58/ N 0 — r tauchen nn hat je- alten. Da- on wieder oren oder in junge r will ez ist grog, erschieden. 2u Belang- ben Quali- iche Skala tschrittlich Geschmack der Stadt Ads, Reck⸗ Titikeryer- Irteilt man homa-Ge- bergischen mung ein- betreffende ligung des dem Jaht 8 Geꝛeig· bereits an enen Aus- gehen aul reisen dt stler gege · mißachtet arker ver⸗ er Wieder et worden, merationen ausen(0:5 enkomplen väre. Denn 1 wie viele hr verteilt Bedingun- elche Fol- und ihre en— das m Zusam- leicht gibt zolcher A- rdem, dab rde, damit gegenüber ahren off. deklariert Ablehnung . ja Luyken ä ath“, gage Ihnen alle Wir wissen inge rüber der. en für dd om.„A Ale dauelb ich Komm irgend über ene walt. Ne. er ich Il ekfen. f. ir uns 44 uns jelen er. gegen bel e es dich 5 kam ul gte Tom. „Ich m zahlte d urant uud gen davon Hatte Ion uchte; 1 4 te dal. ehren sten Wal d ließ 8 alfen abe e Bar de heimer Morgen usgeber: Mann e Druck: Mannheimer Groß- 8 eitung: H. Bauser. 81 * F. von Schillings: 5 ackermann; politik: W. Hertz- wirtschaft: F. O. Weber; peullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- lest H. Schneekloth; Kommunales: Dr. koch; Sport: K. Grein; Land: G. Serr; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; chef v. D.: O. Gentner; stellv.: W. Kirches. Banken; Südd. Bunk, Rhein-Main Bank. Städt. Spark. Bad. Kom.Landesbank, Bad. Bank, sämtl. heim. postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen) nh. Nr. 26 743. Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 48; Heidel- berg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Hdlbg. Tagehl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 80 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb. Streifbandbez. 3,50 DM zuzügl. 2,60 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Wwerbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr eee. II. Jahrgang Nr. 259/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 7. November 1956 8 London und Paris ordnen Eden verkündete den Entschluß im Unterhaus UNO- Polizeitruppe soll Sicherheitsaufgaben übernehmen/ Außenminister sollen Nahost-Problem endgültig regeln New Vork.(Ap) Großbritannien und Frankreich haben sich bereit- erklärt, ihre militärischen Aktionen in Aegypten abzubrechen. Dies wurde am Dienstagabend gleichzeitig vom Generalsekretär der Vereinten Natio- nen, Dag Hammarskjöld, sowie in London und Paris bekanntgegeben. Die Bedinqung, Feindseligkeiten einverstanden erklären, daß auch Aegypten und Israel sich mit der Einstellung der ist durch die vorherige Annahme des UNO-Appells vom Freitag durch diese beiden Staaten bereits erfüllt. Großbritannien und Frankreich teilten dem UNO- Generalsekretär mit, daß sie ihre Truppen angewiesen hätten, am Mittwochmorgen 01.00 Uhr MEZ das Feuer einzustellen, solange sie selbst nicht angegriffen würden. Wie Premierminister Eden im britischen Unterhaus erklärte, ist von London und Pa- ris die Bedingung gestellt worden, daß Ae- gypten bereit sein müsse, die Säuberung des Suezkanals von den darin durch Aegypten versenkten Schiffen durch technische Kräfte der beiden Westmächte vornehmen zu lassen, da dies äußerst dringlich für die Weltschiff- fahrt sei und die anglo- französischen Trup- pen die dafür notwendige Ausrüstung be- saßen. Im britischen Unterhaus begrüßte tosen- der Beifall der Labour-Opposition, die Eden wegen der Aktion gegen Aegypten schärf- stens angegriffen hatte, die Erklärung des Premierministers. Wie von Kreisen des französischen Ver- teidigungsministeriums mitgeteilt wurde, werden die anglo- französischen Truppen bei Eintritt der Waffenruhe die gesteckten Ziele nahezu erreicht haben und vielleicht schon in Ismailia, etwa in der Mitte der Kanalzone, stehen. Daß später die von den Vereinten Nationen beschlossene„Polizeitruppe“ aus Kontingenten neutraler kleinerer Mächte die britisch- französischen Truppen ablösen, ist nach Edens Ankündigung Voraussetzung des Waffenstillstandes. Aegypten hat sich auch damit bereits einverstanden erklärt, während das Einverständnis Israels in Lon- doner politischen Kreisen als wahrscheinlich bezeichnet wurde. In der Mitteilung der beiden Westmächte an Hammarskjöld wurde es ferner als er- wünscht bezeichnet, daß der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen unter Mitwirkung der Außenminister seiner Mitgliedstaaten zusammentrete, um die Bedingungen des endgültigen Waffenstillstandes festzulegen und das Nahostproblem als Ganzes zu regeln. Eden antwortet Bulganin Eden gab dem Unterhaus auch seine Ant- Wort auf die Botschaft des sowjetischen Ministerpräsidenten Bulganin vom Montag bekannt, in der die Aufforderung zum Ab- pruch der militärischen Aktionen gegen Aegypten mit einer verhüllten sowjetischen Angriffsdrohung verbunden worden War. Edens Antwort lautete:„Ich habe mit tiefem Bedauern Ihre gestrige Botschaft erhalten. Die Sprache, die Sie darin gebrauchen, legte mir zunächst den Gedanken nahe, ich könne nicht anders, als den Botschafter ihrer Maje- stät anweisen, sie als völlig unannehmbar zurückzugeben. Jedoch ist der Augenblick so ernst, daß ich glaube, versuchen zu müssen, Innen im Sinne jener Vernunft zu antwor- ten, in dem Sie und ich in der Vergangenheit weltentscheidende Fragen zu erörtern ver- mochten.“ Eden teilte dann dem sowjetischen Mini- sterpräsidenten mit, dag Großbritannien für die Bildung einer internationalen Polizei- truppe kür den Nahen Osten, den Rückzug der israelischen Streitkräfte und eine all- gemeine nahöstliche Regelung eintreten werde. Auf den Vorwurf der„barbarischen Bom- bardierung ägyptischer Städte und Dörfer“ durch die britisch-französischen Streitkräfte antwortete Eden dem sowjetischen Minister- präsidenten, daß die Angriffe auf Flugplätze und andere militärische Ziele mit allergröß- ter Sorgfalt durchgeführt worden seien, um so wenig Verluste an Menschenleben wie nur möglich zu verursachen.(Wortlaut der Bul- ganin- Botschaft siehe Seite 7). Oppositionsführer Gaitskell erklärte nach dem Abklingen des Beifalls, der Edens An- kündigung folgte, die Opposition habe die Mitteilung, daß eine Feuereinstellung ange- ordnet worden sei,„mit tiefer Erleichterung Und Befriedigung“ vernommen. UNO- Generalsekretär Hammarskjôld kündigte vor der Presse an, er könne ver- sichern, daß eine Nahost-Polizeitruppe der Vereinten Nationen der britisch-französi- schen Bedingung gemäß aufgestellt werde, um im Suezgebiet die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Auch der Verbleib bri- tisch- französischer technischer Kräfte zur Freilegung des blockierten Kanals sei an- nehmbar, wenn er auch nachträglich noch von der Vollversammlung zu billigen sei. Präsident Eisenhower hat am Diens- tag seine große Befriedigung über die von Premierminister Eden im Unterhaus ange- Kündigte Feuereinstellung ausgedrückt. Wie in politischen Kreisen verlautet, hat Präsi- dent Eisenhower in einer telefonischen Un- terredung Premierminister Eden zu dem Entschluß beglückwünscht. Er sei erfreut über die Tatsache, daß die britische Regie- rung die Entscheidung über die Feuerein- stellung fassen konnte. Aegypten bat USA um Hilfe Die ägyptische Regierung hatte am Dienstag die amerikanische Regierung offi- Adenauer war ein Tag in Paris Fortschritte bei den Gesprächen über europäische Probleme Faris.(dpa) Mit dem dringenden Wunsch 1205 einer besseren Zusammenarbeit aller 115 der freien Welt beendeten Bundes- 155 er Dr. Adenauer und der französische Parte brassident, Mollet, am Dienstag in 5 eintägigen Meinungsaustausch 1555 ie internationale Lage. In einem nach 15 1 sechsstündigen Besprechungen ver- 7 75 ichten Kommuniquè brachten die bei- 1 Regierungschefs ihre große Sorge 2 er zum Ausdruck,„daß sich bisher die a e der Westmächte nicht mit Bei lchendem Nachdruck geäußert hat“. ae Slice en wollen alles tun, um 8 5 idarität ohne jeden Rückschlag“ zu 5 en. Zu diesem Zweck schlagen sie be- e regelmäßige Zusammenkünfte der . Mächte auf Ministerebene vor. . 15 britisch-französische Eingreifen dia e in dem Kommuniqué erklärt 8 5 eingegangen. Es wurde jedoch e aß die französische Seite bei den N eme genaue Darstellung der 1 ichte dieser Aktion gegeben habe. 80 5 brachten Adenauer und Mollet in abe eaten ihre tiefe Empörung über Sen 518 Unterdrückung zum Ausdruck, relheltekan das ungarische Volk in seinem Die E ampf geworden ist. 8 Water der Besprechungen über See een und die Frage eines e Marktes sollten den anderen gelegt. der Brüsseler Konferenz vor- 5 85 en. Wie der französische Spre- roblem 1 80 sei ein großer Teil der 81 e worden, die nach der letz- naten, Europakonferenz offen geblie- die. Besprechungen, an denen auch ung bon 1 beider Lander, Pineau Age rentano, teilnahmen, wurde Dr. präsident noch vom französischen Staats- en Coty empfangen. Der Bundes- mnzler k zurück ehrte noch am Abend nach Bonn — Onigin Elizabeth von England bezeich- e em Dienstag in einer Thronrede den Macmillan-Plan für eine europäische Frei- Bandelszone als ein Ziel von großer Bedeu- tung. Die Rede wurde im Oberhaus zur Er- öflnung der neuen Parlamentsperiode ge- halten. ziell ersucht, ihr Freiwillige, Waffen und Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Zuvor hatte die ägyptische Regierung an die Welt appelliert,„Freiwillige und Waffen“ nach Aegypten zu senden. In dem Aufruf heißt es, Aegypten kämpfe„nicht nur für sich selbst, sondern für die ganze Zivilisierte Welt“. Das britisch- französische Hauptquartier Hatte am Dienstag zugegeben, daß der Wider- stand der Aegypter bei der Landung von Fallschirmjäger-Einheiten am Montag härter gewesen sei, als man erwartet hatte. Die Feldlazarette seien überfüllt. Während briti- sche Verbände ihren Brückenkopf im Gebiet von Port Said ausbauten, haben französische Fallschirmjäger-Einheiten die Stadt Port Fuad auf dem gegenüberliegenden Ufer des Suezkanals besetzt. Israel gab in der Nacht zum Dienstag in einem Telegramm an den UNO- General- sekretär bekannt, daß seit Montag morgen „alle Kämpfe zwischen israelischen und ägyp- tischen Truppen zu Land, zur See und in der Luft aufgehört haben“. Die Halbinsel Sinai ist in israelischem Besitz. Schweiz schlug Fünfer- Treffen vor Der Schweizer Bundesrat hatte am Diens- tag eine Konferenz der Regierungschefs der USA, der Sowjetunion, Großbritanniens, Frankreichs und Indiens vorgeschlagen, auf der sich die Staatsmänner um eine Lösung der großen internationalen Konflikte be- mühen sollen. Die Schweiz bot ihr Territo- rium für diese Konferenz an. afflenruhe an Am Tag der Bekanntgabe des Waffenstillstandes für den Nahen Osten durch die Regierungen Englands und Frankreichs weilten Bundes- kanzler Adenauer und Außenminister v. Brentano zu Gespachen mit Ministerpräsident und Außenminister Pineau in Paris. Unser Dr. Adenauer und Mollet. größere Fortschritte gebracht. Mollet Bild zeigt(von links nach rechts): Pinedu, Hinsichtlich europäischer Probleme haben die Gespracke Bild: AE In Ungarn wird noch immer gekämpft Sender der Freiheitskämpfer melden sich weiter Oesterreich-Erklärung der USA Wien.(dpa Ap) Kleine Gruppen ungarischer Freiheitskämpfer leisteten am Dienstagabend, dem dritten Tag nach dem Angriff der Sowiets mit Panzern und schweren Waffen, noch immer Widerstand. Nach letzten Berichten wird in der Nähe der Uranbergwerke von Pecs Fünfkirchen) in Südwest-Ungarn und in anderen Teilen des Landes noch immer gekämpft. Im westlichen Ausland mehrten sich inzwischen die antisowzetischen und antikommunistischen Demonstrationen. Die Vereinigten Staaten haben in Rich- tung Moskau erklärt, sie würden jeden Ver- such, die territoriale Integrität und innere Souveränität des neutralen Oesterreich zu verletzen, als„schwere Bedrohung des Frie- dens“ betrachten. Da die sowjetischen Truppen die ungari- sche Grenze zum Westen hermetisch abgerie- gelt haben, liegen keine verläßlichen Berichte über die Lage in Ungarn vor. Wie„Radio Freies Europa“ mitteilt, sind in München am Dienstagvormittag noch drei Sender der Frei- heitskämpfer empfangen worden. Der Sender Roka habe bekanntgegeben, daß die Frei- heitskämpfer in Budapest am Montagmittag das Parlament zurückerobert hätten. Der Sender rief gleichzeitig zu bewaffneter Hilfe und Spenden an Medikamenten(s. auch S. 11). Flüchtlinge berichten, daß die— von der Regierung Nagy aufgelöste— Sicherheits- polizei an der Bevölkerung Rache für die Ver- folgung nehme, der sie in der vergangenen Woche nach dem Siege der Freiheitskämpfer überall im Lande ausgesetzt war. Die sowie- tischen Truppen sollen sich nach den Erzäh- jungen dieser Flüchtlinge sehr gut benehmen. Ein anderer Augenzeuge, der am Montag Bu- dapest verließ, berichtete jedoch, daß die So- wiets nach den schweren Kämpfen in der Hauptstadt gefangene Freiheitskämpfer er- schossen oder aufgehängt haben. Gerüchten sind allerdings Tür und Tor geöffnet. Etwa 150 ungarische Soldaten haben sich — diese Meldung wurde von dem Wiener Korrespondenten des MM bestätigt— in dem ungarischen Zollhaus von Hegyeshalom ge- genüber von Nickelsdorf zur Verteidigung eingerichtet. Ein sowjetisches Uebergabe- Ultimatum wurde von den Soldaten ab- gelehnt. Aus Furcht vor Repressalien sind in den vergangenen Tagen mehr als 10 000 Flücht- linge auf österreichisches Gebiet übergetre- ten. Oesterreichische Grenzbeamte berichten jedoch, daß am Dienstag einige Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehrten. Der Budapester Rundfunk gab bekannt, daß die ungarische kommunistische Partei ihren Namen in„Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei“ umgeandert habe, ‚um die Fehler der Vergangenheit zu beseitigen“. Pakistan, das sich trotz seiner Mitglied- schaft im Bagdad- und SEATO-Pakt im Nahost-Konflikt für die arabischen Staaten entschieden hat, will in der UNO die Bil- dung einer internationalen Polizeimacht für Ungarn vorschlagen. Die pakistanische Hohe Kommission in London gab am Dienstag fol- genden Vier-Punkte-Plan bekannt, der von dem pakistanischen Delegierten in der DINO- Vollversammlung zur friedlichen Lösung des Ungarn-Problems vorgelegt werden Soll: 1. Sofortige Feuereinstellung in Ungarn; 2. Zurückziehung aller ausländischen Streit- kräfte von ungarischem Ballen; 3. Aufstel- lung einer UNO-Polizeistreitmacht zur Auf- rechterhaltung von Gesetz und Ordnung in Ungarn und zur Gewährleistung der ungari- schen Sicherheit; 4. Abhaltung allgemeiner Wahlen in Ungarn unter UNO- Ueber- wachung, sobald Gesetz und Ordnung Wie- derhergestellt sind. Diese Wablen sollen frei sein. Zunächst besteht noch die UNO-Auf⸗ forderung, die Sowjets sollen ihre Truppen zurückziehen und eine Beobachter-KRom- mission in Ungarn einreisen lassen. Der Wähler Eisenhower erhielt Beifall Erste Meldungen sprechen von Washington.(AP/dpa) Bei den Präsi- dentschaftswahlen in den Vereinigten Staa- ten ergab sich am Dienstag schon Wenige Stunden nach der Eröffnung der Wahllokale eine überraschend hohe Wahlbeteiligung. Aus allen Teilen des Landes wird gemeldet, Zischen Gesfern und Morgen Die UNO- Vollversammlung wird heute, Mittwoch, zu zwei Sondersitzungen zusam- mentreten. Die Sitzungen gelten dem Nah- ost-EKonflikt und der Entwicklung in Ungarn. Am Dienstagabend fand keine Sitzung der Vollversammlung statt. Ueber die Listen Freier Wählergemein- schaften sind bei den hessischen Kommunal- wahlen nur wenige Kandidaten gewählt wor- den, die früher Mitglieder der verbotenen KPD waren. Der hessische Innenminister Schneider teilte mit, daß von den neun kreis- freien Städten nur in Hanau drei ehemalige Kommunisten gewählt wurden. In den 39 Kreistagen seien es fünf der insgesamt 1294 Abgeordneten und in den Gemeindevertre- tungen etwa 50 der insgesamt 23 947 Ge- meindevertreter. Der Bundesrat tagte am Wochenende in Berlin, um seine Verbundenheit mit der ehemaligen Reichshauptstadt und den Deut- schen jenseits des Eisernen Vorhangs er- neut zu dokumentieren. Es ist das zweite Mal, daß die Ländervertretung in Berlin zu einer Sitzung zusammentritt. Das Verfahren gegen Dr. John beginnt am kommenden Montag vor dem Dritten Straf- senat des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe. In der Führung der niedersächsischen FDp ist ein Wechsel eingetreten. Der bis- herige Landes vorsitzende, Aufbauminister Dr. Konrad Mälzig, hat sein Parteiamt an den Bundestagsabgeordneten Carlo Graaff abgegeben. Graaff wurde in einer Sitzung des FDP-Landesausschusses mit 51 von 62 möglichen Stimmen gewählt. Mit diesem Führungswechsel ist einstweilen, wie von politischer Seite in Hannover dazu berichtet wird, die interne Krise in der niedersäch- sischen FDP beseitigt. Diese Krise war vor eindreiviertel Jahren ausgebrochen, als die FDp den rechtsradikalen Leonhard Schlüter als Kultusminister in das niedersächsische Kabinett entsandt hatte. „Luftruhe“ an Sonn- und Feiertagen hat der Oberbefehlshaber der siebenten ameri- kanischen Armee, General Bruce C. Clarke, angeordnet. Von dieser Anordnung sind nur Flüge ausgenommen, die aus militärischen Gründen als unaufschiebbar betrachtet wer- den. Darunter fallen auch Flüge bei Ma- növern. 25 985 Flüchtlinge aus der Sowjetzone haben im Oktober im Bundesgebiet und in Westberlin die Notaufnahme beantragt. Wie das Bundesvertriebenen ministerium am Mon- tag mitteilte, sind damit in den ersten zehn Monaten dieses Jahres insgesamt 252 870 Personen aus der Sowjetzone geflüchtet. Der Staatspräsident von Kostarika, Jose Figueras-Ferrer, flog vom Frankfurter Flug- hafen nach einem zehntägigen Besuch in der Bundesrepublik über Madrid nach Mittel- amerika zurück. Sein Besuch galt dem Aus- bau der wirtschaftlichen und kulturellen Be- ziehungen zwischen den beiden Ländern. Die Beziehungen zu Syrien seien nicht ge- trübt, versicherte in Bonn das Auswärtige Amt. Der syrische Außenminister habe dem Gesandten der Bundesrepublik ausdrücklich versichert, daß die syrische Regierung weder der Errichtung eines sowjetzonalen General- Konsulats oder Konsulats zuzustimmen be- absichtige, noch gegenwärtig daran denke, der sowietzonalen Handelsvertretung in Syrien die Ausübung begrenzter konsulari- scher Befugnisse zu gestatten. Bundestagspräsident Gerstenmaier hat mit einer Delegation des Deutschen Bundes- tages das Wochenende in Afghanistan ver- bracht, teilte die afghanische Botschaft in Neu Delhi am Montag mit. Die Delegation ist auf dem Wege zur Konferenz der parlamen- tarischen Union in Bangkok. Der Säuberung der polnischen Armee fie- len erneut drei sowjetische Generale zum Opfer. Damit erhöhte sich die Zahl der ent- lassenen Sowjets, die in der polnischen Ar- mee Offiziersstellen innehatten, auf insgesamt 32. Die frei gewordenen Dienststellen wur- den mit polnischen Offizieren besetzt. Jean Paul Sartre, Simone de Beauvmir und andere bekannte kommunistenfreund- liche französische Schriftsteller haben am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung die Niederschlagung des ungarischen Aufstandes durch sowjetische Panzertruppen verurteilt. Der französische Schriftsteller, Nobelpreis- träger Francois Mauriac, ist aus der Gesell- schaft für sowietisch- französische Freund- schaft ausgetreten. In Polen werden in Kürze hohe Persön- nchkeiten, die sich an„Säuberungsaktionen“ während der Stalinaera beteiligt haben, vor Gericht gestellt werden, meldete Radio War- schau am Montagabend. hoher Wahlbeteiligung in USA daß die Wähler schon vor der Oeffnung der Wahllokale in langen Schlangen anstanden, um ihre Stimmen abzugeben. Fast überall war die Wahlbeteiligung in den ersten Stunden stärker als vor vier Jahren. Beide Parteien hatten sich vor Beginn der Wahlen von einer hohen Wahlbeteili- gung einen Sieg versprochen. Außer dem Präsidenten wählten die über 80 Millionen Wahlberechtigten 435 Abgeordnete für das Repräsentantenhaus, 35 Senatoren für 33 Staaten und Gouverneure in 29 Staaten. Präsident Eisenhower fuhr mit seiner Gattin am Vormittag von Washington nach Gettysburg und gab dort unter dem Beifall der im Wahllokal Anwesenden seine Stimme ab. Anschließend flog der Präsident sofort zu Konferenzen mit seinen Mitarbeitern über die gespannte Weltsituation nach Washing ton zurück. Aus fünf kleinen Orten waren bei Redak- tionsschluß die Wahlergebnisse bekannt. Danach hat Eisenhower 172, Stevenson 122 Stimmen erhalten. Völlig einmalig in der Geschichte ameri- kanischer Wahlen war es, daß die Nachrich- tenagenturen in den ersten sechs Stunden nach Oeffnung der Wahllokale mehr inter- nationale Nachrichten veröffentlichten als Meldungen über den Wahlverlauf. Auch die Zeitungen berichteten in Balkenüberschrif- ten über die Entwicklung im Nahen Osten und nur an zweiter Stelle über die Wahlen im eigenen Land. Eine rege Beteiligung der in Europa stationierten amerikanischen Soldaten und ihrer Familienmitglieder an den Wahlen meldete am Dienstag das Hauptquartier des westlichen amerikanischen Befehlsbereichs in Kaiserslautern. Wie der Sprecher des Haupt- quartiers mitteilte, wurden alle amerikani- schen Staatsbürger in Europa, die das 21. Lebensjahr vollendet haben, von den Wahlleitern ihrer Heimatgemeinde schrift- lich aufgefordert, sich an der Wahl zu be- teiligen. 1 Seite 2 N MORGEN OR Mittwoch, 7. November 1956 Waffenruhe Die britische Regierung hat sich gemein- sam mit Frankreich zum Rückzug in Agyp- ten entschlossen. Die Ankündigung Sir Anthony Edens, daß um Mitternacht die Feindseligkeiten eingestellt werden, sofern die britisch- französischen Truppen nicht An- griffen ausgesetzt sind, wurde im Unter- haus mit stürmischem Beifall aufgenommen. Die näheren Erläuterungen des Premier- ministers wurden allerdings hauptsächlich Auf den Bänken der Opposition begrüßt, Während ein Teil der Konservativen mit beklommenem Schweigen ur Kenntnis nahm, daß die Landungstruppen zurückge- zogen werden sollen, sobald die Bildung einer geeigneten internationalen Polizei- truppe durch die Vereinten Nationen durch- geführt ist. Nicht als Bedingung, sondern als Wunsch hat die britische Regierung den Generalsekretär der UNO ersucht, Verhand- lungen mit der ägyptischen Regierung dar- über einzuleiten, daß die den alliierten Truppen beigegebenen Techniker, die mit der nötigen Ausrüstung versehen sind, un- verzüglich mit der Beseitigung der den Ka- nal blockierenden Schiffe und sonstigen Verkehrsbehinderungen beginnen können, um möglichst schnell den Kanalverkehr wie- der in Gang zu bringen. Es ist verständlich, daß Eden bestrebt War, die nunmehr eingestellte militärische Operation als erfolgreich darzustellen und deshalb den Entschluß der beiden Regierun- gen damit begründete, daß die Operation ihr Ziel erreicht habe, nachdem sowohl Israel wie Aegypten der Einstellung der Feind- seligkeiten zugestimmt hätten und Aegyp- ten sich auch mit der Entsendung einer internationalen Polizeitruppe durch die Vereinten Nationen einverstanden er- klärt haben. Es ist aber kaum zweifelhaft, daß den Ausschlag für die totale Kehrtwen- dung von der ablehnenden Stellungnahme Selwyn Lloyds gegenüber der internationa- len Polizeitruppe am Montag zur Annahme des diesbezüglichen Vorschlages Hammars- Kkjölds knapp 24 Stunden später durch Eden in erster Linie durch die Gefahr eines akti- ven Eingreifens der Sowjetunion in den Konflikt im Nahen Osten herbeigeführt worden ist. Die Aussicht, durch Beharren auf dem Unternehmen ein neues Korea mit dem Einsatz sowjetischer„Freiwilliger“ heraufzubeschwören, war für Eden und seine Ratgeber doch wohl zu gefährlich. Darüber kann auch der scharfe Ton, den Eden in seiner Antwort auf die Botschaft Bulganins angeschlagen hat, nicht hinweg täuschen. In den Konsultationen der letzten zwölf Stunden haben sowohl die amerikani- sche Regierung, wie die Regierungen meh- rere Cömmonwealth-Staaten dringend ge- raten, ein Unternehmen abzubrechen, das die Gefahr eines Weltbrandes heraufbe- schwören könnte. Mit dem Entschluß, die anglo- französi- schen Truppen vom Suezkanal zurückzuzie- hen, haben die Regierungen in London und Paris stillschweigend auch die Hoffnung be- graben müssen, der ägyptischen Regierung sine internationale Kontrolle des Kanales aufzwingen zu können, wenngleich Eden sich am Dienstag noch sträubte, eine präzise Auskunft hierüber im Unterhause zu geben. Er sagte lediglich, daß die sofortige Einstel- lung der Feindseligkeiten gerade im Hin- blick darauf erfolgt sei, daß noch über eine ganze Reihe von Fragen, beispielsweise auch die künftige Zusammensetzung der UNO- Polizeitruppen, Verhandlungen notwendig sein würden. Aber man wird wohl selbst in der britischen Regierung kaum die Illusion hegen, daß sich in der Vollversammlung etwa eine Mehrheit finden würde, die den Kesyptern zumutet, französische und eng- lische Soldaten, die eben noch im Kampf gegen Aegypten gestanden haben und deren Fugblatt- und Rundfunkpropaganda ihren Staatschef in gehässiger Weise angegriffen Bat, als Polizei im eigenen Lande anzu- nehmen. Diese und andere Fragen des Unter- nehmens Eden, das die Gemüter in England Pegreiflicherweise stärker erregt hat als irgendeine andere kritische Situation der Nachkriegszeit, werden noch Gegenstand lebhafter Debatten im Parlament und in der Oeffentlichkeit sein. Es ist bezeichnend, daß um die Zeit, als Eden seine Erklärung im Unterhause abgab, unter den Abgeordneten das Gerücht umlief, der Premierminister werde am Schluß seiner Ausführungen seinen Rücktritt ankündigen. Das ist bisher nicht geschehen. Aber ein erheblicher Teil der Opposition dürfte, nachdem die erste Er- Jeichterung über die Abwendung der Kriegs- gefahr vorbei ist, der Meinung sein, daß ein Mann, der Großbritannien und die Welt so nahe an den Abgrund geführt hat, nicht länger an der Spitze der Regierung stehen sollte. Auf der anderen Seite muß man damit rechnen, daß auf seiten der konservativen Diehards der Rückzug von Port Said als ein neues„München“ betrachtet wird. Es darf auch nicht vergessen werden, daß die Kosten- rechnung für das Unternehmen sehr be- trächtlich sein dürfte und nicht nur den Staatssäckel, sondern auch weiteste Kreise der Bevölkerung treffen wird; erhöhte See- krachten, Preissteigerungen für Erdölpro- dukte, möglicherweise eine zeitweise Ratio- nierung von Treibstoffen, und schließlich Steuererhöhungen für die beträchtlichen militärischen Aufwendungen auf diese ruhm- los geendete Operation werden sicherlich die Kritischen Stimmen gegenüber Sir Anthony Eden sobald nicht verstummen lassen. Von Ungarn ist vorläufig nur in Edens Antwort an Bulganin gesprochen worden. Die britische Regierung hat, nach dem was in den letzten acht Tagen geschehen ist, ja auch kaum eine Aktivlegitimation, um eine führende Rolle bei einer etwaigen Kollektiv- Aktion gegen die sowietischen Gewaltmaß- nahmen in Ungarn zu übernehmen. Das muß man wobl den Vereinigten Staaten über- lassen, sobald die Entscheidung über die Asidentschaft gefallen ist. Dr. K. H. Abshagen(London) Kommentar 1 Paris erlebte aufregende Stunden Die Reaktion in der französischen Hauptstadt auf die Warnung der Sowjetunion Paris, 6. November Die goldene Herbstsonne, die am Dienstag über Paris lag, machte es gänzlich unwahr- scheinlich, daß dieses ruhige, genußfreudige Volk, das seinen Geschäften und Vergnügun- gen nachgeht, in einem ernsten Krieg eine ausschlaggebende Rolle spielen soll. Praktisch hat es seit 1939 in Europa, in Indochina, in Algerien und nun auch in Aegypten unauf- hörlich Krieg geführt, ohne sich selbst richtig darüber Rechenschaft zu geben. In der Nacht zum Dienstag allerdings, als die russischen Botschaften an Israel, Frankreich und Eng- land bekannt wurden, die dem ersten Ein- druck nach einen deutlich ultimativen Cha- rakter hatten, erlebten Regierung und poli- tisch informierte Kreise einige Augenblicke intensivster Erregung. Die furchtbare Mög- lichkeit eines dritten Weltkriegs schien greif- bar nahe gerückt. Am Dienstagmorgen sahen die Dinge weniger schrecklich aus. Regierungen und Presse, natürlich mit Ausnahme der kommu- nistischen Blätter, beglückwünschten sich zu der fortschreitenden Wiederherstellung der westlichen Einheit gegenüber der neuen russischen Einmischung im Nahen Osten. Ein derartig vorschneller Optimismus erschien aber bei besonnener Ueberlegung fehl am Platze. Bis Dienstag war es in der Tat nicht unmöglich, daß eine Polizeimacht der Vereinten Nationen schnell die von Eng- land und Frankreich besetzten Plätze am Suezkanal übernehmen könnte, wobei aller- dings die Frage offen blieb, ob Engländer und Franzosen nach nicht unbedeutenden blutigen Opfern sich mit dem Beschluß der Vereinten Nationen begnügen konnten, der die Mitglieder des Sicherheitsrates, also auch England und Frankreich, von der Teilnahme an der internationalen Polizeimacht aus- schließt. Dahingestellt blieb weiterhin, was aus dem israelisch besetzten ägyptischen Ge- biet werden sollte, da es von den Israelis doch schwer zu erreichen sein dürfte, ohne definitiven Friedensschluß das Faustpfand Sinai aufzugeben, das sie so schnell besetzt haben, ganz abgesehen von dem Landstrich um Gaza, der nie zu Aegypten gehört hat, sondern nur seit 1947 als ehemals palästini- 494 Gebiet unter ägyptischer Verwaltung stand. Mit den russischen Botschaften und dem Hilferuf Aegyptens nach Waffen und frem- von unserem Korrespondenten Joseph Rovan den Freiwilligen trat der Nahost-Konflikt in ein neues, entscheidendes Stadium. Mit einem Schlag fühlten die Araber in Aegyp- ten und anderswo ihre Sache von neuem einer gewissen positiven Entwicklung fähig. In der Nacht zum Dienstag, als die Garni- son von Port Said kapitulieren wollte, hatte Nasser ihr Gegenbefehl gegeben. Vielleicht hätte er es nicht getan, wenn Rußland den Arabern nicht neue Hoffnung eingeflößt hätte. Ob die Russen wirklich bereit waren, Waffen und Freiwillige zu senden, bleibe dahingestellt. Für den Augenblick genügte es, daß neues Oel auf die Flammen der ara- bischen Hoffnungen gegossen wurde. Es muß Wohl als ein direkter Erfolg des russischen Vorgehens angesehen werden, wenn die englische und französische Regierung sich nunmehr ebenfalls zur Einstellung der Feindseligkeiten entschlossen haben, nach- dem sie mit der Landung bei Port Said einen ersten Erfolg eingesteckt haben, den sie sozusagen als Aushängeschild benützen können. Auch in Port Said ist die Entschei- dung ja nicht ohne sehr harte Kämpfe gefal- len, die gezeigt haben, daß von einer Mili- tärpromenade durch Aegypten keineswegs die Rede sein konnte. Wie allerdings die öffentliche Meinung die Entscheidung der Regierung aufnehmen wird, kann noch nicht abgesehen werden. Einer- seits wird man in vielen Kreisen, in denen man die Regierungspolitik zwar unterstütze, ihr innerlich aber mit großen Zweifeln gegen- überstand, befreit aufatmen. Andererseits wird man in weiten Kreisen der Rechten sich wieder darauf besinnen, daß Guy Mollet und seine wichtigsten Minister Sozialdemokraten sind. Die innerpolitische Entwicklung kann daraufhin aus der scheinbaren Ruhe wieder erwachen, während sie in der letzten ent- scheidenden Phase festlag. Der Staatsbesuch des Bundeskanzlers Gegenüber den weltpolitischen Ereignis- sen ist das Kommen und der Aufenthalt von Bundeskanzler Adenauer und Außen- minister von Brentano am Dienstag etwas in den Schatten getreten. Bis zum letzten Augenblick. noch während der Sonderzug an der Grenze lag, gab es ja auch in deut- schen Kreisen lebhafte Diskussionen über den Wert der unter diesen Umständen un- ternommenen Reise. Der Bundeskanzler selbst hat trotz der aus Rußland einlaufen- den Nachrichten am Schluß die Entschei- dung getroffen, den Bitten von Guy Mollet nachzugeben und mit seiner Reise nach Paris den notwendigen Zusammenhalt aller Europäer trotz groger Meinungs- verschiedenheiten über die nahöstlichen Fragen zu unterstreichen. Unter den be- stehenden Umständen konnte man von dem Besuch keine allzu großen neuen Ergebnisse erwarten, und das der Oeffentlichkeit be- kanntgegebene Kommuniqué drückt sich in- kolgedessen auch etwas vage aus. Der mora- lische Erfolg des Besuches wird ohne Zwei- fel sehr groß sein, denn in einer entscheiden- den Stunde hat der Bundeskanzler Frank- reich gezeigt, daß er über Meinungsver- schiedenheiten hinweg und trotz gegenteili- ger Strömungen in seiner öffentlichen Mei- nung die Zukunft der europäischen Belange über alles Trennende zu stellen weiß. Das wird in politisch verantwortungsbewußten Kreisen Dr. Adenauer und seinen Beratern nicht so schnell vergessen werden. Eingliederung der Saar als Vorgang der Gesetzgebung Bonn, 6. Nov.(dpa) Die Bundesregierung hat dem Bundesrat den Gesetzentwurf über die Eingliederung des Saargebietes zugelei- tet. Er soll am 1. Januar 1957 Gesetzeskraft erlangen. Auf Grund des deutsch- französi- schen Saarvertrages wird damit die staats- rechtliche Stellung des Saargebietes inner- halb der Bundesrepublik geregelt. U. a. legt der Gesetzentwurf fest, daß an der Saar fünf Wahlkreise gebildet werden und das Land bis zum Ablauf der gegenwärtigen Wahlperiode zehn Abgeordnete in den Bundestag ent- sendet. Das an der Saar geltende Recht soll Weiterbestehen, soweit es nicht dem Grund- gesetz widerspricht. Die Gesetze über das Bundesverfassungsgericht, den Bundesgrenz- schutz, über das Paßwesen und über die Errichtung eines ZBundeskriminalpolizei- amtes, ferner Gesetze über die Binnen- schiffahrt und den Straßenverkehr werden auf das Saargebiet ausgedehnt. Tito bangt um seinen Titoismus Der jugoslawische Staatschef hat sich wiederum als entschiedener Kommunist erwiesen Brioni, Anfang November Wohl in keiner Hauptstadt Europas wer- den die gegenwärtigen Entwicklungen im europäischen Satellitenvorfeld der Sowjet- union so gründlich beobachtet, wie gerade in Titos Hauptstadt Belgrad, von der ja einst 1948 die„Los von Moskau“-Bewegung ihren Ausgang nahm und wo man natürlich auch jetzt darauf bedacht ist, zumindest die ideo- logische Führung der nach innerer und äu- Berer Selbständigkeit strebenden osteuro- päischen Volksdemokratien nicht aus der Hand zu geben. Man weiß natürlich in Bel- grad genau, was gegenwärtig auf dem Spiel steht, nämlich nichts mehr und nichts weni- ger als die Tatsache, daß die„Titoismus“ genannte nationalkommunistische Bewegung durch die Ereignisse und Entwicklungen in Polen und Ungarn Gefahr läuft, überrollt zu werden. Und zwar überrollt in dem Sinne, daß für einige der seit zwölf Jahren unter dem Kommunismus lebenden osteuro- päischen Nationen das Problem bereits heute nicht mehr„stalinistischer oder titoistis her Von unserem Korrespondenten Karl Rau Kommunismus“, sondern einfach„hinweg mit dem Kommunismus“ lautet. Die seit Jahr und Tag von Tito geforderte Entstali- nisierung hat sich unvorhergesehen zu einer Weitgehend antikommunistischen Bewegung weiter entwickelt. 2 eee e eee e, e In seiner Eigenschaft als Sekretär der Kommunistischen Partei Jugoslawiens at 3a Tito an die ungarischen Genossen einen Appell gerichtet, in welchem zur Wachsam- keit ermahnt wird, mit der Revolution keine antikommunistischen Elemente zum Zuge kommen zu lassen. Aus welch echtem kom- munistischen Holz der Belgrader Diktator geschnitzt ist, zeigt die Tatsache, daß weder er selbst, noch das offizielle Belgrad das brutale und blutige Eingreifen der sowijet- russischen Truppen in Ungarn mit Ent- schiedenheit verurteilten. Der Realpolitiker Tito weiß natürlich genau, wie unpopulär das kommunistische System sowjetischer Prä- gung in den Ländern Osteuropas bis zum heutigen Tage geblieben ist, und daß das ganze kommunistische System— ob tito- istisch oder stalinistisch— von der Ostsee bis SEb feiert Ungarns Unglück Norden: Sowjet-Taten singen das Lied sozialistischer Brüderlichkeit Von unserer Korrespondentin Angela am Ende 5 Berlin, 6. November Einen Tag nach den Demonstrationen in Westberlin gegen das sowjetische Vorgehen in Ungarn hat die Kommunistische Nationale Front eine Massenkundgebung„für Ungarns und Aegyptens Freiheit“ in der Sporthalle Stalinallee veranstaltet. Der Sekretär des Zentralkomitees der SED, Norden, sagte der Sowrjetunion Ruhm und Dank, weil sie in Ungarn so gehandelt habe, wie es die Sache des Friedens vorschreibe. Ihre Taten sängen das Lied der sozialistischen Brüderlichkeit. Als Norden die blutige Revanche der Auf- ständischen gegen die ungarischen Kommu- nistenführer und Geheimpolizisten schilderte und von den„Massenabschlachtungen“ sprach, zeigten die Kundgebungsteilnehmer keine Reaktion. Erst auf die Frage Nordens, „Haben Sie gehört?“ regten sich Pfui-Fuife. Er bezeichnete die Reise des Bundeskanzlers nach Paris als eine Politik der aktiven Kriegshilfe, mit der die DDR nichts zu tun habe und die sie bekämpfen werde. In einer Erklärung des Zentralkomitees „zum Sieg der ungarischen Werktätigen über die Konterrevolution“ heißt es:„Wir ver- neigen uns in Ehrfurcht vor den Helden des Sozialismus“. Die ungarische Regierung habe Sowiettruppen gebeten mitzuhelfen, um die Errungenschaften des Volkes und die Volks- demokratie zu schützen. Damit habe die So- wWijetunion den Interessen des Friedens einen großen Dienst erwiesen. Die Ereignisse in Ungarn seien für alle Werktätigen ein lehr- reiches Beispiel dafür, wie man der Reak- tion antworten müsse. Das Zentralorgan der SED„Neues Deutschland“ veröffentlichte am Dienstag über eine Seite Bilder von zu Tode geprü- gelten und gelynchten Angehörigen der ungarischen Polizei und Parteimitgliedern. Das Blatt schreibt in seinem Leitartikel, wo die Arbeiter- und Bauernmacht heute Fuß gefaßt habe, könne man sie nicht mehr beseitigen. Das gelte auch für die Deutsche Demokratische Republik. Zu den angeblichen Forderungen aus Betrieben der Zone nach Bildung internationaler Brigaden meint das Blatt, internationale Hilfe habe in Ungarn schnell wirksam werden müssen. Darum habe sie zunächst allein von den sowjeti- schen Arbeitern und Bauern im Soldaten- rock getragen werden müssen. Der War- schauer Vertrag sei damit als ein Instru- ment des proletarischen Internationalismus bestätigt worden. Die Aggression gegen Regypten mache die Hetze gegen die Arbei- ter- und- Bauernmacht in Ungarn Wirkungs- los. Doch wäre die Konterrevolution in Un- garn auch geschlagen worden, wenn Eden und Mollet in diesem Moment den Imperia- lismus nicht noch zusätzlich entlarvt hätten. Die Redaktion des Neuen Deutschland“ läßt sich von den Belegschaften der Be- triebe Resolutionen zuschicken, in denen gegen den Angriff in Aegypten protestiert und die Niederschlagung der Revolution in Ungarn freudig begrüßt wird. Beide Ereig- nisse schreibt das Blatt, hätten etwa 10 600 Werktätige veranlaßt, ihren Eintritt in die Partei zu beantragen. zum Schwarzen Meer unweigerlich dem Zu- sammenbruch verfallen wäre, wenn es nicht mehr von den Moskauer Bajonetten gestützt und gesichert wird. So war es auch nicht überraschend, dag der Vertreter Jugosla- wiens bei der UNO angewiesen wurde, gegen eine Behandlung des swietrüssischen Ein- greifens in Ungarn vor dem Sicherheitsrat zu stimmen, Dieses Verhalten hat nicht nur den kaltgestellten titoistischen Rebellen Djilas mit einer Protestkundgebung auf den Plan gerufen, in welcher er feststellt, daß diese Stellungnahme den von Titoismus ge- predigten Prinzipien der Gleichheit und Eigenentwicklung der Nationen ins Gesicht schlage. Auch in der jugoslawischen Be- völkerung hat diese Abweichung von den Grundsätzen des Titoismus ein erhebliches Mißgfallen erregt. Mit einer offenen Sympathieerklärung an die ungarischen Rebellen hätte Tito seinen unerläßlichen Draht nach Moskau verloren, mit einem vollen Sieg der nationalrevolutio- nären Rebellen in Polen und Ungarn wäre die titoistische Bewegung mit einem Schlag nicht nur überspielt worden, sondern hätte auch aufgehört, als zugkräftige Idee zu wir- ken. Die gegenwärtige Entwicklung in Ost- europa, für welche die Belgrader Theoretiker bereits den Begriff„Stadium des Uebergangs vom stalinistischen zum nationalkommuni- stischen System“ geprägt haben, entscheidet auch über die Zukunft Tito-Jugoslawiens und des Titoismus, mit dem der Belgrader Diktator bislang seine Schaukelpolitik zwi- schen West und Ost betreiben konnte. Diese Entwicklung bedeutet auch für Tito eine Frage auf Leben und Tod und deshalb ver- sucht er auch zu verhindern, daß die von ihm geschaffene nationalkommunistische Bewe- gung in dem gewünschten organischen, das heißt kommunistischen Rahmen bleibt und und sich nicht im gesamten Osteuropa zu einem antikommunistischen Freiheitspro- gramm entwickelt. Es ist äußerst interessant zu beobachten, wie— im Gegensatz zu den kompromißgvollen und undurchsichtigen offi- ziellen Stellungnahmen der Regierung— die volle Sympathie der überwiegenden Mehr- heit der jugoslawischen Bevölkerung auf der Seite der ungarischen Aufständischen steht. 117% i 7875 ef 11 1137 * e 8 55 Der Stuhl für den neuen USA-Prasidenten Mittwoch, 7. November 1956 Nr. 200 — Kommun. Land Er 5 auf nationglem uns funtie chen S⁊oſnos e Hel, 8 Vſsloſco Vebręce 8 85 * 8610% W. KRELSC, Cd 272 fem,, Bete; 5 5oοο 72 0 Auch für das osteuropdische Vorfeld des Sou etunion gilt das Wort, daß eine Kette 30 stark ist wie ihr schwächstes Glied. Nach den Ereignissen in Polen und vor allem in Un- garn besteht ein Zweifel mehr, daß die Rette, an die Stalin die osteuropäischen Länder ge. schmiedet hatte, nur notdürftig geſſient orden ist. Auch wenn Polen weiterhin seine Freund · schaft mit der Soujetunion betont— von Un. garn wagt man solches nach der Explosion von Haß gegen alles Sowjetische kaum au be- haupten, zuverlässige Satelliten wird Mos. au aus diesen Staaten auch mit schärfzter Gewaltanwendung nicht mehr machen können, Angstkäufe sind unberechtigt sagt das Bundes wirtschaftsministerium Bonn,(dpa). Versorgungsschwierigkeiten für die Bundesrepublik sind durch den Suez. konflikt nicht zu erwarten. Diese Ansicit wurde am Dienstag im Bundeswirtschafts- ministerium vertreten, das kungen der Ereignisse im Nahen Osten für die deutsche Wirtschaft laufend überprüft. Bisher besteht noch kein genauer Ueber blick über Ausweichmöglichkeiten für die Einfuhr von Oel, Kautschuk, Wolle und Jute, jedoch wird betont, dag die Vorräte vor- läufig ausreichen, um irgendwelche Stok⸗ kungen in der Versorgung zu vermeiden. Insbesondere sei an irgendwelche Rationie- rungsmaßznahmen nicht gedacht. Der west deutsche Rohölbestand wird noch bis Ende des Jahres den Bedarf decken können, Die Benzinvorräte reichen für Zweieinhalb Mo- 1 die Auswir- nate und die Dieselvorräte für anderthalb Monate. In der Zwischenzeit dürfte, falls der Suezkanal für längere Zeit gesperrt und die Oelleitungen in Syrien unterbrochen sen Sollten, eine Umleitung der Oeltransporte um das Kap der Guten Hoffnung und eine zusätzliche Belieferung aus amerikanischen Gebieten— insbesondere Venezueld— mög- lich sein. Berechtigung. Keine Truppen-Bewegungen der US-Armee in Deutschland Heidelberg, 6. Nov.(Ap) Das Haupt- quartier der amerikanischen Armee in Hei- delberg wies am Dienstag Gerüchte al; haltlos zurück, nach denen die politischen Ereignisse der letzten Tage zu Truppen- bewegungen in der Bundesrepublik geführt hätten. Das Hauptquartier betonte, ein drei Divisionen umfassendes Manöver, das die US- Armee gegenwärtig in Deutschland durchführe, sei bereits vor Monaten geplant gewesen. „Es steht in keinerlei Beziehung zu der gegenwärtigen weltpolitischen Ent- Wicklung“, hob ein Armeesprecher hervor. Auf eine entsprechende Frage antwortele der Sprecher, es sei nicht beabsichtigt, Fami- lienangehörige in die Vereinigten Staaten zurückzubringen. Auch würden nach wie vor amerikanische Europa verschifft. Familien nach August Winnig 7 Goslar(dpa). Der Politiker und Schritt. steller Dr. h. c. August Winnig ist, wie er an Dienstag in Goslar mitgeteilt wurde, in der Nacht zum Sonntag in Bad Nauheim während eines Kuraufenthaltes im 79. Le. bens jahr gestorben, August Winnig wurde am, 31. März 1878 in Blankenburg(Hart) ge. boxen, lernte das Maurerhandwerk un d Kam bereits in jungen Jahren zur Gewerkschafts- bewegung. Als Gewerkschaftsführer hatte el Verbindung mit der Sozialdemokratischen Partei, wandte sich aber nach dem ersten Weltkrieg von der Spb ab und betätigte 8 als Schriftsteller, 1919/0 war Winnig Ober- präsident von Ostpreußen. Als bekanntestes Werk erschien 1930 sein Buch„Vom Prole tariat zum Arbeitertum“. Nach dem zweiten Weltkrieg lebte er in Wöitingerode im Land. kreis Goslar. Als Schriftsteller und Volle, erzieher suchte Winnig nach Formen, die das Miteinanderleben der Menschen harm nisleren könmten. Politische und autoble graphische Werke legen davon Zeugnis 55 In vielen Erzählungen schuf er unverge liche Gestalten. In seinem Renan„une bare Welt“ verlieh er seiner gläubigen Wel schau Ausdruck. In dem politischen Trakt „Europa“ zeigte er die Fundamente unselét Existenz auf. 5 9 „Angstläufe“ hätten also kene Bet Dame, Nase 1 Ihrer farben winde! uns ii Bindin auls frisch nämlie mel n wahre Dan sagt. suchen plätze schma okkene Makal und d Felde nach e Regim einer lich v versch. Resel hen eine 1 eigent Mi des F Wie 1 und 8 löwen schwa lichen mittel Schni bekon die je Di eigene sonen der N nehm Die E und zeugv Schni der F zwei Heim richte laẽtet schaf zoger zu, d: vertr Ei 3 bit lich ihre arbei Sie t ande: durck Exist keine leide schal Heim Nach sond. trage tung recht die um ganz dung hera und Tu g 8 schen Schw Leicl dure Nebe Zuwe mine betr. 5 ein viele dene Wich kom ökten imm auct erke fanc etw strie der derr Sch; Abel Etik beo und Hie Arbe Was mali Sche dem ten fest Alle Sch! Wie ech den lau 700 1 orfeld def e Kette 30 Nach den m in Un. die Rette, änder ge. et worden e Freund · von Un. Eæplosion um au be⸗ wird Mos. Sckrfster n Können, chtigt terium rigkeiten den Suez. Ansicht rtschafts- Auswir- Osten für berpfütt. Ueber- Für die und qute; täte vor⸗ he Stok⸗ ermeiden. Rationie- Der west- bis Ende men. 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Wohnvorschriften gibt's nämlich Sar nicht. Noch nicht. Und der Him- mel möge uns tür alle Zeiten davor be- re. . Wäre eigentlich schon alles ge- sagt. Trotzdem Wollen Wir nochmals ver- suchen, einige der so beliebten Gemein- plätze über Wohnkultur nach unserem Ge- schmack 2u möblieren. Heute rennen Wir okkene Haustüren ein, wenn Wir gegen den Makartstrauß, die sroßmütterlichen Nippes und den Elfenreisen über den Ehebetten zu Telde ziehen. Das Ware ja so, als ob man nach einem Regierungs wechsel das gestürzte Regime diffamierte. Nicht, daß diese Blüten einer vergangenen Geschmacksrichtung gänz- lich von der muschelgerahmten Bildfläche verschwunden wären. Doch die spärlichen Reservate, in denen sie bei uns noch gedei- hen— in romantischen Ländern zeigen sie eine robustere Lebensdauer— sollten wir eigentlich pald unter Naturschutz stellen. Mittlerweile sind wir nach dem Gesetz des Pendels ins andere Extrem gefallen. Wie man in der Literatur zwischen sühem und saurem Kitsch unterscheidet, 80 ist der jöwentatzige und troddelbestückte Ueber- schwang der Jahrhundertwende einer säuer- lichen Abstinenz gewichen, bei der man in- mitten allzu sauberer Proportionen, goldener Schnitte und Formschönbeiten kalte Füße bekommt. Das obligate Nierentischchen und die jedermann geneigte Leuchte mit Schu- tenhut spenden Asymmetrie an Stelle von Wärme. Leider hängt die Zimmertemperatur nicht allein von der Oelheizung ab. Sondern? Sie ahnen es schon. Da kommt Ihnen wieder mal jemand mit den abgedroschenen Voka- beln von der persönlichen Atmosphäre und der eigenen Note. Nun also her damit! Wo kauft man denn so was, bitte sehr? Beim Innenarchitekten? Beim Antiquitätenhänd- jer? Bedaure meine Liebe, diese Artikel haben keinen Preis. Das allein macht sie kostbar. Kann man sie überhaupt erwerben? Ge- wißz, mit etwas Phantasie zum Beispiel. Sie haben keine? So lockern Sie das Korsett der Konventionen, der blindlings übernommenen Maßstäbe, der allgemeinen Richtsätze für den guten Geschmack, an die Sie sich wie an einen Rettungsring klammern. Geht es Ihrer Phantasie schon ein biß- chen bisser? Ja, und dann brauchen Sie Mut. Gilt es doch, sich von einer Schablone zu befreien, die an sich gut ist. Suchen Sie heute mal eine monströse Scheußlichkeit in einem Einrichtungshaus. Sie können lange suchen. Man bietet Ihnen Raumkunst und Wohnkultur in Serie. Wohlproportionierte Möbel, geschmackvolle Lampen, dekorative Textilien und formschöne Suppenteller steuert man Ihnen gewissermaßen per Fliegband ins Haus. Doch eines Tages sehen Sie einen Stuhl. Weiß, breibeinig, schwarz bespannt, sieht aus wie eine tropische Fledermaus. Der ist Wirklich originell, den gibt's nur einmal, der kommt nicht wieder. Na, so was— der Zahnarzt hat ihn auch. Im Sommer fahren Sie nach Bordeaux: er winkt aus dem er- sten besten Schaufenster. Sie kommen nach Stockholm, betreten eine Hotelhalle, wollen sich ein wenig setzen: Sie landen im Schoß Das interessiert die Frau Die Belange eines bisher noch nicht durch eigene Berufsorganisationen vertretenen Per- Sonenkreises will die„Interessengemeinschaft der Nebenverdiener und Heimarbeiter“ wahr- nehmen, die in Nürnberg gegründet wurde. Die Heimarbeit, vor allem im Bekleidungs- und Textilgewerbe, aber auch in der Spiel- zeugwarenindustrie und dem Holz- und Schnitzgewerbe, war von jeher eine Domäne der Frauen. Sie stellen auch heute noch fast zwei Drittel der Personen, die„im eigenen Heim für fremde Unternehmen Arbeit ver- ichten!— wie die„offizielle“ Definition lautet. Die neugegründete Interessengemein- schaft hat den Kreis allerdings weiter ge- z0gen und rechnet auch jene Menschen hin- zu, die zu Hause Arbeiten fertigen und selbst vertreiben. Ein gerechtes und ausreichendes Entgelt — bisher war die Bezahlung durchweg ziem- lich niedrig— möchte die Organisation für ihre. Mitglieder sicherstellen, für die Heim- arbeiter zugleich auch eine Altersversorgung. Sie tritt ferner dafür ein, daß Rentner und andere Unterstützungsempfänger, die sich durch Neben- oder Heimarbeit eine bessere Existenzgrundlage schaffen wollen, dadurch keinen Abzug von ihren Unterstützungen er- leiden. Daneben will die Interessengemein- schaft den Export von im Ausland begehrten Hleimarpeitserzeugnissen heben und auch zur Nachwuchsschulung für kulturpolitisch be- sonders wertvolle Heimarbeitszweige bei- tragen. Da sie mit einer wachsenden Bedeu- tung der Heimarbeit in der Bundesrepublik rechnet— im vergangenen Jahr erhöhte sich die Zahl der in dieser Weise Beschäftigten um 15000— ist das Ziel der Organisation ganz allgemein, neue Kräfte durch Ausbil- dung und Umschulung für die Heimarbeit heranzuziehen und ihnen durch beratende und flnanzielle Unterstützung eine Starthilfe e Saftehlch Hießlich will die Interessen ein- schaft besondere Ae den schwändelhaften Angeboten widmen, die 5 hohe Verdienstmöglichkeiten 18 in Wahrheit aussichtslose Heim- oder ebenbeschäftigungen versprechen und sie zuweilen um bedeutende Geldsummen, zu- mindest aber um kostbare Arbeitsstunden betrügen. Wahrend die steuerliche Belastung für ein Kilogramm Rohkaffee in der Bundes- republik 6 Mark beträgt, liegt sie— umge- rechnet— in Italien bei 4,90 Mark, in Oster- reich bei 3,65 Mark, in Frankreich bei 2,60 Mark und in England bei 0,42 Mark. Ent- sprechend niedrig ist auch der Kaffeever- brauch in Deutschland gegenüber dem Ver- brauch in anderen Ländern. * Ein in Hannover gegründeter„Klub der Alten und Einsamen“ betreut durch einen Teil seiner Mitglieder Kinder auf dem Schul- weg, während andere die Aufsicht auf Kin- derspielplätzen freiwillig übernehmen. Die Jugendlichen nehmen den gehbehinderten älteren Menschen dafür Einkäufe und Be- sorgungen ab. 8 Das deutsche Bauzentrum in Köln hat festgestellt, daß der Schallschutz in neuen Wohrungen noch immer stark zu wünschen übrig läßt, was sich um so belastender aus- wirkt, weil Rundfunkgeräte, Staubsauger und andere Hausgeräte einen erheblichen Lärm verbreiten. * Nach Mitteilungen von Staatssekretär Ritter von Lex vom Bundesinnenministe- rium sind gegenwärtig 102 Frauen im höhe- ren Dienst des Bundes tätig, davon 41 als Beamtinnen in Stellungen von einer Regie- rungsrätin bis zur Ministerialrätin. Der Stromverbrauch im Haushalt läßt sich leicht berechnen. 1000 Watt sind eine Kilo- wattstunde; soviel verbraucht also zum Bei- spiel eine Heizsonne von 500 Watt in zwei Stunden, eine 40 Watt Glühbirne während 25 Stunden. * Das bereits im vorigen Jahr kreierte System der auswechselbaren Schuhabsätze wurde jetzt weiter entwickelt. Man kann in USA bereits schwarze Krokodilleder- Pumps mit drei verschiedenen Stöckel-Garnituren kaufen: einmal im passenden Krokoleder, ein- mal in glattem rotem Leder und schließlich, für festliche Gelegenheiten, mit Rheinkieseln besetzt. Das Auswechseln geht mit Hilfe eines einfachen Mechanismus vor sich, der absolute Haltbarkeit garantiert Neuigkeiten vom Textilmarkt Die Kennzeichnung der Stoffe macht Fortschritte . Hausfrau kennt sich mehr mit den en neuen Fasern und Geweben aus, von denen fortlaufend Mischungen, Weiterent- W und Veredelungen auf den Markt 8 F verlangen(wie bereits des wan erichtet) die Verbraucherverbände er wieder eine Kennzeichnung, aus der auch der Laie die Ei. 15 erkennen kann. genschaften der Textilien Eine große Konferenz über diese Fra N Sen 1 5 Göteborg in Schweden statt, auf der strie 105 Delegierte der interessierten Indu- der 9 er Textilforschung, des Handels und 958 dabkamcner-Orcanisationen aus 19 Län- 8 eilnahmen. Man war sich über die 855. der Kennzeichnung klar, war ite ee der Meinung, daß das 8 7 0 a der Materialien nach Art der zu 8 enden Behandlung in der Wäsche 0 e am vordringlichsten ist. el at die Bundesrepublik schon viele Vor- Was 5 Seleistet, für die Festlegung von 1 anleitungen stehen sie, wie das Ratio- iStlerungskuratorium der deutschen Wirt- schaft(RKW) bericht dem Abschluß. FF Kennzeichen, die bestimmte Ei l 0 5 genschaf- beteulerettereg, sind schon sehr viel schwerer allein 55 Die Rohstoffzusammensetzung Schlütsg Sibt hier keine genügenden Auf- Wien Es ist für die Hausfrau bedeutend 80 1 8 zu wissen, daß ihre Gardinen licht- 5 8 5 etwa darüber belehrt zu wer- A 12 chemische Formel der Masse Si, aus der sie hergestellt wurden. Man war sich fer U ini 8 ner darüber einig, daß lehe Regelungen der Qualitätsprüfung und kennzeichnung vorzugsweise auf kreiwilli- gen Vereinbarungen beruhen sollten. Dage- gen erschien es wünschenswert, daß die Aubere Form dieser Kennzeichnung gesetzlich vorgeschrieben wird. Eine neue, vervollkommnete Behandlung der Baumwolle verspricht den Frauen für den kommenden Sommer Kleider- und Blu- senstoffe, die nicht nur nicht einlaufen, son- dern auch knitterfest sind, schnell trocknen und— kein Bügeln mehr erfordern. Damit Wäre der Vorsprung von Perlon und Nylon wieder aufgeholt Praktisch. Eine unbenutzte Tür wurde hier zu einem Ar- beitsplatz ausgebaut. In die Türfullung paßt ein Einbauregal, quer davor eine Schreibplatte. Entwurf: Ch. Baudisch Die Zeichnung ist dem Constanze-Heft„Schöner bauen— schöner wohnen“ entnommen. der Fledermaus. Doch dieser Stuhl erleidet kein Einzelschicksal. Ob es sich um X-. Nagellack handelt, um Murano- Aschen- becher, um Strampelhöschen oder silber- graue Tapeten mit weißen Punkten. Wirk- lich bezaubernd. Nur leider überall und im- mer dasselbe. Eine verblüffende Bestätigung dafür bot eine Ausstellung in Hälsingborg, in der sich aller Herren Länder wohnlich eingerichtet hatten. Ein Raum war schöner als der an- dere: Naturhölzer, Bast, Bambus, helle, leuchtende Farben, asymmetrische Formen ein Turmbau zu Babel mit umgekehrten Vorzeichen. Nur die Japaner fielen ein Seite wenig aus der Rolle, indem sie ihren EB- tisch mitsamt den Sitzgelegenheiten eine Etage tiefer placiert hatten. Wie lange noch? Aber wenn das doch alles gut ist, werden Sie einwenden, so kann ich mit meiner per- sönlichen Note doch höchstens etwas ver- derben! Ein Beispiel: da ist ein sehr ge- pflegtes, großzügiges Musikzimmer, in dem alles stimmt. Die Möbel, die Teppiche, die Gardinen, die Lampen, die Bilder, die An- ordnung der Sessel, die Farben. Bloß über dem Bücherschrank klebt, genau der Größe nach gleich einem Zug Soldaten ausgerichtet, eine Kette von Fotografien. In schwindelnder Höhe. Können Sie sich vorstellen, wie das aus- sieht? Ich liebe diese Foto-Montage. Ein Raum, in dem alles stimmt, hat etwas Un- menschliches. Mut, Mut für den kleinen . se hatte ihn, den Mut zum eigenen Stil Fehler, geliebte Freundin! Beziehen Sie Ihre Couch mit einem Stoff, der zu Ihren Augen paßt, selbst wenn„man“ seine Farbe Zur Zeit unmöglich findet. einen Sessel, der Sie nicht so blaß erschei- nen läßt. Schaffen Sie sich viele Lichtquel- jen, Polster, Kissen, Textilien, Bilder. Wer- fen Sie getrost verschiedene Stile durchein- ander— nicht willkürlich und dumm, son- dern durcheinander. Achten Sie darauf, daß ihre Wohnung so gepflegt ist wie Ihre Fri- sur, der man nicht anmerken darf, daß Sie gerade vom Friseur kommen. Und seien Sie nicht so penetrant geschmackvoll, so garni- türlich korrekt, so musterknabenhaft pro- portioniert. Flüchten Sie nicht aus pani- scher Angst vor einer kleinen Entgleisung in die Anomymität des guten Geschmacks von der Stange. genehm. Setzen Sie sich in Kalte Füße sind so unan- Foto: Feature Im Vordergrund: der wohnende Mensch Lebensvorgänge sollen die Wohnungsplanung bestimmen Wohnen und wohnen ist zweierlei. Wer hätte es nicht erlebt in dem vergangenen Jahrzehnt, daß man zu fünft und mehr Personen in einem Zimmer hausen kann, daß Vorgänge wie Wäschewaschen, Kochen, Schlafen, Arbeiten und Kinderhüten zur gleichen Zeit und im gleichen Raum vor sich gehen können. Die Wandlung Sing schritt- weise vor sich. Dem raschen Bauen um jeden Preis folgt die reiflichere Ueber- legung, die Auswägung der Vor- und Nach- telle, die Lebensvorgänge gelten wũWieder und das mehr denn je— als Grundlage für die Wohnungsplanung. Das Bad, in dem man sich nicht umdrehen kann, die Küche, in der Tür und Schranktür nicht gleichzeitig aufgemacht werden können, sollen als Fehl- konstruktion vom Plan gestrichen werden. Die Wohnung von morgen soll nicht mehr so gebaut werden, daß die Familie Müller nicht einschlafen kann, weil Frau X im Nachbar- haus vergessen hat, den Badezimmerhabhn fest Zzlzudrehen. Nicht nur die Berechnung nach Quadratmetern und Kostenersparnis, auch die Bedürfnisse der Bewohner sollen ausschlaggebend sein. Es gilt wieder, menschlich zu wohnen, für den Mieter, und in erst in zweiter Linie für den Vermieter zu bauen. 5 „Menschlich wohnen“, das ist auch der Pitel eines soeben erschienenen Buches von Lotte Tiedemann Oomus-Verlag, Bonn), in dem sie sorgfältig zusammengetragen Hat, welche Grund voraussetzungen heute beim Wohnungsbau einkalkuliert werden müssen. Erfahrungen von Jahrzehnten, erweitert durch die technischen Gegebenheiten von heute, finden hier ihren Niederschlag. Lotte Tiedemann schrieb dieses in flei- giger Kleinarbeit entstandene Buch auf An- regung des Frauenreferats im Bundesmini- sterium für Wohnungsbau. Die Leserin kon- statiert mit Befriedigung, daß man sich dort Gedanken darüber macht, die Frau als Ge- stalterin der Wohnung stärker am Woh- nungsbau zu beteiligen und als Folge davon die Wohnungsplanung mehr an die Lebens- vorgänge mit ihren haus wirtschaftlichen Forderungen anzupassen. Beinahe nebenbei wurde aus diesem Buch eine soziologische Arbeit, die Dinge und Vorgänge enthüllt, die allgemein gültig ge- Worden(ober geblieben) sind, ohne daß man sich dessen ganz bewußt geworden Wäre. Wofür nur zwei Fälle anzuführen wären: Das Schlafzimmer ist besonders in den Fal- len, in denen die Wohnküche oder der ein- zig zur Verfügung stehende Wohnraum im Frubel der Tagesgeschäfte nicht in Ordnung zul halten sind, so etwas wie der„Stolz der Hausfrau“, der im Besitz einer oft nie be- nutzten Frisierkommode und der vier Qua- dratmeter grogen kunstseidenen Tagesdecke gipfelt. Oder. das Streben nach dem Besitz eines Pelzmantels hat den Wäscheschrank der krüheren Frauengeneration verdrängt. Das eigentliche Anliegen dieses Buches ist es, aufzuzeigen, welche Fehler vermieden, welche Bedingungen gestellt werden müssen. Dazu gehört, daß bei der zunehmenden Hellhörigkeit der Bauten eine ausreichende Isolierung grundsätzlich garantiert werden sollte. Die im Normblatt geforderten Min- destbewegungsflächen werden auch heute noch allzuoft unterschritten. Das geht so- weit, daß in manchen Elternschlafräumen nicht Platz genug ist, um den zweiten Stuhl aufzustellen, obwohl jeder Mensch einen solchen Stuhl braucht, schon um abends seine Kleider ablegen zu können. Daß dar- über hinaus ein gut zugängliches Fenster Gesser noch ein Balkon) zum Bettenlüften vorhanden sein muß, sollte selbstverständ- lich sein. Je weniger Raum zur Verfügung steht, um so sorgfältiger muß der Plan durchdacht sein. Dem Thema Küche, dem„größten Ar- beitsplatz der Welt“, widmet die Verfasserin breiten Raum. Die soziologischen Verände- rungen der letzten Zeit waren dabei mit aus- schlaggebend. Die Durchschnittshausfrau von heute hat keine Hilfe, die Durchschnitts- hausfrau von morgen wird vielleicht beruf- lich tätig sein. Alle diese Dinge zeichnen sich bei der Planung ab. Die Frau ohne Hilfe muß während der Arbeit in der Küche die Kinder beaufsichtigen können(Schluß also mit dem winzig kleinen Laboratorium von acht Qradratmetern), die berufstätige Frau von heute wird vielleicht auch morgen Kinder haben, ein Mittel scheint als die Küche mit EBplatz zu sein, die auch bei be- engten Raumverhältnissen den Bedürfnissen entspricht. Dem Wohn- und Lebensraum kür die Kinder sollte man besondere Sorgfalt angedeihen lassen. Lotte Tiedemann wWelst immer wieder auf die Gefahren hin, die das Leben in einer beengten Geschoßwohnung für Kinder haben Kann. Sie führt dazu die Ansicht und Erfahrung von namhaften Pa- dagogen und Psychologen an.. Das gut ausgestattete Buch ist Kritik und Anregung zugleich. Ueber alle Anforderun- gen der Technik, der Statik, der Preis wür- digkeit und der Aesthetik hinaus wird hier eine weitere, viel vernachlässigte Dimension berücksichtigt: der wohnende Mensch. i-tu Traum vom weißen Haus Weit mehr als die Hälfte aller Deutschen wünschen sich ein eigenes Haus. Der Wunsch- traum von diesem Haus beflügelt ihr Tun und Lassen, ihr Arbeiten und ihren Willen zum Sparen. Das Wissen um diesen Wunschtraum brachte folgerichtig eine Flut von Heften und Büchern und Broschüren über das Bauen auf den Markt, eine Flut, in der das neue, nun zum zweiten Male erschienene Constanze Heft „schöner bauen schöner wohnen“ einen sympathischen Angelpunkt darstellt. Es bringt wie immer schön im Drucle und schön in der Aufmackung— eine stattliche Anzahl von ori- ginellen und alltäglicheren Vorschlägen für das Eigenheim, vom Holahaus aus Bauplatten bis zur luxeriösen Villa im alten Stil. Das betont moderne Haus mit flachem Dach ist ebenso vertreten wie das herkömmlichere mit dem spitzen Giebel, das weiße Traumhaus am Hang und das Haus, das gebaut wurde, obwohl der Bauherr„fast ohne Geld“ war. Alle diese Vor- schläge kommen dem Verlangen des modernen Menschen, der frischen Luft, dem Garten und der Sonne so nahe vie möglich zu sein, vor- bildlich entgegen. Sie haben große Fenster- fronten(die zum Teil völlig verschwinden und aus einem normalen Wohnraum einen gedeche- ten Eßplatz im Freien machen), sie haben Wohnzimmertüren, die in den Garten führen und geschützte Sitzplätze an sonnigen Mauer- vorsprungen. Wie und wo man vernünftig sparen kann, und was man alles unternehmen muß, ehe der erste Spatenstich getan werden kann, das ist vorzüglich erläutert. Ein zweiter, kleinerer Teil des Heftes ist dem Thema:„schöner wohnen“ gewidmet. Hier werden Tips zum geschmacſevollen Einrichten gegeben. Das Heft wird den praktischen An- forderungen gerecht und weist eine lelare Linie auf. Der Leser wird angeregt, aus der Vielzahl der Vorschläge für sich das Bestmögliche zu machen. * Beꝛaubernd aufgemacht, ein wenig verspielt, anspruchsvoll und ein bißchen oberflächlich zugleick, überlegen und mit kleinen Schwäcken — ganz wie das vielgestaltige Bild der Dame, so präsentiert sich auch der„Almanach der Dame“ für das Jahr 1957, wie er im Waldemar Klein Verlag Baden-Baden von Ruth Klein herausgebracht wurde. Erlesene Kochrezepte, aufgesetzt von Kennern und Genießern, wech: seln ab mit Zeichnungen und Städtebildern, mit Gedichten und Geschichten(vornehmlich dus der Feder Anton Schnacks). Im gleichen Atemzug werden der Leserin Aphorismen zur Lebenskunst und astrologische Voraussagen geboten. Und doch— es ist eine nette, runde, kleine Sache, dieser Almanach, der zum Schmökern verlockt, zum Kochen, zum Reisen und ein bißchen auch zum Nachdenken. i-tu MANNHEIM ö 1 Mittwoch, 7. November 19560 W Aufbau in der Innenstadt: Studenten wohnheim N 6 Bild: Jacob Lokalkommentar: Jonglieren mit Zahlen ist eine Kunst Das ist ein löbliches Tun: In diesen Tagen wurde eine Broschüre in alle Mannheimer Haushaltungen getragen. Herausgegeben von der Verwaltung, gibt sle dem Bürger darüber Aufschluß, wie die Einnahmen— Also auch seine Steuergelder— im Haus- alt verwendet werden. Ein löbliches Tun! In Mannheim allerdings scheint der Zeit- Punkt für die Verteilung ein wenig un- Slücklich gewählt. In wenigen Tagen ist Gemeinderatswahl. Un ausgesprochene Frage und Antwort eines solchen Heftchens aber autet: Siehe, Bürger, es ist alles richtig gewesen, wis wir es gemacht haben * Gleichgültig, ob alles richtig war oder nicht. Es ist niemand unfehlbar. So ist denn auch die Bemerkung im Vorwort ungeschickt Ausgefallen, die da sagt:„Angesichts der be- vorstehenden Gemeinderatswahl, hast Du, Bürger und Bürgerin, ein Anrecht darauf zu Wissen, was die Stadt mit Deinem Gelde tut. Nur angesichts der bevorstehenden Wahl?) Man merkt eine leise Absicht und ist (ein wenig) verstimmt. Auch will prüfen- dem Blick nicht gefallen, daß von den 13 Ka- Piteln keines den persönlichen Ausgaben der Verwaltung gewidmet ist. Das aber ist ein enorm wichtiger Posten jeglichen Haus- altes! Geschah das, weil in Marmheims Stadtverwaltung der Personaletat außer- ordentlich hoch und in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen ist? Seine Höhe Wird auch im Schlußkapitel(Gesamtüber- blick) schamhaft verschwiegen. Das gründliche Gutachten des Bundes der Steuerzahler zum Mannheimer Haushalts- plan hat bereits vor längerer Zeit darge- legt, daß die persönlichen Ausgaben von 32 Millionen(1952) auf 41,2 Millionen(1954) gestiegen sind.„Es darf nicht unbeachtet bleiben, daß die persönlichen Ausgaben Schon jetzt das 2z. Z. außergewöhnlich hohe Realsteuer-Aufkommen der Stadt von 43,4 Millionen DM nahezu aufzehren.“ Auch die Gründe wurden damals genannt:„Es zeigt sich, daß die Zahl der Stellen in der höheren und in der gehobenen mittleren Beamten- Laufbahn erheblich zugenommen hat... Seit 1953 ist okkensichtlich von der Möglichkeit der Beförderung von Beamten und Ange- stellten ausgiebig Gebrauch gemacht wor- den * Der Personaletat— er hätte das hübsch gestaltete Werkchen vielleicht etwas ge- Stört. Aber auch die Worte über die Ver- schuldung Mannheims können nicht ganz befriedigen. Gewiß, die Schulden sind auch „echte Wertsteigerungen des Gemeindever- mögens“. Aber rund 100 Millionen Schulden ergeben einen Zins- und Tilgungsdienst von 25 Millionen jährlich. Rechnet man den in- zwischen auf 43 Millionen gestiegenen Per- sonsletat hinzu, ergeben sich rund 68 Mil- Uonen fixe Kosten. Das ist über die Hälfte, kast 60 Prozent, des ordentlichen Haushalts, der ohne durchlaufende Posten runde 130 Mil- i zt GEMEINDERAT SWAHI Die Mannheimer Bevölkerung ist hierzu herzlich eingeladen. HRS TLICH-DEMOCKRATISCHE UNION- Mannheim. Stadt Honen ausmacht. Nur 60 Millionen bleiben für Sachausgaben, und die ergeben sich geradezu zwangsläufig. Diese Situation muß zumindest als angespannt bezeichnet wer- den, Die geringste rückläufige Entwicklung (beispielsweise bei der Gewerbesteuer) würde zu größten Schwierigkeiten führen. * Es stimmt auch nicht, daß sich Mannheim bei einem Städtevergleich der Verschuldung pro Kopf der Bevölkerung noch„auf mittlerer Höhe“ bewegt, wie es in der Broschüre heißt. Der Stand vom 31. März 1954— Schulden je Kopf der Bevölkerung— lautet: Mann- heim 236 DM, Stuttgart 102 DM, Karlsruhe 181 DM., Ludwigshafen 67 DM. Inzwischen ist die Verschuldung in Mannheim pro Kopf auf rund 440 DM angewachsen. Die Ver- gleichsstädte haben keineswegs in diesem Maße Schritt gehalten“. Die Diskussionen um den Schulbau sind in den letzten Wochen und Monaten mehr als lebhaft gewesen. Geht das Broschürchen nicht ein wenig zu leicht über die Verärge- rung der Eltern hinweg, wenn es feststellt, daß„die Raumnot zwar noch nicht völlig be- seitigt werden konnte“, aber doch schon „Wirksame Abhilfe“ geschaffen wurde? Ja, die bedauerlichen Vorgänge auf dem Kapitalmarkt! Die große Bewilligungsfreu- Aigkeit im Stadtrat in der Schulfrage setzte bekanntlich ein, als die Kreditrestriktionen schon da waren. Jetzt wurden über zehn (nicht vorhandene) Millionen bewilligt. In den Jahren zuvor mußten es jeweils zwei bis drei Millionen tun. Und das war zu Wenig. Ein Vergleich mit den Leistungen der oben- genannten Städte würde es beweisen. Sie stehen heute doch schon anders da. * Jonglieren mit Zahlen ist eine Kunst. Die 30 000 Sportler Mannheims werden mit den Künsten des Broschüren-Herausgebers nicht ganz zufrieden sein, und das mit der sport- freundlichen Verwaltung werden einige Sportvereine— so tippen wir jedenfalls— kast als Hohn auffassen(sie schimpfen näm- lich seit Jahr und Tag darüber, daß die Ver- waltung bis heute noch kein Sportamt hat). 1,5 Millionen für den Sport im Jahre 19567 Wie kommen die nur zusammen? Da hat doch der Zahlenjongleur die Unterhaltung der Bäder, Strandbad, Flußbäder, Herschelbad. Brausebäder, Wannenbäder usw. einfach un- ter Sport veranschlagt! Ein etwas kühnes Rechenexempel. Das wäre doch wohl unter „Hygiene und allgemeine Erholungseinrich- tungen“ zu buchen. Auch wie die Unterhal- tung des„Stadions und der städtischen Ten- nisplätze u. a.“ 412 000 DM kosten kann, wird Sportfreunden Kopfzerbrechen machen. * Nun soll der Sport ja nicht Mannheims größte Sorge sein. Es soll auch keineswegs nur kritislert und das Broschürchen negativ beurteilt werden. Nur, Jonglieren mit Zahlen ist eine hohe Kunst(und die will gekonnt sein), Deshalb einen Tip für die Zukunft: Schneidet so etwas nicht mehr auf eine Ge- meinderatswahl zu, dann fällt es das nächste- mal gewiß zufriedenstellender aus. H. Schneekloth sprechen in einer Eintritt frei! Blau-weiß-rote Etatfibel in 100 000 Haushaltungen: — „Die Hand der Stadt nimmt ein— gibt aus Kleines Heftchen beantwortet die Frage: Wie wurden die 139 Millionen des Blau- weiß-rot quergestreift(wie die Tri- kolore) ist das Titelblatt der„Städtischen Rechnungsfibel für 1956“, deren Titel„Die Hand der Stadt nimmt ein— gibt aus“ lautet. 139 Millionen in Talerform rollen dazu durch eine kräftige Männerfaust. Das 168eitige Heftchen, das in 13 Kapiteln mit 12 Bildern dem Bürger Aufschluß gibt, was mit seinen Steuergroschen getan, bzw. nicht getan wurde, wird in diesen Tagen vor der Wahl des 11. November in alle Haushaltungen der Stadt— über 100 000 sind es jetzt— getragen. Wie wurden die 139 Millionen des ordent- lichen Haushalts verwendet?, lautet die hinter dem Heftchen stehende Frage, die es zu beantworten hatte. Nach der„An alle Mannheimer Bürger“ gerichteten Einleitung, die den gewaltigen Aufgabenkreis der Stadt skizziert, beginnt es mit den Ausgaben der Stadtwerke, die be- kanntlich einen eigenen Wirtschaftsplan haben, der getrennt vom allgemeinen Haus- halt geführt wird. 66,86 Millionen Betriebs- ausgaben verzeichnen die Werke(Wasser, Gas und Elektrizität, Verkehrsbetriebe); ein Geschäftsaufwand der Versorgungs- und Verkehrsbetriebe von 39,4 Millionen kommt hinzu, außerdem knapp 39 Millionen für die Beseitigung von Kriegsschäden und für In- vestitionen. 145 Millionen insgesamt. „Jedermanns Anrecht auf Ordnung und Sicherheit“, heißt die Ueberschrift des Kapi- tels Polizei, Feuerwehr und Bausicherung. 11,1 Millionen werden dafür aufgewendet. Aus dem Polizeibericht: Fünfzehnjähriger Räuber wurde schnell gefangen Auf dem Theodor-Kutzer-Ufer entriß am hellen Tage ein fünf zehnjähriger Junge aus Ludwigshafen einer 81jährigen Frau mit Gewalt die Handtasche und rannte weg. Ein Zeuge, der den Vorgang beobachtete, rief sofort einen Polizeibeamten zu Hilfe und verfolgte mit diesem den Jungen. Auf der Max-Joseph-Straße wurde der Täter ge- stellt. Er hatte aus der Handtasche, in der 71,20 DM waren, 50 Mark herausgenommen und die Handtasche mit dem restlichen Geld am OEG-Bahnhof weggeworfen. Der alten Frau konnten Tasche und Geld zurück- gegeben werden.. Langfinger Ein junger Hilfsarbeiter von der Schönau, der bei einer Sandhofer Firma beschäftigt War, wurde jetzt ins Landesgefängnis ge- bracht. ES wurden ihm Diebstähle bei sei- nem Arbeitgeber nachgewiesen, dem er un- ter anderem 200 Mark aus der Geschäfts- kasse gestohlen hatte. Er wird außerdem noch anderer Straftaten beschuldigt. Dreimal Unachtsamkeit In der Lilienthalstraßze lief wWwährend der Mittagszeit ein fünfjähriger Junge if die Fahrbahn eines Persorienkraftwagens und wurde durch die Wucht des Anpralls zür Seite geschleudert. Im Krankenhaus wurden So ernste Kopfverletzungen festgestellt, daß Lebensgefahr besteht.— Aus Unvorsichtig- keit fuhr auf dem Tarnowitzer Weg ein sieb zehnjähriger Radfahrer einen vor ihm ge- henden 56jährigen Fußgänger an. Der Mann erlitt dabei eine Gehirnerschütterung und eine Kopfverletzung.— Mit einer Straßen- bahn stieß der Fahrer eines Motorrollers zu- sammen, als er von der Feudenheimer Straße in das„Neckarplatt“ einbiegen Wollte, Er zog sich Rippenfrakturen und vermutlich eine Gehirnerschütterung zu. Interessant das Kapitel über die Schulen; 12,5 Millionen weist die laufende Jahres- rechnung aus und es heißt dort:„Die Raum- not der Mannheimer Schulen konnte in der rückliegenden Zeit zwar noch nicht völlig beseitigt werden; dafür waren die Kriegs- schäden zu groß und die Finanzkraft unserer Stadt zu klein. Aber es konnte doch schon Wirksame Abhilfe geschaffen und trotz an- Sespannter Finanzlage konnten— außer den großen Instandsetzungen der kriegsgeschä- digten Schulen— drei völlig neue Volks- schulen und eine Höhere Schule erstellt wer- den. Beschlossene Maßnahmen, die ganz Wesentliche Verbesserungen in der Schul- raumnot bringen sollen, sind bedauerlicher- weise durch die bekannten Vorgänge auf dem Kapitalmarkt 2. Z. behindert.“ „Immer noch fehlt es an Wohnungen“, beginnt das folgende Kapitel, das ein Bild der Aubuckel-Mustersiedlung ziert. Leider nur zu wahr wird die einleitende Feststel- lung genannt,„obwohl die Stadt auf dem Weg über ihre Gemeinnützige Baugesell- schaft auf dem Mannheimer Wohnungsbau- markt sehr stark als Auftraggeber in Er- scheinung getreten ist. Wurden doch in den letzten sechs Jahren nicht weniger als 8000 Wohnungen mit preisgünstigen Mietverhält-⸗ nissen allein durch die Gemeinnützige Bau- gesellschaft geschaffen“. Nach den Grün- anlagen wendet sich das blau-weiß- rote Heftchen dem Sport zu:„Auch er darf nicht zu kurz kommen, verlangt mit Recht nicht nur die Jugend, sondern auch jede fort- schrittliche und aufgeschlossene Verwaltung einer Stadt. Die Bürgerschaft einer sport- freudigen Stadt, wofür Mannheim immer be- kannt war, kann auf eine sportfreundliche Verwaltung nicht verzichten. Doch auch da- für müssen erhebliche Opfer gebracht wer⸗ den Ein„Opfer“ von 1,5 Millionen DM wird in der folgenden kleinen Zusammen- stellung für 1956 ausgewiesen. Kapiteln über die Ausgaben für Kranken- anstalten und Gesundheitswesen(12,3 Mil- lionen), Ausgaben für Fürsorgeleistungen und Wohlfahrt(19,8 Millionen) und Kultur- pflege(3,5 Millionen) folgt ein kleines Kapi- tel über den Neubau am Goetheplatz:„Die- ses Theater ist nicht einer Elite der Bevöl- kerung vorbehalten, sondern weiten Kreisen der Bevölkerung dienstbar, wozu die verbil- ligten Sonderabonnements der Theaterge- meinde die Hand bieten wollen.“ Der Zu- schußbedarf für den Betrieb wird für 1956 mit 3,2 Millionen beziffert. Im Schluß- ordentlichen Haushaltes verwendet abschnitt—„Das Geld liegt heißt sein Titel und er ist ein or duke klar— wird darauf verwiesen, dab al 85 hauptung, Mannheim sei übersehufge nicht richtig sel,„da die insgesamt 1 105 denen rund 100 Millionen DM Sch all einerseits echte Wertsteigerungen a meindevermögens bedeuten, andere 55 einen großen Teil für rentlerliche Zan n jeclem Stückchen ist ein Hchlͤclechm (Stadtwerke) aufgenommen sind“. Im Städte. vergleich der Verschuldung pro Kopf der Be. völkerung liege Mannheim durchaus noch auf mittlerer Höhe. Das schmuck gestaltete, auf Glanzpapier gedruckte Heftchen, für das Dr. K. Hook, der Direktor des Statistischen Amtes, und Verwaltungsrat Dr. Klein verantwortlich zeichnen(Fotos Robert Häusser) macht einen überzeugenden Eindruck. Das schließt nun allerdings nicht aus, dag man Art der Zu- sammenstellung und Kommentierung auch einiges Zahlenmaterial— kritisch prüft(og Lokalkommentar). Kloth „Die Reformation entwickelt sich fort“ Feier der Gesamtkirchengemeinde in der Christuskirche mit Prof. Dr. Krimm Zu dem Fundament, auf dem die deutsche Geschichte steht, gehört auch das Ereignis vor 400 Jahren die Reformation. Jeder Deutsche muß mit diesem Ereignis rechnen. Pfarrer Professor Dr. Rrimm Heidelberg) trug diese Gedanken in der Reformations- feier der Evangelischen Gesamtkirchen- gemeinde in der Christuskirche vor. Es gebe Wahrscheinlich nur wenig evangelische Chri- sten, für die die Reformation ein reines völlig ungetrübtes Glück sei.„Wir sehen in Unserem Lande in Städten und Dörfern die beiden Gotteshäuser, und es ist schön, wenn sich die Geistlichen, wenn sich die Menschen verstehen.“ Es seien aber keine verant- Wortungsbewußte Menschen zu finden, die nicht sähen, wie tragisch es ist, daß ein sehr ernster Rig, eine tiefe Kluft durch unser ganzes Volk gehe. Beinahe seien jene Völker Vom Kopf- bis zum Stoffwechselalter Ueber die„Neugestaltung des Menschenbildes Daß man in der Waldorfschule versucht, Weitgehend ohne Hausaufgaben auszukom- men und auf Zeugnisse mit Noten ganz ver- zichtet, ist fast allgemein bekannt. Auf wel⸗ chen Grundsätzen diese Methode beruht, umrig Rudolf Grosse in einem„Die Neu- gestaltung des Menschenbildes durch die Pädagogik Rudolf Steiners“ überschriebenen Vortrag in der Kunsthalle vor dem Freun- deskreis der Waldorfschule. Die Waldorfschule entstand kurz nach dem ersten Weltkrieg, in einer Zeit, in der man für schulische Experimente aufge- schlossen war. Damals beauftragte ein Stutt- garter Kommerzienrat den Antroposophen Rudolf Steiner, für Arbeiterkinder eine Schule aufzubauen. Steiner entwickelte seine Pädagogik, in der es keine„Rezepte“ für den Lehrer gibt, nach dem Grundsatz: Man studiere das Kind und seine Entwick- lung und richte danach die Lehrmethode. Als„pädagogische Unmethode“ bezeich- nete es Grosse, den Lehrplan den Erforder- missen der späteren Arbeitsgebiete der Kin- der, also der Industrie oder der Wirtschaft, anzupassen. Man müsse dem Kind das geben, was es seinem Alter nach brauche, um es dadurch zu einem Menschen zu machen, der später seine Aufgaben meistern könne. Jeder Wissensstoff müsse zunächst danach betrachtet werden, was er für das Kind bringe. Sekundär sei, daß das Kind darüber ein Wissen habe. 5 durch Rudolf Steiner“ Wichtig für den Lehrer sei nach der Steinerschen Lehre, daß er das Abe der Menschenbildung kenne und dann jedes Kind anders„lese“, Die Pädagogik sei keine Wissenschaft, sondern eine Kunst, und man müsse von einem guten Lehrer vor allem Verlangen, daß er eine Persönlichkeit sei, die das Kind lieben könne.„Liebe zum Leh- rer ist das Tor zur Fähigkeit“. Grosse skizzierte dann die Entwicklung des Kindes, wie sie die Waldorf-Pädagogen sehen: Vom ersten bis zum siebten Lebens- jahr sei der Kopf am meisten ausgebildet, das Kind ein Sinnenswesen. Von sieben bis vierzehn Jahren liege der Schwerpunkt der Entwicklung auf der Brust, auf Herz und Lunge, das Kind werde zum Seelenwesen. In diesem Alter gehe die Erziehung allein durch die Person des Lehrers. Besonders in diesem Stadium würden viele Fehler ge- macht und die„Seele des Kindes verletzt, von der das Menschsein abhängt“. Vom 14. bis zum 21. Lebensjahr könne man den jun- gen Menschen als Stoffwechsel-, Körper- und Willenswesen ansprechen, das nun Überzeugt werden wolle. Während für die vorhergehenden Altersstufen das Wort gelte: „Kinder fürs Leben tüchtig machen heißt, sie vor dem Intellekt zu verschonen“, hun- gere jetzt der Jugendliche nach Intellekt. Von der Fähigkeit des Lehrers hänge es ab, ob er diesen Hunger— um im Bild zu blei- ben— 80 stillen könne, dag der junge Mensch nicht überfüttert werde. 11 Ae kEundg heute untwoch, dem 7. Movember, 20 Uhr, im Rosengarten(Musenssah Bundestagsabgeordneter Ernst LENI NM ER( und 1 Spitzenkandidat der CDU Dr. Erich N E R K E R 1 zu beneiden, die gleichgültig ob ganz SWangelisch oder ganz katholisch— diesen Zwiespalt nicht kennen.„Eine triumphale Siegesstimmung mit erhobenem Haupt sel 8 so recht bei niemand mehr au ause.“ Der Redner betonte, daß sich die evan- r 259 Die ten, Un putzmul Die Ru Anzüge trauisch keit. Sch und in schönen reichisck Im! US-Jou dle S0“ (Anouk eifersüc einem s wacht! beide tig für Lächeln den ko kleine verkitse quenz! Schmal. hineing lieben Wie die Hofrat. Ueber jung, L die sel nur We Aus gewese olf Ju 18 5 Das Naiv u mütig. trübt h munter müht, s lichkeit mädel“ ging's ter. Da ein Ab Und er nisgrür drehter schäfte Die Ros gute P. schlech lichkeit zwische matlich kein R chen Wiesen „krisier schwar Zirkus mütstie gelische Kirche nicht damit begnügen könne und wolle, die Gedanken der Reformation nur nachzudenken und nachzugestalten. Alle evangelischen Christen sollten das reforma- torische Gedankengut weiterentwickeln, Denn das, was den Trägern der Reformation auf dem Herzen brannte, sei nicht summa- risch identisch mit dem, was dem modernen Menschen nottue. Die Reformation habe das Migverhältnis von Glaube und Werken zum Gegenstamd gehabt. Die Evangelischen des 20. Jahrhunderts aber seien getrieben von dem Gedanken, wie der christliche Glaube in der Welt der Automation, des Flieſben. des und der politischen Parteien verwirk⸗ licht werden könne. Ihre Sorge gehe dahin, wie das Chistentum in die Bereiche des öffentlichen Lebens wirksam hineingetragen Werden könne.„Wir wollen keine bein 66 schichtliche Antwort auf unsere Fragen“ erklärte Professor Krimms.„Wir wollen eine unmittelbare, in die heutige Welt genau hineinpassende Antwort. Wir verlangen, dag urisere Kirche uns nicht in einem Haus mit Butæenscheiben und gotischen Erkern oh. nen heißt.“ Der Redner erinnerte daran, daß dad Wort„Seid Untertan der Obrigheit!“ sich u den zwölf Jahren bis 1945 nicht bewahrt habe. Und die Meinung„Man bel schmutelge Hände in der Folien daß dazu geführt, daß die Macht schließlich 1 schlechte Hände gefallen sei. Auch die Tren- nung„hie Religion— hie Politik“ sei Vel. hängnisvoll gewesen. Bei uns Christ die„kerzengerade, unbefangene Be, kelllsuns am Sfkentſenen Lepen nock ne gelernt, Es werde in den Ecken genöfge f die Faust werde in der Tasche geballt, 15 es mangele an Mut, politisch seinen Man Zu stehen. 15 Der Redner erinnerte an den f. nen Bundestagspräsidenten Hermann Thier der die Kluft zwischen persönlichem 175 öktentlichem Leben nicht Nannte.„Was 10 tat, War aus einem Guß.“ Er Wes ferner 90 den verstorbenen Bundesminister No 10 Tillmanns hin. Und auch heute gebe es 1 unserem öffentlichen Leben Männer, die ad christlicher Ueberzeugung heraus das 4 liche Leben zu gestalten suchten.“ 80 55 Wir an einen Punt gelangt, wo die Re 1 mation sich fortentwickelt.“ habe der diesem des 8 riecht nicht n mit de permo Har psycho Vorspe Mozart kritisc Vor, a! seitens in der Docher Wi ev kriegs tan 5 liches Zu Saal) 8 ster schlief Bewob stadt letzten Nieder Freude Trump bevors Württ gebnis rechtig werde Bürge Abend den P „Li besorg Leben eignur häusck Der E I lieg lerv A. 48 U 80 endet? ler Strat Wenig U. ˖ ah dle B. chuldz at vorhaz, Schulden n des 0g. nderergel ne Wach — 11 lie evan- en könne kormation Iten. Alle reforma-· wickeln, kormation summa- Lacheln des perkitschten 50/ Mittwoch, 7. November 1956 MANNHEIM Seite 9 Nr. 259 — Filmspiegel Universum:„Nina“ 5 Kaner tragen grelle Krawat- Die eit und Igelschnitt, sind ben. wund immer zu Neckereien bereit. dati en tragen Ledermäntel, schwarze 55 3 böse Mienen, sind sehr miß- 0 1 8 sind immer zu Bosheiten be- uz, weis Sind die Farben im Film 19 5 der ost-westlichen Handlung an der 15 555 blauen Donau, kurz vor dem öster- ben Staatsvertrag 1955. kin Niemandsland der Liebe stehen der US-Jeurnelist Frank(Karl! nz Böhm) und 1 Wietische TASS-Uebersetzerin Nina 91 15 Aimee), welch letztere von einem (lersbehtigen Major(Peter Karsten) und nem ständig kinderreichen Leutnant über- a wird. Es dauert arg lang, bis sich 1 nachdem sie sich vorher gegensei- 3 für tot halten— unter dem gerührten 5 Herrn Hofrats(Carl Wery) um tenten Hals fallen können. Der 2, der ungenannt dem primitiv- Drehbuch mit alogischer Konse- uenz Pate stand, Wischt sich unsichtbar das Schmalz von den Pratzen, mit denen er tief hineingegriffen hat ins verlogene Menschen- lieben und leben. Und kreut sich herzhaft: wie die Wiener, wie das Liebespaar, Wie der Hlolrat. Nur die Zuschauer freuen sich nicht: Ueber die erheiternde Naivität von Hand- lung, Drehbuch, Regie und Dialog nämlich, die selbst Schauspielern Wie Werner Hinz nur wenig Gelegenheit zum Spielen gibt. Aus dem Thema wäre etwas 2 machen gewesen. Warum hat es der Regisseur Ru- dolk Jugert nicht getan? wb Danken: „Die Rosel vom Schwarzwald“ Das ist ein kreuzbraves Heimatfilmchen. Naiv und etwas schwachsinnig, aber gut- mütig, Is kann nicht bis drei zählen und trübt kein Kirschwässerchen, aber es läuft munter über die Leinwand— rührend be- münt, seine geistige Einfalt hinter viel Fröh- üchkeit zu verstecken. Mit„Schwarzwald mädel“ fing's an, mit„Schwarzwaldmelodie“ ging's weiter, und mit der„Rosel“ noch wei- der, Da ging's zu weit! Der Heimatfilm scheint ein Abonnement im Schwarzwald zu haben. Und er hat vielleicht seine Gründe, seine Hor- nisgründe dafür: Die im Schwarzwald ge- drehten Filmerzeugnisse waren Bombenge- schäfte der deutschen Nachkriegsproduktion. die Rosel aber— so meinen wir— wird keine gute Partie. Sie ist zu gut gemeint und zu schlecht gemacht: weder Märchen, noch Wirk- lichkeit; ein Film der Schein wirklichkeit, der zwischen allen Stühlen sitzt— eben der hei- matlichste Heimatfilm. Kein wilder Forst, kein Roßäpfelchen, kein geistiges Kuhfläd- chen verunreinigt das Eastmancolor-Idyll. Wiesen, Wald und Menschen sind manierlich „krisſert“, Von den Höhen aber schauen schwarz und stumm die Tannen auf diesen Zirkus herab. Nichts vom bedächtigen, ge- den koexist kleine Morit mütstieken Wesen der Alemannen steckt in diesem Film, nichts von der kernigen Würze modernen habe das rken zum schen des eben von e Glaube Fliegban- verwirk⸗ he dahin, eiche des ngetragen rein ge- Fragen“, ollen eine It genau ngen, dab Haus mit ern wo- daß dag des Schwarzwälder Bauernbrotes. Alles riecht und schmeckt nach Schinken. Aber nicht nach Schwarzwälder! Da kann man nur mit den Kinzigtalbauern sagen: Tausigsap- permost! Hk Erste Wahlversammlung der„Mannheimer Liste“ Spitzenkandidat Dr. Klingen sparte nicht mit Kritik/ Gegen Parteien-Machtpolitik im Stadtrat Mit einer Versammlung im Mozartsaal begann am Montagabend nun auch die „Mannheimer Liste“ als letzte der sieben für die Gemeinderatswahlen kandidierenden Gruppen mit ihren Wahlversammlungen. Sie mußte, wie andere zuvor, die Erfahrung machen, daß die weltpolitischen Ereignisse das Interesse an den lokalen Wahlveran- staltungen dämpfen. Der Besuch hätte besser sein dürfen. Spitzenkandidat Dr. Helmut Klingen, der Hauptredner, hielt ein über- sichtlich gegliedertes Referat, das recht kritische Passagen an Stadtverwaltung und Stadtrat enthielt. Die Steuer- und Haushaltspolitik der Stadt charakterisierte Dr. Klingen gleich zu Beginn mit der Feststellung, daß„die Ver- schuldung Mannheims bereits eine Höhe er- reicht habe, die über die derzeitige und Künftige Leistungsfähüigkeit der Stadt, ihrer Bürger und Steuerzahler weit hinausgeht.“ Dr. Klingen meinte weiter, daß auch nicht alle zwangsläufigen Ausgaben zwangsläufig“ sein müßten. Wenn es im Amtsblatt heiße, daß fast 85 Prozent der Ausgaben zwangs- läufig seien, dann besage dies, daß diese Ausgaben nur in geringem Maße noch einer Beeinflußung durch den Gemeinderat unter- liegen. Das bedeute aber, daß er in Mann- heim in seiner wichtigsten Aufgabe— näm- lich die Entscheidung über Art und Um- kang des Haushaltsplanes— stark eingeengt ist. Die Pfeiler seiner Kritik richtete Dr. Klin- gen auch gegen die nach Meinung der „Mannheimer Liste“ zu hohen Personalaus- gaben. Obwohl Bürgermeister Trumpfheller in seiner letzten Etatrede angekündigt habe, daß sich bei der ebenfalls hohen Verschul- dung der Stadtwerke in absehbarer Zeit eine Tariferhöhung nicht vermeiden lassen werde, habe der Stadtrat einer beantragten Neu- verschuldung in Höhe von 28,3 Millionen, die durch Darlehen gedeckt werden müsse, zugestimmt. Zu dieser Finanzpolitik um die Stadtwerke meinte der Redner,„daß hier zu viel des Guten getan werde.“ Nur den echten Bedarf von Wirtschaft und Bevölke- rung gelte es zu befriedigen. Nach einer Kritik am außerordentlichen Mammuthaushalt Mannheims von 87 Mil- lionen, von denen rund 56 Millionen durch neue Schulden gedeckt werden sollen(was in einem Jahr nicht verkraftet werden könne), erläuterte Dr. Klingen, warum die „Mannheimer Liste“ aufgestellt wurde. Eine Gruppe unabhängiger Bürger habe sie ins Leben gerufen, um auch Personen die Wahl ins Stadtparlament zu ermöglichen, die nicht parteipolitisch gebunden sind. Mann- heims Gemeindeleben könne eine dritte bürgerschaftliche Kraft neben den Parteien gut brauchen. Scharf ins Zeug ging Klin- gen mit der Mehrheit von SPD und KPD im Stadtrat. Nach der Oberbürgermeisterwahl sei„Parteienmachtpolitik in reinster Form“ demonstriert worden. Des habe sich zum Schaden Mannheims ausgewirkt. Der erste Vorsitzende des SV Waldhof und Spitzenkandidat der„Mannheimer Liste“ nannte als Forderungen Verwaltungsreform, Senkung der Personalkosten, Beförderung nur nach persönlicher Leistung und Ueber- prüfung aller Sachausgaben. Es müsse ein Finanzplan über Umfang, Kosten und Dringlichkeit aller notwendigen Maßnah- men aufgestellt werden. Auch die Sportver- eine dürften in Zukunft nicht mehr, wie bis- her, Stiefkinder sein. Eine Diskussion ergab sich im Anschluß an das Referat nicht, da die Versamm- lungsteilnehmer keine Fragen stellten. Bunkerübernachtung— streng geahndet Uebertretung der Hausordnung wurde als Hausfriedensbruch bestraft 20 Vorstrafen verlas der Einzelrichter: Dieb- stahl, Volltrunkenheit, Betrug, Widerstand, Hausfriedensbruch, grober Unfug, Ruhe- störung, Nichterfüllen der Unterkommens- auflage und Urkundenfälschung. Der 34 Jahre alte Angeklagte Willi M. nickte jedes- mal zustimmend. Jetzt stand er zum 21. Mal vor Gericht, wegen einer Bagatelle— wie er gemeint haben mag— die der Gesetzgeber Aber dennoch ahnden mußte. Der an Vorstrafen reiche Mann hatte sich Anfang dieses Jahres bei einem seiner Aufenthalte im Landesgefängnis eine Ver- letzung am limken Arm geholt, die ihn an- geblich am selbständigen An- und Ausziehen hinderte. So sei es gekommen, daß er im Mai und im Juni zweimal nächtens bei sei- mer Freundin vorsprach, die in einem Bun- ker wohnte. Da es nicht nur bei der Vor- sprache blieb, sondern zu zwei Uebernach- „Hinter jedem Aktenstück ein Schicksal!“ Vor dem CDU. vertriebenen-Ausschuß sprach-Kandidat Dr. Bruche Mit einer Sympathie-Erklärung für die Aufständischen in Ungarn begann Dr. Erhard Bruche sein Referat„Die Heimatvertriebenen und ihf Recht“. Als Veranstalter zeichnete der Vertriebenen-Ausschuß der CDU. Der Saal in der„Landkutsche“ war etwa zur Hälfte besetzt. An fast allen Tischen dis- kutierten die Vertriebenen ausführlich die brennenden politischen Ereignisse im Balkan und im Nahen Osten. Dr. Bruche ist CDU-Kandidat für die Gemeindewahlen am 11. November. Er be- nutzte seinen weitgespannten Vortrag gegen Ende dazu, die kleinen Parteien außer CDU und SPD, sowie die zwei Wählervereinigun- gen davor zu warnen, überhaupt Kandidaten aufzustellen und empfahl, ihre Stimmen lieber der CDU zu überlassen, damit Dr. Hans Reschke bei seinem Amtsantritt eine ein- deutige CDU-Mehrheit hinter sich wisse. Jakob Trumpfheller: „Nachtleben kann man nicht unterbinden“ Bürgerliche Debatte um leichte Mädchen/ SPD-Forum im Mozartsaal Handfest wurde argumentiert in der psychologisch vorbildlich gemixten Lächtbild- Vorspeise zum jüngsten SppP-Forum im Mozartsaal. Man kam sich selbst bei einer kritischen Ausgangssituation recht kleinlaut vor, als ad oculos demonstriert wurde, was seitens des Rathauses für die lieben Bürger in der letzten Vergangenheit getan wurde. Doch man sah so einmal im Zusammenhang, Mevie! doch tatsächlich in zehn Nach- Kriegsjahren nach einem völligen Chaos ge- tan wurde— es korhmt da doch Beacht- liebes zusammen. Zu den Klängen der nebenan dm Musen- aal) schmetfernden Jazztrompeten eröffnete rster Bürgermeister Trumpfheller an- schließend das öffentliche Forutn, das für die Bewohner der Oststadt und Schwetzinger- 135 gedacht war. Die Wahlergebnisse vom 1 8585 Sonntag in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen hätten ihn mit Freude erfiillt, meinte SPD- Bürgermeister Trumpkheller. Er sei sicher, daß auch in den berorstehenden Kommunalwahlen in Baden- württemberg ein ähnlich strukturiertes Er- 3 zu erwarten sei.„Sie dürfen sich be- 8 50 künlen, jede Kritik zu üben, wir Bu en es niemand übelnehmen“ rief der 5 sodann den 50 zu, die am 3 des Reformationstages den Weg in en Rosengarten gefunden hatten. 5 8 Anwesende“ begann sogleich ein 148 er Farlach-Siedler und schilderte sein e das ihn schließlich zur Ent- Musch Semegß selbstgebastelten Siedlungs- De. im Pahrlachgebiet geführt hat. r Bürgermeister versprach eine Ersatz- Einem Teil unsere 1 8 8 uns r heutigen Ausgabe lere enz ungplatt der„Mannheimer Wäh- 8 gung“ zur Gemeind 8 105 501 eratswahl am P boo o0b0b0b0b0bTbTbTbTbTbTbTbTbbTbbb SPD Stimmen wohnung ohne große Härten für die Opfer der Großmarkthalle, für die da draußen das Gelände benötigt wird. Ob Mannheims neuer OB, Dr. Hans Reschke, Gehalt seit September 1955 oder ab Amtseinführung bekomme, wollte ein be- sorgter Bürger wissen. Trumpfheller konnte dieses sparsame Gemüt beruhigen: Ein OB erhält erst mit seiner Vereidigung, das heißt mit dem Tag seiner Amtseinführung, Gehalt. Belebt wurde das SpD-Forum, als unter den Blirgern eine Debatte um Mannheims Nachtleben entstand. Eine ältere Dame monierte, daß in den Gaststätten an der Viehhofstraße allzu leicht die„leichten Mäd- chen“ aus- und eingingen. Die beteiligten amerikanischen Soldaten störten dabei all- zusehr die bürgerliche Ruhe der Angrengzer. Durch die Verlängerung der Polizeistunde für diese Betriebe seitens der Stadt werde solchem Betrieben das Gewerbe erleichtert. Mannheims erster Bürgermeister führte da- zu sus, daß mam Nachtleben nicht unter- binden könne aber daß das Mannheimer Nachtleben im Vergleich zu anderen Städten noch recht harmlos sei. So notwendig die Stadt im Augenblick auch das Geld habe; auf die so in die Stadtkasse kommenden Moneten würde man am liebsten verzichten. Im übrigen herrsche eben„Gewerbefreiheit“ und man könne wohl oder übel dem im Schwange begriffenen Hotelbau für Ameri- kaner nicht unterbinden. Man habe keine gesetzliche Möglichkeit, schloß der Bürger- meister. Es kommt bei einem zweistündigen Forum doch manches zusammen, was die Bürger einer Stadt bedrückt. Nur kehrt eine solche Gelegenheit für diskussions freudige Ge- müter leider nur alle Wahljahre wieder. 5 reic Die Kommunclyahlen am 28. Oktober haben bewiesen, daß dos Vertrauen zur SpD Wächst. 1952 Weiter appellierte er an die in vergangenen Zwisten gespaltenen Vertriebenen, alle ihre Stimmen(in Mannheim gibt es rund 30 000 Vertriebene und rund 15 000 Flüchtlinge aus der DDR) der CDU zu geben. Nach zehn Jahren Schweigen sei jetzt end- lich die Welt aufmerksam geworden, führte Dr. Bruche aus; das Gespräch über die Anliegen der Heimatvertriebenen sei eingeleitet. Er, Bruche, bejahe zwar nicht den Inhalt der Ausführungen von Brentanos, Professor Gre- wes und Carlo Schmids, aber er begrüße, dag sie gemacht worden seien. Er betonte, daß die Austreibung der Sudetendeutschen be- reits 1938 beschlossene Sache gewesen sei, obwohl noch keine Ausschreitungen in der Tschechei zur Debatte gestanden hätten. Nach diesem Auftakt kam der Redner auf die spezielle Praxis der Behördenarbeit zu sprechen. Er führte zahlreiche Beispiele von unhöf- lichen und unkorrekten Beamten in der Stadtverwaltung in Mannheim an. Der einzelne Vertriebene stehe einer Fülle von Vorschriften gegenüber. Man müsse daher verlangen, daß die Behörden mit einem Maximum von Wohlwollen und Verständnis arbeiteten. Denn, so stellte Dr. Bruche heraus: „Hinter jedem Aktenstück steht ein schweres Schicksal!“ Trotzdem wolle er an dieser Stelle keine Pauschalverdächtigungen aussprechen, aber die Gerechtigkeit müsse eben mehr wert sein, als das Beharren auf einer vielfach auslegbaren Vorschrift. Der Redner empfahl dem Ausgleichsamt gewissermaßen symbo- isch, das ganze Jahr über den„Tag der offe- nen Tür“ einzuführen. H-e tungen kam, war eindeutig die Hausordnung der Bunkerbetreuungsstelle übertreten, in der es Bunker-Fremden untersagt ist, sich zwischen 22 Uhr und 8 Uhr morgens dort aufzuhalten. Die Tatsache, daß er im Bunker verbote- nerweise genächtigt hatte, bestritt Willi M. garnicht. Wie er seinen gegen die Hausord- nung gerichteten Aufenthalt allerdings zu entschuldigen suchte, schien nicht eben ein- leuchtend:„Zu dieser Zeit war ich betrun- ken, da bin ich leicht beeinflußbar.“ Und sofort danach schritt der Angeklagte seiner- seits zum Angriff:„Wie kommt es denn, daß der Bunkerwart andere Personen hereinläßt und nur mich anzeigt?“ Der Richter mußte ihn belehren, daß dieser Vorwurf nicht zur Debatte stünde.„Das kann ich beweisen,“ fügte der Angeklagte hinzu.„Der Bunker- wart hat mich auch schon morgens um halb- vier Uhr hereingelassen!“ Das allerdings änderte die Sachlage beträchtlich. Als Zeuge vernommen, gab der Bunker- Wart eine Probe seines Pflichtbewußtseins. Zunächst räumte er ein, daß sich Fremde sehr wohl in den Bunker einschleichen könn- ten, ohne gesehen zu werden. Es gehen dort täglich bis zu knapp 200 Personen ein und aus. dort täglich bis zu 200 Personen ein und aus. Und daß er selbst den Angeklagten morgens nach Dienstschluß eingelassen habe, das sei schon richtig. Allerdings sei der Willi M. nachdrücklich von ihm darauf hingewiesen worden, daß er sich strafbar mache. Für den Bunkerwart endete die Verantwortlichkeit mit dem Ende der Dienstzeit. Der Einzelrichter fand, daß sechs Wochen Gefängnis für solches Delikt des Hausfrie- densbruches genügend Sühne seien und blieb damit unter dem Antrag der Staatsan- Waltschaft. H-e Ruhrkohlenbergbau sucht Arbeitskräfte Am Montag, den 12. November, wird um 14 Uhr im Sitzungssaal des Arbeitsamtes Mannheim eine Kommission des Ruhrkohlen- bergbaus für freiwillige Arbeitskräfte wer- ben. Interessenten sollen so die glichkeit erhalten, sich über die Arbeitsbedingungen im Ruhrkohlenbergbau eingehend beraten zu lassen. Die Meidung zem Bergbau ist freiwillig. Niemand, der eine Werbeveran- staltung besucht, ist einem Zwang unter- worfen. Die Kommission will vor allem über die Arbeits- und Lohn verhältnisse im Ruhr- kohlenbergbau nach den jüngsten Verbes- serungen berichten. 0 Wertvolle Preise für Berufswettkampf- Sieger Vom Trenchcoat bis zu wertvollen Bü- chern reichte die Skala der Preise, die über die Hälfte der Teilnehmer des DAG- Berufs- wettkampfes als Anerkennung für ihre Lei- stungen erhielten. Die Jugendlichen, die sich vor wenigen Wochen zum achten Berufs- wettkampf der Angestellten-Jugend gemel- det hatten, feierten am Sonntagnachmittag in der„Amicitia“ ihr Abschlußfest. Nachdem Wettkampf-Leiter Alfred Maas die Gäste, unter ihnen auch Eltern und Prüfer, begrüßt hatte, strich der pädagogische Leiter des Wettkampfs, Oberstudienrat Dr. Kimmel, in einer kurzen Ansprache den außerordent- 3O0LS (1575 4 ER WE WN Gut- wie Bols Liköôre, Sin, Genever lichen Wert dieser Prüfung für die berufliche Entwicklung der Jugendlichen heraus und gratulierte den Teilnehmern noch nachträg- lich zu ihrem Examens-Mut. 11a Neue Ortskennzahlen im Selbstwählferndienst In den neuen Fernsprechbüchern, die vom 5. November an ausgegeben werden, befindet sich eine Beilage, in der die neuen und geänderten Ortskennzahlen für den Selbstwählferndienst aufgeführt sind. Die wichtigsten Ortskennzahlen für das Stadt- gebiet Mannheim lauten jetzt Düsseldorf: 0211, Darmstadt: 921, Mainz: 931, Neustadt/ Weinstraße: 941, Bruchsal: 991 und Sins heim: 901. Für die Sonderdienste gelten außerdem ab sofort neue Rufnummern, die im ganzen Bundesgebiet einheitlich sind und aus dem neuen Fernsprechbuch entnom- men werden können. 0 „Die beste Schule ist das Handwerk“ Freisprechung der Elektrolehrlinge in der Innung Mannheim Nur 36 von den 51 gemeldeten Lehrlin- gen der Elektroinstallateure haben ihre Ge- sellenprüfung bestanden. 15 junge Männer wiesen nicht die Kenntnisse auf, die für den Gesellenbrief notwendig sind. Für diejeni- gen aber, die es geschafft hatten, war am Samstag die Freisprechung aus der Lehre fällig: mit Eltern und Lehrmeistern ver- sammelten sie sich im„Kanzlereck“, um den in drei Jahren sauer verdienten Gesellen- brief in Empfang zu nehmen. Außer den Elektroinstallateuren wurden noch ein Flektromaschinenbauer, zwei Elektromechaniker und sechs Rundfunk- mechaniker freigesprochen. Fester Wille, Oktoberwetter: sommerlich und frostig Extreme in der Wetterlage Der Sommer verabschiedete sich am 1. Oktober mit einer Temperatur, die er uns in den dafür zuständigen Monaten nicht be- schert hatte: 25,5 Grad Celsius. Ueberhaupt verschob sich die gesamte Wetterlage und rutschte mit einem verspäteten Altweiber- sommer vom 10. bis 17. Oktober noch weit in den Herbst hinein. Aber dann war es nicht mehr aufzuhalten; rasch ging die spät- sommerliche Lage über in kühles Herbst- wetter. Schlagartig fast mußten die Winter- mäntel hervorgeholt werden, und Ende Ok- tober steuerte die Quecksilbersäule bereits die Null-Grad-Marke an, die sie am 30. Ok- tober um 0,5 Grad unterschritt. Somit brachte dieser Herbstmonat sowohl einen warmen Sommertag als auch einen bitterkühlen Frosttag. Dazwischen lag ein Wetter, von dem man diesmal nichts nachteiliges berich- ten kann, außer, daß vielleicht die Tempe- raturschwankungen zu abrupt aufeinander folgten. Die mittlere Temperatur betrug 9,4 Grad Celsius und lag mit nur 0,4 Grad un- erheblich unter dem langjährigen, von der 1956 Darmstadt Frankfurt 20 364 111881 Köln 108 219 Düsseldorf 96 960 Auch am 11. November 30 170737 155057 161315 Später Altweibersommer Wetter warte errechneten Mittel. Die mitt- lere Höchsttemperatur(Zusammenfassung der wärmsten Tage) lag bei 13,1 Grad, die mittlere Mindesttemperatur bei 6,6 Grad. Geriet zwar die Temperatur nicht ab- normal, so schüttete es doch während des Monat Oktober wie aus Gießkannen, 78 Liter Regen flelen auf den Quadratmeter Boden; das Regensoll wurde mit dieser Menge um genau 65 Prozent überschritten. Es regnete insgesamt an 20 Tagen. Dafür hatte die Sonne nur 67 Stunden Gelegenheit, auf Ge- rechte und Ungerechte herniederzuscheinen. Hand in Hand damit gerieten 16 Tage trübe; an elf Tagen herrschte Tief- und Hochnebel und nicht ein einziger Tag konnte als wirk- Iich heiter registriert werden. An einem Tag waren sogar Blätter und Zweige bereift. Elf Tage lang beherrschte eine Hochdruck- lage unser Gebiet. Das unbeständige Monats- ende mit seiner kühlen Luft rührte von einer Nordlage des Wetters her, wie sie ohnehin dieses Jahr reichlich unsere Tempe- ratur und den Niederschlag beeinflußten. großes Interesse und Können nannte Ober- meister Peter Sickinger als Voraussetzungen für eine weitere Bewährung der jungen Leute in ihrer Gesellenzeit.„Geselle, nütze die Zeit aus, solange du noch jung bist“, rief der Obermeister den frischgebackenen Ge- sellen zu. Wer mit der Technik vorwärts kommen wolle, dürfe nicht uninteressiert bleiben. Die Arbeit des Handwerkers sei keine tägliche Routinearbeit, sondern bringe stündlich Abwechslung, stelle aber auch stündlich neue Anforderungen an das Wis- sen des Meisters. Aus diesem Grunde sei der gute Handwerker auch in unserer tech- nisierten Zeit sehr gesucht. Den besten Abschluß seiner Lehrzeit voll- brachte Karl Kühle: er wurde Innungs- sieger 1956 und deshalb mit einem Diplom der Handwerkskammer und einem Buch- preis der Innung ausgezeichnet. Für beson- dere Leistungen nahm auch Jürgen Kihm, ein Elektromechaniker, Diplom und Buch- preis mit nach Hause; seine Lehrzeit absol- vierte er bei den Stadtwerken Mannheim. Für die Handwerkskammer sprach Edwin Eberhardt. Er wünschte den neuen Gesellen für den Uebergang von der Lehrzeit in die Lernzeit guten Erfolg. Auf dem erworbenen Gesellenbrief dürfe man noch nicht aus- ruhen, für jeden müsse das Endziel sein, einmal Meister zu werden. Die Meisterprüfung kann frühestens nach fünf Jahren erfolgen, so daß es für alle noch ein weiter Weg ist. Das Handwerk mit der gründlichen Ausbildung des Lehrlings und Gesellen, sei noch immer die beste Schule für den Erfolg im Leben gewesen, wenn auch die Arbeit in einem großen Industrie- betrieb mehr Annehmlichkeiten aufweise- ohne Handwerker könne auch die Industrie nicht leben, schloß Obermeister Sickinger. reich- Weitere Lokalnachrichten Seite 10 „Kommunalwallen. erster Schritt Zur politischen Wende“ Darüber spricht WILHFHLM MELLIES, stellvertretender Vorsitzender der SpD am Donnerstog, dem 8. November, um 20 Uhr im Rosengarten in Mannem vorne! 4. Moran Mittwoch, 7. November 1986 Nr „ r kaöglichst E nimmt man den echte KLOSTERFRAU MELIS. 1 SENCG EIS T bei Erkältung: 5 12 Ehlöffel davon in Daß Du so krank geworden, Wer hat es denn gemacht? Kein kühler Hauch des Norden Und keine Sternennacht. Daß Du trugst Todeswunden, Das war der Menschen Tun, Natur ließ Dich gesunden, Sie ließen Dich nicht ruh'n! Tief bewegt geben wir davon Kenntnis, daß der langjährige Leiter unserer Zweigniederlassung Mannheim, Herr Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen hohes Ansehen erworben. Prokurist Jakob Krämer nach kurzer schwerer Krankheit, plötzlich und unerwartet, am 2. November 1956, Herrn innigst geliebten Gatten, meinen lieben, guten Vater und Schwiegervater, unseren ach so geliebten Opa, Emil Hummel heute früh um 8 Uhr, versehen mit den Tröstungen der hl. Kirche, zu sich zu rufen und mich allein zu einer im 63. Lebensjahr verschieden ist. 501: N 8 eee und Knoblauchsl . 5 5. 2 g f. 5 geruchfrei vereint— 2 f Als hervorragender Fachmann hat der Verstorbene unserer Firma treu gedient Sparkassen-Oberinspektor i. R. 2 steigerung! Fragen Sie ne und sich gleichermaßen bei seinen Mitarbeitern und unseren Geschäftsfreunden 85 Apotheker Tasse heißem Tee oder Zucterwasser — kurz vor dem Schlafengehen genommen das hilft meist über Nacht! Halten Sie ihn dar- um gerade jetzt stets griffbereit: den echten KLOSTERERAU MELISSENGEIST. oder Drogisten! Wir haben einen guten Freund verloren, dem wir stets ein ehrendes Andenken lassen. bewahren werden. 2 Mhm.-Almenhof, den 7. November 1956 nen Essen/ Frankfurt a. M., den 7. November 1986„ peldirbetagden Im Namen der trauernden wickelkomm Hinterbliebenen: von Geschäftsführung und Belegschaft Run der Firma HANSEN, NEUERBURG& CO., GMBH Beerdigung: Donnerstag, den 8. November 1936, 13.30 Uhr, Kohlengroßhandel— Umschlag— Schiffahrt FFF Die Beisetzung fand auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt. 2 8 5 Bestattungen in Mannheim 9 9 Mittwoch, 7. November 1956 b„ 5 0 ogeng-Uhfen mit der 1 Hauptfriedhof 12 roten Plombe erhof züglich 4* 2 7 5 2 7. 0 ten tragenen Leiden 5 8 5 Günther, Theresia, Osterbuken 9.30 f Nach langem, mit ęrofter 1 8 1. M 5 Mein innigstgellebter Mann, mein liebevoller Vater, Kohl, Heinrich, Waldhof, Am Kiefernbünl 32 10.00 Sie nut im A U e verschied am 2. November 1956, mein lieber Mann 1 ipse, Eudwig, 1e 1 12 5 10.30 g ogeng · tionen. unser Opa, Onkel und Schwager, Herr*. 8g, a 5 3 * Belschner, Rosina, Kirchheimbolandeen. 11.00 kachgesche omme Jakob Krämer i geschẽf 0 0 4J 1 8 h ib 9 Krematorlum 5 Augen 1 OSe C re er: Hoffmann, Dr. Friedrich, Kusel, Trierer Straße 106. 13.00 5 ö und 26 n. Prokurist. a a 9 Hayek, Johannes M S,. gl pie im 63. Lebensjahr. ist im 66. Lebensjahr, nach langem, mit großer Geduld 1 Walter, Prof. Dr. Friedrich, Heidelberg, Mozartstr. 14 15.30 5 Staate Mannheim, den 7. November 1956 ertragenem Leiden, sanft entschlafen. Friedhof Käfertal der de : Mhm.- Neckarau, den 5. November 1956 1 Spilger, Adam, Wachtstrage s 144.00. mächte rn tiefer Trauer N„ 0 Ganger, Werner, Sylter Weg z 14.30 arten, Lale Ke e 555 1 Friedhof Neckarau 9 1 waffen 1 2 8 1 erant Annemie Handschütz geb. Krämer 8 3 geb. Weckesser Kurz, Barbara, Schulstraße bs. 4% J demnächst wieder Gul. ie Alfred Handschütz 8 5 5 1 Friedhof Sandhofen. Nahen d An verwandte Anna Schreiber geb. Schäfer 9 a 2 un n und Enkelkinder:. Schechterle, Anton, Eulenweg. 14.00 5 C stellen Die Beisetzung fand auf Wunsch des Verstorbenen gestern Roswitha, Dieter, Christa 9 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim ö 0 12 EISTLER Wir in aller Stille statt. und Anverwandte 3 5 gressic 5 Ohne Gewähr 5 mieder Beerdigung: Donnerstag, den 8. November 1956, 14.00 Uhr, im 1 5 SEIT 1671 UdSSP e)))) ³² ĩ bbb den Fi 5 gen ur . Mannheim 9 Meerwiesenstr. 35- Tel 3264 1 stets Kertes Ubffpal Hrankenversfcherung dd Höln 9 5 1 S5 . i Ursprung 1908 Probe ter Vater, unser Mein innig geliebter Mann und gu Infolge eines Unglücksfalles verschied am 4. November 1956 Mod fortschrittliche Tarif it itlich regiert 1 hn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und in liel M in Soh Bruder, Schwager und 5 JC lieber Sohn, Bruder,: e JJ; 8 unbegrenzter Leistungspflicht bei Krankheit u. Staate Onkel, Herr Unfall. Freie Arztwahl, Schutz im Ausland arbeit Gustav Wetterauer Auf Wunsch Besuch eines Spezialbeamten. Hellmut Genz Bundesbahn-Obersekretär a. D. Telefonische und schriftliche Auskünfte: im Alter von 64 Jahren. 0 f 1 fl A 1 9 1 Mannheim, R 1, 1 . 8 Hauptlehrer 8 Mn me Rheinau, den 6. November 1956 i alk 5 U 1 an Eu 2 Teleton 5 30 91 10 i 5 N:„ Waldseestrage 27 5 i i s ist heute plötzlich und unerwartet, infolge Herz- I 8 r aA Sr e e 8 schlages, im Alter von 45 Jahren von uns gegangen. Luise Wetterauer geb. Lier 9 g Er starb an den Folgen seines Kriegsleidens. und Angehörige i Beerdigung: Donnerstag, den 8. November 1956, 15 Uhr, im 4 ö 0 F mau. l Mannheim, den 5. November 1956 e Ku nstflieken J Melchlorstraße 8 Reparaturen, Wenden, denden. 0 In tlefstem Leid: Bildlenst Krieg. 0 1 u,. f Erna Genz geb. Nicolaus g Sohn Wolfgan 1 bang auls sole ische 4 und Angehörige rSle Ber ve Der goldene Helm- eee 80 je 5 7 Se de Beerdigung: Donnerstag, den 8. November 1986, 11.00 Uhr, des Fhrenbuch der Feuer- Wäsen 228 Bee K 6 sicht von im Hauptfriedhof Mannheim. Wehr, setzt einem stillen]& 3, 12 Kunststraße N 3, 12 e U Aggre Heſdenwm ein kleines Han d- Fuß ſſege 8 Denkmal. in Stadt und 7 0 15 s Erste Fachkräfte rc Land stehen Jag und Nacht Daunendecken Voranmeldungen erbeten außer zu jeder Jahreszeit die] Größte Auswahl— Reparaturen.“ VOLLMER„KRoeme ue amm! 0 Hoerner,& 2, Marktpl., Tel. 5 33 270 7, 4(Eckhaus) Tel. 3 1009] tige braven, mofigen und un- N— den A Heimgekehrt vom Grabe meines lieben entschlafenen bekannten Feuerwehrmän- 155 0 Mannes, Herrn ner bereit, den Mitmen- 5 5 2 b Mietgesuche Krieg K d Stan schen in höchster Not bei- rung 5„runges Onràaà 8 zustehen und ihr Hab und 2 berufstät. Herren 1. gut, Position] 38. Ehepaar m. Kleinkind, 2— 9 05 5 4 Sof zu schötzen, Von vie-] suchen nettes zimmer m. Badgel. zim, mögl. sep. Eing. u.„ ist es mir ein Herzensbedürfnis, allen, die dem Ver- l zum 15. Nov. od. 1. Dez. Angeb. Angeb. unt. P 03707 an den Veri segen storbenen das letzte Geleit zu seiner Ruhestätte gaben, len solcher stillen Taten] unter Nr. 3743 an den Lerles. Berufstat. Herr sucht 1 Die inn mit Kränzen, Blumen und Schriften ehrten, ein berichtet dieses Buch. Von 1„ Angeb. unt. Nr. 03785 8. d. 0. herzliches„Vergelt's Gott“ zu sagen. der Gründung der Feuer- Oststadt bevorzugt. Angebote unt. 90 e l 2 5 Besonderen Dank Herrn Pfarrer Wöllner für seine trost- wehren, Entstehong der V unter P 03780 an den Verlags Regie reichen Worte, den Herren Aerzten und Schwestern des Feusgestiireh, bie 207 E,. e— Bonfl. »Stäckt. Krankenhauses der Abt. C 5, für die liebevolle Ick i 85 unter Nr. 03766 an den Verlag. öbl. Zimm 17d. ges. mene um mn Pflege, Herrn Dr. Schlez für seine Hilfsbereitschaft, den Wicklung des moforisier- Amerik. sucht für seine Braut gr.. hornstr. 27, Tel. 85 nern sowie der Postdirektion für den ehren- ten Feuerlöschwesens leer, od. teilmöpl. Zim, m. Küche 5 7 5 englis en 5 Oo. 1 8 5. od. Küchenbenützg. Näne Turley] Gutmöbl., heizbares n Suezk en Nachruf. randkatastrophen im In-] Barracks E. Freier, Mhm.-Räfertal mögl. zentrale Lage, für elne den 1 „ Ben. Frankl. Village, Columpus- unserer Angestelſten gesuctt 8 Mannheim, den 7. November 1956 und Auslande usw. Ein] straße 60, Apt. E. J. B. M. Drurschl,Aup gestör an im, den 7. Nov 1 3 r B. NM. 5 1 wirkliches Geschenkbuch Firma sucht kur Mitarbeiter möbl. 2 8 l 4 heizb. Z1 r 15.„ mögl. Frau Katharina Stang geb. Morr von bleibendem Wert, zu Nane Kätertal. e 1 8 5. Telefon 7 merik Ehren des unbekannten] Teleton 765 71. Suche kur verwandte amel dem Ruhiges Zimmer möbl., flieg. Was-] Oftlziersfamilie& 1 keine. feuerwehrmannes und der ser, zum 18. Dez. oder 1. Jan. von 2 öh! Zimmer beson deutschen Feuerwehr. Herrn gesucht. Angebote unter 12. 0 1 tigt 50 5 Nr. 03675 an den Verlag. mit Küchen- u. wandel 105 8 jeses Buch solſte duch Berutstat. kinderl. Ehepaar sucht Einige Monate. nein 1 85 i J 5 ö möpl. Sder telimspl. 21 Walfstadt. Vierne, Ke e 5 5 in keiner Böcherei und N r, 03644 3. d. Verlag Miete 300, bis 400, Dll. d Für dle trostreichen Beweise liebevoller Teinahme, die uns 7 Angeb. unt. Nr. 03644 a. d. Verlag. 5 rat Dlez, en, beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Schule fehlen, denn es ist 5 ee 1 Frank 1 8 möbl u. leere Zim. Mitgl. —— 2. Klara Hart ee. 5 Suche Fischer. Tel. 8 18 71 8 3. 2 Aber 5 notwendige achwuchs⸗ staatl. geb. Walz Werbung zu fördern. nicht . Bekanntmachungen Sitzt. zuteil wurden, sprechen wir unseren innigsten Dank aus.. H. C. K 4 W. 5 von H. G. Kern mayr mdf 5 3.„ 5 8 5 8 Arbeitsvergabe. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim 8 150 Halver sowie der Abtellung Wareneingang r Preis DM 48,—(quf Wunsch in Mondtsroten zu je DM. Sammelbestellungen erwünscht] vergibt folgende Arbeiten: K 3, Loßauer wel Für Benz, dem 13er Quartett und den Hausbewohnern sowie allen, 1. Anstricharbeiten(Innenanstrich) für den G-U-Bezirk 3, Verni die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Für die ergrei- 4 4 8. und Tarnowitzer Weg 5 1 dern 5 a 1 5 5 2 2. Fl narbeiten für das Fra wohnheim am Aubucke!. tenden worte der sprecherin rer Senulkameradinnen fünle, Ausstaffung: In 55„ e mit Soldprägung und mehrfarbigem Schutzumschlag 6 3 c Städt. Entse jeh mich zu besonderem Pank verpflichtet. Umfang 584 Seiten mit öber 300 Abbildungen gouf Kunstdruck, Format des Buches 25,5418 cm Altersheim, 2. Bauabschnitt 5 pel der% u 8 Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— heim m ende Otto Hart und Kinder 1 schäftsstelle der Gemeinnützigen. Mann techn 0 2 Max-Joseph- Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Zu beziehen durch: VERLAG Dr. HAAS KG MANNHEIM Mannheim, den 6. November 1956 nnelm mf Seger Gemeinnützige Baugesellschaft Man 1 CFP Arbe Unter Kräft 0 0 25 5 Homr 20 74 last 1. An. Hl. 1 der Oste 125 Cu — ER 87 m 232640 ten aendern, 0 4. 0, 1 ſſege te rbeten etiksalon . 3 1009 d, su. Leet u, Kode. den verlaß möpl. Zim, 1. d. Verlaß, Bad, sofoft — Angebots 7erlag. — Kundt, Ap. V, Tel. Böll — Zimmer Für elnen gesucht HLAND — — g amerik. nder) mer nutz. für reinheim, — zeim mbh ogauer el das Stüd ei der de eim md nelm moll — ö El A Seite 7 7. November 1956 1 259 Mittwoch, 1— g, dem Vorabend 555 ameri- f rahlen, hat der Minis erpräsi- der ben Bulganin, eine bett an den Präsidenten der 84 Brichtet, in der ein gemeinsames ameri- 15 isch- sowjetisches Eingreifen zur Frie- gensstittung im Nahen Osten vorgeschla- 5 wird. Die Botschaft Bulganins, die 8 l ignisse in Ungarn hinweg- 1 ie Erei 155 5 nach ADN kolgenden Wortlaut: Am Monta Herr Präsident! Zu 5 1 8 egnis und der Verantwortung . Weltfriedens wende ich 15 15 Namen der Sowjetregierung an Sie, nice 5 5 ist bereits vergangen, seitdem 1 eitkräfte Großbritanniens und Frank- A wie des dem Willen äußerer Kräfte 1 ohne jeden Anlaß Aegypten len und Tod und Zerstörung. mit sich bringen. Kegyptische Flugplätze, Häfen, Ge- zude, Städte und Ortschaften werden von 5 britischen und französischen Luftwaffe ber menschlicher Weise bombardiert. Bri- 0 und französische Truppen sind auf 15 Perritorium gelandet. Im Eeuer Geehrter der des Sicherheitsrates ao epenten werden gewaltige Werte vernichtet, die durch die Arbeit des ägypti- chen Volkes geschaffen wurden. Von Tag 1 788 kommen immer mehr Menschen ums leben. Vor den Augen der ganzen Welt ent- ſesselt sich ein Aggressionskrieg gegen Aegypten, segen die arabischen Völker. deren ganze Schuld darin besteht, daß sie ihre Freiheit und Unabhängigkeit verteidi- en. . Die Lage in Zegypten erfordert unver- zügliche und äußerst entschiedene Schritte seitens der Organisation der Vereinten Na- tionen. Wenn derartige Schritte nicht unter- nommen werden, verliert die NO in den augen der ganzen Menschheit ihr Prestige und zerfällt. Die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten von Amerika sind ständige Mitglie- und zwei Groß- mächte, die über alle modernen Waffen- arten, einschließlich Atom- und Wasserstoff- waffen, verfügen. Wir tragen die besondere Verantwortung, den Krieg zu unterbinden sowie Frieden und Ruhe im Raum des Nahen und Mittleren Ostens wieder herzu- stellen. Wir sind davon überzeugt, daß der Ag- gression ein Ende gesetzt und ein Krieg ver- mieden wird, wenn die Regierungen der UdssR und der USA ihren festen Willen, den Frieden zu sichern, zum Ausdruck brin- gen und sich gegen, die Aggression wenden. Herr Präsident, in diesen ernsten Stun- den, da die erhabensten Prinzipien der Mo- ral, die Grundlagen und die Ziele der Or- ganisation der Vereinten Nationen auf die Probe gestellt werden, schlägt die Sowjet- regierung der Regierung der Vereinigten staaten von Amerika enge Zusammen- arbeit vor, um der Aggression Einhalt zu ö ee e Ministerpräsident Bul- ganin hat am Montag, ebenso wie an Eisenhower, auch eine Botschaft an den britischen Premierminister, Eden, sowie den französischen Minister präsidenten, Mollet, gerichtet. Die Botschaft, die wir um diese Stellen gekürzt haben, die mit der obenstehenden Bulganin-Botschaft an Eisenhower gleichlauten, hat nach Mit- teilung der sowzetischen Nachrichten- Agentur TASS auszugsweise folgenden Wortlaut: Verehrter Herr Premierminister. Die Sowyjetregierung erachtet es als notwendig, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß der von England und Frankreich entfesselte Aggressionskrieg gegen den ägyptischen Staat, in dem Israel die Rolle eines Anstif- ters gespielt hat, sehr gefährliche Folgen kür den Weltfrieden in sich birgt. Die außerordentliche Sondertagung der Vollver- zammlung faßte einen Beschluß über sofor- tige Einstellung der Kriegshandlungen und den Abzug der fremden Truppen aus Agyp- ten. Ohne das zu berücksichtigen, verstär- ken England und Frankreich und Israel die Kriegshandlungen. Somit hat die Regie- rung Englands, zusammen mit den Regie- rungen Frankreichs und Israels, den Weg einer durch nichts provozierten Aggression Segen Aegypten beschritten. Die Beweggründe, die die Regierung Englands angibt, um den Ueberfall auf 2 8 zu rechtfertigen, sind völlig un- 9 8 Ursprünglich hatte die englische Eslerung erklärt, sie mische sich in den Konflikt zwischen Israel und Agypten ein, um nicht zuzulassen, daß der Suezkanal in u e prone verwandelt wird. Nach der Slenschtransssischen Einmischung ist die ge een zu einer Kampfzone gewor- en und die Schiffahrt auf dem Kanal ist gestört. 2 1 8 Versuche, die Aggression mit Hin- 8 0 auf das Interesse Englands und Frank- 9010 5 der Freiheit der Schiffahrt auf n 5 zu rechtfertigen, können De ritik standhalten. Wir begreifen Ihr igt 3 Interesse am Kanal. Das berech- de jedoch nicht zu Kriegshandlungen N agyptische Vol 05. kann es gerechtfertigt wer⸗ . die Streitkräfte Englands und Mitgliec„ zweier Großmächte, die ständige 9 1 5 des Sicherheitsrats sind, ein Land Ste 1 81 das erst unlängst seine mchte e Unabhängigkeit erlangt hat und 55 ausreichende Verteidigungsmittel be- 1 ats die Lage Englands, wenn es Würde 1 stärkeren Staaten überfallen Verne je über sämtliche Arten moderner 5 ungs waffen verfügen? Solchen Län- Fassen es ja heutzutage möglich, von der 1 N See- oder Luftstreitkräften 0 e Englands abzusehen und Fee Mittel, zum Beispiel die Raketen- 88 5 Würden Raketenwaffen werden 15 and oder Frankreich eiagesetzt berbarisctle würden sie es sicherlich als ein untersch des Vorgehen bezeichnen. Wodurch kräkte eidet sich aber der von den Streit- b Englands und Frankreichs unter- 185 ne unmenschliche Ueberfall auf das N Wehrlose Aegypten? 5 bpreteb, Besor nie über die Fntwicklung 05. Nahen und Mittleren „d geleitet von den Interessen der Die Bulganin-Botschaft an Eisenhower Wortlaut des Briefes, der gemeinsame Aktion in Nahost vorschlägt. „Wie wäre die Lage Englands. Wortlaut der Bulganin-Botschaft an Premierminister Eden gebieten und weiteres Blutvergießen zu ver- hindern. Die Vereinigten Staaten verfügen in der Mittelmeerzone über eine starke Kriegs- flotte. Die Sowjetunion besitzt ebenfalls eine starke Kriegsflotte und eine mächtige Luftwaffe. Der gemeinsame und unverzüg- liche Einsatz dieser Mittel durch die Ver- einigten Staaten von Amerika und die So- Wjetunion auf Beschluß der UNO würde eine sichere Garantie für die Einstellung der Ag- gression gegen das ägyptische Volk, gegen die Länder des arabischen Ostens sein. Die Sowjetregierung wendet sich an die Regie- rung der Vereinigten Staaten von Amerika mit dem Aufruf, ihre Bemühungen in der UNO zu vereinen, damit entschiedene Maß- nahmen ergriffen werden, um der Aggres- sion Einhalt zu gebieten. Die Sowjetregierung hatte sich bereits an den Sicherheitsrat und an die außerordent- liche Tagung der Vollversammlung mit ent- sprechenden Vorschlägen gewandt. Derartige gemeinsame Schritte der Ver- einigten Staaten und der Sowjetunion be- drohen nicht die Interessen Großbritanniens und Frankreichs. Die Volksmassen Großbri- tanniens und Frankreichs wollen keinen Krieg, sie wünschen ebenso wie unsere Völ- ker die Erhaltung des Friedens. An der unverzüglichen Herstellung des Friedens und an der Wiederherstellung des durch die Kampfhandlungen gestörten normalen Be- triebs des Suezkanals sind außer Großbri- tannien und Frankreich auch viele andere Staaten interessiert. Die Aggression gegen Aegypten wurde keineswegs um die Frei- heit der Schiffahrt auf dem Suezkanal wil- len unternommen, die ja gewährleistet War. Der räuberische Krieg wurde entfesselt, um die von den Völkern gestürzte Kolonialord- nung im Osten wiederherzustellen. Wenn diesem Krieg nicht Einhalt geboten wird, birgt er Gefahr in sich und kann sich in einen dritten Weltkrieg auswachsen. Wenn die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten von Amerika das Opfer der Aggression unterstützen, werden sich uns die anderen Mitgliedstaaten der UNO in diesem Be- mühen anschließen. Dadurch wird die Auto- rität der UNO beträchtlich gehoben, wird der Frieden wiederhergestellt und gefestigt Werden. N Die Sowjetregierung ist bereit, mit der Regierung der Vereinigten Staaten sofort Verhandlungen über die praktische Ver- wirklichung der oben dargelegten Vorschläge aufzunehmen, damit in den nächsten Stun- den im Interesse des Friedens wirksame Maßnahmen unternommen werden können. In diesem angespannten Augenblick der Geschichte, da sich die Geschicke des gesam- ten arabischen Ostens und zugleich die Ge- schicke der Welt entscheiden, erwarte ich von Ihnen positive Antwort. Mit aufrichtiger Achtung N. Bulganin. 76 Erhaltung des allgemeinen Friedens, 8 ben Wir, daß die Regierung Englands auf die Stimme der Vernunft hören und den Krieg in Aegypten einstellen sollte. Wir wenden uns an sie, an das Parlament. an die Labourpartei, an die Gewerkschaften, an das ganze Volk Englands: Hören sie mit der bewaffneten Aggression auf, stellen sie das Blutvergießen ein! Der Krieg in Aegypten kann auf andere Länder übergreifen und in einen dritten Weltkrieg hinüber wachsen. Die Sowjetregierung hat sich bereits an die Organisation der Vereinten Nationen, auch an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, mit dem Vorschlag gewandt, gemeinsam mit anderen Mitglie- dern der UNO See- und Luftstreitkräfte zur Einstellung des Krieges in Aegypten, zur Unterbindung der Aggression einzusetzen. Wir sind fest entschlossen, durch Gewaltan- wendung die Aggressoren zu zerschlagen und den Frieden im Osten wiederherzustellen. Wir hoffen, daß sie in diesem kritischen Moment die gebührende Einsicht an den Tag legen und daraus die nötigen Konse- quenzen ziehen werden. Mit aufrichtiger Hochachtung, N. Bulganin Kurz berichtet Die Zahl der Arbeitslosen im Bundes- gebiet ist im Oktober um 15 241, das sind 3.7 Prozent, auf 426 351 angestiegen. Die 2 nahme bei den Männern um 12 263 auf 191 936, bei denen der Rückgang der Arbeits- losigkeit sieben Monate lang angehalten hatte, war für die Gesamtentwicklung aus- schlaggebend. Bei den Frauen war die Zu- nahme um 2978 auf 234 415 nur geringfügig. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen ist noch um rund 83 800 oder um 16 Prozent geringer als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres. In die USA fliegen wird der belgische Außenminister Paul Henri Spaak am Mitt- wochmorgen. Wie aus politischen Kreisen Brüssels verlautet, soll Spaak die Absicht haben, mit dem UNO- Generalsekretär Ham- marskjöld den Nahost-Konflikt und das Ein- greifen der Sowjettruppen in Ungarn zu be- sprechen. Die Sozialistische Internationale, die in Bombay tagt, hat in Resolutionen die Be- setzung ägyptischen Gebiets durch israelische Truppen und die britisch-französische Inter- vention in Aegypten verurteilt und den so- fortigen Abzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn gefordert. Der Absturz eines britischen Militär- Transport-Flugzeuges in den frühen Stun- den des Dienstag in Blackbush(Grafschaft Surrey) forderte sieben Todesopfer. Drei Mit- glieder der Besatzung und drei Kinder ka- men beim Absturz ums Leben und ein viertes Kind starb wenige Stunden später im Kran- kenhaus. Das Transport-Flugzeug brachte Angehörige britischer Soldaten aus dem Na- hen Osten nach Großbritannien. Die französische Regierung beschwerte sich am Dienstag beim sowjetischen Bot- schafter in Paris über anti- französische Kundgebungen, die sich in Moskau vor der französischen Botschaft abgespielt haben. Genau so wie die französische Polizei die Sowietbotschaft wirksam schütze, müsse die sowietische Regierung für die Sicherheit der französischen Botschaft in Moskau sor- „Mannheimer Liste“ zur Gemeinderatswahl: Gemeinderatswahlen stehen vor der Tür! Nur„kleine“ Gemeinderatswahlen— und das zu einer Zeit, in der düstere Wolken am weltpolitischen Horizont vorüberjagen. Kei- nem Menschen, so er echtes Verantwortungs- bewußtsein besitzt, ist in solcher Stunde nach politischem Gezänk zumute. Dennoch dürfen wir die Tatsache nicht aus dem Auge verlieren, daß die Ergänzungswahlen zum Gemeinderat am 11. November entscheidend sein werden für die Gestaltung der Geschicke Mannheims in den nächsten Jahren. Der Ernst der Stunde gebietet es allerdings, die kom- munalpolitische Kritik und Auseinanderset- zung so sachlich wie nur möglich zu führen. Es geht am 11. November, so sagten wir, um die fernere Gestaltung der Geschicke Mannheims, einer Gemeinde, in deren Leben zehn Jahre lang Parteien— in erster Linie eine Partei, die SpD— den Ton angegeben haben. In steigendem Maße haben sich dabei im Laufe der Jahre bei diesen Parteien überregionale Zusammenhänge Geltung ver- schafft: Parteizentralen haben mitunter ihren Einfluß auf der lokalen Ebene durch- gesetzt; in besonders drastischer Weise wurde dies sichtbar, als die knappe Stadt- rats-Mehrheit von SppD und KPD nach der Oberbürgermeisterwahl vom 11. September 1955 den Mehrheitswillen der Mannheimer Bevölkerung nicht respektierte. Gewiß: Es geht nicht ohne Parteien, auch nicht in der Stadtpolitik. Sie sind für die Mobilisierung vieler Kräfte unentbehrlich. Aber nicht alle Bürger fühlen sich in einem parteipolitischen Rahfien geborgen. Sollen sie deshalb auf Mitarbeit zur Verwirk- Vertreter der„Mannheimer Liste“ sagen nein! Dem Gemeinwesen dürfen— so mei- nen wir— keine Kräfte verloren gehen. Und gerade auf der lokalen Ebene ist auch für andere, parteipolitisch ungebundene Kräfte Raum. Die„Mannheimer Liste“ sieht in dem überörtlichen Zusammenspiel der Partei- instanzen große Gefahren. Was in Mannheim nottut, müssen die Mannheimer am besten wissen, besser jedenfalls als Parteifunktio- näre in Karlsruhe, Stuttgart oder Bonn. „Die„Mannheimer Liste“ wirbt zum erstenmal um das Vertrauen der Wähler- schaft. Sie ruft auch die bisherigen Nicht- Wähler, sich an der Gestaltung der Ge- schicke Mannheims zu beteiligen.—„Bür- ger, weil Ihr in so großer Zahl bei den Gemeinderatswahlen daheimgeblieben seid, weil Ihr Euch versagt habt, hat so manches in der Stadt versagt!“ Die„Mannheimer Liste“ verkennt die Wiederaufbauleistungen von Stadtrat und Verwaltung nicht. Sie scheut sich aber auch nicht, den Finger auf wunde Stellen zu legen. So wurde die Verteilung der Bau- körderungsmittel auf dem Rathaus Jahre hindurch zu einseitig gesteuert, so daß in den Randbezirken von der„Gemeinnützigen“ eine große Bautätigkeit entfaltet werden konnte, während in den Altstadtbereichen Kommunistische Tarnliste! Zur Aufklärung der Wähler Demokratische Wachsamkeit gebietet es, die Wählerschaft darauf aufmerksam zu machen, daß für die Gemeinderatswahl am 11. November ein angeblich unpolitischer Wahlvorschlag unter dem Namen„Mann- heimer Wähler vereinigung“ eingereicht und zugelassen wurde. Unter der Ueberschrift „Kommunistische Tarnliste“ kommentierte der unabhängige„Mannheimer Morgen“ hierzu:„An dritter und sechster Stelle ste- hen die aus dem Gemeinderat ausscheiden- den Ex-KPD- Stadträte Locherer u. Eimuth.“ Und weiter: Die Chance für die Alt-KPDler ist nach den bitteren Erfahrungen in Polen und Ungarn wohl schlechter als je zuvor.“ Die der SPD nahestehende„Az“ kom- mentierte unter der Ueberschrift„Klare Fronten“:„Angesichts des beispiellosen Zynismus, mit dem die Sowjets die ungari- schen Freiheitskämpfer mit Panzern nieder- walzten, sollte man die beiden Kandidaten in ihren Versammlungen stellen und ihre Meinungsäußerung zu den Vorgängen in gen. Ungarn fordern.“ Deshalb ist es gut, wenn neben die Parteien eine„Dritte Kraft“ tritt, eine bürgerschaft- liche Vereinigung, die nur örtliche Ziele hat. Solche Erwägungen sind es gewesen, die zu dem Wahlvorschlag ‚NMannheimer Liste“ führten. Er ist aufgestellt worden, damit verantwortungsbewußte, sachkundige Per- sonen, die nicht an Parteienwünsche gebun- den sind, ebenfalls in das Stadtparlament gewählt werden können. Eine solche„Dritte Kraft“, die nur örtliche Ziele verfolgt, deren Kandidaten auf Landes- und Bundesebene keinen politischen Ehrgeiz haben, hat keine Zentrale in Bonn, wo sie sich Rat holen kann. Eine solche Dritte Kraft“ empfängt auch keine Befehle von oben.“ Und der Auftrag, einen verdienten Funktionär„un- terzubringen“, entfällt bei ihr völlig, Einzig und allein die Wünsche der Bevölkerung werden für die Vertreter der„Mannheimer Liste“ maßgebend sein. Zehn Nachkriegsjahre lang haben die Vertreter der Parteien Mannheim allein„re- giert“. Sie haben sich dabei sehr aneinander gewöhnt und es fällt mitunter schwer, noch sachgerechte Gegensätze festzustellen, vor allem deshalb, weil die Abstimmungsergeb- Für einen gesunden Ausgleich der Kräfte im Rathaus nisse im Gemeinderat„zufällig“ immer auf der Linie der stärksten Partei liegen. Hat dieses System aber in Mannheim nicht dazu geführt, daß sich weite Kreise der Bürger- schaft Zbrangsläufig vom kommunal politischen Leben ausgeschlossen fühlen? Die gesunke- nen Beteiligungen bei Gemeinderatswahlen — von 72 Prozent 1946 auf klägliche 46 Pro- zent 1953— sprechen eine deutliche Sprache. Es wäre ein gefährlicher Irrtum anzuneh- lichung des Gemeinwohles verzichten? Die, men, die Nichtwähler seien nur Zufriedene! Wir wollen die Verdienste der Parteien beim Wiederaufbau nicht verkennen. Aber die Parteien selbst sollten auch die Klagen der Bevölkerung über den vernachlässigten Schulbau, die ausgebliebenen Verkehrs- verbesserungen, den zu ohen Zuschuß bedarf gewisser städtischer Einrichtungen, über unbefriedigende Verkehrsmittel und Siedlungsfragen nicht überhören. Nein, es ist den Parteien auf Gemeinde- ebene nicht gelungen, alle Bevölkerungs- Die Ziele der, Mannheimer liste Vor allem: Mehr Mitspracherecht für alle Mannheimer die Trümmergrundstücke liegen blieben. Die Neubaugebiete erforderten enorme Auf- wendungen für Entwässerung, Straßenbau und Verkehrsmittel, während sich in der Innenstadt viele Baulücken nicht schließen ließen. Die Lenkung der Bauförderungsmit- tel darf jedoch nicht an Trümmer- und Ruinengrundstücken des Stadtkerns vorbei- gehen. Für ihren Aufbau sind diese Mittel in erster Linie bestimmt. Das Schulbautempo war zu langsam. Erst als man infolge der Kreditrestriktionen in die Sackgasse geraten war, zeichneten sich die Etatberatungen 1956 durch große Bewil- ligungsfreudigkeit aus. Die nun genehmigten zehn Millionen(zuvor waren es alljährlich immer nur zwei bis drei) hätten die Eltern- schaft einige Jahre vorher mehr überzeugt. Die„Mannheimer Liste“ weiß auch, daß sich einzelne Vertreter der Parteien darüber im klaren sind, daß mitunter Objekte eine Mehrheit im Gemeinderat fanden, obwohl sie in den vorgeschlagenen Maßen das für Mannheim Angemessene überschritten oder hinter dringlicheren Vorhaben hätten zurück- gestellt werden müssen. Im Zeichen wach- sender Verschuldung fehlt jene Rang- ordnung der Dringlichkeiten, von deren Auf- stellung im Stadtrat seit über zwei Jahren nur gesprochen wird. Jede politische Gruppe versichert vor einer Wahl, daß sie den Wiederaufbau fort- setzen, daß sie Wohnungen, Schulen bauen, Verkehrsverhältnisse verbessern, Kultur und Sport pflegen und Erholungseinrichtungen schaffen will. Die„Mannheimer Liste“ meint, daß dies Selbstverständlich- keiten sind. Was sollte anderes erstrebt werden im Interesse der Allgemeinheit? Wir meinen aber auch, daß Mannheim eine spar- samere Verwaltung benötigt. Der Personal- etat ist ungewöhnlich hoch. Vor allem glaupt die„Mannheimer Liste“, daß der einzelne Bürger mehr als bisher an den Geschicken der Gemeinde teilhaben soll. Er soll früh über alle Vorhaben unterrichtet werden. damit er sich rechtzeitig zu Wort melden kann. Klare Mehrheitswünsche(Wasserturm- trage. Pflanzenschauhaus oder Tierpark?, Schulbau, Verkehrsmittel, Straßenverbes- serungen) sollen dann auch berücksichtigt werden. Um sich dafür einzusetzen, tritt die „Mannheimer Liste“ auf den Plan und wärbt um Vertrauen. M. L. Anzeige der Mannheimer Liste Eine dritte Kraft neben den Parteien Dem Gemeinwesen dürfen keine Kräfte verloren gehen/ Echte Vertretung bürgerschaftlichen Willens kreise an der Gestaltung der Geschicke Mannheims teilhaben zu lassen. Hier aber erschließt sich ein reiches Betätigungsield für die von uns angestrebte„Dritte Kraft“, deren Kandidaten echte Vertreter bürger schaftlichen Willens sein werden. Die Ver- einigung„Mannheimer Liste“ will als aus- gleichendes Element zwischen den Parteien jene Kräfte erfassen, die durch die Parteien nicht zu erfassen sind. Ihre„Dritte Kraft“ ergänzt den Aufmarsch den Parteien und rundet ihn ab. Dr. Helmut Klingen Wahlkommentar: Sachlichkeit gegen Polemik Für die Wahlen des 11. November regt sich eine neue Kraft, die„Mannheimer Liste“. Es ist ihr Ziel, neben den Vertretern der Parteigruppen auch jenen Mannheimern, die nicht auf das Programm einer Partei schwö- ren, Mitgestaltungsrechte im Gemeinderat und Rathaus zu sichern. Die„Mannheimer Liste“ hat nicht erwartet, daß sie darob von der bisher im Rathaus„regierenden“ Partei begrüßt würde. Wir wissen, daß das erlahmte bürgerschaftliche Interesse nur in Festreden beklagt wird. Die„Mannheimer Liste“ hat aber auch nicht erwartet, daß sich die der Sozialdemokratie nahestehende Presse so er- eifern würde, wie dies in der„AZ“ mehrfach geschehen ist. Läßt es nicht gewisse bedauerliche Schlüsse zu, wenn sich das Blatt über die Oberbürgermeisterwahl vom 11. September 1955 heute noch lustig macht und schreibt: „Da der neue Oberbürgermeister einstens von einem überparteiischen Parteienkonglomerat nominiert wurde und man sich ebenfalls als überparteiisch bezeichnet.. glaubt man, den Oberbürgermeister gleich mit Beschlag be- legen zu können.“ Und wenige Sätze später: „Da man keine Argumente vorbringen kann, wird man nach bewährtem Rezept demagogisch und flunkert etwas von der strammen Einheitsfront! von SpD und Ex- KPD, die man zerschlagen will. Eine Front, die nur in den Hirnen von politischen Anal- phabeten existiert.“ Politisches Analphabetentum? Kennen wir diese unangenehme Tonlage nicht? Die „Mannheimer Liste“ ist für sachliche Aus- einandersetzung; sie wünscht keine unnötige Verschärfung des Gemeinderatswahlkampfes. Deshalb stellt sie lediglich klar: Der Vorwurf, das eindeutige Wahlergebnis vom 11. Sep- tember 1955 mißachtet zu haben, kann der bisherigen Mehrheit im Stadtrat nicht er- spart werden. Das Wahlergebnis war un- bequem, aber dies entband die knappe Mehr- heit von SPD und Ex-KPD nicht von der Pflicht, für die Verwirklichung dieser Willens bekundung der Wählerschaft zu sorgen. Das Gegenteil getan zu haben, war eine rein par- teipolitische und parteiegoistische Handlung. In Mannheim wurde die Stimmeneinbuße schlecht verkraftet. Der Rückfall aus 1 5 Spielregeln der Demokratie— die der Mehr- heit den Vorrang einräumen— in den Partei- egoismus, der sich unter allen Umständen be- haupten will, hat Mannheims Ansehen großen Schaden gebracht. Die Oeffentlichkeit muß darüber aufgeklärt sein, daß Parteien, die sich nicht dem Gemeinwohl dienend einord- nen, ihr Maß überschreiten und ihren Füh- rungsanspruch mißbrauchen. Nein, die„Mannheimer Liste“ will den Oberbürgermeister nicht mit Beschlag be- legen. Aber sie will im Interesse aller Bürger gut mit ihm zusammenarbeiten. Eine Erklä- rung, daß die SPD dies nach der Wahl eben- falls zu tun gedenkt, wurde bis zur Stunde nicht abgegeben. Dies aber wäre u. E. wert- voller gewesen, als überspitzte Polemik in den Wahlkampf zu tragen. Parteien sehen Kräfteneubildungen nicht gern. Der Anspruch, mit dem sie auftreten, geht ihnen zu sehr zu ihren Lasten. Es hat aber niemand ein Monopol, allein um das Vertrauen der Wähler zu werben. Und so reich bestellt ist das bürgerschaftliche Beta- tigungsfeld wieder nicht, daß einem Gedränge auszuweichen wäre, wenn eine gesunde dritte Kraft neben die Parteien tritt, um die Interessen all jener Bürger wahrzunehmen, die ohne Parteienbindung ebenfalls am Ge- meindeleben regen Anteil nehmen wollen. „Mannheimer Liste“ Abgesang der Genossen (Melodie:„Und der Haifisch der hat Zähne“) Die Partei, die spann Intrigen Um den„Ober“ unserer Stadt, Wenn die Linken ihn nicht kriegen, Wünscht sie, daß ihn keiner hat Reschke trug nicht ihre Fahne, Die die„Tradition“ gebot. Deshalb stand, nach festem Plane, Das Parteisignal auf rot. Dann begaben sick die roten Brüder auf Instanzentour. (Noch folgt die KP verboten, Gut sick tarnend dieser Spur.) Lins gerührter, zäher Kleister Klebte schleckt. Umsonst das„Nein“, Denn der Oberbürger meister Wird jetzt trotzdem Reschke sein. Mehr von diesen faulen Dingen Die man sick empört erzählt, Kann jetzt schnell in Ordnung bringen, Wer„Mannkeimer Liste“ wählt. Außer Verantwortung der Redaktion Seite 8 BUNDES-LANDER- SEITE Mittwoch, J. November 1986 Nr Landwirtschaft will Atomenergie nützen Viele Möglichkeiten bieten sich an, die Geheimnisse der Natur zu erforschen Göttingen. In fast allen Zweigen der Na- tur wissenschaft nimmt heute die Atom- forschung einen großen Raum ein. Das Ar- beiten mit radioaktiven Isotopen— die gegenwärtig noch aus dem westlichen Aus- land bezogen werden müssen— gehört in Vielen Instituten bereits zum Tagesprogramm. Auch die Landwirtschaft, in erster Linie die Landwirtschafts wissenschaft, will jetzt nicht länger zurückstehen. Sie will ebenfalls die radioaktiven Isotopen in ihr Handwerkszeug aufnehmen, um tiefer in die Geheimnisse des Werdens und Wachsens in der„Mutter Natur“ einzudringen. Während einer Arbeitstagung landwirt- schaftswissenschaftlicher Fachverbände auf der Insel Norderney ist deshalb eine beson- dere Fachgruppe gebildet worden, die die Anwendungsmöglichkeiten der radioaktiven Isotope und damit der Atomenergie in der eutschen Landwirtschaft erforschen soll. um Leiter der Fachgruppe wurde der Ordi- narius für Agrikulturchemie und Boden- kunde an der Göttinger Universität, Profes- sor Dr. Fritz Scheffer, gewählt. Das An- wendungsgebiet der Isotope in der Land- Wirtschaft ist nach Ansicht von Professor Dr. Scheffer unermeßlich groß. Er hat die Künftige Arbeit der Fachgruppe bereits in ihren Grundzügen festgelegt. Einmal sollen Alle Dünge-, Futter- und Nahrungsmittel so- Wie das Regenwasser ständig auf den Gehalt an radioaktiven Isotopen untersucht werden, um dadurch Pflanze, Tier und damit den UMS CHAU IN BAD EN-WURTTIEMB ERG Kanadischer Düsenjäger abgestürzt Rastatt. Ein Düsenjäger von der kanadi- schen Flugbasis Söllingen bei Rastatt ist am Montagnachmittag in der Nähe der Gemeinde Gambsheim im Elsaß nach einer Explosion abgestürzt und am Boden zerschellt. Der Pilot, der 26 Jahre alte Donald Elliott, wurde getötet. An der Absturzstelle entstand ein Krater von 15 Meter Durchmesser und sechs Meter Tiefe. Die Maschine schlug mit un- geheurer Wucht auf den Boden auf, wobei es zu einer zweiten Explosion kam. Kaum zwanzig Meter von der Unglücksstelle ent- fernt pflügte ein Bauer mit einem Pferde- gespann. Die Tiere wurden von Panik er- griffen und rasten in wilder Flucht davon. Der Bauer blieb unverletzt. Noch kurz vor dem Absturz stand die Maschine in Funk- verbindung mit dem Kontrollturm des Söl- linger Flugplatzes. Die Ursache des Absturzes Wurde von der kanadischen Luftwaffe nicht bekanntgegeben. Antrag auf Baugenehmigung Karlsruhe. Mit der Antragstellung der Kernreaktorbau- und Betriebs- Gmbfl für eine allgemeine vorläufige Baugenehmigung Auf einem mehrere Hektar großen Gelände bei Leopoldshafen im Landkreis Karlsruhe ist der Beginn der Bauarbeiten für den Karlsruher Reaktor in greifbare Nähe ge- rückt. Der Bauantrag, der jetzt beim Land- ratsgaent Karlsruhe einging, erstreckt sich zunächst auf die Einzäunung des Geländes, das„abtäufen“ von Brunnen zur Feststel- Jung der Grundwasserstände und der geolo- gischen Beschaffenheit des Baugrundes und einen etwa 14 Tage dauernden Probepump- Versuch für geplante Bohrungen. Auf Grund dieses Antrages wird angenommen, daß die Kernreaktorbau- und Betriebs-Gmbf nur noch wenig Interesse an dem ursprünglich vorgesehenen Gelände westlich der Stadt Karlsrune am Rhein bei Maxau hat. Bund für Vogelschutz tagte Stuttgart. Eine natürliche Bekämpfung der schädlichen Insekten durch Vermehrung der Vogelwelt wurde in Stuttgart bei der Hauptversammlung des westdeutschen Bun- des fiir Vogelschutz befürwortet.„Auch unter den Vögeln herrscht Wohnungsnot“, sagte Hermann Hähnle(Giengen/ Brenz). der wie- dergewählte Präsident des rund 50 000 Mit- glieder zählenden Vogelschutzbundes, Werde Sie durch den Aushang von Nistkästen be- hoben, so könnten sich je Hektar bis zu 70 Vogelpaare ansiedeln. Gegenwärtig komme durchschnfttlich nicht einmal ein Vogelpaar Auf den Hektar. Bei einer stärkeren Aus- breitung der Vogelwelt könnten die schäd- lichen Insekten billiger und wohl ebenso Wirksam bekämpft werden wie durch chemi- sche Mittel, die nicht ohne Gefahr für die Natur angewandt werden. Den etwa 800 Teilnehmern an der Haupt- Versammlung wurde von erfolgreichen Ver- suchen der Schädlingsbekämpfung durch Vogslansiedlungen in vielen Gegenden West- deutschlands berichtet. Wie Präsident Häbnle mitteilte, hat der Vogelschutzbimnd durch den Erwerb des Arnegger Rieds das letzte Ried im Blautal bei Blaubeuren vor der Bebauung bewahrt. Außerdem hat er die Landschaft am Dümmer See in Olden- burg unter seinen Schutz genommen. Untersuchungsgefangener geflohen Eßlingen. Ein 25 Jahre alter, mehrmals Vorbestrafter Untersuchungsgefangener ist aus dem EgBlinger Amtsgerichtsgefängnis ent- flohen. Er hatte einen Augenblick abgepaßt, in dem die beiden Aufseher mit Neuaufnah- men und der Ausgabe des Mittagessens be- schäftigt waren und darüber vergaßen, eine Tür sofort wieder abzuschließen. Menschen vor einem zu starken Isotopen- Einfluß zu schützen. Zum anderen— und das steht fast in einem gewissen Gegensatz zu der Abwehr- aufgabe gegen die immer stärker auftreten- den Isotopen-Einflüsse— sieht ein zweites Forschungsvorhaben das Arbeiten mit den unter Kontrolle stehenden, vorerst noch in den Kernreaktoren der britischen Atom- korschungszentrale Harwell gewonnenen Iso- topen vor. Dank der sogenannten„Leit- Isotope“, die den Nährstoffen der Pflanzen oder Nahrungsmitteln der Tiere in sehr ver- dünnten Konzentrationen beigegeben wer- den, ist es heute den Wissenschaftlern mög- lich, den Weg der Nährstoffe durch Pflanzen und Tiere genau zu verfolgen. Man wird da- durch mehr über Stoffwechsel, über die Bil- dung von Fetten, Eiweißen und Kohlehydra- ten erfahren, ohne die Pflanze durch den bisher notwendigen Eingriff in ihrer Ent- wicklung zu hemmen. Man kann sich auch davon überzeugen, daß die Nährstoffe nur Wenige Tage benötigen, um von den Wurzeln bis in die Blattspitzen einer einen Meter hohen Pflanze zu wandern. Schon auf diesem Gebiet ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten für den Wissen- schaftler und damit später auch für die Praktische Landwirtschaft. In noch viel grö- Berem Maße ist das jedoch der Fall, wenn die Wissenschaftler stärkere Konzentratio- nen radioaktiver Isotope zur Anwendung bringen. Es ist bereits bekannt, daß man 2. B. leichtverderbliche Lebensmittel durch eine Bestrahlung mit der geeigneten Dosis Isotope besser konservieren kann als mit der besten Tiefkühlung, und es ist auch kein Geheimnis mehr, dag die Wissenschaftler mit den Isotopen ein Mittel! besitzen, die Probleme der Züchtung in völlig neue Bah- nen zu lenken. Vielleicht werden eines Tages Forscher in ihren Göttinger Laboratorien den Wachs- tumsprozeg der Pflanzen und Tiere mit bis- her unbekannter Genauigkeit an Hand des „Spur materials“ untersuchen, durch Be- strahlung neue Pflanzenkreuzungen schaf- ken oder gar durch einen direkten Eingriff in den Kern des Samens ganz neue Pflan- zenarten bervorbringen. Man wird die Arbeitsweise der„Mutter Natur“ verän- dern, sicherlich auch verbessern. Man wird vielleicht große Mehrerträge an Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Obst„herbeizau- bern“, Und eines Tages werden dann auch dies praktischen Landwirte das verständliche Migtrauen gegen die Atom wissenschaftler verlieren, wie die amerikanischen Farmer im Süden Kaliforniens, die dabei sind, mit Hilfe ihrer Wissenschaftler ein„Super- Paradies“ zu schaffen. 5 Professor Dr. Scheffler ist davon über- zeugt, daß der gegenwärtige Vorsprung des Auslandes schnell eingeholt werden kann, wenn man den deutschen Wissenschaftlern nur die geeigneten Arbeitsmöglichkeiten gibt. Genügend Isotope werden nach der Fertigstellung des ersten deutschen Kern- reaktors in Karlsruhe zur Verfügung stehen. Was fehlt, sind die Laboratorien. Sicher kosten solche Institute mit ihren modern- sten Apparaten sehr viel Geld, aber ebenso sicher ist auch, daß der Aufwand durch den erzielten Nutzen sehr schnell übertroffen werden wird. In diesem Zusammenhang ist von Inter- esse, daß die Universität Göttingen beim Land Niedersachsen bereits die Schaffung eines speziellen Instituts für diese Probleme beantragt haben soll. Es soll allen Universi- tätsinstituten zur Verfügung stehen, die auf dem biologischen Sektor mit radioaktiven Isotopen arbeiten. Noch ist aber alles in der Entwicklung. Eins, meint Professor Dr. Scheffer, kann man jedoch schon heute vor aller Oeffentlichkeit sagen: In einer neuen Epoche des land wirtschaftlichen Fortschritts werden wir weniger Angst als heute vor dem kleinen Wort„Atom“ haben, weil wir uns dann daran gewöhnt haben, den größten Nutzen daraus zu ziehen. Karlheinz Plikat Zum St.-Martinstag basteln die Kinder sckon fleißig bunte Lampions, die am 9. November dann stolz durch die nächtlichen Straßen getragen werden. Gulasch von den Tellern der Gäste Weiterverkauf von Speiseresten führte zu interessantem Rechtsstreit Hannover. Ueber die Frage, ob es inner- halb des Bundesgebietes erlaubt ist in Hotels und Gaststätten die nicht verzehrten Speisen anderer Gäste wieder neuen Gästen zu ser- vieren, haben sich in Kürze die hannover schen Juristen zu unterhalten. Dabei geht es um ein ebenso kompliziertes wie interessan- tes Rechtsproblem, denn auch in den besten Hotels des In- und Auslandes werden mit- unter ein- und dieselben Speisen nachein- ander mehreren Gästen angeboten. Strittig ist dabei unter anderem in welcher Form das geschieht und gerade darüber soll der in Hannover anstehende Prozeß eine verbind- liche Auskunft erteilen. Bei diesem Verfahren steht ein Gastwirt vor Gericht, dem die Anklage ein Vergehen gegen das Lebensmittelgesetz vorwirft. Dieser geschäftstüchtige Mann hatte in einem be- kannten Ausflugsort bei Hannover ein gut- eingeführtes Hotel gepachtet. Die Anklage behauptet nun, er habe verdorbene Lebens- Prozeß um Millionenschiebung 17,5 Millionen Sperrmark stehen zur München. Sperrmarkschiebungen in Höhe von nahezu 17,5 Millionen DM. sind Gegen- stand eines Prozesses, der am Dienstag vor der Zweiten Strafkammer des Landgeèrielits München 1 begann. Angeklagt ist die 60 jährige Josephine Reichsgräfin von Wrbna- Kaunitz-Rietberg-Questenberg und Freuden- tal, geborene Kellnberger, geschiedene Kassenetter, die jedoch zum zweiten Male wegen angeblicher Erkrankung nicht vor Gericht erschien, so daß in ihrer Abwesen- heit verhandelt werden mußte. Sie wird von der Staatsanwaltschaft in einer 80 Seiten starken Anklageschrift be- schuldigt, als Verwalterin des Vermögens mehrerer Mitglieder des bayerischen Königs- hauses durch Mittelsmänner in der Schweiz von 1951 bis 1953 für 11 582 761,57 DM von Devisenausländern 108 Sperrguthaben in Höhe von insgesamt 17 463 115 DM erwor- Den zu haben. Dabei habe sie einen Kurs- gewinn von über 5,88 Millionen DM erzielt. Um die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen, habe sie diese Beträge als Darlehen aus- Lamdischer Verwandter getarnt und angeb- lich für Bauvorhaben und Grundstückskäufe verwendet. Tatsächlich seien diesem erlaub- den Zweck jedoch nur 3 454 000 DM zuge- flossen. Die 92jährige Infantin Eulalia von Spanien, eine Tante des Prinzen Adalbert von Bayern, könne nach ihren Vermögens- verhältnissen unmöglich den Sperrmarkt- Kredit von sieben Millionen DM gewährt Unsere Korrespondenten melden außerdem: Fahrleitung ging in Trümmer München. Durch eine Rangier-Entgleisung, bei der ein Mast der elektrischen Fahrleitung in Trümmer ging, war im Augsburger Haupt- bahnhof von Montag 21.30 Uhr bis Diens- tag 02.00 Uhr früh der elektrische Fahr- betrieb im Südkopf des Bahnhofes völlig unmöglich. Prei Fernzüge in Richtung Rhein- land und Saargebiet mußten von München her über die Strecke Kaufering— Lechfeld umgeleitet werden, desgleichen zwei D-Züge vern Rheinland und von Norddeutschland her in Richtung München., Verspätungen bis zu 25 Minuten waren bis Dienstag morgen ein- getreten. Einzelne Züge des Berufsverkehrs mußten ganz ausfallen. Britischer Frachter brannte Hamburg. Im Laderaum des 5194 BRT grogen britischen Frachters„Helen Crest“ brach am Dienstag im Hamburger Hafen ein Brand aus, der jedoch von drei Zügen und drei Löschbooten der Feuerwehr nach etwa einer Stunde unter Kontrolle gebracht wer- den konnte. Nach Mitteilung der Hamburger Feuerwehr entstand das Feuer aus bisher ungeklärter Ursache in der Luke eines des Frachters. Das Schiff hat eine Ladung Debatte/ Anklage gegen Reichsgräfin haben, den die Angeklagte allein von ihr erhalten haben will. Neben der Reichsgräfin, die nach ihrer Scheidung von einem Münchner Arzt 1944 Alfons Reiclisgraf von Wrbna-Kaunitz hei- ratete, ist der Sparkassenoberamtmann Lud- Wig Ritzer der Beihilfe angeklagt, weil er als Sachbearbeiter bei der Kreissparkasse München die Durchführung der verbotenen Devisengeschäfte unterstützt habe. Im Falle der Reichsgräfin von Wrbna-Kaunitz lautet die Anklage auf fortgesetzte Vergehen der „Devisenzuwiderhandlung“ und der Urkun- denfälschung. In dem für mehrere Wochen anberaumten Prozeß tritt die Oberfinanzdirektion Mün- chen als Nebenklägerin auf. Insgesamt sind 22 Zeugen geladen, darunter auch der ehe- malige Botschafter der Bundesrepublik in Spanien, Prinz Adalbert von Bayern. und andere Mitglieder des Hauses Wittelsbach. Auswanderer- Beratungsstelle aufgelöst Braunschweig. Der Lutherische Weltbund 1öst alle seine Auswanderer-Beratungsstel- len in Deutschland, Oesterreich und einigen Ländern Südamerikas ab 1. März 1957 auf, wie in Braunschweig mitgeteilt wurde. Finanzielle Beihilfen für Auswanderer kön- nen jedoch weiterhin bei der Zentrale des Weltbundes in Genf beantragt werden. Gummi und Palmkerne an Bord. Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Per- sonen wurden nicht verletzt. In voller Fahrt gegen Baum Hundsangen(Unterwesterwaldkreis). Bei Hundsangen im Unterwesterwaldkreis prallte auf der Bundesstraße 8 ein Personenwagen aus Wiesbaden in voller Fahrt gegen einen Baum. Ein dreijähriges Kind wurde dabei tödlich verletzt. Seine Mutter, ein 18 Monate alter Junge und der Fahrer des Wagens muß- ten mit schweren Verletzungen in ein Kran- kenhaus eingeliefert werden. Verkehrssünder wurde Kuchenonkel Hannover. Ein Jahr lang muß ein Ver- kehrssünder an jedem ersten Sonntag im Monat kranken Kindern einen großen Ku- chen bringen. Diese Auflage machte das Amtsgericht Hannover einem Bäckermeister, der mit 1,91 Promille Alkohol im Blut den Straßenverkehr gefährdet hatte. Der Mei- ster wurde zu 14 Tagen Haft mit Bewäh⸗ rungsfrist verurteilt. Eine Buße von 191 DM, die er im nächsten Jahr an jedem Quartals- ersten zu zahlen hat, soll nach dem Willen des Gerichts dazu beitragen, ihn durch die mittel ohne ausreichende Kenntlichmachung angeboten, feilgehalten und verkauft, indem er Speisen verabreichte, die bereits einmal anderen Gästen vorgesetzt worden waren. Wegen dieses Deliktes wurde der Gastwirt bereits zu einer Geldstrafe verurteilt. Nach Meinung des Wirts ist diese Strafe aber un- gerecht, weil er, als Pächter, nichts zum Schaden seiner Gäste getan habe. Die han- noversche Strafkammer hat deshalb, um Klarheit in einer prinzipiellen Frage zu schaffen, vier Sachverständige gebeten, sich zu diesem Rechtsstreit zu äußern. Nach dem in Deutschland gültigen Recht, darauf wurde bei früheren Prozessen schon hingewiesen, gilt diejenige Speise, die auf dem Teller des Gastes liegt, als verzehrt. Würde nun, entgegen diesem Grundsatz, ein Wirt die beim Abservieren anfallenden Fleischreste für die Zubereitung von Gulasch verwerten, dann wäre das ein Verstoß gegen Gesetz und Sitte. Zu Komplikationen kann aber schon der Brötchenkorb führen, der auf dem Gaststättentisch steht. Schwerer zu be- antworten ist auch die Frage, was mit den Restbeständen eines Kalten Büfetts, das nur für eine Gesellschaft angerichtet wurde, zu geschehen hat. Dagegen ist ein Kaltes Büfett nach skandinavischem Muster(z. B. auf den deutschen Fährschiffen nach Dänemari eine anerkannte Einrichtung, die jedem Gast nach persörtlichern Geschmack zur Verfügung steht und bei der die nachfolgenden Gäste eben das verzehren, Was die Vorgäflger liegen liegen. E. W. Bundesverwaltungsgericht entschied Lörrach. Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin hat in einem seit Jahren laufenden Rechtsstreit jetzt die Revision des ehemali- gen nationalsozialistischen Bürgermeisters von Lörrach, Boos, zurückgewiesen und ent- schieden, daß Boos keine Pensionsansprüche als früherer Bürgermeister geltend machen kann. Das Gericht bestätigt damit das Urteil des Verwaltungsgerichtshofes Freiburg, der kestgestellt hatte, dag Boos nur auf Grund seiner Zugehörigkeit zur NSDAP Bürger- meister geworden sei. Boos hatte zunächst in einem Prozeß gegen die Stadt Lörrach vor dem Landgericht Freiburg erwirkt, daß ihm auf Grund einer vorläufigen Entscheidung Pensionsbezüge bezahlt wurden, Dabei führte er insbesondere an, daß er schon vor 1933 städtischer Angestellter in Lörrach gewesen sei. Die endgültige Entscheidung in dem Fall War bis zum Urteil des Bundesverwaltungs- gerichtes zurückgestellt worden. Die Stadt Lörrach kann jetzt die bisher an Boos ge- zahlten 12 000 Mark zurückverlangen. Zahl 191 nachhaltig daran zu erinnern, wie gefährlich Trunkenheit am Steuer ist. Zu ernst für Karneval Frankfurt. In Frankfurt wird der tradi- tionelle Karnevalsauftakt am Sonntag, dem 11. 11. 1956 ausfallen. Wie Direktor Schna- bel vom Frankfurter Verkehrsverein, der Vizepräsident des großen Rates der Karne- Valvereine Frankfurts, am Dienstagmorgen erklärte, sind die Zeiten dafür zu ernst. Am Sonntag sollte im Kasino der Stadt Frank- furt in Anwesenheit der Ministerpräsiden- ten der Karnevalsvereine des großen Rates, der Frankfurter Karnevalsprinz 1957 vor- gestellt werden. Vorkarneval in Köln abgesagt Köln. In der Rheinmetropole Köln wer- den alle traditionellen Feiern am 11. 11. zum Beginn der Karnevalssaison 1956/57 ausfal- len. Der Festausschuß des Kölner Karnevals gab am Dienstag bekannt, daß sämtliche Kölner Karnevalsgesellschaften den einstim migen Beschluß gefaßt haben,„aus Mit- gefühl für die Menschen in Ungarn und Aegypten“ von diesen Vorkarnevalsfeiern abzusehen. Keystone-Bild BLICK NACH RHEINLAND-PFALZ Zwei Düsenjäger abgestürzt Sembach/ Pfalz. Die 81. Luftrettungsstaf. fel der amerikanischen Luftwaffe in Sem bach/ Pfalz ist in drei Fällen zu Hilfeleistun- gen bei Luftunfällen alarmiert worden, Zu- nächst stürzte am Montagnachmittag in der Nähe von Heidelberg ein Düsenjäger a0, dessen Turbine ausgefallen war. Der Pilot konnte rechtzeitig abspringen und unver- letzt geborgen werden. Zur gleichen Zeit stürzte in der Nähe von Straßburg ein an⸗ derer Düsenjäger brennend ab. Die Besat- zung der Suchmaschine des Sembacher Flug. platzes entdeckte zwar die Irümmer des 30. gestürzten Flugzeugs, doch fehlt von dem kanadischen Piloten noch jede Spur. Ueber der Eifel verlor der Pilot eines Aufklärungs- flugzeuges die Orientierung, weil sein Radio- empfänger aussetzte. Zwei andere Maschinen fanden das hilflose Flugzeug und lotsten es sicher auf den Flugplatz Bitburg. Militärgerichtsverfahren eingeleitet Baumholder. Die beiden amerikanischen Wachposten, die in der vergangenen Woche in der Nähe von Aulenbach im Kreis Birken- feld nachts auf einen deutschen Lastkraft- Wagen geschossen und den Fahrer schwer verletzt haben, sollen jetzt vor ein Militär- gericht gestellt werden. Ihre Handlungsweise sei, wie mitgeteilt wurde, ungerechtfertigt gewesen: Der verletzte deutsche Fahrer ist inzwischen auber Lebensgefahr. Bumb- Prozeß verzögert sich Zweibrücken. Nach Ansicht aller Prozeß- beteiligten ist nicht damit zu rechnen, daß der Bumb- Prozeß vor Ende nächster Woche be- endet werden kann. In dem Verfahren, das Ursprünglich nur zwei Wochen dauern sollte, sind bisher schon 57 Zeugen vernommen wor- den. Das Schwurgericht hat am Montag die Ladung von sieben neuen Zeugen beschlossen und ist damit Anträgen des Staatsanwaltes und der Verteidigung teilweise gefolgt. 15 Menschen gerettet Koblenz. Mit der von der Landesregierung gestifteten Rettungsmedaille wurde am Dienstag in Koblenz der Bootsverleiher Willi Engelmann aus Bad Kreuznach ausgezeich- net, der durch sein entschlossenes Handeln bereits 15 Menschen vor dem Tode des Er- trinkens gerettet hat. Seine letzte Rettungsat vollbrachte er am 15. August, als er einen siebenjährigen Jungen aus dem Mühlenteich bei Bad Kreuznach zog. 85 Millionen für Wohnungsbau Mainz. Rund 85 Millionen Mark hat das Land Rheinland-Pfalz von 1949 bis 1986 für den Wohnungsbau in der Landeshauptstadt Mainz investiert, davon allein 66,77 Milli⁴onen Mark für den sozialen Wohnungsbau Außerdem wurden erhebliche Landesmittel und auch Bundesmittel für den Wiederaufbau historischer Gebäude und von Verwaltungs- gebäuden in Mainz aufgewendet. 4 300 Zigaretten verschwanden Koblenz. Von einem offenen Lieferwagen wurden in Koblenz 4320 Zigaretten gestohlen, Die Täter konnten mit ihrer Beute unerkannt entkommen. Verständlich, aber Kaiserslautern. Mit einem Leihwagen wollte ein in Kaiserslautern lebender unge, rischer Staatsangehöriger in seine Heine fahren, als er vom Freiheitskampf seie Landsleute hörte. Er hatte das Fahrzeug m der Angabe gemietet, nur nach Ludulss hafen zu fahren. Der Eigentümer erhielt doch kurze Zeit später Kenntnis Von 70 Plänen des Ungarn und erstattete Anzeige Wie die Polizeidireiktion Kaiserslautern 0 Montag mitteilte, wurde der Ungar kurz 0 dem Grenzübertritt nach Oesterreich in 1 lassing festgenommen. Bei seiner. mung sagte er, daß er das Fahrzeug 1 einen Bekannten nach Kaiserslautern ha zurückschicken wollen. — FE ist feinster, echter Bohnenkaffee, reich an Aroma, aber frei von Coffein, das so viele nicht vertragen. KAFFEE HA regt an, ohne aufzuregen, er schont Herz und Nerven und kann den Schlaf nicht stören. ist der Extrakt aus 100% KAFFEE HAG. 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Zu- in der zer ab, r Plot unver- en Zeit ein an- Besat- r Flug. des g- n dem Ueber ärungs⸗ Radio- schinen tsten es leitet mischen Woche Birken- skkraft- schwer Militär- gsweise Ukertigt arer ist ch Prozeß- daß der bhe be · ren, das n sollte, en wor- Uag die chlossen mwaltes gt. amn er Willi gezeich⸗ Handeln des Er- tungstat er einen lenteich bau hat das 1956 für uptstadt lillionen Ingsbau. lesmittel raufbau altungs⸗ den erwagen stohlen. verkannt ihwagen er Unga- Heimat t seiner zeug mit udwigs⸗ hielt je- von den Anzeige. tern am kurz vor in Frel- Verneh· ig durch an habe bree MORGEN 2 8 2 bele 5 20 00 T. 50050- Jgd. a. 10 planes 1. 19, 21 Unr A MasRA 13, 15, 17, 19. 21 ta Staal, Helmuth Schneider 5 Alexander— Bibi Johns 51e Rosel vom Schwarzwald“„Musikparade“ m. Gg. Thomalla r 15.30, 18.00, 20.30 5 Telefon 4 46 47 10 5 1 in Astik R 15.00, 18.00 u. 21.00 Uhr Uu Ur e gb Telefon 511 86 capo 13.00, 15.45, 18.30, 21.15 In beid. Theat.: Al. 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November 1956/ Nr. 250 Neue Schwimmkurse der lebensecht„China wird sich niemals an Moskau verschachern“ Professor Anna Grabau sprach bei der Abendakademie über„Asien- Schicksal Europas“ Kurse im Rettungsschwimmen führt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft im Be- zirk Mannheim in den kommenden Wochen Wieder durch. Die Kurse bieten Gelegenheit zur kostenlosen Ausbildung im Schwimmen, Tauchen und der Versorgung und Wieder- belebung bei Bade-, Boots- und Eisunfällen. Die Kurse finden jeweils mittwochs, um 19 Uhr, im Hallenbad statt und beginnen am 7. November. Am Samstag, 10. Novem- ber, um 17.30 Uhr, beginnen ebenfalls im Hallenbad Kurse, die die Jugend im Frei- und Fahrtenschwimmen ausbilden und die Abnahme des Jugendschwimmpasses ermög- lichen. 0 „Berge im Schnee“ bei Engelhorn& Sturm Den Besuchern der Skifllm-Abende von Engelhorn& Sturm ist die Atmosphäre und das Bild, das sich ihnen bietet, schon ver- traut: ein Laufsteg in der ersten Hälfte des Musensaals, an den Emporen Spruchbänder mit dem Firmennamen, zwei Filme, dazwi- schen eine Modenschau mit den neuesten Wintermodellen, diesmal von Fritz Düse vom Nationaltheater angesagt. Auch der Skilehrer und Bergschriftsteller Oskar Kühlken, der seinen neuen Farbfilm„Berge im Schnee“ (Skilehrer Cilli) mitgebracht hatte, war be- reits im vorigen Jahr Mittelpunkt des Engel- horn-Filmabends. Sein neuer Film wurde an den Skiplätzen Ellmau, Kitzbühel, Serfaus und Samnaun gedreht. Neben der Spielhand- lung, die humorvoll aufgezäumt den Be- schauer durch die winterliche Welt der Alpen führte, bot der Film technisch interessante Laufaufnahmen. Oskar Kühlken verstand es. charmant den Skifahrern zahlreiche Tips zu geben. Die Modelle, die Engelhorn& Sturm zeigte, boten vielfältige Anregungen für den Skidreß. Schie. 156 Hühner wurden bewertet Züchtungsschau„Fortschritt“ Hühner und ihre Züchter saßen einträch- tig im renovierten Vereinshaus des Vereins „Fortschritt“ Acht Tage vor der Kreisschau galt es, die besten Züchtungen in einer Lokalschau herauszufinden. Unter den Sus- Sex, Barnevelder, Leghorn, ostfriesischen Sil- bermöwen und den porzellanfarbigen feder- fügigen Zwergen oder den Sebright Gold und Silber war es für Preisrichter Jakob Rupp recht schwer, die Besten festzustellen. Ausstellungsleiter Richard Enger buchte schließlich im Endergebnis der 23 im Wett- bewerd stehenden Rassen 22„sehr gut mit Zuschlagspreis“, 23„sehr gut I“, 10„sehr gut II“ und 5„sehr gut III“. Ausstellungs- hühner und Tombola fanden stärkste Be- achtung bei der Züchtergemeinde. reich- Die Felina-Werke legen Wert auf die Feststellung, daß ihr Betriebsfest, über das Wir erst gestern berichteten, bereits vor den Wochenend- Ereignissen in Ungarn abgehal- ten wurde. Eine kleine Frau stand im Athenesaal der Kunsthalle. Gebannt folgten mehr als zwei Stunden lang die Zuhörer ihrem fesselnden Vortrag. Professor Anna Grabau (Remagen) sprach bei der Abendakademie über„Asien— Schicksal Europas“. Fünf- undzwanzig Jahre lang hat die temperament- Volle Frau in China und Indien gelebt. Ihr Referat war ein aufrüttelnder Appell, dem neuen China nicht mit feindseliger Ableh- nung gegenüberzustehen, da das Land dann gewaltsam in die Arme des Bolschewismus getrieben würde.„Wir, Europäer und Ameri- kaner“, rief sie aus,„haben in Asien Schul- den zu zahlen!“ Ihr Gedankengang: Man muß das alte China kennen und außerdem eine ganze Wagenladung Bücher gelesen haben, wenn man das neue China und seine national- kommunistische Revolution verstehen will. Die Revolution war eine Explosion: Die Chinesen hatten, außer ihren Ketten, nichts zu verlieren. Ihr Leben wurde von drei furchtbaren Wahrheiten bestimmt: Von Hunger, Gewalttätigkeit und Erniedrigung durch die Weißen.„Wir selbst sind schuld an jedem Quadratmeter Raum, den der Kommunismus in Asien gewann.“ Die Revo- lution war gesetzmäßig das letzte Glied einer zweitausend Jahre alten Kette der Unter- drückung. Mao-Tse- tung hat— nach Professor Anna Grabau— das zerfallende chinesische Reich geeint und gestärkt.„Der einzige Weg für ihn war der totalitäre.“ Die Befreiung vom Regime Tschiang-Kai-scheks war eine For- derung des Volkes. Von Mao wurden die Reformen erhofft, die Tschiang-Kai-schek versprochen hatte. Professor Grabau hat festgestellt, daß Mao-Tse-tung den Einfluß des Bolschewis- mus in China stufenweise abzubauen sucht. „Maos Sieg kann niemals als Geländegewinn des Kommunismus im Sinne der Weltrevolu- tion gesehen werden. China wird sich in jedem Falle glühend chinesisch verhalten.“ Rußland fürchtet, daß ihm China über den Kopf Wächst, denn das Land hat sich in aller Stille zum Machtblock emporgearbeitet. „Reden wir nicht immer von den Grausam- keiten des neuen China! Wo ist der Mann, der dieses Riesenreich ohnè Gewalt um- formen könnte?“ An der Lage im Fernen Osten sind Europäer und Amerikaner ge- meinsam schuld. Durch ihre Ablehnung treiben sie das Land gewaltsam in die Arme Moskaus, obwohl China der natürliche Feind Rußlands ist.„Soll die Komödie mit For- mosa endlos weitergehen?“ fragte die Red- nerin und rief dann aus:„In Peking sitzt der Mann der Tat!“ China ist aktiv in die Weltpolitik eingetreten. Das 600 Millionen- volk, das bald auf eine Milliarde anwächst, wird eines Tages die Mongolei von Ruß- land fordern. 0 Und die Referentin betonte:„Mao ist für den Westen zu gewinnen! Glauben wir denn Wirklich ohne China, ohne Asien leben zu können?“ Mao ist weder der Stalin noch der Tito Asiens. China wird seine Seele niemals am Moskau verschachern. „Wir haben auf geistigem Gebiet Asien heute nichts mehr zu sagen. Aber wir haben ja die Technik!“, meinte Professor Grabau ironisch.„Vergessen wir aber nicht, daß in Asien nicht der Materialismus siegen wird. Siegen wird der Geist. Siegen werden die Erben Gandhis und die Erben des Konfuzius.“ „China ist das größte Geschäft des Jahr- hunderts. Auch für Deutschland!“, erklärte die Rednerin.„Deutschland ist für China das zweite technische Amerika.“ Asien wurde vom Westen in die Technisierung hineinge- trieben und sucht nun Hilfe. Sehr bald wird die Macht Asiens größer sein, als die von Washington und Moskau. Im Gegensatz aber zum westlichen technisch-natur wissenschaft- lichen Denken erblickt der Asiate den Sinn des Daseins darin, einer höheren geistigen Welt teilhaftig zu werden. Allein China ist diesseitig orientiert. Seine Diesseitigkeit ist aber nicht kommunistisch, sondern konfu- zianisch.„Wir müssen China helfen. Beeilen Wir uns. Wir sipd in Asien immer zu spät gekommen. Das darf sich nicht wiederholen.“ Mannheimer Terminkalender VdK, Ortsgruppe Käfertal: Lokal Zorn, Monats versammlung. Kolpingfamilie Mannheim-Zentral: 7. No- vember, 20 Uhr, Kolpinghaus, Lichtbildervor- trag von Prof. Koch, Jena:„Sonderformen des Heilandskreuzes“. Abendakademie- Veranstaltungen am 7. No- vember: Amerikahaus, 20 Uhr, Vortrag von Prof. Dr. Dr. Hans Köhler, Berlin:„Zur gei- stigen Situation der Gegenwart“;— Kolping- haus, 20 Uhr, Farblichtbildervortrag von Prof. Dr. Koch:„Sonderformen des Heilandskreu- zes“;— Wirtschaftshochschule, 18 Uhr,„Pro- bleme des Außenhandels“(Prof. Schachtschabel). Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt am 7. November: 17 bis 19 Uhr, E 2, 1, „Reformpädagogen 1900 bis 1933“(Dr. Schorb); — 20 bis 21.30 Uhr, E 2, 1,„Schuld und Sühne im kindlichen Erleben“(Prof. Dr. Spieler). Club„Graf Folke Bernadotte“(Kadetten- gruppe): 7. November, 18.30 Uhr, Nietzsche straße 10, Unterhaltungsabend. Mannheimer Hausfrauen- Verband: 7. No- vember, 15 Uhr,„Amicitia“-Gaststätte, Vor- trag„Wir Frauen und die Gemeindewahl“. Zentralverband der Arbeitsin validen Witwen Deutschlands: Gewerkschaftshaus, Rentner. Naturfreundejugend Mannheim: 7. Novem- ber, 19.30 Uhr, Jugendheim Erlenhof, Vortrag von Ludwig Laier:„Neues aus aller Welt“. Deutscher Naturkundeverein: 7. November, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Farbdiavortrag von O. Willer: Blühender Schulgarten im Wandel der Jahreszeiten“. 7. November, und 7. November, 15 Uhr. Protestversammlung der Landsmannschaft Mecklenburg: 7. November, 20 Uhr, Bahnhofsgaststätte, gegenüber Haupt- feuerwache, Heimatabend. Landsmannschaft der Siebenbuerger Sach- sen: Das Martini- und Kathreinerfest fällt wegen der Geschehnisse in Ungarn aus; statt- dessen findet zur gleichen Zeit und am glei- chen Ort ein Heimabend statt. Wahlversammlungen Mittwoch. 7. November CDU: Musensaal Rosengarten, 20 Uhr. FDP: Seckenheim,„Badischer Hof“, Haupt- straße 114, 20 Uhr;— Mozartsaal Rosengarten, 20 Uhr;— Friedrichsfeld,„Zum Löwen“, 20 Uhr; — Käfertal, Zum Löwen“, Obere Riedstr. 23, 20 Uhr. GB/ BHE: Feudenheim,„Zum Ochsen“, Haupt- straße, 20 Uhr;— Luzenberg/ Waldhof,„Zum Waldhof“, Stollbergstraße 26, 20 Uhr. Mannheimer Liste: Feudenheim,„Goldener Stern“, Hauptstraße, 20 Uhr;— Rheinau,„Altes Relaishaus“, Relaisstraße 56, 20 Uhr;— Sand- hofen,„Zur Sonne“, Kriegerstraße, 20 Uhr. GVP: Neuostheim, Gastst.„Neuostheim“, Dürerstraße, 20 Uhr;— Gastst.„Schlachthof“, Seckenheimer Straße 81, 20 Uhr. Mannheimer Wähler vereinigung: Innenstadt, „Landkutsche“, D 5, 3, 20 Uhr;— Neuherms- heim,„Goldener Becher“, 20 Uhr;— Waldhof- Gartenstadt,„Waldschenke“, Kasseler Straße, 20 Uhr. SPD: Waldhof,„Morgenröte“, 20 Uhr;— „Durlacher Hof“, Käfertaler Straße, 19.30 Uhr; — Wallstadt,„Prinz Max“, 20 Uhr. Gewerkschaft TV: 7. November, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Vortrag„Die politischen Parteien Deutschlands“; Sprecher H. Tiefen- bacher, Heidelberg. Sudetendeutsche Landsmannschaft: 7. No- vember, 17 bis 19 Uhr, K 1, 11, Sprechstunde. Katholisches Bildungswerk: 7. November, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Vortrag von Universitätsprofessor Dr. van der Ven:„Christ- liches Gewissen und moderne Gesellschaft“. Wir gratulieren! Zeitungsträgerin Katharina Sponagel, Mannheim Feudenheim, Löwen- straße 1, vollendet das 70. Lebensjahr. Sil- berne Hochzeit haben die Eheleute Willi Welle und Karoline geb. Hillesheim, Mannheim-Feu- denheim, Pfalzstraße 15, Willi Baumgärtner und Philomena geb. Zimmermann, Mannheim, Rheinhäuserstraße 29. Wohin gehen wir? Mittwoch, 7. November Theater: Nationaltheater 20.00 bis 22.30 Uhr: „Madame Favart“(Th.-G. Nr. 1 bis 925). Konzerte: Volksbücherei Käfertal(Gottfried- Keller-Bücherei) 20.00 Uhr:„Die Entführung aus dem Serail“(Schallplatten). Filme: Planken:„Die Rosel vom Schwarz- wald“; Alster und Capitol:„Der Mann, der zuviel wußte“; Palast:„Das Fenster zum Hof“; 9.30, 11.40 Uhr:„Der Kaiser von Kalifornien“; 22.20 Uhr:„Die Tochter der Mata Hari“; Al- hambra:„Musikparade“; Universum:„Nina“; Kamera:„Es begann in Moskau“; Kurbel: „Davy Crockett, König der Trapper“; Deutsch- Amerikanisches Institut 16.00, 18.00 Uhr:„Ost und West“. — Herbstliche Geselligkeit bei Spar- und Gesangvereineg Sänger-, Turn- und Sportverein stalteten am Wochenende mehrere feste und bunten Abende, viele gutgelaunte Mitglieder einfanden. So tagte der Männerg ö „Sängerklause“ im Kolpingsgel ung den gnügte sich bei den Klängen der Lime 1 Combo. Der Sparverein„Glück auf, Neckarstadt begab sich in den Kaiser 5 urd der Gesangverein„Flora“ ee Stammlokal gleichen Namens i die Kapelle Rohr für Tame trieb herrschte auch im„Löwen“ in Käf 5 tal, WO der Männergesangverein Sän 15 bund“ zusammenkam. Der Turnverein 00 1893 in Rheinau schließlich folgte einer Fin. ladung seines Vorsitzenden Paul Metz 5 zu einem Ball in die Gaststätte„För ch kr. e Veran- Herbst. zu denen Sich und Freunde in sein Prämien für Kleingärten 50% Mark für die besten Nicht weniger als 3400 Gärten mußten in diesem Jahr begangen werden, um den am besten gepflegten Garten zu ermitteln Als Preis hatte die Stadtverwaltung Mannheim den bescheidenen Betrag von 500 Mark für die fünf besten Vereine ausgeworfen. Zur Preisverteilung im Volkshaus Neckarau fan- den sich viele interessierte Gärtner ein. Unter großem Beifall wurden den Kleingärtner vereinen Sandhofen, Seckenheim, Mann- heim-Süd, Sellweide und Mannheim-Ost je 100 Mark zugesprochen.— Im anschließen- den Unterhaltungsteil gab es Hochstimmung bei den„Sopranisé, dem Humoristen Retlap dem Zauberer Klaus Dörr und dem Ansager Hans Kox. Mit Liedern erfreuten P. Schnei- der und H. Prokow. kr Herbstfest der Berliner War„knor ke“ Ein buntes Kaleidoskop Berliner Humors servierte beim Herbstfest des Bundes der Berliner Dr. Walter Chlebowsky. Das gut organisierte Fest fand diesmal im Ludwigs- hafener Bürgerbräu statt. Der Vorsitzende des Bundes, Kurt Meske, begrüßte die Ber- liner. Der frühere Berliner Beigeordnete Paul Riedel glossfierte Mannheimer und Berliner Ereignisse und wurde für diese Tat mit einem Berliner Bären beschenkt. Eine Pelzmodenschau des Hauses der Pelze am KFaiserring bereicherte neben graziös dargebotenen Gesellschaftstänzen von Karin Buchmann und Walter Röck und Rezitatio- nen von Hildegard Klug das Programm. Walter Deck und die Sopranis spielten zum Tanz auf. kr. Kandidatenlisten- Ergänzung. Bei Vor- stellung der GVP-Kandidaten hatte der Satz- fehlerteufel seine Hand im Spiel. Kandidat Nr. 10 erschien unter Nr. 9; der richtige Kan- didat Nr. 9 fehlte. Wir tragen nach: Nr. 9 ist Emmy Bosch, Direktorin a. D., geb. am 4. 12. 91, Grüne waldstragße 40. Itoiningshose in mofine und braun für 3 Johre. ff Knabenhemd aus Flonel füt 9 Johre. nt Flonell-Schlofonzug i ess Hbf Hemd„Monoco-goy“ in BwW.-Köpet für 9 Johte nor O ZWeireihiger Mädchenmantel ital. Import ware · in verschiedenen farben. Länge 4555 5 nur Mädchenmantel ital. lmportware · in verschiedenen Farben. Für 6-41 Jahre. Für 7 Jahre Nor Wendejacke, Popeline mit Wollschotten. För 4.14 Jahre. För 9 Jahre nur Dazu die Mädchenhose in vielen Farben. För 4.14 Jahre. För 9 Jahre. nor Barſaug ist doch vorteilhafter! 10³8 MANNHEIM, Am Faradeplotz, Ecke Breite Straße — Erk Vr. 280 — eit inen veran. Herbst. ten sich Freunde verein id ver- de Ligt Aus der exgarten in sein sorgte Hochbe. Kätker. Sänger. ein von der Ein- Metzger rsch“ kr. J n igten in den aàm en. Als nnheim ark für en. Zur au fan- 5. Unter zärtner- Mann- -Ost je liegen- mmung Retlaw, Ansager Schnei- kr Humors des der Das gut udwigs⸗ sitzende lie Ber- ordnete r und r diese schenkt. r Pelze graziös a Karin itatio- gramm. en zum kr. 1 Vor- er Satz- andidat e Kan- r. 9 ist m 4. 12. MORGEN Seite 11 woch 7. November 188 . Bonn, 6. November Die Nachricht vom Waffenstillstand in ten wurde am Dienstagabend von andern eller Parteien in Bonn lebhaft Spre de auf die Notwendig- ü gleich wur l e den Konflikt um den Suez- 20 Kanz zu bereinigen und die Autorität 10 Vereinten Nationen wieder herzu- 1 Die CDU sieht darüber hinaus in der ehe stellung die Möglichkeit, die Ein- belt im westlichen ager wieder au festigen. Der britisch-französische Beschluß Wird mit auf den Einfluß des Bundeskanzlers zurück- kührt, der am Dienstag mit der französi- 1 F Regierung Konferierte. Der stellver- 1 SPD-Vorsitzende Mellies 8 te es Als entscheidend, dag die volle 1 torität der Vereinten Nationen wieder her- 550 llt wird. Die FDP sieht die Gefahr eines Pilen Weltkrieges verringert, verweist aber 2 die bitteren Opfer an Gut und Blut. Der Bf bedauert den Schwund an internatio- trauen. 91 aon der D 8 begrüßte dar- ber hinaus einstimmig die schweizerische Initiative zur Einberufung einer„Gipfelkon- ferenz. Im Augenblick müsse jeder taug- üche Weg Zur Wiederherstelluns des Welt- kriedens beschritten werden. Als Konsequenz der jüngsten Ereignisse wurde von der Union ünchen.(AF) Der Sender„Freies 80 in München hat am Dienstagmorgen Unr folgende Sendung des ungari- 10.35 ien Freiheitssenders„Rakoczy“ aufgefan- gen:„Die Sowjets setzen ihren Angriff auf ew auf Frauen und unbewaffnete Menschen, l 1 Sie Kinder weiter fort. Si richtungen des Roten Kreuzes, Kranken- zuser und Ersbe-Hilfe- Stationen. Sie Ver- 12780 die Ausgabe von Medizin und Ver- bandszeug. Im Augenblick ist Dunapentele, das frühere Stalinvaros, der einzige Ort in Ungarn, im dem sich noch keine sowjetischen Truppen befinden. Die Stadt ist in der Hand der revolutionären ungarischen Arbeiter. Sie kann aus allen Richtungen erreicht Werden. Wir ersuchen euch, die Stadt zum Vertei- lungszentrum des Internationalen Roten Kreuzes zu erklären. An dieser Stelle wurde der Sender heftig gestört, so daß die Botschaft nicht mehr verstanden werden Konnte, Nach Angaben des Senders„Freies Europa“ arbeiteten am Dienstagvor mittag noch die drei ungarischen Freiheitssender „Rakoczy“,„Csokonai“ und„Roka“. Darüber Hinaus werden hin und wieder Funksprüche aufgekangen, die zwischen den Widerstands- zentren der Freiheitskämpfer in Dunapen- tele, Csepel und Komlo gewechselt werden. im Laufe des Nachmittags meldeten die Freiheitssender, daß die Aufständischen am Montag das Parlamentsgebäude zurück- erobert hätten. Die Meldung von„Radio Roka“, die von Radio Rakoczy und danach von Radio Freies Europa wiederholt würde, lautete:„Gestern haben wir das Parlament wieder genommen. Wir halten die Straße nach Szekesfehervar(Stuhlweißen- burg) und die Straße nach Kecskemet. Wir lassen es nicht zu, und ihr dürft es auch nicht zulassen, daß noch mehr sowjetische Truppen in die Hauptstadt eindringen. Wir haben den größten Teil der sowjetischen Truppen, die eingedrungen sind, vernichtet. Wir bitten um Lebensmittel, Medikamente und bewaffnete Hilfe. Hier ist Roka. Achtung— Achtung.“ bombardieren Ein- die Forderung erhoben, daß Verteidigungs- minister Strauß beim weiteren Aufbau der Bundeswehr die Unterstützung erhalten müsse, die man seinem Vorgänger Blank ver- sagt habe. Die Situation in der Bundesrepu- blik wäre gesicherter, wenn man zur Stunde mehr Divisionen zur Verfügung hätte. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Mellies kritisierte, daß die Bundesregierung bisher zur Politik Großbritanniens und Frankreichs im Nahen Osten keinerlei Stel- lung bezogen habe. Sodann erklärte sich Mel- lies bereit, an gemeinsamen Besprechungen und Beratungen über die Situation teilzuneh- men, allerdings nicht auf der Basis des An- schlusses an bereits gefaßte Beschlüsse. Demonstration in Bonn Aufgerufen von den Bonner Studenten, demonstrierten am Dienstagnachmittag etwa 30 000 Professoren, Studenten und Bürger der Bundeshauptstadt in einem Schweigemarsch für„die drei Grundwerte Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit“, wie der Philosophie- Professor Litt auf einer Kundgebung er- klärte. In der schwarzumrandeten Ankündi- gung der Demonstration hieß es unter ande- rem:„Erschüttert stehen wir vor dem Schick- sal, das dem ungarischen Volk durch brutale Freiheitssender„Rakoczy“ ruft Funkrufe ungarischer Freiheitskämpfer noch nicht verstummt Unmittelbar darauf verbreitete Radio Rakoczy einen eigenen Aufruf:„Wir appel- lieren an das Gewissen der Welt. Warum sind nur die Interessen der Großmächte von Bedeutung, warum sind nicht auch unsere Krankenhäuser, Schulen und nationalen Schätze wichtig, warum müssen sie den Bomben und dem Feuer geopfert werden? Warum könnt äihr den Hilfeschrei unserer ermordeten Frauen und Kinder nicht hören? Völker der Welt, hört den Hilfeschrei einer kleinen Nation.“ Hier folgte eine kleine Un- terbrechung.)„.. wird in kurzer Zeit ge- schehen, wenn keine Hilfe kommt. Wir haben die Grausamkeiten gesehen, die unter dem Schlagwort Nieder mit den Faschisten“ begangen wurden. Wir sind keine Faschisten. Wir werden dies einem unabhängigen internationalen Ko- mitee beweisen— aber wir werden es nicht denen beweisen, die uns mit Phosphorbom- ben antworten. Helft uns denn mit Schlagwörtern der Demokratie nehmen sie uns die letzte Möglichkeit für eine Demo- kratie. Hier ist Radio Rakoczy— Ungarn. Radio Freies Europa, Radio Freies Europa: Antwortet! Habt ihr unsere Sendung ge- hört?“ 5 Um 16.05 Uhr gab Radio Freies Europa einen weiteren Appell von Radio Rakoczy weiter:„Achtung, Achtung! Handelt sofort! Wir brauchen dringend Waffen, Munition und Lebensmittel durch Fallschirmabwurf im Raum von Dunapentele. Die sowjetischen Truppen haben uns aufgefordert, die Waf- ken niederzulegen. Wir werden dieser For- derung nicht nachkommen. Wenn es nötig ist, werden wir weiter bis zum letzten Bluts- tropfen für die Freiheit Ungarns gegen die ausländischen Invasoren kämpfen. Die Frist, die sie uns ließen, wird bald ablaufen, und danach werden sie uns angreifen. Wir sind bereit. Wir erwarten den Angriff. Waffen, Munition, Medikamente, Verbandsmaterial und Lebensmittel— Bitte Wðãerft sie uns mit Fallschirmen ab. Handelt sofort, handelt so- fort, handelt sofort!“(A) Reaktionen im In- und Ausland Waffenstillstand in Aegypten wird begrüßt/ Demonstrationen gegen Unterdrückung der Freiheit in Ungarn Gewaltanwendung unter Verletzung der Menschenrechte bereitet wird. Wir sind be- stürzt und beschämt, daß die moralische Grundlage, welche uns zu solchem Protest berechtigt, infolge Mißachtung der Vereinten Nationen durch Gewaltanwendung in Aegyp- ten ins Wanken geraten ist“. Bayern, Niedersachsen, Nordrhein- West- falen, Hamburg und Schleswig-Holstein wer- den auch am Mittwoch die Flaggen zu Ehren der Opfer des ungarischen Freiheitskampfes auf halbmast setzen. Proteste auch im Ausland In vielen westlichen Ländern wurde auch am Dienstag Polizei eingesetzt, um bei anti- sowjetischen und antikommunistischen De- monstrationen Ausschreitungen zu verhin- dern. Die Niederlande, die Schweiz und Schweden haben bereits angekündigt, daß sie einen Teil der Ungarn-Flüchtlinge auf- nehmen wollen. Der italienische Minister- präsident Segni verurteilte die sowjetische Intervention in Ungarn als„grausame Unter- drückung der ungarischen Freiheitsbewe- gung“. Angesichts der„Drohung der Ge- Walt“ sei die Einheit der freien Völker des Westens notwendiger denn je. In der Pariser Nationalversammlung blieben die 150 kommunistischen Abgeordneten demon- strativ sitzen, während alle übrigen stehend der Opfer der Kämpfe in Ungarn gedachten. Die Abgeordneten riefen den Kommunisten immer wieder„Mörder, Mörder“ zu. Die Kommunisten antworteten darauf im Sprech- chor:„Der Faschismus kommt nicht durch“. Die Ungarndebatte in der französischen Nationalversammlung soll am Mittwoch- nachmittag beginnen. Am Vorabend der Feiern zum Andenken an die sowjetische Oktober- Revolution be- schlossen die belgischen Sozialisten, keine Vertreter zum Empfang der Sowjetischen Botschaft zu entsenden. Auch die sozialisti- schen Minister werden der sowjetischen Ein- ladung nicht folgen. In den Niederlanden sollen vorerst keine sowjetischen Kulturver- anstaltungen mehr zugelassen werden. In Bern nahm eine Kundgebung für das freie Ungarn einen für Schweizer Verhält- Hisse ungewöhnlichen Verlauf. Tausende von Demonstranten zogen zur Sowjetbotschaft und griffen die Polizisten an, die ihnen den Zutritt ver wehrten.— Aus der Schweizer kommunistischen Partei traten mehrere führende Abgeordnete aus. Gegen die sowjetische Gewaltaktion in Ungarn protestierende Demonstranten stürm- ten am Dienstagabend die sowjetische Ge- sandtschaft in Luxemburg, schleppten das Mobiliar auf den Hof und steckten es dort in Brand. Auf die Kopenhagener Sowietbotschaft ist am Dienstag aus einem vorbeifahrenden Kraftwagen eine Bombe geworfen worden, wie die dänische Polizei mitteilt. Das Ge- bäude erlitt jedoch keinen Schaden. Der Wa- gen entkam den verfolgenden Polizisten. (dpa AP) DRK- Hilfszug wohlauf Bonn.(AP) Das Internationale Rote Kreuz hat dem DRK in Bonn am Dienstag- Abend mitgeteilt, daß der Hilfszug des Deut- schen Roten Kreuzes in Budapest und seine Mannschaft Wwohlauf seien. Das Hilfslazarett sel mit Kranken belegt und diene zugleich als Obdach für Frauen und Kinder. Mit aller Gewalt mußte die Westberliner Polizei am Montagabend gegen westliche Demonstranten einschreiten, die in der Nähe des Brandenburger Tores in ihrer Er- Ser regung über die sowzetischen Gewaltmaßnahmen in Ungarn sowietzonale Volks- polizei-Einheiten provozierten und in der geteilten Stadt beinahe schweren Zwischenfall herbeigeführt hätten. Indien verurteilt einen folgen- Bild: K die Sowjetunion Nach Nehrus Rede vor der UNESCo gab die Presse ihre Zurückhaltung Auf Neu Delhi, 6. November Eine widerspruchsvolle Haltung der durch sowjetische Intervention gestürzten Regie- rung Nagy in Ungarn ist nach Ansicht poli- tischer Beobachter in Neu Delhi schuld daran, daß Ministerpräsident Nehru erst am Montag in einer Rede vor der UNESCO-Ta- gung seine Zurückhaltung aufgab und die sowjetische Intervention in Ungarn verur- teilte. In Neu Delhi verweist man auf Berichte, daß die Regierung Nagy die sowjetischen Truppen beim Beginn des Aufstandes in Bu- dapest selbst zu Hilfe gerufen habe. Nagy hatte das wiederholt dementiert). Außerdem habe sich der ungarische Vertreter gegen eine Intervention der Vereinten Nationen in die Ereignisse in Ungarn ausgesprochen und erklärt, daß es sich um eine„rein innere An- gelegenheit“ handele. Die Regierung Nagy hatte den UNO-Vertreter Ungarns darauf- hin abberufen) Erst die Rede Nehrus hat die Haltung Indiens zu den Vorgängen in Ungarn geklärt. Auch die Zeitungen haben ihre bisherige Zurückhaltung aufgegeben und das sowjetische Eingreifen scharf kri- tisiert. d Die„Hindustan Times“ schrieb am Diens- tag:„Obwohl die Sowjets von der Unsingig⸗ keit des stalinischen Systems einer politischen Erdrosselung der osteuropäischen Stasten Überzeugt sind, werden sie dennoch nicht 80 leicht den militärischen Rückhalt in diesem Raum aufgeben. Die sowietische Aktion in Ungarn ist zwar nicht genau gleichbedeutend mit dem französisch- britischen Vorgehen, Sie stimmen jedoch im wesentlichen überein. Tatsächlich diente Nehrus Ansprache vor der UNESCO in der Hauptsache dem Zweck, die Sowjetunion als Aggressor in Ungarn zu be- zeichnen. Nehru betrachtete die sowietische Aktion als Bruch des Versprechens, das ihm Moskau für eine Einhaltung der fünf Grund- sätze der friedlichen Koexistenz gegeben Hatte“. Der„India Express“ schrieb:„Ein des schämender Akt der Aggression wurde in Ungarn begangen. Die Erhebung des natio- nalen Gefühls wurde unter dem Kanonen stiefel der Sowjetunion zermalmt. Es War zynisch von Moskau, eine Konferenz der Bandungmächte zur Erörterung der briti- schen Aggression zu erwägen, wo Moskau selbst die Grundsätze der Bandungstaaten mihachtet hat.“(dpa) ö Kraftfahrzeuge 0 vorm. MFZ-FIMaNMZIKRNUN GEN B EL EI HUN GEN NEU UND GEBRAUCHT Oro ARREND MHM., O 7, 4. TEL. 4444 „ Es befreit Bel Bronchitis Geschäftswohnhaus mit freist. Lagerhaus, mit Aufzug in Mhm. sehr preisgünst. zu verk. 3·Feim.- Wohnhaus in Ilvesheim, Neubau, mit Hinter- bau, in gutem Zustand, mit Be- lastungsübernahme sofort zu verk. Schäffner, Immob., Mannheinn P 7, 16-17, Tel. 5 08 47. die Atemwegel Auto- Verleih Herrmann, Viernheim. Ta us oh wie: Ferngl., Tausche Boigwarg-Lsabela fast neu, 25 000 Km, wegen Aus- Wanderung, gegen Wertsachen, Schmuck, Tonbandgerät, Leica, Rolleiflex, Schreibmaschine, Rechenmasch., Höhenm., usw. Ph. 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Junghennen zu verk. Mh., Aua 0 1 Fahrlachstr. 68, von 14 bis 18 Uhr. Seite 12 MORGEN Mittwocen, 7. November 1956 Nr. 250 Nach der jüngsten politischen Entwicklung: Soll die Olympiade iiberhaupl stalitinden? Schweizer Sportlehrer fordern Verzicht auf eine Teilnahme in Melbourne Während in aller Welt die Olympiamann- schaften ihre letzten Vorbereitungen treffen und zum Teil bereits in Australien eingetrof- ken sind, ist durch die jüngsten politischen Ereignisse plötzlich in zahlreichen Ländern eine Debatte darüber entfacht worden, ob die Olympischen Spiele überhaupt stattfinden Sollen. Auch in Lausanne, dem Sitz des In- ternationalen Olympischen Komitees, befaßt man sich ernstlich mit der neuentstandenen Lage. Der Kanzler des Internationalen Olym- Pischen Komitees, Otto Mayer, erklärte dazu, Sorgen um unzere Angehörigen „Wir machen uns Sorgen um unsere An- gehörigen, von denen wir nichts wissen.“ Dieser Satz wurde von fast jedem Spieler der am Montagabend auf dem Düsseldorfer Flugplatz angekommenen ungarischen Fuß- ball-Mannschaft Kispest Budapest(Honved) Ausgesprochen. Mit dem Spielführer der Na- tionalmannschaft Ferenc Puskas an der Spitze kletterten alle mit sehr ernster Miene aus der Sondermaschine. Puskas war offen- sichtlich etwas ungehalten über das große Aufgebot der fortwährend blitzenden Bild- berichter. Er lächelte erst im Autobus. als ein kleines Kind sich mit klopfen an die Scheibe bemerkbar machen wollte. Die Mannschaft spielt heute in Essen Segen Rotweig und setzt dann die festge- legte Reise mit Spielen in Antwerpen, Paris und Bilbao fort. Rießersee lehnte ab Der Sportelub Rießersee hat es am Dienstag abgelehnt, am 29. November gegen eine sowjetische Eishockey-Auswahlmann- Schaft anzutreten. Der geschäftsführende Vorsitzende des SCR, Ludwig Späth, hat in einem Pelegramm an den Deutschen Eis- Sportverband mitgeteilt, daß sein Klub es „uf Grund der Ereignisse in Ungarn und aus moralischen und sicherheitstechnischen Gründen“ ablehne, gegen die nationale Aus- wahlmannschaft der UdSSR anzutreten. Die sowjetischen Eishockeyspieler sollten außerdem am 1. Dezember in Füssen, am 2. Dezember in Bad Tölz und am 4. Dezem- ber in München gegen deutsche Mannschaf- ten antreten. Es wird erwartet, daß auch diese Treffen abgesagt werden. Bereits am Montag hatte die Sektion Fußball der UdSSR dem Deutschen Fußball-Bund mitgeteilt, daß die Leningrader Mannschaft Zenith in Frankfurt/Main und Essen nicht antreten werde. Miersch holte Rekord zurück Im 50-m- Becken des Wiesbadener Hallen- bades schwamm der deutsche Meister Ekke- hard Miersch(Nikar Heidelberg) über 100 m Rücken mit 1:05,9 Minuten einen neuen deutschen Rekord. Der 19jährige Student, der seine Leistung in einem offiziellen Re- Kerdversuch im Rahmen des Olympiatrai- Uings im Kampf gegen den Schweizer Re- kordmann Gehricke(1:10,9) erreichte, blieb damit drei Zehntelsekunden unter der gleichfalls im 50-m-Becken aufgestellten Re- Kordzeit des Chemnitzers Dieter Pfeiffer. Die bisherige DSV-Rekordleistung von Miersch Stand auf 1:06,5 Minuten. Belgischer Sieg in Dortmund Die belgische Mannschaft van Steęnber- gen/ Severeyns gewann am Montagabend mit Punktvorsprung das 15. Dortmunder Sechs- tagerennen vor 15 000 Zuschauern vor den in gleicher Runde einkommenden Schulte/ Holz- mann(HHolland/ Frankfurt). Eine Runde zu- rück kamen Terruzzi/ Arnold Italien/ Austra- daß Sinn und Zweck der Olympischen Spiele eine Annäherung zwischen den Völkern Sei, und daß gerade jetzt der Augenblick gekom- men sei, diese für die Menschheit und den Frieden bedeutende Aufgabe zu erfüllen. Das Schweizerische Olympische Komitee ist zu einer außerordentlichen Sitzung am Mittwoch nach Bern einberufen worden, um die Schweizer Beteiligung in Melbourne auf Grund der jüngsten politischen Ereignisse noch einmal zu diskutieren und einen endgül- tigen Beschluß zu fassen. An dieser Sitzung nehmen auch die Präsidenten der Fachver- bände teil. Die Turn- und Sportlehrer der eidgenös- sischen Sportschule in Magglingen forderten am Montag in einer Entschließung, daß die Schweiz in Anbetracht der politischen Ent- wicklung auf die Teilnahme an den Olympi- schen Spielen in Melbourne verzichten und beim Internationalen Olympischen Komitee eine Verlegung der Spiele beantragen möge. Außerdem wird ein Abbruch der sportlichen Beziehungen zur Sowjetunion und ihren „linientreuen Satelliten“ gefordert, meldet die Züricher„Sportinformation“. Das Dänische Nationale Olympische Ko- mitee beschloß am Montag auf seiner Kopen- hagener Sitzung, die endgültige Entscheidung über die Teilnahme Dänemarks an den Olym- pischen Spielen erst in Melbourne zu treffen. Die Abreise der Aktiven erfolgt programm- gemäß. Das Internationale Olympische Komitee Sab am Dienstag in Lausanne bekannt, daß am Dienstagmorgen 90 Mitglieder der unga- rischen Olympiamannschaft mit einer fran- 268ischen Maschine von Prag abgeflogen seien. In Tel Aviv wurde am Dienstag bekannt- gegeben, daß Israel nur drei Mann— einen Schwimmer, einen Turmspringer und einen Leichtathleten— nach Melbourne senden wird. Ohne die Volksrepublik China Die Volksrepublik China wird nach einer Meldung von Radio Peking nicht an den Olympischen Spielen in Melbourne teil- nehmen. In der Radiomeldung wurde die Zulassung Nationalchinas in Melbourne als Grund für die Absage der Volksrepublik China zugegeben. Der offiziellen Zurückziehung der Olym- piamannschaft war eine Sondersitzung des chinesischen Olympischen Komitees in Pe- king vorausgegangen, auf welcher der Be- schluß gefaßt wurde. In einem über 400 Worte umfassenden Telegramm an den Prä- sidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Avery Brundage, den General- Sekretär der XVI. Olympischen Spiele, Hu- ghes, und den Schatzkanzler Otto Mayer (Lausanne) gerichtet war, wurde eine Er- klärung für die Zurückziehung der chinesi- schen Olympiamannschaft gegeben. Es heißt darin, daß die Volksrepublik China schon seit 1952 immer wieder darauf hingewiesen habe, daß Formosa ein Teil Chinas sei und daß demzufolge Sportler von Formosa nur in der Mannschaft der Volksrepublik China en den Olympischen Spielen teilnehmen dürften. Dies entspräche auch den olym- pischen Satzungen, in denen festgestellt wird, daß von jeder Nation nur eine Mann- schaft starten dürfe. Trotzdem habe das Internationale Olympische Komitee einer Beteiligung Formosas zugestimmt. Das In- ternationale Olympische Komitee wird in dem Telegramm aufgefordert, das Nationale Olympische Komitee der Volksrepublik China als alleiniges chinesisches Olympische Komitee anzuerkennen, andernfalls es den chinesischen Sportlern nicht möglich sei, an DIE OLYMPISCHE FLAMMzE hat am Dienstagmorgen zum ersten Male in der Ge- schichte der Olympischen Spiele den Aequator überquert. Ein Flugzeug trug sie in zwei Grubenlampen von Singapur nach Darwin(Australien), wo sie am Dienstag- abend eintraf. Von dort wird sie in einem australischen Düsenflugzeug nach Cairns geflogen. Fackelläufer bringen die Flamme von dort aus über eine Strecke von rund 4370 km nach Melbourne. Unser Bild zeigt eine junge„Priesterin“, die einem grie- chischen Läufer die Olympiafackel übergibt. Keystone-Bild Erstes Weltmeisterschafts-Ausscheidungsspiel: Jyanbreich ist gegen Helgien klatet Fauoril Italiens Fußball- Nationalmannschaft trifft in Basel auf die Schweiz Am nächsten Sonntag gibt es im euro- päischen Fußball zwei interessante Länder- spiele. Im Pariser Colombes-Stadion empfängt Frankreich die„Roten Teufel“ aus Belgien. Dieser Partie kommt schon deshalb besondere Bedeutung zu, weil es sich um das erste Weltmeisterschafts-Ausscheidungsspiel handelt. Die Franzosen und Belgier gehören zur Qualifikationsgruppe II, in der noch IS- land vertreten ist. In Basel wird das Treffen Schweiz— Italien ausgetragen. Beide Län- derspiele werden in Deutschland mit beson- derer Spannung verfolgt; denn die Schweiz und Belgien gehören zu den Ländern, gegen die unsere Nationalelf noch in diesem Jahr anzutreten hat. 1 1 Der Meister Florenz stellte in den letzten Länderspielen der squadra azzurra die mei- sten Spieler. Es gab FHeimerfolge gegen Frankreich(2:0) und Brasilien(3:0), während die Spiele auf der reichlich späten Süd- amerika-Reise gegen Brasilien und Argen- tinien verloren wurden. Die Florentina ist in der gegenwärtigen Meisterschaft nicht mehr so souverän, so daß sich Dr. Pasquala und Verbandskapitän Marmo zu einer Block- bildung Sampdoria-Florenz entschlossen haben. Sampdoria ist die Elf des Tages in Italien und hat(neben Neapel) noch kein Spiel verloren. Große Dinge verspricht man sich vor allem von dem 23jährigen Mittel- stürmer Firmani, der in Kapstadt(Südafrika) als Kind italienischer Eltern geboren ist. Die bisherige Bilanz: 16 Siege für Italien, 6 für setzt und im Sturm vertraut man vor allem auf Cisowski und Piantoni. Belgiens„Rote Teufel“ haben kein sehr glückliches Spieljahr hinter sich. Neben dem überraschenden Frühjahrserfolg über Un- garn(5:40 gab es nur Niederlagen: 1:3 gegen Schweiz, 0:1 und 2:3 gegen Holland. Ohne die alten Recken Mermans, der der Jugend den Vortritt lassen muß, und ohne Carré, der nach 50 ununterbrochenen Länderspielen an seine berufliche Zukunft denken will, steht Belgien vor einer kaum lösbaren Auf- gabe. Der 30jährige Bob van Kerckhoven, der ein Jahrzehnt lang im Schatten des heute 31 jährigen Carré stand, übernimmt nun den Stopperpgsten, Der Genter Willems ist neuer Mittelstürmer und im Tor hat Dresen vom SEK Lierse den Ostender Gernaey abgelöst. Weitere internationale Spiele vom Sonn- tag: In Verviers: Belgien B— Frankreich B, in Marseille: Nachwuchs Frankreich Nach- wuchs Italien, in Luxemburg: Luxemburg Schweiz B. 5 1—. Frankfurt ist gerüstet Die Vorbereitungen zum Fußball-Land spiel Deutschland— Schweiz am Buh (21. November) im ausgebauten Frankf 0 Stadion sind, was die Gesamtorga 5 detrikkt, abgeschlossen. Dem Treffen inlet 86 000 Besucher beiwohnen, davon Sitapistzen. Damit ist die Gesentgggia ff des Stadions zwar noch nicht ganz e doch gibt der Deutsche Fußball-Bund Ol Absicht nur 86 000 Karten ab, um in; 1 Falle einen reibungslosen Ablauf zu e leisten. Von den zur Verfügung 8e Karten entfallen rund 50 Prozent Land Hessen. Der Rest wird auf die 1 deutschen Fußball- Verbände ai rund 2000 Karten gehen an die Schwe Zuschauerränge sind in Blocks eingeteilt 15 jeweils durch besondere Eingänge N werden. Obwohl das Länderspiel e 14 Uhr beginnt Vorspiel der Jugend 5 12.45 Uhr), werden die Stadiontore 55 3 um 9.00 Unr geöffnet. Die Be waltung gd zu erwartenden starken Wagenverg 1 sollte nach Lage der Dinge keine S keiten bereiten. In unmittelbarer Nahe 1 Stidions stehen sieben große Parkplätze 925 reit, die rund 12 000 Wagen und Motorräder aufnehmen können und alle im Einbacp 0 kehr erreicht werden. Für die Schnee Gäste, die im Wagen anreisen, ist ein 8005 der-Parkplatz nahe der Hauptkam 110 eingerichtet. Pebahn Schweden unterlagen zweistellig Die schwedische Eishockey- Natien tele wurde am Montag in London 100 mannschaft der Nottingham Panthers ein deutig mit 13:3 Toren geschlagen(32 10 3:1). Besonders im zweiten Drittel liefen die Engländer zu großer Form auf. West im Hockey-Pokalfinale Westdeutschland und Hessen, die 1984 bzw. 1953 die Trophäe je einmal gewannen bestreiten am Sonntag an einem noch festzu- legenden Ort das Endspiel des männlichen Hockey-Nachwuchses um den Franz-Schmitz. Pokal. Nach Hessen, das am vergangenen Sonntag Rheinland-Pfalz mit 110 ausgeschal. tet hatte, erreichte Westdeutschland durch einen 1:0-Sieg über Hamburg im Wieder- holungsspiel am Hamburger Vobberg das Endspiel. Vier TT-Jugendtitel für Mrd bei den badischen Meisterschaften Unerwartet erfolgreich kehrte Mannheims Tischtennis-Nachwuchs von den badischen Meisterschaften in Hoffenheim(Kreis Sing- heim) zurück. Bester Verein war wiederum die MTG, die nicht weniger als vier Titel holte. Besonders gut schnitten diesmal die Mädchen ab, denn hinter Maria Günthner (MT) belegten mit ihrer Vereinskameradin Brita Tyroller und Liane Linder(Post-Ss0) zwei weitere Mannheimerinnen die nächsten Plätze. Im Einzel- Wettbewerb der männ- lichen Jugend kam Peter Baert MTG), der sich zusammen mit Maria Günthner auch den Titel im Mixed holte, ungefährdet zum Sieg. Das Doppel brachte mit dem Erfolg von Zimmermann Klebes einen weiteren Be- Weis für die erfolgreiche Jugendarbeit, die bei der Mr geleistet wird. Günthnerſcy⸗ roller belegten außerdem im Mädchen-Dop- pel vor Linder/ Zahn(Post-Sc) den zweiten Platz, Linder zusammen mit dem MTdiler Klebes noch den dritten Rang im gemisch ten Doppel. In der Ringer-Landesliga: Altes spricht für Guppensieg Schriesheim Nach 3:3-Erfolg gegen Ladenburg hat Bereits am ersten Rückrunden-Kampftag flel bei den nordbadischen Ringer-Landes- ligisten der beiden Mannheim/ Heidelberger Tabellenführer drei Punkte Vorsprung 1884 Mannheim einige Schwierigkeiten, um diesem knapp mit 4:3 Punkten das Nachsehen zu geben. Rohrbachs Erfolg mit 6.2 Punkten lien) und die Dänen Nielsen/ Klamer auf die 55 1. Spielen in Mel- die Schweiz, 10 cen, i Gruppen eine Vorentscheidung: In der über den nach wie vor noch sieglosen A8 nächsten Plätze. ourne tellzunehmep. Wie ernst man in Italien die Vorbereitung Gruppe II trafen mit KSV Schriesheim und Eppelheim flel dagegen wesentlich eindrucks- auf das Länderspiel nimmt, geht daraus her- ASV Ladenburg die beiden großen Favoriten voller aus. Faulhaber und Heusel holten die WEST. SUb- stock vor, daß die Nationalmannschaft bereits 11 auf den Gruppensieg aufeinander. Nach dem beiden Eppelheimer Siegpunkte, während g Tage vor dem Baseler Match im Trainings- 4:4-Vorkampf-Ergebnis vermochten nun die Rohrbachs dritten Sieg Neuner, Steiger, P. * 4 2 8„ 1* 1 79 17 3 lager zusammengezogen wurde und daß einen Schriesheimer knapp mit 5:3 Punkten die Scherz, Frauenfeld, Sauter und Schahn zu- Sonntag vor der Begegnung mit der Schweiz Oberhand zu behalten. Dadurch liegt der stande brachten. Der VK 08 Oftersheim plat 5 Letztes Punktsp Letztes Punktsp.] Gastverein 5 d 8 keine Meisterschaftstreffen mehr stattfanden. ES mit einem Vorsprung von drei Punkten scheint den Anschluß an die beiden Spitzen- Nr. 55 heim ausw. heim ausw. Die Schweizer spielten im Jahr 1956 mit Klar in Führung. Kaum anzunehmen, daß die reiter zu verpassen. Trotz größter Mühe ge- 11. Fe Nürnberg 211/111111%/1 00 Karlsruher Sc 1 0 1 0 1 0 wechselndem Erfolg: 3:1 über Belgien, 1.1 Pee ee 1 1 185 eee u 8 gegen Brasilien, 1:1 gegen Saar, 1:6 gegen 5. e 2 schalke 04 111/22 0111/0 1 0 1. FC Köln 0 1 1 U 1 1 CsR, 23 gegen Holland. Eine recht über-„ 55. 5 heimer beim Vorkampf auf 381 0 11 0 — 8 181 f 4 0 ontrahenten UlzZbach mit 53 Punkten noch zu einem überwältigenden 8.0-Erlolg 3 Hamburger SV 0 0 1/11 0f111/% 10 Holstein Riel 11 11 19 n 5 5 zu seinem ersten Saisonsieg. Der nach wie vor kamen, gelang ihnen die Neuluſhein 4 Worm. Worms 0 1 1/2 2 212 1% 1 2 Phönix Lhafen 1 0 1 0 0 1 befriedigt, so daß man einen Erfolg über den 580„. 175 5 i 5 311 g f 5 5 eichte 18ener 2 ches zweifelsohne für den Neuling sprich, Fick Offenbach 1 1 1 U 212 21/ 1 U SVE. Fürth 1 I I I I II Kchlossen hält. Ales wird darauf afigomnies, tor mverbesserten RSC Laudenbach ein be- i 6 VfL Bochum 12 0/ 2 22 12% 1 21 Bor. Dortmund 2 0 0 2 2 2 wie der„Riegel“ funktioniert, und ob die e e n I e 1 5 1 1 f 8 8 a a 5.„ 211 111 93 7 Altona 93 10 1 11 2221/2 2% Am Hannover I I d 2 1 0 ukerreihe die Azaurri bremsen Kann. Beck, Keßler und G. Knust nicht hinaus, ac Germ. Rohrbam 6 3 30 7720 b 8 V Frankreichs Fußballer haben nach einer während die vier Niederliebersbacher Er- VfK 08 Oftersheim 6„ 8 05 Saarbrücken 1 0 1/ 2 2 20 1 0/ 11 2 Bor. Neunkirch. 0 1 1 0 1 1 02-Niederlage in Italien aufsehenerregende folge Grieser, Lankes, Falter und Fleck er- KSV 1834 Mannheim 6 1 3 2 1991 1 9 Minerva 93 Berl. 1 0 2% 2 0 0111/2 11 Spandauer SV O 2 1 0 2 1 Resultate erzielt: 3:1 über Oesterreich, 1:2 rangen.. 8 f 3 1 1621 30 8 gegen Ungarn, 2:1 über UdssR. Der Sieg In der Gruppe 1 geht das Kopf- an-Kopf-. 8 5 10[Westfalia Herne 2 02“ 221 1 11 1120 RW Essen 1 0 0 2 12 über die Russen gab den Blau-Weiß-Roten Rennen zwischen dem vorjährigen nord- Landesliga, Gruppe 5 33-15 111 11 Schw. Augsburg 10 1/2 2 20 12% 12 2 Eintr. Frankfurt 1 0 0 1 1 2 mächtigen Auftrieb, so daß sie gegen Belgien badischen Landesligameister ASV Lampert- 1 Fee 5 5 1 1 29.19 6 . 2 8— eine klare Favoritenstellung im ersten WM- heim und dem früheren Oberligisten Ac Ger- 1 85.23 15 2 Dulsburger SY 1 1. 2 2111/2%] Alem. Rachen I 1 1111 Qualiflkationstreffen einnehmen. In der Ab- mania Rohrbach weiter. Beide kamen zu den 19 5 e 5 4 l 3 21.24 4 8 Tip nach der MM- Tabelle b) Rudi de la Vigne, VfR Mannheim o) Reportertip wehr wird noch einmal der 51fache inter- erwarteten Siegen. Tabellenführer Lampert- Rsy Sulzbach 8 2020 11 . nationale Verteidiger Roger Marche einge- heim hatte allerdings mit dem zähen KSV Spygg Niederliebersbach 6 0 2 4 16.532 29 . 5 2 2 1 5*. Wer nicht in einer Parteischablone denkt, sondern nur im Interesse Mannheims Am 11. November: Wer diese Liste wählt, vermeidet, Wes bisher viel geschadet hat: in allen fragen unserer Stacdit. Deiß ein porteibuch stets entscheidet Mittwoch, J. Nov. 56, 20 Uhr Febcdenheim,„Sold. Stern“ Redner: Hermann Bahner Rheinqu,„Altes Reldishaus“ Redner: Wilhelm Fleiner Sandhofen,„Zur Sonne“ Redner: Dr. Helmut Klingen 1 Daßlber sammlungen: Donnerst., 8. Nev. 56, 20 Uhr Friedrichsfeld, im„LGWen“ Reqner: Wilhelm Fleiner Neckarau, Lokal„Eichbaum“ (Friedrichstraße) Recher: Emil Serini Freitag, 9. Nov. 56, 20 Uhr Wallstadt,„Neichsadler“ Redner: Emil Serini Gartenstadt, Siecdletheim Redner: Dr. Helmut Klingen . Wält! die C andidaten de Hlannlieime Lise“ Sems teig, 10. Nov 56, 20 Uhr Käfertal, Cafè Zorn Redner: Hermann Bahner Nebostheim: Saststätte„Neuostheim“ Redner: Emil Serini Neckarstadt„Kaisergarten“ Redner: Dr. Helmut Klingen Senkung der Verwaltungskosten! kein Henclel mehr mit posten. Seinz ohne Parteidoktrin Wollen in den Stadtrat zieh'n: Die Keindidaten der„Mannheimer Liste Für 11. November: —— PPF—F—T—BÄw— j p—————————Võ Lut Alulsation 1 können 1 10 000 Kapazitat Aschöpkt und mit In jedem Sewähr. tehenden auf dag übrigen ufgeteilt Weiz. Die teilt, die erreicht erst um zend Urn 9 bereitz Sung dez dorräder nbauver- chwelzer ein Son- mpfbahn istellig ionalel: er Profi. lers ein- 68.2, fh, jefen die inale ie 1954 wannen, h festzu- inlichen Schmitz. zangenen Sgeschal. id durch Wieder- berg das MIG kten mnheims adischen eis Sing- viederum ier Titel smal die Jünthner meradin Post-S0) nächsten r männ- 70), der aer auch det zum n Erfolg eren Be- beit, die merTy⸗ len-Dop- Zweiten MTCler gemisch- Ib rsprung ziten, um achsehen Punkten sen A8 ndrucks⸗ olten die während Eiger, P. nahn zu- tersheim Spitzen; Kühe ge- den, wel⸗ pricht. e 8711 95 10 9³ 9. 9 6.31 300 3.1510 9˙49 6% 23 1455 2 och, 7. November 1956 MORGEN Seite 13 vr. 259 0 Mittwy Wetterbericht tellt von der Wetterwarte Mannheim Donnerstagabend: In den vielfach neblig und trüb Mie nebel nur gebietsweise auflok- 5 Auhber Nebelnässen trocken. Tages- een je nach Zeitpunkt der Nebel- 155 ng zwischen 5 bis 10 Grad. Frühtem- uullbsuen rade über Null. Nur in freien Lagen nahe null Grad Bodenfrost. Windschwach. mltge 8 Aussichten bis raturen einige G mittleren, nebe ind örtlich etwas Sonnenaufgang: 7.24 Uhr. Sonnenuntergan g: 16.55 Uhr. Hoporande 55 8 t 5 ioo 3 Stocchoſm 1 looo 5 1095 2 100 3 2 1015 e. 3 aderes log 2 Berlin 1020 8 80 8 8 1025 S A Monttheim E/ e Dos 2 25 5 Ussebon 7777, W „ 028 125 — — indstill Nordwylnd O Ostwind 0. 10 Km /h 20 umi heiter halb bedeckt SUd Ing OwWiestwins 30 Km/h 40 Km h wolkig bedeckt WARM FERONT KAL T FRONT am Soden. n der Höhe A . OKNLU SON ee, warme 8 Kalte Luftströmung 9 Nieselin Schauer 9 Regen * Schnee T Gewitter: Nebel i Niiecerschlagsgebiet Tuttqruck in Milllvar. Temp. in C Grad H Hoch- 5 Fletdruekgebiet Pegelstand vom 6. November Rhein: Maxau 450(2); Mannheim 314 J Worms 248(—1); Caub 248(5). Neckar: Plochingen 177(413); Gundels- heim 215(3); Mannheim 325(unv.). Der Kampf der Amerikaner gegen Le Gedächtnismarke zur Verabschiedung des ersten Bundesgesetzes gegen Zur Erinnerung an die vor 50 Jahren er- folgte Verabschiedung des ersten amerika- nischen Bundesgesetzes gegen Verfälschung von Lebensmitteln hat das US-Postministe- rium jetzt eine Drei-Cent-Marke in einer Auflage von 10 Millionen Stück heraus- gebracht. Die Marke trägt das Bild des amerika- nischen Wissenschaftlers Harvey Washington Wiley, dessen Arbeiten ausschlaggebend für das Zustandekommen der Gesetzesvorlage gewesen sind. Als Chefchemiker des ameri- kanischen Leamdwirtschafts ministeriums, wo- zu er im Jahre 1883 ernannt worden war, hatte er nämlich begonnen, sich des näheren mit den Erzeugnissen der Nahrungsmittel- industrie zu beschäftigen. Und da sich bei dieser Gelegenheit herausstellte, daß eine ganze Reihe davon gesundheitsschädlich waren, startete er einen richtigen Feldzug, um die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit auf diese Fragen zu lenken; die Waffen dazu lieferten ihm die eigenen amtlichen Berichte, Zeitungsartikel und öffentliche Vorträge. Dem Vorbild Massachusetts, das bereits im Jahre 1784 ein diesbezügliches Gesetz er- lassen, hatte, waren bis zur Wende des letzten Jahrhunderts allerdings auch schon eine gange Anzahl anderer Staaten gefolgt; trotzdem waren fast alle Verordnungen, die den Schutz der Bevölkerung vor direkt oder indirekt verfälschten Lebensritteln bezweck- ten, bis dahin größtenteils wirkungslos ge- blieben. Erst die Rührigkeit und unbestech- liche Konsequenz, mit der Dr. Wiley seinen Feldzug führte, brachte 1906 schließlich den amerikanischen Kongreß dazu, das Lebens- mittel- und Arzneiwarengesetz sowie das Nahrungsmittelkontrollgesetz anzunehmen und damit allen dazu notwendigen Verord- nungen die rechtliche Grundlage zu geben. Diese Gesetze, deren ursprünglicher Anwen- dungsbereich später noch wesentlich er- weitert wurde, stellten außer der direkten Nahrungsmittelfälschung auch alle falschen Angaben über Bestandteile und Zusätze, Qualität und Gewicht des Erzeugnisses unter Strafe. Außerdem wurden durch diese Ge- setze auch bestimmte Normen zur Etiket- tierung von Arzneiwaren festgesetzt. Die daraufhin einsetzende und sich ständig erweiternde enge Zusammenarbeit von Nah- rungsmittelverarbeitern und Arneiwarenher- Olympiade im Wandel der Briefmarken Philatelistische Erinnerungen im Zeichen der fünf Ringe/ Sondermarken zu Ehren des Sports Als Auftakt zu den bevorstehenden Olym- pischen Spielen in Melbourne gibt Austra- lien am 31. Oktober eine Sonderserie von vier Briefmarken heraus, von Briefmarken- sammlern in aller Welt mit Spannung er- wartet, wenn auch nicht gerade als sen- sationelle Neuheit. Olympiade- Briefmarken Aut Anlaß der 16. Olympiade, die Ende November in Melbourne durchgeführt werden wird, hat Australien jetzt einige Erinnerungsmar blen herausgegeben, von denen unser 4. Bild zwei zeigt. Links ein 4. Penny-Wert, der das Stadtwappen von Melbourne zeigt, hinter dem im oberen Drittel die funf Olympischen Ringe erscheinen. Rechts ein Ih- Pennu- 5 auf dem die Olympische Fackel unter den Olympischen Ringen dargestellt ist. Außer- em zeigt die Marke die fünf Sterne der australischen Flagge. stellern verhalf beiden Gesetzen letztlich zu einem vollen Erfolg. Und es ist, wenigstens zu einem beachtlichen Teil, ebenfalls darauf zurückzuführen, daß die Lebenserwartung der in den Vereinigten Staaten geborenen Kinder heute um durchschnittlich zwanzig Jahre größer ist als diejenige der vor 50 Jahren geborenen. Dr. Wiley selbst ist 1844 in einem Block- haus in Jefferson Counthy Undiana) zur Das Motiv der Gedächtnismarke ist die Repro- duktion einer Fotograſte, die Dr. Wiley hinter einem Mikroskop mat einem Objeletträger in der linken Hand zeigt. 8 Die Olympiade im Briefmarkenbilde zu feiern, gilt heute schon als alter Brauch, und wer sich auf eine Olympiade-Sammlung spezialisiert hat, dürfte schon ein recht an- sehnliches Album beisammen haben. Wenn er in Kürze die vier Neuerwerbungen hin- zufügt, wird er bei dieser Gelegenheit das Album gewiß einmal durchblättern Den Anfang machte vor nunmehr genau 60 Jahren— Griechenland, die Stätte der ersten„modernen“ Olympiade irn Jahre 1896, Wo eine Serie von 12 Werten mit acht verschiedenen Zeichnungen heraus- kam, alles Darstellungen àus der antiken Kunst. Darunter befand sich natürlich auch die berühmte Statue des„Diskuswerfers“, der im Laufe der Zeit noch oftmals auf Olympiade- Briefmarken der verschiedensten Länder, von Costa Rica bis Monaco, unter dem Zeichen der fünf Ringe gebracht wurde. Vorerst hatte es jedoch den Anschein, als würde der Einbruch der Olympiade in die Phllatelie ein einmaliges Ereignis bleiben. 1906 gab Griechenland zwar noch eine Ge- denk-Serie zum 10. Jahrestag der ersten Olympischen Spiele heraus, aber im übrigen rührte sich auf diesem Gebiet nichts mehr bis zu den siebten Spielen 1920 in Antwer- pen. Damals gab Belgien eine Dreier-Serie mit den Darstellungen eines Diskuswerfers, einer Quadriga und eines Marathon-Läufers heraus. Das war gewissermaßen das Ge- burtsjahr eines„Brauchs“, mit dem von nun an nicht mehr gebrochen werden sollte. Gebrochen wurde dagegen bald mit der Tradition, die Darstellungen fast ausnahms- los der klassischen Kunst zu entnehmen. Als erstes gab Holland anläßlich der 9. Olympiade 1928 in Amsterdam eine„mo- derne“ Serie heraus, die Sportler von heute bei der Ausübung der verschiedensten Sportarten zeigte. Sehr ähnlichen Charakter trugen die amerikanischen Marken der bensmittelfälscher Was sonst noch gescha g Das schwere Grubenunglück in der ost- kanadischen Stadt Springhill scheint end- gültig, nach einer amtlichen kanadischen Welt gekommen und hochbetagt 1930 ge- Erklärung, 38 Todesopfer gefordert zu haben. storben. Nach Absolvierung des Hanover 88 der bei einer Grubenexplosion in der ver- College im Jahre 1867 studierte er an der gangenen Woche eingeschlossenen Bergleute Universität Indiena Medizin, wo er vier konnten lebend, wenn auch völlig erschöpft, Jahre später auch promovierte. Anschließend geborgen werden, 24 Arbeiter werden noch erwarb er am Harvard College den akade- im Schacht vermißt, doch besteht keine Aus- misen Grad eines Bakkalaureus für Natur- sicht mehr, sie lebend zu bergen. Die Lei- wissenchaften und wirkte dann als Lehrer chen von 14 Kumpels wurden bereits aus für Chemie am ZButier College und am dem Schacht gebracht. Anfangs hatte man Medical College of Indiana. Aber schon nach befürchtet, daß alle Eingeschlossenen Opfer zwei Jahren übernahm er ein Lehramt an der Katastrophe geworden seien. der Purdue- Universität, wo er gleichzeitig 0 zum amtlichen Chemiker des Staates Indiana Bei einer Explosion im österreichischen bestellt wurde 5 355„ 8 f 8 Kohlenbergwerk Seegraben sind am Sonn- „„„ eee tag mindestens drei Bergleute ums Leben 8 A ban 0 Organisation n gekommen, meldet die österreichische Presse- richtungweisend für die ganze Welt waren, agentur. eingehend die Verfahren zur Feststellung von Nahrungsmittelfalschungen studierte. Auf Grund der Berichte, die er nach seiner. 5 Rückkehr unter dem ee der 5 5 8 1 n e gewonnenen Erkenntnisse über die Verhält- 105 1 7 1 1 5 nisse in Indiana verfaßte, wurde er in das Werkt in Brooeon 8 Semeilen weit auf 123 amerikanische Landwirtschaftsministerium hinausführte. Die„Stockheim war im de berufen. 1912 schied er aus dieser Behörde mit denn italienischen Schiftk„Andrea Doria Wieder aus, setzte aber trotzdem die Arbeit Lor dem Nantucket-Feuerschiff kollidiert 2 e e ea 5555„ 1 W ebung und der Einhaltung der daraus re- 1 6 2 5 d Vorschriften Andere kort. ledigt und kosteten rund eine Million Dollar Schließlich wurde er zum Leiter der Ab-(4,2 Millionen Mark). teilung Lebensmittel und Gesundheitspflege* des„Good Housekeeping Magazine“ ernannt, wofür er nahezu bis an i Verfälschung von Lebensmitteln * Der Dampfer„Stoclcholm“ der Schweden. Amerika-Linie machte nach seiner vollen Bei dem Zusammenstoß zweier Eisen- pahn-üge in Chikago kamen acht Menschen ums Leben. Ein Vorortzug fuhr von hinten auf einen im Bahnhof stehenden Fernzug Nebenbei versah Dr. Wiley in dem von nach Milwaukee mit voller Wucht auf. Min- ihm mitbegründeten., 5 000 Mitglieder zählen- destens 115 Personen erlitten zum Teil den Verband der Behördlichen Agrarchemi- schwere Verletzungen. Das Unglück ereig⸗ ker jahrelang das Amt des Sekretärs be- nete sich in der Hauptverkehrszeit. Vier zlehimgsweise Präsidenten; für eine Amts- Personen waren sofort tot, drei Tote sind periode wurde er überdies auch von der noch in den Trümmern eingeklemmt, ein Amerikanischen Chemischen Gesellschaft Verletzter starb auf dem Weg ins Kranken- zum Präsidenten gewählt. Und von Frank- haus. reich wurde er in Anerkennung seiner Ver-* dienste um die Reform auch der französi- Nach einem Zusammenstoß zwischen schen Lebenmittelgesetzgebung zum Ritter einem leeren Personenzug und einem Güter- der Fhreulegion ernannt. Außer einer Auto- zug in Basel war in der Nacht zum Dienstag biographie, die aber erst in seinem Todes- mehrere Stunden lang die Rheintalverbin- jahre, im Jahre 1930, erschien, hatte er eine dung aus dem Bundesgebiet in die Schweiz Reihe von Büchern über verschiedene plockiert. Der Unfall, Bei dem ein deutscher Themen aus dem Gebiet, dem seine Lebens- Zugbegleiter leicht verletzt wurde, ereignete arbeit gewidmet war, veröffentlicht. sich auf der Basler Verbindungsbahn, die vom Badischen Bahnhof in Basel zum Hauptbahnhof führt. Vier Güterwagen wur- den zertrümmert und stürzten die Böschung hinunter. Auch die Lokomotive und der Tender des Personenzuges entgleisten. Der Zugverkehr mußte teilweise umgeleitet wer- den. Nach den bisherigen Ermittlungen soll ein Streckensignal falsch gestellt gewesen sein. Die Verbindungsbahn vom deutschen zum Schweizer Streckennetz in Basel hat keine einheitlichen Signale. * sein Lebensende schrieb, Leserbriefe beantwortete und Vor- träge hielt. 10. Olympiade und die deutschen Marken zur 11. Olympiade 1936. Dann kam die große Pause, und die Sportler standen auf den Schlachtfeldern. Es gab keine Olympiaden und auch keine Briefmarken. Nur die Schweiz machte 1944 Kinder, die am Floridasee bei Johannes eine Ausnahme mit einer Gedenkserie für burg splelten, machten eine grausige Ent- Pierre de Coubertin, den„Vater“ des mo- deckung. Sie kanden in einem Karton den dernen Olympia-Gedankens. Das Jahr 1948 Interleip und die Beine einer Frau, wie die sah die Sportler der Welt wieder vereint, Polizei am Montag berichtete. 5 ebenfalls in der Schweiz, die der Schauplatz 4 der 5. Winter-Olympiade war und dieses Eine in Alkohol konservierte Schlange Ereignis wiederum mit einer Briefmarken- war schuld daran, daß in Tokio ein japa⸗ Serie feierte. Die Sommer- Olympiade des- nischer Omnibus völlig ausbrannte. Der Bes selben Jahres wurde in Großbritannfen ab- sitzer der Schlange war in den Bus ein- gehalten und auf vier Briefmarkenwerten gestiegen und mit einem anderen Passagier mit symbolischen Darstellungen, darunter zusammengestoßzen. Der große Glasbehälter die griechische Siegesgöttin, verewigt. Daß mit der Schlange in Alkohol zersplitterte am keineswegs nur das jeweilige Gastland Boden. Die Passagiere sahen die Schlange, Olympia-Marken herauszugeben pflegt, zei- ein Tumult entstand und jemand warf sei- gen gerade diese 14. Olympischen Spiele: nen Zigarettenstummel in die Alkohollache. damals gab Oesterreich eine Sondermarke Plötzlich stand alles in Flammen. Die Pas- heraus, während Korea und Peru ihre Teil- sagiere konnten sich retten, der Bus ver- nahme mit zwei bzw. vier Olympia-Marken brannte und die Schlange war verschwun⸗ begingen und Monaco sogar neun verschie- den. 1 dene Werte brachte. 5 a a. Die Briefmarken-Ehrung Finnlands, das e 2 1952 Schauplatz der 15. Olympiade war, er- Projektes, das der Handelskammer von Lo- streckte sich sogar auf den„Denksport“: rient(Bretagne) vorgelegt wurde. Dieser drei Marken waren der 10. Schach-Olym- ee ae 575 n piade gewidmet und zeigten einen Springer, Co Jae det des onischen Küste bei Lorien e N Länder gaben ebenfalls Olympia-Gedenk- gern der zur Zeit im Bau befindlichen Größe marken heraus, deren Erlös mit zur Deckung also zwischen 80 000 und 100 000 Tonnen, er- der Reiseunkosten der verschiedenen Mann- möglichen, die in Europa sonst nur Rotterdam schaften verwendet wurde. Aehnlich sind anlaufen könnten. Der Hafen soll durch eine auch in diesem Jahr wieder verschledene Unterwasserrohrleitung mit einer Raffinerie Länder verfahren, und nach Italien, das. 1 i. 85525 Gastland für die diesſährige Winter-Olpm- Verwirklichung dieses Planes wird gegebe piade war, setzt jetzt Australien die Tra- nenfalls die Umleitung des Tankerverkehrs dition der Olympiade-Sondermarken fort um das Kap der Guten Hoffnung ohne we nach, der nun schon festen Regel: Keine sentliche Erhöhung der Transportkosten er- Olympiade ohne Briefmarken. möglichen. 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November in Düssel- dorf stattfindenden Eisenhüttentages weist das Institut auf den großen Aufschwung clieses Industriezweiges in den letzten fünf Jahren hin. Von 1951 und 1955 sei die Roh- eisengewinnung in der Bundesrepublik von 7,2 v. H. auf 8,7 v. H. und die Rohstahlge- Winnung von 6,4 v. H. auf 759 v. H. der Weltproduktion gestiegen. Diese Produk- tionssteigerung sei nur mit Hilfe umfang- reicher Investitionen möglich gewesen, die „in Ermangelung eines funktionsfähigen Kaptilamarktes“ aus nicht entnommenen Gewinnen der Unternehmen hätten finan- ziert werden müssen. Große Erwartungen der Hohen Behörde (VWD) Die Hohe Behörde hat in ihren „Allgemeinen Zielen“ die optimistische Er- Wartung einer Steigerung des Sozialpro- duktes um 100 v. H., der industriellen Pro- duktion um 124 v. H. und des Stahlver- brauches in der Montan-Union um rund 125 V. H. in den nächsten 20 Jahren zu- grunde gelegt, da sie mit einer relativ gleichmäßigen Investitionstätigkeit rechnet. Dies erklärte das Mitglied der Hohen Be- hörde, Albert Coppe, in Luxemburg. In den letzten Jahren habe sich auf dem Stahl- Sektor sowohl in der Montan-Union als auch in den USA gezeigt, daß die Unternehmen ihre Investitionstätigkeit bei einem konjunk- turellen Rückgang der Nachfrage nicht mehr entsprechend stark einschränken, Weiter investieren. Die Investitionskurve in der Stahlindustrie der Gemeinschaft sei in den letzten vier Jahren trotz der unter- sondern schiedlichen konjunkturellen Entwicklung verhältnismäßig konstant verlaufen. Hierzu habe nicht zuletzt die Schaffung eines grö- eren gemeinsamen Marktes beigetragen. Während früher für die Länder mit einem Exportanteil von 60 bis 90 v. H., wie Belgien und Luxemburg, wegen der ständigen Ab- satzschwankungen keine Möglichkeit einer langfristigen Investitionsplanung bestanden habe, könnten solche Länder auf dem größeren gemeinsamen Markt einen wesent- lich höheren Anteil ihrer Produktion stetig absetzen. Der gemeinsame Markt trage nicht nur zur Hebung der Produktivität, sondern auch der Stabilität bei. Handel mit Chile Wird ausgeweitet (AP) Zwischen der Bundesrepublik und Chile ist jetzt eine neue Vereinbarung über den Waren- und Zahlungsverkehr zwischen beiden Ländern getroffen worden. Wie das Bundeswirtschaftsministerium dazu mit- teilte, wird Chile danach seine Ausfuhren nach der Bundesrepublik entsprechend den Entwicklungsmöglichkeiten seiner Wirtschaft weiter steigern können. Chile will bei der Ausweitung seiner Einfuhrliste die deutsche Ausfuhrinteressen nach Möglichkeit be- rücksichtigen. Der Zahlungsverkehr vollzieht sich nach der Mitteilung des Wirtschaftsministeriums vom 1. Oktober dieses Jahres an in frei kon- vertierbarer(in frei umtauschbarer) Wäh- rung. Lediglich Zahlungen für Geschäfte, die vor dem 1. Oktober dieses Jahres kontrahiert worden sind, werden noch bis zum 30. Juni nächsten Jahres über das bisherige Ab- kommenskonto geleistet. Weitere Bestimmungen der Vereinbarung sehen vor, die Investitionsfähigkeit deut- scher Unternehmungen in Chile zu fördern und die technische Hilfe zu erweitern. Schließlich haben beide Regierungen dem Wunsche Ausdruck gegeben, den Handels- vertrag vom 2. Februar 1951 auszubauen, um auf diese Weise die Handelsbeziehungen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern zu vertiefen. Steigerung der Kohlenförderung „ist eine zwingende Notwendigkeit“ (Wo) Die Hohe Behörde hat einen Be- richt über die allgemeinen Ziele der Montan Union fertiggestellt und dem Beratenden Ausschuß übermittelt. Dieser Bericht bildet die Grundlage für die Kohle- und Stahlwirt- schaftspolitik der Hohen Behörde. Die Stei- gerung der Kohlenförderung wird als zwin- gende Notwendigkeit bezeichnet, da der Ge- samtenergiebedarf im Laufe der nächsten 20 Jahre um 50 v. H. zunehmen und die Kern- energie erst dann einen nennenswerten Bei- trag zur Energieversorgung leisten werde. Produktionssteigerungen im Bergbau seien durch eine bessere Ausnutzung der Kapazi- täten und durch den Bau neuer Schacht- anlagen noch möglich. Die Hohe Behörde hält eine Fördersteigerung an der Ruhr von 25 Mill. t bis zum Jahre 1965 für durchführ- bar. Diese Mehrförderung könne jedoch nur erreicht werden, wenn das Arbeitskräfte- problem gelöst wird. Im Steinkohlenbergbau der Gemeinschaft fehlen zur Zeit allein 45 000 Untertagearbeiter. Zur Lösung dieses Pro- blems wird die Beschaffung von Wohnraum, größere Betriebssicherheit, bessere Entloh- nung und Erleichterungen der Arbeit vorge- schlagen. Die Hohe Behörde setzt sich vor Allem für eine rationellere Verwendung der Kohle, für niedrigeren Eigenverbrauch der Zechen und für moderne Verfahren bei der Verkokung ein. Zur Preisentwicklung wird festgestellt, daß die Kohlenpreise in erster Linie von den Lohnkosten beeinflußt werden, Da die Pro- duktivität im Bergbau in den nächsten Jah- ren bestenfalls um 33 v. H. steigen könne, gegenüber 75 v. H. in der übrigen Wirtschaft, rechnet die Hohe Behörde mit einer allmäh- lichen Verteuerung der Kohle. Der Rohstahlverbrauch der Montan-Union werde von 52 Mill. t 1955 auf 75 bis 82 Mill. t im Jahre 1965 und auf 105 Mill. t 1975 stei- gen. Die Hohe Behörde weist insbesondere auf das Ungleichgewicht zwischen der Roh- eisen- und der Stahlproduktion hin, ferner auf das 1960 akut werdende Ungleichgewicht zwischen Eisenerzaufkommen und Roheisen- erzeugung, sowie auf den steigenden Koks- bedarf der Eisen- und Stahlindustrie. Im Hinblick auf das langfristig kaum vermehr- bare Schrottaufxommen werde der Schrott- einsatz bei der Stahlerzeugung entsprechend herabgesetzt werden müssen. Für die Eisenerzversorgung wird bereits 1960 mit einem Einfuhrbedarf von rund 37 Mill. t aus Drittländern gegenüber 19,5 Mill. t im Jahre 1955 gerechnet. Die Hohe Behörde empfiehlt schon jetzt den Abschluß langfristi- ger Lieferverträge mit ausländischen Erz- produzenten. Von der Arbeitszeitverkürzung wird keine Produktionseinschränkung der Eisen- und Stahlindustrie erwartet. Im Gegensatz zu den Kohlenpreisen rechnet die Hohe Behörde langfristig in der Stahlindu- strie nicht mit einer steigenden Preisentwick- lung. Beachtliche Zunahme der Auslandsaufträge (VWD) Der Eingang von Auslandsaufträ- gen bei der westdeutschen Industrie hat im September 1956 beträchtlich zugenommen. Er lag um 14,6 v. H. über dem Stand von August 1956 und um 20,4 v. H. über dem September- Ergebnis 1955. Der vom Bundeswirtschafts- ministerium veröffentlichte Wertindex des Auslandsauftragseinganges(nicht preisberei- nigter Auslandsumsatz 1956 100) erreichte im September 1956 einen Stand von 241 gegenüber 211 im August 1956 und 201 im September 1955, Die stärkste Zunahme der Bestelleingänge aus dem Ausland verzeichnete der Ver- brauchsgüterbereich. Der Wertindex nahm hier von 148 im August 1956 um 34,5 v. H. auf 199 im September 1956 zu. Gegenüber Sep- tember des Vorjahres ergab sich eine Zu- nahme um 10,7 v. H. Im Investitionsgüter- bereich hat der Index von 248 im August um 16,8 v. H. auf 289 im September 1956 zu- genommen und lag um 21,5 v. H. über dem Stand von September 1955. Auch im Grund- stoffbereich ergab sich eine Zunahme von 4,9 v. H. von 190 im August auf 200 im Sep- tember 1956. Sie betrug im Vergleich zu September vorigen Jahres sogar 23,8 v. H. Der Auftragseingang bei der Industrie in der Bundesrepublik stand im September unter dem Einfluß der in den Herbstmonaten saàisonüblichen Auftriebstendenzen. Der In- dex des Auftragseinganges stieg gegenüber August volumenmäßig um 15 v. H. auf 173 (Basis 1951= 100). Die Intensität des Saison- aufschwungs hat sich— wie das Bundes- wirtschaftsministerium mitteilt— im Ver- gleich zu den beiden Vorjahren verstärkt. Am stärksten wirkte sich der saisonale Auf- Effektenbörse schwung bei der Verbrauchsgüterindustrie aus, die im September um rund 37 v. H.(Vor- jahr/ 33 v. H.) höhere Bestelleingänge bu- chen konnte als im August, während die Investitionsgüterindustrie einen um rund 8 v. H.(Vorjahr 49 v. H.) höheren Auftrags- eingang zu verzeichnen hatte als im Vor- monat. 656,3 Mill. Dollar deutsches EZ U- Guthaben (VWD) Die Abrechnung der Europäischen Zahlungsunion(EZ U) für Oktober 1956 schließt mit einem deutschen Ueberschuß von 101,4 Mill. Rechnungseinheiten(1 RE 1&) gegen einen Ueberschuß von 91,9 Mill. RE im September 1956. Unter Berücksichtigung der fälligen Ra- tenzahlungen aus den Konsolidierungsverein- barungen mit Dänemark, Frankreich und Norwegen, die 1,6 Mill. RE betragen, ergibt sich per Ende Oktober 1956 ein Guthaben der Bundesrepublik bei der EZ U in Höhe von 656,3 Mill. RE gegen 632,5 Mill. RE am Ende des Vormonats. Marktberichte Mannheimer Produktenbörse Die Versorgungslage mit Brotgetreide bleibt zufriedenstellend und es besteht am inländischem Brotgetreidemarkt derzeit einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Die Mühlen nehmen Roggen und Weizen gut auf und bewilligen auch den Novemberzuschlag. Roggen ist vor allem von Kleinmühlen gefragt. Auslandweizen steht aus- reichend zur Verfügung. Die Nachfrage hat sich, besonders für spätere Liefertermine, etwas gebes- sert. Am Futtergetreidemarkt steht das Angebot von inländischer Futtergerste im Vordergrund. Die Ware wird vorwiegend, ebenso wie Futter- nafer, von den Mischfutterbetrieben aufgenom- men. Sortiergerste ist bisher nur wenig angefal- len. Preiserhöhungen am Futtergetreidemarkt sind nicht zu verzeichnen. Auch Futtermais wird unverändert bei 40,50 bis 41 DM angeboten. Süddeutsche Bank A. G. Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 6. November 1956 Börsenverlauf. Die weltpolitischen Ereignisse blieben tendenzbestimmend. Auf Grund zuneh- mender in- und ausländischer Abgaben war die Stimmung unsicher und nervös. Stärkerem Ver- kaufsdruck unterlagen zunächst IG-Farbenwerte, die nach Abschlägen von über 3 Punkten später jedoch erholt aufgenommen wurden. tige Verluste zu verzeichnen. Elektrowerte auf Abgaben für ausländische Auch am Montanmarkt waren verschiedentlich mehrprozen- Rechnung gedrückt, AkG-Bezugsrecht wurde erstmals mit 21 etwa einen Punkt unter der rechnerischen Parität gehan- delt. prozentig gedrückt. Börsenschluß auf vorsichtige Rückkäufe Schiffahrtsanteile tendierten uneinheitlich, von Bankaktien Dresdner Bapkennachfolger mehr- etwas widerstandsfähiger. An den Rentenmärkten stand Material in neuen sprozentigen Anleihen zur Verfügung, von denen viele — Südafrika-Handel unter günstigen Vorzeiche . (VWD) Die Bundesrepubli 1 5 tionelle Markt für sda kr Tan. Produkte und ein zuverlässiger Liefe 1 die Deckung südafrikanischer Importpen nisse geworden. Dies erklärte der Sücber nische Wäirtschaftsminister, A. van Rhiel. 5. November auf dem Jahresbankett del n afrikanisch-Deutschen Handelskammer Sal. Der Handel zwischen l 5 habe sich nach dem Kriege ere an weitet, führte van Rhijn aus. Per Wert ee südafrikanischen Importe aus der. 5 republik sei von 1,1 Mill. Pfund Sterne 1948 auf 27 Mill. Pfund 1955 angestie nne f der gleichen Zeit sei der südafrika 0 Direktexport nach der Bundesrepublik ade 600 000 Prund Sterling auf 187 Mail. Prin Sterling angewachsen. Deutschland 1 0 seine Vorkriegsposition als einer der 5 15 tendsten Warenlieferanten Südafrik 1 dererlangt. 8 vom 6. November Besonders stark ist derzeit da 113 discher Braugerste aus allen Südwes sd e zeugergebieten. Die Bestände sind 80 0 5 setzen, da die Malzfabriken eingedeckt 8 1 nur für Januar, Februar Lieferung Rag 0 besteht. Pie Preisentwicklung ist stetig, Fü klassige braufähige Ware Wird 43 Dh 955 8 haus erzielt. 1 Am Mehlmarkt ist eine namhai Nachfrage bis jetzt nicht eingetreten, lg macnt sien bereits Bedarf für das Weinen geschäft bemerkbar. Der Roggenmehl 3. 3 8 bsatz gebietlich unterschiedlich bel 8 it Angebot. el ausreichendem Das Interesse für Futtermittel 1 a kung der kälteren Witterung etc Vor allem Mühlennachprodukte sind Wieder Sefragt, sowohl von der Landwirtschaft wi 1095 den Mischfutterbetrieben. Die Preise tür Kian sind daher wieder eine DM pro 100 Kg an 18 Sen, während Futter- und Nachmehle W Verändert angeboten werden, bei guter 75 155 tätigkeit. Alle übrigen Futterartikel 95 unveränderten Preisen ausreichend angeboten 5 Der Preisdruck am Kartoffelmarkt hält welt an, da das Angebot kaum abzusetzen ist. per Großhandelspreis ist daher stark abgesunken 18 5,— bis 5,50 DM je 50 kg frei Mannheim. Dr. B05 Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Anfuhr normal, vereinzel Absatz zufriedenstellend. Es 88 Sim Kohl Stück 40—80; Feuerbohnen 50—55; Karotten 12 bereits die Pari-Grenze bereits unterschritten haben.(Nach vWPD) 1„ 1 Stück 5h; „,. WI Sware 1820;— Ak tlen», Aktien 5 Ak tlen 5. 11. 6.11. rettich 80100; Petersilie Bd. 6.53 Retüche 55 10—14; Rosenkohl 4246; Rotkohl 12—lb; rote Beste Accumulatoren 136 134 Mannesmann. 16½: 158½ eh. GHH: N„ Feldsalat 90-1lh; Adlerw. Kleyer 80% 80%[ ANetallges. 40⁰ 305 Hüttenw. Ober. 142½ 14% Schnittlauch Bd. 10—14. Sellers, 40505 E 108 194 Rhein Braunk. 240 240 Bergb. Neue Hoffg. 120% f 12½ dto. Gewichtsware 2530, 8 118110 79 0 140 Aschzell. 81½ 81 Rhein. Elentr.. 1855 155 GHH Nürnberg 205 201 dt. 25—45; Weigkohl 810; 5 191 Tomaten i en een ee, ʒßFßßß lll. 7 7 1 ma- . E 125 Salzdetfurtn 217½:. J 215½ FFViÿE weimtralben Berger Tlefpau 128 Schering 249%[— eh. Hoesch AG 165„ 100110 Zitronen Kiste Jh FPCCVVVVVV[ 238 T Schlossduellprau. 22⁰0 220 He 136 134 e 8. e Conti Gummm. 230 24% J Seilwolff.. 147 107 Industriewerte 95 5(VD) Anfuhr gut, Absatz zufriedenstellend Daimler-Benz 2099 293 Siemens& Halske, 188 ¼ 1835. in Kohlarten größere Ueberstände, Es Degussa ½232½ 231 Sinner 11% 11½½ a 113 5 ten: Hepte! K 125 B 6137 Berletsch 1a l Denisg 22 1755 n 3 5 185 eh. Kloecknerw.:* 40 0 0 1 13 1 Ja 50—80; Dt. Erdöl. J 175%„5 Kloeckner-Werke 152 ½ 150 5 5 ermäne Ia A 23307 B 35 Dt. Linoleum 28 72„ 5,25 4.95 Klöckn. Humb. B. 193 195 e e 1 B 12—lij Ge Ot. Steinzeug 13 15 e 21⁵ 255 EKloeckner-Bergb. 148 8. rampur& 17-20; E 1213; Treib Rhein. Winter- Durlacher Hor. e 228 Stahlw. Südwestf. 156 154 15 20% Enden e Hiehpantn weren 2g 125 en ene, e ee A 1 390—40; 11— 6 Otko! 0 — 8 0 172 2 B aH R en 1 bis 12; Wirsing 10; Rosenkohl 15 7 Sellerie Gebr. Fahr. 103 10⁴ Badische Ban 183 185 eh. Ver, Stahlw.: 5 Pfund 1822; dto. Stück 1535; such 182 10 Farben Lidu. Bayr. Hypothek. 60 Dt. Edelstentwerk 16% js n 7. 5 Ant.-Sch.) 3¼8 32½ u. Wechsel gk. 1 755 3 Dortm. Hörder NE-Metalle SAS 3.. 5 Hüttenunion. 130 130% Hlektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 349,50—352.50 Pi. Sen 2 ommera, o2 Selgenk. Berg w.. 1% 130% Blei in Kabeln 11 00—162 ff Di. Farbenf, Bayer 186 183½% u. Credit-Bank, 20 20 Bochum Verein 13½ 130 r it e Farbwerke Höchst 181 17%] Deutsche Bank) 3%%[ Sußstahlw. Witt. 188 18⁰ N 240,00—205,00 Pal Felcnünie un. 6 100 f Stegner Ban 22 121½] Hamporn. Rersb.% 01 V e Felten& Guill. 189 190 7 resdner Ban Handels Union 249 241 Goldschmidt 100% 1%½][ Bdsm mam Rant 1s 10 Phentz Rheinronr 158 ¾ 134. Freie Devisenkurse Gritzner Kayser 190 190 Pfälz. Hyp.-Bank 2 05 Hütten w. Siegerl. 220½ f 220½ 1000 italienisch 5 Geld Briet Grün& Bilfinger] 151 15¹ Reichsbank-Ant. 85 170 J Niederrh. Hüfte. 165. 100 e 1 6,665 66565 Harp. Bergbau 97 97 Rhein. Hyp.-Bank. Rheinst. Union 145 144 100 zich 8 14700 125 Hdlb. Zement. 251 251 Dego(Vorzug).„kein.-Westt. 100 Schweizer Franken 43568 8845 Tome e e, 1 Eisen u. Stahl. 1% 135 100 Hollandiscene Gulden 110,06 1109 S ß e, 1 kanadischer Dollar 4.255 4% EB 11 2 05 Vf. 2800 anime. 142 143 100 ec ren,, C7770 2 5 7 e Erin. 8 F 5 25 Linde's Eis 21½ 204%[Neue Kisen-Hutte 120½ 124½„55 100 gönnen Kronen 60,41 6055 Ludw. Walzmühle] 102 102 Stahlw. Bochum 118 115½ norwegische Kronen 50.53 5068 ) RM-Werte 100 Schweizer Franken(Fr.) 97,80 96,00 50. 2 F f WD! „ a Frankreéle ktanzösis. ber du Wgewäle de im wurde, 1 prelsbloc dukte d. worden. für die ersten Stahlpre! kranzösis vermind schem zind and nöhung neue Ver lage ver (tor) vom 25. dem A erhöhun Die Regieru beiter, haben. ser Res Stahlpre Forgreif reich is angenon die jür dann nicht in Arbeits! usw.) 3 eifrig 1 gerufen Ande Der—! wirtsch: dewerb bereits land h Ilcher 1 1 US-Dollar 4,1895 4,1995 10 DMW= 445 DM-O; 100 DM-O= 23,96 DM-W. CHT IkbkR WEIN IST RkcHr! 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Faitechen Verarbeitern nicht mehr wie bis- destages beschlossen hat, die Regelung des durchführbar, weil die relativ geringen Ein- und zum Wiederbeleben des Belegschafts- Bundesrat zugeleiteten Entwurf eines Ge- e Export. kranzö8ts eisaufschläge auf ihre Abnehmer adenschlusses für den 8. November auf die Mann- Betriebe und die kleineren Einzel- handels, setzes über Maßnahme r Verbesserun Dort durch Pr f Verordnun 3 5 3 5 setzes„über Maßnahmen zur V 8 kerant für bewalst werden. Durch eine. Tagesordnung zu setzen, hat die Arbeits- handelsgeschäfte in den stillen Geschäfts- 4. zu einer Sortimentausweitung der der Agrarstruktur und zur Sicherung land- dutdeclürt. 3 im offiziellen, 5 7 55 755 gemeinschaft der Verbraucherverbände stunden entweder schließen oder ihren Mit- Trink- und Imbißhallen und 9 und forts wirtschaftlicher Betriebe(Grund- üdakrikz. vurde, ist kreta werterverarbeltete Pro- einen letzten Versuch gemacht, vor einem arbeitern zu dieser Zeit den kreien Halbtag 5. zur Schaffung weiterer Ausweichmög⸗ stücksverkehrsgesetz)“ herbeiführen. Im be- biin, à relsblockierung a an eleichgestellt»Ladenschluß- Kurzschluß“ zu warnen. In gewähren könnten. An den Vorzügen eines lichkeite: Vf. 5 a 8 1 eh er Bi sregierung dabei br schen Stahl gleichgeste Hke ic etzt 2 arker Be, sonderen geht es der Bundesregierung t der Süd. dukte denn 5 8 ich diese Mahnahme einer am 6. November veröffentlichten Er Samstag-Früh- Schluss würden von üb lichkeiten, nicht zuletzt zur stärkeren Be- Ani 1 Irtschaftlie um. den Praktisch wird sich diese Mabnahm 5 4 FFF 5„ uber ansprüchung des Direktbezuges. Eine bun- darum, lebensfähige land wirtschaftliche Be- er. worde zßösische Eisenverarbeitung zum klärung hierzu heißt es unter anderem, zwar 30 Mill. Verbrauchern höchstens 600 000 Ein- 1 77 8 33535 triebe geschlossen zu erhalten, die durch die Ang 4 05 9 bei den neuen westdeutschen seien gleiche Startchancen im Wettbewerb zelhandelsangestellte teilhaben. Bei VXl 8 Püree n Besitzordnung e esten n irken. Offenbar erwartet die die Verkür— g de 1 8 ein Anliegen der Wirtschaftsmehrheit. a 2 5 5 eisen auswirke.. a und die Verkürzung der Arbeitszeit erstre- 5. 1: e. Sie ahige landwirtschaft- 5 a bsdebede Regierung von. benswerte Ziele. Aber die gesetzliche Be- Die Arbeitssemeinschakt der Verbrau- Die Arbeitssemeinschatt der Verbrau- dene ee e ee, einer g Bun berminderung der. i schränkung der Ladenschlußzeiten sei dazu cherverbände verweist in diesem letzten cherverbände appellierte an den Bundestag, Ackernahrung aufzustochen terlng i em Stahl. i iat ihrer Forderung nach Er. ein ungeeignetes Mittel. Auch der Handel Appell an den Bundestag noch einmal dar- eine Entscheidung herbeizuführen, die den Der 55 lockert die Ueber- tiegen i. and 1 Preise nicht durchgedrungen. Die entwickle sich im Zeichen der Rationalisie- auf, dafl sich der gesetzliche Laden-Früh- Interessen der unmittelbar betroffenen Kon- wachung des Grundstückverkehrs auf land- rikanische ſbaeroranung hat im Gegenteil ihre Kosten- rung immer mehr zu einem Dienstleistungs- schluß in der Woche und am Samstag mit- sumenten und Wirtschaftskreise besser ge- wirtschaftlichem Gebiet. Die Bundesregie- ublik 5 lage verschlechtert. betrieb und komme damit wohl oder übel telstandsfeindlich auswirken müsse. Er führe recht werde als die Lorgescnlagene Rege- rung geht dabei aber von der Ueberlegung M. Pfund Aan und für sich sind Vergl. MM am Schichtsystem nicht mehr vorbei. Die 1. zu Wettbewerbsverschiebungen zu- lung. Voraussetzung sei allerdings, dall man aus, daß bei dger Knappheit des Bodens ein nd habe 5 Oktober Stahlpreis-Versleich mit Trennung der Arbeits- von der Geschäfts- gunsten des Versandhandels, der Automa- die Arbeitszeit im Einzelhandel normalisiere völlig freier Pachtmarkt zu unerfreulichen er beden. l Auslande“) die französischen Stahl- 25 sel jedenfalls unaufschlebbar. Es herr- tengeschäfte, des Nebenhandels und der 5.. die„ 113 Auswüchsen führen müßte“, Dieser Grund Kas wie, dem 5 höner als selbst die deut- sche Einmütigkeit darüber, daß die Arbeits- Hintenherum- Verkäufe, aufszelt noch Weiter zu beschränken, und fall n stärker ins Gewicht, wenn es um e weitaus höher 8 Se. f 1 1 8 5 5 4 1 b alle noch stärker ins Gen„ den Stalipreise nach der jüngsten Preis- Aar ii 2. zu einem Run in die großen Kauf- ß„5 VVV die Uebertragung des Eigentums an land- l ert u in freier Halbtag gewährt wer- häuser 85 5 8 wirtschaftlichen Grundstücken gehe. Die erhöhung. 2 chenende in angemessener Weise entgegen- i. 1 8 881 3 5 g Bundesregierung hat aus diesen Gründen den e neue Verordnung der französischen K URZ NACHRICHTEN komme. Der einzig mögliche Kompromiß- Genehmigungszwang lediglich dadurch ge- ebot inlän. 5 1 ur jene Stahlverar- 1 1 1 vorschl i, di 8„ migunsszwans edis ace kr fetter mant ae nales brikate bezogen 20.-muim Pha, Anleihe von Rheinland-Plals ll dd dd ĩᷣĩ wer ebe. beiter, die deutsc. nen wollte die Parl.(p) Rneinlang. Praia will in Kürze eine 1050 Pie Tebortaucte dt 1336 bel a8. kl. ſaß. t 10 Un 5 en und am Mon- geschäftlichen Veräußerungen für nicht ge- ausn daben In bac ee 5 kranzösischen Hnlehe in Flöhe Von 30 blinl. Dad autiegen. erreichte 1954 mehr als 56 v. H. und 1935 über 5 8 11 1 zu ötnen, im übrigen aber nehmigungsbedürftig erklärt werden, andere . Pur aul ger Regierung jedoch einer. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß vorher 54 V. H. Diese Angaben macht der Geschäfts- ie Einkaufszeiten bis 19 Uhr beizubehalten. ohne weitere Nachprüfung zu genehmigen ab Leger Stahlpreiserhöhung durch diese Maßnahmen die Restposten der 50- M. 1.-Anleihe der Hanse- führer der Fachgemeinschaft Textilmaschinen sind, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen 5 vorgreiken. Ob sie das schaffen Wird? Lehr- stadt Hamburg untergebracht werden. Das im VDMA, Dr. Strauß, im Geschäftsbericht der Winterbauten vorliegen Wesentlich ist auch, daß nicht nur lepung der eich ist dieses Beispiel auch für uns, denn Bankenkonsortium, das die Anleihe von Rhein- Fachgemeinschaft. 5 5„ 5 ö reich Is 5 g f 8— 1 991 1 formell die Vorschriften über den Preisstop Allerdings en, die Bundesregierung hätte land-Pfalz übernehmen soll, wird voraussicht- fe fü 5 das Gebot der Stunde 3 5 f lennael, enenom en Stanhpreiserhöhung verboten, lich erst dann Aber die Auflegung beschlteben. Us-Hilfe für Jugoslawien und Italien tür land- und forstwirtschaftliche Grund- eie die jüngste die ö 1888 Die Anleihe soll für die Vorfinanzierung von 5 3 8 3 5 VW). Die im Laufe des Sommers ein- stücke aufgehoben werden, sondern 8 em dann wäre 8 Maßnahmen des außerordentlichen Haushalts wien zur Milderung der Iebensmittelknapp- getretene fühlbare Entspannung auf dem Preisentwicklung nur noch insoweit über in Ausg nicht in der Lage gewW²esen, die Löhne und Ferwendet werden. Von zuständiger Seite in heit weitere Agrarerzeugnisse im Werte von Baumarkt dürfe nicht 5 5„ wacht wird, als die veräußerten Grundstücke genie aubeltsbedingungen(Arbeitszeitverkürzung Mainz wurde am 4. November betont, daß die 89,1 Mill. Dollar aus Ueberschußbeständen der verleiten e in der B nach wie vor land- und forstwirtschaftlichen ieder mehrt sw.) auszuweiten. Dann hätte man sehr Zeichnungsfristen für die Anleihen der Länder ar e zur. 1 0 Wirtschaft 5 sel, erklrt 45 1 Zwecken dienen. Dabei werden die Länder t wi 180 j ähnli 1 1 8 1 ind. Ahr. andwirtscha ini 1 it- 0* 0. 5 55 TTTCCCCCCCCC(C TVVVVVVVVJVJVJVWJJVTTTC)VVJJVVVJJWJWJWV%VJV½V%%/%%%%%%%dI/ĩ g angeste. keruken. setzt werden könnten, müsse bei Länder-An- in jugoslawischen Pinars erfolgen. Ein Peil der Gegenteil nach wie vor akut, wenn nicht schon größen festzulegen, bei denen die Ueber- 8 115 Anders verhält es sich in Deutschland. leihen mit Zeichnungsfristen von sechs bis acht 80 anfallenden Gegenwertmittel soll Jugosla- im bevorstehenden Winter die bauwirt- wachung beginnen soll. Ferner führt der Ent- anf ber— Preise elastisch formenden— Markt- Wochen Dauer gerechnet werden. 1 25 1 für 5 oder 8 schaftlichen Kapazitäten durch rechtzeitige wurf das gerichtliche Zuweisungsverfahren Sevoten irtchakt stent der politisch soziale Wett-.. 5 stige Ent wicklungsproſekte wieder zur Vers Vergabe der Aufträge und prompte Bereit- bei Erbauseinandersetzungen im ganzen dalt weiter 5 der Gewerkschasten gegenüber. Wie Exportausweitung bel Textilmaschinen N üs N werden. stellung der Mittel ausgenutzt würden. Bundesgebiet ein. Es erscheint der Bundes- et. ber 5 deutet, ein Preisstop in Deutsch-(W). An der Bundesrepublik wurden im leichzeitig gab das UsS.Landwirtschafts- Wehrscheinlich ließen die Verteidigungs- regierung besonders geeignet für Gebiete, in unken aut bereits ang 5 Kschaft ersten Halbjahr 19536 Textilmaschinen, Einzel- ministerium bekannt, daß auch Italien weitere bauten nicht mehr la 101 denen bisher kein Anerbenrecht eingeführt Dr. ß land hätte zur Ablehnung sewerkschaft- und Ersatzteile sowie Zubehör im Werte von amerikaniscne Agrarerzeugnisse aus Ueber- mehr lange auf sich Warten, 8 5 8 arkt lcher Forderungen seitens der Arbeitneh- 365 Mill. D hergestellt gegen 690 Mill, DM im schußbeständen erhalten soll. Im einzelnen will 80 daß nur auf diese Weise eine Zusarnmen- ist. Doch beschränkt der Entwurf dieses Ver- 1 mer geführt und wäre wohl freudig be- ganzen Jahr 1955 und einem Wert von 365 Mill. Italien in den Us Baumwolle, Baumwoll- ballung der Aufträge mit allen ihren uner- fahrens auf Besitzungen, die im wesentlichen 1 güter Anlaß gewesen zu gewerkschaft- BPM in 1950. Der Textilmaschinenexport lag im gaatél, Sojabohnenöl, Mais und Tabak ankau- wünschten Folgen auf dem Gebiet der Löhne eine wirtschaftliche Lebensgrundlage für eine arotten 1. chen Kampfmaßnahmen. ersten Halbjahr 1956 bei 219 Mill. DM im Ver- ten. und Preise vermieden werden könne. bäuerliche Familie abgeben können. tück 8-1); Ai Meet. tiche Stück rote Beete Ordentl. jung. Mann, ca. 25 J., 0 0 FERNFAHRER( eln 40—50; 10 für Güterfernverkehr gesucht. Lagerarbeiter b zwieben Angeb. unt. P 97748 à. d. Verl. der auch Reparaturen ausfüh- Ib; Banz ren kann, 2. sof. 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Ein- leuchtend ist aber, daß der Kult, also die Verehrung eimer höheren Macht, bei den Völkern aller Zeiten immer die Musik zur Hilfe genommen hat, als seien in ihr be- sondere magische Kräfte verborgen. Das Unfaßbare, Körperlose, Schwebende und Imaginäre der Tonwelt kommt dem Wesen der Gottheit nahe, die Musik hat Fähig- keiten, die Sinne vom Weltlichen zu ent- rücken und sie aufnahmebereit für die My- sterien des Gottes-Dienstes zu machen. Luther, der Reformator, hatte eigentlich nur etwas gegen übersteigerten Orgelgebrauch in der Messe einzuwenden, den er als cha- ra kteristisch für die Prunkfreude der„Pa- pisten“ ansah. Als er aber daran ging, für seine neue Kirche ein eigenes Gesangbuch mit deutschen Liedern zu schreiben, über- mahm er ohne Bedenken einen großen Teil katholischer Kirchengesänge und begann im Eifer des Gefechts gar selbst noch für die Gottesdienste seiner Gemeinden zu dichten und zu komponieren. Die letzten Jahrzehnte haben in der Pra- xis der Kirchenmusik beider großen Kon- Tesslonen Wandlungen gebracht, nicht nur in ihrer Orientierung an die Strömungen der Gegenwartsmusik, der die Kirchen bei aller Betonung ihrer Tradition aufnahmebereit gegenüberstehen. Das gegenwärtige Zeitalter der Diplome und Zeugnisse hat auch den Kirchenmusiker erfaßt. Er muß seine Be- Fähigung, seine Lauterkeit und Würdigkeit für das wichtige Amt mit Brief und Siegel nachweisen können, wo früher ein Vorspielen und vielleicht einige Empfehlungen genügt haben. Freilich, es gibt Musikhochschulen, die auch den Kirchenmusiker fachlich aus- bilden, doch wird nach einer rationalistischen Auffassung des Gottesdienstes während des 19. Jahrhunderts wieder das Ideal einer „ganzheitlichen“ Feier angestrebt, bei der die liturgischen Handlungen, Gemeindegebet Koltur-Chronik Der Prüfungsausschuß für den Dramatiker- Wettbewerb 1956 der Stadt Oldenburg und des Oldenbusgischen Staatstheaters hat von den nahezu 200 bis zum 30. April dieses Jahres ein- gesandten Stücken das Schauspiel„Die Fahrt nach Crezy“ von Heinrich Roßbacher mit einem Preis ausgezeichnet. Der erste Preis wurde nicht vergeben, da keines der eingesandten Werke den Anforderungen entsprach. Zwei Werke, ‚Die Wölfe“ von Peer-Uli Färber und „Eggebrecht“ von Gertrud Fussenegger, wur- den auf Beschluß des Prüfungsausschusses un- ter Aufteilung des dritten Preises mit zwei Förderpreisen in gleicher Höhe bedacht. Der Intendanz des Oldenburgischen Staatstheaters wurde empfohlen, beide Werke in Form von Lesungen zur Diskussion zu stellen. Das Schau- Spiel von Roßbacher wird im Oldenburgischen —— Staststheater in der Reihe„Der Versuch“ in der zweiten Spielzeithälfte uraufgeführt. Ur- sprünglich war vorgesehen, die drei besten Stücke aufzuführen und das Publikum endgül- tig über die Preisverteilung entscheiden zu las- sen. Die Paul-Klee- Ausstellung im Kunstmuseum Bern, die mit 756 Werken aus allen Lebens- stufen des Künstlers die bisher umfassendste Uebersicht seines Schaffens bietet, ist des außerordentlichen Erfolges wegen nochmals bis zum 18. November verlängert worden. Im Badischen Kunstverein Karlsruhe wurde am Sonntag eine juryfreie Herbstausstellung mit Gemälden, Graphiken und Plastiken badi- scher Künstler eröffnet. Die Ausstellung dauert bis zum 2. Dezember. Die Tänzerin Dore Hoyer gastiert auf Ein- ladung des Mannheimer Arbeitskreises Film und Jugend“ und der„Vereinigung Zeitgenös- sisches Geistesleben“ am Donnerstag, 8. No- vember, 20 Uhr, im Mannheimer Mozartsaal mit neuem Programm. Dabei begleitet sie Dimitri Wiatowitsch am Flügel. „Le Jeu de Amour et du Hasard“, ein Schau- spiel von Pierre Marivaux, zeigt die Pariser Schauspieltruppe Henri Doublier am Samstag, 8. November, 20 Uhr, im Mannheimer Centre d Etudes Frangaises(L 5, 2). Das Ensemble gastierte bereits vor Jahresfrist einmal in Mannheim. Der Mannheimer Pianist Helmut vogel, Lehrer an der Städtischen Musikhochschule Mannheim, spielt am Freitag, 9. November, 15 Uhr, über den Westdeutschen Rundfunk 5 Werke von Hans Vogt und K. Hessen- erg. und gesang, Wort und Musik eine Einheit bilden, wodurch, stärker als bisher, die reli- giöse Ausrichtung und Ausbildung des Kirchenmusikers wünschenswert erscheint. Fünfundzwanzig Jahre besteht nun in Heidelberg das„Evangelische Kirchen- musikalische Institut“, eine der deutschen Anstalten, in denen der kirchenmusikalische Nachwuchs, je nach der erstrebten Stellung in ein- bis vierjähriger Ausbildung, nicht nur musikalische Theorie und Praxis erlernt. Kirchenkunde, Glaubenslehre, Bibelkunde stehen auf dem Stundenplan des Studenten. Sollte er noch Zweifel darüber haben, ob man so einfach seinen künstlerischen Ambi- tionen die Flügel stutzen und ihn außer- künstlerischen, rein liturgischen Gesetzen unterordnen könne, dann liest er spätestens bei seinem Dienstantritt in der Anweisung vom 26. Januar 1955 für Kirchenmusiker, er- lassen für die Vereinigte Evangelisch-Prote- stantische Landeskirche Baden:„Die Kirchen- musik in der evangelischen Gemeinde emp- kängt ihren Auftrag und ihre Ordnung durch den Gottesdienst. Ihre Aufgabe ist es, der Verkündigung des Wortes Gottes an ihrem Teil zu dienen und der Gemeinde zu rech- tem Lob Gottes und gläubiger Anbetung zu verhelfen. Von daher erhält der Dienst des Kirchenmusikers in der Gemeinde seine Be- gründung und Notwendigkeit.“ Aber im Grunde sind dies ja nur Richt- Sätze, die auch früher schon für den Kirchen- musiker bestanden haben. Stets waren den kirchlichen Behörden jene Organisten verdächtig, die allzu selbständig ihren künstlerischen Trieben nachgaben, die sich wenig um den liturgischen Ablauf der Gottesdienste kümmerten, mit ihrem Vir- tuosentum prahlten und sogar„Buhllieder, Gassenhauer und andere Leichtfertigkeiten“ auf der Orgel schlugen, wie im 16. Jahr- hundert verschiedentlich geklagt wird. Ueberhaupt finden sich auch die sehr stren- gen Ausbildungs- und Prüfungsbestimmun- gen für den Kantoren- und Organistendienst, die sich das Heidelberger Kirchenmusika- lische Institut gegeben hat, alle schon irgendwo vorgebildet. Auch das Stimmen des Rohrwerkes und das Beseitigen kleiner Störungen an der Orgel wurden schon früher vom Organisten verlangt, wie in einer Schrift aus dem 17. Jahrhundert zu lesen steht, die den„wohlbestallten“ Organisten sogar mit einem Lötkolben ausgerüstet wis- sen will,„daß, wenn ein Schnarr-Werk ab- bricht, Er selber wiße wieder zu solidiren oder löthen“. Hunderte von haupt- und nebenamt- lichen Organisten hat das Kirchenmusika- Kurt Lehmann: Sitzende(1948) Eine mit dem„Kunstpreis der Stadt Köln 1948“ aus- gezeichnete Plastik des rheinischen Künstlers, die gegenwärtig auf einer Ausstellung„Deutsche Kunstpreisträger seit 1945 in der Städtischen Kunst- Ralle Recklinghausen ge- zeigt wird. Ueber die Ausstellung, die bis z2um 2. Dezember 1956 geöffnet bleibt, haben wir bereits berichtet. Aufn.: Kurt W. L. Mueller lische Institut in den 25 Jahren seines Be- stehens ausgebildet, und wenn man sich in diesen Tagen(die offiziellen Feierlichkeiten sind am 10. und 11. November) an diese Leistungen erinnert und auch an die viel- kältigen Anregungen, die von dem kleinen Heidelberger Haus in der Friedrich-Ebert- Anlage 62 für das kirchenmusikalische Leben in die ganze deutsche evangelische Kirche aus- gegangen sind, so wird man vor allem an den Mann denken, der dieses Institut als kirchen- musikalische Zentrale Badens gründete und seine Arbeit bis vor wenigen Monaten bestimmte: Professor Hermann Meinhard Poppen, den im April dieses Jahres ver- storbenen Landeskirchenmusikwart von Ba- den. Seine Tätigkeit fiel mitten in die Er- neuerungsbewegung der Kirchenmusik zur stilistischen Reinheit, zur stärkeren An- lehnung an die Liturgie und zur Rückkehr zu der überzeitlichen Klarheit des Chorals. Er konnte noch die Einführung des einheit- lichen Gesangbuches und die weitgehende Verwirklichung seiner Ideen erleben, die praktisch auf die Entwicklung eines selb- ständigen Kirchenmusikerstandes auch in Baden hinausgelaufen sind. An seinem Grabe auf dem Bergfriedhof wird die 25. Jahr-Feier des Institutes am kommenden Samstag mit einer Kranzniederlegung eröff- net werden. Egon Treppmann Wiederbegegnung mit der Geigerin Giocondo de Vito Werke von Schumann, Brahms und Bruckner im dritten Mannheimer Akedemiekonzert Das Schumann, Brahms und Bruckner ge- widmete Programm des dritten Akademie- Konzerts brachte als besonders reizvolles Erlebnis eine Wiederbegegnung mit der ita- lienischen Geigerin Gioconda de Vito, Als Solistin des Abends spielte sie Johannes Brahms' meisterliches, Herz und Sinn er- quickendes Violinkonzert in D-Dur, mit des- sen Interpretation sie bereits vor vielen Jah- ren, noch unter Karl Elmendorff, die Mann- heimer Konzertfreunde begeistert hat. Ihre hochentwickelte geigerische Kunst hat an unmittelbarer Wirkungskraft gegen früher nichts verloren, und wenn Gioconda de Vito, eine feine, schlanke Erscheinung mit heute meliertem Haarschopf, auf dem Podium steht und sich während der breiten Orche- stereinleitung ruhevoll auf ihren Einsatz konzentriert, um plötzlich mit federnder Elastizität den emporwirbelnden Quintolen- lauf in den Raum zu schicken, steht der Hörer sofort im Bann dieses von hoher gei- stiger Reife zeugenden Violinspiels. Im Ton- volumen für den großen Saal vielleicht ein wenig schmächtig, ist ihr Vortrag in seiner Gesamtanlage doch von sehr überzeugender brahmsischer Eindringlichkeit. Wundervoll geglättete Spieltechnik verbindet sich hier mit immenser Musikalität. Alles Geistige bezwang die Künstlerin auf eine sehr per- Ssönliche, von drangendem Temperament be- flügelte Art(die, wie es schien, auch Dirigent und Orchester inspirierte), und den kon- trastreich entfesselten Impulsen der Eck- sätze stellte sie eine eindrucksvolle Ver- innerlichung des makellos rein gespielten Adagio gegenüber, so daß man schon von einer vorbildlichen Brahmsgestaltung spre- chen darf, die alle Empfänglichen zu berech- tigt stürmischer Dankkundgebung für die Solistin, für Herbert Albert und das Orche⸗ ster begeisterte. Als Auftakt hatte Herbert Albert Schu- manns uns heute ferngerückte„Manfred“ Ouvertüre gewählt. Aus dem in ermüdender Breite sich entwickelnden Tonstück spricht den Hörer zwar das Abbild des eignen We- sens Schumanns bedeutungsvoll an: sein Trieb und sein Vermögen geheimnisvollen Sichversenkens in seelische Gründe und Ab- gründe und des Grübelns in Melancholie, aber die Kraftströme dieser nach innen hor- chenden Musik tun nicht mehr recht ihre MWixkung, und so fand die sauber erarbeitete Wiedergabe nur eine flaue Publikumsreso- nanz. Anders die an den Schluß gestellte erste Sinfonie Bruckners. Sie trägt noch die Merk- male jugendlichen Ungestüms, wie es so fes- sellos sich später bei Bruckner nie mehr be- kundet hat. Zur Zeit ihrer Entstehung in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mag der musikalische Hörer diesem unge- bärdigen Werk fassungslos gegenüber- gestanden haben. Den Heutigen erscheint diese frühe Linzer Sinfonie dagegen schon als ein anschauliches Beispiel für Bruckners grundlegende künstlerische Wesensart: frei von Berechnung aus naivstem Schaffens- dratig zu komponieren. Die Uungezügelte Ur- Wächsigkeit dieser Ersten in c-Moll, rnit der Bruckner„wie ein verliebter Narr der gan- zen Welt den Fehdehandschuh“ hinzuwerfen sich exkühnte, verlangt zwar viel innere Be- reitschaft zum Mitfühlen und Mitdenken vom Zuhörer, aber sie schreckt heuteèe niemand mehr, und man nimmt sie als den ersten ge- Waltigen Ausbruch des beispiellosen schöpfe- rischen Kraftfonds Bruckners und als den Grundstein, auf dem sich der Riesenbau seines sinfonischen Gesamtwerks erheben sollte. Das spezifisch Brucknerische ist schon hier überall erkennbar: großangelegte dyna- mische Spannungen, die charakteristische dreifache Gruppierung des thematischen Ma- terials und die mit scharfen Akzenten in üppig wuchernder Klangphantasie hochge- triebenen Steigerungen. Daneben aber auch Stille, Versunkenheit und gemäàchliches, ober- österreichischer Bodenständigkeit ent wach- senes Heitersein. In allem meldet sich hier schon die starke schöpferische Eigenkraft Bruckners sehr vernehmlich. Herbert Albert, der zu Bruckner und sei- ner Kunst ein besonders enges Verhältnis unterhält— ebenso übrigens zu Brahms hatte alle liebende Hingebung an die Inter- pretation der Brucknerschen„Ersten“ gesetzt und erkämpfte dem„kecken Beserl“, wie Bruckner selbst diese Sinfonie später rück- schauend auf seine Sturm- und Drang- Periode nannte, mit dem sehr frisch und spannkräftig musizierenden Nationaltheater- Orchester die unverhohlen herzliche und ver- gnügliche Zustimmung des Publikums, G. O. E. Sloan Wilson: Der Mann im grauen Anzug Wes Copyright dy Wolfgang Krüger Gmb. Hamburg 86. Fortsetzung „Ich glaube, mein Magen ist nicht in Ord- Hung“, sagte er.„Ich gehe am besten rauf Und lege mich hin.“ Ohne ein weiteres Wort ging er nach oben in das große Schlafzimmer. Er 20g Sich nur die Schuhe aus und warf sich auf das mächtige Himmelbett. Alle Gegenstände im Raum schienen vor seinen Augen zu tanzen: die Kinderbilder seines Vaters und Großvaters, die alte Mandoline in ihrem ab- gewetzten Lederfutteral oben auf dem Bücherregal, die elektrische Uhr auf dem Sekretär— alles schien zu flirren, mit wal lenden Umrissen. Er schloß die Augen. In der Stille des Zimmers hörte er deutlich seine Armbanduhr ticken. Gleich darauf kam Betsy herein und sah ihn betrübt an.„Soll ich lieber einen Arzt rufen?“ „Nein“, erwiderte er kopfschüttelnd. „Vielleicht habe ich auch nur zuviel ge- trunken. Ich war ohnehin schon miide, weißt du, und als ich darm noch den Zug verpagte, bin ich ins Bahnhofsrestaurant gegangen.“ „Wie kannst du nur“, sagte sie.„Du bist doch kein Kind mehr, Tommy! Wenn du so trinkst, kommt es mir vor, als lebten wir in verschiedenen Welten. Du hast mir noch kein Wort über deinen Flug nach Kalifor- nien erzählt, und jetzt müssen die Kinder Und ich wieder allein essen.“ „Sei nicht böse“, sagte er. Er streckte sich aus und starrte hoch zum gehäkelten Bett- Himmel. Betsy verließ das Zimmer. Gleich darauf war sie wieder da, und er fühlte et- Was Kühles auf seiner Stirn. Er hob die Hand und fand das feuchte Tuch, das sie Sebracht hatte.„Ach danke“, sagte er. „Willst du etwa einen Eisbeutel haben?“ „Nein, laß, es ist gut so.“ „Hat Hopkins etwas gesagt, was dich quält?“ „Nein— Ralph ist ein feiner Kerl. Mit der Arbeit hat es nichts zu tun, ich erzähle es dir später einmal.“ „Und du trinkst nicht mehr?“ „Nein.“ „Ich kann dich gar nicht so sehen. Das ist Schrecklich.“ „Sei nicht böse.“ „Und wir hätten so viel zu tun. Ich habe versprochen, beim Versand der Werbe- schreiben für den Schulneubau zu helfen.“ „Nach der Abstimmung müssen wir ein⸗ mal miteinander reden.“ „Worüber denn?“ „Laß jetat nur.— Komisch, du sagst, du Wärest so allein. Ach, wir sind beide so lange allein gewesen.“ 3a KAPITEL XXXIX ALTWEIBERSOMMER. Auch der Tag der Schulabstimmung war sonnig und klar. Tom umd Betsy frühstückten zeitig und fuhren dann zum Rathaus, um ihre Stimme abzu- geben; die Kinder nahmen sie mit. Vor ihnen wartete schon eine lange Schlange von Leu- ten, die zu ihren Zügen mußten, Junge und Ehrgeizige, Alte und Erfolgreiche sowie die Müden aller Altersklassen— alle standen sie da, um tit Ja oder Nein über die Frage zu eritscheiden, ob sie sich mehr Steuern für einen Schulneubau auferlegen wollten. Alle Waren höflich und entschuldigten sich viel- mals, wenn einer den anderen getreten oder gestoßen hatte. Bemerkenswert war auch, daß jeder peinlich vermied, die Schulfrage zu berſhren. Auf dem Heimweg fuhr ein weißer Laut- sprecherwagen an ihnen vorbei:„Stimmt mit Nein!“ dröhnte es.„Stimmt gegen Steuerer- höhung und übereilte Schulneubauten!“ Eine Ecke weiter kam ein zweiter Wagen: „Stimmt mit Jall brüllte es, Für unsere Kinder ist das Beste eben gut genug!“ Die beiden Wagen verfolgten sich unermüdlich durch die ganze Stadt, röhrend wie zwei Elche zur Brunftzeit. Tom verabschiedete sich von Betsy und den Kindern und eilte zum Bahnhof. Im Zuge betrachtete er wieder das Photo von Maria und ihrem Sohn. Dann las ef syste- matisch die Zeitung, von den Leitartikeln über augenblickliche oder drohende Kriege bis zum letzten Bildstreifen auf der Rückseite. Im Büro arbeitete er verbissen und pausen los an Programmentwürfen für den ersten Zusammentritt des Komitees gegen die Geistes krankheiten. Abends um sechs ging der Zug nach South Bay zurück; wieder saß er und starrte auf das Photo, das schon richtig abgegriffen aussah. Auf dem Heimweg ging er beim Rat- haus Vorbei, wo Bernstein und einige amdere Beauftragte die Abstimmung offiziell als be- endet erklärten und die Stimmen auszählen mußten, schweigend sammelten sich andere Neugierige im Saal, unter denen Tom auch Parkington und Bugala erkannte. Ein paar ganz verspätete Wähler hasteten noch herein. In der anschließenden Stille erhob sich ein älterer Magistratsbeamter, sah auf die Uhr und erklärte dann die Abstimmung für ab- geschlossen. Drei Beauftragte traten mit aus- Sesprochen wichtigen Mienen an die Zähl- maschinen, die Minuten dehnten sich endlos Auch Bernstein begab sich langsam an das obere Ende des Saales, wo ein kleiner Mann ihm drei Zettel gab. Bernstein rausperte sich. „Stimmzahlen der ersten Zählmaschine“, verkündete er,„siebenhundertzweiundvierzig Ja, vierhundertdreiundvierzig Nein.“ Ein paar Bravorufe kamen aus der Menge. Bernstein las auch die Zahlen der anderen beiden Maschinen, die im grogen und ganzen Auf dasselbe Ergebnis hinausliefen. „Schätzungsweise zwei Drittel der abge- gebenen Stimmen sind für den Schulneubau“, resümierte er. Wieder Bravorufe und langsam an- schwellendes Stimmengewirr. Parkington bahnte sich wortlos seinen Weg zur Tür. Bugala grinste schon von weitem und drängte sich bis zu Tom.„Glaub“, wir haben's ge- schafft“ sagte er halblaut. „Hoffentlich“, erwiderte Tom.„Morgen Setzen wir uns zusammen und besprechen elles weitere.“ Er wollte nach Hause eilen und stand schon auf dem Bürgersteig, als Bernstein ihn einholte.„Wie ist es, Tom?“ fragte er.„Trinken Sie ein Glas Bier mit ir?“ „Gern.“ Sie gingen zum Restaurant über die Straße. Als die Gläser vor ihnen standen, be- gan Bernstein.„Schön, also die Schule hätten wir. Unsere Stadt ist ja wesentlich vernünftiger, als man im allgemeinen be- hauptet.“ „Ja, bestimmt.“ „Und mum kommt also Ihr Antrag. Wenn Sie ihn wirklich einbringen wollen, würde ich für nächste Woche eime Sitzung unseres usschusses anberaumen.“ „Meinen Sie, daß er genehmigt wird?“ „Das weiß ich nicht. Ich karm Ihnen hir in aller Freundschaft den Rat geben, ihn bald zu stellen— der Zeitpunkt wäre, meines Erachtens, ausgesprochen günstig.“ Mittwoch, 7. November 1956 Nr. 0 7 geraus 5 8 verlas. „Die vier Maler“ auc Meister der Moderne bei Sögther Fronle— Die großen Ausstellungen 28 Kunst, die Cezanne und ven Goch, a d 3 tern der modernen Kunst Lewin e 1 K f 75 7 et di les: K. haben die Münchener Galerie Günther p a0. dazu angeregt, von dem, was die Moe 0 heute und bei uns schafft, ein Vergleichs 1 Kim geben. Es sind Segenstandslose Male n b. 3 denen Franke unter der anspru 850 van te N Ueberschrift„Die vier Maler“ Elder un 175 aus jüngster Vergangenheit) zeigt: Will pelt Bad. 0 meister, Theodor Werner, Ernst Wubelm i 5855 und Fritz Winter. Es ist also 1 rn e Sewig nicht q ganze Moderne, und wenn die Gegensta 85 losen in ihrem Kampf um Anerkennun 8 Prinzips einmal den Anspruch 00 1 08 0 85 schließlichkeit erhoben, so hat sich die 124 15 seit Kandinskys Zeiten Srundlegend ge i delt. Die gegenstandslose Malerei hat 155 festen Platz, ganz abgesehen von 0 955 würdigen metaphysischen Fundierung 7 hat in dem letzten halben Jahrhundert ged. viel von ihrer Problematik eingebüßt g den anderen bildenden Künsten, auch 921 1 Serlannten angewandten, immer näher 55 rückt. Es sind rein ästhetische Gesichts pn. nach denen wir sie beurteilen und beurteile dürfen. Probleme, die in tiefere Und weni 8 1 durchsichtige Zusammenhänge führen 00 a. ten wir hier nicht suchen. Von den vielele 80 Symbolschichten, die sich im Kunstwen stät überlagern und durchdringen, ist hier nur die füh formale übrig geblieben. Sie aber stellt gu 5 in großer Reinheit dar. In ihr spiegelt 800 55 5 5 5„eee, e delt sich Patt die schöpferische Persönlichkeit: Reichtum je De und Vielfalt der künstlerischen Aeußerung 15 haben ihre Ouelle im Individuellen. Die f, errun dition, auf der aufgebaut wird, ist rein for⸗ 35 maler Natur. 1 Es ist ein sehr weiter Weg von Cezanns chen und gar von van Gogh bis zu diesen Heu. Demol tigen. Es ist sehr viel auf dem Wege verloren nach gegangen, wenn es denn überhaupt ein Weg Sauger. ist. Ohne Kandinsky und Klee sind diese Me. kamp. ler nicht denkbar, und man mag fragen od minist denn Kandinsky und Klee nicht auch ohne Demo! Cezanne und van Gogh zu ihren Lösungen 49 Sit gekommen wären. Es ist ein weites Feld der Wer 5 Spekulation. Man sollte sich daran machen Demo Migverständnisse und oberflächliche Verel Pre gemeinerungen aus dem Wege zu räumen, noch Unter den Bildern, die jetzt bei Pranke 1 zu sehen sind, sind außerordentlich schöne 3 und einige große Ueberraschungen. Von 8 Theodor Werner ist nichts Neues hinzuge- 8 kommen; wir haben erst kürzlich über ihn e berichtet. Von Baumeister ist außer den Va. 5 riationen von Themen in leuchtend kräftigen Ste Farben ein bezauberndes, ganz zartes Bild ehe da, das er„Heiteres Ensemble genannt hat. 95 18 Es ist in jener eigentümlichen Manier der 5 Kammaige gemalt die der Fläche des Bides gf eine nur angedeutete plastische Nuancierung 15 0 hinzufügt Ernst Wilhelm Nau scheint ended ig 8e von den ineinander verwobenen farbigen 0 5 Formen, die aus dem reinen Rund gewonnen 1 5 0 sind, loszukommen: er löst diese Formen aus 1 dem engen Verband, erlaubt ihnen gewisse 19 5 5 Freiheiten im Zerfließgen, und insbesondere: Ach er gibt den Leerformen, die dazwischen ent- dennen stehen, farbige Akzente, die die Bildstruktur hatten grundlegend verändern. Vielleicht kommt et der G! bald Zu einer neuen Bild-Erfindung. Es Wire in e an der Zeit. Die wirklich große Uberraschung. Aber bringt Fritz Winter: in seinen neuesten lischer Bildern hat er den dunklen Grund und de wird. schavarzen Balken aufgegeben. Er kommt mt Gefper kräftigen Blaus, mit leuchtendem Rot, un auswi das alles vor einem leicht ins Gelbliche ge. tene! tönten weißen Hintergrund. Einige Bilder 285 zeigen farbige Einzelformen locker über de geurpe helle Fläche verteilt; im Kompositionsprinap zitty ist wohl die Anregung von Paul Klee maß.(Bisher gebend. In einem Gemälde aber— vielleich! Fraten dem bedeutendsten— ist chinesischer Einfluß unverkennbar, und zwar nicht in einem eklektischen Sinne. Vielmehr scheint Winter die Suptilität chinesischer Flächenverteilung in seinen eigenen, großzügigen Stil zu über Setzen. Die große freie Fläche hat einen eige. nen Ausdruckswert. Von ihr, in ihr, gewin- wi nen die Einzelformen in ihrer kraffvolen bolsche farbigen und zeichnerischen Struktur Vol. sowjet men und Festigkeit. Susanne Carwin 8 8 ers Freihe Der gesamte Nachlaß von Bertolt Brecht dowzet wird im Suhrkamp- Verlag nerauskommen. Nö Ungar bis Herbst 1957 wird die zebnbändige Ausgabe erhielt der Stücke Brechts erscheinen, von der bereis Mittwe künf Bände vorliegen. Dann werdlen drei Bande Kämpf Gedichte vorbereifet, und anschließend soll de tagabe Prosa veröffentlicht werden. Suhrkamp sagte Stadt es stehe noch nicht fest, wieviel Bände die ge. 1 samte Brecht-Ausgabe umfassen wird, da de Der Nachlaß des im August gestorbenen Dichtes Rakoe⸗ noch nicht gesichtet sei. g 1 8 .— nap 5 wunde „Danke sehr“, sagte Tom.„Sie nehma auger mir's bitte nicht übel, wenn ich jetzt ten das g nach Hause gehe und meiner Frau Bescheil Nation Sage.“ Der Der alte Ford bockcte, als er, so schnelles gelobte ging, die steilen Serpentinen hinauffunt, n cchaft⸗ den großen Felsenbuckeln vorbei. Bets) 7 Hilfsan ihm schon auf der Türschwelle entgegen?! Bevölk Hatte ihr Haar gebürstet, daß es Scene des So und trug eine duftige weiße Bluse, 15 ischen lächelte inn an, und er mochte ihr auf e partei mal nichts mehr verbergen. Jetzt oder m. tlonäre dachte er. Unser Siedlungsplan ist zwar 1d Im nicht völlig sicher, ober was ist schon n Mitte Leben völlig sicher? Jetzt muß ich Vertrauen Crenae Haben 5% rief sie ihm Lander „Wird die Schule gebaut?“ rie Aigen 8 schon von weitem zu. 5 58 „Ja“, sagte er. alle ju „Großartig!“ rief sie aus,„Wenn Bulk ae recht hat. e, dung „Ich möchte mit dir sprechen“, sage 0 15 de „Worüber denn?“„ d „Ich muß was Wichtiges mit di 5 uchien sprechen. Körmen wir in unser Zimmer m erschei Aufgehen?“ wird, „Ist Was passiert?“ n „Nichts, was unser Projekt anging, rn un „Hat es eine Minute Zeit? Bis ich 82 Der Kinder zu Bett gebracht habe? Nene „Ich warte solange bei uns oben 835 die 80 er. a e „Ist es was Schlimmes? Du bist 80 5 Aan o ändert!“ 1. e „Mir ist nichts Und änestige dic, 115 Mine urmötig. Aber wir müssen jetat darm N sprechen.“ 1 die Finger haben schen eee a woech dein Abendbrot steht noch da“, Se Aar 97 1 Möchtest du nicht erst etwas essen“ Truppe 2 1„80 nachd „Nachher. Und komm bitte nach oben nde f 1 gewalt bald du kannst. Gortsetzung ale tionen 3 1