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Nannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41 Hdipg. Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Streifbandbez. 3,50 DM zuzügl. 2,60 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Wwerbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 11 Jahrgang Nr. 250 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 26. Oktober 1956 Noch keine Ruhe in Ungarn Parteichef Gerö auch noch geopfert/„Titoist“ Kadar ist der Nachfolger Bud a kommunist Gerö dem Verhandlungen mit der Sowzetunion über und die völlige innen- des Landes. Sie versprachen auch erneut undd Trotz dieser Bemühungen hielten die schweren in der großenteils verwüsteten Hauptstadt Ungarns noch am Donnerstag- abend an. Den von der neuen Regierung zu Hilfe gerufenen sowjetischen Panzerdivisio- nen war es bis dahin nicht gelungen, die Ruhe wiederherzustellen. Klar und offen zu- gegeben wurde, dag ungarische Truppen 2u den antikommunistischen Kämpfern überge- treten sind. Ueber die Lage in der Provinz agen gestern abend keine Meldungen vor. Als am Donnerstagvormittag in Budapest de angeblich fast erstickten Kämpfe wieder zuklebten, trat das Politbüro der ungarischen p zusammen und Setzte Gerö als Partei- def ab. Sein Nachfolger wurde der durch die Entstalinisierung emporgetragene Alt- zommunist Janos Kadar, der bis November 53 zweieinhalb Jahre als„Titoist“ im Konzentrationslager saß. Bald danach brachte Radio Budapest einen fast flehenden zufruk der ungarischen KP und Regieèrung: Ungarische Bürger, bitte stellt die Demon- grationen ein und kehrt an eure Arbeit rück. Damit könnt ihr helfen, jene Ele- mente zu isolieren, die noch immer unsere Folksdemokratie zerstören wollen!“ Kämpfe pes t.(AP) Die Partei- und Staatsführung des vom Aufstand geschüttelten ischen Ungarns hat am Donnerstag auch den moskautreuen Parteichef Ernö Volkszorn geopfert und durch den Nationalkommunisten Janos Kadar er- setzt. Kadar und der neue Ministerpräsident Nagy versprachen über den Rundfunk den Abzug der Sowiettruppen aus Ungarn und außenpolitische Unabhängigkeit und Gleichberechtigung Straffreiheit, wenn die„jungen Arbeiter Angehörigen der Streitkräfte“ die Waffen niederlegen würden. Am frühen Nachmittag sprachen Kadar und Nagy über den Rundfunk und kündig- ten der Nation Verhandlungen mit Moskau über die Unabhängigkeit des kommunisti- schen Ungarn an. Nagy sagte nach einem Appell an alle„demokratischen Kräfte, die Ordnung wiederherstellen zu helfen:„In meiner Eigenschaft als Ministerpräsident er- kläre ich, daß die ungarische Regierung(so- fort nach Beendigung der Kämpfe) Verhand- lungen mit der Sowjetunion einleiten wird, die unter anderm den Abzug der sowjetischen Truppen betreffen werden. Diese Verhand- lungen werden unter dem Gesichtspunkt gleichberechtigter sowjetisch- ungarischer Freundschaft auf innen- wie außenpoliti- schem Gebiet geführt werden.“ Auch Kadar, der bei aller Wahrung der ungarisch- sowjetischen Bindung eine weitere Demokratisierung versprach, versicherte: „Das Zentralkomitee empfiehlt der Regie- rung, in Verhandlungen auf der Basis völliger Gleichberechtigung mit der Sowietunion über eine angemessene und gerechte Rege- lung der Beziehungen zwischen unseren bei- den Ländern einzutreten.“ Nagy, der noch am Vorabend nach Ablauf des Ultimatums, allen Weiterkämpfenden mit 7 Friedfertig demonstrierten hier in Budapest die Studenten, doch wenig später peitschen Schusse durch die Straßen Bauern von Umsatzsteuer befreit Gesetz verabschiedet/ Schröder: Bonn.(dpa/ AP) Die Landwirtschaft ist künktig von der Umsatzsteuer befreit. Der Bundestag beschloß am Donnerstag in zwei- ter und dritter Lesung ein Gesetz zur Ben- derung der Umsatzsteuer, wonach die land- wirtschaftlichen Produkte bei Erzeuger von der Umsatzsteuer freigestellt werden. Damit wird die Stundung der Umsatzsteuer, die lle rendwirtscnaft bereits seit dem 1. April 85 gewährt wird, auch gesetzlich verankert. ie Umsatzsteuerbefreiung gilt nicht für die Forstwirtschaft. 955. verabschiedete der Bundestag 7 Wirtschaftsplangesetz P-s anach wird der Wirtschaftsplan des ar dene für das Rechnungs- Mitte 6 auf 95¹ 600 400 DM festgestellt. Die 29 Sollen überwiegend zur Rationalisie- n b Modernisierung von Betrieben ver- 8 55 werden. Außerdem ist vorgesehen, 1. Kreditprogramme Investitio- 5 1 die im allgemeinen wirt- 5 ichen Interesse liegen. Hierzu gehö- sonders die Bereiche der Wasser- und erkehrswirtschaft. 1 9 dd der Regierungskoalition 0 de die Bundesregierung ek em Versicherungsmathematiker Dr. 915 erstattete Gutachten zur 8 i e form und die dazu erarbeite- ellungnahme des Bundesarbeitsmini- zertums dem Parlament vorlegt. Die FDP- t fordert, daß außerdem auch das 5 50 1 des Präsidenten der Bank deut- Apel änder, Dr. Vocke, dem Bundestag zu- slich gemacht werde. Debatte über J ugendfragen Die N von heute ist in ihrer Ge- in 25 aus intakt, sagte Bundes- e e Schröder während einer De- 9 8 Gesetzentwürfe und Anträge zu un er Schröder versicherte, daß die es Bunde rung das Förderungsprogramm nd jede Augendplanes weiter ausbauen nur irgend mögliche Hilfe leisten Jugend in ihrer Gesamtheit intakt will. Wegen der geplanten Verkürzung der Arbeitszeit müsse die Freizeitgestaltung kiinftig mehr und mehr. zu einer echten Bil- dungsmöglichkeit werden. Schröder forderte mehr Spiel- und Sportplätze, Jugend- und Klubheime und Jugendbibliotheken. der Todesstrafe hatte drohen lassen, sicherte erneut den„jungen Arbeitern und Angehöru- gen der Streitkräfte“ Schonung und Gnade zu, wenn sie endlich die Waffen miederlegten. Der Ministerpräsident sprach zwar von „RKonter revolutionären“ und ührem„Anschlag auf die demokratische Ordnung“, aber auch von einem„tragischen Geschehen“ und gab offen zu:„Dieser Aufstand der Budapester Bevölkerung ist das Resultat ihrer Erbitte- rung über die Verhältnisse im Lande, eine Erbitterung, die durch die Fehler und Miß- griffe der Vergangenheit noch verschärft worden war. Gerö soll Sündenbock sein Westliche Diplomaten in Wien äußerten am Donnerstag die Ueberzeugung, daß der abgesetzte Parteisekretär Gerö den Sünden- bock für die Zuhilfenahme der sowjetischen Truppen gegen den Aufstand abgeben soll, die offiziell der neuen Regierung Nagy zuge- schrieben worden war, aber nach Ansicht der Diplomaten auf sowjetische Eigenmacht zu- rückgeht. Die Diplomaten sagten auch, nach ihren Informationen seien vier Regimenter der ungarischen Armee zu den Aufständi- schen übergegangen.(Siehe auch Seite 2.) Demokratisierung in Polen in neuen Parteigrundsätzen festgelegt Warschau.(dpa) Als Grundsatz für die neue Entwicklung in Polen hat die kommu- nistische Partei des Landes eine weitere Demokratisierung der Parteiarbeit und des öfkentlichen Lebens, eine Kontrolle der Re- gierungsarbeit durch das Parlament und die Produktion von mehr Konsumgütern be- schlossen. Am Donnerstag wurden in War- schau die Direktiven für die künftige Par- teiarbeit veröffentlicht. Darin spricht die Parteiführung davon, daß die Irrtümer und Entstellungen der Vergangenheit überwun- den werden sollen. Die Lebensbedingungen würden verbessert, werden. Die Parteigre- mien und Funktionäre, einschließlich des Po- litbüros und des Sekretariats, werden in Zu- kunft frei und geheim gewählt, um die so- Azialistische Demokratisierung auch in die Partei zu tragen. Kandidaten können ohne Einschränkung aufgestellt und ihre Nominie- rung frei diskutiert werden. Unfähige Par- teifunktionäre sollen von ihren verantwort- lichen Posten abgesetzt und einer Entfrem- dung der Parteiführung von der Bevölke- rung entgegengearbeitet werden(siehe auch Seite 9). Terminstreit über Aufnahmen vom Beginn des Budapester Aufstandes brachte am gestrigen Donnerstag ein Leser des MM aus Ludwigshafen zu unserer Redak- tion. Sie wurden von einem mit ihm befreundeten Ungarn am 23., also am Dienstag, um 16 Uhr in den Straßen von Budapest gemacht, als Studenten für die Unabhängigkeit Ungarns von der Sowjetunion demonstrierten und somit den blutigen Aufstand aus- lösten. Das Bild zeigt einen Demonstrationszug auf einer der Hauptstraßen von Budapest. Paris unter arabischem Druck Marokko und Jordanien ziehen Botschafter zurück Mord an Europäern Paris/ Kairo.(dpa/ AP) Die seit der Ver- haftung der fünf algerischen Aufständi- schenführer verschärften Beziehungen zwi- schen Frankreich und den Araber-Staaten führten am Donnerstag zur Abberufung der Botschafter Marokkos und Jordaniens aus Paris. Das jordanische Parlament beschloß gleichzeitig, die diplomatischen Beziehungen 2u Frankreich abzubrechen. Der Staatssekretär für Marokko und Tu- nesien im französischen Außenministerium, der Sozialist Alain Savary, hat sein Amt niedergelegt. Er vertrat eine Politik des weitgehenden Entgegenkommens im Hin- blick auf die tunesischen und marokkani- schen Forderungen und geriet dadurch in einen immer größeren Gegensatz zu der An- schauung mehrerer Minister, die eine ener- gische Haltung befürworteten. Dienstzeit-Gesetz Will die Bundesregierung veraltete Düsenflugzeuge kaufen? Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Im Bundestag ist ein neuer Termin- streit entbrannt. Es geht um das Gesetz über die Dauer der Dienstpflicht. Die Koalition schlug am Donnerstag im Aeltestenrat vor, daß die erste Lesung am 8. November statt- finden soll. Die SPD widersprach mit dem Hinweis, daß gegenwärtig über die militär- politische und militärtechnische Konzeption der Bundesregierung keinerlei Klarheit be- stehe. Infolgedessen scheine es ratsam, das Gesetz zu einem späteren Zeitpunkt zu be- raten und zu verabschieden. Die Bonner Re- gierungskoalition will durch eine Abstim- mung im Plenum den von ihr vorgeschlage- nen Termin durchsetzen. Man rechnet mit einer großen Wehrdebatte, in der der neue Verteidigungsminister seine Grundgedanken darlegen wird. Für die vom Bundestag bereits vorweg bewilligten 226 Millionen DM beabsichtige die Bundesregierung, völlig veraltete Düsen- flugzeuge zu kaufen, deren Motore in Ame- rika nicht mehr produziert würden, erklärte der FDP- Bundestagsabgeordnete Dr. Mende am Donnerstag im Pressedienst seiner Par- tei. Die Bundesregierung habe sich„selbst gegen den Rat der verantwortlichen Luft- Wafkenfachleute“ entschieden, den Flugzeug- auftrag für den überholten„F- 86K“ nach Italien zu vergeben, obwohl seitens der bri- tischen Flugzeugindustrie ein wesentlich günstigeres Angebot gemacht worden sei. Mende nannte die jetzt bekanntgewordenen Einzelheiten aus den Flugzeugprogrammen der Bundesregierung als, besorgniserregend“. — Ein Sprecher des Bundesverteidigungs- ministeriums wies die Behauptungen Mendes zurück. Zischen Gesfern und Morgen Der Metallarbeiterstreik in Schleswig- Holstein greift weiter um sich. Die Zahl der pestreikten Betriebe hat sich am Donnerstag um zwei auf 18 erhöht.(Siehe auch Wirt- schaftstei). Ein neues Bundeshaus in Berlin zu bauen, wird von Abgeordneten der CDU erwogen. Sie wollen im Bundestag einen entsprechen- den Antrag einbringen. Dem Bundestag Soll in Berlin ein Plenarsaal geschaffen werden, der ein häufigeres Abhalten von Sitzungen in dieser Stadt ermöglicht. Den Europapreis erhielten auf Beschluß des Europarates am Donnerstag die Städte Okfkenbach am Main und Puteaux im De- partement Paris. Der Preis wird alljährlich zwei Städten verliehen, die sich um den Europagedanken verdient gemacht haben. Die Ostberliner Stalin- Statue in der Stalin-Allee wird einem Hotelneubau Wei- chen müssen, wie das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ am Donnerstag be- richtet. 5 Rat zur Vorbereitung der Wiedervereini- gung nennt sich eine Institution der„Na- tionalen Front“ der Sowjetzone, die als Gegenstück zum Forschungsbeirat für die Wiedervereinigung beim gesamtdeutschen Ministerium gebildet werden soll. Ein Antrag zum Personenstandsgesetz, dessen Entwurf dem Bundestagsausschug für innere Verwaltung vorliegt, ist am Don- nerstag bei Stimmengleichheit abgelehnt worden. Die Koalition wollte, daß die Straf- bestimmung kür Geistliche, die eine kirch- liche Trauung vor der zivilen Eheschlie- ung vornehmen, gestrichen wird. Die SPD- Abgeordneten stimmten für die Erhaltung der Strafbestimmung, beantragten jedoch, den Strafrahmen Flexibel zu halten, so daß nicht nur obligatorische Gefängnis-, sondern auch Geldstrafen verhängt werden könnten. Auch dieser Antrag wurde abgelehnt, so daß es vorläufig bei generellen Gefängnisstrafen bleibt. 5 Besucher aus den Ostblockstaaten kön- nen Sichtvermerke zur Einreise in die Bun- desrepublik jetzt direkt bei den zuständi- gen unteren Verwaltungsbehörden beantra- gen. Bundesinnenminister Schröder teilte in der Fragestunde des Bundestages mit, daß Bewohner der Ostblockstaaten auf den bis- her üblichen diplomatischen Weg verzichten können, wenn sie ihre in der Bundesrepu- plik lebenden Angehörigen besuchen wollen. Die Unterzeichnung des Saar- Abkommens werden am Samstag im luxemburgischen Auhen ministerium die Außenminister Pmeau und von Brentano vornehmen. Gleichzeitig sollen mehrere Abkommen unterzeichnet werden, die mit dem Saar-Vertrag und der Mosel- Kanalisierung zusammenhängen. Ein sowzetisch-belgisches Kulturabkom- men, ist am Donnerstag in Moskau unter- zeichnet worden. Der belgische Ministerprä- sident van Acker wird heute von Moskau über Prag und Paris nach Brüssel zurück- fliegen, Außenminister Spaak unternimmt mit seinen Mitarbeitern noch eine Reise durch die Sowietunion. Eine Arbeitsgruppe des Europarates soll die Beziehungen zwischen der Beratenden Versammlung und den Parlamenten der Migliedsstaaten enger gestalten. Eine deutsche Mission ist in Indien ein- getroffen, um mit der indischen Regierung Besprechungen über eine wirksame deutsche Hilfe bei der Ausbildung indischer Techniker und Ingenieur zu führen. Die Delegation wird vom bayerischen Kultusminister, Pro- fessor Rucker, geleitet. Keine neuen Suez- Vorschläge sind nach Berichten aus Kairo von der ägyptischen Regierung zu erwarten, da diese ihre Auf- fassung nicht zu revidieren gedenkt. Der Sechs-Mächte-Exekutivausschuß der Kanal- benutzer- Vereinigung beschloß in London, ein Rechtskomitee einzusetzen, das Fragen der Vollmachten, Privilegien und der Immu- nität der 15 Mitgliedsnationen erörtern soll. Der ehemalige finnische Staatspräsident, Risto Ryti, der von 1940 bis 1944 an der Spitze des Staates stand, ist am Donners- tag im Alter von 67 Jahren gestorben. Neuer Ministerpräsident in Kambodscha wurde durch Beschluß der Nationalversamm- jung der frühere Innenminister San Vun. Der Regierungschef erhält gleichzeitig die Aemter des Außen-, Innen- und des Ver- teidigungsministers. Der Präsident von Costa Rica, José Figueres Ferrer, traf am Donnerstag Zu einem zwölftägigen Besuch in der Bundes- republik ein. Er will auf Einladung des Bundeswirtschaftsministeriums große Indu- strieunternehmen besuchen. 49 000 französische Angestellte und Ar- beiter in Marokko traten am Donnerstag in den Streik. Sie protestieren damit gegen die antifranzösischen Ausschreitungen in Ma- rokko, bei denen bis Donnerstagmittag über 50 Europäer grausam ermordet worden sind. Die Ausschreitungen in der Stadt Mek- nes und in ihrem Umkreis wurden mit bei- Sspielloser Grausamkeit verübt. 38 Bauern- Höfe wurden von der tobenden Menge in Brand gesteckt. Dabei wurden einige Euro- päer mit Beilen zerstückelt oder in ihren Kraftwagen lebendig verbrannt. Kämpfe zwischen Franzosen und Tunesiern Zwischen französischen und tunesischen Streitkräften sind am Donnerstag an der algerischen Grenze Kämpfe ausgebrochen, wie der tunesische Ministerpräsident Habib Bourgiba vor dem Parlament in Tunis be- Kanntgab. Die tunesische Regierung hat so- fort der kleinen Armee des Landes befohlen, jeglichem Versuch der Franzosen, die Grenze von Algerien her zu überqueren, harten Widerstand zu leisten und unter allen Um- ständen die tunesischen Grenzbefestigungen zu verteidigen. Wie der tunesische Infor- mationsminister auf einer Pressekonferenz bekanntgab, sind 15 kleine französische Flot- teneinheiten nach Gabes, an der Ostküste Tunesiens gezogen worden. Neutrale Be- obachter in Tunis vermuteten, daß Frank- reich Truppenverstärkungen zum Schutz der etwa 180 000 französischen Einwohner von Tunesien ins Land führen will. Vertrauen für Mollet mit 330 gegen 140 Stimmen Paris(AP). Die französische National- versammlung hat der Regierung Mollet am Dormerstag zu ihre Nahost- und Nord- afrika- Politik sowie zur Lohn- und Preis- politik mit überwältigender Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen. Für die Regierung wurden 330, gegen sie 140 Stimmen abge- geben. 49 Abgeordnete enthielten sich der Stimme, 53 weitere blieben der Abstim- mung fern. Die Enthaltungen stammen in erster Linie von den Poujadisten und den Abgeordneten des rechten Flügels, die mit der Lohn- und Preispolitik nicht zufrieden sind. Die Kommunisten versagten Mollet ihr Vertrauen. Botschafter Smirnow kommt heute nach Bonn Bonn.(dpa AP) Der neue sowjetische Botschafter, Andrej Smirnow, und seine Gattin werden am Freitag in Bonn eintreffen. Das teilte die sowietische Botschaft am Don- nerstag auf Anfrage mit. Smirnow kommt mit dem Flugzeug aus Moskau, wo er noch Besprechungen führte, nachdem er seinen bisherigen Posten in Wien verlassen hat. Der neue sowjetische Botschafter wird vom Chef des Protokolls, Gesandten Mohr, auf dem Köln-Bonner Flugplatz Wahn empfangen werden. Nobelpreis für Literatur an den Spanier Juan Ramon Jimenez Stockholm.(dpa) Der diesjährige Nobel preis für Literatur, der mit über 200 000 Schwedenkronen(etwa 155 000 Mark) aus- gestattet ist, wurde am Donnerstag in Stock- holm dem fast 78 Jahre alten spanischen Dichter Juan Ramon Jimenez zuerkannt. Jimenez erhielt den Preis für seine lyrischen Dichtungen; er gilt seit langem als der Meister der spanischen Dichtung. Am be- kanntesten wurde von seinen Werken die Prosa-Elegie„Platero y Vo“, in der er Ge- spräche mit einem silbergrauen Esel führt (Siehe auch Seite 18). Seite 2 0 MORGEN n Freitag, 26. Oktober 1930/ maerN Kommentar Freitag, 26. Oktober 1956 Unwillkommenes Problem Die bevorstehenden Gemeindewahlen in den Bundesländern Niedersachsen, Nord- rein- Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden- Württemberg, haben ein recht Unwillkommenes innen politisches Problem aufgeworfen, nämlich die Behandlung jener „unabhängigen“ Wahlvorschläge, auf denen die Namen von stadtbekannten Kommuni- Sten erscheinen. An sich ist die Kommuni- stische Partei seit dem Urteil des Bundes- Verfassungsgerichts vom 17. August 1956 Verfassungswidrig und aufgelöst. Die Bil- dung von Ersatzorgenisationen ist verboten. Das Parteivermögen wurde zu gemeinnützi- gen Zwecken eingezogen. Daraus ergibt sich ferner, daß die KPD- Abgeordneten in den gesetzgebenden Körperschaften des Bundes Und der Länder ihre Mandate verloren ha- ben. Praktisch betraf das allerdings nur noch den niedersächsischen Landtag. In Bremen Hingegen blieb die Frage offen, weil das dortige Landesparlament zugleich Stadtrat ist. Die kommunistischen Mandate in den Gemeinderäten aber blieben weiterhin gül- tig, da die Urteilsbegründung nichts über ihr Erlöschen sagt. Hier tut sich für die KPD eine willkom- mene Lücke auf, um sich auch für die Zukunft eine politische Plattform zu schaf- fen. Die offenkundig von ihr inspirierten unabhängigen Listen sind teils von ihren Parteigängern unterzeichnet, teils enthalten sie Namen von bisherigen kommunistischen Gemeinderäten oder anderen prominenteren Kommunisten in mehr oder weniger großer Zahl. Diese erscheinen zwar nicht immer an erster Stelle, vielfach aber doch wenigstens in aussichtsreicher Position. Bei den übri- gen Namen auf diesen Listen handelt es sich häufig um Persönlichkeiten, die nachweis- lich keine kommunistischen Parteimitglieder waren, die aber doch schon längst ent- sprechende Kontakte unterhalten oder in Parnorganisationen mehr oder weniger gut- gläubig mitgewirkt hatten. Mit diesen neutralen Listen, die sich an den unbefangenen Bürger wenden, bietet sich der Kp seit Jahrzehnten sogar zum ersten Male wieder eine Möglichkeit, aus dem Getto einer hoffnungslos dogmatischen Politischen Sekte herauszutreten und Ver- bindung zu breiteren Bevölkerungsschich- ten zu suchen. Der Ansatzpunkt hierzu ist bel Gemeindewahlen bei entsprechender Auswahl der Kandidaten besonders günstig. Solche Wahlvorschläge tauchten unter ver- schiedenen Bezeichnungen in Kassel, Offen- bach, Gießen, Hanau, Darmstadt, aber auch in Mannheim, Heidelberg und anderen Städten auf. Mit diesem Schachzug überlassen die Kommunisten den geplagten örtlichen Wahl- Prüfungsausschüssen die Entscheidung dar- über, ob es sich bei solchen Wahlvorschlägen um Ersatz- oder Tarnorganisationen der KPD Handelt oder nicht. Der Oberbürgermeister von Offenbach, Dr. Klüber, hat bereits aus- Sesprochen, daß die Städte damit überfordert sind. Dementsprechend wurden die KPD= Verdächtigen Listen in Offenbach und Kassel, ber auch in Mannheim, bereits zur Wahl zugelassen. Die Länder könnten vielleicht als Vollstrecker des verfassungsgerichtlichen Ur- teils noch eingreifen, aber als erste hat die hessische Landesregierung vor den Schwie- rigkeiten kapituliert und alle diese Listen zu- gelassen. 5 Bei einigermaßen geschickter Taktik der ehemaligen KPD läßt sich die Frage, ob eine Ersatz- oder Tarnorganisation vorliegt, nur sehr schwer beantworten. Unter Ersatzorgani- sationen, die nach dem Urteil verboten sind, versteht man Vereinigungen, welche den Staat täuschen und die verbotene Partei fort- Setzen wollen. Tarnorganisationen dagegen Wollen den Bürger täuschen, indem sie vor- geben, etwas ganz anderes und Harmloseres zu sein, als sie ihrer wahren und kommunisti- schen Zielsetzung nach tatsächlich sind. Solche Tarnorganisationen fallen nicht unter das Parteiverbot vom 17. August. Sie können Aber auch ohne verfassungsgerichtliches Ur- teil nach Artikel 9 des Grundgesetzes verbo- ten sein, wenn ihre Zwecke und Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder sie sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder den Gedanken der Völkerverständigung rich- ten. Das aber muß man einem bieder aus- sehenden Gemeindewahlvorschlag erst ein- mal nachweisen, denn das Auftauchen von einzenen KPD- Mitgliedern macht diesen noch nicht gesetzwidrig. Wenn nun die Landesregierung von Ba- den- Württemberg jetzt doch wieder den ört- ichen Wahlprüfungsausschüssen mit einigen vagen Richtlinien die Verantwortung dafür zuschiebt, ob Wahlvorschläge mit KPD-Kan- didaten zugelassen werden sollen, so bürdet sie den Gemeinden damit eine Aufgabe auf, über der das Bundesverfassungsgericht vler Jahre lang gebrütet hat. In den wenigen Ta- gen vor der Wahl können die Ausschüsse kaum etwas anderes tun, als die Wahlvor- Schläge zuzulassen und dann später abwar- ten, wie sich die gewählten Kandidaten als Gemeinderäte verhalten. Begehen sie offen- kundig den Fehler, im Gemeinderat kom- murlistische Polftik zu betreiben, dann ver- eren sie mit Sicherheit ihr Mandat. Insge- samt aber stellen diese polſtischen Folgen des EPPD- Verbotes mehr eine Propaganda für die Kommunisten als für den Staat dar. Zu einer Allgemeimen Ablehnung der sogenannten un- abhängigen Listen darf das aber gerade bel den Gemeindewahlen trotzdem nicht führen, Wenn nicht eine Flut von Wahlanfechtungen die Folge sein soll. Erhard Becker Freie Listen Mainz. Mit kßreien Listen“ für die Kommunalwahlen versuchen die Kommu- nisten nach Ansicht des rheinland- pfäl- Zischen Innenministers Dr. Zimmer neue Zellen zu bilden, die nach dem Verbot ihrer Partei Ausgangspunkte für eine neue Akti- Vität werden können. Der Minister erläu- terte vor Pressevertretern in Mainz ein Schreiben an die Landratsämter und Stadt- Verwaltungen, in dem festgestellt wird, daß es den Wahlausschüssen nicht schwer kallen sollte, zu einem klaren und beweis- kähigen Urteil über einen Wahlvorschlag zu kommen, wenn der Verdacht besteht, daß er von Kommunisten beherrscht wird. USA zur Hilfeleistung an Polen bereit Es melden sich aber auch Stimmen, die warnend auf das Beispiel Titos hinweisen Washington, im Oktober Nach Ansicht der offiziellen Kreise in Washington dürfte die Frage amerikanischer Wirtschaftshilfe für Polen über kurz oder lang in positiver Weise beantwortet werden. Obwohl man darauf vorbereitet ist, daß die politische Situation noch längere Zeit un- durchsichtig bleiben wird, und obwohl man sogar neue Ueberraschungen für möglich hält, ist man doch fest davon überzeugt, daß die miserable wirtschaftliche Situation Polens die wirkliche Ursache der letzten Ereignisse ist. Polen muß mehr produzieren, es muß besser produzieren, und es muß seine Arbei- ter und Angestellten höher bezahlen Dies ist das Ziel, das sich die neue Re- gierung gesteckt hat. Es kann nach Auffas- sung fast aller Fachleute in Washington nur mit Hilfe von Unterstützungsmaßnahmen aus dem Ausland erreicht werden. Da das neue polnische Zentralkomitee seine Unabhängig- keit beweisen muß, wird es voraussichtlich zögern, sich völlig auf Versprechungen oder ungenügende Zuwendungen seitens Moskaus zu verlassen. Mit einem Wort: Hilfsmaßnah- men der USA werden in Warschau ernsthaft erwogen werden müssen. Man ist in Washing- ton bereit, Gomulka in dieser Beziehung min- destens ebenso weit entgegen zukommen, wie Tito in der Vergangenheit. Es bedarf dazu Keiner anderen Rechtfertigung als der, dag mach amerikanischer Auffassung jede von Moskau fortstrebende Entwicklung der ost- europäischen Staaten für die USA und die freie Welt vorteilhaft sei. Nun ergibt sich freilich in der polnischen Angelegenheit eine Schwierigkeit, über die man bisher in Washington noch nicht offen gesprochen hat, die sich aber in den kom- menden Wochen immer fühlbarer machen wird. Im politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben der Vereinigten Staaten spielen verschiedene Minderheits- gruppen eine recht bedeutende Rolle. Je grö- Ber zahlenmäßig die Gruppe, desto stärker der Einfluß und sehr oft auch der direkte Druck. Die jugoslawische Minderheit ist äußerst gering. Diese Tatsache half seinerzeit der Truman, Verwaltung in ihrem sehr schnell gefaßten Entschluß, Tito, der sich 1948 von Stalin lossagte, mit Anleihen und Materialsendungen zu überschwemmen. Bis zum heutigen Tage hat die amerikanische Hilfsaktion für Tito(Anleihen, Getreide- belieferungen, Rohstoffe und Waffen) die Summe von mehreren hundert Millionen er- reicht. Die polnische Minderheit in den Vereinig- ten Staaten ist jedoch erheblich. Millionen von früheren polnischen Staatsangehörigen oder Abkömmlingen bevölkern die großen Städte und Industriebezirke von New Vork, Chikago, Detroit, Pittsburgh, Milwaukee und so weiter. Ueberdies ist die polnische Minder- Von unserem Korrespondenten Heinz Pol heit vorzüglich organisiert. Eine Reihe von Mitgliedern des Kongresses sind polnischer Abkunft. Der streng- katholische Charakter dieser polnischen Minderheit wird bei jeder Gelegenheit unterstrichen, von der kom- promißlos antikommunistischen Einstellung Aller polnischen Gruppen und Verbände ganz zu schweigen. Angesichts dieser Situation— und über- dies noch unmittelbar vor den Wahlen— dürfte die Eisenhower-Verwaltung zögern, in diesem Augenblick allzu offen mit dem Anerbieten her auszukommen, Gomulka und seinen Leuten, die ja, wie sie selbst ver- künden, Kommunisten waren, sind und blei- ben werden, zu helfen. Das würde in den Augen vieler polnischer Amerikaner einer Unterstützung des Kommunismus gleichkom- men. Wo bliebe da das Versprechen, mit allen Mitteln zu versuchen, Polen vom Joch der Unfreiheit, in welcher Form auch immer, zu befreien? Es machen sich in Washington auch Stim- men bemerkbar, die sagen, nichts könne in diesem Augenblick gefährlicher sein, als zu rasche Aktionen der Westmächte. Es mag, so erklären diese Warner, zwar vorteilhaft Exil-Ungarn Reaktionen aus Wien, 25. Oktober Die Vorgänge in Ungarn und Polen haben sowohl in der westlichen, als auch in der östlichen Welt heftige Reaktionen ausgelöst. Der letzte ungarische Ministerpräsident vor der kommunistischen Machtübernahme, Fe- rene Nagy, bezeichnete am Donnerstag in Paris das Eingreifen der sowjetischen Trup- pen in den Budapester Aufstand als eine Klare Verletzung der Charta der Vereinten Nationen und forderte ein Eingreifen des Sicherheitsrates. Wie verlautet, versucht die ungarische Exilvertretung in New Vork, die amerikanische Regierung dazu zu bewegen, den ungarischen Aufstand vor die UNO zu bringen. Der demokratische Präsidentschaftskan- didat in den USA, Stevenson, hat der amerikanischen Regierung seine Unter- Stützung für ein Vorgehen zugesagt, das Polen und Ungarn„näher an die Freiheit“ heranhelfen würde. Er trat ebenfalls dafür ein, die Angelegenheit vor die UNO zu bringen, falls die polnische und die un- garische Regierung es wünschen und der so- Wjetische Druck auf Ungarn und Polen fort- dauern sollte. Gegen jegliche äußere Einmischung in die Entwicklung in Ungarn und Polen sprach sich dagegen der indische Ministerpräsident Nehru aus. Nehru sagte unter anderem: „Wir befinden uns in der Mitte dieser Ent- Die FVP stellt sich in Mannheim vor Bundesminister Dr. Preusker sprach über„Deutschland vor der Entscheidung“ Mannheim.(EB-Eig. Ber.) Die am 23. April Lohnentwicklung in der Metallindustrie und 1956 gegründete Freie Volkspartei FVP) trat am Donnerstagabend zum ersten Male vor die Mannheimer Oeffentlichkeit. Etwa 400 Menschen hörten im Musensaal den zweistün- digen Bericht des ersten Parteivorsitzen- den, Bundeswohnungsbauminister Dr. Viktor Emanuel Preusker:„Deutschland vor der Entscheidung“. Gelegentliche Zwischenrufe und Beifall belebten die Versammlung, die gegen Schluß etwas temperamentvoller wurde. Der Kreisvorsitzende der FVP, Herrmann, begrüßte die Versammelten. Das letzte Vierteljahr habe bestätigt, so begann Dr. Preusker seine vorwiegend innen- politischen und gesellschaftskritischen Aus- führungen, daß die FVP in einen politisch leeren Raum gestoßen sei. Sie wolle den Bo- den für einen politischen Stil bereiten. Die junge Generation, zu der sich der Minister als Mann in der ersten Hälfte der Vierzig selbst rechnet, müsse zum Staat finden. Der Mini- ster bekannte sich zur Freiheit des Handelns und zur Privatinitiative. Es komme nicht auf das tote Kapital und die Produktionsfaktoren, sondern auf den Menschen und seine schöpfe- rischen Kräfte an. Das Verhältnis des ein- zelnen zum Staat sei völlig neu zu ordnen und die beste Schulbildung zu verlangen. Das Geld der Allgemeinheit könne für nichts Wichti- geves angelegt werden. Mit seiner Kritik am Eigennutz der Inter- essenverbände die an sich notwendig seien, bemängelte Dr. Preusker ausdrücklich die der Bauwirtschaft. Die allgemeine Wehr- pflicht ablehnen, heiße, gegenüber den 18 Millionen in der Sowjetzone verantwortungs- 1os handeln. Als unsinnig bezeichnete er die Gespräche der FDP mit den Liberal-Demo- kraten der Sowjetzone, Auf außenpolitische Fragen eingehend meinte Dr. Preusker, daß die sowjetische Antwortnote auf das deutsche Wiedervereinigungsmemofandum zeige, daß das deutsche Volk mit fester Haltung den Weg zur Wiedervereinigung öffnen könnte. Im wesentlichen befürwortete Dr. Preusker die Außenpolitik der Bundesregierung und erklärte, daß seine Partei bereit sei, mit der Sowzaetunion auf allen Gebieten Kontakt auf- zunehmen und lebhafte Wirtschaftsbeziehun- gen zu unterhalten. Sie sei durchaus bereit, über ein kollektives Sicherheitssystem 2u verhandeln. Jedoch seien Freiheit und Skla- Verei nicht miteinander zu vereinen. Die pol- nische Einheit befürwortete Dr. Preusker ebenso wie die deutsche Wieder vereinigung. Jedoch müsse Polen wissen, daß keine deut- sche Regierung jemals die Austreibung der deutschen Menschen anerkenne oder das Recht auf Heimat und die Grenzen von 1937 Preisgeben könne. Vor der Versammlung hielt Dr. Preusker eine Industriebesprechung ab und àußgerte dann vor der Presse solanfſe die Finanzierung des sozialen Wohnungsbaus für 1957 nicht 3e sichert sei, halte er seinen Rücktritt als Woh- nungsbauminister aufrecht. sein, Titoisten in allen Volksrepubliken Ost- europas zu haben, aber hat nicht die Ent- wicklung Titos gezeigt, daß dieser Vorteil recht fragwürdig werden könne? Ist Tito noch ein Freund des Westens, ja ist er auch nur„neutral“? Und hat nicht vielleicht die amerikanische Hilfe für Jugoslawien dazu beigetragen, das kommunistische Regime Titos zu stärken? Wie weit diesen warnenden Stimmen Rechnung getragen werden wird, muß ab- gewartet werden. Noch hat mam in Wa- shington keine endgültige Stellungnahme zu den polnischen Ereignissen abgegeben. Grundsätzlich bleibt man bereit zu helfen. Man glaubt, Ursache für einen gemäßigten Optimismus zu haben, aber rein taktisch ergibt sich eine Fülle von Kombinationen und man weiß noch nicht, welche die vor- teilhafteren sind. Ein falscher Schritt kann großen Schaden anrichten. Die bisherigen Reaktionen des„neuen Warschauer Regi- mes“ zu der Anregung, die ausgestreckte Hand Washingtons zu ergreifen, sind eher negativ. Was die Amerikaner unter allen Umständen vermeiden wollen, ist die Erfah- rung der berühmten„kalten Dusche“. Wollen Sicherheitsrat anrufen Ost und West zu den Ereignissen in Polen und Ungarn Wicklung in Osteuropa. Ein kluger Mann sollte mit seiner Stellungnahme warten. Es handelt sich um einen nationalen Aufstand, der kaum die grundlegende Wirtschafts- oder Außenpolitik berühren dürfte.“ In politischen Kreisen Belgrads wird befüchrtet, daß die unerwarteten Ausbrüche in Polen und Ungarn trotz des Versprechens der neuen Männer zu einer Verlangsamung der„Demokratisierung“ führen werden. Man nimmt an, daß die Ereignisse der alten Kreml-Garde den Rücken stärken, die für eine Politik der starken Hand plädiert. Die jugoslawische Presse hält sich bei der Kom- mentierung der Vorgänge in Polen vorsichtig zurück und hat zu dem Fall Ungarn noch nicht Stellung genommen. Unter den Funktionären der SED in Ostberlin hat der Budapester Aufstand beträchtliche Unruhe ausgelöst. Die SED hat in Ostberlin ihre bewaffneten Betriebs- kampfgruppen auf marschieren lassen, um zu demonstrieren, daß jeder Putschversuch nach Budapester Muster von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Das SED.- Zentral- organ„Neues Deutschland“ erklärte, die Arbeiter hätten ihre Bereitschaft zum Aus- druck gebracht, ihre Betriebe gegen jeden Angriff des Klassenfeindes zu verteidigen. „Sollten die Westberliner Agentenorganisa- tionen auch nur den Versuch wagen, unseren Sozialistischen Aufbau zu stören und Unruhe zu stiften, so Werden die Mitglieder der Kampfgruppen jede Provokation zu ver- hindern wissen.“ SED- Funktionäre forderten die Kampfgruppen auf, angesichts der Vor- gänge in Ungarn besonders wachsam zu sein. „Lügen über Unruhen in Magdeburg“ und angebliche Katastrophen auf dem Berliner Auhenring der Sowietzonenreichsbahn seien Anzeichen für geplante Störungen in der So- Wietzone.„Demokratie für Klassenfeinde Sibt es nicht“, hob einer der Redner hervor. Parlamentsmitglieder aus sechzehn west europäischen Ländern, die gegenwärtig an der Tagung der Beratenden Versammlung des Europarats in Straßburg teilnehmen, haben in einer einstimmig angenommenen Oesterreich sichert seine Grenze Russen haben Grenzstadt Oedenburg besetzt, um flüchtige Ungarn abzufangn Von unserem Korrespondenten Wolfgang Oberleitner Eisenstadt, 25. Oktober Reisende, die am Donnerstag aus Ungarn über die österreichische Grenze zurückge- schickt wurden, berichten, daß sowjetische Truppen, die über eine beträchtliche Anzahl von Panzern verfügen, die ungarische Stadt Odenburg(Sopron) an der Grenze mit Oster- reich Burgenland) besetzt haben. Diese Mag- nahme hängt zweifellos mit den Ereignissen in Budapest zusammen und deutet darauf hin, daß die Sowjets bemüht sind, den sich nach Westen zurückziehenden Aufständi- schen den Fluchtweg nach Oesterreich abzu- schneiden, Oedenburg war seit dem Abschluß des österreichischen Staatsvertrages von den Russen nicht mehr besetzt. Im burgenländischen Grenzgebiet herrscht völlige Ruhe., In den Morgenstunden des Don- Wahlkampf-Fieber spürt man in Hessen nicht Am Sonntag werden in diesem Bundesland mehr als 24 000 Gemeinde- und Kreisvertreter gewählt Wiesbaden, 25. Oktober Müde und ohne Sensationen, von der Mehrheit der Bevölkerung kaum beachtet, verläuft der Wahlkampf in Hessen. Gewiß, in den Parteizentralen arbeitet man auf Hochtouren. Dort sitzen die lokalen Pro- Pagandastrategen und sinnen darüber nach, auf welche Weise wenigstens in den letzten Tagen das Interesse der Wahlberechtigten geweckt werden kann. Wenn dle Männer und Frauen in den hessischen Städten und Gsmeinden am kommenden Sonntag zur Wahlurne schreiten, um ihre Vertreter in die kommunalen Parlamente zu entsenden, so Werden nur wenige von sich sagen, dals die Werbetrommel dieser oder jener Partei oder Wählergruppe während des Wahl- kampfes sie bei ihrer Stimmabgabe beein- flußt habe; die Mehrzahl der Wähler hat die Entscheidung längst getroffen. Das ist jedenfalls der Eindruck, den man gewinnt, eee man durch die hessischen Lande rährt. In den neun kreisfreien Städten und 39 Landkreisen sind insgesamt über 24 000 Ge- meinde- und Kreisvertreter zu wählen. Wahlberechtigt sind rund drei Millionen Einwohner, davon entfallen mehr als zwei Drittel auf die Landkreise. Die lange Liste der kommunalen Gemeinwesen wird ange- führt von der Stadt Frankfurt, die fast die Hälfte aller Wahlberechtigten in den kreis- freien Städten stellt, und deren Stadtver- Von unserem Korrespondenten Gerhard Rietz ordneten- Versammlung 80 Sitze zählt. Wäh- rend in den Gemeinden weitgehend Ein- heitslisten aufgestellt wurden, kandidieren bei den Wahlen für die Kreistage und die Stadtverordneten- Versammlungen der kreis- freien Städte die vier im Landtag vertrete“ men Parteien SPD, CDU, FDP und der Ge- samtdeutsche Block /BHH überwiegend mit eigenen Listen. Die Sozialdemokraten deutsche Block BHE, die in der Landes- regierung eine Koalition bilden, treten bei diesen Wahlen in allen Teilen des Landes selbständig auf. Bei den anderen Parteien sind, soweit sie nicht selbständig kandidie- ren, die verschiedenartigsten Gemeinschafts- listen festzustellen. Listen verbindungen sind in Hessen verboten. In den Landkreisen Eschwege, Kassel, Wolfhagen und Bieden- kopf haben sich die sogenannten bürger lichen Parteien auf eine einzige Gegenliste geeinigt, um das Uebergewicht der Sozial- demokraten und des Gesamtdeutschen Blocks BHE nicht durch Stimmenzersplitte- rung zu vergrößern. Die Freie Volkspartei, der man gerade in Hessen als dem Ge- burtsland einige Chancen gibt, hat nur in sieben der 48 Wahlkreise eigene Listen auf- gestellt, in den fünf kreisfreien Städten Frankfurt, Wiesbaden, Kassel, Darmstadt und Gießen und in den Landkreisen Ober- lahnkreis und Untertaunuskreis. Erfolg oder Mißerfolg dieser Listen bei den Kommunal- Wahlen wird Aufschluß darüber geben, ob und der Gesamt- diese neue Partei tatsächlich über einen besten Wählerstamm verfügt, wie sie seit ihrer Gründung behauptet. Von den kleineren Parteien haben ent- weder in einem oder in mehreren Wahl- Kreisen eigene Listen eingereicht: die Deut- sche Partei, die Deutsche Reichsparteli, der Bund der Deutschen, der Evangelische Volks- dienst, die Deutsch-Sozialen Union(Stras- ser-Partei) und in Wiesbaden eine„Repu- blikanische Partei Deutschlands“, In einigen Kreisen sind Mittelstandsgruppen, in Dil- lenburg sogar eine Mittelstandspartei auf- getreten. Daneben kandidieren überpartei- liche und unabhängige Wählergemeinschaf- ten, in Marburg eine Frauenliste des Haus- frauen-Vereins und in Kassel eine Liste der „Kriegsgeschädigten und Vertriebenen“, Sehr okt kindet man eine Gemeinschaftsliste der CDU, DP und der FVP. Als Probeabstimmung für die Bundes- kagswahlen können die Kommunalwahlen in Hessen wie in den anderen Bundeslän- dern im allgemeinen nicht gelten. Man wird jedoch vor allem auf Grund der Wahler- gebnisse in den Großstädten in etwa sagen können, ob die monopolartige Stellung der SPD in Hessen sich festigt oder lockert, ob die FDP noch weiterhin das Vertrauen der liberalen Wählerschaft besitzt und ob die rechtsradikalen Parteien und Gruppen für das bürgerliche Lager eine Gefahr dar- stellen. Neues Wahlgesetz in Hamburg verbietet Verbindungen Hamburg(Ki.-Eig.-Ber.) Im Rech schuß der Hamburger Bürgerschaft am Donnerstag zwischen den bürgerlich Parteien und der SPD Einigung über das strittene Wahlgesetz für die Bürgern wahlen im Herbst 1957 erzielt. Der Aussch stimmte einem Antrag der Sozialdemolez zu, der das Verbot von Listenverbindm zwischen den einzelnen Parteien Vorzieh Außerdem soll der Zusammenschluß 5 rer Parteien zu einer Sammelpartei 5 einheitlichem Namen verboten werden. 5 Diesem kommunalpolitischen Erfolg SPD kommt in seiner Auswirkung ba politische Bedeutung zu, weil ein Reglern wechsel in Hamburg das Mehrheits pen nis im Bundesrat beeinflussen würde. aus CDU, FDP und DP gebildete H Block“, der seit drei Jahren die 85 schicke der Hansestadt lenkt, darf bel g kommenden Wahlen nicht mehr als Saul Partei auftreten. Vielmehr müssen ich 1 drei bürgerlichen Parteien, die als Harb Block bei den Wahlen 1953 nur drei die mehr als die SFD allein erringen boni im Herbst nächsten Jahres mit eigenen p. grammen einzeln den Wählern stellen. 5 mit sind die Chancen der SPb, einen Wall sieg zu erringen, erheblich verbessert. Entschließung„allen Polen und Ungarn. de zu dieser Zeit leiden und sterben, damit d Fackel der Freiheit nicht erlöschen n ihre Bewunderung und Sympathie“ az. sprochen. 5 Schepilow: Ungarn schlimmer als Polen Der sowjetische Außenminister, Scheg. low, exklärte in Moskau vor belgien Journalisten, das polnische Volk sel del wohl in der Lage, mit der Situation fert zuwerden, während Ungarn vor einem el. aus schwierigeren Problem stehe, In Pole handele es sich um eine„friedliche Noch. tion“, in Ungarn dagegen um eine erlegt Krise, die durch„reaktionäre Elemente yt langer Hand vorbereitet und ausgelöst gr. den sei. Schepilow unterstrich nachdrick. lich, daß die sowjetischen Truppen erst au Ersuchen der ungarischen Regierung in dh Kämpfe eingegriffen hätten. Adenauer: Weittragende Bedeutung Bundeskanzler Dr. Adenauer nannte an Donnerstag vor österreichischen Presseger- tretern in Bonn die Vorgänge in Ungin und Polen von weittragender Bedeufng Man könne zwar noch nichts Endgltgs sagen, aber der Drang nach Freiheit m Demokratie in Ungarn und Polen gehöhe den wichtigsten Ereignissen der leiten Jahre. Der Landesverband Baden- Württemberg im Verband Deutscher Studentenschaften hat sich mit den Forderungen der ungat.- schen Studenten nach größerer Freiheit sol. darisch erklärt. Führende Kreise der FDP vertraten de Ansicht, dag der Aufstand in Budapest d ganze Dilemma der westlichen Polli gegenüber den osteuropäischen Völkern ell. hüllt hat. Während ständig Freiheitsparole über den Eisernen Vorhang hinweg ausge breitet werden, müsse man ohnmächtig. sehen, wie die Verfechter dieser Idee“ Ostberlin, in Posen und nun in Budapest i. sammengeschossen werden.(Apa lc nerstags wurden lediglich einige beritten Streifen an der Grenze bemerkt. Dle Rott. dorzuige von Baumgarten über Odenbit nach Deutschkreuz verkehren normal be ungarisches Gebiet. Sie sind jedoch von st, keren Begleitmannschaften als Sonst. sichert. Der Flüchtlingsstrom nach Osterted ist zum Stillstand gekommen. In Osterted rechnet man mit einem verstärkten Anstelee! der Flüchtlinge erst nach Abschluß der Hal. gen Ereignisse in Ungarn. a Die in Grenznähe stationſerten östeg“ chischen Gendarmerieposten wurden del stärkt. Zehn motorisierte Kompanien i österreichischen Bundesheeres stehen in 5. reitschaft. Ebenso wurde auch die Gendlt merieschule in Rust am Neusiedler-Ses Alarmbereitschaft versetzt. Motori Gendarmeniestreifen sind im gesamte Grenzgebiet unterwegs. Der Vertreter t Eisenstädter Sicherheitsdirektion erklil man habe für die sofortige Unterbringut von rund 1000 ungarischen Flüchtlingen d. gesorgt. a Nach Berichten aus Ungarn wurde 05 Bakonyer-Wald(nördlich des Plattenses in den letzten Tagen für den Verkehr 9d gesperrt. Man rechnet, daß sowſettck Streitkräkte in diesem Gebiet konzen t Sind. Krise am Königshof will Hollands Regierung beenden Den Haag.(A5) Der niederländdche!“ Nisterpräsident Drees hat in einer R 5 der Zweiten Kammer des Parlaments“ lärt, daß in sehr naher Zukunft person Veränderungen am Königshof vorgenom Werden sollen. Drees ließ durchblicken, 0 die Regierung entschlossen ist, die Kine Hof zu beenden. Er sagte, das Kabinett sich seiner Verantwortung gegenüber, Monarchie und der Königin,„der 1 nonem Mage die Liebe des Volkes gente vollauf bewußt. Da es sich bei den gängen im Zusammenhang mit der Ges beterin Hofmans um Dinge handle, 3 Privatleben der Königin betreffen, 1 indessen äußerste Zurückhaltung Wals, Die Regierung stehe mit Königin Julias Verbindung, um den Ursprung der. veröffentlichungen über den Fall zu 40 teln, Sollte es sich herausstellen, daß, 15 Publikationen von den Ninderlanden a spiriert wurden“, so werde man erforge, liche Maßnahmen ergreifen,— Die 1 größten Parteien der Niederlande hatte Regierung ersucht, Schritte zur Beendig 5 der Krise im Königshaus zu unfernehm fn habe, zuzuziel Johann“ schlecht Nebelhe abstand Schiffen nachricl Zusamsn pitän a Johann- die Sen Bei ameriks vatflug⸗ sind a1 hörige Die Lei Dach el Bade wa in einer Toten streut. Besol Anstrich bei Tage um Flu in Indi: tung fü Versuch an dess licht-Le um 25 kennen Bei ane gestellt, von bes Wohl v Wie vo wWesentl mit den Ein das Sch Radarsc oder F. sehen k Firma e gerät de lichkeits digkeit auf eine Das am Woc Adelaid tieft. M auf die explosio Eine Un ergab Menge! Der Lloyd h klärt, d tig um Atombo rung ve in Ver abkomm getrenn dies die betroffe sichten erklärte ordnete hingewi Staaten Großbri Atom- wenigen oder sec scheuhli Daher 8 bald zu langen. Einen kamen hörden den unt ten aus Mehrere Länderr Worten. — Was wi — Man die zeit, gem in bprozeß haltung lung ka der Hat 19. Jahr zwar di des Ja Wesense des 20. auf den läufige Jazz hit nere P Musik. Der deshalb leichten die bei Zubringe grogen kür We wählten Möglich Was sie Verstehe kand se! neuen v Sendesa und Zu nicht We Welt au Wie ein Grol ind der kunkcho dungen Nechtz haft 7 ürgerlich, ber auß erscht * uc demoktig bindung n Vorslegt us metz artei ung erden. Erfolg 10 ng dungs, tegie eitsverhäl. würde d »Hambuz die 05 rf bei 00 Is Same, en sich dz Hambutg drei Ste n konnte genen Pty. tellen, dz. inen Wall sert. Ungarn, dh „ damit de men nit ne“ ausg. als Polen er, Schegl. belgische t sel Seht tion fert inem pel. „ In Polen che Tyr. ine ern nente“ yon gelöst pr. nachdrück en erst aul ung in die eutung nannte an Presseſer- in Ungam Bedeutung Indglltige eiheit n gehöre 1 er letter ürttent tenschaften ler ungart⸗ eihelt soll traten dle idapest daz en Polit kern ell eitsparolen yeg auge. nächtig u. T Idee 9 idapest. (dpa 0 „zufanged berittene Die Kon. Odenbugz mal übe 1 von stil. Sonst ge. Osterrect Osterteid Ansteigen der blub. n öster. rden e. anien d ven in ge. e Gendil. ler-See lotorislett gesammte treter di erk erbringut ingen vel. wurde de lattensen cehr voll owjettsch ment f aden Asche l. Rede, ments sone“ nome ſcken, ll Krise 4 ibinett!“ aüber ck er in 8 gend den cd. r Geste. e., die 00 MORGEN Seite 3 Nr. 250/ Freitag, 28. Oktober 1950 Was sonst noch geschah jtän des schwedischen Dampfers 5 Gunnar Nordenson, wies die Beschuldigung des Anwalts der italienischen Schifkahrtslinie, zurück, daß sein dritter Okfl- jer der zur Zeit des Zusammenstoßes mit 85 Andrea Doria“ auf der Brücke seines Sites gestanden hat, nachlässig gehandelt habe, weil er es unterließ, den Kapitän hin- uzuziehen. Nordenson erklärte, Carstens- 5 hannsen sei instruiert gewesen, bei alter Sicht die Maschinen stillzulegen, Nebelhornsisnale zu geben, einen Mindest- abstand von einer Seemeile zu anderen Schiffen 2u halten und den Kapitän zu be- nachrichtigen. Die Sicht in der Nacht des zusammenstoßes sei aber, so sagte der Ka- pitän aus, gut gewesen, und es habe tür Johannsen keine Veranlassung bestanden, die genannten Weisungen auszuführen. Bei einem Zusammenstoss zwischen einem amerikanischen Düsenjäger und einem Pri vatklugzeug über der Stadt Midland(Texas) sind àm Mittwoch Zwei Luftwaffenange- hörige und fünf Zivilisten getötet worden. Die Leiche eines Mannes schlug durch das Dach eines Wohnhauses und landete in der Badewanne. Die Leiche eines Kindes wurde in einem Blumenbeet gefunden. Die übrigen Toten waren über eine Wohnsiedlung ver- streut. 0 Besondere Warnlichter und ein auffälliger Anstrich sollen Passagier flugzeuge zukünftig bei Tageslicht leichter wahrnehmbar machen, um Flugzeugkollisionen zu vermeiden, Wie in Indianapolis die amerikanische Verwal- tung für Zivilluftfahrt(CAA) mitgeteilt hat. Versuche hätten ergeben, daß ein Flugzeug, an dessen Bug eine 600 Watt starke Blitz- ücht-Lampe angebracht wurde, aus einer um 25 Prozent weiteren Entfernung zu er- kennen sei als ohne ein solches Warnlicht. Bei anderen Versuchen habe sich heraus- gestellt, daß Flugzeuge mit einem Anstrich von bestimmter fluoreszierender Farbe so- wohl vor dem Hintergrund des Himmels wie vor Wolkenbänken und Landschaften wesentlich leichter zu bemerken seien als mit dem bisherigen Anstrich. * Ein völlig neuartiges Radargerät, durch das Schiffs- und Flugzeugführer auf dem Radarschirm nicht nur die fremden Schiffe oder Flugzeuge, sondern auch ihr eigenes sehen können, ist jetzt von einer britischen Firma entwickelt worden. Ein Schiffsradar- gerät der neuen Art„sieht“ demnach wirk- lichkeitsgetreu den Kurs und die Geschwin- digkeit des eigenen wie fremder Schiffe wie auf einer Luftaufnahme. * Das Geheimnis eines„blauen Regens“, der am Wochenende über der australischen Stadt Adelaide niederging, hat sich weiter ver- tieft. Man nahm an, daß der blaue Regen auf die kürzliche britische Atombomben- explosion in Australien zurückzuführen sei. Eine Untersuchung des blauen Regenwassers ergab jedoch, daß es keine wesentliche Menge Radioaktivität enthielt. * Der britische Außenminister Selwyn Hoyd hat vor dem britischen Unterhaus er- klärt, die Regierung bemühe sich gegenwär- tig um Möglichkeiten zur Einschränkung der Atombombenversuche.„Obgleich die Regie- rung vorziehen würde, diese Angelegenheit m Verbindung mit einem Abrüstungs- abkommen zu regeln, ist sie auch zu einer getrennten Diskussion darüber bereit, falls dies die Zustimmung der anderen hiervon betroffenen Mächte findet und bessere Aus- sichten auf eine Einigung zu bieten scheint“, erklärte Lloyd. Der britische Labour-Abge- ordnete Richard Stokes hatte zuvor darauf hingewiesen, daß gegenwärtig nur drei Staaten— die USA, Sowjetrußland und Großbritannien— an der Herstellung von Atom- und Kernwaffen beteiligt seien. In Wenigen Jahren dagegen„dürften es fünf oder sechs Staaten in Europa sein, die diese scheußlichen Dinge machen“, erklärte er. Daher sei es dringend erforderlich, möglichst 158 zu einem Uebereinkommen zu ge- gen. * Einem Autoschwarzhandel großen Stils kamen die finnischen und schwedischen Be- hörden auf die Spur. Etwa 1000 Wagen wur- den unter Umgehung der Devisenvorschrif- ten aus Schweden nach Finnland eingeführt. Mehrere hundert beschuldigte in beiden Ländern müssen sich vor Gericht verant- worten. Die Hölle in der„guten alten Zeit“ ihren Kummer/ Chaotische Verkehrs verhältnisse schon vor 100 Jahren Fußgänger hatten schon immer Nicht jeder Kummer, der uns bedrückt, ist so typisch für unsere Zeit, wie wir manchmal denken, und eins unserer ak- tuellsten Sorgenkinder, die große Krise des Straßenverkehrs, ist eigentlich kein Sorgenkind, sondern weit eher ein Sor- gengreis, denn sie kann auf das höchst ehrwürdige Alter von über 100 Jahren zurückblicken und war damals, so un- glaubwürdig das klingen mag, in den großen Städten weit schlimmer als in un- seren Tagen, Angesichts des durch unsere Straßen flu- tenden Kraftverkehrs ist schon manchem der Gedanke gekommen, wie schön die Zeit vor der Erfindung des Autos gewesen sein muß, als nur Fuhrwerke mit sanft trabenden Pferden die Straßen bevölkerten. Wie schön das war——2 Die Antwort darauf schrieb der Berliner Korrespondent eines Stuttgarter Blattes im Jahre 1875: „Das Verkehrsgewühl in den Straßen der Innenstadt erreicht eine Dichte, die von der absoluten Verstopfung nicht weit entfernt ist. Die berittenen Schutzleute mühen sich vergeblich um die Verhinderung ernstlicher Stockungen. Am wenigsten gelingt ihnen dies in der Leipziger Straße. Die Kreuzungs- punkte mit der Wilhelm- und Friedrichstraße sind am schlimmsten darin. Der Wagenver- kehr macht es an diesen Stellen manchmal zu einein wahren Kunststück, quer über das Pflaster und doch nicht unter die Räder zu kommen. Zehn Minuten wartet man oft auf das Glück, zum Sprung nach der anderen Straßenseite ansetzen zu dürfen.“ So und, so ähnlich sah es in vielen Groß- städten aus. Es war das Ergebnis einer schon vor 1850 einsetzenden Entwicklung: Der Pferdefuhrwerke wurden so viele, daß die Straßen für sie nicht mehr ausreichten. Die wenigen amtlichen Zahlen aus jener Zeit können sich durchaus mit den heutigen Stetistiken messen, und als der berüchtigste Engpaß galt in Europa die London Bridge, über die der Verkehr vom Industrieviertel Southwark zur City der britischen Haupt- Schon unsere Großeltern erlebten die Verkehrsangst wie einen Alpdruc. Im Berlin des Jahres 1875 war es ein lebensgefährliches Wagnis, in der Hauptverkehrszeit das Wagen- gewirr an der Kreuzung Leipziger und Friedrichstraße durchdueren ⁊u Wollen. Wem, es glückte, der kam sich vor, wie der Hölle entstiegen, und Mutlose karrten hier oft vertelstundenlung auf die Chance zum Sprung nach der anderen Straßenseite. 0 0 5 Archiv Winkler stadt flutete; dort zählte man bereits 1865 rund 30 000 Fuhrwerke täglich! Dieser Verkehr war sich völlig selbst überlassen und kannte kein Recht als das des Stärkeren. Jeder fuhr, wie er es am besten zu können glaubte, und dem Fußgänger half keine Verkehrsampel, kein Zebrastreifen und keine regelnde Hand eines Polizisten durch das Gewühl. Es war ein Chaos. wie es nicht wilder gedacht werden kann, und es wurde zur Verkehrshölle durch den inferna- lischen Lärm, mit dem es sich über das Pflaster wälzte und den damals niemand nach Phon mag. Das pausenlose Geratter und Gedonner der eisenbereiften, schlecht oder gar nicht ge- federten Fuhrwerke und das vieltausend- fache Hufgeklapper, pikant gewürzt durch virtuoses Peitschengeknall, war nicht einmal die schlimmste Plage. Zu dieser Dauerattacke auf die mißhandelten Gehörorgane kam noch das gröbere Uebel des auf den zer- fahrenen Straßen Stunde um Stunde tonnen- Weise in die Luft gewirbelten Staubes, den man einatmen mußte, wo man ging und Stand, der durch alle Fenster- und Türritzen drang und sich überall in den Wohnungen in dichten Schichten ablagerte, der frucht- losen Bemühungen mit Wischtuch und Besen spottend. Auf diese massiven Angriffe des„gemüt- vollen“ Pferdeverkehrs reagierten die Ner- ven mit Migräne, an der fast jeder Stadtbe- wohner jener Zeit litt, und die staubge- quälten Lungen wurden anfällig für die sich immer stärker ausbreitende Schwindsucht. Allenthalben begann man damals mit der Verbreiterung und der Neuanlage von Stra- Benzügen, ohne damit der großen Misere Herr zu werden, denn in dem Tempo, in dem die granitgepflasterten Straßen zerfahren wur- den, liegen sie sich nicht flicken. Erst als vor 75 Jahren der weit haltbarere, nicht zu Staub zerfallende und lärmschluckende As- phalt immer mehr als Straßenbelag in An- wendung kam, verlor die große Verkehrs- hölle Stück um Stück von ihren schlimmsten Schrecken, und der auf glatter Bahn zügiger rollende Verkehr entwirrte sich wieder. Als wesentlichste und beste Erkenntnis aus dem überwundenden Chaos aber blieb, daß; man auch dem Verkehr seine Gesetze geben mußte, um das Recht aller Verkehrs- teimehmer zu sichern. Und der Fußgänger von heute ist weit besser daran als sein Groß- oder Urgrohvater, die man vor 100 und auch noch vor 75 Jahren ihrem Schicksal überlieg, ob und wie sie durch das groß- städtische Willkürreich der Rosselenker zum rettenden Ufer der anderen Seite gelangten. Rudolf Winkler Wirksame Maßnahmen gegen Verkehrstod sind nötig Ueberhöhte Geschwindigkeit nur ein Bruchteil der Unfallursachen 12.296 Tote und 350 356 Verletzte gab es im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen in der Bundesrepublik. Würde die Entwick- lung im gleichen Maßstab weitergehen wie in den Jahren von 1950 bis 1955, dann hätten Wir um das Jahr 1960 vielleicht 20 000 Ver- kehrstote und 600 000 Verletzte jährlich. Solche Perspektiven sind freilich unerträg- lich, wie es auch unmöglich ist, sich mit dem gegenwärtigen Blutzoll des Verkehrs abzu- Finden. Die heutigen Unfallzahlen mögen rechnerisch und prozentual wohl hinter dem Anstieg des Kraftfahrzeugbestandes zurück- bleiben; sie sind trotzdem weitaus zu hoch, für die Betroffenen und für die Bedrohten, wie auch im Vergleich zu anderen Ländern. Das ist der Hintergrund, vor dem der Bundestag und die Regierung Maßnahmen ergreifen müssen. Jeder Schritt, der die Un- fälle eindäaämmen kann, ist gut. Aber die möglichen Auswirkungen sollten bedacht werden. Denmächst wird sich der Bundes- teig mit einer neuen Geschwimdigkeitsbe- grenzung befassen. Sie erscheint vielen als dringlichste und wirksamste Maßnhme gegen den Verkehrstod. Ob sie es wirklich ist, muß bezweifelt werden. Nach der Polizei-Statistik sind von je 100 Unfallursachen zehn„über- mäßige Geschwindigkeit unter Berücksichti- gung der Verkehrsumstände“. Es bleiben 90 Weitere Ursachen, die nicht auf zu schnel- les Fahren zurückzuführen sind. Diese 90 Prozent berührt eine Geschwindigkeitsbe- grenzung nicht. Allerdings weist die Kurve der überhöhten Geschwindigkeit als Unfall- Ursache in den letzten Jahren einen Anstieg IKT von Kraftfahrern verschuldete Unfo ursqchen (in aller Unfallursachen) Auf, Wogegen der Anteil anderer Verschulden der Kraftfahrer zurückgeht. Besonders deutlich steigt der Schuldan- teil der zu hohen Geschwindigkeit im Jahre 1953, in dem die Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben wurde. Ein Teil dieses Anstiegs dürfte aber nicht den Kraftfahrern zuzu- schreiben sein, sondern der polizeilichen Meldemethode. Mit dem Wegfall der Ge- schwindigkeitsbegrenzung wurde die Unfall- Ursache„übermässige Geschwindigkeit“ dehnbarer.„Unter Berücksichtigung der Ver- kehrsumstände“ konnten seit 1953 im Orts- verkehr 30 Kilometer schon zu schnell sein, Während früher eine Höchst geschwindigkeit von 40 Kiolmeter je Stunde erlaubt war. Wenn der Bundestag eine neue Ge- schwindigkeitsbegrenzung beschließt, dann gibt er nur einen Tropfen auf den heißen Stein des Verkehrsdilemmas. Eine solche Maßnahme allein. wäre lediglich ein Alibi für die dringliche umfassendere Aktion für einen Großangriff auf die Verkehrsgefahren, zu dem Straßenbau und Straßen verbesserung ebenso gehören wie stärkere Kontrollen und Wirksamere Erziehung aller Verkehrsteil- nehmer. Die Unfallursachen-Statistik hält. die Ansatzpunkte bereit: 14 Prozent der Ur- sachen gehen zu Lasten der Straßenver- hältnisse und 15 Prozent zu Lasten der Rad- fahrer und Fußgänger. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Wech- selnde, meist starke Bewölkung. Am Sams- tag wieder zeitweise auflockernd. Anfangs Regen, später Schauer, zum Samstag ab- klingend. Merklich kühler als bisher. Tages- temperaturen kaum 10 Grad, Frühtempera- turen 3 bis 5 Grad, örtlich in Auflockerungs- gebieten Frostgefahr. Mäßiger, zeitweise böiger West- bis Nordwestwind. Uebersicht: Die erste zum Festland vor- dringende Störung bringt Meeresluft nörd- licher Herkunft und daher naßkaltes Wet⸗ ter. Ein Zwischenhoch stellt zum Wochen- ende vorübergehend Beruhigung, aber keine Erwärmung in Aussicht. Sonnenaufgang: 7.05 Uhr. Sonnenuntergang: 17.15 Uhr. Vorhersage-Karte ür 22.19. Uhr. 1 1020] 1015 Pegelstand vom 25. Oktober Rhein: Maxau 432(3); Mannheim 276 (-); Worms 196(8); Caub 205(3). Neckar: Plochingen 118(1); Gundels- heim 167(4); Mannheim 272(3). Der billige Bäcker von Montevideo Montevideos berühmtester Bäcker ist Ismael Ceni, der Mann, der nachgewiesen hat, daß ihn die Herstellung eines Kilo- gramm Brotes 0, 25 uruguayische Pesos(0,25 DM kostet und daß er beim Verkauf dieses Brotes zum Preise von 0,32 uruguayische Pesos ausgezeichnet verdient, während alle anderen Bäcker behaupten, bei diesem Ver- kaufspreis Verluste zu erleiden. Cenis praktische Propaganda für billiges Brot hat es bewirkt, daß die uruguayische Regierung den Bäckern ihre bisherige Sub- vention entzog und den Verkaufspreis eines „billigen Brotes“ von 750 Gramm auf 0,27 uruguayische Pesos festsetzte. Daraufhin stellten die protestierenden Bäcker zum Preise von 0,27 uruguayischen Pesos ein Brot her, das die Bewohner von Montevideo als ungenießbar bezeichnen, und verkaufen die bisherige„Normalqualität“ Brot zum Preise von 0,42 Pesos als„Feinbrot“, Ceni aber verkaufte ein gutes„Feinbrot“ zum Preise vn 0, 32 Pesos. Nunmehr hat der uruguayische Industrie- und Arbeitsminister Sorhueta den Bäcker Ceni zu einer Unterredung eingeladen, um mit Zahlen über seine Produktionskosten die übrigen Bäcker davon zu überzeugen, daß sie billiger produzieren können. Auf diese Weise soll die„Brotschlacht“ von Montevideo die die Oeffentlichkeit und die Regierung be- schäftigt, beendet werden. Der berühmt gewordene Ceni war in- zwischen zu einem„Kongreß für moralische Aufrüstung“ in den Vereinigten Staaten ein- geladen worden, von dem er soeben nach Montevideo zurückkehrte. Was wir hörten: „Eine Woche leichter Musik“ 1 hat herausgefunden, daß, während 8 Zeitgenössische„ernste“ Musik seit lan- 1555 15 einem stilistischen Umformungs- 5 begriffen ist, die sogenannte Unter- 95. bis heute an dieser Entwick- 5 aum teilnimmt und immer noch„in 10. von den Stilelementen des 1 5 ec lebt“. Ganz stichhaltig ist 9 5 jese Armahme nicht. Das Stilmittel 8 zum Beispiel ist doch längst zum 8 0 1 der unterhaltenden Musik aa 45 e geworden, zumindest ane biet der Tanzmusik. Die land- 1 1 nterhaltungsmusik hat über den we 1— 5 allerdings kaum irgendeine in- Musik eziehung zur gehobenen ernsten 9 Süddeutsche Rundfunk Stutzgart hat en In seiner diesjährigen„Woche der die 92 Musik« den Versuch unternommen, 20 9 8 85 Kunstgattungen einander näher- großen f indem er durch Erteilung einer A 88 eihe von Kompositionsaufträgen wänlte Ke unterhaltender Musik ausge- Möslichres Senéssischen Komponisten die 3 eit sab, dem Publikum zu sagen, erstehen. Bi Neuer Unterhaltungsmusik“ tand sein, as Resultat dieser Bemühungen 12955 Werk Niederschlag in fünf dicht mit ee en bestückten Konzerten, die im und 20 9 Villa Berg vor Fachleuten nicht. Veranstaltet und über Welt user als dreißig Sender in die ganze ausgestrahlt wurden. 5 Seabaueren Jahren ist auch diesmal ind der herbe Oban Helfern eingesetzt, u. a. kunkchor d Orragende Kopenhagener Rund- das New Vorker„Modern Jazz- Quartet“, das Kölner Harald-Banter-En- semble und das Stuttgarter Eichhorn-Quar- tett vertreten. Als Dirigenten fungieren Dean Dixen(New Vork), Leo Mueller(San Fran- zisko), Svend Saaby(Kopenhagen) und die beiden Stuttgarter Herman Joseph Dahmen und Erwin Lehn. In der bunten Vielseitigkeit des Gebote nen(es sind etwa 40 neue Werke zur Dis- kussion gestellt worden) steckt manches recht Anspruchsvolle. So tat man sich gleich etwas schwer mit zwar heiterer, aber nicht ganz leicht zu bezwingender Chormusik Iokal- folkloristischen Charakters.(Gerhard Maasz in seinem Schüttelreim-Zyklus über Stuttgart und seine Vororte und Josef Aschenbrenner mit seiner in der Zwölfton- technik geschriebenen„Schwäbischen Kan- tate“). Als musikalische Delikatesse emp- fand man Wilhelm KEillmayers reizenden französischen Volkslieder-Zyklus„Le petit Savoyard-) von Liselotte Ebnet geschmack- voll gesungen), und den stärksten Beifall erhielten die von den Kopenhagenern be- zaubernd dargebotenen Chorbearbeitungen von Schlagern David Raskins und Cole Porters, sowie Harald Banters seltsam an- ziehendes Klangkonglomerat seines„Traum- spiegels“. Interessante Experimente brachte ferner die lange Reihe von Kompositionen der kleinen instrumentalen Form mit teil- Weise solistischer Begleitung. Ausübende Jazzmusiker wie Werner Baumgart, Paul Kuhn, Mladen Gutesha, Jimmy Giuffre, Horsta Jankowsky und Bill Holman haben auf ihrem Spezialgebiet Eignes zu sagen und bieten leichtgewichtigen, geschmackvoll kon- zertanten Jazz. Auch an heiteren Orchester- Suiten und Divertimenti ist kein Mangel: ein„Concerto grosso“ für drei Trompeten, Pauken und Streicher von Gerhard Schind- ler, ein apartes Orchesterstück„Linien und Akzente“ von Heinz Kiessling, Karl Heinz Köpers prächtiges„Concertino für D-Trom- pete(Solist Adolf Scherbaum) und ein ganz charmantes dreisätziges, streng homophon durchgeführtes Orchester- Divertimento „Unisono“ von Benedict Silbermann mögen als wesentliche Stücke neuer Unterhaltungs- musik herausgehoben werden. Fesselnd und anscheinend fruchtbringend erwiesen sich auch die mehrfachen Versuche, das klassische Streichquartett und kleinere Instrumentalgruppe des Jazz miteinander zu verkoppeln. Ueberzeugende Beispiele die- ser mit behendem Geist und Witz ausge- statteten Kammermusik lieferten Boris Mersson und Werner Heider. Toni Leutwiler sucht in seiner„Humoreske“ Sinfonieorche- ster und Jazzorchester gegeneinanderzustel- len und John Grass unternimmt es zum er- stenmal, in eine Sinfonie Jazz-Improvisa- tionen einzubauen. Hans Jelineks zwölf- tönige Jazz- Symphonie„Three blue Sket- ches“ ist zwar für jedes auf Schönklang lüsterne Ohr ein starker Tobak, doch mug ehrlicherweise gesagt werden, daß sich die Zwölftontechnik in der rhythmisch akzen- tuierten Jazzgewandung nicht übel aus- nimmt. Erwähnt man als Besonderheit noch Hans Moeckels„Rondon in Swing“ für Wur- litzer Electronic-Piano und Orchester, so dürfte damit das Wesentliche der„Woche der leichten Musik“ registriert sein. Schade nur, daß sich über den Beifall der Fachgenossen hinaus Grad und Maß der Zu- stimmung oder Ablehnüng im Millionenkreis der Rundfunkhörer in aller Welt nicht fest- stellen läßt. ew Neue Erkenntnisse und Erfindungen Les ende Schreibmaschine (Sd) Nach der Konstruktion einer Schreibmaschine, die hören kann und eine bestimmte Zahl gesprochener Worte in Schriftzeichen umzusetzen vermag. haben nun amerikanische Techniker eine Schreib- maschine entwickelt, die lesen kann. Die Lei- stungskählgkeit des Gerätes, das bereits im Handel erhältlich ist, ist allerdings— Was das Lesen betrifft— recht begrenzt und er- streckt sich nur auf das„Lesen“ von verti- kalen Linien auf Formularen. Bei der ge- wöhnlichen Schreibmaschine erfolgt die, Ko- lonneneinstellung mit der Hand. Sie muß stets von neuem vorgenommen v ein Formular eingespannt wird, das anderen Spaltenabstand hat. Bei der ne. Maschine geschieht das automatisch auf elektronischem Wege, und zwar dadurch, daß Formulare verwendet werden, deren verti- kale Linien mit einer Druckfarbe gedruckt sind, die ein Elektrizitätsleiter ist. Auf diese Weise kann das Formular auf schwache elektrische Impulse reagieren, die ihrerseits den Schlitten der Schreibmaschine selbst- tätig auf die richtige Stelle einstellen. Die Sekretärin oder Buchhalterin, die das Ge- rät bedient, braucht sich also um die ver- schiedenen Kolonnen nicht mehr zu küm- mern. Billiger Nachtstromliefert Tages wärme (G). Vollautomatisch arbeitet ein neuer elektrischer Speicher-Ofen, der mit billigem Nachtstrom Wärme erzeugt und auf Vor- rat hält, bis sie tagsüber voff einem Thermo- staten abgerufen wird. Durch ihn hält sich im Zimmer stets die mittlere Temperatur, die man sich wünscht. Nur soviel auf gespeicherte Wärme fließt in den Raum ab, wie zur Auf- rechterhaltung der Mitteltemperatur notwen- dig ist. Nachts widerum saugt die Speicher- zentrale des Geräts lediglich die Wärme auf, die am Tag verbraucht wurde. So steht morgens, wenn man sich reckt, ein voll ge- laddener Ofen bereit, sein Tagewerk zu be- ginnen.. Schmieröl friert bei 200 Grad Wärme (Sd T) Neue Schmieröle, die die dreifache Temperatur beutiger Schmiermittel ver- tragen, wurden von amerikanischen Chemi- kern entwickelt. Sie behalten noch bei 1 093 Grad ihre Schmier fähigkeit. Ein wichtiges Problem im Flugzeugmotorenbau ist damit gelöst, denn man hat zwar bereits Metalle mit hoher Hitzebeständigkeit konstruiert. je- doch verdampften die Schmieröle bei hohen Temperaturen, wie sie durch die steigenden Geschwindigkeiten moderner Düsenjäger er- zeugt werden. Ein Problem konnte allerdings bisher noch nicht gelöst werden: Die Schmieröle„frieren“ infolge ihres hohen Siedepunktes bereits bei 200 Grad Celsius Wärme ein. Kleider aus Papier (Sdr) Aus Balsam, Rottannen und Kie- fern stellen amerikanische Pextilindustrielle Kleider her, die man nach Gebrauch wie ein Papiertaschentuch wegwerfen wird. Denn die Eleider des neuen Textilstoffes K-2000 sind aus Papier. Die FHerstellungskosten der Papier-Kleidung, die hauptsächlich für Ar- beits- und Schutzanzüge Verwendung finden wird, sind außerordentlich gering. Die Klei- dung ist wasser- und feuerfest. MANNHEIM „Warum kann ich keine menschliche Wohnung bekommen?“ Straßenbahnen und neue Autos fahren durch Wasser. neue Straßen. Wir alle haben zwar ein paar 2 eee eee ist— alles in allem— flott vorangegange Wir dürfen ein wenig stolz darauf sein. Das Drama des kleinen Mannes Emil Raab Vierköpfige Familie vegetiert unter menschenunwürdigen Verhältnissen/ Die Hochkonjunktur des Elends Ein Schweinestall ist für Schweine da, und alles beim alten Seblieben. Da gibt es vier ich eine menschliche Unterkunft bekomme?“ 9 ein Hühnerstall für Hühner. So sollte man Menschen— den sieben Jahre alten Helmut, Der verzweifelte Familienvater war mit meinen. Aber das ist ein großer Irrtum! die fünfjährige Hildegard und ihre jungen einer halben Lösung nicht mehr zufrieden. Draußen hinter der Hochuferstraße, im Eltern— die schlechter wohnen als viele Er wollte endlich heraus aus dem Stall. 10. Sandgewann,„wohnen“ vier Menschen Hunde in unserer Stadt. Sie leben seit 1952 seit vier Jahren in einem Hühnerstall... Da zu vieren in einer Hütte, in einem einzigen denen Raab Vorsprach, wirklich nicht helfen Wird also an allen Straßen-Ecken von Hoch- Raum, auf zwölf Quadratmetern zusammen- konjunktur geredet. Da rollen vollbeladene gepfercht. Die Hütte ist nicht wetterfest, es Güterzüge aus der Stadt, da locken die Kauf- regnet herein, und der Wind pfeift durch die häuser mit faszinierenden Auslagen, die Wände aus Blech und Brettern. Sie leben Kinos, die Konzertsäle sind gut besucht, neue ohne Licht, ohne sanitäre Anlagen, ohne Wenn es dunkel wird, zünden sie eine geblieben!“(Emil Raab war 1952 mit Frau Sorgen, aber der Mannheimer Wiederaufbau Kerze an oder sie gehen„mit den Hühnern“ 8 schlafen. Trotz der peinlichen Sauberkeit und und hat einen erstaunlichen Stand erreicht. Ordnung glotzt hier aus allen Ecken die „Hochkonjunktur des Elends“. Die niedrige Doch draußen, an der Peripherie der Hütte mit dem schiefen Dach, unter dem ein Wir wissen, daß viele Behörden, bei konnten, weil sie in dieser Sache nicht kom- petent waren. Wir wissen aber auch, daß es in Mannheim keine Behörde gibt, die kom- petent wäre, Erklärungen folgender Art ab- zugeben:„Wir haben Sie ja nicht. nach Mann- heim gerufen! Wären Sie in Böhmenkirch und Kindern nach Mannheim gekommen, weil er hier Arbeit fand, während er im Landkreis Göppingen arbeitslos War.) Hat jemand das Recht, ihm daraus einen Vorwurf zu machen? Soviel wir wissen, sucht die Stadt, erhält dieser Optimismus einen Schlag ausgewachsener Mann gerade noch aufrecht ins Gesicht. Da ist die Zeit stehen-, da ist stehen kann, ist mit zwei Schränken, zwei . Betten, einem alten Kanapee, mit Tisch und Ofen zum Brechen vollgestopft. Der freie Platz reicht gerade dafür, daß alle vier 5 l nebeneinander stehen können. Bewegungs- Ohren gelungen haben: freiheit gibt es nicht. Die Hauptsorge ist: Was„Sollen i soll im Winter werden? Im Juni sprach Emil Hause unterbringen?“ Raab, so heißt der Mann, beim Gesundheits- Ein armer Raable): Appell an das gute Gewissen Trotz 14000 Wwohnung suchenden Hochuferstraße, wohnen“ Mannes Emil Raabe“, das sich dort abspielt, gnation,„die wohnen viel besser als ich, und Kinder immer erkältet und haben die ist Gegenstand nebenstehender Reportage. sie bekommen doch eine Wohnung. Ich kann Grippe. Und seine Frau auch. Utid der 3 unge Auf Anfrage hat uns das Wohnungsamt dazu das nicht begreifen. Ich bin doch ein Mensch ist gesundheitlich so zurückgeblieben, daß mitgeteilt:„Kein Einzelfall! Es gibt Leute in wie jeder andere auch.“ er, trotz seinen sieben Jahren, bisher nicht unserer Stadt, die nicht nur in Hühnerstäl- Am Abend des 27. September, es war ein zur Schule gehen darf. Und weiter:„Ich bin len, sondern auch in Schweineställen leben. Donnerstag, riß ein Unwetter den Raabs das mit jeder Wohnung zufrieden, ich nehme Und außerdem haben wir über 14 000 Woh- Dach über dem Kopfe weg. Sie saßen im jedes Zimmer mit Kochnische an. Ich will nungssuchende in Mannheim.“ Damit kein Freien. Die Polizei verhalf der Familie zu Irrtum ob dieser Antwort entsteht: Das einem Nachtquartier in einem Bunker. Am Wohnungsamt tut, was es kann, um in ver- Tag darauf begann das Drama des kleinen mittelnder Weise Not zu lindern. Aber lassen Mannes Emil Raab. Treppauf, treppab Wir einmal das Wohnungsamt ganz beiseite.„putzte er die Klinken“ an zahllosen Amts- Mannheimer Industrie Arbeitskräfte. Wie bitter und zynisch müssen einem Mann, der mit Frau und Kindern buchstäblich im Freien übernachten muß, Worte wie diese in den Wir Sie vielleicht bei uns zu Und Raab, ein ordentlicher und fleißiger Im zehnten Sandgewann, hinter der àmt vor. Seit Juli läuft er jede Woche regel- junger Arbeiter,„erklärt besorgt:„Mir ist Menschen in mäßig zum Wohnungsamt.„Es gibt Leute“, Angst vor dem Winter!“ Alles Heizen nützt einem Hühnerstall. Das„Drama des kleinen meint Raab ohne Bitterkeit, aber voll Resi- nichts. Es ist immer kalt. Und so sind die Brave, saubere Leute: Im Hühnerstall zu Hause aber endlich aus dem Stall hier heraus,— wohin, wo es Licht und Wasser gibt, wo meine Familie gesund leben kann. Ich bin bereit, bis zu 80 Mark monatlich dafür zu geben.“ Das Wohnungsamt erklärt telefonisch dazu:„Wir wissen erst seit Anfang Juli, daß Raab eine Wohnung sucht. Warum hat er sich nicht früher gemeldet? Dessen unge- achtet haben wir mehr getan, als die Vor- Wird die Liselotteschule dreigeteilt? Elternbeirat stimmt einer befri itei Menschen in Hühner- und Schweinestäl- türen. Stundenlang. Einen ganzen Tag lang. 80 ee e e len! Beängstigende, alarmierende Nachrich- Er wurde hin- und hergewiesen und wieder ten! Wir glauben nicht, daß man über sie hin- zurückverwiesen. Von fünf Behörden. Das une saßen im Fhysikksaal auf Schulbänken 0 5 5 und fuhren„schweres Geschütz“ auf:„Unser Ergebnis war gleich null. Die Nacht zum Mißtrauen gegen die Stadtverwaltung ist in Samstag verbrachte der Mann mit seiner der Schulfrage grenzenlos. Wir werden alles Familie im Freien. Samstags nagelte er not- dem Spiegel, mitteilen!“ Der aufgebrachte dürktig das heruntergerissene Dach wieder Elternbeirat des Liselottegymnasiums, das 2 8 2 über den Stall, und seitdem wohnt er dort schon seit 1939 im„Exil“ lebt, brachte mit Wie ehedem. Ein Angebot der Obdachlosen- diesen und àhnlichen handfesten Aeußerun- Polizei hatte Raab abgelehnt, weil es nur gen zum Ausdrucdt, daß seine Geduld zu O 5 8 eine Provisorische Lösung enthielt.„Bei der Ende ist. Die Vorwürfe— d Obdachlosen-Polizei wurde mir gesagt, ich drücklich betont— richteten sich nicht gegen FE!!! zoll meine Kinder ins Kinderheim, meine Bürgermeister Walter Krause, der gerade- Frau ins Monika-Heim schiclten, und ich wegs aus einer Sitzung des baden-württem- Wes einfach zur Tagesordnung übergehen selbst soll in den Bunker einziehen. Ist das bergischen Landtags kam, um den Eltern kann. Hier bedarf es einer Klarstellung: eine Art von Behörden, daß man eine Familie einen Plan zu erläutern, der es ermöglichen Wenm es tatsächlich noch mehr solche Fälle so trennen will? Kann man nicht sorgen, daß soll, den Schichtunterricht für die 1900 Mad gibt oder gar noch schlimmere, wenn tat- sächlich ordentliche, fleigige Familien ohne eigene Schuld in Ställen, in die es herein- regnet, durch die der Wind zieht, auf eng- stem Raum zusammengepreßt ohne Licht, ohne Wasser und ohne sanitäre Anlagen in Sesundheitsgefährdeter Lage leben müssen Ein Spiel von Farben und Formen, ein großen Teil sind es jedoch auch Selbständi 8 1 g 5. 2* Seen f. Add Selbständige dann ist das im höchsten Maße alarmierend. Spiel, das den itfimer eiligen Großstädter Künstlerische Arbeiten. Gerade diese Blatter Dann gibt es über alle Vorschriften, Paragra- anzieht und lockt, das ist die Kunst, die der verraten oft sehr viel Begabung, Formgefühl Dhen, Aber jede gesetzliche Pflicht hinaus, Dekorateur beherrschen müß, wenn er und Farbempfinden. Einige kö 1 dürch⸗ eine höhere Menschenpflicht, diesen Zustand Schaufenster gestalten will. i e Das Hemd An der Grenze von Handwerk und Kunst Lore Dauer eröffnete neue Ausstellungsräume mit Schülerarbeiten so schnell wie möglich zu beenden. Dann ist Arbeit ist in erster Linie handwerklich, auf es nicht mit der Erfüllung der gesetzlichen einen sehr konkreten Zweck gerichtet— Bestimmungen getan, nicht mit dem Ausstel- Verrücktheiten macht das breite Publikum len von Attesten, nicht mit der Zuteilung von nicht mit— und doch lassen die Aufgaben Funkten(und sei es die höchste Punktzahh), des Dekorateurs der Phantasie weiten Raum, dann bedarf es einer gemeinsamen bürger geben sogar Möglichkeiten zu echt künstleri- schaftlichen Anstrengung. Dann sind die scher Gestaltung. Diese verschiedenen Mög- staatlichen und städtischen Behörden, die lichkeiten und vor allem den Ausbildungs- Gewiß, seine aus schon in Kunstausstellungen einen Platz beanspruchen. Die Schöpfer dieser Arbeiten sind die„Ersten“ in der Klasse. Aber sie geben, das versichert Zeichenlehrer Feil, und das beweisen auch die anderen weniger orginellen Blätter, der ganzen Klasse viele Impulse und Anregungen. Die Ausstellung dieser 15- bis 18 jährigen, Lekitativen Lerbände, die Kirchen, dann ist gang zeigt sehr anschaulich die Ausstellung die bis zum 5. November geöffnet bleibt, ist jeder einzelne Bürger einer 300 000 Einwoh-„Angewandte Kunst“, mit der Lore Dauer Wirklich mehr als eine Schülerausstellung. ner sroßen Stadt aufgerufen zu helfen, rasch ihre neuen Räume in P 5, 11-12 eröffnete. Sie verdient es, von Pädagogen ebenso wie zu helfen, ehe der Winter einbricht. Kann Die Fachklassen für Dekorateure haben Von Kunstliebhabern besucht zu werden. Mac eine ganze Stadt mit gutem Gewissen in war- unter Anleitung ihres Lehrers Ludwig Feil men Stuben vor Christbäumen sitzen und diese Blätter gezeichnet, gemalt, modelliert chen des Liselotte- und des Elisabethgymna- siums ab Sommer 1957 zu beenden. Die Vor- Würfe richteten sich gegen die Vorgänger des Bürgermeisters, die Versprechen abge- geben hätten, die nicht eingehalten worden seien. a Dr. Inge Weis, die kommissarische Direk- torin der Schule, skizzierte den Plan: Der größere Teil des Liselottegymnasiums soll in die Mädchenberufsschule und in den neuen Flügel der Mollschule umziehen; der kleinere Teil im Elisabethgymnasium ver- bleiben. An beiden Schulen könnte dann der Schichtunterricht aufgehoben werden. Bei dieser Dreiteilung des Liselottegymnasiums würden zwar nicht für alle 31 Klassen Raume zur Verfügung stehen, aber mit Hilfe eines „Rollsystems“(jede Klasse soll an einem Tag der Woche unterrichtsfrei bleiben) könn- ten alle Klassen untergebracht werden. Wie in der Elternbeiratsversammlung be- kannt wurde, hat das Lehrerkollegium des Gymnasiums die Dreiteilung abgelehnt, aber einer Zweiteilung(Mollschule und Mädchen- berufsschule) zugestimmt. Die Mehrheit des Elternbeirates schloß sich dem an: Nach hef- tiger Diskussion, während der Bürgermeister Krause andeutete, möglicherweise könne in der Mollschule und der Mädchenberufsschule (sie sind nur zwei bis drei Minuten von ein- ander entfernt) die ganze Liselotteschule aufgenommen werden, stimmte die Mehrheit des Elternbeirats einer auf etwa zwei Jahre befristeten Zweiteilung unter dem Vorbehalt Zzu, daß sie nur als Provisorium gedacht ist und der Schule dann ein eigenes Haus zur Verfügung stehen wird. Hk Aer aden Stack ue Kinder eine Fran und ra derbe der fe e cle Gere Vornehmste Aufgabe der Frau: Das Dienen er S sprach deshalb der Leiter der Schule, Ober- ein Mann untergehen? studiendirektor Christian Walter Gäßler ein- Können wir mit ruhigem Gewissen Mil- führende Worte. In dieser Gewerbeschule für 5 UHonen-Beträge in einen Theaterbau, in Kul- Bautechnik ist das„Schmückende Gewerbe“, Die verrüctgewordene Welt wieder zu- tureinrichtungen, in Verkehrsprobleme, in zu dem neben den Dekorateuren auch die rückzuführen in eine wirkliche Lebensord- Brückenbauten, in Polizeiaufgaben usw. usw. Maler, Tapezierer, Buchdrucker, Schrift- nung“, das sah der Freiburger Professor stecken, wenn noch arbeitsame Menschen in setzer und Graphiker gehören, nur eines von Burkard, 1. Laienvorsitzender der Katho- einem zugigen Hühnerstall leben müssen? fünf Abteilungen. Es sind dies die Bauhand- lischen Aktion, im dichtbesetzten Kolping- Müssen wir da nicht alle Aufgaben und werker aus den Gruppen Stein, Holz, Bau- saal vor dem Katholischen Deutschen mögen sie eine noch so große„Dringlichkeits- metallen und der Gruppe Chemie. Die jungen Frauenbund als die vornehmste Aufgabe stufe“ haben, zurückstellen? Das Primäre ist Dekorateure erhalten in zehn Wochenstunden der Frau an. Professor Burkards Thema der Mens ch. Und was nützen die schönsten in allen Fächern Unterricht, die sie für ihre hieß„Die Macht der Frau“, Er sah diese Einrichtungen, gleichgültig, welcher Art sie Tätigkeit gebrauchen. Dazu gehört Deutsch, Macht als Konsequenz des Dienens und In- sind, wenn dieser Mensch untergeht? Nein, Religion, Rechnen und Buchhaltung ebenso der-Stille- Wirkens, das auch heute noch die Wir können nicht in der warmen Stube sit- wie angewandte Geometrie und Werkstatt- fraulichste Betätigung sei. Die Frau habe zen, solange die Nachricht des Wohnungs- unterricht. ihre Gleichberechtigung in vielen Fällen amtes Wahrheit ist, dag der Fall Raabe kei- Die Ausstellung bei Lore Dauer gibt einen falsch bewiesen. Sie habe männliche Ar- nen Einzelfall darstellt. Es wäre sonst etwas Querschnitt durch das Fachzeichnen. Teil- beitsgebiete, in die sie eingedrungen sei, taul in unserer Stadt und bei den Menschen, weise sind es Kopien, um den Geschmack der nicht fraulicher gemacht, sondern sich von die in ihr leben. Wir glauben aber nicht, daß Schüler, die von Worms bis Landau nach ihnen vermännlichen lassen. Damenring dies der Fall ist. H. Kübler Mannheim kommen, zu schulen, zu einem kämpfe und Damenfußball seien nicht dazu Professor Burkhard sprach im Katholischen Deutschen Frauenbund angetan, den Anspruch auf Gleichberech- tigung zu stärken, und die Frau müsse sich wieder auf ihre Aufgabe als unsichtbarer Pfeiler der Weltgeschichte besinnen. Im Dienst an Familie, Jugend, Gemeinde, Staat, Volk und Kirche könne die Frau ihre Macht nutzbringend beweisen. Auch die Unverheiratete könne für die Jugend wir- ken, die heute gefährdeter sei als früher und vor allem wieder Ehrfurcht lernen müsse. Innerhalb ihrer Möglichkeiten dafür zu sorgen, daß das Reich Gottes wachse und ausgebreitet werde, gehöre zum Dienst der Frau in der Kirche. Die Ohnmacht der Die- nenden werde durch die Allmacht Gottes zur Großmacht, die den Frauen in die Hand gegeben sei. ila schriften erlauben. Wir haben um zu helfen. Wir haben ihm die höchste Zahl, gegeben.“ Und dann en — Lokalk Bild: Steg alles getz 230 Punkt rann dem Mann am Telefon ein Stohseil. zer:„Die Leute— und er meinte damit d Allgemeinheit— können froh Sein, daß g; noch ein Wohnungsamt gibt. So findet wan Wenigstens immer einen Sündenbock“ Der verzweifelte Familienvater aber kennt die Einzelheiten der Wohnungsgesel gebung nicht. Er hat Guristisch) Unrech Wenn er hartnäckig meint, das Wohnung amt sei verpflichtet, ihm eine Wohnung u beschaffen. Das Wohnungsamt ist bellt nicht mehr allmächtig, seine Möglichkeiten sind beschränkt. Aber Raab hat in einen hiheren Sinne recht: Er besitzt gegenüber der Gemeinschaft, in der er lebt, einen 4. spruch, daß diese Gemeinschaft ihn nicht in Stich läßt, sondern ihm behilflich ist, en er seine Frau und seine Kinder vor Beg und Kälte schützen will. Und Raabs resignierendes Wort zu nur 80. Verstehen „Ich bin doch genau so ein Mensch wie ele andere auch. Warum kann ich keine menschliche Wohnung bekommen?“ Pas ein erschütterndes Wort. Denn: Ein Schpt. nestall ist nur für Schweine da, und eh Hühnerstall für Hühner. So meinen Termine sollte man H. Küble TV„Die Naturfreunde“: 26. Oktober, d Uhr, Gewerkschaftshaus, Mitgliederversamm- lung und Lichtbildvortrag von Dr. Pfaff. dies- berg:„Die Kunst der Südseevölke 115 SPD: 26. Oktober, 20 Uhr, Lokal„Flor“ Lortzingstraße, öffentliches Forum mit Bürger meister Trumpfheller und Tonbildfolge Mann- heim— die lebendige Stadt“. Photographische Gesellschaft: 26. Oktober, 20 Uhr, Hotel„Rheinhof“, interner Wettbewern Städt. Institut für Erziehung und Unterrich, Geschichtsunterricht in Beispielen Or. Pich und Einführung in den Gebrauch optisct. akustischer Geräte(Hauptlehrer Galfe), ſewell am 26. Oktober, 16 bis 18 Uhr, in E 2, 1. Veranstaltungen in Schönau: 27. Oktober 20 Uhr, Siedlerheim, Tanzveranstaltung d Gesangvereins Schönau. Sprechstunde der CDU- Stadträte am, OV tober fällt aus. Sprechstunden der SPD: 27. Oktober, 15 00 17 Uhr, R 3, 14, Md. Kurt Angstmann, Stad. rat Willi Kirsch. Landsmannschaft Schlesien(Vdl): 2. Obel. ber, 20 Uhr,„Nürnberger Bierstuben“, X Monatsversammlung. Bund Deutscher Polizeibeamten— Fiel verband Mannheim: 27. Okthobe r, 20 Unt, „Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 168, Ml glieder versammlung; Thema:„Was den, Po- Iizei- und Feuerwehrbeamten interessiert“, Kleintierzüchter-Verein„Einigkeit“, Schwe zingerstadt: 27. und 28. Oktober, Löwe“, Schwetzinger Straße 103, für Geflügel und Kaninchen. „Zähringet Lokalschal Postwertzeichen-Sammler- verein Mannheln e. V.: 28. Oktober,„Tag der Briefmarte, 9 Uhr, Kantine des Postamtes II Hauptbahn. hof(Eingang Heinrich-Lanz- Straße), Grob. tauschtag. Wir gratulieren! Marie Betz, Mannheim, Spelzenstraße 3, wurde 73 Jahre alt. Pauli Henninger, Mannheim. Inselstraße det das 83. Lebensjahr. 16, voller Einem Teil unserer heutigen Ausgabe lieg ein farbiger Spielzeug-Katalog F mit... der Firma Braun, Mannh Straße, bei. Unserer heutigen Ausgabe liegt probe des Romans„Der Täter ist rohe Fal eim, Breit eine Lest, unter uns von Frank F. Braun der Funk- und Femsel. Illustrierten„Bild und Funk“ bei. „K Västicher affe fir Sie genießen im AL! Express · Koffse einen 1. 5 Kaffee von kõstlichemWohlgeschmock. All ist i 20 1009 dus reinem Bohnenkaffee hergestellt. Vor allem: All ist öberroschend preiswert. 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In J pschnitten sollen ein zweiter e und Gymnastikhalle und ae Turnhalle erstellt werden. Der jetzt zur Debatte gestellte Abschnitt kostet 265 600 DM n insgesamt 1030 600 DM). Für die Unter- lände der 1 der Liselotteschule(und Been- digung des Schichtunterrichts der beiden Mädchenschulen) sind 600 000 DN t. Dafür soll der zerstörte West- ädchenberufsschule(die frühere Turnhalle) aufgebaut werden. Für den Aus- dau der Tribüne im Stadion werden 100 obo DM mehr benötigt. Für Umgestal- tung des Oberen Luisenparks und ein Pflan- zenschauhaus Rest eines größeren Pro- gramms für das Stadtjubiläum) werden 900 000 DN beansprucht, von denen 300 000 DM bereits im Haushalt 1956 veranschlagt sind. Die Aufwandsentschädigung für Stadt- rate wurde von bisher 106 000 DM auf 18 500 Dil erhöht. An die Stiftung Na- tionaltheaterbau werden„weitere“ 600 000 DM(2,1 statt 1,5 Millionen DM) abgeführt. für Entwässerung der Blumenau sind 490 000 DM mehr eingesetzt. Die Summe der Ansatz-Erhöhungen beträgt 2795 600 0 DM, denen 2 655 600 DM Kürzungen gegenüber- 95 höht Reinei H tragsplan erhöht Reineinnahmen e den des Haushalts 1956 auf 130 065 700 DM. Der außerordentliche Haus- halt 1956 steigt um 140 000 DM auf 87234 500 DR. Der kleinere Betrag ist durch eine Er- übrigung aus dem Vorjahr gedeckt. Der auf 559 Millionen DM festgelegte Darlehensbe- dark bleibt unverändert. 0 höheren angeforder Hügel der M in der Regel machen bessere Steuerein- gänge(über die vorsichtig geschätzten An- zatze im Haushaltsplan hinaus) und andere Mehreinnahmen einen Nachtragshaushalt er- torderlich. Mit Rücksicht auf einige beson- ders heiß diskutierte Anliegen hat man sich offenbar dazu entschlossen, durch Kürzun- gen, Kostenverteilung, Sperren und Weiter- wälzen von Vorhaben in spätere Jahre einige Mittel locker zu machen. Zwar stellt die Vor- lage den Darlehensbedarf(55,9 Millionen Dad) ausdrücklich noch einmal fest. Aber es kenlt— Ende Oktober— jedes Wort dar- über, Was bisher davon beschafft werden konnte. Welche Summen für Anlagen tat- sächlich vorhanden sind, wissen nur die „Eingeweihten“. Angefangene Arbeiten müs- sen weitergeführt und Mehrkosten gedeckt werden. Was dann noch bleibt für beschlos- sene, aber noch nicht begonnene Vorhaben, ist noch nicht zu übersehen. Die im Nach- tragshaushalt angeführten Kürzungen und vorläufigen Sperrungen bedeuten bittere Pillen für die Bürger. Sie werden geschluckt in der Hoffnung auf eine Neuordnung, die den Gemeinden aus dem Engpaß heraus- hilkt, in die sie durch Kriegszerstörungen, Veberlastung mit ganz neuartigen Aufgaben Verkehrsverbesserungen) und durch die un- — Krelr „ 20 Uht, b 168, Mi 8 den Po- siert“, te, Schyel „Zährinzet Lokalschad Mannheim defmarke“ Iauptbabn⸗ e), Gtob⸗ Mannheim, It. Pauline 16, vollen abe liel 55 Fabkt im, Brei eine Lese, inter ung Fernsel. ese, genügende Ausstattung mit Geldmitteln ge- raten sind. In dieser Lage sollten aber nur lebens- wichtige Ausgaben gemacht und alle Vor- haben anderer Art zurückgestellt werden. Der heute dem Gemeinderat vorliegende Nachtragshaushalt enthält Vorschläge, die auf eine Zersplitterung der mühsam zusam- mengekratzten Mittel hinauslaufen. Im Eng- pal macht man normalerweise das Gegen- teil, faßt alle seine Kräfte zusammen und konzentriert sich auf Stellen stärksten Druk- kes, die Luft“ brauchen. Anders kann der Gemeinderat auch nicht handeln, solange er sinnvoll handeln will: Die Schulen sind Stellen stärksten Druckes, die entlastet wer- den müssen. f. W. k. — Drei Zentner schwer und 150 an der Zahl: Besternte Riesenkränze sollen Vorfreude bringen Ab 1. Dezember neue Weihnachtslichter in der Innenstadt/ Werbegemeinschaft mit großen Plänen Mit„Bürger seid bereit— dem Refrain der walzerfrohen Jubiläumshymne des Mannheimer Bürgers Hirschhorn zum Stadt- jubiläum 1907— begann gestern vormittag, von Direktor Forth am Rosengartenflügel kraftvoll intoniert, und von den Herren der Werbegemeinschaft des Einzelhandels im schmetternden Chorus unterstützt, im Wein- zimmer eine Pressekonferenz, deren lichtvol- les Thema sichtbar an einer weißen Fahnen- stange im Oktoberwind schaukelte: Wie all- jährlich traf sich die Werbegemeinschaft, de- ren erster Vorsitzender Paul Kunze ist, um der Oeffentlichkeit über die vorweihnacht- lichen Lichtmaßnahmen der Mannheimer Ein- zelhändler zu berichten. Daß dieses Jahr an- ders— und dezenter— geworben werden Soll, zeigte der riesige, von einem strahlenden Stern gekrönte Advents-Probekranz an der Fahnenstange, dessen Durchmesser zwei Me- ter und dessen Gewicht drei Zentner beträgt. „Lichterketten sind im Vergleich zu an- deren Großstädten heute nicht mehr tragbar“, sagte Paul Kunze. Vor weihnachtliche Stim- mung soll mit vor weihnachtlichen Emblemen — Kranz und Stern— erreicht werden, eine Absicht, der auch der an Geschmack und Zu- rückhaltung appellierende Bürgermeister Dr. Julius Fehsenbecker beglückt zugestimmt hat. Die Werbegemeinschaft fand bei der Stadtverwaltung aufnahmebereite Ohren: „Direktor Schmitz vom Maschinenamt schwebt als unser guter Geist über Fahnen- stangen und Sternen“. Einhundertfünfzig Adventskränze, von denen die Stadt 25 stellen wird, werden sich ab 1 Dezember, 16 Uhr, vom Wasserturm bis nach E 4 und vom Schloß bis zum Kurpfalz- Kreisel im strahlenden elektrischen Lichter- glanz präsentieren und die Innenstadt in be- Sinnliche Helligkeit tauchen. Die für das Mannheimer Jubiläumsjahr bereits ange- brachten Senkkästen für Fahnenstangen und Fahnenhalter werden hierbei wertvolle Vor- dienste zu leisten haben.„Der Kattensche Stern(eine Erfindung! und bisher alleiniges Weihnachts- Werbe- Emblem der Anker Kaufsättte) ist der rote Faden unserer Wer- bung“, ergänzte Vorsitzender Kunze, der die großen finanziellen Opfer des Einzelhandels für diese Lichterkampagne zu Recht hervor- hob, von einer„Weihnachtsmüdigkeit“ in vie- len deutschen Städten sprach und seiner Wer- begemeinschaft Hals- und Beinbruch wünschte. Motto:„Das weihnachtliche Mann- heim ruft.“ Das neue Weihnachtswerbe- Symbol Die seit 1950 verwendeten und durch die neuen Riesenkränze nun brachliegenden Lich- terketten werden an jeder Kreuzung Kunst- straße und Freßgasse überspannen und eben- falls mit dem Stern des weihnachtlich rufen- den Mannheim versehen sein.„Ein dacharti- ger Baldachin, unter dem man wie in einem Dom geht“, schwärmte Einzelhandels-Ge- schäftsführer Dr. Kunibert Gramlich. Sorgenkind auch der Werbegemeinschaft bleibt Mannheims Bahnhofsvorplatz, der in seiner tristen Schmucklosigkeit auch dieses Jahr wieder keine glückliche Visiten- karte für auswärtige Weihnachtseinkäufer sein wird. Es schweben allerdings zur Zeit noch Verhandlungen mit den Einzelhändlern am Kaiserring, in der Jungbuschstraße und in der Mittelstraße, ob nicht auch dort ein vorfestlicher Glanz an die Masten gezaubert werden kann. Die Stadt hat sich bereit er- klärt, wieder die Kurpfalzbrücke mit Lich- terketten zu schmücken, Christbäume auf allen öffentlichen Plätzen aufzustellen und Wasserturm, Altes Rathaus, Konkordien- kirche und das Schloß durch Scheinwerfer anzustrahlen. Beachtlich erscheint, daß der zweite Vor- sitzende der Werbegemeinschaft und Anker- Direktor Katten in die Debatte warf: Wir wollen nicht nur werben, sondern durch diese Aktion auch Stimmung, Vorfreude und Be- sinnlichkeit in unsere schnellebige Zeit brin- gen.“ Der Initiative des Mannheimer Einzel- handels(auch der finanziellen Initiative, denn die Riesenkränze kosten Geld)), Mannheims Ruf als Einkaufsmetropole erneut zu festigen. gebührt Dank und Anerkennung. Es wird Licht werden in der Innenstadt, die Advents- kränze werden 4,50 Meter hoch in den Him- mel wachsen, und die Mannheimer werden ihre buchstäblich helle Freude daran haben. hwWb Kleine Chronik der großen Stadt Ehrenvolle Berufung Kür Dr. rer,. pol. Abraham Der ordentliche Professor der Wirtschafts- pädagogik an der Wirtschaftshochschule Mannheim und Lehrbeauftragte an der Uni- versität Frankfurt am Main, Dr. rer. pol. Karl Abraham hat einen Ruf auf das Ordi- mariat für Wirtschaftspädagogik in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt am Main erhalten. 0 Heiterer Kurs kür Käufer und Verkäuferinnen Es wird in Zukunft eine Wonne sein, in Manmheim einzukaufen. Die schlechte Ver- käuferin ist im Aussterben. Und alles nur, Weil der Einzelhandels fachmann Herbert Nikolaus aus Schleswig-Holstein ein paar gute Ideen hatte. Er fühlte sich als Käufer, nahm die Unsitten der Verkäuferinnen aufs Korn, engagierte zwei Damen und begründete mit ihnen ein Verkaufskabarett. Im über- Tüllten Nebenzimmer des„Kanzlereck“ stellte sich die Truppe erstmals in Mannheim vor. Am fünften Februar will sie wiederkommen, wenm sich ein gröhrer Saal finden läßt. In spritziger, humorvoller Art übernahm Her- bert Nikolaus die Rolle eines amüsant plau- dernden Lehrmeisters, während seine zwei Damen abwechselnd Verkäuferin und Kun- din mimten. Kundinnen hätten zwar auch etwas lernen können, waren aber anschei- nend nicht vertreten. Das laute Gelächter mit dem die Verkäufer und Verkäuferinnen Fehler quittierten, noch ehe sie aufgezeigt wurden, läßt das beste hoffen. Auch hoffen, daß die leichte Ironie im geschäftlichen All- tag mehr nachwirkt, als erhobene lehrherr- liche Zeigefinger und Regelbücher. Schie Filmelub im Kulturhaus „Der Apfel ist ab“! zum Beginn Der„Filmelub Mannheim-Ludwigshafen“ hat sich nun auch auf den zweiten Orts- namen in seinem Titel besonnen und in Zu- sammenarbeit mit der Volkshochschule ein- geführt, daß abwechselnd eine Vorführung in Mannheim und im Ludwigshafener Kul- turhaus stattfindet. Zum erstenmal trafen sich die Mitglieder des Filmelubs im kleinen Kinosaal des Kulturhauses, um sich den Helmut-Käutner-Film„Der Apfel ist ab“ (1948) anzusehen. Bürgermeister Dr. Reichert (Ludwigshafen) hielt eine kurze Ansprache und Filmelub- Geschäftsführer Eberhard Tautz sprach eingehend über die Verdienste Käutners als deutscher Regisseur. Unter- den Zuschauern saß auch der 1. Vorsitzende des Filmelubs, Dr. Hans Reschke. Käàutners Film Wurde beifällig aufgenommen. H-e Zwischen Isar und Lech Wan derte Peter Bach Ein großartiges Reiseerlebnis vermittelte der den Mannheimern nicht mehr unbe- kannte Peter Bach, Oberammergau, auf Ein- ladung des Reisedienstes Stürmer in der Wirtschafts hochschule.„Blaue Gipfel— gol- dene Schlösser“, lautete das Vortragsthema. Bach untermalte seine Ausführungen mit Tonbandaufnahmen. Auf seinen Streifzügen durch das bayerische Oberland fing Peter Bach mit der Kamera die architektonischen Schönheiten der Kirchen und Klöster, Schlös- ser und Fachwerkhäuser, der Berge, Almen und Seen ebenso sicher ein, wie auf dem Ton- band musikalische Erlebnisse eines Konzer- tes in Mittenwald oder Neuschwanstein oder die einfachen Jodler und Zitherklänge der Bergler. Hervorragende Farbdias verrieten die Sicherheit des Blickes für die Eigenart der Landschaft und ihrer Bewohner. Kr. „Mehr wissen— mehr können“ f Schulungs programm der 6 V. Sich mit den großen, das Gesicht unserer Zeit prägenden Problemen auseinanderzu- setzen, ist die Leitidee des Winterschu- lungsprogramms der Gewerkschaft Oef fent- liche Dienste, Transport und Verkehr(GTV). Darunter fallen Automatisierung, Atom- forschung, Verkehrs- und Kulturprobleme, Fragen der Erziehung und Probleme der Weltpolitik. In Arbeitsgemeinschaften be- kaßt man sich mit Arbeitsvertragsrecht, Volkswirtschaft und Dienstrecht. Einzelvor- träge behandeln die Parteien, die Ge- meindeordnung, die internationale Gewerk- schaftsbewegung, Verkehrsplanung neben vielem anderen. In der Frauengruppe be- schäftigen sich die Gewerkschaftlerinnen mit Kosmetik, mit der Frau als Gastgeberin und mit der Frau am Rednerpult; die Ju- gendlichen unternehmen einen Streifzug durch, die Jugendschutzgesetzgebung Be- kannte Persönlichkeiten aus dem öffent- lichen Leben werden die jeweiligen Fach- referate halten. 0 Großer Städtewettkampf der Rettungsschwimmer Am kommenden Sonntag, dem 28. Okto- ber, wird ab 13 Uhr die große Halle des Herschelbades Schauplatz eines Städtewett- kampfes im Rettungsschwimmen sein. Ver- anstalter ist die von Kriminaldirektor Oskar Riester seit Jahren geleitete DLRG, Bezirk Mannheim. Die Wettkampffolge sieht als Höhepunkt einen Rettungsmehrkampf (Streckentauchen, Rettungsleinen-, Trans- port-, Tauch- und Schwimmstaffel) vor. Auch die anderen Gebiete der Lebensrettung sol- len berücksichtigt werden. Die Mädchen werden sich in Staffeln vorstellen, während ein humoristisches Springen und ein SVM Kinderreigen das Programm bereichern. Bei den Entscheidungen stehen sich die DLRG- Mannschaften von Freiburg, Konstanz, Karls- ruhe, Pforzheim, Heidelberg und Mannheim gegenüber. Kr Wohin gehen wir? Freitag, 26. Oktober Theater: Nationaltheater 19.00 bis 22.45 Uhr: „Trauer muß Elektra tragen“(Premieren-Miete und freier Verkauf). Konzert: Deutsch- Amerikanisches Institut 20.00 Uhr: Liederabend mit Miriam Stewart Hamilton. Filme: Planken:„Kitty und die große Welt“; Alster:„Bigamie ist kein Vergnügen“; Capitol: „Klar Schiff zum Gefecht“, 23.30 Uhr:„Das schwarze Gesicht von Paris“; Palast:„‚Der weiße Reiter“, 22.20 Uhr:„Der Würger“; Al- hambra:„Die Geierwally“; Universum:„Hoch- zeit auf Immenhof“; Kamera:„Moby Dick“; Kurbel:„Der Liebesroman einer Königin“; Deutsch- Amerikanisches Institut 16.00, 138.00 Uhr:„Die Welt des Cowboys“. Wahlversammlungen SPD: Samstag, 27. Oktober, 20 Uhr, Turner- heim, Waldhof(hinter der evangelischen Kir- che); Redner: Stadtrat Korbinian Heckl. Aus dem Polizeibericht: Betrug„nach Schinkenart“ mit Bürobedarf In einer Großhandlung in der Innenstadt sprach ein Mann vor und bestellte Büro- bedarfsartikel. Er bat, die Waren bereitzu- legen und sagte, er würde sie binnen einer Stunde gegen Bezahlung abholen. Kurze Zeit später rief der Besteller an und bat, die Waren zu einem bestimmten Kaufhaus zu bringen. Dort wurde der Lieferbote bereits von dem Unbekannten erwartet. Er nahm ihm die Waren ab, sagte, er werde gleich wiederkommen und die Rechnung bezahlen und verschwand mit den Waren im Kauf- haus. Der Unbekannte blieb verschwunden. Im Kaufhaus war von der Bestellung nichts bekannt. Offensichtlich hat sich ein Schwind ler die Methode des„Schinkenbetrügers“ zu eigen gemacht, der vor einigen Monaten Die Kondensmilch Ihrer Wünsche! 85 Oje neue OEL WEISS. Kondensmilch bietet lhnen besondere Vorzüge: sie wird us bester Aligöber Alpen- Vollmilch geyonnen und sie be hélt in def innen goldvernſerten Dose ihre volle Reinheit und Fri- sche. Diese Dose schötzt die Milch vor metallischen Einflös- sen. Frobieren Sie desholb einmal gonz bewußt. SDelwei ungezockerte Kondensmilch, hergestellt aus ALPEN- VOLL MILCH Mannheim unsicher machte, inzwischen je- doch verhaftet und abgeurteilt wurde. Ein Mann nahm einem Kind Geld weg Auf der Riedfeldstraße nahm ein Arbei- ter, 24, einem Jungen, 15, aus Viernheim einen Zehn-Mark-Sschein ab. Der Täter rannte damit weg. Auf Grund der Beschrei- bung erinnerte sich ein Kriminalbeamter an einen Mann, den er am Tag zuvor in einer Gastwirtschaft in der Innenstadt kontrolliert hatte. Genau im gleichen Lokal wurde der Gesuchte angetroffen und verhaftet. Aus der Erziehungsanstalt durchgebrannt Ein Junge, 16, wurde auf dem Friedrichs- platz von einer Funkstreife aufgegriffen. Er trieb sich dort planlos herum und machte einen verwahrlosten Eindruck. Er gab sofort seinen Namen an und behauptete, seine Eltern seien bei einem Luftangriff auf Heil- bronn ums Leben gekommen und er habe zuletzt bei einem Bauern gearbeitet. Inzwi- schen stellte sich jedoch heraus, daß diese Geschichten erfunden waren. Der angegebene Name war falsch. Bald gestand der Junge, daß er aus einer Erziehungsanstalt ausge- rissen war. Wachmann als Jugendverderber Ein Wachmann, 54, wurde festgenommen, Weil er im Verdacht steht, sich an minder jährigen Mädchen vergangen zu haben. Er soll während seines Wachdienstes mehrere Mädchen in eine abseits stehende Baracke gelockt und darin sich an ihnen vergangen haben. Unversteuerte Zigaretten Ein Mann, der in einer amerikanischen Kaserne unversteuerte amerikanische Ziga- retten aufkaufte, wurde von einer Polizei- streife gestellt. Er trug 1100 Zigaretten bei sich, die sichergestellt wurden. Der Mann wurde wegen Steuerhinterziehung angezeigt. Rechtsvorfahrt mißachtet Ein 21 jähriger Motorradfahrer, der einem von rechts kommenden Personenkraftwagen auf der Straßenkreuzung Volta-/Floßwörth⸗ straße nicht die Vorfahrt überlassen hatte, verursachte einen Zusammenstoß und erlitt eine Gehirnerschütterung. Kind und älterer Mann angefahren Ein sechsjähriger Junge wurde beim Ueberqueren der Fahrbahn auf der Mann- heimer Straße von einem Kraftwagen erfaßt und auf die Straße geschleudert. Er wurde mit einer Gehirnerschütterung ins Kranken- haus gebracht. Ein 68 jähriger Mann wurde auch beim Ueberqueren der Fahrbahn von einem Pkw auf der Käfertaler Straße an- gefahren und erlitt eine Gehirnerschütterung. Eine Pause tut der Arbeit gut. Der Pause die Salem! Cluck muß der Mensch haben.. und eine SA LEM Ne 6* NIA NC NIINWIH NICI * in der mildgrunen Packung Seite 6 MANNHEIM r Zwei Jubiläumsgeschenke für Ludwigshafens Bürger Kulturhaus und Hallenschwimmbad werden am Wochenende eröffnet/ Insgesamt 5,5 Millionen Kosten Ludwigshafen. Drei Jahre lang mußten ce Chemiestädter auf die beiden großen Ju- biläumsgeschenke der Stadt zu ihrem 100“ jährigen Bestehen warten. Am Wochenende ist es soweit: Samstag wird das neue Kul- turhaus an der Bismarckstraße und Sonntag das neue Hallenschwimmbad an der Petten- koferstraße eingeweiht. Es hat nicht an Stimmen gefehlt, die die „Hinterhof-Lage“ des neuen Kulturhauses— es stößt an keine Straßenfront— heftig ver. urteilten. Bei dem Mangel an repräsentati- ven Gebäuden hätte Ludwigshafen mit die- sem Gebäude eine glänzende Gelegenheit gehabt, das städtebauliche Manko etwas duszugleichen, sagen die Kritiker. Aber Bür- germeister Dr. Reichert, der„Chef des Hau- ses“, hält ihnen entgegen, daß das Kultur- haus etwas vom Lärm abgesetzt sein müsse, der bei der zentralen Lage besonders groß Sei. f 2 2 z die das neue Ludwigshafener Kulturhaus duszeichnet, spie- Die Formschönheit gelt diese Aufnahme des großen Vortragssaals wider. Stadt- verwaltung und die Leitung der Volkshochschule versprechen sich von dem schönen Haus im Zentrum der Stadt starke Impulse für das kulturelle Leben. Bild: Koli Außerdem ist ja noch nicht aller Tage Abend, denn an der Bismarckstraße ist ein 38 Meter langer fünfstöckiger Bau geplant, der im Erdgeschoß Läden und darüber die Stadtbücherei mit rund 80 000 Bänden auf- nehmen soll. Eine zwölf Meter breite Durch- fahrt wird zu einem„begrünten“ Innenhof kühren, um den sich hufeisenförmig das Kul- turhaus legt. Die 1,2 Millionen Mark, die unter Ober- baudirektor Dr. Lochners Leitung und nach seinen Plänen verbaut wurden, sind gut an- gelegt. Das Haus, das vornehmlich für die Volkshochschule, für repräsentative Ausstel- lungen, aber auch für kulturelle und gesell- schaftliche Veranstaltungen und Empfänge der Stadtverwaltung vorgesehen ist, fällt vor allem durch sein eigenwilliges Kuppeldach auf. Die Absicht, stets gleichmäßiges„Nord- licht“ durch eine durchsichtige Decke in den 425 Quadratmeter großen Ausstellungsraum fallen zu lassen, bewog Dr. Lochner zu die- ser eigenartigen Konstruktion. Bei Dunkel- heit wird das Licht durch Scheinwerfer er- setzt, die die Dachkuppel von innen anstrah- len. Modernste technische Erkenntnisse— der große Vortragssaal mit seinen vielen Einrich- tungen zeugt besonders dafür—, Zweckmä- Bigkeit und Formschönheit verbinden sich bei dem Neubau zu vollendeter Harmonie. Ueberall besticht dieser Dreiklang: in den vier Lehrsälen(zwei mit Polstersesseln), dem großen Hörsaal mit Filmvorführungen, dem Sroßen und kleinen Ausstellungsraum, der Cafeteria, dem Gymnastikraum. Vornehm- lich aber in den beiden großen Foyers, dessen oberes über eine klassisch schöne, freischwe- bende Treppe zu erreichen, auch für Kam- mer-Konzerte vorgesehen ist. * Den Vorwurf, nicht auch nach außen hin repräsentativ zu wirken, kann dem Hallen- schwimmbad niemand machen. Die große, f 2 n FHallenschbimmbad „Strahlender“ Mittelpunkt des neuen 15 enschwimmbades, läumsgeschenhs der Stadt Ludwigshafen an ihre Burger, ist das 25* 15 Meter große Schwimmbecken, das zur Eröffnung am Sonntag gie ersten Schuimmwettkämpfe erleben wird. völlig verglaste Stirnwand gibt einen impo- inhalt soll für den Schwimmunterricht nierenden Eindruck des ganz im Grün ein- gesetzt werden. Zwei Sammelumkeleideriug gebetteten Gebäudes. Fachleute bezeichneten je 32 Wechselkabinen, je eine Vorreinigung. jeder Besucher benutz tekten Blaumer und Professor Schmitt er- muß, mit 18 Brausekapinen auf der Frauet. richteten Neubau als das schönste und mo- und Männerseite vervollständigen die J den für 4,3 Millionen Mark von den Archi- abteilung, die dernste Hallenschwimmbad der Bundesre- lage. publik. Das 25 mal 15 Meter große Schwimm- Unterwasser- Aufnahmen. Ein Schwimmbecken mit 80 Kubikmeter Wasser- wurde gedacht. Zur therapeutischen Abteilung gehe becken, mit sechs Bahnen und drei Sprung- der Dampfraum mit Liege- und Sitzbänke brettern, ist nur für Schwimmer vorge- sowie ein Warm- und Heißluftraum, dn sehen. Es kann auch unter Wasser beleuchtet Spezialbrausen, ein Kalt- und Warmwpaze. werden. Große Glasfenster erlauben sogar becken, ein Massageraum, 13 Ruhekabinen kleines und eine Sauna. Selbst an eine Mile sind zwei wichtige Eigenschaften für jede Frau. die im Leben Glück und Zufriedenheit sucht. Eine gepflegte Erscheinung stärkt ihr Selbstvertrauen und verleiht Ihnen ein sicheres Auftreten. Die millionenfach bewährte Triumph- Modellform gibt ſhrer Figur die modische Linie. Met gestehe ohne Darm ohne Darm 5 9 8 0 0 0 0 U 0 0 0* N 0 0 300 DM 2.7 390g DM Für berufstätige Dame mögl. zentralgelegenes Lulmöbl. Zimmer zum 1. November 1956 gesucht. Zuschr. mit Angabe des Preises, ob Bad mitbenutzt werd. kann und sonstige Ausstattung des Zimmers unter Nr. P 92989 an den Verlag erbeten. Suche Fischer. 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Annahmeschluß für die Dienstag- bis Freitag- Ausgabe: jeweils 11 Uhr am Vortage für die Samstag-Ausgabe: donnerstags 18 Uhr kür die Montag-Ausgabe: freitags 18 Uhr Anzelgen-Abtelilung tblutenwelg) f 36. Ain t d Rokesmakronen 75 auf Oblaten.. 200 g Cell.-Beutel Dq Auf Wunsch Qualitätskostproben Die haben das Se Begabt tragter schen bundes für de: unter zu ver schen nachtre um dat zu kön Dies Kultus scher dürfe letzten an eine vorber. einer — Al Heid sche hunder 24. Ok deutsch Chemil dem C gen W. wurder und e Der V. lichen ken des Sektior dem Pl und di dem G mann Süäch starb e Motorr gegen gestellt Zuges tragisc bereits drei vo r M. fallen! W. Frei Treibus eine W. der fü! berg ar Unterr. War ge kenhor schule wegen gunsten dem 8i aulfgege Rela Stu den Le hältnis das Ins korscho des Bu Einwol Württe Baden- nunger und m desgeb gen m Zahl deutsch 1955 ur Hoc Lör des L Lörrac aus Bi zu Zwe damit anwalt Einwei und lehnte gutach burg Zurech. schen Gesche bracht, nes Jubi. en an ite onntag die Bild: Rall ö terricht eh. Wcleideräu reinigung. r benutz der Frauer. zen die. ing genöen 1 Sitzbänzen ktraum, d Varmwaszer. Ruhekabilen me Milch; kin baben sich zu eine das seit Jah bdundeseinheitl 15 den„zweiten Weg. unter sind hau seher 15 230/ Freitag, 26. Oktober 1258 BUNDES-LANDER-SETTE eee Das Atomzeitalter braucht kluge Köpfe Einheitliche Richtlinien für die Begabtenförderung im Bundesgebiet 5 tüsmmister der Bundesländer 2 m bedeutsamen Schritt in ren. F 5 8 entschlossen. Sie beauf- . Mitglied der westdeut- 5 kultusminister-Konferenz, möglichst 3 tlich durchführbare Richtlinien zu entwerfen. Dar- ptsächlich 9 0 e stehen. die es begabten jungen Men- 1 91 Volksschulbildung gestatten, nachträglich die Hochschulreife zu erlangen, um dann nach Lust und Neigung studieren mu können. Dieses Studium Soll, nach dem Willen der Kultusminister, weder ein„volksdemokrati- Schnelldenker- Kursus“ sein. noch dürfe es an die Notschulung während der letzten Kriegsjahre erinnern. Vielmehr ist an eine solide, mit deutscher Gründlichkeit ademische Ausbildung an 'orbereitete aka sc K i 55 der 17 Universitäten, sieben Techni- —— UMS CHAU IN RADEN-WCURTTIEMB ERG Einhundert Jahre alt elberg. Der Naturhistorisch-Medizin- N zu Heidelberg beging sein hundertjaähriges Bestehen. Er wurde am 24. Oktober 1856 von den bedeutendsten deutschen Gelehrten der Zeit gegründet, vom Chemiker Bunsen, dem Physiker Kirchhoff, dem Chirurgen Chelius und dem Fhysiolo- gen Wundt. 17 Jahre nach der Gründung wurden zwei Sektionen, eine medizinische und eine naturwissenschaftliche, gebildet. Der Verein verschickt seine Wissenschaft- lichen Fachreferate zur Zeit an 60 Bipliothe- ken des In- und Auslandes. Die medizinische Sektion des Vereins wird- gegenwärtig von dem Physiologen Professor Dr. Hans Schäfer und die naturwissenschaftliche Sektion von dem Geologen Professor Dr. Ernst Becks- mann geleitet. i Den letzten Sohn verloren Säckingen. Im Säckinger Krankenhaus starb ein 20jähriger Arbeiter, der mit seinem Motorroller zwischen Säckingen und Wallbach gegen einen auf der rechten Straßenseite ab- gestellten, beleuchteten Anhänger eines Last- zuges geprallt war. Der Fall ist besonders tragisch, weil die Mutter des Verunglückten bereits auf der Flucht aus Ostdeutschland drei von ihren vier Kindern verloren hat und ur Mann in den letzten Kriegstagen ge- kallen ist. Weinbauunterricht in Freiburg Freiburg. An der Landwirtschaftsschule Freiburg ist mit staatlicher Unterstützung eme Weinbauklasse eingerichtet worden, in der für Schüler aus ganz Baden-Württem- berg am 15. November zum ersten Male der Unterricht aufgenommen wird. Ursprünglich war geplant, auf dem Staatsweingut Blan- kenhornsberg am Kaiserstuhl eine Weinbau- schule zu errichten. Dieses Projekt ist jedoch wegen verschiedener Schwierigkeiten zu- gunsten einer Weinbauklasse in Freiburg, dem Sitz des Staatlichen Weinbauinstitutes, aufgegeben worden. Relativ größten Wohnungsbestand Stuttgart. Baden-Württemberg hat unter den Ländern der Bundesrepublik den ver- bältnisnäßig größten Wohnungsbestand. Wie das Institut für süd westdeutsche Wirtschafts- forschung mitteilt, kommen im Durchschnitt des Bundesgebiets 239 Wohnungen auf 1000 Einwohner, das sind 18 weniger als in Baden- Fürttemberg. 65 Prozent der Ende 1955 in Baden-Württemberg vorhandenen Woh- nungen zählten einschließlich der Küche vier und mehr Räume. Im Durchschnitt des Bun- desgebiets betrug der Anteil der Wohnun- gen mit vier Räumen nur 55,6 Prozent. Die Zahl der Wohnungen stieg in Südwest- deutschland von September 1950 bis Ende 1955 um rund 400 000 auf 1 836 000 an. Hochstaplerin in Schwesterntracht Lörrach. Die Erste Große Strafkammer des Lendgerichts Freiburg verurteilte in Lorrach eine 34 Jahre alte ledige Schwester aus Bückeburg Wegen fortgesetzten Betrugs zu Zwei Jahren Gefängnis. Das Gericht ging damit noch über den Strafantrag des Staats- anwaltes hinaus, der allerdings auch die Hinmveisung der Verurteilten in eine Heil- und Pflegeanstalt gefordert hatte. Dies lehnte das Gericht Ab, da nach einem Ober- Zutachten der Universitätsnervenklinik Frei- burg die Angeklagte lediglich vermindert Zurechnungsfähig ist. Für ihre betrügeri- schen Taten, bei denen sie Über ein Dutzend beachltsleute um nahezu 20 000 Mark rachte, sei sie voll verantwortlich. schen oder 41 sonstigen Hochschulen des Bundesgebietes gedacht. Der„zweite Weg“ soll jedoch icht nur die vorwärtsstrebende Jugend, der es aus persönlichen oder sozia- len Gründen verwehrt war, das Reifezeugnis an einer höheren Schule zu erwerben, in die Hörsäle der Hochschulen führen. Auch ältere Menschen, die sich bereits im Beruf bewänr- ten und auf einer sicheren Existenz stehen, müsse die Chance geboten werden, die letz- ten Erkenntnisse akademischer Gelehrsam- keit zu erfahren. Die Ueberlegungen der Kultusminister sind durchaus ernst gemeint und weit von bloßen reformerischen Bildungs-Theorien entfernt. Mit dem überraschend schnellen Anbruch des praktischen Atomzeitalters und der fortschreitenden Automation und Tech- nisierung steigt in beiden Teilen Deutschi- lands sprunghaft der Bedarf an Menschen, die Ueberdurchschnittliches leisten können. Was aber heute noch als überdurchschnitt- lich bezeichnet wird, ist— darin sind sich die Fachleute einig— in naher Zukunft schon allgemeiner Durchschnitt. Es gilt also zu versuchen, den„Facharbeiter von mor- gen“ schon heute in einen Bildungsgang ein- zuschleusen, der ihm die notwendigen Kennt- nisse vermittelt. Die Masse läßt sich natür- lich nur allmählich noch besser ausbilden, doch diejenigen, die zur wissenschaftlichen Arbeit befähigt erscheinen, sollen auch stu- dieren können. Und an diesem Punkt setzt die Initiative der Kultusminister an, die keine Mühe scheuen, damit der„zweite Weg“ breit genug und für die noch brach liegende Intelligenz des Volkes gangbar ge- macht wird. Im Bundesgebiet gibt es bereits an ver- schiedenen Orten Einrichtungen, deren sich intelligente Leute bedienen können, wenn sie nachträglich die Hochschulreife erwerben Wollen. Der Nachteil! dieser Institutionen liegt vor allem in dem Umstand, daß die in Süddeutschland anerkannte Studienreife ebensowenig generell in Norddeutschland gilt, wie das umgekehrt der Fall ist. Die unter anderem in Heidelberg, Nürnberg, Oberhausen, Göttingen, Braunschweig, Wil- helmshaven oder Hamburg erworbenen Be- fähigungszeugnisse zeichnen sich auch durch das Merkmal der lokalen Bindung aus, weil eine bundeseinheitliche Regelung über die Allgemeinverbindlichkeit solcher Zeugnisse fehlt. Dazu kommt, daß die Stätten, an denen Reifezeugnisse erworben werden kön- nen, für den großen Bedarf, wie er zur Zeit im Bundesgebiet besteht, nicht ausreichen. Niedersachsen hat diesen westdeutschen „Bildungs- Engpaß“ schon vor Jahren halb- wegs zutreffend eingeschätzt und konse- quenterweise drei Städte zu besonderen An- ziehungspunkten für die bildungshungrigen Bundesbürger gemacht. Es sind dies Göt- tingen, wo sogar 30 und 40jährige Spätest- heimkehrer ihr Abitur nachholten; Braun- schweig, mit dem international bekannten Modell„Braunschweig-Kolleg“ und Wil- helmshaven, dessen oft kritisierte„Apowi“ (Hochschule für Arbeit, Politik und Wirt- schaft) inzwischen in„Hochschule für Sozial- wissenschaft“ umfirmierte und sich jetzt auf einem besseren Wege zur Mitgliedschaft in 0„ Rektorenkonferenz be- Iindet. Die vom bayerischen Kultusminister aus- zuarbeitenden Richtlinien sollen also einen Entwurf für eine bundeseinheitliche Rege- lung dieser Fragen liefern. Die Kultusmini- ster-Konferenz will dann diese Vorschläge beraten und— im Zuge der Normalisierung des deutschen Schulwesens— auch die Be- gabtenförderung vereinfachen und zugleich Weiter ausbauen. Die bisher entwickelten „zweiten Wege“, um zu einem Reifezeugnis zu kommen, zeigen nämlich trotz ihrer Viel- kalt meistens nur geringfügige Mängel, die sich verhältnismäßig leicht beseitigen lassen, wie man in den Ministerien glaubt. Schwie- rigkeiten dagegen dürfte, nach Ansicht der Experten, das Problem der finanziellen Be- gabtenförderung bereiten, weil in West- deutschland selbst für Studenten mit einem normalen Bildungsgang die öffentliche Hand sehr sparsam wirtschaftet. Der Statistik zu- folge zahlt der Bundesbürger— sehr unwil- lig— jährlich nur 2 Pfennig für die Wis- senschaft und der Bund stellt für die Aus- bildung eines Studenten im Jahr knappe 100 DM zur Verfügung. Ernst Weger Wie man Zivilist bleibt trotz Wehrpflicht, das will die Internationale der Kriegsdienstgegner den interessierten Wehrpflichtigen beibringen. In Müncken zog ein Mitglied der Internationale vor dem Poligeiprũsidium auf, um Wehrpflichtige, die in Sacken der Registrierung vorspracken, auf diese Beratungs möglichkeit hinzuweisen. Von 706 Wehrpflichtigen des Jahrgangs 1937, die sich in München am 22. und 23. Oktober zur Registrierung hätten melden müssen, erschienen nur 144. Unser AP- Bild zeigt ein Mitglied der Internationale der Kriegsdienst- gegner mit seinem Schild„Wie bleibe ich Zivilist“ um den Hals. seine„Stellung zu wechseln“. Zarentochter oder Landarbeiterin? In Karlsruhe geht es um Anerkennung— in Berlin um Rubel Karlsruhe. Anastasia Nikolajewa Roma- now oder Franziska Schanzkowski— das ist die Frage, mit der sich am kommenden Montag das Landgericht Karlsruhe beschäf- tigen wird. Die Frau, die am Rande des Schwarz- Wal ddörfchens Unterlengenhardt in einer windschiefen, alten Flakbaracke unter dem Pseudonym Anna Anderson lebt, will einem nüchtern denkenden deutschen Gericht be- weisen, daß sie Anastasia Nikolajewa Ro- manow, die letzte Tochter des letzten Zaren aller Reußen ist. Eine in Karlsruhe erschei- nende Zeitschrift hatte in einer Artikelfolge behauptet, daß es sich bei def angeblichen Zarentochter in Wirklichkeit um die polni- sche Landarbeiterin Franziska Schanzkowski Generalverkehrsplan grundsätzlich gebilligt Verkehrsausschuß beendete Beratungen/ Landtag hat jetzt das Wort Stuttgart. Der Wirtschafts- und Verkehrs- ausschuß des Landtags von Baden-Württem- berg hat seine Beratungen über den von der Landesregierung vorgelegten Generalver- kehrsplan, der eine entscheidende Verbesse- rung vor allem des Straßen- umd des Schie- nenverkehrs des südwestdeutschen Raumes im Verlauf der nächsten zehn Jahre vorsieht, abgeschlossen und den Plan grundsätzlich gebilligt. Am 7. November wird sich das Landtagsplenum mit dem Generalverkehrs- plan beschäftigen. Der Ausschuß billigte den vorgesehenen Ausbau von rund 2000 km Bundesstraßen in der Dringlichkeitsstufe 1— es handelt sich dabei um die Bundesstraßen 3, 10, 14, 18, 19, 27, 28, 30, 31, 33, 35, 37, 39, 45, 292, 312 und 317— empfiehit aber dem Landtag, die Staatsregierung aufzufordern, sich in Bonn dafür zu verwenden, daß auch die Bundes- straße 14 auf der Strecke Herrenberg Horb Rottweil Tuttlingen und die Bundes- straße 34 entlang der schweizerischen Grenze in das erste Dringlichkeitsprogramm einge- schlossen werden. Grundsätzlich gebilligt wurden auch die Ausbaupläne für das süd- westdeutsche Autobahnnetz und der Hoff- nung Ausdruck gegeben, daß auch das Auto- bahnteilstück Offenburg— Schliengen in die erste Dringlichkeitsstufe eingereiht wird. Be- zuiglich der Landstraßen 1. Ordnung soll ge- prüft werden, ob nicht weitere Landstraßen 1. Ordnung, die für die wirtschaftliche Ent- wicklung eines Gebietes oder für den Be- rufsverkehr besonders wichtig sind, noch in das Programm der ersten Dringlichkeitsstufe aufgenommen werden können. Die Regierung Soll darüberhinaus dem Landtag Vorschläge unterbreiten, wie der Ausbau des Landstra- gennetzes 2. Ordnung beschleunigt werden Kann. Besonders eingehend befaßte sich der Ausschuß mit den Fragen des Eisenbahn- verkehrs. Mit Nachdruck spricht sich der Ausschuß dabei für den Einbau des zweiten Gleises auf der Strecke Horb- Rottweil Puttlingen bereits im ersten fünfjährigen Zeitabschnitt des Generalverkehrsplanes aus. Auch der Einbau zweiter Gleise auf den Strecken Heidenheim— Aalen und Waib- lingen— Backnang im Rahmen des General- verkehrsplanes fördert der Ausschuß. handle. Zum Beweis für ihre Behauptung führte die Zeitschrift Dokumente an, die schon 1927 in einer Berliner Zeitung ver- öffentlicht worden waren. Aus ihnen soll hervorgehen, daß die angebliche Zaren- tochter in Wirklichkeit mit der polnischen Landarbeiterin identisch ist. Eine wichtige Rolle soll bei dem Beweis ein gewisser Hanns Johann Mayer spielen, der angeb- lich als ehemaliger österreichischer Kriegs- gefangener in der sowjetischen Verwaltung von Jekaterinburg beschäftigt war. Er will die Leiche der Anastasia Romanow zusam- men mit den Leichen ihrer Eltern und Ge- schwister gesehen haben. Jetzt hat die Unbekannte von Unterlen- genhardt durch ihren Anwalt gegen die Karlsruher Zeitschrift klagen lassen. Sie be- steht darauf, daß sie Anastasia Romanow ist, Wenige Tage später, am 8. November, wird vor einem Berliner Gericht ein zweiter Prozeß in dieser Sache anrollen. Diesmal geht es um Geld— um Gold, das Niko- laus II. bei einer Berliner Bank deponiert hatte. Das Haus Hessen-Darmstadt, aus dem die letzte Zarin stammte, kam nach der offiziellen Todeserklärung der Romanows in den Besitz des Erbscheins. Jetzt will die Unbekannte aus Unterlegenhardt das ver- suchen, was ihr 1938 nicht gelang: Sie will beweisen, daß sie die rechtsmäßige Erbin ist. Kann man Dr. Blöcker glauben? Ortstermin im Jagdprozeß/ Sachverständige äußerten sich noch nicht Lübeck. Der bedeutsamste Tag in dem Prozeß gegen den 55jährigen Versicherungs- kaufmann und Jagdpächter, Dr. Paul Blöcker, begann am Donnerstagmittag mit dem zwei- ten Lokaltermin auf der Feldmark bei Ron- deshagen im Kreise Lauenburg. Zum zwei- tenmal machte das Lübecker Schwurgericht den Versuch, das verhängnisvolle Geschehen am Abend des 19. Juni 1955 zu rekonstruieren. Die Szene glich einem gespenstischen Theaterspiel. Auf Bitten des Gerichts erschien der einzige Tatzeuge, der Freund des Er- schlagenen, Peter Lüdemann, in derselben Kleidung, die er auch an jenem Sonntagabend trug, als er zusammen mit Winfried Koch an der Grenze des Reviers Dr. Blöckers einen Fuchsbau ausräuchern wollte. Auch das Kleinkalibergewehr mit dem Zielfernrohr, das während des ganzen Prozesses auf dem Richtertisch lag, hatte das Gericht mit zum Lokaltermin gebracht. Sein zersplitterter Schaft läßt ahnen, mit welcher Wucht Dr. Blöcker damit auf den Kopf des Jungen ein- geschlagen haben muß. Die beiden Jungen hatten damals aus dieser Büchse einige Schüsse abgegeben,„um mal zu sehen, wie so etwas funktioniert“. Dem Gericht kam es nun darauf an, den Vorgang möglichst genau zu rekonstruieren, weil Dr. Blöcker aussagte, er hätte sich durch diese Schüsse alarmiert gefühlt. Blöcker wollte aus einer Entfernung von 300 Metern erkannt haben, daß die Schüsse aus der unübersichtlichen Senke zwischen seinem und dem Nachbarrevier kamen. Er hatte geglaubt, die beiden Jungen seien Wilderer. Der Asservatenverwalter des Lübecker Schwurgerichts schoß, dem Antrag der Sachverständigen entsprechend, dreimal mit diesem Gewehr. Die Mitglieder des Schwurgerichts standen während der Schüsse in etwa 300 Meter Entfernung im Revier Dr. Blöckers, an der Stelle, an der der Angeklagte damals die Probeschüsse gehört haben wollte. Die Jagdsachverständigen folgten aufmerk- Sam dieser Rekonstruktion, um die entschei- dende Frage zu klären: Kann man Dr. Blöcker glauben, daß er die beiden friedlichen Jungen mit den offenen Gesichtern, die sich nur wenige Meter in sein Revier gewagt hatten, für Wilderer hielt und sich bedroht fühlte? Die Rückschlüsse der Sachverständigen wer- den erst im Laufe des weiteren Prozesses bekannt werden. G. K. Er wurde veranlaßt, BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Freiwillig zur Gendarmerie Zweibrücken. Nach dem vierten Verhand- lungstag des Bumb-Prozesses vor dem Schwurgericht Zweibrücken steht fest, daß der Angeklagte Max Bumb sofort nach der Erschießung eines SS- Soldaten am 21. März 1945 die zuständige Gendarmeriestation von seiner Tat unterrichtet hat. Wie die Ver- nehmung der beiden damals in Hinterwei- denthal stationierten Gendarmeriebeamten ergab, stellte der Angeklagte ihnen seine Tat als Akt der Aufregung und der Notwehr gegen einen plündernden SS-Mann dar. Ein 33 jähriger Hamburger Journalist berichtete seine Gespräche mit Tatzeugen. Der ehema- lige SS- Soldat Helmut Bertram habe ihm bei Besuchen im Juni 1956 mitgeteilt, daß die Vorgänge im Hause Bumb in Hinter weiden- thal seiner Auffassung nach einer Plünde- rung gleichgekommen seien. Es brannte zu selten Kusel. Aus Freude an der Brandstiftung, aus Lust am Löschen und aus falschem Ehr- Seiz hat ein 21jähriger Hilfsarbeiter aus Ruthweiler bei Kusel zwei Brände gelegt. Nach seiner Verhaftung gab er vor der Gen- darmerie in Ruthweiler zu, in der ver- gangenen Woche eine Scheune und einen großen Strohhaufen angezündet zu haben. Der Brandstifter, Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in Ruthweiler, war der erste, der die Brände meldete und am eifrigsten löschte. Strafantrag wegen Listenfälschung Trier. Der FPD-TLandtagsabgeordnete Erich Sartor hat bei der Staatsanwaltschaft in Trier wegen Fälschung von Unterschriften auf der Stadtwahlliste der Freien Volkspartei Strafantrag gestellt. Er hat die Staatsan- waltschaft gebeten, auf Grund des Gemeinde- Wahlgesefzes gegen alle Personen Ermitt- lungen einzuleiten, die auf der FVP-Wahl- liste neun Unterschriften doppelt geleistet oder falsch unterschrieben hätten, von der Unterschrifts fälschung Gebrauch machten oder als Unterschriftensammler von ihnen wußten. Die Fälschungen waren bei der Sit- zung der Trierer Wahlprüfungskommission festgestellt worden. Die Kommission ent- schied daraufhin, die Unterzeichner zu- nächst zu befragen und erst am 26. Oktober über die Gültigkeit der Liste zu befinden. Mehr Erdöl, weniger Erdgas Mainz. Von 4054 Tonnen auf 5484 Tonnen ist die Erdölförderung in Rheinland-Pfalz im dritten Vierteljahr 1956 gegenüber dem Quartal zuvor gestiegen. Das Oel wurde aus sechs Sonden bei Landau sowie aus der Erd- ölaufschlugbohrung Dudenhofen 1 gefördert. Dagegen ist nach Mitteilung des Wirtschafts- ministeriums die Erdgasgewinnung von 4,38 auf 3,86 Millionen Kubikmeter zurückge- gangen. Zur Zeit sind im Erdölgebiet des Landes 239 Arbeiter und 39 Angestellte be- schäftigt. 5 2 Ein Posten 5 0 1 MahNunE Isa qu 5, 12 durchgewebt in schönen Persermustern L290 DN 89, 160x250 DM 69,, 80x 150 0 Hamburger Tepnich-Lager Geschäfts ⸗Anzelgen 22.50 Freßgesse Ich fahre für Sie, auch Umzüge, Kleintransporte. H. HO EFF ER Rheinau, Relaisstr. 167, Tel. 88300 Reinhardi- Buchhaltung Neueinrichtung und Einlernuns. Jos. Fischer. 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Verl. 90 hett 1 Ae e Noris B RINRE MANN TABARK AUS BREMEN Seite 8 MORGEN ———— Gomulka fährt nach Moskau Neues Wahlgesetz erlassen/ Umbildung der polnischen Regierung Warschau.(AP) Die Kursänderung in Po- len schien gestern vorerst abgeschlos- Sen zu sein. Eine Delegation des Politbüros Kom istischen Partei Polens unter neuen Ersten Parteisekretärs Omulka, der auch Ministerpräsi- der angehören werden, wird heute, Freitag, zu Besprechungen mit den Führern der Kom- ischen Partei der Sowjetunion nach fliegen. Die neuen Direktiven für tige Partelarbeit wurden am Don- veröffentlicht(siehe auch Seite J). ing der Regierung steht unmit- Außerdem wurden am Don- 2 bevor. telbar nerstag die Einzelheiten des am Mittwoch Par vom zes Vveröffe ment angenommenen Wahlgeset- Atlicht. In den neuen Grundsätzen für die Par- telarbeit wird betont, das Haupthindernis, das sich in der Vergangenheit ergeben habe, sei der Mangel an Einstimmigkeit und Zu- Sammer dit im Politbüro gewesen. Durch ihre hlossenheit, jetzt alle Fehler und Abweichuagen der Vergangenheit auszumer- zen, werde es der Partei gelingen,„die Kräfte der Reaktion, die mit steigender Aktivität Versuchen, einen Keil zwischen die Sowijet- union und Polen zu treiben, auszuschalten und zu isolieren. Die Entschließung wendet sich außerdem betont gegen„nationalistische Manifestationen“, gegen den Antisemitismus und andere nationalistische Tendenzen, die Mit der Ideologie unserer Partei unvereinbar sind.“ Die Grundsätze sehen ferner eine Stärkung des polnischen Parlaments vor. Das Parlament soll die Möglichkeit erhalten, von seinem verfassungsmäßigen Recht zur Kon- trolle der Regierungsarbeit vollen Gebrauch zu machen. Zu diesem Zweck soll eine oberste Kontrollkammer als Organ des Parlaments eingesetzt werden. Die Regierung soll nur in Ausnahmefällen das Recht haben, Gesetze auf dem Verordnungswege zu erlassen. Das polnische Parlament hat am Mittwoch das Wahlgesetz verabschiedet, demzu- folge die Stimmabgabe in jedem Falle geheim zu erfolgen hat. Bis jetzt war nur vorge- schrieben, daß die Stimme geheim abgege- ben werden kann. Das Gesetz Zieht weiter Vor, daß in jedem der 116 statt bisher 69 Wahlbezirke zwei bis drei Kandidaten mehr nominiert werden als dieser Bezirk Abgeord- nete in das Parlament entsendet. Die Gesamt- Zahl der zusätzlichen Kandidaten soll zwei Drittel der Zahl der zu wählenden Abgeord- neten nicht übersteigen. Durch die neue Be- 2 stimmung soll den Wählern die Möglichkeit gegeben werden, zwischen mehreren Kandi- daten der Einheitsliste zu wählen. Das neue Wahlgesetz soll erstmals bei den Wahlen zum polnischen Parlament Anwendung fin- den, die auf Beschluß des Hauses vom 16. De- zember auf den 29. Januar verlegt worden Sind. Die Kabinettsumbildung wurde von Ministerpräsident Cyrankiewiez schriftlich beim Parlamentspräsidenten Dembrowski beantragt. Auf Antrag Cyrankiewiczs sollen Tadeusz Gede, Stefan Jedrychowski, Franzi- Szek Jozwiak-Withold, Stanislaw Lapot und Eugeniusz Stawinski von ihren Posten als stellvertretende Ministerpräsidenten abberu- fen werden. Der Posten eines ersten Stell- vertreters des Ministerpräsidenten soll abge- geschafft, sein bisheriger Inhaber Zenon Nowak zum stellvertretenden Ministerprä- sidenten ernannt werden. Weiter soll Ste- kan Ignar zum stellvertretenden Minister- Präsidenten ernannt werden, um so der ver- einigten Bauernpartei die Möglichkeit zu geben, sich stärker an der Arbeit der Regie- rung zu beteiligen. Durch die Umbildung soll den Ministern bei der Leitung ihrer jeweili- gen Ministerien volle Befugnis bei voller Verantwortung gesichert werden. Der Aelte- stenrat des Parlaments hat beschlossen, dem Parlament die Bestätigung der beantragten Veränderungen vorzuschlagen. In ganz Polen wurden am Donnerstag auf Anordnung der Behörden Arbeiter- Milizeinheiten gebildet, die gegebenenfalls zur Unterdrückung anti- sowjetischer Kund- gebungen eingesetzt werden sollen. Die Milizangehörigen werden mit Armbinde und Schlagstock ausgerüstet. Die polnische Re- gierung hofft offensichtlich, auf diese Weise den Einsatz von Polzei und Truppen weitest gehend vermeiden zu können. Entstalinisierungs-Prozeß nicht aufhalten Ollenhauers Kommentar zu den Ereignissen in Polen und Ungarn Bonn.(AP) Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer warnte in einem Rundfunk-In- terview dringend davor, den Ungarn und Polen vom„sicheren Port“ des Westens aus Ratschläge zu geben oder gar in die Propa- ganda-Posaune zu stoßen, Die Vorgänge im sowjetischen Machtbereich sollten vielmehr mit Zurückhaltung verfolgt und nichts sollte getan werden, was den Entstalinisierungs- prozeß aufhalten könne. Ollenhauer sagte, er glaube nicht, daß sich Pankow eund vor allem der SED- Sekretär Walter Ulbricht auf die Dauer diesem Prozeß werden entziehen können. Ollenhauer setzte sich erneut dafür ein, die Beziehungen zu den osteuropäischen Ländern zu normalisieren. Man brauche nicht schlagartig mit allen Ostblock Staaten diplomatische Beziehungen aufzunehmen, sondern könne dabei stufenweise vorgehen. Es wäre seiner Ansicht nach nützlich gewe- sen, wenn gerade in dieser Situation die Bundesrepublik in Polen und Ungarn eigene Vertretungen gehabt hätte. Zur Förderung der unterentwickelten Länder Bonn.(P/dpa) Das Bundeskabinett hat am Donnerstag die Schaffung eines inter- ministeriellen Ausschusses zur wirtschaft- lichen Förderung der unterentwickelten Län- der beschlossen. Der Ausschuß soll die die- sem Zweck dienenden Arbeiten und Mittel koordinieren. Dem Ausschuß gehören die Bundesminister für Auswärtiges, Wirtschaft, Finanzen, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Landwirtschaft an. Das Kabinett beschloß ferner einen Ge- setzentwurf über Maßnahmen zur Verbes- serung der Agrarstruktur land- und forstwirtschaftlicher Betriebe so- wie die Durchführung der Kabinettsentschei- dung vom 1. Juni 1954 auf Anhebung des Regeltarifs im Omnibus JJJJJ7J)VVCCCVCCCCCCCCC0C Pfennige pro Kilometer. (Siehe auch Wirtschaftsteil.) Zulage für Rentner von den Ausschüssen gebilligt Bonn.(dpa AP) Die Bundestagsaus- schüsse für Sozialpolitik und für Haushalts- kragen haben am Donnerstag den Koalitions- antrag gebilligt, den Rentnern für Dezember eine Ueberbrückungszulage zu zahlen. Sie soll— wie am Donnerstag ausführlich be- richtet— das dreifache der Zulage nach dem letzten Rentenmehrbetrags-Gesetz us machen. Die Zulage sollen alle Versiche- rungsrentner erhalten. Sie soll mindestens 21 DM für den Versicherten, 14 DM für die Empfänger von Witwenrente und 10 DM für Waisenrentner betragen. Die Zahlung der Sonderzulage erfordert rund 230 Millionen DM. und Sicherung Freitag, 26. Oktober 1956/ Nr 1 Radio Moskau meldet Der Moskauer Rundfunk brach am späten Mittwochabend zum ersten Male ein 50 dahin anhaltendes Schweigen über den Aufstand in Ungarn mit der Nachricht: a6 0 Budapest die Ordnung wiederhergestellt“ sei. Der sowjetische Bericht legt die Gesch nisse„reaktionären Untergrund organisationen“ zur Last, deren„Abenteuer“ offenkundh seit längerem geplant geweserdsei. Wörtlich verkündete der Moskauer Rundfunk: eint. liche Elemente machten sich die Studentendemonstration vom 23. Oktober zunutze, in von ihnen vorbereitete Gruppen auf die Straßen zu sckicken, die den Kern des All. standes bildeten. Sie ließen Agitatoren auftreten, die Massenunruken in Gang zu bringen trachteten. Eine Anzahl staatlicher und öffentlicher Gebäude und Unternehmen wurd angegriffen. Die faschistischen Verbrecher tobten sich aus, begannen Läden zu plünder 8 FF Fensterscheiben einzuschlagen und Betriebe zu demolieren. Rebellengruppen, die gd Waffen zu verschaffen verstanden hatten, verursachten verschiedenenorts Blutvergiegen. Revolutiondre Kräfte begannen die Aufständiscken zurückzuwerfen. Auf Anordnung des wiedereingesetzten Minister präsidenten, Imre Nagy, wurde in der Stadt der Ausnahme. zustand erklärt. Die ungarische Regierung ersuchte die sowjetische Regierung um Hie In Uebereinstimmung mit diesem Ersuchen halfen die soujetischen militärischen yen. bände, die sich gemäß dem Warschauer Vertrag in Ungarn befinden, den Truppen der ungarischen Republik bei der Wiederherstellung der Ordnung in Budapest. In vielen Be. trieben leisteten die Arbeiter bewaffneten Widerstand. Als das Tageslicht des 24. Oktober vorüber war, war das feindliche Abenteuer liquidiert. In Budapest ist die Ordnung wiederker gestellt.“„(Ab Vetkävbvfe Umständehalber einige Perserteppiche und Brücken preiswert abzugeben. Angebote unt. Nr. PPS 94032 an den Verlag. 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Um einmal im Jahr diesen Grund- gedanken besonders hervorzuheben, wurde auf dem internationalen Kon- greß für das Sparwesen im Jahre 1924 in Mailand beschlossen, den letz- ten Tag des Kongresses zum Weltfeiertag der Sparkassen zu erheben. Folgen auch Sie dem Gedanken des Weltspartages und sparen. Siadispatrhasse annlieim BLAS INSTRUMENTE MUS IK-BLATZ 82. 8 Guterhalt., weißer Gasherd, 4fl., zu verkaufen. Seiler, Lutherstr. 25. Hemd und Krawatte von emden. Male; p 2, 4 Freſos gasse 1 Jietmatkt 5 Peking-Enten, 5 Wo, alt, jetzt 2½ Pfund schwer, Stück 3,50 DM, brauchen keine Wärme mehr. Entenhof P. Günther, Waldhof- Gartenstadt, Langer Schlag am Ende, Telefon 5 93 45. 5 Singende Kanarien in goldgelb, orange, rot u. weiß eingetroffen. Z O0 O- BALLREICH Mit Olivenq und Glycell hergestellt und bervotagend parfümiert, gewährt Ihnen Palmolive- Rasierseife imnet Heller Hicke- Musen außergewöhnlich preiswert elegant und modisch vom Textilhaus am Marktplatz Gebr. Klavier Baß, schönes Guterh. 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Oktober Ordnung (0 r Nr. 250 Freitag, 26. Oktober 1956 MORGEN Seite 9 Glanz und Ende der„Jungen Film-Unionꝰ Filmkaufmann fiel die Treppe Vor der Zweiten Strafkammer 4 Landgericht in Stade beginnt am 29. Oktober ein Prozeß, der einen aufschluß- reichen Einblick in das beschwingte Milieu deutschen Nachkriegsfilms gestattet. An- et des Betrugs in drei Fällen, der Ur- ge denfälschung, Nötigung, fortgesetzter Seberverktrzung und des Konkursverbre- chens ist der 45 jährige Filmkaufmann Rolf Meyer. Fast mühelos erkletterte er innerhalb teniger Jahre die Stufenleiter des Erfolgs wen mittellosen Flüchtling bis zum Film- rchunternehmer. Ebenso schnell aber fiel er sie wieder herunter. Rolf Meyer ẽðar einer der ersten, der nach dem Kriege eine neue deutsche Film-Gesell- schaft, die„Junge Film-Union“ gründete. Veber Nacht wurde aus dem kleinen Heide- 1 Chen wworragend hrt Ihnen eile imme! langanbi, e, glatt angenel. Rasuf fen die sch nolive· N. zeile, und rzeugen dt selbst, dil bei tägl. m Rasieren Monate ni ver Stang uskommen — 0 esse! igel en Ane Wieder Wir de en Innen irksam 1 isch Ver 4% 10 flecken Bendesdorf zwischen Hamburg und Lüneburg ein Miniatur-Hollywood mit Nachtbar-Komfort. Seinem Verhandlungs- geschick hatte es Rolf Meyer zu danken, dag fümtremde Geschätfsleute dem jungen Un- ternehmen mit Krediten unter die Arme grifken, so zum Beispiel der Hamburger Heinz Schulze, der mit 1,2 Millionen Reichs- mark aus seiner Wurstfabrik in die Traum- fabrik einstieg. In nahezu besessener Be- triebsamkeit drehte die„Junge Film-Union“ von 1947 bis 1951 neunzehn Filme, darunter „Die Sünderin“ mit Hildegard Knef,„Men- schen in Gottes Hand“,„Die Söhne des Herrn Caspary“,„Der Bagnosträfling“,„Die wun- derschöne Galathee“,„Der Fall Rabanser“, Taxi-Kitty“,„Die Csardasfürstin“,„Sen- zation in San Remo“ und auch die Theo- Lingen-Klamotte„Hilfe, ich bin unsichtbar“. Dieses Fertigungstempo hat bis heute noch kein deutscher Filmproduzent eingeholt. Nicht nur von privater Seite flossen Rolf Meyer beträchtliche Geldmittel zu. Staatliche Bürgschaften halfen mit, dieses Fertigungs- tempo einige Jahre hindurch beizubehalten. Alles schien in bester Ordnung, als sich eines Jages herausstellte, daß die Junge Film- Union ohne staatliche Bürgschaften schon nach ihrem zehnten Film in Schwierigkeiten geraten wäre. Denn keiner der ersten zehn Filme war ein überragender Erfolg gewor- den. Das deutsche Kinopublikum zog die in Massen angeschwemmten ausländischen Filme den deutschen vor. Als auch die Geldgeber ihre Kredite zurückverlangten, wurde offen- bar, daß Rolf Meyer nicht einmal daran ge- dacht hatte, sich von den Verleihern eine Verleihgarantie vertraglich zusichern zu las- gen. Einen Teil der Verluste hätten bei Film- Versagern dann die Verleiher tragen müssen. Rolk Meyer konnte nicht einmal Bilanzen lesen. Aus einem Bericht der Deutschen Re- visions- und Treuhand-AG., die im Dezem- ber 1950 die Bilanzen der Jungen Film-Union überprüfte, geht hervor, daß zu diesem Zeit- punkt die bilanzmäßige Ueberschuldung be- leits 1,3 Millionen Mark betrug. Trotz stän- diger Ausnutzung des Atelierbetriebes und trctgz⸗seines besessenen Eifers konnte Rolf Mezer keinen Gewinn aus seinen Filmen er- zielen. Der Film„Es geschehen noch Wunder“ brachte keinen Pfennig ein. Hohe Zinsen und Skoßzügig vergebene Gewinnbeteiligungen Sowie die hohen Unkosten des Betriebes er- höhten die VDeberschuldung bis Ende 1951 so- gar auf kast zwei Millionen Mark. Vielleicht— das festzustellen, fällt heute schwer— wäre die Junge Film- Union zu die- sem Zeitpunkt noch zu retten gewesen. Der 28. November 1951 beendete jedoch mit einem Schlage die Geschäftigkeit Rolf Meyers. Mit seinem Wagen raste Rolf Meyer auf einer Fahrt nach München gegen einen Lastwagen. erlitt eine schwere Gehirnquetschung und War wochenlang geistig umnachtet. Ein Jahr später, im November 1952, wurde über die Junge Film-Union der Konkurs eröffnet. Eine Drehpause von einigen Monaten hatte ge- nügt, das norddeutsche Geiselgasteig auffllie- gen zu lassen. Die Gläubiger hielten nicht mehr still. Erst vier Jahre danach wurde der Staatsanwalt Waechter aus Stade aktiv, als ihm die gesamte Filmkorrespon- denz der Jungen Film-Union in die Hände kiel. Nach monatelangen Recherchen entstand schließlich eine 1228eitige Anklage- in der Staatsanwalt Waechter das Fazit zieht: In der Filmwelt sind offenbar andere Gesetze von Treu und Glauben gültig als in der Welt eines Kaufmanns von Tra- 3 Bemerkenswert dabei ist, daß bis- er keiner der angeblich von Rolf Meyer Geschädigten Anzeige gegen ihn erstattet net der Prozes vielmehr allein auf den kriminalistischen Eifer des Stader Staats- 2 79 5 zurückzuführen ist. Meyer habe, so 5 igt es in der Anklageschrift unter ande- Raid Versucht, privaten Lebensauf wand als 8 iebsunkosten zu verbuchen. Er habe aus 10 riebsmitteln Häuser gebaut und drei da- 5. 5 Mutter geschenkt, er habe allein 1 ahre 1950 urid 100 000 Mark aus der r Für persönliche Zwecke ent- 8 Meyers großzügige Geldaufwen- nden nehmen einen breiten Raum in der aunllageschrift ein, und Staatsanwalt aechter hängte imm auch noch eine An- — des Erfolgs hinauf und herab klage wegen Kreditbetruges an, weil er nach dem Konkurs wie ein millionenschwe⸗ rer Produzent aufgetreten sei. Erstaunlich dabei ist, daß man in der Filmbranche dem Rolf Meyer die von Staatsanwalt Waechter ausgegrabenen Taten nicht weiter nachträgt, sondern ihm sogar noch 45 000 Mark bereit- stellte, die das Gericht von Meyer als Kau- tion gefordert hatte, als er aus der Unter- suchungshaft entlassen werden wollte. Dieser Teil des Geschehens um Rolf Meyer und die zum Teil recht Ungewöhnliche Behandlung des Angeklagten haben in der Oeffentlichkeit einiges Aufsehen erregt. An- rang August war Rolf Meyer aus dem Hotel- bett heraus verhaftet und für drei Wochen zur Untersuchung seines Geisteszustandes in die geschlossene Abteilung des Lüneburger Krankenhauses eingewiesen worden. Zu diesem Schritt sah sich die Staatsanwalt- schaft veranlaßt, nachdem Meyers Ver- teidiger— allerdings schon im Jahre 1954 erklärt hatte, daß der Angeschuldigte Meyer) Wegen krankhafter Störung der Geistes- tätigkeit oder wegen Geistesschwäche„das etwa Unerlaubte seiner Handlungen einzu- sehen nicht in der Lage war.“ Hiermit wollte der Verteidiger allerdings nur die Hand- lungen Meyers nach dem Autounfall moti- Vieren. Staatsanwalt Wächter jedoch infor- mierte sich bei den Aerzten, die Meyers Zu- rechmungsfähigkeit nicht nur für die Zeit nach dem Unfall, sondern auch für die Zeit davor in Frage stellten. Zu dieser erstaun- lichen Schlußfolgerung waren die Aerzte ge- kommen, obwohl sie Rolf Meyer gar nicht Untersucht hatten. Um ganz sicherzugehen, beschloß das Gericht in Stade, Rolf Meyer einer schmerzhaften Prozedur zu unter- ziehen, bei der die mit Flüßigkeit gefüllten Räume des Gehirns durch Punktierung der Wirbelsäure freigemacht und für eine Rönt- genaufnahme mit Luft gefüllt werden. Meyers ständige Beschwerden und seine hartnäckige Weigerung, sich diesem unge- wöhnlichen Verfahren zu unterziehen, hatten schließlich Erfolg. Die Rerzte lehnten es ab, ohne Einwilligung des Patienten diesen schweren Eingriff vorzunehmen. Die medizinischen Sachverständigen wer- den es im Prozeß gegen Rolf Meyer schwer haben, ein Urteil darüber abzugeben, ob der Bendesdorfer Filmunternehmer an den Fol- den seines Unfalls, oder nur an den Be- sonderheiten der Film-Branche scheiterte. Gert Kistenmacher Fast 100 Zentner schwer .. ist eine für das Ulmer Munster bestimmte Glocke, die in der Stuttgarter Glockengießerei Kurtz ge- gossen wurde und zum Reformationsfest in Ulm eingeweikt werden soll.— Unser dpa-Bild: Seit 1690, seit neun Generationen gießt die Gloccengießer- familie Kurtz große und ſeleine Glochen für die Kirchen des Landes. Die zehnte Generation sitzt ier in luftiger Höhe auf der Krone der bisher größten. In die Registratur eingegangen Amtliche Todeserklärung Hitlers hängt am„Schwarzen Brett“ Berchtesgaden. Gestern früh, mit dem Glockenschlag 10 Uhr, wurde der Gerichts- diener des Amtsgerichts Berchtesgaden zum Wochenschau und Fernsehstar. Die Kame- ras surrten, als er den merkwürdigsten Ge- richtsbeschluß seines Lebens an das Schwarze Brett heftete:„Es wird festge- Stellt, daß Adolf Hitler, geboren am 20. April 1889 in Braunau am Inn, tot ist. Als Zeitpunkt seines Ablebens wird der 30. April 1945, 15.30 Uhr, festgestellt.“ Die amtliche Fassung von Todeserklärungen macht, wie man sieht, auch bei einem ehe- maligen„Führer und Reichskanzler“ keine Ausnahme. In dürren, nüchternen Worten Wissensdurstiger Ausschuß auf großer Fahrt Es geht um zahlreiche Verkehrsprojekte/ Information an Ort und Stelle Mainz. Eine umfassende Prüfung der gro- gen Verkehrsprojekte in Rheinland-Pfalz begann der Wirtschafts- und Wiederaufbau- Ausschuß des Landtags mit einer Besichti- gung von Straßenbaumaßnahmen und Pla- nungen im Nordteil des Landes am Mitt- Woch. Zunächst befaßte sich der Ausschuß mit der Fortführung der bis zum Scehmittpünkt Mainz Finthen fertiggestellten Umgehung Ingelheim Main: Weisenau. Ueber die beim Mainzer Vorort Weisenau projektierte Rheinbrücke soll sowohl der von Süden aus Richtung Ludwigshafen kommende Straßen- verkehr als auch der Massenverkehr aus dem Raum Frankfurt, Darmstadt an die große Nord-Süd- Verkehrsachse der B 9 und ihrer geplanten Umgehungsstrecken für Hunsrück und Eifel angeschlossen werden. Vom Schnittpunkt der Umgehungsstraße zwischen Finthen und Mainz aus wird eine der Landeshauptstadt würdige Anschluß- strecke mit vier Bahnen unter Ueberbrük- kung der vor dem Tor der Stadt befindlichen Panzerstraße sowie der Bahnstrecke Mainz Alzey in das Stadtinnere führen. Der Ausschuß unterrichtete sich ferner über die geplante Bahnüberführung in Gau- Algesheim sowie die viel umstrittene stra- tegische Bahn Münster—Sarmsheim— Hin- denburgbrücke, die bei der Umgehungsstraße Bingen zur Debatte steht. Diese Umgehungs- straße soll nach der Abweisung der Klage eines Weingutbesitzers aus Münster durch das Oberverwaltungsgericht in Koblenz noch in diesen Wochen in Angriff genommen wer- den. Die Bauarbeiten werden auf der Strecke Stumpfer Turm Münster—Büdesheim be- ginnen. 5 Auch die bereits vor der Fertigstellung stehenden Umgehungsstrecken bei Gensin- gen wurden besichtigt. Hier werden sowohl die Strecken Mainz— Langenlonsheim els auch Bingen— Bad Kreuznach um die Ge- meinde herumgeführt und damit eine beson- ders gefährliche Ortskreuzung beseitigt. Die Fahrt führte dann an das Eingangsstück der großen Umgehungsstraße der Bundesstraße 9 über Hunsrück und Eifel vom Ausgangs- punkt bei Büdesheim über das Trollbachtal und Waldlaubersheim bis Stromberg. Der Ausschuß prüfte erneut das Verkehrsbild von Simmern, um schließlich in Koblenz sich an Verkehrsmodellen sowie anschließend an Ort und Stelle über die großen Umgehungs- projekte bei Andernach, Weißenthurm und Unkelstein zu informieren. wurde ein Spuk begraben, so, als ob der Hitler, Adolf, zeitlebens ein Anstreicher in Wien geblieben wäre. 42 Zeugen hat das Gericht in vier Jahren gehört, in deren Aussagen noch einmal die ganze makabre Familiarität des engen Füh- rerbunkers und die gegenseitige Mißgunst bei den Bonzen der letzten Tage erstand. Wir wissen nun, daß Himmler der Lieferant der im Führerhauptquartier verteilten Blau- säure-Ampullen war, Hitler aber im wahn- witzigen Mißtrauen das tödliche Gift erst an seinem Lieblingshund Blondi ausprobierte, weil das Schicksal seines„Kollegen Musso- lini“ in ihm die krankhafte Angst einflößte, er könne lebend in Feindeshand fallen. Wir wissen, daß er schließlich die Schußwaffe vorgezogen hat, während die ihm kurz zuvor angetraute Eva Braun zu Himmerls Blau- säure griff. Ob die tödliche Kugel nun in die Schläfe oder in den Mund gedrungen ist, ob Hitler— was auch behauptet wurde— gleichzeitig noch auf eine Giftampulle gebis- sen hat, dies alles wollen wir dem Interesse der Spezialisten vom bayerischen Landes- kriminalamt überlassen, die sich gebührend damit beschäftigt haben. Dem nicht Krimi- nologen mag genügen, daß die Leichen we- nige Minuten später mit 150 Liter Benzin übergossen. angezündet und ihre verkohlten Reste in einem Bomentrichter vergraben wurden. Es soll für uns entscheidend sein, dag Zweifel an Hitlers Tod ausgeschlossen Sind. Fritz Linge, des Teufels Kammerdiener und die übrigen Bediensteten aus seiner nächsten Umgebung, müssen es schließlich Wissen. Der Obersalzberg wird kaum zu einem neuen Kyffhäuser werden. Es wird jetzt zwischen der Bundesrepu- plik, dem Lande Bayern und Adolf Hitlers Schwester Paula Wolf der Streit um den Nachlaß des Tyrannen anheben. Wir werden schon dadurch Gelegenheit haben, den ver- Wünschten Namen noch oft genug zu hören. Uns wird die Gnade nicht zuteil, diesen Na- men vergessen zu dürfen, wenn wir auch wünschen sollten, dem Beispiel des Amts- gerichtsrats Dr. Stephanus zu folgen, der die Akte Hitler gestern in die Registratur bringen ließ.. Unsere Korrespondenten melden eaugerdem:— Tlerheim entsteht in Darmstadt Darmstadt. Den ersten Spatenstich für ein Tierheim vollzogen in Darmstadt Oberbür- germeister Dr. Ludwig Engel und Kustos Dr. Georg Heldmann, der erste Vorsitzende des Darmstädter Tierschutzvereins. Das Heim soll an der Autobahn auf einem 2000 Qua- dratmeter großen Waldgelände mit einem Kostenaufwand von 60 000 Mark errichtet Werden. Das Tierheim soll nicht nur ein Asyl für herrenlose Haustiere sein, sondern spä- ter zu einer Musterschau für die Kleintier- haltung ausgebaut werden. Aus Spenden und Sammlungen kamen 20 000 Mark ein. Auf freiem Fuß München. Der ehemalige Major Erwin Helm ist aus der Haft entlassen worden. Helm war Chef eines„Fliegenden Standge- richts“, das in den letzten Kriegswochen zahlreiche widerrechtliche Todesurteile ver- hängt und vollstreckt hatte. Das Verfahren gegen Helm wurde eingestellt. Nach der Ver- jautbarung der Justizpressestelle mußte das Oberlandesgericht Bamberg einer Haftbe- schwerde Helms stattgeben, weil er am 11. September 1953 vom Ostberliner Stadt- gericht wegen Verbrechens gegen die Mensch- lichkeit zu lebenslänglich Zuchthaus verur- teilt worden war. Die Justizpressestelle be- tont, Helm könne von keinem Gericht in der Bundesrepublik strafrechtlich verfolgt wer- den, da er in Ostberlin amnestiert und da Urteil von 1953 rechtskräftig ist.. Kritiker und Opernsänger Hamburg. Ein Opernsänger kritisierte in Hamburg öffentlich seinen Kritiker. In einem Plakat an den Litfaß-Säulen der Hansestadt unter dem Titel„Skandall Skandal!“ kündigt der streitbare Sänger an, er werde in einem neuen Konzert beweisen, daß der Zeitungs- Kritiker, der ihn„verrissen“ hatte, im Un- recht ist. Der Kritiker soll jedoch zu dem neuen Konzert keinen Zutritt erhalten. Noch alle Alpenstraßen offen München. Dem schönen Spätherbst ist es zu verdanken, daß mit Ausnahme der Silvretta- Hochalpenstraße in Oesterreich, deren Wintersperre am Mittwoch begann, noch alle Alpenpässe in Oesterreich, Italien und der Schweiz offen sind. Lediglich in Frankreich sind Iseran und Izoard gesperrt. Wegen des bevorstehenden Wetterum- schwungs empfiehlt der Alpine Straßenwet- berdienst des ADAC in München jedoch, bei Fahrten in die Alpengebiete vorsorglich Schmeeketten oder Winterreifen mitzu- nehmen. Karussellpferde auf Ostkurs Berlin. Die geplante Beteiligung west- deutscher Schausteller am Weihnachtsmarkt in Ostberlin hat deren östliche Kollegen auf den Plan gerufen. Sie befürchten, wie die Ostberliner Zeitung„Der Morgen“ am Mittwoch schreibt, daß durch die westliche Konkurrenz ihre Verdienstmöglichkeiten ge- schmälert würden. Von einem zuständigen Vertreter der Ostberliner Industrie- und Handelskammer wurde ihnen hierzu er- klärt, dieser„Kulturaustausch“ trüge we- sentlich dazu bei, die Verständigung der Deutschen untereinander zu fördern“. Der wahre Grund dürfte aber— wie das Blatt selbst zugab— der akute Mangel an geeig- neten eigenen Attraktionen sein, die den Besuchern des Ostberliner Weihnachts- marktes Abwechslung bieten. Deshalb haben sich Vertreter Ostberlins auf der Münche- ner Wies'n und dem Westberliner Oktober- fest nach großen Anziehungspunkten für ren Vergnügungspark umgesehen. Von sich aus „ und in normaler Sprache Mainz. Die Polizei in Rheinland-Pfalz soll nach einer Anordnung des Innenmini- steriums künftig der Presse weit mehr als bisher über ihre Tätigkeit mitteilen. In der Oeffentlichkeit bestehe ein berechtigtes In- teresse, über Vorgänge aus der Arbeit der Polizei ausführlich unterrichtet zu werden. Die Polizeidienststellen sollten diese öffent- lichen Interessen berücksichtigen und die Presse mit allen Vorgängen bekanntmachen. Dabei er wartet das Ministerium von den Polizeidienststellen, daß sie die Informa- tionen von sich aus geben, und nicht erst, wenn sie von den Vertretern der Presse und des Rundfunks gefragt werden. Schrift- liche Mitteilungen, zu deren Anfertigung grundsätzlich geraten wird, sollen nach dem Wunsch des Ministeriums nicht im„Amts- deutsch“, sondern in„normaler Sprache“ abgefaßt sein. Nach dem Erlaß des Ministe- riums soll die Informationspflicht lediglich eingeschränkt werden, wenn durch Ver- öfkentlichungen die Aufdeckung strafbarer Handlungen gefährdet würde, ein Vorgang der Geheimhaltung unterliegt oder schutz- würdige private Interessen verletzt werden. „Deserteur ohne Gedächtnis“ Kaiserslautern. Der US-Soldat Vito Sala, der„Deserteur ohne Gedächtnis“, der sich nach elf Jahren Abwesenheit von der Truppe wieder zurückmeldete, nachdem er angeblich durch eine in Dien Bien Phu als Fremden- legionär erlittene Verwundung wieder zur Besinnung gekommen war, wird seit Mitt- woch im Us-Hauptlazarett Landstuhl auf seinen Geisteszustand untersucht. Wie das Hauptquartier des US-Befehlsbereiches West mitteilte, ist er aus Bordeaux in Landstuhl eingetroffen. Der jetzt etwa 35jährige Sala, Sohn italienischer Einwanderer aus Brooklin, New Vork, hat nach seinen Angaben im März 1945 bei einem Gefecht in der Nähe von Heil- bronn durch eine Verwundung das Gedächt- nis verloren und sich deshalb von seiner Truppe entfernt. Anfang Oktober dieses Jahres meldete er sich bei einer US-Armee- Einheit in Bordeaux„zum Dienst zurück“, Er konnte Dokumente vorlegen, nach denen er unter dem Namen Nico Turco in der fran- zösischen Fremdenlegion in Algerien und Indochina gekämpft hat. Er habe erst nach einer Verwundung in Dien Bien Phu ge- merkt, daß er außer seiner italienischen Mut- tersprache und dem Legionärsfranzösisch auch englisch sprechen könne, sagte er. Pädagogische Sühne Stuttgart. Einem 30 Jahre alten Bauarbei- ter aus Stuttgart, der sein 2% Jahre altes Kind mehrfach grob mißhandelt hatte, hat das Amtsgericht Stuttgart eine bemerkens- werte Auflage erteilt. Der Angeklagte muß sich innerhalb von drei Wochen ein lebens- nahes und allgemeinverständliches Buch über den Umgang mit Kindern kaufen, wö⸗ chentlich ein Kapitel daraus lesen und dann dem Gericht über den wichtigsten Inhalt des Buches schriftlich Bericht erstatten. Der leicht erregbare Vater hatte das Kind ver- schiedentlich derart geschlagen, daß es Blut- ergüsse und Bauchquetschungen erlitt. We- gen Kindesmißhandlung wurde er zu vier Monaten Gefängnis mit dreijähriger Bewäh⸗ rungsfrist verurteilt. Ex muß außerdem noch 30 Mark Buße an den Kinderschutzverband zahlen. Durch Jauche vergiftet Oberhausen. Durch Jauche, die in den Oberlauf des Hackenbaches geschüttet wurde, sind bei Oberhausen im Kreis Rockenhausen über hundert Forellen und mehrere hundert erst vor kurzem ausgesetzte Jungforellen vergiftet worden. Auf einer Bachstrecke von nur 200 Metern wurde ein ganzer Eimer voll toter Forellen geborgen. Hasenjagd mit Maschinenpistole Baumholder. Die amerikanische Militär- polizei untersucht zur Zeit einen Jagdfrevel. der angeblich von amerikanischen Soldaten zwischen Eckersweiler und Reichweiler im Kreis Birkenfeld verübt worden ist. Nach einer Anzeige deutscher Jäger und Bauern soll die Besatzung eines amerikanischen Jeeps eine Hasenjagd mit Maschinenpistolen und anderen Schußwaffen veranstaltet und mindestens sechs Tiere erlegt haben. Die Soldaten sollen die Hasen mit starken Scheinwerfern geblendet und dann ge- schossen haben. Als der Jeep im Schlamm versank, baten die Soldaten einen Land- Wirt, das Fahrzeug mit seinen Pferden wie- der auf freies Gelände zu ziehen. Sie schenk ten ihm dafür zwei der erlegten Hasen. Domplatz wird wieder gebaut Worms. Der Wormser Stadtrat hat eine Satzung für den Wiederaufbau des Altstadt- gebietes vor dem Dom beschlossen, die zwar den Charakter des historischen Platzes wahrt, gleichzeitig aber doch eine morderne und großzügige Gestaltung zuläßt. Damit sind die Planungen für den Wiederaufbau der im Februar und März 1945 zu 72 Prozent zer- störten Wormser Altstadt abgeschlossen. Einzelne Teile der Altstadt haben völlig neue Fluchtlinien erhalten. Jetzt 89 000 Einwohner Koblenz. Die Einwohnerzahl der Stadt Koblenz ist in den letzten vier Jahren um 13 000 auf 89 000 gestiegen. In der gleichen Zeit erhöhte sich die Zahl der Wohnungen um 4522 auf 23 086 und erreichte damit fast den Vorkriegsstand, der 23 700 betragen hatte. Deulsch. Weinbrand 595 30 Vol. 90 ½1 Fl. incl. Glas Kronsdrdinen eine köstliche Delikatesse, 3 250 4 „ LASER Erd geschoßz ſel. gestellungen: Nr. 317 34 Apparat 788 Untere Imbiß Ecke zur erholsqmen Einkdofspause Arrigoni- Tomatenmark 95 4 Desen 1 1. 000 Soppenfleisch gefroren, wie gewochsen, 3 300 9 5 pfälzer Mirabellen 1 8 Allgäuer Gouda 5 78„ 80 enöchel Jes 45% Pet l. 7.„2009 9 frisch und gesolzen,„ 300 9 unge 3 2 Hess. Londleberwurst 88 lecken. Soppenhöhner, 15 Schweinebauch 218 Wörrig im Geschmack% 9 ĩ¾˙7¾.. ͤ 9 wie gewachsen.„500 8 Knoblauch wurst 5 95 oisedische Masthähnchen 28⁰ Schweinebraten 2 38 e c 700-800 9 schwer, 3„ 500 9 mit Beilage, 300 Tlefgeköntes Gemüse, Obst und fische stets vorrätig ELI E EIN A Fs 8 TE AN„ A f l b E 5 L * . eee Seite 10 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Freitag, 26. Oktober 1956/ ½ Erhard: Keine Bindung der Rente an Löhne und Preise (Apa) Bundeswirtschaftsminister Erhard teilte am 25. Oktober mit, daß nach dem augenblicklichen Stand der Diskussion im Entwurf der Bundesregierung zur Renten- reform keine Bindung der Renten an die Löhne oder Preise mehr vorgesehen ist. Durch sein persönliches Eingreifen sei viel- mehr im Entwurf jetzt geplant, den echten Produktivitätsfortschritt zu berechnen und dann die Renten nicht automatisch, sondern von Fall zu Fall daran anzugleichen. „Das größte Gift ist also aus dem Regie- rungsentwurf heraus“, sagte Erhard im großen Saal des Kölner Gürzenich vor rund 600 Teilnehmern der Jahreshauptversamm- lung des Gesamtverbandes der Versiche- rungswirtschaft, Erhard nannte seinen neuen Plan seine bewegliche Rente aus echtem Produktivitätsfortschritt“. Der Minister setzte sich dafür ein, daß die Renten nicht zu hoch, sondern so angesetzt werden, daß sie als Existenzminimum und für Notfälle Susreichen.„Der eigene Sparwille des Men- schen und die Eigenverantwprtung für die Sicherung seines Lebensuntèerhaltes dürfen micht abgetötet, sondern müssen im Gegen- teil geweckt werden“, sagte Erhard.„Alles andere führt zu einem Wohlfahrtsstaat mit Allen seinen bedenklichen Konsequenzen.“ Erhard kritisierte scharf die Haltung der 18 Metall beim Streik der Metall-Industrie in Schleswig- Holstein.„So zerstört man eine Wirtschaft“, sagte er. Die Tinte sei unter dem Bremer Abkommen über die Einfüh- rung der 45-Stunden-Woche in der metall- verarbeitenden Industrie der Bundesrepu- blik noch nicht trocken gewesen, als die IG Metall in Schleswig-Holstein neue Forde- rungen angemeldet habe. Erhard wandte sich gegen den Vorwurf, die Bundesrepublik störe durch ihre hohen Ueberschüsse in der Handels- und Zahlungs- bilanz der OEEC das europäische Wirt- schaftsleben.„Es ergeben sich die groteske- sten Konsequenzen, wenn man diejenigen, die die höchstmögliche Stabilität ihrer Währung erreicht haben, deshalb auf die Passivseite der moralischen Wertung schlägt. Man kann doch von uns nicht verlangen, daß wir die Sünden der anderen europäischen Staaten nachholen, um unsere Ueberschüsse in der OEEC abzubauen.“ Erhard lehnte es ab, die Versicherungs- wirtschaft grundsätzlich vom Kartellgesetz zu befreien. Eine solche Methode würde andere Wirtschaftskreise mit gleichen Wün- schen auftreten lassen. Er sei indes bereit, wegen der besonderen Lage der Versiche- rungswirtschaft für sie Ausnahmebestim- mungen zum Kartellgesetz zu erlassen. Wirtschaftlicher Aufschwung schwächer als gewöhnlich VVV— Der Herbstaufschwung der west- deutschen Wirtschaft ist in diesem Jahr ge- mäßigter als in den letzten Jahren, wie das Bundeswirtschaftsministerium(BWM) in sei- nem Lagebericht für September 1956 fest- stellt. Die allmähliche Verlangsamung des wirtschaftlichen Wachstums habe weiter an- Sehalten. N 8 Die entscheidende Ursache hierfür sieht das BWM in der Dämpfung der Unterneh- mernachfrage. Die Abschwächung der Inve- stitionstätigkeit wird darauf zurückgeführt, daß die Unternehmer wegen des hohen Zin- ses ihre Lagerinvestitionen beschränken und die künftigen Expansionschancen nicht mehr So optimistisch beurteilen. Trotzdem hält das BWM die konjunktu- relle Gesamtsituation noch für sehr labil, da der private Verbrauch nach wie vor zu- nimmt. Der Effekt des geringeren Investi- tionszuwachses auf die Entstehung von Ar- beitseinkommen werde durch die steigenden Nominallohnbewegungen überkompensiert. Sollte der Lobnauftrieb, so stellt das BWM fest, weiterhin schneller fortschreiten als die Produktivität, so müßten zusätzliche Kon- junkturdämpfende Maßnahmen getroffen werden. Auch von der Auslandsnachfrage gingen unverändert starke Impulse aus, s0 daß die Dämpfung der Inlandsnachfrage micht voll zur Auswirkung kommen kann. Letzte Meldung über Ladenschlußzeiten (dpa) Der Bundestagsausschuß für Arbeit hat am 23. Oktober das Ladenschlußzeiten- gesetz in zweiter Lesung mit großer Mehr- tags dagegen bis 13 Uhr geschlossen haben. Für Angestellte in Berufen mit längeren Verkaufszeiten, wie z. B. Tankstellen und ähnliches, soll generell ein Freizeitausgleich gewährt werden. IG-Bau droht mit Lohnforderung wenn Beitragserhöhung erfolgt (dpa) Die Indstriegewerkschaft Bau, Steine und Erden kündigte am 25. Oktober in Frankfurt Lohnforderungen an, falls die Beiträge zur Arbeitslosen versicherung im Baugewerbe erhöht werden sollten. Die Ge- werkschaft protestiert damit gegen die Ab- sicht des Bundestagsausschusses für Arbeit, dem Plenum am 8. November höhere Bei- träge zur Arbeitslosenversicherung für das Baugewerbe vorzuschlagen, als sie von anderen Berufsgruppen gezahlt werden. Während die Beiträge allgemein künftig zwei v. H. des steuerpflichtigen Einkommens betragen sollen, sind für das Baugewerbe drei v. H. vorgesehen. Streit in Schleswig-Holstein: Neuer Kapitalstoß für den Wohnungsbau (Hi.) Ein Initiativgesetzentwurf der Koalitionsparteien des Bundestages, der un- ter anderem zur Förderung des Pfandbrief- Absatzes die Einführung einer gleitenden Höchstgrenze bei den steuerlichen Ausgaben vorsah, wurde in einer gemeinsamen Sitzung der Bundestagsausschüsse für Finanzen und Steuern sowie für Geld und Kredit stark ab- geändert. Einmal wurden starke Bedenken gegen die gleitende Höchstgrenze erhoben, zum an- deren verlagerte sich bei der Beratung die Zielsetzung des Entwurfs mehr und mehr auf die Sicherung von Mitteln für erststel- lige Hypotheken im sozialen Wohnungsbau. Da jedoch gegen eine einseitige Begünsti- gung des Wertpapiersparens zu Lasten des Kontensparens unüberwindlich erscheinende Bedenken erhoben wurden, wurde von den Ausschüssen beantragt, daß nicht nur Pfandbriefe, sondern sämtliche Kapital- ansammlungsverträge bei der Verwertung für erststellige Hypotheken im sozialen Wohnungsbau steuerbegünstigt sein sollen. Die Bedingungen dafür sollten aber sein, daß dies einmal nur für den Veranlagungs- zeitraum 1956 und 1957 und nur dann gilt, wenn die Verträge zwischen dem 6. Okto- ber 1956 und dem 31. März 1957 abgeschlos- sen werden. Außerdem sollte diese zusätz- liche Begünstigung für diese beiden Ver- anlagungszeitzzume nur bis zur Höhe von jeweils 12 0 Mü gelten. Eine weitere Vor- aussetzung 8 e sein, daß 70 v. H. des Ge- genwertes mittelbar oder unmittelbar dem sozialen Wohnungsbau zugeführt würden. Mit dieser revidierten Form des Initiativ- entwurfes, der den Titel trägt„Gesetz zur Aenderung des Gesetzes zur Aenderung des Einkommen- und Körperschaftssteuergeset- zes“ erhoffte man, einen„Kapitalstoß“ für den sozialen Wohnungsbau zu erzielen. Bei Blick hinter die Kulissen des Arbeitskampfes Werften und Metallindustrielle erklären sich für überfordert Schleswig- Holsteins Metallindustrie und der— die Hansestädte Bremen, Hamburg, sowie das Land Schleswig-Holstein umfas- sende— Landesbezirk„‚Nordmark“ der 18 Metall rüsten sich für einen sehr schweren Arbeitskampf. Man ist im Norden etwas hartnäckiger als im Süden des Bundesgebie- tes. Die Nerven halten mehr aus, und so ver- spricht dieser Streik, ein Musterfall für alle etwaigen Kampf-Auseinandersetzungen zwi- schen der IG Metall und den zuständigen metallindustriellen Verbänden zu werden. Wie bei jeder schließlich zum Streik füh- renden Tarifverhandlung werfen Gewerk- schaft und Arbeitgeber einander vor, an den Verhandlungsverzögerungen schuld zu sein. Tatsache ist, daß a) am 1. Oktober 1955 zum 1. Januar 1956 der Manteltarif gekündigt worden ist. Um Manteltarif werden die Arbeitsbedingungen festgelegt. Er ist meistens— im Gegensatz zu dem auf kürzere Zeit abgeschlossenen Lohntarif— langfristig.) b) Die ersten Vorschläge der Gewerk- schaft wurden Mitte April 1956 gemacht; In dem gewerkschaftlichen Entwurf für einen neuen Manteltarifvertrag war ein Katalog von Verbesserungswünschen enthal- ten, der nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitgeberverbandes die Lohn- und Ge- haltssumme um 85 bis 35 v. H. im Falle der Annahme erhöhen würde. e) dann trat eine Pause ein, weil das Er- gebnis der sogenannten Bremer Arbeitszeit- Sespräche abgewartet werden sollte; d) dann kamen wieder Forderungen der Gewerkschaft Mitte Juni 1956; e) dann kam die Arbeitszeitverkürzung; f) im September wurden die Manteltarif- vertragsverhandlungen wieder aufgenom- men. Die Vertreter der IG Metall schoben dabei neue Forderungen in den Vordergrund und stiegen auf den Widerstand der Arbeit- Seberseite. 8 Jetzt behauptet die 10 Mefall, die Arbeit- geber hätten den Abschluß des Manteltarifs Verzögert. Umgekehrt behauptet dasselbe der Arbeitgeber verband der Metallindustrie von der 18 Metall. Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Wahrscheinlich wollten beide Partner die um die Arbeitszeitverkürzung kreisenden Gespräche nicht stören. Allerdings als die Arbeitszeitverkürzung (45 Stunden wöchentlich) aus- und abgehan- delt war, sagten die Arbeitgeber zu der Ge- werkschaft:„Ihr habt doch versprochen, auf die mit der Verkürzung der Arbeitszeit zu- sammenbängende Lohnbelastung Rücksicht zu nehmen und keine weitergehenden For- derungen zu stellen. Das, was ihr jetzt ver- langt, sind aber weitergehende Forderun- gen.“ Gemeint waren damit folgende drei Streikpunkte: Lohnfortzahlung im Krankkeitsfalle: 16 Metall sagt: Arbeitgeber-Antwort: „Die Arbeiter fordern:„Wir bieten Euch wei- Für die ersten drei tere Verbesserung der Krankheitstage vollen bisherigen Ausgleichs- Lohn, danach bis zur regelung. Im übrigen sechsten Woche Bezah- wartet doch die im lung des Unterschiedes Bundestag vorbereitete zwischen Krankengeld gesetzliche Regelung und dem Nettolohn.“ dieser Frage ab.“ Urlaubsgeld: beschäftigten Metallarbeiter gewerkschaft- lich organisiert. Wie die Verhältnisse in Schleswig-Holstein selbst aussehen, weiß niemand. Bekannt ist lediglich, daß am 25. Oktober von 55 000 Metallarbeitern Schleswig-Holsteins(ohne Angestellte und Handwerker) 25 700 Personen in 18 Betrie- ben in Streik getreten waren. Insgesamt sind im Verband der Metallindustrie Schles- wWig- Holstein 120 Mitgliedsfirmen vereint. Am 29. Oktober wird in einer Mitglieder- versammlung dieses Industriellenverbandes über das weitere Verhalten in dem Streik entschieden werden. Indes hat der Gesamt- verband der metallindustriellen Arbeit- geberverbände für die Bundesrepublik fol- gende Erklärung abgegeben: 5 „Die im Gesamtverband der metallindu- striellen Arbeitgeberverbände zusammenge- schlossene Eisen- und Metallindustrie des Bun- desgebietes und Berlins fühlt sich mit den in Schleswig-Holstein durch einen Streik bedroh- ten Betrieben und mit den betroffenen Ar- beitgeberverbänden eng verbunden. Mit ern- ster Sorge hat sie in den letzten Wochen das Vorgehen der Industriegewerkschaft Metall bei der Verfolgung ihrer Forderungen in diesem Gebiet beobachtet. Die Schleswig-Holsteinische Metallindustrie hat am 1. Oktober die Arbeits- zeit bei vollem Lohnausgleich und einer wei- teren Lohnerhöhung auf 45 Stunden verkürzt. Es widerspricht jeder wirtschaftlichen Ver- nunft und jeder bisherigen Verhandlungs- gepkflogenheit zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften, in einem derartigen Zeit- punkt unter Streikdruck weitere grundsätz- liche Forderungen durchsetzen zu wollen. Die Arbeitgeberverbände haben ihre Verhand- lungsbereitschaft unverändert aufrechterhalten. An dem Scheitern der Verhandlungen trägt allein die 18 Metall die Schuld. Nunmehr hat der Bundesvorstand der 18 Metall dem Streikbeschluß seiner zuständigen Bezirksleitung zugestimmt. Die Gewerkschaft hat damit eine bedrohliche Lage für die Wirt- schaft Schleswig- Holsteins geschaffen. In die- sem Augenblick erklärt die gesamte Eisen- und Metallindustrie ihre Bereitschaft, den durch den Streik bedrohten Betrieben mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln helfend zur Seite zu stehen. Neben den unmittelbaren Unter- Stützungen an die bestreikten Betriebe werden die Firmen außerhalb des vom Arbeitskampf betroffenen Gebietes alle Maßnahmen treffen und unterstützen, die aus dem Streik drohen- den Nachteile abzuwenden. Sie werden ins- besondere keine Folgen aus Lieferschwierig- keiten ziehen, die durch den Streik bedingt Sind. Sie betrachten es als selbstverständliche Pflicht, keine Kunden der bestreikten Be- triebe abzuwerben oder diese Firmen bei der Auftragsvergebung zu benachteiligen. Die Arbeitgeberverbände der Metallindu- strie werden Vorkehrungen treffen, daß alle Mitgliedsfirmen diese Pflichten selbstverständ- licher Solidarität beachten.“ Die Arbeitgeber berufen sich darauf, daß ie Appelle an das Verantwortungsbewußt- sein der IG Metall wieder einmal vergeblich Effektenbörse Mitgeteilt: gewesen seien. Insbesondere vergrämt sie, daß eine gemeinsame Anrufung der vertrag- lichen Schlichtungsstelle von der Gewerk- schaft abgelehnt wurde. Der Machtkampf, der jetzt in einem beschränkten Bereich von den Gewerkschaften entfesselt worden ist, sei für die Oeffentlichkeit daher nicht verständlich. Es handelt sich um ein gewagtes Spiel; demn den Streikenden— übrigens auch den noch nicht streikenden Metallarbeitern Schleswig- Holsteins— werden alle Folgen dieses Arbeitskonfliktes aufgebürdet. Nach dem Beschluß des Großen Senats des Bundes- arbeitsgerichtes vom 28. Januar 1955 gilt beim Arbeitskampf der Grundsatz der Gleichbe- rechtigung im Kampf(Kampfparität). Es ist anzunehmen, daß die bestreikten Unterneh- men, gestützt auf die Solidarität der Arbeit- geberverbände, von diesem Grundsatz Ge- brauch machen und streikende Arbeitnehmer zu gegebener Zeit— wie es in der arbeits- rechtlichen Fachsprache heißt—„aussperren“ werden. Eine solche Aussperrung bedarf kei- ner Kündigung der Arbeitsverträge, und zwar weder einer befristeten noch einer frist- losen Kündigung. Bei sofortiger Aussperrung stehen dem Arbeitnehmer keine Vergütungs- ansprüche zu. Sinngemäß gült das Aussper- rungsrecht auch für nichtstreikende Arbeiter desselben Wirtschaftszweiges im gleichen Tarifgebiet. Vielleicht werden die Metallarbeiter Schleswig-Holsteins die ganze Bitterkeit des Arbeitskampfes empfinden, die einmal— bei anderer Gelegenheit— Theodor Heuss mit den Worten umschrieb:„Man sollte das Schwert des Arbeitskampfs besser an der Wand hängen lassen. Es hat nämlich zwei Seiten.“ F. O. Weber K URZ NACHRICHTEN Schäffer will„Juliusturm“ leeren (dpa) Bundesfinanzminister Schäffer kün- digte am 25. Oktober in Duisburg an, daß sein vielgeschmähter„Juliusturm“— die Kassen- reserve des Bundes— bis zum 31. März näch- sten Jahres vollkommen leer sein werde. Auf einer Wahlversammlung der CDU kündigte er für die nächsten Tage„ein ernstes Gespräch“ mit Verteidigungsminister Strauß an. Er wolle ihm sagen, daß die Verteidigung auch darin be- stehe, das Vertrauen in die deutsche Finanz- und Wirtschaftskraft in der Welt zu erhalten. 30-Mill.-DM- Anleihe für Schleswig-Holstein (VWD) Eine 30-Mill.-DM- Anleihe wird das Land Schleswig-Holstein voraussichtlich Ende November auflegen. Dieser Zeitpunkt wurde gewählt, damit zuerst die Anleihen der Länder Bremen(30 Mill. DM), Hamburg(50 Mill. DMW) und Rheinland-Pfalz(30 Mill. DMW) zur Zeich- mung kommen. Die Bedingungen der Anleihe entsprechen denjenigen von Hamburg, Lauf- zeit 15 Jahre, 98 v. H. Auszahlung und 7¼ v. H. Zinsen. Die Anleihe wird über ein Bankenkon- Rhein-Main Bank AG. in Mannheim Frankfurt a. M., 25. Oktober 1956 8 Börsenverlauf. Keine größere Unternehmungslust. Bei kleinsten Umsätzen blieb die Kursgestal- tung daher uneinheitlich, wobei in den Standardwerten zumeist kleinere Kursabschwächungen Über wogen. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften sowie Elektropapiere auf Abgaben für ausländische Rechnung gedrückt, Montane und Bergbauwerte knapp gehalten. Handelsunion auf das Nachlassen der Interessenkäufe mehrprozentig gedrückt. Motorenaktien teilweise stärker schwankend. Banken bis zu 3 Punkten niedriger im Handel. Reichsbankanteile auf günstige Mitteilungen, die von der Hauptversammlung erwartet werden, weiterhin stark beachtet. Rentenmärkte bei freundlicher Grundtendenz nicht ganz einheitlich. Verschiedene 3prozentige Industrieanleihen teilweise leicht an- ziehenc. Nach VWD.) der Abstimmung ergab sich jedoch einem Abstimmungsergebnis von 92g 2 die Gegner des Entwurfs so zahlreich hi 5 daß er nicht gebilligt wurde Einmal Ze beanstandet, daß nur Bezieher hoher en künfte von diesen Vorschriften Gebſz sel machen könnten, zum anderen sah„ a der Ausweitung auf alle Kapitalamad Br lungsverträge die Gefahr einer Zerg 10 rung im Aufkommen für den sozialen 0 nmungsbau. 0 Zellstoff-Waldhof- Vorstand: um Dr. phil. Franz Kiel 5 und sein Nachfolger Der Vorstandsvorsitzer der Zellsto f Waldhof, Dr. phil. Franz Kiel, Scheide bereits gemeldet)hugl. MM vom 24. Okt „Vorstands- Umbesetzung bei Zellstoꝶ* Roof“)— aus dem Vorstand des Unterca wegen Alters- und Gesundheitsgründen Der 66Gjäkrige Dr. Kiel gehört dem vt Be der Zellsto Waldhof bereits seit 1939 gn 00 Tri. hat sich in dieser Eigenschaft große Verdi um Entwicklung und Wirtschaftskraft der g 3 sellschaft erworben. Gerade als Techniker, er es verstanden, die Zellstoſiproduxim e Unternehmens rentabel zu machen und 0 unter schwierigen wirtschaftlichen Verhän Im sen Krisen sicher abzuwenden. Dr. Kiel f Le den Vorstandsvorsitg der Zellstoß Waldbof g 80 10. August 1955 als Nachfolger des kangiüh, gen Zellstoff- Waldhof Vorstandsvorstge, Ma H. Schmid übernommen. Schon dung war im Hinblick auf das Alter nur an eln vorübergehende Lösung gedacht Worden,% au nunmehr zu Ende geht. Dr. Kiel wird in 0 be verdienten Ruhestand treten. f K Die Nachfolge Pr. Franz Kiels überm B. ab 1. Januar 1957 Dr. Friedrich Porn, bishes ges Vorstandsmitglied von Kalle& Co, hig. baden- Biebrich. Dr. Dorn kann bexeitz dreißigjährige Praqis in der Papier- und 20 stoſfbranche Zuruchblicken. Er gilt als des Kenner dieses Industriezweiges. Vor ann 5 Krieg war Dr. Dorn Verkaufschef bei pes. mhle. Während des Krieges oblag ihm g; e Leitung der deutschen Papierbewirtschaßaß Spdter wurde er in den Phriæ- Vorstand, Ha. 5 burg, berufen, von wo aus er au Kalle& c, 8 a Miesbaden, im Mai 1956, umstieg. Dr. Den Für erfreut sich des Rufes einer zielstrebigen. ſeräftigen Unternehmerpersönlichkeit, mit ge. sen Organisations fähigkeiten. Als Vorstag vorsitzer der Zellstoff-Waldhof steht er n 255 umfangreichen Neuordnungsadufgaben. 85 Wie dieser Fachmann geschätzt wird, geh, 180 bereits daraus hervor, daß der Aufsichtenz, vorsitzende von Zellstoff Waldhof, Bae Hermann J. Abs, den Vorstandsvorsitzer in Hoechster Farbwerke 48— als deren O6 gesellschaft Kalle& Co. gilt— eigens aum bat, Dr. Dorn frühzeitig aus seinem Verfig. verhältnis zu entlassen. sortium geleitet unter Führung der Lands zentralbank in Kiel. Pfälzische Hypothekenbank: Kapitalernihum H. (WD) Der Aufsichtsrat der pfäsch, Hypothekenbank, Ludwigshafen! Rhein, hat b. 5875 schlossen, einer zum 27. November einzubert kenden außerordentlichen Hauptversammig K. die Erhöhung des Grundkapitals um 25 MI DM auf 7,5 Mill. DM vorzuschlagen, Das übe nehmende Bankenkonsortium soll verpfis Fr werden, den Aktionären die jungen, ab 1. K nuar 1957 gewinnberechtigten Aktien im hältnis 2:1 zu pari zuzüglich Börsenums, steuer zum Bezuge anzubieten. Die Geselbd MI hat zuletzt 8 v. H. Dividende für 1955 ger Kanadische Rheinrohr-Tochter in Betrieb (VWD) Das zweite Tochterunternehmen Phönix-Rheinrohr-Ac in Kanada, die berta-Phönix Tube and Pipe Ltd.“ in Eümol“ in der Provinz Alberta wird am 25. Ol in Betrieb genommen. Außer der Fhins Rheinrohr-Ad sind an dem neuen Wers, 5 mit 6,5 Mill. Dollar errichtet wurde, der Wen dische Oelkönig Frank M. MeMahon as 0 gary- Alberta und der amerikanische 5 industrielle Willian G. Gilmore aus San zisko beteiligt. Die Beteiligung won Ph“ Hheinrohr liegt bei 50 v. H. Die Jahres tion wird rund 100 000 t geschweißte Oel“ rohre betragen. 1 4 Auferdem besitzt Phönix-Rheinrot, 100 v. H. die Canadian Western Pipe Milt 10 Port Moody, B. C., die schon im Juni 145 Produktion aufnehmen konnte und inan, auf eine monatliche Kapazität von 5000 10 jährlich 60 000 t, ausgebaut wurde. Der Uns schied in der Kapazität erklärt sich auch c heit verabschiedet. Es sieht den Ladenschluß„wir fordern Aus-„Urlaubsgeld ist be- Aktien 24. 10. 25. 10. Aktien 24. 10. 25. 10. Aktien 24. 10. 25.10. aus, daß diese Tochter vorwiegend Kleine!“ an Werktagen um 18.30 Uhr und an Sams- zahlung zusätzlichen triebliche Sozial- Lei- 5 mensionen herstellt. tagen um 14.00 Uhr vor. An jedem ersten Urlaubsgeldes in der stung); es kann nicht Aceumulatoren. 142½ 143%[ Mannesmann. 169 168½ eh. GHH:. Marktberichte Samstag im Monat sollen die Läden bis Höhe von 7,50 DM je tarifvertraglich gere- 35 80 metauges.. 02 303 Hüttenw. Oberh. 15½ 152 18.30 Uhr geöffnet sein Urlaubstag.“ gelt werden.“ 1 5 7 25 725 r 8 5 1525 Bergb. Neue Hoffg. 135% 134½ 5 vom 25. Oktober 5 5 5 15 3 in. Elektr. U 1 Trink- und Imbißhallen sollen nicht unter Urlaubs verlängerung: Augsburg-Nürnb.] 219 221 Rheinstahlg. 163½ 1 163½ 3 A 207 257% ee n Vorwoche 6 15 diese Ladenschlußzeiten fallen, sondern spä-„Wir fordern allge-„eber verbesserung. 41 4 8. 200% 206½ 14 5 95 Wonen! 2 85 7 22. 8 25 79 1 7 124 ter bei einer Regelung im Gaststättenge- meine Urlaubsdauer der Urlaubsregelung zu Berger Tiefbau 132 1320 Schein 2475 75 n. Hoesch AG 75 DM(56 bis 80 DëW) je Stück. Marktverk⸗ Werbe berücksichtigt werden. Der Entwurf don 18 Tagen; für verhandeln, sind wir BB Tc.: 4247 240%½:] Schlossquellbrau. 220 220 5 langsam, Ueberstand. sieht ferner nur noch zwei verkaufsoffene 3 55 2 8 allerdings un- Buderus 191 190 Schubert& Salz.) 170%½ 175 eee 3 Mannheimer Fleischgroßhandelspreise 5 8 172 Lebensjahr von er besondere ück- Chem. Albert 145% 144. Schwartz Storch. Ssener Bergw./ 3 3 1 in N= Sonntage vor Weihnachten 3 Ser ü agen; für Giegekei sichtigung. Conti Gumm 28 227% Seilwolft 107 107 Eds eres. e 59 4 0 schen dem 10. und 23. Dezember vor, an arbeiter zusätzliche 2 das Bremer Abkom- Daimler-Benz. 310 300 Siemens& Halske] 194 195 Rind 3,90—4, 20(3,904, 20) Kuh 2.903,50(5 denen die Läden jeweils fünf Stunden offen- Urlaubstage.“ men eingetretenen Be. Degussa 2 8 Sinner. 11½ 111½ Bullen 3,804, 10(3,804, 10); schweine di gehalten werden dürfen. lastungen.“ 1 17 1 51 5 5 5— eh. Kloecknerw.: f(3.503,60); Kalb 4,60—5,20(4, 70—5, 20; Hamme! K! Für Kur- und Wallfahrtsorte sind 16 ver- Ueber diesen Streit rief die Gewerkschaft Bt. 1 2 225 Ver Stahlwerke 37 5.80 EKloeckner-Werke 139 160 bis 4(3.904); Tendenz schleppend. 5 kaufsoffene Sonn- und Feiertage vorge- zu einer Urabstimmung auf, deren Ergebnis Pt. Steinzeug. 175 243 Wintershall. 2178 215 e 125 7215 Mannheimer Obst- und Gemüse-Großmaf 1 8 sehen. Friseure sollen an Samstagen ihre laut Gewerkschaftsverlaufbarungen besagt, gienbaurm. 3 8 225 0. ft. Stanlw. Südwestk. 18 167 i e„ SIN 5 8 85 2 5 25 ichbaum- ge end. E zielten: 5 50 Geschäfte bis 18.30 Uhr geöffnet Halten, mon- es hätten 88 v. H. der Befragten für den El. Lient& Krakt 121 130 5 25—65; enen 5560, Feuerbohnen 10 Streik gestimmt. Niemand weiß jedoch, wie- Bneinger Union 107 125 85 3 4 3 50 Karotten 1216, Kartoften 1 5 Freie Devisenkurse viel Arbeiter befragt wurden, bzw. in der 1d Gebr. Fahr 7 8 ra Stuer dene Lauch Stuer eee s Metall Schles eis klols fein e ind 18 Farben Liqu. Bayr. Hypothek. Dt. Edelstahlwerk 170%½ 175½ ware 18—20; Meerrettich 80—100; eterin 1 2 een ee e eee Laut d Arb its 0 tati 15 85 585 Ant.-Sch.)))) 9 85 515 u. Wechsel-Bk. 207% 207 Dortm. Hörder bis 9; Radieschen Bd. 10—14; Rettiche 1 e 5 i Geld Brief en Arbeitsamtsstatistiken(Statisti- BAS 209 5 05 Commerzbank) 11 7—⸗ 11½½ Hüttenunſon 137 130 Rosenkohl 4045, Rotkohl 1216 7945 1000 ftalienische Lire 6,666 6,688 sches Jahrbuch für die Bundesrepublik Casella, nme Gelsenk. Bergw. 141 140% 12 Endivien Stück 8.12; Feldsalat 9 107 8 100 belgische Francs 8,355 8,375 Deutschland) waren in den metallverarbei- Farbenf. Bayer 190%¼ f 1077 u. Credit-Bank 211 207 Bochum. Verein 13% 121 5 salat Stück 1520; Schnittlauch Bd. 9— 5 Pre 100 französische Francs 1.1901 1,1921 tenden e Farbwerke Höchst 180% 189 Deutsche Bank) 23 24 Gußstahlw. Witt 198 190 mit Kraut 15—40; dto, Gewichtsware 25 fz 100 Schweizer Franes 95,58 95,78 enden Betrieben von Feldmühle 31% 318% J Süddeutsche Bank, 203 20¼[ Hamborn. Bergb. 11% 114 1416 Tomaten dt. 15—35; Weigsohl 9* 100 Holländische Gulden 110,03 110,255 Schleswig- Holstein 76 740 Felten& Gui. 198% 199 Presdner Bank)%„ Handels Union 270 261 eine 10—ld; Ziebeln dt. 1620: eehte 1 Kanadischer Dollar 4,3065 4,3165 Hansestadt Hamburg 73 962 Goldschmidt 175½ 171 5 Bank 204½᷑ 204½[ Phönix Rheinrohr 166% 100% Abfelsinen Kiste 50.—42; Bananen Wala a 1 englisches Pfund 11,702 11,722 Hansestadt Bremen 31 177 Sritzner Kayser 120 190 lz. Hyp.-Bank] 171 171 Hüttenw. Siegerl. 251 249 Birnen 25—45 Weintrauben 45. Sfück L 100 schwedische Kronen 30,755 80.915 Personen beschäftigt. Das sind zusammen flarg. 5 e 1 15. 190 5 Niederrh. Hütte. 170 170 bis 110; Xitronen Kiste 5055; dto, Stüe f Anis I 1 3 1 p. Hyp.-Ban 7 1 11 i f 5 8 11 — 161 879. Die Alitsliederstatistik der 10 Metall Help. Zement, 7, ese een 3%, nein wee i mandschüncheimer Opt. und Genue et g 100 Schweizer Franken(fr) 97,72 97.92 vom gleichen Tage weist für den Bezirk Holzmann 213 213½ Eisen u. Stani 10 VFC 1 1 US-Dollar 4.1887 4,1937 Nordmark, der die beiden Hansestädte und lein: Sehanzlin 118 1 5 1 n Ruhrst. Hatting 170 192 V8 40 1 05 8 5 0;— 5— 3 1 8 N 333 5 83 5 2 9 5 100 Dat-W= 427.50 Dhr-O; 100 PDhr-O= 24,64 Da-] Schleswig-Holstein umfaßt, 112 564 Personen Lahmeyer. 164 184 eh. Eis. u. Hütten- VVV Gepe e 13—35 Bosch NE-Metalle aus. Es waren somit nicht einmal zwei Drit- Lanz 11% 11½ werke:. 30 bis 2. Kopfsglat stüele 912 Enden 0 hat Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 320,25—323,25 DAI tel der im Gewerkschaftsbezirk Nordmark Einde's Eis„% 02“] Eisg u. Huttenw. 128 120 5 5 056 Temnaten e aut Teugrpormen con le i Blei in Kabeln 139,00—140, 00 DN Ludw. Walzmbhle] 102 10⁴ Stahlw. Bochum 121 121 6—8; Einschneideware 2,503; Rotkoh 11 eine Aluminium für Leitzwecke 240,00— 265.00 DM) ähnlich wie Weihnachtsgratifikationen, Jupilar- sine zo: Blumenkohl Stück 1802 800 un Westdeutscher Einn-Preis 982,00 D gelder etc. 9= RRM-Werte messer 225 200 250 mm 28—35: 250— N a vis 45; Zwiebeln 15. Zur — 58˙¹ Running Kaffe ae MORGEN Seite 11 ö f en nach dem Tode unserer lieben Mutter, inmal e dan 8 nach kurzer schwerer Krankheit, ver- 8 haber d aten malt den hl. Sterbesakramenten, unser herzens- i. 5 e 5 ten Gehe 9 5 Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwiegervater, 85 25 dene] Frater, Sdrwager und Onkel, fer Woll geschmacb in Vollendung 2 77 7 77 2 Pitalanggt 5 Eiskaffee 10 Gefüllte Vollmilch- Schokolade 100-g-Tafel NA DM er ern ae Karl Marotte im Alter von nahezu 84 Jahren. Mh m- W.aIIs Ha dt, den 24. Oktober 1086 Eier-Weinbrand peer, 10 der bessert Kiel Alemannenstragze 15 Getollte Vollmilch- Schokolade 00-9. Tafel IA OU ger In tlefer Trauer: zelt Karl Narotte u. Frau Emille ged. Bacnmann Cdet- Leno bol aden Ih Aussehen ckeidet= Fritz Heß u. Frau Else geb. Marotte 9 a 105 1 91 Emil Marotte u. Frau Berta geb. Kunkel Se 42 a Mskoff sp 5 5 Unten 1 Edel- Moced-· Sahne ume Steiger grün 1 dem voa Beerdigung: Samstag, den 27. Oktober 1686, 10.30 Uhr, Haupt- Edel- Bitter f 100 gr Pfl. 4 DU Ihr Ansehen! it 1939 aß 0 triedhof Mannheim. 5 ohe Verdieng skeraft der g. 4— Technizer i. roduktiog Ren und a0 en Verpäln Im gesegnet EMOoSSENScHA FTI MANNH Et k. G. M. B. f. erhalten Rückvergütung 1 KUNSUM Deder Kann im KGNSUM Laufen en Alter von 87 Jahren hat der Herr über ' und Tod unseren lieben, herzensguten Vater, 1 tere ter, Großvater und Urgroßvater, Herrn F Walapoß g e Johann Georgi Bekanntmachungen andsporsitzen* Scnon dan Gipsermeister 1. R. Ae 92 eiae Baugesellschaft Mannheim mb nur an eig 5 vergibt folgende Arbeiten: t worden, aus einem arbeitersichen Leben in die eite ad 1. Fliesenarbeiten für die Wohnbauten Mannheim-Schönau-Nord, el wird in aß berufen. Block O, P, Au, R N Ketsch, den 24. Oktober 1956 2. Fliesenarbeiten für die Wohnbauten Mannheim-schönau-Nord, Lessingstr. 1, früher Mannheim, Mittelstraße 113 Block S, T, U, V els überm Buffalo 3. Tapezierarbeiten für den F-Gs-Westblock, Haus 11 und 12 Dorn, bishen, Namens der trauernden 4. Elektroarbeiten für die Wohnbauten Mannheim-schönau-Nord, & Co, ige HInterblie benen: Elock H, J, K, L, M, N n bereitz ah Frau Elisabeth Schmitt Wwe. 3. Glaser- und Beschlagarbeiten für das Frauen wohnheim am Aubuckel der- und 2 geb. Georgi 6. Anstricharbeiten Unnenanstrich) für die Wohnbauten Mannheim- it 1 Schönau-Nord Block S, T, U, V(160 Wohnungen) e Beisetzung: Freitag, den 26. Oktober 1956, 16 Uhr, im Fried- 7. Anstricharbeiten(nnenanstrich) für die Wohnbauten Mannheim 88. Vor den hot Ketsch. Schönau-Nord, Block O, P, Qu, R(160 Wohnungen). Ref bei pe 5 Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- oblag ihm a————5ßi:ri«t;ͤ schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mb, wirtschaft Max-Joseph-Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. orstand, Hun Mannheim, den 25. Oktober 1956 . Kalle& 0h, statt Karten. Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. ieg. Dr. Dun pür die Teilnahme beim Tode meines lieben Mannes, Herrn strebigei. keit, mit ger. Karl Ehrbrecht 1 11 1 danke ich allen herzlichst. eee Besonderen Dank für die Kranz- und Blumenspenden, Herrn haben, Pfarrer Rupp für die trostreichen Worte sowie den Hausbe- a wohnern. 5 55 4 Mhm.- Waldhof, Eisenstraße 9 ufsichtgnt. Mina Ehrbrecht Oeffentliche Ausschreibung Das Wasser- und Schiffahrtsamt Mannheim vergibt den Abbau der amerik. Behelfsstragenbrücke Mannheim-Ludwigshafen. Das Abbruch- material ist vom Auftragnehmer zu übernehmen und zu vergüten. Außer großen Mengen von Bauholz sind rd. 120 Breitflanschträger 50 u. 30 em Steghöhe mit 14,70 bis 18,20 m Länge abzubauen, außerdem 2 Roth-Brücken(Dt. Eisenb. Pion.-Gerät) großer Tragfähigkeit mit d. 50 m Spannweite sowie Rohrpfähle, Verstrebungen und Profileisen verschiedener Länge und Art. Die Ausschreibungsunterlagen können ab 27. 10. 1956 während der dhof, Ban J 1 4 und Angehörige Dienststunden beim Wasser- und Schiffahrtsamt Mannheim, Park- Sporsitzer 5 ring 39, gegen einen Unkostenbetrag von 15,.— DM erworben werden. deren Org. Ferner können beim Wasser- und Schiffahrtsamt weitere Unterlagen eingesehen werden.. Das Angebot ist mit der Bezeichnung„Abbau der amerik. Behelfs- brücke Mannheim-Ludwigshafen“ bis spätestens zum Eröffnungster- min am 15. 11. 1956, 11 Uhr, beim Wasser- und Schiffahrtsamt Mannheim einzureichen. Mannheim, den 22. Oktober 1936 Wasser- und Schiffahrtsamt Mannheim. eigens dumm nem Vertrag. Bestattungen in Mannheim der Landes, Freitag, 26. Oktober 1956 f Zelt 2 pitalehöihun Hauptfriedhof 8 5 4. 3 a ee 4 T Pfalas d Kücherer, Frieda, Tauberstraßſe:„11.00. 1 2 8 e 5 eigen- Rhein, hat h. Steuler, Friedrich, Schwetzinger Straße 39 11.30 8 5 8 92884 5 N 5 e tommischeamne Annahmestellen: dtversammlug Krematorſum kormschöne Mo- 3 48 8 2 s um 23 U Steinbach, Julia, Karl-Benz- straße 1b„13.00 delle, 200 em, ab 5 e zen. Das übe, 1 5 e 11 wech Friedhof Neckarau ö Einbetteouches Original- Ioritpreisen aufgeben: gen, ab l K Müller, August, Mönchwörthstraße 112 14.00 Beziige u. Holz- 5 Ktien im 1 5 karbe nach Wahl 125 4 Almenhof: l. Schimpf, Börsenume a e ih 0 Brentonostraße 19 ie Gesel Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim auch auf Teilzahlung! 1 1955 ger Neckardu: Anito Groß, vormals Ohne Gewähr Betrieb Göppinger, Fischerstraße ernehmen 10 da. 1 1 Kheinou: Chr. Groll, Inn. Luzie 1. G Durler, Dänischer fisch 2 der Phölt 1 len Wert 5 2 2 Neckarstadt: Hans Portenkirchner, rde. 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Oktober 1956 MORGEN— Seite 18 u 250 Freitag, Pallas Athene weint/ Ven Ernst Krenek mer Nationaltheater bringt am Oktober, die schon tür das Man in Aussicht genommene, jedoch dene Premiere von Ernst EKreneks 18 Pallas Athene weint“, deren Urauffüh- Oper„ kamburg anläßlich der Eröffnung 8 zeuen Staatsoper vor Jahresfrist ein 8 tes Echo auslöste. Der Komponist 1 e sich zu seinem Werk in einem Auf- 118 den die Zeitschrift für Neue Musik 0 in mrem Juli) August-Heft 1954 f 555 und den wir hier mit freundlicher genehmigung des Verlages als Einführung in die neue Oper wiedergeben. ich vor ein paar Jahren die große ner-Biographie von Ernest Newman las, 5 ich fasziniert von der Mitteilung, daß er 80 gut wie alle dramatischen Pro- 3 ie er in seinem späteren Leben aus- 3 Sollte, während einer verhältnis- 5 kurzen Zeitspanne in seiner Jugend heikles keimhaft entwarf. inzwischen bin ich zur Anschauung gelangt. das Phänomen vielleicht nicht so außer- wönnlich ist, Wie es schien. Schon als ich n Werdegang meines Bühnenwerkes Karl V.“ untersuchte, fand ich, daß mich die oe Figur des Kaisers bereits achtig angezogen hatte, als ich im Ge- chichtsunterricht zum erstenmal von ihm Mannhei Das 29 190 gleiche Beobachtung trifft zu auf das e Opernwerk„Pallas Athene weint“. Der onflikt zwischen Athen und Sparta und die gödie des Peloponnesischen Krieges hat jch in meiner Gymnasialzeit noch viel weit- ender beschäftigtalsdie Geschichte Karls V. enn ich mich recht erinnere, schrieb ich zwi- den vierzehn und siebzehn fast noch mehr lteratur als Musik, und ich entsinne mich Soncers zweier Projekte, die meine Muße- dden lange Zeit ausfüllten. Ich hatte mir künstliches Land, irgendwo in der Mitte i modernen Europa, geschaffen, in welchem r große Kampf zwischen Athen und Sparta it den Mitteln unserer Zeit ausgefochten urde, Ich zeichnete genaue Landkarten und adtpläne und stellte ausführliche Fahrpläne r die Eisenbahnen des Traumlandes auf. lle Ortsnamen(die einen unverkennbar herösterreichisch-tirolischen Klang hatten) ren von denen der korrespondierenden ze des antiken Griechenland abgeleitet. en begann ich einen Roman zu schreiben, desen Hauptfigur ein moderner Lebemann fer augenscheinlich dem Alkibiades der Ge- ſuchte nachgebildet. Von größerer Dauer als es belletristische Projekt war sein doku- ſentarisches Gegenstück, eine lang aus- Sponnene Geschichte des Traumlandes, die a im Stil! des von mir viel bewunderten ellust lange Zeit fortführte. Mehr als zwamzig Jahre sind seit der Voll- ung von„Karl V.“ verstrichen. Noch bevor lese Werk an die Oeffentlichkeit kam, sah mich genötigt, in Amerika eine neue Hei- ut zu finden. Die Neue Welt hat mir viele gezeichnete Entfaltungsmöglichkeiten ge- den, jedoch nur wenig Gelegenheit, meine usikdramatischen Talente zu betätigen. Die Frage, ob eine„erfolgreiche“ Oper ktiolgreich sowohl im Sinne gültiger Lösung der in der Gattung selbst gestellten künst- lerischen Aufgaben als auch im Sinne gelun- gener Kommunikation an das Publikum)—, ob eine solche Oper sich mit literarischer und Philosophischer Bedeutung, also mit der so- genannten„Idee“, einlassen oder sich damit begnügen solle, ein interessantes Schaustück mit prächtigen Stimmen zu sein, wird wohl nie restlos beantwortet werden. Auf mein eigenes Opernschaffen zurückblickend, finde ich, daß ich fast immer eine Verbindung bei- der Elemente angestrebt habe, und aus der Opernliteratur gefallen mir mit wenigen Aus- nahmen am besten jene Stücke, die eine solche Synthese aufweisen. Wenn ich eine Oper schreibe, will ich gewiß kein„Problemstück“ konstruieren, sondern packendes Musik- theater schaffen, so gut wie ich kann. Docli scheint mir, daß besonders heutzutage der Zuschauer mit Recht erwarten darf, daß eine Sache, die man ihm mit dem so anspruchs- vollen Apparat der Oper vorführt, inn nicht bloß unterhalte, sondern auch angehe. Wie ich schon 1946 in meiner„Selbst- darstellung“ auszuführen suchte, ist das Pro- blem, das mich in fast allen meinen Opern nachdrücklich beschäftigte, das der mensch- lichen Freiheit in ihren vielen Aspekten. In den letzten Jahren formulierte es sich mir immer deutlicher in der Frage, wie der Mensch, der nach Freiheit strebt und diese in irgendeiner, wenn auch vielleicht unvoll- kommenen Form erreicht hat, diese Freiheit gegen die Apostel der Unfreiheit verteidigen kamm, ohne selbst unfrei zu werden; ob und wie er die Widersacher bekämpfen kann, ohne ihnen gleich zu werden. Ein amerikanischer Dichter hat es so ausgedrückt:„.. den Dra- chen töten, ohne von seinem Blut bespritzt zu werden) In unserer Zeit findet diese Frage ihre schärfste Ausprägung in der ge- sellschaftlichen Sphäre, und dort habe ich, in N Perspektive, sie darzustellen ver- sucht. Eine genaue Inhaltsangabe ist nicht am Platz, doch sei soviel berichtet: Athen, die große Demokratie, sich endlos erfreuend an Debatte, Argument, Meinungsverschieden- heit und Selbstzweifel, steht in hoffnungs- losem Kampf gegen den monolithischen De- spotismus von Sparta. König Agis, Spartas Regent, weiß gang genau, was der Welt not tut, und sorgt dafür, daß niemand auch nur daran denkt, anderer Meinung zu sein. So- krates, der keine politische Funktion hat, aber den Geist Athens wie kein anderer ver- körpert, weiß nur, daß er nichts weiß. Seine Schüler Alkibiades, Meletos und Meton, alle politisch tätig, sind so uneinig wie nur mög- lich. Alkibiades führt die große Expedition nach Sizilien, die den Krieg entscheiden soll. In der Nacht vor der Ausfahrt der Flotte wer- den die heiligen Hermesstatuen, die vor den athenischen Häusern stehen, von unbekannter Hand verstümmelt. Alkibiades, der schon andere blasphemische Streiche auf dem Kerb- Holz hat, wird verdächtigt und schließlich aus Sizilien zurückgerufen, um sich zu verant- worten. Aus Zorn geht er zum Feind über und verrät seine Kriegspläne an Agis, wo- durch Sparta die athenische Armee in Sizilien vernichten kann und den Krieg gewinnt. Die Aufklärung des Frevels an den Statuen(von den Geschichtsschreibern nicht überliefert) bringt ein Ueberraschungsmoment. Alkibiades geht zugrunde durch die Leidenschaft, die er in zwei Frauen entfacht hat. Athen wird von Agis besetzt und Sokrates von den Herren der„neuen Ordnung“ in den Kerker ge- Worfen. Jene, die vielleicht finden werden, daß ich mein Werk mit zu viel„intellektuellem“ Ma- terial belastet habe, möchte ich daran er- irmern, daß der erste Meister der Oper(und einer der größten), Claudio Monteverdi, keine Bedenken getragen hat, solchen Gehalten in seiner„Krönung der Poppea“ eine prominente Stellung einzuräumen. Der große philoso- phisch- politische Dialog zwischen Nero und Seneca gehört zu den kühnsten Eingebungen der Operngeschichte. Trotzdem ist„Poppea“ zugleich eine der leidenschaftlichsten Opern der Literatur. Ich werde mich damit zu trö- sten wissen, daß einer meiner Freunde, der mein Buch las, leise enttäuscht meinte, die privaten Liebesabenteuer des Alkibiades stünden zu sehr im Vordergrund. In dem Maß, wie ich es keinem recht zu machen scheine, steigt meine Hoffnung, daß ich ins Schwarze getroffen habe. Seit ich 1937 Monteverdis„Poppea“ für die moderne Opernbühne bearbeitete, hat meine Bewunderung für das musikdramatische Genie des Meisters stets zugenommen. Es würde mich nicht in Erstaunen versetzen, wenn sich zeigen sollte, daß ich mich in diesem neuen Werk in gewisser Hinsicht nach Monte verdis musikalischer Prozedur, wenn auch natürlich nicht nach seiner Tonsprache, orien- tiert habe. Elastische Diktion, die in jedem Augenblick schnellen Uebergang von flinkem Rezitativ zu ausladendem Arioso erlaubt, und durchsichtige Orchestration, die die Sing- stimme stets dominieren läßt und restlose Verständlichkeit des Wortes möglich macht, schwebten mir als Ideale vor. Der Titel des Werkes ist hergeleitet von einem kurzen Prolog, der im Elysium spielt. Die dort versammelten Schatten der Verstor- benen hören einen„ungeheuren Klagelaut“. Es ist Pallas Athene, die Göttin der Weisheit, die um das Ende Athens weint, um das Ende der von ihr gestifteten Burg,„in der die Frei- heit wohnte“. Sie preist Sokrates, der den Menschen lehrte,„sich selbst zu erkennen, 50 daß Friede und Gerechtigkeit, daß mensch- liches Fühlen und klares Denken in seinem Leben walte, daß er Achtung habe vor der Würde seiner selbst und der andern, daß er in Ehrfurcht vor dem Göttlichen wandle und guten Mutes das Irdische trage“, und sie gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Zeit kommen werde, wann es dem Menschen gegeben sein wird,„in Weisheit frei zu sein“. Nobelpreis für Juan Ramon Jimenez Höchste Auszeichnung des 7rsjährigen spanischen Dichters Der Literatur-Nobelpreis 1956 ist am Donnerstag dem 75jährigen spanischen Dichter Juan Ramon Jimenez zuerkannt worden, der seit dem spanischen Bürgerkrieg in Amerika— gegenwärtig in Washington— lebt. Die schwedische Akademie, die über die Verteilung des mit über 200 000 Kronen (rund 150 000 DM) dotierten Preises ent- scheidet, erklärt, daß die Wahl auf Jimenez gefallen sei, weil seine in Deutschland kaum bekannte lyrische Dichtkunst in spanischer Sprache ein„Musterbeispiel hoher Ver- geistigung und künstlerischer Reinheit“ dar- Stelle. Der spanische Dichter, der sich schon in seiner Jugend einen Namen schuf, hat seine jetzige hohe Ehrung vornehmlich dem Werk „Platero y Vo“(„Platero und ich“) mit dem Untertitel„Eine andalusische Elegie“ zu ver- danken, das als poetischer Monolog— der eigentlichen Form nach als„Dialog“ mit einem Esel, dessen„Antworten“ in Be- wegungen mit den Ohren bestehen angelegt ist und von Mitgliedern des Preis- komitees als Meisterwerk subtiler Natur- lyrik bezeichnet wird.„Platero“, der kleine Esel mit dem Samtfell, in dem„Stahl und Mondsilber glänzen“, geht wie ein Symbol der Liebe und des selbstlosen Dienens durch das Geschehen des Buches.„‚Der demütige kleine Esel mit seiner Last scheint etwas vom Glanze der Göttlichkeit auszustrahlen“. In„Platero y Lo“ gab Jimenez gleichzeitig die Formel für sein dichterisches Schaffen: „Inteligeneia dame el nombre exacto de las cosas que mi palabra sea la cosa misma creda por mi alma nuevamente“. „Geist, künde mir Den wahren Namen der Dinge Auf daß meine Worte Die Dinge selber seien Die Dinge, von meiner Seele neu geschaffen“ Der Dichter wünscht seine Poesie von je- dem schmückenden Beiwerk entkleidet zu sehen. So wurden seine Gedichte mit„moder- nen Skulpturen“ verglichen,„bei denen die künstlerische Aussage im Weglassen liegt“. Bezeichnend für die Wesensart des Dichters ist eine kleine Episode aus dem Bürgerkrieg, der ihn in Madrid überraschte: Er holte ver- ängstigte Kinder von den Straßen und las ihnen in der Ruhe seines Heims Gedichte vor, um sie von ihrer Furcht abzulenken und zu befreien. Die tröstende Wirkung seiner Worte zauberte wieder ein Lächeln auf die Gesich- ter der Kleinen. Als die Front an die Außen- bezirke der Hauptstadt heranrückte, wies die damalige spanische Regierung Jimenez an, Madrid zu verlassen. Er begab sich daraufhin zunächst nach Havanna(Kuba) und dann nach den Vereinigten Staaten, wo er Vorle- sungen über Dichtkunst hielt. Der Sekretär der Schwedischen Akademie, die den Nobelpreis für Literatur vergibt, An- ders Oesterling, feierte quan Ramon Jimenez an einer Rundfunkansprache als führenden Meister in der spanischen Dichtung. Sein Ein- Fluß erstreckte sich vom Mutterland über alle spanisch- sprechenden Lander, wenn auch seine äußerst verfeinerte und fast esoterische Ausdrucksform selbstverständlich sein Publi- kum begrenzte und ihn unter die weltabge- Wandten Einsamen der Literatur stelle. Charakteristisch für Jimenez sei, daß er in einem Vortrag zu Beginn des spanischen Bür- gerkrieges ernsthaft für eine„politische Par- tei der Poesie“ plädiert habe, die nur ein Zen- trum ohne links und rechts meinen konnte. Diese völlige Abkehr von gesellschaftlicher Dramatik und Kampfinteresse würde bei einem anderen Dichter verblüffend und zwei- kelhaft gewirkt haben. Im Fall Jimenez könne man jedoch feststellen, daß dieser Weg in die ungestörte Vertiefung für ihn der einzig mögliche war. Er habe seine Mission im medi- tativen Leben gefunden. Er sei ein Mystiker, dessen Bewußtsein innere Welten spiegele Sein Ziel sei die unablässige Reinigung def poetischen Formen. Für die schwedische Akademie sei es eine besondere Freude, mit diesem Nobel- preis wieder der Literatur Spaniens einen Ehrentribut zu zollen, die auf Grund ver- schiedener Umstände in diesem internatio- nalen Wettspiel leider allzu sehr vernach- lässigt worden sei(es vergingen 34 Jahre; seit die Auszeichnung dem spanischen Dra- matiker Benavente zufiel). Als Typus des idealen Träumers vertrete Jimenez in be- sonders hohem Grade diejenige Kategorie von Dichtern, die Alfred Nobel belohnen wollte. Er repräsentiere Spaniens stolze lyrische Tradition, und seine Auszeichnung bedeute darum gleichzeitig auch eine Ehrung für Antonia Machado und Garcia Lorca, die beide seine Schüler seien und ihm als einem Meister huldigten, dessen Selbstzucht und Treue zur Berufung einzigartig sind. * Juan Ramon Jimenez wurde am 24. De- zember 1881 in Moguer in Andalusien ge- boren. Nach Schuljahren in einem katholi- schen Konvikt bei Moguer studierte er in Sevilla. 1901 ging er nach Paris. Hier wurde die Bekanntschaft mit Ruben Dario, dem latein amerikanischen Dichter und Begrün- der des Modernismus in der spanischen Lyrik für ihn bedeutsam. Sein Aufenthalt in Frankreich machte ihn auch mit den fran- 2z6sischen Symbolisten bekannt, Jimenez lebte dann abwechselnd in seiner Heimat und in Madrid. 1936 ging er im Zusammen- hang mit den Ereignissen des spanischen Bürgerkrieges nach Puerto Rico und späten nach Kuba. Zu seinen Hauptwerken zählen die„Arias Tristes“,(Traurige Weisen),„Jar- dines Lejanos“(Ferne Gärten),„Sonetos Espirituales“(Geistige Sonette),„Platero Vo“ Platero und ich) und„Diario de un Poeta Recien Casado“(Tagebuch eines jung- verheirateten Dichters). dpa AP WOHVKUCHEN SAND 6bf- Köchen getrennt vom Wohnraum Möbel von Trefeger 1 vorzuziehen. Das bekennte Möbelhaus ſrefzger führt bewährte Marken-Köchen, deren zwang⸗ lose gesichligung immer lohnt. Auch för Küchen- möbel und komplette Küchen gilt der Satz: fFEIS WERT. FOUHMSCTHUN- UND DAZU DER BEFUUEMkE ATEN KAUF TREFZ GER Möbelfabrik und kintichtungs haus Nasa KARtsRUHkE KONSTANZ MANNHEIM Sfufr ART Verkaufshaus: Mannheim, 0 6, 1 Wir föhren quch gote kremderzeugnisse Telefon 5 10 00 u. 5 31 00 DKW Luxus- Coupé 3 6, Bj. 1954 3* 6, Bj. 1955 DKW Meisterklasse 2 Cylinder, Bj. 1952 Citroën Limousine Bj. 109970 Kastenwagen Bj. 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Seite MORGEN Roth/ Sucher zurückgefallen In der fünften Nacht des Frankfurter Sechstagerennens gab es zwischen 23 Uhr und Mitternacht eine harte Jagd, die im Ge- gensatz zu den anderen Jagden den Charak- ter einer Vorentscheidung hatte, Dabei trumpften besonders Terruzzi/ Arnold und die jungen Belgier Leon van Daele/ Emile Severeyns auf und versetzten die Konkur- renten um eine oder mehrere Bahnlängen. Von den starken Paaren flelen überraschend die Schweizer Roth/ Bucher um zwei Runden und die Deutchen Petry/ Schürmann gar um vier Runden zurück. Die dänische Mannschaft Nielsen /Klamer belegte mit einer Runde Rückstand den drit- ten Platz. Sie hatten sich besonders Teruzzi! Arnold vorgenommen, aber ein einziges Mal entwischte ihnen das geschickt operierende itallensch- australische Paar und es gelang den Dänen nicht mehr, diese Scharte wieder Auszuwetzen. In jener Stundenjagd wurden über 50 km gefahren. Bei Beginn der Neu- tralisation waren immer noch 14 Mannschaf- ten im Rennen. Nach 104 Stunden waren 2615,306 km zurückgelegt. Der Stand: 1. Terruzzi Arnold; 2. van Daele/ Severeyns; eine Runde zurück: 3. Niel- Sen/ Klamer; 4. Senfftleben/ Forlini; 5. Gillen/ Scholl; zwei Runden zurück: 6. Roth/ Bucher, Landy ist zuversichtlich Australiens Meilenweltrekordler John Landy, dessen Start bei den Olympischen Spielen durch eine Verletzung der Achilles- sehne zweifelhaft geworden war, nahm in- zwischen wieder ein intensives Training auf und erklärte mit einiger Zuversicht:„Es ist sehr wahrscheinlich, daß ich bei den Spielen laufen werde, wenn ich mir auch nach Lage der Dinge keine allzu großen Aussichten aus- rechnen kann.“ Es ist allerdings noch nicht entschieden, ob Landy die 1500 oder 5000 m bestreiten wird. Nürnberger Zabo sieht Schlagerspiel der zehnten Runde Vie: Spiele- 27 Uf. Jore: Watnung fut den, Club Debut Sawitzkis im Stuttgarter Tor?/ Keine Gefahr für Offenbach/ VfR schon morgen beim FSV Die Reihe der Schlagerspiele in der er- sten Liga Süd wird am letzten Oktober- sonntag mit dem Treffen zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem VfB Stuttgart im „Zabo“ fortgesetzt. Nürnbergs glatter Erfolg in Regensburg und der VfB-Sieg über den bis zum letzten Sonntag ungeschlagenen Spitzenreiter Kickers Offenbach kamen ge- rade zur rechten Zeit, um diesem Treffen eine Resonanz zu verschaffen, wie sie bei fast allen Nachkriegsbegegnungen dieser beiden traditionsreichen Klubs gegeben war. Wieder geht es für beide, die seit Bestehen der Süd- Oberliga je dreimal den Titel ge- wannen, um einen hohen Einsatz: Nürnberg will mit Offenbach Schritt halten, der VfB will den Anschluß an die Spitze nicht ver- leren.— Offenbach gilt im Heimspiel gegen den BC Augsburg als Favorit, und dem Karlsruher Sc darf man einen Erfolg in München zutrauen. Fürth steht in Augsburg gegen die Schwaben vor einer neuen schwe- ren Prüfung. Ebenso wird sich Eintracht Frankfurt in Freiburg auf eine starke Ge- genwehr gefaßt machen müssen. Das Pro- gramm: FSV Frankfurt— VfR Mannheim (Sa); 1. Fe Nürnberg— VfB Stuttgart; Bayern München— Karlsruher Sc; Kickers Offenbach- BC Augsburg; Schwaben Augs- burg— SpVgg Fürth; Freiburger FC- Ein- tracht Frankfurt; Stuttgarter Kickers— Vik toria Aschaffenburg; Schweinfurt 05— Jahn Regensburg. In Nürnberg präsentiert der Club eine Abwehr, die sich nach dem Debakel gegen Fürth wieder als äußerst stabil erwiesen hat. Der VfB Stuttgart kommt auf der an- Melbourne-Kandidaten unter der Lupe: Vertagsspiele/ zeigen geößeren Einsatz Trotzdem nur knapper 2:1-Sieg im Trainingsspiel gegen Amateur-Auswahl Eine Auswahlmannschaft westdeutscher Vertragsspielervereine besiegte am Mittwoch in Duisburg die deutsche Olympiafußballelf mit 2:1(1:1) Toren. Die Begegnung wurde wührend des Kurzlehrgangs des deutschen Fußballbundes in der Sportschule Duisburg- Wedau unter Ausschluß der Oeffentlichkeit ausgetragen. In dem schnellen Trainingsspiel gingen die Amateure durch den linken Läufer Semmel- mann(Bayreuth) bereits in der sechsten Mi- nute in Führung. Dann machte sich jedoch die gröbere Einsatzfreudigkeit und Härte der Vertragsspieler-Auswahl bemerkbar. Kapi- tulski, der Linksaußen von Borussia Dort- mund, glich in der 25. Minute aus und der nach der Pause als Rechtsaußen der Vertrags- spbielermannschaft eingesetzte Kölner Rechts- außen Pfeiffer schaffte in der 65. Minute das 2:1. 8 Die Melbournekandidaten, die von Bun- destrainer Herberger, seinem Assistenten Helmut Schön und Georg Gawliezek auf die- ses Probespiel vorbereitet worden waren, hatten Anweisungen, sich vor Verletzungen zu hüten, um die Reise nach Australien nicht etwa zu gefährden. Dennoch zog sich der Mittelläufer Rudolf Hoffmann(Aschaffen- burg) in der ersten Halbzeit eine Prellung am Knie zu, die ihn zum Ausscheiden zwang. Die Aufstellung der Olympia-Kandidaten: Görtz(Sc 99 Düsseldorf); Gerdau(Heider SV), Höfer(Eintracht Frankfurt); Hoffmann Fortuna Düsseldorf), Hoffmann(Viktoria Aschaffenburg), Semmelmann(SpVgg Bay- reuth); Mauritz Fortuna Düsseldorf), Geiger (Stuttgarter Kickers), Zeitler(VfB Bayreuth), Schäfer(Spfr. Siegen), Habig(Rapid Köln). Nach der Pause Eglin(Karlsruher FV) im landen) für Semmelmann, Bruells Borussia M.-Gladbach) für Geiger(Stuttgart) der von der 58. Minute an den ausscheidenden Links- außen Habig(Köln) ersetzte. Das deutsche Olympia-Fußballaufgebot soll in der ersten Novemberhälfte nochmals in Duisburg-Wedau in einem Lehrgang unter Bundestrainer Sepp Herberger zusammen- gefaßt werden. Der Abflug der Mannschaft nach Melbourne ist für den 16. November Vorgesehen. Boxmanager ausgeschlossen Der Vorstand des Verbandes der Faust- kämpfer(dF), Berlin, beschloß am Mitt- woch in Berlin, den Manager Max Blesgen (Berlin) aus dem Verband auszuschließen, weil er wiederholt grob gegen die Satzungen des VdF und die sportlichen Regeln des Bun- des deutscher Berufsboxer verstoßen habe, Blesgen hatte mit Schreiben vor 19. Oktober an den Bund deutscher Berufsboxer den An- trag gestellt den derzeitige Präsidenten deg BdB, Hans Laufersweiler, auszuschließen. Aus der vom Verband der Faustkämpfer am Mittwoch herausgegebenen Meldung geht nicht hervor, ob ein Zusammenhang zwischen diesem Antrag Blesgens und seinem jetzt er- folgten Ausschluß besteht. Preßburg schlug Grasshoppers Im ersten Durchgang des Achtelfinals um den Europa-Pokal im Fußball kam Slo- van Preßburg im Spiel der Meistermann- schaften der CSR und der Schweiz zu einem 1:0(1:00)-Erfolg über den Gast Grasshop- pers Zürich. Vor 40 000 Zuschauern fiel in deren Seite mit einem Sturm, der in den letzten vier Spielen 21 Tore schoß, und in dem zur Zeit Nationalspieler Waldner in Hochform spielt. Nürnbergs Abwehr wird einem Glanztag haben müssen, wenn dieser Angriff gestoppt werden soll. Gespannt darf man sein, ob der VfB schon jetzt Torhüter Bögelein durch Sawitzki ablöst, der am letz- ten Sonntag erfolgreich in der Reserve de- butierte. In der Geschichte der Club- VfB- Treffen gewann der Club sechs von elf Spie- len in Nürnberg, vier endeten unentschie- den, und nur einmal(1953/54) gab es mit 2:1 einen VfB-Sieg. Die knappe Niederlage im Neckarstadion dürfte Offenbachs gute Kampfmoral kaum beeinträchtigt haben. Gegen den BC Augs- burg ist der Spitzenreiter wieder klarer Favorit. Auch der Karlsruher SC sollte stark genug sein, um seine Aufgabe in München zu lösen. Es wäre keine Ueberraschung, wenn Fürth nach der Schlappe gegen den FSV Frankfurt in Augsburg gegen die Schwaben wieder mit einer guten Partie aufwarten würde. Daß Eintracht Frankfurt in Freiburg gut spielen wird, ist ohne wei- teres anzunehmen. Allerdings klappt im Ein- tracht-Angriff nicht immer alles nach Wunsch. Die Stuttgarter Kickers sind höher einzuschätzen als Aschaffenburg, zumal Vik- toria nun auch noch auf Ertel verzichten muß. Ebenso dürfte Schweinfurt stärker sein als Regensburg. Der 2:1-Sieg im Ronhof zeigte deutlich, wie gut es der FSV Frankfurt auch ohne Richard Herrmann versteht, aus Schnitzern der generischen Verteidigung und Lücken in der Abwehr Kapital zu schlagen. Die schwerste Aufgabe wird daher am Born- heimer Hang im einzigen Samstagspiel der zehnten Runde die Hintermannschaft des VfR zu bewältigen haben. Es würde sich vielleicht empfehlen, diesmal wieder Heit- mann auf dem Posten des rechten Ver- teidigers zu berücksichtigen, der sich gegen den gefährlichen FSV-Flügel Krämer/ Kraus doch besser als der junge Bender durch- setzen sollte. Im übrigen wird Trainer Merkle wohl auf die gleiche Mannschaft wie gegen Bayern München zurückgreifen. Durch die Sperren für Lipponer, Lebefromm und Straub: Sele schließbate Lcken beim SV Waldho Fünf Erstplacierte der 2. Liga Süd diesmal auswärts/ Singen im Blickpunkt In der II. Liga Süd hat sieben Spieltage vor Beendigung der Vorrunde das Gedränge an der Spitze etwas nachgelassen. Von dem alleinigen Tabellenführer 1860 München (15:5 Pkt.) bis zum Zehnten, Hanau 93 (10:10 Pkt.), sind es nun fünf Punkte Unter- schied geworden. Aber schon am Wochen- ende kann die Lage wieder anders sein: Die fünf Ersten der Tabelle haben auswärts an- zutreten, und so sollte ein Teil der übrigen Vereine wieder etwas nachrücken können. Das Schlagerspiel des Sonntags ist zweifel- los die Partie am Hohentwiel zwischen dem zu Hause noch ungeschlagenen, auf dem sechsten Platz rangierenden FC Singen 04, und dem auswärts noch unbesiegten, die zweite Position einnehmenden SSV Reut- lingen. Für beide Mannschaften hängt viel vom Ausgang dieses Treffens ab. Die Reut- linger können durch einen Sieg die Spitze übernehmen, zumindest aber den zweiten Platz halten. Nach dem 1:1 in Kassel kann der FC Singen 04 wieder neue Hoffnungen schöpfen, die durch einen doppelten Punkt- gewinn gegen die Achalmstädter mit einem Vorderplatz erhärtet werden könnten. 1860 München hat seine Spitzenposition beim FC Hanau 93 zu verteidigen. Dies wird für die Löwen nicht ganz leicht sein, denn immerhin hat der Tabellenzehnte zu Hause noch kein Treffen verloren. Auch die übrigen Mannschaften in der oberen Hälfte stehen vor keinen leichten Auswärtsbegeg- nungen. Hessen Kassel wird beim TSV Straubing sicher alles aufbieten müssen, um eventuell einen Punkt zu entführen. Daß dem ASV Cham die Bäume nicht in den Himmel wachsen, dafür will der VfR Heil- bronn sorgen. Schritt für Schritt nimmt Bayern Hof die Sprossenleiter nach oben. Ob der SV Wies- baden die Hofer auf ihrem spät einsetzenden Siegeszug abstoppen kann, darf bezweifelt werden, denn die Hessen gewannen bisher nur ein Spiel. Der 1. FC Pforzheim will beim VfB Helmbrechts versuchen, sein Renomée wieder herzustellen. Bedrohlich wird die Lage für den VfL Neustadt, wenn er es gegen die Spielvereinigung Neu-Isenburg nicht versteht, beide Punkte auf sein Konto bedarf es eines Sieges über den auswärts noch zu keinem doppelten Punkterfolg ge- kommenen SV Darmstadt 98. Ulms Sturm hat mit 13 Toren in den letz- ten drei Spielen seine Gefährlichkeit hin- länglich unter Beweis gestellt. Besonders das 6:2 über den Karlsruher FV, mit dem sich die„Spatzen“ am Vorsonntag auf den vier- ten Tabellenplatz vorschoben, dürfte Auf- trieb gegeben haben. Waldhof hat das Pech, ausgerechnet gegen diesen Gegner mit drei Ersatzspielern antreten zu müssen, wobei der Ausfall von Straub und Lebefromm im Sturm nicht einmel so schwer wiegt, wWie das Fehlen von Lipponer im Abwehrzentrum. Vermutlich— die endgültige Mannschafts- aufstellung liegt noch nicht vor— wird Preis wieder zum Zuge kommen und Grimbs den Posten„Pauls“ übernehmen. Zum Verbot der Schmierseifen-Technik: Krasse Abwehrfen er Offen Kickers Offenbach— FC Barcelona 1 4 greif Die Offenbacher Kickers Unterlz Die füh. dem Bieberer Berg am Mittwochabend, Ind übere den FC Barcelona in einem Flutllehtz beten. 18 30 000 Zuschauern mit 3.4(1.2) Toren. h ae rühmte spanische Elf zeigte einen 2 5 g Fußball.. hochstehenden Die Ole ortkreis Waren ihr jedoch ein Sleichwertiger Sportverein ja der Kickerssturm wirkte sogar 2b id den V. licher als die vor dem Tor ums Fünferreihe der Spanier. Krasse Abheh kehler verhalfen den Gästen jedoch 2 5 pie Ui vermeidbaren Treffern durch Martinez g schwedisch Mandi. Kubala und Martinez erzielen geweckt, 0 restlichen Tore. Offenbachs Schützen u daun— Se Andi Le Kraus(zwei) und Nazarenus. Pie ie Stattfinden Spieler der Spanier waren Ramalletz, 0 Der sch und Kubala. man habe Ungarn ge Auch 100-m- Weltrekord id de Senne der schwe Nuit 12024 Ninuten stellte die in h derne, alte australische Schwimmerin Tom Teen, 5 Crapp am Donnerstag bei den onde werter 1 Prüfungskämpfen in Melbourne auch 1 Wenn der neuen Weltrekord über 100 m Kraul. ee 0 Schwimmerin hatte erst am Samstag hö best 1 ney vier neue Weltrekorde auf den Ste in Wien f von 200 Meter bis 440 Fards erzielt De Wetrscher erkannte Weltrekord über 100 m Krau 1 Aue seit dem 4. April 1956 von der Meine J. Gastelaars mit 1:04, 0 Minuten geg Neben d Lorraine Crapp hatte am Samstag in daß pörschke in der 4K 100-Lards-Staffel bereits 100 wennin erreicht. Hinter Lorraine Crapp aan oe vor Daun Fraser ihre persönliche Best g per deutse 1203, 1 Minuten. ee nicht Auch in der 4x& 100-m- Staffel der Netz ebenkalls i. gab es eine Weltbestleistung von 40% f Pelter K0 der Dawn Fraser, Margaret Gibson, n kuker, wer Leech und Lorraine Crapp ihre Westrebeg schlußtrain zeit vom Samstag um 2,5 Sekunden ver Freiburg fa serten. burg, von! Abflug nac . 1. Am Von der badischen Vereinen n diglich Wei. ird voll s Terry Gathercole, die im 200. m. Bra schwimmen der vorolympischen Melbnu Wettkämpfe siegte, stellte mit 2240 eg neuen australischen Rekord auf und pere. serte ihre eigene Bestzeit um 0,6 Sekunde Ebenso wurde eine neue australische Ne, zeit im 200-m-Butterflystil von John shall erzielt, der 2:30,55 benötigte, Ein weit rer australischer Rekord fiel, als David ru im 100- m- Rückenschwimmen mit 1% siegte. ine Verletzung de: spanischen Che Leichtathletik- Verband Spaniens will gegen IAAF- Beschluß protestieren Die gesamte spanische Presse nahm am Mittwoch mit Empörung zu dem Beschluß des Internationalen Leichtathletik- Verbandes GCAAF) Stellung, durch den der sogenannte „spanische“ Speerwurfstil sofort verboten Werden soll. In der Madrider Zeitung„Ar- riba“ fand Spaniens Sportführer Elola hef- tige Worte und versicherte, daß sich Spanien mit diesem Entscheid nicht zufriedengeben werde. Elola bezeichnete den am Dienstag in London gefaßten Beschluß der IAAF als einen Verstoß gegen die olympischen Bestim- mungen, in denen es in Artikel 11 Absatz 3 heiße, daß Aenderungen oder Zusätze zu den Wettkampfbestimmungen für olympische Spiele nur dann Gültigkeit haben, wenn sie mindestens zwölf Monate vor dem Beginn der Spiele beschlossen worden seien. Elola bezeichnete es als einen unmöglichen Zustand, daß nur einen Monat vor dem Be- ginn der Olympischen Spiele in Melbourne eine Regeländerung in Kraft treten solle, noch dazu, ohne die Vertreter Spaniens als einen Erfol dern. Auf und Viern VB Leime gen zu den im Renner tungen wird diese Entscheidung als eine he. letzung der spanischen Ehre beꝛzedipe, Ebenso wie man vor vier Jahren eine Ieh Streit nung des orthodoxen Bruststils im Sun Stre men vom neuen Schmetterlingsstil bee Nins k damals allerdings erst nach den Olymp 8 Spielen, so wäre es durchaus möglich, g im Speerwerfen künftig zwei getrenms, Stilarten in getrennten Wettbewerben geit zu lassen. Auf keinen Fall sei es aber n lich, diese Entscheidung so kurz vor Olympischen Spielen zu treffen, Spalt werde auf jeden Fall seine Speerwerfer ud, Melbourne entsenden und seinen Standp Eser Tan: mit aller Energie vertreten, erklärt Ela begründete Der spanische Leichtathletik. Verte f park 9 75 beim internationalen Leichtathletik- Ver Fettkam. GAATF) Protest gegen die am Dienstat; 08 b. troffene Entscheidung einlegen, die den gar J genannten„spanischen“ Speerwurfstil ung Fettram 5 sagt. Durch die neue„spanische“ Speervuß Spiele er technik waren in jüngster Zeit Leistum 18 erzielt worden, die den bisher gültigen Spe e Tor, Jäger(Fortuna Düsseldorf) für Hoff- der 19. Minute die Entscheidung durch ein zu bringen. Das Schlußlicht os zu werden, dem Ursprungsland der neuen Technik, wurf- Weltrekord des Polen Sidlo von f, Als Spre mann(Aschaffenburg), Schwall FV Dax- Tor von Moraveik. erhofft sich der Karlsruher FV, doch dazu überhaupt gehört zu haben. In anderen Zei- zum Teil erheblich übertrafen. 3 0 5„ 000-Meter. As ist ab 0 Vochen von Warum sind Frauen z 5 3 zun denune 2212 ust unmög heute so anfällig? de IRD WEINK BRAND FABRIZIERT?„ * Warum haben 32% der Frauen mit so tist die weiblichen Organe, 1 Brasher, di typischen Beschwerden zu tun, wie den monatlichen Rhythmus, stärkt kamen, u Nervosität, Kopfschmerzen, Rücken- Herz und Nerven und eee Bedingung schmerzen, Schlaflosigkeit, Schwierig- den Schlaf. So 5 e athletie-Ve i i kritischen T. d Jahre, jung von innen heraus, bringt Wee! 8 Edlen Weinbrond konn man 9 8 ne Lebensfreude und Schaffenskralt 0 ö 5 den 3. schwankungen? Weil noch immer zu lich„„ 1 1 1 i 12 8 5 i isgen, daß die Ursache meist Welt das Glück eines neu 1 e ieh fabrizieren l Sein Wer. N ger weiblichen Or- lebens durch Frauengold. 1 werden mu 1 gene liegt, denn diese bestimmen nicht auch Sie auf seine erneuernde fit den muß von der Auswahl der deen VVÄ HHU 8 sondern sind das Zentrum des weib- isti i 5 lichen Wohlbefindens. Deshalb reagie- 1 charakteristischen Weine über 2b Frag ben 20d Kore ses 2 lische Belastungen als Männer. Frauen 4 clie vorsichtige Destillation bis in jedem Lebensalter konnen aber die ö natürlichen Vorgänge in ihrem Körper mit natürlichen Mitteln steuern., durch Schla i 0 zur longen Lagerung stets mit rRAUENG OLD. des orsensperilsch kin fob PgbepCOtb e,%, aul die Frau ausgerichtet ist und darum den uangeld ace Beim se ſjebevoller und fachmönnischer des Ubel an der Wurzel faßt: Es kräf. Sie kostenlos von HOM 80 Ring 1 e zur 8 3 Tabellenfu Sorgfalt behütet werden. dem edenf, 1 Vo del aphän am Sonnta An unsere Inserenten! ane Durch die Neuregelung der Arbeitszeit in den 3 55 graphischen Betrieben können wir samstegs 1 eme harte Sie mverden den Qelst eines teaditionsbemuſßten t Besonders preiswert! dan den Qualitatssteebens oerspliten, venn, Sie unseꝛe Umfang besetzen. 4 8 1 Deennerei in Bingen besuclen. Dielleielie bietet Wr bitten daher alſe Aufiraggeber höflich, Rindfleisch ben wieder 2 demnach N Olen eine Nlieinteise ¶felegenſicit daau Anzeigen im eigenen af I e An Aa E O oſhen 7 N 850 g Nefto-Einwagge gegen bein 888 ee 8 f för die. 1/1 Dose nur Punkte zu 2 belten als Montag-Ausgabe 8e Fe bis spätestens Jedoch 10 2 ringen in; 5 freitags J8 Uhr kerlete 5 5 Lase sein, L— A L 5 1 gufzugec pon.—— cih f müßte ein a 5 Namnneimer Lor sieglos MEISTEREBRANHD MAGNUM duch dier UNA Aua Anzeigen- Abteilung 26. Oktober 1956 HORGEN Seite 18 1936/ p r. 250/ Freifag. Zur Selbsthilie greifen Mannheims Sportvereine wee 0 5 M heimer Sportvereine ie führ ann g augtenage benen, zur Selbsthilfe zu vochabend ig ud um ihre Interessen bei allen maß- dutltehtgah keiten Stellen wirksam vertreten zu kön- ) Toren, N. f Aus diesem Grund wurde ein Gremium einen tech, bildet, das im Einvernehmen mit dem ie Offelte portkreis Mannheim die Interessen der vertiger ge Sportvereine bei Verwaltungen, Regierung sogar zig ind den Verbänden vertreten soll. or umsting Länderspiel fraglich rasse Abne f i jedoch un Die Unruhen in Ungarn haben beim h Martiner g gchwedischen Fußballbund ernste Zweifel 82 erslelg weckt, ob das Fufßball-Länderspiel Un- Schützen e— Schweden am Sonntag in Budapest us. Die f. dtatttinden kann. 5 a de 195 schwedische Fußballpund e N n babe bisher nichts zu dieser Frage aus 8 gehört und nehme an, daß das Spiel Kaltfinden solle. Im Interesse der Sicherheit 5 schwedischen Fußballspieler wWẽäre es allerdings besser, nicht nach Budapest zu reisen, doch müsse das Spiel dann vom ungarischen Verband Abgesagt werden. wenn der ungarische Fußballbund das Spiel wünsche, würden die Schweden nach Buda . ö et fliegen. Von der ungarischen Botschaft ul gehe in Wien wurde erklärt, das Spiel könne 9 90 walrscheinlich nicht stattfinden. 2 10 m g 5 2 ler wall Auch Laufer in Freiburg uten Seba Neben den Olympia- Teilnehmern Germar, nstag in dez porsche und Oberste traf nun auch der reits Logaig Schwenninger Heinz Laufer in Freiburg ein, app verbeseſ po er vor allem am Wassergraben trainiert. ne Bestzeit g per deutsche Hochspringer Püll, der aller- ings nicht zum Olympia-Aufgebot zählt, ist fel der ebenkalls in Freiburg. Herbert Schade und von 440 W kalter Konrad, die beiden Langstrecken- Gibson fe ter werden Ende dieser Woche zum Ab- re Westreint Schlugtraining bei Gerschler erwartet. Von Kunden beg Rielburg kahren die Leichtathleten nach Ham- a burg, von wo in der kommenden Woche der Adfug nach Melbourne erfolgt. Offene ekord fg e die 18 10 nerin Torn en olympi irne Auch e Kraul al 1 200-M- Froh, zen Melboung mit 240 h ah Silberschild-Vorschlußrunde in Heidelberg: Westen kommi mit sieben Iniernalionaten Trotzdem darf man ein gutes Abschneiden der badischen Elf erwarten Am Sonntag ist der Heidelberger TSG Platz hinter dem Tiergarten Schauplatz des Vorschlußrundenkampfes um den begehrten Silberpokal. Nachdem Baden in der Vor- runde in Heilbronn Württemberg mit 0:1 ausschaltete, gelangte die Elf jetzt durch Freilos in die Vorschlußrunde. Hier trifft die badische Vertretung am Sonntag, 10.30 Uhr, in Westdeutschland auf ein Team, das als das derzeitig stärkste der Bundesrepublik betrachtet wird und somit als Favorit gilt. Die Westdeutschen, mit nicht weniger als sieben Nationalspielern in ihren Reihen, bringen als jüngste Empfehlung den 4:0- Sieg beim Zwischenrundenspiel gegen die bayerische Auswahl mit. Dieser wiegt um so schwerer, als in der Elf der Bayern so routinierte Spieler wie der Rekordintenatio- nale Rosenbaum,„Bubi“ Dollheiser(jetzt Wacker München), Ferstel sowie der alte Taktiker Dempel standen. Die Westdeutschen werden in Heidelberg mit fünf Nationalspielern, Ullerich, Delmes, Hugo Dollheiser, Nonn und Budinger, an- treten, die zur Zeit am letzten Lehrgang in Müngersdorf teilnehmen. Badens Aufgabe wird also sehr schwer sein. Da aber nach einer alten sportlichen Faustregel eine Mannschaft mit dem Geg- ner wächst, darf auch mit einer guten Lei- stung gerechnet werden. Und es bleibt abzuwarten, inwiefern es den Badenern ge- lingt, ihren unberechenbaren Kampfgeist gegen die technische Klasse des Gegners in die Waagschale zu werden. Für Baden wurden nominiert: Baierle (HTV 46); Jehle HTV 46), Heinzmann(HC Lahr); Wollthan(TSG 78), Hannemann (HCE), Seufert II(HTV 46); Sommer (HTV 46), Neckel(Sc Karlsruhe), Riehl(TSG 78), Rummer, Wissmaier(beide HCH). Westdeutschland kommt mit: Deppel; Jakobs Viernheim und ASV wieder Favoriten, aber: auf und verd. 1 0,6 Sekune stralische Beg. von John Mar igte. Ein vez. Us David Ilie, zen mit fa Von den an der Tabellenspitze der nord- gadischen Fußball- Amateurliga liegenden ſereinen muß am kommenden Sonntag le- diglich Weinheim auswärts spielen. Neckarau ird voll aus sich herausgehen müssen, um enen Erfolg der Bergsträßler-Elf zu verhin- dern. Auf eigenem Platz sollten Feudenheim nd Viernheim gegen Forchheim bzw. den iB Leimen ohne allzu große Anstrengun- gen zu den Punkten kommen. Auch die gut m Rennen liegenden Pforzheimer Vereine Ele protestieren ag als eine her. re bezeichnen wren eine Tren, ils im Schyin, Streit um die Olympiabahn 11 00 bein dine Bestimmung des Organisations- en Ohe gomitses, nach der Wettkämpfe auf den 1 r geen dennen im Melbourner Olympie Park bis ee 5 10 den Spielen untersagt sind, hat bei den 1 eb e füstralischen Olympiakandidaten und den i 10 5 in Australien eingetroffenen promi- efken. Spal denten Mitgliedern des britischen Aufgebotes cerwerter u. derte Kritik ausgelöst. Nach Ansicht des 1en Stench Gleanisations- Komitees, dessen Sekretär relaxt Eis ear Tanner das Verbot bekanntgab und K-Verband i besründete, werden die Anlagen im Olympic nletik-Veriz Fark zunächst für Trainingszwecke benötigt. g Dienstag 5 ettrempfmäßige Veranstaltungen würden en, die den des Trainingsprogramm erheblich stören. wurtstil u dear Tanner legte den Läufern, die auf ae“ Speerſil Jettkämpfe vor Beginn der Olympischen eit Leistung piele Wert legen, nahe, auf Grasbahnen zu gültigen pe len. N dlo von do als Sprecher der mit diesem Verbot un- „ zukriedenen Athleten erklärte der britische — bernenrekordmenn Gordon Pirie: Es ist absolut lächerlich, daß uns wenige ochen vor Beginn der Spiele vorgeschlagen JU wird auf Grasbahnen zu laufen! Eine solche Unstellung ist ohne ernsthaften Formver- li hut unmöglichl“ Ebenso enttäuscht zeigten 9 dach die anderen britischen Weltklasseläufer 1.. Chataway, Brian Hewson und Chris ine, den rasher, die besonders früh nach Melbourne enk Ses 1 um sich unter wettkampfmäßigen dingungen zu akklimatisieren. Der Leicht- AUENOOU0 5 bringt wett etdletie⸗Verband des Staates Victoria hatte enskral. Ii. für den 3. und 11. November Sportfeste mit auen in dn den bereits eingetroffenen Athleten aus 75. Vebersee geplant, die nunmehr abgesagt d. Vetle: perden mußten. zernde tall wird das Vefolgefeld noch größe! 1. Amateurliga: Pforzheimer Vereine wollen weiter Boden gutmachen dürften ihr Aktivkonto um zwei Zähler ver- mehren. Birkenfeld hat es zwar mit dem DSC Heidelberg zu tun, doch ließ die Mann- schaft in den letzten Wochen rapid nach. Die starken Rasenspieler dürften sich ihre Position von Bretten kaum erschüttern las- sen. In Daxlanden rechnet man mit dem zweiten Heimsieg des Fußballvereins gegen Schwetzingen. Auch bei den Begegnungen Durlach gegen Hockenheim und Phön. Mann- heim gegen Plankstadt kann man den gast- gebenden Vereinen die größeren Aussich- ten einräumen, obwohl auch Erfolge der Be- sucher keine Ueberraschung bedeuten wür- den— Es spielen: ASV Feudenheim— Spfr. Forchheim, SV Birkenfeld— DSC Heidel- berg, VfR Pforzheim— VfB Bretten, FV Daxlanden— SV Schwetzingen, ASV Dur- lach— FG Hockenheim, VfL Neckarau ge- gen FV Weinheim, Phön. Mannheim— TSG Plankstadt, Amicitia Viernheim— VfB Lei- men. beide Club Raffelberg), Ullerich Rot-Weiß Köln); Hegemann(SV Duisburg), Hidding (Club Raffelberg), Delmes(Rot- Wein Köln); H. Dollheiser Preußen Duisburg), Heim(Club Raffelberg), Nonn(Uhlenhorst Mülheim), Budinger Oüsseldorf 99), Suhren(Club Raf. kelberg). Ponomarjewa im Trainingscamp Die russische Olympiasiegerin und Europa- meisterin im Diskuswerfen, Nina Ponomar- jewa, die nach der„Hutaffäre“ mehr als sechs Wochen in London verborgen gehalten wurde, dann aber von einem englischen Gericht zwar überführt, aber freigesprochen wurde, traf von Moskau kommend im Olympia-Trai- ningslager Taschkent ein. Es kann daher damit gerechnet werden, daß die stärkste Diskuswerferin der Welt in die UdssR- Olympiamannschaft eingereiht wird. „Mr. Arsenal“ gestorben Englands Fußball- Rekordmeister Arsenal erlitt einen schweren Verlust: im Alter von 59 Jahren verstarb Tom J. Whittaker, der seit dem 31. Mai 1947 die Geschicke des be- rühmten Klubs als Manager leitete. Ob- wohl Whittaker, unter dessen Leitung Ar- senal zwei Meisterschaften und einen Pokal- sieg gelang, seit langem schwer krank war, 20g er sich erst von seinen Geschäften zu- rück, als es bereits zu spät war: auch ein Krankenhausaufenthalt konnte die angegrif- kene Gesundheit nicht wiederherstellen. Whittaker war einer der englischen Mana- ger, die buchstäblich von der Pike auf dien- ten: Er spielte von 1920 bis 1925 als Profes- sional bei Arsenal. Als eine Knieverletzung seiner Karriere ein Ende setzte, wurde Whittaker Trainer und Masseur, später Assistent des Managers Aleson(der seiner seits die Nachfolge Herbert Chapmans an- trat) und schließlich verantwortlicher Mana- ger. Neben seiner Tätigkeit für Arsenal leistete Whittaker dem englischen Fußball bei verschiedenen Gelegenheiten als Be- treuer der Nationalelf große Dienste. Wie sie spielen Freitag, 20 Uhr, Eisstadion SC Wismut Chemnitz: Tor: Vogt (Kindermann); Verteidigung: Werner Hei- nicke, Philipp,— Mältzer, Günter Heinicke; 1. Sturm: Hönig, Rudert, Heinz Heinicke; 2. Sturm: Vogel, Speck, Schoeppe. MERC: Tor: Wargenau(Wesselowski); Verteidigung: Guttowski, Schoor, Kartak, Lehr, Scheifel; 1. Sturm: Lödermann, Ko- necki, Schif; 2. Sturm: Schneiders, Dr. Eich- ler, Lorenz. Sportabzeichen-Abnahme Am Dienstag, 30. Oktober, wird ab 20 Uhr die Beistungsabnahme im Gewichtheben in der Sporthalle des KSV 1884 Mannheim vor- genommen. Leistungsbücher sind mitzu- bringen. 5 Beim Spiel gegen TSG Ketsch: In Leulersiausen fälli erste Enischeidung Treffen der Verbandsklasse-Neulinge in Edingen/ VfL gegen Birkenau In der nordbadischen Handball- Verbands- liga kommt es am Wochenende zur vorent- scheidenden Begegnung Leutershausen gegen Ketsch. Es ist kaum anzunehmen, daß der deutsche Vizemeister und Tabellenführer SG Leutershausen„stolpert“. Oftersheim errech- net sich gegen den VfR Mannheim zwei wei- tere Punkte, während bei Rot gegen Nußloch und Neckarau gegen Birkenau die Gastver- eine höher im Kurs stehen. Das Duell der Neulinge Edingen— Dossenheim sollte eine klare Sache für Edingen sein. In der Bezirksklasse findet die interessan- teste Begegnung in Hemsbach statt, wo der TV Großsachsen anzutreten hat. Man sollte hier aber den gastgebenden Hemsbachern die größeren Chancen einräumen. Einen schweren Gang hat die Sd Hohensachsen, die in Ilves- heim erwartet wird, vor sich; dennoch ist die Partie für die Bergsträßler nicht aussichtslos. 98 Seckenheim, der derzeitige Tabellenfüh- Nordbadische Ringer-Oberliga: ond a skuts erholen Krlsruhe e Schlagerbegegnung in Sandhofen: Beim sechsten Kampfta i 1 g der nordbadi- 5 Ringer-Oberliga kommt es am Wochen- 8 kebellentünüsser Begegnung zwischen dem dan 0 RSC Eiche Sandhofen und 5— 1 e noch unbesiegten SV 98 Bröt- 755 8 Ausgang dieses Kampfes wird am 80 ngen. Können die„Eiche“-Ringer 10 Brötetat,(40.30 Uhr, Lokal zum„Adler“) mit 9 niederhalten, dann steuern sie 8. 85 Kurs die Halbzeitmeisterschaft 5 n wird der„Eiche“ zweifellos 8580 5 Nuß zu knacken geben, doch neigt 1 1 Sandhofenern Siegesaussich- 55 1 Sie bewiesen ihre grogar- . 5 55 Pllerakt gerade in den letzten Kämp- ö demnach ni Für eine komplette„Eiche“ sollte t e„schief“ gehen! ASV Germa- eben bei sal als Tabellenzweiter läuft da- ne. ESV Wiesental Gefahr, weitere gelten 3 e denn die Wiesentaler dürkte 15 eimstark. Vom Spitzenterzett as Feud Sandhofen lediglich noch der Jedoch m 8 ungerupft davonkommen. ingen 5 er sich vor dem RSV Eiche Oest- komplett acht nehmen. Trotzdem sollte eine 86 5* der Feudenheimer in dei — dliceiich ie gefährliche Oestringer Klippe wüßte ein knapper Sic Ber SpVes Retsch vor sdeglo aper Sieg über den nach wie Slosen ASV Heidelberg geli auch die 2 idelberg gelingen und Hause n e Germanen sind zu n den RSC Vi 5 5 ront jernheim knapp in wird dde e Besonders ere sesnung zwischen den Aufstei- Duell de- beiden Ungeschlagenen Eiche-Staffel empfängt Brötzingen gern Sd Kirchheim und KSV Kirrlach wer- den. Kirchheims Mattenvorteil sollte für einen knappen Sieg ausschlaggebend sein. Die beiden Mannheim Heidelberger Lan- desliga-Gruppen pausieren diesmal. Nur die Begegnung der Gruppe II zwischen ESV Schriesheim und KSV Sulzbach wird nachge- holt. Diese Angelegenheit sollten die Schries- heimer zu Hause sicher für sich entscheiden können, wodurch sie dann vor dem ASV La- denburg als Halbzeitmeister vorgestellt wer- den könnten. Einen großen Tag haben die Rasenkraft- sportler am kommenden Sonntag ab 9.30 Uhr und 14 Uhr auf dem Karlsruher Germania- Sportplatz im Wildpark. Port werden natio- nale Einzel- und Mannschaftsturniere ausge- tragen, wozu sich die Elite der deutschen Ra- senkraftsportler ein Stelldichein geben wird. Mit BSd Motor Jena und BSG Einheit Berlin sind die besten Sowjetzonen-Mannschaften am Start, während das Saargebiet sein bestes „Pferd“ den KSV Ensdorf entsendet. Diese Mannschaften messen sich mit den DAB-Spit- zenmannschaften von der Spygg Germania Karlsruhe, Spygg Neu-Isenburg, TK Hanno- ver und ASV Ludwigshafen. In Backnang werden an diesem Wochen- ende die deutschen Meisterschaften im Kunst- kratfsport ausgetragen. Das Meldeergebnis hierfür übertraf dabei alle Erwartungen, sind doch nicht weniger als 50 Nennungen zu ver- zeichnen. 13 deutsche Meistertitel werden da- bei vergeben.— all rer, ist zu Hause gegen Sandhofen nicht ge- kährdet, wenn auch der Kantersieg Sand- hofens über Weinheim die 98er zur Vorsicht mahnen sollte. Laudenbach erwartet 99 Sek- kenheim. Ein knapper Sieg der Mannheimer Vorstädter wäre keine Ueberraschung. Die schwerste Aufgabe steht wohl dem SV Wald- hof bevor, der in Brühl beim TV anzutreten hat. Hier wird alles davon abhängen, wie sich der Waldhofangriff zusammenfindet. In der Kreisklasse A wurde das wichtigste Spiel des Tages, TSV Viernheim— TV Friedrichsfeld, wegen Platzschwierigkeiten von der Terminliste abgesetzt. So steht die- ser Sonntag im Zeichen der Mannschaften der unteren Tabellenhälfte. In den Spielen 07 Seckenheim— Polizei SV, Einheit Wein- heim— TSG Rheinau und TSV 1846— TV Oberflockenbach geht es um den Anschluß an das Mittelfeld. In allen drei Begegnungen dar man den Platzvereinen die größeren Chancen einräumen. Ueberhaupt dürfen an diesem letzten Oktobersonntag mit Heim- siegen gerechnet werden, denn auch ATB Heddesheim sollte die Sa Mannheim und TV Sandhofen 64 Schwetzingen bezwingen. In der B-Klasse wird auch der kommende Sonntag der MG bei Fortuna Schönau und Badenia Feudenheim in Lützelsachsen neuen Punktgewinn bringen. Platzsiege werden er- wartet bei den Begegnungen IV Neckarhau- sen— MTG I b, TSV Lützelsachsen— Feu- denheim I b sowie Sc Käfertal— SV Wall- stadt, dagegen sollte Schriesheim über Käfer- tal I b die Oberhand behalten. In der zwei- ten Staffel pausiert TV Rheinau; Reilingen und Neulußheim werden mit den I b-Mann- schaften von TV Rheinau bzw. 98 Secken- heim nicht viel Mühe haben. Offen ist der Ausgang TSG Plankstadt— SC Pfingstberg, während sich TSV Neckarau über die Post sicher behaupten wird. Bei den Frauen kommt es zum zweiten Kreisauswahlspiel, diesmal gegen den SV Waldhof auf dessen Anlage. RV-Waldhof ehrt seine Aktiven Der Radsportverein Waldhof, der in der vergangenen Saison einen besonders hohen Prozentsatz Neuzugänge zu verzeichnen hatte, ehrt am Samstag, 19.30 Uhr, im Fran- ziskushaus diejenigen der Aktiven, die durch ihre jüngsten Erfolge den Namen des Vereins auch wieder über die Grenzen Mannheims hinaus bekanntmachten. Den „passiven“ Mitgliedern, die durch ihre Un- terstützung einen nicht unwesentlichen An- teil am sportlichen Auftrieb des Vereins ha- ben, ist im anschließenden gemütlichen Teil Gelegenheit geboten, bei Tanz und Unter- haltung„aktiv“ am Vereinsleben teilzuneh- Men. Damen- Mäntel der Unsere Mantelauswahl ist ein Beweis unserer besonderen Leistung. n. Zaphlungserleichterung durch un ser Kreditburo im ersten Stock Taillierte i 0 Mäntel der Meisterklasse Anmutig und voll Pariser Chic. Edler Pelz und edler Stoff. 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Eine große Schafzuchtstation in North-Queensland, wo trotz Streikorder noch gearbeitet wurde, wird in Brand ge- Steckt. Die Täter können nicht gefaßt wer- den Gleichzeitig streiken die Arbeiter in den Zuckerrohr- Pflanzungen, allerdings erst seit zwei Monaten Auch dieser Streik droht auf Sanz Australien überzugreifen. In Sydney streiken 2 500 Sortierbeamte im Hauptpost- Arrrt, weil ein Kollege wegen Verletzung der Dienstvorschriften entlassen worden war. Ueber zehn Millionen Postsachen bleiben liegen, darunter dringende Telegramme und Auslandspost. In ganz Australien führen gleichzeitig die über 35 000 Postbeamten einen„regulation- strike“ durch, einen„Verordnungs-Streik“, um eine Gehaltserhöhung zu erzwingen. Bei dieser Streikart halten sich die Bearnten einfach genau an die Vorschriften— vor allem an die veralteten Vorschriften, die völlig sinnlos geworden sind. So wird z. B. ein Postkasten nicht geleert, wenn an der betreffenden Straßenseite ein Auto näher sls drei Meter vom Kasten geparkt steht. Ein Brief wird nicht zugestellt, wenn er nicht die Nummer des Postbezirks trägt oder die Hausnummer fehlt. Briefumschläge mit Zellophanfenstern oder orangefarbene Cou- Von unserem Korrespondenten Jürgen Pechel verts werden nicht befördert. weil sie an- geblich den Augen der Postbeamten schaden. Die Postverhältnisse werden immer chao- tischer. Ein Brief von Sydney nach der etwa 220 Kilometer entfernteren Hauptstadt Can- berra braucht längere Zeit, als ein Luft- Postbrief von Sydney nach dem 22 000 Kilo- meter entfernteren London. Man fragt sich, wer in diesem Land regiert, denn die Ge- werkschaften schreiben z. B. den Postbe- amten vor, an welche Verordnungen sie sich halten sollen. Dafür dekretiert die Regie- rung höhere Posttarife. Das sind nur drei größere Streikaktionen, daneben gibt es Zahlreiche kleinere, örtlich und zeitlich begrenzte. Vor einigen Tagen streikte plötzlich das Personal der Auto- busse und Straßenbahnen von Brisbane, ohne jede vorherige Warnung. Die Arbeiter konnten zusehen, wie sie zu ihren Arbeits- plätzen kamen. Vor ein paar Wochen streikte das Hauptpostamt in Sydney schon einmal kür einen Tag, weil auf Anordnung der Ver- waltung die Türen im Sortierraum geschlos- sen gehalten mußten. Das paßte den Be- amten nicht. Deshalb bekam eine Zwei- millionenstadt keine Post. Kurz zuvor wurde in einer Fabrik gestreikt, weil die Arbeiter mit dem Betriebs- Teekessel nicht einver- stenden waren, in einem anderen, weil ihnen die Toiletten nicht zusagten. Man kann mit gutem Gewissen sagen, daß in Australien eine Streikepidemie grassiert. Es bleibt zu hoffen, daß die Olym- pischen Spiele hiervon nicht beeinträchtigt werden, denn die Gewerkschaften drohen bereits mit der Abhaltung eines General- streiks am 15. November, kurz vor der Er- öffnung der Olympiade. Die für den Ausländer naheliegende An- nahme, daß diese Streik-Epidemie durch einen akuten wirtschaftlichen Notstand ver- ursacht wird, ist verfehlt. Australien hat trotz der Einwanderung von einer Million Europaer nach dem Kriege Vollbeschäftigung. Bonn und Lissabon kommen sich näher Aus Gesandtschaften wurden Botschaften/ Zusammenarbeit erweitert Von unserem Korrespondenten Heinz Barm Madrid, im Oktober Der bisherige deutsche Gesandte in Lissa- bon, Dr. Seelos, überreichte dieser Tage— wie schon kurz gemeldet— dem portugiesi- schen Staatspräsidenten, General Craveiro Lopez, sein Beglaubigungsschreiben als erster Botschafter der Bundesrepublik in Portugal. Der Ueberreichung war ein Notenwechsel Zwischen beiden Regierungen vorausgegan- gen, in dem die gegenseitige Erhebung ihrer Vertretungen zu Botschaften vereinbart wurde. Damit kommt auch nach außen hin zum Ausdruck, daß die Beziehungen zwischen Portugal und der Bundesrepublik seit einiger Zeit in eine neue Phase eingetreten sind. Nachdem Seelos im Frühjahr 1955 die Leitung der 3 Gesandtschaft 5* esabon übernommen hatte, begann sich auf mehreren isten eine Kite rung deutsch- portugiesischen Verhältnisses ab- zuzeichnen. Zwar folgt die Umwandlung der beiderseitigen Gesandtschaft in Botschaften einer diplomatischen Gepflogenheit, die neuerdings im internationalen Verkehr stär- ker überhand nimmt als es unbedingt er- forderlich wäre. Sie ist aber in diesem Fall vollauf gerechtfertigt, denn die protokollari- sche Situation, in der sich die Vertreter beider Länder in Bonn und Lissabon be- fanden, entsprach längst nicht mehr der Bedeutung, die der wirtschaftlichen, politi- schen und kulturellen Zusammenarbeit zwi- schen Portugal und Deutschland zukommt. Die erste Anregung zu diesem Schritt, die von der portugiesischen Regierung ausging, war in Bonn um so willkommener, als die Initiative ganz auf der Linie der positiven Einstellung lag, die Salazar schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt zur Bundesrepublik ge- funden hatte. Früher als die meisten anderen Staatsmänner hatte er den deutschen Wieder- aufstieg vorausgesehen und wiederholt die Eingliederung Westdeutschlands in die Ge- meinschaft europäischer Staaten gefordert. Umgekehrt hat aber auch die Bundesregie- rung die bedeutsame Rolle Portugals als fort- schrittliche Kolonialmacht und als wichtiger Partner im Rahmen des Atlantikpaktes jederzeit anerkannt und uneingeschränkt gewürdigt. Damit dürfte der Auftakt zu einer noch engeren Fühlungnahme gegeben sein, die sich auf verschiedenen Gebieten bereits an- kündigt. Das gilt vor allem für die geistigen und wissenschaftlichen Kontakte, die durch das neue deutsche Kulturinstitut gepflegt werden sollen, das am 14. November in Lissa- bon eröffnet wird. Aber auch in einem ganz anderen Zusammenhang ist es jetzt zu einer ersten Fühlungnahme zwischen Portugal und der Bundesrepublik gekommen. In seiner Eigenschaft als Chef des Generalstabes der Bundeswehr war General Speidel soeben Gast seines portugiesischen Kollegen, Gene- ral Botelho Muniz. Speidel, der auf dem Flug nach Washington einige Tage in Lissabon Station machte, wurde ein ungewöhnlich herzlicher Empfang zuteil. Durch den Besuch Speidels wurde der direkte Kontakt zwischen der Bundeswehr und dem portugiesischen Heer hergestellt, die im Rahmen des Atlan- tikpaktes gemeinsame Aufgaben zu erfüllen haben. Ein weiteres Zeichen für die positive Ent- wicklung der deutsch- portugiesischen Be- ziehungen ist der Beginn der Verhandlungen über die Rückgabe der deutschen Vermögens- werte, die nach 1945 auf alliierten Druck beschlagnahmt wurden. Angesichts der ver- wickelten Rechtslage und der verschieden- artigen Interessen, die sich in dieser Frage überkreuzen, wird man sich wohl auf eine längere Dauer der Verhandlungen einrichten müssen. Immerhin ist aber der entscheidende Schritt zur Bereinigung des letzten Problems getan, das noch eine gewisse Belastung für das deutsch- portugiesische Verhältnis be- deutete. Bei einer Gesamtbevölkerung von rund neuneinhalb Millionen gibt es nur 31 000 Arbeitslose. Das Lohnniveau ist für europä- ische Verhältnisse hoch. Der gesetzlich vor- geschriebene Minimallohn beträgt für einen ungelernten Arbeiter 130 Mark pro Woche! Ein Wochenlohn von 250 bis 300 Mark für einen Arbeiter ist keineswegs eine Selten- heit, wobei z. B. Lebensmittel erheblich bil- liger sind als in Europa. Der Lebensstandard in Australien ist da- her hoch: Mehr als die Hälfte aller Häuser Australiens werden von ihren Inhabern be- wohnt und auf jeden fünften Einwohner entfällt ein Motorfahrzeug. Seit acht Jahren gilt für ganz Australien die Vierzig-Stunden- Woche, vor genau hundert Jahren setzten die Maurer in Sydney und Melbourne be- reits den Achtstundentag durch— genau so alt ist übrigens die Politik des„withe Austra- Ua“, das heißt die Einwanderungssperre für Farbige, um das hohe Lohnniveau nicht zu gefährden. Die Ueberstundentarife sind von den Gewerkschaften so hoch anesetzt. daß nur wenige Arbeitgeber sich Ueberstunden leisten können. Auch die allgemeine Wirtschaftslage ist nicht schlecht, die Wollpreise sind seit zwei Jahren gestiegen und der Exporterlös dürfte in diesem Jahr um 1, 2 Milliarden Mark höher Sein als die Importe. Die Inflation hat aller- dings alarmierende Formen angenommen. Ihre Folgen sind jedoch für den Arbeiter kaum spürbar, da sein Lohn automatisch vierteljährlich den steigenden Lebenskosten angeglichen wird. Australien ist also heute noch ein„Para- dies der Arbeiter“. Außer in Neuseeland, Schweden und Kanada gibt es kaum ein Land, in dem sich die Einkommen derart Suigeglichen haben. Der Arbeiter gehört hier dem Mittelstand an, der breitesten Bevölke- rungsschicht. Warum wird aber dann unaufhörlich ge- streikt? Der wichtigste Grund ist die für den Ausländer schwer verständliche beispiel los tiefe Kluft zwischen Unternehmer und Arbeiter, die wie ein Fluch über diesem Land lastet. Sie läßt sich zum Teil aus der Se- sichtlichen Entwicklung heraus erklären., aus dem erbitterten Konflikt zwischen Straf- lingen und Verwaltung, oder später den Kämpfen zwischen feudalen Großgrund- besitzern und Landarbeitern. Obwohl diese Auseinandersetzungen über hundert Jahre zurückliegen, ist das Mißtrauen zwischen beiden Partnern im Arbeitsprozeß bis heute nicht gewichen. Es drückt sich auch in der Gesetzgebung aus, die vorschreibt, daß jeder Arbeitskonflikt von staatlichen Schieds- gerichten beigelegt wird— nicht also durch direkte Verhandlung. Vor dem Schieds- gericht muß aber ein Streitfall vorliegen, ein, dispute“, und daher wird in den meisten Fällen gestreikt. Es ließen sich allerdings zahlreiche Streiks vermeiden, werm nicht die 350 australischen Gewerkschaften, denen ein Fünftel der Be- völkerung angehört, aus vislen, Kleinerer Konflikten Politische Machtproben machen würden. Mackitpreben, dis sielf letztef Efcles ungünstig für den Arbeiter auswirken, da die Gesamtwirtschaft darunter leidet. JIlja Ehrenburg in Ungnade Schukow verurteilt scharf seine Greuel-Propaganda gegen Deutschland Berlin, im Oktober Ilja Ehrenburg ist in der Sowjetunion nicht mehr der gefeierte Schriftsteller, berichteten russische Juden, die vor kurzem die Geneh- migung zur Ausreise nach Israel bekamen. Volk und Regierung hätten sich gegen diesen deutschfeindlichsten Sowjet- Schriftsteller ge- stellt, und es gäbe zur Zeit kaum einen Künstler in der UdssR, der mehr verachtet Werde als ja Ehrenburg. Als Beispiel für diese öffentliche Verdammung des so einflug- reichen und gefeierten Schriftstellers führten die Emigranten eine literarische Gastvor- lesung Ehrenburgs an der Universität Kiew an. Die Studenten hätten bei dieser Vor- lesung demonstrativ den Hörsaal verlassen, seien aber kurz vor Ende der Vorlesung zu- rückgekehrt und hätten dann laut randaliert. Als auffallend bezeichneten es die Berichten- den, daß niemand gegen die Studenten ein- schritt und sie auch später wegen ihres Ver- haltens nicht bestraft wurden. Auf einer erst vor kurzem beendeten Tagung der„Kultur- schaffenden des Agrarsektors“ in Stalingrad Protestierte die„Kulturkommission“ der Stadt gegen die angesagte Teilnahme Ehren- burgs als Ehrengast. Als der Schriftsteller denoch erschien, blieben die meisten Dele- ierten seiner Rede ostentativ fern. Unter den russischen Juden, die jetzt nach Israel aus wanderten, befindet sich auch der frühere Kulturreferent in Moskau. Er be- tonte, zur Zeit sei kein Sowjet-Literat derart verpönt vie gerade Ehrenburg. Er erhalte kaum noch positive Kritik und werde von den sowWzetischen Machthabern als„profilierter Sbalinist“ gebrandmarkt. Die Ablehnung Ehrenburgs durch die Sowjetmachthaber kam unter anderem in einem Vortrag von Marschall Schukow zum Ausdruck. Schukow Sprach vor Kadetten der sowjetischen Mili- tär-Akademie„Frunse“ und machte dabei Ehrenburgs Greuelpropaganda gegen die Deutschen für verschiedene Uebergriffe und Missetaten der Roten Armee bei der Beset- zung Osteuropas und Ostdeutschlands im Jahr 1945 verantwortlich. Der Marschall er- Wähnte dabei das„bedauerliche Flugblatt“ Ehrenburgs, worin dieser die Sowjetsoldaten aufgefordert hatte,„Rache zu nehmen an den Deutschen und nicht einmal das Kind im Mutterleib zu schonen“. Diese und andere Aussprüche Ehrenburgs hätten, wie Mar- schall Schukow sagte,„dem Geist proletari- scher Solidarität widersprochen“ und stellten zeine Sabotage der sozialistischen Erfolge dar, deren Ansehen damit schwer geschädigt wurde“. Schuko sei persönlich schon immer gegen die Ehrenburg- Propaganda gewesen, weil er zderen demoralisierende Wirkung auf die Truppe“ erkannt habe. Er habe auch seiner- zeit den„Prawda“-Artikel„Ehrenburg irrt sich“ veranlaßt, worin unmittelbar nach der Einnahme Berlins die„gröbsten Ehrenburg Stilblüten gegen die Deutschen“ verworfen wurden, deren Wirkung auf die Truppe frei- lich„kaum noch gebremst werden konnte“. Marschall Schukow kversuchte, seine Ableh⸗ nung der in Deutschland verübten Greuel durch das Buch seines früheren Adjudanten, Oberst Sabik-Bogolow, zu beweisen. Das Buch erschien 1948 und trägt den Titel„Im besiegten Deutschland“; es enthält heftige Angriffe gegen Ehrenburg. Bisher war es allerdings in der Sowjetunion kaum zu er- halten, neuerdings aber ist es in Moskauer Buchhandlungen ausgestellt.(MID) Ruhe und Ordnung sind in Hongkong wieder hergestellt worden, aber die amt Untersuchungen über die näheren Umstände der kürzlich ausgebrochenen 1 gehen weiter. Hongkong stellt eines der großen Probleme des britischen Commo dar. Die Kolonie ist voll von Flüchtlingen, aber immer noch besser finden als das Leben in China. Die Bevölkerung der R auf etwa zweieinhalb Millionen angewachsen. Dadurch wird ein Wohnungs- sundheitsproblem geschaffen, das die Kräfte der Regierung nahezu Überstei uon Halfeng 7 lichen nrußen weal oft har, olonie n und 0. gt, wen die das Leben in Hongkong zwar auch die mit den privaten Baugesellschaften zusammenarbeitende Wohnungsbaubehönt sich ein Mindestziel von 10 0% neuen Häusern im Jahr gesetzt hat. Nun ist erreicht, da die schätzungsweise 260 O00„wilden“ Siedler in ihren Not baxrachen verschwunden sind. Aber die Beseitigung Wohnviertel ist eine schwierigere Aufgabe. Wichtige Aenderungen im Ausbau striegebiets östlich von der RKouloon-Bucht sind geplant. Sie könnten die Schaffung vn zwei vollständig neuen Städten in Tsun Wan und Kun Tong eine große Aufgabe, die die geduldige Mitarbeit aller erfordert. Aber überfüllte ya. nungen und Elendsquartiere schaffen eine eæplosive Atmosphäre, die dadurch nicht beghe⸗ wird, das der chinesische kommunistische Ministerpräsident Tschou En-Lai die Unrugen als„kaltblütigen Mord und Plünderung durch Agenten der Kuomintang“ beschrieb. 9 kommunistische Propaganda versucht, die Unruken aufzubauschen. Italien sehnt Gemeinsamen Markt herbe Hilfe zur Beseitigung der Ungleichheit zwischen Nord und Süd Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, im Oktober Ein Land wie Italien, dessen Bewohner zu einem guten Drittel— nämlich die rund 18 Millionen Süd- und Inselitaliener— am Rande des Existenzminimums leben und des- sen Gleichgewichtsmangel nicht zuletzt dem Fehlen eines großen europäischen Marktes zuzuschreiben ist, hat allen Grund, einen solchen Markt herbeizusehnen. Denn er würde die in keinem anderen Land der Welt anzutreffende Ungleichheit zwischen Nord und Süd allmählich beseitigen helfen. Die italienische Statistik liefert die Beweiszah- len dieser Ungleichheit: In Norditalien ist der jährliche Einkommensdurchschnitt 335 000 Lire je Kopf der Bevölkerung, in Süditalien (Kalabrien) 135 000 Lire, in Sizilien 155 000 Lire. Für den Süden veèrspricht der Gemein- same Markt Senkung der(wegen der Hoch- schutzzölle stets enorm überhöht gewesenen) Preise der norditalienischen Industriewaren. Der Süden wird also kaufkräftiger und kann seinen erheblichen Bedarf an den Industrie- erzeugnissen des Nordens für die Landwirt- schaft usw. billiger als bisher decken. Und das nicht allein: Der Süden wird außerdem dem Gemeinsamen Markt eine erheblich größere Menge seiner Landeserzeugnisse lie- kern können, von denen hier nur genannt seien: Gemüse, Obst und Zitrusfrüchte. Was aber sagen die direkt beteiligten Wirtschaftskreise? Und nicht nur diejenigen Süditaliens, sondern auch die bis heute durch hohe Schutzzölle gegen ausländische Kon- kurrenz besonders gewappneten norditalie- nischen Industrien?— Die Antworten las- sen sich in den folgenden drei Punkten zu- sammenfassen: 1. Das Ziel der europäischen Integration und, als bedeutendste Vorstufe hierzu, der totale Gemeinsame Markt wird von der italienischen Wirtschaft im allge- meinen bejaht. Für die Verwirklichung wird Behutsamkeit, schrittweise Realisjerung und Rücksichtnahme auf die mehr oder weniger große Widerstandsfähigkeit der verschiede- nen Branchen gefordert. 2. Es ist durchaus verständlich, daß die zum großen Teil auf den Krücken des Hochschutzzolls großgewor- dene Industrie Norditaliens mit einem ge- wissen Bangen dem Wettbewerb weit fort- geschrittener Industriestaaten auf dem Ge- meinsamen Markt entgegensieht. Die Hoff- nung andererseits, daß der Gemeinsame Markt diesen Industrien nach der angestreb- ten Rationalisierung neue und große Absatz- möglichkeiten außerhalb der Landesgrenzen erschließt, spornt die vom Staat durch Kre- ditaktionen begünstigte Rationalisierungs- und Redimensionierungsinitiative an, die sich auf die Dauer zum Vorteil der Gesamtwirt- schaft und der heute schwer benachteiligten Verbraucher auswirken wird. 3. Mit wenigen Ausnahmen stimmen fast alle Wirtschafts- zweige Süditaliens(vorwiegend landwirt- der pu e iec N Fast gu: ubervölkerter, baufälliger und ungesunde; 19 4 des Indi. zur Folge haben. Dies in Dee schaftlicher Art) der Schaffung des Genet samen Marktes aus oben erwähnten rl. den beherzt zu. In anderem Zusammenhang wird de konkrete Formen gewinnende deutsch- s. nische Zusammenarbeit im itallentea Süden erwähnt. Die deutscherseits Zuges Hilfeleistung mit Kapitalien, Maschinengl“ rüstungen und erprobten Technikem pit als Beispiel für die wirtschaftliche Intregn· tion auf einem Teilgebiet lobend erwännt Verfassungsgericht angeruien hat Rom wegen Südtirol Rom.(dpa) Die italienische zum zweiten Male in drei setz der autonomen Region Prie abgelehnt, durch das die Verwaltung befugnisse für Forsten und Landwirtsche und ähnliches den Provinzen Trient und 3 zen übertragen werden sollen. Die Reg rung betrachtet derartige Sonderrechte l unvereinbar mit der Verfassung und de dem Verfassungsgericht am Dienstag 0 Anfechtungsklage zu. Der Landtag Trient/ südtirol hatte das Gesetz nach. ersten Ablehnung unter Hinweis auf d Autonomiestatut, das die Uebertragung Verwaltungsvollmachten auf die beiden f vinzen vorsieht, zum zweiten Male dels, schiedet. Schlußwort der Synode im Unterschriften Streit Bielefeld.(dpa) Das Präsidium der S5 der Evangelischen Kirche in Deutschland über die auf der außerordentlichen 87 Ende Juni in Berlin veranstaltete Uu, schriftensammlung gegen die Webrpf einen abschließenden Bericht verfaft. In vom evangelischen Pressedienst au weise veröffentlichten neunseitigen Bert heißt es:„Die Unterschriftensammlung wü nicht mit der Absicht veranstaltet, die Sid zu hintergehen oder Synodale zu täusc Die Veranstalter trifft kein moralischer% wurf. Der Synodale Pfarrer Pr. Mällent in einer Bonner Versammlung am 23. Jul Ausein andersetzung um die Unterschtit sammlung zu kritisch zuspitzte, hatte säumt, sich vorher über alle Tatbeste völlig zweifelsfrei zu unterrichten und denjenigen Synodalen, denen er dann 1 willige Absichten und Unredlichkeiten 1 warf, vorher in Verbindung zu treten“ wissen, daß er dies bedauert“. 1 Auf der gesamtdeutschen Synode“ evangelischen Kirche in Berlin waren ine Unterschriftensammlung Bedenken geg! Einführung der allgemeinen Wehrpflt“ hoben worden. Eine von der Synode ben tragte Delegation sollte diese Bedenben Bonn und Ostberlin vortragen. — Melibekannit durch Velveta NEU ist der volle, naturfeine Geschmack, der nur durch die Einzelveredelung zu erreichen ist. Das bedeutet, daſz ede Kdtemcheibe einzeln geformt wird. NEU ſst die praktische Form von 10 appetitlichen Scheiben- gerade in der richtigen Größe für Frühstück, Vesper und Abendbrot. NEU ist die vollhygienische Frischhaltepackung, von der die Kasescheiben sofort nach dem Pasteurisieren luftdicht umhüllt werden. 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Dies in erfüllte ſych. nicht begze⸗ die Unrugen beschrieb. die herbe d Süd ig des Gene. wähnten Gr ig wird die ng deutscheitele. italienische seits zugezehh Maschinenalz. schnikern pt kliche Inter end erwän. angerulen tirol 4 Trient Verwaltung. Landwirtschal Trient und B. en. Die Regt derrechte ing und delt Dienstag eh Landtag% setz nach dt weis auf ch hertragung n lie beiden u 1 Male ver ynode treit um der Syd deutschland tlichen dym taltete Ua e Wehrpſih 7erfaſßt, d enst ausn itigen Belt mmlung wn tet, die Suu zu täusche p ralischer% dr. Müller am 23. Jul Interschrilte te, hatte e Tatbesten chten und er dann b, ichkeiten, zu treten.. Synode Waren in elk Aken gegen“ Vehrpflich! Synode ben Bedenken — iben ng 10 che Getreidesorten, 80 li, vr, 250/ Freitag: 26. Oktober 1958 MORGEN Seite Die Natur entwiekelt neue Pflanzenkrankheiten Tropische Schädlinge bedrohen europäische Landwirtschaft tut für eee 1555 iten in Antwerpen verbreite 9 9 8 7 5 güropkinche Landwirtschaft 455 ierende Nachricht: Verschiedene tro- ata Pflanzenkrankheiten und-chädlinge en in den letzten Jahren mit ungewohn- ter Energie auf dem europäischen Kontinent r. In den größtenteils sehr viel zarteren Blattgewächsen finden sie willkommene Nahrung und breiten sich schnell aus. Professor Hilbers vom Institut für Blatt- krankheiten erwähnt besonders den Blatt- krebs, der bisher nur in den südamerikani- ö schen und afrikanischen Tropen vorkam und seit einigen Jahren mit Kaffee, Tee und vor allem durch Bananen nach Europa ein- eschleppt wird. Er befällt besonders sämt- Raps und sogar Kar- toſteln, Der südamerikanische Hlattkrebs farbt das noch nicht vollends entfaltete Blatt Ina. Wenn es seine volle Größe erreicht hat, zeigt es kleine rosa Wellen und kann seine Funktionen nicht mehr ausüben. Dadurch wird jeder Fruchtansatz verhindert, was in den Niederlanden bereits erhebliche Ernte- schäden verursacht hat. Zu seiner Bekämp- kung suchen Chemiker ein neues Spritzmit- tel, das bis heute noch nicht gefunden wer- te. e eunuen für die Wissenschaft ist“, so erklärte Prof. Hilbers,„daß die Natur immer neue Pflanzenkrankheiten und-schädlinge hervorbringt, je vollkommener die Metho- den zur Bekämpfung sich entwickeln. Zu un- serem Schrecken fanden wir in Südfrank- reich die aus Brasilien stammende Mimo- senlaus, die weit verheerender wirkt als der berüchtigte Kartoffelkäfer. Sie trotzt allen herkömmlichen Bekämpfungsmitteln. Sogar das Pflanzengift E 605 muß gegen sie in einer Konzentration angewandt werden, die kaum zu verantworten ist und z. B. Rüben ungenießbar macht, ja sie regelrecht ver- iktet.“ f Die Mimosenlaus ist winzig wie Blüten- staub. Sie dringt zwar nicht so schnell vor wie der Kartoffelkäfer. Ehe sie nach Mittel- europa gelangt, können noch zehn und mehr Jahre vergehen. Sie überzieht die Kartoffel- und Rübenfelder mit einer gelblich bis braun aussehenden moosartigen Flechte. Myriaden dieser mikroskopisch kleinen Mi- mosenläuse dringen in das Erdreich und zersetzen mit ihrem Speichel Kartoffeln, Zucker- und Futterrüben. Zwar gibt es Be- kämpfungsmethoden. Aber die Felder, wo die Mimosenlaus abgetötet worden ist, sind zuf mindestens zwei Jahre für die Land- wirtschaft nicht nutzbar. Es hilft auch nichts, das Land einfach umzupflügen, da die Mimosenlaus sich gerade im Erdreich besonders wohl fühlt und stark vermehrt. Bald bildet sie auf der Oberfläche die neue charakteristische Bodenflechte. Dem Antwerperner Institut für Pflanzen- Das Insti schädlinge ist ein Untersuchungsamt für land wirtschaftliche Produkte angeschlossen Hier bereitet dem Gelehrten Dr. Kuysen die ebenfalls aus Brasilien stammende Speck- milbe erhebliches Kopfzerbrechen. Sie ver- seucht fette Weiden und siedelt sich in den Euterfalten der Kühe an. Ihr Gift dringt in die Milchdrüsen und verseucht die Milch mit Krankheitskeimen, die ihr einen leicht rosa Schimmer verleihen. Ein Viertel der brasilianischen Kuhmilch bestimmter Ge- biete muß daher ständig ein bestimmtes Entkeimungsverfahren durchlaufen.„Wir haben auf holländischen Weiden schon Speckmilbenerkrankungen bisher hochwer- tiger Milchkühe festgestellt. Dem entschlos- senen Eingreifen der Schädlingsbekämpfung ist es zu verdanken, daß das Vorkommen dieser tropischen Milbe selten blieb. Aber die europäische Landwirtschaft wird in den nächsten Jahren wohl oder übel mit einer Gefahr aus Uebersee rechnen müssen, die nicht zu unterschätzen ist“, meint Dr. Kuysen. „Ewiges Feuer“ gegen gefährliche Insektenträger Stechmücken von der Größe einer Libelle im Dschungel von Neuguinea Einer gemischten englisch- niederländisch- französischen Expedition nach Neuguinea und den Molukken ist es gelungen, auf der Inselgruppe Djilolo das Rätsel der Riesen- moskitos der Halmahera-Sümpfe zu lösen, das die Wissenschaft seit einiger Zeit be- schäftigt. Vor zehn Jahren erblickte der niederländische Naturforscher Nagel zum er- stenmal diese Rieseninsekten und brachte einige Exemplare mit nach Europa. Die Zoo- logen untersuchten sie und erklärten, es handle sich um eine typische Sumpflibelle, die völlig harmlos sei und in allen tropi- schen Ländern in großen Schwärmen vor- komme. Jetzt haben die Forscher unter der Leitung von Professor Beudox jedoch den Beweis erbracht, daß es sich— wie schon Nagel vermutete— um eine riesenhafte Stechmücke handelt, die Krankheiten ver- breitet und deren Stich so schmerzhaft ist Wie der einer Wespe. Der Irrtum, der bei der Untersuchung der von Nagel mitgebrachten Exemplare ent- stand, ist darauf zurückzuführen, daß da- mals nur weibliche Riesenmoskitos mit- gebracht worden waren, die keinen Stachel besitzen. Umgekehrt wie etwa bei den Bie- nen, verfügen bei dieser Insektenart nur die Männchen über einen Stachel, der nach dem sehr tiefen Stich in der Haut oder im Fleisch hängen bleibt und Beulen oder Entzün- dungen bis zur Größe einer Faust ver- Ursacht. Die Eingeborenen von Djilolo helfen sich auf zweierlei Art gegen die ständige Be- lästigung durch die Riesenmoskitos, die wie Mücken in Schwärmen von mehreren hun- dert Stück auftreten. In jedem Eingebo- renendorf sind mehrere Leute Tag und Nacht damit beschäftigt, ein„ewiges Feuer“ zu unterhalten, das nur in der Regenzeit und bei Unwetter erlöschen darf. Außerdem trock- nen die Männer Lianen und zermahlen sie zwischen Steinen. Dieses ungemein starke Pulver, das schwarz qualmt und ungeheuer- lich stinkt, rauchen sie und auch ihre Frauen auf jedem Weg in den Dschungel. Dadurch halten sie sich die blutlüsternen Riesen- mücken vom Leibe. Die Djilolo-Moskitos stechen aber nicht nur, sondern sie saugen auch Tier- und Menschenblut mit ihrem spitzen Rüssel, den sie tief ins Fleisch graben. Auch hier ist das Männchen mit einem weit kräftigeren Rüs- sel ausgestattet, während der des Weibchens meist nach zwei- bis dreimaligem Blut- saugen abbricht. Die Djilolo-Moskitos sind die gefährlichsten Infektionsträger der Mo- lukken. Die Missionsärzte halten ständig ein Serum gegen das Gift dieser unangenehmen Insekten bereit. Die Beulen werden durch einen Kreuzschnitt entgiftet und mit Jod ausgebrannt. Die dieser Tage nach Weda übergesie- delte Expedition, die auf Neuguinea eines ihrer Mitglieder, Dr. Peer Franzman, als Opfer der mörderischen Kopf jäger verloren hatte, wird im Dezember nach Europa zu- rückkehren. Sie wird dann über ihre Erfah- rungen mit den immer noch äußberst gefähr- lichen Eingeborenen Neuguineas berichten und eine reiche botanische und zoologische Beute mitbringen. Plattfrösche mit Schlangenzähnen- giftige Räuber Aus ihren Nasenlöchern gestoßgene Luft lähmt andere Tiere Dunkelgrün, dunkelbraun, schwarz oder keurrot mit gelben, weißen oder lila Flek- ken und Punkten, bis zu dreimal so groß wie eine Flunder, mit einem Kopf wie ein Riesenfrosch, aber mit den Zähnen einer Schlange, ungewöhnlich langen kräftigen Springbeinen und der Fähigkeit, sich bis zur siebenfachen Dicke aufzublasen, das sind die giftigen Plattfrösche der Tschikunga- Sümpfe in Belgisch-Kongo. Professor Nelsen, ein belgischer Zoologe, erklärte, daß sie bis- her noch nirgends anders entdeckt werden konnten. Irrtümlich wurden sie eine Zeit lang für Echsen oder entartete Vipern ge- halten. Aber ihre typische Verwandtschaft mit den Lurchen— im Jugendzustand sind sie Kiemenatmer— führte zu der Erkennt- nis, daß es sich um eine riesenhafte Art von Plattfröschen mit ungewöhnlichem Körperbau und Eigenarten handelt. Die Plattfrösche der Tschikunga-Sümpfe scheuen sich nicht, die giftigsten Schlangen zu jagen und zu verzehren. Die Natur hat sie mit einem„Narkose-Blasebalg“ aus- gestattet, so daß sie— als einziges bekann- tes Tier— ihre Gegner zuerst betäuben und dann angreifen. Aus ihren großen Nasen- löchern stoßen sie unter erheblichem Druck Luft aus, die durch ihren widerlichen Ge- ruch andere Tiere für kurze Zeit lähmt. Diese Verzögerung benutzen die Platt- frösche, um ihre beiden Giftzähne in Aktion zu bringen. Im Normalzustand sind die Plattfrösche flach wie Schildkröten. Sie be- sitzen 14 nadelspitze, kräftige Zähne sowie zwei aufrichtbare Giftzähne. Den größten Teil ihres Lebens verschlafen sie. Da sie nachts sehen können, gehen sie bei Dunkelheit etwa zwei bis drei Stunden, Brutplatz in der Todesfalle In fleischfressenden Pflanzen führen Insekten ein Schmarotzerdasein Daß verschiedene Pflanzen zu Fleisch- fressern geworden sind und daß sie durch auffällige Düfte und Farben Insekten in ihre Fangarme locken, um diese in einer töd- lichen Falle festzuhalten und zu verzehren, ist allgemein bekannt. Von den annähernd 500 bekannten Arten von fleischfressenden Pflanzen sind in Mitteleuropa der Sonnen- tau, der Wasserschlauch und die Venus- fliegenfalle am meisten verbreitet. Am„er- giebigsten“ von allen arbeitet eine in Portu- gal wachsende Pflanze, die von den Gelehr- ten als Drosophyllum lusitanicum bezeichnet und von den dortigen Bauern zum Fliegen- vertilgen gern gehalten wird. Weniger bekannt ist jedoch die Tatsache, daß sich gewisse Insekten sogar diesen räu- berischen Pflanzen angepaßt haben und in innen ein Schmarotzerdasein führen. So het sich eine Schmeißfliegenart darauf speziali- siert, in die Todesfalle der fleischfressenden Pflanze hineinzuklettern und dort ihre Eier abzulegen. Die stark säurehaltige Magen- flüssigkeit dieser Kannenblüten, die alle an- deren in sie hineingeratenen Insekten be- täubt, auflöst und verdaut, kann weder die- sen Eiern noch den aus ihnen schlüpfenden Larven etwas anhaben. Munter schwimmen diese in der tödlichen Flüssigkeit umher, warten auf die von der Pflanze angelcckte Beute, stürzen sich auf die noch zappelnden Opfer und verzehren diese, noch bevor die Pflanze sie zu verdauen begonnen hat. In- sekten der verschiedensten Arten, so auch eine Motte, haben ihre Jagdgründe in diese Todesfallen verlegt und sich dem Leben in der giftigen Kanne derart angepaßt. daß ihre Jugendformen außerhalb der Insekten- fallen überhaupt nicht mehr aufwachsen können. besonders bei Mondschein, auf Schlangen fang. Aber auch Fische gehören zu ihrer Nahrung. Tagsüber sind sije nur morgens etwa zwei Stunden und nachmittags, wenn die Sonne den Zenit längst überschritten hat, etwa drei Stunden auf Jagd. Da ihr Luftvorrat über 24 Stunden lang reicht, können sie sich lange Zeit unter Wasser auf- halten. Sie schlafen vielfach auf dem Grund der Sumpftümpel in halbaufgeblähtem Zu- stand. Wenn sie dann auftauchen, kriechen sie zunächst platt wie eine Flunder an Land. Aber in knapp drei Minuten pumpen sie sich dick wie ein Blasebalg auf. Dann hüpfen sie mit heiserem Quaken umher. In voll aufgeblähtem Zustand springen sie leicht bis zu 1½ Meter weit und überfallen unvorsichtige Sumpfvögel. Diese Sumpffrösche sind so unsym- patische Gesellen, daß sie bisher von keinem Zoologen oder Tierfänger mitgebracht wur- den. Ihr widerlicher Geruch ist geradezu unerträglich. Auch gefangen im Käfig son- dern sie fortgesetzt eine übelriechende Flüssigkeit ab, die es unmöglich macht, sich ihnen zu nähern. Ihr Biß ist auch für den Menschen tödlich wie der einer Schlange, wenn nicht sofort das richtige Serum ein- gespritzt wird. Aber nicht einmal das ge- nügt in allen Fällen. Das Gift greift das Knochenmark und den Knochenbau an, und oft sind Knochen- oder Gliedverkrümmungen die Folgen ihres Bisses. Kein Wunder, dag die Eingeborenen die Plattfrösche töten, wenn sie ihrer habhaft werden können. Allerlei Unglaubliches Neue Nervenkrankheit Amerikanische Psychiater haben eine neue, in den USA weit verbreitete Psychose entdeckt, nämlich eine krankhafte Angst, beim Telephonieren mitten in einem wich- tigen Gespräch plötzlich getrennt zu werden. Diese Befürchtung habe sich bei zahlreichen Personen, insbesondere bei Geschäftsleuten, zu einer regelrechten„Phobie“ entwickelt und erfordere psychiatrische Behandlung. Liebe hält rüstig Einen Fußmarsch von über 30 Kilometern Vollführte kürzlich der 114 Jahre alte George Sakapsalis, bei dem er volle zwölf Stunden auf den Beinen war. Zweck dieser Reise des alten Griechen war ein Besuch bei seiner ehemaligen Verlobten, die er seit dem Jahr 1906 aus den Augen verloren hatte. Heute ist sie 80 Jahre alt. Schwer geladen Wegen öffentlicher Trunkenheit nahm die Polizei in Kalifornien einen Mann fest, der vergeblich versuchte, an einem Feuerlösch- Hydranten zu telephonieren, und laut schimpfte, daß er das Amt nicht bekacmn. . 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Der große Lustspiel-Erfolg von Cannes! 5 0 in den Hauptrollen: MARCELLO MASTROIANNI N ARA ROTHINe. i 1 als vermeintlicher Bigamist 80 Cal MoRHNER 3 e e! 3. 9 9 82 gui i 28 9 5 st Ku f 5 Eine Frau im Kampf um den Man ihrer großen liebe!(— doch dieser Film ist ein—) 0 + HEurE pREMIERE A dbend ond, 0— * Jogd. q ahr. zogel. g * 13. 160 18³⁰ 2 211 Vorverkauf bis f Ec 1—. e— 5 11 0 Freitag bis Sonntag tägl. bil uin NMANTETI- 1 18.50 b. 21 Uhr gut der Bühne GNO355E— PARADE Eine von Temperament, Witz und Ironie 55 Eine Film- Komödie um Liebe und Diplomatie,* 8 1 Ene Komddie 8 Herz und Politik: spfühend, heiter und aktuell! 8 Sa. 23.15— 5. Wiederholung: So. 11.00- Einm. Aufführung: So. 13.30-Märchenvorstellung! Nochmals verlängert bis einschl. 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Täglich lagern sich neue Schichten ab auf dem Berg des Un- fertigen, Ungelesenen und Unerledigten. Arbeit zu Hauf! Er aber tut keinen Schlag. Er baut. Dabei baut er eigentlich gar nicht. Was für ein wichtigtuerisches Gerede! Er bewegt keine Erde, legt kein Fundament und ver- mauert keinen Stein. Ihn können sie über- haupt nicht brauchen auf dem Bauplatz. Er kann nur da herumstehen und im Wege sein. Aber mit dem Mundwerk kann er bauen! Er spricht mit der Sparkasse und dem Notar, dem Architekt, dem Bürger- und Stadtbau- meister, dem Bauführer und den Handwer- kern. Immer muß er etwas besprechen. Es Handelt sich um hochbedeutsame, fesselnde Besprechungen von größter Tragweite, ge- gen die die Gespräche von Regierungschefs, Kußenministern und Wirtschaftsführern nur em langweiliges Geplapper sind. Was erzählst du denn da? fragen die großen Männer erstaunt. Wir bauen eine neue Welt, oder wenigstens die Wirtschaft, er aber, was baut er denn, ein kleines Häuschen, du lieber Himmel! Ganz richtig, o Könige der Zeit, bloß ein Häuschen, aber wollet bitte bedenken, was Für eines. Seines! Ein Haus wie noch nie, das wichtigste Gebäude unter dem Mond. Seht, ein Baum steht auch daneben, ein hoher alter Kirschbaum von prächtiger Statur, und er trägt drei Zentner Kirschen jeden Sommer, Früchte von unübertrefflicher Qualität, dick und nachtschwarz, madenfrei. Hat es einen solchen Baum jemals gegeben? Ihm gehört er, er wird in seinem Schatten sitzen, und seine Söhnchen werden die Kirschen pflük- ken. Wenn es gerade nichts zu besprechen gibt, geht er auf den Bauplatz. Ah, dieser zauberhafte Ort, Capri ist ein Schutthaufen dagegen! Soeben kommt er von dort. Heute ist nämlich ein großer Tag, einer der größ- ten in der Geschichte, denn seine Backsteine sind angekommen. Stellt euch vor, er steht da herum wie üblich, auf einmal kommt ein Lastwagen mit Anhänger und bringt seine Backsteine, die ersten sechstausend Stück, Ausgesuchte, fehlerfreie Ware aus Kandern. Welch ein Ereignis, welch glücklicher Tag! schreibe auch Die Don- Kosaken Gastkonzert im Mannheimer Musensqal Der Don-Kosaken-Chor Serge Jaroff: das ist ein Hauch russischer Schwermut und un- endlicher Weiten, kindliche Gläubigkeit des russischen Menschen und kraftvoller Auf- Schrei urwüchsiger Natur. Jahr um Jahr ab- Solviert dieser Chor mehr als 250 Konzerte. Jahr um Jahr faszinieren die 22 Sänger ihr Publikum, das in frenetischen Applaus aus- bricht, wenn die Russen in ihren schwarzen Kasaks und den rotgeränderten schwarzen Hosen auf die Bühne marschieren. Geistliche Gesänge im ersten Teil, Volks- und Kosa- kenlieder im zweiten und dritten Teil der Programmfolge bestimmten den weitge- spannten Bogen auch des Mannheimer Kon- Zertes: von innig verhaltenen Tönen bis zu stampfenden Rhythmen jener Landschaft am Don, die den Sängern Heimat ist. Serge Ja- roff, der Dirigent, der diesem Chor seinen Namen gegeben hat, wirkt fast dämonisch, wenn er mit hart angewinkelten Armen jene knappen Zeichen gibt, die die Sänger vom weichsten Pianissimo zum stahlharten Srescendo führen. Tenor, Bariton und Baß, die mitunter solistisch hervortreten, ver- raten etwas von der Spannweite der Stim- men, die das Klangvolumen des Chors aus- machen und seine erstaunliche Vielseitigkeit ermöglichen. Nicht enden wollender Beifall erzwang Dakapo um Dakapo. Schie. Was geht sonst noch vor in der Welt- geschichte? Hat Moskau seine Taktik ge- ändert, empfing Paris einen Staatsbesuch, ist ein geheimes Dokument gestohlen wor- den, kam Borussia in die Endrunde? Haben die Atomakrobaten wieder einen Kraftakt gezeigt? Wie uninteressant! Seine Backsteine sind angekommen, das ist noch eine Mel- dung! So ist er ein Bauherr geworden und führt ein Leben voll Tätigkeit und Spannung. Bauherr, was für ein Titel, erhabener als Doktor und Professor, Graf, General und Staatspräsident! Wenn er von der Bauarbeit nach Hause kommt, fragt Dorothea: Warst du auf dem Bauplatz? Danach ergibt es sich, daß er sofort noch einmal auf den Bauplatz muß, wo er den Architekten trifft. Kommt er dann end- lich heim, ruft Dorothea schon aus dem Fenster: Baust du immer noch? Das ist Spott, aber auch Besorgnis. Sie hat Angst, daß bei ihnen der Schornstein nicht mehr raucht und sie noch alle mitein- ander verhungern, weil Papa baut. In der Tat, ihre Sorge ist nicht unbegründet. Was soll er aber machen? Das Bauen geht vor! Als Bauherr sieht man den Jahrhunderten ins Auge, ein neues Haus stellt man auf die Erde, das lange Zeiten überdauert! Vorausgesetzt allerdings, daß die kern- spaltenden Halbstarken nicht zu wild drauf- hauen. Er baut mit Backsteinen wie die alten Römer, das ist solide und erprobt— Aber so solide auch wieder nicht, daß es solche Rüpelei aushält. Denkt also an sein Häuschen, ihr Burschen, und laßt den Unfug gefälligst bleiben! 5 Herman Wouks „Verräter“ in Stoftgart Das Württembergische Staatstheater brachte als deutsche Erstaufführung Herman Wouks Schauspiel „Verräter“ heraus. Her- man Wouk ist in Deutsch- land durch sein Schau- spiel„Die Caine war ihr Schicksal“ bekannt gewor- den. Ein neuer Roman von ihm mit dem Titel „Marjorie Morningstar“ ist soeben im Hamburger Wolfgang Krüger Verlag erschienen.— Unser Bild zeigt eine Aufnahme aus der Stuttgarter, Verräter“. Aufführung mit Hans- Helmut Dickou(links) und Hans Mahnke. dpa-Bild Die kalte Funzel Deutsche Ersteufföhrung des„Verräters“ von Herman Wouk in Stottgart Der„Verräter“ von Herman Wouk ist drei Jahre älter als seine„Meuterei auf der Caine“, wurde aber erst in diesem Jahr im Kielwasser des Caine-Erfolgs in New Vork uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung tand jetzt im Württembergischen Staats- theater Stuttgart statt. Der Atomforscher Allan Carr, zu dessen Porträt anscheinend Klaus Fuchs Pate ge- standen hat, gerät während des kalten Krieges in Gewissenskonflikte. Nur wenn Rußland und Amerika im Atomwettrennen Sleichliegen, so denkt er(und wie die jüngste Geschichte gelehrt hat, gar nicht so falsch), kann die Menschheit vor dem Atom- tod bewahrt werden, weil die gegenseitige Angst einen Krieg verhindert. So entschließt er sich, einem gegnerischen Agenten einen Teil seiner Erfahrungen auszuliefern. Da Sreift die amerikanische Abwehr ein und entlarvt den Spion. Und nun wird das Stück, das sich an diesem Punkt durch eine milde Spannung auszeichnet, originell. Denn einem Freund, der mehr Vaterlandsliebe als Angst hat, gelingt es, unseren Verräter(aber leider nicht das Publikum) zu überzeugen, daß er unrecht getan hat und ihn umzu- drehen. Jetzt lockt Allan Carr den Boß der feindlichen Agenten ins Netz der Abwehr, und sühnt seine Tat, als sei er der Feder eines Theodor Körner aus Washington ent- flossen, mit der Kugel des gefaßten Agen- ten im Herzen. Wurde bei der„Caine“ das Sternenbanner erst am Schluß gehißt, wurde jenem ausge- zeichneten Theaterstück das peinlich-konfor- mistische Mäntelchen erst in der letzten Szene umgehängt, so knattert hier das pa- triotische Fähnchen schon recht früh im Wind, denn der Gott, der Atome spalten ließ, der wollte keine Knechte. Wouk versteht es, Rollen zu profilieren. Er teilt geistvolle Seitenhiebe gegen die Sache aus, die er vertritt. Sein Dialog ist fes- selnd, witzig, prägnant und geschickt. Aber die Spannung wird in diesem Stück nicht von der Fabel getragen. Mit Trillerpfeifen, Gei- gerzählern, verschlüsselten Telefongesprä- chen, Lauschmikrofonen, getarnten Verhö- ren, Scheinwerfern und einer wieselflinken Hausdurchsuchung erzeugen die dramatur- gischen Wichtelmänner der Marineabwehr eine Pseudo- Spannung. Es wird dem Zu- schauer nie klar, weshalb die Personen ständig gegen ihre Natur und ihren Charak- ter, den sie meist gar nicht zu haben schei- nen, handeln. Die psychologischen Brüche sind so unerklärlich, daß man bisweilen das Gefühl hat, einem Klubtreffen von Tölpeln beizuwohnen, die sich so töricht oder schuf- tig benehmen, daß drunten im Parkett alle Furcht und jedes Mitleid in die Binsen geht. Das„Kalte Licht“ von Carl Zuckmayer, das denselben Stoff behandelte, war eine Enttäuschung. Aber an Zuckmayers Schau- spiel gemessen, verdient der„Verräter“ von Herman Wouk bei einigem Wohlwollen höchstens den Titel„Die kalte Funzel“. Paul Hoffmann inszenierte das Spiel und ersetzte durch einen technischen Zauberladen die fehlende Spannung. Da tickte der Geiger- zähler wie sonst die Kuckucksuhr, da liegen rote Agenten linientreu rotes Scheinwerfer- licht huschen: der für Kriminalstücke obli- gate Regen rauschte, und im Whisky-Glas sbiegelten sich Revolvermündungen. Der sonst so lustige Hans-Helmut Dickow) zer- grübelte sich als Verräter; Helmut Schmid War ein burschikoser Abwehrleutnant; Benno Sterzenbach der voluminöse Colonel, der die Chose entlarvt; Liselotte Rauh die arme Braut, der Wouk auch nicht eine vernünftige Regung, nicht einmal eine wohltuende Ohn- macht gönnt; der noble Ludwig Anschütz der gescheite Freund, der den Verräter verrät und ihn so auf den Pfad des Patriotismus zurückbringt und in dessen Parterrewohnung sich alles abspielen muß, damit die Abwehr durchs Fenster springen und schießen kann, ohne sich die Knochen zu brechen. Die intel- ligente Ortrud Bechler spielte eine linien- treue Agentin, der Wouk allen Krips ver- weigert. Sehr lustig, wie Hans Mahnke als Agentenchef auf weichen Sohlen wie ein Siamkater durch die Wohnung sprang. So habe ich mir Agenten immer vorgestellt! Die Aufführung war viel besser als das Stück. Das Publikum dankte mit mehr Wohl- wollen als Enthusiasmus. Hans Bayer Nichts Neves in der Kunst Dr. Niels von Holst sprach in der Mannheimer Kunsthalle „Europäische Kunst unserer Zeit“ nennt sich die Vortragsreihe der Mannheimer Kunsthalle in diesem Winter. Verschiedene Fach wissenschaftler werden die einzelnen Gattungen, Malerei und Plastik, Graphik und Baukunst, auch Photographie und Ge- brauchskunst auf ihre aktuellen Aeußerungen hin untersuchen. Sie werden, jeder für sich, vor der schwierigen Frage stehen, welche Richtungen aus dem nahezu unübersehbaren Kunstschaffen der letzten Jahre überdauern werden, welche Momente sich in der Gegen- Wartskunst als besonders charakteristisch und nachhaltig erweisen, wo vielleicht Irr- wege auftreten und kurzlebiges Blendwerk das Gemüt verwirrt. Der Kunstschriftsteller Dr. Niels von Holst hat diese nicht eben dankbare, weil mit vie- lerlei Fuß angeln verzierte Aufgabe bereits hinter sich gebracht. Sein Vortrag über die Malerei von Heute war eine Bestands- aufnahme, das Fazit vieler Ausstellungs- besuche in aller Welt. Die Feststellung, schon vor dem ersten Weltkrieg sei das ganze Repertoire der Modernen Kunst entwickelt worden, ließ gleich zu Beginn den Rück- schluß zu, daß der Referent auch in der Malerei der fünfziger Jahre bisher keine Neuinszenierungen entdeckt hat. Dem leich- ten Zug zu traditionellen Vorbildern im Neo-Realismus, der sich jetzt öfter am 19. Jahrhundert und an den alten Meistern orientiert, gab Dr. Niels von Holst keine Chancen. Er nannte diese Rückkehr zu den ehrwürdigen Quellen eine„Krise“ und stellte den gefälligen Produkten der Neo- Realisten ihre eigenen, kurz nach dem Krieg entstandenen, grau in grau getönten pessimistischen Gemälde von Elend und Ver- nichtung als in ihrem Aussagereichtum bei- spielhaft entgegen. Weiter zeigte er im Lichtbild Proben von expressionistischen, kubistischen, surrealisti- schen und abstrakten Bildern neueren Da- tums, in denen der Referent einen Ausweg aus den„Verflachungstendenzen“ des Neo- Realismus sah. Doch auch diese neuesten Beispiele, darunter einige von ganz jungen Künstlern, ließen nicht erkennen, daß irgendwo gebräuchliche Prinzipen durch- brochen werden. Es gibt demnach nichts Neues in der europäischen Gegenwarts⸗ malerei und die Kunst dreht sich weiterhin, wie seit mehr als drei Jahrzehnten, im Kreise. Dr. Niels von Holst stellte keine Prognosen, und das kann man ihm, so wie er die Dinge heute sieht, nicht einmal ver- übeln. Selbst dann, wenn man den größeren Drang der Gegenwartskünstler zu den Realitäten mehr, als der Referent es tat, betont haben möchte, wäre es ein gewagtes Geschäft, daraus Rückschlüsse auf die wei- tere Entwicklung zu ziehen. Warten wir also mal ab. r- Der Cellist Professor Ludwig Hoelscher ist von Düsseldorf nach Tokio geflogen, um bei einem sechswöchigen Gastspiel in Japan 25 Kon- zerte mit Werken vornehmlich von Bach und Beethoven zu geben. Ferner wird er an der Universität von Tokio Musikvorlesungen halten. Freitag, 26. Okiober 1858“ Nr 8 — Piener Bonbons Die Unzufriedenheit eines Teils des i, Publikums mit der Wahl Herbert von K zum Staatsopern- Direktor und Nachfol Böhms treibt merkwürdige Blüten. Si Ursacke eines Theaterskandals, der Grenzen Wiens hinaus einiges Aufs regt kat. arajg, ger Kan e ist qi üder q ehen br. In der Premiere einer Neuinszenierung „Tannhäuser“ cam es zu Mißfallensäuferunge der Galerie, die sich zum Teil gegen die Ine, nierung Josef Gielens, zum Teil gegen ej Bühnenbildner Gerd Richter aus Stuttgart 10 recht massiert gegen den Tenor Rudolf Lust den indisponierten Sänger der Titelpartie nich teten. Die Sache ging so weit, daß man den unglücklichen Kammersänger noch am Bü nenausgang auflauerte und die Kundgebungen gegen ihn auf der Straße fortsetzte. Fr hatte einige Schwierigkeiten, seine Haut vor der enragierten Galerie in Sickerheit zu bringen * Tatsächlich aber waren weder Gielen, nog Richter, noch Lustig gemeint. Der Skandil richtete sich vielmehr— so wird ge flüstert in seiner Spitze gegen Herbert von Karajn der Rudolf Lustig eine Rolle ubergeben Ratte die nach ungeschriebenen Staatsoperngesetzen dem Kammersänger Mar Lorenz gebühn hätte. Da Karajan aber nicht da war— er dirigiert aur Zeit die Berliner Philharmonie durch Amerika— suchte man sich ein begue. meres Opfer.. und ging zu weit! * Die Galerie ging zu weit, indem zie qu gute Recht aur Kritik in Rabuuken-Terror als. arten ließ, die Kaffeehaus-Clique hinter ihn indem sie einen Sänger ihr Mißbehagen übe; einen Direktor spuren ließ, der eine Rolle be. setzt und einfach wegfährt, ohne sich auf den Proben au überzeugen, daß dieser Sänger m auch auszufüllen vermag. 0 i Nun ist alles durcheinander in wien. Rudo/ Lustig weigert sich„aus begreiflichen G. den“, noch einmal den Tannhäuser zu Singen, Ma Lorenz tut aus ebenso begreiflichen Grün- den das gleiche. Das Ensemble aber hat dd mit Lustig solidarisch erklärt und will nicht mehr vor dem Vorhang erscheinen,. Soll ge doch toben, die Meute da oben! * Die Bundestheaterverwaltung aber verfüge inzwiscken„die strenge Handhabung der Has ordnung der Wiener Staatsoper“, die besag, daß„alle störenden Beifalls- und Mißfallen kundgebungen bei offenem und bei geschlonte. nem Vorhang verboten“ sind und daß der sonen, die durch ihr Verhalten berecktigtes Aergernis erregen, aus dem Theater entfernt werden können 3 * Nun ist also gleich auch das Klatschen un ter Kuratel gestellt. Na bitte! Aber gespannt darf man sein, wer der erste ist, der wegen „störender Beifallsäußerungen“ herausfieg aus der Staatsoper. Das wär' einmal ein Wie. ner Bonbon 8 ae Aber wie ich meine Wiener kenne, werdeß sie schon ein Auge zudrücken, auch wenn der Beifall wirklich mal stört. Wenn aber wieder mal einer pfeift na, dem gnade Gott und die Bundestheaterverwaltung. WII Koltur-Chronik Die beiden Frans-Hals-Gemälde, die vom Land Baden- Württemberg für die Staatsgalerie in Stuttgart zum Preis von 60 000 Mark erwor- ben wurden, sind jetzt im Holländer-Saal des Museums ausgestellt. Die Galerie hat für einen Monat lang freien Eintritt erwirkt. Die Schauspielerin Elisabeth Bergner tritt am 27. Oktober wieder in einem deutschen Theater auf. Sie hat im Düsseldorfer Schau- spielhaus die Rolle der Mutter in Fugen O'Neills Schauspiel„Eines langen Tages Reise in die Nacht“ übernommen. Regie führt der Düsseldorfer Generalintendant Karl-Heim Stroux. Elisabeth Bergner wird von Ende Oktober bis Mitte Januar auf der Düssel dorfer Bühne zu sehen sein. Dann geht sie in die USA und spielt in Tschechows Schausplel „Der Kirschgarten“ zuerst in Chikago und dn: deren Städten und dann in New Fork. Kail Heinz Stroux hofft, daß die zweieinhalb Monate Spielzeit in Düsseldorf nur ein Beginn Sen werden, und daß Elisabeth Bergner nach ge. endigung ihrer Verpflichtungen in den 084 wieder nach Deutschland kommt.. Hans Georg Gitschels„Missa brevis“ wirt am Sonntag, 28. Oktober, 9.15 Uhr, in der Mann. heimer St.-Peters-Kirche im Rahmen des Gottesdienstes uraufgeführt. Sloan Wilson: f Der Niann im grauen Anzug Copyright bs Wolfgang Krüger Gmbf. Hamburg 77. Fortsetzung Na, wenn schon, sagte er sich, als er jetzt Wieder am Ende des Bahnsteiges angelangt Wär und kehrt machte, um in der entgegen- Sesetzten Richtung zu marschieren. Der Mensch hält mehr aus, als er denkt— auch Kinder. Aber, mein Gott, müßte man nicht doch etwas unternehmen können? Es ist ja micht gerade das Kennzeichen einer Muster- demokratie, so viele Kinder in ein derarti- ges Bauwerk zu stopfen. Davon wird aller- dings Janey nicht viel lernen, wenn man sie in der Halle hinwirft. Geld, dachte er. Ich muß Geld herbei- schaffen. Wenn sie keine neue Volksschule Bauen wollen, muß ich mich eben bemühen, dag ich meine Kinder auf die Privatschule schicken kann. Ich müßte tatsächlich alles andere aus meinen Gedanken streichen und mich nur noch ums Geldverdienen, müt an- deren Worten also um Hopkins bekümmern. Ich müßte längst an meinem Arbeitsplatz Sitzen. Er sah auf die Uhr und stellte zu sei- nem Schrecken fest, daß es bereits viertel nach neun war— und der Zug hatte auch Wieder Verspätung. Geld, dachte Tom. An dem Siedlungspro- jekt körmte man schon Geld verdienen, aber das hängt eben von der Zuzugsgenehmigung ab, und Bernstein riet uns, damit zu war- ten, bis der Schulneubau beschlossen ist. Ein Schulneubau, dachte er— was davon Alles abhängt! Bernstein sagt, daß Versamm- Turigen stattfinden werden, und daß ein gro- Ber Teil der Bevölkerung dagegen ist. Ich müßte mich naher danach erkundigen, müßte mich für eine neue Schule einsetzen. Ich müßte ernstlicher für Hopkins arbeiten. ich müßte die Pläne für unser Siedlungs- Projekt entwerfen. Wieso komme ich nur auf den Einfall, dag Leben nicht nur arbei- ten bedeutet? Man sollte in seiner Arbeit aufgehen— was bilde ich mir außerdem noch ein? Hinten, fern auf den Schienen, hörte er die Lokomotive pfeifen. Er gesellte sich zu den anderen Männern, die sich vor den Zug- türen drängten. Dann saß er da, den Kopf gesenkt, und dachte weiter an die Schule Und seine Kinder. K APITEL XXX V ZWEI TAGE später zog Tom im Hopkins Vorzimmer um. Sein Schreibtisch stand in der Ecke— Miss MacDonalds Tisch und die der beiden Sekretärinnen hatten umgestellt werden müssen, um Platz für ihn zu gewin- nen.— In Hopkins Büro war ein Assistent ursprünglich ja nicht vorgesehen gewesen. Miss MacDonald schien ausgesprochen irri- tiert durch diese Veränderung. Sie blätterte nervös in Briefmappen und war, wenn Tom etwas zu ihr sagte, von einer übertriebenen Höflichkeit, die fast noch peinlicher wirkte als Ogden frostiges Wesen. Die zwei Sekre- tärinnen ließen verstohlene Blicke zwischen Tom und Miss MacDonald hin und her wandern, als erwarteten sie, jeden Augen- blick den Krach losbrechen zu sehen. Tom seinerseits fehlte auch sein stilles Büro und die gewohnte Sekretarin; zumindest nach außen gesehen war es eher eine Degradie- rung zu nennen, als eine Beförderung. Als Tom eine halbe Stunde an seinem neuen Schreibtisch gesessen hatte, erschien Hopkins von drinnen.„Guten Morgen, Tom!“ sagte er knapp.„Fein, daß Sie hier oben sind!“ „Fein, daß ich hier sein darf!“ sagte Tom. Er hatte zögernd darüber nachgedacht, ob er Hopkins jetzt auch wohl beim Vornamen nennen miisse.„Mister Hopkins“ schien fast unhöflich formell zu klingen, einfach„Ralph“ wiederum plump vertraulich. Also vermied er, wenn irgend möglich, jede namentliche Anrede. „Sie können mir ein paar Briefe beant- worten“, sagte Hopkins.„Miss MacDonald, sobald ich die Post von heute früh durchge- sehen habe, geben Sie die Mappe an Mr. Rath, der die Antworten entwerfen wird.“ „Ja“ sagte Miss MacDonald. Hokpins verschwand wieder nach drin- nen. Eine Stunde später stellte Miss MacDo- nald ein Drahtkörbchen vor Tom hin, in dem ungefähr dreißig Briefe lagen, Einige davon kamen von wohltätigen Vereinigun- gen, die um Förderung baten, einige schlu- gen neue Sendereihen vor, andere bebhandel- ten bereits laufende, außerordentlich ver- Wickelte geschäftliche Transaktionen. Die letzteren trugen fast sämtlich in Hopkins kleiner klarer Handschrift den Vermerk, mit mir besprechen“. Auf einigen der weniger komplizierten Schreiben stand mein“, auf anderen ja“, noch andere trugen den Ver- merk noch unentschieden— unverbindlich antworten“. Dergleichen war Tom nun nichts unge- wohntes— das wußte er längst, daß zwar die Stenotypistin den Brief angesagt be- kommt, daß aber der Ansager seinerseits wiederum einen Vorgesetzten hat, der den Inhalt des Briefes bestimmt. Bei der Scha- nenhauser Stiftung hatte er vielfach Dick Havers Korrespondenz erledigt. Er rief sich also eine der Stenotypistinnen an seinen Schreibtisch und begann die Post für Hop- kins unterschriftsfertig zu machen. Einer frisch gegründeten Wohlfahrtsorganisation, auf deren Schreiben Hopkins nein“ ge- Kkritzelt hatte: antwortete er: Empfangen Sie meinen besten Dank für die mir übersand- tem interessanten Unterlagen. Ich bin völlig Ihrer Ansicht, daß die Angelegenheit alle Beachtumg verdient. Aber es entspricht un- seren Gepflogenheiten, auf lange Sicht zu planen, und ich fürchte, wir sind bereits bei zu zahlreichen ähnlichen Projekten enga- giert, um— zumindest im Augenblick— Ihr Anliegen mit auf unsere Liste zu setzen. Ich Wünsche Ihnen selbstverständlich allen Er- folg und hoffe, später einmal von Ihnen zu hören. Ihr sehr ergebener Ralph Hopkins, Vereinigte Rundfunkgesellschaft, Der Präsi- dent. Als er eine Anzahl von Briefen ähnlichen Schlages fertig hatte, schickte er sie Hopkins hinein. Zu seiner Ueberraschung kamen sie sehr schnell wieder heraus, sämtlich mit sorgfältigen, mit Tinte geschriebenen Kor- rekturen versehen. Der Ton der meisten Briefe war verbindlicher, der Stil weniger formell geworden, aber auf dem Schreiben an die neue Wohlfahrtsorganisation hatte Hopkins vermerkt: Gestehen Sie ihm nicht zu, daß sein Projekt wichtig ist, und wün- schen Sie ihm auch keinen Erfolg. Die Na- men der Herren sind sämtlich unbekannt. Es kann sich um eine Scheinstiftung handeln, die mein persönliches Schreiben nur mig- brauchen will.“ Tom sah auf und mitten in das befrie- digte Gesicht der Miss MacDonald hinein. Er merkte, daß sie bisher die Post beant- wortet hatte und sich heimlich freute, daß er so Korrigiert wurde. Er rief die Steno- typistin wieder zu sich und ließ die Antwor- ten umschreiben. Einen Augenblick später rief Hopf ihn über die Haussprechamlage an:„Komme Sie, und bringen Sie den Rest der Post mit sagte er. Tom nahm die Briefe, die den Va merk trugen„mit mir besprechen“, und ing zu Hopkins hinein. Hopkins lief drinnen au und ab. Er wirkte unruhig und gealtert. Ich jasge Sie diese Post erledigen, weil Seren besten meine Arbeitsweise kennenlernen un die Projekte, die zur Zeit laufen“, sagte n „Zum Beispiel hier, Richardsons Brief uon der Henkel Manufacturing Corporation. D ist eine weitläufige Geschichte: die 1 baut Fernsehapparate und bietet sie unt verschiedenen Marken zum Verkauf an. erwägen nun schon seit einiger Zeit, Appe rate mit unserer Firmenbezeichnung herd zubringen— also mit dem Warenzeichd unserer Vereinigten Rundfuntcgesellechat Wir haben auch noch bei zwei oder drei a 4 deren Firmen deshalb nachgefragt, 18 handelt sich hier um noch mehr, als nt ug günstige Angebot herauszuholen. Für 55 kommt es darauf an, die Firma mit 1 größten Versandorganisation und den bes 5 Beziehungen zum Einzelhandel zu nen. e Er verbreitete sich weiter ausführlich 1 dieses Thema, des Tom hoffnungslos 90 verständlich erschien.„Wie dem au 5 8 schloß Hopkins,„im Augenblick komm 63 darauf an, Richardson hinzuhalten, 3 1 in einer Art, daß er auf keinen F wöhnt, wir hätten das Interesse m. Sache verloren. Schreiben Sie ihm also hingehend, daß unsere Fachleute sein 50 100 bot innerhalb der nächsten Tage 5 prüfen werden und daß er binnen& wieder von uns hört.“ 5 In der gleichen Art besprach of g auch alle anderen Briefe, während 1. 88 fleißig Notizen machte. Als er wieder 8 dell nem Schreibtisch draußen Saß. chi fg ihm der Kopf. Fortsetzung Heraus verlag. drucke chefre Dr. K. Eichen Feullle les: H. Koch; Soziale H. Kim Stellv.: Bank, Bad. Ko Mannh Nr. 80 —— 1. Ja! 4 1 abzü pen sind prob mäc gefo zu u Wuür bild Die garns Hand- wurder tenabst ten N schießt wehr!“ treu ur ihr ha! kämpft Straß lung de resolut, den dr schen! Dringli⸗ art der zuhen i den sol! eingese Abgeor des Eu. direkte Sicherh Vorsitz Versam ordnete Presse, halb ge laung k Form à anzutre In de: weiter frage u deutsch. Wahlen Natione für die ziehung net. De Zessione für die deutsch Diskuss in dem schusses worden nicht er In 8 sammlu nalen hat, Un Ware in Poler rungen parteile Die Un soll aue nische dent Cy und sei Reise ne gation liegen. Die Reise halten, darin nicht ar ziehung dern e Parteifü Muster nen Aer Nach Deutsche beschlol werksch tenden tritt an, ADN ar von Ge Teilen sagte, Werksch Kürze hatte de mulka der po Loga-Sc nären i des Ze Lago-Se daß die Analyse darin g; Vornehr die der Der nische