56/ Nr. n Morgen er: Mannheimer * Mannheimer Groß- 8 Verlagsleitung: H. Bauser. 3. E. F. von Schilling; daktion:. AK Ackermann; Politik: W. Hertz- 20 wirtschaft: F. O. weber; eullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- l 1 K Schneekloth; Kommunales: Dr. boch; sort: K. Grein; Land: G. Serr; 5 0 F. A. Simon: Ludwigshafen: fl Eimpinsky; chef v. D.: O. Keantden dell. W. Kirches. Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank, Städt. Spark 88d. Kom. Landesbank. Bad. Bank, sämtl. Mannheim. postscheck-EKto.: Karlsruhe vr. 90 016, Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743. 7 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 6-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 453 Heidel- berg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Hdibg. Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Streifbandbez. 3,50 DM zuzügl. 2,60 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr PE U.. Jahrgang Nr. 258/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 6. November 19586 * Moskau will London. präsident Eis mächte im Na. dritten Weltkrieg wird““ die Sowjetunion ihre Flott e Grund einer Entscheidung der Vereinten präsident Eisen tive Antwor nahmen im Intere rung sei bereit, 80 schlages mit der ame 7 Sonntagabend an Bulganin, Bulganin weist in seinem Schreiben auf die besondere Verantwortung der beiden mlete, die ei spielte it Ludwig rmus Gedok sich im Saal ammermu- 1 anfänglich h erwärmte e des leeren zert mit der Blavet(1700 war mit der am und der als„Abge⸗ rer Schwe⸗ gekommen. Lompositio⸗ ter des 10. „ mit pro- Stücke, die Nameau in ankenwerk laben. Die leicht und n Sinn für Agen, aber Innerlich elga Binge oschluß des stücke mit 5ussel, dem rnen Kom- ich hier Si- Altungsver⸗ rei Sopran- starb, aber 8 Nerven- Konnte. Die geschulten agen eben · g gestaltet 1 ihrer vol. 8 lag offen · en Indispo- belegt er lage etwas virkte. Die r nicht nur lern spielte an Philippe von Claude st Was die betraf. Die g, den un- 1 Zahl vor gerte Bel en. ar- ä tte nähen, e:„Hallo?“ achte, die als einzige über alle moder- 5 ae und Atom- und Wasserstoff- bomben verfügten, für die Bewahrung des Friedens hin. Die Sowjetunion Sei über- zeugt, daß ein energischer Schritt der beiden Großmächte sofort zu einer Beendigung der Kämpfe führen werde. Die„bedrohliche Stunde“ erfordere ein sofortiges und ent- gchiedenes Eingreifen,„wenn nicht die Ver- einten Nationen in den Augen der Mensch- heit ir Prestige verlieren und in Auf- lösung geraten“ sollen.„Wenn dieser Krieg nicht beendet wird, besteht die Gekahr, dasz er zu einem dritten Weltkrieg Wird.“ In die- sem Augenblick trete daher die Sowjetunion an die Vereinigten Staaten mit dem Vor- schlag einer engen Zusammenarbeit heran. die Vereinigten Staaten unterhalten im Uittelmeer eine starke Flotte, die Sowjet- mion besitzt ebenfalls eine starke Marine und eine mächtige Luftflotte. Der gemein- mit den USA eingreifen Bulganin schlägt Eisenhower gemeinsame Aktion in Nahost vor (AP) Der sowzetische Ministerpräsident Bulganin hat am Montagabend enhower ein gemeinsames militärisches Eingreifen der beiden Groß- hen Osten vorgeschlagen, um ,die Gefahr, daß dieser Krieg zu einem „zu bannen. Das Eingreifen der beiden Großmächte, zu dem e und ihre Luftwaffe zur Verfügung stellen will, soll auf Nationen erfolgen. In seiner Botschaft an hower erklärt Bulganin, er erwarte auf seinen Vorschlag eine„posi- te Eisenhowers, damit„schon in den nächsten Stunden wirksame Maß- sse des Friedens ergriffen werden können“. Die sowietische Regie- fort Verhandlungen über die Durchführung des sowjetischen Vor- rikanischen Regierung aufzunehmen. Eisenhower appellierte am die Sowziettruppen aus Ungarn zurückzuziehen. same und sofortige Einsatz dieser Mittel durch die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion, gestützt auf eine Entscheidung der Vereinten Nationen, würde eine sichere Garantie für die Beendigung der Aggression gegen das ägyptische Volk und die Völker der arabischen Welt darstellen“, heißt es in dem Bulganin-Brief. Zur gleichen Zeit beantragte der sowje- tische Außenminister Schepilow beim Präsidenten des Sicherheitsrates eine sofort einzuberufende Sondersitzung des Sicherheits- rates, auf der„Sofortmaßnahmen militäri- scher und anderer Art“ beschlossen werden sollen, um Aegypten zu helfen. Schepilow teilte dem Präsident mit, die Sowjetunion sei bereit, dem„Opfer der Aggression“ mit ih- ren Luft- und Seestreitkräften zu helfen. In Washington wurde der Vorschlag des sowjetischen Ministerpräsidenten in Regie- rungskreisen sofort als Versuch, von dem sowjetischen Ueberfall auf Ungarn abzulen- ken, bezeichnet. Port Said hat kapituliert Nach tagelanger Vorbereitung durch Bombenangriffe sind britische und franzö- sische Fallschirmjäger und Luftlandever- bände am Montagmorgen in Zegypten ge- landet, Bereits wenige Stunden nach der Landung auf ägyptischen Boden konnte das britisch- französische Oberkommando seinen Truppen den Befehl geben, den Kampf ein- Zustellen, da der ägyptische Kampfkomman- dant von Port Said die Kapitulation anbot. Premierminister Eden gab am Montagnach- mittag unter dem Jubel der konservativen Abgeordneten diesen Erfolg der„mit be- grenzten militärischen Zielen“ geführten Operationen im Unterhaus bekannt. Während britische und französische Bomber die Landeoperationen in Aegypten ö mehrere tausend roger Erreg tten ang chricht vu hen.“ . Louis utete, nach fann, kaum hatte, ge- 1 arbeitete und gibt es bändlig Un. und Lo Mit seinem ehren 1. ar: Haben Aber Mars V bei Gin ingt Unter. gern um d ich hel Wissen, inder. nn Sie de Schweigen, nns sehen! 187“ 5 Hier. 15 sagte Tom Paßt line an. Ich er. Wem ekt Klappt gend Gel T fallen. ung folg lenden ihnen in vorbereiteten, teilte der UNO-Generalsekre- tär Dag Hammarskjöld der Vollversamm- lung der Vereinten Nationen in der Nacht zum Montag mit, daß er die Frist zur Ein- stellung der Feindseligkeiten im Nahen Osten auf Montagmorgen sechs Uhr ver- Ungert habe. Hammarskjöld schlug gleich- zeitig den Vertretern der Vereinten Natio- nen vor, den kanadischen Generalmajor Burns zum Oberbefehlshaber der geplanten internationalen Polizeitruppe zu ernennen. Die Aufstellung der Polizeistreitmiacht war 8 Samstag vom der UNO-Vollversamm- ung beschlossen worden. General Burns, der zur Zeit die UNO- Waffenstillstandskommission in Palästina leitet, sollte nach dem Vorschlag des Gene- ralsekretärs ermächtigt werden, einen klei- nen Stab von Offizieren zur Erfüllung seiner Aufgabe heranzuziehen. Norwegen, Kolum- bien und Neuseeland haben nach Angaben von Hammarskjöld bereits ihre Mitarbeit an der internationalen Polizeitruppe zugesagt. Nach Ansicht des Generalsekretärs sollten Kontingente nur von Staaten gestellt wer- den, die nicht als ständige Mitglieder dem Sicherheitsrat angehören. Ein Zeitpunkt, bis zu dem die Bildung der Polizeitruppe abge- schlossen sein soll, wurde nicht festgesetzt. Ueber diese Beschlüsse der Vollver- sammlung setzten sich Großbritannien und Frankreich mit der Begründung hinweg, die Landung sei notwendig geworden, um eine weitere Verzögerung und eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten zu verhin- dern. In einer gemeinsamen, an die Verein- ten Nationen gerichteten britisch- französi- schen Erklärung wurde betont, solange nicht Israel und Aegypten der Aufforderung der UNO, die Kämpfe einzustellen, zugestimmt hätten, und solange nicht die Polizeistreit- kräfte tatsächlich einsatzbereit seien, müßte die britisch- französische Aktion fortgesetzt werden. Großbritannien hat am Montag heftig gegen die Sprengung der Erdölleitung pro- Empörung am Brandenburger Tor Westberliner Demonstranten forderten Freiheit für Ungarn Von unserer Korrespondentin Angela am Ende Berlin. M 9 it den Rufen„Russen raus“, „Freiheit.“ zogen am Montagabend jugendliche Berliner in 1 mit brennenden Fackeln, 5 5 bahnen und Transparenten 105 755„Straße des 17. Juni“ auf das Bran- g 9 Tor zu. Die Jugendlichen mar- 5 895 unkergehakt auf der ganzen Breite hatte 8 Die Westberliner Polizei mal dag* vor dem sowjetischen Ehren- deli 55 sich noch auf Westberliner Boden menen 80 doppelte Sperrkette mit ge- endlich ummiknüppeln gestellt. Ein Ju- die 0 korderte die Demonstranten auf, n nicht anzurühren. Doch die 5 8 anten konnten die Polizeikette Fugue Lingesetaten Wasserwerfer und göbere 1 teilweise durchbrechen. Eine Amden enschenmenge drang bis zum 0 ursplatz direkt an der Sektoren- 0 90 405 dem Brandenburger Tor vor, 0 erline eme weitere Sperrkette der West- r Polize traf. Die Volkspolizisten einer dichten Kette mit tanschlag gegenüber. Hin- ndenburger Tor waren zwei Panzer aufgefahren. Die Ju- felen Ie mit den brennenden Fackeln 26. 1 Die Westberliner Poli- Adendstun leinen Stern in dez späteren ſesetet, en eme weitere Sperrkette ein- 5 11 War die Situation um 21 Uhr. 55 1 auf das Brandenburger Tor Schönebere Protestkundgebung vor dem der die N Rathaus Vorausgegangen, in 35 3 mer der Parteien sich nicht in der 8 1 5 die Erregung der Massen zu „ der Vorsitzende der Sozialdemo- K schen Partei 5 artei, N Sei i Algemeinen 185 Neumann, seine Rede mit ungarischen arabinern in Hüif ter dem Bra Sowjetische endlichen der Bevölkerungen über die Situation derung 1 in der Zone und der For- * 8 2 8 1 1 deutsche Selbstpestimmungsrecht der W n und nech frei ach kreien en der. Wahlen begann, . enge unterbroche 1 8 8 1 n mit e„andelt doch“ und 5 Seiffen. Als sich ei el, AIs sich ei— Schild„Ni 7 id„Nicht Reden, son- f cher mit einem dern Taten“ vor das Mikrophon stellte, war Neumann durch die Tumulte nicht mehr zu verstehen. Der Vorsitzende der CDU, Lem- mer, forderte die Demonstranten auf, ein Beispiel der Würde zu geben. Wer sich nicht Fortsetzung Seite 2) testiert, die das Erdöl von der britisch kon- trollierten irakischen Petroleumgesellschaft durch Syrien zum Mittelmeer leitet. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums erklärte, die Sprengung sei von Einheiten der syrischen Armee in Syrien vorgenom- men worden, weshalb die syrische Regierung direkt für diese„Sabotageakte“ verantwort- lich sei. Die britische Regierung forderte die syrische Regierung auf, die Erdölleitung so- fort zu reparieren und für den ungehinder- ten Betrieb der Leitung zu sorgen. Sowzetischer Protest zurückgewiesen Das britische Außenministerium wies am Montag sowjetische Beschuldigungen zurück, daß anglo- französische Streitkräfte die Küste Aegyptenfs und anderer Mittelmeerländer blockierten. Ein Sprecher erklärte, Groß- britannien habe in der vergangenen Woche alle Schiffe gewarnt, sich vom östlichen Mit- telmeer fernzuhalten. Diese Warnung sei wegen der britisch- französischen Operation gegen Aegypten erfolgt. Nasser akzeptiert Polizeitruppe Aegypten hat am späten Montagabend bekanntgegeben, daß es den Beschluß der Vereinten Nationen für die Aufstellung einer internationalen Polizeitruppe der UNO zur Wiederherstellung des Friedens im Nahen Osten annimmt. . In den frühen Morgenstunden des Montags bewegte sich eine Flotte englisch- französischer Kriegsschiffe und Transporter auf die ägyptische Küste zu. Nur wenige Stunden nach der Landung konnten die Invasions- truppen die Kapitulation von Port Said, dem ägyptischen Hafen an der Nordspitee des Suez kanals, melden. Bild: AP UNO verlangt Truppenabzug der Sowjets in Ungarn Ungarisches Selbstbestimmungsrecht anerkannt/ Beobachter sollen die Lage prüfen New Fork.(dpa AP) Die Vollversammlung der Vereinten Nationen forderte am Montagmorgen die Sowjetunion auf, ihre militärischen Aktionen in Ungarn einzu- stellen, ihre gesamten Streitkräfte unverzüglich abzuziehen und Beobachtern der Ver- einten Nationen die Einreise nach Ungarn zu gestatten. Die Vollversammlung nahm mit 50 Stimmen gegen die acht Stimmen des Sowäetblocks und bei Stimmenthaltung von 15 Staaten— die Länder der afrikanisch- asiatischen Staatengruppe sowie Finn- jand und Jugoslawien— eine diesbezügliche, mit einem französischen Zusatz ver- sehene amerikanische Resolution an. Die Resolution enthält folgende Haupt- punkte: 1. Die Vollversammlung fordert die Sowjetregierung auf, alle militärischen Ak- tionen gegen Ungarn einzustellen und sich jeder Einmischung zu enthalten. 2. Die Sowjetregierung wird aufgefordert, die Ver- legung weiterer Truppen nach Ungarn zu unterlassen und ihre gesamten Streitkräfte unverzüglich aus Ungarn abzuziehen. 3. Die Vollversammlung bekräftigt den Anspruch des ungarischen Volkes auf freie Wahl sei- ner Regierung. 4. Der UNO-Generalsekre- tär wird ersucht, die Lage in Ungarn durch Beobachter zu untersuchen und der Voll- versammlung so schnell wie möglich über geeignete Maßnahmen zu berichten, wie der gegenwärtigen Lage in Ungarn in Ueber- einstimmung mit der UNO-Charta ein Ende gesetzt werden kann. 5. Die Vollversamm- lung fordert die Regierungen Ungarns und der Sowjetunion auf, den UNO- Beobachtern volle Bewegungsfreiheit in Ungarn zu ge- Währen. Kanada und Großbritannien sprachen sich in der Debatte für eine UNO-Ueber- wachungsbehörde in Ungarn ähnlich der für den Nahen Osten in Aussicht genommenen UNO-Polizeitruppe aus. Der amerikanische Delegierte Lodge warf der Sowjetunion bru- tales Verhaltens und Doppelzüngigkeit vor. Der sowjetische Delegierte Sobolew beschul- digte die Westmächte, die„dunklen reaktio- nären Kräfte“ in Ungarn zu unterstützen und durch eine Ungarn-Debatte die Welt- öffentlichkeit von den Ereignissen im Nahen Osten abzulenken. Auf französischen Antrag würde in die amerikanische Resolution der Passus aufgenommen, daß die gegenwärtige Lage in Ungarn, die durch die Vereinten Nationen untersucht werden soll, durch eine „ausländische Intervention“ hervorgerufen wurde. Der sowjetische Delegierte, Sobolew, erklärte, die UNO mische sich mit dieser Debatte in innere Angelegenheiten Ungarns ein. Auch die ungarische Kadar-Regierung hat sich in einem Telegramm an General- sekretär Hammarskjöld kategorisch gegen die Erörterung der ungarischen Frage im Sicherheitsrat oder der Vollversammlung der Vereinten Nationen gewandt. Die ent- sprechenden Anrufe Imré Nagys besäßen keine Rechtskraft, heißt es in dem Tele- gramm. Es fiel auf, daß sich bei der Abstimmung über die amerikanische Resolution die Mehrzahl der asiatischen Länder, darunter auch Indien, der Stimme enthalten hat. Am Montag erklärte schließlich der indische Ministerpräsident, Nehru, die fünf von der Sowjetunion propagierten„Prinzipien einer friedlichen Koexistenz“ hätten sich jetzt offensichtlich als„bloße Worte ohne Bedeu- tung“ für jene herausgestellt,„die das Recht für sich in Anspruch nehmen, Probleme durch Gewalt zu lösen“.„Ueberlegene Macht“ sei eingesetzt worden, um Freiheits- bewegungen in Ungarn und Aegypten zu zerschlagen.„Ich muß erklären, daß wir tief erschüttert sind.“ Das Schweigen der Ungewißheit Während in weiten Teilen der Welt der militärische Gegenschlag der Sowzets gegen Ungarns Freiheitskämpfer am Montag scharf verurteilt wurde und die Fahnen auf Halb- mast sanken, lag über Ungarn selbst das Schweigen der Ungewißheit. Nur spärliche Berichte über die Situation drangen durch den Eisernen Vorhang, der seit Sonntag die ungarische Nation wieder von der freien Welt trennt. Eine Reihe von Anzeichen deu- ten darauf hin, daß ungarische Freiheits- kämpfer in einigen Teilen des Landes noch erbitterten Widerstand leisten. Der Hüchtlingsstrom von Ungarn nach Oesterreich lieg merklich nach. Während es am Sonntag noch über 10 000 Ungarn waren, die jenseits der Grenze Zuflucht suchten, kamen am Montag nur wenige hundert. Auch sie mußten Schleichwege benutzen, da die offiziellen Grenzübergangsstellen herme- Zwischen Gesfern und Morgen Die Beobachtung kommunistischer Ele- mente in Bayern sei nach dem Verbot der KPD äußerst schwierig geworden, teilte der bayerische Innenminister Dr. August Geisl- höringer(BP) vor der Presse mit. Die Kom- munisten versuchten in verstärktem Maße, an die verschiedensten Vereine und Organi- sationen, so auch in die Gewerkschaften, ein- zudringen. Der Innenminister berichtete von einem ständigen Anwachsen der Zahl radi- kaler Publikationen. Zu ihrer Bekämpfung diene auch eine von der bayerischen Regie- rung vorgeschlagene Erweiterung des poli- zellichen Beschlagnahmerechts gegenüber Zeitungen und amderen Drucksachen. Eine Ueberbrückungshilfe, das teilte der CDU-Bundestagsabgeordnete Valentin Brück in Köln mit, sollen die Bundes- beamten erhalten. Die Höhe liege noch nicht fest. Brück, der dem Beamtenrechtsausschuß des Bundestages angehört, fügte hinzu, im Ausschuß bestehe Einigkeit darüber, daß es eine„fühlbare Hilfe“ sein müsse, die nach seiner Ansicht noch vor Weihnachten zu ge- Währen sei. Die Freikirchen wollen mit den Evange- lischen Landeskirchen zusammenarbeiten. Zum Abschluß der Bundeskonferenz der Evangelischen Freikirchen Deutschlands be- tonte Bischof Dr. F. Wunderlich Frankfurt), daß die freikirchlichen Gemeinschaften in- nerhalb der Evangelischen Allianz und der Oekumene stünden. Ein Transport mit 244 Aussiedlern aus den polnisch verwalteten deutschen Ost- gebieten traf in der Nacht zum Montag auf dem schleswig- holsteinischen Zonengrenz- bahnhof Büchen ein. Die meisten Aussiedler kamen aus Ostpreußen, ein Teil auch aus Oberschlesien. Die Aussiedler erklärten, daß in Polen jetzt wieder Ruhe herrsche. Die indische Regierung erklärte am Mon- tag ihre Bereitschaft, die Interessen Aegyp- tens in Großbritannien und Frankreich zu vertreten. Aegypten hatte sich mit einem entsprechenden Ersuchen an die indische Regierung gewandt. Die Schweiz hat auf französischen und britischen Wunsch die Wahrnehmung der anglo- französischen Inter- essen in Syrien übernommen. In gleicher Weise übernahm die Schweiz auch den Schutz der französischen Interessen in Jor- danien. Die Mitgliedstaaten des Bagdad-Paktes, mit Ausnahme Großbritanniens, trafen sich am Montag in der persischen Hauptstadt Teheran, um die Situation im Nahen Osten zu besprechen. üHimunmemuemenenneunmummmeneemnneunneummunmeem Hachimeldung Walhington. Die USA gaben in den spaten Nachtstunden bekannt, daß sie sich jedem Versuch sowiet- ischer oder anderer militärischer Streitkräfte, den Naben Osten zu betreten, widersetzen werden. Auf der Insel Zypern, von der aus das britisch- französische Oberkommando die Operationen gegen Aegypten leitet, hat die griechische Rebellenor ganisation EORKA am Wochenende ihre Aktionen gegen die briti- sche Herrschaft verstärkt. Ihren Anschlägen fielen sieben britische Soldaten und ein zyprischer Polizist zum Opfer. Drei Griechen wurden in einem Dorf von britischen Sol- daten erschossen, als sie nach einer Bom- benexplosion an einem britischen Militär- fahrzeug davonrannten. Aus Kreisen des amerikanischen Außen- ministeriums wurde am Montag bekannt, dag mit der Möglichkeit eines Rücktritts von Außenminister Dulles noch vor Ende dieses Jahres gerechnet wird. Als mög- licher Nachfolger wurde der ehemalige Hohe Kommissar in Deutschland, MeLoy, genannt. Die französische Nationalversammlung wird heute, Dienstag, zu einer Beratung über die blutigen Ereignisse in Ungarn zu- sammentreten. Die Debatte über Ungarn war auf die Tagesordnung gesetzt worden, nachdem der Abgeordnete Jean-Louis Tixier Vignancourt(äußerste Rechte) den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und der Sowjetunion und die Auflösung der kommunistischen Partei Frankreichs gefordert hatte. Ein algerischer Rebellenführer, der die Operationen der Aufständischen im östlichen Algerien geleitet haben soll, hat sich nach einer Meldung des französischen Kommen- dos ergeben. tisch abgeriegelt sind. Nur in Nickelsdorf passierte eine aus 22 Fahrzeugen bestehende Kolonne den Schlagbaum. In den Autos sagen 30 Amerikaner— meist Angehörige der amerikanischen Gesandtschaft in Buda- pest mit ihren Familien—, 16 Angehörige des schwedischen Roten Kreuzes, einige Mit- glieder des bayerischen Roten Kreuzes sowie Italiener, Oesterreicher, Franzosen und Hol- länder. Sie alle waren zwei bis drei Tage in Ungarisch-Altenburg festgehalten worden, bis der zuständige sowjetische Kommandeur am Montagmorgen ihre Ausreise nach Oesterreich genehmigte.(Siehe auch Seite 14) Neben Radio Budapest und anderen sowjetisch kontrollierten ungarischen Sen- dern waren am Montag im Aether auch noch vereinzelte schwache Sender zu hören, die offensichtlich von Freiheitskämpfern betrieben wurden. Aus ihren Berichten ging hervor, daß in Budapest, Raab und im Ge- biet der Urangruben bei Mecsek noch ge- kämpft wurde. Ein von Radio Budapest verbreiteter Tagesbefehl des sowjetischen Oberkommandos kam einer Bestätigung die- ser Meldungen gleich. Durch den Tages- befehl wurden die letzten„Rebellen“ auf- gefordert, bis Montagabend die Waffen nie- derzulegen. Um 17.10 Uhr fing der Sender„Freies Europa“ in München einen verzweifelten Hilferuf des letzten freien ungarischen Senders, Rakoczy, auf. Der Sender rief das Internationale Rote Kreuz in Genf um Hilfe an, da viele Krankenhäuser in Flam- men stünden. Die letzten Worte des Sen- ders waren:„Situation wird verzweifelt. Sehr wenig Munition übrig“. Letzte Meldung Bulganin an Eden und Mollet Mos k à u.(AP) Der sowzetische Minister- präsident, Bulganin, hat am Montagabend in fast gleichlautenden Noten den britischen Premierminister, Eden, und den französi- schen Ministerpräsidenten warnend darauf hingewiesen, daß sie mit dem Angriff„einer stärkeren Macht“ zu rechnen hätten, wenn sie die Kämpfe in Aegypten ihren Fortgang nehmen ließen.„Wir sind fest entschlossen, die Aggression mit Gewalt niederzuwerfen und dem Krieg in Aegypten ein Ende zu setzen“, heißt es in der sowjetischen Note. In einer dritten, an den israelischen Mini- sterpräsidenten Ben-Gurion gerichteten Note drückt die Sowjetregierung ihr„Mißfallen“ aus und teilt mit, daß sie ihren Botschafter in Tel Aviv abberufe. ————— ů— MORGEN Dienstag, 6. November 1956 Dienstag, 6. November 1956 Der Fall von Port Said Port Said hat kapituliert. Die zweite Phase des anglo- französischen Unternehmens gegen Aegypten, die Landung von Bodentruppen hat damit einen Anfangserfolg erzielt, der die Aussicht auf eine rasche Durchführung der Besetzung der ganzen Kanalzone eröff- net. Dieser militärische Erfolg, so wenig überraschend er angesichts der überwäl- tigend Ueberlegenheit der anglo- französi- schen Streitkräfte über die trotz sowjetischer Wafkkfenlieferungen unzulänglich ausgerüstete und ausgebildete und durch die israelischen Erfolge demoralisierte ägyptische Armee auch sein mag, hat für den Augenblick die innenpolitische Stellung Sir Anthony Edens gefestigt. Mochten auch zahlreiche konser- Vative Abgeordnete während des Wochen- endes in ihren Wahlkreisen festgestellt haben, daß ein sehr erheblicher Prozentsatz ihrer bisherigen Wähler die Invasion in Aegypten verurteilt, so hat die rasche und verhältnismäßig unblutige Besetzung des wichtigen Hafenplatzes Port Said die Hoff- nung erweckt, daß das ganze Unternehmen erfolgreich durchgeführt werden kann, dag die Vereinten Nationen sich dann mit der vollendeten Tatsache vielleicht abfinden und die englisch- französischen Streitkräfte am Kanal zum Hauptbestandteil der von Kanada Vorgeschlagenen internationalen Polizei- truppe machen werden. Das mag Illusion sein, daß aber die Regie- rung darauf abzielt, hat Außenminister Sel- wWyn Lloyd in der letzten Sitzung des alten Parlamentarischen Jahres ja deutlich zu er- kennen gegeben. Er hat dabei aber zugleich, Wie die Opposition sofort unterstrich, nur Allzu deutlich durchblicken lassen, wie faden scheinig der Vorwand war, unter dem Sir Anthony Eden die militärische Aktion gegen Aegypten startete, nämlich, daß man die üsraelischen und ägyptischen Armeen vonein- ander trennen und dadurch eine Ausbreitung des„Buschfeuers“ zu einem allgemeinen israe- Usch-arabischen Krieg verhindern wollte. Es ist kür jeden, der unbefangen die Erklärun- Sen des britischen Außenministers während der letzten Woche studiert, leicht zu ersehen, daß es der britischen Regierung offenbar in erster Linie darauf ankommt, den Kanal in die Hand zu bekommen und der ägyptischen Regierung eine internationale Verwaltung dieser Wasserstraße Aufzuzwingen. Damit Sibt sie natürlich dem in aller Welt, nicht zu- Wieder neue Nahrung, daß der Einfall IS- raels in das Sinaigebiet, wenn nicht von Lon don und Paris angestiftet, so doch von den beiden Regierungen als ein willkommener Vorwand benutzt worden ist, um die bis da- hin durch amerikanischen Widerspruch und die britische öffentliche Meinung verhinderte Sewaltsame Lösung der Suez-Frage doch moch zu bewerkstelligen. 125 Daß es ein weiteres Ziel ist, Oberst Nasser zu stürzen, geht ganz klar aus den Rumndfunkansprachen und Flugblättern in arabischer Sprache hervor, mit denen das alliierte Oberkommando die ägyptische Be- völkerung überschüttet. Wenn darin den armen Fellachen erklärt wird, sie hätten eine Sünde begangen, indem sie ihr Ver- trauen auf Nasser setzten, wenn sie aufge- fordert werden, die Soldaten des eigenen Landes aus ihren Dörfern zu vertreiben, Weil andernfalls diese Dörfer und ihre Frauen und Kinder bombardiert würden, Wenn ihnen schließlich gesagt wird, daß, so- kern es zum Kampfe kommt, mit den Schul- digen auch die Unschuldigen würden leiden müssen, dann sind das Propagandametho- den, die von der Opposition nicht zu unrecht mit den Drohungen der Sowjets gegen Buda- Pest verglichen werden und die jedenfalls mit der Charakterisierung des ganzen Un- ternehmens durch Sir Anthony Eden als 5 Polizeiaktion schwer zu vereinbaren sind. Die Regierung hat sehr empfindlich dar- Auf reagiert, daß im Parlament auf den inneren Zusammenharig zwischen dem eige- nen militärischen Vorgehen gegen das von Israel angegriffene Aegypten und der Rück- kehr der Sowjetunion in stalinistische Me- thoden bei der Abwürgung der ungarischen Freiheitsbewegung hingewiesen worden ist. In weiten Kreisen der Bevölkerung, und zwar keineswegs nur in der Labour Party, sondern bis weit in Schichten hinein, die normalerweise eine konservative Regierung in einem internationalen Konflikt unterstüt- zen würden— unter der Geistlichkeit, in der akademischen Welt und in einem er- heblichen Teile des Bürgertums—, herrscht ein dumpfes Schuldgefühl, regt sich die in- Stinktive Erkenntnis, daß man durch das ohne vorherige Befragung der Vereinten Na- tionen begonnene und im offenen Wider- Spruch gegen das Mehrheitsvotum der Voll- versammlung weitergeführte Unternehmen am Suezkanal den Sowjets einen willkom- menen Vorwand für ihre„Polizeiaktion“ in Ungarn geboten und jedenfalls die eigene Moralische Grundlage für die Verurteilung der sowjetischen Gewaltpolitik zerstört hat. Allerdings geht die Erkenntnis nicht so weit, daß zugleich die Aussicht für eine befriedi- gende Lösung der mitteleuropäischen Pro- bleme nach menschlichem Ermessen durch das englisch- französische Vorgehen in Agyp- ter! um Jahre zurückgeworfen ist. Ganz allgemein muß man in diesen Tagen und Wochen feststellen, wie gering bei Regierung und Regierten in England das Verständnis Für die europäischen Belange ist, unter wie insularen Gesichtspunkten die Politik Groß- britanniens geführt wird.. Schon eingangs ist gesagt worden, daß im Augenblick die Stellung Sir Anthony Edens in seiner Partei wieder gefestigt ist. Jedoch die Zukunftsaussichten sind nach, wie vor düster, nicht nur für die unmittel- bar beteiligten und verantwortlichen beiden Mächte, sondern für die ganze Welt. Das An- gebot des sowjetischen Außenministers Schepilow an den Generalsekretär der UNO, sowjetische Truppen und Flugverbände als Holizeistreitkräfte„gegen die Angreifer“ lich das Spiel ist, das die britische und die mzösische Regierung spielen. . Dr. K. H. Abshagen(London) letzt in Amerika, geäußerten Verdacht immer nach Aegypten zu senden, zeigt wie gefähr- Sondersitzung des Bundestages Adenauers Reise nach Paris/ Koalition sucht gemeinsame außenpolitische Linie mit SPD Bonn, 5. November Die Bundeshauptstadt stand zum Wo- chenbeginn unter dem Eindruck der all- gemeinen Trauer und der Empörung über die Unterdrückung des ungarischen Volkes durch die Rote Armee. Der Bundestag, das Palais des Bundespräsidenten, der Amtssitz des Bundeskanzlers, die Ministerien und öffentlichen Gebäude hatten Halbmast ge- klaggt. Aus den intensiven Beratungen über die gesamte Weltlage gingen erste klare Er- gebnisse hervor: 1. Bundeskanzler Dr. Adenauer wird nach Abstimmung mit dem Bundeskabinett und mit den Vorsitzenden aller Fraktionen — in Paris den Versuch unternehmen, die gefährlichen Risse in der westlichen Welt zu schliegen und besonders das Interesse der Vereinigten Staaten an Europa wieder Stärker zu beleben; 2. In Uebereinstimmung mit der Bonner Regierungskoalition unternimmt der Kanzler konkrete Versuche, um die Gegensätze zwischen den demokratischen Parteien in der Bundesrepublik in den wichtigsten Lebens- fragen des Volkes zu überwinden; 3. Die Reise einer Delegation des Bun- destages nach Moskau ist ernsthaft in Frage gestellt; 4. Sowietbotschafter Smirnow wird kaum damit rechnen können, daß führende Poli- tiker Westdeutschlands seiner Einladung zur Feier der sowietischen Oktober- Revolution, die für Mittwochabend erging, Folge leisten werden; 5. Die Fraktionen des Bundestages tele- grafleren hinter der nach Bangkok abgereis- ten Delegation von 18 Parlamentariern her, an deren Spitze Bundestagspräsident Gersten- maier steht, mit der Forderung, daß der Von unserer Bonner Redaktion größere Teil unverzüglich nach Bonn zurück- kehren möge; 6. Bundesregierung und Parlament schei- nen entschlossen zu sein, aus den ungarischen Vorgängen und der gefährlichen Entwick- lung im Mittelmeer Schlußfolgerungen für einen konsequenten Aufbau der deutschen Streitkräfte zu ziehen. In den politischen Kreisen Bonns mißt man den Besprechungen Dr. Adenauers in Paris erhebliche Bedeutung zu. Aus Regie- rungskreisen verlautete, daß der Kanzler versuchen werde, die Westeuropäische Union (WEU) zu aktivieren. Die NATO sei durch die verschiedensten Entwicklungen belastet und gelähmt. Ueber die WERU werde ver- mutlich auch ein Weg gefunden werden kön- nen, um eine verhängnisvolle Abwendung der Amerikaner vom Kontinent zu vermei- den. Nach Ansicht Dr. Adenauers beweist die Politik der Gewalt, die die Sowjetunion anwende, wie notwendig die Festigung des Gefüges der westlichen Welt ist. Anderer- seits erscheint das unmöglich, wenn west- liche Nationen ohne Konsultation und In- formation der Partner dort losschlagen, Wo es ihnen einfällt. In politischen Kreisen unterstreicht man, daß eine Initiative ge- rade jetzt als deutsche Mission betrachtet werden müsse, da die Bundesrepublik nicht in den Suez- Konflikt einbezogen sei. Bundeskanzler Dr. Adenauer empfing kurz vor seiner Abreise nach Paris am Mon- tagabend die Fraktionsvorsitzenden des Bundestages im„Palais Schaumburg“. Von der Opposition erschien an Stelle des gegen- wärtig im Fernen Osten weilenden Vorsit- zenden Erich Ollenhauer dessen Stellvertre- ter Mellies. Er war begleitet von Herbert Wehner. Zweck des Gesprächs war ein Mei- nungsaustausch über die internationale Lage und eine Vorbereitung der Bundestags- debatte. Der Aeltestenrat vereinbarte für Donnerstag eine Sondersitzung des Parla- ments über die Außenpolitik. Es soll eine Regierungserklärung abgegeben werden, die durch Fraktionserklärungen vervollständigt werden dürfte. Anschließend wird der Bun- destag in erster Lesung das Gesetz über die Dauer der Wehrpflicht behandeln. Ein Sprecher der CDU/CSU verwies am Montagabend auf die Rundfunker Klärung des Bundeskanzlers, in der dieser aufgefor- dert hatte, angesichts der schwierigen Lage den Partethader zu vergessen. Aehnliches hatte Dr. Krone in einer Stellungnahme der CDU-Fraktion zum Ausdruck gebracht. Der Sprecher betonte, der Fraktions vorstand billige und begrüße ausdrücklich diese Ver- suche einer neuen politischen Linie, die durch die Ereignisse zwangsläufig geboten scheine. Der Vorstand der SPD ist für Mitt- woch zu einer Sondersitzung einberufen worden. Es sollen, nach Mitteilung der SPD, die letzten internationalen Entwicklungen erörtert werden. Lieferungen an Israel gehen weiter (dpa) Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes teilte mit, daß die Bundesregierung keinen Anlaß sehe, eine Entscheidung zu treffen,„die die Erfüllung der deutschen Lieferungen an Israel beeinträchtigen könn- ten“, Die Lieferungen der Bundesrepublik an Israel seien vertraglich so begrenzt, daß sie für den friedlichen Aufbau Israels verwen- det werden. Kommt es zu einer Annäherung der Giganten? Britisch-französische Nahost-Politik könnte die USA zu einer Aussöhnung mit Moskau treiben Der nachstehende Bericht berücksich- tigt noch nicht die dramatische Tatsache, daß Sowjettruppen die Revolution in Ungarn niedergeschlagen haben. Der Ar- tikel schildert jedoch einen Hintergrund, der die verantwortlichen Politiker in Bonn stark beunruhigt. Wie verlautet, sieht Bundeskanzler Dr. Adenauer seine Hauptaufgabe während seines Besuches in Paris darin, dafür zu arbeiten, daß die USA sich nicht von Europa zurückziehen. Washington, Anfang November Was die überrumpelte Welt— von Wa- shington aus gesehen— in diesen Tagen er- lebt, ist eine revolutionäre Umgruppierung der Weltmächte. Die Tatsache, daß die USA und die UdSSR in fast gleichlautenden Wor- ten vor der Welt öffentlichkeit ihre„Einheits- front“ angesichts der kriegerischen Ereignisse im Nahen Osten bekundeten, wird voraus- Sichtlich größere und umwälzendere Folgen Haben, ads all das, Was e e 0 Un- garn, Palästina und am Suez-Ranal vof sich geht. Genau so wenig, wie sich heute mit Sicherheit sagen läßt, was sich aus dem Suez- Krieg entwickeln und welche Formen er noch armehmen wird, und ebenso wenig, wie man weiß, wie es in absehbarere Zeit in Warschau. Budapest und anderen Hauptstädten der „Volksdemokratien“ aussehen wird— genau so wenig läßt sich im einzelnen voraussagen, mit welcher Schnelligkeit und mit welchem Gewicht sich die Auflösung des westlichen Bündnissystems und die Annäherung(eine Arnäherung aus vollkommen verschiedenen Motiven) zwischen Moskau und Washington Sich vollziehen wird. Niemand von den beiden Beteiligten hat diese Entwicklung gewünscht oder gar gefördert. Aber die Kräfte, die die Weltmächte zu organisieren, zu beherrschen von unserem Korrespondenten Heinz Pol oder zu befrieden suchten, haben sich als explosiv erwiesen. Einige umsichtige Beobachter in Washing ton und New Vork erklären, daß die Situa- tion, so furchtbar es sei, auch eine sehr gute Seite habe. Da nämlich Moskau und Washing- ton aus Gründen, die einander entgegenge- setzt sind, in ihrer Verurteilung der kriegeri- schen Aktionen im Nahen Osten einig sind, 80 ist für die nächste Zukunft die Gefahr eines Eingreifens der beiden Weltmächte und damit die Katastrophe eines Weltkrieges ver- mieden. Hätte sich, so argumentiert man hier, Washington aus irgendwelchen Gründen auf die Seite Frankreichs geschlagen, so wäre, so unangenehm dies für Moskau in diesem Augenblick gewesen wäre, die Sowjetunion gezwungen gewesen, in einer aktiven Form Nasser militärisch zu unterstützen. Wohin das geführt hätte, braucht nicht näher ausgeführt Zu werden. 8 Angesichts dieser Situation erhebt sich die Frage: Zahlen die Vereinigten Staaten nicht einen zu hohen Preis, um den Ausbruch eines dritten Weltkrieges in diesem Augenblick zu verhindern? Der Preis, den sie zahlen, ist der Zusammenbruch der Westlichen Allianz und damit das Ende der Führerschaft der Ver- einigten Staaten innerhalb dieses Bündnis- Systems. Vom westlichen Standpunkt aus ge- sehen ist Washington isoliert worden. Denn London und Paris haben gehandelt, ohne die USA zu fragen, ja im vollen Bewußtsein des- sen, dag Washington ihrer Aktion nicht zu- stimmen konnte. Bisher sind in all den Nach- kriegsjahren die westlichen Verbündeten den Ratschlägen und Beschwörungen des mäch- tigen Bruders jenseits des Atlantischen Ozeans stets gefolgt, wenn auch oft wider- strebend und von Jahr zu Jahr kritischer werdend. Diese Tradition ist nun unterbro- chen. Die Entwicklung scheint dahin zu ge- hen, daß sich die einzelnen Glieder des gro- gen Mechanismus, dessen Gehirn Washington bisher war, selbständig machen. Werden die USA in die Isolation zurück- fallen? Darüber wird in der nächsten Zeit noch viel spekuliert werden. Doch die Welt ist zu unruhig geworden, zu viele Probleme verlangen zu gleicher Zeit nach Lösungen— die USA werden es sich einfach nicht leisten können, sich wie in den Zwanziger Jahren zurückzuziehen. Zögen sich die USA jetzt, enttäuscht und entmutigt, in den Winkel zu- rück, so gäben sie den Sowjets freie Hand, die Aufruhrherde in Asien und Afrika für ihre Zwecke zu verwenden. Länder wie In- dien, Indonesien, ein großer Teil der arabi- schen Welt, vielleicht sogar Pakistan und Persien würden früher oder später dem Kommunismus zufallen. Der Funke könnte auch auf Südamerika überspringen. Nein, der Weg in die Isolation ist ver- sperrt. Nach der aufschlußreichen Rede Eisenhowers vom 31. Oktober denken die USA viel eher daran, die Streitaxt mit Mos- kau zu begraben und— befreit von der Furcht einer aggressiven Abenteuerpolitik der Russen— zu einer Verständigung über Probleme wie die Befriedung Gesamteuro- pas, die Wieder vereinigung Deutschlands und die Verteilung der Interessensphären in an- deren Kontinenten, zu kommen. Das wird ein langer Weg sein und es ist durchaus mög- lich, daß die Russen ihn von vorn herein sabotieren. Andererseits mögen sie angesichts der Krise ihres Imperiums geneigter denn je sein, sich zu Kompromissen zu entschließen. Empörung am Brandenburger Tor i Fortsetzung von Seite 1) beherrschen könne, schade der Sache Ungarns und der Freiheit. Er forderte alle Mächte auf, Schluß zu machen mit Egoismus und den Völkern ein Gefühl der Geschlossenheit zu geben. Bomben seien Bomben, wo immer sie fallen, und Menschen seien Menschen, wo immer sie sterben. Die Menschheit erwarte zwölf Jahre nach dem Kriege end- lich, daß Freiheit und Frieden nicht nur Worte sind. Lemmer konnte für eine kurze Zeit die Ruhe wiederherstellen bis plötzlich eine Gruppe der Jugendlichen rief:„Auf zum Brandenburger Tor“ und„Auf zum sowjeti- schen Ehrenmal“. Auch der Regierende Bür- germeister, Dr. Suhr, versuchte, die Menge zu beschwichtigen, indem er sie aufforderte, sich nicht auseinanderzureden, sondern diszi- pliniert für Ungarn und für alle unterdrück- ten Völker in der Welt die Freiheit zu ver- Jangen. Er erklärte die Kundgebung für ge- schlossen. Doch nach dem Gesang des Liedes „Freiheit, die ich meine blieben Zehntausende auf dem Platz stehen und riefen„Russen raus“,„Die ungarische Fahne auf das Bran- denburger Tor“ und„UNO erwache“. Trans- parente mit den Aufschriften„Mit den Mör- dern keine Koexistenz“,„Was wird die UNO tun?“ und„Resolutionen genügen nicht“, lieben auf dem Platz stehen. Die Vertreter des Senats zeigten sich einigermaßen ratlos angesichts der unruhigen Massen. Brandt versprach schließlich, ein Telegramm von dieser Kundgebung an die UNO zu senden, in dem zum Ausdruck kommt, daß das Volk von Berlin Gewaltakte und Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten Ablehne, Er kündigte an, daß am nächsten Tage, um 12 Uhr, der Verkehr für Minuten Stillgelegt werde, um das deutsche Volk auf- zurütteln. „Das reicht nicht“, riefen einige und for- derten wieder auf, zum Brandenburger Tor zu marschieren. Die Polizei räumte die Rednertribüne, auf der erregte Jugendliche sich vor das Mikrophon drängten. Vom Bal- Kon forderte Brandt die Demonstranten auf: „Wir beschwören Euch, folgt nicht dem Ruf zum Brandenburger Tor, sondern laßt uns zum Mahnmal der Opfer des Stalinismus am Steinplatz gehen. Wir werden dort unsere Forderungen erneuern. Wir gefährden die Sache, wenn wir uns zu Unbesonnenheiten binreigen lassen““ Später zogen dann viele Aeltere in Schweigemärschen durch die Stadt zu dem Mahnmal, während die Polizei zum gleichen Zeitpunkt die Wasserwerfer vor dem Brandenburger Tor einsetzte. i Rund 3000 Studenten der freien Univer- sität waren bereits am Nachmittag zum sowjetischen Ehrenmal gezogen. Sie mar- schlerten nach einer Protestversammlung, die der Polizei nicht gemeldet war, vor das Mai- son de France auf dem Kurfürstendamm und vor die englische Vertretung in der Uhlandstraße und legten dort Trauerkränze für Aegypten nieder. Danach zogen sie bis zur Siegessäule auf der Straße zum Bran- denburger Tor, wo sie von der Polizei auf- gehalten werden konnten. Studenten mit Motorrädern durchbrachen die Polizeikette. Andere liefen im Dauerlauf hinterher. In Sprechchören riefen sie„Die UNO soll han- deln“ und„Freiheit für Ungarn“. Es kam zu Zwischenfällen als ein Omnibus mit sowieti- schen Rotarmisten durch das Brandenburger Tor kam, anscheinend um nach Potsdam zu fahren oder zum Spandauer Gefängnis. Die Studenten fühlten sich bedroht, empfingen die Sowjets mit Pfuirufen und zerschmissen mit Steinen ein Fenster des Omnibusses. Die Westberliner Polizei konnte schließlich dem Fahrzeug den Weg bahnen. Kundgebungen in der Bundesrepublik Unter dem Motto: Freihlit für Ungarn— Frieden am Suez Hamburg, 53. November Freiheit für Ungarn und Frieden im Na- hen Osten waren am Montag die Hauptparo- jen auf zahlreichen Kundgebungen in der Bundesrepublik und in Westberlin. Politiker, Gewerkschaftsfunktionäre, Universitätspro- fessoren und Stadtoberhäupter forderten die Bundesregierung, die Vereinten Nationen und den Internationalen Bund Freier Ge- werkschaften auf, alles zur Linderung der Not in Ungarn zu unternehmen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Deutsche Ange- Stellten-Gewerkschaft haben aus Protest ge- gen„die Vorgänge in Ungarn und im Nahen Osten“ Arbeiter, Angestellte und Beamte für Dienstagmittag, 12 Uhr, zu einer dreiminü- tigen Arbeits- und Verkehrsruhe aufgerufen. Das Bundeskabinett hat„mit Einmütigkeit und Empörung“ seine Ansicht über die neueste Situation in Ungarn zum Ausdruck gebracht. Der Präsident der Europa-Union, Ernst Friedländer, hat gegen die„Politik bru- taler Gewalt“ in Ungarn protestiert und Eng- land und Frankreich nationalen Egoismus vorgeworfen. Tausende von Studenten ge- dachten in Schweigemärschen und auf Kund- gebungen der Opfer des ungarischen Frei- heitskampfes. Der Kreisausschuß Münster- Warendorf des Deutschen Gewerkschaftsbundes appel- lierte am Montag in einem Telegramm an den DGB- Bundesvorstand, den Internatio- nalen Bund Freier Gewerkschaften aufzufor- dern, sich kür die sofortige Einstellung der Kriegshandlungen einzusetzen. Was heute in Ungarn geschehe, könne sich morgen in Mit- teldeutschland ereignen. Der„Ueberfall Englands und Frankreichs auf Aegypten“ habe die Kraft der freien Welt und der Ver- einten Nationen in dieser welt geschichtlichen Stunde gelähmt. Der Landrat von Fulda hat am Montag angesichts der Ereignisse in Ungarn alle Tanzvergnügungen für die Kirmesfeiern in seinem Landkreis untersagt. Der Gesamt- vorstand und die Landesvorsitzenden der Vereinigung der Opfer des Stalinismus ap- pellierten am Montag an die UNO, alle ihre Machtmittel einzusetzen, um dem Blutver- gießen in Ungarn ein Ende zu setzen. Die ersten ägyptischen Studenten aus Frankreich sind am Montag in Würzburg eingetroffen. Aus Protest gegen die englisch- französische Aktion am Suezkanal hatten sie ihr Studium in Paris abgebrochen. Auf Bitten des Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof D. Dibelius, sollen im Laufe der Woche in allen deutschen Landeskirchen Bittgottesdienste zur Wiederherstellung und Erhaltung des Weltfriedens begangen wer- den. Die Kollekten der Gottesdienste sind zur Linderung der Not in Ungarn und zur Unterstützung der nach Oesterreich Ge- flüchteten bestimmt. In einem Telegramm an Präsident Eisenhower hat der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Landes- bischof D. Lilje, seine tiefe Besorgnis für alle die,„die in Ungarn und im Nahen Osten leiden“, zum Ausdruck gebracht und den amerikanischen Präsidenten gebeten, „zur Wiederherstellung des Friedens Hilfe zu leisten“. Nr. 280 Heute wählen die USA ihren neuen Präsidenten Washington.(dpa) Heut 1 ö in den USA die Dräsidentenwant eat a sident Eisenhower, der republikanische bn. sidentschaftskandidat, und Adlat Steg der demokratische Kandidat baden Wahlfeldzug am Sonntag abgeschlos inden Wehlkampf stand in den letzten Tags de Zeichen der Ereignisse in Ungarn 1. Nahen Osten. Politische Beobachter gu u Ansicht, daß diese Ereignisse den Wellen gang entscheidend beeinflussen v Die Republikaner haben wenlteundgebungen erklärt, angesen Ereignisse in Ungarn und im Nahen 5 70 Könne ein Wechsel im Weißen Hause zu 1 zigen Zeitpunkt katastrophale Token Amerika könne keinesfalls auf Eisenh 1 Talente und seine militärischen Ken 1 5 verzichten. Die Demokraten zußerten g gegentiber, die Kußzenpolitik der Regi ner habe vor allem im Nahen Osten 1 völligen Zusammenbruch erlitten. 860 erklärte am Wochenende in Chikago 50 hower babe nicht die Energie, in dieser d. . 5 n diese sten Zeit sein schweres erm. Amt voll auszufüllen. Stevenson wandte sich au republikanischen Virepräss dente fe. daten Nixon und stellte die Frage, ob 9 0 Nixon vielleicht die Wasserstoffbombe 15 vertrauen wolle. Nixon selbst äußerte 4 demokratische Regierung unter Prägen Truman habe die Grundlagen für die heult; Auseinandersetzung im Nahen Osten geleg 8 Viele politische Beobachter rech a terhin mit einem Sieg Eisenhowers, 19 aber für möglich, daß die Demokraten die Mehrheit im Kongreß gewinnen werden Wenn die amerikanische Bev heute zu den Wahlurnen geht, 1 über die Zusammensetzung des Kongreses des amerikanischen Parlaments, fr de nächsten zwei Jahre bestimmen. Für den ö Kongreß in der Geschichte der US aud sämtliche 435 Sitze des Repräsentantenhauses neu zu besetzen. Der Verteilung von insge- samt 80 dieser Mandate liegt bereits por den Wahlen fest. Für 73 Demokraten und vier Republikaner gibt es keine Gegenkan- didaten. Im Bundesstaat Maine haben bereit Wahlen zum Repräsentantenhaus stattge- funden, wobei ein demokratischer und zuel republikanische Abgeordnete gewählt wur- den. Von insgesamt 96 Sitzen des Senats (Zwrei für jeden Bundesstaat) sind in diesem Jahr 35 neu zu besetzen. Ein Drittel der Abgeordneten, also 32, muß nach dem Ab- lauf ihrer sechsjährigen Amtsperiode turnus- mäßig neu gewählt werden. Zwei Mandats wurden durch Tod frei, und in einem Falle stellt sich ein demokratischer Senator des Staates Süd- Karolina, der vor zwel Jahren gegen den offiziellen Kandidaten seiner Par- tei erfolgreich geblieben war, noch einmal den Wählern. Ohne Gegenkandidaten der Republikaner sind fünf demokratische Sta in den Südstaaten unbestritten. Im Repräsentantenhaus benötigt elne Partei für die Mehrheit 218 Sitze. Nach den letzten Wahlen hatten die Demokraten m 232 Abgeordneten gegen 203 Republikaner diese Mehrheit. Im Senat verfügten die De. mokarten über 49 und die Republikaner über 47 Abgeordnete. Darüber hinaus müssen bei diesen Wab- len für 29 der 48 Bundesstaaten Gouverneur gewählt werden. Die Gemeinde-Wahl am kommenden Sonntag Stuttgart.(tz Eig. Bericht) Die Holl. nungen einer Reihe südwestdeutscher Lan- des- und Kommunalpolitiker, das Ge. meindeleben durch die Aufnahme der Mög. lichkeiten zur Bildung von Bürgeraus schüssen und der unmittelbaren Gemeinde. verwaltung ohne Gemeinderat in den Zwerggemeinden in die neue südwestdeut. sche Gemeindeordnung stärker zu demo. kratisieren, haben sich nur zu einem Kleinen Teil erfüllt. Von der im Paragraphen B der Gemeindeordnung für Baden- Württer. berg gesetzlich niedergelegten Möglichkel daß Gemeinden mit nicht mehr als 200 Ein- wohnern durch Gemeindehauptsatzung be- stimmen können, die Gemeindeangelegel. heiten künftig— ohne besonderen b. meinderat— durch die Gemeindeversanm lung zusammen mit dem Bürgermeister verwalten, hat keine einzige der in Frag kommenden 184 Gemeinden des Landes Ce brauch gemacht. Deshalb müssen am ko- menden Sonnteg in allen 3383 Gemeinden Baden Württembergs Gemeinderatswalle durchgeführt werden. Auch von der in der neuen Gemen ordnung verankerten Möglichkeit, daß Ge. meinden mit mehr als 3000 Einwonnen neben dem Gemeinderat noch ein Pütg“ ausschuß an der Verwaltung der Gemeinden mitwirken kann, wird nur in àußerdt be. scheidenem Umfang Gebrauch gemacht 1 nur 15 von insgesamt 369 Gemeinden mehr als 3000 Einwohnern werden am sau tag neben den neuen Gemeinderatsmiel“ dern auch noch Abgeordnete für die 1 ausschüüsse gewählt werden, Es nase dabei ausnahmslos um nord- und zuaben 1 Gemeinden, die sich zumeist nach 1 1 Auseinandersetzungen und zum Teil ers 5 ö dem Wege über einen Bürgerentscheid 91 diese Art Gemeindeverfassung entsche haben. Nach den Schätzungen des 4 steriums müssen am II. e 15 000 Gemeinderatssitze in 3363 80 15 deutschen Rathäusern neu besetzt 80 Die Zahl der Kandidaten für das 845% des Gemeinderats und das des i verordneten, wie die Mitglieder der 0 1 ausschüsse im amtlichen Sprachverg g be nannt werden, dürfte weit über 100 c tragen. Infolge der Möglichkeiten e menhäufung und der Listenweraug 00 werden die Wahlergebnisse vor allem u 40 Großstädten zum Teil erst Tage des Wahltag endgültig festgestellt seln. 190 das Gesamtergebnis in der Landeshe igg 11 Stuttgart nicht vor Donnerstagnachm 15 erwarten. Die amtliche Zusammen 4 ub der Wahlergebnisse im ganzen Lan kaum vor Ende November vorliegen. „ min Kurz versta mann, „Bund „Ersa dem! deutit dem fessor trage; Wa Di. Explc nerst⸗ einge gerett berla. seien. schõp sion wurd. Sams Di Südpe 350 a Gebie Golfe De Enke Larer tober starb Zarer In raste Kom] übun Solde leicht D. einig Baec ner Baec disch über! verse Lond scher Seit Wese werk siden Jude D einer für i Bäck allen findl II stadt von 10 85 21. Weil spre- beid —, Was ae Woc 108 8 stür⸗ mun star! Rev Grat ihre und Wir! broc steie diese echte gab bind ziere dies Mar. scha den eing Hoff Trat gem Draz Sah Tra. letzt eine Mis Sar! tatu den tete astag, nde 1 statt. 12 decke b 1 Stevens laben del Hlossen. Der n Tagen i0 irn und im ter sind de: n Wahlalz. Werden. den letzte Sesichts de: Tahen Osten Use zum el. Agen haben Eisenhower Kenntniss; zerten dem. „Republikz. Osten einen kago, issn. dieser ern. auszufüllen 1 gegen den chaftskandl. ige, ob man bomde an. äußerte de Präsident die heute sten gelegt. echnen wei. 1s, halten ez 'okraten die Werden. Bevölkerung ird sie auch Ongresses, ts, für de Für den 05. r USA ind antenhauses von insge- bereits por Dkraten und Gegenlkan- daben bereitz us stattge- er und zwel wählt wur- des Senats d in diesem Drittel der ch dem Ab- iode turnus- vei Mandats einem Falle Senator des zwei Jahren seiner Par- noch einmal ddidaten der tische, Site nötigt elne e. Nach den Okraten mlt epublikaner ten die De. epublikaner liesen Wal Jouwerneure leichtverletzt. Fall 28 Die Folk- itscher Lan- das Ge: ae der Mög Bürgeraus- Gemeinde- at in den üdwestdeut⸗ zu demo- nem kleinen agraphen N n- Württem · Möglichkel als 200 Ein- tsatzung be. jeangelegen. nderen Ge deversamm- ermeister 11 ler in Frage Landes Ge- en am bot. Gemeinden jeratswablen Gemeinde eit, daß de Ein wohnen ein Bürger r Gemeinden Zußzerst be. gemacht. meinden m en am Soll. eratstmitgle- die Bürge! handelt 0 Südbad nach hatte Teil erte entscheid fit entschiele Innenmi ember 0 83 südwes etzt werden as Threnal z Gemeinde der Bürgel Werkehr(“ r 100 000 be en der Sti weränderd allem in de ze nach dee sein. 80 1 eshauptske achmittag! amenstelli 1 Land jegen. ember 1956 MORGEN Seite uu 258 ö Dienstag 6. Nor 2 Kurz vor Vollendung seines 90. Lebensjahres verstarg in Hannover Professor Dr. Fritz Hof- mann, der Erfinder des unstlichen Kautschues Bund“. Professor Hofmann hatte mit dem Ersatastoff“ Bund ein Prodult geschaſſ en, das dem Vaturxautschul in mancker Hinsicht ein- deutig überlegen ist. Am 2. November 1956, dem Tage seines 90. Geburtstages, wurde Pro- Hofmann in Hannover zu Grabe ge- n Keystone-Bild tragen. Was sonst noch geschah. Die ersten von 65 Bergleuten, die seit der Explosion in Springhill(Kanada) am Don- nerstag noch immer in etwa 1500 Meter Tiefe eingeschlossen Waren, wurden am Montag gerettet. Der Betriebsarzt der Grube Cum- derland 4 erklärte, daß Alle 65 noch am Leben seien. Manche seien Allerdings 2 Tode er- schöpft. 14 Bergleute kamen bei der Explo- sion am Donnerstag ums Leben. 36 weitere wurden, wie wir bereits berichtet haben, am Samstag lebend geborgen. 12 werden vermißt. * Die Zahl der Toten beim Erdbeben in Südpersien stieg bis Sonmtagnachmittag auf 950 an. Hilfstruppen sind in die betroffenen Gebiete 80 Kilometer nördlich des Persischen Golfes entsandt worden. * Der russische Großfürst Andreas, ein Enkel Zar Alexanders des II. und Neffe des Zaren Alexander III. ist in Paris am 31. Ok- tober verstorben. Mit Großfürst Andreas starb der letzte Vetter des letzten russischen Zaren Nikolaus II. * In der Nähe einer Salzburger Kaserne raste ein Personenauto von hinten in eine Kompanie Soldaten, die sich auf einen Nacht- übungsmarsch befand. Dabei wurden Zz wei Soldaten getötet, fünf schwer- und sieben * Der Präsident der ehemaligen„Reichs ver- Einigung der Juden in Deutschland“, Dr. Leo Baeck, ist im Alter von 83 Jahren im Londo- ner Jüdischen Krankenhaus gestorben. 25 Baeck, der nach 1933 die Vertretung der jũ- dischen Interessen gegenüber der Regierung übernahm, wurde 1943 nach Theresienstadt verschleppt und ging nach dem Kriege nach London, W 7o er zum Präsidenten des briti- schen Synagogenverbandes gewählt wurde. Seit 1939 war Dr. Baeck, dessen Buch„Das Wesen des Judentums“ zu einem Standard- werk wurde, das acht Auflagen erlebte, Prä- sident der Weltunion des fortschrittlichen qudentums. * Die argentinische Regierung erklärte einen seit Tagen andauernden Bäckerstreik für illegal. Dennoch streiken 80 Prozent der Bäckereien weiter. In ganz Argentinien, vor allem in der Hauptstadt, macht sich ein emp- kindlicher Brotmangel bemerkbar. *. Im Rahmen der Verschwisterung Neu- staddt-Macon besichtigten der Bürgermeister von Neustadt an der Weinstraße sowie 10 Stadträte aus Neustadt und Mainz am 21. Oktober die Weinstadt Macon und sein Weinbaugebiet. Dieser Besuch galt den Be- sprechungen über die Verschwisterung der beiden Städte. Stützpunkt Gibraltar wirbt um Touristen Deutsche Uniform-Aermelstreifen mit Inschrift„Gibraltar“ im Museum/ Noch immer kein Trinkwasser aus Spanien Auch im Herbst brennt an vielen Tagen die Sonne noch recht heiß auf die Felsen- Halbinsel Gibraltar im äußersten Süden Europas.„Sprungbrett nach Tanger und Süd- spanien“— so wird der 4,9 qkm große Fel- sen, eine der„Säulen des Herkules“— auf den Plakaten des Touristenbüros von Gibral- tar genannt. Einer der stärksten Militärstütz- punkte Großbritanniens wirbt um Touristen. Und sie kommen mit Kraftwagen über die Deutrale Zone“— einen mehrere hundert Meter tiefen Grasstreifen— die Gibraltar vom spanischen Festland trennt, oder mit den kleinen Schiffen aus der spanischen Hafen- stadt Algeciras am anderen Ende der Bucht von Gibraltar. Vor allem waren es in dieser abgelaufenen Saison Franzosen und Portu- giesen, die Gibraltar besuchten. Aber auch zahlreiche Deutsche, deren Reiseziel Spanien War, haben einen Abstecher nach Stadt und Felsen gemacht. Der Name Gibraltar ist mit einer Episode der deutschen Geschichte verbunden. Im „Gübraltar- Museum“ sind zwei deutsche Uniform-Aermelsteifen mit der eingestickten Inschrift„Gibraltar“ zu sehen. Sie sind eine „Kriegsbeute“, die im ersten Weltkrieg deut- schen Kriegsgefangenen abgenommen wurde. Diese Abzeichen wurden noch 1918 von An- gehörigen hannoverscher Bataillone getragen und erinnerten an den Einsatz hannoverscher Fruppen, die während der„Großen Belage- rungen“ 1775/83 ͤ an der Seite der Engländer heldenmütig gegen eine vierfache spanisch französische Uebermacht kämpften. Eine kleine Schaufel erinnert an den Staatsbesuch Kaiser Wilhelms II. am 20. März 1904. Mit ihr pflanzte der deutsche Kaiser einen Baum zur „bleibenden Erinnerung“; der Baum ist heute allerdings nicht mehr zu sehen. Nur der obere Teil des 425 m hohen Fel- sens ist für Touristen gesperrt und darf nur mit besonderer Erlaubnis der Militärbehör- den betreten werden. Dort sind die militäri- schen Anlagen in den Felsen gehauen, die Gibraltar zu einer von Land und See her kaum einnehmbaren Festung machen. Unter- halb dieser Zone hausen in den niedrigen Räumen und in dem dichten Unterholz die legendären Affen, gegenwärtig etwa fünfzig. Man weiß nicht genau, wie sie eigentlich auf den Felsen gekommen sind. Gibraltar ist das einzige Gebiet in Europa, wo Affen in freier Natur anzutreffen sind. Die possierlichen Tiere haben sich an die häufigen Besucher gewöhnt. Sie springen mit großen Sätzen auf Kopf und Schulter und entreißen Unvorsich- tigen Halstücher und Kameras oder das mit- gebrachte Brot und die Erdnüsse. Ueber 5000 britische Soldaten sind ständig auf Gibraltar stationiert. Im Hafen liegen zahlreiche kleinere Kriegsschiffe und Was- Ser flugzeuge. Ein moderner Flugplatz am Fuße des senkrecht hochragenden Felsens mit einer ins Meer hinausgebauten Rollbahn nimmt Militär- und Zivilflugzeuge auf. Einen eigenartigen Kontrast zu dem an- grenzenden Spanien oder dem nahen Ma- rokko bietet die Stadt an der Westseite des Felsens mit ihren 23 000 Einwohnern— meist spanischer oder italienischer Abstammung. Die Straßen sind peinlich sauber, die Ge- schäfte sind westeuropäisch ausgestattet. Englische Soldaten bummeln in Shorts und mit Rniestrümpfen bekleidet mit ihren Fa- milien durch die Straßen. Spanische Kinder- mädchen schieben hochrädrige Kinderwagen, und englische Ladies halten ihre„Siesta“ im Schatten der Palmen an der Seeprome- nade. Schlag 19 Uhr beginnen die Jazz- Kapel- len der zahlreichen Bars in der„Main Street“ zu spielen— heißer als in Andalusien oder in Tanger, und stark geschminkte Mädchen sit- zen und warten. Vor der Residenz des Gou- verneurs der„Kolonie“ vollzieht sich die Wachablösung mit aufgepflanztem Bajonett und im Paradeschritt. Am Abend kann man sportliche Engländer in Trainingshosen bei ihrem täglichen Dauerlauf sehen. Noch immer sperrt Spanien, das die eng- lische Kolonie beansprucht, die Trinkwasser- zufuhr nach Gibraltar. Auf riesigen zemen- tierten Flächen an der steil abfallenden Ost- Seite des Felsens wird deshalb das Regen- Wasser für die Versorgung der Bevölkerung in den sogenannten„water catchments“ auf- gefangen und in riesigen unterirdischen Zisternen gesammelt. Mit Hilfe eines kompli- zierten Destillationsprozesses kann dieses Regenwasser nach dem einmaligen Ver- brauch noch mehrere Male verwendet wer- den, so daß die Versorgung der Bevölkerung gesichert ist. 5 Ueber 10 000 Spanier— Männer und Frauen— kommen aus den benachbarter! Gebieten täglich zur Arbeit nach Gibraltar. Wenn die Schiffe am Abend nach Algeciras zurückkehren, gleichen die Decks merkwür- digen Umkleideräumen. Lebensmittel, Ta- bak, Seife, Zigaretten, Streichhölzer und Kaf- fee verschwinden in den Schuhen und Hosen der Männer und in den Kleidern der Frauen. Es ist begehrte Schmuggelware. die die spa- nischen Arbeiter für, ihren Lohn billig in Gibraltar einkaufen, um sie in Spanien wie- der zu verkaufen. Abend für Abend durch- suchen bewaffnete spanische Polizisten die zurückkehrenden Männer und Frauen. Das gefundene Schmuggelgut wandert in große Körbe, die Ertappten dürfen jedoch unbehel- ligt ihrer Wege gehen. R. Neumann-Hoditz Saseno- das„Rote Gibraltar“ im Mittelmeer Das Geheimnis der„U-Boote unbekannter Nationalität“/ Sowjetische Spezialisten bauten Insel-Festung aus Seit der Suez-Krise wurden wiederholt um Mittelmeer„U-Boote unbekannter Na- tionalität“ festgestellt. Westliche Militär- experten wollen nun wissen, daß es sich hierbei um Einheiten der in Albanien sta- tionierten sowjetischen Kriegsflotte handelt. Tatsächlich bauten die Sowjets in den Nach- kriegsjahren starke Militärstützpunkte an der albanischen Küste aus. Mittelpunkt die- ser um die Felsenbucht von Valona errich- teten Marine- und Luftwaffenbasen ist die 7 qkm große albanische Insel Saseno. Durch ihre günstige Lage an der engsten Stelle des Adriatischen Meeres— der Straße von Otranto— bedeutet ihr Besitz„den Schlüs- sel zur Adria“. Seit der Kursschwenkung Titos im Jahre 1948 wandten die Sowjets ihr gesteigertes Interesse dem noch verbliebenen Adria-Sa- telliten Albanien zu und begannen nach Ausfall der jugoslawischen Häfen Fiume und Pola mit dem militärischen Ausbau der Einen Abschiedskuß von seiner Mutter be- kommt dieser an die Nah-Ost-Front ziehende britische Soldat. Keystone-Bild strategisch wichtigen Insel Saseno. Seitdem hat das Rätselraten um diesen hoch aus dem Meer emporragenden Felsklotz nicht aufgehört. Dabei war die Idee der sowjetischen Ma- rineführung keineswegs originell, denn schon die Italiener hatten während des zweiten Weltkrieges versucht, auf dieser Insel unterirdische Befestigungen anzulegen. Was aber infolge der Kriegsereignisse in den An- fängen steckenblieb, vollendeten die Sowjets in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum mit Unterstützung der kommunistischen Re- gierung Albaniens unter Enver Hodscha. Mit großem Materialaufwand und unter Hinzuziehung sowjetischer Festungsbauspe- zialisten wurden die bereits bestehenden natürlichen Höhlengänge zu geräumigen Tunnels erweitert und schließlich zu einem weitverzweigten unterirdischen System ver- einigt. In den neugeschaffenen Kasematten und Bunkern wurden versenkbare Geschütze Einen Abschiedskuß von seiner Mutter be- kommt auch dieser an die Front ziehende ägyptische Nationalgardist. AP-Bild schwerster Kaliber eingebaut. Zur Sicherung gegen feindliche Seeangriffe richtete man in der Höhe des Wasserspiegels Torpedo- stationen ein und bespickte die Oberfläche der Insel mit zahlreichen Flak-Batterien. Mit dem gleichen Hochdruck wurden seit 1951 unterirdische U-Bootanlagen aus Sa- seno und an den Ausgängen der Felsenbucht von Valona gebaut. Um den Schiffen eine direkte Durchfahrt von ihren Ankerplätzen zum Meer zu ermöglichen, wurden drei Kanäle durch den Isthmus von Karabundum gestochen. Nach Schätzungen von Marine- Sachverständigen der NATO ist die sowie- tische Flottenbasis Saseno-Valona gegen- Wärtig in der Lage, 80 bis 90 U-Boote zur gleichen Zeit aufzunehmen. Das ist unge- Fähr die gleiche Anzahl, über die Deutsch- land bei Kriegsbeginn verfügte. Bei diesen Plänen halfen auch deutsche Ingenieure und Techniker, die ähnliche Bauvorhaben wäh- rend des letzten Krieges in Brest und St. Nazadire durchführten Sie gehörten der Spe- zialistengruppe an, die 1946 aus der Sowiet- zone nach der Sowjetunion transportiert wurde, Der Kampfwert dieses Militärstützpunk- tes wird noch durch die Anwesenheit meh- rerer Luftgeschwader erhöht. Auf drei neu an- gelegten Flugplätzen, von denen sich zwei nordöstlich von Valona und einer am Fluß Dukati befinden, sind ständig neben Lang- streckenbombern Düsenjäger neuester Bau- art stationiert. Alle Flugzeughallen, Treib- stokflager und Reparaturwerkstätten sind in Bergfelsen gehauen, an die die Startbahnen unmitelbar herangeführt wurden. Zum wei- teren Schutz des umfangreichen Festungs- komplexes wurden südlich der Stadt auf dem Berg Kanina eine Radarstation mit gro- ger Reichweite errichtet. Mehrere Abschuß- stellen für ferngelenkte Geschosse, die im gebirgigen Hinterland dieses Küstenab- schnittes angelegt wurden, vervollständigen das Bild. Zum ersten Male in der russischen Ge- schichte kann Moskau durch die Beherr- schung Albaniens die militärische Stellung des Westens in diesem Raum des Mittel- meeres bedrohen. Erst durch die jüngsten Ereignisse wurde auch denjenigen, die die- sem Problem bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatten, diese Gefahr deutlich vor Augen geführt. E. Werner Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Wech- selnd bewölkt, zeitweise etwas Regen. Mit- tagstemperaturen 5 bis 10 Grad. Mäßiger Nordwestwind. Uebersicht: An der Grenze zwischen mil- der und kühler Meeresluft, die sich von Is- land nach Norddeutschland erstreckt wan⸗ dern Störungen südostwärts und gestalten die Witterung im größten Teil Mitteleuropas ungünstig. Nur in Südwestdeutschland ist die Niederschlagstätigkeit verhältnismäßig gering. 5 Sonnenaufgang: 7.23 Uhr. Sonnenuntergang: 16.56 Uhr. Vorhersage Karte För 6.. 86-7 Uhr 0 5 Mognheim geigrad O Pegelstand vom 3. November Rhein: Maxau 452(8); Mannheim 318 (12); Worms 249(9); Caub 253(—9). Neckar: Plochingen 164(9); Gundels- heim 218(23); Mannheim 325(11) Amerikanische Präsidenten Abraham Lincoln Eräsident der USA von 1861-65) ließ sich niemals in seiner ablehnenden Haltung gegen den Krieg müt Mexiko irre machen und brandmarkte ihn als offene Aggression.„Dieser Krieg“, 80 erklärte er in aller Oeffentlichkeit,„erinnert mich an den Ausspruch eines Farmers, den ich einmal zu hören bekam: Ich bin über- haupt nicht begierig auf Grundbesitz. Ieh möchte nur das Land haben, das an das meinige angrenzt.“ * Theodore Roosevelt(1901 bis 1909), einer der volkstümlichsten Präsidenten aller Zeiten, war gewöhnt, daß jedermann im Land ihn kannte und grüßte. Er war also einigermaßen verblüfft, als eines Tages auf der Straße ein fremder Herr bei seinem An- blick stehen blieb, ihn aufmerksam 3 tete und dann zögernd auf ihn zukam: Sie sind doch wohl Mister Jones, glaube ich?“ „Wenn Sie das glauben, Herr“, entgegnete Roosevelt,„so fürchte ich, daß Sie auch noch vielen anderen Blödsinn glauben!“ * Woodrow Wilson(1913-21) wurde einmal in einer Pressekonferenz von einer Journalistin gefragt:„Welches ist Ihrer An- sicht nach der Unterschied zwischen einem Politiker und einem Staatsmann, Minister Präsident?“—„Ein Staatsmann“, antwortete Wilson,„ist ein Politiker, der das Ziel er- reicht hat, das er sich gesetzt hatte.“ ** Calvin Coolidge(192329), ging mit einem befreundeten Senator in der Bundes- hauptstadt spazieren und gab jenem, der vor nicht allzulanger Zeit aus der Provinz nach Washinton gekommen war, hie und da Er- läuterungen über weniger bekannte Baulich- keiten und Monumente. Als sie in die Nähe des„Weißen Hauses“(bekanntlich der Wohn- sitz des Präsidenten) gelangt waren, zeigte der Senator auf das Gebäude und fragte lachend:„Und können Sie mir vielleicht auch sagen, wer in dem schönen Haus dort wohnt?“„Kein Mensch“, erwiderte Coolidge, „die Bewohner kommen und gehen“ Was wir sahen: — Die ungarische Tragödie Alles, was das Fernsehen in dieser Woche 2 bieten hatte, wurde bedeutungs- los angesichts der Bilder von den sich über- Stürzenden Ereignissen in Ungarn. Das muntere Scherzando der Unterhaltung er- starb unter den funebren Klängen eines Revolutionsmarsches, der in Blut und Grauen endete. Die kunstvollen Spiele mit ihren erdichteten Schicksalen blieben blaß und schemenhaft, denn plötzlich ist die Wirklichkeit in diese Scheinwelt hereinge- rochen, eine furchtbare, jedes Maß über- 1 8 0 Wirklichkeit, und die Spieler auf zeter Bühne sind echte Menschen, die ein echtes Schicksal erleiden. Vor diesen Bildern 155 es kein Ausweichen mehr ins Unver- indliche und Allgemeine, kein Sich-Distan- zieren in dem erleichterten Gefühl, daß uns diese Dinge nicht angehen. Was hier Seschah, geht uns alle etwas an. 5 war nicht mehr unbeteiligter Zu- . Weit entfernt vom Schauplatz und 8 teuren, sondern wurde mitten hin- 105 rissen in einen wilden Strudel von e und Begeisterung, von Entsetzen, 5 1 und Empörung. Man starrte mit hei- 8 erzen und brennenden Augen auf das 5 des ungarischen Freiheitskampfes. 0 den Berichten der Tagesschau die 8 ie dieses Volkes vom ersten bis zum 5 n Akt, und niemals hat das Fernsehen N Aufgabe, eine menschlichere 0 n gehabt als in diesen Tagen, da Un- aber. die kommunistische Dik- Die Unmittelbarkeit der Vorgs gänge, von 8 5 333 berich- 5 estürzend, es waren unge- schminkte Bilder vom spontanen e einer Nation, die ihre Ketten zerrig und jhren kurzen Freiheitsrausch mit dem Tode bezahlt. Wir sahen den Zug unbewaffneter Demonstranten, Studenten und junge Mäd- chen, die Jugend von Budapest. Dann ka- men Bilder von den Kämpfen, von verwü- steten Straßen, zerschossenen Häusern. Das Gesicht der Hauptstadt hatte sich jäh ver- wandelt. Vernichtete Panzer, umgestüpzte Autos, dazwischen Leichen, Särge und flak- kernde Scheiterhaufen, auf denen kommu- nistisches Propagandamaterial verbrannte. Schwarze Fahnen wehten, und die leeren Sockel der gestürzten Sowjetdenkmäler, die erstürmten Zwingburgen der Geheimpolizei und aufgewühlte Ackererde, in der die er- schlagenen Henker verscharrt worden sind, sprachen von der Kraft des Hasses, der sich hier entlud. Wir wurden Zeugen erschüt- ternder Szenen in den Hospitälern, an den Betten verwundeter Männer und Kinder, an den Gräbern der Gefallenen, über die sich Berge von FHerbstblumen türmten. Wir sahen hinter einem dünnen Regenschleier Straßen gesäumt von lachenden, winkenden Menschen, blickten in die hoffnungsfrohen Gesichter der siegreichen Revolutionäre, hörten den Jubel einer jungen Frau:„Wir sind glücklich!“ und es schien, als läge darin das befreite Aufatmen des ganzen Landes. Und von der österreichischen Grenze her kamen die endlosen Wagenkolonnen mit Verbandsmaterial, Lebensmitteln, Blutkon- serven, ein Strom der Hilfsbereitschaft. Eine Welle der Brüderlichkeit, ein Solidari- tätsgefühl ohnegleichen hatte die Menschen erfaßt, ein warmes Leuchten ging durch diese kaltgewordene Welt, ein Fragen, Rufen und Staunen. Ein Wunder war geschehen. Es dauerte dreizehn Tage lang. Und dann, am Sonntag, kam das unerwartete Ende. Das ungarische Heldenlied erstarb in Rauch und Flammen. Der Jubel verstummte, das Feuer der Freiheit erlosch und der eiserne Vorhang senkte sich über den letzten Akt dieses Dramas. Aus Ungarn kam kein Bild mehr, sondern nur noch der in München aufgefangene Funkspruch eines kleinen Widerstandssenders, die Stimme einer Frau, die ihren Appell an die Welt mit den Wor- ten schloß:„Helft uns! Helft!“ Man war dem Südwestfunk dankbar, daß er bei der tragischen Wendung in Ungarn am Sonntag auf sein angekündigtes Pro- gramm verzichtete und nur ein kleines, menschlich-stilles Fernsehspiel von Saroyan brachte. Nach dem zusammenfessenden Be- richt der Wochenschau, die den bezeich- nenden Titel„Der Tod der Freiheit“ trug, wäre man wohl nicht imstande gewesen, einer harmlosen Unterhaltung zu folgen. Statt dessen berichtete der soeben aus Un- garn zurückgekehrte Südwestfunk-Reporter Georg Basner von den Ereignissen der letz- ten Tage und Stunden. Da sprach ein Mensch, noch ganz erfüllt von dem, was er erlebte, aufgewühlt und erschüttert von den Bildern, die er sah. Selten werden sich solche Minuten wie diese wiederholen, in denen ein Reporter aus überströmendem Herzen so eindringliche, aufrüttelnde, mit- reißende Worte zu finden vermag. Er machte sich zum Fürsprecher eines Volkes, das in äußerster Not auf die Hilfe der freien Welt wartet, jener Welt, an deren Versprechun- gen es glaubt und auf deren Taten es in- ständig hofft, solange für diese Hoffnung noch Zeit ist. E. P. Modernes Gesundheitswesen Dabei kann der Junge nicht z Une hmen „Ich weiß nicht, warum der Junge nicht zunimmt“, sagte Schlachtermeister Meyer zu seiner Frau.„Zu essen hat er doch genug. Jetzt ist er in der Schule wieder in Gruppe III gekommen, man muß sich ja schämen. Ich bin doch wirklich dick und kräftig, und du bist auch nicht von Pappe. Aber der Junge sieht dauernd blaß und mickrig aus und hat Ringe unter den Augen. Durchleuchten habe ich ihn schon lassen, aber an der Lunge hat er auch nichts.“„Ja, aber nachts juckt es ihn immer so hinten, und er kratzt sich. Sollte er etwa Würmer haben?“ sagte die Mutter. Sie gehen zum Arzt— und richtig: mas. senhaft Würmer und Eier werden im Stub! festgestellt. Wahrscheinlich hat er die schon jahrelang, meint der Arzt, dabei kann der Junge ja gar nicht zunehmen. Tausede von Eiern und Würmern befin- den sich häufig im Darm, kleine, weißliche Maden. Noch gefährlicher aber sind die Spul- würmer, 15 bis 20 m lange, regenwurmartige Dinger. Das Spulwurmweibchen legt etwa 200 000 Eier. Diese gelangen durch den Darm auf dem Wege der Düngung in den Erdboden. und aus den Eiern entwickeln sich Larven. Wenn diese nun durch die Kopfdüngung auf den Salat oder sonstiges Gemüse kommen und diese Nahrungsmittel nicht sorgfältig ge- säubert und noch roh verzehrt werden, ge- raten die Würmer wieder lebend in den Darm, durchbohren die Dermwände und kön- nen auf dem Blutwege in die Leber und Lunge kommen. Ebenso hartnäckig ist der Bandwurm, der sich mit seinem mit Saugnäpfen versehenen Kopf fest an die Darmwand„anbeißt“ und ein unangenehmer und schmerzhafter Mit- esser ist. Nach einer energischen Wurmkur muß man beim Bandwurm darauf achten, daß der sehr kleine Kopf dabei ist. Die nudel- artigen Glieder, die zahlreich abgehen, wach- sen wieder nach, wenn der Kopf nicht abgeht. Also bei Kindern, die immer blaß aus- sehen, nicht zunehmen wollen, Ringe unter den Augen haben und meistens appetitlos sind, an Würmer denken! Häufig kann man sie bei sorgfältiger Beobachtung selbst im Stuhl sehen. Rohe Möhren, Sauerkraut und Knoblauch mögen die Würmer nicht gern. Aber eine energische, vom Arzt verordnete Wurmkur ist doch das beste. Wenn nötig, wiederholen — und aus dem blassen, schwächlichen Jun- gen ist wieder ein gesunder, strammer Kerl geworden. Grundumsatz veränderungen Bei Versuchen an der Medizinischen Uni- versitäts-Poliklinik Jena wurde festgestellt, daß sich der Grundumsatz— der Energie- umsatz des nüchternen, völlig ruhenden Or- ganismus— durch allgemeine Umgebungs- reize und suggestiv erzeugte Effekte ändert. Zigarettenduft steigert bei passionierten Rau- chern den Grundumsatz um 70%, Gespräch über Bratwürste bei Hungrigen um 20 /. Bei Hypnoseexperimenten ließ sich nachweisen, daß der Grundumsatz nach einer vorüber- gehenden Erhöhung unter den Ausgangswert zu sinken pflegt. Suggestionen lebensbedroh- licher Situationen führten zu Grundumsatz- erhöhungen bis maximal 82 /, die Suggestion eines großen Geldgewinnes bis 90%%. Bei Suggestionen körperlicher Anstrengung er- höhte sich der Grundumsatz nur um maximal 50%%. 5 8 MANNHEIM Dienstag, 6. November 1956 U Nr. 20 Gestern begann die Wehrverfassung: Meldebehörde erwartet 603 junge Männer Wer im Juli, August und September 1937 geboren ist, muß sich in L 6 melden/ Reporterbesuch am ersten Tag Gelbe Plakate kleben seit einer Woche an den Litfaßsäulen Mannheims. Unter der Ueberschrift„Bekanntmachung“ werden alle jungen Männer des Jahrgangs 1937, die in den Monaten Juli, August und September boren sind, aufgefordert, sich zur„Wehr- er fassung“ der Erfassungsbebhörde im Polizeiprs um zu melden. Beginn am 5. November, vormittags acht Uhr, für die Anfangsbuchstaben A bis Bi. Punkt acht standen wir gestern vor der Türe, hinter der die Erfassung vor sich geht. Der Leiter des Paß- und Meldeamtes, Stadt- oberinspektor Hans Halkenhäuser, zu dessen Aufgabenbereich neuerdings auch die Wehr- erfa ählt, berichtete nochmals über die besonderen Schwierigkeiten, die es zu über- Winden galt. Zunächst war die Kostenfrage zu klären, dann mußte die umfangreiche Meldekartei Blatt für Blatt nach den in Frage kommenden Personen durchgearbeitet werden, und schließlich mußte das Personalproblem gelöst werden. Drei Mann arbeiten zur Zeit in der neuen Dieststelle. Daneben sitzen noch zwei Stenotypistinnen, die das Ausfüllen der Formblätter übernehmen. Eine dritte wurde im Laufe des Vormittags ade zugeteilt. 41 Namen standen auf der Liste für den Vormittag und 29 waren für den Nachmittag vorgesehen, so daß als Tagespensum 70„Er- kassungsvorse 8 zu absolvieren waren. 603 junge Männer umfaßt die Kartei im ganzen, das ist relativ wenig, für eine Stadt von der Größe Manmheims. Eine Viertelstunde nach acht Uhr erschien der erste„richtige“ junge Mann, den es zu erfassen galt. Seine Mutter hatte am Sonntag 1e Ser Sachwalter der Stadtgeschichte Zum Tode von Friedrich Walter Friedrich Walter kam um die Jahrhun- dertwende zur Stadtverwaltung. Oberbür- germeister Otto Beck hatte seine ersten gro- Ben kommunalpolitischen Erfolge errungen, das Wirtschaftsleben der Stadt auf neue Grundlagen gestellt, Mannheim hatte die ent- scheidenden Schritte zur Grohstadt getan. Walter wurde„der verantwortliche Berater der Stadtgemeinde in allen geschichtlichen, terarischen, journalistischen, künstlerischen, ferner in allen Bibliotheks- und Museums- angelegenheiten“, Er hat diese vertrauensvoll mm übertragene Verantwortlichkeit Jahr- zehnte hindurch betätigt. Aber die Samm- dungeni und Museen. die er im Lauf der Zeit aufbauen durfte(Schloßmuseum, Theater- museum), fielen dem Krieg zum Opfer Nach dem Zusammenbruch verlieh ihm 1949 der Stadtrat auf einstimmigen Beschluß Würde und Recht eines Ehrenbürgers(zusam- men mit Prälat Bauer, Dr. Max Hachenburg, Industrie- und FHandelskammerpräsident Richard Lenel und Professor Dr. Sigmund Schott). Als Glücksfall muß es gewertet wer- den, daß Walter rüstig genug war, das große Stadtgeschichtliche Werk noch einmal zu for- men und in konzentrierter Gestalt einer neuen Zeit(mit anderem Tempo!) zu unter- breiten. Aus nächster Nähe zu Personen und Problemen gestaltete er die Geschichte der Jahre 1907 bis 1945 und schuf damit Lese- und Lebensbücher. Er stellte sich jeweils mit- ten hinein in die Spannung der Situation, in den Widerstreit konkurrierender Auffas- sungen. Die eigenartigen Windungen und Wen- dungen der Stadtgeschichte waren diesem kristallklarem Geist mit gleicher Deutlichkeit immer gegenwärtig. Er hat die Epochen und die sehr unterschiedlichen Höhepunkte mit zuverlässiger Meisterschaft herausgearbeitet. Wieviel Kenntnis und Formkust gehörten dazu, die großen Stoffmassen zu sichten, Kritisch zu durchdringen und gefällig zu gliedern. Walters Gliederung der Stadtge- schichte entspricht den Gliederungsprinzipien der alten Stadtbaumeister: Wie deren Grund- gedanken sich in der Mitte des 20. Jahrhun- derts gegen alle Widerstände noch einmal durchgesetzt haben, so schwenkt jede künf- tige Darstellung wieder in die Einteilung ein, die Friedrich Walter der stadt geschichtlichen Entwicklung abgelauscht hat. In seiner Geistesart verkörperte er das gradlinige, gedachte, geformte unsprüngliche Mannheim, das malerische, mittelalterliche Gassen, gotische Dome, mystische Kapellen nicht kennt, dem Rausch der verspielten Ro- martik abgeneigt ist, aber hervorragenden Sinn für Realisierung und Präsenz hat, immer AUfnahmebereit für neue Entwicklungen ist, sich ausgeprägten Sinn für die eigene Ver- gangenheit und ihre geistige Erhellung be- Wahrt, ohne sich je in den Abgründen der Historie zu verlieren. Er war in der rührigen Stadt nicht minder rührig als die Unterneh- mer, Planer, Konstrukteure der großen Werke. Nur durch den Stoff unterschied sich Walter von den führenden Leuten seiner Zeit, nicht durch Qualität und Rang der Arbeit. Stadtverwaltung und Gesellschaft der Freunde Mannheims nahmen das Erscheinen des neu gestalteten stadtgeschichtliche Wer- kes zum Anlaß für eine Feierstunde. Mit gu- tem Grund: Walter gibt darin dem Stadt- geist und der Stadtgesinnung Form und Ge- Stalt. Schweren Herzens trug er den Verlust der in mühevoller Arbeit aufgebauten Mu- seen und Sammlungen. Die einzigartige Ge- legenheit, mit der neu zu gestaltenden Stadt- geschichte so etwas wie ein persönliches Ver- mächtnis zu formulieren, hat er noch auf be- wunderungswürdige Weise ausgeschöpft. Unseren Händen wurde es anvertraut. körmen wir es in seinem Geist empfangen, bereichern und weitergeben, so wie er eige- nen Reichtum allem hinzugefügt hat, bevor er es weitergab? f. W. K. im„Mu“ gelesen, daß die Wehrerfassung jetzt auch in Mannheim beginnt, und daß der betreffende Buchstabe am Montagmorgen an der Reihe sei. Erich, so heißt der Junge, be- gab sich daraufhin zu seinem Chef und holte sich die Erlaubnis, zwei Stunden von der Arbeit wegzubleiben. Erich sagte, er sei der einzige Ernährer der Familie— der Vater ist gestorben- und er habe die Absicht, sich zurückstellen zu lassen. Nach der Begrüßung diéses ersten „Kunden“ durch den Amtsvorsteher ging es zum Ausfüllen des„Wehrstammblattes“ für den jungen Mannheimer, der mit schwarzer Manchesterhose, brauner Velvetjacke und einer grünen Kollegmappe, gefüllt mit den notwendigen Papieren, erschienen war. Der eigentliche Erfassungsvorgang ist vertraulich, doch durfte man in die leeren Formulare Einsicht nehmen. Diese Formulare würden im freien Wettbewerb aus einer dicken Angebotsmappe ausgewählt. Da heißt es unter anderem:„Lebende Fremdsprache“, „Besondere Fähigkeiten oder Kenntnisse“, „seemännische oder fliegerische Bevölkerung ja/nein“(diese Rubrik ist der Erfassungs- behörde nicht klar, sie wird erst bei der Musterung ausgefüllt. Wir glauben an einen Druckfehler!„Betätigung“ statt„Bevölke- rung“, dann wird der Frage Sinn schon klarer). Unter Ziffer 26 steht:„Antrag auf Berechtigung, den Kriegsdienst mit der Waffe zu verweigern, gestellt am:..; Ent- scheidung ja/nein/ entfällt“. Diese Rubrik ist offenbar auch erst bei der Musterung aus- zufüllen. „Erfaßt wird alles“, meint der Amtsvor- steher. Auch solche Personen, die sich in Gefängnissen, Krankenanstalten usw. be- finden. Im übrigen müsse auch die Er- fassungsbehörde erst lernen, ergänzt Ober- inspektor Halkenhäuser. Das wird sogleich bewiesen durch einen Bediensteten, der den Vorsteher um ein Termin-Plakat für seinen Schreibtisch bittet, es kämen so viele An- fragen und er wisse noch nicht so genau Bescheid, wenn die einzelnen Buchstaben an der Reihe seien. Bis der erste„echte“ Erfaßte sich ein- stellte, gab es etliche Fehlanzeigen: Schon in der vergangenen Woche sprach ein junger Mann vor, der in München bereits sein Studium aufgenommen hat. Er wollte wissen, wann sein Termin in Mannheim auf dem Plan stehe. Man verwies den besorgten Studiker an das Meldeamt in München. So- dann kam gestern wenige Minuten nach acht Uhr ein Vater, der seinen Sohn entschuldigen wollte. Der Sohn sei an Lungenentzündung erkrankt— da wäre ein Attest vorzulegen, entschied Hans Halkenhäuser; dann werde Kleine 5 Ein Herz für Kinder Amtmann Falkner im Ruhestand Ein Mann, dem viele Kinder unserer Stadt Erholung und schöne Ferienerlebnisse ver- danken, trat am 31. Oktober in den Ruhe- stand: Amtmann Richard Falkner vom Mannheimer Stadtjugendamt. Der Name des ruhigen und besonnenen Mannes ist eng verbunden mit der Mannheimer Erholungs- Fürsorge. Die Liebe und die besondere Sorge Falkners— er leitete seit 1947 die Abtei- lung 1 des Jugendamtes gehörte den Großstadtkindern, ihrer Gesundheit und Ent- spannung— einer Aufgabe also, die gerade in den Nachkriegsjahren von kaum zu über- schätzender Bedeutung war, und einer Ar- beit, bei deren Bewältigung sich Richard Falkner und seinen sechzehn Mitarbeitern schier unüberwindliche Schwierigkeiten in den Weg stellten. Falkner, der am 23 Ok- tober 1891 in Reichenbach bei Karlsruhe ge- boren wurde, feierte ien April 1956 sein 30. Dienstjubiläum. Schon mit fünfzehn Jahren War er zur Stadtverwaltung gekommen. Nach der Rückkehr aus dem ersten Welt- krieg war er jeweils mehrere Jahre lang bei der Städtischen Kchlefistelle, beim Hoch- bauamt und bei der Gesundheitsbehörde tätig, Zwei Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges übernahm er eine Abteilung im Stadtjugendamt. in der seine Arbeit— neben der Erholungsfürsorge vor allem der Mütter- und Säuglingsfürsorge galt. Hk Lokal Neuer Lohntarif für das Put zmacher- Handwerk Die Gewerkschaft Textil-Bekleidung teilt mit, daß mit dem Putzmacherhand werk ein neuer Lohntarifvertrag abgeschlossen wer- den konnte. Danach beträgt die Lohn- erhöhung 12 Pf für die Stunde und 30,.— DM für das Monatsgehalt. Der Ver- trag tritt ab 1. November 1956 in Kxaft. Nähere Auskünfte erteilt die Gewerkschaft Textil- Bekleidung.(Verwaltungsstelle Mann- heim in O 4 im Gewerkschaftshaus.) Der„Kongreß“ tanzte Ball des Schülerparlamentes „Gaudeamus igitur!“, hieß das Motto, das beim Ball des Mannheimer Schülerparla- mentes sichtbar(an der Stirnseite des Musen- saals) und unsichtbar über den Häuptern der Tanzenden schwebte: Vom Alpdruck der Zeugnisse befreit— die Oberschülerinnen und Oberschüler trugen sie„noch feucht“ in der Tasche— befolgten sie beschwingt die Anregung des Präsidenten Jost Fette und zogen für eine halbe Nacht ihre Kreise nicht auf Geometrieheft-Papier, sondern auf dem Tanzparkett. Bezaubernde Roben der jungen Damen, festliche Kleidung der jungen Herren, man weitersehen. Gleich darauf kam ein Weiterer junger Mann. Er wollte sich nach den Formalitäten erkundigen. Der hoffnungs- volle Sproß ist in Berlin seinen Eltern durch- gebrannt und möchte nun als Freiwilliger in die Bundeswehr eintreten; er ist Jahrgang 1936. In freundlicher Form wurde auch er belehrt und ihm geraten, doch nächstens mit seinen Papieren bei der Meldebehörde vor- zusprechen, bei der er seinen ständigen Wohnsitz zu nehmen gedächte. Wer den bei der Vorstellung eventuell auftretenden Lohnausfall zu tragen habe, wollten wir noch wissen. Oberinspektor Halkenhäuser vertrat die Auffassung, der Arbeitgeber sei in jedem Falle verpflichtet, seinen Arbeitnehmern zur Erfüllung ihrer staatsbürgerlichen Pflichten Zeit zu geben. Gesetzlich sei da alelrdings noch nichts ge- regelt; im übrigen werden schwierfge Fälle an das Kreiswehrersatzamt weitergegeben, die Erfassungsbehörde sei nur eine unter- geordnete Verwaltungsstelle. Was geschieht nun mit denjenigen, die nicht zu ihrer„Erfassung“ erscheinen? Die Behörde schreibt alle Saumigen persönlich an und fordert sie auf, ihrer Pflicht nachzukom- men. Das Porto für diese Ladungen will man selbst übernehmen. Kommt dann der eine oder andere immer noch nicht, so müßte er polizeilich vorgeführt werden. Wie zu erfahren war, haben sich gestern bis Dienstschluß 21 von den 70 Aspiranten eingefunden. Plus dem einen jungen Mann, dessen Vater ihn wegen Krankheit ent- schuldigt hat. Stadtoberinspektor Halken- häuser meint, daraus könne man noch keine Schlüsse ziehen, denn alle hätten wohl noch nicht die Aufrufe an den Plakatsäulen ge- lesen. reich- Erfrischung nach dem Kauf im Bekleidungshaus Mages In diesen kühlen Novembertagen ist in der Verkaufsabteilung für Damenmäntel Hochbetrieb, Es wird ausgesucht und an- Probiert, Stoff wird befühlt und über Preise gesprochen. Nach all dem möchten sich Kun- den— ob sie etwas kaufen oder nicht— ein wenig entspannen, sich geruhsam in einen Sessel setzen, eine Tasse dampfenden Kaffee und ein Stück Torte vox sich. Des- halb hat Kaufhaus Mages kurzerhand eine Wand zum Nachbar durchgebrochen und dort das erste Obergeschoß von Café Wägele Sleichzeitig als Mages-Erfrischungsraum ge- wonnen. Am Abend werden die Türen ge- schlossen. Dafür tanzen die Café- Besucher an einem ansprechend dekorierten Schau- fenster vorbei. Mac Aus dem Polizeibericht: Hartnäckiger Unbekannter fand keine Gegenliebe Ein 19jähriges Mädchen befand sich allein in einem Wohnwagen in Käfertal. Dies hatte anscheinend ein unbekannter Mann beobachtet, denn als sie heraustrat, um Koh- len zu holen, vertrat er ihr den Weg. Das Mädchen wollte sofort in den Wagen zu- rück, aber der Unbekannte folgte ihm und versuchte, sich an ihm zu vergehen. Die 19 jährige wehrte sich heftig und fiel dabei Chronik der großen Stadt zuckende Blitzlichter, eine surrende Film- kamera— es war so, wie es sein soll, wenn ein„Kongreß tanzt“, Ein Laufsteg ragte in die Mitte des Musensaales hinein, und heraus ragten anmutige Ereignisse: Mannequins des Hauses Hansa defilierten zu einer adretten Herbstmodenschau über den Steg, Walter Pott conferierte und warf humoristisches „Konfetti“ an die festlich gedeckten Tische, die Kapelle Astoria mischte bewährt und schwungvoll Rhythmen und Melodien, die „Les Pedros“ bliesen mit Windstärke zwölf in ihre Harmonikas, und Lilo und Georg Geisert demonstrierten die Hohe Schule des Gesellschaftstanzes. Hk Fröhliche Gemeinschaft beim jährlichen Betriebsfest Das„Mädel aus der Fabrik“ war, früher ein Schlagwort der Klassifizierung— daß das heute nicht mehr so ist, bewies das Be- triebsfest der großen Mannheimer Mieder- fabrik mit 1800 adrett angezogenen jungen Damen im Rosengarten. Der Chef des Hau- ses, Manfred Greiling, gab einen kurzen Rückblick auf die siebzigjährige Geschichte der Firma und Betriebsratsvorsitzender Bu- gert wies auf das gute Einvernehmen im Be- trieb hin, das sich besonders bei dem jährli- chen Betriebsfest dokumentiere. Unterhal- tungsmanager Willy Pfannkuchen gebührt das Verdienst, eine interessante Abwechs- lung für den unterhaltenden Teil des Pro- gramms gefunden zu haben, wobei aller- dings Grenzen des Geschmacks erreicht wurden? die englischen Gäste„Hal Monty& Co“ verkauften zwar glänzend, aber nach ei- ner männlichen Entkleidungsszene das„Ave Maria“ zu singen— das mag in England an- kommen, in good old Germany wirkt es auherst unpassend. Trotzdem; es war ein großes Fest, darin waren sich alle— 2 reich- Heinrich George zum Gedächtnis Im„Rex“- Filmtheater Im September jährte sich zum zehnten Male der Todestag Heinrich Georges. Im Konzentrationslager Sachsenhausen starb er im Alter von 52 Jahren. Zum Gedächtnis an diesen großen Schauspieler veranstaltete das „Rex Filmtheater eine FHeinrich-George- Gedächtniswoche. In dieser Zeit sollen drei bedeutende Filme das Schaffen des un- vergessenen Künstlers lebendig werden las- sen:„Hochzeit auf dem Bärenhof“,„Das un- sterbliche Herz“ und„Schicksal“ sind die drei Titel, die vor allem auch der jüngeren Gene- ration einst Einblick in eine große deutsche Filmepoche geben können. 0 Festlicher Ausklang der Hubertusjagd Reiterverein feierte im Rosengarten sein 30jähriges Bestehen Adrette junge Mädchen, die am Eingang zu Eisenmengers Rosengarten- Restaurant den in reizvollen Abend- und Cocktailklei- dern erschienenen Damen eine gelbe Teerose und ein Gästeverzeichnis überreichten; Her- ren, die den roten Reiterrock mit dem konven- tionellen Schwarz vertauscht hatten festlich gedeckte Tische und gedämpftes Ballgeflü- ster, übertönt von den exakten Synkopen einer Tanzkapelle: Das war die Atmosphäre des glanzvollen Reiterballs 1956, mit dem am Sonntag zugleich das 30jährige Bestehen des Mannheimer Reitervereins gefeiert wurde. Eine eindrucksvolle Hubertusjagd war dem Fest am Vormittag im Rheinauer Wald vor- ausgegangen(vgl.„MM“- Sportteil vom 5. November), bei der Kurt Himmelsbachs „Querkopf“ als erster durchs Ziel gegangen War. Die Brüche, die die passionierten Reiter am Rockaufschlag trugen, erzählten vom Idealismus dieser Mönner, die den Reitsport zum Volkssport machen wollen. Zwei Ereignisse gaben diesem Jubiläums- ball des Reitervereins besondere Akzente: Die Anwesenheit des erst vor ein paar Tagen durch die Entscheidung des Berliner Bundesverwaltungsgerichtes endgültig be- stätigten Mannheimer Oberbürgermeisters Dr. Hans Reschke und die verdiente Ehrung der beiden noch lebenden Gründungsmitglie- der des Reitervereins durch Präsident Dr. Himmelsbach: Generaldirektor Kurt Bender und der 80jährige Juwelier Carl Heißler. Zweiter Vorsitzender Dr. K. H. Karcher streikte in seiner Begrüßungsansprache die erschütternden und den Welthorizont ver- dunkelnden Geschehnisse in Ungarn und im Nahen Osten, die anfangs den unbeschwer- ten Charakter dieses Balles spürbar beein- trächtigten: Dann sammelten die Gäste. 1500 Mark, die gestern früh auf das Son- derkonto des Deutschen Roten Kreuzes für die Ungarnhilfe überwiesen wurden. Die Kapellen Karl Pfortner(vom Süd- Westfunk) und die in violetten Anzügen in die Hörner stogende„Limelight- Combo“ lie- ferten im Restaurant und in der Wandel- halle den tanzmusikalischen Rahmen für diesen wohlgelungenen Reiterball, an dem diesmal auch Offiziere der Bundeswehr teil- nahmen und von dem mit Recht gesagt wer- den darf, daß er zu einer der ersten gesell- schaftlichen Veranstaltungen in Mannheim geworden ist. hwW Die beiden ersten Wehrpflichtigen werden„erfaßt“, der — „ Bild: Stelger aus dem Wagen, Dann flüchtete sie wieder in den Wohnwagen und wähnte sich sicher weil der Unbekannte nicht mehr da zu sein schien. Wenig später jedoch zertrümmerts er das Fenster und zog die Hand des Mäd- chens heraus, so daß sie durch das zer- brochene Fenster Schnittwunden erlitt. Alg jetzt die Ueberfallene um Hilfe rief, fluch tete der Unbekannte. Teure Vergnügung Zwei Unbekannte warfen einen Sich in Gutemannstraße vergnügenden Mann aus dem Haus, weil er nicht freiwillig gehen Wollte. Die zwei handfesten Männer gaben sich hernach als Beamte der Sittenpollzei aus und nahmen dem Finausgeworfenen seinen Paß ab, in dem ein 50-Markschein lag. Dann woll, m sie ibn zur Wache ad führen, um ihm dort den Paß zurückzu- geben. Unterwegs zweifelte aber der Paß- — inhaber an der Echtheit der„Beamten“ und forderte seinen Paß zurück. Die Quittung Wer von modischer Damenkleidung sprleht, cdenkt ein MODEHAUS MANNHE INA, D 1, 3, am paradeplan MANNMHEIN A, O 6. 5, an den Planken mit Spez.-Abt. GROSSE WETTEN HEIDELBERG Hauptstraße 30/8 war ein Faustschlag ins Gesicht. Die beiden Täter entkamen unerkannt. Fast am Hosenträger erhängt Zwei Männer schlugen nachts auf der Seckenheimer Straße aufeinander ein, Die Polizei brachte sie zur Wache und lieh se bald darauf wieder frei. Einer der beiden versuchte darauf, sich mit seinem Hosen. ger an einem Blitzableiter zu erhängen. Wel er auf dem Selbstmord bestand, mußte in die Polizei zu seinem eigenen Schutz in Ge- wahrsam nehmen. Entdeckter Deckenbrand In den frühen Morgenstunden ane ein Wohnungsinhaber einen Deckenbra Ein Ofenrohr hatte augenscheinlich einen Deckenbalken in Brand gesetzt, Die herbei gerufene Berufsfeuerwehr löschte Brand, bevor gröherer Sachschaden entste hen konnte. Tod aus Unachtsamkeit a In den Nachmittagsstunden wollte ein 64 jähriger Mann die Relaisstraße in Rhein überqueren. Dabei wurde er von einem ken sonenwagen erfaßt, zu Boden geschleudeg und getötet.— Ein Taxifahrer geriet, der regennassen Fahrbahn auf dem 1 berg iris Schleudern und prallte mit 177 Wagen gegen einen Oberleitungsmast 90 Straßenbahn. Der Fahrer erlitt einen 9 schenkelbruch. Zwei mitfahrende Person wurden leicht verletzt. Einem Teil unserer heutigen, Aue, liegt ein Prospekt„Wir dienen W sundheit“ der Firma Mineralbrunne Bad Ueberkingen/ Wttbg., bei. — S den im Lau gesetzt Mannhe wird be über we der„M. Spender aber, di scheck⸗ Roten! garnhilt von do können. Die tember Zeichen Ungarn und de. Anstalt Rechts öfkentlie privatb gestern SPD: ten- Ne. heim, L „Golder Plitt, 20 FDP Herrens Adlerst. 6871 straße GVP Garage We Nr. 1 vr. 258/ Dienstag, 6. November 1956 MANNHEIM Seite 5 E FHaggen auf halbmast Hilfsaktion für Flüchtlinge renden Nachrichten über die 8 1 8 in Ungarn haben bei der 1 heimer Bevölkerung— wie überall— Auutterung, aber auch spontane Hilfs- itschaft ausgelöst. Die Menschen sitzen 13 Rundfunkgeräten, und in ihren Ge- 9 gibt es in diesen Tagen nur ein 1 5 Ungarn. ö f i Der Mannheimer Reiterverein samme 2 ntagabend 1500 Mark für die Ungarn- 7 3 55 Allgemeine Studentenausschuß der WI tschaktshochschule Mannheim gab sestern ie Bildung einer Aktionsgruppe bekannt, 40 ammen mit dem„Bund europäischer 11 end das Rote Kreuz bei seiner Straßen- ens zugunsten der ungarischen Flücht- 175 unterstützen will. Diese Sammlung hat im Laufe des gestrigen Tages bereits ein- 1 tzt und wird heute auf den gesamten 5 heimer Raum ausgedehnt. Der ATA 3 5 einer Sitzung am Mittwochabend 15 weitere Hilfsmaßnahmen beraten. Bei 15 5 MIHI“-Lokalredaktion liefen ebenfalls 315 den kür die Ungarnhilfe ein; wir bitten 5 5 diese Beträge in Zukunft auf das Post- 1 K- Sonderkonto Nr. 27 125 des Deutschen 1 Kreuzes unter dem Stichwort„Un- arnhilfe“ zu überweisen, weil die Gelder 195 dort aus schneller verwendet werden können. 8 Die Landesregierung von Baden- Würt- t angeordnet, daß ab sofort zum 1 5 1 8 über die Ereignisse in Ungarn die öffentlichen Gebäude des Landes und der Städte, sowie der Körperschaften, Anstalten und Stiktungen des ötkentlichen Rechts halbmast flaggen sollen. Die meisten öfkentlichen Gebäude Mannheims und viele privatbetriebe sind dieser Aufforderung Vor der Großen Strafkammer: „Hier kannst Du ohne Anzahlung kaufen“ Steiler Aufstieg und jäher Sturz eines Möbelhändlers/ Schaden wird auf eine halbe Million geschätzt „Der Name Roskothen hat einen guten Klang“, sagte der Angeklagte.„Jetzt noch?“, fragte Landgerichtsdirektor Dr. Huber.„Jetzt noch!“ behauptete der Angeklagte Roskothen. Dagegen heißt es in einem Brief des Fach- verbandes des Möbelhandels an die MM- Lokalredaktion:„Hat der jetzt Angeklagte mit seinen strafbaren Handlungen ohnedies dem seriösen Möbel- Einzelhandel Schaden zugefügt, so soll der Zweck dieses Schreibens sein, eine weitere Diskriminierung des ordentlichen Möbeleinzelhandels zu verhin- dern. Das Publikum ist sehr rasch bereit, Vorgänge, die für ein bestimmtes Haus be- zeichnend sind, zu“ verallgemeinern.“ Es ist gut, daß ein Geschäftsgebahren, wie es im Möbelgeschäft des Angeklagten an der Ta- gesordnung war, nicht alltäglich ist. Beinahe eine Stunde dauerte die Verlesung des eine Unzahl von Punkten umfassenden Eröff- nungsbeschlusses vor der Strafkammer des Mannheimer Landgerichtes. „Hier kannst Du ohne Anzahlung kau- fen!“ Ein Schild mit dieser verlockenden Ein- ladung stand auf dem Küchenschrank, den dieses Möbelgeschäft ausgestellt hatte. Es war ein Geschäft, das ohne Kapital gegrün- det, weitergeführt und ständig, vergrößert Worden war. Von 1948 bis 1954, ganze sechs Jahre lang, trieb der Möbelhändler sein Spiel mit anderer Leute Geld, bis dann durch einen Nadelstich— Konkursantrag— der ganze schillernde Ballon zerplatzte und die Pleite krachend die Fassade des„blühenden Geschäftes“ zusammenstürzen ließ. Theo Roskothen, 55, Sohn eines Bäcker- nug stand es auf des Messers Schneide und die Wechsel waren schon beim Gerichtsvollzieher. Aber immer wieder gelang es, die Löcher zu stopfen, auch wenn dabei andere aufgerissen wurden. Dann kamen die Manipulationen mit den Teilzahlungsbanken, in denen das Möbelge- schäft Mitglied wurde. Wenn Teilzahlungs- verträge mit 20 Prozent Anzahlung abge- schlossen wurden, erhielt das Möbelgeschäft Darlehen. Roskothen nahm solche Darlehen in Mengen in Anspruch. Bei zahlungsschwa- chen Kunden stand die Anzahlung nur auf dem Papier. Roskohten stundete sie groß- zügig. Davon wußten die Banken jedoch nichts und gaben in gutem Glauben weiter Darlehen. Es konnte natürlich nicht ausblei- ben, daß Leute, die nicht einmal die Anzah- lungen leisten konnten, nachher zu„faulen Zahlern“ wurden. Für sie mußte Roskothen dann letzten Endes doch gerade stehen. Nach außen hin aber Hühte das Geschäft. Es wurde Ware umgesetzt. Aus der Wasch- küche zog das Geschäft in größere Läden, zum Schluß an die Breite Straße. Auch das war noch nicht genug: In Ludwigshafen wurde ein zweites Geschäft gegründet, die „Theodor Roskothen GmbH“, Vorschrift sind 20 000 Mark Stammkapital. Kein Pfennig War da. Das Stammkapital sollte sich aus noch einzubehaltenden Gehältern des eben- falls beteiligten Geschäftsführers und Steuer- beraters zusammensetzen.„Ich verstehe von der ganzen Sache nichts, ich habe das alles auf Anraten meines Steuerberaters gemacht“, reden. Nachdem zwei Geschäfte da waren, fing der Kuddelmuddel richtig an. Möbel wurden herüber und hinüber gebracht. Wenn es in Ludwigshafen„brannte“, wurde in Mannheim Geid entnommen und umgekehrt. Von geordneter Verbuchung war keine Rede. Bei den Gerichtsakten lagen die„Belege“ über 134 000 Mark, formlose handgeschrie- bene Notizblättchen. Alle diese verwickelten Tatbestände wur- den in zweijähriger Kleinarbeit von Krimi- nalpolizei und Staatsanwaltschaft mühsam entwirrt. Die Anklage lautet jetzt auf Be- trug, Unterschlagung, Untreue, Konkursver- brechen, Meineid, fortgesetzte und wider- natürliche Unzucht mit seinem früheren Ge- schäftsführer. Das ist eine ganz schöne Latte. Auch die Vorstrafenliste wirft ein bezeich- nendes Licht auf diesen Mann: Verurteilt fünfmal wegen widernatürlicher Unzucht, einmal wegen Sachbeschädigung, einmal wegen Diebstahl, einmal wegen Bauens ohne baupolizeiliche Genehmigung. „Wissen Sie, warum Sie Pleite gemacht haben?“, fragte der Landgerichtsdirektor. „Ich habe Pech gehabt“, sagte der Ange- klagte,„mein Geschäft ging doch, und wenn es geklappt hätte, wäre ich heute ein ge- machter Mann“ Heute steht er als gescheiterter Mann vor Gericht. Der Schaden, den er angerichtet hat, wird von der Staatsanwaltschaft mit etwa 500 000 Mark angegeben. Ueber 30 Zeugen sind vorgeladen. Die Verhandlung wird vor- aussichtlich vier Tage dauern. Wir werden Stadtpfarrer Karl Schäfer tritt in den Ruhestand Erzbischof Dr. Eugen Seiterich hat den Verzicht des Pfarrers Karl Schäfer auf die Herz-qesu-Pfarrei in Mannheim mit Wir- kung vom 1. Dezember 1956 angenommen. Stadtpfarrer Geistlicher Rat Karl Schäfer, geboren am 14. Mai 1884 in Phillippsburg, übernahm die Herz-Jesu-Pfarrei am 1. April 1920. Er hat diese große Pfarrei in beweg⸗ ten Zeiten angenommen und hat stürmische Jahre mit ihr durchgestanden, in denen die Neckarstadt-Westler und Pfarrer Karl Schkker einander gründlich kennen gelernt naben. Es sagte einmal:„Wissen Sie, in anderen Stadtteilen mag mehr Glanz zu sehen sein, aber ich habe noch nie vergeblich oder mit mageren Erfolg an die Hi fsbereitschaft der Pfarrei appelliert. Hier gibt es ungewöhnlich viel gute Leute, die ein Herz haben für ihre Neben- und Mitmenschen.“ Seine urwüchsige und kernige Art. die auch streitbar werden kann, wenn die Feiten upd die Umstände danach sind, hat ihm große Beliebthet auch über seine Pfarrei und Gemeinde hin- aus— eingetragen. Er war lange Jehre Vor- stand des Caritasverbandes Mennheim- Stadt. Licht- und der Grohstedt kennt er auf das Grüpdlichste. Fr hat ihr seine Kraft geopfert. Wenn er gelegentlich an eine kleine ländliche Pfarrei dachte schön gelegen und gesund, dann war das nur. um ein Gevenstiict yu haben zu dem vielfäl- tigen Pklichtenk reis in der dicht besiedelten Aroßstadtyfavrei Neckerstadt-West. Dieser Boden ließ ihn ganz einfach nicht los. Er jägt ihp auch jetzt nicht los: Geistlicher Rat Schäfer will ins Laurentianum über- siedeln. um der Neckarstadt nach wie vor verbunden zu bleiben,. f. W Kleintierzüchter Schattenseiten stern nachmittag bereits nachgekommen. versuchte sich der Möbelhändler herauszu- abschließend darüber noch berichten. Mac zeigten beste Zucht 8 meisters in Duisburg, Verkäufer in der Tep- 235 Geflügelnummern bildeten einen gro- pich- und Dekorationsbranche, kam 1938 gen Anziehungspunkt für die Besucher der nreammlungen als Werkeün zen ae gter alt Gebel tetttnrer ft„Katholische Menschen kamen zusammen“ ente Segel Seren Pen Freien erg Dienstag, 6. November als Verkäufer, später als Geschäftsführer, in heim im„Goldenen Stern“. Den n g 5 1 5 i einem Teppichgeschäft tätig. Später fristete 1 5 i. f fel es nicht leicht, bei den hohen Gualitäten 1 r 0 e elch, er mit Kunsthandel sein Leben und wurde KK Columbus feierte sein 73. Stiftungsfest mit Gottesdienst und Festabend ger Ausstellung ein gerechtes Urteil 5 5 ore 5 17 5 i i in- iter Emil Back durfte el Seeler dice. U CCCCCCCCCCCCCCCCCC%%%%%% æ⅛m r n 8 8 5 braucht jetzt Möbel, damit ist ein schen zusammen, um sich in einem Verein Faulhaber und Willi Gläser. Der geistliche und 30„Sehr gut 2“ bekannt geben. d: Stelter 8 Dürkheimer Straße 56, Geschäft zu machen“, sagte sich Theo Ros- zusammenzuschließen und so ihre Ziele und Nat. rührte die 3 7 555 In Waldhof richtete der Kleintierzucht- 0 Unr,— Oststadt,„Zum Schlachthof“, Sek- kothen nach dem Krieg, mietete 1948 in Pläne gemeinsam zu fördern.“ Dieser Tag,. 43 5 1235 5 8 4 55 ob verein„Die Goggelrobber 1900“ seine Lokal- . kenheimer Straße 31, 20 Uhr;— Rneimau, C 4, 15 eine Waschküche und eröffnete ohne von dem der Präsident des„Vereins katho- Weber Wurde fur 501 185 5 85 5 35 8 schau im Vereinsheim hinter dem Wächtstra- e wieler„altes Relaishaus, Relalsstraßze 56. 20 Unr— Figenkapital ein Möbelgeschaft. Aussfellun- lischer Kaufleute und Beamter“, Walter trage des Vekeins Karl Stephan napen beo, gen- Bunker aus. In ihrer Vielseitigkeit über- n sicher Faldhok, Nähschule im Franziskushaus, Speck: gen auf dem Maimarkt und der Sühoga 18 5 720 6 1 13. i Ard bold Weber für sechzig Jahre Mitgliedschaft raschte die Pelzschau, die von der Frauen- n den weg 6, 20 Uhr;— Frauenversammlung in N 5, 2, prachten die ersten Erfolge.„Hatten Sie Loes, sprach, Ja 15 VNVUVäÜg 155 d mit einer goldenen Anstecknadel. gruppe betreut wurde. Auch die Jugend- ümmerte d Uhr. f ause, Bcke Let- keine Bedenken, mit nichts einen Möpelhan- genug für die Mitglieder und Freunde des net. en Beifall fand der Präsident gruppe des Vereins fiel mit ihren Züchtungen les Mäd- 8b. Almenhof, e del anzufangen?“, fragte der Vorsitzende. KRV- Columbus, sich zu einem Stiftungsfest des ERV-Columbus, als er Friedrich Schöne-(Kleinsilber-Kaninchen und Angora) ange- das zer- deo, Neuhermsheim,„Nein, gar nicht“, erwiderte Roskothen. zusammenzufinden.. a mann die Ehrenmitgliedschaft antrug und nehm auf. Bei den 114 Geflügelnummern litt. Als r 20 Uhr;— Blumenau, Gate Die Praxis dieses Geschäftes war so: Die Ein Festgottesdienst in der Jesuiten- Professor Faß zu seiner neuen Würde als wurden, wie bei den Kaninchen, viele Ehren- 5 flüch⸗ Pt 20 Uhr. 5: a Fabriken lieferten an Roskothen Möbel. Sie kirche, dessen Festpredigt der Präses des ehrengeistlicher Beirat des KRV gratulierte. preise vergeben. Fp: Pfingstberg, Lokal„Zum Pfingstberg“, wurden mit auf drei Monate befristeten Jung-KKV Mannheim, Studienrat Rudolf Werke von Beethoven, Mozart, Weber Größer als im Vorjahr war die Schau des Herrensand 38, 20 Uhr;— Neckarau, Axt, Wechseln bezahlt. Die Möbel wurden an Lang, hielt und der die Mitglieder bei der und Saint-Saens wurden von dem Mann- Kleintierzuchtvereins„Einigkeit“ Schwetzin- Adlerstraße 23, 20 Uhr. 5 Kunden verkauft, die auch wieder nur mit Feier des Meßopfers mit Stadtdekan Niko- heimer KKV- Trio, Hermann Stoffel und der gerstadt im„Zähringer Löwen“. Den Wan- i sich in GBIBEHR. Wallstadt,„Zur Krone“, Römer Wechseln bezahlten. Ging Bargeld ein, so laus vereinte, eröffnete den Tag. Am Nach- Altistin des Nationaltheaters, Irene Ziegler, derpreis für die beste Gesamtleistung bekam n Mann N dt-Ost: Gaststätte Rensch- wurden die Schulden bei den Fabriken teil- mittag kamen die Mitglieder in den großen interpretiert. Auf einen Festball verzichteten der Zuchtstall von Leo Hamann. Den Ge- e 1 55 Lange Rötterstrabe 53, 20 Uhr Weise abgedeckt, die Restschuld wieder auf Saal des Kolpinghauses, um die Jubilare zu die KKV-Mitglieder angesichts der Ereig- flügel-Wanderpreis gewann Hans Winkler er gaben. 1 55 5 einem Wechsel verlängert. Die Kunst be- ehren. Walter Loes überreichte als erstem nisse in Ungarn. Statt Tanzmusik unter- mit seinen Hamburger Silberleckzwergen. Bei enpolizei 5 stand einfach darin, Wechsel immer wieder dem Vizepräsidenten des Vereins, Heinrich malte gehaltvolle Unterhaltungsmusik das den Kaninchen fiel der Wanderpreis an LO 5 Weitere Lokalnachrichten Seite 7 einzulösen, ehe sie zu Protest gingen. Oft ge- Weber, für 25 jährige Mitgliedschaft Urkunde gesellige Beisammensein. Schie Hamann für seine Gelbsilberrasse. Er. kschein ache ad. urückzu⸗- 4 ler Paß. ten“ und Quittung — lehnt, ö 0 plate nken TEN 30/2 —— e beiden igt auf der ein, Die 1 lie se r beiden Josentrs. gen. Weil zußte in tz in Ge⸗ entdeckte cen brand ich einen e herbel⸗ nte den n erntste· e ein bl Rheinau nem Per 8 chleudert eriet n Luzen- it seinem mast det en Ober Personel 1 Ausgab F U LTE R Ihrer Ge innen 40 — Vorteilhafte Angebote fur die vollschlanke Dame! Kleidsaom auch für große Weiten: ein Damenkleid qus Kunstseidenrips mit schöner Stickerei. Seine jugendliche Form läßt die Taille schmaler erscheinen 39. Flegantes Ripskleid, in dem auch die stärkere Dame angenehm schlank wirkt. Der modische Charakter wird durch die aparte Faltenpartie Wirkungsvoll Unterstrichen 48.— MANNHEIM- Breite Straße Mit seinem jugendlich- flotten Schnitt wird dieses modische Kleid aus gutem Zelhyollrips gerade bei vollschlonken Frauen großen Anklang d Zweiteiliges Ripskleid mit feschem Spatenkragen; die Biesenverzierung der durchgeknöpften Jacke und der schmale Rock mit rück wörtiger Oehfalte Wirken sich vorteilhaft für die schlanke Linie aus 52. 1 Vr. 258 In Sti Spi „St: schulbe werk. heim n Bei dei beschä Vorsit⸗ 1906 bi war vi des De 1908 ge war ick Nach aus po klärt u verhaf wurde nach b Inspek fassun, Württe Landte Mannh 1955 traktio „In gebore und p und D. Nach Konst! slen, d andere tet. Se & Cie. dat. N nahme lichen seit 15 rats v. rates; aussch und d der ge rufssal tes Ho Vr. 258 Dienstag, 6. November 1956 MANNHEIM Seite 7 3 Georg Fischer in Stichworten: * Spitzenkandidaten der SPD Kassenbeamter G. Fischer mmt aus Eisenberg/ Pfalz. Nach Volks- 8 erlernte ich das Schlosserhand- werk. Im Jahre 1909 ließ ich mich in Mann- heim nieder, Wo ich seit 1913 verheiratet bin. Bei der Firma Daimler Benz war ich 23 J ahre beschäktigt und war während dieser Zeit Vorsitzender im Arbeiterrat. Seit dem Jahre 1906 bin ich gewerkschaftlich organisiert und war viele Jahre Mitglied der Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiterverbandes. Seit 1008 gehöre ich der SPD an. Von 1928—1933 war ich Stadtverordneter im Bürgerausschuß. Nach Hitlers Machtübernahme wurde ich aus politischen Gründen zum Staatsfeind er- klärt und in Schutzhaft gesteckt. 1944 erneut verhaftet und ins KZ Dachau verbracht. 1945 wurde ich zur AOK Mannheim berufen und nach bestandener Verwaltungsprüfung zum Inspektor befördert. 1946 in die Erste Ver- kassungsgebende Landes versammlung von Württemberg-Baden und anschließend in den Landtag als Abgeordneter im Stadtkreis Mannheim gewählt. Seit 1951 Stadtrat, seit 1955 Vorsitzender der SFD Stadtrats- traktion.“ Ingenieur Korbinian Heckl „In Oberbayern als Sohn eines Lehrers geboren. Nach Volksschule, Realgymnasium und praktischer Ausbildung als Schlosser und Dreher an das Polytechnikum Nürnberg. Nach dem Ingenieurexamen ging ich als Konstrukteur für Dampfturbinen nach Schle- slen, dann in das Ruhrgebiet. Gleich vielen anderen War ich 1933 vorübergehend verhaf- tet. Seit 1936 arbeite ich bei Browm, Boveri & Cie. AG in Mannheim. 1942 und 1943 Sol- dat. Nach dem Zusammenbruch Wiederauf- nahme der politischen und gewerkschaft- chen Tätigkeit, Mitglied des Betriebsrates, seit 1955 Vorsitzender des Gesamtbetriebs- rats von BBC. Seit 1947 Mitglied des Stadt- rates; Mitglied des Verwaltungs- und Finanz- ausschusses, des Technischen, des Werks- und des Schulausschusses, ferner im Beirat der gewerblichen und kaufmännischen Be- rufsschulerl und der Ingenieurschule. Priva- tes Hobby: Bücher, Garten und Bienen.“ Hausfrau Anneliese Gleisberg „Mannheimerin; Tochter des Werkzeug- machers Wilhelm Röthinger. Absolvierung der Sprachklasse und der Uebergangsklasse in Mannheim. Anschließend kaufmännische Lehre. Nach bestandener Kaufmannsgehil- lenprüfung drei Jahre Tätigkeit als Werbe- Assistentin. Verheiratung 1940— seit 1942 Mutter eines Jungen. Ab Herbst 1945 Mit- arbeit in der Sozialdemokratischen Partei und bei der Sozialistischen Jugend„Die Fal- ken“, Mitarbeit bei der Gründung der Theatergemeinde. Seit mehreren Jahren Mit- glied des Stadtjugendringes und seit Som- mer dieses Jahres als Vertreterin des Stadt- Mae es im Jugendwohlfahrtsausschuß 5 ig.“ Parteisekretär Jakob Ott „Parteisekretär, Manmheimer, Sohn eines Arbeiters. Nach dem Besuch der Volkschule erlernte er das Zimmefrer-Handwerk. Seit 1021 politisch tätig in der Sozialdemoikrati- schen Parbei, besonders in der Jugendarbeit Calkenbewegung). 1933 durch die National- sonalisten ins Konzentrationslager Heuberg Wir stellen vor: Die Spitzenkandidaten der SpD Korbinian Heckl Anneliese Gleisberg Jakob Ott Fritz Esser SPD- Gemeindepolitik im Interesse der Mehrheit Parteivorstand der SPD-Mannheim zur Gemeinderatswahl „Gemeindepolitik ist letztlich nichts amderes als die Selbstverwaltung einer Ge- meinde durch den Bürger für den Bürger und die Einordnung der Belange aller Berufe und Altersschichten in ein größeres Ganzes. Dabei spielen soziologische Schichtung der Bevölkerung, Einwohnerzahl, Wirtschafts- struktur und geographische Lage der Ge- meinde ebenso ihre Rolle wie die aus der Geschichte gewachsene Tradition. All“ diese Faktoren haben ihre Wirkung auf die Ak- Zedrte der Gemeindepolitik, denn die kom- murralpolitischen Kristallisationspunkte einer Fremden verkehrs- oder Universitätsstadt werden sich von den Sorgen einer Industrie- metropole ebenso unterscheiden wie die vor- dringlichen Aufgaben einer Landgemeinde von denen einer kreisfreien Stadt. Die Arbeit auf dem Rathaus muß diesen Faktoren Rechnung tragen, wenn es nicht zu Fehlentwicklungen kommen soll, die sich mitunter erst nach Jahrzehnten in ihrer vollen Tragweite offenbaren. Von dem Grad der Beteiligung aller Bevölkerumgsgruppen an den Wahlen am 11. November wird es deshalb abhängen, ob kleinere Gruppen ein ihrer Zahl nach nicht gerechtfertigtes Ge- wicht im neuen Gemeinderat haben werden umd das schon durch die soziologische Struk- tur bedingte Mehrheitsrecht der Mann- heimer Arbeitnehmerschaft verwischen kön- nen. Bei der Wahl eines neuen Gemeinderats gilt es zunächst ein Urteil darüber zu fällen, ob die bisherige Arbeit der Vertreter der Bürgerschaft auf dem Rathaus den Erwar- tungen ihrer Wähler entsprach und bei aller Berücksichtigung des Mehrheitsinteresses auch von dem Willen zur Toleranz gegen- über der Minderheit getragen war. Die fast durchwieg mit der Zustimmung aller demo- kratischen Parteien getroffenen großen Ent- scheidungen des Mannheimer Gemeinderates geben eine eindeutige Antwort auf diese Frage. Die SPD-Stadtratsfraktion hat unter Wahrung des Auftrages ihre Wähler als Weitaus stärkste Gruppe des Gemeindepar- jaments stets eine Politik verfolgt, der auch ihre Gegner nichts besseres entgegen zu setzen hatten und der sie deshalb die Zu- stimmung nicht versagen konnten. Die sicht- baren Erfolge des Wiederaufbaues unter Führung der SPD begegnen jedem objek- tiven Betrachter auf Schritt und Tritt. Angesichts ihrer bisherigen Leistungen beim Wiederaufbau Mannheims fällt es der SPD nicht schwer, ihr künftiges Programm zu umreißen. Es gipfelt in dem Willen, den erfolgreich begonnenen Wiederaufbau mit zielstrebiger Zähigkeit weiter zu führen, den Bürgern dieser Stadt in allen Lebensab- schmitten fördernd und helfend zur Seite zu stehen und somit im höchsten ethischen Sinne die Selbstverwaltung als eine Ver- pflichtung auch dem letzten Bürger gegen- über aufzufassen. Weitere Kindergärten und -Horte, Spielplätze und Sportanlagen stehen auf dem Programm für die Jüngsten, denen in späteren Lebensjahren die Aneignung des Grund- und Berufswissens durch groß- Zügigen Ausbau des Schulwresens nach mo- dernsten Gesichtspunkten erleichtert werden soll. Aber auch den Erwachsenen gilt ihre Sorge: Ob es sich um den Bau von Woh- nungen zu erschwinglichen Mieten, die Schaf- kung neuer Apbeitsplätze durch Ansiedlung von Industriebetrieben, das Heranbringen der Werktätigen an ihre Arbeitsplatye, die gs usreichende Versorgung der Haushalte und der Industriebetriebe mit Strom., Gas und Wasser zu erträglichen Tarifen, die Bereiche- Tung des Lebens durch Theater Kunsthalle, Museen, Jugend- und Volkspbüchereien, die Errichtung weiterer Grünanlagen zur Ent- spannumg und zur Erholung oder die Für- sorge für die Alten umd Kranken durch Aus- bau von Altersheimen und Krankenhäusern handelt, überall würd die Sozialdemokratische Partei den sozialen, kulturellen und wirt- schaftlichen Bedürfnissen Rechnung tragen. Daneben gilt es aber auch wie in der Ver- gangenheit, Industrie und Handel zu fördern umd die aus der Geßchichte der Stadt Mann- heim erwachsenen Traditionen zu pflegen. Die Spb macht keine Versprechungen, wohl aber handelt sie nach ihren in schwer- ster Zeit bewährten Grundsätzen, die auch für ihre künftige Arbeit auf dem Mann- heimer Rathaus bestimmend sein werden. Okt wurden ihrem Willen und ihrer Initia- tive durch die Finanzpolitik des Bundes hemmende Gremen gezogen. Denn die in den Gemeinden wurzelnde Steuerkraft ist allzusehr eine Pfründe für den Bund ge- worden und der Vorrang der häufig nur konstruierten Staatsaufgaben schmälert den für die Gemeinden zur Verfügung stehen- den Steuerertrag. Die SpD kann deshalb angesichts der Finanznot der Stadt— trotz ihrer grund- sätzlichen Ablehnung überhöhter Verbrauchs- steuern— auch solange einer Abschaffung sogenannter Bagatellsteuern, wie 2. B. der Getränkesteuer, nicht zustimmen, als von den die Bundesregierung tragenden Parteien kein Ersatz für den damit verbundenen Steuerausfall gewährt wird. Die Bundesre- gierung geht aber den umgekehrten Weg. Die aus sozialen Gründen zu befürwortende und vom Bundestag beschlossene Erhöhung der Gewerbesteuerfreibeträge wird den Ge- werbesteuerertrag unserer Stadt um etwa 4 Millionen DM. kürzen, ohne daß ihr hier- für ein Ausgleich zusteht. Diese gemeinde- keindliche Politik des Bundes wird in erster Linie von der CDU bestimmt, eine Tatsache, die der Wöhler am 11. November nicht über- schen sollte.“ verbracht. Nach Freilassung 1934 konnte er sich der Verfolgung und Verurteilung wegen Organisierung einer Widerstandsgruppe nur durch Flucht entziehen. Bis 1945 als poli- tischer Flüchtling in der Emigration in Frankreich. Nach 1945 Mitarbeit am Wieder- aufbau des politischen Lebens im Saarge- biet. 1946 Berufung nach Mannheim als Parteisekretär. Mitglied des Stadtrates seit 1947. Besondere Anteilnahme an der Sorge für jugendpflegerische- und fürsorgerische Einrichtungen(Vorsitz im Stadtjugendaus- schuß bis 1953). Mitglied des Verwaltungs- Kultur- und Jugendwychlfahrtsausschusses, sowie im Sport- und Schulausschuß.“ Geschäftsführer Fritz Esser „Mannheimer, erlernte den Beruf eines Maschinentechnikers. Gleichzeitig besuchte er die Gewerbe- und Maschinenbauschule in Mannheim. Da 1933(aus politischen Grün- den) arbeitslos geworden, machte er sich durch Eröffnung einer Wäscherei selb- ständig. Nach Rückkehr aus Kriegsge- fangenschaft 1946 führte er diesen Betrieb bis 1954. Im Juni 1954 wurde ihm die Geschäftsführung der Arbeiterwohlfahrt Ortsausschuß Mannheim übertragen, Seit 1950 Mitglied des Stadtrates. Haupt- arbeitsfeld ist die Sozialpolitik, sowie die Jugendpflege und Jugendfürsorge. Er ist deshalb vor allem im Sport-, Sozial- und Jugendwohlfahrtsausschuß tätig. Seit 1953 Vorsitzender des Stadtjugendausschusses bezw. Jugendringes Mannheim.“ Lagerist Willi Kirsch „Stammt aus Forst/ Lausitz. Heimatver- triebener aus Ostbrandenburg, kam 1945 aus englischer Gefangenschaft nach Mannheim. Gehörte zu den Gründern der Flüchtlings- vereinigung Mannheim E. V. und ist seitdem Vorsitzender der Landsmannschaft Branden- burg-Wartheland. Dem Gemeinderat gehört er seit 1950 an und ist in verschiedenen Aus- schüssen tätig. Sein Hauptarbeitsgebiet ist das Sozialwesen. Er ist Betriebsratsvorsitzen- der im Mannheim Ordonance Supply Depot, Feudenheim, Delegierter des OTV, Vorsitzen- der der Fachgruppe Besatzungsmacht auf Orts- und Landesebene. In dieser Eigenschaft gehört er der großen Tarifkommission an.“ Kandidatenliste der SPD für 11. November 1. Georg Fischer, Kassenbeamter, geb. 24. 5. 1888, Friedrich-Ebert-Straße 55; 2. Korbinian Heckl, Ingenieur, geb. 19. 11. 1902, Wallstadt, Alemannenstraße 1; 3. Anneliese Gleisberg, Hausfrau, 30. 11. 1919, Pfalzplatz 28; 4. Jakob Ott, Sekretär, geb. 26. 3. 04, Erlenstraße 18; 5. Fritz Esser, Geschäftsführer, 12. 8. 1914, Wald- hofstraße 141; 6. Willi Kirsch, Lagerist, geb. 5. 9. 1896, Waldhof, Eisenstraße 12; 7. Otto Deschler, selbst. Kaufmann, geb. 6. 6. 1898, Luisenring 20a; 8. Christian Koch, Werkmeister, geb. 25. 6. 1893, Schönau, Kattowitzer Zeile 31; 9. Oskar Hasenfuss, Schlosser, geb. 9. 8. 1898, Waldhof, Westring 10; 10. Heinz Unangst, An- gestellter, geb. 30. 6. 1925, G 6, 14; 11. Reinhold Hauser, Kohlenhändler, geb. 13. 9. 1898, Uhland- straße 9; 12. Paul Schmutz, Gewerkschaftssekre- tär, geb. 11. 2. 1908, Käfertal, Hambacher Str. 8; 13. Karl Breiling, Angestellter, geb. 17. 3. 1909, Neckarau, Friedhofstraße 31; 14. Leonhard Rau- felder, Angestellter, geb. 5. 2. 1896, Secken- neim, Bühler Straße 1a; 15. Heinrich Schäfer, Schlosser, geb. 7. 3. 1914; 16. Richard Heine, Dr. med., geb. 31. 5. 1890, Feudenheim, Hauptstr. 135; 17. Friedrich Vogel, Ingenleur, geb. 11. 2. 1902, Rheinau, Im Wirbel 164; Lilli Gräber, Ange- stellte, geb. 10. 4. 1918, Friedrichsfeld, Pfalz- burgerstraße 12; 19. Hans Tritsch, Angestellter, geb. 10. 8. 1906, Käfertal, Am Kuhbuckel 14; 20. Karl Becker, Werkmeister, geb. 30. 12. 1894, Sandhofen, Ziegelgasse 20; 21. Josef Rieth, Schlosser, geb. 13. 9. 1901, Schönau, Graudenzer Linie 53; 22. Walter Vöhringer, Gewerkschafts- sekretär, geb. 25. 3. 1918, Haardtstraße 17; 23. Otto Bauder, Bahnbeamter, geb. 9. 2. 1912, Seckenheim, Rastatter Straße 39; 24. Rosel Knörzer, Hausfrau, geb. 31. 6. 1908, Moltke- straße 9. Willi Kirsch Wis stellen vor Die Lokalredaktion des„MM“ stellt in den letzten Tagen vor der Wahl die sieben Parteien und Wählervereinigungen, die für die Stadtratswahl am 11. November kan- didieren, der Leserschaft vor. Es werden jeweils die vollständige Kandidatenliste sowie sechs von den Parteien eingereichte Bilder der Spitzenkandidaten mit sechs Kurzlebensläufen veröffentlicht, ferner ein Artikel über die kommunalpolitischen Ziele der jeweiligen Vereinigung. Dieser Artikel wird von den Parteigruppen eingereicht und erscheint außer Verantwortung der Redaktion. MM Termine Abendakademie: 6. November, 19.30 Uhr, Aula der Sickingerschule, U 2, Vortrag von Insp. Kemmer:„Obst aus dem eigenen Garten — ein Genuß“(Arbeitsgemeinschaft der Garten- und Blumenliebhaber).— Die für 6., 13. und 20. November vorgesehenen Abende„Die Gra- phik des Expressionismus“ fallen aus. Städt. Institut für Erziehing und Unterricht: 6. November, 17 bis 18.30 Uhr, E 2, 1, Johannes Evangelium, Lektüre und Auslegung; Spr.: De- kan Schmidt. CVJM: 6. November, 20 Uhr, K 2, 10, Farb- lichtbildervortrag von Pfarrer Walter Tro- bisch:„Französisch Kamerun“. Deutscher Camping-Club, Ortsclub Mann- heim: 6. November, 20 Uhr,„Neckartal“, Kut-⸗ scherstube, T 1, 5-10, Zusammenkunft der Tischrunde und Lichtbildervortrag. Industriegewerkschaft Metall— Angestellte: 6. November, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag von Dipl.-Volkswirt Hans Matthöfer, Frankfurt:„Die Automatisjerung der Produk- tion und die daraus entstehenden Aufgaben der Gewerkschaften“. Reichsbund Neckarau: 6. November, 20 Uhr, Lokal„Engel“, Mitglieder versammlung; vorher Sprechstunde. Allen städtischen Rentnern(im ehemaligen Arbeiterverhältnis) sowie den Witwen wird mitgeteilt, daß am Dienstag, 6. November, 14.30 Uhr, im bekannten Lokal eine Zusam- menkunft stattfindet. DIR,„Rot-Weiß“: 6. November, 19.30 Uhr, Lokal„Braustübl“, Käfertaler Straße 162, Jah- reshauptversammlung. Malerinnung: 6. November, 17.30 Uhr, Dur- lacher Hof“, Innungsversammlurig. Wir gratulieren! Zeitungsträgerin Marie Spöhr, Mannbeim-Waldhof, Spiegelfabrik 111, wird 60 Jahre alt. Magdalena Irtel, Mannheim, Fratrelstraße 13, begeht den 79. Geburtstag. Heinrich Kocher, Mannheim, K 2, 4, Leoni Blum, Mannheim, Lange Rötterstraße 76 bel Familie Jakob Rausch, vollenden das 80. Le- bensjahr. Luise Dengler, Mannheim, Acker- straße 31, kann den 84. Geburtstag feiern. Wil- helmine Mundo, Altersheim Maria Frieden, Sandhofen, wurde 88 Jahre alt. Wohin gehen wir? Dienstag. 6. November Theater: Nationaltheater 19.00 bis 22.43 Uhr: „Trauer muß Elektra tragen“(Miete G, Th.-G. Gr. G, freier Verkauf); Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 21.30 Uhr: Tanzabend der Solomitglie- der des Nationaltheaterballetts, 3. Programm (für die Theatergemeinde). Konzerte: Musensaal 20.00 Uhr: 3. Akademie- Konzert; Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Aus der Geschichte der Metropolitan Opera(Schallplatten). Filme: Planken:„Die Rosel vom Schwarz- wald“; Alster und Capitol:„Der Mann, der zu- viel wußte“; Palast:„Das Fenster zum Hof“, 9.30, 11.40 Uhr:„Der Kaiser von Kalifornien“, 22.20 Uhr:„Die Tochter der Mata Hari“; Alham- bra:„Musikparade“; Universum:„Nina“; Ka- mera:„Es begann in Moskau“; Kurbel: Davy Crockett, der König der Trapper“. Der„MM“ ist mir lieber! eee A. Kunz& Sohn, Möbelspedition, Lagerung,. Mhm., J 6, 9. Tel. 3 26 76 im Stadt- und Fernverkehr. e — Jetzt alle Marken- Kühlschränke von Rothermel, L 14, 13-14, am Ring. Bis 1. 4. 57 raten- und zinsfrei. Tel. 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November 1936 Nr. 0 „Schlechtes Benehmen ist vielfach Unsicherheit“ Zwei Tagungen beschäftigten sich mit dem Jugendproblem: Man kam unabhängig von einander zu gleichen Schlüssen Frankfurt/ Darmstadt. Die Jugend ist bes- ser als ihr Ruf. Feststellung, die den Allzu lauten Klagen um eine allgemeine Ver- Wilderung der Jungen und Mädchen im Kritischen Alter widerspricht, trafen am Wochenende berufene Referenten bei zwei Tagungen, die unabhängig voneinander in Darmstadt und Frankfurt veranstaltet wur- den. Beim Kongreß des„Deutschen Kinder- schutzbundes“ in Darmstadt betonten Ver- treter der Schule und der Kirche, sie seien mit der heutigen Jugend zufriedener als mit dre vorangegangenen Generation. Der Lern- eifer der Jugendlichen von heute sei größer denn je, und am kirchlichen Leben nähmen Wesentlich mehr junge Menschen teil als früher. Die Generalversammlung des inter- nationalen Bundes für Sozialarbeit Jugend- Sozialwerk) in Frankfurt vertrat die Auf- fassung, die bekannten Beispiele der Jugend- verwahrlôsung in Großstädten seien auch heute nur Randerscheinungen, die lediglich von der öffentlichen Diskussion in den Mittel- punkt gerückt würden. Allerdings, die außergewöhnliche Ge- kährdung der Jugend— vor allem in den größeren Städten— gibt den sachkundigen Institutionen und Verbänden immer wieder Veranlassung, das vielschichtige Jugend- Problem zu diskutieren. Professor Lejeune (Hamburg), der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, sagte in Darmstadt, die Jugend wachse heute nur unter großen Schwierigkeiten in die Erwachsenenwelt hinein. Das komplizierte Berufsleben über- fordere die Jugendlichen; es sei zu früh, sie schon mit 14 Jahren mitten in die Arbeitswelt der Erwachsenen zu stellen. Abhilfe könne geschaffen werden, indem man den Schul- eintritt des Kindes ein Jahr hinausschiebe und die Volksschulzeit ausdehne. Dadurch i UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEM BERG Unter Totschlagsverdacht Buchen. Ein 24 Jahre alter Mann aus Ge- kichtstetten im Kreis Buchen ist nach einer Mitteilung der Polizei unter dem Verdacht des Totschlags an seinem Vater festgenom- men worden. Der Vater, ein Küfermeister, War schon öfters in betrunkenem Zustand gegen seine Söhne ausfällig geworden. Im Verlaufe eines solchen Streites hatten der jetzt Festgenommene und sein 15jähriger Bruder den tobenden und sie bedrohenden Vater, wie sie es schon öfters getan hatten, mit einem Seil gefesselt und ihm eine Jacke über den Kopf geworfen, um sein lautes Schreien zu dämpfen. Außerdem hielten sie ihm den Mund zu. Im Verlauf dieser Proze- dur ist der Vater erstickt. Er war auch an diesem Tag schwer betrunken. Eine nach- ergab einen Blut- Alkoholgehalt von 2,2 Promille. Beide Fahrer tot Ulm. Zwei Todesopfer forderte ein Motorradzusammenstoß zwischen Aufhausen und Türkheim im Landkreis Ulm. Ein 34 Jahre alter Schlosser, der mit hoher Ge- schwindigkeit an einem am Straßenrand Abgestellten Traktor vorbeifuhr, stieß auf der Straßenmitte mit dem entgegenkommen- den Motorrad eines 42jährigen Maurers zu- sammen. Beide Fahrer wurden von den Motorrädern geschleudert und so schwer Verletzt, dag sie nach der Einlieferung ins Krankenhaus Geislingen starben. Drei Todesopfer durch Gasrohrbruch Heidenheim. Eine Heidenheimer Familie, ein 43 Jahre alter Versicherungsvertreter, seine 42 Jahre alte Frau und der elfjährige Sohn des Ehepaares, ist in ihrer Wohnung tot aufgefunden worden. Die Ermittlungen haben ergeben, daß alle drei durch Leucht- gas vergiftet worden sind, das aus einer ge- rochenen Erdleitung unter der Straße in die Parterre- Wohnung eingedrungen war. Die Eltern lagen in ihren Betten und waren offenbar im Schlaf von dem ausströmenden Gas überrascht worden. Der Sohn scheint noch einmal aufgewacht und auf dem Weg zum Fenster oder zum Lichtschalter zusam- mengebrochen zu sein. Nach den Feststellun- gen der Polizei hat sich das Unglück bereits zwei Tage vor seiner Entdeckung ereignet. Hausbewohner hatten die Polizei alarmiert, nachdem längere Zeit kein Lebenszeichen aus der Wohnung kam und keiner der Be- wohner zu sehen war. Panzerschütze als Messerstecher Ulm. Ein 21jähriger Eisenbahner ist vor dem Eingang einer Bar in Neu-Ulm von einem gleichaltrigen in Ulm beheimateten Soldaten der Bundeswehr mit einem Stilett niedergestochen worden. Der in Amberg stationierte Soldat, ein Panzerschütze, be- fand sich auf Heimaturlaub in Ulm und trug Uniform. Er gab nach seiner Festnahme zu, den Eisenbahner niedergestochen zu haben, erklärte aber, er habe sich bedroht gefühlt. Nähere Einzelheiten über den Zwischenfall wurden noch nicht bekannt. Der verletzte Eisenbahner mußte in ein Krankenhaus ein- geliefert werden. würde das Spielalter des Kindes verlängert; außerdem stünde der heranwachsende qu- gendliche länger unter dem Einfluß des Lehrers. Wie der Deutsche Kinderschutzbund aller- dings bemängelte, werde die Schule heute keineswegs ihrer Aufgabe gerecht, dem Kinde Geborgenheit, Freiheit und Gemeinschaft zu bieten. Ohne ein allgemein anerkanntes Leit- bild der Erziehung beschränke sie sich auf die bloße Wissens vermittlung. Damit komme sie allzu sehr der Neigung der Jugendlichen entgegen, sich lediglich mit Fragen nüchter- ner Zweckbestimmtheit zu befassen. Die Bildung der Persönlichkeit werde dabei ver- nachlässigt, was eine große Unsicherheit gegenüber allen Lebensproblemen bewirke, die sich nicht mit einer erlernbaren Formel lösen lassen. Und gerade diese Unsicherheit sei es, die der Heranwachsende durch sein oft kritisiertes Verhalten tarne. Die entscheidende Hilfe beim Hinein- Wachsen in die Erwachsenenwelt müsse je- doch das Elternhaus bieten, wie Juristen, Lehrer und Seelsorger beim Kinderschutz- Kongreß betonten. Die Eltern sollten sich frühzeitig und eingehend mit pädagogischen Problemen befassen, um die zeit- und ent- Wicklungsbedingten Erziehungsschwierigkei- ten bewältigen zu können. Dabei wurde nicht verkannt, daß das heutige Arbeits- leben viele Jugendliche nicht nur geistig, sondern auch räumlich allzu früh vom Elternhaus löst. Ein Beispiel, wie den jun- gen Menschen auch in fremder Umgebung einn Heim geboten werden kann, schilderte Heinz Frank(Essen), der Leiter des Ju- genddorfes der Zeche Zollverein: Der Kohlenbergbau errichtete in den Re- vieren um Aachen und an der Ruhr in den letzten Jahren 27 Pestalozzi-Jugenddörfer. In neuen Einfamilienhäusern, die zu Dorf- gemeinschaften zusammengefaßt sind, be- treuen 650 Pflegefamilien— ausgesuchte Bergmanns-Ehepaare— jeweils sechs Jun- gen, insgesamt also etwa 4000 Bergknappen. Diese Methode, den Jugendlichen fern ihrer Heimat bis zum Alter von 18 bis zu 20 Jahren ein„Elternhaus“ zu bieten, hat sich vortrefflich bewährt. Als Hauptproblem wurde dabei erkannt, den Heranwachsenden eine Entwicklungsphase ausleben oder nach- holen zu lassen, die in unserer Zeit ver- kümmerte: die Phase des aktiven, aben- teuerlichen Spieles. Da sich in der Groß- stadt kaum mehr Gelegenheit zu harm- losem Austoben bietet, wird der entwick- lungsbedingte Abenteuerdrang der Jugend- licher leicht in Bahnen gedrängt, die der aufgestörte Erwachsene dann als„kriminell“ bezeichnet. Um die Lösung der gleichen Probleme bemüht sich auch der internationale Bund für Sozialarbeit, Tübingen. Er hat sich vor allem die Hilfe für die Flüchtlingsjugend aus der Sowjetzone und die Sorge für nicht seßhafte Jugendliche zum Ziel gesetzt. Wie bei der Generalversammlung in Frankfurt mitgeteilt wurde, betreut der Bund gegen- Wärtig etwa 8250 junge Menschen. Fast 2000 Lehrlinge, Jungarbeiter und Mädchen konnten bereits in 42 Wohnheimen unter- gebracht werden. Die anderen sind in so- genannten Eingliederungsgruppen vereinigt. Das Jugendsozialwerk versucht dabei, die Isolierung des Jugendlichen in einer frem- den Umwelt zu überwinden. Berufsför- dernde Maßnahmen, der Bau von Eigen- heimen und die Lagerbetreuung helfen den Jugendlichen, ihr Leben selbst zu gestalten und sieh in eine neue Gemeinschaft einzu- fügen. Ernst Römer Ein I3jähriger Schuler aus Kassel, Friedhelm Kreis, schuttelt dem Präsidenten der Vereinigten Staaten im Weißen Haus in Wa- shington die Hand. Fried- Relm gewann die Reise nack den USA als ersten Preis in einem Schüler Sicherheits- Wettbewerb. AP-Bild Rock'n-Roll-Krawall wurde„gelöscht“ Polizei mußte mit Wasserwerfer gegen Jugendliche vorgehen Bremen. Zwischen mehreren hundert Jugendlichen und der Polzei entwickelte sich in der Nacht zum Montag in Bremen im Anschluß an eine Kinovorstellung, in der ein Rock n-Roll-Film gezeigt wurde, eine regelrechte Straßenschlacht, in deren Ver- lauf die Polizei 25 Personen festnahm. Die randalierenden Jugendlichen zogen nach Schluß der Vorstellung vorm Kino in die Innenstadt und blockierten stellenweise den Verkehr. Zahlreiche Passanten wurden an- gerempelt, Straßenbahnen angehalten, Schei- ben zerschlagen sowie zahlreiche Kraftfahr- zeuge mit Schirmen und Stöcken bearbeitet. Als gütliche Ertnahnunge über Laut- sprecher wagen nichts nützten, ging die Poli- zei mit Gummiknüppel gegen die Jugend- Tausend Mark für einen Schmetterling Hochbetrieb auf der ältesten Insektenaustauschbörse der Welt Frankfurt. Zehntausende von Schmetter- lingen. Käfern und anderen Insekten aus allen Weltteilen wurden am Sonntag auf der 59. Internationalen Insektenbörse in Frank- furt angeboten und zum großen Teil an Lieb- haber und berufsmäßige Insektenhändler umgesetzt. Das schlechte Sommerwetter hat die Fänge der Entomologen kaum beeinträch- tigt. Für die Schmetterlinge und Insekten ist eine Feuchtigkeitsperiode nicht so schlimm, Wie längere Trockenheit, und verzögert höch- stens die Flugzeit, versichert der Vorsitzende des Entomologischen Vereins„Apollo“, Dr. Gustav Lederer vom Frankfurter Zoo. Mit Lupen und Pinzetten bewaffnet, mit Zigarrenkisten oder großen Glaskartons un- ter dem Arm waren rund 60 Aussteller und Hunderte von Liebhabern der Einladung des Frankfurter Entomologischen Vereins „Apollo“ und des Internationalen Entomolo- gischen Vereins gefolgt, die alljährlich diese älteste Insektenbörse der Welt veranstalten. In diesem Jahre waren auch Händler und Sammler aus der Sowjetzone, der Schweiz, Schweden, Frankreich, Spanien, Holland und Oesterreich erschienen. Die Preise schwank- ten zwischen 20 Pfennig für eine Liguster- puppe bis zu 1500 Mark, die für einen Auto- erator-Schmetterling, den seltenen Apollo- kalter aus dem Hindukusch, verlangt wurden. Dieses seltene Tier, das vorher nur in einem einzigen Exemplar in der Sammlung des rus- sischen Großfürsten Romanow existierte, wurde im Jahre 1936 von dem Dresdener Entomologen Kotzsch in 5000 Meter Höhe in mehreren Exemplaren im Hochgebirge des asiatischen Hindukusch gefangen. Außerdem Unsere Korrespondenten melden außerdem: 30 Meter hohe Erdölfontäne Nordhorn. Höchste Alarmbereitschaft herrscht seit Samstagfrüh im Erdölfeld Scheerhorn in der Grafschaft Bentheim. Eine seit längerer Zeit unwirtschaftliche Sonde, die nur noch durch Einpumpen von Gas produktiv gehalten werden konnte und deshalb vor kurzem stillgelegt worden War, wurde unter ohrenbetäubendem Ge- töse über Nacht eruptiv. Angestaute Gase pregten plötzlich eine bis zu 30 Meter hohe Oelsäule aus dem Boden. Den Technikern ist es nicht möglich, zum Gefahrenherd vor- zudringen. Viele tausend Kubikmeter Oel ergießen sich über das Werkgelände, über Straßen und Weiden. Die Werksfeuerweh- ren aller in der Grafschaft Bentheim täti- gen Oelgesellschaften und die freiwilligen Feuerwehren stehen in Alarmbereitschaft. Feuer in Konservenfabrik Neustadt im Odenwald. Auf dem Dach- boden einer Obstkkonservenfabrik in Neu- erregten seltene Ornithoptera-Arten, Tagfal- ter aus Neuguinea, dessen Männchen in grü- nen oder orange leuchtenden Farben bis zu 20 em Flügelspannweite erreichen, und sel- tene Stabheuschrecken, die sogenannten Got- tesanbeterinnen aus Indien und Afrika, das Interesse. Eine der größten Seltenheiten, ein Morphe-Zwitter, ein halb männlicher halb weiblicher tief azurblauer Tagfalter aus Süd- amerika, wurde für 600 Mark verkauft. Unter den Käfern und zuchtreifen oder präparier- ten Puppen und Raupen waren die großen Goliath-Käfer aus Afrika besonders gefragt. lichen vor und setzte Wasserwerfer ein. Nach etwa einer Stunde konnte die Ruhe wieder- hergestellt werden. Bereits am Freitag und Sonnabend war es zu mehreren Zusammenstößen mit Ju- gendlichen gekommen, die jedoch zerstreut werden konmten. Nach der Abendvorstellung am Sonntag gelang dies der Polizei jedoch nicht mehr. Nach Angaben der Polizei stam- men die Organisatoren der Krawalle aus dem benachbarten Niedersachsen. Von einem Kleinbus aus, den die Polizei stellte, wurde die gesamte„Aktion“ geleitet. Sämtliche Rädelsführer konnten festgenommen wer- den. Auch in Hamburg kam es in der Nacht zum Montag im Anschluß an ein von 6 000 Personen besuchtes Rock n-Roll-Tanzturnier zu Krawallen. Etwa 300 Jugendliche zogen randalierend durch die Straßen und hielten einen langsam fahrenden Pkw an. Nach Mit- teilung der Polizei zwangen sie den Fahrer zum Aussteigen und stürzten den Wagen um. Vier Jugendliche wurden vorläufig fest- genommen. Schäden am Mainzer Dom Mainz. Bisher unbekannte schwere Schä- den am Mainzer Dom sind jetzt bei Repara- turarbeiten festgestellt worden. Ein Turm ist durch große Risse und Abbröckelungen von Gestein gefährdet. Die Bildhauerarbeiten müssen völlig erneuert werden. Die Kosten für diese Maßnahmen werden auf rund 200 000 Mark geschätzt. Wahnsinnstat rechtzeitig verhindert Unglücklicher Liebhaber plante Sprengstoffattentat Duisburg. Beamte einer Sonderkommis- sion der Kriminalpolizei verhafteten jetzt den 21jährigen Bergmann Gerhard Fischer aus Aue im Vogtland unter dem Verdacht, ein Sprengstoffattentat vorbereitet zu haben. Ficher wurde, wie die Polizei mitteilte, in das Amtsgerichtsgefängnis Mörs eingeliefert. Er gestand vor dem Untersuchungsrichter, er habe sich und ein Mädchen, das seine Liebe nicht erwidert habe, in die Luft spren- gen wollen. Der Bergmann hatte im September unter Tage in einem Bergwerk im Landkreis Mörs große Mengen eines hochexplosiven Spreng- stoffes, Zünder und Schießdraht gelagert, dann gab er seine Diebesbeute in einem stadt im Odenwald brach aus bisher noch ungeklärter Ursache Feuer aus, das durch zwei vorüber fahrende Motorradfahrer ent- deckt wurde. Das Feuer fand an den Span- körben und Obskkisten reiche Nahrung. Der Feuerwehr gelang es, den Brand zu löschen, bevor die Flammen auf die unter dem Spei- cher liegenden Fabrikshalle übergriffen. Der Schaden wird auf etwa 35 000 Mark ge- schätzt. In 15 Jahren Atom- Strom Nürnberg. Prof. Otto Hahn, der Präsi- dent der Max-Planck- Gesellschaft, gab in Nürnberg einen historischen Abriß über die Atomforschung. Am Schluß sagte er, dag sicher auch in 15 Jahren in Deutschland elektrischer Strom aus der Energie der Uranspaltung gewonnen werden könne. Dies sei in Anbetracht des knappen Vorrats an Kohle und Oel auch notwendig. Vielleicht werde es auch einmal möglich sein, Lebens- mittel künstlich zu erzeugen. Schuhkarton als postlagernde Sendung auf. Während dieser Zeit fuhr er zu seinen El- tern in die Sowjetzone, um sich von ihnen zu verabschieden. Nach seiner eigenen Schilderung wollte er nach seiner Rückkehr mit dem Mädchen aus dem Leben scheiden. Die Polizei war durch Zufall auf die Angelegenheit aufmerk- sam geworden, und beschlagnahmte das Sprengstoffpaket im Duisburger Hauptpost- amt. Sachverständige des Landeskriminal- amtes Nordrhein-Westfalen erklärten, die vorgefundene Menge Sprengstoff hätte aus- gereicht, um das Duisburger Postamt in die Luft zu sprengen. In dem Paket waren Zün- der unmittelbar neben dem Sprengstoff ge- lagert. Pkw raste in Fußgängergruppe Kronberg. Auf der regennassen Straße zwischen Kronberg und Königstein geriet ein Personenkraftwagen ins Schleudern und raste, nachdem er zunächst einen Baum ge- streift hatte, in eine Fußgängergruppe. Eine 53 Jahre alte Frau wurde dabei getötet. Mit schweren Verletzungen mußten eine weitere Fußgängerin sowie die Fahrerin des Per- sonenwagens und ihr neben ihr sitzender Vater in ein Krankenhaus eingeliefert wer- den. 1343 Verkehrstote im September Bonn. Im September wurden nach vor- läufigen Feststellungen des Statistischen Bundesamtes 31 226 Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden polizeilich gemeldet. Hierbei wurden 1343 Personen getötet oder sind an den Folgen des Unfalles später ge- storben. Verletzt wurden 39 288 Personen. Außerdem wurden 28 792 Straßenverkehrs- unfälle polizeilich erfaßt, bei denen nur Sachschaden entstanden ist. — B Ick NACH RHEINLAND. PrAlz Kurz nach der Einweihung Speyer. Bereits wenige Stunden nach der Einweihung der neuen Rheinbrücke bel Speyer gab es an der linksrheinischen Brückenauffahrt den ersten Verkehrsunfall Ein Personenkraftwagen stieß dabei it Ne 16 m idbt einem Lastwagen zusammen. Ohne sich um die Folgen des Unfalls zu kümmern ergriff der Pkw-Fahrer die Flucht. Meinlese geht zu Ende Neustadt/ Weinstraße. An der pfälzischen Ober- und Mittelhaardt nähert sich die Weinlese ihrem Ende. Das bisher höchste Mostgewicht betrug 89 Grad Oechsle, doch Werden für Spät- und Auslesen noch höhere Oechsle-Grade erwartet. Wie von zuständi- ger Stelle in Neustadt mitgeteilt wurde, ist die Riesling-Traubenernte im Kerngebiet der Mittelhaardt befriedigend ausgefallen. Sie beträgt zwischen 40 und 80 Prozent einer Normalernte. Als katastrophal werden da- gegen die Ergebnisse in den nördlichen Randgebieten der Mittelhaardt, an der Unterhaardt und in der Nordpfalz bezeich- net. Den höchsten Ernteausfall meldete die Winzergenossenschaft Weisenheim am Berg mit 99,5 Prozent beim Rotmost und 97, Pro- zent beim Weiß most. Mainzer Morris-Sammlung vollständig Mainz. Die Sammlung von Morris-Drucken des Jcharmes- Gutenberg- Museums ist jetzt als einzige der Welt vollständig. Die drei Bunde der Werke Shelleys aus den Jahren 1894 und 1895, die bisher noch fehl- ten, hat der Mainzer Fabrikant Karl Theo- dor Wunderle jetzt in London erwerben können und sie— wie zuvor schon seine gesamte Morris-Sammlung— dem Museum geschenkt. Das Museum besitzt nunmehr J Bücher und 67 Einblattdrucke sowie zahl- reiche Probedrucke und Kleindrucksachen aus der Werkstatt von William Morris, einem der bekanntesten englischen Typographen, der als Wiederer wecker der Pruckkunst gilt Neue Widersprüche Zweibrücken. Im Zweibrücker Schwur⸗ gerichtsprozeß gegen den 54 Jahre alten Le- bensmittelgroßhändler Max Bumb aus Hin- terweidenthal haben sich am neunten Ver- handlungstag neue Widersprüche zu den Aus- sagen Bumbs und mehrerer Zeugen ergeben. Drei Zeugen aus Hinterweidenthal haben das Rätsel über die Existenz von sechs verschie- denen Totenlisten und über die Bestattung des von Bumb erschossenen SS-Mannes Günther Streichert nicht lösen können, Ein 60 Jahre alter Malermeister bestätigte, daß ihm die Gemeindeverwaltung den Auftrag gegeben hatte, ein Grabkreuz für fünt getal jene Soldaten zu beschriften. Auf Wesen Veranlassung er jedoch nur die Namen von vier Gefallenen auf das Kreuz malte, wußte er nicht mehr zu sagen. Zwei andere Ein- wohner aus Hinterweidenthal, die nach dem Einmarsch der alliierten Truppen dem To- tengräber bei der Ausschachtung eines Mas- sengrabes helfen mußten, sagten, daß in diesem Grab sieben Soldaten bestattet wol den seien. Ihre Aussage steht im Wider- spruch zu der Erklärung des Totengräber der in diesem Massengrab nur fünf gefallene Soldaten beerdigt haben will. er f 2 te fir ueni — 9 3 Die Doppeldose(30-35 Tassen) DM 4,85 Die Mormaldose(5-18 Jassen) D 2,70 Die fube(2-3 Tassen) D,, 0,45 KAffkk-EXTRAKI IN PpUIVERFORN 20 10000 cus teinem Bongenkoffse herrer tern aber r die S! Heide D n Di plante Zenit! der E teilun Mont: abges De zunac Frank komm war v grad 23. De erste Progr Srbupf dent nach Hono Olym tagm. Herbe nolul mel, Sonn: ten ü mach tur e lichte Di zeuge ing dung Hatte 26ger Nach. tagm Nr pr. 258 — 8 lach der ke bei inischen rsunfall. dei mit sich um W ergriff Eischen ich die höchste le, doch höhere iständi- rde, ist gebiet ſefallen. nt einer len da- rdlichen n der bezeich⸗ lete die m Berg 775 Pro- stänlig Drucken ns ist lig. 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Eder und Sälzler friedkichfeid wieder auf Platz 2 In der Kreisklasse stand am Sonntag die Begegnung TV Friedrichsfeld gegen TV Sandhofen im Vordergrund. Das Spiel be- gann für die Gäste verheißungsvoll, konn- ten sie doch drei Tore vorlegen. Die Haus- herren liegen sich jedoch nicht einschüch- tern und schafften noch einen knappen aber nicht unverdienten 6˙4-Erfolg. Der Ta- bellenführer Viernheim hatte Einheit Wein- heim zu Gast und gewann sicher 7:2. Dem V Oberklockenbach hatte man wohl einen Sieg über die Mannheimer SG zugetraut, aber diesen glatten 12:7-Erfolg doch nicht erwartet. Die TSG Rheinau, die am Vor- sonntag in Weinheim 5:1 Sewonnen hatte, müßte sich diesmal der Mannheimer Polizei auf deren Gelände 93 beugen. Unverrich- teter Dinge mußte 07 Seckenheim aus Hed- desheim zurückfahren, da kein Schiedsrich- ter zur Stelle war. Die 1846er lieferten in Schwetzingen beim TV 64 wohl! eine gute Partie, konnten aber die 4:7-Niederlage nicht verhindern. Es war bedauerlich, daß der Spitzen- kampf der B-Klasse in der Staffel Süd, Mrd— Badenia Feudenheim, nicht bei bes- seren Platzverhältnissen ausgetragen wer- den konnte. Dennoch gab es ein gutes Spiel, das die Feudenheimer trotz Ersatz für ihren besten Stürmer Lang mit 9:4 zu ihren Gun- sten entschieden, obwohl man vier Vier- zennmeter nicht hatte verwandeln können. Die Mrd revanchierte mit einem 4:3-Er- folg der Ib-Mannschaft. SC Käfertal hatte mit den Schönauer Fortunen doch mehr Mühe als erwartet und mußte sich mit einem 3:2-Erfolg begnügen. in der Nordstaffel feierte TV Rheinau über die eigene Ib das erwartete Schützen- test, das mit 27:2 etwas hoch ausgefallen ist. Id Plankstadt hatte Mühe, die Ib des TV 98 Seckenheim mit 5:3 nieder zuhalten. Dem 80 Pfingstberg gelang ein beachtlicher 7:42 Sieg beim TV Waldhof. Bei den Frauen kam es nur zu einem Spiel, daß der VfR mit seiner Ib in Schönau mit 4:1 gewinnen konnte. Ausgefallen sind die Spiele SV Waldhof— TSV 1846 und FT Heidelberg- VfL Neckarau. Deutschlandspiele abgesagt Dise für Frankfurt/ Main und Essen ge- planten Splele der sowjetischen Fußballelf Zenith Leningrad gegen Mannschaften aus der Bundesrepublik sind nach einer Mit- teilung des Deutschen Fußballbundes am Montag von der Sektion Fußball der UdSSR abgesagt worden. Der Süddeutsche Fußballverband hat das zunächst abgesagte Meisterschaftsspiel FSV Frankfurt— VfB Stuttgart wieder für den kommenden Sonntag angesetzt. Das Spiel war wegen des Gastspiels von Zenith Lenin- grad vom kommenden Sonntag auf den 28. Dezember verlegt worden. Damit hat die erste Liga Süd am Wochenende eine volles Programm. Zufall Ju, und Jo: prechende Unentschieden in Seckenheim und Hohensachsen hatten die 99er 2:0 in Führung gebracht, doch s konnte Bischoff noch vor der Pause Verkürzen. Nach dem Wechsel ging Sand- hofen durch Lunn und Kohnle in Führung, konnte diese aber nicht behaupten. Weber schaffte noch den dem Spielverlauf ent- sprechende Ausgleich. TV Großsachsen— 86 Hohensachsen 4:4 Auch in Großsachsen kam es zu einem Unentschieden, mit dem wohl beide Parteien zufrieden sein dürfen. Die erste Hälfte war ziemlich lustlos verlaufen, Großsachsen war mit einem Treffer in Führung gegangen, den aber die Gäste wieder ausgleichen konnten. Dasselbe wiederholte sich nach der Pause. Als nun die Platzherren abermals einen Vorsprung herausgespielt hatten, glaubte man schon an einen S8 b doch schafften die Gäste noch den verdienten Ausgleich. Haag und Töpfer auf der einen und Schmitt sowie Rahnert auf der anderen Seite waren die erfolgreichsten Torschützen. Zu hohe TSV-Hockeyniederlagqe TSV 46 Mannheim— RV Rüsselsheim 1:5 Mit zahlreichem Ersatz(unter anderem fehlten Brugger, Hopf, Fiedelak und Ban- gert) mußte der TSV 46 am Sonntag gegen den spielstarken RV Rüsselsheim antreten. Unter diesen ungünstigen Voraussetzungen War für die Mannheimer gegen einen solchen stocksicheren Gegner nichts zu holen. Man muß es den Gästen bescheinigen: Sie führ- ten ein ungekünsteltes und zielstrebiges Hockey vor. Ihr Sieg allerdings fiel bei wei- tem zu hoch aus. SC Karlsruhe— VfR Mannheim 1:0 Ohne Torhüter Wernz, der sich einer Meniskusoperation unterziehen mußte, lie- kerte der VfR in Karlsruhe im Freund- schaftskampf gegen den Sport-Club eine gute Partie. Da sich beide Mannschaften mächtig ins Zeug legten, entwickelte sich trotz des schweren Bodens eine spannende Partie, die schließlich recht glücklich von den Kayls- ruhern gewonnen wurde. Der VfR hatte seine Hauptstützen in dem Rechtsaußen Weiss so- wie dem FHalbstürmer Rudi Hofmann. Auch die Damen des VfR mußten eine knappe 0:1-Niederlage hinnehmen. W. S. vier Wochen für Linnoner Der Süddeutsche Fußballverband gab am Montag eine Reihe von Urteilen bekannt, die von der Spruchkammer der Vertrags- Spielerklassen Süddeutschlands gegen einige Spieler wegen Verstößen gegen die Spiel- regeln gefällt wurden. Wegen Tätlichkeit erhielten Ertel(Viktoria Aschaffenburg) und Heckel(SpVgg. Fürth) eine Sperre von je Zwei Monaten(22. 10. bis 21. 12. 1956 bzw. vom 29. 10. bis 28. 12. 1956). Wegen Tätlich- keit im Wiederholungsfalle wurde Gloger (Stuttgarter Kickers) für drei Monate dis- qualifiziert(2. 10. 1956 bis 21. 1. 1957), Wegen rohen Spiels müssen Lipponer(Waldhof Mannheim und Hallmer(ASV Cham) je einen Monat(vom 22. 10. bis 21. 11. 1956 bzw. 29. 10. bis 28. 11. 1956) pausieren. Je einen halben Monat gesperrt wurden Lam- pert(Schwaben Augsburg) und Straub (Waldhof Manrheim) wegen unsportlichen Verhaltens gegenüber dem Schiedsrichter. Seipel leitet Länderspiel Mit der Leitung des Fußball-Länderspieles zwischen Deutschland und der Schweiz am 21. November in Frankfurt ist der Oester- reicher Seipel beauftragt worden, der auch das von Deutschland im November 1955 in Karlsruhe mit 2:0 gewonnene Länderspiel gegen Norwegen schiedsrichterte. jeg von Gro 5 Deutsches Melbourne-Aufgebot in Honolulu: in Bad unte Palmen bei 35 Head Die erste Gruppe trifft heute Die erste 64k öpfige deutsche Olympia- Sruppe unter Reiseleitung von DRV-Präsi- dent Dr. Walter Wülfing hat auf der über Eostündigen Luftreise über die Polarroute nach Melbourne munter und wohlbehalten Honolulu erreicht. Während die deutschen Oympisteilnehmer bel ihrem Abflug vom bueruderr Flughafen Fuhlsbüttel am Frei- e um 10 Uhr noch unter der kühlen . ing Ütten, empfing sie auf Ho- lu bei 35 Grad Hitze wolkenloser Him- mel der das Training am Samstagabend und den Ubi bei der zu diesen Tageszei- „ Abkühlung zu einem Vergnügen 8„ 12 Sogar bei 25 Grad Wassertempera- 0 Bad im Meer unter Palmen ermög- Die Stimmung an Bord des charterflug- 8 War bald ausgezeichnet. Nach 8 n Aufenthalt in Prestwick(Schottland) 3 es Weiter über Island, doch fiel die Lan- 58 5 Keflavik aus. In der Zwischenzeit 25 s Flugzeug die einstündige Startver- 1 von Hamburg aufgeholt, so daß Nacht. 5 Labrador um 0,40 Uhr in der 8 amstag und Winnipeg am Sams- Sen um 8.40 Uhr planmäßig erreicht nachmittag in Melbourne ein wurden. In der kanadischen Stadt war zur Begrüßung der Olympiakämpfer eine starke deutsche Kolonie erschienen, die sich herzlich bemühte, den eineinhalbstündigen Aufent- Halt so angenehm wie nur möglich zu machen. Los Angeles, die amerikanische Olympiastadt von 1932 an der Ostküste, bildete das nächste Ziel. Nach einer kurzen Pause von 10.10 bis 11.40 Uhr Ortszeit am Samstagmorgen begann der lange Flug über den Pazifik, der aller- dings bei günstigen Wind verhältnissen acht und nicht— wie planmäßig vorgesehen— zehn Stunden dauerte. Bei der Ankunft in Honolulu gegen 16 Uhr Ortszeit herrschten wolkenloser Himmel und eine Temperatur von 35 Grad, so daß trotz der Müdigkeit der Athleten noch am Sams- tagabend nach einer kleinen Erholungspause und Auffrischung im Hotel trainiert wurde. Die Stimmung war glänzend und steigerte sich noch, als das Training am Sonntagmor- gen durch ein Bad im Meer bei 25 Grad Was- Sertemperatur abgeschlossen werden konnte. In Honolulu gab es einen knapp 24stündigen Aufenthalt, so daß der Weiterflug über Can- ton Island und Nadi(Fidschi-Inseln) nach Melbourne(Ankunft heute um 14 Uhr) am Montagmorgen erfolgte. 8 EIN KURIOSUM war am elften Spieltag der 1. Liga Süd zu verzeichnen: Bis hin- unter zu Jahn Regensburg(Platz 7) blieben sämtliche Clubs an der Tabellenspitze ohne Gegentor. Den Vogel schoß dabei der Karlsruher Sc mit seinem 6:0-Erfolg gegen Viktoria Aschaffenburg ab. Nur einen Treffer weniger erzielten die VfB- Stürmer gegen Bayern München. Wie verzweifelt sich die Gäste im Neckarstadion gegen die drohende Katastrophe zur Wehr setzten, zeigt dieser Schnappschuß, eine Szene vor dem Münchener Tor. Fast hat es den Anschein, als säße Hinterstocker (Mitte) auf den Schultern von Bayern-Torwart Hoffmann, um eine Flanke von links zu einem weiteren Treffer für seine Mannschaft zu verwandeln. Foto: dpa Französische Flugzeuge blieben aus: Was wied aus Ungarns Olympia- Jeam? Die Expedition hofft bei Prag immer noch auf eine Flugmöglichkeit Die Schwierigkeiten für Ungarns Olym- pia- Expedition, nach Melbourne zu kommen, häufen sich immer mehr. Die Melbourne Mannschaft der Magyaren befindet sich seit Mitte der vergangenen Woche mit 151 Per- sonen, darunter 115 Aktiven, in dem 60 km nordöstlich von Prag gelegenen Städtchen Nymburg und hofft immer noch auf eine Flugmöglichkeit nach Australien. Ursprüng- lich sollte die erste Gruppe mit 96 Personen bereits am 3. November den Flug nach dem fünften Erdteil von Prag aus antreten, wäh- rend der zweite Teil am 5. November folgen sollte. Bisher wartete man jedoch vergeblich auf die beiden gecharterten französischen Flugzeuge, die am Wochenende von französi- scher Seite in Anbetracht der Verwicklungen im Nahen Osten als Truppentransporter ein- gesetzt wurden. Den Bemühungen des IOC-Kanzlers Otto Mayer(Schweiz) gelang es zwar, ein größeres französisches Flugzeug als Ersatz zu ver- mitteln. Als diese Maschine jedoch in der tschechoslowakischen Hauptstadt landete, trat der erste Teil des CRS-Aufgebotes für Melbourne(91 Aktive und Offizielle) am Sonntagvormittag mit dieser Maschine den Flug nach Melbourne an. Der Rest der tsche- chischen Mannschaft folgt eine Woche später. Der ungarischen Expedition wurde in der Zwischenzeit nach einer Meldung der tsche- choslowakischen Nachrichtenagentur CTK freier Abzug zugesichert, wenn sie sich eine Reisemöglichkeit nach Australien verschaffen könne. Wie gestern abend bekannt wurde, gab der Kanzler des Internationalen Olympischen Komitees, Otto Mayer(Schweiz) in Lausanne bekannt, daß zwei französische Charter- Flugzeuge für den Transport der in Nym- burg bei Prag versammelten ungarischen Olympiamannschaft nach Melbourne zur Verfügung stehen. Zwei Spiele der Ungarn Die beiden ungarischen Fußballmannschaf- ten MTR Budapest(Vörös Lobogo) und Kis- pest Budapest Honved) werden in der näch- sten Zeit in Deutschland Privatspiele be- streiten. Fest abgeschlossen ist bisher ein Flutlichtspiel der Puskas-Hlf Kispest am Mittwochabend in Essen gegen Rot-Weiß Essen. In der früheren Honved-Elf stehen neben dem ungarischen Rekord- Internatio- nalen Puskas auch die Nationalspieler Kocsis, Grocsic, Budai, Czibor und Kotas. MTR Budapest beabsichtigt, am Buß- und Bettag(21. November) in Karlsruhe ein Freundschaftsspiel gegen den Karlsruher Sc auszutragen. Der Erlös dieses Spiels soll der Ungarn-Hilfe zugute kommen. Aus diesem Grunde erhofft man von den zuständigen Behörden eine Spielerlaubnis(sonst Spiel- verbot in Baden- Württemberg). Mit Hideg- kuti, Palatos, Geller, Lantos, Boeresei, San- dor und Zakarias stehen auch in dieser Mannschaft eine ganze Reihe ungarischer Nationalspieler. Wie steht mein Verein! Handball- Verbandsklasse Sd Leutershausen 8 8 0 0 120:52 16:0 TSV Birkenau 10 6 2 2 92:58 14:6 TV Edingen 10 6 1 TSG Ketsch 8 6 0 2 37:57 12:4 VfL Neckarau 9 5 0 4 67:64 10:8 Sg Nußloch 10 5 0 5 3072 1010 VfR Mannheim 8. 3 11 TSV Oftersheim 10, 3 1 6 8 TSV Rot 9 1 1 7 66868 Germ. Dossenheim 10 0 0 10 48:135 020 Bezirksklasse, Staffel I 98 Seckenheim 10 7 2 1 69˙52 16 TV Hemsbach 9 6 2 1 69:41 144 SG Hohensachsen 11 6 2% 62 Weinheim 9 12 0 TV Großsachsen 11 5 3 3 86885„ TV Brühl 10 3 3 10ͤĩ¾· 99 Seckenbheim 10 3 2 3 84.53 Spogg Sandhofen 11 3 2 6 70.76 TG Laudenbach 9 2 3 4 46:45 7711 SV Ilvesheim 9 3 1 8 SV Waldhof 9 2 2 5 09 Weinheim 8 0 17 Kreisklasse A TSV Viernheim 7 7̃ O jg56˙ 18 TV Friedrichsfeld N 6 1 1 59%ͤĩ TV Sandhofen 9 5 2 2 7 ATB Heddesheim 7 4 2 1 521 Sg Mannheim 9 4 2 3 2 TV Oberflockenbach 7 4 1 2ͤ 11 64 Schwetzingen 8 4 0 4 46:53 3878 Einheit Weinheim 8 2 1 5 Polizei-SV 8 2 1 5 1 07 Seckenheim 7. 209 TSV 1846 8 1 0 7 46:54 2214 TSG Rheinau 8 10 7 Kreisklasse B, Staffel Nord TV Rheinau 8 8 0 0 38:27 16:0 TSG Plankstadt 6 0 1 Ä Germ. Neulußheim 6 5 0 1 4619 102 TB Reilingen 7 5 2 Tus Neckarau 8 3ö Sc Pfingstberg 6 3 98 Seckenheim 1b 8 3 0 5 48:53 6210 TV Waldhof 6 1 14(ü Post-SV 7 1 0( TV Rheinau 1b 8 0 0 8 25:94 0:16 Staffel Süd Badenia Feudenheim 8 8 0 0 93:25 16:0 MTG Mannheim 6 5 1 111 SC Käfertal 7 5 0 2 60730 10:4 TV Neckarhausen 7 5ͤ 2 0 TSV Lützelsachsen 7 4 0 3 49:48 8:6 Fortuna Schönau 7 3 0 1 TV Schriesheim 6 3 0 3 3 Se Käfertal 1b 5 3 0 2 3932 Bad. Feudenheim 1b 7 2 0 5 34.54 4710 50 Ladenburg 6 2 0 4 36:38 4:8 MTG 1b 7 2 0 5 41:48 410 SV Wallstadt 7 1 0 6 34:65 2712 TSV Lützelsachsen 1b 6 C 0 6 16:105 0:12 Frauen SpVgg Sandhofen 5 4 0 1 8 8:2 TSV 1846 3 3 0 0 14:5 6˙0 SV Waldhof 4 3 0 · 6:2 VfR Mannheim 5 2 0 3 I F Heidelberg 3 0 VfL Neckarau 4 0 0 4 523 078 Füssen unterlag Zürich In einem Eishockey- Freundschaftsspiel unterlag der deutsche Meister EV Füssen am Sonntagabend vor 2000 Zuschauern in Mün- chen dem Züricher SC knapp mit 2:3(1:1, 01, 1:1) Toren. Die Schweizer fanden sich auf dem wei⸗ chen Eis weit besser zurecht als ihre Gegner und erzielten durch Guggenbühl, Sluchoparee und Peeters ihre Treffer. Egen und Unsin waren für Füssen erfolgreich. 8 Toto-Quoten Nord-Süd-Block: Elferwette: 1. R.: 1914 UM; 2. R.: 82 DM; 3. R.: 10,80 DM.— Neunerwette: 1. R.: 440 DM; 2. R.: 23,10 DM; 3. R.: 3,20 DM. West-Süd- Block: Zwölferwette: 1. R.: 67 479,65 DM; 2. R.: 2396,40 DM; 3. R.: 125,20 DM. Zehnerwette: 1. R.: 314,10 DM; 2. R.: 17,90 DPM; 3. R.: 2,65 DM. Siebener-Punkt-Auswahlwette: 1. R.(19 P.): 70 331,05 DM; 2. R.: 865,60 DM; 3. R.: 37,90 DM. Pferde-Toto: 1. R.(10 Richtige): 949 DM; 2. R.: 71,40 DM; 3. R.: 12,90 PM. Deutscher Lottoblock: Gewinnklasse 1 ohne Zusatzzahl: 500 000 DM; Gewinnklasse 1 mit Zusatzzahl: 177 C007 DM; Gewinnklasse 2: 3502 DM;. 3: 53 DM; Gewinnklasse 4: 2,80 DM. Selbst Sascha vermochte nichts auszurichten: In der Geraden ⁊eigie flomade seine Klasse Enttäuschende Leistung Manometers Mit dem Preis der Farbwerke Hoechst hatte der Frankfurter Renn-Klub noch kurz vor Toresschluß ein neues, gut dotiertes Rennen geschaffen und für diesen über 2500 Meter führenden Ausgleich III schon in An- betracht des nahenden Saisonendes bei den Ställen viel Anklang gefunden, was insbe- sondere hieraus ersichtlich ist, daß sechs der zehn Teilnehmer auswärtigen Ställen an- gehören. 0 Interessantester Teilnehmer war wohl der aus Hoppegarten entsandte Nomade, der vor drei Wochen dort im A. v. Weinberg-Rennen Faktotum, das beste Pferd der Sowjetzone, geschlagen hatte und nach seiner dabei ge- zeigten Form als Favorit an den Start ging. Unter seinem leichten Gewicht übernahm der aus München gekommene Telamon gleich nach dem Start die Führung vor Bartenstein und Sorgenbrecher, hinter denen Nomade in günstiger Position das übrige Feld an- führte. So ging es an den Tribünen vorbei und in die Gegenseite, wo Nomade sich be- reits nach vorn schob, während Bartenstein zurückflel. Telamon und Sorgenbrecher brachten das Feld noch in die Gerade, wo auch der Münchener Gast mit seiner Kraft am vorletzten Renntag in Niederrad am Ende war. An dem sich heftig wehrenden Sorgenbrecher ging Nomade Mitte der Gera- den leicht vorbei, als außen Sascha aufkam, den Berliner Gast jedoch nicht mehr gefähr- den konnte. Sorgenbrecher hielt den dritten Platz vor dem gut gelaufenen Förster, dage- gen enttäuschte Manometer, den man nach letzter Form ganz vorn erwarten durfte, stark. Wilfried erlag seinem hohen Gewicht. Treffer scheint über seinen Höhepunkt hin- aus zu sein und für Glücksjäger war die Gesellschaft zu gut. Auch die übrigen Rennen verliefen dank der starken Felder sehr spannend, wobei Ueberraschungen speziell in den beiden Aus- gleichen IV nicht ausblieben. So konnte im Preis der Henninger-Brau-AG Maike von einem glücklichen Startvorteil auf der kur- zen 1200-Meter-Strecke bis Mitte der Gera- den leben, als Altenau und Gracia neben ihr auftauchten und schon die Köpfe in Front hatten. Doch zog die Stute nochmals an und sicherte sich im Ziel einen knappen Vorteil vor den fast auf gleicher Höhe eingekom- menen Altenau und Gracia. Mit 414:10 und 3132:10 für den Einlauf gab es hier die höch- sten Quoten des Tages. H-h —— am Il. November Mannheimer lisſe ͤ—— Wahlversammlungen: Dafür treten die Kandidaten der„MANNHEIMER LISTE“ ein: fle Tusammenarbelt mat 08 Dr. Hans esche -zum twonle der augemeinnelt Donnersteig, 8. Nov., 20 Uhr Frledrichsfeld,„zum Löwen“ Wilhelm Fleiner Neckorqu, Lok.„Eichbaum“ Dienstag, 6. Nov. 56, 20 Uhr Seckenheim, Badischer Hof Redner: Wilhelm Fleiner Waldhof, Lokal Brock Redner: Dr. Helmut Klingen Mittwoch, J. Nev. 56, 20 Uhr feudenheim,„Sold. Stern“ Redner: Hermann Bahner Rheinco, Altes Relaishaus Redner: Wilhelm Fleiner Mittwoch, 7. Nov. 56, 20 Uhr Sandhofen,„Zur Sonne“ Redner: Dr. Helmut Klingen Redner: (Friedrichstraße) Redner: Emil Serin ——— öñͤ— em Il. November Mannheimer Liste r Seite 10 MORGEN So sieht Eden die Nahost-Frage Wortlaut der Rundfunkrede des britischen Premierministers In einer Rundfunk- und Fernseh- Ansprache am 3. November sprach Sir Anthony Buden über die Einstellung und das Vorgehen der britischen Regierung bei der Intervention iu dem Konflikt zwi- schen Israel und Aegypten. Wir veröffent- lichen diese Rede im Wortlaut als wesent- liches Dokument zur Beurteilung der Vor- gänge im Nahen Osten. Eden sagte:„Seit zehn Jahren herrschen im Nahen und Mittleren Osten Kämpfe, Un- ruhen und Aufruhr. Seit dem Waffenstill- stand von 1949 zwischen Israel und den Arabischen Ländern besteht Aegypten darauf, daß es sich noch immer mit Israel im Kriegs- zustand befindet. Immer wieder haben die Vereinten Nationen versucht, Ausgleich und Frieden herbeizuführen, aber trotz besten Willens ist es nicht gelungen. Während dieser ganzen Zeit hat dieses Land weiß Gott un- ermüdlich auf eine Einigung hingearbeitet. Wir haben zum Beispiel versucht, unseren Wunsch nach Freundschaft mit Aegypten unter Beweis zu stellen. Wir schlossen Ver- träge und zogen uns aus der Kanalzone zu- rück. Wir schlossen einen weiteren Vertrag über den Sudan. Wir hatten gehofft, dies Würde einen neuen Geist in unseren Bezie- Hungen zu Aegypten herbeiführen. Manche Leute sagen, wir seien in unserer Konzilianz viel zu weit gegangen; wir hätten zu viel preisgegeben; wie wären schwach ge- Wesen, wo wir hätten stark sein sollen. Nun, das mag sein wie es will. Auf jeden Fall sind Wir in unserem Trachten nach Freundschaft an die Grenze des Möglichen gegangen, und Alle diese freundschaftlichen Bemühungen sind fehlgeschlagen. Es hat keinen Sinn, diese Tatsache zu ignorieren. Sie brauchen nur die eigenen Erklärungen der ägyptischen Regierung über ihre Absichten zu lesen. Lassen Sie mich Ihnen zwei Beispiele geben. Ueber Israel sagte sie(die ägyptische Regierung), es wird keine Stabilität geben bis dieser kleine, aber üble Staat ausgelöscht ist, Das zweite Beispiel geht uns unmittel- barer an. Unter keinen Umständen dürfen wir unser Ziel aus den Augen verlieren, die britische Schlange zu bekämpfen und ganz und gar aus unseren Ländern zu verweisen.“ Und Länder! bedeutet hier natürlich den gesamten Nahen und Mittleren Osten. Das war die ägyptische Einstellung. Es War eine in aller Oeffentlichkeit proklamierte Ag yptische Drohung. Taten sprachen eine noch deutlichere Sprache als Worte. Wir ha- ben die Waffenkäufe hinter dem Eisernen Vorhang erlebt. Anfang August, als Nasser den Kanal an sich rig, nannte Mr. Gaitskell die Bedrohung Israels eine deutliche Ankün- digung bevorstehender Aggression. Er fuhr Fort, das kommt uns alles sehr bekannt vor. Es ist genau das, was wir in den Vorkriegs- zahren mit Mussolini und Hitler erlebten“. Scharfe Worte, aber mit Recht. Kein Wun⸗ der, daß Israel sich Sorgen machte. Dann, vor ein paar Tagen, folgte der Einmarsch israe- lischer Truppen in Aegypten. War das eine gefährliche Situation? Würde sie voraussicht- nen zu einem ausgebreiteten Brand irn Mitt- leren und Nahen Osten führen? Nach Ansicht der Regierung war das der Fall. Könnte sie susgedehnte britische und internationale In- teressen gefährden? Jawohl. Man kann endlos darüber streiten, wer der Angreifer war. War es Israel, weil es die ägyptische Grenze überschritt, oder Aegypten angesichts dessen, was es vorher getan hatte? Aber darauf kommt es für uns im Grunde gar nicht an. Wenn man einen Brand sieht, so ist die erste Frage nicht, wie fing er an, son- dern wie ist er zu löschen. Die harte und un- ausweichliche Tatsache ist, daß wir hier eine Situation hatten, die womöglich den ganzen Nahen und Mittleren Osten in Brand setzen konnte, mit allem, was das bedeuten würde. Das war nach Ansicht der Regierung die tat- sächliche Lage, die grimmige, harte Tatsache, die Realität, an der Worte nichts ändern konnten. Als Regierung war es unsere Aufgabe, das Problem mit den zu unternehmenden Schrit- ten in Einklang zu bringen. Das gleiche muß- ten unsere französischen Freunde tun. Die Last dieser Entscheidung war erdrückend aber unausweichlich. Aus tiefster Ueberzeu- gung kamen wir zu dem Schluß, daß wir es hier mit dem Anfang eines Weldbrandes zu tun hatten, der ungeheure Gefahren für den Frieden in sich barg. Wir entschieden, daß wir handeln mußten und zwar unverzüglich. Was sollten wir tun? Hätten wir den Fall dem Sicherheitsrat zuleiten sollen und es da- bei bewenden lassen? Hätten Wir einfach ab- warten sollen, um zu sehen, ob der Sicher- heitsrat handeln werde? Wie lange hätte das gedauert, und wie weit hätte sich der Brand mittlerweile ausgebreitet? Hätten Worte ge- nügt? Was wir unternommen haben, war eine sofortige Polizeiaktion, ein Vorgehen, um die Kämpfe zu beenden und die Armeen zu trennen. Wir haben schnell gehandelt und haben den Sicherheitsrat informiert, und ich glaube, daß es recht bald jedem klar werden wird, daß wir richtig und klug gehandelt haben. Nach Lage der Dinge war es nicht möglich, unsere Freunde innerhalb und Außerhalb des Commonwealth rechtzeitig zu konsultieren. Sofortiges Handeln und ausge- dehnte Konsulation sind eben unvereinbar Aber unsere Freunde schicken sich an, wie Australlen und Neuseeland es bereits getan haben, einzusehen, daß wir mutig und schnell eine Situation angepackt haben, die keinerlei Aufschub zuließ. Zwei Dinge dürfen Sie bitte nicht ver- gessen. Wir können es nicht zulassen, wir konnten es nicht zulassen, daß der Konflikt im Nahen und Mittleren Osten sich aus- breitet. Unser Fortbestand als Nation hängt vom Oel ab. Fast drei Viertel unseres Oels kommt aus jenem Gebiet. Wie ein Mitglied der Labour-Partei erklärte, das die Regie- rung unterstützte, das Oel zu verlieren“, ich zitiere hier, hieße zuzusehen, wie unsere In- dustrie langsam zum Stillstand kommt und unser Volk verhungert“, Jawohl, Chaos im Nahen und Mittleren Osten würden den Lebensstandard in unserem Lande, in Europa und in vielen ärmeren Ländern der Welt dauernd herabsetzen. „Ich bin ein Mann des Friedens“ Aber die andere Schwierigkeit ist die fol- gende, Sie ist persönlicher Art. Mein ganzes Leben lang bin ich ein Mann des Friedens gewesen; habe für den Frieden gearbeitet, den Frieden angestrebt, für den Frieden ver- handelt. Ich war ein Mann des Völkerbun- des und ein Mann der Vereinten Nationen. Und ich bin noch immer derselbe Mensch mit den gleichen Ueberzeugungen und der gleichen Hingabe an den Frieden. Ich könnte das nicht ändern, selbst wenn ich es wollte. Aber ich bin zutiefst davon überzeugt, daß unsere Handlungsweise richtig ist. Ueber die Jahre habe ich, wie viele von Ihnen, die Einstellung des Friedens um jeden Preis erlebt. Viele von Ihnen werden sich an diese Einstellung in unserem eigenen Lande erinnern, an den Preis, den wir dafür zahlen mußten. Zwischen den Kriegen erlebten wir dies und empfanden, daß es die Gefahren erhöht, die zu einem großen Kriege führen könnten.“ Sir Anthony fuhr fort:„Es gibt Zeiten für Mut, Zeiten für Handlung, und dies ist ein solcher Zeitpunkt, im Interesse des Friedens. Ich hoffe nur, daß wir unsere Lehre gelernt haben. Unsere leidenschaftliche Friedens- liebe, unsere Abscheu vor dem Kriege haben uns oft davon zurückgehalten, Gewalt anzu- wenden, selbst zu Zeiten, als wir mit unse- rem Verstand, wenn auch nicht mit unserem Herzen, wüßten, daß Géwaltanwendüng im Interesse des Friedens wäre. Und ich glaube mit ganzem Herzen und mit ganzem ver- stand, daß wir es hier mit einem Zeitpunkt für wirksames und rasches Handeln zu tun haben. Ja selbst unter Anwendung eines Maßes von Gewalt, um den Waldbrand ein- zudämmen und die Greuel und Zerstörungen eines größeren Krieges zu verhindern. Die Regierung war sich bewußt, daß die- ses Vorgehen manche Leute schockieren und schmerzen würde. Bombenangriffe auf mili- tärische Ziele— ich glaube, es ist besser, Maschinen auf dem Boden zu zerstören, als die Zerstörung von Menschen aus der Luft zuzulassen. Es war unsere Pflicht zu handeln, rasch zu handeln, wenn wir durch ein solches Vor- gehen den Frieden sichern wollen. Wir er- fuhren, daß israelische Streitkräfte die ägyp- tische Armee in der Sinai-Halbinsel gefangen- Sesetzt hatte. Wir erfuhren, daß die Waffen- stillstandsorganisation der UNO bemüht ist, eine Fühlungnahme zwischen den beiden Parteien herbeizuführen, um die Uebergabe- bedingungen festzulegen. Wir hoffen, daß es dieser Organisation gelingen wird, die Rück- führung aller gefangenen Aegypter nach Aegypten zu erreichen.“ Sir Anthony sagte dazu:„Es scheint, daß es Israel gelungen ist, Stützpunkte in Sinai und Gaga zu zerstören, in Ketnmandoverbände für Angriffe auf Israel denen àgyptische ausgebildet wurden. Sobald britische und ranzösische Truppen Schlüsselstellungen am Suezkanal bezogen haben, wird die britische Regieung dafür sorgen, daß die israelischen Streitkräfte von ägyptischem Boden zurück- gezogen werden. Icn glaube, dies ist ihre Absicht, aber werden es nicht tun, so- lange wir mi zur Stelle sind, um den Frieden zu wahren, um die nötigen Garan- tien zu geben und eine Wiederholung dieser Vorgänge zu verhindern. Unsere dringlichste Aufgabe ist es, den Kämpfen ein Ende zu setzen, die Armeen zu trennen und dafür zu sorgen, daß nicht erneut gekämpft wird. Wir sind einge- schritten weil die Vereinigten Nationen es nücht rechtzeitig tun konnten. Falls die Ver- einigten Nationen diese Polizeiaktion über- nehmen wüyden, so würden wir das be- grüßen. Ja wir haben diesen Schritt sogar vorgeschlagen. Die Polizeiaktion zielt nicht nur darauf ab, die Kämpfe zu beenden, son- dern um einem Gebiet bleibenden Frieden zu bringen, das unter ständiger Kriegs- drohung gelebt oder zu leben versucht hat. Bis die Vereinten Nationen imstande sind, uns abzulösen, müssen wir und Frankreich bereit sein, weiterzumachen, bis die Arbeit getan ist. Wir wollen hoffen, daß das Ergebnis nicht nur Frieden im Mittleren und Nahen Osten sein wird, sondern auch eine ge- stärkte UNO, eine UNO, die die Macht hat sowohl zu handeln als auch zu reden, eine Wirkliche Kraft für den Weltfrieden. BIS 42 5 Churchills Gründe der Bejahung Der ehemalige Premier unterstützt Edens Nahost-Politik „Die britische Regierung ist bestrebt, im Nahen und Mittleren Osten Frieden und Ordnung wiederher zustellen und ich bin überzeugt, daß wir dieses Ziel erreichen werden“, erklärte Sir Winston Churchill am Samstag. Diese Erklärung ist in einem Brief enthalten, den Sir Winston an seine Wähler im Wahlkreis Woodford gerichtet hat und in dem er die Gründe darlegt, die ihn„zur Unterstützung der Regierung in der ägyp- tischen Frage“ veranlaßt haben. „Die britischen Beziehungen zum Nahen und Mittleren Osten“, so schreibt Sir Win- ston,„sind lang anhaltend und ehrenhaft. Viele der Staaten verdanken uns ihr Ent- stehen und ihre Unabhängigkeit. Im Frieden haben wir sie auf vielerlei Art unterstützt, finanziell, technisch, und durch unsere Be- rater auf jedem Gebiet. Im Kriege haben wir sie unter großen Opfern verteidigt. Vor allem waren wir bestrebt, ihnen die Seg- nungen des Rechts und der Befreiung von den Stammeskriegen zuteil werden zu las- sen. In den letzten paar Jahren waren die Vereinigten Staaten, Frankreich und wir selbst in erster Linie darauf bedacht, den Frieden zwischen Israel und seinen Nach- barn zu wahren. Trotz all unserer Bemühungen standen die Grenzen Israels im Zeichen von Mord und bewaffneten Ueberfällen. Aegypten, der Hauptanstifter dieser Zwischenfälle, hat ganz offen die Dreimächteerklärung zurückgewie- sen und verunglimpft durch die wir, die Franzosen und die Amerikaner Zurückhal- tung auferlegen wollten. Während der letz- Dienstag, 8. November 1956 Nr 5 Edens Sturz fordert Oppositionsführer Galtskel London.(AP/dpa) Der britische sitionsführer, Gaitskell, hat am Songtz abend in einer Rundfunk- und Per N ansprache an die britische Nation erneut g Rücktritt der Regierung Eden wegen 900 Vorgehens im Nahen Osten gefordert 1 dabei an die„zweifelnden“ Fonseriahh Abgeordneten appelliert, beim Sturz 0 zu helfen. 3 Oppo⸗ Gaitskell sagte:„Geben Sie Sich Reine Irrtum darüber hin: Das ist Krieg.“ Die ben antwortung liege jetzt bei den Konservathen Abgeordneten, die wie die Opposition lle das Vorgehen der Regierung erschüttert 5 besorgt seien. Die Labour Party werde— sie zum Sturz Edens beitrügen, jeden 195 1 Regierungschef unterstützen, der die 00 sion gegen Aegypten einstellt, die 1 stellung befiehlt und den Beschlüssen 15 Vereinten Nationen nachkommt. 3 Die Gewerkschaft der Feuerwehrlent forderte am Montag den Generalrat der 5 tischen Gewerkschaften zur Ausrufung 1 0 Generalstreiks auf. Der Generatstreh volle der Labour-Opposttion ig Peftna bei inren Bemühungen helfen,, den Rüdt, des Premierministers und die Völlige 8 hebung seiner Politik zu erzwingen, die den Frieden der Welt gefährdet“. ten paar Tage wurden die Dinge auf de Spitze getrieben. Unter schwerster Provo- kation seitens Aegyptens ist Israel gegen Aegypten aufgestanden. Hierzulande hatten wir die Wahl, ent- weder entscheidende Schritte zu unterneh men oder ein für allemal unsere Unlähig. keit einzugestehen, dem Hader ein Ende 20 setzen. Leider haben die letzten Monate ge. zeigt, daß wir gegenwärtig in diesem Gebiet nicht mit amerikanischer Zusammenarbeit in einem Ausmaß und einer Promptheit rechnen können, wie es für die Lenkung der Entwicklung erforderlich ist. Die britische und die französische Regierung haben schnellstens reagiert. Ich bedaure Zutiefst, daß das ägyptische Verhalten uns die gegen- wärtige Handlungsweise aufgezwungen hat. Aber ich zweifle nicht daran, daß wir in Kürze unsere Maßnahmen zu einem gerech- ten und siegreichen Abschluß bringen können. Wir beabsichtigen, dem Nahen und Mitt. leren Osten Frieden und Ordnung wieder- zugeben, und ich bin überzeugt, daß wir unser Ziel erreichen werden. Die amerika- nische Allianz bleibt auch weiterhin der Angelpunkt unserer Politik. Ich bin zuver- sichtlich, daß unsere amerikanischen Freunde einsehen werden, daß wir, nicht zum ersten mal, unabhängig für das gemeinsame Wokl gehandelt haben. Der Weltfrieden, der Nahe und Mittlere Osten und unsere nationalen Interessen werden auf lange Sicht ganz ge- Wißz von der entschlossenen Handlungsweise der Regierung Nutzen ziehen, Sie verdient unsere Unterstützung. Neuer zuverlässiger vor Halsentzündungen angesteckt oder erkältet ist, sollte erst recht zu BRADORAL greifen. um den Körper in sei- nem Abwehrkampf zu unter- stützen. 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November Der Wettlauf zwischen den Prozeduren der Vereinten Nationen und den militäri- schen Operationen der beiden europaischen Westmächte hat mit der Landung der engli- schen und französischen Fallschirmtruppen bei Port Said eine neue Phase erreicht. Man nimmt hier an, daß der massive Einsatz der aus Zypern kommenden Streitkräfte verhältnismäßig schnell den offenen ägypti- schen Widerstand brechen wird. Danach kam man sich aber nur schwer vorstellen, daß England und Frankreich sang- und klanglos die eroberten Positionen der von der UNO aufgestellten Polizeimacht raumen werden, an der ja bekanntlich die Groß- möchte, und damit auch England und Frank- reich, keinen Anteil nehmen sollen. Von der Zusammensetzung und den Aufgaben dieser neuen Polizeimacht sollen wahrscheinlich die Diskussionen vor dem Sicherheitsrat han- deln, dessen Einberufung die Westmächte gefordert haben. Nicht nur in bezug auf die zukünftige Be- setzung der Kanalzone sondern auch über das weitere Schicksal Aegyptens macht man sich hier Gedanken. Wer wird das Land an Nassers Stelle regieren können und wollen, ohne das Omen des Kollaborateurs auf sich zu laden oder aber in Nassers panarabischen Fußtapfen weiterzuschreiten? Wie werden Weiterhin England und Frenkreich ihre offi- ziell zwar geleugnete, aber praktisch klare Dankesschuld an Israel zahlen? Am Mittwoch, nach den amerikanischen Wahlen, wird vor allem im Falle eines republikanischen Sieges das ganze Gewicht Amerikas wieder in die Schalen der politi- schen Waage im Nahen Osten geworfen wer- den können. Dann wird man sehen, wie weit Amerika bereit ist, ernsthaft zwischen sei- nen westeuropäischen und seinen arabischen Freunden zu wählen. Dann wird es sich auch zeigen, inwieweit Amerika bereit ist. mit Rußland einen weltweiten Handel einzu- gehen, dessen Kosten eines Tages sowohl England und Frankreich wie die Araber- staaten und vielleicht sogar Israel zahlen werden müssen. Nachts auf Kairos verdunkelten Straßen Eine Erlebnisschilderung, gekabelt von unserem Korrespondenten Herbert von Veltheim Kairo, 5. November Endlich habe ich Verdunklungspapier be- kommen und die erste Nacht ruhig in erleuchteten Räumen verbringen können. In der letzten Nacht wurde in Synagogen und Kirchen für Aegypten gebetet. Viele jüdische Zionisten sind aus Sicherheitsgründen inter- niert worden. Am Sonntag war die Stadt ziemlich ruhig. Nach den vorausgegangenen hektischen Tagen spielten Kinder in den Straßen wieder Fußball Die Polizeistreit- kräfte der Stadt sind überall verstärkt wor- den. Die einfachen Leute sagen: zu stark Aber die Fremden finden Beruhigung in der Tatsache, daß diese Sicherungsmaßnahmen getroffen wurden. Die absolute Nachrichten- sperre über die militärischen Operationen wurde noch nicht aufgehoben. Eine ägyp- tische Zeitung brachte die tragikkomische Aeußerung, Eden sei ein zweiter Hitler, nur nicht so intelligent. Am Sonntag unternahm ich einen lan- gen Fußmarsch durch die verdunkelte Stadt. Bei Fliegeralarm ist es verboten, mit dem Auto zu fahren. Glühende Zigaretten sind in den dunklen Straßen die einzigen Licht- quellen. Junge Männer stürzen sich mit dro- henden Gebärden auf den vermeintlichen Verräter. Stundenlang stehe ich eingekeilt in einer Menchenschlange, die auf Nachrichten wartet. Auf dem Nachhauseweg stürze ich mit meiner Frau in der Nähe des ägyptischen Museums in eine beleuchtete tiefe Baugrube. Wir sinken unter den Wasserspiegel, tauchen auf, schreien um Hilfe. Polizei und Passan- ten holen uns aus vier Meter Tiefe mit Lei- tern heraus. Ein schmerzhafter Heimweg zu Fuß, völlig durchnäßt. Vor den Nilbrücken werden wir angehal- ten, müssen frierend zwei Stunden warten. Und jetzt hört man wieder das schwere Brummen in der Luft, Bombenexplosionen erschüttern das Haus, in dem wir uns unter- gestellt haben. Der Himmel ist durchfurcht von Kondensstreifen. Die Lebensmittelversorgung in Kairo ist normal. Die Bevölkerung hält Ruhe. Das Stadtbild wird bestimmt von vielen Last- wagen, auf denen freiwillige bewaffnete Nationalgardisten transportiert werden. Die Stimmung unter den Soldaten ist gut. Spa- nische, dänische, österreichische Kaufleute sitzen tatenlos im„Gezira“- Sportklub, der jetzt im Vergleich zu früher beinahe leer ist. Am Schwarzen Brett hängt ein Anschlag: „Engländern, Franzosen, Juden ist das Be- treten des Klubs verboten.“ Der Klub war einst die Hochburg der britischen Offiziere, der Anglophilen, der ägyptischen Feudalen. Nationalgardisten in schilfgrünen Uniformen strömen in die Universitäten und Schulen, die für den Unterricht geschlossen sind. Meine Freune im Villenviertel der künst- lichen Oase Meadi sind äußerst besorgt: die in der Nähe liegende Kasernenwache wird vielleicht das nächste Bombenziel sein. Ich war soeben Augenzeuge eines auf- regenden Geschehens. Ueber der Stadtmitte rasten Flugzeuge im Tiefflug dahin, mitten im schweren Flakfeuer. Plötzlich ein paar heftige Explosionen, wenige Minuten später waren die Straßen von einer schreienden, brüllenden Menge erfüllt, die sich zur Haupt- verkehrsstraße wälzt. Es heißt, zwei Flug- zeuge hätten im Tiefflug die Passanten be- schossen, seien dann von der Flak abgeschos- sen worden und in der Innenstadt abgestürzt. Menschen in orientalisch bunten Gewändern rufen sich aufgeregt gestikulierend die Nachi- richt wie ein frohes Ereignis zu, umarmen sich, lachen, klatschen. Allmählich flutet die Menge zurück, sie wird von der Polizei ab- gedrängt. In fröhlicher Aufregung kehrt sie um. Einer fängt an, andere fallen ein, und dann brüllen Tausende in den Straßen, immer Wiederholend:„Asche Gamal Nasser— es lebe Nasser!“ Das Rufen wächst sich zu einer beeindruckenden Kundgebung aus. Lastwa- gen mit Nationalgardisten biegen um die Ecke. Sie werden begeistert beklatscht, Hoch- rufe erschallen, die Soldaten winken lachend zurück. Kairo gleicht immer mehr einem großen Heerlager. Fahrzeuge aller Art sausen in lebensgefährlichem Tempo durch die Haupt- straßen, die teilweise für den Zivilverkehr gesperrt sind. Auf den Sportplätzen strö- men junge Aegypter zusammen, die sich für den freiwilligen Heeresdienst melden wol- len. Auf der einen Seite stehen Studenten in Zivil, junge Männer in hemdartigen wei- gen und bunten Ueberwürfen, auf der an- deren junge Soldaten, die bereits eingeklei- det sind. Alles spielt sich in großer Ruhe und Disziplin ab. In der vergangenen Nacht hatte ich eine lange Unterredung mit dem deutschen Bot- schafter. Er bestätigte mir die Nachrichten über die deutsche Kolonie: keine Verluste, keine Verletzungen, 100 bis 150 Angehörige der Kblonie haben Kairo in einem ameri- kanischen Transport verlassen. Für andere, die ebenfalls abreisen wollen, werden ver- schiedene Transportmittel bereitgestellt. Der Abtransport wird jedoch schwierig sein, da alle Abmachungen von Großbritannien, Frankreich, Israel, Sudan und Lybien be- stätigt werden müssen. Auf dem Rückweg von der Botschaft vergehen Stunden. Streifen der Armee in Jeeps üben die Kontrolle aus, halten jeden Fußgänger an. Der Nervenkrieg der Engländer geht weiter. Während der ganzen Nacht herrscht Fliegeralarm, viele Flugzeuge erscheinen über Kairo. Vom Dach unseres Hauses kann ich an vielen Stellen der Stadt lodernde Feuer sehen. Die Moral der Bevölkerung ist trotz der Luftangriffe außerordentlich gut. Das ganze nichtdiplomatische Personal der kommunistischen Lander hat die ägyptische Hauptstadt überraschend verlassen. Diese Aufnahme schickte uns ein Leser. Er fotografierte sie vom Flugzeug aus während eines Fluges von Indien nach Deutschland. den Suez- Kanal mit dem kleinen Bittersee im Hintergrund, rechts die Halbinsel Sinai. Im Vordergrund das Rote Meer. Das Luftbild zeigt Stadt und Hafen Suez, Sonderschnitt„AAtie“. Oröße 4.53 nur 2„ Apartes Nachmittogskſeid qus K Seidenrips mit feiner Stickerei. Fin elegant- gediegenes Wollkleid im Sonderschnitt„ M,,e!. Auch för größte Weiten. Sröße 22.27 nur Seit Jahren bewöhrt Und mit besonderer liebe gepflegt. f Zarb auß ist in unserem Sonderschnitt „Ali ein Jäckchenkleid in dezenter Streifenmusterung. Sehr kleidsom in der Form. ln grau, rouch. petrol und mode. Sröße 41.51 nur doch vorteilhafter! C 1037 MANNHEIM, Am Paradeplatz, Ecke Breite Straße Seite 12 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Verkehrsfragen Im Zeichen der Suezkrise (VWD) Die deutschen Linienreedereien, deren Schiffe normalerweise den Suez-Kanal durchfahren, haben ihre Fahrpläne auf Grund der Entwicklung nicht generell um- gestellt, sondern geben Routenänderungen— also Reisen um das Kap der Guten Hoffnung — kür jedes Schiff von Fall zu Fall bekannt. Die Deutsche Ost-Afrika-Linie teilt mit, daß sie auf Grund der gegenwärtigen Verhält- nisse in Aegypten bis auf weiteres keine Ladung für die Häfen des Roten Meeres an- nimmt. Die bereits getätigten Buchungen für die Häfen zwischen Port Said und Aden sind Als hinfällig zu betrachten. Die deutschen Versicherer haben die Kriegsrisikoprämie für Ladungen bei allen Fahrten durch den Suez-Kanal sowie nach, von oder über Aegypten, Israel, Jordanien, Libanon und Syrien mit Wirkung ab 31. Ok- tober um ½ v. H. erhöht. Die Sperre des Suez-Kanals gefährdet den Rohstoffnachschub der europaischen Jute- industrie, die jährlich 500 000 Tonnen Roh- jute aus dem alleinigen Lieferland Pakistan durch den Suez-Kanal erhält, davon die Bundesrepublik allein 100 000 Tonnen. Roh- jute steht damit mengenmäßig an der Spitze Aller Textilien-Rohstoffe, die den Kanal pas- sieren. Wie der Fachverband Jute-Industrie mitteilt, würde eine Umleitung der Rohjute- transporte um das Kap die Fahrzeit um zwei Wochen verlängern und die bereits jetzt 5000 Tonnen betragenden überfälligen Be- züge der deutschen qute-Industrie weiter er- höhen. Es bestehe damit die Gefahr, daß einzelne Betriebe wegen Rohjutemangel auf Kurzarbeit übergehen müssen und in der Auslieferung von Jute- Erzeugnissen Verzö- gerungen eintreten. Die Rohjutepreise sind in den letzten Tagen nach den Angaben des Verbandes um mehr als zehn Pfund Sterling je Tonne gestiegen. Dieser Preisanstieg und die sonstigen durch die kritische Lage be- dingten Kostenerhöhungen würden nicht ohne Einfluß auf die Verkaufspreise der Jute-Erzeugnisse sein. Kriegsbewirtschaftung in Aegypten .(VD) Der ägyptische Finanzminister hat dieser Tage im Einvernehmen mit dem Ver- sorgungsminister die sofortige Freigabe aller im Zoll befindlichen Waren gestattet. Wenn die Importeure keine entsprechenden Doku- mente vorlegen können, werden auch Garan- tiebriefe für die Deckung des Warenwertes angenommen. Ergeben sich Schwierigkeiten bei der Barbezahlung der Zollgebühren, 80 werden auch in diesem Falle Bankgarantie- briefe angenommen. Vom ägyptischen Versorgungs ministerium sind die im Kriegsfall üblichen Maßnahmen zur Regelung des Binnenhandels und zur Versorgung der Bevölkerung durchgeführt worden, der Außenhandel ruht. Das englische und französische Eigentum in Aegypten ist sequestiert worden. Geschäft- liche Transaktionen mit Frankreich und Eng- land und Staatsangehörigen dieser Länder in Aegypten sind verboten. Die ägyptische Regierung hat die Erdölgesellschaften Anglo- Sgyptien-Oilfield, Shell und Sep beschlag- bahmt. Die deutsch- ägyptische Handelskam- mer arbeitet noch weiter. Pipeline- Gesellschaft wird gegründet HI). Der seit Monaten geplante Bau einer Oelleitung von Wilhelmshaven in das Ruhr- gebiet dürfte endlich seiner Verwirklichung maher kommen. Der Vorstand der Esso-AG nat nämlich die interessierten Firmen für den 8. November zu einer Gründungssitzung der Pipeline- Gesellschaft nach Hamburg ein- geladen. Nachdem dle Bundesregierung bereits im Juni erklärte, sie lege aus wirtschaftlichen und politischen Gründen größten Wert dar- Auf, daß Wilhelmshaven Ausgangspunkt dieser Rohölleitung werde— bekanntlich stand Rotterdam in Konkurrenz mit dem geplanten Projekt—, scheinen die letzten politischen Ereignisse in Aegypten diesen Plan nur gefördert zu haben. Man erkenne aus diesen Vorgängen, so wird in Bonm er- fang 1959 betriebsfertig sein. Die Baukosten werden auf rund 220 Mill. DM veranschlagt, die zu 40 v. H. von den Oelgesellschaften und zu 60 v. H. aus Fremdkapital aufge- bracht werden sollen. Streik-Soll zu 60 v. H. erfüllt Ende nicht absehbar (AP) In einer Erklärung zu der Streik- situation in Schleswig-Holstein hat am 3. November das Deutsche Industrieinstitut die Behauptung der IG Metall als falsch zurückgewiesen, daß ihre Forderungen nach Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, der Zah- lung von Urlaubsgeld und Verlängerung der Urlaubszeiten nur drei v. H. der Lohn- und Gehaltssumme der schleswig- holsteinischen Metall- und Eisenindustrie ausmachten. Das Institut, das die Oeffentlichkeitsarbeit der unternehmerischen Wirtschaft wahrnimmt, erklärt, allein diese drei Forderungen der 18 Metall würden eine Mehrbelastung von acht v. H. verursachen. Dazu komme noch die achtprozentige Erhöhung der Kosten durch die am 1. Oktober wirksam gewor- dene Arbeitszeitverkürzung verbunden mit Lohnerhöhungen. Außerdem habe die 18 Metall für den neuen Manteltarif, der jetzt zur Debatte stehe, eine Fülle weiterer For- derungen gestellt, die mehr als sieben v. H. der Lohn- und Gehaltssumme ausmachen würde.„Die gesamte Belastung, die von den Unternehmen bei Annahme der gewerk- schaftlichen Forderungen zu bezahlen wäre, würde je nach Betrieb also 20 bis 30 v. H. der Lohnsumme betragen“, heißt es in der Erklärung. Gegenwärtig betreffe der Streik in der schleswig- holsteinischen Metallindustrie 21 Werke. 26 000 Lohnempfänger befänden sich im Ausstand, das seien rund 60 v. H. der etwa 42 700 Arbeiter, die in den Mitglieds- firmen der Arbeitgeberverbände der schles- wig- holsteinischen Metallindustrie beschäf- tigt seien. Dienstag, 6. November 1956 U Vr. — Handelsvertrags- Schwierigkeiten mit Polen Mehr Kredit gefordert a (Hi) Die deutsch- polnischen Wirtschafts- verhandlungen, die seit Oktober in Bonn über einen neuen Handelsvertrag für die Zeit vom 1. Juli 1956 bis Ende 1957 geführt werden, haben immer mehr die Frage zum Mittel- punkt, ob die Bundesregierung auf Wunsch Polens einen neuen Kredit an Warschau ge- ben kann. Durch einen am 21. August im Bundesanzeiger veröffentlichten Runderlaß des Bundeswirtschaftsministers war die Gel- tungsdauer des deutch-polnichen Waren- und Zahlungverkehrs über den 30. Juni hin- aus bis Ende Oktober verlängert worden. Gleichzeitig wurden die Kontingente leicht aufgestockt. Nachdem Polen bereits einen Investitions- güter-Kredit in Höhe von 9,5 Mill. Dollar von der Bundesrepublik erhalten hat, von dem allerdings nur 5,5 Mill. Dollar bisher ver- Gesetzgeber-Kurzschluß mit Ladenschluß Am. Am 8. November wird der Bundestag darüber entscheiden, wann und ob Herr Meier Hunger haben darf und sich zwecks Stillung dieses peinlichen Gefühls ein paar Würstchen kaufen kann. Es wird auch dar- über entschieden werden, wann und ob Frau Schulze sich eine Zeitung kaufen darf. So herrlich weit haben wir es gebracht in unserer befohlenen Freiheit, daß sich der Gesetzgeber um alles kümmern will. Der „Wurstmaxe“ wird nicht abgeschafft. Nein, Gott behüte, aber er darf den Leuten, die Appetit auf ein Paar Würstchen haben, nichts mehr verkaufen. Die gestrengen Ab- geordneten in Bonn dulden es nicht, denn 1. wollen sie die Ladenschlußzeiten für alle ganz genau und unverbrüchlich fest- legen, 2. selbst die kleinsten Konkurrenten des stationären Einzelhandels und Handwerks sollen betroffen werden. Der Vorteil— wes- sen Vorteil eigentlich? Doch der des ver- brauchers—, daß sie zur Verfügung stehen und andere Geschäfte geschlossen haben, muß ja aus der Welt geschafft werden. Aehnlich ist es bei den Zeitungsverkäu- fern. Nach dem Gesetzentwurf sollen die vorgesehenen allgemeinen Ladenschlußzeiten auch auf die Zeitungskioske— ausgenom- men auf Bahnhöfen und Flughäfen— An- wendung finden, d. h. a) montags bis freitags könnten ab 18.30 Uhr keine Zeitungen mehr gekauft werden, b) samstags wäre der Zeitungsverkauf schon ab 14 Uhr untersagt, lediglich am ersten Samstag des Monats dürften auch die Zeitungskioske bis 18 Uhr geöffnet bleiben, c) an dem auf den ersten Samstag des Monats folgenden Montag wäre vor mit- tags 13 Uhr keine Sportzeitung und keine Tageszeitung erhältlich, d) die sogenannten„fliegenden Hand- ler“ dürften außerhalb der allgemeinen Verkaufszeiten nur noch Tageszeitungen, jedoch keine Zeitschriften verkaufen. Diese Sache muß man sich plastisch vor- stellen. Da macht eine Familie einen Wo- chenendausflug, oder man hat das Bedürf- nis, einmal auch eine Zeitschrift zu lesen. Wenn es das Unglück will, daß dieser Leser am anderen Stadtende liegt, dann darf er— anstatt etwas zu lesen— seine Freizeit da- mit verbringen, auf den Bahnhof zu laufen, um sich die Zeitschrift zu besorgen, die er lesen will. Für den Fall allerdings, daß nach Be- endigung der Ladenschlußzeiten irgendwo in Ungarn Menschen gemordet werden, oder in Aegypten Bomben fallen, für solche Fälle ist eine Ausnahme vorgesehen, dent die Tageszeitungen bleiben ja den sogenann- ten„fliegenden Händlern“ vorbehalten. Als ob es ein Fortschritt des 20. Jahrhunderts Wäre, daß Zeitungsverkäufer— wollen sie ein Geschäft machen— ihr schützend Dach verlassen müssen, um auf die Straße zu November entscheidet der Bundestag daß hier schon bereits dem Faß der Boden ausgeschlagen wurde. Insbesonders des- wegen, weil ja der Gesetzentwurf auch die „Warenautomaten“ erfaßt. Der Zopf, der diesen neuzeitlichen Einrichtungen im Jahre 1934 geflochten wurde, ist in dem neuen Gesetzentwurf erhalten geblieben. Nun fragt sich jeder, der dies liest, ob denn nicht Männer des praktischen Lebens, Kenner der Lebensgewohnheiten der Be- völkerung sich in dem Bundestagsausschuß dagegen gewehrt haben. Es mag sein, daß unter den Bundestagsabgeordneten einige Leute sind, die das Alltagsleben kennen. Offensichtlich wurden sie überstimmt. Je- denfalls hat man alles getan, um die soge- nannten„Interessenten-Einflüsse“ auszu- schalten. Die Zeitungsverkäufer wurden ebenso wenig befragt wie die Zeitungsver- leger. Auch die Verbraucher kamen schlecht zu Wort. Als sie es versuchten, sich im all- gemeinen mit einer Großkundgebung in Bonn zu Worte zu melden, wurden sie von einer Menge rüder Lümmel beiderlei Ge- schlechtes einfach niedergeschrien. Der tiefere Grund dieser Entwicklung Hegt in der Organisationstechnik des Ge- setzgebers. Im Zeichen der Wirtschaftsdemokratie— für die sich angeblich zumindest die Gesamt- heit des arbeitenden Volkes einsetze— ge- deiht in Westdeutschland eine„Ausschuß- diktatur“, die leider nichts besseres als ge- setzgeberische Ausschuß ware zuwege bringt. Von der sogenannten Rentenneuordnung, für deren bisherige Mißbildung allein der Sozialpolitische Ausschuß des Bundestages verantwortlich ist, war schon öfter in den Spalten dieses Wirtschaftsteiles die Rede. Der Sozialpolitische Ausschuß hat auf die- sem Gebiete Vorschläge ausgearbeitet, die dazu angetan sind, das gesamte wirtschafts- politische und politische Leben in West- deutschland zu verändern. Er hat sich aber beharrlich geweigert, andere Ausschüsse oder gar Fachleute zu Wort kommen zu lassen. Eine ähnliche Entwicklung nahm das ausschließlich vom Arbeitspolitischen Aus- schuß behandelte Ladenschlußzeitengesetz. Der Erfolg: Es kommt ein Entwurf heraus, der so unpraktisch wie möglich ist. Ein Ent- wurf, der wegen der Ladenschlußzeiten Handel und Wandel nicht nur der Wirt- Effektenbörse schaft, sondern jedes einzelnen Bewohners der Bundesrepublik auf den Kopf stellt. Am 8. November wird sich also der Bun- destag mit diesem Monstrum zu befassen haben. Wurde bisher spöttisch vermerkt, daß die Bibliographie über Ladenschlußzeiten— d. h. eine Büchersammlung, die ausschließ- lich auf Ladenschlußzeiten beschränkte Ver- öffentlichungen aufnehmen würde— wegen ihres Umfanges nicht im Mannheimer Schloß untergebracht werden könnte, 80 steht nach Verwirklichung des Gesetzent- wurfes über die Ladenschlußzeiten folgen- des bevor: Die Vielfalt der Ausnahmegeneh- migungen, Sondermaßnahmen, örtlichen Verordnungen usw. würde die zusätzliche Errichtung eines Mannheimer Schlosses not- wendig machen, damit auch dieses Unge- heuer der Gesetzgebung gesammelt werden könnte. Es ist ein ausgesprochen unliberaler Ge- setzentwurf, der seinesgleichen in der gan- zen Welt nicht hat. Mit Ausnahme von Dä- nemark wird im Osten und im Westen der Verbraucher in seinen Beziehungen zum Verkäufer nicht gestört. Ein Gesetzentwurf, der übrigens nicht dem allgemeinen Zug zur Arbeitszeitverkürzung Rechnung trägt, weil wir ja offensichtlich zur Fünftage- woche kommen dürften. Gleichzeitig macht sich eine Verlängerung der Arbeitszeit unter der Woche bemerkbar. Wie soll aber dem Verbraucher dann die Möglichkeit ge- währt werden, das, wessen er bedarf, ein- zukaufen, wenn die Verkaufszeiten unter der Woche selbst beschränkt werden? F. O. Weber Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen 43,50—44; inl. Roggen 39,50—40; Tendenz stetig; Weizenmehl Type 405 62,50—64: Type 550 59,50—61; Type 612 56,50—563; Type 1050 54,50—56; Brotmehl Type 1600 49,50—51; Roggen- menl Type 997 55—55,28; Type 1150 5333,25; Type 1370 5151,25; Tendenz stetig; Braugerste 4444, 75; Tendenz ruhig; Futtergerste inl. 37,50—38,50; Sor- tiergerste 3537,50; ausl. 39,50—40; Tendenz stetig: Industriegerste nicht notiert; Inlandshafer zu Futterzwecken 3334,50; dto. für Industriezwecke nicht notiert; Tendenz stetig; Auslandshafer nicht notiert; Mais 40,75—41; Tendenz stetig; Weizen- kleie prompt 23,5024, 30; dto. per Dez.) Jan. 24.75 bis 25,50; Roggenkleie 22,75 23,25; Weizenbollmehl 25,50— 26,50; Weizennachmehl 34—38: Tendenz be- kestigt; Rapsschrot nicht notiert; Sojaschrot 37,50 Süddeutsche Bank A. G. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 5. November 1956 Börsenverlauf. Die Vorgänge in Ungarn und die Landung britisch- französischer Truppenverbände am Suezkanal hemmten jegliche Unternehmungs tust. Bei kleinsten Umsätzen ergaben sich daher in den Standardwerten mehrprozentige Kursabsch äge. 18-Farben-Nachfolgegesellschaften und Mon- tanwerte gaben auf Glattstellungen des benachbarten Auslandes bis zu 5 Punkten nach, IG-Farben- Liquis erlitten auf die Versteifung in der Ostpolitik einen Abschlag von 2 Punkten. Motorenaktien bis zu 10 Punkten niedriger im Handel. Kalipapiere dagegen konnten ihre letzten Notierungen be- haupten. An den Lokalmärkten hielten sich die Kursab weichungen in engeren Grenzen, Schiffahrts- anteile tendierten im Gegensatz zur Allgemeintendenz etwas freundlicher. Elektropapiere gedrückt, AG auf Bezugsrechtvorbereitungen mehrprozentig nachgebend. Rentenmürkte im allgemeinen wenig verändert, lediglich verschiedene Reichsmarkpfandbriefe bis zu einem halben Punkt nachgebend. (Nach VWD) Is gewährt werden kann braucht worden sind, würde Polen jetzt weiteren Kredit der Bundesrepublik sondere zum Einkauf von Getreide begin Zunächst hatte die Bundesregierung a verwiesen, daß aus dem alten Investition güter-Kredit noch rund vier Mill. Dolle 1. ausgenutzt seien. Aber die politischen 909 gänge in Warschau scheinen jetzt in 80 doch zu Ueberlegungen geführt zu habe nn nicht eine weitere Hilfe gewährt werden; 0 Die Bundesrepublik ist dabei vor 10 auch daran interessiert, mehr Kohle* ziehen, was jedoch auf Schwierigkeiten togt Die Einfuhr von Steinkohlen aus Polen trus wertmägig in den ersten neun Monats des vergangenen Jahres über 26 Mill 91 bei einem Gesamteinfuhr-Volumen in al* Zeit von rund 78, Mill. DI. An zweit Stelle stand wertmäßig der Import von U mit 18 Mill., sowie von Bau- und Nuten mit 11,7 Mill. DRI. 0 In der Ausfuhr nach Polen s. chen Zeitraum die Lieferung blechen, von Stahlrohren und chemische Vorerzeugnissen an der Spitze. Polen wüde jetzt gerne, weil die von der Bundesrepubll gewünschten Mehrlieferungen bei Koh! aber aueh bei Folz offensichtlich nur schi zu verwirklichen sind, mehr Agrarerzeugniste liefern, vor allem Veredelungsprodukte 1 lebende Schweine, Fleisch und Fler, polen Wünscht für erhöhte Getreidebezüge aus der Bundesrepublik einen Kredit, der auch u. Konsolidierung der polnischen Swingter. schuldung bei der geplanten Umstellung aut den Zahlungsverkehr in Bekomark benutz werden soll. Die Bundesregierung ist offen. sichtlich bestrebt, die deutsch-polnischen Be. ziehungen über den Wirtchaftsverkehr 80 weit wie möglich zu entgiften. Insofern müßte man annehmen, daß ein weiterer Kre. dit für Polen wahrscheinlich ist. Kartoffeln könnter z u billig werden (VD) Das Bundesernährungsministerium hat dieser Tage zugestimmt, den bei der Außenhandelsstelle vorliegenden Export. anträgen für Speisekartoffeln stattzugeben sowie weiter einlaufende Anträge zu geneh- migen. Es behält sich jedoch vor einzugrel ken, sobald die Exportwünsche ein Mag überschreiten, das vom innerdeutschen Ver- sorgungsstandpunkt nicht mehr vertreten werden könnte. Vorzugsweise soll die Ex- portware aus denjenigen Gebieten genom- men werden, in denen der Marktdruck am stärksten ist. Also aus Süddeutschlend und vor allem Bayern. 0 Wie aus Kreisen der Kartoffel wirtschaft verlautet, kommt gegenwärtig als Abneh- mer deutscher Ware so gut wie ausschließlich Italien in Frage. elneg tand im let. von Eisen- vom 3. November . bis 38; Ernußschrot nicht notſert; Palmkernschrot 31,50; Kokosschrot 31,50; Leinschrot 41,75—42 Ten- denz ruhig; Hühnerkörnerfutter 43,50—44; Malz. keime 25; Biertreber 24,50; Trockenschnitzel 24 bis, 24,50; Dorschmehl 73,5077, 50; Fischmehl 6450 bis 70,50; Tendenz ruhig; Speisekartoffeln pet 50 leg 3,50 frei Mannheim; Tendenz rung, Wiesenheu lose 10,50—11; Luzernehen lose 13, bis 14; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreſt 3,80—4; Weizen- und Roggenstroh zinkdrahtgepreft 4,90—5,10; Tendenz ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durchschnittspreise per 100 Kg bel Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 782 Stück Großvien dn der woche 750), 286(249) Kälber, 2248(2324) Schweine, 23(15) Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht Ochsen A 1054114(100111); B 95—105(90104) Bullen A 109—1186(107119); B 100110(100-110 Kühe A 90—103(86-100); B 75—90(75—39); C 65 bis 78(6073); D 5360(); Färsen A 102-10)(09 bis 115); B 8106(90105); Kälber Sonderklasse 184190(182190); A 165178(165—178); B 5-1 (155—164); C 140154(142153); D 124-11(420 bis 130); Schweine A 135140(132139); B 1 16100 (131-140); B II 138140(120—140); C 1341 bis 140)! D 134139(129138); E 132137(10% Sauen G 1 116128(118124); Lämmer Hammel 0 0% bis 95(85—95); Schafe A 6085(D). Marktverlaul Großvien in allen Gattungen Veberstand. Kälber langsam, geräumt. Schweine belebt, ausverkauft, Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt polster- Richte Fandwerklicher Meisterbetrieb M A N NN EI M, I 8, 15 Telefon 322 10 Modell KK m. Bettkasten · ideal für viele Zwecke Modell B mit bes. Gurteinzug. Modell C, Couch nach Mags“, 197. ck Doppelbeticouch dolore: Modell A hdpol., spez. Ver gufig 24. Modell B Springauf geschlag,. Al. Ohne Tisch, mim Eckkiss en.. 379. 177. 187. gezogene Handleisten. 147 Polierte Handleisten. 169. Wir llefern auch Kleinmöbel, Wohnzimmerschränke v. Teppiche Elngedarbeitetes Eckpolsterfeſſ und bezogene Seit entelſe. 306. Mn kEckkissen: Modell B.. 399. gezogene Handleisten. 317. Polierte Handleisten 32. „„ n Mannhe mz Is jahre Federkern · Garuntle N abfalle Me delle 4 und so finden Sie uns langsam, kleine? 2 klärt, deutlich senus, was die Abhängigkeit sehen. a ee 3 F 2 s Auinteb: 1s Ochgen: 41 Bullen u Kir in der Rohölversorgung bedeute. Das Pipe- Einen größeren Unsinn, als einen solchen 5 5 5 72 Färsen; insgesamt 170 Stück Großvieh; 10 Kal, Une-Projekt dürfe deshalb nicht mehr länger Gesetzentwurf zustandezubringen, übersteigt gceumulstoren 30 130 Mannesmann. 12½ f 6½. 5 ber; 607 Schweine; 26 Schafe. Preise je 5 l 1 1 1 N 1 1 Adlerw. Kleyer 36½½ 80%[ Metallges. 400 400 Hüttenw. Ober. 14½ 14% Lebendge wicht: Ochsen A 98-116; B 95-107 aufgeschoben werden. Die Pipeline soll An- menschliche Fähigkeiten. Es scheint sogar, an 03 198 Rhein- Braunk. 240 240 Bergb. Neue Hoffg. 120 S Aschzeli„„%½ 81½] hein. Elektr. 19% 15, OHR Nürnberg 207 20⁵ bis dé; C 66—82; D 6068; Fürsen 4. 100118 B. x ur⁰V vAcRIc RTE Seien f h d.: ee de e ce ee r e ee d e, 8 1 5 9 3 O 140—148; Schweine A, BI 133—133;„ J Bemberg 90 90 Salzdetfurtn. 219% 217½ 5 2 1137:. 5; Schafe A 0 (AP) In den ersten acht Monaten 1956 st dle Verteidigungsamtes erklärte, daß in den USA Berger Tierbau 130— Schering 25% f 249½ eh. Hoesch A0 bis 99 3 eee in alen Industrieproduktion in der Bundesrepublik um genügend Erdöl vorhanden sei, um allen zu- BBW. 4240 F 2335 Schlossquellbrau. 220 220 1 15 15 3 1 1 r 9,4 v. H. und die Zahl der geleisteten Arbeiter- künftigen Bedarf zu decken. Die„Independent Buderus 186 185 Schubert& Salz.) 177 174¼ 1 f 85— Schweine flott, geräumt. Schafe mittel, geräumt stunden in der Industrie um 6,5 v. H. höher ge- Petroleum Association of America“ will in die- Chem. Albert. 142½ f 14½%½[Schwartz Storch. 210 0 209 e.. i 5 1 wesen als in der gleichen Vorzahreszeit, teilte sem Fall die Frage der Importrestriktionen für conti Gumm. 251 Seilwolft 107 107 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmatr das Deutsche Industrie-Institut eee 3 Oel vor den Kongreß bringen. 5 2435 5 5& Halske 75 1105) Anfunr gering, Absatz aermeta g . 1 8 N 5. 19 105 111...... F gleichen Zeit sei aber der Lohn je Arbeiter- Ansteigen der Erdsleinfuhr bis in das Jahr 1951 Bf. 1 5 455 45. 1 U 5 Kloeckner-Werke 15% 182 bis 23, Cox Orange 1a 5 1 60 0 Geben aum 9.6 v. H. Festlegen 7 hinein die Entwicklung und Wirtschaftlichkeit Dt. Linoleum 240 B 230 B Wintershall 21 118 Klöckn. Humb. DB. 195% 193 Oldenburg A 2025; E 14-I1ä; Goldparmäne 18 1 55 5 der amerikanischen Oel wirtschaft gefährden BA. 4 199 109 FFT Kloeckner-Bergb. 140% 145 die 4% 4 230, B ig 2b: Boskoop ia 01h Lohnverhandlungen in der Textilwirtschaft könnte. Demgegenüber behaupten die Erdel- gichb. r 277 Zellstoff waldhof 117 11%[ Stahlw.südwestt. 10 156 dis W b 11d. Gewurgiufcen 4 185 20. 5 f (LRP) Die Gewerkschaft Textil und Beklei- importeure, daß die heimische Industrie trotz l, Eieht 3 Kraft 128¾ 125% Rasen ene ot. 100, dung hat die Lohntarife in der Textilindustrie einer Rekordproduktion nicht in der Lage ge- Enzinger Unſon 17 175 Banken e n von Hessen und Rheinland-Pfalz zum 31. De- wesen sei, mit dem Tempo der Bedarfsauswei- Gebr. Fahr. 10a³ 10³ Badische Bank 185 185 eh. Ver. Stahlw.: 10 N80 40.45 Sellerie 16—22; Lauch 154 zember gekündigt. Für die Arbeiter wird eine tung Schritt zu halten. Erhebliche Oelmengen Id Farben Liqu. Bayr. Hypothek.- 203 00 Ot. Edelstahlwerk 166 168 Zwiebeln 15—17. i 5 Lohnerhöhung von 18 Dpf pro Stunde ab 1. Ja- hätten den Reservebeständen entnommen wer- aAnt.- sch.)* 33/4% 2 70 Dortm. Rörder NE-Metalle Buer des neuen Jahres setordert ie die c. en age lee en eren en dee ee, e, Lemmer 0„cb en, 132 13, kiektrolyt- Kupfer kür Leitzwecke 34,8461 0 pf werkschaft am 5. November in Frankfurt wei- neue Erdölquellen zu entdecken und auszubeu- 5 Bayer 188 186 1 e 202 1 7 5 1 1205 75 Blei in Kabeln 141.0014200 1 ter mitteilte, soll in T ten. Farbwerke Höchst 18% 181 Deutsche Bank) 169% 1 970 Gußstahiw Witt. 190% 188 5 o 2400-100 h 15 lf, ,, 3 ande. Werden, Wel 8 3 1118 88 2 8„ 5 andels nion 2 ge auf Bundesebene gescheitert seien.(VWD) 14 10 Gold 0 und Dollar Goldschmidt 162 T 160/ Rhein-Main Bank 202 198 Phönix Rheinrohr 158 155¼ Freie ee 1 5 8 reserven sind im tober nach einer Bekannt- Gritzner Kayser 190 190 Pfalz. Hyp.-Bank 55 re Hüttenw Siegerl. 222 220½ 6,664 6.604 Streit um Erdölversorgung gabe des Schatzamtes um 84 Mill. Dollar auf Grün& Bilfinger 152 151 Reichsbank- Ant. 75 4 402 Niederrn Hütte 170 105 2755 eg 12 7 8.370 6,399 (WD) Der Streit um die Beschränkung der 2244 Mill. Dollar zurückgegangen, Im September Harp Bergbau 98 97 Rhein, Hyp.-Bank 85 35 Rheinst. Unlon. 153¼ 145 100 eee 1.1901 1.4321 amerikanischen Erdölimporte spitzt sich zu. war ein Zugang um 52 Mill. Pollar zu verzeich- Halb zement. 295 2501 Dego(Vorzug). 5 Rhein.- Westf. 100 Scheelzer Franken 95,66 93,6 Der Leiter des Amts für die Mobilisierung der nen, weil Großbritannien eine größere Summe 5 1 11 7 15 Non Eisen u. Stah! 150 150 100 holldndisene Gulden 110,04 1100 Verteidigung, Arthur S. Flemming, hat ange- aus dem Verkauf der Trinidad Oil Company Rriorr J 320 0 Nachfolger 94 755 N 9 100 1 kanadischer Dollar 4.327 4350 droht, am 1. Dezember den Präsidenten davon empfing. Im August hatten sich die Währungs- Lahmeyer 4164 182 eh. Eis. u. Hütten- 5 Tuvsten-E. 125 13 1 englisches Pfund 11.672 150 zu verständigen, daß eine Bedrohung der Ver- reserven um 129 Mill. Dollar vermindert. H 112 werke: Zeche Erin e 71 100 schwedische Kronen 1, 6984 teidigungssicherheit besteht, wenn die Impor- Nach der vorläufigen EZ U-Abrechnung für Linde's Eis.. 21% 2½.] Neue Hisen-Hüttef 12½ 120%. 19 0 55 50 5505 teure bis zum 28. November zu keiner Einigung Oktober schloß Großbritannien in der Euro- Ludw. Walzmühle! 102 102 Stahlw. Bochum 118 118 10 norweßlsche N 117 97.90 über eine freiwillige Beschränkung der Oel- päischen Zahlungsunion mit einem Deflzit von 1 5 en 4.194 4.10„ importe gelangen sollten. Ein Sprecher des 13 Mill. Pfund Sterling ab.)= RM- Werte 100 Dad-W 2 437,50 D-O; 100 DO= 23,15 D 5— Tezableng Lene offen iss gratis! Teilzohlung! LU offen! s gratis! 8 Teilzahlung! Durchgehend offen! E De LEISTUNSESBEWEISE L EISTUNGSSBEWEISE 5 Kombi-— 6 couch J couch , e Delor Sessel Diplomat f Diplomat 21 en 10 kck Doppelbeftcouch Dolores K od g men Vor. in Bon haben, 0 erden sal, vor allem 1e Zu be⸗ iten stögt Polen he. N Monaten aud U in dieser n Zweiter Von Fler Nutahok ö d im glel. Eisen. iemischen en würde n srepublit 1 Kohle ur schwer Zeugnisg ukte, wie er. Polen Uung aut d benutzt ist offen- schen Be. kehr 89 Insofern erer Kre. nisterium bei der Export. tzugeben, u geneh. inzugrei- ein Mag hen ver- vertreten die Ex- genom· lruck am land und Virtschatt Abneh- chlieglich kernschrot —42; Ten- 44 Malz. nſtzel 2 mehl 640 feln pet 2 rung; lose 13, engepreßt mntgepreßt tehen sich r 100 kg ab Werk, h(in der Schweine, adge wicht; (90100) (100110) ; C 65 bis 119);(00 nderklasse B 155—164 37(120 bis 1 136—140 4—140(100 (125-180) mmel A l ktverlaul: J, Kleiner Schweine nz. 4 Kühe 1; 10% Kal je% 3 95—f051 —106; B 15 116 B 95 8 150—16ʃ „ C 150 bis ate A n in allen „geräumt, „geräumt. Großmarkt al. Aepfel, eptel 4A 30; B 15 Gehellurat näne 18 30; A. 10 B 12-150 B 12-15 00; Feuel- 2; Wirsing uch 15-20 351,50 Dl. 142,00 D 255,00 Dl 1000,00 D. Brief 6.604 6,399 1.1921 95,86 10,30 4,357 11,692 81,25 60.54 58.62 97.96 4.1994 3,73 D- g, 6. November 1956 MORGEN Seite 12 Vr. 258 Diensta ner Lungenentzündung ist am Sonntag, dem 4. November 1956 n Folgen ei 8 57 der Stadt Mannheim, Herr der Ehrenbürger prof. Dr. Friedrich Walter J. Lebensjahr verschieden. jähriger Stadtarchivar und Direktor des Schloßmuseums hat der Ver- storbene daran mitgewirkt, das geistige und Künstlerische Gesicht seiner Vater stadt zu formen. Durch eine große Zahl eigener Schriften sowie durch mannigfache Anregungen hat er die stadt- und heimatgeschichtliche Forschung zu höchster Blüte geführt. Auch nach dem Ausscheiden aus städtischen Pien- sten hat er seiner Heimatstadt stets mit dem erfahrenen Rat des unbestechlichen Historikers gedient. Gemeinderat und Stadtverwaltung werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. um 8 Als lang Im Namen des Gemeinderats und der Stadtverwaltung Mannheim * Jakob Trumpfheller Erster Bürgermeister rrauerfeler: Mittwoch, den 7. November 1956, 15.30 Uhr, in der Friedhofkapelle Haupt- trledhof Mannheim. Tiefbewegt geben wir davon Kenntnis, daß unser Ehrenmitglied, Mitgründer und lang- itzender Aühriger Vors Museumsdirektor a. D. Prof. Dr. Friedrich Walter Ehrenbürger der Stadt Mannheim hochbetagt in Heidelberg verschieden ist. Mehr als 5 Jahrzehnte hat der Verstorbene uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden. An der Reorganisation des Verkehrsvereins vor 6 Jahren hat er tätigen Anteil genom- men und an seinem Wiederaufstieg bis in die letzten Monate mitgewirkt. Mannheim, den 5. November 1956 Verkehrsverein Mannheim E. V. Dr. Kulzinger Dr. Vogel 1. Vorsitzender Je schäftsführer statt Rarten Für dle unendlich vlelen Beweise der Llebe und Verehrung, für die vlelen Kranz- und Blumenspenden beim Heim gang unseres lieben Entschlafenen 0 3 5, 3 Rudolf Rinderspacher Besonderen Dane Herrn Dr. Hechler für seine liebevolle, gewissenhafte Betreu- ung, ebenso Schwester Käthe, Herrn Pfarrer Dr. Weber für seine tröstenden Worte und der Mannheimer Liedertafel für ihren letzten Gruß. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Luise Rinderspacher Nach mit großer Geduld ertragenem Leiden und dennoch Der Herr über Leben und plötzlich und unerwartet verstarb heute mein lieber Mann und herzensguter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwa- ger und Onkel, Herr Ludwig Zipse im Alter von 34 Jahren. Adam zu sich heimgerufen. Mh m.- Waldhof, den Wachtstraße 5 Mannheim, den 4. November 1986 K(, 12 In te fer Trauer: In Frau Anna Zipse geb. Reinhardt Hermann Martus u. Frau Käthe geb. Zipse und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, den 7. November 1986, 10.50 Unr, im Hauptfriedhof Mannheim. Beerdigung: Mittwoch, den Friedhof Käfertal. g Nach einer kurzen, mit großer Geduld ertragenen Krankheit wurde mein lieber Mann, unser Vater, Schwiegervater und n elurich Kohl Müller 1. R. im Alter von 88 Jahren, wohlvorbereitet mit den hl. Sterbe- sakramenten, aus unserer Mitte gerissen. Mam.- Waldhof, den 4. November 1956 Am Kiefernbühl 34 germutter, Großmutter, Tante, Frau im Alter von nahezu 71 In stiller Trauer: Margarete Kohl geb. Straub Kinder und Enkel Beerdigung: Mittwoch, den 7. November 1986, 10 Uhr, Haupt- krledhof Mannheim. sich gerufen. Schulstraße 106 Gott der Allmächtige hat am 3. November 1956 meine treusorgende Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermut- ter, Schwester und Schwägerin, Frau Rosa Belschner hof Neckarau. Weylstrage 43 eingegangen. Mh m. Käfertal, den 3. Mannheimer Straße 109 In tiefer Trauer: Emil Belschner Martha Keller geb. Belschner Karl Keller und Angehörige Beerdigung; slehe Bestattungskalender. Beerdigung: Mittwoch, 7. Nov Käfertal-Süd. 2 0 Friedhofkapelle Haupttrlednof Mannheim. meinen lieben Mann, unseren guten Vater. Schwieger vater, Großvater, Schwager und Onkel, Herrn im Alter von nahezu 78 Jahren nach kurzer Krankheit Katharina Spilger geb. Dörrsam Kinder, Enkelkinder und Anverwandte Gott hat meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwie- Barbara Kurz geb. reichen Leben, wohlvorbereitet, nach langem Leiden zu Mhm.- Neckarau, den 5. November 1956 Beerdigung: Mittwoch, den 7. November 1956, 14 Uhr, Fried- Theresia Günther wwe. geb. Eisenbacher ist im 382. Lebensjahre, wohlvorbereitet, in die ewige Heimat i e 7 Unsere liebe, gute Mutter, Fr 0 von 68 Jahren von ihrem schweren Leiden löst. Mannheim, den 6. November 1956 „19 Erstes Seelenamt: am gleichen Tage, um Am Sonntag, 4. November 1956, ist unser lieber Professor Dr. phil. Friedrich Walter Museumsdirektor i. R. Ehrenbürger der stadt Mannheim im 87. Lebensjahr, nach kurzem Krankenlager, sanft entschlafen. Heidelberg und Freiburg i. Br. Mozartstraße 14 Im Namen der Verwandten und Freunde: Frau Gertrud Gurlitt Trauerfeier: Mittwoch, den 7. November. 1936, 15.30 Uhr, in der Unerwartet wurde mein lieber Mann, unser lieber, guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Eugen Malz Korrektor im Alter von 57 Jahren, nach schwerer Krankheit, in die ewige Heimat abberufen. Ludwigshafen a. Rh., den 5. November 1958 Sebastian-Bach-Str. 13 In tlefem Leid: Elisabeth Malz geb. Bernhard und Kinder: Erich(vermißt), Hlisabeth u. Christa sowie alle An verwandten Beerdigung: Mittwoch, den 7. November 1956, um 13 Uhr, im Nach schwerer Krankheit wurde unser lieber Mit- arbeiter, Herr Eugen Malz Korrektor im Alter von 57 Jahren unerwartet aus unserer Mitte abberufen. Wir betrauern in dem Verstorbenen einen tüchtigen, fleißigen und gewissenhaften Mitarbeiter und treuen Berufskollegen, dem wir stets ein ehrendes Gedenken bewahren werden. f Mannheim, den 3. November 1956 Geschäftsleitung und Belegschaft der Mannheimer Großdruckerei GmblI 5 am Samstag, dem 3. November 1956, verstarb uner- wartet unser verehrter Senior-Chef, Herr Hans Hayer Wir bedauern auf's tiefste seinen plötzlichen Heim- gang. In treuer Pflichterfüllung werden wir weiterhin zu seinem Werke stehen. „ Die Belegschaft der Firma Hans Hayer Statt Karten. od hat am 5. November 1956 Joseph durch Gebet, Gesang, Spilger Daimler-Benz sowie all denen, 6. November 1956 Welzenstraße 7. tlefer Trauer: 7. ember 1936, 14 Uhr, im 8 N g statt Karten. vielen Beweise herzlicher Ant Schwester, Schwägerin und sowie allen Freunden und Bek K 3, 30 Herrle Jahren nach einem arbeits- En t iller ertzauer Karl Kurz mit Kindern und Anverwandten Dienstag, 6. Hauptfriedhof Klemmer, Elisabeth, Krematorium Nilson, Johann, Ladenbu Kopf, Adolf, Mittelstraße Friedhof Neckarau Waldkirch, Philipp, Senn Friedhof Feudenheim Lechleiter, Jakob, Eichba Friedhof Rheinau Zielke, Paul, Osterstraße Friedhof Friedrichsfeld Jasinski, Jozef Au November 1956 In stiller Trauer: Die Hinterbliebenen 56, 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 7 Uhr, in St. Hildegard, für die Nachrufe des Cäeillenvereins, Direktion, des Betriebsrates und den Arbeitskameraden der Firma Geleit gaben, sagen wir unseren tiefempfundenen Dank. Mh m. Waldhof, den 6. November 1956 Es ist uns ein Herzensbedürfnis für die und Blumenspenden und all denen uns, sagen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn Fritz Welcker das letzte Geleit gaben. Insbesondere gilt unser Dank den Herren gerzten und schwestern des Städt. Krankenhauses für die vor- bildliche Betreuung und die liebevolle Pflege, den Arbeitskame- raden, dem Gesangverein„Sängereinheit“, den Hausbewohnern Mannheim, den 6. November 1956. Frau Anni welcker u. Angehörige Bestattungen in Mannheim Fischer, Gustav, Schimperstraße 35 Wiesloch Krämer, Jakob, Lameystraße 25 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr „Welck eine Wohltat!“ So rühmt man immer wie- der das uralte Hausrezept gegen Erkältung: 1—2 Eß- i löffel echten K LOST ER- 33 ERAUMEIISSENGEIST in heißem Zuckerwasser oder Tee— kurz vor dem Schlafengehen getrunken— welch eine Wohltat! Auch Sie sollten ihn erproben: KLOSTERFRAU MELISSENGEIST für Kopi, Herz, Magen, Nerven! , 1 Fragen Sie 5 Das bahnbrechende„Klosterfrau“ Ihren Apotheker Erzeugnis zur Leistungssteigerung. oder Drogisten 5 Weizenkeim- und Knoblauchöl auch nach geruchfrei vereint nach Dr. Doerenkamp. Be KMntmachungen Schlachthof Freibank. Mittwoch bis Samstagvormittag Verkauf von Frischwurst und Konserven ohne Bezugs berechtigung, Freitag, den 9. November 1956, von 7.30 bis 1.00 Uhr, Verkauf von Frischfleisch auf Nr. 1501 bis 2000. NMandels register Amtsgericht Mannheim Für die Angaben in() keine Gewähr!) Neueintragungen: B 1017— 27. 10. 1956 Schrottverwertung Niederrhein Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in MANNHEIM, Zwelgniederlassung der Firma Schrottverwertung Niederrhein Gesell- schaft mit beschränkter Haftung mit sitz Düsseldorf.(Geschäftslokal: Mannheim, D 4, 15). Der Gesellschaftsvertrag ist am 28. Dezember 1951 errichtet. Gegenstand des Unternehmens ist: Der Großhandel mit Schrott, Nutzeisen, Legierungen und Legierungsmetallen, Erzen, metal- Uschen Rückständen, ferner die Bearbeitung und Verwertung sowie die Sortierung der vorgenannten Materialien, der Abbruch industrieller und sonstiger Anlagen sowie die Verwertung aller dabei anfallencen Ma- terialien. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweigniederlassungen zu errich- ten. Das Stammkapital beträgt 100 00 DM. Geschäftsführer ist: Reinhard Berner, Kaufmann, Düsseldorf. sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer gemeinschaftlich oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten. Kurt Pfister in Edingen hat Gesamtprokura unter Beschrän- kung auf die Zweigniederlassung Mannheim. Er ist mit einem Geschäfts- führer oder einem anderen Prokuristen vertretungsberechtigt. B 1018— 27. 10. 1956 Rhenus Kraftverkehr Gesellschaft mit beschränk⸗ ter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in MANNHEIM, Zweig niederlassung der Firma Rhenus Kraftverkehr Gesellschaft mit be- schränkter Haftung mit dem Sitz in Frankfurt/Main.(Geschäftslokal; Mannheim, Rheinkaistraße 2). Der Gesellschaftsvertrag ist am 19. Juni 1935 abgeschlossen, durch Beschlüsse der Gesellschafterversammlung vom 26. Juni 1935 und 9. Juli 1938, 12. Juli 1933, 27. Dezember 1938 und 23. Sep- tember 1950 geändert. Durch Beschluß der Gesellschafter versammlung vom 17. August 1956 ist der Gesellschaftsvertrag im ganzen neu gefaßt. Gegenstand des Unternehmens ist: Der Betrieb des Lastkraftwagenver- kehrs und der damit mittelbar oder unmittelbar zusammenhängenden Geschäfte. Das Stammkapital beträgt 200 d%% DM. Geschäftsführer ist: Heinrich Herz, Direktor, Mannheim., Sind mehrere Geschäftsführer be- stellt, so wird die Gesellschaft vertreten durch zwei Geschäftsführer ocker einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Oeffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft werden im Bundesanzeiger erlassen. Veränderungen: B 40— 30. 10. 1956 Raab Karcher Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(L 10, 12). Gesamtprokura mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen hat Jürgen Thiel, Mannheim. B 79— 27. 10. 1956 Fettsäure- und Glycerin-Fabrik Zweigniederlassung der Scheidemandel- Motard- werke Aktiengesellschaft in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Berlin. Durch Beschluß der Hauptver- sammlung vom 20. Juli 1956 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 20. Juli 1961 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 1 000 0% DN ckurch Ausgabe neuer Aktien gegen Geld- oder Sacheinlagen unter Aus- schluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen.(Geneh- migtes Kapital). 8 3 der Satzung(Grundkapital) ist durch Beifügung der neuen Absätze 5 und s entsprechend ergänzt. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Charlotten- burg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 17/6 bekanntgemacht. H 118— 30. 10. 1956 Jsolation Aktiengesellschaft in Mannheim Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 286. September 1956 ist das Grund- kapital um 2 500 00 DM auf 4 000 00 DM erhöht und 3 Absatz 1 der Satzung entsprechend geändert. Die Kapitalerhöhung ist durchgeführt. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Die neuen Aktien werden zum Nennbetrag ausgegeben. Das Grundkapital ist nunmehr eingeteilt in 2000 Stück Aktien zu je 2 00 DM. Bezüglich der Sacheinlage wird auf die beim Registergericht eingereichte notarielle Urkunde vom 26. Sep- tember 1956 Bezug genommen. B 169— 30. 10. 1956 Jakob Herschler& Co., Gesellschaft mt bdeschränk- ter Haftung in Mannheim(Neckarau, Voltastraße 3/5). Die Prokura an Anton Falk ist erloschen. B 295— 30. 10. 1956 C. F. Boehringer& Soehne Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim(Waldhof), Curt G. Engelhorn, Dipl. chemie-Ingenieur in Mannheim ist zum stellvertretenden Geschäftsführer bestellt, seine Prokura ist erloschen. Die Gesamtprokuristen Dr. Hans E. Köbner, Adolf Geck, Richard Heckmann und Lorenz Holzer sind auch mit einem ordentlichen Geschäftsführer vertretungsberecntigt. B 505— 29. 10. 1956„Ligrowa“ Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Herstellung chemischer Erzeugnisse in Mannheim(Waldhof, Sandhofer Straße 1163). Die Gesellschaft ist aufgelöst. Dr. phil. Werner Keller und Philipp P. Schneider sind nicht mehr Geschäftsführer. Adolf Geck, Prokürist in Mannheim, ist zum Liauidator bestellt. Für die vielen Beweise herzlicher Anteil- nahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Hier können Sie Anzelgen zu Originol-Taritpreisen aufgeben: Straub die schönen Kranz- und Blumenspenden, dem Münnerwerk, der die dem Verstorbenen das letzte Almenhof: HR. Schimpf, Brentanostroße l? Math. Straub geb. Ensinger und alle Angehörigen Neckarau Anito Groß, vormols Göppinger, Fischerstroße! Rheinau: Chr. Groll, Inn. Lozia eilnahme, die zahlreichen Kranz- Oorler, Dönischer Tisch 21 1 n Dank zu „ 5 Neckarstadt: Hans Portenkirchner, Waldhofstraße! 5 Neckorstadt-Ost: Heinz Baumonn, Friedrich- Ebert. Straße 46 Woldhof: Ad. Heim, Oppauer Str. 28 annten. Sandhofen: Kitsch, Sandh. Str. 323.325 . Schõnqusiedlung: Gertrud Kremer, Kattowitzer Zeile 18 Lampertheim: Emrich& Lindner Kaiserstroße 1? Lorsch: Erich Horn, Am Marktplatz feudenheim: Frou Speer, Hauptstraße 69(Schorpp-Filicle] November 1956 8 Kütertal: Jakob Geiger, Haſtepunlt Zeit 10,80 Käfertal- Süd: Albert Blatt, 1100 5 1 Dörkheimer Stroße Il Seckenheim: Wilhelm Hartmann, VVV 13.00 Hobvptstratze 80 555 N Friedrichsfeld: Volentin Ihrig, Hagendber Straße 22 teichplatz 1 0 todenburg- Neckorhousen: Hens Schmieg, todenborg, Stevertsttoße 3 umstraße 22 0 Schriesheim: Georg Knöpple, Lodenburger Str. 32, fel. 319 3 14.00 8 1 nieidelberg: Heidelberger logeblaft, Brunnengosse 18-24 „„ 100 3 0— dleidibg.Rohtboch: Fritz Bollmeyer, Karlsroher Strobe 51 MRT EN Seite 14 MORGEN Dienstag, 6. Flüchtlingsstrom aus Ungarn versiegt An der österreichisch- ungarischen Grenze ist der Eiserne Vorhang wieder niedergegangen Wien, 5. November 5 Ber Eiserne Vorhang hat sich zwischen Ngarn und Oesterreich wieder gesenkt. Der Flüchtlingsstrom der letzten 48 Stunden ist Verslegt, nür noch nachts versuchen einige Verzweifelte das Land zu verlassen, das Land, in dem jetzt wieder Terror und Will- Kür herrschen. Sowjetische Panze rregimenter und kommunistische ungarische Soldaten haben die Grenze abgeriegelt. 5 Aber noch in der letzten Nacht war das Bild in allen Dörfern und Ortschaften ent- Tang der Grenze das gleiche: Flüchtlinge, das Entsetzen in den Augen, strömten über die Grenze, um ihr nacktes Leben zu retten. Frauen, Kinder, Männer, mit den wenige Habseligkeiten, die man in höchster Elle Zusammenraffen kann. Bauern auf ihren R PFPEIFEE UND ISARETTE Planwagen, die wirr mit Gerät und Menschen beladen waren, Arbeiter, die nichts mithatten Als einen Mantel, weinende Kinder, ein Pro- fessor, der einen Koffer mit Büchern trug, sein wichtigstes Hab und Gut. Erschütternde Szenen spielten sich an den Grenzübergängen von Schattendorf und Klingenbach ab, wo Freiheitskämpfer ihre Frauen und Kinder nach Oesterreich brach- ten und dann zurückkehrten nach Ungarn, um den aussichtslosen Kampf bis zum bit- teren Ende weiterzukämpfen. Erschütternd war die Stille und Ruhe, in der sich die Flucht vollzog. Selten nur sagten die Flüchtlinge etwas. Aber sie fragten:„Wo i§t die NATO? Wo ist Eure Hilfe? Wir haben Eure Rundfunksendungen gehört. Wir haben en die Freiheit geglaubt. Wir haben ge- Kämpft. Aber Ihr habt uns nicht geholfen. Es ist jetzt keine Zeit für Konferenzen, für Besprechungen. Gebt uns Waffen. Schickt Eure Bomber. Wo bleibt Eure Hilfe. Helft uns, den sowjetischen Terror zu zerschlagen, der jetzt unsere wiedergewonnene Freiheit überrollt.“ In Oesterreich wird alles getan, um den Flüchtlingen zu helfen. Vom Internationalen Roten Kreuz und von der österreichischen Regierung wurden in aller Eile Flüchtlings- lager errichtet. An der Grenze warten Oster- reicher in ihren Privatwagen, mit Taxis und Omnibussen auf die Flüchtlinge und trans- portieren sie in die Lager. Freiwillige Helfer sind Tag und Nacht unterwegs und helfen, Wo es zu helfen gilt. Unter den Flüchtlingen sind auch mehrere Hundert Freiheitskämpfer, die mit ihren Waf- ken auf österreichisches Gebiet kamen und um Asyl nachsuchten. Sie wurden entwaffnet und in die Lager gebracht. Viele kamen zu- Sammen mit ihren Angehörigen. Die meisten Aber Wissen nicht, was aus ihren Familien geworden ist. Und dies ist die große Tragik, die aus der wieder gesperrten Grenze erwächst. Fa- milien sind getrennt worden, Mütter suchen ihre Kinder, Söhne ihre Väter. Die hier im Westen sind, wissen nicht, was aus ihren Angehörigen in Ungarn wird. Sie können nur hoffen. Sowjets hatten Angst vor Diphtherie Ein Konvoi von 22 Fahrzeugen passierte am Montagmittag bei Nickelsdorf die öster- reichisch- ungarische Grenze. Er kam aus Magyarovar(Ungarisch- Altenburg) und hatte von den sowjetischen Stellen die Ge- nehmigung zum Verlassen Ungarns erhal- ten. Ihm gehörten etwa 100 Personen an, die am Freitag und Samstag versucht hat- ten, von Budapest nach Oesterreich zu ge- langen, bei Magyarovar aber von sowieti- schen Truppen an der Weiterreise gehindert worden waren. In den vollbesetzten Autos waren etwa 27 Amerikaner, meist Angehörige der USA- Botschaft in Budapest mit ihren Familien, sowie etwa 16 Angehörige des Schwedischen Roten Kreuzes, einige Mitglieder des Baye- rischen Roten Kreuzes und Italiener, Oster- reicher, Franzosen und Holländer. Die Reisenden waren zwei bis drei Tage in Magyarovar festgehalten worden. Sie konnten sich in der Stadt frei bewegen und Waren in Privatquartieren untergebracht. Die Stadt durften sie während dieser Tage jedoch nicht verlassen. Nach Mitteilung von Dr. Lutz Vogel, einem Angehörigen des Bayerischen Roten Kreuzes, erteilten die Sowjets die Geneh- migung zur Ausreise, nachdem Kinder der amerikanischen Botschaftsangestellten krank geworden waren und man den Sowjets erklärt hatte, daß unter Umständen eine Diphtherie-Epidemie ausbrechen könnte. An der Spitze des Konvois fuhr bis zur Grenze ein gepanzerter sowjetischer Mann- schaftswagen mit aufgebautem Maschinen- gewehr., Vor dem Uebergang über die Grenze gab es noch eine Kontroverse mit den ungarischen Grenzwachen, die sich nach wie vor zu den Aufständischen be- kannten. Diese 15 Mann erklärten, sie lie- Ben den Konvoi durch, der sowjetische Mannschaftswagen müsse aber verschwin- den. Nach einem längeren Hin und Her fuhr der Wagen tatsächlich zurück, und der Konvoi konnte die Grenze passieren. Die sowjetischen Stellungen zwischen Nickelsdorf und Hegyesholom verlaufen nur Wenige hundert Meter hinter dem ungari- schen Zollhaus. Sie sind dreifach gestaffelt und bestehen aus MG-Nestern und Panzer- sperren. Die MG-Nester sollen zum Teil auch bereits mit ungarischen Kommunisten besetzt sein. Die aus Freiheitskämpfern be- stehende ungarische Grenzwache hat er- klärt, sie werde sich bis zum letzten weh- ren, wenn die Sowjets sie angreifen sollten. (AP/dpa) UNESCO- Vollversammlung in Neu Delhi eröffnet Neu Delhi.(dpa) Unter dem Schatten der Ereignisse im Nahen Osten und in Ungarn begann am Montag in Neu Delhi die neunte Vollversammlung der UNESCO. Die Sitzung brachte zugleich das Eingeständnis des indi- schen Erziehungsministers Azad, daß die UNO- Organisation für Erziehung, Wissen- schaft und Kultur noch weit davon entfernt sei, jenen Geist des Friedens aufzubauen, für den sie ins Leben gerufen wurde. Der Exekutivausschuß der UNESCO hatte vor der Eröffnung der Vollversamm- lung beschlossen, in die vorläufige Tages- ordnung noch zusätzlich eine Beschwerde Griechenlands darüber aufzunehmen, daß Großbritannien die griechische Erziehung auf Zypern störe. Der Antrag wurde mit elf Stimmen gegen die Stimmen Großbritan- niens, der USA und Dänemarks angenom- men. Drohungen in Bulgarien Schärfste Maßnahmen im Falle eines Aufstandes Wien.(AP) Die bulgarische Zeitung „Zemedelso Zname“ betont in einer jetzt in Wien eingetroffenen Ausgabe, wenn jemand versuchen sollte, die„heilige Freundschaft des bulgarischen Volkes zur Sowjetunion „zu erschüttern oder unser Volksregime an- zutasten, dann wird eisern zurückgeschlagen werden. Unser Volk hat nicht die Absicht, der Reaktion auch nur die geringste Mög- lichkeit zu geben, ihr Haupt zu erheben.“ Das in Sofia erscheinende Blatt wies darauf hin, daß„in den Ländern des So- zialismus mit mehr oder weniger Erfolg unaufhörlich um die Beseitigung der Mängel gekämpft wird, die naturgemäß unser Leben auf dem Weg der großen Erneuerung beglei- ten. Gerade dieser Umstand versetze aber die äuberen Feinde und diejenigen, die noch unter uns leben, in Panik. Sie sind Aktiyv geworden. Aktiv sind auch die klein- bürgerlichen Elemente und die voreingenom- mene Verneiner alles Guten geworden.“ Sie glaubten, der Augenblick sei gekommen und die inneren Feinde hätten begonnen,„alle möglichen Gerüchte anläßlich diesen oder jenen Ereignisses in ihren Zentralen zu fabrizieren, um Verwirrung und Mißtrauen zu säen.“ Sie würden„rosige Versprechun- gen“ machen und„bisher unbekannte Kapa- zitäten des Marxismus-Leninismus“ empfeh- len„neue Formen.“ Radio Sofla hatte vor einigen Tagen ge- meldet, daß die Sowjetunion auf Bitten der bulgarischen Regierung„die nötigen Men- gen“ von Weizen für den Bedarf des Landes „bis zur neuen Ernte“ leihweise zur Ver- fügung gestellt habe. In der von Radio Sofia zitierten amtlichen Mitteilung heißt es, daß die diesjährige Getreideernte in Bulgarien infolge der ungünstigen Witterungsverhält- nisse verhältnismäßig niedrig gewesen sei. Die Regierung werde den landwirtschaft- lichen Kooperativen leihweise Getreide zur Verfügung stellen und für den Bedarf der Bevölkerung groge Mengen von Mehl frei- geben. November 1956. Nr. N Ungarische Flüchtlinge auf dem Weg nach Westen Ollenhauer rechnet mit den Sowjets ab Heftiger Angriff wegen Ungarn/ Forderung nach Ruhe in Nahost Bombay.(AP/ dpa) Der erste Vorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer, hat am Sonn- tag in einer Ansprache vor dem Kongreß der asiatischen Sozialisten in Bombay die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen im Nahen Osten gefordert. Außerdem schlug der SPD-Vorsitzende eine allmähliche Ab- rüstung, das sofortige Verbot von Atom- bombenversuchen und engere wirtschaft- liche Zusammenarbeit zur friedlichen Nut- zung der Atomenergie vor. In scharfen Worten rechnete Ollenhauer mit dem sowjetischen Kommunismus ab, dessen ganze Brutalität sich jetzt wieder in Ungarn gezeigt habe. Der Kapitalismus dürfe nicht mehr alleine für sich das trau- rige Recht beanspruchen, die Menschen aus- zunutzen.„Der Kommunismus, wie ihn die Sowjets in ihrer Einflußsphäre praktizieren, ist ein ebenso verurteilungswürdiges System. Alle Arten der Ausbeutung, einschließlich der militärischen Unterwerfung ganzer Völker, werden vom Sowjetkommunismus angewendet.“ Der indische Präsident des Sozialisten- kongresses, Ub Swe, betonte in einer Rede, England und Frankreich auf der einen und die Sowjetunion auf der anderen Seite„zer- stören gemeinsam und aus ähnlichen Moti- ven die Grundlagen der Vereinten Natio- nen“, Unter den Mißfallensäußerungen der Delegierten aus rund 35 asiatischen, afri- kanischen und eurepäischen Ländern betonte Swe, daß England und Frankreich durch ihre Intervention im Nahen Osten„die morali- schen EFhrbegriffe und die menschliche An- ständigkeit, auf denen einst die Vereinten Nationen gegründet wurden, erschüttern Die Sowjetunion aber habe mit ihrem 10 gehen gegen die freiheitsliebenden Ungar „zur verabscheuungswürdigsten Form 5 Kolonialismus“ Zuflucht genommen. Die Konferenz asiatischer Sozialistischer Parteien appellierte später an die U0 „Mittel und Wege zu finden, um den Frieden im Nahen Osten wiederherzustellen“ Die Resolution wurde ohne Gegenstimmen ange. nommen. Israel und Pakistan enthielten Sch der Stimme. Die asiatischen sozialistischen Parteien verurteilten in ihrer Entschliebung den israelischen„Uebergriff und die Beet. zung ägyptischen Gebiets“ und die unproro- zierte und zynische Intervention britisch. französischer Streitkräfte“. Sie fordern den Rückzug der Invasionstruppen. Der ehemalige israelische Außenminister Moshe Sharett, der die israelische Delegation auf der Konferenz führt, sprach die Hoff. nung aus, daß die Konferenz seine Haltung verstehen werde. Der pakistanische Dele- gierte begründete seine Stimmenthaltung mit dem Wunsch Pakistans nach einer viel stärkeren Verurteilung Israels“. UNO- Vollversammlung tritt heute wieder zusammen UNO- New Vork, 6. Noy.(dpa) Die Vol. versammlung der Vereinten Nationen tin auf Antrag der afrikanisch-asiatischen Staatengruppe am heutigen Dienstagfrin 2.00 Uhr MEZ zu einer neuen Sondersitzung zusammen, um neue Maßnahmen zur Bei- legung des Nahost-Konflikts zu beraten. Der zeitgemäße Rasier- apparat in einem Stöck * in Milch getränk muß ja guf sein! Wäre OVOMälHIN E sonst schon seit 28 Jahren die einzige offtzielle Kruffnahrung för die Olympid-Kämpfer aller Nationen? Allein diese Tatsache beweist, wie einzigartig gut OVOMALIHIN E auch för alle ist, die zu Hause, in der Schule und trotz schwerer Arbeit Trinken nuch Sie schon zum früh- sröck dis wohlschmeckende und gesunde IG VOMAII Stellenangebote Dieses notförliche Kreff. Sn Kreislaufſtörungen werden oft verursacht durch vernderten Blutdruck— Aclernverkalkung und vorzeltiges Altem. Sie sind häufig begleitet v. Kopfschmerzen, Benommenheit, nervösen Herzbeschwerden, Ohrensausen, Angst- und Schwindelgefül, Leistungsrückgang, Schlaflosigkeit u. Reizbarkeit. Hier empfiehlt sich Hämeskleran, immer wieder Hömeskleran, das sinnvolle, hochwirksame Spezifikum. Schon Hunderttausende l gebrauchten dieses völlig unschädliche Mittel aus einem Blutsalz- Grundkomplex mit herzstärkenden und blutdruckregulierenden Pro- gen, jetzt noch ganz besonders bereichert durch zwei v. d. neuest. Mit be gg duftet angenehm und ngt schnell ond nach. Forschung als überragend kreislaufwirksam erkannte 8 5 e halti ſiebsamen d. berühmte Rutin gegen Brüchigwerden der Adern. Packung m N 8 70 Tabletten DM 2.30 nur in Apotheken. Interess. Druckschrift H— Kötpergeruch. För ge · kostenlos. Fabrik pharm. Präparate Carl Bühlerz Kaustzu pflegte Menscheneine erfrischende Wohltat noch jedem Woschen. 19 2 Stellengesuche Streudose DM 2. Nach föllbeutel DM 1.25 Jg. Herren-Friseur sucht Stellung. Jg. Frau sucht einige stungen auß ö Angeb. unt. Nr. 03705 an den Verl.] stelle, Büro oder e Jg. 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WaCHTER. Telefon 4 28 34. Rheinnäuserstraße 51753 Keine Bettcouch, sondern ein normales Bett und eine Couch Kein abendliches Bettenmachen Uhlandstraße 7 Feuerwache) Seite 16 MORGEN Die kleinen Unvollkommenheiten/ Von beter Bomm Wenn ein Knabe sechzehn geworden ist, beginnt er, die Biographien großer Männer zu lesen, um ihnen ähnlich zu werden. Wenn er sechzig geworden ist, liest er die Biographien grober Männer, um festzustellen, daß sie ihm Ahnlich sind. Der Knabe begeistert sich an der Vollkommenheit großer Mänr der alte Mann ist entzückt von ihren Unvollkommen- heiten. Daß Goethe sich mit zweiundachtzig Jahren in ein hübsches junges Ding ver- lebte, ist das graziöseste Vermächtnis, das je ein weiser Mann der Nachwelt hinter- lassen hat. Durch nichts hat er sich besser dagegen geschützt, von den Dummköpfen migverstanden zu werden, als daß er zeigte, daß eine hinreißende Torheit in des Men- schen Brust neben der vollkommensten Weis- heit Raum hat. Zweifellos ist das hübsche junge Ding dem alten Weisen als ein vollkommenes Geschöpf erschienen. Darin liegt ja die Verzauberung der Liebe. Aber wie mag er entzückt gewesen sein, als er entdeckte, daß das vollkommene Geschöpf eine ziemlich unvollkommene Orthographie schrieb. Nichts an dem Liebes- brief einer Frau ist so liebenswert wie eine Ungeschicklichkeit des Stiles, dieses kleine Stottern des Herzens, welches gerade durch die Unvollkommenheit des Ausdrucks die Vollkommenheit des Gefühles beweist. Nichts auch im Gesicht einer schönen Frau macht die Vollkommenheit so eklatant wie einige Sommersprossen. Ein so gescheites Jahrhundert wie das XVIII. hatte ver- standen, daß die vollkommene Schönheit das Auge blendet und nur zu einer Art von starrer Bewunderung führen könne. So klebte man, um die Vollkommenheit wenig- stens ein wenig zu bedecken, ein oder zwei Pflästerchen auf, winzige kleine Kleckschen der Unvollkommenheit, Landeplätze für die Schmetterlinge des Entzückens. Die Vollkommenheit von Schönheits- Königinnen erschreckt uns. Sie sind zu voll- „Elektra“ im Zimmer interessanter Giraudoux in Heidelberg Jean Giraudoux'„Elektra“ ist ein poe- tischer Kommentar zur Atriden-Tragödie der Antike. Sein existentialistisch- psycho- analytisches Lehrstück, das die menschlichen Vorstellungen von Ethik und Moral vermit- tels sanfter Ironie und poesievoller Ent- hüllungen in ihrer ganzen Brüchigkeit be- leuchtet, kommt zu dem Ergebnis, daß die Gesetze der Natur sich nicht durch willkür- liche Spielregeln lenken lassen. Mit anmutig Kapriziöser Umständlichkeit und liebens- Würdig verschlungenem Witz beweist es, daß die absolute Gerechtigkeit, an die die fana- tische Elektra glaubt, am Ende tödlich ist. Um ihre Rache an dem Mörder des Vaters vollenden zu können, weiht sie Argos dem Untergang. Giraudoux wäre ein Kompromiß lieber gewesen... Nun ist sein Stück mit der Fracht seiner Gedanken und Nachdenk- lichkeiten ein wenig spröde, wenn man es der Aufführung auf dem Theater aussetzt, Und wohl überall, wo man es zu spielen ver- Suüchts— so auch in Mannheim, wo sich Heinrich Sauer im April vorigen Jahres damit verabschiedete—, war man ein wenig enttäuscht, daß die blumige Sprache und die reizvolle Garnierung, die kunstvolle Poesie und der tiefsinnige Klingklang, eben alle die feinen literarischen Delikatessen, auf der Szene an Glanz verlieren, den Mangel an dramatischen Entwicklungen nicht über- decken können. Jetzt bei der Inszenierung Gillis van Rappards im Heidelberger Zim- mertheater, im unmittelbaren Gegenüber mit dem Bühnengeschehen, zeigte sich Girau- doux geistvolle Auseinandersetzung mit Freude, Liebe, Bitterkeit und Haß über- raschend doch leichter zugänglich, und es scheint fast, als könnte die intime Atmo- sphäre des Zimmertheaters die ideale Platt- korm für die dramatische Darstellung dieser S0 französischen„Elektra“ sein. Daß es die Heidelberger Aufführung nicht sein konnte, Jag en ihrer Unausgereiftheit; sie war trotz mancher schöner Ansätze(einer in ihrem Jugendlichen Eifern überzeugenden Elektra, die Ute Zimmermann verkörperte, und dem wie aus dem Stegreif philosophierenden Bettler Siegfried Kirstens) noch nicht richtig zusammengewachsen, bedürfte noch einiger Korrekturen(Klytemnästra und das Buffo- Dar) und sollte noch sorgsamer ausgewogen Werden. Sie hat alle Chancen in sich, eine Sute Aufführung zu werden, gi kommen. Fassadengeschöpfe mit trischer Seele. Der vollkommenen Schönheit der Schön- heitskönigin entspricht die vollkommene Dummheit ihrer Bewunderer. Diese Feststellung erlaubt, zu vermuten, daß Paris dumm war. Er liebte die Voll- kommenheit. Welch beklagenswerte Folgen hat das für die Menschheit gehabt. Nachdem Aphrodite von Paris den Gol- denen Apfel empfangen hatte, war sie ver- pflichtet, ihm die schönste Frau der Welt zu verschaffen. Da sie eine Göttin war, wählte sie natürlich eine vollkommen schöne Frau. Sicherlich hätte Helena in Kalifornien Succes gehabt und die ganze Küste rauf und runter die ersten Preise abgemäht. Aber daß diese Vollkommenheit dem Paris gefiel. Als er den Goldenen Apfel der Aphrodite gab und nicht der Athena und nicht der Hera, hat er sich nicht dümmer benommen als jeder Mann in seiner Lage sich benom- men hätte. Hat nicht Sokrates bei Aspasia die Weisheit vergessen und Caesar bei Cleo- batra den Ruhm? So unvollkommen durfte er schon sein. Aber daß er nicht wenigstens So gescheit war, daß er ein Faible für Som- mersprossen hatte! tellen wir uns die Szene vor, wie sie sich abgespielt hätte, wenn Paris ein wenig gescheiter gewesen wäre. Aphrodite, nachdem sie den Goldenen Apfel empfangen hatte, hüllt also unseren gescheiten Paris in eine Fieselerstorchwolke und landet mit ihm auf dem Dache des Palastes des Menelaus, wo Helena soeben eine Dauerwelle bekommen hat. Voller Stolz zeigt Aphrodite dem Paris sein Preis- Schäfchen, bereit, es für ihn ins trockene zu bringen. Tatsächlich ist Helena von der gleichen vollkommenen Schönheit wie Aphrodite selbst. symme- Paris versinkt in starre Bewunderung. Die Göttin wartet. Aber der gescheite Jüng- ling rührt sich nicht. Schließlich stößt die Göttin ihn leise mit dem vollkommenen Fin- Ser an. Da entringt sich dem gescheiten Jüngling ein Seufzer:„Wenn sie doch wenig- stens ein paar kleine Sommersprossen hätte.. Und dann bricht er, geblendet, in Tränen der Bewunderung aus. Nunmehr erstarrt die Göttin. Sie begreift, daß eine Frau, deren Schönheit weniger voll- kommen ist, als ihre eigene, liebenswerter sein kann als die Göttin der Liebe selbst. Das natürlich bringt sie in Rage. Keine Frau verträgt so etwas. wütend wirft sie der schö- nen Helena einige Sommersprossen ins Ge- sicht, darunter ein ganz kleines süßes Sprößß- chen mitten auf die Nase. Und dann ver- schwindet sie. Die Entführung findet nicht statt. Paris wird ein unglücklicher Liebhaber — et la guerre de Troie n'aura pas lieu. Aber leider eben, Paris machte sich nichts aus Sommersprossen. Er nahm die vollkom- mene Schönheit. Die Spannungen im öst- lichen Mittelmeer verschärften sich von Tag zu Tag. Selbst Giraudoux' Eingreifen in die Verhandlungen nach der Landung der grie- chischen Vorausabteilung in der Ebene von Troje, konnte das Unglück nicht mehr auf- halten. Und so fand der Trojanische Krieg eben statt. 2 Balzac machte Schulden. Litaipe liebte die Trunkenheit. Ludwig XIV. war eitel, Sokra- tes gab seiner Frau kein Haushaltsgeld. Byron war leichtsinnig. Talleyrand war geldgierig. Diogenes war faul. Was für eine kostbare und beruhigende Kollektion von kleinen Unvollkommenheiten. Man möchte wirklich fragen, ob nicht die kleinen Unvollkommenheiten für die Taten der großen Männer ebenso wichtig sind wie ihre großen Vollkommenheiten. Wenn Balzac ein reicher Mann gewesen wäre, hätte er mehr Geschäfte gemacht und weniger Romane geschrieben. Wenn Litaipe den Wein nicht so geliebt hätte, niemals hätte er im Rausche des Kaisers Gewänder an einen Bettler verschenkt. Er wäre ein Hof- schranze geworden.. Die Eitelkeit Ludwigs XIV. daute ver- sailles. Daß Sokrates das Haushaltsgeld nie zusammenbringen konnte, vielleicht hat ge- rade das ihn vor dem Hochmut bewahrt, sich für vollkommen zu halten. Byrons Leicht- sinn befreite das Volk der Griechen von der Türkenherrschaft. Talleyrands Geldgier ließ ihn die Regimes überdauern. So konnte er auf dem Wiener Kongreß Frankreich retten. Und Diogenes, wenn er nicht so faul gewesen wäre, niemals wäre er so weise geworden. Ein großer Mann kann eine kleine Un- vollkommenheit sich leisten. Aber Balzac durfte nicht faul sein. Er besaß die Tugend des Fleißes. Diogenes durfte nicht dem Bac- chus dienen. Er besaß die Tugend der Ent- haltsamkeit. Sokrates durfte nicht geldgierig sein. Ein geldgieriger Sokrates hätte nie- mals die Jugend belehren können. Wenn wir entzückt sind von den Unvollkommenheiten eines großen Mannes, so sind wir darüber entzückt, wie ausgezeichnet seine Laster zu seinen Tugenden passen. Wir leider, wir können uns nicht viel leisten. Aber wenigstens das sollten wir zu erreichen versuchen, daß die Tugenden, die wir uns anschaffen, zu den Lastern passen, welche wir haben. Dies ist die einzige Mög- lichkeit, großen Männern nachzuahmen, wenn man selbst keiner ist. Wenn der Knabe mit sechzehn die Vollkommenheit großer Männer bewundert, weiß er noch nicht, wie viele Schlachten er verlieren wird in dem lebenslangen Krieg zwischen Tugend und Laster. Wenn der Mann mit sechzig von den kleinen Unvollkommenheiten der großen Männer entzückt ist, so erinnert er sich mit Stolz und einiger Rührung der kleinen Ge- fechte, die er in dem lebenslangen Krieg zu- weilen gewonnen hat.“ Von sechzehn bis sechzig ist nur ein Leben. Es geht dahin voller kleiner Unvoll- kommenheiten. Was aber vollkommen sein kann an der Schwelle des Alters, und was von den Sechzig bis zu den Sechzehn zurück- reicht, das ist ein kleines Lächeln über die kleinen Unvollkommenheiten des großen Lebens. Die Kinder des Agamemmnon Ute Zimmermann(Elek- tra) und Arnold Richter (Aegist) in Gillis van Rup- pards Inszenierung der „Elektra“ von Jean Girau- douæ im Heidelberger Zim- mertkeater. Foto: Bernd Meyer-Orth Dienstag, 6. November 1936 Ar Es Wird eWas für die Kunst getan „Deutsche Kunstpreisträger“ in einer umfangreichen Ausstellung Recklinghausens Museumsdirektor T. Gro- chowiak hatte einen guten Einfall: eine Kunstausstellung zusammenzutragen, die nur aus Arbeiten von ost- und westdeut- schen Malern, Graphikern und Bildhauern besteht, die seit Kriegsende preisgekrönt wurden. Er setzte sich mit Regierungs- und Verwaltungsstellen jenseits und diesseits des Eisernen Vorhangs in Verbindung, von de- nen er wußte oder annahm, daß sie seit 1945 Kunstpreise verliehen haben. Dabei sammelte er überraschende Kenntnisse: zum Beispiel gibt es keinè zentrale Stelle, an der jeder zur Verleihung gekommene oder aus- geschriebene Kunstpreis registriert wird. Es fehlt eben das Bundeskultus ministerium So ging es in Recklinghausen ans Suchen und Ueberlegen, an dem sich Behörden und Künstler beteiligten: da hat doch mal der und der einen Preis erhalten und, ach ja, der ist doch auch irgendwann ausgezeichnet worden.. Ein schwieriges Unterfangen. Schließlich hatte man für die Bundes- republik 113 verschieden zusammengesetzte Gremien ermittelt, die die Aufgabe hatten, aus tausenden künstlerischer Arbeiten 220 auszuwählen, von denen jede einen der 45 bekanntgewordenen Kunstpreise erhielt. Auch die übrigen Angaben über die Kunstpreise wurden in Erfahrung gebracht: ihre Namen und ihre Art— ob mit ihnen einzelne Ar- beiten oder das Gesamtschaffen eines Künst- lers oder einer Künstlergruppe ausgezeich- net wird, ob es sich um einen Geldpreis handelt, über den der Ausgezeichnete nach Belieben verfügen kann oder ob die ihm zu- erkannte Summe zweckgebunden(etwa für eine Studienreise) ist, ob Plaketten oder Urkunden verliehen werden, die mit und ohne finanzielle Beigabe üblich sind. Andere Einzelheiten geben Aufschluß über Häufig keit und Zeitpunkt der Preisverleihung (Viele Preise werden jährlich, andere nur alle zwei oder drei Jahre verteilt) und über Möglichkeiten, den Preis unter mehrere Künstler aufzuteilen oder ihn bei Mangel an Preis würdigen Werken gar nicht zu ver- geben. Mehr als tausend Juroren saßen in den 113 bundesdeutschen Kommissionen, die seit Kriegsende Kunstwerke für Preisverleihun- Sen ausgesucht haben, denn fast jede Jury ändert vor neuerlicher Preisverteilung ihre Zusammensetzung. Stifter der Preise sind öffentliche Stellen— die Bundesregierung, Landesregierungen, Stadtverwaltungen und private Unternehmen: Wirtschaftsver- bände der Industrie, Interessenverbände verschiedener Berufsgruppen, Vereinigun- gen unterschiedlicher Art. Mancher Preis ist jetzt schon zum zehnten Male verteilt wor- den und ist allgemein bekannt— von an- deren weiß die Oeffentlichkeit kaum etwas. Es gibt große, reiche Städte, die nur ge- ringe Summen für Kunstpreise auswerfen, und es gibt mit dem Oberschwäbischen Kunstpreis seit fünf Jahren einen mit 10 000 DM dotierten Preis, der jährlich verteilt wird und von den Kreisen Biberach, Ra- vensburg, Saulgau und Wangen gestiftet ist. Manche Großstadt sollte sich da ein Bei- Spiel nehmen! Für die bildende Kunst wird in der Bundesrepublik viel getan, wenn es auch oft bezweifelt wird. Diese Skepsis rührt von der Tatsache her, daß es keine zentrale Kunst- förderung durch ein Bundeskultusministe- rium gibt, sondern daß sie von vielen, oft fast unbekannten Stellen aus gewährt wird. Unsere Künstler haben der persönlichen Initiative von kunstinteressierten Verwal- tungsbeamten, Industriellen und anderen einflußreichen, zumeist fnanzstarken Per- sönlichkeiten viel zu danken. Museumsdirektor Grochowiak fuhr in die Sowjetzone und fand dort für seinen Aus- stellungsplan wohlwollendes Interesse. Man versprach eine Beteiligung zu gleichen Tei- jen und einen Ausstellungsraum in einer mitteldeutschen Stadt, um die Ausstellung nach Recklinghausen auch dort zu zeigen. Dann aber machten die Herren„von drü- ben“ eineg Gegenbesuch und zogen ihre Zu- sagen zurück. Denn da den 220 bei uns seit 1945 ausgezeichneten Werken nur ein gutes Dutzend mit ersten Preisen bedachter ost- zonaler Arbeiten gegenübersteht und die Verhältniszahlen der Kunstpreise ebenso unterschiedlich sind— unseren bis jetzt be- kannt gewordenen 45 Kunstpreisen, zu denen noch mancher bis zur Ausstellungseröffnung nicht ermittelte hinzugezählt werden muß, entsprechen in der DDR einschließlich des Nationalpreises nur acht Kunstpreise wünschte die mitteldeutsche Delegation keine Ausstellungsbeteiligung. Außerdem ver- sicherte sie, in Ost-Berlin, Dresden, Leipzig und Halle keinen geeigneten Raum für die Ausstellung zu besitzen. So beschränkt sich die Ausstellung „Deutsche Kunstpreisträger seit 1945“ auf die Bundesrepublik. Unter den 220 Werken begegnet man durchweg guten oder zumin- dest handwerklich sauberen Arbeiten aller Stilrichtungen. Die Namen der meisten in Recklinghausen Prominenten Gegenwartskünstler tauchen hier auf: irgendwo und irgendwann hat je⸗ der irgendeinen Kunstpreis erhalten, Da. neben gibt es Namen, die schon Wieder vergessen sind: Irrtum der Juroren oder nicht erfüllte Erwartungen, die in junge Künstler gesetzt wurden— wer will es heute schon entscheiden? Das Gefälle der Ausstellung ist groß denn die Urteilsmaßstäbe sind verschieden Von hervorragenden Werken bis zu Belang- losigkeiten ist alles zu sehen. Neben Gua tätsdifflerenzen frappiert die reiche Skala der Stilrichtungen. Besonders fortschrittlich ist in diesem Zusammenhang der Geschmack bei den Juroren des Kunstpreises der Stadt Berlin, bei Preisen Kölns, Krefelds, Rech- linghausens und des Deutschen Kritikerver- bandes— besonders konservativ urteilt mau in München und beim Hans- Thoma-Ge- dächtnis-Preis des baden-württembergischen Kultus ministeriums. Bei Auszeichnung ein- zelner Werke ist jeweils das betreffende Werk ausgestellt, bei einer Würdigung des Gesamtschaffens eine Arbeit aus dem Jaht der Preisverteilung. Die Fülle des Gezeig- ten, des in allen Fällen wohl bereits 2 anderer Stelle kritisch besprochenen Aus- stellungsgutes verbietet ein Eingehen au! Einzelheiten. Die Problematik von Kunstpreisen 1 einleuchtend: es hat immer Künstler gege- ben, die von ihren Zeitgenossen mißachtet und von der Nachwelt um so stärker ver- ehrt wurden, und es sind immer wieder Künstler zu Lebzeiten ausgezeichnet worden, deren Arbeiten vor späteren Generationen keinen Bestand haben. Die Ausstellung in Recklinghausen(h 2. Dezember) greift einen Fragenkomples auf, der eine Doktorarbeit wert wäre. Denn seit wann es Kunstpreise gibt und wie Miele es schon gab, die heute nicht mehr vertell werden, was sie im einzelnen für Bedingun- gen hatten oder noch haben, welche Fol. gen sie für die Ausgezeichneten und iht Künstlerische Entwicklung zeitigten— das alles und manches andere in diesem Zusam menhang ist nicht bekannt. Vielleicht gl diese Ausstellung den Anstoß zu solcher A. beit. Wünschenswert wäre außerdem, 55 sie in andere Städte wandern würde, dem das Publikum sich einmal dem gegenibe Sieht, was in den letzten zehn Jahren ot. ziell als Kunst ersten Ranges deklarte worden ist. Zustimmung und Ablehnung wird das Urteil der Juroren treffen Sonja Luyken Sloan Wilson: Der Mann im grauen Anzug Copyright by Wolfgang Krüger GmbH, Hamburg 85. Fortsetzung Ich kann es ihr noch nicht sagen, nicht heute, Ich will erst einmal abwarten, wie die Abstimmung über die neue Schule aus- Fällt. Wenm wir selbst dann finanziell besser dastehen, ist es nicht mehr ganz so schwer. Und was wird, wenn unser Siedlungspro- Sramm nicht klappt? dachte er. Dann sind wir auf mein Gehalt allein angewiesen; und kamm ich Betsy dann noch zumuten, es mit mer anderen Frau zu teilen, die ich da- mals im Kriege hatte? Das würde sie nicht tun— das könmte man auch von keiner Frau verlangen. Tom sah wieder zum Telephon hinüber. Er wünschte plötzlich, er brauchte Betsy nicht Sher au sehen, bis er nicht aufrichtig die Sache mit Maria beichten konnte— er wollte keine Geheimnisse mehr vor ihr haben. Plötzlich sehnte er sich nicht mehr heim. Er Tief Betsy an und teilte ihr mit, daß er bis Mittag noch in der Stadt bleiben müßte eine geschäftliche Verabredung. „Oh“, sagte sie enttäuscht.„Muß es denn Wirklich sein?“ „Leider ja.“ „Du, deine Stimme klingt so komisch? Ist etwas passiert?“ „Nein.“ „Bist du böse auf mich oder was? Wie sprichst du denn bloß?“ „Ich bin gar nicht böse“, sagte er.„Ich nig nur mit jemandem reden. Und es muß Wiräklich sein. Unbedingt.“ Vm zwölf Uhr dreißig stieg Tom also in einen der goldenen Fahrstühle, der mit ibm pis ins Erdgeschoß der Vereinigten Rund- Funkgesellschaft sank. An der Auskunft Warfete schon Caesar Gardella in einem dunkelblauen Straßgenanzug auf ibn. Er lächelte verlegen, als er Tom sah.„Gehen wir wieder zu dem Mexikaner?“ fragte er. „Sicher“, sagte Tom. Schweigend überquerten sie die Rocke- keller Plaza. Im Restaurant setzten sie sich in die gleiche Ecke wie neulich. „Zwei doppelte Whisky“, bestellte Tom beirn Kellner. Als die Gläser vor ihnen stan- den, fragte er Caesar:„Wissen Sie noch mehr über Maria?“ „Eben nur, daß sie und der Junge im Augenblick bei Ginas Verwandten sind“, sagte Caesar.„Gesund sind sie wohl. Ich weiß nicht, ob ich es richtig gemacht habe, aber ich wollte Sie vorher nicht unnötig..“ „Was haben Sie denm unternommen?“ „Ich habe Ginas Mutter geschrieben, daß ich Sie hier in New Vork zufällig getroffen hätte und daß sie bei Maria einmal herum- horchen sollte, ob sie etwas von Ihnen an- nehmen vrürde, falls Sie etwras übrig hätten.“ „Und was hat Maria geantwortet?“ „Sie hat einen Brief für Sie mitgeschickt. Ich habe ihn nicht geöffnet, aber Ginas Mutter meinte. „Sie haben einen Brief für mich?“ „Ja.“ Caesar fuhr mit der Hand in die Brusttasche und zog einen angeschmutzten Umschlag hervor, auf dem in schwarzen schrägen Tintenbuchstaben groß Toms Name gemalt war. Tom riß ihn auf. Um ein in Seidenpapier geschlagenes Photo war ein einziger Briefbogen gefaltet. Zuerst das Photo. Eine einfach gekleidete Frau, nicht mehr jung und ziemlich untersetzt, die eine entfernte Aehnlichkeit mit Maria hatte, neben ihr stand ein Junge, ein dünnes kleines Kerlchen, unverkennbar im Sonntagsstaat: Eine Mütze auf dem Kopf, ein Hemd mit breitem Kragen, ein knappes, zu eng gewor- denes Jäckchen und kurze Hosen. In den altmodischen Sachen mit dem schmalen grog3- äugigen Gesicht und der erschreckenden Familienähnlichkeit in Stirn, Nase und Mund, sah er genau wie eine der vergilbten Jugendaufnahmen des„Senators“ aus, die Toms Großmutter ihm als Kind so oft ge- zeigt hatte. Tom starrte das Bildchen an, schob es dann mit zitternder Hand zurück in den Umschlag und entfaltete den Brief. Wahrscheinlich hatte Maria jemandem dik- tiert— denn Grammatik und Orthographie waren korrekt. N „Lieber Tom“, las er,„ich tue es nicht gern, aber ich weiß keinen Rat mehr. Ich selbst brauchte keine Hilfe, aber der Junge. Wenn Du etwas für ihn tun könntest, wäre es ein wahres Geschenk des Himmels. Ich muß mich schämen, daß ich Dir so schreibe; Aber wir waren immer offen zueinander und Du wirst es schon verstehen. Der Junge braucht Hilfe, er ist so tüchtig und lernt gut. Ich schicke Dir ein Bild, das Louis ver- gamgenes Jahr gemacht hat. Und glaube bitte nicht, daß wir Dir Ungelegenheiten machen Wollen. Alles steht in Gottes Hand.“ Das Schreiben trug die Unterschrift„Maria Lapa“. Tom trank erst aus, ehe er das Blatt sorgsam wieder zusammenlegte und es mit dem Photo zurück in den Umschlag schob. Er steckte ihn in die Innentasche seines Jacketts, blickte dann auf und sah, daß Caesar inzwischen diskret die Wand betrach- tet hatte. Ein langes und schweres Schweigen folgte. „Caesar“, sagte Tom plötzlich.„kann ich einige Zeit darüber nachdenken?“ „Aber selbstverständlich, Mr, Rath“, be- teuerte Caesar.„Niemand übt irgendeinen Druck auf Sie aus. Wir möchten um keinen Preis, daß Sie irgend etwas unternehmen, Was Sie nicht können.“ „Wieviel, meinen Sie, müßte es sein?“ „Jeder Betrag wäre unschãtzbar! Gina und ich schicken ihrer Mutter jeden Monat zehn Dollar, das ist viel Geld drüben in Rom.“ „Was würde Maria wohl ungefähr brau- chen, um dem Jungen eine anständige Er- ziehung geben zu können?“ Caesar zuckte die Achseln.„Maria wird Wahrscheinlich bei Ginas Mutter wohnen bleiben“, überlegte er.„Wenn Sie— na— hundert Dollar im Monat erübrigen könmten, das würde wohl lamgen. Damit könnte sie den Jungen auf die höhere Schule schicken und dergleichen.“ „Ich muß Zeit haben, um das regeln zu können“, sagte Tom.„Hören Sie, Caesar, Sie sind immer ein anständiger Kerl gewesen. Ich muß das ja meiner Frau beibringen, das werden Sie verstehen. Und das wird gar nicht leicht sein. Ich brauche Zeit dazu.“ „Sicher, Mr. Rath“, sagte Caesar ernst- haft.„Für Maria ist im Augenblick ja auch gesorgt— das erledigt Ginas Mutter schon. Lassen Sie sich getrost Zeit.“ „Es karm aber Wochen dauern“, sagte Tom.„Ich muß den rechten Augenblick ab- warten, um meiner Frau davon zu erzählen.“ „Es geht müch ja eigentlich nichts an, Mr. Rath— aber machen Sie sich das Leben nicht unnötig schwer? Ich meine, müssen Sie es denn unbedingt Ihrer Frau erzählen?“ „Könmten Sie jeden Monat eine bestimmte Summe irgendwohin schicken, ohne daß Ihre Frau davon erführe?“. „Nein, bestimmt nicht. Aber hoffentlich haben Sie nicht allzuviel Unannehmlichkeiten dawon. Das wäre Maria bestimmt nicht recht.“ „Ich habe eine gute Frau“, sagte Tom.„Es wird schon gehen. Ich muß eben nur den richtigen Zeitpunkt abwarten.“ „Darf ich noch das Sagem, Mr. Rath. 25 Caesar unbeholfen.„Wir sind Innen dankbar— Maria, Gina und ich. Wir ie genau, daß niemand Sie dazu 0 Könnte. Ich weiß nicht, wie Sie darüber 9 0 ken— aber Gina und ich werden für beten, und Maria auch.“ 10 „Maria tut das längst“, sagte Tom.. hören Sie. Es kann eine ganze Weile dad i ehe ich mich wieder melde. Aber ich 5 7 dann zu Ihnen, und wir werden irsen 5 für Maria sorgen, wahrscheinlich über 1 Bank oder durch einen Rechtsanwalt 10 türlich schreibe ich ihr auch, aber 9 irgendeine feste Vereinbarung treffen. 41 schwieg verwirrt.„Es wäre ja für 1 nur eine Belastung, wenn wir uns J Monat schreiben müßten“, schloß er. 10 „Wenn nun Ihre Frau etwas dates i — Es ist wohl besser, ich schreibe es eher, als bis Sie klar sehen.“ 5 „Ja, warten wir noch so lange. Sie schwiegen, bis der Kellner ka nach ihren Wünschen fragte. von „Wollen Sie etwas essen?“ fragte 15 Caesar schüttelte den Kopf.„Ich wieder heim“, entschied er. 0 „Ich auch“, sagte Tom. Er berahik 0 Getränke, sie verließen das Restaure gen eilten nach verschiedenen Fäcttun Ten Den ganzen Nachmittag lang 7 90 rasende Kopfschmerzen. Er e d mit Arbeit zu betzuben und verbeg re über seinen regulären Abendzus, ten wer er im Hauptbahnhof auf den nächs 10 m ul j J 5 1 jeß 8 tete, ging er in eine Drogerie und lie g 255 en. Sie halfen ab zwei Aspirintabletten geben die Bar is nicht, also setzte er sich an ue, Alert Commodore Hotels und trank einen nach dem anderen. Als er endlich ankam, sah Betsy ihn erschreck n ble an.„Tommy, sagte 3 N f f t 3 recklic Us: 108? Du siehst ja schr Gortsetzune 2 Hause, und erste fol N Heraus verlag. arucke chetre Dr. K. Elchen Feuille les: H. Koch; Soziale H. Kim stellv. versel der be da di. fahrt pen d säben Im der B wegen stens Prem W. teidlig werde Eintr. Ee Wort Minis bekal bruch Aegy Angr Eden, Zeda Die 8 mir? nicht stät zurüc ernst Ihner ten, i welte moch Ee sterp: die E trupp der i geme werde Al bardi durch antwi. präsie und!: ter S So We Adder präs kanz zurũ nete