56/ 1 Uarteß heim teutage 80 Was Lebe n, und 15 lerischeg) diesem N Zin Orche 8 Manth 5 reichquat rieb wert egenen einverstz nherzig 8e Kamm teresse 0 anen Beh Ausikkreu 1 Appellie die auf 0 den beka Sardistis zichtet. Aufgabe. Ringelde nd Wolke innerung e mit eig cher Auf n. Was i ändlich e n des Nat ein einbe men Ius. 8 Und Siet sammen,“ pflegten! h Kultivie e Abstult beitung banden: 1 von Fm iden let tung seite senheit a dn- Quant e, gedieg Stt in fe modern? . MI Wolf, den Virkung e nd des A0 neben mügend Dflege gi weiterbic 1 am Mitte in 1 rere Wir des Bus besteht tänzern, n Sieben S„Peng jährige Truppe,. is Reperie ester mu As Istrünel gebräàud ae„Pekiq zZ. Und! doch di den Nat Ischland“ ernensem zufgetretes isammen? ters der! ers Vun er Nation Schanghi ntal- Opa der Dires usik in K Sektion llendet her Gele tämpfer effentlich nter ande dischen I. 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Oktober 1956 Sozialreform als Gesellschaftsreform „Erhaltung des Gesundheitszustandes muß Ausgangspunkt aller Versicherungsmaßnahmen sein“ Hamburg.(Whe.-Eig.-Ber.) Alle Arbeitnehmer zu sozialen Wirtschaftsbürgern zu machen, erklären die Gewerkschaften zum Ziel einer ihren Vorstellungen entspre- chenden Sozialreform. In diesem Sinne bedeutet Sozialreform eine Gesellschaftsreform. „Wer Arbeitsplätze schaffen, erhalten und verbessern will, wer verhindern will, daß Menschen durch ihre Betriebsarbeit, durch die Bedingungen ihres täglichen Lebens in Krankheit und Siechtum verfallen, wer der großen Schicht von Rentnern eine Exi- stenz ohne Sorge verschaffen will, der kann die gegebene Gesellschaft und Wirtschaft nicht einfach so hinnehmen, der muß eindeutig wissen, daß es die Gesellschaft zu wandeln gilt.“ Gesellschaftsreform ist eine Grundforderung der deutschen Gewerk- schaftsbewegung. Diese Sätze geben den zentralen Inhalt des Referats über das Thema„Sozialreform in der heutigen Gesellschaft“ wieder, das Professor Ludwig Preller(MdB/SPD) am M²ittwoch vor dem Hamburger Bundeskon- greß des DGB hielt. Kernpunkt jeder wirk- lichen Sozialreform sei die Forderung nach einer„kopernikanischen Wendung“ des bis- herigen Grundgedankens der Sozialversiche- rung. Beslang sei man in den Krankenversiche- rung gegen die Kosten der Heilung und in der Renten versicherung gegen die finanziel- len Folgen einer nicht erfolgreichen Hei- lung versichert gewesen;„in der zukünf- tigen sozialen Sicherung“, fuhr Preller fort, „muß die Erhaltung des Gesundheitszustan- des der Ausgangspunkt aller Versicherungs- maßnahmen sein. Das Versicherungsrisiko ist der Verlust der Gesundheit, nicht allein die Heilung bei Krankheit“. Zur Verwirklichung dieser These machte der Redner praktische, Vorschläge. Ausrei- chende Gesundheitsfürsorge müsse alle ge- sunden Fähigkeiten und Leistungsmöglich- keiten erhalten und verbessern. Arbeitszeit- verkürzungen seien notwendig, weil der moderne Arbeitsprozeß vorzeitig an den Kräften zehre; die Arbeitnehmer müßten allerdings auch vernünftig genug sein, die verlängerte Freizeit für ihre Erholung zu nutzen. Die Aerzte sollten nicht für die Heilung bezahlt, sondern durch eine andere Art der Honorierung„am Gesundsein der Versicherten interessiert“ werden. Maßnah- men zur Wiederherstellung der beruflichen Leistungsfähigkeit(Rehabilitation) müßten bereits mit der Erkrankung beginnen und nicht erst dann, wenn Verrentung drohe. In diesem Zusammenhang forderte der Referent eine rechtzeitige Planung der vor- auszusehenden Auswirkungen der zweiten industriellen Revolution. Die Automatisie- rung werde Veränderungen in der Struk- tur der Arbeitnehmerschaft bringen und die geistigen und vor allem auch die physischen Befähigungen der Arbeiter noch wesentlich stärker beanspruchen. Professor Preller wehrte sich energisch dagegen, daß die Bestrebungen um eine als „Sicherung gegen die allgemeine Existenz- unsicherheit“ verstandene Sozialversicherung mit dem Schlagwort vom Wohlfahrtsstaat, der die Selbstvorsorge untergrabe, herab- gesetzt werden. Wörtlich sagte er:„Diese Kontroverse um die Bonner Bundesbauten SpD attackiert die Regierung/ Kompromiß plan des Haushaltsausschusses Bonn.(dpa) Soll der Bund seine Regie- rungs- und Verwaltungsbauten in Bonn ein- Stelleg und was soll später einmal aus ihnen Werden? Diese Frage löste am Mittwoch im Bundestag eine leidenschaftliche Debatte aus. Das Für und Wider der Fraktionen zu Anträgen der CDU/CSU und der SpD machte noch einmal die Problematik der provisori- schen Bundeshauptstadt deutlich. Angriffen von seiten der Opposition stellte der Frak- tionsführer der CDU/CSU, Dr. H. Krone, die Feststellung entgegen, daß Berlin„für uns nach wie vor die Hauptstadt ist“. Es gebe Fragen, in denen das deutsche Volk und die Parteien einig seien: die Wiedervereinigung und Berlin als Hauptstadt. Einen Antrag der SPD, in dem gefordert wurde, weitere Baumaßnahmen einzustellen, hatte der Haushaltsausschuß dahingehend abgeändert, daß bereits bewilligte, aber noch nicht begonnene Bauten nochmals auf ihre Dringlichkeit geprüft werden sollen. Bei neuem Bedarf sei zu überlegen, ob eine mietweise Unterbringung möglich und ob sie im Raum unbedingt notwendig ist. Der An- trag des Haushaltsausschusses wurde vom Plenum angenommen. 5 Ein Antrag der CDU/ CSU geeignete Bon- ner Bundesbauten nach der Wiedervereini- gung als Studenten- und Professoren-Wohn- heime der Universitäten Bonn und Köln zu verwenden, wurde dem Haushaltsausschußg überwiesen. Vorher war es vor allem zwischen dem CDU-Abgeordneten Dr. Vogel und dem SPD-Abgeordneten Ritzel zu einem län- geren Streitgespräch gekommen. Ritzel for- derte das Haus auf, die Bundesbauten in Bonn zu stoppen. Die Voranschläge für die Kosten Bonns seien bereits um erhebliche Beträge überschritten worden. Die Krönung sei jetzt die„wahnwitzige Idee“, 55 Mil- lionen Mark für ein Verteidigungsmini- sterium bei Bonn zu bewilligen Zu Beginn der Debatte hatte der CDU/ CSU-Abgeordnete Hilbert als Berichterstat- ter mitgeteilt, dag seit 1949 für Dienst- gebäude des Bundes insgesamt rund 93 Mil- lionen Mark und für Wohnbauten etwa 143 Millionen Mark aufgewandt worden sind. Während der Debatte gab Ritzel(SPD) einige Zahlen bekannt, um, wie er sagte, zu heweisen, daß die Voranschläge für Bonn weit übecschritten worden sind. So sei 1949 für die Bundesregierung ein Büroraum- bedarf von 52 000 Quadratmetern errechnet worden. Heute seien es 150 000 Quadrat- meter. Auch BHE für Gespräche in der Zone „Mit der politischen Abstinenz in gesamtdeutschen Fragen Schluß machen“ Bonn,(dpa) Auch der Gesamtdeutsche Block /H hat sich am Mittwoch für die Teilnahme an Versammlungen in der Sowiet- zone ausgesprochen. Er begrüßte die An- kündigung der FDP, daß einige ihrer Bundes- tagsabgeordneten auf Versammlungen der Ost- P sprechen wollen. Es sei an der Zeit, daß mit der politischen Abstinenz in gesamt- deutschen Fragen Schluß gemacht werde. Allerdings hält der BHE es„im gemeinsamen nteresse aller westdeutschen Oppositions- parteien“ für zweckdienlich, wenn keine von 8 eine Initiative auf eigene Faust ent- alte. Es Wäre gut, wenn die Opposition ge- pense handeln Würde, weil„die üblichen erdächtigungen seitens der Bonner Regie- zunsspolitiker nicht ausbleiben“ dürften. Es 3 auch von überparteilichem Interesse, . die Sprecher Westdeutscher Par- 15 n in der Sowjetzone zumindest im Anfang 11 ser Entwicklung vorher absprächen, 80 ie es die sowjetzonalen Diskussionspartner cher auch täten. f Staatsrecht steht nicht zur Debatte g FDP wird bei ihren Fühlungnahmen 1 0 er I. DP in der Sowjetzone nicht über algrechtliche Fragen verhandeln. Der raktionsvorsitzende der FDP im Düssel- 1 Landtag, Wolfgang Döring, sagte ee en staatsrechtliche Fragen hätten 11 em Wunsch der FDP, in der Sowjetzone 1 und dafür auch Sowjetzonen- 8 in der Bundesrepublik sprechen zu 5 90 nichts zu tun. Die Klärung der staats- 5 ichen Verhältnisse sei Sache der Regie- 5 Sen und der Großmächte. Die FDP wolle 5 3 Gespräch und die geistig- welt- 5 auliche Diskussion mit der Bevölkerung e den Partsjen jenseits der Zonen- 3 e und nicht eine Verhandlung über die Blerungen und die Anerkennung von Re- Sierungen. e nahm damit Stellung zu der Mit- ung des LDP-Vorsitzenden Dr. Loch, . daß die Verwirklichung der FDP-Initiative unter anderem auch von staatsrechtlichen Vorklärungen abhängig sei.(Siehe auch Kom- mentar.) Sozialreform will sich um den Gesunden kümmern, damit er gesund bleibt, um den Arbeitenden, damit er auf seinem Arbeits- platz das Beste leisten kann, um den Alten und Berufsunfähigen, damit sie bekommen, Was sie im Leben geleistet haben“. Sozial- reform mache Eigenkräfte frei. Wenn die Kräfte des sozialen Wirtschaftsbürgers ge- sichert seien, so könne er lebendigen Anteil nehmen an Kultur und Zivilisation. Prel- ler sprach auch über die Rentenreform. Dar- über berichten wir auf Seite 2.) Renten-Zulagengesetz statt Reform fordert Schäffer Bonn.(dpa) Die Diskussion um die Ren- tenreform hat am Mittwoch mit einem Vor- schlag von Bundesfinanzminister Schäffer eine neue Wendung genommen. Der Minister unterbreitete dem Kabinett den Plan, die parlamentarische Beratung der Renten- reform-Entwürfe einstweilen auszusetzen und dafür ein Rentenzulagengesetz mit Wirkung vom 1. Januar 1957 zu verab- schieden. 5 Der Finanzminister beruft sich vor allem auf ein versicherungs- mathematisches Gut- achten, wonach rund 1,5 Millionen Rentner bei der geplanten Reform leer ausgehen würden. Auch die Rentenhöhe sei in den Entwürfen der Regierung und der SPD mit 60 Prozent des Bruttolohnes oder 72 Prozent des Nettolohnes zu hoch angesetzt. Als volks- wirtschaftlich tragbar könne eine Renten- höhe von 50 Prozent des Bruttolohnes ange- sehen werden, Ferner sollten die Renten nieht automatisch an die Lohn- entwicklung oder an das preisbereinigte Netto- Sozialprodukt gebunden werden. Ein Ren- tenzulagengesetz etwa in Höhe einer 13. Mo- natsrente würde für die Rentner erst einmal eine fühlbare Hilfe bringen. CDU: Die Rentenformel bleibt Der Pressedienst der UCS erklärte jedoch nachdrücklich, daß es bei der neuen Rentenformel bleibe. Die Fraktiqn hege keine Bedenken, die Regelung so zu treffen, wie es der Regierungsentwurf vorsehe und das berechtigte Interesse der Rentner erfor- dere.(Vgl. Seite 2:„Die Lohnwertrente ist eine soziale Tat.“) Der neue französische Botschafter in der Bundesrepublik, Maurice Couve de Murville, hat in Bonn Bundespräsident Heuss als Nachfolger des vor einigen Monaten schon abberufenen Botschafters Louis Joqe sein Beglaubigungssckhreiben überreicht. Joe ist Generalsekretär im französischen Außen- ministerium geworden.— Unser Bild von Couve de Murville, Staatssekretär Kleiber und der Bundespräsident. links nach rechts: Staatssekretär Hallstein, Bild: dpa Maemillans europäische Freihandelszone Englands Schatzkanzler schließt das Commonwealth nicht mit ein London.(dpa) Der britische Schatzkanzler Macmillan, teilte am Mittwoch in London klar, daß die von ihm vorgeschlagene euro- päische Freihandelszone aus der Zollunion der sechs Montanunionsländer Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Holland und Luxemburg), aus Großbritannien und aus anderen Ländern des Europäischen Wirt- schaftsrats bestehen solle, die sich anzu- schließen wünschen. Das Commonwealth würde nicht mit einbezogen. Die Rücksicht auf das Commonwealth ist auch der Grund Ordensverbot lebt nicht mehr lange Schröder: diffamierend/ 2. Januar Stichtag für Musterungen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag hat auf seiner Mitt- wochsitzung das Gesetz über„Titel, Orden und Ehrenzeichen“ an den zuständigen Aus- schuß verwiesen. Bundesinnenminister Schrö- der erklärte dazu, das Gesetz sei längst über- fällig. Das Verbot Kriegsauszeichnungen zu tragen, werde immer weniger verstanden, je weiter man sich von der Zeit des Besatzungs- regimes entferne. Die Auszeichnungen aus der Zeit nach 1933 könnten selbstverständ- lich nur ohne Hakenkreuz wieder getragen werden. Ueber den im Gesetzentwurf vorge- sehenen Ehrensold für Träger höchster Tapferkeitsauszeichnungen des ersten Welt- krieges sagte der Minister, die Weiter zahlung, die 1945 eingestellt wurde, sei Ehrenpflicht. Das Bundeskabinett verabschiedete eine Verordnung, wonach mit den Musterungen für die Bundeswehr ab 2. Januar nächsten Jahres begonnen werden kann. Der erste Einziehungstermin liegt noch nicht fest. Man rechnet mit dem 1. April 1957. Gleichzeitig wurde vom Innenministerium der Erhebungs- stichtag für die Gemeindebehörden auf den 15. Oktober dieses Jahres festgesetzt. Das bedeutet, daß die Kommunen von diesem Tage an die Vorbereitung Für die Erfassung treffen müssen. Im Saargebiet, das am 1. Ja- nuar rückgegliedert wird, sollen andere Ter- mine anberaumt werden. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller äußerte sich, nach Meldungen unseres Stutt- garter Korrespondenten, zu der Frage, ob die Gemeinden verfassungswidrig handeln- ten, ehe feststehe, ob sie dafür von Land oder Bund entschädigt würden. Nach dem Wehrpflichtgesetz, sagte Dr. Müller, sei die Wehrerfassung Aufgabe der Länder, die sie den Gemeinden übertragen. Nach den Grundsätzen der Verfassung könnten die Ge- meinden Kostenersatz vom Land verlangen. Eine unmittelbare Uebertragung von Bun- desaufgaben auf die Gemeinden sei bisher nicht möglich gewesen. Zur Zeit würde von den Finanzministern der Länder über die- ses Problem beraten. Z bischen Gesfern und Morgen Die modernste Kongreßhalle Europas, für die am Mittwoch der Grundstein gelegt wurde, wird im Westberliner Tiergarten er- stehen. Bauherr ist die zu diesem Zweck ge gründete amerikanische„Benjamin-Franklin- Stiftung“, die somit gleichzeitig einen Beitrag der USA für die internationale Bauausstel- lung 1957 in Berlin leistet. Außer dem Präsi- denten der Stiftung, Walker, nahmen der amerikanische Staatssekretär Murphy und eine Sonderbeauftragte des Washingtoner Auhenministeriums an der Grundsteinlegung teil. Eisenhower und Dulles haben Grußbot- schaften geschickt, während Bundesminister Kaiser an Ort und Stelle eine Ansprache hielt. Im Palais Schaumburg haben führende Mitglieder der Koalitionsparteien mit Bun- deskanzler Adenauer am Mittwochabend eine Kabinettsumbildung beziehungsweise Ver- kleinerung um drei Minister beraten. Der„Sonderausschuß Radioaktivität“, welcher auf Vorschlag der Fachkommission „Strahlenschutz“ der deutschen Atomkom- mission gegründet wurde, hat die Wissen- schaftler und Sachverständigen im Bundes- gebiet aufgefordert, über ihre Meß- und Forschungsergebnisse umgehend zu berich- ten. Atomminister Strauß hat die Wissen- schaftler gebeten, möglichst auch Vorschläge für Kontroll- und Sicherheitsmagnahmen zu unterbreiten. Bei der Entlassung von Dönitz in Berlin wurden durch scharfe Absperrmaßnahmen der Polizei in der Gegend des Spandauer Ge- fängnisses vor allem Bildberichterstatter an ihrer Tätigkeit behindert. Deshalb hat nun der Verein der ausländischen Presse in Berlin lebhaften Protest erhoben. a Der Bundesgerichtshof hat im Sechsten Strafsenat das Verfahren gegen den Bonner Auhßenhandelsberater Hertslet wegen Lan- desverratsverdachts eingestellt und den An- geschuldigten„außer Verfolgung gesetzt“. Die Verfahrenseinstellung erfolgte mangels Beweisen. g Die Nachzahlung von Wehrsold für die Zeit der Gefangenschaft während des Krie- ges und die Gewährung von Kriegsgefange- nen- Entschädigung auch für die Zeit von 1945 bis Ende 1946 fordert der Verband der Heimkehrer. Der niedersächsische Landtag hat Arvid von Nottbeck FDP) als niedersächsischen Justizminister bestätigt. In der Türkei traf der neue Botschafter der Bundesrepublik, der Nachfolger von Bot- schafter Haas, Dr. Fritz Oellers, ein. Dr. Oel- lers hat bis vor kurzem die Bundesrepublik in Brasilien vertreten. ö Die Nachfolge Marschall Juins als Ober- befehlshaber der NATO-Truppen in Mittel- europa hat am Mittwoch der 57jährige fran- zö6sische Armeegeneral Valluy angetreten. Mehrfache Lohnstreiks in der Tschecho- Slowakei gab, nach Meldungen aus Wien, der tschechoslowakische Staatspräsident Zapotocky in einer Rede vor dem Zentral- komitee der tschechischen KP zu. 2 5 In dem Posener Prozeß gegen neun Teil- nehmer am Arbeiteraufstand wurde der An- trag der Verteidigung, Arbeiter der Stalin- Lokomotivwerke zu vernehmen, abgelehnt. Der französische Ministerresident in Alge- rien, Lacoste, ist zu Beratungen mit den So- zialisten und dem Kabinett in Paris einge- troffen. Bisher waren Ministerpräsident Mol- let und Lacoste für eine Befriedung Algeriens und freie Wahlen, bevor man mit den Auf- ständischen Verhandlungen aufnimmt. In- zwischen werden in Paris die Stimmen für sofortige Verhandlungen immer lauter. Auf Zypern durchsuchten am Mittwoch 3000 englische Soldaten einen Gelände- abschnitt von 125 km im Norden der Insel nach Verstecken der zyprischen Untergrund- organisation EOKA. In Nikosia ist die Be- völkerung in einen Boykott der Lebensmit- telgeschäfte getreten. Israel wird an den Zusammenkünften der gemischen israelisch- jordanischen Waffen- stillstandskommission zur Untersuchung der Grenzzwischenfälle nicht mehr teilnehmen. Es wird argumentiert, die Haltung Jorda- niens und die Politik der UNO-Waffenstill- standskommission hätten die Arbeit in die- sem Gremium unwirksam gemacht. Drei Tote und sieben Schwerverletzte gab es auf dem Flugplatz Charleston(USA), als ein Transportflugzeug der amerika- nischen Luftwaffe bei der Landung in Flam- men aufging. 5 23 Menschen verbrannten bei lebendigem Leibe, als einn Autobus in Multan(West- Pakistan) am Mittwoch in Brand geriet und sich überschlug. 5 0 dafür, daß Großbritannien nicht der Zoll- union selbst beitreten will. Die britischen Zollvergünstigungen gegenüber dem Com- monwealth sollen erhalten und nicht dem gemeinsamen Tarif einer Zollunion geopfert Werden. In der Freihandelszone würde nur ein „Teilfreihandel“ gelten, so betonte Mac- millan. Land wirtschaftliche Produkte, Ge- tränke und Tabak sollten nicht einbezogen werden. Den Unterschied zwischen der Zoll- union und der Freihandelszone definierte der Schatzkanzler folgendermaßen:„Der Unterschied ist natürlich der, daß in einer Zollunion einen gemeinsamen Zolltarif ge- genüber anderen Ländern gibt, während in der Freihandelszone jedes Land die Freiheit hat, seinen eigenen Tarif gegenüber anderen Ländern außerhalb des Bereichs zu erhalten.“ Die britische Regierung habe noch keine Beschlüsse gefaßt. Man stehe am Anfang eines Plans“. Sein Ziel sei nicht ein regiona- 1er Block, der gegen die übrige Welt ge- richtet sei. Aber„wir beraten über die Mög- lichkeit einer weiteren natürlichen Entwick⸗ lung.“ Handelsminister Thorneyeroft wies darauf hin, daß die Freihandelszone einen Markt von 250 Millionen Menschen für Großbritan- nien erschließen würde. Der Befürchtung, daß die britische Industrie nicht wettbe⸗ Werbsfähig genug sei, um auf diesem offenen Markt bestehen zu können, hielt er entge- gen:„Die britische Industrie muß einfach dem europäischen Wettbewerb gewachsen sein.“ Förderung des Mittelstandes zur Daueraufgabe erklärt Bonn.(Eig.-Ber.) Vom Informationsamt der Bundesregierung wurde bekanntgegeben, daß der Bundeskanzler die Förderung der Angelegenheiten des unselbständigen Mittel- standes und der geistig schaffenden freien Berufe zu einer Daueraufgabe der Bundes- regierung erklärt hat In der Verlautbarung heißt es, daß sich Dr. Adenauer zu diesem Entschluß durch die zunehmende Sorge ver- anlaßt fühlte, die sich sowohl aus seinen eigenen Beobachtungen wie aus den bishe- rigen Untersuchungen ergäben. Dabei sei festgestellt worden, deß sch die für eine ausgewogene innere Ordnung unseres Volks- körpers wichtigen Mittelschichten durch die ständige materielle Unterbewertung in der Gefahr eines sozialen Abstiegs befinden. Notruf der Bundespost wegen finanzieller Schwierigkeiten Bonn. Hi- Eig. Ber.) Der Vorsitzer des Verwaltungsrates der Bundespost, der Bun- destagsabgeordnete der Unionsparteien, Neu- burger, erklärte in Bonn, der Verwaltungs- rat sei bereit, zurückzutreten, falls die finan- zjellen Schwierigkeiten der Bundespost nicht durch ein Uebereinkommen mit dem Bundes- finanzminister überbrückt werden könnten. Falls Schäffer sich weiterhin weigere, einer Kapitalaufstockung oder den Möglichkeiten einer langfristigen Finanzierung zuzustim- men, könne der Verwaltungsrat die Verant- Wortung nicht mehr tragen. Der Rat habe gemeinsam mit dem Bundespostminister nach dem Postverwaltungsgesetz die gesetz- liche Pflicht, die Postanlagen in guten Zu- stand zu erhalten. Dies sei aber nicht mehr möglich. Näheres vgl. Wirtschaftsteil.) MORGEN Donnerstag, 4. Oktober 1956/ Nr. — Donnerstag, 4. Oktober 1956 Soll man reden? Jakob Kaiser hat erschrocken abgewehrt. Sein gesamtdeutsches Ministerium zeichnet sich schon seit Jahren durch politische Ab- stinenz aus: Bloß keine Gespräche mit den Sowietzonalen! Auch die gewichtige Indu- striegewerkschaft Metall hat den Vorschlag der Industriegewerkschaft„Druck und Papier“, mit den sowjetzonalen Gewerk- schaftern Kontakte aufzunehmen, weit von sich gewiesen. Neuerdings wird nun auch die Freie Demokratische Partei und der Bund der Heimatlosen und Entrechteten ob ihrer Bereitschaft angegriffen, an Versamm- lungen ihrer Gesinnungsfreunde in der So- Wietzone teilzunehmen. 5 Warum eigentlich? Warum sollen Deutsche mit Deutschen nicht mehr sprechen? Bedeutet es denn eine Anerkennung des sowietzonalen Regimes, wenn sachliche Dinge beredet wer- den? Oder glaubt irgendjemand, daß durch die Hintertür von Gesprächen, die nicht auf Staatsebene gepflogen werden, irgendeine Machtgruppe je zur Legalität gelangen könnte? Wer so argumentiert, muß schon ein sehr geringes Maß von Glauben an seine eigene Sache haben. Und da liegt eigentlich der Hund begraben. Viele unserer eigenen Politiker sind so wenig selbstsicher, daß sie schon Angst bekommen vor der deutschen Sprache. Es könnte sich ein Bolschewik im ABC verbergen. Es ist uns ein geringer Trost, daß jene drüben hinter den deutschen Bergen auch nicht gerade Helden sind. Haben sie doch die Besprechungen zwischen der Liberal- Demokratischen Partei der Zone und unserer FDP hinhaltend torpediert, indem sie erst Abklärungen auf der staatsrechtlichen Ebene verlangt haben. Was hat der Staat damit zu tun, wenn Gleichgesinnte miteinander reden und eime geistige Diskussion von Stapel las- sen wollen? Natürlich sind wir nicht ein- Fältig. Natürlich wissen wir sehr genau, daß sich im Reich der Sowjets der Staat um alles kümmert. Aber man soll uns das nicht als ein Argument vorhalten, wenn man angeb- lich Kontakte pflegen will. Was bedeutet das, „Deutsche an einen Tisch“ zu rufen, und dann den Deutschen, die da kommen wollen, die Stühle zu verweigern, weil sie nicht rote Hosen tragen. Das ist doch Heuchelei! Und das ist es nämlich, was uns Vertre- ter einer freien Meinung so anwidert. Heu- chelei hier und dort. Jeder gibt an: es gibt nichts größeres als deutsche Einheit. Tat- sächlich ist sie ihnen Hekuba. Tatsächlich wollen beide nur die Propaganda pflegen oder bestensfalls politische Schwarzmarkt- geschäfte treiben. Was soll uns ein gesamt- deutsches Ministerium, das stzmdig in der gleichen Suppe rührt und über des Tellers Rand nicht mehr hinwegzublicken wagt? Was Will die Ost-LDP, die nur die Bedingungen Mrer staatlichen Regenten repetiert und in der eigenen Courage stecken bleibt? Kontakte soll und muß man pflegen, wenn man den Namen eines Deutschen nicht ver- geblich tragen will. Das ist sehr richtig. Aber kann man das Kontakte nennen, was da ge- trieben wird? Ein weltanschauliches Ge- spräch, und um wieviel mehr ein vaterlän- disches, duldet keine Bedingungen, die Hand- und Maulschellen verteufelt ähnlich sehen. Wir wollen offen reden und keine Angst vor unseren Worten haben müssen. Es kann auch nicht richtig sein, wenn Gewerk- schafter erklären, sie wollen die Gewerk- schaften des Ostens nicht dadurch legitimie- ren, dag sie mit ihnen reden. Wir wissen es sehr gut, daß jene nicht frei sind und Weisungen beziehen. Sind sie aber darum Hamburg, 3. Oktober Der DGB-Bundeskongreß in Hamburg wurde am Mittwoch zur Arena im Kampf um die Produktivitätsrente, von der Bundes- kanzler Adenauer vor dem gleichen Forum erst am Montag gesagt hatte, daß sie in den nächsten Monaten kommen werde. Professor Ludwig Preller(MdB) stürzte sich in den Streit der Meinungen, indem er den Dele- gierten zurief: Die Lohnwertrente ist eine soziale Tat! Regierung, Opposition und Ge- werkschaften, so sagte er, kämpften gemein- sam für die Lohnwertrente gegen stärkste Gruppeninteressen, die in geradezu drama- tischer Weise auf den Plan gerufen worden seien. Definition der Begriffe Zunächst eine Definition der Begriffe, wie sie Professor Preller vornahm:„Anfang dieses Jahres hatte das Sozialkabinett zunächst einen fortschrittlichen Beschluß ge- faßt: Die Renten sollen künftig, soweit Bei- träge aus vergangenen Jahren stammen, auf den Wert der Löhne und Gehälter im Jahre der Rentenfestsetzung hochgerechnet und die so festgesetzten Renten sollten weiterhin laufend diesem Lohnwert angepaßt werden. Man nannte dies damals, dynamische Rente“; wir wollen besser und deutlicher von einer „Lohnwertrente“ sprechen. Dann tagte Mitte Februar der Bundesverband der Deutschen Industrie, und er forderte Anpassung nicht an den Lohnwert, sondern an die„Produk- tivität“. Und schon am nächsten Tage be- schloß das Sozialkabinett„aus sprachlichen Gründen“, die sogenannte dynamische Rente in eine„Produktivitätsrente“ umzutaufen.“ So weit Prellers Darstellung; an anderer Stelle formulierte er:„Lohnwertrente heißt: auch der Alte und Berufsunfähige sollen am jeweils erreichten Lebensstandard der Ar- beitnehmer teilhaben.“ Professor Preller setzte sich eingehend mit den Vorwürfen auseinander, die von den Gegnern einer automatischen Anpassung der Renten an das Lohnniveau erhoben werden. Er leistete auf diese Weise einen Beitrag zur genaueren Fixierung der Streitpunkte. Nachstehend stellen wir diese Worwürfe und die Antworten, die Preller darauf gab, in geraffter Form, jedoch in enger Anlehnung an den Wortlaut des Referats, einander gegenüber. Worüber man sich streitet Erster Vorwurf: Die Lohnwertrente ist der Ruin unserer Währung. Athen, Anfang Oktober Mit erhöhter diplomatischer und poli- tischer Aktivität bereitet sich die griechische, Regierung auf die kommende Vollversamm- lung der Vereinten Nationen vor, bei der Griechenland eine Debatte zur Zypernfrage beantragt hat. In Athen fanden eine Reihe von Konferenzen statt, zu denen auch der ständige Vertreter Griechenlands bei der UNO, Palamas, berufen worden war. Außer- dem sind der Parlamentspräsident Rodo- pulos und zwei Minister ins Ausland gereist, um Freunde für den griechischen Appell an die UNO zu gewinnen. Länder wie Oester- reich, Spanien, Portugal, Norwegen und Dänemark, Indien, Pakistan, Burma, Siam und die Philippinen stehen auf dem Reise- zettel der drei Griechen. In Athen selbst wer- schließlich Kontakte mit dem neuen ame- weniger— wenn auch staatsdirigierte— rikanischen Botschafter in Griechenland, Gewerkschafter, die sachliche Anliegen haben, George Allen, erwartet. Der König wird die den unseren gleichgelagert sind? seinen im Anschluß an den Staatsbesuch in Deutschland angetretenen Erholungsurlaub in Oesterreich abkürzen und schon bald nach Athen zurückkehren, um unverzüglich den neuen Botschafter zu empfangen. Nachdem Griechenlands Bemühen um einen Zypernbeschluß der Vereinten Na- tionen in den letzten beiden Jahren zweimal gescheitert ist, will die Regierung diesmal alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit die Vereinten Nationen ihr Gewicht für eine ehrenhafte und zufriedenstellende Zypern- lösung in die Waagschale werfen. Karaman- lis hat sich eindeutig auf diesen Weg zur Lösung der Zypernfrage festgelegt. Deshalb wurde auch der Vorschlag des deutschen Bundeskanzlers, die Zypernfrage anstatt der UNO dem NATO-Rat vorzulegen, mit dem höflichen Hinweis beantwortet, daß Grie- chenland andere Vorschläge und Verhand- lungen nur insoweit gutheißen könne, als sie nicht eine Gefährdung oder Verzögerung der UNO-Debatte über Zypern herauf- beschwören. Man wertet dem deutschen Vorschlag, der während des Königsbesuchs in Bonn gemacht wurde, in Athen zwar als ein Zeichen des guten Willens der Bundes- republik, die in der UNO zwar nicht ver- treten ist, dafür aber in der NATO für die Interessen der zyprischen Bevölkerung ein- treten könnte, weist aber darauf. hin, daß eine Aenderung der NATO- Statuten einem Beschluß über eine politische Frage wie das Zypernproblem vorausgehen müßte. Ferner sieht man eine negative Einstellung der Mehrheit der NATO- Mitglieder voraus und wünscht daher eine Diskussion vor dem Forum der Weltöf fentlichkeit, das in der NATO nicht gegeben wäre. 5 Griechenland beruft sich bei seinem Appell an die UNO auf die Grundsätze der Gleichberechtigung und das Selbstbestim- mungsrecht der Völker, die in der Charta der UNO verankert sind. Athen betont, dag die gegenwärtige Lage auf Zypern eine Ge- fahr für Frieden und Sicherheit im Mittel- meberraum darstellt. In einem dem General- sekretariat der UNO vorgelegten Memoran- dum wirft Griechenland der britischen Re- gierung vor, in Zypern nicht nur das Selbstbestimmungsrecht zu mißachten, son- dern sich sogar geweigert zu haben, der zyprischen Bevölkerung für eine Ueber- gangszeit eine echte Selbstregierung ein- zuräumen. Man führt an, daß die Insel seit der Ernennung des Feldmarschalls Harding zum Gouverneur in ein riesiges Konzentra- tionslager verwandelt wurde, in dem sämt- liche Menschenrechte und staatsbürgerlichen Könnte ein Gespräch vielleicht nicht dahin führen, daß jene sich weniger verlassen wissen müssen? Vielleicht wächst ihnen der Mut, wenn sie sich solidarisch fühlen dürfen. Es ist immer wieder so merkwürdig, daß die Benutzer einer ideologischen Ausdrucksweise von ihrer eigenen Sprache nichts mehr wis- sen wollen, sobald sie die Probe in der Pra- xis machen sollen. Wo bleibt denn die inter- nationale Solidarität der Arbeiter, wenn nicht einmal die deutschen Arbeiter mehr Wege zueinander suchen? Vielleicht ist das Gespräch mit dem FD GB kein solcher Weg. Aber hat man das überhaupt schon einmal, erprobt? 5 Es wird uns eines Tages wieder bitter aufstoßen, wenn wir feststellen müssen, daß Wir zwar all die Jahre über viel und viel zu viel mit uns selbst gesprochen haben, aber in Wahrheit gar nichts auszusagen hatten und an der Welt vorbeizureden pflegten. Und in der deutschen Frage wird mehr noch als in jeder anderen schwadroniert. Tatsächlich ist jeder Bleistift, der heute von Ost nach West oder von uns zu jenen geht, um vieles mehr wert und Deutschland nützlicher, als das Gerede, das damit aufgezeichnet wird. Wäre nicht diese Hoffnung und nicht dieses Vertrauen, daß die deutsche Sache im Objek- ven besser aufgehoben ist als bei den utschen als Subjekten, man möchte das Rennen, je wieder einmal zu Deutschlands Einheit zu gelangen, verzweifelt aufgeben. Wir Deutschen, sobald wir das Gebiet des Schaffens, Forschens und Eroberns aufgeben, bestehen nur aus Wenn und Aber, und dar- m ernten allzuoft andere, was wir ergrün- et und begründet haben. 5 8 Dr. Karl Ackermann 5 —— Wiedervereinigungs- Resolution Blackpool.(AP) Der Parteitag der briti- 0 Labour-Party hat in einer Resolution ie vier Großmächte aufgefordert, neue chritte zur Wiedervereinigung Deutschlands der Grundlage freier Wahlen zu unter- zehmen. In einer sonst recht lustlosen außen- olitischen Debatte erklärte der Unterhaus- geordnete Alfred Robens, das geteilte utschland sei die größte Gefahr, der sich l Welt gegenübersehe. Die Wiedervereini- gung Deutschlands in Freiheit müsse erreicht werden, wenn eine Abrüstung vorgenommen werden solle. Die sozialistischen Parteien uropas müßten sich über eine gemeinsame olitik in der Frage der Wiedervereinigung, in der Abrüstungsfrage und in anderen wich- tigen internationalen Fragen einigen, „Die Lohnwertrente ist eine soziale Tat“ Professor Prellers scharfe Abrechnung mit den Gegnern der Produktivitätsrente Von unserem Redaktionsmitglied W. Hertz-Eichenrode Antwort: Die Geldentwertung hat sich schon seit langem entwickelt, und sie ist öffentlich besprochen worden, ehe breitere Kreise von einer Lohnwertrente etwas wuß- ten. Die Sparinstitute rufen offensichtlich deshalb nach einem„Schutz des Sparers“, weil die Lohnwertrente sichtbar machen würde, was in Wirklichkeit nicht erst seit den Gesetzentwürfen zur Rentenreform vor- handen war: daß die Preise gestiegen und die Spareinlagen und die Versicherungs- einzahlungen an Wert verloren haben.„Die Sparinstitute beschuldigen die Lohnwert- rente; sie sollten sich besser mit der Wirt- schaftspolitik befassen.“ Zweiter Vorwurf: Die Anpassung der Renten an den Lohnwert steigert eine etwaige inflationistische Tendenz von Lohn- und Gehaltsbewegung. Antwort: Dieses Argument stellt die Dinge genau auf den Kopf; es meint nicht die Lohnwertrente, sondern in Wirklichkeit die Lohnbildung. Dann Preller wörtlich: „Kein Einsichtiger wird leugnen, daß die Lohnwertrente die Verantwortung beider Tarifkontrahenten verschärft. Ich stehe nicht an zu sagen, daß ich es im gesamtwirtschaft. lichen Sinne für gut und wünschenswert halte, wenn Verantwortlichkeiten klar- gestellt werden: Sie bestanden bisher schon indirekt, da sich ja auch jede parlamenta- rische Rentenerhöhung praktisch an der Entwicklung der Eöhne und Gehälter orien- tierte. Warum sollen Gewerkschaften und Kaufkraft erhöhen- Preise senken Weitere Forderungen des Gewerkschaftskongresses in Hamburg Hamburg, 3. Oktober Die Gewerkschaften fordern eine plan- mähßige Wirtschaftspolitik, die sich an den Interessen der breiten Bevölkerungsschich- ten orientiert. Dazu gehört, daß der allge- meine Lebensstandard erhöht, das Sozial- Produkt gerecht verteilt, die Kaufkraft des Geldes erhöht wird und die Preise gesenkt werden. Diese Punkte sind in einer Ent- schließung enthalten, die der DGB-Bundes- kongreß in Hamburg am Mittwochnachmit- tag annahm. In anderen Entschließungen, die vom Kongreß gebilligt wurden, fordert der DGB ein wirksames Kartellgesetz. Die Schlüsselindustrien und marktbeherrschen- den Unternehmungen sollen, demokratischer Kontrolle“ unterworfen werden. Eine Pri- Vorwurf faschistischer Methoden Griechisches Memorandum an die UNO über Englands Zypern-Herrschaft Von unserer Korrespondentin Ursula Diepgen Freiheiten unterdrückt und die Methoden faschistischer Besatzungspolitik angewandt Werden. Das Memorandum notiert aus- Wie Verhaftungen und Deportationen ohne Gerichtsverfahren, Pressezensur, Mißhand- lungen, Kollektivstrafen, unberechtigte Aus- Weisungen der Bürger aus ihren Häusern, und betont, daß diese Maßnahmen einer kolonialistischen und imperialistischen Poli- tik eine flagrante Verletzung der UNO- Charta darstellen. 5. Zum Schluß spricht das Memorandum besonders die Staaten des Nahen Ostens an, indem es auf das Argument des britischen Premierministers eingeht, Großbritannien müsse Zypern aus strategischen und poli- tischen Gründen zum Schutz seiner Ver- pflichtungen im Nahen Osten, insbesondere seiner Oelinteressen, halten. Zypern soll als Sprungbrett für eine britische Polizei- Kontrolle des Lebens und der politischen Entwicklung im Nahen Osten dienen“, stellt das griechische Memorandum fest.„In die- sem Lichte betrachtet betrifft das Problem nicht nur die Zyprer, sondern alle Völker des Nahen Ostens.“ Es ist klar, daß Athen auf die Unterstützung seines Appells durch die Staaten der Bandungkonferenz hofft. 5 Die Hinrichtung dreier junger Zyprioten in der letzten Woche hat der Erbitterung des griechischen Volkes über die britische Zypernpolitik neue Nahrung gegeben. Täg- lich wächst die Ungeduld, mit der die Grie. chen auf eine Lösung des Zypernproblems warten, eine Ungeduld, die die Hinwendung zu neuen politischen Freunden beschleunigt. Dem ägyptischen Staatspräsidenten, Nasser, spendet man in Athen lebhaften Beifall, wenn er im Kino auf der Wochenschau- leinwand erscheint Chinesische Kommunisten dürfen selbst denken Parteikongreß endete ohne Sensationen/ Es wird wieder von Hongkong, Anfang Oktober. Der Nationalkongreß der chinesischen Kommunisten ging ohne Sensationen 2u Ende. Im Gegensatz zu den meisten kommu- nistischen Parteien des Obstblocks hat in Peking in den 13 Tagen, an denen über 1000 Delegierte aus dem ganzen Land vor Ver- tretern von über 40 kommunistischen Par- teien aus aller Welt„ihr Haus in Ordnung brachten“, die chinesische KP keine Eile ge- zeigt, Konsequenzen aus dem 20. Parteitag der sowjetischen KP zu ziehen. Mit größter innerer Sicherheit wurde fest- Sestellt, dag„die Partei als solche“ in den 35 Jahren ihres Bestehens keine Fehler be- Zangen habe. Gewiß— das wurde bereitwil- lig zugegeben— einzelne Parteimitglieder und einzelne Gruppen haben sich„subjekti- vistischer Verfehlungen“ schuldig gemacht. Aber stets siegte„die kollektive Führung unter dem Vorsitzenden Mao Tse-tung“. Und— so hieß es— einen Personenkult hat es in China nie gegeben.„Liebe und Anhäng- lichkeit zum Vorsitzenden Mao hat nichts mit dem verwerflichen Personenkult zu tun.“ Sowohl der sowjetische Gast auf dem Par- teitag, der stellvertretende Ministerpräsident Mikojan, in seiner Grußbotschaft am Eröff- nungstage, als auch die sowjetische Partei- zeitung„Prawda“ nach Abschluß des Kon- gresses, stellten der„großen chinesischen Bruderpartei“ das Zeugnis aus, daß sie auf dem richtigen marxistisch- leninistischen Weg sei und daß sie„das große Verdienst drücklich eine Liste solcher Maßnahmen, eines„Raubes am Wert des Beitrags“ zu t gen hat. 1 Eine Ehrenpflicht Fünfter Vorwurf: Man darf der ko den Generation nicht zu viel auflasten. Antwort: Müssen und können wir nicht e Warten, daß die Löhne und Gehälter rem Realwert weiter steigen, daß es Deutschland Verdienste wie etwa in Schwe den, England oder gar wie in den USA gebe wird? Von solchen Verdiensten auch einer gz wachsenen Zahl von Alten den verdient Lebensabend zu gewähren, würde sicher der künftigen Generation eine Ehrenpflich bedeuten. f Professor Preller tat alle Argument gen die Lohnwertrente als Einwände Arbeitgeber diese Verantwortung nun nicht auch sichtbar tragen?“ Geldentwertung? Dritter Vorwurf: Die Rentner würden durch die Lohnwertrente an einer Geldent- wertung sozusagen interessiert werden. Antwort: Der Rentner kann aus rein tech- nischen Gründen seine verbesserte Rente frühestens eineinhalb Jahre nach der Steige- rung der Löhne beziehungsweise der Preise e ge. erhalten. Daß er unter solchen Umständen Hane Gestrige b an Geldentwertung interessiert wäre, ist eine N ee ab, D. Behauptung, die sich selbst schlägt. Dagegen 0 Nziell ge. tragen werden könne, beantwortete er d die Rentenreform nur ein Teil der umfassen f den Sozialfeform sein könne Nur Gesundheitssicherung biete den wach senden Ausgaben für soziale Sicherung Tin halt, sie schaffe zugleich produktiven Mehr ertrag unserer Volkswirtschaft. Profess Preller folgerte.„Soziale Sicherung ist in Grunde kein Finanzproblem, sie ist ein Frage des besseren volkswirtschaftlichen Ertrages.“ darf darauf aufmerksam gemacht werden, daß ein gewisses Interesse an schwindendem Geldwert bei denen entstehen kann, die Gel- der von den Sparinstituten entleihen. Vierter Vorwurf: Die Einführung der Lobnwertrente könnte eine Art Abwande- rung der Spargelder von den Sparinstituten zur Lohnwertrente(durch Weiter- und Höher versicherung) auslösen. Antwort: Man sollte nicht allein von der Sorge um den Kapitalmarkt, sondern klar und deutlich von den massiven Interessen reden, die aus Krediten im Nominalwert ihren Nutzen ziehen. Wörtlich:„Gegen solche Kreditausbeutung des Sparers sollen die Sparinstitute zu Felde ziehen und nicht gegen die Lohnwertrente“. Der Beitrag des Arbeit- nehmers gilt der Rente und nicht dem Kapitalmarkt. Die Lohnwertrente ist ein Instrument der Verteilungspolitik, welches verhindern soll, daß der Rentner die Folgen Storch: Bedenken sind Quertreibereien (AP) Auch Bundesarbeitsminister Sto korderte eine baldige Verwirklichung de vorliegenden Reformpläne. Storch Appelliertz an die Gewerkschaften, trotz unterschiel licher Auffassung in Einzelfragen mit ihm und anderen führenden Politikern gemein. sam gegen die Gegner und Kritiker einer Anpassung der Rentensysteme an das mo. derne Gesellschaftsleben zu kämpfen. Die von der Industrie und der Bank deutsche Länder erhobenen Bedenken, durch umfas. sende Reformpläne drohten Teuerung un Inflation, bezeichnete Storch als Quertreibe. reien. Eine Mehrbelastung von 3,5 Milliarden vatisierung des Volkswagenwerkes wird mit Nachdruck abgelehnt. Die Bemühungen zur Errichtung eines umfassenden gemein- samen europäischen Marktes durch eine, Wirtschafts- und Zollunion wird be- grüßt. Die bereits fertiggestellte„Verord- nung gegen Schädigung durchra- dioaktive Strahlen“ soll unverzüg- lich in Kraft gesetzt werden. In der Steuerpolitik werden ein Freibetrag für Lohnsteuerpflichtige und ge- trennte Besteuerung der Ehegatten gefordert. Ausländische Arbeitskräfte sol- len nicht angeworben werden, ehe aus den Notstandsgebieten die noch einsatzfähigen Arbeitslosen in den Arbeitsprozeß eingereiht worden sind. Das Wirtschafts wissenschaft- liche Institut der Gewerkschaften soll beste- hen bleiben und ausgebaut werden. Einstimmig trat der Kongreß für die Gleich berechtigung der Frau in der Wirtschaft ein. Mit großer Mehrheit wurde der DGB- Bundesvorstand beauftragt, seine besondere Aufmerksamkeit den Lohn- und Arbeitsbedingungen der Jugend- lichen, vor allem in den Handwerksbetrie- ben und im Einzelhandel, zu widmen. Nach- tärischer Führer geübt. Nachdem beretßs drücklich wird ein neues Jugendarbeits- seine Rolle im letzten Weltkrieg heftig krit. schutzgesetz gefordert. ttdpa) siert worden war, wird jetzt seine Tätige Während der Revolutionskriege als, unde deutend abgetan. g UNO- Sicherheitsrat hinter verschlossenen Türen? London.(AP/ dpa) Die Vertreter der fun. zehn im Suezkanal-Benutzerverband zusam. mengeschlossenen Länder sind am Mittwoch zur ersten Verwaltungsratssitzung zusam- mengetreten. In New Fork trafen unterdessen di Außenminister Großbritanniens, der Sowie. union, Aegyptens, Jugoslawiens und Belgien zur Teilnahme an der am Freitag beginnen. den Suezdebatte des Sicherheitsrates ein Der Sicherheitsrat wird/ möglicherweise nad einer kurzen Eröffnungszeremonie hinter verschlossenen Türen tagen. Die Bemühun- gen, den Suezkonflikt in geheimer Beratung einer Lösung entgegenzuführen, haben sid in den letzten Tagen verschärft. einem Sozialprodukt von 160. Milliarden Dll durchaus tragbar. „Neue sowjetische Linie“ will Tito auf alten Kurs zwingen London(AP) Diplomatische Kreise London bestätigen jetzt, daß Chrustschoy Tito bei den Gesprächen auf Krim und jet in Jalta für einen neuen Zusammenschlu der kommunistischen Parteien unter zen. traler Leitung nach Art des Kominform gewinnen will. Aus jugoslawischer Quel?“ Verlautet, Chrustschow) beginne unter den Druck der„Alten Garde“ im Kreml von seiner entschiedenen Entstalinisierung,. Politik zurückzuweichen. Dagegen ist I wie man in Belgrad hört, auch weitern nicht bereit, auf die neue sowjetische Lin einzuschwenken, wonach Moskau die Sate. litenparteien mindestens vorübergehen wieder straffer an die Zügel nehmen müss Mehrere sowjetische Zeitungen haben jetzt erneut Kritik an Stalin als mil. * 18 Einspruch gegen Atomgesetz von Wissenschaft und Wirtschaft Bonn.(Hi.-Eig.-Ber.) Der Bundesrat wird sich am Freitag mit dem Atomgesetz befas- sen und dabei wesentliche Anderungen vor- schlagen. Besondere Kritik an wichtigen Be- stimmungen des Gesetzes kommen aber auch aus Wissenschaft und Wirtschaft. Von ihr werden insbesondere Bürokratisierungs- und Sozialisierungstendenzen abgelehnt, die nach ihrer Meinung dem Entwurf anhaften. Als Beispiel wird die Vorschrift genannt, daß für den Bau von Anlagen und die Beförderung von Kernbrennstoffen nicht wenige Geneh- migungen, zum Teil bis zu 25, nötig seien. Auch die von Atomminister Strauß vor- geschlagene Bundesauftragsverwaltung stößt auf Bedenken. Danach führen die Länder das Gesetz durch, was sie aber nur mit fach- kundigen Verwaltungen tun können. Die Folge sei, daß zum Beispiel für den vor- gesehenen Bau eines Reaktors in Hamburg Notiz zum Tage: eine eigene Verwaltung errichtet werden müsse. Auch hinsichtlich der Verhandlungen 5 2 5 mit supranationalen Behörden(UNO, Fre Umtausch von 88 und 8D 5 tom, OEEC) werde das Fehlen einer zen- Der Stuttgarter Oberbürgermeister hat al. tralen Körperschaft des öffentlichen Rechts geordnet, daß die neuen, bereits ausgegebenel sich negativ bemerkbar machen, Während Stuttgarter Kraftfahrzeug- Kennzeichen mit des sich in den anderen Staaten die internatio- Buchstaben SS und S- D wieder eingezogen nalen Organisationen an die Kontrolle der und gegen eine andere Buchstabenkombinatioh zentralen Stelle halten könnten, sei dies in umgetauscht werden. Pr. Klett trug damit ge. der Bundesrepublik mit dem Atomgesetz- fürchtungen Rechnung, daß Wagen mit solchen entwurf der Regierung nicht möglich, so daß Kennzeichen im Ausland unliebsame Frinne. Segebenenfalls ein Schutz vor Werkspionage rungen wachrufen könnten. Das Kennzeiche schwierig sein könnte. S- A bleibt bestehen. Ab 3 „Maoismus“ gesprochen habe, für den Marxismus-Leninismus neue, eigene Methoden entwickelt zu haben, die den chinesischen Realitäten angepaßt sind“. Ein jugoslawischer Gastdelegierter hatte ein- dringlich: darauf hingewiesen, daß der Mar- Xismus-Leninismus„stagniert, wenn nicht anerkannt wird, daß es mehrere Wege zum Sozialismus gibt“. Aeußerungen, daß in China ein„Maois- mus“ entwickelt worden sei, sind nach Ab- schluß des chinesischen Parteitages wieder laut geworden. Die chinesische KP erhält ihr Gepräge tatsächlich weitgehend durch die Persönlichkeit Mao Tse- tungs. Die Betonung, daß der chinesische Kommunismus seine Wurzen in der chinesischen Realität haben miisse, wird als„Maoismus“ bezeichnet. Da- bei verändert sich jedoch dieser Maoismus mit der Entwicklung in China. Wo es früher kast nur Klein- und Kleinst-Bauern und Pächter gab, ist nunmehr eine Industrie- arbeiterschaft entstanden, und der Mittel- stand hat eine Bedeutung erlangt, die auch die heutigen Machthaber noch zu gewissen Rücksichten zwingt. 5 Der Parteikongreß hat ein Prinzip gebil- ligt, dessen Bedeutung möglicherweise erst in einiger Zeit voll erkannt werden wird: Es ist den chinesischen Kommunisten offiziell gestattet,„sich über Prinzipien und Metho- den eigene Gedanken zu machen“ und diese eigenen Gedanken„mit höheren Führungs- gremien zu erörtern“ Es soll keineswegs an- gedeutet werden, daß China damit die Frei- heit der Lehre zugelassen hat. Aber einet möglichen späteren Entwicklung in dieset Richtung ist der Weg geebnet worden. daß sehr viele Intellektuelle aus einer Viel“ zahl von Gründen der kommunistischen Staatsführung ihre Mitarbeit nicht versagen, Dieser Vorbehalt ist ihnen jetzt als Recht vel: brieft worden— allerdings noch mit der Au.: lage,„ihr Herz zu entbürden“. wurde auf dem Parteikongreß auch auf dt Verhältnisse in Tibet geworfen. Es Wurde. festgestellt, daß in Tibet noch eine Reihe vnn. Jahren eine Zusammenarbeit mit den„oberel Schichten“ notwendig sei, um dort den So“ lismus einzuführen. Die überragende Rol? der Lamas(Mönche und Priester) wurde an? erkannt. Es sollen jetzt besondere Schulen eingerichtet werden, auf denen die Lamas kürt vorbereitet werden. Nachdem Ministerpräsident Tschou En- kündigte er an, daß China in fünf oder sech Jahren zur fünften Welt-Industriemacht au rücken werde. In einem ausländischen Kom- mentar dazu heißt es:„Es gibt Beobachter! Westen, die der für sie peinlichen Ueberzel gung sind, daß Tschous Ziele— so hochflie- gend sie sein mögen— zur Wirklichkeit Wer! den können. Die roten Herren sind erfolgreit — erfolgreicher als es für den Gleichmut des Westens gut ist.“ (siehe Seite 9 DM jährlich durch höhere Renten sei be 0 2 wird aus China übereinstimmend berichte 46 dalz sie es aber mit„innerem Vorbehalt fun Ein kleines, aber interessantes Schlaglidt“ die Arbeit als Staats- und Parteifunktionas ten Was In d die Scl zusa m Passag nischen 25. Juli der„8 bereits stens, auf de klärte der Ko nicht be Schiffe bohrte. der un nabe, erst na zudenk Und Nordk Rufus beamte anschle fanden strömt. seinem gen. N. chen, v Stunde hatte s Ach ten hab des Ste sie wei kungen würder Dra der Un fen. amerik general Dreipu zu des tärappe über we sernen barten Haltun, Sollen stoßen ziehunt den m bewilli. Auf schen erbaute Anlaß. blik Ch Wietzor Potala- baude Autono ten Til Lhasa N tersche Bei Nähe Montae ertrun! Fähre den Fl werder Die im Kun deutun in der Weise Bericht dauert Bie Unterst gekomn Insbeso sind J elikette gen, ab. Wort„ chen du Das transatl USA ur bisher dung te afmospl usw. ve herausg nach de Verbess. » moder: tragung 5— den zweiten Fünfjahresplan vorgelegt hatte d 6/ Nr. e gs“ 2u tf. r Kommeg Asten. ir nichten rehälter daß es h in Sch. SA gehe ch einer g Verdiente e sichert Hrenpffich mente ge. vände„de ns ab. g anziell ge ete er, daf umfassen. ne Seite]) den Wach. erung Eig. ven Mehr. Profess ung ist in e ist einge chaftlichen ibereien ter Storch chung det Appelliertz nterschied. mit ihn n gemein. iker eine: n das mo- fen. Die deutscher ch umfas. erung und uertreibe. Milliarden n sei bel arden Dll nie“ ingen Kreise f wrustschoy und jet menschlul inter zen- ominforn er Quelle inter den rreml von usierung. ist I weitern sche Lins die Sate. bergehen en müss en haben Als mill m bereit ktig kit, e Tatiglel Als, Und it n? der fünf. ad zusam. 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Car- stens, der in der Katastrophennacht Dienst uf der Brücke der„Stockholm“ hatte. 8 klärte im Kreuzverhör, er sei im Augenblick der Kollision 80 beschäftigt gewesen, dag er nicht beobachtet habe, Wie sich der Bug seines Schilkes in den Rumpf der„Andres Doria“ pohrte. Auf die Frage, ob er sich angesichts der unvermeidbaren Katastrophe aufgeregt nabe, erklärte der Schiffsoflizier:„Ich hatte erst nach der Kollision Zeit, darüber nach- zudenken.“ 4 Unbarmherzig ermordet hat in Clinton Nordkarolina) der amerikanische Farmer Rufus King seine sechs Kinder. Polizei- beamte, die den Mann wegen eines Mord- anschlages auf seine Frau verhaften wollten, fanden in seiner Blockhütte die blutüber- strömten Leichen der Kinder. Er hatte sie mit seinem Gewehrkolben und einer Axt erschla- gen. Nur das Jüngste, ein zweijähriges Mäd- chen, War von ihm erschossen worden. Einige Stunden Später fand die Polizei den Täter. Er hatte sich im Wald das Leben genommen. * Achtzehn amerikanische Fluggesellschaf- ten haben nach Beratungen mit den Behörden des Staates New Vork bekanntgegeben, daß sie weitere rassen diskriminierende Beschrän- kungen ihrer farbigen Angestellten abbauen ürden. würd 5 Drastische Maßnahmen zur Bekämpfung der Unmoral! will die USA-Armee ergrei- fen. Wie der stellvertretende Leiter der amerikanischen Militärseelsorge, Brigade- general Franc A. Tobey, mitteilte, ist ein Dreipunkte-Programm aufgestellt worden, zu dessen Verwirklichung der ganze Mili- tärapparat der USA eingesetzt wird. Streng überwacht werden in Zukunft alle den Ka- sernen und Truppenübungsplätzen benach- barten Gebiete. Ungeeignete, die sittliche Haltung der Truppe gefährdenden Elemente Sollen rücksichtslos aus der Armee ausge- stoßen werden. Für ein erweitertes Er- ziehungs- und Unterhaltungsprogramm wur- den mehrere Millionen Dollars zusätzlich bewilligt.* 5 Auf dem„Dach der Welt“, in der tibetani- schen Hauptstadt Lhasa, lieferte ein neu- erbautes Wasserkraftwerk am 1. Oktober aus Anlaß des 7. Gründungstages der Volksrepu- blik China den ersten Strom, meldet die so- Wetzonale Nachrichtenagentur ADN. Der Potala-Palast, Sitz des Dalai Lama, das Ge- baude des vorbereitenden Komitees für die Autonomie des von den Rotchinesen besetz- ten Tibet und das Geschäftszentrum von Lhasa erstrahlten am Abend in hellem Lich- terschein. * Bei einem schweren Fährunglück in der Nähe von Chalna in Ostpakistan sind am Montagabend vermutlich sechszig Menschen ertrun ten, Die mit 80 Personen besetzte Fähre kenterte während der Ueberfahrt über den Fluß. Nur 20 Prsonen konnten gerettet werden, alle übrigen werden vermißt. * Die Ausstellung„Pferd und Mensch“, die im Kunstgewerbemuseum in Zürich die Be- deutung des Pferdes als Reit- und Zugtier in der Geschichte der Völker in interessanter Weise veranschaulicht(siehe ausführlichen Bericht in unserer Ausgabe vom 2. Oktober) dauert bis zum 21. Oktober. * Bie französischen Behörden haben eine Untersuchung der in der letzten Zeit/ vor- gekommenen Mode- Betrügereien eingeleitet. Insbesondere auf dem Schweizer Markt sind Kleider aufgetaucht, die Firmen- elikette bekannter Pariser Modehäuser tru- gen, aber nicht in Paris hergestellt sind. Das Wort„Kopie“ wird auf diesen Firmenzei- chen durch eine naht verdeckt. * Das dieser Tage in Betrieb genommene transatlantische Telefonkabel zwischen den 8A und Großbritannien ist gegenüber der bisher gebräuchlichen Radiotelefonverbin- dung technisch weit überlegen, da es von atmosphärischen Einflüssen, Sonnenflecken Usw. völlig unabhängig ist. Es hat sich also herausgestellt, daß ein„klassisches“, jedoch nach den neuesten technischen Fortschritten verbessertes System doch gegenüber dem „moderneren“ Mittel der drahtlosen Ueber- tragung vorzuziehen ist. Moslems heftige Proteste ausgelöst. 0* 60* 0 4 „Schwarzes Elfenbein“ wird weiter gehandelt Tausenden Menschen werden weiterhin Sklavenketten angelegt Aegypten und UdSSR helfen den Menschenhändlern Die Genfer Konferenz zur Abschaffung der Sklaverei ist vor kurzem beendet wor- den. Das Zusatzabkommen zum internatio- nalen Abkommen aus dem Jahre 1926 über die Abschaffung von Sklaverei und Sklaven- handel wurde unterzeichnet. Delegationen von vierzig Staaten hatten den Vertrag gut- geheißen. Zu den Unterzeichnermächten ge- hört auch die Bundesrepublik. Um das Zustandekommen dieser Konfe- renz hatte sich besonders die britische Regie- rung bei den Vereinten Nationen bemüht. Sie stand ihrerseits wieder unter dem Druck der einflußreichen britischen Liga gegen die Sklaverei. Diese Liga und ähnliche Vereini- gungen vor allem in der englischsprechenden Welt wollten es nicht länger dulden, daß es im Jahre 1956 noch Sklaven gibt. Herd der Sklaverei ist die arabische Halbinsel. Die von saudisch- arabischer und jemenitischer Seite im Laufe der letzten Jahre abgegebenen Erklärungen gegen die Sklaverei sind bis heute Lippenbekenntnisse geblieben. Keiner der beiden Staaten ist dem Abkommen von 1926 beigetreten. Sie haben bisher auch nicht die Absicht, dem zusätz- lichen Vertrag beizutreten. Dies alles war bereits vor dem Zusam- mentritt der Genfer Konferenz bekannt, be- ziehungsweise vorauszusehen. Die britische und mit ihr die französische Regierung wa- ren jedoch der Auffassung, die Sklaverei würde auf der saudisch- arabischen Halb- insel zum Erliegen kommen, wenn man den Nachschub ar schwarzem und braunem „Elfenbein“ über das Rote Meer und den Persischen Golf unterbinde. Es handelt sich, nach Wahrscheinlichkeits- berechnungen, auch heute noch um einige tausend Menschen, die Alljährlich den Weg in die Sklaverei antreten. Es sind fast immer kleine, schnellsegelnde Eingeborenenschiffe, die von irgendeinem Schmugglerschlupfwin- kel an der ostafrikanischen Küste starten und bei Nacht und Nebel ihre„Ware“ nach arabischen Häfen bringen. In Einzelfällen kommen die künftigen Sklaven auch völlig legal ins Land. Bekannt wurde der Fall eines französischen Einge- borenen aus Westafrika. Er war als Diener in Begleitung seines Herrn bei einer Pilger- fahrt nach Mekka gekommen und wurde von diesem bei einer Geldverlegenheit in klingende Münze umge wechselt. Er war einer von den wenigen, denen in einem ara- bischen Hafen die Flucht auf ein europa- isches Schiff und damit in die Freiheit ge- lang. Die meisten Sklaven werden aber heute nicht mehr so sehr wegen ihrer Arbeitskraft, sondern wegen anderer Qualitäten gehan- delt. Sie werden in die Harems im Landes- innern gebracht und haben dann nicht mehr die mindeste Chance für eine Flucht. Junge, gutgewachsene Negermädchen werden von Kennern geschätzt. Für sie werden Preise gezahlt, die offenbar, trotz der damit ver- bundenen schweren Risiken, die Tätigkeit des Sklavenhändlers lohnend erscheinen lassen. Dieser Sklavenhandel, der außerhalb der arabischen Halbinsel in aller Heimlichkeit vor sich geht, kann nach Ansicht der west- lichen Experten nur durch die Kontrolle verdächtiger Schiffe auf hoher See unter- bunden werden. Engländer und Franzosen machten diese Kontrolle zu ihrer Hauptfor- derung, aber sie mußten im Verlauf der Konferenz die Segel streichen. Alle islamischen Anliegerstaaten des Roten Meeres und des Persischen Golfs empfanden in ihrem jungen empfindlichen Nationalismus allein schon den Gedanken, daß eins ihrer Schiffe auf offener See durch ein Kriegsschiff einer anderen Nation und vor allem der„westlichen Kolonialmächte“ angehalten werden könne, als eine Beleidi- gung. Die Sowjetunion stärkte Aegypten, das den Wortführer dieser Staaten spielte, den Rücken. Trotz vieler wortreicher sowie- tischer Erklärungen gegen die Sklaverei— es flel sogar unwidersprochen die Behaup- tung, die Sowjetunion habe niemals Skla- verei in irgendeiner Form gekannt und in ihr herrschten die humanitärsten Gesell- schaftsverhältnisse der Welt— stimmte die Sowjetunion gegen das einzige Mittel, das die Sklaverei in ihrer primitivsten Form im Nahen Osten auf absehbare Zeit beseitigen Könnte. Indien machte zwar keine großen Worte, aber es war auf dieser Konferenz bei ent- scheidenden Abstimmungen immer auf der ägyptisch- sowjetischen Seite gegen den We- sten zu finden. Die Bandung-Staaten gingen mit Indien. Man entschloß sich schließlich, um das Gesicht zu wahren, zu einem nichts- sagenden Kompromiß, einem„weißen Neger“, wie die Franzosen sagen: Es wird keine Kontrolle verdächtiger Schiffe geben. Die vertragschließenden Staaten verpflichten sich dagegen, sich über ihre eigenen Maß- nahmen zur Bekämpfung der Sklaverei in Zukunft gegenseitig zu unterrichten. Es bleibt also alles beim alten. Schwarzes Elfen- bein wird weiter gehandelt. Trotzdem ist das Ergebnis dieser Konfe- renz nicht völlig negativ. Zum erstenmal wurden auch der Sklaverei ähnliche Formen in einem internationalen Abkommen als illegal erklärt. Die vertragschließenden Mächte verpflichten sich, alle sklavenähn- lichen Bräuche auf ihren eigenen Gebieten zu verbieten. Dazu gehört: Leibeigenschaft, Schuldknechtschaft, Kauf und Vererbung der Ehefrau sowie die Ausbeutung von Jugend- lichen unter 18 Jahren zu wirtschaftlichen Zwecken. Die vertragschließenden Staaten sind allerdings auf ihrem eigenen Gebiet allein für die Durchführung dieses Verspre- chens verantwortlich. Sie haben niemandem darüber Rechenschaft abzulegen. : Dr. G. Weber Farbige Untergrundbewegung vor der Mobilmachung Südafrika und die Inder/„Gewaltloser Widerstandsfeldzug“ gefordert/ Massenumsiedlungen in Sicht Die Einführung der territorialen Rassen- trennung in Südafrika, die das 1 223 000 qkm umfassende Staatsgebiet in europäische, Afrikanische und asiatische Lebensbereiche aufteilen soll, im Kapland zusätzlich noch in Reservate für Mischlinge und Malayen, hat in erster Linie unter den 400 000 Hindus und Sie be- finden sich zwischen den neun Millionen Afri- kanern, den drei Millionen Europäern und den 1,1. Millionen Mischlingen der Union in hoffnungsloser Minderheit. Sie sind zwischen 1880 und 1910 als Arbeiter für die Zucker- rohrplantagen ins Land gekommen, von dem Bevölkerungsüberdruck ihrer Heimat über den Ozean getrieben und seither doch Fremdlinge geblieben. In ihren Existenzen als Händler, als Handwerker, als Unter- nehmer, sind sie abhängig von denen, die ihre Väter und Vorväter zur Auswanderung veranlagten, den Europäern, und vor allem von den Eingeborenen, ihren Geschäfts- Partnern. Wenn die Massenumsiedlungen, die allein in Johannesburg 22 000 Inder unter mehr als 100 000 Farbige bedrohen, Wirklichkeit ge- worden sind, ist die Existenzgrundlage des indischen Händlers und Handwerkers ver- nichtet. Aus den isolierten„Gruppen-Wohn- gebieten“, die ihm vor den Städten zugewie- sen werden, kann er nicht über Meilen distanzen hinweg die alten Geschäftskontakte zu den schwarzen und nicht selten auch weißen Kunden wieder aufleben lassen.„Was können wir tun“, fragt ein Sprecher der indi- schen Minderheit in Transvaal, um das Elend zu verhindern, das uns vor den Städten in der Isolation erwartet?“ 5 Indische Politiker, die schon 1952 die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit durch einen„gewaltlosen Widerstandsfeldzug gegen die Apartheidsgesetzgebung“ auf die innere Situation Südafrikas zu lenken suchten und dabei in enger Zusammenarbeit mit dem „Afrikanischen Nationalkongreß“ die Unter- stützung der großstädtischen Eingeborenen fanden, fordern Demonstrationen nach dem gleichen Rezept. Der Johannesburger Arzt Dr. Moosa, Sekretär des„Indischen Kon- gresses“, bezeichnet die Verwirklichung der territorialen Rassentrennung, die jetzt mit den ersten Ausweisungsverordmungen ihren Anfang genommen hat, als„den Angelpunkt einer Politik, die die farbige Bevölkerung entwurzeln, verelenden und in Ghettos trei- ben soll“. Schon jetzt läßt er die Sammelbüchsen und Listen unter seinen Landsleuten kreisen, um den Fonds zu schaffen, der der neuen Widerstandsbewegung die finanzielle Stütze geben soll. Parallele Vorbereitungsmaßnah- men haben die schwarzen Alliierten Dr. Moo- sas eingeleitet, die afrikanischen Intellek- tuellen aus der Kongreßbewegung des Zuluhäuptlings Albert Luthuli, die jeden äußerer Anlaß des Protestes und der demon- strativen Aktion begrüßen, um vor aller Welt für die Gleichberechtigung der Rassen auftreten zu können. 5 Die Opposition, die die Republik Indien in der Völkerversammlung der UNO gegen Südafrika organisierte, besteht nach wie vor. Im inneren Bereich der Südafrikanischen Union soll sie unter indischer Führung aus der politischen Allianz der Inder, Moslems, der Mischlinge, Malayen und Afrikaner er- Wachsen. Die Empfehlung Frau Vijaya Pan- dits, die als diplomatische Bevollmächtigte Indiens das Hohe Kommissariat in London leitet— im Telegrammtext Ende August auf einer Protestversammlung in der Johannes- burger Gandhi-Halle verlesen— findet ihre Verwirklichung durch„die Einigung und Organisierung der indischen Bevölkerung Südafrikas zu einem gewaltlosen Wider- standsfeldzug. Mit Unterstützung der Zulus, Basutos und Betschuanen. N Die farbige Untergrundbewegung Süd- Afrikas, in der es keine Rassen unterschiede geben und indisches Kapital auch der schwarzen Mitkämpfern zugute kommen soll. steht vor der Mobilmachufig. H. J. Krüger Feldmarschall Earl Alecander of Tunis, der während des zweiten Weltkrieges Ober- befehlskaber der alliierten Truppen auf dem italienischen Kriegsschauplatz war, Rat am 30. September 1956 in Casino am Fuße des berühmten Klosters Monte Cdsino ein Ehrenmal für die britischen Gefallenen eingeweiht. Das einem Garten gleichende Ehrenmal ist den 9236 britischen Soldaten geweiht, die in Italien während des Krieges fielen. AP-Bild Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Wechselnd wolkig mit einzelnen Schauern, weitere Ab- kühlung. Mittagstemperaturen 12 bis 15 Grad, nächtliche Tiefstwerte 5 bis 7 Grad. Zeitweise auffrischender Westwind. Uebersicht: Das neue kräftige Tiefdruck gebiet wandert von Island nach Südskan- dinavien. Auf seiner Rückseite fließt kalte Polarluft über die Nordsee nach Deutschland ein. Sonnenaufgang: 6.31 Uhr, Sonnenuntergang: 17.58 Uhr. Vorhersage- Karte Für g. 10.82- Uhr. 1015 N55 ee 5 V 05 1005 stoccholm 1 78 Rhein: Maxau 462(6), Mannheim 315 (3), Worms 240(10), Caub 229(5). Neckar: Plochingen 115(1), Gundels- heim 168(I), Mannheim 310(5). Der Tod lauert an den Baustellen Wer kennt nicht die mannigfachen Varia- tionen jener Witzzeichnungen, wo einem zer- streuten Fußgänger ein Mauerstein auf den Kopf fällt oder wo er in einen geöffneten Ka- nalschacht stürzt, weil er übersehen hatte, daß an dieser Stelle gerade Bauarbeiten durchgeführt werden. Vielleicht haben sich die Zeichner dieser Bilder vom Alltag unserer Städte inspirieren lassen, aus deren Straßen- bild man sich die Baustellen kaum fortzuden- ken vermag. Dabei muß aber eines zur Ehre der allermeisten Firmen gesagt werden, die da Häuser bauen oder Straßen erneuern: Die Schutzvorrichtungen und die Warntafeln, die auf die Gefahren an der Baustelle hinweisen, sind so aufgestellt, daß sie kaum von jeman- den übersehen werden können. 5 Es ist natürlich zu verstehen, daß der eilige Passant ärgerlich ist, wenn er zum Bei- spiel morgens auf dem gewohnten Gang zur Arbeit wegen einer solchen Baustelle zu einem Umweg gezwungen ist und dadurch Zeit verliert. Aber bei diesem Zeitverlust handelt es sich doch meist nur um Sekunden. Den Umweg nun dadurch zu„umgehen“, dag man etwa den wegen Dacharbeiten gesperr- ten Gehsteig dennoch benutzt, kann für die eigene Gesundheit sehr schädlich sein; denn dann ist es nicht dem Zufall zuzuschreiben, Wenn ein herabfallender Ziegelstein und der Kopf des Passanten gerade im selben Augen- blick zusammentreffen, sondern dem Leicht- sinn und der Bequemlichkeit des Betroffenen. Der Grundsatz, Hindernisse sind da, um überwunden zu werden, ist hier falsch ange- wandt. Der Umweg, die Benutzung des Geh- steiges auf der anderen Straßenseite, führt doch sicherer zum Ziel als der kürzere Weg durch die Gefahr, der stets mit einem großen Risiko verbunden ist. Schadenersatz Schadenersatz in Höhe von 111 430 Dollar (468 000 DMW billigte ein Gericht in Chicago dem früheren Weichensteller Silliam L.. Quimby zu, der bei einem nicht selbstver- schuldeten Betriebsunfall im Jahre 1952 das Gedächtnis verloren hat, Während des Pro- zesses gegen die Wabash-Eisenbahngesell- schaft bestätigten medizinische Gutachter, daß Quimbi jede Erinnerung an seine Ver- gangenheit fehlt. Er mußte nach dem Unfall mit seiner Frau und seinen drei Kindern er- neut bekanntgemacht und wie ein Kind im Lesen und Schreiben unterrichtet werden. René Schickele Treuer Sohn Frankreichs und Am 24. September, auf dem 2. Bür- germeister-Kongreß in Strasbourg, trug Anette Kolb, Trägerin des Goethe-Preises 1955, die folgende Gedenkrede für René Schickeles vor: In späteren Tagen, einer anderen Luft, würd Rene Schickeles geistiges Bild sich anmer deutlicher abheben. Seine Freunde önnen nur die stille Macht ausrufen, die er verkörperte. Sie wähnten, so leidend er ar, daß er die Zeit des Grauens überleben zürde, denn Eigenschaft des Lichtes ist es % Zuversicht einzuflößen, und wo er stand, Jer eine Helle, immer noch! Selbst wenn leer Meister der Sprache kein Werk zu- dückgelassen hatte, wäre er dennoch ein duher Dichter gewesen; ein Stück Weltseele dar er vor allem; kosmischer war keiner, 45 kein Träumer. So schrieb ich, als er terb, aber nicht nur die Toten reiten echnell. Sie scheinen heute von den Ereig- ulssen zurückgedrängt. 0 Als vor 17 Jahren Schickele uns verließ, Jurde darauf hingewiesen, wie sehr ihn sein N Scharfsinn vollen zeitgenössi- 1 Schriftstellern Abseits stellt. Wir ahn- 9 nicht, Wie bald diese späteren Tage 1 einstellen würden, denn schon ist die- 1 Sroßen Elsässer das Relief einer höchst n n und tragischen Figur zu eigen, 0 Wohl haben sich indessen die Aspekte 80 Welt verändert, jedoch ist die Luft ne andere geworden? 1 8 105 Schickeles Gesinnung war eine 1998 kür ihn selbst und ein Vorbild für alen Zwar mußte seine Stimme ver- 5— dennoch War er weder hier noch dort 98 nt. Noch einmal erinnern wir in die- Zusammenhang an die Tatsache, daß guter Freund Deutschlands damals Haguenin in Bern, als er am Ende des ersten Weltkrieges gefragt wurde: Et que fera Schickele“, zur Antwort gab:„Quo- qu'il arrive, il faudra qu'il reste à cheval entre PAllemagne la France“; und wie buchstäblich nahm er diese Haltung ein: ohme je eine Rolle anzustreben, aber seiner Verantwortung bewußt, so schlug er sein Zelt ein paar Kilometer von Frankreich auf, die Vogesen vor den Augen, an der Peripherie Deutschlands, und dieses Deutschland der Weimarer Jahre hatte in ihm seinen besten Ratgeber und Freund, Frankreich seinen anhänglichen Sohn. Rene Schickele war weder ein Staatsmann noch ein Diplomat, aber sowohl Staatsmänner Wie Diplomaten unterhielten sich dort gern mit ihm über die deutsch- französische Frage. Die Zwiespältigkeit war kein Zwiespalt; deren Auflösung ergab sich durch seine Nat- tur: Sohn eines Elsässers und einer fran- Zzösischen Mutter. Er war nicht der einzige, wird man entgegnen. Er allein aber, oder er fast allein, kannte die Deutschen und die Franzosen gleich gut, und den in seiner Ideologie oft so befangenen Reichsdeutschen kannte er besser als dieser sich selbst. Und Wenn keiner eine Versöhnung, ein Zusam- mengehen, eine Verbrüderung der beiden Völker leidenschaftlicher ersehnte, so schloß sich doch gerade er keiner der deutsch- französischen Verständigungsgruppen an, die sich vor dem 1. Weltkrieg, wie auch in den zwanziger Jahren in Deutschland bilde- ten. Denn ein erster Windstoß, meinte er, würde den ganzen Freundschaftsstempel da- vonwehen. Und so ist es gekommen. Und so stand er isoliertz obwohl es ihm nicht an treuen Freunden und Anhängern gebrach. Tragisch ist es, wenn in schweren gehören. Wür stehen ohne Zerrissenheit auf Zeiten einer zeitgenössischen Elite der Aus- der rechten Seite. Unsere Gewissen sind tausch ihrer Gedanken, die Begegnung, mäß gönnt bleibt. So lebte in Freiburg, we- nige Meilen von Schickeles Landsitz der kranke Reinhold Schneider, der Schuldlosen einer, durch hoben Feinsinn und Gesinnung ein geistiger Bruder Schickeles. Wie vieles Hatten sich die beiden zu sagen gehabt. René Schickele harrte aus auf seinem schö nen Besitztum, bis er im Jahre 1932 das Un- heil unaufhaltsam heraufziehen sah und sich nach Südfrankreich zurückzog. Nicht länger waren wir Nachbarn, denn ich mußte in Paris eine Existenz gründen, und wir sahen uns nur noch, wenn Schickele nach Paris kam oder ich ihn in der Provence besuchte. Er lebte auch hier fern dem Ge- leicht“. Ja, aber nicht sein Herz. Er starb in Vence am 31. Januar 1940. Schonend, mit holder Miene und als ein Bruder entführte ihn der Tod.„Je me sens mieux“, sagte er mit einer so klaren und losgelösten Stimme, daß man an eine Ohn- macht glaubte. Die seltene Gnade dieses Sterbens— dies Ausatmen— war gewiß der würdige Abschluß eines solchen Le- bens. Zu seiner Bestattung waren aus der Umgebung viele Emigranten herbeigeeilt: Theodor Wolff, Walter Hasenclever, Valeriu Marcu, Alfred Neumann. An den Rändern der Straße drängten sich viele Soldaten und grüßten den Toten, der vorüberzog. Drei von ihnen drückten Frau Schickele die Hand, sie triebe. Viele Flüchtlinge suchten ihn jetzt vermutete Elsässer in ihnen. auf. So fand ihn André ide, einer der letz- ten, der sich bei ihm meldeten, als densel- ben aufrechten und unbeirrbaren Mann. Nicht an Schickele— selbst dann, als alles zusammenbrach— wäre man mit der Preisfrage herangetreten, ob ein Unter- schied zwischen Déutschen und Deutschen zu machen sei. Mit einer verächtlichen Hand- bewegung wäre er die Antwort schuldig geblieben. Doch als das Dritte Reich unge- hindert rüsten konnte, hielt er alles für ver joren. Das Wort von einem deutschen Wi-, derstand war noch nicht geprägt. Dennoch zweifelte er nicht an dessen Bestehen, war jedoch überzeugt, daß er bar aller Hoff- nung bleiben würde. Der vierte Akt von Zuckmayers Stück„Des Teufels General“, das einige Jahre später entstand, wäre ihm aus der Seele gesprochen gewesen,„Ich stürbe so gern“, schrieb er mir wenige Tage nach seinem letzten Geburtstag im Jahre 1939, aber kurz darauf, Anfang Oktober: „Diesmal wenigstens wissen wir, wohin wir Am 8. September 1947 wurde in Baden- weiler ein Stein zu seinem Gedächtnis ge- setzt, als Inschrift die Worte Kasimir Ed- Schmids:„Sein Herz trug die Liebe und Weisheit zweier Völker. Seine Frau konmte rechtzeitig aus Frankreich zu dieser Ent- hüllungsfeier kommen; Schickeles Freund, Franz Schneller, sprach über ihn, und Louis Eduard Schaeffer hielt eine große Rede in deutscher und französischer Sprache. Am 30. April dieses Jahres wurde sein Sarg aus Vence nach dem Friedhof in Lip- burg, in der Nähe seines Badenweiler Hau- ses, übergeführt. René Schickele schilderte einmal in der„Himmlischen Landschaft“ den kleinen Friedhof:„Hier wollte ich ein- ma] ruhen, bis die Posaunen des ewigen Sommers mich weckten“. Er ruht nun dort. Hier inn seinem Wald, denn es war sein Wald, mit allen Tiefen, Lichtungen und allen Vogelrufen, und ringsumher die herr- liche Natur, so nah von ihm belauscht. Könnten wir diese, dem Andenken René Schickeles gewidmeten Worte entsprechen- der beschließen als mit dem Hinweis auf folgende stolze, schöne und wahrhaft freie Geste: Am 27. Februar 1950 erging an die Einwohner von Mainz, das fünf Jahre vor- her ohne militärische Notwendigkeit zer- stört wurde, die Anregung, diese Stadt auf Halbmast zu beflaggen und einen feierlichen Trauergottesdienst abzuhalten. Und sœwohl an dieser Beflaggung wie an dem vom Erz- bischof zelebrierten Pontifikalamt nahm die französische Besatzung teil. Das Werden Europas Das Nationale Das Problem der Vermassung und ihre politischen Folgen war eines der Themen in der 2. Dekate des 5. europäischen Sommer- lagers„Kleine Loreley“ des Europa-Hauses Marienberg(Westerwald), die am 17. August beendet wurde. 500 Jugendliche aus ver- schiedenen Ländern diskutierten darüber. Die moderne Massengesellschaft, so wurde festgestellt, führt zur Angleichung der Ge- sellschaftsgruppen. Nationale Eigenarten sind aber trotzdem erhalten geblieben, Sie wirken bei den Einigungsbemühungen als Gegen- kräfte, die von den Nationalstaaten der Ge- genwart nicht eliminiert werden können. Nur ein starkes föderal errichtetes Europa vermag nach Ansicht der Diskussionsgrup- pen diese Gegensätze zu überwinden, ohne die von allem stammesmäßigen und kultu- rellen Eigenheiten zu verwischen. Europarat auf Weltausstellung Der Europarat wird sich an der Weltaus- stellung Brüssel 1958 beteiligen. L. Marchal ist vom Ministerausschuß zum Generalkom- missar des Europarates für die Ausstellung ernannt worden. Selte 4 MANNHEIM er Donnerstag, 4. Oktober 1956/ Nr. 1 In Mannheim gibt es 750 Glückspielautomaten:.. In den Spielhallen rollt der Groschen Strenge Ueberwachung durch die Polizeibehörde/ Jugendliche spielen„zum Vor dem Automaten„Glückauf Standard“ in einer Spielhalle der Breiten Straße steht ein 45 jähriger Mann. Zum vierten Male schon greift er in die Hosentasche, ent- nimmt ihr unbesehen einen Groschen und läßt diesen im Automaten verschwinden. Lichter leuchten auf: Für 15 Sekunden läuft das Spiel wieder. Diesmal rasselt es im Apparat und einige Zehner rollen heraus. Das Groschengeklimper wird übertönt: In einer Musikbox läuft eine Schlager-Platte in Ueber- Zimmerlautstärke ab. Dazwischen ertönen durch Metallkugeln ausgelöste Klingelzeichen von vier Unterhaltungs- Spielgeräten. In einer Ecke heulen per Luftgewehr abgeknallte Bären auf. In einer anderen Ecke purzeln neun Kegel und machen polternde Begleitmusik in dem abendlichen Spielhallen-Konzert der 13 hier Wer von modischer bdamenkleidung spricht, denkt an MODEHAUS N— MANNHEIM, D 1, 5, am Pareidepleitz MANNHEIM, O 6, 5, an den Planken mit Spez.-Abt. GROSSE WEHEITEN HEIDELBERG Heioptstreiße 30/2 aufgestellten Geräte. Fünf Minuten vor 19 Uhr betreten vier blutjunge Männer das Haus und gehen just an der Stelle vorbei, Wo die Worte stehen:„Jugendlichen unter 18 Jahren ist die Benutzung von Glücks- Spielgeräten nicht gestattet“. Der Groschen . Mit einem Male waren sie da. Auch in kleinen Gaststätten hing oder stand plötz- lich ein Automat. Vor dem Kriege gab es sie schon; im Nazireich waren sie abge- schafft. Seit drei Jahren etwa tauchten sie wieder auf und heute gibt es in Mannheim nur wenige Gastwirtschaften ohne ein sol- ches Gerät. Am 1. Oktober waren in den verschiedenen Stadtteilen Mannheims nicht weniger als 750 Glücksspielautomaten in Betrieb. Die Unterhaltungsspielgeräte ge- hören nicht dazu.) Diese 750 Automaten ge- hören 85 Aufstellern, die in den aller- wenigsten Fällen die Gastwirte selber sind. Die Aufsteller müssen, bevor sie von der Gewerbeabteilung in L 6 die Genehmigung „zur Aufstellung mechanisch betriebener Glücksspielgeräte“ erhalten, die Hürde des § 33 der Gewerbeordnung überspringen. Vorher schon müssen die Geräte von der physikalisch- technischen Bundesanstalt in Braunschweig oder Berlin überprüft und zugelassen sein— genauer, wie ein Auto oder ein Dampfkessel. Erst wenn am Auto- maten Zulassungszeichen, Gewinnplan und Vermerk der Mindestspieldauer(in jedem Falle 15 Sekunden) angebracht sind; erst wenn kenntlich gemacht ist, daß der Einsatz nur 10 Pfennig und der Höchstgewinn eine Mark betragen darf, und daß Jugend- lichen das Spielen untersagt ist= erst dann darf der Groschen rollen. Wer garantiert aber die Einhaltung die- ser Auflagen? Um die Jugendlichen küm- mert sich die Polizei. Den Zustand der 750 Geräte in Mannheim überprüft turnus- gemäß ein Beamter des Polizeipräsidiums. Die Aussteller wissen zudem, daß Geräte sofort aus dem Verkehr gezogen werden müssen, wenn sie nicht mehr intakt sind, oder daß sie eine Veränderung des Aufstel- lungsortes dem Polizeipräsidium zu melden haben. Den Mannheimer Spielern wird nicht entgangen sein, daß seit März 1956 in je- dem Lokal höchstens zwei Glücksspielgeräte angebracht sind; vorher durften es drei sein. Dies war eine der Maßnahmen, um die zunehmende Aufstellung zu bremsen. In der letzten Zeit hat nämlich der Spiel- betrieb nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei der Jugend erheblich zugenom- men. Bund und Länder sind der Ansicht, daß dieser Entwicklung nicht untätig zu- gesehen werden darf. Zwar bestünde kein Anlaß zu größeren Befürchtungen; jedoch darf nicht übersehen werden, daß sich auf diesem Gebiet auch solche Personen als Unternehmer betätigen, gegen deren Zu- verlässigkeit vielfach Bedenken bestehen. Erfahrungsgemäß sind Spielhallen zu Sammelpunkten der halbwüchsigen Jugend geworden. Als Spielhalle ist ein Betrieb anzusehen, in dem Spielgeräte aufgestellt sind, an denen sich die Gäste nach Belieben Zeitvertreib“/ Spielbetrieb nahm zu Gemessen an anderen Großstädten der Bundesrepublik gab es in Mannheim bis- her wenig„besondere Vorkommnisse“. Einige Male allerdings mußte in L 6 die Ge- nehmigung versagt oder entzogen werden, weil die Aufsteller die Bedingungen nicht erfüllten. Es gab auch nicht- angemeldete Geräte in Mannheim. Das Auge des Geset- zes sah sie. Auch soll es in Mannheim so- genannte Automatenmarder geben, die durch gründliches Beobachten der Geräte, durch systematisches Ausknobeln und eine nicht alltägliche Reaktionssicherheit einen Automaten nach dem anderen leer machten. Zu Lokalverboten, wie es im Rheinland ge- schah, soll es bier aber nicht gekommen Sein. Warum gespielt wird? Sagt ein 22jähri- ger Bauarbeiter:„Zum Zeitvertreib“. Manche haben„gerade noch einen Groschen in der Tasche“, andere wurden schon Gewohn- heitsspieler. Der Groschen rollt mu Evangelische Gemeindewoche vom 8. bis 12. Oktober b „Ich bin allein“—„Ich habe es geschafft“ „lch will meine Ruhe haben“—„Ich ernte keinen Dank“—„Ich kann nicht anders“ „Ich, ich, ich...“ Diese„Ich“-Bezogenheit ist es, der die evangelische Gemeindewoche einmal zu Leibe rücken will. Wie im Früh- jahr die geistliche Woche so dient im Herbst die Gemeindewoche innerer Besinnung. Seit Acht Jahren gehört sie zum festen Bestand- teil des kirchlichen Lebens in Mannheim. Vom 8. bis 12. Oktober werden diesmal zehn Gemeinden daran teilnehmen. In der Frie- denskirche, der Hafenkirche, der Johannis- kirche, der Konkordienkirche, der Luther- kirche, der Matthäuskirche Neckarau, der Melanchthonkirche, der Thomaskirche Neu- ostheim, der Erlöserkirche Seckenheim und bei der Paul-Gerhard-Gemeinde werden die genannten Ich-Themen besprochen werden. Zum ersten Mal werden diesmal auch zwei Theologinnen, die Vikarin Dr. Schulte und die Vikarin Schmitt Themen übernehmen. Bei allen Gemeindewochen waren aktuelle Zeitfragen der Ausgangspunkt. So soll es auch diesmal wieder sein. Scheint doch das „Ich“ im Augenblick viele andere Regungen zu Üüberschatten. Schie. versuchen können. Der Schwerpunkt des Betriebes muß in dem Bereitstellen der Spielgeräte liegen. Spielhalle ist nicht zu verwechseln mit Spielkasino. Burgermeister Graf begluckwünscht die jüdische Gemeinde Mannheims zu ihrer geplanten neuen Synagoge. Bild: Steiger Israelitisches Gotteshaus richtfertig Ein schlichter Bau in der Oststadt gibt der Gemeinde eine würdige Bleibe Ein langgestreckter, zweigeschossiger Bau., schlicht und zweckmäßig— das ist die neue Synagoge der israelitischen Gemeinde, deren Richtfest dieser Tage begangen wurde. Neben em Vorsitzsodem der N sechseinhalb Tausend isrgelitische Glaubens- Fritz Mayer, standen Bürgermeister Leo- pold Graf und Verwaltungsdirektor Dr. Hahn auf dem Baugrund in der Maximilian- straße, als der Zimmermann seinen Richt- spruch sprach und dem Haus ein gesicherte Zukunft„frei von Not und Schmach“, wünschte. Nachdem die israelitische Ge- meinde seit 1945 in provisorischen Räumen. in dem ehemaligen jüdischen Altersheim in R 7, 24 ihre Gottesdienste abhalten mußte, wird sie jetzt in der Oststadt wieder eine würdige Bleibe finden. 5 Finanziert wurde der Neubau grögßten- teils mit Mitteln der Gemeinde. Die Stadt gab einen kleinen Zuschuß und kaufte das Gebäude in R, dessen Erlös ebenfalls zum Bauen verwendet wurde. Unter der Leitung von Architekt Wilhelm Schlecht(BDA) soll das Gebäude bis Ende dieses Jahres fertig- gestellt sein. Es enthält außer dem Betsaal, Schulräume(für Religionsunterricht), Ver- waltungszimmer, einen Versammlungsraum und eine kleine Teeküche. Im Vergleich zu der ehemaligen Synagoge in F, die 1938 verbrannt wurde und das reiche Gotteshaus einer reichen Gemeinde war(es gab vor 1933 angehörige in Mannheim) ist der neue Bau sehr einfach, so Wie es den finanziellen Verhältnissen der heutigen Gemeinnde, die noch 140 Mitglieder hat, entspricht. Der ein- zige Schmuck des Betsaals werden große, ornamentale Buntglasfenster sein und eine Kostbarkeit, die man aus der alten Synagoge retten konnte: Eine Art Gesetzestafel, die den Anfang der zehn Gebote enthält. Es ist nicht verwunderlich, daß die Ge- meinde, die noch zwanzig ihrer sozial schwachen Angehörigen unterstützt, heute so arm geworden ist, wenn man weiß daß die Entschädigungen, die der Bund für zer- störte Werte(wie etwa die ehemalige Sy- nagoge) zahlte, in den grogen Topf der IRSO flossen, aus der dann auch die Mann- heimer Gemeinde ein kleines Scherflein er- hielt. Das Land hat bedauerlicherweise diesem Synagogenbau seine Unterstützung versagt. 5 ila Chlorfreies Wasser in Sicht Es ist beinahe zu schön, um wahr zu sein, aber tatsächlich geht die chlorreiche Zeit rem Ende entgegen. Eigentlich sollte schon am 5. September die amerikanische Wasser- versorgung funktionieren, doch wurde die Anlage nicht rechtzeitig fertig, so daß die Städtischen Werke weiter chloren mußten. Allerdings werden im Einvernehmen mit den Amerikanern nur noch 0,2 Milligramm e Later zugesetet während früher das dręi- bis fünffache verlangt wurde. Man merkt es kaum noch r nur wenn das Wasser lange in der Leitung stand, tritt der unangenehme Beigeschmack auf. Voraussichtlich dürfen wir ab 5. Oktober unser gutes Mannheimer Leitungswasser ungechlort genießen und hoffen, daß deshalb nicht gleich eine Typhus- epidemie ausbricht. el Ein Papp- Schiller wird zur Zeit in drei- facher Ausfertigung um den Nationaltheadterneu- bau herum aufgestellt, um den günstigsten Platz für den zukünftigen„Stand- punkt“ des gegenwärtig noch vor dem Zeughaus postierten Schiller-Denk- mals zu finden. Wie ein Gespenst strechet die Puapp- mach figur geisterhaft den Mannhkeimern die Hand entgegen, auf daß das Original wieder gnädig in der Nähe des Musen- tempels aufgenommen werde Bild: Jacob — * Zentrales Thema: Der Nachwuchsmange! „Deutsche Kältetagung 1956“ wurde gestern im Palasthotel eröffnet Mit einem Presseempfang im Palast Ho- tel„Mannheimer Hof“ begann gestern die „Kältetagung 1956“, die der„Deutsche Kälte- technische Verein E. V.“ in diesem Jahr vom 4. bis 6. Oktober nach Mannheim verlegt hat und die Direktor Bernhard Katzenberger als Obmann des Ortsausschusses Mannheim mit herzlichen Begrüßungsworten eröffnete. Der Deutsche Kältetechnische Verein hat sich die Aufgabe gestellt, Entwicklung und Normung auf dem gesamten Gebiet der Kältetechnik zu fördern— in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Industrie und Verbrauchern. 1909 gegründet, wurde er 1947 in Karlsruhe erneut ins Vereinsregister eingetragen; seine Mitglieder sind Ingenieure, Firmen der Kälteindustrie und die Organisation der Verbraucherschaft.„Daß wir Mannheim als Tagungsort gewählt haben, liegt daran, daß sich in diesem Raum eine Reihe von be- deutenden Industriebetrieben des Kälte- maschinenbaus und der Zubehörindustrie befindet; auch die Kälteanwendung ist nir- gends so vielseitig wie gerade im hiesigen Industriegebiet“, sagte Direktor Katzenber- ger und nannte imposante Zahlen aus dem nordbadisch- pfälzischen Gebiet. 5 Anschließend sprachen in Kurzreferaten Direktor Wagner(Wiesbaden) vor der Fach- gemeinschaft Kältemaschinen und Direktor Paul(Nürnberg) vom Fachverband der Kühl- häuser und Eisfabriken. Bernhard Katzen- berger verlas ein Kurzreferat der Fach- gruppe Rühlmöbel und nahm auch zu den Problemen der Fachabteilung Kühlschränke Stellung— alles im DRV zusammenge- schlossenen Organisationen, über deren Ar- beit und Wirtschaftserfolge in der kommen- den Tagung Bericht erstattet wird. Zentrales und nicht ausgesprochen techmisches Thema Jean Walter, Kuhlenkampff und Edelhagen Ein fröhlicher Hoffmeister-Abend im vollbesetzten Musensaal Wenn die Sterne auf den Notenpulten funkeln, auf denen mit schwungvollen Let- tern der Name Edelhagen prangt, wenn das Rampenlicht Trompeten und Posaunen gol- den gleißen läßt, wenn der Meisted mit Horn- brille und strahlendem Pausbackenlächeln Wippend wie ein Tennisball vor sein Orche- ster springt— dann brandet— noch ehe ein Blechbläsersatz die Luft zerschneidet— be- geisterter Beifall auf. So ist es Brauch bei Hoffmeisters großen bunten Abenden. Sie haben ihre Gemeinde, die nie enttäuscht ist. Wenn Edelhagen angekündigt ist, wird dieses Vertrauen auch wohl kaum enttäuscht. Er und seine Mannen sind eine big-band(80 nennen die Jazz-Freunde eine Großkapelle), und er spielt mit ungebrochener Lautstärke rassige Jazzstücke. Mit pepper-cake(Pfeffer- Kuhlenkampff, der Mann mit der„eisernen kuchen) fing es gleich richig an. Da ist Wirk- lich Pfeffer drin, wenn die Blechbläser die Dissonanzen wild auseinanderbersten lassen, Wenn die Tonstöße sirenenartig anschwellen. Und in all das eingebettet liegen die Soli: bei „pepper-cake“ glänzt Htto Bredl mit der Po- saune und Rolf Schneebiegel mit der Trom- pete, bei„easy to love“ Franz von Klenk mit dem Saxophon. Der frische Wind aus diesen Jazz- Arrangements gibt auch der Tanz- und Schlagermusik Edelhagens einen gewissen „Pfiff“. Beispiel:„Liebe, Tanz und 1000 Schlager“, eine recht kurzweilige Filmmusik. Es gibt aber auch Stücke, um die es schade ist, Wenn sie einer big-band in die Trom- petenrohre kommen: Kurt Weills Macky- Messer wird von Edelhagen nicht zu neuem Leben erweckt; die alte Drehorgelmoritat wird von den Blechbläsersätzen rücksichtslos zerhackt. Aus dem Gangster Macky wird bestenfalls ein Meckie-Igel mit Stehhaar- schnitt 5 Einen sehr dezenten Stehhaarschnitt hat der junge sympathische Jean Walter. Wenn er in schwarzer Hose, schwarzem Pullover und weißem Hemdkragen darüber auf der Bühne steht, hat er schon gewonnen. Und so schlicht wie er aussieht, singt er auch. Und er kann singen, dieser Belgier. Er gibt sei- nen Liedern den eigenen Charakter franzö- sischer Chansons. Jean Walter hat seinen Beifall verdient. Zwei Armstrong-Improvi- sationen gab er drein. Nur— selbst ein guter Schlager kann einem durch die be- leitende Kapelle verleidet werden. So lange Edelhagens Musiker spielen, ist keine Ge- fahr. Aber wenn sie singen. Eine seltsame Mode ist da eingerissen: Da sitzen die Mu- siker da, die Instrumente zwischen die Knie geklemmt, und geben ah-ah-ah-Laute von sich. Es sieht aus, wie ein Engelchor, der Mundsperre hat. 5 Plauderer des Abends war Hans Joachim Schnauze“— wie er selbst sagt— der Mann voller Einfälle, der Mann, der trotz aller Erfolge im Gegensatz zu Fernsehstar-Kol- legen gar nicht arrogant wurde und neben- bei noch ein ausdrucksvoller Mime ist, Hans Joachim macht es leicht, mitzulachen. Abgerundet wurde das bunte Programm mit Liselotte Malkowsky.„Du hast mir gerade noch zu meinem Glück gefehlt“ meinte sie singend und erzählte dann von „Sonntag Nacht auf der Reeperbahn“ und der„Liebe mit Matrosen“. Die Geschwister Schmid waren das Letzte(auf dem Pro- Sramm). Ursprünglich konnte dieses eid- genössische Geschwister-Trio heimatlich Perfekt jodeln. Inzwischen hat es in USA das Show-Bussiness(zu deutsch Faxen) da- zugelernt. Dazu gehört, das man mit den Füßen mehrmals auf die weißen Flügel- tasten springt. Warum dazu frenetisch Le klatscht wird? Nächste Woche muß ein fein- fühliger Pianist am gleichen Flügel Rudolf Schock begleiten. Einfach schockierend. Mac der Tagung ist das Nachwuchsproblem Wissenschaft und Technik, Über das Belt bei der Festversammlung um 10.30 Uhr 1 Musensaal, Magnifizenz Professor Pr. J. Brecht, der Rektor der Wissenschaftsho, schule Mannheim, sprechen wird. Insgesamt 650 Teilnehmer an der Ra tagung aus der Bundesrepublik, Mitte deutschland und weiteren neun europdisc Ländern(Skandinavien, England, Jugo wien, Frankreich, Schweiz u. 2.) Werden z der offiziell mit der Teuptversamm heute um neun Uhr im Rosengarten ginnenden Tagung erwartet. Das 1 programm sieht— neben der Festversamt lung, einem Begrüßungsabend mit Schl beleuchtung in Heidelberg, einem Festabe vermi Kra- Mainz Mannhe mittler, erbot si wendig gegen verscha auf der um ein Bur dar Zwei Stelle. einem und da Zeche 2 Fe Die Mannhe ö ordentli ersten A. Her Rechtsa wurden linien d Schon i: geren treten.! deswobn chen. am Freitag im Rosengarten und einem Au“ flug in die Pfalz am Samstag— eine Reh von Fachvorträgen und Werksbesichtigung der BASF, der Bender-Werke Frankenti der Firma Grünzweig& Hartmann, Ludhig hafen ung BBC Mannheim vor. Für d Damen sind ein Besuch der Kunsthel andere Firmenbesichtigungen und eine git Hafenrundfahrt vorgesehen. Ueber die wichtigsten Punkte der Kalz tagung 1956 werden wir im Lokalen und“ Wirtschaftsteil noch berichten. bf Aus dem Polizeibericht: Die Phantom-Bande dankt Rach geglücktem Diebstanl“ „Herzlichen Glückwunsch, auf Wied sehen und vielen Dank für das Geld. Fh tom-Bande.“ Dieser Satz stand— mit eh Schreibmaschine geschrieben— auf. Stück Papier, das in einem von Einbrech ausgeplünderten Büroraum einer Manne mer Firma gefunden wurde. 108 Mark in und Werbeartikel waren den Dieben— drei Stunden lang in aller Ruhe Schre tische und Regale im Lager und Büro dur wühlten— in die Hände gefallen. Durch Sachbeschädigung entstand ein Schaden dt 750 Mark. Kurze Zeit später wurden nac in Heidelberg drei Jugendliche im Alter u 15 Jahren aufgegriffen, und kontrolliert“ ihren Taschen fand man die verschwund nen Werbeartikel aus Mannheim. Beim% hör durch die Kiminalpolizei wurden dieses Diebstahls wurde kestgestellt, daß die„Phanten Bande“ noch mehr auf dem Kerbholz Leiche am Neckarkanal geländet Am Neckarkanal wurde in den Morge stunden eine männliche Leiche geländ Sie wurde mit Hilfe eines ebenfalls von kundenen Notizbuches rasch indentifae Es handelt sich um einen 52jährigen Men aus Feudenheim, der wahrscheinlich 5 mord begangen hat. Der Mann litt an el langwierigen Krankheit. a Geringer Rückgang der verkehrsunfäll Im September ereigneten sich im Sta, gebiet 447 Verkehrsunfälle(gegen 461 Vormonat). Vier Personen(im Vormo neum) wurden getötet, 283(im Normen verletzt. Der Sachschaden wird auf 100 Mark(im Vormonat 167 000 Mark) gesch Motorradfahrer stießen zusammen Auf der Straßenkreuzung Lindenbd Windeckstraße stießen zwei Motorradfab zusammen. Ein Fahrer und sein Sozius vu den schwer verletzt ins Krankenhaus bracht. Unfallursache: Mißachtung der fahrt. 5 Standuhren und Uniformen gestohlen Drei Koffer, zwei Standuhren, eit Schmuckkasten, Damemumterwäsche, To, 15 tensachen und drei Uniformen wurden 0 einem amerikanischen Kraftwagen gest len, der auf einem Parkplatz in der In, stadt abgestellt war. Der Dieb hat 4% Personalpapiere mitgenommen, 80 da öglicher weise in betrügerischer Absicht“ Amerikaner irgendwo auftauchen wird. 7—c—(— Die Doppeldose(30-35 Jassen) D 4,85 bie Mormaldose(15.18 Jossen) 0, 2,70 bie ſube —— FfkE-EXTRAKI — 975 20 100% dus feinem gohnenkaffee 5 überführt. Inzwise Die 8 glieds d qudlęris- And nöt ten“, he hereogli- 1898% di Mitglied vereins den Nam Stempel director 5 Theate „Tiefland Konze Schulze (Musikcho stitut 19.3 Filme: nick“; Al. vor dem fünf Gra 9.20, 11.2 Alhambre Universui Schweiger 1 6 ˙/ Nr. 3 — der Kal ik, Mitte uropäisch d, Jugosz Werden sam garten s Tagung stversamh nit Schle 1 Festabe einem au eine Bel ichtigung Tankentia 1, Ludwigs r. Für d Kunsthzt eine gd der Kah Uen undi bf. ante bs tank Af Wied Jeld. Phi — mit elt Auf eint Einbreche „ Mannbe Mark in l ben— 1e Schrel Züro dura . 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Der Schwindler h kte außerdem in einem Gasthof, wo er sich eingemietet hatte, und dann plötzlich verschwunden war, die Zeche geprellt. Er wurde festgenommen. FVP-Mitgliederversammlung wählte den Vorstand Freie Volkspartei, Kreisverband hielt am 1. Oktober die erste lieder versammlung ab. Zum sitzenden wurde Oberingenieur . zum zweiten Vorsitzenden Rechtsanwalt E. Rabald gewählt. Außerdem würden auf dieser Versammlung die Richt- linien der künftigen Parteiarbeit festgelegt. Schon in Kürze will die N mit einer grö- geren Veranstaltung an die Oekkentlichkeit treten. Bei dieser Gelegenheit wird der Bun- deswohnungsbauminister Dr. Preusker spre- U 05 5 B Mannheim, iel ordentliche Mitg 7 auf Die Schutzleute Ersuchen eines Mit- glieds des Tierschutzvereins Mannheim thier- qudlęrische Handlungen sofort festzustellen und nötigenfalls gegen dieselben einzuschrei- ten“, heißt es in einer„Verfügung des Groß- herzoglichen Bezirksamtes vom 22. December 18 98% die auf der Vorderseite einer der ersten Mitglieds arten des Mannheimer Nersckhutz- vereins(unser Bild) abgedruchct ist. Sie ist auf den Namen Carl Seicller ausgestellt, trägt den Stempel vom 1. Januar 1899 und ist von Bank- direftor Tescher unterschrieben. sind angewiesen, Wohin gehen wir? Donnerstag, 4. Oktober Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.45 Uhr: „Tiefland“(Theatergemeinde Nr. 926 bis 1850). Konzerte: Kunsthalle 20.00 Uhr: Martin Schulze spielt Werke von Robert Schumann Glusiknochschule); Deutsch- Amerikanisches In- stitut 19.30 Uhr: Wunschkonzert(Schallplatten). „Filme: Planken:„Der Hauptmann von Köpe- nick“; Alster:„Die zarte Falle“; Capitol:„Kuß vor dem Tode“, 21.00 Uhr:„Das Geheimnis der künt Gräber“; Palast:„In Frisco vor Anker“, 9.20, 11.20, 22.20 Uhr:„Der graue Reiter“; Alhambra:„Mein Vater, der Schauspieler“; Universum:„Der Eroberer“; Kamera:„Die schweigende Welt“; Kurbel:„Todesfaust“. Wie Spritzgebackenes quillt aus dieser Straßenbuumaschine ein neuer glatter Fahr- dahnbelag. Die drei Schuljungen staunen und beneiden die drei Männer, denen diese„Raupe“ die Hauptarbeit abnimmt.(So eine Maschine, in die man vorne statt Teer die Schulaufgaben kineinwirft und bei der alles fertig hinten rauskommt, gibt es lei- der nicht.) Aber Spaß beiseite: Schnell mußte gearbeitet werden an der Straßenkreuzung Käfer- taler-¶Friedrich-Ebert- Straße; denn die Straßen sperrung behindert den starken Verkehr. Drun- ter und drüber geht es dort. Zwei Privatfirmen, das Tiefbauamt, die städtischen Werke und das Maschinenamt wühlen wie die Maulwürfe in der Kreuzung kerum. Kabel aller Art werden ver- legt, die Fahrbahnen verbreitert und zu allem Ueberfluß werden nock in der Langen Rötter- straße Bdume gefällt, damit die Sicht auf die Grune Welle frei wird. In der Zeit vom 15. bis 20. Oktober soll sie schon blinken. Grüne Welle statt grünem Laub— ob das ein guter Tausch ist? „Iierschutz ist keine Modetorheit der Gegenwart“ Heute ist Welttierschutztag Rückblick auf die Geschichte des Mannheimer Tierschutzvereins In den nächsten Wochen wird das Tier- heim Mannheim, das bis jetzt von dem Verein für das deutsche Hundewesen ver- Waltet wurde, an den Mannheimer Tier- schutzverein zurückgegeben, der es in den Zwanzigerjahren mit einem Kostenaufwand von 30 000 Mark aufbaute und— nach der Uebergabe— plant, das Heim durch Aus- läufe für die Tiere, Quarantäneanlagen und durch die ständige Betreuung eines Tier- ↄrztes zu modernisieren. Diese Nachricht und der Welttierschutztag— der heute im Gedenken an den Schutzpatron der Tiere, Franz von Assisi, begangen wird— sind An- laß genug, einmal über die Geschichte eines der ältesten Mannheimer Vereine zu be- richten. Einige Mannheimer Tierfreunde grün- deten 1892 unter dem Vorsitz des Bank- direktors Ludwig Tescher den„Thierschutz- verein Mannheim“, der am 20. April 1901 ins Vereinsregister eingetragen wurde und dem Ludwig Tescher bis Ende 1923 vorstand. Die zweiten Vorsitzenden wechselten allerdings häufiger: Nach Dr. med. Max Bensinger kam 1913 der Groherzogliche Polizeidirektor Leo- pold Gräser, der 1920 die Geschäfte dem Polizeidirektor Dr. Julius Doepfner übergab, dem dann vier Jahre später Dr. Jakob Bader folgte. Auch heute steht wieder ein Polizei- direktor— Kripo-Chef Oskar Rister— an der Spitze des Mannheimer Tierschutz- vereins. Hauptlehrer Alfred Linder, der heute noch in Buchen lebt, hatte den Vorsitz bis 1936 und wurde dann, bis 1939, von H. Kunze abgelößt. Die Kriegs- und Nachkriegswirren zerstörten die mühsam geleistete Aufbauar- beit einiger Idealisten, bis sich im Jahre 1947 wieder Mannheimer Tierfreunde zu- sammenfanden und den Verein neu grün- deten. Seit 1955 führt Direktor Riester, unterstützt von der 2. Vorsitzenden Frau Margulies, wieder die Geschäfte des Vereins. der 1949 noch 229 und heute 654 Mitglieder Zählt. Korporativ gehören dem Mannheimer Tierschutzverein— der Mitglied des von dem verstorbenen Frankfurter Oberbürgermeister Dr. Kolb gegründeten deutschen Tierschutz- bundes ist— die nordbadische Jägervereini- gung, Kreisverband Mannheim und der „Verein für Schutz und Pflege fremder und einheimischer Vögel“ an. Durchschnittlich 30 bis 70„Fälle“ werden monatlich von den Mitgliedern des Tierschutzvereins und sei- nen ehrenamtlichen Tierschutzinspektoren aufgegriffen und notfalls auch angezeigt. In der Hauptsache betrachtet es der Verein aber als seine Aufgabe aufzuklären, zu be- raten und zu belehren. Er will seine Arbeit nicht mit gefühlsduseliger Sentimentalität oder mit der einseitigen Bevorzugung einer bestimmten Tierart verwechselt wissen: ihm geht es um den Schutz aller Tiere, ob es sich um Haustiere, Großtiere oder frei- lebende Tiere handelt. „Der Mensch muß zum Anwalt der Kreatur werden“, heißt es in der Präambel zum Tierschutzgesetz, und die in der Dach- organisation„Deutscher Tierschutzbund“ zu- sammengeschlossenen Vereine wollen auch besonders die qugend ansprechen, um sie in der Ehrfurcht vor dern Leben zu erziehen: Es ist nur ein kleiner Schritt von der Tier- liebe zur Menschenliebe, von der Tier- qualerei zur Menschenquälerei und um- gekehrt. ö „Die Gemeinden sind wichtige Träger aller Kulturaufgaben, und der Tierschutz ist eine der wichtigsten Kulturaufgaben“ sagt Kriminaldirektor Riester, in dessen Woh- nung in der Hochuferstraße 52 sich die Ge- schäftsstelle des Mannheimer Tierschutz- vereins befindet. Und:„Tierschutz ist keine Modetorheit der Gegenwart, sondern Grad- messer der Kultur eines Volkes“, heißt es in einem Aufruf des Deutschen Tierschutz- bundes zum 4. Oktober 1956. Heute gibt es in Deutschland 326 Tierschutzvereine mit rund 80 000 Mitgliedern und 30 000 jugend- lichen Tierschützern, eine Zahl, die noch größer werden muß. Auch in Mannheim 1 hvvb Mit Czimbal und entfesselten Geigen Begeisterungsstürme um das Budapester Zigeuner-Orchester im Musensaal „Die Zigeuner sind da!“, schrieb enthusia- stisch eine Zeitung in Hamburg zur Be- grüßung des„Original Budapester Zigeuner Orchesters“. Nun waren sie auch in Mann- heim, die schwarzhaarigen Männer mit den braunen Gesichtern. Mit Czimbal-Klängen und virtuos beherrschten Geigen rissen sie das Publikum im ausverkauften Musensaal zu Begeisterungsstürmen hin: Für fast jede der vierzehn Programmnummern verlangten die Zuhörer ein Dakapo. Und die Männer aus Budapest liegen sich nie lange bitten. Aus dem ganzen südwestdeutschen Raum waren die Ungarn nach Mannheim geeilt, um ihre Landsleute zu sehen und zu hören, die das ungarische Kultusministerium innerhalb eines europaischen Austauschprogramms auf die Reise geschickt hatte. In schwarzen, reich verzierten Hosen, schneeweißen Hemden und roten Boleros sagen die 25 Männer, eine grüne Schärpe verwegen um die Hüfte, im Musensaal- Rampenlicht: Sandor Barbos, Josef Pesci, Kalman Vörös, Nandor Farkas und am rechten Flügel der junge, immer lächelnde Josef Imre. Das Programm hielt sich fern von jedem Puszta-Kitsch und servierte statt- dessen temperament- und gefühlvolle alte ungarische und rumänische Volks- und Liebeslieder.. J. Hubay, ein moderner Komponist, war mit„Hejre Kati“, einem Volkstanz vertreten, den die schwarzhaarige Valeria Nagy und ihr Partner Arpad Ladanyi ebenso tempera- mentvoll interpretierten wie einen„Zigeu- nertanz“. Der nach dem ungarischen Frei- heitshelden benannte Rakoczi-Marsch des Franzosen Hector Berlioz und Kompositio- nen der um die große ungarische Musik bemühten Franz Liszt und Franz Erkel(als glanzvoller Abschluß die„Ungarische Rhap- sodie“) rundeten das Programm ab. Die Ge- sangssolistin Piroska Litvay besitzt eine sympathische Stimme, aber sie hatte Mühe, sich gegen den allzu kraftvoll aufspielenden Klangkörper zu behaupten. Die Mannheimer erlebten und feierten ein„entfesseltes“ Or- chester, das trotz beispiellosen Tempera- mentsausbrüchen mit großer Disziplin musi- zierte. Es war ein Heinz-Hoffmeister-Abend voller Farbe und Rasse. Hk 4. Oktober: . Termine Bund gegen den Mißbrauch der Tiere: Zu- sammenkunft am 4. Oktober, 20.15 Uhr, in der Vegetarischen Gaststätte, S 1, 12, zum Gedenk- tag des Schutzpatrons der Tiere. GEDOR: 4. Oktober, 20 Unr, Hotel Viktoria, Friedrichsring 28, Clubabend. Reichsbund, Ortsgruppe Rheinau: 4. Oktober, 20 Uhr, Lokal Flörsch(Rheinauhafen), Mit- gliederversammlung. Sprechtag der orthopädischen Versorgungs- stelle Karlsruhe: 4. Oktober, 9 bis 12.30 Uhr, Parkring 8a. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 4. Oktober, 18 bis 19.30 Uhr, E 2, 1, kleiner Saal, Vorbereitung für die zweite Lehrer- prüfung Dr. Brauch). Club„Graf Folke Bernadotte“(Internatio- naler Kreis): 4. Oktober, 20 Uhr, Nietzsche- straße 10, politische Diskussion. Leitung: H. Guckert. Veranstaltungen der Abendakademie am 19.30 Uhr, Apollo-Lichtspiele, Rheinau, Vortrag von Dr. H. Syren über „Wehrrecht und Kriegsdienstverweigerung“— 20 Uhr,„Unser Kino“, Schönau, Lichtbilder vortrag von Dr. Paul Roßnagel: ‚Sind die Sterne unser Schicksal?“;— 18.30 bis 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Hörsaal 138, Professor Dr. H. G. Schachtschabel spricht über„Aktuelle Wirtschaftsfragen“. Vertriebenen-Ausschuß der CDU: 4. Okto- ber, 17 bis 18 Uhr, N 5, 2, Sprechstunde für Heimatvertriebene und Sowietzonenflüchtlinge. Sprechstunden der SPD: 4. Oktober, Feu- denheimschule, 19 bis 20 Uhr, Md. Lena Mau- rer;— 5. Oktober: Rheinauschule, 18.30 bis 19.30 Uhr, Stadtrat Jakob Ott;— 6. Oktober, R 3, 14, 15 bis 17 Uhr, Md Kurt Angstmann, Stadtrat Willi Kirsch. Heinkel-Roller-Club Rhein-Neckar im MAC: 4. Oktober, 20 Uhr,„Durlacher Hof“, Käfer- taler Straße 170, Zusammenkunft. Impex Speditionsgesellschaft: 4. Oktober, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Filme„Brücken zum Meer“,„Wings to Mexico and Guate- mala“,„Die Welt des Cowboys“,„Rosse, Rä- der und Raketen“. Arbeitskreis Film und Jugend: 4. Oktober, 20 Uhr, Kolpingsaal, R 7, 4, Lichtbildervortrag von Dr. Wolfgang Clasen, Stuttgart:„Wege zur modernen Kunst der Gegenwart“. 5 Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge, Kreisverband Mannheim: 4. Oktober, Rathaus E 5, Zimmer 5, 17.30 bis 18.30 Uhr, Sprech- stunde für Sowjietzonenflüchtlinge.— 6. Okto- ber, 20 Uhr,„Landkutsche“, D 5, 3, außer- ordentliche Versammlung. Wir gratulieren! Katharina Petry, Mann- heim, Waldparktstraße 37, vollendet das 70. Le- bensj ahr. Gluck ist nicht blind! Wer es erwürfelt, dem zeigt es gechs Augen! N N N MY N ,. e . in dir mildgrinen Hackung J Y I VM „ MORGEN Donnerst Fuß balltoto- Skandal wird aufgerollt Totodirektor kaufte Regierungsakten und handelte mit Eigenheimen Hannover. Der bisher größte Skandal im westdeutschen Fußballtoto, bei dem sich die Beschuldigten gegen den Vorwurf der Be- stechung, Untreue und des Betruges zu ver- 8 Antworten haben, soll vor der 2. Großen Strakkammer des Landgerichts Hannover aufgeklärt werden. Nach einer Unter- suchungszeit von über einem Jahr und der monatelangen Arbeit einer Sonderkommis- sion wurde der Termin zur Hauptverhand- lung auf den 19. Oktober anberaumt. An diesen Prozeß werden sich zwei weitere Gerichtsverfahren anschließen und Aufklä- rung über die Machenschaften ungetreuer Toto- Angestellter bringen. Obwohl dafür schon genügend Belastungsmaterſal vorliegt, War es in diesen Fällen noch nicht möglich, die Ermittlungen zu beenden. In dem jetzt zu eröffnenden Prozeß ste- die beiden Totogewaltigen über die Regie- eratungen zur Einführung des Zah- geblich ständig auf dem laufen- ermöglichte es ihnen, gewisse Seit Einfüh- und den Transaktionen vorzubereiten. rung des Lottos ging der Umsatz um fast 50 Prozent zurück; für Göing und seine Hel- ker War es also wichtig zu wissen, wie die Regierung das Konkurrenzunternehmen Lotto behandelt. Der Regierungsrat Dr. Klemich war je- doch in diesem Skandal nur eine unbedeu- Randfigur im Vergleich zum Toto- direktor Göing. Dieser frühere Turn- und Sportlehrer, dem sich nach der Währungs- reform eine märchenhafte Laufbahn als Fußball-Manager und Totodirektor eröff- nete, hat mit den Millionen der Totospleler mehr als großzügig, gewirtschaftet. Er ver- handelte mit Geldinstituten über Millionen- beträge, er besorgte Freunden und Bekann- ein ganzes Dorf zu verschönern und die besten Häuser auf seinen Namen eintragen zu lassen. Da er außerdem ein begeisterter Fußbballer ist, setzte er sich seine Villa, die vom Toto stammt, neben den von ihm finanzierten Sportplatz, um besondere Spiele direkt vom Kaffeetisch aus beobachten zu können. * Während sich die Anklage gegen den Ex- Totodirektor Göing auf Bestechung, Untreue und Betrug konzentriert, wissen die Juri- sten noch nicht, wie sie Göing wegen sei- nes Einfamilien- Geschäftes belangen sollen. Dem Buchstaben des Gesetzes nach hat in diesem Falle Göing nicht betrogen, sondern nur seine Stellung für eigennützige Zwecke mißbraucht. Göing kaufte von den Eigen- heim-Gewinnern deren Ansprüche und zählte dafür bar, zog aber 10 bis 20 Pro- zent ab. Bei jedem Handel dieser Art wur- den ohne den geringsten Aufwand 2000 bis e erhielten, Ge- Göing Millionenaufträ schäfte abzuschließen. Nach dem Material der Oberstaatsan- Itschaft in Hannover zu urteilen haben ber ein Vierteljahr lang in Un- tersuchungshaft saß, und seine Freunde mit Geld der Totospieler wild um sich ge Allein an Zinsen aus dem Totol n der Direktor und seine mitange Angestellten über 9000 DM abge- 5 eigene Zwecke verwendet die Frankiermaschine in einer Selbst haben. Toto-Annahmestelle war vor den Machen- nicht sicher, nachdem er einem Mitarbeiter erlaubte, für insgesamt 25 300 DM Portokosten auf der Maschine auflaufen zu lassen, ohne sie zu bezahlen. In einem anderen Falle soll Göing, nach dem Belastu material, zwei belgischen Kauf- leuten 50 000 DM spendiert haben, damit sie in Belgien für den westdeutschen Toto wer hen. Ein anderer Angestellter nahm einmal 2500 DM aus der Totokasse, dann soll er mit Beträgen von 20 000 DM und 28 000 DM manipuliert haben, bis er schlieglich 45 000 DM benötigte und wieder in den stets vol- len Toto-Beutel gegriffen haben soll. schaften Gölngs 4. Oktober 1986 Nr. 5 Mörder gefaßt? Köln. Die Kölner Kriminalpolizei Bal Dienstagabend nach mehrtägiger Fahn,“ die Festnahme eines Arbei kanntgegeben, der unt Verdacht steht, an dem 2 Freitagg bei Köln auf den 33jährigen Mletpag fahrer Hermann Stemmler verübten 10 talen Raubüberfall gt gewesen sein. Stemmler war wie Wir det berichteten— von zwei unbekannten Pad gästen während einer Fahrt vom Köh Südbahnhof nach Gleuel bei Köln im zusammengeschossen worden und ist An. U Fokgen der fünf Schutzverletzungeg Samstagnachmittag gestorben. Die beit Täter, die, bei ihrer Flucht beobachtet W den, hatten ihm allerdings nur die Ne fahrzeugpapiere und die Autoschlüssel raubt. Ein in der Nähe des Tatortes Aufgetl dener Regenmantel führte nach schwierige Ermittlungen schließlich auf die Spur lestgenommenen Tatverdächtigen, der Mitteilung der Polizei bisher, jede Bete K Frei Bundes schwine Dieses anderer solcher uns dis deren, man W können rücksick kung is verhütt wird, 80 — BAl Allet Hus frunen Mannheim: 12, 17 arbeiten. H. Naumann, berg, Postfach 137. Heidel- ö Gärtner übernimmt T dean 4—1½— 2 u. 2½ t Zeitz. Tel. 5 0583. f- Transporte werden aufgearbeitet und neu angefertigt ERTEL, R 3, 5 a, fel. 40717 8 Df. Uers Reinlecithin Vertreter mit eigenem Fahrzeug von kos- metischer Markenfirma per so- fort gesucht. Angeb. unt. PL 0628 à. d. v. gewandte Nraf gesucht. Vorzust. 16 Uhr, N 4, 15. mit Führerschein gesucht. RADIO WGLLMER KG Ig. Ladenhitfe gesucht Bäckerei Platzöder, H 2, 6.7. Mannheim, Schwetzinger Platz 1 * Aerven aachen lohnbuchhalter (kür Gaststätte) stundenweise sofort gesucht. Angeb, unt. P 86243 à. d. Verl. 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Unter Seines Directorat Da das Toto-Unternehmen für den Be- jedoch in zahlreiche Widersprüche verwich sischen Fußballtotos, Heinrich Göing, der als einmal wechselten ohne Quittung oder haben mindestens 134 Eigenheimgewinner Zzirk Niedersachsen zu Göings Zeiten nie i gat S6 abe der Festgenommene 200g 0 42 rande Ger Meenen-Zusatzlotterie Kart Auftrag Summen bis zu 50 000 DM ihren(von insgesamt 404) ihre Rechte mit diesem SGeldnöten war, konnte es auch nicht auffal- gegeben, einen derartigen Regenmanf i 4 Klefisch und S Dr Klemich vom Besitzer. Doch auch diese Manipulationen Gewinnabschlag verä zert. Göing ließ sich len, ob einige hunderttausend Mark in Aer den haben, jedoch behauptet des Sche n n Banne or den Waren eine Bagatelle in Göings Totogeschäft, elf Heime bauen, war aber am Handel mit Kasse fehlten. Ebensowenig konnte bis Amn vergangenen Bennekst 1 eh garten eee ee e eee 8 1 11 sei igentlich Cl darin bestand, d deren Heimen maßgebend beteiligt. heute ge t werde ie hoch der Scha- 5 5 a Der A rekord Schranken des Gerichtes. Dr. Klemich weil sein eigentlicher Clou darin bestand, den anderen 8 St. heute geklärt werden, wie hoch 5 ner Schenke an zwei Männer verkauf gel Wurde e eee Wie weitere höhere Be- en gros mit Toto-Eigenheimen zu handeln. Außerdem hat er es verstanden, zu vorteil- den insg at ist, der dem halbstaatlichen haben! Die Ermittlungen nätten 11 l 8 der er r Mints tern Und hierbei hat es Gölng kertiggebracht, haften Bedingungen mit den Banken, die Toto zugefügt wurde. E. W. ergeben, dall die angegebene Schenke 1. 1 1 1 11 8„ GA. N ke entfernt und vom Dienst beurlanbt. Diesen 5 Sanzen vergangenen Woche wegen Ren 50 551 drei Männern, die jahrelang an entscheiden- 1 E. 8 0 vierungsarbeiten geschlossen gewesen z vorigen ger Stelle des nordwestdlentschen Pubball- Unsere Korrespondenten melden außerdem: i i, 5 1 8 a a Zollzettel weiter erforderlich Wettgeschäfts standen, wird aktive und pas- i K 10 n. V 5 85 8 5 15 sive Bestechung vorgeworfen. Wie aus der Briefmarken unter dem Hammer Wohnberacke in ofheim ermordet. aufser sind vollig neue Wagen im Bau. Um auch im Mainz. Päckchen nach dem Saargeh Anklage hervorgeht, sollen Göing und Kle- Düsseldorf. Seltene Briefmarken aus aller funden worden. Schröder und Müller hatten ſamerdeutschen Verkehr so schnell wie mög- müssen nach wie vor mit einem grünen 21 Asch bei Klemich Regierungsakten angekauft Welt kommen vom 16. bis 18. Oktober in bis Ende august mit ihren Angehörigen in lich VV. n erte beklebt sein und eine Zollin Lahr und ausgewertet haben. Klemich wurde, wie Düsseldorf unter den Hammer. Mit einem der Baracke gewohnt. künftig die 2000 PS starken Diese O Komo erklärung in deutscher oder Französisch jüngste die Anklage vermutet, gut honoriert, er hielt Gesamt- Schätzwert von 750 000 Mark ist Sprengstoff-Opfer gestorben tiven vom TSH V 200 für zahlreiche Fernzüge Sprache enthalten. Dies hat das Bunt Rheinel diese Versteigerung des Hamburger Brief- Hamburg. Das Sprengstoffunglück, das Eingesetzt werden. ministerium 125 8 e Fernmelt beobach 381 5 58 1 2 i 5 374 5 85 5 wesen rheinland pfälzischen Wirtschat w en Ealgar. Mohrmann die größte sich am Freitag aus bisher noch ungeklärter„Probieren geht über Studieren“ e 1 n 11 Tiere f. v Arbeitzüberlast Nachkriegs-Auktion in Deutschland. Ursache in einer Hamburger Waffenhand- 5. 9 8 5* ent., Die aus den Wegen Arbeitsüberlastung lung ereignete, hat jetzt doch noch ein Schleswig. Nach dem Motto„Probieren fuhr, Ausfuhr- und Zollvorschriften oh deres U Trier. 25 Säcke Post hatte die 47jährige Hilfe für Fußballtoto gefordert Todesopfer gefordert der 69 jährige Ham- geht über Studieren“ handelten zwölf Schüler die devisenrechtlichen Bestimmungen m den tab Posthalterin in Gonzerath, Regierungs- Hannover. Mit Plakaten und Flugzetteln burger Kaufmann Winelm Lorenzen erlag 15 5 r ee e die en im Verkehr mit dem Saargebiet wie Abfress a f Ut ce dcn am junge Sbart Eingang des Land- f. 5 5 sich aus eigener Anschauung ein Urteil über her genau beachtet werden, Nur die Geb bezirk Frier, nicht zugestellt, die sich am die 50 junge Sporfler am Eingang des Land- jn der Nacht zum Dienstag seinen schweren f i 5 dt 5 e von me Dienstag vor dem Trierer Schöffengericht tagsgebäudes in Hannover am Mittwoch den Kopfverletzungen. Drel weitere Verletzte den Wehrdienst bilden wollten. Sie Wandten rensätze sind für Sendungen nach i wegen Urkundenfälschung, Unterschlagung Abgeordneten in die Hände drückten, wurde befinden sich nach Mitteilung der Polizei auf sich an den Schleswiger Standortältesten Saargebiet die gleichen wie im Bundesgebt a und Verletzung des Postgeheimnisses zu das niedersächsische Landesparlament auf- dem Wege der Besserung 8 mit der Bitte, in den Herbstferien einige Bremse spürbar“ 5 verantworten hatte. Wie sich im Laufe der gefordert, bei den kommenden Beratungen e 55 8 Tage zusammen mit, den jungen Soldaten 8 9 5 5 a stutt Verhandlung herausstellte, hat die Ange- über die Aufteilung der Mittel aus Lotto e eee Nienst tun au dürfen. Der Operst hatte Jer: Kärlsrune, Der Karlsruner Opervüſg Müller Klagte die Delikte nicht aus verbrecherischer und Toto den Sport nicht zu vergessen. Frankfurt. Vom Sommerrahrplan 1957 an stzmdnis für diesen nicht alltäglichen meister Günther Klotz hat davor gepeh despress Neigung, sondern wegen Arbeitsüberlastung Durch die Einführung des Zahlenlottos sei soll das Reisen mit der Eisenbahn noch alige- Wunsch. Die Jungen wurden für ihren krei- das Albtalbahnprojekt mit. allzu grobe litisch begangen. Außer dem Innendienst mußte der Totoumsatz derart zurückgegangen, daß nehmer und Zzeitsparender werden. In einer willigen Dienst einem Panzergrenadier- Oplimismus 2¹ betrachten. Der Landtag) 5 5 die Frau auch die Orts- und Landzustellung die aus den Totoumsätzen fließenden Zu- Fahrplankonferenz in Bensheim wurde be- Bataillon zugeteilt, So werden sie bald bes- Baden- Württemberg Hat in der vergangen 30 2 erledigen und hatte täglich rund 14 Kilo- wendungen an den Sport nicht in der vor- schlossen, bei der europäischen Fahrplan- ser als durch Diskussionsabend und Be- Woche 2,5 Millionen Mark für den Aue— 5 meter zurückzulegen. Außerdem mußte sie gesehenen Höhe gezahlt werden könnten. konferenz in Lissabon im Oktober zu bean- ratungsstunden aus eigener Praxis heraus der Bahn, die die Strecke Karlsruhe 5 Flusplat ihre vier Kinder und ihre kranke Mutter 0 Mordverdachts Ferbaktet tragen, daß ein sogenannter Riviera-Expreßg wissen,„wie es wirklich ist“, renalb befährt, bewilligt, Oberbürgermen chülbe betreuen. Monatelang kam die Posthalterin N 8 eingerichtet wird. Dieser Zug soll vom Rhein- 5 3 Klotz wies darauf hin, dag in letzter 2 abe nicht dazu, die Rundfunk- und Zeitungs- Frankfurt. Das Amtsgericht Frankfurt land sowie von Hamburg oder Frankfurt aus„Essighaus“ wieder aufgebaut wahrscheinlich als Auswirkung des 9. 90 5 gelder zu kassieren und legte sie aus eige- hat gegen den 21jährigen Kraftfahrzeug- bis zur Riviera verkehren. Vom gleichen Zeit- Bremen. Das 1943 größtenteils zerstörte schen Volksbegehrens, eine„Uunerfreulch n 8 ner Tasche vor. Das Gericht sah die Haupt- schlosser Walter Schröder und seinen Schwa- punkt an sollen auch die transeuropäischen Bremer„Essighaus“, ein Patrizierhaus aus Tendenz“ in den Landtag gekommen ge 0 895 80 schuld der Angeklagten darin, daß sie der ger, den 19jährigen Rolf Müller, beide in Expregzüge eingesetzt werden, die alles bis- dem 17. Jahrhundert, ist unter weitgehender Abgeordneten achteten stärker als ih egen Postverwaltung von ihrer Arbeitsüberlastung Hofheim, Haftbefehl wegen Mordes an dem herige an Geschwindigkeit und Komfort Verwendung des alten Grundrisses und mit darauf, daß kein Lamdésteil mehr Als ders Haltung keine Mitteilung machte, und verurteilte sie 69 Jahre alten Rentner Adolf Börner er- übertrefferr sollen. Zunächst sollen sie in der einer großen Anzahl von Stilelementen aus dere bekomme. Schon bei der Behand durch u zu acht Monaten Gefängnis mit Bewährungs- lassen. Der Rentner war am Donnerstag Bundesrepublik, Frankreich, Belgien und der der Renaissancezeit in drei Geschossen Wie- des Albtalbahn, Projekts sei Verschieden wecken frist und 100 Mark Geldstrafe. Vergangener Woche in seiner brennenden Schweiz verkehren. Für diese Expreßzzüge der aufgebaut worden. eine„Bremse“ spürbar gewesen. 5 5 5 Wert i 3 5 e 5 Pilze v. b 9 N Stellenangebote ne eee ee Stellenge eee 1 a 3953 7 0 e nn ihre dre * 5 8 2 7 3. 1 0 4. Junger Kaufmann(Werkzeug- Groß- ren 8 8 ift . eee F 1 Hande Wünscht sich Z. Verändern. 5 Sirtungs *. 1 4 Angeb. unt. Nr. 01368 an den Verl. Mann d g N l r Ehem. Pol.-Mstr.(Ostzone), rüstiger beitsstel 5 8 für Außendienst Kein Ver- 63 ähr., 12 Jahre gedient, sucht nach UDe 80 Kauf, nur leichte 1 Stellg. als Kassenbote, Portier od. Re 9 N. N sonst. Angeb, u. P 01410 4. d. Verl. g a e 8 Mädchen 20 J. mit Kochkenntnissen Vergiftu j j 1 1. Vorzustellen Freitag, 5. 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In vierzehn Tagen wird sich der gelegenheit der optimalen Verkehrsgestal- Bund gtgkeitsbeschränkungen beschäftigen. heiß umstrittene Thema, das auch in schwin anderen erneut mit der Frage der Ge- Ländern, wenn auch wohl nicht mit solcher Härte und Grundsätzlichkeit wie bei uns disku g deren, auch eine man wird önnen, tiert wird, hat neben vielen an- psychologische Seite und es nur dann wirklich beurteilen wenn man alle Gesichtspunkte be- rüczrichtigt Die Geschwindigkeitsbeschrän- kung ist ni verhütung, icht nur eine Frage der Unfall- wie sie bei uns meist gesehen wird, sondern zum Beispiel auch eine An- 7 tung. Auf die psychologische Seite der Ge- schwindigkeitsbeschränkung ging auf der Arbeitstagung des Berufsverbandes Deut- scher Psycholgen in Freiburg der Leiter des Forschungsinstituts für Verkehrssicherheit in Köln, Dr. Wilhelm Lejeune, ein. Wie er her- vorhob, gibt es merkwürdigerweise bis jetzt keine grundsätzlichen Arbeiten über das Psychologische Verhalten des Menschen in der Bewegung und der Beschleunigung. Einzel- untersuchungen in Amerika haben immerhin ergeben, daß sich das Gesichtsfeld, das nor- malerweise etwa 100 Grad beträgt, sich bei 100 Stundenkilometern auf 45 Grad verengt. Der Schwerpunkt der Aufmerksamkeit des Fahrers, der bei 50 Stundenkilometern etwa bei 300 Metern vor dem Fahrzeug liegt, schiebt sich bei einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern auf 600 Meter. Diese Ergebnisse sind unterdessen, wie Dr. Le- eingehenden Unter- suchungen in Bonn bestätigt worden. Aller- dings ergab sich dabei auch, daß in ganz nahem Bereich bewegte Objekte auch noch bei hohen Geschwindigkeiten wahrgenom- Bei der Frage der Geschwindigkeitsbe“ es aukgeß schwierig te Spur UMS CHAU IN n. der les 5 dae BAD EN. WW RTTEM BR ERC stritten,, de verwigt Schloßgartenbesucher ne 2 war 2 439 900 5 5 jeune mittelte, bei mantel!) schwetzingen. Der Schwetzinger Schloß- tet, dies garten hat in diesem Jahr einen Besucher- 1 einer 1 rekord erzielt. 439 000 Touristen und Aus- Verkauft, ffügler haben bisher die Parkanlagen be- zätten ah sucht. Im vergangenen Jahr waren es bis zu men werden. henke ind diesem Zeitpunkt nur 435 000. Insgesamt degen Ren 50 551 Schloßgartenbesucher wurden im Wesen ge derlich Saargeh, grünen 20. Zollinbal französisch das Bundg Fernmeg Wirtschatz Die P riften go ungen mz biet wie h die Gehl nach ch undesgelk 6 Oberbirg or gehen zu grobe Landtag) vergangen den Ante tube ürgermeng letzter I 3 des da iner fred men el d Als fia 1 Als dert Behand schieden 492 5 ift das neu einer ung yen Reset e große M e die e, jetzt soft nd Koch chmethoce Ast wWirkit um vorigen Monat gezählt, das sind 11 251 mehr als im September 1955. „Kautabak“ für Rehe Lahr. Tabakfressende Rehe wurden in jüngs ter Zeit in einigen Jagdrevieren in der Rheinebene im nördlichen Landkreis Lahr beobachtet. Obwohl bisher nur einige wenige Tiere festgestellt werden konnten, die sich aus dem Genuß der Tabakpflanze ein beson- deres Vergnügen zu machen scheinen, sind den tabakbauenden Landwirten durch das Abfressen der Schößlinge bisheßx Schäden von mehreren tausend Mark entstanden. „Ungerechtfertigte Proteste“ Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller bedauerte am Mittwoch vor der Lan- despressekonferenz die Protestaktionen von politischen Parteien und Gemeinderäten ge- gen die angebliche Absicht des Bundesvertei- digungsministeriums, im Grenzgebiet der Kreise Ludwigsburg und Vaihingen einen Flugplatz für Düsenflugzeuge und eine Ab- schügbasis für ferngesteuerte Raketen zu errichten. Er bezeichnete die Proteste als nicht sehr glücklich. Dr. Müller wies darauf kin, daß das Bundesverteidigungsministe- rium nur im Einvernehmen mt der Landes- regierung Gelände beanspruche. Diese loyale Haltung müsse anerkannt und dürfe nicht durch ungerechtfertigte Proteste erschüttert werden. Familie pilzvergiftet Wertheim. Nacn dem Genuß eingekochter Pilze wurden in Wertheim-Glashütte eine I 28jahrige Frau, ihr neunjähriger Sohn und ihre dreljshrige Tochter von heftigen Ver- giftungserscheinungen befallen. Als der Mann der Frau am Abend von seiner Ar- beitsstelle zurückkehrte, konnten die Kinder, nach Ueberführung in ein Würzburger Kran- kenhaus Vergiftung gestorben. gerettet werden. Die Frau ist an der Keine genaue Begriffsbestimmung Heilbronn. Im Prozeß um die schwäbische Schinkenwurst hat das Heilbronner Amts- gericht keine einwandfreie Begriffsbestim- mung dieser in Württemberg so beliebten Wurstart finden können und deshalb den angeklagten Metzger freigesprochen. Dem Metzgermeister war die mißbräuchliche Ver- wendung von Schwarten bei der Herstellung der schwäbischen Schinkenwurst vorgewor⸗ ten worden. Verkehrsunfall auf der Autobahn Kaxlsruhe. Einen Toten und drei Schwer- verletzte gab es bei einem Zusammenprall von zwei Personenwagen auf der Autobahn Wischen Karlsruhe und Bruchsal. Zu dem Zusammenstoß kam es, als ein Personen- krathagen einen vor ihm fahrenden Last- kraftwagen mit hoher Geschwindigkeit über- holen wollte. Im selben Augenblick scherte der Lastwagen ebenfalls nach links aus, um einen vor ihm fahrenden Wagen zu über- holen. Der Personenwagen mußte scharf ab- sen, rutschte über den Grünstreifen und funr auf einen entgegenkommenden Wagen auf. Der Beifahrer des s0 gerammten schränkung müssen, wie Dr. Lejeune er- klärte, vor allem der individuelle Fahrer, die Größe und Art des Fahrzeugs, die Straßenbeschaffenheit und die Verkehrs- situation berücksichtigen und miteinander in Beziehung gebracht werden. Dr. Lejeune kam zu dem Ergebnis, daß man auf Auto- bahnen und gleichartigen Straßen die Ge- schwindigkeit, mit Ausnahme von Gefahren- stellen, nicht beschränken sollte. Nur für Omnibusse sollte die Geschwindigkeit wegen ihrer Massenwirkung auch auf Autobahnen begrenzt werden. Für enge, unübersichtliche Straßen, die die Aufmerksamkeit des Fah- rers besonders beanspruchen, schlug Dr. Le- jeune eine Beschränkung auf 60 bis 65 Kilo- meter, gegebenenfalls auch darunter, vor. Der Freiburger Psychologenkongreß, der von dem Verbandsvorsitzenden Professor Dr. Arthur Mayer(Mannheim) geleitet wurde, und an dem rund 400 Psychologen aus Deutschland und dem Ausland teilnahmen, beschäftigte sich in erster Linie mit den Problemen und Aufgaben der psychologischen Diagnose, die, im Gegensatz zu der früheren „Psychotechnik“, den Menschen nicht nur auf seine„Brauchbarkeit“ für bestimmte Auf- gaben vermessen, sondern ihn als Persönlich- keit und Individium auffassen und betrachten will. So stand die Beurteilung über Prüfung und Kritik der Testmethoden neue Wege der Ausdrucksanalyse der Sprechstimme, Fragen der Graphologie und viele Spezialunter- suchungen auf dem weiten Feld der Psycho- logie im Mittelpunkt des Interesses. Zu einer wichtigen aktuellen Frage, näm- lich der psychologischen Auswirkung der Nachtarbeit, konnte Dr. Eberhard Ulrich, vom Max-Planck-Institut für Arbeitsphysiologie in Dortmund, interessante Ergebnisse berich- Mann mit zwei Staatsangehörigkeiten ten. Das Institut hat mehr als 450 Arbeiter aus drei Großbetrieben befragt, die größten- teils nachts arbeiten, entweder als Dauer- arbeit oder im Schichtwechsel. Die Unter- suchungen ergaben eindeutig bei allen nachts arbeitenden Menschen erhebliche Schlaf- störungen, Appetitstörungen, schlechte Stim- mung und zahlreiche Störungen des Privat- und Familienlebens. Auch das Betriebsklima wird durch diese Störungen erheblich be- einträchtigt. Sogar das Wochenende, das an sich zur Erholung und Entspannung dienen soll, bewirkte, wegen der vorübergehenden Umstellung auf den normalen Tageslauf, weitere Störungen. Dagegen blieben die nur tagsüber arbeitenden Männer, die das Max- Planck-Institut befragte, von allen diesen Störungen weitgehend verschont. Nicht we- niger als 85 Prozent der befragten Arbeiter lehnten übrigens die Nachtarbeit ab, nur 7 Prozent, vor allem ehemalige Landarbeiter und Flüchtlinge, standen ihr positiv gegen- über. Die Untersuchung bestätigte auch, daß zwar bei der Nachtarbeit keine Leistungs- verminderung eintritt, daß aber um 3 Uhr nachts der Tiefpunkt der Leistungsbereit- schaft liegt, wie schon früher in einer schwe- dischen Untersuchung ermittelt worden ist. Das Max- Planck-Institut sprach sich auf Grund seiner Untersuchungen dafür aus, die Nachtarbeit wegen der umfangreichen pro- vaten und soziologischen Störungen, die sie hervorruft, möglichst zu vermeiden und Dauer-Nachtarbeit zeitlich zu begrenzen. Dr. J. Buschkiel Bürgermeister ohne Hosen Einer Einladung der Stadt Frankfurt folgend, traf der Oberbürgermeister der Stadt Edinburg auf dem Frankfurter Flughafen ein. Ober bürger meiste Bruce Brussell brachte seinen Gastgebern eine Kiste echten Schottischen Whisky mit. Außerdem erklärte er auf die fragenden Blicke der Deutschen hin voller Stolz, er habe nock nie in seinem Leben einen Anzug mit Hosen getra- gen. EKeystone-Bild. Auständig ist der Staatsanwalt Die Unterrichtung der Oeffentlichkeit über die Strafverfolgung Stuttgart. Innenminister Viktor Renner erläuterte am Mittwoch vor der Landes- Pressekonferenz einen gemeinsamen Erlaß seines Ministeriums und des Justizministe- riums, der die Unterrichtung der Oeffent- lichkeit über die Strafverfolgung regelt. Nach diesem Erlaß ist für die Unterrich- tung der Oeffentlichkeit grundsätzlich die Staatsanwaltschaft zuständig, die nach der Zahlenlotto in Baden- Württemberg? Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller erklärte am Mittwoch vor der Lan- des pressekonferenz, der Landesregierung von Baden- Württemberg werde es auf die Dauer wohl unmöglich sein, an der Ableh- nung des Zahlenlottos festzuhalten, da das Lotto jetzt in neun von zehn Bundesländern eingeführt worden sei. Das Land würde sich lächerlich machen, wenn es versuchen würde, die Beteiligung am Lotto mit polizei- lichen Mitteln unterbinden zu wollen. Zur Zeit schwebten bei der Landesregierung Verhandlungen über diese Frage, eine Ent- scheidung sei jedoch noch nicht gefallen. . erhält Rechtsschutz durch das Auswärtige Amt Speyer. Der 38 jährige Speyerer Geschäfts- kührer Emil Gillmann, dessen doppelte deutsch- französische Staatsbürgerschaft ihn Wegen versäumten Wehrdienstes für Frank- reich von der Kehler Rheinbrücke weg ins Metzer Militär-Gefängnis geführt hatte, be- kommt jetzt Rechtshilfe vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik. Wie Gillmann am Mittwoch in Speyer erklärte, hat ihm die Rechtsstelle des Auswärtigen Amtes in Bonn einen Antrag zur Löschung seiner durch Geburt erworbenen französischen Staats- angehörigkeit ausgearbeitet. Dieses Doku- ment soll umgehend der französischen Re- gierung zur Beilegung des Falles Gillmann übermittelt werden. Für Mittwoch war Gillmann, der im Krieg die deutsche Einbürgerungsurkunde erhalten hatte, zu einer Untersuchung ins französische Militärhospital in Landau durch das französische Konsulat in Mainz bestellt. Dieser Vorladung hat er nicht Folge ge- leistet. Die Polizeidirektion Speyer hatte nämlich das Ersuchen Gillmanns um polizei- lichen Begleitschutz auf exterritoriales fran- zösisches Gebiet versagen müssen. Gillmann ist 1918 in Straßburg geboren. Nach der im August auf einer Besuchsreise erfolgten Festnahme war ihm in Metz eröffnet worden, daß er schon 1939 wegen versäumten Wehrdienstes zu Gefängnis ver- bürgerungsurkunde und seine deutsche Dienstzeit im Krieg auf die Zusage, sich zur Verfügung zu halten, zu seiner Familie nach Speyer entlassen. Der evangelische Kirchenpräsident D. Stempel in Speyer hatte sich auf Bitten Gillmanns zu seinem Fürsprecher im Aus- wärtigen Amt gemacht. Auch der rheinland- pfälzische Kultusminister Dr. Orth hatte sich in den Fall seines Pfälzer Landsmannes mit den zwei Staatsangehörigkeiten ein- geschaltet. 8 a „Hallo New Vork“ b Neue Verbindung per Frankfurt„In aller Stille“ hat die Bun- despost vergangene Woche zwischen Frank- furt und New Vork zwei Kabelleitungen kür den Fernsprechverkehr nach den Ver- einigten Staaten in Betrieb genommen, die Gespräche nach Amerika so klar und deut- lich übermitteln wie Ortsgespräche in Deutschland. Wie bei der Oberpostdirektion Frankfurt zu erfahren war, sind die beiden Sprech- stromkreise, die der Bundespost in beiden Richtungen zur Verfügung stehen, in der Unter wassertelefonleitung durch den Atlan Strafprozeßordnung das vorbereitende Ver- fahren führt. Polizeidienststellen dürfen in Strafver- kolgungssachen die Oeffentlichkeit informie- ren, wenn die zuständige Staatsanwaltschaft damit einverstanden ist. Sie können dies auch tun, wenn eine sofortige Mitteilung zweckmäßig erscheint und das Einverständ- nis der zuständigen Staatsanwaltschaft nicht rechtzeitig eingeholt werden kann. Es hän- delt sich dabei u. a. um die Warnung vor Rechtsbrechern, Aufrufe an die Bevölke- rung, bei der Aufklärung von Straftaten zu helfen, und um die Ermittlung Vermißter. Die üblichen Tages- und Wochenberichte der Polizeidienststellen sind von dem Erlaß nicht betroffen. Diese Berichte sind jedoch, wie es in dem Erlaß heißt, kurz zu fassen und dürfen nur bereits erwiesene Tatsachen enthalten. Der Innenminister hob besonders die An- ordnung hervor, wonach bei der Schilde- rung von Straftaten darauf geachtet werden soll, daß nicht andere Personen, vor allem Jugendliche, dazu verleitet werden, ähnliche Delikte zu begehen. Einzelheiten über die Tatausführung sollen nur genannt werden, wenn dies zur Aufklärung der Straftat er- forderlich ist. Namen und Berufe von Betei- ligten Personen dürfen nur in Ausnahme- källen bekanntgegeben werden. Ueber Fälle, an denen Personen des öffentlichen Lebens beteiligt sind, oder die besonderes Aufsehen erregen können, darf nach dem Erlaß nur ein bestimmter Per- sonenkreis die Oeffentlichkeit unterrichten. Es sind dies die Leiter des Landeskriminal- amts, der Wasserschutzpolizeidirektion, der staatlichen Polizéidirektionen und der Lan- despolizeidirektionen. Dies gilt allerdings nur, wenn sich nicht das Innenministerium oder das zuständige Regierungspräsidium die Unterrichtung selbst vorbehalten hat. — Klar und deutlich Draht jetzt in Betrieb Für Gespräche aus Deutschland nach den USA stehen außerdem wie bisher die zwölf Sprechwege über Funkkanäle zur Ver- fügung. Die Ferngespräche über Funk sind gelegentlich durch atmosphärische Störungen beeinträchtigt. Deswegen werde künftig, so hieß es bei der OPD Frankfurt, das Schwer- gewicht des Telefonverkehrs mit Amerika auf dem Kabelstrang liegen. „Bestellen wird man sich allerdings ein Kabelgespräch nicht können. Welcher Lei- tungsweg gewählt wird, hängt von der Zahl der Gesprächsanmeldungen ab.“ Ein Drei-Minuten-Gespräch nach New BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Lotto jetzt auch in Rheinland-Pfalz Mainz. Als vorletztes Land der Bundes- republik will jetzt auch Rheinland-Pfalz das Zahlenlotto einführen. Der Ministerrat hat ein entsprechendes Landesgesetz beschlossen, daß sofort dem Landtag zugeleitet werden soll. Nach der Verabschiedung des Gesetzes durch das Parlamnt würde Baden-Württem- berg das letzte Land sein, in dem das Zahlen- lotto verboten ist. Zwei Bahnarbeiter verunglückt Mainz. Zwischen Bingen und Bingen- Kempten wurden am Mittwochfrüh gegen 5.00 Uhr auf der Strecke Mainz Alzey zwei Arbeiter der Brückenmeisterei Mainz von einem Nahgüterzug überfahren und getötet. Die Verunglückten befanden sich auf dem Weg zum Bauzugwagen beim Haltepunkt Bingen- Kempten, um nach Hause zu fahren. Mit Fackelzug empfangen Edesheim. Mit einem Fackelzug bereitete die 1200 Jahre alte Weinbaugemeinde Edes- heim ihrer neuen Pfälzer Weinkönigin, der 19 jährigen Ilse Reinig einen festlichen Emp- fang. Der Landrat des Kreises Landau, Dr. Graß, Landtagsabgeordneter August Glesius und der Bürgermeister von Edesheim, Oskar Braun, hießen die Weinkönigin willkommen und überreichten ihr Blumen und Geschenke. 19 Bienenvölker verbrannt Hechtsheim. Ein Bienenhaus mit 19 Völ- kern brannte in Hechtsheim bei Mainz aus. Dem Imker ist dadurch ein Schaden von rund 7000 Mark entstanden. Die Polizei vermutet Brandstiftung. Rohrleitung mit Preßluft verlegt Bendorf. Techniker des Städtischen Was- serwerkes Bendorf haben eine mit Preßluft betriebene Bohrvorrichtung entwickelt, mit der Wasserleitungen unter der Straße verlegt Werden können, ohne die Fahrbahn aufzu- reißen. Bei einem Probeversuch in Bendorf- Sayn wurde in 90 Minuten ein Hausanschluß gelegt und dabei ein Straßenbett von 6,50 Meter durchstoßen. Selbst während der Bohrarbeiten konnte die Straße befahren werden. Bei den bisher angewandten Metho- den mußten die Straßendecke aufgerissen und der Verkehr umgeleitet werden. „Zitadelle“ wird nicht frei Mainz. Mit einer Freigabe der Mainzer „Zitadelle“, in der zur Zeit das französische Generalkonsulat und die Kulturdirektion der französischen Botschaft in Deutschland sowie eine französische Schule untergebracht sind, ist vorläufig nicht zu rechnen. Dies verlautete von zuständiger französischer Seite zu der Forderung des Mainzer Ober- bürgermeisters und verschiedener Stadtrats- kraktionen, den großen Gebäàudekomplex zur ſasens war auf der Stelle tot, der Fahrer urteilt worden sei. Dann wurde Gillmann tik enthalten, die nach zweijähriger Arbeit Vork kostet zwischen 12 und 24 Uhr Verfügung zu stellen, damit der dringend Es! und die zwei Insassen des anderen Fahr- aber von den Franzosen unter Brücksichti- seit 25. September zwischen Großbritannien 50,40 Mark und zwischen null und 12 Uhr benötigte Schulraum in Mainz beschafft eugs wurden schwer verletzt. gung seiner Hinweise auf die deutsche Ein- und Amerika in Betrieb ist. 37,80 Mark. werden kann. ge Schauß. a zweiten, Lauge 6 7 sewlehts enen kt Zu dick a b n a h me Kaufgesuche 00 6%⁰5 unc ohne 1 11625 Ebus-Jee We. en feifzehrenden 5 1 Orig.-Packg. 2. in Apotheken u. Drogerien Lumpen achsten Er entschlackt und fördert die Gesundhelt! Alteisen, Flaschen, Altpapier Mietgesuche B Augen, Frau sucht Leerzimmer. 15 Seb. unt. Nr. 01362 an den Verl. banner od. möbl. Zim., mit fl. An 05 u. sep. Eing. zu miet. ges. i unt. P 01365 an den Verl. 1 2. Zim.-wyonhnung m. Küche u. 55 Sesucht. Miete bis 200, DM. 1 Seb. unt. 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Tennisclubkampf SV 50— Rot-Weiß 3:3 die 50 000 nach außerhalb vergebenen Kar- Boxrangliste der NBA elbourne fahren, auch wenn er gesund- i Sei K lenstag 1 5 g N.. 5 8 5 3 8 755 N enn e f 5 Bei seinem Kampf am Dienstag in London Einen weiteren schönen Erfolg meldet die ten sind restlos vergriffen. f Einzig in der Hall schwergewich 5 1 3 8585 n 8 zu bewies Charles, daß er inzwischen als Boxer aufstrebende Tennis-Abteilung des SV 30 Die Lauterer wollen nach einer tele- hat Deutschland Boxer von Weltt chtelk, e 8 185 8.. völlig ausgespielt hat. 5 Ladenburg, die sich am Montag mit Rot-Weiß fonischen Ankündigung gegen den Sc Wis- ie e cn veröffentlichte BON Sieger von 1952 am Mittwoch in Prag. Er* 8 88 31. 0 8 Soxba 8 85 HTV 46 vor USC und Mrd. 0 fügte hinzu, daß auch das Staatliche Komi- tee kür Sport und Körperkultur ihn in die- sem Beschluß bestärkt habe. Es Wünsche, daß er am Marathonlauf teilnehme, aber Wenn er in Melbourne sei, werde er wahr- Im Kampf um die badi jugendmeisterschaft der L. sche Mannschafts- ht Berlin, einem der prominentesten und tradi- tionsreichsten deutschen Tennisclubs, maß athleten stan- und im Gesamtergebnis ein 3:3- Unentschieden den sich nur drei Vereine(HTV 46, Use und erkämpfte. Bester Ladenburger war Wieder Mc gegenüber. TV 46 Heidelberg siegte der junge Claus Adler, dessen Konzentriertem dabei überlegen mit 14 794 Punkten vor USC Spiel sich der Berliner Meister und Rang- mut unter anderem mit Fritz Walter, Eckel, Kohlmeyer und Schmidt antreten. Ueber die Teilnahme der verletzten Otmar Walter und Liebrich ist noch nicht endgültig ent- schieden worden. des amerikanischen Boxverbandes(ale Boxing Association) zeigt. Im Gegenseh der Klassifizierung in der Weltrangliste New Lorker„Ring Magazine“ ist der deu Halbschwergewichtsmeister Hans Stretz g scheinlich auch über 10 000 tarten. 18 8 Jh r. ö Fü a umd noch vor dem Europameister c kreu mich darauf, n ne Neidelbers(13 500) und der MTG, die nicht 3 1 55 5 5„ 5 N 3„ denk nen und die Olympischen Spiele mitzuerle- alle Wettbewerbe voll besetzen konnte. Von 8 8 FVV 1 zum Abschluß 1 5 8 1 18„en Sommertrai- Usforderer hinter dem Amerikaner cn ben,“ meinte Zatopek, der sich erst kürzlich den besonderen Leistungen seien erwähnt die e e mußte. Zuvor hatte Hofer Gerlin) 8 80 817201 1 8 5 5 Lei 5 Spieser aufgeführt. Bei der Ring-Tisteg einer Bruch- Operation unterziehen mußte, 1000 m, die Müller(US) und Oberschmidt une, nach 616 im ersten Satz mit 715 im 5 leter 8 iel 975 8 85 1 2 Hecht als erster hinter dem Welte nir MTC) in 2239.7 durchliefen. Boch(US) lief Zweiten Durchgang gegen Förstner die Gäste athleten zu ermitteln. Klaus Dorn onnte da- 1 „aber ich glaube nicht, daß man von mir altem Knochen noch große Leistungen er- Wartet. Kein Geld für Ezzard Charles Der krühere Boxweltmeister im Schwer- Sewicht, Ezzard Charles(US), der am Dienstagabend in der Londoner Harringay- Arena gegen den Engländer Dick Richardson eine enttäuschende Vorstellung gab und in der zweiten Runde wegen ständigen Klam- merns disqualiflziert wurde, wird möglicher- weise ohne Geld nach Hause fahren müssen. Nach den Bestimmungen der britischen Box- kommission wurde seine Börse auf Grund- seiner Disqualifikation automatisch zurück- gehalten, bis eine Untersuchung stattgefun- den hat. Ezzard Charles, heute 35 Jahre alt, wurde im Jahre 1949 Boxweltmeister im Schwer- Sewicht, nachdem sein farbiger Landsmann Joe Louis den Titel kampflos niedergelegt bewältigte. Nikkinen wurde gesperrt Wegen upgenügender Vorbereitung drittbeste Speerwerfer, ist vom Finnis 5 8 Leichtathletikverband bis auf weiteres ge- Mannheim-Käàfertal. sperrt worden. Nikkinen wird vorgeworfen, sich auf den Länderkampf gegen Deutsch- land in Hamburg ungenügend vorbereitet zu 5 haben. Er war mit 72.86 m nur Dritter hin- für ter seinem Landsmann Kauhanen und Will der Sportabzeichen-Abnahme Am Wochenende nimmt Sportbund, Kreis Mannheim, das Leistungs- Sportabzeichen im Radfahren ab. Interessen- Soini Nikkinen, mit 83.56 m der Welt ten treffen sich am Samstag, 16.30 Uhr, und chen Sonntag, 10 Ur, beim Autohaus Schmidt, stattfindende Fußballspie die 100 m in 11.4. Erwähnenswert auch die in Führung zu bringen. Das 1.1 besorgte 1,71 m im Hochsprung von 8(AC). Steigleiter, der Girke(Berlin) mit 6:1, 6:4 ab- A 8 0. drei Ver- fertigte. In einem kämpferisch hochstehenden eine am Start. Be überragende Leistung Sbiel behauptete sich Klemm in drei Sätzen boten die Jungen der Turnerschaft Durlach, Sesen Hans Helmle(Ladenburg). Doppel- die überlegen mit 12 989 Punkten vor dem ergebnisse: Hofer Gohlke, Adler /Helmle Zetel 610 20 und Vik(10 Zech durchs eite gurt 1 öh Girke( leram— Steig Ziel gingen. Die beste Leistung erzielte dabei leiter /Förstner Ladenburg) 3:6, 4:6. der Durlacher Faahs, der die 100 m in 11.3 der badische Fast 300 000 wollten FCK sehen Jahezu 300 000 Kartenbestellungen gingen das am Samstag im Leipziger„Stadion 100 000“ 1 bei seinen Titel als Clubmeister im Fünf- kampf mit ganz knappem Vorsprung vor sei- nem Bruder Lutz erfolgreich verteidigen, Während bei den Damen Ulla Koch mit der besten Dreikampfleistung auf wartete. Es gab besonders bei den Senioren sehr anspre- chende Leistungen. So erzielte Lutz Dorn im Weitsprung 6,17 m. Beim Hochsprung bewäl- tigten nicht weniger als vier Teilnehmer 1.65 m. In der Jugend-B-Klasse ragte beson- ders Dietrich Kast durch seine 2.49:7 im 1000-m-Lauf heraus. Zweiter Sieg der Hockey-Damen Nach zwei 0.1-Niederlagen gegen Auswahl- Mannschaften von Ost- und Nordengland und dem 1:0-Erfolg über Mittelengland erzielte die deutsche Damen-Hockeyelf im Vierten Spiel ihrer Englandreise in Chelten- ham mit 3:2(1:2) über eine West- Auswahl den zweiten Sieg. Die auf Linksaußen stür- Archie Moore(USA). Der Hamburger Höpner nimmt den sechsten, der Beilk William Besmanoff den neunten Platz Im Weltergewicht erkennt die NBAAI ebenfalls dem neuen Weltmeister Cart. Basilio(USA) den Titel„Boxer des Motz zu; im Bantamgewicht hält sie an der Ane kennung des Mexikaners Raul Maciag, Weltmeister fest, obwohl das„Ring M8 zine“, die New Lorker Boxkommissich h die EBU Europaische Box union) den Italler Mario D'Agata nach dessen Sieg über Roh Cohen(Frankreich) als Weltmeister schen Die Placierung in den oberen Gewlehz klassen: Schwergewicht: Titel vakant, J. 10 chie Moore, 2. Floyd Patterson, 3. Tomb Jackson(alle USA).— Halbschwer gen Meister Archie Moore, 1. Chuk Spiez (Seh, 2. Hans Stretz(Berlin), 3, Gelte echt(Berlin), 4. Volande Pompey(Tri dad), 5. Gordon Wallace(Kanada), 6.. Höpner(Hamburg), 9. William Besmanl hatte Zwei Jahre später mußte Ezzard Deutschland) geworden. Maßgebend für die zwischen dem Sc Wismut Karl-Marx-Stadt mende Margot Schlüter schoß das erste und(Berlin).— Mittelgewicht: Meister Ray 5. Sharles den Weltmeistertitel Jersey Joe Sperre Nikkinens war ferner. daß er sich(früher Chemnitz) und dem 1. Fe Kaisers- dritte Tor. Dazwischen lag das 2:2 durch die binson, 1. Gene Fulimer(beide USA, Walcott überlassen. Er hat seitdem dreimal bei seinem Besuch in Hamburg schlecht be- lautern ein, meldet die Sowietzonale Nach- beste deutsche Stürmerin, Wilma Jansen Charles Humez(Frankreich), 3. Carl„Bl den Versuch gemacht, wieder auf den Welt- nommen habe. richtenagentur ADN. Wenige Stunden nach Duisburg), auf Halbrechts. Olson(USA). 5 e eee ge ten Gas-, Kohlen- u. Elektroherde. Alois 7 5 Baumann, Lange Rötterstraßge 32. 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Die Walter-Elf ist seit Jahren die be- In den letzten Jahren wurde bereits sicht- trangliste deutsche Fußball-Oberliga jetzt hinter sich. ständigste deutsche Oberligamannschaft. bar, daß die auf auswärtigen Plätzen errun- t der deu Da lohnt sich ein Querschnitt, der manche Auch wenn die Oberliga Südwest in ihrer genen Punkte immer zahlreicher wurden, Mit as Stretz Dinge enthüllt, die sonst unbeachtet bleiben. esamtheit nicht die gleich starke Gegner- anderen Worten: Die Heim- Burgen sind gar ister Ge Das auffällige Ergebnis der bisher 221 Spiele schaft für die Lauterer sein kann, so verblüfft nieht mehr 8 ie n,, nter den z. in Süd, Südwest, West, Nord und Berlin ist, doch der hohe Leistungsstandard der Roten. 1 g 25 at 4 plisz ianer Ch daß mit rund 2¼ Millionen Zuschauer der Teufel. Sie gewannen jedes Spiel mit über- tionsreiche„Heim- Mannscha ten üßzten a8 Liste Besuch als sehr gut zu bezeichnen ist, Die zeugenden Torquoten und mit 37:3(in sechs ihren Nimbus ein, und der Vorteil des eige- Weltmeg Vereinskassierer dürfen sich die Hände rei- Spielen), weisen sie das beste Torverhältnis nen Platzes darf gar nicht mehr so hoch be- nburger ben, denn bisher begünstigte ausnahms- auf. Zwar gilt nach dem Divisionsverfahren wertet werden. der Berli, weise gutes Wetter die Wettspiele. Das dicht das 10:0 von Bremerhaven 93 als„besser“, Der Beginn der neuen Serie war nicht für Platz eig 5 besiedelte Industrierevier zwischen Rhein aber das ist eben Ansichtssache. alle der 76 Oberligavereine glücklich. Nach lie NBG und Ruhr e stellte durchschnittlich die höchsten Die erfolgreichsten Torschützn besitzen sechs Spieltagen sind immer noch zwei Mann- ister Cart Zuschauerzahlen. Der Westen zählte bisher nach Kaiserslautern(37) der 1. FC Saarbrük- schaften ohne jeden Punktgewinn. Berlins des Monz 884 000, der Süden 611 000, der Norden 379 000, ken und Spielvereinigung Fürth(je 22), der Neuling Rapide Wedding hat in vier Spielen an deer ah der Südwesten 209 000 und Berlin 180 000 Hamburger SV(21) und der Duisburger SV zwar noch keinen Sieg, aber wenigstens 1 Macisg Besucher. Dabei ist noch zu berücksichtigen,(20). Unter den Mannschaften mit einem be- einen Punkt erreichen können. Unter die „Hing 8 WELITRE daß Berlin bisher erst vier Spieltage hatte. merkenswerten Leistungsanstieg muß auch Mannschaften, die bisher noch weit unter Hitssich u e So wie in diesen Wochen der Mars das die Spielvereinigung Fürth genannt werden, dem ihnen angemessenen Wert liegen, zählt „den Italle lief die gesamtdeutsche Sternenbild des Himmels bestimmt, so leuch- die im Süden sich in der Rolle des Geheim- zum Beispiel Tus Neuendorf. Die Rheinlän- über Roh 4*100-m-Frauenstaffel in tet auch am Fußballhimmel ein neuer Stern favoriten gefällt. 5 der, die in der letzten Saison zusammen mit cet denn 45,1 Sekunden beim Ru- pesonders hell. Neben einigen„Fixsternen“ Rund ein Fünftel der 30 Spiele umfassen- dem 1. FC Kaiserslautern den Südwesten bei 1 Genen dolf-Harbig- Gedächtnis- strahlt in diesem Jahr der Duisburger SV in den Serie sind zurückgelegt und die Liste der den Gruppenspielen zur Deutschen Meister- 1 sportkest in Dresden. Die lange nicht mehr gesehenem Glanz. Die unbesiegten Mannschaften ist sehr klein bei- schaft vertraten, haben am letzten Sonntag 1 5 ou Staffel startete in fol- Duisburger liefern von Sonntag zu Sonntag sammen. Ohne Minuspunkt sind nur zwei glücklich den ersten Sieg errungen. Hat der Bu gender Aufstellung: mehr Gesprächsstoff. Diese„Elf der Unbe- Vereine: Duisburger SV(14:0 P.) und 1. Fœ Weggang Schmutzlers den Abfall bewirkt, 5 9 Sole Fisch, Stubnick, Köhler kannten“ von Trainer Fred Harthaus zu Kaiserslautern(12:0), ohne Niederlage wei- oder ist es ein rein„normales Formtief“, das me Gerten ö und Meyer. Unser Bild einem homogenen Team geformt, hat in der terhin: Kickers Offenbach, Bremerhaven(je Mannschaften nach einer großen Zeit nicht so a0% zeigt den ersten Wechsel gewiß sehr spielstarken Oberliga West einen 11.1 P.) und Tennis-Borussia Berlin(7:1 P). schnell überwinden können? Die Parallele zu 8 B60 zwischen Erika Fisch und aufsehenerregenden Siegeszug angetreten. Aber selbst die Zahl der Mannschaften mit anderen Meistern und Zweiten ist gegeben. ter Ra 55 Christa Stubnick. Die Mannschaft ist mit einem Durchschnitts- nur eèiner Niederlage(ohne Berliner Stadt- Es sind schon manche Meister und Zweite in 5% AP-Foto alter von 25½ Jahren eine jener jungen Ein- liga), ist mit zehn nicht sehr umfangreich. der folgenden Serie nahe an die Abstiegszone Carl„Bb heiten, denen man noch eine Steigerung zu- Daraus läßt sich ersehen, daß sehr erbittert zurückgefallen.. und auch abgestiegen(im Um den„Adria“-Pokal in Jugoslawien: —fordbadens Ringer auf dem 5. Platz Turniersieger wurde Ungarn vor Rumänien und der Türkei 2:3 Wertungspunkten, also denkbar knapp, trauen darf. Unter diesen Männern befindet sich keiner, der bisher zu Herbergers Kan- didatenkreis für die Ländermannschaften ge- hört. Aber das kann sich vielleicht ändern. Duisburg ist schließlich ein guter Pflanz- poden für Fußballtalente. Mancher Großer lernte in der Düsseldorfer Straße in Duis- um Sieg und Punkte gerungen wird. Vorjahr zum Beispiel SSV Reutlingen). Neuer Fall Sodingen? Nuch 60 fflünchen ethielt Anklageschrift 10 10 Eine 1 Lee e be purg mit dem Fufball umgehen. Es gab Ja Grund: Nicht zugelassene Zuwendungen an verschiedene Spieler Höhnche 1 5 5 315 e acht terlag er. Sine Erfolge iel Segen früher eine Zeit, in der der PSV die oe Gibt es im deutschen Fußballsport einen wird heute 70 Jahre alt: Arthur Bülow. Der lit hohen 58 8 0 N. Elias(Oesterreich) und Israelsson(Schwe- burg des Westdeutschen Spielverbandes War. neuen Fal! Sodingen? Noch ehe die Urteile Jubilar war vorher erster Redakteur des zinc erge. Nationen bes ickten Ringerturnier im 1 gen Au einen Sieg te ei den Rebscher Auch die jetzige DSV-Mannschaft besitzt des DFB-Sportgerichts gegen den westdeut- Fachorgans„Box-Sport', ehe er den aus den W aqg Grin chisch- römischen Stil um den„Adria“ Schwergewichtler Schreiner jedesmal eine einige Spieler, vie Torwart Broden, die Ab- schen Oberligaverein SV Sodingen infolge USA zurüchgekehrten Paul Samson-Körner 5 Pokal. Die nordbadische Expedition belegte Niederlsge Er Hilter zunaclt Persson Wehrreihe Josten Koll Weskamp und den der noch laufenden Berufung wirksam wur- zur deutschen Schwergewichtsmeisterschaft dem Pate gabei einen fünften Platz und konnte 80(Schweden) verlor dann gegen Suli Gum- Verbinder Lohmann, die auch für größere den, erhielt im September auch 1860 Mün- führte. Max Schmeling verhalf Arthur Bü- d.Rezepſe starke Ringer-Nationen wie Schweden, 5 Aufgaben berufen scheinen. chen eine umfangreiche Anklageschrift, die low als Betreuer zu den deutschen Titeln Oesterreich und Frankreich hinter sich las- sen, Turniersieger und Gewinner des „Adria“-Pokales wurden die Ungarn mit 30 Punkten vor Rumänien mit 28 Punkten und der Türkei mit 25 Punkten. Die Wiesentaler„Fliege“ Roth besiegte zwar den Franzosen Lewar, verlor aber ge- gen Bilek(Türkei) und Kerekes(Ungarn), so daß es nur zum vierten Platz reichte. Auch im Bantam- und Federgewicht ver- mochten sich der Mannheimer Hans Hettel und Stoll aus Sandhofen nicht zu placieren. Hettel unterlag gegen Olympiasieger Hodos (Ungarn) und Cirikikni(Jugoslawien), wäh- rend Stoll sich Magnussen(Schweden) und Parvulesku(Rumänien) beugen mußte. Pech hatte der Wiesentaler Ehmann im Leicht- gewicht, denn nach seinem schönen Sieg über den Jugoslawen Kuhatz verlor er denk- bana gegen den späteren Turniersieger Toth(Ungarn); anschließend wurde Ehmann nock von Pandül(Türkei) besiegt und be- legte den vierten Platz. Im Mittelgewicht verlor der Ketscher Benz seine beiden Kämpfe gegen Kuschoff(Rumänien) und lien), kam wieder gegen Fülop(Ungarn) zum Erfolg und kapitulierte schließlich ge- gen Kaplan(Türkei), der auch Turniersieger vor Suli und Schreiner wurde. Der kometenhafte Aufstieg der Duisbur- ger kann aber nicht ablenken von der Son- derstellung, die dem 1. FC Kaiserslautern ge- Siegerehrung im„Arion“: PS beschloß ein gal. nolzer Crfolge Schwerathleten und Judoabteilung gelang Durchbruch zur Spitzenklasse Ein Jahr stolzer Erfolge liegt hinter der Kraftsportabteilung im Polizei- Sportverein Mannheim. Erfolge, so stellte Sportwart Eugen Schölch bei der Siegerehrung im „Arion“ fest, die den PSV zum führenden deutschen Verein in der Schwerathletik wer- den liegen. Den Vogel schoß dabei Fritz Brenner ab, der sich gleich drei Titel bei den„Deutschen“ im Rasenkraftsport holte. Zwei 2, und ein 3. Platz Eugen Schölchs und die Vizemeisterschaft der Tauzieh-Mann- schaft im Schwergewicht vervollständigen die Ausbeute der Polizisten. Fritz Brenner durfte als äußere Anerkennung seiner Lei- ner und Bohn in der Jugendklasse; Weller und Hildenbrand bei den Senioren. Wilhelm Lange wurde baden-württembergischer Poli- zeimeister im Schwergewicht. Mit Abstand bester Kämpfer der Mannheimer war jedoch in diesem Jahr Hans Beutel, der sich als Zweiter der regilonalen Titelkämpfe bei den Deutschen Polizeimeisterschaften in Essen unangefochten als bester Federgewichtler qualifizierte, Lange belegte hier den zwei- ten Platz. Für alle Titelträger fand Direktor Glunk herzliche Worte der Anerkennung. Als Dank des Vereins gab es auch für sie die „Silberne“. sich auf eine im August vorgenommene Buchprüfung bezieht. Grund der Anklage sollen im Vertragsspielerstatut' nicht zugelas- sene Zuwendungen an verschiedene Spieler sein. 1860 München hat vorerst zu der Anklage noch nicht offiziell Stellung genommen, ist aber nach Aussagen seines geschäftsführen- den zweiten Vorsitzenden, Fritz Beer, nicht bereit, die Anschuldigungen„in Bausch und Bogen“ anzunehmen. Da müßten zuerst ein- mal alle Vertragsspielervereine geprüft werden. Außerdem streben wir eine Kor- rektur einiger unrichtiger Punkte der An- klageschrift und eine Verschiebung des vorgesehenen Verhandlungstermins— Ende Oktober— an, da der neben mir mit- angeklagte erste Vorsitzende von 1860, Direktor Adalbert Wetzel, eine längere Reise unternimmt. 5 5 Beer sagte am Mittwoch, von einer offi- Ziellen Erklärung vor der Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht sieht 1860 München Ab, um nicht in ein schwebendes Verfahren einzugreifen. Bei den Verstößen gegen das Vertragsspielerstatut soll es sich nach Aus- im Halbschwer- und Schwergewicht sowie zur Halbschwergewichts- Europameister- schaft, ehe er mit ihm nach Amerika fuhr. Dort kam es zwischen beiden zum Bruch und zu einer vorübergehenden Entfremdung, die allerdings längst ausgesöhnt ist. Später blieben die Versuche von Arthur Bülow, einen„zweiten Max Schmeling“ in Deutsch- land zu finden, ergebnislos. Mit SV Waldhof nach Pforzheim Für Freunde des SV Waldhof stehen noch einige Omnibusplätze zur Fahrt nach Pforz- heim zur Verfügung. Interessenten melden sich bitte bei der Geschäftsstelle des SVW (Telefon 5 93 64). KSV-Boxer kämpften remis Mit einem beachtlichen 8:8- Unentschieden Fehrten die Boxer des KSV 84 Mannheim aus Emmendingen zurück. In bestechender Form präsentierte sich in diesem Vergleichskampf Federgewichtler Bierbauer, der den vor- jährigen Jugendbesten Florian klar schlug. Ebenso bezwangen die Kellers ihre Gegner, anheim ni 8(Schweden); dafür holte aber im stung die silberne Ehrennadel des PSV aus 2* 3 5 sage des Münchner Funktionärs nicht um die kampfstarken Emmendinger Gebrüder das Fraue 555 schwergewicht Helmut Rupp(Sand- den Händen von Polizeidirektor Glunk ent. Mit Bussen zum Phönix-Spiel crhente Prämien sondern um Beihilfen und Handschuh. Während Germis und Hussond oken) einen ehrenvollen vierten Platz her- gegennehmen; Hans Schmittinger wurde für 5 5 Weihnachtsgratifikationen im Jahr des Auf- unterlagen, holten Alles und Rolm durch Un- n Mannhen aus. Gegen den Schweden Nilsson und Gu- die Erringung des Meistertitels im Gewicht⸗ Zum Punktspiel bei 98 Schwetzingen setzt stiegs zur Oberliga 1954/55 handeln“, wobei entschieden gegen Gropp bzw. Memmler die deim-Schis les(Ungarn) blieb Rupp auf der Strecke, heben der Leichtgewichtsklasse mit der der MFe am Sonntag Omnibusse ein. Inte- es versäumt wurde, die entsprechenden Ge- Zähler zum 878, einem den beiderseitigen 1 3 8. 5 3 3 1 5 1„Goldenen“ ausgezeichnet. 5 gebeten, sich mit der Ge- nehmigungen des DFB einzuholen, Leistungen entsprechenden Ergebnis. ei der ch n Garaea. Am besten schnitten die Nord- Auch die Judo-Abteilung bewies durch schäftsstelle, Erlenstr. 58(Tel. 5 19 44) in Ver- 3 Nächster Gegner der KSV-Staffel ist bereits meim, un, badener durch Knebel(Wiesental) und eine Reine von Meisterschaften, daß sie den bindung zu setzen. Arthur Bülow 70 Jahre alt am Samstag die Forchheimer Mannschaft, die a Schreiner(Ketsch) im Welter und Schwer- Anschluß an die deutsche Spitzenklasse ge- Der Mann, dem Deutschlands populär- in eigenem Ring nur schwer zu schlagen sein anheim ni ßewicht ab, die jeweils dritte Plätze be- funden hat. Hinter dem PSV Karlsruhe be- RRC Endspurt. Jeweils freitags, 20.30 Uhr, ster Sportler, Max Schmeling, den Beginn dürfte. KSV-Anhänger, die die Staffel zu die- nit erinnen I.-Bek.) ut ler) bzw. fl. einer Lobt ig 10. 10, 10 in für nich it nach he ig 10. 10, 4 zahler) bu bgabe eine ig 10. 10, 1% ig 10. 10, 1 Jahresbetti en g 1. 10. 10 n Beschelt der Gültig, sel des hö. arzeughaltet tsdauer de Wird au. ein Kal, g des Fah. polizeilich stände wet und Kosten r bei 2ab, e Steuere e Füälligkel n, bitte an vinanzkast ige in ron legen konnten. Gegen den ungarischen Olympiasieger Szilvassi verlor Knebel mit legte sie im Kampf um die„Nordbadische“ den 2. Platz. Landesmeister wurden Kant- Mitgliederversammlung im Gasthaus„Zum Engel“(Alter Meßplatz). seines großartigen Aufstiegs zum bisher einzigen deutschen Boxweltmeitser verdankt, sem Kampf begleiten wollen, erfahren Na- heres in der Geschäftsstelle(Tel. 5 35 09). 848 JH Uberall in deutschland in den Städten wie auf dem Lande. grüßen die vertrauten grün-gelben B P- Stationen. Die Männer dort in ihrem grünen Overall verstehen ihr Handwerk. 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N N 4 N 0 4 4 . 5 J 6 MaRGVYNHN Meine Gedanken sind nicht Eure Gedanken, und meine Wege sind nicht Eure Wege, spricht der Herr. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß ging mein innigstgeliebter Gatte, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Rudolf Weckert Fabrikant im Alter von 62 Jahren auf den lichten Höhen des Schwarzwaldes, wo er im Urlaub weilte, viel zu früh selig heim. Mannheim- Neckarau, den 3. Oktober 1956 Niederfeldweg In tiefer Trauer: Martha Weckert geb. Knauss und Anverwandte Beisetzung: Donnerstag, den 4. Oktober 1956, um 14.00 Uhr im Friedhof Neckarau. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Emil Lenz Mannheim, den 4. Oktober 1956 Lange Rötterstraße 82 „ Mein innigstgeliebter Mann, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr ist plötzlich und unerwartet im 60. Lebensjahr von uns gegangen. In tlefem Leid: 5 Frau Josephine Lenz geb. Sturm und Angehörige Feuerbestattung am Freitag, dem 5. Oktober, um 13.00 Uhr im Hauptfriedhof Mannheim. 0 Statt Karten 8 Heute vormittag entschlief im gesegneten Alter von 88% Jahren unsere liebe, Sute Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau Flora Dinand geb. Janus Viernheim, den 3. Oktober 1956 Weinheimer Straße 80 Die Beisetzung findet in Mannheim, Hauptfriedhof, am Samstag, 6. Oktober, um 11.30 Uhr statt. 8 Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand zu nehmen. In tiefer Trauer: Viktor Dinand Dr. Itha Dinand-Fichtl Das plötzliche und allzufrühe Ableben unseres hochgeschätzten Chefs, Herrn Rudolf Weckert Gießereibesitzer erfüllt uns alle mit tiefer Trauer. Sein arbeitsreiches Leben war ausgefüllt von der Sorge für Betrieb und Belegschaft. Entstehung und aufblühende Entwicklung seines Betriebes danken wir seiner Weit- sicht und überragendem fachlichem Können. Wir werden ihm stets ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren und sein Werk in seinem Sinne fortführen. Ladenburg, den 3. Oktober 1956 Industriestraße 48. Betriebsführung, Arbeiter und Angestellte der Firma RUDOLF W ECKERT Gießerei und Modellbau 85 1 Nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden entschlief kurz vor ihrem 75. Geburtstag unsere liebe Mutter, Oma, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Lina Lösch wwe. geb. Stöcker Mhm.-Feudenheim, den 2. Oktober 1956 Talstraße 14 Unerwartet verschied unsere liebe Mutter, Frau Elise Kühnle wwe. geb. Wittner 0 im 82. Lebensjahr. Mhm.- Sandhofen, den 2. Oktober 1956 In tlefer Trauer: Familie Richard Kühnle Oskar Kühnle In stiller Trauer: Lvudia Vogt geb. Künnle Erna Desch geb. Lösch Ludwig Lösch 5 Hansl Schmid geb. Lösch und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, den 4. Oktober 1956, 14.30 Uhr, im Friedhof Sandhofen. Beerdigung: Freitag, 5. Okt., 14.00 Uhr Friedhof Feudenheim. Wilhelmine Hübsch Erlösung von schwerem Leiden. Nach langer schwerer Krankheit verstarb am 2. Okt. 1956 unser langjähriger Angestellter, Herr Mannheim, den 2. Oktober 1956 Hugo-Wolf- Straße 10 Die Hinterbliebenen Bestattung in heimatlicher Erde. Von Kranz- u. Blumenspenden bitten Wir auf Wunsch der Ent- schlafenen Abstand zu nehmen, desgl. auch von Beileidsbesuchen Karl Maier Ingenieur Christus, der Herr über Leben und Tod, gab heute unserer lieben Schwester und Schwägerin, Frau Wir verlieren einen tüchtigen und treuen Mitarbeiter und Kameraden, dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden. erwartet mein lieber Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Philipp Beisel im Alter von 71 Jahren. Mhm. Neckarau, den 2. Oktober 1956 Belfortstraße 11 Inhaber und Angestellte der Stierle Hochdruck- Economiser KG. MANNHEIM Karl- 8 14 In tiefer Trauer: Elise Beisel geb. Reinle und Angehörige Wir bitten von Kranz- und Blumenspenden abzusehen. Feuerbestattung: Freitag, 3. Okt., 13.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb plötzlich und un- Wee 4 87 Völlig unerwartet ist meine liebe Frau, unsere liebe Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Luise Schwanz geb. Fletterer kurz nach dem 50. Lebensjahr für immer von uns gegangen. Mhm.- Neckarau, den 3. Oktober 1956 Rheingärtenstraße 23 In tlieter Trauer: Karl Schwanz jun. und Angehörige — Beerdigung: Freitag, 5. Oktober, 13.30 Uhr Friedhof Neckarau. Statt Karten Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heim- gang unserer lieben Entschlafenen, Frau Anna Freirich geb. Portscher sagen wir allen unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Bühler für die trost- reichen Worte sowie die liebevolle Hilfe der Haus- bewohner und Schwester Regine. 5 Mannheim, den 4. Oktober 1956 Torwiesenstraße 4 Im ͤ Namen aller Angehörigen: Familie Fritz Bruns Familie Hans Freirich Statt Karten 5 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes und guten Vaters, Herrn 5 sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. 5 Insbesondere danken wir Herrn Pfarrer scharnberger von der Trinitatiskirche für seine trostreichen Worte sowie der Rheinschiffahrts-Ac Fendel, allen Verwandten, Freunden und Bekannten sowie den lieben Hausbewohnern, die 1 lieben Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 4. Oktober 19386 H 6, 12 und August-Bebel-Straße 30 Frau Eleonore Englert Wwe. Familie Kurt Englert Statt Karten Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwä⸗ gerin und Tante, Frau Eva Herrwerth geb. Annamaier sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. M hm.- Käfertal, den 3, Oktober 1956 Ruppertsberger Straße 3 — N Die Kinder und Angehörigen Bestattungen in Mannheim i Donnerstag, 4. Oktober 1956 Hauptfriedhof 5 Zelt Maier, Karl, Rheindammstra zes 9.30 Weber, Lisette, E 6, ũ i111 re Söhnlein, Georg, Beilstraße 17 1ᷣ390.30 Sauer, Wilhelmine, Pfalzplatz sz 11.00 Schäfer, Paul, Dammstraße 10a„„ 11.30 Frieser, Marie, Am Kiefernbühl 11 13.30 Friedhof Neckarau Weckert, Rudolf, Niederfeld Weg IV. s 14.00 Friedhof Sandhofen Skarke, Alfred, Viernheimer Weg 14 14.00 Kühnle, Elisabeth, Zwerchgasse 0 14.30 Friedhof Rheinau Kolmerer, Emil, Neuhofer Straße 332„14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim ohne Gewähr Hier können Sie Anzeigen 2 Original- Iaritpreisen aufgeben: Almenhof: Hi. Schimpt, Brentanostraße lꝰ Neckorou: Anita Groß, vormals Söppinger, Fischerstroße l gcheinqu: Chr. Grall, Inh. Luzia Durler, Dänischer Tisch 21 Neckarstadt: Hans Portenkirchner, Woldhofstraße Neckarstodt-Ost: Heinz Baumann, Friedrich- Ebert. Straße 46 Waldhof: Ad. Heim, Oppauer Str. 2 Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 323.325 Schõnausiedlung: Sertrud Kremer, Kattowitzer Zeile 18 lompertheim: Emrich& Lindner Kaiserstraße 19 Lorsch: Erich Horn, Am Morktplotz Feudenheim: Frau Speer, Hauptstraße 69(Schorpp- Filiale Köfertel: Jakob Geiger, Haltepunkt Köfertal-Süd: Albert Blatt, Dörkheimer Straße 11 Mä EN 1 Geldverkeht 1 15000 bis 25 000 Df Darlehen geg. 1. Hypothek gesucht Angeb. unt. Nr. 01277 an den Ver, oder Telefon 5 01 66. DARLEH EN gg. entspr. Sicherheiten zu ver- geben, daselbst Beleihung von Kraftfahrzeugen aller Art. Leihhaus K. Rudolf KG, Mhm. Geschäftsstelle Weinheim, Bahnhofstraße 16, Telefon 28 17 5 Vetschiedenes 1 Herrenhemden repariert Kleiderpflege Schmitt, L 14 f. 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Und mag auch des neuen Monats erster Tag mehr zum Schwingen der Gieß- Kanne als zum Abernten der grünen Toma- ten angetan gewesen sein,— wer weiß: Vielleicht hängen die Dahlien in den näch- sten Tagen doch schon ihre Köpfe, oder es strömt wieder dauerhaft vom Himmel. Rufen wir uns auf jeden Fall ins Ge- dächtnis, daß die Ernte des Winter- gemüses so lange wie möglich hinaus- geschohn werden soll, und daß vor dem Ein- lagern von Wurzelgemüse wie Sel- lere, Wintermöhren, Roten Beten die Laub- blätter nie abgeschnitten, sondern immer nur nahe am Austrieb abgedreht werden dürfen. Wer etwa dazu noch die möhrenähn- lichen, gromatischen Pastinaken ange- baut hat, möge sich merken, daß sie eben- so wie Winterlauch, Meerrettich und Schwarzwurzel winterhart sind, also drau- gen bleiben und je nach Bedarf geerntet werden. Bei stärkerem Frost Land abdek- ken, damit der Boden zur Entnahme immer offen bleibt. Feldsalat kann noch bis Mitte Okto- ber gesät werden und ist dann je nach Witterungsverlauf ab Mitte März ernte- reif. Für die Sortenwahl gilt: großblättriger ernten. 2 UNT MORGEN Seite 11 Feldsalat gibt mehr aus, macht beim len knollen aus der Erde genommen stämme immer nur niedergelegt zu über- Pflanzenschutz Schneiden und Putzen wenige Mühe— werden müssen, ist ebenso eine Wetterfrage wintern, wobei die Kronen in flache Mulde f Wir 1 Kkleinblättriger Feldsalat ist dafür feiner im wie das rechtzeitige“ Decken der Rosen. leicht mit Sand oder Erde sichert Wir werte Geschmack. Hinsichtlich der Winterfestig- keit bestehen kaum Sortenunterschiede. Winterobst so spät wie möglich Gerade im FHerbstsonnenschein schafft erst die letzte geschmackliche Run- dung und jenen Duft, den keine Lagerreife geben kann. Selbst ein paar Nachtfröste schaden den Aepfeln und den Winterbirnen nichts, zumal danach oft genug noch meh- rere Wochen milderen Wetters folgen. Quitten lassen wir sowieso mindestens bis Ende Oktober, wenn nicht noch in den No- vember hinein am Baum, damit sie ihr vol- les Aroma bekommen. Am 15. Oktober ist wieder einmal Stich- tag für das Anlegen der Leimringe Frostspanner bekämpfung. Unsere Gartenfreunde mit Obstbäumen wis- sen: um diese Zeit beginnen die flügellosen rostspanner weibchen ihre Wanderungen stammauſwärts, weil in den Baumkronen die schwärmenden Männchen zufliegen. Sie Werden auch diesmal nicht ausbleiben und damit alle Voraussetzungen für die Früh- jahrskampagne der gefräßigen Raupenbrut schaffen. Deshalb sind Leimringe, die den Stamm dicht umschließen, wetterfest und bis zum Januar fängig bleiben, eines unse- rer unentbehrlichsten Hilfsmittel im Kampf gegen diese Schädlinge. Und noch dazu ein harmloses, bei dem weder Gift versprüht noch anderen Tieren zugesetzt wird. Wann die Dahlien- und Gladio- Rechtzeitig heißt: weder zu früh noch zu spät. Es hat keinen Zweck, schon künstlich Winter zu machen, ehe die Pflanzen selbst auf ihre Ruhezeit vorbereitet sind. Knollen und Zwiebeln müssen ebenso ausreifen wie das Holz der Bäume und Sträucher. Also wartet man ab, bis die Rückbildung der Pflanzen abgeschlossen ist, nämlich die Blätter von selbst gelb und braun werden, oder— bei den Gehölzen— der Laubfall eintritt. Nur wenn ein Nachtfrost Dahlien und Gladiolen gestreift und ihr Blattgrün zerstört hat, ist längeres Zuwarten unnötig. Dann hebt man die Knollen aus dem Bo- den, befestigt gleich die erforderlichen Namenschildchen, klopft die Erde leicht ab, läßt bei den Gladiolen Brutknöllchen ruhig Wo sie sind, schneidet das Laub handhoch ab und bringt die Knollen vor dem endgül- tigen Einwintern erst einmal zum Abtrock- nen an einen luftigen, frostsicheren Ort. Später werden sie am besten in flache Kisten mit trockenem Torfmull sortiert und im kühlen, keinesfalls feuchten Keller bei- seite gestellt. Diese Aufbewahrungsart dürfte für die kleinen Bestände des Garten- kreundes am zweckmäßigsten sein, die Enollen vor zu scharfem Austrocknen be- Wahren und dem Auftreten von Krank- heiten oder Schädlingen entgegenwirken. Den Rosenfreunden möchte ich auf Grund der Erfahrungen des letzten Win- ters wiederum ganz dringend raten, Hoch- zugeschüttet werden. Torf ist für diesen Zweck unge- eignet, weil er zuviel Wasser aufnimmt, was unter Frosteinwirkung den Rosen beinahe ebenso schädlich ist wie die Verwendung sogenannter Rosenhauben als Winterschutz. Leider predigt man hier nur zu oft tauben Ohren, obzwar mancher Auch-Rosenlieb- haber angesichts seiner völlig erfrorenen Bestände endlich eingesehen hat, wie kata- strophal sich das Einbinden der Kronen in die jeder Temperaturschwankung aus- gesetzten luftdichten Umhüllungen auswirkt. Im Laufe des Monats— je nach Witte rungsverlauf— den Rasen noch ein- oder zweimal schneiden. Er soll kurz, aber im- merhin mit schon etwas nachgewachsenen Spitzen— also mit verheiltem Schnitt— in den Winter gehen. Düngung folgt erst im November. l Blumenzwiebeln können noch den ganzen Monat über gelegt werden. Richtige Pflanztiefe beachten, nicht mit dem spitzen Setzholz Löcher bohren, so daß die Zwie- beln nach unten hohl liegen. Entweder rundes Zwiebel- Setzholz benutzen, oder die kleinen Gruben mit dem Handspaten aus- heben. Wo es sich um das Legen von Klein- zwiebeln in Horsten handelt, wird man ja ohnedies immer größere Mulden machen und die Zwiebelchen mit dem für sie er- forderlichen Abstand nebeneinander setzen. M. S. Leser fragen wir antworten Schlechte Zwiebelernte O. M., Mh m.- Neckarau: Bei meinen Zwiebeln welkte das Laub dieses Jahr bereits im Juni. Nur die samentragenden Stengel blie- ben länger frisch. Im August war von den ubrigen Scklotten schon überhaupt nichts mehr zu sehen. Die aufgenommenen Zwiebeln wa- ren klein, teilweise angefault. Gedüngt Ratte ich das Zuiebelland dieses Frühjahr nicht. Im vergangenen Jahr stand dort Sellerie, der im August noch eine fräftige Kalt- Düngung er- halten. hatte. Ist es möglich, daß dies die Ur- sache der diesjährigen Mißernte war? Antwort: Der übermäßig nasse Som- mer hat soviel Zwiebelärger gebracht, wie es sonst in zwanzig Jahren nicht vorkommt. Ob die vorjährige Kalidüngung da noch einen Extra-Drücker draufgesetzt hat, Könnte nur bei genauer Kenntnis des son- stigen Bodenzustandes und der verabreich- ten Menge mit Sicherheit klargestellt Wer- den. An sich ist es wenig wahrscheinlich, daß hier eine UDeberdüngung auf längere Sicht kortwirkte. Mitverantwortlich für die Mͤißernte kann dagegen sein, daß Sie Zwie- beln nach Sellerie angebaut haben, der ein Tief wurzler ist und deshalb eine sehr viel Weiter reichende Bodenlockerung mit sich brachte, als es für die nachfolgende Zwiebel- Kultur gut War. Zwiebelboden soll bekannt- lich keinesfalls tiefgründig gelockert wer- den. Zwiebeln sind ausgesprochene Flach- Wurzler und wollen dazu einen warmen, durchlässigen Boden, der— wie man 80 sagt— in alter Kultur steht. Also einen guten, mürben Gartenboden mit viel Sonne. Neubauland oder Beete unter Bäumen sind für jeglichen Zwiebelanbau ungeeignet. „und kranker Sellerie! MA., Ne: Die unteren Blätter des Sellerie wurden bereits Anſang August gelb und fleckig, viele trockneten ein. Ich habe den Eindruc, daß die Pflanzen dadurch auch im Wachstum sehr zurückgeblieben sind. Recht- zeitig vor dem Setzen gab ich auf Land Huminal. Mit was habe ich es hier zu tun, und wie hann ich die Krankheit bekämpfen? Antwort: Mit allem Nachdruck sei betont, daß die fristgemäße Vordüngung des Gartenlandes mit Huminal keinesfalls in irgendeinem ursächlichen Zusammenhang mit den beobachteten Krankheitserschei- nungen steht. Vielmehr handelt es sich hier zweifellos um eine schon vor Monaten er- folgte Infektion mit der Sellerie-Blatt- fleckenkrankheit(fälschlich auch„Sellerie- rost“ genannt), die besonders durch umher- sprühende Regentropfen von Pflanze zu Pflanze übertragen wird und folglich in win- digen, regenreichen Sommern— meist schon ab Juli— sehr stark auftritt. Der Pilz be- fällt sämtliche oberirdischen Pflanzenteile (in Saatgutzüchtereien also auch Blüten und Fruchtstände), kann folglich an sich auch mit dem Samen eingeschleppt sein und bei Verwendung ungebeizten Saatgutes schon an den Jungpflanzen gehaftet haben, doch ist Infektion durch ver wehenden Regen weit häufiger, wobei die in den Boden gelangten kranken Blattreste als Hauptüberträger wirken. Leider läßt sich wie bei fast allen Pilzlichen Infektionen bereits mit Ausbruch der Krankheit kaum mehr etwas dagegen Ausrichten. Vielmehr hätte ab Frühsommer, bald nach der Pflanzung, zwei- oder drei- mal vorbeugend mit Kupferkalkbrühe oder einem der modernen organischen Pilzgifte gespritzt werden müssen. Jetzt ist vor allem darauf zu achten, daß kein krankes Laub im Garten liegen bleibt und dadurch neue Ansteckungsherde schafft. Die Ernteerträge werden recht bescheiden sein. Ratschlag für nächstes Jahr: nur Jungpflanzen aus garan- tiert gebeiztem Saatgut verwenden; An- pflanzung möglichst weit entfernt vom diesjährigen Sellerie-Quartier; Mitte Juni, Mitte Juli und Mitte August je einmal mit einprozentiger Kupferkalkbrühe spritzen (bei verstärkten Kupferkalkmitteln Konzen- tration nur 0,05 Prozent!). Ausgedehnte Waldgebiete in Niedersach- sen, die durch die Forleule befallen waren, konnten durch großangelegte moderne Be- kämpfungsmaßgnahmen gerettet werden. Nach eingehenden Untersuchungen über die Ge- kährdung der Klefernbestände wurde der Schädling mit den modernsten jetzt bekann- ten Mitteln, den DDT-Nebelölen bekämpft. Die Großflächenvernebelung wurde mit Hilfe eines neuzeitlichen Insekticid-Nebelgerätes durchgeführt, das die amerikanische Regie- rung bereits während des Krieges zum Schutz der Truppen gegen die Insekten in Uebersee verwendete. Weitere Aktionen gleicher Art sind für andere Forstgebiete, besonders in Schleswig- Holstein, geplant. Auch die Land- wirtschaft interesisert sich für diese Methode bei der Bekämpfung der Weizengallmücke. Flugzeuge gegen Schädlinge Die Forstschutzstelle Südwest in Freiburg hatte sich seit Jahren zum Ziel gesetzt, diè forstliche Schädlingsbekämpfung durch den Einsatz von Spezialflugzeugen erfolgreicher und wirtschaftlicher zu gestalten. 1952 bis 1954 wurde die Brauchbarkeit des Hubschrau- bers im Einsatz gegen den Buchenprachtkäfer (150 ha), Buchenrotschwanz(500 ha) und den Feldmaikäfer(etwa 7000 ha) voll bestätigt. 1955 und 1956 folgten entsprechende Versuche mit einmotorigen Sprüh- und Stäubeflugzeu- gen einer Schweizer Firma und neuartigen Aggregaten gegen Tannentriebwickler(300 ha), kleine Fichtenblattwespe(35 ha) sowie Feld- und Waldmaikäfer(5300 ha). Bei dem spar- samen Verbrauch von 15—25 kg/Liter je ha wurden die Schädlinge zu über 95 v. H. ver- nichtet. Gartenfunk im Oktober Süddeutscher Rundfunk Sendezeit: jeden Freitag 12.05 bis 12.15 Uhr 12. 10.: Für das Tagebuch des Kleingärtners und Blumenfreundes. Zimmerpflanzen für warme Räume. Spaziergang im Herbst. Achtung! Jeden Mittwoch und Samstag um 12.05 Uhr: „Warnruf des Pflanzenschutzdienstes“. Südwestfunk/ Landesstudio Rheinland-Pfalz Sendezeit: I. Programm, werktags 11.55 bis 12.10 Uhr aus Mainz Mi., 10. 10: Handliche Geräte für den Car- tenbau. In der Reihe„Lebensbilder unserer Zimmerpflanzen“, 2. Programm a mur UKW,), jeweils um 19.35 Uhr aus Mainz: Mi., 17. 10.: Orchideen. Im Frauenfunk aus Baden-Baden, 1. Programm um 9.10 Uhr: Mo., 29. 10.: Notizen für die Garten- und Blumenfreundin mit Hörerpost. 19. 10.: 26. 10.: e e 8 Auswahl: Aus reiner Wolle ist dieser ſſone Togespulſover mit der V- förmigen Kragenblende. in vielen 5 farbt nen... nur fescher Rock aus reinwollenem englischem Flanell, mit biesenverzierten Taschen und rück- wärtiger Gehf alte nur Schlicht. elegonter Pullover aus reiner Wolle. 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Vor den Eingangstüren der Städtischen Oper ist eine Gruppe Jugendlicher versammelt, Vielleicht fünfundzwan an der Zahl, ob- gleich doch die Vorstellung schon seit mehr als einer Stunde zu Ende ist. Man hatte an die- sem Abend Hans Werner Henzes neue Oper „König Hirsch“ gegeben, eine Uraufführung, die von gellenden Pfiffen, Buh-Rufen und rauschendem Applaus begleitet gewesen war. Und nun stehen sie also immer noch vor dem „entweihten“ Kunsttempel umher, disku- tieren und warten. Auf wen eigentlich? Auf Henze, der vor dein Vorhang die Pfiffe mit ironisch-süffisantem Lächeln quittiert hatte? Auf die anderen Teilnehmer an dem Steh- Empfang, den die Stadt Berlin im Foyer der Oper den Künstlern und geladenen Gästen in dieser Stunde gibt? Sie ziehen einen jeden, der durch die Pforte kommt. ins Ge- spräch, kreisen ihn ein, dicht gedrängt, Kopf an Kopf gereckt, gespannt, neugierig, ab- Wehrbereit; denn sie sind dagegen— gegen Henzes Oper, die sie als abstrus empfinden, vor allem aber offensichtlich gegen Carl Ebert, den Intendanten, der ihnen— nach rer Meinung— das Repertoire, Mozart ausgenommen, vorenthält, für diese Urauf- führung jedoch 80 000 DM auswarf. Das wird Oskar Kox OSchk: Selbstportrdt leidenschaftlich, aber nicht bösartig, keinen Fall„halbstark“ vorgetragen. Die Argumentation ist dürftig und es bleibt ver- Wunderlich genug, daß gerade die Jugend sich gegen einen ihrer Generation zuge- hörigen Musiker stellt Doch scheint es kaum angebracht, in den philiströsen Ton zu ver- fallen, den eine Westberliner Zeitung an- schlug, als sie den Jungen vorwarf, sie hätten Berlin vor den auswärtigen Gästen „blamiert“, Im Gegenteil. Nichts“ ist schlim- mer und entmutigender, als die höfliche Lauheit, mit der so vielen neuen Kunstwer- ken landauf, landab begegnet wird. Die Ber- liner Jugend hat Stellung bezogen; sie hätte es„organisiert“ und wohlvorbereitet getan, behauptet jetzt Hermann Scherchen, der Dirigent der Aufführung, und erweist damit allen Beteiligten, dem Komponisten wie den Pfeifern, einen schlechten Dienst. Wann hätte es einer künstlerischen Produktion von wirklichem Rang ernstlich geschadet, bei der Uraufführung ausgepfiffen worden zu sein? * Doch weht in Berlin in der Tat ein schar- ker Wind. Das hat, wenn er die Ohren offen hielt, Herr Erich Maria Remarque zu spüren bekommen, dessen„Letzte Station“ zwar im Theater herzlichen Applaus, ansonsten aber durchaus nicht einhellige Zustimmung fand. Herbert von Karajan, der beinahe allmäch- tig gewordene Musik-Zar von Berlin, Wien, Salzburg und Mailand, wurde bei seinem Brahms-Konzert mit den Berliner Philhar- monikern, so schön es auch war, keineswegs enthusiastisch gefeiert. Und Joachim Tibur- tius schließlich, der Senator für Volksbil- dung am Berliner Magistrat. muß sich all- Im Rahmen der Berliner Festwochen wurde auch eine schöne Ausstellung von Zeichnungen und graphiscken Blättern Oskar Kokoschkas eröffnet, bei der auch dieses Selbstporträt zu sehen ist. Foto: Verlag W. Gurlitt auf jährlich wegen der Festwochen gegen recht eindeutige Angriffe verteidigen. Das sei doch gar kein Festival, so argumentieren die Gegner, vielmehr lediglich ein massiertes Konglomerat von Repertoire-Aufführungen, Premieren, Konzerten und Gastspielen, die eine Stadt von der Bedeutung Berlins auch sonst im Laufe einer Spielzeit bieten müsse. Außerdem ließe das Niveau einzelner Ver- anstaltungen sehr zu wünschen übrig. Tibur- tius denkt anders, verweist auf terminliche Schwierigkeiten, die sich für die gastierenden Künstler sonst ergäben, und führt vor allem eine höchst fragwürdige Ueberlegung ins Feld: Ohne Festwochen würden, so schreibt er in der Festschrift,„für diese Leistungen die Hilfen ausfallen, die von Stellen der Bundesregierung und von Freunden im Aus- land uns in Würdigung des künstlerischen und kulturpolitischen Sinnes gerade dieser Konzentration zu Festwochen und nur dafür geleistet werden“. Wie— nur weil es da irgendwo für solche Zwecke Geld gibt, ver- anstaltet Berlin Festwochen? Das ist viel- leicht ehrlich, aber wiederum auch herzlich Wenig. Da klingt jenes Wort weit ein- leuchtender und überzeugender, das schon vor Jahren gesprochen wurde: Daß die Insel- stadt Berlin sich mit den Festwochen auch auf dem kulturellen Gebiet im Bewußtsein der Bundesrepublikaner, ja der ganzen west- lichen Welt, lebendig erhalten wolle. * Um auf Remarque zurückzukommen: Der Verfasser vom„Are de Triomphe“ und„Im Westen nichts Neues“ gab in Berlin bekannt. daß seinem ersten Bühnenstück, der „Letzten Station“, weitere folgen lassen wolle. Weil er Geschmack an der Sache ge- funden habe und vor allem, weil derartige Memuskripte nur etwa sechzig bis achtzig Seiten Umfang hätten gegenüber den zehn- mal längeren Romanen. Welch“ schöne Offenheit, welcher Einblick in die Schaffens- weise eines zeitgenössischen Dichters! Doch Soll vorerst noch ein neues Buch von ihm erscheinen, über Deutschland zwischen den beiden Weltkriegen und mit dem Titel„The black Obelisk“(Der schwarze Obelisk).„Die letzte Station“ scheint übrigens doch den Weg zu anderen Bühnen zu finden. Es liegen, laut Remarque, Angebote aus der Schweiz, aus Holland, Schweden, Finnland und aus der Bundesrepublik vor. Ein Reißer setzt sich durch* Es gab auch in diesem Jahr wieder viel Prominenz in Berlin, deren Popularität sich freilich mit den Stars der Filmfestspiele kaum messen kann. Neben Remarque, dem schon Zitierten, Max Brod àus Tel Aviv, Werner Bergengruen, den baltischen Dichter, Peter Pears, den englischen Tenor, der mit Benjamin Britten, dem Komponisten, einen Liederabend gab, die Tänzerinnen und Tän- zer des alljährlich nach Berlin kommenden New Lork City Ballets, den englischen Schauspieler Emlyn Williams, den Franzosen Jean Louis Barrault, Jacques Fabbri und seine Compagnie aus Paris, die Künstler der Edinburgh Festival Company, die zwei Stücke von Shaw spielte, spanische Balle- rinen und einen irischen Chor, das schwenze- rische Sinfonie-Orchester Winterthur und den- Exeiburger Bachchor, Oskar Fokoschka, von dem es eine sehr instrüktive Sraphische Ausstellung und die szenische Lesung des dramatischen Einakters„Hiob“ und des „Comenius“-Fragmentes zu sehen gab, und zuletzt noch Igor Strawinsky, den Altmei- ster der Moderne. Nahezu zwanzig Konzert- abende(mit den Wiederholungen) zählte das Programm der Festwochen auf, sieben Thea- ter spielten Abend für Abend, ein achtes, das Hebbel- Theater, dann und wann, Das ergibt einen Querschnitt, der vom„Rosen- kawalier“ bis zu Mozarts„Idomeneo“ in der Oper, beim Schauspiel von Shakespeares „Sturm“ über Barlachs„Armen Vetter“ bis zu Millers„Blick von der Brücke“, von Nashs „Regenmacher“ bis Strindbergs„Nach Da- maskus“, von Schnitzlers„Liebelei“ bis Molières„Schule der Frauen“, von der Re- pertoire- Aufführung bis zur Weltpremiere reicht. Eine schier unübersehbare und in einigen Tagen nicht zu bewältigende Fülle. * Das ist Berlin: Lebendig, vielfältig, ab- wechslungsreich, begeisterungsfähig und kri- tisch Zugleich, ein bißchen provinziell mit- Sr Totſanq Gsovskys„Berliner Ballett“ Ila Paulson und Pepe Urbani in einer Szene des Balletts„Das Tor“, das nach der Musik von H. F. Hartig und in der Choreographie von Tatjana Gsovsky vom„Berliner Ballett“ im Rahmen der Festwochen uraufgeführt wurde. unter und dann doch wieder auf eine groß- artige Weise aufgeschlossen und weltoffen. Ein gutes Publikum, das übrigens auch noch zu nächtlicher Stunde den Kurfürstendamm bevölkert. Der strahlt Tag für Tag die Atti- tüde des Wohlstands nut eleganter Lässig- keit aus und gibt ein Spiegelbild, das bei oberflächlicher Betrachtung kaum das Be- wußtsein aufkommen läßt, daß da jenseits des Brandenburger Tors der Ostsektor liegt, mit seinen weiten, unbebauten Flächen, mit Seiner so ganz anderen Lebensauffassung und Lebenshaltung. Moderne Hochhäuser mit grogen, hellen Glasfronten gossenen Betonpfeilern im Westen(vor allem im 2Z00-Vierteh, im Osten die wiederherge- stellte Staatsoper neben der sowijetzonalen Botschaft als wiedergewonnene beziehungs- weise neue Marksteine der verödeten Prachtstraße„Unter den Linden“ und die Kleinfenstrige, wenn auch im Gesamtbild imposante Stalin-Allee. Das lebt nebenein- ander her, wachsam, kritisch, selbstbewußt und vom eigenen Schicksal ganz durch- drungen. * Vom„halben Wannseeblick“ witzeln die Kabarettisten Wolfgang Neuß und Wolfgang Müller und vom„Turnvater Karajan“, sie singen den„Besatzungstruppen-Abzugs- Mambo“ und preisen das in Aussicht stehen- de, vieldiskutierte„Hansa-Viertel“ mit dem abgewandelten Werbespruch:„. und darauf einen Corbusier!“. Da präsentiert sich die vielgerühmte„Berliner Schnauze“ höchst originell, und man spricht von„Westermanns Taschenfestivalé“, wo der also Titulierte, Gerhart von Westermann, seines Zeichens Künstlerischer Leiter der Festwochen, sich Zwischen ge- Foto: S. Enkelmann das offiziöse Ziel steckt,„im Bereich de Schauspiels Wie der Oper, des Konzerts, d Tanzes und der bildenden Künste Tradition und Neues miteinander so zu konfrontieren, daß sich ein lebendiges, farbiges Bild det Künste im 20. Jahrhundert ergibt... De Verpflichtung dazu erwächst sowohl aus de Situation des heutigen Berlin, wie aus de Rolle, die unsere Stadt unmittelbar nad dem ersten Weltkrieg zu einem europäisch Kulturzentrum ersten Ranges machte,, Damit hoffen wir, eine ganz spezielle u notwendige Funktion innerhalb der eu. päischen Festspiele übernehmen 20 b. Dell.. Im nächsten Jahr sollen übrigen keine fremdsprachigen Schauspielauffih. Tungen mehr geboten werden; man beab⸗ sichtigt dafür einen Wettbewerb von Bib nen aus dem Bundesgebiet und dem deutsch sprachigen Ausland. l Es tut wohl, damn und wann in diese Stadt zu sein. Gewiß ist sie noch nicht wie der das„europäische Kulturzentrum ersten Ranges“ und wird es auch kaum Werden solange die Zweiteilung Deutschlands ex stiert. Es ist auch nicht alles„maßstäblich, Was es dort zu sehen gibt, und doch frischen die künstlerischen Begegnungen wie die Ge. spräche spürbar auf, die weithin(und u Recht) gerühmte„Berliner Luft“ rückt 8 manches in ein besonderes Licht. Auch d' Frage der Festwochen, die sich bewrufft vol Salzburg und Bayreuth unterscheiden um doch— ungeachtet aller Kritik— die Reis lohnen. Die Reise nach Berlin, der alten Reichshauptstadt, die wieder Metropole de ganzen Deutschland werden möchte und werden sollte. Und das möglichst bald. nn — O kirsche und beige. O aus reiner Wäoũlle. Importw are. 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Oktober 1956 F f 12 1 T. 50080. J. ab 16 J. Axt:%, Bae baer, AHR 23 8g 48 J. Ach: Heinz Rühmann(Ebf.) Mein Vater, der Schauspieler& 5 Her Hauptmann von Köpenick“ 15.30, 18.00, 20.30 . Telefon 4 46 47 13.15 30, 5 Aus ER 15.45, 18.15 u. 20.45 Uhr URWERSU Einemasc.-Farbf. 5 memascope: Frank Sinatra in John Wayne- Susan Hayward 1K Z ARTE FALLE“ x„DER ER OBERER 71 — Telef 4 03 96 cap frol egg 14 15.80. 0 Olk Kn AER 15 45, 15.45, 20.80 vor dem Tode“* ff 1 z Uhr sene Oroßanzeige Die schweigende Welt g 1, 6 Telefon 5 02 76 Telefon 5 18 95 III 1350, 15.40, 17.50, 20.10 DlE KUBE! 14.30, 16.30, 18.48, 21 Jgdtfr. Der Cinemascope-Parbf. John Payne in d. Superscope- m. 8 Weltstars. Heute letzt. Tag Farbfilm:„TopEspFrausr“ N FRIscOo VoR ANKER. 5 9.330, 11.40 u. 22.20. J dl. ab 16 J. Auf Breitwand ein Film von unerhört. Spannung m. Wayne Morris:„Der GRAUE REITER *— nicht jugendfrei. 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Oberwesel um 7. Oktober 1956 eine Bahnfahrt an den Rhein mit allen Reizen des Herbstes. Ueberfahrt nach St. Goar mit Besuch der Burgruine Rhein- kels möglich oder von St. Goarshausen Aufstieg zur Lorelei. In Oberwesel Besichtigung der Liebfrauen- kirche(Orgelspiel) und der Schönburg. Nachmittags Tanzgelegenheit. Fahrpreis ab Mannheim. DM 6,70 Fahrpreis ab Heidelberg. DM 7,50 vahrpla n: Heidelberg ab 7.33 an 21.48 Mannheim Hbf ab 8.00 an 21.16 Marmnheim-Waldhof ab 8.12 an 21.05 St. Goarshausen an 10.28 ab 13.50 Auf der Rückfahrt wird die Fahrt in Kaub/ ober- wesel für 5 Stunden unterbrochen. Den Fahr- gästen ist dort Gelegenheit zu Spaziergängen oder zum Tanzen gegeben, 5 Fahrkarten im Schalterraum des„MANN- HEIMER MoR GEN“ am Marktplatz. Fr. 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Das ist auch gut so— sozialpolitisch gesehen — denn nicht nur vor dem Gesetz sollen alle Menschen gleich sein, wie es der Art. 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, sondern auch in so generellen Lebensbereichen wie hinsichtlich des Rahmens der Arbeitszeit. Von Vorteil Segengesetzten Rekordzielen zustreben, als dies jenseits des Eisernen Vorhanges der Fall ist. Dort nämlich wird das Ziel ver- folgt, möglichst lange und möglichst schwer zu arbeiten, um gewisse Plan- und Soll- Ziffern zu erreichen. Just zu derselben Zeit, zur selben Stunde, da die Hamburger DGB-Bundestagung die DiE LOHNGUOTE Anteil der Arbeitnehmer am Volkseinkommen“ Munard 8 UN en Jeweifg. Halbig, es omtes gfuffoeſ Oe us unselbs tend ger A beũůi t Die Verteilung des Volkseinkommens Der Anteil der Arbeitnehmer am Volkseinkom- men war im ersten Halbjahr 1956 mit 68,1 v. H. etwas Srößer als in den vorangegangenen Halb- jahren. Seit 1950 hat sich sowohl das gesamte Volkseinkommen wie das darin enthaltene Arbeit- nehmereinkommen verdoppelt. Der Anstieg vom ersten Halbjahr 1955 bis 1956 erreichte beim Volkseinkommen 10,5 v. H., beim Arbeitnehmer- einkommen 13 v. H. Etwa ein Fünftel des Mehr- schaftlichen Erfolg feiert, just zu dergleichen Zeit veröffentlicht die Bank deutscher Län- einen kümzen NemRer acht sagt die minister predigt seit einiger Zeit dasselbe die westdeutsche Wirtschaft werde überfor- dert. Arbeitszeitverkürzung und Lohnerhö- hungen überrundeten die Produktivität also die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Zum Schluß werde gesteigerter Bedarf einem unzulänglichen Güterangebot gegen- überstehen. Vielleicht ist das etwas zu kompliziert ausgedrückt. Eine Erläuterung ist wohl fällig: Durch die Lohnerhöhungen wird zusätzliche Kaufkraft in die Bevölkerung gepumpt. So- lange dieser Zufluß von Kaufkraft Schritt hält mit dem Wachstum der Erzeugung und der Leistungsfähigkeit der Erzeuger können Lohn- erhöhungen nicht von Schaden sein. Sie hal- ten höchstens mögliche Preissenkungen auf. Sobald aber die durch Lohnerhöhung bedingte Vermehrung der Kaufkraft nicht mehr durch die Gütererzeugung aufgefangen kann, kommen die Preise in Bewegung— nach oben. Die Arbeitszeitverkürzung selbst— weil sie mit mindestens vollem Lohnausgleich vor- genommen ist— verstärkt das Auseinander- klaffen der Schere zwischen Kaufkraft und Güterangebot. Auf diese Art und Weise würde es uns sehr bald gelingen, mit dem sogenannten Wirtschaftswunder restlos fertig zu werden. Ja, wir werden uns darüber wundern, wie Schnell uns das gelingt. Auf der anderen Seite: Verantwortungsvoll Denkende bestrei- ten nicht die Berechtigung der geforderten Arbeitszeitverkürzung. Anders ist es mit den Lohnerhöhungen. Noch immer spukt die von Viktor Agartz aus der Mottenkiste nazi- stischen Gedankengutes entlehnte Parole in verschiedenen Gewerkschaftskreisen herum. Immer wieder wird behauptet, daß Lohn- forderungen gar nicht mit der Preisentwick- ung zusammenzuhängen brauchen; daß selbst bei stabilen und sinkenden Preisen expansive Lohnpolitik betrieben werden müsse, d. h. mehr Lohn zu fordern sei. Zu- guterletzt muß sich das auf die Preise einmal uswirken, nämlich dann, wenn— wie vor- her erwähnt— das Wachstum der verwirk- lichten Lohnforderungen die erzielte Lei- tung übersteigt. Es ist indes auch volks wirtschaftlich nicht vorgebildeten Bevölkerungskreisen klar ge- worden, daß ein solches Ingangsetzen der Lohn- und Preisspirale niemals gute Früchte teitigt, denn zum Schluß kreischen einmal die Bremsen. Vielleicht überschlägt sich auch der agen, und wir kämen in eine sehr kri- che Situation. Dabei bleibt es ganz dahin- estellt, ob eine solche Krise dann Auf- lähungserscheinungen Inflation) oder wirt- chaftliche Schrumpfung Deflation) zur Folge hätte. Zum schluß sind es doch wieder nur e Minderbemittelten, die Arbeiter, die die che bezahlen müßten. Warum das alles? Es ist ja heute keines- vegs mehr so wie in frühkapitalistischen eiten. Damals hatten die Arbeiter nicht viel Verlieren, so kärglich war ihr Dasein. Heute aber setzen sie schon eine Lebens- ist auch, daß wir in Westdeutschland ent- einkommens ist durch Preissteigerungen ent- wertet worden. Globus Arbeitszeitverkürzung als den gewerk- der Sing ernste Mahnung und Warnung. Auf Notenbank— und der Bundes wirtschafts- werden N aufs Spiel, die verteidigungswürdig ist. Wer glaubte wohl vor acht Jahren daran, daß es uns einmal so gehen würde wie heute? Jedermann vergleiche doch die Lebensweise, die wir vor acht Jahren führten mit der, die wir heute führen. Bleibt nur die leidige Frage— sie ist deswegen leidig, weil sie immer wieder gestellt wird und die darauf gegebenen Antworten überhört werden— Wie sich der Anteil der Arbeitnehmer am Volkseinkommen verteilt. Da der einzelne dieses gesamte Volkseinkommen nicht gut übersieht, gelingt es immer wieder, ihm ein- zureden, er sei der Benachteiligte, er be- komme zu wenig von diesem großen— So- zialprodukt genannten— Kuchen. In Wirk- lichkeit hat sich jedoch— gemessen am Jahr 1950— der Anteil der Arbeitnehmer am Volkseinkommen stets vermehrt. F. O. Weber Preis welle NHäher SFizziert Aus Zutinformierten, Kreisen verlautet, das Bundeswirtschaftsministerium rechne— als Folge der Arbeitszeitverkürzung und Lohnerhöhungen bei Walzstahlerzeug- nissen mit einer generellen Preiserhöhung von sechs bis sieben v. H. je t Stahl. Dies entspräche einer Verteuerung um rund 32 DM je t, wobei Unterschiedlichkeiten in der Preisanhebung durch die Güte und Abmes- sungen der Walzstahlerzéeugnisse bedingt wären. Die voraussichtlichen Preiserhöhungen bei der Steinkohle werden von Kohlensach- der Steinkohle werden von Kohlensachver- ständigen in Bonn mit durchschnittlich 2,50 bis drei DM je t angegeben. Die Anwesenheit des Bundeswohnungsbauministers Preusker bei dem letzten Gespräch mit den Vertretern des Steinkohlenbergbaus im Bundes wirtschafts- ministerium lasse darauf schließen, daß der Ruhrbergbau zusätzliche Forderungen hin- sichtlich der Finanzierung des Bergarbeiter- Wohnungsbaus erhebe. Die Wiedereinführung der Bergarbeiterwohnungsabgabe in Höhe von einer DM je t wird im Ruhrbergbau für nicht ausreichend angesehen. Ein Erfolg sei erst mit zwei DM je t gewährleistet, so. daß die Erhöhung der Ruhrkohlenpreise ein- schließlich der durch die Arbeitszeitverkür- zung bedingten Preiserhöhung insgesamt 4,50 DM bis fünf DM betragen würde. Investmentgesellschaften in neuer Gesetzes form (VWD) Die Ausschußberatungen über den Entwurf des Gesetzes über Kapitalanlage- gesellschaften sind beendet. Der Entwurf sah vor, daß das Fondsvermögen als Treugut Von der Gesellschaft verwaltet werden sollte. Der Ausschuß„Geld und Kredit“ hat diese Fassung dahingehend abgeändert, daß der Kapitalanlagegesellschaft die Wahl bleibt zwischen der Verwaltung des Fondsvermö- Sens als Treugut oder als Eigentum. Ge- ändert wurde ferner, daß— entgegen der ur- sprünglichen Fassung mit fünf v. H.— jetzt bis zu 7,5 v. H. des Fondsvermögens in Wer- ten ein und desselben Unternehmens ange- legt werden dürfen. Strittig ist noch die Frage der Besteuerung beschränkt Steuer- pflichtiger, die noch im Haushaltsausschußg zu Klären ist. Der Ausschuß„Geld und Kredit“ einigte sich darüber, daß in steuerlicher Hinsicht der Fonds als Zweckvermögen anzusehen ist. Die INDUSIRIE. UND HANDELSBLATT Kapitalanlagegesellschaft soll nach den Aus- schußberatungen nicht zur Zurücknahme der Zertifikate gesetzlich verpflichtet werden. Es bleibt der Gesellschaft überlassen, eine Rück- nahmeverpflichtung in ihren Verträgen vor- zusehen. In der Frage der Haltung der Bar- reserve hat sich der Ausschuß für eine maximale Begrenzung ausgesprochen. Die Zertifikate sollen— entgegen dem ursprüng- lichen Entwurf— den steuerbegünstigten Kapitalansammlungsverträgen nicht gleich- gestellt werden. In parlamentarischen Kreisen rechnet man damit, daß das Gesetz über die Kapital- anlagegesellschaften Anfang November vor den Bundestag kommt. Schutzabkommen für Her kunfts bezeichnung (VWD) Zwischen der Bundesrepublik und Frankreich werden in nächster Zeit Verhand- lungen über den Abschluß eines Staatsver- trages zum Schutz örtlicher Herkunftsbezeich- nungen in beiden Ländern beginnen. Wie die Schutz gemeinschaft für Herkunftsbezeich- nungen mitteilt, soll sich nach den französi- schen Wünschen dieser Vertrag auf Erzeug- nisse des Weinbaus beschränken. Im Interesse der deutschen Wirtschaft sei es aber erforder- lich, daß von dieser vertraglichen Regelung auch Industrie-Erzeugnisse begünstigt wür- den. Das federführende Bundesjustizmini- sterium habe inzwischen die Spitzenorgani- sationen der, Wirtschaft um Mitteilung ge- beten, welche in Deutschland beheimateten geographischen Herkunftsbezeichnungen in die Verhandlungen, für die Ort und Zeitpunkt bisher noch nicht festgesetzt sind, einbezogen werden sollen. N. Bundespost sucht zwei Milliarden DM Verwaltungsrat droht mit Rücktritt Der Bundespost geht es schlecht. Sie kann — wer kann das eigentlich noch in der Bun- desrepublik?— ihren Kapitalbedarf nicht decken. Dabei liegt die Bundespost keines- wegs in dem Schattenfeld des wirtschaft- lichen Aufstieges. Das Gegenteil ist der Fall. Die Einnahmen der Bundespost sind von 2,3 Md. DM im Jahre 1951 auf 3,9 Md. DM in der Gegenwart gestiegen. Im Jahre 1955 wurde ein Gewinn von 150 Mill. DM ausgewiesen. Dennoch betrage— wie der Vorsitzende des Ver- Waltungsrates der Bundespost, MdB August Neuburger(CDU) erklärte— die Finanzie- rungslücke in den nächsten fünf Jahren BdL über Arbeitszeit verkürzung und Lohnfrage Die Wirtschaft rund 400 Mill. DM jährlich. Das Investitions- programm erfordere nämlich jährlich 600 bis 700 Mill. DM. Neuburger schlägt für das Modernisierungsprogramm der Post fol- gende Finanzierungsalternative vor: a) eine Kapitalaufstockung von 300 Mill. DM in zwei Jahresraten, b) Stundung oder Senkung der von der Bundespost an den Bundeshaushalt zu lei- stenden Abgabe von etwa 270 Mill- DM jährlich.* Nach fünf Jahren— so sagt Neuburger— würde die Bundespost unter diesen Vor- aussetzungen in der Lage sein, aus der Ab- schreibungsquote und den Erträgen zu einer wird überfordert Im letzten Monatsbericht der Bank deutscher Länder(September 1956) geht die Noten- bank das Problem„Arbeitszeitverkürzung und steigende Löhne“ ein. Die entsprechende Stelle— sie stellt eine ernste Warnung und Mahnung der Sachverständigen dar— wird im vollen Wortlaut veröffentlicht, um eine FVVVFFVCC fürchten, daß in den kommen- en waöhchen und Monaten die derzeitige rela- tive Sta öllit it des inländischen Preisgefiges- durch die anhalten Torderhöhnrsen und die immer weiter um sich gi tenden tarif- Mandlert dię ſoumenibhun inden HOUCOHTO pF? On 1oHNHAHGHUN SEM von 29 1950•55 2 kiss TEIGERUNGEN 1*K⁰ Wandert die Lohnerhöhung in den Kochtopf Von je 100.— DM. Lohnerhöhungen sind. wie das Statistische Bundesamt berechnet hat, in den- letzten fünf Jahren nur 15,.— DM an Gesamt- mehrkosten für Nahrungsmittel aufgewandt wor- den. Von diesen Gesamtmehrkosten entfallen 41 v. H. auf Preiserhöhungen, so daß nur ein Be- trag von 6,.— DM Mehrausgaben für Lebensmittel- Preissteigerungen auf 100,— DM Lohnerhöhung verbleibt. 5(KO) lichen Arbeitszeitverkürzungen einer ernsten Belastungsprobe ausgesetzt wird. Bisher sind bereits für insgesamt 3,2 Millionen Arbeiter und Angestellte im Bundesgebiet Verein- barungen zustandegekommen, die in der Regel eine Herabsetzung der tariflichen Arbeits- zeiten von bisher 48 auf 45 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich festsetzen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, werden diese Vereinbarungen vorwiegend am 1. Oktober d. J. bzw. am 1. Januar 1957 in Kraft treten. Sie betreffen insbesondere die Eisen und Me- tall verarbeitende Industrie, die allein über 2 Millionen Beschäftigte zählt, und den Stein- kohlenbergbau, in dem die schon 1953 auf 45 Wochenstunden herabgesetzte Arbeitszeit Ab 1. Oktober durch die Einlegung von zwei bezahlten Ruhetagen im Monat weiter ver- kürzt wird. Auch für das Graphische Ge- werbe, das private Versicherungsgewerbe und andere Zweige sind entsprechende Regelun- gen getroffen worden. In einer Reihe weiterer mißverständliche Deutung zu vermeiden. 1 Wirtschaftszweige sind Verhandlungen be- reits im Gange oder in nächster Zeit zu er- warten, z. B. in der Eisen schaffenden In- duistrie und in der Textil- und Bekleidungs- induistrie. In den hier in Frage stehenden Zweigen sind weitere 5 Millionen Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Die Gesamtzahl der Arbeitnehmer, für die Arbeitszeitverkür- zungen entweder bereits gesichert sind oder mit einiger Wallrscheinlichkeit in absehbarer Zeit zu erwarten sein dürften, beläuft sich demnach auf reichlich 8 Millionen. Wie bereits im letzten Monatsbericht dar- gelegt, haben im ersten Halbjahr 1956 die Lohnsteigerungen im Gesamtdurchschnitt den Produktivitätszuwachs merklich übertroffen. Diese Scherenbewegung wird durch dièe nun- mehr auf breiter Front eingeleitete Arbeits- zeitverkürzung und die damit verbundenen Lohnerhöhungen weiter verstärkt. Die Ge- fahr, daß das allgemeine Preisniveau von diesem verhältnismäßig schnell vorangetrie- benen Prozeß auftriebsmäßig beeinflußt wer- den wird, ist nicht von der Hand zu weisen. Dies muß um so mehr angenommen werden, Als, abgesehen von den gestiegenen und weiterhin ansteigenden Arbeitseinkommen,„dienst zügig voran zusätzliche Kaufkraftstöße durch die in Aus- sicht stehende Steuersenkung sowie durch die beabsichtigten starken Erhöhungen der Ren- tenleistungen ausgelöst werden.“ ARBEIISZEILWIRLKURZER Rückgang der durchschnittl. VWochen arbeitszeit * 190 Moi 1955 5 en 18 60 1956 ar beitsstge 13 12 5 e Nunseg a cee eee 5 Ge 5 5 8 0 5 5* 5 6 OT 255 i 0 Gee i 3 Tens cce ge W 05 0 actor Fodcedecve. 8 WG. 1 CSN 5 care e. eſnschſliber stunden Der Weg zur 40-Sstunden- Woche Trotz Vollbeschäftigung und einer armaltend, großen Nachfrage ist die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit im Mai dieses Jahres kür- zer gewesen als im gleichen Monat des Vorjahres. Zwar macht sich die Verkürzung im Gesamtbild noch wenig bemerkbaf— rund eine halbe bis eine Stunde je Woche,— doch ist sie ein symptom, da bisher die durchschnitliche Wochenarbeitszeit von Jahr zu Jahr anstieg. Die statistische Er- mittlung der Arbeitsstunden berücksichtigt nicht die tarifliche Arbeitszeit, sondern erfaßt alle ge- leisteten Arbeitsstunden, also einschließlich Sonn- tags- und Ueberstunden. Globus echten Eigenfnanzierung zu kommen. Zur Zeit könnten nur etwa 40 v. H. der notwen- digen Investitionen aus Eigenmitteln be- stritten werden. Für Aufträge an die Wirt- schaft, die in den vorangegangenen Jahren im Durchschnitt je 600 bis 700 Mill. DM ausmachten, stünden für 1956 nur 300 Mill. zur Verfügung, Ein weiteres Hemmnis sei, dals die Post jährlich an den Bundeshaus- halt 6,75 v. H. der Bruttoeinnahmen abfüh- ren müsse. Seit der Währungsreform sei dies ein Betrag von 1,3 Md. DM. Die Bundes- bahn erhalte jährlich rund 120 Mill. DM für die Beförderung der Post. „Die Post dächte nicht daran, die Kapital- beschaffung über den Preis— d. h. über eine etwaige Gebührenerhöhung— zu ver- wirklichen. Da aber eine weitere Erhöhung der kurzfristigen Schulden und eine Gebüh- renerhöhung nicht erwünscht sei, müßten andere Auswege gesucht werden. Es sei der Bundespost verwehrt— ähnlich wie die In- dustrie— achtprozentige Obligationen un- terzubringen, denn der Bundesfinanzminister verweigere dazu seine Zustimmung. Nach Neuburger wendet die Bundespost bei e Personalbestand von 360 000 Beamten und Angestellten zwei Drittel ihrer Erträge, die für 1956 auf 3,9 Md. DM veranschlagt wur- den, für Löhne, Gehälter und Pensionen auf. In diesem Zusammenhang wies Staats- sekretär Prof. Dr. Gladenbeck darauf hin, daß die Post ihren Plan, innerhalb der näch- sten fünf Jahre rund 80 bis 90 v. H. aller Fernsprechanschlüsse auf den Selbstwähl- betrieb umzustellen, nicht verwirklichen könne, wenn die Finanzierungslücke beste- hen bleibe. Nur auf dem Fernmeldesektor verdiene die Post etwas. Eine gewisse Bei- hilfe zu Investitionen sei vom Verteidä- gungsminister zu erwarten, wenn ein Fern- meldebauprogramm für militärische und Zivile Verteidigung genehmigt. wird. Sladenbeck sprach übrigens auf der Herbsttagung des Postausschusses im Deut- schen Industrie- und Handelstag davon, daß eine erhebliche Verbilligung des Fernsprech- dienstes das Endziel der von der Bundespost ausgehenden Bestregungen sei. Erreichbar würde dieses Ziel aber nur sein, wenn die begonnene Automatisierung im Fernsprech- 81g getrieben und baldmög- lichst abgeschlossen würde. g Wie der Vorsitzende des Post-Ausschus- ses des DIHT, Dr. Kurt Tornier, feststellte, deckt sich dieses von der Post erstrebte Ziel der Automatisierung und Verbilligung der Fernmeldedienste absolut mit den Wün- schen der Wirtschaft. Daher werde sich auch der Postausschuß für eine Kapitalaufstok- kung einsetzen. Wie dringlich die Angelegenheit gesehen wird, geht aus folgendem hervor. In Bonn schlug wie eine Bombe die Erklärung des Postverwaltungsratsvorsitzenden Neuburger ein. Neuburger erklärte, der Verwaltungsrat Sei bereit zurückzutreten, falls die finanziel- len Schwierigkeiten der Bundespost nicht durch ein Uebereinkommen mit dem Bun- desfinanzminister überbrückt werden könn- ten. Marktberichte„nz oktober 8 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt 8-13; Birnen A 3036, f 15-36, Ausfall 9610 (éWD) Anfuhr in Tomaten, Bohnen und Zwetschgen reichlich, Absatz für Bohnen gut, in Tomaten und Zwetschgen Preisrückgang, Absatz etwas langsamer. Apfel- und Gemüseabsatz schlep- bend. Ueberstände bei Endivien und Kohlarten. Bestellungen für Mostobst werden am Schalter entgegengenommen.— Es erzielten: Zwetschgen 1518; Apfel 10—23; Birnen 1440; Kopfsalat Stück 1015; Endivien Stück 8—10, Ueberstand: Tomaten 40—50 mm Durchmesser 1718, 50-60 mm 20-22; Stangenbohnen 40; Feuerbohnen 25—27; Blumen- kohl Stück 150200 mm Durchmesser 20—25. 200 bis 250 mm 2530, 250300 mm 30-35; Kohlrabi Stück weiß 8—10, dto. blau 810; Zwiebeln 15. Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt o) Anfuhren gering, Absatz zufriedenstel- lend. Schleppende Nachfrage in Apfel, für Wir- sing, Weiß- und Rotkohl kein Interesse. Es er- Zielten: Spätzwetschgen 1823, B 1417, C 1113; Pfirsiche 29—56; Apfel A 1920, B 1222, Ausfall nem sestellt werden. Für eine Befreiung d ei kintaͤlle. Lintatlte. Immer weniger immer mehr PpGB 8 (dpa) Die Belastung der deutschen Stel 0 zahler hat sich in den letzten drei Jahren 1 rund 8,5 Md. DM jährlich verringert, genden Steuerreform von 1953 brachte eine Entlas ahresbel von etwa 1,6 Md. DM, die des nächsten Ji„ 2 res eine Steuersenkung von rund vier Macht, 0 DM und die jetzt vom Bundestag beschlosze tiegen s Maßnahmen minderten die Steuerlast 3 n 2.9 Md. Dil. 2 Die erstaunliche Errechnung Dr. Lnanfur de p ie ist nur dadurch au erklären, daß er 6. „Soll— 1 ich 20 e Quel. und die ON, espeist i Bun dksö Egk ble ks: 4 GB 195 ill. DNN elnen G gemeinsa er 16 C agseinn eitragse en, dal ewerks 235 Mill. 1 5 1 nter an wesen u und Ver arbeit at gaben de ſchtliche Treuhan- Vermöge MHHARBEHTEAbe EAE FRAUEN TAbSEAö K SelgsfAxpiok use 0 den vers „Ist“ Zahlen gegenüberstellt; etwa dem„dh nehmen des Steueraufommens laut Gesetegebung Jahres 1952563 und dem„Isté“ des Jahres I Es ist schon richtig, daß wir weitaus men Steuern hätten zahlen mussen als wir zanlte rungsbes wenn keute nock die Steuergesetze des Jahn icherun, 19558 in Kraft wären. In gleicher Weise ale Prämien ist auch richtig, daß trota Abbau dieser Geseg Gewerks der deutsche Steuerzahler von Jahr zu) schaftlich mehr Geld in die Stadtskassen abfünrt. Schlis vergange lien sind ja auch einige Millionen Axbeitit erköhun! mer zusätzlich beschäftigt worden. Es rauds die Schornsteine, und das alles bringt Cel, und— mehr Steuern. gewerks Also Gelder, die sehr eilfertig ausgegehn men l werden von den Machthabern über die öfen, liche Kasse. So kommt es, daß sich die 3 lastung des deutschen Steuerzahlers zwar wie Dr. Lindrath richtig feststellte— verm. derte, daß aber dennoch stets mehr Steuen gezahlt wurden. Die . tolgend' Butte Ausland dem eu Forderui frauen zwei Pf Käse. andern. Eier: er im Umsatzsteuer-Freiheit für die Landwirtschaft (li.) Der Finanzausschuß des Bunde. tages hat einstimmig beschlossen, dem Bu. destag zu empfehlen, die Land wirtscha von der Umsatzsteuer zu befreien. Ne dem vom Ausschuß beratenen Entwurf z Aenderung des Umsatzsteuergesetzes sol damit die land wirtschaftlichen Produ beim Erzeuger von der Umsatzsteuer fie. Forstwirtschaft von der Umsstzstsuel k. steht jedoch nach Meinung der Bundesrege rung und der Mehrheit des Finanzaussdui ses des Bundestages kein Anlaß, da 00 Ertragslage der forst wirtschaftlichen 5. triebe günstig sei. großen vor eine immer Preise v Fleis . schwäch Offenere Rechnungslegung. Wat der Aktiengesellschaften tierunge (VWD) Die Vorschläge des Institust fi des Wei Wirtschaftsprüfer zur Aktienrechtsrefom und Süc gab Wirtschaftsprüfer Dr. Wilhelm Elme, Ladenpr dorff in Düseldorf auf der Jubiläumstagus und Se anläßlich des 25jährigen Bestehens dies wie bist Organisation bekannt. Die Vorschläge d Seefi. streben eine Verbesserung der Puplizitds der näct vorschriften, insbesondere hinsichtlich di mische Gliederung des Jahresabschlusses und d der Fis Gewinn- und Verlustrechnung sowie ein Früheste Klarstellung und Verbesserung der Bewe Lage 4 tungsvorschriften. Der Jahresabschluß 80 mangelh stärker als bisher auch Liquiditätsgesich“ punkten Rechnung tragen. Für die Gewinn, und Verlustrechnung wird statt der Kon Sorten“ form die Staffelform vorgeschlagen, wol von der Umsatzentwicklung ausgegange gelaufen werden soll. Die Angabe des Umsatzes 300 jedoch nicht sofort verlangt werden, vie. mehr soll dem Bundesjustiz- und i Effe Bundeswirtschaftsminister eine Ermächt erst zur gegebene Zeit diese Vorschriften für sämtliche gung erteilt werden, 85 1 Bör. tiengesellschaften oder auch für einzel parben. Branchen in Kraft zu setzen. Bei den 1 danse. wWertungsvorschriften soll nach den d Schatte, schlägen die Zulässigkeit stiller Reserven! zur Scl bisherigen Umfange beibehalten werde in spes 5 5 5 14 jedoch sollen eine Reihe von Verbessern 8 gen, insbesondere Vorschriften über d böner: Bewertung von Schulden, die im bisherie 41 Recht fast ganz fehlen, aufgenommen W.] den. Auch hinsichtlich des Prüfungsumfan emu! und der Berichterstattungspflicht sind I adlerw. formvorschläge, wie sie sich aus den Eri“ an. rungen in der Praxis der letzten 25 Jaht 0 anbieten, gemacht worden. Bayer. M Bemberg Berger 7 e Buderus Tomaten B 14-19, Ausfall io; Bohnen 10. a a NE-Metalle„„% Daimer⸗ Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 349,25—352.25 1 Degussa Blei in Kabeln 129—140 9 Demag. Aluminium für Leitzwecke 240—37 Dt. Erdöl Westdeutscher Zinn-Preis 955 M Pt. Lino! Freie Devisenkurse 8 Geld Brief i A 1000 Ital. Lire 6,6% 6.704 8 2 100 belg. Francs 8,389 3,409. n 100 franz. Franes 1,1901 1,1921 g 5 100 Schweizer Franken 95,65 98,0 4 parse 100 Boll. Gulden 110,045 110,265 8570 1 Kanad. Dollar 420% ih, das 1 engl. Pfund 11,699 11,719 Casella 100 schwed. Kronen 80,945 dos J Fardent 100 dän. Kronen 60,32 60,64. 1 8 7 5 100 norw. Kronen 58,51 33,63. 1 100 Schweizer Fr.(rei) 97,755 97,955 kelten 1 Us.-Dollar 4,1833 4905,, Goldene 100 DM-W= 415,.— DM-O; 100 DM-O= 25,59 Pl, Geltzner —— Grün& Harp. Be Aadld. Ze Holzman Klein, S0 88 Tahmeye . Lanz 5 13 Linde's! Ludw. W. —— 8 55 RM 1 Donnerstag, 4. Oktober 1956 Seite 18 reh DB chen Steig Der d 5 en Delegierten des in Hamburg 1 Jahren enden DGB-Bundeskongresses vorliegende de Kuß abresbericht 1955 zeigt recht augenschein- ace lich zu welcher großen wirtschaftlichen nd vier acht, die Arbeitnehmerverbände aufge- deschlossenstiegen sind. Leider fehlen Details in der euerlast Rechnungslegung, so daß sich der Umfang ur flüchtig skizziert dartut.. Die DGB-Wirtschaftsunternehmen haben ich zu einem ansehnlichen Konzern ent- ickelt, der zum größten Teil aus den eiträgen der einzelnen Gewerkschaften espeist Wird. Ueber 31,2 Mill. DM hat der GB 1955⁵ eingenommen, davon rund 28, 1 r. Lindyn 1„Soll. ill. DM aus Beitragsabführungen der ein- er 16 Gewerkschaften 12 v. H. ihrer Bei- en, daß alle dem DGB angeschlossenen aben. Der DGB gibt von seinen Mitteln nd Verwaltung und 10,8 v. H. für Jugend- achtliches Vermögen ansammeln. Allein die Die hohen Einnahmen und Vermögen nehmen 2zu beteiligen, so den gewerk- Volkskürsorge“ mit 1,7 Md. DM Versiche- Weise au prämieneinnahmen. Bekannt sind die den vergangenen Jahren erhebliche Kapital- bringt c zd. Dal ausmachte. Auch die Zahl der 0 Gewerkschaften. Zur Erfüllung der i Au asmen Aufgaben führt nämlich jede einnahmen an den Bund ab. Aus dem e des Bundes läßt sich errech- Gewerkschaften im vergangenen Jahr etwa 35 Mill. DM. an Beiträgen eingenommen nderem 25,3 v. H. für das Bildungs- a N 23,4 v. H. für Presse, Werbung bel aus. Trotz der großen laufenden Aus- aben des DGB konnte er dennoch ein be- Treuhandverwaltungen des DBG weisen ein Vermögen von 55,5 Mill. DM aus. gestatten es den Gewerkschaften, sich an den verschiedensten wirtschaftlichen Unter- Schaktlich-genossenschaftlichen Versicherungs- nternehmen, der Lebensversicherung„Alte wir zchlig rungsbestand und der Eigenhilfe-Sachver e des Jahn AG. mit jährlich 26,042 Mill. DM ewerkschaften nahestehenden gemeinwirt- schaftlichen Bankunternehmen, die in den erhöhungen durchführten und deren Bilanz- umme zum 31. Dezember 1955 rund 1,368 gewerkschaftlichen Wohnungsbauunterneh- gestiegen. Mit mehr als 100 000 Woh- ausgegeb men ist r die öfen zich die 5. ers zwar — ver ehr Steue, Einkaufsberater für leit 5 8 tolgende Marktvorschau: haft . Butter: Die Erzeugung nimmt im In- und es Bunde Ausland ab. Der Zuschußbedarf steigt. Auf dem Bu dem europaischen Liefermarkt wurden die dwirtsckh Forderungen leicht erhöht. Für die Haus- reien. Nad frauen können 250 f Markenbutter ein bis mtwurk u zwei Pf mehr kosten als bisher. 58 9 Käse. Die Preise werden sich nicht rodug ändern. a steuer 15 Eier: Nach wie vor nehmen die Klein- 0. eler im Angebot einen größeren Raum ein. 44800 5 Man bekommt sle günstig. Aber auch die 1 2 großen Sorten sind preiswerter zu haben als . bor einem Jahr. Das Ei kostet heute noch li 5 85 immer zwei bis drei Pf weniger. Die Preise werden sich zunächst nicht verändern. Fleisch: Die Lebendviehnotierungen gun schwächten in letzter Zeit wiederholt leicht gung ad. Während der letzten Tage sind die No- af ten tierungen vielfach erneut unter dem Druck 18titust n des Weideviehangebotes gesunken. In Süd- 8 ge Seefisch. Das Fischangebot ist während Dublizitig der nächsten Tage nicht günstig. Das stür- chtlich de mische Wetter auf See hat die Fangtätigkeit s und de der Fischdampfer erheblich beeinträchtigt. sowie ein Frühestens nach einer Woche wird sich die ler Bewen Lage ändern. Ernste Sorgen bereitet der schluß sd mangelhafte Heringsfang. Schlechte Saison. itsgesichd Kartoffeln: Das Speisèkartoffelangebot bestent nicht nur aus den„bevorzugten Sorten“ Bona, Olympia, Concordia, Toni und asatzes s rden, vit 15 Mitgeteilt und d Ef At getei Ermäch“ Ee Sn OSrse Filiale Mannheim ſenel“ 8 977 5. Frankfurt a.., 3. Oktober 1936 r einzeln Farbe en verlaut: Die Grundstimmung war gegenüber dem Vortag freundlicher. 8 0 B. Kur. en- Werte vermehrtes Kaufinteresse. Montfane- u. Bergbauaktien erzielten überwiegend höhere 1 den 19 Hüttenwerk Oberhausen holte dabei ihren starken Vortagsabschlag fast auf. Lediglich nen- den V. wert schwächer Gutehoffnungshütte und Niederrheinische Hütte. eser ven i zar dene ihre Anfangsgewinne nicht ganz behaupten. Kalle und Erdelwerte neigten leicht 1 8be l 55 e. Großbanken nicht ganz einheitlich, an den Lokalmärkten einige Sonderbewegungen rück ialwerten. Elektro- und Versorgungspapiere gut behauptet, Siemens Stammaktien unter Be- besser 0e Hentigung des Bezugsrechtabschlages um etwa einen Punkt fester. Rentenmärkte bei kleinem 5 Sschäkt ziemlich unverändert. 8prozentige Industrieanleinen vereinzelt bis zu einem Viertel Punkt a Werden Wirtschaftlicher Aufstieg der Gewerkschaften größter Hausbesitzer; Trades Union kaufen Staats papiere Interessantes fu, die Hausttau Die„Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle der Deutschen Landwirtschafts- GmbH“, Bonn, gibt nungen gehört der DGB heute zu den größten Hausbesitzern in der Bundesrepublik. Ueberall in der Welt haben die Gewerk- schaften ansehnliche Vermögen angesammelt. In manchen Ländern breitet sich jedoch ein Schleier des Geheimnisses über diese Schätze aus. Lediglich in England lassen die Publizi- tätspflichten einen genauen Einblick zu. Die sieben großen Gewerkschaften Großbritan- nienens mit insgesamt 4,6 Mill. Mitgliedern verfügen über ein Vermögen von zusammen 35 Mill. Pfund. Das sind rund 420 Mill. DM. Das meiste Geld der britischen Gewerk- schaften liegt in Staatsanleihen, nämlich 14 Mill. Pfund, umgerechnet rund 170 Mill. DM. Dahinter folgen die Städteanleihen, Hypo- theken usw. mit insgesamt 5,4 Mill. Pfund, rund 65 Mill. DM, und schließlich Anleihen des Commonwealth, also der Kolonien und der Dominions, in denen 2,5 Mill. Pfund (rund 30 Mill. DMW) investiert sind. Zum Teil Unterliegen die Leitungen der Gewerkschaf- ten Anlage vorschriften. Besonders rigoros ist die der Bergarbeiter. Diese hält praktisch ihre gesamten Reserven bei einer Bank, die Konsumgenossenschaften flnanziert. Die bei- den reichsten Gewerkschaften aber, die der Transportarbeiter und der Metallarbeiter, die zusammen mehr als die Hälfte— nämlich 240 Mill. DM— der gesamten gewerkschaft- lichen Reserven in Händen halten, sind zu- gleich die stärksten Käufer von Staats- anleihen gewesen. Von den 14 Mill. Pfund bei den Gewerkschaften insgesamt, liegen fast elf Mill. Pfund bei ihnen! Ebenso sind sie Besitzer des größten Teiles der Städte- und Commonwealth- Anleihen. „Aktien haben britische Gewerkschaften bisher nicht gekauft. Staatsanleihen sind eine sichere Anlage. Nur darf es nicht gerade passieren, daß man in einen Streik zieht, wenn die Kurse schlecht stehen. Deshalb wird auch die Fristigkeit der Investitionen so gestaffelt, daß man möglichst ohne Kurs- verlust verkaufen kann. Buchmäßig sind auf die meisten Papiere— da britische Anleihen durchweg stark gefallen sind— bereits be- trächtliche Kursverluste entstanden. So hat der Buchwert der Anleihen im Besitz der Transportarbeitergewerkschaft ein Jahr vor- her fast zehn Mill. DM mehr betragen. den Küchenzettel auch die guten stärkereichen Sorten Acker- segen, Augusta, Magna, Carmen, Agnes und andere zur Verfügung. Diese Sorten sind preiswerter und ihr Geschmack wird im Winterlager laufend besser.(Einkellerungs- preise ab Handel je Zentner je nach Sorte: Pfalz 6,80 bis 7,50 DM, Raum München 7,50 bis 8 DM. Ausgesprochene Salatkartof- feln kosten mehr. Preise im Direktverkehr zwischen Erzeugern und Verbrauchern lie- gen niedriger. Preise werden im ganzen gesehen auf diesem Stand bleiben Obst: Es wird weiterhin späte Zwetsch- gen und Pflaumen geben. Qualitätsware wird jedoch nicht preiswerter. Weintrauben sind reichlich zu haben. Die Preise könnnen aber vereinzelt etwas ansteigen. Weitere Sorten von Repfeln und Birnen tauchen auf. Die Mengen werden noch größer. Gute, mundreife Tafelware und Kochobst bieten in den kommenden Tagen günstige Ein- kaufs möglichkeiten. Zitronenpreise werden etwas nachgeben, sind aber dennoch hoch. Bananenpreise sind fest. Gemüse: Gurken, Bohnen und auch To- maten wird es weniger geben als in den letzten Tagen. Kopf- und Endiviensalat steht in unveränderten Mengen zur Ver- fügung, Feldsalat kommt etwas reichlicher heran. Verhältnismäßig preiswert wird der Spinat sein, der verschiedentlich sogar reich- lich anfallen dürfte. Von den Kopfkohlarten wird nur Rotkohl etwas mehr kosten. Das Angebot an Rosenkohl nimmt nur langsam zu. Blumenkohl wird vorerst weiter in be- achtlichen Mengen zur Verfügung stehen. Preise wenig verändert. a : Commerz und Credit-Bank AG. 7 Für einige IG- 18-Farben-Nachfolgegesell- Dt. Erd ol Ot. Linoleum Ot. Steinzeug 7 Durlacher Hof. 198% 198½ Eichbaum-Wwerger 170, 170½ VDM 27 über d 0 bisher er sesucht.(nach VW) mmen we, aten 2. 10 3.10. Aktien 2. 10. 3. 10. Aktien 2. 10. 3. 10. igsumfans 500 7 5 ind e. aclerm Ker 14 14%] Mannesmann. 1%½. 124%¼ eh. GHR; f Jen Eri AG. ver 91 907 Metallges. 430 434 Hüttenw. Oberh. 152 154 25 Jah N 217 210 Rhein-Braunk. 24/½ 242 Bergb. Neue Hoffg. 138½ 139 1 Augsdburg-Nürnb. 80½½ 86 Rhein. Elektr. 101 102 GHH Nürnberg 210 218 Bayer, Motoren 221 218 Rheinstahl) 167½ 167½ Bet. Ges. Ruhrort] 288 288 Senderg 5 5 137 RN% 27% Berger Tiefvau 17 0 1 8 8— 255 C 242 22 e zb 4260 208 eh. Hoesch AG ustell e guderue.. 0 Seubert& Salz.) is 80 dgescumerhe. en 19, Chem. Albert. 148 140 Schwartz Storch. 207 207 Altessener Bergwũ¾.,n 85 5 Conti Gummi 58 201 Seil wolff 1 10 106 Industriewerte( 585 4 N 1 32⁵ 324 Siemens& Halske] 233 201 bens— 4 2⁴⁴b, 2⁴⁰ Seiner 10 11⁰ a i B 227 Südzucker 203 203 eh. Kloeckner w.: Wintershall Zeis-Ikon 27% Fer. Stahlwerke 3.90 595 Kloeckner-Werke 159½ 161 ½ Klöckn. Humb. D.] 204¼ 203½ Kloeckner-Bergb. 153½ 154 Stahlw. Südwestf.] 171 170¼½ 6,704 209 208 Zellstoff Waldhof 112. 113 8 El. Licht& Kraft 120% 131½ 5 56DEÜn Banken 19 205 n 8— Badische Bank 185 185 T eh. Ver. Stahlw.: 10,2. du. Bayr. Hypothek. 1 8 4,3075 Ant.-Sch.) 32½[ 32½ u Wechsel-Bk. 208 20 F 5 5 11,719 3 9 8 W 190/%[ Sommerzbank) 12 12 Hüttenunſion 135% 130 61,405 bel% Commerz- Gelsenk. Bergw. 143“ 143½ 60,64 ö 3 Bayer 204 204 ¼ u. Credit-Bank 227½% f 227%½% Bochum, Verein 130 138 56-68 es e 197% 108 Deutsche Bank) 201 20½%[ Gußstahlw. Witt. 200 200 . le 315 315 Züddeutsche Bank 202 202 Hamborn. Bergb.] 112 f 113¼ Golden Gui. 200 205 Dresdner Bank) 21 21 Handels Union 2245 245 Selene 175 174 Rhein-Mam Bank 204 205 Phönix Rheinrohr 108¾ 109 Grun& f ser 190 100 Pfalz. Hyp.-Bank 75 Hüttenw. Siegerl. 23J¼ 232 928175 8 Bilfinger— Beichsbank- Ant. 62½ 01%½[ Niederrh. Hütte 105%½ 04 Haid Zerbe 105 100%[ Bnein, Fiop- Bank 14 125 Rheinst. Union 1% 157 wean n n 00 Dego(Vorzug). 48½ 40% Rhein.-Westf. P Eisen u. Stahl! J 173 173 Knorr Banzin 19 133 55 Ruhrst. Hatting 100 105 Lahme 304(304½ agehkfolger Stahl. Südwest.] 171 170— 75 1185(680 eh. Eis. u. Hütten-. Aug. Thyssen-H. 15½ 155 ¾ e 485 105 werke: 5 Zeche Erin 252 253 1 1 7 5 1 1 5 uw. Wafzmunel 102 0%] Stanlw. Boche 18 f 12½. — 1 = RAA-Werte Stahlw. Bochum Fin echter Allyettermantel ist dieser Dufflecoat aus Breitcord mit an geschnittene Kapuze. Ganz mit Teddy geföttert, in der Farbe zum Mantel passend. jn schwarz, blau, natur und 69 Barkduf ist och vorteilhofter! . 8 Grit dit 1007 MANN HELM, am Paradeplatz, dcke Breite Straße N N * * Seite 16 LORGEN Donnerstag, 4. Oktober 1956/ N Eine prächtige Mofter Wolffen Heinz Menzels Neuinszenierung des„Biberpelz“ N Die Begegnung mit Gerhart Hauptmanns mzwischen kast ins klassische Repertoire auf- Serückter Diebeskomödie„Der Biberpelz“ ist nach den Prüfungen des zeitgenössischen Theaters geradezu wohltuend und angenehm: vier Akte, eine handfeste Handlung, Scherz, Satire, Ironie und sogar tiefere Bedeutung in angenehmer Dosierung, richtige Menschen, die von Dingen sprechen, die auch ohne um- Ständliche Tiefenlotungen begreiflich sind, Alles mit einer kräftigen Prise Spannung ver- woben und verknotet: Solche Stücke müßten unsere jungen Autoren schreiben können! * Aut, es ist nicht ganz logisch, daß die Rand- berliner, unter denen dieses frisch und jung gebliebene Stück spielt, schlesisch sprechen, aber vielleicht tun sie es ihrem Dichter Zu- Uebe. Sonst aber kann man schon seine Freude daran haben, wie die resolute Wolffen en dünkelhaften Dämlack von Amtsvor- Seher an der Nase herumführt, wie sie alle 8 blendet mit ihrer ollen ehrlichen Haut Wadfreie Weise, dafür sorgt, daß sie und die aren nicht zu kurz kommen im Leben 3 * 1 Das steht und fallt mit der Bes-. Meser Jentralfigur. Wenn man Setzung Heinz denzel jetzt in sein. aber, wie 2 erger 8* 28 80 pr achtige e 18 n S trächtig 0 80 t) endugung hat wie die verdiente Lola Mebius, dann spielt sich das andere fast von alleine(und man muß nur auf- Dassen, daß die Karikatur nicht allzu hoch ins Kraut schießt). Es grenzt ans Wunder- bare, wie diese Frau die vielen Lichterchen, die Gerhard Hauptmann seiner lebensvollen Eulenspieglerin aufgesetzt hat, zum Strah- len bringt, wie ihr der Schalk aus den Augenwinkeln lacht, wie überzeugend sie den Leuten über den Mund fährt und wie mre Biederkeit die Verschlagenheit immer übertönt. Lola Mebius ist echt bis in klein- ste Nuancen: ihre Geschäftigkeit, ihr un- bekümmerter Mut, ihre Forsche, das alles Hat so gar nichts Aufgesetztes, tut sich mit einer Selbstverständlichkeit und Ursprüng- lichkeit, die beispielhaft ist. Sie gab der Heidelberger Aufführung ungewöhnlichen Glanz. ——— Solche Auffassung bremste angenehm das manchmal in kleine Uebersteigerungen Koltur-Chronik Die Festspielgemeinde Bregenz hat einen Wettbewerb für neue dramatische Werke aus- geschrieben. Für den ersten Preis wurden 20 000 Schilling(etwa 3 400 Mark), für den zweiten 10 000 Schilling ausgesetzt. An dem Wettbewerb kann sich jeder Autor ohne Rücksicht auf Nationalität und Sprache beteiligen. Die Ar- beiten müssen bis zum 31. Januar 1957 an die Direktion der Bregenzer Festspielgemeinde eingereicht werden. Die Städtischen Bühnen Magdeburg feierten mit einem Festakt im Maxim-Gorki-Theater ihr 160 jähriges Bestehen. An der Festveranstaltung nahmen auch ehemalige Ensemblemitglieder teil, die heute im Bundesgebiet tätig sind. Werke mehrerer in der Bundesrepublik lebender Hörspielautoren wurden in den Winterspielplan des sowietzonalen Rundfunks aufgenommen, wie„Kirche und Rundfunk“ in Bielefeld mitteilte. Aufgeführt werden unter anderen das bereits vor Jahren von mehreren Rundfunkanstalten des Bundesgebietes gesen- dete Hörspiel„Die Reiherjäger“ von Günther Weisenborn und„Die japanischen Fischer“ von Wolfgang Weyrauch. Der Münchener Heinz Ulbrich ist mit einem Hörspiel über „Die FHalbstarken“ im DDR-Rundfunk ver- treten. Die sterblichen Ueberreste Max Reinhardts, der in Hastings on Hudson bei New Vork be- Sraben liegt, sollen nach Oesterreich überführt werden. Die Anregung dazu geht vom Wiener Theater in der Josefstadt aus, dessen Direktor soeben von einer Amerika-Tournee zurückkam, auf der er mit seinem Ensemble auch das Grab des berühmten Regisseurs besuchte. Der Vorläufer der„Mickey Mouse“ ist jetzt von der amerikanischen Lale- Universität aus- gegraben worden:„Die Geschichte des Herrn Michael Maus“ ist der Titel eines erst jetzt veröffentlichten Buches des einst berühmten englischen Kinderbuchillustrators Walter Crane (1845 bis 1915). Crane hatte seinerzeit alle Aufforderungen der Verleger, das Buch zu drucken, abgelehnt. Was der als geistiger Vater der Mickey Mouse angesehene Walt Disney zu der Veröffentlichung gesagt hat, ist bisher nicht bekannt. und weil das übrige Fa Wie sie, wenn auch nicht eben auf ein- 1 in der Städtischen Bühne Heidelberg einmündende Format der sonstigen Auf- kührung, der man zum mindesten in der Führung des Wehrhan(Toni Dameris) und der Leontine(Erika Georgi), des Doktor Fleischer(Kurt Karas) aber auch ein wenig mehr Zurückchaltung gewünscht hätte. Der Wehrhan ist gewiß ein albernes Jun kerle und die Leontine ein Trampel(aber ein Uebenswürdiges), Warum aber der Doktor Fleischer zum Trottel degradienf wird, ist nicht recht einzusehen. Nun, gut, es war nicht so schlimm, weil es sch im Glanze der Wundervollen Wolffen mitsonnen konnte 8 nsemble um so besser Maß hielt: der aufgebrachte, bestohlene Krüger von Franz Rücker, der schmierige 8 von Heinz Menzel, die unscheinbare dau Motes Fer frene Laett, der tumbe Vater Wolf von Hans Rathmann, die vive „ von Ingeborg Hess, der hartnäckige Ao ſvon Walter Prüssing, der spaßige Slaseng pp von Artur Bauer und das Ur- dau eines Dorfsimpels, das Gert Geiger mit dSanem„Morgenrot“ auf die Bretter stellte. *— Die Aufführung, in dem köstlich reali- stischen Bühnenbild von Walter Weber, hatte ein besonders auf geschlossenes Pu- blikum. Es waren viele Schüler im Theater, die in einer Art mitgingen, daß es für die Schauspieler ein Labsal gewesen sein muß. Der Beifall— besonders für Lola Mebius— War verdient herzlich und kräftig. Wgi. Engagiertes Der Dramaturg— ist er noch immer nichts Als eine Art Blitzableiter für den Zorn seines Intendanten und ein Objekt ständiger Mig achtung durch die Theaterpraktiker, also Sleichsam das eben noch geduldete fünfte Rad am Thespiskarren? Während der Dramatur- Sentagung, die von der Berliner Dramatur- Sischen Gesellschaft zum vierten Male insze- niert und von Friedrich Schulze mit energie- vollem Charme geleitet wurde, hatte man diesen Eindruck nicht. Unmöglich fast, die Fülle von Scharfsinn, Witz. und Temperament, die die Teilnehmer in ihre Tagung investier- ten, auch nur annähernd zu würdigen. Höhe- Punkte? Schon das Referat über die moderne Wiedergabe antiker Tragödien, das Professor Schadewaldt vor dem kennerischen Audito- rium herunterraunte, war einer. Der Tübin- ger Professor forderte, daß die Wiedergabe der Griechendramen weder radikal antikisie- reride, noch radikal aktualisierende Züge tra- den dürfe; nur durch„verweandelnde An- ver wandlung“ könne die antike Tragödie für die moderne Bühne gerettet werden. Ein Höhepunkt war gewiß auch Hanswalter GogB- manns leidenschaftliches Plädoyer für ein jebendiges„Theater der Jugend“, wie es etwa in Nürnberg in enger Zusammenarbeit mit der Lehrerschaft realisiert worden ist:„Ein Theater der Jugend ist nötig, damit ein Thea- ter der Zukunft möglich wird“. Sieht Goßmann das Theater in erster Linie ls eine im Schillerschen Sinn„moralische“ Anstalt, so stellt es sich der Wiener Dozentin Dr. Margret Dietrich als ein primär ästheti- sches Phänomen dar. Die Referentin unter- nahm den Versuch, aus der Situation des modernen Menschen und aus einigen charak- teristischen Werken der modernen Dramatik eine Ablösung der klassischen Dramaturgie durch die sogenannte Stationen-Drama- turgie abzulesen. Nur die Stationen-Drama- turgie entspreche dem„unperspektivischen“ (gemeint war„aperspektivischen“) Zeitalter, in dem die Kausalität in eine Krise gestürzt und die Logik durch die„Problem-Evidenz“ ersetzt worden sei. Mit feuilletonisierendem Florett schlug der Theaterkritiker Albert Schulze- Vellinghausen dann in dieselbe Kerbe. Er beschuldigte den Großteil der mo- dernen Dramatik, hinter den Schwesterkün- sten der Musik und Malerei herzuhinken, übersah allerdings dabei, daß das Theater ja schließlich aus der Kommunikation mit dem Publikum lebt, während Musik und Malerei sich längst als autonom gesetzt und dadurch in eine fast ausweglos scheinende Isolierung hineinmanövriert haben. Soll man, einer fiktiven a perspektivischen„Ganzheit aller Kunst“ zuliebe, dem Theater wirklich eine ähnliche Isolierung wünschen? Das hieße ihm einen Bärendienst erweisen. Solcherart vom Eiseshauch utopischer Spekulationen berührt, war die Mehrzahl der Lol Mebius als Mutter Wolffen Die Städtische Bühne Hei- delberg brachte in einer Inszenierung von Heinz Mengel Gerhart Haupt- manns Diebs komödie„Der Biberpelz“ heraus, in der Lola Mebius die Mutter Wolfen spielt. Bild: Meyer-Orth Thecter und schleichende Zensur Von der vierten Dramaturgen-Tagung in Berlin Tagungsteilnehmer offenbar froh, wieder in die harte, aber immerhin überschaubare, nämlich dreidimensionale Wirklichkeit der Theaterpraxis zurückgeführt zu werden. Der Münchner Staatsintendant Willy Duvoisin beispielsweise besorgte das mit seinem Re- kerat zum Thema„Operette, Musical und tänzerisches Theater“. Die Operette, postu- lierte Duvoisin, werde in ihren besten Wer- ken zwar lebendig bleiben, aber die Zukunft gehöre dem Musical, das die Wirkungsmittel des Schauspiels und des Tanzes so unbefan- gen wie gutgelaunt nutze. In den USA habe man Stoffe nicht nur von Molnar, sondern auch von Shaw und Steinberg für das heitere Musiktheater gewonnen; in Deutschland gelte es nun, die Voraussetzung für ein Spezifisch „deutsches Musical“, zu schaffen. Was Duvoi- sin unter dem Beifall seiner Zuhörer an- stimmte, war das alte und doch ewig neue Lied vom Glanz und Elend der Operette, dop- pelt aktuell in West-Berlin, wo Duvoisin so- wohl das Fehlen eines Operettentheaters als auch einer„Komischen Oper des Westens“ nach dem Vorbild Walter Felsensteins zu mo- nieren hatte. Die Kritik der Kritik, die Dr. Maria Som- mer als Sprecherin des Kfepenheuer-Verlags für die vierte Dramaturgentagung Herbeige- sehnt hatte, wurde kurioserweise nicht von den Dramaturgen, sondern in erster Linie von den Kritikern selber geübt. Schulze-Velling- hausen kennzeichnete den Kritiker als einen „aussterbenden Typus“, Johannes Jacobi und Hans Joachim Weitz schilderten den Verfall seiner Unabhängigkeit: die Zeit, da es sich sogar kleinere Provinzzeitungen geleistet hät- ten, einem Kritiker die Existenz zu sichern, Sei vorbei; heute würden sogar die Kritiker vieler Großstadtzeitungen unzulänglich be- zahlt und damit gezwungen, entweder zur Dramaturgie überzuwechseln oder sich in die Funktion eines„Reisekritikers“(als Pendant zum Schlaf wagenregisseur und Flugplatzdiri- Sentem) zu fügen. Was das bedeutet, liegt auf der Hand: der Kritiker, derart in die Unge- sichertheit gestoßen, wird es sich dreimal überlegen, bevor er seine Meinung unver- blümt sagt; er wird ein Opfer dessen, was man„Selbstzensur“ nennen könnte. Ein ähnliches Thema stand auf der letzten Arbeitssitzung zur Debatte, als der Münchner Schriftsteller Hans Werner Richter die tragi- komischen Erfahrungen schilderte, die er mit seinem Feature von der„Geschichte eines Drehbuchs“ bei den deutschen Rundfunk- anstalten und Fernsehsendern gesammelt hatte. Die Zivilcourage, sagte Richter, nehme an den Kulturinstituten immer mehr ab, der Einfluß der Parteien, Kirchen, Verbände und Lobbyisten immer mehr zu. Die schleichende Zensur, ein Kind der Existenzangst und der Anmaßung der„tausend kleinen Hitlers“, breite sich aus, die Freiheit des Geistes ver- dunste allmählich. Es sei mithin an der Zeit, daß die Verteidiger der Geistesfreiheit sich zusammenfänden, denn„es kämpft sich schlecht um die Freiheit, wenn man sie nicht mehr besitzt“. Der Samuel-Beckett- Ueber- setzer Erich Franzen war es dann, der ent- schlossen medias in res ging. Er proklamierte die Gründung einer Zentralstelle, deren Auf- gabe es sein soll, alle Fälle offener oder ver- steckter Zensur zu registrieren und zu publi- zieren. Daß die Instituierung einer solchen Stelle einstimmig gutgeheißen wurde, war nicht das unwichtigste Ergebnis der vierten Berliner Dramaturgentagung. Die französi- schen Gäste jedenfalls waren von dem Geist ihrer deutschen Kollegen so beeindruckt, daß sie beschlossen, in Paris eine ähnlich organi- sierte dramaturgische Vereinigung zu grün- den und der Berliner Gesellschaft anzuschlie- Ben. Noch lohnt es sich also, wider die schlei- chende Zensur anzugehen. Hellmut Kotschenreuther 132 ie ausnahme und die Das junge, jetzt wieder vom Intendanten Savallich betreute Ensemble der Kammer- spiele, einer beachtenswerten, auf sich selbst gestellten Gemeinschaft, begann in der Düs- seldorfer„Brücke“ mit einem Stück von Bert Brecht„Die Ausnahme und die Regel“ seine Saison, für die kaum ein eindrucks- vollerer Auftakt hätte gefunden werden kön- nen. Auf diesem Bühnchen, das den„Godot“ zuerst beherbergte(gleich- nach einem fran- zösischen Gastspiel im Hause an der Jahn- straße) soll experimentiert werden. Das ist gut und verdient Teilnahme. Was die große Konkurrenz abgibt oder aus Dispositions- gründen nicht selbst herausbringen kann, reicht hoffentlich aus, um das Repertoire mit Stoff zu versorgen. Er ist, wie wir alle wis- sen, knapp geworden. Möchte sich genug Ge- legenheit ergeben, Steinchen mit mehr oder weniger lautem Plumps ins Wasser der öfkentlichen Meinung zu werfen, damit man sich ringsum mit aggressiver Bühnenkunst auseinandersetze. Das bringt Leben, ein Eigenleben, das berechtigt neben dem exi- stiert, was die großen Brüder und Schwe- stern tun und treiben.. Mit Hermann Hartmann, Gerd Braasch, Peter Hauck- Krüger, Reiner Schmitz, Re- nate Ziegfeld und Klaus Loevenich brachten sie in F. U. Schmidts schlichtem Bühnen- bild unter der Regie von H. J. Utzerath Brechts Stück„‚Die Ausnahme und die Regel“, jene Geschichte vom Kaufmann, der Düsseldorfer Komme rspi nerausgeb verlag. U Ed W²in Fischer dudteren Zum 70. Geburtstag des Pianisteg N 17 0 5 Dr. K. „Aber es bleibt und überdauert Alles Fichenrode Kraft— das menschliche Herz.“ Unter peuilieton; sem Wort, das er in seinen„Musikalz zes: H. Sch Betrachtungen“ niederschrieb, steht daslg Koen; Spo und das Wirken des Pianisten Edwin Ded Soziales:! der am 6. Oktober seinen 70. Gebu. Kimpin feiert. Als einer der Großen, als ein stellv.: gnadeter, wie nur wenige neben ihm,. Bank, Rhe diert er seit Jahrzehnten dem europig Bad. Kom. Musikleben. Seine Gestalt, gekrönt von prannheim mächtigen Kopf, aus dem die busch vr 89 016, Augenbrauen trutzig-fröhlich herum gen, ist nahezu ein Symbol Se worde Wilhelm Furtwängler ein Symbol War, Personifizierung eines Künstlertums, ing 11. Jahrg sich das Bewußtsein der Tradition, die] furcht vor dem schöpferischen Geniuz 5 die eigene, Kklar-profilierte Persönliche“ einer allumfassenden, vollkommenen P verbinden. Eine jede Begegnung mit! sei es als Pianist oder als Dirigent, in Mannheim Guletzt vor drei Jahren Salzburg(bei den Festspielen), in Köln Berlin, wird zum Erlebnis, das dem h eine beglückende innere Bereicherung; mittelt. Seine Bach- oder Beethovenqh H a pretationen sind artistisch meisterlich“ des Be zugleich von geistig-seelischer Formkra, progra küllt; sein Mozart vielleicht spielerische politis man ihn heutzutage gerne auffaßt, sijeru aber ein Wunderwerk subtilster Num ferat, Doch wird das Wesen Edwin Fischers Hambi immer nur dann zu fassen sein, Wenn? antwon es in der Gesamtheit der Erscheinung würde die von einer einzigartigen Geschlossen punkt ist, von einer mächtigen, beispielhaften strahlungskraft. Brenn ndw.in Fischer wurde in Basel gehn Penierku als Sohn eines Musikers, dessen Vorfz sucht gus Böhmen stammen und generation 0 5 5 Instrumentenbauer waren. In Basel ben ienen 0 er auch das Konservatorium, volles 5 lige dann jedoch seine Studien in Berlin, e begann der kometenhafte internat be tlich Aufstieg als Konzertpianist: unter V 8 1 Weingartner, Mengelberg. Doch hat da et 8 sen allein ihn nie ganz zu befriedigen. e mocht; er verband sich mit dem Muss n 3 in Lübeck und später mit dem Bache München und stellte sich von 1931 U den Dienst der Musikpädagogik: er in Berlin, Köln, München und am Morzag in Salzburg, wo er auch als Dirigent Rahmen der Festspiele tätig war, un seit Ende des zweiten Weltkrieges Din des Luzerner Konservatoriums. In de Luzerns, in Hertenstein, hat er seit n Jahren seinen festen Wohnsitz bezog den näch einem Haus, das von einem großen c Stragenn umgeben ist, dessen Pflege ihm in den stellt We stunden besonders ans Herz gewachen Verkehrs Die musikalische Welt unserer Zett men), des in ihm einen jener Meister, denen es u anschlog. geworden ist, inmitten des üppig wu Bundesre den Kulturbetriebs die großen Maßstab werden i Aue Sein 4 Bonn. setzen und zu wahren. Berlin- Si Von seit 80 5 Anträge ele eröffneten mit Brecht, Geser 3 Finenzm Regel“ in der„Brücke langte, f bei einer Expedition durch die Wüste s Erhöhum Kuli erschießt, weil er durch ihn das e künk Ff. Leben bedroht glaubt. Die Gerichtsvelh Autoban lung, nach welcher der Kaufmann t sprochen wird, gibt den Rahmen. Die gänge werden, szenisch erzählend, e die:? blendet. Die Songs, die Dieter de la! ministers statt der(nicht rechtzeitig erreiche Ueber Musik von Paul Dessau schrieb, stimm abend di zum Ganzen. ihres Spi Das stammt aus Brechts Frühzeit uni fnammmit schäftigt sich eindringlich mit Fragen ihre Un; uns alle angehen: juristisch mit dem gd Hintergr. der berechtigten Notwehr, menschlich CDU/ CS der Anständigkeit, die nicht die Regel; den Sch. dern die Ausnahme ist. Aufzuklären, a sung de hier ohne Zeugen, eine tragische Verwich laufend geschah, nimmt sich der Dichter vor. I tischer kreist er uns ein in die Ausweglosigkef die Stell Unge wöhnlichen, das auch der sach! und keineswegs sozialpolitisch verzeich ee — Richter, bis in seine überraschende Län ergründen kann. Dieser Prozeß(mit ohne Anführungszeichen) fesselt und be, den Zuschauer sehr. Das epische Th Bon wird zum Prama der Entscheidungen lein 5 die niemand herum kommt. Das Murk at 00 der schönen und klaren Wiedergabe niente ständig erarbeitet und getroffen, daß di P dchtses schauer im Banne des Werkes und der“ 3 di stellung standen und sehr herzlich 1 den Bur Dank durch Beifall ausdrückten. Pflichten. Günter d das Bund die sich Sloan Wilson: Der NMann im grauen Anzug Copyright by Wolfgang Krüger mb. Hamburg 58. Fortsetzung Sie waren einfach in Richtung Süden gefahren und genossen das köstliche Ffeiheitsgenfühl, wenn sie an jeder Stra- Benkreuzung beliebig nach rechts oder links abbiegen konnten, ganz nach Lust und Laune. Maria hatte den Kragen ihres alten Soldaten- mantels hochgestellt, einen Hut hatte sie nicht gehabt, und ihr schwarzes Haar war den ganzen Tag hindurch feucht gewesen, Weil sie ja das Verdeck berunterziehen ge- hHolfen hatte. Aber sie hatte zufrieden auf dem harten Sitz des Jeeps neben ihm geses- Sen. Zwar hatte sie nicht gelächelt— ihr Ge- sicht war überhaupt meist ernst gewesen— Aber sie hatte fast unhörbar vor sich hinge- summt, und er hatte immer wieder nach ihr hingesehen und sich riesig gefreut, wie sie da so heiter neben ihm lehnte. 5 „Was singst du eigentlich?“ hatte er ge- fragt.„Bitte, lauter, damit ich's richtig hören kann.“ Sie hatte nur bescheiden den Kopf ge- schüttelt:„Ich kann gar nicht singen“, hatte sie gesagt.„Ich bin ganz unmusikalisch.“ „Oho!“ hatte er gesagt. Dabei sitzt du neben dem Baritonstar und Mandolinen- virtuosen der Vereinigten Staaten! Soll ich mal anfangen?“ 1 „Ach, ja“, hatte sie gelacht. „Die Mandoline mußt du dir natürlich denken“, hatte er erläutert.„Plimlimplim— bist du soweit?“ 4 Ja.“ Liebe die einzige Form der Geborgenheit „Also, auf geht's!“ Mit größter Lautstärke hatte er ‚Old Man River' gesungen und den „Saint Louis Blues, und beide hatten über- raschend schmerzlich geklungen. Ihr Lachen war eine Art Begleitung gewesen, und er hatte angestimmt„Way down upon the Swansee River.., wo dann von den Lieben daheim' die Rede ist— dabei war er sich ein- mal kurz der Ironie bewußt geworden, daß er im Augenblick verhältnismäßig wenig an die Lieben daheim' dachte, aber er hatte den Gedanken sofort wieder verscheucht. Er hatte so ziemlich alle Lieder gesungen, von denen er nur annähernd den Text kannte, während sie so ziel- und richtungslos im Re- gen herumkutschierten. Sie hatte nicht ver- sucht, mitzusingen— nur dagesessen und ihm von Zeit zu Zeit die Hand aufs Knie gelegt, so seltsam zögernd, als wäre es schon dunkel, und sie müßte sich ab und zu seiner Gegenwart versichern. Einmal, als sie an einer Straßenkreuzung hielten, hatte sie sich zu ihm hinübergebeugt und ihn fast mit schmerzlicher Leidenschaft auf den Mund geküßt. Das war auch so etwas Merkwürdi- ges und Wundervolles an ihr gewesen, das er erst später begriffen hatte: ihre immerwäh- rende Bereitwilligkeit zur Umarmung. Zu- erst War er nur überrascht gewesen. Dann Hatte er in ihr nur das erfahrene Soldaten- liebchen gesehen und ihre Glut sogar etwas zynisch hingenommen. Aber als er sie näher kennenlernte, begriff er, daß körperliche N.— War, die sie kannte, und daß sie nur dann völlig glücklich und seiner sicher war, wenn sie ihn liebkosen und sich ihm hingeben konnte, und daß sie vor allem aus diesem Grund immer wieder seine Leidenschaft zu wecken versuchte. Er hatte bemerkt, daß sie sich fürchtete, so wie auch er nicht frei von Furcht gewesen war. An jenem Tag, als sie so durch den Regen steuerten, hatte er einiges von ihrer Ver- gangenheit erfahren. Das Dorf, wo sie und re Eltern lebten, war als eines der ersten von der Invasion betroffen worden. Die Deutschen hatten sich dort verteidigt und die amerikanischen Flugzeuge Phosphorbomben darüber abgeworfen. Ihre Eltern hatten nicht in den Luftschutzkeller gehen wollen, weil sie fürchteten, ihr Haus würde inzwischen geplündert werden, aber sie, Maria, hatte gehen müssen. Nach einem besonders nahen Bombeneinschlag war sie ein Stück hervorge- krochen und hatte das Elternhaus in Flam- men gesehen. Ihr Vater war eben aus der Tür gestolpert, die Mutter im Arm, und beide in Flammen eingehüllt. Die anderen Leute im Luftschutzkeller hatten sie mit Gewalt festgehalten. Nach ein paar Schritten schon War ihr Vater umgefallen, und sie hatte die Leiber ihrer Eltern rechtwinklig übereinan- der liegen sehen, in Kreuzesgestalt, wie sie langsam verbrannten. Soweit hatte sie Tom sachlich, wie ein Berichterstatter, erzählt. Sie hatte nicht geweint, bis er plötzlich gestoppt und sie in die Arme genommen hatte unter dem überwältigenden Drang, sie trösten zu müssen, wenn es auch eigentlich keinen Trost gab. Lange hatte sie herzzerbrechend ge- weint, und diese Tränen waren um so qual- voller, weil sie ganz still und lautlos hinter geschlossenen Lippen und zusammengebisse- nen Zähnen in sich hineinschluchzte. Als sie sich langsam wieder gefaßt hatte, hatte sie aus ihrer schäbigen Handtasche die billige Doublee-Puderdose geholt und sich das Ge- sicht abgetupft. Sekundenlang hatte sie wort- 10s in den winzigen trüben Spiegel gestarrt. „Bin ich wirklich hübsch?“ hatte sie gefragt. „Sehr hübsch.“ „Aber nicht schön genug, um dich zu halten,. Alle, alle sterben sie oder gehen wieder ihres Weges.“ Er hatte ihr nicht widersprochen. Wozu sollte man unnötig lügen oder grausam aufrichtig sein? Also hatte er sie schwei- gend umarmt, und sie hatte seine Küsse stumm und leidenschaftlich erwidert.„Sag mir noch einmal, daß ich hübsch bin“, hatte sie dann gefordert. Also hatte er es wiederholt. Worauf sie geseufzt und gesagt hatte:„Na ja, gut.— Also fahren wir noch ein Stück, ja?“ Die nächste Stunde waren sie schweigend weitergerollt. Gegen Mittag, auf einer schmalen Straße schon im Hügelgelände, hatten sie dann Hunger bekommen und sich nach einem Rastplatz umgesehen. Nach einer weiteren halben Stunde waren sie bei einer verlassenen Villa angekommen, deren Ostflügel von Artillerie zerstört wor- den war. Der Garten war voller Granat- trichter, und die Wände von Maschinen- gewehrkugeln zernerbt. Er war langsam um das Gebäude herumgefahren. Das Schwimm- bad hatte voller Schutt gelegen. Plötzlich war ihm der Einfall gekommen, einfach zwischen zwei beschädigten Pfeilern hin- durch in die Villa hineinzufahren, über das Ziegelpflaster eines zertrümmerten Innen- hofes, bis unter einen Dachvorsprung, der einstmals zu einer Art Atrium gehört haben mußte. Dort hatte er den Jeep geparkt, und sie waren ausgestiegen, nicht ohne sich über — a Wehrdier die wundersame Bequemlichkeit eines stellung 0 ses zu freuen, in das man einfach mit die Vera Auto hineinfahren konnte. Er hatte meinden sichtshaber die Kühlerhaube hochgell erfüllt, umd Verteilerkopf sowie Zündschlüsst Kostenfr: sich genommen, damit niemand ihnen] den sei n Wagen stehlen könnte. Den schwarzen! Angelege nickkorb in der Hand und ein wenig? Die 8 stelnd in der feuchten Luft, waren sie dd ihren M. ein großes zackiges Loch in der Wa erfassen. eine Art geräumiges Wohnzimmer ge die beide tert. Rechts waren alle Fenster zelt rats, in d mert gewesen, und die zerfetzten De tigen we vorhänge hatten im Winde geschwenkt weigert große Schwingen, Auf dem polierten Ii meister parkett hatten Pfützen gestanden, und ü korderlick all lagen Glasstückchen und auch m Die R lige Papierfetzen umher, als sei bier nete die Büro explodiert. In einer Ecke ragt als recht Wrack eines mächtigen Flügels, die 1 recht gel tur getrennt daneben wie das Gebiß 7 prähistorischen Tieres, der Rahmen mi- meisten noch straffen Saiten hochkant 0. die Harfe einer Riesin. Durch diesen 3 Waren sie bindurchgeklettert, ebenso 9 8 akt die zwei nächsten, die vollkommen ee dech standen, und waren in ein Zimmer ge 1 0 men, das wohl einmal die Bibliothek g unterrich seg. war, mit einem marmornen Kam den Vorr der einen Seite. An den Wänden ring Beschlus, Bücherregale, die jetzt, abgesehen von lenstzei zelnen losen Blättern und ein paar led auf die Einbanddeckeln, leer standen. Das 2 2. Die hatte nur zwei Fenster gehabt, von ae und ihre wie durch ein Wunder nur ein paar i internati, Scheiben zertrümmert waren. Durch? Haltung dieser Fenster hatte man einen I nen Au kreisrunden Sockel sehen können, 3 ingehalt eine schlanke vollbusige, leider allet 5 Kkopflose Nymphe ein Füllhorn hob, al sich früher zweifellos ein Wassers“ er gossen hatte. Fortsetzung