1956/ ieroben er Consthaſt bel einem B. t Wird. 8. eines Solche onst Sesttimmn Msthalle 8. zürcher Plath ug der Mask. rs Als der amm bei 000 1 Sich an g lrechte Cat m Gegenstan terhielt. lub. der Pianisteg Wund mit De 18 teulügche n. Ueber eint Etwa hieg 60 rechten aut a „Obganisierteg 5 Ob woll 80 Ur eventuel schuldigt bach edergabe aud und mit einer er alle Se und Schnellte . Um sich nit Uich Ausgebil. ach auch bel große Stülche rtell der Ram. 0, in e. An Seläufigkeits. enhakt gleich. h schattlerten carlattisbeie rauschten 1e er, doch Mo. e(Köchelyer. e, Wenn auch e Hand. Auch ischeinsongte. Sühlen Hauch . Ebenmäbig Ticken eines diese Sonate Ager Zeit von hem SGefthl. gte. Nun, die der ein wenig ute noch gut an besonders tr ik leine-Denkmal urger Kultur- der südkran- u geweiht. Es stischen Regi- heit gebracht ligte in einer es um eine ng Und sprach mburgs dafür zutschen Dich eine Heimat dine Marmor- 8 Louis Hes. rag der öster- ir ihre Best stellt worden. Kaiser WI. on dem Ham- zukt und der es zunächst in astadt gestan- der damalige X Brauer in nitischen Ele- die National dadurch, dag Geschenk ge- Zastide erhielt seinen Roman limard).„Les Bastides, der bei der fran- argebiet tätig xistenzkampf vusländer(sie die sich nur Milieu ein- en, einander e“ lautet das ner Theater- Referat wird as Curjel hal- gussion betei⸗ ry Buckwitz eiter Gerhard etonredakteur gigi Malipiero der Züricher „ 4% murmelte usikl Leider schon, Wein er du kannt nn du magst Neuigkeiten haften deine en hat, und dem Has mir We enn berichten. ( her, daß id und wiedel⸗ nichts zu be⸗ denkt, inter- 2 ſiohe „Meine lieb ir an jenen den. Obschen estellt bälle heraus, De das ich ct ich es Fanny ihte nahm au ich dieselbe el Steph n der guten fest, daß di nicht mel! übe auf be. r; und 4 Nerven de- sah ich di hatte, soldt Mannheimer Morgen amuke ucnt blannheimer Gros. . Verlagsleitung: H. Bauser. en E. F. von Schilling; ne german; politik: W. Hertz- br b. dez Wirtschatt: F. O. Weber; 3 w. Gilles, K. Heinz; Loka- ekloth: Kommunales: Dr. 2 Grein; Land: G. Serr; 3 1 Ludwigshafen: 3 D.: O. Gentner; * 1 3 sudd. : W. stellv. Rhein-Main Bank. Städt. Spark. l u Kom. Landesbank. Bad. Bank, samtl. mn eim. Postscheck-K to. Karlsruhe Nr. ü5 616, Ludwisshafen/Rh. Nr. 28 743. geber: ck: 16: f. Schne Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6-6. Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdibg. Tagebl.): Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Pf Zu- stellgeb, Streifbandbez. 3,50 DR zuzügl. 2,0 DM Porto. Bel Abholung im verlag oder in den Abholstellen 3,50 UN. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. Adeimann; werbg.: C. Faust. Bel Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge⸗· walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr ne 8 ll. lahrsang Nr. 27 Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 29. November 1956 3 Die SED schwört Moskau Treue Distanzierung von Polen und Ungarn/ Der Kaderchef spricht von„Depressions-Erscheinungen“ Berlin. Die SED hat auf der 29. Tagung ihres Zentralkomitees die führende golle der KPdsu anerkannt und sich in hängigkeitsbewegung in Polen des Politbüros, wan,„wir anerkennen die führende Rolle und Arbeiterparteien“. er das in Ungarn versucht „polnischer Freunde“ als falsch zurück, daß des Sozialismus auch Er empfahl den SED-Genossen, bei der Intwicklung in anderen Ländern kritische Vergleiche anzustellen, was davon über- nommen werden könne und welche Ideen abgelehnt werden müßten. Der Kaderchef net nach neuen Formen der Zusammen- arbeit, die nach der Auflösung des Komin- korm„die Kraft der dem Marxismus-Leni- nismus verschworenen Parteien fördern sol- len. die gegenwärtige internationale Lage und der verstärkte Angriff der Reaktion machten eine solche Zusammenarbeit wün- schenswert. 5 Ausführlich beschäftigte sich Schirdewan nut der gegenwärtigen ideologischen Er- Zundesreglerung beschlofß Ungarn-Spende Zunächst Aufnahme von 10 000 Flüchtlingen/ Vorschläge der Parteien von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Bundeskabinett hat im Rahmen seiner Erörterung der internationalen Lage eine großzügige Erweiterung der Ungarn- bilte beschlossen. Auf Vorschlag der Mini- ster von Brentano, Erhard und Lübke wer- den Sofort 10 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Ein Regierungssprecher teilte außer- dem nüt, daß bis zum 10. Dezember etwa 10 000 Ungarn in der Bundesrepublik Auge nommen sein werden. Auf Initiative der Docs wurde außerdem im Bundestag ein Roslitionsemtrag eingebracht, der eben- Alls Vorschläge zu einer Hilfe für die un- garischen Flüchtlinge enthält. In dem An- tag wird gefordert, daß die motwendigen Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit anderen befreundeten Regierungen und den zuständigen internationalen Organisationen abgestinnmmt werden. Die SpD- Bundestags- traktion hat in einem Antrag für die Un- garnhilfe 25 Millionen Mark gefordert. Sie Halt 10 Millionen Mark für nicht ausreichend. Berlin ist Hauptstadt, aber Im Rahmen seiner außen- und innen- politischen Aussprache erörterte das Bundes- Kabinett am Mittwoch auch die Hauptstadt- Frage. In einer Erklärung zu den verschie- denen Forderungen auf sofortige Uebersied- lung nach Berlin heißt es:„Die Bundes- regierung ist nach wie vor der Auffassung, daß Berlin die Hauptstadt eines freien und MWedervereinigten Deutschlands ist. I Massen verhaftungen und Verschleppungen Kadar will den Widerstand der Arbeiter brechen/ Malenkow in Budapest? Wien.(dpa/ A) Der Strom der flüchtenden Ungarn nach Oesterreich riß auch am Mitt- woch nicht ab. Wenn er in dem bisherigen Ausmaß anhält, wird der 100 000. Flüchtling spätestens am Freitag Oesterreich erreichen. Knapp 20 Prozent der Flüchtlinge konnten bisher aus Oesterreich weitergeleitet werden, Diese trotz der Bemühungen der ungarischen Regierung um eine Normalisierung des Le- bens anhaltende Fluchtbewegung ist nach Ansicht politischer Beobachter darauf zurück- zuführen, daß Minister präsident Kadar durch eine am Wochenende begonnene Verhaf- tungswelle den Widerstand der ungarischen Bevölkerung gegen seine Regierung brechen will. Geflüchtete ungarische Offiziere bestä- listen am Mittwoch in Oesterreich, daß die Massenverhaftungen von zwei neu aufgebau- ten Abteilungen der ungarischen Geheim- polizei vorgenommen werden. Ein Teil der Verhakteten wird von der Polizei in die So- wjetunion deportiert. 205 Widerstand der ungarischen Arbeiter- 0 kt gegen die Regierung Kadar ist trotz er Massenverhaftungen ungebrochen. 8 unbestätigten Berichten von AP 1 85 8 der stellvertretende Ministerpräsi- Bes 5 seit dem 23. November zu N ungen mit Ministerpräsident Ka- 28 in Budapest aufhalten. Angeblich 5 e hinter dem plötzlichen Ent- 50 1 mit äußerster 3 ken bisch 1 vorzugehen. en ungarischen Arbeiter — 90 kubanische Delegierte Emilio Munez 9 hat die Vereinten Nationen er- 5 4 gegenwärtigen Vertreter Ungarns 8 er Vollversammlung auszuschließen, 2 8 455 das Kadar-Regime weiterhin wei- Beob 8 te, der Entsendung von UNO- achtern nach Ungarn zuzustimmen. gabestisteiner Mittelluns von Radio Eu- ür 1 alle bisher ausgegebenen Karten ur 5 5 Roten Kreuz geplante Speisung . erklärt worden. Diese Maß- . damit begründet, daß bei der Patssstell der Karten Unregelmäßigkeiten 5 Stellt worden seien. Mit dieser Mel- Wurden Informationen bestätigt, daß und Ungarn distanziert. In dem Rechenschaftsbericht der am Mittwoch mit 14tägiger Verspätung im Zentralorgan der Partei „Neues Deutschland“ veröffentlicht wurde, erklärte der Kaderchef der SED, Schirde- Er versicherte, der Imperialismus werde das Prinzip der nationalen Unabhängigkeit niemals als Waffe gegen die DDR benutzen können, wie habe. In sachlichem Ton wies Schirdewan Aeußerungen in der Zone eingeführt werden müßten. sprach von„Depressions- Erscheinungen“ un- ter den Parteimitgliedern, einem„Aufflam- men feindlicher Diskussionen“ und forderte ein entschiedenes Auftreten der Arbeiter- klasse dagegen.„Wir dürfen nicht zulassen, reaktionären bürgerlichen Einflüssen Tür und Tor zu öffnen.“ marxistisch-leninistischen Ideologie und Lenimschen Normen des Parteilebens ver- gegangen wird“. Von unserer Korrespondentin Angela am Ende wäscht würden.„Diese Entartung“, meint Schirdewan,„kommt, wie man so sagt, auf Teubenfüßgen“. Man lese Dutzende von frag- würdigen Erklärungen in den verschiedenen Artikeln von polnischen und ungarischen Intellektuellen, die der ED ein neues Welt- bild auf dem Boden der ideologischen Ko- existenz mit der bürgerlichen Ideologie auf- zwingen möchten. Der Bericht beschäftigte sich weiter mit den Gesprächen, die westdeutsche Politiker in der Zone geführt haben. Daraus geht her- vor, daß die SED den Kontakt der LDP mit der FDP ablehnt. Ohne die Namen der Parteien zu nennen, heißt es, im Zusammen- hang mit den Bundestagswahlen versuchten verschiedene Parteien, unter bewußter Um- ehung der staatlichen und gewählten Or- ane der Zone Beziehungen aufzunehmen, Man könne nicht ver- um die Taktik des Aufweichens durchzufüh- der ren. Diese diene zugleich der Verletzung der g der 1 550 47 8 55 bürgerlichen Ideologie durch opportuni- solchen esprächen mit westdeu en Poli- stische Anschauungen, liberalistische Entar- tikern„vom Standpunkt der nationalen tungen und durch die Verleugnung der Front ausgegangen und vor allem nicht ab- „Wir werden niemandem erlauben, hier aggressive kriegshetzerische, der Republik feindliche Reden zu halten.“ Das schließe keineswegs Gespräche mit west- deutschen Politikern aus, aber sie müßten spüren, daß für eine proimperialistische Kontaktaufnahme keine Aussichten bestün- den. 8 diesem Zusammenhang 5 1. 5 5. Schirdewan eine„ganze Reihe von Funktio- 35 Xu 3 nären“, die sich in ihren Unterhaltungen mit 1 5 e 5 15 n 4 Alese Siactt im Inter- westdeutschen Delegationen und Persönlich- esse ihrer eigenen Sicherheit noch unter ee eee e dee e eee Wiermächte-Status steht“ Der Regierungs- ee eee er ans enn Sprecher, Bundespressechef von Eckhardt, 8 8 der die Erklärung der Bundesregierung vor der Presse erläuterte, teilte mit, daß auch künftig jährlich für etwa 100 Millionen Mark Bundesbauten in Berlin errichtet wer- den, damit eine spätere Uebersiedlung be- Bonn.(gn-Eig.-Ber) In die Verhandlun- Schleunigt erfolgen Kann. Postminister Lem gen um die Rentenreform schalteten sich am mer, der neben seinem Ressort die Wahrung Mittwoch die Sozial- Ausschüsse der CDU/CSU der Belange Berlins und der Zone im Rah- mit einer energischen Entschließung ein. Sie men des Kabinetts besonders vertritt, wird forderten, daß die Reform 1. ab 1. Januar in mit einem kleinen Stab in Berlin einen Kraft treten müsse und 2. daß die Regie- zweiten Arbeitssitz einrichten. rungsvorlage in den derzeitigen Koalitions- N 5 5 5 verhandlungen keine Verschlechterung er- Es bleibt bei verkürzter Dienstdauer kahren dürfe. Minister Kaiser sagte, von der Mit 13 zu 9 Stimmen nahm der Vertei- Bewährung in dieser Frage hänge die Glaub; digungsausschuß des Bundestages am würdigkeit der Unions-Parteien ab. Mittwoch das Gesetz über die Dienstzeit- dauer an. Gegen die Vorlage stimmte nur die SPD. Nach dem Beschluß des Ausschusses bleibt es bei einem Grundwehrdienst von zwW6If Monaten. Es wurde allerdings ein Vor- schlag des Abgeordneten Jäger(CSU) an- genommen, nach dem sich der Wehrpflich- tige freiwillig auf 18 Monate verpflichten kann. Neu an der Ausschußfassung ist ein § 2, der einen Bereitschaftsdienst in Krisen- fällen vorsieht. Die Anordnung dazu hat von der Bundesregierung zu ergehen. einem Treuebekenntnis von der Unab- der KPdsU unter allen kommunistischen ihre Formen und Methoden beim Aufbau schütterung in den Reihen der Partei. Er daß der Meinungsstreit mißbraucht wird, um Schweigen, daß die klare Front zwischen Entschließung zur Rentenreform faßten die Sozialausschüsse der Union Jerusalem Kairo.(dpa) Israel bemüht sich darum, den Schutz der Vereinten Na- tionen für etwa 30 000 Juden in Aegypten zu erlangen. Das israelische Parlament hat am Mittwoch in einer Entschließung Schritte der UNO verlangt, um die Ausweisung von Juden aus Aegypten zu verhindern. Der israelische Außenminister, Frau Golda Meir, hat den Präsidenten der UNO-Vollversamm- lung ersucht, die ägyptische Regierung auf- zufordern, ihre„unmenschliche Politik“ gegen die Juden in Aegypten einzustellen. In Athen trafen am Mittwoch etwa di Kk 0 1 ti 2 73 2 ie kommunistischen Stellen bemümt sind. 250 Juden verschiedener Nationalität ein, die Empfangsberechtisten nach politischen die Aegypten auf einem griechischen Schiff . auszuwählen. verlassen hatten. Nach ihren Berichten soll . Das ungarische Außenministerium hat die Lage der Juden in Aegypten sehr die österreichischen Behörden nach einer schlecht sein. 30 000 Juden sei dort nach dem Meldung von Radio Budapest am Mittwoch israelischen Angriff auf Aegypten die ägyp- darum ersucht, für eine möglichst schnelle tische Staatsangehörigkeit entzogen worden. Rückführung von jugendlichen Ungarn zu Ihr Eigentum sei beschlagnahmt worden, sorgen, die nach Oesterreich geflohen sind. und sie seien jetzt aufgefordert worden, Zischen Gesfern und Morgen Der Bundespräsident hat am Mittwoch das Ladenschluß gesetz unterzeichnet. Damit phase der Bundesmarine abgeschlossen sein, die dann über insgesamt 66 kleine Einheiten kann dieses Gesetz, das in den nächsten verfügt. Tagen verkündet werden soll, zum 1. Januar 1957 in Kraft treten. Die französische Regierung hat die Schließung aller Tankstellen in Frankreich Aegypten enteignet jüdische Bürger Israel bemüht sich um den Schutz der UNO Neue Bundespersonalausweise will das Bundesinnenministerium ausgeben, verlautet von zuständiger Seite in Bonn. Der neue Bundespersonalausweis soll in einem drei- sprachigen Text(deutsch, englisch, franzö- sisch) ausgestellt werden. Das Bundesinnen- ministerium begründet diesen Plan damit, daß die Bundesrepublik in den letzten Mo- naten mit der Schweiz, Belgien und Luxem- burg Abkommen über den Fortfall des Paß- zwanges getroffen habe. Damit erlange der Bundespersonalausweis in zunehmendem Umfang den Charakter eines internationalen Identitätspapiers. Der Atomausschuß des Bundestages hat in geheimer Abstimmung den Bundestags- abgeordneten der Freien Volkspartei, Euler, Als neuen Vorsitzenden des Ausschusses nicht bestätigt. Damit hat sich erstmals in der Bonner Parlamentsgeschichte der Fall ereignet, daß ein von den Koalitionsparteien vorgeschlagener Kandidat von den Ausschuß mitgliedern apgelehnt worden ist. Die französische Kriegsmarine wird der neuen Bundesmarine in Kürze fünf ehema- lige deutsche Minensuchboote übergeben, tellte ein Sprecher des Wehrbereichskom- mendos 1 am Mittwoch in Kiel mit. Mit dieser Uebernahme wird die erste Aufbau- von Dienstagnacht an bis Donnerstagmittag angeordnet, nachdem der französische Mini- sterrat nach einer vierstündigen Sitzung be- schlossen hat, ab Donnerstagmittag die Benzinrationierung einzuführen. Nobelpreisträger Dr. Forssmann aus Bad Kreuznach ist vom rheinland- pfälzischen Ministerpräsidenten Altmeier auf Vorschlag der Medizinischen Fakultät zum Honorar- professor der Johannes-Gutenberg- Universi- tät in Mainz ernannt worden. Professor Dr. Forssmann wird am 12. Dezember zusammen mit den ebenfalls ausgezeichneten ameri- kanischen Forschern an einem Festakt in Stockholm teilnehmen und aus der Hand des schwedischen Königs den Nobelpreis emp- fangen. Die amerikanische Regierung beabsichtigt, für die Fortsetzung ihres Auslandshilfe- programms nach dem 1. Juli 1957 den ame- rikanischen Kongreß um die Bewilligung von weiteren rund vier Milliarden Dollar(etwa 16,8 Milliarden Mark) zu ersuchen. Der norwegische Außenminister, Lange, schlug in der allgemeinen Debatte der UNO- Vollversammlung vor, daß alle Versuche mit Kernwaffen in Zukunft im voraus der UNO angesagt werden sollen. Eine derartige Ver- Die dritte Silbermedaille für Deutschland holte gestern nachmittag Gisela Köhler durck einen zweiten Platz im 80- m- Hurdenlauf. Unser Bild zeigt die Ostberlinerin(reckts) n eben den beiden Australierinnen Shirley Striclo⸗ iand(Goldmedaille) und Norma Thrower(Bronzene) bei der Siegerehrung. AP-Funkbild Vorschläge für bessere Kohleversorgung Regierungskonferenz der Montan-Union-Staaten gefordert Straßburg.(dpa) Unter dem Beifall aller hörde, auch diese Möglichkeit zu prüfen. Der Fraktionen forderte der Franzose lain Montan-Union könnten diese Einfuhren eine Poher in der Kchlendebatte des Montan- Entlastung bringen, weil die polnische Kohle parlaments am Mittwoch die Einberufung billiger sei, als die amerikanische. Die Vor- einer Regierungskonferenz der sechs Mit- schläge des Marktausschusses lauten Weiter: gliederstaaten zur Verbesserung der Kohlen- 1. Die Regierungen der sechs Länder sol- versorgung und zur Sicherung der Haus- len eine moderne Transporterflotte auf- naltsversorgung. Poher machte diesen Vor- bauen, um die Einfuhr amerikanischer Kohle Schlag im Namen des Marktausschusses des zu verbilligen. Zur Zeit verdoppelt die Fracht Montanparlaments, der für die Kontrolle der über den Ozean den Kohlepreis. Versorgung zuständig ist. Das Montanpar- 2. Die Regierungen sollen gemeinsam it lament wird am Freitag über diesen Vor- der Hohen Behörde die Kohleeinfuhren ko- schlag abstimmen. ordinieren und prüfen, ob für amerikanische Poher legte sodann weitere Vorschläge Kohle eine gemeinsame Ausgleichskasse zu des Marktausschusses vor. Dabei gab er be- schaffen ist. N kannt, daß die Bundesrepublik gegenwärtig 3. Haushalte und Kleinverbraucher sollen mit Polen über zusätzliche Kohlelieferungen Einheitlich mit der billigen Inlandkohle ver- verhandelt. Poher empfahl der Hohen Be- sorgt werden. 4. Die Hohe Behörde und die Regierungen sollen Sofortmaßnahmen zur Erhöhung der Kohleförderung und zur Ausweitung der Kckereikapazität ausarbeiten. Scharfe Angriffe Aegypten innerhalb von zehn Tagen zu ver- 41 Albani lassen. Bis Mittwochabend war es nicht 5. 5 3 möglich zu klären, welche Maßnahmen die Belgrad.(dpa AP) Das jugoslawische KP. Agyptische Regierung tatsächlich gegen die Organ„Borba“ richtete am Mittwoch einen Juden in Aegypten getroffen hat. Ebenso scharfen Angriff auf die albanischen Kom- a herrscht weiterhin Unklarheit über die munisten und schrieb, in Albanien seien ägyptischen Maßnahmen gegen Engländer Massenverhaftungen von Personen im und Franzosen. Gange, die mit Jugoslawien sympathisieren. Das französische Außenministerium wandte Die sich in einem entschiedenen Dementi gegen die Meldung, daß in diesen Tagen ein fran- 268isches Panzerregiment zur Verstärkung in ganz Albanien würden geheime Partei- der britisch- französischen Truppen in Port konferenzen abgehalten, auf denen„Jugo- Said gelandet sei. Diese Information sei ein slawien in schärfster Weise angegriffen und reines Phantasieprodukt. verleumdet wird.“. ö Präsident Eisenhower wird am Sonntag Das Zentralorgan der bulgarischen RF, in seinem Urlaubsort Augusta(Georgia) mit„Rabotnitscheskb Delo“, schloß sich der Kri-. Außenminister Dulles über die internationale fik des sowjetischen Parteiorgans„Prawda Lage, vor allem über die Nahost-Krise und an den Ausführungen Titos vom 11. Novem- die Situation in Zentraleuropa, beraten. ber an. Das Blatt schreibt:„Einige Stellen Dies kündigte Eisenhowers Pressesekretär der Rede Titos stehen in offenem Gegen- Hagerty an. Leninismus, zum proletarischen Internatio- nalismus und der internationalen kommu- nistischen Solidarität.“ Die bulgarische Zei- 5 tung erklärt, das bulgarische Volk unter- einbarung könnte ein erster Schritt für eine stütze vorbehaltlos das sowjetische Eingrei- Regelung der Frage der Atomwaffenversuche fen in Ungarn. 1 sein. Möglicherweise könnte damit auch eine Dagegen hat die Warschauer Zeitung Verminderung der Versuche erreicht werden. FTrybuna Mazowiecka“ den kürzlichen An- f 4 0 5 5 if der Moskauer„Prawda“ auf den jugo- Premierminister Eden fühlt sich bereits 35 Staatschef als„völlig 1 0 „wesentlich besser“ Verlaufete am Mittwoch fertigt“ und„unverstzndlich“ Dezeſchnet Ds aus dem kleinen Hafenort Orakbessa an der Blatt weist insbesondere die Kritik der Nordküste der Insel Jamaika, wo der bri- 4 5 1 5 15 tische Regierungschef gegenwärtig einen drei- 3„ Westlicher dae 15 wöchigen Erholungsurlaub verbringt. Von Bangkok zurückgekehrt durch ein heftiges Erdbeben. Die Werkhalle ist Delegation des Bundestages einer Textilfabrik zerbarst mit lautem Bonn.(dpa) Neun von neunzehn Bundes- Krachen. Einige Arbeiter wurden verletzt. tagsabgeordneten, die an einer Tagung der Etwa 100 Personen verließen ihre Häuser, Interparlamentarischen Union in Bangkok um in die Nachbarorte zu flüchten. teilnahmen, sind auf dem Köln- Bonner Flug- Schier Stürtund en den n hafen Wahn gelandet. Unter ihnen sind die 8 5 5. Abgeordneten Dr. Pünder und Dr. Lenz ostküste Malayas ganze Fischerdörfer mit 15 0 ihren primitiven Pfahlbauten weggespült(CDU/CSU), Mommer, Kühn und Dr. Menzel oder zerstört. Bisher wurden die Leichen von Sd. Dr aöteer in nt D 107 Fischern an der Küste angespült(FVP). Bundestagspräsident Dr. Gersten- 200 Fischer werden noch vermißt maier war nach der Tagung in Bangkok über 5 f 5 Tokio in die USA weitergereist. Der CDU- Der chinesische Ministerpräsident, Chou Abgeordnete Kurt Georg Eiesinger hatte En-lai, ist am Mittwochabend zu einem zwei- vorzeitig die Asienreise unterbrochen und wöchigen Besuch in Indien eingetroffen. Er befindet sich bereits wieder in Bonn. Vize- wurde in Neu Delhi von Ministerpräsident präsident Carlo Schmid, der erkrankt in Nehru und einer riesigen Menschenmenge Bangkok geblieben ist, wird am 8. Dezember, begrüßt. Dem Besuch des chinesischen Regie- seinem 60. Geburtstag, zurücker wartet. Ey rungschefs wird in der indischen Hauptstadt wird sich dann allerdings sofort in ein Sana- zum gegenwärtigen Zeitpunkt besonders torium begeben müssen.— Dr. Pünder be- große Bedeutung zugeschrieben. Er wird als richtete nach der Landung, daß die deutsche Auftakt zu einer größeren Friedensdemarche Delegation in Bangkok überaus herzlich gewertet. aufgenommen wurde. In Panik versetzt wurde die Bevölkerung von Frosolone(Italien) am frühen Mittwoch Konzentrationslager seien überfüllt. in einem Bericht des Blattes aus der alba- nischen Hauptstadt Tirana wird festgestellt, satz zu den Grundsätzen des Marxismus und MORGEN meisterliche Besserwisserei, geboren aus einer peinlichen Verlegenheit, oder aber und das ist etwas, was der größten Auf- merksamkeit bedarf—, man hört im Wed ding Gras wachsen, In der Sowjetunion Dassieren zur Zeit Dinge, die einer Revision des Chrustschow-Kurses mit sich bringen könnten.„Zurück zu Stalin“, diese Losung ist zwar noch nicht ausgegeben. Was können wir aber von Männern wie Molotow erwar- ten, der nun an die bedeutsame Stelle des Staatskontrolleurs getreten ist. Die„Arbeiter- und Bauerninspektion“, die einstmals Stalin innehatte und die er dazu nutzte, seine Kreaturen durchzusetzen, entspricht genau der Position, die nunmehr Molotow beklei- det. Die alte Garde will sich nicht ergeben und Molotow wird dafür sorgen, daß allen jungen Springinsfelden die Flügel gehörig Zzurechtgestutzt werden. Auch Edda Werfel, Donnerstag, 29. November 1956 Massenverhaftungen In Ungarn scheinen sowietische Bürger- EkKriegsspezialisten am Werk zu sein. Kadar, aufgezwungener Regierungschef von Mos- kaus Gnaden, vollzieht getreu die Weisungen seiner Auftraggeber. Gestern noch gab er Vor, mit den Arbeiterräten verhandeln zu Wollen, einem Mehrparteiensystem zuzu- Stimmen und einer Koalitionsregierung— moglicherweise sogar unter Nagy— näher Au treten. Heute wirft er alles um, was er gestern erwog und morgen wird er wahr- Misßsti! 11 Donnerstag, 29. November 1956/ Nr. 25 7 mung zwischen England und USA Außenminister Lloyd brachte keine Einigung über die Nahost-Folitik aus New Lork mit London, 28. November Außenminister Selwyn Lloyds mit Span- mung erwartete Erklärung vor dem Unter- haus über die Absichten Großbritanniens be- züglich der Zurückziehung der in Port Said stehenden Truppen ist auf Donnerstag ver- schoben worden. Sie konnte nicht am Mitt- Wochmachmittag abgegeben werden, weil sich Lloyds Ankunft aus New Lork verzögert hatte. Die Aeußerungen Selwyn Lloyds an Pressevertreter bei seiner Ankunft auf dem Londoner Flughafen lassen noch keine siche- scheinlich genau das Gegenteil von allem machen, was seine Gegenspieler wollen. Sein ZSanzes Manövrieren ist augenscheinlich dar- Auf angelegt, Zeit zu gewinnen. Zeit, die die Panzer der Sowiets benötigen, um anzu- rollen; Zeit, um den Aufstand zu ermatten; Zeit, um die Reste der geschlagenen Kom- munistischen Partei Ungarns wieder zu sammeln und zu reinigen. Bereits wird uns berichtet, daß Massen- Verhaftungen ins Werk gesetzt werden. Die Füchtlingswelle wird sich in den nächsten Tagen noch verstärken, vorausgesetzt, die Sowjets haben nicht soviel Verstärkung herangezogen, um die Grenze dicht machen zu können. Es ist zu fürchten, daß der Kreml an den Ungarn ein Exempel statuiert, wie es bereits Stalin während des Krieges an den unbotmäßigen Ukrainern vollzog. Sibirien hat noch weites Siedlungsland für Wider- spenstige und Empörer. Wir glauben kaum, daß es den Kreml stört, daß Ungarn einmal eine unabhängige Nation gewesen ist und nicht ein Teil von Rußland. Wen sollten denn die Mächtigen im Kreml fürchten müssen? Die UNO, die in Aegypten festgebissen ist. oder die USA, die, durch die eigenen Bünd- nispartner so enttäuscht, kaum Lust haben, ihre Finger in eine heiße Omelette einzu- tauchen. Also wird Ungarn Moskau über- lassen bleiben, und Moskau weiß, wie Bür- gerkriege zu beenden sind. i Das ist die schauderhafbe Tragik eines Volksaufstands, der wie so viele unorgani- Slerte Aufstände das Maß des Möglichen überrundet hat. Dagegen hat das Direktorium in Frankreich seinen Napoleon aufgeboten, dessen Kanonen den Volkswillen im Blut er- tränkten. Napoleon wurde trotzdem hoch- gekeiert. So hat Hitler den Warschauer Auf- stand niedergetrampelt. Er wird noch nicht gefeiert. So wird Malenkow, von dem Es heißt, dag er zur Zeit in Budapest weile, oder irgendein anderer Machtmensch auch die Ungarn niedertreten. Es ist ihm gleich, ob er einmal gefeiert wird. Die Toten des ungarischen Aufstandes, ja cie werden zur Zeit bei uns gefeiert. Aber Wie lange? Die Menschheit, diese schreckliche Herde, hat ja leider das Bedürfnis, vor dem Erfolg zu beten und die Mißerfolge zu ver- gessen. Wäre es umgekehrt, die Russen wür- den sich hüten, ihre Panzer aufzufahren. Sie Würden sich fürchten müssen vor dem Blut, das da zum Himmel riecht. Aber der Himmel ist weit und die Russen sind nah und ergo Wird es gehen, wie es immer ging: die Welt würd sich wie immer in das Faktum fügen. Sie wollen nicht begreifen Das Wort„Niederlage“ und das Ein- geständnis der Verirrung scheint aus dem Wörterbuch der Kommunisten mindestens in ihrer deutschen Spitze gestrichen worden zu Sein. Wir haben gestern einen Bericht unserer Berliner Redaktion über eine Auseinander- setzung zwischen dem Chefredakteur des Zentralorgans der SED und einer polnischen Kommunistin gebracht. Darin bestreitet der deutsche Wortführer schlechtweg, daß es so etwas wie einen Stalinismus gebe oder ge- geben habe. Der Gedächtnisschwund des ehrenwerten Genossen ist enorm. Er scheint völlig vergessen zu haben, daß Stalinismus Jahre— ja Jahrzehnte lang das gepredigte Einmaleins der Kommunisten aller Konti- nente war, daß in den Hochschulen des Mar- Xismus nichts anderes mehr zu hören war, und daß von etwas anderem zu reden von einer gefährlichen Gesinnung zeugte. Es ist Wohl kaum notwendig, alle jene bekannteren Leute aufzuzählen, die wegen Verstöße gegen das stalinistiche Programm aus ihrer Organi- sation hinausgefeuert wurden. Nun, insofern sind sich die Parteipäpste in der DDR ja treu geblieben. Sie möchten auch die polnische Vertreterin eines neuen„menschlichen Sozia- Iismus“ wegen Verstoßes gegen den Stalinis- mus am liebsten hinauswerfen, wenn sie könnten. Inzwischen ist allerdings in Polen einiges passiert, was bisher noch nicht an die Ohren der deutschen Parteiprominenz ge- drungen zu sein scheint. Man hat dort noch nachträglich mit Stalin abgerechnet, nachdem es die Farteiführung vor Gomulka ablehnte, der Moskauer Weisung der Umgestaltung des Parteidenkens nachzukommen. Parteifunk- onäre, wenn sie einmal in ihren Bewegun- gen alt geworden sind, können nämlich kaum mehr umdenken. Es geht ihnen dabei ebenso wie den Brotgelehrten, über die Schiller schon behegte Klage führte. Der Begriff„mensch- licher Sozialismus“ könnte nämlich heißen, daß ihm ein„unmenschlicher Sozialismus“ oder gar ein„unmenschlicher Unsozialismus“ Vorausgegangen wäre, und so etwas ist doch in unserer östlichen Musterrepublik niemals der Fall gewesen. Was fällt auch diesem Polenmädchen ein, daß sie den hochgeschätz- ten Grotewohl zu kritisieren wagt, der sich über die Dinge in Polen als„fruchtlose Streitereien“ hinwegzusetzen beliebt. Natürlich sind es nichts als fruchtlose Streitereien, wenn man noch immer der Mei- nung ist, daß Stalin bereits einen„mensch- lichen Sozialismus“ produzierte und daß da- mit ein Antistalinismus völlig überflüssig wäre. Nun hat aber zum Pech der Prominenz der deutschen Kommunisten die höchste Spitze der Sowjetunion den Feldzug gegen Stalins falsche Lehren eingeleitet und hat 30 gar das Lehrbuch eingestampft, das Stalin jedem Stalinisten in die Hand zu drücken liebte. Wenn also in Polen nur„fruchtlose Streitereien“ auf der Tagesordnung sind, dann werden im Kreml offenbar ebenso kruchtlose Diskussionen abgehalten und es lohnt sich nicht der Mühe, die Verlautbarun- gen zu lesen, die auf dem zwanzigsten Partei- Ag der russischen KP als neue Richtlinie ausgegeben wurden. Entweder ist das, was Chefredakteur en von sich gab, nichts anderes als schul- diese polnische Genossin, die es wagt, im Gegensatz zu Stalin von einem menschlichen Sozialismus zu reden, könnte morgen unter den gerupften Hühnern sein. Vielleicht ist das wirklich das Geheimnis dieses deutschen Chefredakteurs, der seine Donnerkeile 80 zielsicher gegen die Vertreterin einer neuen Revolution zu schleudern unternimmt. Nun bleibt allerdings abzuwarten, wie lange noch die guten Genossen in der Deut- schen Demokratischen Republik an ihrer Sturheit festzuhalten sich erlauben können. Damit, daß man so tut, als wäre in der deut- schen Zone alles in feinster Ordnung, als habe man dort nie etwas anderes als mensch- lichen Sozialismus ausgeübt, damit ist es ja noch nicht getan. Die Ereignisse des 17. Juni, so umstritten sie immer sein mögen, haben offenbar den deutschen Kommunisten zu keiner Lehre ausgereicht. Sie müssen sich offenbar erst den Kopf an einer Wand ein- rennen, ehe sie begreifen, daß Parteidoktri- nen nichts mit Menschlichkeit zu schaffen haben, daß Menschlichkeit ein durchaus individuelles Verhalten ist, das nicht durch Lehrbücher einzutrichtern ist. Aber eben, das Individuelle war schon schwache Punkt im kollektiven Denkbereich. Dr. Karl Ackermann immer der ren Schlüsse auf die Absichten der Regierung zu. Der Außenminister bestätigte nur, daß es m nicht gelungen sei, eine Einigung mit den Vereinigten Staaten über eine gemeinsame Politik im Nahen Osten zu erreichen. Er ver- suchte zwar den Eindruck zu erwecken, als habe sich die Atmosphäre bei den Vereinten Von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen Nationen zugunsten Großbritanniens verbes- sert, er mußte aber zugeben, daß er die Ab- sicht, mit der er nach New Lork gegangen sei, nämlich die Leute zu überzeugen, daß Eng- jands Vorgehen in Aegypten gerechtfertigt War, nur zum Teil habe verwirklichen kön- nen. Wörtlich sagte er:„Es gibt zweifellos noch viele Leute, die nicht einsehen, wie sich die Situation im Nahen Osten fortgesetzt ver- schlechterte und daß deswegen irgend jemand entschieden handeln mußte.“ Aus Lloyds Aeußerungen ging ferner hervor, daß er offenbar keinen Erfolg seiner Bemühungen, den Einsatz der britischen Bergungsschiffe und des britischen Bergungspersonals bei der Räumung der Schiffahrtshindernisse im Suezkanal bei den Vereinten Nationen durch- Zusetzen, melden kann. Unter diesen Umständen ist es einiger- maßen verblüffend, daß eine von ungefähr Washington will Polen helfen Verhandlungen über Anleihen und einen Handelsvertrag stehen bevor Von unserem Korrespondenten Heinz Pol Washington, Ende November Die erstaunliche Tatsache, daß die pol- nische Delegation bei der Abstimmung der General versammlung der Vereinten Nationen über Ungarn sich der Stimme enthielt, findet ihre Aufklärung in dem dringenden Wunsche Warschaus, mit dem Westen und insbeson- dere mit den Vereinigten Staaten so schnell Wie möglich wirtschaftliche und finanzielle Abkommen unter Dach und Fach zu bringen. In Washington ist man der Ansicht, daß diese Taktik Polens erfolgreich ist. Im Gegensatz zu den anderen osteuropäischen Volksdemo- kratien hat Polen— zusammen mit Jugo- slawien— nicht die Resolutionen Kubas und Sein Name ist von Hase ... Und er wußte eine neue Version von Johns Uebertritt Karlsruhe, 28. November Im Bundesgerichtshof hat man am Mitt- woch die achte Version vom Uebertritt Johns in den Osten gehört. Es gibt einmal die Dar- stellung des Angeklagten selbst, dann folgt eine schriftliche Erklärung des Falles durch den angeblichen John-Entführer Dr. Wohl- gemuth, danach gibt es die Darstellung von Frau Wohlgemuth als Zeugin, die unwesent- lich von der ihres Mannes abweicht. Eeben- falls von Wohlgemuth wollte der Zeuge Breuning die Vorgänge des 20. Juli 1954 ken- nen, die er am Dienstag vor Gericht zum besten gab, aber das Gericht mußte ihm sagen, daß er früher vor dem Untersuchungs- richter zwei verschiedene, ganz andere Dar- stellungen angeboten hatte. Wieder eine andere Version wußte der Zeuge Kropid- KowWski am Montag dem Senat Vorzutragen urid die hatte er sich von dem SSD-Mann Max Wonsig angeblich sagen lassen. Nun hat am Mittwoch der Zeuge Alexander von Hase eine neue oder auch altere Version aus dem Munde des Wonsig dargestellt, die er von Max Wonsig im Oktober 1953 bei der Genfer Konferenz hörte, wo Wonsig als Bericht- erstatter des Presseamtes der Sowjetzonen- regierung auftrat. Es handelte sich also wiederum um eine mittelbar östliche Darstellung. Von Alkohol angeregt habe Wonsig ihm erzählt, sagte der Zeuge von Hase; daß er Otto John schon länger kenne und daß er selbst es gewesen sei, der ihm in Wohlgemuths Praxis das Ge- spräch mit entscheidenden Regierungsstellen der Sowjetzone vermittelt habe. Wonsig habe die Unterredung in Wohlgemuths Praxis als ein Wieder vereinigungsgespräch bezeichnet. Er sei nach diesem Gespräch nach Ostberlin vorausgefahren, um den Empfang Johns vor- zubereiten. Es folgte dann in der Darstellung Won⸗ sigs aus dem Munde des Zeugen von Hase die übliche Ostberliner Version: Getränke, Ge- spräche mit Leuten, die nie genannt werden, und schließlich Johns Entschluß im Osten zu bleiben. Wie es einem in der Hand der Sowiets Wirklich gehen kann, davon hat am Mittwoch der Zeuge Friedrich Wilhelm Heinz eine Slaub würdige Darstellung gegeben, der im Dezember 1954 in ihre Finger geriet. Den früheren Abwehrchef des Amtes Blank nö- tigten Sowietoffiziere in der Nacht vom 18. auf den 17. Dezember zu einem zehnstün- digen, ununterbrochenen„Wiedervereini- gungsgespräch“. Heinz sagte vor Gericht,„es War eine Mischung von Naivität, Raffiniert- heit und versteckter Brutalität, doch kein offensichtlicher Druck mit Gewalt. Aber im- merhin war es so, daß ich ständig an Mord, Selbstmord und Flucht denken mußte. Man sagt sich dann oft, es hat alles keinen Zweck mehr, ich hänge mich auf“. Auf seine Frage, ob man es mit John auch so gemacht habe, habe ein Sowjethauptmann gegrinst und ge- meint:„Na, so ähnlich.“ Heinz erklärte sich nach den zehn Stunden erschöpft zur pro- pagandistischen Mitarbeit für den Osten be- reit. Aber das war nur scheinbar. Doch die Sowjets nannten das patriotisch und fried- liebend und ein General beglückwünschte ibn mit dem Bemerken, Herr Dr. John habe etwas lnger gebraucht bis er soweit war. Heinz schrieb auch einen Brief an seine Frau Wie es die Sowjets von ihm verlangten, aber die Anrede darin und eine Reihe von Be- merkungen waren so ungewöhnlich, daß seine Frau beim Lesen merkte, daß ihr Menn den Brief nicht mit freiem Willen geschrieben hatte. Als Heinz am Abend des folgenden Tages von einem Sowjetoffizier zum Essen geführt wurde, gelang ihm dann die Flucht nach Westberlin. E Hat Reinhold Maier Chancen? Nachfolger Dehlers zu werden Bonn,(Gn.-Eig.-Ber.) Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Mende, der Wahlkampf- leiter der Partei, Döring, und der Geschäfts- führer der nordrhein- westfälischen FDP, Rieger, suchten am Mittwoch den ehemaligen Ministerpräsidenten von Baden-Württem- berg, Reinhold Maier, in Stuttgart auf. Dem Vernehmen nach sollen sie dem Alt-Liberalen die Nachfolge Thomas Dehlers als Parteivor- sitzender der FDP angeboten haben. Nord- rhein- Westfalen will zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keinen Kandidaten präsen- tieren, sondern würde gerne Maier für einige Zeit an der Parteispitze sehen. Indiens, die für die Entsendung von Be- obachtern nach Ungarn eintreten, mit einem „Nein“ abgelehnt; Polen hat somit gezeigt, daß Gomulka, den Spuren Titos folgend, ge- willt ist, einen unabhängigen Kurs zu steuern. Da die USA im Falle Titos bewiesen haben, daß sie durchaus bereit sind, selbst einem kommunistischen System zu helfen, Wenn dieses nicht den Diktaten Moskaus folgt, ist man in Washington der Ansicht, daß Polen nunmehr in dieselbe Kategorie wie Jugoslawien falle. Am 25. Oktober teilte der amerikanische Botschafter in Warschau der polnischen Re- gierung mit, daß die Vereinigten Staaten im Prinzip bereit seien, Polen wirtschaftlich und finanziell zu unterstützen. Am 3. November informierte das polnische Außenministerium die amerikanische Botschaft, das neue pol- nische Regime würde Verhandlungen mit Washington begrüßen. Die Vorgänge in Un- garn und im Nahen Osten, sowie die plötz- liche Erkrankung von Außenminister Dulles unterbrachen den Kontakt zwischen Wa- shington und Warschau. Dieser Kontakt dürfte, verläßlichen amerikanischen Quellen zufolge, in den nächsten Tagen wieder auf- genommen werden. In Washington ist man der Ansicht, das Ausmaß der Neuorientierung Polens sei mit dem Besuch Gomulkas in Moskau keineswegs abgeschlossen worden. Die Entwicklung scheine im Fluß zu sein und eine positive Einstellung gegenüber dem neuen Polen, Könne sehr viel dazu beitragen, um die Her- beiführung der Unabhängigkeit Polens in einem erheblichen Maße zu beschleunigen. Informierte Kreise sagen voraus, daß Ver- handlungen über einen Handelsvertrag mit Warschau nech vor Ende des Jahres beginnen werden; Polen könne sicher sein, anleihen in stattlicher Höhe bereits im Verlaufe der nächsten Wochen zu erhalten. 130 Konservativen Abgeordneten im haus eingebrachte Entschliegung Sau Lloyd zu„seinen Bemühungen, ei nationale Kontrolle des Suezkanal a zustellen“ beglückwünscht. Dieser 9125 Wunsch muß auf den ersten Blick fü k: Regierung peinlich sein, weil im 1 Text der Entschließung nicht nur sofortige Zurückziehung der b französischen Truppen aus Ae Sende Entschließung der UNO, die Haltung der Vereinigten Staaten klagt“ wird, weil sie„die Atlantische Ali ernsthaft gefährdet“. Um diese Ents 75 im Unterhaus zur Annahme 2 müßten nicht nur alle konservat ordneten, sondern auch die meist dafür stimmen. Das aber würde die Regierung sich ausdrücklich ne inter. nur die ritischen und Sypten drän- Sondern auch chliegung u bringen, iven Abge⸗ heißen, das mit einem Tadelsvotum gegen die amerikanische Regie. rung identifizieren müßte, was kaum in Sinne von Selwyn Lloyds Erklärung auf dem Flugplatz sein würde, in der er es als die nächste Aufgabe bezeichnete, die Regierun. gen Großbritanniens und der USA wieder näher zusammenzubringen, well ansonsten der kommunistische Block der lachende Dritte sein würde. Andererseits ist es schwer Vor- stellbar, wie die Regierung, schließung wirklich zur Abstimmung gestellt wird, sich der Stimmabgabe entziehen könnte, weil unter Umständen die Labour Party die Gelegenheit benutzen könnte sie zu stürzen. 5 Es ist unter diesen Umständen verstand lich, daß in Londoner politischen Kreisen die Beurteilung dieser konservativen Ent. schließung, hinter der die von den Abgeord- neten Waterhouse und Julian Amery Seführte sogenannte„Suez-Gruppe“ steht, schr ver- schieden ist. Manche Politiker sehen darin nur eine Rückzugskanonade angesichts der auch von dieser Gruppe nunmehr Wahr. scheinlich als unvermeidlich erkannten Räu- mung von Port Said und den Versuch, von dem eigenen Frontwechsel dadurch abzu- lenken, dag man einen neuen Sündenbock entdeckt, nämlich die amerikanische Regie- rung. Andererseits haben weitverbreitete Gerüchte, wonach amerikanische Diplomaten in London in den letzten Tagen offen erklärt haben sollen, wegen der Verbohrtheit der Regierung Eden habe sich zum ersten Mal in Amerika eine Situation ergehen, in der man dort eine britische Labour- Regierung dem Verbleiben der Konservativen im Amt vor- ziehen würde, die antiamerikanische Stim- mung in hochkonservativen Kreisen auf die Spitze getrieben. Das könnte zur Folge haben, daß die Gruppe, wie schon einmal im Jahre 1954, doch offen gegen die Regierung rebel- lieren und jedes Zurückweichen vor Amerika und der UNO zum Anlaß nehmen würde, um bei Party sich der Stimme zu enthalten, was wiederum zum Sturz der Regierung führen könnte. Allerdings zeigt die Labour Party im Augenblick dem Vernehmen nach wenig Lust, die Regierung jetzt zu stürzen und dann selber im Amte für die wirtschaftlichen und Politischen Folgen der Aktion Edens in. Aegypten aufzukommen, Ney auf Staatsbesuch bei Altmeier Kein Zusammenschluß zwischen Saar und Rheinland-Pfalz gewünscht Von unserem Korrespondenten Gerhard Rietz Mainz, 28. November Unter Führung des Minister präsidenten Dr. Ney stattete der Landesregierung von Rhein- land-Pfalz am Mittwoch einen Staatsbesuch ab. Im Vordergrund der Gespräche standen Fragen der Wirtschaftshilfe für das Saar- gebiet. Zu der Haltung der Länder auf der Bundesratssitzung am Freitag, die sich von einer fmanziellen Hilfe für die Saar ausge- schlossen hatten, sagte Ney in einem Inter- view mit unserem Korrespondenten, ums ge- niigt die Zusage des Bundes. Man müsse die Entscheidung der Länder verstehen. Sie hätte ihre Ursache in dem gespannten fmanziellen Verhältnis zwischen dem Bund und den Län- dern. Wichtig sei lediglich, daß die im Ein- gliederungsgesetz vorgesehene Kannbestim- mung für die Wirtschaftshilfe in eine Mug bestimmung umgeändert werde. Er hoffe, dag der Bundestag diese Aenderung vornehmen werde. Ney heilte mit, daß die saarländische Delegation am heutigen Donnerstag an der Tito hat Angst vor seinem Schüler Gomulka Die„Demokratisierung“ in Polen ist tiefgreifender als die Belgrader Schaukelpolitik zwischen West und Ost Belgrad, Ende November In der während der„Errtstalinisierungs- Periode“ ganz auf Sieg eingestellten Jugo- slawischen Hauptstadt hat mit den jüngsten Ereignissen eine tiefe Ratlosigkeit und Ent- täuschung um sich gegriffen. Es ist ohne Zweifel jene Situation eingetreten, die von zahlreichen internationalen Beobachtern schon seit einiger Zeit vorausgesagt wrurde: Tito, der bislang unerreichte Meister der— übrigens für Jugoslawien sehr erfolgreichen — Schaukelpolitik zwischen West und Ost sitzt nun plötzlich zwischen den Stühlen. Titos ernste Sorgen gehen in drei Rich- tungen: Er fürchtet die Sowjetunion, er fürchtet den Westen umd er fürchtet. 80 seltsam es auch klingen mag, seinen„Schü- ler“ Gomulka. Gerade weil die jugoslawi- schen Beziehungen zur Sowrjetunion wieder auf den Nullpunkt von 1948 zurückgegangen sind, trug das Belgrader Politbüro be- fürchten, der ideologisch- politische Einfluß des Westens auf die Masse der jugoslawi- schen Bevölkerung könne sich derart verstär- ken, daß selbst das gemäßigte nationalkom- munistische System titoistischer Prägung ins Wanken gerät. Wer in diesen Tagen in Ju- goslavmien weilte, konnte feststellen, mit wie großer Sympathie das jugoslawische Volk der ungarischen Freiheitsrevolution gegenüber stamd. Tito wußte genau um die innere Ge- fahr seines Regimes, als er soeben mit ge- radezu beschwörenden Worten versprach, mit seinen Mitarbeitern alles daramzusetzen, um endlich den Lebensstandard der Bevöl- kerung zu heben. Auch die großen Außenpolitischen Pläne Titos sind durch die jüngsten Entwicklungen die Donau hinabgeschwommen. Die osteuro- Von unserem Korrespondenten Karl Rau Päischen Volkdemokratien— so war es in Belgrad geplant— hätten eine nach der an- deren den„eigenen Weg zu Sozialismus“ einschlagen und sich von Moskau unab- hängig machen sollen, ohne die Freund- schaft mit der Sowjetunion aufzugeben oder ins kapitalistische Lager zurückzukehren. 80 hätte es schließlich zwischen Ost und West einen Gürtel von sozialistisch regierten, unabhängigen und neutralen Staaten ge- geben, die alle mehr oder weniger der Poli- tik Titos gefolgt wären. Daraus sollte dann, das war wohl das Endziel ITaitos, die große Donauföderation unter Führung Belgrads erwachsen. Nun ist durch die Marsch- 4 des Kreml alles zusammengebro- en! Nicht nur die kommunistischen Parteien des Westens haben Tito bereits wieder die kurze Freundschaft gekündigt, sondern der Titoismus ist auch als zugkräftige Idee unter den Volksdemokratien Gsteuropas in höch- ster Gefahr, überrollt zu werden. Hat nicht Gomulka in Polen, was die Demokratisierung des Regimes betrifft, seinen Lehrmeister Tito bereits hinter sich gelassen? Wird man in Kürze nicht mehr nach Belgrad, sondern nach Warschau schauen? In Polen befindet sich Gomulka infolge des Drucks der öffent- lichen Meinung auf dem Wege einer wirk⸗ lichen Reorganisation des kommunistischen Regimes. Hier äußert sich die„Entstalini- sierung“ und„Demokratisierung“ nicht, wie dies bei Tito der Fall ist, in einem diplomati- schen Spiel auf höchster Ebene, sondern in einer politischen Neuordnung unter der aktiven Beteiligung des Volkes. Polens Kar- dinal Wyszynski kann bereits in Freiheit seines religiösen Amtes walten, während Jugoslawiens Kardinal Stepinac nach wie vor im Gefängnis sitzt. Gomulka hat Titos Platz geraubt. Viel- leicht ist der Tag nicht mehr ferne, an dem Polen versuchen wird, seinen„Gomulka- ismus“ nach Jugoslawien zu exportieren. Vielleicht aus Furcht vor dieser Entwicklung hat Tito den„Gomulka im eigenen Lande“, nämlich seinen ehemaligen engsten Mitarbei- ter Milovan Djilas, hinter Kerkergittern unschädlich und mundtot gemacht. Djilas, so äußerste treffend ein westlicher Diplomat in Belgrad, verkörpert echten Titoismus gegen die diktatorische Machtpolitik Titos. in Jugoslawien den Die beiden anti-stalinistisch gewordenen Volksdemokratien Polen und Ungarn, die Tito nun so gerne in seine außenpolitischen Zukunftspläne und in seine Auseinander- setzung mit Moskau einbauen möchte, kön- nen zwar die Demokratisierung der internen kommunistischen Systeme durchführen. Bis auf weiteres ist es aber diesen Staaten un- möglich, der ost-westlichen Schaukel-Aus- gleichspolitik Belgrads zu folgen, da sie, im Gegensatz zu Jugoslawien, dem Warschauer Pakt angehören und nach wie vor sowjet- russische Besatzung im Lande haben. So bleibt als vorläufiges Ergebnis der ereignis reichen letzten Wochen für Tito nicht nur die neue Gegnerschaft Moskaus, sondern auch eine außenpolitische Isolierung, wie zu kei- nem anderen Zeitpunkt zuvor. Man darf mit Recht gespannt sein, was der selbstsichere Belgrader nationalkommunistische Diktator nun unternehmen wird, um sich wieder aus dieser ungemütlichen und nicht ungefähr- lichen Situation zu befreien. b ropa gelegt werden können, 15 Altmeier bezeichnete„das Beginnen diese Leute“ als töricht. Ney, versicherte, daß N gierung es nach der politischen Rückenlage rung als ihre erste Aufgabe ansehen Wer 15 sich mit ganzer Kraft für die Wiedertern gung einzusetzen.„Wer die Wiederverem, gung erlebt habe, wünsche sie auch 5. i Ney betonte, es gehöre trotz der zweikells vorhandenen Schwierigkeiten nur ein„eiser-⸗ ner Wille“ dazu, um diesen Wuns Deutschen auch in die Tat umzusetzen. Sitzung des Bundestages teilnehmen und an- schließend eine Ministerratssitzung abhalten Werde, um eventuell weitere Entscheidungen zu treffen. Aus dem Verlauf der Gespräche mit Ministerpräsident Dr. Altmeler und den weiteren Mitgliedern der rheinland-pfälai- schen Regierung habe sich ergeben, daß Nheinland-Pfalz alles tun werde, um die saarländische Regierung bei ihren Wünschen gegenüber dem Bund zu unterstützen. Auf die Frage unseres Korrespondenten, ob nach der wirtschaftlichen Eingliederung des Saar- gebietes in die Bundesrepublik ein Zusam- menschluß von Rheinland-Pfalz und deni Saargebiet möglich sei, erwiderte Ney, er be- kürworte einen Zusammenschluß nicht, Im Hinblick auf die Tatsache, daß die Saar zehn Jahre lang von der Bundesrepublik getrennt, gewesen sei, sei es seiner Meinung nach zweckmäßiger, für die saarländische Bevöl- kerung selbständig zu bleiben. 5 Auf einem Empfang zu Ehren der Gäste erklärte der rheinland- pfälzische Minister- Präsident, Dr. Altmeier, er wie auch der Saarländische Ministerpräsident, Dr. Ney, hätten, nachdem die Saarfrage nicht mehr zur Debatte stehe, nun die Aufgabe, mit aller Kraft für die deutsch- französische Ver- ständigung als Voraussetzung eines geeinten Europa zu wirken. Der Besuch Dr. Neys vollziehe sich auf einer„historischen Grenz- scheide“, Die Zeit der„Irrungen und Wir- rungen, wo man mit schönen und gleißneri- schen Worten von der Europäisierung der Saar sprach und glauben machen wollte, es würde in ihrer Abtrennung von Deutsch- land das Fundament zu einem neuen Fu- Der saarländische Ministerpräsſdent, Dr. die saarländische Re- ch aller Zustimmung in Paris (dpa) Der außenpolitische Ausschuß del französischen Nationalversammlung. 1 sich am Mittwoch mit 21 gegen 18 Stimm 1 für eine Ratiflzierung des deutsch- franzos schen Saarvertrages sowie der Ab den für die Moselkanalisierung und über 9 5 Rhein-Seiten-Kanal aus. Gegen die 1 zierungsvorlage stimmten außer den 75 munisten auch ein Sozialrepublikaner 80% mehrere Radikalsozialisten, Dala- ehemalige Ministerpräsident Edouard* dier. 1 2 FV Abkommen darunter der Weiteren en Minister falls die Int. einem Migtrauensvotum der Labour sei Vorbei. 7 messe und 30 Sei Kehle ker Fe den d Leistu der m. neues einer erich. etwa —— Hel Aache! Jagen Gener: belgisc Cierst, Mark des d reichte Paters kür he belgisc damm. dork v Nun ersten aukgeb den A sonder dame einem einer hätte musik, Schaue von k Können den Ke des Et 35 000 dem P Spend Kann WMoölkt Pat dem 3 müsse des E im Unter. 8 Seb eine 1 8 Sicher. er Glück. E kür die 1 Weiteren r die aut schen und ten drän- dern auch daten„be. he Allianz schliegung bringen, ven Abge⸗ n Minister eißben, daß mit einem che Regie- kaum im g auf dem es als die Resierun. A wieder ansonsten nde Dritte hwer vor- die Ent. ng gestellt entziehen ie Labour Unnte, sie verstand. n Kreisen wen Ent- Abgeord- V geführte sehr ver- hen darin sichts der hr wahr- nten Räu- such, von ch abzu- indenbock he Regie- verbreitete iplomaten en erklärt rtheit der en Mal in der man rung dem Amt vor- che Stim- m auf die ige haben, im Jahre ing rebel- Amerika yürde, um Labour lten, was ig kühren Party im n Wenig und dann chen und dens in 0 . ischt a und an- abhalten zeidungen äche mit und den ad-pfälzi- ben, daß um die Wünschen tzen, Auf „ob nach des Saar- 1 Zusam- und dem ey, er be nicht. Im Jaar zehn getrennt ing nach 1e Bevöl- ler Gäste Minister- auch der Dr. Ney, cht mehr abe, mit sche Ver- geeinten Dr. Neys n Grenz- ind Wir- leißneri⸗ rung der vollte, es Deutsch- uen Eu- Vorbei. n dieser dent, Dr. sche Re- ckgliede· n werde, rvereini- rvereini- h allen.“ weikellos n eiser⸗ sch aller tzen. huß der ö sprach Stimmen Französi⸗ kommen per den 8 Ratifl- n Kom- er sowie ter der d Dala- 9 5 belgisch „es Europas der g, 29. November 1938 MORGEN Seite 2 17 2 Donnersta 5 Vas sonst noch geschah. 1 wem die Münzen gehören, Mit* 3 Roms berühmte Fontana be die bee um sich nach altem Volks- den wee wederkehr in die ewige Stadt 19 mußte sich jetzt ein Gericht be- 8 Stadtverwaltung, der es ein Dorn 1 f 0 2 daß sich die römischen Gas- 5 ae die Münzen der Touristen aus 25 en fischten, hatte das Gericht an- 8 Richter erkannte für rechtens: rule jus derer, die Rom wiedersehen 25. in das Eigentum des städti- 5 5 über. Die Gassenbuben erwar- e tzt neugierig, was die Stadtverwal- 55 lanternimmnt, um diesem Spruch Wirk- 5 5 2¹ verleihen. Die kranzösische Polizei durchsucht gegen- tie die ausgebrannten Trümmer des am 555 pei Paris abgestürzten italienischen ſenehellugseuges nach mehr Als 30 Piund elen, die für einen Juwelier in Caracas 1 1 waren. Sachverständige meinen, ae dowelen entweder in dem Feuer, das 0 8 kolgte, zerschmolzen oder ver- 1 und während der Bergungsaktionen in den Erdboden gedrückt wurden. 5 internationale 1 5 3 er Wintermonate an— 8 e der Budapester kiwohnerschaft täglich Marie a 8 ellen, um eine in der ee ern stadt drohende Hungersnot æu n 5515 Fin entsprechendes Abkommen 85 5 2 85 chen dem internationalen Ro 5 reuz Komitee und der ungarischen Regierung Kadar getroffen. Das stimm * i ichen der Zeit, zu beobachten in e Hauptstadt Kairo: Das N pulärste Kaffeehaus der Stadt,„Beau u- e“, hat gegenwärtig zwecks Renovierung 1 und wird, laut Plakatankündi- 100 in Kürze unter dem neuen Namen ow jet wiedereröffnet. den Beutewaffen aus dem Ostblock, 1 israelischen Truppen jet in die Hände flelen, wurden auch Ansätze einer Standardisierung der Waffen festgestellt. Teile sowietischer und tschechischer Panzer zum Beispiel sind Urrtereinander austausch- bar. 15 e Südafrikanische Regierung hat Ernest 3 Roman„Ueber den Fluß und in die Wälder“ als anstößig und obszön ver- boten. Auf dem südafrikanischen Index steht unter anderem auch einer der berüfun. testen englischen Romane,„Moll Flanders von Daniel Dafoe, dern Verfasser von„Ro- binson Crusoe“. 8 Der 33jährige„Feldmarschall“ der Mau- Mau-Untergrundbewegung in Kenya, Dedan Eimathi, ist von einem britischen Gericht zum Tode verurteilt worden. 8 In London wurde eine Organisation„Eye Will Foundation“(Augen-Testament-Stif- tung) begründet, die u. à. Sammelstellen für augen(Sogenannte Augen-Banken) errich- ten will, die von ihren Trägern durch testa- mentarische Verfügung dazu bestimmt wer- den, blinden Mitmenschen das Augenlicht wieder zu verschaffen, und diese den Kliniken im Bedarfsfall zur Verfügung stellt. Vorsit- zender der Stiftung ist der blinde Schau- dieler Esmond Knight, der durch eine Kriegsverletzung sein Augenlicht verloren hat. 3 Im Wiener Stephansdom haben die Bau- arbeiten für die Errichtung der neuen Rie- senorgel begonnen. Wie die österreichische katholische Nachrichtenagentur„Kathpress“ meldete, soll die Orgel zu Weihnachten 1959 zum ersten Male ertönen. Die neue„Stimme von St. Stephan“ wird eine der größten Orgeln Europas sein. Das Werk wird 125 Register und 10 000 Pfeifen, verteilt auf vier Manuale und ein Pedal, besitzen. Die größte Pfeife, die C-Pfeife, wird bei einem Durch- messer von 40 Zentimeterm 11,40 Meter lang und 300 Kilogramm schwer sein. 2 Seit dem 10. November arbeitet auf dem Fohlenberg bei Wien ein neuer 60 KW star- ker Fernsehsender. Einen Monat zuvor wur- den dort zwei UKW-Sender mit je 50 KW Leistung in Betrieb genommen. Der Mast, der mit seiner Höhe von 129 Metern ein neues Wahrzeichen Wiens bildet, wurde in ener Bauzeit von etwas über einem Jahr errichtet und Kostete 15 Millionen Schilling etwa 2,5 Millionen DM). Amerika hat nichts zu essen Im Lande der herrlichsten Küchen und modernsten Utensilien gibt es praktisch kein schmackhaftes Essen Keine Sorge! Die obige Feststellung be- deutet nicht, daß Europa nunmebr alle CANE-Pakete zurückschicken oder Samm- lungen in die Wege leiten muß, um Amerika vom Hungertuch zu befreien. Der Satz „Amerika hat nichts zu essen“ ist vielmehr dem verzweifelten Ausruf einer verwöhn- ten Frau gleichzusetzen, die ratlos vor ihrem vollen Kleiderschrank steht und kopfschüt- telnd sagt:„Ich habe nichts anzuziehen.“ Amerika hat bekanntlich zuviel zu essen. In keinem Restaurant Amerikas kehren ge- lèerte Teller in die Küche zurück. Es ist nich üblich und vielfach gar nicht möglich, alles aufzuessen, was einem präsentiert Wird. Quantität ist vorhanden, Qualität eine andere Frage. Das Schlimmste aber ist die Lieblosigkeit der Zubereitung und die Ver- ständnislosigkeit des Durchschnittsamerika- ners in puncto Essenskultur. Der Zeitmangel spielt dabei eine große Rolle. Man ißt at der Theke, während der nächste bereits un- geduldig hinter einem steht. Die Mittags- pause muß meist für die notwendigsten Ein- käufe herhalten. Selbst Leute in führenden Positionen verwenden sie, um Geschäfte zu besprechen, die sich oft leichter über den Mittagstisch als über den Schreibtisch hin- weg erledigen lassen. Die Speisenauswahl ist gering. Auch in führenden Restaurants der großen Städte geht sie kaum über ein Dutzend kalter und warmer Speisen hin- aus. Die Sandwich-Auswahl ist nicht viel größer. Das unvermeidliche Salatblatt im Sandwrich veranlaßte einst einen Besucher aus Europa, es als„warmes Brot mit Kuh- futter“ zu bezeichnen. Während der Lunch bisher als kulinari- sches Stiefkind galt, war das Abendessen im Kreise der Familie immer die Hauptmahl- zeit und ein Ruhepunkt im täglichen Leben — als es noch keine Fernsehgeräte gab. Wel- cher Vater wird es heute wagen, seinen Sprößlingen ein Fernseh-Programm zu ent- ziehen und darauf zu bestehen, daß die Fa- milie ihr Abendessen in Ruhe einnimmt? Ein solcher Rabenvater verdient es nicht, in einem von TV gesegneten Zeitalter zu leben. So erfand die an kulinarischen Dingen völ- lig uninteressierte Aluminium-Industrie das sogenannte„TV-Dinner“: auf einer Alumi- nmiumplatte etwas Fleisch, Gemüse und an- dere undefinierbare Sachen, das Ganze ge- froren und wochenlang haltbar. Die emsige Hausfrau, ermüdet von der nachmittäglichen Kartenpartie, hat bekanntlich keine Zeit, um das Abendessen zu bereiten. So kauft sie auf dem Heimweg schnell diese„TV-Din- ner“, schiebt sie auf eine halbe Stunde in den Herd, und fertig ist die Laube. Wie es schmeckt, ist ganz egal, denn man achtet ja sowieso nicht darauf, wenn man von den Vorgängen auf dem Bildschirm fasziniert ist. Es gibt auch keinen Abwasch, denn die Aluminiumplatte wird einfach weggewor- fen.(Zweck der Uebung! Daher wird die Sache von der Aluminium- Industrie so emp- kohlen.) Im Lande der herrlichsten Küchen und modernsten elektrischen Utensilien gibt es praktisch kein schmackhaftes Essen im Hause mehr. In Amerika ist jeder ein Einwanderer oder der Nachkömmling eines Einwanderers. Was wäre logischer, als zu erwarten, daß die Kochkünste der ganzen Welt sich hier vereinen? Aber mit einigen wenigen Aus- nahmen in den großen Städten sind die Spezialitäten-Restaurants ein Ding der Ver- gangenheit. Wenn man in einer fremden Stadt nicht gerade von Freunden in Emp- fang genommen wird oder einen guten Tip erhalten hat, wo ein gutes Restaurant zu finden ist, ist man fast immer auf einen „müden Fraß“ angewiesen. Ein scharfer Be- obachter meinte einst, das mache auch nichts aus, denn die meisten Amerikaner tränken vor dem Dinner sowieso so viele Cocktails, daß man ibmen als Hauptgericht den Wirt- schaftsteil der„New Vork Times“ mit To- matensoße vorsetzen könne, ohne daß sie es merkten. Business Luncheons und Banketts sind ein Kapitel für sich. Da ist es beinahe Tra- dition, nur ungenießbare Dinge zu servie- ren. Zum Beispiel landet auf dem Lunch- tisch jeder Hollywood- Pressekonferenz ein Huhn, und was übrig bleibt, kehrt am näch- sten Tage, von einer weißen Soße gütig ver- hüllt, als„Chicken à la King“ zurück. Wel- cher King“ dieses schauderhafte Gericht jemals verzehrt hat, verschweigt die Ge- schichte. Das Aergerliche dabei ist, daß es in Ame- rika möglich wäre, das delikateste Essen der Welt zu servieren, wenn man nur wollte. Aber man will nicht. Ich habe Amerikanern in meinem Hause europäische Spezialitäten vorgesetzt und gefunden, daß sie alles zu schätzen wußten. Auf die Frage, warum sie sich dann im Restaurant mit lieblos berei- tetem„Fraß“ zufrieden geben, wußten sie keine Antwort. Ein Gourmet namens Duncan Hines un- ternahm die magenaufreibende Aufgabe, ein Buch über USA- Restaurants zu schreiben und die besten jeder Stadt zu entdecken. Man findet daher häufig in Amerika die Aufschrift:„Recommended by Duncan Hi- nes“. ten hat, ist eines der Rätsel unserer Gene- ration. Was Duncan Hines übersah, sind die kleinen Restaurants auf den Chausseen, von denen die Regel gilt, daß es um so besser zu essen gibt, je unscheinbarer sie aussehen. Eine weitere, ziemlich zuverlässige Regel rät uns, nach geparkten Lastwagen Ausschau zu halten. Berufsfahrer kennen gewöhnlich Wie Mr. Hines das alles durchgehal- die besten EBlokale auf ihrer Strecke. Amerikas Essensgepflogenheiten der brei- ten Masse sind jedoch den Begriffen des Europäers, Dinner nicht verträgt, diametral entgegen- gesetzt. Auch die Eile stört ihm, und nicht zuletzt schmeckt ihm das beste Essen nicht, wenn es salopp serviert wird. Essenskultur ist eben eine Sache, die unserer Generation Allmählich entgleitet. Späterer Generationen aber werden unsere Epoche vielleicht als die „gute alte Zeit“ bezeichnen, wenn sie ihre Frühstücks-, Lunch- und Dinnerpillen mit Eiswasser hinunterspülen. der schon das Eiswasser zum B. Reisfeld Was ist eigentlich aus den„verkauften Hessen“ geworden? Die Zivilisation hatte ihnen einen Fußtritt gegeben/ Perpendikel der Zeitenuhr blieb stehen Eine halbe Stunde von Newark, dem durch Brücken, Untergrundbahnen und Fäh- ren mit der Acht- Millionenstadt New Vork verbundenen anderen Hudson-Ufer. stößt man auf die rassisch sicherlich merkwür⸗ digste Volksgruppe in„gods own country“, die sogenannten Jackson- Weißen. 5 000 oder mehr dieser Nachkommen deutschblütiger Soldaten und weißer und schwarzer Mar- ketenderinnen aus dem amerikanischen Un- abhängigkeitskrieg 1776/83 leben im bügeli- gen Vorland des Allegbheney-Plateaus eine derart rückschrittliche Existenz, daß nicht nur amerikanische Kàfféekränzchen dies Da- sein„shocking“ finden, sondern auch die offiziellen Fürsorgestellen des Staates New Jersey das nahezu zweihundertjährige Wal- lensteinsche Lager in den Ramapo-Bergen als ein schmerzliches Problem vor den Toren einer Weltstadt bezeichnen. Rauchiger Industrie- und blühender Gar- tenstaat, alles ist die Amerikas Metropole vorgelagerte Provinz New Jersey in einem Atem. Sie hat die meisten Millionäre, die aus dem goldenen Ghetto von Manhattan aufs Land flüchteten, hat die meisten Mük- ken, die aus den schilfigen Hudson-Buchten oder dem Delaware-Fluß schwirren, und sie hat ein viel ärgeres Problem: Die Jackson Whites! Mit Mücken und„Jacksons“ wird man nicht fertig. Wenn man die Moskitos jedoch fatalistisch als Mitbürger betrachtet, so scheut man sich, diese Bezeichnung für die in tragischer Verkommenheit dahinvege- tierenden„Jacksons“ anzuwenden, deren Exil zwrischen Montclair und Orange immer mehr eingeengt wird durch die mit heulen- den Lokomotiven und„Straßenkreuzern“ vorbeibrausende Gegenwart. „Was willst du in den Hills? Port gibt es nur Schlangen und Jacksons“, sagte man mir, „zwischen beiden hat der Chief Boß— hat unser Herrgott keinen Unterschied gemacht.“ So schlimm waren die„Jacksons“ nun wieder nicht— das biologische Strandgut eines Krieges, der vor zweihundert Jahren zwischen der englischen Krone und der jun- gen aufbegehrenden Kolonie Amerika aus- getragen wurde. New Jersey, wo auch in der Nähe die Blockhütte des Steuben-Hauses als geschichtliches Erinnerungsstück gezeigt wird, war damals„verbrannte Erde“, vier große Schlachten und zahllose Scharmützel fanden hier statt. Natürlich waren nicht alles Hessen, was mit Dreispitz, Gamaschen und Muskete aus- 20g, fremde Interessen zu verteidigen. In die amerikanische Historie jedoch sind die verkauften Landeskinder deutscher Duodez- staaten als„the Hessian“ eingegangen. Steigt man in die Ramapo-Berge— durch mannshohes Gestrüpp, verwachsene Wild- pfade und den einstigen Indianerwald, der ussieht, als habe er lange unter Artillerie- beschuß gelegen, so haben die Orkane hier gewütet dann blendet sich diese ge- schichtliche Reminiszenz von selbst ein. Bisweilen hallt ein Büchsenschuß aus dem faltigen Gebirgsrelief, drahtgebogene Vogel- fallen oder die aus angesagten Bäumen be- stehenden„Knockdown-Fallen“ für größeres Wild kennzeichnen die Existenz dieser Wald- laufer, Kesselflicker, Korbflechter und Bee- rensucher, die ausgerechnet dort in gras- üb erwachsenen Erdhütten hausen, wo Ame- rikas beste Preiselbeeren wachsen— die un- erlägliche Zutat zum traditionellen Trut- hahnessen. Hier oben ist das Perpendikel der Zeiten- uhr stehengeblieben und zwar seit jenem Tage 1783, da die englische Garnison aus den Quartieren der Wallstreet(damals war sie eine wirkliche Mauerstraße) abzog, und 3 500 weige und schwarze Frauenzimmer— zur Unterhaltung der dort kamtonierten Truppen bestimmt— ihrem Schicksal über- lassen wurden. Verfemt, verachtet, verstoßen— fanden sie schließlich ein Asyl im undurchdring- lichen Dickicht der Delawaren-Urwälder. Demobilisierte Deutsche, ebenso verkauft, 5 verraten und heimatlos geworden, übernah- men das Kommando über das Biwak in den Ramapo-Bergen. Die Restsubstanz eines aus Nord- Karolina vertriebenen Indianerstam- mes kam hinzu; vogelfreie Weiße, flüchtige Plantagensklaven— alle erhielten sie einen Platz am Lagerfeuer und... blieben. Die Zivilisation hatte ihnen den Fuß tritt gegeben— nun wollten sie nichts mehr damit zu tun haben. Sie sahen die riesigen Wolken kratzer-Pagoden New Lorks in den Himmel Wachsen, hörten die dröhnenden Schiffs- sirenen vor der Einwandererstation Ellis IS- ljamd und beobachteten aus ihrer Waldläufer- perspektive die ersten silbrig schimmernden Flugzeuge zwischen dem Eisenfiligran der Sendetürme Newarks.. richts konnte sie veranlassen von ihren Bergen herunterzu- kommen. An Erziehungsversuchen hat es wahr- haftig nicht gefehlt. Dieser rassische Drei- farbendruck verhielt sich dem modernen Amerika gegenüber noch störrischer als die in Reservationen zusammengefaßten India- ner. Auf primitive, hinterwäldlerische Weise bestellen sie ihre kleinen, von der Wildnis verkrauteten Aecker. Spinnrad und Web- stuhl der Pionierzeit stehen nicht nur zur Dekoration im dämmerigen Hütteninnern und aus den kanonenartigen Vorderladern wird noch geschossen. Man sagt den„Jacksons“ nach, daß sie aus irgendwann gestohlenem Tafelsilber ihre nie fehlenden Kugeln gießen. Das ist jedoch eine höchst kostspielige An- gelegenheit und daher legendäres Ranken- Werk— einer„Freischuütz“-Aufführung in der New Lorker Metropolitan Opera ent- lehnt. Trotz einer Unmaml eigenbröflerischer Sekten kann im heutigen Amerika nicht mehr jeder nach seiner Fasson selig werden. Eines Tages, hoffen die Caritas- Verbände, wird man auch die„Jacksons“ aus ihrer düsteren Scheinexistenz reißen könn. aus Aberglauben und Verwahrlosung zum Fortschritt. E. Winter — Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Meist starke Bewölkung, nur kurz aufreißend, Schauer auch in der Ebene mit Graupel oder Schnee, in mittleren Berglagen schon in Schnee übergehend. Tagestemperaturen 3 bis 5 Grad, im Bergland anhaltender Frost. Nachts auch in der Ebene zunehmender Frost. Zeitweise noch lebhafter und böiger Wind von West auf Nordwest bis Nord drehend. Sonnenaufgang: 7.58 Uhr, Sonnenuntergang: 16.30 Uhr. Vorhersage-Nerte für 22.88.-Z Unt. f oe 700 16087510198 Selgrad 995 805 ede Viiogs 2 7 2 Nordwind 0 Ostwind O ingstin Wolkenlos 10 Kkm ihn 20 KMmI heiter halb bedeckt Sůcd wind O wWestwind 3O KmIh 40 Km h wolkig bedeckt WARM FRONT KAL TF RON am Soοẽ,ẽn A der ene AA A onαναοsON 5 warme W kalte Luftstrémung Schauer z Gewitter 9 Niesein * Schnee Regen 2 Nebel N Niedereschiagsgebiet Luftdruck in Millibar. Temp. ia& Grad AH riocn- 7 Tiefdruckgebiet Pegelstand vom 28. November Rhein: Maxau 388(11), Mannheim 287 (723), Worms 154(47), Caub 170(). Neckar: Plochingen 169(41), Gundels- meim 200(27), Mannheim 250(30). Fernsehen das neueste Tauschobjekt Die Ausbreitung des Fernsehens hat in die Lebensgewohnheiten des englischen Vol- kes gewaltig eingegriffen und bringt immer wieder neue Erscheinungen hervor. Neuer- dings hört man von folgenden Auswirkun- gen der Fernsehbegeisterung: Die Hausfrauen finden in den Abend- stunden keine Zeit mehr, Kleider zu reini- gen und die Socken ihrer Männer zu stop- ken, weil sie im halbdunklen Zimmer vor dem Fernsehgerät sitzen. Daher kaufen sie weit öfter neue Socken, so daß deren Um- satz fühlbar angestiegen ist. Außerdem su- chen sie Hilfskräfte, die für diese Arbeiten nicht mit Geld, sondern mit der Erlaubnis, dafür einen Abend gastweise vor dem Fern- sehgerät verbringen zu dürfen, entlohnt werden. Auch ein Tauschbetrieb„Fern- sehen gegen Waschmaschinen“ beginnt sich einzubürgern. Wer ein solches nützliches Möbel sein eigen nennt, kann dessen Benut- zung für einen Nachmittag an Besitzerinnen von Fernsehgeräten abtreten und darf da- für einen Abend das Programm mit amsehen. Aeltere Leute, die sich keinen Fernseh- apparat leisten können, bieten sich kosten- los als Baby-sitter an, wenn sie dafür abends mit fernsehen dürfen. Auch unter der Schul- jugend gewinnt der Fernseh- Tauschhandel zunehmend Anhänger. Zehn- bis Zwölf jährige sieht man brav einen fremden Kin- derwagen durch die Pars schieben; als Ge- genleistung körmen sie dafür die„Kinder- 1 bei den betreffenden Eltern an- schen. Die Spende der Soldaten 35 000 Mark sicherten das letzte Haus im Aachener Europa- Dorf e Sonnenscheint lag über dem 5 ener Vorort Süsterfeld, als vor wenigen . 555 Gattin des Kommandierenden 5 8 der in Deutschland stationierten 10 5 Truppeneinheiten, Mme. Christine ar em Dominikanerpater Pire 35 000 155 9 Finanzierung des letzten Hauses e entstehenden Europadorfes über- Ries 5 85 dieses Werk des belgischen ur nel b die Aktionsgemeinschaft„Hilfe . Ausländer“ gründete, hatten 9 9 Soldatenfamilien vor kurzem Se- 55 Der Grundstein zum ersten Europa- 28 bereits im Mai gelegt worden. e Spenden hatte Pater Pire die zulgehr ittel zur Verwirklichung seiner Idee 10 1 Er wollte den in Lagern leben- inden 3 den Deportierten, und be- me Wo Alten und Kranken, gemein- ech f e nden erstellen. Als nun an . ellen Novembermorgen die Clairons en Brigade-Kapelle aufklangen, einen können, dort würde der Auftakt zu einem militärischen geben, Doch nichts hätte weiter schen Gedanken entfernt sein alte man m musikalische chauspiel ge von krieger! önne. en 5 die kurze Feierstunde zwischen es E. ezugsfertigen ersten elf Häusern o Europa-Dorfes. 400 000 5 i 350 0 Frances, das sind r übergab Mme. Christine Gierst 8 1 dem die Freude über diese aun doch em Gesicht geschrieben stand. wwölkte l mit diesem Geld das letzte und 8 5 1 5 finanziert werden. gem noben ire dankte:„Diese Spende gilt dbergau 8 Zweck, den es im Monat müssen 5 ö Sibt. Aus dem Unglück der Welt 1 Wir lernen, gemeinsam das Problem Herzen zu lösen“. Die letzte Pointe des Festabends aber hatte Madame Gierst bis ganz zuletzt aufgespart. 10 000 Mark versprach sie Pater Pire. 10 000 Mark, die ebenfalls von belgischen Familien schon so gut wie aufgebracht sind und die allein für das Europa-Dorf der Ungarn-Flüchtlinge verwendet werden sollen. Dieses Dorf soll ebenfalls auf Initiative Pater Pires bei Augsburg erstehen. Eine Kommission seines Hilfswerkes ist zur Zeit unterwegs, um in Osterreich die Situation der Ungarn-Flücht- linge an Ort und Stelle zu studieren und Hilfsmaßnahmen treffen zu können. Das Werden Europas Die„Atom- Weisen“ In der Montan-Union ist ein Ausschuß für Atomzusammenarbeit gebildet worden. Die„Drei Weisen“ sind F. Etzel(West- deutschland), Vizepräsident der Hohen Be- hörde, Armand(Frankreich), und Giordani (Italien), die Vorsitzenden ihrer nationalen Atomkommissionen. Antwort auf Ungarn Die einzige Antwort, die es auf die Vor- gänge in Ungarn gebe, sei die Bildung einer europäischen Föderation. Unter diesem Motto sprechen in einer Veranstaltung der Union Europäischer Föderalisten UETF) in Paris am 1. Dezember neben anderen Henri Frenay, Frangois Bondy, Altiero Spinelli und Alexandre Marc. Neue Konferenz der Montan-Union- Außenminister Eine neue Konferenz der Außenminister der sechs Mitgliedstaaten der Montan-Union wird, wie der frannösische Staatssekretär Maurice Faure mitteilte, Ende Dezember oder Anfang Januar stattfinden. Diese Kon- ferenz wird den Fragen gewidmet sein, die mit der Eingliederung der Landwirtschaft in den Gemeinsamen Markt verbunden sind. Maurice Faure bezeichnete diese Frage als das schwierigste der Probleme, die bei der Schaffung des Gemeinsamen Marktes noch gelöst werden müssen. OE E C, IF AP und CEA beraten gemeinsam Arrfang November fand in Paris eine ge- meinsame Beratung des Europäischen Wirt- schaftsrats(OEEC), des Verbandes der europäischen Landwirtschaft(CEA) und des Weltlandwirtschaftsverbandes(CFAP) statt. Man beschäftigte sich insbesondere mit der praktischen Anwendung der von den euro- päischen Landwirtschaftsministern im Mai gefaßten Resolution über die Angleichung der nationalen agrarpolitischen Tendenzen in Europa. Europäische Industrie unter- Stützt EPZ Erstmals hat sich der Rat der Europäi- schen Industrieförderation, ein Konsultativ- organ der OEEC, unter Beteiligung der Spitzenverbände der europaischen Indu- strien für eine enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Produktivitätszentrale (EPZ) ausgesprochen. In einer Entschlie- ung wird die bisher von der EPZ gelei- stete Arbeit anerkannt und die unbedingte Unterstützung ihrer Tätigkeit zugesagt. In der Vergangenheit stand der Rat eher zu- rückhaltend der EPZ gegenüber, während die Internationale Freie Gewerkschafts- bewegung schon lange mit ihr zusammen- arbeitet. —̃ů— Die Vorurteile müssen gebannt werden Geschichte ohne falschen Nationalismus Geschichte, richtig gelehrt und ohne Vor- urteil aufgenommen, bietet den Schlüssel zum Verstehen der Gegenwartsvorgänge und deckt die Sinnlosigkeit nationaler Ueber- legenheitsgefühle auf. Sie weist den Weg zur weltweiten Völkerverständigung. In Untersuchungen internationaler Orga- nisationen hat man aber festgestellt, daß der Geschichtsunterricht oft entgegengesetzte Folgen auslöst. Er ist immer noch zu sehr darauf ausgerichtet, Begeisterung über die Taten des eigenen Landes zu entfachen, eigene Fehler zu rechtfertigen und Leistun- gen anderer nur mit dem nationalen Mag- stab zu messen. Das ergibt dann eine nationalistisch ge- kärbte Karikatur der Geschichte, zugleich ein bösartiger Keim zu falschen Urteilen über andere Völker. Zahlreiche internatio- nale Studien haben übereinstimmend diese Mängel festgehalten. Sie weisen auf die ge- fährlichen Auswirkungen hin und bieten zum Teil Ansatzpunkte zu grundsätzlichen Reformen. Jacques Kayser nimmt in seinem Artikel „Völkerverständigung durch die Geschichte?“ in der Zeitschrift„Antares“(4. Jahrgang, Heft 7) zu diesen Problemen Stellung. Er er- wähnt dabei eine Aufsatzreihe in den„Ca- hiers“ des Internationalen Presseinstituts Zürich. Dort berichten ausländische Korre- spondenten verschiedener Nationen darüber, wie ihr eigenes Volk in Ländern, in denen sie ihren Beruf ausüben, beschrieben und beurteilt wird. Keiner von ihnen, so stellt Kayser fest, ist befriedigt, keiner findet, daß man sein Vaterland unparteiisch darstellt, daß sein Wirkliches Gesicht aus den pittoresken Be- schreibungen und der Fülle des„Lokalkolo- rits“, zu dem man üblicherweise Zuflucht nimmt, sichtbar wird. Diese„Internationa- listen“, die sich von jeder Parteilichkeit frei kühlen und oft von den Völkern, über die sie schreiben, als„Nationalisten“ und„Sensa-⸗ tionsjäger“ abgelehnt werden, sind aufrich- tig erstaunt über das Bild ihrer Heimat in der Fremde. Das beweist aber auch, betont Kayser, daß es den Internationalisten trotz aller Bemühungen nicht immer gelingt, sich von nationalistischen Regungen zu befreien, und daß sogar der„aufgeklärte Nationalist“ immer die Werte seines Landes als Maß- stab nehmen wird. Die erforderliche Aus- rüstung ist nicht in einem Tag, nicht mit einer Reise und vielleicht nicht in einer ein- zigen Generation zu erreichen. Sie kann nur das Ergebnis einer langen Entwicklung sein, vergleichbar jener Bewegung, die vom zwanglosen gemeinsamen Leben in einem Gebiet zur festgefügten Staatsbildung führt. Für diese Entwicklung sollte die Schule die nötige Grundlage bilden, indem sie vor allem versucht, die beiden einander ergan- zenden Begriffe Patriotismus und Kosmo- politismus miteinander zu verbinden. Von diesen Ueberlegungen geht auch die Kultur- und Erxrziehungsorganisation der Vereinten Nationen(UNESCO) aus, die für eine internationale Revision des Geschichts- unterrichts und der Lehrbücher ein umfang- reiches Arbeitsprogramm aufgestellt hat. Auch der Europarat befaßt sich seit Jahren mit diesem Thema. Seine Sachverständigen hielten im September bereits die 4. Konfe- renz zur Revision der Geschichtsbücher ab. Im nächsten Jahre wollen sie in Holland den Zeitraum von 1789 bis 1870 behandeln. „Sänger Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 29. November 1986/. 1 Aus dem Polizeibericht: Versüster Diebstahl Eine sonderbare Geschichte In der Gartenstadt wurde ein vor einem Haus abgestellter Personenwagen gestohlen und einige Stunden später in der Sandtorfer Straße wieder gefunden. Im Innern des Wagens wurden Süßwaren gefunden, die vorher dort nicht vorhanden waren. Merk- Würdigerweise wurde auf dem Speckweg ein weiterer Personenkraftwagen entdeckt, der in Sandhofen entführt worden war und in dem ebenfalls Süßwaren und amerika nische Gegenstände lagen, deren Herkunft nicht geklärt werden konnte. Die Ermitt- lungen sind noch im Gange. Jugendliche Einbrecherbande Drei Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren wurden jetzt festgenommen und ins Landesgefängnis eingeliefert, weil sie eine Reihe von Diebstählen begangen haben. In der Innenstadt schlugen sie zum Beispiel an einem Ladengeschäft die Schaufenster scheibe ein und nahmen aus der Auslage Taschenmesser, Fahrtenmesser und Feuer- zeuge im Wert von 457 Mark. Auf die gleiche Weise räuberten sie die Auslage einer Bäk- Kerei auf dem Waldhof aus und erbeuteten 18 Tafeln Schokolade. Das Trio wird noch einiger weiterer Diebstähle und Einbrüche, Uu. A. in einem zweiten Waldhofer Laden- geschäft, und einer versuchten Notzucht in einem Waldstück bei Weinheim beschuldigt. Eingesperrt und ausgeplündert Ein Angestellter, der offenbar zu viel ge- trunken hatte, wurde von vier unbekannten Burschen irgendwo eingesperrt— wo weiß er nicht mehr— und ausgeplündert. Die vier Burschen gaben sich nach den Aussagen des Mannes als Polizeibeamte aus und behaup- teten, er habe eine Fensterscheibe beschä- digt. Als der Angestellte wieder nüchtern War, vermigte er seine Armbanduhr, seine Aktentasche und 80 Mark Bargeld. Die Aktentasche wurde später gefunden und bei der Polizei abgeliefert. Olsardinen und Bienenhonig In der Rosenstraße in Neckarau brachen unbekannte Diebe einen vor einem Geschäft aufgehängten Schaukasten auf und nahmen Rindfleisch, Olsardinen, Bienenhonig, Keks und Bohnenkaffee mit. Dazu stahlen sie sich aus einer Bauhütte eine Kiste mit 31 Fla- schen Bier. Einige Flaschen tranken sie an Ort und Stelle jeer. Außerdem nahmen sie noch Arbeitskleider und Werkzeuge im Wert von 275 Mark mit. Mit Leuchtgas vergiftet In einem Haus in S6 wurde eine 313jäh- rige Frau tot aufgefunden. Sie hatte sich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben Senommen. Als Motiv dürften familiäre Gründe in Frage kommen. Fußgänger angefahren— Fahrerflucht Auf der Friedrich-Ebert-Straße in Höhe der Einmündung der Karl-Mathy-Straße Wurde ein 63jähriger Fußgänger von einem in Richtung Käfertal fahrenden Motorrad- fahrer angefahren. Mit einer Kopfverletzung und Gehirnerschütterung wurde der Fuß ins Krankenhaus gebracht. Der! Motorradfahrer fuhr weiter, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Er wurde bis jetzt noch nicht ermittelt. Viel Volk im Volkshaus bei„Greiling“ und„Nicoline“ Gerade noch rechtzeitig war Manfred Greiling, Chef der Schuhfabrik Greiling G. m. b. H. und der Nicoline-Wäschefabrik, zum gemeinsamen Betriebsfest im Volkshaus Neckarau eingetroffen, zu dem Hunderte von Angestellten und Arbeitern frohgelaunt er- schienen waren. Zu Rippchen mit Sauerkraut spielte die Kapelle„Muto“ flotte Melodien, die nach der Stärkung in schmissige Tanz- musik übergingen. Als der Vorhang aufging, wurde ein knallbuntes Plakat mit der In- schrift„Damenwahl“ sichtbar. Die Damen dem Vernehmen nach dreimal so stark ver- treten wie die Herren— machten auch nicht viel Federlesens und holten der Reihe nach alle Vorgesetzten, an der Spitze Manfred Greiling, der kein einziges Mal sitzenbleiben durfte. Zwischen den Tanzrunden stiegen die Mannheimer Humor-Kanonen Maurer und Zlegler aufs Podium und liegen neue Späße vom Stapel, sehr zum Gaudi der Zuhörer. Von der Schwesterflrma„Felina“ war der Amateur-Bassist Edwin Schweigert gekom- men, um seine Kollegen mit Arien zu unter- halten. Er erhielt viel Beifall. grübungsansprachen hielten Manfred Grei- ling, Direktor Gerhard Stade und der Vor- sitzende des Betriebsrates. H-e Feierstunde zur Kirchenweihe in der Konkordienkirche Der erste Adventssonntag am 2. Dezember ist für die Konkordienkirche der Kirch- Weihtag. Das Pfarramt veranstaltet deshalb am Sonntag, 18 Uhr, eine„Feierstunde zur Kirchemweihe“, in deren Mittelpunkt die Aufführung, Vesperae Solennes de Confes- sore“ von Mozart steht. Mitwirkende sind: Any Hammer(Sopran), Carmen Winter- meyer(Alt), Helmut Schulz(Tenor), Erich Kallenheim Baß), die Heinrich-Schütz-Kan- torei der Konkordienkirche, das Stamitz- Orchester. Die Leitung liegt in Händen von Hans Schmidt. 0 Arbeitsbeginn sofort: Abbruch der Notbrücke wurde vergeben Bis Frühjahr wird der Schiffsverkehr wieder unbehindert in beiden Richtungen fließen „Es ist soweit, die Notbrücke über den Rhein wird abgerissen“. So hieß es oft. Und dann vergingen wieder ein paar Jahre. Zum ersten Mal hatten die Amerikaner die Frei- gabe der Brücke 1950 versprochen, als die Autobahnbrücke bei Frankenthal vollendet wurde. Die Kqreakrise kam dazwischen. Jetzt ist es aber wirklich soweit. Die Inge- nieure der Mannheimer Firma Klöckner haben alles vorbereitet und noch in diesen Tagen werden ihre Arbeiter mit der Demon- tage beginnen. Diese erfreuliche Nachricht verkündete Oberbaurat Karl Knäble und Baurat Hans Weise gestern in einer Presse- konferenz des Wasser- und Schiffahrtsamtes am Parkring 39. Die alte baufällige Pionierbrücke war nicht nur ein lästiges Schiffahrtshindernis. Sie war geradezu zu. einem öffentlichen Aergernis geworden, vor allem im letzten Sommer, als sie den Badelustigen den Besuch der Freibäder verdarb. Alle paar Wochen gab es kleine Zusammenstöße und oft schwere Havarien. Die Brückendurchfahrt lieg nur Einbahnverkehr zu. Der Schiffsverkehr mußte durch drei Wahrschauer-Stationen— einer Vorwarnung am Kaiserwörth-Hafen und je einer Station oberhalb Cindenhof) und unter- halb der Brücke— geregelt werden. Die Uu- terhaltung dieses Dienstes kostete das Was- Ser- und Schiffahrtsamt allein 40 000 Mark jährlich. Die Nachteile des Einbahnverkehrs, vor allem die Zeitverluste, lassen sich in Zahlen gar nicht erfassen. Monatelang wurde mit den Amerikanern verhandelt. Der Druck der öffentlichen Mei- nung war stark. Sogar das Bundeskanzleramt schaltete sich ein. So kam es, daß die Ameri- Kaner am 1. September 1956 schriftlich den Abbruch der Notbrücke Zzusagten, sobald die Rheinbrücke bei Speyer fertig sei. Am 3. November wurde diese Brücke übergeben. Das Wasser- und Schiffahrtsamt hatte sich auf diesen„Tag X“ schon vorbereitet. Der Abbruch wurde öffentlich ausgeschrieben. 30 Firmen holten die Unterlagen ab. Zwölf Firmen reichten Angebote ein. Von Mann- heim beteiligten sich die Firmen Kneucker & Co. Gaunternehmen), Klöckner& Co.(Alt- eisen), Lothar Fasbender GBergungsunter- nehmen) und von Ludwigshafen die Firma „Westschrott“. Die übrigen Firmen sind aus dem Rheinland. In der letzten Woche wurde der Auftrag an die Firma Klöckner ver- geben. Ausschlaggebend für den Zuschlag War außer dem Preis die sofortige Einsatz- bereitschaft der Firma. In der Notbrücke wurde seinerzeit eine Menge Material verbaut. Die dicksten und wertvollsten Brocken sind die stählernen Ueberbauten über der Schiffahrtsrinne. Sie Wiegen etwa 400 Tonnen. Eingerammt sind 400 Stück eiserne Spundbohlen und 100 Stück Stahlrohre. Dazu kommen noch 190 Einheiten Stahlfachwerkstützen und etwa 600 Tonnen Eisenträger, Winkeleisen und Bleche. Auch die anfallenden Holzmengen sind beträcht- ich: 400 Holzpfähle, etwa 570 Kubikmeter Bauholz von der Fahrbahn und etwa 250 Kubikmeter Kantholz. Das Holz, vorwiegend Tannenholz, kann aber fast nur noch als Brennmaterial verwendet werden. Das Altmaterial darf die Abbruchfirma behalten. Sein Wert wird Segen die Ab- brucharbeiten verrechnet. Nach dem gegebe- nen Zuschlag bezahlt die beauftragte Firma an das Wasser- und Schiffahrtsamt noch 141 000 Mark. Trotzdem ist das Geschenk der Brücke— die zu einem Großteil aus dem Material deutscher Eisenbahnpioniere ge- baut wurde— kein Geschäft für Vater Staat. Wenn die Brücke abgerissen ist, muß das Strombett geräumt werden. Zur Sicherung der Pfeiler wurde nämlich eine große Menge von Steinen(vielleicht sogar Zementsäcke) Festpreise für Taxifahrten der Soldaten Aussprache zwischen Chauffeuren und hohen US- Offizieren Acht Vertreter des Mannheimer Taxi- gewerbes rückten dieser Tage im ameri- kanischen Offiziersclub in Benjamin Frank- lin Village an. Ihre Gesprächspartner waren hohe amerikanische Offiziere. Den Vorsitz führte Oberst T. W. Ackert von der 34. Flak brigade. Die Taxileute packten aus: Sie wiederholten, was der Mannheimer Polizei- bericht in regelmäßigen Abständen immer wieder meldet: Zwischenfälle, bei denen amerikanische Soldaten tätlich gegen Taxi- fahrer vorgehen. „Wir haben regelmäßig Aerger“, erklär ten die Deutschen,„wenn die Soldaten be- trunken sind“. Nun braucht laut Personen- beförderungsgesetz kein Taxifahrer einen Betrunkenen zu transportieren. Aber offen- sichtlich gehen hier die Meinungen über das, Was Trunkenheit ist, weit auseinander. Nach entsprechendem Bierkonsum versuchten die Soldaten, um den Preis zu feilschen.„Das geht nicht“, erklärte Christian Kraft von der Autozentrale und klärte die Offiziere über den Zweck der plombierten Taxameter-Uhr auf. Einige Taxifahrer wiesen darauf Hin, daß es außer den 104 Taxis mit Elfenbeinstreifen auch noch„wilde Taxis“ gebe. In dem even- tuell zu publizierenden Knigge für ameri- kanische Taxi-Benützer sollte man deshalb auf so feine Unterschiede hinweisen, for- derten die Taxivertreter. Aber man wollte den Amerikanern auch entgegenkommen. Christian Kraft schlug Festpreise für Direktfahrten von ge- Wissen Punkten im Stadtgebiet zu den Ka- sernen vor. Ein amerikanischer Leutnant wird mit Vertretern des Taxlgewerbes dem- nächst die einzelnen Routen abfahren. Die dann ermittelten Preise sollen in einer Liste zusammengefaßt werden. Festpreise, Instruktion über die Arbeits- Weise der Taxameter-Uhr und ein kleines Kolleg über Umgangsformen im Verkehr mit Taxifahrern hielten Krafts Leute für viel- versprechend.„Ich bin nicht dafür, daß unsere Leute Pistolen tragen“, erklärte Kraft. Wie- viele Fahrer tragen Schußwaffen, wollten die Amerikaner wissen. Kraft:„Das weiß Großer Advents-Basar in der Christuskirche Die Be- Die evangelische Kirchengemeinde der Christuskirche nennt zwei Kindergärten ihr Eigen und eine Diakonissen-Krankenschwe- stern-Station. Das sind nützliche, wertvolle Einrichtungen, die eine Zubuße gut ge- brauchen können. Deshalb wird am Wochen- ende in den Gemeindesälen ein Advents- basar veranstaltet. Jeweils für Samstag und Sonntag, ab 15 Uhr, ist ein kleines Pro- gramm vorgesehen. Frau Kunze singt Kin- derlieder während der Kaffeetafel, und an beiden Abenden veranstaltet die Jugend der Ostpfarrei ein fröhliches Unterhaltungspro- gramm. Die Anhänglichkeit der Gemeinde- mitglieder hat in manch schöner Spende Ausdruck gefunden. Der Reinerlös wird den oben aufgeführten Institutionen zugute kom- men. man nur beim Polizeipräsidium. Ich habe meinen Leuten Gummiknüppel empfohlen“. Um aber den Einsatz all dieser„Instru- mente“ zu vermeiden, schlug Oberst Ackert vor, man solle Soldaten nur am Kasernen tor absetzen. Die Taxifahrer, samt und son- ders einstmals deutsche Landser, meinten aber, man müsse Verständnis für Soldaten haben, die an dunkler Stelle die Kasernen- mauer überklettern wollten. Es blieben einige Restbestände, als nach zweistündiger Diskussion die Taxifahrer nach Hause fuhren. Zwei deutsche Lokale wollen sie in Zukunft boykottieren. Dort werden zahlungsunfähige Gl's einfach in herbeigerufenęe Taxis verladen. Schlieglich führte man noch Klage, dag Mp und Wach- habende sich bei Streitigkeiten zwischen Fahrern und Soldaten nèutral verhielten. Es heiße regelmäßig,„Thats not my busi- ness!“(„Das geht mich nichts an“) Die Offi- ziere hielten dagegen, daß wenigstens in zwei Kasernen zeitweilig Beträge an den Wachen deponiert waren, um geprellten Taxichauffeuren aus der Patsche zu helfen. Nach zwei Stunden schied man von- einander. Beide Seiten sehr optimistisch. Was Knigge vergessen hat(ein Kapitel über das Taxifahren), wird nun nachgeholt. ter versenkt, die aufgemeißelt und mit einem Polypgreifer wieder gehoben werden müssen. Welche Ueberraschungen zutage gefördert werden, bleibt abzuwarten. Nur bei dem auf der Mannheimer Seite stehenden Pfeiler weiß man Bescheid. Dieser wurde von deut- scher Seite mit 35 000 Tonnen Steinen ge- sichert. Das Räumen des Flußbettes wird schätzungsweise 150 000 bis 200 000 Mark kosten. Später muß auch noch das Bett unter der jetzigen Straßenbrücke durchkämmt wer- den; denn die Aufschüttungen zur Sicherung der Notbrücke bildeten gleichsam eine Wehr und verursachten eine starke Kiesablagerung auf der Ludwigshafener Seite. Trotzdem möchte das Wasser- und Schiff- fahrtsamt bis Frühjahr die Mittelöffnung der jetzigen Brücke für den Schiffsverkehr frei- geben. Ende Dezember, spätestens anfangs Januar, wird ein MAN-Schwimmkran, der auch beim Bau der Jungbuschbrücke einge- setzt wird, die beiden schweren Mittelträger von je 200 Tonnen Gewicht ausschwimmen. Für diese Arbeit wird der Schiffsverkehr vorübergehend gesperrt. Mit der Mannheimer Notbrücke ver- schwindet das vorletzte Schiffahrtshindernis. Die letzte Notbrücke steht noch bei Mainz. Auch dort sind Bemühungen um baldigen Abbruch im Gang. Mac Nächtlicher Weltenbummel auf Atherwellen Besuch in der„Shack“ eines „Die Frequenzen sind geputzt, gehen wir mal rüber in die Shack(gesprochen schach), steigen in die Luft und fahren ein paar Ver- bindungen“, sagte Dr. Rudolf Domdey zu seinen Gästen und verschwand in einem Nebenraum. Die Gäste, das waren Presse- und Filmleute, besuchten Dr. Domdey, um aus Anlaß der Mannheimer Erstaufführung des Filmes„TRX antwortet nicht“ einmal die Praxis eines Funkamateurs mitzuerleben. Dr. Domdey— am Tag Facharzt für Ortho- Pädie— ist bei Nacht ein begeisterter Radio- Amateur. Mit ihm saßen noch einige andere Freunde, die das gleiche Hobby reiten— um die Station, einer Wand von Schaltern. Volt- und Ampeère-Meter, glimmenden Lämpchen, Mikrophonen und Lautsprechern. Hinter der Wand befindet sich ein Labyrinth von Dräh- ten, Kondensatoren und schwach leuchtenden Röhren. „Da Baltimore— Vokohama, allgemeiner Anruf, C, Ca, Co, bitte kommen, dadi- do...“ Mit diesen Worten steigt Dr. Domdey in die Luft. Das klingt sehr abenteuerlich, aber Baltimore— Vokohama sind nur die Buchstabier- Worte für B und V, die Kenn- ziffer des Mannheimer Senders. Und als sich Plötzlich im Lautsprecher San Diago meldet, ist das auch nur ein„Radiot“ aus Ludwigs- hafen. Wenn sich zwei Amateure unterhalten, 80 ist das für einen Lalen so unverständlich wie Chinesisch. Da geht es munter hin und her in Fachausdrücken und Abkürzungen. Shack(englisch: Bude) nennt der Amateur seine Klause. Old men(alte Männer) sind er- fahrene Amateure und sie alle haben ham spirit ham ist bei Radioamateuren so etwas wie ein fan bei Jazzfreunden). Der Mannhei- mer Ortsverband des deutschen Amateur- Radio-Clubs hat etwa 60 Mitglieder. Dreißig davon haben eine Sendelizenz der Post. Weltenbummler im eigenen Heim nennen sich die Radioamateure. Früher verkehrten sie miteinander nur in gemorsten Punkten und Strichen. Seit der Einführung des Der„Patenstudent“ wird gut versorgt Ungarischer Student aus Oedenburg seit Freitag in Mannheim „Mein Namen möcht ich nicht nennen, da Vater und Mutter noch zu Hause geblieben“, Sagt mit starkem Akzent der ungarische Stu- dent mit dem freien, offenen Gesicht. Er ist 20 Jahre alt, studiert Wirtschafts wissenschaft im ersten Semester und ist seit vergangenen Freitag— wie wir bereits berichteten— in Mammheim. Der junge Mann ist auf Einla- dung des Allgemeinen Studenten-Ausschus- ses(AStA) der Wirtschaftshochschule ge- kommen. Der AStA hat am 7. November den Beschluß gefaßt, für einen geflüchteten unga- rischen Studenten eine Patenschaft zu über- nehmen. Die entstehenden Kosten sollen durch freiwillige Spenden der Studenten- schaft gesichert werden. Die Innere Mission hat dabei geholfen und das Deutsche Rote Kreuz stellte seine Unterstützung in Aus- sicht. Der nette„Patenstudent“ aus Ungarn war gerade dabei, sich in der Budapester Karl- Marx- Universität immatrikulieren zu lassen, als die Unruhen begannen. Zu Hause in Oedenburg nahe an der österreichischen Grenze) beteiligte er sich mit vielen anderen Studenten von der dortigen Universität an den Demonstrationen. Auch in Oedenburg stürzten die studentischen Revolutionäre Stalins Denkmal vom Sockel: mit den Arbei- tern zusammen. Die Geheimpolizei(Avo) Wurde von ihnen, so erzählte der Student, ohne Gewehr festgesetzt. Kämpfe fanden in Oedenburg nicht statt. Aber am Sonntag, dem 4. November, marschierten die Russen auch in diese Stadt(35 000 Einwohner) ein. Als die Studenten sich allein sahen— das ungarische, mit ihnen sympathisierende Militär war nicht mehr da— zogen sie in verschiedenen Gruppen über die rettende Grenze nach Oesterreich. Der„Patenstudent“ flüchtete zusammen mit 200 Studenten und 40 Professoren in die Sicherheit. Die von der Oedenburger Studentenschaft hergestellten 1500„Molotow- Cocktails“(zur Panzerver- nichtung) wurden nicht mehr verwendet, sagt der 20jährige. In Wien kümmerten sich Studenten von der Wiener Hochschule für Welthandel um die Geflüchteten. Von dieser Studentenschaft erhielt auch der Mannheimer Asta den zungen Ungarn zugewiesen, da er die not- wendigen Voraussetzungen für die Paten- schaft mit sich brachte. Ein geborener Deutsch-Ungar, der zur Zeit an der Wirt- schaftshochschule studiert und Somalreferent im AStA ist, betreut seinen Landsmann. Das Studentenwerk gewährte einen Frei- tisch, das Zimmer im Studenten wohnheim Otto-Beck- Straße ist ebenfalls mietfrei. Noch ist die Patenschaft nicht bis zum Ende des Studiums gesichert, doch hofft AstA-Vor- sitzender Muth, daß genügend Spenden ein- gehen werden. Aus der Studentenschaft selbst kommen viele Sachspenden. Gerade steckt ein Kommilitone seinen Kopf durch die Tür und sagt zum„Patenstudenten“:„Du Kannst Dir nachher einen Stoß Hemden ab- holen.“ Dankbar nickt der Flüchtling, der sich erst an das Leben im Westen gewöhnen muß. H-e „Trauer muß Elektra tragen“(Miete D, freier „Fahre mit 5, Watt Input“ hörte„Alster Lichtspiel-Chef Dr. Kunzig im Kopfhörer 5 er sich zur Vorbereitung der Fretauffünm des Filmes„RX antwortet nicht⸗ Mannheimer Funk- Amateur die Sendestntion vorfuhren ließ. Ein dänischer Radio- Amateup berichtete gerade seinem Mannneimer Kollegez uber die technische Einrichtung der Station. Bild: Steiger bei einen Mannheimer Radio-Amateurs Sprechfunks sind die persönlichen Beziehun- gen viel enger geworden. Man hört jetzt Stimme und Akzent, ein„hom“ aus Schweden erzählte von seiner Familie, schickte ein Bud und im nächsten Jahr kommt er Vielleicht auf seiner Urlaubsreise vorbei. In der Bundesrepublik erlaubt ein groß. zligiges Gesetz jedem Deutschen— wenn er nicht vorbestraft ist— die Bewilligung einer Lizenz. Er muß nur die nötigen Voraus- setzungen mitbringen. Er muß 60 Morse. zeichen in der Minute fehlerlos geben und, das ist viel schwerer, hören können. Außer- dem muß er technische Kenntnisse haben. Fast alle Amateure betrachten es als Ehren- sache, ihren Sender selbst zu basteln. Kurze beim Amateur-Radio-Club vermitteln den Mitgliedern die Regeln„über den Umgang mit Wellen“. Radio-Amateure haben mit ihren Babte- leien die technische Entwicklung bereichert. Sie haben die Kurzwellen erschlossen, als sie auf diese zunächst nur wenig brauchbaren, 10-, 20, 40 und 80-Meter-Bänder„auswan⸗ dern“ mußten. Durch ihre weltweiten Ver⸗ bindungen haben sie manchesmal Kleine Hel. dentaten vollbracht, wenn sie Notrufe auf- fingen und weiterleiteten. Das sind die Fälle, die Stoff für spannende Filme und Romane abgeben. Aber sie sind natürlich selten. Der Alltag der Radioamateure bringt lange Nacht- sitzungen vor den Geräten. Sie plaudern mit Freunden aus aller Welt, tauschen Nachrich⸗ ten über Qualität und Stärke des Empfang Aus und erzählen sich gelegentlich auch einen Witz. Es gilt dann als unfein, laut polternd ins Mikrophon zu lachen. Man gebraucht vielmehr die Abkürzung H, H 1 hi- hi). Die Frauen dieser„hams“ jedoch sind meist mit dem Steckenpferd ganz zufrieden, denn sie wissen, daß ihre Männer in den „shacks“ gut aufgehoben sind. Mae Versicherungsmarken gestohlen Warnung vor Ankauf Die Pressestelle der Bundesversicherungs. anstalt für Angestellte, Berlin-Wilmersdorb bittet um Veröffentlichung des folgenden Hinweises:„Vor einiger Zeit wurde beim Zweigpostamt Hamburg 37 ein Einbruch verübt, bei dem u. a. auch Angestellten. versicherungsmarken aller gängigen Sorten im Wert von 27 104. DM gestohlen wur- den. Marken der Angestelltenversicherung eind nur bei der Post käuflich zu erwerben. Wer unrechtmäßig erworbene Versicherung. marken aus privater Hand kauft, setat sch der Gefahr strafrechtlicher Verfolgung zus Sollten Marken der Angestelltenversicherung zum Kauf angeboten werden, 80 e sich sofortige Mitteilung an die Kriminal- polizei und an die i anstalt für Angestellte, Berlin-Wilmersdo Ruhrstraße 2.“ 4 Wohin gehen wir? Donnerstag, 29. November i Theater: Nationaltheater 19.00 bis 22.30 Uu: Verkauf). Nonabrte: Deutsch-Amerikanisches Justi 19.30 Uhr: Wunschkonzert(Schallplatten), 1 Filme: Planken:„Anastasia, die letzte 3 tochter“; Alster:„Vor verschlossenen 1 ln Capitol„Die Iinke Hand Gottes, Pale ier jeden Preis“, 22.20 Uhr: Verdemmien 55 Eittern Alhambra: Verlobung am Menne see“; Unfversum:„Johannisnachte! Fang „Der unbekannte Soldat“; Kurbel: schwarze Gesicht von Paris“, Einem Teil unserer heutigen 1 legt ein Prospekt„. lieber, etwas— lieber einen MONTBLANC, der 1.75 Valentin Fahlbusch, Mannheim, H I, Breite Straße, bei. — m Soldmediaille für besondere leistungen IKOFA 1756 J eloc KEN nudeln garantiert bkfl Sie kaufen also mit jedem paket 3 GlOck EN Nogeln- in sämtlichen preisſagen- ein naturreines Nahrungsmittel. Beste Rohstoffe und besonders sorgfältige Verarbeitung der mit einer Goldmedqille ausgezeichneten 3 SLOCKEN Teigwaren garantieren zudem höchste Gudlität. 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Der lange Nacht. laudern mlt n Nachrich· Empfangs 1 auch einen ut polternd 1 gebraucht I, H 1 jedoch sind 2 Zufrieden, mer in den Mac stohlen auf rsicherungs. Vilmersdort, s folgenden wurde beim 1 Einbruch gestellten igen Sorten tohlen wur- versicherung u erwerben. rsicherungs. t, setzt sich olgung as. yersſcherung o empffeblt Kriminal · rsicherungs⸗ Vümersdor, 4 7 m ber is 22.30 Unt: te D, freier mes Institut lattem. letzte Zerel. nen Türen“ Palast:„Um umte hinter n Wolgang 45 Kamers! bel:„Det — en Ausxabe ag. 29. November 1956 MANNHEIM Seite 3 17. 277 Donnerstag, pralle Basketbälle Mannheimer Schulen und Presse umringt. club„Graf Folke Bernadotte“(Internatio- naler Kreis): 29. November, 20 Uhr, Nietzsche- trage 10, Vortrag von Direktor E. Quilitz: Eindrücke von einer Nah-Ost-Reise“. Katholischer Frauenbund— Arbeitsgemein- ſchakt junger Frauen und Mütter: 29. Novem- der, 15 Uhr, Pfarrsaal Untere Pfarrei, Vortrag jon Stadtpfarrer Winterhalter:„Wie formen wir unsere jungen Familien“. Bürgerversammlung am 29. November, 20 Uhr, m Lokal„Goldener Löwe“, Käfertal, Obere Riedstraße 23. Die Stadtbaudirektoren Borelly und Urban werden über Verkehrsplanung in Käfertal und Instandsetzung des Rathauses be- tichten. Mannheimer Frauenring: 29. November, 9 Unr, Viktoria-Hotel, Berichte über Beob- achtungen und Erfahrungen in den USA von Cisela Becker und Erika Harre. Arbeitskreis„Film und Jugend“: 29. Novem- ber, 18.15 Uhr im Rex-Filmtheater und 20.30 Uhr in den Alster-Lichtspielen,„Marty“. DGB: 29. November, 19.30 Uhr, Gewerk- ſchaftshaus, Vortrag von Arbeitsgerichtsrat Fr, Luft:„Arbeitsrecht in der Praxis“. Orthopädische Versorgungsstelle Karlsruhe: Sprechtag in Mannheim, Parkring 8a, am . November, 9 bis 12.30 Uhr. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge: N. November, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Ammer 5, Sprechstunde für Sowietzonen- llüchtlinge. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: . November, 18 bis 20 Uhr, E 2, 1, Besprechung des Buches„Wie wir lernen“(Dr. Brauch). Turn- und Sportgemeinde Rheinau: 1. De- zember, 20 Uhr, Vereinshaus, Vereinsjugend- Winterfeier. I. DKW-Club Mannheim: Am 1. Dezember, 0 Uhr, Clubhaus des Rudervereins, Rhein- promenade 15, Winterball. Polizei-Sportverein: 1. Dezember, 20 Uhr, Musensaal, Winterfest. Sprechstunden der SpD: 1. Dezember, 15 bis I Uhr, R 3, 14, Md. Kurt Angstmann, Stadtrat Willi Kirsch. Erfolge Mannheimer Architekten. Bei dem Architekten- Wettbewerb für eine Gewerbe-, Handels- und Landwirtschaftsschule in Wies- loch errangen neben anderen Preisträgern Dipl.-Ing. Albrecht Lange und Hans Mitzlaff, dem Erlös des großen deutsch- ume rikanischen Basketball- Spiels am 19. Eisstadion gekauft worden. Auf unserem Bild ist Oberst Rodgers von Vertretern der übergab im Stadtschulamt gestern Oberst Rodgers von der Coleman Kaserne an Rektor Schuler, den Fachberater für Leibesübungen an den Mannheimer Schulen. 80 Bälle und 20 Körbe mit Netzen waren aus September im Bild: Steiger Terminkalender Mannheim, den zweiten Preis. Ein erster Preis gelangte nicht zur Verteilung.) Wärmestube in Feudenheim. Auch in Feuden- heim wurde eine Wärmestube eingerichtet, und z war in der Gaststätte„Goldener Hirsch“, Hauptstraße 39. Wir gratulieren! Friedrich Zepp, Mannheim- Nec!karau, Wilhelm-Wundt- Straße 11, vollendet das 65. Lebensjahr. Kätne Hering, Mannheim, Eichendorffstraße 19(früher Dammstraße), wird 75 Jahr alt. Goldene Hochzeit haben die Ehe- leute Eugen Simmendinger und Mina geb. Eglin, Mannheim-Neckarau, Germaniastraße 24. Kleine Koks an Land gezogen Binnenhafen wieder frei Die Zulfshrt aus dern Neckar zum Binnen- hafen ist wieder benutzbar. Nachdem die drei Eisenbahnwagen, die die Bundesbahn ins Wasser plumpsen ließ, schon am Sonntag wieder an Land gezogen waren, sind jetzt auch der Roks und die Schmiedekohlen, die mit hineingefallen waren, wieder ausgebag- gert. Dabei wurden auch noch Wagenpuffer gefunden. Ein Taucher hat inzwischen Nach- schau gehalten, mit einer Kette wurde der Grund durchgekämmt und dann der Schiffs- verkehr wieder freigegeben. Mac Chormusik mit Niveau im San dhöfer„Morgenstern“ Auf beachtlicher Höhe stand das zum 70jährigen Bestehen des Gesangvereins „Sängerbund-Sängerlust“ im„Morgenstern- Saal“ veranstaltete Jubiläumskonzert. Chor- meister Valentin Seib gebührt das Verdienst einer geschickten Programmgestaltung aus alten und neuen Chor werken und einer sau- beren Einstudierung. Besonderen Beifall er- hielt der Eingangschor„Ewigkeit“ von P. Zoll, in dem der mächtige Chor seinen Reich- tum an Klangfülle unter Beweis stellte. Der zweite Teil des Konzertes war Opernchören Aus dem Reinerlös des großen Spiels im Eisstadion: Achtzig Basketbälle und-körbe für den Schulsport Oberst Rodgers übergab gestern Sportgeräte im Wert von 1800 DM im Mannheimer Stadtschulamt Gestern vormittag wurde im Mannheimer Stadtschulamt der Schlußpunkt unter die „große Schau“ gesetzt, die am 19. September über die Mannheimer Eisstadionfläche ge- gangen war. Man erinnert sich: Ueber- raschend guter Besuch beim Internationalen Basketballmatch zwischen US-Armee-Meister und Süddeutscher Auswahl sowie viel Be- geisterung um das Rahmenprogramm mit Schüler vorspielen, US-Army-Musikband und kabarettistischem Exerzierteam. „Reinerlös für den Schulsport!“, hatte damals auf den Plakaten dieser deutsch- amerikanischen Freundschaftsveranstaltung gestanden. Gestern morgen schleppten fünf Soldaten aus den Coleman-Barracks diesen „Reinerlös“ in Form von 80 Basketbällen und 20 Körben Ringe und Netze) ins Stadtschul- amt in Qu 7. Dort warteten schon die Schul- vertreter, nicht, weil sie es nicht abwarten konnten, sondern weil die Amerikaner dies- mal nicht so pünktlich waren wie am 19. Sep- tember. Sie hatten eine gute halbe Stunde „Verspätung drauf“. Grund: Fürsorglicher Coleman- Kommandeur Oberst Rodgers ließ, als er sah, daß es regnete, die kostbaren Bällchen in Säcke stopfen und von einem offenen in ein geschlossenes Armeefahrzeug umladen:„Damit sie nicht naß werden.“ Das war dann ein lustiges Bild, als die der Gabe harrenden Gäste nebst Presse- leuten halfen, mit Scheren und Zangen die Drahtverschnürungen der Säcke aufzuzwicken und den Gabentisch aufzubauen. Schließlich war es soweit und alles stand in Positur: Idealist Oberst Rodgers, flankiert von seinen Vor der Kamera: Ballet an der Stange Zweiter Drehtag des Oertel-Films über das Nationaltheater Zweiter Drehtag für den Kulturfilm:„Ab- bau der Dekorationen vom Vorabend, dazu sechs Damen Ballett(Guttmann). Außenauf- nahmen von Dekorations-Transport mit Transportwagen in der Straße zwischen K 1 und K 2. Frau Granget: Total-Aufnahmen der Vorsprech- Szenen. Dekorations-Aufbau auf der Bühne, Aufnahmen in Garderoben (dazu sechs Chordamen und die Herren XYZ). Auftritts-Szene in Kostümen(Ariadne), Ende der Aufnahmen 19 Uhr.“ So lautete in verkürzter Form der Ar- beitszettel des zweiten Drehtages in der Schauburg. Regisseur und Kameramann Curt Oertel, lebhaft assistiert vom Dreh- buchautor Dr. Kurt-Joachim Fischer, hatte Wirklich alle Hände voll zu tun, um die dicht aufeinander folgenden Termine pünktlich einzuhalten.„Es ist eine Freude“, sagt Dr. Fischer begeistert,„mit Oertel zu arbeiten“. Am Vormittag hüpfen, sprangen, glitten und schwebten sechs Damen vom Ballett treppauf, treppab, wie es Regisseur Oertel verlangte. Es sind Ballett-Elevinnen, An- kängerinnen und fertige Tänzerinnen. Gegen 11 Uhr gingen die Ballettratten in ihren eng- anliegenden Trikots(schwarz) an die Stange im Trainingsraum. Das„Stangen-Exercise“ sollte von der Kamera eingefangen werden. Ballettmeisterin Ingeborg Guttmann, gerten- schlank gewachsen, gab halblaute Anweisun- gen. Die jungen Mädchen machten geduldig und freudig alles, was Regisseur Curt Oertel von ihnen erwartete. Und das war viel, denn er besteht auf Perfektion und gibt sich nicht zufrieden, bis auch das allerkleinste Detail stimmt.„Ich hätte der Nase kein Licht mehr gegeben“, empfahl er zum Beispiel dem Be- leuchter. Auch sein Bruder Franz beteiligt sich an der Ueberwachung der zahllosen technischen Einrichtungen für die kompli- zierte Filmarbeit. 5 Nachmittags, als die Chordamen in ihrer Garderobe gefilmt wurden, vertrieben sie sich die Zeit mit Futtern und Lesen. Eine aß Brezeln. Ihre Kollegin sagte daraufhin: „Jetzt kommt gleich der Inder herein.“ Die Geschichte mit unserem Inder und den Bre- zeln geht also auch im Theater um.) Den Chorherren dauerte es anscheinend zu lange; einer rief:„Was ist denn los? Die ‚ Künstler“ Warten hier oben!“ Und er raffte sein lang- Wallendes Gewand zusammen. Inzwischen hatten die Beleuchter alle Scheinwerfer ein- geschaltet. Plötzlich rief Dramaturg Dr. Drese: „Da schmort etwas!“ Und Rauch züngelte empor. Ein Blech isolierte dann schnell die schmorende Unterlage. Bei aller Genauigkeit und aller Strenge blieb immer noch Zeit für einige Späße. Pünktlich wurde auch der zweite Drehtag beendet. Die restlichen Dreharbeiten fallen in die zweite Hälfte des Januar, wenn das neue Haus eingeweiht ist. Dann sollen die beiden Premieren in aller Ruhe gedreht werden. H-e Chronik der großen Stadt und Arien gewidmet. Das Liedertafel-Orche- ster unter F. Hacker und Hans Röhling vom Nationaltheater vermittelten hochstehende Leistungen. Die Register-Arie aus Don Gio- Vanni fand beim Publikum besonderen An- klang. Die Ungarischen Tänze Nr. 5 und 6 von Johannes Brahms und Zigeunerbaron- Klängen beendeten das weitgespanate Pro- gramm. Die Veranstaltung war ein wür- diger Mittelpunkt des Gesangvereins-Jubi- läums in Sandhofen. 0 Der grüne Eichbaum mit neuem altem Stamm(-haus) An diesem Wochenende soll das Stamm- Haus der Eichbaum-Brauerei in P 5, 9 wie- dereröffnet werden. An dieser Stelle wurde die älteste Brauerei der Stadt gegründet. Zwar wurde schon in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts der Brauereibetrieb auf das fünfte Sandgewann jenseits des Neckars, an der heutigen Käfertaler Straße, verlegt, jedoch blieb die alte Braustätte als Eichbaum- Stammhaus erhalten. Es wurde das traditionelle Heim für die„Liederhalle“ und die„Fröhlich Pfalz“. Die modernisierte Gaststätte, die Säle und Gesellschaftsräume im zweiten Stock, werden von der Familie Koch(rüher in den Gaststätten, Rennwiese“ und„TSV 1846“ gastronomisch betreut. Mac Straßenbahner feierten mit Sang und Klang Straßenbahner sind Leute mit wenig Freizeit. Trotzdem fanden sich zu einem vom Straßenbahner Gesangverein Mann- heim-Ludwigshafen im Volkshaus Neckarau veranstalteten Liederabend Mitglieder und Freunde in großer Zahl ein. Im Mittelpunkt der gesanglichen Darbietungen stand der von Hermann Kuch mit Feingefühl geleitete Straßenbahnerchor, der nicht nur gute Stim- men aufzuweisen hat, sondern auch eine straffe Disziplin offenbarte. Kuch berück- sichtigte in der Vortragsfolge Chöre von B. Sendt, Q. Rische, Fr. Biebl, M. Ruland, F. Binder und K. Lissmarm. Als Solist war Her- mann Stellter Bariton) gewonnen worden, der Lieder von Brahms und Mendelssohn vortrug. Höhepunkt war die Ehrung lang- jahriger aktiver Sänger. Vorstandsmitglied Karl Holl unterstrich den Wert des Liedes und überreichte August Friedmann für 50- jährige Treue die traditionelle BSB-Aus- zeichnung, während 24 andere Sänger für 25 Jahre Aktivität gleichfalls ausgezeichnet wurden. Im weiteren Verlauf des Abends gab es unter der lustigen Regie von Walter Pott ein Preis-Quiz. Die Straßenbahner- kapelle wartete mit flotten Weisen auf. kr deutschen Veranstaltungsorganisatoren, zwei Mannheimer Journalisten; und drum herum Stadtoberschulrat Dr. W. Kamm, seine Fach- berater für Leibesübungen Rektor F. Schuler und Konrektorin Ida Knupfer, Oberstudien- direktor A. Jülg(Tulla- Gymnasium), Studien- rat Georg Biehlig(Karl-Friedrich-Gymna- sium), Studienrat Dr. Willi Schubert Lessing- Gymnasium) und Oberschullehrer J. Mußler (Moll- Gymnasium). Das waren die Schulver- treter, die das„hochherzige Geschenk“, wie es Direktor Jülg später nannte, bekamen. Er sei glücklich, die Bälle und Basketball- körbe bringen zu können, sagte Colonel Rod- gers; sie seien eine Gabe, die helfe, die kör- perliche Ertüchtigung der Jugend zu fördern; gleichzeitig seien sie Ausdruck der deutsch- amerikanischen Freundschaft. In die Dankes- worte für alle bedachten Schulen flocht Direktor Jülg ein, daß Basketball in Mann- heim bereits einen fruchtbaren Boden ge- kunden habe. An seiner Schule wurde schon ein Turnier gespielt, an dem sich Mannschaf- ten von drei höheren Schulen und einer US-High- School beteiligten. Ueber die sport- liche Seite des Treffens hinaus ergaben sich erfreulicherweise auch freundschaftliche Kon- takte zwischen den jungen Menschen. Die deutschen Jungen waren schon in Käfertal bei ihren amerikanischen Freunden zu Gast. World-Basketball-Magazine-Herausgeber Babies ergänzte die Fülle erfreulicher Nach- richten: Ein zweitägiger Kursus für Turn- lehrer(50 Teilnehmer), war recht erfolgreich. 20 Schulen werden zur Zeit bereits von ver- schiedenen Kompanien, ihren guten Spielern und Trainern in Basketball betreut. * Die 1800 DM Reinerlös aus der Veranstal- tung, die für den Kauf der 80 Bälle nebst Ringen und Netzen zur Verfügung standen, vereinnahmten deutsche Sportartikel-Firmen in Hamburg und München.„Weil die billiger waren als unsere Firmen drüben in USA“, erläuterte Oberst Rodgers trocken. Kloth Augen- und Ohrenschmaus mit Osterwald und Gloria Als Hazy Osterwald zum Abschluß des Hoffmeister-Abends„Mit Musik geht alles besser“ im Musensaal in voller Lautstärke mit seinen fünf Mannen zu blasen begann, hielten sich einige Damen in der ersten Reihe die Ohren zu, nicht weil es nicht gut gewesen wäre, sondern weil Osterwalds Musik laut ist. Wer Hazy kennt, muß ihn auch schätzen, denn wenn sein„Sextet“ auf „Schau“ macht, bleibt kein Auge trocken und kein Mundwinkel gerade. Man muß lachen über die verrückten Einfälle dieser musikalischen Clownerien. Daß Hazy und seine Musiker ihre Instrumente meisterlich beherrschen, hat sich herumgesprochen. Glänzender Auftritt und Klamauk in for- tissimo. Manchmal natürlich wäre etwas weniger mehr gewesen. i Franz Eder heißt die Kanone, die bereits zum x-ten Male in Mannheim ihren weane- rischen Charme produziert. Mit Erfolg! Kurt Engel, seit Jahren„marimbaphonisch“ tätig, entfaltete viel Kraft und Talent. Seine Klöppel standen nie still. Gut aufgelegt zeigte sich Udo Jürgens, dessen Karriere gerade beginnt. Evi Kent sang nach ihm einige hübsche Lieder. Die butterweiche Art, Schlager zu singen, vertrat Jimmy Makulis mit Verve und Routine. Beste unter den Ge- sangsstars: Lyndia Gloria. Sie kann ohne weiteres aufs Mikrophon verzichten. Soviel mimisches Feuerwerk sie entfacht und so- viel sie dazu herzerfrischend parodiert, tanzt und sich verrenkt, es ist eine wahre Augen- weide und dazu ein Ohrenschmaus. H-e Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein farbiger Katalog„Weihnachts- freude in jedes Haus“ der Firma Anker, Mannheim, Am Paradeplatz, bei. etwas Gutes der Firma n, H, 15 * 5 0 WA IL OO FE 4A 58 T 08 1 4 0 18 A 17 0 1400 4 u 1 0 8 28 N N a 0 1 ee n 2 150 . 00 4 N N Oed cone, K L. IPP E RS CHIFF 18 5 3 Die schnellsten Pakelsegler, Vorlaufer der Klipper, brauchten zur Uberfahrt Hamburg- Nero Vorſc noch volle sechs Wochen Der Ruf der As To R, dieser Cigarette im Köõnigsformał, herulit auf dem edlen Aroma und der uberlegenen Güte der Tabalmischung. Die As ro ist leicht, doch voller Aroma: inren vollkommenen Genuß sichert das schützende Mundstũck aus Naturkork. Die As To repräsentiert edite Raudikultur. Aue Null vi. ddr, Heul, IM KUNICS FORMAT Mr KORKMUNDSTUCR H A M B R N Seite 8 MORGEN U 0 dyitte Sitber./ ſedaltte u, Deutschland Gisela Köhler Zweite im 80-m- Hürdenlauf/ Dassk gewann vier Goldmedaillen Die Olympiasiegerin von Helsinki, die 31 jährige Australierin Shirley Strickland, holte die zweite Goldmedaille für ihr Land in souveräner Manier und verteidigte ihren olypischen Titel erfolgreich. Gisela Köhler kämpfte verbissen über die ganze Strecke und war auch zeitweise gleichauf mit der Siegerin, konnte sie jedoch zum Schluß Nicht gefährden und kam in 10,9 Sek. durchs Ziel. Eine bronzene Medaille fiel wieder an Au- stralien durch Norma Thrower, die mit 11,0 Sek. gestoppt wurde. Vier Goldene für Russen Bei dem sich täglich wiederholenden Ringen um die Goldmedaillen des Tages war die Sowjetunion am Mittwoch doppelt so er- folgreich wie die sieggewohnten Amerikaner. Vier Goldene holten die russischen Sportler: durch Wladimir Kuz über 5000 Meter, durch Inessa Jaunseme im Speerwerfen der Frauen, durch Leonid Spirin im 20-Km-Gehen und durch ihre Mannschaft im modernen Fünf- kampf. Die Vertreter der USA begnügten Sich diesmal mit der Goldenen über 110 Meter Hürden durch Lee Calhoun und im Kugel- stozßen der Männer durch Weltrekordler Parry O Brien. An den Goldmedaillen des Tages waren sonst außer Australien(80 m Hürden) nur noch Schweden in der Einzel- wertung des modernen Fünfkampfes durch den Olympiasieger von Helsinki, Lars Hall, beteiligt. 110-m-Hürden-Triumph der USA Wetter Entscheidung des 110-m-Hürdenlaufes ein- gefunden hatten, wußten sie vor dem Start- schuß, daß der Sieger nur ein Amerikaner sein würde. Auch die beiden nächsten Plätze Waren an die USA so gut wie vergeben, nur die Reihenfolge war ungewiß. Nach gelunge- nem Start preschte Lee Calhoun vor und wurde, da er von dem stark nachsetzenden e ALS WAHRER MEISTER im Kugelstoßen erwies sich Parry O'Brien, der mit 18,75 m seinen Rekord aus Helsinki um 1,16 m über- traf und sich unangefochten die Goldmedaille sicherte. dpa-Bild 8 Das Programm für Donnerstag 8. Uhr: Basketball 8.30 Uhr: Fechten Degen Mannschaft und Damen-Florett Einzel) 10 Uhr: Leichtathletik: 100 m Zehn- kampf, Weitsprung Zehnkampf 10 Uhr: Hockey(Gruppenspiele) 10 Uhr: Ringen(Freistil) 12 Uhr: Segeln 13.30 Uhr: Basketball(Vorschlußrunde) 14 Uhr: Boxen(Zwischenrunde) 14 Uhr: Schwimmen: 100 m Kraul Her- ren(Vorläufe), 200 m Brust Damen (Vorläufe), Wasserball 5 14 Uhr: Fechten Degen Mannschaft und Damenflorett Einzel) f 14.15 Uhr: Leichtathletik: Kugelstoßen Zehnkampf, 400 m(Vorentscheidung), 200 m Frauen(Vorläufe), Hochsprung Zehnkampf, 3000 m Hindernis(End- lauf), 1500 m(Vorläufe), 400 m(End- lauf), 200 m Frauen(Zwischenläufe), 400 m Zehnkampf 16.30 Uhr: Fußball(Zwischenrunden- spiel) g 19 Uhr: Fechten Degen Mannschaft und Damen-Florett Einzel) 19 Uhr: Ringen(Freistil) 19.30 Uhr: Boxen(Zwischenrunde) 19.30 Uhr: Schwimmen: 100 m Kraul Da- men(Vorläufe), 200 m Brust Damen (Zwischenläufe), 100 m Kraul Herren (Zwischenläufe), Wasserball 20 Uhr: Basketball(Vorschlußrunde) . 2 zwei zehntel Sekunden schneller als der far- medaille in 13:50, (14:03, und Albert Thomas(Englafid) mit der Olympischen Spiele, bei der deutsche 1 Unbeschreibliche Freude herrachte am Mittwoch, dem fünften Wettkampftag Sie War der vielfachen Meisterin, Gisela Köhler(Ostberlin), zu verdanken. Die 24 jährige techſische Rechnerin lieferte im Endlauf über 80 Meter Hürden der alten und neuen Oils mpiasiegerin Shirte Strickland(Australien) ein prächtiges Rennen und kam hinter der in neuer olympischer Rekordzeit von 10,7 Sek. siegenden Australierin auf den zweiten Platz.— Man ist fast versucht zu sagen, in schöner Gleichmäßigkeit holte sich Deutschland in dieser Woche silberne Medaillen, denn nach Christa Stubnick(Ostberlin) am Montag über 100 Meter und dem Wiesbaden- Biebricher Zweier mit Steuermann im Rudern am Dienstag klappte es am Mittwoch für Gisela Köhler über 80 Meter Hürden, nachdem unsere Weltrekordlerin Zenta Gastl München) das Finale nicht erreicht hatte. n Kolonie über die dritte Silbermedaille. Weltrekordler Jack Davis nicht mehr geholt Würde, Olyplasleger in neuer olympischer Rekordzeit vo 13,5 Sek. vor seinem Lands- mann, der um Brüsthreite zurück mit der leichen Zeit gestoppt wurde., Beide waren bige Olympiasieger von Helsinki, Harrison Dillard. Die Bromemedaille ließ sich Joel Shankle(US) in 14,1 micht entgehen, so dag es hier zum] vierten Dreiertriumph für Amerika kam. Der emzige deutsche Vertre- ter im Rennen, der 19 jährige Primaner Mar- tin Lauer(Köln), sicherte sich den vierten Platz in 14,7 Sek. und war damit bester Europaer. Der Kölner war seelenruhig am Start und hielt im Endkampf Lorger und Stoljarow, die sich verzweifelt bemühten, inn abzufangen. Lauer klagte nach dem Ren- men über seine Zerrung im linken Fuß, geht jedoch zuversichtlich in den heute be- Sinnenden Zehnkampf. Als sich die 100 000 Zuschauer bei trübem 0 a eee im Melbourner Hauptstadion zur Doppelsieger Ruz Den zweiten Doppelsieg in Melbourne holte sich Wladimir Kuz im Endlauf über 5000 m, nachdem er schon über 10 000 m gesiegt hatte. Das gleiche Kunststück Hatte vor ihm der Amerikaner Bobby Morrow über 100 und 200 m vollbracht.- Der blonde Marineoffizier lief ein überlegenes Rennen und kam in neuer olympischer Rekordzeit von 13:39,6 Min. ans Ziel— eine Zeit, die um 27 Sekunden besser war als der alte Re- kord von Emil Zatopek(CSR) aus Helsinki und nur um 2,8 Seck. über dem Weltrekdrd von Gordon Pirie(England) lag. Pirie sicherte zwar seinem Land die zweite Silber- und brachte auch seinen otsgn am Fahr e und gab Ab, Während sich hinter ifm Positionskämpfe um die Medaillen und nächsten Plätze ab- spielten. Auch der Ungar Milos Szabo Nach den Erfahrungen von Melbourne: Start sing der Russe in Führung sie während des ganzen Rennens nicht mehr 14:04,8 Min. bleiben noch unter dem alten olympischen Rekord Zatopeks. Der einzige deutsche Vertreter im Felde, Herbert Schade (Solingen), hatte bei dieser Gegnerschaft nie eine ernsthafte Chance und blieb in 14:31,8 Min. Vorletzter hinter Chris Chataway(Eng- Land). Wie erwartet: Parry O'Brien Der amerikanische Weltrekordmann im Kugelstoßen, Parry O'Brien, entführte die Goldmedaille in seiner Spezialübung, die ihm vorher übereinstimmend von allen Ex- perten zuerkannt worden war, überaus sicher mit einer neuen olympischen Rekordleistung von 18.57 Metern über den großen Teich. O'Brien, der den Weltrekord mit 19.25 Meter hält und in Helsinki Olympiasieger mit 17.41 Meter wurde, ließ zu keiner Zeit Zweifel an seinem Erfolg und verwies seinen Lands- mam Bill Nieder mit 18.18 Meter auf den zweiten Platz. Für viele überraschend kam clie Bronzemedaille des Tschechen Jiri Skobla mit 17,67 Meter, da man erwartet hatte, daß der Europarekordler(17.76 Meter) erst hinter dem dritten Amerikaner Ken Bantum landen Würde. Bantum erreichte jedoch nicht seine gewohnte 18-Meter-Form und wurde mit 17,47 Meter Vierte.— Der deutsche Rekord- mann Karl- Heinz Wegmann Oortmund) kämpfte auf verlorenem Posten, belegte aber einen unter diesen Verhältnissen sehr be- achtlichen siebenten Platz mit 16.63 Meter. UdSSR im 20-km-Gehen Pür die Sowjetunion gab es zum ersten- mal in Melbourne einen dreifachen Medail- blieb. Erster Olym- ens zum erstenmal in Melbourne ausgetragen— wurde Leonid Spirin in 1:31:27.0 Std. und stellte damit auch eine neue olympische Marke auf, da noch kein Rekord geführt wird. Silber und Bronze gingen an Antanas Mikenas in 1:32:03.0 Std. und an Bruno Junk in 1:32:12.0 Std. Mit Ab- Disziplin— sie wurde Schlosser Wolfgang Behrendt ist nach seinem stand dahinter kamen der Veteran John Lijunggren(Schweden), Stanley Vickers Eng- land) und Donald Keane(Australien) auf den vierten bis sechsten Platz. Vier der 21 Teil- nehmer gaben unterwegs auf, darunter auch der deutsche Rekordhalter Dieter Lindner (Weißenfels), dessen Bestleistung bei 1:31:58. Stunden steht. Lindner mußte das Rennen Wegen Muskelkrämpfen und Atembeschwer- den aufstecken. Gold und Bronze für UdSSR Bei den Speerwerferinnen holte die Rus- sin Inessa Jaunseme die vierte Goldmedaille des Tages für Rußland. Mit einem Wurf von 53.86 m stellte die aus Riga stammende Olympiasiegerin einen neuen olympischen Rekord auf— den alten hielt Dana Zatope- kova mit 50.47 m. Ihr Erfolg und die Tat- sache, daß die deutsch-stämmige Chilenin Marlene Ahrens die Silbermedaille mit 50.38 m errang, kam für die meisten un- erwartet. Die Weltrekordlerin Konjajewa (55.48 m) mußte sich um 10 em der Chilenin beugen und wurde nur Dritte mit 50.28 m. Auch für die Olympiasiegerin aus Helsinki, Dana Zatopekova, wurde es zur bitteren Tatsache, daß ihre Hochform aus dieser Zeit vorüber ist, denn sie kam nicht einmal mehr über 50 m und wurde mit 49,83 m Vierte. Die beiden deutschen Vertreterinnen, die deutsche Meisterin und Rekordhalterin Almuth Brömmel München) und die DDR- Meisterin Erika Raue aus Leipzig, kamen nicht recht in Schwung und bliében mit 45.87 m und 44.67 m weit zurück. Schwede gewann modernen Fünfkampf Als erster moderner Fünfkämpfer wie- derholte der Schwede Lars Hall seinen Olympiasieg aus Helsinki und brachte sei- dem Land in der k:nzelwertung eine weitere Goldmedaille heim. Mit 4833 Punkten siegte Hall, der nach den ersten Uebungen Vierter war und am Dienstag nach dem Schwimmen die Führung übernommen hatte, am Schluß tag durch einen 8. Platz im Geländelauf, der für den Gesamtsieg reichte. Ir, der Mannschaftswertung brachte Gie Sowaqetunion die erste Goldmedaille des Tages— der Wettbewerb war als erster be- endet— mit 13 645,5 Punkten an sich vor der Mannschaft der USA mit 13 40 und der Finnlends mit 13 185,5 Punkten, die Silber und Bronze mitnahmen. Vier von acht deutschen Boxern ausgeschieden— aber: Donnerstag, 29. Nove 5* m der 1956 Nr. 92 A Die Siegerliste 80-Meter-Hürden: Gold: Strickland(Australl 5 en Silber: Köhler Wentslandp 1275 Bronze: Thrower(Australien) 10 4 10 el 110-Meter-Hürden: Gold: Calhoun(8A) 13 suber: Davis(US) 11 Bronze: Shankle(USA) 1 55 5 Se 5000-Meter-Lauf: Gold: Kuz(Udss R) l 13: Siber: Pirie England) W Bronze: Ibbotson England) slam 20-Kilometer-Gehen: Gold: Spirin(CassR) 1731278 Silber: Mikenas(Udssg) 11 Bronze: Jounk(UVassR) W Kugelstoßen(Männer): Gold: O'Brien(Us) 1857 Silber: Neider(USA) 11 Bronze: Skobla(CSR) n Speerwurf Frauen): Gold: Jaunseme(Udssk) 59,86 m iwer: Ahrens(Chile) dan Bronze: Konjajewa(UdssR) 30,28 m Moderner Fünfkampf: Einzelwertung Gold: Hall(Schweden 4 833 Punkte Silber: Mannenen Finnl.) 4774 Punke e Bronze: Korhonen Finnland) 4 730 Punkte (Mannschafts wertung) Gold: UdssR 13 690,5 Punkte Silber: USA 13 482 Punkte Bronze: Finnland 13 185,5 Punkte 5— ehrendi halt H⁰ν,eune schon in de- Jasche Im Viertelfinale des Boxturniers erlitt Kienast seine schwerste Niederlage Das Tagesergebnis des olympischen Box- turniers wurde am Mittwoch im Lager der deutschen Boxer mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtet. Während sich der Sowjietzonenmeister im Bantam- gewicht, Wolfgang Behrendt(Ostberlin) mit einem prächtigen Punktsieg über den Eng- länder Owen Reilly den Weg ins Semifinale erkämpfte, zeigte sich der deutsche Meister im Halbmittelgewicht, Ulrich Kienast(Wit- ten), seinem Viertelflnale-Gegner John Me Cormack(Großbritannien) in keine Phase des Kampfes gewachsen. 14„„ Dem 20jährigen Ostberliner Maschinen- Sieg über Owen Reilly zumindest eine Bronzemedaille sicher, die beiden Unterle- genen im Semifinale zuerkannt wird, um ihnen den Kampf um den dritten Platz zu ersparen. Der farbige Engländer war sehr versiert, aber Behrendt war der einwandfrei Siöcke tür Hluslese nach amerikanischem Vorbild „Kein Grund, von Enttäuschungen zu reden“/ Maria Sander Sudermedaillen und letzte Plätze, Hoff- nungen und Enttäuschungen können den immer jovialen Chef der deutschen Mission, Gerhard Stöck, nicht aus der Fassung brin- gen. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie rauh die olympische Luft ist. Gerhard Stöck hat auch nicht erwartet, daß die deutsche Mannschaft Bäume ausreißen würde, Der in vielen Kämpfen erprobte Aktive ist vielmehr der Meinung, daß man von Enttäuschungen in Melbourne in der Heimat gar nicht reden dürfe. 1 3 5 5 „Im Olympia-Stadion ist immer noch der Mensch das Entscheidende. Seine kämpferi- schen Qualitäten und eine gewisse Wursch- tigkeit, die aus der inneren Sicherheit ent- springt, versetzt ihn in die Lage, das Beste zu geben“ meint der Führer der deutschen Olympiamannschaft. Selbst ein Länderkampf ist keine mit olympischen Spielen auch nur annähernd vergleichbare Prüfung. In den Ländertreffen kennen sich die Gegner durch- weg schon oder sie brauchen sich nur auf wenige Rivalen einzustellen. Bei den olym- pischen Spielen birgt aber hereits jeder Vor- lauf die Gefahr des Ueberraschungsmoments. Das Zögern einer Zehntelsekunde im 800- m- Lauf kann schon verhängnisvell,sein. Welche, Speerwerfer trainieren schon gegen Wind und welche Diskuswerfer mit dem Wind im Rücken. Plötzlich aber werden sie im Olym- pia-Stadion in der entscheidenden Minute rer Laufbahn dazu gezwungen.„Glück braucht man und eine Courage, die nur ein ganzer Rerl aufbringen kanfi. Das olympi- sche Klima läßt keinen Platz für Mimosen“, sagte Gerhard Stöck bei einer Rückschau der bisherigen Eindrücke während Seines Auf- enthalts in Melbourne, Nach den in Melbourne gèwonnenen Er- kenntnissen sieht Stöck für die zukünftigen deutschen Mannschaften eine gute Möglich- keitz sie in einem Auslesever fahren zu härten, wie das bei den Amerikanern üblich ist. Nach seiner Meinung hat jeder Athlet an einem Stichtag sein bestes zu geben. Wer zu- vor Weltrekorde lief und an diesem Tage versagt, gehört nicht in eine Auswahl- mannschaft. Bei solcher Maßnahme gibt es auch keinen Kuhhandel hinter den Kulissen, wie er in Deutschland und in anderen Län- dern üblich ist. Von dieser Sichtungsmethode Iassen sich die Amerikaner jedenfalls nicht abbringen. Wie sich an den Goldmedaillen der Amerikaner, die im olympischen Kampf vielfach ihre Bestleistungen übertrafen, er- messen läßt, wissen sie nur zu genau, warum sie bei ihrem harten Ausleseverfahren bleiben, Nach Stöcks Ansicht kann jedoch von einem Versagen Deutschlands keine Rede sein. Er wies darauf hin, um wieviel schlech- ter zum Beispiel die Skandinavier daständen. Je nördlicher die Länder lägen, desto schwe- rer sei die Eingewöhnung in den Melbourner Frühling gewesen.„Die Saison war einfach zu lang, und jeder hatte nicht die Geschick- lichkeit, sich in Bestform über den Herbst in der Frauen-Staffel bis zum deutschen Frühwinter hinweg zuretten. Jetzt kann man auch erst ermessen, mit welchen Nachteilen die Australier, Süd- afrikaner und Südamerikaner behaftet waren, als sie zu den Olympischen Spielen nach Europa und Nordamerika fahren mußten“. Das Rätselraten um die Aufstellung der drei deutschen Staffeln ist nun endlich be- endet. Die 4x 100-m-Frauenstaffel wird in der Aufstellung Sander Stubnick Köhler Meier laufen. Die Sprinterstaffel der Männer geht in der Besetzung Knörzer Pohl Füt- terer- Germar ins olympische Rennen, und die 4x 40O-m- Staffel läuft mit Kühl- Pörschke Oberste und Haas. Die Reihenfolge soll nach taktischen Gesichtspunkten jeweils erst am Starttag selbst entschieden werden. DEUTSCHLANDS ZWEIER M. ST. belegte bei den olympischen Ruderwetkkümpfen den zweiten Platz hinter Amerika und gewann damit die Silbermedaille. Hier nehmen Borkowski, der 14 jährige Steuermann, Arndt und von Groddeck gerade ihre Medaillen entgegen. dpa-Bild bessere Mann im Rüng. Er griff ständig an, kam häufig mit rechten Geraden zum Kinn seines Gegners durch und sammelte auch mit rechten Konterschlägen fleißig Punkte. In der Mitte der letzten Runde erschütterte er Reilly aus dem Clinch heraus mit einer blitzschnel- len Kombination, von deren Folgen sich det Engländer nicht mehr erholte. Das Publi- kum nahm die Entscheidung mit starkem Beifall auf. Der Wittener Halbmittelgewichtler Kien- ast erlitt dagegen im Kampf gegen Mecor- mack(Großbritannien) die bisher schwerste Niederlage seiner Laufbahn, Schon in der ersten Runde wurde er mehrmals von dem Rechtsausleger hart am Kopf getroffen und blutete bald aus Mund und Nase. Kienast setzte sich mit wilden Schlägen zur Wehr, kam auch mehrmals durch, aber der Eng- länder war treffsicherer und entschied die Runde hoch für sich. Im zweiten Durchgang Sing der Wittener nach einer harten Rechten bis acht auf die Bretter, stellte sich seinem Gegner jedoch wieder zu einem wilden Schlagabtausch Fuß bei Fuß, wurde nochmal hart rechts und links getroffen und war ste- hend groggy. Der Ringrichter zählte bis neun, dann rettete der Gong. Als Kienast gleich 20 Beginn der dritten Runde eine knallharte Rechte am Kinn einfing und taumelnd Boden gimg, wurde der ungleiche Kampf ab- gebrochen. ö Jugoslawien im Semifinale des olympischen Fußballturniers Beim olympischen Fußballturnier über- fuhr, der Silber-Medaillengewinner on Helsinki, am Mittwoch, im Viertelfinale de Mannschaft der Vereinigten Staaten m 9:1(5:1) Toren. Nur einige glänzende Fer. den ihres Torhüters und ihr unbändiger Kampfgeist bewahrte die amerikanische Mannschaft vor einer Niederlage in doppel ter Höhe. Die Jugoslawen brachten duch Musterkombinationen ihres glänzenden Stil mes die amerikanische Hintermannschel völlig durcheinander. Jugoslawien, der 1 aussichtliche Gegner Rußlands im Endspte erreichte durch diesen Erfolg bereite dt Vorschlußrunde des olympischen Fubbal turniers. Wasserballsſeg über Singapur Beim Wasserballturnier, das am Mittwoch begann, kam Deutschland nach einer 20. Halbzeitführung zu einem 5˙1-Erfolg 10 Singapur. Deutschland spielt in der Gruppe der neben Singapur noch Italien angehört. In der Gruppe A spielen Jugoslawien Rußland, Rumänien und Austreten, 1 Gruppe B Ungarn, Amerika und Engęlan 1. den einzelnen Gruppen spielt jede 1 schaft gegen jede. Die zwel besten 1110 Gruppe kommen in die Schluß runde. 1% jedes gewonnene Spiel gibt es zwel 115„ ein Unentschieden bringt einen Punk 105 Punktgleichheit entscheidet das bessere“??? verhältnis. Weitere Ergebnisse: Gruppe A: Hu. gegen Australien 4.2(2. 1), Jugoslawien? Sowjetunion 3:2. 1 U Wiederum zweistellig für Indie Diesmal 16:0-Sieg im Hockeyturnier Beim Hockeyturnler überrannte 1 der Goldmedaillengewinner der letzten ver. Olympischen Spiele, am Mittwoch 1 einigten Staaten mit 16˙0(8:0) und 21 bb damit die höchste e in den herigen Spielen des Turniers. In 2 0 weiteren Spiel der cm war Singapur über Afghanistan m bent erfolgreich.— In der Gruppe 8 1 Halb- sich Malaya und Kenia nach einer 8 ö zeitführung Kenias unentschieden 141. mänien gen Vr. 277 — 50 Vert samt der St; fäten 2 denen gennw rennsp. ſielme! gehen ches S der 2 geimer Portlie Stadtv. Nac Wortla Die heim, 2 er hab ſemben gabe dd an den protest Nick sonder. überha iür die an die den S Sporty licht v Wir plante bewilli Sportp bundes gesehe beit au berges Stadtv Phönis Der Stadty Mit Sport gester! Freun den R (1.1, 0 „Freu Treffe. überat ie er dufkre und v der M Oeffer einen gegen Schrär komm Heims einige dem S 121 Dritte das Ge Tor b einzel weitre gekähn Gedrä den) nicht! Warge baren Sch nen, Verla schaft MER hatte, gen 2 1000 keinen schule Ka Erste Klasse stiegs verhe 18 18 warn scheir weser Spiele Rund 80 le Cäste men. Birke werd. Punk in N. dies. dürft runde errin Prog! mit Groß maue Leist Bastie Nach Schwy, Chan die 8 eben; die 1 Be 8e darf Hier Einh. ISV bon gez 10,9 Sek. 110 Sek. 18,5 Sek. 135 ek. 14% Sek. 13:39,6 Min. 13350,6 Miu. 13284 Mln, 131:27 Std. 1282103 Std. 1:82:12 Std. 18.57 m 18,18 m 1765 m 59,86 m 50, 38 m 50,28 m 833 Punkte 4 774 Punke 70 Punkte 80 90,5 Punkte 82 Punkte 85,5 Punkte . Tasche iederlage k ständig an, n zum Kinn elte auch mit unkte. In der erte er Reilly r blitzschnel⸗ gen sich der Das Publi- mit starkem ichtler Kien- gen Mecer. er schwere ſchon in der als Von dem etroffen und ase. Kienast n zur Wehr, er der Eng- entschied die n Durchgang ten Rechten sich seinem nem wilden rde nochmalz und war ste- alte bis neun, last gleich 2 e knallharte taumelnd u e Kampf ab- finale urniers urnier über- winner von ptelfinale die Staaten mit ende Pera- unbändiger merikanische e in doppel. achten durch Zenden Stil ermannschalt ien, der vot- im Endspie, bereits die en Fußball zingapur am Mittwoch n einer 20. Erfolg über ler Gruppe d angehört, Jugoslawien istralien, in England in jede Mann- besten jedel grunde. Tür wei Punkte, Punkt. Bei bessere Jol. V Rumänien awien gegel ür Indien turnier unte Indien letzten kunt ch die Jef md erreich in den bi- / Donnerstag, 29. November 1956 Seite 7 vr. 27 — Zwei Resolutionen an die Stadtverwaltung: ſporſketeis gell aus s fie kann das Verhält treter des Mannheimer Sportes haben Vertr it dem Sportkreis Mannheim en n 1 0 westaatverwaltung und allen Gemeinde- der Sta 1 Resolutionen zugehen lassen, in * ie Stadtverwaltung gebeten wird, das denen elende nicht mehr dem Pferde- port zur Verfügung zu stellen. Er 8011 br für die Erweiterung bereits be- e Vereinssportanlagen und den Bau. leer chwimmbades freigehalten werden. In des denen Resolution bitten die Mann- 3 Sportler darum, künftig bei allen aurlichen Planungen und Bauten von der Stadtverwaltung gehört 2u.. 5 Nachfolgend die beiden Resolutionen 1 line im badischen Sportbund, Kreis Mann- heim, zusammengefaßten Mannheimer Sport- naben in ihrer Versammlung am 12. N 0 ber 1956 beschlossen, gegen eine Rück- 50 des freiwerdenden Rennwiesengeländes 0 den Pferderennsport auf das schärfste zu notestieren. Nicht nur die Belange der Sportjugend, zondern des gesamten Mannheimer Sports berhaupt, dürkten als wichtigeres Argument für die Aufteilung des Rennwiesengeländes an die in sehr beengten Verhältnissen leben- den Sportvereine gelten. Die Mannheimer Sportvereine können auf dieses Verlangen nicht verzichten. 5 Wir wenden uns außerdem gegen die Be- lante Errichtung des vom Stadtrat bereits bewilligten Pflanzenschauhauses auf dem Sportplatzgelände des Mannheimer Turner- bundes„Germania“. Der als Baugrund vor- gesehene Platz war in jahrzehntelanger Ar- beit ausgebaut und nach dem Kriege Wieder- dergestellt worden. Der Sportkreis bittet die Stadtverwaltung, keinen zweiten„Fall MFC Phönix“ Zu schaffen!“ Der Sportkreis Mannheim richtet an die Stadtverwaltung die dringende Bitte, künf- Achtungserfolg des MERC: nis zwischen Sport und Stadt ersprießlicher werden? einne Neseroe heraus tig in allen entscheidenden Angelegenheiten des Sports sachlich und fachlich gehört zu werden. Die Vertreter der Mannheimer Vereine Wünschen, daß der Sportkreis auch bei Ge- ländeankäufen für sportliche Zwecke, Sport- Platzverlegungen und bei der Neuerrichtung von Sportstätten aller Art hinzugezogen und vor der Verwirklichung eines Projektes um seine Stellungnahme gefragt wird. Dieser Wunsch des Sportkreises soll in keiner Weise eine Einflußnahme des Sports auf reine Verwaltungs angelegenheiten be- Zwecken, sondern nur dazu beitragen, daß die berechtigten Wünsche des Mannheimer Sportes die entsprechende Berücksichtigung und Unterstützung bei allen Planungen finden. In einer Aussprache zwischen dem Sport- referenten der Stadt Mannheim, Bürgermei- ster Krause, den Vertretern des Sportkreises, der Sportvereine und der Sportpresse wurde betont, daß die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Sport enger gestaltet werden müsse. Die Vertreter des Sportes verlangten die gleiche Anzahl Sitze im Städtischen Ausschuß für Leibesübungen wie die Stadträte, damit eine bessere fachliche Behandlung aller Sportfragen ermöglicht Wird. Bisher wurde der Sportausschuß durch neun Stadträte und nur drei Vertreter des Sports repräsentiert. Bürgermeister Krause Will diese Wünsche der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat unterbreiten. Er wies je- doch darauf hin, daß neben dem bereits be- Willigten ersten Bauabschnitt zur Moderni- sierung des Stadions weitere Projekte wenig Aussicht auf Verwirklichung hätten, da die Finanzlage der Stadt stark angespannt sei. Aus diesem Grunde müsse auch der Bau einer Mehrzweckhalle vorläufig zurückge- Stellt werden. Lin Jußball-Nesullal im eisstadion Mannheimer ERC erzwang gegen Mit einem Resultat, wie es im Eishockey- Sport nicht allzu häufig vorkommt, endete gestern abend vor etwa 1000 Zuschauern das Freundschaftsspiel zwischen dem MERC und den Royal Canadian Air Force Flyers: 11 (44, 020, 00) unentschieden. Die Bezeichnung Freundschafts-“-Spiel wird dem Verlauf des Treffens allerdings nicht gerecht. Es war eine überaus harte Ausein andersetzung, genau pie eh und je, wenn die Flyers in Mannheim dukkreuzten und es hätte nicht viel gefehlt und wir hätten genau wie im Vorjahr, als der MERC ein Spiel unter Ausschluß der Oeffentlichkeit gegen die Kanadier bestritt, einen Abbruch erlebt. Die Leistung des MERC gegen diesen harten Gegner verdient uneinge- Schränkte Anerkennung und läßt für den kommenden Samstag beim ersten Punkte- Heimspiel gegen den VfL. Bad Nauheim einiges erwarten. Man scheint die Lehren aus dem Samstagspiel gezogen zu haben. 11 stand die Begegnung nach dem ersten Drittel, in dem der MERC im wesentlichen das Geschehen bestimmte und das kanadische Tor bestürmte, während sich die Flyers auf einzelne Durchbrüche beschränkten. Ihre weiträumigen Aktionen aber waren eminent gefährlich. Zwar hatte Lödermann aus einem Gedränge heraus den Führungstreffer für den MERC erzielt, doch der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten: Oatway bezwang Wargenau mit einem nicht gerade unhalt- baren Schuß. Schon der erste Spielabschnitt ließ erken- nen, daß diese Begegnung einen anderen Verlauf nehmen würde, als das Freund- schaftstreffen gegen Kaufbeuren, bei dem der MERC ein Meisterbeispiel dafür gegeben hatte, wie man es nicht machen soll. Die Fol- gen zeigten sich gestern abend: Nur knapp 1000 Besucher waren gekommen. Es sage nun keiner, daran sei die schlechte Witterung schuld gewesen. Es war nichts anderes als die Bei den Punktspielen der die Flyers ein 1:1- Unentschieden Folge einer maßlosen Enttäuschung; und gerade die Flyers wurden schon immer mit besonderer Spannung erwartet. Auch das zweite Drittel stand weitgehend im Zeichen des MERC. Aber so gut auch kom- biniert wurde, vor dem Tor fehlte der kon- zentrierte Schuß, der kaltblütige Vollstrecker, der aus Eoneckis Ideenreichtum Kapital schlagen konnte. Wundervoll hatte der Spie- lertrainer Mitte des zweiten Drittels Löder- mann eingesetzt, der stand frei vor dem Tor, schoß aber vorbei. Auf der Gegenseite holte sich Wagman bei Schüssen von Walker und Le Grand wiederholt Sonderbeifall und machte seinen Fehler, der zum Ausgleichs- treffer geführt hatte, wieder gut. Wird das letzte Drittel die Entscheidung bringen, wird es dem MERC gelingen, Re- vanche zu nehmen für die knappe Vorspiel- niederlage in Zweibrücken? Mit einem wütenden Endspurt begannen die Flyers den letzten Abschnitt. Aber jetzt lieferte der MERC eine Abwehrleistung, die alle Anerkennung verdient. Und mitten hin- ein in die Drangperiode der Gäste konterte der MERC. Eiskalt startete er die Gegen- angriffe, doch sie scheiterten ebenso wie die der Kanadier an der stabilen Abwehr. Immer mehr häuften sich die Unsportlichkeiten, kaum, daß die Strafbank einmal unbesetzt blieb. Ein Fehlpaß von Schneiders, der dazu führte, daß Oatway frei vor das MERC-Tor kam, schien die Entscheidung für die Flyers zu bringen, doch mit einer tollkühnen Parade klärte Wargenau die Situation. ES hagelte nur so Strafminuten. Bei einem Privatduell zwischen Konecki und Smith be- wies der Kanadier, daß er auch die edle Kunst des Boxens beherrscht, schon schien sich eine Massenschlacht anzubahnen, aber der energische Augsburger Schiedsrichter Neumaier brachte das Treffen doch noch über die Zeit. Es blieb beim 1:1. K. G. Handball-Verbandsklasse: lamp gegen den Abstieg im Vordergrund Erster Dezembersonntag bringt Lokalderby VfR— VfL im Herzogenriedpark Das Interesse in der Handballverbands- 1150 gilt diesmal in erster Linie den ab- dlessbedrohten Clubs, da die Spitzenreiter 180 dan mätzig leichte Spiele haben. Der 180 Rot empfängt auf eigener Anlage den 8 Oftersheim, der das Vorspiel 9:6 ge- 5 n. Daß auch in Rot ein Erfolg gelingt, e be da der TSV inzwischen Miele ich stärker geworden ist. Die Rasen- Bun 5 erwarten Neckarau, der in der ersten 50 1 13:6 die Oberhand behalten hatte. 64 eicht wie damals dürften jedoch die ste diesmal nicht zu beiden Punkten kom- Bekenatsbanmung wird die Begegnung TSV . ITV Edingen erwartet. Diesmal 8 die Bergsträßler kaum mit einer in Face begnügen. Leutershausen ist 9 5585 3 gefährdet, wenn es auch 8 kein 20:4 geben wird. Dagegen 15 die 18G Ketsch auch in der Rück- e klaren Sieg über Dossenheim 8811. Prckte er rkeklesse bringt wiederum volles mit A Die 98er aus Schriesheim können Groüsachge doppelten Punktgewinn über N sen ihre Spitzenposition unter- Lesstün Was die Elf zu einer besonderen astiert bers ornen Sollte. Sy Waldhof . Im Tabellenletzten 09 Weinheim. echwareen eindeutigen Erfolg der Blau- 8 ber die 62er kann man 09 keine die 5 In Sandhofen erwartet ebens 5 die SG Hohensachsen, die einen ie 10 15 Weren Stand haben dürfte, wie ee e bei 99 Seckenheim. Die art ma 8, 8% Uvesheim— 62 Weinheim Sechs 5 ofken bezeichnen. 12 50 5 bringt die Kreisklasse A. inheit Wenn Mannheimer Polizisten bei 5 nheim ein Erfolg elingen. 8 1636 hat in Sandhofen kaum ee Der Tabellenführer TSV Viernheim steht in Oberflockenbach vor einer sehr schwierigen Aufgabe, die er aber doch lösen sollte. ATB Heddesheim wird mit der TSG Rheinau keine allzu große Mühe haben; schwieriger ist schon das Unterfangen von 07 Seckenheim, in Schwetzingen beide Punkte zu holen. Ruch dem TV Friedrichsfeld wird an diesem Spiel- tag bei der Mannheimer SG nichts geschenkt Werden. Der TV Rheinau ist in der Staffel Nord der B-Klasse nicht gefährdet, geht es doch gegen die eigene Ib. Aussichtslos ist für die Post trotz des Platzvorteils die Begegnung mit dem Sc Pfingstberg. Gastsiege dürfen auf dem Waldhof, wo der TV die Germanen aus Neulußheim erwartet, und in Neckarau (gegen TB Reilingen) erwartet werden.— Die Südstaffel bringt die Begegnungen von MTG und Badenia Feudenheim mit den gegneri- schen Ib- Mannschaften. SV Wallstadt wird in Ladenburg einen schweren Stand haben und wohl den Platzherren die Punkte über- lassen müssen. Fortuna Schönau und TV Neckarhausen sollten Lützelsachsen Ib bzw. Sc Käfertal Ib sicher schlagen können. Die Frauen beenden mit dem kommenden Sonntag ihre Spiele auf dem Feld. Der PSV 1846 wird auch bei einem Sieg gegen Waldhof die Tabellenspitze noch nicht er- reichen, da die Spygg. Sandhofen durch FT Heidelberg nicht gefährdet ist. VfR Mann- heim sollte auch beim VfL Neckarau zum doppelten Punktgewinn kommen. Veberraschend klar für England 3:0 Sieg im Fußball-Länderspiel gegen Jugoslawien In einem Fußball-Länderspiel gewann England am Mittwoch in London über Jugo- slawien überraschend klar mit 3:0(I: 0) Toren. h NIN CxikV Eg 5 105⁵⁶ 8 N , . Der solide Hocrhut för olle Joge. Gon geföõttert. Mit eingefoßtem Rand. Mit Bondgarnierung oder schöner sportlicher Sornitur ue nf Der Hut aus feinem Schwedenleder ist wertvoll ausgestattet. Mit Band gorniert, ober ouch mit flotter Sportgornitur nor MANNHEIM. Am farodeplotz, Ecke Breite Stroßze in ständige Unterkünfte Seite 8 BUND ES-LANDER-SETTE Donnerstag, 29. November 1956/ Nr. 1 Es ist noch„alles drin“ Strenger oder milder Winter?/ Die ersten zehn Dezembertage verraten mehr Hamburg. Scherzhaft nannten wir den letzten Sommer einen„milden Winter“. Kühl, unfreundlich und ohne Sonnenstrahl hatte er sein Regiment angetreten. Sturm und Unwetter suchten nachher weite Teile des Bundesgebietes heim und richteten Mil- lionenschäden an. Es war der kälteste Som- mer in Norddeutschland seit 40 Jahren. Folgt nun ein„sommerlicher Winter“? Die Wet- ter-Sach verständigen wagen noch keine Prognose. Fast einen Monat früher als sonst beginnt in diesem Jahr die Ostsee im hohen Norden zu verreisen. Ist das ein Hinweis auf einen UM SCHAU IN BAD EN-WURTTIEMB ERG Zurück nach Bayern Kehl. 35 Ungarnflüchtlinge, 29 Männer und sechs Frauen, die in den letzten Tagen — wie wir bereits meldeten— in Kehl zurückgeblieben waren, weil sie mit ihren Transportzügen nicht die Reise nach Frank- reich fortsetzen wollten, haben gemeinsam die Fahrt in das bayrische Aufnahmelager Piding angetreten. Von dort aus werden sie in der Bundes- republik eingewiesen werden. Unter den Flüchtlingen befinden sich auch zwei ungari- sche Soldaten, die erst in Kehl ihre Uni- formen gegen Zivilkleidung tauschen konn- ten. Die Hauptangeklagten schweigen Freiburg. Nach einwöchiger Verhandlung im Prozeß gegen die acht Mitglieder der tschechischen„Stary-Bande“, die sich vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Frei- burg wegen 40 schwerer Bankeinbrüche zu verantworten haben, konnte das Gericht die Hauptangeklagten noch zu keinem Geständ- nis bewegen. Während der mitangeklagte Kronzeuge Oldrich K. in jedem einzelnen Fall eine genaue Schilderung der Tat gibt, an der er beteiligt war oder von der er durch seine ehemaligen Kumpane gehört hat, er- klären die Belasteten regelmäßig, sie hätten mit der Sache nichts zu tun gehabt. Raubüberfall aufgeklärt Karlsruhe. Mit der Verhaftung eines 17 Jahre alten Karlsruher Oberschülers in Eppenheim bei Lahr konnte am Dienstag der Raubüberfall auf die 58jährige Mit- inhaberin einer Karlsruher Drogerie am 22. November aufgeklärt werden. Der Ober- schüler hatte die Frau in ihrem Laden- geschäft überfallen, mit einem Gewichtstein niedergeschlagen und 130,.— Mark geraubt. 60,.— Mark verjubelte er noch am gleichen Tag in einer Karlsruher Bar. Gleich bei der ersten Vernehmung gab der Jugendliche seine Tat zu. Die Frau liegt heute noch mit einer Gehirnerschütterung im Karlsruher Krankenhaus. Mittelalterliche Handschrift erworben Heilbronn. Eine wertvolle Handschrift, der„Teutsche Belial“, ist von der Stadt Heil- bronn für 6200 Mark bei einer Hamburger Auktion erworben worden. Die Handschrift, die mit vielen Illustrationen versehen ist, stellt eine Uebersetzung des lateinisch ge- schriebenen„Belial“ von Jacobus de Teramo dar und wurde 1448 in Heilbronn von Mathis von Mönstal gefertigt. Das wertvolle Stück wird im Heilbronner Archiv das älteste Lite- raturdenkmal sein. Scharfe Benzinkontrollen Lörrach. Die Schweizer Zollverwaltung hat den Auftrag erhalten, das„Benzin- hamstern“ ausländischer Kraftfahrer zu un- terbinden und namentlich im Kleinen Grenz- Verkehr den Tankinhalt aller ein- und aus- reisenden ausländischen Kraftfahrzeuge scharf zu kontrollieren. Mit Meßstäben be- waffnete Zöllner loten den Inhalt der Kraft- stoffbehälter genau aus und tragen ihn in die Grenzpapiere ein. Bei der Ausreise dür- ten diese Fahrzeuge auf keinen Fall mehr Kraftstoff mit sich führen, als sie bei der Einreise bei sich hatten. Am Montag wurde diese Weisung der Schweizer Behörden zum erstenmal auch an den Grenzübergängen nach Deutschland angewandt. Die Kontrollen führten im Berufsverkehr zu erheblichen Verzögerungen. Während der Hauptstoßzeiten am Morgen und am Abend bildeten sich vor den Schlagbäumen lange Wagen- und Motor- rad- Schlangen. Ungeduldige Kraftfahrer stimmten Hupkonzerte an, so daß auch die deutsche Polizei eingreifen mußte. Für viele deutsche Autobesitzer, die bisher in der be- nachbarten Eidgenossenschaft billigeren Kraftstoff tanken konnten, bedeutet die scharfe Schweizer Grenzkontrolle das Ende der„Benzinfahrten“ Andererseits haben Schweizer Kraftfahrer ohne weiteres die Möglichkeit, an deutschen Benzinbrunnen ihre Behälter zu füllen. Bürokratischer Unfug Mühlacker. Beim Abschluß einer Jahres- rechnung über 200 000 Mark ergab sich in der Stadtkasse von Mühlacker ein Mehr- betrag von 4,05 Mark, der nicht ausgewiesen werden konnte. Die Stadtpflege tat was sie konnte und beschäftigte sechs Wochen lang eine Halbtagskraft, die den Rechnungsfehler feststellen sollte. Nach den vergeblichen Be- mühungen wurden die 4,05 Mark auf ein Konto„Von unbekannt eingezahlt“ gesetzt. Bei der Prüfung der Jahresrechnungen mußte sich nun der Stadtpfleger von der Württembergischen Prüfungsanstalt für Kör- perschaften belehren lassen, daß die Suche nach der Herkunft der 4,05 Mark bzw. nach dem Rechnungsfehler nicht hätte eingestellt werden dürfen, auch wenn wegen dieses ge- ringfügigen Betrages ohnehin schon Hun- derte von Mark vergeblich ausgegeben wor- den waren. strengen Winter? Fachleute glauben es nicht. Im Vorjahr zeigte sich der Winter hier zu- nächst ganz normal in der Novembermitte, um dann aber im Januar in voller Härte über das Land zu ziehen. Bis Juni gab das Deutsche Hydrographische Institut seine täglichen Eisberichte heraus. Kommt es auf den Oktober an? Dann könnte der Winter mild werden. Ein Blick in die Wetterstatistik zeigt nämlich, daß einem ganz strengen Winter häufig ein nas- ser Oktober vorausgegangen ist. In diesem Jahr aber hielt Petrus seine Himmels- schleusen zu. Und während im Alpengebiet, im Schwarzwald und im Erzgebirge Anfang Oktober der erste Schnee fiel, blühte hoch im Norden der Bundesrepublik, auf der Insel Sylt, zum zweitenmal der Flieder. Die Meteorologen bekennen offen, daß es noch in keinem der Nachkriegsjahre so schwierig war, eine Vorhersage zu geben, wie in die- sem Jahr. Allgemein herrscht die Meinung vor, daß auf einen verregneten Sommer, wie in die- sem Jahr, ein milder Winter folgt. Nach be- stimmten Gesetzen ist die Natur auch immer bemüht, den Wärme- und Wasserhaushalt nach Witterungsabschnitten der Kälte und Nässe wieder auszugleichen. Die Methode aber, den Winter aus der vorausgegangenen Witterung abzuschätzen, ist für eine Pro- gnose nicht zuverlässig genug. Vielleicht findet die Zurückhaltung der Meteorologen ein Ende, wenn die ersten zehn Dezember- tage vorüber sind Sie sollen nach einer Baur'schen Regel das Wetter des Hoch- winters bestimmen. Professor Baur, der Vater der Langfrist-Prognostik, hat fest- gestellt, daß meistens ein milder und feuch- ter Hochwinter kommt, wenn die Tem- peratur in den ersten zehn Tagen des Dezember um mindestens drei Grad über normal liegt. Auch die Tage vom 26. Dezem- ber bis zum 5. Januar sagen oft etwas über das Wetter des Hochwinters aus. Gerade in einer Zeit, in der die Kohlen teurer geworden sind und die Welt von einer Rationierung des Heizöls spricht, gilt das besondere Interesse der winterlichen Jahreszeit. Im Geldbeutel macht es sich nachher bemerkbar, ob der Winter streng oder mild, lang oder kurz war. Es bleibt aber nur ein Blick in die Wetterstatistik, der zeigt, was„alles drin“ sein kann. Danach kann allerdings der Dezember schon Uberraschungen bringen. Der Abstand zwischen der niedrigsten bisher gemessenen Temperatur von minus 20 Grad und der höchsten von etwa 15 Grad Wärme beträgt immerhin 35 Grad. Langjährige Beobachtun- gen lassen erkennen, daß der Früh winter so um den 18. Dezember beginnt. Erst nach dem von allen Wintersportlern so gefürch- teten„Weihnachtstauwetter“ erfolgt deutlich der Ubergang zum Winter. Der Januar ist im langjährigen Durch- schnitt der kälteste Monat des Jahres. In Hamburg wurde der bisher niedrigste Wert seit 1876 mit minus 22,8 Grad am 22. Januar 1940 festgestellt. Ost- und Süddeutschland beobachteten sogar 34 und 36,5, Grad Kälte. Am höchsten dagegen stieg das Quecksilber im Januar in Deutschland im Jahre 1925 in Neuwied bei Koblenz mit 18,2 Grad Wärme. Schwere Frostschäden sind aber bei den Kälterückfällen im Frühjahr ini der Pflan- zenwelt die Folge der milden Tage zu Be- Sinn des Jahres. Im Februar dauert die Kälte am längsten, wenn eine Frostlage vom Januar her anhält. Nach einem milden Januarende dagegen setzt Frost gern im ersten Febrüardrittel oder noch häufiger um die Monatsmitte ein. Wie wird also der Winter? Häufiger als zu anderen Jahreszeiten hören die Wetter- Sachverständigen in diesen Tagen diese Frage. Achten wir auf die ersten zehn Dezembertage. 3 Abwasserdüfte in Behältern Bei der Umgestaltung der Frankfurter Kldranlagen, deren offene Klärbecken dei Westwind die Ge- ruckhsnerven der Einwoh- ner des Vororts Nieder- rad stark und unange- nehm beanspruchten, wer- den eine Reine von Schlammfaulbehältern er- richtet, die sich ie eine Glocke über die Klär- behälter wölben. 5 dpa-Bild * Sind Geisteskranke„lebendig begraben“? Vorwürfe veranlaßten Stellungnahme des BTV München. Die Frage, ob Geisteskranke rechtlose, in den Heilanstalten„lebendig be- Srabene“ Menschen sind, beschäftigt gegen- Wärtig wieder einmal die Oeffentlichkeit. In Bayern, wo in zehn Heil- und Pflegeanstal- ten bzw. Nervenkrankenhäusern über 12 000 Patienten eingewiesen sind, wurde erneut eine Diskussion entfacht, nachdem sich der Verfassungsausschuß des Bayerischen Land- tages kürzlich auf Grund von Beschwerden veranlaßt sah, einzelne Anstalten zu besich- tigen.. Bevor noch das von den Abgeordneten ge- sammelte Material endgültig ausgewertet Spätes Recht kann Unrecht sein Schnellere Gerichtsurteile durch technische Rationalisierung Hannover. Mit Diktiergeräten für die Richter und Fotolabors für die Kanzleien werden zur Zeit alle Zweige der Justiz in Niedersachsen ausgestattet. Das Ziel dieser mfassenden technischen Rationalisierung ist die beschleunigte Rechtssprechung. Durch diese Maßnahmen, die einen Millionenauf- Wand exfordern, will das niedersächsische Justizministerium ein für allemal die Ge- fahr bannen, daß der komplizierte Justiz- apparat unter der Last unerledigter Akten zusammenbricht. Um vom höchsten Gerichts- Präsidenten bis zum letzten Schreiber alle Mitarbeiter mit den modernen Geräten und über die neuen Methoden aufzuklären, hal- ten dafür besonders geschulte Ministerialbe- amten Vorträge und geben praktischen An- schauungsunterricht. Bisher wurden über das ganze Land ver- teilt elf Fotokopieranstalten eingerichtet und dazu ein motorisiertes Labor eingesetzt, das je nach Bedarf zu den Brennpunkten des „Papierkrieges“ in Marsch gesetzt wird. Nach einem generalstabsähnlichen Plan werden nun die 165 Gerichte und Staatsanwaltschaf- ten in Niedersachsen so auf diese justizeige- nen Fotolabors aufgeteilt, daß innerhalb von höchstens zwei Tagen jede qustiz-Dienststelle soviele fotokopierten Aktenabschriften er- hält, wie man benötigt, um die Gerichte, Kläger und Angeklagten mit den Schrift- sätzen zu versorgen. Außerdem werden noch mehr amerikanische Grundbuch-Schreib- maschinen angeschafft. Mit diesen teueren Apparaten ist es möglich in einem Bruchteil der früheren Zeit alle Eintragungen vorzu- nehmen und gleichzeitig sieben bis acht Ab- schriften für die Beteiligten auszufertigen. Daß Verzögerungen im Wohnungsbau ein- treten— wie bisher—, weil die Grundbuch- Eintragungen nicht nachkommen, gibt es nicht mehr. Darüberhinaus will das niedersächsische Justizministerium alle Bestrebungen unter- stützen, die der Verbesserung der mensch- lichen Beziehungen dienen. So soll der Rich- ter-Nachwuchs schon beizeiten lernen, daß man mit Angeklagten, Klägern, Staatsanwäl⸗ ten, Zeugen und Rechtsanwälten nicht grob, sondern freundlich umgeht. Der Richter soli zwar souverän die Szene beherrschen, zu- gleich aber ein Vorbild bester menschlicher Eigenschaften bleiben. Daß Zeugen stunden- lang auf zugigen Gerichtskorridoren warten müssen, um dann zu hören, man benötige sie erst morgen, derartige Vorkommnisse dürf- ten sich nicht einmal mehr ausnahmsweise ereignen. g E. W. wurde, wandte sich die Gewerkschaft Oflentliche Dienste, Transport und Verkehr (OTW) namens des Pflegepersonals der An- stalten in einer Pressekonferenz entschieden gegen die in der Oeffentlichkeit erhobenen Vorwürfe über die Behandlung der Patien- ten. In einer Stellungnahme weist die Ge- werkschaft darauf hin, daß es seit dem Jahre 1945 kaum einen Fall gegeben habe, der zum A dienstaufsichtlichen Einschreiten“ gegen Pflegepersonal führte. Der Vorsitzende der Bezirksfachabteilung Gesundheitswesen der GTV, Christoph Röder, betonte, ein Pfleger dürfe einen Patienten nicht einmal in Notwehr schlagen. Die rechtlichen Möglichkeiten des Patienten für Beschwerden usw. seien ausreichend, und er könne ohne„Zensur“ mit seinem Rechtsanwalt oder gegebenenfalls mit sei- nem Vormund korrespondieren. Grundsätz- lich würden alle Beschwerden— auch von geistig nicht zurechnungsfähigen Patienten— gewissenhaft geprüft. Die geringste Verfeh- lung von seiten des Pflegepersonals ziehe Entlassung und Strafverfolgung nach sich. Das gesamte Pflegepersonal habe sich be- müht, seit 1945 den„Nimbus zu beseitigen, den die Anstalten durch das verbrecherische Euthanasieprogramm des Dritten Reiches aufgezwungen erhielten“. Heute würden in der Psychiatrie mehr Patienten als jemals zuvor wieder als gebessert oder als geheilt entlassen So habe man allein in der Ner- venheilanstalt Haar bei München 1955 bei 1685 Neuzugängen 1657 Personen entlassen können. Von„lebendig begrabenen Men- schen“ könne also nicht mehr die Rede sein. BZekostet und berochen .. und für gut befunden/ Markenbutter unter der Lupe Stuttgart. Wohl überall in Baden-Würt⸗ temberg darf die Hausfrau gewiß sein, daß die Qualität der beim Händler gekauften „Deutschen Markenbutter“ ihren Namen rechtfertigt. Eine Marktuntersuchung des Landwirtschafts ministeriums hat ergeben, daß von 150 Butterproben nur sieben dem Prädikat„Markenbutter“ nicht ganz gerecht wurden und lediglich den Ansprüchen ge- nügten, die an die„Molkereibutter“ gestellt werden. Die 150 Butterproben waren von Beauftragten des Landwirtschaftsministe- riums in Milchgeschäften, Kolonialwaren- handlungen, Groh filialen, Kaufhäusern, Bäckereien und Metzgereien von 22 Städten Nach zehn Jahren aufgeklärt Zwei Morde an deutschen Soldaten/ Täter legte Geständnis ab Recklinghausen. Zwei Morde, die kurz vor Weihnachten 1945 und im Frühjahr 1946 im schleswig- holsteinischen Kreise Plön an ehemaligen deutschen Soldaten verübt worden sind, konnten nach über zehn Jah- ren aufgeklärt werden. Täter ist der heute 36 Jahre alte Johann L., der jahrelang unter falschem Namen, zuletzt in Recklinghausen, lebte. Als er jetzt heiraten wollte, erfuhr das Standesamt seinen richtigen Namen, der seit 1946 im Fahndungsbuch der Kriminal- polizei stand. L. brach unter der Last des Beweismaterials zusammen und gestand, die Morde in räuberischer Absicht begangen zu haben. Die Taten wurden in einem Sperrgebiet für deutsche Kriegsgefangene verübt. Das erste Opfer fend man mit mehreren Kopf- schüssen und ausgeraubt bei Schlesen. Die- ser Tote war noch nicht identiflziert worden. In einem Wassergraben bei Sophienhof wurde im Frühjahr 1946 der gleichfalls durch Kopfschüsse getötete 25 Jahre alte Dolmetscher Fritz-Dieter Franke aus Dres- den gefunden. Franke hatte das Internie- rungslager, in dem auch L. saß, an einem Oktoberabend zusammen mit seinem Mörder verlassen. Er trug damals eine größere Menge englischer Zigaretten und; Kaffee bei sich, Dem Täter gelang es später, aus dem Sperrgebiet zu verschwinden. Baden- Württembergs unangekündigt gekauft worden. Sie wurden im Technologischen lu- stitut der Land wirtschaftlichen Hochschule Hohenheim auf Geschmack, Geruch, Farbe, Festigkeit und andere Merkmale unter- sucht, an denen die Güte der Butter zu er- kennen ist. Die untersuchenden Fachleute stellten bei 95,3 Prozent der gekosteten und „berochenen“ Proben fest, daß sie die min- destens 17 Qualitätsmerkmale aufwiesen, die bei der Markenbutter vorausgesetzt werden. Die chemische Untersuchung ergab, daß nur bei zwei Proben der Wassergehalt gering- fügig höher war, als gesetzlich vorgeschrie- ben ist. Der Leiter des Technologischen In- stitutes und Rektor der Land wirtschaftlichen Hochschule, Professor Dr. Schwarz, bezeich- nete das Untersuchungsergebnis als sehr gut. Land wirtschaftsminister Eugen Lelbfried, der den Untersuchungen beiwohnte, wür- digte das Ergebnis als Verdienst der Mol- kereien Baden-Württembergs und des Milch- wirtschaftlichen Vereins, die er zu ihren Lei- stungen beglückwünschte. Eine Marktuntersuchung im letzten Jahr, für die man nur Proben aus Stuttgarter Ge- schäften genommen hatte, war nur zu 91 Prozent zur vollen Zufriedenheit ausgefallen. Erziehung mit Fußtritten Lehrer wegen Körperverletzung angeklagt/ 23 Schulkinder mißhandelt Braunschweig. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat gegen einen 30 Jahre alten Lehrer aus Bad Harzburg Anklage wegen Körperverletzung im Amt erhoben. Der Lehrer wird beschuldigt, in den Jahren 1951/1952 und 1954/1935 in Bad Harzburg 23 Schulkinder im Alter von sieben bis 16 Jahren mit Fußtritten. Schlägen mit einem Tau und einem Zeigestock sowie mit Hieben auf den Kopf und ins Gesicht körper- lich mißhandelt zu haben. Gegen einen weiteren Lehrer wurde Antrag auf Erlaß eines Strafbefehls und gegen einen Schul- diener Antrag auf Verhängung einer Geld- strafe gestellt. Das Verfahren gegen einen Schulleiter wurde eingestellt. Der Hauptbeschuldigte, der sich vor der Jugendstrafkammer des Landgerichts Braun- schweig verantworten muß, hatte im Juni dieses Jahres vor dem Oberlandesgericht Braunschweig eine einstweilige Verfügung erwirkt, mit der es einer deutschen Illu- strierten untersagt wurde, die gegen ihn er- hobenen Beschuldigungen in Wort und Biid weiter zu vertreiben. BUCK NAR RHEINLAND. Pfalz Weinprämiierung in Neustadt Neustadt/ Weinstraße. Mit dem großen rheinpfälzischen Weinpreis, einem Staatz. ehrenpreis in Silber, wurde in Neustadt bei der Weinprämſſerung der Landwirtschafts- kammer Pfalz das Deidesheimer Weingut des Geheimen Rates Dr. von Bassermann- Jordan für einen 1953er„Deidesheimer Kieselberg“ Riesling-Trockenbeeren-Auslese Ausgezeich. net. Bronzene Staatsehrenpreise erhielten das Gemeindegut Zell, das Weingut Johannes Henninger in Kallstadt, das Weingut Reb⸗ holz jun. in Siebeldingen, die pfälzische Landes-Lehr und Forschungsanstalt für Wein- und Gartenbau in Neustadt/ Wein- straße und das Weingut Jung in Ebernburg Nahe. Von den 134 eingereichten Weinen wurden außerdem acht mit Ehrenpreisen so. wie 29 mit goldenen Kammerpreismünzen 21 mit silbernen Kammerpreismünzen und 23 mit bronzenen Kammerpreismünzen aus- gezeichnet. Für 33 andere Weine wurden lobende Anerkennungen ausgesprochen. Düsenjäger durchbrachen Schallmauer Trier. Hoch über der Stadt Trier durch. brachen vier amerikanische Düsenjäger zur gleichen Sekunde die Schallmauer und lösten damit einen explosionsähnlichen Knall aus der viele Einwohner heftig erschreckte. Der Luftdruck war so stark, daß zahlreiche Fen- sterscheiben zerstört wurden. Rheinbrücke bei Weisenau? Mainz. Im Rheinland- pfälzischen Ver- kehrsministerium in Mainz wird zur Zeit ein Gutachten über den Bau der geplanten neuen Rheinbrücke bei Mainz- Weisenau aus- gearbeitet. Die Denkschrift soll in etwa 14 Tagen dem Bundesverkehrsministerium vorgelegt werden. Nach den Plänen soll die neue Brücke im Zuge der Umgehungsstraße der Bundesstraße 9 vor allem einen besseren Anschluß an den von Frankfurt kommenden Rhein-Main- Schnellweg herstellen, Das hes- sische Verkehrsministerium hat vor längerer Zeit eine Denkschrift ausgearbeitet, in der es kür den Bau einer neuen Brücke bei Wiesbaden- Schierstein eintritt. Eine end · gültige Entscheidung der Bundesregierung welche der beiden Brücken gebaut werden soll, wird nicht vor Anfang nächsten dahres erwartet. Kurz nach dem Freispruch Alzey. Wenige Minuten nach seinen Freispruch mangels Beweises im Verfahren wegen eines Verkehrsunfalls hatte ein El. wohner aus Bosenheim im Kreis Bingen unt dem Gebäude des Alzeyer Amtsgerichte bereits einen neuen Unfall. Bei der Ausalt aus dem Hof des Gerichtsgebäudes prall er mit seinem Pkw mit einem Pferdetul werk zusammen. Da sich die beiden Je, kehrsteilnehmer sofort über die Besleichi des Sachschadens einigten, wird dem Bose“ heimer Fahrer voraussichtlich ein zweit Prozeß erspurt bleiben. Feuerwehrsignale nicht beachtet 5 Kaiserslautern. Ein Sachschaden von 1 25 000 Mark entstand in Kaiserslautern 1 einem Zusammenstoß zwischen einem 860 fahrzeug der städtischen Bruten und einem Lastkraftwagen, dessen Fa 70 sich an den Signalen einer ganzen 700 von Feuerwehrfahrzeugen nich ilk hatte und mit unverminderter Gesch u keit weitergefahren war. Die 25 war wegen eines am Stadtrand ane Waldbrandes alarmiert worden, 1 1 sich dann jedoch heraus, daß leis, einem Schuttabladeplatz ein Feuer 15 5 den war, das schnell gelöscht werden Pirat auf der Mosel 1 Cochem. Ein großes Motorboot 115 1 ser- und Schiffahrtsamtes Koblenz tolle 18jähriger aus Köln bei Cochem ges ler Der Bursche brach in das an einet alle stelle vertäute Boot ein, lichtete 27 10 und fuhr bei Dunkelheit Moselabw 5 155 Klotten nahm seine Reise jedoch m zeitiges Ende als das Boot in der Aueh auf eine Sandbank geriet. Die 1 80 alarmierte Gendarmerie nahm den jus lichen Piraten fest. 25 8 ** istatlt em groben em Staatz. eustadt bei virtschatktz. Veingut dez ann-Jordan Kieselberg“ ausgezeich- 2 erhielten At Johannez ingut Reb⸗ pfälzische instalt für stadt/ Wein- Ebernburg en Weinen reisen so. reismünzen, münzen und fünzen aus- ne Wurden ochen. hallmauet rier durch- enjäger zur und lösten Knall aus reckte. Der reiche Fen · nau? schen Ver- zur Zeit ein geplanten isenau aus- l in etwa ministerium nen soll die nungsstrabe en besseren gommenden n. Das hes ſor längerer itet, in del Brücke bei Eine end- esregierung aut werden sten Jahres ruch ach seinem 1 Verfahren tte ein Ein. Bingen vot ntsgerichtes er Ausfahrt Ides prallte Pferdefulr.- beiden Je Begleichung dem Bosen ein zweitet heachtet len von run slautern be inem Löse tskeuerwel ssen Fabref mien Reil cht gestölt eschwindlg. Feuerwel vermuteten „Is stelle edi ler entstal. rden konne 1 ot des es enz hat el n gestolle. ner Ales den Ane abwärts Le ch ein W. „Strommie inzwisch den jugell 29. November 1956 eee eee MORGEN 3 vr: 277 Donnerstag, Das Ende einer verpfuschten Ehe Den Mann erschossen— eine Unbeteiligte verletzt 1 er der Anklage der vorsätz- — 8— 50 wie der fahrlässigen schwe- lng erverletzung steht seit Mittwoch vor 5 15 1 Schwurgericht die 43jährige 8 . nedsterin Karla Christiany aus Trier. 5 5 n Prozeß sind zwei Tage vorgesehen. * 3 ein tragisches Geschehen zugrunde, . 12. Februar seinen Höhepunkt er- ie em te am Abend dieses Tages brachte 8 hristiany ihrem 44jährigen Ehemann, 1 mesie seit längerer Zeit getrennt lebte, erlaule eines heftigen Streites mit einer bt le zwei Schuß verletzungen bei, an denen 5 e Tage später starb. Außerdem traf 5 angeklagte eine in der Nähe des Tatortes ür pergehende unbeteiligte 34jährige Arzt- 20 aus Trier so unglücklich, daß sie ein Zuge verlor. f in einer viereinhalbstündigen Vernehmung durch den Vorsitzenden des Sch vurgerichts, Landgerichtsdirektor, Kann, schilderte Frau Chris tiany ihre 22jährige Ehe mit ihrem Mann, die einem Martyrium glich. Schon bald nach der Hochzeit habe ihr Mann sich mit anderen Frauen abgegeben, sich nicht mehr um das gemeinsame Geschäft gekümmert und sich von ihr ernähren lassen. Wenn sie gegen sein Verhalten aufbegehrte, sei sie immer wieder geschlagen und mighandelt worden. Einmal habe er ihr Wasser und einen Eimer Asche ins Bett geschüttet und sie ein andermal mit einer brennenden Petroleum- lampe verfolgt, so daß sie durch ein Fenster ihrer Mansardenwohnung aufs Dach flüchten mubte. Auch nach dem Kriege sei das Ver- halten ihres Mannes nicht anders geworden. immer wieder sei es zu heftigen Auftritten gekommen. Schließlich habe ihr Mann sogar das gemeinsame Geschäft verkauft. Er sei dann nach Köln übergesiedelt. Frau Chri- stiany eröffnete daraufhin allein einen neuen Friseursalon. Ihr Mann sei jedoch, wie sie vor Gericht aussagte, mehrmals Wieder auf- getaucht und habe versucht, erneut in das Geschäft aufgenommen zu werden. Nach den schlechten Erfahrungen habe sie das jedoch Mann mittags gütlich mit ihr einigen wollen. Abends habe er dann jedoch eine Pistole bei sich getragen, die sie ihm in einer Torein- fahrt entreißen konnte. Im Verlauf eines heftigen Handgemenges hätten sich ohne ihre Absicht drei Schüsse gelöst. Den vierten Schuß habe sie abgegeben, als sich ihr Mann, der sich zunächst zu entfernen schien, wieder nach ihr umdrehte. Sie habe Angst gehabt und in die Luft schießen wollen. Die Kugel traf aber den Mantel ihres Mannes und von dort aus als Querschläger die vorbeigehende Arztfrau. Die tödlichen Verletzungen ihres Mannes waren durch zwei der drei ersten Schüsse verursacht worden. Unsere Korrespondenten melden außerdem: Juwelendiebe gefaßt Hamburg. Der Hamburger Polizei gelang die Festnahme einer siebenköpfigen Bande, die innerhalb von fünf Wochen bei sieben Villen- Einbrüchen Juwelen und Bargeld im Gesamtwert von nahezu 100 000 DM erbeutet hatte. Bandenführer war ein 21jähriger Maurergeselle, der die Einbrüche zusammen mit zwei Kellnern aus St. Pauli ausführte. Den Verkauf der Beute hatten vier Hehler, darunter zwei in Hamburg wohnende italie- nische Kaufleute, übernommen. Omnibusunglück Zwanzig Arbeiter verletzt Wetzlar. Ein mit 55 Arbeitern besetzter Omnibus der Bundespost stürzte auf der Fahrt von Gießen nach Krofdorf-Gleiberg (Kreis Wetzlar) eine Böschung hinab. Dabei wurden 20 Arbeiter zum Teil erheblich ver- letzt. Der Fahrer hatte einem entgegenkom- menden Lastwagen ausweichen wollen. Sonnenfinsternis am 2. Dezember Hamburg. Eine partielle Sonnenfinsternis ist am Sonntag für kurze Zeit am Morgen- himmel zu beobachten, Verfinstert werden cht Zehntel der Sonnenscheibe, die sich für kurze Zeit hinter dem Mond versteckt. Da die Sonne erst gegen acht Uhr aufgeht und die Sonnenfinsternis um 9.06 Uhr zu Ende ist, bleibt nur ein kleiner Ausschnitt des Naturschauspiels sichtbar. gefühl gewesen sei. Man könne aber die Taten Meyers nicht einfach als Handlung eines weltabewandten Künstlers betrachten. Auch er müsse sich den gesetzlichen Bedin- gungen des bürgerlichen Lebens unterord- nen, Seine kaufménnische Ungewandtheit habe das Gericht mildernd berücksichtigt. Kindesaussetzung gesühnt Nürnberg. Das Nürnberger Schöffen- gericht hat die 28jährige Hausfrau Maria Eppstein aus Bayreuth wegen Kindesaus- setzung zu sechs Monaten Gefängnis ver- Neun Monate Gefängnis für Rolf Meyer Stade. Zu neun Monaten Gefängnis mit vierjähriger Bewährungsfrist und 1000 Mark Geldstrafe verurteilte das Landgericht Stade den 45 Jahre alten Filmproduzenten Rolf truges, Urkundenfälschung und Untreue. In der Urteilsbegründung sagte der Vorsitzende Landgerichtsdirektor Dankert, ihm hätte noch nie ein Angeklagter gegenüberstan- den, der so wie Meyer vollkommen ohne Selbstkritix und ohne persönliches Schuld- urteilt. Die Frau hatte im April 1953 ihre damals vier Monate alte Tochter auf der Treppe eines Nürnberger Geschäftshauses ausgesetzt. Um die Spur zu verwischen, hatte sie an die Windeln des Säuglings einen Zettel in ungarischer Sprache geheftet, in Meyer. Die Verurteilung erfolgte wegen Be- 0 5. 5 dem es hieß, das Kind hätte nicht genug zu Essen bekommen können. Durch einen Zu- fall konnte die Nürnberger Kriminalpolizei vor einigen Monaten die Frau ermitteln. Ihre damals ausgesetzte Tochter wurde vor einem Jahr von einer amerikanischen Familie adoptiert. Elektrifizierung für Kanalisierung Ausbau des Straßennetzes Rheinland/Pfalz— Saar Mainz. Die angestrebte Verbesserung der Verbindungswege zwischen dem Saargebiet und der Bundesrepublik zeichnet sich an ei- mügen Stellen bereit ab. So soll in Kürze der Weiterbau der Autobahn von Landstuhl zur Saargrenze in Angriff genommen werden. Auch im Saarland wird bereits am Ausbau dieser Strecke gearbeitet. Schwierigkeiten bereitet auf Rheinland/ pfälzischer Seite der NATO-Flugplatz Land- stuhl, über den die alte Autobahnstrecke führte. Dort ist jetzt eine neue Strecken“ führung erforderlich. Die Weiterführung der Strecke nach Trier soll jetzt mit der alten Bundesstraße durch das Saargebiet zusammenfallen. Entspre- Zuchthaus für Eifersuchtstat Aschaffenburg. Das Schwurgericht beim Landgericht Aschaffenburg hat am Montag- abend den 55 jährigen ehemaligen russischen Kriegsgefangenen Michael Iloschenko zu neun Fahren Zuchthaus verurteilt, weil er im Juni vergangenen Jahres seine 45jährige deutsche Geliebte aus Eifersucht mit einer Pistole erschoß. Explosion im Gaswerk Amberg. Durch eine Explosion im Städt. Gaswerk Amberg wurde das Ofenhaàus schwer zerstört und Fensterscheiben und Dächer im Umkreis von 100 Metern beschädigt. Die Ur- sache der Explosion, die sich im Luftkühler ereignete, konnte bisher noch nicht geklärt werden. Personen kamen nicht zu Schaden. Zwanzig Zentner Wollhandkrabben Brunsbüttelkoog. Wollhandkrabben, die von der Elbe durch den Nordostseekanal nach Osten wanderten, versperrten am Dienstag eine Kammer der Brunspüttelkooger Schleuse. Taucher holten insgesamt 20 Zentner dieser Schädlinge nach oben. Es ist das erstemal, daß sich Wollhandkrabben an der Schleuse störend bemerkbar machten. chende Verhandlungen verlaufen aussichts- reich, wie von zuständiger Seite in Mainz verlautete. Auch die Hunsrück- Höhenstraße wird voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres bis Saarbrücken verlängert. Von saarländischer Seite aus hofft man, durch die Verkehrserschließung des bisher vernachlässigten Grenzgürtels auch neuen Anreiz für die Ansiedlung von Industriebe- trieben zu geben. Nach wir vor setzt sich das Saarland energisch für die Elektrifizie- rung der Bahnstrecke Trier- Saarbrücken Mannheim-Ludwigshafen als Gegenleistung für die Moselkanalisierung ein. Die Ableh-⸗ nung des geforderten Sondertarifs durch Bundesverkehrsminister Seebohm unter hin- weis auf die Bestimmungen der Montan- Union wird mit der Begründung kritisiert, daß es trotz Montan-Union in Frankreich ei- nen Präzedenzfall für einen solchen Sonder- tarif gebe. Auf den übrigen Strecken Zwi- schen Saar und Rllein wünscht das Saarland Tarife, die den Transportkosten auf dem Wasserweg entsprechen. US-Armeekorps im Manöver Stuttgart. Die 7. amerikanische Armee wird während der ersten beiden Dezember- wochen im Raum zwischen Nürnberg, Ingol- stadt, Stuttgart und Eberbach großangelegte Feldmanöver durchführen. Wie der Ober- kommandierende der 7. Armee, General Bruce, erklärte, hätten die Uebungen den Zweck, die Truppen der Armee einsatzbereit zu halten, damit sie im Falle eines Angriffs ihren Teil zum Schutz von West-Europa bei- tragen können. Die Feldübungen, an denen ein ganzes Armeekorps teilnehmen wird, sollen möglichst wirklichkeitsnah gestaltet werden. Dennoch seien strenge Maßnahmen getroffen, um Sachschäden auf ein Mindest- maß zu beschränken, Ortschaften sollten 80 wenig wie möglich berührt werden. abgelehnt. Am 12. Februar habe sich ihr Argent. Mastochsenfleis- Hefgeköhlt, l. Quulität „ 1.46 Soppenffelsch 300 g 1.38 fett, mit Beilage Süppenfleisch 40 1 1.88 mit Beilage. * 2.30 Brütenfleisch und Gulasch mit Beillaa s.. Rouladen mit Beilage„„ 3 Jorschlag mit Beilage„„„„„ Lende mit Beilage% VVV 2.70 Schweineni ö ee 5 0 5 6 5 0 0 0 5⁰⁰ E. 1.80 Schweineleber 2.— V* finderleber Miigliedet erhalten Rücktetezül Geschäfts- Anzeigen Einkhern-Kreuztee Altdewährt bei Kreislauf- Störung., Leber- u. Gallebeschwerden. In all. Apotheken, 1,80 DM. Hersteller: Einhorn- Apotheke, R 1 MHISMTRaN pont DE IL Z fn Schüritz, Mhm., M 6. 16(8. 35 Jahren) VW- Bus-Fahrten all. Art. Tel. 5 24 70 STTRAN SPORT jederzeit Ruf 5 99 55 Rel 1 2.40 Unser Geflügel- Angebot: eee eee, ee eee. 240 10 Vaude Bolts Enten„% 2.60 Junge deufsche Mllenmasthühnchen 2.60 inge Aunlache l 7% 1 unge in er dance 500 f 3.10 eENOSSENScHA FT N Mt k. 6 0. een Kaah im Ko SUMLaufen 1 Last-Expretz, l. 8, 6 Tel. 2 21 86. Umzüge. 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Dezember 1958, für Frauen am 4., 6., 11., 12., 13., 18., 19. und 20. Dezember 1936, für Männer und Frauen am 21. Dezember 1956. Untersuchungszeiten von 11 bis 13 Uhr und von 15.30 bis 20 Uhr (am 3. Dez. 1956 nur von 15.30 bis 20 Uhr). Für schüler und Schülerinnen der Uhlandschule am 7. Dez. 1956. Die im Stadtteil Neckarstadt-Ost wohnenden über 18 Jahre alten Untersuchungspflichtigen erhalten noch eine besondere persönliche Ein- ladungskarte. Es wird gebeten, diese Karte zu den Untersuchungen mitzubringen, da sie mit einem entsprechenden Vermerk versehen wird und als Nachweis über die erfolgte Teilnahme dient. Den schulpflich- tigen Kindern werden die Karten mit Teinahmevermerk bei den Unter- suchungen ausgehändigt. 5 Diejenigen Bewohner des Stadtteils Neckarstadt-Ost, welche für einen der vorgenannten Untersuchungstage keine Einladungskarte erhalten, werden noch benachrichtigt, daß für sie die Untersuchungen im Laufe des Monats Januar 1957 in der Wohlgelegenschule stattfinden. Personen, die sich innerhalb der letzten 12 Monate einer privat- ärztlichen Untersuchung unterzogen haben oder in ihrem Betrieb ge- röntgt worden sind, können auf Antrag von der amtlichen Röntgen- reihen untersuchung durch Vorlage entsprechender Nachweise(Attest, Kontrollkarte usw.) befreit werden. Der Antrag auf Befreiung kann entweder während der vorgenannten Untersuchungstage in der Uhland- schule oder beim Referat III der Stadtverwaltung gestellt werden. Ebenso können nicht ausgangsfähige Kranke und gebrechliche Personen auf Antrag von der amtlichen Röntgenreihenuntersuchung befreit werden. Nach den Bestimmungen des Gesetzes über Röntgenreihenunter- suchungen kann mit Geldstrafe bis zu 150 DM bestraft werden, wer der Ladung zur Teilnahme an einer Röntgenreihenuntersuchung ohne be- sondere Gründe nicht Folge leistet. Dies gilt auch für Sorgeberechtigte, die ihre Kinder oder Pflegebefohlenen zu diesen Untersuchungen nicht stellen. Mannheim, den 26. November 1956 Der Oberdürgermeister Referat III Aufgebot. Frau Rosine Müller geb. Ungerer, Mühlacker, Ernst-Händle- Straße 10, hat beantragt, hren Ehemann Christian Ernst Müller, geboren am 31. 10. 1906 in Mannheim, zuletzt wohnhaft in Mannheim, J 2, 16, vermisst seit 22. 6. 1946, für tot zu erklären. Es ergeht hier- mit die Aufforderung: a) an den Verschollenen, sich spätestens bis zum 20. 1. 1957 beim Amtsgericht— Abt. FG 2— Mannheim zu melden, widrigenfalls er für tot erklärt werden kann; b) an alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, dem Gericht bis zu dem ge- nannten Zeitpunkt Anzeige zu machen. Mannheim, den 20. November 1956. Amtsgericht Mannheim Fd 2. Sie haben nu! Vorleite wenn Sie hre Anzeigen-Aufträge frühzeitig und schriftlich erteilen. Unsere Setzerei kann dann mehr Sorgfalt auf eine geschmackvolle Gestaltung und fehlerfreie Wiedergabe ver- wenden. Eg führt zu beiderseitigen Unannehmlichkei- ten, wenn Anzeigen— in allerletzter Minute vor dem Annahmeschluß telefonisch durch- gegeben— Hör- bzw. Druckfehler aufweisen. Helfen Sie uns derartige Mißgeschicke zu vermeiden. Reichen Sie Ihre Anzeigen-Aufträge bitte so früh wie möglich ein. 5 Annahmeschluß für die Dienstag- bis Freitag-Ausgabe: jeweils 11 Uhr am Vortage für die Samstag-Ausgabe: donnerstags 18 Uhr für die Montag-Ausgabe: freitags 18 Uhr 1 1 e eee ee e, Mamnneimer Moe Anzeigen- Abteilung Kraftfahrzeuge. verkauf Ford Eifel s. gut erh., Ia Bereifg. für 900, DM zu verk. Tel. 3 1485. Schwetzinger Str. 74 bekannt für besonders preisgünst. Motorräder, Roller. Kleinfahrzeuge u. Pkw aller Größen Auto-Fels, BWM- u- Flat-Vertretg. Gebrauchtwagen FIAT 500 C, Zweisitzer FIAT 500 C, Kombi LLOꝝD 400 mit Schiebedach OPEL-REEKORD LAMRBRETTA-Roller preiswert u. zu günst. Bedingungen. NSU CUT Augeirtenstr. 95/9, Tel. 4 33 62 v 2000. DM bar, an Priv. zu verk. Angeb. unt. Nr. 05184 a. d. Verl. 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Reinwollener Gabordine. Imprͤgniert kN Nr vRG — 4 1057 MANNHEIM, Am Paradeplatz, Ecke Breite Straße Seite 10 Außenpolitische Donnerstag, 29. November 1956/ Nr 2m —— — Debatte in Bonn Gelegenheit dazu bietet die erste Lesung der Saar-Verträge Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn, 28. November Der Deutsche Bundestag wird heute Don- nerstag), voraussichtlich in einer außen- politischen Debatte die weltpolitische Lage, die tragische Entwicklung in Ungarn und die Vorgänge im Vorderen Orient erörtern. Man erwartet eine leidenschaftliche Auseinander- setzung zwischen den Regierungsparteien und der Opposition. Anlaß bietet die erste Lesung der Saar- Verträge. Diese sollte ur- sprünglich in allgemeiner Zustimmung ohne größere Diskussion über die Bühne gehen. Nunmehr drängt die CDU/CSU darauf, die Saar-Lösung in den größeren internationa- len Zusammenhang zu stellen und vor der Oeffentlichkeit Rechenschaft über Politik und Kurs der Parteien abzulegen. Die Sozialdemokraten zeigten sich durch die Initiative der Unions-Fraktion über- rascht. Während der Abwesenheit ihrer wichtigsten Prominenz, Ollenhauer, Carlo Schmid und Erler, wurden in den letzten Wochen in der Beurteilung der Situation Gegensätze bemerkbar. Die Stellungnahmen des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Mellies und von Herbert Wehner, der als sehr verhandlungsbereit und als Entspan- nungspolitiker gilt, stießen in der SPD selbst auf einige Kritik. Beispielsweise hat der Leiter des Ostbüros der Partei, Thomas, ganz andere Folgerungen aus den Ereignis- sen in Ungarn gezogen und das sowjetische Eingreifen mit Schärfe verdammt. Ehe nicht diese parteiinternen Gegensätze abgeklärt sind, muß eine außenpolitische Debatte der SPD ungelegen kommen. Die CDU/CSU, der man in letzter Zeit Passivität bescheinigte, scheint nunmehr entschlossen zu sein, in aller Oeffentlichkeit den Kampf aufzunehmen und um Verständ- nis für die Notwendigkeit ihrer Außen- und Wehrpolitik zu werben. Unter den Kritikern an der Zurückhaltung der Partei- und Frak- tionsleitung fand ein Artikel der„Neuen Zürcher Zeitung“ Zustimmung. In ihm sagte der Bonner Korrespondent des Blattes:„Die CDU spielt in dieser Ausein andersetzung eine Rolle, die man möglicherweise als christlich, kaum aber iti zieren kann. Sie seufzt 1 8 ammalil⸗ die nicht einsehen wollen, dag dommen, hatte, läßt da und dort Aufrufe, P ſecht und Heimat zu schützen, an die P wände kleben und legt im übrig len Hände in den Schoß. Es ist erstaunlich 10 2u welchem Grad die Regierungs 15 bis den Auseinandersetzungen ausfällt 113 Gegner das Feld beherrschen 1äbt“ 1 Anscheinend ist die CD 11 eigenen G ieee 3 inen gleichen Ergebnissen gelangt und uin 90 nun besser behaupten. Das geht 75 1 Artikel, den der Geschäftsführer der Pers im„Deutschland-Union-Dienst“ verbnten lichte und der bei der SP einen wüsten. Aufschrei auslöste, hervor. Heck stet un Frage, was eigentlich geschehen müsse 15 der Führung der deutschen Soꝛialdem 1 ten die Augen zu öffnen? Wenn das Scl sal Ungarn über Deutschland Bere chen sei, sei es zu spät.„Diese Lehre all gerade die Sozialdemokraten nicht ver 5 sen, deren Parteiführung in der von 0 1. Zone Deutschlands 40 je sowjetische Taktik schon ei i gefallen ist.“ e Die Anzeichen lassen erkennen, daß diese Gegensätze und parteipolitischen Meinungs- verschiedenheiten die Aussprache am heu- tigen Donnerstag beherrschen werden. Welche Stellung die FDP beziehen wird, bleibt vor- erst schwer abzuschätzen. Es wird der ge- mäßigtere Dr. Becker sprechen. Bislang wiederholten auch die Freien Demokraten ihre Forderung nach Verhandlung mit Mos- kau, verquickten sie jedoch nicht mit dem Austritt aus der NATO. Als Sekundant für die Regierungsmeinung kann man über- raschenderweise mit dem BHE rechnen, seit- dem er am Wochenende einen bemerkens- werten Kurswechsel vornahm. Der BHE. Bundesausschuß hatte sich für eine ziel- sichere Aufrüstung und gegen eine Ko- existenz im sowietischen Sinne ausgespro- chen. 8 Neues Leben in Frankreichs Schulwesen Heranbildung von Technikern und Wis senschaftlern wird besonders gefördert von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 28. November Trotz den zahlreichen bedeutenden Welt- politischen Affären, die im Augenblick die Aufmerksamkeit der politischen Kreise Frankreichs in Anspruch nehmen, gibt es in diesen Tagen Neues auf dem Gebiet der Volksbildung und des Erziehungswesens. Der junge, tatkräftige Erziehungsminister Billiéres, ein Radikalsozialist aus dem en- geren Freundeskreis von Mendès-France, ist seit Monaten damit beschäftigt, eine grog angelegte Reform des Schul- und Erzie- hungswesens durchzuführen. Ein Rahmen- gesetz für die allgemeine Erziehungsreform liegt dem Parlament vor und wird wahr- scheinlich noch vor Weihnachten ver- abschiedet werden. Die Natienalversammlung hat bereits dem Minister eine Voranzahlung für die kommende Reform bewilligt, als sie be- schloß, das Budget des Erziehungsministe- riums um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Jahr 1956 zu erhöhen— ein im gegen- wärtigen Augenblick heroischer Beschluß. Die ungefähr 70 Milliarden Francs, über die Minister Billiéres zusätzlich verfügen wird, sollen hauptsächlich für zwei Zwecke aus- gegeben werden. Einerseits für neue Schul- bauten und die Einstellung neuer Lehrer der Volksschulen. In der Tat muß Frank- reich nunmehr damit rechnen, daß die nach dem Krieg eingetretene allgemeine Er- höhung der Geburtenzahl auf Jahrzehnte hinaus erhalten wird. Damit sind die Schul- bauten, die unter der Dritten Republik für eine viel geringere Zahl von Kindern kaum noch genügten, völlig ungenügend geworden, und es missen jedes Jahr Tausende von neuen Schulräumen gebaut werden. Dieser Notwendigkeit soll ein Teil der zusätzlichen Gelder zugeführt werden. Der andere Schwerpunkt, an dem die neuen Kredite angesetzt werden sollen, sind die Hochschulen und besonders die Aus- bildung junger Wissenschaftler. In diesem Rahmen ist beschlossen worden, in den In- genieurschulen die Anzahl der Schüler um 30 Prozent zu erhöhen, was immer noch eine Anzahl von jungen Ingenieuren er- geben wird, die weit unter derjenigen liegt, die im Vergleich zu der Einwohnerzahl in Amerika oder gar in Sowjetrußland aus- gebildet werden. Weiterhin soll in Lyon ein Institut für angewandte Wissenschaften mit einer Stu- dentenzahl von 1200 noch in diesem Jahr eingerichtet werden, das den neuen Indu- striezweigen hoch ausgebildete Techniker und Ingenieuren zuführen wird. Zugleich erschien im Gesetzblatt ein Dekret des Er- ziehungsministers, das eine weitgehende Re. form des Zugangs zu den Universitäten ein, Führt. Bisher war in Frankreich, wie in den meisten westlichen Pändern, das Abitur die Voraussetzung für das Hochschulstudium. Dieses Prinzip ist nunmehr abgeschafft. In Zukunft werden außer denjenigen jungen Leuten, die das Abitur bestanden haben, auch alle anderen jungen Männer und Frauen, die das 21. Lebensjahr überschritten haben, eine Universität besuchen können, wenn sie ein neu eingeführtes Aufnahme- examen bestehen. Das heißt, daß in Zu- kunft jede Art von Schulvorbildung den Zugang zur Universität erlauben wird. Auch diejenigen, die das Abitur nicht bestanden haben, werden mit 25 Jahren die Möglich- keit haben, nach Ablegung eines Aufnahme- examens die Universität zu besuchen. Dagegen wird bei dem Zugang zur Senta der Mittelschulen nunmehr von den Kin- dern keine Aufnahmeprüfung mehr gefor- dert, es sei denn, sie hätten das letzte Volks- schuljahr nicht befriedigend abgeschlossen. Zusammen mit der Heraufsetzung det Schulpflichtalters auf 15 und voraussichtlich bald auf 16 Jahre treten auf diese Weise Elemente einer Reform ins Leben, die 2 einer schnellen Modernisierung und Demo- kratisierung des Erziehungswesens in Frankreich führen sollen. Die Friedens-Partisanen sind geschlagen Die Ungarn-Tragödie traf den„ Weltfriedensrat“ an der Wurzel von unserem Korrespondenten Dr. Karl Rau Triest, Ende November Wie in fast allen kommunistischen Par- teien des Westens, so hat das brutale mili- tärische Eingreifen der Sowjetunion in Ungarn auch in den internationalen Massen- organisationen des Weltkommunismus zu schweren Rückschlägen, ja sogar zu ent- scheidenden Niederlagen geführt. Eine dieser während des Kalten Krieges von Moskau aufgezogenen weltweiten Propaganda-Orga- nisationen, nämlich der sogenannte„Welt- friedensrat“ mit seinen in allen Ländern in sowjetischem Auftrag geschaffenen„natio- nalen Friedenskomitees“ wurde durch Mas- senabsprünge von Einzelmitgliedern und ganzer Gruppen wahrscheinlich tödlich ge- troffen. Unter Ausschluß der Presse und Oeffent- lichkeit fand in Helsinki eine Konferenz des erweiterten Präsidiums des„Weltfriedens- rates“ statt. Man erfuhr jedoch, daß lediglich ein Drittel der geladenen Vertreter— und diese fast ausschließlich aus den Ostblock- staaten kommend— erschienen waren, wäh- rend alle die einst in diesem Gremium aus Propagandagründen so sehr begehrten be- rühmten Persönlichkeiten aus den westlichen Mitläuferkreisen mit dem Hinweis auf die Ereignisse in Ungarn dieser Sitzung des „Weltfriedensrates“ fernblieben. Nachdem schon 1946 Stalin persönlich in der„Prawda“ eine weltweite Massen- organisation gegen die„westlichen Kriegs- treiber“ vorgeschlagen hatte, wurde der „Weltfriedensrat“ 1948 in Breslau gegrün- det. Im März 1949 veranstaltete man dann in New Vork den sogenannten„Kultur- und Wissenschaftskongreß für den Welt- krieden“. Schon einen Monat später stieg in Paris die nächste Groß veranstaltung an der 1700 Delegierte aus 72 Nationen teilnahmen Während man bis dahin jede politische b bung aus reinen parnungsgründen vermied begannen sich in Paris bereits eimelle kommunistische Parteiagenten mit at- gesprochen pro- sowjetischen Referaten in den Vordergrund zu schieben. Im b ber 1950 erfolgte dann in Moskau. ante lich des Geburtstages von Stalin, die Schäl. kung des sogenannten„Stalin-Frieden preises“, mit dessen erheblichen Geld prämien dann in der Folgezeit die aktivsten pro-kommunistischen Friedenskämpfer, be⸗ sonders aus den westlichen Nationen, aus- gezeichnet wurden. Vom Jahre 1950 n wurde dann in der ganzen Welt, mit be“ sonderem Nachdruck natürlich in den wWest⸗ lichen Nationen, ja sogar in den Netzer kralen Afrikas, unter der Leitung komme. nistischer Berufsagenten die Großaktiol „Unterschriftensammlung für den Frieden gestartet, 1953 fand in Wien der grögte ale“ „Friedenskongresse“ mit über 2 000 Dele. gierten statt. Die westlichen Mitglieder u Mitläufer aus dem sozialistischen: oder 1 gerlichen Lager waren innerhalb der 55 scheidenden Führungsorgane der„Wen- kriedens-Bewegung“ längst von den bo, munistischen Routine-Experten, von denen viele gleichzeitig dem Kominform-Vorstal angehörten, an die Wand gespielt worden Der Opfergang der ungarischen Freiheits- revolution öffnete nun auch jenen westliche, Intellektuellen die Augen, die sich biste durch die Friedensagenten Moskauer Pra gung täuschen ließen. Sie haben 5 zwischen— und dies weist mit 5 n. vol verständlich scharfen Erklärunge den„Friedenspartisanen“ getrennt. 8. 8 Ne NI 1 2 Nr. 277 — ualifl. ommen, 2 recht Freiheit Plakat- Sen die lich, dis artei in md ihre n ihren zu den vill sich s einem r Partei röfkent⸗ ütenden ellt die sse, um mokra⸗ Schick⸗ ngebro- Sollten verges⸗ on den ads aut herein- a5 diese nungs- m heu- Welche bt vor⸗ der ge- Bislang okraten ut Mos⸗ uit dem ant für über⸗ en, seit- erkens- BHE e ziel- 1e Ko- gespro- en ördert den In- ller um er noch ren er- on liegt, merzahl nd aus- itut für er Stu- m Jahr Indu- chniker zugleich des Er- ide Re. en ein, in den itur die tudium. aft. In jungen haben, er und chritten können, nahme in Zu- ng den d. Auch standen Höglich⸗ nahme- l. Ir Sexta en Kin- gefor- Volks- Hlossen. ng des sichtlich e Weise die au Demo- ens in 1 Geld- Aktivsten oer, be· en, aus- 1950 an mit be⸗ en west⸗ Neger kommu- oBaktion Frieden“ gte allet 90 Dele: der un der bür⸗ der ent- „Welt⸗ en Kom- n denen Vorstand worden. reiheits· estlichen bislang ler Prä- sich in- unmikh⸗ — von MORGEN Seite 11 u. 27 ponnerstag, 29. November 1956 k. Famlllen-Nochriehten Nach langer schwerer Krankheit wurde am 27. Novem- ber 1956 mein lieber, treusorgender Mann, mein lieber Sohn, unser Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, am 27. November entschlief in Berlin im Alter von 83 Jahren Herr Rechtsanwalt und Notar Dr. Friedrich Rothe In vielen Jahren hat er als Vorsitzer und zuletzt als stellvertretender Vorsitzer des Aufsichtsrats für unser Unternehmen gewirkt und uns insbesondere in der schweren Zeit des Wiederaufbaues mit seinem großen Wissen und seiner reichen Erfahrung zur Seite gestanden. Der Verstorbene besaß ein großes Maß von menschlicher Güte, und seine Bereitschaft, uns stets helfend und beratend zur Seite zu stehen, wird uns immer zu hohem Dank verpflichten. Wir verlieren in ihm eine ehrwürdige Persönlichkeit, die uns unver- gessen bleiben wird. Mannheim, am 238. November 1956 Aufsichtsrat, Vorstand und Belegschaft der MOTOREN-WERRKE MANNHEIM AG vorm. Benz, Abt. stat. Motorenbau Schwager und Onkel, Herr Alfred Reichenbach Kellner im Alter von 54 Jahren für immer von uns genommen. Mannheim, den 27. November 1956 Gontardstraße 19 In tiefer Trauer: Hedwig Reichenbach geb. Wahl und alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, 30. Nov., 11.30 Uhr Hauptfriedhof Mhm. Plötzlich und unerwartet wurde heute meine innigstgeliebte Gattin, unsere liebe, treusorgende Mutter, Großmutter, Schwester und Schwägerin, Frau Elisabeth Schäftlein geb. Hausser im Alter von nahezu 78 Jahren in die ewige Heimat abgerufen. Dürnhof, Mannheim, Rastatt, den 25. November 19036 In tlefem Saohmerz: Friedrich Schäftlein Hans Schäftlein u. Familie Rudolf Schäftlein u. Familie Fritz Schäftlein u. Familie Die Beerdigung fand am 27. November 1956 in Lichtenstein statt. Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden wurde unsere llebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Cyhristina Ullrich geb. Spickert im Alter von 78 Jahren erlöst. Unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Julius Spindler Landwirt ist nach kurzer Krankheit unerwartet am 28. November 1956 im 76. Le- bensjahr von uns geschieden. Mannheim- Käfertal, den 28. November 1956 Obere Riedstraße 20 In tiefer Trauer: Dr. Hermann Spindler Else Friederich geb. Spindler Erna Bauer geb. Spindler Dr. Elsbeth Spindler geb. Lippert Dr. August Friederich Adoli Bauer Enkel Hermann und Gerhard Die Beerdigung findet am Samstag, 1. Dezember, 11.00 Uhr von der Leichenhalle Käfertal aus statt. 421 45„ 2 5 4 8 5 4. er Mh m. Neckarau, den 28. November 1956 Im Morchhof 28 In tiefer Trauer: Die Kinder und alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, 30. Nov., 13.30 Uhr im Friedhof Neckarau. Nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden verschied plötzlich und unerwartet am 27. November 1936 meine geliebte Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schwägerin, Frau Antonie Ester geb. Magdziarz Mannheim, den 28. November 1956 Draisstraße 32 In tiefer Trauer: Karl Ester und Kinder Beerdigung: Freitag, 30. Nov., 10.30 Uhr Hauptfriedhof Mannheim Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang meines durch einen tragischen Unfall ver- schiedenen Mannes, Vaters, Sohnes und Bruders Manfred Muschketat Ein gutes treues Vaterherz schlägt nicht mehr. Nach einem arbeitsreichen Leben ist am 27. November 1956 abends unser lieber, herzensguter, stets treusorgender Vater, Schwiegervater und Groß- vater, Herr 2 Johann Bortne Landwirt im Alter von 78 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit von uns gegangen. Mannheim Käfertal, den 29. November 1956 Rebenstraße 6 In tiefer Trauer: Hermann Groh und Frau Käthe geb. Bortne Enkelkind Ellen Ruth Die Beerdigung findet am Freitag, dem 30. November 1986, um 15.30 Uhr im Friedhof Käfertal statt. i von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. sagen wir allen unseren tiefempfundenen Dank. Besonderen Danlè Herrn Stadtpfarrer Degenhardt für die trostreichen Worte. Ferner danken wir der Direk- tion der Firma Fulminawerke, Friedrichsfeld, deren Be- triebsrat u. Arbeitskameraden, seinen Schulkameraden und Freunden sowie dem ADAC Marmheim und dem Motorsportelub Friedrichsfeld. 7 Ladenburg, Edingen, im November 1956 Gerda Muschketat geb. Brecht und Sohn Werner Maria Muschketat Heinz Muschketat Plötzlich und unerwartet ist am 25. November 1986 unsere langjährige Mitarbeiterin, Fräulein Hildegard Schicke aus dem Leben abberufen worden. Sie hat uns während 16 Jahren in Treue gedient und sich durch Zuverlàssigkeit und Fleiß unsere allgemeine Wertschätzung erworben. Wir werden ihr Andenken in Ehren halten. Ein herzensguter, überall beliebter und geachteter Mensch hat den ewigen Frieden gefunden, für dessen weltliche Formen er sein ganzes Leben lang gelebt hat. Herr Elisabeth Seip Kapitäns witwe Heinrich Büchner Verwaltungsdirektor i. R. ist heute in seinem 70. Lebensjahr von einem chronischen Leiden befreit worden. Heidelberg, Gaisbergstraſe 64a, Erlangen, Mosbach/ Baden, den 28. November 1936 In 3111er Trauer: Frau Friedel Büchner geb. Krämer Dr. med. Hermann Büchner m. Frau Hilde und Kinder Volker und Tris Dr. jur. Rudolf Büchner m. Frau Hildegard Frau Friederike Krämer Familie Fritz Benz E 6, 1, Altersheim (krüner Holzstraße 1) ropES-ANZZ EIGEN Die Beerdigung findet am Samstag, dem 1. Dezember 19356, um 11.00 Uhr im Bergfriedhof Heidelberg statt. des Verlages Nach langem schwerem Leiden 5 5 entschlief am 28. November 1936 sanft im 90. Lebensjahr Frau Mannheim, den 29. Nov. 16 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, 30. Nov., 10.00 Uhr Hauptfriedhof Mhm. tur die Mantas- Ausgabe des Mannheimer Morgen“ neh- men wir am Sonntag bis 18 Uhr 0 entgegen Bitte wenden Sie sich an d. Pförtner im Rückgebäude am Marktplatz. Mannheim, den 28. November 1956 Oberrheinische Kohlenunion Bettag, Puton& Co. Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 29. November 1956 Hauptfriedhof Telt Stetter, Eugen, K 2, 0h06„67 9.30 Kirschner, Maria, Krappmühlstragne 7 10.00 Böhles, Karl, Grenzweg ggg 22 10.30 Weick, Adolf, Spiegelfabrik 11m9q½ꝓꝓ000 11.00 Lüdge, Hans, P 6, 122: 11.30 Krematorium sittmann, Anna, Max-Joseph-Straße 272 13.00 Heilemann, Karl, Dammstraße 44. 19.30 Winter, Jakob, Neueichwaldstraße 21„„„„. Friedhof Neckarau schücke, Hlidegard, Luisenstraße(a2 14.00 Friedhaf Feudenheim Köhler, Ludwig, Wilmnelmstraßſe g 15.30 Friedhof Seckenheim Hörner, Margaretha, Seckenheimer Hauptstraße 12 14.00 Mitgeteillt von der Friedhofverwaitung der Stadt Mannheim ohne Gewähr Rletzgerei laden Sie jetet con pür die herzliche Antellnahme sowie die schönen EKranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben unvergessenen Mutter, Frau Katharina Hettinger geb. Gschwender sagen wir allen auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Mannheim, den 28. November 1956 Strahlenburgstraße 49 Im Namen der Hinterbliebenen: Familie Karl Hayer „„ ne, Hinweis för Manqger und alle, die sich abgespannt fühlen: bekämpfen Sie rechit- zeitig Kopidruck, Maitigkeit, 5 Nervosität und andere Unpaß- lichkeiten, deren Ursache die„innere Unrast“ ist, mit dem echten KLOSTERFRAU MELISSENGEIS tür Kopf, Herz, Magen, Nerven. 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Kunstseiden-Bezögen,——98 in vielen Farben, 150/00 cm 2 49,50 39.50 24.30 eges decken Weitig, mit Volant, verschiedenartig gesfeppt 5 89. 79. 49.5 Daunendecken mit bunten Perkalbezöügen, 150/200 cm 158. 138. 128. Daunen-Einziehdecken Io Einschötte, 150/200 em 1289 5 108 8 98 1 9 9 9 e de d ede, 0 i e e 8 eee 1 8 N 2 2 8 8 0 N 8 Iebelenle EAR MANNHEIM, Breite Straße JI, 3,4 Ruf: Sammel- Nummer 34206 HAMRURd, HAN NO VRR, BREMEN, MANNHEIM, KARLSRUHE, ALTONA, KIEL, LUBRECRK, schLESWIG. TIMMENDORF 2 Seite 12 MORGEN Donnerstag, 29. November 10560 Fr —— 9 0 Lr. 277 5* 3* 1 Bleistifte“ an. Es handelt sich um einen nor- 2— 5 Allerlei Unglaubliches malen Bleistift, in dessen oberer Hälfte, Das Ende der Maharad sch as Ist gekommen Autostop per Revolver einer Kunststoffröhre, gerade soviel Kaffee-.. 5 8 5 5 a In Mexiko City wurde ein Mann fest- pulver-Extrakt enthalten ist, daß man da- Die letzten indischen Fürsten treten ab/ Aus den Springbrunnen der Paläste fließt kein Champagner mehr 2 ommen, weil er mit seinem Revolver auf mit eine gute Tasse aufbrühen kann. Der 8 i. 5 8 8 8 1 5 l haufen r N Bleistift läßt sich mit einem Werbeslogan Der Nizam von Hyderabad. der einmal 5 5* 1 3 1 8 8 die Springbrunnen ihrer Parks busses geschossen hatte. Vor Gericht gab er und Name und Adresse der verteilenden emen Staat von der Größe Italiens wie einen N 8350 5 5 5. 85 855 3 spelsten. 1 5 an der Haltestelle vorbeigefahren sei, ohne Falsche Beute Senates anbenlen ausreichen salt um den die Wunden ihres Verzichts dekorative Trost: Ruhm erworben; 5 5 traewurcen sein Zeichen zu beachten, daß er einsteigen Ein frei herümstreunender Hund unter- Fimes Square in New Nork imt Perlen, Rubi- Pflaster erhalten. Der diplomatische Dienst fortschrittlicher W 7 5 ihre Staaten Wollte. nahm einen Ueberraschungsangriff auf einen nen und Smaragden zu pflastern, hat vor bietet hier— wie ja auch in anderen Ländern schen Provinzen Verwalte wurden che lag. Neus Gefährliches Spielzeug Fleischerladen in Kensington(London), einigen Tagen bekant gegeben, daß er sich— eine bequeme Möglichkeit, die„Versetzung genossen bei ihren Untertanen und diele pie Sir William Penney, der Leiter der bri- schnappte rasch zu und suchte mit einer an- auf Grund seines hohen Alters aus dem in die Wüste“ müt Glanz und Gloria zu ver- Söttliche Verehrung. Eine 880 Au muten tischen Atombombenversuche in Australien, sehnlichen Kette von Würsten das Weite. öffentlichen Leben zurückziehen werde. Des süßen. 1 genießt in Indien heute nur Nehru meoritet ute I wurde nach seiner Rückkehr nach London Viel Freude hatte er allerdings nicht an sei- Nizams Funktion im„öffentlichen Leben“ Noch bekommen alle privatisierten indi- übrigen demokratischen Politiker der du de n der ven einem Bekannten gefragt, ob er am ner Beute, denn er hatte die im Schaufenster bestand darin, daß er seit dem Anschluß sei- schen Fürsten von der Regierung Apanagen müssen durch ihre Leistungen noch Sen mer! 5. November, dem in England alljährlich zur ausgestellten Gummiattrappen erwischt. nes Staates an die Indische Union den Posten 1 5 den 8 un Jahr 60 e 8 8 85 3 Wenn sie einmal 80 181 95. Ma Erinnerung An die ulver verschwörung“ Un trie 1 eines sogenannten Radschpramukn beklei- Mark Kosten. Das. ist Jedoch ein Seringer 1 9 den wollen We die Auf Elefant N ger auf, von 1605 gefeierten Guy-Fawkes-Day, auch dete. Von den 562 indischen Fürsten, die mit Preis dafür, daß die Fürstentümer im We- reitende, in Brokat gehüllte und mit Pf en bberun ein Rinder feuerwerk veranstalten werde. In New Lork Wurde ein Mann wegen Beginn 55 Unabhängigkeit 118 sentlichen ohne Blutvergießen der Indischen von Juwelen Seschmückte alte Obrien en. Er antwortete:„Ich glaube, lieber nicht! Die Steuerbetrugs verurteilt, nachdem heraus- Herrscher-Rechte verloren, erhielten die sie- Union eingegliedert werden konnten. Die ihren Herrschaftsanspruch damit begründete ght nu Sache wäre zu gefährlich!“ ee e ben Mächtigsten das Amt eines Radschpra- Zeiten sind endgültig vorbei, da Maharad- daß sie von Göttern abstammte.. Ber, be der 8 blic 7 1. j 1 5 1 0 Kaftee im Bleistift zahlten 200 Pollars seine fünf iährige Spaniel, much daß Heldt die wurden in ihnen elsenen 25 Eine New Lorker Firma bietet neuerdings Hündi 1 f 18 Tocht geführt 3 e e* 15 1 ebe e 1 b 8 FFC publik als Gouverneure mit besonderen Pri- gabe. als Werbeartikel sogenannte„Kaffeepausen- hatte. vilegien eingesetzt. Dieser letzte Rest alter Preise s indischer Fürstenherrlichkeit verschwindet Nie 6 2 2 i jetzt im Zuge der Staatsorganisation, nach Schon vor 2 Jahrtausenden gab es Schweinebraten dere Best üngen die bieerisen 20 Staa 295 Dackel waren den Kelten nicht unbekannt 3 8 1 5 Stapel von Kisten mit gelbbraunen scheinlich im Neolithikum domestiziert wur- n 5 98 e durch den Rnochenresten standen in den vergangenen den, sind viele Knochen ganz erhalten. Das 1835 8 1 9 8 tl 5 1 W e Monaten neben Tierkadavern und Spiritus- spricht dafür, daß sie nach der Schlachtung nnen, sich ins Privatleben zurückzuziehen. 1 Präparaten im tieranatomischen Institut der nicht in dem Maße wie die anderen Haus- Dieses Ereignis erhellt blitzartig den un- 5 Münchner Universität: Die gesamte Kno- tiere ausgenützt, vielleicht sogar nicht ge- geheuren Wandel, der sich während des letz- Schu chenausbeute der Manchinger Keltensiedlung- gessen würden. Die Pferde waren mit einer ten Jahrzehnts auf dem indischen Subkonti- inzer Das Bayerische Landesamt für Denkmal- Höhe von 1,15 bis 1,35 Meter am Widerrist nent vollzogen hat. Als die Engländer 1947 ache Pflege hatte die Ausgrabungen und die Sich- relativ klein. Auch die Rinder und Schweine, Britisch-Indien die Unabhängigkeit gewähr- bereiche tung der gefundenen Gerätschaften, die mit ein bis zwei Jahren geschlachtet ten, erstreckte sich der Herrschaftsbereich der and er. Schmucksachen und Tonscherben vorge- wurden, erreichten kaum die Größe unserer jungen Indischen Union zunächst nur über die 2 in R. nommen, das tieranatomische Institut liefert heutigen Haustiere. Hälfte des Kontinents. Die übrige Hälfte glie- Leuchtröhren: Manchmal Neon Leuchtstofflampen: Niemals Neon kertel nun die Ergebnisse der Knochenunter- An Wildhenochen fanden sich Hirsch, derte sich in 562 formal souveräne Fürsten- anch er cuchung. Zum erstenmal in der Früh- Ren, Biber, Hase, Dachs und Fuchs. Dabei staaten, deren Herrschern die Entscheidung 2 1 2 8 9 ſüche Seschichtsforschung wurde ein derartig um- bestätigte sich die Beobachtung, daß mit zu- überlassen blieb, ob sie sich Indien oder Pa- Was ist eigentlich„Neonlicht“? eto kemsreicher Knochenfund— mit weit über nehmender Oeffnung der Landschaft durch kistan anschließen oder ob sie unabhängig 5 5 135 8 kekter 100 000 Stücken der bisher größte in Europa Besiedlung, Abholzung oder Flußregulie- bleiben wollten. Die Uneinigkeit der indischen Kleine Schulmeisterei in Leuchtröhren und Leuchtstofflampen dreimal — vollständig und systematisch Stück für rung der er in dem gleichen Maße ab- Prinzen, begründet in jahrhundertealten 1900 00 Stück erfaßt und ausgewertet. Was wird damit gewonnen? Vor allem wertvolle Aufschlüsse über die Tierhaltung und Lebensweise der keltischen Siedler in dem letzten vorchristlichen Jahrhunderten: Welche Tiere wurden als Haustiere gehal- ten, genutzt und gegessen, welche Rassen- typen gab es, welches Alter und welche Größen erreichten sie? Hat man schon be- stimmte Tierarten auf einen stärkeren Nutzen hin(Arbeitsleistung, Milchertrag, Fleischver wertung) gezüchtet oder nicht? Diese Feststellungen sollen anschließend mit denen anderer Siedlungen— wie zum Bei- spiel den latèenezeitlichen Siedlungen in der Schweiz und in Oesterreich— verglichen und in den Rahmen der Gesamtentwicklung bis in unsere Tage eingereiht werden. Mit 99 Prozent der gesamten Ausbeute treten die Haustiere am häufigsten auf; über 30 000 Knochen stammen allein vom nimmt, wie umgekehrt der Hase als Lieb- haber weiter Wiesenflächen sich vermehrt. Neben Rabe, Krähe und Wildkauz tritt als bisher reichster latènezeitlicher Geflügel- fund das Huhn auf. Größenmäßzig liegt es etwa zwischen unserem Leghorn- und Zwerghuhn. Ein besonders interessantes Kapitel bil- den die Hunde, von denen Unterkiefer in verschiedener Größe und Beschaffenheit er- halten sind. Eine Spezialuntersuchung wird sich damit beschäftigen, ob es sich um vari- jerende Population— wir würden sagen „Straßenmischung“— oder bereits um eine bewußte Rassenzüchtung handelt. Dackel scheinen jedenfalls schon vorhanden gewesen Zu sein. Die umfassende Auswertungsaktion be- sbätigt dem Prähistoriker erneut, daß es sich lohnt, Tierknochen ebenso sorgfältig auszu- Rivalitäten, Eiefrsüchteleien und Feindschaf- ten, ermöglichte es dem damaligen Innen- minister Sadar Patel, dem„indischen Bis- marcké“, einen Staat nach dem anderen der Indischen Union anzugliedern. Ernsthaften Widerstand leistete nur der Nizam von Hy- derabad, der hoffte, für sein Reich den Status eines unabhängigen Dominion im Britischen Commonwealth zu erlangen. Truppen der In- dischen Union machten damals einen Strich durch die ehrgeizigen Pläne des alten Hage- stolz, und heute ist die staatliche Einheit der jungen indischen Demokratie so weit ge- festigt, daß der Nizam ohne Protest auch auf seine letzten Privilegien verzichten muß. Von den sieben Radschpramukhs wird nur der 300 Pfund schwere Maharadscha von My- sore auch in Zukunft an der Spitze seines eigenen Staates stehen, allerdings als simpler Gouverneur ohne die bisherigen Vorrechte, Es muß einmal gesagt werden: Nicht alles, was aus weißen oder farbigen, geraden oder verschlungenen Glasstäben herausleuchtet, ist„Neonlicht“. Man spricht zwar viel von Neonröhren, Neonbeleuchtung und vom wirt- schaftswunderlichen Neonglanz, in dem unsere Städte erstrahlen— aber wie bei so manchem Modewort hat es damit nicht immer seine Richtigkeit. Neon heißt ein Edelgas, das in manchen Leuchtröhren verwendet wird.(Ganz sicher findet man es in denen, die aus Klarglas bestehen und rot leuchten.) Vier Fünftel aller derartigen Röhren aber sind nicht mit Neon, sondern mit einem Gas gefüllt, das ihnen korrekterweise zu der Bezeichnung „Quecksilberdampf- Niederdruck- Röhren“ verhelfen müßte. Keine Angst, wir wollen diesen Aus- druck nicht propagieren oder seine Auf- nahme in den Lehrplan der Volksschulen hungrige, die es ganz genau wissen Wollen, sei noch hinzugefügt: Leuchtstoffröhren ind diejenigen, deren Glas von innen mit Leucht- stoff beschlämmt, also nicht durchsichtig ist. Moderne Technik ist leider eine sehr kom- Plizierte Sache, deswegen ist diese Kleine Lektion auch noch nicht zu Ende. Neben den Leuchtröhren, die mit Hochspannung zSeküttert“ werden müssen, gibt es noch die Leuchtstofflarmpen. Sie enthalten Stets Queckssilberdampf und lassen sich an das ge- Wöhnliche Stromnetz anschließen, außerdem sind ihre Abmessungen genormt(Osram stellt sie in Stab-, Kreis- oder U-Form ner). Wir kennen sie als moderne Lichtquelle, die mancherlei Vorteile bietet, in Geschäften, Kinos, Gaststätten, Büros und vor allem auch nachts als Straßenbeleuchtung, Ire Farbskala besteht aus einem Bündel Varia- tionen in Weiß. Besonders die Bauplaner haben sich mit ihnen angefreundet und be- Rind. Offensichtlich standen Ochsenlende, graben wie Metall- und Tongegenstände. mit 100 000 Mark Jahresgehalt statt wie bis- beantragen. Den Technikern ist nämlich etwas ziehen sie gern die Architektur ihrer Schweinebraten und Hammelkeule schon vor Gerade die zoologischen Reste können ent- lang mit einem Millionen-Salär. Der statt- viel Besseres eingefallen, das aufßzerdem den Glaspaläste— sozusagen als„Mitwirkende“ zwei Jahrtausenden auf der menschlichen scheidend mithelfen, das frühgeschichtliche liche Maharadscha von Patiala tauscht seine Vorteil hat, nie falsch zu sein: Sie sprechen— ein. Nur eins darf man ihnen nicht an- Speisekarte. Von den Pferden, die wahr- Siedlungsbild zu rekonstruieren. Herrschaft über mehrer Dutzend Sikh-Staa- einfach von Leuchtröhren. Für Bildungs- tun: Sie„Neonröhren“ nennen. noch be ter, fe * 5 FF 5 Gute 5. g. eee ee. 5 dle ges 5 Stellenangebote[Stellengesuche enun 0 0„ a N kabten 5 5 1 1 Kräftiger Mann sucht stundenweise chakt 9 oder tageweise Arbeit. Angebote ud. Großunternehmen bietet sofort„„ gegeng * mit Kenntnissen in kl. Labor u. pie 1 1 Abrechnung, sucht zum 2. 1. 57 1 ledig, bis 28 Jahre, Einarbeit. Keine Versicherung, kein Verkauf. halbtags oder ganztags Stellg. nüchter 3 Angeb. unt. P 05166 a. d. Verl. schung, Bedingung: Ehrlicher Arbeitswille, angenehmes Aeußeres, gute Die wi „5 5 Bllanzsich. Buchhalterin sucht Halb 5 5 2— Hanzsich. Buchhalteri Su 25 5 118 Sonstige e krele Krankenkasse tagsstelle, auch tageweise. Angeb, über d 1 l unter Nr. 05185 an den Verlag. ncht Es wollen sich nur unabhängige Interessenten 2e! melden, welche sofort abreisen können. bensche Vorstellung: Freitag, 30. November, Mannheim, Hotel„Rheinhof“ 2 am Hauptbahnhof, von 15.00 bis 17.00 Uhr bei Herrn 0 Verschiedenes ö In L. 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Weinstraße, im November. e sind zum Weinen. Kopf- 6 gt das Studium mancher Wein- biene Sirdche durchkreuzen die Zah- ter Preise, neue Ziffern stehen daneben, höhere Zahlen. Die Weinpreise stei- Mancherorts fällt es nur deshalb weni- ut well kluge Wirte nach jeder Preis- berg die ganze Weinkarte neu tippen A deus f Die Weinpreis die e 85 955 aun nur in den Großstädten, auch in en Ableben mitten im Weinbaugebiet. In den jedergebundenen Weinmappen 21 8 Restaurants in Neustadt an der Wein- auahe wurden in den letzten Wochen manche prese sogar mehrfach übermalt; KRupperts- auen 120. dann 1.28, Schließlich 1.305 Nbenelwer Herrgottsacker 1.80, Jetet 1.40. ad der Dürkheimer Feuerberg zu 0.85 ist gestrichen. Dafür macht sich in den darüber und darunter die viel- 5 Vielgelästerte ausländische Kon- Von Ernst Roemer und H. E. Hoffmann kurrenz breit. Sie ist auch kaum billiger: ein französischer Rotwein zu 0.80 und ein itallenischer zu 0.90. Und in einem guten Landauer Gasthaus kostet der neue Ober- haardter(1956er), der Federweiße 1.30! Das War noch nie da. Diese Zahlenbeispiele sollten für sich selbst sprechen, doch sie tun es nicht. Denn wer rrur in den Zahlenspiegel der Verbraucher- Preise schaut, sieht lediglich die trübe Ober- fläche der Probleme, die dem Weintrinker seit Jahresbeginn die Freude verwässern. Nicht nur der Verbraucher ist empört. Der Erzeuger, die Winzer sind— aus anderem Grund— längst auf den Barrikaden. Sie be- kriegen die Weinhändler, die Regierungen, und diese schießen heftig zurück. Es ist ein Nervenkrieg, in dem jeder mit anderen Beweismitteln operiert, in dem kein Argu- ment, keine Aussage unwidersprochen bleibt, in dem eine Interessentengruppe der ande- ren die Schuld zuschreibt. 1956 Katastrophenjahr für den Weinbau Schuld woran? 1956 ist, für die deutschen Mmzer ein Katastrophenjahr, und die Ur- ache liegt jenseits des Verantwortungs- bereiches menschlicher Instanzen; die Reben b ren. A denlend- Pals in dem mehr als Prei- gertel des deutschen Weinbaus beheimatet and, erbrachten rund 41 500 Hektar Reben- lde einen Mostertrag von nur 700 000 ektolitern(1 Hektoliter= 100 Liter), jedes liektar also nicht mehr als 17 Hektoliter. Fast dreimal so groß; War die Ernte des Vorjahres, 1000 000 Hektoliter(rund 45 hl je ha); und manches Ergebnis stützt sich auf eine Milch- mädchen-Rechnung. Denn die Schäden sind keineswegs gleichmäßig verteilt. Die Rieslinge an Mosel, Saar und Ruwer überstanden die Fröste ohne größere Ver- luste. Das Rotweingebiet der Ahr wurde am schlimmsten getroffen, manche Gemeinden ernteten kein einziges Pfund Trauben. 50 Fu- der(50 000 Liter) mißt dort die ganze Rot- weinernte. Der Durchschnittsertrag an der Nahe und am Mittelrhein liegt bei 2 bis 7 Hektolitern pro Hektar; besonders schlecht ist die Lage in Rheinhessen, wo ein Hektar Winzer werden zu Protestkundgebungen aufgerufen doch besser die Ernte 1954— 2 400 000 Hekto- lter, fast das Vierfache. Gute Rechner haben es bereits ermittelt: dle geernteten Mengen würden nach ihrer leinung auch in diesem Jahr ausreichen, das Ristenzminimum der deutschen Winzer- chat zu sichern. Aber gemach, in Rhein- kend-Pfalz— und nicht nur dort— wird gegenwärtig viel zu schlau multipliziert, und Enttäuschung Die Bilanz ist erschütternd. Hinter den nüchternen Zahlen verbergen sich Enttäu- Schung, Sorgen und Angst. Und Hoffnung? Die wirklich schwergeschädigten Winzer dür- en wohl zu Recht eine Hilfe erwarten. Doch über das Wie, Wann und Wieviel ist noch nicht entschieden. Dabei lassen sich die Re- benschäden schon seit Juni übersehen. In diesen Tagen erst überschritt das eindrama 1956 seinen Höhepunkt, mit Dia- losen, die nach Aufruhr klangen. Der kalte krieg zwischen Winzern und Händlern und deglerungsmännern wurde beinahe heiß, als die pfälzischen Weinbauern drohten, zur Helbstnilfe zu schreiten, zum Selbstschutz vor beradezu unübersehbaren Einfuhren von bil- im Durchschnitt nur 3,4 Hektoliter trug. Das Hinterland und das Gebiet zwischen Bingen und Mainz blieb praktisch ohne Ernte. Die Pfalz erntete durchschnittlich 14.8 Hektoliter Pro Hektar, Wobei Unterllaardt, Zeller tal und Nordpfalz eine nahezu vollkommene Mig- ernte melden. Baden und Franken, die beiden anderen deutschen Weinbaugebiete von Be- deutung, verzeichneten einen Ertrag von 10 bis 15 Prozent eines Normalherbstes. Sorgen— Angst ligem ausländischem Süßmost, der in der Bundesrepublik zu Wein vergoren wird. Und die Händler nannten eben diese Einfuhren gleichsam eine Selbsthilfe, da sie billigen Wein brauchen, um die Preise niedrig halten zu können. Eines steht fest: Einfuhren von etwa einer Million Hektolitern Wein— nach Ansicht des Weinhandels etwas mehr, nach Meinung der Winzer weniger— sind not- wendig, wenn jeder Westdeutsche seinen Wein in gewohnten Mengen zu annehmbaren Preisen trinken will. Ein Vorgang ohne Beispiel Der Streit liegt in den Mosteinfuhren der letzten beiden Monate begründet, in einem Vorgang, der ohne Beispiel ist. Schon vor zwei Jahren versuchten gewitzte Importeure oder ihre Abnehmer, billige ausländische Traubensäfte im Inland zu Wein zu ver- arbeiten. Aber solche Versuche blieben sel- ten, und sie waren wenig erfolgreich, da die Weinkontrolle meist eingegriffen hat. Allerdings ohne rechte Handhabe; das Wein- gesetz verbietet zwar die Kelterung einge- führter Schnitt-Trauben, über die Vergärung ausländischer Traubensäfte sagt es aber nichts. Die Lücke im 8 14 des Gesetzes läßt sich lakonisch erklären: Vor 25 Jahren— als das Weingesetz seine heute gültige Fassung erhielt— war eben kein Prophet dabei, der die Ereignisse des Jahres 1956 voraussagen konnte. 5 Das konnte Anfang September noch nie- mand, obwohl bis dahin die Süßmosteinfuh- ren auffallend zugenommen hatten, von 85 000 Hektolitern im Jahre 1954 über 165 000 Hektoliter 1955 auf 212 000 Hektolitern in den ersten acht Monaten des Jahres 1956. Diese Einfuhren überstiegen erheblich den Wahren Bedarf an Traubensaft. Die Ver- mutung lag nahe, daß ein Teil der Säfte zu Wein vergoren werden sollte, zumal ein Urteil des Oberlandesgerichtes Koblenz vom Januar 1956 ausdrücklich bestätigt hatte, daß die Weinbereitung aus ausländischem Traubensaft vom Weingesetz nicht untersagt Wird. Da aber die Einfuhr dieser Trauben- Säfte kontingentiert war, beurteilte selbst Weinbauminister Stübinger, Mainz, die Lage keineswegs als„gefahrdrohend“. „Liberalislerte Einfuhr“ Der Schlag kam Mitte September. Als das festgelegte Einfuhrkontingent von 7,8 Millio- nen Mark für Obst- und Gemüsesäfte Aller Art erschöpft war, gab das Bundesernäh- rungs ministerium überraschend die Einfuhr ohne jede Wert- und Mengenbegrenzung frei, das heißt, es lberalisierte die Einfuhr von Traubensäften, Und bis heute ist keine vernünftige Begründung für diese Maß- nahme zu erfahren. Staatssekretär Pr. Sonne- mann gab allerdings vor einer pfälzischen Winzerdelegation zu,„daß das Ministerium pei der Ausschreibung wohl selbst von In- teressentengruppen üherfahren worden ist“. Proteste des rheinland- pfälzischen Wein- bauministers, der schon seit langem erfolg- los auf eine Renderung des Weingesetzes dringt, bleiben ohne Widerhall. Der Deutsche Weinbauverband verfaßte auf seiner Herbst- tagung in Traben-Trarbach eine Protest- resolution— ohne Erfolg. Ministerpräsident Altmeier telegraflerte an Bundeskanzler Adenauer— ohne Resonanz. Die Unruhe unter den Winzern wuchs; sie schickten schließlich eine Deputation nach Bonn, eine Bittdelegation Wie zu Kaisers oder Königs Zeiten. Nun, die Delegation erreichte nach 2wel Tagen mit Hilfe von Bundestagsabge- ordngten eine Unterredung, zwar nicht mit dem Bundeslandwirtschaftsminister persön- lich, aber immerhin mit dem Bsterenten. Pfälzer Winzer drohten mit Gewalt 5 Die Pfälzer Bürgermeister und Winzer, die der Delegation angehörten, konnten eine harte Sprache sprechen; sie stützten sich Auf den festen Willen aller Winzer, notfalls mit Gewalt den Stopp der Einfuhren zu erzwin- gen. Sie hatten bereits angekündigt, die Grenzstraßen mit Traktoren zu blockieren, getreu dem Vorjahrsbeispiel der framzösi- schen Winzer. 5 Wenigstens ein kleiner Erfolg. Im rhein- land- pfälzischen Landtag fanden sich danach die Parteien in seltener Einmütigkeit, um. die weitergehenden Forderungen der Winzer zu unterstützen. Demonstrativ erhoben sich die Abgeordneten bei der Annahme einer Protestresolution von ihren Sitzen, wie bei der Abstimmung über ganz große Lebens- fragen. Nun, die Weinkrise ist in Rheinland- Pfalz eine solche Lebensfrage, von deren Lösung das Wohlergehen großer Bevölke- rungsschichten abhängt. Der Protest nutzte. 5 Dieser Anblick brachte die Winzer in den let zten Wochen in Erregung. Ausländische Sübmoste flossen in unzähligen Orten des deutschen Weinbaugebietes von den Tank- wagen der Bahn in die Fässer der Händler. Auf deutschem Boden tritt erst die Gärung ein. Mostzoll ist billiger als Weinzoll! Zwei Tage nach der Landtagssitzung stand es — Wenn auch ziemlich versteckt— im„Bun- desanzeiger“:„Wegen Erschöpfung der Wertgrenze“ können Anträge auf Einfuhr von Fruchtsäften aus Frankreich und Italien nicht mehr berücksichtigt werden.“ Lachen verboten! Die Winzer hatten jedoch umfangreichere Maßnahmen erwartet. Noch einmal demon- strierten sie, im größten Saal der Südpfalz, in der Landauer Festhalle. Die Stimmung war immer noch erregt. Ein Mann, der an der falschen Stelle lachte, wurde kurzerhand aus dem Saal geworfen. Dann wurde die letzte Resolution angenommen. Sie fordert das Ver- bot der Vergärung ausländischer Moste durch Ergänzung des 5 14, ein Einfuhrverbot für Alle Lizenzen, die noch im Umlauf sind, eine Nachprüfung der vergorenen Auslandssäfte, Hilfe aus Haushaltsmitteln, Berücksichtigung bei der Steuerpolitik. Was aber war bis dahin alles geschehen! Die Außenhandelsstelle in Frankfurt gab auf die umstrittene September- Ausschreibung für rund 35 Millionen Mark Lizenzen zur Traubensaft-Einfuhr. Kreise des Handels räumen ein, daß etwa 300 000 bis 400 000 Hektoliter Traubensaft eingeführt wurden. Das Ministerium in Mainz zweifelt diese Aufnahmen: E. Englert Zahlen nicht an, vielleicht nur, um die Win- zer nicht noch mehr zu beunruhigen. Nach- dem die Traubensaftpreise in Italien urid Frankreich teilweise vom 0,58 auf 0,42 DPM pro Kilogramm gesunken waren, errechnet der Weinbauverband eine Einfuhrmenge von rund 800 000 Hektolitern Süß most.. Da die Zölle für Traubensaft 10 bis 12 D, kür Wein hingegen etwa 32 bis 42 DM. Hektoliter betragen, gehen dem Fiskus rund 25 Millionen Mark verloren. Es sei nicht verschwiegen, daß es für die Winzer eine„stille Selbsthilfe“ gab: die Stei- gerung der Preise für ältere Weine auf fast das Doppelte des Vorjahres und der teilweise Sehr erfolgreiche Verkauf des neuen. Und mancher Höchstgewinn wurde erzielt von Winzern, die wenig oder gar nicht geschädigt Waren, Most erzielte anfänglich in der Pfalz 2000 DM pro Fuder(1000, an der Mosel 2500 DM, im FRheingau sogar bis zu 4000 DM. In diesen Fällen ist der Händler, der 80 wahnwitzige Preise zahlte, der Dumme. Die Weinkontrolle hat in den nächsten Wochen alle Hände voll zu tun, den in- zwischen vergorenen Auslandsmost zu über- wachen. Denn es steht fest, daß der Handel manipulieren muß, um daraus absatzfähigs Weine zu gewinnen. 5 4 Heftig tobt der Endkampf Doch den geschädigten Winzern ist damit immer noch nicht geholfen, die Preise sind damit immer noch nicht auf ein tragbares Niveau reduziert. Heftig tobt daher der Endkampf um die zusätzlichen Weineinfuh- ren, die den Ausfall der deutschen Ernte decken sollen. Inzwischen— es war am 19. Oktober— ist die Zusatzeinfuhr von Rotwein aus- geschrieben worden. Aber eine Entscheidung über die Hilfsabgabe Wurde nicht getroffen. Die Winzer waren erst recht verbittert; denn dis Ausschreibung enthielt keine Angaben über die Wertgrenzen dieser Einfuhr. Der Rotwein blieb unbelastet von irgendwelchen Abgaben, obwohl selbst der Handel wenig- stens zehn Pfennig zugestanden hatte. Ein schöner Batzen bei 350 000 bis 500 000 Hekto- litern ausländischen Rotweines, die aus dem Ausland kommen dürften. Die Einfuhr soll erst bei Bedarfsdeckung abgestoppt werden. Um so heftiger ist nunmehr das Tau- ziehen um den zusätzlichen Weißwein- Import geworden. Am Freitag treten die weinbautreibenden Länder zu abschließen- den Beratungen zusammen. 5 Der Verbraucher schüttelt den Kopf Der Verbraucher kann nur den Kopf schütteln, daß ausgerechnet für Wein der komplizierteste Hilfsmodus ausgeheckt wer- den soll, der sich denken läßt. An die Win- zer sollen Schadensersatzscheinèe ausgegeben Werden, die an den importinteressierten Weinhandel verkauft werden können. Gegen Vorlagé dieser Scheine soll schließlich dis Außenhandelsstelle im entsprechenden Um- fang Importlizenzen zuteilen. Her Schlüssel für die Schadensersatzscheine, die Organisa- tion ihrer Ausgabe— alles ist noch strittig und ungeklärt, genau wie die Höhe der Importabgabe, die wohl auf 15 Pfennig pro Liter festgesetzt wird. Geschäft mit„Schie- berscheinen“, so kommentiert der Handel erbost. Ber Plan ist vom Bungszgrährungs- ministerium ausgegangen und öbkensichtlich von den weinbautreibenden Ländern akzep- tiert worden, ohne deren organisatorische Hilfe er undurchführbar wäre Bisher ist in Rheinland-Pfalz lediglich ein Kreditsofortprogramm von fünf Millio- nen Mark zinsverbilligter Darlehen einge- leitet worden, damit die geschädigten Wein- baubetriebe ihre dringlichsten Arbeiten vor- finanzieren können. a Wie wird sich der gordische Knoten lösen? Niemand weiß es. Minister Oskar Stübinger sagte am Mittwochabend:„Die Folgen, die der Weinbau erlitten hat, insbesondere der zeitlich länger wirkenden Verluste, der Pruck der Auslandsweine und, die Reaktion der Verbraucher und des Weinhandels auf die unnormale Preissituation stehen entweder noch zu wenig fest oder sind doch erst in 80 unklaren Umrissen sichtbar, daß auch ich noch keine sicheren Schlüsse über den Fort- gang der wirtschaftlichen Entwicklung des Weinbaues zu ziehen vermag.“ Was Mutti 80 an Pre gefällt: Sie spart Arbeit, Vetkävfe Edelhuschrosen Telefon 408 13. Schlingrosen und Polyentharosen. FRANZ FREUND, Gärtnerei, Mannheim, Mönchwörthstraße 15, Altes Fachgeschäft 5 und Zubehör in 8 allen Preislagen. Oro scKNirr Keplerstraße 42— Telefon 4 29 77. Gummi- Kapf, T 2, Schaumgummi Matratzen, Kissen, Sitzbankauflagen 3. haunendechten 5 9 in erstkl. 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Nach dem Entwurf des Gesetzes soll die Bundesregierung oder der Bundeswirtschafts- minister ermächtigt sein, Rechtsverordnun- Sen zu erlassen, die Eingriffe in die Wirt- schaft bei Versorgungsschwierigkeiten ge- statten. Diese möglichen Rechtsverordnun- Sen, die der Zustimmung des Bundesrates bedürfen, betreffen die Herstellung, Ver- arbeitung, Verwendung, Lagerung und den Bezug von Waren der gewerblichen Wirt- schaft, sowie von elektrischer Energie, ferner Werkleistungen zur Errichtung von Bau- Werken sowie Instandsetzungsarbeiten aller Art durch Betriebe der gewerblichen Wirt- schaft. Bundeswirtschaftsminister Professor Er- hard will jedoch von diesen Eingriffsmög- lichkeiten möglichst nicht Gebrauch machen und das Gesetz nur als einen„Dolch im Gewande“ betrachten. Der Wirtschaftspoli- tische Ausschuß seinerseits will diese Er- mächtigungsmöglichkeiten von sich aus zeit- lich begrenzen, um ein Abgleiten in eine Lenkungswirtschaft von vornherein zu ver- hindern. Aeußerer Anlaß für die plötzliche Aktivität des Wirtschaftspolitischen Aus- schusses, der diesen mehr als zwei Jahre alten Gesetzentwurf plötzlich hervorzog, ist wohl die Suezkrise. Wie in diesem Zusammenhange verlautet, beabsichtige das Bundesverkehrsministerium — kür den Fall des Falles vorsorgend— das Straßenverkehrsgesetz dahingehend zu än- dern, daß Fahrbeschränkungen zur Ueber- windung der Versorgungsschwierigkeiten ausgesprochen werden können. Dabei sind offenbar gewisse Prioritätsregelungen bei Dieselkraftstoff für die Binnen-, Küsten- und Hochseeschiffahrt beabsichtigt, sofern der Bundestag einer solchen Gesetzesände- rung zustimmen sollte. Wie aus einer An- frage der Deutschen Partei an die Bundes- regierung zu entnehmen ist, sind bei der deutschen Fischdampferflotte gewisse Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Kohle aufgetreten. Die Bundesregierung Wird gefragt, was sie zu tun gedenke, um die Versorgung der Fischdampferflotte mit Kohle in angemessener Menge und Qualität sicherzustellen. Tabak und Zigarren erschwinglich machen Hi) Die Bundestagsfraktionen der sozial- demokratischen, der freien demokratischen und der Deutschen Partei haben einen Ge- setzentwurf zur Aenderung des Tabaksteuer- gesetzes vorbereitet, dureh den die Klein- Verkaufspreise für Rauchtabak durch ent- sprechende Herabsetzung der Tabaksteuer wesentlich gesenkt werden sollen. In der Begründung wird auf eine Fest- stellung des Bundesfinanzministers ver wie- sen, wonach Schäffer zur Senkung von Ver- brauchssteuern dann bereit ist, wenn sie den Verbrauchern voll und dauernd zugute kom- men. Dies sei hier der Fall, wobei hinzu- komme, daß damit ein betont sozialer Effekt verbunden werde, weil Rauchtabak vor- nehmlich von den weniger bemittelten Schichten gekauft werde. Zur Zeit werden monatlich rund 20 Mill. Päckchen verraucht. Der Ausfall, der auf etwa 60 Mill. DM jähr- lich für den Bundeshaushalt geschätzt wird, würde nur 2,5 v. H. des gesamten Tabak- steueraufkommens ausmachen. Da jedoch der Preis von 1,35 DM für 50 fg Feinschnitt die Kaufkraft dieser Raucherkreise angeblich noch bei weitem übersteige, wollen die ge- nannten Fraktionen diesen Preis auf eine DM herabsetzen. Dabei sollen die Erlöse für die Herstellungsbetriebe weder erhöht noch ver- mindert werden. Der Finanzausschuß des Bundestages hat einen Antrag aller Bundestagsfraktionen an- genommen, wonach wegen der schwierigen Lage der Zigarrenhersteller die Tabaksteuer kür Zigarren von bisher 23 auf 19 v. H. des Kleinverkaufspreises, der sich dadurch nicht ändert, herabgesetzt werden soll. Steuervereinfachung in Bagatellsachen Bi.) Der Finanzausschuß des Bundesrates hat auf Grund eines vom Bundesfinanzmini- ster vorgelegten Gesetzentwurfes Möglich- keiten einer Steuervereinfachung beraten. Es gab sich dabei, daß zahlreiche Abgeordnete ebenso zahlreiche zusätzliche Vereinfachungs- vorschläge machten. Der Bundesfinanzmini- ster sieht in seinem Entwurf unter anderem den Fortfall des Steuerabzugs bei Aufsichts- ratsvergütungen Diäten) vor, weil die Steuerbelastung daraus für geringfügig an- gesehen wird. Ferner ist die Einführung eines Bagatellbetrages von jährlich 12 DM bei der Einkommen- und Lohnsteuer geplant. Dies bedeutet, daß eine Steuerschuld bis zu dieser Höhe nicht mehr erhoben werden soll. Auherdem soll die Wertfortschreibungs- grenze erhöht und die Steuerkursbewertung für neue Aktien vereinfacht werden, ebenso der Lohnsteuerjahresausgleich. Nervöse Oelverbraucher in aller Welt Erhard läßt sich seine Ruhe nicht rauben Sehr nervös reagiert seit Ausbruch der Suezkrise die Weltöffentlichkeit auf a. die sich am FHorlzont j erden oder bereits bestehenden, bzw. ateten Versorgungsschwierigkeiten bei Benzin, Die- selöl und Heizöl, b. die Bierruhe— sie wird als deutsches „Oelwunder“ bezeichnet— mit der in der Bundesrepublik die Oelversorgungslage be- Handelt wird. Haben doch fast alle europaischen Län- der zunächst— teilweise drastische— Ver- brauchsbeschränkungen eingeführt, während der Bundeswirtschaftsminister von allem Anfang an versicherte, daß er weder bei Benzin, noch bei dem— tatsächlich etwas knappen— Diesel- und Heizöl an Bewirt- schaftung denke, wie sie vom Ausland vor- exerziert wird. In der Bundesrepublik würde es weder Treibstoffrationierungen, Ein- führung von Kundenlisten. Schließung der Tankstellen zu bestimmten Zeiten, Verbot privater Autofahrten am Wochenende, noch Beschränkung der Kraftfahrzeugfahrer auf ihren Wohnbezirk geben. Lediglich Hortungs- käufen vorbeugende Beschränkung der Treibstoffabgabe sei nötig.(Vergl. MM vom 22. November). Diese Stegreifàußerungen des Bundes- wirtschaftsministers wurden vielfach als ja als unbedacht aufgelegt. Nach der bisherigen Sachlage hat sich diese Unter- stellung nicht bestätigt. Am 27. November fand unter dem Vorsitz Professor Ehrmards ae Aussprache mit Vertretern der Mineral- wirtschaft in Bonn statt, deren Ergebnis— wie es im Kommuniquè heißt— die Richtig- keit des bisherigen Verhaltens bestätige.“ Neben den bereits gehandhabten Einschrän- kungen auf den Gebieten des Dieselkraft- Stoffes und des Heizöles erweisen sich Ra- tionierungsmaßnahmen in bezug auf den Benzinverbrauch nicht als notwendig.“ Das läht für absehbare Zeit Hoffnung schöpfen, der Bundesrepublik würde Treib- stoffratbionierung erspart bleiben. Ob der Kelch an uns gänzlich vorübergeht oder nicht, darüber entscheidet allerdings die Dauer des weltpolitischen Konfliictes. Es muß hier angemerkt werden, daß die Lage bei den einzelnen Mineralölgesellschaf- ten recht unterschiedlich ist. Die Oelgesell- schaften haben jedoch grundsätzliche Bereit- schaft erklärt, einander auszuhelfen. Ja, sie sind sogar bereit, sich notfalls auch in die Oel versorgung des Saargebietes einzuschal- ten. Auf einem anderen Blatt steht die Frage der westdeutsche Beteiligung an einem internationalen Oelpool(Vergl. MM vom übereilt, Omnibusunternehmer verlangen billiges Dieselöl Wegen billige (tz) Die im Verband Württembergisch- Badischer Omnibusunternehmer zusammen- geschlossenen privaten Personenbeförderer, die anfangs dieser Woche in Fellbach bei Stuttgart ihre zehnte ordentliche Hauptver- sammlung abhielten, forderten die Bereit- stellung von verbilligten Dieselölen vor allem für die Durchführung des zu Sozial- tarifen abzuwickelnden Arbeiterberufsver- kehrs. Die aus politischen Gründen seit Jahren vom Bundeswirtschafts ministerium verweigerten Genehmigungen zur Erhöhung der Sozialtarife im privaten Ommibusge werbe, S0 Wurde betont, hätten dazu geführt, daß schon bisher die Selbstkosten der Unter- nehmer kaum mehr gedeckt werden könn- ten. Eine Erhöhung des Preises für Diesel- kraftstoffe sei für das private Omnibus- gewerbe, das nach wie vor unter dem stärk- sten Konkurrenzdruck von Bundesbahn und Bundespost stehe, völlig Untragbaf. Bie Sin- kende Rentabilität bei gestoppten Preisen und steigenden Selbstkosten hatte nach Angaben des Verbandes in den letzten drei Jahren zur Folge, daß 58 von rund 600 privaten Unternehmern Württembergs und Nord- badens den Linienverkehr einstellen muß- ten. Der private Linienanteil beläuft sich heute noch auf knapp 47 v. H. des ge- samten Linienverkehrs. In Südbaden werden sogar nur noch fünf v. H. aller Omnibus- nien von privaten Unternehmern bedient. Sprecher des südwestdeutschen Ommibus- gewerbes wiesen darauf hin, daß sich die K URZ NACHRICHTEN Aktion gegen Hyänen Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzel- handels warnte am 28. November davor, zu versuchen, aus der durch die weltpolitische Lage entstandenen Angstpsychose Kapital zu schlagen. In den letzten Wochen sei festgestellt worden, daß Geschäftsleute in Anzeigen und Werbe drucksachen zu„Vorratskäufen“ auf- forderten, indem sie auf eine„mögliche kom- mende Warenverknappung“ hinwiesen. Tagesgeld flüssig und billig (ck) Der Geldmarkt zeigt auch in der letzten Novemberwoche weiter eine starke Liquidität. Tagesgeld stellt sich auf 4½ v. H., jedoch sind die Umsätze recht gering. Stärker angeboten i 5 bis 3% v. HI. tsgeld wurde der Geschäftsumfang des Vorjahres 5 8 5 5 3300ß0ç0ꝗłò Sehr gefragt. Für Dreimonatsgeld zu 6½ v. H. niederschlagsreichen Sommermonate mußte für 4 m kartoffeln an, die zwar je Pfund ein 0 besteht zur Zeit nur geringes Interesse. Trotz fast jede vierte verkaufte Police eine Ent- 8 1 8 1— e„102% 13 eh. GHH: kosten als lose Ware, dafür aber Sorgfältig der in den nächsten Tagen zu erwartenden schädigung geleistet werden. Infolge der Aus- AGG..„ 178% 178½ Nen enn 5 7525— Hutten“. Oberg.. 2275 25 hergerichtet sind. Steigerung des Zahlungsmittelumlaufes, be- dehnung der Reisewetter versicherung auf wei- Aschzelii. 7% 70 Rhein. Elektr. 13% 155„ 203 5 204% Obst: Von den Aepfeln können ledigüch dingt durch die Lohn- und Gehaltsauszahlung. tere europäische Länder ist der Anteil des augsburg-Nürnb. 210 210[Ahe instant) 127% 157 Set. Ges, Ruhrort 288 e a Spitzensorten, wie Cox Orangen sowie durch die Auszahlung der Weihnachts- Auslandsgeschäftes auf 15 v. H. der Gesamt- Baxer. Motoren.11½ 115 RW EW. 201 201: 5 8 1 en, auch gute farbige Bos. gratiflkationen, wird nach Ansicht der Banken prämie gestiegen.. 1 3 ee e, rden. Das übrige reich die flüssige Geldmarktlage anhalten. Man weist Zuezkanal- Aktionäre rüh 8 88 J˙6? n 8 2 eh. Hoesch A6 koop, etwas teurer werden. Nas 0 8 0 8. 8 2 ühren sich BBW. 23½%½ 23½] Schlossduellbrau. 220 220 liche Angebot an Aepfeln wird 80 preis in diesem Zusammenhang darauf hin, daß das e„ er 15 185 Schubert& Selz.) Hoeschwerke. 142% 14% liche Aung 2 D 180 auch von den Sparkonten in den ersten Wochen 1 0. 5 8 1 Chem. Albert. 1 141 Schwartz Storch.“ 7— Industriewerte 8 8 sein wie bisher. Unveränderte Presse 5 des Novembers abgehobene Geld, das ange- Ses laee e d icet Wordden die unter Füh- Sonti Gummi. 280 2⁵⁵ Sell wolff[107 107 kür Birnen. Das Angebot an Nüssen n 5 sichts der weltpolitischen Spannungen zu 5 5 1 Daimler-Benz. 239 290 Siemens& Halske 190 189½ zu. Die Preise können eher sinken als Stele Angst- und Hamsterkäufen verwendet wurde rung des Genter Rechtsanwaltes Kean Paoliello Degussa 428% 237 Sinner 1111 110 eh. Kloecknerw.: f d Zitronen werden zum größten Teil zu den Rreditin ien 5 steht. Die Schweiz stellt nach Großbritannien Demag 221 220½[Südzucker 203 202% J Kloeckner-Werke Orangen, Mandarinen un bre Eintalten i und Prankreich die driftsrogte Zahl von Pt. Era:::%% Ion ie ie! ischen. Hunb. D. 20% 3 voraussichtien preiswerter. Pie ganeben Akienbesitzern. Insgesamt befinden sich in Pt. Linoleum 3 7 2„ 5,05„5,5[ Eloeckner-Bergb. 15% 153 steigern sich jetzt immer mehr. eu Für 30 Mill. DM Rentenpfandbriefe Schweizer Besitz 64 000 Aktien im Werte von 5 200 206 55 c 217% Stahlw. Südwestf. 162½ 162 weiter ausreichend vorhanden. Die En (ec) Der Land wirtschaftlichen Rentenbank stwa, 22 Mill., Pu. Die Schweizer Schutz: ichbaum-Werger 2 205 Zellstoff Waldhof 11% 115 jung der Preise hängt von der Oualität ab. Frankfurt wurde die Ermächtigung zur Auf- Semeinschaft will in absehbrarer Zeit mit der f Licht 8 Kraft 123 122½ 5 5 Gemüse: Guter Treib-Kopfsalat wird legung einer 50-MWIII.-DM-Anleihe erteilt. Sie Bitte an die schweizerische Regierung heran- Enzinger Union 17 172 Banken eh. ver. Stahlw.: 1555 Keine Verände- treten, im Interesse der Aktienbesitzer bei der Gebr. Fahr. 102 10² Badische Bank 183 185 Dt. Edelstahlwerk 180 Wahrscheinlich ee 3 und Endivwien. ägyptischen Regierung gegen die„entschädi- Id Farben Liqu. Bayr., Hypothek.- Portm 2507 125 rungen der Preise für Feldsalat. Die Freie Devisenkurse gungslose Enteignung“ zu intervenieren. Bisher Ant.-Sch.) 33½ 327% u. Wechsel-BRK. 198 198 Hüttenunſon 135½ 136 Spinat wird knapper und etwas teurer. Des 5 Geld Brief hatte die schweizerische Regierung jede Stel- BASS B 185 ¼ f 18½½%[Commerzbank) 11½ f 1½. 5 5 1 3 f Kohl können sinken. 1 1. 1 1. 202 260 2 Selsenk. Bergw.. 132%½ 13% Preise für Blumenkohl kö. 1 1000 ital. Lire 6,665 6,685 lungnahme mit der Begründung abgelehnt, die Casellsa˖a 8. r* Bochum. Verein 134 134 Angebot nimmt vor allem aus Italien 100 dels. Francs 8557 9,207 Schweiz müsse im Suezkonflikt neutral bleiben. par pen ggelist 1 14% Deutsche Ban j 22% 2% Sugseteblw. lt.: i 185 N t ichlich zu haben 100 franz. Francs 1,1902 1,1922 a a Farbwerke Höchst] 185 184% 1 75 e Bank) 2½[ 2½ J Hamborn. Bergb. 109% 10% Ausländische Tomaten reich 100 5 5 10245 110,455 e Pelten er Suni. 190 17 109 Dresdner Bank 5 122 2. 5 1252 55 2 5 Marktberichte g 5„ 3811 1 3 1 8 7 4 Phönix Rheinro 158˙ 138 VCVVV%V%%%ñw mwmns ffn ̃ 7 be one dss gates, 100 5 e 5 1 Handelskammer Mannheim, Mühlenbesitzer Grün 4. Bilfinger 555 855 Aab 38 58 i 187 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Gren, 105 100 dan. Kronen 60,47 60,59 Eugen Werner(Werner& Nicola), Mannheim, Harp. Bergbau 100% Rhein. Hyp.-Banz 1% 109 Rhein- West. F FW) Anfuhr mittelmägig, Auer aug 100 nor. Kronen 58,685 39,05 zum korrespondierenden Mitglied der Arbeits- Halb. Zement. 255 257 Dego(Vorzug). 48½ 47215 Eisen u. Stani! 160))— 8 g 11 0 5 Fr.(frei 3 98,03 gemeinschaft Getreide forschung E. V. berufen. 2 5 en e 1655 1855 Montan- Ruhrst. Hatting— 81 1 1 1725; Landsberte- neo 100. y Diese Ehrung für den weltbekannten Münlen- Knorrf 4 332 Nachfolger Stahl Südwest. 162½ 162 Senetie 17. 3, be Nene 8. Dur- W fachmann Eugen Werner erfolgte auf Grund Lahmeyer. 18% 184 fen. Eis. u. Hütten- Zeche in%, apfel 612 Bulken 1 lo Gen dtelnken ib NE-Metalle seiner steten Förderung des Fortschrittes in Lanz. 113 113 werke: Fw 20 Jacob Lebel 12; Kaiser Wilhelm 1 15 der Elektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 337,30—340,50 Dr der Mühlentechnik, seiner Verdienste um die Linde's Eis... 210%½ 2% Neue Eisen-Hütte 12½ f 12½ nischer Winterrambour A 1518, 18. elde 0 Blei in Kabeln 141142 DM Müllereiforschung und schließlich um das Inter- Ludw. Walzmünle 10⁴ Stahlw. Bochum 119% 1 118½ ringer 15—18; Endivien Stück 10—15: tront 1045 Aluminium für Leitzwecke 240—265 DI esse, das er auf dem Fachgebiet Getreide den bis 100; Spinat 20;. Zellerle 1 Westdeutscher Zinn-Preis 1013 DM Gemeinschaftsarbeiten entgegengebracht hat. RNM-Werte Leuckr 18801 20e bein e — soll neben der Finanzierung verschiedener körderungswürdiger Projekte in der Haupt- sache zur Konsolidierung kurzfristiger land- Wirtschaftlicher Kredite Verwendung finden. Mit Rücksicht auf den engen Kapitalmarkt dürfte mit der Auflegung der Anleihe nicht vor Januar 1957 zu rechnen sein. Mit einem voraus- sichtlichen Ausgabekurs von 98 oder 99 v. H. wird der Zinssatz 7,5 v. H. betragen. Verlustträchtige Regenversicherung Wie die Allianz Versicherungs-AG mitteilt, ist die Reisewetter versicherung auch in diesem Jahre aus der Verlustzone nicht heraus ge- kommen. Mit einer Prämieneinnahme von rund 800 000 DM aus 30 500 Versicherungsabschlüssen r Sozialtarife Omnibusfahrpreise gegenüber 1938 nur auf durchschnittlich 138 v. H. erhöht haben. Demgegenüber seien Materialien, Löhne, Steuern und sonstige Unkosten auf 210 des Standes von 1938 angestiegen. Der Arbeiter- berufsverkehr werde heute von den Pri- vaten im Schnitt für 2,2 bis 2,4 Dpf je Kilo- meter und Fahrgast abgewickelt, während Bahn und Post drei Dpf erheben könnten. Eine Tarifanhebung sei für die Arbeitneh- mer auch tragbar, da diese heute nicht ein- mal mehr die Hälfté der früher zum Kauf einer Wochenkarte notwendigen Stunden- löhne aufwenden müßten. Abgelehnt wurde auch der dem Bundestag vorliegende Ent- wurf eines neuen Personenbeförderungs- gesetzes, da es die Verkehrsträger der öffentlichen Hand, vor allem Bundesbahn und Bundespost einseitig bevorzuge. „Auch der Verkehrsexperte der CDU- Buündestagsfraktion, Müller-Hermann(Bre- mf), wandte sich nachdrücklich gegen die Verabschiedung des neuen Personenbeför- derungsgesetzes in seiner jetzigen Fassung, da der jetzige Entwurf einen echten Lei- stungs wettbewerb der Verkehrsträger ver- hindere. Auch die öffentlichen Verkehrs- unternehmen müßten nach kaufmännischen Gesichtspunkten wirtschaften. Der berechtig- ten Forderung nach Anhebung der Berufs- verkehrstarife dürfe man nicht länger aus politischen Gesichtspunkten ausweichen. Zu der Notwendigkeit eines verstärkten Ausbaues des Straßennetzes erklärte Mül- ler-Hermann, es stehe außerhalb jeder Dis- kussion, die hierfür benötigten Mittel etwa durch eine Autobahnbenitzungsgebühr oder sonstige weitere zusätzliche Belastungen des Kraftverkehrs aufbringen zu wollen. Effektenbörse 17. November„Europa rückt näher zusam- men“). Die bisherige Abneigung der deut- schen Regierungsstellen, einem solchen Oel- pool beizutreten, fußt darauf, daß die an Treibstoffmangel leidenden Staaten nichts anderes bezwecken, als auf Kosten der west- deutschen Treibstoffversorgung an der ver- hältnismäßig günstigen Lage der Bundes- republik teilzuhaben. In den letzten Tagen zeichnet sich jedoch auch hinsichtlich des Oelpools eine Einigungs- möglichkeit ab. Der Bundes wirtschafts- minister hat grundsätzliche Bereitschaft er- klärt, einem solchen internationalen Versor- gungspool— allerdings für zusätzliche Oel- importe aus den USA— beizutreten. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß erst die Finanzierungsfragen geklärt sein müßten. Das Bundeswirtschaftsministerium findet eine Lösung wenig reizvoll, wonach die Bun- desrepublik für andere Länder Dollarfinan- zierung übernehmen soll. Dagegen ist man in Bonn mit einer Verteilung zusätzlicher Oel- importe aus den USA über den Europäischen Wirtschaftsrat(OEEC) einverstanden. Einer Poolung der aus dem Nahen Osten stammen- den Oelimporte steht das Bundes wirtschafts- ministerium jedoch nach wie vor mit aller- größter Reserve gegenüber. Indes hat der OEEC-Exekutivausschuß das Erdölkomitee des Europaischen Wirt- schaftsrates mit der beschleunigten Aus- arbeitung einer europaischen Mineralölbilanz beauftragt. Die meisten Mitgliedsstaaten haben sich damit einverstanden erklärt, innerhalb weniger Stunden die hierzu nöti- gen Unterlagen zu liefern. Es handelt sich um Informationen, die nicht nur die gegen- wärtigen Vorräte betreffen, sondern auch die voraussichtlichen Lieferungen der nächsten vier bis sechs Wochen, sowie den Normal- bedarf der einzelnen Staaten und den zur Verfügung stehenden Tankerraum. Das OEEC-Exekutivkomitee soll am 29. Novem- ber in einer neuerlichen Sitzung die bis dahin erwartete Mineralölbilanz überprüfen und einen Aktionsplan ausarbeiten. Außerdem ist das Wirtschaftskomitee der OEEC mit einer Studie über die allgemeinen Wirtschaftlichen- und finanziellen Folgen der durch die Erdölverknappung verursachten Lage beauftragt worden. F. O. Weber Inierestanles fr die Maustrau Einkaufsberater für den Küchenzettel nschaft der verbraucher verbinde“ git gernemsam mit der zentralen Markt“ 5 5 irtscharfts- mbH, Bom, folgende Marktworschaut nd release der Beuteben Landwir Butter: Tiefstand der deutschen Erzeu- gung ist erreicht. Es wird mach und nach wie- der mehr Inlandsware geben. Gegenwärtig werden aber 75 v. H. des Verbrauchs durch deutsche Molkereien befriedigt. Den Rest decken ausländische Butter und Lagerware. Keine Veränderung der Verbraucherpreise zu erwarten. Fleisch: Das Pfund Kalbfleisch kann in den nächsten Tagen meist schon rund fünf Pfennige weniger kosten. Es gibt jetzt mehr Kälber. Schlachtviehnotierungen sind häufig gesunken. Weil die Rinder in letzter Zeit Badische Bank Filiale Mannheim Frankfurt a. M., 28. November 1936 Börsenverlauf: Bei sehr ruhigem Geschäft war die Kursentwicklung zumeist dem Zufall Über- lassen. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften auf erneute Auslandsabgaben leicht rückläufig; Montane- und Bergbauaktien nach knapp behaupteter Eröffnung im verlauf überwiegend etwas erholt. Deut- sche Edelstahlwerke setzten aut Interessenkäufe ihre Aufwärtsbewegung des Vortages fort. Kali- Aktien unter Bevorzugung von Salzdetfurth ausge sprochen fest. Lokalmärkte im grogen und ganzen wenig verändert, Schiffahrtsanteile zu letzten Kursen gehandelt. Banken- und Motorenwerte nicht ganz einheitlich. Rentenmärkte bei freundlicher Grundtendenz wenig verändert, lediglich einige Pfandbriefe und neue Industrieanleihen bis zu einem halben Punkt nach beiden Seiten schwan- kend.(nach v.-] Rückkehr der Röchlings nach Völklingen Am Nachmittag des 2 nete der Chef der Frarzösischea 5 5 Mission im Saarland de ene 5 Aufhebung der Seque n de die„Röchling schen Eises. urnatuns! mbH, Völklingen, an. Etwa 4 Zeit verließen die Vertreter der fee schen Familjengemeinschaft(Dr. Ern mile ing. Dr. Hans Lothar Freiherr 55 doch. mingen-Hornberg und Direktor Ae Cen. Mannheim, um nach 1147 ei lezen Werksanlagen zu übernehmen Di nahme land am 28. November statt beiter und Angestellten halten di mit frischem Grün geschmückt 10 nenemder 13.30 Uhr ist eine woll keierliche Betrie 1 gesehen. ese 05 Die Aufhebung der am 30. Juli 1 Seordneten französischen Sequester tung für die„Röchling'schen Eisen. Staßlwerke Ambkfe, Völklingen, war ben am 14. November 1956 nach abschliehende Verhandlungen zwischen der franz 0 0 Regierung und der Familie Röchins gelegt worden. Die Erledigung der 55 1 lichen Formalitäten erheischte genau 17 1 Die Röchling sche Familiengemeins 5— besitzt im Saargebiet außerdem die 5 1 der Röchling Kohle Kommanditgeseſlschal Saarbrücken, sowie die„Röchlin 3 Bank“. Die Sequesterverwaltung dber Firmen wurde bereits im Vorjahr 152 gehoben. 25 Bei den Völklinger Anlage. sich um ein Unternehmen den Mae den Werken sind 13 000 Arbeitnehmer be. schäftigt, und es stellt die größte Hatte a der Saar dar. Die Rohstahlproduktion de. ses Unternehmens erreichte in diesm Jahr etwa eine Mill. t. Dem Vernehmen nach soll die S verwaltung— besonders durch S rung der Werksanlagen— breiten Raum für Kkünftighin durchzuführende Investitionen übrig gelassen haben. Das wird die Rück- kehrfreude der Besitzer etwas trüben, Ab. gesehen davon, daß die Röchling'sche Fami- ligengemeinschaft sich zur Zahlung eines 30 Mill. DM übersteigenden Betrages an die französsiche Regierung bereiterklärt hat schätzt man in Fachkreisen den Investitions- bedarf auf rund 150 bis 200 Mill. DN. Dies schon deswegen, weil natürlich auch Moder nisierungsarbeiten fällig sind. Pünktchen Notenbank senkt Abgabesätze Die Abgabesatze für die Schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn sind nach Mitteilung der Bank deutscher Länder mit e Ueber. t. Die Ar. Für den 945 an. Wirkung vom 28. November um ein Achtel g V. H. ermäßigt worden. Schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn Laufzeit 60—90 Tage Laufzeit 30—59 Tage 4% 4*—¹ 4001 4ů⁰ wiederholt etwas billiger geworden sind, Könnte auch das Rindfleisch hier und da etwas preiswerter werden.. Käse: Holland und Dänemark dieten Schnittkäse zu festen Preisen an, Verbrau- cherpreise werden sich nicht andern. Nur vereinzelt billigere Sonderangebote für hol ländischen und dänischen Gouda, sowie hol- Jandischen Kugel-Edamer. Seefisch: Noch kein Abbau der verhält. nismäßig hohen Preise für Frischfisch 2. erwarten. Schwere Stürme legen die Fang- tätigkeit der Fischdampfer lahm. Auch die Versorgung mit frischen Heringen ist unzu, reichend. Für Erzeugnisse der Fischindustrie noch verhältnismäßig hohe Preise. Fette: Loses Oel reichlich. Der Bedlart a2 abgepacleter Ware wird nun auch wieder voll gedeckt. Preise ändern 8 nicht. Speck und Schmalzpreise unverändert. Eier: Die Zeit der billigen Eier ist gekom- men. Die Preise sind niedriger als vor einem Jahr. 5 Kartoffeln: Keine Veränderung der Prei und der Einkaufsmöglichkeiten zu erwarten 2 Nr un, Q z. Monning Kaffee 7. November 00 f Jahren dleze 1 e Gebävde jetzt bisbe, 1 NI“ De e Inn Paln Astasls, fler 115 Uhr. Vor vers (leute 20 frei H. Bogar ble nk ſilsst 140, 20.20 Der Cine I ED 1 220 Spät spann. Kr „Verdamt III — de let i. fsterg Ein als fe 0 Nr. N — gs mber 00 Dian Hurson, dis tune üder Stahlwerze u gleich Röchine⸗ inst Röch. von Gem⸗ ert eye wen diege de Ueber. t. Die Ar. e Gebäuce Für den e— Woll ung vor. 1945 3p. rverwel. Sen- und var bereit aliehengen nzösischen ling fest erforder- au 13 Tage. meinschakt e„Gebrä. Sellschalte chling'sche über diese jahr auf- Jandelt eg eltruf, In mer de. Hütte an Ktion die- iesm Jahr Sequester. Strapazie- Raum für estitionen die Rück. üben. Ab- che Fami- ing eines trages an klärt hat, vestitions- DM. Dies ch Moder. ünktchen Atzwechsel sind nach inder mit ein Achtel tzt bisher 51 ö * Markt W217 den sind, r und da rk dieten Verbrau· dern. Nur e für hol · wie hol; r verhält; fisch 1 die Fang · Auch die ist unzu- industrie Bedarf an ieder vol Speck und st gekom· vor einem deer Preite erwarten. irt Tüten · n Pf ment Kalte n lediglich x Orangen rbige Bos rige eich. p reise auch zen nimm als Steigen en werden Einfuhren Bananen e Entuick· lität ab. alat wir e Verände 1 Endivien. eurer. Die inkeen. Das Italien 2. zu haben, Großmarkt 29. November 1986 MORGEN Seite 18 onnerstag, 1 11 T. 50050. J. ab 10 J. AHT Feten dae. Opr 13, 15, 17, 19, 21 Nauk 13.30, 55 1„Verlobung am Woitgangsee⸗ Lin elmer, inte Zarentochter Morgen:„Das Sonntagskind“ zuastasia, d. jetzte Farbfim mit Heinz Rühmann Tag T. 4a—Ketig., Telefon 5 00 51 te NUR: 13.45, 16, AsfkR neus art in UN WER SUA 15.50, 16 00, 20.30 515 Uhr. k. genen Türen- Willy Birgel— Hertha Feiler or 2 Leine örktl. Vorst) AOHANNISNACHT=* (leute Ab Freitag:„Du BIS MUSIk- tolo 1 555 Tetetzr Une 5 . 16.30, 19, 2 Telefon 4 03 96 ple Abent.-Cinemasc. DiE KAHZRA 13, 15.30, 18, 20.20 * 60 ile luke Hand Contes Der unbekannte Soldat — Tel. 5 02 76 Telefon 5 18 95 Dix KURBEL 14.30, 16.30, 18.45, 21 Das schwarze Gesicht v. Paris x Ein Cinepanoramie- Film aus 1 diu ee 10, 20.= um inemascope Farbf: er EDEN PREIS“ IN J rbrR LETTER 7 AG! der Welt der Ausgestoßenen 25 Spatvst. 5* nicht jugendfrei penn. 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Dezember: Eröffnungsabend der Kapelle „Das lustige Edelweig- Trio“ mit Schuhplattler-Einlagen 5 3 leute Abschiedsabend der Kapelle JULIUS EBERT „ ieeeemnenmmnftmmnunanmmmtnmm Ab morgen unterhält Sie Mies Tupi mit seinem elstergelger Bapald Joan kin schönes Weihndchts märchen als festliche Vorfreude für die kleinen und großen MM²-Leser und Freunde am Sonnteig, dem 2. Dezember 1986, 13.18 Uhr im UNIVERSUM- N7 le Schneekönigin frel nach Hans Christian Andersen bearbeitet von Rolf vogel gufgeföhrt vom Mäörchenthedter„Kurpfalz“ Gesamtleitung: LUDWIG VAAS Bild: Bild: Bild: Bild: Bild: Daheim im Winterwald Am Tannenbühl Im Zwergenreich Bei Frau Morgenröte Im Eispalast n e d Karten 1 m Vorver Morgen A8 kauf es fr in der Schalterhalle des„Mannheimer ab 3 Uhr(Telefon 4 41 51) und an den Kassen Univ 8 25 f 115 geb,. töslieb ab 13 Uhr, samstags und sonntags 1, 1.20, 1.50. 10 0.) zum ermäßigten Preis von—.60,. 0. , logg, Seitenloge 2,—, Mittelloge 2,50 DBI. — (etwa 100 qm) bestens geeignet für Büro, Lager oder Friseur- salon, Nähe Marktpl. ab 1. 1. 57 zu vermieten. Zuschriften unter P 104722 an den Verlag erbeten. Fun Garten, errschaftswald 148. 2 Zim. m. Küche u. Bad 3 Zim. m. Küche u. Bad in Neubau Innenstadt, Nähe Herschelbad mit Bauk.-Zusch. zum 15. Dez. 1956 zu vermieten. Anfrage erbeten Tel. 7 64 96. Möbl. 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Qudli- dt.. 248 g- Dose 585 und z um Backen möchten wir lhnen das gute Diamalt- Mehl ganz besonders empfehſen e bingt nut Qualitat. «„„„ Seite 18 NORGER Donnerstag, Kammermosik 20 ritt Das Pasquier-Trio in der Musikalischen Akademie Mannheim Der zweite Kammermusik-Abend der Mannheimer Musikalischen Akademie sollte ursprünglich vom Budapester Vegh-Quartett bestritten werden. In Abänderung dieses Planes(das Vegh-Quartett wird im Februar nächsten Jahres im Rahmen der Hoffmeister- schen Kammermusikreihe nach Mannheim kommen) konzertierte am Dienstag das Pariser Pasquier-Trio in der neuen Aula der Wirtschaftshochschule im Schloß. Das brüderliche Trifolium der Pasquiers genießt in der internationalen Musikwelt (und nicht zuletzt in den deutschen Konzert- sälen) seit langem hohe Wertschätzung In vielen Jahren ungestörten Zusammenwirkens erreichte das Ensemble eine durch nichts mu erschütternde, wie selbstverständlich wir- kende innere Homogenität. An Spielkultur, Spieldisziplin und Ebenmaß der Klangbil- dung steht das französische Trio nach wie vor in der ersten Reihe der bedeutenden europaischen Kammermusik- Vereinigungen. Das bewies auch dieser Abend aufs neue. Denn schon mit dem einleitend herrlich ge- spielten Beethoven-Trio in G-Dur, dem ersten der drei Werke des frühen Opus g, banden die Künstler mit dem in beispiel- hafter Andächtigkeit verharrenden Publikum engsten Kontakt, der die Lust am Musizieren wie am Zuhören gleichermaßen steigerte und beschwingte. Die Schönheit, Klarheit und un- gezwungene Natürlichkeit des Vortrags der Schmellen Sätze dieser noch in den Bahnen des Ueberkommenen sich bewegenden Beet- hoven- Komposition, vor allem aber auch die Starke seelische Konzentration der Spieler wesonders bei der Wiedergabe des schon Friedrich Kallmorgen Sedäöchtniscusstellung in Karlsruhe Vor 100 Jahren, am 15. November 1856, wurde der Maler Friedrich Kallmorgen in Altona geboren; zu seinem Gedächtnis eröff- nete die Badische Kunsthalle in Karlsruhe jetzt eine Ausstellung von 14 Oelbildern und einer Anzahl Zeichnungen und druckgraphi- scher Arbeiten. Bis zum 31. Dezember bleibt diese Gedenkschau noch geöffnet, und sie er- inmert in würdiger und überzeugender Weise em jenen noch heute nicht ganz vergessenen Maler, der die badische Künstlerkolonie in Grötzingen begründete, der als Professor der Karlsruher Akademie einen wesentlichen Einfluß auf das süd westdeutsche Kunstleben nahm und der vor allem als Stimmungsmaler die Landschaft um FHeidelberg in immer neuen und noch heute malerisch fesselnden Impressionen einfing. Als er am 2. Juni 192⁴ in Grötzingen verstarb, war eigentlich mit ihm auch eine ganze Periode noch in der Spätromantik wurzelnder und vom Impres- Sionismus bereicherter deutscher Malkunst zu Ende. Gustav Schönleber und dann Schön- lebers Meisterschüler Hans Richard von Volkmann waren wohl die Kallmorgen am verwemdtesten Geister gewesen. Eine„Haferernte bei Neuweier“ aus dem Jahre 1880 ist das älteste der jetzt in Karls- ruhe gezeigten Bilder. Zwel Studienblätter zum Gemälde„Die Zimmermanns werkstatt“, sowie eine hierzu gehörige Oelstudie„Die neugierigen Kinder“ von 1908 geben einen Pesselnden Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers. Aufschlußreich sind vor allem Sich noch zwei Bleistiftstudien zu dem Ge- malde„Geschirrmarkt“, das zum Besitz der Städtischen Kunsthalle Mannheim zählt; das Gemälde selber wird in Karlsruhe trotz der räumlichen Nachbarschaft leider nicht ge- zeigt. Aber ein monumentales Galeriebild von eimer Rhein-Ueberschwemmung aus eigenem Karlsruher Besitz ist dabei, sowie schon vom Firrfall reizvolle und in der Naturbeobach- tung meisterliche Bilder wie„Die betenden Kinder“,„Fischerdorf“,„Die Obstbäume“ oder„Der Brunnen“. Daß Kallmorgen aus Altona stammt, auch werm er in der südwestlichen Lamdschaft heimisch wurde, verrät sich immer noch an seiner Vorliebe für Häfen und Meer, rau- chende Schiffe im Nebel, regennasse Straßen und die dunkel-schweren Horizonte der nörd- ichen Küste. Daß keine seiner berühmten Heidelberger Landschaften mit ausgestellt wurde. mag bedauerlich sein, ist aber auch wohl mit der Gleichzeitigkeit einer umfas- senden weiteren Gedächtnisausstellung in semer Geburtsstadt Altona zu erklären. USE echte Beethovenzüge verratenden kantablen Adagio) erwärmte Herzen und Sinne. Mit geschultem Formsinn und feinstem Stilgefünl singen die Franzosen aàuch an Mozarts bedeutendes Es-Dur- Divertimento (KV. 563) heran. Ein liebenswürdiges sorg- los-heiteres Werk., hinter dessen entwaff- nender Eleganz und lächelnder Leichtigkeit der Struktur in voller Größe das Unbe- greifliche der mozartischen Genialität bild- haft wird. Ihr entsprach die klanglich be- strickende Wiedergabe durch das Pasquier- Trio in glücklichster Weise. Zwischen Beethoven und Mozart figu- rierte in einem vielleicht etwas bestürzen- den stilistischen Kurswechsel das dem Pas- quier-Trio gewidmete viersztzige Streich- Trio von Jean Francais, der hier auf seine Sehr charmante, sehr französische Art mit viel Geist und Laune allerlei eigenwillige und kapriziöse Stimmungen bunt und lustig aneinanderreiht. Ein feinädriges, bei aller äußeren Nonchalance doch sehr geschmack- volles, von akzentstarken Lichtern reizvoll überglänztes Stück Musik ohne radikale Ambitionen. Dem musikantischen Elan der Partitur blieben auch die Spieler nichts schuldig. Das hinreißend vitale rondoartige Schluß-Allegro erhielt nahezu tänzerisches Leben und wurde unter den virtuosen Hän- den der Pasquier-Leute zu einem höchst vergnüglichen dreistimmigen Wettstreit ent- fesselter Lebensfreude.. O. E. y Alvarado: Afrikanische Krieger 5 8 Die Gedok eröffnet am Samstag, 1. Dezember, im Institut fur Erziehung und Unterricht (E 2, I) eine Ausstellung von Bildern der amerikaniscken, seit einiger Zeit in Mannheim ansdssigen Malerin Kay Alvarado unter dem Titel„Malerei und Grafik aus Afrika und anderen Ländern“. Im Kreis der Familie Berliner Gastspiel mit O'Nleills„Eines langen ages Reise in die Nachf“ in Luchyigshafen Als Eugene O'Neill seinen 12. Hochzeits- tag feierte, überreichte er seiner Frau ein Umfangreiches Manuskript mit der Wid- mung:„Liebste: in Deine Hände lege ich das Manuskript dieses Schauspiels, geboren aus frühem Schmerz, geschrieben mit Blut und Tränen. Ein kaum passendes Geschenk scheint es, für einen Glücksfeiertag. Aber Du wirst verstehen, Ich lege es in Deine Hände als Huldigung Deiner Liebe und Zartheit, die mir den Glauben an Liebe gab und die Kraft, mich am Ende auch meinem Tod zu stellen und dieses Stück zu schrei- ben, mit tiefem Mitleid, Verstehen und Ver- gebung für alle vier gejagten Tyrones.“ Es war eine Lebensbeichte in Dialogen, mit der er der Liebe seiner Frau huldigte, die schonungslose, bekenntniswütige Dar- stellung eines Tages im eigenen Elternhaus, ein Familienbild von makabrer Düsternis, vom Nebel umwölkt und ohne einen Schein der Hoffnung.„Eines langen Tages Reise in die Nacht“ hatte er sein Manuskript über- schrieben. Erst lange nach seinem Tode sollte es gespielt werden dürfen und nie in Amerika, so wollte es der Dichter. Im Fe- bruar dieses Jahres dann ist das Stück in Stockholm uraufgeführt worden(in Anwe⸗ senheit der königlichen Familie und der Honoratioren des Landes) und im Sommer dann, während der„Berliner Festwochen“ brachte es das„Theater am Kurfürsten damm“ in einer Inszenierung von Oscar Fritz Schuh als erste Bühne Deutschlands heraus; das Düsseldorfer Schauspielhaus folgte mit einer Inszenierung von Karl Heinz Stroux(und mit Elisabetm Bergner in der Rolle der Mutter). Beide Ensembles sind jetzt auf die Reise gegangen, und so hatte man die Möglichkeit, sich in Ludwigshafen bei einem Gastspiel der Berliner Bühne selbst ein Bild von die- sem inzwischen viel diskutierten Stück zu machen. Es ist ein wenig kürzer geworden seit der Berliner Erstaufführung, doch ha- ben die quälenden, sich ständig wiederho- lenden Diskurse mit ihren hemmungslosen Enthüllungen, dieses grausame Bohren in immer wieder frisch aufgerissenen Wunden, das selbstzerfleischende Beschuldigen und Zzerknirschte Entschuldigen, das schmerz- hafte, verzweifelte Anrennen gegen die Hürde, die sie alle einschließt, nichts von ihrer zerschmetternden Wirkung eingebüßt. So hat es Oscar Fritz Schuh inszeniert, wie einen wütenden Sturmwind, der am zaghaft säuselnden Wehen einer Brise sich entfacht und zu immer verheerenderer Wirkung auf- braust, in ständigem Crescendo einem fürchterlichen Höhepunkt zustrebt und auf diesem Höhepunkt abbricht. Er hat nichts geklärt, alles beim alten belassen. Keiner ist über die Hürde gesprungen; Liebe und Haß halten die Familie zusammen. 2 Gehandelt wird nicht, nur geredet, und nur im Kreise der Familie. Da ist der arri- vierte Vater, der Tyrann der Familie, der sich vor der Armut fürchtet, der er ent- stammt, ein egozentrischer, stinkend geizi- ger, schwatzhafter Schauspieler, der mit Grundstücken handelt und säuft. Die Mut- ter ist eine an der Einsamkeit ihres Lebens in Eisenbahnzügen und Hotelzimmern zer- brochene höhere Tochter, die einmal Nonne werden wollte und Rheumatismus bekam, dessen Schmerzen sie den Trost des Mor- phiums kennen lehrten. Dazu gehören die beiden Söhne: James, der, dem Vater fol- Send, Schauspieler wurde und ein Saufaus ist, ein Weiberheld und Verführer, und sein schwindsüchtiger Bruder Edmund, der Nietzsche liest, Gedichte macht und hin und wieder auch ganz gerne mal einen hebt. Sie alle sind unentrinnbar verstrickt in ein Netz familiärer Verschuldungen, kommen nicht los aus der Verdammnis ihrer gemein- samen Schicksale, die sich immer wieder in ihr Bewußtsein drängt, und so sehr auch die realistische Wahrheit betont wird, das Jugenderlebnis O'Neills, das durchaus ein- malig und ohne jede symbolische Hinter- gründigkeit zu verstehen sei, so sehr be- Tührt das alles unsere und noch mehr Wohl die amerikanische Gegenwart. Diese Ein- samkeit des Einzelnen selbst in der Gemein. schaft der Familie, das allzu schnelle Ver- löschen des Strohfeuers der erotischen Liebe, die Klüfte zwischen Eltern und Kindern, die nichts miteinander anzufangen wissen, die beziehungslos nebeneinander herleben, das Heil in Aeußerlichkeiten, im Alkchol, in rogen suchend, das ist eigentlich nicht mehr nur der„Fall O'Neill“, sondern eine Zeiterscheinung. O'Neill schildert sie am Beispiel seiner qugend, ohne Partei zu neh. men; er stellt nur, dar, um sich selbst zu be- reien davon. * Es ist ein gräßliches Schauspiel, ein zer- mürbendes, trostloses, exzessives Stück, das in der Inszenierung von Oscar Fritz Schuh (und dem tristen Wohnzimmermeublement von Caspar Neher) zu einem zugleich faszi- nierenden, aber auch erschöpfenden Thea- tererlebnis wurde. Wie Grete Mosheim das diffizile Bild dieser Süchtigen darstellt, wie Paul Hartmann das Porträt des nur auf sich selbst konzentrierten, versteinerten Vaters spiegelt, wie sensibel Heinz Drache die sich selbst enthüllende Verkommenheit spielt und Hans Christian Blech den zer- guälten, zerrissenen Edmund, das war 80 beeindruckend, daß es einen auch dann immer wieder mitriß, wenn man der stän- digen Katastrophe müde zu werden drohte. Das Publikum sehnte sich nach Befreiung, nach Lösung, nach dem Ausweg. Es flüchtete sich aus dem familiären Grauen in das Lachen, wenn es nicht mehr aus noch ein Wußte Werner Gilles Die Konkubine bekam den Fedde! Uraufführung von Pierre Burkis„Träumereien“ im Karlsröher Stactsthecfer 18 Pierre Burki, 41 jähriger Berner, Verfasser von drei Romanen und sechs Bühnenstücken, die er teils in französischer, teils in deutscher Sprache fast ausnahmslos an die heitere Muse adressierte, sah jetzt seine„Träumereien“ zum erstenmal im Karlsruher Staatstheater Szerlisch verwirklicht. Während einige seiner Stücke schon über schweizerische und öster- Teichische Bühnen gegangen sind, war Burki dem deutschen Theaterpublikum bis heute unbekannt, Seinem Karlsruher Debut sollen noch in dieser Spielzeit zwei weitere Urauf- führungen in Augsburg und Basel folgen. Die„Träumereien“, eine dreiaktige Ko- mödie, hat Burki aus einem vielversprechen- den Einfall entwickelt: die„initiative Mama“ im Silberhaar engagiert einen jungen Schau- spieler für eine Liebhaberrolle im Leben der gg f Figuren, mit Ausnahme vielleicht der sich die Damen des Stückes vereinen. Bei einem improvisierten Abendessen werden die Paare nach der bürgerlichen Ordmung wieder sortiert. Die übrig gebliebene Konku- bine bekommt einen Pudel. Deshalb ist sie aber noch lange nicht auf den Hund gekommen: denn ob Herr oder Pudel— was macht das für einen Unter- schied in einem Stück, dessen erotische Span- nung unter der Aufsicht eines schweizeri- schen Frauenvereins nur gesteigert werden Könnte? Nicht Amor treibt hier die Paare durcheinander, sie folgen in ihren wechsel vollen Beziehungen allein dem Gesetz der Burki'schen Dramaturgie, das ihnen für Plötzliche Auftritte einige Löcher läßt. Die Dialoge sind flüssig und unprätentiös, doch eigenen Tochter, die von ihrem Gattenefhaute ma, sind allzu skizuenhaft profiliert. Im trogen wird. Der vermeintliche Anbeter ffnunglittelpunkt der ein wenig untertemperierten die Betrogene aufmuntern und den Schw.ihre gersohn eifersüchtig machen. Die Tochter entdeckt das Komplott und spielt mit. Schade — hier reißt der Traum ab und die Verlegen heit beginnt. Sie läßt die zwiefach betrogene Tochter eine Kosmetikfirma gründen, in der aber eleganten und leichten Inszenierun g Wolfgang von Stas(die luxuriöse Szenerie hatte Ulrich Elsässer entworfen) stand Anme Marie Blancs soignierte und liebenswürdige Solange. Es gab freundlichen Applaus— auch für den anwesenden Autor. Susanme Ulrici 29. November 1956/ Nr. M „Wonderful Toyyn“ Die Volksoper Wien pri großen Erfolg von„Kiss 5 Kater n den un Stimmen, die sich gege je Pi Staatsoper erheben.— der Chet de 5 0 zielen auch zum Zweiten Haus oper, hinüber, die das Suede un a 10 Musikernachwuchs Gele enhei lung zu geben hätte, 0 7 me can a„Haupthaus“ zwuff Diese Aufgabe, s0 Wird gesgget wu dhe gefährdet. Was wohl ei a aulcel b Auffassung ist. u ebbes en Reime auf führung dieses Musica a nicht als ein so arger Fercteh geen theaterverwaltung durch ei rebate ben für ein Singspiel teres, a dre 5 reuerdings bewiesen hat g liegt dem Werk das amerikanische 5 Jerome Chodorov zugrunde, das viele Jahte Sespielt wurde. Doch war auch 1 Werkechen aus zweiter Hand, 4 5 ten irisch-amerikamischen Autori 5 2 2 0 n 95 Kenney, die, in amerikanischen Zane komischen Erlebnisse einer jun en ö schildern. Dies ergiht den däcnen 1 1 1 ben muß, weil das Leben in N. 5 er 1 1 das 0 Künstlerviertel Greenwich Wilage de i nicht ohne weiteres begreiflich 2 ist. So geht ein großer Teil des 1 der Musik Leonard Bernsteins, die fra. fähig genug ist, oft auch den Symphoniker Ein neues Musical in Wien Zweite amerikanische Musical. Die with glänzt noch immer durch Abwesenheit N Operette zu Pflegen, den Sänge d den neues Blut dem 1550 Belastung des Spielplans mit plate duc Die Tatsache der deutschsprachigen but Wiener Tradition, besonders da j 5 5 ihr Interesse an di „My sister Eileen“ von(Joseph Beelds un hindurch ungemein erfolgreich am Brogdway matisjerte die Kurzgeschichten der amiüsan. immer wieder nachgedruckt, die Kiägllch Handlung, die zum Teil unverständlich blei. ben der Journalisten von der Bühne ner Charmes verloren. Es bleibt die Ammüsanz durchhören läßt. Die Aufführung unter der Sprü Leitung von Dalibor Brazda. schauspielerisch reizende Negersängern Olive Mooxefield und die charmante end. na vische Gegenspielerin Ulla Sallert, die beide echte Musical- Darstellerinnen Sind aul die Bühne. Auch die männlichen Partner Bruce Low und Hubert Dilworkh, zeigten sich stimm- und körpergewandt, Man Konnte Wiedersehen mit dem prächtigen Komiker Siegfried Arno feiern, Blendend Akcrobatisch vie immer das Ballett Dia Luccas, Die Bühnenbilder Walter Höglins und die Ko- stüme von Alice Maria Schlesinger schienen nicht ganz so einfallsreich wie sonst, Waren eben allzuspürbar New) Vorker Atmosphäre „made in Vienna“. Elisabeth Freundlich Kolfur-Chronik Eine groge Ausstellung„Das europälsche 17. Jahrhundert“ wird vom 1. Dezember an im römischen Ausstellungspalast gezeigt, Sie git in rund 400 Werken— Gemälden und Plasti- ken— einen Ueberblick über das künstlerische Schaffen Europas vom Barock bis zum Klasi. Zismus, vrie er in dieser Form einmalig ist. An der Schau, die drei Monate geöffnet seln wird, beteiligen sich die berühmtesten Museen d privaten Sammlungen aus Deutschland, Frank- reich, Großbritannien, Italien, Oesterreich, Bel. gien und den Niederlanden, Sie folgt eignet 1954 in Brüssel Veranstalteten Ausstellung de dem europaischen Humanismus gewidmet wel, und einer zweiten über den Manierismus, de 1955 in Amsterdam gezeigt wurde. Die Initia- tive zu diesen großangelegten Sonderausstel⸗ lungen ging vom Straßburger Europarat aus. Ihr Sinn ist, die kulturelle Einheit Europas in den verschiedenen Epochen der Geschichte u demonstrieren. Die österreichische Bundestheaterverwaltung verhandelt gegenwärtig mit der Westberliner Städtischen Oper über ein Gastspiel in Wien Das Berliner Ensemble soll vor allem mit Hans Werner Henzes neuer Oper„König Hirsch“ auftreten. Als Termin für dieses Gas- spiel, dessen endgültiger Termin noch ausstebt, ist der Februar 1957 ausersehen. Die Bamberger Symphoniker werden un. ter der Leitung von Professor Josef Keilbert vom 12. bis zum 25. März ihre erste Konzert. reise nach Großbritannien unternehmen. n den großen Städten Englands, Schottlands ud Irlands sind rund zwölf Konzerte vorgesehen, Die. Tournee kam mit Hilfe der Kulturabtel. lung des Bonner Auswärtigen Amtes zustand Carla Henius vom Mannheimer Nationl theater singt am Donnerstag, 6. Dezember, 22.20 Uhr, im ersten Programm des Süddeut schen Rundfunks Stuttgart sieben engliache Lieder von Paul Hindemith. Am Flügel beglei- tet sie Franz Zubal. — MARGERVY SHARP: Fannus Brautſahr Deutsch von kichard Moering Copyright by C. Verlag H 9 12. Fortsetzung Ich stellte also keinerlei Fragen an Fanny, Wollte sie aber auch nicht allein lassen. Der Zauber, den ich in Fanny Davis Gesellschaft empfand, hatte nie in klaren Antworten Auf klare Fragen bestanden, sondern viel sher in unbeantworteten Fragen und in der geheimnisvollen Aura, die alles um sie her- um, sogar ihre Krankheit, einzuhüllen schien. 3 Noch ebwas anderes hatte sich auf dem Gut geändert: Mein Onkel Tobias saß auf dem Platz seines Vaters. Als ich ihn an jenem Abend zuoberst an der Tafel sitzen sah, dachte ich mir nicht viel dabei. Alle meine Gedanken waren bei Fanny Davis. Während meiner langen Ab- Wesenheit hatte ich vergessen, nach welcher strengen Ritus der Stuhl des alten Mannes frei blieb, wenn er nicht mit uns aß. In letzter Zeit hatte er ihn immer seltener ein- genommen. Daher fand ich es ganz natür- Iich, daß Onkel Tobias den Ehrenstuhl ein- nahm. Ich hatte Augen nur für Onkel Ste- phan; und eigentlich gefiel es mir, daß er so Abgehärmt aussah.(Wie sehr mußte er ge- litten haben!) Meine stets wortkargen Onkel Waren nicht wortkarger als früher. und meine Tanten unterhielten sich wie früher miteinander lch glaube aber, daß Tante Charlotte mich insgeheim beobachtete und merkte, daß ich nichts gemerkt hatte. Daher kam sie, als ich schon im Bett lag, zu mir, um in ihrer gütig- verständigen Weise das zu erzählen, was ich erfahren mußte: Der alte Sylvester war gestorben. So ruhig und umerwartet war er davongegangen, daß man micht einmal seine Söhne hatte herbeirufen Können. Nur Tante Charlotte war bei ihm. Plötzlich sah sie, wie die Hände auf seinen Knien sich lockerten, sein Kopf auf die Brust sank und der Todesschweiß auf seiner Stirn ausbrach, während er, wie immer, am Küchenfenster in der Sonne saß. Tante Char- lotte hielt ihn fest mit ihrer kräftigen Hand. „Bei meinen breiten Handgelenken hat er mich sicher für Tobias gehalten, denm seine armen Augen sahen kaum noch was“, sagte sie. Als dann seine Söhne ins Zimmer stapften, war er schon hinübergegangen. Wenn ich ziemlich erschüttert war, so vor allem, weil der alte Sylvester der erste Mensch war, dessen Tod ich erlebte. Es hatte n gegeben, und nun gab es ihn nicht mehr. Außerdem waren meine Empfindungen da- mals leicht religiös gefärbt, sie beschäftigten Sich gern mit der Hölle. Ich hatte den alten Sylvester doch so gern gemocht, daß ich über seinen neuen Aufenthalt leicht be- unruhigt war. Tante Charlotte verscheuchte sogleich meine Sorgen. „Wir beide“, sagte sie, sind Christen, sollt“ ich meinen. Mr. Sylvester war, nach allem. was er je gesagt oder getan hat, so heidnisch wie ein Wilder. Er hinterläßt aber dem Tobias einen so gut gehaltenen Besitz und war so kreundlich in seinen letzten Jahren, daß wir hoffen dürfen. ihn im Para- dies wiederzusehen. Er hat's verdient“, fügte Tante Charlotte streng hinzu;„denn so grob er das erste Mal war, als ich ihn kennenlernte— in seinen letzten Tagen war er sanft und wehrlos wie ein neugeborenes K imd.. a Nie wieder bin ich einer so gütigen und hilfsbereiten Frau begegnet. Viele Jahre spater erfuhr ich, daß sie nicht weniger als drei von seinen unehelichen Söhnen in Frampton zunächst unterstützt und dann in die Lehre gegeben hatte. In jenen Tagen kostete das noch nicht so viel; aber Tante Charlotte schickte außerdem zu Weihnachten jedem einen großen Kuchen mit Früchten und hielt auf diese Weise das Gedächtnis mres Schwiegervaters in Ehren. VII 1 So begann denn der Sommer aufs neue: Mein langer. goldener, geliebter und von Liebe erfüllter Sommer; die Monate, die mir über den Winter halfen. Ich tat meine dürf- tigen und mehrfach geflickten Sommer- kleider in eine unheimlich große Rommode, deren Schubladen nach Lavendel rochen sogar die unterste, in der ein paar Männer- hemden lagen. Ich fand mein neues Zimmer mit jedem Tag schöner und gemütlicher. Ich lief in den Kuhstall, um die neuen Kälber zu schen, und entdeckte, daß ich eines taufen solle. Ich wählte den Namen Herkules, der meinen Tanten ausnehmend gut gefiel. Die Katze hatte grade Junge, die ich ebenfalls taufte; aber ich habe die Namen vergessen, und vermutlich wurden sie gleich danach ertränkt. Alles war genau so schön und un- verändert, wie ich es in Erinnerung hatte außer Fannys interessanter Krankheit. Mindestens die Hälfte meines Tages ver- brachte ich bei ihr in der guten Stube: auherlich ein hilfsbereites Kind, das sie mit Londoner Neuigkeiten unterhielt, das aber insgeheim ihren Fall studierte; denn schon sehr bald malte ich mir aus, wie allseitig bewundert ich dastehen würde, wenn es mir gelänge, sie zu heilen. Ich wußte allerhand über die zehrende Sucht. Eine Freundin meiner Mutter hatte eine Tochter, die jahrelang daran gelitten Hatte. Die zehrende Sucht kam auch sehr häufig in den Romanen unserer Köchin vor; auch waren die tieferen Gründe die gleichen: Enttäuschte Liebe oder engherzige Eltern. Mit all diesen Erfahrungen hatte ich das Gefühl, genauso viel über die zehrende Sucht zu wissem wie der Doktor Lush. Was mich bei Farmy besonders verwirrte, War der„tiefere Grund“, Ich konmte keinen finden, der gepaßt hätte. Fanny hatte keine Liebesenttäuschung erlebt. Sie war im Gegenteil drauf und dran gewesen, den Mann ihrer Wahl zu heiraten. Die Frage, ob ihre Eltern engherzig waren, lieg ich vernünftigerweise außer acht.) Ich zer- marterte meinen Kopf, konnte mir aber immer nur eines vorstellen, daß irgend etwas geschehen war, Aber was? und wann? Ich erinnerte mich an den„großen Ball“ und daran, daß Fanny am nächsten Morgen Krank war, Ich erinnerte mich ferner an einen höchst aufregenden Romantitel:„Ge- mieten von allen.“ Die Heldin dieser Tra- gödle— schön und tugendhaft, aber von niederer Herkunft— war fast zu Tode ge- mieden worden. Ich fragte mich, ob Fannys erstes öffentliches Auftreten ein entschie- dener Reinfall gewesen sei und ob man sie vielleicht auch gemieden habe. Diese Theorie zerplatzte sehr bald— dank meiner Tante Rahel. Als ich sie fragte, ob auf dem„großen Ball“ irgend etwas ge- schehen sei. strahlte sie bei der Erinnerung vor Vergnügen:„Es war ein einziger Triumph, mein Kind! Fanny in ihrem neuen Kleid, wie du noch keines gesehen hast! Und unser junger Charles, der hübscheste von allen Märmern, die da waren! Al aun stand er auf und forderte sie zum Tanz Ui sie tanzte mit ihm zwei Polkas und od einen Walzer!“ Schweigend verdeute ich diese Neuf keiten. Ich wußte, daß meine Tanben 1 die meisten Gultsfrauen, Jahr für Jar den„großen Ball“ gingen, ohne je u tnt zen. Sie gingen hin, um zu sehen und 5 sehen zu werden— vor allem das 5085 Es war eine alte Ueberlieferung, daf Jan Charlotte bei ihrem ersten Auftreten 50 Landrat selbst aufgefordert worden wer 5 ihm einen Korb gegeben hatte. Es war also f Regel, daß meine Tanten niemals 1 möglicherweise, weil sie wußten, da 15 auf einem Ball in Ruhelage neee wirkten als in Bewegung. Als aber 1 Fanny aufforderte, erhob sie sich; und war ein herrlicher Anblick, wie Lie 5000 pfauenfarbene Schleppe über den schwenkte „Damals habe ich Kanny bende sagte Tante Grace, die sich in diesem 75 blick an unserer Unterhaltung bete 0 Rechts und Untes von mir hörte ich 1e Frauen den Preis abschätzen. wüche Da sieht man's wieder, Wie ich 10 vesters sind, aber natürlich tat hörte ich nicht.“ 1 Fenny war in der Tat die EKönten 1 Balls gewesen. Als der Landrat d, forderte, hatte sie auch mit ihm pe 11 nach ihm mit ihrem Verlobten.“ 7e eine Hummel herumschwirrte“, 0 85 Grace;„denn vom Tanzen haben die. vesters keine Ahnung, außer Char ng in der Welt herumgekommen ist. 5 10 denn alle triumphierend nach e, gangen, und Tante Charlotte wðar 5 a stolz auf ihren Sohn Charles gewesen: Gortsetzune 10 1. Jahre 3 Re B. Berat fende wie f Bunde durch fünf den d Die e mit den enthaltu Sozialde zwangsl. der Rent Die Bine bei ihre: Beschluf Die der Rer sung ben dies nic Pa Bundes Bal müssen Gegenei gemeins Ordnun, dent de Arbeitg Bundest beitgebe ten wie arbeit unterbre bund 2 1. W Studien, Zahlenu beitszeit 2. Bil mit den Nutzen nahmen ordnung Nich schen A Eingriff strebun Es liege los Zzuzt liches Staates klagte, reh A Pil Lond Lloyd v Mitteilu schen ui ten auf britisch. Besprec Außenr ten. Pin Der Au der Auf aus Aeg Formel in der! War, vc gierten deflnier Aeg) kordert, britisch. Truppe gleichze Großbri Winger Kanzlei dazu, A diese N. 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