfen mit. 5 Die städtischen Bäder sind wegen des herbstlichen Sommerwetters— entgegen der Schließungsnotiz vom 1. Oktober— bis auf Weiteres wieder geöffnet. 1 Der Mv„Deutsche Einheit“, und nich Wie gestern irrtümlich berichtet, die„Teu- tonia“ Feudenheim, brachte bei der Stan- dartenweihe der Karnevalgesellschaft„Lalle- haag“ einen Chorvortrag. 5 Dekan Karl Nikolaus und nicht, wie be. richtet, Dekan Winterhalter, überbrachte bei der Grundsteinlegung für die Prinitatis- kirche die Glückwünsche der katholischen . N * it gehärteter Uddeholm- zial-legierung hergestellt. enthält, weist die Uddeholm- Spezial. legierung 14% Chlom- Gehalt quf. sondern zugleich quchschnitthaltig,— deshoſb kann dreifache lebensdauer garonſiert werden! reclmet werden. Gemeinde.—— . 8 IEBEMSDRUER 8 uuns— VVacne 5 gara mier. 44 1 f 1 5 325 Denn die Durascharf wird qus Während Normal-Stahl bis 0,5% Chrom Die Durdscharf ist daher nicht nur schnittig, 4 1 5* 1 1 8 1 5 f IA. does pro Duroscherf Blau: 10 Stöck OM 1.30. Durgscharf Rostfrei: 10 Stäck D 2. 10 Nr. 2 11 Snet fü ein 20. w schlech ein Kg. 0 Meterg Auch in nische istrierteg Und di ie sich h ken. Von nen und Kt. as gegen Werden r Raum Laus, daz können f huf. mur auf ar Vor. nd mög. tt-Trakt tbeklei r. Vogel tationen nde dit tlich be. umende ten. n neuen ein, wel uar 193 zer:„Die w sie fer. Wb all che chtbahn in des bsunfall rzte eil er hohe sich de ngen 1 tädtisch Meiste n Kk Metall- eld zum — ver- zus dem Aftes. In or einer ler auf- er wie 1 junger eigenes etzt. Er lebens- kenhaus Straßen- Wurde enbahn- den ge- erschüt⸗ Rippen- wrecher er eine Fabrik- mzieher durch- beutete ) Mark nd ihm in die ditions- s über einiger nnheim Namen. end der r Nähe 1e ver- Gewalt A etwa en mit. zen des gen del pis aut d nicht „Tell r Stan- „Lalle⸗ wie be. chte bei mitatis⸗ olischen * 2 7 buen Nr. 229/ Dienstag, 2. Oktoder 1956 MANNHEIM Seite 3 Fhrensache: 1 Schriften des Ehrenbürgers Professor Sigmund Schott Professor Dr. Sigmund Schott(18631953 gehörte zum engeren Mitarbeiterkreis von Oberbürgermeister Otto Beck. Er leitete Jahrzehnte hindurch das Statistische Amt, War der immer bewährte Ratgeber in allen wichtigen Dingen und der erste Studiendirek- tor der Handelshochschule. Der Geist und Witz seines Vortrages macht seine sorgfältig fun- dierten Studien für jeden angenehm lesbar. Von der Fachwelt wurden sie als beispiel- gebend bewundert. Diese Studien erschienen in Schriftenreihen, die vergriffen und ver- schwunden sind. Manches wurde von der Zeit überholt. Einige sind aber nach An- lage und Durchführung, auch durch die Ge- Walt einer knappen, klar durchdachten, bild- kräftigen Sprache für die Dauer bestimmt. deutscher Städtestatistiker will die wichtigsten Studien Sigmund Schotts wieder veröffentlichen. An der Drucklegung soll sich die Stadt— im Jubiläumsjahr— mit ein paar tausend Mark beteiligen. Nach Schotts Aufsätzen wird oft gefragt. Aus den Nachfragen konnte nie etwas werden. Well zuch die Stadt Mannbeim die Schriften ihres nochverdienten Ehrenbürgers nicht mehr hat, Vielleicht kann künftig solchen Wünschen abgeholfen werden. Aber auch hier am Ort können die Schriften Schotts dem besseren Verständnis für das Groß- stadtdasein wieder dienen, Wozu sie vom Ursprung vom Geist und Gemüt des Verfas- sers her pestimmt sind. Sie haben in sich anregende Kraft, die noch Jahrzehnte vor- hält, und genutzt werden kann. f. W. Kk. Der Verband Ein Edelmetallmotordrehwähler wird Amt 3 ersetzen Fernmeldeamt Mannheim besteht 75 Jahre/ Heute werden täglich 20 000 Ferngespräche vermittelt „Meine Herren, diesen Tag Wollen wir uns merken!“ Diese denkwürdigen Worte sprach am 26. Oktober 1877 Oberpostmeister Heinrich von Stephan. Er hatte mit zwei Bellschen Apparaten in Berlin die ersten Sprechversuche durchgeführt. Vier Jahre später registrierte die Mannheimer Post den ersten Teilnehmer. Die Hanf- Baumwoll- Und Drahtseilfabrik Louis Wolff in E-4/17 am Fruchtmarkt, erhielt die Fernsprech- nummer„1“. Ein Raum des Kaufhauses am Paradeplatz nahm die erste Fern- sprechvermittlung auf. Inzwischen ist aus dem kaiserlichen Telegrafenamt mit 47 Teilnehmern ein Bereichs-Fernmeldeamt geworden, das auf den zwanzigtausendsten Fernsprechteilnehmer Wartet. So feiert das Fernsprechamt Mannheim in diesen Tagen sein 75jähriges Bestehen. Im Unterrichtsraum des Fernmeldeamtes in der Erzbergerstraßge hatte Amtsvorsteher Ober- postrat Fridolin Braun Mitarbeiter und Vertreter der Presse um sich geschart und erläuterte ihnen die Entwicklung des Fern- meldewesens. Die ersten Telefonapparate wurden durch eine Trockenbatterie gespeist. So War es eine der revolutionären Errungenschaften auf dem Gebiete der Fernmeldetechnik, als 1904 in Mannheim das erste Versuchsamt mit zentraler Speisung der Teilnehmerapparate eingerichtet wurde. Noch einmal Wirkte Mannheim bahnbrechend, als 1926 in der Villa Lanz, die inzwischen 1923 für 50 Mil- lionen Mark gekauft worden war(ein Dollar galt damals 10000 Mark) erstmalig im Reichs- gebiet ein modernes Tischfernamt eingebaut „Jungschar ist keine Kinderbewahranstalt“ Jungschartag des Bundes katholischer Jugend am Planetarium Den Mannheimern, die gern am Plane- tariumsplatz spazierengehen, bot sich am Sonntagnachmittag ein ungewohntes Bild. Eine ganze Wolke bunter Luftballons be- tupfte den blauen Herbsthimmel für einige Augenblicke mit mannigfachen Farbkleksen. Wer jedoch auf ein Volksfest tippte, war falsch beraten. Es handelte sich um den H- hepunkt des diesjährigen Jungchartages des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend. Alle Ballons trugen eine kleine Karte mit der Losung des Tages:„Haltet Frieden mit- einander!“ „Jungschar ist keine EKinderbewahran- stalt, sondern eine Gemeinschaft, die dem Drängen der jungen Herzen und dem Ruf der Kirche nachkommt“, sagte Werner Mor- genstern zu den Jungen. In der Jungschar seien Jungen, die sich ein festes Ziel ge- sstzt hatten:„Es lebe Christus in der deutschen Jugend.“ reffen vie der Jungschartag sollten auch eine Art„Werbung“ sein, hatte Jugendpfar- rer Dorner zum Abschluß des Festes erläu- tert. Es war eine gute„Werbung“. Eine warm strahlende Herbstsonne, ein zartgrü- ner Rasen, und strahlende, begeisternde Jungen aus allen Teilen der Stadt, das war der äàußere Rahmen des Jungschartages. Der Planetariumsplatz wurde den ganzen Tag über von vielen Menschen umssumt. Sie alle freuten sich an den mannigfachen Dar- bietungen: An den Pyramiden, die die DIR Grün-Weiß aufbaute, an den Radreigen der Neudeutschen Jungengemeinschaft und am „Sackhüpfen“. Gleich nebenan ließen die Pfadfinder-Wölflinge in ihren blauen Hem- den„Bageera“ durch den Dschungel schlei- chen. Da gab es Völker- und Faustballspiele, Ball- und Reiterstafetten, Wettläufe mit Fla- schen und Kartoffeln, Römisches Wagenren- nen und noch vieles mehr. Die Jungschärler wollten der Oeffentlichkeit— ihren Eltern, Seelsorgern und Freunden, aber auch All jenen, die Interesse an ihrer Tätigkeit ha- ben oder haben sollten— zeigen, was sie das Jahr liber tun, und das gelang ihnen. Hdt. wurde. Wenn am 22. Februar des näch- sten Jahres das„Hand“-Amt drei durch Edelmetallmotordrehwähler ersetzt wird, so wird es mit seinen 7 000 Anschlußeinheiten und einer Erweiterungsreserve für 25 000 Anschlußeinheiten das größte dieser Art in der Bundesrepublik sein. Heute kann der Fernsprechteilnehmer in die ganze Welt telefonieren. Erst vor kurzem wurde Vietnam in den Fernsprechverkehr einbezogen. Täglich werden in Mannheim etwa 20 000 Ferngespräche handvermittelt. Hinzu kommen die Gespräche, die im Selbst- wählverkehr geführt werden. Im Anhang des neuen Telefonbuches, das noch in diesem Monat erscheinen soll, werden 356 Orte auf- geführt, die im Selbstwählverkehr zu errei- chem sind. Neben Düsseldorf sollen bis Weih- nachten der Raum Köln-Bonn und bis zum Frühjahr der Raum München angeschlossen sein. 74 Prozent des gesamten Fernsprech- Verkehrs gehen bereits über die Seibstwähl- vermittlung. 1882 war es für Mannheim ein Ereignis, als der Fernsprechverkehr nach Ludwigs- hafen aufgenommen werden konnte. 1895 kolgten München und Berlin, 1899 Antwer- ist die Tätigkeit in einem Anstrengend modernen Fernamt. In Mannheim feiert es in diesen Tagen das 755äk- rige Bestehen. In der Hauptgeschäftszeit sorgen 120 junge Damen dafur, daß jeder Teilnehmer umgehend mit dem gewünschten Gesprächs- partner an eine„Strippe“ gelegt wird. Bild: Steiger Röcke und Ledermodelle führen. pen und Rotterdam, erst 1910 Wien. Weh- rend des ersten Weltkrieges gab es eine ele- fonoberleitung von Berlin nach Rom. Sie war die längste Leitung, die jemals„oberirdisch“ verlegt wurde. Heute werden die Fernsprech- kabel unterirdisch gelegt. Auch die Gebühren im Fernsprechdienst waren in den 75 Jahren mancher Wandlung unterworfen. Die ersten Fernsprechteilneh- mer zahlten eine Pauschale von 200 Mark, wenn sie nicht weiter als zwei Kilometer vom„Fernamt“ wegwohnten. Für jeden Weiteren Kilormneter mußten 50 Mark gezahlt Werden. 1927 wurden dann Apparatbeitrag, Einrichtungsgebühr, Grundgebühr und Ge- sprächsgebühr eingeführt. Diese Tarifberech- nung hat sich im wesentlichen bis heute er- halten. Ein paar Zahlen verdeutlichen am besten, zu welchem unentbehrlichen Hilfsmittel das Telefon in 75 Jahren geworden ist. So wurde im zweiten Quartal dieses Jahres der Wet⸗ terdienst in Mannheim 85 112 mal in An- spruch genommen, die Kinodurchsage wurde 121855 mal verlangt, 126 399 Teilnehmer lie- gen sich vom Küchendienst beraten. und 658 800 mal wurde nach der Zeit gefragt. Die Zukunftspläne der Post, die im we- sentlichen von der technischen Entwicklung bestimmt werden, klingen phantastisch. Für den Laien aber haben sie ein Stadium er- reicht, wo die„Allgemeinbildung“ nicht mehr ausreicht. In 25 Jahren. wenn der Telefon- verkehr in Mannheim 100 Jahre alt wird. wird man sich wahrscheinlich lächelnd an die Attraktion von 1957 erinnern: der Edel- metallmotordrehwähler. Schie. Exklusives Modehaus eröffnete an den Planken Mannheims Geschäftsleben ist um ein exklu- sives Modehaus reicher. In der neuen Plan- ken-Passage in P 7 hat die Firma Busch, kaum daß der Bauzaun gefallen ist, zu ihrem bisherigen Betrieb in P 5, neue Geschäfts- räume eröffnet. Das Modehaus wird vor allem Damenoberbekleidung wie Mäntel, Kleider, Kostüme, Strickmoden, Blusen, Zur Er- öffnung, die von vielen Schaulustigen ge- bührend bewundert wurde, überbrachten Vertreter der Industrie- und Handelskam- mer, des Einzelhandelsverbandes, des Groß- handels und der Werbegemeinschaft des Einzelhandels, der Familie Busch herzliche Glückwünsche. Bei einem kurzen Rundgang durch die zwei Etagen des geschmackvoll eingerichteten Hauses waren die Gäste von der Formgebung, den Stolmöbeln die sich harmonisch der eleganten Holzvertäfelung Farbgebung anpassen, der Beleuchtung und der gediegenen Atmosphäre, die das ganze Geschäft ausstrahlt, überrascht. Neben dem gepflegten Mittelgenre sollen die Kunden auch Modelle der Haute Couture des In- schie. Für modische Herren eröffnete Kasper& Sünskes Alif den Plænken ist der Bauzaun endlich abgebaut worden, der die Sicht auf ein dezent-vornehmes Geschäft versperrte. Die Firma Kasper& Sünskes hat in P 7, 20-22, gebaut und dort am Eingang der neuen Pas- sage ein Herrenausstattungsgeschäft ein- gerichtet, das von der Mittel- bis zur Spitzen- klasse alle Artikel enthält. deren ein mode- Williges Herrenherz bedarf, Diese Speziali- sierung auf die Herrenbranche wurde erst 1950 und 1951 vorgenommen. Das seit 1938 bestehende Geschäft ist dreimal während des Krieges zerstört worden. Heute gehört es auf den Planken zu den repräsentativsten seiner Gattung. Eine Kinderabteilung in den alten Räumen von P 6, 26 vervollständigt das Angebot. H-e Termine Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 2. Oktober, 17 bis 18.30 Uhr, E 2, 1: Johannes- Evangelium, Lektüre und Auslegung“; Sprecher: Dekan Schmidt. Abenddakademie: 2. Oktober, 19.30 Uhr, Aula Sickingerschule, Vortrag von Oberinspek- tor Bäuerle:„Was erwarte ich von meinem Garten— wie gestalte ich meinen Garten?“ Deutscher Camping-Club, Ortselub Mann- heim: 2. Oktober, 20 Uhr, Neckartal!“(Kutscher- stube), T 1. 5-10, Zusammenkunft der Tisch- runde. CDU— Schwetzingerstadt— Oststadt: 2. Ok- tober, 20 Uhr,„Zähringer Löwe“, Schwetzinger Straße 103, Versammlung. Mannheimer Hausfrauenverband: 3. Oktober, 15 Uhr,„Amicitia“, Lichtbildervortrag über „Unfallverhütung im Haushalt“. Die Sprechstunde der Sozial- redaktion am Mittwoch fällt aus. Nächste Sprechstunde am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr. Wohin gehen wir? Dienstag, 2. Oktober Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: „La Traviata“(Miete C, Th.-G. Gr. C, freier Verkauf); Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.20 Uhr:„Die Stunde der Unschuldigen“(Miete B Gr. I, Th.-G. Gr. B). Konzerte: Musensaal 20.00 Uhr: Kurt Edel- hagen mit seinem Orchester; Deutsch- Ameri- kanisches Institut 19.30 Uhr: Schallplatten Konzert. 5 Filme: Planken:„Der Hauptmann von Köpe- nick“; Alster:„Die zarte Falle“; Capitol: Der Kuß vor dem Tode“; Palast:„In Frisco vor Aker“; Alhambra:„Mein Vater, der Schau- spieler“; Universum:„Hengst Maestoso Austria“; Kamera:„Die schweigende Welt“; Kurbel: „Todesfaust“. Wir gratulieren! Luise Paßler, Mannheim- Käfertal, Dürkheimer Straße 44, wird 75 Jahre alt. Anna Heinzmann, Mannheim, G 7, 3, be- geht den 86. Geburtstag. Hermann Weißwange, Alterspräsident des Kreisverbandes Mannheim Ludwigshafen im Bunde der Berliner, vollendet das 87. Lebensjahr. — Der gesamten Auflage unserer heutigen Aus- gabe liegt ein Prospekt der Staatlichen Lotterie- verwaltung zur 20. Süddeutschen Klassen- lotterie bei. 5 und Auslandes finden. 5 2 31 —(opfschmetrzen „ Migräne Frauenschmerzen *. * bewährt 1 N 10 ſabl. OM. 95 20 Tobl. OM 1.70 in allen Apothekes Ia. Pfälzer gelbe Winterkartoffeln Uefert frei Haus zum Tagespr. Z21ESLING, Mutterstadt, Dürerstr. 3, Postkarte genügt. Seit 1896 beschäftigen wir uns m Haar- Untersuchungen, Beratungen u. 1 17 ge gen u. und aber Tausende von ihren Haar- sorgen befreien. Bitte glauben sie uns, daß wir auch für Sie Rat und Hilfe wissen, wenn Sie Grund haben, mit ihrem Haar unzufrieden zu sein. d Seorg Schneider& John Siuftgart R. Yasu. 2 Jelefon 912 02 Deralungsstungen in mannneim Mittwoch, 3. Okt. 1956, von 8.30 bis 19 Uhr, im Pamen- u. Herren- Salon Gg. Schneider& Sohn, N 1, 22(gegüb, d. Hauptpost). Telefon 3 10 363 Arztlich festgestellt Eine ernste Gefahr für den gan- zen Organismus und oft Grund- ursache anderer Leiden sind Darmträgheit Ubergewicht uNKENN ressoHNE N 7 N. 14 I ö Täglich 2-3 dieser unnachahm- lichen Hellkräuterdragées regu- lieren sicher und anhaltend Verdauung u. Fettstoffwechsel. Leber u. Galle werden entlastet. Monatsspackung 2,25, Versuchs. packung 0.60, in Apotheken und Drogerien. Ein Versuch überzeugt Besorgen sie sick gleich eine Packung. Man wird wieder jung und elastisch wie nie zuvor. Vetkäbfe Gr. neuw. Zim.-Ofen m. Rohr zu verk. 90, DM. Zu besichtigen: 14—19 Uhr, Richard-Wagner- Str. 16, 1. Obergeschoß rechts. Kindersportwagen, fast neu, billig zu verk. Neckarau, Belfortstr. 8. He.-Sportrad, viergäng., D.-Fahrrad zu verkaufen. Preise nach Ver- einbarung. Blank, Langstraße 49. Gebr. Schlafzimmer zu verk. 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Neueintragung: A 3334— 25. 9. 1956 Dyckerhoff& Widmann Kommanditgesellschaft Niederlassung Mannheim in Mannhefh, Zweigniederlassung der Firma Dyckerhoff& widmann Kommanditgesellschaft mit Sitz Hamburg. KOMMANDIT GESELLSCHAFT. Die Gesellschaft hat am 29. pril 1937 begonnen. Persönlich haftende Gesellschafter sind: Dr.-Ing. e. h., Dr. jur. Erich Lübbert, Kaufmann, Hamburg, Dr.-Ing. e. h. Eugen Schulz, Dipl.-Ingenieur, München, Dr.-Ing. e. h., Dr.-Ing. Ulrich Finsterwalder, Dipl.-Ingenieur, München, Reinhard Jecht, Dipl.-Ingenieur München, und Egon Ruf, Dipl.-Ingenieur, München. 51 Kommanditisten sind vor- handen, Friedrich Glaser in. Ettlingen hat Gesamtprokura unter Be- schränkung auf die Zweigniederlassung Mannheim. Er ist gemeinsam mit einem persönlich haftenden Gesellschafter oder einem anderen Proku- risten vertretungsberechtigt. Die persönlich haftenden Gesellschafter Dr.-Ing. e. h., Dr.-Ing. Ulrich Finsterwalder, Reinhard Jecht und Egon Ruf sind gemeinschaftlich mit einem anderen persönlich haftenden Ge- sellschafter oder mit einem Prokuristen vertretungsberechtigt.(Ge- schäftslokal: Mannheim, Im Lohr 60.) Veränderungen: A 1374— 24. 9. 1956 Wilhelm Uebel in Mannheim(Wupperstraße 10). Ludwig Uebel ist aus dem Gesellschaft ausgeschieden. Wilhelm Pteifer, Kaufmann in Mannheim, ist in die Gesellschaft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Zur Vertretung der Gesellschaft ist allein der Gesellschafter Wilhelm Pfeifer ermächtigt. Die Prokura von Wilhelm Pfeifer ist erloschen. e B 26— 26. 9. 1956 Rhenania Schiffahrts- und Speditions-Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(B 6, 26). Arno Hoyer ist nicht mehr stellvertretender Geschäftsführer. B 30— 26. 9. 1956„Hauselektra“ Installations- Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim(Augusta-Anlage 32). Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 17. August 1956 wurde der Gesell- schaftsvertrag geändert und neu gefaßt nach Maßgabe der Niederschrift, auf die Bezug genommen wird. Durch Beschluß der Gesellschafterver- sammlung vom 6, September 1956 wurde das Stammkapital um 1 395 000— DM auf 1 400 000,— DM erhöht und die Satzung in 5 4(Stammkapital) und 8 9(Geschäftsjahr) geändert. Alfons Wiedermann ist nicht mehr Geschäftsführer. Josef Sindel, Oberingenieur in Bayrisch Zell und Hein- rich Behrens, Oberingenieur in Viernheim, sind zu Geschäftsführern be- stellt. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder einen Geschäftsführer gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten. Die Firma ist geändert in: Rheinelektra- Starkstromanlagen Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Gegenstand des Unternehmens ist jetzt: Die Projektierung und der Bau elektri- scher Leitungen und Anlagen sowie der Bau, der Betrieb, die Verwal- tung, der Erwerb, die Verwertung und Finanzierung von Anlagen und Unternehmungen aller Art auf dem Gebiete der Energiewirtschaft. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Die Gesellschafterin Rheini- sche Elektrizitäts-Aktiengesellschaft in Mannheim leistet ihre Stamm- einlage in der Weise, daß sie die von ihr unter der Bezeichnung„Bau- abteilung“ geführte, organisatorisch selbständige Betriebsabteilung mit Aktiven und Passiven— jedoch ohne die Betriebsgrundstücke— zu den Buchwerten der internen Bilanz zum 30. Juni 1956 bis zu einem Wert von 1 395 000,— DM als Sacheinlage in die Gesellschaft einbringt.— Oeffentliche Bekanntmechungen der Gesellschaft werden im Bundes- anzeiger erlassen. B 94 26. 9. 1956 Hugo Stinnes Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in MANNHEIM, Zweigniederlassung, Sitz: Mülheim a. d. Ruhr. Dr. Friedrich Wilhelm Meyer ist nicht mehr Geschäftsführer. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Mülheim- Ruhr ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 162/56 bekannt- gemacht. 8 B 142— 26. 9. 1956— Math. Stinnes Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim Zweigniederlassung, Sitz: Mülheim a. d. Ruhr. Dr. F. W. Meyer ist nicht mehr Geschäftsführer. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Mühlheim- Ruhr ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 162/56 bekannt- gemacht. B 790— 28. 9. 1956 Beton- und Monierbau Aktiengesellschaft Nieder- lassung Mannbeim in Mannheim, Hauptsitz Düsseldorf. Durch Beschluß des hierzu ermächtigten Aufsichtsrats vom 6. Juli 1956 ist die Satzung in 8 4(Einteilung des Grundkapitals) geändert. Willi Bethke, Kaufmann in Düsseldorf, ist zum stellvertretenden Vorstandsmitglied bestellt; seine Prokura ist erloschen. Die Eintragung im Handelsregister desd Amtsgerichts Düsseldorf ist erfolgt und im Rundesanzeiger Nr. 176/56 bekanntgemacht. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Das Grundkapital der Gesellschaft ist nunmehr eingeteilt in 6500 Aktien im Nenn- betrag von je 1000 DM und 7000 Aktien im Nennbetrag von Je 100 DM. Erxloschen: A 1450— 23. 9. 1956 Karl Reinmuth in Mannheim. Die Firma ist er- loschen. A 2756— 23. 9. 1956 Friedrich August Kops in Mannheim. Die Firma ist erloschen,(Von Amts wegen eingetragen auf Grund 8 31 Abs. 2 HGB). 5 B 399— 28. 9. 1956 Dr. Schmitz& Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim-Waldhof. Die Firma ist erloschen. Auf viele Fragen die richtige Antwort! Wie soll man waschen? Besonders schnell Besonders gründlich? Das neue Schwanweiss erfüllt danke seiner groben waschaktiven Re- serve in jedem Fall alle lhre Wün- sche. Die große Wäsche wird schonend ohne Zusatzmittel, die kleine Schnellwäsche besonders bequem ohne Einweichen und Kochen gewaschen. Mit Recht gilt jetzt: Alles in Einem wäscht allein! Machen Sie einen Versuch! Die unvermindert große Schaumkraft bei der zweiten, ja selbst bei der dritten Lauge wird auch ihnen zeigen, was in diesem hochmo⸗ dernen Waschmittel steckt. nur 90 Pf 1 9 a 0 1 1 1 1 9 4 9 Seite 6 MORGTHN Dienstag, 2. Oktober 1936/ Nr. Waldhöfer 3:5-Niederlage in Laudenbach: Lemis kosteie Sechenheim die Juſiung Fünf Bergstraßen-Vereine unter den ersten Sechs der Handballbezirksklasse TV Großsachsen— 62 Weinheim 6:7 In der Handballbezirks klasse gab es am letzten Septembersonntag die erwartete Wachablösung: TV Hemsbach übernahm die Tabellenführung, Hohensachsen fiel auf den dritten Platz zurück. 62 Weinheim rangiert nun an Platz vier. Die Ezer, die schon in den letzten Spielen eine schöne Leistungssteige- Tung erkennen ließen, konnten beim TV Großsachsen einen knappen, aber nicht un- verdienten 7:6-Erfolg erringen. Die Platz- herren stemmten sich bis zur letzten Se- kunde dieser Niederlage entgegen, die aber nicht zu vermeiden war. TV Brühl— 98 Seckenheim 6:6 Der Punktverlust in Brühl kostete den 9gern die Tabellenführung. Dabei war die- Knapp für IV Friedrichsfeld Die Spiele der Handball- Kreisklassen In der Handballkreisklasse A verliefen die Spiele des letzten Septembersonntags durch- Weg programmgemäß. Die beiden führenden Mannschaften aus Friedrichsfeld und Viern- heim hatten Heimspiele und behielten die Oberhand. Der TV Friedrichsfeld hatte dabei Aber alle Hände voll zu tun, um Emheit Wein- Heim das Nachsehen zu geben, während Viernheims 10:2-Erfolg über die TSG Rheinau den Erwartungen entspricht. Weitere knappe Siege landeten die Sd mit 5:3 über die Mann- heimer Polizei und der TV Sandhofen mit 7:5 über 07 Seckenheim. 46 Mannheim konnte trotz guter Abwehrleistungen den Sieg des AB Heddesheim nicht verhindern. In der B-Klasse fiel in der Staffel Nord eine Vorentscheidung: Der Sc Pfingstberg verlor in Reilingen nicht ganz erwartet 3:7 und damit auch die ersten Punkte. TV Rhein- au wahrte dagegen seine Chancen im Spiel gegen TSV Neckarau, das einen 11:6-Sieg brachte. In der Staffel Süd hatte die MTG mit der IB Lützelsachsens leichtes Spiel; das 20:4 besagt alles. Nur knapp konnte Neckar- hausen in Wallstadt mit 8:7 die Oberhand be- halten.— Bei den Frauen hatte TSV 1846 in Sandhofen gegen die SpVgg. anzutreten. In einem prächtigen Spiel schafften die Turne- rinnen erst in den letzten Spielminuten den Knappen 5:4-Erfolg, der ihnen die Tabellen- Tührung einbrachte. VfR gewann mit 5:0 in Heidelberg über die Freie Turnerschaft. SV Waldhof erzielte gegen den VfL Neckarau einen 5:2-Sieg. l Basketball-Finale komplett Mit Berlin und Baden stehen die beiden Mannschaften fest, die am 27/28. Oktober mit Hessen die Endrunde um den neu- geschaffenen Bundespokal im Basketball be- streiten. Während Hessen durch den Ver- zicht von Westdeutschland und Rheinland- Pfalz kampflos die Vorrunde überstand, setzte sich Baden in München gegen Bayern mit 55:43(29:20) durch, und in Berlin kam im einzigen vollständigen Dreier-Turnier Berlin durch Siege über Hamburg mit 72.22 (Jrelih und über Niedersachsen mit 61.33 (3319) unerwartet leicht zum Erfolg. Nieder- sachsen schlug Hamburg, das mit einer unerfehrenen Nachwuchsmannschaft antrat, mit 38:36(14:11). 5 Matthews unentbehrlich Englands Dribbelkünstler Stanley Mat- thews, der kürzlich sein 25 jähriges Spieler- jubiläum feiern konnte und schon 41 Jahre ses Treffen zunächst ganz nach dem Wunsch der 98er gelaufen. Triebskorn hatte seine Elf in Führung gebracht, der Ausgleich ließ jedoch nicht auf sich warten. Es folgte 2.2 und 3:3 und dann konnten die Gäste zwei Tore vorlegen. Nach der Pause erhöhten die Spieler um Treiber sogar auf 6:3, womit das Spiel entschieden schien. Der hervor- ragende Torwart Bastel brachte dann aber durch seine Leistungen Ruhe und Sicherheit in seine Mannschaft. Als Seckenheim dann bei 5:6 einen Vierzehnmeter vergab, hatte Brühl vollends Oberwasser und schaffte fast mit dem Schlußpfiff noch den Ausgleich. Triebskorn(4), Frey und Brecht für Brühl, Bade(3), Marzenell, Treiber und Moll auf der Gegenseite waren die Torschützen. 9 Weinheim— SV Ilvesheim 4:11 Die Platzherren boten dem SV Ilvesheim. der erstmals mit Klopsch angetreten War, bis fast zum Ende der ersten Hälfte energi- schen Widerstand, um dann allerdings dem Elan und Druck der Gäste weichen zu müs- sen. Weinheim war 1:0 in Führung gegan- gen, die Ilvesheim postwendend ausglich. Erst in der 21. Minute kamen die Gäste zum zweiten Tor, womit der Bann gebro- chen war. Bis zur Pause hieß es 5:1 und am Ende gar 11:4 für die vor allem im An- griff gut operierenden Gäste. TV Hemsbach— Spvgg Sandhofen 12:7 Die Spygg Sandhofen hatte in Hemsbach einen sehr schwachen Start. Anders die Platzherren, deren Sturm vom Anspiel weg immer wieder die gegnerische Deckung durcheinander wirbelte und Tor auf Tor erzielte. Schon beim Wechsel führten die Bergsträßler mit 6:3. Nach der Pause kamen die Gäste etwas besser ins Spiel, aber Hemsbach war nicht mehr zu stoppen. Wäh- rend beim Gast der Spielmacher fehlte, führte Kronauer bei den Platzherren prachtvoll Regie und war auch erfolgreich- ster Torschütze. 99 Seckenheim— sd Hohensachsen 11:2 Zugegeben: Die Gäste aus Hohensach- sen konnten nicht in stärkster Besetzung an- treten; besonders der Mittelstürmer wurde vermißt, dennoch hätte man eine solche Ab- fuhr nicht erwartet. Ausschlaggebend für den eindeutigen Sieg der Platzherren war die hervorragende Spiellaune Sälzlers, der allein sieben Tore verbuchte. Vetter und Weber besorgten den Rest. 18 Laudenbach— SV Waldhof 3:3 Beide Gegner lieferten sich an der Berg- straße ein gutes Spiel, dessen Ausgang lange offenblieb. Erst als nach der Pause Waldhofs Angriff nachließ, wodurch die Hintermannschaft überlastet wurde, mußte man dem Druck des Gastgebers nachgeben. Die Waldhöfer hatten einen guten Start er- 3:1 in Führung gegangen. Laudenbach, das bis zum Wechsel auf 2:3 aufgeholt hatte, ließ nach der Pause keinen Gästeerfolg mehr Zu, traf aber selbst durch Neuthinger, Keil, Lohrer und Bausch noch dreimal ins Schwarze. wischt, Waren 110 ung nach dem Ausgleich jahreserfolg Wiederholen WIII, in allen vier Stand im Moto-Cross nach vorletztem Lauf: DIE GRUSSERE HARMONIE und der elegantere Vortrag gaben auch in diesem Jahre wieder den Ausschlag für den Sieg der Weltmeister Knake/ Koch bei den Rollkunst- lauf- Titelkämpfen in Hannover. Durch eine im Schwierigkeitsgrad unerreichte Kür⸗ übung— nach Schuberts VII. Sinfonie und„Schwanensee“ behaupteten sich die Frankfurter vor Blumenberg/ Mensching und Kilius/ Ningel. Foto: dpa Wie erwartet: Paarlauftitel am härtesten umkämpft: Jaumſiaſi sicher lief Hinget die Kü. Helene Kienzles überraschende Niederlage bei Rollkunstlaufmeisterschaften Die Prognosen der Fachwelt wurden bei den Rollkunstlauf-Meisterschaften im Kup- pelsaal der Stadthalle von Hannover bestä- tigt: In den beiden ersten von drei Meister- schaftsentscheidungen holten sich mit dem 18 jährigen Frankfurter Franz Ningel(Platz- Zzifer 5, 172,57 Punkte) und Sigrid Knake“ Günther Koch(Platzziffer 5, 11,44 Punkte) die vorjährigen Weltmeister die Titel; darüber hinaus wurde der Paarlauf zu dem am härtesten umkämpften Wettbewerb. Die 3000 Zuschauer erlebten eine gute General- probe für die zwei Wochen Später in Bar- celona stattfindenden Weltmeisterschaften, bei denen Deutschland den großen Vor- herrschte jeden Schritt und jeden Sprung traumhaft sicher. Nie ging das Temperament mit dem jungen Frankfurter durch, dessen sauber gestandene fünf Axel- Paulsen und zwei Doppel-Salchows wohldosiert in einen Vortrag ohne jeden Leerlauf eingebaut wa- ren, für den der zukunftsreiche Hesse dann mit voller Berechtigung die Tages-Höchst- wertung erhielt. Dem zwölfjährigen deut- schen Eiskunstlaufmeister Manfred Schnell- dorfer— ein neues Gesicht in dieser Kon- kurrenz— fehlte zwar noch der letzte Schliff, trotzdem aber berechtigt der Mün- chefter, der Hinter Beyer und Weilert(Ber- Iin) Vierter wurde, auch auf Rollschuhen zu Zukunftshoffnungen. Die Leistungsdichte hielt bei den Paaren all das, was man sich von dieser Konkur- renz versprochen hatte. Der Unterschied in der Platzziffer(5 zu 10) zu Gunsten von Knake/ Koch drückte nicht den harten Kampf zwischen zwei grundsätzlich ver- schiedenen Paaren aus. Die große Stärke von Sigrid Knake/ Günther Koch blieb einmal Disziplinen die Welttitelträger zu stellen. Nicht daß, sondern wie Franz Ningel seine dritte deutsche Meisterschaft hinter- einander gewann, hinterließ einen nachhal- tigen Eindruck. Der figürlich noch etwas knabenhaft wirkende Weltmeister be- Zählt, wird wieder im englischen Nationaldreg spielen. Nachdem Walter Winterbottom in den Länderspielen gegen Schweden, Finnland und Deutschland auf den schnellen Rechts- außen Rlackpools verzichtet hatte, nominierte er ihn nunmehr für seinen alten Stammposten im Fußballländerspiel gegen Irland am Sams- tag in Belfast. Er rückt damit an die Stelle von Gordan Astall(Birmingham). Die zweite Aenderung in der englischen Nationalelf ge- genüber der Besetzung von Berlin gab es im Innensturm, wo auf halbrechts Don Revie für den verletzten Haynes mitwirkt. Solotänzerin vor Narzissus Zu den wertvollsten Zweijährigen-Prü- fungen zählt der 1899 gegründete Preis des Winterfavoriten(1600 m, 20 000 D), den in Köln bei seiner 52. Entscheidung in Abwe⸗ senheit des Spitzenpferdes Orsini Gestüt Er- jenhofs Solotänzerin(W. Held) vor Narzissus, Windfang und Utrillo auf schwerem Geläuf in der guten Zeit von 1:45 Minuten nach Kampf sicher gewann. Betzelbacher vor D Zumindest ein Moto-Cross-Titel ist dem Pfäffinger Maico-Werksfahrer Fritz Betzel- bacher sicher. Im achten und vorletzten Lauf von 10 000 Zuschauern an der steinigen, 1,6 km langen Strecke von Rüsselsheim dicht am Main gewann das junge Talent sowohl die 250- als auch die 350-cοm-Klasse. Während er bei den Viertellitermaschinen ebenso wie Ott(Sieger der Achtelliterklasse) in den Klassen bis 125 und 175 cem nicht mehr zu holen ist, genügt inm im Kampf um den 350-cem-Titel mit fünf Punkten Vorsprung Praktisch eine Placierung im Finale unter den ersten Fünf. In der schweren Klasse konnte der Fröndenberger Radermacher durch seinen zweiten Sieg ebenfalls fünf Punkte auf seinen schärfsten Verfolger Krü- Ser Düsseldorf) gutmachen und braucht sich am nächsten Sonntag in Ingolstadt auch nur noch zu placieren. 5 Die Ergebnisse(alle Rennen 12 Runden 19,2 km): bis 125 cem: 1. Ott, 26:25,0; 2. zelbacher 52, Markus 36, Reiter 23, Oesterle 43, Lenz 22; über 350 cem: Radermacher 41, Krüger 36, Wolter Essen) 35, K. Wüsten- hagen 26, Braun 25 Punkte. mehr die exakte Ausführung, bei der auch ein Patzer von Günther Koch beim Salchow nicht allzuschwer ins Gewicht fiel. Das enorme Tempo überdeckte die etwas flach angesetzten Hebesprünge. Mit ihrem eigen- willigen Stil waren auch diesmal die Han- noveraner Rita Blumenberg/ Werner Men- sching die großen Konkurrenten. Das Han- noveraner Paar setzte einige verblüffende, neue Ideen in die Tat um, aber es blieb das große Handicap, daß Werner Mensching in der Sprungkraft nicht die Stärke seiner Partnerin erreichte. Kilus/ Ningel, die Welt- meisterschaftsdritten auf Schlittschuhen, waren die Dritten im Bunde der Großen. Das figürlich nicht gerade ideale Paar zeigte auf Rollschuhen eine weitere, unverkenn- bare Verbesserung. Durch eine ausgezeichnete Kür besiegte die vorjährige Zweite in der deutschen Mei- sterschaft, Rita Blumenberg, RESd Hanno- ver(7/168,94), die Weltmeisterin und Titel- verteidigerin Helene Kienzle, Stuttgart (8/ 168,58), die in der Pflicht noch mit zwei Punkten(97,04) geführt hatte. oppel meisterschaft Bodmer Geide Ingolstadt), 26:47, 2; 3. Mat- thes(Mannheim), alle DKW, 28:05,8; bis 175 cem: 1. Kämper(Burscheid), Maico, 25:44,7; 2. Ott, 225:45,0; 3. R. Müller(Pfäf- fingen), Maico, 25:47,8; bis 250 cm: 1. Betzel- bacher Efäffingen), 25:12,1; 2. Markus (Hagen), 25:50,0; 3. Karzewski(Unna), alle Maico, 25:52,1; bis 350 cem: 1. Betzelbacher, 25:31,2; 2. R. Müller, 25:40, 4; 3. Bauer(Stutt- gart), alle Maico, 26:11,0; über 350 cem: 1. Radermacher Fröndenberg), 26:03, 0; 2, Krü- ger Düsseldorf), beide BSA, 26:07, 2; 3. Braun(Leichlingen), Matchless, 26:09, Min. Der Meisterschaftsstand: bis 125 cem: Meister Ott 62, Bodmer 34, Matthes 28; bis 175 cem: Meister Ott 44, R. Müller, Kämper je 29, Oesterle 19; bis 250 cem: Meister Bet- 20; bis 350 cem: Betzelbacher 48, R. Müller a 5 5 Nr. 229 Wie steht mein Verein! 3 Handball-Verbandsklasse: 186 Ketsch— IV Edingen TSV Birkenau— 8d Nußloch Germ. Dossenheim— TSV Oftersheim TSG Ketsch TSV Birkenau TV Edingen Sg Leutershausen VfL Neckarau TSV Oftersheim Sg Nußloch VfR Mannheim TSV Rot Germ. Dossenheim 6 FFT r E 1 0 0 58 5 2 11 6 2 0 4 41:54 i 6 1 1 1 2 6 0 0 6 28:83 Bezirksklasse, Staffel 1: 16 Laudenbach— SV Waldhof 99 Seckenheim— Sd Hohensachsen ITV Hemsbach— Spygg Sandhofen ITV Großsachsen— 62 Weinheim TV Brühl— 98 Seckenheim 09 Weinheim— Sy Ilvesheim TV Hemsbach 98 Seckenbeim S Hohensachsen 62 Weinheim TV Grobsachsen TG Laudenbach TV Brühl SV Waldhof ZV Ilvesheim 99 Seckenheim Spogg Sandhofen 09 Weinheim 7 8 5 2 1 84.43 8 5 0 3 43745 1 7 2 1 3 44738 8 1 8 2 2 4 40.47 7 2 1 4 4747 1 3 0 4 44258 7 2 1 4 55746 1 2 1 4 46.57 7 0 1 6 20 66 Kreisklasse A: TV Friedrichsfeld— Einheit Weinheim 10 SG Mannheim— Polizei-SV ITV Sandhofen— 07 Seckenheim TSV Viernheim— TSG Rheinau Oberflockenbach— 64 Schwetzingen TSV 46— ATB Heddesheim TSV Viernheim TV Friedrichsfeld Sg Mannheim ATB Heddesheim TV Sandhofen TV Oberflockenbach Einheit Weinheim 64 Schwetzingen Polizei SV 18G Rheinau TSV 1846 07 Seckenheim Kreisklasse B, Staffel Nord: 47:16 44.21 34:27 41:30 30:31 47:44 31:30 29:89 25:28 22:45 27:41 23.48 n n en n n en en n en en enen SSS Kn 888828888 en n n 0 228 TB Reilingen— 80 Pfingstberg TV Waldhof— 98 Seckenheim Ib TV Rheinau Ib— TSG Plankstadt TV Rheinau— ISV Neckarau TV Rheinau 18G Plankstadt Germania Neulußheim TB Reilingen Sc Pfingstberg 98 Seckenheim 1b TV Waldhof Tus Neckarau Post SV TV Rheinau Staffel Süd: 3 41:18 52:19 36:13 31:13 18:13 36:37 „18:37 28:48 8:37 13.46 * c n en e N SS e 888882888888 8 9e MiG— Lützelsachsen Ib SV Wallstadt— TV Neckarhausen Badenia Feudenheim MTG TV Schriesheim Fortuna Schönau TV Neckarhausen Bad, Feudenheim 1b TV Lützelsachsen Sc Käfertal 1b Se Käfertal MTG 1b TSG Ladenburg SV Wallstadt TV Lützelsachsen 1b Frauen: 45715 43:14 28:13 29:35 24 23 27735 38˙32 21:23 26:13 19:2⁵ 28:31 13:73 n co co c, e 2s SSS SSS SS SSS & do d d N L e d S FT Heidelberg— VfR Mannheim Spygg Sandhofen— TSV 46 SV Waldhof— VfL Neckarau SpVgg Sandhofen Ib— Fort. Schönau 16 Friedrichsfeld— VfR Ib Im Judo: 2:2 gegen Holland Holland und Deutschland trennten sic im Judo-Länderkampf in Eindhoven 222. Vor 1800 Zuschauern errang Deutschland im alten 4 Leichtgewicht durch Siege von Schwien keit e (über de Waal) und Schießleder(über Bonte) die beiden Punkte. Steinbeck(gegen Doole- men k waard) und Trödert(gegen Geesink) verloren in Nei die beiden 17711 „V. 43 L050 105 90 Neust sind bek ü wie sie % Höhepur 10 markt is stadt Aten, was. für den Wein gi i genomm 119 risch me 12⁰ 00 Das 9 ersten 5 1 1 1 plötzlic 10 und alle Ii legen. V oi keit, ges So der 1 deutsche rat Cor 1 Weinkö⸗ 500 Er assis 9 h sichtsra. Ul schen v ministen 7˙0 7˙8 3710 11¹⁰ 100 00 00 60 2 2 0 29 09 2070 7700 90 64 40 40 44 40 200 230 200 000 0˙5 4.5 5˙˙ 12 0˙3 während die Mittelgewichtskämpfe zwischen Alpers und Essink sowie Schombert und Becht keine Entscheidung brachten. Toto-Quoten West-Süd-Block(endgültige Gewinnquoten, Skand Zwölfer wette: 1. R.: 80 101,80 DM; 2. R.: 2 825, schen DM; 3. R.; 220,80 DM.— Zehnerwette: 1. R. Schall 20 969,30 DM; 2. R.: 726,70 DM; 3. R.: 62,00 DPM. Notbre Siebener-Punktauswahlwette: 1. R.(21 P.) 73 360, 10 DM; 2. R.; 5 868,80 DM; 3. R. 361,90 DM. Pferde-Toto: 1. R.(10 Richtige): 751,80 2. R.: 133,40 DM; 3. R. 19,60 DM. Weitere Sportn achrichten Seite 8 20 3 Tausen z Bundes 100 J 5 W 711 1050 zusamm dürfen Stut verhüti wiürten am Mo keit, de allen unterst Mitarb. der A. HBehörd Grohra innerte Jahr ii ereigne laufe s 00 a Stut Winter. erhält Früh- furt ne ausgeze Flügen reich, Westen dern. Gro desver legung Abschi heim ner de Kundg worde 1 Tül wurde den sc Schwergewichtsbegegnungen haftet E. We Köche DMM. neu für Mannheim! H . Keine Betteouch, sondern ein rel, n Dipl. OPTIKER — 7 * 8 Polt für re Augengläzer O 4, 5, an den planken gegenüber Planken- Lichtspiele Telefon 52778 normales Bett und eine Couch. Kein abendliches Bettenmachen [L Spezielebteff ung: Uns lehtbofe Augeneldser! 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Männe 1 1 94 eim 4 42 48 1 50 23 41 53 95 90 00 94 44 0 90 50 47 54 283 550 113 120 60 U 28 134 43 123 845 10 232. 00 138 5 26 5 47 80 47 60 258 6 46 500 57 600 66 III im 710 5018 75 10˙ 1574 7150 100 100 1 SSS 55 SSS N 0¹5 4:5 5˙2 1:2 0˙3 and en sich en 22. land im chwiers Bonte) Doole- verloren nungen, wischen rt und u n n e chied · quff? dong ft und n der n und frisch Dienstag, 2. Oktober 1956 BUN DES-LANDER-SEITE Seite 7 Von Kindesbeine Das hohe Fest des deutschen Neustadt a. d. Weinstraße. Die Pfälzer sind bekannt dafür, daß sie die Feste feiern wie sie fallen. Die Weinfeste sind Legion. Höhepunkt neben dem Dürkheimer Wurst- markt ist das Deutsche Weinlesefest in Neu- stadt an der Weinstraße. Böse Zungen mein- wie kann man 1956 ein Weinfest feiern, n an bin ich dem Von Kindesbeinen an bin ich dem Wein ver- wachsen und werde es weiter sein“ „Freut euch des Weins“, diese Parole stand über dem Festspiel um die Wahl der Deutschen Weinkönigin 1956. Zehn Winzers- töchter, die Gebietsweinköniginnen aus Ba- ten, der Franke gar f für den Wein werben, wo es kaum deutschen den e e Mittel- Wein gibt und die Weinpreise Formen an- 1 N* 3 aben, die jede Werbung illuso- rene e FFF genommen Haben, 9 8 Mittelpunkt dieses Spiels. Es sei gesagt: risch machen? Das Deutsche Weinlesefest ist in seinem ersten Akt über die Bühne gegangen. Allen Unkenrufen zum Trotz.„Man kann nicht plötzlich mit der Weinwerbung aufhören und alles Was bisher gewesen ist, ad acta legen. Wir sind für eine echte Weinfröhlich- keit, gegen einen übertriebenen Weingenuß.“ So der vitale und eigenwillige„Chef“ der deutschen Weinwerbung, Landwirtschafts- rat Cornellssen, bei der Wahl der Deutschen Weinkönigin 1956 Am Sonntag in Neustadt. Er assistierte dem Vorsitzenden seines Auf- sichtsrates, dem erstmals() bei einem deut- schen Weinlesefest anwesenden„Weinbau- minister“ von Rheinland-Pfalz. Oskar Stü- binger.„Das Kulturgut Wein muß erhalten pleiben“, rief Stübinger im Krönungssaal Tausenden von Menschen aus der ganzen Bundesrepublik Zu.„Der Staat wird den Winzern helfen. Ueberhaupt müssen alle zusammenarbeiten. Aus der Not der einen dürfen die anderen keine Geschäfte machen. UMS CHAU IN BADEN-WURTTEM BERG Unfallverhütungswoche eröffnet Stuttgart. Bei der Eröffnung der Unfall- verhütungswoche 1956 appellierte der baden- würtembergische Arbeitsminister Hohlwegler am Montag in Stuttgart an die Oeffentlich- keit, den Kampf gegen die Unachtsamkeit in allen Betrieben und im Straßenverkehr zu unterstützen, Der Minister sprach vor den Mitarbeitern der gewerblichen Wirtschaft, der Arbeitnehmer- Organisationen und der Behörden, die für die Unfallverhütung im Großraum Stuttgart zuständig sind. Er er- innerte daran, daß sich im vergangenen Jahr im Bundesgebiet täglich 8000 Unfälle ereignet haben. Der gesamte Schaden be- laufe sich auf 3,3 Milliarden Mark. Neue Flugverbindung Stuttgart. Mit dem Inkrafttreten des Winterklugplans der Deutschen Lufthansa erhält Stuttgart zu den bereits bestehenden Früh- und Abend verbindungen nach Frank- kurt noch eine Nachmittagsverbindung mit ausgezeichneten Anschlußmöglichkeiten Zzu Flügen nach Hamburg, Skandinavien, Frank- reich, Spanien, England, dem mittleren Westen der USA und nach den Nahostlän- dern. Protest gegen Abschußbasis Großsachsenheim. Gegen die vom Bun- desverteidigungsministerſum geplante An- legung eines Düsenjägerflugplatzes und einer Abschußbasis für Raketen bei Großsachsen- heim protestierten mehr als 1000 Einwoh- ner der umliegenden Gemeinden auf einer Kundgebung, die von der SPD einberufen worden war. Dreizehnjährige vergewaltigt Tübingen. An einem 13jährigen Mädchen wurde in Tübingen von einem 36 Jahre alten Autofahrer türkischer Staatsangehörig- keit ein Notzuchtverbechen verübt. Dank den sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnah- men konnte der Täter bei der Paßgkontrolle in Neuhaus bei Singen am Hohentwiel ver- haftet werden. Expreß aus Uebermut gestoppt Weil am Rhein. Einige junge deutsche Köche und Kellner stoppten den Italien- Skandinavien-Expreß auf der Strecke zwi- schen Basel und Freiburg vor dem Bahnhof Schallstadt. Aus Uebermut zogen sie die Notbremse des mit einer Geschwindigkeit von 100 kmyst fahrenden Zuges. Die jungen Männer, die mit vollgefüllten Brieftaschen von der Saisonarbeit in der Schweiz nach Frankfurt heimfuhren, wollten ihren Be. gleiterinnen offenbar zeigen, daß sie„Mut“ hatten. Die Geldstrafe von 30,.— Mark zahl- ten sie mit überlegenem Lächeln. Sie woll- ten es nicht begreifen, daß sie mit ihrem unwerantwortlichen Treiben die Sicherheit 5 Fernschnellzuges gefährdet Prominentes Brautpaar Riedlingen. Die 22jährige Marie Therese Herzogin von Württemberg hat sich mit dem 28 jährigen Prinzen Heinrich von Frankreich, dem ältesten Sohn des französischen Thron- brätendenten, des Grafen von Paris, auf Schloß Altshausen bei Riedlingen verlobt. Die offizielle Verlobungsfeier findet am 14. No- vember auf Schloß Altshausen statt. frische Mädchen, natürlich, der Scholle ver- bunden, keine Miß X. oder Miß V. Die Wahl fiel schwer. Da war die 21jährige Gisela Dürr aus Oberrottweil am Kaiserstuhl, die Repräsentantin des badischen Weinbaues. Herb und voller Geheimnisse wie ein Bur- gunder. Die spritzige Elke Mildenberger aus Lützelsachsen, die vom Weinbaugebiet Berg- straße entsandt wurde. Die erst am Tage zuvor gewählte Pfälzische Weinkönigin Ilse Reinig aus Edesheim, ein munteres, gewand- tes„Persönchen“. Da waren die 20jährige Anna Maria Mi- chel aus Hochheim am Rhein, die Gebiets- Weinkönigin aus dem Rheingau, die alle schon auf dem Thron der Deutschen Wein- königin saßen, Helene Schwegel von der Nahe, die„Romy Schneider“ unter den Be- werberinnen, Hildegard Diebold aus Malsch bei Heidelberg, die Württemberg repräsen- tierte, Hedwig aus Franken, Poris vom Mit- telrhein, Hannelore aus Rheinhessen und Margrit aus Mehringen an der Mosel. Die Wahl war hart. Vier Wahlgänge waren notwendig. Was niemand erwartete, wurde Wirklichkeit. Zur Deutschen Wein- königin wurde Margrit Hoffranzen aus Meh- ringen gewählt. Ein sympathisches Mädchen. 19 Jahre alt, von natürlichem Liebreiz. Eine würdige Repräsentantin des deutschen Weines. Noch nie war die Konkurrenz so stark. Besonders zu spüren bekam dies Anna Maria Michel, die Rheingauerin, die sich mit der Stelle einer ersten Deutschen ein verwachsen.“ Weines nahm seinen Anfang/ Die Wahl der Königin war schwierig Weinprinzessin begnügen mußte. Ein Ach- tungsplatz für Baden: zweite Deutsche Wein- prinzessin wurde Gisela Dürr aus Oberrott- weil. Hätte Baden nicht schon einmal eine Deutsche Weinkönigin gestellt, wäre sie sicherlich noch weiter vorn gelandet. Die diesjährige Wahl und Krönung der Deutschen Weinkönigin war imponierend. Das Festspiel konnte begeistern. Das War endlich einmal keine„Provinz“ mehr. Ernst Lorenz aus Lambrecht schrieb das Spiel um Wahl und Krönung, die befeuernde Musik war von Ernst Kochan.(Wie hatte man diese Musik, diese Lebendigkeit am Tage zuvor bei der Wahl der Pfälzischen Weinkönigin vermißt.) Der Wein stand im Mittelpunkt des Spiels. Der Wein, der die Völker ver- bindet. Lieder, Tänze und Bräuche aus allen Weingauen Deutschlands verzauberten die Zuhörer. Der Saalbau in Neustadt war voll von einem Farben- und Melodienrausch. Endlich... Erfreulich, daß zu diesem pfäl- zischen Erfolg Künstler aus Mannheim und Heidelberg, so Herta Schmidt(Sopran), Kurt Albrecht(Tenor), Hans Beck(Tenor), Kurt Schneider(Baß) und Walter Vits-Mühlen (Sprecher), alle vom Nationaltheater Mann- heim, sowie Paul Ritter Bariton) aus Bad Kreuznach und Ballettmeisterin IIse-Lore Wöbke mit dem Ballett der Städtischen Bühnen Heidelberg, entscheidend beigetragen haben. Horst Scheuermann Weinselige Krönung Mit strahlenden Augen nahm die dunkelhaarige Margrit aus Mehringen an der Mosel am Sonntag- abend in Neustadt/ Wein- straße von ihrer Vorgän- gerin Irmgard Krone und Szepter der Deutschen Weinkönigin entgegen. dpa-Bild Zwischen Hysterie und Verantwortlichkeit ... Iiegt die Möglichkeit, Strahlungsschäden wirksam zu verhüten Mainz. Die Verseuchung der Luft mit langlebigen radioaktiven Aerosolen(Schwep- stoffen) ist nach Auffassung des Heidelberger Professors Dr. G. Schumann zur Zeit im allgemeinen noch nicht erreicht. Auf einer schwebstofftechnischen Arbeitstagung in Mainz drückte Prof. Schumann vor Presse- Düsseldorfer Raubmörder gefaßt Polizei leistete schnelle Arbeit/ Namen der Banditen waren bekannt Düsseldorf. Die beiden, unter dem Ver- dacht des Raubmordes an einem Düsseldor- fer Rentner gesuchten Männer wurden am Montag gefaßt. Die Polizei verhaftete den 23jährigen Arbeiter Heinrich Busch auf freiem Felde in Radevormwalde(Kreis Op- laden), wo er Arbeit bei einem Bauern an- genommen hatte. Der Bauer hatte Busch auf den Suchfotos in der Presse erkannt und die Polizei alarmiert. Der 27jqährige Arbeiter Heinrich Knein wurde etwas später in Krefeld-Fischeln ver- haftet. Er hatte am Samstag ebenfalls bei einem Bauern Arbeit angenommen. Auch dieser Bauer hatte ihn nach den Suchmel- dungen erkannt und der Polizei gemeldet. Beide wurden ins Düsseldorfer Polizeiprä- sidium eingeliefert. Die polizeiliche Fahndung nach den bei- den Banditen, die am Mittwoch in Düssel- dort den 64 Jahre alten Pensionär Josef Wehner ermordet und ausgeraubt und dann am Donnerstagmorgen an der Autobahn bei Köln einen Vertreter aus Mannheim nieder- geschlagen und ausgeplündert haben, hatte bereits am Sonntagabend einen wichtigen Anfangserfolg gebracht. Wie die Kölner Mordkommission bekanntgab, waren ihr zu diesem Zeitpunkt bereits die Namen der beiden Banditen bekannt, die sich von ihrer noch bei dem Kölner Ueberfall aufgetrete- nen Komplizin getrennt hatten. Die Jagd der Polizei konzentrierte sich zunachst auf den 27jährigen Arbeiter Hein- rich Knein aus Düsseldorf-Mettmann. KRnein ist Als der Mann identifiziert worden, der in Polizeiuniform am frühen Morgen des ver- gangenen Donnerstag bei Köln-Poll den Personenkraftwagen des 25jährigen Mann- heimer Vertreters Alfred Kaiser mit roten Polizeilichtsignalen angehalten und diesen gebeten hatte, ihn und seine beiden angeb- lichen„Häftlinge“ bis Frankfurt mitzuneh- men. Die Polizeiuniform, die Knein trug, hatte er bei dem Raubmord in Düsseldorf aus dem Zimmer eines Polizeiwachtmeisters Unsere Korrespondenten melden dußerdem: Zuchthaus wegen Totschlags Nürnberg. Das Schwurgericht beim Land- gericht Nürnberg hat den 30 jährigen Melker Josef Kolb aus Dollnstein Landkreis Eich- Stätt) wegen vollendeten und versuchten Tot schlags zu 14 Jahren Zuchthaus und dreijähri- gen Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Kolb hatte in der Nacht zum 2. April 1956 den 46 jährigen Landwirt Josef Kerner aus Dollnstein mit einem ungezielten Schuß aus einem Karabiner getötet. Quadriga wird wieder erstehen Berlin. Der Westberliner Senat hat sich entschlossen eine neue Quadriga in Auftrag zu geben und sie fertig zu übergeben, sobald das Brandenburger Tor wiederhergestellt ist. entwendet, der bei dem ermordeten Pensio- när wohnt. Bei dem anderen Banditen handelt es sich um den 23jährigen Heinrich Busch aus Kre- feld. Für die Ergreifung der beiden Ver- brecher und ihrer Komplizin wurde eine Be- 1ohnung von 2000 DPM ausgesetzt. Rnein und Busch haben sich am Freitag in einer Scheune bei Hoffnungsthal in der Nähe von Köln aufgehalten, wo dann die Wagenpapiere des überfallenen Mannheimer Vertreters gefunden wurden. Die Nacht von Freitag auf Samstag haben Knein und Busch in einer Scheune bei Köln-Rath, unweit von Hoffnungsthal, verbracht. Hier wurde ein plutbeflecktes Hemd gefunden. Gegenwär- tig wird untersucht, ob die Blutspuren von dem Düsseldorfer Raubmord oder von dem Ueberfall auf den Mannheimer Autofahrer stammen. vertretern jedoch die Befürchtung aus, daß dieser Zeitpunkt wahrscheinlich immer näher rücken wird. Umfassende Untersuchungen nicht nur der Luft seien erforderlich, um ein klares und fundiertes Bild von den Auswir- kungen der Radioaktivität zu gewinnen. Prof. Schumann hatte zuvor über das Ergebnis von Untersuchungen über das Vorkommen lang- lebiger radioaktiver Aerosole in der Atmo- sphäre berichtet. Dr. K. Bisa schilderte den Tagungsteil- nehmern aus Deutschland, Oesterreich, der Tschechoslowakei, Frankreich und den USA Erfahrungen mit einem neuen strahlungs- gesteuerten Ultraschallvernebler, der nach seiner Auffassung bei der Ausschaltung radioaktiver Schwebstoffe erfolgreich einge- setzt werden kann. Dr. Bisa hat das Gerät in Zusammenarbeit mit anderen Wissen- schaftlern entwickelt. Er betonte, daß eine vernünftige resultierende Kraft aus Hysterie und Verantwortung gefunden werden müsse, wenn eine wirksame Verhütung von Strah- lungsschäden erreicht werden soll. Dies Sei im Interesse der radiologischen Sicherheit der Bevölkerung unbedingt erforderlich. Man sollte sich in der Bundesrepublik noch viel mehr mit dieser Frage befassen und nicht so sehr das ganze Schwergewicht auf Entwick- lung und Nutzung der Atomkraft legen, sagte Bisa. Es gebe schon aussichtsreiche Methoden zur Entgiftung radioaktiver Spaltprodukte, selbst für den Fall thermonuklearer Kata- strophen. Schnellgericht wieder in Aktion Volksfest-Rowdies wurden mit hohen Gefängnisstrafen„bedient“ Stuttgart. Nach fünftägiger Verhandlungs- pause wurden dem Schnellgericht beim Amtsgericht Bad Canstatt am Sonntag Zwei Volksfest-Rowdies vorgeführt. Ein 37 Jahre alter Bildhauermeister aus Ditzingen im Kreis Leonberg, der seinen Liebeskummer auf dem Volksfest in Alkohol ertränkt hatte, wurde wegen groben Unfugs, Körperverlet- zung, Widerstands gegen die Staatsgewalt und öffentlicher Beleidigung zu sieben Mona- ten Gefängnis verurteilt. Mit einem Blut- alkoholgehalt von 2,0 bis 2,4 Promille hatte der Angeklagte am Samstagabend bei der Fruchtsäule mehrere Volksfestbesucher be- lästigt und ins Gesicht geschlagen. Als ein Polizist eingriff, weigerte sich der rabiate Mann, mit auf die Wache zu gehen. Es mußten ihm Handschellen angelegt werden. Seine bisher höchste Gefängnisstrafe, neun Der amtierende Regierende Bürgermeister Franz Amrehn teilte dies dem Ostberliner Oberbürgermeister Fritz Ebert mit. Kein menschliches Versagen Paderborn. Drei Schaffner und ein Werk- stattmeister der Paderborner Straßenbahn- gesellschaft wurden von der Anklage frei- gesprochen, das Straßenbahnunglück in Paderborn am 11. August fahrläàssig ver- schuldet zu haben. Das Unglück, bei dem ein Fahrgast getötet und 38 verletzt worden waren, wird auf einen technischen Fehler zurückgeführt. Für 48 000 DM Briefmarken gestohlen Hamburg. Unbekannte stahlen in der Nacht zum Samstag aus einem Hamburger Monate, verhängte das Gericht über einen 26 Jahre alten Hilfsarbeiter aus einer Ge- meinde des Kreises Tübingen, der wegen Körperverletzung, Widerstands gegen die Staatsgewalt und öffentlicher Beleidigung verurteilt wurde. Der schon mehrfach vor- bestrafte Mann hatte eine alte Frau geohr- feigt, einem Luftballonverkäufer den Stek- ken mit Luftballonen entrissen, zerbrochen und mit den Stücken um sich geschlagen. Als er von beherzten Volksfestbesuchern der Polizei übergeben worden war, konnte er sich nicht ausweisen. Auch er mußte gewaltsam abgeführt werden. Dieser Angeklagte, den der Schnellrichter den Prototyp eines üblen Volksfestrowdys nannte, hatte einen Alkohol- gehalt von 1,7 Promille. Beide Verurteilte erhalten keine Bewährungsfrist. Es wurde Haftbefehl erlassen. Postamt Briefmarken im Wert von 48 000 Mark. Die Täter brachen ein Kellerfenster und mehrere Kellertüren auf und drangen in den Schalterraum ein. Hier sprengten sie den Tresor des Postamtes und stahlen außer den Briefmarkenbogen noch 1200 Mark Bar- geld. Ohrfeigen in der Schule Darmstadt. Zu 550 Mark Geldstrafe wurde ein Volksschullehrer aus Langen wegen Körperverletzung im Amt, fahrläs- siger Körperverletzung und Beleidigung in acht Fällen verurteilt. Der Lehrer hatte im Unterricht Ohrfeigen ausgeteilt, den Mäd- chen in die Haare gegriffen, Jungen und Mädchen mit dem Knie gestoßen und einen Jungen mit dem Stock geschlagen. BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Kleinbus verunglückt Alzey. Auf der Bundesstraße 40 zwischen Mainz und Kaiserslautern geriet am Mon- tag an der Abzweigung nach Spiesheim im Kreis Alzey ein Kleinbus der amerikanischen Luftwaffe aus bisher noch ungeklärter Ur- sache von der Fahrbahn ab und stürzte in einen Straßengraben. Der Fahrer und drei Frauen zogen sich schwere Verletzungen zu. 10 000 beim Großflugtag Zweibrücken. Im Auftrag des rheinland- pfälzischen Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr hat am Sonntag Ministerialdirigent Dr. Berndt(Mainz) das Segelfluggelände des Aeroclubs Pirmasens bei Rieschweiler im Landkreis Zweibrücken seiner Bestimmung übergeben. Dr. Berndt versicherte den Pir- masenser Segelfliegern, daß die Landes- regierung sie bei dem geplanten weiteren Ausbau der„pfälzischen Rhön“ zu einem Flugplatz„Pirmasens Zweibrücken“ unter- stützen werde. Ueber 10 000 Zuschauer sahen bei der Einweihung ein internationales Flug- programm, das von deutschen und amerika nischen Fliegern bestritten wurde. Ueberfall auf Tankstelle Pirmasens. Einen allerdings vergeblichen Ueberfall auf eine Tankstelle an der Bun- desstraße 10 bei Bärenhütte im Landkreis Pirmasens hat ein etwa 20 bis 25 Jahre alter maskierter Mann verübt. Wie die Gen- darmerie Pirmasens am Montag bekanntgab, hatte der Unbekannte den schon schlafen- den Tankstellenbesitzer durch Klopfen am Fenster geweckt und fünf Liter Benzin für sein Fahrzeug verlangt. Der Tankstellen- besitzer lehnte jedoch die Bedienung ab, nachdem er durch sein Schlafzimmerfenster erkannt hatte, daß der Unbekannte eine schwarze Maske trug und in einer Hand eine Pistole hielt. Der Unbekannte schoß darauf- hin, ohne jedoch den Ueberfallenen zu tref- fen. Die Kugel zersplitterte die Fenster- scheibe und schlug in die Decke des Zimmers ein. Ohne etwas erbeutet zu haben entfernte sich der Maskierte dann mit einem vor der Tankstelle haltenden Auto in Richtung Zweibrücken. Bundesstraße 10 ausgebaut Zweibrücken. Der Ausbau der Bundes- straße 10 am deutsch- saarländischen Grenz- übergang Zweibrücken—Kaplaneihof ist jetzt auch auf der saarländischen Seite des Schlag- baumes abgeschlossen worden. Neben der Verbreiterung der Straße auf einer Länge von fast einem Kilometer wurde auch eine gefährliche Engstelle an der Ortseinfahrt von Einöd beseitigt, an der sich in den vergan- genen Jahren schon mehrere schwere Unfälle ereignet hatten. Sauber und volkstümlich Bad Ems. Für Sauberkeit und Volkstüm- lichkeit im rheinischen Karneval sprachen sich in Bad Ems über 400 Delegierte aus 209 Narrenzünften aus, die sich mit aktuellen karnevalistischen Fragen in Rheinland-Pfalz befaßzten. Präsident Karl Mörle aus Mainz warnte davor, den Karneval als Nabel der Welt zu betrachten. Dagegen sei es notwendig, inn bodenständig zu halten. Die Delegierten sprachen sich gegen jedes bezahlte Wander- rednertum unter karnevalistischer Flagge aus. Die Grußworte der Vertreter zweier saarlän- discher Karnevalgesellschaften wurden mit Beifall aufgenommen. 4 Man verlangt die AS UH und meint damit den Inbegriff von Reinbeit umd Echtheit. Und das ist Selhstver stündlich; denn hei der ASS UH spielt der Tabaꝶ die Hauptrolle. Seite g MORGEN Nr. 229 Dlenstag, 2. Oktober 1956 N Vereinsregatten des„Club“ und der„Baden“: die strahlenden Sieger kleine Preise in Emp- fang nehmen konnten. Stan Ockers ö 1 8 0 2 0 Ergebnisse: Jungruderer, Anfänger-Gig- In de Om II An 4. 45 II 92 4 3 Vierer: 1. Boot Amicitia Ziemer, Oberthür, hundert 5 8 Volk, Klett II. Stm. Hieroth), 2. Boot Saarland. waltung Hochb trieb 1 Mühlauhaf ig- Vierer m. Stm.: 1. Boot Huber(Gläser I, Gedank 0 etrieb im ühlauhafen und am Neckarkanal: Grog 5 3 1 3 Worms, Gläser II, Florschütz, Stm. E. Mayer),. anal: Große Beteiligung und ausgezeichneter Besuch 2. Boot Hufen, 3. Boot Saarland.— Jungruderer- 2 15 1. 8 1 1 a 8 5 zig-Vierer: jeitis lllen⸗ an 5 85 an 5 8 Eifer um den Sieg. 140 Ruderer Karl Schäfer und seine Leute im Laufe der 58 o 0 ver! As t Sleiterscheinungen, die hatten sich eingefunden, die insgesamt sechs Saison geleistet hatten J 5 e zieh eine Internationale Regatta im Münlau- Rennen bestritten. Den Senior-Achter 8 3 5 2, Boot Kube r 8. Boot Hammer. Damen- Gig- Pawlow l— mer a en. f mior-Achter ge-* j 5 jere 85 1 eier hafen wünschen kann. Herrlicher Sonnen- wann das 005 e mit S058 Trotz vereinzelter Behinderungen durch e Schmidt. n 0 schein Klattes Wasser, Tausende von(pa- Hassinger, Essig, Wilde, Hor, Schulz, Spiel, Schitke gab es recht spannende Rennen, die 2 Bogt Saas land! Hub Selo fü Aerensehenden) Zuschauern und eine Be- Westermann, Stn. Beißwenger II überlegen mit dem Ankänger-Vierer begonnen wurden. nagel, Grieshaber). Alte Herren, Gig-Vierer m. 9 teiligung, die nichts zu wünschen übrig ließ. gegen zwei weitere Senlor-Achter. Der Jung uch die Mädchen Waren beim Doppel- Stm.: J. Boot Huber(Jungfleisch, Beck, Schuster, Ströme Vom Ankäanger dis zum alten Herrn, alles Tuderer-Vierer ging an das Boot„Tulla“ in Vierer mit großer Begeisterung bei der Häberle, Sum, Fredrich), 2. Boot Amicitia en War in den Booten und kämpfte mit lobens- der Besetzung Bauder. Ungerer, Häarré, Lelf- Sache. Das schärfste Rennen des Tages(Chret, Dr. Stolze, Feierabend, Merrwerth, Stm. menste! 5 fer, Stm. Unser, während es im Jung- brachte der große Gig-Achter, bei dem sich. 5„ 5 7— derzüge 2 2 2 ber- ine gan?* 12 11 Senio 2 d 1 U 10 emisc 8 7 8 8„ Mayer, Ammer, 1 1 Auswahlwette einheitlich ruderer-Achter F Sies im de 2 3 Junioren glücklich Semischt, Awenius, Volk, Klett I. Buchloh, Schäfer III.* Wien i. Zwei-Boote-Feld gab. Das Boot„Ludwig einen schönen Kampf lieferten. Unmittelbar Stm. Frank), 2. Boot Amicitia; 2. Lauf: I. Bot und mi Die Fußballtoto-Auswahlwette, die bis- Pfeffer“ siegte mit der Mannschaft Wallner, vor dem Ziel gab es bei diesem Rennen noch Kurpfalz(Groß II, Oberthür, Weidner, Weber I, der Fre her in der Bundesrepublik nach verschie- Ungerer, Klein, Kaulmann, Harré, Römer, einen Positionswechsel, wobei der Sieger Damian, Brech, Sifkling, Hieroth, Stm. Kalinke), nossen, denen Systemen(Westsüdblock„7 aus 42“ Kehl, Schömbs II, Stn. Unser. Mit einem seinen bisherigen Schritttmacher noch um 2. Boot Ami Sig-Achter: 1, Boot Kurpfalz staunt, und Nordsüdblock„6 aus 36“) ausgespielt halben Meter Vorsprung entschied das Boot einen guten Meter hinter sich lassen konnte. 1 8 er, Gläser 1, Florschüta, Biundo, dieser Wurde, wird vom kommenden Sonntag an„Berberich“ im AH-Achter das Rennen für Die gelungene Vereinsregatta endete mit 1 4 5 8 5 5 ja, in von sämtlichen zehn westdeutschen Toto- sich und zwar mit der Mannschaft Grossel- einem gemütlichen Zusammensein, bei dem Kiefer, Gläser II. Mlichel 9250. N Ses ellschaften gemeinschaftlich nach dem finger, Mosthaf, Düringer, Denicke, Meyer, 5 5— 5„ samer Wittich, Schad, Horst, Stm. Kalmbacher. Im 10 4 3 5 1 5 inn 1 unterlegenen Boot saß der erste Vorsitzende!„Potz geflel in Brüssel Srößerem Vorsprung. Hinter ihm plazierten Tabdecht Sieben Boote ruderten im Jugend-Anfänger- Der Deutsche Profi-Fliegermeister Wer- ach fünf Braunschweiger, von denen Stoltz Enthus Vierer die Sieger in zwei Abteilungen aus. ner Potzernheim belegte beim Großen Preis(5501.50, 00 vor dem 47jährigen Peinemann ungebe In der Abteilung I gewann das Boct„Lin- des LVB auf der Piste des Brüsseler Sport-(5:06:25, 2) den zweiten Platz belegte. In der rungen denhot“ mit Rücker. Braun, Mayer. Gössler, palastes hinter Reg Harris England) und Mannschaftswertung war Eintracht Braun- 8 11 Inde Stm. Kuhnhäuser und in der Abteilung II dem italienischen Weltmeister Antonio Map- schweig mit zwei Mannschaften vor dem Belgiens Vorjähriger Straßenrady relken siegte das Boot Hugo Strauß“ mit Ehret, ses den dritten Platz vor Derksen(Holland), HSV erfolgreich. meister Stan Ockers ist am Montaei 1 Mü Clutzeweit, Friedel, Kammer, Stm. Schömbs I. Gaignard(Frankreich), van Vliet(Holland), 1 1 5 2 3 Alter von 36 Jahren, ohne das Beuu erwent Das waren zugleich die Rennen für Steuer- Tiefenthaler(Schweiz), Gosselin(Belgien) Zweimal Branovic und E. Buding sein wiedererlangt zu haben, im St. Bari Wencke a leute mit Gewichten über 100 Kilo, die aber und Peacock England). In diesem Welt- 8 J atio. lomäus-Krankenhaus in Merxem bei 4% 6 8 5 888 3 3 5 Erfolgreichste Teilnehmer am Internatio- benden e 5 Verletzu schloß. FOR PFEIFE UND zIGARETTE von den Siegern mit Begeisterung über die klassefeld bewies der Hannoveraner erneut nalen Tennisturnier in Freiburg l. Br. waren Werben seinen schweren Verletzungen 1. 6 Strecke gerudert wurden. Die durch den 1. die enorme Verbesserung, die ihn in die 8 98 0 deutschen ritelträger Milan FFVTVTEEETTVVEVVTCCT hob sit einheitlichen System„sieben Auswahltips Vorsitzenden, Fritz Beiswenger, vorgenom- Kopenhagen bis ins Semifinale der Welt- Bra ic Nürnb 80 d Edda Budi g B32%% e zugt 8 jec aus 36 Spielpaarungen“ durchgeführt, teilte mene Siegerehrung im vollbesetzten Club- meisterschaft brachte. Potzernheim gewann 4 0 0 1 9— 5 0 55 gen hatte. Obwohl Ockers, der einen schi 8 5 die Westdeutsche Fußballtofo-Gmbf in baus am Rhein verlief ebenso harmonisch zwei der insgesamt zwölf Dreier-Läufen und N 8 05 e 80. 5 do de ren Schädelbruch und vier Rippenbrig 8 dete t wie die wohlgelungene Regatta deren ins- wurde von Harris und Mapses nur sehr a Buding- zu zwei VVV der davontrug, operiert wurde, konnte er ni er 0 s 5 gesamt 42 Sieger kleine Geschenke erhielten. knapp geschlagen. Schlugrunde des Herren-Einzel den Exil mehr gerettet werden. Der internation bender Diese Vereinheitlichung der Auswahl- 8 Geher-Titel fiel d HSV Jugoslawen Legenstein 6.4, 5.7, 715 schlug, Radsport verliert mit dem Belgier ein in der wette ist der erste Schritt zu der von den 5 5. I. el nel an den Wobei Legenstein im dritten Satz drei Match- seiner größten Repräsentanten. Der 3 Strauf zehn westdeutschen Totogesellschaften und ie Mannheimer Rudersesellschaft»Ba- Der 211ährige Hamburger Klaus Biethan bälle abwehrte, und mit Rupert Huber 3 Fehrüar 1920 in Borgerhout gebom Abend den interessierten Sport-Verbänden an- den“ trug ihre Vereinsregatta erstmals an(ISV) holte sich in Bielefeld mit 4:59: 19,7(Nürnberg) als Partner auch das Herrendop- Belgier galt als zäher, mit ungewöhnlic„En 8 gestrebten einheitlichen Durchführung sämt- der Mündung des Neckarkanals aus, wo sich Stunden den Titel eines Deutschen Meisters pel gewann(6:0, 8:6 gegen Legenstein/ Petro- Energie ausgestatteter Fahrer. Er war; Jean! licher Wettarten. Als zweite Maßnahme ist ihr neues Bootshaus befindet, das noch aus- im 50-KEm-Straßengehen. Auf einer recht vic). Edda Buding schlug im Finale die Stutt- großer Taktiker und ein„kühler Mathem Vasen in Kürze die Einführung einer gemeinschaft- gebaut wird. Mit Begeisterung griffen die schwierigen Strecke, bei der eine längere garterin Totta Zehden mit 6.3, 612, und holte tiker“, der seine Chance immer abzu war räusch lichen großen Ergebniswette geplant, die im Ruderer nochmals zu den Riemen, und es Steigung allein 12 von 26 gestarteten Teil- sich mit Legenstein das Mixed durch einen wußte Schare gesamten Bundesgebiet ausgespielt werden war für die zahlreichen Zuschauer erfreulich nehmern zur Aufgabe zwang, führte der 6.2, 6:3-Schlußrundenerfolg über Zehden/. 1 Dreigi Soll. zu sehen, welche erfolreiche Breitenarbeit Hamburger fast von Beginn an mit ständig Branovic. Weitere Sportnachrichten Seite 8 1 . rührte beharr mal d 1 2 he Unterricht 9 Entlaufen 11 i Kraftfahrzeuge iN 5 5 Schäferhund, Rüde, grau'schw., auf 5 2 dien. U Englisch sof. angenehm plaud. f e e hörend, ent- 1 i Ke Rosen u. Fachkurse: Williams, B 5, 16. laufen. Tel. 3 92 21. 3„ einen Preisw. Zimm. sucht Fischer, 8% mühte 8— AEBROx preundl., möbf Zimmer in Feud Iaconr private Handels- u. Höhere Handelsschule delten er gr er en dene e Bil —— 5 5 3 War g. INC. Srock. Mannheim— ee e cee Miete bis 80, DM. Angeb. Inh. u. Leiter: Dipl.-Kfm., Dipl.-Hdl. Dr. w. Krauß Nr. 01250. d. Verl. od. Tel. 8h wegen Mannheim, Haus Fürstenberg am wasserturm ö Sie w Friedrichsplatz 1 Telefon 4 38 00 Alt- u. Neubauwehnungen 531 voll Der sportſich- elegante Gebrauchs wagen jede Größe, sucht Fischer 0 15 n n a Ta ge s le hr 9 än ge mit vielen praktischen Vorzüge 5 ce, 100 am, Hues 2. Halblahreslehrgang mit Vollunterricht, Beginn: 5. 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Wien, Europa hatten Strauß vergöttert, und mit kindlich sich immer wiedergebären- der Freude hatte er diese Vergötterung ge- I nossen, ewig von neuem betroffen und er- staunt, aller Gewöhnung zum Trotz. Denn dieser sonderliche Mensch war bescheiden, ja, in allen Dingen, außer denen der Liebe, War er scheu und ängstlich, ständig zu gewalt- samer Selbstüberwindung gezwungen. Was inn in Petersburg erst erschreckte, dann be- rauschte, ja, fast betäubte, war nicht der Enthusiasmus der Menschen, sondern die ungebändigte Steppen wildheit seiner Aeuße- rungen. Indes er sich einigen, an sein leichtes Herz greifenden Liebesbeziehungen überließ, hatte er Mühe, sich der ungezählten anderen 2u t. Barti erwehren, deren Möglichkeit, beinah Not- bei u wendigkeit sich ihm täglich von neuem er- ungen schloß. 75. 7 ö Aus der Fülle der Erlebnisse jener Zeit hob sich eins auf wunderliche Weise hinaus. en sch An jedem der Abende, an denen er in Paw- penbrüt ljowsk am Dirigentenpult stand und die un- e er ni erschöpfbare Mannigfaltigkeit seiner schw-e- rnation benden Rhythmen hinströmen ließ, fand er ier ein in der Pause im Dirigentenzimmer einen 53 2 Strauß weißer Rosen, dessen Begleitkarte gebore Abend für Abend die gleichen Worte trug: vöhnlid„En signe, d'adoration Presente au maitre War Jean par PInconnue.“ Inmitten aller Extra- Mathen vaganzen, aller Gewalttätigkeiten und ge- dzuwan Tüäuschvollen Hingabe, mit welcher die Scharen seiner Verehrerinnen den schönen Dreißiger mit der elfenbeingelben Hautfarbe ite 6 und dem wirren Lockenkopf bestürmten, rührte ihn die zarte Bescheidenheit dieser — bpceharrlichen Huldigung, die sich nicht ein- mal davor zu scheuen schien, durch ihre n treuherzige Wiederholung dem Gefeierten 2 zur Alltäglichkeit, zur Gewöhnung zu wer- den. Umsonst forschte er der Herkunft der Sela h Bosen nach: Ein Geheimnis, standen sie de, e einen Abend um den anderen. Umsonst mer. 8% münte sich seine Phantasie, die Gestalt der n Freude Ineonnue zu beschwören und zu körperlicher erlag Bildung werden zu lassen; diese Fhemtasie war geschaffen und gewohnt, sich im Reiche ngebe schwebender und fliebender Gefühle zu be- Tel. z wegen; plastische Schöpfung war ihr versagt. Sie weigerte sich, ein Bild der geheimnis- en 531 voll Liebenden zu schaffen, allein sie er schenkte ihm willig den Rhythmus seiner Ernpfindungen, den er in die Polka„L Incon- 00% m, mues bannte. Er brachte sie zur Aufführung, Vereine ihre Takte sprangen über alle Lippen, allein den ve die, welcher sie allein galten, allein angehör- e ten, blieb die Inconnue, die sie gewesen War. lt 19 Sein Leben war reich, klingend und hell. orort. Als Petersburg hinter ihm lag, verschwand en Verl auch L'Inconnue aus seinem Gedächtnis. N Zwei Jahre später kehrte er nach Peters- kön gc burg zurück. Als er am Abend des ersten Konzerts das Dirigentenzimmer betrat, fiel sein Blick, der unwillkürlich die Stelle ge- 8 3. sucht haben mochte, auf einen Rosenstrauß von der gleichen Art und Farbe, und wieder 3 trug die weiße Karte in der gleichen Hand- 2 nradwye tagmotg S Bewuß bei eing st Zuge schrift die gleichen Worte:„En signe d'ado- ration présentè au maitre Jean par LIncon- nue.“ rel f Strauß erschrak. Hatte er das vergessen Angebo) können? Haftete denn nichts in diesem lag. gleitenden, ja im Dreivierteltakt beschwingt hingleitenden Leben? Zum ersten Male streikte inn ein Schauer, denn zum ersten Male spürte er, daß dieses Gleiten, dieses Dahingleiten nicht nur Element der Schöp- keit war; es war zugleich das des Hin- kungsgüte, der Lebensfreude, der Zärtlich- schwindens, das der Vergänglichkeit. Allein solcher Gedanke konnte nicht bestehen, und bald nahm er die Rosen hin, wie wir einen gamen Monat lang in beglückter Zerstreut- heit Maienluft und Maienblüte hinnehmen und nur selten innehalten und erstaunt sagen:„Das ist ja der Mai.“ Alles war wie damals. Wieder rollte Son- derzug um Sonderzug nach Pawlowsk, wie- der mußte Strauß blaue Brillen und falsche Bärte tragen, mußte durch Hintertüren in abenteuerlichen Vermummungen Hotel und III Konzertgebäude verlassen, und wieder emp- fingen ihn mit treuherziger Regelmäßigkeit Abend für Abend die weißen Rosen im Dirigentenzimmer. Am letzten, schon von Abreise vorbereitungen zerrissenen Tage sei- ner Petersburger Zeit wurde ihm unter vie- len achtlos beiseitegeworfenen Besuchskar- ten auch ein Kärtchen gebracht, dessen ver- traute Handschrift anstatt seines Namens nur die Worte wiederholte, welche die Rosen auf dem Tisch des Dirigentenzimmers be- gleitet hatten. Strauß befahl, die Dame zu ihm zu führen. Zaghaft und mit unbeholfenen Bewegun- gen trat ein gutgekleidetes Mädchen von vielleicht sechzehn Jahren herein. Unter dem reichen blonden Haar glühte das Gesicht vor Scham und Erregung. Die kindlich mage- ren und eckigen Schultern zuckten, und in den grauen Augen standen Tränen. Strauß ergriff fröhlich des Mädchens Hand und führte es zum Sofa.„Kleine In- connue“, sagte er zärtlich,„nun müssen Sie mir auch Ihren Namen sagen.“ Sie hieß Alexandra Platonowna Skoro- bojewa, aber daheim nannte man sie Schu- rotschka.„Kleine Schurotschka, wollen Sie Ihre Polka hören?“. Er ging zum Klavier und spielte. Dann saß er neben ihr, streichelte ihr zart das Haar, fütterte sie mit Konfekt. Sie strahlte, wie nur ein Kind von sechzehn Jahren zu Strahlen vermag. Plötzlich begann sie zu schluchzen.„Ich muß Ihnen ein Geständnis machen“, sagte Sie stockend.„Ich habe Sie betrogen.“ „Kleine Inconnue, kleine Connue“, tröstete er.„Bei mir dürfen Sie nicht weinen. Was haben Sie denn getan?“ Sie erzählte, von kinderhaftem Weinen häufig zum Innehalten gezwungen:„Die Roser sind aus Papas Gewächshaus. Da- mals... vor zwei Jahren... da war ich es ja gar nicht.. da war es meine Schwester.“ „Aber Schurotschka, das braucht Sie doch nicht traurig zu machen! Jetzt waren Sie es. Und ich habe so große Freude an Ihren Rosen gehabt.“ „Meine Schwester hat Sie so geliebt— aber ich habe Sie auch so geliebt, seit ich Sie zum ersten Male sah, nein, als ich nur von Innen gehört hatte, da habe ich Sie schon geliebt.— Und dann hat meine Schwester sich doch verlobt“, fuhr sie ernsthaft fort, als müßte der Meister das ja längst wissen. „Und da hat sie das Geheimnis mir. mir. Sie verstummte.„Ihnen geschenkt“, ergänzte Strauß lächelnd. „Nein. nein.. verkauft hat sie es mir“, stammelte die Kleine beschämt. „Nun, und wie hoch stand es denn im Preise?“ „Ich habe ihr zwei Pfund kandierte Früchte gegeben und... und meine Angora- katze!“ Bei diesem hastig hervorgestoßenen Wort„Angorakatze“ flog ein Schatten von einem großen Kinderschmerz über ihr an- mutiges Gesicht. Sie hatte das Liebste fort- gegeben, was sie besaß. „Aber fünfundzwanzig Karten hat sie mir dafür auch noch schreiben müssen“, sagte sie dann mit einem glücklichen Lächeln. Strauß zog sie an sich und küßte sie auf die Lippen.„Connue, Connue“, sagte er, „liebste, liebste Connue.“ Dann schob er sie sanft aus dem Zimmer. Die Abreise war nicht mehr rückgängig zu machen. Von unterwegs schrieb Johann Stuttgarter Stactsgalerie erwirbt zwei Frans-Hals-Bilder Wie schon gemeldet, hat der Landtag von Baden Württemberg nach einer lebhaften Debatte dem Erwerb zueier Gemälde des nieder- ländischen Malers Frans Hals für die Stuttgarter Staatsgalerie zu- Strauß an den erblichen Ehrenbürger Platon Petrowitsch Skorobejew einen Brief, in wel- chem er ihn um die Hand seiner Tochter Alexandra Platonowna bat. Platon Petrowitsch Skorobojew war ein Kupez. Dieses Wort bedeutet eigentlich nichts weiter als Kauf marin; doch brauchen die Russen es gern, um eine besondere Gat- tung von Kaufleuten zu bezeichnen, nämlich das, was ihnen als Kaufmann Klassischer Gestalt erscheint. Ein richtiger Kupez besitzt mehrere Millionen Rubel, trägt aber hohe Stiefel und einen altrussischen Kaftan, trinkt seinen Tee aus der Untertasse, be- kreuzt sich vor und nach dem Essen und nach dem Gähnen den Mund, hat eine träge, dicke, süßigkeitenliebende Frau und hübsche Töchter, die gern einen Gardereiter heiraten möchten, meist aber mit dem Sohn eines Geschäftsfreundes vorliebnehmen müssen und mit der Zeit ebenfalls träge und dick werden. Süßigkeiten aber lieben sie schon vorher. Als Platon Petrowitsch Skorobojew den Brief des Kapellmeisters gelesen hatte, da spuckte er dreimal in sein Taschentuch und sagte zu seiner Frau, es sei Zeit, daß Schurotschka in ein Genfer Pensionat ge- schickt würde. An Johsten Strauß aber ent- warf er einen Brief, den sein Prokurist inis Französische übersetzen mußte. In diesem Brief stand zu lesen: Monsieur Skorobojew danke für die ihm zugedachte Ehre, bedaure jedoch, sie ablehnen zu müssen. Als aber dieser Brief in Wien eintraf, da hatte Jo- hann Strauß bereits seine Liebschaft mit der schönen Henriete Treffz begonnen. Von großen Männern Eine Zeitung erzählt, wie der große grie- chische Staatsmann Venizelos sich seinen Tag einzuteilen pflegt. Man liest so etwas ja immer gern. Der große Staatsmann braucht nur wenig Schlaf und steht schon um fünf Uhr morgens auf. Er nimmt ein Bad und verzehrt ein fru- gales Mahl. Dann beginnt er zu arbeiten und arbeitet durch bis zwölf. Um zwölf verzehrt er abermals ein frugales Mahl und arbeitet dann wieder weiter bis in die Nacht. Er trinlt nie Wein, sondern immer nur Wasser, und er raucht niemals. Und so lebt nun dieser bedeu- tende Mann. Wo habe ich sckon einmal etwas ähnliches gelesen? Richtig: Karl der Große. Der schlief auch nur wenig, stand morgens um fünf Uhr auf, tran keinen Wein und rauchte niemals. Und mit George Washington war es ebenso, und mit Friedrich dem Großen und Napoleon. Alle die großen Männer der Geschichte ähneln sich, sie stehen um fünf Uhr morgens auf, nehmen frugale Mahlzeiten ein und arbeiten den ganzen Tag. Deskalb ist die Geschichte jd auck so groß- artig geworden Mein Lieblingsheld dagegen ist der König Ludwig XV. von Frankreich. Der schlief zusammen mit der Pompadour bis um 11 Uhr vormittags. Dann ließ er sich zusammen mit der Pompadour die Schokolade ins Bett bringen. Er arbeitete nie, trank viel Champagner und ist der Erfinder des Rüuhreis auf Königsart— oeufs brouillés d la royale—, das man heute noch in den besseren Pariser Restaurants bekommen kann. Ich gebe das Rezept dieser Speise, das gerade jetzt interes- sieren wird, hier wieder: Nimm zwölf am selben Tage gelegte Eier und rühre mit ganz friscker Butter an. Vermenge hinein Steinpilze, Hahnenkämme und feingescknittene Karpfen: milch. Serviere sehr heiß. Ludwig XV. wird nicht unter die großen Männer der Geschichte gerechnet. Aber es soll ein Vergnügen gewesen sein, unter seiner Re- gierung gelebt zu haben. t Victor Auburtin Mar der Staatsgalerie gestimmt. Die Bilder— zuei Porträts, die wir hier zeigen— sind von der Stiftung des Kunsthauses Heylshof in Worms für 600 000 angeboten worden. dpa-Foto Das Festessen/ Von Stin strevvels Der berühmte flämische Dichter Stiin Streu- vels felert am 3. Oktober seinen 85. Geburts- tag. Wir bringen mit Erlaubnis der Deut- schen Verlags-Anstalt einen Auszug aus sei- ner Erzählung„Frühling“. Die Hunde waren ausgespannt und Vater machte mit Onkel. Petrus einen Bummel durch den Obstgarten. Die Kinder drängten sich um den Tisch, um zu sehen, wie die Tante ihre Pakete auspackte. Im einen waren Zuckerplätzchen, im anderen Pfeffer- nüsse, Pfefferminz, kleine Rasseln und Block- Flöten. Das alles wurde sorgfältig in Häuf- chen verteilt und jeder bekam das seine mit dem strengen Verbot, vor dem Mittag- essen etwas davon zu futtern. Fonske schob das seine in die Schublade zu dem Kanarien- futter. Dolfke in den Schrank und Bertje stopfte alles in seine Taschen. Es dauerte nicht lange und sie waren miteinander am Raufen wegen Raub und Diebstahl. Stanse und Frazie beguckten jetzt das Jüngste, das ruhig schlafend in der Wiege lag. Erst bekam jeder noch einen Tropfen Kirschgeist und dann ging es ans Essen. Die Suppe war ausgeschöpft und dampfte in den Pellern. Horieneke saß stolz in der Mitte neben Doorke zwischen Onkel und Tante und dann kamen Vater und all die Kinder drumherum. Mutter mußte fortwaehrend herumlaufen und bedienen und konnte nur dann und wann zwischendrin einen Happen erwischen. Als jeder bedient war und Trientje laut ihr Vaterunser gestammelt hatte, stand Vater als Herr des Hauses noch- mal auf und sagte: „Seid alle miteinander heralich Will kommen. Und wohl zu speisen!“ Die Löffel fingen an zu rühren und die Unterhaltung kam in Gang. Der Onkel lobte die leckere Lauchsuppe. ebenso die Tante. Dann ging es an ein Fragen und Erzählen von allen Seiten, von Neuigkeiten aus der gend und was alles geschehen War vor zehn, zwanzig Jahren, seit Frazie geheiratet und das Dorf verlassen hatte. Die Kinder saßen mit weit aufgerissenen Augen und guckten bald auf den Teller, bald auf die Tante mit den dicken Backen, ihr Diamant- kreuz, das an einer goldenen Eette auf ihrem mächtigen Busen funkelte; sie zählten die Ringe, die bis an die Knöchel an ihren Fingern steckten, und ihre Ohrringe... Als die Suppe vertilgt war, fingen die Gesichter aul glänzen an und Mutter zerrte an ihrer Jacke und klagte über die gewaltige Hitze. Vater schob das Fenster hoch und machte die Hintertür auf. Nun wehte der Wind und der Blumenduft und der Blütenstaub aus den Kirschbäumen über den Tisch und spielte ihnen erfrischend um Hals und Ohren. Mutter lief aber fortwährend hin und her und bediente; nun kamen heiße Möhren und gekochtes Rindfleisch. Vater nahm die ge- plünte Milchkanne und goß Bier in die Gläser. Mit einem großen Messer wurden die Scheiben Fleisch und Fett abgeschnitten und ausgeteilt; jeder bekam seinen Teller voll glänzender Möhren und nun machten sich die Gabeln wacker ans Aufladen. Dann kam die große eiserne Pfanne auf den Tisch mit den Kaninchen, die braungebraten lang- ausgestreckt in dem lecker brutzelnden Saft lagen und angenehm dufteten— und dazu eime Schlüssel dampfender Kartoffeln. Die Gläser wurden geleert und wieder vollge- schenkt; zwischen der lauten Unterhaltung hörte man das Knirschen der Zähne und das Krachen der KRnöchelchen; die Kinder Waren mit Fett beschmiert und wühlten mit den Händen auf ihrem Teller herum. Des Onkels Augen fingen an zu funkeln und er wurde 80 lustig, daß die Tante alle Augenblicke mit Essen aufhören mußte vor Lachen; dann warf sie ihren Kopf hintenüber und ihr Mund, der leuchtete wie eine vollerblühte Pfingstrose, öffnete sich und ließ zwei Rei- hen elfenbeinweißer Zähne glänzen, Schließ- lich wurde das Gelächter so lustig und der Lärm so allgemein, daß man es weit drüben bei den Nachbarn hören konnte. Rumänische Sprichivõrter Wo die Weiber das Regiment funren, geht sogar der Teufel lieber kinter dem Haus vorbei. * Wer sich an der Suppe verbrannt hat, bläst auck in die Sauermilch. *. Ich Bojar, du Bojar,— wer zieht mir die Stiefel aus? 5 Besser ein Haus aus Stroh, als eine Frau dus Gold. —* Die Menschen lernt man auf dem Markt kennen, nicht in der Kircke. * Gäste und Fische stinken am dritten Tag. * Du sollst erst die Nachbarn kaufen, dann das Haus. * Fette Kucke, magere Erbschaft. * Wer Rungrig schlafen geht, steht ohne Schulden auf. * Wenn die Dummheit eine Sünde wäre, dann gäbe es keinen Platz mehr in der Hölle. o, Rer. 3 läßt keinen onen Für unsere Zuschneiderei suchen wir zum baldigen Eintritt perfekte Direktrice sowie 1. Zuschneiderin Angebote mit Gehaltsansprüchen Kleiderfabrik HO RLE, Lampertheim(Hessen) 258 ſflagenempfindl iche Söurebindend, krampflösend und schleimhautschützend. genehmen Körper- geruch entstehen. Die Verkäuferin für Spielwaren sofort PDuizirau oder später für halbtags gesucht. Angebote mit Zeugnisabschriften] täglich halbtags gesucht unter Nr. P 85602 an den Verlag. 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Seelenamt in der Herz-Jesu- Pfarrei bereits vormittags 6.30 Uhr. Am Morgen des 30. September 1956 schied von uns unerwartet, im Alter von 66 Jahren, unser verdienter Mitarbeiter, Herr Friedrich Zoller Kaufmann * Der Verstorbene war ein Leben lang in unserem CAPITOL tätig und Hat sich unermüdlich und treu stets für unser Unternehmen eingesetzt. Durch sein freundliches und zu vorkommendes Wesen hat er sich viele Freunde erworben. Wir verlieren in dem Entschlafenen einen lieben Menschen, dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden. Mannheim, den 2. Oktober 1956 Geschäftsführung und Belegschaft der MulLLER u. CO. und GEORG MULLER ERBEN Ge Mein lieber Mann, unser güti ger Vater und Schwiegervater, unser herzensguter Opa, Brud er, Onkel und Schwager, Herr Friedrich Hofmann St.-Insp. à. D. ist nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren von uns gegangen. Er wird uns unvergessen bleiben. Mannheim Feudenheim, den 30. September 1956 Frau Marie Hofmann mit allen Angehörigen Feuerbestattung: Mittwoch, 3. Oktober, um 13.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Für uns unerwartet verschied am Freitag dem 28. September 1956, die Inhaberin unserer Firma, Frau 5 Elise Gaessler woe. Zwel Jahrzehnte hindurch hat sie mit bewunderungswürdiger Energie re ganze Arbeitskraft dem Unternehmen gewidmet und hierbei stets ihre persönliche Verbundenheit mit jedem Betriebsangehörigen zum Ausdruck gebracht. Wir bedauern tief ihren vorzeitigen Heimgang und werden ihrer stets in Hochachtung gedenken. Im Namen aller Betriebs angehörigen: Die Geschäftsleitung der Firma Ernst Gaessler Elektro-Großhandlung Mannheim Feuerbestattung: Dienstag, 2. Oktober, um 14.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. Für uns alle unerwartet, verschied nach kurzem schwerem Leiden unser allseits verehrter geschäftsführender 3. Vorsitzender, Herr Eugen Vorwitt im Alter von 63 Jahren. Mannheim, den 1. Oktober 1956 Mannheimer Turn- u. Sportges. 1899 E. V. (MTG) Mannheim, Lange Rötterstraße 24. TODES- ANZEIGEN für die Montag- Ausgabe des„Mannheimer Morgen“ nen- men wir am Sonntag bis 18 Uhr des Verlages am Marktplatz Feuerbestattung: Dienstag, 2. Okt., 14.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. . Rosa entgegen. Bitte wenden Sie sich 0 1 an d. Pförtner im Rückgebäude Am Sonntag, in der Frühe des Erntedankfestes, nahm Gott der Herr nach schwerer Krankheit seine treue, fleißige Erntehelferin, meine liebe Schwester, Schwä- gerin und Tante, Fräulein Christine Luise Wasser unerwartet im Alter von 47 Jahren zu sich in die ewige Heimat. Mhm.- Käfertal, den 30. September 1956 Mannheimer Straße 15 In stiller Trauer: Familie Martin Schertel und alle Anverwandten Beerdigung: Dienstag, 2. Oktober, 14.00 Uhr Friedhof Käfertal. Knapp 6 Monate nach dem Tode unseres lieben Vaters ist nun auch unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Eva Merz woe. geb. Bardenstein im Alter von 75 Jahren in die Ewigkeit heimgegangen. Mh m.- Neckarau, den 30. September 1956 Rheingoldstraße 34 0 u tiere r Susanna Rude Wwe. geb. Merz Fam. Karl Schlayer Fam. Karl Merz, Wachenheim und Enkelkinder Beerdigung: Mittvyoch, 3. Okt., 13.30 Uhr Friedhof Neckarau. Plötzlich und unerwartet entschlief unsere liebe, treusorgende Mutter und Oma, Frau Maria Kniehl geb. Heilig Mannheim, den 30. September 1956 Lortzingstraße 22 (krüher Seckenheimer Straße 44 In tiefer Trauer: Albert Kniehl Marie Wischniewski geb. Kniehl Angehörige und Verwandte Beerdigung: Mittwoch, 9.30 Uhr im Haupt- friedhof Mannheim. 3. Oktober, Nach langem schwerem Leiden wurde meine liebe Mutti, meine nerzensgute Braut, Frau Freund wwe. eb, Bader 5 2 um alter von 49 Fahren, sakramenten, erlöst. Mannheim, den 1. Oktober 1956 K 1, 13 wohlversehen mit den nl. Sterbe- Emil Freund William Bräunig und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 3. Oktober, 9.00 Uhr Hauptfriedhof hm. Nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden verschied am 30. September 1956 kurz nach ihrem 75. Geburtstag, Frau Elisabeth Weinhart wwe. geb. Reinhold Mh m.- Neckarau, den 30. September 1956 Fischerstraße 12 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, 3. Oktober, 14.00 Uhr Friedhof Neckarau. Plötzlich und unerwartet verschled unser lieber Sohn Paul Schäfe im Alter von 30 Jahren. Mannheim, den 2. Oktober 1956 Dammstraße 10a 5 In tiefer Trauer: Familie Max Schäfer Beerdigung: Donnerstag, 4. Okt., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Nhmn. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahlreichen Krenz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben, unvergessenen Mutter, Frau 5 Margarethe Henn 1 geb. Klee sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Mannheim, den 2. Oktober 1956 U 5, 21 Die trauernden Hinterbliebenen Unser lieber Herr Professor Paul Schäfenacker ist auf immer von uns gegangen. Allen denen, die den Verstorbenen auf seinem letzten Weg begleiteten, unseren herzlichen Dank. Mannheim, U 6, 15 Familie Faul Hartz Emma Suttor In tlefer Trauer: 0 Was Mutti so Durch einen tragischen Verkehrsunfall verstarb heute unsere lebe Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Frau Christine Altig geb. Hemmeter im 51. Lebensqahr. Mannheim, den 27. September 1956 Georg-Lechleiter-Platz 10 In tiefer rauer: Die Kinder u. Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 3. Okt., 8.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Statt Karten Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme sowie dle so zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Heinrich Stein sagen wir allen unseren Dank. Besonderen Dank für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrer Schultheis sowie die unermüdliche Betreuung der Abtlg. IV B des Theresienkran- kenhauses, insbesondere Herrn Dr. Jakobs und der gütigen Fürsorge von Schwester Sekunda, Dank auch Herrn Dr. Leber, der ev. Gemeindekrankenschwester Käthe sowie den stets hilfsbereiten Vorgesetzten und Kollegen und Kolleginnen des Fernmeldeamtes. Mannheim, den 2. Oktober 1956 Heinrich-Lanz-Straße 9—11 Im Namen aller Angehörigen: Frau Henriette Stein Wir danken allen, die durch ihre Hilfe und Anteilnahme un- serem lieben Entschlafenen, Herrn Heinrich Honig beigestanden und geehrt haben. Das aufrichtige Mitgefühl, das uns in überreichem Maße entgegengebracht wurde, gab uns in der schweren Stunde Trost und Ruhe. Mh m. Feudenheim, den 2. Oktober 1956 Ziethenstraße 94 Selma Honig und Angehörige Bestattungen in Mannheim Dienstag, 2. Oktober 1956 Hauptfriedhof Zelt Körner, Georg, Karl-Benz- Bunker 9.30 Schuhmann, Philipp, K 2, 17 7 10.00 Strobel, Karl, Dammstraße 51. TCF Zuzern r, 11.00 Schäfer, Katharina, Dalbergstraße 222.„ Krematorium Bauer, Karl, Eichelsheimerstraße 9m. 13.00 Faust, Johann, Lamperthg einm 13.80 Gaessler, Elise, Haardtstraße 17 C0 Vorwitt, Eugen, Geibelstra ge!!! 14730 Friedhof Käfertal Wasser, Christine Luise, Mannheimer Straße 15 14.00 Neff, Eva, Diedesfelder Straße 117 8 14.30 Friedhof Neckarau Ueberrhein, Ursula, Rheingoldstraße 522 14.00 Friedhof Rheinau Lukat, Werner, Plankstadter Straße 34 Mitgeteilt von der Frledhofverwaltung der stadt M2 15 5„Ohne Gewähr 8 Nach langem, schwerem, mit gsroßer Geduld ertragenem Lei- den verschied heute meine ge- liebte Frau Wilhelmine Sauer geb. Haas einen Tag vor rem 80. Ge- burtstag. Mhm.-Sschönau, 1. Okt. 1956 Heilsberger Straße 31 (trüber Pfalzplatz 8) In tlefer Trauer: Adam Sauer Beerdigung: Donnerst., 4. Okt., 11.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Hier können Sie Anzeigen zu Original-Taritpreisen aufgeben: Almennot: H. Schimpt, Brentanostraße l? Neckoreu: Anita Groß, vormals Göppinger, Fischerstraße 1 Rhea: Chr. Groll, Inn. loria Ourler, Dänischer isch 21 Neckarstadt: Hons Portenkirchner, Waldhofstraße l Neckarstadi-Ost: Heinz Baumenn, Friedrich- Ebert Straße 46 i 5 Waldhof: Ad. Heim, Oppauer Str. 28 5 Immobilien Sandhofen: Kitsch, Sandh. Str. 323.325 Schöngusiedlung: Gertrud Kremer, Kattowitzer Zeile 18 * 5 Gase Grunde FO N/NũI 2„ e, Lampertheim: Emrich& Lindner Kaiserstraße 19 Lorsch: Erich Horn, Am Marktplatz koudenheim: Frou Speer, 8 Hauptstraße 69(Schorpp-Filialel Nene tn Köfertal: Jakob Geiger, Haltepunkt 550 am, gegen C fertol-sböd: Albert Blot, Barzahlung zu verkaufen, 1 8 Immob. Grohmüller, Zehntstr. 29. Dörkheimer Straße J Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Ge 1 00 ver K— hr Friedrichsfeld: Volentin Ihrig, Hagenauer Straße 2 DAR LEH EN ladenburg · NMeckarh Hans Schmieg, * gg. entspr. Sicherheiten zu ver- todenburg, Sievertstroße 3 geben, daselbst Beleihung von Kraftfahrzeugen aller Art. Leihhaus K. Rudolf KG, Mhm. Geschäftsstelle Weinheim, Bahnhofstraße 16, Telefon 28 17 Schriesheim: Georg Knäpple, ladenburger Str. 32, Tel. 319 Heidelberg: Heideſberger lageblott, Brunnengoste 18-24 Heidlbg.-Rohrbach: Fritz Bollmeyer, Karlsruher Stroße 51 MRT EN Nunstflicken Reparaturen, Wenden, Aendern. Eildienst Krieg. O 4. 10. an Pre gefällt: Sie spart Arbeit, V a Zoeſt und Geld. Umsatz INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Dienstag, 2. Oktober 1936,“ Nr. N. 465 IUnNAN EI im BERGBAU ö SiiEidünes- IN dUSTNIENJ DDD eisen INdüs fal] een UsidRN N- REIAlk- INDUS TAE 2 82 L deR 8 8 Nes IND UsTRiECN Hohe Lohnquoten im Bergbau WIRE. Der Anteil der Löhne und Gehälter belief sich im deutschen Kohlenber im Jahre 1955 auf 46 v. H. Bei anderen Ind Sruppen liegt dieser Anteil wesentlich nie So machen die Löhne und Gehälter bei der schaffenden Industrie nur 13 v. H., bei der NE. Metallindustrie 10 v. H., bei der chemischen In- dustrie 14 v. H., bei der* Industrie 15 v. H., bei der Textil dunssindustrie je 16 v. H., bei der industrie 7 v. H. Und bei tabakverarbeltend dustrie 4 v. H. des Umsatzes aus. Der größte Arbeitgeber ist die öffentliche Hand (AP) Bund, Länder und Gemeinden be- Am Schäftigten nach den Ergebnissen der Perso- Halstatistik am 2. Oktober 1955 etwa 1,37 Mill Personen, wie das Statistische Bundesamt am 28. September bekannt gab. Davon waren 46 V. H. Beamte, 33 v. H. Angestellte und 20 v. H. Arbeiter. Bei den Ländern einschließlich Westberlin waren 791 000, bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden 473 000 und beim Bund 109 000 Beamte, Angestellte und Arbei- ter tätig. Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 ital. Lire 6,691 6,711 100 beig. Francs 8,39 8.41 100 franz. Franes 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,70 95,90 100 holl. Gulden 110,04 110,26 1 Kanad. Dollar 4,293 4,303 1 engl. Pfund 11,696 11,716 100 schwed. Kronen 80,96 81.12 100 dan. Krenen 60,50 60,62 100 nor w. Kronen 58,52 58,64 100 Schweizer Fr.(frei) 97,76 97,96 f 1 US-Dollar 4.1883 4.1983 10 DM-W 425, DM-O; 100 M-O= 24,98 ůM-= Ueber die„Bedrohung der Angestellten versicherung“ Rettet die Ang Die Industriegewerkschaft Chemie. Papier und Keramik bat um Veröffentlichung nachstehenden Beitrages ihres Mitarbeiters Ferdinand Eichhorn. Obwohl Eichhorn's Ausführungen in vielen Punk- ten mit den in den Spalten dieses Wirtschafts- teiles veröffentlichten Ausführungen nicht über- einstimmen, entsprechen wir dem Wunsche der 8 Cbemie sehr gerne, um unsere Leser mit der Die deutschen Zeitungen sind voll mit Aufsätzen zum Thema„Reform der Sozial- versicherung“. Fachleute und Laien, Beru- kene und noch mehr Unberufene, bringen mit mehr oder weniger tendenziöosen Be- 1 8 eine Vielzahl von Meinungen und' Stimmungen, die kaum einen objektiven Ceberlbick der bisher vorliegenden Bestre- bungen zulassen. Erstaunlich ist es jedoch, die Bestrebungen zu registrieren, die von einzelnen Angestellten Organisationen ins- zenlert werden unter der Parole„Rettet die Angsstellten versicherung. Es ist notwendig festzustellen, daß die Bestimmungen der Angestelltenversicherung im AVG(Angestelltenversicherungsgesetzj) geregelt sind. P. h. jede Veränderung des materiellen Wertes der Angeste Itenversiche- rung muß durch ein entsprechendes Gesetz des Bundestages erfolgen. Seit der Selbet- ver waltungswahl 1953 ist nichts, aber auch Sar nichts zur„Rettung“ der Angestellten Versicherung erfolgt. Die sentimentale Pa- role„Rettet die Angestellten versicherung“ War ein plumper Wahlschlager. Trotzdem wird die gleiche Parole heute wieder verwandt, um politische Geschäfte zu Sestalten. Eine Unterschriftensammlung soll die Angestellten veranlassen, ihr Votum gegen unterstellte Nivellierungstendenzen Abzugeben. Zur Steuerung der Wahrheit sei eigenem Erleben festgestellt: Sowohl auf dem Gründungskongreß der DAG im Februar 1947 in Nieburg/ Weser, als auch auf dem Gründungskongreg des DGB (Britische Zone) im April 1947, erklärte sich die DAG„mit einer Vereinheitlichung der Invaliden- und Angestelltenversicherung einverstanden“. Die DAd strebt eine ein- heitliche Sozialversicherung an“(siehe Pro- tokoll Gründungs-Kongreß des DGB(bri- tische Zone, Seite 152). Der damalige zweite DAG- Vorsitzende, Hans Sube, führte noch 1947 eine aus- gedehnte Versammlungsreise im Ruhrgebiet unter der Devise„Einheits versicherung“ durch. Damals trat ihm, vor allem in Nord- rhein Westfalen, der DGB-Angestellten- sekretär Leo Maur entgegen, der schon zu dieser Zeit für den DGB entschieden die selbständige Angestellten versicherung for- derte. Unter dem Eindruck dieses DGB- Standpunktes wandelt erst 1948 die DAG ihre Haltung zur Sozialversicherung mit der interessanten Feststellung, keine der ande- ren Gewerkschaften des DGB sei der DAG Sus estellten versicherung Beweisführung der Andkersdenkenden bekannt- zumachen. Bei näherem Besehen stellt sich dann heraus, daß die Gegner der für die Renten- neuordnung vorgeschlagenen Technik mit den Be- fürwortern dieser Technik ein's gemeinsam haben Alle sind der Ansicht, daß die Sicherung des Lebensabends— ein Alter ohne Not— uns alle angeht. mit ihrer Forderung nach Einheitsversiche- rung gefolgt. Die bisher vorliegenden Ent- würfe bestätigen den bestehenden gesetz- lichen Zustand in Uebereinstimmung mit der Haltung des DGB. Die selbständige Angestellten versicherung bleibt erhalten. Der Begriff der„Berufsunfähigkeit“ für die AV bleibt. SPD und DGB üernehmen die- sen Begriff auch für die JV. Hat hiervon etwa der Angestellte Nachteile? Der DGB lehnt entschieden die von der DAG„im Namen der Angestellten“ ange- botene„Beitragserhöhung, wenn notwendig sogar mit großen finanziellen Opfern“, ab. Aus dem neuberechneten Beitragsaufkom- men, und den seit rund 50 Jahren gewähr- ten Staatszuschüssen(die ja wohl auch vom vor ihren Beschützern Steuerzahler kommen) ist die Finanzierung durchaus gesichert. Ganz toll ist dann die Behauptung, daß die Sozialreform im vor- liegenden Rahmen das bestehende Ange- stelltenrecht und die Angestellten-Ersatz- kassen gefährde. Während das Angestellten- versicherungsgesetz am 1. Januar 1913 in Kraft trat, bestehen die Angestellten-Ersatz- 8 kassen(gesetzlich fundiert in der RVO) teil- weise schon seit 1774(Vorgängerkasse der heutigen DAK), und das Ansestelitenrecht ist zum größten Teil im HGB(1897) und BGB(1896) enthalten. In neuerer Zeit traten dann Fachleute auf den Plan, die erklärten, daß die von Bun- desregierung, Opposition und DGB gefor- derte„dynamische Rente“ die Währung ge- kährde. Laut„Statistisches Bundesamt“ in- vestierte die westdeutsche Stahlindustrie 1955 mit Eigenkapital(über Lohn und Preis) 81,7 v. H. der gesamten Lohnsumme. Das Waren 4607 DM je Kopf der Beschäftigten. Von Währungsgefährdung war nicht die Rede. Das gleiche Amt stellte fest, daß 1954 bis 1955 in allen Wirtschaftsgrupp eine Anhebung der Durchschnittsdivide um ein bis zwei v. H. zu verzeichnen g Das Groß aller Aktiengesellschaften 20 1955 rund 8 v. H. Dividende, die Margarig industrie sogar 18 v. H. Von den Kostenlos Vorzugsaktionen ganz zu schweigen. N alle Aktiengesellschaften stellten 1:1, teh, ittelba weise sogar bis 3:1 um. Aber der kleln von pisher Sparer wurde abgewertet auf 1:10. Von Ghie über d kährdung der Währung ist keine Rede. zen Unter FLeitraum Bezeichnenderweise kommt die starte Umlage in Kritik an der dynamischen Rente von PRherwaltun sonen, deren Altersversorgung, sei es Füterfern) Beamter oder leitender Angestellter denden Pensionsvertrag, durch das Prinzip der denden M. namischen Rente gesichert ist. Es ist Bm Gebot der Stunde, den Reformvorschläggfahrzeuge die in jedem Falle den Arbeitnehmern weßundesans gehende materielle Besserstellung im Altwerkehr ei bieten, mehr denn je Gerechtigkeit widevon den A kahren zu lassen. Objektivität jedoch sclden Melde ten sich auch gewisse Sozialversicherungzeug auf träger in ihren Veröffentlichungen angedHöhe der hen lassen. Ein Alter ohne Not geht alle age Kohlenpreis mit modischen Zuschlägen verbran Die Verkohlung des n SSH Site bes Weiter Zweierlei Möglichkeiten stehen dem Ruhrbergbau offen: a) Einstellung der Verhandlungen die Arbeitszeitverkürzung, b) eine die Kosten der Arbeitszeitverkür- zung ausgleichende Kohlenpreiserhöhung. Je nach der endgültigen Regelung der Arbeitszeitverkürzung, die in ihrem Um- fang ja noch nicht ausgehandelt ist, wird die Kohlenpreiserhöhung sich im Spielraum von 2,40 bis 3.— DPM bewegen, also eine Erhöhung von vier bis fünf v. H. erfahren, wobei wie- derum im Rahmen des Sortenangebots Ab- stimmungen nach oben und unten vorge- nommen werden mögen. Das alles in einer Zeit, in der dem Ver- braucher bei dem Gedanken an die Kohle schwül wird. Insbesondere wenn es ein Haus- brandverbraucher ist. Es hat sh herum- geredet— Was übrigens nie bestritten wurde daß aus inländischer Versorgung der Hausbrand und Kleinverbrauch nicht gedeckt Werden kann. Wohl ist es gelungen, die glei- chen Mengen anzuliefern wie im Vorjahr; Wohl wird es gelingen— Dank eines vom Bundeswirtschaftsminister ausgehandelten Verxichtes der eisenschaffenden Industrie auf 500 000 t— insgesamt 103 v. H. des Vorjah- res anzuliefern. Aber das alles genügt 1105 ein großer Teil des Hausbrandes und Kleinverbrauches muß aus Importkohle geschöpft werden. Im- über portkohle ist teurer als Kohle inländischer Förderung. Die Frage der Kohlenversorgung ist also schon jetzt— ohne an die Arbe zeitverkürzung zu denken— eine Preisfrage. Eine Preisfrage, die den bessersituierten Kreisen— nicht nur, weil sie höhere Preis besser verkraften könnten— weniger Sor- gen bereitet als den ärmeren Schichten. Nach den bisher gemachten Erfahrungen lagern nämlich diese bessersituierten Kreise Wäb rend der Sommermonate ihre Kohlen ein. Das köpnen die anderen— die schlechter ge- stellten Kreise— nicht so gut. Entweder haben sie keinen Lagerraum, oder es reichen die Mittel nicht, im Sommer den gesamten Winterbedarf einzukaufen. Den letzten aber beißen dann die Hunde. Das heißt, wer zu- letzt kauft, wäre auf teuerer Importkonle Anlige wiesen. Um einen tragbaren Ausgleich zu schaf- ken, um alle Verbraucherkreise möglichst gleichmäßig zu belasten, hat die Regierung Baden- Württembergs einen sogenannten Im- portkohlenausgleich genehmigt. Den Kohlen- händlern steht es demnach frei. a) einen Mehrbetrag von 20 Pf je Zent- ner für Steinkohle und 40 Pf für Koks Allgemein zu berechnen, b) oder Inlandskohle und Auslandskohle separat zu berechnen, wobei die ganze Last des hohen Auslandskohlenpreises jeweils von den Verbrauchern selbst zu tragen ist. r In Fachkreisen wurde dieser Import“ kohlenausgleich auch als Anregung für dal Kohlenhändler verkraftet, sich rechtzeitig mit Einfuhrkohle einzudecken. Dies erwig sich in diesem Jahr als günstig, da die Koh lenpreise im Ausland gegen den Winter z stärker anziehen. g Woraus ersichtlich ist, daß die Kohle versorgung Westdeutschlands sehr neuf gische Stellen hat. Diese Neuralgien werd Aber durch die gegenwärtig schweben über, wie schnell es uns gelang, das eg Wirtschaftswunder restlos zu verwinden, f dag nichts mehr übrig bleibt. 1 In diesem Sinne muß die Rede ausgele werden, die der Bundeswirtschaftsministe am 1. Oktober anläßlich des 25. Jubiläum des Institutes für Wirtschaftsprüfer hie Erhard sagte in Düsseldorf, man müsse sich— solange die Sozialpartner bei ihte 3055 machungen nicht Rücksicht auf volkswig, aktliche Verhältnisse nehmen, um Preßg 5 ungen zu vermeiden— abgewöhne den Staat dafür verantwortlich zu mache daß er die Preise nicht halten kann. Die an annheimer Schrauben- Oroßhandlung(BREC Aus N Enge in der Otto-Beck- Straße, wo in einem Trümmergrundstück die Schrauben in behelfsmäßigen wie auch be- engten Verliesen sortiert und verpackt wer- den mußten, zog vor kurzer Zeit die alt- eingesessene Schraubengroßhandlung Brecht & Müting in einen modernen, geräumigen und hellen Neubau in B 2, 7-8 um. Architekt Rudolf Korn hat mit einem beachtlichen Aufwand von Können und gestalterischem Geschick ein zweckgebundenes und dabei durchaus formschönes Gebäude hingestellt, das allen Erwartungen der beiden Firmen- inhaber mehr als entsprach. Wie sorgsam der Architekt mit dem Bau umging, zeigt beson- ders sein„Geschenk“ an die Firmenleitung, ein Gefolgschaftsraum, den er durch kompli- zierte Berechnungen zusätzlich bauen konnte, obwohl er nicht vorgesehen war. Die Ver- Waltungsräume sind zweckvoll und stilrein angelegt, das Chefbüro selbst beweist den modernen und aufgeschlossenen Geschmack der Firmenleitung. 5 Die Firma besteht erst seit 1938 unter ihrem heutigen Namen W. Brecht& K. Mü ting; vorher firmierte sie als Eisenwaren- großhandlung M. Rose& Co., gegründet im Jahre 1874. Leider riß der Tod im Jahr 1955 eine schmerzliche Lücke, als am 6. September der Teilhaber Karl Müting verstarb. An seine Stelle trat sein Schwiegersohn Dr. Hor- muth. Der Neubau nahe der Jesuitenkirche ermöglicht nunmehr ein rationelles Arbeiten unter Ersparnis von Zeit und Transport- I MOTINC wegen. Dies kommt der altverbundenen Kundschaft zugute. Rund 8000 Schrauben- sorten müssen so eingelagert werden, daß sie jederzeit greifbar sind. Der Neubau hat auch dieses Problem elegant gelöst. Das nebenan erstellte Wohnhaus rundet das Bild ab und bringt den nötigen lockeren Pfiff in das huf- eisenförmige Gebäude. Durch die Normung von Schrauben und Zubehör nach dem ersten Weltkrieg war die Lagerhaltung und damit der Großhandel Schrauben in heutigem Umfang 8 ermöz mit deh der Bescheidung auf engstem Raum ist d ser Neubau nun das Zeichen zu großzügig Neubeginn, unter dem alten Gütezeichen un bei verpflichtender Tradition. g OFEN keinges-Monnhe s 1 1155 11 11 e III. e Ae Aa 5 vORNM. N. RoSE& CO.. GEGRUNDET 1874 STAHIScHRAU BEIN MASTHIIHEHELEREINTE 5 Telefon: 436 10. 43282 590 06 fernschreiber Nr. 046-615 DAS ALTEINGEFUHRTE SPEZIAL EScHRFET FUR SCHRAUBEN, e N, Wir halten in großer Blankgedrehfe, vergöfefe, M AS CHI NEN E L E ME NI E Aus Wah gepreßte und rohe Schrauben, am Lager Originell Verbos- J SW. vorrätig: und lnbus- Schrauben, Moftern und Sicherungen ofler Art, Holzschrouben, Nsf-Schneidschrauben, Nieten und zahlreiche andere Normteile und Maschinenelemente aus Stahl, Kupfer, Messing und Aluminum fur den gedorf von Handel, Hondwerk, Industrie und Kroftfahrzeuggewerbe. 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Güterfernverkehrs-Gebühren daß 1 vorbehaltlich gesenkt Sruppz iwidenz WD) Vorbehaltlich der Zustimmung des nen unde berkehremintteriums hat die Bun- esanstalt für den Güterfernverkehr die zur n ckung der Unkosten der Bundesanstalt rgarhnach dem Güterkraftverkehrsgesetz erhobe- tenloshen Umlagen und Meldebeiträge gesenkt. i 1 ür das vierte Quartal 1956 wird die Umlage 1 Aer Unternehmer, die ihre Frachtunterlagen 1. 60 mittelbar bei der Bundesanstalt einreichen, klein bisher 1,85 v. H. auf 1.5 V. H. ermäbigt. Von GHie über die Frachtenprüfstellen abrechnen- ede, ſen Unternehmer werden für den gleichen eitraum von der Zahlung der bisherigen stärkhmlage in Höhe von 0,35 v. H. befreit. Der on Peperwaltungsrat der Bundesanstalt für den 8s Güterkernverkehr hat darüber hinaus be- ter nöchlossen, die für das Jahr 1957 zu entrich- der qtenden Meldebeiträge für von der Bundes- ist bahn im Güterfernverkehr eingesetzte Kraft- chlägefahrzeuge und für von der Wirtschaft bei der en welgundesanstalt meldepflichtig im Werkfern- n Altverkehr eingesetzte Kraftfahrzeuge sowie die Widevon den Abfertigungsspediteuren zu zahlen- ch solden Meldebeiträge von 70 DM je Kraftfahr- lerunggzeug auf 10 DM herabzusetzen. Ueber die angede Höhe der Umlage, die die Unternehmer des alle agewerblichen Güter- und Möbelfernverkehrs für das Jahr 1957 zu entrichten haben, wird der Verwaltungsrat der Bundesanstalt noch beschließen. Die Herabsetzung der Umlagen and Meldebeiträge ist möglich geworden, weil sich die Einnahmen im laufenden J ahr zünstiger entwickelt haben, als bei den Be- Inporbfatungen des Haushaltsplanes vorauszusehen für qa“? chtzeitt 5 8 erw.. Inzufriedene Akademien lie Koh Streit um Diplome inter Unter dem Vorsitz von Finanzminister Kohle Dr. Frank, der die Stuttgarter Verwaltungs- mund Wirtschaftakademie leitet, haben sich 3 Stuttgarter, die Karlsruher, die Mann- beben heimer und die Freiburger Akademien zu Kürzu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenge- lag schlossen, Das geschah vor allem auch, zur ar vi, Sowonl die Behörden wie auch die Wirt- der daschaft legen Wert darauf, daß die gediege- as verwaltungsrechtlichen und Volkswirt a8 schaftlichen Kenntnisse, die ein Hörer auf Keiner Akademie erwerben kann, durch ent- usgels sprechende Prüfungen bewiesen und mit Seich ministe biläum r Biel rüsse e ei ihre IKswi., Die am 1. Oktober abgehaltene Haupt- 1 Preß Fersammlung der Schiffs- und Maschinenbau wöhne A., Mannheim, erfuhr durch den Vor- mache standsbericht, daß das Unternehmen im Ge- n.„Wschäktsjahr 1955 in fast allen Werksabteilun- sonde gen voll beschäftigt war. Das Jahresergebnis ekaht sei jedoch durch das Hochwasser von Rhei Web und Neckar erheblich beeinträchtigt worden. Im Berichtsjahr seien sechs Motorgüterboote, eine Klappschute und elf Spezialschiffe an Auftraggeber in der Bundesrepublik abge- liekert Worden. Die Ablieferungen an außer- n deutsche Besteller seien etwas umfangreicher gewesen als im Vorjahr. Zum bisherigen Verlauf des neuen Ge- del taschäftsjahres teilte der Aufsichtsratsvor- ermöß sitzende Direktor Erich Schuth, Mannheim, ma sin mit, daß über das zu erwartende Ergebnis 8 wei, Zahlenmäßzig noch keine Angaben gemacht Lan de Werden könnten. Das Unternehmen sei je- f doch bis in das Jahr 1957 hinein mit Aufträ- 85 Hes gen hinreichend versorgt. 5 Jahtag Die Hauptversammlung genehmigte den ist die vorgelegten Geschäftsbericht, die Bilanz und zügigen Gewinn- und Verlustrechnung und erklärte nen um sich damit einverstanden, daß der ausgewie- W. sene Gewinn von 6587 DM(i. V. 67 908) auf neue Rechnung übertragen wird, woraus sich — einschließlich des Gewinnvortrages ex 1954 — ein Gesamtübertrag von 21 202 DM ergibt. In der Bilanz zum 31. Dezember 1955 steht das Anlagevermögen nach 0,15(0,18)— in Mill. DMW— Zugängen und den bereits ge- nannten Abschreibungen mit 2,02(2,01) zu Buch. Das mit 0,09(0,05) wertberichtigte Um- laufvermögen wird erhöht mit 4,57(2, 84) aus- gewiesen, darunter 3,46(1,89) Vorräte und 0,0(0,47) Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen. Anderer- Effektenbörse Mitgeteilt: einem Diplom bestätigt werden. Die drei badischen Akademien haben bisher einmütig die Meinung vertreten, daß Prüfung und Diplom sich als zweckmäßig erweisen wer- den, Entgegen der Meinung der badischen Akademieleiter sind die Stuttgarter der Auf- fassung, daß die Verleihung von Diplomen zunächst noch zuviel Belastung für die Hö- rer und Lehrer mit sich bringe. Im Oktober soll daher eine zweite Konferenz stattfinden. Erhöhung und Beschränkung Versicherungs-Pflichtgrenze (Hi.) Wie verlautet, will die CDU/ CSU- Bundestagsfraktion einen Initiativgesetz- entwurf über die Heraufsetzung der Ver- sicherungspflichtgrenze in der sozialen Kran- kenversicherung von jetzt 500 auf 600 DM monatlich einbringen. Außerdem sollen nach diesem Vorschlag höhere Angestellte sich bei der sozialen Krankenversicherung nur bis zu einem bestimmten Einkommen freiwillig weiterversichern können. Zwar ist eine solche Bestimmung bereits in der Reichsversiche- rungsordnung aufgenommen, sie wurde aber bisher nicht angewandt. Man nimmt an, daß diese Grenze bei etwa 1300 Mark Einkommen monatlich liegen soll. Eintatle. Einfälle Dynamische Löhne In England soll jetzt aus verłkehrstechniscken Grunden die bisherige Geschwindigkeitsbegren- zung für Lasthraftwagen von 20 Meilen(32 km) auf 30 Meilen(48 ſem) heraufgesetzt werden. Die Transportuarbeiter gewerkschaft kat dar- dufhin sofort eine der Geschwindigleitserhö- nung„angemessene“ Lohnerhöhung gefordert, d. R. LKW-Fahrer, die kùnftig etud fur eine Strecke von 120 Meilen vier statt sechs Stun- den brauchen, sollen dafür den gleichen Lohn bekommen, also 50 v. H. mehr als früher. Ein Unterhausabgeordneter meinte daau: „. und nun stellen Sie sich nur mal die Lohnforderungen vor, wenn es demnächst Luft- frachter mit Uebersckallgeschwindigkeit geben wird!“ Hans Kasper Soziale Vernachlässigung des Mittelstandes Dem anderen geht es immer besser (Hi) Es gibt keinen Wettbewerb ohne Klein- und Mittelbetriebe, erklärte Bundestagsab- geordneter Schmücker(CDU) auf dem Rhei- nischen Mittelstandstag der Christlich-Demo- kratischen Union. Es sei zwar nicht der Ehr- geiz der Mittelständler, sich im Stil einer großen Interessenvertretung zu einem Ver- band zu einigen, aber die einander wider- strebenden Interessen innerhalb des Mittel- standes müßten ausgeglichen werden. Es sei verfehlt, im Rahmen des sozialpolitischen Denkens darauf zu vergessen, daß es Millio- men von Mittelständlern finanziell und wirt- schaftlich nicht anders— zum Teil sogar schlechter— als den unselbständig Erwerbs- tätigen gehe. Es sei auch eine überholte Auf- fassung in der selbständigen Erwerbstätigkeit bereits eine Lebenssicherung und einen höheren Lebensstandard zu erblicken. Das Gegenteil sei der Fall, denn das Risiko der selbständigen Existenz wachse von Tag zu Tag. Auf die Abmachungen der Sozialpartner eingehend, erklärte Schmücker, Kapital und Arbeit müßten bei der Auseinandersetzung Schiffs- und Maschinenbau AG. ohne Dividende Arbeitnehmeranteil am Rohertrag rund 90% seits stiegen die Verbindlichkeiten auf 4,20 (2,50), darunter 1,62(1,56) Anzahlungen von Kunden und 0,96(0, 42) Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistun- gen. Gesetzliche Rücklage unverändert 0,20. Rückstellungen 0,47(0,49) bei unverändert 1,50 Grundkapital. Die Gewinn- und Verlustrechnung weist einen Rohertrag von 4,44 Mill. DM(i. V. 4, 28) und 0,10(0,05) Mill. DM außerordentliche Erträge aus. Auf der Aufwandsseite: 4,15 (3,15) Mill. DM Löhne und Gehälter einschließ- lich sozialef Ahgaben, 0,14(0,12) MIII. DM Abschreibungen, sowie 0,15(0, 28) Mill. DM Steuern. Der Anteil der Arbeitnehmer an dem Rohertrag beläuft sich demnach auf rund 90 v. H. Wie auf der Hauptversammlung mitgeteilt wurde, tritt mit Wirkung vom 1. Januar 1957 Dipl.-Ing. Fritz Scheller, Lauenburg(Elbe), ein. Aus gutunterrichteten Kreisen erfahren wir dazu, daß der bisherige Vorstand— Jo- hann Wendel und Max Bauer— nach Errei- chung der Altersgrenze in den Ruhestand tritt. Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen 42,9043, 20, Tendenz stetig: inl. Roggen 38,90—39,35, Tendenz stetig; Weizen- mehl Type 403 62,50—64, Type 550 39,50—61, Type 812 56,50—58, Type 1050 54,5056 Brotmehl Type 1600 49,50—51; Roggenmehl Type 997 55—55, 25, Type 1150 5353,25, Type 1370 5151,25, Tendenz stetig; Braugerste 43,7544, 50, Tendenz stetig: Futter- gerste inl. 37-38, dto. Sortiergerste 35—37, dto. ausl. 39,50—40,50, Tendenz stetig; Industriegerste nicht not.; Inlandshafer zu Futterzwecken 33—34. dto. für Industriezwecke nicht not., Tendenz stetig; Auslandshafer nicht not.; Mais 40, 50, Tendenz ste- commerz- und Credit-Bank AG. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 1. Oktober 1956 (Wp) Börsenverlauf: Die Aktienmärkte eröffneten im neuen Monat. offenbar in Auswirkung des Zinstermins verhältnismäßig lebhaft. Reger war die Nachfrage vor allem am Montanmarkt. an 5385 Gewinne bis zu vier Punkten erzielt wurden. Im allgemeinen befestigte sich das Kursniveau el ruhigerem Verlauf um ein bis zwei Punkte. 0 1 ntanessewir ne bel stillem Geschäft nicht ganz behaupten. Von Tarif- und Elektrowerten blieben iemens in Zusammenhang mit der Bezugsrecht-Notierung 5 55 allerdings geringeren Urnsätzen mit 36½ etwas höner lagen, stärker beachtet. Kali- und Erdélwerte tendierten nicht einheitlich bei zumeist kleinen Schwankungen. an den Lokalmärkten ergaben sich „mur geringfügige Kursabweichungen nach beiden Seiten. Bankaktien und Schiffahrtsanteile fanden überwiegend zu letzten Kursen Aufnahme, ledig- IG-Farben-Nachfolgegeselsschaften konnten ihre die am zweiten Notierungstag bei lich Bankenreste gaben geringfügig nach. Fest- verzinsliche Papiere bei freundlicher Grundtendenz wenig verändert. Aktien 280,9, 1. 10. Aktien 28.9. 1. 10. Ak tlen 28. 9. 1. 10, Aceumulatoren 143 144 Mannesmann. 171¾ 173 eh. GHEH: Adlerw. Kleyer 91 Metallges. 437 438 Hüttenw. Operh. 152½] 154½ AEG.... q 4421½%½½: S217 Rhein- Braunk. 243 243 Bergb. Neue Hoffg.] 140 139 ¾ Aschzelll! 5 805% Rhein. Elektr. 1065 10⁴ GH Nürnberg 210 218 Sugsburg-Nürnb.] 220 221 Rheinstahl). 10% 169 Bet. Ges. Ruhrort] 288 288 Bayer, Motoren 140 142 NI 205 Bemberg] 93½ 97½,[ Salzdetfurtn. 228 227 3885 Tiefbau 130% 132 Schering 05— 4 27⁰ 270½ eh. Hoesch AG 55 2⁴⁵5 Schlossquellbrau. 220 149/, 148 ¾ Buderus. 103 190 Schubert& Salz.)] 185 BT 82 8 140 5 Chem. Albert 148 150%] Schwartz Storch. 207 207 Industrie werte 140— Conti Gummi 202½ 201 Seilwolftk 108 107 e„ 28 322 Siemens& Halske 110 71 egussa 240. 245⁵ Sinner 41 8 Heng 20% 231 Südzucker 203 203 eh. Kloeckner w.: Dt. Erdoi. 178% 178 VDM.. 186 186 Kloeckner-Werke] 162 163 Dt. Linoleum] 228 T 231 Ver. Stahlwerke 577% 6 EKlöckn. Humb. D.] 202 20⁴ Ot. Steinzeug 258 258 Wintershall. 224 220½[ Kloeckner-Bergb.] 15½½ 135 Durlacher Hof. 198 198 Zeiß-Ikon 230½ 235 Stahlw. Südwestf.] 170 170 Elchbaum-Werger] 200 207 Zellstoff Waldhof 113 113% 25 Licht& Kraft 1 155 B a HK en nainger Union 5 er 114 Badische Bank 185 iss eh. Ver, Stahlw. 18 Farben Liqu. Bayr. Hypothek.- Dt. Edelstahlwerk 176 180 Ant.- Sch.) 32 35 u. Wechsel-BKR. 200 209 Dortm. Hörder S 14% 1 commerzbank) 12 12 Hüttenunion. 134% 120% Casella. 277 277/½[[ Commerz. Gelsenk. Bergw. 142/144 ́ Farbenf, Bayer 20⁵ 20⁰ u. Credit-Bank 227 22 Bochum. Verein 40 139% Farbwerke Höchst] 199 200 Deutsche Bank)] 2½ 21 Gußstahlw. Witt. 200½ 205 Feldmühle. 316 31⁰ Süddeutsche Bank 2 20³ Hamborn. Bergb.] 11% 113 Felten& Guill. 205 7 207 Dresdner Bank)] 2% 21 Handels Union 244 245 Joldschmidt—— Rhein-Main Bank 204 20³ Phönix Rheinrohr] 160%%ͥ f 109 Gritzner Kayser 190 190 Pfälz. Hyp.-Bankſ 173 50 Hüttenw. Siegerl. 27% 230 Grün& Bilfinger 154½ 15½[ Reichsbank-Ant.. 9% 0½ J Niederrh. Hütte 103 107 Harp. Bergbau 104 107 Rhein. Hyp.-Bank 11 171 Rheinst. Union 154 150 Halb. Zement. 250 250 Dego(Vorzug) 5 Rhein.-Westf. Holzmann 208 209% Eisen u. Stahl! 170%[ 174 Flein, Schanzlin J 180 230 Mont an- Rührst, Hatting 105 1 1600 E05 30⁴ Nachfolger Stahlw. Südwest. 170 170 Lahme yer 185 185 eh. Eis, u. Hütten- Aug. Thyssen-H. 155 15 FFC 111% werke: Zeche Erin 233½ 2353½ Tinde's His 220 220 ¼ Eis. u. Hüttenw.] 124 12⁵ Ludw. Walzmühle 102 102 Stahlw. Bochum, 126 12⁵ — „ RU-Werte um die Verteilung des Sozialprodukts egoi- stischen Anschauungen Absagen und dem Gesamtwohl des Volkes den Vorrang geben. Produktionssteigerungen, die nur in der Er- höhung von Nominallöhnen ihren Nieder- schlag fänden, hätten stetige Preissteigerun- gen für diejenigen Produktions- und Dienst- leistungen zur Folge, die nicht oder nur unzu- reichend automatisiert werden könnten. Mit großer Empörung müsse man feststellen, daß der äußerst gespannten Kapitalmarktlage zum Trotz einige Industrien über hochver- Zinsliche Obligationen sich Kredite verschafft hätten, die ihnen nicht zustanden.„Wenn dann noch einer“, erklärte Schmücker wört⸗ lich,„der sich gut 100 Millionen vom Markt holte, zur Besänftigung mahnte, als er diese in der Tasche hatte, konnten wir nur mit Er- bitterung feststellen, daß unsere Solidarität der letzten Jahre, die wir zugunsten des Wiederaufbaues unserer Groß wirtschaft ge- zeigt haben, von einigen Außenseitern böse belohnt worden ist.“ DHV- Gesetzentwurf fkür Angestellten versicherung Ueber 260 000 Unterschriften hat der DHV Deutscher Handels- und Industrieangestell- ten- Verband) in den ersten drei September- Wochen im Bundesgebiet, in Westberlin und im Saarland für die Erhaltung der eigen- ständigen Angestelltenversicherungchsrechte gesammelt. Die Unterschriftenaktion des DHV vrird bis zum 15. Oktober durchgeführt Werden. Die Veranstalter rechnen mit einer weiteren Zunahme der Unterschriften(bei den Selbstverwaltungswahlen zur Angestell- ten versicherung im Jahre 1953 erhielt der DHV über 300 000 Stimmen). Wie der DHV- Hauptvorstand mitteilte, wurde nun von ihm ein zusammengefaßter Vorschlag für ein neues Angestelltenver- sicherungsgesetz ausgearbeitet und den in- teressierten Stellen als Diskussionsbeitrag zur Verfügung gestellt. Der DHV ist dabei von der Ueberlegung ausgegangen, daß die Forderung der Ange- stellten nach Erhaltung ihres eigenständigen Rechtes in einem selbständigen Angestell- tenversicherungsgesetz zwar von vielen Sei- ten als berechtigt anerkannt worden ist, aber häufig beklagt wurde, daß— außer zählreichen Aenderungswünschen— kein zusammengefaßter Vorschlag für ein neues AVG zur Verfügung stehe. vom I. Oktober tig; Weizenkleie prompt 2525,50, dto,. per Okt. Nov. 25—25,75; Rogenkleie 24—24,50; Weizen-Boll- mehl 27,5028; Weizen-Nachmehl 35,2538, Tendenz leicht nachgebend; Rapsschrot nicht not.; Soja- schrot 38,5039; Erdnuß- und Palmkernschrot nicht not.; Kokosschrot nicht not.; Leinschrot 42, Ten- denz ruhig; Hühnerkörnerfutter 43,5044; Malz- Keime, Biertreber nicht not.; Trockenschnitzel 23,50— 24,50; Dorschmehl 73,5074, 50; Fischmehl 64, 50 bis 70,50, Tendenz ruhig; Kartoffeln je 50 kg 5,50 bis 5,75, stetig frei Mannheim; Wiesenheu lose 11,50—12; Luzerneheu lose 13,50—14; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,804, 00, dto. Zink- drahtgepreßt 4,605, 10, Tendenz ruhig. 5 Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 814(in der Vorwoche 908) Stück Großvieh; 285(225) Kälber; 2540(2415) Schweine; 20(37) Schafe. Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 102113(105114); Bullen A 106 bis 118(105—116), B 95—110(98108); Kühe A 95—98 (90—102), B 74—87(75-90), C 60—78(65—79), D—60 (—) Färsen A 105—116(105116), B 100108(100 bis 110); Kälber Sonderklasse 180—185(185190), A 162 bis 175(165—180), B 150160(153163), C 138—146 (138150), D 130(135); Schweine A 131—140(130 pis 138), BI 129—139(131—140), B II 130—139(132 bis 140), C 128—140(130—140), D 128136(130—139), E 122—133(125—135); Sauen GI 115-120(115—125), G II 105—114() Schafe A 70-85(7085). Markt- verlauf: Großvienh beste Bullen gefragt, übrige Gattungen langsam, größerer Ueberstand., Kälber schleppend, ausverkauft. Schweine schleppend, Ueberstand. Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (CoD) Auftrieb: 30 Ochsen; 63 Bullen; 31 Kühe; 55 Färsen; insgesamt 179 Stück Großvieh; 139 Käl- ber; 582 Schweine; 14 Schafe. Preise je ½ kg Le- bendgewicht: Ochsen A 102—112; Bullen A 104 bis 117, B 95—103; Kühe A 90—100, B 80—90, C 67—74; Färsen A 105—116; Kälber Sonderklasse 175—180, A 160—170, B 149—138, C 135148, D—130; Schweine A 135—137, B I 134137, B II, C 134—138, D 133138, E 126-135; Sauen G II 118-125; Schafe A 100.— Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen lang- sam, Ueberstand. Kälber langsam. geräumt. Schweine rege, geräumt. Schafe rege, geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Zwetschgen 15—18; Apfel 10-30; Geheim- rat Oldenburg 16-23; James Grieve 25—40; Gra- vensteiner 25—45; Croncels 13—23; Jakob Lebel 13 bis 18; Birnen 12—35; Kopfsalat Stück 10—15; En- divien Stück 3-10 Ueberstand; Krüppelgurken 15; Frelland-Salatgurken 15—20; Tomaten 40-50 mi Durchmesser 20-22, 5060 mm 25-27; Stan- genbohnen 40; Feuerbohnen 25—27; Weißgkohl, Rot- Kohl, Wirsing ohne Interesse; Blumenkohl Stück 150-200 mm Durchmesser 2025, 200250 mm 25 bis 30, 250300 mim 30—35; Zwiebeln 15.— Tendenz: Anfuhr gut; Absatz für Bohnen, Tomaten und Hlumenkohl zufriedenstellend: Apfel- und Ge- müseabsatz langsam und Ueberstände. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Anfunren gering, Absatz zufriedenstel- lend, Nachfrage nach Apfel langsam. Es erzielten: Spätzwetschgen A 1821, B 16-17, C 1415; Brenn- Ware 1113; Apfel A 1620, B 14—22, Ausfall 10—12; Birnen A 31-35, B 2530, Ausfall 15—26; Gellerts Butterbirnen A 26-40, B 25—35; Doppelte Phillips A 30-38, B 2028; Tomaten A 2024, B 15—19, Aus- fall 5—12; Bohnen 2033; Spinat 1012. NE-Metalle Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 355,50—339, 50 DM Blei in Kabeln 140—141 UM Alumimum für Leitzwecke 240—242 DM Westdeutscher Zinn-Preis Fur ans Mes quhres ein schöner Pelzmantel] Schwedenlamm- Mantel in Hängerform mit modisch · brei · tem Schalkragen und fescher Stolpe am ganqanenärmel. In den farben grau und braun 275. Aus schwarzen, in herrlichem Moirée gemusterten Hodeida- Fellen ein eleganter Hänger mit kleidsamem Spatenkragen und großen Armel· Stolpen 350. Ein kostbarer Mantel qus schimmerndem, schworzem petsionet, elegant als Hänger mit modischem Spotenkragen Wei len · engel, 250. MANNHEIM- Breite Straße Dienstag, 2. Oktober 1956/ Nr Warum, ich frage Sie, soll nicht auch einmal ein Bankdirektor, und sei er noch So seriös, ausbrechen aus dem Alltagstrott, auf den Dienst und die Pflicht pfeifen, die Seschäfte sausen lassen, Nein sagen, wenn's ihm danach zumute ist, und jemand einen Esel nennen, wenn der also Titulierte wirk- lich einer ist? Das Leben sei nicht so ein- fach, meinen Sie, daß jeder tun und lassen könne, wWie es ihm behage? Ist das aber nicht irgendwie ein bißchen traurig? Gewiß, wenn's jedermann so treiben würde— doch tun's ja gar nicht alle, die meisten unter uns, und wir selber auch, nicht wahr, blei- ben treu und brav auf der genau abgesteck- ten Rennbahn, die die Zivilisation uns ab- steckt. Wenn ein einzelner aber einmal, Stellvertretend für uns alle, den ganzen Ballast abwirft, dann sollte man doch wirk- lich nicht gleich den Nervenarzt holen, die Polizei, den Vorgesetzten, um ihn mit Ge- Walt wieder zur Raison zu bringen. Zu jener Raison, die wir meinen und die der andere, in einem glückhaften Augenblick, als recht zweifelhaft erkannt hat. Sena das aber ist George Kettle wider- fahren, dem Bankdirektor einer kleinen Stadt Mittelenglands, dessen Gestalt John Boynton Priestley erfunden und zum Helden seiner Komödie„Und das am Montagmorgen“(The scandlous affair of Mr. Kettle und Mrs. Moon) gemacht hat. Diese Geschichte gibt einen zauberhaften ersten Akt ab: wie Mr. Kettle, Statt an diesem Montagmorgen in die Bank zu gehen, nach Hause zurückkehrt, den seriö- Sen Business-Anzug ablegt und jene kind- lichen Spiele treibt, zu denen er schon lange Lust hatte. Daß dann freilich noch die Frau eines anderen hinzukommt und sich von ihm allzu gern verleiten läßt, das heuchlerische Wohlfahrtsvereins-Gewand, das sie bislang trug, abzulegen und in jäh entflammter Liebe Mr. Kettle in die Arme zu sinken, das macht Fritz Leonhardts Abschied Konzert in der Lotherkirche In einer musikalischen Abendfeier nahm der Kirchenchor der Mannheimer Luther- kirche Abschied von seinem verdienten Lei- ter, dem Kirchenmusikdirektor Fritz Leon- hardt, der über vier Jahrzehnte als Organist und Chorleiter amtiert hat und nunmehr in den Ruhestand tritt. Unter tatkräftiger Mit- Wirkung eines konzertanten Instrumental- Kreises und einiger Solisten ließ es sich der sauber geschulte Chor angelegen sein, sei- nem scheidenden Meister diese dem Charak- ter des Erntedankfestes entsprechend auf Lob- und Danksagung abgestimmte musika- lische Feier zu bereiten. Fritz Leonhardts Nachfolger im Organistenamt, Gerhard Tuther, eröffnete sie mit Bachs festlich- ktreudigem Es-Dur-Präludium, dem er im Zweiten Teil des Abends die Tripelfuge fol- gen ließ. Ein sicherer Gestalter auf seinem Instrument, spielte der neue Organist erakteristisch registrierend, dabei spann- Kräftig und ergiebig im Klang. In der lieb- lichen G- Dur-Sonate für zwei Violinen und Orgel von Bach zeichnete sich das Spiel der beiden Geigerinnen Marianne Becker-Ben- der und Paula Trampler durch schöne Kklangliche Delikatesse aus. Zu ihnen gesellte sich in der sehr reizvollen BDur-Sonate für Flöte, zwei Violinen und Orgel von Joh. Friedrich Fasch, dem bedeutenden Zeit- genossen Bachs, Wilfried Neuer als gewand- ter Flötist mit sicherem Gefühl für musikali- sche Pointierung. Mit Hugo Distlers zu einer prächtig klin- genden Motette umgestaltetem Choral„Lobe dien Herrn“ und K. Fiebigs farbiger Choral- Kantate„Nun danket all“ für Sopran, Chor, Orchester und Orgel hatte Fritz Leonhardt auch zwei Beispiele zeitgenössischer Kir- chenmusik ins Programm eingefügt, deren Wiedergabe ebenso wie die Interpretation mehrerer Stücke aus Bachschen Chorkanta- ten Zeugnis ablegte für die pflegliche Art, mit der der scheidende Chorleiter sein Amt versah. Die Tenor- und Baß-Soli der(von leichten Intonationsschwankungen übrigens nicht ganz freien) Choralkantate„Sei Lob und Ehr'“ lagen bei Karl Kraft und Gustaf Hiller in guten Händen. 5 Pfarrer L. Simon dankte zum guten Schluß Fritz Leonhardt mit herzlichsten Worten für sein jahrzehntelanges unermüd- ches und fruchtbringendes Wirken im Dienste der edlen Musica sacra. 2. Ein Bonkdirektor quf Abwegen Priestleys Komödie„Und das am Montagmorgen“ im Zimmerthedter Heidelberg * in den Augen der Mitbürger das Maß des ab- trünnigen Bankdirektors voll. Und so kommt, Was kommen muß: Kettle wird quasi unter Polizelaufsicht gestellt, der herbeigeeilte Generaldirektor wittert in dem„merkwür- digen“ Benehmen seines Angestellten dienst- liche Betrügereien, und ein Psychiater schließlich versucht Kettle mittels Hypnose wieder auf den rechten Weg zu bringen. Doch scheitern alle diese Versuche, und am Ende zieht Kettle mit Mrs. Moon, der Frau, die er liebt, in eine zwar ungewisse Zukunft, in jedem Falle aber in die Freiheit, wie er sie meint Dieses heitere Lehrstückchen, das in London ein großer Erfolg war und bei der deutschen Erstaufführung in Hamburg im Januar dieses Jahres ungeteilten Beifall erhielt(worüber wir berichteten), fand nun auch im Zimmertheater Heidelberg eine überaus herzliche Aufnahme. In Werner Eiserts Inszenierung gelang vor allem der erste Akt vortrefflich, während die beiden folgenden Bilder(deren dramatische Zu- spitzung auch fraglos mit billigeren Mitteln gestaltet ist) doch erheblich an atmosphä- rischer Dichte und allgemein gültiger Ver- bindlichkeit verloren. Zumal Erich Bodart als Mr. Moon und Martin Baumann als Generaldirektor viel zu hölzern und unprofi- liert blieben, um wirkliche Gegenspieler zu sein. Bernd Meyer-Orth— ein Kaufhaus besitzer, der um seinen Investitionskredit bangt— und Werner Eisert— der Arzt— stellten Karikaturen auf die Bühne, während Günther Gube immerhin so globig und ver- ständnislos wirkte, wie man sich einen ländlichen Polizeihauptmann angesichts einer solchen Situation vorzustellen vermag. Groß- artig dagegen und gerade in der Verhalten heit, in den leisen Tönen, ganz überzeugend küllte Gillis van Rappard die Gestalt des George Kettle aus; auch Helga Schmidle fand sich in der Rolle der Mrs. Moon, mit der Kettle seine„skandalöse Affäre“ Hat, glücklich zurecht. Claire Hahn als Haus- hälterin und Brigitte Zepf als ihre film- süchtige Tochter Monica waren, wie stets, bewährte Stützen des Zimmertheater-En- sembles. Gespielt wurde übrigens noch immer im alten Atelier, jenem Raum unterm Dach, den die Heidelberger Baupolizei beanstandet hat. Der Neubau des Zimmertheaters(im unteren Stockwerk) soll jedoch noch im Ok- tober begonnen werden und das nächste Jahr Schauspieler wie Publikum in einer „bequemeren Umgebung“ finden. K. H. HMORGEN Max Beckmann: Frau mit Katze Ein Oelgemdlde aus der großen Beckmann- Aus- stellung in der Pfäl- zischen Landesgewerbe- anstalt Kaiserslautern, über die wir hier berich- ten. Foto: Pfälzische Landes- Sewerbeanstalt kin sowjetisches Märchenspiel „Der Schatten“ von Jewgenij Schwarz im Landesthecter Darmstadt Das Stück eines lebenden sowjetischen Autors auf einer westdeutschen Bühne— dies erste zage Anzeichen eines geistig-kulturellen Koexistenzialismus erweckte ein Interesse, das das Stück unter normalen Umständen wahrscheinlich gar nicht verdiente. Der Autor namens Jewgenij Schwarz soll um die Jahr- hundertwende in Leningrad geboren und dort auch heute noch tätig sein; wann er dies„Märchenspiel für Erwachsene“ ge- schrieben hat, war nicht in Erfahrung zu bringen. Die deutsche Erstaufführung in Ost-Berlin hatte damals im Frühjahr 1947 noch Gustaf Gründgens inszeniert, ganz aus der Freude am entfesselten kabarettistischen Einfall heraus, satirisch überzogen und fast schon zu einer Offenbachiade des Hof- Max Beckmann in Kaiserslautern Aussfelſung in der Pfälzischen Landesgewerbednstalt Ein dreiviertel Jahr nach der großen Ausstellung im Kunsthaus Zürich mit ihren 146 Oelbildern, 33 graphischen Arbeiten und einer Plastik, über die hier ausführlich be- richtet würde(gl.„Morgen“ vom 16. De- zember 1955), hat nunmehr die Pfälzische Landesgewerbeanstalt in Kaiserslautern eine erneute Beckmann-Ausstellung zusammen- getragen. Sie umfaßt zwar auch 156 Katalog- nummern, darunter aber nur 5 Oelbilder, Während Aquarelle, Handzeichnungen, Ra- dierungen, Lithographien und Holzschnitte in einer von Zürich nicht erreichten Fülle aus- gebreitet werden. Die Ausstellung verbleibt noch bis zum 29. Oktober in Kaiserslautern, Wandert dann nach Saarbrücken und nach Koblenz weiter und soll abschließend auch noch unter Umständen nach Mannheim ge- langen. Angesichts der Bedeutung der Gra- phik im Beckmannschen Oeuvre wäre es außerordentlich zu begrüßen, wenn diese Mannheimer Pläne sich verwirklichen ließen. Die beiden Oelbilder„Selbstporträt im Mantel“ von 1932 und„Holländische Land- schaft“ von 1938, beide aus dem persönlichen Besitz des Sohnes Peter Beckmann, waren auch schon in Zürich zu sehen gewesen. Zwei weitere Oelbilder,„Badeansicht bei Bandol“ von 1938 und„Heiße Quellen bei Albano“ von 1939, hat das Frankfurter Kunstkabinett Hanna Becker vom Rath zur Verfügung gestellt. Wirklich bedeutsamer aber ist wieder das Bild„Frau mit Katze“, 1942 in der Amsterdamer Emigration ent- standen, von einer sonst bei Beckmann nicht häufigen Innigkeit und Poesie, das sich bis- her in amerikanischem Besitz befand und nun zum ersten Male in Europa gezeigt wird. „Ich habe gezeichnet, das sichert einen gegen Tod und Gefahr“, so hatte Beckmann am 3. Oktober 1914 aus dem Feld an seine damalige Frau Minna Tube geschrieben. Man spürt daraus schon etwas von der Be- deutung, die das Zeichnen für den Künstler gewann. Die erste große zeichnerische Pe- riode in Beckmanns Leben brach um die Zeit des ersten Weltkrieges herum auf und reicht über die Wirrnis von Revolution und In- flation bis etwa in die Mitte der zwanziger Jahre. Die zweite Periode begann mit den Lithographien zur„Apokalypse“(1943, in Kaiserslautern nicht vertreten) und fand ihren Höhepunkt in der Mappe„Tag und Traum“ von 1946, bei der auf manchen Blät- tern eine mythische Traumwelt voller Bitter- keit und Entsetzen sichtbar wird. Daß ge- rade im Schaffen Beckmanns, der immer die Tragödie des Menschen in der Zeit gestaltet, das Graphische in den Jahren politischer Er- schütterungen hervortritt und zugleich mit einem Stilwandel in seiner malerischen Welt parallel läuft, macht diese vorwiegend gra- phische Kaiserslauterer Auswahl so inter- essant. Der Sohn des Malers, der Arzt Dr. Peter Beckmann aus München-Gauting, dessen liebenswürdiges Entgegenkommen diese Aus- stellung mit all ihren vielen Leihgaben überhaupt erst möglich gemacht hat, war selber nach Kaiserslautern gekommen und sprach einführende Worte. Ein großer Licht- bilder vortrag von Erhard Göpel, einem guten Kenner des Beckmannschen Oeuvres, führte noch weiter in die Persönlichkeit und das Werk des Malers ein. nn. schranzentums überdreht. Wahrscheinlich muß man dies Märchenspiel mit den Mitteln von Tairoff zu verlebendigen versuchen; daß in Darmstadt der junge Werner Düggelin eine zarte Poesie hineinzulegen bemüht war, die der oft banale Text nicht trägt, dürfte Wohl schuld daran sein, daß sich der ein- stige jubelnde Erfolg von Gründgens aus Ost-Berlin nun hier im Landestheater Darm- stadt nicht wiederholte. Das Thema des sich verselbständigenden Schatten, der sich vom Träger löst und ein eigenes Leben zu führen beginnt, hat Schwarz von Chamisso und Andersen übernommen und den letzteren in seinem Stück sogar aus- drücklich zitiert. Ein harmlos-weltfremder junger Gelehrter ist da in einen Phantasie- staat gekommen, wo alle die alten Märchen- figuren noch weiterleben. Der Gelehrte ver- liebt sich in die zauberhafte Prinzessin des Landes, und er schickt seinen Schatten aus, damit dieser ihr die Liebe seines Herrn ge- steht. Der Schatten aber, sein zweites Ich, das das negative Spiegelbild seines Herrn ist, erliegt alsbald der Verführung zur Macht und schwindelt sich auf den Thron. Er will seinen einstigen Herrn, der ihm gefährlich zu werden droht, hinrichten lassen, aber im gleichen Moment, als das Beil des Schlarfrich- ters herabsaust, fällt auch dem Schatten der Kopf ab. Das Wunderwasser des Lebens heilt freilich wieder die Wunde und läßt den Kopf an seiner richtigen Stelle von neuem anwachsen, aber die Macht des Schattens, der sich gegen den zu erheben versuchte, der ihn wirft, ist gebrochen. Der Gelehrte zwingt den Schatten wieder an seinen Platz — und mit einem redlichen Mädchen aus dem Volke entflieht er dem zerstörenden Bann- Kreis der Macht. Die Regie Düggelins spielte über die poli- tischen Hintergründe dieser sowjetischen Schlehmiliade geschickt hinweg, um sich statt- dessen an die imaginäre Zartheit einer so eindeutig gewiß nicht vorhandenen Poesie 2u Verlieren. Rosmarie Pruppacher, Brigitte Otto, Udo Vioff und Anfried Krämer, lauter Neuverpflichtungen im Sellner-Ensemble, fügten sich gut in Düggelins spielerisch zauberhaften Stil. a DSE. Die Eßlinger Begegnung 1936 wurde unter dem Thema„Der Künstler in der Zeit“ im alten Rathaus der ehemaligen Freien Reichs- stadt Eglingen eröffnet. Das von der„Künstler- gilde“, einem Verband der heimatvertriebenen Kulturschaffenden, in diesem Jahr zum fünften Male veranstaltete Treffen will ostdeutsche Künstler aller Gruppen. Altersklassen und Stil- richtungen zum Gespräch untereinander, aber auch zur Begegnung mit schöpferischen und an der Kulturentwicklung interessierten einheimi- schen Kräften zusammenführen. — Koltur-Chronik 1 Edgar Maass, der in den Vereinigten Stag lebende deutsche Schriftsteller und Chemie vollendet am 4. Oktober sein 60. Lebens Edgar Maass, der ältere Bruder des rden 8 lers Joachim Maass, trat zunächst mit den 9. kriegserzählungen„Der Auftrag“ und„Nope ber-Schlacht“ hervor, denen die Romane„e dun“ und„Im Nebel der Zeit“ folgten. Mg biographischen Studie„Lessing“ begann einen neuen Abschnitt seines literaris Schaffens. Er verlegte sich auf den doku tarischen und biographischen Roman. In d Roman„Das große Feuer“ schilderte er Großbrand seiner Heimatstadt Hamburg Jahre 1842. Sein Strünsee-Roman„Der A der Königin“ erlebte in Amerika eine Mil 0 nen-Auflage. Das Lebensschicksal der leit lebigen Lieblingsschwester Napoleons, Paul Bonaparte, schilderte er in dem Roman*. serliche Venus“. Andere bekannte Titel aus nem Schaffen sind, Don Pedro und der Teuft ein Buch, in dem er die Eroberung Perus du Pizarro lebendig werden läßt, und„Eine D von Rang“, die Geschichte der berüchtig⸗ Giftmischerin Marquise von Brainvillier. Der französische Historiker Lucien Feh ist im Alter von 78 Jahren in Saint-Am Jura) gestorben. Le Febvre began seine. senschaftliche Arbeit als Historiker in Die Er lehrt dann in Straßburg und wurde! an das„College de France“ in Paris beruf Wo für ihn ein Lehrstuhl für Geschichte modernen Zivilisation geschaffen wurde. den bedeutendsten Werken Febvres gehô ein Buch über Martin Luther, eine Unte suchung über„Das Problem des Unglaube im 16. Jahrhundert“, ferner„Die Erde und d Entwicklung des Menschen“ und„Der Rhe als historisches Problem“. Der Intendant des Süddeutschen Rundfun Dr. Fritz Eberhard, wurde aus Anlaß sens 60. Geburtstages vom Bundespräsidenten n. dem Großen Verdienstkreuz des Verdien ordens der Bundesrepublik Deutschland au gezeichnet. Zwei um das Urheberrecht verdiente qu sten wurden bei einem Festakt der GEMA München vom GEMA-Aufsichtsratsvorsitzen Prof. Werner Egk, mit der Richard-Strau Medaille ausgezeichnet. Die Medaille erhiel der Ordentliche Professor an der Univers München Dr. Eugen Ulmer und der Honon Professor Dr. Philipp Möhring, Rechtsam am Bundesgerichtshof. 0 Der Herzog und die Herzogin von Winz haben die Stiffung eines Fonds bekanntgegen der den Austausch von europäischen und a rikanischen Malern fördern und es jun Künstlern ermöglichen soll, durch das Erle des Reisens uni den Gedankenaustausch Theorien und Techniken Anregungen für! Schaffen zu gewinnen. Für die Zukunft ist! noch weiter gehendes Austauschprogramm g plant. Die Künstler, denen Beihilfen aus d- Windsor-Fonds zu gewähren sind, werden ja lich von einer Jury ausgewählt. Ueber deng nauen Zeitpunkt der Errichtung des Fonds N lautete nichts. a Ein Teil der als„Dankspende des deutsd Volkes“ der National-Galerie in Washing überreichten Kunstwerke beginnt Ang Oktober eine Rundreise durch die USA Wanderausstellung besteht aus 50 Druck Radierungen, Holz- und Linoleum-Schniz von Künstlern wie Otto Dix, Erich He Rudolf Kügler, Gerhard Marcks, Emil Ni und Willi Probst. Serge Lifar, meister und Choreograph, i aus der Pariser Oper ausgeschieden, dere 25 Jahre lang angehört hatte. Serge Lifar ist Sonntagvormittag zu einem Gastspiel nd London abgereist. Er hatte r drin Absicht, Anfang Oktober als Tänzer von d Bühne abzutreten, aber der Oper weiterhin 0 Ballettmeister und Choreograph ene Seine Verhandlungen mit der Opernverwaltu über diese Lösung haben sich aber zerschlag Serge Lifar, der 1905 in Kiew geboren ist, ha Rußland während der Oktoberrevolution 9 lassen und sich später der Tanztruppe Sei Diaghilews angeschlossen. Berühmt wurde“ zunächst als Solotänzer, der nach dem 7e Diaghilews die große Tradition des russisch Balletts aufrecht erhielt, dann durch eig Tanzschöpfungen nach Tschaikowsky, Darts Milhaud, Prokofleff und Beerhoven. Eine Ausstellung des Malers Ludwig Stra Oelbilder und Aquarelle aus Paris und von d Bergstraße, wurde im historischen Rathaus Seeheim an der Bergstraße eröffnet. Zur öffnung sprachen Bürgermeister Specdcha und Landrat Wink. Roger George, der Solotänzer des Man heimer Nationaltheaters, gibt am Mittwo 3. Oktober, 20 Uhr, im Vortragssaal der 5 halle Mannheim einen eigenen Tanzabend. Martin Schulze spielt im Rahmen der d anstaltungen der Städtischen Hochschule g Musik und Theater, Mannheim, am Donners 4. Oktober, 20 Uhr, im Vortragssaal der Kufs halle Klaviermusik von Robert Schumann. 1 Der Tenor Rudolf Schock, Mitglied der Stat. opern Hamburg und Wien und durch seine I wirkung bei den Salzburger und Edinburee Festspielen sowie an einigen Filmen bekam gastiert am Dienstag, 9. Oktober, 20 un Musensaal des Mannheimer Rosengertens?“ einem Lieder- und Arienabend. Am Flügel“ gleitet Dr. Adolf Stauch. J Sloan Wilson: Der Mann im grauen Anzug Copyright by Wolfgang Krüger mbH, Hamburg 56. Fortsetzung Ihr Bild zierte die Titelseite einer eitschrift als„Debutantin des Jahres“, später Allerdings heiratete sie einen fetten Kap- pellrneister, der auf allen Festen dieses Jah- es den Taktstock schwang, und verließ ihn Wieder, nachdem sie ihm einen Sohn gebo- Hatte. Seine Augen wanderten von den Mauerblümchen, die höchstens einmal mit Brüdern tanzten, über das Parkett, er Betsy entdeckte. Noch jetzt in der Erinnerung gab es ihm seltsam tröstliches Gefühl, daß die Ver- berung auf den ersten Blick in jener t sich als ebenso beständig und echt er- en hatte, wie all die schlimmen Erleb- nd Erfahrungen seines Lebens, die in Erirmerung eingegraben waren. Und tröstlich zu wissen, daß die Ge- jener Nacht auch heute noch jeder ndesmäßigen Zergliederung spotteten. Betsys Gestalt war nicht gerade dazu an, den Puls eines jungen Mannes zu uhigen, aber das war es nicht. Viele zunge Mädchen im Ballsaal hatten eine be- Wwunderungswürdige Figur. Wohl hatten die Anmut ihrer Bewegungen, die Art, wie hr schimmerndes weißes Gewand den war- n Glanz ihres Teints und ihrer Haare Merstrich, die sanfte Rundung ihrer Wan- gen, ihr aufblitzendes Lächeln ihre Wirkung getan, aber da war mehr, viel mehr, das keine Kamera, und nähme sie auch alle Far- ben zu Hilfe, je einfangen konnte. Im Au- genblick, da er sie sah, ergriff ihn der Wunsch, sie zu heiraten. Ein paar Monate Später, als er ihr das gestand, mußten sie beide lachen, so banal erschien es ihnen, und dennoch wWẽar es die reine Wahrheit gewesen, und in jeder Nacht hatte ihn dieses Gefühl in eine tiefe Verwirrung gestürzt, dag er Wohl eine Ewigkeit ihr beim Tanze zu- schaute, ehe er sich ein Herz faßte, quer über die Tanzfläche auf sie zuschritt und sie um einen Tanz bat. „Darf ich Ihren Namen wissen?“ hatte er gefragt. „Betsy Donner.“ „Oh, die Dame des Abends!“ hatte er ge- Sagt und gehofft, daß seine Stimme welt- männisch und blasiert genug klingen möge. „Eine nette Veranstaltung.“ „Ich finde es wunderbar!“ hatte sie ge- standen.„Das dürfte ich zwar eigentlich gar nicht selbst sagen, aber es ist wirklich so.“ Sie war förmlich dahingeschwebt. Er war nie ein guter Tänzer gewesen, aber ihre Füße hatten kaum den Boden berührt, und auch er hatte sich plötzlich ganz beschwingt gefühlt. Dann hatte er eine Hand auf seiner Schulter gefühlt, und fort war sie mit einem andern. Nichts ist natürlicher, hatte er gedacht— sie ist hübsch, und es ist ihre erste groge Gesellschaft, und da muß wohl jeder zumin- dest einmal mit ihr tanzen. Aber es hatte Mn doch gestört, daß er nur ein paar Minu- ten mit ihr zusammengewesen war. So hatte es damals angefangen. Anschlie- Bend waren sie dann drei Jahre zusammen ins Kino gegangen, zu Fußballwettkämpfen, Studentenbällen und in Nachtelubs; kurzum, sie hatten das übliche Vorstadium einer Heirat redlich absolviert. Er hatte ihr auf der Mandoline vorgespielt—, die sie als ko- misches altmodisches Instrument bezeichnet Hatte. Sie hatten sich ausgiebig unterhalten. Damals hatte Tom noch geglaubt, er würde bald nach dem Kriege ein reicher Mann Werden, obwohl er keine klare Vorstellung davon hatte, wodurch er reich werden würde. Sie hatten sich auch geküßt. Dabei hatten sie, genau betrachtet, weniger voneinander gewußt, als ein Personalchef von der neuen Sekretärin, die er einladen will. Aber Wie beilkufig, ohne es jemals in bewußte Vorstellungen oder klar formulierte Worte Zu fassen, hatte sie, lediglich unter der Wir- kung des intensiven Kusses, eingewilligt, ihn zu heiraten, und hatte das auch ganz natür- lich gefunden. Ich habe eben Glück gehabt, dachte Tom jetzt, während er abwesend auf die langsam Totierende Flaschenpyramide im Zentrum der Hotelbar in Atlantic City starrte. We- Digstens damals habe ich ausgesprochenes Glück gehabt. Ich hätte mich ja genau 80 leicht in irgendeine gut gebaute hohlköpfige Puppe verlieben können; aber ich habe Glück gehabt— zumindest in dem einen Fall hat es einmal geklappt. Wie seltsam dieses Zurückblicken, dachte er. Und die arme Betsy! Sie hätte mühelos auch jemanden mit viel Geld heiraten kön- nen, einen, der jeden Winter mit ihr nach Florida fährt, der immer guter Laune ist, der heiter und lächelnd wartet, bis die Köchin das Essen zubereitet hat und das Dienstmädchen es serviert, und Betsy könnte lächelnd daneben sitzen. Damals, 1939, hatte sie mehrere reiche Bewerber gehabt, sie aber, anscheinend ohne viel zu überlegen, laufenlassen, weil sie ihr im Augenblick nicht gefielen, und nur wegen eines Kusses hatte sie Tom gewählt, und der Gedanke an Geld War ihr nie gekommen. Mein Gott, wie unglaublich naiv wir waren, dachte er jetzt und starrte auf die sich drehende Flaschenpyramide. Wie un- glaublich unschuldig, als wir damals im Auto gesessen haben und gar nicht aufhören konnten, uns zu umarmen. Einmal war un- versehens ein Polizist auf seinem Motorrad aufgetaucht, hatte sie mit dem Scheinwerfer angeleuchtet, und Betsy war hochgefahren Wie von der Tarantel gestochen, Der Polizist hatte nur gegrinst und gesagt:„Keine Angst, Kinder, aber macht woanders weiter“, und War wieder seine Runde gefahren, fern drü- ben verschwand sein Licht in der Kurve. Ob sie es schon bereut hat? dachte Tom. Es ist ja nicht bloß das Geld— ob sie sich nicht schon einmal einen fröhlicheren, zuver- sichtlicheren Ehemann gewünscht hat? Seltsam, wie die Menschen sich verändern können, dachte er. Damals waren wir uns so gleich, Betsy und ich, wir hatten ungefähr dieselben Erfahrungen und keinerlei Schwie- rigkeit, uns über irgend etwas zu verständi- gen. Wir waren zuversichtlich— was Grübeln War, wußten wir nicht. Trotz des drohenden Krieges machten wir uns keine Sorgen. Nichts War uns selbstverständlicher, als daß ich den Krieg mitmachen und ein Held sein würde. Er hatte es sich so oft vorgestellt: ein trauri- ger, müder Soldat in fernen Ländern, aber sauber und heil, wWie er an Weihnachtsaben- den tapfere, stimmungsvolle Briefe an seine Betsy schrieb, in denen er auch der gefal- jenen Kameraden und Freunde gedachte. Soldat sein war nicht 80 schlimm, hatte er gedacht— er hatte sich selbst in der Ecke einer traulichen französischen Taverne sitzen sehen, oder auch im Winkel einer Baracke von romantisch-spartanischer Einfachheit, wie mam zusammen Soldatenlieder sang— 80 etwa:, Gebt eure Sorgen all auf Kammer ab und lacht, lacht, lacht. Höchstwahrschei würde er auch seine Mandoline mitnehm hatte er gedacht— und damit beliebt werde im ganzen Heer. N In jenen Tagen war die Zukunft alles dere als dunkel gewesen. Betsy würde u verstohlen schluchzen, wenn er mit seit Mandoline an Bord des Truppentransport N ging, aber er würde ja unverletzt we men und die große Siegesparade auf Fünften Avenue mitmachen. Sie würde 5 in seine Arme werfen und jauchzen:„Le ster, nun bist du für immer bei mirle u alles würde unsagbar tapfer und traurig u glücklich sein, wie die Filme vom ES“ Weltkrieg. Und das Verrückteste dabei war, daß% mehr oder weniger so eingetroffen War, mindest am Anfang war es genau nach schrift gegangen. Er war mit einigem Gepe und der Mandoline zur Rekrutenausbildi ö f gefahren. Er hatte ein paarmal darauf 4 spielt, und ein paar Kameraden hatten zu ihm gesetzt und gesungen. Aber als da der Zeitpunkt der Einschiffung nahte, he N er mit all dem anderen überflüssigen Kr pel auch die Mandoline nach Hause gesch f — die Vorstellung, wie er als Fallschirm mit der Mandoline im Arm in Europa“ Lamd ging, war ihm schon damals lächel vorgekommen. Und dann war eigen nichts mehr programmgemäg verlaufen,. mindest im einzelnen nicht mehr, obwohl! großen Umrisse noch überraschend paß Er war wirklich ein Held gewesen, un 05 Beweis dessen hatte man ihm drei Orden“ liehen. Er war nicht ein einziges Mal Veren det Worden. Er war nach Hause gekomme und Betsi hatte am Kai gestanden. Sie, aus dem Kreis der Zuschauer gestürzt. als die Gangway herunterkam, hatte die 5 um seinen Hals geworfen und gels 1 „Liebster, nun bist du für immer bei mir 5 Fortsetzung fe „ Vorau Verlag drucke chefre Dr. K. Eichen Feuille les: H. Koch; Sozlal. H. Kin Stellv. Bank, Bad. E Mann! Nr. 89 ename 11. J