50( Nr. 2 qu 7 Malers abern ist ann r-Landau im Er war cr. eon ung Por. Künstlerbun. nur in seiner uch im Aus- üller-Landen dig und 1965 Hung in 830 olland, Jug. und Indlen Seine letzte zu sehen ge. am 5. Jun in China ge- War, z0gen studierte bei mstakademie in Heuchel⸗ Rolf Müller- vor, die— zilles— gag nnerung an d abstrakten tete damals emem sehr a Tönungen Der„Pries den und mit aque durch. dsten Werke 1 die frühere des Expres- ankangs der ur Entwirk⸗ dem Gegen- Baumeister vurden ihm orbilder. Aut Sezession im r dann mit Geschautes hervor, in ichen Reise e bisherigen mit lateini- Bildsprache en das im e und Ce- willige und Tlichkeit und 8E n Lonsthaſle ze, die unter Javier-Duo“ r die Bay- inem Abend, band, Orts- as8thalle ein- el Werke der laviere von en Rahmen art. Der an mist. Martin e Komposi⸗ Sonate. 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F. von Schilling: 3 ackermann; politik: W. Hertz- Baenrode: wirtschaft: F. O. Weber; reullleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka · W H. Schneekloth; Kommunales: Dr . Sport: K. Grein; Land: G. Serr; dune; F. A. Simon; Ludwigshafen: Eimpinsky; chef v. D.: O. Gentner; 5 w. Kirches Banken: Südd. Bank, Rhein-Main Bank Städt. Spark. bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. heim. postscheck- Kto.: Karlsruhe dwisshafen/Rh. Nr. 26 743. stellv.: vr. 80 016, Lu Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Tel.-Sa.-Nr. 4 4 51 u. 4 12 45; Heidel- berg, Hauptstr. 48, Tel. 2 72 41(Hdlbg. ragebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pt Trägerl., Postbez. 3,50 UM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgeb. u. 54 Ff Zu- stellgeb. Streifbandbez. 3,50 DUN zuzügl. 2,80 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,5 DM. Er- gzeneint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspx. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr ——— U. Jahrzang Nr. 281/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 4. Dezember 1956 Er Abzug endgültig beschlossen Großbritannien und Frankreich geben entsprechende Entscheidung bekannt London/ Paris.(dpa AP) Großbritannien und Frankreich haben beschlossen, ihre Streitkräfte„ohne Verzögerung“ aus Aegypten zurückzuziehen. Wie am Montag- nachmittag gleichzeitig in London und Paris bekanntgegeben wurde, werden die In- vasionstruppen nach einem Zeitplan zurückgezogen, der zwischen dem britisch- franzö- sischen Oberkommandierenden, General Keightley, und dem UNO- Oberbefehlshaber General Burns vereinbart wird. UNO- Generalsekretär Dag Hammarskzöld sagte am Montagabend, er hoffe, die britischen und französischen Truppen werden bis Mitte De Der britische Außenminister Lloyd er- klärte im Unterhaus, die Durchführung des Zeitplans prauche nur kurze Zeit in Anspruch zu nehmen, wenn auf allen Seiten Suter Wille gezeigt werde. Bei der Räumung müß- ten jedoch die praktischen Notwendigkeiten und die militärischen Verhältnisse berück- sichtigt werden. Der französische Außen- minister Pineau stellte gleichzeitig vor der tranzösischen Nationalversammlung fest, die Entscheidung, die britischen und französi- schen Truppen unverzüglich aus Aegypten zurückzuziehen, sei erfolgt, nachdem Groß- britannien und Frankreich von dem Ent- Schluß der Vereinten Nationen Kenntnis er- halten hatten, den Suezkanal so bald wie möglich für die Schiffahrt freizumachen. Der französische und der britische Stand- punkt ist in 2 wei Erklärungen dargelegt, die zember Aegypten verlassen haben. Um diese Zeit werde auch die Polizeitruppe der Vereinten Nationen das Kommando in Port Said übernommen haben. dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dag Hammarskjöld, übermittelt wurde. Pineau sagte, der Entschluß, die anglo-fran- zösischen Truppen aus Aegypten zurückzu- ziehen, sei gefaßt worden, nachdem Frank- reich und England die Ueberzeugung ge- wonnen hätten, daß eine schlagkräftige internationale Streitmacht in Aegypten ein- greifen und die Vereinten Nationen die Ver- antwortung für eine baldige Freimachung des Suezkanals übernommen würden. Ferner sei zu erwarten, daß die freie Durchfahrt durch den Kanal nach seiner Räumung verbürgt werde. In seiner Rede vor dem vollbesetzten Unterhaus sprach der britische Außenmini- ster Lloyd die Ueberzeugung aus, daß die britisch- französische Aktion viel dazu bei- getragen habe, auch Fortschritte bei den Be- Wahl vorbereitungen in Polen Revision der Außenpolitik gewünscht/ Gefangenen-Quälerei verurteilt Warschau.(dpa/ AP) In ganz Polen haben die Vorbereitungen für die Neuwahlen zum Parlament begonnen, die am 20. Januar statt- finden. Das im Oktober verabschiedete neue Wahlgesetz bringt eine Reihe von Kenderun- gen, deren bedeutendste ist, daß der Wähler dieses Mal die Wahl zwischen einer Mehr- zahl von Kandidaten haben wird, während er bisher die Kandidatenliste nur en bloc an- kreuzen konnte. Nach wie vor gibt es jedoch nur eine Kandidatenliste, die des Nationalen Blocks. Unter diesen Kandidaten hat der Wähler jetzt jedoch die freie Auswahl. Mit der Aufstellung der Kandidatenliste wurde jetzt begonnen. Die polnischen Gewerkschaften bemühen sich darum, den Demokratisierungsprozeß in den Betrieben in geordnete Bahnen zu len- ken. Während seiner Tagung in Warschau befaßte sich der Zentralrat der polnischen Gewerkschaften auch mit den Bestrebungen, für verschiedene Gruppen und Industrie- zweige Einzelgewerkschaften ins Leben zu rufen, Der Zentralrat kündigte in seiner Er- klärung an, daß die Gewerkschaften in Kürze der Regierung ein Programm über Ar- beitsbedingungen, Familienunterstützungen, vorlegen werden. Das Organ der Kommunistischen Partei Polens,„Trybuna Ludu“, forderte am Mon- tag eine unabhängige, den nationalen Inter- essen des Landes entsprechende polnische Außenpolitik. Das Blatt betont, die bisherige polnische Außenpolitik habe sich immer und überall mit der Politik der Sowjetunion identiflziert. Es sei nun an der Zeit, die freundschaftlichen Beziehungen mit den westeuropäischen Ländern zu entwickeln, „die uns immer ein großes Maß an freund- schaftlichen Gefühlen bewiesen haben“. Pol- nische Zeitungen in den unter polnischer Verwaltung stehenden deutschen Ostgebie- ten üben auch immer heftigere Kritik an der falschen Politik gegenüber den zurück- gebliebenen Deutschen. Die polnische KP- Zeitung in Allenstein„Glos Olsztynski“ (Allensteiner Stimme) schreibt, daß man im- mer mit Schmerzen den abfahrenden Trans- porten nach Deutschland nachsehe,„Wir aber Wollen die Ermländer und Masuren vor dem Verlust ihrer Heimat schützen und rufen: „Siedelt nicht um, kommt zurück, führt Eure Familien in der Heimat zusammen.“ Der Verband der polnischen Rechts- anwälte forderte auf einer zweitägigen Kon- ferenz am Wochenende in Warschau Refor- men in den Gefängnissen. Bei einer Inspek- tionsreise durch das Land hätten sich viele „verdammungswürdige“ Tatsachen über Qualereien an Gefangenen herausgestellt. Die Rechtsanwälte bemängelten weiter, daß die Rehabilitierung von Richtern zu lang- sam gehe, die während der vergangenen Jahre gemaßregelt und von ihren Posten verdrängt worden sind. Spätheimkehrer finden keine Arbeit Minister Oberländer fordert von den Betrieben größere Rücksichtnahme Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundesvertriebenenminister Ober- länder appellierte am Montag an die Oef- kentlichkeit und vor allem an die Betriebe, den 9600 Spätheimkehrern des vergangenen Jahres gegenüber Rücksicht walten zu lassen. Oberländer sagte, vom Staat hätten die Heimkehrer alles bekommen, aber ein Teil don ahnen habe heute, nach einem Jahr, noch keine Arbeit oder sei nicht an den ver- muntelten Arbeitsplätzen geblieben. Die Be- miebe hätten sich vielfach unduldsam ge- 55 ohne zu bedenken, daß man nach elf niche Sibirien nicht die gleiche Leistungs- Ade eit Verlangen könne, wie von anderen 0 1 Der Minister kragte, ob es nötig die ab erst durch ein Gesetz zwangsweise e Beschäftigung von Spätheimkehrern an- geordnet werden müsse. e e Rückkührungsaktion aus der 05 tunion sagte Minister Oberländer, von 5 Wer Kategorien der Zivilverschleppten 1 im direkten sowjetischen Macht- 958 noch achzig- bis hunderttausend Per- 0 1555 denen 35 000 namentlich bekannt pollstg 18 16 000 Personen existierten die 1 igen Daten Das entscheidende 7 15 0 kür die Rückführung sei der lei- die 5 um die Staatsangehörigkeit, weil 1 von vielen der ihnen namentlich e Personen behaupteten, sie seien 5 8 Staatsbürger. Oberländer kündigte en nunmehr das Internationale Rote 2 eingeschaltet werden soll. Von Chrustschow Totgesagte schreiben Briefe aus Rußland e Die angebliche Erklärung des 50 935 en EP-Sekretärs Chrustschow- i Schicksal der in der Sowjetunion ibten Deutschen hat in Bonn Ueber- 1.* 8 cer aaf zucssibst. Der sowjetische Pactei- Bon kürzlich gegenüber einer Dele- 8 8 Angehörigen der Friedensbewe. Wieivon Jer Bundesrepublik und der So- vermißt erklärt haben, die jetzt noch als Wage Seltenden Deutschen seien als tot e Diese Erklärung ist nach Dar- legt dus unterrichteter Bonner Kreise wider- rch die Tatsache, daß sich immer noch Wehrmachtsvermißte brieflich aus der So- Wjetunion melden, die oft zehn und ZWöIT Jahre kein Lebenszeichen gegeben hatten. Beim Deutschen Roten Kreuz sind gegen- wärtig rund 1 240 000 Wehrmachtsvermißte registriert. Davon werden 556 000 in der Sowjetunion vermißt. Beim PRK hofft man, in absehbarer Zeit mit dem sowjetischen Roten Kreuz in ein umfassenderes Gesprach über das Vermißtenproblem zu kommen. mühungen um eine langfristige Regelung Aller Nahostprobleme zu erziehen. Lloyd be- zeichnete die britisch- französische Aktion in Aegypten als einen Erfolg. Die Aktion habe wichtige Ziele erreicht: Ein örtlicher Krieg sei aufgehalten und eine internationale Streitmacht eingesetzt worden, die eine Wiederaufnahme der Kämpfe verhindern kann. Auch eine mögliche Ausweitung des Krieges über den Nahen Osten hinaus sei verhindert worden. Ferner habe die Aktion das Ausmaß der sowjetischen Durchdrin- gung Aegyptens offenbart. Kriegsgefahr in Nahost nicht mehr so groß, sagt Dulles Augusta(Georgia/ USA).(dpa/ AP) Pràsi- dent Eisenhower und Außenminister Dulles konferierten am Sonntag über die inter- nationale Lage. Dulles betonte nach der mehrstündigen Konferenz in einer von Eisenhower gebilligten Erklärung, das so- wjetische Vorgehen in Osteuropa mache es zwingend notwendig, die Nordatlantikpakt- Organisation zu stärken. Präsident Eisen- hower sei besonders darüber besorgt, daß der internationale Kommunismus ständig die Grundsätze und Forderungen der Ver- einten Nationen mißachte. Dulles erklärte, die jüngsten Ereignisse hätten zu Spannun- gen zwischen einigen NATO-Mitgliedern ge- führt. Es seien jedoch„konstruktive Maß- nahmen“ eingeleitet worden, um bestehende Differenzen zu überwinden. Die bevor- stehende Ministerratssitzung biete dazu eine Gelegenheit. Die Aussichten für die Wieder- herstellung des Friedens im Nahen Osten bezeichnete der Außenminister als„verhält- nismäßig gut“. Die Kriegsgefahr im Nahen Osten sei heute nicht mehr so groß wie vor einem Monat. Zur Lage in Syrien sagte Dulles, er glaube nicht, daß die Entwick- lung ein derartiges Ausmaß angenommen habe, daß sie den Frieden in dissem Ge- biet ernstlich gefährde. Die USA hatten kürzlich eine Erklärung herausgegeben, in der es hieß, Amerika würde jede Bedro- hung der Bagdadpaktstaaten„als sehr ernst ansehen“. Diese Garantieerklärung hat nach Ansicht politischer Beobachter ihre Wirkung im Nahen Osten nicht verfehlt. Bei Nehru zu Gast Minister präsident von Rotchina, Tschou En-iui in Neu Delhi. Ueberall Gesprächen der beiden Staatsmänner versagte sich Tschou En-lui nicht den Darbietungen indiscker Tänzer und ist gegenwärtig der wurde der Vertreter Chinas herzlich empfangen. Neben ernsten Sänger. Hier sieht man ihn mit Ministerpräsident Pandit Nehru(links auf einem Fest. Bild: AP Keine Nachteile für die Saarländer „Sozialer Besitzstand“ bleibt bestehen Mitbestimmungsrecht wird eingeführt von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Arbeitsminister der Bundes- republik und des Saarlandes. Storch und Conrad, haben am Montag in Bonn verein- bart, daß bei der Eingliederung der Saar am 1. Januar der„soziale Besitzstand! auf allen Gebieten gewahrt bleiben soll. Das beißt: Rentenversorgungsleistungen für Kriegs- opfer, Kindergeld und die sogenannte Schlechtwetterregelung für Saisonarbeiter werden wie bisher fortgeführt. Die Zeit, in der sich das Saarland noch im franzöischen Wirtschaftsraum befindet, soll dazu benutzt werden, das Recht und die Organisation auf Hammarskjöld darf nach Ungarn Aber erst„zu einem späteren Zeitpunkt“/ Kadar gibt Deportationen zu New Vork/ Budapest(dpa AP). Die von den Sowjets eingesetzte ungarische Regierung Kadar hat sich am Montag bereiterklärt, dern Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dag Hammarskjéld, die Einreise nach Buda- pest zu gestatten, jedoch mit der Einschrän- kung, daß der Besuch des Generalsekretärs erst zu einem„beiden Parteien genehmen späteren Zeitpunkt“ stattfinden soll. Die Entsendung von Beobachtern der UNO nach Ungarn lehnte das Kadar-Regime erneut ab. Die Stellungnahme der Kadar-Regierung Wurde Hammarskjöld in einem Telegramm des ungarischen Außenministers Istvan Sebes übermittelt und vom Generalsekretär den Delegierten der Vollversammlung unter- breitet, die zur Beratung über eine Vier- zehnmächte- Resolution zusammentraten. in der erneut die Entsendung von Beobachtern der Vereinten Nationen nach Ungarn ver- lamgt wird. In der Resolution wird darauf hingewiesen, daß die Weigerung Moskaus, die sowjetischen Truppen aus Ungarn ab- zuziehen, ebenso tiefe Besorgnis errege wie der anscheinende Mangel an Bereitwilligkeit zur Einstellung der Deportationen ungari- scher Staatsbürger. Die vierzehn Länder verlangen, daß die Regierung der Sowiet- union und das Kadar-Regime dem General- Sekretär der UNO bis zum 7. Dezember einen positiven Bescheid auf die Bitte um Zulas- sung von Beobachtern erteilen. Ein Sprecher der ungarischen Regierung Kadar hat am Montag zugegeben, daß in „einzelnen Fällen“ Ungarn durch die sOoWjeti- sche Militärpolizei nach der Sowjetunion de- portiert worden sind. Der Pressechef der Radar-Regierung, Szirmai, sagte, die Depor- tationen seien„in den ersten Tagen des Chaos nach dem vierten November“, also nach der bewaffneten Intervention der So- Wiets, vorgenommen worden. Inzwischen bemüht sich die ungarische Regierung weiter, die außer Landes Se- flüchteten Ungarn zur Rückkehr zu veran- lassen. Etwa 110000 Ungarn sind bisber nach Oesterreich geflüchtet. Das Zentralorgan der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Prawda“, beschul- digte den Westen, den Aufstand in Ungarn geplant und angestiftet zu haben. Zischen Gesfern und Morgen Professor Carlo Schmid ist von seiner Ostasien-Reise nach Deutschland zurück- gekehrt. Schmid, der am Montag seinen 60. Geburtstag feierte, begab sich unmittelbar nach seinem Eintreffen in eine Klinik. Er hätte während der Tagung der Interparla- mentarischen Union in Bangkok einen leich- ten Schlaganfall erlitten, befindet sich jedoch auf dem Wege der Besserung. Zu einem Staatsbesuch der Bundesrepublik wird am Donnerstag der italienische Staats- präsident, Giovanni Gronchi, in Bonn erwar- tet. Gronchi, der von seiner Gattin und dem italienischen Außenminister, Martino, beglei- tet wird, folgt einer Einladung von Bundes- präsident Heuss. Oskar Stübinger, Minister für Landwirt- schaft, Weinbau und Forsten in Rheinland- Pfalz, ist mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundes- republik ausgezeichnet worden. Minister- präsident Altmeier überreichte dem Mini- ster— dem einzigen in der Bundesrepublik, der ein volles Jahrzehnt ununterbrochen im Amt ist— die hohe Auszeichnung bei einem Empfang in der Mainzer Staatskanzlei. Radio Bremen wird voraussichtlich ab 1957 nur noch einen Zuschuß von 1,3 Millio- nen Mark gegenüber einer bisherigen Zah- lung von 2,3 Millionen Mark durch die übri- gen Rundfunkanstalten des Bundesgebietes erhalten. Der Bremer Sender muß deswegen gewisse Einschränkungen vornehmen. Etwa zehn Prozent des Personals werden entlassen. Befremdung über Guatemala herrscht in der Bundesregierung. Dieses südamerikani- sche Land hat am 23. November ein Gesetz beschlossen, das zwar den Kriegszustand mit Deutschland beendet, gleichzeitig aber die entschädigungslose Enteignung des deut- schen Eigentums sanktioniert, dessen Wert auf 20 Millionen Dollar geschätzt wird. Die Bundesregierung erklärte, unter diesen Umständen sähe sie sich nicht in der Lage, diplomatische Beziehungen mit der Repu- blik Guatemala aufzunehmen. 8 Die Sowiettruppen bleiben in Rumänien. Die Regierungschefs der Sowjetunion und Rumäniens, Bulganin und Stoica, unter- zeichneten am Montagabend im Moskauer Kreml eine gemeinsame Erklärung, in der „zeitweilige Anwesenheit“ sowjetischer Trup- pen in Rumänien als weiterhin notwendig bezeichnet wird. Im Belagerungszustand befindet sich der britische Luftstützpunkt Mafrqad in Jorda- nien. Die dort stationierten Soldaten haben Ausgehverbot erhalten. Die Wasserversor- Sung des Stützpunktes wurde von den Ara- bern abgeschnitten. Zwei britische Waffen- depots außerhalb des Stützpunktes wurden von den Arabern geplündert. Der Sprecher versicherte, daß Maßnahmen ergriffen wor- den seien, um die Lage wieder zu normali- sieren. In Belgrad beginnen am Montag jugosla- wisch- griechische Regierungsbesprechungen, in deren Mittelpunkt eine Aktivierung des Balkanpaktes stehen dürfte. Der griechische Minister präsident, Konstantin Karamanlis, und Außenminister Evangelos Averoff reisen am Montag in die jugoslawische Hauptstadt Ab. Ihr Besuch ist auf vier Tage berechnet. Für die Gespräche mit dem jugoslawischen Staatschef Tito ist keine feste Tagesordnung vorgesehen. Griechenland, Jugoslawien und die Türkei sind durch den Balkanpakt ver- bunden, der im Februar 1953 unterzeichnet und im August 1954 zu einem Militärpakt er- weitert wurde. Die Gemeindewahlen in Brixen endeten am Sonntag mit einem Sieg der Südtiroler Volkspartei. re Edelweißg-Liste erhielt 3674 Stimmen gegenüber 3468 bei den letzten Ge- meindewahlen am 27. Mai dieses Jahres und 16 der 30 Mandate. Damit konnte die für die Autonomie von Südtirol eintretende Partei die absolute Mehrheit im Stadtparla- ment gewinnen. Sie kann jetzt den Bürger- meister stellen. Bei den letzten Wahlen hatte die Volkspartei 15 Mandate erhalten, wäh- rend die anderen 15 Sitze auf die von den Italienern unterstützte deutschsprachige Liste„Weißer Turm“ und die italienischen Parteien entfielen. Auf Grund dieses Er- gebnisses konnte keine Einigung über die Wan des Bürgermeisters erzielt werden. Die italienische Regierung setzte einen Re- gierungskommissa ein und löste den Ge- meinderat auf. dem Gebiet der sozialen Sicherheit und der Versorgung möglichst mit dem Recht der Bundesrepublik in Uebereinstimmung zu bringen. Im Laufe des Jahres 1957 wird die deutsche Arbeitsgerichtsbarkeit, die Sozial- gerichtsbarkeit und, soweit möglich, auch das im Bundesgebiet geltende Arbeitsrecht eingeführt. Ab I. Januar kommenden Jah- res, dem Zeitpunkt der politischen Rück- gliederung der Saar, wird die dortige Mon- tan-Industrie auch dem im Bundesgebiet geltenden Mitbestimmungsrecht unterliegen. Auch nach der vollen wirtschaftlichen Eingliederung der Saar nach dem Ablauf von drei Jahren, wenn das Recht der Bundes- republik eingeführt ist, sollen den Saarlän- dern keine Nachteile entstehen. Aenderun- gen sind nur mit Zustimmung der Sozial- Partner möglich. Der saarländische Arbeits- minister Conrad äußerte sich befriedigt über das Resultat der Besprechungen. Er teilte mit, daß die notwendigen Zuschüsse von der Saar- Regierung getragen wurden, weil die- ser zunächst auch die Einnahmen verblei- ben, die bei den anderen Ländern an den Bund fließen. Gesetz über Wehrdienstzeit soll am Donnerstag verabschiedet werden Bonn.(gn.-Eig. Ber.) Wie vorgesehen, wol len die Fraktionen der Bonner Regierungs- koalition das Gesetz über die Wehrdienstzeit am Donnerstag dieser Woche in zweiter und dritter Lesung verabschieden. Nach der Aus- schußvorlage soll ein Grundwehrdienst von 12 Monaten und Wehrübungen von neun Mo- naten für Mannschaften und Unteroffiizere, von 18 Monaten für Offiziere beschlossen Werden. Trotz Wiederstände der Opposition bestehen CDU/CSU, FVP und DP aus innen- und außenpolitischen Gründen auf schneller Verabschiedung. Der Verteidigungsausschuß des Bundes- tages hat am Montag seine erste Beratung des Gesetzentwurfes über den Wehrbeauf- tragten abgeschlossen. Der Entwurf wird nach Mitteilung der CDU/ CSU- Bundestags- farktion nun an den Rechtsausschuß weiter- geleitet und geht von dort wieder an den Verteidigungsausschuß zurück. Der Wehrbe- auftragte, der vom Bundestag eingesetzt wird und völlig unabhängig ist, soll vor allem die. Verwirklichung aller gesetzlichen Be- stimmungen über die Bundeswehr kontrol- lieren. Alle Soldaten sollen das Recht haben, sich mit Petitionen an ihn zu wenden. Wenn Smirnow ſeine Reise macht muß er vorher um Genehmigung fragen Bonn(gn.-Eig.- Bericht).„Gezwungen durch die Verhältnisse der Gegenseitigkeit“ sah sich die Bundesregierung veranlaßt, vor einigen Tagen die Bewegungsfreiheit der sowjeti- schen Botschaft in Bonn einzuschränken. Falls Botschafter Smirnow oder einer seiner Mitarbeiter eine Reise maehen wollen, die den Umkreis von 40 Kilometer um den Amts- sitz der Botschaft überschreitet, müssen sie 24 Stunden vorher einen entsprechenden Antrag stellen. Für sämtliche Botschafter westlicher Länder in Moskau und die Ver- treter der Sowjetunion in anderen westlichen Hauptstädten gelten ähnliche Bestimmungen. Sie sind dort sogar noch weitgehender. Reise- anträge müssen drei Tage vorher gestellt werden. Außerdem gibt es zahlreiche Sperr- gebiete, die überhaupt nicht betreten werden dürfen. Ein Regierungssprecher betonte in Bonn, man habe immer noch gehofft, die Regierung der UdSSR werde die bisherigen Beschränkungen für Botschafter Haas auf- heben, womit auch der Schritt der Bundes- regierung überflüssig geworden wäre. ä Seite 2 MORGEN n Dienstag, 4. Dezember 1956 Rattenfänger nicht gefragt seiner DPS zu machen. den Erfolg der Saarländer mit großem Ge- Schick ausnutzte, um sich dem deutschen Volk als der kommende Wiedervereinigungs- politiker anzupreisen, ließ die rigorose Un- bedenklichkeit dieses Mannes erkennen. Sein Slogan„Wiedervereinigung zuerst“ und das Rezept des nationalistischen Alleingangs, das er gleich mitlieferte, klangen durchaus zug- Kräftig. Dennoch wirkten seine demagogi- schen Zaubersprüche nicht. Die Deutschen zeigen keine Neigung zu erneute politischen Harakiri. Es bleibt abzuwarten, ob dem findigen Dr. Heinrich Schneider noch ein rettender Gedanke kommt; einstweilen steht wohl fest, daß er in dem Augenblick, in dem sich der Heimatbund auflöst, die Basis verliert, Zuf der er sich an der Saar zu politischem Kang und Gewicht hochspielen konnte. Die scharfe Abrechnung Konrads läßt erwarten, daß die Saar nicht als trojanisches Pferd zurückkehren wird, durch das nationalisti- sche Kraftmaierei in die Bundesrepublik eingeschmuggelt werden könnte. Trommler und Demagogen haben eben kein Glück mehr in Deutschland. Whe Der Tatzenstock In der Sowjetzone werden wieder hoch- tönende Regen gehalten. Allerdings werden sie nicht immer gleich veröffentlicht. So hat man es für richtig gehalten, den Bericht über die 29, Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei(SED) erst einmal 14 Tage lang ablagern zu lassen, ehe man es wagte, dem Volke die ungeschminkte Lobpreisung des älten, knochenharten Sta- nismus anzubieten. In diesen 14 Tagen Waren genügend Panzer aus dem sowieti- schen Heimatland der Werktätigen nach Un- Sarn geschickt worden, um dort den Geist der Freiheit zu Tode zu walzen. Erst jetzt haben die Pankower Genossen im Schatten dier russischen Dampfwalze wieder Mut ge- Faßt. Da trommelt die Kleppergarde der Weltrevolution wieder den vertrauten Takt Von der Einheit der Arbeiterklasse, von der Entschlossenheit der marxistisch- leninisti- schen Idee und von der klaren ideologi- schen Front gegenüber dem reaktionären Imperialismus. Man dürfe, so belehrte der Kaderchef Schirdewan alle Mitläufer,„keine schematischen Vergleiche ziehen“ zwischen der Entwicklung„bestimmter volksdemo- Kkratischer Länder“ und der Deutschen Demokratischen Republik. Denjenigen, die es dennoch taten und, wie verschiedene polnische und ungarische Journalisten, die SED-Führung des verbohrten Stalin-Kultes anklagten, droht das Parteiorgan„Neues Deutschland“ mit dem marxistisch-leninisti- schen Tatzenstock. Schirdewan hatte zwar„eine selbständige Meinung von Parteimitgliedern“ gerade im Tauwetter der ideologischen Aufweichung für Wünschenswert gehalten. Was aber davon zu Halten ist, hat die Verhaftung des Schriftstel- lers Wolfgang Harich, eines in der Wolle ge- küärbten aber etwas eigensinnigen Kommuni- ben, gezeigt. Harich scheint zum Sündenbock erwählt zu sein, der auf dem Altar der sozia- Ustischen Einheit geopfert werden soll, um zu beweisen, daß mam es in Ostberlin mit dem Treuebekenntnis an die brüderlichen Freunde in Moskau auch ernst meine. f Nach der zweiten Garnitur ist inzwischen auch Parteichef Walter Ulbricht selber auf das Podium gestiegen, um alle Zweifel am so- Wietzonalen Kurs zu beseitigen. Eine der wichtigsten Lehren aus den Ereignissen in Ungarn, fand Ulbricht, sei die Erkenntnis, daß mit allen„feindlichen Auffassungen und erleumdungen“ aufgeräumt werden müsse. Kein Zweifel, man hat schon damit begonnen. Wolfgang Harich und seine Freunde werden Hinter Gittern davon ein Lied singen können. Ulbricht hält das Steuer wieder fest in der Hand und segelt nach dem Kompaß des vers im alten Fahrwasser. Der General- Staatsanwalt hat weitere Verhaftungen an- gekündigt. Die Angst schleicht wieder durch e Reihen der Funktionäre, und Hilde Ben- amin wartet auf Arbeit. de Jenseits von Oder und Neiße sind, wie n Sprecher des Bonner Auswärtigen Amtes klärte, vom Vatikan keine Bischöfe ein- gesetzt, sondern Generalvikare als Amts- Verweser bestellt worden. Indessen wurde er deutsche Botschafter beim Vatikan ange- esen, über diese Ernennungen Bericht ein- olen. In Bonn war eine Diskussion darüber entstanden, ob mit den Ernennun- gen eine Neuordnung der Bistumsgrenzen bunden sei, beziehungsweise ob der Atikan gegenüber der jetzigen polnischen erung seinen bisherigen Standpunkt in Frage der Oder-Neige-Grenze fallen- habe 5 Mit der Demokratie kann es in Deutsch- Land nicht so schlecht bestellt sein, wie viel- Fach behauptet wird. Die Wahlergebnisse aus All den Jahren seit dem Bestehen der Bundes- republik sind mit Recht als Beweis für die Politische Vernunft der Bundesbürger gewer- bet worden. Radikale Gruppen und Dema- gogen haben es immer wieder bescheinigt bekommen, daß die Wähler auf politische Rattenfängerei nicht mehr hereinfallen. Aus dem Saarland wird nun ein erneuter Vorgang demokratischer Selbstbereinigung gemeldet. Es ist noch nicht lange her, da wurde Dr. Heinrich Schneider, Vorsitzender der Demo- Kratischen Partei Saar OPS) und Präsident des Saarbrücker Landtags, von besorgten po- litischen Beobachtern als gefährlicher Mann bezeichnet. Am Wochenende sind dem Taten- drang dieses ehrgeizigen Politikers ziemlich amverblümt Grenzen gesetzt worden. Die Sozialdemokraten an der Saar haben den Heimatbund aufgekündigt und damit Dr. Sehmeider gezwungen, seine Politik allein mit Der Vorsitzende der Spp an der Saar, Konrad, war der richtige Mann, um diesen Akt zu vollziehen. Denn er hat in Monaten der Bewährung politische Vernunft und die Kunst des Maßhaltens bewiesen, damals, als Dr. Schneider als Motor des Abstimmungs- kampfes an der Saar auf vollen Touren lief. Doch die Methoden, die Schneider anwen- dete, stellten ihn bloß, und die Art, wie er Selwyn Lloyd erntete Hohngelächter Die britische Regierung muß ihre Nahost-Politik im Parlament rechtfertigen London, 3. Dezember Der Entschluß, die britischen und fran- zqösischen Truppen unverzüglich und bedin- gungslos aus Port Said zurückzuziehen, wird in England als eine schwere Niederlage der britischen Nahost-Politik empfunden. Nicht nur Mitglieder der seit 1954 als„Suez-Re- bellen“ bekannten Gruppe innerhalb der Konservativen Partei teilen die Auffassung des Abgeordneten Julian Amery, daß dieser Rückzug demütigend für Großbritannien sei. In der Tat hat die Regierung auf alle Vorbehalte, die sie in den letzten Wochen gemacht und um die Außenminister Selwyn Lloyd in New Vork hartnäckig gekämpft hatte, verzichten müssen. Sie besteht nicht mehr darauf, daß ihre Bergungsschiffe und ihr Bergungspersonal an der Freimachung des Suezkanals beteiligt werden. Zwar hat sie ihre Hilfe dem Generalsekretär der Ver- einten Nationen angeboten; aber dem bleibt es vorbehalten, ob er von diesem Angebot Gebrauch machen wird. Das heißt, im Grunde wird die Verwendung britischer Schiffe und britischen Materials wohl davon abhängen, ob Oberst Nasser seine Zustim- mung gibt, und in diesem Fall würden die Engländer wohl die demütigende Zumutung annehmen müssen, daß die britischen Ma- rinemannschaften nur in Zivil mitwirken können, weil Aegypten es seiner Bevölke- rung nicht zumuten könne, die Feinde von gestern jetzt in Uniform und unter der bri- tischen Kriegsflagge an den Arbeiten im Kanal zu beteiligen. Selwyn Lloyd hat auch zugestehen müs- sen, daß die UNO-Polizeitruppe nichts mit der Erreichung eines Abkommens über die künftige Verwaltung des Kanals zu tun haben wird, sondern daß im Grunde die Verhandlungen über dieses Thema wieder da anfangen werden, wo sie vor dem anglo- französischen Unternehmen angekommen Waren. Jedermann in London ist sich dar- über klar, daß die alte internationale Suez kanal-Gesellschaft für immer erledigt ist und die Verstaatlichung des Kanals nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Bestenfalls wird man sich auf Vorschläge auf der Linie der indischen Anregungen einigen können. Wie vollständig der britische Rückzug ist, ging besonders aus der Antwort Selwyn Lloyds auf die Anfrage eines konservativen Abgeordneten nach dem Schicksal der von Aegypten internierten Engländer hervor. Der Außenminister mußte erklären, er könne keine Garantie dafür geben, daß die briti- schen Truppen nicht eher von Port Said ab- ziehen werden, ehe nicht die britische Re- gierung befriedigende Erklärungen über das Schicksal dieser britischen Staatsbürger er- von unserem Korrespondenten K. H. Abshagen Stiert. Auch hinsichtlich einer dauerhaften Bei- legung des arabisch-israelischen Konfliktes konnte der Außenminister dem Parlament keine konkreten Aussichten eröffnen. Er gab nur dem frommen Wunsch Ausdruck, daß die israelischen Truppen von ägyptischem Boden zurückgezogen werden sollten und das Gaza- Gebiet unter die Autorität und Verantwor- tung der Vereinten Nationen gestellt wer- den möge. Ganz unbeschadet dessen, was in allen diesen Fragen geschieht, werden die briti- „unver- züglich“ zurückgezogen werden. Die Regie- rung scheint sich auch der Verfügung über die genaue Zeittafel des Abzuges begeben zu haben, da diese Zeittafel von dem Ober- britisch- französischen Truppen, General Keightley, mit dem Kom- mandanten der UNO- Streitkräfte, General Burns, vereinbart und dann dem General- sekretär der Vereinten Nationen übermittelt schen und französischen Truppen befehlshaber der werden soll. Hammarskjöld wird dann wohl den Abmarschbefehl erteilen. Es ist unter diesen Umständen kein Wun- der, wenn Selwyn Lloyds verzweifelte Ver- suche, das Unternehmen gegen Aegypten doch noch als eine Art von Erfolg der briti- halten habe. Sie habe aber über die Schweiz als Schutzmacht energisch in Kairo prote- schen Politik hinzustellen, von der Opposi- tion mit stürmischem Hohngelächter und auf den konservativen Bänken mit betretenem Schweigen aufgenommen wurde. Es ist vor- läufig noch nicht zu übersehen, wie die Ab- stimmung am Ende der am Mittwoch und Donnerstag stattfindenden Debatte über die Nahost-Politik der Regierung Eden ausfallen wird. Es sieht so aus, àls ob sich, wenn nicht Alle, so doch ein Tei der sogenannten„Suez- Rebellen“ mindestens der Stimme enthalten oder vielleicht sogar gegen die Regierung stimmen wird, wenn diese eine ausdrück- iche Billigung ihrer Politik fordern sollte. Das würde an sich noch nicht einen Sturz der Regierung Eden zur Folge haben müssen, da die Labour Party kaum mit dem rechten Flügel der Konservativen gemeinsame Sache machen dürfte, nachdem die Regierung sich entschlossen hat, dem Gebot der Vereinten Nationen Folge zu leisten und aus Port Said abzuziehen. Aber wie stark das Ansehen der Regierung und ihres Chefs bei der eigenen Gefolgschaft gelitten hat, dafür zeugt wohl am besten die ironische Anfrage eines kon- servativen Abgeordmeten an Selwyn Lloyd, ob Großbritannien nunmehr, nachdem es den Rückzug angetreten habe, in den Vereinigten Staaten die Erlaubnis zur Rückkehr Sir Anthony Edens nach London einholen könnte. Dreihundert frischgebackene Leutnante Minister Strauß überreichte ihnen eigenhändig die Urkunde Von unserem Korrespondenten Ernst Weger Hannover, Anfang Dezember Fähnrich Glanz war die Glanznummer des gamen Lehrgangs. Als bester Schüler der Heeresoffiziersschule I in Hannover wurde er Zusammen mit fünf Kameraden dem Bundes- verteidigungsminister Franz-Josef Strauß vorgestellt. Glanz baute sich stramm vor dem Minister auf, preßzte den linken Daumen an die Hosennaht und ergriff die dargebotene Rechte von Strauß. Der leutselige Minister gratulierte dem Tüchtigen, schlug ihm ver- traulich auf die Schultern, gab ihm das erste regulär in der Bundeswehr erworbene Leut- nantspatent und schenkte dem glücklichen ein deutsches Geschichtsbuch. Worauf der frisch- gebackene Leutnant in seinem Uebereifer laut und vernehmlich dem Minister dankte und inn dabei als General titulierte. Strauß ließ sich deshalb nicht entmutigen. Als er den sechs Musterschülern die Ernen- nungsurkunden und die Geschenke über- reicht hatte, sagte er zu den vier echten Ge- neralen in seiner Nähe:„Meine Herren, mit diesem symbolischen Akt wollen wir uns heute nicht begnügen.“ Und an die 300 Fah- nenjunker des ersten Lehrgangs gewandt, er- Ehemalige Häftlinge klagen dohn an Im Karlsruher Prozeß begann die vierte Verhandlungswoche von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Kärlisruhe, 3. Dezember. Die Gesundheit von Dr. Otto John ist seit einigen Tagen angegriffen., Sein Vertei- diger, Pr. Gerhard Cämmerer, hat am Mon- tag gleich zu Beginn der Sitzung erklärt, daß sein Mandant über das Wochenende er- höhte Temperatur gehabt habe. In der Tat wurde John am vergangenen Freitag stark angegriffen, als einige Zeugen, die nach seinem Uebertritt in die Sowjetzone dort in der Haft des SSD weren, über die Wirkun⸗ gen seiner Auftritte in der DDR berichtet hatten. Die Zeugen berichteten in erschütternden Einzelheiten, daß der SSD von ihnen Ge- ständnisse zu erpressen versucht habe, weil John angeblich eine Liste von rund tausend Westlichen Agenten mitgebracht habe, auf der auch ihre Namen stünden. Auf die poli- tischen Gefangenen in der Sowjetzone hät- ten Johns Bekenntnisse zum Osten wie ein katastrophaler Schock ausgewirkt und in der Bevölkerung der Sowjetzone hätten sie viel Glauben und Hoffnung auf den Westen zunichte gemacht. Man habe sich bei Johns Stellung unmöglich vorstellen können, daß er nicht freiwillig übergetreten sei. Am Ende der Vernehmung wandte sich der Senatspräsident an John mit dem Be- merken:„Herr John, ich hätte von Innen erwartet, dag Sie mindestens ein Wort des Bedauerns finden über das, was Sie da an- gerichtet haben.“ Johns Verteidiger erhob sich sofort und erklärte, John fühle sich nicht ganz wohl, worauf jedoch Bundesrich- ter Dr. Jagusch sogleich die Frage stellte, ob er vielleicht nicht ver handlungsfähig sei Nein, verhandlungsunfähig sei sein Man- dant nicht. John wurde erneut gefragt, ob er denn gar nichts zu sagen habe zu den dramatischen Berichten der Zeugen. John: „Was ich dazu zu sagen habe: Daß ich be- trofken bin von dem, was durch die ganze Geschichte angerichtet worden ist, und daß ich die ganze Geschichte nicht leicht nehme.“ Am Montag lag dem Bundesgerichtshof nun auch der Bericht des Starreporters des „Daily Express“, Sefton Delmer vor, der am Donnerstag vom Gericht als Zeuge unter Eid vernommen worden war und ausgesagt hatte, er sei von Anfang an der Ueberzeu- Sung gewesen, daß John nicht freiwillig in den Osten gegangen sei. In seinem Bericht über Johns Pressekonferenz schrieb Delmer in Ostberlin jedoch:„Ich bin überzeugt, daß er(John) jetzt aus freien Stücken dort ist“, John wolle den Kampf gegen Remilitari- sierung und Renazifizierung in der Bundes- republik von Osten her und nicht von Eng- land aus führen, weil er die Erfahrung ge- macht habe, daß sich aus der Emigration nichts erreichen lasse. In der Bundesrepu- blik aber habe man ihn nicht zu Wort kom- men lassen. Die Bundesanwaltschaft sieht in den mündlichen Aeußerungen Delmers vor Gericht Widersprüche zu seinem Bericht im „Daily Express“. klärte der Mimister, der sich in der Schule des volkstümlichen Spitznamens Kanonenfranzl erfreut:„Heute an Ihrem großen Tag, möchte ich jeden einzelnen mit Handschlag begrüßen und ihm persönlich die Urkunde Überrei- chen.“ Diese Prozedur dauerte gut eine halbe Stumde, gerade Zeit genug für den Koch, der kurzfristig den Küchenzettel hatte ändern müssen und anstatt der vorgesehenen Fische nun Schnitzel liefern konnte. Brigadegeneral Heinz Gaedcke, der Kom- mandeur der Schule, hat allen Grund, mit diesem ersten Schnellkursus Zufrieden zu sein. Von insgesamt 320 Fähnrichen, denen er innerhalb von fünf Monaten die Offiziers- reife beibringen sollte, schieden neun vorzei- tig aus und nur vier Prozent erreichten nicht das Klassenziel. Allerdings stammt das Gros dieses ersten Lehrgangs aus altgedienten und bereits mit Tapferkeitsauszeichnungen deko- rierten Jahrgängen, sowie aus„Ueberläu- fern“ der Polizei und des Bundesgrenz- schutzes. Gaedcke, Generalstabsoffizier und Ritter- Kreuzträger, der sich nach der amerikani- schen Gefangenschaft in der deutschen Nach- Kriegswirtschaft bis zum Prokuristen einer weltbekannten Firma hochdiente, prägte die- sem ersten Lehrgang viele zivile Züge ein. Aus seiner Rede, die er zur Eröffnung der Schule vor einem halben Jahr gehalten hatte, börgte sich jetzt sogar der neue Verteidi- gumgsminister den Satz:„Der Beruf des Sol- daten und des Offiziers ist heute ein Beruf wie jeder andere“ und knüpfte daran die Be- merkung. dieser Beruf unterscheide sich nur insofern, als sich hier der Verteidigungswille eines ganzen Volkes am deutlichsten offen- bare. Dieser erste Leutnants-Nachschub für die Bundeswehr wurde, trotz der kurzen Zeit, Sründlich ausgebildet, Gaedcke und seine Mitarbeiter, darunter viele Akademiker, ha- ben über das Fachliche hinaus viele Dinge ge- lehrt und gezeigt, die nicht auf dem Unter- richtsplan der Schule standen. So haben die Fahnenjunker mit Arbeitern, Direktoren, Politikern und Beamten diskutiert, sie haben sozialpolitische Studien getrieben und sich 3 gründlich in der Tagespolitik umge- schen. Dlenstag 4. Dezember 1956/ Nr. 251 Der Saft ausländischer und die Gesetzeslücke Stuttgart,(tz-Eig.-Bericht). seit Ende Oktober dieses Jahres saft-Importe schriftlich dazu müssen, den eingeführten Rebe goren weiter zuverwenden oder wei kaufen, scheint die äußerst eng stellung von Wein aus den importi 85 Säften nach wie vor kortgesetzt 2 1 Ein Regierungsvertreter! äußerte jeden 5 vor dem Wirtschaftsauss 5 5 5 qchuß des Baden. württembergischen Landtags die Vermutun es scheine, daß in der Praxis trotz der 5 schärften Einfuhr- Bestimmungen im derartige Manipulationen ertolgte. 0d Nachdem sich die Verschärfung der EI fuhrbestimmungen als unzureichend 5 Wiesen haben, sind die zuständigen Stellen des Landes an einer möglichst schnellen der. abschiedung einer Novelle interessiert die de im Weingesetz vorhandene und von 8 schäftstüchtigen Leuten entdeckte Gesetzes lücke schließen soll. Während das aus de 5 Jahr 1930 stammende Weingesetz die Her. stellung von Wein aus importierten Trauben verbietet, hatte es der damalige Gesetzgeber versäumt, auch importierten Traubensaft in das Verbot mit einzubeziehen. Einem vom Bundesinnen- und vom Bundesernährungs- ministerium ausgearbeiteten Aenderungs- gesetz hat das Land bereits zugestimmt. Die Novelle sieht vor, daß aus dem Ausland ein- geführter Traubensaft ebenso wie Trauben und Traubenmaische— nicht zur Herstellung von Wein verwendet werden darf, dag er jedoch mit Erlaubnis der zuständigen Be- hörde unter ausreichenden Sicherungsmaß. nahmen zur Herstellung von Essig oder Branntwein Verwendung finden kann. Bericht der Lufthansa und geplante Erweiterung des Flugdienstes Bonn(gn.-Eig.-Bericht). Einen Tag vor der Hauptversammlung der Deutschen Lufthansa gab in Bonn Direktor Bongers einen Bericht über die derzeitige Lage und die Absichten des Unternehmens. Er teilte mit, daß die Kosten pro Tonnen-Kilometer mit zur Zeit 1,22 DM günstiger liegen, als bei Gesellschaf. ten anderer Länder mit 1,27 PII. Auf der Nordatlantik-Route sei der Konkurrenz- kampf besonders hart. Der Flugraum werde Hier zu 50 Prozent genutzt. Im europäischen Dienst beträgt dieser Ausnutzungsfaktor 60 Prozent und im innerdeutschen Dienst 57 Prozent. Die Rentabilität einer Gesellschaft sei dann gegeben, wenn die Ausnutzung im Durchschnitt etwas über 60 Prozent betrage. Gegenwärtig belaufe sich die jährliche Zu- Wachsrate beim Passagierverkehr auf der Nordatlantikroute auf 15 bis 16 Prozent. Dies sei wichtig im Hinblick auf das bevorstehende Düsenzeitalter. Ab 1960 werden auch von der Lufthansa vier interkontinentale Ma- schinen mit Turbotriebwerken auf der Atlan- tikstrecke eingesetzt werden. Auf der Süd- atlantikstrecke soll im März 1957 die Tou- ristenklasse eingeführt werden. Der Hug dienst wird auf drei Flüge wöchentlich erweitert werden. Die Zuwachsrate ist hier nicht so groß, weil der überwiegende Teil der Reisenden immer noch das Schiff bevor- zugt. Sprunghafter ist dagegen die Entwick- lung auf den Strecken zum Vorderen Orient, Bongers erklärte, dieses politisch heiße Ge- biet sei ungewöhnlich stark gefragt. Auch hier soll im nächsten Jahr ein dritter Flug je Woche eingeführt werden. Im innerdeutschen Verkehr unterhält die Lufthansa nach den Angaben von Bongers mehr Verbindungen als alle ausländischen Gesellschaften zusam- men. Angestrebt werde das Ausschließlich keitsrecht, wie es im Binnenverkehr der anderen Staaten für deren nationale Flug- gesellschaften üblich ist. Die Aufnahme eines sogenannten City-Verkehrs zwischen den großen Städten mit Hubschraubern liege nicht im Bereich der Planungen. Obwohl slch die Trauben. Verpflichten Der lebende Buddha kam vom Himmel Die beiden Priesterfürsten Tibets, nehmen an der Feier des 2500. Geburtstages Buddhas teil von unserem Korresbondenten Dr. Hans Walter Berg Neu Delhi, Ende November Als der Dalai Lama in einem Flugzeug der indischen Luftwaffe auf dem Delhier Flug- Platz lamdete, kam ein lebender Gott— im Stile des zwanzigsten Jahrhunderts zwar vom Himmel auf die Erde. Die tibetanischen Pilger, die zusammen mit Tausenden Indern den Flugplatz säumten, warfen sich zu Boden und stammelten ergriffen und mit Tränen in den Augen, ihre Gebete. Der jugendliche Priesterfürst aus Lhasa, in goldgelbe und ka- stanienbraune Tücher gehüllt, schritt lächelnd auf Nehru und den indischen Vizepräsidenten Radakrishna zu, die ihm zur Begrüßung Schals aus Silberbrokat überreichten. Der Dalai Lama berührte die Schals mit seinen Lippen und gab sie seinen Gastgebern zurück. Mit unbefangener Neugier musterte er, der niemals zuvor die Grenzen Tibets und Chinas verlassen hatte, die fremde Umge- bung. Das indische Protokoll hatte mit Ehren- kompanien und dem gesamten diplomati- schen Korps alles aufgeboten, was die Regie für den Empfang der Höchsten staatlichen Würdenträger vorsieht. Darüber hinaus wa- ren buddhistische Mönchsdelegationen aus 23 AKANET „— Staatsgrenzen » 8 0 75. 5„ Grenzen von fibet IR een.. 8 Provinzgrenzen 8 05 5 555 * 5 9e * 1 7820 Höhe in m 0 5 8 * 0 750 5 * 7800 be A. 0——— 11 7: . DTeohaofR0 5 8168. 4 GND Lane * E AN... 8 5 ae e 9 Evene 1% 0* . 4 e 8886%. 2 L eunund Ländern erschienen, um sich von dem Wieder- geborenen Buddha segnen zu lassen und ihn mit feierlichen Hymnen zu begrüßen. Pilger Kinder breiteten einen Teppich aus duftenden Blumen vor dem Dalai Lama aus, und die Frauen küßten den Boden, über den er ge- schritten war. 5 All das wiederholte sich, als eine halbe Stunde später eine Dakota-Maschine mit dem Panschen Lama auf dem festlich ge- schmückten Flugplatz landete. Auch der Panschen Lama wird als Reinkarnation Buddhas verehrt; jedoch galt er der unter chinesischem Einfluß aufgewachsen ist, lange Zeit als der politische Gegenspieler des Dalai Lama. ET muß mit dem 24jährigen Priesterfürsten aus Lhasa etwa gleichaltrig sein; aber er trat viel bewußter auf als der Dale Lama. Während die Augen des Dalai Lamas hinter einer goldgeränderten Brille ständig zu lachen schienen, sprach aus den mongolisch- geschlitzten Augen des Panchen Lama ein kaum verborgenes Mißtrauen. Während der eine mit geradezu anmutiger Würde auftrat und mit seiner heiterten Ge- lassenheit sofort alle Herzen gewann. war die Würde des anderen pathetisch und nach der Schablone eines Parteifunktionärs, Das Gefolge des Dalai Lamas bildeten Mönche in safrangelber Robe, während mehrere Be- gleiter des Panchen Lamas das Uniform Zivil der chinesischen Volksrepublik trugen. Die beiden reinkarnierten Buddhas sind nach Delhi gekommen, um an den Feiern des 2 500. Geburtstages Gautama Buddhas teilzunehmen. Die erste indische Einladung War von der chinesischen Regierung abgelehnt worden; aber am Ende glaubte man sich der Loyalität der beiden Priesterfürsten und ihrer Respektierung durch die Inder doch wohl so sicher, daß man sie jetzt zum ersten Mal ins Ausland reisen ließ. Allerdings folgte ihnen der Politruk in Gestalt des chinesischen Ministerpräsidenten Tschou En-lai, der eben- falls in Dehli eingetroffen ist, auf den Füßen. 5 Die chinesische Vorsicht erklärt sich dar- Aus, daß der Dalai Lama schon einmal nach Indien reisen wollte, und zwar auf der Flucht vor den rotchinesischen Truppen, die Tibet im Herbst 1950„heim ins Reich der Mitte“ papsttum in Tibet wird auf den gro Buddhismus), Tsong-tha-pa(1378 bi holten. Damals kam der Priesterfürst jedoch nur bis in die tibetanische Marktstadt Vatung an der indischen Grenze; er mußte von dort — auf Anraten der indischen Regierung,. keinen Konflikt mit China riskieren 99 — nach Lhasa zurückkehren. Seither ist 10 Priesterstaat auf dem Dach der Welt 15 autonome Provinz der chinesischen Vo republik, und der frühere Gott-König le, giert dort nicht mehr nur als lebender Buddha, sondern zugleich als Statthalter Pekings. a Dieses Mal legten die beiden 110 Lamas des Mahayana-Buddhismus 5 500 Kllometer von Lhasa bis Latung Jeeps sowjetrussischer Fabrikation zurück. Dann stiegen sie auf Maultiere um und 5 ten, mit Ledermasken gegen die 99 95 Kälte geschützt, über den nahezu 8 75 ter hohen Nathula-Paß nach Indien 1 0 wWo sie auf dem nächsten Flugplatz 5 3 schinen der indischen Luftwaffe erwarte 5 In Neu Delhi werden sie nicht nur 1 50 men mit den bedeutendsten ace 105 Gelehrten aus aller Welt an den Gesprä l teilnehmen, mit denen versucht werden s 1 Klarheit über das Wesen des 1 und seinen Einfluß auf die Tilo 5 Kunst zu schaffen; sie werden auch dene wöchiger Reise die großartigen Stau 1755 und Kraftwerke und Industrien des mo nen Indiens zu sehen bekommen. * Doppel- gen Re- 5 8 kormer des Lamaismus(einer 1 11 Das sogenannte lamaistische Neben Nsaft unver. tische Oberherrschaft. n. Chr.), zurückgeführt, Er soll seinen 151 den Lieblingsschülern geweissagt 1 0 sie als Fleischwerdung Buddhas fortde 55 auf die Erde wiederkehren würden. Ds 75 entstanden die beiden höchsten Aen. 8 dasjenige des Dalai Lama(seit 1475 f. Ge- in Lhasa) und das des Panschen 1 sidenz in dem 1445 gegründeten Taschi-lumpo bei Schigatse). Der 18 Sei- Lama hat zwar den Panschen Tama f nen geistlichen Vater zu verehren; f f. jedoch seit altersher die eee 2 — Was Auf rördlie esl ber Ne ben, de ktat. bus el nensto Sch. west- behind Lelefol Die beginn zu bek wurder titet. Zwe Montb! Goldm. der P Ove sucher diesem gelund Marsei einand den Re Auf Fisenb- hausen wagen Fahrt Flamm einem den 2 stürzte und w. bereits In tien in vorkon westlic ben 8 Leiter peditio agentu lestges lich d. komme manten von M allem jetzt Erde.) Die „Aerof Flug Typ T. Mos! befloge ten vo Satz d. 0 auf Bei Und F. 1500 2 eine P letzt. Minut⸗ den. D Ansch! nung 15 Jab der St Die 90 Jah sippi⸗ Die„ Japan Bei Omni der ke busins dere 1 Die den, e dar-K für di der R. Mark. — Was v baer Unt Die war s man h nung, der V troger kahrun muten gestal Maße Sendu ein lerior noch Jec dem lein 1 haus“ zu ül einen ken.! wollte Heim: kalise produ daß d vom Zen 8 jeglie schlet darf Mitte des g gesch den die 8 als 8 draue Neben OWwohl sich e Trauben. erpflichten aft unver. eiterzuver. gliche Her. ortierten u werden. jedenfall s Baden. ermutung, 2 der ver- mmer noch n. g der Ein- mend er. en Stellen ellen Ver- 'ert, die die von ge. Gesetzes- aus dem die Her- n Trauben esetzgeber bensaft in inem vom nährungs- nderungs- immt. Die sland ein- e Trauben erstellung L, daß er digen Be- Uungsmaß. ssig oder nn. Sd dienstes ig vor der Lufthansa n Bericht Absichten „daß die zur Zeit Sellschaf- Auf der nkurrenz- aum werde opäischen Faktor 60 Dienst 57 sellschaft itzung im t betrage. liche Zu- auf der zent. Dies stehende auch von tale Ma- ler Atlan. der Süd- die Tou- ber Hug 5chentlich e ist hier ende Teil ift bevor- Entwick⸗ n Orient. neige Ge; igt. Auch r Flug je deutschen nach den indungen n zusam- hlieflich· kehr der Ale Flug- me eines hen den rn liege st jedoch at Latung von dort rung, die en wollte er ist der Velt eine n Volks- Tönig re- lebender tatthalter höchsten nus die atung in zurück, undd rit- ge eisige 5000 Me- n hinein, die Ma- warteten. 1 zusam- stischen sprächen rden soll, ddhismus phie und in fünf- zudämme 8 moder- Doppel· oben Re- bart des bis 1419 nen bei- ben, daß tdauernd . Daraus Aemter, 5 n. Chr. ima(Re- Kloster 1 Dalai als sei MORGEN Seite 3 1 20 Dienstag. 4. Dezember 1956 — las sonst noch geschah. f verkehrsreichen Landstraße 0 der adriatischen Stadt Split ist ein easlawischer Düsenjäger notgelandet. Bei 5 Notlandung kam ein Arbeiter ums Le- 95 der Pilot des Flugzeuges blieb unver- ein Ein vollbesetzter zweistöckiger Omni- 5 entging um haaresbreite dem Zusam- 1 75 mit dem Flugzeug. 8* re Schneefälle haben in Mittel- und est⸗Jugoslawrien am Sonntag zu Verkehrs- beninderungen und zur Unterbrechung des delelonverkehrs geführt. * Schwe n Opfer des„weißen Todes“ des Winters waren in der Schweiz In der Nähe von Grindelwald Arbeiter durch eine Lawine ge- Die erste desinnenden zu beklagen. gurden drei titet. 8 Zwei französische Bergführer haben im Rontblanc- Massiv einen„Claim“ für, eine Golamine abgesteckt und ihren Anspruch bei der Präfektur des Departements Hoch- Kopen eintragen lassen. Die beiden Gold- aucher batten im August dieses Jahres in diesem Gebiet ein Winziges Goldklümpchen gelunden. Sie ließen sich dann von zwei Narseiller Rutengängern unabhängig von- l bestätigen, daß in dem betreffen- Gold zu finden sein müßte. * einander den Raum Auf tragische Weise kam ein französischer isenbahner aus Straßburg zwischen Mühl- dausen und Belfort ums Leben. Der Pack- wagen eines Eilgüterzuges fing während der fahrt Feuer. Der Zugführer war bald von flammen umgeben und versuchte, sich mit einem Sprung aus dem mit 75 km /st fahren- den Zug vor dem Flammentod zu retten. Er stürzte mit dem Kopf auf das zweite Gleis und war sofort tot. Der Verunglückte hatte bereits schwere Brandwunden davongetragen. * In der autonomen Sowjetrepublik Jaku- ten in Ostsibirien sind große Dianmanten- vorkommen entdeckt worden. Allein im westlichen Teil dieses Gebietes wurden sie- ben größere Fundgebiete festgestellt. Der Leiter einer sowjetischen geologischen Ex- pedition teilte der sowjetischen Nachrichten- agentur ASS mit, daß die in Westjakutien kestgestellten Diamanten-Lager wahrschein- ich denen Afrikas und Brasiliens gleich- kommen. Die gesamten Vorkommen an Dia- manten in Ostsibirien würden auf„Hunderte von Millionen Karat“ geschätzt.(Afrika, vor alem Belgisch-Kongo und Südafrika, ist bis jetzt der Haupt-Diamantenlieferant der Erde.) * bie sowjetische Luftfahrtgesellschaft Aeroflot“ hat mit dem Moskau-Peking- Hug eines Düsenverkehrsflugzeuges vom Typ Tu 104 eine neue Expreß-Luftlinie Prag Moskau Peking, die wöchentlich einmal beflogen werden soll, eröffnet. Dei Flugzei- ten von Prag nach Peking sollen durch Ein- Satz der neuen Düsenmaschinen von bisher auf nur 11 Stunden verkürzt werden. 8 Bei der Vorführung des Filmes„Krieg und Frieden“ explodierte in einem von etwa 1500 Zuschauern besetzten Kino in Brooklyn eine Bombe. Sieben Menschen wurden ver- letzt. Die Filmvorführung konnte wenige Minuten nach der Explosion fortgesetzt wer- den. Die Leitung des Kinos erklärte zu dem Anschlag, sie habe keine telefonische War- nung erhalten im Gegensatz zu der seit über 15 Jahren bei Bombenanschlägen im Gebiet der Stadt New Lork üblichen Praxis. Die Bethlehem Steel-Company kaufte das 0 Jahre alte 33 000 t Schlachtschiff„Missis- appi« für 1660 764 Dollar als Altmaterial. Die„Mississippi“ leistete im Krieg gegen Japan noch gute Dienste. 0 Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Omnibus und einem Eisenbahnzug sind bei der kanadischen Stadt Belleville sechs Auto- businsassen ums Leben gekommen. Vier an- dere Insassen wurden verletzt. i Die kanadische Regierung hat beschlos- den, eine quer durch Kanada führende Ra- dar-Kette zu errichten, um die Sicherheit für die Zivilluftfahrt zu erhöhen. Der Bau 5 kostet rund 32 Millionen Auch in Oxford hat sich das Leben geändert Gesellschaftlicher Strukturwandel an Großbritanniens berühmter Universität/ Auswirkungen der Austerity Vor etwa 25 Jahren beschloß die Mehr- heit der Studenten der englischen Universi- tät Oxford, nicht für König und Vaterland“ zu kämpfen. Diese Resolution fand einen weltweiten Widerhall, ohne daß sie in der Folge Wirklich ernst zu nehmen gewesen Wäre. Die gegenwärtige Aegyptenpolitik der Regierung Eden traf auf den leidenschaft- Uchen Widerspruch der großen Mehrheit der Professoren, Während sie die Studentenschaft nicht zu größeren Protestkundgebungen hin- zureigen vermochte. Der Grund zu diesem Wandel ist wohl ganz allgemein in dem Mangel an jenem politischen Interesse zu sehen, das vor dem Kriege so charakteristisch für Oxford war. Anscheinend sind die Studenten von 1956 der Auffassung, daß ein Ausweg aus den politischen Schwierigkeiten dieser Welt eher durch eigene Persönlichkeit und persönliche Eigenschaften gefunden werden kann, als durch eine Mitgliedschaft bei einer Organi- sation, die eine schnellere Lösung verspricht. Dem Nachlassen einer traditionell revo- lutionären Einstellung der Studentenschaft steht eine stärkere Tendenz zu den Grund- sätzen gegenüber, nach denen die führenden Schichten gegenwärtig in Großbritannien le- ben. Vor dem Krieg war Oxford ein Mittel- punkt radikaler Ansichten und hoffnungs- loser Ideen. Damals war es Mode, in geistiger Haltung und äußerlichem Auftreten unkon- ventionell zu sein. Heute sind die Exzentriker fast ausgestorben. Die meisten Studenten Wählen und denken konservativ, eine Ein- stellung, die sich in einem steigenden Inter- esse kür religiöse Bestrebungen zeigt, ohne daß von einer religiésen Renaissance in Ox- ford zunächst die Rede sein könnte. Der Oxford-Student profitiert natürlich auch von der Vollbeschäftigung, denn er weiß, daß nach seinem Staatsexamen auf ihn eine Stelle wartet, die meist sogar seinen Wün- schen entspricht. Mehr Studenten als je zu- vor gehen in die Industrie und in den Han- del, weniger werden Beamte oder schlagen eine akademische Laufbahn ein. Es ist auch verständlich, daß der heutige Student ein reiferer Mensch als der Student der Vor- Kriegszeit ist, denn er hat in den meisten Fällen zwei Jahre Dienstzeit hinter sich, in denen er oft eine Zeitlang im Ausland sta- tioniert war. Auch dürfte er wohl wesentlich ehrgeiziger als seine Vorgänger sein— und trotz des Atomzeitalters weniger zynisch. Schließlich wäre er sonst kaum in Oxford aufgenommen worden. Denn der eigentliche Grund für die so- ziale Verschiebung und die psychologische Wandlung ist in der heutigen gesellschaft- lichen Struktur zu sehen, die durch das be- trächtliche Anwachsen der staatlichen Sti- pendien bedingt ist. Etwa 80 Prozent aller Studenten erhalten auf irgendeine Weise finanzielle Hilfe durch den Staat. Vor dem Kriege entstammten die meisten Studenten den oberen und den akademischen Schichten, während heute junge Menschen aus allen Schichten Einlaß in Oxford finden können. Eine ganz beträchtliche Anzahl von Studie- renden kommt heutè aus den Staatsschulen und nicht mehr nur aus den privilegierten Privatschulen. Diese Mischung hat tiefe Aus- wirkungen auf das gesellschaftliche Leben der Universität gehabt. Viele führende Per- sönlichkeiten im Studentenleben sind heute junge Leute, die bereits vom„Ernst des Le- Punch und Judy Die vergnügten Possen von Punch und sei- ner Frau Judy, die Kinder und Erwachsene von Nordeuropa durch Generationen hindurch erheitert haben, sind entzückend in satten Farben von dem Künstler Joseph Low gemalt worden als eine der Grußkarten-Serien, die er zugunsten der UNICEF(Weltkinderhilfs- werk der Vereinten Nationen) entworfen hat. Andere Karten dieser Serien, betitelt„Fest- tage in vielen Ländern“, zeigen fröhliche Szenen von Thailand, Italien, Aegypten und Bolivien. Der Gewinn aus dem Verkauf der Karten wird zum Wohl der kranken und hungrigen Kinder der ganzen Welt verwen- det. Die Karten werden auch in der Schalter- halle des„Mannheimer Morgen“ zum Preise von 40 Pfennig das Stück verkauft. bens gekostet haben. Diese Vermischung hat indessen eine psychologische Wirkung aus- geübt, die nicht vorausgesehen werden Konnte. Jene Studenten, die aus wirtschaft- lich schwächeren Klassen kommen, sind durch ihre Studien in Oxford in die akade- mische Schicht aufgestiegen und haben sich oft völlig von ihrer sozialen Schicht gelöst. Die Aufnahmeprüfungen sind mehr denn je auf die Fähigkeiten des Studenten und weniger auf seinen gesellschaftlichen Status abgestellt. Gewöhnlich nimmt ein College in Oxford einen unter vier Bewerbern auf. Noch schwerer sind die Bedingungen der Frauen- Colleges, bei denen nur jede sechste Bewer- berin Aussicht auf Aufnahme hat. Die meisten Studenten folgen noch immer der jahrhundertealten humanistischen Tradi- tion Oxfords. Aber der Feldzug für die Aus- bildung von Naturwissenschaftlern und Tech- nologen hat dazu geführt, daß heute mehr als 23 Prozent aller Studenten jene Fächer studieren die in Deutschland gewöhnlich Auf der Technischen Hochschule gelehrt werden. Wer Oxford vor und nach dem Kriege vergleicht, wird sehr bald zur Ueberzeugung kommen, daß das Studentenleben auch durch den veränderten Charakter der Stadt Oxford selber beeinflußt worden ist. Aehnlich wie das Leben in Heidelberg vor dreißig Jahren anders als im heutigen amerikanischen Hauptquartier ist, so haben die ausgedehnten Industriebezirke der Werke des Lord Nuf- field große Veränderungen gebracht. Spötter haben den Studentenbezirk bereits das „Quartier Latin“ von Cowley genannt, wo die großen Morris-Auto-Werke liegen. Dar- über hinaus haben die Jahre britischer„Au- sterity“ ihre Wirkung gehabt. Das Leben der Studenten ist wesentlich einfacher und weniger exzentrisch als in früheren Jahren. So sind die großen Lunchparties, die Ama- teurpferderennen und Freßgelage fast völlig verschwunden. Frühstück und Mittagessen werden im Caféstil in der, Hall! serviert und nicht mehr durch eigene Collegediener im Wohnzimmer des Studenten Die Studenten haben außerdem weniger Geld und können deswegen auch weniger trinken. Niemand geniert sich heute, Milch zu trinken. Ein weiterer Faktor, der sehr zur Ver- änderung des sozialen Klimas Oxfords bei- getragen hat, ist die Tatsache, daß wohl die meisten Studenten heute in den Ferien ar- beiten, um sich ihr Taschengeld für das Se- mester oder das Geld für eine Auslandsreise zu verdienen. Damit dürfte wohl auch in Verbindung stehen, daß die Zahl der sport- treibenden Studenten im Abnehmen begrif- fen ist. Allerdings hat sich Oxfords grund- sätzliche Einstellung zum Sport nicht geän- dert. Man treibt Sport ausschließlich zum persönlichen Vergnügen und zur eigenen kör- perlichen Ertüchtigung. A. Natan „kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten“ Eine Ermahnung, die der Engländer schon in der Wiege hört Schon von klein auf hört der Engländer immer wieder die Ermahnung: Mind your own business!“—„Kümmere dich um deine eigenen Angelegenmeiten!“ oder besser:„Steck deine Nase nicht in andrer Leute Kram!“ Ob das sprichwörtliche Phlegma des Eng- länders Ursache oder Folge dieser Lehre ist, weiß man nicht. Jedenfalls kann man jahre- lang neben seinem freundlichen Nachbarn leben, ohne von ihm mit lästigen Fragen behelligt zu werden, allerdings auch ohne den geringsten Einblick in dessen Privatan- gelegenheiten zu gewinnen. Stundenlang am Zaun lehnend, kann Mr. Brown mit seinem Nachbarn über Gartenpflege sprechen, über Fußball diskutieren, oder über Cricket, dem Nationalspiel Englamds, geradezu enthusia- stisch werden. Selten aber wird er in die Politik abrutschen; denn das wäre zu per- sönlich. Er hält seine politische Meinung keineswegs geheim. Bei jeder Wahl zur Stadtgemeinde, zum Grafschaftsrat oder zum Parlament beklebt er alle seine Fenster mit Propagada für seinen Kandidaten. Aber nicht mit dem Nachbarn debattiert er über Politik, sondern mit Fremden auf der Straße und im Park; Fremden ist er keine solche Rücksicht schuldig. „Mind your own business!“ erlaubt ihm nicht zu fragen, ob man krank war. wenn man lange nicht im Garten war. Weiß er erst einmal wirklich, daß man ihn braucht, damm ist er äußerst hülfsbereit, und keine Anstrengung ist ihm damn zu groß. Aber che er das weiß, kann man hilflos im einsamen Haus verdorben sein, besonders in der Groß- stadt, wo erst eine ganze Reihe ungeöffneter Milchflaschen vor der Haustür stehen mug, bis etwas geschieht— und oft zu spät. „Mind your own business!“ stand mehr als dreißig Mitfahrenden in der überfüllten Untergrundbahn auf der Stirn geschrieben, als eines Morgens auf dem Wege in die Stadt ein mir gegenüber sitzender Herr von etwas über fünfzig Jahren seine Zeitung zusammen- faltete, einsteckte, und dann aus seiner Rock- tasche ein Strickzeug herauszog. Bedächtig und langsam, doch offensichtlich die Kunst beherrschend, begann er, an einem Woll- strumpf von scheußlich grüner Farbe weiter- Zlistricken. Der Herr war gut und solide ge- kleidet, von seriösem Aussehen eines ver- antwortlichen Beamten oder Kaufmanns, der in der Untergrundbahn zu stricken, statt zu lesen. Vielleicht hatte der Arzt ihm das zur Scho- Vielleicht wollte er seiner Frau ein Geschenk machen, ein ungewöhnliches Geschenk zum Geburts- tag, vielleicht wollten er eine Wette ge- winnen? Doch das wohl kaum; dafür sah er zu ernsthaft aus. Erstaunen jedoch erregte er keineswegs. wenigstens nicht/sichtbares Er- staunen. Mitreisende sahen gelegentlich auf, blätterten die unvermeidliche Zeitung um, nahmen das Bild des ernsten Herrn mit grünem Strickstrumpf in sich auf, wendeten Sich damm wieder ihrer Zeitung zu und ver- schwendeten keinen zweiten Blick darauf. Kein gegenseitiges Anstoßen, kein Wispern, sicher seine guten Gründe hatte, nung seiner Nerven verordnet. kein Flüstern. Ein Herr strickte, statt zu lesen. Na und?„Mind your own business!“ Auf den Straßen Londons dreht sich kaum jemand um, wenn ein seltsamer Kauz seines Weges gent. Man kann so ziemlich alle Sprachen hören, alle Hautfarben und Trach- ten sehen, Ausländer aus fernsten Weltteilen Eigenbrötler, Ueberelegante und Abge- rissene man kümmert sich um seine eigenen Angelegenheiten und belästigt seinen Nächsten nicht durch Neugier. Im Sommer sah ich einmal einen jungen Neger in einer 7 der belebtesten Straßen der Stadt; er hatte ein Gewand um sich geschlungen, das an eine römische Toga erinnerte, altgold und tiefrot, und seine tiefschwarze Hautfarbe gab einen wundervollen Farbenklang dazu. Rechte Schulter und rechter Oberarm waren nackt, auf dem Oberarm ein breiter Gold- reifen, das krause Haupthaar unbedeckt. Langsam und mit eindrucksvoller Würde schritt er den Kingsway herunter und über ihm schwebte ein riesiger Sonnenschirm aus dem gleichen Stoff wie seine Toga: Altgold und tiefrot. Ein jüngerer Marm von gleicher Hautfarbe und Kleidung, ohne Goldreifen zm Oberarm, ging binter seinem Herrn, sorg- fältig den Schirm über ihm haltend. Aber Während der zehn Minuten, die ich dem Paar folgte, drehte sich nicht ein einziger Mensch nach den beiden um. Alle kümmer- ten sich um ihre eigenen Arrgelegenheiten. Nirgends bleibt man vom lieben Nächsten so unbehelligt wie in London. L.. Felix Da lacht der Satellit. Obgleich es für einen Untertan der Her- ren im Kreml mit Gefahr verbunden ist, Witze über das Regime und seine Schwächen zu reißen, ist der politische Witz das Salz der ansonsten ziemlich karg und vor allen Dingen einseitig bemessenen geistigen Nah- rung der Menschen, die auf der unfreien Seite der Welt leben müssen. Um mit einem Witz Erfolg zu haben, braucht er keine subtile Pointe. Hauptsache, er ist gegen das Regime gerichtet. Dann zündet er immer. Kürzlich wurden in der Sowjetunion Fragebogen an jeden Sowjetmenschen Ver- teilt. Eine Frage lautete:„Wie ist Ihre Hal- tung gegenüber der Sowjetunion?“ Eiri Bauer schrieb hinter die Frage:„Ge- nau wie meiner Frau gegenüber.“ Er wurde nach Abgabe seines Fragebogens sofort zur Polizei gerufen und um nähere Angaben zu diesem Vergleich ersucht. Darauf erklärte er:„Nun ja, nach vierzig Jahren gewöhnt man sich an alles; aber veil Spaß hat man nicht mehr an der Sache.“ * Ein unglücklicher Rumäne meuterte laut vor sich hin, während er eine Straße in Bukarest entlang ging:„Diese dreckigen, gottverfluchten, korrupten und gemeinen Dingsda!“ Er hütete sich im letzten Augen- blick, beim Namen zu nennen, wen er meinte. Dennoch fiel im gleichen Moment eine Hand schwer auf seine Schulter und ein Geheimpolizist sagte:„Komm mit, Genosse, du bist wegen Verunglimpfung der Staats- autorität verhaftet.“ „Der Staatsautorität, fragte der Mann ängstlich, um sich dann zu verteidigen,„ich habe sie mit keinem Wort erwähnt.“ „Stimmt“, entgegnete der Geheimpoli- zist,„aber du hast sie mit unverkennbarer Genauigkeit beschrieben.“ * Der rumänische Parteichef Gheorghiu- Dej hielt wieder einmal eine„Wichtige Rede“ über die Errungenschaften des Rom- munismus im Radio. Am nächsten Morgen besuchte er dann einen anderen hohen Par- teifunktionär und sagte zu dessen jungen Sohn, den er als ersten im Hause antraf: „Ich möchte gern deinen Vater sprechen.“ „Wer sind Sie?“ fragte der Sohn miß- trauisch. 5 „Ich bin der Mann, der gestern abend im Radio gesprochen hat“, lächelte Gheorghiu- Dej freundlich. Da strahlte der Junge, rannte aufgeregt die Treppe empor und schrie begeistert: „Vater, Vater! Präsident Eisenhower ist hier, um dich zu besuchen!“ Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Meist stark bewölkt bis bedeckt, nur selten auf- lockernd, vorwiegend niederschlagsfrei, recht mild. Tagestemperaturen zwischen 6 bis 9 Grad, nachts auch im Odenwald und Bau- land frostfrei, Frühtemperaturen zwischen 2 bis 5 Grad. Schwacher Wind, meist aus westlichen Richtungen. Sonnenaufgang: 8.05 Uhr. Sonnenuntergang: 16.27 Uhr. Vorhersage Rate FUr 4.12.8. 7 Uhr. oo 1005. lee Pegelstand vom 3. Dezember Rhein: Maxau 425(20); Mannheim 300 (24); Worms 223(35); Caub 267(23). Neckar: Plochingen 149.(9); Gundels- heim 200(5); Mannheim 308(24). — Was wir sahen: — Unterhaltungsprogramm 5 Die bundesdeutsche Fernsehunterhaltung Var seit jeher ein trauriges Kapitel. Doch 9 85 hegte immer noch die bescheidene Hoff- 5 das Selegentliche Selbsterkenntnisse 5 Verantwortlichen auch einmal Früchte zesen würden. Welcher Irrtum! Die Er- 5 5 80 der letzten Woche lassen ver- . daß nach Ansicht unserer Programm- 5 ter der Zuschauer nur in beschränktem . Seistig aufnahmefähig ist und die 1 ungen daher diesem Niveau angepaßt 5 3(Oder sollte es für die In- 5 0 at der leichten Unterhaltung etwa andere Gründe geben?) e ee gelang es— ausgerechnet— len e estkunk, mit„Röslein fein, Rös- 9975 1— oder das Dreimäderl-Förster- 5 e Rekorde an Geistlosigkeit 991 8 ieten und das Fernsehniveau auf 8 1 unerreichten Tiefstand zu sen- wollte r Autor und Regisseur Kurt Wilhelm 8. diesem„gar herztausig teutschen 1 5 die Auswüchse der musi- 810 8 und kunstgewerblichen Kitsch- daß die 8 parodieren. Abgesehen davon, vom ve 5 ee sowieso nicht originell ist und gen tr kasser bereits in früheren Sendun- erden. wurde, Tehlte dieser Parodie schlecht dur von Witz. Wer sich über N Geschmack lustig machen will, Mitteln 5 mit so billigen und plumpen des gut un und dabei so grob die Grenzen 0 8 Geschmacks verletzen, wie es hier ah. Die badischen Heimatvereine wer- er kürt ind poli- edakfion 1 5 sern gesehen haben, wie man 085 8 alten Schwarzwälder Trachten daucht Age für ein albernes Spiel mißg- cht und ein Bauerndorf— unter dem — phon eine gute Figur machen und jede fentliche Veranstaltung mit zuverlässigem Charme dirigieren können. Peter Franken- feld und Hans-Joachim Kulenkampff stehen dementsprechend hoch im Kurs und sind sich ihrer Star-Rolle durchaus bewußt. Auch Heribert Meisel, der österreichische Sportreporter, der die„Sieben Wünsche“ des Süddeutschen Rundfunks nach einem ziem- lich mißglückten Start retten sollte, ver- schwand wieder von der Bildfläche— viel- leicht ist er nur nach Melbourne gefahren? — und Peter Frankenfeld leitete nun die Folge dieser Sendereihe. Da dieser Abend in Eberbach am Neckar stattfand, begnügte man sich mit einer drittklassigen Besetzung und verzichtete auch auf die sonst üblichen Geschenke. Müde und schwunglos wurden 8 — ein Naturschutzpark? sinnigen Namen„Schnulzingen“ als sym- polischen Entstehungsort der modernen Pseudo-Volkskunst geschildert hat. Dieser Schuß ging gründlich daneben. Von der be- absichtigten Persiflage auf die Rlamotten- Konfektion routinierter Schlagerfabrikanten und das sentimentale Gartenzwerg Idyll des deutschen Kleinbürgers blieb ein peinliches und langweiliges Melodram übrig, dessen sogenannter Humor auch den wohlwollend- sten Betrachter zu Eis erstarren lieg. Es War ein künstlerischer Tiefschlag, mit dem sich Kurt Wilhelm disqualifizierte. Dabei hatte er sich mit seinen Charivari- Sendungen im Fernsehen des Bayerischen Rundfunks einen Namen gemacht, bevor er mit seiner wesent- lich schwächeren„Illustrierten Hochzeit“— einer Parodie auf Monaco— zum Hessischen Rundfunk emigrierte und jetzt dem Süd- westfunk zu einer beachtlichen Pleite ver- half. Aber auf dem Gebiet der leichten Unterhaltung herrscht ein solcher Autoren- mangel, daß die wenigen vorhandenen Ta- lente sich ausschreiben. Doch was schadet das? Sie haben ja ein Monopol, sie brauchen keine Konkurrenz zu fürchten. Das Fern- sehen scheint ein Naturschutzpark zu sein, in dem solche seltenen Tiere sorgsam ge- hegt und gepflegt und niemals abgeschossen werden. Modernes Ges Vollsynthetisierte Nahrung Nach jahrelangen Versuchen scheint man jetzt in den USA eine Möglichkeit gefunden zu haben, Menschen und Tiere ausschließlich mit Tabletten oder Kapseln zu ernähren. Man kam zu diesen Ergebnissen im Verlauf von Untersuchungen, die die chemische Ab- teilung des Amerikanischen Instituts für Krebsbekämpfung anläßlich von Versuchen über eine Diät aus rein synthetischen Nah- rungsmitteln durchführte. Diese synthetische Nahrung enthält hauptsächlich pulverisierte Aminosäuren(die Noch deutlicher läßt sich die Verarmung auch in eiweißhaltigen Nahrungsmitteln, wie des Unterhaltungsprogramms daran ermes- Fleisch, Eiern und Milch enthalten sind); sen, daß das deutsche Fernsehen offenbar außerdem organische Phosphor verbindungen, dur zwei hauptamtliche Conféreneiers be- kristallinische Vitamine, Glukose und Salze. sitzt, die genügend Erfahrung und Sicher- Das sich aus insgesamt rund 40 Bestand- heit im Umgang mit einem großen Publi- teilen zusammensetzende Endprodukt ist ein kum haben, die nicht stottern und schwitzen, wasserlösliches weißes Pulver. Von Inter- sondern vor der Kamera und dem Mikro- esse ist das neue Verfahren beispielsweise sieben Nummern, darunter eine Moden- schau abgehaspelt, und die gewünschte „Weihnachtsstimmung“ wurde mit Südfunk- Ballett und piepsigen Kinderstimmen nur sehr mangelhaft realisiert. Als Clou des Abends kam Josephine Baker auf die Bühne, eine würdige ältere Dame, die mit leiden- schaftlichem Pathos für ihre humanitären Ziele warb und drei von ihren acht Adop- tivkindern mitgebracht hatte, winzige Büb- chen, die sich malerisch vor das Podium kauerten. Die Baker, gefeierter Revuestar der zwanziger Jahre, sang noch einmal ihr berühmtes Chanson„Jai deux amours., und es klang noch einmal bezaubernd wie einst. Aber genügt das alles zusammen für eine repräsentative Unterhaltungssendung? Wohl kaum. E. undheitswesen bei Frühgeburten und bei Patienten, die nor- male Nahrung nicht zu sich nehmen können. Gesunden dürfte zu einer solchen künst- lichen Dauerernährung kaum zu raten sein, da hierbei viele biologischen Notwendig- keiten(2. B. das Kauen, die physiologische Magen- und Darmtätigkeit usw.) nicht be- rücksichtigt werden. Milehkannen hochstellen Wer viel reist, sieht viel: auch beispiels- weise die landschaftlichen Unterschiede der Milchkannenhygiene. Während in einigen Gegenden offensichtlich streng darauf ge- achtet wird, die in der Nähe der Bauern- höfe an den Straßen zur Abholung warten- den Milchkannen in ausreichender Boden- höhe auf kleine Holzsockel zu stellen, um eine Verschmutzung vor allem durch Tiere zu verhindern, ist dies woanders keineswegs 80. Dort findet man manchmal sogar offene oder schlecht verschlossene Milchbehälter gleich am Boden. Straßgenstaub und infek- tiöse Keime werden kaum abgehalten. Wenn auch durch die Pasteurisierung der Milch im allgemeinen Krankheitsübertragungen ver- mieden werden, so sollte man doch wohl eine unnötige Verunreinigung der Milch dureh Hochstellen der Kannen an den Straßen ver- hüten. Brotverbrauch ging zurück Vön Juli 1955 bis April 1956 wurden 66,1 kg Brot und Backwaren von jedem Ein wohner der Bundesrepublik verbraucht, ge- genüber 66,9 kg des Vorjahres. Neu ist dabei, daß im April 1956 erstmals der Verbrauch an Weißbrot und Weizenkleingebäck mit 1164 fg niedriger war als im April 1955 mit P. 1266 g. Bei Backwaren hingegen zeigt sich nach wie vor eine ansteigende Kurve. Von Juli 1955 bis April 1956 wurden je Kopf der Bevölkerung 3985 g Backwaren verzehrt ge- genüber 3563 fg im Jahr davor und 3042 8 zwei Jahre zuvor. Margarine verbrauch steigst In der Bundesrepublik einschließlich West-Berlin wurden 1956 in den ersten sie- ben Monaten 378 000 Tonnen Margarine her- gestellt gegen 353 000 Tonnen in der Ver- gleichszeit des Vorjahres. Die Zuwachsrate beträgt mehr als 6 Prozent. Bei Fortdauer des Produktionsumfanges ist nach Angaben des Margarine-Verbandes mit einer Jahres- er zeugung von mehr als 670 000 Tonnen zu N rechnen. Flüstersprache Zur Erreichung größter Ruhe soll in den 1 Krankenhäusern der Ukraine die Flüster- dem Personal geübt werden. sprache bei Neben einer ständigen Schulung des Pflege- personals soll die Methodik für die Anwen- dung des bedingtreflektorischen Schlafes nach Pawlow als Heilmittel erforscht werden. — 3 25 MANNHEIM Aktion gegen die Not von hunderttausend Ungarn-Flüchtlingen: „Hilfszug Mannheim“ startet am Wochenende Dreißig Lkws sollen Stadtbezirke abfahren/ Handelskammer, Notgemeinschaft und Presse arbeiten zusammen „Hilfszug Mannheim“ heißt der Arbeits- titel einer Gemeinschaftsaktion, die von den Mannheimer Lokaljournalisten am vergan- genen Wochenende angeregt wurde und nach dem Hamburger Beispiel— dort fuhren 67 Lastkraftwagen durch alle Stadtbezirke und sammelten Spenden für Ungarnflüchtlinge — am Ende dieser Woche auch in Mannheim begonnen werden wird. Hunderttausend Menschen sind bisher— trotz sowjetischer Panzer, trotz Minenfelder, trotz brutalster Menschenjagd und hermetischer Absperrung — über die ungarische Grenze gekommen. Das Land Baden- Württemberg soll etwa Lokalkommentar: Finanzlage: Ernst a ber nicht hoffnungslos Die Finanzen der Stadt Mannheim sind gesund und haben im gegenwärtigen Engpaß erstaunliche Leistungsfähigkeit bewiesen. Für die ausgebliebenen Darlehen(laut Be- richt von Bürgermeister Trumpfheller) konn- ten Eigenmittel mobilisiert und Zwischenkre- dite gegeben werden. In Mannheim wurden Elle begonnenen Arbeiten weitergeführt; in anderen Städten, die von der Finanzkalamität überrascht wurden, mußten bereits angefan- gene Hochbau- und Tiefbauarbeiten liegen bleiben. Zwar blieb auch in Mannheim der vorläufige Verzicht auf große Vorhaben nicht erspart, aber begonnene Projekte werden auch zu Ende geführt. Zu den„Aushilfen“, die ergriffen wurden, nachdem Darlehen nicht mehr zu haben waren, wäre zu sagen: Auch so etwas will gekonnt sein und kommt keineswegs von ungefähr. Nur eine durch und durch gesunde Finanzgebahrung konnte auf solchen Umwe- gen doch noch ans Ziel gelangen. Bürger- meister Trumpfheller betonte in seinem Situationsbericht fast überdeutlich, daß dieser Leistungsfähigkeit Grenzen gezogen sind. Es Hätte allerdings nicht der Technik und Taktik solcher Berichte entsprochen, die Höhe der bisherigen inneren Verschuldung anzugeben Unmid ihre obere Grenze deutlich zu markieren. Die Warnung vor der Inangriffnahme neuer Projekte läßt sich aber nicht ignorieren. ö Künftig wird die laufende Rechnung durch 2,8 Millionen DM Mehraufwand für Gehälter und Löhne weiter blockiert. Der Spielraum wird also noch enger, seine weitere Belastung mit Kapitaldiensten für Darlehen noch mehr eingeschränkt— von den Schwie- rügkeiten der Darlehensbeschaffung ganz ab- gesehen. Wenn die großen Vorhaben(Brük- ken, Bundesstraße 44, Bahnhofsplatz und Bismarckstraße) ohne„schöpferische Pause“ zu Ende gebracht werden sollen, wird man den Leibriemen eng schnallen müssen. Es ist leider daran zu erinnern, daß Direktor Niese von den Stadtwerken seinen Bericht auf eine Alternative hin zugespitzt hat: Entweder an- gemessene Erhöhung der Tarife für Wasser, Gas und Strom oder Entlastung der Werke vom Konzessionsabgabe, Sonderabschreibun- gen und Lastenausgleichsabgabe. Vermutlich besteht im Gemeinderat und im Rathaus mehr Neigung für eine Erhöhung der Tarife, weil Mannheim bisher die Verbraucher einige Pfennige billiger beliefern konnte als andere Städte und weil der Gemeinderat auf Ein- nahmen wie die Konzessionsabgabe nicht Verzichten kann. Er wird nicht zuletzt des- Halb schweren Herzens einer Tariferhöhung zumeigen, weil die Erhöhung der Gehälter und Löhne auch die Angestellten und Arbeiter der Werke betrifft. Die Lage der städtischen Finanzen Ist Zwar ernst, aber keineswegs aussichts- und Hoffnungslos: Wür werden nur alle ebenso Höflich wie dringend gebeten, im Rahmen zu bleiben und alle Bewilligungsfreuden in län- geren Urlaub zu schicken. f. w. k. Dreitausend von ihnen aufnehmen und hat in Bad Antogast Schwarzwald), bei Freu- denstadt und in Südbaden bereits drei Lager Vorbereitet. Aber diese Menschen brauchen Lebensmittel und Kleidung, sie brauchen Medikamente und Brennmaterial. Sie brau- chen Dinge, die der vom Wirtschaftswunder beglückte Bundesbürger für Selbstverständ- lichkeiten hält, an deren Notwendigkeit er schon gar nicht mehr denkt. Der„Hilfszug Mannheim“ soll helfen, diese Dinge im Rot- kreuz-Landeszentrallager Stuttgart zu sam- meln— über die von unzähligen privaten, körperschaftlichen und behördlichen Stellen vorbildlich geübte Spendentätigkeit hinaus. „Wir wissen nicht, wohin wir unsere Spenden bringen sollen“, fragten Leser. Anderen Mannheimern war der Weg von Schönau oder Ptcheinau oder Friedrichsfeld bis zum Albert-Schweitzer-Heim des Roten Kreuzes in L 2 mit ihren Spendenpaketen zu umständlich oder zu weit. Dringend be- nötigte Dinge für die Hunderttausend aus Ungarn gingen dadurch bisher verloren. Der„Hilfszug Mannheim“ will hier Abhilfe schaffen: Am Ende dieser Woche sollen 30 Lkws durch die Mannheimer Stadtteile fahren. Freiwillige Helfer werden— zu Tageszeiten und in Straßenzügen, die recht- zeitig noch bekanntgegeben werden— die Spenden der Mannheimer Bevölkerung sam- meln und in einem noch dringend gesuch- ten, genügend großen Raum unterbringen. Als die Zeitungsleute den ersten Kontakt mit den Stellen aufnahmen, die für die Aktion „Hilfszug Mannheim“ in Frage kommen, er- klärten die Industrie- und Handelskammer, das Deutsche Rote Kreuz und die„Mannhei- mer Notgemeinschaft“ als örtliche Dachorga- nisation aller karitativen Verbände sofort ihr Einverständnis. Hier sind die ersten Erfolge dieser Hilfsbereitschaft: Das Präsidium der Industrie- und Han- delskammer hat auf Vorschlag von Haupt- geschäftsführer Max von der Kall die Mann- heimer Tageszeitungen ermächtigt, die In- dustriebetriebe im Namen der IHK zur Be- reitstellung von Lastkraftwagen aufzurufen, die sofort dem Roten Kreuz Mannheim in L 2, 11(Telefon: 4 28 40, 4 23 22, 4 30 30) ge- meldet werden sollen. Die„Manmheimer Not- gemeinschaft“ wird sich heute vormittag un- ter dem Vorsitz von Stadtdirektor Adolf Schell ebenfalls mit dem Projekt„Hilfszug Mannheim“ beschäftigen. Bis zum Beginn der großen Sammelaktion am Freitag oder Sams- tag sind noch die Fragen der Transparente, Lautsprecher wagen, des Routenplanes, der Sammeltermine und der freiwilligen Helfer (hier hat die Wirtschaftshochschule Mann- heim bereits ihre Unterstützung zugesagt) zu klären. Alle diese organisatörischen Einzel- beiten werden wir noch rechtzeitig vor dem Beginn der Mannheimer Hilfsaktion veröf- fentlichen. Was neben den erforderlichen Lastkraftwagen besonders dringend ge- braucht wird, ist ein genügend groger Sam- melraum für die Spenden. Heute morgen wird mit dem Mannheimer Stadtschulamt verhan- delt werden, damit eventuell eine Turnhalle zur Verfügung gestellt werden kann. * Im Albert-Schweitzer-Haus liegen zur Zeit 20 Tonnen Manmheimer Spenden für Ungarn. Daß es doppelt soviel und noch mehr werden— dafür will der„Hilfszug Mann- heim“, den Reporter der Mannheimer Presse auf seinem Weg nach Stuttgart und weiter begleiten werden, sorgen. hw Sorgenvolle Lage der Gemeindefinanzen Für 1957 werden rigorose Haushalts-Einschränkungen gefordert Bürgermeister Trumpfheller erstattete in der letzten Gemeinderatssitzung Bericht über die sorgenvolle Situation der Ge- meindefinanzen. Bürgermeister Trumpfheller führte unter anderem aus: Mannheim ist leider nicht— wie die steuerstarke Stadt Stuttgart— in der Lage, Investitionsvorhaben aus laufenden Einnah- men zu finanzieren. Unser augerordentlicher Haushalt umfaßt fast das ganze Investitions- programm. Die darin veranschlagten Dar- lehen sind Deckungsmittel, weil andere Ein- mahmen fehlen. Das Rechnungsjahr 1955 schloß mit einem kleinen Ueberschuß in Höhe von 46 126 DM ab, der für das Rechnungsjahr 1957 vorzu- tragen ist. Zwei Nachträge haben Verbes- serungen in Höhe von neun Millionen DM vorweggenommen. Der kleine Ueberschuß beweist, daß sehr genau kalkuliert wurde. Im außerordentlichen Haushalt waren 85,5 Millionen DM Ausgaben veranschlagt. Die Gesamtausgaben waren aber laut Rech- nungsergebnis nur 53,4 Millionen DM. Von 32,1 Millionen DM Ausgaben der Stadtwerke konnten nur 12,58 Millionen DM durch Darlehen gedeckt werden. 19,56 Mil- lionen DM mußten durch innere Darlehen und kurzfristige Zwischenkredite vorfinan- ziert werden. Die auf die Kämmereiverwal- tung entfallenden 21,37 Millionen DM konn- ten gedeckt werden durch 8,36 Millionen DM Darlehen und 9,09 Millionen DM eigene Deckungsmittel,. 3,81 Millionen DM waren auf dem Wege der Vorfinanzierung zu beschaffen. Von 87,2 Millionen Ausgaben im außer- ordentlichen Haushalt 1956 wurden bisher 26,14 Millionen DM freigegeben. Da nur 1,128 Millionen DM Darlehen aufgenommen wer- den konnten, waren 25 Millionen PM auf andere Weise zu decken; 14,273 Millionen DM Parkometer bestanden Bewährungsprobe Weitere 46 Parkuhren geplant/ Technischer Ausschuß tagte Die Parkuhren auf den Planken haben sich— trotz gegenteiliger Befürchtungen fmemziell bewährt. Gestern nachmittag— in der Sitzung des Technischen Ausschusses gab Tiefbaudirektor Wolfgang Borelly einige Zahlen bekannt: Von September 1935 bis 1. Dezember 1956 haben die 96 Uhren zweier Fabrikate rund 47 O Mark Kosten ver- Uursacht; die Einnahmen liegen bei etwa 36 000 Mark, so daß bis Mai nächsten Jahres die Uhren amortisiert sein werden. Die Mit- glieder des Technischen Ausschusses zeigten sich über diese erfreuliche finanzielle Ent- Wicklung sehr befriedigt. Wegen dieses günstigen Ausgangs des Farkuhr- Experimentes sollen an besonders notwendigen Stellen weitere 46 Uhren auf- gestellt werden. Die Kosten betragen 19 800 Mark, das entspricht 450 Mark pro Parkuhr, einschließlich der Montage. Die Zusätzlichen Parkometer sollen an folgenden Straßenrändern Platz finden: sieben vor P 2, gegenüber von PI; 13 vor D I, gegenüber von OI; sieben vor E 2, gegenüber von E 1; zehn vor F 1, gegenüber von E 1 und schließlich neun vor UI, gegenüber von 7 I. Die Parkuhren bringen wöchentlich pro Stück durchschnittlich sechs Mark ein. Die Wartung durch Fachleute der zwei Her- stellerflrmen kostet im Monat nur 60 Pfennig für jede Uhr. Größere Reparaturen wurden bisher an den alten Uhren noch nicht vor- Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt der Erdal- Werke, Mainz, für„Ena⸗ blitz“- Herdputz bei. genommen. Welche Uhrenmarke aufgestellt werden soll, ist noch nicht entschieden. Das Tiefbaureferat bevorzugt die halbautomati- schen Parkuhren mit einem Hebel zum Auf- ziehen. Die Polizei dagegen hat sich für die „Vollautomatische Parkuhr“ entschieden. Die Polizei stellte bis jetzt in einem Falle mutwillige Beschädigung einer Parkuhr durch amerikanische Soldaten fest. Als Tiefbaudirektor Borelly über den Ausbau des Staudenwegs referierte, fragte inn Erster Bürgermeister Jakob Trumpf- heller nach einer Dringlichkeitsordnung für die Herstellung von Straßen und bezog sich dabei auf zahlreiche Beschwerden über den Zustand von Straßen im Stadtgebiet. Der Gefragte bestätigte, daß das Straßennetz in den Vororten in„einigermaßen“ gutem Zu- stand sei, soweit es befestigt sei. Die Dring- lichkeit beim Staudenweg sei gegeben. Kosten: 16 300 Mark. Der Umbau der Mollstraße zwischen Augusta-Anlage und Richard- Wagner-Straßge mußte zurückgestellt werden. Die städtische Vorlage sah vor, dort für 13 900 Mark Park- plätze für 22 Autos zu schaffen, indem der sieben Meter breite Gehweg auf drei Meter verkleinert wird. Stadtrat Kobinian Heckel monierte sofort:„Jetzt machen wir schon für die Anlieger Parkplätze!“ Und Bürgermeister Trumpfheller warf dazu ein:„Wir können keine Parkplätze schaffen, wenn die Straßen noch so schlecht sind!“ Der Bürgermeister stellte die Vorlage bis auf weiteres zurück. Die Projekte Parkometer und Staudenweg wurden angenommen. H-e vorfinanzierte Darlehen und Zuschüsse von Bund oder Land und 10,739 Millionen DM stadteigene Deckungsmittel mußten in An- spruch genommen werden. Ein weiteres Anwachsen der inneren Ver- schuldung durch Zwischenkredite und andere Vorfinanzierungsmaßnahmen ist nicht mehr vertretbar. Bereits angelaufene Projekte (Rheinbrücke, Jungbuschbrücke) können nicht liegen bleiben, sie müssen weiter ge- führt werden. Neue Maßnahmen sollen 1957 nicht beschlossen werden. Der Bericht über die gegenwärtige Finanzsituation der Stadt Mannheim schließt mit einem Satz, der rigo- rose Einschränkungen sowohl für den ordent- lichen als auch für den außerordentlichen Haushalt fordert. Vergleiche auch Lokal- kommentar in der heutigen Ausgabe.) Weihnachtstraum hinter Schaufensterglas Bild: Fiedler * Aus dem Polizeibericht: Ins Schaufenster getaumelt Es gab Scherben Nur mit Mühe konnte sich ein 34jähriger auf den Beinen halten, so unmäßig hatte er sich betrunken. Er taumelte im Zickzack Kurs durch die Straßen der Innenstadt, bis er schließlich die Kontrolle über seine Per- son ganz verlor und gegen eine große Schaufensterscheibe flel. Sie ging in Trüm- mer und er saß in den Scherben. Der an- gerichtete Schaden beträgt 1000 Mark. Jugendliche stürzten Auto um Drei jungen Leuten war in Neckarau der Alkohol so zu Kopf gestiegen, daß sie nicht nur auf der Straße herumgröhlten, sondern auch beweisen wollten, daß sie zwar nichts im Kopf, dafür aber etwas in den Muskeln hatten. Sie warfen einen in der Rheingold- straße abgestellten Kleinwagen um und ver- ursachten so unnötigen Sachschaden. Die drei Kraftmeier wurden ermittelt und werden be- straft. Vom Sprung zurückgehalten Auf der Waldhornstraße in Neckarau war ein 20jähriger von einer Polizeistreife wegen Ruhestörung zur Rede gestellt worden. Nachdem seine Personalien festgehalten worden waren, durfte er wieder seinen Weg fortsetzen. In Höhe der Angel- Rhenania- straße sprang der junge Mann an der Poli- Glockenweihe in der Siedlungsgemeinde Auferstehungskirche Mannheim besitzt jetzt vier neue Glocken Auf einem respektablen Sanddünenberg steht zwischen Käfertal und Waldhof die kleine evangelische„Auferstehungskirche“. Seit zwanzig Jahren besteht diese Gemeinde und ihre Kirche gibt einen weithin sicht- baren Blickfang für das an Akzenten nicht eben reiche Siedlungsgebiet. In seiner Form paßt sich der Kirchenbau ideal in die Um- gebung ein: Auf dem gedrungenen Schiff und dem Turmansatz sticht die charakteri- stische Turmspitze weit in den Himmel über dem sonst flachen Land. Zeit zwanzig Jahren führt die Siedlung am Stadtrand mit ihre Kirche ihr eigen- ständiges Leben. Doch gerade die Kirche hat in einer Vorortsiedlung ihre besonderen Auf- gaben und Sorgen. Zum Gründungs jubiläum Wurde jetzt eine Feierstunde veranstaltet, die mit der Weihe der neuen vier Glocken verbunden war. Dekan Schmidt zählte in seiner Ansprache sogar drei Anlässe zum Feiern auf: Zu- nächst der 1. Advent, dann das 20jährige Be- stehen der Kirche und schließlich die Glok- kenweihe. Der 1. Advent sei nämlich die Hauptsache, meinte der Dekan. Gott ent- gegenläuten könne man doch nur, wenn Gott komme— in der Adventszeit. Die vier neuen Glocken bezeichnete Schmidt als den Inbegriff des Lebens. Die kleinste Glocke riefe zur Taufe und die größte zum Totengedenken, die dazwischen- liegenden Glocken, die Gebets- und Frie- densglocke, schlössen den Kreis, denn Leben könne nur sein, wWo diese beiden Dinge dabei seien. Ein lebenswertes Leben sei anders nicht möglich und Christus sei unser Friede — nicht die Großmächte des politischen Le- bens entschieden über diesen Frieden. Als sehr nuancenreich erwies sich der Kirchenchor der Siedlerkirche in dem Lied Wohin gehen wir? Dienstag, 4. Dezember Theater: Haus Friedrichsplatz 20.00 bis 22.30 Uhr:„Der kleine Napoleon“(außer Miete). Konzerte: Musensaal 20.00 Uhr: Dixieland- Jazz mit Kid Ory und Orchester; Deutsch- Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Aus der Ge- schichte der Metropolitan Opera(Schall- platten). Filme: Planken:„Anastasia, die letzte Zarentochter“; Alster:„TKX antwortet nicht“ und„Der rote Ballon“; Capitol:„Außer Rand und Band“; Palast:„Die Saat der Gewalt“, 22.20 Uhr:„Die drei Codonas“; Alhambra: „Das Sonntagskind“; Universum:„Du bist Musik“; Kamera:„Katrin und ich“; Kurbel: „Heißer Atem“. Sonstiges: Börsensaal, E 4, 13.30 Uhr: Ge- meinderatssitzung. von Adam Gumpelhaimer„Mein Seel er- hebt den Herren mein“. Die Bachkantaten Nr. 51 und 137 wurden musikalisch vor- trefflich interpretiert. Die hohen Trompeten- Parts erklangen, von Wilhelm Biessecker gespielt, klar gestochen im weiten Raum der schlichten Kirche. Elisabeth Alber(Sopran), Paula Feierabend(Alt), Artur Reinhard(Te- nor) und Richard Kinzler(Bag) bewältigten mit Bravour ihre Gesandgssoli. Aufmerksam begleitete an der Orgel Gisela Löwrigkeit. Unter der Gesamtleitung von Anneliese Walter hinterließen die Darbietungen aller Solisten den besten Eindruck bei der zahl- reich versammelten Kirchengemeinde.— reid Der November ein zeistreife vorbei und die Bz. Straßenbahnüberführung 5 0 Gutes ahnend, folgten die Beamten 1 konnten den jungen Mann Vor einer Dum heit bewahren: Er war Serade dabei über das Geländer zu klettern und sich auf dis etwa acht Meter tiefer liegenden Eisenbahn gleise zu stürzen. 1 Messer saß locker Vor einer Gastwirtschaft in det. stadt prügelten sich zwei Männer.. plötzlich ein Messer in der Hand und stach seinem Gegner in den Bauch. Der Verletzte mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Die Geschichte des Kellners Ein 26jähriger Kellner aus Fra übergab der Kriminalpolizei in den 1 5 stunden 138 Packungen Zigaretten. Er be- hauptete, er sei am Morgen Zeuge eineg Kioskeinbruchs in Frankfurt geworden; der Dieb habe jedoch fliehen müssen Und einen Karton Zigaretten liegen lassen. Diesen Karton habe er, der Kellner, an sich ge⸗ nommen, um ihn zu verkaufen. Die Polizel fand diese Geschichte sehr merkwürdig und nahm den Frankfurter Vorübergehend fest. Schülerparlament antwortet der Wirtschaftsoberschule Der Presseausschuß des Mannheimer Schülerparlaments nimmt zur Meldung „Wärtschaftsoberschule verläßt Schüler- parlament“ in unserer Ausgabe vom 1. De- zember wie folgt Stellung: „In der Sitzung des geschäftsführenden Ausschusses des Schülerparlamentes wurde der stellvertretende Schülerratsvorsitzende der Wirtschaftsoberschule, Eduard Schlipf, mit zehn von 15 Stimmen zum Vorsitzenden des Schülerparlamentes gewählt und legte— um seine überschulische Neutralität zu Währen— am, 27. Oktober 1956 sein Amt als zweiter Schulsprecher der Wirtschaftsober- schule nieder. Wir stellen ausdrücklich fest, daß in der Sitzung des geschäftsführenden Ausschusses vom 17. November Eduard Schlipf mit elf zu zwei Stimmen(hei fünt Enthaltungen) das Vertrauen ausgesprochen wurde. Daraufhin trat die Wirtschaftsober- schule aus dem Schülerparlament aus. Die Wirtschaftsoberschule vertritt zusammen mit der Höheren Handelsschule nicht, wie an- gegeben, 2000, sondern höchstens 650 Ober- schüler.“ 0 trüber Wettergeselle Der Monat war zu kalt und zu trocken/ Extremer Barometerstand Die Wetterstatistik der Mannheimer Wet terwarte verzeichnete auch dieses Jahr wäh- rend des November einige Ueberraschungen. Mit 4,1 Grad über Null geriet die mittlere Temperatur um genau ein Grad Celsius zu niedrig. Die Schwankungen reichten von 11, Grad plus am 10. November bis zu 7, Grad minus am 25. November. Der durchschnittliche Monats- Höchstwert wurde mit 6,7 Grad, der Monats- Tiefstwert mit 1,2 Grad ermittelt. In Zwölf Nächten klirrte der Frost, doch kletterte die Quecksilber- säule tagsüber immer wieder bis knapp über die Null-Grad-Marke, so daß kein ein- ziger„Eistag“ aufkam. Vier heitere Tage standen einer erdrückenden Uebermacht von 19 trüben Tagen gegenüber. Zu dem im Durchschnitt zu kalten Wet ter kam eine relative Regenarmut, die mit 77 Prozent des Normalwerts an Niederschlä- gen einer Gesamtregenmenge von 27 Liter pro Quadratmeter entsprach. Am 28. No- vember flel mit 6,5 Liter die größte Menge an einem Tag, doch maß die Wetter warte im Lauf des Monats 15 Tage mit Regen. Die ersten Schneeflocken flelen, wenn auch spärlich, am 23. November. Auch am 25., 29. und 30. November kam Schnee vermischt mit Regen herunter. Am 25. bildete sich ein ge- fährliches Glatteis; deswegen fuhren bereits die ersten Sandstreuwagen umher, Mit knapp über 52 Stunden gab die Sonne nur eine bescheidene Visite. Aber auch die Ne- belbildung geriet mit sechs Tagen gering, Was wieder mit der häufigen und dichten Wolkendecke zusammenhing. Ein extremer Barometerstand sorgte in der Wetterwarte für Ueberraschungen. Am 7. November stand das Quecksilber àut 765 Millimeter, am 28. November nur aut 737 Milimeter. Mit anderen Worten zog im November sowohl eine ausgezeichnete Hochdrucklage als auch eine kräftige Tiel- drucklage durch die Rheinebene. Auch der Wind gab seine alljährliche Novembervor- stellung mit einer Windstärke von 7 am 25. und 27. November. Die mittlere Wind- geschwindigkeit wurde mit 1,6 errechnet Die Luftfeuchtigkeit betrug 82 Prozent Mittel. E- Zusätzlicher Postdienst an Sonn- und Feiertagen Für den Weihnachts- und Neujahrsver- kehr hat die Post für den Brief-, Paket“ Postsparkassen- und Geldzustellungsdienst zusatzliche Dienste eingerichtet. Das Post. amt 1 ist am 9. und 16. Dezember von 11 bis 19 Uhr und am 23. Dezember von 10 bis 19 Uhr für die Briefannahme und am 9. Pe. zember von 13 bis 19 Uhr, am 16. Dezember von 11 bis 19 Uhr und am 23. Dezember 160 10 bis 19 Uhr für die Paketannahme geölt. net. Das Postamt 2(am Bahnhof) ist zu 05 Zeit ganztägig geöffnet. Am 24. 1 werden die Schalter der Postämter 1 un um 14 Uhr geschlossen. Am 23. und 25, 19 zember, ebenso am 1. Januar werden 125 zugestellt. Am 23. Dezember auch 7 Paketzustellungen finden am 9., 16, 25. 5 25. Dezember statt. Auch die Zueispote haben zusätzliche Schalterdienste 1 tet, die bei den Aemtern erfragt wer 55 können. 2 Vr. 20 Tro dendei das M. Kündi grund berech diese schutz rat Fr Praxis nehme im DG An beitsg⸗ Im Tacke! um gnügt. startet gramm retten Bezirl stellte Urban später Dei 20 Uh Arbeit zone“, 20 Uh dervon preuß. Stä richt: Johan Deka Sue grupp 5. Dez Kund beamt heim, gersch Srupp beim, Thelet Mann! nen 8 ud: Plecler schung zur . Nichtz amten und ner Dumm. dabei, über ich auf dis Eisenbahn- der Innen- Einer hielt und stach r Verletzte werden. ers Frankfurt len Abend- en. Er be- euge eines vorden; der Und einen en. Diesen in sich ge⸗ Die Polizel würdig und nend fest. Wortet chule lannheimer Meldung Schüler. vom 1. De- skührenden es wurde vorsitzende rd Schlipf, oTsitzenden nd legte ralität zu in Amt als chaftsober- cklich fest, skührenden Eduard 1 ei fünk gesprochen chaftsober- t aus. Die ammen mit t, wie an- 650 Ober- 0 selle and silber aut er nur auf ten zog im gezeichnete ktige Tiet- Auch der embervor- n 7 am 26. re Wind- errechnet d rozent im H-e enst igen ujahrsver- 15 Paket- fungsdienst Das Post- er von 11 von 10 bis am 9. De- Dezember ember von mme geöfl⸗ st zu jeder Dezember r 1 und? ad 25. De- den Briefe uch Geld. 6. 28. und zpostämter eingerich · 1 werden 0 eee 1. 21 Dienstag, 4. Dezember 1956 MANNHEIM n Selte . Im Winterdienstplan ist alles vorbereitet: Das Schneeräumen ist ein teurer Spaß 1955 kostete es 175 000 Mark/ Elf Wagen streuen Sand bei Glatteis/ Schneemassen. Bei einer Schneedecke von Dur zehn Zentimeter Höhe liegen in Mann- heim auf den 440 Kilometer Straßen 440 000 Kubikmeter(ͤ) Schnee. Da der Kubikmeter Schnee Abfuhrkosten von 2.85 Mark verur- sacht— dazu kommen noch die nicht genau errechenbaren Kosten für das Räumen— Würde dieser einzige Schmeefall der Stadt 1,5 Millionen Mark kosten, wollte man allen Schnee abfahren. Glücklicherweise kommt die Natur zu Hilfe, die den Schnee wieder tauen läßt, so daß er im Kanalnetz ver- schwindet. Trotzdem entstehen für die Stadt im Winter durch das Schneeräumen und ab- fahren erhebliche Kosten. Während aber bei einem normalen Winter mit rund 40 000 bis 50 000 Mark gerechnet wird, lagen die Aus- gaben im letzten Winter über dreimal so hoch: 175 000 Mark. Diese enorme Summe setzte sich aus folgenden Einzelposten zu- sammen. Etwa 60 000 Arbeitsstunden wurden von den Arbeitern der Straßenreinigung, des Straßenbaus, der Straßenbaufirmen, des Ju- gendsozialwerks Blumenau und des Wohl- fahrtsamts geleistet. 3000 Stunden für Kraft- fahrzeuge und 2200 Stunden für das Begleit- personal kamen hinzu. An Lohn wurden 80 000 Mark, für die Kraftfahrzeuge 77 000 Mark und für das Material 18 000 Mark auf- gewandt. Allein die Abfahrtskosten für die rund 14 000 Kubikmeter geräumten Schnees beliefen sich auf 41 000 Mark. Die Einsatzbereitschaft der 39 Schnee- räumkolonnen, der vier Schneepflüge und acht Bahnschlitten, wird noch dadurch er- höht, daß Tag und Nacht über die Straßen- verkehrsgenossenschaft Fahrzeuge für den Abtransport von Schnee angefordert werden können. Dabei stellen Fuhrunternehmer ihre * überraschende Kälteeinbruch im letz- Novemberdrittel hat an einem Tag tteis mit sich gebracht. Einmal begann 35 ar zaghaft zu schneien. Die kurz da- 85 dende milde Witterung machte je- ioc vorlaulig den Einsatz von Schnee- igen unnötig. Sandstreuwagen waren 3 gs. Diese ersten Vorboten des Win- enen wie notwendig der alliänrlien a aufgestellte„Winterdienstplan für die abenreinigung bei eintretendem Glatteis 5 Schneefall“ ist. Kut rund einem Dut- DIN A 4-Seiten sind alle Anweisungen u niedergelegt: Welche Schneepflüge welche Bezirke von Schnee befreien müssen und wWo die vielen Sandstreuwagen den Ver- kehr onne Gefahr ermöglichen und die Fuß- anger vor Schaden bewahren sollen. f Baurat Josef Scheurer, dem die Abteilung grabenreinigung und Müllabfuhr unter- gteht, hat im Tiefbauamt seine strategischen plane in Ruhe ausgeheckt. Im Ernstfall, das beißt bei plötzlichem Frost auf Regen oder bel hektigen Schmeefällen, muß alles wie am ürchen laufen. beten einsetzender Glätte sind datdrlich auch unsere Möglichkeiten be- gremte, sagte der Baurat,„denn irgendwo müssen wir anfangen. Und überall können wir auch nicht zugleich sein.“ Immerhin sind so- tort elk Sandstreu wagen mit Spezialeinrich- ſungen unterwegs, um die Hauptverkehrs- straßen mit Sand und Salz wieder sicher be- kahrbar zu machen. Während des vergange- nen Winters haben diese Sandstreuwagen 60 Kubikmeter Streusand und 90 Tonnen Streusalz(korrosionsfrei und unschädlich, kein Viehsalz) auf den Hauptstraßen Verteilt. Weit mehr Arbeit und Sorge aber berei- tet dem Baurat Scheurer die Beseitigung der Ueber Mutterschutzgesetz und Kündigung Arbeitsgerichtsrat Luft über„Arbeitsrecht in der Praxis““ rotz Diebstahlsverdacht darf einer wer- Gründe, die für eine fristlose Kündigung denden Mutter nicht gekündigt werden, da maßgebend sein können, und hob besonders das Mutterschutzgesetz mit seinem absoluten eine Sondervorschrift für Arbeiter(& 123 der Kündigungsschutz hier jedem Entlassungs- Gewerbeordnung) hervor, laut der ein„wich- grund des Arbeitgebers, und sei er noch so tiger Grund“, der für die fristlose Entlassung berechtigt, einen Riegel vorschiebt. Ueber aller anderen Beschäftigten ausreichend ist, diese und andere Auswirkungen des Mutter- nicht zur sofortigen Kündigung führen darf. schutzgesetzes unterrichtete Arbeitsgerichts- Arbeitern kann nur dann fristlos gekündigt rat Fr. Luft in einem„Arbeitsrecht in der werden, wenn sie durch falsches Zeugnis bei praxis“ Überschriebenen Vortrag die Teil- Arbeitsbeginn den Arbeitgeber vorsätzlich nehmer des Betriebsräte-Schulungskurses tauschten, wenn ihnen ein Diebstahl, Betrug im DGB. oder liederlicher Lebenswandel nachzuwei- An praktischen Beispielen erklärte Ar- sen ist, wenn sie sich der beharrlichen Ar- deitsgerichtsrat Luft die verschiedenen beitsverweigerung, der tätlichen Beleidigung des Arbeitgebers oder der Sachentwendung schuldig gemacht haben. Sind die zur Ent- 72011 lassung führenden Tatsachen dem Arbeit- Vergnüglicher Spurt geber länger als eine Woche bekannt, wenn beim Radrennelub er die fristlose Kündigung ausspricht, dann Im Kaisergarten versammelte Helmut ist die Kündigung unwirksam. Fackel seine Radfreunde vom RRC 1924, Axbeitsgerichtsrat Luft bedauerte, daß f nnn nen 1 5 viele Arbeitgeber sich über diese Vorschrif- güsten Abend zu verbringen. Erwin Ziehm ten nicht im klaren seien und fristlose Kün- startete nach der Begrüßung ein buntes Pro- digungen, auch wenn sie vor dem Gesetz gramm, bei dem sich Otto Zang mit Ope- 11171 eien, wider chslos hinnähmen. kettenliedern, Piretto mit einem humorvol- e. Ila len Rad-Akt und Gertrud Höfler als zweite Bezirksjugendmeisterin im Kunstfahren vor- stellten. Ein lustiges Quiz und die Kapelle Urban unterhielten die Radfahrer bis in die Tag und Nacht einsatzbereit Lastwagen mit Mannschaften zur Verfügung. Der geräumte Schnee kommt auf das Neckar- vorland, wo er dann ungehindert wegschmel- zen und abfließen kann. Theoretisch gesehen könnte also gar nichts passieren, auch wenn es einmal mehr schneit als„vorgesehen“. Doch in der Praxis sind die Männer von der Straßenreinigung nur bis zu acht Zentimeter Schneehöhe selbständig in der Lage, die Schneedecke zu räumen und abzufahren. Was darüber an Schnee fällt, muß durch„Hilfstruppen“ be- seitigt werden. Fallen nun aber gar 30 Zentimeter Schmee auf einmal, wie im Fe- bruar dieses Winters, so läuft die Arbeit des Tiefbauamtes auf Hochtouren, damit der Verkehr nicht steckenbleibt. Verspätungen im Verkehr sind natürlich auch bei schnell- ster Hilfe nicht zu vermeiden. Es ist eine reine Kostenfrage. Je mehr Geld aufgewandt wird, desto schneller und gründlicher können Glatteis und Schnee ent- fernt werden. Im ordentlichen Haushalts- plan ist ein fürsorglicher Kredit von 35 000 Mark eingeplant H-e Leser halfen Taubenmutter Gerichtskosten bezahlen „Fütternde arme Rentnerin verurteilt“ hieß es in der Uberschrift eines Artikels, in dem wir über das Leid einer Krieger witwe berichteten, der vom Friedensobergericht bei einer Strafandrohung von 100 Mark verboten wurde, von ihrem Balkon oder Fensterbrett aus Tauben zu füttern. Das Friedens- obergericht hatte einen„ursächlichen Zu- sammenhang“ zwischen dem Füttern der Tauben und der Beschmutzung der Fenster- bretter und des Bürgersteiges festgestellt. Dieses Urteil legte der armen Frau Gerichts- kosten in Höhe von 43,93 Mark auf.„Tau- benmist hin— Taubenmist her, die arme Frau hat doch nichts verbrochen“, sagten je- doch einige hilfsbereite MM“-Leser, die Verständnis für ihre Liebe zu dem gefieder- ten Volk hatten. Ein Wagenführer der Stra- Benbahn wollte sogar die ganzen Kosten mit seiner Weibnachtsgratifikation bezahlen. Dieses großherzige Angebot brauchen wir je- doch nicht in voller Höhe anzunehmen. Es kamen genug kleine Beträge zusammen, die ausreichen, um der Frau zu helfen. Und die Tauben? Das hohe Friedens- gericht hat inzwischen wieder einen„Augen- schein eingenommen“. Es hat festgestellt, daß die Tauben gelegentlich immer noch etwas fallen lassen. Die Taubenmutter ver- sichert, daß sie nicht mehr füttert. Auch ein „MM“-Reporter hat gestern abend einen „Augenschein eingenommen“ und keinen Gruß von oben mehr entdeckt. Wahrschein- lich wurden kurz zuvor Fensterbänke und Bürgersteig geschrubbt. Ob es so sauber bleiben wird? Auch Tauben sind Gewohnheitstiere, sie Warten noch auf Futter, sitzen gelegentlich immer noch auf der Dachrinne und es wird sicher einige Zeit dauern, bis sie sich eine neue„Bedürfnisanstalt“ gesucht haben Mac AwncuneEN.„ BEScSH Ei 1 1 1986 heißt dieses Bild, mit dem sich der Fotograf Muhe gab, einmal 1I8Slauten eine nickt alltägliche Szene im Eisstadion einzufangen. Das ist ihm geglückt: Sckhemenkaft, wie bizarre surrealistiscke Figuren kuscken die Ldufer und Ldu- ferinnen im Hintergrund über die Fläche. Wie der Effelet erzielt wurde? Ganz einfach: Scharfe Kamerdeinstellung auf den Vordergrund und längere Belichtungszeit, damit der Hintergrund„verschwimmtæ. Ja, was man mit einem Fotoapparat so alles anstellen kann Bild: Fiedler Letztes Wort im Offenen-Sonntags-Kampf Stadtrat Schweizer antwortet dem Einzelhandelsverband Am 28. November berichteten wir unter der Ueberschrift„Alljährlicher Streit um verkaufsoffene Sonntage über einen Brief des Mannheimer Einzelhandelsverbandes an den DGB-Ortsvorsitzenden Karl Schweizer. Stadtrat Schweizer setzt sich mit den gegen ihn erhobenen und im„MM“ auszugsweise veröffentlichten Vorwürfen in einem Schrei- ben auseinander, das wir gekürzt wieder- geben. D. Red. „Sie machen mir den Vorwurf, daß ich anläßlich der Stadtratsdebatte wegen eines dritten Verkaufssonntages Außerungen getan hätte, die jeglicher Grundlage entbehrten. Ich stelle dazu fest, daß Ihr Antrag auf drei verkaufsoffene Sonntage dem Ortsausschuß Mannheim des DG bereits am 16. Novem- ber vorgelegt wurde, und daß solche Anträge bei den DGB-Ortsausschüssen Ludwigshafen und Heidelberg bis heute noch nicht ein- gegangen sind. Durch Erkundigungen bei den betreffenden Stadtverwaltungen habe ich er- fahren, daß in Heidelberg in einer Be- sprechung auch der dritte verkaufsoffene Sonntag erwähnt wurde. Als die Stadtver- waltung jedoch erklärte, man werde sich der Mannheimer Regelung anschließen, hat ihre Organisation auf die Stellung eines Antrages Verzichtet. In Ludwigshafen wurde zwar ein Antrag eingereicht, an den DGB aber nicht Weitergeleitet, nachdem Ihre Vertreter da- mit einverstanden waren, sich ebenfalls der Mannheimer Regelung anzuschließen. Wenn Sie den Vorwurf einer unrichtigen Argumentation gegen mich erhoben haben, späten Abendstunden. Kr. Betrifft: Verkaufsoffene Sonntage 1„In Ihrem Artikel über die verkaufsoffenen Termine Sonntage schrieben Sie, es wäre interessant, Deutscher Naturkundeverein: 4. Dezember, die Meinung des Personals zu hören. Nach 0 hr, E 2, 1, Lichtbildervortrag über Heim- verschiedentlichen Gesprächen mit Kolleginnen zunehmen— einfach und leicht!“ Chotogr. brachte ich in Erfahrung, daß ich mit meiner Arbeitsgemeinschaf h). Meinung nicht allein stehe. Viele meiner Be- „Jugendliche Flüchtlinge aus der Sowjet- rufskolleginnen haben, ebenso wie ich, resig- zone“, Vortrag von H. Brenner am 4. Dezember, niert den Kopf geschüttelt. Nachdem nun end- 15 Uhr, Kunsthalle. lich ein Gesetz geschaffen wurde, das zwei Katholischer Frauenbund: Am 4. Dezember, verkaufsoffene Sonntage vorsieht, wird wieder B Uhr, Laurentianum, Plauderei über back- ein Antrag auf drei Sonntage gestellt. Wie froh tertiee Teige(mit Vorführung). man in unseren Kreisen war, den letzten Sonn- Deutscher Camping-Club: Am 4. Dezember, tag vor Weihnachten für sich zu haben, kann 0 Uhr,„Neckartal“, T I, 5-10, Campinians- nur der ermessen, der tagtäglich von früh bis Teier der Tischrunde. abends im Geschäft steht. Viele von uns haben Verein für Lebenshilfe: 4. Dezember, 20 Uhr, doch auch Kinder und Haushalt. Wann kaufen Kanzlereck“, S 6, 20, Vortrag von Forstmeister wir wohl ein und erledigen all das, wozu kebrieius:„Bie Logalehren der Bhagavad Gita andere Menschen wochenlang Zeit haben? Ich und die Lebenslehren der Bergpredigt“. denke, es ist doch jeder so ziemlich mit dem Abendakademie- Veranstaltungen am 4. De- Nötigsten versehen, und um ein paar Weih- zember: 19.30 Uhr, Aula Sickingerschule, Vor- nachtsgeschenke einzukaufen, bedarf es doch trag von Gartenbaudirektor Bußjäger:„Die keines dritten verkaufsoffenen Sonntages. Was obe, Königin aller Blumen“(Arbeitsgemein- gebraucht Wird, wird gekauft, unabhängig von 1 der Garten- und Blumenliebhaber);— den offenen Sonntagen. Dadurch entsteht dem 4 Uhr, Vollesbücherei, Käfertal, Farblichtbil- Einzelhandel bestimmt kein Schaden. Ich exvortrag von Otto Stork, Stuttgart:„Ost- wünsche jedem Geschäftsmann Erfolg und .— deutsches Land“. guten Umsatz, jedoch ist dazu bestimmt kein 38 5 Institut für Erziehung und Unter- ꝗritter verkaufsoffener Sonntag vonnöten. Ein 1 4 Dezember, 17 bis 18.30 Uhr, E 2, 1, vernünftiger Käufer wird keinesfalls seine 0 Kan Sc vanczelium, Lektüre und Auslegung Weihnachtseinkäufe am letzten Tag vor Weih- 8 an Schmidt). nachten, dem 23. Dezember, tätigen. udetendeutsche Landsmannschaft, Kreis- Gerade Weihnachten sollte wirklich zu 92 5 Mannheim- Stadt: Sprechstunde am einem Fest der Liebe werden. Dazu gehören 5 5 17 bis 19 Uhr, in K 1, 11. aber Besinnung und Ruhe, die wir aber nicht Per 7 Deutscher Polizeibeamten: 6. Dezem- finden können, wenn wir bis zum letzten Sonn- Kund 0 Uhr, 5 Gemeindehaus St. Bonifatius, tag im Geschäft sein müssen““ 8 ndgebung für Polizei- und Berufsfeuerwehr- G. K. und fünf weitere Unterschriften 5 8 und Hinterbliebene im Bereich Mann- 4 4 5 eim, Heidelberg, Ludwigshafen. Nein— die Lampe brennt 0 dare rein: 10. Dezember, 18 Uhr, Sickin- Zu dem Eingesandt„Eine Lampe brennt 15 ule, U 2, Zusammenkunft der Frauen- nicht“:„Stellen Sie sich vor, die Lampe brennt 75 unter Leitung von Frau K. Schneider. tatsächlich seit etwa 14 Tagen! Am 13. No- 10 Ir gratulieren! Luise Fehsenbecker, Mann- vember betrachtete ich mit einiger Schaden- Ebele D 75 9, vollendet das 80. Lebensjahr. Die freude die Emsigkeit zweier städtischer Ar- Mannie nnelrn Mohr und Sabine geb. Hänel, beiter, die bei obengenannter Bogenlampe den 15 mneim-Almenhof, Trützschlerstr. 18, kön- Boden aufgruben, um diese bisher wohl unter n goldene Hochzeit feiern..„Denkmalschutz, stehende Leuchte an das — Stromnetz anschließen zu können! Zwei Tage darauf brannte, nein, strahlte sie, als freue sie sich selbst darüber. Das nennt man prompte Bedienung. Ich hätte dies nicht für möglich gehalten— oder sollten die Stadtwerke wohl selbst diese Mangelerscheinung bemerkt haben? Jedenfalls meinen herzlichen Dank für die Fürsprache— gegebenenfalls auch meinen Dank an die Stadtwerke selbst.“ E. E. Schnellere Fahrkartenkontrolle „In der Zeitungsausgabe Nr. 255 von 2. No- vember haben Sie eine Leserzuschrift ver- öflentlicht, die sich mit einer schnelleren Fahr- kartenkontrolle auf unseren Omnibuslinien 71 und 75 befaßt. Wir teilen hierzu folgendes mit: Es darf nicht übersehen werden, daß in Omnibussen mit festem Schaffnersitz und einem geordneten Fahrgastfluß vom hinten liegenden Einstieg am Zahltisch vorbei zu den in der Mitte und vorn befindlichen Ausstiegen der Richtungsverkehr gestört wird, wenn Zeit- karteninhaber, also ein Teil der Fahrgäste, über die vordere Wagentüre zusteigen können. Es ist zu befürchten, daß es an dieser Tür und auch im Wagengang zu gegenläufigen Fahr- gastbewegungen kommt, und die Vorteile des geordneten Fahrgastflusses dadurch nachteilig beeinflußt werden. Die Erschwernisse können noch dadurch vermehrt werden, wenn Fahr- gäste, die keine Zeitkarten besitzen, aus Un- kenntnis oder mangelnder Disziplin ebenfalls versuchen, über die vordere Türe ins Wagen- innere zu kommen. Das gewünschte Verfahren beschleunigt andererseits das Einsteigen der Fahrgäste und die Ausgabe und Kontrolle der Fahrtausweise an stark frequentierten Halte- stellen. Wir sind bereit, bei den Linien 71 und 75 in Kürze einen solchen Versuch durchzuführen.“ gez. Stadtwerke, Verkehrsbetriebe Verkehrs verhältnisse am Hauptfriedhof „Der Fußgänger- und Autoverkehr auf der Röntgenstraße vor dem Hauptfriedhof hat einen derart großen Umfang angenommen, daß es ratsam ist, Vorkehrungen zu treffen, um größere Unfälle zu vermeiden. Die Autos, von der Stadt wie von Feudenheim kommend, schlagen auf der engen Straße ein derart rasendes Tempo an, daß man sich wundern muß, daß hier nicht schon größere Unfälle passjert sind. Nicht nur an der Straßen- kreuzung auf dem Weg zur Leichenhalle, auch vor dem Haupteingang zum alten Friedhof ist es dringend notwendig, daß dort ein Warn- schild und„Zebrastreifen“ angebracht werden, damit die Autobesitzer das Tempo etwas ver- langsamen.“ ch. Vorschläge zur Verkehrsverbesserung „Die Verkehrsverhältnisse in Mannheim sind denkbar schlecht. Die Chancen, die wir mit unserem großenteils zerstörten Stadtkern nach dem Krieg hatten, haben unsere Städte- bauer nicht wahrnehmen können. Doch auch heute noch könnte manches gerettet werden. Die Verkehrsschwierigkeiten am Wasser- turm sind bekannt. Vier Schutzleute bemühen sich redlich, den Verkehr zu lenken. Trotzdem bietet sich dem Beschauer an der Einmün- dung der Heidelberger Straße in den Ring ein tolles Durcheinander. Die Fußgänger kommen kaum über die Straße, weil die fahrenden Ver- kehrsteilnehmer nach mehreren Zwangspausen froh sind, endlich weiter zu kommen. Ich sah, obwohl ich oft an beschriebener Stelle vor- beikomme, kaum einen Polizisten, der die Fuß- gänger berücksichtigte, bevor er den Verkehr in anderer Richtung freigab. Eine Besserung des erwähnten Zustandes wäre wirklich an- gebracht! Dann möchte ich anregen, an der Kreuzung Renzstraße— Bassermannstraße— wie uner- Klärlicherweise nur vorübergehend einmal ge- schehen— einen Verkehrspolizisten bis zu dem Zeitpunkt aufzustellen, an dem eine, schon lange angekündigte und nun begonnene, durch- gehende automatische Verkehrsregelung vom Friedrichsplatz über Rosengartenstraße, Renz- straße und Friedrich-Ebert-Brücke bis zur Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße— Käfertaler Straße besteht. Die verantwortlichen Herren sollten in verkehrsreicher Zeit einmal ver- suchen, zu Fuß oder mit einem Fahrzeug die Renzstraße an angegebener Stelle zu kreuzen! J. W. so kann das nur mit der Absicht geschehen sein, meine Glaubwürdigkeit bei der Mann- heimer Bevölkerung herabzusetzen. Dagegen muß ich mich in aller Entschiedenheit ver- wahren. Inzwischen hat der Gesetzgeber eine Ent- scheidung getroffen und damit sollen auch diese leidigen Auseinandersetzungen endlich aufhören, um so mehr, als viele andere drin- gende Probleme noch zu lösen sind.“ gez.: Karl Schweizer DGB-Ortsausschuß Mannheim Vorbereitungen: Weihnachtet es sehr? Frage auf der Rolltreppe Vorgestern haben wir die erste Advents- kerze angezündt, haben getragenen Cembalo- Klängen im Rundfunk gelauscht und unseren Kindern vom Nicolaus erzählt. Nicht von enem munter-optimstischen Santa Claus aus Chicago, sondern von einem echten Knecht Rupprecht mit vereistem Bart und ungehobel- ten Manieren. Denn die Vorweihnachtszeit hat begonnen, und die Menschen in Stadt und Land— so sagt man doch?— bereiten sich auf das Familienfest der Liebe, des Vicktes und der Stille vor. Weil Vorfreude die schönste Freude ist. Weil bald Weihnachten ist. Und weil die Welt mit ein paar Stearin- kerzen heller und freundlicher aussiekt, als mit Neon röhren Wenn sich die Menschen auf Weihnachten vorbereiten, sieht das so aus: In der Spiel- warenabteilung eines Warenkauses verteidigt eine etwas angegriffene Dame den 576. Bau- casten gegen eine wildentschlossene Menge. Diese Menge stampft durch die Verkaufsstände und walzt, mehrere Adventskränze unter den Arm geklemmt, an den Theken entlang. Daau macht ein plärrender Lautsprecher mit der modernen Melodie„Stille Nacht“ aufmun⸗ ternde Begleitmusik. Ein bleicher Vater läßt interessiert eine stabile Holzeisenbahn auf dem schmalen Tisch entgleisen— aber da kat ihm ein anderer, wesentlick robusterer Vater die frischlackierte Lokomotive schon weggenom⸗ men und behauptet, er sei zuerst dagewesen. Eine beleibte Dame lbelingelt leutselig mit einem EKindertelefon.„Brummt der auch?“, fragt ein alter Herr und schaut prüfend auf den faumi- gen Stoffbauch eines dümmlich dreinschauen- den Teddybären. Keine Angst, er brummt. im Hintergrund scheppern pausenlos die Regi- strier kassen, summen de Rolltreppen, schwin-⸗ den die Quittungsblöcke und die Nerven des Personals Die Stadt bereitet sich auf Weiknackten vor. Vorgestern haben wir die erste Kerze an- gezündet und waren festen Willens, still und beschaulich zu werden. Aber keute starten wir schon wieder weiter zum Rekordlauf über die Rolltreppen. Denn wir wissen, daß die Stille erkauft sein will. Und kaufen deshalb brum- mende Teddybären mit flaumigem Wollbauck. Das Fest der Liebe ist ausgebrochen, aber die Vorfreude wird unter den Kreppsohlen des Kduferheeres zermalmt. Das müßte nicht sein, aber es muß sein, weil jetzt doch Weiknackten Wird. Ein Glüch, daß wenigstens am Abend des 24. Dezember die entnervte Verkäuferin, die beliebte Dame und der alte Herr nebst Teddu- bär vor einem stillen, brennenden Christbaum sitzen und die Vor weihnachtszeit vergessen Raben werden. Ma Niꝶ . a Echt und rein ſoll der Genus einer Cigarette sein. Und da gibt es nur eines: Der Tabaßt muß die Hauptrolle Spielen, wie bei der ASS UH. e Seite 6 BUNDES.-LANDER.-SEITE Ausgeburt finsteren Aberglaubens vor Gericht „Hexenforscher“ gewann Kampf gegen„6. und 7. Buch Moses“/„Tragödie der Freiheit“ sagte Rechtsanwalt Braunschweig. Der Hamburger Lehrer Johann Kruse, bekannt als„Hexenforscher“, Hat es nach jahrelangem Kampf gegen das „6. und 7. Buch Moses“ endlich erreicht, daß die Verbreitung d im„unterirdischen Buchhandel vertriebenen Schrift untersagt Würde, Das Erweiterte Schöffengericht Braunschweig verhandelte gegen die In- Haber des Komet- Verlages Braunschweig, Ferdinand Masuch und Heinz Schnell, die das Buch seit 1949 in neun Auflagen zu je 1000 Stück vertrieben hatten. Die Schrift Smpflehlt mit einer Fülle von Rezepten die magische Krankheitsbehandlung und die Abwehr gegen Hexen, die schuld an vielen Krankheiten seien. Nach Kruses Ansicht, der sich das Gericht weitgehend anschloß, Fordert das Buch zu Leichenschändung, Tier- guälerei und Diebstahl auf. Es habe den Hexenwahn in erschreckendem Umfang ge- Lördert und wiederholt Anlaß zu Prozessen gegen„Hlexenbanner“, Teufelsbeschwörer und Abergläubische gegeben. Das Buch ist ein auf schlechtes Papier gedruckter, kümmerlicher, kleiner Oktav- band von 250 Seiten in schwarzer Pappe, nur ein Bruchteil des alten Originals, Außer- lich einer billigen Bibelausgabe ähnlich und Mit einem Totenkopf versiegelt. Es behaup- tet auf seinem Titelblatt, es sei„das Buch der größten und wundersamsten aller Ge- heimnisse“, Eins seiner Rezepte zur Fest- Stellung der Schwindsucht lautet:„Ist der Auswurf des Kranken eitrig und blutig und stinkt er, wenn man ihn ins Feuer wirft, ist der Betreffende von dem Leiden betroffen. Das gleiche gilt, wenn der Auswurf in kla- rem Wasser sofort zu Boden sinkt“. So ein- fach ist das, und geheilt wird man, wenn man morgens und abends ein Glas Wasser mit Melisse, Salbei und anderen Kräutern trinkt. Um Trunksüchtige zu heilen, muß man u. a. eine lebende Kröte in zwei Stücke reizen und gegen Fieber helfen pulveri- UMS CHAU IN BAD EN-WURTTEMB ERG Deutsch- französische Spannungen KRastatt. In Rastatt herrscht Erregung darüber, daß sich die Franzosen weigern, Alle von ihnen beschlagnahmte Wobnungen Trelzugeben. Von 88 Wohnungen, die zu Be- ginn dieses Jahres beschlagnahmt waren, sind 60 geräumt worden. Die Franzosen haben sich bereit erklärt, noch zehn Woh- nungen freizugeben. Die dann noch verblei- benden 18 beschlagnahmten Wohnungen wollen sie jedoch erst freigeben, wenn die Deutschen die gleiche Anzahl von Neubau- wohnungen für die Franzosen zur Verfügung Stellen. Diese Forderung wurde von der Stadtverwaltung mit dem Hinweis darauf zurückgewiesen, daß in den großen Wohn- blocks, die für die Franzosen in den letzten Jahren gebaut wurden, zur Zeit 70 Wohnun- gen leerstehen, Hilfsbereitschaft schlecht belohnt Heilbronn, mre Hflesbereitschaft brachte drei Fußgänger in Heilbronn ins Kranken- Haus. Sie wollten einem Motorradfahrer, der gestürzt war, zu Hilfe kommen. Dieser fuhr, sobald er sich wieder vom Boden erhoben Hatte, schleunigst davon. Wegen des Nebels pemerkte der Fahrer eines Liefer wagens die Gruppe auf der Fahrbahn zu spät und fuhr in sie hinein, Die drei hilfsbereiten Fußgän- ger erlitten schwere Verletzungen. Ins Schleudern geraten— zwei Tote Leonberg. Auf der vereisten Fahrbahn der steilen Möttlinger Steige geriet ein Per- sonenwagen ins Schleudern und tötete zwe Spaziergänger, einen 26jährigen Mann und ein 18 jähriges Mädchen aus Weilderstadt. Das Mädchen wurde auf die Fahrbahn ge- schleudert, der Mann 15 Meter weit auf eine Wiese. Der Wagen fuhr dann auf der rech- ten Straßenseite die Böschung hoch, über- schlug sich und flel mit dem Dach auf das Auf der Straße liegende Mädchen, das sofort tot war. Der Mann starb im Krankenhaus. Obwohl der Wagen stark beschädigt wurde, blieben die Insassen des Fahrzeugs unver- letzt. Beim Ueberholen— zwei Tote Heidesheim. Zwei Tote und einen Schwerverletzten forderte ein schwerer Ver- kehrsunfall, der sich am Sonmtagabend auf der Bundesstraße 9 bei Heidesheim in Rheinhessen ereignete. Bei dem Versuch, einen Lieferwagen aus Bingen zu über- Holen, stieß ein von einem Amerikaner ge- Steuterter Volkswagen mit dem Wagen eines Arztehepaares aus Bingen zusammen. Der Volkswagen ging in Flammen auf. Der Amerikanische Fahrer war auf der Stelle tot. Ebenfalls noch an der Uafallstelle verstarb die 41 Jahre alte Ehefrau des Arztes, eine Mutter von drei Töchtern, der 53 Jahre alte Arzt wurde in bedenklichem Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert. Familiendrama: drei Todesopfer Trossingen. Drei Menschenleben forderte ein Familiendrama in Trossingen, das am Freitag entdeckt wurde. Auf dem Dach- boden eines Hauses wurden ein ein- und ein zweijähriges Kind und ihre etwa 50jährige Großmutter an einem Balken erhängt auf- gefunden. Die noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben bisher, daß die beiden Kinder wegen der Zerrütteten Ehe ihrer Eltern in die Obhut der Großmutter gegeben worden Waren. Aus noch nicht geklärten Gründen hat die Frau am Donnerstagnachmittag oder abend erst die beiden Kinder und dann sich selbst erhängt. Keine Anklage wegen Mordes . Neckarsulm. Der 47jährige Heinrich Däuble aus Obrigheim im Kreis Mosbach, der am 10. Juni seine 25 Jahre alte Stieftochter in Neckarsulm auf offener Straße erdolcht hatte. Wird nicht wegen Mordes vor Gericht gestellt. Die Staatsanwaltschaft wird im Verfahren Vor der Dritten Großen Strafkammer in Heil- bronn am 12. Dezember nicht Anklage erhe- ben, sondern Antrag auf Einweisung in eine Heil- und Pflegeanstalt stellen. Die Psychia- er sind der Meinung, daß Däuble nicht zu- vechmungsfähig ist. sierte weiße Hundeknochen. Interessant ist es, dag das Mosesbuch weder, wie es im Vorwort behauptet, aus dem Jahre 1522 stammt noch auf ein amerikanisches Vor- bild zurückgeht, wie die Angabe„Phila- delphia“ auf der Titelseite glauben machen will, sondern zum grogen Teil wörtlich dem „Wahrhaftigen feurigen Drachen“ ent- stammt, einem erst um 1850 erschienenen französischen Werk, das den Aberglauben nicht pflegt, sondern ihn spaßigerweise ge- rade verspotten will. Sehr bemerkenswert war das Gutachten des Göttinger Ordinarius für Volkskuride, Prof. Will-Erich Peuckert, der ausführlich darlegte, daß die medizinischen Empfehlun- gen des Mosesbuches auf die Gelehrte Medi- zin des 16. und 17. Jahrhunderts, u. a. auf Paracelsius, zurückgingen. Ein großer Teil der in ihm empfohlenen Mittel Baldian, Ka- mille, Wachholder, Kresse usw,.) seien Volks- heilmittel, die die moderne Medizin zum min- desten als Hausmittel auch heute anwende. Unsere Einstellung zu der Schrift sei daher eine Frage der Toleranz gegenüber der Medi- zin unserer Väter. Auch ein moderner Schul- mediziner könne eine Heilung nicht ver- sprechen, und das Wort Aberglauben sei nur schwer zu definieren. Peuckert möchte es durch„ungewöhnlich“ ersetzen. Die Volks- medizin wisse oft Dinge, die die Schulmedizin nicht wisse, aber nachträglich als Neuent- deckung zugeben müsse. Die alte Empfehlung. man solle schimmeliges Brot kauen und auf eine Wunde tun, sei z. B. nichts anderes Als die Vorwegnahme der Penicillinkur. Um- gekehrt würden vermutlich eines Tages auch viele Empfehlungen der modernen Medizin als Unsinn verworfen werden, Genau den entgegengesetzten Stand- punkt vertrat Dozent Dr. med. Prokop vom Institut für Gerichtliche Medizin an der Uni- versität Bonn. Die Heilkunde sagte er, habe sich nicht aus der Mystik des 6. und 7. Buches Moses entwickelt, sondern durch strenge Forschung. Der Olckultismus sei nicht im Rückgang, sondern im Vormarsch. Er sei sogar dabei, in die Universitäten ein- zudringen, Schwindelfirmen könmten sich un- gehindert breit machen. Hellseher würden freigesprochen, weil es Sachverständige gäbe, die erklärten, es sei Wahrheitsgehalt in imrem Tun. Das Mosesbuch sei„absolut schädlich“. Nach Staatsanwalt Dr. Butz mißbraucht das Mosesbuch den Aberglauben zu geschäft- lichen Zwecken. Es spekuliert auf die mensch- liche Hilflosigkeit, auf Furcht und Hoffnung und stellt die Angeklagten bloß durch die gleichzeitige Anpreisung zweifelhafter ero- tischer Bücher und Mittel im Verlagspro- Spekt. Er beantragte gegen Masuch 900 Mark Geldstrafe anstelle von zwei Monaten Ge- fängnis und gegen Schnell 600 Mark anstelle von einem Monat und verlangte die Ein- ziehung des Buches. Der Verteidiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Strom(Stutt- gart), nannte den Prozeß eine„Tragödie der Freiheit und des Geistes“. Der größere Teil der Bevölkerung sei abergläubisch und glaube Dinge, wie sie im Mosesbuch ständen, wenn nicht voll, so doch ein wenig. Deshalb könne man nicht gerade dieses eine Buch für Hexenglauben und Hexenverfolgung verantwortlich machen. Das Gericht hatte trotz des schweren Ge- schützes, mit dem Sachverständiger und Ver- teidiger schossen, den Mut, im Starfmaß über den Antrag des Staatsanwalts hinaus- zugehen. Es verurteilte die Angeklagten Wegen gemeinschaftlichen Betruges in Tat- einheit im unlauteren Wettbewerb, Auffor- derung zu Tierquälerei, Leichenschändung und Diebstahl sowie Vergehens gegen das Gesetz zurn Schutz gegen Geschlechtskrank- heiten zu 9 000(Masuch) bezw. 1 000 Mark (Schnelh Geldstrafe. Die restlichen Exem- plare des Buches sowie. die zu seiner Her- stellung erforderlichen Platten und Formen werden eingezogen. Dr. Gerhard Weise Die Zeugen Lokaltermin Vor einer Woche lag auf dem S- Bahn- Gleis der Strecke Berlin— Frohnau eine Sauèrstofßf- Flasche. Um ein Haar wäre der erste Wagen in die Luft geflogen, wenn der Wa- gen führer nicht genug Geistesgegenwart beses- sen hätte, das Unglück zu verhüten. Nach tagelan- gen Ermittlungen ist es der Kriminalpolizei ge- lungen, den I8jährigen Stallbursckhen Joachim M. aus Frohnau festzuneh- men. Er hat den Atten- tatsversuch unternommen, weil er„mal sehen“ wollte.„Wie ein Zug in die Luft fliegt“. Unser Bild zeigt den Attentäter, der bęei einem Lokalter- min deweisen soll, daß er die Stahlflasche allein auf die Gleise geschoben Rat. HKeystone-Bild haben Angst Furcht vor Rache der Stary-Bande/ Unvollständige Aussagen Freiburg. Furcht vor der Rache der Bru- der Stary beherrscht noch heute, zweieinhalb Jahre nach den Verhaftungen, die Zeugen und Mitangeklagten im Freiburger Stary- Prozeß. Die Aussagen der Zeugen sind un- vollständig oder nichtssagend, die Mitange- klagten versuchen, frühere Geständnisse Wieder rückgängig zu machen. Förmlich zit- ternd vor Angst gab ein Tscheche, nachdem er zunächst kaum zu einer Aussage zu be- wegen war, Einzelheiten über die Vorberei- tungen zu dem Einbruch der Bande in Nürn- berg preis. Man hatte ihn genau instruiert und ihm eine Pistole in die Hand gedrückt. Das ging dem„Neuling“ aber zu welt. Er schlich sich davon, warf die Pistole weg und flüchtete auf Strümpfen. Es sei sein Glück gewesen, daß seine Flucht zu spät be- merkt wurde, sagte man ihm später, es wären ihm sonst ein paar„blaue Bohnen“ sicher gewesen. Absturzursache bis jetzt ungeklärt Experten bemühen sich, Rätsel des Wasterkinger Unglücks zu klären Schaffhausen. Dle schwere Flugzeug- Katastrophe, bei der am 24. November im Deutsch- Schweizer Grenzgebiet bei Waster- kKingen 23 Personen ums Leben kamen, ist Weiterhin rätselhaft, Bisfler Kontiten nur dle Vorgänge beim Start der tschechoslowak li- schen Maschine in Zürich-Kloten und kurz vor dem Aufprall auf dem Boden rekon- struiert werden. Dazwischen klafft eine Lücke, über die bis heute keine Klarheit ge- schaffen werden konnte. Vor allem steht nicht fest, aus welchen Gründen die Ma- schine vom normalen Steigflug plötzlich in eine anormale Fluglage geriet. Es haben sich eine Reihe von Zeugen ge- meldet, lie das Flugzeug auf seinem Flug von Kloten an den Rhein beobachtet haben. Diese Zeugen müssen noch einvernaommen werden. Das Gelände zwischen dem Flug- hafen und der Unfallstelle wurde ergebnis los nach Bestandteilen des Flugzeuges ab- gesucht. Einwandfrel steht fest, daß der Abflug in Kloten normal erfolgte und daß es vor dem Aufprall auf dem Boden weder eine Explosion gab noch ein Feuer ausbrach. Erst bei der Zertrümmerung des Flugzeuges am Boden gingen die großen Benzintanks in Feuer auf. Die weite Streuung der Trümmer auf der Unfallstelle ist offenbar auf die bs Vier gegraben werden, Sie werden zur Zeit unter- große Wucht zurückzuführen, mit der das Flugzeug mit einem Winkel von etwa 30 Grad auf den Boden aufschlug. Die beiden Motoren Fonnteg aus einer Rete ven drei E Metern àus dem Acker boden dus- suchte Ob die verschiedenen noch laufenflen technischen Expertisen Klarheit über die Unfallursache bringen werden, scheint noch urngewißg.. 5 Die Untersuchungskommission hat mit einem von Prag kommenden Kursflugzeug gleichen Tips Versuchsflüge vorgenommen. Dabei hat sich gezeigt, daß die Maschine unter den geichen Ladeverhältnissen auch einmotorig den herkömmlichen Anforde- rungen im Steigflug entspricht. „Erstes Urteil Nur einer der Zeugen zeigte keine Furcht. Er sagte ganz offen, daß die einstigen Lager- gefährten noch heute Furcht vor der Rache der Bande hätten. Er sagte auch aus, nach dem Krieg in der Tschechoslowakei einen Steckbrief gesehen zu haben, mit dem die drei Brüder Stary als Bankräuber gesucht wurden, Wegen seiner offenen Aussagen sei er schon dreimal überfallen worden, erklärte der Zeuge. Protest gegen„Belchenschlacht“ Schaffhausen. Gegen die am Wochenende am unteren Bodensee eröffnete Massenjagd auf Bleßhühner wurden in gleichlautenden Telegrammen aàn den eidgenössischen Bun- despräsidenten und den Ministerpräsidenten von Baden- Württemberg scharf protestiert. Das Schweizer Komitee, dem Tier- und Naturschutzkreise angehören, stellt fest, das vor zwei Jahren in Frauenfeld abgeschlos- gene deutsch- schweizerische Vogeljagd-Ab- kommen sei auch in diesem Jahr wieder um- gangen worden. Dadurch habe die soge- mannte„Belchenschlacht“ wieder im alten Umfang stattgefunden. Einen Verstoß gegen das Frauenfelder Abkommen sieht das Ro- mitee vor allem darin, daß die Belchenjäger den dritten Jagdtag abgewartet haben, um — wie früher— in voller Stärke aufzutre- ten. Nach dem Frauenfelder Abkommen sollten an den beiden ersten Tagen der Belchenqagd höchstens 50 deutsche und schwefser Ager Setiegerlattbnis Haben.„Wir protestieren im Namen aller deutschen und schweizer Natur-, Tier- und Heimatschütz- ler gegen diese Verletzung des Gesetzes und die unaufhörliche Obstruktion gegen den Schutzgedanken der Vogelwelt“, heißt es in dem Telegramm. Das Komitee verlangt neue deutsch-schwelzerische Verhandlungen, die das Frauenfelder Abkommen ergänzen sollen.„Unzeitgemäße Bräuche“ wie die Belchenschlacht müßten endlich aufhören. nicht haltbar“ Bundesgerichtshof entscheidet am 7. Dezember über Revision im Simon- Prozeß Karlsruhe. Der Hrste Strafsenat des Bun- desgerichtshofes wird am 7. Dezember über die Revision entscheiden, die die Staats- amwaltschaft gegen das vom Schwurgericht Ansbach im Oktober 1955 gefällte frelspre- chende Urteil im„Ansbacher Standgerichts- Kölner Polizei auf„Uranjagd“ .. jedoch Geigerzähler tickten nicht Köln. Ein Dutzend Polizisten und Krimi- nalbeamte mit vier Streifenwagen und einem Geigerzähler mußten in Köln zu einer auf- regenden„UVranjagd“ auf eine Frau. einge- setzt werden, die angeblich ein Geschäft mit dem„gefährlichen Stoff“ machen wollte. Wie die Kölner Polizei mitteilt, hatte ein besorgter Bürger der Kriminalpolizei aufgeregt mitgeteilt, die ihm bekannte Frau habe von einem Besuch in der Sowjetzone eine kleinere Menge Uran mitgebracht, Wolle es in Köln verkaufen und habe erklärt, sie könne noch weitere Uranmengen beschaf- fen. Sofort nach diesem Alarm jagten die vier vollbesetzten Polizeistreifen los, die Beamten kämmten den betreffenden Stadt- Unsere Korrespondenten melden außerdem: 16 Jähriger unter Mordverdacht München. Die Münchener Mordkommis- sion gab am Montag bekannt, daß sie den 16 Jahre alten Schlosserlehrling Norbert Wanger festgenommen hat. Wanger hat den elf Jahre alten Franz Stöbisch vermutlich am 24. November durch drei Genick- und zwei Herzschüisse, von denen jeder einzelne tödlich war, aus einer Kleinkaliber waffe getötet. Wie die Mordkommission mitteilte, hat Wanger bereits zugegeben, daß er Stö- bisch umgebracht hat. Lediglich über das Motiv und den Zeitpunkt der Tat bestehen noch Unklarheiten. 5 Giftmord vor Aufklärung? Berlin. Kurz vor der Aufklärung scheint der rätselhafte Giftmord an dem 16jährigen Tilmann Zweyer zu stehen, der am 3. No- vember nach dem Genuß eines mit einem Pflanzenschutzmittel vergifteten Kuchens gestorben War. Unter dem dringenden Ver- dacht, den Giftmord begangen zu haben, hat die Westberliner Kriminalpolizei den 18jäh- rigen Maurerlehrling Dietrich L. estgenom- teil durch und konnten schließlich nach län- gerer Fahndung die„Uranhändlerin“ samt ihrer„Ware“ in ihre Obhut nehmen. Nachdem der Behälter mit dem„strah- len gefährlichen“ Inhalt bei den skeptischen Polizisten von Hand zu Hand gegangen war, wurde der Geigerzähler zu Rate gezogen. Jedoch: er tickte nicht. Jetzt wird gegen die„Uranverkäuferin“ ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsver- dacht eingeleitet, während man das„Ver- kaufsobjekt“, bei dem es sich auf keinen Fall um Uran handelt, noch wissenschaftlich untersucht. Die Kölner Polizei möchte we- nigstens wissen, wonach sie eigentlich so heftig gefahndet hat. L. Haftbefehl. Im Zuge der Ermittlungen wurden von der Mordkommission sämtliche Bekannte des Tilmann Überprüft. Unter ihnen befand sich auch Dietrich L., der für die fragliche Zeit in der das Kuchenpaket an die Tür gehängt wurde, kein Alibi nach- Weisen konnte und sich in Widersprüche ver- wickelte.. Vier Menschen verbrannt Nürnberg. Einem schweren Verkehrs- unfall flelen am Montagmorgen auf der Autobahn- Zubringerstrage Nürnberg-Süd in der Nähe der Abzweigung nach Wendelstein vier Personen zum Opfer, Auf der vereisten Straße war ein rutschender, schwerbeladener Lastkraftwagen mit einem Personenwagen zusammengestoßen, der sofort in Flammen aufging. Alle Insassen verbrannten. Der Lastkraftwagen stürzte um. Dabei wurde der Fahrer verletzt. Auto gegen Baum— drei Tote Düppenweiler/ Saar. Drei Todesopfer for- derte ein schweres Verkehrsunglück am Wochenende auf der Straße zwischen Diefflen Prozeß“ eingelegt hat. Damals waren der ehe- malige Generalleutnamt der Waffen-SS, Max Simon, der frühere Leutnant Friedrich Gott. Schalk, der ehemalige Major rnst Otto und der frühere Polizeihauptmann Ernst Smolka aus Mangel an Beweisen von der Anklage der Rechtsbeugung und des Mordes freigespro- chen worden. Den Angeklagten war zur Last gelegt worden, sie hätten Anfang April 1945 gegen drei Bürger der Gemeimde Brettheim in Kreise Crailsheim und einen Volkssturm- mann gus Rothenburg ob der Tauber unge- rechtfertigte Todesurteile verhängt und voll- streckt. Der Freispruch des Ansbacher Ge- richts war in weiten Kreisen auf Protest ge- stoßen, obwohl das Gericht festgestellt hatte. daß das Verfahren weder die Unschuld der Angeklagten angeben noch dargetan habe, daß ein begründeter Verdacht gegen sie nicht mehr vorliege. Als Vertreter der Bundesamwaltschaft be- antragte Bundesemwalt Dr. Kohlhaas, die Sache zur neuen Verhandlung an das Schwurgericht Ellwangen zurückzuverweisen. Dr. Kohlhaas vertrat die Ansicht, daß das Ur- teil des Schwurgerichts Ansbach in seiner jetzigen Begründung nicht haltbar sei. Die Verteidiger der Angeklagten plädierten auf Verwerfung der Revision. fahrer geriet in einer Linkskurve von der Fahrbahn ab und prallte mit seinem Auto gegen emen Baum. Drei Insassen des Wagens, der 53 Jahre alte Bauarbeiter Ferdinand Birk, der 36 Jahre alte Bauarbeiter Karl Puhl und der 30 Jahre alte Schachtmeister Erhard Heidrich wurden auf der Stelle getötet. Der Fahrer selbst erlitt schwere Verletzungen. Messerstecherei auf St. Pauli Hamburg. Zu einer Messerstecherei mit Todesfolge kam es am Sonntagabend im Hamburger Vergnügungsviertel St. Pauli. Ein 21 Jahre alter spanischer Seemann war auf dem Spielbudenplatz mit einem Inder in Streit geraten und hatte ihn durch Messer- stiche im Gesicht verletzt. Als der Spanier daraufhin flüchtete, wurde er von einem Hamburger Decksmann verfolgt und gestellt. Der Spanſer griff erneut zum Messer und brachte dem Hamburger einen tödlichen Stich ins Herz bei. Der Decksmann starb noch auf dem Transport ins Krankenhaus. Der Täter wurde von einem Polſzeibeamten über- Wältigt. Auch der Inder mußte zns Kranken- men. Der Vernehmungsrichter erließ gegen ufd Düppenweiler. Ein 34 Jahre alter Kraft- haus eingeliefert werden. Dienstag, 4. Dezember 1936 Nr. 21 — B Ick NAch RHEINLAND. PAL 14 Kilometer der B 51 ausgebaut Trier. Das 14 Kilometer lange 5 Helenenberg(Kreis Trier)— Subung aß Bundesstraße 51 ist dem Verkehr übergeben worden. Die Strecke wurde in viermonatiger Arbeit um etwa zwel Meter verbreitert und krostsicher gemacht. Außerdem wurden einige Kuppen und Kurven beseitigt. Die Kosten beliefen sich auf etwa vier Millionen Mark. Das Teilstück Trier-Helenenberg der B 51, das etwa gleichlang ist, soll im kommen- den Jahr ausgebaut werden. Schlepper stand quer— 5 Verletnte Alzey. Fünf Personen wurden in der Nacht zum Montag bei einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 40 in der Nähe von Wörre stadt im Kreis Alzey verletat, als ihr Pxw in einen die Fahrbahn versperrenden amerika- nischen Sattelschlepper fuhr. Das amerikanl⸗ sche Fahrzeug war unmittelbar vor dem Unfall auf der regennassen Straße ing Schleudern geraten und hatte sich quer auf Fahrtrichtung gestellt.. „Nachruf“ auf Landstraßen Mainz. Schwarz umrandet hat der Ge- meindetag Rheinland-Pfalz in der neuen Ausgabe seiner Mitteilungen für die kreis- c MASH KNA s% angehörigen Gemeinden des Landes einen „Nachruf“ veröffentlicht. Er hat folgenden Wortlaut:„Unsere hochgeschätzten Land- straßen dritter Ordnung, kurz L. III. O., sind ein Opfer der ‚Verwaltungsvereinfachung geworden., Sie dürfen laut einem Erlaß des Ministers für Finanzen und Wiederaufbau im amtlichen Verkehr nur noch als, Gemeinde- straßen die dem Verkehr von Ort zu Ort dienen(Gemeindeverbindungsstragen)“ be- zeichnet werden. Sie werden als L. III. O. nur amtlich gestorben sein und bei uns fortleben, Die Baulastpflichtigen Gemeinden“, 12 Kilometer Lichterketten Mainz. Die rheinland-pfälzische Landes- hauptstadt Mainz wird auch in diesem Jahr in der Weihnachtszeit im Lichterglanz lie- gen. Wie am Freitag von der Stadtverwal⸗ tung mitgeteilt wurde, werden 24 Stunden vor dem ersten verkaufsoffenen Sonntag Uber 25 000 Glühbirnen in einer zwölf Kllo- meter langen Lichterkette die Straßßen in der Innenstadt und entlang des Rheines taghel erleuchten. Zusätzlich sollen noch fast 200 Lichtbogen dieses„Spiel der Lichter“ Uber⸗ strahlen. Die nicht unerheblichen Kosten dieser Werbung— eine genaue Summe wurde nicht genannt— sollen, wie dle Stadtverwaltung mitteilte, von der Werbe ⸗ gemeinschaft des Mainzer Einzelhandels, den Stadtwerken und der Stadtverwaltung se: meinsam getragen werden. n 6. 5 Fast 10 000 Mark erschwindelt Kaiserslautern. Um 9369,77 Mark bat, der 48 jährige Friedrich K. die Bundesrepublik geschädigt. Seit Jahren hatte er für Ins · gesamt vier angebliche Kriegs verletzungen eine Vollrente bezogen. In Wirklichkeit war er jedoch niemals Soldat gewesen, sondern 1943 von eintnarschierenden mee aus einem Zuchthaus befreit worden. Un f anderem hatte er die zuständigen Versch. gungsämter davon zu überzeugen 11 daß seine Tuberkulose-Erkrankung auf 15 längere Kriegsgefangenschaft zurückz 15 ren sei. Der von der Großen Stratcameni. Kaiserslautern wegen Betruges 2 10 15 naten Gefängnis verurteilte Anse 1 hätte seine Rente wahrscheinlich ne ter beziehen können, wenn er sich 1 15 gen eine Herabsetzung nachdrücklichs 115 Wehr gesetzt und dadurch eine Ueberp kung ausgelöst hätte. Bankräuber verurteilt Köln. Die Kölner Jugendstratramme er urtellte einen 20 Jahre alten Chemie 1 zu mindestens zwei und höchstens Vier Ber⸗ ren, seinen 19jaährigen Freund, beide 8 715 gisch, Gladbach, zu einer Jugendstra W schen 18 Monaten und dreieinhalb 1995 Die beiden Burschen hatten am 5. 1 Jahres mit Gaspistolen bewaffnet 5 f bank in Köln-Dellbrück überfallen und 161832 DM erbeutet.„ * 8 1 18 vo Be Fr 1 B fr 56 Nr. 281 — Al isgebaut e Teilstück itburg der übergeben rmonatiger reitert und n wurden eitigt. Die r Millionen enberg der n kommen- Verletzte n der Nacht sunfall aut von Wörre ihr Pkw in n amerika- amerikani- vor dem Straße ing h quer zur Ben t der Ge- der neuen die kreis- des einen folgenden ten Land- II. O., sind einfachung Erlaß des raufbau im Gemeinde- rt zu Ort. agen) be⸗ III. O. nur fortleben. ten e Landes- esem Jahr glanz lie- idtverwal⸗ 4 Stunden Sonntag wölt Kilo- gen in der les taghell n fast 200 ter“ Über · n Kosten e Summe wle dle r Werbe ndels, den tung ge⸗ adelt N hat der psrepuplik tür ins⸗ letzungen keit war „ sondern erikanern en. Unter n Versor- gewußt auf eine fickzufül⸗ ammer in 1 15 Mo- ngeklagte aoch wei⸗ nicht ge- lichst zur Jeberpru- amer ver- leerbene vier Jah- Aas Ber- rafe zwi- 0 Jahren. Lai dieses lie Volks. ind dabel ezember 1956 991 Dienstag. 4. Dez * MORGEN 32 Seite 7 E 5 Familien- Nachtrliehten Für uns alle unerwartet, ist unser langjähriger Prokurist, Herr Walther Hoppe am 2. Dezember im Alter von 57 Jahren plötzlich verschieden. In raàstloser Hingabe und vorbildlicher Pflicht- erfüllung hat er fast 25 Jahre mit uns und für uns gearbeitet. Erschüttert stehen wir mit seiner Fa- milie an der Bahre dieses guten Freundes. Luschka& Wagenmann KG Mannheim Die Einäscherung findet auf Wunsch des Verstorbenen in stiller Schlichtheit statt. Tante, Frau geb. Kosch gem schwerem Leiden erlöst. Mannheim, den 1. Dezember 1956 G 7, 20 Meine liebe Frau, meine herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Gertrud Mehr wurde im Alter von 62 Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, nach lan- Beerdigung: Mittwoch, den 5. Dezember 1936, 15.30 Uhr, im Friedhof Bürstadt. Heimgekehrt vom Grabe un- seres lieben Entschlafenen, Herrn Adolf Weick 5 ist es uns ein Herzensbedürf- nis, für die Kranz und Blu- menspenden zu danken. Besonderen Dank der Kran- kenschwester der Spiegelfabrik fkür die liebevolle Pflege, sowie der Direktion und Belegschaft. In tiefer Trauer: Paul Mehr Heinz Mehr u. Frau sowie alle Angehörigen nan nhei m, 4. Dezember 1956 Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Anna Weick Statt Karten Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, meinen innigst- geliebten Gatten, unseren herzensguten Vater, Schwie- ger vater, Bruder, Schwager und Onkel, Franz Brunner Ingenieur nach geduldig ertragener Krankheit, wohlversehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im Alter von 73 Jah- ren, in die Ewigkeit abzurufen. Neckarhausen, den 3. Dezember 1956 Erlenweg 10 In tle ger Trauer: Maria Brunner geb. Riegger Anneliese Meier geb. Brunner Agnes Brunner und alle An verwandten Beerdigung: Mittwoch, den 3. Dezember 1956, 10.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Mein geliebter, treusorgender Mann, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, Herr Paul Ahrend ist nach langer schwerer, mit großer Geduld ertragener Krank- heit, im Alter von 69 Jahren, in Gottes ewigen Frieden ein- gegangen. Mannheim, Hamburg, den 2. Dezember 1956 Eichendorffstraße 76 In stillem Leid: Wilhelmine Ahrend geb. Münd und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, den 5. Dezember 1956, 11.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Be Kk anni machuagen Arbeitsvergabe. Für die Erweiterung der Waldschule Waldhof-Garten- stadt(I. Bauabschnitt) sollen die Erd-, Maurer-, Beton- und Stahl- betonarbeiten im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Angebotsvordrucke sind erhältlich ab Samstag, den 8. Dezember 1956, vom. 3.00 Uhr, soweit Vorrat reicht, beim Städt. Hochbauamt, E 3, Zimmer Nr. 130. Angebote sind verschlossen mit entsprechender Auf- schrift beim Städt. Hochbauamt, E 5, Zimmer Nr. 135, bis spätestens Dienstag, den 18. Dezember 1956, vorm. 9.00 Uhr, einzureichen. Am 30. November 1956 starb nach kurzer Krankheit, versehen mit den Tröstungen ihrer Kirche, unsere liebe Mutter, Oma und Schwiegermutter, Frau Helene Stroh woe. geb. Nickel im gesegneten Alter von 82 Jahren nach einem reichen und erfülltem Leben. Wir werden unsere Oma nie vergessen; ihr heiterer und lie- benswürdiger Geist wird auch in der Zukunft unter uns sein. Fritz Stroh u. Familie Lissy Kaufmann geb. Stroh Dr. Kaufmann, Bezirksdirektor Klaus Kaufmann, Dipl.-Kfm. Hans Joachim Kaufmann, cand. rer. oec. Dina Stroh, Baden-Baden Die Beisetzung fand auf Wunsch der verstorbenen in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. . lebe, zute Mutter, Großmutter und Scwiegermutter, Hermine Rupp Wwe. geb. Walz ist am 2. Dezember 1956, im Alter von 84 Jahren, für immer von uns gegangen. TOD Es- ANZEIGEN für die Mhm.- Neckarau, den 4. Dezember 1956 Grillenbergerstrage 1 In stiller Trauer: Gustav Rupp und Frau Anny . Roßnagel u. Frau Elisabeth geb. Rupp* t 4 8 Ide Rupp geb. Rahn* und Enkelkinder N 8 18 gab 85 Beerdigung: Mittwoch, den 3. Dezember 1836, um 14 Uhr, im Friedhof Neckarau. des „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonn- tag bis 18.00 Uhr Mein treuer Lebenskamerad, mein guter Vater, Schwie- Servater und Opa, unser Bruder, Schwager und Onkel, Herr Cölestin Schmidle wurde von seinem schweren Leiden erlöst. Mannheim Eichendorffstrage 34 In stiller rauer: Therese Schmidle geb. Weickel Dora Urban geb. Schmidle Wenzel Urban Enkelkind Martina Beergigun 8: Mittv⸗ 5 friedhof 8 8 5 entgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück- gebäude des Verlags am Marktplatz. Dezember 1956, 10 Uhr, Haupt- Statt Karten Wir danken von Herzen allen, die unserem lieben Entschlafenen, Helmut Stöckle die letzte Ehre erwiesen haben. Ebenso für die vielen Kranz- und Blumenspenden herzlichen Dank. Mannheim, den 30. November 1956 Damaschkering 69, Friedr.-Ebert-Straße 19 Die trauernden Hinterbliebenen Die Eröffnung erfolgt zum gleichen Termin in Zimmer Nr. 130. Mannheim, den 3. Dezember 1956 Städt. Hochbauamt. Für die wohltuenden Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz, und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Eva Freitag geb. Sommer sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank unserem Herrn Kaplan Bauer für seine trost- reichen Worte sowie den ehrenden Nachruf der Schulkameraden an der letzten Ruhestätte. Mhm.- Käfertal, im Dezember 1956 Reiherstraße 1 Im Namen aller Hinterbliebenen: Frau Susanne Kroth 10. N 2 — Ein schönes Weihnachts märchen als festliche Vorfreude für die kleinen und großen MM-Leser und Freunde eim Mittwoch, dem 5. Dezember 1756 und Donnersteg, dem 6. Dezember 1956(Nikolqcustag), jeweils 15 Uhr im UNIVERSUM- N Bestattungen in Mannheim Dienstag, 4. Dezember 1956 Hauptfriedhof Köllner, Johann, Waldhofstraße 9 ́ 35 Seeberger, Karolina, Brentanostraße 8 Kramnitz, August, e Straße 102 Banß, Friedrich, C1, 17 35060 Ries, Anna, Habichtstraße 70 E„ Krematorium Ihrig, Sofle, Stamitzstraße 18, Friedhof Käfertal Kreuzer, Georg, Mannheimer Straße 19 List, Josef, Wa, Wachtstraße 30 Friedhof Neckarau Zellfelder, Maria, Katharinenstraße 14. Friedhof Friedrichsfeld Werna, Katharina, Neudorfstraße 30 Friedhof Seckenheim Heckmann, Peter, Lahrer Straße 54. 14.00 Houy, Paul, Niederfeldstraße 44 14.30 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr große Packung echten KLOSITIERERAU MELISSEN- GEIST sollten Sie jetzt stets verlangen: mehr denn je häu- fen sich Alltagsbeschwerden von Kopf, Herz, Ma- gen, Nervenl Ganz zu schweigen von der Erkäl- tungsgefahr. Halten Sje deshalb den echten KLOSTERFRAU MELISSENGEIST stets ene Die Schneekönigin frel nach Hans Christian Andersen bedrbeitet von Rolt Vogel aufgeführt vom Märchentheeter„Kurpfalz“ Sescomtleitung: LUD WI VAAS 1. Bild: Daheim im Winterwald 2. Bild: Am Tannenbühl 3. Bild: Im Zwergenreich 4. Bild: Bel Frau Morgenröte 5. Bild: Im Eispalast Karten im Vorverkauf in der Schalterhalle des„Mannheimer Morgen“ täglich ab 3 Uhr(Telefon 4 4151) und an den Kassen des Universum, N 7, täglich ab 13 Uhr, samstags und sonntags ab 11 Uhr(Telefon 8 00 51) zum ermäßigten Preis von—,60, 80, 1.—, 1,20, 1,50, 1,80, Seitenloge 2.—, Mittelloge 2,50 DM. Lie haben nur Vorteile wenn Sie Ihre Anzeigen-Aufträge frühzeitig und schriftlich erteilen. Unsere Setzerei kann dann mehr Sorgfalt auf eine geschmackvolle Gestaltung und fehlerfreie Wiedergabe ver- wenden. Es führt zu beiderseitigen Unannehmlichkei- ten, wenn Anzeigen— in allerletzter Minute vor dem Annahmeschluß telefonisch durch- gegeben— Hör- bzw. Druckfehler aufweisen. Helfen Sie uns derartige Mißgeschicke zu vermeiden. Reichen Sie Ihre Anzeigen-Aufträge bitte so früh wie möglich ein. Annahmeschluß für die Dienstag- bis Freitag-Ausgabe: jeweils 11 Uhr am Vortage für die Samstag-Ausgabe: donnerstags 18 Uhr für die Montag-Ausgabe: freitags 18 Uhr MRG EN Anzeigen- Abteilung Planken Seite 8 MORGEN Dienstag 4 Dezember 1900 Frankfurt, 3. Dezember Der Flüchtlingsstrom aus Ungarn hat die 100 000-Grenze überschritten. Der letzte große Flüchtlingsstrom ähnlicher Art, der etwa 100 000 Tschechen und Slowaken aus ihrer Heimat trieb, fand zwischen 1948 und 1950 Statt. Eine Flüchtlingszahl, die sich damals immerhin noch auf drei Jahre verteilte, Wurde nunmehr im ungarischen Fall in knapp drei Wochen erreicht. Dazu kommt noch der Flüchtlingsstrom aus der Sowjet- zone nach Westdeutschland, der monatlich ebenfalls mehrere Tausend erreicht. Als Beginn der modernen Massenflucht und der Massenvertreibungen großen Stils Kann das Jahr 1912 angesprochen werden. Seither sind mehr als 68 Millionen Menschen Allein in Europa von der„großen Politik“ zur Flucht gezwungen worden. Diese Zahl, die etwa 14 Prozent der gesamt- europäischen Bevölkerung ausmacht, ist eher zu niedrig als zu hoch gegriffen, weil sie die sowjetischen Zwangsdeportationen innerhalb des Ost- blocks nur teilweise berücksichtigt. Außer- dem sind die Sowietzonen-Flüchtlinge, die ebenfalls schon in die Millionen gehen, in dieser Zahl nicht enthalten. Bei den Bewe- gungen von Flucht und Vertreibung lassen sich drei Phasen unterscheiden. Erste Phase: 1912—1939 In diesem ersten Zeitraum wurden etwa 14 Millionen Menschen zur Flucht oder„Um- Siedlung“ getrieben, beziehungsweise vertrie- ben. Allein während der stellenweise mit roger Grausamkeit geführten Balkan- Kriege mußten sich etwa 425 000 Griechen, 400 000 Türken und 70 000 Bulgaren auf die Flucht begeben. Auf Grund des„Umsied- lungs-Vertrages“ von 1923 wurden dann 1400 000 Griechen, 500 000 Türken und 300 000 Bulgaren zwangsumgesiedelt, um die Staats- grenzen auf dem Balkan den volkstumsmäßi- gen Grenzen anzupassen. 250 000 Wolynien- deutsche sind 1916/17 ins Reich zwangsumge- Siedelt worden. Deutsche Optanten, das sind Bewohner, die sich für die deutsche Staats- angehörigkeit entschieden, nach 1918 waren: aus Posen-Westpreußen und Ost-Oberschle- sien 800 000, aus dem Baltikum 100 000, aus Nordschleswig 300 000 und aus Elsaß-Loth- ringen 150 000. Dafür rückten etwa 1 000 000 Polen und 100 000 Franzosen in diese Gebiete nach. Im Zusammenhang mit der Neubildung der Staaten Polen, Litauen, Lettland und Est- land trat zwischen diesen und Rußland eine zumeist ebenfalls zwangsweise Bevölke- Tungsverschiebung ein, die auch die Millio- nen-Grenze überschritt. 400 000 ungarische Optanten gab es aus den ehemals ungarischen Gebieten, während ihnen etwa 250 000 Ru- mänen und 150 000 Slowaken nachrückten. Die russische Emigration nach 1917 erfaßte über 1,5 Millionen Personen. Wenn man die gewaltsamen Zwangsumsiedlungen innerhalb der UdssR in den zwanziger und dreißiger Jahren auf vier Millionen schätzt, so ist das gewiß nicht zu hoch angenommen. Die Flucht der Armenier während der türkischen Ar- menier- Verfolgungen im ersten Weltkrieg betrug etwa 250 000. Die politische Emigration aus Hitler- Deutschland, Mussolini-Italien und Franco- Spanien umfaßte zusammen bis 1939 auch etwa 800 000 Menschen. Dazu kommen noch etwa 70 000 nach dem„Anschluß“ oder schon unmittelbar vorher geflüchtete Oesterreicher. In der Tschechoslowakei wurden nach Ab- trennung des Sudetengebietes 1938 etwa 250 000 Tschechen in das Landesinnere Zzwangsumgesiedelt, während 1938/39 etwa 80 000 Tschechen und Slowaken auf west- alliiertes Gebiet flüchteten. Zweite Phase: 1939—1945 Hitlers Aktion„Heim ins Reich“ bedeu- tete für etwa 1 000 000 Deutsche aus Ost- europa und Südtirol die Zwangsumsiedlung nach Deutschland. Etwa 50 000 Deutsche wur- den hingegen als neue„Kolonisatoren“ an Schlüsselpunkte Osteuropas befohlen. Zehn Millionen betrug im damaligen Grohdeutsch- land die Zahl der Luftkriegsevakuierten, die teilweise bis heute noch nicht an ihre frühe- ren Wohnsitze zurückgekehrt sind. Der fin- nisch- sowjetische Krieg brachte eine Zwangs- umsiedlung von 500 000 Finnen und fast 400 000 Russen und russischen Kareliern mit sich. Nach dem Zusammenbruch Polens ret- teten sich etwa 200 000 Personen über den Balkan auf westalliiertes Gebiet, während andererseits von Deutschland etwa 2 000 000 Polen ins„Generalgouvernement“ zwangs- umgesiedelt wurden. 2 500 000 Polen, vor Allem aus„Ostpolen“, sind in die UdSSR verschleppt worden. Auch etwa 400 000 An- gehörige der drei baltischen Nationen wan- derten in jener Zeit nach Sibirien. Hitlers„Neuordnung“ in Südosteuropa bedeutete in den Jahren 1941/42 Flucht oder Zwangsumsiedlung für 400 000 Serben, 300 000 Rumänen, 250 000 Ungarn, 200 000 Bulgaren und etwa 100 000 Kroaten und Slowenen. Als Fremdarbeiter und sonstwie Verschleppte brachte Hitler etwa acht Mil- lionen Menschen nach Deutschland, über vier Millionen aus Westeuropa und den Rest aus Osteuropa. 6,5 Millionen davon wurden nach 1945 von der UNRRA wieder repatri- iert, während sich etwa 1,5 Millionen, vor allem aus Osteuropa, in ihre bolschewisti- sche Heimat zurückzukehren weigerten. Sie sind inzwischen— bis auf einen Rest von 250 000 in Deutschland Verbliebenen— aus- gewandert, zumeist nach Uebersee. Etwa 500 000 Sowietbürger wurden allerdings 1946 gegen ihren Willen auf Ersuchen Moskaus gewaltsam in die UdSSR„repatriiert“, um anschließend in ihrer Heimat— zusammen mit Hunderttausenden ehemaliger Wlassow- Soldaten— wiederum deportiert zu wer- den. Die Zwangsumsiedlung von deutschen Juden und Juden aus anderen europäischen Staaten überstieg ebenfalls zwei Millionen. Sie sind größtenteils— ebenso wie etwa drei Millionen polnischer und eine Million westrussischer Juden— umgekommen. Da- mit übersteigt die Zahl der Opfer jener zweiten Phase 26 Millionen Menschen. Dritte Phase: Seit 1948. Deutsche Heimatvertriebene aus Ost- deutschland, zuzüglich der Sudeten und Südostdeutschent rund elf Millionen. Depor- tation von Deutschen aus Osteuropa flach der UdSSR: etwa 250 000. Rund eine halbe Million Angehöriger der Baltenvölker flohen Vorläufige Bilanz des Jahrhunderts der Barbarei Seit 1912 mußten allein in Europa 68 Millionen Menschen zwangsweise ihre Heimat verlassen außerdem über Deutschlands UNRRA-Lager nach Uebersee. Eine Million Balten wurde Aber innerhalb der UdSSR zwangsumgesie- delt. 2 500 000 Sowjetbürger mußten dann Zwamgsweise nach den Baltenstaaten, „Ostpolen“ und Ostpreußen nachrücken. Die Deportation der sowjetischen Bevölke- rung der ehemals von Deutschland besetz- ten Gebiete(Ukraine, Kaukasien usw.) in- nerhalb der UdssR wird auf mindestens Zwei Millionen geschätzt. Etwa acht Millio- nen Polen wurden inzwischen in die Oder- Neiße-Gebiete„umgesiedelt“, davon allein mehr als fünf Millionen aus den ehemaligen polnischen„Ostgebieten“, die jetzt sowje- tisch sind. Etwa zwei Millionen Tschechen und Slowaken hat man in der gleichen Zeit in das von den Sudetendeutschen zwangs- geräumte Sudetengebiet der Tschechoslowa- kei geschickt. Etwa 250 000 Slowaken und Ungarn wur- den nach 1945 ebenso„àusgetauscht“, wie rund 200 000 Serben und Ungarn. Etwa 200 000 Ungarn verließen das zwischen 1941 und 1944 wieder ungarisch gewordene Sie- benbürgen, während 250 000 Rumänen nach 1945 nachrückten. 150 000 Italiener aus Istrien und 220 000 Türken aus Bulgarien wurden ebenfalls„ausgesiedelt“. Etwa 70 000 von den in Rumänien zurückgebliebenen Deutschen wurden 1951/2 in ein Steppen gebiet umgesiedelt. Rund 100 000 Südost und Osteuropäer verlieben seit 1847 — darin sind die tschechischen und slowaki- schen Flüchtli nach 1948 und der jetzige ungarische Flüchtlingsstrom nicht einge- rechnet— ihre Heimatländer, als diese zu sowjetischen Satelliten geworden waren. Die Opfer jener dritten Phase belaufen sich da- mit bis jetzt— ohne Einrechnung der deut- schen Sowjetzonenflüchtlinge und bei nur unvollständiger Schätzung der Deportatio- nen innerhalb der UdssR und aus den Sa- tellitenstaaten in die UdssR— auf 28 Mil- lionen. 182 Die Welt geht darüber hinweg Als im 17. Jahrhundert etwa 200 000 Hu- genotten ihre Heimat verlassen mußten, be. wegte ihr Schicksal die Mitwelt tief. Einige tausend französischer Emigranten während der Revolutionsjahre nach 1789 standen ebenfalls im Mittelpunkt der europäischen Aufmerksamkeit. Wenn aber heute allein in Europa fast ein Siebentel der Bevölkerung des Kontinents zu Flüchtlingen, Emigran- ten, Vertriebenen oder„Zwangsumsiedlern“ gemacht wurde, so geht die große Weltpoli- tik einfach darüber hinweg. Aus dem Jahr- hundert der Humanität wurde das Jahrhun- dert der Barbarei.(dtd) Nr. 281 Kurz notiert Die Europa-Union h Adenauer um seine Hnte bel andes kent lichung eines europäischen B 5 Verik. beten Nn 1 undesstaatez en. Angesichts der angespannt 55 politischen Lage solle er die N en welt. der europäischen Länder unverzüg einer Konferenz zur Bildung e 1 ten Staaten von Europa einladen. reinng. Die Revolte auf Kuba gegen gi j rung des Präsidenten Batista. di 5 Nek ten Freitag begann, War am Mone 1 scheinlich noch nicht beendet. Bie 1 gab am Morgen die Landung 917 ame ditionsstreitmacht“ der Rebellen a0 9 707 ostküste Kubas bekannt und teilte f Sa reguläre Truppen zur Vernichtung dd Einheiten entsandt worden seien Ein 15 ten über den Umfang der Landung N Stärke dieser Gruppe Wurden nien 1 Segeben. In Santiago auf Kuba wusge Rebellen am Montag eine Frist von 24 9 den zur Ablieferung ihrer Waffen 9 SCS„ Veberläklig ist eine viermotori sische Rettungsmaschine mit ze zungsangehörigen an Bord über dem Mitt meer. Nach Mitteilung tranzösischer Marit behörden wird angenommen, daß ale 1 schine in der Nähe der Spänischen Küste 0 etwa 40 km von Barcelona entfer„ sern mußte. e Se franzö. un Besat. Ungarn-Flüchtlinge brauchen Unterkünfte Müssen die Bestimmungen des Notleistungsgesetzes erweitert werden? Bonn, Anfang Dezember Die Aufnahme von Ungarn-Flüchtlingen in der Bundesrepublik ist nicht nur eine politische und menschliche, sie ist auch eine Praktische Frage. Politisch war es eine Selbstverständlichkeit, daß die Bundes- regierung sich zur Aufnahme eines Teiles dieser Flüchtlinge bereit erklärte, und daß sie, als der Strom sich verstärkte, die ur- sprünglich vorgesehene Zahl von 3000 schon nach wenigen Tagen erhöhte. Praktisch je- doch ergibt sich die Frage, ob nicht schon 10 000 ungarische Flüchtlinge jener Tropfen sind, der das Faß zum Ueberlaufen bringt. Selbst wenn die Zahl der Ungarn-Flücht- linge bei uns in der nächsten Zeit 10 000 nicht überschreiten wird, stellt diese Ziffer doch deshalb ein besonderes Problem dar, Weil nach wie vor monatlich rund 30 000 Menschen aus der Sowjetzone und aus Ost- berlin zu uns flüchten und weil neuerdings moch monatlich 3000 Volksdeutsche aus den polnisch verwalteten Ostgebieten, aus Jugo- slawien und aus Rumänien kommen. Nun ist die weitere Entwicklung nicht vorauszuberechnen. Hält der ungarische Flüchtlingsstrom an? Und wie lange blei- ben die Ungarn bei uns? Dies sind zwei Fragen, die eng zusammenhängen und die sich erst beantworten lassen, wenn man er- kennen kann, was für eine Politik die So- Wiets in Ungarn betreiben werden. Wenn sie weiterhin Ungarn nur als ein besetztes Land behandeln, dann ist kaum damit zu rechnen, daß der Flüchtlingsstrom nachläßt. Wir wer- den im Gegenteil in ähnlicher, Weise wie aus der Sowjetzone eine ständige Flucht all derer erleben, die sich gefährdet sehen. Da die Bundesrepublik sich im Jahre 1953 der Genfer Flüchtlingskommission ange- Von unserem Mitarbeiter Heinz Medefind schlosesn hat, ergibt sich die Verpflichtung, all denen Asyl zu gewähren, die den fest- gelegten Flüchtlingsstatus haben. Da der Be- griff„Vertriebener“ und„Flüchtling“ in der deutschen Gesetzgebung ganz konkret fest- gelegt ist, besteht die Möglichkeit, den An- sturm von außen nicht ins Ungemessene Wachsen zu lassen. Trotzdem kann sich bei einer entsprechenden Entwicklung in den Satellitenländern herausstellen, daß die gegenwärtigen Unterkünfte in der Bundes- republik nicht ausreichen. Was dann? Die Bundesregierung hat für die Unter- bringung der Sowjietzonen- und Ostberlin- Flüchtlinge schon im März 1953, zu der Zeit, als der Strom gewaltige Ausmaße annahm, ein Ventil durch das Flüchtlings-Notleistungs- gesetz geschaffen. Nach diesem Gesetz haben die Behörden das Recht, Räume anzufordern, die zur vorübergehenden Unterbringung ge- eignet sind. Es handelt sich dabei nicht etwa nur um Schulräume und Turnhallen, son- dern vor allem auch um Säle und ähnliche Räume, die Privateigentum sind. Für sie muß nach dem Gesetz eine angemessene Entschä- digung gezahlt werden. Wohnräume dürfen jedoch nicht angefordert werden. Das Flüchtlings-Notleistungsgesetz war eine vorbeugende Maßnahme, die auf einen einhelligen Wunsch der Ministerpräsidenten der Länder zurückging, weil sie befürchteten, daß sich die notwendigen provisorischen Unterkünfte nicht allein auf dem Wege freier Vereinbarungen beschaffen lassen würden. Die Bundesregierung Wurde damals von den Länderchefs gebeten, sofort ein Gesetz vor- zulegen, das die Handhabe bot, auch zwangs- Weise Räume vorübergehend in Anspruch zu nehmen. In der Praxis hat sich herausge- stellt, daß dieses Notleistungsgesetz nur in Sanz geringem Umfange Allgewandt wurde. Das Vorhandensein des Gesetzes allein Schon verstärkte offenbar die Bereitschaft auf kreiwilliser Ebene die erforderlichen Raume herzugeben. Vor einer ähnlichen Situation, di den Ansturm der Souſetzonen- Flche. 1953 zum Erlaß des Notleistungsgesetzez führte, stehen wir in diesen Tagen wieder durch die Ungarn-Flüchtlinge. Es ist jetzt die Frage: ann man jeder Lage gerecht werden, die sich aus den weiteren politischen Entwicklungen im Osten ergeben wird? s wird zwar keine allzu großen Schwierigkei- ten machen, die arbeitsfähigen Flüchtlinge aus Ungarn in kürzester Zeit in Stellen zu vermitteln. Es wird aber ein Rest bleiben, der sich aus Arbeitsunfähigen, aus Kindern und aus alten Leuten zusammensetzt. Für diese müßte man Zweckmäßigerweise klei- nere Sammelunterkünfte zur Verfügung stellen. Um hier gegebenenfalls nach Er- schöpfung der freiwilligen Möglichkeiten vorübergehend Zwangsmaßnahmen treffen zu können, ist eine Ausweitung des Plücht⸗ Iings-Notleistungsgesetzes über seinen bis- herigen Rahmen hinaus auf die Flüchtlinge aus anderen Ländern erforderlich geworden. Daneben allerdings muß die Weltöffent- lichkeit erkennen, daß die Schicksalsgemein- schaft des Westens bei dem schweren Pro- blem der Flüchtlinge von der anderen Seite des Eisernen Vorhangs nicht in der Bundes- republik enden darf und daß bei uns àuch der allerbeste Wille die Grenzen der prak- tischen Möglichkeiten nicht überwinden kann. laß keinen onon- genehmen Körper- geruch entstehen. Oie feine Seife wöscht ihn einfach ob. Man bleibt den gonzen 10g frisch. 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Inhaber ist Wilhelm Friedrich Knau- ber, Kaufmann in St. Martin. a A 3352— 30. 11. 1956 Otto Wolff, Fillale Mannheim in MANNHEIM, Zweigniederlassung der Firma Otto Wolff mit Sitz in Köln.(Geschäfts- Zweig: Eisengroß handlung; Geschäftslokal: Mannheim, O 7,). Komman- ditgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 12. Oktober 1904 begonnen. Per- sönlich haftende Gesellschafter sind: Otto Wolff von Amerongen und Rudolf gen. Rolf Krahé, beide Kaufleute in Köln. Zwel Kommanditisten sinck vorhanden. Zur Vertretung der Gesellschaft ist jeder persönlich haftende Gesellschafter nur gemeinschaftlich mit einem weiteren per- sönlich haftenden Gesellschafter berechtigt. Otto Wolff von Amerongen ist jedoch allein zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Heinrich Brandt in Köln, Feinrich Neufeind in Köln, Eduard von Hollander in Köln, Hugo Otto in Köln, Hanns Kraus in Köln, Edmund Dismann in Eitorf, Herbert Mutzke in Köln, Frank Gallati in Köln, Helmuth Both in Neuß, Emil A. Spiller in Köln, Paul Werner Ludwig in Wuppertal- Barmen, Dr. Alfred Spitz in Köln und Dr. Otto Krané in Köln haben Gesamtsprokura. Jeder ist mit einem anderen Prokuristen vertretungs- berechtigt. Veränderungen: A 1129— 29. 11. 1936 /Lust ra-Glanzplattenfabrik Hans Heberer Kom- manditgesellschaft in Mannheim(Rheinau, Mülheimer Str. 5). Zwei Kom- manditisten sind aus der Gesellschaft ausgeschieden. Der persönlich haf- tende Gesellschafter Hans Heberer, Fabrikant in Mannheim ist als per- sönlich haftender Gesellschafter ausgeschieden, Ein Kommanditist ist eingetreten. A 1601— 27. 11. 1956 August Müller in Mannheim- Käfertal(obere Rledstraße 44). Das Handelsgeschäft ist übergegangen auf die Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 26. Juni 1936 begonnen. Per- sönlich haftende Gesellschafter sind: Erwin Müller, Reglerungsangestell- ter, Böckweiler/ Saar, Erna Katharina Hoffmann geb. Müller, Kaufmann, Mannheim, Lill Dorothea Büthe geb. Müller, Kaufmann, Mannheim, Sophie Frei geb. Müller, Kaufmann, Mannheim, Wiltrudis Vicktor geb. Müller, Kaufmann, Mannheim und Ludwig Müller. Kaufmann, Mann- heim. Zur Vertretung der Gesellschaft sind nur die persönlich haftenden Gesellschafter Ludwig Müller und Erna Katharina Hoffmann geb. Mül- ler ermächtigt,. sie sind gemeinsam vertretungsberechtigt. A 1686 27. 11. 1956 Druckerei Jung& Sack in Mannheim(G 7, 34). Zwei Kommanditisten sind eingetreten. Die Einlage eines Komman- dltisten ist herabgesetzt. E 50— 27. 11. 1986 Rheinelektra-Starkstromanlagen Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Augusta-Anlage 32). Theodor Göbel in Hückeswagen/ Rheinland hat Prokura. Er ist mit einem Geschäfts- führer vertretungsberechtigt. B 60— 28. 11. 1956 Mannheimer versicherungsgesellschaft in Mannheim (Werderplatz 3-4). auf Grund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 2. Oktober 1956 ist das Grundkapital der Gesellschaft nach dem DM-Bilanzgesetz endgültig auf 1 600 000, Deutsche Mark neu festgesetzt worden; zugleich wurde die Satzung geändert und neu gefaßt nach Maß. gabe der eingereichten Niederschrift, auf die Bezug genommen wird. Gegenstand des Unternehmens ist jetzt: Der unmittelbare Betrieb aller Versſcherungszweige mit Ausnahme der Lebensversicherung, ferner der Betrieb der Rückversicherung in allen Zweigen. B 344— 24. 11. 1956 Schiffahrt- und Kohlen-Agentur Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim Paul-Martin-Ufer 3). Die Prokura von Alida van Bulren ist erloschen. Luise van Buiren in Mannheim hat Gesamtprokura. Sie ist mit einem anderen Gesamtprokuristen vertre- tungsberechtigt. E 772— 27. 11. 1936 Kaufhalle Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Köln. Friedrich Roesch in Köln hat Gesamtprokura in Gemeinschaft mit einem anderen Geschäfts- tührer oder Prokuristen. Die Eintragung im Hanckelsregister des Amtsgerichts Köln ist er- kolgt und im Bundesanzeiger Nr. 21/06 bekanntgemacht. B 799— 24. 11. 1936 Heinrich Rau, Lebensmittel-,. Zucker- und wein- großhandlung sowie Weinkommission, Import, Export, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Zum Liquidator ist Friedrich Kohl, Kaufmann in Ludwigshafen) Rh. bestellt. B 625— 28. 11. 1956 M. Grass Bahnindustrie Gesellschaft mit beschränk. ter Haftung in Mannheim. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Läquidator ist 7 bisherige Geschäftsführer Ernst Fischer, Betriebsberater in Mann- eim. Erlos chen: A 2633—. 27. 11. 1986. Reinhold Maurer in Mannheim. Die firme ist erloschen. Von Amts wegen eingetragen auf Grund des 5 31 Abs. 2 HGB.) VERSAND ZENTRALE: FRANKFURT AM MAIN TAUNUS STRASSE 21 MANNHEIM- PARADE PLATZ KARLSRUHE- KAI SER- ECKE HEHRREN STRASSE 13. Woche Elektre-Raumhelzer „Südwind setzte sſch durch ln Mannheim worden 2. B. vom 10. Sept. bis 20. 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Mit Hans Köhler Darmstadt), Hans-Joachim Reich(Ostberlin), Hans Zierold(Leipzig) und dem deutschen Rekordmann Horst Bleeker(Bremen) schwammen die Deutschen abermals eine Rekordzeit in 8:43, 4 Minuten heraus, waren Aber am Samstag im Vorlauf mit 8:42,5 Min. schon besser. Sie kamen noch vor Groß- Dritannien(8:45, 2), Italien(8:46, 2) und Süd- Afrika(8:49,5) ein und bewiesen damit, daß sie zur Zeit die besten Mitteleuropäer sind. Schon der erste Australier Kevon O' Hal- loran konnte sein Land auf dem ersten Teil- Stück knapp in Front bringen vor USA(Read Patterson) und der UdSSR(Witali Sorokam), und John Devitt als zweiter Mann schlug dann schon mit zwei Körperlängen vor George Breen(USA) und dem Japaner Atushi Tani an, der den Russen Boris Niki- tin etwas abgehängt hatte. Murray Rose, der Weltrekordler über 1500 m, zog dann un- ufhaltsam davon und kam mit bereits zwei- einhalb Längen Vorsprung an den Becken- rand vor Bill Woolsey(USA). Gegenüber dem Olympiasieger über 100 m Kraul, John Henricks(Australien), war dann auf dem Schlußstück kein Meter mehr gutzumachen, im Gegenteil, dieser schwamm in blenden- dem Stil seine Bahnen herunter und schlug Als Sieger mit vier vollen Längen vor dem letzten Amerikaner Ford RKonno an, dem Weitere drei Längen zurück Gennadij Niko- jakew als Schlußmann Rußlands folgte. Japan war wieder abgefallen und mußte sich mit dem vierten Platz begüngen. Helga und Jutta im Endlauf Wenn auch keine Medaille für Deutsch- Jeand am Montag abfiel, so gelangten immer- hin zwei deutsche Schwimmerinnen in den Endlauf. Ueber 100 m Rücken und 100 m Schmetterling qualifizierten sich jeweils die deutschen Rekordhalterinnen Helga Schmidt (Oldenburg) und Jutta Langenau(Erfurt) für die Entscheidung, die am Mittwoch ausgetra- gen wird. Die 19 jährige Helga Schmidt wurde Zwar im dritten Vorlauf nach schönem Be- girm nur Dritte, doch reichte ihre Zeit von 1:14,8 Min. für den Endlauf. Siegerin wurde mier die Engländerin Margaret Edwards mit der neuen olympischen Rekordzeit von 1:13, 0 Min.(früher Geertje Wielema, Holland, mit 113,8) vor Sara Barber(Kanada) mit 1:14, 3 Min. Vierte blieb hier hinter Helga Schmidt Maureen Murphy(USA) mit 1:14,88.— Im ersten Vorlauf war Judy Grinham(England) mit 1:13,1 Min. Beste und kam als einzige dieses Vorlaufs in die Entscheidung vor Maria Both(Rumänien) und Ljudmilla Klipowa (UdssR). Den zweiten Vorlauf holte sich Ca- rin Cone(US) mit 1:13,9 Min. vor Gerganyia Beckitt(Australien) mit 1:14,83 und Julie Hoyle(England) mit 1:15,0 Min. Olympischen Spiele in Melbourne, nach einem phantastischen Rennen an Austral kanern und der Sowjetunion. In neuer harten Strauß mit Japan zu bestehen, men und hatten damit ihre Medaillen Ganz im Vordergrund standen am Montag, dem neunten Wettkampftag der athletik die Schwimmwettbewerbe. Der Ausgang der 4x200-m-Kraulstaffel— der einzigen Entscheidung auf dem Programm— wurde von der gesamten Schwimm- welt mit größter Spannung erwartet. Mit absoluter Ueberlegenheit und weit sicherer als allgemein angenommen, fiel die Goldmedaille in der Staffel nach 8:23,6 Min. waren die wie Delphine durch das Wasser jagenden Schwimmer des Gastlandes den Amerikanern um 7,9 Sekunden(8:31,5) voraus und überließen den Vertretern des Sternenbanners nur die silberne Medaille. Die Russen hatten einen medaille vor den Schwimmern aus dem Land der aufgehenden Sonne sichern konn- ten. Der anerkannte Weltrekord stand durch die Universität Lale(USA) seit 1952 bei 8:29,4 Min., doch die Russen waren im November schon 8:24,5 Min. geschwom⸗ Rekord hielten die USA seit Helsinki mit 8:31, 1 Min. dem großartigen Ausklang der Leicht- ien vor den schwer kämpfenden Ameri- Welt- und olympischer Rekordzeit von ehe sie sich in 8:34, Min. die Bronze- chance unterstrichen. Den olympischen Auch die 23jährige Jutta Langenau kam in ihrem zweiten Vorlauf über den fünften Platz in 1:17, 4 Min. nicht hinaus, rutschte aber noch als Achtschnellste insgesamt in den End- lauf. Siegerin wurde in diesem langsamen Vorlauf Beverly Bainbridge(Australien) mit 1:14, 4 Min. vor Mary Sears(US) mit 1:15, 1, Maria Littomericzxy(Ungarn) mit 115,2, 8 Die Siegerliste Gestern fiel bei den olympi- schen Spielen nur eine Entschei- dung in der 4x 200-m-Kraulstaffel der Männer. Die Medaillen erhiel- ten: Gold: Australien Silber: USA Bronze: Sowjetunion Beth Whittall(Kanada) mit 1:16,9 und der Erfurterin. Der erste Vorlauf sah die Zweitschnellste des Jahres, die Amerikanerin Shelly Mann, in der hervorragenden Zeit von 1:11,2 Min. als Beste Großes Pech hatte der in letzter Zeit durch schöne Leistungen hervorgetretene Olympiadritte von Helsinki, Herbert Klein (München), über 200 m Brust. Diese ortho- doxe Schwimmart wurde jetzt zum ersten Male wieder als reines Brustschwimmen in das olympische Programm aufgenommen. Der 32jährige Münchener schlug im zweiten Vorlauf den Russen Igor Zasseda klar mit fast drei Metern Vorsprung, wurde jedoch wegen regelwidrigen Schwimmens disquali- fiziert, so daß Zasseda Sieger in 2:40, Min. knapp vor dem australischen Rekordler Kampfrichter fanden„Haar in der Suppe“: War erben Kleins Jrainingseitet umsonsi? Heute wird über Protest gegen Disqualifikation des Münchners entschieden Die Vorläufe des 200-m-Brustschwimmens der Männer waren im Melbourner Schwimm- stadion eine seltsame Angelegenheit. Es Wurde mehr unter als über dem Wasser ge- schwommen, und so boten fast alle Schwim- mer bei ihren Wettkämpfen einen sonderba- ren Anblick. Der ehemalige deutsche Weltrekord schwimmer und Olympiadritte von Helsinki, Herbert Klein, meinte, in diesem Wettbe- Werb eine besondere„Erfindung“ gemacht zu Haben. Diese Erfindung brachte ihm zwar in seinem Vorlauf die schnellste Zeit— aber Schließlich auch die Disqualiflkation, Der Australier Gathercole behauptete sich als einziger Teilnehmer am Endlauf in der alt- gewohnten Weise, den Kopf über Wasser zu Halten und den Armzug nicht bis an die Oberschenkel heranzuführen. Herbert Klein dagegen führte zuerst den Beinschlag und 0 Das Programm für Dienstag 8 Uhr: Turnen(Turner) 8 Uhr: Schießen: Schießen auf laufen- den Hirsch, Kleinkaliber(drei An- schlagsarten), Pistole(Silhouetten- Schnellfeuer) 8.30 Uhr: Fechten(Säbel Mannschaft) 10 Uhr: Ringen(griechisch- römisch) 12 Uhr: Segeln: Große Klassen. Mitt- lere Klassen. Dinghis 14 Uhr: Turnen(Turner) 14 Uhr: Schwimmen: 100 m Rücken Her- ren(Vorläufe). 4x 100 m Kraul Damen (Vorläufe). Wasserball 14 Uhr: Fechten(Säbel Mannschaft) 16.30 Uhr: Fußball(Vorschluhßrunde) 19 Uhr: Turnen(Turner) 19 Uhr: Fechten(Säbel Mannschaft) 19 Uhr: Ringen(griechisch- römisch) 19.30 Uhr: Schwimmen: 100 m Rücken Damen(Zwischenläufe). 400 m Kraul Herren(Entscheidung). 100 m Butterfly Damen(Zwischenläufe). Kunstspringen Damen Entscheidung). Wasserball 20 Uhr: Radfahren: 4000 m Verfolgungs- fahren(Zwischenläufe). 1000 m Flie- gerrennen(Zwischenläufe). 2000 m Tandemfahren(Zwischenläufe). 4000 m 5 Verfolgungsfahren Endlauf) . dann den Armzug aus. Er hatte diese Art des Schwimmens als Trainingsgeheimnis be- wahrt. Aber was nützten alle Vorbereitungen und Geheimnisse? Jetzt wird Klein vielleicht, falls ein vom Schwimmwart Dr. Gebhardt eingereichter Protest am Dienstag abgelehnt wird, vom Zuschauerblock aus zusehen müs- sen, wie sich der Däne Gleie und der Japaner Furukawa um die Goldmedaille streiten und wie die Bronzemedaille, auf die er sich Hoff- nungen hätte machen können, an einen an- deren übergeht. Bei der heutigen Protestverhandlung wird die Entscheidung des aufsichtsführenden Schiedsrichters endgültig sein. Dr. Gebhardt hatte in der Protestschrift festgestellt, daß der Begriff Scherenschlag— Klein wurde vorgeworfen, seine Beine hätten den Sche- renschlag ausgeführt— in den Schwimm- regeln nicht geführt wird. Klein habe die Beine vorschriftsmäßig gegrätscht und die Füße ordnungsgemäß zusammengebracht. Der Körper sei in Brustlage geblieben, und von einer seitlichen Verlagerung könne keine Rede sein. Nun wird Behauptung gegen Behauptung stehen. Klein könnte nur durch nochmaliges Schwimmen den Beweis erbringen, daß sein Stil einwandfrei ist. Aber das ist natürlich undenkbar und letzten Endes kein Beweis. Filmaufnahmen würden ebenfalls nicht als genügender Beleg anerkannt werden, und aubßerdem ist das Urteil des aufsichtsführen- den Schiedsrichters nach den Statuten unan- kechtbar. In dem von Herbert Klein gewonnenen zweiten Vorlauf war außerdem der Kolum- bianer Gomez disqualiflziert worden. Im ersten Vorlauf war die Disqualifikation über den Brasilianer Mobiblia und den Filipino Nabiula verhängt worden. Der Münchner Brustschwimmer war über seine Disqualifikation fassungslos.„So habe ich doch immer geschwommen, und niemand Hat etwas gesagt.“ Schwimmwart Dr. Geb- Hardt erklärte zwar, Herbert Klein habe eine Neigung zum Scherenschlag, aber das scharfe Urteil des Kampfrichters sei überraschend. Vier Kampfrichter waren vor der Disqua- lifikation zu Rate gezogen worden. Zwei ver- traten die Meinung, Kleins Beinarbeit sei korrekt gewesen, die anderen zwei waren gegenteiliger Ansicht. Hauptschiedsrichter de Raeve(Belgien) gab die Entscheidung und disqualiflzierte Klein. Terry Gathercole(2:40, 2) und Manuel San- guily Kube) mit 2:41,8 Min. wurde. Gegen die Disqualifikation Herbert Kleins erfolgt ein Einspruch, der heute behandelt wird. Der Oberschiedsrichter B. Sallfers (Schweden), der mit dem Belgier de Raeve im ersten Vorlauf des 200-m-Brustschwim- mens als gleichgestellter Funktionär die Dis- qualifikation aussprach, befürwortete den Protest, so daß es zur Verhandlung kommt. Ganz überlegen gewann der Weltrekord ler Masaru Furukawa(Japan) den ersten Vorlauf in der neuen olympischen Rekord- zeit von 2:36,1 Min. vor dem früheren Europarekordler Knud Gleie Dänemark, der in 2:36, 4 ebenfalls noch unter dem olympi- schen Rekord von T. Hamuro(Japan) aus dem Jahre 1936 blieb). Ebenfalls in den End- lauf gelangten Masahiro Loshimura Gapan) mit 2:38,6 Min. vor dem Europarekordler Charis Junitschew(UdSSR) mit 2:41, 2 und dem Franzosen Huguens Broussard mit 2:43,0 Min. Die Japaner dürften in dieser Disziplin nur sehr schwer zu schlagen sein. Wegen unreinen Schwimmstils wurden außer Klein noch Gomez(Kolumbien), Mo- biglia(Brasilien), Nabiula hilippinen) und Rasul Pakistan) disqualifiziert. Kunstspringen— sichere US-Medaille Im Kunstspringen der Frauen schälten sich 17 Konkurrentinnen nach sechs Aus- scheidungssprüngen 12 der Besten heraus, die in die Entscheidung am Dienstag kamen. Völlig überlegen und sicher setzte sich die Olympiasiegerin im Kunst- und Turm- springen von Helsinki, Pat MeCormick(US), mit 76,80 Punkten an die Spitze vor der über- raschend guten Irene Macdonald(Kanada) mit 73,25 und den beiden weiteren Amerika- nerinnen Barbara Gilders(71,47) und Jeanne Stunyo(71,04) Punkten. Während alle drei Australierinnen nicht in die Entscheidung gelangten, hat Rußland noch die drei Springe- rinnen Walentina Tschumitschewa(65,42 P.) auf dem fünften, Zoja Bluewass(62, 12) auf dem neunten und Nina Krutowa(61, 54) auf dem zehnten Platz im Rennen. Erfolge der deutschen Ringer Die deutschen Ringer kämpften in der ersten Runde des griechisch- römischen Tur- niers mit schönem Erfolg. Der Hallenser Fred Kämmerer Gantamgewicht) be- siegte den Osterreicher Franz Brunner nach Punkten, der Jenaer Schuhmacher Siegfried Schäfer warf den australischen Welter gewichtler Frederick Murphb nach 5:30 Min. mund der Neuaubinger Mittelgewichtler Joh. Sterr kam nach 8:15 Minuten zu einem Schultersieg über den Türken IImet Atli. Weniger Glück hatte der deutsche Schwer- gewichtsmeister Wilfried Dietrich aus Schifferstadt. Die Punktrichter erklärten ihn zunächst zum Punktsieger über den Sowjet- russen Anatolij Parfenow, änderten diese Entscheidung nach Einspruch der Russen jedoch nachträglich ab und erklärten Par- fenow zum 2:1-Punktsieger. DEUTSCHLANDS HOCKET-MANNSCHAFT unterlag dem mehrfach sieger Indien nach großartigem Abwehrkampf nur knapp mit 0:1(0: deutsche Elf wird nun am Donnerstag gegen Großbritannien um die en Olympia- 0) Toren. Die Bronzemedaille kämpfen. Unser Bild zeigt einen Angriff des indischen Stürmers Udham Singh Kull der auch das Siegestor schoß. Rechts der deutsche Verteidiger Ullerich. 15 dpa-Bild SO SEHEN SIE AUs, die olympischen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. Auf der Vorderseite ist die griechische Siegesgöttin Nike zu sehen, im Hintergrund eine Arena. Die Rückseite zeigt, wie der olympische Sieger von der jubelnden Menge aus der Arena getragen wird. Foto: dpa Trainer Dr. Nack mit dem 0:1 hochzufrieden: Deßensiospiet machie qndern Kopt ⁊cibrechen Bisher bestes Spiel der deutschen Hockey-Elf/ Reicht es zur Bronzenen? Mit dem 0:1 im Hockey gegen Indien, nach einem glänzenden Defensiv- Spiel, hat Deutschland das bisher beste Ergebnis er- zielt, das eine deutsche Hockeyelf gegen die Ballkünstler àus dem Fernen Osten ver- buchen konnte. Wenn man bedenkt, daß das Siegestor Indiens noch mit einer Portion Glück erzielt wurde, so sticht die deutsche Leistung ganz besonders hervor. Die Deutschen spielten ganz auf Ver- teidigung, wobei Rosenbaum und Radzikow- Ski in der Abwehr aushalfen. Sie hielten hart- näckig ihre Gegner und waren immer mit zwei, drei Mann zur Stelle, wenn sich der indische Sturm dem Tor näherte. Dagegen spielten die Inder nervös, so daß das 0:0 in der ersten Halbzeit dem Spielverlauf durch- aus gerecht war. Den Asiaten gelang es nicht, sich auf die deutsche Defensiv-Taktik ein- zustellen. Nach der Pause folgte ein indischer An- griff dem anderen, der aber immer wieder in der deutschen Verteidigungslinie stecken blieb. Das Tor, 13 Minuten nach Wieder- anpfiff, war die einzige Ausbeute. Das in- dische Spiel blieb immer noch unkonzentriert. Zu oft verloren die Inder beim Stoppen den Ball. Sofort war dann ein deutscher Angriffs- spieler zur Stelle. Obwohl die Deutschen von der Defensiv- auf die Offensiv-Taktik um- geschaltet hatten, gelang nicht der ent- scheidende Durchbruch. Bei einem Zusammenstoß zwischen Ulle- rich und Charles wurde der Inder verletzt und mußte vom Spielfeld getragen werden. Die Mannschaft, die sich in den letzten zehn Minuten nur noch mit zehn Mann wehrte, konnte schließlich den deutschen Ausgleichs- treffer vereiteln, der wiederholt„in der Luft lag“. Zeltbahnen müssen Pritschen ersetzen: Seließantage mit kleinen Schönheiistehleen Kuriosum: Ungenügende Zahl von Ständen zwang zur Qualifikation Am Montagmorgen zeigte sich in Mel- bourne, daß selbst in Australien auch einmal etwas nicht ausreichend sein kann. Es erwies sich nämlich, daß die Kleinkaliberstände auf dem weiträumigen Gelände von Williams- town für die 49 Schützen aus 28 Nationen bei weitem nicht genügten. Daher kam es zum erstenmal zum Kuriosum eines Qualifika- tionskampfes. Um die Geschichte noch kom- plizierter zu machen, wurden gleichzeitig die Qualifikation für das englische Match mit 60 Schuß liegend auf 50 Meter und die Quali- fikation im Kleinkaliber-Dreistellungskampf (liegend, kniend, stehend) geschossen. Jeder Schütze hatte zunächst 40 Schuß liegend zu feuern, von denen alle 40 für die Qualiflkation im Englisch Match und die ersten 20 für die Qualifikation im Dreistellungskampf zählten. Dann folgten je 20 Schug kniend und stehend. Abgesehen von der Qualifikation ist über- haupt die ganze Anlage in Williamstown für europäische Begriffe ungewohnt. Es fehlen vor allen Dingen schützende Seitenwälle, so daß der Wind in die Stände streicht. Alle Teilnehmer, von denen viele mit deutschen Büchsen schießen, führten über diesen, auch noch ständig wechselnden Wind bittere Klagen. Unter diesen Umständen ist die Disziplin der Teilnehmer hervorragend. Selbst die Tat- sache, daß den Schützen für die liegende Posi- tion keine Pritschen gestellt wurden, sondern von einer auf der blanken Erde liegenden Zeltbahn geschossen werden muß, brachte die Konkurrenten nicht aus der Ruhe. Daß auch unter diesen Bedingungen vorzügliche Lei- stungen zu erreichen sind, bewies der Ru- mäne Sarbu, der mit 400 Ringen das Maximum erreichte. Stehend schoß er eine Zehnerserie von 91 und kniend blieb er nur drei Ringe unter dem Maximum. Vater und Sohn Sigl, die beiden deutschen Vertreter, haben die Woche ihres Aufent- altes in Melbourne eifrig zum Training aus- genutzt, obwohl es fast eine Tagesreise mit der Fähre über den Varra-Nebenfluß zu den Schießständen ist. Trotzdem ist kaum zu erwarten, daß sie sich in diesem Feld hervorragender Schützen in der Spitzen- gruppe behaupten. Als erster Deutscher war Rudolf Sigl an der Reihe. Der Geschäftsführer des Schützen- bundes, Zimmermann, betreute den Junior und hatte dabei seine liebe Not, nicht nur den Sitz der Schüsse, sondern auch die Rich- tung der vielen flatternden Fahnen zu be- obachten. Rudi Sigl hatte lediglich bei den ersten fünf Schüssen kniend und stehend gegen eine leichte Nervosität anzukämpfen. Seine Konzentration und die Handhabung seines 7,5 Kilogramm schweren Gewehres Waren trotz seiner Jugend die eines alten Kämpfers. Selbst durch Kohlweigßlinge ließ er sich nicht irretieren; seine letzte Zehner- Stehend-Serie von 95 Ringen war hervor- ragend. 5 Trainer Dr. Nack war mit dem deutschen Spiel sehr zufrieden. Nach seiner Ansicht brauchen die Inder immer zwei Tore Vor- sprung, um ungehemmt den Spielverlauf be- stimmen zu können. Die deutsche Taktik Habe von allen Spielern ein doppeltes Pen- sum erfordert und sei daher als Leistungs- maßstab besonders anzuerkennen. Zu dem kommenden Spiel um die Bronze- medaille gegen England meinte Nack, es wäre besser gewesen, wenn Australien gegen Englamd gewonnen hätte. Aber mit dem bis- herigen Spiel-System der Deutschen sei er für die nächste Begegnung sehr zuversichtlich. Radsportler hatten Pech Bei den olympischen Radsportw-ettbewer- ben konnten sich die deutschen Teilnehmer am 2000-Meter-Tandemfahren und am Mannschaftsverfolgungsfahren über 4000 Meter zwar nicht den Weg in die Zwischen- läufe erkämpfen, aber das Tandem- Team Günther Ziegler/ Fritz Neuser(Schweinfurt) Herpersdorf) errang sich durch seine Tapfer⸗ keit zumindestens die Herzen sämtlicher Zu- schauer. Im Vorlauf gerieten Ziegler-Neuser von der Bahn ab und konnten sich gegen die Südafrikaner Shardelow-Robinson nicht mehr durchsetzen. Als sie dann in den Hoff nungsläufen ihre weitere Teilnahme doch noch erzwingen wollten, kam es 20 einem Zusammenstoß mit der sowjetischen e schaft. Alle vier Fahrer stürzten schwer au die Betonbahn und mußten bis auf Neuser auf Tragbahren weggeschafft werden. Neuser lehnte trotz offensichtlicher Schmerzen 5 Unterleib jede Hilfe ab und wankte zu sel nen deutschen Kameraden in den 9 1 raum zurück. Ziegler erlitt schwere Schül. wunden an Armen und Beinen und einen Riß in der rechten Ferse. a Obwohl mit einem neuerlichen 1 Deutschen nicht mehr gerechnet wurde, 5 terten Neuser und Ziegler nach eb 1 Minuten unter dem Jubel der Ae auf eine Ersatzmaschine, mußten sich. aber trotz erbitterten Widerstandes Aus 0 lien und den Vereinigten Staaten. 0 Für das Viertelfinale qualifizierten 1 Frankreich, Südafrika, Italien, ee Großbritannien, Tschechoslowakei, USB Australien. Für das Semifinale der Manr kolgungsfahrer qualifizierten 5. 1 Großbritannien, Frankreich und Süden. als vier schnellste Mannschaften. Malt land ging im dritten Vorlauf mit 1050 Könler-Nitzsche-Gieseler an den Sten 2e kam hinter Großbritannien nur auf 1 de von 4.59, 4 Minuten, die nicht einmal fut Teilnahme am Viertelfinale reichte. Wasserballniederlage gegen ls Auch im zweiten Endrundenspiel 5 olympischen Wasserballturniers dds 10 deutschen Sieben am Montag ein 9 vergönmt. Die deutsche Mannschaft un 9 7 nach einem 1.1-Flalbaelte tene der amerl“ nischen Sieben knapp mit 4. 10 erste Spiel, das noch in der Vorrunde fein den späteren Endrunden-Teilnehmet 10. g. ausgetragen wurde und e 1 mit 2:4 Toren verloren. In der 8 15 1 sechs Mannschaften steht Deutsch mit 0:4 Punkten am Ende. niels Ungarn als Favorit des Wasserber n ehe sicherte seine Spitzenstellung 25 weitel 450-(310)-Sieg Über Italien und stef lb nin auf Platz Nummer eins mega Sechs Mammnschaften, die eine Endsp- bilden. dieger Unter! 99 Zur Cästee durch gange! Als B ausge! etwas und V den 3: ergabe womit War aber 2 exkolg. und S die vo endete Schwie ten di. man s vor wan 1957 2 sen h eines der B. Nr. 21 Aympia- ren. Die medaille 1 Kullar, dpa-Bild Auf der e Arena. aus der Fofo: dpa gelen enen? deutschen er Ansicht Tore Vor- verlauf be- che Taktik heltes Pen- Leistungs- die Bronze- Nack, es alien gegen it dem bis- hen sei er ersichtlich. ech wettbewer⸗ Teilnehmer und am iber 4000 Zwischen- dem-Team cnweinfurt) ne Tapfer- tlicher Zu- Jeuser von gegen die zon nicht den Hoff- ahme doch zu einem hen Mann- Schwer auf auf Neuser len. Neuser merzen iin kte zu sel- jen Innen- ere Schur. und einen n Start der rurde, klet⸗ h etwa 25 1 sich dann Jes Austra- en beugen. erten 8 Neuseeland, i US4d und akt untenles er mere. Foren. 10 nde ge 25 Lalien wird, ut Tabelle del Rand den pallturnien urch eine! eht eitel! nerhalb del pielenuk —— lenstag, 4. Dezember 1958 MORGEN 4 Seite 11 1 21 JD. Nach dem 9:5 bei 09 Weinheim: gw Waldhof stoß/ ins Hflittetteld vo- IV 9s klar in Führung/ Spielabbruch in der Handball- Bezirksklasse allbezirksklasse gab es dies- I. en einen Spielabbruch, da ein dünn Hohensachsens sich weigerte, die sungen des Unparteiischen zu befolgen. Aude alchof hat sich durch seinen Erfolg in enn der 09 endgültie ins Mittelfeld enn den 99 Seckenheim liegt klar in laben nun nur noch von TV Hemsbach ann, da 62 Weinheim erneut beide punkte verlor. 99 Weinheim— SV Waldhof 5:9 ber Sieg des SV Waldhof beim Tabellen- uten war nie gefährdet, Wenn auch die 1 lange Zeit härtesten Widerstand boten. 5 42 für die Blau- Schwarzen War es in die bee gegangen. Die zweite Hälfte stand gulcter im Zeichen der Gäste, die schließ- lch verdient mit 9.5 beide Punkte holten. 98 Seckenheim TV Großsachsen 8:5 Eine ansprechende Partie lieferte der N Großsachsen beim TV 98 Seckenheim. Die Bergsträgler kamen Zwar schon frühzeitig zuk die Verliererstraße, kämpften aber un- rerdrossen bis zum Schlußpfiff. Die 98er hat- en wiederum im Angriff den stärksten Mannschaftsteil, lagen bis zur Pause schon 5.2 und wenig später 6:3 vorn und stellten gchlieblich über 8:4 den Sieg sicher. Marzenell und Treiber(je 3) sowie Bade waren für den geger, Weber(3), Müller und Töpfer für den Unterlegenen erfolgreich. 99 Seckenheim— TG Laudenbach 5:7 Zunächst sah es gar nicht nach einem Cästeerfolg aus. Die Einheimischen waren durch Weber und Schmitt 2:0 in Führung ge- gangen, die aber Keil und Bausch ausglichen. Ils Bitsch die Laudenbacher Führung her- ausgeworken hatte, kamen die Platzherren eas aus dem Tritt. Bausch auf der einen und Vetter auf der anderen Seite sorgten für den 3:4-Pausenstand. Zwei Treffer Spenglers ergaben nach Wiederbeginn 6:3 für den Gast, womit die Partie entschieden war. Vetter traf War noch einmal für die 99er ins Schwarze, aber auch Bausch war für die Gaste nochmals exkolgreich. SV Ilvesheim— 62 Weinheim 9:4 Zwei grundverschiedene Halbzeiten sahen die Zuschauer in Ilvesheim beim Spiel gegen 62 Weinheim. Die ersten dreißig Minuten ver- liefen ausgeglichen. Das 1:0 der Platzherren verwandelten die Gäste zum 2:1 zu ihren Gunsten, mußten dann das 3:2 Ilvesheims hinnehmen, holten aber bis zur Pause zum Unentschieden auf. Nach dem Seitenwechsel zogen die Einheimischen davon. Bis 9:3 schraubten Klopsch und Schuster das Ergeb- nis, ehe Weinheim den Schlußstand(4:9) er- reichte. Vor allem beide Torwächter Traut- mann(62) und Ellisberger zeigten gute Leistungen. Sandhofen— Hohensachsen 5:3 abgebr. In Sandhofen kam es an diesem ersten Adventsonntag zum Spielabbruch, da ein Hohensachsener Spieler sich weigerte, vom Platze zu gehen. Der eingeteilte Schieds- richter war nicht erschienen. Unter der Lei- tung eines Ersatzmannes hatten sich die Mannschaften bis zur Pause mit 3:3 noch die Waage gehalten; danach gelang Sandhofen ein 5:3-Vorsprung, ehe es zum Spielabbruch kam. Bischoff(3), Nagel und Lunn waren für Sandhofen erfolgreich. Erster Punktverlust Viernheims Am Sonntag war 07 Seckenheim nun zum drittenmal vergeblich in Schwetzingen; dies- mal war das Ausbleiben des Unparteiischen die Ursache des Spielausfalles. Auch die Be- gegnung TV Sandhofen— TSV 1846 kam nicht zustande, da der Schiedsrichter nicht zur Stelle war. Eine große Ueberraschung erlebte der TSV Viernheim in Oberflocken- bach: Die Einheimischen brachten dem Ta- bellenführer im neunten Spiel den ersten und gleich doppelten Punktverlust bei. Auch der ATB Heddesheim kam auf eigenem Ge- lände zu einem sicheren 7:3-Erfolg über die TSG Rheinau. Zwei Unentschieden gab es in Weinheim, wo sich die Polizei bei Tus mit einem 4:4 begnügen mußte und bei der Mannheimer Sd, die dem TV Friedrichsfeld ein 7:7 abrang. Der TV Rheinau festigte seine Spitzen- stellung durch den 12:4-Erfolg über die eigene Ib. Nicht ganz erwartet kommt der knappe 5:4-Erfolg des TSV Neckarau über den Reilinger TB, aber die Platzherren waren in feiner Spiellaune. Auch Germania Neulußheim mußte sich beim TV Waldhof mit 2:3 beugen. Sc Pfingstberg war bei der Mannheimer Post nie gefährdet und gewann sicher 9:4. Die Südstaffel meldete die erwar- tet klaren Erfolge von Mrd über Feuden- heims Ib mit 12:3 und den Feudenheimer 14:1-Sieg über die Ib der MTG. Auch die übrigen Reservemannschaften hatten keine Chancen. So unterlag Lützelsachsen gegen Ein sorgenvolles Jahr ging zu Ende, aber: de dugendl ist Feite Owinneys ganges Stolz Jahresbericht Josef Schneiders Mittelpunkt der Amieitia- Hauptversammlung Im Mittelpunkt der 76. Jahreshauptver- amen des MR Amicitia stand der Bericht zur Lage“ des Vorsitzenden Seppl Schttelder, der auf ein Jahr großer Sorgen und Schwierigkeiten zurückblickte. Sorgen, die vor allem der jetzt zum Teil bereits voll- endete Umbau des Bootshauses verursachte. Schwierigkeiten am Kapitalmarkt verzöger- ten dle Verwirklichung des Projekts. So wird man sich bis zur endgültigen Fertigstellung vorausgesetzt, daß der Frost keine neue Zwangspause auferlegt— bis zum Frühjahr 1667 gedulden müssen. In Sachen Rennwie- ben hofft man auf die baldige Zuweisung eines Geländestreifens von etwa 50 Meter; der Bootspark hat nach dem Zugang eines starten Motorbootes wieder den Friedens- stand erreicht. Die Mitgliederbilarz weist einen geringen zugang(9) auf(insgesamt 566 Mitglieder). Das Frauenrudern erhielt im abgelaufenen Jahr durch den tatkräftigen Einsatz von Gerhard Hütter und Boldt einen schönen Auftrieb; im 1 5 7 8 gab es bei sieben Starts vier Siege. ei den Männern dagegen gingen nach der Erkrankung Ges Schlagmanmes Eckert und dessen Ersatzmanmes Mardo trotz ver- * Umschulung und Umstellungen 5 8 6 N 0 Hoffnungen für Mel- Dl Erfüllung. Einige prächtige Hennen fuhren die Jungmannen; Kampfkraft 5 Sieges wille zeigte auch die Jugend, die Hoffnung von Fritz Gwinner und aller n Amiciten ist. Ihr Ausbildungsstand trat am- Jählich der Vereinsregatta deutlich zutage, Al¹⁸ von 100 regelmäßig Betreuten 70 an den Start gingen. Die Erfolgsbilanz der Amicitia weist den Besuch von 12 Regatten mit 61 Starts und 26 Siegen aus. Die finanziellen Verhältnisse wurden als ausgeglichen bezeichnet. Von der General- versammlung wurde der Antrag der Ver- einsleitung auf Ernennung der langjähri- Sen, verdienten Mitglieder Dr. Oskar Bar- ber, Ernst Koblenz sowie Direktor Schreck zu Ehrenmitgliedern genehmigt. Die feier- liche Ernennung erfolgt bei der Weihnachts- feier. Die Neuwahlen brachten einen schönen Vertrauensbeweis, denn Seppel Schneider übernahm wieder einstimmig die Führung des Vereinsschiffes. Die wichtigsten Aemter wurden wie folgt besetzt: 2. Vorsitzender: Dr. Rudolf Müssig— Dr. Flad, Schrift- führer: Paul Lutz, O. Wilk, Rud. Maier, Kassierer: Hans Hoffstaetter, W. Guckert, Ruderwarte: Paul Deblitz, Eitel Schreiber, Gerh. Ritter, Erwin Hoffstaetter, Jugend- ruderwart: Hans Bichelmeier, Ruderälteste: Walter Salzmann, Gerh. Holm, Christa Krause, Wanderwart: Ernst Koblenz, Boots- wart: Karl Gaisser, Archivar: Hermann Her- bold, Hauswart: Emil Tschudin, Vergnügen: Ludwig Guckert, Werbewart: Fritz Bär, Wirtschaftswart: H. Strantz. kü Schönau 3:9 und Käfertal gegen Neckarhau- sen 3:6. Erwartungsgemäß verliefen die letzten Spiele der Frauen, wenn auch der glatte 7:0-Erfolg des TSV 1846 über SV Waldhof etwas überrascht, da man Waldhofs Wider- stand doch stärker eingeschätzt hatte. VfR gewann beim VfL Neckarau 4:0 und SpVgg Sandhofen ließen den Heidelberger Turnern beim 9:2 keine Chancen. In der B-Klasse trat TG Friedrichsfeld beim VfR nicht an, während die beiden anderen Spiele, 46 Ib gegen Waldhof Ib und Schönau— SpVgg Sandhofen Ib unentschieden 3:3 bzw. 2:2 endeten. MERC-Sieg in Nürnberg In einem Eishockeyfreundschaftsspiel be- siegte der Oberligist ERC Mannheim am Sonntagabend vor tausend Zuschauern im Nürnberger Lindestadion den bayerischen Landesligisten HG Nürnberg dem Spielver- lauf nach zu hoch mit 11:2(2:0, 3:0, 6:2). Trotz des hohen Sieges bot die Mannhei- mer Mannschaft im Feldspiel keine überzeu- gende Leistung. Hauptstützen der Gäste wa- ren Guttowski und Konecki. Guttowski und Schif erzielten je vier Treffer, während Ko- necki zweimal und Lorenz einmal erfolg- reich waren. Die beiden Treffer für die HG Nürnberg erzielten Puscher und Amesöder. Die Nürnberger enttäuschten vor allem durch ihre Schuß unsicherheit vor dem Tor. Ihre besten Spieler waren Verteidiger Isen- mann und Puscher. In einem weiteren Eishockeyfreundschafts- spiel schlug am Sonntag der EC Bad Tölz den HC Bozen vor fast 2000 Zuschauern mit 11:3(6:1, 5:1, 0:1) Toren im Tölzer Eis- stadion. Der klare Sieg der Tölzer, die die ersten beiden Drittel überlegen für sich ent- scheiden konnten und im letzten Drittel nur noch verhalten spielten, war nie gefährdet. Torschützen waren für Tölz: Riedelsheimer (2), Wörschhauser(2), Maier(2), Daski(2), Zach, Eberl und Probst(je 1) und für Bo- zen: Furlani(2) und Mencarelli(1). Auch die„Preußen“ geschlagen Zweiter Sieg des Kölner ER Innerhalb von zwei Tagen errang der Eishockey-Oberliga-Neuling(Gruppe Nord) Kölner EK den zweiten Sieg gegen einen Krefelder Verein. Während am Freitag der Krefelder EV mit 5:3 geschlagen wurde, unterlag am Sonntag die Mannschaft von Klare 2:10-Niederlage gegen Württemberg: Badens dudobampfe-: fenli noch ᷑&ũahtung Schlichtner gelang im Mittelgewicht der einzige Sieg der Gastgeber In der Klingenteichturnhalle in Heidel- berg standen sich die Judomannschaften von Nordbaden und Württemberg in einem Ver- gleichskampf gegenüber. Die Württemberger haben einen guten Ruf, tätigten sie doch be- reits mehrere Vergleichskämpfe, wobei das Unentschieden gegen den am stärksten ein- zuschätzenden hessischen Verband, der mehrere Deutsche Meister in seinen Reihen hat, besondere Beachtung verdient. Pech für die Gastgeber, daß sie in letzter Minute zwei starke Judokas wegen Krankheit ersetzen mußten. Im ersten Kampf, im Federgewicht, stan- den sich der Deutsche Polizeimeister Beutel (B) und der Deutsche Meister Haas(W) gegenüber. Der Mattenfuchs aus Württem- berg konnte bei dem jungen Beutel keinen entscheidenden Griff anbringen, siegte aber durch Festhalter nach 2:10 Minuten. Im Leichtgewicht erhielt zunächst Gött G) eine Wertung, mußte aber dann dem Gast, Reschke, nach einem Wurf den Sieg über- lassen. Auch im Weltergewicht kassierte Pfister(W) nach knapp fünf Minuten durch einen Wurf beide Punkte. Hätte der junge Badener Welz den stürmischen Angriffen seines Gegners noch 24 Sekunden stand- gehalten, so wäre es hier zu einer Punkte- teilung gekommen. 80 Das Mittelgewicht brachte den schönsten Kampf des Abends. Schlichtner B) und Dol- derer(W) gingen über die volle Kampfzeit. Nach einem nahezu ausgeglichenen Kampf gelang schließlich Schlichtner der einzige badische Sieg durch eine Wertung, die er für einen gut angelegten— aber nicht ganz gelungenen— Wurf erhalten hatte. Im Schwergewicht siegte dann Schwarz(W) nach 2:41 Min. durch einen Wurf über Bud- nowski(B). Der abschließende Schwer- gewichtskampf stand dem Mittelgewichts- kampf kaum nach. Sinek(W), der Dritte der deutschen Meisterschaft, hatte hier den ba- dischen Halbschwergewichtsmeister Schme- bele als Gegner. Der junge Mannheimer, der wegen Gewichtsschwierigkeiten im Schwer- gewicht starten mußte, leistete seinem in- ternational erfahrenen Gegner heftigen Widerstand und ließ keinen entscheidenden Griff zu. Sinek siegte schließlich nach knapp zwei Minuten durch Festhalter. Endstand damit 2:10 für Württemberg. Trainer Edmund Conen bestraft Das Fußball- Lehrer- Ehrengericht des DFB verurteilte am Montag in Koblenz unter dem Vorsitz von Rechtsanwalt Dr. A. Haynen Hamburg) den Trainer und frühe- ren Nationalspieler Edmund Conen(Wup- pertal) wegen Vertragsbruches zu einer Geldstrafe von 2500 Mark und erteilte ihm außerdem einen scharfen Verweis. Der Vorsitzende hatte nach Abschluß der um- Fangreichen Beweisaufnahme einen Kom- promigß vorgeschlagen. Conen sollte àn den geschädigten SV Eintracht Trier eine Buße von 2000 Mark zahlen und außerdem die Kosten des Verfahrens tragen. Dieses Angebot lehnte die Vereinsleitung der Trierer ab. Conen hatte am 3. April 1956 mit Ver- tretern des südwestdeutschen Oberliga- Ver- eins einen rechtsgültigen Jahresvertrag als Trainer abgeschlossen, der ihm einen monat- lichen Nettoverdienst von 1000 Mark garan- tierte. Fast gleichzeitig verpflichtete er sich bei der Spygg Fürth, die ihm monatlich mehr zusicherte. Nachdem er von dem süd- deutschen Verein 4500 Mark kassiert hatte, band er sich endgültig an den SV Wuppertal. Mit dem VfR nach Fürth Der VfR Mannheim setzt zum Punktespiel in Fürth einen Triebwagen ein. Anmel- dungen nimmt die Geschäftsstelle in O 5, 8 (Tel. 5 20 29) entgegen. Wie stel mein Verein! Handball-Verbandsklasse Preußen Krefeld mit 4:5(0:1, 0:1, 4:3). Die 8d Leutershausen 10 10 0 0 142:62 20:0 Entscheidung in diesem kampfbetonten Tsv Birkenau 12 8 2 2 106:65 18:6 Spiel, in dem der KEK auf die erkrankten TSG Ketsch 10 8 0 2 107:67 164 Srb und Rasp verzichten mußte, fiel ii TV Edingen 12 6 1 5 82.89 13.14 der vorletzten Minute. Bis zu diesem Zeit- 5 5 3 5 5 5 3 3 punkt hatten die Krefelder immer wieder 5 10 4 1 5 73)87 911 den Rückstand wettgemacht. Selbst als die SV Oftersheim 12 4 1 7 67.90 915 Mannschaft nur drei Feldspieler auf dem TSV Rot 11 3 1 7 79:95 7.15 Eise hatte(und dabei das 4:4 schaffte), war Germ. Dossenheim 12 0 1 2 54150 0.24 sie gefährlich. Für den Kölner EK waren Brandenburg(2), Schalenbach, Schwarz und Bezirksklasse Kleiner, für die„Preußen“ Kremershoff, 8 Seckenhei 12 9 2 1 3661 20:4 Schindler, Joachim Koßmann und Winkes 8 85 11 7 2 2 75:48 16:6 erfolgreich. TV Großsachsen 13 6 3 4 78:69 15•11 Die Tabelle der Oberliga, Gruppe Nord:. BBB53****˙oö VfL Bad Nauheim 3 3 0 0 18:7 6:0 TG Laudenbach 1 4 3 1 8 1 5 ü: 4 TV Brühl 5 2 35 8 1 5 5 80 1 SV Waldhof 11,4 2 5 72766 10.12 Kölner EK 5% 03. 19:31 4.6 8. 14. 4 Krefelder EV FT 3 85. 13333 SV Ilvesheim 11 4 1 6 6582 913 Mannheimer ERC 261332011 98 22 Spygg Sandhofen„ 12 3 2 7 76:83 38716 Preußen Krefeld 3 0 0 3 918 0.6 09 Weinheim 10 0 1 9 31:96 119 s WEST. SUo stock f He 1.2.0 DER MORGEN Nr.“ Platzverein enen, use e Gastverein 3 1 Hamburger SV 112/10 0112/2 2 2 Bremerhaven 93 1 1 1 0 1 0 2 Freiburger FC 211/220[111/11 1 1. Fe Nürnberg 2 2 0 2 2 2 3 Neidericher SV 1 1 0/12 2 z 11/211 Bor. Dortmund 1 0 1 0 1 0 41. Fc Saarbr. 111/1121111%1 01 1. FC Kaisersl. 2 0 0 0 2 2 5 Holstein Kie! 0011/0 201 0 0%/ 1 2 2 FC St. Pauli 1 0 11 1 0 6 J. Regensburg 2 11/2 12111/2210 VIB Stuttgart 0 1 0 1 0 0 7 Wuppertaler SS 111/2120 11/0 1 0 RW Essen 1 0 0 2 2 1 8 iR Kaisersl. 1 0 0/ 2 2 2211/2 0 2 FK Pirmasens 0 1 0 2 0 0 9 Con. Hamburg 1 10% 210 11/1 0 2 Hannover 96 0 0 0 2 2 1 10 Schalke 04 111/2200 11/0 22 Duisburger VI 1 11 11 11 Schweinfurt 05 1 2 2/2 2 2111/0 21 Karlsruher S 0 1 0 2 0 1 12 1. FO Köln 1117/020111 /2 21 Alem. Aachen 1 1 11 11 a) Tip nach der MM- Tabelle b) Rudi de la Vigne, VfR Mannheim o) Reportertip Kreisklasse 4 TSV Viernheim 9 8 0 1 71:28 16:2 ATB Heddesheim 9 6 2 1 68:50 1474 TV Friedrichsfeld 10 6 2 2 1„ TV Oberflockenbach 9 6 1 2 74:61 13:5 TV Sandhofen 10 5 2 3 56:63 1278 SG Mannheim 11 4 3 4 63:64 11:11 64 Schwetzingen 9 5 0 4 51:57 10:8 07 Seckenheim 8 3 0 5 37:58 6710 Einheit Weinheim 9 2 2 5 53:54 6712 Polizei-SV 10 2 2 6 53:54 6714 TSG Rheinau 9 1 0 8 377 218 TSV 1846 9 1 0 8 49:60 2216 Kreisklasse B, Staffel Nord TV Rheinau 10 10 0 0 109:32 20:0 TSG Plankstadt 7 6 U 1 64.26 12:2 Germ. Neulußheim 8 5 00 3 52:34 10:6 Sc Pfingstberg 9 5 0 4 63:50 10:8 TB Reilingen 9 5 0 4 48:34 1078 TSV Neckarau 9 4 1 4 56:64 9.9 98 Seckenheim Ib 8 3 0 5 48:53 61710 TV Waldhof 7 2 1.4 3252 879 Post- SV 8 10 TV Rheinau Ib 9 0 0 9 29.106 018 Staffel Süd g Badenia Feudenheim 9 9 0 0 107:26 18:0 MTG Mannheim 8 7 0 1 54.34 14.2 So Käfertal 8 6 0 2 35:34 12:4 TV Neckarhausen 8 6 0 2 56:36 10:4 TSV Lützelsachsen 8 5 0 3 54752 10:6 Fort. Schönau 9 5 0 4 70:72 10:8 TV Schriesheim 7 4 0 3 39:30 86 Sc Kätertal Ib 5 7 3 0 39 51 50 Ladenburg 7 3 0 4 41:48 62˙8 Bad. Feudenheim Ib 9 2 0 7 43.79 42714 MTG Ib 9 2 0 7 42:62 4714 SV Wallstadt 83 1 0 7 36 86ͤĩ TSV Lützelsachsen ID 8 0 0 8 23:139 0:16 Frauen SpVgg Sandhofen 7 63 1 9 TSV 1846 5 5 0 0 285 1070 SV Waldhof 6 4 0 2 16:14 874 VfR Mannheim 7 3 0 4 17:14 6:8 FT Heidelberg 5 0 0 5 430 0710 VfL Neckarau 6 0 0 6 5:34 0712 Deutscher Toto-Block: Zwölferwette: 1. R.: 5913,70 DM; 2. R.: 261,25 DM; 3. R.: 24,90 DM. Auswahlwette: I. R.: 21 422,80 DM; 2. R.: 504,95 DM; 3. R.: 26,70 DM. Zehnerwette(West-Süd- Block): 1. R.: 1314,05 DM; 2. R.;: 69,35 DM; 3. R.: 8,10 DM. 5 Pferdetoto: 1. R.; 1844 DM; 2. R.: 12,70 DM;: 3. R.: 16,90 DM. Lottoblock: Gewinnklasse 1(fünf Gewinn- zahlen und Zusatzzahl): 500 O00 DM; Gewinn- klasse 2(fünf Gewinnzahlen): 3790 DM; Ge- winnklasse 3(vier Gewinnzahlen): 58 DM; Ge- winnklasse 4(drei Gewinnzahlen): 3,30 DM. — r Dll. OP UHE ER des 8 plan 7 Aurt für Abr Aagengläzer O 4, 3, on den planken 118 VW Personenwagen, Bauf. 33, 37 000 km, mit Sonnendach, Radio., in best. Zustand sofort zu ver!kaufen. Tel. 7 67 93. Ford Eifel, Ia Bereifg., teilsynchr. Getr., preisg. abzugeb. Tel. 5 23 19. 170 V Mercedes, Bj. 48, fahrbereit, vers., fur 1000,— DM abzugeben. (Evtl. Finanzierung). Zuschriften Telefon 5 27 78 unter Nr. F 106513 an den Verlag. Verleih [ Speiclobtellung: Unsleht bote aAogengläse Auto-Verleih 3 Lleterant aller Krenkenkassen Mercedes 190 Rekord u. Kapitän F. WACHTER. Telefon 4 25 34. 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(VWD) Die indische Regierung hat be- schlossen, bei der Errichtung des geplanten Stahlwerkes in Rourkela, das eine Kapazität Von einer Mill. t Stahl haben soll, auf eine Beteiligung deutschen Kapitals zu verzich- ten, wie in Neu Delhi offiziell mitgeteilt Wurde. Das Rourkela- Projekt wird von der Indien- Gemeinschaft Krupp-Demag ausge- Führt, die sich an den Gesamtkosten mit 100 Mill. Rupien(112 Mill. DMW), die bis zum Jahre 1963 mit einer Gesamtverzinsung von 20 V. H. zurückgezahlt werden sollten, betei- ligen wollte. Da eine Verzinsung von jährlich 3 v. H. in Anbetracht der hohen Zinskosten in der Bundesrepublik für die deutschen Unterneh- men sehr niedrig ist, hätten die westdeut- schen Firmen nach Ansicht der indischen Regierung höhere Preise für die Aus- rüstungsaufträge gefordert. Fast sämtliche Aufträge für den Bau des Stahlwerks in Höhe von etwa 844 Mill. Rupien (= eine Md. D) sind an verschiedene deutsche Unternehmen, darunter Krupp, Demag, Gutehoffnungshütte, Siemag, Schloe- mann, Siemens und Brown Boveri gegeben worden. * (Tex) Auf die reichlich unklare Meldung gibt das Haus Krupp folgende telefonische Aus- kunft:„Wir haben nur über die Presse- Agenturen Agence France Press und United Press davon erfahren. Die Inder haben mit uns rechtskräftige Verträge abgeschlossen, von denen sie nicht einseitig zurücktreten Können“. Aus Kreisen anderer beteiligter Firmen wird uns gesagt, daß in der Begründung, die von den Presseagenturen geliefert wird, ein Widerspruch liegt. Das Rourkela-Projekt Sollte von den Indern mit 90prozentiger An- Zahlung vorfinanziert werden; also scheidet die hier angeführte Begründung völlig aus. Aus diesem Grunde veröffentlichen wir obige Meldung einer offiziellen Presseagen- tur mit allen Vorbehalten. Industriellen-Kongreß A Uf internationaler Basis (dpa) Der Dritte Internationale Industriel- Len- Kongreß nahm am 1. Dezember in New Lork Berichte der Arbeitsgruppen über die drei Konferenzthemen— industrielle An- wendung der Atomenergie, Automatisierung und innerbetriebliche Organisation— ent- gegen. Der Kongreß tagt seit 29. November Unter Teilnahme einer vom Präsidenten des Bundesverbandes der deutschen Industrie, Fritz Berg, geleiteten deutschen Delegation. (Vergl. MM vom 1. Dez.:„Auslandsinvestitio- nen brauchen Vertrauen“). Die Ergebnisse der mehrtägigen Beratungen von Delegierten aus 34 Ländern wurden von den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe unterbreitet. Aus ihren Berichten ging hervor, daß die mit der Anwendung der Atomenergie in der Industrie verbundenen Probleme stärkstes Interesse bei den Delegierten gefunden ha- ben. Viele Delegierte waren der Ansicht, daß die von dem amerikanischen Industriellen Hopkins zu Beginn des Kongresses gestellte Progmose über baldige Erschöpfung der kon- Ventionellen Energiequellen etwas zu pessi- mistisch war. Einer der Ausschuß-Vorsitzen- den formulierte dies so:„Ueber die bekann- ten Erdölvorräte wird seit 25 Jahren gesagt, daß sie nur noch 25 Jahre reichen werden“. Vom politischen Standpunkt aus bestand jedoch bei vielen Delegierten besonders im Hinblick auf die Abhängigkeit Europas vom Oel des Nahen Ostens Einmütigkeit über die Bedeutung der Entwicklung der Atomkraft ls netile Energiequelle. Die Diskussion über das zweite Konfe- renzthema— Automatisierung— ergab Ein- Stimmigkeit darüber, daß diese Entwicklung Schlieglich zur Erhöhung der Produktivität und damit des Lebensstandards führen werde. Allgemein wurde auch die Notwendig keit der Spezialausbildung von Arbeitern für den automatisierten Fabrikationsprozeß her- Vorgehoben. Aus den Berichten der Tagungs- teilnehmer ging hervor, daß die Arbeiter- Schaft in verschiedenen Ländern eine sehr unterschiedliche Einstellung zur Automatisie- rung hat. Es wurde darauf hingewiesen, daß die durch Einführung automatischer Werk- zeugmaschinen arbeitslos gewordenen Arbei- ter leicht in Betrieben Arbeit finden könnten, die die sehr komplizierten Anlagen für die Automatisierung von Fabrikationsprozessen herstellen. Bei den Erörterungen des dritten Konfe- renzthemas(innerbetriebliche Organisation) spielten vor allem die zwischen menschlichen Beziehungen in der industriellen Organisation eime große Rolle. So wurde unter anderem die Notwendigkeit betont, alle Betriebsangehöri- gen laufend über Sinn und Ziel ihres Unter- nehmens zu informieren. Nachkriegs-Schulden sS01llen vorzeitig getilgt werden (dpa) Die Bundesregierung wird voraus- sichtlich die deutschen Nachkriegsschulden bei Großbritannien, die im Londoner Schul- denabkommen festgelegt sind, in den näch- sten Wochen vorzeitig tilgen. Geplant ist, die Tilgungsraten der Jahre 1957 bis 1960 in Höhe von je 7,5 Mill. Pfund— zusammen 30 Mill. Pfund(etwa 352,8 Mill. DMW)— schon jetzt zu überweisen. Das soll dem Abbau der deutschen Devisenüberschüsse dienen. Die Bank deutscher Länder hat sich bereit- erklärt, der Bundesregierung in Höhe dieser Tilgung einen Kredit einzuräumen und ihr zu gestatten, den Kredit in den Beträgen zurückzuzahlen, die der bisherigen Haus- haltsbelastung entsprechen. In den Bundes- haushalten der nächsten Jahre wird also wei- terhin der DM- Gegenwert von je 7,5 Mill. Pfund als Ansatz zur Tilgung der England- schulden erscheinen. Verschiedene Seiten der Ueberfremdung Schon wieder ist— wie an anderer Stelle dieses Blattes geschildert wird— die Majorität eines der weltbekanntesten deut- schen Unternehmen in ausländischen Besitz übergegangen. Man braucht nicht engherzig national zu denken, um beim Lesen solcher Meldungen an„Ueberfremdung“ der deut- schen Wirtschaft zu denken. Unter Ueber- fkremdung wird gemeinhin verstanden, wenn Ausländer inländische Besitzwerte erwer- ben. 8 In Zeiten der aufsteigenden Wirtschafts- entwicklung sieht das Ueberfremdungspro- blem anders aus als bei absteigender Kon- junkturwelle. Die Ausländer erwerben solche Eigentumsrechte zu déem Zweck, besser und ausreichender beliefert zu werden. Bei ab- steigender Konjunktur entsteht dann im- mer die Gefahr, daß die ausländischen Er- Werber den wirtschaftlichen Schrumpfungs- prozeß am ehesten auf die deutschen Werke und Betriebe ableiten. Die beste Rückversicherung gegen die eine oder die andere Auswirkung der Ueber- kremdung ist die gegenseitige Verflechtung, also wenn beispielsweise nicht nur Auslän- der deutschen Besitz erwerben, sondern auch Deutsche ausländischen Besitz. Leider lassen es unsere Kapitalmarktver- hältnisse nicht zu, stark in den Auslands- besitz einzusteigen. Außerdem besteht eine gewisse Scheu davor; denn umfangreicher Auslandsbesitz deutscher Eigentümer ver- flel ja jeweils nach Abschluß von Kriegen — der Beschlagnahme. Auf einem ganz anderen Blatt steht es geschrieben, wenn ein ausländischer Erwer- ber sein Produktionsprogramm durch Kauf deutscher Werke bereichern will. Dies war beispielsweise der Fall, als John Deere die Majorität der Heinrich Lanz AG. erwarb. Die überseeischen Werke John Deeres er- zeugen nämlich— wenigstens auf dem Schleppergebiet— in überwiegendem Aus- maße, ja fast ausschließlich nur mit Ver- gaserstoff kraftstoffbetriebene Traktoren, Während im Produktionsprogramm der Heinrich Lanz AG. der Rohölschlepper ganz andere Absatzgebiete erfaßt. Aber auch hier würde— zwecks Konjunkturausgleiches— eine gegenseitige internationale Verflechtung — es ist an diesem Ort gestattet, das Wort Integration zu verwenden— nur wirt- schaftsfördernd und vorteilhaft sein. Dies schon aus einem anderen Grunde. In der Bank deutscher Länder stockt sich der Devisen-quliusturm zu babylonischer Höhe Auf. Er trägt fast gar keine Verzinsung; er erleidet sogar— besonders soweit es sich um Währungen, die von schleichender In- flation befallen sind, handelt— eine gewisse Entwertung. Wenn aber aus den Erträgen der deutschen, von Ausländern aufgekauf- ten Unternehmen Dividenden fällig werden, So entsteht hier ein Zinsendienst dem Aus- land gegenüber, der unsere volks wirtschaft- liche Ertragsrechnung belasten muß. Nicht vom nationalen Standpunkt aus ist diese Betrachtung geschrieben, sondern sie ist von rein volks wirtschaftlichen Gesichtspunk- ten erfüllt. Die maßgeblichen Stellen in der Bundesrepublik sollten sich mit dieser sehr wenig erfreulichen Folge ihrer Steuer-, Finanz- und Kapitalmarktpolitik ausein- andersetzen. F. O. Weber Gesetz über die Ladenschlugzeiten verkündet Uebersicht über die wichtigsten Bestimmungen Das vom Bundestag am 8. und vom Bundesrat am 23. November 1956(vgl. MM vom 24. November, Seite I) verabschiedete Ladenschlußzeitengesetz wurde im Bundesgesetz- blatt Nr. 50 vom 29. November verkündet. Das Gesetz ist derartig umfangreich, daß eine Veröffentlichung der einzelnen Bestimmungen den einer Tageszeitung gegebenen Rahmen sprengen würde. Zur Unterrichtung der Verbraucher, aber auch der betroffenen Angestell- ten und Unternehmer veröffentlichen wir nachstehende gestraffte Uebersicht der einzelnen Bestimmungen. Es ergibt sich in Zukunft folgende Rege- lung des Ladenschlusses: Mit sofortiger Gültigkeit ist die Frage der verkaufsoffenen Sonntage vor Weihnachten geregelt worden. Im Jahre 1956 dürfen die Geschäfte nur am 9. und 16. Dezember 1956 (Kupferner und Silberner Sonntag) geöffnet Sein. Der Zeitraum, während dem Verkaufs- stellen geöffnet sein dürfen, darf fünf zu- sammenhängende Stunden nicht überschrei- ten, muß spätestens um 18 Uhr enden und Soll auberhalb der Zeit des Hauptgottes- dienstes liegen. Der übrige Teil des Ladenschlußzeitenge- Setzes tritt am 29. Dezember 1956 in Kraft. Er bestimmt hinsichtlich allgemeinen Werktäglichen Ladenschlusses: Die Geschäfte dürfen an Werktagen ge- ökknet sein Dienstags bis freitags von 7— 18.30 Uhr samstags von 7— 16.00 Uhr montags von 10— 18.30 Uhr Für den 24. Dezember ist, wenn dieser Tag Wie in diesem Jahr, auf einen Werktag fällt, der Ladenschluß auf 14 Uhr festgesetzt. Sonderregelungen für einzelne Sparten der Verteiler wirtschaft besagen, daß Milch, Bäcker-, Fleisch- und Wurstwaren bereits am Montag ab sieben Uhr morgens verkauft werden dürfen. Für die Verkaufsstellen für Frischmilch, Bäcker- und Konditorwaren, Frischobst, Blu- men, Zeitungen wird durch Rechtsverord- K URZ NACHRICHTEN 8 (AP) Die BP Benzin- und Petroleum-AG gab die Erhöhung ihrer Vergaser- und Diesel- Kraftstoffpreise um je 2 Pf pro Liter bekannt. Wie die Deutsche Shell AG mitteilte, wird auch sie den Tankstellenpreis für Dieselkraft- stofk um 2 Pf pro Liter erhöhen. Die neuen Preise sollen vom 5. Dezember an in Kraft treten. Erst vor wenigen Tagen hatte die Esso AG ihren Tankstellenpreis für Dieselkraftstoff um 2 Pf pro Liter heraufgesetzt. Die Deutsche Shell Ad hatte ebenfalls den Vergaserkraft- Stoffpreis um 1 Pf pro Liter erhöht. Cod- Genehmigung für die Lufthansa (VoD) Nach Genehmigung durch das Bun- deswirtschaftsministerium kann die Deutsche Lufthansa AG jetzt Nachnahmesendungen (Coch von und nach der Bundesrepublik flie- gen, bei den Empfängern das Inkasso vorneh- men und den Absendern von Cod- Sendungen entweder in der Bundesrepublik oder im Aus- land den Gegenwert in Landeswährung aus- zahlen. 300 000 t Braugerste fehlen (AF) Die Brauereien im Bundesgebiet rech- nen im Braujahr 1956/7 mit einem Bedarf von 40 Mill. hl Bier, wie anläßlich der Jahres- hauptversammlung des Verbandes der rhei- nisch westfälischen Brauereien mitgeteilt Würde. Für die Deckung dieses Bedarfs fehlen etwa 300 000 t Braugerste, die nach Möglichkeit Aurch Importe beschafft werden sollen. Schiffsbau 1956 auf Vorjahreshöhe (VD) Die Werftindustrie der Bundesrepu- lik Wird 1936 voraussichtlich rund 1 Mill. BRT See- und Binnenschiffsraum für deutsche und Ausländische Rechnung fertigstellen. In Kreisen des Schiffsbaues rechnet man mit Ablieferun- gen von rund 900 000 BRT Seeschiffsraum, und StWãIa 150 000 Ladetonnen Binnenschiffstonnage, die rund 100 000 BRT entsprechen. Dieses Er- gebnis entspricht etwa dem des Vorjahres, in dem 390 9000 BRT Seeschiffstonnage gebaut wur- den. Der Streik der schleswig- holsteinischen Metallindustrie, der sich auch auf die Schiffs- Werften erstreckte, hat dieses Ergebnis beein- flußt. Die Werften in Schleswig-Holstein sind an den Gesamtauftré der Schiffsbauindu- Strie, die sich zur 2 auf rund 4.4 Mill. BRT 3 belaufen, zu einem Drittel beteiligt. Abbau der türkischen Transferrückstände (Wo) Die deutsch- türkischen Wirtschafts- Vereinbarungen vom 21. April 1956 sehen u. a. s Segenwertes der deut- Schen Getreideeinfuhren und 25 v. H. aller son- stigen Finkuhren aus der Türkei ausschließlich Für den Abbau der türkischen Transferrück- tand verwendet werden. Nach Mitteilung des Bundesverbandes der deutschen Industrie haben diese Vereinbarungen kürzlich insofern eine Erweiterung erfahren, als die türkischen Stellen bei der Einfuhr von Feigen der dies- jährigen Ernte— in natürlichem Zustand, ge- trocknet oder industriell verarbeitet— einer Quote von 50 v. H. zur Abdeckung deutscher Alt forderungen zugestimmt haben. Weiterhin konnte in jüngster Zeit beobachtet werden, daß die Türkei Sondergeschäfte auf der Basis türkischer Baumwolle mit einer Quote von 30 v. H. genehmigte. Eine offizielle türkische Bestätigung dieser Sonderquote für Baum- wolle liegt jedoch noch nicht vor. Wirtschaftsverhandlungen mit Portugal VWD) Am 11. Dezember werden die Wirt- schaftsverhandlungen zwischen der Bundes- republik und Portugal in Lissabon beginnen. Trotz der außerordentlich günstigen Entwick- lung, die der Handelsverkehr in dem ablaufen- den Vertragsjahr genommen hat, ist es den deutschen Bemühungen nicht gelungen, die Einfuhren aus Portugal so zu steigern, daß der hohe deutsche Aktivsaldo der Handelsbilanz verringert wurde. Im Mittelpunkt der kom- menden Besprechungen wird deshalb erneut der portugiesische Wunsch nach einer Steige- 51815 des Exports in die Bundesrepublik stehen. 8 Allg. Werkzeugmaschinen-Ad dividendenlos (VWD) Die AW Allgemeine Werkzeug- maschinen-Aktiengesellschaft, Mannheim, schloß das Geschäftsjahr 1955/56(30. Juni 1956) bei einem Rohüberschuß von 0,32(0,27) Mill. DM und nach unverändert 0,06 Mill. DM Abschrei- bungen mit einem Gewinn von 10 563. (9430,—) DM, der sich um den Vortrag aus 1954/55 auf 19 993.— DM erhöht. Die Hauptver- sammlung am 1. Dezember, in der 0,16 Mill. DM von 0,20 Mill. DM Grundkapital vertre- ten waren, beschloß, den Gewinn wie im Vor- jahr auf neue Rechnung vorzutragen. Die Gesellschaft berichtet, daß im abgelau- kenen Geschäftsjahr der Umsatz eine leichte Steigerung um rund 6,5 v. H. erfuhr. Der Bes- serung des Rohertrages stehe jedoch eine Er- höhung der Personalkosten und Steuern gegen- über, so daß der ausgewiesene Gewinn nur unwesentlich über dem des Vorjahres liegt. Im Hinblick auf die besonders infolge des hohen Steueraufwandes(0,10 gegenüber 0,08 i. V.) sich ergebenden finanziellen Anforderungen will die Gesellschaft mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung noch nicht beginnen. Hinsichtlich der Entwicklung des Umsatzes im laufenden Geschäftsjahr wird bemerkt, daß in letzter Zeit eine gewisse Zurückhaltung bei der Auftragserteilung festzustellen ist. nung die Möglichkeit geschaffen werden, zu- Sätzlich an Sonn- und Feiertagen die Ge- schäfte für eine gewisse Zeit offenhalten zu dürfen. Zeitungen und Zeitschriften dürfen an allen Werktagen von 6.00 Uhr bis 19.00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11.00 bis 13.00 Uhr verkauft werden, Tankstellen dürfen an allen Tagen während des ganzen Tages geöffnet sein. An Werktagen während der allgemeinen Ladenschlußzeiten sowie an Sonn- und Feiertagen dürfen aber nur Be- triebsstoffe und Ersatzteilęe, fü Fraftfahr⸗ zeuge abgegeben werden, soweit diése für die Erhaltung oder Wiederherstellung der Fahrbereitschaft notwendig simd. Fylseurhandwerker dürfen Samstags bis 18 Uhr geöffnet sein. Dafür müssen sie montags vormittags bis 13 Uhr geschlossen bleiben. Apothelen dürfen an allen Tagen während des ganzen Tages geöffnet sein. An Werktagen während der allgemeinen Ladenschlugzeiten und an Sonm- und Feiertagen dürfen aber nur Arz- nei-, Krankenpflege- Säuglingspflege und Säuglingsnährmittel, hygienische Artikel so- Wie Desinfektionsmittel verkauft werden. Fur ländliche Bezirke können die Landesregierungen während der Zeit der Feldbestellung und der Ernte Aus- nahmegenehmigungen für den Verkauf an Sonn- und Feiertagen bis zur Dauer von zwei Stunden erteilen. Fur Rur- und Erholungsorte können die Landesregierungen den Verkauf von Andenken, Badegegenständen, Devotio- nmalien, Tabakwaren, Frischobst, Obstsäfte, Effektenbörse Sühbigkeiten, Blumen und Zeitungen zusätz- lich freigeben: a) an jährlich höchstens 16 Sonn- und Feier- tagen bis zur Dauer von vier Stunden; b) Samstags bis spätestens 18 Uhr. Aus Anlaß von Märkten, Messen oder ähn- ichen Veranstaltungen dürfen die Verkaufs- stellen an jährlich höchstens vier, von den Landesregierungen zu bestimmenden Sonn- und Feiertagen geöffnet sein. Ebenso können die Landesregierungen bestimmen, daß an jährlich höchstens zwölf Werktagen die Ver- kaufsstellen aus besonderen Anlässen bis spätestens 21 Uhr geöffnet sein dürfen. Schlußbestimmungen Wänrend der allgemeinen Ladenschluß- zeiten ist auch das gewerbliche Feilhalten von Waren zum Verkauf an jederman außer- Halb von Verkaufsstellen verboten. Das gilt nicht nur für Messen, Märkte oder ähnlichen Veranstaltungen sowie für das Feilhalten Or Tageszeitungen an Werktagen. Dem Feil. Halten steht das Zeigen von Mustern, Proben und ähnlichem gleich, wenn dabei Warenbe- stellungen entgegengenommen werden. Damit dürfte auch Feststehen, daß auch Vertreter, die sich etwa zwischen Hamburg und München auf Reisen befinden, die Ladenschlußzeiten berücksichtigen müssen, wenn sie nicht straffällig werden wollen. Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen 44,4044, 70; Tendenz stetig; inl. Roggen 40, 4040,80; Tendenz stetig; Weizen- mehl Type 405 62,5064; Type 350 59,5061; Type 312 56,5058; Type 1050 54,5056; Brotmehl Type 1600 49,5031; Roggenmehl Type 997 5555,25; Type 1150 5353,25; Type 1370 5151,25; Tendenz stetig; Braugerste 4444,75; Tendenz ruhig; Euttergerste inl. 37-38; Sortiergerste 35—37; ausländische nicht notiert; Tendenz ruhig; Industriegerste nicht not.: Inlandshafer zu Futterzwecken 33,50—35; cto. tür Industriezwecke nicht notiert; Tendenz ruhig; Auslandshafer nicht notiert; Mais 40, 7541,50; Ten- denz stetig; Weizenkleie prompt 24,2524, 75: dto. per Termin 25,25—25,75; Roggenkleie 22.,50—23; Weizenbollmehl 25,7526, 75; Weizennachmehl 32,75 bis 38; Tendenz stetig; Rapsschrot 30; Sojaschrot 38,5039; Erdnußschrot nicht notiert; Palmkern- schrot 32; Kokosschrot 32,50; Leinschrot 4142; Tendenz fester; Hühnerkörnerfutter 43,5044; Bankhaus Bensel& Co., Mannheim Frankfurt a. M., 3. Dezember 1956 Börsenverlauf. Zum Wochenbeginn blieb die Tendenz bei ruhigem Geschäft freundlich. Trotz der zuversichtlicheren Beurteilung der weltpolitischen Lage blieb eine gewisse Zurückhaltung der Käufer unverkennbar. Montanwerte, die vereinzelt bis zu 3 Punkten anzogen, standen weiterhin im Vordergrund. Eine Ausnahme machten lediglich Gutehoffnungshütte, die auf Grund der nicht erfüllten Dividenden- Hoffnungen um etwa 10 Punkte nachgaben. 18- Farben- Nachfolgegesell- schaften und Elektropapiere durch das Nachlassen der Auslandsabgaben allgemein etwas freund- licher. Banken tendierten nicht ganz einheitlich, Schiffahrtsanteile unter Bevorzugung von Hapag leicht erhöht. gedrückt. Kaliaktien im allgemeinen gut behauptet, lediglich Wintershall um etwa 3 Punkte an den Rentenmärkten ergaben sich nur unerhebliche Kursabweichungen nach beiden Seiten. Verschiedene neue Industrieanleihen bis zu einem viertel Punkt höher gesucht.(Nach VWD“ M-Werte Aktien 30. 11. 3.12. Aktien 30. 11. 3.12 Ak tlen 30. 11.. Accumulatoren 137 13⁰ Mannesmann 163 163¼ eh. GHR: Adlerw. Kleyer 880 90½ Metallges. 301 392 Hüttenw. Oberh. 151 151 AEG. 170% 17% Rhein- Braunk. 245 245 Bergb. Neueffoffg. 130% 130% Aschzell 80 80 Rhein. Elektr.. 158 18% GHH Nürnberg 203 190 Augsburg-Nürnb. 210 210 Rheinstahl) 156 157 Bet. Ges. Ruhrort 290 Bayer. Motoren 118 118 RH 201½ 201 Bemberg 88 88 Salzdetfurtn. 228% 228½/ Berger Tiefbau 237 5 8 e 237 238 eh. Hoesch A8 BBC„27% chlossquellbrau. 220 22⁰. 15 1 Buderus 180% ¼Schubert& Salz.) 108 108 W 5 chem. Albert 4 140 Schwartz Storch. 209 208„F Conti Gummi 257 250 Seilwolfk 107 107 Daimler-Benz 280 289 Siemens& Halske 188¼. Degussa]237½ 257 Sinner 109 111 eh. Kloecknerw.: Demag 4221 2201/ Südzucker 202 202½[ Kloeckner-Werke 161 1021½ Dt. Erdl:: 0%%% M 0. 181 Klöckn. Humd. D. 100 105 Bt. Linoleum. 22% 2[Ler- Stahlwerke 4, 4,95] Eloeckner-Bergb. 154 154½ Ot. Steinzeug. 2% 225 Wintershall. 218 210 Stahiw Südwestf 167% 109 ½ Durlacher Hof.. 500 1 nen 222 Altessener Ber gw. 140 Eichbaum-Werger 125 75 Zellstoff Waldhof 11½ 114½ 5* N e 172 172 Banken eh. Ver. Stahlw.: Gebr. Fahr. 101 101 Badische Bank 185 185 Dt. Edelstahlwerk 187 188½ 10 Farben Liqu. Bayr. Hypothek.- Dortm. Hörder a Ant.- Sch.) 3 32¼ u Wechsel-Bk. 200 190 Hüttenunion 135 1357 BASE. 4% 18½ Commerzbank) e Gelsenk. Bergw. 132 132 ¼ Casella 00 200 Commerz. Bochum. Verein 133% 134 Farbenf. Bayer 180 190 u. Credit-Bank, 20 206. Gußstahlw Witt. 180 186 Farbwerke Höchst 184% 185 Deutsche Bank) 21½[ 21½ Hamborn. Bergb. 110 11 Feldmühle— 318 Süddeutsche Bank 195 195 Handels Union 253½ Felten& Guill. 188 100% Presdner Bank) 22 22 Phönix Rheinrohr 161% 61 Goldschmidt 17% 170% Bhein-Mam Bank 0% 196%[ Hüttenw. Siegerl.] 220% 220½ Gritzner Kayser 100 190 Pfälz. Hyp.-Bank 180 180 Niederrh. Hütte 183 183/ Srün& Bilfinger] 150% 150 Beichsbank-Ant.. 58 Rheinst. Union 150 157 Harp Bergbau 985,6 98¾ Rhein, Hyp.-Bank 105 10⁵ Rhein.- Westf. Halb Zement 257½ 257 Dego(Vorzug). 47e 47 Eisen u. Stahl 159% 101 Holzmann[211 2111 Ruhrst, Hatting 88 102 Klein. Schanzlin 18% 180 55 Stahl. Südwest. 107% 109 „ ei e e anmeyer 3 7 Eis. u. Hütten- 1 7 550 553 1 55. Zeche Erin. 276 270 Linde's Eis. 20% 21½⸗ Neue Eisen-Hütte 125% 125% Ludw Walzmühle 104 165 Stahlw. Bochum 117% 120 1 — ARBED erwirbt indirekt Bergbau AG Lothringen Die Mehrheit der Aktien der Lothringen, Bochum-Gerthe 0 tienkapital 31,2 Mill. D), die Sich Ber Besitz der Winter Ka 10 und vier befreundeter Unternehmen 900 ist dieser Tage durch die Westkalenbenk 4 in Bochum an das Bankhaus Heinz 18 mann in Düsseldorf verkauft worde 8 mäß einer Vereinbarung mit der Verte 850 grupe übertrug das Bankhaus He mann— laut einem offiziellen Konmint que der peteiligten Stellen— diesen unt ritätsbesitz an eine dem Eschweile B65 werksverein nahestehende Geselsche 1 Kohlscheid. 1 1 Dieses Haus soll damit annz 1 1 80 v. H. des Grundkapitals ger e 8 Lothringen verfügen. Die Bergbau 19 gen KG besitzt die 99 Berechtsame der Zechen und 4 Berechtsame der Zech. asi Berechtsame der Zeche See Berechtsame der Zeche Herbede 18 Berechtsame der Zeche Schü lottenburg ürbank und Char- Berechtsame der Zeche Frei verhofft(einschl. Lelg Körg e Unsgesamt 46 688 527 qm) Die Kohlenförderung der B Lothringen im Bochumer Rau Jahre Bergbau g Sesamtes 155 Lothringen 1727 ergbau A0 m betrug im 199 17 Mill. t. . gegenwärtig rund 2 Mill. t Ihre beiden Kokereien produzierten 1955 5 567 000 t Koks davon 150 000 t Hochofenkoks Der Eschweiler Bergwerksverein(Gesamt. aktienkapffal 60 Mill. Dol) befindet sch 2. 95,6 V. H. im Besitze der„ARBE De, Aciéres Réunies de Burbach-Eic Dudelange S. A Luxemburg. Die Aktienmajorität der ARRBTI liegt in belgisch-luxemburgischem Besitz Wie in informierten Kreisen verlautet er. folgte dieser Kauf deswegen, weil die AR BHD die mit ihren luxemburgischen und Saarlän- dischen Hütten einer der größten Eisen- und Stahlerzeuger innerhalb der Montanunion ist zu ihrem wachsenden Koksbedarf eine brei. tere Eigenversorgung erstrebt. Die bisherigen Lief erungen des Eschweiler Bergwerksver- eins in Kohlscheid sollen nicht einmal die Hälfte des ARBED- Bedarfs decken. Seitens der Winterhall-Ad wird zur Be- gründung der Eigentumsabgabe angeführt, die Beteiligung von Wintershall an der Berg. bau AG Lothringen erfolgte in den dreißiger Jahren. Da sich die Wintershall Ad in der Folgezeit immer mehr auf Kali- und sonstige Düngesalze, sowie sehr intensiv auf Erdöl und Erdgas konzentrierte, paßte die Kohlenbetei- ligung angeblich schon längere Zeit nicht mehr in ihr Interessenbereich. Am Rande bemerkt: Die diese Transaktion durchführende Westfalenbank befindet sich 2 26 v. H. im Besitzeder Wintershall AG. Straßenbau-Gelder noch im Dezember frei? (dpa) Das Bundesfinanzministerium wil die Bundeshaushaltsmittel des am 1 April beginnenden Rechnungsjahres 195½%5 für den Stragenbau noch im Dezember freigeben, Dadurch können die öffentlichen Straßenbau- aufträge schon im Winter ausgeschrieben Werden. Wie am 3. Dezember aus dem Mini- sterium verlautet, hat man mit der vorzei- tigen Freigabe der Straßgenbaumittel im Vor- jahr gute Erfahrungen gemacht. vom 3. Dezember Malzkeime 2525,50; Biertreber nicht notiert; Trockenschnitzel 25,50; Dorschmehl 74-7ů; Fisch- mehl 65—71; Tendenz stetig; Speisekartoffeln per 50 kg 5,50—6; frei Mannheim; Wiesenheu lose 10.0 bis 11; Luzerneheu 12,5014; Weizen- und Roggen- stroh bindfadengepreßt 3,804; Weizen- und Roggenstroh Zzinkdrahtgepreßt 4,80—5,10; Tendenz ruhig.— Die Preise verstehen sich als Großhan- dels Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggon bezug, prompte Lieferung ab Werk, Mühle-, Ver- lade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VꝰW D) Auftrieb: 711 Rinder(in der Vor- woche 320); 334(217) Kälber; 2361(2410) Schweine; 28(5) Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewient: Ochsen A 104118(104117); B—(904-10); Bul. jen A 106—119(107118); B 97111(100-106); Kühe A 92—96(84100); B 6884(6835); C 56—66 65 bis 70); D 4757;(5060); Färsen A 106117(04-110), B 92—107(94107); Kälber Skl. 100165(180-100): 2 160—172(162175); B 145138(150—460); C 130 bis 143(140146); D 115125(12130); Schweine 4 17 bis 140(136139); B I 136142(135440); B II 137 bis 142(133—140); C 137142(132140); D 13614( bis 139); E 130140(126135); Sauen G1 12-10 (118128); G II 105—120(106113); Lämmer und Hammel A 80-95(6595); Schafe A—(-. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen lang- sam, geringe Bullen besonders stark vernach lässigt, Ueberstand; Kälber schleppend, Veber, stand; Schweine mittel gerkumt; Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt 5 (VWD) Auftrieb: 14 Ochsen; 82 Bullen; 6g Kuh 78 Färsen; insgesamt 236 Stück Großvieh; 11d Pit, ber; 606 Schweine; 23 Schafe. Preise je 1 Lebendgewicht: Ochsen A 108-113; Bullen, 104 bis 115; B 91100; Kühe A 8495; B 7295 6 5 bis 70; D 40; Färsen A 102114; B 80-104; Kälber 155—170; B 135—152; C 120130; D bis 100; Scheine A, BI, B II, C, P 135-140; Sauen G UI zar g Schafe A 90100; B 8086.— Marktverlauf: 1 vieh in allen Gattungen schleppend, sehr Srüe Ueberstand; Kälber mittel, geräumt; Schweine mittel, geräumt; Schafe langsam, geräumt. Handschunhsheimer Obst- und Gemüse-Großmartt (VWD) Anfuhr gut, Absatz in allen Erzeugnis sen langsam, Aepfel-Absatz besonders schleppebg Es erzielten: Aepfel A 1225; B fi Beten bis 30; Geheimrat Oldenburg 16-23; Goldderm n A. 1630 B 712; Zuccalmaglio 1826; Bodtoen 16—23 B 3.13; Brettacher 1623; Landsberg. Benette 1623; Ontario 17-22; Bohnaptei 5 4 Boiken 11; Gewürzluiken 15—20; Jakob Lene 10—13; B 79; Theuringer 1318; Feldsalat, 1. 120; Spinat 200 Weigkohl 68; Rotkohl 10125 10 sing 8—10; Rosenkohl 4045; Sellerie 11227 Lau 1520; Zwiebeln 1820. NE-Metalle 1 Elektrolyt-Rupfer für Leitzwecke 200—4 95 Blei in Kabeln 1156 PU Aluminium für Leitzwecke 24007 DM Westdeutscher Zinn-Preis 55 Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 talienische Lire 6. 100 belgische Frances 6,000 1375 100 französische Francs 4,1901 l 100 Schweizer Franken 95,0 5 48, 100 holländiscne Gulden 110,285 117 1 Kanadischer Dollar 40 fn 1 englisches Pfund 11,697 1 100 schwedische Kronen 31,10 1 0 100 dänische Kronen 60,42 9995 100 norwegische Kronen 56,67 1 100 Schweſzer Franken(tro 97,085, g 0 1 Us-Doflar 4.1910 420 M. U. 100 DRA-W= 440 DR-O; 100 DRA= 24% U Nr. 1 — 2 2 948 7 Jag. loo 10 2⁰ hoo lie Uhr 91 0 7, Telefon — Tank- binde Telefon 111 Zeppell III Juul IN fürn in der 8 Telefon III feudel Telefon FMs feude 2 . Hllde B — Kr 88 — Dll Täglich — fe) DI. FNr. 291 — ekt en g bau A9 tes Ak. bisher im sselſCelle n befand bank A0 inz Ans. (Gesamt. t sich 2 „Acieères ge S. A, r AR BH) Besitz. autet, er. ARBED, Saarlän- isen- und union jet, eine brei- bisherigen verksver- nmal die zur Be- geführt, der Berg- dreißiger G in der 1 Sonstige ardöl und lenbetei- eit nicht nsaktion adet sich 1A. 812 um will E April 7/58 für freigeben, aßenbau· schrieben em Mini- r vorzei- im Vor. t notiert; 76; Fisch- ofkeln per lose 10,50 d Roggen- zen- und Tendenz Grobhan- 1 Waggon- ihle-, Ver- der Vor- Schweine; ndgewicht: 102); Bul- 103); Kühe 66(58 bis (104115) (180 Lö); C 130 bis eine A 157 3 II 177 bis 6141(422 1 12-150 mer und d, Ueber. zafe ohne 62 Kühe; 17 11 Kal % kg len A 104 05, C 55 Kälber 4 Schweine 1 120—127 auf: Grob. nr großer Schweine imt. Großmarkt Erzeugnis chleppenc Berleps? Idparmane Joskoop A zndsberger el 1-12 p Lebel 4 lat 10 bis 12. Wit. 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Dann wurden sie mobil. Sie drangen vor in Köfferchen und Kraftfahr- zeuge. Es ist also nicht schwer voraus- zusagen, wie es mit dem Fernsehen gehen Wird. Noch ist es ortsfest, aber bald wird es Räder bekommen und das Vagabundieren anfangen. Das ist nicht aufzuhalten. Wir Werden, indes der lauschige Waldweg oder die schnelle Autobahn unter uns abrollt, mit eigenen Augen verfolgen können, wie fern in Kopenhagen Blatzek II das Leder gegen die Latte knallt. Zeitgenossen, es ist so weit. Die Sache mit Blatzek ist verwirklicht, es ist erreicht. Schon braust durch Oesterreich der öster- reichische Bundespostluxusfernsehreiseomni- Mittelalterliche Schätze Zu einer Ausstellung in Hannover Das Kestner-Museum in Hannover be- herbergt zur Zeit(bis zum 17. März 1957) vier mittelalterliche und antike Schatz- sammlungen, wie man sie so vereinigt kaum Wieder sehen wird. Der äußere Anlaß, den Weltberühmten Welfenschatz, den ,Schatz der Goldenen Tafel', das Lüneburger Rats- Silber und den aus der Zeit des römischen Kaisers Augustus stammenden Hildesheimer Silperfund als einmalige Sonderausstellung der Oeffentlichkeit zu zeigen, ist die Ueber- Führung der kostbaren Sammlungen in die treuhänderische Verwaltung des Landes Nie- Jersachsen. Leihgaben aus dem ehemaligen Welfenmuseum und Stickereien aus nieder- sächsischen Frauenklöstern erhöhten und erweiterten die Pracht der seltenen Stücke. Ueber Nacht hat sich hier eine Schatzkam- mer aufgetan, deren stärkste Anziehungs- Kraft die 44 Teile won ehemals 140 Kunst- Werken) des bis zum 11. Jahrhundert zu- Tückreichenden Welfenschatzes bilden. Er War einst im Besitz des Hauses Braun- schweig- Lüneburg, wanderte aus politischen und anderen Gründen in den letzten andert- Halb Jahrhunderten mehrmals über die Grenzen England, Oesterreich, Schweiz, Amerika) und wurde 1930 und spater durch Verkäufe an Kunsthändler, Museen und Sammler in der Schweiz und den Vereinig- ten Staaten erheblich dezimiert. Die kunst- geschichtlich wertvollsten Stücke, die Preu-, Ben 1935 für die Berliner Museen erwarb, blieben aber erhalten, unter ihnen das gol- dene, mit Edelsteinen und Perlen ge- schmückte Welfenkreuz, mehrere silberne, vergoldete Tragaltäre mit 800 Jahre alten Reliquien im Irmern und das herrliche Kup- Terreliquiar(um 1175), das einst das Haupt des heiligen Gregor barg. Der reine Kunst- wert des Welfenschatzes mit seiner beweg- ten Geschichte wird heute auf etwa 20 Mil- lionen Mark taxiert. Auf ein noch ehrwürdigeres Alter kann der— stilistisch freilich nicht einheitliche— Silberschatz zurückblicken, den man 1868 in einer Mulde des Galgenberges bei Hildes- heim entdeckte. Es handelt sich vorwiegend um Prunk und Gebrauchsgeschirr aus dem Speiseraum eines reichen Römers aus der Zeit 28 vor Christi bis 14 nach Christi Ge- burt. Vielleicht gehörte das Tafelgerät einem der Offiziere des römischen Feldherrn Varus, der im Jahre 9 nach Christus im Teutobur- ger Wald durch Arminius geschlagen wurde — vielleicht hat der antike Generalissimus Selbst damit getafelt, ehe das Unheil über seine Legionen hereinbrach? Am attraktivsten wird dem Laien die schimmernde Edelmetallpracht des aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammenden Lüne- burger Ratssilbers erscheinen, die prunk- volle Schöpfung Lüneburger Goldschmiede- meister für repräsentative Veranstaltungen der auf Reputation und Würde bedachten Herren Stadträte. Werner Schumann bus. Ich habe ihn im Bilde gesehen, vorn links saß der Fahrer, vorn rechts stand der Fernsehapparat, und an den Seiten waren Fenster. Was sollen übrigens die Fenster? Was hat sich die Bundespost dabei gedacht. Der Anblick Oesterreichs lenkt doch nur ab. Soll Vielleicht der Tourist nach Oesterreich kom- men, um Oesterreich zu sehen? Das wäre Wunderlich. Wenn der moderne Tourist Oesterreich sehen will, fährt er nach Peru und nimmt Platz im Titicaca-Expreß-Omni- bus, denn von da kann er Oesterreich aus- gezeichnet sehen. Demnächst werden wir, um im Prophe- zeien fortzufahren, auf Plakaten der öster- reichischen Fremdenverkehrswerbung etwa folgendes lesen: Auf der schönen blauen Donau mit dem Kanu von Bogatà nach Nord- brasilien. Drunt in der Wachau sehen Sie den Länderkampf der Damen Holland gegen Schweiz. Auf der Alm, da gibts die Räuber der Tiefsee. Nun ist es an der Zeit, daß wir Mister Pief ein Denkmal errichten. Denn Mister Pief ist der Vorläufer, der erste Fernseher neuen Typs, erschaffen von Meister Wilhelm Busch vor achtzig Jahren. In Gestalt eines kariert gekleideten Engländers schreitet er durch die Landschaft, das einäugige Fernrohr hoch erhoben, und es heißt: Zugereist in diese Gegend, Noch viel mehr als sehr vermögend, In der Hand das Perspektiv, Kam ein Mister namens Pief. Warum soll ich nicht beim Sehen— Sprach er— in die Ferne sehen? Schön ist es auch anderswo, Und hier bin ich sowieso. Welch ein moderner Mann! Seht, das ist die Piefsche Philosophie— genau die unsere. Wir hören die Abendnachrichten— und hier beim Skat sind wir sowieso. Wir hören die Musical Clim Bims— und hier bei den Schularbeiten sind wir sowieso. Wir hören das Familienkonzert, plaudernd und am Steuerrad drehend— und hier im Wagen, der seinerseits schon wieder weiter ist, sind Wir sowieso. Wir machen vieles und vieler- lei auf einmal, und jedes einzelne nur halb, drittel oder viertel, je nachdem. Der öster- reichische Bundespostreisefernsehluxusomni- bus saust um den Stephansdom, und die Insassen verfolgen gespannt, wie im fernen Gelsenkirchen zwei Boxer sich die Blech- gesichter verbeulen. Mit Mister Pief ging die Sache nicht gut aus. Weiter heißt es: Hierbei aber stolpert er In den Teich und sieht nichts mehr. Das kann uns nicht passieren. Wir fallen nicht in den Teich; vorausgesetzt, daß der Fahrer sich nicht am Fernsehen beteiligt. Aber sehen werden wir auch nichts mehr. Wenigstens nicht von Oesterreich. 9 Otto Dix: Bildnis der Eltern Der in Untermhaus bei Gerd geborene Maler Otto Di wurde am 2. Dezember 65 Jahre alt Hohe Preise für die Bibliothek Bissing Sensqtionelle Ergebnisse bei der 26. Romon-Norbert-Ketferer-Abkfion in Stuftgart Die Bibliothek des bekannten deutschen Aegyptologen Friedrich Wilhelm Freiherr von Bissing(18731956) besaß einen un- gewöhnlich hohen Rang. Es war die Biblio- thek eines Gelehrten, der als Museums- berater, Ausgräber, Sammler, Universitäts- lehrer in München und Utrecht und dann noch fast dreißig Jahre als Privatgelehrter in Oberaudorf am Inn ein an Arbeit rei- ches Leben geführt hat. Daß es eine Arbeits- bibliothek war, sieht man auch an den zahl- reichen, oft sehr temperamentvollen, zu- stimmenden oder ablehnenden Randbemer- kungen in den Bänden, die bei den älteren ägyptischen Werken zum Teil noch aus dem Besitz des auch durch seine archäologischen Romane bekannt gewordenen Aegyptologen Georg Ebers stammen. Die Bibliothek teilt sich, entsprechend den Interessen ihres Be- sitzers, in drei große Arbeitsgebiete, in Aegypten, den Alten Orient, Hellas und Mosik zum Advent Konzertabend in der Konkordienkirche und in der Michaelskirche Mannheim Die„Vesperae solennes de confessore“ von Mozart stand im Mittelpunkt einer Abendfeier, mit der die Mannheimer Kon- Kordienkirche am ersten Adventssonntag ihren vierten Jahrestag der Kircheneinwei⸗ hung beging. Das Werk, das nach Psalm- Versen und dem„Magniflcat“ komponiert ist, eignet sich mit seiner innigen Gefühls- tiefe und seinem freundlich-festlichen Cha- rakter ganz besonders für einen solchen Erinnerungstag. Zeitlos und allgemeingültig ist diese Musik, und so kommt es, daß die Komposition Mozarts auch immer wieder in evangelischen Kirchen aufgeführt wird, ob- Wohl sie ursprünglich als Schmuck eines katholischen Nebengottesdienst gedacht war, denn die Vesper ist als Abendlob ein Teil der Stundenandachten. Die Konkordien- kirche übernahm die Instrumentalisten und Solisten von einer Aufführung, die kürzlich in der Mannheimer St.-Nikolaus-Kirche stattgefunden hatte. Es spielten also wieder Mitglieder des Stamitz-Orchesters, es sangen Anny Hammer(Sopran), der das„Laudate Dominium“ diesmal besonders schön gelang, Carmen Wintermeyer(Alt), Helmut Schulz (Tenor) und Erich Kallenheim Gaß). Die Chorpartien gestaltete die Heinrich-Schütz- Kantorei der Konkordienkirche sauber und ausdrucksvoll. Hans Schmidt leitete bedacht- sam, und abgesehen von einigen Unstim- migkeiten bei den Streichern gelang eine ansprechende, von leiser Melancholie über- lagerte Wiedergabe.=tr⸗ * Ein Advents- und Weihnachfslieder-Sin- gen leitete Kantor Andreas Lehmann zum ersten Advent in der Michaelskirche in Mannheim-Rheinau. Mit dem evangelischen Kirchenchor und Eckart Horn(Violine), W. Geiger, H. Bissels, G. Hägele und D. Horn (Flöte) wurden die Introitusmotette zum Advent„Der Herr ist König“ von H. Fr. Micheelsen,„Es kommt ein Schiff geladen“ nach einem Chorsatz von Günter Vogel,„Vom Himmel hoch da komm ich her“ von Michael Prätorius und„Es ist ein Ros' entsprungen“ von A. Strube vorgetragen. Andreas Leh- mann erweckte an der kleinen Orgel ein Pastorale in F-Dur von Johann Sebastian Bach, ein Capriccio für Orgel von Johann Kaspar Kerll:„Der steyrische Hirt“ und einen Pslam für Orgel von Samuel Scheidt: „Num kommt der Heiden Heiland“ zu tönen- dem Leben. Mit zwei adventlichen Liedern war die Gemeinde in das Musizieren einbe- zogen, das durch den kleinen, schmucklosen Kirchenraum und Schriftlesungen seinen be- sonderen Charakter erhielt und durch die Art der vorgetragenen Werke die Zuhörer in besinnliche und vor weihnachtliche Stim- mung versetzte. Schie Rom, zu denen noch Werke über Vor- und Frühgeschichte kamen. Diese außergewöhnliche Fachbibliothek wurde jetzt von dem Stuttgarter Kunst- kabinett Roman Norbert Ketterer, das vor zwei Jahren die berühmte Skarabäensamm- lung des Freiherrn von Bissing geschlossen in die Schweiz verkauft hatte, in einer drei- einhalbtägigen Mammutauktion versteigert. Die Auktion wurde zwar in Fachkreisen mit großer Spannung erwartet. Ihr Verlauf war Aber geradezu sensationell. Bibliotheksdirek- toren und Institutsleiter aus aller Welt hat- ten sich dazu im gerade wieder im Aufbau befindlichen Stuttgarter Kunstgebäude ein- gefunden oder schriftliche, zum Teil unlimi- tierte Kaufaufträge dem Auktionar erteilt. Das neugegründete Deutsche Aegyptologische Institut in Kairo benützte diese einmalige Gelegenheit, um den Grundstock für seine Bibliothek zu legen. Es können hier aus den Ergebnissen nur einige wenige charakteristische Beispiele herausgegriffen werden. Bei den Periodica brachten die Annales du service des anti- quités de I Egypte(1900 bis 1950) 1900 Mark, die sehr gesuchten Mitteilungen der Vorder- asiatisch-Aegyptischen Gesellschaft 1750 Mark und die Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde(1863 bis 1942) 4500 Mark. Borchardts„Das Grabmal des Königs S'ahu-Re“ erzielte bei einem Schätzpreis von 280 dann 700 Mark. Noch überraschender waren die gleichfalls 700 Mark für Sethes Werk über„Das ägyptische Verbum im Altägyptischen, Neuägyptischen und Kop- tischen“, Meist weit über die Taxen gingen auch die Preise auf dem Gebiet der Papyro- logie. Die Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts für die Athenische Abteilung erzielten 1820 Mark. Die Monu- menti Antichi stiegen von 1550 auf 7500 Mark. Die fünf Bände mit den Ergebnissen der vom Deutschen Reich in Olympia veranstal- teten Ausgrabungen kosteten 3400, Pfuhls Geschichte der griechischen Malerei 260 und Rosenbergs Geschichte der Goldschmiede- kunst 400 Mark. Reicholds und Adolf Furt- Wänglers(des Vaters von Wilhelm Furt- Wängler) Griechische Vasenmalerei Sing nach einem heftigen Bietgefecht für 2000 Mark nach Italien. Die Studi Etruschi er- warb für 1400 Mark ein deutscher Antiquar. Wilperts Werk über Römische Mosaiken er- reichte mit 5000 Mark gerade das Doppelte der Taxe. Hermann Dannecker Dlenstag, 4. Dezember 1956 Nr. 281 Kultur-Chronik Der Prix Goncourt, di 8 sche Literatur-Auszeichnung, 0 an l. tag dem französischen Schri am Mon. Gary verliehen. Er erhielf den Pier Romain sechstes und bisher letztes Büch Tür sem eines du Ciel“(etwa„Die Wurzel„Les Ar. mels“). Die hohe Auszeichnung 1 des Him. der in Los Angeles kranzösischer Kon Gary, von der Akademie Goncourt in 8 ist, verliehen, da er sich gegenwärti bwesendelt diplomatischen Mission in Bolivien 1 ei Der diesjährige Schweizer Gottt 1 Preis in Höhe von 8000 Schwelzel ue Keller. (etwa die gleiche Marksumme) zer Franken Züricher Literaturforscher und Esszurde dem Max Rychner verliehen. Rychtes, Dr. 8. April 1807 in Lichtensteig geborene am sich einen Namen sowohl als Essg nen. Er hat blizist wie auch als Lyriker 1 und Pu- gemacht. Er ist korrespondierende ebersetzer der Mainzer Akademie der WIe tele Dichtung und Mitglied der Deutschen un und mie für Sprache und Dichtung W wurde er mit dem Literaturpreis 1954 0 a1 1955 3 der Deutschen Industrie ang. zeichnet. 8 Zum ersten Male in Euro 5. Dezember ab in der Nun vom hausen acht Kartons von je 28 m Größe zeigt, auf denen die Japaner Toshik Olle ge. 1 i Fe ain Akamatsü und Iri Maruki in fünfjähriger Arbeit Eindrücke vom Atombombenabwurf auf 1 shima 1946 festgehalten haben. Beide Klit, erlebten die grauenhaften Ereignisse. verloren ihre Eltern. Den großen Karton 5 mehr als achthundert Studien vorausge 1 die zum Teil mit ausgestellt sein werde internationales Komitee von Museumsleit 1 aus aller Welt hat das Protektorat über di Ausstellung„Hiroshima 1945 weine Die Ausstellung„Documenta“ von K Werken des 20. Jahrhunderts, die im Vorjahr in Kassel innerhalb von zwel Monaten 140 000 e. sucher zählte, soll zu einer alle vier Jahre wiederkehrenden Veranstaltung Werden, Zu diesem Zweck will man den im zweiten Welt- krieg ausgebrannten Mittelbau des Schlosses Wilhelmshöhe bei Kassel in einen Glaspalast umgestalten. In dem neugestalteten Schloß sol- len ferner laufend europäische Wissenschaftler kongresse stattfinden. Professor Dr. Hans Knudsen, der Direktor des Theater wissenschaftlichen Instituts der Berliner Freien Universität, wurde am 2. De- zember 70 Jahre alt. Knudsen, der einzige Or- dinarius für Theater wissenschaft an deutschen Universitäten, hat sich vor allem als Vor- kämpfer für die Unabhängigkeit seines Faches Lon der Germanistik und seine selbständige Position im Universitäts-Lehrbetrieb verdient gemacht und die Untersuchungsmethoden die- ses Wissenschaftszweiges grundsätzlich erarbei- tet und mitbestimmt. Oscar Wildes Novelle„Das Gespenst von Canterville“, die Georg Vietzke zu einem, Stück für große und kleine Leute“ umarbeitete, er- lebte von Kindern und Erwachsenen in der Westberliner Tribüne ihre mit Beifall auf- genommene Uraufführung. Der Autor hat den Stofk etwas roh auf die Bühne übertragen, ohne den schwebend ironischen Ton seiner Vorlage zu treffen. Daß dennoch daraus ein Spaß, vor allem für die„kleinen Leute“, wurde, lag außer an Wildes Grundeinfall, ein Ge- spenst in einem alten englischen Schloß zu einer halb komischen Figur zu machen, an der munteren Regie von Heinz Spitzner. Um die kurze Aufführung ein wenig in die Länge zu ziehen, trat Spitzner in der Maske eines eng- lischen Dandys der Jahrhundertwende als Oscar Wilde vor den Vorhang und las eingangs dessen Märchen„Der glückliche Prinz“. Das Schauspiel-Ensemble des Pfalztheaters Kaiserslautern wird am 8. Januar zum ersten Male seit 15 Jahren wieder im Saarland gastie- ren. Wie Intendant Dr. Heinz Robertz in Kaiserslautern mitteilte, wird an diesem Tage in Bexbach Friedrich Hebbels Trauerspiel „Agnes Bernauer“ aufgeführt werden. Ende Januar wird dann auch das Operettenensemble der Bühne nach längerer Pause wieder einen ersten Abstecher an die Saar unternehmen und in einer Sonderveranstaltung in Bad Homburg die Operette„Czardasfürstin“ aufführen. Der Intendant äußerte die Erwartung, daß sich die- sen Gastspielreisen nicht mehr die Zoll- schwierigkeiten entgegenstellen, die bisher eine Bespielung von Orten im Saargebiet durch die Kaiserslauterner Bühne unmöglich gemacht hatten. Der Mannheimer Cellist Felix Anger und die ehemals in Mannheim wohnende Pianistin Luise Schatt-Eberts wirkten in einem Kam- mermusikabend der Kurverwaltung Bad Rap: penau mit und erhielten die herzliche Zustim- mung des Publikums und der Presse. Dr. Heinz Fuchs, der Kustos der Mann- heimer Kunsthalle, spricht am 5. Dezember, 20 Uhr, im Rahmen der Vortragsreihe 1 päische Kunst unserer Zeit“ im Vortragssa der Kunsthalle über die„Graphik“ 8 Die Vereinigung Zeitgenössisches, Geo. leben, Mannheim, bringt am Freitag, J. Desen. ber, 20 Uhr, in der Städtischen Kunsthalle ein Kammerkonzert mit Werken von Copland, 5 nek, Martinu und Tipett. Es wirken mit. Er 12 Beckenbach(Klavier), Margot Gutbrod( 1 0 cello), Carla Henius(Sopran), Helmut 17 5 (Klavier) und Professor Richard Laugs gleitung der Lieder). — —ñ— MARSGERY SHARP: Fann us Brnautfſahrr Deutsch von Richard Moering Copyright by Claassen Verlog Hamburg 16. Fortsetzung Einmal fragte ich: „Doktor Lush, waren Sie nicht sehr über- Tascht, als Fanny nicht aufstehen konnte?“ Er antwortete ziemlich mürrisch, wenn es sich um weibliche Nerven handle, werde ein Arzt durch nichts überrascht.* „Wären Sie auch nicht überrascht, wenn sie jetzt aufstünde?“ fragte ich weiter. Er verneinte es, was mich ein wenig ent- banischte. Heute begreife ich, daß er ein un- gewöhnlich ehrenhafter Mann war. Er war zu ehrlich, Fanny eine Medizin zu ver- schreiben, die die Sylvesters sicher bezahlt hätten.) Mit wichtiger Miene sagte ich: „Jetzt bin ich mehr oder weniger verant- Wortlich für Fanny. Ich weiß natürlich eine ganze Menge über die zehrende Sucht, möchte aber doch nichts Falsches tun. Ich glaube, daß Fanny vor allem Zerstreuung raucht. Sie muß es fühlen, wie alle sie lie- ben und nur den Wunsch haben, daß es ihr besser geht.“ Mit einem Zwinkern, das ich für ein Zei- chen von Anerkennung hielt, versicherte Doktor Lusm mir ernsthaft, daß man für zwamig guineas in London auch keinen bessern Rat erhalten könne, Als ich vor der Bibliothek ausstieg. schüttelten wir uns die Hand wie Kollegen. Abgesehen davon, daß ich Farmys Haar bürstete, ihre Romane um- tauschte und ihre zehrende Sucht behandelte, mußte ich mich auch um ihre Besucher küm- mern. Besucher waren etwas Neues für das Gut. Jede Frau in der Grafschaft und die Hälfte der adligen Damen grüßten meine Tanten auf der High Street in Frampton und hätten sie bereitwilligst auch besucht, wenn man sie dazu ermutigt hätte. Aber die Sylvester- frauen gemügten sich selber. Sie hatten untereinander für das Ansehen und die Ehr- barkeit der Sylvesters gesorgt und brauchten sich diese Selbstschätzung nicht von andern bestätigen zu lassen. Fanny Davis, die sich vielleicht weniger sicher fühlte, konnte nie genug Besucher haben. Wenn weiblicher Besuch kam— gleich nach dem Triumph auf dem grogen Ball umd der nachfolgenden Katastrophe der ver- schobenen Hochzeit—, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, nahm sie all ihre Kraft zusammen, um ihn zu sehen. Sie Strengte ihre Stimme an, um in die Halle, Wo Charlotte einen neugierigen Besuch ab- Wies, hinunterzurufen, daß sie imstande sei, die freundliche Dame kurz zu empfangen. In jener Zeit lag Fanny in ihrem Schlaf- zimmer, und Charlottes Stimme war noch so laut, daß Fanny es hörte, wenn ein Besuch kam. Sie bat ihn, doch bald wiederzu- kommen, und so kamen Mrs. Brewer, die Gattin des Tuchmachers, und Miß Jones, die ein Hutgeschäft hatte, regelmäßig ein- oder zweimal die Woche— ein weiterer Grund dafür, Fanny tagsüber in die gute Stube zu bringen. Deshalb beschwatzte Fanny auch Tante Rahel, die Porzellanschalen aus dern Glasschrank zu nehmen, um Toast und Gebäck auf ihnen zu servieren. Alle meine Tanten hatten Freude an einem gewissen Luxus, aber nicht in einer so dummdreist übertriebenen Weise; dennoch gab Tante Rahel nach, weil sie meinte, es könne viel- leicht Fannys letzter Wunsch sein. „.. den man bekanntlich nicht verweigern darf“, erklärte Tante Rahel,„Weil eine solche Herzlosigkeit sicherlich Unglück bringt. Und so totenblaß sah die Arme aus! Ich gab ihr höchstens noch einen Monat; dann wäre mein Porzellan wieder in den Schrank zurückgewandert.“(In demselben Monat kaufte Charlotte das Sofa oder viel- mehr:— sie tauschte es ein. Wie die meisten Bauersfrauen hatte sie nie eignes Geld, außer dem, was ihre Hühnerzucht ein- prachte, und ihre Ersparnisse waren mit dem Kauf von Fannys Festkleid drauf- gegangen. Infolgedessen gab sie für das Sofa— 1870, Walnuß und Roßhaar— eine Mahagonikommode her, die mit ihrem übrigen Hausrat von Norfolk gekommen war. Sie trauerte ihr etwas nach, weil sie ir bestes Leinen darin aufhob und weil die Kommode ihrer Großmutter gehört hatte.) Fanny konnte nun ihre Besuche mit aller Eleganz empfangen: auf einem Sofa, in der guten Stube und mit dem besten Porzellan. Wenn ich da war, hatte sie auch noch ein Dienstmädchen. Jeden Dienstag und Don- nerstag wartete ich regelmäßig auf und machte den Tee für Mrs. Brewer und Miß Jones, die stets zusammen kamen.(Stachel- beerwein war nicht vornehm genug.) Da andere Damen auch am Montag, Mittwoch oder Freitag erscheinen konnten, hielt ich mich auch an diesen Tagen bereit— mit gebürstetem Haar, gewaschenen Händen und in meinem besten blauen Alpakakleid. Ich hatte keinen Spaß an diesen Empfängen. Unglücklicher weise mochte niemand Fannys Gäste außer Fanny. Meine Tanten hielten sie für Klatschbasen; und ich haßte sie, weil sie mich an die Gäste meiner Mutter in London erinnerten: sie lachten affektiert, sagten, ich solle weghören, und kniffen mich mit ihren behandschuhten Fingern in die Backe. Hätte ich nicht bei allem zuerst an Fanny gedacht, würde ich mich überhaupt nicht um sie gekümmert haben. Zu meiner Verwunderung bekam Fanny diese Besuche niemals satt, sie schienen ihr vielmehr wohlzutun und Kraft zu geben. Ich erinnere mich, mit welcher Lebhaftig- keit, ja Energie sie mich einmal zurückrief, als ich Miß Jones und Mrs. Brewer hinaus- begleitet hatte. „Setz dich noch einen Augenblick zu mir, mein Kind“, rief sie,„ehe du von Mrs. Toby an die große Grunz-Tafel gerufen wirst.“ (Sie meinte unser Abendessen.)„Wenn du, mein Kind, diese kleinen Teegesellschaften eher öde und langweilig findest“, sagte Fanny ziemlich scharf,„so kommt das nur von deiner Londoner Erziehung. Denk mal daran, wie öde es hier ohne sie wäre! Hat es hier überhaupt jemals Gesellschaften ge- geben? Dabei kommen die Sylvesters gleich nach dem Landadel! Ich bitte dich deshalb allen Ernstes, nicht wieder solch ein langes Gesicht zu machen, wenn Miß Jones dir einen Kuß geben will.“ Man möge den Grad ihres Einflusses auf meine Gefühle daran ermessen, daß ich nicht widersprach. Denn in einem Atem von Miß Jones, Mrs. Brewer und dem Landadel zu sprechen, war einfach grotesk: der Landadel kaufte nicht einmal in denselben Geschäften Wie sie! Hätten die Sylvesters adligen Be- such gewünscht, so hätte Charlotte nur der Gattin des Landrates einen offiziellen Besuch zu machen brauchen, und jene Dame hätte sie wenigstens einmal alle zwei Jahre wiederbesucht.. Ich widersprach nicht, aber ich war nicht blind. Ich sah mehr, als Fanny ahnte. Mig Jones und Mrs. Brewer gaben ihr ein wenig die Illusion gesellschaftlichen Umgangs: außerdem brachte Mig Jones Fanny gelegentlich einen Brief. 2 Natürlich war ich nicht ganz von meinen Tanten abgeschnitten; unter anderem er- innere ich mich an ein besonders erkreuliches Gespräch mit Tante Charlotte, das etwa um die Augustmitte stattfand. 8 Es 5 5 ein sehr warmer, stiller 7 55 Als ich aus dem Fenster von Fannys Schl, zimmer(wohin sie mich Wesen, 75 Taschentuchs geschickt hatte) in den 1 ninunterblickte, sah ich Tante Charo, neben dem Holzapfelbaum stehen. e ließ ich Fanny warten und lief zu ihr in Hof hinunter. 0 20 (Um von einem der oberen Zimmes 15 dem Holzapfelbaum zu gelangen, e erst über die Haupttreppe, dann dure 5 Elche ins Freie und dann um den 83 f Westflügel des Hauses herumlaufen Du. die große Vordertür wäre es Schnee gangen, aber die war immer verriegelt.“ 10 an dem Abend von Fannys Ankunft f verriegelt gewesen, so daß sie iter Sylvesterbräute das Haus über den 5 ich hof betrat. Das flel mir wieder ein, 7 hinunterlief, und ich dachte daran, 1 905 Fanny unter dem Holzapfelbaum eg stehen und zum Haus hinaufblicken“ de; als wolle sie es— warum nur kam 90 10 ser kindische Einfall jetzt und nicht, 1 0 — unter einen magischen Zauber 1 Als ich näherkam, drehte Tante 5 15 sich um, lächelte und legte ihre Han den schlanken Stamm. Hol- „Willst du nun endlich 1 unsern apfelbaum zeichnen?“ fragte sie. 5 1 War ein wenig verwirrt. Ich 1 daran gedacht, daß man mein ee ee Fannys Diensten und die Vernachläss 85 meiner Tanten und all meiner r N schäftigungen vielleicht nicht ohne ein 19 tes Gekränktsein bemerkt habe. Pe. tsein Charlotte freilich war von e nichts zu merken. Da aber Fannys 1 88 tuch nicht mein Skizzeffbuch War, Verst i h. ich es hinter meinem Rücken len 51 5 sagte ich verlegen,„und lief runter. 100 CFortsetaung 10 gtellv.: 9 Bank, Ahe Bad. Kom. Munheln vr, 80 016, — Il. Jahrg — W. kündit und 2 von a ermög nahme zu Er. In äs der Bes- zeichs, il glüht. 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