n(San lischer render it. Das Mar- g„Die Dessau ng des rnhaus uskom- „Das erliner jedoch, Krieg Isekre- au be- er nur de. In Werk e Ver- ebruar rt die laligen S“ er- ag“ 25 :„Die e Zeit ce ein mmer- Arte- Musik rt. Die k zur ni mit seiner as Va- n Bal- lerung volks- zaden- ündet. Land- aden). letzte ſahren Volks- n Er- spiele likum große ontag, nmer- nzerte ms in soch- Bonl- mber, (Ecke Werke Da- Mit- Hans- (Kla- aester — Wie- 2 66 Da- hin; ch.. Is di ültig. a ge- Aber d du eigne sehr e ich 1 die age Viel- pre- dich ein- gte r dir er- sich ge- daß uche Ich 3 sie 1 Sei ung erte ein- den und das gt) gellv.: W. Kirches. polen stationierten etausgeber: Mannheimer Morgen letlas⸗ Druck: Mannheimer Groß- guckerei. verlagsleitung: H. Bauser. duetredaktion: E. F. von Schilling: ackermann; Politik: W. Hertz- 1. K. enrode: Wirtschaft: F. O. Weber: eullleton: W. Gllles. K. Heinz; Loka- . Schneekloth; Kommunales: Dr. soch Sport: K. Grein; Land: G. Serr; dotlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: 1 Eimpinskv; Chef v. D.: O. Gentner; Banken: Südd. 5 Rhein-Main Bank. Städt. Spark. Kom. Landesbank, Bad. Bank., samtl. aunheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe v. 80 016, Lud wisshafen Rh. Nr. 26 743. ee eee, —— Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim,& 1, 3 Tel.-Sa.-Nr. 4 41 51 u. 4 12 43; Heidel- berg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Hdlbg. ragebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 0 zuzügl. 50 Pf Trägerl., Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf Zeitungsgeb. u. 53 Pf Zu- stellgeb. Streifbandbez. 3,50 DN zuzügl. 2,0 DM Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 UM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13. Anz.-Ltg.: R. adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Fur unverlangte Manuskripte keine Gewähr — 1 ahrgang/ Nr. 293/ Einzelpreis 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplat⸗ Dienstag, 18. Dezember 1956 PE Truppenvertrag Moskau- Warschau Ergebnis einer überraschenden Reise Schepilows und Schukows nach Polen Warschau.(AP) Zwischen Polen und der Sowjetunion wurde am Montag in Warschau ein Abkommen über die Stationierung sowjetischer Truppen in Polen unterzeichnet, das Polen ein Mitspracherecht bei den Bewegungen der„vorüber- gehen d“ in Polen stehenden Teilen der Sowzetarmee einräumt. Am Montagvormittag waren der sowzetische Außenminister Schepilow und Verteidigungsminister Schukew überraschend nach Warschau geflogen. Das Abkommen geht auf die Be- prechungen zurück, die der polnische Par- eisekretär Gomulka im vergangenen Monat ait dem sowzetischen Ministerpräsidenten zulganin und Parteisekretär Chrustschow- in lloskau führte. Das Abkommen wurde von Schepilow und schukow als Vertreter der Sowjetunion und eon Außenminister Rapacki und Verteidi- gungsminister Spychalski als Vertreter polens unterzeichnet. Die Unterzeichnung and im alten Palais“ statt. Der Text des Abkommens enthält, wie ſerlautet, folgende Hauptpunkte: 1. Die unter dem Warschauer Pakt in sowjetischen Truppen zollen Bewegungen nur mit Wissen und Zu- aimmung der polnischen Regierung aus- führen. 2. Diese sowjetischen Truppen sollen nicht eis Instrument politischen Drucks benutzt werden. 5 3. Ueber ihre Zahl und den Ort ihrer Stationierung soll gemeinsam entschieden werden. der Kommunistischen Partei 4. Außerhalb ihrer Stützpunkte sind die sowjetischen Soldaten und ihre Angehörigen dem polnischen Gesetz unterworfen. 5. Polen erhält volle Vergütung für die an sowjetische Truppen gelieferten Versor- gungsgüter. Die Schnelligkeit, mit der das Abkommen ausgearbeitet und unterzeichnet wurde, hat in Warschau überrascht. Im allgemeinen war nicht mit so schnellen Konsequenzen aus den Moskauer Verhandlungen Gomulkas gerech- net worden, Schepilow und Schukowy sagten vor der Presse, sie seien über die Unter- zeichnung des Abkommens sehr froh,„weil dies die Völker Polens und der Sowjet- union erfreuen wird.“ Tagung des Zentralkomitees? Moskau.(dpa AP) Das Zentralkomitee der Sowzet- union— die höchste politische Autorität des Landes— wird wahrscheinlich am Dormers- tag zu einer Plenarsitzung zusammentreten. Auf der Tagesordnung sollen wichtige politische Fragen stehen. Ausländische Be- Empfang für Nehru„betont herzlich“ Indiens Regierungschef zieht sich mit Eisenhower zu Beratungen zurück Washington.(dpa/AP) In einem„entschei- denden Augenblick der Geschichte“, wie der amerikanische Vizepräsident Nixon fest- stellte, begannen am Montag die politischen Gespräche Präsident Eisenhowers mit dem indischen Ministerpräsidenten Nehru, der am Sonntag zu einem sechstägigen Staats- besuch in den USA eintraf. Er wurde von Wepräsident Nixon und Auhenminister pulles auf dem Flugplatz in betont herz- cher Form empfangen. Von dort aus be- gab er sich mit einer großen Autokolonne zum Weigen Haus, wo er als Gast Präsident Lisenhowers an einem Essen teinahm. A= schließend konferierte der indische Regie- kungschef länger als eine Stunde mit Außen- mmister Dulles. Eisenhower und Nehiru keisten am Montagmorgen gemeinsam im Wagen von Washington nach Gettysburg, Wo auf Eisenhowers Farm die viertägigen poli- tischen Gespräche der beiden Staatsmànner beginnen. Vor den Mitgliedern der indischen Ge- ellschaft hob Nehru die Bemühung Indiens dervor, eine Brücke zwischen Ost und West zu sein und dadurch Furcht, Eifersucht und dewaltsamkeit in der Welt zu mindern. Von den Gesprächen mit Eisenhower erhoffe er sich, sie möchten„zu einer Klärung der Ge- müter beitragen und auch mir klare Vor- stellungen vermitteln“. Nehru erwähnte kurz den Besuch des chinesischen Miuisterpräsidenten Tschou En- lai in Indien und den begeisterten Empfang, den ihm die indische Bevölkerung bereitet habe.„Wenn der Präsident der GSA nach Indien kommen sollte— und ich hoffe, daß er es tut—, dann werden wir ihm einen ebenso herzlichen Willkommensgruß entbie- ten“, sagte Nehru. Die Vermittlerrolle zwischen Ost und West werde von Indien in dem Bewußtsein angestrebt, daß kein Volk insoliert leben könne und jedes von den Ereignissen in der Welt berührt werde. Doch müsse die Be- ziehung zu anderen Völkern auf dem Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegen- heiten und auf dem Geist der Freundschaft beruhen.„In Aegypten und in Ungarn ist es zu Konflikten gekommen, weil auf diese Lander Druck von außen ausgeübt worden ist.“ Unter den Gesprächsthemen der beiden Staatsmänner werden nach Ansicht politi- scher Beobachter die Ereignisse im Nahen Osten und in Osteuropa den Vorrang ein- nehmen. Außerdem wird erwartet, daß sie die Lage in Algerien, Zypern, Kaschmir und Goa und die Frage einer Aufnahme der chinesischen Volksrepublik in die Vereinten Nationen besprechen. Neue Differenzen um Kanalräumung Aegypten will keine britischen un New Vork.(dpa AP) Zwischen Groß- britannien und Frankreich einerseits und der ägyptischen Regierung andererseits sind in der Frage der Suezkanal-Räumung er- neut Schwierigkeiten aufgetreten. Sprecher der britischen und französischen Delegation bei der UNO haben am Sonntagabend er- klärt, ihre Regierungen würden der Benut- zung britischer und kranzösischer Hebeschiffe und Bergungsgeräate nur zustimmen, wenn zugleich auch die eigenen Mannschaften ein- gesetzt würden. Demgegenüber hatte der ägyptische Außenminister Fauzi zuvor ge- sagt, Aegypten sei mit der Verwendung pri- tisch- französischer Hebeschiffe einverstan- den, weigere sich aber, die entsprechenden Mannschaften und Techniker zu den Räum- arbeiten zuzulassen. Nach Berichten aus Paris sollen Frank- reich und England die Vereinten Nationen autgekordert haben, binnen 48 Stunden emen Beschluß in dieser Frage 2u Fassen. Ein hochgestellter Gewährsmann in Paris babe erklärt, wenn man den Schiffen und hren Besatzungen nicht den Schutz der in- ternationalen Polizeistreitmacht zusichere, würden sie zurückgezogen. Falls die briti- schen und französischen Hebeschiffe ausfle- len, 80 bedeute dies bei den Räumungsarbei- ten möglicherweise eine Verzögerung von drei oder vier Monaten. Der britische Außenminister Lloyd teilte dazu in der Montagsitzung im Unterhaus mit, daß die Freimachung des Suezkanals für die Schiffahrt sieben Wochen dauern werde, sofern die britisch- französische Ber- Sungsflotte eingesetzt werde. Lloyd begann deine Erklärung über die Säuberung des Ka- nals mit der Feststellung, daß die Vorkeh- zungen nicht so gut liefen, wie er gehofft abe. Die anglo- französische Bergungsflotte sei der UNO angeboten worden. Bisher sei 5 jedoch nicht angenommen wor- 875 irakische Ministerpräsident Nuri A8 30 5 Ger Irak stehe fest zum Bag- 905 Pakt mit England. Said wandte sich mit 8 farken Worten gegen den Erzfeind“ Rom- nismus und beschuldigte die Sowjetunion, d französischen Techniker zulassen „das ganze Gebiet zwischen Mittelmeer und dem persischen Golf unter ihren Einfluß zu bringen“. Der irakische Ministerpräsident War am Montag das Ziel einer heftigen Pro- paganda-Kampagne in Aegypten, Syrien und Jordanien. Demonstranten zogen durch die Straßen der Hauptstadt. In Aegypten wurde zwei Stunden lang gestreikt. In Jordanien hatten alle Aemter und Geschäfte ge- schlossen. obachter in Moskau sind der Ansicht, daß das Zentralkomitee, dem 133 Vollmitglieder und 122 Kandidaten angehören, eine Bilanz der Entwicklung seit dem 20. Parteikongreßg im Februar dieses Jahres ziehen wird. Im Licht des inzwischen eingetretenen national- kommunistischen Umschwungs in Polen, der Erhebung Ungarns gegen die sowjetische Vorherrschaft und der Politik Jugoslawiens dürften die Diskussionen besondere Bedeu- tung erlangen und für den weiteren Ver- lauf der Moskauer Ostblockpolitik bestim- mend werden. Wesentliche Aenderungen der Linie selbst werden in politischen Kreisen Moskaus nicht erwartet. a Polnische Ablösungstruppen werden in Budapest gefordert Budapest.(AP) In Budapest wurden am Montag zum ersten Male Plakate mit der Forderung angeschlagen, polnische Truppen sollten„aòuf Grund des Warschauer Ver- trages“ Ungarn besetzen. Die Ungarn, die diese Plakate insgeheim anbrachten, schei- nen durch diese Forderung— die auch in Polen selbst schon erhoben wurde— einen Abzug der sowjetischen Truppen erreichen zu wollen. Die ungarische Hauptstadt hatte am Montag einen ihrer ruhigsten Tage seit Be- ginn des Aufstandes. Die Arbeiter haben in den Betrieben die Arbeit wieder aufgenom- men, allerdings fehlt es weitgehend an Energie und Rohstoffen. Auch in der Pro- vinz ist die Mehrzahl der Arbeiter wieder zur Arbeit erschienen. Eine Ausnahme machen die Bergwerke, wo nach wie vor kaum gearbeitet wird. In Budapest liefen am Montag zahl- reiche Gerüchte über bevorstehende Ver- änderungen in der Regierung Kadar um. Allgemein wird die Einbeziehung einer Reihe nich kommunistischer Politiker in die Regierung erwartet, Die von der Kadar-Regierung gebilde- ten Standgerichte haben erneut zwei Todes- Urteile verhängt. Die Urteile ergingen am Sonntag in Budapest gegen zwei angebliche „Terroristen“. Die Rolle eines Vermittlers ist dem Generalsekretär der NATO in Zukunft zugedacht, wenn unter den Mitglieds- staaten des Atlantikpaktes Streitigkeiten auszubrechen droken. Dieses Amt erfordert eine Persönlickkeit, die gleichermaßen Autorität und diplomatisches Fingerspitsengefühl be- sitzen muß. Dem belgischen Außenminister Spaak(rechts), den der NATO- Ministerrat zum neuen Generalsekretär und Nachfolger Lord Ismays(lings) wählte, wird beides nach- gerühmt. Bild: AE Zuchthausstrafe für John beantragt Nicht mehr als zwei Jahre„Kein Krimineller, sondern ein Schwächling“ von unserem Kerrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe. Nach einem sechsstündigen Plädoyer, in dem er sich mit Oberstaats- anwalt Lösdau abwechselte, hat Oberbun- desanwalt Güde gegen den früheren Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Otto John, eine Zuchthausstrafe von nicht mehr als zwei Jahren, unter Anrechnung der elf- monatigen Untersuchungshaft, beantragt. John soll ferner nach dem Antrag des Ober- bundesanwalts für die Dauer von drei Jah- ren die Fähigkeit zur Bekleidung öffent- licher Aemter, sowie das aktive und passive Wahlrecht verlieren. Oberstaatsanwalt Los- Entwurf zu einem Atomgeset:z vom Bundeskabinett gebilligt/ Aenderungswünsche des Bundesrates abgelehnt Bonn.(dpa AP) Das Bundeskabinett hat einem Gesetzentwurf zur Ergänzung des Grundgesetzes und dem Entwurf des so- genannten Atomgesetzes zugestimmt. Dieses Gesetz regelt die Erzeugung und Nutzung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren. Die Atomgesetzgebung wird in die Liste der konkurrierenden Gesetzgebung (Artikel 74) im Grundgesetz eingefügt. Ar- tikel 87 des Grundgesetzes erhält den Zu- Satz, daß solche Gesetze in Auftragsverwal- tung des Bundes von den Ländern ausge- führt werden können. Die Aenderungswünsche des Bundesrats zum Atomgesetz wurden von der Bundes- regierung in den wichtigsten Punkten abge- lehnt. Im einzelnen nahm die Bundesregie- rung wie folgt Stellung: 1. Die vom Bun- desrat geforderte staatliche Konzessionie- rung für den Betrieb und die Errichtung von Anlagen zur Spaltung von Kernbrenn- stoffen und zur Aufbereitung bestrahlter Kernbrennstoffe wird abgelehnt, weil sie die private Initiative der Unternehmen ein- schränkt. 2. Die Erhöhung der Haftungs- höchstbeträge für Schäden, die sich aus dem Betrieb von Kernenergie-Turbinen ergeben, von 100 000 auf 250 000 Mark wird abge- jehnt, weil ein Höchstsatz von 100 000 Mark bei Körperschäden allgemein üblich sei und Weil bei einer Erhöhung die Versicherungs- möglichkeiten für die Atomenergie-Be- triebe sehr vermindert würden. 3. Die Bun- desregierung besteht darauf, daß eine Ge- kährdungshaftung nur für Atomanlagen und nicht schlechthin für den Umgang mit radioaktiven Stoffen gewährt wird. Als letzte der fünf Fachkommissionen der deutschen Atomkommission hat sich am Montag in Bonn die Fachkommission für Wirtschaftliche, finanzielle und soziale Pro- bleme konstituiert. Ihre Vorsitzenden sind Dr. Menne, Vorsitzender des Arbeitskreises Atomfragen beim Bundesverband der deut- schen Industrie, Hermann J. Abs, Vor- standsmitglied der Süddeutschen Bank, und der Leiter der Hauptabteilung„Kernener- gie wirtschaft“ bei der Gewerkschaft Oeffent- liche Dienste, Transport und Verkehr(OTW, Philippen. Zwiscſen Gesfern und Morgen Reisepläne des Kanzlers nach den Ver- einigten Staaten lägen zur Zeit nicht vor, er- klärte der Regierungssprecher in Bonn zu Pressemeldungen, die behauptet hatten, Dr. Adenauer werde noch im Januar den ameri- kanischen Präsidenten Eisenhower treffen. Die vorsichtige Form des Dementis fiel all- gemein auf. In unterrichteten Rreisen hält sich das Gerücht von einem baldigen Mei- nungsaustausch zwischen dem Kanzler und Präsident Eisenhower. Die Bundesregierung ist dabei, die diplo- matischen Vertretungen der Bundesrepublik irn Ausland mit Militärattachés zu besetzen. Die stärkste Vertretung wird in Washington eingerichtet, der leitende Attaché wird vor- aussichtlich ein General sein. Die Attachés werden vom Bundesverteidigungsministerium bestimmt. Ihre Entsendung, für die in den einzelnen Ländern unterschiedliche diploma- tische Voraussetzungen erfüllt werden müs- sen, erfolgt durch das Auswärtige Amt. Der Streik der Metall- und Werftarbeiter in Schleswig-Holstein werde nach dem Wil- jen der Arbeiter bis zum erfolgreichen Ende geführt, erklärte der Vorsitzende der Indu- striegewerkschaft Metall, Otto Brenner, im Organ der Gewerkschaft. Es gehe bei die- sem Streik um einen der IG-Metall aufge- zwungenen Machtkampf, den die Arbeit- geber durch ihr Verhalten herausgefordert hätten. Bischof Lilje Hannover), der Präsident des Lutherischen Weltbundes, erklärte am Montag auf einer Pressekonferenz in Genf, ein Aufstand in der Sowjetzone nach unga- rischem Vorbild könne sich sehr unglücklich für die deutsche Wieder vereinigung auswir- ken. Bischof Lilje sagte, die Wiedervereini- gung werde mit Sicherheit kommen, aber die einzige Methode, sie zu erreichen, sei der Weg der Verhandlungen. Die Christen in ganz Deutschland seien fast eintiellig der Ansicht, daß die Wiedervereinigung nicht durch einen Krieg zustande kommen könne. Zur„Festigung der Ideologie“ an den Universitäten der Sowjetzone sollen die Stu- denten nun auch durch die Betriebsorgani- sationen der SED geschult werden. Das ergibt sich aus einem Bericht des FDJ- Blattes„Junge Welt“ vom Montag. In Zu- kumft wollen danach die SED und die FDꝗJ- Organisationen der Betriebe Studenten zu ihren Versammlungen einladen,„um sie mit den politischen und wirtschaftlichen Problemen, die die Arbeiterklasse lösen muß, vertraut zu machen“. Heinrich Schneider, der Vorsitzende der Demokratischen Partei Saar, hat den Vorsitz der DPS- Landtagsfraktion übernommen, nachdem er am letzten Freitag von seinem Posten als Präsident des Saarländischen Landtages zurückgetreten war. Der bisherige Vorsitzende der DPS- Landtagsfraktion, Paul Simonis, wurde stellvertretender Fraktions- Vorsitzender. Der Benzinpreis in Frankreich wurde am Montag durch einen überraschenden Regie- rungsbeschluß um sechs Francs(etwa 7 Pfen- nig) pro Liter erhöht. Finanzminister Rama- dier und der Staatssekretär für Industrie und Handel, Lemaire, hatten sich am Vor- abend nach einer Besprechung mit Vertre- tern der grogen Oelfirmen zu dieser unpo- pulären Maßnahme entschlossen. In der französischen Oeffentlichkeit hat diese erheb- liche Preissteigerung, die sich in empfind- licher Weise zu den bereits in Kraft getre- tenen Benzin Einschrämkungsmaß nahmen gesellt, starke Verstimmung ausgelöst. Zu Gerüchten über eine bevorstehende Einladung Präsident Eisenhowers an Staats- präsident Tito zu einem Besuch in den USA erklärte am Montag der Sprecher des jugo- slawischen Außen ministeriums, falls es zu einer solchen Einladung kommen sollte, sei Wohl anzunehmen, daß eine Bekanntmachung hierüber gleichzeitig in Washington und Bel grad erfolgen würde. Die Sowietunion hat am Montag eine Auf- nahme der chinesischen Volksrepublik in die UNO ͤ zur Bedingung für ihre Zustimmung zu der vorgeschlagenen Erweiterung des Sicher- Beitsrats gemacht. Vor der UNO-Vollver- sammlung erklärte der sowjetische Delegierte Kusnezow, die Sowjetunion könne keiner Aenderung der UNO-OCharta zustimmen, so- lange das kommunistische China aus der UNO Susgeschlossen bleibt. Die Vollversammlung beriet über einen Entschließungsentwurf, der eine Vergrößerung der Zahl der Sicher- 5 von elf auf dreizehn vor- sieht. 5 dau hatte vorher die Delikte aufgezählt, deren Johm nach Ansicht der Bundesanwalt- schaft überführt ist. John hat danach in zwei Fällen ein falsches Staatsgeheimnis preisgegeben. Dabei handelt es sich einmal um seine Behauptung vor der Ostberliner Pressekonferenz, dag die Bundesrepublik mit ihren Vertragspartnern ein politisches Geheimabkommen zur EVG vereinbart habe, und zum zweiten um Johns Erklärung im sowietzonalen Deutschlandsender, daß die Organisation Gehlen in Frankreich eine verstärkte Tätigkeit ausübe. Außerdem habe John mit seiner Behauptung, der Bundes- Kanzler habe ihn mit Ermittlungen gegen Bundesminister Kaiser beauftragt, eine un- Wahre Behauptung aufgestellt. Von einem Notstand könne nicht gesprochen werden, Weil Dr. John weder unter Zwang noch unter Lebensbedrohung gehandelt habe. Er habe vielmehr die Rolle eines Kämpfers für die Wiedervereinigung und gegen die Re- militarisierung übernommen, weil diese sein Geltungsbedürfnis befriedigt habe. Die Anträge der Bundesanwaltschaft er- regten teilweise Ueberraschung und Erstau- nen. Während Güde zunächst erklärte, daß der Fall aus der Perspektive von 1954„un geheuerlich“ sei, weil der Inhaber eines ver- antwortungsvollen Amtes durch sein Ver- halten die Bundesrepublik und ihr Ansehen im Ausland geschädigt, die öffentliche Mei- nung verwirrt, Tausende in der Zene an ihren Idealen, ihren Hoffnungen und ihrem Glauben irre gemacht habe, meinte er gleich darauf, die Folgen hätten sich dadurch ge- ändert, weil in dem ungeheuerlich scheinen den Fall die unwahrscheinlich kleine Figur des Angeklagten zutage getreten sei. Was als eine Tragödie erschienen sei, habe die Züge einer Tragikomödie arigenommen. Jobhm sei kein Krimineller, sondern ein Schwächling, der sich seiner Lage nicht ge- Wachsen gezeigt habe. Zugunsten des Ange- klagten müsse das Gericht Johns Rückkehr und seine Widerstandstätigkeit im Zusam- menhang mit dem 20. Juli 1944 in Rechnung stellen. Die fehlenden Kasernen sollen im Schnellverfahren erstellt werden Bonn,(dpa). Die Unterbringungsfrage hat sich beim Aufbau der Bundeswehr als die Srößte Schwierigkeit herausgestellt. Aus diesem Grunde mußten die Planungstermine geändert werden, als Bundesverteidigungs- mimister Strauß sein Amt übernahm. Das Bundesverteidigungsministerium hofft je- doch, daß Ende 1957 so viele Kasernen stehen, daß zu diesem Termin mehr als die geplanten 120 000 Soldaten einrücken kön- nen. Im Jahresbericht 1956 des Bundesver- teidigungs ministeriums wird mitgeteilt, daß gegenwärtig 23 Kasernen im Bau sind. Für 45 Kasernen seien die Mittel bereits vor- handen. Im Haushalt 1957 sollen darüber Hinaus noch für 75 Kasernen Mittel besorgt Werden. Eine Kaserne wird etwa 16 bis 18 Millionen Mark kosten. Um den Engpaß zu beseitigen, ist ein Schnellbauprogramm angelaufen, Kasernen sollen hauptsächlich entlang der Zonen grenze, in den Ländern Schleswig-HFolstein, Niedersachsen und Bayern, errichtet wer⸗ den. Dem Verteidigungsministerium ist es außerdem gelungen, in den unterbelegten Kasernen der alliierten Truppen Raum frei- zubekommen. Neben der völligen Räumung einiger Anlagen ist auch die gemeinsame Benutzung der Kasernen durch deutsche und alliierte Truppen vorgesehen. Diese Kaser- nen werden dann zwei Eingänge erhalten. 7 MORGEN Dienstag, 18. Dezember 1956 Wind in die NATO-Segel Mit vollem Wind in den Segeln kehrten die Außenminister der Atlantikpaktstaaten und jener Länder, die im Europarat zusam- mengeschlossen sind, aus Paris in ihre Hauptstädte zurück. Der britische Außen- minister Selwyn Lloyd soll sogar geäußert haben, die NATO- Beratung der letzten Wo- che sei die erfreulichste und fruchtbarste Konferenz gewesen, an der er seit seiner Tätigkeit als britischer Außenminister teil- genommen habe. Derart überschwängliche Aeußerungen lassen den politischen Beobach- ter einmal hoffen, daß man wirklich in Paris um einige wesentliche Schritte weitergekom. men ist, lassen aber auch den Schluß zu, daß in manchen Delegationen der NATO-Konfe- renz bei der Anreise nach Paris bange Er- Wartung herrschte. Für die Engländer und Franzosen brachte die Tagung die Notwen- digkeit mit sich, vor den NATO-Partnern Rechenschaft über ihr selbständiges Nahost- Unternehmen zu geben. Sie hatten allen Grund, nachdem die USA schon bei den Vereinten Nationen unmißvertändlich ihr Mißtallen hinsichtlich der Nahost-Aktion zum Ausdruck brachten, nunmehr im eige- nen westlichen Hause eine deutliche Straf- predigt von Außenminister Dulles zu er- Warten. Auch Bundesverteidigungsminister Strauß mußte sich auf einige Tadel wegen der säumigen deutschen Aufrüstung gefaßt machen. Die Zusammenkünfte der Minister waren zum größten Teil geheim, lediglich Be. schlüsse gelangten an die Oeffentlichkeit. Innen ist zu entnehmen, daß mit aller Klar. heit die kritischen Probleme besprochen wurden, daß aber über allen Meinungsver- schiedenheiten der Wille stand, sie zu berei- nigen und vor allem für die Zukunft Span- nungen, wie sie die letzten Wochen und Mo. nate zeitigten, möglichst auszuschalten und schließlich gestärkt aus der Konferenz her- vorzugehen. Lloyd ergriff dabei so weit die Flucht nach vorne, daß er ein„Superparla- ment“ für die NATO forderte, d. h. England bot eine politische, wirtschaftliche und mili- tärische Zusammenarbeit auf gleich berech- tigter Grundlage für alle— vornehmlich europäische— Paktpartner an, die alles in den Schatten stellte, was die Briten bisher dieser Art zu tun geneigt waren. Dieser Ei- fer wurde dahingehend reduziert, daß man sich auf weitgehende politische und wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Konsulta- tion einigte. Und auf daß dieser neue Motor, den man der atlantischen Gemeinschaft gab, auch funktioniere, wurde der belgische Außenminister Spaak, ein Mann von un- tadeligem, ja bestem Ruf als Vermittler, Schlichter und Einiger zum Generalsekre- tär gewählt. Auch Spaaks Annahme dieses Postens läßt berechtigte Hoffnungen zu. Mi. litärisch ist man entschlossen, sich ohne Ab. Zug überseeischer Kontingente mit modern- ster Bewaffnung die Einsatzfähigkeit und Schlagkraft zu erhalten. Die deutschen Ver- sicherungen, Versäumtes baldigst nachzu- Holen, werden unter dem Gesichtspunkt der bevorstehenden Bundestagswahlen mit mehr oder weniger wohlwollendem Verständnis aufgenommen worden sein. Mit der Aufnahme von Brentanos For- mulierung, die osteuropäischen Völker müß. ten das Recht haben, ihre Regierungen frei und unabhängig von äußerem Druck und Gewaltanwendung zu wählen, in die Ab- schlußerklärung hat der NATO-Rat über das politische Bekenntnis hinaus auch Mos kau zu verstehen gegeben, daß er keine Asgressiven Absichten hegt. Die politischen Grundzüge dieser Erklärung machte sich überdies der Ministerrat des Europarates zu eigen, der in einer Sitzung im Anschluß an die NATO-Tagung erneut die Unumgäng- lichkeit enger Zusammenarbeit unterstrich. Es wurde unterlassen, Moskau zu reizen. Aber es wurde unterstrichen, daß die Macht. haber im Kreml ihrerseits nach wie vor mit der Realität der NATO, die dem Bedürfnis nach Sicherheit entspringt, rechnen müssen. Auch dann, wenn sie der europäischen Sicher- heit neue Grundlagen geben wollen. vg Rückkehr der Saar Die Rückkehr des Saarlandes nach Deutschland kann als beschlossene Sache gelten, nachdem die drei beteiligten Parla- mente(Bonn, Saarbrücken, Paris) ihre Zu- stimmung gegeben haben. Die Eingliederung in die Bundesrepublik wird sich als guter Auftakt des Jahres 1957 am 1. Januar voll- ziehen. Da nun die Entscheidung in den Parlamenten gefallen ist, sollte die Saar- Frage des tagespolitischen Beiwerkes, das oft in unerquicklichen Auseinandersetzungen bestand, entkleidet werden, um ihre groge Bedeutung klar erkennbar werden zu las- sen. Die Bedeutung liegt darin, dag der schwierigste Streitfall zwischen Deutschland und Frankreich in zufrieden- stellender Weise aus der Welt geschafft wer- den konnte, so die Freundschaft zwischen den beiden Nachbarvölkern keinen national- politischen Belastungen mehr ausgesetzt ist; damit eine wesentliche Voraussetzung für ein besseres Gedeihen der vielfältigen Be- strebungen zur Vereinigung Europas, deren Herzstück das deutsch- französische Verhält- nis ist, verwirklicht wurde; die Hoffnung nicht unberechtigt erscheint, mit der Kräftigung einer gemeineuropai- schen Politik werde in die allgemeinen inter- nationalen Beziehungen ein stabilisierendes Element eintreten; die Bereinigung der Grenzfrage im We- sten Deutschland den Rücken frei macht für eine aufgeschlossene Ostpolitik, die früher oder später ebenfalls eine Grenzregelung auf dem Verhandlungswege bringen muß. Es sind keine Anzeichen dafür sichtbar, dag die Rückkehr der Saar in einem natio- nalistischen Begeisterungstaumel erfolgen würd. Auch das stimmt durchaus hoffnungs- Voll, weil sich darin der Wandel des poli- tischen Klimas bei uns in Deutschland und überhaupt im freien Europa offenbart. Es besteht kein Bedürfnis mehr, nationale Er- eignisse so zu feiern, daß es jenseits der Grenzen als Kränkung oder gar als Bedro- ung empfunden wird. Die Freude braucht deshalb nicht geringer zu sein. Nicht zuletzt ist es die Freude darüber, daß die politische Vernunft einen jahrelangen und harten Kampf gewonnen hat. whe Washington, im Dezember Der Besuch Jawaharlal Nehrus in Washington ist hier das letzte große diplo- matische Ereignis des turbulenten Jahres 1956. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, dürfte dieser Besuch einen erheblichen Ein- fluß auf die Weltereignisse des Jahres 1957 haben. Die Bedeutung der persönlichen Aus- sprache zwischen dem Präsidenten der Ver- einigten Staaten und dem Ministerpräsiden- ten Indiens braucht nicht unterstrichen zu werden. In den Vereinigten Staaten sah man der Ankunft Nehrus mit besonderer Spannung entgegen, einer Spannung, in der sich opti- mistische Erwartung und ein skeptisches Unbehagen nicht sehr gut mischten. Nehru kommt nicht zum ersten Male nach USA. Sein Besuch vor zwei Jahren verlief nicht sehr glücklich. Man hatte seine Reise nicht sorgfältig genug vorbereitet und Nehru wurde mit einigen Senatoren und Politikern zusammengebracht, die nicht gerade taktvoll Differenzen zwischen Washington und Delhi zur Sprache brachten. Diesmal ist man besser vorbereitet. Die Vereinigten Staaten haben einen Sonder- gesandten nach Delhi geschickt, der mit Nehru die Einzelheiten der Reise ausführ- Uch besprochen hat. Von indischer Seite ist ebenfalls mit Takt und Geschick der Weg für eine erfolgreiche Reise geebnet worden. Die Haltung, oder besser der Stellungswech- sel der indischen Regierung und der indi- schen Delegation bei den Vereinten Natio- nen in der ungarischen Frage hat weiter hin erheblich dazu beigetragen, die Atmo- sphäre zu reinigen. Nehru hat Vorschläge mitgebracht. Er ist nicht nur ein lebhafter, sondern auch ein konstruktiver Geist. Und wenn seine grogen Pläne auch— von Washington àus bes trachtet— nicht immer als praktisch durch- führbar angesehen werden, 80 erkennt man doch an, daß sie alle von dem Bestreben dilctiert sind, den Frieden zu erhalten und die Gegensätze zwischen den großen Macht- blöcken zu vermindern. Er ist zum Beispiel der Ansicht— und er hat vor seiner Ab- reise deutlich zu verstehen gegeben, daß er diesen Punkt in seinen Gesprächen mit Eisenhower hervorheben werde—, daß nur eine Verständigung zwischen Washington und Moskau über die Verteilung der Inter- essen im Nahen Osten den Konflikt um den Suezkanal und Israel in dauerhafter Weise lösen könne. Es steht dahin, ob und inwie- weit Präsident Eisenhower bereit ist, Nehrus Anregungen zu folgen, Im Grunde ist auch Eisenhower ein Freund direkter Gespräche. Andererseits ist er von dem russischen Ver- halten in Ungarn so schockiert, daß er wohl kaum in diesem Augenblick bereit sein wird, mit Moskau zu verhandeln. Es ist möglich, daß Nehru mehr Erfolg mit seinem zweiten Vorschlag hat. Seiner Ansicht nach ist der Zeitpunkt für eine Nor- Von unserem Korrespondenten Heinz Pol malisierung der Beziehungen zwischen Washington und Peking gekommen. Nehru Spricht hier mit einer gewissen Autorität, denn er hat bis fast zum letzten Tag seiner Abreise nach den Vereinigten Staaten täg- lich mit seinem chinesischen Gaste Tschou En-lai politische Gespräche geführt. Der chinesische Staatsmann hat sich, wie auch die skeptisch eingestellten amerikanischen Korrespondenten aus Indien gekabelt haben, erstaunlich friedvoll, vernünftig und kon- zesslonsbereit gezeigt. Die starre Haltung Von früher ist einer geschmeidigen Freund- Üchkeit gewichen. Zweifellos hat sich Nehru, von dem Auftreten und den Ver- Sprechungen Tschou En-lais sichtlich beein- druckt, entschlossen, in Washington als Ad- vokat der chinesischen Sache aufzutreten. Er mag sich auf die These stützen, daß ein erstarktes China heute mehr denn je da- nach strebe, seine Unabhängigkeit gegen- über Moskau zu wahren, und dag Peking jetzt sogar vielleicht daran ein besonderes Interesse haben könne, sich nachgiebig zu zeigen, um die Anerkennung Washingtons zu gewinnen. Es ist möglich, daß die Aufnahme duplo- Nehru wurde mit Spannung erwartet Amerikanische Ueberlegungen zu der Begegnung des indischen Premiers mit Eisenhower S matischer Beziehungen zwischen den Ver- einigten Staaten und dem kommunistischen China(die dann in sehr kurzer Zeit zur Auf- nahme Pekings in den Vereinten Nationen führen würden) in Moskau als ein harter Schlag empfunden werden würde. Peking ist zwar niemals ein Satellit im Sinne der ost- europäischen Steaten gewesen; aber Moskau hat sich doch bisher in der Rolle eines Pro- tektors des Partners im Osten recht wohl gefühlt. Auf der anderen Seite darf nicht verkannt werden— und Eisenhower dürfte seinem Gast die notwendigen Informationen darüber geben—, daß de langjährigen und tief- gehenden Differenzen zwischen Amerika und China nicht mit ein paar freundlichen Gesten aus der Welt geschaffen werden können. Der EKorea-Krieg ist hier unvergessen, und die Gefühle der Erbitterung über das Eingreifen chinesischer Truppen in diesem Krieg sind kaum weniger stark, als sie vor fünf Jahren Waren. In seiner eigenen Partei hat Präsi- dent Eisenhower nach wie vor mit dem ein- flußreichen rechten Flügel zu rechnen, der nach wie vor strikt gegen die Anerkennung Pekings ist. Mollet geht getrost in die Debatte Frankreichs Parlament diskutiert heute außenpolitische Fragen Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris, 17. Dezember Nach den großen internationalen Be- sprechungen der letzten Woche rücken in Paris die innenpolitischen Fragen oder zu- mindest die innenpolitischen Folgen der außenpolitischen Verwicklungen wieder in den Vordergrund. Heute, Dienstag, beginnt in der Nationalversammlung die große De- batte über die Außenpolitik der Regierung während der letzten Monate, besonders über die Suez-Frage und über Ungarn. Von ihrem Ausgang hat die Regierung wohl nicht Allzu viel zu fürchten, schon deshalb, weil es ihr gelungen ist, die gleichzeitige Be- handlung von Suez und Ungarn durchzu- setzen und so dieqenigen, die re Aktion in Aegypten kritisieren, durch die gemeinsame Haltung gegenüber dem russischen Vorgehen in Ungarn wieder auf ihre Seite bringen kann. Während des Wochenendes haben ver- schiedene Parteien und Gruppen Beratungen abgehalten, aus denen die Regierung eben- kalls mit besseren Chancen hervorging, als man es nach dem Ausgang der letzten Ab- stimmungen über das Budget annehmen konmte, bei denen das Kabinett einmal schon Als verloren galt und dann nur mit knappen fünf Stimmen Mehrheit gerettet wurde. Der Nationalrat der Sozialdemokratischen Partei hat sich wieder einmal mit überwäl- tigender Mehrheit hinter den Partei- und Regierungschef gestellt. Die über die alge- rische Entwicklung besorgte Minderheit blieb Italiens KP bleibt Moskau treu Sie bemüht sich weiterhin um das Bündnis mit Nenni Von unserem Korrespondenten Dr. Richard Wichterich Rom, im Dezember Der achte Kongreß der Kommunistischen Partei Italiens hat sich mehr als eine Woche hingeschleppt. Dank der drakonisch gehand- habten Regie kamen nur erpropte Kämpen zu Wort. Dennoch tanzten einige mit Kritik- freudigkeit am stur beibehaltenen Stalin- Kurs angefüllte Redner aus der Reihe, ohne indes die vom Parteiführer Togliatti eisern vorgezeichnete Linje zu verrücken. Die Marschroute also bleibt die alte: Verzicht auf revolutionäre, gewaltsame Machtergrei- kung in Italien, wie sie im Sommer 1948 nach dem Attentat auf Togliatti erfolglos versucht Wurde. Die Parteieinheit soll mit allen Mit- teln aufrecht erhalten, das heißt also, die drohende Spaltung soll vermieden werden. Das fragwürdig gewordene Bündnis mit den Nenni- Sozialisten wird weiter angestrebt. Das Ziel bleibt das gleiche: legale Macht- erringung, deren un ausgesprochene Folge die Diktatur des Proletariats wäre. Nicht klar hervorgehoben wurde die be- wuhte Fortsetzung der Abhängigkeit vom „Führungsstaat“ Sowietrußland. Vielmehr wurde die vieldeutige Formel gewählt:„Wir bleiben dem System der sozialistischen Staaten treu.“ Togliatti und das engere Füh- rungsgremium der italienischen KP steuern immer noch den Stalin-Kurs, mit der unklar gehaltenen Nuance freilich, den„Weg zum italienischen Sozialismus“ suchen zu wollen. Togliatti und einige seiner Getreuen machen nämlich geltend, daß die Preisgabe dieses Kurses, wie das blutige Geschehen in Un- garn gezeigt habe, die machtvolle, vom Ur- sprungsland aufgerichtete Organisation des Weltkommunismus zu zerstören drohe. Viele Zeitungen, die sich nicht zum Links- extremismus bekennen, heben den Zwiespalt hervor, der zwischen den„konformistischen“ und daher die wahren Meinungen und Stim- mungen verhüllenden Beschlüssen der Kon- greßmitglieder und der eigentlichen Grund- lage der Partei, der Wählerschaft, klafft. Noch sei der„Apparat“ der verschiedenen Formationen dank der vorangegangenen, mit Geldmitteln nicht sparenden Organisation intakt. Kraft Beharrungsvermögens sei die Partei nach wie vor stark. Aber das sei auf die Dauer nicht das Entscheidende. trotz der großen Anzahl bedeutender Per- sonen, die zu ihr zählen, nur eine schwache Minderheit. Die soeben im Gesetzblatt ver- kündeten Reformen der Gemeinde- und Pro- vinzialvertretungen für Algerien werden der Regierung als positiver Schritt, der zu weiteren Reformen führen kann, gutge- schrieben. Als zweite große Partei hat das MRP, die französische CDU, am vergangenen Wochenende getagt. Obgleich sie nicht zur Regierungskoalition gehören und auch nicht das gefährdete Schiff besteigen wollen, haben die MRP- Politiker trotz vieler Kritiken, be- sonders über den ungenügenden sozialen Trend der sozialdemokratischen Regierungs- Politik, sich doch wieder hinter das Kabinett gestellt. Sie erwarten von Guy Mollet be- sonders eine großzügige, rasche Initiative auf europäischem Gebiet und dieselbe Erwartung hält ihm auch die verantwortlichen Elemente der konservatſven Unabhängigen bei der Stange, die genau wissen, dag nur ein sozial- demokratischer Ministerpräsident das Eura- tom-Projekt gegen die Bedenken weiter Kreise in der eigenen Sozialistischen Partei durchbringen kann. Auch im Parlament hatte die Regierung noch zum Wochenende einen bedeiſtenden Erkolg erzielt, als unter der geschickten Steuerung des Staatsministers Houphouet- Boigny, eines schwarzen Arztes von der Elfenbeinküste, der die wichtigste politische Partei des französischen Afrikas, das RDA (Afrikanische Demokratische Sammlungsbe- wegung) leitet, ein Gesetz angenommen wurde, daß die weiten, bisher auf verschie- derie Provinzen und Generalgouvernements verteilten Einöden der Sahara zu einem ver- Waltungsmäßgigen und wirtschaftlichen Ein- heitskörper zusammenfaßt. Die Sahara birgt ungeheure Mineralvorkommen, besonders auch Erdöl. Ihre Ausschöpfung muß zentral geleitet werden. Für die verschiedenen Rand- gebiete, die alle an der Entwicklung dieser Reserven Interesse haben, kann die Sahara einmal ein Bindeglied werden. Die Mög- lichkeit einer Beteiligung von Marokko und Tunesien sowie anderer zur Unabhängigkeit berufener ehemaliger Kolonialgebiete an der neuen Einheit ist vorgesehen. Dienstag, 18. Dezember 1956/ Nr. 25 —— 2 Jelefonal aus London Nach Edens Rückkehr Sir Anthony Edens erstes Auftreten Unterhaus nach seiner Krankheit vollzog 1 in einer wohltemperierten Atmosphäre die sich von den heißen Debatten der letzten sechs Wochen scharf abhob. Der Beifall auf den konservativen Bänken, der den zurück kehrenden Premierminister begrüßte War gedämpft, die Labour Party bewahrte völ- liges Schweigen. Nicht allein die Vorweih. nachtsstimmung erklärt diesen Wandel. Die Labour-Opposition hat erkannt, daß Sie durch die überspitzte Gehässigkeit ihrer An- Sriffe nur die an der Richtigkeit der Politik der Regierung zweifelnden Konservativen zu loyaler Unterstützung Edens getrieb hat. Oppositionsführer Gaitskell sprach in höflicher Form die Hoffnung seiner Partei aus, daß sich der Premierminister gut erholt habe. Aber diese freundliche Stimmung dart nicht darüber hinwegtäuschen, daß nach der in allen Parteien weitverbreiteten Auffas- sung erst die nächsten zwei oder drei Monate erweisen werden, ob Eden sich als Premierminister halten kann. Das Ergebnis der Besprechungen zwischen Präsident Eisen- hower und dem indischen Premierminister Nehru, dem man auch in England denkbar größte Bedeutung beimigt, mag bei der Ent- scheidung über Edens Zukunft eine Rolle Spielen. Denn das Interesse an diesem Tref. fen ist, obgleich Nehru sich bei seiner Durch- reise durch London bemühte, durch seinen Besuch bei Eden zu dokumentieren, daß trotz Suez die freundschaftlichen Beziehungen zwischen England und Indien kortbestehen, gemischt mit einem bitteren Gefühl, daß die Rolle des Mittlers zwischen Amerika und der Sowaetunion von England auf Indien über- gegangen ist. Entgegen früheren Erwartun- gen nimmt man jetzt an, Nehru werde das Schwergewicht seiner Bemühungen in Washington nicht auf eine Anerkennung der Pekinger Regierung durch die USA und die Zulassung der rotchinesischen Regierung zu den Vereinten Nationen legen. Sein Haupt- thema dürfte vielmehr die Möglichkeit eines Ausgleiches zwischen dem Westen und der Sowjetunion sein. Diese Frage hat angesichts der Ereignisse in Ungarn nach Londoner Auffassung an Aktualität nicht etwa verloren, sondern ge- Wonnen. Denn man befürchtet in London we in Washington, daß eine Erhebung gegen die Sowjet-Herrschaft in weiteren Safel- liten-Staaten oder in der sowietisch besetz- ten Zone Deutschlands die Gefahr eines neuen Weltkrieges heraufbeschw¾ören könnte. Die Nachrichten, daß man in Washington einen weitreichenden neuen Abrüstungsplan der Sowijetunſon zu unterbreiten denkt, wer- den trotz amtlicher Dementis in London durchaus ernst genommen. Sie sind Wasser auf die Mühlen derjenigen in England, die seit geraumer Zeit auf einen neutralen Gürtel in Europa unter Einschluß eines wie- dervereinigten Deutschlands und der Satel- iten-Staaten drängen. Denn man sieht ge- rade in einer solchen Lösung in Kreisen, die Lon gewissen Konservativen bis in die Labdur Party reichen, die einzige Möglich- Reit, Polen die erreichten Freiheiten auf dle Dauer zu sichern und Ungarn vom sowzeti⸗ schen Terror zu befreien. Daß die Sowjetunion solchen Gedanken- gangen nicht grundsätzlich ablehnend gegen. überzustehen scheint, schließt man daraus, daß Nehru— sicherem Vernehmen nach nach Washington die sowjetische Zusage mit- gebracht haben soll, die Rote Armee werde voraussichtlich bis zum 1. Februar, späte- stens aber zum 1. März, Ungarn räumen. Die britische Regierung befindet sich in der ungewohnten und für sie peinlichen Lage, daß sie an den Sondierungen für eine unter Umständen so ungeheuer weittragende politische Neuorientierung in Europa nicht direkt beteiligt ist. Dr. K. H. Abshagen Das Eis schmilzt zwischen Bonn und Madrid Die Bundesrepublik ist bereit, bei der Industrialisierung Spaniens mitzuhelfen Madrid, im Dezember In den Beziehungen zwischen Spanien und der Bundesrepublik ist seit einiger Zeit eine fühlbare Erwärmung festzustellen. Eine Welle der Deutschfreundlichkeit geht durch die Madrider Ministerien, seit Karl Hein- rich Knappstein vor einem Vierteljahr die Leitung der deutschen Botschaft übernahm. Bezeichnend für die Verbesserung des Kli- mas War vor allem die Rede, mit welcher Senor Artajo kürzlich vor den Vereinten Nationen für die deutsche Wieder vereinigung und die Aufnahme der Bundesrepublik in die Weltorganisation eintrat. Knappstein hatte dieser Tage eine ausführliche Unter- redung mit dem nach Madrid zurückgekehr- ten Außenminister, in dem er ihm den Dank der Bundesregierung für seine New Lorker Erklärungen aussprach. Rote Jagd auf schwarzes Mild Wenn es Nacht wird an der Spree, gesche- nen staatsgefährdende Dinge. Der Staat der Arbeiter und Buuern wird in seinen Grund- festen erschùttert, wenn brutale Keiler und verantwortungslose Sauen das Ablieferungs- soll der Agronomen aus den Aeckern wühlen. Sie scheren sich den Teufel um Grotewohls Funfjahresplun und mästen sich an genossen schaftlichen Hachfruchten. Ob sie daneben auch noch in sumpfiger Suhle Boykotthetze gegen die Deutsche Demokratische Republik führen, ist bisher weitgekend unbekannt geblieben, wird aber bei solchen Schmarotzern und Sa- boteuren nicht von der Hand zu weisen sein. Die Wahr scheinlichkeit des Zusammentreffens deider Delikte wird jedenfalls durch alle bis- herigen Verlautbarungen des Ministeriums für Staatssicherkeit erhartet. Wer weiß, was in die- sen schweinischen Gehirnen alles vorgeht. Dock lange sollen sie's nicht mehr treiben. Der Ministerrat in Pankoub hat beschlossen, den zunehmenden Wildschaden an der Repu- bliſe radikal einzudämmen. Das war bisher schioierig gewesen, denn die Kollektivjagd- waffen(welch volkseigenes Wort!) waren bei der Kreispolizeibehörde hinter Schloß und Riegel. Aus Gründen der Staatsraison natür- lich, denn schließlich ann man auch mit Kol- lektivjagd waffen nicht nur auf die Tiere des Waldes schießen. Jetat aber— Waidmanns- Reil!— sollen besagte Waffen dezentralisiert gelagert werden, und zwar unter der mehr zivilen Verantwortung des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft. Förster, die an „Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewußt- sein dem Staat und dem Volk gegenüber“ nichts zu wünschen ubrig lassen, sollen sogar mit eigenen, nicht- ollextiven Gewehren aus- gerüstet werden. Es dre nun keineswegs ein Grund, miß- gunstige Betrachtungen anzustellen, wenn dru- ben, im Ulbricht- Land, die Jägerei blüht. Aber Herr Scholz, stellvertretender Ministerprüsi- dent, hat uns mit der Mitteilung erschreclet, daß die neue Jagd-Aerad im Zeichen der hin- reichend bekannten„Gesellschaft für Sport und Technik“ stehe. Diese Gesellschaft, die eine neue Jagdor ganisation aufbauen soll, ist bis- her durch recht militärische, an die„Wehr- ertuchtigung“ vergangener Zeiten erinnernde Uebungen hervorgetreten. Wenn dieses merk- würdige Gebilde nun beauftragt worden ist, allen„fortschrittlichen“ Werktätigen eine Aus- bildung beizubringen, die innen die Teil- nahme an Kollektivjagden ermöglicht, so mag die Hölle wissen, was für Veranstaltungen da geplant sein mögen. Der Verdacht liegt nahe, daß es um die Bekämpfung von Wild schäden und Schwarzkitteln geht, die mit waidmänni- scher Passion nur wenig zu tun hat. Und da- mit hört es sich mit dem fröhlichen Jagen allen Ernstes auf. de Von unserem Korrespondenten Heinz Barth Aber das Wiederer wachen der historischen Freundschaft beider Völker, das gegenwärtig zu beobachten ist, beschränkt sich nicht auf wohlgemeinte Reden. Man ist dabei, sich auch in einigen praktischen Fragen näher zu kommen. Knappstein konnte Senor Artajo davon unterrichten, daß die Bundesregierung bereit ist, ihren Plan zur Hebung der wirt- schaftlichen Produktivität anderer Länder auch auf Spanien auszudehnen. Neben dem Austausch von Ingenieuren, Werkmeistern und Spezialkräften ist an die Lieferung von kompletten Lehrwerkstätten und Laborato- rien sowie an eine technische Beratung durch Deutschland gedacht. Das Bemer- kenswerte an dieser Hilfe ist, daß sie unab- hängig von Kapitalinteressen geleistet wird und vorwiegend dem Ziel dient, Spanien als Handelspartner zu kräftigen. Wo der Vorsatz besteht, an die Tradition der deutsch- spanischen Verbundenheit anzu- knüpfen, ist das Enteignungsproblem nicht Weit. Tatsächlich stand diese Frage im Mit- telpunkt der Aussprache zwischen Knapp- stein und Artajo, durch die man einer Klä- rung der Angelegenheit näher gekommen sein dürfte. Es besteht zwar keine Aussicht, daß Spanien die nach dem Kriege enteig- neten deutschen Firmen zurückgibt, wie es Portugal während der soeben beendeten Lissaboner Verhandlungen getan hat. Aber die Fälle lagen von Anbeginn in beiden Nachbarstaaten durchaus verschieden. Wäh- rend die portugiesische Regierung den deut- schen Industriebesitz lediglich beschlag- nahmte, ohne jemals zur Veräußerung zu schreiten, ist man in Madrid unter dem Druck der Siegermächte weitergegangen. Auf Grund des Abkommens, das Spanien im Frühjahr 1946 mit den drei westlichen Alliierten schloß, sind von 80 betroffenen deutschen Firmen alle bis auf neun unter den Hammer gekommen. Naturgemäß schuf der Besitzwechsel in den einzelnen Fällen 80 verschiedenartige Situationen, daß es kaum möglich ist, für sie alle einen gemein- samen Nenner zu finden. Was dagegen von Spanien erwartet wer- den muß, sind Zugeständnisse wirtschafts- politischer Natur, die durchaus im Interesse des Regimes liegen. Denn es kann durch sie die Zusammenarbeit mit der deutschen Indu- strie wesentlich beleben und den toten Punkt in der Industrialisierung Spaniens überwin- den. Darum dürfte sich ein Teil der Verhand- lungen drehen, die Mitte Januar in Madrid beginnen werden. Neben Spanien und der Bundesrepublik werden an ihnen auch Ver- treter Frankreichs, Englands und der Ver- einigten Staaten beteiligt sein. Die wirt- schaftspolitischen Vorschläge der Bundes- republik bleiben nicht bei der Liquidierung einer unerfreulichen Vergangenheit stehen, sondern fassen bereits die Zukunft der deutsch- spanischen Partnerschaft ins Auge. Von Spanien wird keine industrielle Rück- gabe, wohl aber die Beseſtigung des Dekrets von 1948 verlangt, das es den ehemaligen deutschen Eigentümern untersagt, ihren Be- sitz zurückzuerwerben. Das Rückkaufsrecht würde aber keine Verkaufspflicht für die heutigen spanischen Inhaber bedeuten, son- dern nur die Möglichkeit schaffen, daß es zwrischen beiden Parteien zu einer freien Ver- einbarung kommt. Darüber hinaus wäre es von Spanien vor- ausschauend gehandelt, den von der Enteis- nung betroffenen deutschen Firmen eine Sonderstellung einzuräumen, falls sie, trot⸗ ihrer bisherigen Erfahrungen, interessiert sein sollten, auch in Zukunft aktiv am wWirt⸗ schaftlichen Aufbau Spaniens mitzuarbeiten, Die bevorzugte Behandlung müßte vor allem in der Aufhebung der Klausel bestehen, die den ausländischen Kapitalamteil an spani- schen Industrien grundsätzlich auf 25 Pro- zent der Einlagen beschränkt. Es werden zwar in seltenen Fällen Ausnahmen zugelas- sen, die der Genehmigung durch den Mini- sterrat bedürfen. Aber es wäre nur billig, wenn die deutschen Firmen für ihre frühe- ren Verluste durch eine generelle Regelung entschädigt würden, die übrigens den Vorzug hätte, sie gegen neue Enttäuschungen dieser Art zu schützen. Auch die Rückerstattung des deutschen Kultureigentums und der Schulen sollte keine unüberwindlichen Schwierigkeiten bereiten. Damit aber sind, wenn man von der Freigabe der nicht enteigneten Betriebe und der noc blockierten Konten sowie der Abrechnung der nicht an den Brüsseler Fonds abgeführten Verkaufserlöse absieht, die deutschen Forde- rungen bereits erschöpft. Vr. 29. — Was Vie. ten bei her un dinien Sens die Ha den. M die bis als Ver dann einem nische wesunt läbt si die To ten unn Die Italien tungsd ohne s kunft Wie ve purde leutege ihren schüss lägt si der je nach r schen Kapite der Be Fällen daß d Hilfe e Ita! hat de vor ei! greiker baren dene J lichen. in ein land e Schulk den dr Millio. degeld dem Leben. nachdi ohne Dre Nähe und ge Da; Sonnt; Autob Dezem gung i die K. sorgen Die Atäts vorko 20. No ersten in Ar. Grupp 1959 i Frank sorger De voli e Besuc suche: besuc Saison nungs lioner geset' PO Rohst sie i der Polen ster 1 Verf De damp Linie der dem Chur. Fahrt Scho schro — Was — nen Mary Norm das n Nur netze innen Tantie dem ein e Aber dem Sende riger Besse einen Sende Telev Verei Meng und USA- wie e von s Millic kann. Ferne strie- ist ur ihren für teiler habe den Lorb dem Fern Nr. 293 Ir eten im 20g sich äre, die letzten fall auf Zurück. te, war te völ⸗ Orweih⸗ del. Die aB Sie rer An- Politik vativen trieben rach in Partei er gut ig dart ach der Auffas- drei sich als rgebnis t Eisen- ninister lenkbar er Ent- Rolle n Tref. Durch- seinen N, dab hungen stehen, daß die ind der über- yartun- de das . ing der ind die Ung zu Haupt- ichkeit en und ignisse ng an rn ge- ondon gegen Satel- besetz- eines cönnte. üngton gsplan t, wer. ondon Wasser d, die itralen 8 Wie- Satel⸗ ht ge- en, die n die öglich- kuf die Waeti-⸗ men- gegen. daraus, ach e mit werde späte- m. ieh in lichen r eine gende nicht hagen rwin⸗ hand- ladrid d der Ver- Ver- Wirt- indes- erung tehen, t der Auge. Rück ekrets aligen n Be- srecht r die son- aß es Ver- vor- ateig- eine trotz Sslert Wirt- eiten. allem i, die pani- Pro- erden zelas- Mini- billig, rühe · elung orzug lieser schen keine eiten. gabe noch nung arten rde- MORGEN * ee eee 2 Seite 3 Vr. 293/ Dienstag, 18. Dezember 1956 . Vas sonst noch geschah. Vier italienische Höhlenforscher entdeck- en beim Abstieg in eine 126 Meter tiefe bis- ger unerforschte Grotte bei Nuoro auf Sar- dnien Skelette und Ueberreste von minde- gtens fünf Menschen. Drei Skeletten waren de Hände auf dem Rücken zusammengebun- den. Man vermutet, daß sardinische Banditen die bisher als unzugänglich gehaltene Grotte as Versteck für die von ihnen beraubten und dann ermordeten Opfer benutzt haben. Bei enem Toten fanden die Forscher eine italie- nische Münze aus dem Jahre 1942, am Ver- wesungszustand der einzelnen Knochenteile lägt sich aber unzweideutig erkennen, daß die Toten zu völlig verschiedenen Zeitpunk- ten ums Leben gekommen sind. * Die Tätigkeit des vor mehreren Jahren in Italien gegründeten ärztlichen Funkbera- ungsdienstes für Schiffe auf hoher See, die ohne Schiffsärzte fahren, soll in naher Zu- kunft auf alle Weltmeere ausgedehnt werden. ſſie von zuständiger Seite in Rom mitgeteilt wurde, haben zahlreiche Reeder und See- kkutegewerkschaften aus mehreren Ländern ren Beitritt erklärt und finanzielle Zu- schüsse gewährt. Der Funkberatungsdienst läßt sich auf dem Funkwege die Symptome der jeweiligen Krankheit übermitteln, wo- nach mehrere erfahrene Aerzte in der römi- schen Zentrale die Diagnose stellen und den Kapitänen ebenfalls auf dem Funkwege in der Behandlung unterweisen. In dringenden Fällen sorgt der Funkberatungsdienst dafür, dab der nächsterreichbare Schiffsarzt zur Hilfe eilt. 5 Italiens Staatspräsident Giovanni Gronchi hat dem jungen Arbeiter Sante Zennaro, der vor einigen Wochen durch sein mutiges Ein- greiken zwei Geisteskranke an einer kurcht- baren Bluttat hinderte, Post Mortem die gol- dene Tapferkeitsmedaille für Zivilisten ver- lichen. Zennaro drang als erster unbewaffnet in ein Schulgebäude in Terrazzano bei Mai- land ein, wo die beiden Geistesgestörten die Schulkinder und zwei Lehrerinnen zu ermor- den drohten, wenn ihnen nicht umgehend 200 Millionen Lire(rund 1,2 Millionen DM) Lö- gegeld ausgezahlt würden. Zennaro kam bei dem Versuch, die Kinder zu befreien, ums Leben. Sein Eindringen aber ermöglichte den nachdrängenden Polizisten, die Kranken ohne Gefahr für die Kinder zu überwältigen. * Drei Eisenbahnarbeiter wurden in der Nähe von Rom von einer Lokomotive erfaßt und getötet. * Das belgische Kabinett beschloß, das Sonntagsfahrverbot für Privatfahrer und Autobusunternehmer mit Wirkung vom 23. Dezember aufzuheben. Die Treibstoffversor- gung in Belgien gestattet es den Tankstellen, die Kunden ausreichend mit Benzin zu ver- sorgen. * Die Errichtung von thermischen Elektri- Atätswerken unter Ausnutzung der Erdgas- vorkommen von Lacq(Frankreich) ist am 20. November durch die Grundsteinlegung der ersten E-Zentrale dieser Art in Bec d' Ambez in Angriff genommen worden. Die erste Gruppe dieser E- Werke wird bereits Ende 1959 in der Lage sein, den ganzen Südwesten Frankreichs mit elektrischer Energie zu ver- sorgen. * Der Kopenhagner Vergnügungspark Ti- voli erzielte in der diesjährigen Saison einen Besucherrekord. Die durchschnittliche Be- sucherzahl pro Tag betrug 30 650. Insgesamt besuchten den Tivoli in der abgelaufenen Saison über 4,2 Millionen Personen. Im Rech- nungsjahr 1955/56 wurden im Tivoli 10,3 Mil- lionen Kronen(etwa 6,2 Millionen DMW) um- gesetzt. * Polnische Handwerker können in Zukunft Rohstoffe aus dem Ausland beziehen, wenn sie im Besitz von Devisen sind, wie der polnische Rundfunk meldete. Die/ in Polen vorhandenen Rohstoffe stehen in er- ster Linie den staatlichen Großbetrieben zur Verfügung. 8 Der 20 000 Tonnen große ehemalige Luxus- dampfer„Franconia“(1923 von der Cunard Linie in Dienst gestellt, einst Wohnschiff der britischen Delegation in Jalta unter dem damaligen Premierminister Winston Churchilh trat am 14. Dezember seine letzte Fahrt von Liverpool nach Inverkeithing Schottland) an. Das Schiff soll dort ver- schrottet werden. Kanadas Tore für Einwanderer weit geöffnet Ab 1. Januar 1957 gibt es„Patenschafts- Einwanderer“/ Rückzahlung der Ueberfahrtkredite wesentlich erleichtert Die kanadische Einwanderungspolitik für 1957 ist klar umrissen: Das Einwanderungs- ministerium will soviel Einwanderer wie nur möglich ins Land holen. Neuerungen in den Einwanderungsbestimmungen, die in der letzten Zeit angekündigt wurden, zeugen von dem Bestreben Ottawas, die bereits jetzt Weit geöffneten Einwanderungstore nach Kanada noch weiter zu öffnen. Die Gründe für diese Großzügigkeit der kanadischen Regierung liegen auf der Hand: Ueberall hat es der kanadischen Industrie 1956 ͤ an Arbeitskräften gefehlt. Da die Be- schäftigungslage im nächsten Jahr aller Voraussicht nach weiterhin günstig sein wird, sieht man sich nach mehr Menschen um. 1955 kamen nur 110 000 Einwanderer ins Land. Europa ging es wieder besser, und bei den kanadischen Einwanderungsmissionen gingen plötzlich die Einwanderungsanträge nur noch spärlich ein. 1950 bis 1953 waren sie noch täglich in Waschkörben von der Post abgeholt worden. Da aber gerade 1955 die kanadische Wirtschaft nach einem vor- übergehenden Langsamwerden wieder auf Hochtouren zu laufen begann, war Ottawa wegen dieses relativ geringen Einwanderer- zustroms recht bestürzt. Man entschloß sich, 1956 verstärkt zu werben. Bis zu einem gewissen Grade waren diese Bemühungen erfolgreich. Für 1956 er- wartet man jetzt rund 142 000 Einwanderer. Das sind zwar noch nicht wieder so viel wie in den Jahren vor 1955, als jährlich rund 160 000 Menschen ein wanderten, aber man freut sich über den erneuten Anstieg. Für das kommende Jahr wird mit min- destens 150 000 Einwanderern gerechnet. Es wird angenommen, daß die erneute politi- sche Unruhe— so unerfreulich sie an sich ist—, nicht unwesentlich dazu beitragen wird, das Auswandern nach Uebersee wie- der attraktiver erscheinen zu lassen. Von dem Angebot an Ungarnflüchtlinge, nach Kanada auszuwandern, ist allerdings noch nicht viel Gebrauch gemacht worden. Ohne Frage bedauert die Regierung heute, daß sie nicht mehr Einwanderer nach Kanada holte, als sie sich noch zu Tausenden mel- deten. Damals hieß es, bei 160 000 pro Jahr sei die Grenze, so viele könne Kanada noch absorbieren. Jetzt aber muß man zu allen möglichen Mitteln greifen, um genügend Menschen nach Kanada einzuladen. Einwanderungsminister Pickersgill kün- digte dieser Tage an, sein Ministerium werde demnächst neue Dienststellen in Eng- land und zum ersten Male auch Büros in den Vereinigten Staaten, in New Vork und Chicago, eröffnen. Man verspricht sich aller- dings nur Einwanderer aus den Vereinigten Staaten, die sich um führende Stellungen in der kanadischen Industrie bewerben, oder Leute mit Spezialberufen. Normalerweise kann Kanada nicht mit den Löhnen in den USA konkurrieren, und schon aus diesem Grund kommen nicht viele Amerikaner ins Land. 332 18 Eine allgemeine Neuerung, die am 1. Januar in Kraft tritt, ist die, daß kana- ische Arbeitgeber nunmehr auch Paten- schaften für Einwanderer übernehmen kön- nen, die sie nicht persönlich kennen.„Paten- schafts-Ein wanderer“ sind solche, für die der Einwanderungsantrag von Kanada aus ge- stellt wird. Der Pate verspricht dem Mi- nisterium, daß er für den Neuankömmling sorgen und ihn beschäftigen wird. Früher durfte ein Arbeitgeber nur solche Einwan- derer anfordern, die er persönlich kannte. Jetzt kann er auch Fremde in Europa für seinen Betrieb anwerben. Die größte Erleichterung für das Aus- wandern nach Kanada ist ohne Frage die derzeitige großzügig Handhabung der Ueberfahrtkredite. Früher konnte sich nur der Ernährer einer Familie die Ueberfahrt- kosten von der Regierung vorschießen las- sen. Er mußte dann erst das Geld verdienen, um für die Reise seiner Angehörigen zu be- zahlen. Heute darf eine Familie zusammen kahren, ganz gleich, wie groß die Zahl der Einder ist. Der Kredit soll in 24 Monats- raten zurückgezahlt werden. Aber wer das nicht schafft, darf sich mehr Zeit lassen. Wenn die Entwicklung Kanadas so weiter geht, wie sie sich im Augenblick anläßt, dann dürfte sie 1957 auch vom Standpunkt des Ein- Wanderers äußerst günstig aussehen. Er wird, wenn er im Frühjahr oder Sommer kommt, keinerlei Schwierigkeiten haben, Arbeit zu finden, und die Verdienstmöglich- keiten sind gut. K. E. Neumann Die Fremde lockt nicht mehr Die Zahl deutscher Auswanderer nimmt ständig ab/ Die größte Anziehungskraft haben nach wie vor die 8A Die lockende Ferne fremder Länder und Erdteile hat ihren Glanz verloren. Nach den Unterlagen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl deutscher Auswanderer zum ersten- mal nach dem Krieg erheblich zurückgegan- gen. Während 1953 und 1954 noch rund 60 000 Deutsche ihre Heimat verließen, waren es im Jahr 1955 nur noch etwa 48 000, die ihr Slück in der Fremde versuchten. Auch in diesem Jahr dürfte— soweit es sich bisher übersehen läßt— der Zug nach draußen weiterhin nachgelassen haben. Die Menschen scheinen mit dem Leben zu Hause wieder zufriedener zu sein. Die Unterlagen zeigen, daß im Gegensatz zu früheren Jahren weit weniger Männer als Frauen noch den Wunsch zur Auswanderung haben. Der Grund hierfür wird darin ge- sehen, daß sich— trotz der allgemeinen Ab- nahme— die Auswanderung von deutschen Frauen, die sich mit Ausländern verheiratet 5 e haben, kaum vermindert hat. Außerdem ließen aber auch verheiratete Männer, die bereits in früheren Jahren ausgewandert waren, jetzt ihre Frauen nachkommen. 12 geringere Zahl der Männer ist zweifellos auch darauf zurückzuführen, daß sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Bundes- republik in zunehmendem Maße verbessert hat. Als 1945 Not, Hunger und Elend in Deutschland herrschten, setzte der Sog der vom Krieg unberührten, aufnahmefähigen Länder ein. Wenn auch die Tore der meisten Aufnahmeländer in den ersten Jahren für Deutsche verschlossen blieben, so stieg die Zahl der Auswanderer doch ständig. Es waren vor allem die Vertriebenen und Flüchtlinge, aber auch viele Facharbeiter, die sich draußen eine neue Existenz gründen oder Arbeit in Berufen suchen wollten, für die es bei uns in den ersten Nachkriegs- jahren nur wenig Verwendung gab. Hier drängen sich italienische Kinder in einem Karren, um æu einem Fest zu fahren. Solche und andere Szenen von Kindern werden in einer der zahlreichen Grußkarten: Serien gezeigt, die auch in der Schalterkalle des„Mannkeimer Morgen“ zu haben sind. Ste wurden von dem amerikanischen Künstler Joseph Lou für das Weltkinderhilfswerk (UNICEF) gezeichnet und geschenlet. Die farbigen Grußkarten werden zum Preise von 40 Pfennig das Stuck verkauft. Der Ertrag aus dem Verkauf dieser Grußkarten uird daæu verwendet, Milch und Medizin für bedürftige Kinder in der ganzen Welt bereitzustellen. Den Interessenten wird empfohlen, die Karten möglichst rasch zu erwerben, weil nur nock ein kleiner Bestand vorhanden ist. Das alles hat sich in den letzten Jahren geändert. Die Statistik zeigt, daß bei uns eher ein Mangel an Fachkräften besteht. Ein großer Teil der im Bundesgebiet aufgenom- menen Ungarn-Flüchtlinge konnte vielfach schon am nächsten Tag in einer Fabrik, auf einer Werft oder als Bergmann in einer Grube zu arbeiten anfangen. Die größte Anziehungskraft für Aus- wanderungslustige haben nach wie vor die USA. Amerika ist zwar schon längst nicht mehr das Land der unbegrenzten Möglich- keiten, aber die meisten glauben, daß sie hier auch heute noch am schnellsten zu Geld kommen. Rund 23 000 oder 47,5 Prozent der deutschen Auswanderer des vergangenen Jahres gingen nach den Vereinigten Staaten. Im Gegensatz dazu ist die Auswanderung nach Kanada in den letzten drei Jahren ständig zurückgegangen. Während 1953 noch rund 32 000 deutsche Auswanderer nach Kanada gezählt wurden, waren es 1954 nur noch 25 000 und 1955 sogar nur noch rund 15 000. Auch die Zahl der Auswanderer nach Australien, die von 7900 im Jahre 1953 zu- nächst auf fast das Doppelte gestiegen War, betrug im vergangenen Jahr nur noch 6600. Vermindert hat sich ebenfalls der Umfang der Auswanderer nach der Südafrikanischen Union, die nur noch von rund 800 Deutschen als. Zielland angegeben worden ist. Daß der Rückgang nicht etwa an ver- schärften Einwanderungsbestimmungen liegt, bweisen die wiederholten Bemühungen die- ser Länder, deutsche Fachkräfte anzuziehen. Mit finanziellen Beihilfen für die Uberfahrt, zinslosen Darlehen zur Uberbrückung der Anfangsschwierigkeiten und vielen anderen Formen der Unterstützung versuchen sie, das Kommen schmackhafter zu machen. Doch selbst Länder wie die südamerika nischen Staaten haben für die Auswanderung nicht mehr die Bedeutung wie in den frü- heren Jahren. Nach Argentinien, Brasilien und Chile, dem großen Ziel insbesondere der zwanziger Jahre, wanderten im vergan- genen Jahr insgesamt nur noch 763 Deut- sche aus. Nicht zuletzt aber dürfte die Ursache für das Abklingen des Auswandererstroms auch in den Berichten vieler Deutscher liegen, die jetzt in Kanada, Australien oder Südamerika leben und Freunden in der Heimat schildern, daß das Leben in der Fremde vielfach hart und schwer ist. Der Aufbau einer neuen Existenz in fremder Umgebung fällt nicht jedem leicht. Bei vielen nagt in stillen Stun- den auch das Heimweh. Die Entwicklung der Auswanderung zeigt, daß es keiner staat- lichen Reglementierung bedurfte, um den Drang nach draußen abzubremsen. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heiter bis Wolkig, trocken, in Niederungen Nebel oder Hochnebel, besonders in den Früh- und Morgenstunden. Tagestemperaturen je nach Nebelbildung und Niederung zwischen 5 bis 10 Grad, nächtlicher Temperaturrück⸗ gang auf Werte um null Grad. Verbreitet Bodenfrost, örtlich auch leichter Frost, in der Rheinebene bis minus 2 Grad, im Oden- wald und Baulend bis minus 4 Grad. Schwacher Wind, zunächst südlicher, später wechselnder Richtung. Uebersicht: Mit dem Aus weiten des fest- ländischen Hochs nach Westen kommt unser Raum völlig unter Hochdruckeinfluß. Die infolge geringer Bewölkung stärker Wirk- same Ausstrahlung wird zu zunehmender Nebelbildung, besonders in niederen Lagen, führen. Wenn es jetzt auch zu leichten Frö- sten kommt, so besteht doch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit dafür, daß bis Neujahr eine ausgesprochene Kaltlage nicht eintreten wird. Sonnenaufgang: 8.18 Uhr. Sonnenuntergang: 16.27 Uhr. Vorhersage- Karte Für 18.12. 38-2 Uhr. 985 957 2— Hop aronde 1005 5 1 8. oo 2 ois 1020 12 O stocdche m 1 Pegelstand vom 17. Dezember Rhein: Maxau 399(18); Mannheim 153 (7); Worms 187(3); Caub 241( +9). Neckar: Plochingen 136(3); Gundels- heim 189(9); Mannheim 260(9). „Cocktail“ gegen Alterser scheinungen Bemerkswerte Erfolge bei der Behand- lung von Alterserscheinungen mit einem speziell zubereiteten, alkoholfreien„Cock tai!“ werden von amerikanischen Spezia- listen berichtet. Das dreimal täglich verab- reichte Getränk besteht aus Fruchtsaft, ver- mischt mit einem neuen, L-Glutavite ge- nannten Präparat, dessen Bestandteile ver- schiedene Vitamine und Glutaminsäure sind. Diese Aminosäure ist für den Stoffwechsel des Gehirns unentbehrlich. Wiederholt sind schon Versuche gemacht worden, zurück- gebliebene Kinder mit dieser Aminosäure zu Pehandeln; die Ergebnisse der Versüche haben aber keine endgültigen Schlüsse zuge- Lassen. Bei der Behandlung von Senilitätser- scheinungen dagegen scheint die Glutamin- säure in Kombination mit den anderen Be- standteilen des neuen Präparats tatsächlich verwendbar zu sein. Allerdings ist die Zahl der untersuchten Fälle bisher noch recht ge- ring. In der Zeitschrift„International Record of Medicine“ berichten Dr. E. M. Katz und Dr. Z. Kowaliczko, daß sie im Altersheim des Cook County Hospital in Chicago das Mittel bei 27 Männern im Alter von über 70 Jahren angewendet haben. Alle diese Patienten litten an Alterserscheinungen, die sich unter anderem in Apathie, Depression, ständiger Müdigkeit und Geistesschwäche in verschiedenem Grade äußerten. Nach 12 Wöchiger Behandlung mit dem„Cocktail“ zeigten 18 Patienten merkliche Besserung. Die neun Patienten, die keine Besserung zeigten, werden von den Aerzten als„geistig weitgehend verfallen und physisch schwer behindert“ bezeichnet. Untersuchung mit dem gleichen Mittel, die von der medizinischen Fakultät der Har- vard- Universität an weiblichen Alterspa- tienten mit seniler Psychose angestellt wur- den, ergaben ebenfalls günstige Resultate. Was wir sahen: 56—— Nun wissen wir es ganz genau und kön- nen beruhigt schlafen gehen: John und Mary Doe, die amerikanischen Fernseh- Normalverbraucher, finden das Programm, das man ihnen bietet, auch nicht immer gut. Nur steht ihnen eine Unzahl von Sende- netzen und stationen zur Verfügung, die innen genügend Auswahl möglichkeiten ga- rentieren, während wir uns noch immer in dem beklagenswerten Zustand befinden, auf ein einziges Programm angewiesen zu sein. Aber trösten wir uns damit, daß selbst in dem größten Fernsehland der Welt den Sendegesellschaften nach nunmehr zehnjäh- riger Erfahrung vermutlich auch nicht viel Besseres einfallen kann als das, was in einem sehr lehrreichen Filmbericht des Senders Freies Berlin vom amerikanischen Televisions-Zirkus zu sehen bekam. Von einem längeren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten hatte Norbert Mai eine enge Fernsehaufzeichnungen mitgebracht und daraus einen Querschnitt durch das USA-Normal-Programm zusammengestellt, wie es so oder in ähnlichen Abwandlungen von sieben Uhr früh bis Mitternacht auf 36 Millionen Bildschirmen empfangen werden kann. Die Tatsache, daß das amerikanische Fernsehen ein riesiges, von großen Indu- strie-Konzernen finanziertes Reklamegeschäft ist und die privaten Sendegesellschaften von ren Auftraggebern abhängig sind, dürfte ir den Zuschauer neben manchen Nach- teilen allerdings einen erheblichen Vorzug aben: der scharfe Konkurrenzkampf läßt den Mitwirkenden keine Zeit, sich auf ihren rbeeren auszuruhen, wie das zuweilen bei dem Monopolunternehmen des„Deutschen ernsehens“ der Fall ist. Amerika— hast du es besser? Wenn man— um nur ein Beispiel zu er- wähnen— die in dem Berliner Bericht ge- zeigte Unterhaltungssendung„People are funny“(Leute sind spaßig) mit der sehr ahnlichen deutschen Sendung„Bitte recht freundlich“ vergleicht, so scheinen in Ame- rika sowohl der Quizmaster wie sein Publi- kum originellere Einfälle, größere Unbe- fangenheit und einen völlig unverkrampften Humor zu haben, lauter Dinge, die man gerade in der letzten, reichlich lahmen Fran- kenfeld-Sendung aus Wien vergeblich Süchte. Zumindest zeichnen sich die ameri- kanischen Sendungen durch das flottere Tempo der einzelnen Nummern aus, 80 daß nicht jede noch so spärliche Idee unnötig breitgewalzt wird und dadurch an Reiz ver- liert, wie man das immer wieder in unseren Sendungen beobachten kann. Eine andere in den USA sehr beliebte Sendereihe, die wöchentliche„Schlager- Parade“, in der jeweils sechs der am häu- figsten gewünschten Schlager in großer Auf- machung illustriert werden, scheint ihre Veranstalter in keine nennenswerten Zeisti- gen Unkosten zu stürzen, aber das Publi- kum sieht wenigstens eine abwechslungs- reiche Revue— und das ist auch etwas wert. Was jedoch den Nord- und Westdeutschen Rundfunkverband dazu veranlaßt haben mochte, unter dem Titel„Garantiert unbe- kannt“ sieben Melodien, die„noch keine Schlager“ sind, durch Paul Kuhn heraus- suchen und vorstellen zu lassen, bleibt schleierhaft. Jedenfalls hatte man zumal die Interpretation nicht besonders glück- lich war— den Eindruck, daß der Welt nichts verloren ginge, wenn diese Melodien und Texte auch weiterhin unbekannt blie- ben. Es wäre nun freilich vermessen, die ame- rikanische Standardsendung„Double or no- thing“ mit der berühmten 64 000-Dollar- Frage— es wurde eine Endrunde dieser aufregenden Quizreihe gezeigt— mit deut- schen Spielen dieser Art zu vergleichen. Da man sich bei uns offenbar scheut, an die Intelligenz des Publikums und den Geld- beutel der Sendeanstalten ähnliche Forde- rungen zu stellen und es wohl auch nicht wichtig findet, die Zuschauer mit einem sol- chen dramatischen Wettkampf über viele Runden in Atem zu halten, wie es auch das italienische Fernsehen mit phantastischem Erfolg fertigbringt, kommt bei uns besten- falls eine nette, ganz bescheidene Serie heraus, wie sie jetzt Hans Kulenkampf mit dem Quiz Zwei auf einem Pferd“ beim Hessischen Rundfunk veranstaltet. Aber etwas anderes hat man bei den Amerikanern gelernt— leider. Nämlich die unerträglich manirierte Form der Ansage, diesen einstudierten Tonfall smarter Re- klamesprecher(der auch im Rundfunk im- mer deutlicher wird), diese gräßliche Kopie einer völlig unnatürlichen Redeweise, mit ihrem melodischen Heben und Senken der Stimme und einem durch sinnlose Pausen zerhackten Text angeblich eine bessere akustische Wirkung bezwecken soll und doch nur leise Gefühle einer beginnenden See- Krankheit erregt. Da auch die groß angekündigte deutsche Erstaufführung des Carol-Reed-Films„Die Sterne blicken herab! nach dem gleich- namigen Roman von A. J. Cronin im Fern- sehen des Hessischen Rundfunks eine herbe Sonntags- Enttäuschung war, weil dieser sehr konventionelle und ziemlich veraltet wirkende Streifen außer ein paar düsteren Bildern eines Bergwerksunglücks nichts Se- henswertes bot, bleibt als wesentliches Plus dieser Woche nur die Cocteau- Szene„Der schöne Gleichgültige“(Regie Franz Peter Wirth) beim Süddeutschen Rundfunk, ein von Agnes Fink großartig gegliederter und mit sparsamer, aber eindringlicher Gestik gestalteter Monolog, mit dem eine verlassene Frau gegen das zynische Schweigen ihres Partners(Robert Graf) wie gegen eine Mauer redet. E. E. Modernes Gesundheitswesen Für die Festtage Nichts gegen gutes Essen! Gerade zu den Festtagen sollen wir es uns ruhig gut schmek- ken lassen. Aber nicht mit Unvernunft! Wir wissen es noch vom vergangenen Jahr und von vielen früheren Gelegenheiten Gleich nach Weihnachten füllen sich die ärzt- lichen Sprechstunden und Krankenhäuser mit„Leichtsinnigen“, die gegen die ihnen verschriebene Diät verstoßen haben. Mit Magen- und Gallenbeschwerden liegen sie darnieder und bereuen zu spät, unvorsichtig mit dem Essen gewesen zu sein. Es bedeutet natürlich für viele Menschen, die Diät leben müssen, ein schweres Opfer, auch an Festtagen auf leckere Sachen ver- zichten zu sollen. In vieler Familien kocht man Weihnachten zu fett, was besonders Jallenkranken unzuträglich ist. Man glaubt auch, Patienten, die in der Klinik liegen, eine besondere Freude damit zu machen, daß man im Krankenzimmer stapelweise Eß- pakete aufhäuft, und ist höchst ärzerlich, wenn der Stationsarzt oder die Schwester dies mißbilligen und anraten, am besten die schönen Geschenke gleich wieder mit nach Hause zu nehmen; denn man tut vielen Kranken hiermit keinen Gefallen, wenn diese anschließend unter Koliken oder Er- brechen zu leiden haben. Stets erkundige man sich vorher, was der Patient essen darf und was nicht. Besser ist es, man schenkt ihm irgendetwas ganz anderes. Auch mit manchen Getränken muß man vorsichtig sein. Wir wollen ja niemandem die Weihnachts- freude verderben. Darum überlegen wir uns, ob bestimmte Speisen und EBwaren in jedem Fall zuträglich sind oder nicht. Auch Wir selbst sollten, wenn wir mit dem Ma- Sen, der Galle, der Verdauung überhaupt und mit Herz und Blutdruck nicht ganz in Ordnung sind, Maß halten mit Essen und Trinken. Dann haben wir von den Feiertagen viel mehr. Die Sterblichkeit an Lungenentzündung. Nach einem Bericht der Weltgesundheits- organisation ist die Zahl der Todesfälle an Lungenentzündung in den letzten Jahren stark rückläufig, eine Erscheinung, die auch auf Deutschland zutrifft. Während im Jahre 1938 auf je 100 000 Einwohner noch 96,1 der- artiger Todesfälle verzeichnet wurden, be- trug die Relativzahl in den Jahren 1952 bis 1954 nur 46,5, was einem Rückgang um 52 Prozent entspricht. Das Gros der an Lungen- entzündung Gestorbenen gehörte dem ersten Lebensjahr(577,7 100 000) und der Alters- gruppe über 80 Jahre(955,9/ 100 000) an. Differenziert man die Krankheit, so erhält nan in der Bundesrepublik für die letzten Jahre 10,0 Prozent Lappen- Pneumonien, 26,4 Prozent Broncho- Pneumonien und 63,6 Pro- zent„atypische“ Pneumonien. Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 18. Dezember 1986/ Nr. 98 Die Technik im neuen Nationaltheater: Selbst der Souffleur sitzt im Fahrstuhl Rundgang durch den technischen Betrieb mit Direktor Schmitz/ Der Beleuchter braucht eine Partitur Direktor Frank Schmitz, Vorstand des Städtischen Maschinenamtes, braucht für einen Rundgang durch das neue National- theater auf dem Goetheplatz nur wenige Minuten über eine Stunde. In dieser kurzen Frist hat er dem neugierigen Besucher alle Wissenswerten Details über die technischen Einrichtungen der beiden Häuser mitgeteilt und gezeigt, so daß einem Hören und Sehen vergehen kann, wenn man kein Fachmann ist. So ganz nebenbei werden von ihm noch einige Superlative erwähnt:„Das ist die größte Anlage in Europa.“ Es sind derart Per- fektionierte Maschinen, daß der Laie vor Be- Wunderung fast Haltung annimmt und der Fachmann anerkennend schmunzelt:„Gar micht übel, dieses neue Mannheimer Natio- maltheater Gar nicht übel? Es ist gigantisch, was die moderne Technik geleistet hat. Aus einer Fülle von Eindrücken seien hier nur die„Ro- sinen“ herausgepickt und geschildert, so wie sie Direktor Franz Schmitz— er ist verant- Wortlich für die gesamte Technik des Thea- ters— als völlig selbstverständlich erläutert. Da ist zunächst im Keller die immense Trafo- station, in der aus verschiedenen Umspann- Werken der Stadtwerke und des Großkraft- werks 20 000 Volt eintreffen. Eine Ueber- für den Feuerlöschbedarf des neuen Wasser Nationaltheaters fließt durch diese dicken Rohre. Ein Arbeiter pruft gerade den Manometerstand. „Die Freiheit wird gabestation versorgt beide Häuser mit Strom. Hier ist bereits der erste Superlativ fällig: Die Trafostation ist in ihrer Art einmalig. Nur einige Wände weiter öffnet sich eine Stahltür, um den Blick auf Hunderte von schweren Batterien freizugeben, deren Not- strom vermutlich nie gebraucht wird, da die Elektrizität von verschiedenen Quellen her- kommt, die unabhängig voneinander liefern. Trotzdem mußte die Notstrombaterie gebaut Werden. Ueber die Fauptverteilung(überall Schilder:„Vorsicht, Hochspannung, Lebens- gefahr!“) führen 60 Steigleitungen zu 40 Un- terverteilungen, die ihrerseits in 600 Strom- kreise aufgeteilt sind. Das Theater braucht sehr viel Strom, ungleich mehr als seine Hausgröße den Lajen vermuten läßt. Es sind 120 000 Kubikmeter umbauter Raum, es sind zahllose Räume, Gänge, Treppenhäuser. Nischen und Ecken, die ausgeleuchtet wer- den müssen. In der„hängenden Gondel“ des großen Hauses spielt Direktor Schmitz auf der Kla. viatur des Steuerpults mit 200 Hebeln, Diese Bühnenbeleuchtungsanlage mit ihren farbi- gen Hebeln, Regelgeräten und dem Meister- pult hängt in zehn Meter Höhe über der letzten Reihe des Zuschauerraumes wie eine Gondel. Von hier aus werden alle Bühnen- effekte geregelt, ein- und ausgeschaltet. Der Beleuchter braucht, genau so wie ein Orche. sterdirigent, für die 200 Hebel eine eigene „Partitur“. Während der Proben muß er sich durch ein Mikrophon und einen Lautspre- cher mit dem Regisseur auf der Bühne ver- ständigen, bis dieser mit den Effekten der vielfarbigen Scheinwerfer zufrieden ist. Die Regelung der akustischen und optischen Ef- kekte geht automatisch vor sich und ist so handlich zu bedienen, daß dieser„Herr über Hell und Dunkel“, wie man ihn nennen kann. fast zu beneiden ist Mittlerweile ist auch der Ersatzhimmel, der 25 Meter hohe und 40 Meter breite 85 Rundhorizont, zu einer Rolle aufgewickelt im großen Haus aufgehängt worden und Wartet auf seine„Entfaltung“, Erst zehn Minuten vor Vorstellungsbeginn wird der a eiserne Vorhang hochgeleiert, der die groge Bühne hermetisch und feuersicher— zur Freude von Branddirektor Dr. Magnus— vom Publikum trennt. Auf das Stichwort„Feuer“ hat Direktor Schmitz übrigens beruhigende Hinweise Parat: 60 Schlauchkästen wurden eingebaut. Eine Pumpe mit einer Leistung von 1500 Liter/ Sekunde spritzt Löschwasser mit acht Atmosphären Druck auf einen etwaigen Brandherd. Wenn der Strom ausfällt, setzen Preßluftflaschen automatisch einen Ersatz- Dieselmotor in Betrieb. Aber noch imposan- ter ist die Sprinkleranlage mit über 1000 nicht verschenkt!“ Festkommers im Musensaal zum 100 jährigen Bestehen des Cartellverbandes „Zum Einzug der Chargen hoch!“ „Chargen marsch!“ Die Kapelle intonierte einen Marsch, und in vollen Farben 2z0gen die Chargierten von etwa dreißig Korpora- tionen aus Tübingen, Giessen, Frankfurt, Mainz. Karlsruhe, Darmstadt, Freiburg, München, Köln, Hannoversch-Münden, Würzburg und— von stürmischem Beifall begleitet— auch Studenten aus Saarbrücken keierlich in den Mannheimer Musensaal. Sie Waren zum hundertjährigen Bestehen des Cartellverbandes(CV) übers Wochenende zum Festkommers der aktiven Verbindungen und der Altherrenverbände des Rhein-Main- Neckar-Gebietes in die Quadratestadt ge- kommen. Die mehreren hundert CV-Gäàste feierten mit minutenlangem Beifall auch die Anwesenheit eines ungarischen Flüchtlings- studenten aus Budapest. Der Senior der präsidierenden Verbin- dung KDStV. Churpfalz Mannheim, Otmar Wäschle, nannte den Kommers„ein macht- volles Treuebekentnis zu den Prinzipien des Cartell- Verbandes“. Er betonte, daß die Ar- beit in den Korporationen nicht der Pflege restaurativer Elemente, sondern dem Fort- schritt und der Weiterentwicklung gelte. Er plädierte für eine„revolutionsfreudige Gegenwart“. Stadtpfarrer Nikolaus wünschte dem CV, daß er auch im zweiten Jahrhun- dert seinen Idealen der Religion, der Freund- schaft, der Wissenschaft, des Vaterlandes und der Freiheit treu bleibe. Und sein Wort: „Baut breite, starke Brücken in alle Schich- ten des Volkes!“ wurde gerade in der Indu- Striestadt Mannheim richtig verstanden. In deri Applaus für dieses Wort mischten sich Sympathiekundgebungen für Bundesminister Dr. Würmeling, der in diesem Augenblick wWinkend den Musensaal betrat. Mit humorvollen Worten überbrachte Prof. Dr. Marx(Wirtschaftshochschule Mann- heim) die Grüße des Rektors,„der nicht in Mannheim ist und leider nicht die Gabe der Bilokalität' besitzt.“ Studentenpfarrer Pater Felix zu Löwenstein bezeichnete es Als das große Anliegen des CV an der Schwelle vom ersten zum zweiten Jahrhun- Menschen zu formen, die in dieser Zeit wirklich etwas zu sagen haben.„Wir meinen den Menschen, der gewillt ist, sich — von einem festen Standort aus— mit der Problematik der Zeit auseinanderzusetzen. Wär meinen den katholischen Menschen!“ Nach Glückwunschadressen des Vororts- präsidenten und des ersten Vorsitzenden des Arbeitskreises der Altherrenverbände sprach — statt des verhinderten Bundesverteidi- gungsministers Strauß, Bundesminister Dr. Würmeling. Der Redner erinnerte daran, daß die Opfer im Freiheitskampf in Ungarn auch für unsere Freiheit gebracht wurden.„Wir sollten uns bewußt sein, daß die Freiheit heute nicht mehr geschenkt, sondern ge- sichert und verteidigt werden muß.“ Er wies auf die 500-Jahrfeier des Mittagläutens hin. „Fünf Jahrhunderte des Mittagläutens rufen den hundertjährigen CV!“ Der Minister kührte aus, daß dem Abendland— wie schon im Jahre 1456— auch heute von außen und von innen wieder Gefahren drohen. „Die Welt des absoluten Unglaubens ist auf- gestanden, um unsere christliche Lebens- grundlage zu zerstören.“ Der CV sollte„eine Garde der Kirche gegen Materialismus und Gottlosigkeit“ sein. Auch im freien christ- ichen Abendland ist— nach den Worten Pr. Würmelings— der Atheismus, der„Zwil- Ungsbruder des Materialismus“, lebendig. „Es gibt nur zwei Welten, in denen der Mensch stehen kann— die Welt der Gesetze Gottes und die Welt des Antichristen.“ Ein Staat ohne Ordnung nach dem Sittengesetz ist— 50 führte der Redner aus— nicht existenzfähig.„Sittenlosigkeit führt aus sich selbst heraus zur Diktatur, weil Freiheit allein sie nicht mehr bändigen kann.“ Hk Düsen, die bei einer Raumtemperatur von 70 Grad Celsius selbsttätig eine Dauer- berieselung auslöst. Ein Druckkessel mit 38 000 Liter Inhalt versorgt diese Sprinkler mit Löschwasser. Bemi Pförtner und im Feuerwehrstand im Großen Haus ist an einer Leuchttafel jederzeit bei Brandmel- dung die Lage des Feuers festzustellen. Sollte es im Bühnenhaus brennen, so berie- selt eine Regenanlage den eisernen Vor- hang. Um die Sicherheit bei Feuerbrünsten komplett zu machen, sind überdies noch 60 Trocken-Handfeuerlöscher sinnvoll verteilt. Direktor Schmitz hat seine Besucher sicher und mit guter Ortskenntnis durch das Labyrinth im neuen Nationaltheater geführt. Das Reich der Technik, über das er herrscht, ist bei normalem Theaterbetrieb unsichtbar für den Zuschauer. Aber jeder Karteninhaber mag vielleicht ahnen, daß er und das andere Publikum Hunderte von Leute in Bewegung setzt, ganz zu schweigen von dem Riesen- apparat der Technik, der Abend für Abend kür 1800 Zuschauer in Gang kommen wird. * Die lustigste Neuerung in diesem Theater ist der fahrbare Souffleur, der in einem win- zigen Fahrstuhl auf- und abgleiten kann, Wie es die jeweilige Höhe der Bühne er- fordert. So Was hat es auch in modernen Theatern wohl noch nicht gegeben. H-e Rosa Tüll auf Spitze beim Stündebeek-Abschiedsball Zwölf junge Damen im schulpflichtigen Alter, gekleidet in rosa Tüll-Ballett-Kleid- chen, tanzten bezaubernd auf Spitze: Die Tanzschule Stündebeek hatte ihren Ab- schlußgball im Mozartsaal, zu dem die Kapelle Evola ihre Instrumente ertönen lieg. Grit Keck-Stündebeek, ihrem Vater eine gute Stütze, hatte die Kindertanzgruppe einstu- diert. Auch Brigitte Bernauer und Marianne Krämer waren von ihr angeleitet worden, die Humoreske von Groschat,„Die Puppe und ihr Kavalier“, zu tanzen. Ein ungarischer Tanz rundete die Darbietungen der Solisten ab. Vom„Club Savoy“ zeigten fünf Paare Rumba, langsamen Walzer und Tango. Die Boogie- Parodie fehlte ebenfalls keineswegs. Und als die jungen Tanzschülerinnen, im Arm das obligate Nelken- Bukett, zur Polonaise schrit- ten, als die jungen Herren artige Verbeugun- gen machten und dabei verlegen lächelten, da freute sich wohl jeder von ihnen, daß die Schritte auf dem Tanzparkett so gut 8 2 Miteigentum— Gewinnbeteiligung eine neue Vortragsreihe Mit vier Vorträgen über die Frage des Miteigentums und der Gewinnbeteiligung will die christlich-demokratische Hochschul- gruppe der Wirtschaftshochschule Mann- heim im Wintersemester 1956/57 an die Oef- fentlichkeit treten. Die Vortragsreihe im auditorſum maximum der Wirtschafts- hochschule soll am 18. Dezember mit einem Ueberblick über die einzelnen Systeme von Mitbeteiligung und Gewinnbeteiligung er- öklknet werden. Dr. Spiegelhalter(Köln) wird über dieses Thema referieren. Dr. Friedrichs aus Düsseldorf wird die amerikanischen Formen des Miteigentums in einem weiteren Vortrag erläutern. Ihm folgen die Profes- soren Dr. Müller Freiburg) und Dr. Leh- mann(Nürnberg), mit den Themen„Mit- eigentum und Gewinnbeteiligung in volks- witschaflicher Sicht“ und„Miteigentum und Gewinnbeteiligung in betriebs wirtschaft- licher Sicht“. Zum erstenmal tritt mit die- sem Programm eine Hochschulgruppe an die Oeffentlichkeit. Die Studenten wollen dar- über hinaus in eigenen Arbeitsgruppen die einzelnen Vorträge wissenschaftlich aus- werten und so Theorie und Praxis miteinan- der verbinden. Später ist daran gedacht, in einem round-table-Gespräch die verschie- denen Meinungen und Ansichten zu dis- kutieren. Schie Auf dieser„Klaviatur“ Scheinwerfer ein- und ausgeschaltet werden. ——— werd ab 13. Januar der Beleuchter des Großen Hauses im neuen Nationaltheater wie dieser Monteur die 200 Hebel fur Beleucktungseffekte auf dem Steuerpult bedienen. Zu dieser Arbeit gehört, wie in einem Orchester, eine richtige„Beleuchtungs-Partitur«, nuch der die vielfarbigen Bilder(2): Steiger Eine kesse Sohle aufs Parkett legen Tanzschule Lamadé: Schüler-Abschlußball im Musensaal In zwei großen Gruppen zeigten am Sams- tagabend im Musensaal die Schüler beim Schlugball, was sie bei Lamadés gelernt hat- ten. Und die Eltern nahmen mit Genugtuung davon Kenntnis, daß Walzer, Rheinländer und Tango keineswegs ausgestorben sind; aber es konnte ihrer Aufmerksamkeit auch nicht entgehen, daß heute eine die Jugend elektrisierende Kraft von den Boogie-Rhyth- men ausgeht. Sie konnten auch konstatieren, daß es sehr unterschiedliche Weisen für das Tanzen gibt: Neben Paaren, die das Groteske zum Ausdruck brachten, bewegten sich an- dere, die naturburschenhafte Kraftentfaltung mimten, und solche, die auf eine ihnen ange- messene Dezenz auch bei diesen lockenden und lockernden Fhythmen nicht verzichten konnten und wollten. Die Eltern fanden es klug, daß keine ein- seitig bestimmte Auffassung allen jungen Paaren aufgedrängt wurde, daß so verschie- dene Weisen nebeneinander gelten durften. Daß nicht alle Paare bereits auf dem Gipfel der Perfektion angelangt sein konnten, hätte der Hervorhebung in Otto Lamadés kleiner Ansprache kaum bedurft, weil so viel jugend- che Anmut über eine genaue Benotung hin- wegsehen ließ und weil man alle auf rich- tigen Wegen wußte. Lamadè sagte noch be- sonders hübsch, daß in den Kursen manches gesagt werden und auf gute Aufnahme hof- ken durfte, was erfahrungsgemäß im Rahmen der Familie in ein junges Ohr hinein-, aber zum anderen gleich wieder hinausgeht. Den Eltern tat das besonders gut, und der ander- weitig beschäftigten Jugend, die dieser Be- merkung sowieso nicht viel Gewicht beilegte, schadete es nicht. Mit seiner Tanzschau bot das Ehepaar Lamadè wieder unterhaltsame Abwechslung. Ihre Demonstration von sorgfältigem Schliff und korrekter, vorbildlicher Ausführung, von Kleinen Variationen und Varianten, die ohne Zweifel artistisches Können Voraussetzten, von milder Groteske und sanfter Parodie als Würze für ein launemachendes Zwischen- spiel, wurde lebhaft gefeiert. Daß sich die —— Filmspiegel: Ein Film mit Tendepz- Zu Maurice Cloches„Ek5in Mann Das Läuten einer kleinen Missionsglocke, die sich im afrikanischen Busch gegen das dumpfe Dröhnen der Negertrommeln durch- zusetzen versucht— das ist einer der beiden dramatischen Konflikte dieses Filmes. Der andere besteht in der Begegnung des jungen Missionars Pater Jean Maurel, eines jugend- lichen Stürmers und Drängers, mit dem alten, Abgeklärten Pater Gauthier, einem in Afrika erfahrenen Mann. Der junge Pater möchte im Frontalangriff Afrika für das Christentum erobern. Der gereifte alte Pater dagegen ur- teilt gelassener über die heidnischen Sitten: „Bevor man sie ausrottet, muß man sie er- setzen können.“ 5 Dieser Farbfilm ist während des Katho- lükentages in Köln mit großem Erfolg ange- laufen. Er steht auf der Jahresbestliste des Katholischen Filmdienstes, und auch die Evangelische Kirche hat dieses Werk, das für jede missionarische Tätigkeit ohne Ansehen der Konfession steht, empfohlen. Es läuft in den Theatern zu einer Zeit, da sich die Aus- einandersetzungen zwischen den Kolonial- mächten und dem Freiheitsdrang der Völker Afrikas dramatisch zugespitzt haben. Doch er hat nur am Rande damit zu tun. Denn sein Thema ist religiös. Dem Regisseur Maurice Cloche(„Monsieur Vincent“) ist ein Werk aus einem Guß gelungen. aber kein Tendenzfilm für Afrika“ im Rex- Filmtheater Den gut geführten französischen Darstel- lern— die Namen treten hier hinter der Be- deutung der Rollen zurück— gelingt es, Menschen aus Fleisch und Blut zu verkör- pern. Die Schlichtheit des schauspielerischen Ausdrucks, mit dem die Charaktere gezeich- net werden, ist— mit der gewichtigen Aus- sage des Films und mit einer das Atmosphä- rische sicher erfassenden Kamera— die stärkste Waffe des Streifens. Es ist ein Film, der den Besucher mitten in die missionarische Arbeit stellt. Er hat eine Tendenz, aber er ist kein Tendenzfilm. Die Dialoge sind unpa- thetisch, handfest, trocken und humorvoll. Der vor den Schwierigkeiten seiner Aufgabe schließlich verzweifelnde und resignierende junge Missionar darf am Ende doch noch eine glückliche Lösung andeuten. Ein typisch französisches Finale: Er bekennt sich zu dem Wort des alten Paters Gauthier:„Ein Ziel verfolgen, ist immer wieder anfangen!“ und ist nun in vollem Umfang„ein Mann für Afrika“ geworden. H. Kübler Capitol:„Wüstensand“ Was den Indianern recht ist, ist den Arabern billig. Die Adlerfedern wurden mit flatterndem Burnus vertauscht, und wieder wird in breiter Front eine Attacke geritten. Nur, dag das Fort diesmal die französische Flagge trägt. Etwa dünn ist der eingestreute Humor geraten und die übliche Liebesromanze wurde verdrängt. Was übrig bleibt, ist ein fast pausenloses Schlachtengetümmel. Da nicht Colts und alt- modische Flinten in diesem Fort krachen, sondern Schnellfeuerwaffen, bekommt die „romantische“ Geschichte den peinlichen Beigeschmack der Massenvernichtung.— Die gar nicht müden Helden werden von Ralph Meeker und Keith Larsen pathe- tisch verkörpert. gebi Alster:„Ein Mann namens Peter“ Dies ist eine typische Readers-Digest- Geschichte vom Lebensweg eines tüchtigen, fleißigen Mannes, der folgerichtig zu Ruhm und Ehren aufsteigt. Und es ist eine Ge- schichte, bei der das Fehlen einer drama- tischen Handlung durch Predigten, Reden und Zwiegespräche ersetzt wird. Wenn daraus dennoch ein guter Film wurde, so liegt dies an dem begeisterten Schwung, mit dem der sympathische Richard Todd den Peter spielt, einen jungen Pfarrer, dem man es glaubt, daß er von seiner Sendung übèrzeugt ist. Jean Peters aber steht ihm an Charme und darstellerischem Format nicht nach. Regis- seur Henry Koster, sonst der Gestalter gänzlich anderer Themen, beweist mit die- sem schönfarbigen Cinemascope-Film, daß kein Buch so ungeeignet ist, daß ein Mei- ster nicht einen interessanten Film daraus machen würde. gebi Lamadeés bei solchen Sachen auf Andeutun- gen beschränken, daß sie weder dick auf- tragen, noch ein abendfüllendes Programm daraus machen, obwohl man ihnen stunden- lang zusehen könnte, eben dieses Leichtneh- men(oder Lechtservieren) macht ihre Lei- stung so gewichtig. Im Laufe des Abends sahen sich auch die ältesten Eltern verlockt, eine kesse Sohle aufs Parkett zu legen. Wer weiß, vielleicht schlug gerade ihnen die Stunde der Trennung daraufhin viel zu früh. Das Orchester Astoria war die rauschende Ballnacht hindurch un- ermüdlich tätig. f. W. k. Aus dem Polizeibericht: Zwei fielen in den Hof Weil einer nicht mitwollte Ein Mann wehrte sich auf der Schönau heftig gegen die vorläufige Festnahme durch einen Polizeibeamten. Er hatte Bewohner eines Hauses bedroht und war dabei ausfal- lend geworden. Im Treppenaufgang leistete er dem Polizisten Widerstand und drückte ihn gegen eine etwa ein Meter hohe Um- kassungsmauer, die plötzlich nachgab. Beide stürzten etwa 1.50 Meter tief in den Hof, doch wurde zum Glück niemand dabei ver- letzt. Aber der Festgenommene gab immer noch keinen Frieden; der Gummiknüppel des Beamten brachte ihn endlich zur Ruhe. Durstige Amerikaner Zwei Flaschen Sekt, zwölf Schachteln Pralinen und andere Süßigkeiten trugen Zzwel amerikanische Soldaten unter dem Arm, als sie mit einem Taxi nach Käfertal fahren wollten. Eine Kontrolle der beiden ergab, daß die Waren kurz zuvor aus einem deutschen Geschäft in der Innenstadt ge- stohlen worden waren. Dabei hatten die Amerikaner ein Verriegelungsschloß aufge- brochen und eine Scheibe aus einer Ausstel- lungsvitrine zurückgeschoben. Die Soldaten gaben den Diebstahl zu. Bier in den Hals Ein Arbeiter goß dem andern einige Tropfen Bier in den Hals. Der Gefoppte rächte sich mit einem Schlag mit der Bier- flasche. Es gab eine Gesichtsverletzung. Nach watemtte 7 E U NEA von H 1. 6 Breite Straße Kaum zu Uberbletende Auswahl! Arbeitsende ging der Streit weiter; bei einer Schlägerei wurde schließlich einer der Be- teiligten krankenhausreif geprügelt. Vor dem Zug gerettet. Nach einer Ausein andersetzung mit sel- ner Braut stellte sich ein 19 jähriger Mann auf die Gleise der Bundesbahn beim Glücks- burger Weg, anscheinend, um sich von einem Zug überfahren zu lassen. Er war aber be- obachtet worden und wurde rechtzeitig von den Gleisen heruntergeholt. 2 3 4— Sturz aus zwölf Meter Höhe ö Kurz vor seinem Geburtstag fiel ein 25jähriger Gerüstbauer aus Ludwigshafen beim Abbauen eines Leitergerüsts an einem Haus auf dem Lindenhof aus etwa 200 Meter Höhe auf den Boden. Wahrscheinlich, erlitt er einen doppelten Schädelbruch., Ef starb kurz nach der Einlieferung ins Kran- kenhaus. — uniups 0. 985 — 8 2* 0 0 0 * SN D 26 last⸗ E rel. 3 U . tertigt Freita; 2. Der Mittels Karlstr. Heir lasch Jepp LOREI Lenau⸗ — A. Kur Lageru werden lepar. u Ire rneuw Bette del R Telefo: — flair — letzt all Rothen J. 4. 5 —— F Ade lelefon Der Man auses e 200 „ wie bigen, eiger leutun- k auf. gramm unden- chtneh- re Lei- uch die Sohle elleicht ennung Astoria ch un f. W. K. 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Der Schulleiter führte aus, daß es Aufgabe Berufsschule sei, den sich in der Entwick- une befindenden jungen Menschen nicht nur a der Erlernung eines Berufes fkachtechnisch in dördern, sondern ihn in einem entschei- benden Lebensabschnitt zu formen und zu nden, den ganzen Menschen zu erfassen, und an eine enge Bindung an die Sittengesetze 4e Lebens zu geben. Für dieses Bildungs- liegen ist zwischen Lehrer und Schüler ein echtes Vertrauens verhältnis erforderlich, das durch das vorgelebte Beispiel und die faltung des Lehrers erreicht werden kann. ben scheidenden Studienrat Dorner sei es schied von Gewerbeschule für Bautechnik Studienrat Hermann Dorner übernimmt die Herz-Jesu-Pfarrei übergeben; der Schulleiter sprach Anerken- nung aus für die geleistete Erziehungsarbeit. In seinen Dankesworten sagte Studienrat Dorner, daß er es als einen besonderen Auf- trag betrachtet habe, die richtige Wertord- nung im Menschen wieder lebendig zu machen. Mit besonderem Nachdruck wies er auf die große Verantwortung hin, welche die Erwachsenen in der Erziehung der Jugend haben und erinnerte an die Verpflichtung, alles zu tun, um die Jugendfrage gut zu lösen. Dorners Worte klangen aus in dem Wunsch, daß der Erziehungsarbeit der Schule Weiterhin der Erfolg beschieden sein möge, der erforderlich ist, um den jungen Menschen zu einer rechten Lebensführung zu erziehen und ihn auf die mitverantwortliche Arbeit im späteren Beruf und in der Gemeinschaft vor- zubereiten. 0 Von der Harmonie- Gesellschaft Mann- heim und deren Mitgliedern wurden dem Termine Internationaler Genfer Verband: 18. De- zember, 20 Uhr, bei H. Heyers, Stresemann- straße 29, Weihnachtsfeier, verbunden mit Fahnenweihe. Arbeitskreis„Film und Jugend“: 18. De- zember, 20 Uhr, Amerikahaus, Diskussions- abend über die Filme der III. Spielreihe; Lei- tung: Studienrat Dr. Müller.— 19. Dezember, 20.30 Uhr, Rex- Filmtheater,„Ein Mann für Afrika“. Filmclub Mannheim-Ludwigshafen: 18. De- zember, 20 Uhr, Kulturhaus Ludwigshafen, „Schwurgericht“. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 18. Dezember, E 2, 1, 17 bis 18.30 Uhr, „Johannes- Evangelium, Lektüre und Aus- legung“ Dekan Schmidt). Katholischer Frauenbund, 18. Dezember, 15 Uhr, Kolpinghaus: Adventsfeier. Die Bürozeiten der Theatergemeinde sind über das Jahresende folgende: Ab sofort bis 6. Januar durchgehend von 8 bis 16.30 Uhr ge- öffnet; samstags, ferner vom 22. bis 26. De- zember und vom 29. Dezember bis 1. Januar geschlossen. Ab 7. Januar wieder von 9 bis 18 Uhr durchgehend, mittwochs von 13 bis 19 und samstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. ate zwischen Schülern und halfen. Fine Erinnerungsgabe des mer gelungen, durch sein auf geschlossenes desen und durch sein feines, sicheres Ein- lblungsvermögen gute menschliche Kon- wurde als àußeres Zeichen der Verbundenheit Deutschen Roten Kreuz für die Ungarn- Hilfe 1589 DM übergeben. Wilhelm Schmucker, Mannheim, Archi- tekt BDA, erhielt beim Wettbewerb für den Neubau der Volksschule Mingolsheim von 38 Entwürfen den ersten Preis. Lehrern zu Kollegiums Wir gratulieren! Friederike Geiser, Mann- heim, G 7, 42, wird 76 Jahre alt. Den 80. Ge- burtstag begehen Lisette Gauer, Dalbergstraße 7, und Emilie Bohn, Mannheim- Käfertal, Reiherstraße 14. Margarethe Schnei- der, Mannheim-Neckarau, Aufeldstraße 13(bei Kolb), vollendet das 84. Lebensjahr. Mannheim, Kleine Chronik der großen Stadt Mannheimer Krippenschnitzer erhält Kinderbesuch Der Südfunk sendet am 19. Dezember (15.30 Uhr) einen„Besuch bei einem Krippen- schnitzer“. Besucht wird das Atelier des Mannheimer Bildhauers Walter Ohlhäuser, der Krippen für Mannheimer Kirchen(Feu- denheim, Almenhof, Untere Pfarrei), für das Altersheim Sandhofen, für Kirchen in Frank- kurt, Stuttgart, Karlsruhe und Heidelberg geschaffen hat. Die Sendung„Besuch bei einem Krippenschnitzer“ ist so angelegt, daß Einder der Unteren Pfarrei beim Auspacken der Krippenfiguren und Vorbereitungen für ein Krippenspiel von Heidelberger Kindern überrascht werden. Aus den Wechselge- sprächen ergibt sich vieles über das eigen- artige Kunsthandwerk der Krippenschnitzer, das wie kaum ein anderes in die Advents- zeit paßt. 0 Hühner, Tauben und Kaninchen in Rheinau und Neueichwald Mit 126 Stück Federvieh, einer stattlichen Zahl Schautauben und 75 Kaninchen gab der KZV Rheinau seiner traditionellen Lokal- schau bei„Flörsch“ diesmal eine reichhaltige Note. Für das Geflügel flelen bei der Preis- verteilung 13 Ehren-, drei Zuschlagpreise und 48 Noten„sehr gut“ ab. Den ersten Leistungs- preis holte sich Emil Kubitschek mit präch- tigen Tauben. Bei den Kaninchenzüchtern war der Pfingstberger Ludwig Schmidt Ge- winner des ersten Leistungspreises. Vor- sitzender Fritz Posse überreichte den Ge- winnern schöne Ehrengaben. Der KZV Neueichwald schlug seine Ställe erstmals im neuen Siedlerheim am Märker Querschlag auf und zeigte dort 89 Hühner und 53 Kaninchen. Es gab verschiedene Prachtexemplare zu bewundern— unter an- deren weiße deutsche Riesen, braune Klein- silber, schwarze Wyandotten und New Hampshire— und es gab auch hier Ehren- preise und„Sehr gut“-Noten. Kr. Wohin gehen wir? Dienstag, 18. Dezember Theater: Nationaltheater keine Vorstellung. Konzerte: Deutsch-Amerikanisches Institut 19.30 Uhr: Aus der Geschichte der Metropolitan Opera(Schallplatten). Filme: Planken:„.. wie einst Lili- Mar- jeen“; Alster:„Ein Mann namens Peter“; Capitol:„Wüstensand“; Palast: ‚Santiago, der Verdammte“; 22.20 Uhr:„Fluch des Blutes“; Alhambra:„Der Meineidbauer“; Universum: „Zu Befehl, Frau Feldwebel“; Kamera:„Zur Liebe verdammt“; Kurbel:„Nackte Straßen“. boppelherꝛ, die Selbſt⸗ perſtändlichkeit aul dem Gabentiſch. Wir ſpenden Wohlergehen, frohſinn, zuf jeden Gabentitel Uls Apotheken und broger Geschäfts-Anzeigen ö MEIN TRANSPORTE jederzeit Ruf 5 99 538 last-Expreß, L 8, 6 Tel. 3 21 56. Umzüge. Aansiche augen fertigt nach der Natur an, am Freitag, 21. Dez. 1956 und Samstag, N. Dez,, bis 12 Uhr in Mannheim, Mittelstrage 12, A. Heinz- Pommer, Karlsruhe, Bahnhofstraße 34. Hleintransporte 2 Maschineller, fahrbarer Jeppichklopfdienstf LORENZ, Mannheim 5 35 11 Lenaustraße 42, Tel im Stadt- und 10 m Z U 9 8 Fernverkehr. A, Kunz& Sohn, Möbelspedition, Lagerung, Mh., J 6, 9, Tel. 3 26 76 HERREN-KTLEIDER werden geändert repar. u. gebügelt KUHN. N 4, 1 3 IRAN SPORTE Theuwrissen. Telefon 5 14 62. zettfedernreinigung del RI E K E R, Holzstraße 9 Telefon 3 13 35 les Transporte elntransgorie 2. 52510 u. 44787 letzt alle Marken-Kühlschränke von Rothermel, L 14, 13, am Ring. Bis J. 4. 57 raten- und zinsfrei. Farbige Träger- une Kittelschürzen 8 1, 10 Tel. 52373 Auch bei MASCHINEN- FcHHALUTU Ne fragen! Adolf HOPPE ſelefon 42408 Friedrichsplatz 7 5 olpl. OPTIKER bt für Ihre dugenglärer O 4, 3, an den Plonken gegenüber Planken- Lichtspiele lelefon 52778 [Spezielobtellung: Unsleht dete augengleser Lleftetrant aller Krenken kassen NMandels register Amtsgericht Mannheim (Für die Angaben 0 keine Gewähr!) Neueintrag ung: A 3355—. 11, 12. 1956 K. Emil Dietsche in Mannheim(Chemische Pro- dukte, Diffenèstraße 4). haber ist Karl Emil Dietsche, Kaufmann in Mannheim. Die Niederlassung ist von Deidesheim(Pfalz) nach Mann- heim verlegt. Die Firma ist geändert in: Karl E. Dietsche. Veränderungen: A 1119— 14. 12. 1956 C. Eugen Otto in Mannheim(U 2, 2). Berta Otto geb. Enderle ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige persönlich haftende Gesellschafter Wolfram Otto, Kaufmann in Mannheim, ist alleiniger Inhaber der Firma. A 1417— 11. 12. 1956 Friedrich Eisen in Mannheim(O 7, 1). Friedrich Eisen ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft ist auf- gelöst. Der bisherige persönlich haftende Gesellschafter Walter Albrecht, Bauingenieur in Mannheim, ist alleiniger Inhaber der Firma. A 1708— 11. 12. 1956 Anton Lindhuber in Mannheim Neckavorland- straße 2). Inhaber ist Anton Ernst Lindhuber, Kaufmann in Mannheim. Anna Lindhuber geb. Umbach in Mannheim hat Prokura. A 2180— 12. 12. 1956 F.& A. Ludwig, Kommanditgesellschaft in Mann- heim(Holzstraße 4). Zwei Kommanditisten sind in die Gesellschaft ein- a——————ç—ꝙ Der praktische Schlafsessel Emil Holz getreten. Die Einlage eines Kommanditisten ist herabgesetzt; die Ein- lagen von drei Kommanditisten sind erhöht. A 2582— 11. 12. 1956 W. Wolf Köln, Zwegniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Köln a. Rh.(Geschäftslokal: B 7, 19). Infolge Er- setzung der Rechnungseinheit Reichsmark durch Deutsche Mark und anderweitige Festsetzung ist die Einlage eines Kommanditisten geändert. Die Eintragung im Handesregister des Amtsgerichts Köln ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 179 bekanntgemacht. A 2928— 11. 12. 1956 Hertha Fikentscher in Mannheim(Schönau, Dan- ziger Baumgang 90). Die Gesellschaft ist aufgelöst. Das Handelsgeschäft ist übergegangen auf Hans Albert Oestreich, Kaufmann in Erfurt. Hel- mut Richard Schneider in Mannheim hat Prokura. B 36— 14. 12. 1956 Stotz-Kontakt Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(z. Z. Heidelberg, Eppelheimer Str. 150). Durch Gesell- schaàfterbeschluß vom 26. September und 4. Dezember 1956 wurde das Stammkapital um 1 000 00 DM auf 3 500 00 DM erhöht und S 3 Absatz 1 des Gesellschaftsvertrages(Stammkapital) entsprechend geändert. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Die Firma Brown, Boveri& Cie. Aktiengesellschaft in Mannheim leistet ihre Stammeinlage auf das er- höhte Stammkapital als Sacheinlage, indem sie ihre Kontokorrent- forderung in Höhe von 1 000 00 DM in die Gesellschaft einbringt und auf die Forderung gegenüber der Gesellschaft verrechnet. B 38— 11. 12. 1936 Anker Kaufstätte Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim. Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 14. November 1956 wurde der Gesellschaftsvertrag geändert und im gan- zen neu gefaßt. B 191— 14. 12. 1936 Joseph Vögele Aktiengesellschaft in Mannheim. Die Pokura von Alfred Heintz ist erloschen. B 457— 14. 12. 1956 Güntoplast Lack- und Farbenfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Diffenèstraße 11-13). Gustav Schöffler ist nicht mehr Geschäftsführer. B 523— 14. 12. 1956 Natronzellstoff- und Papierfabriken Aktiengesell- schaft in Mannheim. Auf Grund der durch Satzungsänderung vom 27. Juli 1956 erteilten Ermächtigung ist die Erhöhung des Grundkapitals um 1 000 00 UM auf 6 000 O00 DM durchgeführt. Durch Beschluß des Aufsichts- rats vom 8. Dezember 1956 ist 8 5 der Satzung(Grundkapital) entspre- chend geändert. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Das Grund- kapital ist nunmehr eingeteilt in 35875 Aktien zu je 100 DM und 1250 Aktien zu je 100 DM, die alle auf den Inhaber lauten. Die neuen Aktien werden zum Nennwert ausgegeben. B 604— 14. 12. 1956 Gemein wirtschaftliche Kohlenhandels- Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Hamburg. Otto Probst ist nicht mehr Geschäftsführer. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 23½66 bekanntgemacht. B 782— 11. 12. 1956 Julius Waldkirch Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(Akademiestraße 12). Durch Beschluß der Gesellschaf- ter versammlung vom 11. Oktober und 12. November 1956 ist das Stamm- kapital um 30 00% DNM auf 50 00 DM erhöht und 8 4(Stammkapital) des Gesellschaftsvertrages entsprechend geändert worden. Erlos chen: A 1934— 14. 12. 1956„Ringhof“-Restaurant und Klause Otto Wittich in Mannbeim. Die Firma ist erloschen. A 2140— 12. 12. 1956 Meyringer& Co. in Mannheim. Die Firma ist erloschen. 5 Bekanntmachungen Das Straßenbauamt Heideberg vergibt folgende Arbeit: Fahrbahndecke auf der Umgehungsstraße Scharhof, der B 44, km 9,928 bis 18,550, be- stehend aus: 13 00 qm Rüttelschotter-Unterbau 13 000 qm dreilagige Mischmakadamdecke 3 300 Ifd. m 50 em breite* 5 Angebote sind ab 27. 12. 1956 zum Preise von 5.— DM abzuholen. Eröffnungstermin: Freitag, den 18. 1. 1957, 11 Uhr, beim Straßenbauamt Heidelberg, Treitschkestraße 4. r den 15. Dezember 1956 . Straßenbauamt Heidelberg Das Straßenbauamt Heidelberg vergibt den Ausbau der L. I. O. 597, Em 1,9804, 250, Ladenburg-Wallstadt, bestehend aus: 14 000 bm Erdbewegung. Lieferung 20 000 cbm Kiesschüttmaterial n 10 000 qm Rüttelschotter- Unterbau mit Randbefestigung aus Zement m Einstreudecke. e ab 27. 12. 56 zum Preise von 4.— DM abgeholt werden. Eröffnungstermin: Freitag, 18. 1. 1957, 11.30 Uhr, beim Straßenbauamt Heidelberg, e 4.. 1 den 15. Dezember e Straßenbauamt Heidelberg Schlachthof, Freibank. Mittwoch bis Samstagvormittag Verkauf von Frischwurst und Konserven ohne Bezugsberechtigung. Freitag, den 21. Dezember 1956, von 7.30 bis 10 Uhr, Verkauf von Frischfleisch auf Nrn. 15012000. Oeffentliche Ausschreibung. Die Gemeinde Neckarhausen, Landkreis Mannheim, vergibt die Arbeiten zur Lieferung und Herstellung von 1d. 400 m Straßenkanäle verschiedener Lichtweiten in der Neckarstraße in ötk. cher Ausschreibung. e vom 20. bis 22. 12. 1956 von 9 bis 12 Uhr, auf dem Rathaus il Neckarhausen gegen 1.— DM Bezugsgebühr abgsholt wer- den. Angebotseröffnung: Montag, den 7. 1. 1957, 14 Uhr, Gemeindever- I nneim W 3, 123 waltung Neckarhausen. , 2 E ten cissserrents wiess AD oα⁰οαν,2Ct N STE UNO EEINH EN SINE OER ERSTEN CIGARETTEN OERWREUT 10 Pf Selte 8 BUNDES-LANDER.SErrE Dienstag, 18. Dezember 1956/ Nr. 293 Oel fließt unter der Ostsee Schrägbohrungen hatten Erfolg/ Im nächsten Jahr künstliche Bohrinseln im Meer? Kiel. Unmittelbar an der Küste der Kleler Förde bei Stein ist es jetzt gelungen, ein Oel- vorkommen unter der Ostsee festzustellen. Eine Schrägbohrung der deutschen Erdöl-AG Wurde in einer Tiefe von 1620 Metern erup- Hv kündig. Das„flüssige Gold“ fließt an dieser Stelle aus eigener Kraft aus der Sonde. Vermutungen von Fachleuten, dag Sich unter der Kieler Bucht Salzgebirgeaus- Hufer mit Oelablagerungen an den Flanken Hinziehen, haben sich damit bestätigt. Erst vor kurzem sind von der Gesell- schaft für praktische Lagerstättenforschung geophysikalische Untersuchungen an der Ost- Seeküste beendet worden. Die deutsche Erd- Sl-Ac wertet die Ergebnisse gegenwärtig Sus. Davon wird die Entscheidung abhängen, ob im kommenden Jahr von künstlichen Bohrinseln aus versucht werden soll, die Gl Vorräte unter dem Meer abzubauen, Die Bedingungen für derartige Bohrungen sind Als günstig anzusehen, da die Kieler Bucht in Küstennähe verhältnismäßig flach ist. Als Grundlage für die„schwimmenden Bohr- türme“ könnte eine etwa 1 200 Meter in die Ostsee hineinragende Sandbank verwendet werden. UMS CHAU IN BADEN-WURTTEM BERG Brand in Aluminium-Schmelze Säckingen. Vermutlich infolge Selbst- entzündung gerieten in der Nacht zum Sonn- tag die in der Staubkammer der Aluminium- Schmelze in Wallbach bei Säckingen ge- speicherten, beim Arbeitsprozeßg anfallenden Staubförmigen Rückstände in Brand. Da die Kammer ringsum gut isoliert war, konnte das Feuer, das eine Hitze von über 1200 Grad entwickelte, nicht auf die übrigen Fabrikräume übergreifen. Die Feuerwehren mußten sich darauf beschränken, das Mauer- Werk abzukühlen und eine Explosion zu ver- Fx e u de und Gesundheit schenken mit Nabenhorſter rotem Traubenlaft! Besonders bewährt für Kranke, Genesende, Mütter und ältere Menschen zur Stärkung und Blutbildung. Flasche o. GI 2,90, im Geschenkkarton 3,10 DM Reformhaus„Eden“, K 1, 6 u. P 7, 24 Hindern. Mit einem Speziallöschmittel ge- lang es später dem Löschtrupp eines Rhein- feldener Industrieunternehmens, einen Teil der glühenden Masse im Raum abzudecken. Den Zechgenossen erschlagen Tübingen. Zu drei Jahren Gefängnis verurteilte das Schwurgericht des Landge- richtes Tübingen einen 30 Jahre alten Alt- metallhändler aus Tübingen wegen eines Verbrechens der Körperverletzung mit To- deskfolge. Der Angeklagte hatte in Reutlin- gen einen 47 Jahre alten Gastwirt und Alt- metallhändler kennengelernt und mit diesem bis gegen Mitternacht in Gastwirtschaften gezecht. Vor dem Reutlinger Hauptbahnhof kam es zwischen den beiden zu einem Streit, in dessen Verlauf der Tübinger Altmetall- händler seinem Zechgenossen einen Kinn- haken versetzte. Nach einem zweiten Faust- schlag stürzte der Angegriffene und schlug mit dem Hinterkopf derart hart auf das Pflaster, daß der Tod kurze Zeit darauf ein- trat. Abiturienten gegen„Paukbetrieb“ Herrenalb. Lebhafte Kritik an der„ver- Wässerten akademischen Freiheit“ sowie an den Lehrplänen und Prüfungsbestimmungen der Gymnasien und Universitäten übten Abiturienten während eines Zyklus von vier Tagungen, der am Sonntag in der Evange- lischen Akademie Herrenalb abgeschlossen wurde. In einem Referat über akademische Freiheit hatte der Karlsruher Studenten- pfarrer Dr. Hans Jörg Sick darauf hingewie- sen, daß die zweckgebundene Ausbildung zum Spezialistentum an den Hochschulen die Menschen im höchsten Grade anfällig mache für eine kritiklose Hinnahme autoritären Denkens. Die Studenten, sagte er, müßten Während ihres Studiums mehr Initiative zur Wahpung ihrer geistigen Freiheit entwickeln. In den Diskussionen wurde von den Abitu- wienten der zunehmende„Paukbetrieb“ an den Hochschulen gerügt. Die von den Prü- fungsordnungen aufgezwungene Jagd nach Seminarscheinen ermögliche es heute einem Studenten kaum noch, sich über seine zweck- und zeitgebundene Examensvorbereitung Hinaus mit der Fülle der geistigen Welt aus- einanderzusetzen. An den vier Tagungen der Evangelischen Akademie nahmen rund 300 Abiturienten süd- und nordbadischer Gym- masien teil. Haftbefehl gegen VdK- Vorsitzenden Offenburg. 5400 Mark Verbandsgelder hat der Vorsitzende des Vdk- Kreisverbandes Offenburg, ein 56 Jahre alter Arbeitsamts- angestellter, unterschlagen. Das Offenburger Amtsgericht erließ gegen den Flüchtigen Haftbefehl. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft lieg der Verbandsvor- sitzende in den letzten Jahren durch eine Werbefirma Kalender mit Geschäftsanzeigen herstellen. 50 Prozent des Gewinnes sollte die Firma an den Kreisverband abführen. Der Vorsitzende nahm das Geld entweder bar in Empfang oder ließ es auf verdeckte Konten überweisen. Der Flüchtige ist Mitglied des Offenburger Gemeinderats. DRK-Blutspenderzentrale eingerichtet Baden-Baden. In einer Baden-Badener Villa wird als gemeinnützige Einrichtung des baden-württembergischen Landesverbandes des Deutschen Roten Kreuzes die erstè Blut- spenderzentrale des Landes aufgebaut wer- den. Bis zum Jahre 1959, von dem an die Blutspenderzentrale sich selbst finanzieren soll, geben der Bund und das Land zusam- men 1,108 Millionen Mark als Darlehen und verlorenen Zuschuß. Eine erste Rate mit 45 300 Mark ist im neuen Haushaltsentwurf des Landes bereits enthalten. Daneben soll das Innenministerium nach Rücksprache mit dem Finanzministerium ermächtigt werden, bis zu 124 750 Mark zur Verfügung zu stellen. Die deutsche Erdöl-Ad ist seit 1950 be- müht, neue Oellagerstätten in Schleswig- Holstein aufzufinden, da das Erdölfeld Heide, wo auch eine Raffinerie der DEA entstand, durch den Raubbau während des letzten Krieges stark gelitten hat. Im Ver- lauf der Erschließungsarbeiten wurden— 2. T. in Zusammenarbeit mit anderen Oel- gesellschaften— Behrungen bei Flensburg, Cismar und Glückstadt vorgenommen, die jedoch ergebnislos abgebrochen werden muß ten. Auch eine Aufschlußbohrung auf einer Hallig in der Nordsee, die erste ihrer Art in Europa, schlug fehl. Ein erster Erfolg stellte sich im Mai 1952 ein, als bei Boostedt die Bohrung„Boostedt I eruptiv fündig wurde. Aus einer Tiefe von 1730 Metern wurden täglich 35 Tonnen Rohäl gewonnen. Das Oelfeld ist zwar nur 200 bis 300 Meter breit, jedoch etwa 11,5 Kilometer lang. Es liegt am Rande eines Stalzstockes, der sich von Hörnerkirchen bis zum Kreis Pinneberg über Barmstedt. Boo- stedt und Wankendorf bis an die Ostsee bei Kiel erstreckt. Ein Konsortium, das aus der deutschen Vacuum-Oel-AG, der DEA und PREUSSAG bestand, übernahm die Aus- beutung. Schon 1954, innerhalb von zwei Jahren, erreichte das Boostedter Feld mit 74 629 Tonnen die Produktion des Heider Oelfeldes! Nach der Entdeckung eines ölführenden Salzstockes in Mittelholstein setzte im ge- samten Lande Schleswig-Holstein, das bis dahin für die Erdölgeologen mit Ausnahme des Heider Gebietes uninteressant gewesen War, eine intensive Oelsuche ein, Schon Ende 1952 wurde nordöstlich des Boostedter Fel- des das Oelfeld Plön erschlossen. Die deut- sche Erdöl-AG besitzt Bier die alleinige Konzession und konnte bis Anfang 1955 über 70 000 Tonnen Oel gewinnen. Die Monatsförderung liegt bei rund 5 000 Ton- nen. Auch in südlicher Richtung folgte man dem Salzstock. Dabei wurde in der Nähe von Bad Bramstedt 1953 eine rund 150 Me- ter breite und vier Kilometer lange Oelab- lagerung festgestellt. Dieses Feld, das sich im Anfang seiner Entwicklung befindet, lieferte in den Jahren 1953 und 1954 bereits 7500 Tonnen Oel. Das jüngste Oelfeld Schleswig-Holsteins wurde von der DEA im Kieler Raum er- schlossen. Ende April 1955 gelang es, bei Prasdorf— etwa zehn Kilometer von Kiel entfernt— durch Pumpbetrieb Oel zu för- dern. Von insgesamt siebzemn Bohrungen in diesem Gebiet wurde nur die letzte an der Ostseeküste bei dem kleinen Fischerdorf Stein eruptiv fündig. Es Handelte sich dabei um eine Schrägbohrung, mit der eine neue Lagerstätte erreicht wurde, die bereits 300 Meter außerhalb der Küstenlinie liegt. Auf- schlußbohrungen aus dem Westufer der Kieler Förde blieben ohne Ergebnis. Ueber die Ergiebigkeit der vier neuen Oelfelder in Schleswig-Holstein gehen die Meinungen der Sachverständigen ausein- ander. Im allgemeinen wird das Boostedt- Wankendorfer Feld, dessen Vorräte sich nach vorsichtigen Schätzungen auf drei Millionen Tonnen belaufen, als das bedeutendste be- trachtet. Der Gesamtgehalt der schleswig- Holsteinischen Oellagerstätten wird mit sie- ben Millionen Tonnen beziffert. Diese An- gaben dürften sich jedoch ändern, wenn die deutsche Erdöl-AGd dazu übergeht, zukunfts- trächtige Vorkommen unter der Ostsee von künstlichen Bohrinseln aus abzubauen. Eben- so wird sich dann der Anteil Schleswig- Holsteins an der westdeutschen Glförderung Wesentlich erhöhen. Wurden im Jahre 1952 noch 82 397 Tonnen gewonnen., so waren es 1953 bereits 133 528 Tonnen. Mit 204 890 Tonnen im Jahre 1954 und 291 026 Tonnen im vergangenen Jahr stiegen die Zahlen weiter sprunghaft an. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden in diesem Gebiet insgesamt etwa 260 000 Tonnen Roh- 61 gefördert. Bei einem Monatsdurchschnitt von 29 000 Tonnen ist für 1956 mit einer Produktion von 350 000 Tonnen zu rechnen. Es ist zu erwarten, daß diese Tendenz bei Verwirklichung der bestehenden Pläne an- hält. „Eine alte Rechnung beglichen“ Mutmaßliche Vopo-Mörder in Spanien freigelassen Fulda. Die drei vermutlich an dem Mord des 24 jährigen Volkspolizisten Waldemar Estel an der Zonengrenze bei Rasdorf(Kreis Hünfeld) beteiligten Spanier sind von den spanischen Behörden wieder aus der Unter- suchungshaft freigelassen worden, wie in Fulda am Freitag amtlich zu erfahren war. Die Fuldaer Staatsanwaltschaft hatte alle Akten in diesem Falle an Spanien abgege- ben und den sowjetzonalen Behörden ver- sprochen, sie ihrerseits vom Fortgang des Verfahrens zu unterrichten. Spanien, das zur Sowjetzone keine diplomatischen Bezie- hungen unterhält, hatte die Auslieferung der mutmaßlichen Täter abgelehnt. Die drei Tatverdächtigten sollen jetzt wieder in ihre Heimatstadt Melilla in Spa- nisch-Marokko zurückgekehrt sein. In Ma- drid war gerüchtweise zu erfahren, es würde Amerikaner beschenken 75000 Kinder „Aktion Nikolaus“ voller Erfolg Frankfurt. Ueber 75 000 Waisen und be- dürftigen Kindern werden die in Europa stationierten amerikanischen Soldaten und Zivilangestellten eine Weinnachtsfreude be- reiten. Die rund 250 000 Amerikaner spen- deten Spielzeug, Lebensmittel und Beklei- dung tonnenweise, ganz abgesehen von 175 000 Dollar in bar. Damit war der Aktion „Nikolaus“, zu der der Oberkommandierende der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa, General H. I. Hodes, aufgerufen hatte, ein voller Erfolg beschieden. Im ver- gangenen Jahr waren zu Weihnachten über 60 000 Kinder bedacht worden. In jedem der regionalen Befehlsbereiche der amerikanischen Streitkräfte sind unge- zählte Weihnachtsfeiern vorgesehen. So werden in Hessen und Nordbayern 200 Truppeneinheiten und Organisationen Wai- senkindern Geschenke überbringen. Darüber hinaus haben Hunderte von amerikanischen Familien sich bereit erklärt, Waisenkinder über die Feiertage bei sich aufzunehmen. Außerdem wurden 700 Deutsche eingeladen, beim traditionellen weihnachtlichen Trut- hahn-Essen der Amerikaner mitzutun. Eine besondere Ueberraschung haben sich die Soldaten einer Heereswerkstätte ausgedacht. 250 000 US-Soldaten spendeten Sie stellten die Teile eines Fertig-Hauses her, das eine Familie mit sieben Kindern aufnehmen soll. In Rheinland-Pfalz hat eine Militärwerk⸗ stätte über 3000. Bekleidungsstücke und 2000 Spielsachen gesammelt oder repariert. In 40 Bescherungen sollen bedürftige Kinder diese Gaben erhalten. Liebhaberei im Dienst am Nächsten Amateurfunker brachten 13 jährige Ungarin zu ihrem Vater Rastatt. Ein schon vor Jahren aus seiner Heimat Emigrierter, in Forbach lebender Ungarischer Funkamateur hat mit Hilfe sei- ner Kollegen jetzt Wiedersehen mit seiner 13jährigen Tochter Orsika feiern können, die in den letzten Wochen bei den Kämpfen in Budapest nach Oesterreich geflüchtet war. Ein Darmstädter Handelsvertreter, der ein so begeisterter Funkamateur ist, daß er so- gar bei seinen Geschäftsreisen stets sein transportables Funkgerät bei sich hat, trug Wesentlich zu dem Wiedersehen von Vater und Tochter bei. Als er vor einigen Tagen in der Passauer Gegend sein Gerät aufbaute, um es einem Bekannten vorzuführen, fing er Keine Opfer städtischer Wohnungsnot Pendler sind in den meisten Fällen Rückwanderer auf das Land Münster. Mit den sogenannten„Pend- lern“ beginnt heute zum ersten Male nach 600 Jahren— eine dörfliche Siedlungsbewe- Sung und eine Rückwanderung großen Stils auf das Land, wie eine Untersuchung der Sozialforschungsstelle der Universität Mün- ster feststellt. Nach der am Wochenende von der Pressestelle des Bistums Münster ver- ökfkentlichten Untersuchung haben heute be- reits etwa 30 bis 40 Prozent der Gesamtbe- völkerung ihren Arbeitsplatz in der Stadt, ihren Wohnort jedoch auf dem Lande bzw. in den ländlichen Vororten. Auf die Frage, die die Forschungsstelle an„Pendler“ richtete:„Möchten Sie an Ihren Arbeitsort übersiedeln, wenn Sie dort eine Unsere Korrespondenten melden außerdem: „Hammeiherde.“ Oberburg/ Main. Im Main bei Obernburg sind 21 Schafe einer 300képfigen Herde er- trunken, als die Herde mit einer Fähre über den Fluß übergesetzt werden sollte. Als sich etwa 180 Tiere auf der Fähre befanden, sprang eines der noch am Ufer stehenden 120 Schafe in den Main, und sämtliche noch am Ufer verbliebenen Tiere folgten getreu- lich nach. „Earl of Weymouth“ bestraft Hamburg. Der Einzelrichter des Hambur- ger Amtsgerichts verurteilte den 31jährigen Graf Leonid Skladowski alias Earl of Wey- mouth wegen Betrugs, Urkundenfälschung, mittelbarer Falschbeurkundung und unbefug- ten Führens eines akademischen Titels zu zehn Monaten Gefängnis. Skladowski war Ostern dieses Jahres mit einer Taxe von Frankfurt nach Hamburg gekommen. Die Fahrtkosten in Höhe von 600 Mark lieg er Wohnung bekämen?“, haben 72 Prozent mit Nein und nur 6 Prozent mit Ja geantwortet. Diese Antworten sind um so bemerkenswer- ter, als 28 Prozent der Pendler täglich bis zu vier Stunden zwischen ihrem Arbeitsplatz und ihrem Wohnsitz in Verkehrsmitteln zu- bringen. 53 Prozent haben wöchentlich bis zu 15 Mark zusätzliche Fahrtkosten aufzu- bringen, Ein erheblicher Prozentsatz gab an, Bausparverträge für Eigenheime abgeschlos- sen zu haben, die auf dem Lande errichtet werden sollen. Pendler sind nach Auffassung der Sozial- forschungsstelle nicht mehr als Restbestände Kkriegsbedingter Evakuierungen oder als Opfer städtischer Wohnungsnot anzusehen. sich von einer großen Zeitschrift„vorschie- Ben“, der er einen Bericht über seine Frleb- nisse mit Generalfeldmarschall Paulus in des- sen Moskauer Villa versprach und einen Aus- Weis auf den Namen„Earl of Weymouth“ vorlegte, Die Sache platzte jedoch und der „Earl“ wurde festgenommen. 13000 Verkehrstote im Jahre 1956 Bonn. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang wird bis Ende dieses Jahres auf rund 13 000 angestiegen sein, Während die Zahl der Verletzten etwa 365 000 betragen wird. Das bedeutet eine Steigerung um sechs und vier Prozent ge- genüber 1955. Das geht aus dem Jahresbe- richt des Bundesverkehrs ministeriums her- Vox. Auffallend. ist die vorgesckobene Fen- sterfront dieses Hauses in der Westberliner Kant- straße, hinter dessen Fas- sade das Büro und die Wohnräume des Ordens „Haus der Ostdeutschen Provinz“ untergebracht werden. Der Entwurf stammt von dem Berliner Architekten Johannes Ja- kel. Scharfer Protest Zwischenfälle mit Engländern Detmold. Der Detmolder Regierungspräsi. wahrscheinlich überhaupt kein Verfahren dent, Dr. Galle, forderte von den englischen gegen die drei Spanier stattfinden. Wie wei- Truppenkommandeuren schärfere Biszipli- ter verlautete, sei bei dem Zwischenfall an narstrafen, um die Uebergriffe ihrer Soldaten der Zonengrenze am 3. September„eine alte in Ostwestkalen au unterbinden. Galle teilte Rechnung beglichen“ worden, eine Rechnung mit, daß sich während der letzten Monate in „aus dem mysteriösen Halbdunkel der Nach- seinem Amtsbereich 86 Uebergriffe ereignet richtendienste zwischen Ost und West“. hätten, darunter neun Notzuchtverbrechen Amtliche Bestätigungen liegen dafür nicht und 18 Diebstähle. Der Regierungspräsident vor und sind auch kaum zu erwarten. regte an, daß der Ausgang für englische Sol- daten bis 23 Uhr beschränkt wird. 1 Wenige Stunden nach einem Protest des Exportlizenzen„schwarz“ verkauft? petmolder Stadtrates gegen Uebergriffe eng- Traunstein. Eine nach mehrtägier Unter- lischer Soldaten war es erneut zu einem Z. brechung kurze Verhandlung im Traun- schenfall gekommen. Nach Mitteilung der steiner Weinschieberprozeß war im wesent- Folizei hatten zwei Engländer versucht, ein lichen mit der Verlesung von Briefen und Auto zu stehlen. Dabei wurden sie von einem 2 a 20 Jährigen Dreher und einem 36jährigen Urkeunden ausgefüllt, die keine neuen Ge- Optiker gestört. Es kam zu einer Schlägerei, sichtspunkte eröffnet haben. Von der Ver- 1 a 13 teidigung wurde Oberregierungsrat Hans 27 Wel aer 9 1 e 5 Pröstler, der seinerzeit Bevollmächtigter für 5 Wurde, 1 A an Bayern, Württemberg und Hessen beim en Daumen brach. Eine deutschrenellsche Kontrollrat in Berlin war, der auch der Polizeistreife nahm die beiden Soldaten fest. EIA in Frankfurt übergeordnet War, als Bei einer deutsch-enslischen Besprechung Sachverständiger Zeuge vernommen. Es sei sollen am 19. Dezember in Detmold Maßnah- vorgekommen, sagte er, daß von einzelnen men zum Schutze der deutschen Bevölkerung Angestellten der JEIXA Ex portlizenzen erörtert werden. „schwarz“ verkauft worden seien. Auch von a einer gewissen Bestechlichkeit des IEIA- B LICK NACH RHEINLAND. PFPALZ Personals könne gesprochen Werden, Mit. diesen Aussagen Pröstlers solfte dies Be- In Totschlagsanklage umgewandelt Zweibrücken. Im Mordprozeß gegen die hauptung der Angeklagten bekräftigt wer den, daß bei der JEIA die Erteilung der Lizenzen nicht immer sehr streng gehand- Habt worden sei. beiden staatenlosen Wachmänner Petro Ro- maniuk und Josef Meray vor dem Zweibrük- ker Schwurgericht hat der Staatsanwalt die Anklage wegen Raubmordes in eine Anklage wegen Totschlags umgewandelt und Zucht- hausstrafen von neun Jahren für Romaniuk und sieben Jahren für Meray beantragt. Von der 19 monatigen Untersuchungshaft sollen nur fünf Monate angerechnet werden, da die Angeklagten nach Ansicht des Staatsanwaltes den Verhandlungsbeginn durch ihr Leugnen um über ein Jahr verzögert haben. Für eine Anklage wegen Raubmordes reiche der Tat- bestand nicht aus. Die Angeklagten hätten am 7. Mai 1955 den polnischen Wachmann Lukaszewski schwer mißhandelt und dann vor der Entscheidung gestanden, ob sie die Folgen auf sich nehmen oder den Polen be- seitigen sollen. einen Spruch des in Forbach lebenden Ungarn auf, der darum bat, man möge doch im Grenzdurchgangslager Schaing einmal nachfragen, ob sich dort seine Tochter auf- halte, von der er gerüchtweise gehört habe, sie sei aus Ungarn geflohen. Der Handels- vertreter telefonierte daraufhin sofort mit dem Lager und erfuhr, daß Orsika tatsäch- lich dort gewesen, aber inzwischen in das Lager Neustadt an der Saale gekommen sei. Der Vertreter setzte sich an sein Gerät und nahm nun Verbindung mit einem Funkama- teur in der Nähe des Lagers Neustadt auf. Diesem wurde im Lager mitgeteilt, daß das Mädchen mittlerweile bei einer Familie in F. Schweinfurt untergekommen sei. Der Ver- treter rief anschließend sofort den in For- haben sich am Montag in Mainz die hessischen bach wartenden Ungarn an und teilte ihm Vertreter im Aktionsausschuß der„Schutz- den Erfolg seiner Suchaktion mit. Nicht gemeinschaft Deutscher Wald“ ausgesprochen. genug damit, fuhr er auf der Rückfahrt nach Sie teilten mit, daß sie dem Regierungspräsi- Darmstadt über Schweinfurt und nahm die denten in Darmstadt bereits empfohlen ha- kleine Orsika gleich mit, um sie in Forbach ben. den Bau dieser Anlage zu verhindern. bei ihrem Vater abzuliefern. Der Rhunlesgeschäktskünrer der Schutete N i We 22 Oblenz, wurde'uftragt, den 0 888 In Fußgängergruppe gefahren fluß der Beraten c Selters 20 Bühl. Auf der Landstraße zwischen Bühl machen und die Initiatoren dieses Planes, die und Hatzenweier fuhr ein Motorrad aus noch NMetro-Goldwyn-Meyer- Filmgesellschaft, 1 unbekannter Ursache in eine dreiköpfige Fuß- 8 von ihrem e gängergruppe. Bei dem Unfall wurden der Ae nen, Es bei besser, des Maldss last die„naturh igen“ ankfurter zu erhal- 26 Jahre alte Motorradfahrer und ein 41jaäh- ten. Es e e Kinos, riger Soldat der Bundeswehr so schwer ver- und es könne keine unbillige Härte sein, wenn letzt, daß sie auf dem Transport ins Kranken- man den Autobesitzern zumute, sich mit die- haus starben. Die Beifahrerin des Motorrad- sen Möglichkeiten zu begnügen. fahrers und die Frau des getöteten Soldaten 13 hei 711 b bt 5 5 5 erau kamen mit leichten Verletzungen davon. 70 jähriger. 5 lide Kaiserslautern. Ein 70jähriger Inva wurde in einem Waldstück bei Enkenbach im Landkreis Kaiserslautern von zwei unbe⸗ kannten Männern niedergeschlagen und sei- ner Barschaft in Höhe von 2,30 Mark beraubt. Der Greis erlitt dabei schwere Verletzungen im Gesicht. Der Invalide wohnte in einem Altersheim bei Enkenbach und befand sich auf dem Weg zur Kirche, als ein Personen- Wagen neben ihm anhielt und die Insassen Freilichtkino unerwünscht Mainz. Gegen die geplante Anlage eines reilichtkinos für rund 700 Kraftfahrzeuge im sogenannten„Grafenbruch“ bei Frankfurt Nimmersatt Berlin. Ein Geflügelgeschäft im West- berliner Bezirk Wedding, aus dem Ein- brecher erst einige Nächte zuvor 40 Gänse und 24 Enten entführt hatten, erhielt er- neut mächtlichen Besuch. Diesmal ließen sich erbot in itzunehmen. Vor der Vermutlich die gleichen Täter eine etwas Kirche 81 85 1 Mann zunächst reichhaltigere Auswahl an Weihnachtsbraten ab. Plötzlich zerrten die beiden jungen Män- wutdehent 24 Enten, 26 Gänse, 30 Hühner, ner den Invaliden wieder in ihr Fahrzeug un Zwei Hasen und einige Speckseiten. rasten davon. In einer nur wenige Kilometer Verkehrschaos droht in Hamburg entfernten Waldung schlugen sie ihn 1 Hamburg. Der Hamburger Straßenverkehr und flüchteten anschließend mit ihrem Aufo, stehe vor dem völligen Chaos, wenn nicht Uranerz in Rheinland-Pfalz mverzüglich neue Maßnahmen ergriffen 4 f Stellen bei werden, erklärte der Leiter des Hamburger Mainz. An mindestens zwei Stellen hau- Verkehrsamtes. Zur Zeit gebe es in der Imsbach am Donnersberg(Kreis Rockenhe Hansestadt rund 135 000 zugelassene Kraft- sen) und im Gebiet um Brkenfeld-Nonfelden kahrzeuge, in sieben Jahren würden es vor-— können in Rheinland-Pfalz abbauwürdise ausichtlich 270 000 sein. Die enge Hamburger Vorkommen von Uranerz erschlossen Wer- Innenstadt, die täglich von 300 090 Berufs- den., Dies teilte Dr. Schwille vom Geologi- tätigen bevölkert werde, sei dem steigen- schen Landesamt Rheinland-Pfalz in Mainz den Verkehr nicht mehr gewachsen. mit. Tele n Sspräsl. glischen Diszipli- Soldaten lle teilte onate in ereignet ebrechen räsident che Sol- test des ie eng em Zwi- ung der icht, ein m einem jährigen hlägerei, n abge- en rech- nglische ten fest. rechung VHaßnah- kerung 2 ndelt gen die tro Ro- eibrük· valt die Anklage Zucht- maniuk igt. Von sollen „ da die nwaltes eugnen ür eine er Tat- hätten chmann dd dann sie die len be- e eines nrzeuge mkfurt sischen Schutz- rochen. spräsi- E ha- indern. Mtzge- mper, n Ein- nd 2u des, die t, 2u and 2u de für erhal- Kinos, Wenn üt die- ubt walide ach im unbe⸗ d Sei- raubt. zungen einem d sich sonen- Sassen r der nächst Män- ig und meter nieder Auto, bel nhau- felden irdige wer- ologi- Mainz B MORGEN . Seite 7 vu. 293 Dienstag, 18. Dezember 1956 ATNRAMBNRA T. 5 00 50 2. Wo.! Heidem. Hatheyer- Carl Wery »Der Meineidbauer“ Farbfilm) UNIVERS Ul 1530, 200, 20.30 Ein toll Spaß. m. Germ. Damar Letzte 2 Tage! 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Af i Wunsch nochmals für 3 Tage: Das Wiedersehen mit f RANCOISE ARNO UI in der Rolle ihres lebens Zur Liebe verdammt Die mutige, offene filmische Erzählung von einer übersinnlichen und schönen Frau, die an Nymphomanie leidet [(Läglich: 140%, 1600, 1815, 20 50 Jugendverbot: EEE ˖ Ein Drama in dem Verbrecher-Dschungel von Brooklyn! relefon 4 03 96 Vorverk. empfohlen! beg Us Telefon 5 18 85 Jugend ab 16 J. * 5 Te 8. 2, Wechel HelbEMARIE HATHE TER— CARL WERT u. d. EA Sieg öber Unrecht und Haß Telefon 5 00 50 iambra Der grohe 955 1 1, 6, Breite Str. ERFOLG 112 Telefon 5 02 76 auf Breitwand! 12 Der Film mit dem Prädikat: 1 BETTI Sr. 10 nU TPMαHνονον Mun 22 1 1 8 n 10 ten aus dem feuer- farbenen Mexiko! Der Film der Sie erschüt- * tern wird! Igdl.ab Der Film hr. tür sie! 9 13.30, 16, 18.30, 21 FI Mrfhkaf kg AUEAF TEN STRASSE Telefo 43310 zeigt ab heute in ERSTAUFFUHRUNC den neuesten FARB FILM „Zu Befehl, Frau Feldwebel! x- von Maurice Cloche Ein Schicksal im Banne Afrikas 1 1550 180⁰ 20⁰ Tägl. 220 1 Spätvst.! Der spann. Fm mit R BERT TAYLOR: MARTINE CAROL in dem prächtigen Farbfilm 5 ND AME DUBARRNY Beginn: 15.43, 17.45 und 20.00 Uhr VITTORIO DEH SICA— SLILVANA FAM PANINIT in dem bezaubernden Cinemascope- Farbfilm 4 Herzen in Rom Ein Film, der froh und glücklich macht! Täglich 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr ODEON 8 7, 10 Telefon 8 21 49 8 Mittelstraße 41 Telefon 5 11 86 LUX on Teppelinstrage 23 REI Dienst.—Donnerst. 18.30 u. 20.45: Paul Hörbiger, dern. Rieden Und derhimmel lacht dazu Bruder Martin, des lieben Gottes schwarzes Schaf 18.30 Ahr bacnendes Hunkelroter Venutstern 20.45 Abenteuer: Voranzeigel Ab Donnerstag„außer rand u. band“ (Rock and Rolh) Lachen über: Bob Hope: Komödiantenkinder 18.00, 20.30— Humphrey Bogart Peter Ustinov WIn SIND KEINE ENGEL Von Dienstag bis 5 je 18.15 u. 20.30 Uhr MARINA VLADNY— TER VAN EX CK Das Mändehen vom Turitten Stock Nur noch heute und Mittwoch 20.00 Uhr Der weißblaue Löwe Ein bayrisches Lustspiel nach Ludwig Thoma Ab Donnerstag der große Cinemascope-Farbfilm „FLuchT IN DIE DOLOMTTENL v. Luis Trenker Orient. Abent. 18.00 20.30 EI HNIRAI Walon of in der Schönau Telefon 5 98 88 UNION feudenheim Telefon 7 17 29 — FEMSUANE ebe,. rr, Fil Hallen für ane Frau 2. IV. Mittwoch 18.30 und 21.00 Uhr KR FER TAI Frou Frou, die Pariserin Farbfilm e 58 Brblks 1 Bis e Das Lisbeslenen des senünen Franz m. R. VIELE AUSSEN LESEN IHRE ANZEIGE Achtung Voranzeige! Ab Freit. 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Dezember 1956, 19.30 Uhr im Gewerkschaftshaus Vortrag über: der Luthergemeinde. „ Abeltsrecht In der Prauz' 1 8 ae Es spricht: 8 2— Arbeitsgerichtsrat Fr. Luft. Mittwoch, 19., Freitag, 21. und Arbeitsrichter, Funktionäre und FFCCCFCTTCTCTCT0T0T0TbTbTbTT interess. Mitglieder sind freund- Karten 1,(Mitte) u., 50(Seite) lichst eingeladen. HOLZESTRICHE Empfehle mich zum Verlegen von HOLZESTRICEEN und STEINHOLZ- BODEN BELAGE auf Betondecken, Gebälk und abgenutzten Holzfußböden, in bewährter Ausführung. Fußbodenvertrieb H. TAVERNIER, Ludwigshafen a. Rh. Falkenstraße 3, Telefon 6 44 17. Dur Sfiarleontoa 3% Nabiatt Hoedecke-Naßtee Unser Festłaßſee: Eulundia Supramo nlschung mit costa- Rica- Spitze erlesene Hochland- Plantagenkaffees 250 8 einschließl. schwarz- goldener Geschenkdose DM Mit dieser Dose legen Sie überall Ehre ein. Auch als Deionqacots-Prdsent sehr begeghril S„ Unsere weiteren beliebten Mischungen i in Frischhaltebeuleln: 125 9 DM 1.95 2.23 2,35 2.45 2.60 3. 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Die größte d ben wandte sich nach dem Süden der Halbinsel, um die Gegend um den Jebel Musa, den Mosesberg, den die christliche Legende mit dem Berg der Gesetzgebung identifiziert, einer eingehen- den archäologischen Bestandsaufnahme zu unterziehen. Vor allem wurde eine große Anzahl von Felseninschriften von der Zeit der Nabatäer über die der Römer und Griechen bis in die neueste Zeit festgestellt und fotografiert. Aus diesen Inschriften kann vor allem ge- schlossen werden, daß die große Karawanen- straße von dem heutigen Elath am Ostbusen des Roten Meeres nach der Gegend von Suez sich durch diese Landschaft zog, und daß viel- leicht auch das Kupfer aus den Minen Salo- mos über diesen Weg nach Aegypten geliefert Wurde. Besonderes Interesse wurde der Oase ran(vermutlich identisch mit dem bib- Uschen Pharan) zugewendet. Die Oase ist von sehr erheblichen Ausmaßen und verfügt über eine große Zahl von Dattelpalmen. Ueberdies iSt sie reich an Wasser, das, ohne sichtbare Von unserem Korrespondenten M. v. Ben- gavriel Quellen, sozusagen aus dem Stein heraus- tritt, was an die Stelle der Bibel(EX. 17, 6) denken läßt, wo es heißt:„Du sollst auf den Stein schlagen und es wird Wasser heraus- kommen.“ Hier wurden sehr schlüssige Be- weise gefunden, die auf die Existenz einer ziemlich großen Siedlung hinweisen, welche ihre größte Blüte in byzantinischer Zeit er- lebt haben dürfte. Funde lassen die Annahme zu, daß diese Siedlung vielleicht bis in die Zeit der Könige zurückreicht. Die Expedition schlug im Hauptquartier im Kloster St. Katharina am Fuß jenes ge- Waltigen Granitmassivs(2244 m) auf, das die christliche Legende für den Berg der Ge- setzgebung hält. Das Kloster, gegründet von Kaiser Justinian(527-565), ist von einer zehn bis fünfzehn Meter hohen Festungs- mauer umgeben, deren ältester Teil sehr deutlich das byzantinische Kreuz erkennen läßt, während die anderen Teile des oft zer- störten und wieder aufgebauten Klosters jüngeren Datums sind. Irgendwie erinnert dieses Areal von Häusern, Kapellen, Tür- men und Höfen vor dem erschütternd maje- stätischen Gebirgsstock, der immer und im- mer wieder eine andere Farbe annimmt, an ein Lamakloster in Tibet. An einer der Mauern hängt hoch oben ein kleines Holz- häuschen ohne Boden, das früher den ein- zigen Eingang in die Klosterfestung bildete. Aus Sicherheitsgründen— um das Kloster lagern stets Beduinenstämme— wurde das Tor nur dann geöffnet, wenn der Bischof aus Kairo kam, während man sonst mit Bund der Steuerzahler sieht Gefahren Kritik an Baden- Württembergs Haushaltsvorlage/„Zu viel Personalausgaben“ Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der„Bund der Steuerzahler“ unterzog am Montag den in der vergangenen Woche dem Landtag vorgelegten neuen Lan- deshaushalt für 1957/58 einer ersten Kritik. Vor Beginn der zweiten Beratung des Etat- entwurfs im Januar will der Steuerzahler- bund darüber hinaus den Abgeordneten des Landtags eine detaillierte Stellungnahme zu dem umfangreichen Zahlenwerk vorlegen. „Unser Gesamteindruck vom Haushaltsvor- amschlag 1957“, so wird in der ersten Stel- dlumgnahme erklärt,„ist der, daß für eine Finanzpolitik, die nach Angabe des Finanz- ministers mit starken Risiken belastet ist, im Haushalt nicht genügend Sicherungsele- mente eingebaut sind, um etwaige Rück- schläge abzufangen.“ Der„Bund der Steuerzahler“ sieht in dem um über 756 Millionen Mark gestiegenen Volumen des ordentlichen Etats nicht nur Wie der Finanzminister— Risiken, sondern darüber hinaus die Gefahr eines Zusammen- bruchs der Finanzpolitik. So habe sich die Ausgabenbelastung je Einwohner Baden- Württembergs durch Bund, Land und Ge- meinden auf 1266 bis 1566 Mark je nach Ge- meindegröße erhöht. Diese Belastung dürfe unter keinen Umständen weiter gesteigert werden. Weiter wird kritisiert, daß die von den letzten Jahren übernommenen Haus- haltsreste nicht zur Abdeckung des alten Fehlbetrages von 162,2 Millionen Mark ver- wendet werden sollen. Die Ausgabenreste seit 1953 beliefen sich jetzt auf mindestens zehn Prozent des Haushaltsvolumens. Seit 1955 seien die Landeshaushalte zwar ausge- lichen, aber der Ausgleich sei nicht echt. Be- sonders kritisch wird die Entwicklung des Personaletats beleuchtet. Die Zahl der Lan- desbediensteten habe sich seit 1931 von 88 731 auf 106 600 erhöht. Die Personalausgaben seien seit 1953 um fast 350 Millionen Mark gestiegen. Dem Landtag empfiehlt der Steuerzahlerbund nachdrücklich, hieraus die notwendigen Folgerungen zu ziehen, da von der Verwaltung selbst freiwillig keine Ein- schränkung des Personaletats zu erwarten sei. Erneut wird die Forderung nach Ein- setzung eines Sparausschusses und eines Or- gamisationsausschusses erhoben. einem Strick in dieses Häuschen hinaufgezo- gen wurde. Dies war noch im vorigen Jahr- hundert Sitte. Im Kloster, respektive in der Basilika gibt es alte Ikonen und Mosaiken Und eine Anzahl von Kapellen, die Moses, Heiligen der griechisch- orthodoxen Kirche und dem Andenken von vierzig Mönchen ge- widmet sind, welche vor Jahrhunderten „Von den Sarazenen“ ermordet wurden. Hier steht auch ein völlig mit Gold überzogener Thron für den Bischof von Kairo Als die- ser Würdenträger— eine der merkwürdigen Pikanterien moderner Historie— vor etwa zwei Monaten das Kloster besuchte, ver- kündete er, daß ihm im Traum gesagt wor- den war, daß bald die Kinder Israels nach dem Sinai zurückkehren würden. Dies ge schah etwa drei Wochen vor der Eroberung der Halbinsel. In einem der Höfe gibt es überdies einen Dornbusch, der, wie die Mönche erzählen, der hierher versetzte Dornbusch Moses sein soll, von dem es Ex. 3, 2) heißt:„Der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Pornbusch wurde nicht ver. brannt“. In einem der anderen Höfe befindet sich der Friedhof der Mönche, der aus nur sechs Gräbern mit einfachen Holzkreuzen besteht. Für die merkwürdige Tatsache, daß er der einzige Friedhof des Klosters ist, liegt die Erklärung im Sinne des Wortes handgreif- lich nahe. Wer hier stirbt wird in einem dieser Gräber nämlich nicht zur letzten, sondern nur zur provisorischen Ruhe be- stattet, denn immer wenn es ein neues Be- gräbnis gibt, wird der am längsten Verstor. bene ausgegraben, um dem neuen Toten Platz zu Seine Gebeine kommen ins Knoche zusende ung Tausende übereinander gelegt, 8 ein Bild bietet, das man gern wieder verge möchte. Der Scha 1 gen wird numeriert und kata kom t in dos schaftlichen Standpunkt aus Sensc betrachtet, ist natür die g diose Biblio- thelk des Kosters das Wesentlichste. Hier Zibt es neben mehr als 7000 gedruckten Bü- EI chern nicht weniger als 3200 Manuskripte in syrischer, mazedon: her, bulgarischer, alt- slawischer, griechischer, grusinischer und arabischer Sprache. Ein Teil dieser außer- ordentlichen Dokumentensammlung wurde von den Gelehrten durchgesehen und beson- ders wichtige Stücke wurden fotografiert. Freilich die beiden, auch für den Laien in- teressantesten Stücke sind längst nicht mehr in dieser Bibliothek vorhanden. Der be- SDR packt heifßze Eisen an Stuttgarter Sender nahm Stellung zu kritischen Aeußerungen Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart, 17. Dezember. Der Vorsitzende des Ausschusses für Po- Ütik und Zeitgeschehen beim Süddeut- schen Rundfunk, Konsul a. P. Henry Bern- hard, legte dem Rundfunkrat des SDR am Montag die Ansicht des Ausschusses zu dem in der Oeffentlichkeit viel kritisierten Do- kumentarbericht des Fernsehfunks über die deutsche Bundeswehr dar. Der Rund- funkrat selbst nahm jedoch keine Stellung dazu. Der Fernsehfilm war vom Landes- Parteitag der CDU Nordwürttembergs ebenso wie die militärpolitischen Kommen tare des Süddeutschen Rundfunks in einer Resolution stark kritisiert worden. Während dem Bundeswehrfilm im Aus- schuß wegen seiner Tendenz überwiegend negative Kritik widerfuhr, wies der Aus- schuß die Kritik an den militärpolitischen Kommentaren eindeutig zurück. Es gehe nicht an, ohne Begründung und sachliche Fundierung ein so summarisches Verdam- mungsurteil über diese wichtigen Sendun- Sen des SDR zu fällen. Im Zusammenhang mit der Kritik an dem Bundeswehrfilm regte Konsul Bernhard eine Koordinierung der politischen Abteilungen des Fernseh- und Hörfunks an, besonders da sich das Fernsehen immer mehr mit politischen Themen zu befassen haben werde. Positiv sel zu bewerten, daß die Bundeswehr den Film als Lernmaterial betrachte und zu verstehen gegeben habe, daß sie durchaus bereit sei, aus ihren Fehlern zu lernen. Intendant Dr. Fritz Eberhard dußerte, er sei sich darüber im klaren gewesen, daß der Bundeswehrfilm auf Kritik stoßen werde, da das Problem Bundeswehr eines der aktuellen heißen Eisen darstelle. 11 scheue mich aber nicht, derartige heiße Eisen auch weiterhin anzufassen“, sagte der Intendant und machte den Rundfunkrat darauf aufmerksam, daß er sich in dem be- vorstehenden Wahljahr sicherlich des öfte- ren mit kritisch beurteilten Sendungen zu befassen haben werde. Im übrigen habe der Bundeswehrfilm neben den negativen auch sehr viele zustimmende Beurteilungen gefunden. Oberst Graf Baudissin, der Leiter der Abteilung„Inneres Gefüge“ im Vertei- digungsministerium, habe ihm persönlich für den Film gedankt und gesagt, er habe ihm bei seinen Reformbestrebungen sehr geholfen. Im Namen der Heimatvertriebenen und der Ungarndeutschen dankte Dr. Leber dem Süddeutschen Rundfunk für seine hervor- ragenden Sendungen während der ungari- schen Revolution. Sowohl in bezug auf die weite Sendezeit, als auch auf die Leistun- gen der Sendeleitung und der Reporter habe der SDR vorbildlich gearbeitet und dazu beigetragen, daß die Hörer einen klaren Einblick in die Schwere des ungari- schen Freiheitskampfes erhalten hätten. Dienstag, 18. Dezember 1956 Nr. 201 1.— rühmte, von dem Deutschen Tischendorf Jahr 1844 hier entdeckte Codex Sinsitiem eines der ältesten Manuskripte des N Testaments, war nach Rußland Lebracl worden und wurde 1933 von der russische Regierung an das British Museum verkaut Während ein Schutzbrief an das Kloster, an geblich von Mohammend eigenhändig 01 gestellt, schon 1516 nach Konstantinopel 15 bracht wurde, Falls er noch existiert, 195 über seine Echtheit wohl diskutiert werden zweifellos echt hingegen ist ein von Nee leon unterzeichneter Brief aus dem Jahre 1700 da er gelegentlich seines Orlentie zuges sich zwei Tage in dem Kloster aufhielt Die Ergebnisse der Expeditionen, Sowohl der archä ischen wie der andern, werden Voraussichtlich schon im nächsten Jahr in einem hebräisch- englischen 5 veröffentlicht werden. Er wird eine groge Menge wissenschaftlich interessanter Detalt enthalten, aber die große Frage, die der geographischen Identifizierung des Berges der Gesetzgebung scheint noch immer nicht gelöst zu sein. Reformen bei den Uniformen von Heer und Luftwaffe Bonn.(Ap) Die Heeres- und Luftwaffen. einheiten der Bundeswehr sollen im kom- menden Jahr mit neuen Uniformen ausge- stattet werden. Ein einreihiger Rock mit Vier aufgesetzten Taschen, sowie eine Kurze, ein. reihige Feldbluse mit zwei aufgesetzten Taschen werden voraussichtlich schon in Kürze den bisherigen Zweireihigen Rock und die zweireihige Bluse ersetzen. Wie aus dem Bundesverteidigungsministerium verlautete, ist allerdings vorerst nicht an eine Aende. rung der Uniformfarbe gedacht. Das Schiefer. Srau soll vorläufig bleiben. Der Schnürstiefel nach amerikanischer Art soll Voraussichtlich im Frühjahr durch einen geschlossenen Schaftstiefel ersetzt werden, der sich von dem alten Knobelbecher durch eine seitlich angebrachte Schnalle mit Lasche Unterschel. det, mit der man den Stiefelrand kest um das Bein schließen und dadurch das Ein- dringen von Wasser, Sand und ähnlichem verhindern kann. „Rückkehr zur Wahrheit“ in polnischen Geschichtsbüchern Warschau.(Ap) Die Kampagne für eine „Rückkehr zur Wahrheit“ in den Polnischen Schulen hat in diesen Tagen in vollem Um- fang eingesetzt. Alte Lehrbücher, die als Mit. tel zur politischen Beeinflussung dienten, werden auf den Müllhaufen geworfen. Den Schülern werden— so rasch es geht— neue Lehrbücher in die Hand gegeben. Bei dem Austausch der Lehrbücher sind die Ge- schichtsbücher am stärksten betroffen, Ge- schichte wurde bisher nach den Büchern so- Wietischer Autoren gelehrt. In den neuen Geschichtsbüchern steht die Rolle des polni- schen Volkes und des von allen Volksschich- ten getragenen Widerstandskampfes im Vor- dergrund. Kreislaufſtsrungen werden oft verursacht durch Herzbeschwerden, Ohrensausen, Angst- „ immer das sinnvolle, hochwirksame Spezifikum. Schon veränderten Nutdruck— Adernverkalkung und vomeliges Altern. Sie ind häufig begleitet v. Kopfschmerzen, Benommenheit, nervösen und Schwindelgefühl, Leistungsrückgang, Schlaflosigkeit u. Reizbarkeit. Hier empfiehlt sich 5„ Hamoskl Hzmeskleran, gebrauchten dleses völlig unschädliche Mittel aus einem Blutsalz- Srundkomplex mit herzstärkenden und blutdruckregulierenden Dro- gen, jetzt noch ganz besonders bereichert durch zwei v. d. neuest. Forschung als überragend kreislauf wirksam erkannte Heilstoffe u. d. berühmte Rutin gegen Brüchigwerden der Adern. Packung mit 70 Tabletten DM 2.30 nur in Apotheken. Interess,. Druckschrift H Eestenles, Fabrik pharm. 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Seſte 9 Interessanter Vorschlag aus dem Westen: großere Spielstüthe duich Nenderung de: Spielgyuppen Franz Kremer: Schafft eine Bundesliga mit 16 bis 20 Vereinen/ Auswahl nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten kein Zweifel: Es gärt im deutschen Ver- tragsspieler fußball. Die DFB-Aktion der Buchprüfer bei allen Oberligavereinen, die Urteile gegen Sodingen und 1860 München machen erneut darauf aufmerksam, daß sich irgend etwas anbahmt. Kommt die so oft tierte Bundesliga, oder werden alle Ver- eine zurückgepfiffen auf das Vertragsspieler- Statut? Das sind Fragen, die sich erst in Zu- kunft klären lassen. Der Sprecher der west- deutschen Arbeitsgemeinschaft der Vertrags- Es geht nicht schnell genug Sonderzug wartet auf Olympiateam Der nach Europa zurückgekehrte Teil der ungarischen Olympiamannschaft— 123 von 116 nach Melbourne entsandten Aktiven und Offiziellen— ist am Montag auf dem Wege nach Budapest in Belgrad eingetroffen. Ein Mitglied des Teams, das vermißt wird, dürfte in Italien zurückgeblieben sein. Als der Orientexpreß mit den ungarischen Olympiateilnehmern in der jugoslawischen Hauptstadt ankam, war eine Gruppe von etwa fünfzehn Offiziellen aus Ungarn zur Stelle, die ihre Landsleute ermahnten, auch Wirklich in die Heimat zurückzukehren. In Laibach hatte ein Beamter der ungarischen Botschaft einen Versuch von Pressevertre- tern, die Ankömmlinge zu interviewen, ver- hindert. Ursprünglich war geplant, daß die unga- Aschen Sportler drei Tage in Belgrad ver- bringen sollten. Der jugoslawische Sportver- band bereitete Unterkünfte für die Ungarn vor, aber die ungarische Botschaft erklärte, le wolle selbst für alles sorgen. Am Vor- mittag traf dann ein Sonderzug aus Buda- pest ein, um die Olympiakämpfer nach Un- garn zu befördern. Das Gepäck wurde sofort verladen. Die ungarischen Offiziellen lehn- ten sogar eine Einladung zum Essen ab, die der jugoslawische Sportverband übermittelt hatte. Sie betonten, die Verpflegung der ungarischen Sportler werde im Sonderzug vorgenommen. Der Zug sollte am späten Nachmittag abfahren. Lebenslängliche Sperre gerechtfertigt Weil der Schiedsrichter von einem Spieler tätlich angegriffen worden war und bewußt- los in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte, konnte das Fußball- Punktspiel der B-Klasse zwischen dem Fc Kirchehrenbach und der SpVgg Reuth am Sonntag nicht be- endet werden. Die Gäste reklamierten beim vierten Tor der Gastgeber, weil der Ball an- geblich die Torlinie nicht überschritten hatte. Wegen Schiedsrichterbeleidigung erteilte der Schiedsrichter dem Reuther Torhüter Platz- verweis. Daraufhin wurde der Schiedsrichter von einem anderen Spieler der Spygg Reuth von hinten mit beiden Füßen angesprungen und so getroffen, daß er das Bewußtsein verlor und verletzt ins Forchheimer Kran- kenhaus eingeliefert werden mußte. Unkorrekte spielervereine und zugleich Vorsitzende des 1. FC Köln, Franz Kremer, machte in der Clubzeitung des 1. FC Köln interessante Aus- führungen zu diesem Thema. Unter der Ueberschrift„Resignation oder Revolution im deutschen Fußball“ schreibt Kremer u. a.: „Der Bundestag von Cannstatt sollte im Jahre 1949 die Trennung zwischen Amateu- ren und Nichtamateuren bringen. Wer aber will behaupten, daß dieses Ziel auch nur in etwa erreicht wurde? Das Vertragsspieler- statut ist von seiner Geburtsstunde an mit gravierenden Irrtümern belastet. Die Ver- eine, die sich nach dem Statut zu richten hatten, waren nicht in der Lage, Einfluß auf die laufende Entwicklung auszuüben. Es konnte kein Mensch ernsthaft glauben, daß mit der Einführung dieser Neuerung nun alles getan sei. Die Auswirkungen hätten laufend überprüft werden müssen, und zwar unter verantwortlicher Mitarbeit der be- teiligten Vereine und sogar der Spieler. Die Verbände haben den Vereinen aber die Mit- arbeit versagt, weil sie Angst hatten, ihre Machtpositionen aufzugeben. Auf allen Tagungen der letzten Jahre ist fast aus- drücklich vom Vertragsspielertum und von den Toto-Mitteln gesprochen worden. Hätte man die Vertragsspielervereine in einer Organisation im DFB zusammengefaßt, so wäre auf allen Tagungen Zeit genug vorhan- den gewesen, sich nur mit der Jugend und dem Amateursport zu beschäftigen. Man ist an den markanten Erscheinungen vorbeige- gangen, die den Fußball schon seit mehreren Jahren belasten. Diejenigen, die bereit waren, sich ernsthaft mit den Problemen auseinan- derzusetzen, sind wie Menschen zweiter Klasse behandelt worden. Wenn jemand auf einem Verbandstag zu Fragen des Vertrags- spieler tums positiv Stellung nimmt, so genügt das um nicht gewählt zu werden. Es steht fest, daß es so nicht weitergehen kann. Genau so steht fest, daß die Vereine sich nicht in Abenteuer einlassen werden. Heute wollen es sich viele wieder sehr ein- fach machen, indem sie das Berufsspielertum und die Bundesliga propagieren. Gut, wir Sind bereit, hierüber zu reden, aber das wird micht gehen, ohne daß wir außer Pflichten und Sorgen auch Rechte bekommen. Dafür haben wir eine allzu große Last in den zu- rückliegenden Jahren der Oeffentlichkeit gegenüber getragen. Wenn der Spitzenfußg- ball nicht von der Mehrheit der Vereinsver- treter, die mit dem Vertragsfußball nichts zul tun haben, dirigiert und gehemmt worden Wöre, dann hätte es nicht dazu kommen kön- nen, daß man die Vorsitzenden der größten deutschen Vereine öffentlich als„Hochver- räter“ bezeichnet. Von den Vereinen hat man immer nur gefordert. Denken wir nur an die übermäßige Heranziehung unserer Spieler zu DFB-Lehrgängen und zu Spielen. Das Vertragsspielerstatut sagt zwar, daß der Spieler einen Beruf haben muß. Es ist aber nicht schwer zu beweisen, daß ein National- spieler gar keinen Beruf haben kann— un- ter Zugrundelegung normaler Voraussetzun- gen—, es sei denn, daß die Vereine ihren Zeitnahme? fflotorrad- Weltrekorde noch verddehig Internationale Sechstagefahrt in der CSR ist gefährdet Im Mittelpunkt des außerordentlichen FIM-Herbstkongresses in Mailand standen die Internationale Sechstagefahrt und die Motorrad- Weltrekorde von Johnny Allen (Triumph) und Bob Burns(Vincent-Gespann) auf den Bonneville Salt Flats, die nach wie vor nicht anerkannt werden. Bei den Unter- suchungen des Motorrad- Weltverbandes stellte sich nicht nur heraus, daß auch die Fédération Internationale de I Automobile wegen des Verdachtes der unkorrekten Zeit- nahme eine Reihe von Wagen- Bestleistungen der Salzwüste ablehnt, sondern daß es drei untereinander uneinige amerikanische Mo- torsport-Verbände gibt und die unerläßg- liche Kontrolle der Rekordfahrten nicht ge- geben ist. Die nächste Maßnahme der FIM wird sein, daß Sportpräsident Nortier und Mzesportpräsident Graf Lurani bei einer USA-Reise im nächsten Jahre die Zeitnahme- geräte kontrollieren werden. Es besteht je- doch kaum ein Zweifel darüber, daß NSU Golo) und BMW(Gespanne) ihre absoluten Weltrekorde behalten werden. Die Beratungen über die Internationale Sechstagefahrt 1957 in der Tschechoslowakei ergaben, daß diese Prüfung wegen einer Intervention des Bureau permanent Verband der Motorradindustrie) und wegen der poli- tischen Weltlage sehr gefährdet erscheinen. Die Industrie hatte erklärt, daß sie wegen der einen Export unmöglich machenden Ein- kuhrbeschränkungen der CSR auf eine Be- schickung der six days verzichte. Dieser Verzicht würde eine Durchführung unmög- lich machen. Im übrigen werden in Zukunft keine Gespanne mehr bei der Sechstagefahrt starten, sondern eine eigene Prüfung durch- führen. Die Entscheidung über Austragung oder Streichung der Internationalen Sechs- tagefahrt 1957 wird beim Frühjahrskongreß der FIM gefällt. „Olympia in Melbourne“ Nun wurde auch schon der zweite Teil von Gerhard Bahrs„Olympia 1956 in Mel- bourne“ der Oeffentlichkeit übergeben. In ihm wird in Wort und Bild über die Sport- arten in der zweiten Hälfte der Spiele berichtet, wie Schwimmen, Turnen, Hockey, Ringen, Fechten, Radfahren, Wasserball, Schießen, Segeln und Fußball. Für Auto- grammjäger hat Gerhard Bahr die letzte Seite mit Unterschriften der gesamtdeut- schen Mannschaft versehen und dabei auch an die Briefmarkenfreunde gedacht. Auf einen Blick hat man in der Ehrentafel sämt- liche Medaillengewinner für Deutschland, sowie nach Sportarten getrennt die Olympia- sieger aller Zeiten. Bei Gerhard Bahr ist Schnelligkeit keine Hexerei, dafür sorgten Dr. Paul Laven und der redaktionelle Be- arbeiter, Franz Miller. Mit seinen zwei Aus- gaben, die in Verbindung mit dem Natio- nalen Olympischen Komitee herausgegeben wurden, hat sich der Nürnberger Gerhard Bahr-Verlag die Anerkennung aller Sport- freunde verdient. WEST. sU D- sloc 5 N 4 1. 2.0: DER VMMGRSEN-F Nr. Platzverein 8. d 1 Gastverein 8 b 0 1 veutschland Länderspiel in Köln Belgien 21 5 Duisburger SV 011%%221112% 2 1 2 Fort. Düsseldorf 1 0 1 0 1 0 In. M- Cladbach 2 2 2/2 2 211/22 2 Pr. Dellbrück 0 2 2 1 2 0 . Soves Fürm I 21/2221 01/222 BO Augsburg I 0 1 Kid. Offenbach 1 1 1/ 21 2[1 1 0/1 2 2 V. Aschaffenbg. 1 1 11 1&1 I. Fd Saarbr. 111(/122J111/222 Mainz 05 1 1 1 1 11 Heider 8v 0 0 1/ 2 2 2[0 1 0/2 22 Göttingen 05 1 0 1 1 0 0 Union Krefeld 211/211 15 2/0 1 2 Forst Emscher 0 1 2 2 0 2 9 Westfalia Herne 0 2 2/2 122 11% 121 Bor. Dortmund 2 0 2 1 2 0 10 Vin Speldorf 2 2 2/0 2 2111/2 10 Alem. Aachen 2 1 22 2 0 II vt Bottrop 2 2 0/ 2 2 1[1 11/0 0 1 B. Leverkusen 0 1 1 2 01 12 Vfl. Bochm 21 1/2 2 2 1 00/2 2 2 SV Erkenschw. I UC 11 11 a) Tip nach der MNM- Tabelle b) Sigi Kronenbitter, Kickers Stuttgart e) Reportertip Spielern Stellungen verschaffen, und der „kußballbegeisterte Arbeitgeber“ als Mit- glied oder Gönner des Vereins alle Lasten auf sich nimmt. Mehr und mehr scheint man jetzt zu der Erkenntnis zu kommen, daß die Hebung der Spielstärke nur durch Aenderung der Spiel- gruppen zu erreichen ist. Das heißt, es soll eine Bundesliga geschaffen werden. Diese aber wiederum ist wahrscheinlich mit den jetzigen Vertragsspieler verhältnissen nicht zu erreichen. Wenn man davon ausgeht, daß es die Auffassung aller ist, daß auch das Berufsspielertum nur in Anlehnung an die Traditionsvereie gebildet werden könnte, so müßte man sich jetzt mit den Vereinen an einen Tisch setzen. Wir wollen keinesfalls die Bildung von Aktiengesellschaften oder ein Managertum. ODDas aber könnte sich er- geben, wenn man sich weiterhin den Tat- sachen verschließt.) Um aus dem augenblick- lichen Zustand der Resignation herauszu- kommen, wäre eine„revolutionäre Hand- lung“ erforderlich: Es müßte eine Bundesliga von 16 bis 20 Vereinen gebildet werden. Diese müßte im ersten Jahr gesetzt werden, damit sie wirt- schaftlich gesunde Voraussetzungen erhält. Vorbedingung für die Zulassung zur Bun- desliga müßte sein: Größe der Stadt, Fas- sungsvermögen des Stadions, Vorhandensein einer Tribüne und gute wirtschaftliche Ver- hältnisse des Vereins. Für diese Gruppe müßte die bisherige Höchstgrenze von 320,.— DM fallen. In jedem Regionalverband müßte eine Regionalliga von 18 bis 20 Vereinen ge- bildet werden, die an die bisherigen Höchst- sätze gebunden bleibt. Es müßte ein Auf- und Abstieg von der Regional- zur Bundes- liga und natürlich auch von der Verbands- zur Regionalliga erfolgen. Das wäre der Weg, mit dem man sich den heutigen Verhältnissen der Vereine unter Berücksichtigung der Größe und der Wirt- schaftlichkeit anpassen würde. Wir haben zwar in allen Verbänden Interessen- oder Arbeits gemeinschaften; es ist jedoch ver- ständlich, daß bei der unterschiedlichen Lage der Vereine, nicht in allen Punkten ein- mütige Auffassung herrschen kann. Während es der überwiegenden Mehrheit schwerfällt, das Statut in der unteren Grenze zu erfül- len, werden schätzungsweise 20 bis 25 Ver- eine im Bundesgebiet Schwierigkeiten haben, die obere Grenze einzuhalten. Daß die Ver- eine innerhalb einer Gruppe unter sehr unterschiedlichen Verhältnissen spielen müs- sen, läßt sich mit einer Zusammenstellung authentischer Zahlen der 1. Liga West be- weisen. Wir werden nie zu einer wahren Spitzen- gruppe kommen, wenn die Wünsche Aller Vereine der 1. und 2. Liga gleichmäßig be- rücksichtigt werden. Eine grundlegende Aenderung ist nicht ohne Operation möglich; bekanntlich verursacht aber jede Operation Schmerzen. Wir wären vielleicht längst zu dieser Lösung gezwungen worden, wenn die im Jahre 1953 im Westen zwangsweise ent- standene Situation auch auf die übrigen Ver- bände übergegriflen hätte. Umgekehrt wird es so sein, daß diese Situation sicherlich eines Tages wieder heraufbeschworen wird, wenn man nicht bald einen grundlegenden Wan- del schafft. Wenn die in Frege kommenden Vereine aus dem Bundesgebiet sich heute nach wie vor dieser Erkenntnis verschließen wollen, bliebe kein anderer Weg als das jetzt be- stehende Vertragsspielerstatut mit allen drakonischen Maßnahmen zu erhalten, denn nur so wäre es noch denkbar. Es ist aber mit Sicherheit vorauszusagen, daß wir damit keine Ruhe bekommen und ferner auch, daß so die Frage des Spielniveaus ungelöst bleibt.“ DAs ERSTE HALLENHANDBALL-LAKNDERSPIEL zwischen der immer stärker an die Weltspitze vorstoßenden CSR-Nationalmannschaft und Deutschlands geschwächter Vertretung(ohne Singer und ersatz- Lietz) brachte dem Weltmeisterschaftsdrit- ten vor 6000 Zuschauern im Prager Eispalast mit 25:20(15:12) den erwarteten Sieg. Entscheidend für den CSR-Erfolg war in erster Linie der gute Start in die beiden Halbzeiten(bis 4:1 und von 13:12 auf 19:12), die athletische Ueberlegenheit, die taktl- sche Geschlossenheit der Mannschaft und die hervorragende Uebersicht des Torhüters Vicha. In der deutschen Mannschaft, in der man in vielen Phasen des Spiels die Schnelligkeit vermißte, zeigten der nach der Pause eingesetzte Berliner Torwart Fredi Pankonin durch ausgezeichnetes Stellungsspiel und glänzende Reaktion und der sechsfache Torschütze Adolf Giele die besten Leistungen. Unser Bild zeigt den Göppinger Vollmer bei einem Fallwurf auf das tschechische Tor, mit dem er seinen dritten Treffer erzielte. dpa-Bild In der Handball-Bezirksklasse: geckenleim erster Anwärte au den Jitet Ueberzeugende Angriffsleistung der 98er beim 12:7 gegen SpVgg Sandhofen In diesem Spiel lief Seckenheims Angriff nach der Pause zur Hochform auf. Nach den in Sandhofen gezeigten Leistungen dürfte der Mannschaft schon heute der Aufstieg gesichert sein. Aber auch die SpVgg Sand- Hofen ließ kaum Wünsche offen. Sie lieferte einen großen Kampf, spielte zügig ab und zeigte gutes Wurfvermögen. Seckenheim, das von Beginn an eine leichte Feldüberlegenheit herausspielte, führte bei Halbzeit 6:4, mußte Aber die Platzherren doch auf 6:7 herankom- men lassen. In dieser Phase zeigte sich jedoch dann die bessere Kondition der 98er, dde schließlich noch klar mit 12:7 gewannen. Seckenheims Tore erzielten Treiber(4), Moll und Müller(je 3), Bade und Beißgmann. Bischoff(3), Lung, Leuthwein und Benecke Waren für den Unterlegenen erfolgreich. 99 Seckenheim— TV Brühl 7:4 Der TV Brühl lieferte in Seckenheim ein großes Spiel und gab sich, obwohl er fast ständig im Hintertreffen lag, erst in den letzten Minuten geschlagen. Pech für den Gast, daß sein Torhüter kurz vor Schluß verletzt ausscheiden mußte. In den ersten dreißig Minuten brachte Vetter die g9ger in Führung, die Montag egalisierte und Triebs- korn an die Brühler brachte. Probst stellte noch vor dem Pausenpfiff auf 2:2. Nach dem Wechsel sorgten dann Weber, Probst und Vetter für den 7:4- Vorsprung, der für Brühl nicht mehr aufzuholen war. TV Großsachsen— SV Ilvesheim 4:3 Beide Mannschaften boten ein faires Spiel, das die Zuschauer voll auf ihre Kosten kommen lieg. Schuster hatte den Gast früh in Führung gebracht und Velser stellte nach Webers Ausgleich den 1:2-Pausenstand her. Nach Seitenwechsel glich Weber zum zwei- ten Male aus und Haag brachte Großsachsen erstmals in Führung. Aber wiederum egali- sierte Schuster. Im Endspurt waren dann die Bergsträßler, für die Weber das 4:3 her- ausschoß, nicht unverdient die Glücklicheren. 9 Weinheim— 62 Weinheim 4:5 Das Weinheimer Lokalderby endete mit einer kleinen Ueberraschung. In der letzten Viertelstunde lagen die Platzherren noch mit 4:2 in Führung, versuchten dann, durch be- tontes Defensivspiel den Vorsprung zu hal- ten, doch das gelang nur für einige Minuten. Eine Fehlabgabe nutzten die Gäste prompt zum 4:3 und nach dem Ausgleichstreffer gelang ihnen kurz vor Schluß sogar noch der 5:4-Siegestreffer. wie stekt mein Verein! Handball- Verbandsklasse Sd Leutershausen 12 12 0 0 172768 2470 TSG Ketsch 12 10 0 0 130.76 2074 TSV Birkenau 14 9 2 3 121:83 2076 TV Edingen 13 7 1 5 39790 15711 VfL Neckarau 13 6 0 7 92ʃ92 12714 SG Nußloch 13 5 0 8 96.104 10716 VfR Mannheim 12 4 1 TSV Oftersheim 12 4 1 7 69102 9715 TSV Rot 13 4 1 8 94/113 Germ. Dossenheim 13 0 0 13 39:160 0:26 Bezirksklasse, Staffel I TV 98 Seckenbeim 14 11 2 1 103:72 2474 TV Großsachsen 15 8 3 14 TV Hemsbach 12 7 322“ 62 Weinheim 13 8 1 4„„ 88 Hohensachsen 13 6 3 4 83162 111 99 Seckenheim 14 5 3 6 32:68 13:15 TG Laudenbach 12 4 4 4 6356 SV Ilvesheim 13 5 17171 TV Brühl 14 4 3 7 68:74 1117 SV Waldhof 12 4 2 6 18% mii SpVgg Sandhofen 14 3 2 9 90:103 8:20 09 Weinheim 12 0 1 11 39106 123 Kreisklasse A TSV Viernheim 119 0 2 811234 18˙4 TV Friedrichsfeld 12 8 2 2 93:60 1876 ATB Heddesheim 10 7 2 1 71 TV Oberflockenbach 11 7 2 2 1 TV Sandhofen 12 6 2 4 6571 SG Mannheim 12 4 3 5 6568 11 64 Schwetzingen 11 5 0 6 35:68 10:12 Polizei SV 12 3 3 6 07 Seckenheim 10 4 0 6 46:64 812 Einheit Weinheim 11 3 2 6 4863 TSG Rheinau 11 2 0 9 60:98 418 TSV 1846 Mannheim 11 1 0 10 60:76 2220 Kreisklasse B, Staffel Nord TV Rheinau 11 10 0 1 114:39 202 TB Reilingen 11 7 0 4 65:42 1478 TSV Neckarau 11 6 1 4 33:76 1329 TSG Plankstadt 17 6 O 1 64.26 1272 Germ. Neulußheim 9 6 0 3 39:39 1276 Sc Pfingstberg 11 6 0 5 75.70 1210 98 Seckenheim 9 3 0 6 55261 6712 TV Waldhof 7 2 1 41 Post SV 5 9 1 0 8 279 216 TV Rheinau IB 11 0 0 11 62:119 0:22 Staffel Süd Badenia Feudenheim 10 10 0 0 12029 2070 MT Mannheim 10 9 0 1 116:36 18:2 SC Käfertal 9 7 0 2 103:37 TV Neckarhausen 9 6 0 3 53:48 1276 TSV Lützelsachsen 10 6 0 4 63:71 1278 TV Schriesheim 9 5 0 4 48:46 1078 Fortuna Schönau 10 5 0 5 71778 10710 50 Ladenburg 10 5 0 5 33.54 SC Käfertal Ib 8 4 0 4 53:51 878 Bad. Feudenheim Ib 10 5 0 7 32786 6714 MTG Ib 11 2 0 9 50:88 4718 SV Wallstadt 11 2 00 9 52787 4218 TSV Lützelsachsen 10 0 0 10 26:159 0:20 Eishockeyoberliga Nord VfL Bad Nauheim 5 5 0 0 2912 100 Düsseldorfer EG 8 5 0 3 33:28 10:8 ERC Mannheim 5 4 0 1 30:13 82 Kölner EK 7 2 0 5 23:47 4710 Krefelder EV 4 1 0 3 16% Preußen Krefeld 4 0 0 4 12:38 078 Gruppe Süd EC Bad Tölz 5 4 0 1 42:24 872 EV Füssen 4 3 0 1 4611 6:2 Sc Rießersee 4 3 d 1„ ESV Kaufbeuren 2 0 0. 2 584 Sc Weßling 5 0 0 5 11:54 0.10 Ausrutscher des TSV Viernheim Der dritte Adventssonntag brachte in der Handball- Kreisklasse einige dicke Veber- raschungen. Die größte war dabei die 3:4. Niederlage des TSV Viernheim in Wein- heim. Damit ist das Rennen in der A-Klasse wieder offen geworden. Der ATB Heddes- heim, der diesmal spielfrei war, hat nun die gleiche Verlustpunktzahl wie der Tabellen- führer, während TV Friedrichsfeld und Oberflockenbach dicht folgen. Die Friedrichs- felder wahrten ihre Chance gegen 07 Secken- heim durch einen 7:5-Erfolg, während Ober- flockenbach auf eigenem Platz gegen den Polizei-SV mit 7:7 überraschend einen Punkt abgeben mußte. TV Sandhofen gewann in Schwetzingen 4:2 und der TSV 46 Mannheim rutschte nach der 7:9-Niederlage auf eigenem Platz gegen die TSG Rheinau nunmehr auf den letzten Platz ab. In der Nordstaffel der B-Klasse mußte der IV Rheinau mit 5:7 gegen Neulußheim die erste Niederlage hinnehmen. Die Spitzen- position der Mannheimer Vorstädter wurde dadurch allerdings nicht gefährdet. Ueber- raschend kommt der klare 18:8-Erfolg des TSV Neckarau über Pfingstberg— in der Süd-Staffel machte MrG mit dem TV Neckarhausen wenig Federlesens und ge- wann mühelos 12:2, während die Ib-Mann- schaft erwartungsgemäß von Ladenburg 6:12 geschlagen wurde. Lützelsachsen verbesserte seine Position in der Tabelle durch einen 6:1-Erfolg über Fortuna Schönau. Die Reserve von Badenia Feudenheim behaup- tete sich mit 97 gegen den SV Wallstadt. Belgiens Parlament beschäftigt sich mit Boxsport: loptschutse/ und längere Pausen In Norwegen bemühen sich Mediziner sogar um generelles Box- Verbot Das belgische Parlament nahm in erster Lesung einen Gesetzvorschlag an, der Box- sportveranstaltungen in Belgien nur noch unter Beachtung einer Anzahl von Neu- regelungen zuläßt, die sich ausschließlich mit dem besseren Schutz der Gesundheit der Kämpfer befassen. Die Einzelheiten werden durch das belgische Gesundheitsministerium ausgearbeitet. Man nimmt allgemein an, daß sie sich in erster Linie auf das Tragen von Kopfschützern. die Verwendung schwererer Handschuhe(8 Unzen für Amateure, min- destens 6 Unzen für Professionals) und die Verdoppelung der Pause zwischen den ein- zelnen Runden auf zwei Minuten beziehen. Vorläufig jedoch können Boxkämpfe noch nach den bisherigen Regeln durchgeführt werden, da der Gesetzvorschlag noch end- gültig durch das Parlament und den Senat angenommen werden muß. Zehnliche Bestrebungen bahnen sich auch in Norwegen an. Hier bemüht sich der Kon- greßß der Mediziner sogar um ein generelles Verbot des Boxsportes. Unabhängig von diesen einschränkenden Maßnahmen beschäftigt sich eine Spezial- Kommission des Internationalen Amateur- boxsport-Verbandes schon seit einiger Zeit mit einer weitgehenden Verbesserung des gesundheitlichen Schutzes der Kämpfer. Auf dem nächsten AIBA-Kongreß im Mai wird diese Kommission, in deren Reihen auch einige international anerkannte Sportärzte mitarbeiten, wesentliche Neuerungen Zur Beschlußfassung durch die ALBA vorlegen. Hoad in fünf Sätzen ausgebootet Der Australier Ken Rosewall holte sich am Montag in Melbourne den Titel im Her- reneinzel der Tennismeisterschaften von Victoria durch einen Fünfsatzsieg von 4:8, 4:6, 6:1, 6:4, 6:3 über seinen Landsmann Lewis Hoad. Rosewall, der nach den Davispokal- spielen Ende Dezember wahrscheinlich zu Jack Kramers(USA) Profitruppe übertreten wird, war in blendender Form, nachdem das Treffen am Samstag wegen Dunkelheit ab- gebrochen werden mußte. Sein Aufschlag kam glashart und seine Rückhand war aus- gezeichnet. Hoad erschien Süde und lustlos und konnte seinen Satzvorspfung vom Sams- tag nicht ausbauen. Toto-Quoten Lottoquoten: 6 Gewinnzahlen: 500 000 PM; 5 Gewinnzahlen und Zusatzzahl: 130 004 DN; 5 Gewinnzahlen: 6007 DM; 4 Gewinnzahlen: 81,50 DM; 3 Gewinnzahlen: 3,90 DM. Die Bekanntgabe für die 64. Lottoausspielung vom 23. Dezember erfolgt erst am Donnerstag, 27. S Die B am 30. De- zember fällt aus. e nächste Ausspi am 6. Januar. ee Seite 10 MORGEN Am 16. Dezember 1956 verschied nach langem schwe- rem Leiden meine herzensgute Mutti, Tante und treue Freundin, Frau Anna Duttlinger geb. Söhnlein im Alter von 82 Jahren. Mannheim, den 17. Dezember 1956 In stiller Trauer: Irene Warren(z. Z. USA) Babette Haupt Trauerfeier: Dienstag, den 18. Dezember 1956, 14 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Schmitt Kaufmann ist heute im Alter von nahezu 75 Jahren plötzlich und unerwartet heimgegangen. Mam.- Sandhofen, den 16. Dezember 1956 Sonnenstraße 18 Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Andreas Schmitt III., Malermeister Beerdigung: Mittwoch, den 19. Dezember 1038, 14.380 Uhr, im hiesigen Friedhof. Unsere Hebe gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwä⸗ gerin und Tante, Frau Wilhelmine Hotel geb. Umstätter ist nach schwerem Leiden, im Alter von 78 Jahren, für immer von uns gegangen. Mh m.- Lindenhof, den 18. Dezember 1938 Eichelsheimerstraße 3 In stiller Trauer: Anna Hotel Karl Hotel und Frau und Anverwandte Feuerbestattung: Mittwoch, den 19. Dezember 1956, 14.30 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, 8 Henriette Boske geb. Seibert ist heute plötzlich für immer von uns gegangen. Mannheim, den 17. Dezember 19358 E 2, 8 In tlefer Trauer! Die Kinder und Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, den 19. Dezember 1956, 10.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Nach langem schwerem Leiden ist meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Tochter, Oma, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Margarete Künzler geb. Schröder Im Alter von nahezu 66 Jahren, versehen mit den hl. Sterbe- sakramenten, von uns gegangen. Mhm.-Feudenheim, den 15. Dezember 1956 iethenstraße 21 In tiefer Trauer: Rudolf Künzler Familie Gustav Hofmann Familie Erwin Künzler Familie Willi Künzler Beerdigung: Dienstag, den 18. Dezember 1956, 14.30 Uhr, im Friedhof Feudenheim. Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteinahme durch Wort und Schrift sowie die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Johann von Zastrow sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonders danken wir der Geschäftsführung und der Belegschaft der Firma Hommelwerke für ihren ehren- den Nachruf und Kranzniederlegung sowie den Herren Aerzten und Schwestern des Städt. Krankenhauses der Abtlg. M 3b für die aufopfernde Pflege. Mhm.- Käfertal, den 18. Dezember 1956 Rüdesheimer Straße 64 Im Namen aller Trauernden: Thekla von Zastrow geb. Wüst und Tochter Roswitha Statt Karten Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen Johann Deckert sagen wir unseren innigsten Dank. Besonders danken wir dem H. Herrn der Bonifatiuskirche, den Niederbronner Schwestern und der Firma Motoren-Werke Mann- heim, für den ehrenden Nachruf sowie all denen, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 18. Dezember 1956 Lenaustraße 29 5 Die trauernden Hinterbliebenen Mein lieber Mann, mein herzensguter treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater u. Urgroßvater, Herr Karl Friedrich Schuler Gend.-Oberwachtmeister i. R. ging nach kurzem Krankenlager, im Alter von 82% Jah- ren, in den ewigen Frieden heim. Mhm.- Friedrichsfeld Neudorfstrage 12 In stiller Trauer: Frida Schuler, Gattin und alle Angehörigen Beerdigung: Dienstag, a a den 18. Dezember 1956, 14 Uhr, im Friedhof Friedrichsfeld. Statt Karten Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme sowie die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Theodor Kesseler sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Künn für seine trostreichen Worte, den Herren Aerzten und Schwestern des Heinrich-Lanz- Krankenhauses, der Direktion und der Belegschaft Heinrich Lanz Ad, für die Kranzniederlegungen und die ehrenden Nachrufe und all denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 18. Dezember 1956 Niederfeldstraße 80 Margarete Kesseler geb. Dörsam und Kinder Mitten aus einem schaffenden Leben, verschied völlig uner- Wartet am Montagmorgen 5 Uhr, mein innigstgeliebter Gatte, Vater, mein guter Sohn, unser Bruder und Schwager, Herr Erwin Berg im Alter von 54 Jahren. Mannheim, den 18. Dezember 1956 Mollstraße 36 In tlefer Trauer: Else Berg geb. Bachmann Wolf Berg und alle Angehörigen Feuerbestattung: Mittwoch, den 19. Dezember 1956, 13.30 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Dienstag, 18. Dezember 1936 Hauptfriedhof Zelt Stutz, Erwin, Ulmenweg 7-17„ 3„„ V 10.30 Karle, Eva, Altersheim Sandhofen„„ 11.00 Mahler, Karoline, Augartenstraßge 87 1 1 1180 Krematorium Gölz, Elisabeth, Käfertal, Ruppertsberger Straße 14 13.00 Hardt, Franz, Augartenstraße 10 13.30 Duttlinger, Anna, Käfertal, Unionstrase s 14.00 Friedhof Feudenheim Biedermann, Pauline, Hauptstraße 100. 5 2 Künzler, Margaretha, Ziethenstraße 21. 8 14.00 14.30 Friedhof Rheinau Kohl, Philipp, Gönheimer wegs„ 1* Friedhof Friedrichsfeld Schuler, Karl, 14.00 Neudorfstraßge 12„„ Friedhof Seckenheim Marzenell, Barbara, Staufener Strasse 17 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr teicibs.-Rohrbach: Fritz Bollmeyer, TOD EsS- ANZEIGEN für die Montag- Ausgabe des „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonn- tag bis 18.00 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück- gebäude des Verlags am Marktplatz. Anzeigen- Annahmestellen: Hier können Sie Anzeigen 20 Original-Ioritpreisen aufgeben: Almenhof: H. Schimpf, Brentanostroße 19 Neckarau: Anito Groß, vormols Söppinger, Fischerstroße l Kheinau: Chr. Groll, Inn. Luzie Durler, Dänischer Tisch 2 Neckarstadt: Hons Portenkirchner, Waldhofstruße l Neckarstadt-Ost: Heinz Baumonn, Friedrich- Ebert Straße 46 Waldhof: Ad. Heim, Oppauer Str. 28 Sandhofen: Kirsch, Sandh. Str. 223.3 Schöndusiedlung: Gertrud Kremer, Kattowitzer Zeile 18 Lampertheim: Emrich& Lindner Kaiserstraße 1? Lorsch: Erich Horn, Am Morktplon Feudenheim: Frau Speer, Hauptstraße 67(Schorpp- Filiale] Käfertal: Jakob Geiger, Haltepunli kätertal-Söd: Albert Blau, Dorkheimer Straße J ladenburg- Neckarhausen: Hens Schmieg, lacdenburg, Sievertstraße 3 5 Seckenheim: Wilhelm Hartmann, Hauptstraße 80 Friedrichsfeld: Valentin Ihrig, klagenquver Straße 22 Schriesheim: Georg Knäpple, 8 Ladenburger Str. 32, el. 319 neidelberg: Heidelberger lageblan, Brunnengasse 18-24 Karlsruher Straße 31 nannneinier MRT EN 4 2 Statt Karten Für die anläßlich unserer gol- denen Hochzeit erwiesenen Auf- merksamkeiten und Glückwün⸗ sche sagen wir recht herzlichen Dank. 5 Mannheim, Waldhofstr. 172 Georg Bauder und Frau Wilhelmine Dienstag, 18. Dezember 1956 Nr. 29 —. dee AfEN ,I Jeder Strumpf ist ein beglückendes Geschenk Unser dritter Junge Werne; In dankbarer Freude: Gisela Seubert geb. Kaltenmeier Werner Seubert hat am 12. Dezember 1930 gesund und munter sein Erdendasein begonnen. N Mannheim, Uz3, 3 2. Z. Theresienkrankenhaus i Reinlecithin , . . 2 SNN SS e NN D S 2 2 27 4 74, 45 77 77 5 5 4 1 4 51 1 77 6 8 Deutsches Druck- und Verlagshaus Gmbh Monnheim, H 2,3 Telefon 31071 ab 129, DM in modischen Stoffen, Ia Qualitäten, Reparaturen. Betten-Hoerner, G 2, Marktplatz. S ber fmintolende 2 6. bnerbütlich Und doch ist der log oßt viel 20 kurz, um olles erledigen zb können. eve köhrt diese Belastung zu Kopfschmerzen und Abgesponntheit. Dann hilft Temagin schnell und zuver- lässig, ohne möde zu machen. In allen Apotheken 10 Jobletten OM 0.95 20 fobletten OM 70 921 9 Kaufgesuche 0 Für m. nächste Versteigerung suche ich Schlafzi., Küchen, gebr. Möbel. Witt, Versteig., G 7, 29, Tel. 5 37 81. Lumpen Alteisen, Flaschen, Altpapier kauft laufend Julius Schneider, Mhm., Stiller Weg 16, Tel. 5 98 19 Prompte Abholung auch kleinster Mengen. ö Zugelaufen 88 geb. Grahm 8 Aahrtl Aerven Kacheln eee eee C. Daunendecken 6 Schwarz-weiße Katze, Nähe Luisen- ring, zugl. 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Meisten tin, um sich dar ten Z0p ken, un viertel abgewe Oeffnet ein wer 80 stell trinken (aus Gl reden ihnen Vine schräg einen g Lippen, als er 2 tete, in im gese in Neue Weltkr. Lire-Ne versich Stamm und me in der Mark: aber Giusep philoso Leben zeinen hörern, jetzt g . 209 —— U 1 15 — r. MORGEN Seite 11 293/ Dienstag, 18. Dezember 1958 A Man kann zum Beispiel auch in das ab- ne Val di Vara verschlagen werden, bo sich die Füchse— und nicht nur diese— zute Nacht sagen; manchmal sind auch ein zr magere ausgehungerte Apenninwölfe 1 aunter. Und innerhalb des Varatales, das nit seinem grüngoldenen Buschwald und i Heidekraut, seinen schattenden Edel- gstanien und dunkelblauen Pinien hinter ener steilen Bergkette parallel zur Osticüste lguriens verläuft. kann einen Schicksal, g oder Neugier auch für eine Weile dem Oertlein 8 an Remig io festhalten, des auf keiner der erhältlichen Landkarten terzeichnet ist und Aus dessen ernsten, stil- en und eng beieinanderstehenden Häusern unn aut das Flüßchen Vara blickt, das hier, inseln bildend, den Anschein eines kleinen sees erweckt, über dessen Ufern ferne orte wie stolze Städte stehen: Orte mit aten Kastellen und hohen Kampanilen, zu denen, gleichwohl, nicht einmal eine Straße kährt. Dieser Teil des Tales ist noch uner- gchlossen. Die Straße nach Padivarma hin- ut— wo für eine kurze Strecke die jahr- gusendalte Via Aurelia ins Varatal einbiegt ist zwar seit 1881 von der italienischen gegierung bewilligt, aber erst seit kurzem m Entstehen begriffen, wie so vieles, Was de früheren Regierungen, vorwiegend mit geroischen Dingen beschäftigt, zwar ver- prachen, aber beim Versprechen bewenden leben. 5 Ein kleines Gassen-Zentrum von Altestem cemäuer, das aus einem zerfallenen Kastell entstanden ist; eine große Kirche vor dem Ort, pfirsichfarben getüncht, arm, aber im innern wohlerhalten(mit bescheidenen gchenkungen von 1760, 1820, 1955); ein Wirts- baus: das sind die wenigen Sensationen von en Remigio. Bei den Menschen wohnen Schafe, Ziegen, Kühe. Zwischen Buschwald und Schilf wachsen Reben. Auch vereinzelte Oliven. Ihr silbernes Blattwerk bleibt— und das Blaugrün der Pinien ringsum—, wer die Edelkastanien und die Büsche ent- blättern; wenn die Felsenwände, die bis zu 900 Metern aufragen, rostrot hervortreten, nackt und kahl; und went der Meerwind noch über das Tal die feuchten Wolken treibt: den blauen Kristall des Himmels ver- buängend und einen schweren bleiernen Dek- gel über den dampfenden Talkessel legend. bnd der Winter kommt.„Die Zeit der Krankheiten“, sagt Alfredo, der Lastwagen- chauffeur(denn seit man ein Stückchen Straße hat, ist man auch schon motorisiert). Und Luigi, der Besitzer von zwei Ziegen und Vater von sieben Kindern ist, setzt— trlerend in seiner aus aufgesetzten Flicken bestehenden Jacke— hinzu:„L inverno 8 linferno dei poveri“— der Winter ist die Hölle der Armen! Solche und ahnliche Gespräche finden ge- wöhnlich im Wirtshause statt— vorausge- setzt, daß es um diese Jahreszeit offen ist. Meistens nämlich hat Giuseppina, die Wir- tin, um diese Zeit„un po di influenza“, was gell darin kund tut, daß sie den graumelier- ten Zopk hängen läßt, anstatt ihn Aufzustek- ken, und über eine Art Nachtjacke ein drei- wiertellanges dunkles Kostümjäckchen mit abgewetztem Kaninchenpelzbesatz trägt. Oekknet sie— auf Zuspruch ihrer hübschen, ein wenig scheuen Nachbarin— ihr Lokal, 60 stellen sich auch alsbald die Gäste ein, trinken ihren trüben, dunkelgelben Wein aus Gläsern, die ebenfalls trüb sind) und reden und erzählen dann wohl dem bei ihnen Weilenden mancherlei. Vincenzo, der alte Taglöhner, den Hut schräg im Gesicht und, mangels Zigarette, elnen gebrauchten Zahnstocher zwischen den Lippen, erzählt von den glücklichen Tagen, als er am Bau der Lötschbergbahn mitarbei- tete, in Goppenstein; von den Jahren, die er im gesegneten Valais und im Vaud arbeitete, in Neuchatel und am Doubs, vor dem ersten Weltkrieg und kurz denach.„Fünfzig 1000- Lire-Noten zähle ich Ihnen in die Hand“, 80 versichert er dem Fremden, der in sein Stammlokal gekommen ist,„wenn Sie mir und meiner Familie Arbeit und Unterkunft in der Schweiz verschaffen.“ Das sind 350. Mark: für ihn ein Traum.. Und der saure, aber die Lebensgeister anregende Wein Ciuseppinas läßt ibn weſterträumen und philosophieren: von gestern und heute, von Leben und Welt. Die Menschheit, erklärt er seinen lächelnden und blicketauschenden Zu- börern, sei auf dem Höhepunkt angelangt, hetzt gehe es bergab. Wenn sich die Wagen ohne Pferde bewegen werden und die Men- scher fliegen, sei das Ende gekommen: 80 laute eine alte Prophezeiung. Ihm sei es übrigens gleichgültig. Ob es heute oder mor- gen zu Ende geht: sterben müsse man doch.. Und in Vincenzos Lallen mischt sich die melodische Stimme des kinderreichen Luigi, das harte Lachen des skeptischen Alfredo, der eifrige Protest der durch ihre Influenza keineswegs in ihrem Redefluß beeinträchtig- ten Giuseppina. Man kommt vom Hundert- stem ins Tausendste, vom Aeltesten auf das Neueste— nur von der jüngsten Vergan- genheit spricht man nicht: als der Krieg durch das stille, abgelegene Val di Vara 20g, die Kühe weggeführt wurden, die Häuser angezündet, die Söhne versteckt. In den Ber- gen waren die Partisanen, im Tal die Fa- schisten. Mord, Verrat, Schrecken wohnte überall... Dies sind Dinge, an die man im tiefen Schweigen denkt, indes es dämmert und draußen die wohltönende Glocke am Turm der Kirche erklingt, zum Angelus läu- tend und zum Abend. „Es waren gute Leute dabei“, sagt leise Alfredo, der Lastwagenchauffeur; und alle wisen, woran er denkt. „Gott sei ihren armen Seelen gnädig“, murmelt die Giuseppina, die Wirtin, und nestelt unterm Kragen ihrer Kaninchen- jacke nach dem goldenen Kreuzlein, das sie seit Kindertagen am Halse trägt und das sie in schlimmen und guten Jahren küßte, in Glück und Not. Ueber Sen Remigio und seinen Gärten, die im Frühling von Tulpen und Goldlack und im Herbst von gelben und violetten Dahlien überquellen, erhebt sich auf einem Felsen— im Stil der Landschaftsmalerei des ausklingenden 18. Jahrhunderts und der beginnenden Romantik— das hochgebaute Castiglione di Vara. Hinan führt ein gestufter Maultierpfad, mit jahrhunderte- alten, ausgetretenen und ausgeschlagenen Stufen, unregelmäßig, zerbrochen—„la strada“ genannt. Er steigt durch Reben- hänge, schlängelt sich an steinummauerten Matten vorbei und führt, ist man im Ort, immer höher hinan: in Windungen zwischen den alten, vielfach unverputzten, steinernen Häusern— als stiege man in den Windun- gen eines Schneckenhauses empor. Auch Castiglione ist in ein zerfallenes Kastell hineingebaut, von dem kaum noch die Grundmauern erkennbar sind. Der steinige Stufenweg führt bis zum höchstgelegenen Haus und endet. Ringsum Mauern. Keine Piazza. Kein Blick ins Weite. Die Frauen, die in anderen Orten an der Pidzza sitzen, sitzen auf den Stufen. Freund- liche Frauen. Eine Hundertjährige darunter. Sie entkernt getrocknete Bohnen und sor- tiert sorgfältig die bunten Kerne. Frauen und Kinder sind hellblond und rosig. Auch dem feinen weißen Haar über dem frischen schmalen Gesicht der Hundertjährigen sieht man an, daß es einst blond war. Langobar- den siedelten hier unter König Luitprand (712 bis 744). Ich frage nach Gaëtano Bari 11 i. Man gibt bereitwillig Auskunft. Ein kleines blondzöpfiges Mädchen zeigt mir das Haus. g 5 5 Höflicher Empfang des un angemeldeten Gastes in der schönen, altertümlichen Küche mit dem offenen Feuer und dem funkelnden Kupfergerät. Der 86jährige Signor Barilli sitzt gutgekleidet da, mit aristokratisch schmalem Kopf, schlanken Gliedern, inmit- ten seiner Familie, die reizend ist. Man be- reitet Kaffee, serviert artig Biskuits. Mei- ner Begleiterin zuliebe wird englisch ge- sprochen. Und es stellt sich als Wahr heraus, Was ich durch Zufall erfuhr und kaum glaubte: Signor Barilli, der als armer Bau- ernbub in Castiglione nicht zur Schule ge- hen konnte, hat nun mit 86 Jahren das Ab- schlußexamen der Volksschule nachgeholt, Pesame della quinta classe. Er hat nicht dle Müne gescheut, sich noch im Alter auf die Schulbank zu setzen, nach einem Leben voll Arbeit und Erfahrung: nachdem er, Ahnlich wie der arme Vincenzo aus San Remigio, beim Bau einer Eisenbahnlinie mitarbeitete, aber nicht am Lötschberg im Nachbarland, sondern in Uebersee, auf dem amerikani- schen Kontinent. Und später lebte er in Schottland, hatte ein kleines Geschäft, ver- kaufte im Sommer Eiskreme, im Winter Süßigkeiten. Und kehrte zurück in sein Tal, in seinen Ort, zu dem nicht einmal eine Straße hinanführt. Und er wurde wieder, Die freundlichen Kduze von Val di Vara/ ven Ossp Kolenter Was er war und was seine Vorfahren waren: „eontadino“— ein freier Bauer, so sagt er mit bescheidener Würde. Oh, er hat brav gelernt, der älteste der Schüler von Signorina Alice Bracalli, der Lehrerin von Castiglione! Er zeigt mir sein spätes Zeugnis und das persönliche Gratu- lations- und Anerkennungsschreiben des Unterrichtsministers. Er fragt, ob wir über den St. Gotthard oder über den Simplon gekommen sind— nach„Genua, dem Hafen der Schweiz“. Er holt seine Bücher. Er liest englisch: eine Uebersetzung von Camille Flammarions„Mysterien des Todes“.—„Es sind drei Bände“, erklärt er,„Die Mysterien vor dem Tod', die Mysterien des Sterbens“ und„Die Mysterien nach dem Tod!— eine Lektüre, die meinen Jahren wohl ansteht.“ Er liest sie a) wegen der Sprache, b) wegen des Inhalts. Der Beruf des Journalisten, sagt er mit einer leichten Verbeugung zu mir, sei schwer: man müsse seine Sprache pflegen * Amerikanische Tragödie Willaam Faulkner:„Absalom, Absalom!“ Roman(Rowohlt Verlag, Hamburg). William Faulkner ist gleich Hemingway mit dem Nobelpreis ausgezeichnet und neben diesem nicht nur der bedeutendste Schriftsteller Amerikas, sondern auch der eigenartigste. Er ist besessen von der Idee, ein Fluch habe vor fast hundert Jahren im amerikanischen Bürgerkrieg die Südstaaten vernichtet, und das alles ist für ihn noch heute lebendiger und wirklicher als die Angst vor der Atom- bombe oder die Drohung des Kommunismus. Mit diesem Fluch setzt er sich immer wieder in seinen Romanen auseinander, die zu einer Südstaaten-Saga zusammenwachsen und deren Gestalten mit Kindern und KEindeskindern durch seine Bücher gehen. Auch sein 1936 zu- erst erschienener und in Deutschland soeben in der 3. Auflage verlegter Roman„Absalom, Absalom!“ geht auf diese Vergangenheit zu- rück, die in Erzählungen und Gesprächen neraufbeschworen wird. Die Verbindung aller dieser Geschichten stellt der Student Quentin Compson her, der während seiner Semester- ferien von dem fünfundsechzigjährigen Fräu- lein Rosa Coldfield zu einer Unterredung ge- beten wird. Die ihm fast unbekannte alte Dame offenbart ihm in einer Rede von fast Argerlicher und oft unverständlicher Lang- atmigkeit mit endlosen Wiederholungen re haßerfüllte Version des Dämons Thomas Sut- pen, der 1833 in Loknapatawpha auftauchte, Land erwarb, ein riesiges Haus baute, ihre Schwester Ellen heiratete und nach dem Bür- gerkrieg mit seiner Familie unterging. Aus dem Mund seines Vaters lernt Quentin Compson dann das Bild der Familie des Tho- mas Sutpen kennen, so wie es sich seinem Großvater, Thomas Sutpens Freund und Nachbarn, dargestellt hatte. Für Quentin Compsons Großvater war Thomas Sutpen kein Dämon, sondern ein Uebermensch, der sein Leben lang Mut und Scharfsinn für die einzig notwendigen Eigenschaften hielt, mit denen er hartnäckig immer wieder seinen ehrgeizigen Lebensplan verfolgte; ein Uebermensch, der erleben muß, wie seine Plantage zugrunde- geht, seine Kinder vor der Schande des In- zestes und der Rassenvermischung nur durch Mord und Totschlag bewahrt werden, und der selbst von einem Freund erschlagen wird. In einem visionären Nachtgespräch mit einem Freund rekonstruiert Quentin Compson schließ- lich seine eigene Fassung der Sutpenschen Familientragödie, die sich vor fünfzig Jahren zugetragen hatte und deren endgültigen Ab- schluß er selbst miterlebt, als beim nächt- lichen Brand des verfallenen Herrenhauses Sutpens Sohn Henry und Sutpens Neger- tochter Clytie ums Leben kommen. Faulkner reißt seine schwierig zu lesende Geschichte dreifach auseinander und beschwört in einem makabren Albtraum die Dämonen der Zer- störung der Südstaaten. Seine leidenschaftliche Totenklage ist von so überwältigender Ein- dringlichkeit, daß ihr auch der anfangs be- fremdete Leser allmählich erliegt. egi. Kein erotischer Roman Curt Goetz:„Die Tote von Beverly Hills“. Satire auf einen Bestseller(F. A. Herbig Ver- lagsbuchhandlung, Berlin). Curt Goetz, der charmante Verfasser außerordentlich erfolg- reicher Komödien und Lustspiele, deren Hauptrollen er meist selbst spielt, hat dieses Buch seiner Frau, der Schauspielerin Valeria von Mertens, gewidmet, die behauptet hatte, er könne keinen erotischen Roman schreiben. Er zieht die Kriminalreißer durch den Kakao, die sex- geladene Hollywood-Atmosphäre, die Erotik und ein bißchen auch sich selbst, Curt Goetz, der auch im Roman die Hauptrolle spfelt. Curt Goetz geht spazieren und findet eine Frau. die nackt und tot im Wald liegt. Er holt die Das alles erklärt der Bauer Barilli im abge- legenen Val di Vara, fern der geschäftigen Welt und den garantiert hochgradig echten Kulturzentren, deren ich hier, um sie nicht zu beschämen, keines mit Namen nennen will. Aber der Landmann Barilli ist in Castig- lione nicht der einzige seiner Art. Es gibt hier noch mehr, die in fortgeschrittenen Jah- ren— nicht um materiellen Vorteils willen, sondern aus Bildungsbedürfnis— lernen, und allabendlich nimmt eine ganze Anzahl von Bauern, wenn sie den Spaten zur Seite gestellt haben, die Bücher zur Hand und begibt sich bei jedem Wetter, bei winter lichem Sturm und Regen wie am Abend nach sonnebrennenden Tagen zur Schule. In ihren schweren Händen sind die Bücher 80 leicht wie Hostien— und auch so makel- los weiß—, und die Schreibfedern zittern, als sollten sie zerbrechen, wenn sich die derben Finger um sie legen. Aber sie schaf- fen es, die lern- und wißbegierigen Castig- lionesen. Schlicht meinte einer namens Italo Galli:„Wir wollen ja nicht Literaten wer- den, sondern es drängt uns nur, unser Wis- Notizen öber Böcher Polizei, nimmt an der kriminalistischen Unter- suchung teil, wird selbst ein wenig verdäch- tigt, liest das Tagebuch der hexenhaften Er- mordeten, die über ihre abgründige Seele und über hre Liebhaber genau Buch geführt hat, und erlebt die überraschende Auf- klärung des Mordfalls. Als Parodie auf Holly- wood kann man sein Buch gelten lassen, als Parodie auf einen Kriminalroman ist es wegen der schlecht motivierten Lösung unbe- friedigend, und als erotischer Roman—, ja: bei aller Artistik und Delikatesse der Schil- derung gewagter Situationen muß man sich dem harten Urteil seiner Frau anschließen. egi. Lieb und nett Mary Scott:„Frühstück um Sechs“(Gold- mann-Verlag, München). Dies ist ein heiterer Roman aus der Welt der neuseeländischen Schafzüchter, in der es vermutlich gar nicht so lustig zugeht. Aber das macht nichts. Mary Scotts Buch bewegt sich auf der Linie ver- schiedener Erfolgsromane, die das Lebens- schifflein von der(situations)komischen Seite betrachten, mit kindlichen Kulleraugen an 80 große Dinge wie Liebe, Ehe, Beruf heran- gehen und alles„schrecklich aufregend“ finden. Die Heldin des Romans(Untertitel: Paul und ich und 1000 Schafe) heiratet einen Farmer und stlefelt nun zunächst einmal mehrere Dutzend Seiten lang durch die neue Welt, wird von einer Wespe gestochen, fällt vom Pferd und er- lebt ähnlich spannende Dinge. Dann werden Kaffeekränzchen mit anderen Farmersfrauen arrangiert, die alle äußerst vornehm sind und gar nicht so, als müßten sie tagsüber mit ihren Männern hart arbeiten. Es plätschert weiter zu den Aufregungen einer dörflichen Theater- aufführung, die Heldin bringt mit Larry, der in extravaganten Ansichten bewanderten Freun- din, ein liebend Paar zusammen, und am Ende wird Susan vom Rundfunk entdeckt, liest den Hörern selbstgebastelte Farmergeschichten vor und kriegt nebenbei noch ein Baby. Wie ist doch alles auf der Welt 80 niedlich, lieb und nett und heiter-tr- pirandello- Prosa Luigi Pirandello:„Humoresken und Sa- tiren“(Drei Brücken Verlag Heidelberg). Der große ſtalienische Dichter und Träger des No- belpreises für Literatur, Luigi Pirandello, ist in Deutschland in den zwanziger Jahren haupt- sächlich durch sein Drama„Sechs Personen suchen einen Autor“ bekannt geworden. In den vorliegenden„Humoresken und Satiren“, die weniger zeitgebunden als seine dramati- schen Werke erscheinen, tritt das Anliegen Pirandellos, die Schwächen der menschlichen Natur zu erkennen und ihnen mit Humor und Humanität zu Leibe zu rücken, besonders deutlich in Erscheinung. Der thematische Bo- gen ist weitgespannt und reicht von der Situationskomik der„Idealen Ehe“ eines Zwer- ges mit einer Riesendame, über die kapri- ziöse Situation in„Hundetreue“, wo ein win- ziger Pinscher seinem Herrn den Ort verrät, wo die teure Gattin nicht nur ihm, sondern auch ihrem Liebhaber Hörner aufsetzt, bis zu der tragikomischen Geschichte vom„Lebens- retter“, der unter Einsatz des eigenen Lebens einem Mann das Leben rettet— der der Lieb- haber seiner Frau ist. Der gut ausgestattete und sehr charakteristische Auswahlband, dem zur Vollkommenheit nur ein Verzeichnis der einzelnen Novellentite! fehlt, wird Freunden der Literatur und des Humors hochwillkom- men sein. th. Ein Tierfreund erzählt Bernhard Grzimek:„20 Tiere und 1 Mensch“ (Kindler Verlag München). In dem Vorwort zu seinem neuesten Buch, dessen Kapitel burit und sprunghaft sind wie die Ereignisse, die sen etwas zu erweitern. Wir sind Bauern, ohne höhere Ambitionen, wir möchten nur gerne das Wenige lernen, das uns gema ist.“ * Solches erfährt man im Val di Vara, und zwar in jenem Teile des vielgewundenen. Tales, wo zwischen Castiglione und Pad · varma im Jahre 1172 Bischof Gualtiero von Luni den eroberungslustigen Grafen Mala- spina, denen vorerst das linke Vara-Ufer gehörte, ein mächtig gewappnetes Heer ent- gegenstellte, das sie schlug; und wo— dro- ben in Padivarma— kürzlich nach 74 jähriger Dienstzeit der 94 jährige Posthalter Celestino Orlandi in den wohlver- dienten Ruhestand trat. Er harrte so lange in seinem kleinen hellgrünen Postamt mit den dunkelgrünen Fensterläden aus, weil in Australien ein Postbeamter lebte, der, eben- so wie er, der dienstälteste Beamte der Welt werden wollte. Mr. Eliot in Melbourne hat aber das Rennen aufgegeben und, nach nur 71 Jahren, den Dienst quittiert. So konnte nun auch der wackere Signor Cele- stino sich zur Ruhe setzen. Er hatte gesiegt. Dr. Grzimek als Direktor des Frankfurter Zoo, als Tierarzt und Tierforscher täglich über- raschen, schreibt er:„Dieses Tierbuch 80ʃl zeigen, daß Tiere an sich interessant sind, min- destens ebensosehr wie Autos, Motoren und Flugzeuge, für manchen sogar interessanter als Menschen. Hat man mit Tieren zu tun, stößt man täglich auf Dinge, die man noch nicht wei und die verwundern, ja verblüffen. Es steckt eben mehr in ihnen als in den Dingen der Apparate, die wir selbst erzeugen.“ Ob nun Dr. Grzimek, dem man den Ehrentitel eines Anwaltes der Tiere gegeben hat, über die Gorillakinder plaudert, die er in seinem Hause in der Familie wie eigene EKinder auf- 20g, oder über das ehrliche und freundliche Stinktier, oder darüber, wie der Goldfisch golden wurde, immer sind seine Schilderungen über das Tier und seine Beziehungen zum Artgenossen, zur Umwelt und zum Menschen humorvoll, fesselnd, absolut neuartig und von einer deutlich spürbaren Liebe zur Kreatur getragen. Hier spricht ein Tierfreund zu uns, der einen ständigen zu Herzen gehenden Appell an das Gewissen der Menschen richtet, das Tier als Mitgeschpf vor der Vernichtung 21 bewahren und ihm seinen Platz auf Erden nicht zu rauben. 29 ausgezeichnete Fotos, die fast ausnahmslos vom Verfasser selber stam- men, bereichern das Buch, das als Geschenk- band für Jugend und Alter gerade zur rech- ten Zeit auf dem Markt erscheint. th. Unsterbliches Theater Alfred Polgar:„Ja und Nein“. Darstellun- gen von Darstellungen(Rowohlt Verlag, Ham- urg). Vier Bände umfaßten einst Polgars langst vergriffene theaterkritische Arbeiten „Ja und Nein“, von denen Wolfgang Drews die wichtigsten in einem kleinen Sammel- band zusammenstellte und mit einem von Liebe und Ehrfurcht erfüllten Nachwort ver- sah. Das deutsche Bühnenrepertoire der er- sten Hälfte unseres Jahrhunderts spiegelt sich hier mit seinen Höhepunkten Hauptmann, Schnitzler, Hofmannsthal, Shaw, Werfel und mit seinen großen Berliner und Wiener Re- gisseuren und Darstellern Max Reinhardt, Jürgen Fehling und Erwin Piscator, den Thimigs, Werner Krauß, Albert Bassermann, Käthe Dorsch, Elisabeth Bergner und vielen anderen. Die Größe dieser Theaterepoche mit urnachahmlicher Brillanz und treffsicherer Grazie aufgezeichnet zu haben ist das unver- gängliche Verdienst Polgars, dessen Kritiken — Kabinettstücke an Klugheit hat sie Kla- bund genannt— von zeitlosem Zauber und Gewicht sind. egi. Bier-Historie Dr. M. Hoffmann:„5000 Jahre Bier“(Al- kred Metzner Verlag, Frankfurt/ Main). Für seine historische Darstellung der Entwicklung des Bieres und Mets trug der Verfasser eine Fülle von statistischem Material zusammen und durchforschte die Vergangenheit bis zu den Sumerern und Aegyptern, die die Erfin- der des„flüssigen Brotes“ sein sollen. Dem deutschen Bier, das bei den Germanen nach Aussage der römischen Geschichtsschreiber noch recht ungepflegt war, im Mittelalter aber zu Ruhm und weiter Verbreitung kam, wid met er seine besondere Liebe: er schreibt über alte und neue Brautechniken, über fürstliche und klösterliche Brauereien, über Biergerech- tigkeit und Biersteuer. Fleißig zitiert er im- mer wieder die zahllosen literarischen Quel- len, zu denen ihn seine vielseitigen Studien führten. So entstand eine umfassende Ge- schichte des Biers, die für den Fachmann interessant ist, aber leider so sachlich und trocken ausgezählt wurde, daß man wünscht, der Verfasser hätte hin und wieder ein Glas Sekt in sein Bier gemischt, auf daß sein philologischer Eifer von der Lust am Fabu- lieren überflügelt worden wäre. egi. junge polnische Hufermustgünse Ia. Qualität, mit Leber 500 f zunge Boelts-Enten Ia. Qualität, in Celloph. verpackt. 500 f Junge jugosluwische Puten Ia. Qualität„„ e Junge dünische Suppenhönner 0. Darm, Ia. Qualitt. q 500 f junge dänische Hühnchen Ja. Qualität, in Celloph. verpackt. 600800 g Ausfrulische Wildkaninchen pfanmenfertig, ca. 900 g KoN SUN GEFLU GEL zu günstigen Preisen lunge deutsche Milchmusthühnchen „ 1 500 f DM ENO SSENSCHAFT MANMü EU“ E. C. M. B.. 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Dezember 1956 27 e gutoverleih Scheib fkk 2 rverkauf in der Schalterhalle des„Mannheimer e K 5 s Uhr(Telefon 4 41 51) und an den Kassen Rtcorg an nege 55 If. 400 bl 95 des Urver sum, d, teslen ep d e ene„an a 0. 80. Bad. Samenhaus Allein er rs 58 5 H ab 11 Uhr(Telefon 5 00 5) zum ermäßigten Preis von—60,—.80, a I 12— V Linde's 1.—, 1,20, 1,50, 1,30, Seitenloge 2,.—. Mittelloge 2,50 DM. 5 J, 3 Sreite Straße neb. Nordsee U-Busse r 920 02 ae — ol Mer . der — relle 2 e 1.08 4 12 16 — —— N Scl EN85T ꝶ6—B eee e een. se, e e e e 1 . 2 7 1 e N e 1 e ee ere N 8 e 8 r 8 * 2 e ee .. 7 EN 5 9 8 Ec U I 203/ Dienstag, 18. Dezember 1956 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATLI Seite 13 — Geheimnisvolle Pläne um das Bundes vermögen 10 Fünfzig Millionen DM sind im Ein- lan 60(allgemeine Finanzverwaltung) als znnahmen im Bundeshaushaltsplan für das zechnungs jahr 1957 aus Erlösen aus der Ver. zuberung von Anteilrechten des Bundes ein- setzt. Die Gesellschaften, aus denen vor- zussichtlich diese Erlöse erzielt werden, kön- gen jedoch vom Bundesfinanzministerium dem derzeitigen Stand der Verhandlun- „ noch nicht genannt werden. Immerhin ist beachtlich, daß die Repriva- tglerung des Bundes vermögens wenigstens n Höhe von 50 Mill. DM für 1957 vorge- hen ist, nachdem 1956 daraus nur 20 Mill. Mals einmalige Einnahmen für den Bun- ſeshaushalt gebucht werden konnten und das Ergebnis des Jahres 1955 ganze 427 000 betragen hat. Aus dem Einzelplan 60 geht weiter her- bor, dab der Bund an Gewinnen aus seinen geteiligungen rund 31 Mill. DM erwartet, eas sind fast 900 000 DPM mehr als im Vor- ahr. Diese Gewinne werden aus den Divi- ſendenausschüttungen bundeseigener Gesell- gchakten gezogen, 80 Allein 22,5 Mill. MD a5 der fünfprozentigen Dividende der Ver- anigten Elektrizitäts- und Bergwerks AG, famburg, ferner 11,4 Mill. DM aus der sechs- grozentigen Dividende der Vereinigte Indu- grieunternehmung AG, Bonn, sowie rund ene Mill. DM aus der sechsprozentigen Divi- dende der Kieler Howaldtswerke AG, Kiel. Die Gesamteinnahmen aus den Beteili- gen des Bundes werden im Einzelplan 60 nt rund 81 Mill. DM. die Gesamtausgaben. mit rund 535 000 DM ausgegeben, wovon allein 500 000 DM eingesetzt sind für einen zuschuß an den Bischof von Hildesheim und de braunschweigische Evangelisch-Luthe- iche Landeskirche zur Beseitigung Kirch- cher Notstände im Salzgittergebiet. Bund erwirbt U- Scehätze der Bahn und Post (Hi.) Wie aus dem Bundeshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1957 hervorgeht, sol- en zur Erleichterung der Finanzierung des fernmelde-Sonderprogramms der Bundes- post für Anlagen der Bundeswehr und der zilen Verteidigung auf drei bis vier Jahre ſe einjährige unverzinsliche Schatzanwel- zungen der Bundespost bis zur Höhe von de 200 Mill. DM vom Bund erworben wer den. Diese sollen gegen neue Stücke mit gleicher Laufzeit ausgetauscht werden können. Auch für die Finanzierung eines Wagen- park-Programms der Bundesbahn will der zund im Haushaltsjahr 1957 einjährige un- verzinsliche Schatzanweisungen der Bundes- bahn bis zur Höhe von 210 Mill. DM er- werben, die einmal gegen neue Stücke mit gleicher Laufzeit ausgetauscht werden sollen. Der zunehmende Umfang der Verkehrslei- stungen für die deutsche Wirtschaft mache es notwendig, daß die Bundesbahn ihren Wagenpark über das bisherige Maß hinaus erweitert. Die Bundesbahn beabsichtige des- halb, zur Deckung des vor dringlichsten Be- Garks 9750 Güterwagen und 75 zweimotorige men 210 Mill. DM zu beschaffen. Große Tanker-Baupläne der US-Werften WPD) Das amerikanische Schiffahrtsamt gab die Genehmigung zu dem von privaten Gesellschaften geplanten Bau von 27 neuen Tankern auf amerikanischen Werften. Zehn der Tanker werden für ausländische Rech- nung gebaut. Die Tragfähigkeit der Tanker bewegt sich zwischen 25 000 und 65 000 DWT. Bereits am 14. November hatte das Schiff- kahrtsamt den Bau von 31 neuen Tank: schiffen genehmigt. Freie Devisenkurse Geld Brief 1000 italienische Lire 6,666 6,686 100 belgische Frances 8,357 3,377 100 französische Franes 1,1901 1,1921 100 Schweizer Franken 95,54 95,74 100 holländische Gulden 110,04 110,26 1 kanadischer Dollar 4,37 4,38 1 englisches Pfund 11,708 11,728 100 schwedische Kronen 80,935 81,095 100 dänische Kronen 60,42 60,54 100 norwegische Kronen 58.69 5,81 100 Schweizer Franken(fr.) 97,85 98,05 1 US-Dollar 4,1924 4, 2024 v0 DM- W= 440 DM-O; 100 DM-O= 24, 13 DM-MN Schienenomnibuszüge im Werte von zusam- Notenbankpolitik Nach der Devise:„Wer nicht hören will, muß fühlen“ (LRP) Die Einnahmen und Ausgaben eines vierköpfigen Arbeitnehmerhaushalts der mittleren Verbrauchergruppe haben sich im dritten Vierteljahr 1956 nur unwesentlich ge- ändert. Von durchschnittlich 580 DM brutto blieben nach Abzug der Versicherungen und als im Durchschnitt des Jahres 1955. Preissenkung auswirken. Ein hervorstechen- des Beispiel auf diesem Gebiete ist die Mar- garine-Industrie und deren Preisbildung. (Auch bei Berücksichtigung der veränderten Steuer- und Abgabebelastung liegt der Mar- garinepreis heute noch immer unter dem Stand der Vorkriegspreise.) Voraussetzung einer solchen gedeihlichen Entwicklung ist jedoch, daß die allgemeine Lohnerhöhung Steuern rund 506 DM, das sind 8 DM mehr Für die Lebenshaltung verbrauchten die Haushaltungen 477,66 DM, für sonstige Aus- gaben 6,32 DM Von dem Rest in Höhe von 21,382 DM wurden im Durchschnitt 9,88 DM für freiwillige Versicherungen und 1, 27 DM zur Tilgung von Schulden verwendet. 10,67 DM gingen auf Sparkonto. Im allgemeinen lagen die Verbrauchsausgaben um etwa 7 DM über dem Jahresdurchschnitt von 1955. Zu gleicher Zeit mit dieser Meldung flat- terte folgender dpa-Bericht auf den Redak- tionstisch: Der Durchschnitt des Netto- Einkommens aus unselbständiger Arbeit sei im ersten Halbjahr 1956— nach Mitteilung des Bundes- arbeitsministeriums— um 6,3 v. H. über dem Durchschnitt des entsprechenden Vorjahres- zeitraumes gelegen. Da in der gleichen Zeit die Lebenshaltungskosten um etwa 3,5 v. H. gestiegen seien, ergebe sich eine Erhöhung des Realeinkommens um knapp 3 v. H. Soweit die nüchternen statistischen Fest- stellungen, die auf Durchschnittswerten be- ruhen und demgemäß vielfach mit Einzel- daten nicht in Uebereinklang zu bringen sind. Das ist nun einmal der Nachteil der mit Zif- fern und Zahlen operierenden Statistik, das alles eingeebnet wird. Die Statistik ist ver- gleichbar mit dem Kompaß, der den Weg weist, allerdings nicht anzeichnet, ob sich auf diesem Wege Berge und Gletscher als Hin- dernis auftürmen, oder Seen und Flüsse das Meiterschreiten verhindern. Es wird nie ganz geklärt werden, in wel- chem Ausmaß das Ansteigen der Löhne die Preisentwicklung beeinflußte, d. h. ob die ge- stiegenen Löhne 2) Preissenkungen verhinderten. a b) zu unmittelbaren Preissteigerungen führ- en. Eines dürfte aber doch als unleugbare Grund wahrheit allseits anerkannt werden, nämlich daß die Lohnentwicklung nach oben keineswegs Preissenkungen auslöste. Theoretisch ist das möglich, und prak- tisch kennen wir wirtschaftsgeschichtliche Beispiele dafür. Wenn nämlich die steigen- den Preise für Arbeitsleistungen(Löhne) die unternehmerische Wirtschaft veranlagten, Löhne einzusparen und zu rationalisieren, dann konnte sich die erzielte Erhöhung bzw. Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Produktivität) bis zur „Der beste Kunde ist der Sparer“ Giroverbands präsident über Fr (tz) Der Präsident des Württembergischen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Häcker, übte auf einer Verbands versammlung, die am 17. Dezember in Stuttgart stattfand, uber- ais scharfe Kritik an der von den zuständi- gen Stellen des Bundes betriebenen Kapital- markt politik, die seiner Ansicht nach in der ersten Zeit nach der Geldneuordnung zweck- mäßig gewesen sei, die aber spätestens im Jahre 1952 grundlegend hätte geändert wer- den müssen. Dr. Häcker verwies auf die seit 1948 bis heute zu verzeichnende Netto- Vermögens- bildung in der Bundesrepublik in Höhe von rund 170 Md. Mark, von denen nur etwa ein Fürftel von Privathaushalten erspart wor- den seien. Mehr als 40 v. H. der Vermögens- bildung konzentrierten sich dagegen bei den Unternehmen als„nichtentnommener Ge- Winn“, selen also Preisaufschläge zu Lasten der Gesamtheit und zugunsten ganz weniger. Mehr als ein Drittel der Vermögen habe sich bei der öffentlichen Hand auf dem Wege über erhöhte Steuern gebildet. Dieses Ergebnis müsse als sehr unbefriedigend bezeichnet werden. Investieren, so betonte Häcker, setze immer einen Konsumverzicht weiter Kreise der Bevölkerung voraus. Seit der Währungs- reform sei dieser Konsumverzicht aber durch überhöhte Preise und übersetzte Steuern erreicht worden. Die einzige volks- wirtschaftlich erfreuliche Art des Konsum- verzichtes, nämlich der Verzicht auf den Verbrauch eines Teils des privaten Einkom- Commerz und Credit-Bank A. G. Filiale Mannheim duktivitätssteigerung anpaßt, duktivitätssteigerung der Lohnpolitik anzu- passen. Lohn- und Preisbildung. Die gegenwärtige Erscheinungsform von Lohn- bildung ist allerdings beeinflußt durch— von dritter Seite her kommenden— Unwäg- barkeiten Umponderabilien); sie sind beein- flußt durch das weltpolitische Geschehen. Diese Einflüsse wären weniger stark, ja viel- leicht in der Bundesrepublik fast überhaupt nicht zutage getreten, wenn die Lohnpolitik nicht die letzten Grenzen dessen überschrit- ten hätte, was tragbar war. derabilien vervielfachten also den von der Lohnpolitik ausgehenden Preisauftrieb. Wicklung ohne in den marktwirtschaftliche Ordnungs- formen zerstörenden Preis- und etwaigen damit verbundenn Lohnstop einzutreten. Die Bank deutscher Länder(Bd) als Ritter der deutschen Währung hat wiederholt zu er- kennen gegeben, daß sie entschlossen ist, mit Wirtschaftliche Maßnahmen jedem ungerechtfertigten und langanhaltenden allgemeinen Preisauftrieb entgegenzutreten. Stimmen und die Gerüchte, daß die BdL be- reit sei, den fünfprozentigen Zinsfuß von ihr verliehener Gelder Diskontsatz) zu ermäßi- gen. Angeblich hätten die vergangenen Dis- konterhöhungen nicht die Folgen gezeitigt, die man sich von ihnen erhofft habe. Grund: Die Diskontsatzerhöhung habe Löhne und dyflamische Renten zugleich mit soll das Wirtschaftsleben beeinflussen 5. erforderliche Ausweitung der Kapazitäten in vielen Wirtschaftszweigen verhindert, 6. Preissteigerungen direkt und indirekt aus- gelöst. Eine solche Folgerung heißt die Auswir- kungen und die Zielsetzung der Diskont- politik verkennen. Abgesehen davon, daß die Diskonterhöhungen in keiner Weise die Exporte vermehrte, allerdings dazu beitrug, daß wegen des höheren Zinsertrages und der DM-Festigkeit ausländisches Kapital Ein- gang in der westdeutschen Wirtschaft sucht. Auch die Annahme, daß die deutsche Wirt- schaft einer Produktionsausweitung bedürfe, ist falsch. Wessen die deutsche Wirtschaft bedarf, ist Produktionsverbesserung, d. h. mit gleichen Mitteln mindestens gleiche Menge und— wenn möglich bessere Qualität zu erzeugen. Solche wirtschaftlichen Anstrengungen zu fördern, ist der Diskont- politik Ziel und Zweck. Es kann allerdings sein, daß dann die— soweit vorhanden— lohnpolitischen Aufblähungen zur Freiset- zung von Arbeitskräften führt, also zu Ar- beitslosigkeit. An dieses Risiko die für die Lohnpolitik der Arbeitnehmer verantwort- lichen Männer zu erinnern, hat die BdL nicht unterlassen. Genau so, wie sie es nicht un- terließ, im Jahre 1954 einmal die Arbeit- geberseite zu ermahnen, daß infolge der ge- stiegenen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit für gewisse Lohnerhöhungen Raum sei. Dies alles spricht dafür, daß die Bd. falls nicht außerordentliche Umstände ein- treten— wenig Neigung zeigen wird, den Diskontsatz zu senken. Sie wird ihn übri- gens auch dann nicht senken, wenn nicht an Stelle der bisherigen Ausgabefreudigkeit der Gesetzgeber und der Verwaltung in Bund, Ländern und Gemeinden die Sparsamkeit tritt. F. O. Weber K URZ NACHRICHTEN Neue Eisen- und Stahlpreise in England (VWD) Die Höchstpreise für Eisen- und Stahlerzeugnisse wurden in Großbritannien ab 17. Dezember um durchschnittlich 6 v. H. er- höht. Wie das Eisen- und Stahlamt bekannt- gibt, bewegen sich die Preiserhöhungen von einem Pfund Sterling(etwa 11,76 DM) je Long- ton Roheisen bis zu elf Pfund Sterling(etwa 129,36 DM) für besondere Typen von rostfreiem Stahl. Weißbleche werden um 1 Shilling und 2½ Pence(etwa 0,75 DM) pro Basis Box teu- rer. Die Heraufsetzung der Preise wird mit den gestiegenen Transport- und Lohnkosten seit dem Frühjahr dieses Jahres begründet. Nach den Berechnungen des britischen Eisen- und Stahlamtes liegen die neuen Preise durch- schnittlich noch um 8 v. H. unter denjenigen in Westeuropa. a) entweder sich dem Rahmen der Pro- b) oder die Möglichkeit besteht, die Pro- Das sind die realen Wägbarkeiten der und Preis- Die Impon- Es ist nun eine Frage, wie dieser Ent- entgegengewirkt werden kann, Schrumpfung auslösenden In jüngster Zeit mehren sich jedoch die 1. die Unkosten erhöht, 2. zu verstärkten Exporten geführt, 3. das Inlandsangebot damit verknappt, 4. einen verstärkten Druck auf das in Um- lauf befindliche Geldvolumen ausgelöst, Bolivienhandel ohne Beschränkungen (AP) Der bolflvianische Präsident Hernan Siles Suazo hat am 16. Dezember die seit 25 Jahren bestehenden Wirtschaftsbeschränkungen aufgehoben. Unter anderem entfellen in Zu- kunft die Preis- und Einfuhrkontrolle sowie der offlzielle Wechselkurs für den Boliviano, der gegenwärtig 190:1 Dollar steht, während unter den inflationären Verhältnissen auf dem freien Markt bis zu 10 000 Bolivianos für den Dollar gezahlt wurden. Der Präsident Boliviens unterzeichnete zugleich ein wirtschaftliches Programm, das vom nationalen Stabilisierungs- rat mit Hilfe dreier Wirtschaftsexperten aus den Vereinigten Staaten ausgearbeitet worden war und eine Festigung der Wirtschaft Bo- Uiviens zum Ziel hat. Frd. Kramer im Lanz- Aufsichtsrat Bei der Aufnahme der telefonischen Ueber- mittlung unseres Berichtes:„Wachablösung bei Lanz AG“(vergl. MM vom 17. Dezember) wurde durch ein bedauerliches Versehen der dritte Arbeitnehmervertreter des Aufsichts- rates vergessen. Außer den beiden erwähnten Arbeitnehmervertreter gehört auch Ferdinand Kramer, Mannheim, dem Aufsichtsrat der Heinrich Lanz AG an. Junghans-AG vergibt Aktienmehrheit (VWD) Die Diehl GmbH, Nürnberg,(Stamm- kapital 5 Mill. DM) hat die Aktienmehrheit der Gebrüder Junghans AG, Schramberg, erwor- ben, wie auf der Hauptversammlung der Gebr. Junghans AG am 15. Dezember mitgeteilt wurde. Die Diehl GmbH ist seit 1946 auch auf dem Gebiet der Großuhrenfabrikation und der Rechenmaschinenherstellung tätig und beschäf- tigt 3500 Arbeitskräfte. Die beiden Firmen be- absichtigen, auf technischem Gebiet zusam- menzuarbeiten. Die Junghans-AGd erhält damit auf dem FHalbzeuggebiet eine Versorgungs- basis, wie sie sie in ähnlicher Weise früher schon einmal besessen hat. Die Zusammenarbeit hat die zweckmäßige Ausnutzung der beider- seitigen Lieferkapazität für Fertigungsmateria- lien, den ständigen Erfahrungsaustausch auf agen der Kapitalmarktpolitik mens zugunsten einer Vermögensbildung bei dem Verzichtenden, sei ins Hintertreffen ge- raten. Häcker kritisierte die„unglückselige Nei- gung“, auch heute Wieder Alles auf einmal zu Wollen: einen hohen Lebensstandard, höhere Arbeitszeitverkürzung; Befriedigung aller Wünsche von der Beseitigung der Wohnungs- not bis zum Ausbau eines neuen Straßen- netzes neben Wiederaufrüstung und Wehr- pflicht zu Zeiten einer Voll beschäftigung. Es sei daher sehr wichtig, die Sparsamkeit wie- der richtig anzusprechen. Sobald man dem Sparer die Sicherheit gebe, daß seine Erspar- misse in zehn Jahren bei Einrechnung des Zinses nicht nur den gleichen, sondern einen höheren Kaufwert haben als zur Zeit der An- lage, beginne sofort die Wiederherstellung eines geordneten Kapitalmarktes. Dazu eigne sich aber das Flickwerk der vergangenen Monate nicht, sondern es bedürfe hierzu einer grundsätzlichen politischen Umstellung. Statt von Inflationsgefahren zu reden, dürfe man diese Gefahren erst gar nicht hochkom- men lassen. Man müsse die Interessenten- gruppen endlich in ihre Schranken verweisen, und zwar auf der ganzen Linie, also auch in den Staatshaushalten und auf den Rathäu- Sern. Die Bundesregierung, so meinte Häcker weiter, wäre stark genug, die erforderlichen Maßnahmen zu erzwingen. Sie bedürfe nur des Mutes zu einer sicher recht vorüber- gehenden Unpopularität. Sollten diese Folge- rungen aber nicht endlich gezogen werden, Effektenbörse Frankfurt a. M., 17. Dezember 1956 so wäre die Sparkassenorganisation gezwun- gen, ihrerseits zu versuchen, zu einer Wieder- den gemeinsam interessierenden Gebieten, die Verständigung über neue Entwicklungen und Börsenverlauf. Wp) Bankenkundschaft und Kulisse zeigten nur geringe Unternehmungslust. Bei kleinsten Umsätzen ergaben sich daher nur unbedeutende Kursveränderungen nach beiden Seiten. IG-Farben-Nachfolgegesellschaften auf vereinzelte Auslandsabgaben teilweise leicht nach- gebend. Montane und Bergbauaktien fanden über wiegend zu letzten Kursen Aufnahme. Rheinisch- Westfälische Eisen- und Stahlwerke auf das Nachlassen der Interessenkäufe mehrprozentig nach- gebend. Elektro- und Versorgungspapiere sowie Banken tendierten nicht ganz einheitlich, wobei Heinere Kursbesserungen überwogen. Von Spezialpapieren Kaufhausaktien etwas fester, Schiffahrts- enteile uneinheitlich. An den Rentenmärkten gaben Pfandbriefe bis zu einem Punkt nach. Die gegebenenfalls deren gemeinsame Durchfüh- rung zum Ziel. Beide Firmen behalten ihre Selbständigkeit und führen ihr Verkaufs- geschäft unter Beibehaltung der Marken in eigener Verkaufsorganisation durch. INVESTA-Start mit gutem Verkauf belebung des Kapitalmarktes beizutragen. Eine Verbilligung der Bedingungen für die Darlehensnehmer wäre damit sicher nicht verbunden. Aber die Kassen könnten auf die Dauer ihre Konditionen nicht nach den Wün- schen ihrer Kreditnehmer richten.„Auch wir ehrzahl der neuen achtprozentigen Industrieanleinen ist jetzt auf ihrem Emissionskurs angelangt. muldigen dem Dienst am Kunden: Unser bester Kunde, auf den wir am meisten Rück- Das unter Führung der Nachfolge-Institute der Deutschen Bank stehende Konsortium hat heute mit dem Verkauf von INVESTA-Anteilen begonnen. Der Start hat zu einem vollen Erfolg geführt. Bis Börsenschluß wurden Anteile im Betrag von über 10 Mill. DM verkauft. Marktberichte vom 17 bezember Aktlen 14. 12. 17. 12. Ak tflen 14. 12 17.12 Aktien 14. 12. 17 12. 1 8 sicht nehmen müssen, ist der Sparer“, sagte deeumulatoren 130½ 135% Mannesmann. 167 105 eh. GE: Häcker unter dem Beifall der Vertreter der Adlerw. Kleyer 97 90/ Metallges. 398 300 Hüttenw. Oberh. 155 133 öffentlichen Spar- und Girokassen. S8 418% 187 Rhein Braunk. 245 245 Bergb.Neuekfoffg. 17½% 136 Aschzell! J 81½ 80 Rhein Elektr. 164% 163% GH Nürnberg 197% 199 Augspurg-Nürnb. 211½ 214 Rheinstahl) 16% 159 Bet. Ges. Ruhrort! 209 Bayer. Motoren 11% 111 RW 3 202 202 Bem berg 88 87 Salzdetfurtn 233 ¾ 235 Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) Berger Tiefbau 130 131 Schering 18 250½ eh. Hoesch A8(VWD) Inl. Weizen 44,50—44,80; Tendenz stetig; F 245 Schlossquellbrau. 221 221 Bess 138½ 138 inl. Roggen 40,5041; Tendenz stetig; Weizenmehl Buderus 105 195 Schubert& Salz.) 70% 170 1585 er Bei 0— Type 405 62,5064; Type 550 59,50—61; Type 812 56,50 chem. Albert 138 138 Schwartz Storch.. 210 210 Ind 05 85 Arte 3— bis 58; Type 1030 54,5056; Brotmehl Type 1600 49,50 Conti Gummi 259 200% Seilwolff 109 10 N bis 51; Roggenmehl Type 997 5555,28; Type 1130 Daimler-Benz. 258½ f 298¼[ Stemens& Halske 1955¼ 5353,25; Type 1370 5151,25; Tendenz ruhig; Brau- Degussa 252 250 Sinner 109% 109% erste 4444,75; Tendenz ruhig; Futtergerste inl. Demag 224 224 Südzucker 20% 40% eh. Kloecknerw.: 8738; Sortiergerste 35—37; dto. ausl. nicht notiert; Dt. Erd.[ 178¼ 178 VDM 3 181 Kloeckner-Werke 150½[151 Tendenz ruhig; Industriegerste nicht notiert; In- Dt. Linoleum 227½ 225 Ver, Stahlwerke 5,05 5 Klöckn. Humb. D. 197 198¼ landshafer zu Futterzwecken 3435,50; dto. für Dt. Steinzeug. 225 245 Wintershall 217% 209% Kloeckner-Bergb. 1438 142 Industriezwecke nicht notiert; Tendenz stetig: Durlacher Hof. 200 20⁰ Zeig-Ikon 241 222 Stahlw. Südwestf 167½ 105 Auslandshafer nicht notiert; Mais 40,2540, 75; Eichbaum-werger 208 20⁸ Zellstoff Waldhof 11% 115 Tendenz ruhig; Weizenklele prompt 2424,50; dto. E. Licht& Kraft] 122 121 Stanlw.: per Jan. März 24,90—25,50 Roggenkleie 22,50—23; Enzinger Union 175½ 175% Banken eh Ver. Stahlw.: Weizenbollmehl 25—26; Weizen-Nachmehl 32,50—38; Gebr. Fanr. 101 101 Badische Bank 185 185 Dt. Edelstahlwerk 101 191 Tendenz ruhig; Rapsschrot 30; Sojaschrot 38—38, 75; 18 Farben Liqu. Bayr. Hypothek.-. Dortm Hörder Erdnußschrot nicht notiert; Palmkernschrot 31; Ant.-Sch.)— 32%ĩ u Wechsel-Bk. 203¼ 204 ¼ Hüttenunion 141¼ 141 Kokosschrot 32; Leinschrot 41,5042; Tendenz 718 18%[Commerzbank) 11 11 Gelsenk Bergw. 133½ 134 ruhig; Hünnerkörnerfutter 43,3044; Malzkeime 25; ieee 270% 27⁰ Commerz- Bochum verein 130 135¼ Blertreber 25-26; Trockenschnitzel 25— 25,50; Farbenf. Bayer 196½ 195 u. Credit-Bank 208 20⁰ Gußstahlw Witt. 186½ 186% Dorschmehl 74—78; Fischmehl 65—71; Tendenz Larbwerke Höchst 187% 186 Deutsche Bank) 2% 2% J Hamborn. Bergb 110 107 ruhig; Speisekartoffeln 5,25—5,75; per 50 kg frei Felamühle 319% 320 Süddeutsche Bank 199/ 199% Handels Union— 250 Mannheim, Tendenz ruhig; Wiesenheu lose 10,50 Felten& Guill. 192 1931[Dresdner Bank) 22 22 Phönix Rheinrohr] 162 102 bis 11; Luzerneheu lose 15,5016; Weizen- und Soldschmidt 172¼ 173 Rhein-Main Benk 204 205 Hüttenw Sieger! 220% 220½ Roggenstroh bindfadengepreßt 3,80—4; Weizen- ritzner Kayser 190 10⁰ Pfälz Hyp.-Bank 185 185 Niederrh Hütte 197 196% und Roggenstroh zinkdrahtgepreßt 4,8051; Ten- Srün& Bilfinger] 147 145 T Reichsbank-Ant. 8 58 Rheinst. Union 161% 148 denz stetig.— Die Preise verstehen sich als Groß- Harp. Bergbau 69% 99 Rhein Hyp.-Bank 166 100 Rhein.-Westtf handels Durchschnittspreise per 100 kg bei ab zement 200 20⁰ Dego(Vorzug) 48% 48 Eisen u. Stahl 17⁴ 166 Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle, e e 35 150 220 u Ruührst. Hatting 158 87 160 Verlade- und Nordseestation. 1 1** N 1 3 8 e 4* 55 18 55 N ne. 3 8 Mannheimer Schlachtviehmarkt Lahmeyer 184 ½ 183 eh. Eis. u. Hütten- Zeche Erin 276 54 280(VWD) Auftrieb: 792 Stück Großvieh; 457 Kälber. Lanz. 113 114 werke! 8 3996 Schweine; 14 Schafe. Preise je ½ kg Lebend- Einde's Eis 213½ 214 Neue Eisen-Hütte 12% 128½ Sewicht: Ochsen& 108113; Bullen A 1035116 Ludw. Walzmühle] 105% f 10% J Stahlw. Bochum 124 1 122 B 95—108; Kühe A 80—100; B 67-82; C 55—67; Fär- 3 e l-werte sen A 110119; B 100—110; Kälber Sonderklasse 183 bis 190; A 168182; B 159.—165; C 140—155; D 120 bis 138; Schweine A 135—140; BI 135141; B II 133 bis 142; C 132—142; D 132—141; E 130138; Sauen G1 119—126; G II 108115; Schafe A 60-95.— Markt- verlauf: Großvieh schleppend in allen Gattungen, Qualitätstiere gefragt, Ueberstand; Kälber rege, ausverkauft; Schweine langsam, Ueberstand; Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 14 Ochsen; 104 Bullen; 75 Kühe: 72 Färsen; insgesamt 265 Stück Großvieh; 221 Käl- ber; 1085 Schweine; 14 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 110113; B 104; Bullen A 105—116; Kühe A 78—98; F 65—83; C 55—69; Fär- sen A 106—117; B 97—107; Kälber A 162—173; B 152 bis 160; C 130—150; D bis 125; Schweine A, BI, B II 135—140; C, D 133-140, Sauen GI 108-126; Schafe nicht notiert.— Marktverlauf: Grogvieh in allen Gattungen langsam, Ueberstand; Kälber mittel, geräumt; Schweine mittel, VUeberstand; Schafe geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz mittelmäßig. Ueber- stand in Feldsalat minderwertiger Qualität. Es erzielten: Aepfel A 12—25; B 711; Berleps 20—30; Geheimrat Oldenburg 16—23; Zuccalmaglio 18-26; Goldparmäne A 18-30; B 7—12; Boskoop 1628; E 3—13; Prettacher 16-23; Landsberger Renette 16 bis 23; Ontario 17-23; Bohnapfel 7—12; Boiken 7 bis 11; Gewürzluiken 15—20; Jakob Lebel A 10 bis 13; B 7-9; Theuringer 13—18; Feldsalat 70—120; Spinat 20—25; Weißkohl 6—10; Rotkohl 10—12; Wir- sing 9—12; Rosenkohl 32—37; Sellerie 1-22; Lauch 15—20(Ueberstand); Zwiebeln 18-20. NE-Metalle AMektrolyt-Kupfer für Leitzwecke 332, 78—335, 75 P el in Kabeln 138,00—139,00 DM Zuminium für Leitzwecke 240,00— 265,00 DM Westdeutscher Zinn-Preis 972,00 984,00 DRM Schenke groß oder klein. aber immer gediegen. Wienn die Bedachten die Caben wiegen. sei dein Cewoissen rein. (Ringelnatz) DER WONDERVOLLE V ENBRAND qn den geschmackvollen geschenkpackungen Seite 14 MORGEN Eine Fehlleistung der Börokrotie Der Museums- Neubau in Berlin-Dahlem im Mittelpunkt heftiger Diskussionen Die Westberliner„Akademie der Künste“ hat in einer an die Presse gerichteten Stel- lungnahme ihre Besorgnis über den geplanten Erweiterungsbau des Dahlemer Museums in Berlin zum Ausdruck gebracht. Das von dem Architekten Bruno Grimmek entworfene Modell, so ließen die Berliner, Unsterblichen“ sich vernehmen, entspreche„in keiner Weise dem heutigen Stand des Museumsbaus“. Da die Akademie verpflichtet sei, den Staat in Allen wichtigen künstlerischen Fragen zu be- raten, habe sie einen Ausschuß gebildet, der bereit sei, zusammen mit hervorragenden Museumssachverständigen bei der program- matischen Vorbereitung und bei der Verwirk- lichung des Projekts mitzuarbeiten. Was war geschehen? Dieses: Der Entwurf des Museums-Neubaus, ein Acht-Millionen- Projekt, war hinter verschlossenen Senats- türen an einen beim Senat angestellten Archi- tekten verschachert worden. Aengstlich dar- auf bedacht, daß die Oeffentlichkeit nichts davon erfahre, hatte es der Westberliner Bausenator versäumt, ein Gutachten des Bundes Deutscher Architekten oder des Werk- bundes einzuholen. Der Entwurf sah dement- Musik in der Kirche Konzert des Süddeutschen Rundfunks In die lichte und freundliche Welt vor- Klassischer Kirchenmusik führte abermals ein Konzert des Süddeutschen Rundfunks, Sendestelle Heidelberg-Mannheim,„Musica Sacra der Mannheimer Schule“. Mit Instru- mental- und Chorstücken, Gesängen und ge- mischt besetzten Werken bot der Abend in einer Stunde eine Fülle von Beispielen für die Kirchenmusik, wie sie zur Zeit Mozarts in Mannheim und an vielen anderen Höfen gebräuchlich war. Von Johann Stamitz und seinem Schüler Christian Cannabich spielte das Kurpfälzische Kammerorchester Pasto- Palen, die damals auch in den Weihnachts- musiken auftraten. Denn die Geburt Christi stand zu jenen Zeiten unter dem Signum des Lieblichen und Idyllischen, und die überlieferte„Anbetung der Hirten“ drängte Assoziationen an weidende Schäfchen, blitz- saubere Lämmlein und ländlichen Frieden auf. Unter Eugen Bodart als Dirigenten ge- lang eine temperamentvolle und farbige Wiedergabe der Pastoralen, die heute mehr das Fluidum höfischer Unterhaltungsmusik als sakralen Charakter zu haben scheinen. Aber so waren einmal die Zeiten, sogar die Sitten der Oper wurden in die Kirchen ge- tragen, wie am gleichen Abend mit einer Komposition des Mannheimer Sinfonikers, Ballett- und Opernkomponisten Peter von Winter demonstriert wurde. Von ihm näm- lich erklang ein Offertorium, ein Gesang auf den Psalm 113, Vers 19, der alle Elemente einer Opern-Arie aufweist und sogar eine kleine Koloratur-Kette anbringt. Als Gast sang Margot Guilleaume die Sopran-Partie. So ganz ungestört konnte man sich allerdings nicht dieser gepflegten Stimme erfreuen, die so sicher disponieren kann und die Gesänge in schönem Wohl- laut klar und ausdrucksvoll zu gestalten weiß. Die ungünstige, und diesmal nicht durch Vorhänge gebesserte Akustik in der Mannheimer Schloßkirche, scheint dem auf- gestellten Mikrophon keine Schwierigkei- ten zu bereiten, um so mehr aber den Zu- hörern. Orchesterklang und Gesang und— am Schluß des Abends bei einem„Laudate Dominum“ von Georg Joseph Vogler— noch dazu Chor und Orgel verschwammen inein- ander, und es flel schwer, in dem Tongewoge Stimmen und Linien auseinanderzuhalten. Dadurch kam es wohl auch, daß die Vor- träge der Kantorei des Mannheimer Bach- chores, die unter Dr. Oskar Deffner eine Motette von Georg Joseph Vogler, in einem Offertorium„Christus natus est nobis“ und in dem schon erwähnten„Laudate Domi- num“ des gleichen Komponisten sang, stel- lenweise nicht sehr ausgeglichen erklangen. Der Weg von der Empore zu den Hörern unten im Schiff scheint die Klangproportio- nen zu verändern. Voglers Offertorium ge- stalteten als Solisten noch Anny Hammer und Erna Wolf-Postel(Sopran), Wolfgang Panzer(Tenor) und Gustav Hiller Baß) mit, doch auch ihre Stimmen drangen zu wenig Klar hervor, als daß sich über die Leistun- gen etwas aussagen ließe.=tr- sprechend aus: die Fassaden erinnern an die eines Warenhauses, nicht an die eines modernen Museums; die Seitentrakte können Wahrscheinlich nur künstlich beleuchtet wer- den, und der Verwendungszweck des über- dimensionalen Hauptsaales— Länge 43 Me- ter, Breite 15 Meter, Höhe 12 Meter— ist bis zur Stunde noch nicht klar. Der Architekt, Bruno Grimmek, wollte in diesem Saal zwar große Gobelins aufgehängt wissen, aber die zur Debatte stehenden Gobelins gehören gar nicht den Dahlemer Museen, sondern den Berliner Schlössern und sollen nach deren Restaurierung dorthin zurückgebracht wer- den. Die Kritiker des Entwurfs bemängeln ferner, daß der Neubau keinen Saal für wech- selnde Ausstellungen habe, also keinen Raum, der mit Hilfe von Stellwänden flexibel gemacht werden kann. Man sieht, mit wel- cher Ahnungslosigkeit man hier zuwege ge- gangen ist. Die heftigen Presse-Attacken gegen den Entwurf haben den Bausenator unterdes- sen bewogen, mit der„Akademie der Künste“ Frieden zu schließen. In einem Schreiben an den Generalsekretär der Akademie, Frei- herrn von Buttler, erklärte er sich bereit, mit dem von der Akademie gebildeten Ausschuß zusammenzuarbeiten und dem Erbauer des alten Dahlemer Museums, dem hochqualifi- zierten Bruno Paul, die künstlerische Ober- leitung des Neubaus zu übertragen. Das war Einsicht zur letzten Stunde. Es fragt sich allerdings, ob man nicht die ganze Affäre hätte überhaupt vermeiden können, wenn der Bausenator den Bau-Auftrag nicht auf aAdministrativem Wege, sondern auf dem eines Wettbewerbs vergeben hätte. Es sollte — das ist die übereinstimmende Meinung der Westberliner Presse— eine Selbstverständ- lichkeit sein, bei Projekten von öffentlichem Interesse und von einer bestimmten Größen- ordnung an, jeweils einen Wettbewerb aus- zuschreiben. Dem Westberliner Bausenator dürfte es nicht ganz leicht werden, den Vor- Wurf zu entkräften, daß seine Wettbewerbs- keindlichkeit in ursächlichem Zusammenhang mit dem immerhin beträchtlichen Architek- ten-Honorar stehe, das bei Verwirklichung des Entwurfs seinem Hausarchitekten zugute gekommen wäre. Was ist zu tun? Zweifellos müssen, bevor überhaupt an eine Konzeption des Baues ge- dacht werden kann, einige grundsätzliche Fragen geklärt werden, beispielsweise die nach dem Verwendungszweck des neuen Ge- Tilman- Riemenschneider- Ausstellung in Osterode Eine Tilman- Riemenschneider: Gedachtnisausstellung wird zur Zeit anläßlich des 423. Todes- tages des beruhmten Bildschnitzers in Osterode am Harz gezeigt. Sie enthält eine Original- Madonna Riemenschneiders aus dem Besitz des Landesmuseums Hannover und Abgüsse seiner bekanntesten Werke sowie Urkunden material aus den verschiedenen Lebens- ab schnitten des Künstlers. Tilman Riemenschneider verließ in den Degembertagen des Jahres 1483 Osterode und gab wenig später in Würzburg nach den dortigen Burgermatri- keln au Protokoll, er sei aus Osterode; in Würzburg, wo er von da an kauptsächlich lebte, Ratskerr und für ein Jahr sogar Bürgermeister wurde, ist er am 7. Juli 1531 gestorben. bäudes. Sollen dort Bilder, Plastiken oder völkerkundliche Sammlungen untergebracht werden? Ferner müssen die Direktoren der einzelnen Abteilungen nach ihren Erfahrun- gen gefragt werden, die sie im alten Bau gemacht haben. Schließlich wird man auch den Nachfolger des demnächst ausscheiden- den Generaldirektors der berühmten Dah- lemer Sammlungen höyen müssen. Denn der neue Direktor wird sich in dem neuen Haus schließlich einrichten müssen und seine eigene Ansicht über die Präsentation von Kunst- werken mitbringen. Wer wird der neue Generaldirektor der Dahlemer Museen sein? Man weiß es nicht. Kultursenator Joachim Tiburtius, der es ver- säumt hat, dieses Problem rechtzeitig einer dpa-Foto Lösung zuzutreiben, wird demnächst nach Westdeutschland fahren, um mit den dortigen Museumsfachleuten zu verhandeln. Bis dahin sollte man die Frage nach der Gestaltung des Neubaus zurückstellen. Denn solange man nicht weiß, wer in den nächsten Jahren in Dahlem residieren wird, ist jede Planung eine Planung ins Blaue hinein, Im Berliner Senat ist man über die scharfen Presseangriffe er- bittert. Zu Unrecht. Schließlich geht es hier nicht nur um eine möglichst sinnvolle Ver- wendung von rund acht Millionen Steuer- geldern, sondern auch um die kulturelle und architektonische Repräsentanz einer Stadt, die einst wieder Deutschlands Hauptstadt sein will und wohl auch sein wird. Hellmut Kotschenreuther Soethes Faust in Kortners Hand Auf die Frage, was man bei einem kur- zen Besuch in München unbedingt gesehen haben müsse, kann es nur eine Antwort geben: Fritz Kortners Inszenierung von Goethes„Faust JI“ im Bayerischen Staats- schauspiel. Man mache sich frei von konven- tionellen Vorstellungen im Sinne von „Bildungstheater“, erwarte kein szenisches Zelebrieren des Schlüsselstücks der deut- schen Seele und fürchte keinen Klassiker- abend in edler Langweiligkeit; man setze sich, ungeachtet aller Faust- Kommentare und tiefschürfenden Deutungen, mit Herz und Sinnen einem Theaterereignis aus, das grandios ist in seiner Konzeption als Phantasmagorie, überwältigend im erreich- ten Verwirklichen und respektabel im Scheitern an Klippen, die vielleicht für keinen Regisseur bezwingbar sind. Vier und eine halbe Stunde werden dann im Fluge vergehen, während man einem szenischen Auskosten des ungekürzten Goethe-Wortes zusieht und in der Faust- Tragödie Belichtungen, Ueberraschungen und Entdeckungen gewahrt, die so bestürzend sind, daß man einem völlig neuen Werk zu begegnen scheint. Fritz Kortner ist ein Regisseur des Apo- kalyptischen, des Schmerzes, des Bloßlegens aller seelischen Fasern, des rahmen- sprengenden, rückhaltlosen Zu-Ende-Spie- lens des Gedanklichen und Psychischen. Der Sinn wird bildhaft, das Bildhafte wird Sinn — teils im großen, energischen Zugriff einer Regiehand, teils im genialisch-widersprüch- lichen Fuchteln mit der Pranke. Ein Rekord aufgebot an Bühnentechnik, manchmal über- fordert mit grausen Spiegelungskunststük- ken und Nachtmahr-Schaurigkeiten(Wal- Ein Thedterereignis im Münchner Staatsschauspiel purgisnacht), bewegt Caspar Nehers kühne Dekorationen über die Drehbühne und wirbelt sie auf zu einem schillernden Zauber- karussell, einem apokalyptisch akzentuierten Spectaculum, einer Hexennacht, in der Himmel und Hölle mit allen Schrecken urid Prächten um die Seele des Professors Faust ringen. Stereophonischer Ton und elektronische Musik— letztere in ihrer ein- zig legitimen Verwendbarkeit als magisches Stimmungsmittel vervollständigen das groge Kortner-Pandämonium. Vermenschlichung des Ueber menschlichen: die Grundnote des ersten Teils. Gerd Brü- dern als alter Faust begibt sich jeder Rhe- torik. Aus einem hageren, von des Gedan- ken Blässe und Größe wie von dem Konflikt der„zwei Seelen“ schießt der sarkastische Humor des Ver- zweifelten, poltern die Flüche des Intellekt- Rebellen, schlagen Hochmut, Angst, Qual und Schwärmerei der erkenntnissüchtigen Kreatur. Der bannende Mittelpunkt aber ist der Wiener Gast Karl Paryla als Mephisto. Wedekinds wilder Kopf auf den Leib eines bösartig-verschlagenen Kasperls geschraubt. Dieser listig-lustige Teufel, mehr ein Ge- bilde aus Erdendreck denn aus luziferischem Feuer, mehr Komödiant aus dem Wiener Wald als Dämon aus dem Inferno, reibt dem Herrn Magister und Doktor mit jeder Geste unter die Nase, daß er ein kompromittieren- des Bündnis mit den klebrigen, zudring- lichen, aber ach so unentbehrlichen Mächten der Gewöhnlichkeit eingegangen hat. Parylas Sprache schwingt in einer atemversetzenden Virtuosität; das Wienerische im Klang wirkt wie das Sinnbild der Verschlagenheit, die sich „Volksnah“ maskiert. stigmatisierten Gesicht Ein genialer Augenblick ist die Szene in Auerbachs Keller. Verbummelte, verkaterte und versoffene Studenten halten Commers und öden sich gegenseitig mit Zoten an. Aus den altbewährten Zitaten und Wendungen schlägt plötzlich ein unheimlicher Glanz: die Satire auf Banausentum, Sturheit und Dumpfheit. Aehnlich breit ausgespielt war der Osterspaziergang, wo Kortner aus jedem Statisten ein Schicksal machte. Die groge Walpurgisnacht— eine jener Szenen, bei denen jede Bühnenapparatur hinter der Phantasie des Autors nachhinkt— spie mit Spiegelungen und Projektionen ein manchmal bis zum Lächerlichen überhitztes Hexen- Panoptikum aus und lieg zwischendurch jähe, apokalyptische Schauer fühlen. Der verjüngte Faust gelang Brüdern nicht mit gleicher Eindringlichkeit. Das Gret- chen fand am wenigsten die Zustimmung des Publikums. Hier hatte Kortners Konzeption die darstellerischen Mittel von Eva-Ingeborg Scholz überschätzt. Er wollte eine herbe Un- schuld, ein junges Ding, ein unsentimental natürliches Geschöpf, an dem sich ein schlimmes Schicksal vollzieht. Die Rechnung, großartig in der gedanklichen Anlage, ging nicht ganz auf. Ueber allem Für und Wider steht der Gewinn einer Aufführung, die auf lange Sicht der Magnet Theater-Münchens sein wird. Das Gelungene wie das nur Skizzierte kann aus der Geschichte des„Faust“ auf dem deutschen Theater nicht mehr weggedacht werden. Hier war keine Stelle, die uns nicht ansah und die uns nicht neue Perspektiven auf das Faust-Gedicht eröffnet hätte. Karl Schumann Dienstag, 18. Dezember 1956 Nr. 293 — 2 Silvester- Dynamit „Dreizehn bei Tisch“ in Berlin Im Programmheft des Westberliner Heb. bel-Theaters wird Marcel-Gilbert Savas als„Kronprinz des Boulevards“ vorgestellt und„Dreizehn bei Tisch“, der Schwank 55 hier zum ersten Male eine deutsche Bühne erreicht, sei das erfolgreichste Stück 43 Kronprinzen, heißt es. Möge die Krönung noch etwas hinausgeschoben werden 11 Darbietung war wenig königlich. Antoine Villardier, ein Pariser Ge- schäftsmann, und seine Frau Madeleine be- merken am Silvesterabend plötzlich, dag 81e dreizehn Gäste zum Souper gebeten haben. Nun beginnt ein langwieriges Auf und Nie- der ihrer Festgefühle, einige Freunde Sagen Ab, gehen fort, erscheinen wieder, kommen doch noch— und immer, wenn dreizehn bei Tisch zu fürchten sind, raufen sich die Gastgeber die Haare. Sind es vierzehn oder Zwölf, dann jubeln sie erleichtert. Da dieser Einfall auch ruchlos gestreckt nicht für den ganzen Abend ausreicht, Spen- diert der Verfasser noch einen Zweiten Hauptspaß. Eine Exgeliebte des Hausherrn dringt ein. Sie kommt eigens aus ihrem südamerikanischen Phantasiestaat, um den Treulosen zu erschießen. Sie läßt aber dann davon ab, nimmt auch das der Party zugedachte Dynamitpäckchen wieder mit. Wir hatten nichts anderes erwartet. Die Aufführung war ziemlich grob. Jessie Vihrog, die einstige Filmschauspielerin, Bruno Fritz, der einheimische Komiker mit seinem riesigen Lokalruhm, die sonst 80 vorzügliche Alice Treff— sie alle zielten unter der Regie von Hela Gerber auf den bescheidensten Vorstadt-Humor. Mit tod- sicheren Komödien-Cracks wäre aus dem französischen Scherz vielleicht doch mehr herauszuholen gewesen. Der wilde Vamp aus Südamerika war, von der verdienten Jessie Vihrog dargestellt, nur eine Nerven- marter. Und wie die deutschen Texte den Chansons von den Vortragenden gewisser- maßen bloßgestellt wurd das konnte man schen fast zür heimtückische Absichten halten. Ch. R. Koltur-Chronik Für die Salzburger Festspiele 1957 ist jetzt das Programm erschienen, das eine Fülle von bekannten Namen verzeichnet. Als Dirigenten konnten gewonnen werden: Eduard von Bei- num, Karl Böhm, Herbert von Karajan, Joseph Keilberth, Joseph Krips, Rafael Kubelik, Dimitri Mitropoulos, Bernhard Paumgartner, George Szell und Bruno Walter. Bei den Schauspiel- und Opernaufführungen werden Ernst Lothar, Herbert Graf, Herbert von Kara- jan, Günther Rennert und Oscar Fritz Schuh Regie führen. Rolf Liebermanns Oper„Schule der Frauen“(nach Moliere), die in New Lork uraufgeführt wurde, wird in Salzburg ihre deutschsprachige Erstaufführung erleben. Diri- gent George Szell.) Die Neueinstudierungen von„Fidelio“ und„Falstaff“ wurden Herbert von Karajan übertragen. Das Mozart-Reper- toire der Festspiele wird von Karl Böhm und Joseph Krips betreut. Auf dem Programm stehen„Figaros Hochzeit“,„Cosi fan tutte“ und„Die Entführung aus dem Serail“. Ferner wird die„Elektra“ von Richard Strauß unter der Leitung von Mitropoulos aufgeführt. Ueber die Wahl eines modernen Schauspiels ist noch keine Entscheidung getroffen. Fest steht je- doch, daß neben dem traditionellen„Jeder- mann“ auch Lessings„Emilia Galotti“ aufge- führt werden wird. Außerdem werden drei Ballettabende, zehn Orchesterkonzerte, zwei Konzerte mit zeitgenössischer Musik, vier So- listen- und fünf Liederabende, fünf Kammer- konzerte, ebenso viele Matineen, acht Sere- naden, vier Domkonzerte, sowie ein Konzert der Wiener Hofmusikkapelle stattfinden. Auch der Straßburger Domchor wird nächstes Jahr wieder in Salzburg zu hören sein. Ein großes Kulturzentrum der darstellenden Künste soll in New Vork entstehen. John D. Rockefeller, der Präsident des geplanten „Lincoln-Zentrums“, erläuterte dieser Tage das Projekt, das u. à. ein Opernhaus, einen Kon- zertsaal, ein Theater für Schauspiel und ein Weiteres Theater vor allem für Ballettauffüh- rungen vorsieht. Er appellierte an das Mäze- natentum und an die Oeffentlichkeit, das auf 75 Millionen Dollar(über 300 Millionen Mar) veranschlagte Vorhaben großherzig zu fördern. Es solle einmal„Symbol für Amerikas kultu- relle Reife“ sein. Nach den Ausführungen Rok- kefellers soll das Lincoln-Zentrum den besten Künstlern der Welt offenstehen und damit auen einen Beitrag zur internationalen Verständi- gung l leisten. Es sei daran gedacht, mit hervor- ragenden Bühnen und Institutionen wie dem Königlich Dänischen Ballett, der Comedie Fran- caise, dem japanischen Kabuki- Theater und den Wiener Philharmonikern Gastspielverträge zu schließen und die eigenen Ensembles auf große Tourneen zu schicken. MARSERY SHARP: Fannus Brautrfahrr Deutsch von Richard Moering Copyright by Claassen Verlag Hamburg 28. Fortsetzung „Clara nennt ihn immer so“, sagte ich zu meiner Entschuldigung. Ich brach ab. Fanny hatte sich nicht bewegt und hatte nichts ge- Sagt; aber irgend etwas ließ mich verstum- men. Sie saß völlig regungslos da, so starr, daß ich unruhig wurde. Ich hatte sie offenbar Wirklich erschreckt; nur war der Schock erst später nachgekommen. „Fühlst du dich wohl, Fanny?“ fragte ich ängstlich.„Ermüde ich dich auch nicht? Willst du dich lieber ausruhen?“ Sie stieß einen langen Seufzer aus, hatte aber zugleich ein müdes Lächeln für mich. „Ich fühle mich duraus wohl, liebes Kind“. sagte sie.„Erzähl nur weiter. Wer ist Clara?“ Während ich sie immer noch besorgt an- Sah, erklärte ich ihr, Clara sei Miß Blow, die Leiterin von Jackson's Speisehaus, wo Char- e-Charles wohne. Das schien Fanny schon mehr zu interessieren. Sie fragte, wie Clara aussehe. Ich beschrieb sie ziemlich ausführ- Uh, ihre Größe, ihre frische Gesichtsfarbe und die interessante Art, wie sie ihr Haar mache. „Mein Gott!“ rief Fanny belustigt. sieht ja wie eine Barkellnerin aus!“ Ich hatte noch nie eine Barkellnerin ge- sehen, mußte aber bei näherer Ueberlegung zugeben, daß Fanny mit ihrer Bemerkung recht hatte, und setzte in einem leicht ent- schuldigenden Ton hinzu, daß Clara auch immer sehr freundlich sei. „Sie sind sicher beide furchtbar arm“, meinte Fanny bedauernd.„Weißt du auch, mein Kind, daß alles, was du erzählst, ein „Sie kleines Rätsel löst? Seit Monaten sage ich Charles immer wieder, er könne ruhig nach Hause kommen und werde herzlich will- kommen sein; aber offenbar schuldet er Miß Blow) soviel Miete, daß er nicht weggehen kann, ohne sie zu beschwindeln. Der dumme Junge!“ rief Fanny ganz erregt.„Warum hat er sich nicht an Mrs. Toby gewandt... oder an deinen Papa, mein Kind, was doch so nahe lag?“(Ich war überzeugt, dag mein Vater Charles keinen Penny geliehen hätte, sagte aber nichts. Ueberhaupt war ich ganz verstummt: so sehr verwirrte mich diese neue Art, die Lage in Jacksons Speisehaus zu beurteilen.)„Ich kenne mich in Wirtinnen aus“, fuhr Fanny mitleidig fort.„Wahr- scheinlich ist Miß Blow schon längst auf dem Pfandhaus gewesen, und der arme Charles besitzt nur noch, was er auf dem Leibe hat. Dann müssen wir uns aber sofort rühren, mein Kind; du wirst mit Mrs. Toby spre- chen, und du kannst sicher sein: das Geld Wird aufgebracht! Ich nehme an, du hast ihr noch nichts gesagt.“ Ich sagte: nein. Ich war noch immer schrecklich verwirrt. Ieh wußte, daß meine Freundin vom Brocket Place sich nie so be- nehmen konnte. Sicherlich war Charles in ihrer Schuld— möglicherweise sogar mit Geld, sofern er nicht von Australien sehr viel wohlhabender zurückgekehrt war, als es den Anschein hatte. Am meisten aber war er ihrer Güte verschuldet. Ja, Clara war sehr gut zu ihm. Zum ersten Male wurde mir klar, wie leicht es ihr gefallen wäre, Charles in völliger Untätigkeit dahinleben zu lassen und statt eines Hinauswerfers einen Schma- rotzer mit dem Ueberfluß ihres Speisehauses zu ernähren. Randalierende Kunden an die Luft zu setzen, hielt Charles nicht nur kör- perlich, sondern auch seelisch frisch. Viel- leicht hatte dieser betont männliche Beruf Charlie in der Tat gerettet. Diese Gedanken gingen mir viel zu rasch durch den Kopf, als daß ich sie in zusammenhängender Rede hätte äußern können. Immerhin blieb ich der Ueberzeugung, daß man Clara falsch be- urteile; deshalb entschloß ich mich, Fanny alles zu erzählen. „Sie ist gar nicht so, wie du glaubst“, sagte ich. „Wer ist nicht so, mein Kind? Doch nicht etwa Mrs. Toby?“ rief Fanny.„Die wär' im- stande, ihr Klavier zu verkaufen, wenn sie ihren Charles zurückbekäme!“ „Natürlich meine ich nicht Tante Char- lotte“, sagte ich,„sondern Clara. Clara würde sicher nie daran denken, Charlies Kleider aufs Pfandhaus zu bringen, auch wenn er ihr hundert Pfund schuldig wäre. Dafür hat sie ihn viel zu gern. Und er hat sie auch sehr gern. Weißt du, Fanny, was ich glaube? Sie werden wahrscheinlich heiraten.“ Das dachte ich, und das sagte ich— in entschieden beachtlicher Vertrauensseligkeit. Was ich aber damit tat, war noch beacht- licher. Mein kühnster Traum wurde wahr: ich heilte Fanny Davis. 2 Wie durch ein Wunder erhob sie sich und stand auf ihren Beinen. Fanny Davis stand! Ohne jede Hilfe! Tante Charlottes schot- tischer Schal fiel auf den Boden, und die Kissen fielen hinterdrein: so lebhaft war Fanny aufgesprungen. Mit einer raschen Bewegung schob sie das lästige Zeug bei- seite. „Fanny!“ rief ich und sprang selber auf, um sie zu halten.„Fanny, sei vorsichtig! Leg dich rasch wieder hin!“ Sie lachte. Es sah keineswegs so aus, als benötigte sie meine Hilfe. Ich war fassungs- Jos, wie aufrecht sie sich hielt und wie ener- gisch ihre Schulter meinen schützenden Arm beiseite stieß. „Meine liebe kleine Freundin!“ lächelte Fanny.„Hat der gute Onkel Doktor nicht immer gesagt, mein Leiden sei nervöser Na- tur? Und hast du nicht vor ein paar Minuten gesehen, wie ich zusammenzuckte. In jenem Augenblick fühlte ich, wie meine alte Kraft zurückkehrte.“ Offensichtlich war sie wirklich zurück- gekehrt. Kurz darauf begann Fanny vor meinen staunenden Augen vorsichtig tastend im Zimmer herumzugehen und sich hin und wieder, auf den Kaminsims oder auf eine Stuhllehne gestützt, auszuruhen. Aber mit jedem Schritt wuchs ihre Sicherheit. Ich sah geradezu, wie neue Lebenskraft in ihre Glie- der einströmte. Ich konnte es noch immer nicht glauben und erwartete, sie jeden Augenblick umfallen zu sehen. Aber Fanny legte eine Runde nach der anderen zurück, schwenkte bei der letzten ihren Rock wie eine Ballschleppe über den Boden und blieb schließlich— immer noch aufrecht— am Klavier stehen, um eine Tanzmelodie zu klimpern. „Nach dieser Melodie“, sagte Fanny, „habe ich auf dem großen Ball“ getanzt, und ich werde wieder nach ihr tanzen!“ Jetzt erst stürzte ich hinaus und hin- Unter, um allen im Hause zu verkünden, daß Fanny geheilt sei. 3 Meine Tanten marschierten auf und staunten sogar Grace erlag der all- gemeinen Erschütterung. Fanny Davis emp. fing sie mit überströmender Zärtlichkeit, küßte ihre breiten Backen und beträufelte Tante Rahel mit Tränen der Dankbarkeit. Dann schritt sie auf neue durchs Zimmer, um ihre Kraft zu zeigen. Was, fragten sich alle, konnte sie nur so plötzlich geheilt haben? Vielleicht, meinte Fanny Davis lächelnd, die Freude, daß ihre kleine Freun din wieder da sei? Was sonst?(Voller Eitel keit fühlte ich wiederum die Blicke meiner Tanten auf mir ruhen.) Hatte der gute Pol- tor Lush nicht immer behauptet, ihre Krank- heit sei nervöser Art?„Aber das ist ja gan gleichgültig, ihr lieben guten Menschen rief Fanny Davis.„Die Hauptsache ist: ich bin gesund..“. Ich glaube, ich bemerkte sogar in diesem Augenblick, durch alle rosigen Schleier meiner Eitelkeit hindurch, daß Fanny früher nie so lebhaft geredet hatte, Selbst in ihren ersten Tagen hier war sie bescheidener ge- Wesen. Jetzt war von Bescheidenheit nichts zu merken. 5 Ich fand ihre Lebhaftigkeit teils natür- lich, teils beunruhigend, zumal sie mir, A5 ich die Treppe hinunterrannte und meine Tanten suchte, kein einziges Wort für ihren Verlobten nachgerufen hatte. Stephan, dachte ich, hätte die Freudenbotschaft doch als erster hören müssen! Als ich endlich vor- schlug, Stephan zu holen, sagte Fanny: „Nein, jetzt noch nicht.“ 5 In der Tat senkte sich auf meine gut- gemeinten Worte hin eine merkwürdige Stille auf die gute Stube.„Bist du auch ganz gewiss wieder gesund?“ erkundigte 8 Tante Charlotte; sie fiel dabei in Tante Graces kühleren Ton.„Wir dürfen Stephan keine falschen Hoffnungen machen“, Sagte meine gute Tante Rahel.„Warte lieber no Zwei, drei Tage, Fanny Davis!“ a5 „Wenn sie aber wirklich gesund ist, müßle Stephan es sofort erfahren“, sagte Tante Grace.„Er hat in diesen zwei, drei 3 so wenig an Hochzeit gedacht, daß man jet nicht noch länger warten sollte.“ 1 Aufrecht, aber offenbar nicht ohne eine gewisse Anstrengung am Kamin stehend, sah Fanny nur Tante Charlotte an. „Laßt mich zuerst mit Mrs. Toby 5 sagte sie. Fortsetzung folg Heraus verlag drucke chefre Dr. K. Eichen peuille les: H. Koch; Soziale H. Kim Stellv.: Bank, Bad. Kc Mannh Nr. 80 0 — 11. 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